— gal * d eee eee eee Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. , f,, ̃ pp ð 2 ß. Bezugspreis: Ins Haus Nummer 73 eiertagen. otenlohn, Dienstag S iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. FEE den 30. März 1937 D r Ü— ⁰ NSDAP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 am Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 13. Jahrgang HDeoöllerpolilil an den Oſlerfeierkagen Greuellalen der ſpaniſchen Bolſchewiſten— Bolſchewiſtiſcher Dampfer von Küſlenwachſchiff aufgebracht Rote Schmugglerdampfer aufgebracht Ein Schiff mit„Ausflüglern“ aus Amerika— und läuft auf Grund Paris., 27. März. Das franzöſiſche Küſten⸗ wachtſchiff„Cerbère“, das in den franzö⸗ ſiſch⸗ſpaniſchen Grenzgewäſſern zur Kontrolle der Nichteinmiſchung eingeſetzt iſt, hat am Samstagmorgen den franzöſiſchen Dampfer „Sanspareil“ zwei Seemeilen vor Kap Bear angehalten. Nachdem der Dampfer erſt verſicherte, er wolle nach dem franzöſiſchen Ha⸗ fen„Cerbere“, um dort Möbel zu laden, wur⸗ de bei einer Schiffsdurchſuchung feſtgeſtellt, daß ſich 25 Männer an Bord befan⸗ den, die als Freiwillige nach dem bolſche⸗ wiſtiſchen Spanien gebracht werden ſollten. Der„Sanspareil“ wurde daraufhin aufge⸗ bracht und nach dem franzöſiſchen Hafen Port Vendres geleitet, wo die durch Funkſpruch von dem Küſtenwachtſchiff„Cerbere“ benach⸗ richtigten Marinebehörden die Freiwilligen in Empfang nahmen Dieſe wurden dann unter Bewachung von Matroſen eines Torpedo⸗ jägers zum nächſten Gendarmeriepoſten ge⸗ bracht. Bei der ſofort eingeleiteten Unter⸗ ſuchung behaupteten die Freiwilligen, ſie ſeien Kanadier. Man glaubt aber, daß ſie ver⸗ „ſchiedener Staatsangehörigkeit ſind. Der Be⸗ ſitzer des Schiffes„Sanspareil“ ſowie die Gefeſſell und lebendig ins Meer geworfen Greuellalen der ſpaniſchen Bolſchewiſten Paris. 29. März.„Echo de Paris“ veröffent- licht den Bericht der franzöſiſchen Ge⸗ richtsärzte über die Unterſuchung der vor einiger Zeit angeſchwemmten Leichen. Aus der ärztlichen Feſtſtellung ſchließt man, daß es ſich bei den Toten um nationale Spanier handelt, die von den Bolſchewiſten als Geiſeln feſtgenom⸗ men, vor der Einnahme von Irun und San Se⸗ baſtian durch die nationalen Truppen von Rot⸗ mord auf See entführt und dort gefeſſelt ins Meer geworfen wurden Die unglücklichen Opfer müſſen einige Stunden nach ihrer letzten Mahl⸗ zeit, die bei allen die gleiche war. den Tod erlit⸗ ten haben. Die Leichen dürften etwa 4% Mo⸗ nate im Waſſer gelegen haben, ehe ſie an der franzöſiſchen Küſte angeſpült wurden. An eini⸗ gen von ihnen ſind ſogar Spuren von Mißhand⸗ lungen zu Lebzeiten feſtzuſtellen. Alle Opfer hatten gute und zum Teil mit Gold gefüllte Zähne. Der nationale Heeresbericht vom Oſterſonntag Salamanca, 29. März. An der Front von Teruel haben die nationalen Truppen der fünften Diviſion im Abſchnitt Calamocha eine bedeutende gegneriſche Stellung erobert. An der Nordfront liefen 46 Angehörige der Milizen ins Lager der Nationaliſten über. An der Soria⸗ Front wurde ein Angriff der Bolſchewiſten auf den Berg Cruz unter ſtarken Verluſten für den Gegner abgewieſen. An der Front von Madrid war leichtes Artilleriefeuer im Gange. Auch hier ſind einige Angehörige der Miliz zu den Nationalen übergelaufen. Von der Südarmee wird gemeldet, daß in den Conjuros⸗Bergen auf Granada und bei Orgija Angriffe der Bol⸗ ſchewiſten zurückgeſchlagen wurden. Nachrichten von der Südarmee beſagen, daß die Tätigkeit der nationalen Artillerie an der Front von Cordoba unvermindert anhält. Die Ortſchaft Pozoblanco wurde völlig eingeſchloſ⸗ ſen, ſo daß ſie von den Stellungen der Bolſche⸗ wiſten vollkommen abgeſchnitten iſt. Bei Andu⸗ jar hat der Vormarſch der nationalen Truppen gute Fortſchritte gemacht An der baskiichen Front, an der die militäri⸗ ſchen Operationen det letzten Zeit nur wenig Bedeutung hatten, iſt unerwartet General Mola eingetroffen. Er war begleitet von General Kindelan, dem Oberbefehlshaber der natio⸗ „nalen Luftwaffe, ſowie von einer Anzahl höhe⸗ rer Offiziere. General Mola hat ſich ſofort in f Ein Dampfer flieht Rannſchaft und das Schiff ſelbſt bleiben bis auf weiteres in beſonderer Bewachung. Hierzu wird weiter gemeldet: Die 25 Ver⸗ dächtigen an Bord des am Samstag von dem Küſtenwachſchiff„Cerbere“ aufgebrachten fran⸗ zöſiſchen Dampfers„Sanspareil“ ſtammen al le aus den Vereinigten Staaten und ſind mit der„Queen Mary“ und der„Isle de France“ vor einigen Tagen in Frankreich ein⸗ getroffen. Von Cherbourg und Le Havre aus haben ſie ſich nach Narbonne begeben und ſind von dort aus mit einem Autobus zur Küſte ge⸗ bracht worden. Der Kapitän der„Sanspareil“ iſt Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei. Der Häuptling der 25 Bolſchewiſten heißt Joe Bal⸗ let und ſtammt aus Cleveland(Ohio). Die 25 Sowjetjünger ſind einſtweilen in das Gefängnis eingeliefert worden. Sie haben ſich bereits ein Alibi ausgedacht. Jetzt beſtrei⸗ ten ſie nämlich, als Kriegsfreiwillige nach Spa⸗ nien gewollt zu haben, behaupten vielmehr, ſie hätten ich als Ausflügler dorthin begeben wol⸗ len. Ihre Päſſe tragen den Sichtvermerk des franzöſiſchen Konſuls in New Pork mit dem Di⸗ ſatz„Nicht gültig für Spanien“. die verſchiedenen Frontabſchnitte begeben und dieſe inſpiziert. Die nationalen Flieger haben verſchiedene Er⸗ kundungsflüge ausgeführt und über Bilbao Flugſchriften abgeworfen. dem von Tennis⸗Boruſſia veranſtalteten Sport am Oſlerfeſt 200 Todes- und Juchlhausurkeile Schlag gegen die bolſchewiſtiſche VBühlarbeil in Mandſchukuo Tokio, 29. März.(Oſtaſiendienſt des DNB) Am Sonntag fand ein Verfahren, das zur Un⸗ terſuchung gegen eine umfangreiche bolſche⸗ wiſtiſche Umſturzorganiſation eingeleitet wor⸗ den war, ſeinen Abſchluß. Mehr als 20 0 ö u m Teil hohe Beamte, Lehrer und Kaufleute wurden wegen Beteiligung oder Duldung der hochverräteriſchen Umtriebe in den Provinzen Mukden und Antung kriegsgerichtlich entweder zum Tod oder zu langen Gefängnis⸗ ſtrafen verurteilt. Die Verſchwörung wurde von Mitgliedern der früheren chineſiſchen Nordoſtarmee angezet⸗ telt, deren Reſte ſich in der„Geſellſchaft zur Rettung des Vaterlands“ zu⸗ ſammengeſchloſſen hatten. Die„Geſellſchaft“ ſtand in Verbindung mit den bolſchewiſtiſchen Organiſationen in Peiping und Nanking. Die Unterſuchung hatte ſieben Monate gedauert. Aus den Verhören verhafteter Kommuniſten in Mukden hatte ſich das Vorhandenſein der Ver⸗ ee und die Schuld der Verurteilten er⸗ geben. Neuer ſchwerer Konflikt in Indien Uneinigkeit zwiſchen der indiſchen Kongreßparlei und den briliſch⸗ indiſchen Behörden London, 27. März. Nachdem die Partei der indiſchen Nationaliſten(Konareßpartei) kürzlich beſchloſſen hatte, die in der neuen Ver⸗ faſſung für Indien vorgeſehenen Aem⸗ ter anzunehmen iſt es jetzt zwiſchen ihr und den britiſch⸗indiſchen Behörden zu einem ſchweren Streit gekommen. der einem Wiederaufleben des Verfaſſungskonfliktes gleichkommt. In Bombay und Madras lehnten es die Führer der Kongreßpartei ab, die Regierung zu bilden, nachdem ſie vorher eine Ausſprache mit den britiſchen Gouverneuren hatten. Der Weiſung des Kongreſſes entſprechend, verlana⸗ ten die Inder, daß die Gouverneure von ihren Sondervollmachten keinen Gebra'uch machen und die Nationaliſten ungeſtört ver⸗ faſſungsmäßig regieren laſſen ſollten. Als die turnier in Berlin, wurde Tennis⸗Boruſſia, die Die Oſterfeiertage ſtanden im e Fee Sportveranſtaltungen. Links oben: Bei ihr 35jähriges Jubläum beging, vom Pf ußba g Eattgart mit 3:0 Toren geſchlagen. Der Stuttgar⸗ ter Torwächter Schnaitmann boxt den Ball ins Feld zurück, der Tennis⸗Stürmer ſpringt ver⸗ ee Rechts oben:„Quer durch die Kurmark“ ſport⸗Landesgruppe 4 für A 2⸗Maſchinen. Start und Die erſten Sieger, die Breslauer Gotthold und gern, den Berlinern v. Falkenhauſen und Papadopoulos Berlin. Löber⸗Schweinfurt(links) gewann zum zweiten Leipzig. Rech ts unten Die von Chemnitz aus ge Bennet⸗Rennen 1937 fiel der überaus ſtürmiſchen Witterung zum Opfer. Nur„ . hieß der Luftſnortwettbewerb der Luft⸗ Ziel war der Flughafen Rangsdorf bei Walter werden von den zweiten Sie⸗ beglückwünſcht. Links unten: Male die Radfernfahrt der Amateure Berlin- eplante Entſcheidungsfahrt 11455 Gordon⸗ mil Kirdorf“ mit den beiden Düſſeldorfern Götze und Lohmann ſtartete. (Weltbild 4, Erich Zander, Archiv K.) Gouverneure antworteten, daß ſie auf die ver⸗ faſſungsmäßigen Vollmachten nicht verzichten könnten, erklärten die Kongreßmitglieder kei⸗ ne Aemter übernehmen zu können Auch der Führer der Kongreßpartei in der Provinz Oriſſa erklärte, bei dieſer Sachlage wahrſcheinlich keine Regierung bilden zu kön⸗ nen. Man muß damit rechnen. daß die glei⸗ chen Schwierigkeiten auch in den drei weiteren Provinzen auftreten, in denen die Kongreß⸗ partei die Mehrheit beſitzt. Damit würde es praktiſch zu einer Ablehnung der Regierungs⸗ übernahme durch die Kongreßpartei in ganz Indien kommen. Daß das Ziel der Kongreß⸗ partei dahin geht, zeigt eine Erklärung des in Allahabad befindlichen Führers der Partei, Jawarhalal Nehru. Reuter zufolge antwortete er auf eine Anfrage, die Stellungnahme des Kongreſſes ſei völlig klar. Die Partei beabſich⸗ tige, auf dem eingeſchlagenen Wege fortzu⸗ ſchreiten und hoffe, der neuen Verfaſſung in Kürze ein Ende zu bereiten. Bildung indiſcher Provinzregierungen ohne die Kongreßpartei In der indiſchen Provinz Beqhlon wurden bei einer Kundgebung gegen dle Verfaſſung ein früherer Geſchäftsführer der bengaliſchen Kongreßpartei und 16 weitere Mitglieder die⸗ ſer Partei verhaftet. In Bombay und Madras, wo ſich die Kon⸗ greßpartei wie auch in anderen Provinzen ge⸗ weigert hat, die Regierungsbildung zu über⸗ nehmen, haben die Gouverneure bereits Maß⸗ nahmen getroffen. In Bombay hat der Gou⸗ verneur Mitglieder der bei der Wahl unter⸗ legenen Parteien aufgefordert, ihn bei der Bil⸗ dung einer Regierung zu unterſtützen. In Madras hat ſich der Gouverneur zu einem ähnlichen Schritt entſchloſſen. Die Moslem⸗Partei zur Regierungsbildung außerſtande Die Regierung in Bombay gibt bekannt, nun⸗ mehr habe auch der Führer der Mohammedaner in der Provinz Bom ay ſich außerſtande erklä⸗ ren D eine Regierung zu bilden. Die Moslems ilden nach der Ablehnung des In⸗ diſchen Kongreßes, die Regierungsbildung in den Provinzen zu übernehmen, die zweitſtärkſte Partei und wären ſomit für die Negierungs⸗ bildung in Frage gekommen. Insgeſamt haben bereits in ſechs Provinzen die Führer der Kon⸗ greßpartei die Bildung der egierung abge⸗ lehnt., obwohl die Partei bei den Wahlen die 8 ſolute Mehrheit gewonnen hatte. Die Lage iſt jetzt inſofern ſchwierig, als die neue Verfaſſung am 1. April in Kraft tritt. Wenn es den Gouverneuren nicht gelingt, bis dahin die Kri zu löſen, werden ſie eine Uebergangs⸗ regelung treffen müſſen etwa in der Art, daß ſie mit ihren Beamten ohne parlamentariſche tuigung der Verwaltung führen. Blutige Zuſammenſtöße in Indien— Acht Tote Im Pundſchab(Britiſch Indien) iſt es am Oſterſonntag wieder zu folgenſchweren Zuſam⸗ menſtößen zwiſchen Hindus und Mohammeda⸗ nern gekommen. Die Polizei wurde beim Ein ⸗ 8 mit Steinen beworfen, worauf ſie das euer eröffnete. Acht Menſchen wurden getötet und mehr als 20 verletzt. re 2 Politiſche Rundſchau Kombinationsfimmel um Delbos. Ausgerechnet am Gründonnerstag, der doch anſonſten den öſterlichen Frieden einleitet, hat die engliſche und ganz beſonders die franzöſi⸗ ſche Preſſe die Sturmglocken geläutet. Der un⸗ mittelbare Anlaß war ein Geſpräch des deut⸗ ſchen Botſchafters in Paris. des Gra⸗ fen Welezek, mit dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter Del bo s. Es gehört zum ſelbſtver⸗ ſtändlichſten Regelgebrauch, daß ſolche Aus⸗ ſprachen höchſtens in aktenmäßigen Aufzeich⸗ nungen ihren Niederſchlaa finden. Wenn aber die Herde gehetzter„Reporter“ erſt einmal auf Trab geſetzt iſt, ſo muß aus einer ſolchen Aus⸗ ſprache ein Stück Weltgeſchichte werden. Kurz und gut: es wurde behauptet, daß zwiſchen Deutſchland und Italien in der ſpa⸗ niſchen Freiwilligenfrage Dißfſe⸗ renzen beſtänden. Der Wunſch iſt der Vater des Gedankens. Das ganze Manöver war ausſchlietzlich dazu beſtimmt, von der räuberi⸗ ſchen Behandlung des Goldſchatzes der Bank von Spanien abzulenken, welches Thema jetzt in dem Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß eigentlich zur Debatte ſteht. Es iſt ein peinliches Thema, das auch gewiſſe perſönliche Hintergründe beleuchtet. Man denke nur an die Verhaftung des jungen Jou⸗ haux, des Sohnes des franzöſiſchen Gewerk⸗ ſchaftsführers. wegen Vorbereitung von Waf⸗ fenankauf und Waffenſchmuggel in Belgien zugunſten Rotſpaniens. Die Energie, mit der der deutſche Sonder⸗ botſchafter von Ribbentrop in der Mitt⸗ wochſitzung des Londoner Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes die Erklärung des Sowfetvertre— ters als„eine erſtaunliche Heuchelei“ bezeich⸗ net hat, macht klar, daß das neueſte Spreng⸗ ungs⸗ und zugleich Tarnunasmanöver der Sowjets und der Volksfront in die Brüche geht. Es bleibt bei dem Wort. das Ribbentrop bei dieſer Gelegenheit dem Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß warnend zurief:„Deutſchland hält die Komintern für einzig verantwortlich an den ganzen gegenwärtigen Unruhen in Spa— nien. a „Die engliſche Preſſe iſt ruhiger als die fran⸗ zöſiſche und es finden ſich in ihr ſogar War⸗ nungen gegen eine Aufbauſchung des Falles. England hat allen moraliſchen Grund zu die⸗ ſer Zurückhaltung. Auf der Meerengenkonfe⸗ renz in Montreux hat es den Sowfjetruſſen den Eintritt in das Mittelmeerbecken geöff⸗ net. Das iſt eine Verſchiebung der Macht⸗ und Einflußzonen, die vollſtändig wäre, wenn ſich Sowjetrußland auch in Spanien feſtſetzen würde, nachdem es bereits in der franzöſiſchen . ſehr ſtarke Stützpunkte gewonnen At. War es ſchließlich nötig, daß England durch die Einladung des Negus zu den Londoner Krönungsfeierlichkeiten Italien in einer Wei⸗ ſe gereizt hat, die nicht anders als ſehr ab⸗ ſichtlich wirken kann? Mußten dann nicht die „humanitären“ Sprüche und Predigten eng⸗ licher Geiſtlicher wie eine überlegte Heraus⸗ forderung wirken? ——— Rooſevelf dankt dem Führer Verlin, 27. März. Der Präſident der Ver⸗ einigten Staaten hat dem Führer und Reichs⸗ kanzler telegraphiſch ſeinen und des ame⸗ rikaniſchen Volkes tief empfundenen Dank für das Beileidstelegramm anläßlich der Explo⸗ ſionskataſtrophe in Newlondon(Texas) über⸗ mittelt. Danziger Jenkrumsblalt auf ſechs Monate verbolen Danzig, 27. März. Der Danziger Polizei⸗ präſident hat das hieſige Zentrumsorgan, die „Danziger Volkszeitung“, auf die Dauer von ſechs Monaten verboten. In der Begründung wird ausgeführt, daß das Blatt trotz einer Verwarnung und zwei⸗ maliger Beſchlagnahme ſtändig alle in der Weltpreſſe auftauchenden unkontrollierbaren Meldungen, ſoweit ſie dem deutſchen Volks- tum abträglich waren, in tendenziöſer Form herausgeſtellt hat. Dieſe ein⸗ Ueber 90 Prozent der Jugend in der 93 von Schirach über die Jugendführung im nalionalſozialiſtiſchen Staa Berlin, 29. März. In einem Geſpräch mit dem Vertreter einer Berliner Zeitung äußerte ſich der Jugendführer des Deutſchen Reſches, Baldur von Schirach, aus Anlaß des Eintritts von Hun⸗ derttauſenden von Pimpfen und Jungmädeln in die HJ über die Aufgaben der Jugendführung im nationalſozialiſtiſchen Staat. „Ich habe ein Geſetz zu meiner Verfügung“, ſagte er,„aber ich möchte es möglichſt wenig an⸗ wenden, vor allem da, wo es ohne Zwang geht. Der Grundſatz der Freiwilligkeit bleibt ſolange wie irgend möglich gewahrt.“ „In manchen Gebieten haben wir 100 v. H. der Jugend erfaßt. Unter Berückſichtigung des natürlichen Ausfalles durch Krankheit und kör⸗ perliche Schwäche iſt der Durchſchnitt über 90 v. H. Wenn irgendwo etwa nur 70 v. 5 erfaßt werden, dann weiß ich, daß dort das Vertrauensverhältnis der Führerſchaft zu den Eltern und der Jugend nicht in Ordnung iſt. Dann kann ich eingreifen. Ein bürokratiſcher Zwangsapparat würde hier niemals gute Mög⸗ lichkeiten bieten. Ich verzichte bewußt auf die Erfaſſung etwa der 18⸗ bis 21⸗jährigen„jungen Damen“, die mir nach dem Geſetz auch unter⸗ ſtehen. Ich verzichte auch auf die hundert⸗ prozentige Auffüllung aller Jahrgänge und greife nur dort ein, wo ſtaatspolitiſche Notwendigkeit die reſtloſe Vollendung der Jugendorganiſation verlangt.“ Baldur von Schirach greift dann einen Gedanken auf, der im Geſpräch geſtreift wird: Wird es gelingen, das Ideal des politiſchen Soldaten des Führers. das bisher nur im Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gegen ihre früheren inneren Feinde ſich offen⸗ barte, auch durch Erziehung und Bildung zu geſtalten? Das Ziel unſerer Erziehung Wir ſprechen davon, wie notwendig dieſer Typ des politiſchen deutſchen Menſchen im Kampf gegen den Bolſchewismus und beſonders dann ſein kann, wenn es„einmal ernſt“ wer⸗ den ſollte. Der Jugendführer Deutſchlands ſagt zu die⸗ ſer ernſten Frage:„Unſere Führerſchaft im Schwediſche Abgeordnele bewundern uns Bon Göring empfangen—„Durch die Bande des Blules verbunden“ Berlin, 29. März. Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring gab einen Empfang für die ſchwediſchen Reichstagsabgeordneten, Bauern und Wirtſchaftsführer, die ſich auf Einladung der nordiſchen Verbindungsſtelle ſeit einer Woche in Deutſchland befinden. Generaloberſt Göring hieß die Gäſte, die von dem Präſidenten der Nordiſchen Verbindungs⸗ ſtelle, Dr. Dräger, vorgeſtellt wurden, in ſchwe⸗ diſcher Sprache in ſeinem Heim herzlich willkom⸗ men. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Schweden Deutſchland kennen gelernt hätten, und hoffe, daß ſie frohe Erinnerungen mit nach Hauſe nähmen. Er glaube, daß die ſchwediſchen Gäſte geſehen hätten, wie in Deutſchland gearbeitet werde, und hoffe, daß die Reiſe feſte Bande zwiſchen beiden Völkern knüpfen werde. In der letzten Zeit habe es zwar leider Stö⸗ rungen gegeben, die nicht in dieſem Sinne lie⸗ gen. Beide Länder ſeien jedoch durch die Bande des Blutes verbunden; er hoffe daher, daß die Schweden den Eindruck mit nach Hauſe nähmen, welche freundſchaftlichen Gefühle man in Deutſchland für Schweden habe. Der ſchwediſche Geſandte, Exzellenz Richert, ſprach ſeine Dankbarkeit und Freude über die Ehrung aus, die ſeinen Landsleuten durch die Einladung des Miniſterpräſidenten zuteil ge⸗ worden ſei Es ſei für ihn und die anweſenden Schweden eine Quelle wahrer Freude, zu wiſſen ———.——— ſeitige Haltung ſei eine bewußte Herausfor- derung der zum größten Teil auf dem Boden der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ſtehenden Danziger Bevölkerung und damit eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Darüber hinaus ſei dieſe fortgeſetzte Haltung weiteſten Sinne wird dieſer Aufgabe einmal ſicher gewachſen ſein. Sie wird das, was ſie als weſentlichen Beſtandteil ihrer Ausbildung und Erfahrung auf dem Gebiete des politiſchen Soldaten gelernt hat, niemals im Leben ver⸗ geſſen. Die Pflicht junger Menſchen, andere junge Menſchen in die Gemeinſchaft einzuglie⸗ dern, ſchafft von ſelbſt jenen Typ des politi⸗ ſchen Soldaten, den wir in der Tat notwendig haben. Wir werden ihn niemals in der geſam⸗ ten Jugend hervorbringen, aber ſtets in ihren beſten Elementen.“ Wir ſprechen dann von den Eltern dieſer Jugend. Von den Müttern, die ſich oft die Frage ſtellen, ob wirklich der Zehnjährige oder das eben zum Selbſtbewußtſein erwachende Mädel ſchon in die Reihen der Gemeinſchaft eingegliedert werden muß. „Die Familie bleibt die Keimzelle des nationalſozialiſtiſchen Staates“, ſagt Baldur von Schirach.„Die Erziehung des Kindes zum charakterlich, geiſtig und körperlich geſunden Einzelweſen wird immer die Sache der Familie ſein. Aber wir brauchen nicht nur den guten Einzelmenſchen, unſer Kampf ver⸗ langt die Gemeinſchaft, vie die Sicher⸗ heit für die Nation und damit die Sicherheit für die Familie garantiert. Die jungen Men⸗ ſchen zu dieſer Gemeinſchaft erziehen, heißt der Tamilie eine ſichere Grundlage geben. Wer Gemeinſchaft gelernt hat, weiß, was er den Eltern und der Familie ſchuldig iſt.“ „In der gewaltigen Ausgeſtaltung des Reichsberufswettkampfes ſehe ich ein Zeichen für eine revolutionäre Umwandlung des deut⸗ ſchen Menſchen. In den demokratiſchen Län⸗ dern gilt die„Ziviliſation“ oder die„Proſperi⸗ tät“ als das höchſte Glück. Im Gegenſatz zu der Lehre vom materiellen Glück, die ſelbſt⸗ verſtändlich im Bolſchewismus endet. geſtaltet der Nationalſozialismus die Lehre von der Leiſtung. Wir erziehen heute im Reichsberufs⸗ wettkampf Leiſtungsmenſchen nicht durch Zwang, ſondern in freiwilliger Mitarbeit der Jugend an dieſem Wettbewerb Das iſt die vollendete Harmonie zwiſchen dem Führer und der deulſchen Jügend“ oaß an ſo hoher und verantwortungsvoller Stelle im Deutſchen Reiche ein Mann ſtehe, der ein treuer Freund des ſchwediſchen Volkes ſei. Nach ſchwediſcher Art brachte er ein vier⸗ faches Hurra auf das Wohl des Gaſtgebers. Der ſchwediſche Reichstagsabgeordnete, Miniſter a. D. Petterſſon⸗RNjälbo, hob in ſeiner Antwort hervor, daß er und ſeine Kameraden in den ſechs Tagen der Deutſchlandreiſe viele wert⸗ volle und nachhaltige Eindrücke gewonnen hät⸗ ten. Auch der Ausländer werde mitgeriſſen durch die Energie und Schaffensfreude, der man überall begegne. Mit Rieſenſchritten gehe es in Deutſchland vorwärts. Sein ſtärkſter Eindruck ſei die Art, wie Deutſch⸗ land ſeine Jugend erziehe, eine Art, die die größte Bewunderung der ſchwediſchen Reiſenden erregt habe. Sehr eindrucksvoll hob der alte ſchwediſche Miniſter den herzlichen Empfang in Deutſchland hervor; die ſchwediſche Anſprache des Miniſter⸗ präſidenten Göring ſei eine Krone der Gaſt⸗ freundſchaft. Man fühle ſich als Schwede, nicht als Fremder, ſondern wie zu Hauſe. Miniſter Petterſſon ſchlaß mit einem Hoch auf das Deutſchtum. Außer den ſchwediſchen Gäſten be⸗ fanden ſich unter den Anweſenden Reichsminiſter Darré, Staatsrat 1 Oberſt Loeb, Oberſt Thomas, und von der Nordiſchen Ver⸗ bindungsſtelle Präſident Dr. Dräger und Gene⸗ ralſekretär Dr. Klein.„ der„Danziger Volkszeitung“ geeignet, die gu⸗ ten Beziehungen der Freien Stadt Danzig zum Deutſchen Reich nachteilig zu beeinfluſ⸗ ſen. In einem Fall habe das Blatt auch die guten Beziehungen zu einem nichtdeutſchen Staat giefährdet Blückmünſche des Führers an Prinz Paul und Muſſolini. Berlin, 29. März. Aus Anlaß des Ab⸗ ſchluſſes des Belgrader Abkommens hat der Führer und Reichskanzler ſowohl dem Prinz⸗ regenten Paul von Jugoſlawien als auch dem italieniſchen Regierungschef ſeine Glück⸗ wünſche durch die deutſchen diplomatiſchen Vertreter ausſprechen und dabei zum Ausdruck bringen laſſen, daß der Führer in dieſem Ab⸗ kommen einen bedeutſamen Beitrag zur Feſtigung des europäiſchen Friedens erblickt. ſchuſchniggs nene Jlalienreiſe Bundespräſident Miklas fährt erſt im Mat nach Budapeſt. Wien, 27. März. Wie von zuverläſſiger Seite verlautet, wurde die ftalientſche Reiſe des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg für die erſten Tage des April feſtgeſetzt. Die Begegnung mit Muſſolini dürfte in Rocca della Caminata ſtatt⸗ finden. Mitte des kommenden Monats wird ſich dann eine öſterreichiſche Wirtſchaftsabord⸗ nung nach Nom begeben, um dort neue Ver⸗ handlungen zu führen. Dieſe ſollen auf brei⸗ teſter Grundlage ſtattfinden und werden dem⸗ gemäß längere Zeit in Anſpruch nehmen.— Die für April in Ausſicht genommene Reiſe des Bundespräſidenten Miklas nach Budaveſt iſt. verſchoben worden und wie man erfährt. dürfte erſt Anfang Mai ſtattfinden. konferenz der Kleinen Enkenke Anfang April Konferenz der Staatsoberhäupter verſchoben. Bukareſt, 30. März. Außenminiſter Anto⸗ neſcu fährt am 31. März zur Tagung des Stän⸗ digen Rats der Kleinen Entente nach Belgrad. Die Tagung findet demnach nicht, wie urſprüng⸗ lich angenommen wurde, nach der Zuſammen⸗ kunft der drei Staatsoberhäupter der Kleinen Entente und dem Beſuch des dorher falt Be⸗ neſch in Belgrad, ſondern ſchon vorher ſtatt. Die feierliche Grundſteinlegung für die rumäniſch⸗ jugoſlawiſche Donaubrücke in ee Kö⸗ nig Carols und des Prinzregenten Paul iſt, wie N Beſuch Beneſchs in Belgrad, verſchoben worden. Die herzogin von Bedford endgültig verloren gegeben London, 27. März. Die 71jährige Herzo⸗ gin von Bedford, die am Montag mit ihrem Sportflugzeug u einem Alleinflug aufgeſtiegen war und ſeitdem ver⸗ ſchollen iſt, wird nunmehr von der Polizei end⸗ gültig verloren gegeben. an rechnet mit Sicherheit damit, daß ſie verunglückt iſt, Die Polizei ſucht zur Zeit einen Wald in der Nahe von Woburn nach Ueberreſten des Flug: zeuges ab. n Omnibusunglück in London— 20 Verletzte London, 29. März. Ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück ereignete ſich am Oſtermontag in 5 don. Ein zweiſtöckiger Omnibus ſtürzte bei dem Verſuch, einem Knaben auszuweichen, um und überſchlug ſich. Dabei wurden 20 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt. Der Omni⸗ bus fing Feuer, das aber ſchnell gelöſcht werden konnte. Alle Verletzten wurden ſofort ins Kreru⸗ kenhaus gebracht. Geheimnisvoller Einbruch in Cannes Paris, 29. März. In der Nacht vom Sams⸗ tag zum Oſterſonntag wurde in Cannes in dem Hotel, in dem der polniſche Außenmini⸗ ſter Oberſt Beck abgeſtiegen iſt, ein geheim⸗ nisvoller Einbruch verübt. Die Poli⸗ zei zeigt ſich auch jetzt noch in ihren Mittei⸗ lungen über den Einbruch ſehr zurückhaltend. Soweit bisher bekannt iſt, drang ein Un⸗ bekannter mit Hilfe falſcher Schlüſſel in das Zimmer eines der enaſten Mitarbeiter des polniſchen Außenminiſters ein, öffnete mit Nachſchlüſſeln das Gepäck des Betreffenden 118 ſuchte anſcheinend nach wichtigen Schrift⸗ ſtücken Ichlacht im schlamm Ablöſung im Arlilleriefener— der General gefallen nd. Vor Trijueque, im März Auf der Landſtraße nach Aragon liegt der Schlamm. Mit einer handdicken Schicht über⸗ zieht er die glatte blaue Aſphaltdecke dieſer Landſtraße, die Madrid über Guadalajara mit Saragoſſa und Barcelona verbindet und die im Verkehrsnetz Spaniens den erſten Platz ein— nimmt. Fünf Tage lang hat die Diviſion auf dieſem Straßenſtück geſtanden, fünf Tage lang, in denen Hagel, Schnee, Regen und Nebel, der ſich wie Eisdampf herabſenkte, fielen. Und heute iſt Ablöung. Fünf Tage lang hat es kein warmes Eſſen gegeben, keinen Schluck Kaffee, keine Suppe, keinen Bohnenbrei, kein Stück Fleiſch. Und dann fünf Tage Feuer, oder waren es nur fünf Stunden? Die Männer, die jetzt zurückkommen, wiſſen es nicht genau. Sie wiſſen nur, daß die Minuten ſo zähe verran⸗ nen wie Stunden, und daß ein Tag eine Ewig⸗ keit ſchien. Und dann haben ſie die Erde kennen gelernt. Zwei Drittel der jungen Freiwilligen hier haben noch nie im Feuer gelegen. Es war ihre erſte Taufe und ſie hatten nicht geglaubt, daß ſie ſo gründlich werden könnte. Und dann haben ſie ſich in dieſen fünf Tagen und in dieſen fünf Nächten untereinander kennen gelernt. Was weiß der Mann in der Doppelreihe von ſeinem nächſten? Was weiß er von ihm, als daß er wie er ein Soldat iſt, ſein Gewehr und ſeinen Tor⸗ niſter trägt und zu Hauſe ein Mädchen hat, von dem er auf Poſt wartet und das die Strümpfe gearbeitet hat, die er ſich für den Marſch noch über die anderen zog. ..... —— Nun wiſſen- ſie alle von einander. Dieſe paar Tage haben die Jungen zuſammengeſchmiedet, und ein feiner, ein ganz anderer Kerl, als man ſich gedacht, iſt der General. Als er vor fünf Tagen im Auto an ihnen vorüberfuhr, das vom grauen Vollbart umrahmte Geſicht über die Karte gebeugt, da ſchien er unendlich fern. Und heute, da haben ſie ihn noch einmal geſehen. Am Rand der Straße, als man ihn in einen Wagen hob, mit einer Decke umwickelt wie die anderen Kameraden auch, denn der General war gefallen. Eine Fliegerbombe hat ihn und ſeinen Adjutanten getötet. Nun war er noch mehr einer der Ihren geworden als vordem. Dies und vieles andere ſteht auf den Geſich⸗ tern dieſer Soldaten, die heute aus der Schlacht von Trijueque kommen, um in Ruhe⸗ quartier zu gehen. Fünf Tage lang waren ſie im Schlamm. An den Straßenrändern gehen die Neuen nach vorn. Ordentlich, wie es ſich für eine Truppe, die an den Feind will, ge⸗ ziemt: Mann für Mann hintereinander im Gänſemarſch. Die von vorn kommen, haben andere Sorgen. Da ſtützen zwei einen Hinken⸗ den. Er hat eine Fußverletzung. Drei andere haben einen Vierten untergefaßt. Von ſeiner Stirn rieſelt das Blut. Die Ambulanzen ſind überfüllt, die Straße verſtopft, es geht nicht alles ſo ſchnell, wie man möchte. Aber ſie hof⸗ ſen ihn noch bis zu dem großen weißen Zelt mit dem Roten Kreuz zu bringen. Dieſe Ab⸗ löſung vollzieht ſich ja unter den Augen des Feindes, unter den Augen ſeiner Ar⸗ tillerie, ſeiner Flugzeuge. Die Granaten ſchlagen links und rechts von der Straße ein. In rieſigen Fontänen werfen ſie den ſchweren Lehm viele Meter hoch. Die von hinten kommen, die Neulinge, gehen un⸗ willkürlich in Deckung. Wie vor fünf Tagen ihre Kameraden, ſo ſind heute unter ihnen viele zum erſten Male im Feuer. Einen Einſchlag nehmen ſie noch perſönlich, als gelte er nun ge⸗ rade ihrer Kompagnie, ihrem Zug. Als dann die Flieger kommen, die„Ratas“, wie die ſchnellen roten Apparate in Spanien genannt werden, blicken ſie ungläubig nach oben und ſehen gar nicht, daß die Kameraden, die von vorn kommen, und die eben noch die Granate als etwas faſt Gleichgültiges betrachtet haben, ſich feldeinwärts verteilen und auf den Boden werfen. Dann praſſeln von oben die erſten Salven aus den M's, und gleich darauf ziſchen ein paar Bomben. Weiter hinten geht eine Stichflamme hoch: ein Munitionswagen iſt getroffen. Am Feldſpital haben die Aerzte zu tun. Auch ſie ſind ſeit fünf Tagen hier unter freiem Himmel. Kein Dorf iſt nah: alles, ſelbſt das Waſſer, muß erſt herangeſchafft werden. Einer gibt mir die Hand. Sie iſt eiskalt und zeigt Spuren von Froſt; in der weißen Aermelſchürze des Arztes zauſt der Sturm. Chirurgen beugen ſich über Käſten mit blitzenden Inſtrumenten. Alles iſt da. Kein Befehl, nur ein Stichwort, und der Sanitätsſoldat tut den Handgriff, den er hun⸗ dertmal gelernt und in vielen Manövern er⸗ probt hat. Manchmal retten Sekunden ein Leben. In der Nähe ſteht auch die erſte Nachrichten⸗ ſtation. Sie iſt ſo gut getarnt, daß man ſie ſelbſt von unten kaum ſieht. Viel weiter bin⸗ ten befinden ſich erſt die ſchweren Geſchütze und die Flakartillerie Auch ſie werden heute aus⸗ gewechſelt. Die großen Zugmaſchinen keuchen über den Acker. Wie die Karren einer Kolonne von Goldſuchern ſtehen die mächtigen Fahrzeuge mit den Planverdecks zu Dutzenden hinterein⸗ ander auf der Straße und auf den Feldwegen. Sie ſind alle ſorgfältig mit Zweigen und Laub bedeckt, aber es ſind ihrer zu viele, und das Profil der Straße von oben zu deut⸗ lich ſichtbar, als daß ſie den in der Luft befindlichen Kundſchaftern des Feindes verbor⸗ gen bleiben könnten. 25 Das iſt ſo eines der Probleme, das die Füh⸗ rer dort vorn immer beſchäftigt: Wie kann man motoriſierte Abteilungen, den ganzen umfang⸗ reichen Wagenpark einer kriegsſtarken Diviſion gegen Fliegerangriffe ſchützen? Wie kann man Zuſammenballungen und Verſtopfungen auf der Straße vermeiden? Noch gibt es keine Flak⸗ Abteilungen, die Transporte wirkſam begleiten könnten. Oft werden Erfahrungen gleich aus⸗ gewertet und führen zu Abhilfen, die vieles verbeſſern. An manchen Stellen iſt die große Straße durch Sprengungen unterbrochen. Pioniere ſind wacker am Werk; aber zaubern können ſie auch nicht; und der Vormarſch kann nicht deswegen ſtoppen, weil Notbrücken nicht gleich in voller Straßenbreite ausgeführt wer⸗ den können. Die kritiſchen Stellen ſind ein paar hundert Meter vorher markiert. An den Tele⸗ phonmaſten längs der Straße werden die Fahrer auf die Verengung des Weges hingewieſen. Auf jeder Tafel eine andere Warnung. Fahrer, haltet rechts!“,„Fahrer, haltet euch in de: Reihe!,„Fahrer, hier dürft ihr nicht überho⸗ len!“. Maßnahmen, die ihre Wirkung tun. Oft fällt ein Wagen aus. Bei dieſen Tempe⸗ raturen in tauſend Meter über dem Mesres⸗ ſpiegel gefriert das Kühlwaſſer, gibt es. Reifenpannen. Der Hintermann wei ſchon Beſcheid. Er fährt vor, ein Drahtſeil wir ausgeworfen und nimmt den invaliden Wagen ins Schlepptau. Beim nächſten Halt wird der Schaden dann ausgebeſſert, und der Transport hat keine Unterbrechung erlitten. 1 * J 100 eib sche die het i. 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Die Rede die für die gegenwärtig in der Sowjetunion herrſchende Atmoſphäre überaus bezeichnend iſt, hat nur ein Thema: den Kampf gegen Feind aus den eigenen Reihen Stalin beginnt mit der erneuten Feſtſtel⸗ lung, daß die Staatsfeinde. Schädlinge, Spio⸗ ne, Mörder, Terroriſten und Attentäter„in alle oder faſt alle Organiſationen des Sowjetſtaates e'ingedrungen ſind.“ Dies hätten insbeſondere der Mord an Kirow und die Schauprozeſſe der letzten Zeit dem bolſchewiſtiſchen Parteiapparat vor Augen führen müſſen. Aber die meiſten Funk⸗ tionäre der Partei hätten einige Grundtat⸗ ſachen der politiſchen Situation in den letzten 3 vergeſſen. Als einen der arundlegen⸗ en Tatbeſtände führt Stalin die angebliche Kapitaliſtiſche Einkreiſung der Sowjetunon“ an. Hierbei ſetzt er ſich frei⸗ lich in bemerkenswerten Widerſpruch zu der bei jeder Gelegenheit verkündeten angeblichen Ideen⸗ und Intereſſengemeinſchaft der Sow. jetunion mit den„großen Demokratien des Weſtens“, die bekanntlich zum Grundpfeiler für die bolſchewiſtiſche Auslandspropaganda geworden iſt. Stalin zieht es vielmehr für inneren Gebrauch vor, die bour⸗ geoiſen und kapitaliſtiſchen“ Län⸗ der ohne Unterſchied zu natürlichen Gegnern des Sowjetſtaates zu erklären,„die nur die Gelegenheit abwarten, die Sowjetunion zu überfallen, ſie zu zertrümmern oder jedenfalls ihre Macht zu untergraben und ſie zu ſchwä⸗ chen“. In dieſer Abſicht entſendet, ſo führt Stalin weiter aus, die feindliche Umwelt ein Heer von Spionen. Schädlingen, Terroriſten uſw. nach der Sowjetunion, deren willigſt⸗ Werkzeuge dort die„Trotzkiſten“ ſeien. Bei dem ſo gewählten Thema der Schand⸗ taten des„Trotzkismus“ angelangt. verſucht Stalin noch einmal, mit dieſem feindlichen Bruder des Bolſchewismus abzurechnen. Ob⸗ wohl er betont. daß der Trotzkismus keine reale Macht mehr darſtelle, keine politiſche Strömung mehr ſei. ſondern eine„prinzipien⸗ und ideenloſe Bande von Schädlingen, diver⸗ genten Spionen und Mördern“, ſcheint Stalin doch die Gefahr des„Trotzkismus“ für das bolſchewiſtiſche Regime als enorm zu veran⸗ ſchlagen.(Man weiß freilich aus den letzten Prozeſſen, daß— nach der Definition Dadeks! — Trotzkismus ein„Sammelbeariff“ für alle unzufriedenen Elemente innerhalb der Poli⸗ tik der Sowjetunion und ihrer ausländiſchen Ableger iſt.) Die„Trotzkiſten“ ſeien für den Sowjetſtaat um ſo gefährlicher. als ſie nicht mehr— wie die„Saboteure“ früherer Jahre als„klaſſenfremde“ Elemente und Ueber⸗ bleibſel der vernichteten„Bourgeoiſie“ ohne weiteres enkenntlich ſeien., ſondern im Gegen⸗ teil mit dem Parteijausweis in der Taſche aufträten und damit den naiven bol⸗ ſchewiſtiſchen Funktionär politiſch zu übertöl⸗ peln ſuchen! Ferner unterzog Stalin noch den inter⸗ nationalen„Trotzkismus“ und die ſogenannte vierte Internationale einer beſonderen Pole⸗ mik. Er nannte die vierte Internationale ſchlechtwea die„Spionen⸗ und Schädlings⸗ internationale“, bezeichnete ſie jedoch als be⸗ deutſame„Reſerve“ für den Welt⸗Trotzkis⸗ mus. Stalin ſchloß ſeine Rede mit der Aufforde⸗ rung an die Partei den Feldzug gegen den „inneren Feind“ mit erneuter Wucht und Schonunasloſiakeit weiterzufüh⸗ ren und alle Gegner zu„zerſchmettern“. Es darf alſo als ſicher angenommen werden, daß der ſeit ſechs Monaten bereits in vollem Gang befindliche Vernichtungsfeldzug gegen alle unzufriedenen oder oppoſitionell geſtimm⸗ ten Elemente im Sowfjetſtaat durch die letzten ſchonungsloſen Parteibeſchlüſſe keineswegs geändert iſt, ſon⸗ dern im Gegenteil durch die Rede Rede Sta⸗ lins angefeuert und in noch größerem Maß weitergetrieben werden ſoll. Begegnungen über dem Südaflankik Von der erſten Südamerikafahrt des Luftſchiſfes „Hindenburg“ Berlin. 29. März. Die erſte diesjährige Ueberſeefahrt des Luftſchiffes„Hinden⸗ burg“, das Sonnabend früh nach Frankfurt zu⸗ rückkehrte, war nach einer Mitteilung der deut⸗ ſchen Zeppelin⸗Reederei reich an Begeg⸗ nungen mit deutſchen Schiffen. Auf ſeiner Ausreiſe nach Südamerika traf das Luftſchif im Mittelmeer das Panzerſchiff „Deutſchland“ Durch Funkſpruch begrüßte der an Bord befindliche Admiral im Namen der deutſchen Seeſtreitkräfte im Mittelmeer das ſtolze Luftſchiff. Auch mit dem deutſchen Damp⸗ fer„Madrid“, den das Luftſchiff nachts mit⸗ ten auf dem Atlantik überflog, wurden Be⸗ grüßungstelegramme gewechſelt. Auf der Heim⸗ reiſe begegnete„Hindenburg“ zunächſt dem Hamburg⸗Süd⸗Dampfer„Antonio Delfino“ und wenige Stunden ſpäter kurz nach Mitternacht dem größten und ſchnellſten Schiff im Süd⸗ amerikadienſt, dem Dampfer„Cap Arcona“. Die Fahrgäſte des Dampfers, unter denen ſich der Angriff gegen alien fehlgeſchlagen London gegen die franzöſiſche Schar fmacherei— Enkſpannung der Lage London, 29. März. Die Spannung und Erregung, die zunächſt in London nach der Er⸗ klärung des Grafen Grandi vor dem Nichtein⸗ miſchungsausſchuß feſtzuſtellen war, iſt ſehr ſchnell einer ruhigeren Ueberlegung gewichen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ glaubt zu wiſſen, daß das mit da⸗ rauf zurückzuführen ſei, daß die britiſche Regie⸗ rung erneute Zuſicherungen von der italieni⸗ ſchen Regierung erhalten habe, daß Italien nicht beabſichtige, mehr Freiwillige nach Spa⸗ nien zu ſchicken. Zu der„Warnung“ des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſters vor weiteren auslän⸗ diſchen Truppenſendungen nach Spanien ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent, daß Delbos den franzöſiſchen Botſchafter in London vorher nicht befragt habe Hätte er das getan, ſo hätte er erfahren, daß in London ſchon be⸗ ruhigende Erklärungen aus Rom vorgelegen hätten. So ſei aber der Eindruck hervorgerufen worden, als ob England ſich vollſtändig mit der Delvosſchen Warnung an Italien identifi⸗ ziere. Das ſei aber unrichtig. Man nehme an. daß Delbos dem engliſchen Botſchafter in Paris vorgeſchlagen habe, England und Frankreich ſollten gemeinſam Proteſt in Rom gegen die Teilnahme italieniſcher Truppen am ſpaniſchen Kriege erheben. Es ſei ferner angeregt wor⸗ den, daß beide Länder Pläne für eine Zuſam⸗ menarbeit der Flotten ausarbeiten ſollten, un die Nichteinmiſchung wirkſam zu geſtalten. Dieſe Anregung ſei aber in London nicht auf Gegen⸗ liebe geſtoßen. Im Gegenſatz zu dem diplomatiſchen Korre⸗ ſpondenten des„Daily Telegraph“ deutet de⸗ politiſche Korreſpondent der„Times“ an, daß für den Fall des Verſagens des Nichtein⸗ Wilhelm Filchner wurde verſchleppt miſchungsabkommens in diplomatiſchen Geſprä⸗ chen zwiſchen Frankreich und England ſchon der Vorſchlag aufgeſtellt ſei. daß die engliſche und franzöſiſche Flotte dann eine vollſtän⸗ dige Nichteinmiſchung erzwingen ſollten. Im Zuſammenhang damit unter⸗ ſtreicht der Korreſpondent der„Times“, daß eine Aenderung in der Haltung Frankreichs zur Nichteinmiſchungspolitik nur bei deren völligem Zuſammenbruch zu erwarten ſei. Die Paxiſer Regierung ſei ſich der Gefährlichkeit der Lage bewußt, die ſich bei völligem Zuſammenbruch jedes Verſuches ergeben müßte, die Nichtein⸗ miſchung ſicherzuſtellen, und aus dieſem Grunde gerade wünſche ſie, jede weitere ausländiſche Einmiſchung zu verhindern, und ſtelle die Frage der Zurückziehung der Freiwilligen zurück, bis dieſes Ziel erreicht ſei. Nach franzöſiſcher Auf⸗ faſſung könne nur eine pirkſame Kontrolle die Einmiſchung beenden. Im„News Chronicle“ heißt es, daß in Paris Enttäuſchung darüber herrſche, daß Del⸗ bos Vorſchlag für eine gemeinſame Aktion Frankreichs und Englands im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß in England nicht die Auf⸗ nahme gefunden habe, die man erwartet hätte. Die norditalieniſche Preſſe ſtellt feſt, daß ſich die italieniſch⸗engliſche Spannung, die in den letzten Tagen einen neuen Höhepunkt erreicht hatte, gelegt habe. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ ſchreibt, es ſei klar, daß ſich Europa unverſehens einem im Schatten der Freimau⸗ rerei und der ſozialdemokratiſch⸗kommuniſtiſchen Verſchwörergeſellſchaff angezettelten Angriff gegenüberſah, der gegen den Frieden und gegen Italien gerichtet geweſen ſei. A Der deutſche Aſienforſcher Wilhelm Filchner, der ſich ſeit längerer Zeit zum Zwecke von erd⸗ magnetiſchen Forſchungen im Kukonor und Tſaidamgebiet aufhielt, iſt beim Grenzübertritt von Zentralchina nach Chineſiſch⸗Turkeſtan feſtgenommen worden (Erich Zander, Archiv, K.) 100 engliſche Touriſten befanden, gerieken beim Anblick des erleuchteten Luftſchiffes in helle Be⸗ geiſterung und bedankten ſich herzlich auf tele⸗ graphiſchem Wege. In der Nähe der kanariſchen Inſeln traf„Hindenburg“ noch das deutſche Ver⸗ meſſungsſchiff„Meteor“, mit dem ebenfalls Be⸗ grüßungstelegramme gewechſelt wurden. Während der nächſten Wochen wird das Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ durch den Einbau von zehn neuen Außenkabinen, die zum erſten Male einen Ausblick nach unten gewähren, für ſeine erſte diesjährige Nordamerikafahrt vorbereitet, die am 3. Mai in Frankfurt beginnt. Rooſevelt beſpricht die Slreiklage New Pork, 29. März. Präſident Rooſevelt. der nach Waſhington zurückgekehrt iſt. nahm Be⸗ ſprechungen über die Streiklage mit dem Ar⸗ beitsminiſter Perkins und den Partei⸗ führern auf Das Arbeitsminiſterium iſt der Meinung, daß die Streikwelle bald abebben werde. Der Gouverneur von Michigan ſetzte eben⸗ falls ſeine Beſprechungen mit den Vertretern der Chrysler⸗Werke und der Autoarbei⸗ tergewerkſchaft zur Beilegung des Streiks fort. Gleichzeitig beantragten die Anwälte der Auto⸗ arbeitergewerkſchaft beim Bezirksgericht in Lan⸗ ſing eine gerichtliche Verfügung, die die Chrys⸗ ler⸗Werke anweiſen ſoll, die Gewerkſchaft auf Grund des neuen Bundesgeſetzes als allein zu⸗ ſtändige Stelle für die kollektiven Lohnverhand⸗ lungen anzuerkennen. Das Bundesobergericht prüft gegenwärtig die Frage der Verfaſſungs⸗ mäßigkeit des neuen Geſetzes, das das Verhält⸗ nis 1 von Arbeitgebern und Arbeitnehmern regelt. Ichneeſturm in Vorpommern Stettin, 29. März. In der Nacht zum Sonnabend und am Sonnabend richtete ein ſtarker Schneeſturm in Vorpommern ſchwere Verheerungen an. Auf den Landſtraßen konnten viele Kraftwagen nicht durchkommen und mußten aus dem Schnee ge⸗ ſchaufelt werden. Zahlreiche Licht⸗ und Fern⸗ ſprechleitungen wurden zerriſſen, ſo daß viele Orte in Vorvommern und auf Rügen ohne Strom und ohne Verbindung mit der Außen⸗ welt waren. In Stralſund mußte die Straßen⸗ bahn ihren Betrieb einſtellen. Der Zugverkehr war beſonders durch umgelegte Telegraphenſtan⸗ gen und Beſchädigungen der Zugmeldeeinrich⸗ tungen behindert. Infolgedeſſen mußte für den Bahnverkehr eine Höchſtgeſchwindigkeit von 30 Kilometer vorgeſchrieben werden. Munitionslager in China in die Luft geflogen Sechs Tote, 23 Schwerverletzte. Schanghai, 29. März. In Lanchow, der Hauptſtadt von Kanſu, ging am Karfreitag ein außerhalb der Stadt in einem Tempelhof an⸗ gelegtes Munitionslager in die Luft. Alle Häuſer im Umkreis von 1 Kilometer wurden in Trümmer gelegt. Bisher ſind ſechs Tote und 23 Schwerverwundete gemeldet wor⸗ den. 120 Familien ſind obdachlos. Bereits vor 17 Monaten richtete eine ſchwere Exploſion in derſelben Gegend großen Schaden an. Auch die deutſche Miſſion wurde damals ſtark beſchädigt. Schweres Verkehrsunglück in Bulgarien.— Drei Fahrgäſte im brennenden Omnibus um⸗ gekommen, 10 verletzt. Sofia, 29. März. Ein mit 16 Perſonen beſetzter Omnibus geriet auf der Fahrt von Philippopel nach Sofia in Brand. Inner⸗ halb weniger Sekunden ſtand der ganze Wagen in hellen Flammen. Ein Fahrgaſt ſowie zwei Kinder kamen in den Flammen um. Sieben Perſonen erlitten ſchwere Brandwunden und drei wei⸗ tere leichtere Verletzungen. Frühling im Taunus Es grünt um die Römerburg— Die Pfirſichblüte im Aufbruch Und dräut der Winter noch ſo ſehr Mit trotzigen Gebärden, Und ſtreut er Eis und Schnee umher, Es muß doch Frühling werden. (Geibel) Der Frühling hat jetzt wirklich ſeinen Einzug gehalten; an den ſüdlichen Hängen des Taunus und in dem milden Tal am Fuß der Odenwald⸗ berge ſprießt und blüht es. Faſt zur gleichen Zeit ſind die Blattknoſpen und die erſten Früh⸗ jahrsblüten da. Der roſige Zauber der Man⸗ delblüten, der Pfirſiche und Aprikoſen breitet ſich verlockend aus und die erſten Kirſchblüten erinnern an die erſt vor kurzem verſunkene Dieſe geſegneten 75 55 Deutſchlands ſtehen dem Frühling zuerſt offen, und ſchon in wenigen Wochen weiten ſie ſich zu einer Paradieslandſchaft von erleſener Schön⸗ heit. Von Nordoſt nach Südweſt zieht ſich der Taunus mit ſeinen Bädern hin, Homburg, Kö⸗ nigſtein, Soden, Wiesbaden, Langenſchwalbach, Schlangenbad, Nauheim und Niederſelters und die vielen vielen anderen. Je weiter es nach Süden geht, deſto überraſchender wirkt das blü⸗ hende Wunder. Nordweſtlich von Homburg geht es auf alten Spuren nach der Saalburg, dem alten römi⸗ ſchen Kaſtell am Limes, wo im 2. und 3. Jahr⸗ hundert die zweite römiſche Kohorte der Raeter ihre Garniſon hatte. Zwiſchen Wieſen und hohen Bäumen liegt die Saalburg und erinnert da⸗ ran, daß das Taunusgebiet vor mehr als 1600 Jahren einſt vorübergehend in römiſchen Beſitz war. Gerade hier treffen ſich drei Römerſtraßen aus der Ebene: Eine weſtliche von Mainz, eine öſtliche aus der Wetterau und zwiſchen beiden die Römerſtraße von Nidda, dem jetzigen Hed⸗ dernheim bei Frankfurt. ö Die Saalburg hat viele Perioden ihres Entſtehens hinter ſich. Urſprünglich beſtand hier nur das ſog. Erd⸗ kaſtell. Als dann zu Beginn des zweiten Jahr⸗ hunderts die Raeterkohorte von Wiesbaden nach dem Taunus vorgeſchoben wurde, trat an ſeine Stelle ein großes Kohortenkaſtell, deſſen Mauern aus einer Reihe Holzpfoſten zuſammengefügt waren. Ihm folgte eine dauerhaftere Holz⸗ und Steinanlage. Das nächſte Bauwerk war bereits von ſtarken Mörtelmauern und Feldſteinen um⸗ geben. Fortwährende Umbauten und Wieder⸗ herſtellungsarbeiten, hervorgerufen durch die zu⸗ nehmenden Alamanenangriffe, währten bis ins dritte Jahrhundert hinein. Aber auch nach der vollſtändigen Zerſtörung der Saalburg müſſen die Nachzügler der großen römiſchen Armee wie⸗ derholt in den Trümmern geraſtet haben. Man hat ausgerechnet, daß vielleicht ſchon vor 1600 Jahren alles Leben auf der Saalburg erloſchen war. Im Mittelalter dienten die Trümmerreſte als bequemer Steinbruch für die ganze Umge⸗ bung. Wenn jemand ein Haus bauen wollte, holte er ſich die Steine dazu von den Mauern der Saalburg. Aber es kann nicht geleugnet werden, daß auch noch in unſerer Zeit manches Stück, das ſchon Jahrhunderte überdauert hatte, zerſtört und verſchleppt worden iſt. Erſt im erſten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde man auf die Reſte des alten Kaſtells wieder aufmerk⸗ ſam, d. h. ohne ſich weiter um das Vorhandene zu kümmern. Größere Unterſuchungen begannen in den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhun⸗ derts, aber erſt im Jahre 1870 wurden die Aus⸗ grabungs⸗ und Erhaltungsarbeiten ſyſtematiſch betrieben. Dann erfolgte, nachdem die Saalburgforſchung reiche Ergebniſſe gezeitigt hatte, der Wieder⸗ aufbau des Kaſtells nach den vorgefundenen Plänen, unterſtützt durch ſtaatliche und private Mittel. Das Kaſtell ſelbſt zerfällt der Länge nach in drei Hauptteile, in das Rücklager(Re⸗ tentura), die Latera Praetorii mit dem Prae⸗ torium und das Vorderlager(Praetentura). Die ganze Anlage iſt ein mächtiges, an den Ecken abgerundetes Viereck. Vor dem Haupttor ſteht ein großes Standbild des römiſchen Kaiſers An⸗ tonius Pius; zwei gedrungene Tortürme decken den Eingang und ſind jetzt von friſchem, üppi⸗ gen Grün überwuchert. Rechts im Innern ſteht das frühere Getreidemagazin, das Horreum, das jetzt eine Sammlung der zahlloſen hier ge⸗ machten Fundſtücke enthält. Links liegt das zu Verwaltungszwecken dienende Quageſtorium. In der Mitte dehnt ſich das Praetorium, mit wei⸗ teren wichtigen Funden und Rekonſtruktionen römiſcher Wurfmaſchinen. Der Mittelteil erhält im Sacellum, dem früheren Fahnenheiligtum die Nachbildungen von Feldzeichen. Außerdem liegen hier die Ausrüſtungskammern und die Exerzierhalle. Still iſt es hier oben, zwiſchen den alten Bäu⸗ men und dem reichen Buſchwerk, das jetzt ſein erſtes Grün zeigt. Außerhalb der Kaſtellmauern dehnte ſich einſt das Lagerdorf, das ſchon zur römiſchen Zeit viele Wandlungen durchgemacht hat. Da die leicht gebauten Behauſungen dem anſtürmenden Feind zunächſt ausgeſetzt waren, ſo iſt nichts unberührt geblieben. Im Lagerdorf wohnten die Leute, die ſich im Troß der römi⸗ ſchen Truppen befanden, wie Marketender, Gaſt⸗ wirte, Händler, Gaukler uſw. Die Reſte dieſer Häuſer liegen in gemauerten Kellern zu beiden Seiten der Römerſtraße nach Heddernheim. Der Oberbau beſtand aus einem einſtöckigen Fach⸗ werkhaus, mit dem Giebel nach der Straße 9 richtet. Der Eingang lag auf der Rückſeite. In den ſorgfältig entwäſſerten und durch Fenſter erleuchteten Kellern führte eine Treppe mit Holz⸗ oder Steinſtufenbelag. Auf der entgegen⸗ geſetzten Seite der Straße, fern vom Lärm des Lagerlebens, dehnten ſich die Wohnungen der Toten. Es waren Brandgräber, in denen die Aſchenreſte nach Verbrennung der Leiche auf dem abgeſonderten Verbrennungsplatz beigeſetzt wurden. Jedes einſtige Brandgrab iſt Gräberfeld, das heute von herrlichen Bäumen umgeben iſt, liegt ein Gebäude zu kultiſchen Zwecken, das 1872 zur Aufnahme einiger Origi⸗ nalgräber als„Gräberhaus“ wieder aufgebaut wurde. 90 Das Heiligtum des Mithras Unmittelbar an dieſen Pla loß ſi ein geweihter Bezirk. Seinen Wteeldane Hüuvete neben einer Quelle das Heiligtum des Mithras, das unter Anlehnung an viele hinterlaſſene Beiſpiele wieder aufgebaut wurde. Das Heiligtum ſtellt die Geburtsgrotte des „Unbeſieglichen Gottes“ dar, eine dunkle ge⸗ wölbte Höhle, die durch Lampen erhellt wurde. Das Innere war dreiteilig und nur den Prieſtern zugänglich. Der Mittelgang führte zum Hauptaltar an der Nordſeite, über dem ſich das Kultbild mit dem Stieropfer des Mi⸗ thras befand. Außerdem gab es noch eine ganze Reihe von Tempeln in dieſem heiligen Bezirk. In den Sammlungen der Saalburg ſind heute etwa 15.000 Fundſtücke verzeichnet. Sie ſind die einzigen Ueberreſte, die vom Leben und Treiben, von der kriegeriſchen und der ge⸗ werblichen Tätigkeit in dem römiſchen Grenz⸗ lager Kunde geben. Tongefäße ſtehen hier an erſter Stelle, ferner Teller, Taſſen. Schüſſeln und Kochtöpfe. Einige ſtammen aus Italien, andere wieder aus rheiniſchen Brennöfen. Glasgefäße ſind nicht ſo zahlreich. Ganze Stücke ſind ſelten und beſtehen aus dunkelgrünem Natronglas. Unter den Eiſenfunden gibt es zahlreiche Werkzeuge für Handwerker und Bau⸗ ern, daneben natürlich auch Waffen; Bronze⸗ gegenſtände. Schmuckſtücke und Lampen finden ſich ziemlich oft, daneben Schlöſſer, Riegel und Schlüſſel. All das gehört einer ſeltſamen. längſt ent⸗ ſchwundenen Welt an. Die Steine reden auf Schritt und Tritt. und in der Einſamkeit des frühlingserfüllten Taunus rückens wandern die Gedanken um faſt zwei Jahrlauſende zurück. r ̃ — 0 5 durch einen Stein kenntlich gemacht. Mitten in dieſem eee eee ———7ꝛ˙————ůꝛů— —..—— —— 88 . 5 Im Mittelpunkt des Weltintereſſes ſteht die Reiſe des Königs der Belgier Leopold III. nach London, von der er vor wenigen Tagen zurückgekehrt iſt. Der König unter Bergleuten Trauer liegt über den Gruben von Mons. Man ſieht weinende Frauen, gedrückte Männer. Ein grauer Regenhimmel ſteht über der trau⸗ rigen Stadt. Inmitten von Kumpels, deren Geſichter eingefallen ſind, unter der Laſt der er⸗ gebnisloſen Arbeit, ſtebt ein junger, ſchlanker Offizier. Ernſt iſt ſein Geſicht. Erſchütterung lieſt man in ſeinen Augen. Er hört ſich den Bericht des Bergmannes an, det mit ſeinen Kameraden vergeblich bemüht war, dem Tod 21 Bergleute, die unten in der Kohlengrube von den Naturgewalten überraſcht und über⸗ wältigt wurden, zu entreißen. Der junge Offi⸗ zier, das iſt Leopold III., der König der Bel⸗ gier der immer da iſt, wenn das Unglück ſeine Volksgenoſſen heimſucht. Tragische Erlebnisse eines jungen Herrschers Der junge König der Belgier hat ſchon viel Leid ertragen müſſen. Er ſah die Schrecken des Krieges. Er erlebte den tragiſchen Tod ſeines Vaters König Albert, der bei einer Kletterpar⸗ tie zu Tode ſtürzte. Er ſah die geliebte Gattin, die Königin Aſtrid, die ihm zwei Söhne und eine Tochter ſchenkte, bei einem Autounglück ſich verbluten. Doch das furchtbare Leid ſtählte den König für den ſchweren Beruf, für die verant⸗ wortliche Ueberlieferung, zu dem das Schickſal ihn beſtimmte. König Leopold- de r jüngste Kriegssoldat Kaum ein anderer Monarch Europas hat eine ſo gründliche und vielfältige Erziehung genoſſen, wie der heutige König der Belgier. Sein Vater, König Albert, wollte nichts von der üblichen Prinzenerziehung wiſſen. Der junge Leopold bekam nicht die Offiziersepau⸗ letten als Geſchenk zum achten oder neunten Geburtstag, wie dies in vielen anderen euro⸗ päiſchen Fürſtenhäuſern üblich iſt. Der 13jährige erlebt den Beginn des Welt⸗ krieges. Er erobert ſich die Herzen der Belgier, als er im erſten Kriegswinter Soldat wird. Er tritt als gemeiner Musketier in das 12. belgi⸗ ſche Infanterie-Regiment ein und kämpft als jüngſter. Soldat der belgiſchen Armee in den Reihen ſeiner Kameraden tapfer mit. 1918, am Waffenſtillſtandstag, wird er vom König zum Sergeanten ernannt. Er beſucht in England das Eton⸗College und wird einer der beſten Schüler, einer der fairſten Sportler. Sein beſter Freund iſt der Herzog von Glouceſter. Er wird nach vollendetem Stu⸗ dium zum Leutnant der belgiſchen Armee. Der vielgereiste König Das Hauptintereſſe des Kronprinzen gehört dem belgiſchen Kolonialreich. Er iſt wohl der meiſtgereiſte Monarch der Welt. 1919 war er mit ſeinen Eltern in USA. und Braſilien, 1923 bereiſte er mit ſeiner Mut⸗ ter Aegypten. Zweimal durchreiſte er Afrika und iſt ſechs Monate als Adminiſtrator in Bel⸗ giſch⸗Kongo tätig geweſen. Er durchfuhr die britiſchen Kronkolonien und Niederländiſch⸗ Indien. Aber er reiſt nicht als Kronprinz, nicht als Bankettredner, nicht als Denkmalsenthüller. Er reiſt' inkognito, häufig als Graf de Nothy. Auch ſeine Gattin, die verblichene Königin Aſtrid, begleitete ihn oft. Sie kann er nicht vergeſſen. Jeden Tag, wenn er in Brüſſel iſt, beſucht er ihr Grab in Laeken. Senator Leopold Sechs Jahre lang bevor er auf den Thron gerufen wird, gehörte er, wie die belgiſche Ver⸗ faſſung es vorſchreibt, dem belgiſchen Senat an. Die graubärtigen Senatoren ſind überraſcht von der Sachkenntnis des Kronprinzen in allen kolonialen Fragen. Als er im Jahre 1933 das erſte Mal mit einer Rede politiſch hervortritt. beſchäftigt er ſich mit dem Kolonialproblem. Die Politiker Belgiens horchen auf, denn ſie merken, daß Leopold ſich keinen blauen Dunſt vormachen läßt. Er bildet ſich ſein Urteil aus enen Erkenntniſſen. Seine Jungfernrede erregt Senſation. Denn er kritiſiert Mißſtände der belgiſchen Kolonial- verwaltung und empfiehlt als Vorbild die nie⸗ verländiſche Kolonialpolitik. Eine sensationelle Könlgsrede Dieſe Offenheit und Klarheit des politiſchen Urteils, die er ſich als Kronprinz in jahrelan⸗ gen mühevollen Studien geſchaffen hat, zeichnet auch den König in hervorragendem Maße aus. Wie ein Donnerſchlag wirkt ſeine Neutrali⸗ tätsrede vor der Belgiſchen Kammer. Wie Kar⸗ tenhäuſer brechen unter dieſen offenen ehr⸗ lichen Worten Umklammerungskonſtruktionen eee, 5 5 —— 15 Leopold III. ſah die ganze Welt à la Barthou zuſammen. Der König will Frie⸗ den und Unabhängigkeit für ſein Land. Er will nicht daß Belgien durch franzöſiſche Pakt⸗ politik in ein neues Unglück hineinſchliddert. Weder Drohungen noch Lockungen können ihn von ſeiner Meinung abbringen. Nur kein Prunk Der König haßt nichts mehr als Pomp, Zere⸗ monien und unnötige Prachtentfaltungen. Er weiß ſich allen konventionellen Paradeſchauſtel— lungen zu entziehen. Sein Vork kennt ihn nicht anders, Is in der ſchmuckloſen Offiziersuniform, die nicht einmal Generalsraupen ſchmücken, oder im ſaloppen, einfachen Straßenanzug. Der jüngste Krlegssoldat der belgischen Armee Ein König unter Bergknappen— Schichſalsſchläge und Erkenntniſſe Im Mittelpunkt des Weltintereſſes ſteht der Beſuch des Königs in London Sicherlich hat er die Themſeſtadt, die er ſchon ſo oft inkognito beſuchte, auch wieder halboffiztell betreten, da⸗ mit kein großer Empfang am Bahnhof ſtattfin— den kann. a Niemals, ſo ſtellen die Londoner feſt, iſt der Souverän eines Landes ſchlichter aufgetreten, als der König der Belgier. Nur ein Kammerherr begleitete ihn. Keine Kanonenſchüſſe donnerten. Kein Empfangs⸗ komitee war am Bahnhof. Lediglich der Ge⸗ ſandte Belgiens und Lord Chamberlain, als Vertreter des engliſchen Königs. Freundlich lächelnd begrüßte der beiziſche König den Bahnhofsvorſteher. Das war alles. Dann ging es in die belgiſche Geſandtſchaft. Fritz Reiner meldet sich Die Kiſte mit den wertvollen Bildern Das Geheimnis um einen verſchollenen großen Künſtler gelüftet Wien. im März. Vor einigen Wochen gab es in den Wiener Kunſtkreiſen großes Aufſehen, als auf der Jahresſchau der Wiener Kunſtgemeinſchaft im Glaspalaſt in einer Sonderabteilung eine größere— 5 ſehr wertvoller Bilder aus⸗ geſtellt wurden, die von der Hand eines voll⸗ kommen unbekannten großen Künſtlers ſtamm⸗ ten. Auch wir berichteten ſeinerzeit aus⸗ führla, darüber. Die Suche nach dem Maler Fritz Reiner,— dieſer Name ſtand auf den Bildern— hat jetzt ihren Abſchluß ge⸗ funden, denn er hat ſich ſelbſt gemeldet. Er lebt als Kaufmann in Prag. Seltſamer Weg des Ruhms. Der Zufall ſpielt offenbar eine entſcheiden⸗ de Rolle in dem Leben des Malers Fritz Rei⸗ ner, der zweifellos zu den größten Künſtlern unſerer Zeit gehört. Nur der Zufall war es, daß er vor fünfzehn Jahren vollkommen in Vergeſſenheit geriet. Nur durch Zufall wur⸗ den ſeine Bilder unter romantiſchen Um⸗ ſtänden aufgefunden und wiederum durch Zufall hörte Fritz Reiner davon, daß er in⸗ zwiſchen berühmt geworden iſt. g Fritz Reiner hat einen Teil ſeiner Bilder kurz nach dem Kriege in München ausgeſtellt. Wohl wurde man auf ihn aufmerkſam, auf ihn, den Maler, der von unbedingter Ehrlich⸗ keit beſeſſen zu ſchein ſcheint und an deſſen Werk ſich nicht Unechtes findet. Allein jene Zeit war einem ſolchen Künſtler nicht wohl⸗ geſinnt. Reiner entſchloß ſich, nach Amerika auszuwandern. Er verpackte ſeine Bilder in eine große Kiſte, ſtellte ſie im Lagerraum eines Wiener Spediteurs unter und fuhr über den großen Teich. Seine Bilder konnten alſo kei⸗ ne nachhaltige Wirkung auf die Kunſtöffent⸗ lichkeit ausüben und ſo geriet auch der Name Fritz Reiners alsbald in Vergeſſenheit, Fünfzehn Jahre blieb die Bilderkiſte auf dem Speicher ſtehen, dann entſchloß ſich der Spediteur, die Kiſte zu entfernen. Er war aber ein vorſichtiger Mann und übergab den In⸗ halt der Kiſte, der ihm geſetzlich gehörte, einen Sachverſtändigen. Hier wollte es nur der Zu⸗ fall, daß der Sachverſtändige ſchon auf dem erſten Blick den hohen Wert der Bilder er⸗ kannte. Der Sachverſtändige fühlte die Ver⸗ pflichtung, ſeine Entdeckung der Welt kund zu tun und dafür zu ſorgen, daß die Bilder aus⸗ geſtellt würden. Ein Maler von großer Zukunft. Von der Jury der Kunſtgemeinſchaft, der die Bilder vorgelegt wurden, konnte das Ur⸗ teil des Sachverſtändigen nur beſtätigt wer⸗ den. So kam es, daß man dem unbekannten Fritz Reiner eine Sonderabteilung im Glas⸗ palaſt einräumte. Dort bildeten ſie den Gegen⸗ ſtand lebhafteſten Intereſſes Recht. Als Landſchaftsmaler beweiſt Reiner tiefen Farbenſinn, doch war er auch auf dem beſten Wege, ſich andere Gebiete der Malerei zu erobern, wie mehrere ganz ausge⸗ zeichnete Studien beweiſen. Ein Selbſtbildnis zeigt einen jungen Mann mit hoher Stirn, markanten Zügen u. einem klaren feſten Blick. Allgemein wurde es als überaus bedauerlich empfunden, wenn ſo ein befähigter und hoff⸗ nungsvoller Maler der Kunſt verloren gegan⸗ gen ſein ſollte. Ausführliche Berichte über den unbekannten Maler Fritz Reiner gingen durch die geſamte Weltpreſſe und die Wiener Kunſtgemeinſchaft verfolgte alle Spuren, um mit den Maler in Verbindung treten zu können. Man ermittelte, daß Reiner wirklich nach Amerika gegangen war, aber dann offenbar den Weg zurück nach Europa gefunden hatte. Aber hier konnte man ihn nicht ausfindig machen. Man ſtand vor einem Rätſel. Bis eines Tages in der Schrift⸗ leitung der Zeitſchrift„Oeſterreichiſche Kunſt“, die ſich ſelbſtverſtändlich auch mit der Perſon Fritz Reines beſchäftigt hatte, ein Brief von dem Künſtler eintraf. Dieſer ſchrieb darin, daß er ſeit Jahren als Kaufmann in Prag lebe und durch Zufall die Zeitſchrift„Oeſterreichi⸗ ſche Kunſt“ in die Hand bekommen habe. Zweifel an der Bildermalerei. In ſeinem Briefe begründete Fritz Reiner ſehr eingehend ſeine damalige Aufgabe des Künſtlerberufes und geſteht, daß er von ſtarken Zweifeln an der Bildermalerei überhaupt er⸗ füllt geweſen ſei. „Im Grunde hatte mich damals dieſelbe Ehrlichkeit, die Sie in meinen Bildern erken⸗ nen, von der Kunſt fortgeführt: ich wollte lieber auf ehrliche Art in einem bürgerlichen Berufe fein Brot verdienen, als mit ſo gerin⸗ gen Ausſichten und ſo großen Zweifeln einer Paſſion nachzugehen. Ich ſah in der Malerei nie etwas anderes, als das überaus einfach geſtellte und überaus ſchwer zu löſende Prob⸗ lem, mit den Mitteln Farbe das vom eigenen Weltbilde zu veranſchaulichen, was durch das Auge vermittelt werden kann. Dem Künſtler ergeht es aber dabei wie der bemalten Lein⸗ wand in der Kiſte, wenn er nicht ans Licht der Anerkennung kommt. Sollte dieſe Anerken⸗ nung nun doch kommen, ſeltſam, wie die We⸗ ge des Schickſals nun einmal ſind, aus einer verſchollenen Bilderkiſte, die ſich zufällig dem Auge eines Kunſtverſtändigen öffnete, ſo fän⸗ de ich mich bereit. Malen verlernt man ſo we⸗ nig wie Schwimmen.“ 240000 Volkslieder geordnel Hier wird der Liederſchatz unſeres Volkes vor der Gefahr des Vergeſſens beſchützt Berlin, im März. Im Dezember 1938 kam ein Mann in die Herberge zur Heimat in Spandau und begehrte Obdach für eine Nacht. Die Papiere wurden unterſucht und in Ordnung befunden. Der Mann war Schneider. 70 unbekannte Lieder..! Der Mann ſetzte ſich an den Ofen und trock⸗ nete erſt einmal ſeine Kleider. Allmählich wurde er warm, und nachdem er auch noch die Bedürf⸗ niſſe ſeines Magens befriedigt hatte, ſetzte er ſich in eine Ecke und begann, vor ſich hin zu ſingen. Erſt ſang er ſehr leiſe. Aber allmäh⸗ lich wurde es ſtill um ihn, die Kameraden hör⸗ ten ihm zu, und ſchließlich kamen auch die Be⸗ amten der Herbergeverwaltung in den Saal. Niemand kannte die Lieder, die der Mann ſang. Aber daß es Volkslieder ſein mußten, merkte bald ein jeder. Als man den Mann fragte, wo er denn die zahlloſen Lieder gelernt hätte, konnte er keine Auskunft geben. Wo ſoll er ſie ſchon gelernt haben? Die Mutter zu Hauſe hatte viele Lieder geſungen, und unterwegs auf der Wanderſchaft war immer noch alles mögliche dazu gekommen. Das Archiv deutſcher Volkslieder in Berlin wurde verſtändigt. Der wandernde Schneider mußte hinkommen und ſeine Lieder vorſingen. Was man im Archiv noch kannte, wurde ſofort aufgezeichnet. Auf dieſe Weiſe kamen 70 bis⸗ her unbekannte Volkslieder zuſammen. Eine faſt vergeſſene Poeſie des Volkes, die ſich vererbt hatte von Mund zu Mund, von Geſchlecht zu Geſchlecht. Die alte Bäuerin in Haſſelbach In der Rhön, faſt noch am Fuße dieſer ſprö⸗ den Hügellandſchaft liegt das Städtchen Bi⸗ ſchofsheim. Nicht weit davon entfernt iſt das Dorf Haſſelbach. Eines Tages, als in der Schule gerade wie⸗ der einmal Geſangsſtunde war, fragte der Leh. rer, was denn ſeine Jungen und Mädel gerne hören möchten. Und da beſtürmten ſie ihn, er ſolle ihnen doch auch ſolche ſchöne Lieder bei⸗ bringen, wie ſie die alte Veronika Reeder immer ſang. Was denn das für Lieder ſeien, fragte der Lehrer. Oh, es waren wundervolle, einfache Volksweiſen, und die Kinder hatten begeiſtert zugehört, wenn die alte Veronika ſang. Der Lehrer ging der Sache nach und benach richtigte dann das Volksliederarchiv in Frei burg i. Br., das dann durch ſeine Mitarbeiter und das mit, Fritz alsbald feſtſtellte, daß Veronika Reeder in ihren Truhen 26 handgeſchriebene Volkslieder aufbe⸗ wahrte, die kein Menſch mehr kannte. Damit aber nicht genug: Veronika Reeder kannte noch unzählige andere Lieder. Nun ließ man die Bauersfrau mit ſtaatlicher Unterſtützung nach Freiburg i. Br. kommen. Hier ſang ſie den Herren ihre Lieder vor. Es gelang, 280 Volksliedmelodien und weit über 300 Texte aufzuzeichnen, die man bisher noch nicht gekannt hatte. Monatlich über 300 Lieder! Unſere Zeit, die wie keine andere zuvor wie⸗ der zurückgefunden hat zu den reichen Quellen unſerer völkiſchen Vergangenheit, hat auch die werdende Jugend unſeres Volkes wieder zu dem unerſchöpflichen Liedergut der Deutſchen zurück⸗ geführt. Wiſſenſchaftliche Forſchung und prak⸗ tiſche Volkstumsarbeit haben ſich vereinigt, um dem deutſchen Volkslied den Ehrenplatz zu ſichern, den ihm vor 200 Jahren ein Herder, ein Goethe, ſpäter dann Brentano und Arnim vergeblich zu erringen verſucht hatten. Das Volksliederarchiv in Freiburg i. B. ſam⸗ melt alle Volkslieder, die irgendwo im weiten Deutſchen Reiche auftauchen. Hier wird der Text genau aufgeſchrieben, die Melodie wird aufgezeichnet, und dann wandert eine Abſchrift des Fundes an das Archiv Deutſcher Volkslieder in Berlin. Hier, in Berlin, wird dann der text⸗ liche und muſikaliſche„Stammbaum“ eines ſe⸗ des Liedes unterſucht. Man ſtellt Aehnlichkeiten feſt oder entdeckt auch, daß der Text eines Volks liedes in verſchiedenen Gebieten einen völlig anderen Sinn erhalten hat. Jeden Monat ſtrömen in dieſen beiden Archi⸗ ven etwa 300 Lieder zuſammen, die man mit Hilfe freiwilliger Helfer mitten im Volke aufge⸗ ſpürt hat. Manchmal gehört auch mühevolle Sammelarbeit dazu, um in Bibliotheken und Muſeen, mitunter ſelbſt des Auslandes, ſolche faſt vergeſſenen Schätze zu heben. Die einzige Sammlung dieſer Art Dieſe in zwei Archiven zuſammengefaßte Sammlung von Volksliedern iſt einzigartig auf dieſer Erde. Kein anderes Land hat etwas Aehnliches aufzuweiſen. Wenn man auch ſchon weiß, daß der Lieder- ſchatz des deutſchen Volkes außerordentlich groß iſt, ſo ſetzte einen die Zahl der im Freiburger und Berliner Archiv geſammelten Lieder nach⸗ gerade in Erſtaunen. So iſt beiſpielsweiſe in Freiburg i. Br. allein an handſchriftlich überlieferten Volks⸗ und Kin⸗ derliedern die ſtattliche Zahl von 142 249 Nummern vorhanden. Dazu kommen noch 37900 gedruckte Volkslieder. Ferner ſind un⸗ zählige Lieder vorhanden, die nur mündlich überliefert und dann hier aufgezeichnet worden ſind, Lieder, die man auf fliegenden Blättern gefunden hat oder die in Sammlungen aller Art verſtreut waren. Die Geſamtzahl der in Freiburg i. Br. ge⸗ ſammelten Nummern beträgt über 240 600 Wenn man ſich auch nur einen einziger Augenblick einmal vorſtellt, wieviel Mühe 225 unendliche Kleinarbeit zur Sammlung einer ſo ungeheuren Zahl von Volksliedern gehören, dann wird gewiß niemand behaupten können, daß dies hier„nur“ trockene Zahlen ſind. Dieſe Zahlen ſind vielmehr ein ſchlagender Beweis für die Liebe zur Muſik und zum Volkstum, von der die Mitarbeiter des Archivs beſeelt ſind. „Schlaf, Kindlein, ſchlaf“— hundertmal 3 verſchieden! „In dem Archiv zu Berlin werden n Lieder genau unterſucht. Für jedes Al b eine beſondere Karteikarte angelegt, an deren Kopf einige zunächſt unterſtändliche Ziffern ſtehen. Darunter folgen Noten und dann der Text. Die ſinnvolle Ordnung des Liederſchatzes erfolgt nach einer Methode, die Profeſſor Mers⸗ mann gefunden hat. Er bezeichnete die erſten vier Töne jeder Melodie durch Ziffern. Det Grundton erhielt die Ziffer 1. Jeder weitere Ton der Oktave erhielt je die nächſtfolgende Ziffer. Die Ziffern 1, 8, 5 und 8 bezeichnen alſo den anſteigenden Dreiklang. Lauten nun die Ziffern am Kopf der Karteikarte etwa 53, 53, ſo weiß man: das iſt die Melodie „Kuckuck, Kuckuck...“ Und wenn man jetzt die Kartei durchblättert, dann ſtellt man feſt, daß üherraſchend viele Karten am Kopf die Ziffern 85, 53 tragen. Das heißt alſo, daß es von dem Lied„Kuckuck, Kuckuck..“ zahlreiche Variatio⸗ nen gibt. Selbſtverſtändlich erſchöpft ſich die Arbeit der beiden Archive nicht nur in der Sammlung von Liedern. Was not tut, iſt: die⸗ ſes wundervolle, alte Liedergut unſeres Volkes wieder lebendig zu machen, Sorge zu tragen, daß über die Lippen unſerer Jugend wieder die alten Texte znd Melodien ſtrömen. Die Zu⸗ r 0 re 1 5 der neuen deut⸗ en Jugend und ihren Lehrern ſt oberſter Stelle. l 8 Later Mudrak Er hat 28 Kinder, kennt ſich aber nicht meh aus Budapeſt, 24. März. Den Weltrekord an Kinderreichtum dürfte der 65jährige Gemeindeangeſtellte Karl Mudrak in Ungariſch⸗Brod halten. Mit 23 Jahren hei⸗ ratete er eine 22jährige Slowakin, die ihm im Laufe der Jahre 11 Kinder ſchenkte. In Not geraten wanderte Mudrak ſpäter aus und kam unter anderem auch nach Polen, wo er endlich wieder Brot und Arbeit fand. In Polen er⸗ reichte ihn die Nachricht, daß ſeine erſte Frau geſtorben ſei. Nach dem Trauerjahr heiratete Mudrak zum zweiten Mgl. Die zweite Frau ſchenkte ihm inzwiſchen 17 Kinder. Insgeſamt ſind es nun alſo bereits 28 Kinder, aber Vater Mudrak, der jetzt wieder in Ungariſch⸗Brod lebt, hat erſt dieſer Tage wieder erklärt, er hoffe unbedingt, auch noch Vater eines 29. und 30. Kindes zu werden, Vater Mudrak iſt ſehr ſtolz auf ſeine zahlreiche Nachkommenſchaft. Er kennt ſich allerdings unter ſeinen vielen Kin⸗ dern nicht mehr ganz aus. Sogar die Namen hat er teilweiſe vergeſſen. * N — 8 FED F 8 dae Gre 1 mal 1 dit wird deten fern i def ages Ners⸗ erſten Oel heitere gende ſchnen Tennis Bor. Berlin— VfB. Stuttgart 013 VfR. Hildesheim— Kickers Offenbach 12 SpVg. 02 Breslau— 1. FC. Nürnberg 8 Rhenania Würſelen— Pf. Neckarau 01 Tura Leipzig— Bayern München 04 SpVg. Erfurt— VfB. Coburg 32 Krick./Vikt. Magdeburg— Eintr. Frankfurt 471 Eintr. Braunſchweig— Kickers Offenbach 413 Minerva 93 Berlin— SpVg. Fürth 1·8 Fünbhall in Zahlen Gau-Auswahlſpiele: Danzig: Oſtpreußen— Südweſt Elbing: Oſtpreußen— Südweſt Jüddeulſches Meiſterſchaftsſpiel: Gau Heſſen: Bor. Fulda— Spogg. Niederzwehren 41 Aufſtiegsſpiele im Gau Baden: JV. Kehl— VfR. Konſtanz 1 Gau Bayern: FSV. Nürnberg— Jahn Regensburg 04 SC. Armin München— FC. Bayreuth 13 Jüddeulſche Freundſchaftsſpiele: Am 1. Feiertag VfB. Friedberg— SV. Münſter i. W. SWV. Waldhof— Werder Bremen Union Böckingen— Freiburger Fe. FV. Zuffenhauſen— Blau Weiß Köln Wacker Marktredwitz— VfB. Ingolſtadt Tbd. Luſtenau— SSV. Ulm Am 2. Feiertag 0:3(0: 14(0 O es c 2 DK Reichsb. Frankfurt— Berliner SV. 92 E VfB. Friedberg— SV. Bad Nauheim 40 SC. 03 Kaſſel— SV. Beuel 61 SC. Freiburg— Schwaben Augsburg 1:8 FC. Radolfzell— 1. SSV. Ulm 14 Stuttgarter SC.— Freiburger FC. 0:3 VfB. Mühlburg— FV. Saarbrücken 325 Germania Brötzingen— Bewag Berlin 278 Züdheſſiſcher Oſter-Jußball Freundſchaftsſpiele Germ. Eberſtadt— Olympia Lorſch 42(0:1) Ol. Lorſch— Schwarzweiß Kreuznach 310 Ol. Lorſch— Blauweiß Worms 33 Ol. Lampertheim— Germ. Enkheim 513(412) Bezirksklaſſe Südheſſen. SV. Horchheim— Spogg. Arheilgen 113(111) Jüddeulſche Vereine auf Reiſen: VfB. Apolda— FC. Bayreuth 278 SV. Gotha— FSV. Frankfurt 111 Viktoria Hamburg— Eintracht Frankfurt 314 Arminia Hannover— Eintr. Frankf.(Sa) 3:5 Hertha/ BSC. Berlin— FC. 05 Schweinfurt 0:3 Jüddeulſche Vereine im Ausland: Voung Fellows Zürich— Stuttg. Kickers Antwerpen— Wormatia Worms(So.) Beerſchott FC.— Ujpeſt FC. 8 Jeuneſſe Eſch(Lux.)— C. f. R. Köln Juß ball im Reich SC. Planitz— Eimsbüttel⸗Hamburg Dresdener SC.— FC. Schalke 04 2 Chemnitzer BC.— Dresden 01 SC. Erfurt— Pol. Chemnitz Eintr. Altenburg— SV. Bonn⸗Beuel Waller Halle— Eimsbüttel Hamburg Merſeburg 99— Blauweiß Berlin Pol. Lübeck— VfB. Leipzig N Raſenſp. Harburg— Holſtein Kiel Arm. Bielefeld— Corinthians London Weſtmark Trier— Univ. London Tura Bonn— Berliner SV 92 Turu Düſſeldorf— Holſtein Kiel(Geſ. Sp.) SSV. Wuppertal— Univ. London VfB. Remſcheid— Corinthians London Gau Niederrhein(Meiſterſchaftsſpiele): Vf. Benrath— Rotweiß Oberhauſen 35 Fort. Düſſeldorf— Pf. Preußen Krefeld 2: (Fortuna iſt Niederrheinmeiſter) Vormalia ohne Erfolg 2:0⸗Niederlage beim Antwerpener Fußball⸗ turnier Der Südweſt⸗Meiſter Wormatia Worms ſpielte am erſten Tag des internationalen Fuß⸗ ballturniers in Antwerpen gegen eine kombi⸗ nierte Mannſchaft Antwerpener Vereine und wurde trotz heftiger Gegenwehr mit 2:0 ge⸗ ſchlagen. Das zweite Spiel, zwiſchen Beerſchot AC. und Ujpeſt Budapeſt endete 111. Raymond Braine lieferte bei den Belgiern ein über⸗ ragendes Stürmerſpiel, wurde aber von der ungariſchen Abwehr ſorgfältig bewacht. Ueberraſchung bei Paris-Roubaix Eines der klaſſiſchen internatiopalen Straßen ⸗ rennen ging am Oſterſoninag mit der 255 Kilo⸗ meter langen Fernfohrt Paris—Roubaix 11 8 Das Rennen, an dem ſich die beſten Straßenfahrer Frankreichs und Belg nens betei⸗ ligten, endete mit dem Siege des Außenſeiters Roſſi: Jlalien, der im Endspurt vor vier bel⸗ 2 Fahrern ſieg eich blieb. Nach endloſen orſtößen beſtand die Kopfgruppe schließlich nur noch aus den vier Belgiern Hendrickx, Leclerq, v d. Pitte und Lie vens ſowie dem in Paris! benden Italiener Roſſi. Zur Ueberraſchung der zahlreichen am Ziel anweſenden Zuſchauer er⸗ wies ſich der Italiener als der Spurtſchnellſte; er ſieß e in 7:17:57 Stunden vor Hendreckx, Declerg, v. d. Pitte und Lievens. Der Belgier Danneels führte in 7:19:04 vor dem Franzoſen Speicher, de Caluwé und Bonduel die Verfolger über das Zielband. 2 — 2288 - 02er DNS ND AKN 1 0 noͤblick über den Oſter-port Bechſelnde Ergebniſſe ſüddeulſcher Vereine auf Oſlerfahr! 30000 ſahen Schalkes Niederlage Im Dresdener Oſtragehege hatten ſich am zweiten Feiertag rund 30 000 Zuſchauer einge⸗ funden, um Schalke 04 im Kampf gegen den Dresdner Sportklub zu ſehen. Nach dem großen Sieg des DSC. am Karfreitag über den 1. FC Nürnberg, gelang ihm am Oſtermontag ein neuer ſchöner Erfolg, denn Schalke 04 mußte ſich mit 2:1(0:0) geſchlagen bekennen. Die Sachſen ſpielten weſentlich energiſcher, zerſtörten die Kombination der Gäſte meiſt ſchon in den An⸗ ſätzen und ließen die ſonſt ſo großartige Fünfer⸗ reihe der Knappen durchweg leer laufen. Schon bis zur Pauſe hatten die Dresdner leichte Vor⸗ teile, doch glückte ihnen erſt in der 33. Minute durch ihren Rechtsaußen Schober der Führungs⸗ treffer, nachdem Schalkes junger Tormann Klodt den Ball hatte fallen laſſen. Kuzorra ſtellte ſechs Minuten ſpäter den Ausgleich her, aber kurz darauf erzielte Procharska durch Nachſchuß im Anſchluß an eine Ecke den zweiten und ſiegbringenden Treffer für Dresden. * „Club“-gzieg in Breslau Auf ſeiner Oſterreiſe ſpielte der Bayernmei⸗ ſter, der 1. FC. Nürnberg, am erſten Feiertag in Schleſien gegen Breslau 02 und blieb vor 10 000 Zuſchauern mit dem gleichen Ergebnis von 5:3(4:2) ſiegreich, mit dem er am Karfrei⸗ tag vom Dresdner SC. geſchlagen worden war. Der Sieg der Nürnberger war eigentlich nie in Frage geſtellt, wenn er auch zahlenmäßig nicht ſo ſtark zum Ausdruck kommt. Beim Stande von 1:1 fielen vier Minuten vor der Pauſe nicht weniger als vier Treffer, wobei die Schle⸗ ſier den 2:1ꝙVorſprung der Gäſte zunächſt wieder ausgleichen konnten. Friedel und Eiberger ſchoſ⸗ ſen aber noch zwei Tore für den„Club“, ſo daß mit 4:2 die Seiten gewechſelt wurden. In der zweiten Halbzeit liefen die Breslauer bedroh⸗ lich zum 3:4 auf, doch ſtellte Nürnberg urch ein fünftes Tor durch den Linksaußen Regen⸗ fuß den Sieg endgültig ſicher. 5B. Waldhof- Werder Bremen 1:1 Im Mannheimer Stadion boten vor 4000 Zuſchauern die beiden Gaumeiſter von Baden und Niederſachſen, SV. Waldhof und Werder Bremen, keine überragenden Leiſtungen. Auf beiden Seiten wurde mehrfach umgeſtellt. Die Norddeutſchen waren ſehr ſchnell und hart, ihre beſten Spieler waren der Torhüter Uelzmann, der Mittelläufer Stürmer, der Linksaußen Heidemann, der Rechtsaußen Ziolkewitz und der Halbrechte Mater. Die Bremer gingen vor der Pauſe durch Ziolkewitz in Führung, die Waldhof aber in der zweiten Halbzeit durch einen Freiſtoß von Schneider ausglich. J DfB. Leipzig ſchlägt den.. B. 1:0 Die Begegnung zwiſchen den Hamburger SV. und dem Pokalmeiſter VfB. Leipzig bildete am Oſtermontag das bedeutendſte Fußball⸗Ereignis im Gau Nordmark. Vor 10 000 Zuſchauern war⸗ teten die Sachſen mit einer ſehr guten Leiſtung auf, die ihnen einen verdienten 1:0(0-0) ⸗Sieg einbrachte. Ganz hervorragend vor allem war die Abwehr mit Wöllner im Tor. Von den übrigen Spielern iſt der Halbrechte Breiden⸗ bach noch beſonders zu erwähnen. Der HSV. hatte eine ſehr gute erſte Halbzeit, ließ aber nach der Pauſe etwas nach. Gleich in den erſten Minuten der zweiten Halbzeit kamen die Leip⸗ ziger nach einem plötzlichen Durchbruch„durch den ſchnellen Breidenbach zum einzigen und ſiegbringenden Tor. Der HSV. hatte zwar noch die Chance, auszugleichen, aber Noack ſchoß einen Elfmeter über die Latte. Tags zuvor waren die Leipziger überraſchend in Lübeck von der Polizei mit 4·0(2:0) geſchla⸗ gen worden. Bayern München in Leipzig Trotz des regneriſchen Wetters wohnten dem Freundſchaftsſpiel zwiſchen Tura Leipzig und Bayern München am Oſterſonntag 7000 Zu⸗ ſchauer bei. Die Münchener Rothoſen befanden ſich in glänzender Verfaſſung und blieben ver⸗ dient mit 4:0(2:0) erfolgreich. Heidkamp(2), Bergmaier und Gäßler waren die Torſchützen. Bei Leipzig war der Angriff recht ſchwach. Ig. Fürth ſiegk in Berlin Die zur Bezirksklaſſe abſteigende Minerva 93 Berlin hatte ſich für den zweiten Feiertag die Spog. Fürth zu einem Freundſchaftsſpiel ver⸗ pflichtet. Obwahl die Bayern einen 311(1:0) Sieg davontrugen, hinterließen ſie einen wenig guten Eindruck. Minerva ſpielte faſt die ganze zweite Halbzeit überlegen, aber Fürth zeigte ſich ſtark in der Abwehr. Beſter Spieler der Für⸗ ther war Wenz im Tor, auch Leupold 1 im Sturm konnte gefallen. In der 20. Minute und fünf Minuten vor der Pauſe ſorgten Leupold 1 und der Halbrechte Popp für einen 2:0⸗Vor⸗ ſprung. Minerva holte durch ihren Mittel⸗ ſtürmer Elsholz ein Tor auf, aber bei über⸗ legenem Spiel der Berliner waren die Gäſte durch Janda 2 zum dritten Mal erfolgreich. Deulſche Vereine in Polen Zwei deutſche Mannſchaften weilten an den Oſtertagen in Polen. Schleſiens Meiſter Beuthen 09 lieferte dem 1. F. C. Kattowitz einen ſchönen Kampf, mußte ſich aber dennoch mit 311 (3:0) geſchlagen bekennen. Nicht beſſer eraing es Union Oberſchöneweide, die ſich von Warta Poſen mit 4:2(2:1) eine Niederlage gefallen laſſen mußte. Der polniſche Meiſter Ruch Bis⸗ marckhütte gab Nemzeti Budapeſt mit 513 2•2) das Nachſehen, nachdem die Ungarn am Tage vorher Wisla Krakau mit 110 beſiegt hatten. Krakovia Krakau unterlag der öſterreichiſchen . eee des 1. F. C. Wien mit 112 deulſche Jußballmeiſterſchaft 1936-»37 Der Spielplan der G au-Gruppenſpiele Für die am 4. April beginnenden und ſich bis um 23. Mai über ſechs Spielſonntage erſtrecken⸗ en Gruppenſpiele um die deutſche Fußball⸗Mei⸗ ſterſchaft iſt im einzelnen der Spielplan wie folgt feſtgelegt worden: N Gruppe! (Spielleitung Gruppenſportwart Rave): 4. April: Hindenburg Allenſtein— BC. Hartha in Allenſtein; Hamburger SV.— Beuthen 09 ͤ in Hamburg. 11. April: Beuthen 09— BC. Hartha in Beu⸗ then; Hindenburg Allenſtein— Hamburger SV. in Königsberg. 18. April: BC. Hartha— Hamburger SV. in Dresden; Beuthen 09— Hindenburg Allen⸗ ſtein in Beuthen. 25. April; Hamburger SV.— Hindenburg Allenſtein in Hamburg; BC. Hartha— Beuthen 09 in Chemnſtz. 9. Mai: Hindenburg Allenſtein— Beuthen 09 in Allenſtein; Hamburger SV.— BC. Har⸗ tha in Altona. 23. Mai: Beuthen 09— Hamburger SV. in Beuthen; BC. Hartha— Hindenburg Allen⸗ ſtein in Hartha. Gruppe II (Spielleitung Gruppenſportwart Wolz): 4. April: Schalke 04— Werder Bremen in Gel⸗ ſenkirchen; Viktoria Stolp— Hertha/ BSC. Berlin in Stolp. 11. April: Hertha/ BSC.— Schalke 04 in Ber⸗ lin; Werder Bremen— Viktoria Stolp in Bremen. 18. April: Viktoria Stolp— Schalke 04 in Stolp; Hertha BSC.— Werder Bremen in Berlin. 25. April: Schalke 04— Hertha/ BSC. in Dort⸗ mund; Viktoria Stolp— Werder Bremen in Stettin. 9. Mai: Werder Bremen— Schalke 04 in Bre⸗ men; Hertha/ BSC.— Viktoria Stolp in Berlin. 23. Mai: Schalke 04— Viktoria Stolp in Bochum; Werder Bremen— Hertha/ BSC. in Braunſchweig. Gruppe III (Spielleitung Gruppenſportwart Dr. Haggen miller): 4. April: VfB. Stuttgart— SpV. Kaſſel in Stuttgart(VfB.⸗Platz): Wormatia Worms — SV. Deſſau 05 in Morms. 11. April: Sp. Kaſſel— Wormatia Worms in Hanau(1. FC.⸗Platz); SV. Deſſau 05— VfB. Stuttgart in Deſſau(SV. 98⸗Platz). 18. April: VfB. Stuttgart— Wormatia Worms in Stuttgart(Stadion); SpV. Kaſſel— SV. Deſſau 05 in Kaſſel(Kurheſſen⸗Platz). 25. April: Wormatia Worms— SpV. Kaſſel in Worms; VfB. Stuttgart— SV. Deſſau 05 in Heilbronn(PfR.⸗Platz). 9. Mai: Wormatia Worms— Pf. Stuttgart in Frankfurt/M.(Stadion); SV. Deſſau 05 — SpV. Kaſſel in Halle(Stadion). 23. Mai: SpV. Kaſſel— VfB. Stuttgart in Kaſſel(SpV.⸗Platz); SV. Deſſau 05— n Worms in Deſſau(SV. os⸗ atz). Gruppe IV (Spielleitung Gruppenſportwart Prof. Dr. Glaſer): 4. April: SV. Waldhof— 1. FC. Nürnberg in Mannheim. 11. April: 1. FC. Nürnberg— VfR. Köln in Nürnberg; Niederrheinmeiſter— SV. Waldhof in Duisburg oder Oberhauſen. 18. April: Niederrheinmeiſter— 1. FC. Nürn⸗ berg in Düſſeldorf: VfR. Köln— SV. Waldhof in Koblenz. 25. April: SV. Waldhof— Niederrheinmeiſter in Mannheim; VfR. Köln— 1. FC. Nürn⸗ berg in Köln. 2. Mai: Niederrheinmeiſter— VfR. Köln(Platz des Niederrheinmeiſters). 9. Mai: 1. FC. Nürnberg— Niederrheinmeiſter in Nürnberg; SV. Waldhof— VfR. Köln in e 23. Mai: 1. FC. Nürnberg— SV. Waldhof in München; VfR. Köln— Niederrheinmeiſter in Köln. Der Oſtermontag hat in Horchheim den Aus⸗ klang der diesjährigen Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksklaſſe Südheſſen gebracht. Wider Erwar⸗ ten ließ ſich der S. V. Horchheim von der Sport⸗ ogg. Arheilgen mit 31 ſchlagen und wurde da⸗ mit ſogar noch von Arheilgen, welches das beſ— ſere Torverhältnis hat, überflügelt. Der Schluß⸗Tabellenſtand: MSV. Darmſtadt 22 16 2 4 86232 84 FC. Egelsbach 22 13838 SV. 98 Darmſtadt 22 12 4 6 64:89 28 VfR. Bürſtadt 22 10 3 9 48732 23 Olympia Lorſch 22 10 3 9 852 Olympia Lampertheim 22 10 2 10 6444 22 Alemannia Worms 22 9 4 9 5452 22 Spogg. Arheilgen 22 9 3 10 404 SV. Horchheim 22 9 3 10 42:59 21 Norm. Pfiffligheim 22 7 ͤ n di Sportverein Münſter 22 5 4 13 29:52 14 Haſſia Dieburg 22 d JC. Kaiſerslaulern Weſipfalzmeiſler C. Rodalben— VfR. Kaiſerslautern 34 Reichsbahn K'lautern— 1. FC. K'lautern 0:5 Pfalz Pirmaſens— Kammgarn K'lautern 41 FC. Rodalben— 1. Fc. Kaiſerslautern 01 SC. Kaiſerslautern— VfR. Kaiſerslautern 20 Die Oſtertage haben auch im Weſtpfalzkreis den Meiſter gebracht, 1. FC. Kaiſerslautern hat durch ein beſſeres Torverhöltni das Ziel vor dem VfR. Kaiſerslautern erreicht. Während aber der 1. FC. ſeine beiden letzten Spiele ge⸗ wann, verlor der VfR. ſein letztes Spiel gegen gen SC. Kaiſerslautern, der ſo dem 1. FC. Kai⸗ ſerslautern den Weg frei machte. Der Schlußtabellenſtand an der Spitze: 1. FC. Kaiſerslautern 22 71:18 32 Vg Kaiſerslautern 22 65.31 32 05 Pirmaſens 22 57:42 29 VfL. Homburg 22 43:89 24 Kadſpori- Auftakt Löber gewann Berlin-Leipzig Das reichsoffene Straßenrennen Berlin —Leipzig gelangte traditionsc mäß am erſten Oſtertag über 151,6 Kilometer zum Austrag. Das ſchlechte Wetter erſchwerte den Fahrern ihre Aufgabe, zudem herrſchte noch ſtarker Ge⸗ genwind. Die Malleute hatten drei Minuten Vorgabe gegen die B-Gruppe bereits nach 50 Kilometern aufgeholt. Dann erfolgten immer wieder neue Vorſtöße und bald war die Kopf⸗ gruppe geſprengt. Eine geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke hinter Wittenberg brachte aber das Feld wieder vollkommen zuſammen. Erſt 40 Kilometer vor dem Ziel hatten ſich Schulze⸗ Chemnitz, Irrgang-Berlin und Brandenburgs Gaumeiſter Herbert Schmidt ſowie der ehema⸗ lige Frankfurter Löber(Schweinfurt) frei⸗ gemacht. Schulze und wenig ſpäter 1 Irr⸗ gang konnten das Tempo nicht mehr halten, ſo daß Schmidt und Löber allein dem Ziele zu⸗ ſtrebten. Im Endſpurt ſiegte dann Löber in 4:41:34,3 vor dem Brandenburger. Ergebnis: 1. Löber⸗Schweinfurt 4:41:34, 3, 2. Herb. Schmidt⸗Berlin dichtauf; 3. Reichel⸗ Leipzig 4:42:05; 4. Schild⸗Chemnitz; 5. Groß⸗ Chemnitz; 6. Kühn⸗Chemnitz; 7. Steinkrauß⸗ Berlin(1. B.⸗Fahrer), alle dichtauf; 8. Gänß⸗ ler⸗Chemnitz 4:45:02; 9. Hackebeil⸗Chemnitz' 10. Meyer⸗Chemnitz dichtauf.. Gr aippe C: 1. Rühlino⸗Leirzig 4:44:00; 2. Panke⸗Berlin; 3. Müller⸗Berlin, dichfauf. Meße in Paris überlegen Zum letzten Male vor ſeiner freiwilligen, zwei Monate dauernden Ruhepauſe ging am Oſterſonntag der deutſche Stehermeiſter Erich Metze auf der Pariſer Buffallobahn an den Start. Metze befand ſich in hervorragender Form, er gewann den erſten 50 Kilometer⸗Lauf ſicher vor Aug. Wambſt und Paillard und wurde im zweiten von Paillard nur um 20 Me⸗ ter geſchlagen. Der Geſamtſieg des Deutſchen ar damit geſichert. Rundſunk- Programm Mittwoch, den 31. März. Deutſchlandſender. 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Konzert. 9.40: Kleine Turnſtunde für die Hausfrau. 10.30: Fröh⸗ licher Kindergarten. 11.30: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 19.45: Nachrichten. 14 Allerlei— Von Zwei bis Drei! 15: Wetter. 15.15: Eine kleine Tanzmuſik. 15.45: Von neuen Büchern, Bergſteiger und Bergſteigerbücher. 16: Mu- ſik am Nachmittag. 18: Zeitgenöſſiſche Muſik. 18.20: Der Dichter ſpricht— Karl Heinrich Waggerl lieſt aus eigenen Werken. 18.40: Sportfunk. 19: Und jetzt iſt Feierabend! 19.45: Deutſchlandecho. 20: Kernſpruch. 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45: Karl Böhm disigiert. 22: Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Wir bitten zum Tanz! 0 Frankfurt. 6: Mahnung. 6.30: Konzert. 8.05: Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.80: Werbekonzert. 11.15: Hausfrau, hör' zu! 11.40: Frankfurt: Gaunachrichten. 11.50: Landfunk: Bäuerin am Werk!— Große Wäſche im Bauernhaus. 12: Muſikaliſche Kurzweil. 14.10: Be⸗ liebte Kapellen und Soliſten 15.15: Volk u Wirt⸗ ſchaft. Worüber man heute ſpricht! 15.30: Jung⸗ mädel, was haſt du erlebt? 16.30: Unterhaltungs- konzert. 17.30: Sport zeitgemäß belauſcht. Sport⸗ ſchäden und ihre Verhütung. 18: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 19.45: Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 19.55: Wetter 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45: Italieniſches Meiſterkonzert 22: Zeit. 22.15: Nachrichten aus dem Sendebezirk 22.20: Das große Los! 22.30: Kammermuſik. 23: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24—02: Nachtmuſik Stuttgart. 6: Choral. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.05: Wetter, Bauernfunk. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſi⸗ kaliſche Frühſtückspauſe. 9 30: Verkehrsſchulung des Kleinkindes. 11.30: Für dich, Bauer! 12: Muſikal. Kurzweil 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 16: Bunte Muſik am Nachmittag. 17: Werkpanſe! 17.30: Zwiſchenmuſik. 17.50: 10 Minuten Deutſch. 18: Sin- gendes klingendes Frankfurt. 19:„'s Leckerle und ſein Volk“. 19.452 Aus dem Frauenzimmerlexikon 1737. 20; Nachrichten. 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45: Konzert. 22: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport. 22.20: Das Große Los! 22.30: Hans⸗ Ganſſer⸗Stunde. 23: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24—02: Nachtmuſtik. eee eee e ee eee ee, ee ——— —— r K 8 13 5 (5. Fortſetzung) Jim weckte ſie und ſteckte eine der beiden Papierlaternen an, die ein fahlgelbes Licht verbreitete. „Ah, Jim.“ 5 Die Katze gähnte und rieb ſich die Augen. Und ſchnellte plötzlich hoch wie eine richtiggehende Katze. In ihren dunk⸗ len, leicht mandelförmig geſchnittenen Augen miſchte ſich Erwartung und Gier zu einem unſteten Geflacker. „Haſt du's mitgebracht?“ „Sonſt wäre ich wohl kaum da. Oder bildeſt du dir ein, ich bummle zum Vergnügen in dieſer vermaledeiten Gegend herum?“ g „Wieviel?“ „Wirſt wohl wiſſen, wieviel dir der Herr zugeſagt hat.“ 8 Die Katze ſtieß einen gurgelnden Kehllaut aus und räkelte ihren geſchmeidigen, ſchlanken Jungenkörper. Die Bewegung hatte etwas unverkennbar Raubtierhaftes an ſich. Der Name paßte ausgezeichnet für dieſen Miſchling. Sein Vater war ein europäiſcher Sträfling und ſeine Mut⸗ ter Mongolin. Die ſchlechten Eigenſchaften beider Raſſen vereinigte er in vollendetem Maße in ſich. „Tauſend Dollar. Gute amerikaniſche Dollar. Gib her. Jimmy!“ „Laß dir Zeit, der Herr hat dir zweihundert zugelegt, weil du alles ſo fein gedreht haſt auf dem Waſhington'. Er will genaueres darüber wiſſen. Pack aus, Katze!“ „Ich will erſt die zwölfhundert Dollar ſehen, nur ſehen. Zeig ſie mir.“ 5 Jim zog ein Bündel Banknoten aus der Taſche und fuchtelte damit dem Jungen vor dem Geſicht herum. „Hier, du kleine Beſtie. Nun aber los! War wohl ver⸗ teufelt kitzlig, die Geſchichte?“ „Keine Spur. Die Alte...“ „Ach was, die Alte,“ unterbrach ihn Jim.„Das iſt ſelbſtverſtändlich keine Kunſt geweſen. Aber die Junge.“ „Die habe ich in der erſten Sekunde klein gekriegt.“ „Oho!“ „Gar nichts oho! In ſolchen Fällen kommt es immer nur auf die erſte Sekunde an, auf die Ueberraſchung, verſtehſt du. Stell dir mal vor, du wäreſt ein junges, hübſches, wohlerzogenes Mädchen, das friedlich in einer Kabine auf einem Luxusdampfer ſchläft. Na und während du ſo ſchläfſt und an nichts denkſt, wachſt du plötzlich auf, weil je⸗ mand das Licht angedreht hat und es mit einem Mal hell geworden iſt. Du ſchauſt und vor dir ſteht, wie aus der Verſenkung aufgetaucht, die Katze und hält dir einen Browning unter die Naſe. Was würdeſt du ſagen?“ „Taxiere, daß ich ſagen würde: Nimm dein Schießeiſen weg, du Idiot.“ Die Katze lachte. „Menſch, was biſt du vergeßlich. Du ſollſt dir doch vor⸗ ſtellen, daß du ein junges Mädchen biſt.“ „Ach ſo. In dieſem Falle taxiere ich, daß ich am ganzen Körper zittern und beben und das Maul halten würde.“ „Richtig. Genau ſo hat es die Junge gemacht. Und dann habe ich ihr den Brief des Herrn diktiert.“ „Und ſie hat ohne mit der Wimper zu zucken pariert?“ „Na ja, was man ſo ohne mit der Wimper zu zucken heißt. Manchmal mußte ich ſchon nachhelfen, mit dem Browning. Brenzlich wurde es eigentlich nur einmal, als ſie die Stelle ſchreiben ſollte, daß ihr die Alte ihren Schmuck vererbt. Da hat ſie die Feder hingeworfen und geſtreikt. Aber der Herr hat das vorausgeſehen und mir eine Ab⸗ ſchrift vom Teſtament der Alten mitgegeben. In dem ſteht es auch, daß ſie ihr im Fall ihres Todes den Schmuck ver⸗ macht. Ich habe ihr das geſagt und ihr gut zugeredet, mit dem Browning. Aber es hat nichts geholfen. Ich ſchreibe das nicht. Sie können mit mir machen, was Sie wollen! Mein liebes Fräulein, habe ich ihr geantwortet, Sie gefal⸗ len mir mit jeder Minute mehr, wenn Sie mir die Erlaub⸗ nis dazu geben— da hat ſie aber auch ſchon den Feder⸗ halter in der Hand gehabt und alles war all right.“ „Ja und hernach, als du weg warſt? Da ſetzten doch die Schwierigkeiten erſt ein. Das will der Herr genau wiſſen. Wie du es fertig gebracht haſt, daß ſie nach deinem Ver⸗ ſchwinden nicht ſofort Radau ſchlug.“ Die Katze kniff die Augen zuſammen und verzog den Mund zu einem breiten Grinſen. „Nichts einfacher als das. Du darfſt eines nicht ver⸗ geſſen. Die Junge hat den Brief geſchrieben. Auf meinen Rat zwar mit verſtellter Handſchrift, aber ſo etwas läßt ſich kinderleicht herausbringen. Nehmen wir alſo an, ſie ſchlägt Lärm— was paſſiert?“ „Das Mädel erzählt den Hergang und du wirſt geſucht.“ „Stimmt, aber nicht gefunden.“ „Auf einem Dampfer? Junge, Junge...“ „Verlaß dich darauf, Jimmy, ſie hätten mich nicht ge ⸗ funden. Nur Eſel werden gefunden, die ſich in ausgefallene Schlupfwinkel verkriechen, unter Kohlen, im Schornſtein, zwiſchen Maſchinen und was weiß ich ſonſt noch alles. Wer zuſammengerollt, wie eine Katze, im Klubſofa des Kapi⸗ täns liegt, zwiſchen den Federn natürlich, nicht oben, den fin⸗ det niemand. Weil nämlich niemand auf die geniale Idee kommt, beim Kapitän zu ſuchen. Außerdem hat dieſes Ver⸗ ſteck die große Annehmlichkeit, wenn der Kapitän weg iſt und fein ſäuberlich hinter ſich abſchließt, kann man ſich frei bewegen.“ „Junge, du biſt ein Teufelskerl.“ EIN KRIMINAL- ROMAN VON FRITZ STRAUSS a„Alſo, was paſſiert?— Die Polizei ſtürzt ſich ſofort wie ein Habicht auf dieſen Fall. Tatbeſtand, ſo und ſo und ſo — funktioniert alles prima. Fehlt nur noch der Veranſtal⸗ ter des Unternehmens. Fehlt, iſt nicht aufzufinden, iſt um alles in der Welt nicht aufzufinden— auf einem Dampfer, verſtehſt du? Inzwiſchen hat längſt einer den Briefſchwin⸗ del ausgeknobelt und der berühmte Unbekannte iſt fertig. Die Blauen ſchmunzeln.„Holla, mein Fräulein, ſo einfach iſt es doch nicht, die Polizei an der Naſe herumzuführen. Rin ins Kittchen.— Das habe ich dem Mädchen Punkt für Punkt vorgerechnet. Sie iſt verdammt klug und hat ſich entſprechend verhalten.“ „Klug heißt du das? Sag doch lieber borniert. Eine kluge Perſon hätte dir erwidert: Wir befinden uns auf einem Dampfer und da Sie ſich nicht unſichtbar machen können, wird man Sie finden.“ „Das hat ſie auch getan. Aber ich habe ihr erklärt, man wird mich nicht finden, weil ich unter dem Schiffsperſonal eine namhafte Perſönlichkeit habe, die mich ſchützt. Sonſt würde ich ſolche Scherze nicht riskieren. Außerdem gehe ich eher noch über Bord, als daß ich mich faſſen laſſe und werde beſtimmt nicht ertrinken. Aber wie geſagt, das kommt nicht in Frage. Das hat gewirkt, Jimmy.“ „Wie hat ſich die Polizei der Sache gegenüber ver⸗ halten?“ „Ganz nach Wunſch zunächſt. Jetzt allerdings hat man ſie geklappt.“ „Geklappt?— Die Junge?“ „Die Alte können ſie wohl nicht mehr gut klappen.“ „Menſch, woher weißt du das?“ „Aber Jimmy, ich habe dir doch eben erzählt, daß ich im Klubſofa des Kapitäns mein Wigwam aufgeſchlagen hatte. Das ganze Verhör hat ſich nach der Ankunft des Dampfers in der Wohnkabine abgeſpielt. Mac Town hat dem Mädel auf den Kopf zugeſagt:„Sie haben dieſen Brief ſelbſt geſchrieben.“ „Und ſie?“ i „Hat es beſtätigt. War das Vernünftigſte, was ſie machen konnte.“ „Ja zum Teufel, was hat dann das ganze Affentheater für einen Wert gehabt? Wozu überhaupt dieſe alberne Briefkomödie?“ „Da mußt du den Herrn ſelbſt fragen. Der hat alles ſo angeordnet.“ „Das koſtet dem Mädel den Kragen.“ „Unſinn. Der Herr iſt doch kein Stümper.— Aber nun Schluß, Jimmy! Gib mir das Geld, ich will weiterpennen.“ Jim legte zwölf Hundertdollarſcheine in die Hände der Katze und verließ das Haus Tſchai⸗Fu⸗Sengs.— Mit Mac Towns Nachtruhe war es nach der Lautſpre⸗ cheraffäre zunächſt vorbei. Er ließ ſich von Francis einen ſtarken Mokka brauen und forſchte unter Ausſchaltung aller Privatgefühle nach dem Kernpunkt dieſer myſteriöſen An⸗ gelegenheit. Nicht die Perſon des Unbekannten, der ſich nun ſchon zum zweitenmal mit ihm in Verbindung geſetzt hatte, beſchäftigte ihn. Die war vorerſt noch unweſentlich und in viel zu vages Dunkel gehüllt, als daß ſich ein Ver⸗ ſuch, ihrer habhaft zu werden, lohnte. Weſentlich waren lediglich die Beweggründe ihrer Handlungsweiſe. Ueber die entſchleierten Motive führt der Weg zu dem geheimnisvollen Gegenſpieler. Der Zweck an ſich, alſo gewiſſermaßen der Urzweck, den dieſer Anonymus verfolgte, lag klar. Mac Towns Arbeit und mit ihr die Arbeit der Polizei ſollte zum Scheitern gebracht werden.„Den Fall Gladſtone wer⸗ den Sie nie aufklären.“ Darum dreht ſich alles. Eine Tat⸗ ſache, gewiß, aber eine ſolche, mit der in der Folgezeit nicht ſonderlich viel anzufangen iſt. Das wäre ein ſchlechter Taktiker, der ſich bei der Durchführung einer Gegenaktion nur immer mit Täuſchungsmanövern begnügte. Eine raffi⸗ nierte Verſchmelzung von wahren und falſchen Angaben, das führt irre, erſchwert die Kontrolle, macht ſie in man⸗ chen Dingen überhaupt unmöglich und bringt den anderen in ohnmächtige Wut und Verzweiflung. Und dieſe Taktik verſteht der unbekannte Drahtzieher meiſterhaft.„Mrs. Gladſtone wird den amerikaniſchen Boden nicht mehr be⸗ treten,“ ſo lautete der letzte Satz ſeines Briefes. Und es ſtimmte.„Miß Bird iſt unſchuldig“ beliebte er ſoeben durch den Lautſprecher zu verkünden. Stimmt das auch oder ſtimmt es nicht? „Francy!“ Francis, die ſtill ihrem Mann gegenüber ſaß und ihm unauffällig ſachte die leer getrunkene Taſſe füllte, hob warm den Blick zu ihm. „Armer Jonny, mußt du dich ſo mit der ekligen Ge⸗ ſchichte herumquälen.“ „Das iſt nun mal nicht zu ändern. Schadet nichts. Ge⸗ hört zum Beruf. Aber du, Francy, du mußt ja todmüde ſekn. Willſt du dich nicht lieber ſchlafen legen?“ „Meine Müdigkeit iſt wie weggeblaſen. Ich bin hell⸗ wach.“ „Um ſo beſſer, dann hör zu!“ Er entwickelte ihr in kurzen Umriſſen ſeine Gedanken⸗ gänge. Sie nickte hin und wieder mit dem Kopf und meinte nachdem er geendet 8 Urhebertechtsschutz duch Verlagsanstalt Manz, München „So ungefähr habe ich mir die Sache auch zurechtgelegt.“ „Gut, dann beantworte mir die Frage: wäre es dir vom tein kriminaliſtiſchen Standpunkt aus lieber, wenn Ethel Bird unſchuldig oder ſchuldig wäre?“ „Es wäre mir lieber, wenn ſie unſchuldig wäre.“ „Hm, warum?“ „Weil dadurch der Fall Gladſtone in ſich geſchloſſener würde, nicht mehr ſo zerſplittert, am liebſten würde ich ſagen, ſo widerſinnig dezentraliſiert. Man begreift nicht recht, was unſer anonymer Freund mit der ganzen Sache zu tun hat, wenn Ethel Bird tatſächlich ſchuldig iſt. Will er ſie retten? Das reimt ſich mit ſeinem Brief nicht zuſam⸗ men. Dadurch hat er doch gerade das Unheil über ſie heraufbeſchworen. Ohne ſeine Behauptung, Mrs. Gladſtone betritt den amerikaniſchen Boden nicht mehr, wäreſt du niemals mit Irving bei der Landung des Dampfers zu⸗ gegen geweſen.“ „Sehr richtig.“ „Ethel Bird hätte alſo ungehindert verſchwinden kön⸗ nen. Nehmen wir hingegen an, das Mädchen iſt unſchuldig, dann bekommt der Fall gleich ein anderes Geſicht. Wir haben anſtatt der bisherigen Annahme ſo gut wie ſicher den Beweis, daß beide Verbrechen zuſammenhängen.“ „Und können die Täter als die ausführenden Organe eines Weſens anſprechen, das gegenwärtig in unſerer Rech⸗ nung noch das unbekannte K darſtellt. Vielleicht identiſch iſt mit unſerem Anonymus.“ „Ja, Jonny, ſo meine ich es.“ „Deine Auffaſſung hat viel für ſich. Sie iſt vor allem logiſch ſtichhaltig, aber ſie hat einen Haken. Die ſchwer⸗ wiegenden Verdachtsmomente gegen Nelly und Ethel Bird laſſen ſich nicht einfach mittels einer Handbewegung aus der Welt ſchaffen.“ „Freilich nicht. Du kannſt Sie nur durch andere, noch . entkräften, die du allerdings erſt ſuchen mußt.“ „Das will ich auch tun, Francy. Zuvor aber lege ich mich noch ein paar Stunden aufs Ohr.“ „Ich auch,“ lächelte Francis und unterdrückte mühſam ein Gähnen. Die Schweſtern. Der nächſte Tag. Acht Uhr morgens. Polizeiinſpektor Irving muſterte noch im Stehen die eingelaufene Poſt, als ihm Miß Nelly Bird gemeldet wurde, die ihn in dring⸗ licher Privatangelegenheit zu ſprechen wünſchte. „Vorlaſſen!“ befahl er kurz und ging der Eintretenden ein paar Schritte entgegen. „Sie kommen wegen Ihrer Schweſter Ethel? Eine böſe Geſchichte! Verlieren Sie den Mut nicht, ich hoffe zuver⸗ ſichtlich, daß ſich in Bälde alles zum Guten wendet und 580 Schweſter den Beweis ihrer Unſchuld erbringen ann.“ „Gott gebe es, Mr. Irving. Erſt dieſe Aufregung mit Gladſtone und nun auch noch dies. Es iſt entſetzlich für das arme Kind. Sie braucht unbedingt einen Troſt. Des⸗ halb möchte ich Sie um die Erlaubnis bitten, Ethel ei halbes Stündchen beſuchen zu dürfen.“- Der Inſpektor ſtrich ſich nachdenklich das Kinn. „Sein dürfte es nicht, aber ich nehme es auf meine Kappe.“ Der Poliziſt, den Irving beauftragte, ſie in einer hal⸗ ben Stunde wieder abzuholen, führte Nelly Bird durch eine Flucht von Gängen nach dem linken Flügel des Po⸗ lizeigebäudes. Vor einer mit Nummer 21 verſehenen Türe machte er halt, klopfte— bekam keine Antwort und ſchaute durch das kleine Schiebefenſter ins Innere der Zelle. „O Gott, es wird doch kein Unglück geſchehen ſein!“ rief Nelly, durch das Stillſchweigen der Schweſter aufs höchſte erſchreckt und von böſer Ahnung befallen. „Sie ſchläft,“ beruhigte ſie der Poliziſt und ſchloß die Tür auf. Miß Bird betrat eine der zweifellos„komfortabelſten“ Einzelzellen, die mit Tiſch und Stuhl ſchon eher einem kleinen Zimmer glich. Sie hätte ſogar die Bezeichnung „freundlich“ verdient, wäre nicht ihre ungünſtige Lage nach einem Hof hinaus geweſen, deſſen hohe Mauern die Lichtzufuhr ſtark beeinträchtigten und den Raum in ſchat⸗ tenhaftes Düſter hüllten. N Im Augenblick, da der Poliziſt von außen den Schlüſſel wieder umdrehte, breitete Ethel, die in völlig wachem Zu⸗ ſtand vor ſich hingrübelte, beide Arme aus. „Nelly!“ „Ethel!“ a Tiefbewegt hielten ſie ſich umſchlungen. Das ſtumme Spiel ihrer Hände, die in zitternder Liebkoſung über die Schultern hinglitten, verriet deutlicher, als es jemals Worte vermocht hätten, die ſeeliſche Erſchütterung der Schweſtern. f Nelly, die reſolutere, löſte ſich aus Ethels Arm und ſtrich ihr das Haar aus der Stirne. „Was mußt du gelitten haben, du Aermſte!“ „Dieſe Nacht— entſetzlich...“ Wie im Traum ſprach ſie es vor ſich hin. Dann, als begriffe ſie plötzlich die Seltſamkeit des ſchweſterlichen Beſuches an dieſem Ort, fragte ſie erſtaunt: (Fortſetzung folgt) 2 et 10 il 5 . 15 0 1 N 5 9 ſe 1 Bekanntmachungen Orisgruppe der N. S. H. A. Kiernheim YS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. 2 Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Teilnahme am Reichsparteitag 1937 Wer von den Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleitern am diesjährigen Reichsparteitag in Nürnberg teilnehmen will, wolle ſich am Donnerstag, 1. April, abends zwiſchen 8—9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle bei Pg. Braun perſönlich melden. Die bei den Zellen⸗ leitern ſchon erfolgten Anmeldungen ſind an dieſem Abend gleichfalls zu erledigen und die betr. Anmelder von ihnen zur feſtgeſetzten Zeit in die Parteidienſtſtelle zu beſtellen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Aeichsluftjchutzbund 8 Gemeindegruppe Viernheim Heute abend 8 Uhr: Beginn des neuen Aus⸗ bildungskurſes für Hauswarte. Auf dem Büro erwarte ich heute abend alle Untergruppenführer, Rechnungsführer und Karteiwart. Der Gemeindegruppenführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. März 1937 Anſer Tagesſpruch Ein gütiges Wort in das Herz voll Qual wirkt wie ein leuchtender Sonnenſtrahl. * Nacſi dem Feat Nun iſt das diesmal ſo zeitige Oſterfeſt vorüber, auf das ſich alle Menſchen ob des Lenzglückes, das immer mit ihm verbunden iſt, ſo freuten. Aus trüben Regentagen und grauer Wolkenſtimmung war doch noch ein ſonniges Feſt geworden, das unſere Erwartungen hin⸗ ſichtlich des Wetters zwar nicht vollſtändig, doch mindeſtens halbwegs erfüllte. Wollte der März gut machen, was er alles verſündigt! Am 2 Feiertag herrſchte ſchönſtes Feſt⸗ wetter. Licht und warm flutete die Sonne her⸗ nieder; mochten auch dann und wann graue Wolken am Himmelsdom entlang wandern und teilweiſe auch die Sonne gar verhüllen, ſie konnten dem Frühlingstag keinen Abbruch tun. Froher waren die Menſchen als am Alltag. Sie zogen in Scharen hinaus in die Lenznatur. Sie erlebten das Oſterwunder. Früh ſchon in den Kirchen, wo die Gläubigen die Botſchaft von der Auferſtehung hörten. Auch in den Familien gab es nach den Vorbereitungen am Vorabend allerlei Ueberraſchungen, faſt wie vor Weihnachten. Iſt Oſtern doch das Feſt der „kleinen Geſchenke“. Man wollte einander eine Freude machen. Und aus den mit grünem Papiermoos gezauberten Neſtern wurden bunte Eier, Häschen und Kükchen hervorgeholt. Schon auf dem Frühſtückstiſch mußten kleine Haſen zwiſchen Oſtereiern ſitzen, und mit be⸗ ſonderem Genuß haben wir das ſchöne bunt⸗ gefärbte richtige Oſterei aufgeſchlagen! Und wir freuten uns alle darauf, denn Oſtern iſt ja ein Freudenfeſt. 5 Am Nachmittag zogen Hunderte zu dem tra⸗ ditionellen Oſterſpaziergang ins Freie. Die Siedlung in der Wormsheck, deren Häuſer zum Teil ſchon bewohnt ſind, war das Ziel vieler, andere ergingen ſich auf der Lorſcher⸗ ſtraße auf den Wegen am Walde entlang. Scharen von Menſchen zogen auch zum Fried⸗ hof, der in einen Blumengarten verwandelt ſchien, der mit ſeinem reichen Blütenflor, ſei⸗ nen Tulpen, Hayzinthen, Narziſſen, Krokus und Primeln auf den Gräbern Zeugnis ab⸗ legte von der Liebe und Treue, die man den verſtorbenen Angehörigen an ihren letzten Stätten entgegenbringt, gerade an Oſtern. Hell funkelten die Sterne am Abend und verhießen auch einen zweiten Oſtertag mit Sonnenglanz und Frühlingswärme. War der Vormittag nach froſtigem Morgen, ſonnig und ſchön, ſo enttäuſchte der Nachmittag, das mö⸗ gen wohl alle Spaziergänger empfunden haben. Man ſuchte Schutz vor dem rauhen Nordoſt⸗ wind. Beſonders rege entfaltete ſich der Ver⸗ kehr mit Kraftwagen und Motorrädern, die zu Hunderten die Umgehungsſtraße und un⸗ ſeren Ort paſſierten. Gegen Abend füllten ſich die Gaſtſtätten, von denen manche einen ſehr guten Tag hatten und ſicherlich auch für die⸗ ſen„praktiſchen Oſterhaſen“ Verwendung ha⸗ ben. In den Gaſtſtätten machte man ſich's gemütlich, die Menſchen rückten in der Feſt⸗ tagsfreude enger zuſammen. So rief am 2. Feiertagmorgen Ortsgruppenleiter Franzke die „Alten der Partei“ zu einer frohen Stunde in den„Storchen“. Man freute ſich in echt kameradſchaftlichem Geiſte und gab Erinnerun⸗ gen aus der Kampfzeit wieder.— An den Abenden füllten ſich die Kinos und Tanzſtät⸗ ten, wie auch die„Kraft durch Freude“-Ver⸗ anſtaltung, die am erſten Feiertag im„Frei⸗ ſchütz“ ſtattfand, bei ſtarkem Beſuch einen glänzenden Verlauf nahm. Im übrigen verliefen die Feiertage ver⸗ hältnismäßig ruhig. Alle nahmen an den Feſt⸗ tagen teil, ob im Familien-, Freundes⸗ oder Kameradenkreiſe, und mit neuer Kraft gehen wir nun an die Arbeit und an die Pflichten heran, die der Alltag von uns fordert. Oſtern 1937 mit dem ent frühen Termin iſt vorüber. Er bleibt im laufenden Jahrzehnt der einzige, wie er es auch im vorigen Jahr⸗ zehnt geweſen iſt(1921). Den ſpäteſten Ter⸗ min in dieſem Jahrzehnt brachte das Jahr 1935, in welchem Oſtern auf den 21. April fiel. 1940 fällt Oſtern ſchon auf den 24. März, was ſeit dem Jahre 1799 nicht mehr dageweſen iſt. Und im Jahre 1943 fällt dann Oſtern ſogar auf den ſpäteſten überhaupt mög⸗ lichen Termin, den 25. April. Dieſer ſeltene Fall ereignet ſich in jedem Jahrhundert nur einmal. Er iſt eingetreten in den Jahren 1666, 1734, 1886. Die nach uns kommen, müſſen von 1943 bis 2038 warten, bis ſie wieder einen ſo ſpäten Oſtertag erleben können. ** LuftſchutzAusbildungskurſe! Heute abend beginnt der 6. Kurſus für Hauswarte. Alle vom Polizeiamt beſtellten Volksgenoſſen müſſen pünktlich in der Luft⸗ ſchutzſchule ſein.(Siehe NS.⸗Nachrichten). Neue Jugendherberge im Gau Durch das Entgegenkommen des Bürger⸗ meiſters von Katzenelnbogen wurde es dem Reichsverband für Deutſche Jugendher⸗ bergen, Landesverband Rhein-Main, ermög⸗ licht, im dortigen Schloß eine Jugendherberge mit 150 Betten einzurichten. Die günſtige Lage der Stadt Katzenelnbogen, wie auch das bisherige Fehlen einer Jugendherberge im nördlichen Taunusgebiet werde dazu beitragen, daß die Jugendherberge einen ſtarken Wan⸗ derverkehr nach dieſer Gegend ziehen wird. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der N SV.! 2 In Viernheim tagten bie Alten der NS dA. Es iſt was Eigentümliches, Erhebendes, wenn ſich alljährlich in München, der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung, die alte Garde um den Führer ſchart, um Wiederſehen zu feiern und Kampferlebniſſe auszutauſchen. In München, der Stadt, von der der Ruf des Führers nach einer deutſchen Schickſalsgemeinſchaft ausging, wird dann immer am beſten ſichtbar, was die Idee des Führers vermochte. Dort ſitzen ſie beiſammen aus verſchiedenen Gauen, Reli⸗ gionen, Ständen, Berufen und allen ſonſtigen Lebenslagen; dort ſind ſie nur eins, eine verſchworene Kampfgemeinſchaft um ein na⸗ tionalſozialiſtiſches Deutſchland. Solange ſie die Schöpfung am Leben läßt, werden ſie wieder und immer wieder zuſammenkommen, bis der⸗ einſt der letzte Mann eingehen wird, nach Wallhall; der letzte von denen, die das Fun⸗ dament zur Wiedergeburt Deutſchlands ſchu⸗ fen. Solange in Deutſchland ſtarke Geſchlech⸗ ter leben werden, werden ſie reden von den Männern, die Gut und Blut, Familie und Exiſtenz darangeben, um das deutſche Volk vor dem Untergange zu retten. Wie in München der Führer ſeine alte Garde ruft, ſo rief auch Ortsgruppenleiter Franzke in den Morgenſtunden des zweiten Oſterfeiertages ſeine alten Kampfgenoſſen zu⸗ ſammen. Der Zuſammenkunft ging eine Grup⸗ penaufnahme in der Schillerſchule voraus, wozu ſich auch die Alten vom Militär, von auswärtigen Wohnorten und Arbeitsplätzen eingefunden hatten. Anſchließend begaben ſcch alte in das Nebenzimmer des Gaſthaus zum „Storchen“. Froh und Geſellig ſaßen ſie bei⸗ ſammen, die Männer, die das Band der Kampfgemeinſchaft feſt umſchlungen hält, die gleichen Männer, die in Aemtern, Berufen und ſonſt im Leben auch einmal aufeinander⸗ prallen. Im Kampfe mit Hitler ſind ſie alle wieder eins, gerade ausgerichtet, heute wie früher. Man ſieht die Geſichter der SS., als ob ſie noch nicht älter geworden wären, die der SA. blitzend wie einſt, an ihre Erlebniſſe denkend. Man ſieht Franzke mit ſeinen beiden Amtsvorgängern Winkenbach und Müller, die anderen Männer der erſten Tage, Hofmann, Adler, Riehl, Kühlwein, Winkler, Falter⸗ mann; ſogar der alte Merkel iſt gekommen. Kreiskaſſenwart Schweigert kam trotz dringen⸗ derer anderer Verpflichtungen. In einer Anſprache brachte der Ortsgrup⸗ penleiter zum Ausdruck, daß es nötig ſei, ſich in gewiſſen Abſtänden zuſammen zu finden und daß er ſich immer freue, die Alten bei⸗ en zu ſehen, die nach Maßgabe ihrer Aemter und Berufungen, ſonſt getrennt ihre Obliegenheiten verrichten. Am Schluſſe ſeiner Begrüßungsanſprache gedachte er der toten Kameraden, wozu ſich alle Anweſenden zu ſtillem Gedenken von den Sitzen erhoben. Im weiteren Verlauf der Zuſammenkunft ſprach auch Pg. Winkenbach und gab ſei⸗ ner beſonderen Freude darüber Ausdruck, bei ſeinem Heimaturlaub auf eine Stunde bei den alten Kampfgenoſſen weilen zu können. SS.⸗ Unterſturmführer Schneider ermahnte die Alten, immer die gleichen zu bleiben und ſich ſelbſt nur ſo einzuſchätzen, als man für Füh⸗ rer und Bewegung tätig war. Nach frohen Kampfliedern und Erzählungen aus der Kampfzeit, klang die Zuſammenkunft mit ei⸗ nem„Sieg⸗Heil“ auf den Führer aus. eee ee eee Durchführung von Schulungs⸗ kurjen der DA Die Deutſche Arbeitsfront hält auch über kommenden Sommer wieder zwei Schulungs⸗ kurſe für Buchführung durch, die von einem Weinheimer Handelslehrer durchgeführt wer⸗ den. Die Gelegenheit, am Orte ſolche Kurſe beſuchen zu können, ſollte beſonders von den jungen Leuten,(kaufm. Lehrlinge uſw.) aus⸗ genützt werden, umſo mehr, da für die Zu⸗ kunft bei der Handelskammer nach Abſchluß der Lehrzeit eine Prüfung abzulegen iſt, in der neben anderem Fachkundlichem auch Fra⸗ gen über Buchführung behandelt werden. Da den meiſten kaufmänniſchen Lehrlingen in klei⸗ nen Geſchäften keine Gelegenheit geboten iſt, ſich mit Buchführung und Buchführungsarten vertraut zu machen, wird dieſe Gelegenheit des Kursbeſuchs beſonders empfohlen. Im Anfängerkurs werden gelehrt: Geſetz⸗ liche Vorſchriften zur Buchführung(HGB.) Inventar und Bilanz, Eröffnungs⸗, Betriebs⸗ Abſchlußbuchungen, verſchiedene Geſchäfts⸗ gänge mit zunehmender Schwierigkeit, Er⸗ leichterung der Buchführung, Bilanztabelle. Aber auch denen, die den abgeſchloſſenen Buchhaltungskurs für Anfänger beſucht ha⸗ ben, ſowie auch Perſonen vom Fach, wird Ge⸗ legenheit geboten, ihre Kenntniſſe durch neue Buchführungsmethoden zu erweitern bzw. alte Kenntniſſe aufzufriſchen. Auch dieſer Kurs wird in Form von Vorleſungen und praktiſchen Erläuterungen auf kameradſchaftlicher Baſis durchgeführt. Der Plan für dieſen Kurs: Bankbuchhaltung, Fabrikbuchhaltung, Kom⸗ miſſionsgeſchäfte, Abſchluß OF G., Gmbh., AG., Durchſchreibebuchführung, Grundzüge der Bilanzlehre(Bilanzaufſtellung, Wertan⸗ ſätze in der Bilanz, Abſchreibungen, Bilanz⸗ kritik). Allgemeine Ausſprache. Die Kurſe, die ſchon Anfang April begin⸗ nen, bedingen baldige Anmeldung und zwar auf der Geſchäftsſtelle der DA F., woſelbſt auch die Anmeldekarten erhältlich ſind. Die Kurſe werden einmalig in der Woche, Diens⸗ tags oder Freitags abgehalten(nach Wunſch), abends von 8—10 Uhr und umfaſſen ca. 16 bis 20 Abende. Das Honorar für den Buch⸗ führungskurs für Anfänger beträgt RM. 6.— und für den„Buchführungskurs für Fort⸗ geſchrittene“ RM. 8.—. Nichtmitglieder der DAF. haben einen 50 prozentigen Aufſchlag zu zahlen. Der Ortsberufswalter. YYY// æęꝓꝙęꝓPPCTCTTTTTTTT Die NS.⸗Preſſe vermittelt Dir das Weltge⸗ ſchehen— Deine Heimat— beſtelle ſie alſo ſofort! YYY ęꝙęꝗꝙ/̃ꝶͤ Wiederjehenszeier der ehem. 115er am 31. Juli u. 1. Auguſt 1937 in Darmſtadt Die Angehörigen des ehemaligen Leibgarde⸗ Inf.⸗Regiments Nr. 115 treffen ſich am 31. Juli und 1. Auguſt in der alten Garniſon, um dem neuerſtandenen Inf.-Regt. 115 die ruhmvolle, dreihundertjährige Geſchichte des älteſten deutſchen Infanterie-Regiments zu überliefern. Die alte Garniſon iſt ſtolz auf ihre„Fun⸗ dertfuffzehner“ und bereitet ſich vor zum feſt⸗ lichen Empfang. Die Feier ſelbſt beginnt am Samstag, 31. Juli, mit einem Begrüßungs⸗ abend in der Feſthalle. Sonntagvormittag iſt eine Heldenehrung und eine größere Gefechts⸗ handlung mit den neueſten Kampfmitteln, aus⸗ geführt vom Inf.-Regt. Nr. 115 vorgeſehen. Der Sonntagnachmittag vereinigt die alten und jungen„Hundertfuffzehner“ auf dem Feſtplatz und in den Bierzelten zur fröhlichen Wiederſehensfeier. Im Bedarfsfalle wird auch noch der 2. Auguſt mit einem Volksfeſt auf dem Feſtplatz in die Veranſtaltung aufge⸗ nommen. Nähere Einzelheiten über die Vorbereitun⸗ en und den Feſtverlauf ergehen zu gegebener Zeit durch unſere Zeitung. Anmeldungen kön⸗ nen an den Bund Heſſiſcher Leibgardiſten in Darmſtadt gerichtet werden. Wollen Sie eine Million gewinnen? Jedem deutſchen Volksgenoſſen bietet die Staats- lotterie die Möglichkeit, eine ſo große Summe zu ge— winnen. Sogar zwei Haupttreffer in dieſer Höhe ver— zeichnet der amtliche Gewinnplan— und außerdem noch weitere 342 998 Gewinne. Insgeſamt 5 Klaſſen 67 660 180 Reichsmark ausgeſpielt. Die Ge⸗ winne ſind einkommenſteuerfrei. Nur 800 000 Loſe ſind im Spiel— faſt jedes zweite Los gewinnt alſo! Bei ſolchen Ausſichten kann der Entſchluß, mit⸗ in 6252 224„„ 4 6 werden 2 Gewinne zu je 2 Gewinne zu je Der Präſident der Preußiſch 2 zuſpielen, nicht ſchwer fallen! Denn es braucht ja nicht gleich ein ganzes Los zu ſein— ſchon ein Achtellos kann 100 000.— Reichsmark gewinnen und koſtet doch nur 3.— Reichsmark je Klaſſe. Am 23. April beginnt die 2 Gewinne zu je 1000 000.— RM 500 000.— RN. 300 000.— RM Süddeutſchen Staatslotterie (Auszug aus dem amtlichen Gewinnplan) 10 Gewinne zu je 100000. RM 2 Gewinne zu je 75000.— RM 2 Gewinne zu je 200000.— RM Ziehung der 1. Klaſſe der 39. Preußiſch-Süddeutſchen (275. Preußiſchen) Klaſſenlotterie. Den amtlichen Ge— winnplan und— ſoweit verfügbar— Originalloſe erhalten Sie bei allen ſtaatlichen Lotterie-Einnahmen. Die neue Lotterie beginnt! Wer kein Los hat, kann nicht gewinnen! 12 Gewinne zu je 50000.— RM Außerdem 342968 weitere Gewinne im Geſamtbetrag von 61910180. RM FFP 5—————————— 2 2 — n— . r rer ä— ———— — —— 5— .. KAM—————— 2 TCCCT0TTCTCT7T7T7T7T7T7T7TTT7T7T—T—T—T—T———.— ä——— 3 8— —— 2 r eee ee ee eee ee S 971i: 8 3 . 2 FFP 1 Wir konnten es ſchon immer erleben: das gleiche Bild auf allen Kd.-Veranſtalttungen: ein dichtgefülltes Haus mit frohgeſtimmten und erwartungsvollen Volksgenoſſen. Der geſchmückte Freiſchütz⸗Saal mit den vielen hundert Volksgenoſſen bot am Abend des er⸗ ſten Oſterfeiertages wieder dasſelbe Bild und ſomit waren ſchon Vorausſetzungen geſchaffen, die den großen Erfolg einer Veranſtaltung weſentlich entſcheiden. Ein Künſtlerenſemble, das ſo, wie in dieſem„bunten Abend deutſcher Artiſten“„in Form“ war, das hat Viernheim noch nicht oft geſehen, es und das begeiſterte „Mitgehen“ der Viernheimer Volksgenoſſen verhalf„Lache und ſtaune“ zu einem Erfolg, wie er wohl beiſpiellos daſteht.„Die Kunſt dem Volke“, dieſer Begriff hat ſich noch nie lebendiger und ſchöner gezeigt, wie in dieſem bunten Abend im Freiſchütz. Ein Band um⸗ ſchlang alle in der Veranſtaltung der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die Volksgemeinſchaft, wie wir ſie ſchon jedesmal in den ſich in Viernheim immer größerer Be⸗ liebtheit erfreuenden KdF.-Abenden feſtſtellen konnten. So mußte„Lache und ſtaune“ zu einem Erfolg für die Künſtler und für die Idee der nationalſozialiſtiſchen Freizeitgeſtal⸗ tung„Kraft durch Freude“ werden, der ſich wohl noch nie ſo offen und ſo ſtürmiſch gezeigt hat, wie bei uns in Viernheim. Nach einer in herzlichen Worten gehaltenen Begrüßung durch den KdF.⸗Ortswart Weid⸗ ner, ſtellte ſich in Jupp Flohr ein Anſager vor, der in einfach beſtechender Weiſe das „Eis“ zu brechen wußte.„Jupp“, der fröhliche und unbekümmerte, mit einem blendenden und unverwüſtlichen Mundwerk ausgeſtattete rhei⸗ niſche„Jüngling“, ſchuf gleich mit einigen zündend auf das Publikum wirkenden„Sa⸗ chen“ eine fabelhaft heitere Stimmung. Mit einem charmanten Tanz ſtellte ſich anſchließend Lilo Zolinger vor, eine reizende junge Tän⸗ zerin, ihre Beſchwingtheit, ihre ganze Tanz⸗ weiſe ſicherten ihr ſchon beim erſten Auftreten alle Sympathien des Publikums. Der geniale Sylvero mit ſeinen ſeltſamen Experimenten auf dem Gebiet der Gedankenübertragung, wurde dann von„Jupp“ vorgeſtellt, ſeine Ex⸗ perimente unterſtrichen eindrucksvoll den gro⸗ ßen Ruf, der ihm vorausgeht.„Jupp“, der mit glänzenden Einfällen zwiſchendurch ſtür⸗ miſche Heiterkeit erzeugte, brachte nun Gerd Klaus auf die Bretter, den Meiſter auf dem Akordeon. Unübertroffene Lebendigkeit und Ausdrucksvermögen ſeines Spiels riſſen zu ſtürmiſchem Beifall hin, ſodaß er mit Zu⸗ gaben aufwarten mußte. Mit der Ouvertüre zu „Banditenſtreiche“ von Supee und„Unter der Hamburger Flagge“ erſpielte er ſich nochmals buchſtäblich die Herzen des Publikums.„Pepi und Emilio“, die nach ihm auftraten, zeigten in ihren Darbietungen großartige Körperbe⸗ herrſchung und ſchwierige Balanceakte. Ihre Jongleurſtückchen verrieten ebenfalls ganz her⸗ vorragendes Können, Pepi ſchoß hierbei den Vogel ab. Der Saal brauſte vor Heiterkeit, wenn er mit unwiderſtehlicher Komik ſein „Paula“ in den Saal rief. „Jupp“ brachte nach kurzer Pauſe„Alfa“, den Mann mit dem lachenden Hokuspokus; bei ihm wurden die Leute„beſchwindelt“ nach ſchönſter Manier, auch wenn ſie dabeiſtanden. „Jupp“, der Unverwüſtliche, erreichte dann wieder einmal mit ſeinem„aus der Schule plaudern“ über die„Männer“, ſtürmiſche Heiterkeit, Lilo mit einem entzückenden Tanz begeiſterte anſchließend wieder alle. Gerd Klaus, der ſympathiſche Künſtler auf dem Akkordeon, ſtellte mit einer„Slawiſchen Rap⸗ ſodie“ erneut ſein großes Können unter Be⸗ weis, ſtürmiſcher Beifall veranlaßte ihn wie⸗ der zu zwei Zugaben. Mit einem ſchneidigen Marſch„Unter dem Siegesbanner“ und mit „Ueber die Prärie“ verabſchiedete er ſich von den begeiſterten Zuhörern. Noch einmal zeigte Lilo in einem„Lausbubentanz“ ihr großes und ſchönes Können, mehremale mußte ſie vor den Vorhang, um für den ſtürmiſchen Beifall zu danken. Zum Schluß übernimmt„Jupp Flohr“ nochmals das Steuer und in wenigen Augen⸗ blicken ſchunkeln alle Anweſenden nach dem Rheinlied vom„alten Graf zu Rüdesheim“. Ein lebhaftes„Taſchentuch⸗ſchwenken“ be⸗ ginnt, als ſich„Jupp Flohr“ von den vielen Volksgenoſſen verabſchiedet. Alle ſind mit ihm eins, daß der Abend großartig war, daß er in ſeiner Reichhaltigkeit jedem etwas gegeben hat und daß alle wieder dabei ſind, wenn „Kraft durch Freude“ ruft. So hat ſich in dieſer gelungenen Veranſtal⸗ tung gezeigt, wie Nationalſozialiſten dem deut⸗ ſchen Menſchen Kraft durch Freude vermitteln. Viernheim freut ſich ſchon auf den nächſten bunten Abend von„Kraft durch Freude“ und „Kraft hurch Freude“ wie noch nie.. „Lache und ſtaune“, der große bunte Abend im„Freiſchütz“ erlebte durchſchlagenden Er⸗ folg!— Erwartungsvolle, frohgeſtimmte Menſchen. Der nichtsahnende Vater ſchlief im Neben- auf ein baldiges Wiederſehen mit„Jupp Flohr“, dem luſtigen und unvermüſtlichen Rheinländer und dem geſamten Künſtleren⸗ ſemble, das hunderten von Volksgenoſſen be⸗ geiſterte und frohe, vergnügte Stunden be⸗ reitete. Aus Stadt und Lan! Heppenheim a. d. B. Die Dienſtſtun⸗ den des Kreisamts ſind mit Wirkung vom 1. April ab von Montags bis Freitags von 7.30 Uhr bis 13.00 Uhr und von 15 bis 18 Uhr feſtgeſetzt. Samstags iſt um 13 Uhr Büro⸗ ſchluß. Der Amtstag iſt nach wie vor der Mittwoch. Kind erſtickte im Feuerqualm zimmer In Hünfeld ließen Eltern ihr andert⸗ halbjähriges Kind allein in der Küche ſpie⸗ len. Als die Mutter von Beſorgungen zurück⸗ kehrte, fand ſie die Küche völlig durchqualmt und das Kind tot vor. Wahrſcheinlich war ein Funken aus dem Herd in einen gefüllten Waſchkorb gefallen und hatte die Wäſche in Brand geſetzt; in dem ſich nun entwickelnden Qualm erſtickte das Kind. Der im Nebenzim⸗ mer ſchlafende Vater hatte von dem Unglück nichts gemerkt. P Wehrpflichtige Männer und Jungmänner! Treibt Sport, beſucht die KdF.-Sportkurſe im„Freiſchütz!“ Sie bringen euch weſent⸗ liche Vorteile für die Ausbildungszeit bei YYY/////////// Sie war fleißig, kochte gut, aber.. Eine abgefeimte Betrügerin vor Gericht Am Donnerstag hatte ſich die 32 Jahre und wiederholt vorbeſtrafte Maria Thereſia Kn. aus Heilbronn wegen Betrugs im ſtraf⸗ verſchärften Rückfall zu verantworten. Seit ihrer erſten Straftat, die ſie im Alter von 18 Jahren beging, hat die Angeklagte ohne grö⸗ ßere Unterbrechungen Geſchäftsleute, Brief⸗ träger, Hausgehilfinnen, Arbeitskameraden, Vereine uſw. betrogen. Während es ſich in dieſen Fällen meiſt nur um geringere Beträge handelte, verſtand es die Angeklagte, eine Darmſtädterin nach allen Regeln der Kunſt zu begaunern und um ihr ſauer verdientes Geld zu bringen. Das Vertrauen der Geſchä⸗ digten zu der Angeklagten war ſo groß, daß ſie ihr zunächſt 700 Mark in bar, ein Wert⸗ papier, das mit 500 RM. ausgeloſt worden wäre und eine goldene Uhr„leihweiſe“ über ließ. In der Verhandlung ſuchte die Ange⸗ klagte nach Entſchuldigungsgründen, aber was ſie vorbrachte, klang nicht ſehr glaubwürdig. Ihre früheren Arbeitgeber bekundeten: Sie war fleißig, kochte gut, aber ſie war ſehr, ſehr unehrlich. Mit ihr ging eine Menge Sachen weg. Der Amtsanwalt beantragte unter Frei⸗ ſpruch in einem nicht ganz geklärten Fall und unter Zubilligung mildernder Umſtände ein Jahr und drei Monate Gefängnis. Das Ur⸗ teil lautete auf ein Jahr Gefängnis. Achtung! Große Sonberveranſtaltung 7 Am Mittwoch, den 31. März, und am Donnerstag, den 1. April, abends 8.15 Uhr, läuft im Central-Film⸗Palaſt der große Kyff⸗ häuſer⸗Tonfilm: Im gleichen Schritt und Tritt Der Film vom Reichskriegertag in Kaſſel. Der 1. Teil bringt den geſamten Aufbau des Kyffhäuſerbundes. Der 2. Teil bringt das Leben und Treiben in den Kyffhäuſerwaiſen⸗ heimen. Der 3. Teil bringt die Uebergabe der Hakenkreuzfahnen im Luſtgarten zu Berlin uſw. uſw. Außerdem ſchöne Einlage. Der Eintrittspreis beträgt nur 30 Pfg. Niemand verſäume daher die einmalige Gelegenheit wahrzunehmen, um das ſchöne Filmwerk un⸗ ſerer alten Soldaten ſich anzuſehen. Der wei⸗ teſte Weg lohnt ſich. Am 31. März,(Mittwoch), nachmittags 4 Uhr, große Jugend⸗Vorſtellung. Eintritt nur 10 Pfg. Kinder, kommt alle! Die Partei nebſt Gliederungen beſuchen die Veranſtaltung ſchon am Mittwoch, den 31. März, die Kriegerkameradſchaft am Donners⸗ tag, den 1. April.— Der Vorverkauf der Entrittskarten iſt in vollem Gange. Am den Aufſtieg in die Gauklaſſe Phönix Karlsruhe noch ohne Punktverluſt! Im Gau Baden iſt nur noch Phönix Karlsruhe ohne Punktverluſt nachdem Konſtanz es fertig bruchte, Kehl auf eigenem Platze ein 1:1 abzuringen. Konſtanz zeigte auch im zweiten Spiel keine große Leiſtung und nur mit viel Glück wurde der wertvolle Punkt gerettet.— Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Phönix Karlsruhe 3„ 6 FB. Kehl B„ VfR. Konſtanz 2 11 3 FC. Neureut 2 19 1 2 Alem Ilvesheim 3 1131 0 2 858 2 VfB. Wiesloch 2 o 0 SC. Freiburg 2 9 0%% 18 0 Die Turnerhandballer jiegen in Grötzingen 10:14 Bekanntlich verbrachten die Spieler der 1. und 2. Handballmannſchaft des hieſigen Turn⸗ vereins v. 1893 die beiden Oſtertage in Gröt⸗ zingen bei Karlsruhe. Schon am Vormittag des 1. Tages traf man dort ein, um dann nachmittags Freundſchaftsſpiele gegen den TV. Grötzingen auszutragen. Im Spiel der zweiten Mannſchaften konnten die Viernheimer dem Gaſtgeber nicht die Hand reichen. Mit 814 blieb Grötzingen verdienter Sieger. Es folgten die beiden 1. Mannſchaften, die ſich wohl einen temperamentvollen Kampf lie⸗ ferten, der aber ſtets äußerſt fair war und gerade deshalb den Zweck als Werbeſpiel nicht verfehlte. Die zahlreichen Zuſchauer ſahen eine in jeder Hinſicht gut aufgelegte Viernheimer Mannſchaft, aber auch eine zäh und verbiſſen kämpfende Grötzinger Elf. Doch blieben unſere Turner aufgrund eines beſſeren Mannſchafts⸗ ſpiels und nicht zuletzt auch aufgrund größerer Erfahrungen eindeutiger Sieger. Mit 10:14 Toren mußte der Gaſtgeber die Niederlage anerkennen.— Wie geſagt, ſtand das Spiel auf beachtlicher Höhe und waren die Anweſen⸗ den ob der beiderſeits gebotenen Leiſtengen reſtlos befriedigt. Die Ark und Weiſe, wie die Viernheimer urner in Grötzingen aufgenommen und dort die zwei Tage beherbergt wurden, iſt einzig und ſtellt dem TV. Grötzingen das beſte Zeugnis aus. Hauptſächlich der zweite Tag, wo man ſchon vormittags gemeinſam das herr⸗ lich gelegene Malerdorf mit all ſeinen Se⸗ henswürdigkeiten beſichtigte und bewunderte, brachte uns Viernheimern herrliche Erlebniſſe. Wie am Abend des erſten Tages, vereinigte dann auch der Nachmittag des zweiten Oſter⸗ tages die Grötzinger und Viernheimer Sport⸗ ler in fröhlicher Runde, wo man bei Tanz und Geſang bis zur Abfahrt verharrte. Es waren herrliche Stunden, die ganz beſtimmt den Sportlern beider Vereine in ſteter Er⸗ innerung bleiben werden, und iſt nur zu hoffen, daß die freundſchaftlichen Beziehungen in Zukunft nicht mehr abgebrochen werden. FFF G Erz%% Jeder einmal in Berlin! 6 N D 2 8 1 — 7 9 . 4 — 75 a0 8 3 0 99 8 — 2 — Alſo ſo ein Haſenpech! Ich wollte doch ſchon immer mal nach Berlin. Und als ich froh(und ohne meine Hilde) am D⸗Zug⸗Fenſter ſtand und mit einem Herrn über die teure Reiſe ſpreche— da ſagt doch der:„Warum fahr'n Sie denn nicht mit Kdy.?“— Nie gehört. Was iſt das?— Da lacht der Herr aus vollem Halſe:„Sie kommen wohl vom Mond? Oder ſind Sie gar der berühmte Herr Haſe, von dem immer in der Zeitung ſteht, daß er von Tuten und Blaſen nichts weiß?“ (Da können ſich die Leſer der Viernheimer Volkszeitung noch auf allerlei Berliner Abenteuer gefaßt machen!) Weinheimer Schweinemartt. Zugeführt 150 Milchſchweine, 224 Läu⸗ fer, zuſammen 374 Stück.— Verkauft 132 Milchſchweine, 150 Läufer, zuſammen 282 Stück. Milchſchweine das Stück von 8—14 Mark, Läufer das Stück von 15—27 Mark. Marktverlauf: gut. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. II. 1937 über 1800. 8. Zt. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Betr.: Kaſſe. Das Winterhilfswerk 1936⸗37 hat mit dem 31. März ſeinen Abſchluß gefunden. Alle noch ausſtehenden Rechnungen müſſen morgen Mittwochabend, von 8—9 Uhr, auf unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 24, eingelöſt werden. Eine ſpätere Einlöſung kommt nicht mehr in Frage. ü Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936ſ/é7 Ortsgruppe Viernheim Feuerwehr Viernheim Dienstag, den 30. März 1937, abends 8.30 Uhr in der Sporthalle am Lorſcherweg Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft. Es hat jeder anzutreten. Un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft. Fahrräder ſind mitzubringen. Kempf, Hauptbrandmeiſter. Es muß Dein Ehrgeiz ſein, zn jeder Gelegenheit Dich des Opferns für das WH W. zu ent⸗ ſäinnen. Iandu. Warengenossenscnal e. G. m. b. H. Viernheim die Saat beginnt auch das Sommergetreide muß gereinigt und gebeizt werden, ohne dieſe Voraus⸗ ſetzung darf kein Saatkorn in den Boden. Eine neue Saatreinigungsanlage und Beiz⸗ apparat iſt in unſerem Lager aufgeſtellt und kann von jedem Bauern und Landwirt be⸗ nutzt werden. Alle Frühjahrſämereien in Hochzucht und hoch ige Dünger zur Verfügung!— Norddeutſche Saatkartoffeln treffen in den nächſten Tagen ein. Der Vorſtand Vereins⸗Anzeiger Verein der Hundefreunde. In Anbetracht der bevorſtehenden Prüfungen(Schutz⸗ und Zuchthund) findet am Donnerstag, den 1. April 1937, abends 8,30 Uhr bei Mitglied Bu ſalt„Zur Erholung“ eine Mitgliederverſammlung mit der Fach⸗ ſchaft Deutſche Schäferhunde ſtatt. Der Vorſ. Das Schaufenſter pprich zu Hunderten Die Anzeige aber ſpricht zu Tauſenden! werden schnell beseitigt durch * 6 pròm. 55 mit gold. Medaill. London u. Antwerpen. Jett auch B. extra verst. in Tuben l. 95. Gegen Pickel. Mitesser Venus Stärke A. 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