af: lber el. .— — Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bez u. spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich e Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. 7 durch d Unmmer 70 eiertagen. otenlohn, S Mittwoch ternheimer szeilung r 88 Verkündigungsblatt der NS d AP. Viernheim An ö eigen preis: Grundpreis für mm Höbe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 FFPCCTCTCTTTTTTTCTCTCCTCTUTTVTTTT+1VEFPCTCPCFCbCV—TVTVVPVTTVTVTTVTVTVTVVVVVVVVTVVTVꝓTꝓ—++ꝓʒZͥIͤͥÄã¹ͥ8ͤñĩ ̃ den 24. März 1937 13. Jahrgang deulſchland ſicherk ſeine Ernährung Miniſterpräſidenk Göring verkündel umfangreiche Maßnahmen im Rahmen des Vierjahresplanes Scharfe Rede Muſſolinis gegen ilalienſeindliche Meldungen des Auslands Im Dienſt des Vollsganzen Der Miniſterpräſident führte aus: Bauern führer! Deutſche Bauern, Bäuerinnen und Landarbeiter draußen im ganzen Land! Ich habe Sie heute hier zuſammengerufen, damit Sie und mit Ihnen das ganze Landvolk über die großen und umfaſſenden Maßnahmen unterrichtet werden, die ich im Rahmen des Vierjahresplanes angeordnet habe, um durch ſtärkſte Steigerung der landwirtſchaftlichen Erzeu⸗ gung die Ernährung des deutſchen Volkes ſo⸗ weit wie irgend möglich aus deutſchem Bo⸗ den ſicherzuſtellen. Ich habe Sie aber auch hier⸗ hergerufen, um Ihnen die ganze Größe der eine Reihe von einſchneidenden Maßnahmen eingeleitet, die die Landwirtſchaft in die Lage verſetzen werden, die noch vorhandenen Produk⸗ tionsreſerven in beſchleunigtem Tempo zu mo⸗ biliſieren mit dem Ziel einer weſentlichen und alsbaldigen Steigerung unſerer inländiſchen Nahrungsmittelproduktion. JI. Melioration Als erſte Aufgabe iſt in Goslar die Erwei⸗ terung und Verbeſſerung der Nutzflächen von Euch gefordert worden. Waren die Melioratio⸗ nen noch bis zum Jahre 1986 ausſchließlich Sache der Länder, ſo ſind erſtmalig im Reichs⸗ etat 1936 Reichsmittel eingeſetzt worden. Auf meine Veranlaſſung ſind für das Jahr 1937 200 Millionen Reichsmark zur Förderung von Landeskulturarbeiten vorgeſehen, davon 110 Millionen Reichsmark als Beihilfen des Reiches und der Länder... 125 1 Dieſe Mittel werden in erſter Linie für raſch wirkende Maßnahmen einge⸗ Kite werden, insbeſondere zur Förderung der cker⸗ und Grünlanddrainage. der landwirt⸗ ſchaftlichen Folgeeinrichtung nach vollendeter waſſerwirtſchaftlicher Regelung und der Oed⸗ landkultur vom Hofe aus Die für Landeskul⸗ turarbeiten eingeſetzten Mittel erhöhen ſich im Rahmen des Vierſahresplanes von Jahr zu Jahr bis auf 300 Millionen Reichsmark im Jahre 1940. Mit der insgeſamt vorgeſehenen Summe von über eine Milliarde Reichsmark wird die Ver⸗ beſſerung von rund zwei Millionen Hektar durch die verſchiedenſten Meliorationsmaßnahmen möglich ſein. Da im Gegenſatz zu früher der einzelne Betrieb in den Genuß der Beihilfen kommen kann, iſt die Gewähr dafür gegeben, daß auch der kleinſte Bauer und Landwirt mit voller Kraft an die Verbeſſerung ſeiner Nutzflä⸗ chen herangehen kann. Flurbereinigung Um die Flurbereinigung ſchneller vorwärts u treiben, ſind gleichfalls höhere Mittel in den Reichsetat eingeſetzt worden. Das ſoll und wird zu einer Beſchleunigung und zum raſchen Ab⸗ ſchluß des Verfahrens führen. Wieſenumbruch Eine beſonders wichtige Hilfe leiſtet der Staat bei der Umwandlung von ſchlechtem Grünland in Ackerfeld und Weide. Die Zuſchüſſe des Reiches betragen hier pro Hektar im erſten Jahr durchſchnittlich 100 RM., die in den nächſten Jahren ermäßigt werden. Ich verlange von der Landwirtſchaft, von dieſen Beihilfen weiteſt- gehend Gebrauch zu machen, um die knappe Ackerfläche Deutſchlands zu erweitern. II. Für die Durchführung der Aufgabengruppe Steigerung der Intenſität der deutſchen Land⸗ wirtſchaft habe ich fünf entſcheidende Maßnah⸗ men getroffen. Zuerſt iſt hier zu nennen die Senkung der Düngewittel⸗ preiſe. Der Aufſtieg der deutſchen Landwirtſchaft im letzten Jahrhundert und ihre heutige hohe In⸗ tenſität ſind neben den Erfolgen auf dem Ge⸗ biet der Saatzucht in erſter Linie durch die Ein⸗ führung der künſtlichen Düngung bedingt. Aber nur ein Teil der landwirtſchaftlichen Betriebe Deutſchlands gibt heute die für eine Vollernte erforderliche Volldüngung. Ein großer Teil der landwirtſchaftlichen Betriebe düngt heute noch zu wenig oder falſch, insbeſondere in Bayern. Die Urſache dieſer Erſcheinung liegt neben einer noch nicht genügenden Aufklärung im weſentlichen an dem hohen Aufwand, den Aufgaben vor Augen zu führen, die von dem deutſchen Landvolk unter allen Umſtänden F werden muß, wenn Deutſchland leben oll. Trotz größter Anſtrengungen der großen und der kleinen Betriebe unſerer Landwirtſchaft iſt Deutſchland aber noch immer erheblich von der Einfuhr von Nahrungsmitteln abhängig. Im Zuge der Erzeugungsſchlacht der letzten Jahre iſt es zwar gelungen, den Grad der Ab⸗ hängigkeit unſerer Lebensmittelverſorgung vom Ausland auf 17 v. H. des Geſamtbedarfs her⸗ abzudrücken. Deutſchland kann ſich jedoch mit dieſen Erfolgen nicht zufriedengeben. Ich habe deshalb im Rahmen des Vierjahres⸗ planes das Düngerkonto in den Geſamtausgaben des Betriebes einnimmt. Aber auch für die bisher volldüngenden Bauern und Landwirte wäre eine Möglichkeit der Ausdehnung ihrer Düngeraus⸗ gaben möglich, wenn dem nicht das Riſiko der Witterung entgegenſtehen würde: Man wagt nicht den letzten Einſatz, der volkswirtſchaftlich notwendig iſt, weil privatwirtſchaftlich geſehen jede Witterungsungunſt bei hohem Dünger⸗ konto zu einem ſchweren Rückſchlag und ſogar zu einer Verſchuldung führen kann. Heute aber geht es um höchſte Roherträge. Es kommt alſo darauf an, für die große Maſſe der Betriebe, namentlich im Oſten und Süden, die Voraus⸗ ſetzungen für eine ſtärkere Düngung zu ſchaf⸗ fen, da ihre Einnahmen einen Mehrverbrauch von Dünger bisher nicht zuließen. Es kommt aber auch weiter darauf an, den bisher voll⸗ düngenden Landwirten das Riſiko einer noch ſtärkeren Düngung zu verringern. Daher habe ich für die nächſten vier Jahre folgende Dünger⸗ preisermäßigung angeordnet: Stickſtoffpreisſenkung Die Preiſe für Stickſtoffdüngem'ttel werden im Durchſchnitt um 30 Prozent geſenkt. Dieſe Preisſenkung wird die verſchiedenen Stickſtoff⸗ düngemittel verſchieden treffen, je nachdem, ob die Leiſtungsfähigkeit der Werke für ein Stick- ſtoffdüngemittel bereits voll ausgenutzt iſt oder (Fortſetzung auf Seite 2) Rom, 23. März. Anläßlich des 18. Jahres⸗ tages der Gründung der Faſchiſtiſchen Kampf⸗ bünde, der in Italien ſeit je feſtlich begangen wird, hat Rom reichen Flaggenſchmuck angelegt. Alle Mitglieder der Parteiorganiſationen mar⸗ ſchierten in geſchloſſenen Zügen mit Fahnen und Muſik zur Piazza Venezia, wo ſie zuſam⸗ men mit einer gewaltigen Volksmenge dem ſoe⸗ ben von ſeiner Libyenreiſe zurückgekehrten Duce ihre Huldigung darbrachten. Der Parteiſekretär Starace hat anläßlich des Jahrestages an Muſſolini eine Botſchaft ge⸗ richtet, in der er beſonders darauf hinweiſt, daß der Tag zum erſten Mal unter den Auſpi⸗ zien des Faſchiſtiſchen Imperiums gefeiert wurde und alle Vorahnungen, von de⸗ nen die kämpferiſche Faſchiſtiſche Jugend an jenem 18 Jahre zurückliegenden Gründungstage bewegt geweſen ſei, erfüllt worden ſeien. In gleichem Sinne war die Anſprache Muſſo⸗ linis gehalten, der kurz nach elf Ahr auf dem Balkon des Palazza Venezia erſchien und von der nach Hunderttauſenden zählenden Menge von toſenden Beifallsſtürmen begrüßt wurde. Der 18. Jahrestag der Gründung der Kampf⸗ bünde, ſo führte Muſſolini aus, wird heute zum erſten Male in der Wirklichkeit des Imperiums gefeiert. Das war das Ziel des Faſchismus ſeit jenem erſten heldiſchen Vorabend auf der Piazza San Sepolero in Mailand. Dieſes Ziel iſt er⸗ reicht. Der Jahrestag fällt zuſammen mit dem Abſchluß meiner afrikaniſchen Reiſe, die ſich Tag für Tag nach einem im voraus feſtgelegten und ſogar gedruckten Programm vollzogen hat. nach einem Programm, das auch die Analphabeten gewiſſer Zeitungsſchreiber hätten leſen können. Die Reiſe, die weder vorverlegt noch abgekürzt worden war, hat mir gezeigt, daß die Arbeit der Italiener die Wüſtenſteppe in frucht⸗ bares Land zu verwandeln beginnt und daß die neue Küſtenſtraße den Konſularſtraßen des antiken Rom würdig iſt. Der Gründungstag fällt aber auch zuſammen mit einem jener üblichen Gewitterſtürme. die gegen unſer faſchiſtiſches Italien toben. Es iſt ein Sturm der Druckerſchwärze. Dieſe Ueberſchwemmungen trüber Tintenfluten wer⸗ den natürlich von dem dummen und ſcheinhei⸗ die erſte Briefmarke mit Zum erſtenmal ſehen wir auf den Briefmarken des Dritten Reiches nun auch das Bild un⸗ ſeres Führers. In zahlreichen Zuſchriften haben ſeit der Machtübernahme immer wie⸗ der Volksgenoſſen aus dem In⸗ und Auslande um die Führer⸗ marke gebeten. Aber der Füh⸗ rer hat es bisher ſtets abge⸗ lehnt, ſein Bild fü. Briefmar⸗ ken zur Verfügung zu ſtellen, wenn nicht damit ein beſonders wichtiger nationalpolitiſcher Zweck erfüllt werden könnte. Als ſich im Juli 1936 die Not⸗ wendigkeit ergab, neue Mittel für wichtige kulturelle Zwecke zu ſchaffen, gab der Führer im Hinblick darauf ſeine Zuſtim⸗ mung zu der Herausgabe einer Sonderbriefmarke mit ſeinem Bilde. Es wurde eine Auf⸗ nahme des Führers von Reichs⸗ bildberichterſtatter Heinrich Hoffmann zugrunde gelegt, die Profeſſor Richard Klein⸗ München mit einem entſprechen⸗ den Markenrahmen verſah. Mit der Durchführung des Markendruckes wurde die Reichsdruckerei beauftragt. Der Leitſpruch: „Wer ein Volk retten will, kann nur heroiſch denken“, der auf den kleinen Marken⸗ bogen— außerhalb der vier Marken— aufgedruckt wurde, iſt ein Wort des Führers. So dienen dieſe Marken mit dem Bilde des Führers, die in alle Welt hinausgehen, dem dem Bilde des Jührers! deutſchen Gedanken und geben gleichzeitig die Mittel, mit denen der Führer neue Werke des Friedens und der Kultur ſchaffen kann. Dr. Dietrich, Reichspreſſechef. ligen Gerede gewiſſer amerikaniſcher Kanzel⸗ redner begleitet, die immer bereit ſind, in den Augen des anderen den Splitter zu ſehen, nicht aber den Balken im eigenen Auge. Dieſe Fluten haben jedoch weder unſere uner⸗ ſchütterliche noch die nicht weniger unerſchütter⸗ liche Ruhe des italieniſchen Volkes zum Wan⸗ ken bringen können. Der Unehrlichkeit anderer ſtellen wir unſere unbeſtreitbare Auf⸗ richtigkeit entgegen, ihren Lügen unſere alles überwindende Wahrheit, ihrem blinden Haß unſere bewußte Verachtung. Mit der wirtſchaftlichen Belagerung, der nach neun Monaten eine Uebergabe folgte ſei⸗ tens der Belagerer, hat das italieniſche Volk ſeine Probe beſtanden. Trotzdem muß ſo laut ausgeſprochen werden, daß dieſe von den be⸗ rufsmäßigen Pazifiſten ins Werk geſetzte Kam⸗ pagne die Vorbereitung für Wirren und Kon⸗ flikte bildet, und daß alſo jene die wahren und wirklich zu fürchtenden Feinde jedes Friedens und jeder europäiſchen Zuſammenarbeit ſind, die Italien aufrichtig will und auch gemäß den Verträgen anwendet. Man ſpricht davon, daß das italieniſche Volk leicht vergeſſe. Das iſt ein Irrtum aller ener vielen Irrtümer, denen der oberflächliche oder unwiſſende ausländiſche Beobachter ſo leicht verfällt. Das italieniſche Volk hat ein ſehr ſchar⸗ fes Gedächtnis. Es hat 40 Jahre darauf ge⸗ wartet, Adua zu rächen. Aber es hat es ge⸗ rächt. Und ſollte es je vergeſſen, ſo werden wir es aufrütteln. Schwarzhemden! Die Loſung der heutigen Zeit iſt: Eingedenk bleiben und ſich vorbereiten! Die Worte Muſſolinis wurden häufig und beſonders am Ende mit rauſchendem Beifall aufgenommen. Acht Jagdflugzeuge von Toulouſe nach Bartelona! Paris, 23. März. In hieſigen gewöhnlich gut unterrichteten Kreiſen wird am Dienstag erklärt, daß in den letzten Tagen vom Flughafen Francaſar bei Toulouſe acht holländiſche Jagdflugzeuge, Typ„Kolodon“ nach Barcelona geſtartet ſeien. Der ganze Auftrag umfaſſe 12 Apparate dieſes Typs, ſo daß noch vier zu liefern ſeien. Abkommen zum öchuß der Feeſiſche London, 23. März. In London wurde am Dienstag ein Abkommen zum Schutz der See⸗ fiſche im Nordatlantiſchen Ozean unterzeichnet. Außer Deutſchland, das durch den Geſandten Woermann und Oberregierungsrat Profeſſor Dr. Willer vertreten war, unterzeichneten Bel⸗ gels 1 e ee Island, der riſche Freiſtaat, die Niederlande, Pol Schweden das Abkommen. 1 Anlaß zum Abſchluß dieſes Uebereinkommens gab die ſeit langer Zeit beſtehende Befürchtung, daß durch die ſtarke Befiſchung der nördlichen Meere die Erhaltung der Fiſchbeſtän⸗ de nicht mehr gewährleiſtet iſt. Das Abkommen ſieht vor, daß in Zukunft in der Hochſeefiſcherei nur Netze mit ſolchen Maſchen⸗ weiten verwendet werden dürfen, die den Fang von jungen Tieren ausſchließen. Außerdem ſind Mindeſtmaße für die wichtigſten Nutzfiſche in der Hochſeefiſcherei vereinbart worden. Die Enkpoliliſierung des japaniſchen heeres Tokio, 22. März.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Der Kriegsminiſter verbot allen Angehöri⸗ gen der Armee Bücher oder Artikel in Zeitun⸗ gen und Zeitſchriften ohne Genehmigung des vorgeſetzten Diviſionskommandos zu veröffent⸗ lichen. In politiſchen Kreiſen wird das Verbot als eine Folge des Februar⸗Aufſtandes angeſehen. Die Entwpolitiſtierung des japaniſchen Heeres ſoll durch dieſe Maßnahme endgültig durch⸗ geführt werden. — .— 852 — 3 — 1— 1 „ f 0 1 g 0 1 n 1 5 . 5 . 5 1 r 1 1 J 19. 1 ö 1 1 * 5 1 1 1 1 1 „ 1 5 ——— Polifiſche Rundſchau Vor einigen Monaten ſtellte der Schleſiſche Wojewode Dr. Grazynſki auf einer Ver⸗ ſammlung des Polniſchen Weſtverbandes feſt, daß man nun die oſtoberſchleſiſche Induſtrie als voloniſiert betrachten könne und daß es die Aufgabe der nächſten Zeit ſein müſſe, den polniſchen Mittelſtand in Oſtober⸗ ſchleſien zu ſtärken. Die für Maßnahmen gegen das Deutſchtum zuſtändige nichtoffizielle Organiſation. der polniſche Weſtverband. hat jetzt eine Aktion aufgezogen, die ſich praktiſch gegen die wirtſchaftliche Exiſtenz des deutſchen Mittelſtandes richtet. In monatelanger Vorbereitungsarbeit wurden in den größeren Städten Oſtoberſchleſiens Ver⸗ zeichniſſe der polniſchen Kaufleute und Hand⸗ werker angefordert, und in 54 anderen Ort⸗ ſchaften der Wojewodſchaft wurden Komitees gegründet. die ſich mit der Durchführung der Maßnahmen zur„Ausſchaltung nichtpol⸗ niſcher Einflüſſe in Gewerbe und Handwerk“ zu befaſſen haben. Weiter wurden Kalender für die Hausfrauen angefertigt, in denen„zur Orientierung“ die polniſchen Kauf⸗ leute und Handwerker angeführt ſind. Nach die⸗ ſen Vorarbeiten und einer Probeaktion, die kurz vor Weihnachten hat jetzt, vor Oſtern, der polniſche Weſtverband zu„Zehn Propagandatagen für die polniſchen Kaufleute und Handwerker in Schle⸗ ſien“ aufgerufen. Die Deutſchen Oſtoberſchleſiens haben die Gefahr, die ihnen droht, erkannt, und der Deutſche Volksbund hat das Deutſchtum zu gemeinſamer Abwehr aufgerufen. In dem Aufruf heißt es u. a.: „Die Regierung fordert zur Sammlung der ſtaatsbejiahenden Kräfte auf. Zur gleichen Zeit aber verſucht der Weſtverband, die Trä⸗ ger der deutſchen Wirtſchaft vor aller Oefſent⸗ lichkeit als ſtaatsbürgerlich unzuverläſſig hin⸗ zuſtellen, um den polniſchen Mittelſtand zu ſtärken. Ob dieſe Verdächtigung ſich mit dem Brauch ehrbarer polniſcher Handwerker und Kaufleute verträgt, mögen dieſe entſcheiden. Ob dieſe Verdächtigung gegen die Beſtimmun⸗ gen des Geſetzes über den unlauteren Wett⸗ bewerb verſtößt, möge der Staatsanwalt prü⸗ fen. Das Deutſchtum ſelbſt aber hat das Recht. die Pflicht und die Möglichkeit, auf dieſe Ver⸗ dächtigungen zu antworten: Dem Vernich⸗ tungswillen ſetzen wir unſeren Le⸗ benswillen entgegen! Dem Aufruf des Polniſchen Weſtverbandes antworten wir mit dem Aufruf an das Deutſchtum: Deutſcher, hilf dem bedrohten deutſchen Bruder in Han⸗ del. Handwerk und Gewerbe. Du hilfſt Dir ſelbſt, wenn Du Deinem Bruder hilfſt!“ Die deutſche Volksgruppe wird ihr Recht verteidigen. 1 Obwohl die Machenſchaften des franzöſiſchen Luftfahrtminiſters Pierre Cot mit der mo⸗ natelangen ſerienweiſen Verſchiebung modern⸗ ſter franzöſiſcher Militärflugzeuge an die Ro⸗ ten in Spanien ſchließlich ein ſolcher Skan⸗ dal geworden war, daß ſeine gerichtliche Ver⸗ folgung bis heute von der Regierung Blum einfach unterdrückt wird. hat es eine ganze Gruppe von Intereſſenten in dem ſogenannten Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß verſtan⸗ den, im Zeitalter des Groß⸗ und Schnellflug⸗ zeugs eine Luftkontrolle in dem ſpa⸗ niſchen Sowjietkrieg zu verhindern. Wie die ſowietruſſiſchen Kriegstransporte aller Art und die franzöſiſchen Material⸗ und Menſchen⸗ ſchmuggeleien nach wie vor weitergehen, als habe es weder einen 20. Februar noch einen 6. März, noch einen 13. März gegeben, ſo ha⸗ ben die ſpaniſchen Bolſchewiſten denn auch den völligen Mangel einer Luftkontrolle in ganz großem Stil zu nutzen verſtanden. Es iſt ſchon ein ungewöhnlich ſtarkes Stück, wenn gerade im jetzigen Augenblick, wo die Kontrolle ſich allmählich einſpielen ſoll. nicht weniger als 50()) bolſchewiſtiſche Flieger aus RNot⸗Spanien nach Paris kommen. um— die modernſten, mit einem Zweizentimeter⸗Ge⸗ ſchütz verſehenen franzöſiſchen Luftkampf⸗ maſchinen nach Spanien zu holen. Da infolge der dauernden Verluſte an der Front eine ſo große Anzahl von roten Fliegern natürlich nicht einfach abkömmlich iſt., muß es ſich alſo um einen neuen ſtarken Nachſchub ſowjetruſſiſcher Militärflieger handeln. Und gleich 50 moderne Maſchinen wollen ſie aus Frankreich nach Valencia holen. natürlich für das von der roten Verbrecher⸗ clique nach Paris verſchobene Goldeigentum des ſpaniſchen Volkes. Wie immer ſoll Herr Cot auch in dieſem Fall bereits die neue Groß⸗ ſchiebung zu Gunſten der Bolſchewiſten geneh⸗ migt haben. was er natürlich nicht ohne Vor⸗ und Mitwiſſen der franzöſiſchen Regierung tun kann. Angeblich ſoll die Kontrolle zu Lande und zu Waſſer am 1. April endlich lückenlos funk⸗ tionferen— was hat ſie für einen Zweck, wenn ſchon jetzt die Maſſentransporte durch die Luft funktionieten! 4 Der„Erfolg“ der eben aufgelegten fran⸗ zöſiſchen Rüſtungsanleihe iſt in Po⸗ ſaunenſtößen und Fanfarenklängen binaus⸗ geſchmettert worden, obwohl das Zeichnungs⸗ ergebnis von 8,3 Milliarden frs. nur wenig den aufgelegten Zeichnungsbetrag von 8.16 Milliarden überſchritten hat. Und nun— o Graus— kommt ſchon das dicke Ende nach: Verſchiedene Banken und insbeſondere Händ⸗ ler haben ſich unter dem Eindruck der ins Rie⸗ ſenhafte geſteigerten Reklame— auch der fran⸗ zöſiſche Staatspräſident Lebrun hat eine Werbe⸗ rede im Rundfunk gehalten— ſehr ſtark „engagiert“ und ſtehen nun vor der Gefahr, daß ſie ihre Zeichnungen vor dem nahen Einzahlungstermin am 5. April nicht„wei⸗ tergeben“ können, ſo daß ſie mindeſtens in ihrer finanziellen Beweglichkeit behindert wer⸗ den. In franzöſiſchen Börſenkreiſen rechnet man ſogar mit der Möglichkeit, daß einige Makler à conto ihres Patriotismus„ſchwach werden“, ſo daß Stützungsaktionen notwendig werden dürften. g 5 Zwar ſoll die Anleihe etwas über dem Nenn⸗ wert zur erſten Notiz kommen, aber man er⸗ unternommen wurde, Görings zede an die Bauernſchaft Fortſetzung von Seite 1: nicht. Die Preisſenkung wird rückwirkend vom 1. Januar 1937 durchgeführt. Die Differenz zwiſchen dem alten und neuen Preis wird nicht in bar, ſondern durch entſprechende Gratislie⸗ ferung von weiterem Dünger zurückvergütet. Ich hahe hier die Preiſe rückwirkend gefenkt, um noch für dieſes Erntejahr die Vorausſetzung für einen ſtärkſten Einſatz von Stickſtoffdünger zu gewährleiſten und um auf diejenigen land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe Rückſicht zu nehmen, die bereits in der zurückliegenden Zeit ihrer Pflicht auf vermehrten Bezug von Stickſtoff⸗ düngemitteln nachgekommen ſind. Damit dieſe Düngermengen nicht fehlgeleitet werden, wird es, meine Bauernführer, beſon⸗ ders auf Ihre Beratungsarbeit anommen. Sie haben für den Mehrperbrauch und richtigen Ver⸗ brauch dieſer zufätzlichen Düngemittel die Ge⸗ währ zu übernehmen. Das Ziel muß ſein: höhere Roherträge. Preisſenkung für Kali Die Kalidüngemittel werden erſt zu Beginn des e e alſo am 16. Mai 1937, einſchließlich einer vorgeſehenen Fracht⸗ ermäßigung um 25 Prozent geſenkt. „Ich muß von der Stickſtoff⸗ und Kaliinduſtrie die in der Preisermäßigung für ſie entſtehenden Opfer verlangen, obwohl ich mir der Schwierig⸗ keiten bewußt bin, die insbeſondere in der Ka⸗ pazitätsausweitung liegen, weil der Geſichts⸗ punkt der Mehrerzeugung allen anderen Inter⸗ eſſen vorangehen muß. Nur wenn beide Indu⸗ ſtrien das von ihnen verlangte Opfer bringen, kann das uns vorſchwebende Ziel erreicht wer- den, denn eine höhere Stickſtoffanwendung ver⸗ u höheren Verbrauch von Grunddünge⸗ mitteln. Frachtermäßigung für Dünge⸗ kalk „Vom 1. Juli 1937 ab werden die Frachten für Kalkdüngemittel kräftig geſenkt. Kalk iſt die Grundlage für die richtige Ausnutzung ſämt⸗ licher Düngemittel. Ich erwarte daher, daß dieſe Hilfeſtellung der Reichsbahn Euch, deut⸗ ſche Bauern und Landwirte, veranlaßt, weit⸗ gehend den Kalkzuſtand Eurer Böden zu ver⸗ beſſern. Die angekündigten Preisſenkungen können mur dann auch nach Beendigung des Vierjahres⸗ planes durchgehalten werden, wenn der Dün⸗ gerabſatz für jedes einzelne Düngemittel erheb⸗ lich geſteigert wird. Mindeſtens müſſen nach vier Jahren für jedes Düngemittel 30 Prozent mehr verbraucht werden als im letzten Wirt⸗ ſchaftsjahr. Ich erwarte jedoch, daß der Abſatz ein weſent⸗ lich höherer ſein wird, denn es handelt ſich bei der von mir angeordneten Maßnahme nicht etwa um eine Maßnahme der Agrarpolitik, es handelt ſich nicht etwa darum, den Rein⸗ ertrag der landwirtſchaftlichen Betriebe zu verbeſſern, ſondern dieſe Maßnahme trägt einen rein volkswirtſchaftlichen Stempel. Ich habe mit dieſer Maßnahme eine Voraus. leiſtung bewirkt. Ihr Bauernführer ſteht mir dafür ein, daß dieſer Vorausleiſtung bei jedem Bauern und Landwirt die entſprechende von mir geforderte Gegenleiſtung gegenüberſteht. Reichs mittel für den Bau von Dungſtätten und Jauchegruben Durch dieſe Maßnahmen werden die Voraus⸗ ſetzungen für eine weſentlich verſtärkte Anwen⸗ dung von Mineraldüngern und gleichzeitige Re⸗ gelung des Kalkzuſtandes der Böden geſchaffen. Die erſtrebte ſtarke Ertragsſteigerung würde trotzdem nicht erreicht werden, wenn nicht in gleicher Weiſe für eine ausreichende Humus⸗ verſorgung der ſtärker zu düngenden Böden Sorge getragen wird. Es iſt notwendig, Hand in Hand mit der Verbilligung und Steigerung der Mineraldüngeranwendung unter allen Um⸗ ſtänden die Mehrerzeugung und zweckentſpre⸗ chende Verwendung von hochwertigen, wirt⸗ ſchaftseigenen Düngemitteln zu fördern. Um dieſer Aufgabe den nötigen Nachdruck zu ver⸗ leihen, habe ich in beträchtlichem Umfange Reichsbeihilfen zum Bau zweckmäßiger neuzeit⸗ licher Dungſtätten und Jauchegruben bereit⸗ geſtellt. Erweiterung des Kartoffelan⸗ baues. Die zweite entſcheidende Maßnahme iſt die Schaffung der Vorausſetzung für einen er⸗ weiterten Kartoffelanbau. Da der Weltmarkt mit ſeinen Futtermitteln uns nicht mehr zur Verfügung ſteht, muß Deutſchland aus ſeinem Boden durch Ausdehnung der intenſi⸗ ven Hackfrüchte mehr Futtermittel pro⸗ duzieren als bisher. Hierbei ſpielen neben der Futterrübe auch andere Erzeugniſſe eine ent⸗ ſcheidende Rolle. Erhöhung der Preiſe für Fabrikkartoffeln. Daher habe ich für das neue Wirtſchafts⸗ jahr 1937/38 angeordnet, daß die Preiſe für Fabrikkartoffeln von 17 auf 20 Pfennige ie Kilogramm Stärke erhöht werden, wozu je⸗ weilig ab 1. Januar ein Einmietungszuſchlag von einem weiteren Pfennig je Kilogramm Stärke hinzukommt. Dieſe Erhöhung und Feſt⸗ legung des Preiſes auf Jahre hinaus dient wiederum nicht privatwirtſchaftlichen Intereſ⸗ ſen. ſondern ſoll die Vorausſetzung für die Ausdehnung des Kartoffelbaues, namentlich im Oſten, ſein. Das Ziel iſt. die Flockenproduk⸗ tion zu vervielſachen und mit dieſem Futter⸗ mittel eine erweiterte Grundlage der Schwei⸗ nemaſt zu erreichen. Die Preiſe für Speiſekartoffeln werden na⸗ türlich nicht erhöht. Senkung der Kartoffelflocken⸗ preiſe durch Reichs mittel. Die durch die neuen Fabrikkartoffelpreiſe geſtiegenen Preiſe für Flocken werden durch Bereitſtellung von öffentlichen Mitteln geſenkt und damit den Preiſen anderer Futtermittel angepaßt. Ich erwarte durch dieſe Maßnahme nicht nur eine Erweiterung und Stabiliſierung des Kartoffelbaues im Oſten, ſondern ſetze als ſelbſtverſtändlich voraus, daß alle Betriebe, namentlich des Nordweſtens, gleichfalls durch Erweiterung ihrer Kartoffelanbaufläche von der reinen Getreidemaſt zur Kartof⸗ femaſt übergehen. Erhöhung des Roggenpreiſes. Eine dritte entſcheidende Maßnahme: Es hat ſich erwieſen, daß der Roggenpreis, der ent⸗ ſcheidend für die Produktion der leichten Bö⸗ den des Oſtens iſt, in einem falſchen Verhält⸗ nis zum Futtergetreidepreis ſteht. Mein Auf⸗ ruf zur Ablieferung von Brotroggen hat zwar den nötigen Widerhall gefunden, jedoch hat dieſer Appell infolge des niedrigen Roggen⸗ preiſes zu wirtſchaftlich nicht vertretbaren Ver⸗ luſten bei den Betrieben geführt, die den Rog⸗ gen abgegeben haben und dafür teurere Fut⸗ termittel kaufen mußten. Nun iſt es aber einerſeits nicht möglich, den Durch⸗ ſchnittsbrotpreis in Deutſchland zu erhöhen, andererſeits kann es nicht Aufgabe des Staates ſein, künſtlich den Brotpreis zu ermäßigen. Ich habe daher angeordnet, daß zwar der Roggen⸗ preis je Zentner im gewogenen Durchſchnitt v. 8 RM. auf 9 RM. erhöht wird, die Zuſchüſſe hierzu jedoch aus anderen Einnahmeſparten der deutſchen Landwirtſchaft, in erſter Linie beim Braugerſtepreis, abgeſchöpft wer⸗ den. Es kommt mir hierbei beſonders darauf an, die ſchwachen Schultern des marktfernen u. mit ſchlechterem Boden bedachten Oſtens auf Koſten der ſtarken Schultern der Landwirtſchaft Mittel⸗ und Weſtdeutſchlands zu entlaſten. Kredithilfe. Viertens habe ich Maßnahmen zur Löſung der Kreditfrage eingeleitet. Es iſt ganz klar, daß eine weitere Intenſivierung der Land⸗ wirtſchaft, die volkswirtſchaftlich notwendig iſt, einen ſtärkeren Einſatz von Betriebsmitteln erfordert. Nun ſind gerade die weiten Gebiete des Oſtens und Südens durch den Niedergang der Landwirtſchaft in der Vergangenheit am ſtärk⸗ ſten verſchuldet u. daher nicht nur nicht in derLa⸗ ge, aus eigenen Mitteln ihr Betriebskapital zu vergrößern, ſondern darüber hinaus wegen ihrer Verſchuldung nicht in der Lage geweſen. bisher genügende Kredite aufzunehmen. Die Hergabe von Krediten richtete ſich bisher da⸗ nach, ob bankenmäßige Sicherheiten gegeben waren. Um jedoch die landwirtſchaftliche Pro⸗ duktion zu erhöhen, müſſen volkswirtſchaftlich notwendige Kredite gegeben werden In Zu⸗ kunft müſſen hierfür ſelbſtverſtändlich die Mittel des allgemeinen Kreditmarktes in wei⸗ teſtgehendem Maße eingeſetzt werden. Vorerſt habe ich eine erhebliche Summe von Reichs⸗ mitteln für mittelfriſtige Kredite zur Verfü⸗ guna geſtellt, die analog dem bisherigen Ver⸗ fahren aus dem Sondervermögen der Renten⸗ bankkreditanſtalt begeben werden ſollen, und zwar nicht nur für Entſchuldungsbetriebe, ſon⸗ dern für alle ſchwachen Betriebe, gleich, ob Erbhof oder nicht, die bisher einen Kredit nicht erlangen konnten. Dieſe Kredite ſind an die Verwendunasart gebunden. Sie ſollen nur für die ſchwächeren Betriebe als Betriebs⸗ aufbaukredite verwandt werden. Verordnung über Sicherung der Landbewirtſchaftung. Wenn ich nunmehr die geſamte Kreditfrage von dieſer volkswirtſchaftlichen Seite aufrolle und trotz Nichtvorhandenſeins von Sicherhei⸗ ten in höherem Intereſſe des Staates Kredite geben laſſe, ſo müßte ich Sie in dieſem Zuſam⸗ menhange auf die Vierte Durchführungsver⸗ ordnung zum Erbhofgeſetz hinweiſen. Dieſe Verordnung gibt Ihnen die Möglichkeit, Bau⸗ ern, die ihrem Betrieb nicht gewachſen ſind, durch Betriebsaufſicht und Einſetzung eineg Treuhänders zur beſſeren Betriebsführung anzuhalten oder ſchließlich durch Zwangsverwalter einen für die Betriebsführung ungeeigneten Mann durch einen tüchtigeren zu erſetzen. Analog dieſer Verordnung für die Erbhöfe habe ich heute eine Verordnung zur Sicherung der Landbe⸗ wirtſchaftung für die übrigen landwirtſchaftli⸗ chen Betriebe erlaſſen. Auch hier wird von dem mildeſten Eingriff der Verwarnung über die Aufſicht und den Treuhänder bis zu der ſchärf⸗ ſten Maßnahme, in dieſem Fall der Zwangs⸗ verpachtung durch Gerichtsbeſchluß, eingegrif⸗ fen werden können. Ausbau der Wirtſchafts beratung. Alle dieſe Maßnahmen werden ſich nur dann raſch und richtig auswirken, wenn ſie ergänzt werden durch einen ſtärkeren Ausbau und eine Verfeinerung der Wirtſchaftsberatung. Zu die⸗ ſem Zweck ſind große Mittel für das Bera⸗ FFF—... ⁵³˙ 1 innert ſich jetzt, daß die 4½ prozentige Staats⸗ anleihe von 1932, die vor der Abwertung am 1. November 1936 zu faſt 90 Prozent notiert wurde, in dieſen wenigen fünf Monaten auf 75 geſunken iſt. Ob die Pfund⸗ und Dollar⸗ Garantie der neuen franzöſiſchen Nüſtungs⸗ anleihe einen ſolchen kataſtrophalen Rückgang aufhalten kann, ſteht noch völlig dahin. Denn inzwiſchen hat ſich eine neue Anleihe⸗ enttäuſchung herausgeſtellt: Von auslän⸗ diſchen„Plätzen“ iſt die franzöſiſche Rüſtungs⸗ anleihe nur von Amſterdam, Lauſanne und Genf einigermaßen gut gezeichnet worden. während ſich Zürich, Brüſſel, London und New Vork entgegen allen Ankündigungen ſchwer zu⸗ rückgehalten haben. — Das von der Regierung Blum beliebte Schlagwort von dem Wirtſchaftsbündnis der drei weſtlichen Demokratien, Frankreich, Eng⸗ land und den Vereinigten Staaten, hat bei der Feuerprobe der Zeichnung eine gefährliche Schlagſeite bekommen. Alle dieſe Dinge, auch die Tatſache, daß von den in Frankreich gezeichneten Beträgen 3 bis 4 Milliarden als noch nicht endgültig„placiert“ angeſprochen werden können. wären leichter zu ertragen, wenn nicht die Schüſſe und das Blutvergießen von Clichy etwaige Anleibekäufer in und außerhalb Frankreichs wieder reichlich„nervös“ gemacht hätten. tungsweſen zur Verfügung geſtellt. Der Reichs⸗ nährſtand hat dafür zu ſorgen, daß die geſam⸗ te Wirtſchaftsberatung einheitlich ausgerichtet iſt und bis zum letzten Hof durchſtößt. Hofkarte. Grundvorausſetzung für eine zuverläſſige, den Verhältniſſen des einzelnen Hofes ent⸗ ſprechende Wirtſchaftsberatung iſt die Hof⸗ karte, die nicht nur dem einzelnen Wirt⸗ ſchaftsberater einen zuverläſſigen Einblick in die betriebswirtſchaftliche Lage des Hofes zu geben beſtimmt iſt, ſondern mir ſelbſt ein ſiche⸗ res Urteil für die Beurteilung der geſamten 1 Produktionslage der Landwirtſchaft geben muß und wird. Landesbauernführer, die Wich⸗ tigkeit der Einführung der Hofkarte müßt Ihr allen Bauern und Landwirten bis zum äußer⸗ ſten klar machen. Ihr müßt mir dafür ſorgen. daß die Hofkarte vom einzelnen Betriebs inha⸗ ber mit größter Sorgfalt ausgefüllt wird. Ich habe hier nux die großen Fragen berührt und nicht die vielen kleinen Maßnahmen auf dem Gebiet des Ackerbaues und der Viehzucht auf⸗ gezählt. für die ebenfalls Reichsmittel zur Verfügung geſtellt werden. III. Landarbeiterfrage. Ich bin mir bewußt, daß eine der entſchei⸗ denden Fragen einer Mehrerzeugung in 8.— Landarbeiterfrage liegt. Dieſem Gebiet habe ich mein beſonderes Augenmerk zugewandt. Reichsmittel für den Bau von Landarbeiterwohn un gen.* Heute kann ich mitteilen, daß 1 Ur einen weitgehenden Einſatz des Mee ſor⸗ gen werde. Der Herr Reichsarbeitsminiſter hat ſich mir auch bereits voll zur Verfügung geſtellt. Darüber hinaus wird alles geſchehen, was nur menſchenmöglich iſt, um den Mangel aa. Arbeitskräften auf dem Lande zu beſeitigen. Es aibt in Deutſchland keine dringendere Ar⸗ beit als die, für das tägliche Brot des Volles zu ſorgen, Aus dieſer Erkenntnis heraus habe ich neue Wege zur Förderung des Landarbei⸗ e W die zu einer or⸗ 0 Löſung des f beitragen werden. e eee Durch meine Verordnung vom 10. März 1937 0 habe ich unter Heranziehung der Preuß Landes rentenbank dle Vorausſetzung 6 Einſatz von 44 Millionen Reichsmark für den Bau von Werlwohn ungen, Heuer⸗ Gnaswopnungen und ländlichen f Eigenheimen geſchafſen. Gegen eine ge: Aan W 4 5 7 von 12 bis 14 RM ach ei weden ne Landarbeiterwohnung erſtellt N Damit wird gerade den kapitala— auler eiten 2e gegeben 5 . n anſtändigen nu i Ee be e n zu— 1 99 m die Zeit zu überbrücken, die n verſtreichen muß, ehe dieſes.. gramm ſich auswirken kann, habe ich die beten sanſtalt für Arbeitervermittlung und Ar⸗ Eitsloſenverſicherung veranlaßt, verſtärkt für and arbeiter wohnungen jegli⸗ cher Art Zuſchüſſe aus ihren Mitteln zu bewil⸗ ligen. und zwar beſonders in denſenigen Ge. bieten. in denen der Hackfruchtbau vorwiegt. Ich habe deshalb mit dem heutigen Tage eine zweite Verantwortung erlaſſen, nach der Bauern und Landwirte für den Bau einer Landarbeiterwohnung einen Geſgmtzuſchuß von 1800 RM. innerhalb von ſechs Jahren er⸗ halten können. Dieſer letztere Weg ſtellt jed die Bedingung. daß der Wohnungsbau— 15 Juli 1937 begonnen und ſpäteſtens am 1. No⸗ vember 1937 im Rohbau erſtellt ſein muß. Auf der andern Seite verlange ich non Ihnen. deutſche Bauern und Landwirte daß Ste mit allem Nachdruck den Wohnungsbau fördern, und damit die ſachlichen Voraus- ſetzungen der Landflucht zu nehmen. Erntehilfe Heute will ich Euch Bauern und B führern dazu nur das ei uli fare b s eine klar und deutlich u der Befürchtung, daß es Eu Arbeit an Arbe telrlften fehlen 3 i keine da Ir i mehr. Habt keine Sorge, daß Ihr in der Ernte leine Menſchen ben werdet, zum das in die Scheuern zu ho⸗ len, was Ihr im Herbſt und Frühjahr 12 habt. Deutſchland braucht die Ernte. Ich babe daher bereits jetzt Mittel und Wege gefunden. N 45. ain Kräfte für ege⸗ ntearbeiten voll Var 5 1 und ganz zur einer dar er von heute ab, Sorge heraus, daß ihm für dieſe Pflege-— 9— Arbeitskräfte fehlen werden, ſich einer Forderun ur M gung ent⸗ 10 3 8 ehrerzeugung ent as nun ſchließlich den Einſatz a f kleinſten und letzten dee zeugungsſchlacht und bei der neuen Offenſipe die wir jetzt beginnen, anlangt, ſo vertraue ich dabei auf Euch. Bauernführer, und den ganzen Reichsnährſtand. Der Reichsbauernführer— mir heute mitgeteilt, daß er bereits die erfor⸗ derlichen Anweiſungen für einen Leiſtungs⸗ wettkampf des deutſchen Landvolkes erteilt hat der auch den legten Hof erfaßt. Die küchtigſten und eifrigſten Mitkämpfer der Erzeugungs⸗ ſchlacht werden dann ausgewählt und ganz beſonders ausgezeichnet werden. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wurden immer wieder mit lautem Beifall 9 0 f er Reichsbauernführer ſchloß die eindrucks⸗ ee 25* alten— 5 iſchen Kampfruf:„Adolf Hi 1 Führer, Siegheil!“ e Neue Juſammenſlöße in Waziriftan 8s London, 23. März. Am Montag kam es im nordweſtindiſchen Grenzgebiet von Waziri⸗ ſtan zu neuen Zuſammenſtößen zwiſchen Ange⸗ hörigen aufſtändiſcher Stämme und britiſchen Truppen. Drei Soldaten wurden dabei ge⸗ tötet und ſieben verwundet. Sechs zau wurden von plündernden Stämmen 22157. . 2 —— 8 entſchei, n der iet habe vandt. bon * t einen ies ſot. miniſter Tſugung eſchehen Mu ahn. 1 Ar⸗ Volles habe darbei⸗ Rex or⸗ toblenz a 5/ uzicchen 15 füt den ö 11 k- lichen Ane ge⸗ 1 KN g uſtelt len Be⸗ 1. die für hte twendig 1 Neo 0 die 1 A5. lt flit Wi wu gen Ge orwiegt, dee elne 9 der ur fuſcuß hun er, U 0 an. 1 N. uh D den. t, daß ngsbau goraus Bauern deutlich 1 ue de, it t Hint lenſchen iu Jo, geſät h habe funden, ſte füt anz lu 16 det „ t, ſih 1 ent⸗ 0 des der Fr⸗ fene raue ö gane tet E tungs alt hat, igen Aung 0 ganz 2 Keil duns onal⸗ unſet Verordnung für die evangeliſche Kirche Vorilauf der 13. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur zicherung der deulſchen evangeliſchen Kirche vom 20. März 1937 88 Berlin, 23. März. Nachdem der Füh⸗ rer und Reichskanzler durch den Erlaß vom 15. Februar 1937 die Einberufung einer Ver⸗ faſſunggebenden Generalſynode ange⸗ ordnet hat, wird bis zur Bildung einer verfaſ⸗ ſungsmäßigen Leitung der deutſchen evange⸗ liſchen Kirche aufgrund des Geſetzes zur Siche⸗ rung der deutſchen evangeliſchen Kirche vom 24. September 1935 folgende Regelung ge⸗ troffen: § 1. () Die Bearbeitung der laufenden Verwaltungsangelegenheiten der deutſchen evangeliſchen Kirche wird von dem Leiter der deutſchen evangeliſchen Kirchenkanzlei über⸗ nommen. (2) Die Verwaltung und Vertretung der deutſchen evangeliſchen Kirche in allen ver⸗ mögensrechtlichen Angelegenheiten nimmt die aufgrund der erſten Verordnung vom 3. Okt. 1935 zur Durchführung des Geſetzes zur Si⸗ cherung der deutſchen evangeliſchen Kirche bei der deutſchen evangeliſchen Kirchenkanzlei ge⸗ bildete Finanzabteilung allein wahr. (3 Die Zuſtändigkeit des kirchlichen Außenamtes der deutſchen evangeliſchen Kirche bleibt unberührt. (0 Die kirchenregimentlichen Befugniſſe in den Landeskirchen werden durch die im Amt befindlichen Kirchenregierungen ausgeübt. (2) Die Ausübung der kirchenregimentlichen Befugniſſe bleibt auf die Führung der laufen⸗ den Geſchäfte beſchränkt. (3) Befugniſſe der Finanzabteilung bleiben unberührt. 5 1. Abſatz 2 findet entſprechende Anwendung. 4 Veränderungen kirchenvolitiſcher Art in der Zuſammenſetzung der Kirchen- behörden und der kirchlichen Körperſchaften können nicht rechtswirkſam vorgenommen wer⸗ den. 8 4 Diſziplinar⸗ und ſonſtige Perſonalmaßnah⸗ men in kirchenvpolitiſchen Angelegenheiten ruhen. 8 5 Die Verordnung gilt mit rückwirkender Kraft ab 15. Februar 1937. Entgegenſtehende Be⸗ ſtimmungen treten für die Dauer der Geltung dieſer Verordnung außer Kraft. Berlin, 20. Märs 1937. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten gez. Kerrl. Verordnung zur gicherung der Landbewirkſchaflung Berlin, 23. März. Das deutſche Landvolk ſteht ſei dem Herbſt 1934 unter Einſatz großer Kräfte in der Erzeugungsſchlacht, um die Er⸗ nährung des deutſchen Volkes ſoweit wie mög⸗ —9 aus eigener Erzeugung zu ſichern. Bei ein⸗ elnen landwirtſchaftlichen Betrieben u. Grund⸗ ae entſpricht aber die Bewirtſchaf⸗ ung noch in keiner Weiſe den An⸗ forderungen, die zur Sicherung der Volks⸗ Atalſtgftn aus heimiſcher Scholle an ihre Be⸗ wirtſchaftung geſtellt werden müſſen. Es muß deshalb dafür geſorgt werden, daß auch in die⸗ ſen Fällen eine Leiſtungsſteigerung eintritt. Bei den Erbhöfen bieten bereits die Beſtim⸗ mungen des Reichserbhofgeſetzes und der Erb⸗ hofverfahrensverordnung vom 21. Dezember 1936 ausreichende Gewähr, um im Falle ſchlech⸗ ter Wirtſchaftsführung einzugreifen. Für nicht erbhofgebundene Grundſtücke beſtanden bisher 92 keine Vorſchriften, die zu entſpre⸗ chenden Maßnahmen eine rechtliche Grundlage Etter konnten Soweit gerichtliche oder ſonſtige Elſigriffsmöglichtkeitn im Zwangsverſteige⸗ rungsgeſetz, in der Konkursverordnung, in den Vorſchriften über das 1 uſw. vorgeſehen ſind, dienen ſie vorwiegend dem 5 insbeſondere der Gläubiger. Das Recht des Volkes auf Sicherung der Er⸗ nährungsgrundlage durch möglichſt intenſive Bewpirtſchaftung des heimiſchen Grund und Bo⸗ dens tritt demgegenüber in den Hintergrund. Der Beauftragte für den Vierjahresplan hat deshalb am 23. März eine Verordnung zur Sicherung der Landbewirtſchaftung erlaſſen. In dieſer iſt beſtimmt, daß in Fällen, in denen die Art und Weiſe der Bewirtſchaftung eines landwirtſchaftlichen Betriebes oder Grundſtücks durch den Nutzungsberechtigten anhaltend und in erheblichem Maße nicht den zur Durchführung der Volksernährung an die Bewirtſchaftung land wirtſchaftlicher Betriebe und Grundſtücke zu ſtellenden An⸗ forderungen entſpricht, die zuſtändige Be⸗ hörde eingreifen kann. Dieſe 4* hat nach der Verordnung ver⸗ ſchiedene Möglichkeiten. Sie kann den Nutzungs⸗ berechtigten zu einer dieſen Anforderungen ent⸗ ſprechenden Wirtſchaftsführung auffordern und ihn verwarnen, ſie kann die Wirtſchaftsüber⸗ wachung durch einen Vertrauensmann anord⸗ nen, die Wirtſchaftsführung einem Treuhänder übertragen oder aber den Nutzungsberechtigten verpflichten, den Betrieb oder das Grundſtüc ganz oder zum Teil pachtweiſe einer in der ſaſſe wirtſchaft erfahrenen Perſon zu über⸗ aſſen. Dieſe Anordnung wird weiterhin verhindern, daß heimiſcher Boden der ſich 7 landwirtſchaft⸗ licher Nutzung eignet, unbeſtellt bleibt. Sie be⸗ ſtimmt deshalb, daß die zuſtändige Behörde den Nutzungsberechtigten eines nicht enutzten Grundſtücks, das ſich zu landwirtſchaftlicher Nutzung eignet, zu einer Erklärung darüber auffordern kann, ob er das Grundſtück beſtellen oder in anderer Art nutzen will und daß ſie ihn eventuell verpflichten kann, das Grundſtück ganz oder zum Teil pachtweiſe einer in der Land⸗ wirtſchaft erfahrenen Perſon zum Zwecke land⸗ wirtſchaftlicher Nutzung zu überlaſſen. Ausdrücklich heißt es in der Verordnung, daß ſie auf Erbhöfe keine Anwendung findet. Bei den Erbhöfen bleibt es bei den Vor⸗ ſchriften der Erbhofverfahrensverordnung vom 21. Dezember 1936. Die Verordnung ermächtigt ſchließlich den Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft, im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Juſtiz die zur Durchführung und Ergänzung der Verordnung erforderlichen Rechts⸗ und Ver⸗ waltungsvorſchriften zu erlaſſen. Die Verordnung iſt auf vier Jahre be⸗ friſtet. Da Pachtverträge, die auf Grund der Beſtimmungen dieſer 5 abgeſchloſſen oder feſtgeſetzt werden ſollen, in der Regel für einen längeren Zeitraum als für vier Jahre Geltung haben müſſen, wenn der Zweck der Ler⸗ pachtung erreicht werden ſoll, iſt beſtimmt, daß ſolche Pachtverträge auf Dauer der nertragli⸗ chen Regelung rechtswirkſam bleiben. Schon der Erlaß dieſer Nerordnung durch den Beauftragten für den Vierjahresplan dürfte genügen, um auch die letzten Nachzügler in die Front der Erzeugungs⸗ ſchlacht einzureihen. Aufruf des Reichsbauernführers „Leiſiungswellbewerb des Berlin, 24. März. Der Reichsbauernführer erläßt folgenden Aufruf: Deutſches Landvolk! Seit vier Jahren ringt das deutſche Land⸗ volt um die Sicherung der Ernährung unſeres Volkes. Jedes. hat das deutſche Landvolk von neuem dem Kampf um die Erzeugungs⸗ 1 aufgenommen. Auf dem vierten eichsbauerntag in Goslar hat der Beguftragte für den Vierja resplan— Generaloberſt Göring — von den deutſchen Bauern eine noch ſana⸗ tiſchere Fortſetzung der Erzeugungsſchlacht ge⸗ fordert. 5 1 Darum rufe ich Dich deutſches Landvolk, heute auf, zum„ eiſtungswettbe⸗ werb des deutſchen Landvolk“. Es kommt deulſchen Landvolks“ darauf an, das Vertrauen, das der Führer in uns geſetzt hat, zu rechtfertigen und alles zu tun, um die Erzeugung der deutſchen Landwirtſchaft weiter zu ſteigern. Diejenigen Bauern und Landwirte, die in die⸗ ſem Leiſtungskampf an der Spitze marſchieren, werden 51 Pen th ausgezeichnet. Die Sieger ſollen dem Führer vorgeſte lt werden. Die rer für eine erneute Lei⸗ Namſes Heißt ſind geſchaffen. Das Ziel des Kampfes heißt: Noch mehr leiſten als bisher! (gez.) R. Walter Darr e Reichsbauernführer und Reichs⸗ und Preußiſcher Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft. gitzung des Beirales der Deulſchen Veichsbahn Berlin, 23. März. Am 23. März trat der Beirat der Deutſchen Reichsbahn unter dem Vorſitz des Reichsverkehrsminiſters Dr. Dorp⸗ müller zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Dem Beirat wurde eine eingehende Darſtel⸗ lung über die Finanzlage gegeben. Ent⸗ ſprechend der Zunahme des Verkehrs ſind die Einnahmen in den beiden erſten Monaten die⸗ ſes Jahres gegenüber den entſprechenden Mo⸗ naten des Vorjahres geſtiegen. Infolge der er⸗ höhten Betriebsleiſtungen waren aber auch die Betriebsausgaben höher. Im Rah⸗ men der finanziellen Erörterungen wurde dem Beirat der vorläufige Abſchluß des Geſchäfts⸗ jahres 1936 bekanntgegeben. Ueber den Perſonalſtand und die Einführung einer Gedingeordnung für die Reichsbahnaus⸗ beſſerungswerke und Betriebe wurde der Bei⸗ rat unterrichtet, desgleichen über die Verwen⸗ dung von Heimſtoffen bei der Reichsbahn. Aus dem Verkehrs⸗ und Tarifdienſt wurden dem Beirat die ſeit Anfang des Geſ— 55 eingeführten en im Perſonen⸗ und Gepackverkehr ſowie im 8 und die Verlängerung der Gültigkeit des Keichs⸗ kraftwagentarifes bis zum 30. Juni ds. Is. mit⸗ geteilt. Paris, 24. März. In ſeiner über einſtün⸗ digen Kammerrede erläuterte der Miniſter⸗ präſident Blum den Standpunkt der Regie⸗ rung zu den blutigen Ereigniſſen in Clichy. Der Ausgangspunkt für dieſe blutigen Straßenkämpfe ſei eine Verſammlung der Franzöſiſchen Sozialpartei und eine Gegenkundgebung der Volksfront geweſen. Die zu beantwortende Frage ſei deshalb die, ob es gefährlich geweſen ſei, gegen dieſe Zu⸗ ſammenkunft der Sozialpartei zu proteſtieren, und ob dieſe zuläſſig geweſen ſei oder nicht. Man behaupte, daß, wenn die Franzöſiſche Sozialpartei zu recht beſtehe, die Verſammlung ebenfalls zuläſſig geweſen ſei. Die Frage ſei jedoch nicht ſo einfach beantwortet. Die umſtürzleriſchen Verbände ſeien im Januar 1936 aufgelöſt worden. Inzwiſchen ſei die Franzöſiſche Sozialpartei gegründet wor⸗ den. Die Regierung hätte ſie ebenſo auf⸗ löſen können, wie ſie die Feuerkreuzler aufgelöſt habe, weil ſie in ihr nur eine Wiederherſtellung der Feuerkreuz⸗ bewegung ſehe. Zu dieſer Frage werde das Gericht ſich in voller Unabhängigkeit äußern. Die Regierung habe die Verſammlung in Clichy nicht verboten. Sie habe ihr ſogar polizeilichen Schutz angedeihen laſſen. Praktiſch ſei es richtig, daß ſich eine ganze Stadt gegen einige hundert Perſonen erhoben habe. Das könne unerklärlich erſcheinen aber es rühre von dem ſeit drei Jahren beſtehenden leide n⸗ ſchaftlichen Alarmzuſtand her. Trotz⸗ dem betrachte er den Aufruf an die Bevölke⸗ rung von Clichy als einen Irrtum, ja ſogar als einen Fehler. Der franzöſiſche Miniſterpräſident wurde von einem Abgeordneten der Rechten als ein„bl u⸗ tiger Komödiant“ bezeichnet, als er er⸗ klärte, der Beſtand der Republik ſei auf mäch⸗ tige Reaktionen des Volkes zurückzuführen, und es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß derartige Reak⸗ tionen des Volkes auch heute noch manchmal notwendig würden. Auf den Bänken der Mehrheit entſtand ungeheurer Lärm im An⸗ ſchluß an den Zuruf von rechts, und Kammer⸗ präſident Herriot drohte, die Zenſur ein⸗ zuführen. Léon Blum wunderte ſich darüber, daß man auf der Rechten empört ſei, wenn er von der Gewaltreaktion des Volkes ſpreche in dem Augenblick, wo die Freiheit bedroht ſei. Die Verantwortlichen der kommuniſtiſchen Partei, fuhr Blum fort, hätten in Clichy alles getan, um zu verhindern, daß die Volksmenge in unmittelbare Berührung mit dem Lichtſpiel⸗ theater komme, in dem die Franzöſiſche Sozial⸗ partei ihre Zuſammenkunft abhielt. Es ſei eine ſehr heikle Frage, wer die Volksmenge aufgewiegelt habe. Alles ſei ſo vor ſich gegan⸗ gen, als ob man einen blutigen Verlauf der Gegenkundgebung gewünſcht habe. Seine per⸗ ſönliche Auffaſſung ſei die. daß die Polizei⸗ beamten keinen Befehl erhalten hätten, zu ſchießen, ſondern daß ſie inſtinktiv gehandelt „die Tochter des Samurai“ Großer Uraufführungserfola des Dr. Fanck⸗ in Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Goebbels Berlin, 24. März. Zu einem bedeutſamen filmkünſtleriſchen Ereignis im Zeichen der deutſch⸗japaniſchen Freundſchaftsbeziehungen ge⸗ ſtaltete ſich am Dienstag im Capitol am Zoo die Uraufführung des erſten deutſch⸗japa⸗ niſchen Gemeinſchaftsfilms,„Die Tochter des Samurai“. Die Beſucher bereiteten dem Film⸗ werk, das im Rahmen einer packenden Hand⸗ lung ein Stück unverfälſchtes Japan widerſpie⸗ gelt und einen nachhaltigen Einblick in das Weſen und den Geiſt des japaniſchen Volkes vermittelt, eine begeiſterte Auf⸗ nahme. Der Schöpfer des Films, Dr. Arnold Fanck, und Ruth Eveler, die einzige in dem Film mitwirkende deutſche Darſtellerin, wurden ſtürmiſch gefeiert. Der Feſtvorſtellung am Abend, zu der die Deutſch⸗Japaniſche Ge- ſellſchaft gemeinſam mit der Terra geladen hatte, wohnten der japaniſche Botſchafter mit faſt ſämtlichen Herren ſeiner Botſchaft und ihren Damen, zahlreiche weitere Mitglieder des Di⸗ plomatiſchen Korps, ſowie zahlreiche Angehörige der japaniſchen Kolonie. Von deut⸗ ſcher Seite ſah man u. a. den Schutzherrn des Films, Reichsminiſter Dr. Goebbels, den Chef der deutſchen Polizei, Reichsführer SS. Himm⸗ ler, den Stabschef der SA., Lutze, den Leiter der Auslandsorganiſation, Gauleiter Bohle, Staats⸗ geon Blum über die Iwiſchenfälle von Clich! hätten. Eine kommandierte Truppe dürfe aber nicht das Recht der Notwehr in Anſpruch neh⸗ men, ſie dürfe nicht ſchießen, ohne dazu Befehl von ihrem Vorgeſetzten erhalten Zu haben. Nach dieſer Richtung hin müſſe der Ordnungs⸗ dienſt neu organiſiert werden. Man müſſe vor allem die leitenden Stellen beſſer auswählen und der Truppe auch andere Mittel als die Feuerwaffe in die Hand geben. Der Miniſterpräſident kam ſodann auf den Generalſtreik zu ſprechen. Unmöglich hätte am Tage nach dieſen tragiſchen Ereigniſſen eine ſo ſeindſelige Bevölkerung wie die Pariſer es 5 verſagen können, ihrer Zuſammengehörig eit mit den Opfern Ausdruck zu geben. Die Orga⸗ niſatoren des Generalſtreiks hätten den Streik außerdem zeitlich und räumlich beſchränkt. Leider habe es Zwiſchenfälle gegeben, die er als untragbar bezeichnen müſſe. Die verant⸗ wortlichen Organiſationen der Arbeiterklaſſe hätten dieſe Zwiſchenfälle jedoch nicht verhin⸗ dern können, die von Kräften hervorgerufen worden ſeien, die ihrem Zugriff entgingen. Gewiſſe Kreiſe fragten, ob die Regierung nicht gezwungen ſein werde, die eine Gruppe ihrer Mehrheit der andern zu opfern. beiſpiels⸗ weiſe die Radikalſozialiſten den Kommuniſten oder umgekehrt. Er, Blum, ſei jedoch überzeugt, daß eine ſolche Frage jeder Grundlage ent⸗ behre. Die Regierung habe niemand zu opfern. Sie fordere Vertrauen, um die Regierung zu bleiben, die ſie augenblicklich ſei, nämlich eine nationale Regierung der Volksfront. Sie werde auch in Zukunft fortfahren, ihre Hand⸗ lungen den Belangen des Landes anzupaſſen. Ueber allem ſtehe die republikaniſche Ordnung. Die Regierung klammere ſich jedoch nicht an die Ausübung der Gewalt. Ihre Pflicht ſei es aber, ſie ſolange zu behalten, wie die M eh r⸗ heit der Kammer dies wünſche, und ſolange ſie ſelbſt überzeugt ſei, daß ihre nütz⸗ liche Rolle noch nicht beendet ſei. Die Ereig⸗ niſſe von geſtern hätten bewieſen, daß dies augenblicklich nicht der Fall ſei. Die Mitglieder ſeien durch eine enge Soli⸗ darität miteinander verbunden. Sie brauchten nur das Vertrauen der Kammer. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wurden von den ſozialdemokratiſchen und ra⸗ dikalſozialen Abgeordneten mit langanhalten⸗ dem Beifall aufgenommen. Die Sitzung wurde daraufhin auf 23 Uhr vertagt. Berkrauensvolum für Blum angenommen 88 Paris, 24. März. Die Kammer hat heute morgen um 7 Uhr MEZ. die im Laufe der Ausſprache von den Linksparteien einge⸗ brachte Tagesordnung, die der Regierung Blum das Vertrauen ausſpricht, mit 342 gegen 215 Stimmen angenommen. Politiſche Tageschronik ſekretär Funk, den Präſidenken der Reichsfilm⸗ kammer Staatsminiſter a. D. Profeſſor Dr. Lehnich. Ein Todesopfer des hHungerſtreifs in der Gieſche⸗Grube Neue Vermittlungsverſuche des oſtober⸗ ſchleſiſchen Wojwoden Kattowitz, 23. März. Seit acht Tagen befindet ſich— wie berichtet— die 3400 Mann ſtarke Belegſchaft der Gieſche-Grube in Janow zur Durchſetzung ihrer Forderungen, die n ich t weniger als 56 Punkte umfaſſen, im Ausſtand. Am Freitag vormittag trat die un⸗ ter Tage befindliche Belegſchaft von 1500 Mann in den Hungerſtre i k. Bis jetzt mußten bereits insgeſamt 43 Streikende völlig erſchöpft den Schacht verlaſſen; ſie wurden ſofort ins Krankenhaus gebracht. Bei einem der Heuer war die Erſchöpfung ſoweit fortgeſchritten, daß er im Lazarett ſt arb. Am Montag abend trat eine leichte Entſpan⸗ nung ein. Die Belegſchaft beſchloß, den Hun⸗ gerſtreit für 48 Stunden zu unterbrechen, da der oſtoberſchleſiſche Wojwode, der am Montag mit den Vertretern der Berufsverbände erneut verhandelt hat, ihnen eine nochmalige Ueber⸗ prüfung ihrer Forderungen zuſagte. Den im Schacht verbliebenen Bergleuten wurden ſofort Lebensmittel zur Verfügung geſtellt. Generaloberſt Bothmer wurde beigeſetzt Mit einem feierlichen Staatsbegräbnis wurde einer der hervorragendſten Heerführer Weltkrieges, Generaloberſt a. D. Graf Felix von Bothmer, der im 85. Lebensjahr verſtorben war, zur letzten Ruhe geleitet. Groß war die Anteilnahme der Münchener Bevölkerung, als ſich der Trauerzug, der hier das Nationaltheater paſſiert, zum Oſtfriedhof bewegte. (Scherl Bilderdienſt., des rere een er hier ſprechen Talſachen! Wie die Leiſtungsſchau des Nalionalſozialismus vorbereilef wird- Ein- blick in den Aufbau der Ausſlellung„Gebt mir vier Jahre Jeil“ Seit der Führer in ſeiner Rede vom 30 Januar ankündigte. daß eine Ausſtellung ge waltigen Ausmaßes vor jedermann Zeugnis ablegen wird, was der Nationalſozialismus in den vier Jahren ſeiner Arbeit für die Nation geleiſtet hat. gebört dieſer Schau das beſondere Intereſſe und die ſtolze Erwartung des ganzen Volkes. Die ſtaatspolitiſche Be⸗ deutung der Ausſtellung und ihre Sonder ſtellung vor allen überzeugenden und groß artigen Darſtellungen die wir bereits er⸗ lebten fand in der kürzlich bekanntgegebenen Zuſammenſetzung des Ehrenpräſidiums, dem alle Reichsminiſter und Reichsleiter und alle führenden Männer von Bewegung und Staat angehören, ſichtbaren Ausdruck. Um einen Einblick in die umfaſſenden Vor⸗ bereitungen für die Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit!“ zu geben, hat die National⸗ ſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz der Zentrale der Organiſation und des Aufbaus einen Beſuch abgeſtattet. In dem„Deutſchen Propaganda ⸗ Atelier“ das engſtens mit der Reichspropagandaleitung der RSD⸗ AP. zuſammenarbeitet. findet man beſtätigt, daß die Ausſtellung in ihrer umfaſſenden Geſtaltung und Einzigartigkeit der Darſtel⸗ lungsweiſe und Ueberzeugungskraft alle Er⸗ wartungen noch übertreffen wird. Als im vergangenen Jahre aus Anlaß der Olympiſchen Spiele ungezählte Ausländer das Deutſche Reich beſuchten, gab ihnen auf dem Berliner Ausſtellungsgelände die große Aus⸗ ſtellung„Deutſchland“ einen umfaſſenden Ueberblick über Vergangenheit und Gegenwart ihres Gaſtlandes. Neben den Zeugniſſen der deutſchen Kultur, des deutſchen Volkstums und der deutſchen Geſchichte erkannten ſie dort die gewaltige Arbeitskraft des deutſchen Vol⸗ kes der Gegenwart und die Zeugniſſe ſeines aufſtrebenden Lebenswillens. So erleichterte ihnen die Ausſtellung eine wirkliche Kenntnis⸗ nahme von dem Land. von deſſen politiſchem Leben in der Welt ſo viele unklare Vorſtellun⸗ gen herrſchen und über das ſo viele grundloſe und böswillige Verleumdungen umgehen. Dem deutſchen Volksgenoſſen ſelber ſchenkte ein Be⸗ ſuch der Ausſtellung das Gefühl eines unge⸗ heuren Stolzes, dieſem fleißigen, ſtrebſamen, geiſtig, wirtſchaftlich und politiſch ſo leben⸗ digen und ſchöpferiſchen Volke anzugehören und dieſes ſchöne, an kulturellen Werten und landſchaftlichen Reizen ſo reiche Land ſeine Heimat nennen zu dürfen. Vier Jahre in Stunden erlebt. Wenn nun in den kommenden Wochen aber⸗ mals eine großartige Ausſtellung ganz eutſch⸗ land im Blickfeld weniger Stunden darſtellen wird, ſo iſt ſie dennoch keine Wiederholung oder Nachahmung der vorherigen Schau, viel⸗ mehr konzentriert ſich alles Dargeſtellte auf Weſen und Wirken des nationalſozialiſtiſchen Reiches und ſeiner ungeheuren Taten im Laufe von vier Jahren. Nach den Worten des Führers, mit denen er ſich bei ſeinem Regie⸗ rungsantritt eine Zeitſpanne von vier Jahren für die grundlegenden Beweiſe ſeiner Tatkraft und ſeines Willens ausbedungen hatte, trägt die Ausſtellung den Namen:„Gebt mir vier Jahre Zeit!“ 5 5 Für den einzelnen Menſchen iſt es ſchwer, ſich einmal geſammelt vor Augen zu führen, was im neuen Deutſchland alles geſchehen iſt und in welchem Tempo gearbeitet wurde, weil die Fülle der Einzelerſcheinungen gewöhnlich das Geſamtbild überſchattet. Jeder weiß. daß mit dem Machtantritt der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung im deutſchen Volke ein neues Lebensgefühl geweckt und neue Ener⸗ gien auf den Plan gerufen wurden. jedem prägen ſich auch die großen Stationen unſeres Aufſtieges bleibend ins Gedächtnis ein, die Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit, die Errin⸗ gung der Gleichberechtigung in der Welt, die politiſche Einigung, die Wiederwehrhaft⸗ machung und vieles andere mehr. Selten aber iſt es ihm möglich, die faſt unglaubliche Um⸗ wälzung in ihrer ganzen Größe zu begreifen. Dieſes darzuſtellen, iſt das Ziel der großen, vom Führer am 30. Januar angekündigten Ausſtellung, ein Ziel. an dem ſämtliche Stellen der Partei und des Staa⸗ te 8. der Wirtſchaft und der privaten Organi⸗ ſationen nicht nur intereſſiert ſind, ſondern an dem ſie auch eifrig mitarbeiten. Wo alle Fäden zuſammenlaufen. Auf die Frage. wie eine ſolche Ausſtellung mit einer derartig umfaſſenden Zielſetzung zu⸗ ſtande kommen kann, haben wir der Stelle einen Beſuch gemacht, bei der die Verantwor⸗ tung für die Vorbereitungen liegt und bei der alle Fäden zuſammenlaufen. Hierzu und für ähnliche Zwecke iſt eine Stelle ins Leben gerufen worden, die frei von Verwaltungsüberlaſtung, ſich ausſchließlich der darſtellenden Mittel der Propa⸗ ganda bedienen kann und aus den Dienſt⸗ ſtellen des Staates und der Partei dasjenige Material herauszieht, das ſich für eine ſicht⸗ bare und ſinnfällige Darſtellung, wie ſie eine ſolche Ausſtellung ſein muß, eignet. In eng⸗ ſter Zuſammenarbeit mit dem Propaganda⸗ miniſterium und der Reichspropagandaleitung der NSDAP., mit den Behörden und Organi⸗ ſationen, wird im„Deutſchen Propaganda⸗Ate⸗ lier“ die Leiſtungsſchau des Nationalſozialis⸗ mus vorbereitet. Hier liegen ſeit Monaten die Baupläne in der architektoniſchen Abteilung des Ateliers hier iſt der organiſatoriſche Rah⸗ men aufgeſtellt worden hier erfolgt die Aus⸗ wahl des reichhaltigen Bildmaterials. hier werden die literariſchen Vorarbeiten geleiſtet Hier werden die ſchaffenden Propa⸗ gandiſten. Künſtler Photographen, Schriftſtel⸗ ler und Architekten zuſammengezogen, werden zu Entwürfen»oefordert oder mit ihrer Aus⸗ führung beguftrog, 50 000 feſtgehaltene Erlebniſſe Auf Grund eines Preisausſchreibens für Amateurphotographen unter dem Thema„Vier Jahre Aufbau“ liefen hier über 50 000 Photographten ein, die den Widerſchein des nationalſozialiſtiſchen Werkes im kleinen Leben des Alltags und die lebendige Anteil⸗ nahme des Volkes an allen Taten des Natio⸗ nalſozialismus erkennen laſſen. Allein auf die⸗ ſem Gebiete der Liebhaberphotographie hat ſich bier ein unſchätzbares, vielſeitiges und künſt⸗ leriſch wertvolles Bildmaterial angeſammelt, deſſen Auswertung zum Teil durch die Aus⸗ ſtellung erfolgen wird, das aber auch für an⸗ dere Zwecke von nicht zu unterſchätzender Be— deutung iſt. Es gibt nicht nur einen ſachlichen Einblick in die großen Arbeitsgebiete der erſten vier Jahre nationalſozialiſtiſcher Regierung. ſondern läßt vor allem erkennen, wie ſie auf den einzelnen Volksgegoſſen wir⸗ ken und in welcher Weiſe ſie ihn beeindrucken. Beſonders die Beteiligung der Jugend und der Formationen der Partei aus allen Teilen des Reiches beweiſt daß der National⸗ ſozialismus im Laufe von vier Jahren über⸗ all engſtens mit dem Leben des Volkes ver⸗ ſchmolzen und ſeine Lebensform geworden iſt. Plakate aus der ganzen Welt In anderen Räumen des Deutſchen Propa⸗ ganda⸗Ateliers ſehen wir das e von Plakaten und graphiſchen Darſtellungen, die hier im Auftrag vieler Gliederungen der NSDAP. entworfen und ausgeführt werden. Ein ſauber geordnetes Plakatarchtv mit Bei⸗ trägen aus allen Teilen der Erde ermöglicht in ſeiner überſichtlichen Ordnung den ſofortigen Einblick in die pſychologiſchen Vorausſetzungen dieſer Propagandaform bei den einzelnen Völkern ſowie bei den verſchie⸗ denſten Anläſſen innerhalb Deutſchlands und gibt dadurch wertvolle Hinweiſe zur Anlage von Plakaten für den gegenwärtigen Bedarf. Alle Abteilungen dieſes, ſich nur mit ak⸗ tiver Propaganda befaſſenden Ateliers greifen engſtens ineinander über. Während in einem Zimmer Entwürfe für Propaganda⸗ broſchüren oder ⸗proſpekte auf ihren Tert hin überprüft werden, arbeitet nebenan bereits die photographiſche Abteilung an einer ſinnvollen Bebilderung eben dieſes Textes. In einem dritten Raum entſteht vielleicht zur gleichen Zeit ein Umſchlagsentwurf, ſo daß die Vorſchläge für das in Arbeit befindliche poli⸗ tiſche Propagandamittel in kürzeſter Friſt fer⸗ tiggeſtellt werden könneft. Bilderbücher deutſchen Schickſals Gegenwärtig iſt natürlich jede Arbeit aus⸗ ſchließlich auf die Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit“ ausgerichtet. In einem Atelier⸗ raum ſehen wir die Modelle der Aus⸗ ſtel!l ungshallen und können uns unge⸗ fähr ein Bild von dem eindrucksvollen Mate⸗ rial machen, das dort für eine Millionenzahl von Beſuchern zur Schau geſtellt werden wird. Die Halle J des Berliner Ausſtellungsgeländes wird zu einem großen Feierraum umge⸗ ſtaltet werden, an deſſen Rand neun rie⸗ ſige„Bilderbücher“ mit automa⸗ tiſch umklappbaren Bildtafeln dem Beſucher den erſten überzeugenden Eindruck vom großen Werk des Führers in imponieren⸗ der Form darſtellen werden. In einer umfang⸗ reichen Dokumentenſammlung der letzten vier Jahre werden die Original⸗ Urkunden der hauptſächlichſten vom Führer unterzeichneten Geſetze ausgelegt, und ihrer Reihenfolge nach die entſcheidenden Ab⸗ ſchnitte der Umgeſtaltung Deutſchlands ver⸗ deutlichen. Schritt für Schritt: Taten! Die zweite große Halle führt dann den Be⸗ ſucher in die einzelnen Sachgebiete ein, die er vorher in ganz großen Umriſſen im Feierraum der Halle J angedeutet ſah Hier ſind es vor allen Dingen vier Gruppen, in denen die Dar⸗ ſtellung unſeres neuen Lebens zuſanimengefaßt iſt. Vom Wiederaufſtieg der deut⸗ ſchen Arbeit kündet in Halle II ein rieſiger deutſcher Schiffs⸗Dieſelmotor, den die Beſucher im Betrieb beſichtigen können gemoltige neue landwirtſchaftliche Maſchinen erzählen vom Kampf des Nationalſozialisnus um die Ver⸗ beſſerung und Erweiterung des deutſchen Le⸗ bensraumes, eine naturgetreue, in einem Fünf⸗ tel der natürlichen Größe dargeſtellte Wieder⸗ gabe der Mangfallbrücke gibt Kunde vom Rie⸗ ſenwerk der Deutſchen Reichs⸗Autobahn, wäh⸗ rend als ſichtbare Zeugen der wiedergewonne⸗ nen deutſchen Wehrkraft Kampfflugzeuge, Tanks, eine Flak⸗Batterie und der Kommando⸗ ſtand eines deutſchen Unterſeebootes für die Kraft und die Größe des Reiches ſprechen. An den Wänden werden ungezählte Photo⸗Mon⸗ tagen die vielſachen Neuerungen in ganz Deutſchland zeigen. Schritt für Schritt wird ſich den Beſuchern eine neue große Tat offenbaren, die ſie viel⸗ leicht bisher nur vom Hörenſagen kannten, je⸗ denfalls aber noch nicht in Verbindung mit den vielen anderen Errungenſchaften des Drit⸗ ten Reiches geſehen haben. Zeugniſſe der Wandlung des Volkes Das Gebiet„Deutſcher Sozialismus“ gibt die Begründung der Volksgemeinſchaft und die Sicherung der deutſchen Arbeit durch die unge⸗ heuren Leiſtungen der NSV., der DA., der NSG.„Kraft durch Freude“ und des Winter⸗ hilfswerkes mit vielem neuen und anſchau⸗ lichen Material zu erkennen. Die Wandlung der Begriffe im künſtleriſchen Leben und des Lebensſtils überhaupt wird die Abteilung „Deutſche Kultur“ an auserleſenen Beiſpielen früherer und gegenwärtiger Kulturpflege er⸗ weiſen und einen gründlichen Ueberblick über den neuen Aufſtieg der deutſchen Kunſt, des Theaters und des Films liefern. 5 Schließlich zeigt das Ausſtellungsgebiet „Deutſche Politik“ die Wendepunkte un⸗ ſeres politiſchen Lebens von 1933 bis heute und gibt zu erkennen, wie die Erziehung des deut⸗ ſchen Menſchen von der Hitlerjugend über Ar⸗ beits⸗ und Wehrdienſt zu den Gemeinſchafts⸗ Organiſationen des Volkes die politiſchen Grundlagen des Dritten Reiches ſichern wird. Dies ſind nur in großen Zügen die haupt⸗ ſächlichſten Umriſſe der Ausſtellung, die weiter⸗ hin durch zahlloſe Einzelgebiete für jeden Intereſſenkreis erſchöpfend das Bild von vier Jahren nationalſozialiſtiſchen Aufbaues zeichnen wird. Selbſtverſtändlich werden auch in den übrigen Ausſtellungshallen die deutſche Induſtrie, Handel und Handwerk hinreichend zu Worte kommen, um darzulegen, wie ſie ſich in privater Initiative bemüht ha⸗ ben, dem Arbeitstempo des Führers und des Nationalſozialismus zu folgen. Bewunderung, Stolz— und Dank Wer heute glaubt, daß er einen ziemlich gro⸗ ßen oder gar ausreichenden Ueberblick über die Leiſtungen der vergangenen vier Jahre beſitzt, weil er aufmerkſam und teilnehmend ihre Er⸗ eigniſſe miterlebt und ihren Geſtaltungswillen verfolgt habe, wird angeſichts der großen Aus⸗ ſtellung bekennen müſſen, daß der Geſamtüber⸗ blick in dieſer zuſammenfaſſenden Form alle kühnſten Vorſtellungen weit über⸗ trifft und vor allen Dingen die verwegen⸗ ſten Hoffnungen hinter ſich läßt, die jemals ein deutſcher Volksgenoſſe am 30. Januar 1933 in die bevorſtehenden vier Jahre ſetzte. Darum wird auch dieſe Ausſtellung nicht nur eine leuchtende Rechenſchaftslegung über geleiſtete Arbeit. die Kraft und den Willen eines ſtarken neuen Reiches und ſeines Führers ſein, ſondern ſie wird allen Beſuchern die Augen darüber öffnen, welchen ungeheu⸗ ren Dank das deutſche Volk dieſem Manne ſchuldig iſt, der in ſo kurzer Zeit aus dem Nichts heraus ſolche Werte und aus einem Millionenheer verzweifelter Menſchen eine gläubige, zukunftsfrohe Gemein⸗ ſchaft ſchuf. Belgien will herr im eigenen hauſe ſein England erwarkef„Gegenleiſtungen“— Brüſſels Bedenken gegen den Franko-Jowjelpakt 8s London, 23. März. Die Morgenblätter beſchäftigen ſich naturgemäß eingehend mit dem Beſuch König Leopolds und der vermut⸗ lichen britiſchen Stellungnahme zu den belgi⸗ ſchen Wünſchen. Im allgemeinen wird erklürt. daß England den belgiſchen Sicherheits⸗ und Unabhängigkeitswünſchen nicht ungünſtig ge⸗ genüberſtehe, daß es aber von den Belgiern ge⸗ wiſſe Gegenleiſtungen für eine Garantierung der belgiſchen Unabhängigkeit durch England erwarte. Die belgiſchen Wünſche werden vom diplo⸗ matiſchen Korreſpondenten der„Morningpoſt“ wie folgt dargeſtellt: 1. Beſeitigung der Abmachungen vom März 1936, aufgrund deren Belaien zur gegenſeitigen Unterſtützung gegenüber Eng⸗ land und Frankreich verpflichtet wurde 2. die Beendigung der Generalſtabsbeſpre⸗ chungen, die ſich aus den Märzvereinbarungen ergeben. 3. Garantien für die belgiſche Unab⸗ hängigkeit und gebietsmäßige Unverſehrt⸗ heit durch England, Frankreich. Deutſchland und Italien. Belgien verlange ferner freie Hand in der Auslegung des Sanktionsartikels 16 der Völ⸗ kerbundsſatzung, der bekanntlich unter ande⸗ rem vorsteht, daß Mitglieder des Völkerbun⸗ des„etwaigen zum Schutz der Satzung zuſam⸗ menarbeitenden Streitkräften“ das Durch⸗ marſchrecht durch ihre Gebiete gewähren ſol⸗ len. Belgien wolle ſich das Recht vorbehalten, den Durchmarſch ausländiſcher Truppen nach eigenem Ermeſſen abzulehnen oder zuzulaſſen. Die engliſche Regierung habe ihre endgültige Stellungnahme noch nicht formuliert. Sie habe ſich jedoch nicht auf eine grundſätzliche Ableh⸗ nung der belgiſchen Forderungen feſtgelegt. Der Korreſpondent weiſt ſchließlich auf die Verſchlechterung der franzöſiſch⸗belgi⸗ ſchen Beziehungen infolge der unfreundlichen Stellungnahme der flämiſchen und rexiſtiſchen Gruppen in Belgien gegenüber Frankreich, ſowie infolge der Abneigung der belgiſchen Konſervativen gegen den Franko⸗Sowjetpakt und die Volksfrontpolitik der franzöſiſchen Re⸗ gierung hin. Alle belgiſchen Parteien ſeien ſich darüber einig, daß Belgien auf jeden Fall die Gefahr vermeiden ſollte, in folge ſeiner Son⸗ derverpflichtungen gegenüber Frankreich in ir⸗ gend einen Konflikt in Oſt⸗ oder Mitteleuropa hineingezogen zu werden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ weiſt darauf hin, daß die belgtſche Frage zahlreiche ſchwierige Probleme aufwer⸗ fe. Unter dieſen Umſtänden könne wahrſchein⸗ lich nicht mit einer baldigen Unterzeichnung eines neuen Weſtpaktes gerechnet werden. Der Korreſpondent weiſt auch darauf hin, daß die ſtärkſten Befürchtungen Belgiens gegen den Franko⸗Sowietpakt und gegen die übrigen fran zöſiſchen Bündniſſe mit den oſteuropäiſchen Staaten gerichtet ſeien.„News Chronicle“ er⸗ klärt. daß das einzige offenſichtliche Entgegen ⸗ kommen gegenüber den belgiſchen Wünſchen bisher in der deutſchen Weſtpaktnote enthalten ſei. * Bekannfmachungen der A. S. H. A. B. Kreis Heppenheim * DAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. 2 am Man, Gutlentſtraße 8—14 dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poftſcheckkonto: 53 009 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Votmittags: Dienstag, Mittwoch, Donnctstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhe. Sonſt nur in Eilfällen, nach vor heriget Anmeldung. *** Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtroße Kaſſerſtraze 2, Fernſprecher 815 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Kreislaſſenleiter. Ich erſuche, trotz der Oſterfeiertage, die Monats meldungen pünktlich einzureichen. Ruppert, Kreisleiter. 2 AS BO- DA. Gaukaſſenwaltung. Aus gegebener Veranlaſſung wird hiermit darauf hingewieſen, daß nur nachſtehend ge⸗ nannte Amtswalter der Deutſchen Arbeits⸗ front ein Recht haben, Beſtellungen für die DAF. aufzugeben, bezw. Verträge finan⸗ ziellen Charakters abzuſchließen. Dieſe Amtswalter ſind: für die Deutſche Ar beits front: im Gau der Gauobmann i der Gauſachwalter im Kreis der Kreisobmann 3 der Verw.⸗Stellenwalter für die RSG.„Kraft durch Freude“: im Gau der Gauwart N der Gauſachwart im Kreis der Kreiswart der Kreisſachwart. Allen anderen Amtswaltern ſowie Mitglie⸗ dern der Deutſchen Arbeitsfront iſt es ver⸗ boten, als Beſteller oder Vertragspartner im Namen der DAF. aufzutreten, und haf⸗ tet die DAF. in keinem Falle für irgend welche Anſprüche, die infolge von Abma⸗ chungen zwiſchen Firmen und unzuſtändigen Amtswaltern getroffen wurden. i Vetter, Kreisdbmam der Da FFP Rundfunk- Programm Donnerstag, den 25. März 1937 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel, 8 Wetter für die Land- wirtſchaft. Anſchl.: Schallplatten. 6 80 Konzert. 9.40 Kindergymnaſtik. 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer bört. Anſchl.: Wetter. 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15 Frauen am Werk: Die Tänzerin. 15 45 Anton Dygrak(Schall ⸗ platten). 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Violine und Klavier. 18.30 Wie in Afrika regiert wird— Ueber Männerbünde und Jugenderziehung im weſt⸗ afrikan. Buſch. 18.45 Was intereſſiert uns heute im Sport? 19.00 Und jetzt iſt Feierabend! 19.30 Waffen ⸗ träger der Nation. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Zeitge⸗ nöſſiſche Kammermuſik. 21.00 Anilin. 22.80 Ede kleine Nachtmuſik. 23.00—24.00 Schumann— Beethoven. grant ankfurt 6.00 Choral: Jeſu meines Lebens Leben, Morgen⸗ ſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Ein froher Gruß aus der Weſtmark. 11.15 Haus⸗ frau,* zu! 11.45 Landfunk. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 2 Tiſch gönnt euch ein wenig Raſt, ſeid bei Frau Muſica zu Gaſt! 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15: Kinderfunk. 16.00 1. Zeit⸗ genöſſiſche Lieder und Klavtermuſtk. II. Kammermuſtk. 17.30 Die Welt im Zimmer. 17.50: Das aktuelle Buch. 18.00 Blasmuſik. 19.00 Volksmuſik. 19.45 Der Zeit⸗ funk bringt den Tagesſpiegel. 20.10 Richard⸗Wagner⸗ Konzert. 21.10 Klaviermuſik von Chopin. 22.15 Nach⸗ richten aus dem Sendebezirk, Wetter, Schneebericht, Sport. 2.30 Tanzmuſik. 24.00—2.00 Nachtmuſtk. Stuttgart 6.00 Chora, Zeit, Wetter, 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 8.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.30 Ver⸗ wertung von Stoffreſten. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Ka bis Dret. 16.00 Muftk am a 17.00 Glückwunſch an Kinder⸗ reiche. 17.10 Väter und Töchter. 17.40 Klaviermuſtk. 18.00 Blasmuſik. 19.00,„Condottieri“ 19.20 Kleine Abendunterhaltung. 19.45 Oeſterliche Plauderei. 20.10 Die Windharfe. 21.00 Deutſche Weltſchau. 21.15 Großes Unterhaltungs⸗Konzert. 22.30 Unterhaltungs- Konzert. 24.00—2.00 Nachtmuſik. Neville Chamberlain erkranll London, 22. März. Der enaltſche. kanzler Neville Chamberlain 5 au 4 ſchweren Erkältung erkrankt und wird voraus⸗ ſichtlich ein ige Tage das Bett hüten müſfen. 2 2 8 1 8 CCC PPP beer. anvribe — ——————ͤ,—— . e— 8 — 10 1 genen zogey tnt igt erm b 90 eits x dit inan igle⸗ ber ter ga zende 2 NN aber nut. 700 15 m 121 11. Der Hann hinie —— EIN KRIiHINAL-ROMAM vod FRITZ STRAUSS (2. Fortſetzung) Der Fußſteig, der zunächſt ſchnurgerade verlaufen war, bog in geringer Entfernung ſcharf nach rechts ab. Man näherte ſich alſo dem Ziel. Unwillkürlich beſchleunigte der Oberſt ſeine Schritte und ſtand im nächſten Augenblick bewegungslos. Ein Blick nach rückwärts auf ſeine Begleiter, die gleich ihm kein Glied mehr rührten, beſtätigte ihm die Richtigkeit ſeiner Wahrnehmung. Er hatte einen dumpfen Schrei vernom⸗ men. Fieberhaft geſpannt folgten die ſechs Männer. Kein Ton drang mehr durch die abgr⸗ dtiefe Einſamkeit. Sollte es doch eine Täuſchung geweſen ſein, hatte ſie das Weben dieſer geiſterhaften Stille genarrt, die ſie ſeltſam und unheimlich umlauerte? Nein, es war keine Täuſchung. Ein zweiter Schrei hallte gedämpft zu ihnen her. Der Hilferuf eines Men⸗ ſchen, der in Gefahr ſchwebt. „Vorwärts!“ kommandierte Minero und flog nur ſo um den Knick. Aus grüner Wirrnis zeichneten ſich ſchwach die Um⸗ riſſe einer mit Moos verkleideten Hütte ab. Ein paar Sätze und ſchon ſtand der Oberſt vor ihr. Entſchloſſen riß er die Türe auf, verhoffte und ſtarrte faſſungslos in den kleinen Raum. Er war peinlich ſauber gehalten. Als Ein⸗ richtung diente ein Tiſch, eine Bank, die ein Pumafell be⸗ deckte, zwei Stühle und der Türe gegenüber, an der Wand, eine rohgezimmerte Liegeſtatt. Auf ihr lag, mit einem Laſſo an ſie feſtgebunden, Füße und Hände noch beſonders gefeſſelt, der Ingenieur. „Freeman, Mann, wie kommen denn Sie hierher?“ „Losbinden, raſch!“ bat der Gefeſſelte.„Ich komme um vor Schmerzen.“ Die Soldaten befreiten ihn, indem ſie Laſſo und Rie⸗ men mit ihren geſchliffenen Säbeln durchſchnitten. Free⸗ man verſuchte ſich aufzurichten, fiel aber ſofort wieder kraftlos zurück. „Waſſer!“ Man gab ihm zu trinken. Er leerte die Flaſche auf einen Zug. „Ah, jetzt iſt es mir ſchon weſentlich wohler. So ein f verdummter Hund!“ Und er ſtieß einen wilden Fluch aus. „Gran?“ fragte haſtig der Oberſt. „Wer denn ſonſt!“ „So reden Sie doch endlich in drei Teufels Namen!“ 5 Freeman vollführte eine nicht mißzuverſtehende Ge⸗ bärde nach Mineros Begleitern, worauf der Oberſt den Leutnant mit den Soldaten fortſchickte. „Erwarten Sie uns an der Wegebiegung.“ Eine halbe Stunde ſpäter traten beide aus Grans Hütte. Was von ihnen verhandelt und beſprochen wurde, hat nie jemand erfahren. Aber es müſſen Dinge von größ⸗ ter Tragweite geweſen ſein. Sonſt hätte wohl kaum der Oberſt Minero innerhalb einer Woche ſeinen Dienſt quit⸗ tiert und die Gegend verlaſſen. Mac Town erhält einen Auftrag und Inſpektor Irving einen Brief. „Morgen, Mr. Mac Town! Gut gelandet?“ Der Präſident der Minerva Oil⸗Company, Georges Nunney, ſtreifte flüchtig den gedeckten Tiſch. „Frühſtücken Sie ruhig weiter und entſchuldigen Sie die frühe Stunde meines Beſuches. Aber Sie wiſſen, es eilt. Wir haben ohnedies ſchon hölliſch viel Zeit durch Ihre Ueberfahrt verloren.“ „Leider,— bitte, Mr. Runney!“ Der Präſident nahm Mac Town gegenüber Platz, wäh⸗ rend die Sekretärin Francis Jakſon, die ihn empfangen hatte, ins Nebenzimmer verſchwand. „Sie ſind alſo bereit, den Fall zu übernehmen?“ „Jawohl, Mr. Nunney.“ „All right! Mrs. Jakſon wird Sie über die Einzel⸗ heiten bereits orientiert haben. Legen Sie Wert auf eine Wiederholung?“ „Es iſt einfacher, ich wiederhole ſelbſt raſch das We⸗ ſentliche: Sie hatten ein Telefongeſpräch mit Mr. Glad⸗ ſtone, dem Generaldirektor Ihrer Geſellſchaft.— 20. Sep⸗ tember, nachmittags 4 Uhr.— Das Geſpräch wurde plötz⸗ lich unterbrochen. Schlagartiges Geräuſch. Mehrmaliger vergeblicher Verſuch Ihrerſeits, die Verbindung wieder herzuſtellen. Kurz darauf erreicht Sie die Nachricht: Glad⸗ ſtone iſt ermordet worden.“ „Durch einen Dolchſtoß ins Genick.“ „Mutmaßungen über die Motive der Tat und die Per⸗ ſon des Täters haben Sie nicht?“ „Nein.“ „Eine Erklärung, wie ſich der Vorfall ſelbſt abgeſpielt haben könnte..“ „Gibt es nicht. Ich ſtehe vor einem Nätſel. Glad ſtones Büto beſitzt keinen dirokten Eingang. Es kann nut durch ein Vorzimmer betreten, bzw. verlaſſen werden, in dem ſich die Stenotypiſtin Miß Bird die ganze Zeit über aufhielt.“ „Miß Bird hat als erſte den Mord entdeckt?“ „Ja. Und ſie ſagt unter Eid aus, daß niemand das Vorzimmer betreten oder verlaſſen hat.“ „Und Miß Birds Perſönlichkeit?“ „Iſt einwandfrei.“ „Bleibt alſo nur der Weg durchs Fenſter.“ „Ausgeſchloſſen. Das Fenſter war zu.“ „Im!“ Mac Town verſank eine Weile in ſtummes Nachdenken und fragte dann unvermittelt: „Mr. Gladſtone wurde nach menſchlichem Ermeſſen während er telefonierte, völlig ahnungslos, von rückwärts ermordet?“ „Beſtimmt. Er ſaß mit ruhigem Geſichtsausdruck und leicht gegen die Bruſt geneigtem Kopf in ſeinem Stuhl, als ob er ſchliefe.“ „Sie haben bei der Unterbrechung des Telefonates ein ſchlagartiges Geräuſch vernommen— iſt Ihnen dabei et⸗ was Beſonderes aufgefallen? Ich meine, war der Schlag harter oder leichter Natur, wirkte er lediglich als ſolcher oder war er von ungewöhnlichen Nebengeräuſchen be⸗ gleitet?“ „Nein. Er hatte gar nichts auffallendes an ſich. Ich gewann den Eindruck, als wäre der Hörer den Händen Gladſtones entglitten und am Schreibtiſch aufgeſchlagen.“ „Wie erklärten Sie ſich den Vorgang am anderen Ende der Leitung?“ „Ich dachte an ein plötzliches Unwohlſein, an einen Schwächeanfall Gladſtones.“ „Neigte er dazu?“ „Durchaus nicht. Aber er befand ſich ſeit dem Ein⸗ treffen der Unglücksbotſchaft aus Santa Roſa in hoch⸗ gradiger Erregung, die im Verlauf einer langen Auſſichts⸗ ratſitzung durch eine gegen ihn gerichtete ſchwere An⸗ klage noch geſteigert wurde.“ „Kann ich den Inhalt dieſer Anklage erfahren?“ „Gewiß, aber ich fürchte, ſie wird ohne Belang für Sie ſein. Die Aktionäre der Santa⸗Roſa⸗Geſellſchaft ha⸗ ben den Kopf verloren und Gladſtone bezichtigt, er hätte durch abſichtliche Verbreitung eines falſchen Alarmgerüch⸗ tes während der Börſe den Kurs der Aktien kataſtrophal herabgedrückt, um ſie durch Strohmänner für die Minerva Oil⸗Company zu kaufen.“ „Aber iſt die Santa⸗Roſa⸗Geſellſchaft denn nicht eine Zweigunternehmung der Minerva Oil⸗Company?“ „Freilich. Aus dieſem Grunde war es ein leichtes, die Sinnloſigkeit dieſes Vorwurfes zu entkräften. Wir hätten uns ja dadurch ins eigene Fleiſch geſchnitten.“ Mac Town erhob ſich:„Wenn es Ihnen recht iſt, ſchaue ich mir jetzt den Tatort an.“ Ein halbe Stunde ſpäter hielt Georges Runneys Wa⸗ gen vor einem ſechsſtöckigen Gebäude der Crawley Street. Ein Blick Mac Towns auf eine Reihe zu beiden Seiten des Einganges angebrachter Firmenſchilder ließ erkennen, daß ſie ſich vor einem jener typiſchen Geſchäftshäuſer be⸗ fanden, deren äußere, faſt unſcheinbare Schlichtheit ein be⸗ redtes Zeugnis ablegte für die Güte der darin unterge⸗ brachten Firmen. Faſt jede einzelne von ihnen hätte ſich einen Palaſt in der City leiſten können. RNunney wies an dem Bauwerk in die Höhe. „Die Minerva Oil⸗Company hat den oberſten Stock inne. Schon aus dieſem Grunde iſt das Eindringen des Mörders durchs Fenſter unmöglich. Gladſtones Büro geht nach dem Hof hinaus, in dem ſich ſtändig Arbeiter und Angeſtellte aufhalten. Sie werden ja ſelbſt ſehen.“ Gladſtones Blülro war ein viereckiges, mittelgroßes Zim⸗ mer. Der Beſitzer des Hauſes hatte eine zwei Meter hohe Vertäfelung aus Nußbaumholz anbringen laſſen und da⸗ durch die unfreundliche Kahlheit der hohen Wände etwas gemildert. Den Fußboden bedeckte ein ſchadhafter Lino⸗ leumbelag. Die Einrichtung des Büros bildete ein Akten⸗ ſchrank, ein Regal, ein runder Tiſch mit drei Stühlen und Gladſtones Schreibtiſch, der breit vor dem Fenſter ſtand. „Der letzte und unanfechtbarſte Beweis für die Un⸗ möglichkeit, durchs Fenſter einzuſteigen.“ Der Detektiv nickte:„Ja, dieſe Annahme ſcheidet aus.“ Runney ſchickte ſich an, zu gehen:„Ich will Sie nicht mehr länger ſtören. Ein Druck auf den roten Knopf ver⸗ bindet Sie mit mir.“ „Und wo finde ich Miß Bird?“ „Richtig, die habe ich umquartiert. Sie arbeitet im Zimmer gegenüber. Mittels des weißen Knopfes tele⸗ foniſch erreichbar.“ Mac Town war allein. Er ſetzte ſich in Gladſtones Schreibtiſchſeſſel und betrachtete ſich das Zimmer, einem Innenarchitekten vergleichbar, der über eine Einrichtung nachſinnt. Auf die in ſolchen Fällen übliche Unterſuchung der einzelnen Gegenſtände verzichtete er. Das hatte die Polizei vor ihm getan. Allerdings, wie es im Protokoll hieß, ohne die geringſte Spur zu entdecken. Aber es war der Inſpektor Irving ſelbſt, der ſich dieſer mühſamen Ar⸗ beit unterzog, und das beruhigte Mac Town. Die Spür⸗ naſe dieſes findigen Beamten konnte ſich mit der ſeinen meſſen. Ein Viertelſtunde mochte ſo in ſchweigſamer Betrach⸗ tung verſtrichen ſein, da drückte er auf den weißen Knopf und nahm den Hörer. „Miß Bird?— Hier iſt Mac Town. Darf ich Sie zu mir in Gladſtones Büro bitten.“ Es gab für ihn zunächſt keinen Zweifel mehr, der Mördet mußte das Vorzimmer betreten haben. Frägt ſich alſo nur, ob mit oder ohne Wiſſen Miß Birds. Herein]“ Lder Haze —— Urheberrechtsschutz duch Verlagsanstalt Manz. München Miß Nelly Bird erſchien. Mac Town bot ihr einen Stuhl an. „Sie wiſſen, worum es ſich handelt. Wollen Sie mit genau die Ihnen bekannten Vorgänge des 20. September ſchildern.“ Miß Bird zog leicht die Augenbrauen hoch. „Ich habe meinen Ausſagen non damals nichts hinzu⸗ zufügen. Die Abſchrift des Protokolls iſt Ihnen doch be⸗ kannt?“ „Ich verlaſſe mich lieber auf meine eigenen Ohren als auf die anderer.“ Die Stenotypiſtin ſchwieg. „Es gibt Menſchen, Miß Bird, die eine unüberwind⸗ liche Scheu gegen ein Verhör haben. Sollten Sie zu ihnen zählen?“ „Nein, aber ich habe eine ausgesprochene Abneigung gegen das Verhör in einer faſt drei Wochen zurückliegen⸗ den Sache. Es entfällt einem manches, man vergißt dies und jenes, verwechſelt, irrt ſich und ehe man ſichs ver⸗ ſieht, trifft einen das Odium des Widerſpruches. Außer⸗ dem iſt es mir entſetzlich, noch einmal dieſe ſchreckliche Be⸗ gebenheit aufrollen zu müſſen.“ „Dieſes Opfer müſſen Sie der Gerechtigkeit bringen. Wegen der Widerſprüche werden wir uns ſchon irgendwie ju einigen wiſſen. um Ihnen das Verhör nach Kräften zu erleichtern, ſchenke ich Ihnen die Schilderung des Vor⸗ ganges und beſchränke mich auf eine Frageſtellung. Ein⸗ verſtanden?“ „Bitte,“ kam es knapp von ihren Lippen. „Sie haben zuerſt den Mord entdeckt?“ „Ja.“ „Geſchah es abſichtlich oder zufällig, daß Sie die Türe zu Gladſtones Büro öffneten?“ „Selbſtverſtändlich abſichtlich.“ Mac Town lächelte nachſichtig.„Nun, es hätte doch janz gut auch zufällig geſchehen können.“ „An ſich ja. Aber im Protokoll...“ „Entſchuldigen Sie, ich habe das Protokoll nicht ge⸗ leſen,“ fiel ihr der Detektiv ins Wort.„Ich pflege mir mein Urteil unabhängig zu bilden.“ „Ach ſo, das wußte ich natürlich nicht.“ „Alſo abſichtlich. Es iſt Ihnen aufgefallen, daß Glad⸗ ſtone das Geſpräch plötzlich unterbrach und daß der Hörer zuf den Tiſch ſchlug.“ „Das alles hätte mich wahrſcheinlich nicht einmal be⸗ rührt. Das Weſentliche war der kurze, ſtöhnende Ton, den ich dabei hörte. Es klang ſo, wie wenn jemand heftig die Luft einzieht, nach Atem ringt.“ „Nach dem Aufſchlagen des Hörers?“ „Nein, kurz vorher.“ „Darauf ſind Sie augenblicklich ins Zimmer Glad⸗ ſtones?“ „Nicht augenblicklich. Ich habe noch einige Sekunden gehorcht. Ich glaube allerdings, es war der Schreck, det mich feſtbannte.“ „Bei Ihrem ſpäteren Eintritt fanden Sie Gladſtone mit vornübergebeugtem Kopf tot im Seſſel ſitzen?“ „Daß er tot war, ſtellte ſich etwas ſpäter erſt heraus. Ich hielt ihn für ohnmächtig und rüttelte ihn am Arm, Bei dieſer Gelegenheit entdeckte ich den Blutfleck in ſeſnem Nacken.“ „Und dann?“ Mac Town hob den Blick und ließ ihn unbeweglich auf dem ebenmäßig geſchnittenen, hübſchen Geſicht des Mäd⸗ chens mit den hellblauen, ſeltſam kühlen Augen ruhen. Miß Bird, der die unverhohlene Muſterung zu mißfallen ſchien, ſchloß halb ihre Lider und ſchaute, einen leiſen An⸗ flug von Hochmut in den Zügen, auf den Detektiv. „Dann, Mr. Mac Town, habe ich das Zimmer verlaſ⸗ ſen, um Hilfe zu holen. Unter der Türe prallte ich mit Mr. Trawler zuſammen.“ „Wer iſt Mr. Trawler?“ „Ein älterer Angeſtellter, der erſte Prokutiſt der Firma.“ 5 „Sie waren am Mordtage von neun bis vier Uhr im Vorzimmer?“ „. „Ununterbrochen?“ „Nein. Von einhalb ein Uhr bis ein Uhr habe ich zu Mittag gegeſſen.“ „Wo hielt ſich Gladſtone in dieſer Zeit auf?“ „In der Aufſichtsratsſitzung.“ „Iſt es nicht möglich, daß ſich während Ihrer Abweſen⸗ heit jemand in das Büro eingeſchlichen hat?“ „Sehr leicht ſogar. Aber daß dieſer Jemand, in unſe⸗ rem Falle der Mörder, nach der Tat ſich unbemerkt aus dem Büro entfernt hat, das iſt unmöglich. Bis zum Ein⸗ treffen der Polizei ſind ſtändig Menſchen im Büro und im Vorzimme: geweſen. And die Polizei hat jeden Winkel durchſucht.“ Fortſetzung folgt) ———— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. Viernheim YS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Bel. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Die Zellenleiter der Pe. wollen ſich am Donnerstag, 25. März, abends 8.30 Uhr, in der Parteidienſtſtelle einfinden. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Aeichsluftjchutzbund 8 Gemeindegruppe Viernheim Heute abend 8 Uhr: Kurs 5— 6. Abend. Der Gemeindegruppenführer. DA Betr.: KdF.⸗Veranſtaltung„Lache u. ſtaune“. Ich erwarte von allen Mitgliedern der DAF., daß ſie ſich vollzählig bei der Kd. feierſtunde am 1. Oſtertag, abends 8 Uhr, im „Freiſchütz“ einfinden. Mit dem Vorverkauf der Eintrittskarten iſt bereits begonnen wor⸗ den. Es ſichere ein jeder jetzt ſchon eine Karte für 50 Pfg., denn dieſe Veranſtaltungen ſind an anderen Orten, wo ſie aufgeführt wurden, Tage zuvor ſchon reſtlos ausverkauft gewe⸗ ſen. Es ſtehen uns an dieſem Abend wirklich einige ſchöne Stunden in Ausſicht und die ſoll jeder deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt in ſich aufnehmen. Mögelin, Ortsobmann. * Sportdienſtgruppen Fähnlein 50 und 53/ö249 Da die Sportdienſtgruppen nach den Ferien zum Sommerübungsplan übergehen werden, müſſen auch die Zeiten wie Uebungsſtunden verlegt werden. Ich bitte deshalb die nachge⸗ nannten Uebungsleiter aller Gruppen(außer Geräteturnen) ſich am Mittwoch, 24. 3. 1937, auf dem Sportplatz am Lorſcherweg um 18 Uhr einzufinden. Sportzeug iſt mit⸗ zubringen, da wir zuerſt praktiſch üben, dann noch einige wichtige Fragen beſprechen.— Uebungsleiter: Kiß K.; Beckenvach Ad. und Gg.; Alter Gg.; Eppel Mich.; Helfrich; Thomas Wilh.; Hoock J.; Jakob; Ehrhardt; ferner: Schmitt Willi; Kempf Hans; Dewald Ludw.; Kempf Ernſt. Der Leiter der Sportdienſtgruppe. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. März 1937 Anſer Tagesſpruch Zufriedenheit iſt große Kunſt, zufrieden ſcheinen, großer Dunſt, zufrieden werden großes Glück, zufrieden bleiben— Meiſterſtück! Wir kennen ſie alle, dieſe Eckenſteher, wenn ſie ausgerechnet in Hauptverkehrszeiten an irgend einer Ecke— hart am Rinnſtein— ſtehen, den Vorübergehenden keinen Platz machen, ja ſogar den Verkehr gefährden, wenn ſchnelle Fahrzeuge um die Ecke ſauſen. Beliebte Punkte dieſer Menſchen ſind gerade verſchie⸗ dene Ecken in der Adolf Hitlerſtraße, insbe⸗ ſondere die Ecke Schulſtraße am Hofmann⸗ ſchen Geſchäft, der Drehſcheibe(wer mußte beim Begehen gerade dieſer Stelle noch nicht einer Gruppe von„Eckenſtehern“ ausweichen! D. B.) und ähnliche verkehrsreiche Stellen. Merkwürdig, daß die regſte Unterhaltung und die ſpannendſten Geſchichten gerade dort vor ſich gehen. Meiſtens mitten auf dem Gehſteig behalten ſie ihren Poſten, und die feſſelnde Unterhaltung geht dort zum Leidweſen der Vorübergehenden weiter. Woher kommt es eigentlich, daß ſolche Ecken immer ſo anziehen? Iſt es die Sicht nach allen Seiten, iſt es der „angeborene Widerſpruch“ im Menſchen? Auf alle Fälle gibt es immer aufs neue dieſe Kategorie von Leuten, die nun eben ſolche Ecken gern haben. Kürzlich konnte man wieder ſolche Typen beobachten. Sie wichen nicht, ſie ſchwätzten und hinderten ſogar den Verkehr. Es kam nie⸗ mand, der ſie von ihrem Poſten vertrieb. Da aber geſchah etwas, was ſchließlich nichts als eine gerechte Strafe war. Jene Zwei mögen vielleicht 10 Minuten dort Poſten geſtanden haben, als— es war an einem Regentag— plötzlich ein großer Laſtwagen um die Ecke bog. Die Straße war naß, Waſſer ſtand in der Rinne, ausgerechnet auch vor dieſer Ecke. Das alles kümmerte unſere„Plauderer an der Ecke“ nicht, ſie merkten dann auch das heran⸗ kommende Auto nicht, der Autofahrer hupte — er hatte ſeine Pflicht getan— die Straße war frei und mit Vollgas nahm er die Ecke. Der ſchwere Wagen fuhr hart am Rinnſtein vorbei— munter durch die große Lache— ein rieſiger Spritzer— ſchon hatte er die noch immer lebhaft ſprechenden Zwei erreicht, naß, pudelnaß liefen ſie zur Seite und ver⸗ ſuchten, den feuchten Schmutz von den Klei⸗ dern zu wiſchen. Vorübergehende mußten un⸗ willkürlich lächeln, denn ihr Geſicht hatte ebenfalls kleine Spritzer abbekommen. Der Laſtwagen fuhr weiter, ohne ſich um den Schaden zu kümmern— mit Recht, aber un⸗ ſere Zwei an der Ecke verabſchiedeten ſich auf einmal ſchnellſtens. Jeder zog ein Taſchen⸗ tuch und reinigte, was zu reinigen war. Eckenſteher! Das geſchieht euch recht! Aber merkt euch, daß es noch viel ſchlimmer kom⸗ men kann, wenn zum Beiſpiel der Kotflügel eines Wagens euch ſtreifen ſollte, wenn das Auto bei der Kurve plötzlich über den Rand⸗ ſtein fährt und mit voller Wucht die Füße berührt. Merkt das und bleibet— wenn ſchon auf verkehrsreichen Straßen geplaudert wer⸗ den muß— vor einem Haus ſtehen, meidet aber auf alle Fälle die Ecken: ihr Eckenſteher! 5 Wo gehen wir am 1. Oſtertag abends hin: Zum bunten Abend „Lache und ſlaune“ von K. d. F. in ben Freiſchütz! Wer ſchon in den letzten KdF.⸗Unterhal⸗ tungsabenden geweſen iſt, der mußte immer beſtätigen: hier wird dem deutſchen ſchaffen⸗ den Menſchen etwas geboten für ein geringes Eintrittsgeld, das ein ſolches gar nicht iſt, ſondern nur ein geringer Unkoſtenbeitrag. Für den 1. Oſtertag, abends 8 Uhr, in den Frei⸗ ſchütz ladet nun die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ die ganze deutſche Bevölkerung von Viernheim wieder ein, denn ſie bietet ihnen: einen bunten Abend deutſcher Artiſten, mit dem ausgezeichneten Jupp Flohr als Anſager, dazu kommen die welt⸗ bekannten„6 Komiker im Frack“, Pepi und Emilio als Exzentrikartiſten, der große Zauberer Alfo, eine fabelhafte Tänzerin na⸗ mens Lilo und der bekannte Sylvero mit ſeinen ſeltſamen Experimenten. Enige frohe Stunden ſtehen uns allen bevor für den kleinen Beitrag von 50 Pfg. an Eintrittsgeld im Vor⸗ verkauf, von dem man rege Gebrauch machen ſollte, wenn man dieſe großen Künſtler ſich anſehen will. Niemand ſollte dies verſäumen. Wir ſind aber auch gewiß, daß, wie alle Ver⸗ anſtaltungen von KdF., auch dieſe wieder ein vollbeſetztes Haus erbringen wird in dem großen Gedanken: die Kunſt dient dem ganzen Volke, den deutſchen ſchaffenden Menſchen, damit alle durch ſie erhalten: Kraft durch Freude! NN N N mmm, NS-⸗Funk— Illuſtr. Beobachter— Brenneſ⸗ ſel— die nationalſozialiſtiſchen Wochen⸗ ſchriften gehören in jede deutſche Familie! Arbeitstagung ber Kreisamtsleitung des Amtes für Voltswohljahrt Heppenheim Am Sonntag, 21. März, fand in Wein⸗ heim in der Wirtſchaft„Zum Schwarzen Ad⸗ ler“ eine Arbeitstagung der Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt Heppenheim ſtatt, an der ſämtliche Ortsgruppen⸗ und Stützpunktamtsleiter, ſowie Sachbearbeiter für Hitler⸗Freiplatzſpende und Kinderlandver⸗ ſchickung teilnahmen. Nachdem die Anweſen⸗ heit feſtgeſtellt wurde, eröffnete der Kreis⸗ amtsleiter der NSV., Pg. Rühl, die Sit⸗ zung. In kurzen Worten gedachte er den Mit⸗ arbeitern der NSV., Stützpunktamtsleiter Lehrer Winter aus Hambach und Kaſſen⸗ walter Pg. Menne aus Kirſchhauſen, die ſo plötzlich aus unſeren Reihen geriſſen wurden. Sämtliche Anweſenden hatten ſich zum Ge⸗ denken van ihren Plätzen erhoben.— Pg. Rühl erzählte ſodann einiges von ſeinem dreiwöchentlichen Kurs, den er auf der NSV⸗ Reichsſchule in Blumberg bei Berlin im Mo⸗ nat Januar 1937 mitgemacht hatte. Hierbei wies er darauf hin, daß ſchließlich jeder Amtsleiter der NS. einmal zu einem ſolchen Kurs einberufen wird. Anſchließend hielt Pg. Scheuermann vom Amt für Volkswohl⸗ fahrt in Abweſenheit des verhinderten Pg. Med.⸗Rat Dr. Schmeel einen kurzen Vortrag über die ärztliche Unterſuchung bei der Müt⸗ ter⸗ und Kinderheim⸗Verſchickung. Pg. Pe⸗ ter mann in ſeiner Eigenſchaft als Abtei⸗ lungsleiter für Jugendliche ſprach über Ju⸗ gendfürſorge und Jugenderziehung. Dies war für jeden Anweſenden ein wichtiges Thema. Sonach ergriff der Kreisgeſchäftsführer, Pg. Pauly, das Wort und hielt ein Referat über die bevorſtehende Kinderlandverſchickung ſowie Hitler⸗Freiplatzſpende und wies hierbei ganz beſonders auf die neu ergangenen Richt⸗ linien hin. Mit den Vorbereitungen hierzu müſſe ſchon jetzt begonnen werden, damit nach Abſchluß der Werbewoche, die in der Zeit vom 1. 4. bis 10. 4. 1937 ſtattfindet, ein noch größerer Erfolg als im vorigen Jahre zu verzeichnen ſei. Nach einer kurzen Aus⸗ ſprache über verſchiedene noch aufzuklärenden Fragen ergriff nochmals der Kreisamtsleiter Pg. Rühl, das Wort und dankte in erſter Linie den Ortsgruppen⸗ und Stützpunktamts⸗ leitern für die vorbildliche Mitarbeit wäh⸗ rend der Dauer des Winterhilfswerkes 1936⸗ 37. Gleichzeitig rief er zur neuen Einſatzbe⸗ reitſchaft für die kommende Sommerarbeit auf und forderte von jedem Mitarbeiter reſt⸗ loſen Einſatz. Mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf den Führer fand die Amtstagung gegen 14.30 Uhr ihr Ende. Achtung! Sehr wichtig Das Heſſ. Kreisamt gibt bekannt: Ab 1. April fällt das Halten der Züge auf der Strecke Weinheim— Fürth vor den Wegüber⸗ gängen Weinheim— Birkenau, Birkenau— Hornbach und Rimbach— Lörzenbach weg. Die Züge werden alſo vor dem Ueberqueren der Straßen nicht mehr anhalten, ſondern mit einer Geſchwindigkeit von 10 km durchfahren. Beim Ueberqueren des Schienenwegs durch! die Straßenbenutzer iſt daher größte Vorſicht geboten— ganz beſonders aber für Kraft⸗ fahrer ſowie Radfahrer. * Die Wohlfahrts⸗Anterſtützungen werden nach Mitteilung der Gemeindekaſſe dieſe Woche bereits morgen Donners- tagvormittag ausbezahlt. Deutſches Jugendfeſt 1937. Auch in dieſem Jahre wird vom Reichsbund für⸗ Leibesübungen gemeinſam mit der Reichsju⸗ endführung das deutſche Jugendfeſt durchge⸗ fahr!— Am 29. und 30. Mai finden die Wettkämpfe des BDM. und der Jungmädel, am 5. und 6. Juni die Wettkämpfe der HJ. und des Jungvolks ſtatt. Es wird ſchon jetzt darauf hingewieſen, daß die beiden Termine von Veranſtaltungen aller Art für Jugend⸗ liche freigehalten werden müſſen, da auch die Deutſche Sportjugend in den Reihen der HJ., des BDM. uſw. am Deutſchen Jugendfeſt teilnimmt. Goltesbienſtorönung der katholiſchen Gemeinde Viernheim Gründonnerstag: 7½7 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beicht 7 Uhr: Austeilung der hl. Kommunion ½8 Uhr: Hochamt und Ausſetzung des Allerheiligſten. Es folgen die Betſtunden; näheres hierüber iſt aus dem Anſchlag an Kirchentüren zu erſehen.— 6 Uhr: Andacht. Karfreitag: i 8 Uhr: Gottesdienſt, Predigt, darauf Anbetungsſtunden.— 6 Uhr: Andacht. Karſamstag: Die Weihen beginnen um 6 Uhr. ½8 Uhr: Hochamt. Weihe des Oſterwaſſers CF Parken im Walde verboten. Auto⸗ ausflüge finden vielfach an einem idylliſchen Waloplatz ihr Ende. Es ſei deshalb daran er⸗ innert, daß auf Grund von Verordnungen im Rahmen des preußiſchen Feld⸗ und Forſt⸗ polizeigeſetzes das Parken im Walde ver⸗ boten iſt. Erſt jüngſt hat das Kammergericht (Jur. Wochenſchrift Heft 12) einen Autobe⸗ ſitzer wegen verbotenen Parkens im Walde verurteilt. Er hatte ſeinen Kraftwagen im Walde 2 bis 3 Meter von einem Geſtellweg entfernt aufgeſtellt und ſich dann in der Nähe zu fröhlichem Picknick niedergelaſſen. Das Kammergericht wies ihn darauf hin, daß das Parken nur auf öffentlichen Wegen geſtattet iſt. Sperlingsplage und deren Bekämp⸗ fung. Auf einer großen Tagung der Orts⸗ vereine des Tierſchutzbundes aus den Kreiſen Halberſtadt, Oſchersleben und weiteren Orten wurden u. a. auch Maßnahmen zur Bekämp⸗ fung der Sperlingsplage, die beſonders in der Erntezeit ſchweren Schaden anrichtet, beſpro⸗ chen. Man beabſichtigt Fangprämien zu ge⸗ währen, beſonders ſollen auch die Neſter der gefräßigen Spatzen vernichtet werden, um deren ſtarke Vermehrung abzuſchwächen. Ein Volkskühlſchrank unter dem Mot⸗ to:„Kampf dem Verderb“ ſoll nun in Deutſch⸗ land hergeſtellt werden, was wirklich zu be⸗ grüßen iſt. Er wird hauptſächlich dazu dienen, um beſonders in den heißen Sommermonaten Eßwaren vor Verderb zu ſchützen. Offen herumſtehende Eßwaren werden auch durch die läſtige Fliegenbrut mit Würmern durch⸗ ſetzt und bilden Gefahren zu Krankheiten. Nur 2 Grad Wärme verzeichnete das Thermometer heute in den frühen Morgen⸗ ſtunden.— Ueber dem Atlantik hatte ſich ein weit nach Norden reichendes Hochdruckge⸗ biet aufgebaut, dem lebhafte Störungstätig⸗ keit über dem Atlantik gegenüberſtand. Dem⸗ gemäß hat ſich auch bei uns die Zufuhr küh⸗ lerer Meeresluft eingeſtellt, die unbeſtändiges Wetter mit meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen zur Folge hatte. Trotzdem mit fortſchreiten⸗ der Witterungsbeſſerung gerechnet werden kann, iſt durchweg beſtändiges Wetter vorerſt nicht wahrſcheinlich.— Mittwoch: Veränder⸗ lich mit häufiger Aufheiterung, aber auch noch vereinzelte Schauer, bei lebhaften Win⸗ den aus Weſt und Nord ziemlich friſch, nachts ſtellenweiſe Froſt.— Donnerstag: Trotz häu⸗ figer Aufheiterung noch nicht ganz beſtändig, tagsüber etwas wärmer. Geſchäftliches Kineſſa⸗Bodenwachs An dieſer Stelle brachten wir ſ. Zt. eine Mitteilung aus einer ſüdd. Zeitſchrift, wonach die Kineſſa⸗Chem.⸗Fabrik ein jüdiſches Unter⸗ nehmen ſei. Wir haben Veranlaſſung, die Oef⸗ fentlichkeit darauf hinzuweiſen, daß ſeit eini⸗ gen Monaten ſich die Beſitzverhältniſſe der genannten Firma geändert haben und ſolche in ariſchen Beſitz übergegangen iſt. n Geſchäftlicher Hinweis. Die Be⸗ zirksſparkaſſe Lorſch, Zweigſtelle Viernheim und der Viernheimer Kreditverein e. G. m. b. H., machen im Anzeigenteil bekannt, daß am 27. März 1937(Oſterſamstag) die Schal⸗ ter und Geſchäftsräume geſchloſſen bleiben. N deus ſectien korleeꝛen Gi D Oeiſers Hachuliluen Caacbin Sotes ezept aul Seite d, BQacen macht Freude i. Or Oetrer. Her eptbuch preis 20 Yig. o nicht erhalt gegen Einsendung von Haruen von Or. August Oetker, Sieſeteſd 8 0 S 288 Vas bie weibliche Jugend an ben Lanbwirtichaftsſchulen alles lernt Sehenswerte Ausſtellung in der Landwirtsſchaftsſchule Heppenheim.— Ortsbäuerinnen⸗ tagung mit einem Vortrag über den Vierjahresplan In der Landwirtſchaftsſchule(ſo heißen neuerdings die ehemaligen Bäuerlichen Werk⸗ ſchulen) wurde am 19. März, mittags in faſt ſämtlichen Räumen des Gebäudes eine groß⸗ angelegte Ausſtellung eröffnet, die einen in⸗ tereſſanten Einblick in das Arbeits⸗ und Lehr⸗ gebiet der Mädchenabteilung bietet. Wie erin⸗ nerlich, hat dieſen Winter der zweite der hauswirtſchaftlichen Lehrgänge für Mädchen ſtattgefunden, während bis vor zwei Jahren nur die männliche Jugend Gelegenheit hatte, hier zu lernen. Die Neueinführung der weib⸗ lichen Abteilung hat ſich unterdeſſen ſehr be⸗ währt, am letzten Lehrgang haben ſchon 18 Mädchen teilgenommen, auch von weiterher, und für die letzteren wurden, da ſie nicht jeden Tag nach Hauſe können, geſunde, freundliche und ſonſtige Schlafräume geſchaffen, in denen ſich die Mädchen wie zu Hauſe 7 45 In die Anleitung zu den weiblichen Arbeiten teilen ſich Frl. Gövert, die früher jahrelang das »Arbeitsdienſtlager Bürſtadt geleitet hat und an die Stelle von Frl. Henn getreten iſt, und Frl. Hufnagel. Der Unterricht fand am Freitag voriger Woche 11 Ende und als Abſchluß war die Ausſtellung gedacht. Es lag in der Natur der Sache, daß große Teile der Ausſtellung der ausgeſprochen ländlichen Art gewidmet ſind, aber andererſeits enthält die Ausſtellung ſovielerlei, das jede Frau und jedes Mädchen angeht, daß die Beſucher ſchon am erſten Tag aus allen Kreiſen kamen. Ueber Sonntag wurde der Beſuch noch weit ſtärker (die Austellung war bis Sonntagabend 18.00 — Oſterpakete und Oſterbriefe Oſterpakete und briefliche Oſtergrüße ſoll man nicht erſt in letzter Stunde einliefern und ſie der Möglichkeit einer Verſpätung aussetzen.— Bei dem geſteigerten Reiſe⸗ verkehr vor dem Feſte können durch irgend⸗ welche Umſtände Verſpätungen und Anſchluß⸗ verfehlungen vorkommen. Ein verſpätetes Ein⸗ treffen der Sendungen beeinträchtigt aber leicht die Feſtfreude bei dem Empfänger. Paletſen⸗ dungen müſſen gut verpackt und verſchnürt, die 75 recht haltbar angebracht werden. Obenauf in jede Sendung gehört eine doppelte Aüfſchrift, damit die Oſtergaben auch ihr Ziel erreichen, wenn die äußere Aufſchrift verloren gehen ſollte. Für Päckchen ſoll man nicht ſchwache Pappſchachteln verwenden, die bei der Beförderung leicht eingedrückt werden. Die Anſchrift des Empfängers und des Abſenders muß auf allen Sendungen vollſtändig und recht deutlich angegeben werden. Leider werden dieſe Vorſchriften noch nicht genügend beachtet, ſodaß dann die Sendungen beim Verluſt der äußeren und dem Fehlen einer Aufſchrift in der Sendung weder dem Empfänger ausgehän⸗ digt, noch dem Abſender zurückgegeben werden können. Betrüger mit Haarſchneidemaſchinen Ein angeblicher Ingenieur Artur Hübner, auch Artur Hübler, Monteur aus Düſſeldorf, kam am 3. ds. Mts. in ein Friſeurgeſchäft in Karlsruhe und bot Haarſchneidemaſchinen an. Da er ſich auch für Reparaturen empfahl, wurde ihm eine elektriſche Haarſchneide⸗ * Übergeben, für die Reparatur forderte er 22 Mark. Als die Maſchine wieder benutzt werden ſollte, wurde feſtgeſtellt, daß ſie un⸗ brauchbar und der Motor mit einem ſcglech⸗ teren aus getauſcht worden war. Bei Rückgabe der Maſchine bat er die Geſchäftsinhaberin auch um ein Darlehen von 25 Mark. Als Pfand wollte er eine Haarſchneidemaſchine hinterlegen. Das Darlehen wurde nicht ge⸗ geben. Einige Tage zuvor nahm er in einem anderen Geſchäft Bestellungen entgegen. Als Anzahlung erhielt er vier gebrauchte Schneide⸗ köpfe zu e ane e im Werte von 22 Mark. Geliefert hat er nichts. In Dur⸗ lach hat er einen Friſeur auf gleiche Art um vier Handſtücke zu Haarſchneidemaſchinen be⸗ trogen. In dieſem Falle nannte er ſich Thomas Hübner. Beſchreibung: Etwa 40 Jahre alt, 1.72 m groß, unterſetzt, dunkelblonde, dichte Uhr geöffnet), wie ja auch bei der letztjährigen Ausſtellung die Beſucherzahl über 500 ſtieg. Mit der Eröffnung der Ausſtellung verbunden war eine Tagung der Ortsbäuerinnen, die den Aufgaben der Bäuerin im Rahmen des Vierjahresplanes gewidmet war. Die Tagung chlah mit einem Rundgang durch die Aus⸗ rz An Handarbeiten war alles vertre⸗ ten, Schürzen uſw., feingearbeitete Schlafan⸗ züge und andere Wäſchearbeiten bewieſen Ge⸗ ſchmack, kunſtgeſtrickte Decken ſowie auch filet⸗ gehäkelte, wetteiferten um die Palme der Kunſtfertigkeit, 5585 Zierſchürzen lagen kräf⸗ tige Arbeitsſchürzen und handfeſte Garten⸗ kleidung. Auch Flickarbeiten, Trachtenkleider und Trachtenſchürzen waren vertreten. In der Abteilung„Werkunterricht“ lagen entzückend efertigte Teppiche und andere neuaufgear⸗ itete Reſte, handgewebte Sachen in bunter Wahl, Fotoalbum, Mäppchen, Buchhüllen aus Dirndlſtoff, Sporttaſchen uſw. Die Aus⸗ ſtellung der Kochkunſt ſtand im Zeichen des ierjahresplans, nichts von Reſten darf um⸗ kommen, ſo war beſonders den Quarkgerich⸗ ten breiter Raum gewidmet. Auch Torten und Platten hatten die Mädchen hergeſtellt. An⸗ dere Teile der Ausſtellung waren der Fami⸗ lien⸗ und Säuglingspflege und der Hygiene in Haus und Hof gewidmet. Die Ausſtellung hat ſicher dazu beigetra⸗ gen, immer weitere Kreiſe auf den hohen Wert der Bäuerinnenſchulung in all dieſen Arbeits⸗ gebieten aufmerkſam zu machen. Haare, geſtutzten Schnurrbart, geſundes Ge⸗ ſicht, dunklen Anzug, lilablauen Mantel, rheinländer Mundart. Vor ihm wird gewarnt. Bei Auftreten wolle ſeine Feſtnahme veran⸗ laßt werden. e. Großes Fußball⸗Lokaltreſſen auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße Turnverein v. 1893— Amicitia 09 Am Karfreitag begegnen ſich wieder einmal die beiden erſten Mannſchaften des Turnver⸗ eins v. 1893 und der Spogg. Amicitia 09 in einem Freundſchaftsſpiel auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße. Die Spiele der letzten Jahre waren von den hieſigen Sportanhän⸗ gern immer gern geſehen, denn in einem Lokal⸗ kampf liegt immer ein gewiſſer Reiz und eine Energie der beiden Mannſchaften wurde in den meiſten Spielen an den Tag gelegt, daß man manchmal ſtaunen mußte. In dieſem Jahre, nachdem die Meiſterſchaftsſpiele, die für beide Vereine unter keinem glücklichen Stern ſtanden, beendet ſind, werden alle Sportintereſſenten und die Mitglieder beider Vereine dieſes Lokaltreffen wiederum mit Spannung erwarten. Alſo heißt die Parole: Am 8 3.30 Uhr, beſuchen alle Fußballfreunde das Lokaltreffen Turn⸗ verein gegen Amicitia 09 auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße. Vorher ſpielen die 2. Mann⸗ ſchaften. Aus Stadt und Land Mannheim.(4 Verkehrsunfälle). Am Montag ereigneten ſich hier vier Verkehrsun⸗ fälle, wobei zwei Perſonen verletzt wurden. Die Schuld an den Unfällen iſt auf Nicht⸗ beachtung des Vorfahrtsrechtes bzw. 1— loſes Fahren zurückzuführen.—(6 Fahrrad⸗ diebſtähle). Bei der Verkehrsbelebung zur Frühjahrszeit zeigt ſich, daß die Fahrräder geſuchte Verkehrsmittel ſind. So konnten am Montag ſechs Fahrräder geſtohlen werden, wobei die Fahrradbeſitzer durch unverſchlof⸗ ſenes Aufſtellen ihrer Räder die Diebſtähle begünſtigten.—(Die Verkehrskontrolle war notwendig!) An fünf Kontrollſtellen wurden am Montag 1380 Kraftfahrzeuge, 59 Fuhr⸗ werke und Handwagen und 1314 Fahrräder UuhRung clas eichtumo Immer war die Geſchichte großer Ver⸗ mögen, vor allem aber des Werdeganges ſchnell erworbenen Reichtums beſonders be⸗ liebter Leſeſtoff. Soweit die amerikaniſchen Milliardäre und Wirtſchaftskönige Lebenser⸗ innerungen oder Schriften über das Weſen des Geſchäftserfolges veröffentlicht haben, fan⸗ den dieſe Bücher oft größeren Abſatz als die Erinnerungen von Männern, die auf das Schickſal ganzer Völker Einfluß gehabt oder Einblick in das Schaffen und die Beweggründe der maßgeblichen politiſchen Perſönlichkeiten erhalten hatten. Auch daran iſt allerdings heute ein Wandel eingetreten, denn alle bekannten derartigen amerikaniſchen Bücher haben zuſammen wohl nicht die Auflage er⸗ reicht, die heute ſchon das Buch des Führers „Mein Kampf“ verzeichnen kann. Immer noch aber leſen junge Leſer und viele Kaufleute gerne davon, wie dieſer oder jener, der aus kleinen Verhältniſſen zum reichen Manne wurde, ſich durchſetzte und ſein Ver⸗ 4 gewann. Es iſt oft nicht gerade erhe⸗ bend, dieſen Weg zu verfolgen, denn vielfach ſtand am Anfang neben ee und Beharrlichkeit ein weites Gewiſſen. Aber oft genug zeigt ſich, daß neben Sparſamkeit und Enthaltſamkeit, neben opferbereitem Mühen um die Erweiterung der eigenen Kenntniſſe entſcheidend für Augenblick und Schnelligkeit des endgültigen Aufſtiegs ein einziger plötz⸗ licher Gedanke war, das Erkennen einer Lücke im Warenangebot, einer Verbeſſerungsmög⸗ lichkeit im Betriebe oder auch einer dem Be⸗ triebe drohenden Gefahr. Immer wieder kehrt in dieſen Lebenserinnerungen ein ganz ähn⸗ lich wirkender Abſchnitt wieder, in dem es dann etwa heißt: er erkannte, daß man dieſes oder jenes, oder... er kam auf den Gedanken, ſtatt. einmal Entſcheidend war alſo meiſt, daß jemand einen neuen Gedanken hatte, deſſen Bedeu⸗ tung und Wichtigkeit erfaßte und nun alle ſeine Kraft und ſeine Mittel für die Verwirk⸗ lichung dieſes Gedankens zuſammenfaßte. Das maol die Hod zschescho Standard aver! irren; Dieses elbshe 5 ptochwwof iſt nicht nur in Amerika ſo geweſen, ſondern auch in Europa. Und auch in Deutſchland ſind viele der ſchnell entſtandenen großen Vermögen nicht ſo ſehr das Ergebnis 2 5 ſparſamer Arbeit als eben Früchte des ſiegreichen neuen Gedankens in Technik oder Wirtſchaft. So fragt ſich mancher— mehr oder weniger oft grübelnd—, wo finde ich nur den einen neuen, entſcheidenden Gedanken, der mir das Glück bringt und alle überzeugt? Nun, immer waren dieſe Gedanken das Erkennen eines Mangels, das Aufzeigen des Weges zu einer Verbeſſerung, zu einem Fortſchritt oder zur Schließung einer Lücke. Vorangehen mußte da⸗ 8 die Erkenntnis des Mangels oder der klaf⸗ enden Lücke ſelbſt. Und Vorausſetzung dieſer Erkenntnis waren wieder Kenntniſſe, war das Wiſſen um die Dinge ſelbſt, um den Bedarf, um die Konjunktur, um das, was die Leute brauchten und was ihnen Sorgen bereitete. Oft genug ſtammte der Anſtoß zu der neuen Idee nicht aus dem Betriebe, nicht aus Stu⸗ dium oder Laboratorium, ſondern kam von außen. Oft genug fand ſich die Idee, wenn der Betreffende auf der Straße die Leute beobach⸗ tete, wenn er im Gaſthaus ein Geſpräch hörte, wenn er ſelbſt unzufrieden mit Dingen war, die er gekauft oder geſchenkt bekommen hatte oder wenn er in der Zeitung von Notſtänden las. Eine oberflächliche Statiſtik ergibt ſogar, daß die Zeitung— ungewollt aber ſicher nicht ungern— als Urheber oder Anreger ſolcher neuen Ideen wohl an der Spitze marſchiert. Das iſt verſtändlich, weil die Zeitung, die ja aus allen Gebieten des Lebens und der Welt berichtet und damit Dinge bringt, die aus dem eingelaufenen Alltag des einzelnen her⸗ ausfallen und entſprechende Anregung bedeu⸗ ten. Man darf alfe ſagen, daß die Zeitung ſchon für manchen der Schlüſſel zum Erfolg war, wenn er ſie nämlich richtig zu leſen und auszuwerten verſtand. Kauft nicht beim Juden— wer beim Juden 1 kauft, iſt ein Volksverräter! strob, die Autten m bewohſle N 1 dem 0 200: Sie dige Woschmitte! leistet ſe Abeit, denn Lena, 4 8 1 U kontrolliert. Angezeigt bzw. gebührenpflichlig verwarnt wurden 92 Kraftfahrzeugführer, 4 Fuhrwerkslenker und 62 Radfahrer. An 214 Fahrzeughalter mußten Vorfahrtsſcheine aus⸗ gegeben werden, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. 152 Perſonen wurden we⸗ gen geringfügigen Beanſtandungen an ihren Fahrzeugen mündlich verwarnt. Dieſe kurze Zuſammenſtellung zeigt, daß trotz aller Hin⸗ weiſe rund 20 Prozent der im Verkehr be⸗ findlichen Fahrzeuge den polizeilichen Anfor⸗ derungen immer noch nicht genügen.—— Vermißt wird ſeit 18. März 1937 die Hausangeſtellte Veronika Mer z, geboren am 13. November 1919 zu Hüngheim, zuletzt wohnhaft in Mannheim. Beſchreibung: 168 Zentimeter groß, ſchlank, helle Augen, grad⸗ linige Naſe, helles Haar, vollſtändige Zähne, opales Geſicht, gelbliche Geſichtsfarbe, leichte Sonnenflecken, grünes Seidenkleid, braune Wildlederſchuhe ohne Kopfbedeckung.— An⸗ haltspunkte über den Verbleib der Vermißten wollen der Polizeidienſtſtelle mitgeteilt wer⸗ den.— Weinberg ins Rutſchen geraten Lorch a. Rh. Das ſteile Weinbergsgelände in Lorch am Rhein iſt durch einen großen Erdrutſch in den 80er Jahren ſchon einmal für die Bewohner gefährlich geworden. Run hat ſich das Weinbergsgelände in einer Größe von rund 10 Morgen in Bewegung geſetzt. Der durch dieſes Gelände führende Fahrweg befindet ſich in einer Breite von über 100 Metern bereits im Rutſchen. Die Stützmauern — teilweiſe eingeſtürzt und haben dadurch en Weg 1 gemacht. Polizeiliche Sperrung iſt erfolgt. Eine ſtaatliche Kommiſ⸗ — weilt bereits an Ort und Stelle und hat Maßnahmen zur Verhinderung einer Kata⸗ ſtrophe angeordnet. FFC Fröhliche Oſtern mit Kd F. im„Freiſchütz“: Am 1. Oſtertag, 20 Uhr, der bunte Kd.⸗Abend „Lache und ſtaune“ Eintrittspreiſe: im Vorverkauf 50 Pfg.,— am Eingang 60 Pfg. 8 Crza.% G0 Erlebniſſe am Oſterſonnabend — ͤůà——— „Was meine Frau, die Hilde, iſt— der ging's inzwiſchen auch nicht beſſer. Nämlich, ſie brauchte zum Feſt neues Wiri⸗ ſchaftsgeld. Alſo huſch! zur Sparkaſſe. Als ſie an die Tür kommt und auf die Klinke drückt— iſt zu!„Geſchloſſen“ verkündet ein Schild, und jemand, der porüberkam, beſtä⸗ tigte, daß es vorher ſchwarz auf weiß in der Viernheimer Volkszeitung geſtanden habe! Da werden wir armen Haſen alſo über Oſtern am Hungertuch nagen.“— Drum merke: Wer Zeitung lieſt, iſt ſtets im Bilde, Den andern geht es, wie Frau Hilde! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver, einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. II. 1987 über 1800, 8. Zt. in Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. N 1 N 1 a e . N 75 1 uu e unt 5 1 1 g . 0 Jahresſchlußjeier der Privat⸗Aeal⸗ Schule Schwarz Mannheim Am Freitag, 19. März 1937, verſammelte die Anſtalt vormittags die Schüler der untern Klaſſen und nachmittags die Oberſtufe und das Lehrerkollegium im großen Saal des Schulhauſes, um den Jahresabſchluß feſtlich 7 zu begehen. Die eindrucksvolle Feier wurde durch den Fanfarenmarſch eines Schülers der Quarta eingeleitet. Vaterländiſche Lieder und Gedichte, die von Schülern, beſonders der Mittelſtufe, zum Vortrag gebracht wurden, umrahmten die Schlußfeier in würdiger Weiſe. Herr Dr. Heckmann als einer der Leiter der Anſtalt ergriff das Wort zu der Feſtanſprache. Anknüpfend an die großen Ereigniſſe, die das deutſche Volk auch in dieſem Jahre bewegten, ſtellte er den Leiſtungsgedanken, der auch für eine Schule der Maßſtab ihrer Leiſtungsfähig⸗ keit und Verbundenheit mit Staat und Volk ſei, in den Vordergrund. In einer gerade ideal rern und Schülern ſei Körper und Geiſt in gleicher Weiſe geſchult worden. Die Aufgabe der Privatſchulen ſei im neuen Staat feſt um⸗ riſſen und gipfle in dem gemeinſamen Ziel aller Schulen, mitzuhelfen, den neuen deut⸗ ſchen Menſchen charakterlich, ſportlich und ſchuliſch zu formen und außerdem rege Ver⸗ bindung mit dem Auslandsdeutſchtum zu pflegen. Der Redner konnte mit Freude feſt⸗ ſtellen, daß der beſchrittene Weg zu dieſem Ziel in der Privat⸗Realſchule Schwarz der richtige ſei.— 30 Oberprimaner der Anſtalt, darunter 6 Fahnenjunker, dazu 12 weitere Unterprimaner konnten im Laufe des Schul⸗ jahres an verſchiedenen ſtaatlichen höheren Lehranſtalten das Reifezeugnis erwerben. Un⸗ ter dieſen 42 Abiturienten waren 5 Gaſtſchüler des deutſch⸗ſchweizeriſchen Inſtituts auf dem Roſenberg St. Gallen i. Schweiz, mit dem die Anſtalt rege ſchuliſche Verbindungen unter⸗ hält. Außerdem erhielten insgeſamt 33 Schü⸗ ler(Realſchüler, Reformgymnaſiaſten, Gym⸗ zu nennenden Zuſammenarbeit zwiſchen Leh⸗ Amiliche Bekanntmachungen Betr.: Steuerſprechtag. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanz⸗ amtes findet am Donnerstag, den 1. April 1937, hier auf dem Rathause tatt. Diejeni⸗ gen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vor⸗ ſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Dienstag, den 30. März 1937, mittags 12 Uhr, hier— Zimmer 13— melden und ge⸗ nau angeben, in welcher Sache die Beſpre⸗ chung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später anmeldende können an dem Sprechtag nicht berückſichtigt werden. Viernheim, den 20. März 1937 Der Bürgermeiſter. Bekanntmachung Morgen Donnerstag vormittag wird der Reſt des Receßholzes für 1937 abgegeben: Geburtstag Auflage Großes Losholz naſiaſten) nach Beſichtigung der Unterſekun⸗ den durch einen Vertreter des Unterrichts⸗ miniſteriums das Zeugnis der ſtaatlichen mitt⸗ leren Reife. Weitere 15 Schüler, die im Laufe des Jahres in die Schule eintraten, erhielten die Erlaubnis, in die Oberſekunda aufzu⸗ ſteigen.— Auch auf ſportlichem Gebiet ſei mit vollem Einſatz von Lehrern und Schülern gearbeitet worden. Eine ſchöne Anzahl von Schülern hat ſich auch auf dem Sportplatz ausgezeichnet und das Jugendſportabzeichen oder das Reichsſportabzeichen erworben. Herr Dr. Heckmann beglückwünſchte alle beteiligten Jungen und Mädel zu ihren Erfolgen und knüpfte daran die Mahnung an alle anderen Schüler, im gleichen Geiſte nachzueifern. Den Schulentlaſſenen gab er als Weiſung mit auf dem Wege ins praktiſche Leben an ſich weiter zu arbeiten, damit ſie dereinſt rechte deutſche Männer und Frauen mit vollem Einſatz für den Staat werden würden. Nach der Namens⸗ verkündigung der Schüler mit beſtandenen Examen, wurde die Zeugnisverteilung vor⸗ genommen.— Die eindrucksvolle Feier fand ihren Abſchluß mit einem dreifachen„Sieg⸗ Heil“ auf unſeren Führer Adolf Hitler. Unter den Klängen des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſelliedes wurden die Flaggen eingeholt. Heppenheim. Am Samstag fanden hier die Ausſcheidungskämpfe des Reichsberufs⸗ wettkampfes ſtatt. Es war eine ſportliche Prüfung, die aus einem 1000⸗Meter⸗Lauf, Hochſprung und Medizinballweitwurfübung beſtand. Die Jugend des Kreiſes Heppenheim trat am Landgrafen an und marſchierte unter dem Kommando des Gefolgſchaftsführers Retter nach dem HJ.⸗Heim. Nach der Flag⸗ genhiſſung und dem Umziehen gings an die Arbeit. Beſonders gute Leiſtungen erzielten die Mädels, die faſt alle die vorgeſchriebenen Bedingungen erfüllten. „Numerier' Dir man die Kno⸗ chen“, blökte der Hammel das Rindvieh an, „denn die Menſchen ſind unerſättlich. Bisher aßen ſie nur unſer Fleiſch, jetzt waſchen ſie ſich auch noch mit unſeren Knochen.“„222“ „Sie ſammeln ſie und machen Seife daraus!“ Karsamstag slnd unsere Schalter und Geschäftsr geschlossen Delrkssgarkasse 1 0rsCh Zweigstelle Viernheim d ume ernnelmer Rredverein Meſu Osten eucla Hrleger- und Soldalenkameradschaft Rheinberger Schuhen Sqhuhgejchlt Franz Hofmann wurde zur großen die Kameraden heute Mittwoch Der Kameradſchaft Unſer treuer Kamerad Armee ab⸗ berufen. Die Kameradſchaft wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Zur Teilnahme an der Beerdigung treten nachm, 4.30 Uhr Saarſtraße(Freiſchütz) an. sführer Adolf Hitlerſtraße 20 Kiejern⸗Stammholz⸗ 2 große Phönix- Talmbaume zu verkaufen Kleines Losholz (Kiefern⸗Scheit) von Johann Schneider 9. 26. 8. 91 Viernheim, den 24. März 1937 Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter. Reſt 21.— Kleines Losholz Reſt 2.50 Ergänzungsholz von Phil. Wunder 1. 25. 11. 56 bis Joh. Helbig 9. 14. 5. 61 3.— Windfallholz von Michael Schmitt 8. 6. 3. 98 bis Heinrich Dieter 2. 2. 10. 98 1.— Kiefern Stöcke ö von Friedrich Kempf 1. 18. 3. 06 bis Martin Baureis 4. 29. 1. 08 2.50 f Buchen Stöcke von Joh. Rohrbacher 2. 30. 7. 87 bis Joh. Grammig 2. 27. 2. 88 2.50 Eichen Knüppel von Franz Beikert 1. 23. 11. 10 bis Valentin Koob 3. 20. 5. 11 3.— Kiefern Wellen v. J. Nik. Froſchauer 1. 19. 3. 02 bis Joh. 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