nag er * Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. ECCCFFCCCCCCCCCCCCCCVVVVVUVCVVUVUDUTUÿUoͥowVPTPTPUPVUPVUVUVPVCVCVVXiTTTlTCCcbccbcTcbTbTTTTT Bezu Nummer 68 Monkag S PPPPTPTTVTVTTVTCCCTCT0CT0TbT—T—T—T—————— ternheimer Volkszeilung Verkündigungsblatt der NS DAN. Viernheim den 22. Mürz 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 . ᷣͤ v ᷑ĩ§7—§L̃ ⁵ ̊i y ꝗꝰ ꝗ¶.]]....... 13. Jahrgang Belgiens Verlangen nach unbedingker Neulralilät der Beſuch des belgiſchen Königs im Jpiegel der engliſchen Preſſe Immer wieder Einmiſchung Belgien und der Jowjelpakl Es will nicht zum Schlachkfeld der. Großmächte gemacht werden London, 21. März. Der für Montag vor⸗ geſehene Beſuch des belgiſchen Königs ſteht im Mittelpunkt des politiſchen Intereſſes und die Sonntagsblätter beſchäftigen ſich zum Teil ein⸗ gehend mit der belgiſchen Neutralitätspolitik, die König Leopold den engliſchen Miniſtern vortragen wird. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Obſer⸗ ver“ ſchreibt, daß die neue belgiſche Politik der völligen Neutralität und der Unabhängigkeit von allen auswärtigen Verpflichtungen jetzt von den Weſtmächten auch als einzigdaſtehender und iſolierter Faktor der Diplomatie betrachtet wer⸗ den müſſe. Es handele ſich um ein Problem, das nach belgiſchem Wunſch von dem allgemeinen Projekt des Weſtpaktes getrennt behandelt wer⸗ den müſſe. Belgien verlange, daß es von den Mächten als neutrales Ge⸗ biet, ähnlich wie die Schweiz, aner⸗ kannt werde. Sein Wunſch ſei, daß es in Zukunft nicht mehr zum Schlachtfeld der euro⸗ päiſchen Großmächte gemacht werde. Belgien lehne die Gewährung von Gegengarantien im Rahmen des Weſtpaktes ab und verlange, daß ſeine Unabhängigkeit bedingungslos reſpektiert werden ſolle. Die Entwicklung der Luftwaffe werde zur Unterſtreichung des belgiſchen Standpunktes vorgebracht. Belgien erkläre, daß es, wenn es einem Syſtem gegenſeitiger Garantien beitreten würde, das Opfer eines zukünftigen Luftkrieges ſein und von beiden Seiten bombardiert werden würde. Die belgiſche Neutralitätsforderung werde durch die Tatſache unterſtützt, daß die vlämiſche Bevölkerung ſeit dem Kriege der vor⸗ herrſchende Bevölkerungsteil in Belgien gewor⸗ den ſei. Die Rexiſtenpartei finde ihre Haupt⸗ unterſtützung bei den Vlamen, aber die Neutra⸗ litätsforderung werde vom ganzen belgiſchen Volke geſtellt. Der Brüſſeler Korreſpondent des Blattes weiſt darauf hin, daß Belgien die Forderung Englands und Frankreichs nach militäriſchen Abmachungen im Rahmen einer engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Garantie für Belgien ablehne. Belgien wünſche alle militäriſchen Bindungen lozuwer⸗ den und ſei nicht bereit, ſich in irgendeiner Weiſe feſtzulegen, einer Macht in einem zukünf⸗ tigen Kriege das Durchmarſchrecht zu verſpre⸗ chen. Aus den kürzlichen Erklärungen der bel⸗ giſchen Politik gehe es ganz klar hervor, daß Belgien nicht gewillt ſei, ſich zu einem Flug⸗ ſtützpunkt für irgendeine der VMeſtmächte machen zu laſſen.„Sunday Times“ ſchreibt, daß die Verhandlungen mit Belgien möglicher⸗ weiſe der Schlüſſelpunkt in den Verhandlungen für einen neuen Weſtpakt ſein würden. die Amtsenthebung Neuſtädter-Skürmers Beſorgnis um die Entwicklung der„Befriedungsaklion“— Maſſenrück⸗ krilte oberöſterreichiſcher heimalſchutzführer Wien, 21. März. In ihren Kommentaren über den Wechſel im Wiener Kabinett laſſen die Blätter ziemlich unverhüllt durchblicken, daß der Rücktritt Neuſtädter⸗Stürmers mit ſeinem Ein⸗ treten für den als Sammelpunkt der nationalen ar gedachten Deutſch⸗Sozialen Volksbund, deſſen Gründung von der Regie⸗ rung verboten wurde, zuſammenhängt. Durch die Umbeſetzung der Leitung des Sicherheits⸗ weſens, ſo meint z. B. die„Reichspoſt“, werde dieſes Reſſort 5 „aëẽns der ihm unbekömmlichen Ebene poli⸗ tiſcher Betrachtung herausgehoben und un⸗ zweckmäßigen Diskuſſionen ein Ende be⸗ reitet“. Offenbar auf höhere Weiſung erklären weiter die Blätter faſt ausnahmslos, daß die Amtsent⸗ hebung des bisherigen Staatsſekretärs Neuſtäd⸗ ter⸗Stürmer keine Einſtellung der Be⸗ mühungen umdie nationale Befrie⸗ dung bedeute. Dabei wird auf die Rede des Bundeskanzlers vom 14. Februar hingewieſen, in der die Schaffung eines eigenen„Befrie⸗ dungsreferats“ in der Vaterländiſchen Front an⸗ gekündigt worden ſei. Die amtliche„Wiener Zeitung“ teilt mit, daß dieſes Referat ſchon in der nächſten Zeit einge⸗ richtet werden würde. Aufſehenerregend erſcheint die Stellungnahme der in Linz erſcheinenden„Neuen Zeit“. In einer Extraausgabe, die Sonntagvormittag in Linz und in den größeren Orten Oberöſterreichs verbreitet wurde, bezeichnet das Blatt die Amtsenthebung Neuſtädter⸗Stürmers als ent⸗ ſcheidend für das Schickſal der„Befriedungs⸗ aktion“. i Es ſei von außerordentlicher Bedeutung, ſo ib. es, daß es der Hetze der jüdiſchen Preſſe und den Bemühungen gewiſſer ande⸗ rer Faktoren, die darauf ausgehen, den außen⸗ politiſchen Kurs des Bundeskanzlers abzubie⸗ gen und Oeſterreich in eine andere innen⸗ politiſche Konſtellation hineinzufüh⸗ ren, gelungen ſei, den Sturz Neuſtädter⸗Stür⸗ mers herbeizuführen. Die weitere Entwicklung bleibe abzuwarten.„Wir freilich glauben“, ſo faßt die„Neue Zeit“ ihre Meinung zuſammen, „daß mit dem Ausſcheiden des Sicherheitsmini⸗ ſters, eines hervorragenden Exponenten der nationalen Befriedung, dieſe ſelbſt auf das emp⸗ findlichſte getroffen wurde, und daß Oeſterreich ſchweren Zeiten entgegengeht.“ Gleichzeitig mit dieſer Stellungnahme meldet das Blatt, daß zahlreiche Vertreter des Heimat⸗ ſchutzes auf die Nachricht vom Rücktritt Neuſtäd⸗ ter⸗Stürmers ihre Aemter niedergelegt haben, ſo der oberöſterreichiſche Landesführer des ſtaat⸗ lichen Jungvolkes mit 40 Unterführern, ferner aber auch 8 Funktionäre der Ar⸗ beiterkammer, des Gewerkſchaftsbundes und der Frontmiliz. In der Leitung des oberöſterreichi⸗ ſchen Jungvolkes ſeien jetzt zum Beiſpiel nur noch die Chriſtlich⸗Sozialen vertreten. kleine poliliſche Nachrichten Feierliche Beiſetzung des Marſchalls Foch im Invalidendom Paris, 21. März. In Anweſenheit des Präſidenten der Republik, des diplomatiſchen Korps und zahlreicher Generäle der franzöſiſchen Armee fand am Samstag die feierliche endgül⸗ tige Beiſetzung der ſterblichen Hülle Marſchall Fochs im Invalidendom an der Seite Napo⸗ leons ſtatt. Kardinal Verdier erteilte den Se⸗ gen. Munikion, Flugzeuge, Getreide für die ſpaniſchen Bolſchewiſten Paris, 21. März. Wie das„Echo de Paris“ berichtet, ſind in Marſeille vier Eiſenbahnwagen mit Munition aus Belgien eingetroffen, die auf dem Frachter„Kadfair“ nach dem bolſchewiſtiſchen Teil Spaniens verladen werden ſollen. Die „Action Francaiſe“ bringt ferner eine Meldung aus ſicherer Quelle, wonach am 6. März auf dem Flugplatz von Poitiers eine Devoitin-⸗Maſchine mit zwei Maſchinengewehren gelandet iſt, die am 7. März in unbekannter Richtung weiterflog. Aus Bone(Algerien) wird gemeldet, daß im dortigen Hafen der bolſchewiſtiſche ſpaniſche Frach⸗ ter„Cabo San Aguſtin aus Odeſſa kommend ein⸗ gelaufen iſt. Das Schiff hat angeblich eine Ladung Getreide an Bord, doch vermutet man in Bone, daß es ſich um Kriegsmaterial handelt. Auf alle Fälle iſt am Samstag, als das Schiff den Hafen verlaſſen wollte, ein Matroſe über Bord geſprun⸗ gen, der ſich weigerte, irgendwelche Angaben über die Ladung des Schiffes zu machen. Er erklärte lediglich, daß er nicht in die Hände der Nationali⸗ ſten fallen wolle. „Spionagepanik“ in Valencia „Sunday Dispatch“ meldet, daß die Bolſche⸗ wiſten in Valencia neuerdings von einer„Spio⸗ nagepanik“ heimgeſucht ſeien. Caballero habe eine große„Reinigungsaktion“ durchgeführt; in der letzten Zeit ſeien 3000 bis 4000 Menſchen verhaftet worden, die bisher nie verdächtig geweſen ſeien, die Politik Caballeros abzulehnen. In allen Hotels und Penſionen ſeien Razzien veranſtaltet worden. So ſeien aus dem Viktoria⸗Hotel der litauiſche 1 General Ozol mit ſeiner Frau und ein Oeſterrei cher plötzlich verſchwunden. Auf Verordnung des bolſchewiſtiſchen„Generals“ Miaja ſind alle Be; wohner Madrids aufgefordert worden, binnen 48 Stunden die in ihrem Beſitz befindlichen Waffen abzuliefern, widrigenfalls ſie ſich ſtrafbar machen. Dieſe Verordnung gilt auch für die Anhänger der verſchiedenen marxiſtiſchen und anarchiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften. * Generalmajor Fuller, der als Stabschef des britiſchen Tankkorps in Frankreich am Weltkrieg teilnahm, iſt von einem Beſuch im nationalen Spanien nach England zurückgekehrt. In einem im„Sunday Dispatch“ veröffentlichten Aufſatz gibt er ſeine Eindrücke wieder. Fuller ſchreibt, daß man in England die wahre Natur des ſpaniſchen Kampfes noch nicht erkannt habe. Tatſächlich han⸗ dele es ſich um ein tiefgehendes europäiſches Pro⸗ blem, nämlich um den Kampf gegen den Kommu⸗ nismus. General Fuller fährt fort, daß die Bol⸗ ſchewiſten überall in Spanien nur Spuren der Zer⸗ ſtörung zurückgelaſſen hätten. Das nationale Spanien erhebe aber ſein Haupt über den von Moskau kommenden Sturm. In den von den Nationaliſten beſetzten Gebieten herrſche Ordnung und Recht, Nahrungsmittel ſeien reichlich vorhan⸗ den, und die Preiſe ſeien niedrig. Das Volk ſei freudig und zufrieden. Man müſſe einſehen, daß ſich hinter der vorrückenden Front General Fran⸗ cos ein neues Spanien erhebe, ein Spanien der Ordnung und der Diſsiplin, der hiſtoriſchen Ueber leferungen und der zukünftigen Hoffnungen. Maſſenverhaftungen in der Jowjelunion Der ſlellverkrelende Juflizkommiſſar und Rechksgelehrte im Gefängnis Moskau, 21. März. Gelegentliche Andeu⸗ tungen der Sowjetpreſſe geben über den Amfang der in der letzten Zeit vorgenommenen Maſ⸗ lenverhaftungen immer neue Auſfſchlüſſe. Die„Prawda“ vom 20. März veröffentlicht u. a. die Namen von ſieben Geſchichtspro⸗ feſſoren, die eine„trotzkiſtiſch⸗terroriſtiſche Bande“ gebildet hätten. Die„Isweſtija“ vom 21. März berichtet, daß der bekannte Rechtsge⸗ lehrte und ſtellvertretende Juſtizkommiſſar Pa⸗ ſchukanis„Schädlingsarbeit“ größten Umfangs im Juſtizweſen getrieben habe.— Alle in ſol⸗ chem Zuſammenhang genannten Perſonen be⸗ finden ſich natürlich längſt in Gewahrſam der GPu. Ueber ihr Schickſal wird man durch einen der vielen in der nächſten Zeit ſtattfindenden Prozeſſe erfahren. Stalin greift in die Ernährungsfrage ein— Ein neues Eingeſtändnis der Hungerkataſtrophe Moskau, 21. 1 0 Angeſichts des Hunger⸗ geſpenſtes hat ſich die Sowjetregierung zu einem Deulſche Vorpoſten⸗Floffille für die Zpanien⸗-Konkrolle Fünf umgebaute Fiſchdampfer ſind in Bremerhaven in den Dienſt der Kriegsmarine geſtellt worden und laufen in etwa acht Tagen zur Ausübung der Seekontrolle der Deutſchland z wieſenen Zone aus. uge⸗ (Scherl Bilderdienſt, 2 ungewöhnlichen Schritt gezwungen geſehen. In einer Verordnung, die die Unterſchrift Molo⸗ tows und Stalins trägt und die im Gegen⸗ ſatz zu den ſonſtigen wortreichen ſowjetamt⸗ lichen Erklärungen nur aus einem ein⸗ zigen Satz beſteht, werden die Bauern von allen rückſtändigen Getreidelieferungen aus den vorjährigen Ernten an den Staat befreit. Wenn auch die Getreideforderungen, die der Staat noch an die Bauern hat, angeſichts der überall auf dem Lande herrſchenden Hungersnot doch nicht einzutreiben waren, ſo bedeutet die Verordnung auf jeden Fall den Ausdruck der ſchweren Sorge, die ſich die Sowjets um die kataſtrophale Entwicklung der Ernährungsfrage machen. Wie verfahren die Lage iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß der Rat der Volkskom⸗ miſſare allein der Schwierigkeiten nicht mehr Herr werden kann und daß er die Verantwor⸗ tung auf die Schultern Stalins ſelbſt abgewälzt hat. Freilich zeigen alle Meldungen über den Verlauf der diesjährigen Frühjahrskampagne, daß dieſe Maßnahme das neue Hungerſterben kaum aufhalten können. Ukrainiſcher Terroriſt in Polen verhaftet Warſchau, 20. März. In der Nähe von Stryj wurde wegen ſtaatsfeindlicher Betäti⸗ gung und unter der Beſchuldigung, der gehei⸗ men ukrainiſchen Terrororganiſation O URN anzugehören, der Ukrainer Fedak verhaftet. Fedak hat im Jahre 1922 ein Attentat gegen den Marſchall Pilſudſki verſucht und iſt damals zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach längerem Aufenthalt in der Tſchechoflo⸗ wakei war er 1935 nach Polen zurückgekehrt. neun Millionen Gasmasken für die Bevölkerung Londons London. 20. März. Wie bekannt gegeben wird, werden insgeſamt 9 Millionen Gasmas⸗ ken für die Stadt London in drei Hauptlagern aufbewahrt werden. um im Notfall ſofort zur Verfüaung zu ſtehen. Jedes der Lager wird für 3 Millionen Gasmasken eingerichtet ſein, und zwar werden zwei Lager nördlich der Themſe und ein Lager ſüdlich der Themſe ein⸗ gerichtet werden. Jedes der Hauptlager wird etwa 600—700 Zweiaſtellen erhalten. in denen jeweils etwa 30—40 000 Gasmasken auf⸗ bewahrt werden. U —— Vordergrund und hinkergrund in Frankreich Wo ſteht Frankreich? Das iſt die Frage die⸗ ſer Tage. Aeußere Tatbeſtände: nach zwei⸗ maliger Vertagung der Parlamentsdiskuſſton werden die blutigen Vorgänge in Clichy am Dienstag vor die Kammer kommen. Der Mi⸗ niſterpräſident Blum läßt ankündigen, daß er ein klares Vertrauensvotum fordern wird— ein Verlangen, das gleichermaßen die links⸗ bürgerlichen Radikalſozialiſten und die kom⸗ muniſtiſchen Feuerköpfe in ſein Kielwaſſer zwingen ſoll. Inzwiſchen hat Donnerstag bereits der Generalſtreik am die Sftpuntam narie⸗ Machtſtellung der von den Kommuniſten be Narr Gewerkſchaften in ein ſo helles Licht gerückt, daß die nachfolgende Parlaments⸗ debatte als ſolche ebenſo an Bedeutung verliert, wie etwa die vom Miniſterpräſidenten gefor⸗ derte klare Vertrauenskundgebung. Denn das iſt eben das Weſentliche, daß das Schwer⸗ gewicht der politiſchen Entſcheidungen in Frankreich ſich immer ſtärker aus dem Par⸗ lament auf die Straß e verlagert. Rur eine kleine Arabeske in dieſem gewalti⸗ gen Prozeß iſt die Tatſache, daß die. kommu⸗ niſtiſch verſeuchten Gewerkſchaften das Felgen einer gegneriſchen Zeitung einfach verhin ert haben— ein Gewaltſtreich. der die Frege u legt: Wer regiert eigentlich in Frankreich? a5 Miniſterium oder die geheimnisvolle Malte regierung“, die hinter den Gewerkſchaften ſteh 2 Als der böſe Mann dieſer„Maſſenregierung iſt in den letzten Wochen innerhalb und außer⸗ halb Frankreichs wiederholt der langjährige Führer des franzöſiſchen Gewerkſchaftsbundes Jouhaur herausgeſtellt worden. Tut man ihm nicht zuviel Ehre an? Jouhaux iſt das, was man in Deutſchland vor wenigen Jahren einen„Gewerkſchaftsbonzen“ nannte. Er hat ſich mit der Geſchicklichkeit und Pfiffigkeit eines organiſatoriſch und redneriſch befähigten Men⸗ ſchen an die Spitze des Gewerkſchaftsverbandes hinaufgedient. Aber er ſelbſt wäre wohl noch vor drei Jahren blaß vor Schrecken geworden. hätte ihm jemand geſagt, daß er einmal der Repräſentant eines revolutionären Frankreichs werden würde. Seine Ideale ſind viel„klein⸗ bürgerlicher“ Axt. Er iſt ſozuſagen ein Held wider Willen. Eine auskömmliche Rente und eine nette Villa wären mehr ſein Geſchmack. Aber die Entwicklung iſt über ihn hinweg ⸗ gegangen. Charakteriſtiſcherweiſe: die Gewerk⸗ ſchaften der Lehrer und der unteren Beamten haben— durchaus nicht zur reinen Freude des guten Jouhaur, dem wohl etwas ſchwanen mochte,— die Vereinigung der ſozialdemokra⸗ tiſchen und kommuniſtiſchen Gebwerkſchaften in den Jahren 1935—36 durchgeſetzt. Waren ſchon die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften in Frankreich nur ein loſer Rahmenverband, ſo exſt recht die kommuniſtiſchen. Aber mit dem poli⸗ tiſchen Siege der Volksfront brach die lange, allzu lange aufgeſtaute ſoziale Unsufriedengeit in Frankreich im Sommer 1936 wie eine La⸗ wine los, und nun ſauſte die Mitgliederzahl der vereinigten ſozialdemokratiſchen und kom⸗ muniſtiſchen Organiſationen mit einem Sprung in wenigen Wochen von 600 000 auf 5 Millio⸗ nen Mitglieder hinauf. Unter dieſen typiſchen Konjunkturhaſen war natürlich der lautete Schreier der„ſtärkſte Mann“, und ſo konnten unſchwer die Kommuniſten die Führung an ſich reißen. N g . den lauten Schreiern ſtecken aber wie⸗ der die raffinierten Agenten der Ko⸗ mintern, die ihre Marionetten wohl zu ziehen verſtehen. Ihr Ziel iſt es, die Regie⸗ rung Blum nicht ſofort zu ſtürzen, wohl aber ſie feſt„an der Strippe zu halten“. Außen⸗ politiſche Rückſichten(einſchließlich eines ſcheuen Seitenblicks auf die„faſchiſtiſchen⸗ Mächte) ſpielen da eine entſcheidende Rolle. Die Regie⸗ rung will natürlich aus dieſer kommuniſtiſchen „Strippe“ heraus, weshalb Leon Blum mit einer wahren Liebe den Kommuniſten die par⸗ lamentariſche Verantwortung— durch die ſchon wiederholte Forderung eines klaren Vertrauens⸗ votums— zuſchieben und gleichzeitig durch ge⸗ wiſſe Maß neten Rückendeckung beim Bürger⸗ tum ſuchen will. 2 Das bit die Methode des alteingeſeſſenen Parlamentariers, der gar nicht begreift, daß die einmal in Bewegung geratenen Maſſen ſich um Parlamentsreden und Parlamentsabſtimmun⸗ gen einen Deut kümmern. Frankreich iſt alſo in einem typiſchen Schwankungszuſtande der wobei der eine politiſch beſtimmenden Kräfte, b e. Kutſcher„Hül“ und der andere„Hott!“ kom mandiert. Dieſer Schwankungszuſtand ſchafft die abſolute Unſicherheit über die Entwicklung der innerfranzöſiſchen Politik, wohei nur noch abſchließend zu bemerken bleibt, daß die„natio⸗ nale Oppoſition“ in ihrer Zerriſſenheit keinen feſten Standpunkt und Ausgangspunkt bisher gewonnen zu haben ſcheint. genalspräſident dr. Bünger geſtorben Leipzig, 21. März. Im Alter von 67 Jah⸗ ren 1 Dr. h. 8 Wilhelm Bünger, Se⸗ natspräſident beim Reichsgericht i. R. Dr. Bünger, der 1870 in Elſterwerda ge⸗ boren wurde, gehörte ſeit 1911 der Reichsan⸗ waltſchaft an. Im vierjährigen Kriegsdienſt an er Front erwarb er tungen Von 1024 bis 1927 war er ſächſiſcher Juſtizmini⸗ ſter und von 1929 bis 1930 ſächſiſcher Miniſter⸗ präſident und Miniſter für Volksbildung. Im Jahre 1931 erfolgte ſeine Ernennung zum Se⸗ natspräſidenten beim Reichsgericht und zum ſtellvertretenden Präſidenten im Reichsdiſzipli⸗ narhof. Der ſchwediſche Außenminiſter in Paris Paris, 20. März. Zu Ehren des ſchwedi⸗ ſchen Außenminiſters Sandler gab Außenmini⸗ ſter Delbos am Freitag ein Frühſtück, an dem mehrere Mitglieder der franzöſiſchen Regierung teilnahmen. Am Nachmittag veranſtaltete der Verband der franzöſiſchen diplomatiſchen Preſſe zu Ehren des Gaſtes einen Empfang, an dem Außenminiſter Delbos und Staatlsminiſter Cbautemps teilnahmen. eee . ſich hohe Auszeichnungen.“ Veiheſtunde des Reichsarbeilsdienſtes Reichsarbeitsführer hierl verabſchiedel 160 000 Arbeitsmänner Berlin, 21. März. Im Rahmen einer Morgenfeier, die über die deutſchen Sender auch in die 1800 Lager des Arbeitsdienſtes übertragen wurde, verabſchiedete am Sonntag Reichsarbeitsführer Reichsleiter Hier! 160 000 nach halbjähriger Dienſtzeit ausſcheidende Arbeitsmänner. Die Feier, die unter dem Leitwort„Gelobt ſei, was da hart macht“ im großen Bundesſaal des Funkhauſes ſtattfand, wurde zu einer erhebenden Feierſtunde. Reichsarbeitsführer Hierl wies die ausſchei⸗ denden Arbeitsmänner darauf hin, daß ſie un⸗ ſer Volk nicht nur durch die Arbeit am Boden, ſondern auch durch die Arbeit an ſich ſelbſt einen großen Dienſt erwieſen hätten.„Es gibt Menſchen“, ſo betonte er,„die in der Arbeit nur ein notwendiges Uebel ſehen, weil ſie ſie für nichts anderes als ſ ein Mittel zum Gelderwerb halten. Wir bedauern dieſe Menſchen, denn ſie gehen des Segens der Arbeit verluſtig, nämlich der inneren Befriedigung, die jede recht getane Arbeit gibt. Das Gemeinſame, das ganze Volk Verbindende muß ſtets mehr gelten als alles, was die einzelnen Menſchen innerhalb des Volkes unterſcheidet und trennt. Dieſer Grundſatz, der leitend für Eure Lager⸗ gemeinſchaft war, ſoll“, ſo ſchloß der Reichs⸗ arbeitsführer,„auch Euren ferneren Lebens⸗ weg beſtimmen, für den Euch alle meine treuen Wünſche begleiten.“ Große Jührerkagung des Schwarzen Korps 55.-Obergruppenführer heißmeyer vor den Führern des Ober⸗ abſchniltes 30 Ns Frankfurt a. M., 21. März. Am Samstag und Sonntag fand in Frankfurt a. M. eine große Führertagung des SsS⸗Abſchnittes X ſtatt, auf der der Chef des Hauptamtes der SS, Obergruppenführer Heißmeyer, ſprach. Als Abſchluß der Tagung fand eine Beſichtigung und ein Vorbeimarſch der 2. SS⸗Standarte ſtatt. Die SS⸗Führer und Unterführer aus Teilen von Heſſen⸗Naſſau, Weſtfalen, Südhannover, Braunſchweig, Mainfranken und aus Kurheſſen, die ſich am Wochenende in Frankfurt, das mit der 2. SS⸗Standarte eine alte kämpferiſche Schutzſtaffeltradition beſitzt, eingefunden hatten, erlebten wieder erſtmals in dieſer Form für den Abſchnittsbereich durchgeführten Arbeitstagung Stunden neuer Schulung und beſter Kameradſchaft. Die Arbeitstagung wurde am Samstag mit kurzen Begrüßungsworten des Führers des . XXX, SS⸗Oberführer Ludwig. im großen Saal des Volksbildungsheimes ein⸗ geleitet. Es ſchloß ſich eine Anzahl Einzel⸗ tagungen an, in denen die Referenten des Ab⸗ ſchnitts berichteten. Der Abend vereinte die Teilnehmer der Tagung mit zahlreichen Gäſten, unter ihnen der Führer des SS⸗Oberabſchnittes Rhein, SS⸗Gruppenführer Hildebrand, und der Führer der SA⸗Gruppe Heſſen, SA⸗Gruppen⸗ führer Beckerle, zu einem Kameradſchaftsabend. Die große Haupttagung Der Sonntagvormittag ſah die 500 Teil⸗ nehmer zur großen Haupttagung verſammelt. Der Führer des Ss⸗Oberabſchnittes Fulda⸗ Werra. SS⸗Oberaruppenführer Erbprins zu Waldeck, faßte in ſeiner Begrüßungsankprache mit einem Hinweis auf den Potsdamer Gedenk⸗ tag kurz den Sinn und die Aufgaben einer ſol⸗ chen Arbeitstagung dahin zuſammen, innerhalb des Ordens der SS eine immer ſtärkere welt⸗ anſchauliche Feſtigung zu erzielen. SS⸗Unter⸗ ſturmführer Dr. Beſt vom SS⸗Oberabſchnitt Rhein führte mit ſeinem Lichtbildervortrag „Angriff auf die nationalſozialiſtiſche Welt⸗ anſchauung“ in den Kampf des Judentums gegen die Kräfte des Aufbaues ein. Dieſe letzte Aus⸗ einanderſetzung iſt die Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen den völkiſchen und dem internationalen Lebensprinzip. SS⸗Unterſturmführer Eggers vom Raſſe⸗ und Siedlungshauptamt(Schülungs⸗ amt) trug mit ſeinem Referat„Die Geburt unſeres Jahrtauſends“ beſonders ſtark dazu bef, den Führern und Unterführern eindeutiges und klares Material für die weltanſchauliche Aus⸗ einanderſetzung mit den internationalen dunk⸗ len Mächten zu geven. Für uns iſt einzig das Volk die große, ewige Idee. innerer Ausrichtung, ernſter Die Grundgeſetze der SG Der Chef des SS⸗Hauptamtes, SS⸗Ober⸗ gruppenführer Heiß meyer, gab in ſeiner Rede, ausgehend von den großen Unklarheiten, die im Ausland über die SS verbreitet ſind, und dem Intereſſe, das überall dem Wirken des Schwarzen Korps entgegengebracht wird, eine ſcharf umriſſene Ueberſt t über Werden, Orga⸗ niſation und Aufgaben der Schutzſtaffel in Ver⸗ gangenheit und Gegenwart. Der Gedanke der Ausleſe, der am Anfang der Arbeit geſtanden hat, wird nicht abklingen, ſondern dieſer Aus⸗ leſeprozeß wird von Jahr zu Jahr ſchärfer durch⸗ geführt. Er ſprach von den einzelnen Grund⸗ geſetzen, die für die Schutzſtaffel entwickelt wur⸗ den, um daran zu erläutern, wie überall die völkiſche Erkenntnis durchklingt, als lebendiges Glied einer langen Ahnenkette beſonderen Ver⸗ pflichtungen unterworfen zu ſein, gegenüber den Ahnen und der Sippe und damit gegenüber dem Volk und den Nachkommen. Die Grundgeſetze der SS werden immer weiter ausgebaut. Sie, und nicht die äußere Organiſationsform werden einſt die Schutzſtaffel kennzeichen. Aus der Kleinarbeit von früher heraus wird ſo ein Orden aufgebaut, der noch in tauſend Jahren feſtſteht und alles deutſche Leben zuſammenhält. Die Rede des Obergruppenführers klang aus in dem Appell, wie bisher an den Führer zu glauben, das Ge⸗ ſetz des Gehorſams zu befolgen und uns im Kampf zu ſtählen und bereit zu machen. Die Parole, die einſt am Anfang unſerer Arbeit ſtand, heißt:„Wir haben geglaubt, gehorcht und gekämpft“ und, ſo ſchloß der Obergruppenführer, iſt die Parole auch fernerhin Glauben Gehorchen und Kämpfen 5 Der Vorbeimarſch Am frühen Nachmittag fand die Beſichti⸗ gung der 2. SS⸗Standarte und des 2. Mot. 2 durch den Chef des SS⸗Hauptamtes ſtatt. Stramm ausgerichtet ſteht, als die Einheiten gemeldet werden, die Frankfurter Schutzſtaffel auf der großen Oſtparkwieſe. Nach der Beſichti⸗ gung der einzelnen Stürme betonte SS⸗Ober⸗ gruppenführer Heißmeyer, daß er bereits einmal vor drei Jahren dieſe Standarte beſichtigt habe und hoffe, daß die 2. SS⸗Standarte nicht nur bhrer Zahl nach die zweite Standarte des Reichs bleibe, ſondern auch ihrer Leiſtung nach. An⸗ ſchließend zogen dann die Frankfurter SS⸗Ein⸗ heiten unter Führung von SS⸗Oberſturmführer Moreth, dem Führer der 2. SS⸗Standarte, mit klingendem Spiel durch die Stadt zur Pau⸗ lusanlage, wo an der Reichsbank ein Vorbei⸗ marſch vor SS⸗Obergruppenführer Heißmeyer ſtattfand. „Mitteleuropa unter deulſcher Führung“ Bemerkenswerle Ausführungen des„Obſerver“-Fronk gegen Moskau London, 21. März. Im„Obſerver“ ver tritt der bekannte engliſche Publiziſt Garvin erneut den Standpunkt, daß eine deutſch⸗engliſche Regelung, der Schlüſſel der Weltpolitik, und die beſte Sicherung für den zukünftigen Frieden Europas ſei. Deutſchland und England ſeien durch Jahr⸗ hunderte natürliche Verbündete geweſen und es habe nur einen Krieg zwiſchen ihnen gegeben. Eine deutſch⸗engliſche Vereinbarung nach dem Grundſatz„leben und leben laſſen“ würde den Frieden des größten Teiles der ziviliſierten Welt auf eine dauernde Grundlage ſtellen. Gar⸗ vin wendet ſich in dieſem Zuſammenhang in erſter Linie gegen die Theſe, daß England das Sowjetreich gegen Deutſchland garantieren und ſich mit Moskau in der Aufrechterhaltung des „ſchlechten Status quo“ in Oſteuropa zuſammen⸗ tun wolle. Auch die Theorie, daß der franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſche Pakt England in einen neuen Krieg mit Deutſchland hineinziehen würde, ſei ungeheuerlich und unerträglich. Das heutige Räterußland ſei eine gewaltige Waffenmacht und ſei ſehr wohl in der Lage, ſeine Intereſſen ſelbſt zu vertreten. Der Sowjetſtaat müſſe das unheilvolle Wir⸗ ken der Komintern in anderen Ländern ein⸗ ſtellen und aufhören, mit dem Feuer d ſpielen. „Warum ſollten wir die weſtliche Ziviliſation und uns ſelbſt durch einen blinden Streit unter den weſteuropäiſchen Mächten zerſtören, nur um die bolſchewiſtiſche Vorherrſchaft zu fördern? Das wäre ein unſinniges Verfahren, durch das Sowjetrußland, die franzöſiſche Linke und die oſteuropäiſchen Vaſallen von Paris und Mos⸗ kau ermutigt würden, einen Krieg vom Zaune zu brechen, vor dem ſie unter anderen Um⸗ ſtänden zurückſchrecken würden.“ Es bedeute Leben und Tod für Enaland. den cee Franzoſen mitzuteilen, daß ne keinen Augenblick auf eine engliſche Unterſtützung des Franco⸗ Sowiektpaktes oder der anderen franzöſiſchen Abmachungen mit oſteuropäiſchen Staaten rech⸗ nen dürften. In einigen Jahren werde man im Intereſſe der weſteuropäiſchen Ziviliſation ein Bollwerk und Gegengewicht nicht gegen Deutſch⸗ land, ſondern gegen das Sowietreich benötigen, das ſich von der Oſtſee bis zum Pazifiſchen Ozean erſtrecke. Dieſes Bollwerk könne nur durch den Neuaufbau und die Zuſammen⸗ arbeit Mitteleuropas unter deut⸗ ſcher Führung geſchaffen werden. Eng⸗ land müſſe eine ſolche Entwicklung unterſtützen. Es wäre ein Fehler und ein Verbrechen, wenn man verſuchen würde, das deutſche Volk mit ſeiner gewaltigen Lebenskraft, das in ſeinen gegenwärtigen Grenzen ſtärker eingeengt ſei als irgend ein anderes Volk, zu Lande oder zur See zu blockieren. Garvin erklärt dann, daß weder die Flotten⸗ frage noch die Frage der Luftwaffe heute ein Hindernis für eine deutſch⸗engliſche Verein⸗ barung ſeien. Die alte Flottenrivalität ſei tot; durch den Franco⸗Sowjiektpakt ſei Deutſchland gezwungen worden, ſeine Luftflotte auf einen zwei⸗Mächte⸗Standard zu ſtellen. Das brauche aber keine Gefahr für England zu ſein, das zu⸗ ſammen mit Frankreich eine größere Luftmacht aufſtellen könnte als Deutſchland. Auch die belgiſche Frage ſtelle kein Hindernis mehr dar. Hitler habe eine abſolute Garantie der belgi⸗ ſchen Neutralität wie auch der holländiſchen und ſchweizeriſchen Neutralität angeboten, und es ſei die Pflicht Englands und Frank⸗ reichs, dieſe Garantie anzunehmen. Auf dieſe Weiſe würde ein weiterer Kriegs⸗ grund völlig beſeitigt werden. Solange der Franco⸗Sowieltvaft beſtebe. ei ein neues — Locarno“ ncht möglich. Hitler Fönne ünker keinen Umſtänden den Franzoſen eine privi⸗ legierte Sicherheit auf der einen Seite Europas zugeſtehen, während die beſorgniserregende Ent⸗ wicklung der franzöſiſchen Politik die deutſche Sicherheit auf der anderen Seite bedrohe. Der Verſaſſer beſchäftigt ſich ſchließlich mit der deutſchen Kolonialforderung, die er als berechtigt anerkennt. Es ſei nicht möglich. das deutſche Volk auf alle Zeiten von den Kolonien abzuſchließen, während alle anderen größeren und auch kleineren Staaten Kolonien beſäßen. Wenn England den Frieden wünſche, dann müſſe es die deutſche Kolonial⸗ forderung voſitiv erwägen, und es müſſe im Rahmen einer vollſtändigen Regelung bereit ſein. Kamerun, Togo und Tanganjika an Deutſchland zurückzugeben. Der Gau Saarpfalz enkſcheidel für die Gemeinſchaftsſchule Sgarbrücken, 21. März. Die Preſſeſtelle des Reichskommiſſars des Saarlandes und die Regierung der Pfalz geben am Samstag bekannt: b Die am heutigen Tage im geſamten Bereich des Gaues Saarpfalz durchgeführten Abſtim⸗ mungen über die Einführung der chriſtli⸗ chen Gemeinſchaftsſchule haben die überwältigende Zuſtimmung der Erziehungs⸗ berechtigten gefunden. Die auf Grund dieses Abſtimmungsergebniſſes beim Reichskommiſ⸗ ſar für das Saarland und bei der Regierung der Pfalz geſtellten Anträge auf Einführung der chriſtlichen Gemeinſchaftsſchule wurden von den zuſtändigen Schulaufſichtsbehörden der beiden Regierungen ſofort behandelt und genehmigt. Mit Beginn des neuen Schuljah⸗ res iſt damit im ganzen Gau Saarpfalz die Gemeinſchaftsſchule eingeführt. In der Stadt Saarbrücken haben von 13 746 Erziehungsberechtiaten für die Einführung der chriſtlichen Gemeinſchaftsſchule geſtimmt: 13 478, gegen die Einführung 268 Erziehungs⸗ berechtigte. Die Entſcheidung für die chriſt⸗ 16 Gemeinſchaftsſchule beträgt alſo 98,1 v. Der Reichskommiſſar für das Saarland, Gauleiter Bürckel, hat an den Führer am Samstagabend folgendes Telegramm geſandt: „Mein Führer! Beſonders aktive An⸗ griffe gegen die Gemeinſchaftsſchule führten im Gau zu Spannungen, die mich nötigten, am heutigen Tage eine Abſtimmung über die Gemeinſchafts⸗ ſchule oder Konfeſſionsſchule durchzu⸗ führen. Das Ergebnis iſt das Belennt⸗ nis zu Ihrem Kampf, mein Führer, um die Volksgemeinſchaft. Es beträgt 97 v. H. für die Gemeinſchaftsſchule. Ihr getreuer Bürckel.“ bö kommuniſtiſche Agilaforen in Varſchau verhaftel Bombenanſchläge in Warſchau und Wilna Warſcha u, 21. März. Wie am Freita in Lodz und Lemberg. ſind in der Nacht— Sonntag auch in Warſchau zahlreiche Haus⸗ ſuchungen bei Perſonen durchgeführt worden. die im Verdacht kommuniſtiſcher Betätigung ſtehen. Als Ergebnis von 120 Hausſuchungen wurden 66 kommuniſtiſche Agitatoren verhaf⸗ tet, bei denen Propagandamaterial gefunden worden war. In Warſchau wurde von einem unerkannt entkommenen Täter von einem Autobus aus in einer lebhaften Verkehrsſtraße ein Sprengkör⸗ per geſchleudert. Durch die Erploſion wurden die Scheiben eines Ladens und eine Reihe von Fenſterſcheiben zertrümmert. In Wilna wurde eine Bombe gegen das Haus eines Univerſitätsprofeſſors geſchleudert, die erheblichen Sachſchaden anrichtete. Es iſt dies im Laufe der letzten Monate bereits der 15. derartige Fall in Wilna. Tolengräberſtreik in Dublin ds Dublin, 20. März. Auf einem der größten Friedhöfe Dublins traten am Sonn⸗ abend alle 52 Totengräber wegen Kürzung ihrer Löhne in einen Proteſtſtreik. Infolge deſſen waren bei den heute ſtattfindenden Be⸗ gräbniſſen die Verwandten der Verſtorbenen ge⸗ zwungen, die Beſtattungen und die Grabarbei⸗ ten ſelbſt vorzunehmen. Generaloberſt Graf Bothmer 7 In München iſt der bekannte Heerführer des Weltkrieges Generaloberſt Graf Felix von Bothmer im 85. Lebensjahr geſtorben. [Erich Zander. Archiv, K.) ——— land, er am eſandt: * An⸗ schule „ Die e eine ſhaſts⸗ urchhu⸗ dlennt, el, um 70 el“ 1 Jiln üg t zun Hauz, vorden. tigung hungen dethaf⸗ funden laut s aglör⸗ burden e von 1 daß kunnt, Es it its det de 50 ib, 00 3.———... das Siedlungswerk im Gau heſſen-Naſſau Schul⸗ und Gemeindehaus wir heute den rund willens ſein und ein us druck deſſen/ wess das Deutſchye Voll unrer einem ler · in einem Neithhe zu leiſten vermag. Mogen die Heſchleckhter bieſes; O Grundſteinlegung zum Schul- und Gemeindehaus des Neubauerndorfes„Allmendfeld“ uf dem früher mit/ dern/ Orts hůrgernutzen der Gemeiride Gerrisheſm belaſter geweſener/ uri rellorattons bedürftigen lmeno feld ber Gernar d kung ernaßhehm breiten fich heute Hart Ger orieliorakions arbeit der vor mur geführten Heſſiſchen Cares regierung weile/ ertragsftihigere⸗ uns damit in friedlicher Nufbautirbeir für unſer Molk zum groſzen il cauclj rern ſchaffende Fluren aus. Nuf dieſen Fluren ſoll zur Bildung neurrodeuiſtthen Paurentums und zur görderung und Sicherurig der Mah · und Wehrfreihelt unſeres Vollres ein neues Bauerndorf. ge 4 e werben/ zuncichſt beſtehhend aus 40 hreuen Baueenſteſlen mit je SO bis Oorgen And und 3 1 dandzulage von je 30 pniorgen. Veſervetand ift en uueſlch genommen, un etre dedeifieche Meike rent o lchian bes Dorfen hu gewübreeiſten Doss Dorf eniſtelſt in einer zelt der Mot/ der gemeinſtimꝛen dinſtrengungen/ des Upferns und des nurio nalen Nufbaues · Möge dus Dorf/ zu deſſen/ ſrein legen cillen künftigen Geſchlechyrern ein ſickrbewes zeichhen arionalſozialiſtiſchhen Nit/ urid Hand werkerſtellen mit einer Dorfes fich immer der ſchhrworren Nufgobe bewufßt ſein/ die ſie zur Sicherung und Berbrelteruig der Erridhrungo germ lage unſeres Volkes zu erfüllen haben. Gemarkung Gerris heim den M Marz 103 und ir fünfter/ gahre/ des ö SB ahersgbetr G . Darmſtadt, 20. März. igenbe richt.) Am heutigen Tage um 15 Uhr legte der Reichs⸗ ſtatthalter in Heſſen, Gauleiter Sprenger, den Grundſtein zum Schul⸗ und Gemeindehaus des Neubauerndorfes Allmendfeld. Damit wird jene im Jahre 1933 begonnene zielbewußte Entwick⸗ lung fortgeſetzt, die den zweiten Vierjahresplan des Führers auf ernährungspolitiſcher Grund⸗ lage im Gau Heſſen⸗Naſſau in einer ſelten voll⸗ kommenen Art ergänzt. Das zweite Erbhöfedorf des Landes Heſſen und das dritte im Gau Heſſen⸗Naſſau liegt bei Gernsheim zwiſchen Rhein und Reichsauto⸗ bahn. Da Dorf und Gemarkung auf früherem Allmendfeld der Gemeinde Gernsheim errichtet ſind, wurde der Neugründung durch den Gau⸗ licher die Dorfbezeichnung Allmendfeld ver⸗ iehen. 86 400 Hektar in 4 Jahren melioriert In der Anſprache des Landesbauernführers Dr. Wagner kam jene ungeheure Arbeit der Heſſiſchen Landesregierung als ausführendes Organ der Partei zum Ausdruck. Die Geſamt⸗ Pie des Landes Heſſen umfaßt 769 000 Hektar. ie Fläche, die umzulegen war, betrug 503 341 Hektar. Bis zum 31. Dezember 1932 waren davon melioriert 160 785 Hektar. Am 1. Januar 1933 umfaßte das ganze Arbeitsgebiet für alle Aufgaben im Landeskulturwerk 342 556 Hektar. Von 1887 bis 1932, in 46 Jahren alſo, wurden 328 Gemarkungen mit 151000 Hektar bearbeitet. Von 1920 bis 1932, in 13 Jahren alſo, leiſtete das alte Syſtem 68 897 Hektar. Wir begannen im Herbſt 1933. In noch nicht vier Jahren ſind durch die nationalſozialiſtiſche Regierung 86 400 Hektar melioriert und bereinigt worden, das ſind alſo 57 Prozent des Landes, zu deſſen Bereinigung die vergangenen Regie⸗ rungen 46 Jahre brauchten. Vom Herbſt 1933 an wurden 1,05 Millionen Tagewerke abgeleiſtet. Noch weitere drei Millionen Ar⸗ beitstagewerke ſind vorgeſehen. Aufteilung von Domänen und Streubeſitz Der Arbeitsplan, der bis zum Jahre 1943 feſtgelegt iſt, umfaßt noch 289 Gemarkungen in einer Fläche von 163 000 Hektar. Was dieſen Arbeitsplan beſonders auszeichnet, iſt die Tat⸗ ſache der Aufteilung aller in dieſes Gebiet fal⸗ lenden ſtaatlichen Domänen. des fiskaliſch ge⸗ nutzten Streubeſitzes und des Allmendlandes der Gemeinden, die zu 80 Prozent nach ihrer Be⸗ arbeitung in Bauernhand übergeführt werden. Die nationalſozialiſtiſche Landesregierung in Heſſen beſchreitet damit unter der Führung des Gauleiters den Weg, der bisher kaum beſchritten wurde, und den zu begehen man ſich vielerorts noch nicht getraute. Dabei iſt es eine alte nationalſozialiſtiſche Forderung, den Bauer in den Mittelpunkt agrarpolitiſchen Geſchehens zu ſtellen und nicht den Staat und die Behörden. Was unſerem Gau nottut, das ſind nicht etwa auf der einen Seite landwirtſchaftliche Mammutbetriebe und Zwerg⸗ bauern auf der anderen Seite, ſondern iſt ein Bauerntum, das von ſeinem Hof auch zu leben vermag. Der Erbhof und der Bauer iſt unſer Ideal Dafür ailt es ſich einzuſetzen. „Bis 1939 werden 16 281 Hektar ve mit einem Wert von 345 Ni ten eu. 1200 Arbeitsloſe aus heſſiſchen Großſtädten ſind in Aufbaulagern zu Landeskulturarbeiten ein⸗ geſetzt. Der Arbeitsdienſt hat ſich mit uns zu⸗ . 5 8 J 0 in vielen Abteilungen 1 en Arbeitsgebieten her fü die Allgemeinheit. eee Ein vorbildliches Siedlungsprogramm Vorbildlich allen und kaum zu erreichen aber — die geſamte Organiſation des heſſiſchen eliorations⸗, Arbeits⸗ und Siedlungspro⸗ grammes in ſeiner nationalſozialiſtiſchen Groß⸗ zügigkeit, die in dieſer Form in unſerem Gau ihre Heimſtatt hat. Partei und Staat, Feld⸗ bereinigungsbehörden und Kulturbauämter, alles iſt unter einheitlicher Zielſetzung zuſam⸗ mengefaßt und arbeitet reibungslos wie das raffinierte Getriebe eines Ahrwerks. Den Vor⸗ teil hat der deutſche Bauer und damit das Volk. Das Schönſte aber iſt, daß die Leiſtungen der Landeskulturarbeiten in Heſſen ſich das reſtloſe Vertrauen der bäuerlichen Be⸗ völkerung erworben haben. Sie weiß, daß die Partei Auftraggeber der Landesregierung iſt, und daß ſie in politiſcher Funktion das durch⸗ führt, was die Partei geplant hat. Die natio⸗ nalſozialiſtiſchen Siedlungserfolge des Reiches ſpiegeln ſich beſonders im Lande Heſſen und das wiedergewonnene Vertrauen läßt unſere bäuer⸗ lichen Anwärter dankbar nach der Hand der Re⸗ ierung greifen. Entferntere Siedlungsmöglich⸗ eiten ſind nicht mehr ſo begehrt, weil das Gute naheliegt. Die Grundſteinlegung zu Allmendfeld iſt die Fortſetzung des im Jahre 1933 im Gau Heſſen⸗ Naſſau eingeleiteten Großkampfes um Neuland. Die Beendigung dieſes Kampfes, der nicht der Vernichtung gewidmet iſt, ſondern dem Aufbau, wird ſich in unzähligen neuen Bauerngeſchlechtern wider⸗ ſpiegeln, die unſerem Volke das tägliche Brot und damit ſeine Freiheit garantieren. Aus jenen Bauerngeſchlechtern heraus aber werden ſich Generation um Generation immer wieder als Soldaten Adolf Hitlers ſammeln und den Marſch in die Ewigkeit des Deutſchen Reiches 1 können, weil wir den Weg bereitet aben. Göring spricht zum Bauerntum Gemeinschaftsempfang des Landvolkes Berlin, 20. März. Der Reichspropaganda⸗ leiter der NSDAP und der Reichsbauernführer geben bekannt: Der Beauftragte des Führers für 5 den Vierjahresplan, iniſterpräſident Göring, ſpricht am Dienstag, 23. März, um 18.30 Uhr, über Maßnahmen zur Verſtärkung der Erzeugungsſchlacht. Die Rede wird von allen deutſchen Sendern übertragen. In allen Land⸗ Sele wird Gemeinſchaftsempfang durch⸗ geführt. Bud links: Landesbauernührer Dr. Wagner b Die Grundſteinlegung Gauleiter Sprenger legt den Grundſtein zum Erbhöfedorf Allmendfeld Die Grundſteinlegung erfolgte am Sams⸗ tag nachmittag durch den Gauleiter Reichs⸗ ſtatthalter Sprenger, der in Begleitung der in der Gauſchulungsburg in Kronberg zu einer Tagung verſammelten Gauamtsleiter und Kreisleiter erſchienen war. Unter ihnen be⸗ merkte man auch die Oberbürgermeiſter von Frankfurt u. M., Darmſtadt und Mainz. Ferner waren der ſtellvertretende Gau⸗ leiter Staatsrat Reiner. Landesbauernfüh⸗ rer Dr. Wagner, Gauarbeitsführer Faatz und zahlreiche Vertreter der ſtaatlichen Behör⸗ den bei der Feier zugegen. 1 Gauleiter Sprenger ſchritt unter den Klängen eines Marſches die Front der Ehrenfor⸗ mationen ab. BdM.⸗Mädel ſangen und dann hieß der Kreisleiter von Groß⸗Gerau den Gau⸗ leiter und die Erſchienenen herzlich will⸗ kommen. 5 Landesbauernführer Dr. Wagner machte dann grundſätzliche Ausführungen über die Siedlungspolitil der heſſiſchen Regierung. Wenn heute Gauleiter Sprenger im des Vierjahresplanes die Grundſteinlegung zur Errichtung eines neuen Erbhöfedorfes vor⸗ nimmt, ſo führte er u. a. aus, ſo iſt dies ein augenfälliges Sinnbild für den Willen des Gauleiters, dem Vierjahres⸗ plan im Gau Heſſen⸗Naſſau auch auf dem Sektor der Ernährung den Nachdruck zu ver leihen. der ihm als Weg zur Ehre und Freiheit des ganzen Volkes e l Der Landesbäuernführer dankte dem Gaulei⸗ ter in dieſem Zuſammenhang perſönlich für die einzigartige Unterſtützung. Als Stellvertreter des Führers habe er nicht nur nicht manche ſchwere Frage entſchieden, ſondern ſein Rat, der aus bäuerlichem Denken entſprang, habe uns weit vorwärts gebracht. Auch dem Landeskul⸗ turrat Pg. Reich galt der Dank des Landes⸗ bauernführers für ſeine aufopfernde Leiſtung. Dr. Wagner machte dann einige Angaben über die Größe der Kultivierungsarbeiten im Lande eſſen. Die Geſamtgröße des Landes Heſſen um⸗ faßt 769 000 Hektar. Die Fläche, die umzulegen wat, betrug 503 341 Hektar. Bis zum 31. De⸗ * el seiner Rede— Bild techis: Gauleiter Sprenger legt die Urkunde in den Grundstein. Aufnahme: Weihgärber und Jecobl. zember 1932 waren davon melioriert und um⸗ elegt 160 785 Hektar. Am 1. Januar 1933 um⸗ faßte das ganze Arbeitsgebiet für alle Aufgaben im Landeskulturwerk 342 556 Hektar. Von 1887 bis 1932, alſo in 46 Jahren, wurden 328 Ge⸗ markungen mit 151000 Hektar bearbeitet. Von 1920 bis 1932, alſo in 13 Jahren, leiſtete das alte Syſtem 68 897 Hektar. In noch nicht vier Jahren ſind dagegen im nationalſozialiſtiſchen Staat 86 400 Hektar fertig melioriert und be⸗ reinigt worden. In vier Jahren hat die natio⸗ nalſozialiſtiſche Regierung 57 Prozent von dem eleiſtet, was verfloſſene Regierungen in 46 Jahren aufzuweiſen haben. Der Arbeitsplan, der bis zum Jahre 15943 feſtgelegt iſt, umfaßt noch 289 Gemarkungen mit einer Fläche von 163 000 Hektar. Landesbauernführer Dr. Wag⸗ ner machte dann grundſätzliche Ausführungen zur Frage der Beſitzbereinigung. Die Einzelaufteilung von Domänen oder ſtan⸗ desherrſchaftlicher Beſitzungen habe erſt dann ſeinen vollen Sinn und Zweck erreicht, wenn das geſamte weitere Gebiet, in das ſolche Be⸗ ſitzungen fallen, umgelegt werde und im Nah⸗ men dieſer Umlegung auch der ſtaatliche Streu⸗ beſitz und das gemeindliche Allmendfeld zweck⸗ entſprechend verteilt werde. Nach dem Generalbeſtedlungsplan ſtanden 1935 und 1936 4380 Hektar mit einem Wert von 8.69 Millionen RM. zur Veriügung. Bis en). 1939 werden 16 281 Hektar verſiedelt mit einem Wert von 34,5 Mill. RM. Neben der Bildung von Bauerntum in geſchloſſenen Dörfern oder Erbhöfeweilern werden Tauſende von neuen Erbhöfen im Rahmen der Anliegerſiedlung bis zum Ablauf des Arbeitsplanes im Jahre 1943 gebildet. Planmäßig wird dieſer Kampf um die Sicherſtellung der Ernährung des deutſchen Volkes weiter vorgetragen. In Rheinheſſen und Oberheſſen liegen die Feld⸗ bahngleiſe, Entwäſſerungsgräben ſind gezogen und die Feldbereinigung iſt in vollem Gange 1200 Arbeitsloſe aus heſſiſchen Großſtädten ſind in Aufbaulagern bei Landeskulturarbei⸗ ten eingeſetzt. Der Arbeitsdienſt hat ſich mit uns zuſammengetan und leiſtet mit vielen Abteilungen in allen Arbeitsgebieten Hervor⸗ ragendes für die Allgemeinheit. Dieſe geſamte Organiſaton des Programms und ſeine natio⸗ nalſozialiſtiſche Großzügigkeit habe in Heſſen ihre Heimſtatt. Der Landesbauernführer ſchloß: Weſentlich iſt, daß unſer Geiſt, der uns zum Handeln treibt, der echte gerade Bauern⸗ geiſt iſt, daß unſere Lebenshaltung. die dem Volk am beſten dienende, die bäuerliche bleibt und daß unſere Weltanſchauung allein dem Blut unſerer Ahnen entſprang. So wollen wir in alter Kampfgemeinſchaft zuſammenhalten und weiterarbeiten. Grundſteinlegung durch den Gauleiler Gauleiter Sprenger verlas darauf den Inhalt der Urkunde, die ſpäter dem Grund⸗ ſtein einverleibt wurde. Er hob hervor, daß das neue Erbhöfedorf das Seine zur Förde⸗ rung der Nähr⸗ und Wehrfreiheit des Dritten Reiches beitragen ſolle. Es ſei in einer Zeit der Not, aber auch des nationalſozialiſtiſchen Aufbaues entſtanden und werde ein ſichtbares Zeichen nationalſozialiſtiſchen Wollens wer⸗ den. Damit war die Feier beendet, die ein erneu⸗ tes Zeugnis davon ablegte, daß es dem Gau⸗ leiter gelungen iſt, den Segen der Erde mit dem Segen der Arbeit zu verbinden, dem Bauern Land und dem Arbeitsloſen Be⸗ ſchäftigung zu geben. der Führer empfängt den deulſchen Adelsmarſchall 58 Berlin, 20. März. Der Führer und Reichskanzler empfing am Donnerstag, den 18. März 1937 den Fürſten Adolf zu Bentheim⸗ Tecklenburg, der ſeit dem Juni 1932 an der Spitze der Deutſchen Adelsgenoſ⸗ ſenſchaft ſteht. Der Adelsmarſchall berich⸗ tete über deren Arbeit ſeit dem Jahre 1933, die darauf hinzielte, die Familien des reinblü⸗ tigen deutſchen Adels auf dem Boden des Na⸗ tionalſozialismus zuſammenzuſchließen. Er ent⸗ wickelte dann ſeine weiteren Pläne, an die An⸗ gehörigen der deutſchen Adelsgenoſſenſchaft er⸗ höhte Anforderungen an Blut, Leiſtung und Haltung ſtellen zu wollen. Der 8 8 und Reichskanzler brachte ſein Einverſtändnis mit den bisherigen Leiſtungen und den Beſtrebungen der deutſchen Adelsgenoſſenſchaft zum Ausdruck. Abſchluß der Libyen-Reiſe Muſſolinis Abfahrt zu den großen Flottenmanövern. Rom, 21. März. Der Beſuch Muſſolinis in Leptis Magna, der berühmten Ruinenſtadt aus der Zeit des Kaiſers Septimius Severus bil⸗ dete am Samstagnachmittag den Abſchluß des offiziellen Reiſeproaramms des italieniſchen Regierungschefs in Libyen. Während der Rückreiſe wird Muſſolini. der ſich Sonntag um 16 Uhr wieder auf dem Kreu⸗ zer„Pola“ eingeſchifft hat, den zweiten Teik der Flottenmanöver zwiſchen den libyſchen Gewäſſern und dem Tyrrheniſchen Meer bei⸗ wohnen. Ein Teil der Seeſtreitkräfte, die ſich in Tripolis verſammelt hatten, iſt bereits in vergangener Nacht in See geſtochen, um die Vorbereitungen der bedeutenden taktiſchen Uebungen zu treffen, an denen insgeſamt ſie⸗ ben Kreuzer zu 10 000 Tonnen, ſechs kleinere Kreuzer, ſowie zahlreiche Aufklärer, Torpedo⸗ baagte und U-Boote teilnehmen. —— ———— 22 Vien verdrehl die Talſachen Eine amlliche Viener Erklärung und eine nolwendige Antwork Wien, 20. März. Zu der dringend notwen⸗ digen Abwehr der außerordentlich geſteigerten Hetze der Wiener Boulevardpreſſe gegen Deutſchland, die mit zahlreichen Verleumdun⸗ gen und Falſchmeldungen geführt wurde, wird von amtlicher Seite in Wien folgende Erklärung veröffentlicht: „Die reichsdeutſche Preſſe vom 18. ds. Mts. richtete außerordentlich heftige Angriffe gegen einige Wiener Blätter insbeſondere gegen den „Telegraf“,„Die Stunde“ und„Das Echo“. Den unmittelbaren Anlaß hierzu bot eine Falſchmeldung des„Telegraf“ über eine an⸗ gebliche Verhaftung des Reichspreſſechefs der NSDAP. Dr. Otto Dietrich. Die Aeußerungen der reichsdeutſchen Zeitungen, die dem Inhalt und dem Ton nach im weſentlichen überein⸗ ſtimmen, befaſſen ſich aber nicht nur mit den genannten Wiener Blättern, ſondern verſuchen unter Berufung auf den vereinbarten Preſſe⸗ frieden eine Verantwortlichkeit der Bundes⸗ regierung feſtzuſtellen. Das amtliche DRB. und zum Teil auch der reichsdeutſche Rundfunk ver⸗ breiten dieſe Angriffe und geben ihnen dadurch einen über die Bedeutung einer Preſſepolemi' hinausgehenden Sinn. Die Politiſche Korreſpondenz iſt ermächtigt zu dieſer Angelegenheit folgende Erklärun⸗ gen zu veröffentlichen: 1 Die Bundesregierung mißbilligt ſchärf⸗ ſtens die Veröffentlichung unwahrer Nachrich⸗ ten oder tendenziöſer Artikel, die dem Geiſte des Abkommens vom 11. Juli widerſprechen, und wünſcht daß auch dort, wo ſchwerwiegende Meinungsverſchiedenheſten vorliegen oder eine Kritik ausgeſprochen iſt, der Ton ruhiger Sach⸗ lichkeit eingehalten werde. Sie mißbilligt insbeſondere gehäſſige perſönliche Angriffe oder eine leichtfertige Verbreitung von diffamieren⸗ den Falſchmeldungen, gleichgültig welchen Rang die betreffenden Perſonen im öffentlichen Leben einnehmen. Das Erſcheinen derartiger Meldungen, die aus privaten Quellen kommen, überhaupt zu verhindern, iſt jedoch techniſch un⸗ möglich. Darüber hinaus iſt feſtzuſtellen, daß die Bundesregierung in ihren Be⸗ mühungen um die Wahrung des Pr eſſe⸗ friedens durch die Haltung der reichs⸗ deutſchen Preſſe ſchon ſeit einigen Mo⸗ naten entſcheidend gehemmt iſt.“ Nach dieſer völligen Verdrehung der Tat⸗ ſachen, namentlich der Behauptung, daß die deutſche Preſſe, die ſich kaum mit öſterreichiſchen Angelegenheiten beſchäftigt, den Anlaß zur Haltung der Wiener Preſſe gegeben habe, wer⸗ den in der Erklärung dann die weiteren mmerhörten Angriffe gegen die deutſche Preſſe gerichtet, die jeder Grundlage entbehren: „Während ſich die Beſchwerden von reichs⸗ deutſcher Seite ausſchließlich gegen Wiener Nachmittagsblätter richten, die als Boulevard⸗ blätter bezeichnet werden und weder mit der Bundesregierung noch mit anderen amtlichen Stellen oder mit der V. F. in Verbindung ſtehen, iſt es im Deutſchen Reich gerade die große offiziöſe deutſche Preſſe, die ſich in An⸗ griffen gegen Oeſterreich ergeht, in ihrer grtikel⸗ mäßigen Berichterſtattung ſich faſt täglich in innere Angelegenheiten Oeſterreichs einmengt, oppoſitionelle Beſtrebungen ermuntert, politi⸗ ſche oder wirtſchaftliche Schwierigkeiten über⸗ treibt oder mit Genugtuung regiſtriert, uner⸗ freuliche Ereigniſſe, wie ſie ſich in aller Welt ereignen, in größter Aufmachung wiedergibt und in manchen Fällen auch vor Lüge und Verleumdung nicht zurückſchreckt. Die Taktik der führenden reichsdeutſchen Blätter, deren Schreibweiſe die Haltung der übrigen reichs⸗ deutſchen Preſſe beſtimmt, wiegt umſo ſchwe⸗ rer, als es im Deutſchen Reich eine betont öſterreich⸗freundliche gegenüber dem Nationgl⸗ ſozialismus kritiſch eingeſtellte Preſſe nicht gibt und nicht geben darf, während das außer⸗ ordentlich tolerante Preſſeregime in Oeſterreich den Beſtand zahlreicher Blätter ermöglicht, die zwar an öſterreichiſchen Angelegenheiten oft recht weitgehende Kritik üben, aber keine Zeile veröffentlichen, die im Deutſchen Reich miß⸗ fallen könnte. Im Hinblick auf die kriſenhafte Ge⸗ ſamtlage Europas, die— wie gerade von reichsdeutſcher Seite immer wieder betont wird— eine klare allgemeine Verſtändigung zwiſchen den beiden deutſchen Staaten ver⸗ langt, iſt es unverantwortlich, die Kampagne gegen zwei oder drei Wiener Nachmittagsblät⸗ ter auf das geſamte öſterreichiſche Preſſeregime auszudehnen und dadurch einen wichtigen Teil der öſterreichiſch⸗deutſchen Beziehungen zu ſtö⸗ ren. Dieſe Vorgangsweiſe iſt aber auch unver⸗ ſtändlich, wenn man ſich die Toleranz des öſter⸗ reichiſchen Preſſeregimes und die korrekte Schreibweiſe der führenden öſterreichiſchen Preſſe vor Augen hält, die auch in dieſen An⸗ gelegenheiten ſtets vorbildliche Zurückhaltung bewahrt hat.“ „Die großaufgezogene Beſchwerde über die Nachmittagsblätter erfolgte übrigens am glei⸗ chen Tage, an dem ein öſterreichiſches Blatt ein Gedicht mitteilte, das im Deutſchen Reich un⸗ beanſtandet veröffentlicht und verbreitet wer⸗ den konnte und zu den roheſten Beſchimpfun⸗ gen gehört, die je gegen Oeſterreich gerichtet wurden. Das öſterreichiſche Preſſeregime iſt nach wie vor auf die Herſtellung eines wahren Preſſefriedens bedacht und immer bereit ſeinen Teil dazu beizutragen. Es iſt jedoch nicht ge⸗ neigt, die beton unfreundliche Haltung der reichsdeutſchen Preſſe. auch zugelaſſener Blät⸗ ter, widerſpruchslos zur Kenntnis zu nehmen, Einſchüchterungsverſuchen nachzugeben und einſeitige Zugeſtändniſſe zu machen.“ * Hierzu ſchreibt die Deutſche Diplomatiſch⸗ Politiſche Korreſpondenz: Schon ſeit längerer Zeit mußte die Beobach⸗ tung gemacht werden, daß ein großer Teil der öſterreichiſchen Preſſe ſich— ungeachtet der Ab⸗ machungen vom 11. Juli— dazu hergab, ihre Leſerſchaft ungünſtig gegen das Reich zu beein⸗ fluſſen, offenbar um damit die auf eine erfreu⸗ liche Baſis geſtellten guten Bezlehungen zwi⸗ ſchen beiden Staaten zu ſtören. Von deutſcher Seite wurden, obwohl zweifellos Syſtem in dieſem Treiben lag, und ſich hinter diefer Kam⸗ pagne die erbittertſten Gegner der Abmachun⸗ gen vom 11. Juli verſteckten jene Elaborate im allgemeinen ſtillſchweigend hingenommen. Erſt die immer maſſiveren Verſuche der letzten Zeit, nicht nur an irgendwelchen Einzelvor⸗ gängen im öffentlichen Leben Deutſchlands Kritik zu üben, ſondern ſeine politiſche Ziel⸗ ſetzung als ſolche auch vor dem Ausland zu verdächtigen und herabzuwürdigen, haben zu den erforderlichen Antworten in der deutſchen Preſſe geführt. Um ſo eigenartiger muß es daher erſcheinen, wenn von öſterreichiſcher Seite nunmehr der Verſuch gemacht wird, die Verant⸗ wortung für die Störung des Preſſefriedens in exſter Linie der reichsdeutſchen Preſſe zuzu⸗ ſchieben und die Ausfälle der öſterreichiſchen Preſſe zu bagatelliſteren Zunächſt dürfte da⸗ von auszugehen ſein, daß die öſterreichiſchen Belange in der reichsdeutſchen Preſſe ganz naturgemäß nur einen relativ geringen Raum einnehmen können, während die reichsdeutſchen Angelegenheiten in der öſterreichiſchen Preſſe in unvergleichlich breiterer Form behandelt zu werden pflegen. Wobei weiter feſtzuſtellen iſt, daß dies meiſt keineswegs in einem poſitiven Geiſt geſchieht, ſondern daß eine Reihe von innerdeutſchen Fragen ſtändig in polemiſcher Jorm und offenbar ohne jede Sorge um die Rückwirkungen aufgegriffen werden. Man hat dabei häufig den Eindruck, daß die Sprache der Wiener und der Prager Blütter kaum noch einen Unterſchied auf⸗ mweiſen. In der öſterreichiſchen Verlautbarung iſt dar⸗ auf hingewieſen worden, daß die deutſchen Be— anſtandungen ſich gegen einzelne Boulevard⸗ blätter gerichtet hätten, die nicht mit amtlichen Stellen in Verbindung ſtünden, ſondern um⸗ gekehrt die große Preſſe des Reiches ſich in Ausfällen gegen Oeſterreich ergehe. Demgegen⸗ über gilt es feſtzuſtellen, daß einmal der Kreis der öſterreichiſchen Zeitungen ſich durchaus auch auf eng mit amtlichen Stellen verbundene Blätter erſtreckt und daß die Hetze der„Boule⸗ vardblätter“ nur die letzte Veranlaſſung zur deutſchen Preſſeabwehr gegeben hat. Was im übrigen den gegen die reichsdeutſche Preſſe er⸗ hobenen Vorwurf betrifft, ſo iſt er in dieſer verallgemeinerten Form ſicher unberechtigt. Vor allem wäre hier auch anzuerkennen, daß in je⸗ * dem Falle berechtigter Beſchwerde ſofort von reichsdeutſcher Seite eingegriffen wird. Es wäre bedauerlich, wenn dieſer Tathbe⸗ ſtand der öſterreichiſchen Regierung ent⸗ gangen wäre und wenn ſie es ferner über⸗ ſehen würde, daß hinter den Angriffen der Zeitungen Kräfte ſtehen, die vom erſten Tage des deutſch⸗öſterreichiſchen Abkom⸗ mens an das Beſtreben zeigten, Oeſterreich von der außenpolitiſchen Linie, wie ſie der 11. Juli darſtellt, abzubringen. Verſuche, die übrigens nicht nur in der Preſſe an⸗ zutreffen ſind. Gerade wenn man die ganzen Zuſammenhänge von dieſer Warte aus betrachtet, erſcheint es eigenartig, daß die öſterreichiſche Regierung, die ſonſt auf die ſtrikte Innehaltung ihres in⸗ nenpolitiſchen Kurſes bedacht iſt, ſich in dieſem Falle„aus techniſchen Gründen“ außer Stande erklärt, ſolchen Entgleiſungen, die die Form einer ſyſtematiſchen Kampagne angenommen hatten, entgegenzuwirken. Es wäre daher gut, wenn von öſterreichiſcher Seite aus die beiden Elemente der ganzen Mißverhältniſſe, nämlich die Ausdehnung und der Ausgangspunkt jenes von öſterreichiſcher Seite ausgehenden Preſſefeldzuges, einmal näher nachgeprüft würden, um dann auch in der Lage zu ſein, zu dem auch für die Preſſe⸗ verhältniſſe maßgebenden Richtungspunkt vom 11. Juli zurückzufinden. Daß von reichsdeutſcher Seite nichts unter⸗ laſſen und nichts unverſucht bleiben wird, um den Geiſt dieſes Abkommens zu bewahren, zu pflegen und zu fördern, bedarf keiner weiteren Erörterung. Aber gerade weil im Reich dieſer unerſchütterliche Wille vorhanden iſt, mußte einmal mit aller Deutlichkeit geſagt werden, daß die bisherige Haltung eines großen Teiles der öſterreichiſchen Preſſe nicht geeignet iſt, un⸗ bedingtes Vertrauen zu erwecken. Vor allem nicht in der Hinſicht, daß jene verſchwindende, aber aktive Minderheit, die unabläſſig an der Abkehr vom deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommen intereſſiert iſt und unbeirrt auf dieſes Ziel hin⸗ arbeitet, von öſterreichiſcher Seite mit der glei⸗ chen Schärfe zurechtgewieſen wird, die ſonſt zur Verfügung ſteht. Wenn Störungsmanöver nicht nur von Seiten der öſterreichiſchen und ausländi⸗ ſchen Preſſe zu verzeichnen, ſondern neuerdings ausländiſche Kräfte an der Entzweiung der beiden deutſchen Staaten— mit welchen Mit⸗ teln auch immer— tätig ſind, dann wird man ſich um ſo mehr der Pflichten bewußt ſein müſſen, die dem Reich in Oeſterreich unter dem Geſichtspunkt des Deutſchtums ganz allgemein obliegen. Dann wird auch der Grundſatz des Zuſammengehens der beiden deutſchen Staa⸗ ten, wie er im Abkommen vom 11. Juli feſtge⸗ legt worden iſt, auf reichsdeutſcher wie auch auf öſterreichiſcher Seite— man kann deſſen gewiß ſein— über jede Diskuſſion erhaben ſein. Neuſtädter-Slürmer ſeines Amles enthoben Wiens Polizeipräſident Skubl zum Staats ſekretär für das Sicherheitsweſen ernannt 88 Wien, 20. März Auf Antrag des Bun⸗ deskanzlers hat der Bundespräſident den Bun⸗ desminiſter Neuſtädter⸗ Stürmer ſeines Amtes enthoben. Der Bundespräſident dankte dem Scheiden⸗ den für ſeine unermüdliche Tätigkeit, die er im Dienſte des Bundesſtaates Oeſterreich entfaltet habe. Die Beſorgung der Geſchäfte des Sicherheits⸗ weſens, die Bundesminiſter Neuſtädter⸗Stürmer oblag, übernimmt der Bundeskanzler ſelbſt. Auf ſeinen Antrag wurde der Polizeipräſident in Wien Dr. Michael Skubl vom Bundespräſi⸗ Muſſolinis Appell denten zum Staatsſekretär für das Sicherheits⸗ weſen beſtellt. g Dazu verlautet aus Wiener Regierungskrei⸗ ſen, daß der Rücktritt Neuſtädter⸗Stürmers nicht unerwartet komme. Dieſe Veränderung ſei inſofern von weittragender politiſcher Bedeu⸗ tung, als ſich Neuſtädter⸗Stürmer bekanntlich zuſammen, mit dem Innenminiſter Glaiſe⸗ Horſtenau für die Heranziehung der Natio⸗ nalen Oppoſition zur aktiven Mitarbeit am Staatsleben außerordentlich eingeſetzt hatte. Der Polizeipräſident Skubl gelte als einer der ſchärfſten Gegner der Nationalen Oppoſition. an die Veſtmächle Die Einladung zu vernünfliger Juſammenarbeil 88 Rom, 20. März. Die Erklärungen Muſ⸗ ſolinis an den Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“ veranlaſſen den Direktor des„Gior⸗ nale d' Italia“, ihre große politiſche Bedeu⸗ tung hervorzuheben. Der Italieniſche Regie⸗ rungschef habe erneut mit offenen und klaren Worten„die Wege des Friedens gewieſen“. Das halbamtliche Blatt betont, Muſſolini habe die Gerüchte angeblicher Angriffs⸗ oder Expanſionsgelüſte Italiens in ſchärfſter Form 2 Es ſei ein dummes Märchen, Italien als eine unerſättliche imperialiſtiſche Macht darzuſtellen und dem Faſchismus, wie dies auch jüngſt Rooſevelt verſuchte, die Verant⸗ wortung für das Wettrüſten aufbürden zu wol⸗ len. Muſſolinis erneutes Angebot einer Zuſammenarbeit, das nicht nur allge⸗ meinen Charakter habe, ſondern auf konkrete Tatſachen hinweiſe, bezeuge den Friedenswillen Italiens, das ſeine ganzen Kräfte dem Aufbau des Imperiums zuwende, aber auch in allen anderen Fragen der europäiſchen Politik ſeine r Einſtellung beweiſe. So habe Italien durch ſeine Antwort auf die eng⸗ liſche Weſtpaktnote gezeigt, daß es in der Zuſammenarbeit der vier Großmächte auch heute noch die beſte Garantie für den europäi⸗ ſchen Frieden ſehe. Die Achſe Rom— Berlin ſei weder für Deutſchland noch für Italien ein Hinder⸗ nis, um mit England und Frankreich zu⸗ ſammenarbeiten zu können. Außerdem biete aber Muſſolini England in Europa und Afrika ſeine Zuſammenarbeit an. In Europa könne eine ſolche ſowohl auf politi⸗ ſchem, als auch auf wirtſchaftlichem Gebiet er⸗ folgen, während ſie in Afrika die allgemeine Politik der Kolonialmächte weitgehend zu er⸗ gänzen verſuche. Man könne nicht oft genug wiederholen, daß die gemeinſamen Probleme, die von den Kolo⸗ nialmächten in gerechter und großzügiger Weiſe in Afrika zu löſen ſeien, durch das Fehlen einer gemeinſamen Front nur verſchärft werden und damit ſchließlich Probleme ſchaffen und groß werden laſſen, die für die Intereſſen jeder ein⸗ zelnen Großmacht eine Gefahr bedeuten. Muſſolini ſehe im Schwarzen Erdteil nicht nur eine wirtſchaftliche Ergänzung Europas, ſondern ſei der Anſicht, daß Europa eine Kul⸗ turmiſſion in Afrika zu vollbringen habe. Ganz heſonders natürlich erſcheine jedoch, wie das halbamtliche Blatt betont, N eine Zuſammenarbeit Italiens und Eng- lands im Mittelmeer und in Afrika. Ein Anfang ſei bereits mit dem engliſch⸗italie⸗ niſchen Abkommen zur Regelung gewiſſer Fra⸗ fen zwiſchen Aethiopien und Britiſch⸗Somali⸗ and gemacht worden, und noch bedeutender könnten ähnliche Uebereinkommen inbezug auf Kenya und den Sudan werden. Aller⸗ dings ſei die Klarſtellung der Abſichten und der Einſtellung eine notwendige Vorausſetzung, um derartige Abkommen wirkſam zu geſtalten. „Ferner ſei, ſo ſchließt das Blatt ſeine Aus⸗ führungen, das ſpaniſche Problem das wichtigſte, das durch europäiſche Zuſammenarbeit gelöſt werden könne. Der Kommunismus habe ein Pulverfaß gerade an der Stelle des Mittel⸗ meeres aufgeſtellt, an der England die Tür zu ſeinem imperialen Wege öffnet. Italiens Po⸗ litik trachte im Intereſſe ganz Europas, die Gefahr abzuwenden, die in einem Zuſammen⸗ bruch des territorialen Syſtems Spaniens liege, Es ſuche dabei weder Gebietserweiterungen noch parteipolitiſche Einflußnahmen. Gebietserwei⸗ terungen ſeien durch das gentleman agreement und das Verantwortungsbewußtſein Italiens ausgeſchloſſen, und inbezug auf parteipolitiſche Einflußnahmen wende der Faſchismus nicht die Methode der Komintern an, und verſuche nicht, wie dieſe, durch Geld und Waffen Anhänger zu gewinnen. Dem Direktor des halbamtlichen Blattes ſcheint es daher unerfindlich, warum nicht wenigſtens England, das ungeheure Intereſſen im Mittelmeer zu verteidigen habe und mehr als jede andere Großmacht der lommuniſtiſchen Gefahr gänglich ſei, an der klar umriſſenen italteniſchen Politik nicht mitarbeiten könne. AS BO- DA. Der Kreispropagandawalter. Die Ortswalter werden hierdurch nochmals au die umgehende Meldung des Sammelergebniſſes erinnert. Die Meldung muß bis ſpäteſtens heute Aae um 17 Uhr auf der Kreiswaltung vor legen. Furchlbare Mordlal in New Bork Ne w e. 20. März. Einer der bru⸗ talſten jemals hier verübten Morde, deſſen Opfer ein kleines deutſches Mädchen wurde, verſetzt die New Vorker Bevölkerung in große Aufregung. Arbeiter fanden auf der Steintreppe eines Hauſes im Brooklyner Stadtviertel Rid⸗ gewood, wo viele Deutſchamerikaner wohnen, einen blutgetränkten Sack, der die Leiche eines neunjährigen Mädchens barg. Eineinhalb Stunden nach dem grauſigen Fund verhaftete die Polizei den 28jährigen Sal⸗ vatore Oſſido, der nach kurzem Verhör ge⸗ ſtand, das Kind am Freitagabend mit Zucker⸗ werk in ſeinen Laden gelockt, dort vergewal⸗ tigt und dann mit einem Hammer erſchlagen zu haben. Im Hinterzimmer des Ladens fand die Polizei eine große Blutlache. Die Unterſuchung der Leiche ergab, daß das unglückliche Opfer noch lebend in den Sack geſteckt worden iſt. Während des polizeilichen Verhörs im Laden des Mörders ſammelte ſich auf der Straße eine rieſige Menſchenmenge an, die laute Verwün⸗ ſchungen gegen den Verbrecher ausſtieß. Der Täter mußte von einem ſtarken Polizeiaefgebot abtransportiert werden. Oſſido war bereits frü⸗ her wiederholt unter dem Verdacht von Sittlich⸗ keitsverbrechen verhaftet worden. Räuber überfallen eine mandſchuriſche ladt Geſecht mit japaniſchem Militär d Hſinking, 20. März. Eine aus 300 Mann beſtehende Banditenhorde überfiel am Freitag die Kleinhandelsſtadt Jlan am ſüd⸗ lichen Tſungarifluß in der Mandſchurei. Vom Dunkel der Nacht begünſtigt, ſtürmten die Räu⸗ ber nach wiederholten vergeblichen Verſuchen das weſtliche Stadttor und drangen in die Stadt ein. Nach Plünderung der Häuſer und Ver⸗ übung zahlreicher Grauſamkeiten zündeten ſie die Stadt an, die vollkommen nieder⸗ brannte. Das Feuer vernichtete auch die Zweig⸗ ſtelle der Bank von Mandſchukuo und andere öffentliche Gebäude. Ein Teil der Einwohner Ilans flüchtete rechtzeitig in den Schutz der ja⸗ paniſchen Garniſon, die gemeinſam mit der Polizei erbitterten Widerſtand leiſtete. Erſt nach mehrſtündigem heftigem Kampf gewannen die Soldaten die Oberhand und trieben die Räuber in die Flucht. Bei der Verfolgung wurden zwei japaniſche Soldaten getötet. Deulſchlandreiſe ſchwediſcher Reichskagsabgeordneler Berlin, 20. März. Auf dem Tempelhofer Flugplatz traf am Samstag zu achttägigem Auf⸗ enthalt in Deutſchland eine aus 28 Teilneh⸗ mern beſtehende Gruppe ſchwediſcher Reichstagsabgeordneter, Bauern und Wirt⸗ ſchaftsführer ein. Vorbereitung und Durchfüh⸗ rung der Reiſe hat die Nordiſche Verbindungs⸗ ſtelle übernommen. Die Gruppe, deren Leitung in den Händen des Reichstagspräſidenten Pe⸗ trus Nilſſon⸗Gronebo und des Reichstagsabge⸗ ordneten Konſul Wallen liegt, wurde auf dem Flugplatz durch den Präſidenten der Nordiſchen Verbindungsſtelle Dr. Hans Dräger emp⸗ fangen und mit einer kurzen Anſprache begrüßt. Zu dem Empfang hatten ſich der Preſſeattaché der Kgl. ſchwediſchen Geſandtſchaft Dr. Dam⸗ gren ſowie Geheimrat von Grundherr vom Aus⸗ wärtigen Amt und Vertreter anderer Regie⸗ rungs⸗ und Parteiſtellen eingefunden. Die ſchwediſchen Gäſte werden auf ihrer Fahrt durch Deutſchland Einrichtungen der Landwirtſchaft und der landwirtſchaftlichen Induſtrie, des Ar⸗ beitsdienſtes, des Winterhilfswerks, der Reichs⸗ frauenführung, der Hitler⸗Jugend uſw. ſehen. Rundfunk- Programm Dltenstag, 23. März Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Konzert. 10.30 Fröhliche Kindergarten. 11.30: Gelee⸗Eier— eine ſchmackhafte Süßſpeiſe für die Oſtertage. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15. Spielzeug aus zwei Jahrbunderten. 15.45: Frühlingslieder. 162 Muſik am Nachmittag. 18: Cembalomuſik. 18.20: Vo⸗ litiſche ene 18.40: Und jetzt iſt Feierabendl 19.30: Der Deutſchlandſender in der Welt der Hoch⸗ öfen im Weſten des Reiches 20: Kernſpruch. 20.10: Wir bitten zum Tanz! 22.30: Eine kleine Nachtmuſik; 23—24: Meiſter ihres Fachs. Frankfurt 6: Choral. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Werkskonzert. 9.30? Muſik am Morgen 11: Haus⸗ frau, hör zul 11.90: Sportfunk für die Jugend. 11.48: Landfunk 12: Konzert. 14.10: Kleine muſikaliſche Revue 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Das deut⸗ ſche Lied. 16; Unterhaltungs⸗Konzert. 17 30: Sozial⸗ dienſt. 18: Konzert 19: Märchen, die noch keiner hörte. 19.30: Kämpf dem Verderb. 19.40. Der Zeit⸗ funk bringt den Tagesſpiegel. 22: Literariſcher Abend. 22.30—23.30: Orcheſter von Seredynſki. Stuttgart 6: Choral. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10; Gymnaſtik. 8.30: Konzert 11.30: Für dich, Baueri 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei, 162 Muſik am Nachmittag. 17: Von Blumen und Tieren. 17.30. Das ſchwindende Licht. Hörſpiel. 18.10: Kon⸗ zert. 19 45 Wir führen durch deutſches Land. 20.10: Der graue Talpogt kommt. 21: Zauber der Stimme; 29.0 olitiſche Zeitungsſchau. 22.40: Tanz⸗ u Volksmuſik. 24—2: Nach tmuſtt 5 2 2 2 8 85 8 4. 2 1 900 L d Lon Mu⸗ en abt net 1 ber 100 die er wei „ ß Pirmaſens— Kammg. Kaiſerslautern neee ee k e eee FCC 3 der Spork vom Jonnlag Ddeutſcher Jufball überall erfolgreich Frankreich in Aluflgarl 4:0 geſchlagen— 3:2-Sieg gegen Luxem- Füsball in Zahlen Länder- und Auswahlſpiele Stuttgart: Deutſchl.— Frankreich 4:0(20) Luxemburg: Luxemb.— Deutſchland 23(021) Diion: Burgund— Gau Baden 2:3(1:2) Wien: Oeſterreich— Italien 2:0 abgebroch. Gauliga-Meiſterſchaftsſpiele Gau Bayern Wacker München— Spielvgg. Fürth 370 Gau Heſſen Spielverein Kaſſel— SC. 03 Kaſſel 473 Kurbeſſen Marburg— Boruſſia Fulda 4:6 Kewa Wachenbuchen— VfB Friedberg 312 Heſſen Hersfeld— Germania Fulda 91 Um den Aufſtieg zur Gauliga Gau Südweſt Sportfr. Frankfurt— Phönix Ludwigsh. 10 MSW. Darmſtadt— Opel Rüſſelsbeim 01 Saar Saarbrücken— Vf. Neu⸗Iſenburg 110 Gau Baden PfR. Konſtanz— Alem. Ilvesheim 30 Phönix Karlsruhe— Sportklub Freiburg 40 VfB. Wiesloch— Fußballverein Kehl 01 Bezirksflaſſe üdheſſen Olympia Lamperth.— SV. 98 Darmſtadt 4 VfR. Bürſtadt— Haſſia Dieburg 19 6 4 2 JC. 03 Egelsbach— Olympia Lorſch Sportogg. Arheilgen— Norm. Pfiffligh. Freundſchaftsſpiele Alemannia Worms— Blau⸗Weiß Worms 1:0 MSV. Hindenbg.— Wormſ. Werkmannſch. 6:1 a Unterbaden⸗Weſt Fortuna Heddesh.— PfTR. Feudenh. ausgef. SC. Käfertal— Amicia Viernheim 61 Pfalz⸗Oſt TSch. Rheingönheim— JG. 03 Ludwigsh. JV. 08 Mutterſtadt— Pfalz Ludwigsh. FG. 1914 Oppau— SpVg. Mundenheim ASV. Ludwigshafen— FV. Speyer TV. Frieſenheim— Kickers Frankenthal Pfalz⸗Weſt 10 70 70 S222 K i MTSW. Kaiſersl.— VfR. Kaiſersl. 1. FC. Kaiſerslautern— Pf. Homburg Pfalz Pirmaſens— FC. Rodalben Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: VfB. Stuttgart— VfR. Mannheim/ SV. Waldhof 3 Gauliga Württemb.— Bezirkskl. Württbg. 1 Kickers Würzburg— FSV. Frankfurt 1 Kickers Offenbach— Rotweiß Frankfurt 4 1 3 0 e e 9 22 SV. Wiesbaden— Eintracht Kreuznach Kick. Vikt. Mühlheim— Union Niederrad / Mannheim— Spielvgg. Sandhofen Handball- Meiflerſchaftsſpiele: Gau Südweſt: MeV. Darmſtadt— SV. 98 Darmſt. 9:7(8:4) Ds. Haßloch— TSV. Herrnsheim 917(8:3) VfR. Schwanheim— WV. Keſſelſtadt 21:6 Badiſcher ieg in Frankreich 3:2(2:0)⸗Erfolg in Dijon Am Tage des Länderkampfes gegen Frank⸗ reich in Stuttgart fand eine weitere deutſch⸗ franzöſiſche Begegnung in Dijon zwiſchen einer badiſchen Gauelf und einer Mannſchaft von Comité Burgund ſtatt. Die badiſche Mann⸗ ſchaft, die von Reichsbund⸗Gauführer Kraft und Sportlehrer Tauchert betreut wurde, ſetzte ſich aus Spielern badiſcher Spitzenvereine zuſammen. Die deutſchen Gäſte wurden herz⸗ lich empfangen und von den 6000 Zuſchauern auch am Schluß des Spiels ſtark gefeiert. Die Süddeutſchen lieferten ein ausgezeichne⸗ tes Spiel zeigten die beſſere Mannſchaftslei⸗ ſtung. Nicht zuletzt ausſchlaggebend für den Sieg war der Eifer aller Spieler, die ſich reſt⸗ los einſetzten. Torhüter Drayß(Waldhof), Kon⸗ rad(VfR. Mannheim) in der Verteidigung. der Läufer Heermann(Waldhof) ſowie die Stürmer Fiſcher(Pforzheim). Bielmeier und Günderroth(beide Waldhof) zeichneten ſich be⸗ ſonders aus. Bei Burgund konnte vor allem der rechte Flügel Lauri und der bekannte Schweizer Trello Abegglen gefallen. In der erſten Halbzeit waren die Gäſte durch techniſch beſſeres Spiel meiſt überlegen und er⸗ zielten bis zur Pauſe durch Bielmeier zwei Tore. Nach dem Wechſel änderte ſich das Blatt. Die Franzoſen ſetzten ſich mächtig ein und konnten durch zwei Tore von Berko zum Aus⸗ gleich kommen Man glaubte ſchon an ein Un⸗ entſchieden, als zehn Minuten vor Schluß Günderroth durch einen Bombenſchuß den ſieg⸗ bringenden Treffer für Baden erzielte. Brandenburg Filberſchild-gieger Niederſachſen 31 geſchlagen. In einem großartigen techniſch auf hoher Stufe ſtehenden Spiel gewann am Sonntag im Hockey⸗Stadion des Reichsſportfeldes die brandenburgiſche Mannſchaft zum elften Male den Hockey⸗Silberſchild gegen die Elf Nieder⸗ ſachſens. Die Berliner ſiegten jederzeit über⸗ legen mit 3:1(2:0) Toren. 5 000 Zuſchauer hatten ſich trotz des kalten, regneriſchen Wet⸗ ters eingefunden; unter ihnen befand ſich auch Stabschef Lutze, der dem Spiel ſeiner Hanno⸗ veraner beiwohnte. 05 0 0 4 1 0 1 2 burg— Badiſcher sieg in Dijon Alle Erwarkungen übertroffen! deulſchland schlägt Frankreich im 4. Länderkampf 4:0(2:0 Lehner, Urban, Urban, Lenz, die deutſchen Torſchützen— 72 000 in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn Der ſich alle zwei Jahre wiederholende Fußball⸗Länderkampf mit Frankreich ging am vor⸗ letzten März⸗Sonntag vor 72 000 Zuſchauern— darunter über 10 000 Franzoſen— in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn vor ſich. Es war das vierte Treffen Deutſchland— Frankreich, das uns mit 4:0(2:0) einen Sieg einbrachte, wie ihn auch die kühnſten Optimiſten nicht erwartet hatten. Nach dem 2:1⸗Erfolg in Prag gegen die Tſchechoflowakei im September des vergangenen Jahres(am gleichen Tag wurde in Krefeld Luxemburg 7:2 geſchlagen), war es am 21. März wieder der erſte Sieg unſerer Fußball⸗Nationalmannſchaft, die in der Zwi⸗ ſchenzeit gegen Schottland und Irland verloren und gegen Italien ſowie gegen Holland un⸗ entſchieden geſpielt hatte. Die Bilanz der deutſch⸗franzöſiſchen Länderſpiele ergibt nach dem glänzenden Stuttgarter 4:0 ein klares Uebergewicht zu Gunſten Deutſchlands. Nach der Selbſt⸗ tor⸗Niederlage im März 1931 in Paris, dem 3:3⸗Unentſchieden 1933 in Berlin und dem er⸗ ſten Sieg über Frankreich 1935 in Paris(3:1), wurden die Franzoſen am Sonntag in Stutt⸗ gart zum zweitenmal geſchlagen. Das Torverhältnis ſtellt ſich ſomit auf 10:5 für Deutſch⸗ land, das den Zweifrontenkampf auf der ganzen Linie ſiegreich durchführte, da zur gleichen Zeit in Luxemburg die Mannſchaft des Großherzogtums geſchlagen wurde. 72 000 in der Kampfbahn Dreiviertelſtunden vor Beginn war die Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn mit 72 000 Perſonen bis auf den letzten Platz gefüllt. Die franzöſiſchen Spie⸗ ler erſchienen in Zivil auf dem Spielfeld, um ſich perſönlich von der Beſchaffenheit des Bo⸗ dens zu überzeugen. Sie wurden von ihren Landsleuten ſtürmiſch begrüßt Der ſatte Raſen war infolge des ſtarken Regens der Vortage ſehr glitſchig. In der Kampfbahn ſpielten ein Handharmonika⸗Orcheſter und eine Kapelle der Wehrmacht ſowie ein Fanfarenzug des deut⸗ ſchen Jungvolkes auf, dazwiſchen verkürzten ſich die Zuſchauer die Wartezeit ſelbſt durch Ab⸗ ſingen von Volksliedern. Eine halbe Stunde vor Beginn erſchien der Führer des Deutſchen Sports, von Tſcham⸗ mer und Oſten, mit ſeiner Begleitung und nahm in der Ehrenloge Platz. Man bemerkte hier ferner Gauleiter Bürckel, den Präſiden⸗ ten der deutſch⸗franzöſiſchen Geſellſchaft Pro⸗ feſſor Dr. von Arnim, den franzöſiſchen Ge⸗ neralkonſul Henriet, die geſamte württem⸗ bergiſche Regierung, Stuttgarts Oberbürger⸗ meiſter Dr. Strölin, den Reichsſtudenten⸗ führer Dr. Scheel, den Fifa⸗Präſidenten Ju⸗ les Rimet⸗ Paris und vom Fachamt Fußball Reichsfachamtsleiter Felir Linnemann mit Dr. XRandry, Wolz, Dr. Martin und Stenzel. Als der Reichsſportführer erſchien, bereiteten ihm die Zuſchauer einen begeiſterten Empfang. Beide geilen ohne Umſtellung Kurz vor 15 Uhr lief die franzöſiſche Mann⸗ ſchaft ins Feld, und großer Beifall ſetzte ein, der ſich noch ſteigerte, als die Deutſchen erſchie⸗ nen mit Szepan an der Spitze. Die Franzoſen ſpielten in blauen Trikots, weißen Hoſen und roten Strümpfen, die Deutſchen in weißem Hemd und ſchwarzer Hoſe. Auf beiden Seiten waren die angekündigten Aufſtellungen geblie- ben, und ſo ſtellten ſich die Mannſchaften dem italieniſchen Schiedsrichter Barlaſſina in der bekannt gegebenen Beſetzung. Nach dem Abſpielen der beiden National⸗ hymnen rief Barlaſſina die Spielführer Szepan und Delfour zur Wahl, die der Franzoſe ge— winnt, Deutſchland ſtößt an. durch Lehner und Urban 2:0! Den erſten Angriff der Franzoſen muß Janes abwehren. Der deutſche Gegenſtoß führt von Szepan zu Urban. Der Schalker treibt den Ball zu weit vor, der Ball geht ins Aus. Auch Frankreichs nächſter Vorſtoß, von Rio eingelei⸗ tet, landet im Aus. Beide Mannſchaften ſpie⸗ len noch zerfahren. Der franzöſiſche Sturm iſt ſehr ſchnell aber die deutſche Abwehr, vor allem Janes, iſt glänzend auf dem Poſten. Eine ſchöne Kombination läuft durch den deut⸗ ſchen Sturm, Diagne ſpritzt dazwiſchen. In der ſiebten Minute kommt Frankreich zur erſten Ecke. Die Franzoſen ſpielen leicht überlegen. Ein großer Techniker iſt der Halblinke Ignace, der hervorragend aufbaut. Zweite Ecke für Frankreich— abgewehrt. In der 10. Minute ſteht Szepan in freier Schußſtellung, ſein Schuß iſt aber zu ſchwach. Münzenberg verſchuldet die dritte Ecke für Frankreich. In der 15. Minute mißlingt Delfour eine Rückgabe, Lenz iſt frei am Ball, aber ſein Schuß iſt zu ſchwach. Plötzlich iſt Lehner durch, die Gegner des Slulkgarter Länderſpiels: Deutſchland: Jakob (Jahn Regensburg) Ja nes Münzenberg (Fortuna Düſſeldorf)(Alemannia Aachen) Gelleſch Goldbrunner Kitzinger (Schalke 04)(Bayern München)(1. FC. Schweinfurt) Lehner Siffling Lenz Szevan Urban (Schw. Augsburg)(SV. Waldhof)(Bor. Dortmund)(Schalke 04)(Schalke 04) . F. Keller Ignace Niccolas Rio Bigot (RC. Straßburg)(Ol. Marſeille)(IC. Rouen)(IC. Rouen)(Ol. Lille) Delfour Bou botte Payen (RC. Paris)(SC. Fives)(Fc. Rouen) Diagne Dupuis (RC. Paris) (RC. Paris) Di Lorto Frankreich: (FC. Souchaux) gieg auch in Luxemburg! Die junge deutſche Fußballelf ſchlägt im Luxemburger Stadion die Mannſchaft des Groß⸗ herzogtums 3:2(1:0).— 20 000 Zuſchauer. Die junge deutſche Fußballelf, die am 21. März im Luxemburger Stadion gegen eine ſtarke Elf des Großherzogtums antrat, hat un⸗ ſerem Fußballſport Ehre gemacht. Vor 20 000 Zuſchauern lieferte unſere Elf ein wirklich gu⸗ tes Spiel und der knappe 3:2(1:0) Erfolg iſt durchaus als verdient zu bezeichnen. Beſon⸗ ders erfreulich aber iſt, daß die„neuen Leute“ überraſchend gut eingeſchlagen haben. Ein Son⸗ derlob muß man vor allem dem jungen Mann⸗ heimer Striebinger ausſprechen, der un⸗ ſer aktivſter Stürmer war und ein ausgezeich⸗ netes techniſches Können verriet. Er fand allerdings bei dem vorzüglich aufbauenden Hohmann glänzende Unterſtützung. Köhl im Tor und Klaas in der Verteidigung hielten ebenfalls die Erwartungen. Der Nürnberger erhielt allerdings in der erſten Hälfte nur wenig Beſchäftigung. Schädler und Kupfer lie⸗ zen als Außenläufer kaum den Eindruck auf⸗ kommen. daß ſie Neulinge waren. Eine eindeutige Ueberlegenheit legt die deutſche Elf während der ganzen erſten Halbzeit an den Tag. Sie ſpielte wirklich aus⸗ gezeichnet und nach dem reinen Feldſpiel zu urteilen, hätte die Halbzeitführung 3:0 oder ſogar 4:0 lauten können. Bezeichnend für die deutſche Feldüberlegenheit iſt die Tatſache, daß Köhl in den erſten 45 Minuten keinen ein⸗ zigen Schuß zu halten braucht und nur ein einziges Mal(in der 16. Minute) durch Her⸗ Auslaufen und Wegſchlagen eines Balles in Aktion trat. Pörtgen brachte Deutſchland vor der Pauſe in Führung, ein Treffer von Ma⸗ r lecki wurde nicht gegeben. Nach der Pauſe er⸗ höhte Striebinger auf gute Vorarbeit ſeiner Kameraden durch zwei Treffer auf 3:0. Un⸗ ſicherbeitenKöhls führten dann zu den beiden Gegentoren, die Stammet und Kemp, die bei⸗ den Flügelſtürmer erzielten. Ein viertes Tor für Deutſchland durch Gauchel erkannte der Schweizer Schiedsrichter Wunderlin wieder nicht an, ſo daß der Kampf mit 312 zugunſten Deutſchlands endete. Das Reſultat von 32 kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die deutſche Elf erheblich beſſer war als der Geg⸗ ner. Von den drei nicht gegebenen Toren muß⸗ ten mindeſtens zwei gewertet werden. Mit der Geſamtleiſtung kann man zufrieden ſein. Die deutſche Elf mit ihren fünf Neulingen war ſehr ſchnell, ſpielte gut zuſammen und ließ eine feine techniſche Schulung erkennen. Die Luxemburger hatten wie üblich ihren beſten Mannſchaftsteil in der Abwehr, die überaus eifrig und ſtabil arbeitete und ihren Sturm durch weite und hohe Abſchläge unter⸗ ſtützte. Im Angriff dagegen havperte es er⸗ heblich. Sowohl Zuſammenſpiel als auch Durchſchlagskraft waren mäßig. Erſt als dem Sturm überraſchend ſchnell zwei Tore geglückt waren, wurde er in ſeinen Handlungen ener⸗ giſcher. Beſter Mann der Gaſtgeber war ein⸗ mal mehr Torhüter Hoſcheidt. Die Luxembur⸗ ger wechſelten in der erſten Halbzeit mit Ein⸗ verſtändnis der deutſchen Mannſchaft einen verletzten Spieler aus. 2 wird aber im letzten Augenblick noch ſtappt. Kurz darauf hat Deutſchland ſeine ebe klare Chance: Di Lorto iſt aus dem Tor, aber der Ball geht nicht über die Linie. Nach 25 Minuten 1:0 Szepan iſt am Ball, ſetzt Urban ein. deſſen Schuß von Di Lorto mit den Händen abgeſchla⸗ gen wird. Aber Lehner iſt zur Stelle und kann im Fallen mit dem Kopf das Leder über die Linie befördern. Der lang anhaltende Beifall verſtummt, als Rio mit einem Bombenſchuß Jakob auf die Probe ſtellt, aber der Regens⸗ burger kann im Fallen retten. Die deutſche Mannſchaft kommt glänzend ins Spiel. Szepan und Siffling ſetzen immer wieder die Außen ein, auch Lenz beunruhigt dauernd die franzö— ſiſche Verteidigung. In der 30 Minute iſt der zweite deutſche Treffer fällig. Szepan ſteht frei aber ſein Vereinskamerad Urban ſteht noch günſtiger, und uneigennützig gibt Szepan den Ball an den Linksaußen. Mit unheimlicher Wucht ſchießt Urban und unhalt⸗ bar landet der Ball hinter Di Lorto im Netz. Imei Tore nach der Pauſe Beim Wiedererſcheinen werden beide Mannſchaften wieder mit Beifall bedacht. Die Franzoſen ſtoßen ſofort wieder vor und erzwin⸗ gen die ſechſte Ecke. Einen Schuß von Nicolas kann Jokab noch eben aus der oberen Torecke herunterholen. Die franzöſiſchen Spieler ha⸗ ben in der Pauſe ſcheinbar gute Lehren erhal⸗ ten, ſie ſpielen bei weitem klarer und gefähr⸗ licher als in der erſten Halbzeit, während das Spiel der Deutſchen nicht mehr die gute Linie hat wie vorher. Die deutſche Abwehr hat ſchwere Arbeit zu verrichten. Einmal iſt Lenz aber durch, kann aber nur eine Ecke erreichen. Im franzöſiſchen Sturm ſind es jetzt vor allem Rio und Ignace, die immer wieder das deutſche Tor unter Druck ſetzen. Man muß jeden Au⸗ genblick mit dem erſten franzöſiſchen Gegen⸗ treffer rechnen. Der ſcheint auch fällig zu ſein, als Rio allein durch iſt, aber mit ſeinem har⸗ ten Schuß die Latte trifft. Der rechte Flügel iſt beſonders gefährlich. Endlich hat Deutſch⸗ land auch mal wieder eine gute Gelegenheit herausgeſpielt, aber der Dortmunder Lenz ver⸗ ſchießt freiſtehend. Das Sviel iſt nun bereits 30 Minuten wieder in Gang, und immer noch liegen die Franzoſen im Angriff. Da tritt in der 31. Minute die überraſchende Wendung ein! Urband erzielt das dritte Tor. ſi Aus der Verteidigung heraus wird der An⸗ griff aufgebaut. Urban ſteht plötzlich frei vor dem Tor, die franzöſiſchen Verteidiger greifen den Linksaußen nicht an und ſchon hat der Schalker aus kurzer Entfernung unhaltbar ein⸗ geſchoſſen. Frankreich ſteckt reſigniert den Kampf auf, indeß die Deutſchen mit einem großartigen Endſpurt aufwarten. Dennoch ha⸗ ben die Franzoſen eine feine Chance, den Eh⸗ rentreffer zu erzielen, aber wieder trifft der Pechvogel Rio nur die Latte. Fünf Minuten ſind noch zu ſpielen. Deutſch⸗ land kommt zu ſeiner dritten Ecke. Zwei Mi⸗ nuten vor Schluß iſt endlich auch Lenz erfolgreich. Der Dortmunder ſetzt aus 20 Meter Entfer⸗ nung zum Schuß an, der vom linken Torpfoſten ins Netz prallt. 4:0 für Deutſchland. Der Schlußpfiff geht in Begeiſterung über den großartigen deutſchen Sieg unter. Verdienler deulſcher sieg Die deutſche Mannſchaft lieferte vor allem in der erſten Halbzeit ein ausgezeichnetes Spiel. Sie zeigte die taktiſch und auch techniſch beſſere Leiſtung und war vor allem im Aus⸗ nutzen der Torgelegenheiten beſſer als die Franzoſen, die bis dahin eigentlich nur in der Abwehr gefallen konnten. Nach der Pauſe aber drehte ſich das Blatt ganz erheblich, die Fran⸗ zoſen lagen ſtark im Angriff und hätten wäh⸗ rend der erſten 30 Minuten der zweiten Halb⸗ zeit beſtimmt einen Treffer verdient gehabt. Aber das alles kann die ausgezeichnete Lei⸗ ſtung der deutſchen Mannſchaft nicht ſchmälern, die eben nach der Pauſe eine kleine Atempauſe einlegte, um dann zum Schluß mit einem groß⸗ artigen Endſpurt aufzuwarten, der mit zwei weiteren Toren den Sieg endgültig ſicherſtellte. Im deutſchen Sturm bauten Sze⸗ van und Siffling wie erwartet gut auf. Lenz erfüllte ſeine Aufgabe als Mittelſtür⸗ mer beſſer als man erwartet hatte. Lehner war wie immer ein ſchneller Rechtsaußen, der leider nur zu wenig beſchäftigt wurde. Auf der anderen Seite wurde Ur ban von ſeinem Vereinskameraden ausgezeichnet eingeſetzt und hatte großen Anteil an den deutſchen Erfol⸗ gen. In der Abewehr erfüllte Goldbrun⸗ ner ſeine Pflicht, den franzöſiſchen Mittelſtür⸗ mer Nicolas abzudecken, vollauf. Beſonders in der zweiten Hälfte ließ Goldbrunner Nico⸗ las faſt nie zum Schuß kommen. Kitzinger arbeitete unauffällig und war in beiden Spiel⸗ hälften gleich gut. Der Schalker Gel leſch hatte eine etwas beſſere erſte Halbzeit und ließ nach dem Wechſel etwas nach. Janes war in der Verteidigung in großer Form und fiel wieder durch ſeine große Ruhe auf. Auch Münzenberg arbeitete zufriedenſtellend. nur war er einige Male merklich unſicher. Der „Jubiläums⸗Torhüter“ Jakob war glänzend aufgelegt, hatte allerdings nur wenige ſcharfe Schüſſe zu halten. Die franzöſiſche Mannſchaft konnte ſich, wie ſchon erwähnt, in den erſten 45 Mi⸗ nuten gar nicht zuſammenfinden. Dafür zeigte ſie nach der Pauſe eine großartige Energielei⸗ ſtung. Hier waren es beſonders die beiden Halbſtürmer Ignace und Rio, die das deutſche Tor immer wieder bedrohten. Dem Sturm fehlte im ganzen die Unterſtützung durch die Außenläufer. Bourbotte als Mittel⸗ läufer beſchäftigte ſich vor allem mit Lenz, den er in der zweiten Hälfte ziemlich kaltſtellte. Die beiden anderen Läufer, Delfour und Payen. waren erſt nach der Pauſe gut. Das gleiche iſt von den beiden Verteidigern, Diagne und Dupuis, zu ſagen, die in der erſten Hälfte dem deutſchen Sturm nicht allzu viel Widerſtand entgegenſetzen konnten. Tor⸗ hüter Di Lorto war an den vier Treſſern ſchuldlos, ſie waren alle unhaltbar. eee —— 0 5 4 1 1 7 —————————————7*—r·—˙²nͥ Der Mann hinter der Hatze EIN KRIMINAL ROMAN VON FRITZ STRAUSS „Man nennt mich Gran.“ John Edgar Mac Town, ſeit der Aufdeckung der Mont⸗ gommery⸗Diamanten⸗Affäre einer der vielbeſchäftigſten Privatdetektive der Vereinigten Staaten, gönnte ſich einen Urlaub. Er fuhr inkognito als Mr. Henderſon in einen der ſüdamerikaniſchen Raubſtaaten und verbrachte ſeine Zeit damit, daß er ſtundenlang am Ufer des Rio Negro ſaß und mit ſich ſelber Schach ſpielte.„Es iſt dies ein unerläßliches Zugeſtändnis an meine Nerven“, pflegte er zu ſagen. Viel⸗ leicht war es aber auch nur ein Spleen von ihm. Die erſte Urlaubswoche verlief nach Wunſch. In der zweiten hatte er entſchieden Pech. Er lag, das Schachbrett vor ſich, im Uferſand, als ihn laute Rufe aus ſeiner Beſchäf⸗ tigung aufſcheuchten. Mit einem Satz ſprang er in die Höhe und ſah ſich drei Soldaten gegenüber, die haſtig durch das Ufergebüſch auf ihn zuſtrebten. Einer von ihnen, allem Anſcheine nach der Führer, herrſchte ihn ſchon von wei⸗ tem an: „Iſt der Mann flußaufwärts oder abwärts?“ „Ein Mann? Ich habe keinen Mann geſehen. Sie ſind ſeit ſechs Stunden die erſten Lebeweſen, die mir unter die Augen kommen.“ Der Offizier hielt nun dicht vor dem Amerikaner. „Ganz unmöglich. Der Mann hat dieſen Schleichweg benützt, der einen Schritt neben Ihnen in den Fluß mün⸗ det. Sie müſſen ihn geſehen haben.“ „Nein!“ ſagte Mac Town kühl, legte ſich wieder neben ſein Schachbrett und machte den nächſten Zug. Der Leut⸗ nant ſtampfte mit dem Fuß und winkte ſeinen beiden Be⸗ gleitern. „Feſtnehmen!“ Da wollte Mac Town grob werden, kam indes nicht mehr dazu; denn plötzlich gab es eine Ueberraſchung: „Hände hoch!“ befahl eine fremde Stimme aus dem Ufergebüſch. Wie auf Kommando flogen die Köpfe herum. Fünf Schritte neben den vier Leuten ſtand wie aus dem Boden gewachſen ein verwegen ausſehender Caballero und richtete die Läufe zweier Piſtolen auf die Soldaten, die mitſamt ihrem Führer blitzſchnell der unerwarteten Auf⸗ forderung Folge leiſteten. Nur Mac Town rührte ſich nicht. Der Caballero ſchien das nicht weiter zu beachten. Er trat gelaſſen an den Offizier heran. „Herr Leutnant, dieſer Mann hat die Wahrheit geſagt. Sie werden ſich augenblicklich bei ihm entſchuldigen.“ Der Leutnant ſchwieg. „Sie haben wohl keine Luſt? Ich werde ein wenig war⸗ ten und inzwiſchen bis drei zählen. Eins—“ Worauf es der Offizier vorzog, ſich außerordentlich höf⸗ lich zu entſchuldigen. Der Caballero nickte befriedigt und erſuchte dann in tadelloſem Engliſch den amerikaniſchen Detektiv: „Darf ich Sie um die Gefälligkeit bitten, den Soldaten ihre Schußwaffen abzunehmen? Auf meine Verantwor⸗ tung.“ Mac Town kam dieſem Wunſche bereitwillig nach. Die Geſchichte da, in die er gewiſſermaßen hineingeplatzt war, wie der Pontius ins Credo, intereſſierte ihn und er war auf ihren Ausgang geſpannt. Der Caballero wandte ſich wieder an den Offizier: „Nun erklären Sie mir, was Sie eigentlich von mir wollen.“ Der Leutnant zuckte mit einer Gebärde des Bedauerns die Achſeln. „Machen wir uns nichts vor, Gran. Sie ſind der Mann, den ich ſuche. Ich habe von Oberſt Minero den Befehl, Sie wegen Ihres tätlichen Angriffes auf den Hauptmann Sa⸗ lego gefangenzunehmen.“ Der Caballero pfiff durch die Zähne. Kurze Ueber⸗ legung: „Gut, ich ſtehe zur Verfügung!— Im übrigen ſchlage ich vor, jetzt aufzubrechen. Ihre Pferde ſtehen in der Ha⸗ zienda Peſcado. Dort ſind auch die meinen untergebracht.“ Mac Town bedauerte dieſe Wendung der Dinge. Der Detektiv rührte ſich in ihm. Er hätte brennend gerne den Verlauf dieſes„Falles“ weiterverfolgt. Eben wollte ſich der Leutnant von ihm verabſchieden, als der fremde Caballero lächelnd auf den Detektiv zeigte: „Iſt nicht nötig, Herr Leutnant. Ich werde ihm ein Pferd zur Verfügung ſtellen. Bei der Gerichtsverhand⸗ lung, die Oberſt Minero morgen anberaumen wird, ſtelle ich— als amerikaniſchem Bürger ſteht mir dieſes Recht zu — dieſen Herrn als meinen Verteidiger vor. Die Maß⸗ nahme hat lediglich den Zweck, ihm Zutritt zu verſchaffen.“ Mit einer Wendung gegen den Detektiv fügte er noch hinzu:„Ich irre mich doch nicht in der Annahme, ganz in Ihrem Sinne gehandelt zu haben?“ „Nein, Miſter Gran, ſo iſt Ihr Name doch— ich wäre Ihnen ſehr verbunden für eine Angabe des Grundes, der Sie zu dieſer Maßnahme bewogen hat.“ Da beugte ſich Gran zu dem Amerikaner herab und flüſterte ihm ins Ohr:„Ihr richtiger Name. Mr. Mac Town.“ Mac Town ſtarrte den unheimlichen Geſellen an. Ehe er ein Wort der Erwiderung fand, war Gran bereits den beiden Soldaten nachgeritten. Während des Rittes verſuchte Mac Town von dem Leutnant Einzelheiten über dieſen ſonderbaren Gran zu erfahren Der Leutnant gab auch bereitwillig und in reich⸗ ſtem Maße Beſcheid, aber ſeine Ausführungen waren nur dazu angetan, die Perſönlichkeit des Mannes noch myſte⸗ riöſer zu geſtalten. „Kennt man wenigſtens ſeine Nationalität?“ Der Offizier ſchüttelte den Kopf. „Wie ſoll man! Er ſpricht alle Sprachen und Dialekte wie ein Einheimiſcher.“ „Wo lebt er für gewöhnlich?“ „Ueberall und nirgends. Die Indianer behaupten von ihm, er könnte an zwei Orten gleichzeitig ſein. Manchmal verſchwindet er ſpurlos, um plötzlich nach zwei oder drei Monaten wieder aufzutauchen.“ Mac Toon ſtutzte jählings und kombinierte: der Mann verſchwindet manchmal— der Mann kennt mich. Ein phan⸗ taſtiſcher Gedanke zuckte in ſeinem Hirn auf.„Manchmal verſchwindet er“, wiederholte er harmlos mit einem An⸗ flug von Beluſtigung im Ton.„Da geht er wohl auf Ur⸗ laub— ſo alle Jahre einmal um die gleiche Zeit, was?“ Der andere lachte. „Der kümmert ſich den Teufel um die gleiche Zeit. In dieſem Jahre war er einmal im Winter weg und dann kürzlich im Sommer. Es ſind knapp ſechs Wochen her, daß er wieder im Lande iſt.“ „Wie komiſch“, gab Mac Toon gleichgültig zurück, wäh⸗ rend er innerlich fieberte. Im Winter wurde in einer der größten Privatbanken New Porks ein rätſelhafter Ein⸗ bruch verübt. Die Täter hatten aus einem Safe, der hun⸗ derttauſend Dollar enthielt, lediglich die Privatpapiere des Beſitzers, vollkommen wertloſe Dinge, entnommen. Im Sommer büßte eine der führenden chemiſchen Fabriken durch Diebſtahl ihre ſämtlichen Geheimpapiere ein, die ihr die alleinige, um fünfzig Prozent verbilligte Herſtellung eines neuerfundenen Betriebsſtoffes für Automobile ge⸗ währleiſtete. Beide Fälle blieben unaufgeklärt. Die Täter waren mit einem in der Geſchichte der Kriminaliſtik einzig daſtehenden Raffinement zu Werke gegangen. Mac Town fühlte einen leichten Schwindel im Kopf auf⸗ ſteigen. Herrgott, wenn am Ende ihn das Schickſal aus⸗ erſehen hätte, die Löſung des Rätſels zu bringen, um das ſich ein engliſcher Kollege und die gewiegteſten Krimi⸗ naliſten der New Porker Polizei vergeblich bemühten. Ir⸗ gend eine dunkle Ahnung ſagte ihm: die Fäden der beiden Verbrechen ſind von einer Spule aus gelaufen. Der ſie in der Hand gehalten hat, war ein Genie von ganz großem Format. Mac Town konnte es ſich gut vorſtellen, daß es Aehnlichkeit mit dieſem Gran hatte. Die Stimme ſeines Begleiters riß ihn aus ſeinen Träumen. „Ich bin geſpannt, wie ſich Gran morgen aus der Schlinge zieht. Minero haßt ihn, weil er ihn fürchtet.“ „Wieſo?“ i „Das iſt ſchwer zu ſagen. Der Oberſt ſteht nicht im beſten Ruf. Man munkelt von allerhand dunklen Machen⸗ ſchaften, bei denen er die Hand im Spiel hat. Aber das ſind alles nur Mutmaßungen. Der einzige, der tieferen Einblick hat, iſt Gran, und das weiß Minero.“ „Und woher beſitzt Gran dieſe Kenntniſſe?“ Der Offizier zuckte die Achſeln. „Gran verfügt über Gaben, die man nur noch mit über⸗ natürlich bezeichnen kann.“ 5 Mac Town kniff leicht ſein linkes Lid zu, ein untrüg⸗ liches Zeichen, daß er jegliches Intereſſe am Geſpräch verlor. Es hat keinen Sinn, ſich mit Leuten zu unterhalten, die jedesmal, wenn ſie auf ein etwas ſchwierigeres Problem ſtoßen, den Boden der Tatſachen verlaſſen und ihre Zu⸗ flucht zum Glauben ans Uebernatürliche nehmen. Er ant⸗ wortete der Höflichkeit halber mit einer Phraſe und blieb verſonnen und ſchweigſam bis zur Ankunft im Fort. ——————————— In Fortalezza nueva befand ſich das Hauptquartier der Regierungstruppen, die zur Beilegung eines Grenzſtreites hier zuſammengezogen wurden und denen der Schutz aus⸗ gedehnter Petroleumquellen oblag, um die ſich der Streit drehte. Das Kommando führte Oberſt Minero. Ueber die Zone war noch der Belagerungszuſtand verhängt. Die Ge⸗ richtsbarkeit innerhalb ihres Bannkreiſes übte der oberſte militäriſche Befehlshaber aus. Mac Town, dem anſtandslos ſeine Verteidigerrolle zu⸗ gebilligt wurde, hielt Grans Sache für ausſichtslos und be⸗ griff den Mann nicht, der ſich dermaßen frivol ſeinem Feind auslieferte. Die Verhandlung hatte man auf morgens ſechs Uhr an⸗ beraumt. Zehn Minuten vorher betrat der Amerikaner den zum Gerichtslokal umgewandelten Unteroffiziers⸗Speiſe⸗ raum. Er war dicht mit Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften beſetzt. Schlag ſechs Uhr wurde Gran von zwet Soldaten mit aufgepflanztem Seitengewehr in den Saal geführt. Bei ſeinem Eintritt erhob ſich lautes Gemurmel. Die weiter rückwärts ſtehenden Zuſchauer ſtiegen auf Stühle und Bänke. Gran ſchien zweifellos eine Berühmtheit zu ſein. Wenig ſpäter erſchien das Gericht. Minero als Vorſitzender. Zwei Stabsoffiziere, zwei Hauptleute und ein Leutnant. Der Oberſt, ein feiſter Fünfziger, mit kahlem Kürbis⸗ kopf und kleinen, mit Fettſäcken gepolſterten Schweins⸗ Urhebertechtsschutz duch Verlagsanstalt Manz, München augen, ſchien kein Freund von langen Präliminarien zu ſein. Er nahm geſchäfts mäßig raſch Platz und fuhr den Angeklagten an. „Sie heißen?“ Gran, der bisher reglos, mit ſeitwärts gerichtetem Blich geſtanden war, drehte langſam den Kopf und ſchaute Mi⸗ nero kalt ins Geſicht. „Man nennt mich Gran.“ „Ich habe Sie nicht gefragt, wie man Sie nennt, ſon⸗ dern wie Sie heißen.“ Gran muſterte den Offizier ſchweigſam und mit einer an Herausforderung grenzenden Miene. „Sie wollen nicht reden? Ich werde Ihnen die Zunge ſchon noch löſen. Sie ſind angeklagt, den Hauptmann Sa⸗ lego am 7. September in der Hazienda Peſcado beraubt, tätlich angegriffen und mit Erſchießen bedroht zu haben. — Hauptmann Salego, wollen Sie den Sachverhalt noch⸗ einmal kurz ſchildern!“ Salego erhob ſich. „Ich verhandelte am 7. September nachmittags mit dem Beſitzer der Hazienda wegen Ankaufs von Pferden, als der Angeklagte vom Stallgebäude her auf mich zukam und in ſchroffem Ton die Herausgabe von Verbandmaterial for⸗ derte. Der Stallknecht, ein Indianer, ſei von einem Pferd geſchlagen worden. Ich wies das Anſinnen mit dem Be⸗ gründen zurück, es wäre genügend Verbandmaterial in der Hazienda vorhanden. Darauf ſchlug mir der Angeklagte die Reitpeitſche ins Geſicht, riß den Revolver aus dem Gür⸗ tel und hielt ihn mir vor die Stirne mit den Worten:„Sie verlaſſen ſofort die Hazienda oder ich ſchieße Sie auf der Stelle nieder!“ Da ich meine Waffe im Haus zurückgelaſ⸗ ſen hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als dem Befehl Folge zu leiſten. Der Angeklagte ließ mein Pferd bringen, befahl mir aufzuſitzen und begleitete mich mit vorgehaltener Waffe zum Tor hinaus. Fünf Kilometer von der Hazienda entfernt holten mich meine Begleiter ein. Sie ſaßen in der Küche und hatten von dem Vorfall keine Ahnung. In mei⸗ ner Satteltaſche, die ſie mitbrachten, fehlte die Hälfte des Verbandmaterials, desgleichen mein Revolver.“ „Dann müſſen Sie ihn auf dem Heimweg verloren ha⸗ ben,“ unterbrach ihn Gran ruhig.„Denn als Sie die Be⸗ kanntſchaft mit meiner Reitpeitſche machten, ſteckte er in Ihrem Gürtel.“ „Schweig, du Hund!“ brüllte Minero.„Du haſt erſt zu reden, wenn du gefragt wirſt. Hauptmann Salego, haben Sie Ihren Ausſagen noch etwas hinzuzufügen?“ „Nein, Herr Oberſt.“ „Angeklagter, was haben Sie darauf zu erwidern?“ „Ich habe die Ausſagen des Hauptmanns in zwei Punk⸗ ten richtigzuſtellen. Erſtens der Ton, in dem ich bat— ich verlangte nicht, ich bat!— war nicht ſchroff, ſondern höf⸗ lich, wie das ſo unter gebildeten Menſchen üblich iſt. Zwei⸗ tens der Schlag mit der Reitpeitſche erfolgte nicht auf die Verweigerung des erbetenen Verbandmaterials hin, er war die Antwort auf die Worte des Hauptmanns Salego: „Zum Teufel mit dieſem Indianerhund! Laß ihn krepieren. Iſt nicht ſchade drum, wenn einer weniger von dieſem Vieh⸗ zeug herumläuft.“ Indianer ſind Menſchen wie wir. Nie⸗ mand hat das Recht, ſie anders zu behandeln. Auch Haupt⸗ mann Salego nicht.“ Der Oberſt trommelte anfänglich nervös mit den Fin⸗ gern auf der Tiſchplatte. Nun wurde er puterrot im Geſicht und ſchnappte nach Luft, wie ein Fiſch, der verſehentlich ans Land geraten war. Gran hob die Hand. „Einen Augenblick, ich bin gleich fertig. Dann ſteht es Ihnen frei, nach Herzensluſt loszuwettern, ſofern Ihnen die Luſt daran nicht plötzlich vergehen ſollte.“ Dieſe letzten, nach längerer Pauſe eindringlich geſpro⸗ chenen Worte übten auf ſämtliche Anweſende eine für Mac Town völlig unerklärliche Wirkung aus. Man hätte glau⸗ ben können, die Menſchen hielten gleichſam auf Kommando ihren Atem an, eine dermaßen ſteinerne Ruhe ſenkte ſich über den Raum. Alle Blicke, auch der des Oberſten, hingen wie gebannt an Gran. Die beiden Poſten mit den auf⸗ gepflanzten Seitengewehren vergaßen, daß ſie jeden Schritt des Angeklagten zu bewachen hatten und hinderten ihn nicht, als er dicht an den Tiſch vor Minero hintrat.— Maſſenſuggeſtion! dachte der Amerikaner im ſtillen und wartete geſpannt auf die Dinge, die allem Anſcheine nac im nächſten Augenblick kommen mußten. „Ich gebe Ihnen einen Rat, Oberſt Minero“, ſagte Gran mit einem leiſen Hauch von Ironie.„Laſſen wir den albernen Streit. Sie vergeuden damit nur Ihre Zeit. Das können Sie ſich gerade jetzt am allerwenigſten leiſten. Jede Minute iſt von ungeheuerem Wert. Nützen Sie Ihre Mi⸗ nuten aus, Oberſt Minero! Sie haben“— er zog ſeine Uhr —„ohnedies ſchon zwanzig verſäumt. Seit zwanzig Mi⸗ nuten brennen die Ihnen anvertrauten Petroleumquellen der Minerva Oil Company in Santa Roſa.“ Weg den Reihen der Zuſchauer flog ein unterdrückter rei. „Mann, biſt du des Teufels! Ich laſſe dich hä wenn es nicht ſtimmt.“ e 1 (Fortſetzung folgt) Bekanntmachungen Orisgzrupye * ber A. S. H. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Wegtsgebed von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim 8 abend 8 Uhr: Ausbildungskurs für alle Amtsträger. Ich erwarte, daß diesmal auch die Amtsträger anweſend ſind, die das letzte Mal gefehlt haben. Der Gemeindegruppenführer. 4 Jungmädel Alle am letzten Samstag aus der Schule entlaſſenen Jungmädel treten heute nachmittag 4.50 Uhr vor dem Heim in der Schillerſchule in Uniform an, zwecks Ueberführung in den BDM. Die Untergauführerin wird hierbei anweſend ſein. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. * Betr.: Aufnahme in den BDM. Alle Mädel, die in die Jungmädel⸗Gruppe aufgenommen werden, melden ſich kommenden Dienstag, den 23. ds. Mts., zwiſchen 15 und 17 Uhr, im Heim.(Schillerſchule). Die Ein⸗ trittserklärungen ſind mitzubringen. Der Bawag für Monat März iſt alsbald 5 abzurechnen. Der Dienſt während den Schul⸗ ferien fällt nicht aus. Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. März 1937 Anſer Tagesſpruch Wehe dem, der nicht glaubt! Er verſündigt ſich am Sinn des ganzen Lebens. Er iſt zu allem unnütz und ſein wird zur Belaſtung des Volkes. Adolf Hitler. 4 Geftern Frühlingsanfang Wie ſchnell doch die Zeit läuft! Schon ſtand am geſtrigen Sonntag auf dem Kalenderblätt⸗ chen der 21. März, Frühlingsanfang. Wieder hielten ſich Licht und Dunkel die Waage, aber diesmal neigte ſich die Lichtſeite herab und verheißt uns immer länger werdende ſonnendurchleuchtete Tage. So wurde uns ſchon am Frühlingsanfang nach den zuweilen noch reichlich unfreundlichen Tagen, in denen ſchier ununterbrochen Regen herabrieſelte, ein echter Frühlingstag. Zwar wehte noch ein ziemlich friſcher Nordoſt durch die Straßen und Fluren, doch verbreiteten die belebenden Strahlen der Frühlingsſonne ganz angenehme Wärme, die die Vorbedingung ſchuf für die Durchführung und den ſchönen Verlauf un⸗ ſexes müßſerkägszüges. Und während die letz⸗ ten Vorbereitungen getroffen wurden, Mit⸗ glieder der Vereine, Bauern uff. mit dem letz⸗ ten Ausſchmücken der Wagen und Symbole beſchäftigt waren, gaben unſere Geſangvereine auf dem Rathausplatz ein Daſein öffentliches WH W. ⸗Liederſingen. Herrliche Frühlingslieder erſchallten und zum Abſchluß der erhebende Maſſenchor„Deutſch⸗ land, dir mein Vaterland“, dankbar von den zahlreich erſchienenen Volksgenoſſen aufge⸗ nommen. Das deutſche Lied und der erſte Frühlingsſonntag ſchloſſen miteinander einen leuchtenden Bund der Fröhlichkeit zu innigſter Freude aller erſchienenen 85 rer. In, den Dienſt des Winterhilfswerke ſtellte ſich die deutſche Sängerſchaft, um die ſem zum Abſchluß zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Hatte man doch mit einer großen Reichsſtraßenſammlung an den Opferwillen des deutſchen Volkes appeliert. Hat das Ab⸗ zeichen der vorigen Straßenſammlung, die kleine aus Kunſtharz geen Marguerite, ſchon auf den Frühling. hingewieſen, ſo hat man als Abſch lußabzeichen des Winterhilfs⸗ S werkes 1936⸗37 kleine Trach e ge⸗ wählt, wunder Rösch? Porzellan-Abzeichen in zehn verſchiedenen Ausführungen. Und alle dieſe Trachtenfiguren ſollten dem deutſchen Menſchen ſagen: Sehet, wir ſind Menſchen aus allen Gauen unſeres Vaterlandes, und uns allen kam das Winterhilfswerk zugute, genau ſo, wie wir alle freudig mitgeholfen haben, um die große ſoziale Tat des Führers auch diesmal zum ſiegreichen Ende durchzu— führen. Wir alle halfen: ich, die Bückeburger Bäuerin, ich, das Schwarzwälder Mädchen, die rheiniſche Winzerin, die Frau aus dem Berchtesgadener Land, der Mann aus den Vierlanden, der Frieſenfiſcher, die Spree⸗ wälderin, die Schleſierin, der Bauer aus der Schwalm und der weſtfäliſche Bauer! Am Tage der letzten Reichsſtraßenſammlung reich⸗ ten ſich alle dieſe Menſchen noch einmal die Hand zum Treuebündnis für Gegenwart und Zukunft. Dieſe Trachtenfiguren ſind in Form und Farbe getreue Nachbildungen der ſchönen deutſchen Volkstrachten aus Nord und Süd, aus Oſt und Weſt. Zwei Tage lang, am 20. und 21. März, wurden dieſe Porzellanab⸗ zeichen verkauft; die Durchführung der Sam⸗ melaktion lag diesmal in den Händen der Deutſchen eee Viele Volksgenoſſen hatten dieſelben in dieſen Tagen als Schmuck ungelegt. Ein voller Erfolg war ſchon im Voraus gewiß. darauf aufmerkſam machte, VVV HW 1936/37 . Betr. Eierſammlung. Am kommenden Mittwoch, den 24. März 1937, findet die diesjährige Eierſammlung ſtatt. Dieſelbe wird von der NS.⸗Frauen⸗ ſchaft ausgeführt. Wir bitten die Bevölkerung, nach Möglichkeit zu geben, damit den Kindern und alten Leuten eine Oſterfreude bereitet werden kann. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 Ortsgruppe Viernheim eee eee eee eee Der Nachmittag ſah froh geſtimmte Men⸗ ſch 1 in den Straßen, ſtrahlender Son⸗ nenſchein, flatternde Bänder, jubelnde Kinder⸗ lieder. Das Straßenbild trug— wenigſtens in den Hauptſtraßen des Zuges— das Ge⸗ präge des ſchönen Sommertagsfeſtes. Die verſpürte Bangigkeit, ob„Petrus“ nicht einen großen, dicken Strich durch die Feſtesfreude machen würde, war überwunden, aus der ganzen Umgebung waren die Feſtteilnehmer herbeigeeilt. Alle„heimattreuen Vernemer“, ob in Wallſtadt, Käfertal, hof, Heddesheim oder Weinheim wohnhaft, waren erſchienen, um unſeren Sommertagszug zu ſchauen, der ſich pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit in Bewegung ſetzte. Alle Anerkennung wurde ihm ob der Aufmachung zuteil. Es wurden ſehr ſchöne Wagen und Gruppen ge⸗ zeigt und darf geſagt werden, daß Pg. Braun als dem Hauptleiter des Sommertagszuges und ſeinen treuen Mitarbeitern uneinge⸗ ſchränktes Lob und volle Anerkennung ausge⸗ ſprochen werden muß für das, was man nun in dem Sommertagszug zu ſehen bekam. Eine Großkundgebung ſchloß ſich am Rat⸗ hausplatz an. Ortsgruppenleiter Franzke hielt eine markante Ansprache. Er ſprach über den Frühling und die Volksgemeinſchaft, die uns vom Führer geſchaffen und erinnerte an den 21. März vor vier Jahren, den Tag von Potsdam, der uns das Weſen deutſchen Volks⸗ tums und deutſcher Staatlichkeit, wie es in der Perſon Adolf Hitlers verkörpert iſt, immer wieder lebendig vor Augen führt. Die Verbrennung des Winters ſchloß ſich an, und es hatte faſt den Anſchein, als ob er ſich gegen ſeine Vernichtung gewehrt hätte. Denn ſchon kaum zwei Stunden nachher ward uns ein kalter Regen. Doch bald kommt es ſo, wie wir es alle wünſchen: daß jetzt der Früh⸗ lingsanfang endlich eine Aenderung der reg⸗ neriſchen, naßkalten Witterung bringt. Möchte unſer Sommertagszug und Früh⸗ lingsfeſt eine Zukunft haben zum Nutzen un⸗ ſerer Gemeinde. Doch wollen wir unſere Rück⸗ ſchau nicht beenden, ohne eine Anregung zu geben: Eine kräftigere Werbewirkung nach außen müßte rechtzeitig einſetzen, um viele Beſucher aus nah und fern in Viernheims Mauern zu ſehen. * Lehrgeld fordern iſt unſozial. Ob⸗ wohl die Deutſche Arbeitsfront wiederholt daß es unſozial ſei, Lehrgeld zu verlangen, wird immer wie⸗ der feſtgeſtellt, daß in einzelnen Berufszweigen Lehrgelder bis zu 500.— RM. gefordert wer⸗ den. In letzter Zeit konnte durch das Ein⸗ 3 der Gauwaltung Sachſen der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront für 17 Eltern ein Geſamt⸗ betrag von 4480.— RM. erſpart werden. Die Eltern des Oſtern 1937 in die Lehre tretenden Jungen werden aufgefordert, ſich vor Unterſchreibung des Lehrvertrages, bei dem eine Lehrgeldzahlung zugrunde liegt, mit der Abteilung„Das Deutſche Handwerk“ in der DAF. in Verbindung zu ſetzen. Mannheim, Wald⸗ Der Sommertagszug in Viernheim Bei prächtigem Wetter ein glänzender Verlauf Der Frühling iſt da! Freut euch! Nach den langen, neblichen, kalten und 1 Wintertagen iſt nun der Lenz gekommen. Wenn auch der alte Winter dann und wann noch 175 dem Junker Frühling trotzen zu dürfen; er wird überwunden werden! Kalen⸗ dermäßig iſt der Frühling am geſtrigen 21. März zu uns gekommen. Es waren gleichlang Tag und Nacht. Nun werden die Tage die Nacht, das Licht wird das Dunkel bezwingen. Mit jedem Tag wird uns die Sonne länger lachen, werden r Strahlen aus der kalten Wintererde neues Leben wecken. Ein Knoſpen und Blühen wird beginnen, das Blut ſchneller durch unſere Adern jagen und das Herz wird jauchzen vor Freude: der Frühling iſt da! An dem Tage des Frühlingseinzugs feierte unſer Viernheim, klein und groß, freudig die Wiederkehr des Lichtes und begrüßte dieſes mit einem überaus prächtigen Sommertags⸗ zug. Seit einigen Jahren mußten wir auf dieſen ſchönen alten Brauch verzichten, um ihn nun in einem noch nie geſehenen Glanze zu begrüßen. Die Gemeinſchaft hat der Ge⸗ meinſchaft dieſes frohe Feſt geſchaffen, an welchem alle ihre Freude hatten. Es wurde uns in geradezu großartiger Weiſe vor Augen geführt, welch tiefen Wert und Sinn das Wort des Führers: die Volksgemeinſchaft in ſich trägt. „Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh, der Summerdag is do“ ſo erklang freudiger Sang aus Tauſenden von Kinderkehlen. Jawohl, der Sommertag und der Sommertagszug waren da! Gleich nach dem Mittagstiſch wurde es im Orte lebendig; überall ſah man die feſtlich gekleideten und geſchmückten Kinder mit ihrem Sommertags⸗ ſtecken zu ihren Sammelplätzen eilen, um von dort geſchloſſen zu den Aufftellungspl ätzen in der Mannheimerſtraße zu ziehen. Auch die langſam ſich zuſammenziehenden, buntgezier⸗ ten Feſtwagen erregten bereits fee Auf⸗ ſehen. Die liebe Sonne zeigte i ihr ſchönſtes Lächeln; es war angenehm warm. Die Häuſer hatten feſtlichen Flaggenſchmuck und ſo waren alle Vorausſetzungen gegeben, einen fröhlichen Sommertagszug zu feiern. Kurz nach 2 Uhr ſetzte ſich der ſtattliche Zug in Bewegung. Voran der Herold nebſt Vorreiter, dann folgte der Schneemann nebſt Frau, den Trauerflor angetan wegen ſeines nunmehrigen Scheidens. Der Winter war ver⸗ körpert durch einen ſchneeglitzernden Wagen, auf welchem Kindet mit einem Rodelſchlitten herabfuhren. Es folgten: Skiläufer, Rodler und Echlütſcuhlaafer Der ſtramme Spiel⸗ mannszug der HJ. bildete die Jortſetzung. Des weiteren ſahen wir nun Frühlings⸗ boten und den bunt mit Blumen geſchmückten Frühlingswagen. Dann den großen ſtattlichen Oſterhaſen, der alle Kinderherzen lachen machte und nochmals in einer kleineren Aus⸗ gabe auf einem Wagen tronend. Aus dem Wagen„Singen und Wandern“ erklang fröh⸗ liche Klampfenmuſik. Die Rieſenbretzel machte Appetit und der wunderſchön hergerichtete zier⸗ liche Wagen„Blumenflor“(Gärterei Eiſele) wurde mit begeiſterten Ausrufen begrüßt. Der Sommer war durch Erntewagen, Erntekranz und Schnittergruppe ſinnvoll dargeſtellt. Die nun folgende ſtattliche Feuerwehrkapelle ſorgte durch Spielen von munteren Frühlingsliedern für fröhliche Stimmung. Der Wagen des e e verkörperte ſchön das Volkslied„Am Brunnen vor dem Tore“, der des Sängerbund⸗Flora„Das deutſche Lied“, ein mit 1000 Roſen geſchmückter Wagen von Sängern mit Biedermeierhüten beſetzt. 10 0 Aufnahme fand der Blumenreigen der Radfahrervereinigung ſowie der Wagen„Eier⸗ verſorgung“ der Geflügelzüchter. Hahn und B T= Führer, Henne, ſowie die Ferlichen gelben Küken wa⸗ ren niedlich anzuſch hauen. Die Handharmonika⸗ e von Kd. ſpielte am Wagen„Heiter und froh“. Der Herbſt war ein weinfröhlicher Wagen der Küfervereinigung, wobei natürlich die Trauben und der Wein nicht fehlen durf⸗ ten. Viel Heiterkeit erregten die den Abſchluß bildenden Sonntagsjäger, die trotz allem Knal⸗ len die drei luſtigen Häschen nicht zur Strecke bringen konnten. Und zwiſchen al li dieſen Herr⸗ lichkeiten finden wir die Schulkinder verteilt, geleitet von ihren Erziehern, mit ihrem bun⸗ ten Sommertagsſtecken und frohem Geſang das fröhliche Kunterbunt vervollſtändigend. Die zwei Mädchentanzgruppen und der ſchmucke Spielmannszug der Feuerwehr bleiben noch zu erwähnen. So bildete alles zuſammen, die Zugfolge beſtand aus 30 Abteilungen, einen Sommertagszug, wie ihn unſer Viernheim noch nie vorher geſehen hatte. Der Weg des Zuges führte durch die Mann⸗ heimer⸗, Weinheimer⸗, Saar⸗, Ludwig⸗, Bür⸗ ſtädter⸗ Lampertheimer⸗, Anna⸗, und Adolf Hitlerſtraße zum Rathaus. Tau⸗ ſende von Zuſchauern ſäumten die Straßen und ließen das buntbewegte Bild des Zuges, deſſen Ordnungsdienſt die Sanitätskolonne verſah, an ſich vorübergleiten. e war, daß unter den Zuſchauern viele Gäſte von auswärts, be en zahlreich die Soldaten aus der nahen Garniſon vertreten waren. Am RNathauſe angekommen, wurden die Wagen aus dem Zuge genommen und alles ſammelte ſich auf dem freien Platz, um der Anſprache des Ortsgruppenleiters Franzke zu lauſchen und der feierlichen Verbrennung des Winters beizuwohnen. Ortsgruppenleiter Franzke feierte in ſeiner Anſprache den Früh⸗ ling und ſagte allen Mitarbeitern, den Ver⸗ einen, der Bauernſchaft, der Großen Karne⸗ valsgeſellſchaft als Anreger und dem Freizeit⸗ ring„Kraft durch Freude“ als Veranſtalter dieſes Sommertagszuges und für deſſen präch⸗ tige Ausgeſtaltung, herzlichen Dank. Seine beſondere Anerkennung galt d der Schuljugend und ihren Erziehern, die im Werkunterricht die Sommertagsſtecken ſelbſt anfertigten, ſowie der Gemeindeverwaltung für den gewährten Zuſchuß, der es ermöglichte, an ſämtliche Schulkinder Bretzel zu verteilen. Danken wir dem Allmächtigen, daß er uns zu dieſem Tage ſo ſchönes Wetter geſchenkt hat. Während in anderen Ländern Streiks und Kampf toben, können wir in Ruhe und Frieden,„mit Freude das Feſt des Frühlings feiern. verdanken wir dem Führer, der uns aus einem langen Winter, aus dem Dunkeln, dem Nichts, in einen Lend 90 führt hat, der ſeinesgleichen nicht findet. Desk lb gilt unſer Dank dem den wir zum Ausdruck bringen in einem dreifachen„Sieg-Heil“. In dieſes ſo⸗ wohl, als auch in die folgenden Lieder der Nation, ſtimmten die vieltauſendköpfigen Zu⸗ hörer begeiſtert ein. Mit den Worten: Winter verbrenne, laß kommen den Frühling, war dem Winter das Urteil geſprochen und bald loderten die Flammen aus der Schneemanns⸗ figur, während das Lied erſchallte:„Winter, ade!“ Damit hatte der Sommertagszug ſein Ende. Frohſinn und Freude hat er uns gebracht. Auf dem Marktplatz, wo eine Reitſchule, Schiffſchaukel, Schieß- und Zuckerbude auf⸗ geſtellt war, entwickelte ſich bald ein reger Be⸗ trieb, dem jedoch die ſchwarzen Wolken, die von Weſten aufzogen und der nachfolgende Re⸗ gen ein frühes Ende ſetzten. Der Frühlingsbetrieb in den Gaſt⸗ ſtätten, bei Muſik und Tanz, vereinigte jedoch alle in fröhlicher Runde und in froher Ge⸗ meinſchaft wurden noch gemütliche und heitere Stunden verbracht. ee eee. ae gv Mannheimer Jubiläums- ſpruch auf Klaſſe hat. Für den Saar⸗ befreiungs⸗Preis, das 2000 Meter lange Pierderennen Die drei Hauptereigniſſe der über die 3 Tage des 2., 4. und 9. Mai ſich erſtrecken⸗ den Jubiläumsveranſtaltung des Badiſchen Rennvereins Mannheim haben erfreulicher⸗ weiſe ein außergewöhnlich günſtiges Ergebnis des Nennungsſchluſſes aufzuweiſen. Am be⸗ ſten ſchnitt der Jubiläumspreis der Stadt Mannheim ab, das Hauptereignis des dritten Tages, der nicht weniger als 47 Unterſchriften erhielt, das ſind 25 mehr als letztes Jahr. Das über 3700 Meter Jagdbahn fuͤhrende 10 000 M.⸗-Rennen verſpricht alſo ſeiner großen Ueberlieferung gerecht zu werden. Mit 38 Unterſchriften ſchloß die Jubiläums⸗Badenia ab, ein Amateurreiten des mittleren Tages, der vorwiegend dem Wehrmachtsſport gewid⸗ met iſt. Für das mit 15000 M. dotierte ſchwere Jagdrennen über 4350 Meter ſind 10 Pferde mehr genannt als im Vorjahre, darun⸗ ter gleich dem Stadtpreis alles, was An⸗ Flachrennen des Eröffnungstages, ausgeſtat⸗ tet mit 10000 M, wurden 23 Pferde erſter Klaſſe eingeſchrieben. Hieran ſind 21 Beſitzer beteiligt, ein Umſtand, der bei der Bewer⸗ tung des guten Ergebniſſes berückſichtigt werden muß. Wenn die umrahmenden Kon⸗ kurrenzen der Mannheimer Jubiläumsrennen den gleichen Anklang wie die drei großen Prüf ungen bei den Ställen finden, dann wird es in Mannheim ganz großartigen Sport ge⸗ ben, würdig der Bedeutung dieſer wichtigen ſüddeutſchen Mai⸗Veranſtaltung. Neifeprüfungen der höheren Privat- lehranſtalt Inſtitut Schwarz M'heim Im abgelaufenen Schuljahre konnten ſich von obiger en insgeſamt 42 Ober⸗ und Unterprimaner das Reifezeugnis erwerben. Hierunter befanden ſich 5 Gaſtſchüler des In ſtituts auf dem Roſenberg St. Gallen i. Schweiz. * Bismarck⸗ N Dieſes alles eee eee — —— 8 3 Das letzte Verbandsjpiel der Amicita gegen den SC. Käfertal wurde 5:1 verloren. Trotzdem dem Ausgang dieſes Treffens keine ſbeitere Bedeutung mehr beizumeſſen war, wurde auf beiden Seiten ein aufopferndes Spiel ge⸗ liefert, wobei es Käfertal gelang, für die Vor⸗ ſpielniederlage kräftig Revanche zu nehmen und ſich damit den 2. Platz zu ſichern. Viernheim lonnte in dieſem Spiel nicht gefallen, da ohne jeglichen Zuſammenhang die Angriffe vorge⸗ trageu wurden. Lediglich zum Schluß kam ein beſſerer Stil in die Angriffslinie was dann durch die Ueberlegenheit zum Ausdruck kam. Die ſchönſten Torchancen wurden von den Viernheimern vergeben, während Käfertal ſeine Gelegenheiten ausnutzte und ſo zu ſeinem hohen Siege kam. * Die Turner ſiegen in Gartenſtabt 2:9 Die Fußballer des Turnvereins trugen am geſtrigen Sonntag ein Freundſchaftsſpiel in Gartenſtadt aus. In dem Ergebnis: 9:2 für Aus dem Handͤballbetrieb des Turnvereins Hohenſachſen 1.— Viernheim 1. 8:6 Viernheim A.⸗Jug.— Neckarau 13:1 Viernheim B⸗Jug.— Amieitia Viernh. 3:1 Die Handball⸗Abteilung des Turnvereins hatte geſtern drei Mannſchaften im Punkte⸗ kampf ſtehen. Schon am Vormittag trat die B-Jugend auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz gegen die gleiche der Amicitia an, und konnte wider alles Erwarten einen Sieg erringen. Die größere Einſatzbereitſchaft und Kamerad⸗ ſchaftlichkeit gab hier den Ausſchlag zu dem wohlverdienten Sieg.— Anſchließend trug die A⸗Jugend gegen Kurpfalz Neckarau das letzte Rückrundenſpiel aus. Es kam zu einem regelrechten Schützenfeſt, denn mit nicht we⸗ niger als 13:1 Toren drückte Viernheim ſeine Ueberlegenheit aus. Neckarau hatte nur wenig zu beſtellen und war den Hieſigen in jeder Hinſicht unterlegen. Bei Viernheim war ſo ziemlich alles„im Bilde“, man ſah ſchöne Kombinationen und vermißte auch im ent⸗ ſcheidenden Moment nicht den Torwurf. Aller⸗ dings bleibt trotzdem noch vieles zu verbeſſern, weshalb die Trainingsſtunden unbedingt regel⸗ mäßig beſucht werden müſſen. Der Nachmittag ſah die 1. Mannſchaft in Hohenſachſen zum Austrag des letzten Pflicht⸗ ſpiels. Viernheim brachte es nur zu einer mäßigen Leiſtung, die zur Bezwingung des Gegners nicht ausreichte. Hohenſachſen bot alle Kräfte auf, um ſiegreich zu beſtehen, denn bei einer evtl. Niederlage wären ſie ret⸗ tungslos dem Abſtieg verfallen. Schon nach wenigen Minuten Spielzeit führte der Gaſt⸗ geber mit 3:0, ehe Viernheim das erſte Tor anbringen konnte. Zwei weitere Tore konnte Hohenſachſen als Folge ihres aufopferungs⸗ vollen Spiels erzielen und bis zur Halbzeit traf auch Viernheim noch, nachdem vorher der das Spiel nicht ganz einwandfrei leitende Schiedsrichter zwei ſichere Tore nicht gegeben hatte, zwei Mal ins Schwarze. Nach Wiederanſpiel holt Viernheim auf 4:5 auf, mußte ſich jedoch ſofort wieder mit zwei Verluſttoren abfinden. Das Spiel nimmt im⸗ mer mehr einen kampfbetonten Charakter an, und bis Schluß ſtellte Hohenſachſen den Sieg mit 8:6 Toren ſicher. Bleibt nur noch der Schiedsrichter zu erwähnen, der Viernheim zweifellos ſtark benachteiligte und des öfteren klare Torchancen aus unverſtändlichen Grün⸗ den abpfiff. Nun ja, Hohenſachſen brauchte eben die Punkte etwas notwendiger als Viern⸗ heim.. Aus Stadt und Land Mannheim. Am Freitag lief ein elf⸗ jähriges Mädchen auf der Mönchwörthſtraße vor den zweiten Anhänger einer Zugmaſchine. Hierbei kam es zu Fall und das drei Tonnen ſchwere Fahrzeug fuhr ihm über den Rücken. Mit ſchweren inneren und äußeren Verletzun⸗ gen mußte das Kind in ein Krankenhaus ein⸗ geliefert werden. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen trifft den Führer der Zugmaſchine keine Schuld.—(Betrunkener Kraftfahrer verurſacht Zuſammenſtoß und flieht). Der 25 Jahre alte Hermann Hofmann von hier fuhr am Freitagmittag in betrunkenem Zuſtande mit einem Lieferkraftwagen durch die Waldhof⸗ ſtraße und verurſachte hierbei einen Zuſam⸗ menſtoß. Nach dem Zuſammenſtoß verſuchte Hofmann, ſich durch die Flucht der Verant⸗ wortung zu entziehen, konnte jedoch in einer Wirtſchaft, wo er weiterzechte, feſtgenommen werden. Die Führerſcheinentziehung dürfte die Folge dieſes leichtſinnigen, verantwortungs⸗ loſen Tuns ſein.—(Verkehrsüberwachung). Sport und Spiel Viernheim drückt ſich die ganze Ueberlegenheit unſerer Turner aus. Kein ſchwacher Punkt war in der Mannſchaft. Die Hintermannſchaft arbeitete präzis wie immer und in der Läu⸗ ferreihe ſcheint Hotz wieder auf ſeine alte Höhe zu kommen; der Sturm kombinierte und ſchoß, daß es eine Freude war. Und ſo kam es auch, daß der Sieg ſo hoch ausfiel. Es wäre nur zu wünſchen, daß die Turner noch öfters in einer ſolchen Form ſpielen würden.— Auch unſere Jugendmannſchaft, die das Vorſpiel beſtritt, konnte vollkommen überzeugen, mußte leider wenige Minuten vor Schluß durch ein Abſeitstor eine 2:1⸗ Niederlage hinnehmen. * Am den Aufſtieg in die Gauklaſſe Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. 2 2 0 Phönix Karlsruhe 2 2 0 570 4 FV. Kehl 2 o 4 VfR. Konſtanz 1 10 0 0 2 Alem. Ilvesheim 2 1 1 2 VfB. Wiesloch 2 e 0 FC. Neureut 1 S 0 SC Freiburg 2 rd e 0 Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 21 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. An 20 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgegeben, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen.—(Unzureichende Verkehrsſicherheit von Kraftfahrzeugen). In der Zeit vom Montag, 15. März, bis Sams⸗ tag, 20. März, wurden wegen techniſcher Mängel 124 Kraftfahrzeuge beanſtandet. Durch Starkſtrom getötet Im Stadtteil Kaſſel-Bettenhauſen ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Der 36jährige Otto Zuſchlag aus Niederzwehren, der für eine auswärtige Firma in einem Induſtrieunter⸗ nehmen beſchäftigt war, hatte dort in einer Transformatorenſtation zu tun. Dabei kam er der Starkſtromleitung zu nahe und wurde vom Strom getroffen. Mit ſchweren Brand⸗ wunden wurde der Verunglückte in das Lan⸗ deskrankenhaus eingeliefert, wo er am Abend ſeinen Verletzungen erlag. Vierjähriges Kind verbrüht Falkengeſäß i. O. Das vierjährige Söhnchen des Landwirts Ihrig rannte, als das Viehfutter zurecht gemacht wurde, gegen Zwangsverſteigerung. Das nachſtehend bezeichnete Grund⸗ ſtück, das zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ ſteigerungsvermerks auf den Namen der Eheleute Joſef Adam Kumpa und Barbara geb. Eichenauer zu je ½ in Viernheim im Grundbuch eingetragen war, ſoll Donners⸗ tag, 15. April 1937, nachmittags 3 Uhr durch das unterzeichnete Gericht, auf dem Rathaus in Viernheim verſteigert werden. Grundbuch für Viernheim, Band XXXVI Blatt 2558 Bezeichnung der Grundſtücke: Betrag der Schätzung: Flur 1 Nr. 998¼5 Bauplatz Sandgarten, 70 qm (jetzt Einfamilienhaus Molitorſtraße 17) Einheitswert 8600.— RM. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 4. Juli 1936 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 20. Februar 1937 geßijches Amtsgericht 4 Tage Roften los Hönung 2 Zimmer, Küche u. Bad auf 1 Mai zu vermieten. Off. unt Nr. 17 an d. Geſchäftsſt d. Bl. 12000 RM gegen Einsendung dieser Anzeige erhalten Sie die 2 Züdweſtdeutſche Rundfunn= Jeitung dle grohe bodenständige Radlo-TZeitung der Reichs- zender Frankfurt, Stuttgart und ihrer Nebensender Im fibonnement monatl. 80 Pf. Verlag der S · R-Z Fleißiges, ſauberes für Hausarbeiten geſucht. Gute Behandlung und guter Lohn zugeſichert. Fieger. Lichtſpielhaus ein Gefäß mit kochendem Waſſer, das ſich über das Kind ergoß. Mit ſchweren Brand⸗ wunden wurde der Junge nach Heidelberg überführt, wo er kurz darauf geſtorben iſt. Beim Heurupfen tödlich verletzt In Wiſſelsrod wurde ein Junge beim Heurupfen von einem Miſthaken ſo unglücklich gegen den Kopf getroffen, daß er bewußtlos zuſammenbrach. Der Junge wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht, erlag aber ſeinen Ver⸗ letzungen. Leiche im Karnevalskoſtüm angetrieben. Wie erinnerlich, fuhr am Roſenmontag in Köln ein Kraftwagen in den Rhein, wobei vier Perſonen ertranken. Nur eine der Leichen wurde damals geborgen. Nunmehr wurde in Köln⸗Riehl eine Frauenleiche im Karnevals⸗ koſtüm angetrieben. Es handelt ſich um ein damals ertrunkenes Mädchen. Ein Nationalſozialiſt lieſt die NS. ⸗Preſſe! Ver ic die Naupenneſter! In vielen Orten ſieht man jetzt nicht nur an Obſt⸗, ſondern auch an Wildbäumen an den Zweigen oft in großen Mengen anſcheinend vertrocknete, zuſammengerollte Blätter hän⸗ gen. Oeffnet man dieſe filzig verſponnenen Blattklumpen, ſo findet man in ihnen ganz winzige 1—2 mm lange dunkle Räupchen. Aus ihnen entwickelt ſich ſpäter der ſo gefürchtete Goldafter, eine Raupe, die wegen ihres maſ⸗ ſenhaften Auftretens nicht nur die Bäume bis zum Kahlfraß ſchädigen, ſondern auch für die Menſchen ſehr unangenehm werden kann, die unter oder inder Nähe der Bäume zu tun haben. Die abbrechenden Haare der Raupen erzeugen bei vielen Menſchen einen ſtarken Juckreiz, der ſich bis zu ſchweren Entzündun⸗ gen ſteigern kann. Zur Vermeidung der ge⸗ ſchilderten Schäden iſt es daher notwendig, die Raupenneſter reſtlos durch Abſchneiden und gegebenenfalls Abbrennen zu entfernen. Die abgeſchnittenen Neſter dürfen jedoch nicht— wie dies oft zu beobachten iſt— liegenbleiben, da ſich dann aus ihnen gleichfalls die Raupen entwickeln, die auf die austreibenden Bäume übergehen, ſondern ſie ſind zu ſammeln und zu verbrennen. Das Feldſchutzperſonal hat den Auftrag, die überall polizeilich vorgeſchriebene Entfernung der Raupenneſter zu überwachen. Zuwiderhandelnde machen ſich ſtrafbar, die Raupenneſter können auf ihre Koſten Dritte entfernt werden. 4 haltene deutſche Dachziegel zu kaufen geſucht. Ernſt Ludwig⸗ ſtraße 23 c AS Die große Oſter⸗ jreube Plano von Heckel Pianolager Mannheim O 3, 10 tigen Dank. durch 1 Danksagung Allen, die unserem lieben Verstorbenen 4. un ll. Aach. Mungo l. während seines Krankseins und seinem Heimgange in die Ewigkeit gedachten, sagen wir unseren aufrich- Viernheim, im März 1937 Die trauernden Hinterbliebenen fahren Sie am Ihe Saucksacſen Sin Ohne Werbung ulmer Werks Frankf 1 rankfurt am Main. Blacheretr. 2⁰ kein Erfolg! gemung! 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