Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 72 „Vom Eiſe befreit ſind Ströme und Bäche. durch des Frühlings belebenden Blick. im Tale grünet Hoffnungsblick.“ Mit Goethe können wir von dem Winter des deutſchen Volkes ſprechen, der ſich in rauhe Berge zurückzieht. Aber:„von dort her ſendet er, fliehend, nur ohnmächtige Schauer körnigen Eiſes, in Streifen über die grünende Flur, aber die Sonne duldet kein Weißes.“ So dürfen auch wir uns durch die Härten im Frühlingskampf des deutſchen Vol⸗ kes nicht beirren laſſen, ſind ſie doch nur ohn⸗ mächtige Schauer des fliehenden Winters. der von uns verſcheuchten Mächte der Finſternis. Ueber das Opfer von Golgatha kam Chriſtus zu Oſtern. Eine große Botſchaft eroberte die Welt: die Kunde, daß das Leben über den Tod geſiegt hat und daß einer gekommen iſt, um uns durch die Pforte des Todes in das Leben zu führen. Nun gewann das Leben auf dieſer Erde eine ganz andere Bedeutung. Nun wirkte es in die Ewigkeit hinein und endete nicht mehr mit Reſignation und Verzicht. ſondern mit dem pollen Glauben an die ewige Bedeutung dieſes Lebens. Die Germanen haben die frohe Bot⸗ ſchaft ins Herz genommen und mit ihr das Le⸗ ben in einer wunderbaren Weiſe gemeiſtert. Ihre Führer haben ür die Ewigkeit gearbeitet, ihre Künſtler und Werker haben für die Ewig⸗ keit geſchaffen. Sie haben an den ewigen Be⸗ ſtand der Nation geglaubt. weil Gott mit dieſer Nation ſein Werk hat. Ihre Künſtler haben für das ewige Leben geſchaffen, weil Gott in dieſem Leben war. Und hinter dem Tode ſahen ſie die Erfüllung des eigenen Lebens und die Fort⸗ ſetzung des Lebens der Nation. Der Auf⸗ erſtehungsglaube hat den Menſchen eine wun⸗ derbare Kraft des Beharrens, des Glaubens an die Unzerſtörbarkeit der irdiſchen Arbeit und an die Ewigkeit des großen Gottesplanes mit Welt und Menſchen gegeben Aus ſolchem Glauben erwuchs immer wieder Troſt und Kraft u. eine Fähigkeit des Kulturſchaffens, die ſich immer wieder aufs neue verjüngte. Chriſtus iſt auferſtanden! Das iſt die frohe Oſterkunde, die durch die Welt geht. Die Oſter⸗ botſchaft ſagt das Unerhörte, daß einer der tot ins Grab gelegt wurde, wieder zum Leben auf⸗ erſtand, daß Chriſtus als der Fürſt des Lebens dem Tode ein für allemal die Macht genommen hat und nun auch allen denen Leben aus dem Tode gibt die an ihn glauben. Die kleine Schar der Jünger durchzieht die Welt. um allen Menſchen die frohe Botſchaft zu verkündigen. ſie gehen dafür ins Martyrium, aber der ſtarke ſieghafte Ton ihrer Verkündigung bleibt. Denn ſie wiſſen, daß Chriſtus lebt und bei ihnen iſt und daß ſie bei Chriſtus bleiben werden. Der dem Tode die Macht genommen, der wird auch ſie erwecken und ſie in ſeine volle Gemeinſchaft verſetzen. Jeſus Chriſtus lebt, daran kann auch das Toben des Weltbolſchewismus nichts än⸗ dern. Wenn er gegen Chriſtus kämpft,. dann nimmt er ſich vor,„was umſonſt iſt“. Aus die⸗ ſer Gewißheit lebte die urchriſtliche Gemeinde in den ſchwerſten Verfolgungszeiten. und dieſe Ge⸗ wißheit gibt noch immer Ruhe und Freudigkeit bei allem Widerſtreit. Es iſt dem Deutſchen im tiefſten Innern ge⸗ geben, an die Ewigkeit ſeines Wirkens und ſei⸗ ner Nation, an das Walten Gottes und ſeines heiligen Weltenplans zu glauben. Wir ſind durch tiefe Not geſchritten, aber wir haben die⸗ ſen Gedanken feſt im Herzen behalten und ſind gewiß geweſen, daß Gott, der Ewige. zu ſeiner Stunde antworten würde. Wir haben die Freude erlebt. daß Gott antwortete und daß ſich unſer Schickſal wandelte Wir haben einen der fürchterlichſten Stürme gegen den Beſtand unſeres Staates und des Volkes abzuwehren ge⸗ habt, und von unſerem Wollen und Können hängt es ab. ob die Kulturgemeinſchaft der Erde die furchtbare Kataſtrophe zu überwinden ver⸗ mag, von der ſie bedroht wird Göttlicher Wille ſenkte in jede deutſche Bruſt das heilige Feuer des Glaubens an die Zukunft. So iſt es in der Menſchheitsgeſchichte immer geweſen. daß die Germanen dieſes heilige Feuer zu bewachen atten, wann immer die Mächte der Zerſtörung ich anſchickten. es auszulöſchen Der Platz in der vorderſten Linie heißt im⸗ mer Kampf. Und ein Volk der Kämpfer ſind die Deutſchen von jeher geweſen. Kampf mit otenlohn, Jamslag den Mächten der Finſternis und unbewußter oder auch bewußter Glaube an die deutſche Be⸗ rufung finden immer wieder Ausdruck in den ſtärkſten Perſönlichkeiten unſerer Geſchichte von Hermann dem Cherusker bis auf unſere Zeit. Die Deutſchen wollten niemals„ihre Ruhe haben“ im Sinne eines ſich quälend träge ab⸗ ſpielenden, müde und matten Rentnerdaſeins. ſondern immer nur im Sinne einer Möglichkeit, ſich ſelbſt höher und immer höher zu entwickeln und ihren ehrlichen Beitrag für den Aufſtieg der Menſchheit zu leiſten. Der Internatio⸗ nalismus, der Materialismus einer engſtirni⸗ gen, nur auf das körperliche Sattwerden gerich⸗ teten Weltanſchauung überdeckte zwar zeitwei⸗ lig die ſittlichen und geiſtigen Kräfte unſeres Volkes. Aber tot ſind ſie niemals geweſen, nicht einmal betäubt. Von Beginn der marxiſtiſchen Macht über Deutſchland an wurden Stimmen hörbar und immer vernehmlicher, die den Un⸗ klar⸗Gewordenen, den Geiſtesgefangenen des Marxismus zuriefen: Das iſt nicht unſer Weg und auch nicht euer Weg: denn es iſt nicht der deutſche Weg! Es waren Stimmen, die ſich bei uns im ganzen Lande erhoben und immer lauter und immer klarer und immer ſtürmiſcher nach dem Führer, dem deutſchen Führer, rie⸗ fen. Am 21. März, am Frühlingsanfang der neuen Epoche, hat ſich das ganze deutſche Volk von ſeinem Wollen und ſeinem Glauben neuen Mut zu ſich ſelbſt zurufen laſſen, Mut. der unter dem Drängen des Führers zur Bewältigung ſo rieſenhafter Leiſtungen ausgereicht hat, wie wir ſie rückblickend hinter uns ſehen. „Bildung und Streben“, Neuaufbau und Vor⸗ wärtsdrang, ſind die Kennzeichen des neuen Reiches, die das geſamte Volk der Deutſchen mit der Zuverſicht zu ſeiner Berufung und der Be⸗ rufung ſeiner Führung erfüllt haben. Nur über das Opfer von Golgatha kam Chriſtus zum Oſtern, nur der Einſatz aller Kraft, der unbe⸗ 122 ↄ r— iernheimer deilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim L den 27. März 1937 ſiegbare Glaube an uns ſelbſt wird die Auf⸗ erſtehung des deutſchen Volkes vollenden. Sie iſt unſer Wille. Der Führer zeigte uns den Weg. Und wir werden ihn gehen. Graf Ciano am Grabe König Alexanders J. Belgrad, 26. März. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano begab ſich Freitag vormittag mit ſeiner Begleitung zu der ſüdlich von Belgrad gelegenen Grabkirche der Dynaſtie Karageorgewitſch, um am Grabe König Alexanders J. von Jugoſlawien einen Kranz niederzulegen.— Freitag mittag gab Dr. Stojadinowitſch zu Ehren des Gaſtes ein Frühſtück auf dem Awala⸗Berge bei Bel⸗ grad. Graf Ciano reiſt Samstag vormittag nach Rom zurück. Telegrammwechſel Slojadinowilſch-Muſſolini Rom, 26. März. Anläßlich der Unterzeich⸗ nung der italieniſch⸗jugoſlawiſchen Abkommen haben Stojadinowitſch und Muſſolini ſehr herz⸗ lich gehaltene Telegramme ausgetauſcht. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident erklärt in ſeinem Telegramm, daß die„italieniſch⸗ iugoſlawiſchen Abkommen zur Eröffnung einer Aera aufrichtiger und freundſchaftlicher Zu⸗ ſammenarbeit beſtimmt ſind.“ Der italieniſche Regierungschef gibt in ſeinem Telegramm die Verſicherung, daß er„die Ab⸗ kommen als den Beginn einer konkreten und konſtruktiven Zuſammenarbeit betrachtet. die aufrichtig betrieben. den beiden Ländern, wie auch dem allgemeinen Frieden zum Nutzen ge⸗ reichen werde.“ 2 A 5 98. 5 ü 6—5—9— N — 5 n n See N n 0 n 9 2 805 W l 8 * 2 e eee + 9 8 N 8 2 E NN 5 8 4 2 2 2 77 9599 8 2 7 8 N N 8 N 8 n N Oſtermorgen Zeichnung von Fritz Röhrs (Deike M) Anzeigenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für l mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 FFFFCCCCCTTTTbTbTTbTVTVT(TbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTT111 13. Jahrgang „verbreiferung der Achſe Berlin-Rom“ Ein unſchätzbarer Beitrag für den Frieden Ro m, 26. März. Die lebhafte Genugtuung, mit der man in ganz Italien die Ergebniſſe der italieniſch⸗jugoſlawiſchen Beſprechungen auf⸗ genommen hat, kommt bereits deutlich in den erſten Kommentaren der italieniſchen Preſſe zum Ausdruck, die den Wortlaut der Ab⸗ kommen am Karfreitag unzer rieſigen Ueber⸗ ſchriften und zuſammen mit ſpaltenlangen Be⸗ richten ihrer Belgrader Korreſpondenten ver⸗ öffentlicht haben. Durch die neuen Verträge werde, wie die Blätter überwiegend betonen, eine offene und dauerhafte Freund⸗ ch aft zwiſchen den beiden Ländern in die Wege geleitet, in deren Beziehungen von nun an eine neue Epoche angebrochen ſei. „Popolo di Roma“ unterſtreicht in ſeinem Leitartikel, Italien beweiſe der ganzen Welt, daß es aufrichtig und entſchloſſen die Auswir⸗ kungen der Achſe Rom— Berlin zu verbreitern gewillt ſei Muſſolini habe bereits erklärt. daß dieſe Achſe keine Scheide⸗ wand ſei, ſondern alle diejenigen Völker an⸗ ziehen und ſammeln wolle, die den aufrichtigen Willen beſitzen, am europäiſchen Friedenswerk mitzuarbeiten und Enropa von der bolſche⸗ wiſtiſchen Peſt zu befreien. Jugoſlawien habe das Anerbieten Roms ohne Vorbehalte angenommen und zeige dadurch in konkreter Weiſe. daß es gewillt iſt. den Frieden zu ver⸗ teidigen, zu organiſieren und zu fördern. „Meſſaggero“ nennt die italieniſch⸗jugo⸗ ſlawiſche Adriaverſtändigung einen unſchätz⸗ baren Beitrag für den europäiſchen Fri e den. der beſtimmt wichtige Entwick⸗ lungen in der Einflußzone der beiden Länder mit ſich bringen werde. Das ausgeſprochen kriegstüchtige und bäuerliche Volk Jugofla⸗ wiens wolle um jeden Preis dem verhängnis⸗ vollen bolſchewiſtiſchen Druck Widerſtand leiſten. „Tevere“ polemiſiert bereits ſcharf gegen die Reaktion, die die Belgrader Zuſammenkunft in der franzöſiſchen Preſſe ausgelöſt hat. Die fran⸗ zöſiſchen Illuſionen, halb Europa in den Dienſt der Politik des Quai d' Orſay einzu⸗ fangen und einen Kontinent nach den Befeh⸗ len des franzöſiſchen Generalſtabs zu mobili⸗ lieren, ſeien nunmehr endgültig zerſtört. Frankreich habe die Freundſchaft der Kleinen Entente durch ſein Bündnis mit Sowjetruß⸗ land verſcherzt, da es die Intervention Sowjet⸗ rußlands in Europa begünſtige. Der franzöſiſche Hegemonieplan und die engliſchen Kombi⸗ nationen ſind im Begriff in ſich zuſammen⸗ zubrechen. während man auf der anderen Seite die Grundlagen einer wahren internatio⸗ nalen Eintracht ſchafft, die ein annehmbares Zuſammenarbeiten der Völker gewährleiſtet. Ein Geſchenk des Führers an Reichsverweſer von horkhy Budapeſt, 26. März. Wie das amtliche Ungariſche Telegraphen⸗ und Korreſpondenzbüro mitteilt, hat der Führer und Reichskanzler dolf Hitler am Donnerstag dem Reichsverwe⸗ ſer von Horthy ein Prachtſtück der deutſchen Automobilinduſtrie, ein für die Berliner In⸗ ternationale Automobilausſtellung angefertig⸗ tes achtzylindriges, 200 PS ſtarkes dunkelgrünes Mercedes⸗Benz⸗Ka⸗ briolett zum Geſchenk gemacht. Der Wagen wurde dem ungariſchen Reichs⸗ verweſer im Auftrag des Reichskanzlers vom Direktor der Mercedes⸗Benz⸗Werke, Werlin, vorgeführt. Direktor Werlin überreichte dem Reichsverweſer von Horthy gleichzeitig ein in herzlichem Ton gehaltenes Schreiben des Reichs⸗ kanzlers. Reichsverweſer von Horthy bat Direk⸗ tor. Werlin, vorläufig auf dieſem Wege dem Reichskanzler ſeine beſten Grüße zu übermitteln, bis er ſeinen Dank auf andere Weiſe zum Nus⸗ druck bringen könne. Stoiadinowitſch reiſt nach Rom a Wie verlautet, wird Miniſterpräſident Sto⸗ jadinowitſch vorausſichtlich noch im Laufe des Monats April in Erwiderung des jetzigen Be⸗ ſuchs des Grafen Ciano nach Rom reiſen. * 55 0 N 3 ͤ ͤ——. ‚——— r 33— —ů— A — —— —— 7— —— — Großkampf „Es gihk in deulſchland keine dringendere Arbeit als die. für das lä liche Brok des Volkes zu ſorgen“[Göring Wie der Weltkrieg, der das Wort Groß⸗ kampf in den allgemeinen Sprachgebrauch ein⸗ führte, die neue Kampfform der Materialſchlacht brachte, ſo ſchuf der Nationalſozialismus Be⸗ griff und Inhalt der Arbeitsſchlacht und der Ernährungsſchlacht. Und wie wir in den raſen⸗ den Artillerieorkanen des Weltkrieges ſelbſt im Großkampf noch Steigerungen erlebten, die man ſelbſt zu Beginn des Krieges noch für un⸗ möglich gehalten hätte. ſo führt das neue Deutſchland ſeine Bauern in der neuen Er⸗ nährungsſchlacht zu Leiſtungsſteigerungen, die das Deutſchland der Jahre von 1919 bis 1932 noch nicht einmal zu diskutieren gewagt hätte. Und genau wie die großen Materialſchlachten des Weltkrieges in wochen⸗- und monatelanger Arbeit rückwirkend bis in die hinterſte Etappe hinein in allen Einzelheiten vorbereitet wur⸗ den, ſo hat jetzt Miniſterpräſident Göring einen agrarpolitiſchen General⸗ ſtabsplan für den landwirtſchaſtlichen Großkampf ent⸗ wickelt und dabei vor dem deutſchen Hörer und Leſer in einer gedrängten Skizze das groß⸗ artige Bild des Aufbaus und der Sicherung der rückwärtigen Verbindungen entwickelt. Ergänzt wurde dieſer Plan durch den Aufruf des Reichs⸗ bauernführers Darré zum Leiſtungswettkampf und durch ſeine Rede vor den führenden Männern des Reichsnährſtandes. Seit 1933, ſeit der Durchdringung des deut⸗ ſchen Volkes alſo mit einer neuen Welt⸗ anſchauung, wird die Landwirtſchaft in unſerm Vaterland von Jahr zu Jahr planmäßig zu höheren Leiſtungen geführt. Dem jetzt von Gö⸗ ring entwickelten Großkampfplan gingen zuletzt noch voran die Maßnahmen für großzügige Meliorationen. Wieſenumbrüche und Flurbe⸗ reinigungen. Es iſt vor allem in den Kreiſen der ſtädtiſchen Bevölkerung noch viel zu wenig bekannt, daß in Deutſchland insgeſamt für eine Vopölkerung von rund 70 Millionen nur 27 Millionen Hektar oder 108 Millionen Morgen Bodenfläche landwirtſchaftlich genutzt werden. Anders ausgedrückt: es kommen auf 100 Ein⸗ wohner in Deutſchland nur 43 Hektar oder 172 Morgen landwirtſchaftlich bebaute Flächen für die Ernährung in Frage. Zum Vergleich ſei hinzugefügt, daß in den Ländern. die ſich aus eigenem Boden zu ernähren vermögen, 60 Hek⸗ tad oder 240 Morgen auf 100 Einwohner zur Verfügung ſtehen(in den Vereintaten Staaten von Amerika ſind es ſogar 3000 Hektar). Da nun eine räumliche Ausdehnung des landwirt⸗ ſchaftlichen nutzbaren Bodens innerhalb der Reichsgrenzen, wenn wir einmal von der planmäßigen Neulandgewinnung an der Küſte abſehen, kaum möalich iſt, ſo ergibt ſich als notwendige Schlußfolgerung die intenſivyſte Mehrausnutzung des vorhandenen Bodens. Inſofern führt der landwirtſchaſtliche Groß⸗ kampfplan vom 23. März 1937 zu einem Ergebnis, das einer erheblichen Aus⸗ dehnung der Geſamtanbaufläche in Deutſch⸗ land gleichkommt. Der Miniſterpräſident hat dabei zugleich Klarheit darüber geſchaffen, daß die vorberei⸗ tete Intenſitätsſteigerung naturgemäß nicht auf den Zeitraum des Vieriahresplans be⸗ ſchränkt bleiben kann. wenn Vierjahresplan und Großkampfplan das Ziel der Befreiung Deutſchlands von der Abhängigkeit vom Aus⸗ lande erreichen ſoll. Es iſt bei der Behandlung der Kunſtdüngerfrage ſehr deutlich unterſtri⸗ chen worden, daß eine derartig ſtarke Senkung der Kunſtdüngerpreiſe naturgemäß nur dann durchgehalten werden kann, wenn erſtens die faſt ein Drittel ausmachende Preisſenkung durch einen entſprechend höheren Mehrbezug ausgeglichen wird und wenn zweitens die Kunſtdüngerinduſtrie auch nach Ablauf des eigentlichen Vierjahresplanes noch mit min⸗ deſtens dem gleichen Abſatz an Kunſtdünger rech⸗ nen kann der jetzt für die Intenſivierung der Bodenausnutzung einſetzen muß. Es beſagt für den landwirtſchaftlichen Laien ſchon genug. wenn er weiß. daß ſich der landwirtſchaftliche regelrechten Berlin. 24. März. Einmal einen Blick hinter die Kuliſſen un⸗ ſerer Textilwirtſchaft zu tun— welche Frau hätte nicht ſchon dieſen Wunſch bei der Aus- wahl neuer Kleiderſtoffe gehabt? Da präſen⸗ tieren ſich zum Beiſpiel die Kunſtſeidengewebe unter den merkwürdiaſten Namen und ſonder— bar: Selbſt die Frauen die ſonſt wenig von Fremdſprachen wiſſen, verhaſpeln ſich nicht ein einziges Mal beim Ausſprechen dieſer fremdlöndiſchen Bezeichnungen. Was aber ſind all dieſe Kunſtſtoffe, wie entſtehen ſie, könnte man die Männer. die ſolche Stoffe ſchufen. nicht einmal bei ihrer gelehrten Ar- beit betrachten. ihnen vielleicht das Geheim; nis ablauſchen, mit dem ſich unſere Textilwirt⸗ ſchaft umaibt? Die am Mittwoch in den Ausſtellungshallen am Berliner Funkturm eröffnete„Re ichs⸗ ausſtellung der deutſchen Tertil⸗ u n d Bekleidungswirtſchaft“ gibt auf dieſe Fragen Antwort. Eine Ausſtellung die nur die Frauen angeht. ſo fragen die Her ren der Schöpfung verwundert?— Nichts da— von! Die große Schau will auf ihrem Gebiet die Beſtrebungen des Vierjahresplanes dar⸗ legen. weshalb auch Miniſterpräſident Gö⸗ rina die Schirmherrſchaft übernommen hat Dreijahrtauſend Parade der Webgeräte Sind es nur Abendkleider. die man hier zu ſehen bekommen wird? Mannequins tra⸗— gen die Stoffe ſa doch anders. als wir Frauen, ſo hört man oft Aber darauf kommt es auf der Ausſtellung nicht an. Feuerwehr⸗ Ertrag in Deutſchland durch den Kunſtdünger innerhalb der letzten beiden Generationen um volle 40 pCt. gehoben hat und daß die beiden Höchſt verbraucher an Kunſtdünger, Holland und Belgien, in der internationalen Liſte der Hek⸗ tarerträge, mit an erſter Stelle ſtehen. Aber noch mehr ſagt es vielleicht dem Städter, wenn er folgendes hört: Wir müſſen zur Zeit noch 17 pCt. unſeres Nahrungsbedarfs aus dem Ausland einführen. Ohne die Verwendung des Kunſtdüngers aber würden wir heute nicht 83, ſondern höchſtens 65 bis 70 pCt. unſeres Nah⸗ rungsbedarfs im eigenen Lande produzieren. Mit vollem Recht hat daher Staatsſekretär Backe ſchon im November vergangenen Jahres auf die Notwendigkeit einer geſteigerten Kunſtdünger verwendung hingewieſen. Daß die Kunſtdüngermaßnahmen eine natür⸗ liche Ergänzung durch die Anreicherung des Bodens mit Humusſtoffen finden, dafür iſt durch die großzügige Bereitſtellung von Mitteln für die Anlage moderner Dünger⸗ und Jauchen⸗ gruben geſorgt. Die Steigerung des Nohertrages iſt und bleibt das entſcheidende Moment für den nun einſetzenden Großkamyf in der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft, ein Kampf, deſſen planmäßige, bis ins einzelne durchdachte Durchführung nicht nur durch die .—..— Heranziehung der einſchlägigen Induſtrie⸗ gruppen, ſondern auch durch den Einſatz der Reichsbahn im Wege bedeutender Fracht⸗ ermäßigungen geſichert iſt gar nicht zu reden von der bewährten Hilfstruppe des Arbeits⸗ dienſtes, der ſich ſchn im vergangenen Jahr durch ſein von Göring befohlenes Eingreifen in die Rauhfutter⸗ und Hackfruchternte ſeine landwirtſchaftlichen Sporen verdiente. Und was die vielfach vielleicht noch ungeſchulten, aber dafür umſo arbeitsfroheren jungen Hände der HJ. in dieſem landwirtſchaftlichen Groß⸗ kampf leiſten werden, darüber werden wir ſchon in dieſem Herbſt nach Hereinbringung der Ernte von ſachkundigern Seite näheres zu hören bekommen. Der Städter aber und der landwirtſchaftliche Laie überhaupt ſollte ſich noch einmal die lange Liſte der von Hermann Göring vorgetragenen Maßnahmen aufmerkſam durchleſen und ſich dann recht eindringlich klar machen. daß er trotz des enormen Umfanges dieſes landwirtſchaft⸗ lichen, finanziellen und induſtriellen Groß⸗ kampfes— allein für die Verbeſſerung von rund 2 Millionen Hektar oder 8 Millionen Morgen wird bis zum Jahre 1940 von 1 Mil⸗ liarde oder 1000 Millionen Mark aufgewendet! — keinen höheren Preis für das wichtigſte Nahrungsmittel, das Brot, zu zahlen braucht. Es iſt dies ja ſchließlich nur ein einzelnes Bei⸗ ſpiel für die im wahrſten Sinne des Wortes volkswirtſchaftlich denkende Planungsarbeit des Nationalſozialismus. Der Führer hat einmal geſagt, daß im neuen Deutſchland jeder Schaffende ſich als einen Arbeitsbeauftragten der Nation zu betrachten kat. Das gilt nach 3 von Göring jetzt entwickelten Plan mehr enn je. Jalien im Mittelpunkt engl. Belrachtungen Große außenpolifiſche Aussprache im Ankerhans London, 25. März. Im Unterhaus kam es vor den Oſterferien noch einmal zu einer außenpolitiſchen Ausſprache. Sie wurde durch den Labour⸗-Abgeordneten Henderſon eingeleitet, der die Gelegenheit benutzen wollte, um wie— derum nach Kräften die Stimmung ge⸗ gen Italien zu ſchüren. Seine Ausfüh⸗ rungen liefen darauf hinaus, daß die Italiener mit ihren Maßnahmen in Addis Abeba, die als Antwort auf das Attentat auf Graziani erfolgt ſeien, Maß und Ziel überſchritten hätten. Ebenſowenig konnte er ſich enthal- ten, die Lage in Spanien zur Stimmungsmache A. benutzen, indem er die italieniſchen Freiwilligen auf Seiten Francos als regelrechte„Diviſionen“ des italieniſchen Heeres bezeichnete. Der Oppoſitionsliberale Mander ſtieß nicht nur in dasſelbe Horn wie Henderſon, ſon⸗ dern ging einen Schritt weiter. Er verſuchte, auf die Regierung und die Oeffentlichkeit mit dem Schreckgeſpenſt der„faſchiſtiſchen Gefahr“ Eindruck zu machen. Die„Invaſion“ in Spa⸗ nien habe nur den Zweck, jenſeits der Pyrenäen einen faſchiſtiſchen Staat zu errichten und die überſeeiſchen Verbindungen Englands und Frankreichs zu gefährden.(1) 2 Die„friedliebenden Nationen“ hätten nur einen Weg, dieſer Gefahr zu begegnen: Sie müßten von ihrer Stärke Gebrauch machen. Um den Sinn dieſer Worte zu unterſtreichen, die eine grundſätzliche Kampfſtellung Englands nicht nur gegen Italien, ſondern gegen alle „faſchiſtiſchen Staaten“ mit ſich bringen würde, erklärte der liberale Abgeordnete: Die Ge⸗ fahr der Welt liegt in der Un⸗ ſicherheit der engliſchen Haltung im Falle des Ausbruchs von Feind ⸗ ſeligkeiten. Die Regierung kann dem Weltfrieden keinen größeren Dienſt erweiſen, 75 als durch die Erklärung, daß die engliſchen Waf⸗ en, für die Zwecke des Völkerbundes und des — ocarnovertrages eingeſetzt werden. Daß dieſe hetzeriſchen Ausfälle auch im Un⸗ terhaus richtig beurteilt wurden, zeigte eine Feſtſtellung des konſervativen Abgeordneten Balfour.. Er beſtritt nämlich den Unterhausmitgliedern das Recht, von der Regierung zu fordern, gegen die Propaganda anderer Staaten zu proteſtie⸗ ren, ſolange gleichzeitig das Unterhaus an ſei⸗ nem„Recht“ feſthielte, über die Führer dieſer Länder zu ſagen, was ihm beliebte. Er be⸗ mängelte es weiter, daß die Oppoſition nicht N ſchläuche und Treibriemen ſind ebenſoaut Tex⸗ tilien, wie indanthren gefärbter Stoff für Sommerkleider und Schiffstaue. Die Rohſtoffe dazu zu bewirtſchaften, gehört mit zu den Aufgaben unſerer Wirtſchaft. Und dieſe Roh ſtoffe ſind es, die dem Beſucher hier gewiſſer⸗ maßen in Freiheit dreſſiert vorgeführt wer⸗ den, wenn ſie auch argen Zwang erdulden müſſen, bis ſie in den Länden verkauft werden können. Daß aus dieſen 2500 Löchern in einer Spinndüſe für Kunſtſeide die unerhörte Sin⸗ fonie der Arbeit und der Schönheit entſtehen ſoll, möchte man nicht glauben, wenn nicht vor den eigenen Augen aus einem undifinierba⸗ ren dicken Brei der Faden entſtände, der da⸗ Ausgangsmaterial zu den Kunſtſeiden liefert. Was iſt dagegen der Webſtuhl der Bronzezeit, der aus ſchnurdicken Hanf⸗ fäden die Bekleidung für unſere Vorfahren entſtehen ließ? Was iſt in unſerer Wohnung heute nicht alles„Textilie?“ Bett⸗ und Leib⸗ wäſche ſo gut, wie der Teppich das Einhole⸗ netz oder die Telephonſchnur. Verbandsſtoffe rangieren hierunter, wie auch Buchbinderlei⸗ nen. Kleider, Ruckſäcke. Segel, Zelte. Filz⸗ hüte und ſchließlich Treibriemen und Schiffs⸗ taue Daß ein ſolches 25 m lang. 27 em ſtark aus 2100 Einzelgarnen zuſammengeſetzt und über 20 Zentner ſchwer ſein kann, ſieht man auf dieſer Ausſtellung. Mit der Kunſtſeide hat es allerdings nichts zu tun, ſo wenig, wie das 25 m lange Fiſchnetz das ſich ebenfalls präſentiert. Aber man begreift, daß eine ſol⸗ che Wirtſchaft ſinnvoll geleitet werden muß. Atmoſphäre geſchaffen werden dings auch eine einzige Anfrage über die Grauſamkeiten der Bolſchewiſten geſtellt hätte und erinnerte daran, daß auch die Grauſamkeiten in der Sowjetunion von Seiten der Labour-Party wenig Verurteilung gefunden hätten. Bei aller Ablehnung von Ausſchreitun⸗ gen müſſe man noch darauf achten, daß dieſe Verurteilung nicht parteipolitiſch beeinflußt würde. Der Wert dieſer Erklärung werde auch nicht durch die Anſicht der konſervativen Abgeordne⸗ ten, der Herzogin von Atholl, beeinträchtigt, die unbefangen eine Zuſammenarbeit zwiſchen Eng⸗ land und der Sowjetunion empfahl, um eine „überlegene militäriſche Gewalt mit ſtärkeren natürlichen Hilfsquellen und einer ſtärkeren moxraliſchen Haltung“(!) zu bilden. Llond George wandte ſich den Weſt⸗ paktverhandlungen zu. Wenn England, ſo ſagte er, mit den vier großen Weſtmächten zu einem Abkommen und zu einer wirklichen Vorſtändi⸗ gung kommen könnte, ſo würde damit eine neue Er kenne aller⸗ die darin liegenden Schwierigkeiten. r Deutſchlands habe ſeine Bereit⸗ ſchaft erklärt, ein Abkommen mit den Weſtmäch⸗ ten zu unterzeichnen, habe aber ebenſo klar ge⸗ macht, daß er unter den gleichen Bedingungen keinen Vertrag mit Sowjetrußland abſchließen würde. Zu den Berichten aus Abeſſinien übergehend, ſchlug ſich Lloyd George ganz auf die Seite der Oppoſition. Er wandte ſich ſodann der Lage im Mittelmeer zu und erklärte, daß Muſſolini Italien dort zur vorherrſchenden Macht machen wolle. Im öſt⸗ lichen Mittelmeer habe er das praktiſch ſchon erreicht. Wenn jetzt auch noch Spa⸗ nien faſchiſtiſch würde, müßte es ein Staat von der Gnade Italiens werden. Da ſei weiter Ceuta, ſodaß die Straße von Gibraltar blockiert werden könnte. Die Baleariſchen In- ſeln zerſchnitten die Verbindung zwiſchen Frank⸗ reich und Nordafrika. Llond George erwähnte dann, gerade jetzt den Brief eines verſtorbenen Staatsmannes geleſen zu haben, der ſich mit der Frage befaßt habe, ob England an Italien Britiſch⸗ Somaliland abtreten ſollte. In dem Brief ſei ausgeführt worden, daß Ita⸗ lien das Somaliland garnicht wolle, ſondern Abeſſinien. Wenn es aber Abeſſinien habe, be⸗ herrſche es praktiſch den Sudan, bedrohe Kenya und bedeute eine Gefahr für die Ver⸗ bindungswege nach Indien. Italien beginne das ſchon zu tun. Der Brief ſei faſt wie eine Warnung aus dem Grabe eines gro⸗ ßen Staatsmannes des Empire. Aber England laſſe gleiches in Spanien zu. Es laſſe Muſſo⸗ lini ſich eine Stellung bauen, von der er lebens⸗ wichtige engliſche Verbindungswege beherrſchen könne Zu welcher Politik wolle die Regierung nun ſtehen? Für die Regierung ſprach Staatsſekretär Cranborne, der es ablehnte, auf die Haupt⸗ fragen der Außenpolitik einzugehen. Er er⸗ klärte, daß er die Bemerkungen Lloyd Georges an Eden weiterleiten werde. Die Entwicklung in Spanien ſei nicht ſo, wie ſie in der Debatte geſchildert wurde. Er ſehe feinen Anlaß für die Behauptung von der be⸗ vorſtehenden Verſchiffung italieniſcher Diviſio⸗ nen. Die Lage ſei gewiß enttäuſchend, aber er mache die Oppoſition darauf aufmerkſam, daß ſie auch außerordentlich heikel ſei. Eine un⸗ überlegte Handlung könnte leicht die Situation noch verſchlimmern und das wolle die Regierung vermeiden. 5 Damit endete die Debatte und das Haus ver⸗ tagte ſich bis zum 6. April. Gauleiter Sanckel ſprach in der Ichweiz Ueberall ſtolzes Bekenntnis zum Deutſchland Adolf Hitlers Weimar, 27. März. In vier machtvollen Kundgebungen der Parteigenoſſenſchaft und der reichsdeutſchen Kolonien in Baſel, Bern, Zürich und Davos ſprach im Verlauf der letzten Woche Gauleiter Reichsſtatthalter Fritz Sauckel. An allen Kundgebungen nahm der deutſche Geſandte von Weizſäcker teil. In Davos beſuchte der Gau⸗ leiter das deutſche Kriegerkurhaus und die deut⸗ ſchen Heilſtätten, in denen Hunderte von Deut⸗ ſchen Geneſung fanden und ſuchen, und über⸗ brachte den Aerzten, Angeſtellten und Heilung⸗ ſuchenden die Grüße der Heimat. Alle Kundge⸗ bungen waren ein Bekenntnis zum Deutſchland Adolf Hitlers, der Beweis, daß Guſtloffs Ar⸗ beit nicht umſonſt war und daß ſein Erbe in ſeinen Gefolgsmännern lebt. Dieſe Kundgebun⸗ gen werden in den reichsdeutſchen Kolonien der Schweiz noch lange nachklingen und Widerhall finden. Gauleiter Sauckel forderte von ſeinen Partei⸗ und e ſtrengſte Disziplin gegenüber den Geſetzen des Gaſtlandes, die wir peinlich genau beachten, und auf der andern Seite von den ausländiſchen Zeitungen wahr⸗ hafte Berichterſtattung, wie ſie die deutſche Preſſe vorbildlich übt. Eröffnung der Variſer Wellaus⸗ flellung am 2. Mai? Paris, 26. März. Bei einem Empfang der bei dem Generalkommiſſariat für die Weltaus⸗ ſtellung zugelaſſenen Journaliſten erklärte der Propagandaleiter der Ausſtellung auf Befra⸗ gen, daß die Weltausſtellung auf feden Fall am 1. Mai eingeweiht und am 2. Mai eröffnet werden würde. a 16 zum Tode Verurkeilte begnadigt Salamanca, 27. März. Staatschef Ge⸗ neral Franco hat die während der letzten Jahre der Republik nicht mehr ausgeübte alte ſpani⸗ ſche Sitte wieder aufgenommen, am Karfreitag einige zu Tode Verurteilte zu begnadigen. 16 Perſonen, darunter Offiziere, Unteroffiziere und Polizeibeamte, die auf marxiſtiſcher Seite gekämpft und wegen ſchwerer Verbrechen vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden wa⸗ ren, wurden begnadigt. Dor Aufnahme Uegyylens in den Völkerbund Gen f. 25. März. Wie das Völkerbundsſekre⸗ tariat mitteilt, wird die außerordentliche Ta⸗ gung der Versammlung zur Aufnahme Aegyptens in den Völkerbund am 26. Mai in Genf beginnen, da die Mehrzahl der Mitglieder ſich mit dieſem Datum einverſtan⸗ den erklärt hat. Der ſpinnbare Stein. Bekanntſchaft mit dieſem Wunderding haben wir jeden Tag ſchon gemacht: Zum Beiſpiel iſt der feuerfeſte Unterſetzer auf unſeren Koch, maſchinen eine„Textilie“, deren Ausgangs⸗ ſtoff verſponnen werden muß. und das iſt der — Aſbeſt! Als Stein in Brüchen zutage ge⸗ fördert, kommt er hier auf der Ausſtellung zu Verarbeitung. Aber wir wollten ja den Frauen Hinweiſe zum Studium der Ent⸗ ſtehung der Kleiderſtoffe geben. Nun, am Ber⸗ liner Funkturm tut ſich während der Zeit vom 24. März bis zum 11. April ein Farben⸗ und Formenrauſch auf. der allerdings oft mit den wundervollen Gebilden zu tun hat, die wir Abendkleider nennen, öfters aber noch di⸗ Frau in ihrem enaſten Wirkungskreis betrifft Eingeſponnenes Leben Da ſitzen ſeit Jahren unſere Wiſſenſchaftler und probieren an Faſerſtoffen herum, die ſo unſcheinbar ausſehen, daß ſie Begeiſterung nur unſchwer zu erwecken vermögen. Mit Mi⸗ kroſkopen und Röntgenapparaten durchſchau; man die Faſern des Flachſes und der Seide webe, Stoffe in leuchtenden Farben oder mit der„echten“. Schon vor Jahrhunderten kann- te man ſie, aber der Flachs war ein ſtörriſchen Burſche, der entweder einen auten Oelertrag oder einen auten Faſerertrag abgab. Der Baſtardflachs, den die Männer der Wiſſen⸗ ſchaft uns jetzt präſentieren, aibt beides her und ſoll die Kulturpflanze der Zukunft wer⸗ den. Die Natur wird vervollkommnet.— wie man das fertig brinat, zeigt man auf der Ausſtellung. Offen vor unſeren Augen zeig, ſich der Wergegang der Zellwolle, dieſes Stof⸗ fes. der Baumwolle erſetzen ſoll. Schöne Ge⸗ gebrachten hängt und mattem Schimmer, mit ausdrucksvoller Pra⸗ guna oder ſeidenglatt, ſo zeigt man eine ge⸗ ſponnene Welt der Textilien dem Beſchauer. Hochleiſtungsmaſchinen und herrliche Spitzen Neben modernen Webſtühlen ſtehen Hoch⸗ leiſtungsmaſchinen und die Wirkmaſchinen, die die hauchdünnen Fäden zu Maſchen und Ketten vereinigen. Gleich daneben aber kom⸗ men wir in eine Welt, die vor zwei, drei Jahrhunderten ſchon Schätze alter deutſcher Textilkultur kannte und die uns bewahrt wurden. Mittelalterliche Hauben. reichgeſtickte Gewänder, goldene Brokate und Gobelins breiten ſich aus und beweiſen uns handwerk⸗ liche Kunſt und künſtleriſchen Sinn vergange⸗ ner Zeiten. Ein Modealbum, ſo groß, daß es alle dieſe Schätze bergen könnte, aibt es nicht, aber die Ausſtellung will dieſes Modebuch ſein, in dem jeder blättern kann. „Prinzeſſin Zelluoſa“ Während in den Hallen alle Berufe der Tex⸗ tilwirtſchaft am Schaffen ſind, wird auf der großen Bühne einer Halle die„Textil⸗Revue“ abrollen. Eine große Schau iſt hier von Dich⸗ tern, Komponiſten und Bühnenbildnern zu⸗ ſammengeſtellt worden, die ohne Pauſen von 11 Uhr bis zum ſpäter Abend läuft. Da wird ſich Prinzeſſin Zelluloſa herumplagen müſſen mit Herrn Meckerites. der ſtur am Alther⸗ 5 ſein härenes Gewand nicht ablegen will ſondern es gegen Fort⸗ ſchritt und Neuerung verteidigt. Bis ſchließ⸗ (ich die Prinzeſſin und„Seine Textilen;“ doch den Sieg davontragen Das„Lied vom fertigen Kleid“ geſungen, getanzt und beglei⸗ tet von hundert ſchönen Frauen, beendet die Vorführung. e n ſe 0 ſchlend tollen und ber Zürich Woche lel. An deſandte er Gau: ie deut; u Deut. hiſtpln die pit anden 1 vahr⸗ deulſche I ang ber luis 4 bet Wo eden und an big ef Ge⸗ 1 Jehte e ſpani⸗ rfreitag igen. ffiziete Seite n dom en vo⸗ LL pshekke⸗ che Le ahne 9% N. l det erſtan⸗ eee r dd ine ge⸗ haue! iten 7 Ruhige Beurleilung der Lage Sfimmungsumſchwung der franzöſiſchen Preſſe„Journal“ rügt die Unverſchämtheilen des Jowierbolſchafters Paris, 26. März. Die etwas lärmende Propaganda, die die franzöſiſche Preſſe im An⸗ Kuß an die Unterredungen des franzöſiſchen Außenminiſters mit den Botſchaf⸗ tern Englands und Deutſchlands über die angeblichen Abſichten der franzöſiſchen Regierung hinſichtlich der Lage in Spanien gemacht hat, macht am Freitag einer weſentlich Euhigeren Betrachtung der Lage Platz. Die nüchterne Haltung der politiſchen Kreiſe Englands hat auch die hieſige Preſſe ver⸗ anlaßt, ſich etwas zurückhaltender auszudrücken. Während man noch vor 24 Stunden von der Möglichkeit einer engliſch⸗franzöſi⸗ chen Flottendemonſtration und von einer Anrufung des Völkerbundes ſprach, betont man heute, daß der franzöſiſche Außen⸗ miniſter niemals etwas anderes gewollt habe als die ſtrikte Durchführung der im Londoner Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchri gemeinſam gefaßten Be⸗ chlüſſe. Nachdem ſchließlich auch noch das Manöver mißlungen iſt, eine Breſche in die deutſch⸗italieniſche Einheitsfront zu ſchlagen und der öffentlichen Meinung glaubhaft zu machen, daß Berlin mit dem Vorgehen Roms nicht ganz einverſtanden ſei, ſieht man ſich heute zu der Feſtſtellung gezwungen, daß die Achſe Berlin— N Rom feſter denn je iſt, und daß der Londoner Ausſchuß bis auf weiteres das einzige Organ darſtellt, das ſich mit der ſpaniſchen Frage zu beſchäftigen hat. Man ſpricht plötzlich von einer Entſpannung. Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ ver⸗ ſucht die Haltung der engliſchen Regierung da⸗ durch zu erklären, daß die Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters gegenüber dem engliſchen Botſchafter den Tatſachen vorausge- eilt ſeien. Delbos habe als Ausgangspunkt ſeiner Erklärungen eine Lage angenommen, die man in London noch als zweifelhaft anſehe. Vorläufig ſeien Paris und London ſich jedoch darüber einig, daß ſämtliche Fragen der Ein⸗ miſchung ausländiſcher Staaten in den ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg ausſchließlich im Londoner Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß behandelt werden müßten. „Jour“ bedauert es, daß man der Unter⸗ redung zwiſchen dem franzöſiſchen Außenmini⸗ ſter und dem engliſchen Botſchafter in der Oef⸗ fentlichkeit einen zu breiten Raum gegeben habe. In halbamtlichen Kreiſen erkläre man jetzt, daß der franzöſiſche Außenminiſter den engliſchen Botſchafter lediglich darauf aufmerkſam gemacht habe, daß die im Londoner Aus⸗ ſchuß feſtgelegten Kontrollmaß⸗ nahmen ſtrikt durchgeführt wer den müßten. 2 2 Der Außenpolitiker des„Journal“ iſt empört über die ſowjetruſſiſche Haltung. Das anver⸗ ſchämte Vorgehen des ſowjetruſſiſchen Botſchaf⸗ ters in London ſei nichts weiter als ein Fiſchen im trüben Waſſer. Es gehöre wirklich eine ſtarke Doſis Frechheit dazu, wenn der Vertreter einer Regierung, die in allen anderen Ländern ganz offen die Revolution organiſiere von einer an⸗ geblichen Verletzung des Menſchenrechtes ſpreche. Die einzige Entſchuldigung ſei die, daß man dieſer Anmaßung Vorſchub geleiſtet habe, indem man eine Regierung in den Familienkreis auf⸗ genommen habe, die ſich niemals von der Drit⸗ ten Internationale getrennt hat, deren Ausſchuß noch auf ſeiner ſiebenten Tagung die anarchiſti⸗ ſche Propaganda bei den beſten Freunden ge⸗ fordert hat. 23.„Hindenburg“ von der erſten Züdamerikafahrk zurück ranffurt a. M., 27. März. Das gu„Hindenburg“ iſt in der Nacht zum Samstag von ſeiner erſten Südamerikafahrt zurückgekehrt. Das Luftſchiff erſchien um 2.30 Uhr über Frankfurt, kreuzte mehrere Stunden über der Stadt und der Umgebung und lan⸗ dete, nachdem es hell geworden war. um 6.26 Uhr auf dem Luftſchiffhafen Rhein⸗Main. Die Kabinen des Luftſchiffes waren ſämtlich beſetzt. Schuhpolizeibeamler in der Umgebung von Berlin erſchoſſen Berlin, 26. März. Am Mittwoch, den 24. März, zwiſchen 19 und 21 Uhr, wurde auf der Chauſſee Grünau— Schmöckwitz der mit ſeinem Fedier auf einer Streife begriffene 33jährige evier⸗Oberwachtmeiſter der Schutzpolizei Artur Herrmann bei der Feſtſtellung einer verdäch⸗ tigen Perſon von dieſer erſchoſſen. Für Anga⸗ ben, die zur Auftlärung des Verbrechens führen können, hat der Berliner Polizeipräſident eine Belohnung ausgeſetzt. olitiſche Aufwiegler geführden die argen⸗ * 8 tiniſche Landwirtſchaft Buenos Aires, 26. März. Die Vertre⸗ tung der Landwirte in Roſario erſuchte den Landwirtſchaftsminiſter dringend, gegen eine ſy⸗ ſtematiſche Hetze unter den Erntearbeitern ein⸗ uſchreiten, die trotz ihrer guten Entlohnung orderungen geſtellt haben, die nicht einen wirt⸗ chaftlichen, ſondern politiſchen Hintergrund haben dürften. Man befürchtet ſonſt Störung der Erntearbeit. 50 i J Das Organ der Marxiſten„Libertad“ ver⸗ langte von der Stadtverwaltung Buenos Aires einen monatlichen Anzeigenauftrag über 700 Peſos unter der Drohung, daß das Blatt ſonſt ſeine politiſche Haltung gegenüber der Stad“⸗ verwaltung ändern werde. Flugzeug bei Notlandung zu Bruch gegangen Hannover, 26. März. Auf einem Ueber⸗ führungsflug von Berlin nach Köln mußte am Freitag vormittag eine Maſchine in der Nähe von Hannover infolge Motorenſtörung bei unſichtigem Wetter eine Notlandung vornehmen, wobei das Flugzeug ſchwer beſchä⸗ digt wurde. Von den Inſaſſen kam der Ange⸗ ſtellte der Werkſtättenleitung Staaken Thön⸗ neſſen ums Leben. Die zweiköpfige Beſatzung und zwei weitere Angehörige der Lufthanſa wurden teils ſchwer verletzt, während ein Stu⸗ 3 der an dieſem Flug teilnahm, unverletzt ieb. Bolſchewiſtiſche Angriffe zurück- geſchlagen §8 Salamanca, 27. März. Der Hee⸗ resbericht des Oberſten Befehlshabers in Sala⸗ manca vom Freitag meldet, daß vereinzelte bolſchewiſtiſche Flugzeuge die Städte Huesca und Saragoſſa bombardiert haben, wodurch mehrere Perſonen getötet und verwundet wur⸗ den. Ein bolſchewiſtiſcher Angriff an der Ma⸗ drider Front im Abſchnitt Majadahonda wurde abgewieſen, wobei die Bolſchewiſten einige Tote und; zahlreiche Verwundete zurückließen. Auch ein Angriffsverſuch an der Guadalajarafront konnte zurückgeſchlagen werden. Die Südarmee meldet Infanterie⸗ und Artilleriefeuer an der Cordobafront. Bolſchewiſlen unler ſich 85 Paris, 27. März. Nach einer hier einge troffenen Meldung ſind an der Guadalajara⸗ front ſchwere Zwiſtigkeiten innerhalb der bol⸗ ſchewiſtiſchen Banden ausgebrochen. Bei Tara⸗ cena ſei es wegen der Verteilung der Lebens⸗ mittel zu einem Feuergefecht zwiſchen ſpaniſchen Milizmännern und Angehörigen der Interna⸗ tionalen Bigade gekommen, bei dem 14 Miliz⸗ männer getötet und 37 verletzt worden ſeien. Auf Seiten der Internationalen Brigade ſeie! im Verlauf der Schießerei, bei der die Miliz⸗ männer ſich ſchließlich ſogar eines Tanks bedien⸗ ten, 31 Mann ums Leben gekommen. Jür 3 ¼ Millionen Dollar Bomben⸗ flugzeuge New Pork, 286. März. Die„Los Angeles Vultee Airplane Corporation“ erhielt von einer ausländiſchen Macht, die, wie die Geſell⸗ ſchaft bemerkt, nicht genannt werden will, einen Auftrag zum Bau von beſonders ſchnellen Bom⸗ benflugzeugen im Geſamtwert von 3½ Mill. Dollar. Im einzelnen ſollen geliefert werden 40 leichtere Bombenmaſchinen mit einer Stunden⸗ leiſtung von 360 km und einem Aktionsradius von 4000 km. Die Flugzeuge ſollen ausgerüſtet ſein mit ſechs Maſchinen 1937 575 und ſollen mit drei Mann Beſatzung Bomben im Gewicht von insgeſamt 500 kg befördern können. Bon den Kämp jen um Madrid Verwundetentransport durch ein zerſtörtes Dorf. (Scherl Bilderdienſt, K.) CCC ³Ü1 ¹ꝛ ͥ dd ·dddddßdßcd/GßGGßGꝓꝓ /cwßßGßcdcßGßGGcbdcßwGGbGGGTbTGTbPbPTbTVbGTPTPTVTTVTVTbTVTVbTVTVTbTVTbTTTTT Trenlers Triumph in Slullgarl „Condottieri“ ſtaatspolitiſch und künſtleriſch Die Welturaufführung des Luis Trenker⸗Films der Tobis Rota„Condot⸗ tieri“ in Stuttgart wurde zu einem glanzvol⸗ len Ereignis, das ſein Gepräge durch die An⸗ weſenheit der führenden Männer der Partei, des Staates, der Wehrmacht, der SA. und SS. und der hohen italieniſchen Gäſte erhielt. Tren⸗ ker, der mit ſeinen engſten Mitarbeitern ſchon am Vorabend in Stuttgart eingetroffen und trotz der ſpäten Stunde von einer jubelnden Menge empfangen worden war, wohnte der Aufführung ſeines Films im AUniverſum der Schwäbiſchen Urania bei. Das feſtlich geſtimmte Haus, in dem Trenker bereits drei ſeiner frü⸗ heren Filme ſtarten konnte, ſpendete ihm und ſeiner Filmſchöpfung begeiſterten Beifall. Im⸗ mer wieder mußte ſich Trenker dem Publikum zeigen. Nach der Vorſtellung fand im Hotel Mar⸗ quardt eine Begrüßung der italieniſchen und der deutſchen Gäste ſtatt, zu der Dr. Strölin, der Oberbürgermeiſter von Stuttgart, einge⸗ laden hatte. Er unterſtrich in ſeiner Anſprache die herzlichen Beziehungen der Stadt Stuttgart zu Trenker und ſeinen Filmen. Der italieniſche wertvoll Tretto, Staatsminiſter a. D. Prof. Dr. Le h⸗ nich und Direktor Fritz Kaelber von der Tobis feierten Luis Trenker als einen Reprä⸗ ſentanten deutſcher Filmkunſt und begrüßten dankbar die deutſch⸗italieniſche Zuſammen⸗ arbeit, die in Trenkers„Condottieri“ einen ſo großartigen erſten Erfolg zeitigen konnte und damit die Vorausſetzung neuer gemeinſchaftlicher Zielſetzungen geſchaffen hat. Luis Trenker dankte dann in ſeiner urwüchſigen und tempera⸗ mentvollen Art allen italieniſchen und deut⸗ ſchen Freunden für die treue Mitarbeit und Unterſtützung. Zum Schluß ſprach Exz. Pau⸗ lucci di Calboli, der Präſident des Conſor⸗ zio per il film„Condottieri“. Seine Rede, die von Trenker zuſammenfaſſend überſetzt wurde, klang in ein Hoch auf den Führer und auf den Duce aus, in das alle Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Der Abend fand ſeine Krönung, als Staats⸗ miniſter Prof. Dr. Lehnich verkündete, daß der Film„Condottieri“ mit den Prädikaten „ſtaatspolitiſch und künſtleriſch wertvoll“ ausgezeichnet wurde. Generalkonſul Baron Malfatti di Monte Eine Momentaufnahme von der Uraufführung des Trenker⸗Films„Condottieri“ in Stuttgart. RNeichsaußenminiſter Dr. von Neurath, Oberbürgermeiſter Dr. Strölin, Luis Trenker und Staatsminiſter a. D. Prof. Dr. Lehnich. Photo: Holtmann/ Tobis Rota Die Stadt Frankfurt erbt Entſcheidung über die Stephani⸗Erbſchaft Frankfurt a. M., 25. März. Im Jahre 1935 verſtarb der Amerikaner Alfons Stephani im Krankenhaus in Dannemore im Staate New Pork. In ſeinem Teſtament von 1919 hatte er die Frankfurter Bank zur Alleinerbin eingeſetzt mit der Beſtimmung, aus dem Erlös eine Stiftung zugunſten Minderbemittelter zu errichten. Da der Erblaſſer wegen eines im Jahre 1889 begangenen Mordes verurteilt war und nach Feſtſtellung geiſtiger Mängel ſein Le⸗ ben in der genannten Krankenanſtalt zugebracht hatte, wurde ſein Teſtament von 1919 von ver⸗ ſchiedenen Seiten angefochten. Zur Vermeidung größerer Streitigkeiten unter den Erben wurde durch Vergleich unter allen Erbanwärtern über die Verteilung des Nachlaſſes eine Regelung ge⸗ troffen, die für jeden Fall gelten ſollte, gleich⸗ gültig, ob das Teſtament für gültig erklärt wird oder nicht. Durch dieſe Regelung wurde er⸗ reicht, daß auch die Verwandten des Erblaſſers, von denen verſchiedene in Deutſchland leben, in jedem Falle einen beſtimmten Anteil an der Erbſchaft erhalten. Das Gericht erſter Inſtanz hatte das Stephani'ſche Teſtament von 1919 für ungültig erklärt und die Beſtätigung ver⸗ ſagt. Das Berufungsgericht hat anſcheinend dieſes Urteil beſeitigt und die Beſtätigung zuge⸗ laſſen. Es wird abzuwarten ſein, ob etwa noch die Entſcheidung des Oberſten Amerikaniſchen Gerichts angerufen wird. Wie dieſe Entſchei⸗ dung auch ausgehen mag, in jedem Fall wird der Anteil, der für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung ſteht, weſentlich geringer ſein, als dies in verſchiedenen Zeitungsmeldungen ange⸗ geben wird. Der endgültige Betrag läßt ſich noch nicht abſchätzen. Der ganze Nachlaß be⸗ trägt aber nur einen Teil der in der Preſſe ge⸗ nannten Summe. Die Frankfurter Bank hat deshalb die Stiftung auch noch nicht ins Leben gerufen. Irgendwelche Verteilung von Erträgen aus der Stiftung kommt, ſolange die Verteilung des Nachlaſſes noch völlig im Unklaren iſt, na⸗ türlich nicht in Betracht. Die Stadt Frankfurt ſelbſt iſt an der Erbſchaft überhaupt nicht be⸗ teiligt. Grußlelegramm an den Führer Stuttgart, 25. März. Gelegentlich des Beiſammenſeins anläßlich der Uraufführung des deutſch⸗-italieniſchen Gemeinſchaftsfilmes „Condottieri“ ſandten deutſche und italieniſche Filmſchaffende dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſowie dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Dr. Goebbels, Begrüßungs⸗ telegramme. Weitere Telegramme wurden an den italie⸗ niſchen Staatschef Muſſolini, Miniſter Graf Ciano, Miniſter Alfieri und an den italieniſchen Botſchafter in Berlin, Atto⸗ lico, geſandt. Eine hochherzige Zpende 88 Duisburg, 25. März. Der Senior⸗ chef der„Demag“, Generaldirektor Dr. h. c. Wolfgang Reuter, hat dem Oberbürgermei⸗ ter der Stadt Duisburg eine Spende von 300 000 RM. übergeben, von denen 200 000 NMI. für den Bau der Duisburger Hitler⸗Jugend⸗ heime und 100 00 RM. für den Bau einer neuen Duisburger Berufsſchule beſtimmt ſind Franzöſiſches Militärflugzeug abgeſtürzl ds Paris, 27. März. Ein franzöſiſches Militärflugzeug iſt beim Flug von Caſablan⸗ ca nach Marakeſch. 15 Km. von Ber⸗Reſchid ent⸗ fernt, brennend abgeſtürzt. Die beiden Inſaſ⸗ ſen konnten nur noch als verkohlte Leichen aufgefunden werden. Amerikaniſches Großflugzeug abgeſtürzt 13 Tote Pittsburg, 26. März. In der Nähe von Pittsburg ſtürzte aus bisher noch nicht bekann⸗ ter Urſache ein Großflugzeug der Transcon⸗ tinental Weſtern Airlines ab. 13 Inſaſſen, darunter zehn Paſſagiere, fanden bei dem Unglück den Tod. Vahnfinnskak eines franzöſiſchen Land wirfs Vier Todesopfer Paris, 27. März. Ein 28 Jahre alter Land⸗ wirt, der vor Jahren in einer Irrenanſtalt un⸗ tergebracht war, dann als geheilt entlaſſen war und auf dem Beſitztum ſeines 60 Jahre alten Vaters wohnte, hat in einem Anfall von Tob⸗ ſucht ſeinen Vater, ſeine Mutter und zwei Nich⸗ ten erſchoſſen. Ferner hat er das Gut in Brand geſteckt. Von einer Anhöhe aus nahm er die Nachbarn, die Hilfe leiſten wollten, mit ſeinem Jagdgewehr unter Feuer. Gegen Tagesanbruch ſchoß er ſich ſelbſt eine Kugel durch den Kopf. Bei dem Brande ſind drei der vier Opfer des Wahnſinnigen verbrannt. Rieſenlawine im Orkler-Gebiet niedergegangen Mehrere Gebäude zerſtört Mailand, 26. März. In Trafoi im Ortler⸗ Gebiet ging in der Nacht zum Freitag eine La⸗ wine von ungeheuren Ausmaßen nieder, bei der jedoch glücklicherweiſe keine Menſchen zu ſchaden kamen. Die Volksſchule des Ortes wurde durch die Gewalt des Naturereigniſſes vollſtän⸗ dig dem Boden gleichgemacht, vier Häuſer wur⸗ den abgedeckt und andere arg mitgenommen. Die Kirche und das Pfarrhaus erlitten ſchwere Beſchädigungen. Neun Kinder, die in den Trümmern eines dieſer beſchädigten Häuſer ein⸗ geſchloſſen waren, konnten heil geborgen wer⸗ den. Zur erſten Hilfe und für die Aufräumungs⸗ * wurden ſofort etwa 100 Arbeiter ein⸗ geſetzt. — ä— .—— FF —— — ———— 8 ——.— . . —— 3 8 — ———— Uebergangsbeſtimmungen zur Schulreform Berlin, 25. März. Nachdem Reichserzieh⸗ ungsminiſter Ruſt bereits in mehreren Er⸗ laſſen die künftige Geſtaltung des höheren Schulweſens vorbereitet hat, hat er nunmehr Uebergangsbeſtimmungen erlaſſen, durch die das höhere Schulweſen aus ſeinem jetzigen Stand in die künftige endgültige Form über— geleitet wird. Aus den Uebergangsbeſtimmungen iſt deut⸗ lich zu erſehen, wie die künftige höhere Schu⸗ le des Dritten Reiches ausſehen wird. Maß⸗ gebend für ihre Geſtaltung iſt vor allem der Geſichtspunkt, daß der einheitlichen welt⸗ anſchaulichen Ausrichtung des deut⸗ ſchen Volkes auch ein einheitliches Schul⸗ weſen entſprechen muß, in dem die innere Ge⸗ ſchloſſenheit auch in ſeiner äußeren Verein⸗ heitlichunga zum Ausdruck kommt. Infolge⸗ deſſen iſt die bisherige Zerſplitterung der höheren Schule in zahlreichen Sonderformen einer ſtraffen Zuſammenfaſſung gewichen. Es gibt fortan für Jungen und Mädchen nur noch eine garundſtändige Hauptform der höhe⸗ ren Schule: die Oberrealſchule und für die Jungen außerdem eine Nebenform: das Gymnaſium. Die Oberrealſchule hat für Jun⸗ gen und für Mädchen daneben noch eine ver⸗ ſtärkte ſechsjährige Sonderform. die Auf bauſchule. Die grundſtändigen Schulen bauen auf der vierjährigen— bei beſonders begabten Kindern dreijährigen— Grund⸗ ſchule auf und umfaſſen acht Jahre. Zu dieſer Verkürzung der Geſamtſchulzeit von 13 auf 12 Jahre hat ſich der Reichserziehungsminiſter mit Rückſicht auf bevölkerungspolitiſche Forde⸗ rungen entſchloſſen. Die Angehörigen führen⸗ der Berufe hatten bisher eine ſo lange Aus⸗ bildunagszeit zu durchlaufen, daß ſie erſt ſpät in den Beruf kamen und infolgedeſſen erſt zu einer Zeit eine Familie aründen konnten, in der andere Berufsgruppen mit kürzerer Vor⸗ bildung länaſt Frau und Kinder batten. Der bevölkerunasvolitiſche Verluſt an geiſtig be⸗ ſonders befähigten Menſchen war aber auf die Dauer untragbar. Dieſe Schwieriakei“ wurde erböht dadurch, daß der Arbeits⸗ und Wehrdienſt wieder mehrere Jahre der Berufs- vorbildung hinzufügten. Die neuen Aufgaben des Vierjahresplanes machen es notwendig dieſe Verkürzung der Schulzeit ſofort einzu⸗ führen. Darauf gehen die vorzeitige Entlaſ⸗ ſung der Unterprimaner zurück und die ent⸗ ſprechenden Anordnungen des Reichserzieh⸗ ungsminiſters. Die Zwiſchenregelung iſt ſo getroffen worden, daß die Bildungsſtätten der vier oberen Klaſſen in drei Jahren zuſammen⸗ gefaßt werden. Aeußerlich erſcheint dieſe Maß⸗ nahme als ein„Ueberſpringen“ der Ober⸗ ſekunda. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich. daß die Verkürzung der Schuldauer nicht eine Herab— ſetzung der Leiſtunashöhe bedeutet. Die Aufbauſchulen nehmen Schüler auf, die ſechs Jahre die Volksſchule mit Erfolg beſuchten. Sie werden in ſechs Jahren zur Reifeprüfung geführt und ſind grundsätzlich mit einem Schülerbeim ver⸗ bunden. 8 Das äußerlich ſichtbarſte Unterſcheidunas⸗ merkmal der Schulformen iſt die Sprachenfolge. Bereits am 20. April 1936 hat der Reichs⸗ erziehungsminiſter angeordnet, daß für all/ höheren Schulen von Oſtern 1937 ab Ena⸗ liſch die erſte neue Fremdſprache ſein ſoll. Es wird die Oberſchule für Jungen und für Mädchen— entſprechend die Aufbauſchulen— in ihrer unterſten Klaſſe mit Enaliſch beain⸗ nen und dieſe Sprache bis zur Reifeprüfung als Fremdſprache durchführen. Die zweite Pflichtfremdſprache der Ober⸗ u. Aufbauſchu⸗ len von der dritten Klaſſe an wird Latein Da die erſte Fremdſprache dem germaniſchen Sprachkreiſe angehörte, mußte die zweite dem romaniſchen entnommen werden. Gegenüber dem Franzöſiſchen, das etwa hätte in Frage kommen können, hat das Lateiniſche den Vor⸗ zug, daß es die Grundſprache aller romani⸗ ſchen Sprachen iſt und die Erlernung weiterer romaniſcher Sprachen weſentlich mehr erleich⸗ tert. Außerdem iſt das Lateiniſche auch heute noch unentbehrlich für das tiefere Verſtänd⸗ nis unſerer geſchichtlichen Entwicklung und vor allem für gewiſſe Studien. Die Sprachenfolge der aymnaſialen Nebenform iſt Latein in der erſten und Griechiſch in der dritten Klaſſe. Die Oberſtufe der Fungen⸗Schule gibt die Möglichkeit, weitere Fremdſprachen zu erlernen. Für die gymnaſiale Nebenform iſt hier Engliſch Pflichtfach. Die Oberſtufe der Hauptform(Oberſchule)— nicht der Aufbau⸗ ſchule— wird in einen ſprachlichen und in einen naturwiſſenſchaftlich ⸗ mathematiſchen Zweig gegabelt. Für den ſprachlichen Zweig iſt eine dritte Fremdſprache als Wahlpflicht⸗ fach vorgeſehen. An den meiſten Schulen wird das Franzöſiſch ſein, jedoch beſteht je nach den örtlichen Bedürfniſſen auch die Mög⸗ lichkeit, eine andere Fremdſprache einzuſetzen. Dieſer Zweig iſt dafür auf der naturwiſſen⸗ ſchaftlich⸗mathematiſchen Seite entlaſtet. Um⸗ gekehrt begnügt ſich der andere Zweig mit den beiden Fremdſprachen, ſogar mit verminderter Stundenzahl und verſtärkt den Unterricht in den Naturwiſſenſchaften und der Mathematik durch Stundenerhöhung mit Hinzunahme be⸗— ſonderer Arbeitsgemeinſchaften. Die Gabelung hat nicht den Zweck, der künftigen Berufsausbildung vorzugreifen, ſondern ſoll den Schülern nur Gelegenheit geben, entſprechend ihrer beſonderen Veran⸗ laguna und Berufsneigung ein vertieftes Können zu erwerben Die Aufbauſchulen für Jungen werden auf der Oberſtufe nicht gega⸗ belt, nehmen aber gleichfalls eine dritte neuere Fremdſprache als Wahlpflichtfach hinzu. Die höheren Mädchenſchulen haben ſämtlich die Form der Oberſchule. Mit Rückſicht darauf, daß ſie gegenüber den Jun⸗ genſchulen beſonderen Unterricht bezüglich des Frauenſchaffens haben, begnügen ſie ſich auf der Unter⸗ und Mittelſtufe mit dem Eng⸗ liſchen als einziger Fremdſprache. Die Ober⸗ ſtufe zeigt zwei Formen. Die Hauptform im Sinne nationalſozialiſtiſcher Mädchenerzieh— ung iſt hauswirtſchaftlich gerichtet(ein- oder dreijährige Frauenſchule). Die Hauptarbeit liegt hier in den Fächern des hauswirtſchaft⸗ lichen und künſtleriſchen Schaffens. Sie be⸗ hält das Engliſche als einzige Fremdſprache. Neben ihr ſteht die ſprachliche Form, die als zweite Pflichtfremdſprache das Franzöſiſche anführt und daneben die Möglichkeit gibt auch drei Jahre lang Latein zu treiben. Die Aufbauſchule für Mädchen geſtaltet ihre Ober⸗ ſtufe nach der hauswirtſchaftlichen Form der Oberſchule. Es iſt ohne weiteres einleuchtend, daß eine ſo grundlegende Neuordnung nicht von heute auf morgen an die Stelle der alten Form geſetzt werden kann. Andererſeits war es untragbar, daß die Klaſſen der bisherigen Schulformen noch acht Jahre lang unverän⸗ dert arbeiten und daß gewiſſermaßen zwei grundſätzlich verſchiedene Formen jahrelang nebeneinander beſtehen blieben. Die neuen Grundſätze werden daher nicht nur für die künftige unterſte Klaſſe der höheren Schulen eingeführt. Vielmehr ſetzen die Uebergangs⸗ beſtimmungen mit der Reform an zwei weite⸗ ren wichtigen Punkten der höheren Schule ein: dem Beginn der Mittelſtufe und der Oberſtufe. Selbſtverſtändlich kann hier die Umwandlung nur ſo erfolgen, daß Schonung des einmal Gewordenen u. Notwendigkeit der Aenderung nur unter Berückſichtigung beſon⸗ derer Verhältniſſe in den einzelnen Schulen entſchieden werden kann. Reichserziehungsmini⸗ ſter Ruſt hat daher auf einengende Vorſchrif⸗ ten verzichtet in der Ueberzeugung, daß natio⸗ nalſozialiſtiſche Behörden und Erzieher auf Grund ſeiner Richtlinien und im Hinblick auf das Geſamtziel den richtigen Weg finden werden. Dieſe Vereinheitlichung des höheren Schul⸗ weſens im ganzen Reich beſeitigt— abge⸗ ſehen von der tiefgretfenden inneren Wirkung — auch die großen äußeren Schwie⸗ rigkeiten, die bisher aus der Vielgeſtal⸗ tigkeit des höheren Schulweſens erwuchſen Mit vollem Recht haben ſich zahlreiche Eltern immer wieder beſchwert, daß ſie bei einem Wohnungswechſel nicht in der Lage ſeien ohne große geldliche und zeitliche Opfer ihre Kinder am neuen Wohnort einzuſchulen. In Zukunft wird überall da, wo überhaupt eine grundſtändige höhere Schule iſt, die Haupt⸗ form(Oberſchule) vorhanden ſein. das Gym⸗ naſium tritt— von ganz geringen Ausnah⸗ men abgeſehen— nur dort auf, wo ſich auch die Hauptform befindet. Mit dieſer Neuordnung iſt die äußere Form der künftigen nationalſozialiſtiſchen höheren Schule vorgezeichnet. Auch die Richtlinien, für die innere Umgeſtaltung der Bildungsarbeit liegen ausgearbeitet vor und werden in ab⸗ ſehbarer Zeit herausgegeben werden. Da ſich in den vier Jahren ſeit dem Umbruch auch die Lehrerſchaft der höheren Schule in ernſter Ar⸗ beit auf die neuen Aufgaben eingeſtellt hat, reift nunmehr die Zeit heran, wo die Erzieh⸗ ungsgrundſätze des Nationalſozialismus voll in die Tat umgeſetzt werden können. „deulſches Landvolk, an die Arbeit!“ Ein Ruf Darrés Berlin, 25. März. Anter Die Stunde iſt gekommen“ wendet ſich der Reichsbauernführer, Reichsminiſter Darré, in der„NS.⸗Landpoſt“ an das deutſche Landvolk. Adolf Hitler und die NSDAP., ſo ſagt er u. a., haben nach 1933 wahr gemacht, was ſie vor 1933 verſprachen. Dies iſt eine ein⸗ fache Tatſache. Aber jetzt iſt die Stunde gekommen, wo wir unſerem Führer hierfür unſeren Dank abſtatten können und werden. Der Führer braucht uns, weil er Deutſchland nur frei machen kann, wenn wir auf dem Gebiet der Ernährungsſicherung ihm die Anabhän⸗ gigkeit vom Ausland verſchaffen. Damit iſt die hiſtoriſche Stunde für das deutſche Landvolk gekommen: durch Leiſtungsſteigerung ſeinen Wert für die Volksgemeinſchaft erweiſen dem Leitwort und damit für die Zukunft den eigenen Kindern und Kindeskindern einen Ehrenplatz innerhalb der Volksgemeinſchaft ſichern. Der Reichs⸗ bauernführer ermahnt das Landvolk, ſich nicht mit dem zu beruhigen, was bisher ſchon in den Erzeugungsſchlachten geleiſtet wurde. Er fragt, wo Deutſchland wohl wäre, wenn Adolf Hitler anfangen wollte, auf ſeinen Leiſtungen auszu⸗ ruhen. Auf jedem Hof gebe es noch verbeſſe⸗ rungsfähige Betriebszweige und könne man noch die betriebswirtſchaftlichen Vorausſetzun⸗ gen verbeſſernßf Hier gelte es in erſter Linie an⸗ zupacken.„Di Vorausſetzungen für eine weſent⸗ liche weitere Steigerung der landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugung ſind“, ſo ſchließt Darré,„nun⸗ mehr geſchaffen. In dieſem Sinne, deutſches Landvolk, an die Arbeit!“ Mietſteigerungen ſind ſtrafbar! 88 Berlin, 25. März. Es iſt bekannt ge⸗ worden, daß Hausbeſitzer verſchiedentlich ver⸗ ſucht haben, zum 1. April Mieterhöhun⸗ gen vorzunehmen. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung weiſt deshalb nachdrücklich auf folgendes hin: 1. Mietſteigerungen in Altbau wohnungen, die nicht unter das Reichsmietengeſetz fallen(in Berlin alle Woh⸗ nungen mit einer Friedensmiete über 100 NM. monatlich), ferner in allen Neubauwohnungen, Umbauwohnungen und allen gewerblichen Näumen ſind verboten. Auch der Mieter macht ſich ſtrafbar, wenn er eine höhere Miete bewilligt. der Inh 2. Auch bei kleinen Alt wohnungen. die dem Reichsmietengeſetz unterliegen. d. h. in Berlin in der Regel Wohnungen mit einer Friedensmiete bis zu 100 Mark monatlich, iſt bei laufenden Mietverhältniſſen eine einſeitige Steigerung durch den Hauswirt unzuläſ⸗ ſig. Eine Kündigung zum Zweck der Miet⸗ ſteigerung iſt durch das Mieterſchutzgeſetz ebenfalls verboten. 3. Zur Vermeidung von Härten kann der Vermieter in beſonders gelagerten Fällen einen Antrag auf Mieterhöhung bei der zuſtändigen Preisbildungsſtelle ſtellen. alt des ilalieniſch-jugoſlawiſchen Abkommens 88 Belgrad, 25. März. Zwiſchen dem jugo⸗ flawiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Stojadi⸗ nowitſch und dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano wurde in Belgrad am Donners⸗ tag abend ein Abkommen unterfertigt, das den Titel 8 „Politiſcher Vertrag“ trägt. In der Einleitung heißt es zur Begründung, die Vertragſchließenden ſeien der Anſicht, daß es im Intereſſe beider Staaten ſowie des allge⸗ meinen Friedens ſei, wenn ſie unter ſich Be⸗ ziehungen einer aufrichtigen und dauernden Freundſchaft befeſtigen. Sie ſeien von dem Wunſch geleitet, dieſer Freundſchaft eine neue Grundlage zu geben, und eine neue Aera in den politiſchen und wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Staaten einzulei⸗ ten. Auch ſeien ſie davon überzeugt, daß die Erhaltung und die Konſolidierung eines dauer⸗ haften Friedens zwiſchen ihren Staaten auch eine wichtige Vorbedingung für den Frieden Europas iſt. Daher hätten ſie beſchloſſen, ein Abkommen abzuſchließen. Artikel 1: Die hohen Vertragsteile verpflichten ſich, ihre gemeinſamen Grenzen ſowie auch die Seegrenzen der beiden Staaten an der Adria zu achten. Für den Fall, daß einer von ihnen Gegenſtand eines nichtprovozierten An⸗ griffs ſeitens einer oder mehrere Mächte wird verpflichtet ſich der andere Teil, ſich jeder Aktion zu enthalten, die dem Angreifer von Nutzen ſein könnte Artikel 2: Die Vertragsſchließenden verpflichten ſich, im Falle internationaler Komplikatio⸗ nen, und wenn ſie darin übereinſtimmen, daß ihre gemeinſamen Intereſſen bedroht ſind, oder daß ſie bedroht werden könnten, ſich über die Maßnahmen ins Einvernehmen zu ſetzen, die ſie unternehmen werden, um dieſe Intereſſen zu wahren. Nach Artikel 3 beſtätigen beide Vertragsteile erneut Willen, in ihren gegenſeitigen Beziehungen nicht zum Krieg als Inſtrument: ihrer nationalen Politik Zuflucht ihren zu nehmen und alle Streitigkeiten. ſowie Kon⸗ flikte, die zwiſchen ihnen entſtehen können durch friedliche Mittel zu regeln. In Artikel 4 verpflichten ſich die Vertragsteile, auf ihren Gebieten keinerlei Tätigkeit Raum zu geben, noch irgendwie zu unterſtützen, die gegen die territoriale Unverletzlichkeit oder gegen die beſtehende Ordnung des anderen Vertragsteiles gerichtet oder die ſolcher Natur wäre, daß ſie den freundſchaftlichen Bezieh⸗ ungen zwiſchen den beiden Staaten ſchaden würde Artikel 5 beſagt: Um ihren beſtehenden Handelsbezieh⸗ ungen einen neuen Aufſchwung zu geben, der den freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Staaten entſpricht, kommen beide Teile überein, ihren jetzigen Handelsaustauſch zu verſtärken und zu erweitern und die Voraus⸗ ſetzungen für eine umfaſſendere wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zu treffen. Zu dieſem Zweck werden in kürzeſter Zeit Sonderabkommen ab⸗ geſchloſſen. In Artikel 6 ſtimmen beide Teile darin überein. daß nichts in dieſem Vertrag als den beſtehenden internationalen Verpflichtungen der beiden Staaten widerſprechend angeſehen wird, welche Verpflichtungen übrigens öffent⸗ lich ſind. Nach Artikel 7 hat dieſes Abkommen eine Geltungs⸗ dauer von 5 Jahren. Kündigung muß 6 Monate vor Ablauf erfolgen., andernfalls gilt es als ſtillſchweigend auf je ein Jahr ver⸗ längert. Artikel 8 ſagt: Dieſer Vertrag wird ratifiziert. Er tritt in Kraft am Tage des Austauſches der Ratifikationsurkunden. Dieſer Austauſch wird ſobald wie möalich in Belgrad ſtattfinden. Gleichzeitig mit der Unterfertigung des Po⸗ litiſchen Vertrages fand am Donnerstagabend zwiſchen Dr. Stajadinowitſch und Graf Ciano auch die Unterfertigung des neuen Wirt- ſchaftsabkommens zwiſchen Jugoſlawien und Italien ſtatt. Rundfunk- Programm Sonntag, den 28. März 1937: Deutſchlandſender 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 9.00 Oſtermorgen ohne Sorgen. 10.00 Morgenfeier 10.45 Fantaſien auf der Wurlitzer Or⸗ gel. 11.00 Gedichte 11.30„Fauſt“. 12.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk. 14.30 Poln. Oſterlieder. 15.00 Schallpl. 17.30 Schöne Melodien. 19.40 Sportecho. 20.00 Rich Wagner⸗Konzert. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30—00 55 Tanzmuſik. Frankfurt 6.00 Hafenkonzert 8.00 Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10—8.45 Sendepauſe. 8.45 Orgelchoräle. 9.00 Chriſt⸗ liche Morgenfeier 9.45 Verſe und Proſa deutſcher Dichter. 10.00 Morgenfeier der HJ. 10.30 Chorgeſang. 11.15 Die Oſterglocke. 12.00 Konzert. 14.00 Kinder⸗ funk. 14.45 Oſtern in Südweſtafrika. 15.00 Geſchich⸗ ten und Muſik. 16 00 Konzert. 18.00 Hell klingt das Lied des Frühlings. 18.30 Sonntagabend— ver⸗ gnügt und froh... 19.40 Sportſpiegel 20.00 Opern- konzert. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Nachr. 22.15 Sportbericht. 22.30 Tanzmuſik. 24.00—02.00 Nacht⸗ konzert. Stuttgart 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Schneebericht. 8.05— 8.435 Sendepauſe. 8.45 Orgel⸗ choräle 9.00 Morgenfeier. 9.30 Deutſche Weltſchau 10.00 Morgenfeier der HJ. 10.30 Chorgeſang. 11.15 Die Oſterglocke 12.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk. 14.45 Oſtern in Südweſtafrika. 15.00 Deutſche Scholle. 16.00 Konzert. 18.00 Hell klingt das Lied des Frühlings 18.30 Sonntagabend— vergnügt und froh.. 19.40 Sportſpiegel. 2000 Opernkonzert. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Tanzmuſik 24.00—02.00 Weiter ſoll uns Freude winken. * Montag, den 29. März 1937: Deutſchlandſender 6.00 Hafenkonzert. 8.00—9.00 Sendepauſe. 9.00 Beſchwingte Weiſen. 11.00 Frühlingsgedichte. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 Schallpl. 17.00 Hörfolge. 18.00 Schöne Melodien. 19.40 Funkberichte und Sport. 20.00 Tanz der Oſterhaſen. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Nachtmuſic. 22.45 Seewetterbericht. 23.00— 24.00 Tanzmuſik. Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Wetter. 8.05—8.45 Sendepauſe. 8 45 Konzert. 9.00 Morgenfeiex. 9.30 Orgelmuſik. 10.00 Fröhl. Morgenmuſik. 11.00 Stim⸗ men der Völker. 12.00 Schloßkonzert. 14.00 Kaſperle. 14.45 Virtuoſe Kleinigkeiten. 15.15 Meiſter Lampe gibt uns eine hinter die Löffel. 16.00 Wie es euch gefällt. 18.00 Schubert⸗Trio. 18.45 Tanzmuſik. 19.30 Sportſpiegel. 20.00„Boccaccio“. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Nachr. 22.15 Sport. 22.30 Nachtmuſik. 24.00 02:00 Nachtmuſik. Stuttgart 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Wetter. 8.05—8.25 Sendepauſe. 8.25 Bauer, hör zu! 8.45 Kl. Morgen⸗ muſik. 9.00 Morgenfeier. 9.30 Orgelmuſik. 10.00 Schallpl. 11.00 Stimmen der Völker in Liedern. 12.00 Schloßkonzert. 14.00 Kaſperle. 14.45 Vituoſe Kleinigkeiten. 15.15 Plauderei mit Schallpl. 16.00 Wie es euch gefällt. 18.00 Schubert⸗Trio. 18.45 Tanz⸗ muſik. 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort. 19.45 Deutſche Weltſchau. 20.00„Boccacciv ine, 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter und Sport. 22.30 Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. ** Dienstag, den 30. März 1937: Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel, Wetter. Anſchl. Schallplatten. 6.30 Konzert. 8.00—9.00 Sendepauſe. 9.00—10.00 Sperr⸗ zeit. 10.00— 10.30 Sendepauſe. 10.30 Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Wir richten einen Kräutergarten ein. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört! 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter⸗ und Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Volkskunde. 15.45 Schallplatten. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Balladen. 18.20 Zeitungs⸗ ſchau. 18.40 Schallpl. 19.00 Und jetzt iſt Feierabend. 19.55 Die Ahnentafel. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Mu⸗ ſik⸗Expreß. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Beliebte Tanzkapellen. Frankfurt 6.00 Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05. Wetter, Schneebericht. 8.10 Gymnaſtik 8.30 Werkskonzert. 9.30 Muſik am Mor⸗ gen. 10.00—11.00 Sendepauſe. 11.00 Nachr. 11.15 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.30 Sportfſunk 11.45 Landfunk. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr 14.10 Muſikaliſche Rückantworten. 15.00 Volk und Wirtſchaft 15.15 Frauenfunk. 16.00 Fin⸗ niſche Klaviermuſik. 16.30 Unterhaltungsmuſik. 17.30 Sozialdienſt. 18.00 Konzert. 19.00 Dienſt an der Grenze. 19.30 Kampf dem Verderb. 19.40 Zeitfunk. 19.55 Wetter, Wirtſchaftsmeld., Programmänderungen. 20.00 Zeit, Nachr. 20.10 Großes Konzert. 22.00 Zeit, Nachr., Grenzecho. 22.15 Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Tanzmuſik. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 6.00 Choral, Zeit, Wetter. 6.05 Gymnaſttk. 6.30 Konzert. 8.00 Waſſerſtand. 8.05 Wetter, Bauern- funk. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Konzert. 9.45—11.30 Sendevauſe. 11.30 Für dich, Bauer. 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.00 Von Blumen und Tieren. 17.30 Schallplatten. 17.40 Stät⸗ ten der Dichtung in Schwaben. 18.00 Konzert. 19.43 Wie's Mariele aus der Dobrudſcha ſei Bäsle findet. 2000 Nachr. 20.10 Winnetou lebt— Old Shatter⸗ hand lebt. 21.25 Tanzmuſik. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.20 Zeitungsſchau. 22.40 Unterhal⸗ tung und Tanz. 24 0002.00 Nachtkonzert. Werbung bringt Erfolg! Im„Freiſchütz“ am Ostermontag Tanz Es ladet freundlichst ei: Peter Jochim Nr. 13 Sonntag, den 28. März eee P e Yſterſeuer Wenn in früheren Zeiten die 5 Oſterfeuer lohten, dann verbrann⸗ ten in ihrem Flammenwirbel alle Geräte, die altersſchwach und un⸗ tauglich waren. Dieſes Ueberant⸗ worten des nicht mehr Brauch⸗ baren ſollte ein Zeichen dafür ſein, daß nur das Starke, Lebensfähige Beſtand hat, daß das Schwache für den Untergang reif ſei. Dieſes Oſterfeuer zündet uns heute keiner mehr an, aber wir können es bei uns ſelber tun, in⸗ dem wir alles, was klein, dunkel und trübe in uns iſt, verbrennen. Freilich, ein ſichtbares Feuer werden wir dabei nicht auflohen laſſen, doch der Gedanke und Wille zu dieſer Tat kann unſeren ganzen Menſchen in Feuer bringen und das Trübe verzehren. Nicht im Nachtrauern um be⸗ gangenes Unrecht oder Leid liegt unſere Kraft, ſondern im Ueber⸗ winden und Aufbauen. Laſſen wir das Oſterfeuer in unſerem inneren Menſchen hell aufflammen, uns ſelbſt und unſeren Mitmenſchen zur Freude und zum Segen. Joks fluferſtehung Hieb für Hieb ſauſte das mät tige Beil auf den Hackſtock. De Kloben wollte nicht entzwei. Ein wirrer Aſtwuchs hielt ihn ver⸗ zwängt, wie eine Spinne umkrallt. Verbiſſen ſtak der Stahl im Kien⸗ holz. Jok aber ließ nicht nach. Aus allen Poren drang ihm bereits der Schweiß. Im Geſicht ſtanden dicke Tropfen, die bei jeder Bewegung wie von einem Regendach auf Arme, Holzſtock und Erde fielen. In naſſen Strähnen hing ihm das Haar in die Stirn. Endlich ſprang der Kloben entzwei. Sein Weib trat in die Hoftür und rief ihn zum Eſſen. Er ſah nicht auf, ergriff einen neuen Kloben und zählte den Reſt. Gott⸗ lob, nur noch drei— die Vieh⸗ arbeit ging dem Ende zu. Wieder rief das Weib. Jok wollte nicht Hatte Jok Schnaps im Leib, ſchalt er ſie einen Litaneikittel. Sie ſchalt Jok einen Heiden und ſetzte noch hinzu, daß man mit zwei Vaterunſer ſich kein Himmelreich erbeten könne. Die Wirtſchaft litt furchtbar unter ſolchen Umſtänden. Einige Tage ſpäter ſaßen die beiden Eheleute ſich wieder einmal gegenüber. Jok legte vorm Sup⸗ pentauchen den Löffel aus der Hand und ſtand auf. Auf die Frage N Britts, was er habe, ſagte er kurz: 22 „Ich mag nicht. Mag überhaupt 2 nimmer. Auseinandergeh'n wäre für uns das Beſte..“ In der Tür ſtand der Bruder. 72 Die beiden Männer blickten ein⸗ ander an, ſtarr, lange— bis Jok die Augen ſenkte. Eine Kanzel 1 voller Worte ſtürzte auf Jok; heilige und unheilige Worte praſ⸗ ſelten auf ihn nieder. Jok erwiderte kein Wort— viel⸗ leicht habe der fromme Mann decht . Wie ein Stück gleichgültiges Vieh trottete Jok durch das Tagewerk. Seine Ehe war nur noch im Kirchenbuch verzeichnet. „Lebzeit ſind wir verdammt, Weib— tot und verfault. Unſere Ehe iſt Betrug. Lebendig liegen wir in einer Truhe. So iſt es nicht Gottes Wille. Ich glaub' es nicht. Sag' dem Baum er ſoll nicht blühen, dem Acker, er ſoll nicht tragen. Dein Leib iſt ein ver⸗ dorrtes Brachfeld, dein Weibstum Unkraut und der Teufel geht drin um. Ich aber will nimmer bleiben O in der Truhe neben deinem kalten, eingeſchrumpften Sein...“ Lange und wortlos ſtarrte Britt auf Jok. Er war längſt ſchon im Stall. Sie ſtarrte noch immer. Und wortlos ging ſie an ihrem Bruder vorüber in die Stube und räumte den Hausaltar ab . 2 Der Tag des großen Leidens Photo Weltbilderdienst M FROHE OSTERN *——ẽ———————Kο—K—ÆEb—̃—h———̃—K—̃——————————————T—f————„„ hören. Wuchtig ließ er das Beil niederſauſen. Am Efßtiſch ſaßen Weib und Mann ſich gegenüber. Wortlos löffelten ſie die Brotſchnitten aus der Suppe. Hart waren die Züge des Weibes. Die Falten über und neben der Naſe redeten Verbiſſen⸗ heit und verhaltenen Groll. Ihr Tiſchgebet wollte ſo gar nicht zu dieſem Ausdruck paſſen. Jok ſaß wie ein Klotz. Die linke Hand geballt auf der Tiſchplatte. Der Löffel verſchwand förmlich in der rieſigen Fauſt. Das Kreuz⸗ zeichen ohne Lippenbewegung war Aller Jubel brach aus den Gezweigen, Als der Glocken froher Ton ſie traf; Und das Leben ſchlang den hellen Reigen, Nach der Starre und dem langen Schlaf. Blumen ſprießen überall in Gärten, Und die Quellen tönen wieder laut, Wanderlieder fröhlicher Gefährten Klingen allen Lebenden vertraut. Aller Dome Inbrunſt ſchwingt das Leben Des Erſtandnen in die weite Welt, Und uns allen iſt es neu gegeben, Dieſes Leben, öſterlich erhellt. Geo Hering war gekommen— Karfreitag. 5 Heimlich ſtahl Jok ſich aus dem Haus, aus dem Dorf. Fort! Nur ſort! Immer weiter! Hoch oben hielt er inne und blickte abwärts. In ſtiller Breite lag das fruchtbare Tal Jok ſuchte eine verlaſſene Waldhütte auf e Durch die Ritzen der Bretter⸗ wand fielen die Strahlen des ſon⸗ nigen Neutags. Jok erhob ſich und trat vor die Hütte. Zuſammengekauert ſaß ſein Weib an der Türſchwelle. Was ſie wolle? Mit ihm fort oder mit ihm heim— das Haus ſei leer Stumm ſaßen ſie bis zum Mit⸗ tag. Ein müder Friede lag auf ihrem Geſicht. Jok faßte nach ihrer Hand— ſie war blutwarm und wie von einer Pflugſchar über die Bruſt gezogen. Die Ausſprache zwiſchen dieſen beiden Menſchen war knapp; die Worte klan⸗ gen wie kurzgezogene Hammerſchläge. Selten trafen ſich ihre Blicke. Es ſchien, als könnte oder wollte eins dem andern nicht mehr in die Augen ſchauen. Wie konnten zwei Leute ſo auseinanderleben. Was hielt dieſe Ehe, der wohl aller Segen fehlte, noch zu⸗ ſammen? Welcher Keil trieb ſich zwiſchen die beiden? Jok, von einer Dienſtmagd zurück⸗ gelaſſen, ward als Ziehkind im Haus aufgenommen. Damals waren noch drei Kinder da. Britt, ſein nachmaliges Weib und zwei Söhne. Der ältere war für das Studium beſtimmt und wurde Prieſter. Der jüngere, geſündere und 6 tüchtigere ſtarb; ein Hufſchlag hatte ihm die Bruſt zerriſſen. Das Schickſal wirft wohl oft die wunderlichſten Blaſen auf. Britt und Jok blieben allein zurück und wuchſen miteinander auf; mehr nebeneinander. Beide kaum jungreif 5 war der Bauer in die Ewig⸗ eit abmarſchiert. Jok bewahrte ihm lange Zeit Trauer und Angedenken. Britt hatte viel gearbeitet. Sie war für Joks Begriffe zu fromm. Er ſpürte, daß ihr der Herrgott bloß auf den Lippen ſaß. Als noch ihr prieſterlicher Bruder in den Ort zog, beſtand ihr Lebensinhalt nur mehr im Beten. Noch ehe die Mutter ſtarb, wurden Britt und Jok ein Paar. Wie dies ge⸗ kommen, wußte keines von beiden. Sie fanden ſich damit ab, aber fanden nicht * zueinander, trotzdem Jok ſich alle Mühe gab, einen Weg zu finden. Er tappte immer in der Irre und, Britt kam ihm nicht entgegen. So führte ihn der Weg langſam aus der Gemeinſame in die Einſame. Immer leerer wurde es in ihm und um ihn. Schreckbar über⸗ flüſſig kam er ſich vor. Beim Holzfällen hielt er oft inne, ſtarrte weitaufgeriſſenen Auges durch den Waldſchatten und ſtreckte die Arme — gegen ein Nebelbild. Familie— ein winziger Sonnenſtrahl glitzerte.. Daheim war es wieder finſter. Nach dem Tod der Mutter kehrte Britt der Welt und der Wirklichkeit völlig den Rücken. Was in der Kirche ſie nicht fertig beten konnte, wurde am Hausaltar zu Ende gebracht. zitterte leicht. Jäh fuhr Jok auf und ſchritt über den Hang, hoch, immer höher, neben ihm Britt, jung, friſch und trotzig. So hatte kein Menſch ſie je geſehen. Unheimlich ſchien ſie ihm. Er ſah nur einen Schimmer ihrer immer mehr ſich rötenden Wangen und hörte ihren kräftigen Atem. Schier konnte er nicht mehr mit. Auf einer Hochweide mußte er ver⸗ ſchnaufen. Die untergehende Sonne zeichnete feuerrote Umriſſe um beider Geſichter. Knapp nebeneinander ſtanden ſie. Aus dem Tal herauf tönten die Glocken— Auferſtehung! 7 Langſam legte Jok den Arm um 2 ſeines Weibes Leib. Beſchienen von der Goldſonne Gottes ſchritten ſie heimzu.. Auferſtehung! Franz Hatlauf* ——— r—ͤ— — kannt. ——————. Der Gekreuzigle von Meſſina An Bord des Dampfers„Waſhington“, der 546 Flüchtlinge aus dem zerſtörten Meſſina nach Neapel bringen ſollte, er⸗ eignete ſich folgendes. Ein Mann löſte ſich aus der Gruppe der Unglücklichen, zerriß ſeine Kleider und verkündete mit lauter Stimme, er habe in der Schreckensnacht den Gelreuzigten geſehen. Da ſich ſolche Anfälle religiöſen Wahnſinns bereits mehrfach ge⸗ zeigt hatten, ſchenkte man den Worten des Mannes keine ſonderliche Beachtung. Erſt viele Jahre ſpäter fand man im Nachlaß eines gewiſſen Antonio Mannetti eine bandſchriftliche Aufzeichnung, die hier wort⸗ getreu wiedergegeben werden ſoll... Es iſt gewißlich wahr, ich habe den Ge⸗ kreuzigten von Meſſina geſehen!— In jener Nacht, ehe die ſchönſte Stadt Italiens in Schutt und Trümmer ſank, befand ich mich gegen 4 Uhr morgens in der Via Cavour. Ich brauche dieſe Uferſtraße nicht zu ſchildern; keine Stadt der Welt konnte ſich rühmen, eine ſolche Straße zu beſitzen. In der Reihe der Paläſte, die den Gürtel des Meeresſtrandes wie auserleſene Edel⸗ ſteine ſäumten, hatte das Haus des Bild⸗ hauers Andrea da Baſſo von jeher meine Aufmerkſamkeit erregt. Es war im Stil eines Mauſoleums erbaut und beſaß keine Fenſter. Ein ſchmiedeeiſernes Gitter um⸗ ſchloß einen Park, dahinter, maleriſch unter den Olivenbäumen gruppiert, leuchteten die marmornen Kunſtwerke des Bildhauers. Andrea da Baſſo muß ein gottbegnadeter Künſtler geweſen ſein, obgleich ſein ſelt⸗ ſames, menſchenfremdes Gebaren oft den Spott des Volkes herausforderte. Ich entſinne mich, daß er nie anders als in der Tracht eines Mönches auf der Straße 1 ſehen war. Sein Reichtum geſtattete hm manche Annehmlichkeiten, trotzdem lebte er in asketiſcher Strenge. In ſeiner Werkſtatt beſchäftigte er nur einen Gehilfen, den jungen Teofilo, der ſchon damals durch ſeine Begabung von ſich reden machte. Meiſter da Baſſo förderte ihn nach beſten Kräften, er ließ ihn die Kunſtſchule be⸗ ſuchen, auch ſonſt ſorgte er für ihn in väterlichſter Weiſe. Dieſe Tatſachen waren allgemein be⸗ Es gab allerdings Leute, die vor dem Bildhauer ein geheimes Grauen emp⸗ fanden. War es der Blick ſeiner unſtet flackernden Augen?— Wer ergründet das Weſen jener Menſchen, die als Künſtler den Stimmen ihrer inneren Eingebung lauſchen? Im Lichtſchein einer Gaslaterne betrach⸗ tete ich die Skulpturen, die Geſtalten in Marmor, die zumeiſt der bibliſchen Legende entnommen waren. Unwirklich fremd er⸗ ſchienen ſie mir, und ich fühlte zunehmend ein lähmendes Entſetzen, nochzumal ſich letzt, irgendwo aus der Tiefe, ein dumpfer Schrei löſte. Dieſer Schrei... nie vordem in meinem Leben hatte ich einen ſolchen Schrei gehört .. ließ mein Blut in den Adern gefrieren. Ich hielt den Atem an, wartete.. und wieder hob er ſich aus der Tiefe, der fürch⸗ terliche Schrei!— So konnte nur ein Menſch ſchreien in letzter, verzweifeln⸗ der Not. Jetzt hörte ich auch die dumpfen Schläge eines Hammers. Regelmäßig, ſcharf an⸗ klingend, fielen ſie nieder. Dazwiſchen ein 67 und Krachen, der Boden zitterte eiſe Aus dem Dunkel der Kaimauer löſte ſich die Geſtalt eines Matroſen. Ich rief ihn an meine Seite.„Hören Sie, in dem Haufe ſtirbt ein Menſch, wird ein Verbrechen be⸗ sangen!“ Ich weiß nicht mehr, wie es kam, aber plötzlich war das Haus des Bildhauers von einer dichten Menſchenmenge umlagert. Alle lauſchten ſie zur Erde. Zeitweiſe, aber immer ſchwächer werdend, klangen die Schreie aus der Tiefe. Das Pochen des Hammers verſtärkte ſich. Rückwärts ſchrie eine Stimme:„Es iſt der verrückte Bildhauer, er arbeitet in ſeiner unterirdiſchen Werkſtatt!“ Mehrere Poliziſten ſchoben ſich durch die Menge.„Was geht hier vor?— Weshalb ſtehen Sie hier?“ Ich erzählte, was ich gehört hatte. „Um welche Zeit hörten Sie den erſten Schrei?“ „So gegen 4 Uhr.. Es kann nur ein Menſch in Todesnot geweſen ſein!“ Matroſen ſchleppten Leitern und Hand⸗ beile heran. Blendlaternen flammten auf. Eine weißliche Nebelwand kroch vom Ufer und ließ die Geſtalten der Männer wie Schemen erſcheinen. Die ſchwere, außerdem noch mit Eiſen beſchlagene Tür, die den einzigen Zugang des Hauſes darſtellte, widerſtand lange Zeit. Im Scherz ſagte einer der abſeits ſtehenden Matroſen: „Wetten, daß um 5 Uhr die Tür noch nicht geſprengt iſt!“—— Einer zog die Uhr.— Ich gebe noch eine Viertelſtunde zu...“ 5 Uhr... Die Menſchen drängten ſich, mit jedem Axthieb wurde ihre a größer. Schwach nur leuchteten die Umriſſe der am Hafenkai verankerten Schiffe im aufgrauenden Morgen. Von der Stadt war nichts zu erkennen. 5 Uhr... 10 Minuten. Der erſte Tor⸗ flügel ſtürzte krachend zuſammen. Ueber die Trümmer bahnten ſich die Poliziſten, zu denen ſich einige Kriminalbeamte geſellt hatten, den Weg in das Haus. Ich fühlte, wie ich vorwärts geriſſen wurde. Ein hoher Rundbau nahm uns auf In der Mitte be⸗ fand ſich ein Schacht, eine ſchmale Wendel⸗ treppe führte in die Tiefe. „Vorſicht!“— Ganz deutlich hörten wir jetzt die Hammerſchläge. Als erſter ſetzte ich den Fuß auf die Treppenſtufen, und als erſter und einzigſter erreichte ich die Bild⸗ hauerwerkſtatt des Meiſters Andrea da Baſſo, denn in der gleichen Sekunde, als die Männer mir nachfolgen wollten, ſchleuderte ein gräßlicher Aufſchrei mich nach oben, die Erde wankte unter meinen Füßen. Das Bild, das meine Augen ge⸗ ſehen hatten, ging unter im unfaßbaren Entſetzen. Noch einmal, ein letztes Mal, erhob ſich der Schrei des jungen Bildhauer⸗ gehilfen Teofilo, der, an einem Holzkreuz hängend, dem Meiſter Andrea da Baſſo als Modell einer Kreuzigung diente. 5 Uhr... 20 Minuten. bet krachenden Erdſtößen und pechſchwarz verfinſtertem Himmel verſank Meſſina in Qualm, Schutt und Staub. Eine ungeheure Flut⸗ welle brach vom Meer herein, die Häuſer ſtürzten zuſammen und begruben, was darin lebte und atmete. Auch das Haus des Bildhauers Andrea da Baſſo verſchwand ſpurlos von der Bildfläche. Zugrunde ging das Werk ſeiner Hände, als er, dem Wahn⸗ ſinn verfallen, in Marmor aufzeigen wollte die Todesqual eines lebendig Gekreuzigten. Es iſt gewißlich wahr, ich habe den Ge⸗ kreuzigten geſehen in Meſſina am 28. Dezember 1908. Bert Brennecke Lie rellele uns das Leben Wir lagen ſchon ſeit drei Wochen auf dem Waſſer. Und drei Wochen lang hatten wir ſchlechtes Wetter gehabt, das Waſſer war ſchiefergrau, und wir waren alle nicht ſehr freundlich an Bord. Mittags ſaßen wir zu dreihundert in den Speiſeſälen, Gauner und Gentlemen und langſchädlige Matronen, die ſteif am Tiſch ſaßen und mit der Gabel klapperten. Wenn man drei Wochen lang mit denſelben Leuten ißt und ruht und ſchaut und ſpricht, ſo wird man ſchweigſam. Allmählich wurden alle an Bord ſchweigſam, alle Lebensgeſchichten und Ratſchläge waren mitgeteilt worden. Jetzt hatte man ſich ſatt und ſtarrte höchſtens auf fliegende Fiſche. Und man ſtarrte auf Sybille, wenn ſie vorbeiging, Sybille war ein halber Traum von einer Amazone, langbeinig, ſchön und mit braunem, krauſem Haar, das in der Sonne wie altes Gold leuchtete. Jede ihrer Bewegungen war ſchön, und ihre Hände waren bernſteinfarben und ſchmal. Ihre Augen ſchimmerten goldbraun, ſehr geheim⸗ nisvoll und etwas hochmütig. Wenn ſie über das Promenadendeck ging, drehten ſich achtzig Hälſe hinter ihr 550 ſie tat, als ſähe ſie nichts. Dann kam der atemraubende Abend, der ſpäter in den Zeitungen ſtand. Wir hatten eine ſeitliche Dünung und die Gardinen pendelten bei jedem zweiten Atemzug in der Luft, ſtatt gerade vor den Fenſtern zu hängen. Es gab an jenem Abend im großen Speiſeſaal Kabarett. Verſchiedene Künſtler zauberten und balancierten, die Bord⸗ kapelle ſpielte laut und rauh Tanzmelo⸗ dien, und wir Paſſagiere ſaßen ſchwitzend und verdroſſen in den Seſſeln und er⸗ ſchauerten bei dem Geſang von Je⸗Lai, die ihre gelben Zähne beim hohen C wie ein wieherndes Pferd bleckte. Plötzlich richteten ſich alle Paſſagiere in den Seſſeln auf und beugten ſich geſpannt nach vorn. Von Lichtern überſtrahlt ſtand Sybille auf der Bühne, ich hörte alle Män⸗ ner aufatmen, und ich bemerkte, wie alle Frauen erſtarrten, denn Sybille tanzte Sie tanzte, als ſei ſie ein unirdiſches Weſen. Mit geſchloſſenen Augen, ſehr zart und vibrierend, bernſteinfarben die Haut, kupferbraun die Augen, die über uns hin⸗ wegſahen, und der rotgeſchminkte Mund leicht geöffnet. Sie hatte viel Silber an ſich, und ſie tanzte wie eine ſoeben ge⸗ borene Göttin, zehn Meter über den Hai⸗ fiſchen des Ozeans. Dann verſchwand ſie, und toſender Bei⸗ fall brach los. Sie tanzte noch einmal, aber es entging mir nicht, daß ſie nicht ſo ruhig tanzte wie vorher. Es ſah aus, als ob ſie vor einer Gefahr fliehe. Der Aufenthalt in den Tropen macht einen für derartige Dinge empfindlich. Wieder verſchwand ſie, und dann erſchien ſie zum drittenmal, um zu tanzen. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber bei mir hat alles einmal ein Ende, und nach dem vierten Tanz fand ich, daß die ſchöne Sybille eigentlich genug ge⸗ tanzt hatte. Aber ſie erſchien ein fünftes Mal. Und ſie tanzte immer feuriger und wilder und riß die verſammelten Paſſagiere mit ſich, daß eine tolle Stimmung in dem Speiſeſaal entſtand Plötzlich tippte mich ein Steward auf die Schulter und bat mich zum Kapitän. Ich war ſehr erſtaunt, aber ich ging natür⸗ lich mit. Am Kartenhaus ſtanden zwei Matroſen und der Zahlmeiſter und beugten ſich über einen liegenden Mann. Der Zahlmeiſter ſagte:„Er iſt verunglückt, Doktor. Schwei⸗ gen Sie über alles, was Sie ſehen, helfen Sie ihm. Der 5 f hat einen ſchweren Malariaanfall und liegt unten, beſinnungslos.“ Ich ſtellte feſt, daß der Mann Brand⸗ verletzungen hatte und behandelte ihn. Dann wurde ich zu einem anderen Mann gerufen, und auf dem Weg ins Vorſchiff ſah ich rußgeſchwärzte Matroſen mit Rauch⸗ masken herumrennen, einige Offiziere ſchrien mit halberſtickter Stimme ihre Be⸗ fehle. Und dann ſpürte ich einen intenſiven Brandgeruch aus dem Vorſchiff kommen. Das Schiff brannte! In dieſem Augenblick ſtürzte einer der Offiziere auf mich zu und ſagte:„Sie haben nichts geſehen, Doktor, nicht wahr? Wir verſuchen, das Feuer im Vorſchiff zu löſchen. Der Alte fährt mit allen Keſſeln nach Bom⸗ bay. Es iſt der ſicherſte Weg, um die Paſſagiere zu retten! Mindeſtens ſo ſicher wie Ausbooten. Der Kapitän läßt Sie bitten, uns zu helfen, genau ſo wie wir Miß Sybille gebeten haben, daß ſie die Paſſagiere im Saale feſthält und ſie vor einer Panik bewahrt g Die„Toledo“ lief mit dem Tod um die Wette. Der Kapitän ſpielte ein hohes Spiel. Würde es ihm gelingen, die Küſte zu er⸗ reichen, oder würde plötzlich vorher das Feuer unter dem Vorſchiff hervorbrechen, und dann? Der Kapitän mußte Nerven haben, er war ein Norddeutſcher, hatte ich an ſeiner Ausſprache gehört. Ich blickte zu der Brücke hinauf, und dort oben ſah ich im Mondlicht ſein unbewegliches Geſicht über die Schanze ragen, ſteinern und entſchloſſen. Und dann ſah ich durch die Ritzen an Deck kleine Rauchſäulen emporſteigen, überall tanzten ſie hoch und wurden vom Fahrwind ver⸗ weht. Manchmal rannten einige Männer an mir vorbei, ſie kämpften um das Schiff, ſie kämpften um die Sicherheit der Paſſa⸗ giere, tapfere Männer. Tapfere Frau, die ihnen dabei half! Es war Sybille, die tanzte. Ich ging zurück und blickte durch eins der offenſtehenden Deckfenſter. Der Speiſeſaal glich einem Tollhaus; ſo ſehr hatte Sybille die Ge⸗ müter erhitzt. Ich kannte ſie nicht wieder. Die kühle, hochmütige Sybille tanzte mit einer Leidenſchaft, daß ſie alle hypnotiſierte, ſie tanzte immer toller und wilder, und die Leute raſten vor Begeiſterung, ſie klatſchten und ſchrien ſich heiſer, und Sybille ließ ſich nötigen. Sie tanzte immer wieder, eine wunder⸗ bare Tänzerin Ich rannte und holte ein Glas Waſſer, damit verſuchte ich hinter die winzige Bühne zu kommen. Als Sybille einen Moment, vom Beifall umrauſcht, nach rück⸗ wärts kam, reichte ich ihr das Glas Waſſer. Ihre Augen flackerten, ſie bebte und war von Schweiß überronnen. Sie mußte zu Tode erſchöpft ſein, ſie ſank gegen die Wand, als ſte getrunken hatte, dann jedoch raffte ſie ſich wieder auf, um weiterzu⸗ tanzen. Sie tanzte mit ſolcher Kraft, daß nicht einer der Paſſagiere hinausging, ſie tanzte den ganzen Abend, ſie lachte und ließ zwiſchendurch die anderen tanzen. Um Mitternacht brach ſie 2 Wir trugen ſte in die Kabine. Es war im ſelben Augenblick, als wir Sirenen auf See hörten. Wir ſahen am Horizont Lichter, und dicht neben uns lagen zwei Schiffe, ein Feuerlöſchboot und ein Tender. Dann ging alles ſehr raſch. Wir Paſſa⸗ giere ſtiegen alle auf den Tender über und wurden nach Bombay gebracht. Wir ſahen, als wir in einem Menſchenſchwarm an Land gingen, draußen auf See plötzlich einen blutroten Feuerſchein auffahren. Sybille erholte ſich raſch. Als ſie am nächſten Morgen beim Frühſtück eine Zeitung kaufte, war ſie eine berühmte Frau geworden. O. R. 8——— 8 155—— ———— der herr Haus hallungsvorſtand Von Georg W. Pijet Atemlos keucht der Kolonialwarenhänd⸗ ler Erbsſtroh hinter ſeinem Ladentiſch auf und nieder, ſchleppt Tüten, Büchſen, Flaſchen, Käſtchen und Pakete heran, notiert, kaſſiert, vollführt einen Bückling und flitzt wieder davon. Warenhügel türmen ſich auf dem Ladentiſch. Davor preſſen ſich die Kundinnen. Da ſchiebt ſich ein ungefähr zwölfjähriger Junge bis zum Ladentiſch vor, ſtippt keck ſeine Naſenſpitze in die Luft, zückt ein Zettelchen und öffnet ſprungbereit ſeinen Mund. Niemand hat ihn auftauchen ſehen. Auf einmal ſteht er mitten unter ihnen. „Jetzt bin ich dran“, ruft er energiſch und übertönt hell einen„Ein⸗Pfund⸗ Sauerkohl“⸗Schrei einer neben ihm ſtehen⸗ den Kundin. „Drei Pfund Butter!“ fordert er. Erbsſtroh ſchöpft einen Moment Atem. Dann ſauſt er auf die Butterfäſſer zu. „Und vier Brote“, lieſt der Junge von ſeinem Zettel ab. 5 „Vier Brote?“ fragt Erbsſtroh ver⸗ wundert. Der Junge nickt. Der Kaufmann ſtürmt davon. „Ihr habt wohl Angſt, daß morgen ne Hungersnot ausbricht, was?“ ziſchelt eine 775 über ſeinen Kopf hinweg. Gelächter. uch Erbsſtroh ſchmunzelt. „Und ein Pfund Wurſt!“ fährt der Kleine fort, ohne ſich beirren zu laſſen „Leberwurſt!“ ſetzt er hinzu. Ein Wurſt leib fliegt auf die Waage.„Ein Pfund!“ „In Scheiben!“ fordert der Junge. Erbsſtroh kneift ſeine Stirn zuſammen und beginnt zu ſchneiden. 5 „Könnt ihr das nicht zu Hauſe ſchnei⸗ den?“ proteſtieren die Frauen. Der Junge gibt keine Antwort. Er läßt ſich überhaupt nicht aus ſeiner Ruhe bringen.„Ein Pfund Käſe“, fordert er. „Auch in Scheiben?“ fragen drei Frauen zugleich. Der Junge nickt. Zerknirſcht W Erbsſtroh das Meſſer durch den Käſe— 5 „Und fünf Pfund Zucker!“ lieſt der Kleine weiter von ſeinem Zettel ab. Das geht ſchneller. Auch Mehl, Grieß und Reis hat er bereits in abgewogenen Pfundtüten vorrätig. Der Kaufmann ſchöpft tief Atem, während der Kleine weitert entziffert:„Zwanzig Eier!“ 5 „... ſiebzehn, achtzehn, neunzehn zählt Erbsſtroh. „Bei euch iſt wohl morgen Hochzeit?“ brummt's ihm über den Scheitel zu. „Zwei Pfund Pflaumenmus!“ fordert der Kleine weiter. 5 Erbsſtroh flitzt. Die Frauen treten un⸗ geduldig auf ihren Abſätzen herum. „Herrgott, dauert das lange!“ ziſcht eine. „Daß die Mütter nicht ſelbſt kommen können. Am Sonnabend noch dazu“, knurrt eine andere. „Laß uns mal noch was im Laden!“ ruft eine dritte dem Jungen zu. „Ein Pfund Salz!“ lieſt er vom Blatt ab. Ein mächtiger Berg wächſt vor dem Jungen in die Höhe. Aber noch iſt ſein Zettel nicht heruntergeleſen. „Einen Brühwürfel!“ „Der iſt wohl für dich, was?“ kichert einer. 8 „Und einen Hering!“ „Wohl gegen den Kater?“ ſcherzr jemand von hinten. „Alles?“ fragt der Kaufmann auf⸗ atmend. Der Junge nickt.„Wieviel macht denn das zuſammen?“ fragt er. Erbsſtroh beugt ſich rechnend über ſeinen Block. Ex brummelt, ziſcht und verkündet dann heiſer:„Achtzehn Mark und dreiund⸗ vierzig Pfennig.“ „So viel macht das?“ Der Junge ſtarrt erſchrocken auf. Der Kaufmann nickt. „Haben Sie ſich auch nicht verrechnet?“ fragt der Kleine. Der Kaufmann überfliegt nochmals die Rechnung.„Stimmt!“ Da ſchüttelt der Junge den Kopf.„Das geht ja nicht. Nein, das geht ja nicht“, ent⸗ gegnet er ſehr beſorgt. Ueber ſeine Stirn kraucht eine Raupe. „Reicht's denn nicht?“ fragt Erbsſtroh gemütlich. „Nein, das können wir ja nicht machen“, brabbelt der Junge weiter vor ſich hin. „Na, wieviel haſt du denn mit?“ fragt der Kaufmann ungeduldig. „Gar nichts!“ antwortet der Junge ruhig. „Gar nichts?“ ſchreit der Kaufmann. Der halbe Laden ziſcht es mit. Da ſtottert der Junge heraus:„Meine Mutter will ſich nämlich von meinem Vater ſcheiden laſſen. Und da muß ich doch dann die Familie ernähren. Deshalb wollt ich nür wiſſen, wieviel Geld das alles koſtet für eine ganze Woche. Aber das iſt ja viel zu viel. So viel Geld hab' ich ja gar nicht in meiner Sparkaſſe. Da können wir eben den Vater nicht fortſchicken. Das muß ich Mutter gründlich ausreden.“ Damit verſchwindet ſein Wuſchelkopf im 5 N der verdutzt dreinſchauenden Kun⸗ innen. 9 — 9 Der Mann hinier der Haf EI KRINMIN AI- ROMAN vod FRrrZ STRAUSS 4. Fortſetzung. Das war an ſich durchaus nicht verwunderlich. Zwillings⸗ ſchweſtern gleichen ſich oft zum verwechſeln. Aber ein ſol⸗ ches Spiel des Zufalles unter dieſen Umſtänden und in dieſem Zuſammenhang konnte nicht ohne abſonderliche Wir⸗ kung bleiben. Ethel Bird trug Trauerkleidung. Der Schmerz um den Verluſt ihrer Herrin prägte ſich deutlich in ihren abgeſpann⸗ ten Geſichtszügen aus. Irving bedeutete ſeinem Kollegen, die Vernehmung auf morgen zu verſchieben, aber Mac Town lehnte energiſch ab und nahm Miß Bird in ein zähes Kreuzverhör. Sie antwortete auf alle Fragen raſch und unbefangen, machte jedoch genau wie ihre Schweſter kein Hehl daraus, daß ſie dieſe Maßnahme im höchſten Grade unangenehm berührte. Die Ausſagen brachten nichts neues, wiederholten nur den Inhalt des Protokolls. Selbſtmord beſtätigte eine Kette von Beweiſen, an der kein Glied fehlte. Mord mahnte eine Stimme Mac Town. Er verbiß ſich in dieſen Gedanken und war gewillt, die Kabine nicht zu verlaſſen, ehe er nicht einen Lichtſchein in dieſem Dunkel entdeckte. „Mrs. Gladſtone hat Ihnen ihren Schmuck vermacht, Miß Bird. Kann ich ihn ſehen?“ Sie öffnete ein hellgelbes Lederköfferchen, das ſie neben ſich auf einen Stuhl geſtellt hatte, und ſchob es Mac Town über den Tiſch hin:„Bitte!“ Der Detektiv betrachtete ſich die einzelnen Fächer und zog dann plötzlich aus einem ſchlitzartigen Täſchchen einen ſchmalen, mehrfach gefalteten Streifen Papieres. Er ent⸗ hielt eine Aufzeichnung der Schmuckſtücke. „Mrs. Gladſtones Handſchrift?“ Ethel Birds Wimpern zogen ſich leicht in die Höhe. Die typiſche Bewegung eines Menſchen, der irgend einem Ge⸗ danken nachhing und durch eine plötzlich an ihn gerichtete Frage aus ſeiner Beſinnlichkeit geriſſen wurde. Dann atmete ſie kurz auf und antwortete ſachlich ruhig:„Nein, die meine. Ich habe das Verzeichnis auf Mrs. Gladſtones Wunſch geſchrieben.““ Mac Town ſchien indes auf die Antwort keinen Wert mehr zu legen. Er griff nach der blauen Mappe, blätterte zerſtreut in ihr herum, ſtand auf und ſtellte ſich mit dem Rücken gegen Miß Bird unter die Deckenbeleuchtung. Eine Weile regte ſich kein Laut im Raum, in den ſich nur dann und wann wie von Ferne eines der Geräuſche des Hafens ver⸗ irrte. Allmählich aber rieſelte es aus dieſer jäh eingetre⸗ tenen Stille wie ein Gefühl des Unbehagens über die am Aktenſtudium Mac Towns Unbeteiligten. Der Kapitän rutſchte unruhig auf ſeinem Stuhl hin und her und fing ſchließlich über eine belangloſe Sache zu reden an. Mac Town ließ ſich dadurch nicht ſtören. Klapp!— Er hatte die Mappe zugeſchlagen und nahm ſeinen alten Platz wieder ein. „Etwas von Bedeutung gefunden?“ fragte der Kapitän. Mac Town überhörte die Frage und muſterte ſcharf Ethel Bird. „Miß Bird!“ „Mr. Mac Town!“ „Den Abſchiedsbrief von Mrs. Gladſtone haben Sie jelbſt geſchrieben.“ Miß Bird entfärbte ſich. „Leugnen Sie es?“ Die Hände des Kapitäns krampften ſich in die Stuhl⸗ lehne und er ſtarrte mit weitgeöffneten Augen, unfähig ſeiner Erregung Herr zu werden, das Mädchen an. Irving ſaß mit zuſammengekniffenen Lippen reglos. Miß Bird ſenkte den Kopf und kaum hörbar kam es aus ihrem Munde:„Nein— ich leugne es nicht.“ Auf Veranlaſſung Mac Towns wurde ſie in der glei⸗ chen Stunde noch in Unterſuchungshaft abgeführt.— ————.————ę— m— Nachdem ſich Mac Town von Irving getrennt hatte, winkte er einem Auto und fuhr verabredungsgemäß nach der Villa Runneys. Sie lag ziemlich weit außerhalb der Stadt in einem Park verſteckt. Aeußerlich unterſchied ſie ſich durch eine betonte Schlichtheit des Stils von den übri⸗ gen Prunkbauten der Millionäre, inmitten deren Geſell⸗ ſchaft ſie ſich befand. Dafür bargen ihre mit erleſenem künſtleriſchem Geſchmack ausgeſtatteten Räumlichkeiten un⸗ ſchätzbare Werte an Gemälden und Altertümern. Erſt kürz⸗ lich hatte Runney, wie eingeweihte Kreiſe verſicherten, einen der ſchönſten Wandſchränke der Renaiſſance, einſtmals im Beſitz Ceſare Borgias, um die phantaſtiſche Summe von einer halben Million Dollar erworben. Seine Bekannten nannten ihn nur den Kunſtfanatiker und das mit vollem Recht. Für die Leidonſchaft, mit der er die ſeltenſten Meiſterwerke vergangener Jahrhunderte an ſich zu reißen ſuchte, paßte kein anderer Ausdruck als Fana⸗ smus. Ob dieſe Sammelwut einem inneren künſtleriſchen Be⸗ dürfnis entſprang, oder, wie manche behaupteten, ſeiner unbezähmbaren Sucht, überall der Erſte zu ſein, dieſe Frage war kaum zu entſcheiden. Runneys Villa glich in vielen Dingen einer kleinen Feſtung. Unangemeldet auch nur den Hauseingang zu er⸗ teichen, war unmöglich. Sobald ſich die Gartentüre hinter dem Beſucher ſchloß, nahm ihn ein Wächter in Empfang, der lautlos hinter einem der Büſche hervor auf den Weg trat. Seit einem Einbruchs verſuch, der nur durch Zufall recht⸗ zeitig entdeckt wurde, hatte Runney eine ſtändige Wache eingerichtet. Der Präſident der Minerva Oil Company erwartete den Detektiv in ſeinem Wohnzimmer. „Ich habe mich etwas verſpätet, Mr. Runney, dafür bringe ich aber wichtige Nachrichten. Mrs. Gladſtone iſt ermordet worden. Die Mörderin ſitzt bereits hinter Schloß und Riegel.“ f„Wonderful,“ ſagte Mr. Runney ſeelenruhig und blies eine dicke Rauchwolke von ſich. „Ihre Perſönlichkeit beweiſt einwandfrei den inneren Zuſammenhang zwiſchen den beiden Verbrechen. Sie iſt nämlich die Schweſter Nelly Birds.“ „Ethel Bird die Mörderin von Frau Gladſtone?“ „Und Nelly Bird vermutlich die des Herrn Gladſtone.“ 1„Wäre es nicht Mac Town, der mir das ſagt— ich würde ihn auslachen. Unfaßlich! Sind Ihnen die Beweg⸗ gründe des Verbrechens bekannt?“ „Zum Teil. Ich hoffe, morgen einen tüchtigen Schritt vorwärts zu kommen.“ „In unſerem beiderſeitigen Intereſſe möchte ich Ihnen das von Herzen wünſchen. Ahnt übrigens Nelly Bird die Kataſtrophe, der ſie entgegengeht?“ „Vorerſt beſtimmt nicht. Die Verhaftung ihrer Schweſter wird allerdings die Sicherheit, in der ſie ſich wiegt, bedenk⸗ lich erſchüttern. Es wäre mir aber lieb, wenn Sie in Ihrem Verhalten ihr gegenüber keine Aenderung eintreten ließen. Bleiben Sie unbefangen.“ „Alſo auch keine Kündigung?“ „Unter keinen Umſtänden!“ „All right!“——— Mac Town, der ſeinem Kollegen Irving einen tüchtigen Schlaf empfohlen hatte, fühlte nach ſeinem Abſtecher zu Runney ein nicht minder ſtarkes Schlafbedürfnis und war herzlich froh, als er den Schlüſſel in ſeine Haustüre ſtecken konnte. Im Wohnzimmer brannte noch Licht. Miß Jakſon, die Sekretärin, ſaß in einem Klubſeſſel und las. „Nanu, Francy!“ „Gott ſei Dank, Jonny, daß du da biſt. Seit ein Uhr läutet alle halbe Stunden das Telefon und es meldet ſich ein Herr, der dich dringend perſönlich zu ſprechen wünſcht.“ „Der Teufel ſoll ihn holen. Stell den Kaſten ab, ich will ſchlafen. Bin hundemüde.“ „In zehn Minuten iſt es halb drei, da läutet er wieder. Warte den Anruf ab, Jonny, wer weiß, wofür es gut iſt.“ „Alſo warten wir. Du leiſteſt mir dabei Geſellſchaft.“ „Mein Herr, das iſt eine Selbſtverſtändlichkeit und ich finde es merkwürdig, ſie beſonders zu erwähnen,“ rief Fran⸗ cis Jakſon und legte ihren Arm zärtlich und mit großer Selbſtverſtändlichkeit um ſeinen Hals. „Und nun verrate mal, Jonny, was haſt du alles än⸗ geſtellt, entdeckt und nicht entdeckt und wie biſt du mit dir zufrieden?“ f „Sieh mal einer an, was dieſe entzückende, kleine Perſon nicht alles wiſſen möchte.“ Er gab ihr einen Kuß und berichtete getreulich die Er⸗ eigniſſe des Abends. Francis Jakſon, ſo lautete ihr Mädchenname, war ſeit einem Jahr Mac Towns ehelich angetraute Gattin. Außer ein paar guten Freunden wußte aber kein Menſch darum. Aus beruflichen Gründen hielt der Detektiv dieſe Ehe geheim. „Miß Jakſon“ galt der Welt gegenüber als die Sekre⸗ tärin des berühmten Kriminaliſten. Mac Town vertrat den Standpunkt: Erſtens: die Leute bilden ſich alle ein, De⸗ tektive müßten Weiberfeinde, zum allermindeſten jedoch unverheiratet ſein. Sonſt taugen ſie nichts. Den Leuten eine Dummheit widerlegen zu wollen, heißt noch dümmer ſein als ſie ſelbſt. Ergo bleibe ich für die Leute ledig.— Zweitens: mein Privatleben geht die Leute nichts an. Mac Town erzählte alſo ſeiner Frau und zwar, wie es ſeiner Gewohnheit entſprach, ausführlich bis ins kleinſte. Er war noch nicht weit mit ſeinem Bericht gekommen, als das Telefon klingelte. „Das iſt er, Jonny.“ „Hallo!“ 40 * „Selbſt am Apparat.“ 40 ———— * „Allein, jawohl.“ Er blinzelte Francy zu, die den Ne; benhörer ans Ohr hielt. * „Was ſoll ich tun?— Meinen Radio einſtellen? Sie erlauben ſich wohl einen, nebenbei bemerkt, recht unange⸗ brachten Scherz.“ Er wollte den Hörer einhängen, aber Francis fiel ihm in den Arm und winkte heftig mit dem Kopf ab. „Hallo!— Wiederholen Sie, ich habe nicht ganz ver⸗ ſtanden.“ —————— 7 Urheberrechtsschutz durch Verlagsinstalt Manz. München „Welle 90.— Drei und einen halben Strich zurück⸗ drehen.— Einen Augenblick.“ Er legte den Hörer auf den Tiſch, rückte den Stuhl und blieb ſitzen. Francis ſtellte ſchon die befohlene Wellenlänge. „Fertig!“ Die Verbindung wurde abgebrochen. „Das kannſt du dir bei meinem Schlafbedürfnis hoch anrechnen.“ „Was?“ „Na, daß ich den Unſinn bis zuletzt mitgemacht habe.“ „Du hältſt das für Unſinn?“ „Aber natürlich. Ein vernünftiger Menſch kommt doch nicht auf die wahnſinnige Idee, wenn er ſchon einmal telefoniert...“ Ein Geräuſch aus dem Radio ließ ihn verdutzt auf⸗ horchen. „Zum Teufel, was bedeutet das!“ Da trat der Lautſprecher in Tätigkeit. Eine Männer⸗ ſtimme ertönte, leiſe verhalten, aber mit einer außerordent⸗ lichen Deutlichkeit. „Mein lieber Mr. Mac Town! Warum mißachten Sie meine wohlgemeinten Ratſchläge?— Sie haben Miß Bird verhaftet. Einer von den 99prozentigen Fällen. Das Mäd⸗ chen iſt unſchuldig. Der Schein ſpricht gegen ſtie. Es werden Ihnen noch viele Leute unterkommen, gegen die der Schein ſpricht. Wenn Sie alle verhaften, werden Sie ſich bald allein auf dem Schauplatz der Tragödie befinden. Darum, lieber Mr. Mac Town, laſſen Sie Ihre Finger von ſolch zweckloſen Maßnahmen. Sie ſind der Meiſterdetektiv in den Staaten; trotzdem: den Fall Gladſtone werden Sie nie aufklären Es liegt natürlich nicht in meinem Intereſſe, Ihnen die Arbeit zu erleichtern, aber ich ſchätze Sie ſehr und es würde mir leid tun, Sie von Mißgeſchicken oder gar von einem Unglück heimgeſucht zu ſehen. Ich werde mich, ſofern dies nötig wird, hin und wieder mit Ihnen in Ver⸗ bindung ſetzen. Schlagen Sie meine Warnungen nicht in den Wind. Und hüten Sie ſich vor jedem Verſuch, meine Spur aufſtöbern zu wollen. Es iſt vergebliche Liebesmühe. Sie würden dadurch nur verwirrt und ſtatt der erhofften Klarheit neue Rätſel vorfinden. Mehr habe ich Ihnen heute nicht zu ſagen. Good bye, Mr. Mac Town.“ Beſtürzt faßte Francis nach der Hand ihres Mannes. „Jonny, das iſt ja unerhört. Die Macht dieſer Verbrecher ſcheint unbegrenzt zu ſein, daß ſie es wagen, mit einem Mac Town zu ſpielen. Ich bange mich ſchrecklich um dich.“ Mac Toon ſtreichelte ihr beruhigend das Haar. „Aber meine kleine, tapfere Frau, ich kenne dich ja nicht mehr. Dazu iſt doch wahrhaftig kein Grund vorhanden. Iſt ja nur alles halb ſo ſchlimm, als es ausſieht..“ Er lächelte ihr freundlich zu und hängte den Hörer aus. „Was willſt du machen?“ „Mich bein Telefonamt erkundigen, von welcher Seite dus der Anruf kam.“ „Mac Town. Ich bitte um Beſcheid, welche Nummer vor zehn Minuten mit mir verbunden war. Letzter Anruf. die Auskunft iſt von größter Wichtigkeit.“ 60 ann „Ich bleibe ſo lange am Apparat.“ 40 „Jawohl, ich höre.“ 6 E „Danke ſehr.“ In Mac Towns Stirne furchte ſich eine Falte„Ver⸗ dammt!“ Heftig gegen den Haken prallte der Hörer. „Leider nicht mehr feſtzuſtellen!“ Die Katze. Etwa zur gleichen Stunde, da Mac Town ſeine Woh⸗ gung betrat, ſchritt, das Taſchentuch vor dem Geſicht, durch die winkligen Gaſſen des Chineſenviertels eine männliche Geſtalt. Die Sicherheit, mit der ſie in dem faſt unbeleuch⸗ teten Labyrinth ihren Weg verfolgte, ließ erkennen, daß ihr die Gegend nicht fremd war. Vor einem engbrüſtigen Hauſe machte ſie halt und klopfte in ganz beſtimmten Abſtänden gegen die Türe. Un⸗ mittelbar darauf wurde ſie von einem Chineſen geöffnet, deſſen gelbe Seide matt hinter dem dämmrigen Rahmen aufſchimmerte. „Der Herr läßt dich grüßen, Tſchai. Iſt die Katze im Korb? Ich habe einen Auftrag für ſie.“ „Sie ſchläft, Jim.“ Der mit Jim angeſprochene Mann hatte, während der Chineſe die Türe wieder verſchloß, eine Kerze angezündet und ging, ohne noch ein Wort zu verlieren, den Gang entlang. Ein ſchwerer Doppelvorhang ſperrte ihn ab. Er ſchlüpfte durch den Spalt, bog rechts um die Ecke und klet⸗ terte eine ſchmale Holzſtiege hinunter, Sie endete in einem viereckigen, mit Teppichen ausgeſchlagenen, puppenhaft kleinen Raum, deſſen Bodenfläche zu Dreiviertel ein Diwan einnahm. Ein dunkles Etwas lag zuſammengekauert auf ihm: die Katze. (Fortſetzung folgt —— ͤ. e 3 8 ———————— 3— Das deulſche Kinderlied Beſonders im Frühjahr, wenn die Kin⸗ derſpiele im Freien beginnen, wenn die Vögel wiederkommen, ſich überall neues Leben regt, ſind wieder überall Kinder⸗ lieder zu hören. Wenn von ſolchen Liedern die Rede iſt, ſo muß unterſchieden werden zwiſchen den natürlichen, aus der Umwelt von Kindern und Müttern hervorgegan⸗ enen Liedern und aus den Kunſtkinder⸗ iedern, den Liedern, die von Erwachſenen für die Kinderwelt gedichtet wurden. Die natürlich entſtandenen, aus dem deutſchen Gemütsleben und aus der deutſchen Natur⸗ verbundenheit wie von ſelbſt gewordenen Kinderlieder könnten mit Feldblumen ver⸗ glichen werden, die ohne Zutun der Men⸗ ſchen emporwachſen, die Kunſtkinderlieder nehmen ſich dagegen wie reibhausge⸗ wächſe aus. Gehen die meiſten wirklichen Kinderlieder auf ein ſehr hohes Alter zu⸗ rück, ſo ſind die Kunſtkinderlieder ſo gut wie immer recht kurzlebig, nur ganz ſelten dringen ſie überhaupt in die Kinderwelt ein. Das nicht künſtlich aufgepfropfte Kinder⸗ lied iſt das Volkslied der Kinder. Wie das deutſche Volkslied der Erwachſenen kennt das Volkslied der Kinder keinen Verfaſſernamen. Großmütter, Großväter, Mütter, Väter, andere Erwachſene und nicht zuletzt die Kinder ſelbſt waren die Urheber dieſer Lieder. Alte Märchen und Legenden, Erzählungen, die von einer Ge⸗ neration zur anderen mündlich überliefert wurden, häusliches Leben und Treiben, Wiederkommen, Fortziehen und Singen der Vögel, Kuh und Schaf im Stalle, Gänſe auf der Weide, Grünen und Blühen, das Scheinen der Sonne, Regen, Blitz, Donner, Schnee und Eis, die Blumen im Garten, Säen und Ernten, die verſchiede⸗ nen Handwerksberufe, Fluß und See, Berg und Tal, Wald und Feld, Kaiſer, König, Prinz, Prinzeſſin, Schlachten, Wurſtmachen, Kuchenbacken, Tanzen, Springen, Feſtlich⸗ keiten, die Jahreszeiten, das Streben, die Kinder zu unterhalten und noch anderes Ne den Anſtoß zur Entſtehung von inderliedern. An vielen von ihnen läßt ſich erkennen, daß ſie nicht mit einem Male entſtanden. Ihnen haben Generationen über Jahrhunderte hinweg den heutigen Inhalt und die Form gegeben. Aus dem einen Verschen wurden zwei, drei und vier, es entſtanden Einſchiebſel, kleine Ver⸗ änderungen. Die Tatſache, daß in den Kinderliedern ſehr häufig altgermaniſch⸗mythologiſche Vorſtellungen vorkommen, beweiſt ihr hohes Alter, ebenſo die Tatſache, daß die 18 Kinderlieder oft bei allen deutſchen olksſtämmen von der Nord⸗ und Oſtſee bis hinunter zu den ſüdlichſten Ausläufern des deutſchen Sprachgebietes anzutreffen ſind, 0 ſogar weit darüber hinaus in Schweden, Dänemark, in den Niederlanden und in England. Umgeſtaltet iſt nicht der Sinn, verändert haben ſich nur Mundart und Sprache. Ungezählte Kinderlieder weiſen auf die alten germaniſchen Götter hin, auf Wodan, Holda oder Frau Holle, auf Freya und Oſtara, ſowie auf die Tiere und Pflanzen, die dieſen Göttern geweiht waren. Weiter kommt oft Engelland vor. Darunter iſt nie das heutige England zu verſtehen, dieſes Engelland iſt ein ger⸗ maniſches Phantaſieland, das„Lichtland“ unſerer Vorfahren weit über den Wolken, wo die Verſtorbenen Einkehr halten. Auch böſe Geiſter oder zum„Necken“ aufgelegte Geiſter wie Alb, Trud, Hauskobold, Hexen, Wichtelmännchen, Ofengeiſter, Nixen, Waſſer⸗ und Brunnengeiſter kommen in den Kinderliedern vor, es laſſen ſich in ihnen Reſte von Zauberſprüchen, Heilan⸗ rufungen und Wundſegenſprüchen nach⸗ weiſen. So manche Kinderlieder erſcheinen ſinn⸗ los und verworren, der Inhalt überſtürzt ſich oft, geht von einem Gedanken zum andern über, hat keinen logiſchen Ge⸗ dankenaufbau, iſt widerſpruchsvoll und ſcheint unverſtändlich. Gerade an ſolchen Liedern dürfte kindliche Phantaſie mit⸗ gearbeitet haben; denn Kindern kommt es oft mehr auf den Klang der Worte als auf den Begriff an, in der kindlichen Phan⸗ taſie wie in der kindlichen Betätigung, im Spiele, werden Unmögliches, Unerklär⸗ liches, ganz Nahes und Weltfernes zur Wirklichkeit. Zudem treten in den alten Kinderliedern noch Worte hervor, die aus der hochdeutſchen Umgangsſprache längſt verſchwanden, deren Urſprung und Sinn verloren ging oder nur noch den Sprach⸗ forſchern bekannt iſt. So einfach die Kin⸗ derlieder ſind, ſo ſpiegelt ſich darin faſt das geſamte Leben des deutſchen Volkes wieder. Es gibt kaum einen Feſttag, vor allem keinen bäuerlichen Feſttag, der nicht in einigen oder in vielen dieſer Lieder einen Niederſchlag gefunden hätte. Mit vielen ſind mimiſche Bewegungen, Tanz und Spiel verbunden. Beſondere Innigkeit, Liebe, Herzlichkeit, Einfachheit, Natürlichkeit, ſpieleriſche Ge⸗ danken enthalten die Wiege⸗ und Koſe⸗ lieder. Von Fiſchart, wohl dem größten Karl May und ſein Werk Vor 25 Jahren ſtarb der Schöpfer des Winnetou Am 30. März ſind es 25 Jahre, daß Karl May, den Schöpfer der Winnetou, Old Shatterhand, Sam Hawkens, Old Firehand, Pitt Holbers und Amad el Ghandur, der kühle Raſen deckt. 25 Jahre.. Faſt möchte man meinen, es kann gar keine Jugend vor uns gegeben haben, die nicht mit der gleichen Begeiſterung und Inbrunſt wie wir dieſen Helden nach⸗ geifert, die ſich wie jene Geſtalten in Kameradſchaft und Opferwilligkeit, in hel⸗ diſcher Geſinnung und Treue ſpielend und kämpfend geübt habe; die als Indianer, Weſtläufer und Wüſtenaraber durch eine neue Beſitzer gab dieſe Bücher abermals heraus— widerrechtlich unter dem Namen des inzwiſchen berühmt gewordenen Autors. Das Schlimmſte aber waren die zahlloſen weitgehenden Aenderungen und Einfügungen, die der erſte Verleger ohne Wiſſen Karl Mays hatte vornehmen laſſen und die nun Erotik und Kitſch in ſein Werk hineintrugen! Die Folge war ein langwieriger Prozeß, den Karl May in ſämtlichen Inſtanzen gewann, den er aber mit bitterſtem Herzeleid bezahlte. Allent⸗ halben kämpfte, nörgelte und wühlte man gegen ihn; man warf ihm vor, er ſei nie bunt⸗ſchillernde Welt voll packender Aben⸗ teuer gezogen ſei. Und ſo iſt es wohl an der Zeit, daß wir an dieſem beſonderen Tage dem Volks⸗ ſchriftſteller Karl May, deſſen Lebenswerk aus dem deutſchen Schrifttum ſchlechthin nicht mehr wegzudenken iſt, erneut unſern Dank abſtatten. „Ich bin im niedrigſten, tiefſten Ardiſtan geboren, ein Lieblingskind der Not, der Sorge, des Kummers.“ Mit dieſen Worten beginnt Karl May ſeine Lebensbeſchrei⸗ bung in Band 34 ſeiner Geſammelten Werke„Ich“. Das dritte Kapitel dieſer Bekenntnisſchrift nennt er„Keine Jugend“, das fünfte„Im Abgrund“ und das achte „Meine Prozeſſe“. Das beſagt wahrlich mehr als manche lange Abhandlung! Dem Knaben Karl May, der am 25. Februar 1842 in Hohenſtein⸗Ernſtthal(Erzgebirge) als Sohn eines armen Webers als fünftes Kind unter vierzehn Geſchwiſtern blind zur Welt kam, war in ſeiner Kindheit wenig Sonne und wenig Glück beſchieden. Indes— das Schickſal hatte ihm die Gaben der Erfinderkraft und des mit⸗ reißenden Redefluſſes in die Wiege gelegt, auf daß er ſich ſelbſt eine Welt— bunter und lichter und abenteuerlicher als jede andere— bauen konnte. Und er ließ das Geſchenk nicht ungenutzt: Ueber die„Geographiſchen Predigten“, die „Geſchichten vom alten Deſſauer“ und die „Erzgebirgiſchen Geſchichten“ fand er bald zu Winnetou(1876), der ſeinen Namen und ſein Werk in alle Lande trug. Im Jahre 1882 erſchien aus ſeiner Feder, jedoch unter einem Decknamen, bei Münch⸗ meyer⸗Niederſedlitz das„Waldröschen“ (jetzt Band 51/55 der Geſammelten Werke) und in raſcher Folge vier weitere Romane. Sieben Jahre ſpäter ging die Firma Münch⸗ meyer in andere Hände über, und der Indianer-Diorama im Karl-May-Museum in Radebeul gereiſt— obwohl er ſich gerade zu Beginn dieſes Intrigenfeldzuges auf einer Orient⸗ reiſe befand. Es gab Tagesberühmtheiten, die ihn kurzweg der Lüge und der Auf⸗ Photos(3) Löhrich M Ein Sioux-Häuptling im Kriegsschmuck Karl May ſchneideref bezichtigten und ſein Wirken mit viel Lärm und Geſchrei in den Ab⸗ grund verdammten. Nun— Karl Mays Werke haben alle jene Anfechtungen und Kritikaſtereien ſamt 3 Erzeuger überdauert. Zwar hat ein ein wenig der Zahn der 2. an ſeinen Abenteuern genagt, iſt die Vorſtellung der Titel mancher Werke wie„Am Rio de la Plata“,„In den Schluchten des Balkan“ und„Durchs wilde Kurdiſtan“ nicht mehr ſo zündend wie einſt, da kein engmaſchiges Rundfunknetz den Erdball umſpannte und keine Aer gberg d und Luftſchiffe kreuz und quer die Welt durcheilten. Die treuen und opferbereiten, kameradſchaftlichen und gläubigen Geſtalten ſeiner Dichtungen aber leben weiter; nicht an irgendeine Zeit ebunden, ſondern voll Blut und Leben: reiheitstrunkene Helden in Arwald und Steppe. G. 854 krinnerung an fiarl mau Wir alle haben Karl May geleſen und reiſten mit ihm durch die Welt. Wir ſind in Kurdiſtan geweſen und in einem Indianerzelt. Der Lehrer hat uns als Kinder verprügelt als wir laſen von Winnetou. Wir ritten weiter, den Muſtang gezügelt, und ſagten zu Old Shatterhand: Du! Wir wanderten durch die ſalzige Wüſte ſüßes Waſſer war unſer Traum. Wir ſagten, wenn das die Mutter wüßte! Und fanden die Quelle am Palmenbaum. Wir haben am Marterpfahl geſtanden und kämpften mit rotem und weißem Pack, beinahe kam uns der Skalp abhanden, da rettete uns ein Tomahawk. Wir jagten die Schufte und Silberfüchſe, und ſiehe, das Glück, das blieb uns hold. Ein Henry⸗Stutzen war unſere Büchſe, die war uns nicht feil für alles Gold. Wir wiſſen nicht mehr, wo wir überall waren, In der Wüſte des Durſtes, im Winterſchnee, wir kamen glücklich durch alle Gefahren und fanden die Schätze im Silberſee. And immer ſtanden wir bei den Schwächern, ein Adler kreiſte hoch in der Luft. Wir waren ſiegreich im Kampf mit Verbrechern, zermalmten mit ſtarker Fauſt manchen Schuft. And als wir erwachſen das alles erkannten, das 8 iſt Kampf, iſt Kampf mit dem da hatten wir unſeren Freund verſtanden und griffen an mit dem Tomahawk. Max Barthel faſhennmmmmmmmmmmunmmmmmnnmmmmmmmunnummmmnmmmmmnmunmummmmmmm mmm nunmnmmnmn nnn immun und fruchtbarſten Publiziſten des 16. Jahr⸗ hunderts, ſtammt das Verschen: Wo Honig iſt, da ſammeln ſich die Fliegen, Wo Kinder ſind, da ſingt man um die Wiegen. Die Wiegenlieder ſind beſonders der Ausdruck der innigen Gemeinſamkeit von Mutter und Kind. Es ſind oft Einſchläfe⸗ rungslieder. Der angeſtrebte Zweck hat ſicher zu ihrer Entſtehung beigetragen, mehr jedoch ſind dieſe Lieder als Ausdruck der Mutterliebe und der Mutterfreude anzuſehen. Die erſten Lieder, die dem Kinde vorgeſungen werden, bedeuten auch ee erſte Belehrung und Weckung der 5 ummernden geiſtigen Kräfte. Von Kaiſer Friedrich II., auf den ſich urſprüng⸗ lich die Sage vom Kyffhäuſer bezog, wird behauptet, daß er dereinſt Kinder zu be⸗ ſonders hohen Geiſtern heranziehen wollte, indem er jedermann ſtreng verbot, in Gegenwart dieſer Kinder auch nur ein Wort zu ſprechen oder ein Lied zu fingen. Alle dieſe Kinder, ſo heißt es weiter, ver⸗ kümmerten körperlich und geiſtig, ſtarben bald. In den alten Fibelverſen, die mit den Verschen beginnen:„Der Affe gar poſſierlich iſt, zumal, wenn er vom Apfel frißt“ und:„In Polen brummt ein wilder Bär, Ihr Bienen gebt den Honig her!“ hat man ſich die leichte Eindringlichkeit von Verſen in das Kindergedächtnis mit zunutze gemacht. Ebenſo ſind Rätſel für die Kinder in die Versform überführt worden. Sehr zahlreich ſind die Anſinge⸗ und Heiſchellieder, Lieder, die geſungen werden, wenn die Kinder an volkstümlichen Tagen wie am Martinstage, vor der Kirmes, vor Weihnachten, zum Neujahrstage, am Dreikönigsfeſt, am Johannistage und noch bei anderen Gelegenheiten Umzüge ver⸗ anſtalten, vor den Höfen und Häuſern ſingen. Es 1 für die Zwei⸗ und Dreijährigen, Beeren⸗, Kir⸗ ſchen⸗, Birn⸗ und Nußlieder für die Größe⸗ ren, manche Lieder werden nur von Mäd⸗ chen geſungen, andere nur von den Knaben, In den Liedern der größeren Kinder fehlt es nicht an mancherlei Derbheiten, an Ausdrücken, die nicht ſalonfähig ſind. Ins⸗ geſamt betrachtet, läßt ſich ſagen, daß kein anderes Volk ſo viele, aber auch ſo ſchöne, innige, friſche, aus urſprünglichen Empfin⸗ dungen und Stimmungen hervorgegangene Kinderlieder hat wie das deutſche. Dieſen Liederſchatz zu erhalten, gebietet allein ſchon die Dankbarkeit, die wir den Vor⸗ fahren für dieſe ungekünſtelten, natürlichen Lieder ſchulden. Albin Michel nebmungsluſtigen Kandidaten. Er ließ ſich Fabrläſſigteiten im Dienſt zuſchulden kommen. und ſeine Gleichgültigkeit ging ſo weit. daß er bald wegen grober Verfehlungen aus dem Dienſt entlaſſen wurde und vor die Gerichte kam. Nach einer langen Arbeitshausſtraſe ſchien ſein Leben von der Tafel der bürger⸗ lichen Exiſtenzen verwiſcht. Aber das Schickſal 5 batte etwas anderes mit ihm vor. Angeregt durch ſeine Reiſen in den nahen Orient griff Karl Mai zur Feder. Seine romantiſchen Reiſe. beſchreibungen wurden bald zu vielgeleſenen Charles Evan Hughes Rooſevells großer Gegner 6˙•Tb c —. — 3 8 Büchern. Zugleich mit den Einnabmen. die 1 Zwei Gegner Auge in Auge Der fight gegen Hearſt us A⸗Präſident 9 Mav ein ſorgenloſes 9 A 3 wuchs auch ſein Anſehen in der eſellſchaft. für einen Vormittag Als May 70jährig in Radebeul bei Dresden 5 1 5 1 8 kein 1 1 5 15 3 4 85 „Im Jahre 1916 kandidierte dieſer klare, des klaren, unbeſtechlichen Realpolitikers nicht ß. zwei Jreend de 7 Wenn der Verfassungseid nüchterne Realpolitiker und Juriſt gegen den in den Weltkrieg pineingeſchlitterk 55 95 3 Schein der nächtlichen Prärie 8—5 5 geleistet wird Geſchichtsprofeſſor und Ideologen Woodrow N f 41 4 0 1 ee 42 5 Die Würdenträger Amerikas haben ſich vor Wilſon. 5 a Ein Preis und die Folgen ttablt 5— Ver angenbeit Karl dem Capitol in Waſhington verſammelt. Wenn Am Morgen nach der Wahl hieß es, daß er 3 1 577 0 Mays ſchwebt 5 5 der wiedergewählte Prasident der Vereinigten gewonnen hätte. Die Ertrablätker brachten die. Der größte Stolz des nun 75jährigen ober⸗ Wigns ſodebe. 1 N 1 55 f ſten Richters der Vereinigten Staaten iſt der Wer wieder einmal zu den Bänden Karl Staaten von Nordamerika den Schwurfinger erhebt, dann gibt es für Minuten keine Scherze und keine Albernheiten. Dann haben alle Col⸗ lege⸗Anekdoten und alle Klubneuigkeiten zu ver⸗ ſtummen. Jetzt iſt der feierliche Moment da. Der ewig lächelnde Franklin D. Rooſevelt iſt ernſt. Er ſteht einem Mann gegenüber, einem weißhaari⸗ gen, weißbärtigen Greis, im ſchwarzen Talar und ſpricht ihm die Eidesformel nach. Zwei Männer- zwei Welten Auge in Auge ſtanden ſich zwei Männer, die zwei Welten verkörpern. Der weißhaarige Mann im ſchwarzen, ſeidenen Talar, das iſt Charles Evan Hughes, der oberſte Rich⸗ ter der Vereinigten Staaten, der Repräſentant jener Inſtanz, die ſeit dem Unabhängigkeits⸗ krieg, ſeit 150 Jahren, über das Geſetz in Ame⸗ rika wacht. Er und ſeine acht Kollegen, die Richter des Oberſten Bundesgerichtes, die auf Lebenszeit ernannt werden, haben viele ſoziale Geſetze, vor allem die Nira des Präſidenten Rooſevelt, durch Gerichtsbeſchluß um die Wir⸗ kung gebracht. Rooſevelt hat das nicht ver⸗ geſſen. Die beiden Männer, die ſich vor dem Capitol gegenüber ſtanden, der 50-jährige und der 75⸗ jährige, werden ſich einen ſchweren fight liefern, der dem zweiten term, der zweiten Amtszeit des Präſidenten den Stempel aufdrücken dürfte. 16 Tage nach der Eidesleiſtung ſchmetterte der Präſident Rooſevelt die erſten Angriffe ge⸗ gen das Oberſte Bundesgericht und vor allem gegen den oberſten Bundesrichter in den Saal des Kongreſſes. Er forderte für ſich das Recht, daß er für jeden der Richter, die 70 Jahre oder älter ſind, noch einen Richter hinzu ernennen könnte. Er polemiſierte in ungewöhnlich hef⸗ tiger Weiſe gegen die Vergreiſung des Oberſten Bundesgerichtes. Vor Kurzem wiederholte er dieſe Angriffe, wenn möglich noch ſchärfer in einer ſenſationellen Rundfunkrede. Freunde und Feinde des Obersten Bundesgerichtes Die Forderungen des Präſidenten haben eine Kampagne entfacht, die an Leidenſchaft alles übertrumpfte, was das politiſche Leben Ameri⸗ kas ſeit der Negerbefreiung unter Lincoln, ſeit den Bürgerkriegen, erlebte. Das traditions⸗ gebundene Amerika, diejenigen, die mit Stolz ihre Abſtammung von den Puritanern oder von den Pionieren ableiten, nimmt für das Oberſte Bundesgericht, das in allen Stürmen der Zeit ſtark genug war, um den„Moden der Zeit“, wie dieſe Konſervativen formulieren, Paroli zu bieten, Stellung. Die junge Generation denkt anders. Für ſie ſind die neuen Richter Greiſe über 70, die ſich taub und ſtumm ſtellen gegen alle Erforderniſſe der neuen Zeit. Man hat ſie ſogar frei nach Disney mit dem„böſen Wolf“ verglichen. Im Mittelpunkt Charles Evan Hughes Im Mittelpunkt dieſes Kampfes, den er für ſeine acht Kollegen und ſich führt, ſteht Charles Evan Hughes. Charles Evan Hughes hat nicht die Exeku⸗ tive für ſich, auch nicht eine ſo beſtechende Rund⸗ funkſtimme wie der Präſident Rooſevelt. Aber in ihm verkörpert ſich das traditionsſtarke, kei⸗ nem Kampf aus dem Wege gehende Amerika. Geschichte eines Bartes Er ſieht aus wie ein deutſcher Hochſchulpro⸗ feſſor. Das Geſicht wird beherrſcht von blauen, jungen, unbeſtechlichen Augen, und dem weißen Kinnbart. a Der Bart hat ſeine Geſchichte. Nachdem Hughes ſeine Univerſitätsſtudien abgeſchloſſen hatte, bewarb er ſich beim Delhi⸗ College in Newyork um eine Anſtellung als grie⸗ chiſcher Lehrer. Der ſchlanke, 20jährige, der noch jünger ausſah, als er war, wurde von dem Rektor des College ausgelacht:„Sie können doch nicht den Studenten weißmachen, daß Sie ein Profeſſor ſind. Sie haben ja nicht mehr Haar im Geſicht, als ein friſch gelegtes Ei. Hughes ſagte garnichts. Einige Monate ſpäter aber erſchien er mit einem prächtigen Bart und bekam ſeinen Poſten als Lehrer der griechiſchen Sprache. Der Sieg über Hearst Sein Name wurde weltbekannt, als er im Jahre 1906 gegen den allmächtigen Preſſe⸗ magnaten William Rudolph Hearſt als Kandi⸗ dat der Republikaner um den Gopverneurspoſten von Newyork antrat. Der kämpfte mit ſchwerem Geſchütz. Denn er hatte ja ſeine mächtigen Zeitungen für ſich. Und dennoch ſiegte Hughes. Seine Rechtlichkeit, ſeine unbeirrbare Klarheit verſchaffte ihm den Sieg über den brillanten, aber etwas ſkrupelloſen Gegner. Beinahe Präsident von USR Das kragiſche Abenteuer ſei es Lebens war ſicherlich die kandidatur Nachricht von ſeinem Sieg. Er ſtellte ſich den 11 e auch Europa brachte die Nach- richt, Staaten geworden ſei. Den Staatsmännern der Entente ſchwammen Hughes war als Deutſchenfreund bekannt. daß Hughes Präſident der Vereinigten die Felle davon, denn Dann ſtellte ſich aber heraus, daß das Wahl⸗ ergebnis von Kalifornien durch einen Hörfehler entſtellt war. äch ſtaunende Welt, daß Wilſon mit knapp 277 zu 254 Stimmen gewählt war. Am nächſten Morgen erfuhr die Sicher iſt, daß die Weltgeſchichte anders ver⸗ laufen wäre, daß Amerika unter der Führung ſein Heim hat. Kampf mit Hearſt entfaltet hat, Rooſevelt gefährlich werden. Es wäre klug von Preis, den er als 16jähriger im College von Brown empfing. Den Preis für Begabung, Charakter und Fleiß. Die Eigenſchaften, die den 16jährigen Stu⸗ denten auszeichneten, zeichnen ebenſo den Herr⸗ ſcher des Marmorpalaſtes aus, in dem der Oberſte Gerichtshof der Vereinigten Staaten, Die Entſchiedenheit, die er im könnte auch dem Präſidenten, wenn er dieſen Gegner nicht unterſchätzte. Geſchichte ſeiner Präſidentſchafts⸗ Die deleklei der Inſeklen Beſuch im Deutſchen Entomologiſchen Inſtitut Chineſenbrot aus Wanzeneiern Die größte Fachbücherei Deutſchlands Man muß ſchon. will man die Frage nach Sinn und Zweck des Entomologiſchen Inſtituts klären, die wörtliche Ueberſetzung des Wortes Entomologie zu Hilfe nehmen. Inſek⸗ tenkunde wird hier getrieben. Das iſt etwas weſentlich anderes, als etwa das Anlegen einer Sammlung, iſt auch arundverſchieden von den Aufgaben der Biologiſchen Reichsan⸗ ſtalt. Man könnte das Verhältnis etwa ſo um- ſchreiben: die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe der Arbeit, die das Entomologiſche Inſtitut leiſtet, kommen ſpäter der Schädlinasbekämpfung zu— gute. Denn ſo wie eine Krankheit erſt dann ſicher geheilt werden kann, wenn man ihr Weſen erkannt hat, ſo iſt auch die Bekämp⸗ fung ſchädlicher Inſekten erſt möglich, wenn man deren Lebensweiſe, die natürlichen Be⸗ dingungen ihres Daſeins, die Richtung ihres Inſtinktes genau erkannt hat. Dieſem Zweck dient alſo das Inſtitut. Als wichtigſtes Hilfsmittel ſteht dem Inſti⸗ tut eine umfangreiche Bücherei zur Verfü⸗ gung. Es iſt die größte ihrer Art, die es in Europa aibt. Täglich gehen hier 600 Zeitſchrif⸗ ten ein, und ebenſo werden tagtäalich von hier aus an Hunderte von intereſſierten Stellen Zeitſchriften verſandt. Dieſes außerordentlich umfangreiche Literaturmaterial ſetzt das In- ſtitut in die Lage, jederzeit über die genaueſten Kenner gewiſſer Spezialgebiete im Bilde zv ſein. 400 000 literariſche Arbeiten in 60 Jahren! Da aibt es beiſpielsweiſe einen Mann, der imſtande iſt, ſämtliche Arten von Wanderheu ſchrecken auseinander zu halten. Dieſer Mann lebt irgendwo in der weiten Welt— das In⸗ ſtitut kennt ihn genau. Es kennt jede Zeile, die er jemals geſchrieben hat. Oder intereſſiert es jemand, daß in den letzten 60 Jahren ſage und ſchreibe faſt 400 000 literariſche Arbeiten über Inſektenkunde er⸗ ſchienen ſind? Man ſtelle ſich vor: jemand möchte unbedingt wiſſen, was der berühmte Forſcher Profeſſor X. im Jahre 1903 in einer längſt verſchollenen Zeitſchrift einmal über die Lebensbedingungen einer nur auf Sardinien vorkommenden Weſpenart geſchrieben hat— das Inſtitut iſt in der Lage, den Wunſch die⸗ ſes Frageſtellers ſofort zu beantworten. Und auch der Artikel über die verſchiedenen Arten von Blattwanzen, die es in Jugoflawien gibt — der Artikel iſt merkwürdigerweiſe in einer portugieſiſchen Zeitſchrift erſchienen. die es, über die erſte Nummer hinaus nicht weiterge⸗ bracht hat— alſo auch dieſer Artikel iſt ſelbſt⸗ verſtändlich da. Geſundheitsatteſte gefällig? Ein Zollbeamter hat an der deutſchen Gren- ze eine Apfelſendung zurückgehalten. Er hat nämlich auf den Aepfeln Schildläuſe entdeckt Die Biologiſche Reichsanſtalt zuckt die Schul ⸗ tern: es aibt 3000 Arten von Schildläuſen, und die meiſten ſind harmlos. Ob hier nun gerade eine gefährliche Gattung vorliegt, mag das Entomoloaiſche Inſtitut entſcheiden. Unter dem Mikroſkop wird feſtgeſtellt: es iſt die gefährliche San⸗Joſé⸗Schildlaus. Der Apfelſendung wird das Geſundheitsatteſt ver⸗ weigert, ſie darf nicht nach Deutſchland hinein. In einem beſtimmten Waldrevier wird ſtän⸗ dig die Baumrinde von Inſekten zerfreſſen. Die Biologiſche Reichsanſtalt kann nicht mit Sicherheit ſagen, um welche Inſekten es ſich handelt. Alſo kann ſie auch keine Ratſchläge zur Bekämpfung der Schädlinge erteilen. Man ſchickt alſo mehrere Stücke zerfreſſener Baumrinde an das Inſtitut. Nach wenigen Tagen kommt die Antwort. Man weiß jetzt, daß dieſe oder jene Inſektenart am Werke iſt, 2950 man weiß weiter, wie man ſie bekämpfen muß. Man intereſſiert ſich in dem Inſtitut auch für die Kurioſa auf dem Gebiet der Inſektenkunde. In China wird beiſpielsweiſe in einigen Ge⸗ genden das Waſſer abgeſeiht, bis die Eier ge⸗ wiſſer Waſſerwanzen übrig bleiben. Dieſe Wanzeneier werden dann zu Brot verbacken. Das Inſtitut weiß das natürlich. Aber es braucht zum Glück das Wanzenbrot nicht zu probieren —— 1 Old Shatterhand unſterblich wie Vinnelou Vor 25 Jahren verſtummten„Silberſtutzen“ und„Bärentöter“ Aber Karl Mays Helden blieben in Deutſchland lebendig Am 30. März ſind es 25 Jahre her. daß Karl May in Radebeul bei Dres⸗ den ſtarb. Karl May! Wer kennt ihn nicht? Wer hat nicht mit fiebernden Sinnen und mit vochen⸗ dem Herzen ſeine Bücher geleſen? Wer hat nicht mit Old Shurehand oder mit Old Shatter⸗ hand, mit Sam Hawkens oder mit Winnetou Bekanntſchaft geſchloſſen? Wer hat nicht den Knall des Henryſtutzens eder des Bärentöters gehört? Noch heute glauben wir den heißen Wind der Prärie zu verſpüren und in der Ferne das Getrappel der Pferde feindlicher In⸗ dianerſtämme zu hören, wenn wir Karl Mays Bücher zur Hand nehmen. Und ſeien wir ehrlich! Nur zu gern holen wir dann und wann wieder einen jener grünen Bände aus dem Bücherſchrank hervor, um zu ſehen,„worüber wir uns eigentlich als Kinder gefreut haben“, um nur einmal ein wenig„zu ſtöbern““ Aber das iſt ja nur ein Vorwand! Auch heute noch übt die Romantik jener aben⸗ teuerlichen Indianererlebniſſe einen ſeltſamen Einfluß auf uns aus. Auch heute noch läßt unſere Phantaſie den edlen Winnetou mit ſei⸗ ner Silberbüchſe in der Hand vor uns erſtehen und das Kriegsgeſchrei der Angreifer ſcheint in unſeren Ohren widerzuhallen. Wir ſind dann wieder in dem elterlichen Farten mit den Himbeerſträuchern und den Apfelbäumen. wir liegen auf dem Rücken im Graſe und ſtarren in den blauen Himmel, ge⸗ nau ſo wie wir es in den großen Ferien der Schulzeit taten. Irgendwo ſitzt der große Häuptling Winnetou auf einem Felſen und ſtarrt unverwandten Blickes zu uns hinüber. Quer über die Knie liegt die Büchſe, deren Schuß unfehlbar iſt. Seine Gegner kennen den berühmten„Knieſchuß“ des Häuptlings Sie wiſſen, daß es nicht gut iſt, ſich mit Winne⸗ tou und ſeinem Stamme zu verfeinden. * Mitten in dem ganzen Treiben ſteht die Perſon des Erzählers. Er iſt ein Freund Winnetous und der„gute Geiſt“ der Rothäute. Was iſt daher auch ſelbſtverſtändlicher, als daß Karl May ſeine Bücher in der„Ich“⸗Form ſchreibt, und ſo das Erlebnis unmittelbarer geſtaltet? Der Leſer ſelbſt ſteht mit ihm mit⸗ ten in dem Geſchehen. Die Rolle des Verfaſſers als Beſchützer der unſchuldig Verfolgten, als des Mannes, der durch ſeine Qualitäten phy⸗ ſiſch und moraliſch den Verbrecher überwindet, läßt die Spmpathien des Publikums ſchnell auf ſeiner Seite ſein. Abenteuerlich wie ſeine Bücher ſind, iſt auch der Lebensweg Karl Mays. Niemand hätte von dem kleinen Webersſohn gedacht, der blind die erſten Jahre ſeiner Kindheit verbrachte. daß er einmal ein berühmter Schriftſteller wer⸗ den würde. Als aber Karl May in ſeinem fünften Lebensjahr das Sehvermögen gewann ſtand für den Vater der Plan feſt. aus ſeinem Sohn einen Volksſchullehrer zu machen. Die Enge der Schulſtube war nichts für den unter⸗ Mays greift, wird erſtaunt ſein. mit wie der ⸗ ben Strichen das Paradies der Jugend gezeich⸗ net iſt. Die überraſchenden Ereigniſſe, die uns voll und ganz in ihren Bann zogen, kommen garnicht ſo überraſchend, wie es uns damals erſchien. Die feinen Fäden, aus denen das Schickſal geflochten erſchien, entpuppten ſich als dicke Stränge, an denen die Figuren ihre Be⸗ wegungen ausführen. Es iſt eine Welt aus Schwars und Weiß ohne Zwiſchenabſtufungen Aber vielleicht iſt es dieſe Ankomypliziertheit. die die Kinderherzen ſchneller ſchlagen läßt, und die die Sinne der Erwachſenen immer wieder aufs neue in ihren Bann zieht. Gut und Böſe prallen in kraſſer Gegenſätzlichkeit aufeinander * Karl May bildet in einer langen Kette von Schriftſtellern, die alle das Leben und den Kampf der Indianer zum Stoff gewählt haben, das letzte Glied. Der Name von Gerſtäcker, der als Sohn eines Opernſängers nach den Ver⸗ einigten Staaten auswanderte, hat bei unſerer Jugend einen beſonderen Klang. James Feni⸗ more Cooper war einer der erſten, der in ſei⸗ nem„Lederſtrumpf“ oder dem„Letzten Mohi⸗ kaner“ den Exiſtenzkampf der nordamerikani⸗ ſchen Indianer beſchrieb. Die Heftchen von Buffalo Bill eroberten ſich im Fluge die Her⸗ zen und Sinne der Kinder.„Tokeah“ oder die weiße Roſe heißt das Werk von Charles Seals⸗ field, das beſonders unter der Jugend Wiens auch heute noch glühende Verehrer findet. Bis zu ſeinem Tode war der wirkliche Name die⸗ ſes rätſelhaften„Sealsfield“ unbekannt. Erſt ſein Teſtament erhellte das Dunkel. Der Autor war Karl Anton Poſtl, der mit ſeinen Geſell⸗ ſchaftsromanen zum Beginn des 19. Jahrhun⸗ derts die Aufmerkſamkeit ganz Oeſterreichs in Anſpruch nahm. Ein Kind, das nicht bittere Tränen über das harte Schickſal des armen alten„Onkel Tom“ vergoſſen hat, hat eine der ſchönſten Erzählungen aus der Zeit der ame⸗ rikaniſchen Sklavenkriege nicht kennen gelernt. Der Verfaſſer, Harriet Beecher⸗Stowe, hat ſich mit„Onkel Toms Hütte“ bis weit über das Grab hinaus ſeinen Ruhm geſichert. Mag heute das Buch der Technik auf den Tiſchen unſerer Jugend liegen, mögen Flug⸗ zeugmodelle unter ihren geſchickten Händen ent⸗ ſtehen, oder mag der Zeppelin ihr Denken in Anſpruch nehmen. Winnetou und Old Shatter⸗ hand, Hadſchi Halef Omar oder Kara Ben Nemſi werden immer ihren Platz in den Kin⸗ derherzen behaupten. Baris konkurriert mit Pia! Sein ſchiefer Turm hat ſogar Ubahn⸗Anſchluß Anläßlich der Pariſer Weltausſtellung wer⸗ den die nach Paris kommenden Fremden zur Beſichtigung eines ſchiefen Turmes einge⸗ laden, der in den Reiſeführern als Kon⸗ kurrenz zu Piſa angeprieſen wird. Auch Paris hat ſeinen„ſchiefen Turm“. In den Reiſeführern lieſt man davon meiſtens nichts. 10 Minuten Untergrundbahnfahrt von den Champs⸗Elyſées entfernt! kann man ihn ſehen. Es iſt der Turm der Kirche Notre Dame de Bonne⸗Nouvelle an der Ecke der Rue de la Lune und der Rue Notre Dame de Bonne⸗ Nouvelle Jedes Jahr wird der Winkel. in dem ſich der Turm von der Kirchenfaſſade löſt, größer. Die Vögel, die früher in ihm niſteten. haben ihn längſt verlaſſen, weil ſie wohl in ihrem In⸗ ſtinkt ihn für gefährlich halten. Nur der Wetterhahn ſitzt noch obendrauf. Einſt zeigte eine Uhr am Turm oben den Menſchen des ganzen Stadtviertels die Zeit an, aber ſeitdem der Turm ſich geneigt hat, ging ſie nicht mehr. Nun iſt man auf den Ausweg gekommen, ſie an einer über die Seitenwand hinaus ragenden eiſernen Klammer ſo aufzuhängen, daß ſie auf jeden Fall in lotrechter Lage verbleibt. Und nun geht ſie auch wieder auf die Minute genau Niemand kann eigentlich ſagen, wann der Turm von Notre Dame de Bonne⸗ Nouvelle angefangen hat ſich zur Seite zu neigen. Anna von Oeſterreich legte ſeinerzeit im Jahre 1593 den Grundſtein zu ihm, und man darf ſicher ſein, daß ſie ihn genau lotrecht legte. Aber ſie wußte nicht, daß die Bodenerhebung, auf der Notre Dame de Bonne Nouvelle ſteht, nichts weiter iſt als ein großer Schutthaufen. Er konnte wohl leichte Bauernhäuſer tragen, aber nicht ſo ſchwere Gebäude wie eine Kirche und ihren Turm. Daher mag wohl allmählich die Neigung entſtanden ſein. Sie beträgt noch nicht ſo viel wie beim ſchie⸗ fen Turm zu Piſa, oder wie die der kaiſer⸗ lichen Pagode von Pei⸗Hui in Peiping. Aber auf jeden Fall braucht Paris nicht mehr nei⸗ diſch zu ſein. Die Touriſten die hin kommen, können auch in der franzöſiſchen Hauptſtadt einen ſchiefen Turm ſehen, der immerhin ſchief genug iſt, daß es ſich lohnt, mit der Unter⸗ grundbahn hinzufahren. Und einen Vorzug hat er vor dem Piſaer Turm und allen anderen, die aus der lotrechten Richtung geraten ſind: 1 hat den längſten Namen. Und das iſt auch etwas. Oſtermorgen Fnehe, Nacht! Die Ruhe iſt vorüber, Gottes Schöpfung liegt im Glanz vor mir; Und der Tag mit allen ſeinen Strahlen, Neubelebte Menſchheit, leuchtet dir! Alles regt ſich um mich her und webet In den großen Hallen der Natur, Labend ſtößt die Morgenluft vom Berge, Und verweht des Schlafes dumpfe Spur. Auf, mein Sinn! Die gold'ne Lebensſtunde Winket dir zur neuen Tätigkeit, Rufet dich zur lieben Arbeit wieder, Zum Genuß, den Gottes Hand dir beut. Ach! Wer bin ich, daß du mein gedenkeſt, Daß mich täglich deine Huld umgibt? Oſterferien auch für die Erwachſenen Oſtern, gewiß, ein paar kurze Tage nur, ein raſches Atemholen der Ewigkeit, und doch für uns ein köſtliches Geſchenk, wenn wir es recht anwenden und„Ferien“ dar⸗ aus machen— Ferien vom Alltag. Ferien ſind die ſchöpferiſche Atempauſe des Jahres. Geiſt und Körper erleben die Entſpannung, und in dieſer ungewohnten Ruhe ſammelt die Seele neue Kräfte. Wer hätte es noch nicht geſpürt, daß plötzlich, im Walde oder auf dem Feld, alles warm und golden in uns ward? Das Haus, das wir unfroh verlaſſen hatten, alle Sorgen, das große, ermüdende Getriebe, aus dem wir geflohen: hell und ſtrahlend ſteht es vor uns. Ungeahnte Kräfte ſchießen empor. Schöpferiſches Atemholen! Die Hausfrau wird ihr Heim mit tieferer Fröhlichkeit erfüllen. Neue Gedanken, wie man alles beſſer und ſchöner machen könnte, wie die Familie noch feſter zuſammen⸗ geſchloſſen wird durch ihre ſtarke, wärmende Lebenskraft, durchſtrömen ſie. Der geiſtige Arbeiter wird befruchtet von der Atempauſe, die er ſich gönnt. Ideen kommen in überreicher Fülle. Dinge, die nicht reifen wollten, zu deren letztem Sinn er nicht vordringen konnte, werden ganz aus ſich heraus und ſind da. Der Hand⸗ arbeiter ruht aus. Seine Tätigkeit wird wieder ſinnvoll. Er empfindet ihren Wert als Wert an ſich. Es iſt gleichgültig, daß ſie täglich und ſtündlich das gleiche oder faſt das gleiche von ihm fordert. Er weiß jetzt: er hilft mit an dem großen Weiterkommen der Menſchheit und ſei es nur als Staub⸗ 5 das in den Garten Gottes geweht rd. Nun, ſei auf der Hut! Verſchütte nicht wieder die heiligen Quellen, die du in dir aufſchließen durfteſt: Nun laß aus Ge⸗ danken Tat werden, dann hat ſich die große Atempauſe an dir erfüllt, dann brennt das Oſterfeuer in dir! Mukter, das geht dich an! Junge Menſchen ſind ſchnell bei der Hand, ihr Leben hinzugeben für ihre Ideale. Sie vergeſſen dabei nur zu oft, die ſie Größeres, Gewaltigeres für dieſe Ideale leiſten können, wenn ſie ſinn⸗ voll handeln. Auf dieſen Gedankenweg mußt du ſie führen, Mutter, wenn du deine Söhne erziehſt! Dein Werk muß es ſein, daß ſie bereit ſind, erſt für Deutſchland zu leben und dann, wenn es ſein muß, zu ſterben. Vernichte in ihnen den Gedanken, daß ſie ihrem Vaterland einen großen Dienſt leiſten, wenn ſie jederzeit bereit ſind, ihr Leben zu opfern. Hilf ihnen dabei, daß ſie von ſich aus den heißen Wunſch haben: erſt für Deutſchland zu leben. Zwinge ſie, das Geſchenk ihres Daſeins nicht leichtfertig zu betrachten, zwinge ſie, daß ſie erſt ihr Menſchentum vollenden. Und hilf ihnen dabei. Zeige ihnen ihre eigene Zukunft, zeige ihnen, was ſie daraus machen können und wieviel ſie ihrem Vaterland geben können, wenn ſie an ſich arbeiten und ſtarke, kraftvolle, reine Menſchen aus ſich machen. Zeige ihnen, daß jeder einen Kreis um ſich ſchließt, der ausſtrahlt: gut oder böſe: immer Samen verſtreuend. Hilf ihnen, Mutter, hilf ihnen, daß ſie nicht glauben, der Krieg iſt das Erhabenſte und mit ihm erfüllt ſich das Leben an ihnen. Nicht gegen die ſelbſtverſtändliche Verteidigung des Mannes um Gut und Blut, um Menſch und Vaterland, ſondern nur gegen die Sinn⸗ loſigkeit, darin den Endzweck zu erblicken ſollſt du ringen. And darum noch ein⸗ mal, Mutter: pflanze es deinen Söhnen ins Herz: Erſt lebe für dein Vaterland, dann darfſt du dafür ſterben! Helft die Anfallſtatiſtik verkleinern Trotz aller Aufklärung iſt die wöchent⸗ liche Unfallſtatiſtik immer noch erſchreckend groß. Es kann aus dieſem Grunde nicht eindringlich genug geſagt werden: helfe jeder einzelne, damit ſich die Unfälle ver⸗ meiden laſſen. Es iſt einerlei, ob man ſich auf dem Lande, in der Kleinſtadt oder in einem Rieſenort umſchaut. Ueberall muß noch ſehr viel getan werden, den Verkehr reibungslos zu regeln und Gefahren aus⸗ zuſchalten. Unbegreiflich erſcheint es oft, mit welchem Gleichmut die Fußgänger eine Straße überqueren. Fragt man ſie nach dem Warum, antworten ſie: die Auto- und Wagenfahrer ſollen aufpaſſen, denen ge⸗ hört die Straße nicht allein. In den Schulen wird ſtändig Unterricht über Verkehrsfragen erteilt, doch praktiſch iſt wenig davon zu merken, da die Kinder ſcheinbar nicht genügend im Elternhauſe darin beſtärkt werden, vorſichtig zu ſein. Es iſt Pflicht der Erwachſenen, immer wieder darauf aufmerkſam zu machen, welchen tatſächlichen Gefahren ſie ausgeſetzt ſind, und daß ſie Schaden für ihr ganzes Leben nehmen können. Viele Unfälle enden mit völligem Siechtum und Tod! Einen beſonderen Gefahrenpunkt im Verkehr bilden ſpielende Kinder und Rad⸗ fahrer. Es darf nicht vorkommen, daß Rad⸗ fahrer in Gruppen eine Straße verſperren, daß ſie, ohne die Lenkſtange anzufaſſen, Kunſtſtücke vorführen, daß ſie blitzſchnell an einem Auto oder Wagen vorbiegen, daß ſie um Ecken fahren, ohne Signal zu geben und bei eintretender Dunkelheit keine Lampe und kein Katzenauge bei ſich führen. Es darf auch nicht geduldet werden,— hier trifft die Schuld zweifelsohne die Eltern—, daß Kinder aus Trotz oder Uebermut ſolange auf dem Fahrdamm herum⸗ ſpielen(obwohl ſie das Signal genau 2 5 haben), bis der Fah⸗ rer ſo kurz ſtoppen muß, daß beide in ernſte Gefahr kommen. Man kann auch die Kleinſten überzeugen, wenn man ihnen eindringlich klar⸗ macht, daß ſie den Eltern großen Kummer machen und ſelber ſchwer krank werden können. Niemand hat das Recht, durch ſein Verhalten die Allgemeinheit zu gefährden, darum geht es jeden an, daß er ſich verkehrsrichtig er⸗ zieht und ſeinen Kindern die gleiche Erziehung zukommen läßt. Wer die jährlichen Todesziffern, die auf das Konto„Unfall“ kom⸗ men, kennt, ſieht ein großes Schlacht⸗ feld vor ſich. Wer aber weiß, daß 98 Prozent aller Verkehrsunfälle durch Unachtſamkeit hervorgerufen werden, wird die dringende Not⸗ wendigkeit einſehen, ſich in Zukunft ordnungsgemäß zu verhalten. Sehr»stilvollé wirken Aermel und Halsgarnitur, wenn man den Stoff des Kleides fein plissiert für sie verarbeitet Gut ausſehen erhöht die Chancen auf jedem Gebiet. Viel Luft und Sonne, friſches Gemüſe, Obſt, Salate, eine abwechſlungsreiche gemiſchte Koſt, Haut⸗ pflege und eine Viertelſtunde tägliche Gym⸗ naſtik vor einem geöffneten Fenſter ge⸗ nügen, um den Körper elaſtiſch zu halten. . Auch geſunde Augen ſollte man morgens mit Borwaſſerlöſung austupfen. Sie kräf⸗ tigt die Sehnerven und die Lidumrahmung. . Vorſicht beim Gebrauch von Jod. Gegen den Gebrauch von Jod beſtehen im Grunde keine Bedenken. Es iſt nur größte Vorſicht geboten, wenn überempfindliche Perſonen regelmäßig Jodſalz zu genießen pflegen. Selbſt ein niedriger Jodgehalt reicht aus, um überempfindlichen Menſchen mit der Zeit mehr oder weniger zu ſchaden. Aus einem unkontrollierten Gebrauch können empfindliche Schäden für die Geſundheit erwachſen an denen man Jahre lang zu tragen hat. * Nierenkranke ſollten reichlich Birken⸗ blättertee trinken. Täglich find zwei große Taſſen Tee zu nehmen. Auf jede Taſſe Tee rechnet man einen Kaffeelöffel des Birken⸗ blattpulvers, das in den einſchlägigen Ge⸗ ſchäften zu kaufen iſt. 41 Warzen laſſen ſich meiſt entfernen, wenn man ſie täglich mehrere Male mit Kreide einreibt. Photos(2) Film- u. Bildberichte M Mut zur Farbe! „Farbe— Melodie des Früh⸗ lings, in der es ſingt und klingt von allem, was Blüte, Blatt und Aehre werden will— Farbe, aus Licht und Sonne geboren— dir verſchreiben wir uns!“ Der Winter liegt hinter uns mit ſeinen grauen Tagen, ſeinem düſte⸗ ren Straßenbild. Unbezwingbar durchſtrömt uns mit dem erſten koſenden Wind das Verlangen nach dem heiteren Glück der farbigen Schönheit— wir tragen ſie in unſer Daſeinsbereich und in unſere Klei⸗ dung. ... aber es, gehört Mut zur Farbe!„Mut“ und ein ſehr„ſche⸗ rer“ Geſchmack! „Unſere Kleider müſſen unſere Freunde ſein, ſie müſſen unſere Stimmungen, unſere Neigungen ausdrücken, ſie müſſen in einer Sprache für uns ſprechen, die viel zu zart iſt, um ſich in Worte faſſen zu laſſen.“ Kann ein zartes Hälschen duf- tiger umrahmt sein, als durch die weiße plissierte Chiffonschleife? Schönheit auch für Sie Wer ein Mieder trägt, muß darauf achten, daß es nicht zu hoch geſchnitten iſt, damit die Bruſt nicht gepreßt wird. Der Körper bekommt dadurch leicht einen matronenhaften Anſtrich und wirkt ſtärker. E Mollige Frauen ſollen niemals Kleider tragen, die eng umſpannen. Jede über⸗ ſchnittene Stoffpartie macht ſchlanker. * Bei Neigung zum Specknacken laſſe man den Halsausſchnitt hinten nicht zu tief ſchneiden, ſondern verhülle ihn mit ein wenig Stoff oder Spitze. Außerdem ziehen zu weit weggeſchnittene Rückenteile jedes Kleid nach hinten, es empfiehlt ſich auch aus dieſem Grund, darauf zu achten. D Nds l. Die Abwaſche iſt ſo oft das Sorgenkind der Hausfrau. Sie wird täglich mehrere Male benutzt, wir verbringen einen Teil des Tages an ihr, und wie ſelten entſpricht ſie den allereinfachſten Anforderungen, die man an einen Gebrauchsgegenſtand ſtellen muß. Sicher gibt es nicht überall den Luxus einer eingebauten Warm⸗ und Kaltwaffer⸗ Becken⸗Spülung, trotzdem kann man es ſich bequem machen. Sehen Sie ſich den Tiſch einmal genau an, auf den Sie ge⸗ wöhnt ſind, Ihre Schüſſeln zu ſetzen und ſich bei der Arbeit die Arme auszurenken. Meiſtens iſt er zu hoch. Es genügt, um dem Schaden abzuhelfen, wenn man ihn ein paar Zentimeter verkürzt. Auch die un⸗ anſehnliche Wand hinter dieſem feuchten Ort wird nicht immer richtig behandelt. Sie muß entweder einen doppelten Oel⸗ farbenanſtrich haben, den man leicht mit Waſſer und Seife abwaſchen kann, oder ein Wachstuch ſorgt dafür, daß ſie keine Spritzer bekommt. Ein kleiner Mop, der allerdings nur dieſem Zweck dienen darf, erlaubt uns, daß wir nicht mehr mit den Händen in heißem, fettigem Waſſer herumpantſchen müſſen. I Eſſig und Kochſalz ergeben ein ausge⸗ zeichnetes Waſchmittel für Meſſinggeſchirr und andere Metallgegenſtände. 21 Küchenflieſen werden leicht rauh, wenn man ſie mit Salzſäure reinigt. Beſſer eignet ſich hierfür heißes Salmiakwaſſer. * Feſtſitzende Napfkuchen bringt man ohne Zerbrechen aus der Form, wenn man die Form irgendwie erwärmt, ſo daß ſie ſich ausdehnt. d. Lackgegenſtände ſollen niemals mit Waſſer, ſondern mit gutem Oel geſäubert werden. N Hühnerfrikaſſee in zwanzig Minuten In paſſende Stücke geſchnittene junge, mit etwas Salz beſtreute Hühner brät man einige Minuten in Butter, gibt dann feingehackte Schalotten oder Zwiebeln, etwas Pfeffer, auch wohl Champignons und nach Belieben feine junge Kräuter, ſodann etwas Mehl hinzu, läßt es damit durchſchwitzen und hierauf nebſt kräf⸗ tiger Fleiſchbrühe, entkernten, nicht bittern Zitronenſcheiben, ſchließlich etwas Wein, die angegebene Zeit kochen. Kurz vor dem An⸗ richten kann man noch Kapern und womöglich etwas Sardellenbutter oder dergl. hinzutun, und hat man während des Kochens paſſende Klößchen, etwa von Bratwurſtfleiſch, oder auch ſchnell gemachte andere bereiten und mitkochen können, um ſo beſſer. Schließlich rührt man mit Eigelb ab. Auflauf von ſaurer Sahne Eine Taſſe ſaure Sahne, ein Ei, ein mäßiger Eßlöffel feinſtes Mehl, ein reichlicher Eßlöffel Zucker, etwas Salz, Zitronen⸗ oder Vanille⸗ geſchmack. Man rührt zuerſt das Mehl mit etwas Sahne glatt, dann Eidotter, Zucker, nach und nach die ganze Sahne und zuletzt behutſam den ſteifen Eierſchnee hinzu und bäckt eine halbe Stunde. Statt des Mehles können etwa 2—3 Eßlöffel fein geſtoßener Zwieback oder dergl. genommen und alsdann auch ein wenig feines, treffend geſüßtes Obſt leicht durch⸗ gemiſcht werden. Kalte gefüllte Eier Eine Anzahl friſcher Eier werden 8—10 Mi⸗ nuten hartgekocht, dann in friſches Waſſer ge⸗ legt und der Länge nach durchgeſpalten. Fein Fisch 0d gemiſchtes Bratenfleiſch, ausgelöôſtes Fiſch⸗ oder Krebsfleiſch wird mit kleingewieg⸗ tem jungen Grün und gehackten eingelegten Eſſiggurken gut vermengt, aus den Eierhälften die Dotter ausgelöſt, die weißen Hülſen aber ſtatt des Dotters mit dem angegebenen Ge⸗ miſch gefüllt und zuſammengeſetzt auf eine Glasſchüſſel gelegt. Die rn altenen Ei⸗ dotter werden mit in Milch erweichter und wieder ausgedrückter, geſchälter Semmel dur ein Sieb geſtrichen, mit einem Eßlöffel Senf und 4—6 Eßlöffel Olivenöl, je nach der Eier⸗ zahl, zu einer glatten Soße angerühr' mit welcher man die gefüllten Eier übergie 25 Oſtern im Zeichen des Kaſenſports Eine Großzahl von Freundſchaftsſpielen im Fußball, Handball, Hockey und Rugby die deulſchen Freiluft⸗ Wie in früheren Jahren, ſo erhält auch dies mal das ſportliche Oſterprogramm ſein beſon⸗ deres Gepräge durch eine wahre Hochflut von Freundſchaftsſpielen in den Raſenſports. Am tatkräftigſten iſt natürlich wieder„König Fuß ball“, der ſich an den beiden Feſttagen, von allen läſtigen Punktſorgen befreit, einmal in ſeiner reinſten und ritterlichſten Form zeigen will. Zahlreiche Vereine unternehmen ausge dehnte Reiſen in die deutſchen Gaue, andere wieder fahren ſogar ins Ausland, um deutſches Fußballkönnen vorzuführen; überall ſind Be⸗ gegnungen zuſtandegekommen, die die Auf merkſamkeit der Fußballfreunde verdienen. Auch die Fußballjugend will an Oſtern nicht zurückſtehen und in verſchiedenen Turnieren be⸗ weiſen, daß ſie viel gelernt hat. Auch im Handball, Hockey und Rugby haben Freund⸗ ſchaftskämpfe den Vorrang. In den übrigen Sportarten hat man ſich— abgeſehen vom Nadſport— anſcheinend doch mehr aufs „Feiern“ verlegt, große Ereigniſſe ſtehen jeden⸗ ſalls nicht bevor. Jußball Spiele am 1. Feierlag I28. 3.] Auſſtiegſpiele zur Gauliga: SC. Freiburg— FC. Neureut FVP. Kehl— VfR. Konſtanz Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: SWV. Waldhof— Werder Bremer Union Böckingen— Freiburger FC. VfB. Friedberg— SV. Münſter(Weſtf.) FV. Zuffenhauſen— Spogg. Köln⸗Sülz. Süddeutſche Vereine auf Reiſen Viktoria Hamburg— Eintr. Frankfurt SV. Gotha— FSV. Frankfurt(Sa.) Bf. Salzuflen— Jahn Regensburg SpVg. 02 Breslau— 1. FC. Nürnberg Arminia Bielefeld— SpVg. Fürth Tod. Luſtenau— 1. SSV. Ulm Wormatia Worms in Antwerven Tura Leipzig— Bayern München In Danzig: Oſtpreußen— Südweſt Fußball aum 2. Feiertag 129. 3.]: Aufſtiegſpiele zur Gauliga: Bay. oder Arnim München— FC. Bayreuth FSV. Nürnberg— Jahn Regensburg Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Reichsb. Rot⸗Weiß Frankf.— BSW. 92 Berlin SC. 03 Kaſſel— FV. Beuel Stuttgarter SC.— Freiburger FJC. FC. Radolfzell— 1. SSV. Ulm Süddeutſche Vereine auf Neiſen: Vikt. Cricket Magdeburg— Eintr. Frankfurt Minerva 93 Berlin— SpVg. Fürth Wormatia Worms in Antwerpen Eintracht Braunſchweig— Kickers Offenbach FE. Zürich— Stuttgarter Kickers Grazer AC.— 1860 Mürchen 1. FC. Nürnberg in Kattowitz Werder Bremen— Bayern München Auswahlſpiel in Elbing: Oſtpreußen— Südweſt Im Fußball intereſſieren. wie bereits erwähnt, in erſter Linie die zahlreichen Freund⸗ ſchaftskämpfe, die den wenigen Aufſtiegs⸗ und Meiſterſchaftsſpielen nicht viel Bewegungs⸗ freiheit laſſen Mit Aufſtiegsſpielen wartet am erſten Feiertag der Gau Baden auf. In Bayern ſtehen ſich am zweiten Feiertag Aufſtiegskandidaten gegenüber. Ein Meiſter⸗ ſchaftsſpiel gibt es am erſten Feiertag in Heſſen, wo Bor. Fulda auf die Spygg. Niederzwehren trifft. Gut iſt auch das Pro⸗ gramm der abgeſchloſſenen Freundſchaftsſpiele, von denen wir aber nur die wichtigſten er⸗ wähnen. Die meiſten unſerer bekannten Vereine ſind auswärts. die weileren Jporkarfen Hocken Ouern ohne die zahlreichen internationalen um Kationalen Turniere im Hockey kann man ſich ſchon kaum vorſtellen. Auch diesmal be⸗ berrſchen die Turnierveranſtaltungen wieder das Programm. Ganz hervorragende Kämpfe wird man bei den„Internationalen“ in Wiesbaden. Kreuznach, Köln und Magdeburg zu ſehen be⸗ kommen. In erſter Linie iſt bierbei das Aus⸗ land durch bekannte engliſche und bolländiſche Vereine vertreten. Der SC 80 Frankfurt weilt beim Pariſer Turnier von Stade Francais. Nicht weniger als acht deutſche Vereine. dar⸗ unter auch der Wiesbadener ToC. fjabren zum Frauenturnier nach Namsgate(England). Um⸗ gekehrt reiſen engliſche Mannſchaften nach Deutſchland, um in Ludwigshafen und Heidel⸗ berg zu ſpielen. Im Turnen weht das Auftreten der finniſchen Mannſchaft in Frankfurt a. M im Vordergrund des Intereſſes. Die Finnen haben ſich in einem Schaukampf mit der deutſchen Olympia mannſchaft zu meſſen. In der turnfreudigen Mainſtadt wird dieſer Kampf das größte Ereignis der letzten Jahre darſtellen. Boxen. In Meiderich hat die Südweſt⸗Staffel am Samstag eine ſtarke Mannſchaft des Gaues Kiederrhein zum Gegner. In Warſchau ſtehen ſich Polen und Ungarn in einem Länderkampf gegenüber. Winterſpodt Nit einiger Verspätung finden auf dem Feldberg im Schwarzwald internationale Wett⸗ Radrennbahnen öffnen ihre Pforken kämpfe ſtatt, an denen ſich neben der deutſchen Weltmeiſterin Cbriſtel Cranz⸗Freiburg auch der norwegiſche Olympiaſieger Birgeur Ruud betei⸗ ligt. Sprunglauf⸗Wettbewerbe gibt es noch auf dem Zugſpitzplatt. Radſport Mit vollen Segeln ſtartet auch der Radſport in die neue Rennzeit. Die erſten Bahnrennen des Jahres finden in Forſt(28). Dudenhofen. Erfurt, Frankfurt, Dortmund, Münſter und Hamburg(alle am 29.) ſtatt. Deutſche Fahrer geben in Paris und Mailand(Merkens und Richter) an den Ablauf. Wichtigſtes Straßen⸗ rennen iſt die klaſſiſche Fernfahrt Paris—Rou⸗ baix am 28. März, die Rundfahrt durch Mittel⸗ Italien findet am Oſterſonntag ihren Abſchluß. In Deutſchland intereſſiert die Fahrt Berlin Leipzig. Schwimmen Deutſchlands alte Schwimmergarde gibt ſich an beiden Feſttagen in Hannover ein telldich⸗ ein. 200 Meldungen aus 27 Vereinen ſind bier⸗ zu eingegangen. Ein internationales Waſſer⸗ ballturnier mit den Meiſter Enfants de Nep⸗ tune Tourcoing(Frankreich). Royal de Nata⸗ tion Brüſſel und Duisburg 98 veranſtaltet Aachen 06. Jüdheſſens Sporl-Oflern Oterfußball in 1. Oſterfeiertag 0 In Worms: Jugendturnier bei Alemannia Olympia Lampertheim— Germ. Enkheim Olympia Lorſch— Eintracht Kreuznach SV. Pfeddersheim JV. Hofheim(Ried) 08 Mutterſtadt— VfR. Bürſtadt SV. Horchheim— Sportveg. Arheilgen (Meiſterſchaftsſpꝛel) 2. Oſter feiertag: In Worms: Jugendturnier ei Alemannia SV. Pfeddersheim— VfR. Offenbach Olympia Lorſch— Blau Weiß Worms. Das Fußballprogramn iſt diesmal etwas ſchwächer ausgefallen. Wormatia weilt be⸗ kanntlich in Belgien und Alemannia iſt und um Worms durch ihr Jugendturr ier hinreichend beſchäftigt. Es darf geſagt werden, daß dieſes Wormſer Jugend⸗Funballturn:er geradezu eine ſportliche Oelikateſſe zu werden verſpricht. Die'e Jungmannſhaften zeigen iech⸗ niſch Sachen, die wir oelfach in vez Bezirks⸗ klaſſe nicht finden. Wer gulen Fußball ſehen will, ſollte ſich die Jungens mal anſeben. Das Programm haben wir bereits am Donnerstag veröffentlicht. Die anderen Spiele ſind aus der nachſtehenden Folge zu erſehen. Neben den wenigen Freund⸗ ſchaftsſpielen erledigt SV. Horchbeim ſein letztes Meiſterſchaftsſpiel gegen Arheilgen und Olympia Lampertheim bolt ihr ſeinerz zeit abgebrochenes Pokalſpiel gegen Groß⸗Rohr⸗ heim nach. Bei einigermaßen rechtem Anpak⸗ ken der Sache ſollten Horchheim und Lampert; heim die Sieger bleiben. handball an Oſtern um den Aufſtieg zur Gauklaſſe Nach Oſtern dürfte die Entſcheidung geſal⸗ len ſein. Am Oſtermontag hat Wiesbaden vor⸗ mittags den TV. Wies⸗Oppenheim zum Rück⸗ ſpiel zu Gaſt. Nehmen wir an, Wiesbaden hat am Karfreitag in Sprendlingen gewonnen, dann iſt die Mannſchaft punktgleich zu Wies⸗Oppen⸗ heim aufgerückt und ſteht, nach Verluſtpunkten gerechnet, an zweiter Stelle. Wollen unſere Wies⸗Oppenheimer mit Gries⸗ beim und Wiesbaden gleichen Schritt halten, ſo müſſen ſie in Wiesbaden gewinnen. Das iſt natürlich äußerſt ſchwer; denn wenn wir uns nur der erbitterten Spiele erinnern. die Herrns⸗ heim in Wiesbaden zu beſteben hatte: für Wies⸗Oppenheim gilt es nun! Die Mannſchaft kann verſtärkt dort antreten und es kommt nur darauf an, wie ſie ſich zuſammenfindet. Naum⸗ greifendes Angriffsſpiel und gute Abwehr der Hintermannſchaft iſt jedoch Vorausſetzung für einen Sieg. Da auch Wiesbaden im Falle einer Niederlage ausſcheidet, wird dieſes Spiel ſehr intereſſant werden. Der lachende Dritte iſt Vik⸗ toria Griesheim, das ſich damit einen ernſthaften Gegner auf gute Art vom Hals hält. Oſterſpiele unſerer Vereine. Unſere Vereine des Kreiſes haben ſich faſt alle nach auswärts verpflichtet. Wormatia Worms ſpielt an beiden Feiertagen in der Ulmer Gegend und zwar am Oſterſonntag gegen TV. Ulm⸗Söfflingen und am Oſtermontag gegen TV. Vöhringen, beides 9 der ſtarken württembergiſchen Bezirks⸗ aſſe. TSV. Herrusheim hat eine Einladung von Viktoria Griesheim erhalten, dem Tabel⸗ lenführer der Aufſtiegsſpiele für den 2. Oſter⸗ feiertag. Die Herrnsheimer werden dabei wie⸗ der auf jüngere Kräfte zurückgreifen, die lana⸗ ſam eingeſpielt werden ſollen. TV. Worms⸗Hochbeim wird am Oſter⸗ „ in Bürſtadt beim dortigen Turnverein ſpielen. s Was der Karfreitag brachte Deulſchland ſiegk im Turner-Länderlampf— Kreisſpiel in Alzen ende 1.1- Wormatia in Bielefeld geſchlagen deulſchland ſiegt im Turnerkampf 1. Deutſchland 344,85 P., 2. Finnland 340,60 P. Gut 15 000 Zuſchauer hatten ſich am Karfrei⸗ tag in der Hamburger Hanſeatenhalle einge⸗ funden, um Zeuge des Turnerländerkampfes zwiſchen Deutſchland und Finnland zu ſein. Nach ſpannendem Kampf gelang Deutſchland mit 344,85 P. gegen 340,60 der Finnen ein knapper Sieg. Wenn der Erfolg auch nur knapp errungen wurde, ſo iſt er aber doch ſehr groß, denn Finnland zählt zu den ſtärkſten Nationen im Turnen. Ueber den Verlauf kurz folgende Angaben: Die erſten Uebungen am Barren brachten Deutſchland mit 74,85: 67,30 in Führung. Im Pferdſprung waren die Leiſtungen beider⸗ ſeits unterſchiedlich und das Bild änderte ſich kaum, dagegen kam Finnland an den Ringen wie erwartet ſtärker voran. Bei den Frei⸗ übungen erreichte Steffens die höchſte Punktzahl vor dem Finnen Uoſikinen, während am Reck Frey⸗Kreuznach eindeutig Beſter blieb. Der Schlußſtand ſah den knappen deut⸗ ſchen Sieg. Die Einzelwertung zeigt folgende Punktzahlen: 1. Frey⸗D. 58.30, 2. Savilainen⸗ F. 58,30, 3. Stangel-D. 58,25, 4. Steffens⸗D. 57,85, 5. Pakarinen⸗F. 57.80, 6. Saarvala⸗F. 57,80, 7, Bäckert⸗D. 57.45, 8. Uoſikinen⸗F. 57.25, 9. Müller⸗D. 56,55, 10. Schmelzer⸗D. 56,45, 11. Tukainen⸗F. 55.10, 12. Seeſte⸗F 54,35 Punkte. Anglücklicher Auftakt für Wormalia Wormatia verliert in Bielefeld 1:5 Das Karfreitagsſpiel in Bielefeld ging unter äußerſt unglücklichen Umſtänden vor ſich. Da die Arminen das Spiel gegen Wormatia noch abgeſchloſſen hatten, ſagte deren Lokalrivale VfB. Bielefeld ſein Spiel gegen Jahn Regens⸗ burg ab. Trotzdem hatten ſich ſage und ſchreibe nur 200 Zuſchauer auf dem Arminiaplatz ein⸗ gefunden, da am Nachmittag über Bielefeld ein Unwetter mit Schnee und Regen niederging. ſodaß der erwartete Maſſenbeſuch ausblieb. Die Wormaten hatten, um die Mannſchaft zu ſchonen, Ebert, Kiefer und Hoffmann ausſetzen laſſen und traten mit Eichhorn: Winkler, Kern; Zimmermann, En⸗ ders, Fries; Lehr, Leiſt, Eckert. Gölz und Debuſi an. Die Mannſchaft ſpielte in Anbetracht des Wetters und der wenigen Zuſchauer ſchon recht luſtlos, und als es dann nicht gleich klappte. war es ganz vorbei. Obwohl der Gegner gar nicht ſo oft vors Wormſer Tor kam, war aber faſt jeder Vorſtoß bezw. Schuß auch ein Tor. Zu bedauern iſt vor allem der Gaſtgeber, der durch den Wetterſturz eine ſchwere finanzielle Einbuße erlitten hat. Von den Wormaten aber darf man hoffen, daß ſie ſich für die beiden Spiele in Antwerpen zuſammenreißen. Ange⸗ ſichts der 11:1⸗Niederlage, die am Donnerstag Rot-Weiß Frankfurt von Ujpeſt Budapeſt be⸗ zog, iſt dieſe Mahnung beſtimmt am Platze. greis mbelungen— Kreis Darmſtadl 1:1(1:5 Unentſchiedener Ausgang des Kreis. Pokalſpieles in Alzey. Ueber die Alzeyer Sportanlage am Wartberg pfiff ein böſer Wind. Dicke Wolkenbänke la⸗ gen über den benachbarten Höhen und mitun⸗ ter ſchien es, als ob Schnee oder Hagel in der Luft läge. Der Segen von oben blieb zwar aus, dafür war aber der schneidende Wind um ſo unangenehmer. Das wird wohl auch der Grund geweſen ſein, daß— die Jugend mit eingerechnet— nur etwa 500 Zuſchauer zu dem ſchön gelegenen Platz gekommen waren. N Unter ſo ungünſtigen Umſtänden alſo litt das Spiel. Die Spieler froren wahrſcheinlich auch, und eine genaue Ballarbeit war abſo⸗ lut nicht möglich. So kam es auch, daß jeweils die Partei, die den Wind für ſich hatte, ſtark im Angriff lag. In der erſten Halbzeit waren das die ganz in Blau gekleideten Darmſtädter. Die auch körperlich ſtärkere Elf lag meiſt im Angriff, ohne aber die Nibelungen-Hinter⸗ mannſchaft reſtlos ſchlagen zu können. Im Gegenteil tam Nibelungen etwa nach 10 Min. zum Führungstreffer. Der junge Müller hatte den Ball ſchön nach Rechtsaußen vorgelegt. Prieſter war bis vors Tor gekommen, hatte geſchickt nach links geflankt. wo der auflaufen ⸗ de Jäger überlegt einſchob. Ein Muſterbei⸗ ſpiel eines Angriffs. In der 28. Minute aber kam Darmſtadt im Anſchluß an eine Ecke zum Ausgleich. Es gab ein Mordsgewühl. der Ball wurde nicht fortgebracht, und auf einmal hat⸗ te Arheilgen das Leder eingeſchoſſen. Bis zur Pauſe blieb es 1:1, obwobl die Darmſtädter hier hätten führen müſſen. Aber Lahr im Ni⸗ belungentor ließ ſich einfach nicht mehr ſchla⸗ gen. Nach Wiederbeginn zogen die Darmſtäd⸗ ter anfangs überraſchend los. Zweimal glaub⸗ te man den Ball ſchon im Nibelungentor, aber immer ſtand Hartmann auf der Linie u. jagte das Leder zurück. Dann kamen aber die Rot⸗ weißen in Schwung und ariffen nun ihrerſeits ſtark an, ohne aber ganz die Ueberlegenheit der Gäſte in der erſten Hälfte zu erreichen. Hier ſah man ganz deutlich, was die körper⸗ liche Ueberlegenheit vermag. Eine Bombe von Hartenbach. aus kurzer Entfernung geſchoſſen, ſauſte an die Latte und von da zur Ecke. Kurz vor Schluß hatte der Darmſtädter Hüter noch Mühe, einen Ball Müllers im Fallen auf der Linie zu bannen. Auf der Gegenſeite voll⸗ brachte Lahr noch eine fantaſtiſche Leiſtung. indem er einen hoch in die rechte Ecke gedreh⸗ ten Ball noch zur Ecke fauſtete. Tore gab es aber nicht mehr. Mit 111 trennte man ſich (Ecken 8:3 für Darmſtadt) und wird ſich nun noch einmal an einem anderen Platz meſſen. Wie ſchon geſagt, behinderte der Sturm das Spielen ſehr. So betrachtet. darf man mit den Leiſtungen vollauf zufrieden ſein: man ſah mitunter ſehr ſchöne Sachen und jeder einzel⸗ ne Spieler war techniſch auf auter Höhe. Beide Mannſchaften traten wie angekündigt an. Die körperlich etwas unterlegenen Nibelungen ſpielten techniſch reifer, beherrſchten den Ball beſſer, wirkten aber zu verſpielt; die Kombina- tion kam nicht recht vom Fleck. Der mit meh⸗ reren kräftigeren Leuten beſetzte Gegner ſpielte hier viel zügiger, ſetzte auch ſeine Leute mehr ein, es ſteckte mehr„Mumm“ dahinter. Daß er nicht zum Siege kam. war mit Ver⸗ dienſt des Tormanns Lahr(Pfiffligheim) der ausgezeichnet ſchaffte. Der Junge hat Fußballinſtinkt und wird noch beſſer werden. Verteidigung und Mittelläufer verſtanden ſich an ſich gut— auch mit dem Torwart. Hier Jußball am Karfreilag Aufſtiegſpiel im Gau Baden. Alemannia Ilvesheim— Phönix Karlsruhe 1:3 SC. Freiburg— FC. Neürat 3174 Kreis⸗Auswahlſpiel in Südweſt: Saarbrücken: Saarbrücken— Südpfalz Mainz:: Rheinheſſen— Nordſaar Alzey: Nibelungen— Darmſtadt Zweibrücken: Nordweſtpfalz—Saarlautern Gau⸗Auswahlſpiel: 8 89— 8 288 in Stettin: Pommern—Südweſt 4:3 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: SV. Wiesbaden— Turu Düſſeldorf 52 Union Niederrad— Germania Schwanheim 43 VfB. Friedberg— SV. Höntrop 322 Heſſen Bad Hersfeld— VfB. Coburg 3:6 SC. 03 Kaſſel— Berliner SV. 1892 5¹5 V. 94 Würzburg—Boruſſia Neunkirchen 1:1 Phönix Ludwigshafen— Vis. Neckarau 1:0 Germania Brötzingen— 1.SSV. Ulm 22 Spvag. Troſſingen— Freiburger JC. 0˙5 Wacker München— V. Saarbrücken 1:0 Bavern Hof— VfB. Ingolſtadt 8 Stuttgartex Kickers— Werder Bremen 3⁰2 Rotweiß Frankfurt— Ujpeſt FC. 1711 Süddeutſche Vereine auf Reiſen: Arminia Hannover— Eintracht Frankt. ausge 1. SC. Jena— SV. Frankfurt 4 Hamburger SV.— SV. Waldhof 3 Tennis⸗Bor. Berlin—FC. 05 Scheinfurt 1 Hertha⸗BSC. Berlin— VfB. Stuttgart 3 Dresdner SC.— 1. FC. Nürnberg 5 Boruſſia M.⸗Gladbach.—VfR. Mannheim 2 Vacha⸗Philippstal—Kickers Offenbach 1 Arminia Bielefeld— Wormatia Worms 5 Vf. Osnabrück— 1. FC. Pforzheim Eintracht Braunſchweig— Bayern München f. 26 1 21 88 23 26 115 1 6:2 0 FFC ſchoß Hartmann den Vogel ab. Der Gun⸗ dersheimer Müller iſt ein flotter Verteidi⸗ ger mit viel Herz. Noch einige Spiele, und er wird prima! Vogel wirkte diesmal ſchwä⸗ cher, ohne aber auszufallen. Beide Außenläu⸗ fer(Scheithe und Winkler) taten ihre Pflicht. Der Angriff war mit Leuten beſetzt, von denen keiner etwas auf eignene Fauſt riskiert. Der junge Müller zeiate ſich tech⸗ niſch von recht guter Seite, ſchickte auch einige feine Vorlagen auf die Flügel, aber noch fehlt ihm das Selbvertrauen. Hartenbach zeigte ſich techniſch auf voller Höhe, kam aber auch nicht durch. Rechtsaußen Prießter ſpielte anſprechend, hätte aber in der zweiten Hälfte das Spiel entſcheiden müſſen. Der linke Blauweiß⸗Flügel zeigte zeitweiſe gute Sachen, blieb aber nicht einheitlich in der Lei⸗ ſtung. Bleiben dieſe Stürmer noch einmal zuſammen ſtehen, wird man ſicher eine beſſere Leiſtung von ihnen ſehen. Im großen und ganzen darf man aber mit dieſer Elf ſehr zu⸗ frieden ſein. Von den Darmſtädtern, die als Favorit gal⸗ ten, hatte man eigentlich noch mehr erwartet. Sogar die Wucht der Soldaten⸗Fußballer ver⸗ mochte ſich nicht durchzuſetzen. Der Torwart ſchien nervös. Sonſt ſind vielleicht die Läufer⸗ reihe und beide Außenſtürmer aus der ein⸗ heitlich wirkenden Elf hervorzuheben. Schiedsrichter Kirn ⸗ Mainz leitete ſehr zufmerkſam. Vor dem Treffen der Kreismannſchaften ſpielten zwei Jugendmannnſchaften gegeneinander: eine aus Alzey u. Umgegend, die andere aus den Landorten vor Mainz ge⸗ ſtellt. Man trennte ſich hier 0:0, wobei a die Alzeyer Jungens noch einen Elfer ver ſchoſſen. * 5. 2* 5 1 rr r — . a — u Kraft durch Freude 25 No Uhr in den Freischutz: 8 DDRRRDRDPoopopopopopor c u gehen alle an ost b TSOnn Ig Abend Lache und staune Saalöffnun; 19 Ahr Ein bunter Abenſ allscher Arlsten N e, Bekanntmachungen Orisgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden der N. S D A. 1 Viernheim Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 — Betr.: KdF.⸗Unterhaltungsabend. Am 1. Oſtertag, abends 8 Uhr, veranſtaltet die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Saale des„Freiſchütz“ einen großen Un⸗ terhaltungsal o unter dem Motto:„Lache und ſtaune“. Ich mache hierauf alle Partei⸗ genoſſen und Mitglieder der Gliederungen ſo⸗ wie angeſchloſſenen Verbände beſonders auf⸗ merkſam und erwarte von ihnen, daß ſie ſich ſchon im Vorverkauf ihre Eintrittskarten kau⸗ fen und vollzählig dieſe Veranſtaltung beſu⸗ chen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Die NS.⸗Preſſe vermittelt Dir das Weltge⸗ ſchehen— Deine Heimat— beſtelle ſie alſo ſofort! Viernheim, den 27. März 1937 Anſer Tages ſpruch Niemand iſt ſo arm, daß er nicht einem Aermeren ein Sonnenſtrahl oder Lebenslicht werden könnte. Hermann v. Geſſer. CCC ÄTTT0TPTTbTbTbTbTbbbTbTbbb Namens der Ortsgruppen⸗ leitung der N S dA entbiete ich allen Mitarbeitern der Pe und Gliederungen, den Mit⸗ gliedern der Partei, der Formationen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, ſowie der ganzen Be⸗ völkerung ein jrohes Oſterjeſt Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. e eee Tage um Oſtern Wie die Knoſpe hütend, daß ſie nicht Blume werde, liegt's ſo dumpf und brütend über der drängenden Erde. Wolkenmaſſen ballten ſich der Sonne entgegen, daß durch tauſend Spalten dringt der befruchtende Segen. Glühende Düfte ringeln in die Höh' ſich munter. Flüchtig grüßend züngeln ſtreifende Lichter herunter. Daß nun, ſtill, erfriſchend, eins zum andern ſich finde rühren, alles miſchend, ſich lebendige Winde. * Oſtern im März. wie wird es werben! Das iſt die große Frage, die viele jetzt ſtellen, weil Oſtern diesmal gar ſo zeitig fällt. Oſtern bedeutet für viele Auftakt und iſt in unſerer Vorſtellung mit froher Oſterwan⸗ derung, mit Einkehr im freundlichen Raſt⸗ und Gaſthaus, mit erſtem Lenzgrün und hellem Frühlingsſonnenſchein verbunden. Müſſen wir unſere Erwartungen nicht ein wenig zurück⸗ ſchrauben? Wir hatten grüne Weihnachten. Ob das nun gar mit den weißen Oſtern zu⸗ trifft? Und wenn auch nicht, mit einem fruͤh⸗ lingsmäßigen Oſterkleid wird wohl doch nichts zu machen ſein. Wir haben unſere Winter⸗ mäntel doch noch nicht weggehängt. Wir glauben das mit dem Lenzbeginn am 21. März doch noch nicht recht. Aber halten kann uns auch das herbſte Wetter nicht: wir werden wandern! Wir werden Oſtern feiern! Wir brauchen ja nicht im Freien zu ſitzen. Es iſt ja auch ganz gemütlich in der ſonnigen Oſter⸗ ſtube, wo es junges Grün gibt und lachende Kätzchen, auch wenn die gütige Wärme des Ofens ein biſſel nachgeholfen haben ſollte. Ja, nächſtes Jahr, da habens wir leichter mit unſeren Oſterhoffnungen, da fällt Oſtern auf den 17. April, drei volle Wochen ſpäter. Drei Wochen, was das im Haushalt unſerer Lenz⸗ natur bedeutet! Oſterfeſt! Wenn auch der Himmel uns mit ſeinem trüben und heute morgen wieder fro⸗ Lokale Nachrichten DA Betr.: Kd. ⸗Veranſtaltung„Lache u. ſtaune“. Ich erwarte von allen Mitgliedern der DA F., daß ſie ſich vollzählig bei der Kdß.⸗ feierſtunde am 1. Oſtertag, abends 8 Uhr, im „Freiſchütz“ einfinden. Mit dem Vorverkauf der Eintrittskarten iſt bereits begonnen wor⸗ den. Es ſichere ein jeder jetzt ſchon eine Karte für 50 Pfg., denn dieſe Veranſtaltungen ſind an anderen Orten, wo ſie aufgeführt wurden, Tage zuvor ſchon reſtlos ausverkauft gewe⸗ ſen. Es ſtehen uns an dieſem Abend wirklich einige ſchöne Stunden in Ausſicht und die ſoll jeder deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt in ſich aufnehmen. Mögelin, Ortsobmann. ſtigen Wetter nicht gut zu wollen ſcheint, ſo haben wir doch noch einen Trumph: wir Men⸗ ſchen laſſen uns nicht irre machen durch die „Aeußerlichkeiten“ des Wetters. Das Feſt des Frühlings iſt gekommen— und wir feiern es mit gläubigem Herzen als Feſt der Erlöſung und der Liebe! * Wo gehen wir am 1. Oſtertag abends hin: Zum bunten Abend „Lache und ſtaune“ von„K. d. F. in den Freischütz! Wer ſchon in den letzten Kd.-Unterhal⸗ tungsabenden geweſen iſt, der mußte immer beſtätigen: hier wird dem deutſchen ſchaffen⸗ den Menſchen etwas geboten für ein geringes Eintrittsgeld, das ein ſolches gar nicht iſt, ſondern nur ein geringer Unkostenbeitrag. Für den 1. Oſtertag, abends 8 Uhr, in den Frei⸗ ſchütz ladet nun die NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ die ganze deutſche Bevölkerung von Viernheim wieder ein, denn ſie bietet ihnen: einen bunten Abend deutſcher Artiſten, mit dem ausgezeichneten Jupp Flohr als Anſager, dazu kommen die welt⸗ bekannten„6 Komiker im Frack“, Pepi und Emilio als Exzentrikartiſten, der große Zauberer Alfo, eine fabelhafte Tänzerin na⸗ mens Lilo und der bekannte Sylvero mit ſeinen ſeltſamen Experimenten. Enige frohe Stunden ſtehen uns allen bevor für den kleinen Beitrag von 50 Pfg. an Eintrittsgeld im Vor⸗ verkauf, von dem man rege Gebrauch machen ſollte, wenn man dieſe großen Künſtler ſich anſehen will. Niemand ſollte dies verſäumen. Wir ſind aber auch gewiß, daß, wie alle Ver⸗ anſtaltungen von Kd, auch dieſe wieder ein vollbeſetztes Haus erbringen wird in dem großen Gedanken: die Kunſt dient dem ganzen Volke, den deutſchen ſchaffenden Menſchen, damit alle durch ſie erhalten: Kraft durch Freude! * Aegen und Sturm am Karfreitag Der„Kalendermäßige“ hat begonnen, aber wo bleibt er? Am letzten Sonntag war Früh⸗ lingsanfang— der Tag war ſchön, bis er am Abend wieder ein naſſes Geſicht zeigte. Es will mit dem Frühling nicht recht, obwohl unſere Kinder am Palmſonntag den Winter totgeſungen und obwohl er leibhaftig ver⸗ brannt wurde und als Dunſt in den Aether ſtieg... Die Temperatur iſt noch kühl, Re⸗ gen und Sturm beherrſchten den Karfreitag und es ſchien ſich das alte Sprichwort zu bewahrheiten, daß das Wetter im ganzen Jahr nicht ſo ſchlecht iſt, wie in der Karwoche. Das Firmament war mit trüben Wolken behangen, und wir hofften auf warme Frühlingsſonne, nicht nur das verklärte Sonnenlächeln hinter dunklen Regenwolken.— Am geſtrigen Kar⸗ freitag ruhte der ſich ſtets an dieſem Tag be⸗ merkbar machende Ausflugsverkehr. Das am Nachmittag auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße ausgetragene Lokaltreffen: TV. — Amicitia litt ſowohl inbezug auf den Be⸗ ſuch, als auch das Spiel ſelbſt ſtark un⸗ ter der unangenehmen Witterung. Die Ami⸗ citia ſiegte, wohl etwas glücklich, mit 2:0. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht am Oſterſonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtädterſtraße, und am Oſtermontag Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße. Tabatbaucnve wollen heutige Bekannt⸗ machung des Ortsbauernführers beachten. Aeichsnährſtandsausſtellung 1937 Anläßlich der Sonderzugsfahrten zur 4. Reichsnährſtandsausſtellung nach München fahren zwei Sonderzüge nach Berchtesgaden. Wer wird nicht gern die Gelegenheit wahr⸗ nehmen, einmal die Bergwelt des Berchtes⸗ gadener Landes mit eigenen Augen zu ſehen! Bietet doch Berchtesgaden eine Fülle von Ausflugsmöglichkeiten, wie kaum ein anderes Gebiet in nächſter Nähe der bayeriſchen Hoch⸗ alpen. Wie ſchön iſt ein Nachmittag am König⸗ ſee, der in wenigen Minuten von Berchtes⸗ gaden aus zu erreichen iſt. Lohnend iſt auch ein Spaziergang zum Oberſalzberg, auf dem der Berghof des Führers liegt. Welch herr⸗ licher Ausblick iſt von dort oben aus auf das einzigartig ſchön gelegene Berchtesgadener Land. Geht doch gerade hier ohne jede tren⸗ nende Grenze die Berglandſchaft über in öſter⸗ reichiſches Gebiet, denn uralte Beziehungen verbinden Berchtesgaden mit Salzburg. Zum zweitägigen Ausruhen in dieſer ſchö⸗ nen Bergwelt fährt ein Sonderzug am 27. Mai, 19.47 Uhr, von Bensheim ab. Die Fahrtberechtigung, in der die Eiſenbahnfahrt, eine Omnibusfahrt von Berchtesgaden nach Bad⸗Reichenhall über die Hochalpenſtraße, 2 Uebernachtungen in Berchtesgaden, die Aus⸗ ſtellungseintrittskarte uſw. eingeſchloſſen ſind, koſtet RM. 23.—. Ein anderer Sonderzug geht am 29. Mai 16.16 Uhr in Gießen ab. Die Fahrtberechtigung für, dieſen Zug koſtet RM. 24.—. Nach dem zweitägigen Aufent⸗ halt in Berchtesgaden geht es zwei Tage nach München, der Hauptſtadt der Bewegung. In der Nacht vom 4. auf den 5. Tag geht es wieder nach Hauſe. Da die Platzzahl für jeden Sonderzug auf 800 Perſonen beſchränkt iſt und großes In⸗ tereſſe für die Mitfahrt in dieſen Sonder⸗ zügen herrſcht, empfiehlt ſich eine ſofortige Anmeldung beim Rechner Hofmann.— Die bäuerlichen Genoſſenſchaften geben ihren Mit⸗ gliedern und Frauen einen Fahrtzuſchuß von 50 Prozent.—(Siehe Bekanntmachung des Ortsbauernführers). Unferen verehrl. Ceſerinnen und Ceſern, werten Mitarbeitern und Geſchäftsfreunden wünſchen wir ein frohes Oſterfeſt Im gleichen Schritt und Tritt“ (Ein Film des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer“)— am 31. März und 1. April im Central⸗Film⸗Palaſt Die ſtolze Entwicklung des älteſten und größten Soldatenbundes der Welt mit mehr als drei Millionen Mitglieder wird über die Freiheitskriege, den Einigungskrieg von 1870⸗ 71 bis zum Weltkrieg und bis zum Aufbruch der Nation durch die nationalſozialiſtiſche Erhebung in eindrucksvollen Bildern durch ein wohlgelungenes Filmwerk feſtgehalten, das bei ſeiner Erſtaufführung in Berlin den Bei⸗ fall der zahlreich erſchienenen Vertreter von Partei und Staat gefunden hat. Dieſer Ton⸗ film„Im gleichen Schritt und Tritt“ wird auch hier in mehreren Vorführungen gezeigt und werden dieſe dem ſtärkſten Intereſſe der Einwohnerſchaft begegnen. Der große Kyffhäuſer⸗Tonfilm„Im gleichen Schritt und Tritt“ zeigt nicht nur das Weſen und Werden, das Werken und Wollen des Kyffhäuſerbundes, ſondern bringt auch die Tatſache überzeugend zum Ausdruck, daß die alten Soldaten gewillt ſind, mit allen aufbauenden Kräften des Dritten Reiches im gleichen Schritt und Tritt in die deutſche Zukunft hinein zu marſchieren. Der Film iſt weiterhin Beweis dafür, daß die im Soldatentum altübererbte Geiſteshaltung die Waffenkameradſchaft der Kriege überdauert, denn dieſe Kameradſchaft hat ein großes Werk ſozialer Fürſorge und gemeinnütziger Wohl⸗ fahrt erſtehen laſſen, das die Soldaten aus eigenen Kräften und Mitteln geſtaltet haben. In keinem Lande der Erde gibt es ein ſo um⸗ fangreiches ſoziales Hilfswerk für bedürftige Kameraden, wie es die Bilder dieſes Films vor dem Auge des Beſchauers lebendig wer⸗ den laſſen. So iſt dieſer Film der Kyffhäuſer⸗ treue auch zum Film der ſoldatiſchen Volks⸗ kameradſchaft geworden und zeigt den ewig marſchierenden Soldaten, deſſen Geiſt im deutſchen Volke und in ſeiner neuerſtandenen Wehr wieder lebendig geworden iſt, die heute geführt werden von dem unbekannten Sol⸗ daten des Weltkrieges Adolf Hitler. * Verkehrskontrolle in Viernheim Am letzten Montag, 22. März, wurde durch das hieſige Polizeiamt unter Hinzuziehung des NSKK., in der Zeit von 17.00 bis 21.30 Uhr, eine allgemeine Verkehrskontrolle durch- geführt. An 5 Kontrollſtellen wurden 330 Kraftfahrzeuge, 106 Fuhrwerke und Hand⸗ wagen und 1481 Fahrräder auf ihre Ver⸗ kehrsſicherheit überprüft. Zur Beanſtandung gaben Anlaß: 9 Kraftfahrzeuge, 28 Fuhr⸗ werke und Handwagen, und 107 Fahrräder. Als polizeiliche Maßnahmen wurden getroffen: 7 Anzeigen, 3 gebührenpflichtige Verwarnun⸗ gen und 97 einfache Verwarnungen. Beſonders hinzuweiſen iſt auf den Rad⸗ fahrverkehr, der ſich hier ſehr ſtark aus⸗ wirkt, bedingt durch das Fahren zur und von der Arbeitsſtätte, weshalb die bei den Fahr⸗ rädern häufig zu beanſtandenden kleinen Mängel, die meiſtens für den Fahrer bedeu⸗ tungslos ſind, jedoch im Verkehr ſich übel auswirken können, unbedingt abgeſtellt bzw. beſeitigt werden müſſen. Es betrifft Dich. Arbeitskamerabd! KPW. Trotz mehrfachem Hinweis, daß Beitragszahlungen weder in einer höheren noch in einer niedrigeren Stufe, als ſie dem tatſächlichen Bruttoeinkommen ent⸗ ſprechen, zuläſſig ſind, muß immer wieder die Feſtſtellung gemacht werden, daß dieſe An⸗ ordnung nicht genügend Beachtung findet. Es wird deshalb nochmals darauf hingewieſen, daß bei zu niedriger Beitragszahlung ein ge⸗ ſtellter Unterſtützungsantrag in Zukunft grundſätzlich abgelehnt werden muß. Beiträge, die freiwillig höher geleiſtet werden, als ſie dem Einkommen entſprechen, werden nur in Höhe und entſprechend dem tatſächlichen Ver⸗ dienſt in Anrechnung gebracht. Al ſo, hö⸗ höhere und niedrigere Beitrags- leiſtungen ſind nicht zuläſſig. Weiter muß immer wieder feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Eintragung der Kinder in das Mitgliedsbuch nicht vorgenommen iſt. Wird in Zukunft feſtgeſtellt, daß bei Unterſtützungs⸗ anträgen die Kinder nicht ordnungsgemäß ein⸗ getragen ſind, dann können dieſe auf die Bei⸗ träge nicht mehr angerechnet werden. Die Kinderermäßigung tritt erſt mit dem dem Tage der ordnungsgemäßen Eintragung in das Buch folgenden Monat in Kraft. Mitglieder, die alſo die Ermäßigung in Anſpruch nehmen wollen, müſſen umgehend das Mitglieds buch dem zuſtändigen Kaſſenwalter vorlegen, da⸗ mit die Eintragung vorgenommen werden kann. * In ben Papierkorb! Man hat mir einen unangenehmen Brief geſchrieben. Wohin damit? In den Papier⸗ korb! Damit iſt er erledigt. Man ſchickt mir Proſpekte und Kataloge, von denen ich nichts wiſſen will. In den Papierkorb! Jetzt ſind ſie für mich nicht mehr da. Ich krame Schub⸗ fächer aus. Unglaublich, was für überflüſſiges Zeug man aufbewahrt. Vergeſſene Briefe, Zettel, Notizbücher. Nimm ſie hin, alter Pa⸗ pierkorb, unerſchöpflicher Abladeplatz für ver⸗ brauchte Stimmungen, geduldiger Packeſel für Laſten, Sorgen, Freuden, die ich von mir ab⸗ wälzte! Du nahmſt ſie willig auf, denn du hatteſt eine eigne Methode, mit den Läſtig⸗ keiten fertig zu werden. Was zu dir kam, war nicht mehr auf der Welt. Ging von dir aus den Weg alles Papiers— in den Ofen, in den Kochherd oder den Müllkaſten auf dem Hofe. Du warſt der Abgrund für alles, was vergeſſen werden ſollte oder überflüſſig war! Halt, Papierkorb! Stelle dich um, denn deine Rolle hat ſich geändert. Was wir jetzt in deinen unerſättlichen Schlund hinabwerfen, das holen wir ſorgſam wieder hervor, denn wir brauchen es, um neues Papier daraus zu machen. Schönes weißes Papier für zärtliche Briefe oder grimmige Mahnungen. Wir haben es dringend nötig, wir dürfen nichts verderben laſſen. Es gibt keine papierne Ueberflüſſigkeit mehr und kein Stück Papier, das vergeſſen und verbrannt werden darf.„Korbpapier“ aber, ſagen ſie, iſt das Wertwollſte unter allen Papieren. Wie wird dir, alter Papierkorb, treuer Kamerad? Aus dem Abladeplatz iſt eine Auf⸗ bewahrungsſtätte geworden, aus dem Pack⸗ eſel ein Mahner und der Mi träger einer neuen Volksethik. Erkennſt du die Ehre, die dir widerfährt? Dem höheren Zweck, dem du jetzt dienſt? Alter Papierkorb, ich habe Re⸗ ſpekt vor dir! F. W. 1 Das neue Deuljchland jormt jeine Leibesübung nicht Verein ober Klub“- jondern Turn- und Sport⸗Gemeinbe“ Wir haben bereits in einem beſonderen Auf⸗ ſatz zur Jahreswende über die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes der Vereine zu einem Großverein das Nötige ausführlich auseinan⸗ dergeſetzt, weil dieſer Gedanke der Schaffung größerer und damit lebenskräftigerer Art, in vielen Städten und Gemeinden in unſerer nächſten Nähe entſtand und bereits ſeine Ver⸗ wirklichung gefunden hat. Wir können faſt jeden Tag in der Preſſe von Zuſammenſchlüſ⸗ ſen der deutſchen Turn- und Sportvereine le⸗ ſen, als ein Beweis dafür, daß auf dem Ge- biet der Leibesübung ein neuer Geiſt, der nationalſozialiſtiſche Einheitsgedanke, einge⸗ zogen iſt. Der Sportbeauftragte für den Gau Heſſen⸗ Naſſau, Miniſterialrat Pg. Löwer, Darm⸗ ſtadt, hat in dieſen Tagen in einem ausführ⸗ lichen Artikel die Frage: Warum Vereinszu⸗ ſammenſchlüſſe— die„Gemeinde“ löſt den „Verein“ ab wer nicht mit uns iſt, iſt gegen uns— behandelt, die auch für unſeren Turn⸗ und Sportbetrieb in Viernheim von beſonderer Bedeutung ſind, denn bei aller Würdigung und Anerkennung der alten Tra⸗ ditionen einzelner Vereine ſollte auch hier die Erkenntnis endlich reifen, die vorhandenen Kräfte zuſammenzufaſſen und zu einer grö⸗ ßeren Gemeinſchaft zu führen. Auf den rechten Geiſt kommt es an Es wird nach den Ausführungen des gen. Sportbeauftragten keinesfalls von der Bil⸗ dung von„Großvereinen“ das Wort geredet, alſo aus einigen kleinen Vereinen einen Groß⸗ verein zu machen, ſondern es ſoll durch den Zuſammenſchluß in jedem Dorf, in jeder Stadt, auch auf dem Gebiet der Leibesübun⸗ gen den nationalſozialiſtiſchen Einheitswillen zum Ausdruck bringen, der in einer einzigen „Turn⸗ und Sportgemeinde“ ſeinen Nieder⸗ ſchlag findet. Nur eine Vorausſetzung muß gegeben ſein: nämlich, daß dieſe„Turn- und Sportgemeinde“ im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Geiſt geführt wird! Dann iſt allen fachmänniſchen Beſſerwiſſern, die nur Sorge um die rein leiſtungsfähige Tätigkeit des deutſchen Sportes haben, der Kummer genommen, oder beſſer geſagt: dann wird die⸗ ſen„Nur⸗Fachmännern“ ihr Verſteck gegen⸗ über den Einwirkungen des neudeutſchen Gei⸗ ſtes zerſtört. An Stelle eines Fußballklubs, eines Turnvereins, oder eines Fechtklubs tritt in Zukunft die vom neuen Zeitgeiſt getragene „Turn⸗ und Sportgemeinde“, in der alle Sportarten fachamts mäßig vertreten ſind, und innerhalb dieſer Gemeinſchaft iſt auch die wettkampfmäßige Uebung ſportlich-moraliſch jedenfalls beſſer gewährleiſtet als bisher. Der„Verein“ wird dadurch überwunden Das frühere Schlagwort ſo vieler Vereins- meier, daß eine„Konkurrenz“ vorhanden ſein müſſe, wird durch die politiſche Führung des neuen Deutſchland ganz ſchlagend widerlegt, nachdem früher doch die über 30 Parteien ſich gegenſeitig ſo viel Konkurrenz boten und das ganze Volk an den Abgrund brachten, wäh⸗ C 0 CErlebniſſe 9%% am O,. Kfonnabend 2 b „Wir walen noch ganz verſtört, meine Frau und ich, von wegen der 10 Mark für die Weidenkätzchen, da kamen wir an die große Brücke!. Und was ſoll ich ſagen! Die war geſperrt! Wegen Bauarbeiten! In der Viernheimer Volkszeitung hätte es dringe⸗ ſtanden, behauptete der Wächter. Es jagte halt ein Pech das andere an dieſem Oſterſonnabend. Jetzt mußten wir einen Umweg von drei Stun⸗ den machen, um nach Haus zu kommen!“— rum merke: Man ſpart viel Aerger, Zeit und Geld, Wenn man ſich eine Zeitung hält! rend das neue Deutſchland ohne dieſe Partei⸗ konkurrenz unter einheitlicher Führung das ganze Volk wieder zu Ehre und Freiheit, zu neuer Lebenskraft, zu Arbeit und Lohn und ſicherer Exiſtenz zurückführte. Auf dem Ge⸗ biete der Leibesübungen bilden wir heute über⸗ all eine Volksgemeinſchaft. Es geht alſo heute nicht mehr um dieſen oder jenen Verein, ſondern das große Ziel heißt:„Mit dem Führer für Deutſchland!“ Das iſt Sinn und Zweck der Vereinszu⸗ ſammenſchlüſſe. Es werden daher auch nur die Zuſammenſchlüſſe den erhofften Erfolg zeitigen können, die allein nur von dieſem Geiſt getragen ſind, die in ſich ſchließen den Kameradſchaftsgeiſt des neuen Deutſchland. Wo dies nicht der Fall iſt, iſt es ein Werk ohne Seele und daher unfähig, den national⸗ ſozialiſtiſchen Gemeinſchaftswillen praktiſch vor dem neuen Deutſchland beweiſen zu können. Ueberall ſtrebt unſere Jugend dieſen großen Gedanken des Gemeinſchaftsgeiſtes zu, denn die neue deutſche Leibesübung oder gar der Reichsbund für Leibesübungen ſind daher nicht etwa Selbſtzweck, ſondern nur ein Glied in der großen deutſchen Volksgemeinſchaft, ein Mit⸗ tel zum Zweck, nämlich zur Erziehung unſerer deutſchen Jugend. An der Erziehung unſerer Jugend zu arbeiten, iſt die größte Aufgabe, die uns vom Führer geſtellt worden iſt, denn in der Jugend liegt die Zukunft unſeres Volkes. Man wird auch ſicherlich bei uns gut daran ten, ſich rechtzeitig noch der Neuentwicklung anzuſchließen, um nicht eines Tages als über⸗ holt und rückſtändig abgelehnt werden zu müſſen. Unter dieſen Geſichtspunkten dürfte es auch für die hieſigen drei turn- und ſporttreibenden Vereine unumgänglich notwendig ſein, unter Führung des Reichsbundes für Leibesübungen in dieſem neuen deutſchen Geiſte ſich zuſam⸗ menzufinden, durch einen Zuſammenſchluß das große Werk der Volksgemeinſchaft in den Leibesübungen zu vollenden und dadurch den Viernheimer Sport wieder zu der Höhe zu führen, der den Namen ſeiner Heimatgemeinde mit Stolz in die deutſchen Gaue trug und in der ſportlichen Welt bekannt machte. efbe. Sportogg. Amieitia 09 e. V. Sportecho Oſterfußball auf dem Walbſportplatz Nach Beendigung der Verbandsrunde hat die Spogg. Amicitia für Oſterſonntag als er⸗ ſten Privatſpielgegner die Spielvereinigung Heilbronn verpflichtet. Sie gehört der württembergiſchen Bezirksklaſſe an und nimmt in ihrer Abteilung, die die ſpielſtärkſte dieſer ſchwäbiſchen Klaſſe überhaupt iſt, mit nur 1 Punkt Abſtand hinter dem Meiſter Korn⸗ weſtheim den zweiten Tabellenplatz ein. Von ſämtlichen abſolvierten Pflichtſpielen wurde nur eines gegen den Lokalrivalen VfR. Heil⸗ bronn verloren, was ihr letzten Endes auch den Meiſtertitel koſtete. Gegen den Meiſter Kornweſtheim wurde zweimal unentſchieden 3:3 und 22 geſpielt. Es geht dieſer Mann⸗ ſchaft alſo ein guter Ruf voraus und wird ſie mit ihrer derzeit ſtärkſten Vertretung nach hier kommen.— Den Viernheimer Sportfreunden wird auf dem Waldſportplatz am Oſterſonn⸗ tag⸗Nachmittag ein intereſſanter Kampf ge⸗ boten werden und unſere Amicitia alles ein⸗ ſetzen, dieſes Treffen zu ihren Gunſten zu ent⸗ ſcheiden. Nach dem Spiel findet in der Waldſchenke ein gemütliches Beiſammenſein mit den Heil⸗ bronner Sportkameraden ſtatt, die in Viern⸗ heim übernachten, um am Oſtermontag in Ludwigshafen gegen FC. Pfalz ein weiteres Spiel auszutragen. Mögen daher alle Viern⸗ heimer Sportintereſſenten durch ihre Anweſen⸗ heit auf dem Waldſportplatz dazu beitragen, daß unſere württembergiſchen Gäſte mit den beſten Eindrücken unſere Heimatgemeinde wie- der verlaſſen. Zum Jugend⸗Handball⸗Turnier am Oſtermontag: Aund 200 Sportler beleben das Sportjelb a. d. Lorjcherſtraße Viernheims Sportgemeinde iſt Zeuge dieſes Groß⸗Ereigniſſes Viel größer und umfangreicher, als man anfänglich erwartet, ſcheint ſich das am Oſter⸗ montag ſtattfindende Handball-Turnier aus⸗ zugeſtalten. Und bei weitem ſtärker, als man erhoffte, iſt auch das tereſſe, das man von⸗ ſeiten der hieſigen S. anſtaltung entgegenbringt. Kein Wunder aber auch! Iſt doch das Turnier in ſeiner Form, in Art und Weiſe der Durchführung in der Tat etwas Einzigartiges! Man bedenke nur: 20 Mannſchaften mit rund 200 Sportlern kämpfen um den Meiſter! Schon dieſer rein äußerliche Rahmen ſpricht genug! Es wird ſich dem Beſchauer ein Bild bieten, das ihn in ſeiner ganzen ſportlichen Größe erfaſſen und begeiſtern wird. Und dann die Kämpfe ſelber! Was iſt herrlicher, als ein Spiel zu verfol⸗ gen, wo in fairer, aber doch wuchtigen Weiſe, unter Vollbringung mancher Glanzleiſtungen, um den Sieg gerungen wird? Und hier iſt es nicht nur ein, nein, hier ſind es mehrere dicht aufeinander folgende Spiele! Das wird jeden Sportfreund begeiſtern, das wird auch den Letzten, und mag er noch ſo verwöhnt ſein, in Spannung verſetzen! Werden ſo ſchon die Kämpfe am Vormittag alle Anweſenden be⸗ friedigen, erreicht das Turnier am Nachmittag mit dem Beginn der Entſcheidungskämpfe ſei⸗ nen Höhepunkt. Erwähnt ſei noch, daß die Mannſchaften in A- und B⸗Klaſſe eingeteilt ſind, alſo auch die Körperkraft der Spieler berückſichtigt iſt. Volle acht Stunden wird das Programm zu ſeiner Abwicklung benötigen.— Zwei herrliche Preiſe hat der hieſige Turn⸗ verein erſtanden, die den Siegern überreicht werden, während alle übrigen Mannſchaften als Dank für die Teilnahme am Turnier ein kunſtvoll ausgeführtes Diplom erhalten.— Ausgetragen wird das Turnier nach dem k. o. Syſtem; der Verlierer ſcheidet alſo aus, es ſpielt immer Sieger gegen Sieger, bis dann zuletzt die Turnier⸗Meiſter(A- und B⸗Klaſſe) ermittelt ſind. Als Favoriten gelten nach un⸗ ſerer Kenntnis: 1862 Weinheim,„Jahn“ Weinheim und Poſt Mannheim; jedoch ſind Ueberraſchungen nicht ausgeſchloſſen. Alſo, wie geſagt, Abwechslung iſt vorhanden, Lange⸗ weile wird ganz beſtimmt nicht aufkommen. Und nun Viernheimer Sportfreunde, ſeid alle Zeuge dieſes Turniers! Möget ihr nun morgens oder nachmittags, oder aber auch während der ganzen Veranſtaltung anweſend ſein, eines iſt euch gewiß: zu jeder Zeit werdet ihr auf eure Rechnung kommen! Die Parole zigemeinde dieſer Ver⸗ lautet deshalb für Oſtermontag: Auf zum Handball⸗Turnier auf dem Sport⸗ feld a. d. Lorſcherſtraße! Oſterreije der Turnerhanoͤballer Die Spieler der 1. und 2. Handballmann⸗ ſchaft des Turnvereins von 1893 folgen einer Einladung des TV. Grötzingen bei Karlsruhe und treten morgen früh ihre zweitägige Oſter⸗ reiſe an. Der Nachmittag des erſten Tages bringt Werbeſpiele gegen zwei Mannſchaften des Gaſtgebers, während der Abend und der folgende zweite Tag die Kameraden von Grötzingen und Viernheim in fröhlicher Runde vereinigt.— Zum Werbeſpiel ſelbſt wäre zu ſagen, daß unſer Gegner, der TV. Grötzingen, im abgelaufenen Spieljahr mit nur vier Ver⸗ luſtpunkten Staffelmeiſter wurde. Die Elf ſetzt ſich zuſammen aus talentierten Spielern, an⸗ gefangen vom Tormann, bis zum letzten Stürmer. Ein ausgezeichnetes Torverhältnis während der Pflichtſpiele ſpricht ganz beſon⸗ ders für die gute Wurfkraft des Sturmes, nicht zuletzt aber auch für die ſichere Abwehr⸗ arbeit der Hintermannſchaft. Grötzingen wird wohl unter allen Umſtänden das erwähnte Werbeſpiel gegen unſere Turner auf heimi⸗ ſchem Boden erfolgreich geſtalten wollen; wir jedoch hoffen, daß der Turnverein Viernheim ſich ſeiner Aufgabe bewußt iſt und durch ein faires, lebendiges Spiel, aus dem dann ganz beſtimmt ein Sieg hervorgehen wird, ſeiner engeren Heimatgemeinde auch in der Karls⸗ ruher Gegend alle Ehre macht. Eines aber wird die zweitägige Oſterreiſe unſerer Turner beſtimmt zur Folge haben: ein enges Freundſchaftsband wird die Viern⸗ heimer und die Grötzinger Kameraden um⸗ ſchlingen, das durch gute Pflege, durch Auf- rechterhaltung der kameradſchaftlichen Be⸗ ziehungen, nicht mehr zerreißen wird. Wir wünſchen unſeren Turnern zu ihrer Oſterreiſe alles Gute!—(Intereſſenten wollen die ge⸗ naue Abfahrtszeit im Vereinsanzeiger beach⸗ ten und rechtzeitig zur Stelle ſein!) * Waloͤbranogejahr! Kaum iſt der Vorfrühling angebrochen, da erſcheinen wieder die erſten Berichte über Waldbrände! Deutſchland iſt Holzeinfuhrland! Jeder Span, der verbrennt, muß letztenendes mit wertvollen Deviſen bezahlt werden. Die Knappheit des Rohſtoffes Holz erlaubt uns nicht, leichtſinnig mit dieſem Nationalver⸗ mögen umzugehen. Wir können es uns einfach nicht mehr leiſten, noch einmal ſo wie andere Jahre Rieſenwerte an koſtbarem Rohſtoff plötzlich in Rauch und Aſche verwandelt zu ſehen! Sind dieſe Brände überhaupt zu ver⸗ hüten? Können wir uns wirkſam gegen ſie ſchützen? In der überwiegenden Anzahl der Fälle entſtehen die Waldbrände durch Unvor⸗ ſichtigkeit und Leichtſinn. Die meiſten Brände die erholungsſuchenden Menſchen in den Wald die erholungsſuchende Menſchen in den Wald ziehen. Oſtern— Himmelfahrt und Pfingſten — das ſind die Tage, wo jede Forſtverwal⸗ tung ihre Feuerwachttürme mit Beobachtern beſetzt, wo ſie Brandwachen gehen läßt, wo die Telephonwachen der Zentralen ſtändig auf den Alarmruf warten, wo jeder Forſtbeamte ſich„ſprungbereit“ zu Hauſe hält. Heute kann keiner ſich auf Unkenntnis be⸗ rufen. Alle Propagandamittel ſind aufgebo⸗ ten, um die Oeffentlichkeit immer und immer wieder auf die verheerenden Folgen der Un⸗ achtſamkeit hinzuweiſen.„Wer jetzt durch Leichtſinn oder Nachläſſigkeit einen Brand verſchuldet, den trifft die ganze Wucht und Schwere der Verantwortung.“ Es iſt verbo⸗ ten, im Wald und in der Nähe von Wäldern zu rauchen und offene Feuer oder Licht zu entzünden. Wer gegen dieſe Verordnung ver⸗ ſtößt, macht ſich ſtrafbar. 5 Wie ſoll man ſich aber verhalten, wenn man den Ausbruch des Brandes als erſter entdeckt? Handelt es ſich um einige brennende Gras⸗ und Heidebüſche, ſo ſoll man verſuchen, den Brand ſelbſt im Keime zu erſticken, indem man mit einem grünen Kiefern- oder Laub⸗ holzbuſch das Feuer am Boden ausſchlägt. So⸗ bald man jedoch erkennt, daß man des Bran⸗ des ſelbſt nicht Herr werden kann, dann ſo ſchnell wie möglich zum nächſten befahrenen Weg: Jeder Vorbeikommende wird angehal⸗ etn, Kraftfahrer oder Radfahrer werden zur nächſten Förſterei oder zur nächſten Ortſchaft geſchickt. Danach wird jeder Vorübergehende ſofort an die Brandſtelle beordert. Er iſt in dieſem Falle zur tatſächlichen Hilfe geſetzlich verpflichtet und muß einer derartigen Auffor⸗ derung nachkommen. Oft ſind durch ſchnelles, tatkräftiges Eingreifen von Zivilperſonen Brandherde gelöſcht worden, die ſich ſonſt zu unabſehbaren Ausmaßen hätten entwickeln können. 0 Jeder bedenke aber auch: Die beſte Wald⸗ brandbekämpfung iſt die vorbeugende Ver⸗ hütung! 8 o Fröhliche Oſtern mit Kd F. im„Freiſchütz“: Am 1. Oſtertag, 20 Uhr, der bunte KdF.⸗Abend „Lache und ſtaune“ 2 Eintrittspreiſe: im Vorverkauf 50 Pfg.,— am Eingang 60 Pfg. E ꝙꝓ Y ¶ Die Veranſtallungen des Freizeitringes im Monat April Bereits jetzt ſind wir in der Lage, das Monatsprogramm der NSG.„Kraft durch Freude“ für April veröffentlichen zu können. Dasſelbe trägt für dieſen Monat vier Haupt⸗ merkmale, bzw. vier beſondere Arbeitsgebiete der KdF. werden in den Vordergrund geſtellt. Da iſt mit einer größeren Anzahl Vorſtellun⸗ gen das Volkstheater Darmſtadt mit dem Luſt⸗ ſpiel„Der Etappenhaas“, als weiteres iſt die Veranſtaltung mit dem Kuban⸗Koſakenchor und Orcheſter in Heppenheim zu unterſtreichen. Aber auch das Amt Volksbildungswerk tritt aktiv hervor durch ſeine Aktion:„Dorf⸗ und Hausbuch“, während das Wandern mit der Kd. ſich, wie dies auch aus der Vielzahl der angemeldeten Wanderungen hervorgeht, als ein weſentliches Merkmal der Freizeitgeſtal⸗ tung im Frühjahr und Sommer zu entwickeln ſcheint. Alles in allem: Wieder einmal ein Programm, das verſucht, jedem Volksgenoſſen das Freizeitwerk NSG.„Kraft durch Freude“ zur eigenſten Angelegenheit zu machen. Im Rahmen des Amtes Feierabend finden in Viernheim nachfolgende Veranſtaltun⸗ gen ſtatt: Am 18. April:„Der Etappenhaas“,— im „Freiſchütz“— 20.30 Uhr. „Der Etappenhaas“ im„Freiſchütz“ für Jugendliche 16.00 Uhr nachmittags. Am 11. April: Volksgemeinſchaftsabend im „Freiſchütz“; Beginn: 20.00 Uhr. Amtswarte⸗Appell: Am 5. April:„Zum Löwen“ für die Amts⸗ warte der Ortsgruppe(Ortswart, Wander⸗ wart, Sportwart, Betriebswarte und Block⸗ warte). Die Amtswarte⸗Appelle bedeuten ſowohl Schulung wie Ausrichtung aller Amtswarte für die Aufgaben der kommenden Monate und die laufend neu hinzukommenden Pflichten. Unſer Wandern im April: Am 18. April: Radwanderung nach dem Erb⸗ höfedorf Riedrode. Hier Führung durch das Dorf Treffpunkt 13 Uhr am Rathaus.— Führer: Ortswanderwart Schmitt. — — —— ———¾ — aber war für dieſen Abend der Appetit auf und Oberweier bei Marburg dadurch tödlich, In ganz Deutſchland iſt die Jungvolk⸗ Werbeaktion 1937 im Gange. Und die Eltern des Jahrganges 1927 werden nicht nur bei ſich ſelbſt überlegen, ſondern ſie werden ſich auch immer wieder an andere wenden mit der Frage:„Was tut und will das Jungvolk? Was wiſſen Sie vom Jungvolk?“— Darüber was man vom Jungvolk wiſſen muß, geben wir im folgenden Auskunft. Neben dem Datum des Schuleintritts mit ſechs Jahren iſt der Zeitpunkt der Aufnahme der Zehnjährigen in das Jungvolk von ein⸗ ſchneidender Bedeutung im Leben des jungen Menſchen. Mit dem Eintritt in das Jungvolk öffnet ſich ihm eine neue größere Welt, erlebt er eine Fülle neuer, bisher unbekannter Be⸗ griffe, bieten ſich ihm im Zuſammenleben mit vielen anderen Jungen und der Erfüllung des erſten Dienſtes, es ſind die erſten Forderungen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, die ihn behutſam leiten, formen und erziehen. Mit den vier Jahren, in denen der Jungvolk⸗ junge Dienſt tut, wird eine langſame und ſtetige Erziehung und charakterliche Formung Hand in Hand gehen. Was liegt naher, als daß in ſolch einem entſcheidenden Augenblick die Eltern, die nun dem jungen Führer der nationalſozialiſtiſchen Jugend ein wichtiges Maß an verantwortlicher Tätigkeit einräumen, bekannt werden möchten mit dieſer Organiſa⸗ Aus Stabt Zwei Fuder Wein ausgelaufen Dieblich. Ein in Richtung Koblenz fah⸗ render Laſtzug kam hier auf der Umgehungs⸗ ſtraße infolge des Nichtabblendens eines ent⸗ gegenkommenden Perſonenkraftwagens von der Fahrbahn ab, rutſchte eine friſch angeſchüttete Böſchung hinab und legte ſich im Graben auf die Seite. Die ſchwere Ladung beſtand aus vier Fudern Wein und 41 Kiſten zu je 68 Flaſchen. Zwei Fuder Wein waren derart be⸗ ſchädigt, daß das köſtliche Naß faſt vollſtändig ausgelaufen iſt. Ferner wurden in den Kiſten über 700 Flaſchen vernichtet. Der Wagen⸗ lenker kam mit dem Schrecken davon. Sein Gebiß verſchluckt und ausgeſpuckt Bange Minuten erlebte ein Einwohner in Bürſtadt, der ſich fröhlich an den Abend⸗ tiſch zu Kartoffelklößen geſetzt hatte und voll Behagen einen halben Kloß in den Mund ſchob. Plötzlich ſah ſeine Frau ihn hochrot im Geſicht werden und würgen. Er hatte mit der Portion ſein Gebiß in die Speiſeröhre ge⸗ ſchoben, wo ſich das künſtliche Kaugerät feſt⸗ geſetzt hatte. Nachdem die Frau vergeblich verſucht hatte, es wieder herauszuangeln, rannten beide zum Arzt. Die Erſchütterung beim Laufen hatte eine gute Wirkung: Das Gebiß löſte ſich und kam von ſelber wieder hoch, ehe man zum Doktor kam. Dem Mann Kartoffelklöße vergangen. Dieb photographiert ſich ſelbſt Im Mainzer Vorort Koſtheim mußten die Mieter eines Hauſes immer wieder feſt⸗ ſtellen, daß jemand durch Losſchrauben des Schloſſes in ihre Keller eindrang und allerlei ſtahl. Ein findiger Mieter konſtruierte nun eine kunſtreiche Vorrichtung. Er baute ver⸗ ſteckt einen Photoapparat in ſeinen Keller ein, der beim Oeffnen der Kellertür gleich⸗ zeitig mit einem Blitzlicht ausgelöſt wurde. Die Sache klappte wunderbar, der Dieb ging in die Falle. Auf der entwickelten Platte ent⸗ deckte man niemand anders als— den Haus⸗ beſitzer ſelbſt, der bei Beſchwerden der Mieter über die Diebſtähle zwar immer recht wütend war über den frechen Dieb, ſich nun aber vor Gericht für ſeine dunklen Beutezüge wird verantworten müſſen. Vor Aufregung geſtorben Vor einigen Tagen verunglückte ein junger Mann auf der Landſtraße zwiſchen Nieder⸗ daß er während der Fahrt auf unerklärliche Weiſe vom Hilfsſitz einer Zugmaſchine herun⸗ terfiel und unter den Anhänger geriet. Der Führer der Zugmaſchine, ein 28jähriger Mann aus Lohra, einziger Sohn einer Familie, hat ſich über den plötzlichen Tod ſeines aus dem gleichen Ort ſtammenden Arbeitskameraden ſo aufgeregt, daß er an einem plötzlich aufge⸗ tretenen Blutſturz geſtorben iſt. Der„wilde“ Mann Siegen. Der vor dem Schöffengericht Siegen ſtehende 29jährige Angeklagte G. aus Eiſerfeld war mit ſeinem Arbeitgeber gar nicht Vas wiſſen Sie vom Jungvoll? tion, mit ihrem Weſen und mit ihrer Aufgabe. Was iſt das Jungvolk? 5 Das Jungvolk iſt eine Untergliederung der Hitlerjugend und erfaßt die Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren. Wenn auch der Ein⸗ tritt nicht Pflicht iſt, und keinerlei Zwang ausgeübt wird, ſo iſt doch der Zuſtrom gerade der jüngſten Jahrgänge ſo groß geweſen, daß von einer faſt vollſtändigen Erfaſſung geſpro⸗ chen werden kann. Nach dem Ergebnis der Jungvolkswerbung des Jahres 1936 iſt eine 95 prozentige Beteiligung aller im entſpre⸗ chenden Alter befindlichen Mädel und Jungen feſtzuſtellen. Nach ungefährer Schätzung hat das Jungvolk heute eine Mitgliedsziffer von 2,2 Millionen. Das Jungvolk iſt in ſeiner heutigen Form ein getreues Abbild jener Er⸗ ziehungsarbeit, die von der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Jugend vor der Machtübernahme als Ziel des Kampfes auſteſtellt wurde. Das Jungvolk trennt ſich bewußt von jener Auf⸗ faſſung, die ihm nur eine Bedeutung als Par⸗ teijugend zuſpricht. Es iſt in der Verwirk⸗ lichung ſeiner Ziele: der Aufhebung aller Unterſchiede von Klaſſe, Rang und Stand zu einer wahrhaften Volksjugendbewegung gewor⸗ den. Es iſt eine Gliederung, deren hauptſäch⸗ lichſtes Ziel die Erweckung der Lebensfreude, die Pflege der Geſundheit an Leib und Seele iſt und die eine in allen Fragen des Volkes zufrieden. Um ſeine vermeintlichen Rechte gel⸗ natürliche Schulung erſtrebt. und Land tend zu machen und ſeiner Forderung den nötigen Nachdruck zu verleihen, erſchien er am 11. Dezember v. Is. im Dienſtraum ſeines Chefs, in dem ſich dieſer mit einem Ange⸗ ſtellten aufhielt. G. zog mit„ ſchröcklicher“ Miene einen mit fünf Schuß geladenen Trom⸗ melrevolver, richtete ihn auf ſeinen Betriebs⸗ führer und forderte ihn auf, die Hände hoch zuheben. Aber der Angeklagte, der nun glaubte, daß ſein Chef in Todesangſt zittern würde, wurde furchtbar enttäuſcht. Denn der Bedrohte ſtreckte getroſt ſeine Hände in die Taſche, lächelte ſein Gegenüber liebenswürdig an und ging aus dem Raum. Ob dieſer Kalt⸗ blütigkeit ließ der Angeklagte entgeiſtert die Waffe ſinken. Die Staatsanwaltſchaft, die mit der Sache befaßt wurde, konnte ſich nach den angeſtellten Ermittlungen nicht zur Erhebung der Anklage wegen Bedrohung mit der Waffe entſchließen, da ſich der Betriebsführer tat⸗ ſächlich keinen Augenblick bedroht gefühlt hat. Wohl aber kam es zu einer Anklage wegen verbotenen Waffenbeſitzes. Wegen dieſes Ver⸗ gehens erhielt der Angeklagte eine Geldſtrafe von 20 Mark. Die Waffe wurde eingezogen. Der Tod in der Jauchegrube Alsfeld. Ein 70jähriger Landwirt in Merlau, der durch lange Krankheit ans Bett gefeſſelt war, wurde eines Tages vermißt. Man fand den Mann tot in der Jauchegrube auf. 1 * Erjolge des Aattenkrieges Ueber 2000 Ratten gefangen Im Laufe der vergangenen 4 Jahre wurde die Rattenplage in der Wittlicher Gegend faſt unerträglich, ſodaß ungeheurer Schaden ent⸗ ſtand. Im Zuge des Vierjahresplanes wurde nunmehr in Zuſammenarbeit mit der Feuer⸗ wehr in der Bürgermeiſterei Wittlich⸗Land eine intenſive Rattenbekämpfung durchge⸗ führt, in deren Verlauf nicht weniger als 2050 Ratten, teils in Fallen, teils durch Gift gefangen und abgeliefert werden konnten. Da durchſchnittlich alle Landwirte Gift ausgelegt hatten, dürfte die Zahl der getöteten Ratten das Doppelte erreichen. Im Intereſſe der Sicherung der Volksernährung werden weitere Bekämpfungsmaßnahmen zur Vernichtung der Schädlinge durchgeführt.— Es iſt zu hoffen, daß auch bei uns mit dem nötigen Ernſt gegen dieſe Schädlinge vorgegangen wird. * „Schämſt du dich nicht?“ Mein Vater war ſonſt nicht ſo, aber einmal hat er mich doch gründlich verhauen. Es iſt lange her, war noch vor dem Krieg, als wir Ueberfluß an allem hatten. Da warf ich ein⸗ mal eine Brotſchnitte, nachdem ich die Wurſt abgegeſſen und die Butter abgeleckt hatte, in den Mülleimer, und dort lag ſie neben einem hartgetrockneten Brotkanten, den meine Schweſter hatte verſchwinden laſſen. „Schämſt du dich nicht?“, ſagte mein Vater. „Brot iſt eine Gabe des Himmels. Der Bauer, der Müller, der Bäcker haben ſich abgemüht, um dir dieſe Brotſchnitte zu verſchaffen, und Tatholſſche Gemeinde Viernheim: Dom. Reſ. D. N. J. Chr. Hochheiliges Oſterfeſt Apoſtelkirche: % 6 Uhr: Auferſtehungsfeier und Pro⸗ zeſſion; anſchließend b Meſſe und Aus⸗ teilung der hl. Kommunion 8 Uhr: hl. Meſſe ohne Predigt 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Veſper, anſchließend General⸗ abſolution für den dritten Orden Von 3 bis gegen 5 Uhr: Beichtgelegenheit Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder Am 1. Oſtertag werden bei den Engl. Frl. von 3—6 Uhr im Saal Anmeldungen für die Jungfrauen⸗Kongregation von der Präfektin entgegengenommen. 2. Oſterfeiertag— Oſtermontag: Gottesdienſtordnung wie an Sonntagen Dienstag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Kath. Krämer geb. Martin, und Ehemann Mich. Bauer 6., Sohn Karl und Schwiegerſohn Kaſpar Weidner und Angehörige 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Knapp, Ehefrau Anna Maria geb. Faltermann, Eltern, Schwiegereltern, Enkel Georg und Jakob Knapp und Angehörige Mittwoch: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Michael Winken⸗ bach 10. 7.10 Uhr beſt. Amt für Sebaſtian Mandel, Ehefrau Eliſ. geb. Wiechtel, Sohn Peter und Angehörige Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Nik. Gutperle 1., Ehefrau Anna Maria geb. Effler und An⸗ gehörige 7.10 Uhr beſt. Amt für Joh. Schneider 3., Ehefrau Eliſ. geb. Hoock, Tochter Appol⸗ lonia geehel. Hanſt und Angehörige Freitag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Friedr. Weid⸗ ner 1., Ehefrau Magdalena geb. Simon, beiderſeitige Großeltern und Anverwandte 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Kühner und Joh. Martin 7. 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Luiſe Bugert geb. Schloſſer, Tochter Luiſe geehel. Beikert, Schwiegertochter Anna geehel. Effler, Groß⸗ eltern und Anverwandte Samstag: 8 6.40 Uhr beſt. Amt für Anna Ringhof geb. Pfenning, Bruder Johannes, beide Mütter und Enkelkinder 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Schalk und 7. Krieger Lehrer Karl Jof. Hofmann und Eltern 7.10 Uhr beſt. Amt für Magd. Faltermann geb. Schneider, Bruder Joſeph, Eltern und Schwiegereltern. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6.40 Uhr hl. Meſſe. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag bleiben alle Erſtkommunikanten nach dem 2. Gottesdienſt in der Kirche zur Uebung, ebenſo nachm. um 2 Uhr. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder dazu anzuhalten. Am Donnerstag, von 5—7 Uhr, Beichtge⸗ legenheit, Freitag um halb 7 Uhr, Herz⸗Jeſu⸗ Andacht. Am Dienstagabend 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen, am Donnerstag 3. Abteilung abends 8 Uhr im Sälchen der Kirche Ver⸗ ſammlung. eee Darauf bekam ich meine Strafe, auch für den Brotkanten, für den ich gar nichts konnte. Um ein Stück Brot! grollet ich damals; ich begriff den Zor ndes„alten Herrn“ nicht. Heute verſtehe ich ihn. Heute, da wir die bit⸗ teren Erfahrungen des Krieges hinter uns haben, liegt er mir wie eine Prophezeiung in der Erinnerung. Ein Stück Brot! Wer es heute verderben läßt, begeht ein Verbrechen. Altes Brot? Eine Brotſuppe mit Backpflau⸗ men iſt auch für Feinſchmecker nicht zu ver⸗ achten. Führermarke Mit dem zum Geburtstag des Führers erſcheinenden Markenblock von vier 6⸗Rpf.⸗ Marken wird eine Stiftung für kulturelle Zwecke verbunden ſein. Der Preis des Mar⸗ kenblattes mit einem Freimachungswert von 24 Rpf. wird eine Reichsmark betragen. Der Verkauf ſoll am 5. April 1937 beginnen und du willſt ſie verderben laſſen?“ wird nur von beſchränkter Dauer ſein. Gottesdienſt⸗Oroͤnungen Evangeliſche Gemeinde Viernheim Oſtern— 1. Oſtertag: Vormittags ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt (Mitwirkung des Kirchenchors). 2. Oſtertag: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt CCC ͤ v Haupttagung des Obenwaloklubs Nur noch wenige Wochen trennen von der großen Haupttagung des Odenwaldklubs, die am 13. und 14. Juni ds. Is. in der an ge⸗ ſchichtlichen Sehenswürdigkeiten reichen Stadt Babenhauſen abgehalten wird. Die Hauptver⸗ ſammlung 1937 in Babenhauſen verſpricht zu einem der bedeutſamſten Ereigniſſe des ganzen Jahres zu werden. Im Einvernehmen mit dem geſchäftsführenden Vorſtand des OWK., Wanderfreund Dr. Götz, Darmſtadt, ſind ſchon die erſten grundlegenden Vorberei⸗ tungen von dem Ortsgruppenvorſtand Baben⸗ hauſen getroffen. Das ganze Haupttagungs⸗ programm wurde in ſeinen wichtigſten Punk⸗ ten feſtgelegt. Es wurden Arbeitsausſchüſſe gebildet, die unter ſich tagen und ſich mit den ſchwebenden Fragen eingehend beſchäftigen. Babenhauſen, in dem Anfang April ds. Is⸗ der große Bauerntag der Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗Nord ſtattfindet, wird ſeine Ehre darein ſetzen, ſeine enge Verbundenheit mit den Wanderern und der edlen Wanderſache feſtlich zum Ausdruck bringen. Gewöhnt, Feſte froh zu begehen, wird es zu Beginn der Haupt⸗ tagung die Wanderer in einer Großkundgebung im hiſtoriſchen Schloßhof würdig begrüßen. Die heimatliebende Bevölkerung des alten ſchönen Städtchens wird alles tun, um allen Wanderkameraden des großen, ſtolzen Oden⸗ waldklubs zwei frohe unvergeßliche Tage in Babenhauſen zu bereiten. ee, cee bod le ene deu, oH uud Abu. — Zeichnung: RA8-Preſſearchip(Oahmann!. Aegimentsappell der kurmärkijchen Dragoner Das kurmärkiſche Dragoner⸗Regiment Nr. 14, früher in Colmar i. Elſaß, ruft zu einem Regimentsappell am 8.—10. Mai 1937 in Breiſach, dem Standort ſeines Ehrenmals, auf. Vorläufiges Programm: 8. Mai— Be⸗ grüßungsabend; 9. Mai: Wecken, Gottesdienſt ſowie Feier am Ehrenmal, Parademarſch, ge⸗ meinſames Mittageſſen. Abends Denkmalsbe⸗ leuchtung, Feuerwerk, Manöverball. 10. Mai — Ausflüge je nach Wahl in den Schwarz⸗ wald oder zum Kaiſerſtuhl. Alle ehemaligen Regimentskameraden und die Angehörigen der Gefallenen berichten, ſo⸗ weit noch nicht geſchehen, umgehend ihre ge⸗ naue Anſchrift mit Angabe der Dienſtzeit und der Schwadron an Rittmeiſter a. D. Dueve⸗ lius in Erfurt, Hohenzollernſtraße 16, zwecks Entgegennahme weiterer Nachrichten. Viernheimer Tonfilmſchau Zwei herrliche Oſterfeſt⸗Programme!— Im Central⸗Film⸗Palaſt: Beniamino Gigli ſingt in ſeinem neueſten und beſten Filmwerk „Du biſt mein Glück Daß Gigli der Welt beſter Sänger iſt eit Charuſo, auch ein Filmſchauſpieler von e Graden iſt, weiß heute die ganze Welt.„Du Sbordecunde 1 Ostermontag das biſt mein Glück“ iſt der Titel eines Liedes, mit dem ſich der große Tenor die Herzen, mit dem er ſich Weltruhm erſungen 2 Es iſt „ſein“ Lied auch im Privatleben. Er ſingt es froh gelaunt in Tagen des Glücks mit ſeiner geliebten Frau, er ſingt es mit ſchmerzerſtick⸗ ter Stimme, als ein grauſames Schickſal dies Glück zu zerſtören droht, er ſingt es tief be⸗ wegt an der Rampe der Bühne für die nach harten Prüfungen dem Leben und ihm wieder⸗ geſchenkte Bianca. So klingt dieſes Lied, von der einzigartigen Stimme Beniamino Giglis getragen, durch einen nach ihm betitelten Ba⸗ varia⸗Film„Du biſt mein Glück“. In Iſa Miranda, der„italieniſchen Marlene Diet⸗ rich“, hat er eine gearde für den dramatiſchen Film einzigartig begabte Partnerin. Neben ihnen wirken beſte Kräfte der Münchner Oper und der Schaubühne mit: Hildegarde Ran⸗ czak, Maria Cornelius, Ludwig Weber u. a. — Eine Mutte rſucht ihr Kind, ein Mann kämpft um ſein Glück— der große Film einer großen Liebe! Ein neuer Gigli⸗Film— ein neues großes Filmereignis. Genua und Mün⸗ chen, Riviera und bayersiſche Berge geben dieſem dramatiſch bewegten Muſikfilm ſeinen reizvoll wechſelnden Hintergrund.„Du biſt mein Glück!“ klingt es durch das Leben zweier Menſchen und durch den Film, der uns ihr Schickſal miterleben läßt. Ein packendes Le⸗ bensſchickſal, begleitet von großer Muſik. Der Lebensroman eines großen Sängers und einer + ſchönen Frau. Sonniges Glück und ſeeliſche Tüpönf Aanüalfürner Oſtern⸗Tanz im Kaijerhoj Not, Lachen und Weinen— und über allem Muſik!— Ein Film für den anſpruchsvoll⸗ ſten Muſikfreund. Die größte Oſterfreude iſt: „Gigli“ ſingen hören! * In den Gloria⸗Lichtſpielen: Oſterſamstag, Sonntag und⸗Montag!— Der tollſte Luſtſpielſchlager, der je da war! Kirjchen in Nachbars Garten Mit Karl Valentin, Liſl Karlſtadt, Adele Sandrock, und Max Gülſtorff. Zwerchfellerſchütterung um jeden Preis— ſo lautete die Parole, nach der hier gedreht wurde. Sie erfüllte ſich durch das oben ge⸗ nannte Komikerquartett, das in dieſer Zu⸗ ſammenſtellung noch nie die Leinwand erblickte. Es gibt ſo wenige deutſche Luſtſpielfilme! Aber hier iſt einer, der ſich gewaſchen hat. Das Publikum biegt ſich vor Lachen. Selten gab es einen ſo von Herzen vergnügten Filmabend! Es iſt zum Schreien amüſant, wie der ſchlitz⸗ öhrige Valentin über das Kampfgelände ſchreitet, wie die Karlſtadt keift, wie die Sand⸗ rock würdig tut. Ein toller Laden, von Erich Engels in blendender Laune aufgebaut. Das Publikum freut ſich unbändig. Ein ſolcher Film iſt wie ein erquickendes Bad! Das Pub⸗ likum hat ſich bald auf die Eigenart von Va⸗ lentins Humor eingeſtellt: Es lacht und quit⸗ tiert jeden neuen Blödſinn mit ſchallender Hei⸗ terkeit. Bisher gelang es nur, Karl Valenten, den einzigartigen Komiker, für kurze Filme Uebe Amiliche Bekanntmachungen Un leucnen Hader Oc. Bahnhof— Fernſprecher 10 Für die Oſtertage und weißen Sonntag: empfehle ich allen meine e. T 3 zu gewinnen, jetzt endlich haben wir ihn in einem Großfilm, können einen ganzen Abend über ihn lachen! Wir können ſtaunen über den Reichtum ſeiner köſtlichen Einfälle.— Viel Lachen, luſtige Stimmung bis zum Schluß! Auf dem Heimweg wird noch viel gelacht. Wer eine ſchöne und fröhliche Oſtern ver⸗ leben will, der beſuche die beiden Filmbühnen. * Gedanken zur Frühſahrsjaat Regen und immer Regen, das ſtimmt nun ſchon ſeit mehreren Wochen dem allgemein bekannten Sprichwort überein:„Märzenſtaub bringt Gras und Laub, aber Märzenregen kommt dem Bauer ungelegen“. Die Zeit der Frühjahrsſaat, insbeſondere der Gerſte und des Hafers, wäre ſchon längſt vorbei, aber bei dieſer Witterung war es ſeither rein un⸗ möglich, eine Saat vorzunehmen, beſonders in den ſtärkeren Böden, bringt doch eine naſſe Bearbeitung ſtets Härte und Unfruchtbarkeit. Andererſeits aber erzeugt eine frühe Saat des Sommergetreides gröbere und beſſer ausge⸗ bildete Körner und damit höheren Ertrag, wie eine zu ſpäte Saat. Die zur Anzucht der Rübenpflanzen er⸗ forderliche Ausſaat des Samens konnte noch nicht in den Boden gebracht werden. Auch die Tabakbeete harren des Einſtreuens des Sa⸗ mens, das nur bei trockenem Wetter geſchehen kann. Denn auch hier ſoll man frühe Pflan⸗ zen erhalten. aul dem Sportplatz an der Lorscherstrase Turnierdauer: von morgens 9.00 Uhr bis nachm. 6 Uhr die Osterfelertage im Schützenhof angenehme Unterhaſtung per Ltr. von 70 Pfg. an außerdem solange Vorrat reicht wozu wir Nachbarn, Freunde, Bekannte und Gäſte Betr.: Steuerſprechtag. freundlichſt einladen. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanz⸗ Au den beiden Oſterfeiertagen Tanz amtes findet am Donnerstag, den 1. April W Muren ien ne ene e e n N 1937, her auf dem Rathau 15 ſtatt. Diejeni⸗ 5 Die Preise verstehen sich e 8 5 5 eee ee dun Milan. und ffigfpef Faber Leet Familie Georg Herbert 2. ſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Abendeſen: ö BN. Oſterſonntag Abend frohe Anterhaltu 5— den 30. März 1937, mittags 12 Oſterlamm mit Kopfſalat, Verloren Schulentlaſſenen 1 8 2 15 haltung Uhr, hier— Zimmer 13— melden und ge⸗ Kalbsnierenbraten, Paprikaſchle⸗ ging ein Geldbetr“ kräftigen aller Sänger mit ihren Angehörigen, wozu auch v. Euler⸗, Neubau⸗ Bismarck⸗, Mann. heimer⸗, Saarſtr. Um Rückg. i. d. Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. nan angeben, in welcher Sache die Beſpre⸗ die paſſiven Mitglieder herzlich eingeladen ſind. chung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später anmeldende können an dem Sprechtag nicht berückſichtigt werden. 2 Königinpaſtetchen, verlorene ier, die pikanten Reſtaurations⸗ brote, ſowie alle bekannt ſchönen Speiſen nach der Karte dungen für Landwirt⸗ ſchaft geſucht Es ladet herzlichſt ein Inſerieren Vereins⸗Anzeiger 0 2 8 wird gebeten bringt olg! r Femille Weschmann Pau ede 10 Ogfansberein Sdingerbnad- Flora. er germeiſter. Acher Moderne Heute abend 8.30 Uhr vollzählige. N er Vorſtand. 66 pimter der Sand. 2 Geſangverein Sängertreue: Harmonie. gabe, 13 Ar, zu Familien- Morgen Oſterſonntagabend findet in unſ. Lokal eine Im 95 verkaufen. gemütliche Zuſammenkunft ſtatt, wozu un ſere aktiven Von wem, ſagt die Dru oksachen und paſſiven Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Allen werten Gäſten, Am Oſtermontag von 8 Ahr ab Geſchäftsſt. ds Bl.—— Der Vorſtand. 8— Freunden und Gön⸗ Ein gut möbl. 8 e nern empfehlen wir Abtlg. Handball: Abfahrt der 1. und 2. Mſchft. Tanz a 5 ee 3 W Begleitung, am Oſterſonntag vorm. 7.18 Uhr unſere Gaſtſtätte 5 8 mmer Geburtsanzeigen OE. Am Oſtermontag auf dem Sportfeld an der während der Oſter⸗ e 4 79 und Visitenkarten Dorſcherſtraße: Großes Jugend⸗Handball⸗ feiertage einem geſchätzten Beſuch. 5- ſofort zu ver⸗ Todesanzeigen Turnier. Beginn vorm. 9 Uhr, Schluß nachm. g mieten. en eh 6 Uhr mit Siegerehrung. 20 Mannſchaften werden Familie august merkel Empfehlen unſere Gefl. Offerten unt. ent de Wenden A iſt hierzu en kalten und warmen Speiſen Nr.— 0 die 55 e recht herz 8 a 7 5 8 ereinsführung. la. Weine ee f Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Betanntmachung f 8 2 31 5. 0 ſt erſonntag, 28. März: 1. g Fußball⸗ Betr.: Tabakanbau und das gute Bergbräu⸗Spezial mmer mannſchaft gegen Spiel⸗Vgg. Heilbronn die Druckerei der Mernneimervolkszöftun CFF chulung. ur, Büro bieten meine bewährten Jahres- und Halb- Fee Schnelltördernder rivat- Unterricht bei mäßigem Honotar Höhere und prwate Handelsschule chüritz 6 nachst universum Mannheim Fetnsprecher 27105 — auf dem Waldſportplatz. Beginn: 3.00 Uhr. Jungliga gegen Fortuna Heddesheim hier Waldſportplatz. Beginn: 1.30 Uhr. Fußball⸗Al⸗Jugend gegen VfR. Mannheim hier Waldſportplatz. Beginn: 10.15 Uhr vorm. Gem. Fußballjugend gegen Gartenſtadt in Gartenſtdat. Beg. 10.15 Uhr. Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Tivoli.— Erſatzliga gegen FC. Concordia Gernsheim in Gernsheim. Beginn 3 Uhr. Abfahrt wird noch bekannt gegeben. Oſter montag, 29. März: Erſatzliga gegen JV. Weinheim Erſatzliga in Weinheim. Beginn 1 Uhr. Abfahrt: 12 Uhr 70 Rad ab„Stern“.— Jungliga gegen 2. M. Spogg. Eberbach in Eberbach. Abfahrt 8.16 Uhr OCG.— Fußball⸗1⸗Jugend gegen FC. Olympia Alzey Jugend in Alzey. Ab⸗ fahrt: Staatsbahnhof 10.53 Uhr. Handball⸗B⸗Jugend beteiligt ſich am Hand⸗ ball⸗Turnier des TV. Viernheim auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße. Beginn: 9.30 Uhr vormittags. Die Vereinsführung. Große Karnevals Geſellſchaft Viernheim Am 8 wie alljährlich mit den Kindern an die Eierruggel. reffpunkt am Tivoli 3 Uhr mittags, nach dem Spaziergang gemütl. Beiſammenſein bei Mitglied Reiſchert zum Tivoli. re und verantwortlich für den politiſchen ern hard Peters, Worms, für den übri Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: 8 einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worm Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. II. 1937 über 1800, 8. Zt. in Anzeigen ⸗ preis liſtt NX. 6 gulli. Zur Auffüllung nicht vollbepflanzter Ta⸗ bakäcker können einige Ar Kontigent abge⸗ geben werden. Hiervon können auch Qualitätspflanzer mit kleinem Anbaurecht Gebrauch machen. Meldungen ſofort, bzw. nur über die Feier⸗ tage, bei Rechner Hofmann. Betr.: Reichsnährſtandsausſtellung 1937. Wie bekannt, gehen aus unſerer Landes⸗ bauernſchaft mehrere Sonderzüge zur Reichs⸗ nährſtandsausſtellung nach München. Die bäuerlichen Genoſſenſchaften haben ſich ent⸗ ſchloſſen, ihren Mitgliedern und deren Frauen durch Gewährung eines angemeſſenen Zu⸗ ſchuſſes,(mindeſtens 50 Prozent) dieſe Fahrt zu ermöglichen. Es handelt ſich ent⸗ weder um eine zweitägige, oder um eine fünf⸗ tägige Fahrt. Intereſſenten müſſen ſich bis Oſtermontag, 29. ds. Mts., bei Rechner Hofmann melden. Der Ortsbauernführer. Iteiw. Feuerwehr Viernheim Dienstag, den 30. März 1937, abends 8.30 Uhr in der Sporthalle am Lorſcherweg Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft. Es hat jeder anzutreten. Un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft. Fahrräder ſind mitzubringen. Kempf, Hauptbrandmeiſter. Familie Bücklein Saftladen Zum grünen Laub Die gemütliche Gaſtſtätte Ueber die Oſterfeiertage laden wir zur Einkehr freundlichſt ein Math. Träger Wwe. Abends ab 7 Uhr Tanz S Den Tag verſtehen- die Jukunft erkennen; eitung leſen D und Küche zu vermieten Gefl. Anfragen nur ſchriftlich unter Nr. 150 erbeten 20 4e 872520 Car- * 8 4 . 8 N N E und Karos fur Blusen und kleider „ kitr, 1.33, 1.13 cotelé n schenem fe- 30füment. kitr. 1.30, 1.23 Noppen-Karo neue Farbstellungen cd. 95 cm brellt... r. 2.93 Georgette-Melange ca. 150 em breit, moderne Farben tur prolctische Kleider.. Fitr. 8. 73, 3.73 Woll-ganderepe cg. 130 brelt in den neuen pastell- tonen.. Itr. 3.30, 4.90 Georgette-Fantasle ca. 150 cm brelt, für eleg. Kleider und Complets ltr. 7. 78, 6.20 Noppen-Stoffe fur sportliche Nöntel und Kostume cd. 140 em breit. Kilt. 4. 73, 3.25 Shetland cd. 140 em breit, neue Ferbtône fur das flotte Jackendleſd. tr. 6.23, Relief u.(loques cd. 95 cm breit, neue Ferben u. Dess. für eleg. Blusen u. Kleſder tr. 3.50, 2.90 Bedruckte geidenstoffe Pikee, erepe-fatin etc. in relzen- den NHusterungen für elegante kose und kleider, ca. 95 em brelt 3.73, 2.90 Aparte Mattcrep- Streifen ca. 95 em breit, für Blusen u. Klelder“ „ Nitr. 3.40, 2.89 Flotte Taffet-Karos und Streifen, neue Forbstellungen »I—§̃ Fitr. 2.23, 1.95 Vistra-Musseline in hübschen Streiten und Blumen- münen Für. 1.80, 1.20 Wasch- cloque entzückende Blumen- und Streſfen- Fe kitr. 1.30, 1.25 Trachten- cretonne echtforbig. relzende Huster N tr. 1.1 8, 93 vom Neuen das Gutel E 1. AN 9 EN 1 A LLL Das Schöne preiswert! Statt Karten! Dir haben uns verlobt Hilde Wunderle Nibl. Hofmann Diernheim, Iſtern 1937 Contral-Flim-Palast Oſterſamstag⸗Sonntag und ⸗Montag Das größte Filmereignis des Jahres BENIAMINO IEILI. Wir grüßen als Verlobte: Mala Melcluen Jakcli Fiche Viernheim, Ostern 1937 p . N Do bist Tanzſchule Sg. Birchner geht ab Oſtern in die Tanzſchule des Tanz⸗ lehrers Herrn J. Stündebeck, Mann⸗ heim über. Der neue Nurs beginnt Dienstag nach Oſtern, 30. März, abends 8 Uher im Saale zum„Deutſchen Naiſer“ wozu freundlich einladen Georg Kirchner J. Stündebeck N D mein Gluck Eine Mutter sucht ihr Kind, ein Mann kämpft um sein Glück · der große Film einer großen Liebe- Beniamino Gigli, der weltberühmte Tenor und Isa Miranda, die„italienische Marlene Dietrich“, als Hauptdarsteller!— V e NN N „ M 2 Man beſuche die herrlichen Oſterfeſt⸗Programme N 2 Gloria-Lichisnlele Oſterſamstag Sonntag und Montag Der tollste Lustspielschlager der Saison u,“! , , eee, 2 ,,,, eee, , eee, , , Fam LISL KARL STADT u. ADELE SANDROCR .. 2 , 2 N Was diese drei Personen alles auf Lager 8 I haben, die nur warten um loslegen zu dürfen, J jetzt ist's passiert . 2 Die größte Lachbombe ist geplatzt. Wer von J Herzen lachen will der geht zu den„Kirschen J in Nachbars-Garten. V N Danksagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem Heimgange unſeres lieben Verſtorbenen, Herrn Michael dinzennach 1b. ſagen wir allen unſeren herzlichſten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. Barmherzigen Schweſtern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, ſowie der Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 für die erwieſene letzte Ehre. Ferner danken wir für die vielen Kranz- und Blumenſpenden, ſowie den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 27. März 1937 Die Helrauernden Hinterhnebenen. N N Dazu schönes Beinrogramm und neueste Uia-Tonwoche Werktags ab 8,15 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9,15 Uhr 2. Vorstellung.— Ein Besuch ist J für alle das schönste und fröhlichste Ostervergnügen J Oſterſonntag und Oſtermontag nachm. große Jugend⸗Vorſtellungen IJ IJ Wir bedienen jojort alle Arbeiten in Pliſſee, Hohlſäume, Kanten, Ein⸗ kurbeln von Spitzen und Einſätzen, Stoff Knöpfe und Knopflöcher, Bie⸗ ſen, Stepp-Arbeiten— Stoff⸗De⸗ katur, Stoff-Blumen, Wäſche⸗ und Kleiderſtickereien bei billigſter Berechnung Gejchw. Nixe, Mannheim Annahme: Käthe Hoock, Friedrichſtraße 47 [rivat-Randelsschule und private höhere Handelsschule une Stock N Fernsprecher 217 92 12 2 2 188 1899 Seschlossene Handels kursel Beginn Ostern 2 Schnellfördernde Hurse in Stenographie. Maschinen- schreiben. Buchführung usw. Mägiges Schulgeld, Tag- und Abendschuſe. Auskunft u. Prospekte tcostenlos Suche ſofort für meinen frauenloſen Tüchtiges, ehrliches Haushalt zuverläſſige kath. adche i a 1 N für Privat⸗Haus⸗ Frledr. Speckert, Heddesheim halt zum baldigen Eintritt geſucht. Angebote unter Nr. 800 an die Ge⸗ Su Oſtern empfehle Zum Schulne ginn. We inheimerſtraße 53 Adolf Hitlerstraße la. Lederranzen Sattler- und Tapeziermeister Siehe Schaufensterl Lastwagenkransnorte werden schnell, billig u. zuuerladssig ſchäftsſtelle ds. Bl 2 große ᷑nönin- Talmnäume 4 Für den Ffrünling die guten begehrten Markenrader mannnelm 4 Inainut Scnwarz 12 7 Neunklassige höhere Privatlehranstalt. Alle Schulgattungen. Aufgabenüberwachung Jederzentige Umschulung.— Gewissenhafte Vorbereitung für Abitur u. alle anderen Schulprüfungen. Staatl. mittlere Reife an der Anstalt. Prospekt frei. Feruruf 239 21 Direktion: Dr. d. Sessler und Dr. E. Heckmann Expreß/ Göricke/ Bauer/ Viktoria/ Phänomen erhalten Sie bei günstigen Zahlungsbedingungen Erſatzteile u. Neparaturen bei Hans Knapp. setzfer Feruſpr. 89 eee 5—— Werdet Mitglied der SB. Tafelſervicen für Knaben und Mädchen ausgeführt j u verkaufen 2 1 Ferner solide Reise u. Rekru- Niemand braucht 4 wem, ſagt die f a 2; 1 affeeſervicen e e e g gel Min. Bugert Lampertheimerstr. 32/10 Sommersprossen Geſchäftsſt ds. Bl. Slaswaren Hosenträger Prompte und— zu haben! 2 Einzelgeſchier ee fachmännische Bedienung. g Ammer nzelgeſchirr in großer Aus⸗ wahl del 095 3 Remof Merzweiſß läßt sie mõhe- 8 los verschwinden.— Nur U. Huche von jung Ehepaar z. mieten geſucht. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. Zu verpachten: Aller 6 Ar, Gelände im Schafgarten Zu erfahren in der leicht quffragen und ũber Nacht wirken lassen. Llerziueil merzierte schneeweiſze Sommersprossencreme Allein verkauf: SeorgsSplegel * VRThETERT 2 Knapp, Fernſprecher 80 J Rfeluma? Hexenschuf. Gicht d Nach dem ur- alten Heilprinzip der, Ableitung auf die Haut“ bewirkt„Manaxol“ rasche Schmerzlinderung Das gute biologische Hausmittel: pv. 78. 120. 2.0 Nathaus-Drogerie G. Spiegel von friſchmelkenden, flotten, z. T gefahrenen finenzunen und Rindern ſowie unbelegte oſtpr. Jungrinder Worms. gs 2 6 veranſtaltet von der Nutzviehbe⸗ ſchaffung e. G. m. b. H., Ffm Reiche Auswahl: etwa 40 Tiere! Das haben Sir dach nicht naͤtig. ö Treu may Sie brauchen nicht ſtundenlang in der Waſchküche zu ſtehen, denn auch ſehr ſchmutzige Wäſche läßt ſich leicht und mühelos waſchen, wenn man ſie am Abend vorher mit Henko einweicht. Henko Bleichſoda löſt und lockert den Schmutz in der ſchonendſten Weiſe, ſo daß der größte Teil davon im Einweich⸗ waſſer zurückbleibt. Henko iſt ſehr gründlich in der Wirkung, aber billig im Gebrauch: das ganze Paket koſtet 13 Pfennig! 1245086 frünlanrs-Meuneuen in Damen⸗Taſchen, Stadt⸗ taſchen, Kinder⸗Taſchen eingetroffen! Für den Schulanfang: Bücher⸗Ranzen, Bücher⸗ Mappen— Schüler⸗Etuis! Für Erſtkommunikan ten: Nutzliche Geſchenke Ferner empfehle: Koffer in allen Größen u. Preislagen Aktenmappen, RNuckſäcke, Geldbeutel ete. Maſſenverkauf der neuen Einkaufstaſche mit 1 25 Lederhenkel St nur M ſowie aus Baſt u Leder auf Lager Kauft nur im Fachgeſchäft bei H. Werle Bismarckſtraße 8— Zum Einzelhandel behördlich zugelaſſen Nathaus-Drogerie Geſchäftsſt. ds. Bl. Dienstag, den 30. märz 1937 bt Ie) dun Ven! bon icht Empf Bewa jägete We duch Ka ſchit ſite SSS DSS S