doltiſchen n übrigen lag: en „Lern u. Drud 3121. le dle Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim erſcheinungsweiſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Tezugsptreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.80 RM. einſchließlich dich die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. C Aummer 75 eiertagen. otenlohn, S Donnerslag iernheimer jeulung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim L den 1. April 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Text⸗ teil für JI mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 FFFCCCCCCCCCCCCCCCCVCbCPCCCCCCCbCCGCVCGCPCPCPGPGPGPGPTPVCGCTCCCCccCCCCcCCbCbCbTbTbTTCCCbTVVCGGGVT 13. Jahrgang Die Geburksſtunde von Groß-Hamburg Reichsminiſter Dr. Frick beim Slaatsalt— der Auftalt für die große Reichsreform Jeierlicher Slaalsalt in der Hanſeſtadl Jeſllicher Empfang der Reichs- miniſter Hamburgs Ehrengäſte, die zu dem feierlichen Staatsakt anläßlich des Inkrafttretens des Gruoß⸗Hamburg⸗Geſetzes aus der Reichshaupt ⸗ ſtadt nach Hamburg gekommen ſind, trafen am Mittwochabend kurz vor Beginn der Feier auf dem Dammtor⸗Bahnhof ein, wo ihnen die Be⸗ völkerung der Hanſeſtadt einen begeiſter⸗ ten Empfang bereitete. Der große Slaalsall im Hamburger Rathaus Die Geburtsſtunde des nach dem Willen des Führers geſchaffenen neuen Groß⸗Hamburg war am Mittwochabend Anlaß zu einem feier⸗ lichen Staatsakt im Großen Saal des Ham⸗ burger Rathauſes. Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann ergriff das Wort zuerſt zu ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache.„Ich bin als Nationalſozialiſt der Ueberzeugung, daß wir alle dem Führer nicht beſſer danken können als dadurch daß wir in dem uns anvertrauten größeren Gebiet in ge⸗ ſteigertem Maße unſere Pflicht tun. Unſer Dank muß aber auch dem Mann gelten, der von ſich aus die Initiative in dieſer für Ham⸗ bura ſo lebenswichtigen Frage ergriffen hat dem Miniſterpräſidenten Generaloberſt Gö⸗ ring.“ Sodann nahm Reichs innenminiſter Dr. Frick das Wort. Ein ungeahnter Aufſchwung Hamburgs ſetz⸗ te etwa ſeit der Jahrhundertwende ein, gleich⸗ zeitig entſtehe für Hambura die große Raum⸗ not. aus der heraus die Groß⸗Hamburg⸗Frage ſich erhebe. Bei den nun folgenden Löſungs⸗ verſuchen ſei aber nur das Problem der techniſchen Hafenerweiterung an⸗ gepackt worden, nicht aber das des Sied⸗ lungsraum'es. Man habe an Erwerb⸗ und Gewinnſtreben, an Induſtrie⸗ und Hafen⸗ anlagen, aber nicht an den lebendigen Men⸗ ſchen gedacht. Eine ſolche Aufaabe läßt ſich einzig und allein durch die befreiende Tat lö⸗ ſen. Es bedurfte des eindeutig klaren Be⸗ fehls. Dieſen Befehl hat der Führer durch das Groß⸗Hamburg⸗Geſetz vom 286. Januar 1937 gegeben. a Das Volk iſt das Maß aller Dinge! Das iſt der Leitgedanke nationalſozialiſtiſcher Staats- führung und aus dieſem Gedanken heraus mußte im Intereſſe des Volkes und ſeiner Glieder ein organiſatvriſcher Zuſammenſchluß erfolgen. Daß dieſe Löſung gerade fetzt erfolgt iſt, hat ſeinen Grund auch in den Notwendigke i⸗ ten des Vie'rjahresplanes, der mit ſeinen beſonderen Zielſetzungen geradezu den äußeren Anſtoß für eine großzügige und um⸗ faſſende Löſuna des Groß⸗Hamburg⸗Prob⸗ lems gegeben hat. Ich muß dies auch bei die⸗ ſer Gelegenheit zum Ausdruck bringen, daß die gefundene Löſuna weſentlich dadurch er⸗ leichtert war, daß der Beauftragte des Füh⸗ rers für den Vierjahresplan als preußi⸗ ſche'r Miniſterpräſident das Gewich— ſeiner Perſönlichkeit in die Wagſchale warf. ſo daß Preußen die Leiſtungen beiſteuerte. die von ihm im Intereſſe des Reiches bei der Lö⸗ ſung der Groß⸗Hambura⸗Frage gefordert wer⸗ den mußten. Der Wendepunkt zu der Neuordnung, die wir hier heute abend feierlich begehen, kam mit der Machtübernah⸗ me durch den Führer. Den ſtaatsrechtlichen Wendepunkt bildete der erſte Jahrestag der Machtübernahme. Das Neuaufbaugeſetz ent⸗ kleidete die Länder ihrer Staatlichkeit und machte ſie zu Verwaltungsbezirken und Ge⸗ bietskörperſchaften des einheitlichen Reiches. Erſt der Nationalſozialismus, die erſte wahr⸗ haft aroße Volkwerdung der Deutſchen. konn⸗ te Souveränitätsarenzen u. bürokratiſche Hem⸗ mungen beſeitigen, indem er über alle Son⸗ derwünſche und Einzelintereſſen als einzigen Leitgedanken ſtellte: das Intereſſe der im Reich geeint'en Nation. Als der Zug in die Halle einlief, ertönten bereits lebhafte Willkommensgrüße. Kurz darauf verließen der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, Reichs innenminiſter Dr. Frick, Reichsfinanz⸗ miniſter Graf Schwerin v. Kroſigk und Reichsverkehrsminiſter Dr. D'orpmüller mit den Staatsſekretären Pfundtner und Dr. Stuckart, General Daluege, Mini⸗ ſterialdirektor Suren und den Miniſterial⸗ So handelt es ſich auch bei dem Groß⸗Ham⸗ räten Dr. Medicu, Schattenfroh und Dr. Fuchs den Sonderwagen. burg⸗Geſetz nicht um Maßnahmen zugunſten Hamburgs. Es gibt bei dieſer Neuregelung keinen gebenden und keinen nehmenden Teil. Die Neuordnung iſt allein getragen von dem Gedanken an das ganze deutſche Volk und an das einheitliche Deutſche Reich. Die Neuordnung in Groß⸗Hamburg iſt die erſte größere Maßnahme auf dem Gebiet der regionalen Reichsreform. Die Er⸗ fahrungen, die wir hier im Raum Groß Ham⸗ burg machen, werden für die allgemeine Neu⸗ ordnung von großer Bedeutung ſein. Das Groß⸗Hamburg⸗Geſetz wird in zwei gro ßen Etappen durchgeführt. Die erſte tritt am morgigen Taa in Kraft: mit dem Ueber⸗ tritt dreier preußiſcher Stadtkreiſe und einer Reihe preußiſcher Gemeinden in das Land Hamburg. Drei große preußiſche Städte mit großer Vergangenheit und glanzvollen Na⸗ men, Altona, Wandsbek und Harburg⸗Wil⸗ helmsburg. werden nunmehr hamburgiſche Städte. Das Geſetz leitet darüber hinaus die gemeindliche Zuſammenfaſſung des Strom⸗ ſpaltungsgebiets zu einer Einheitsgemeinde Hanſeſtadt Hamburg ein, die ſpäteſtens am 1. April nächſten Jahres ihren Abſchluß erreicht haben wird. Hambura wird noch ſtärker als bisher nach der kommunalen Neugliederung nächſt der Reichshauptſtadt die weitaus größte Stadt des Reiches ſein: es wird dazu ein Selbſtver⸗ waltungskörper mit ſtarker Eigenart werden. Richtſchnur muß ſein, die Verwaltung in die⸗ ſer Großgemeinde ſo volksnahe wie möglich. das heißt dezentraliſiert zu geſtalten, anderer- ſeits aber auch unter allen Umſtänden die ein⸗ heitliche Führung zu gewährleiſten. Ich hoffe daß die Entwicklung, die durch das Groß⸗Hamburg⸗Geſetz eingeleitet iſt, alle unſere Erwartungen erfüllen wird und wün⸗ ſche. daß Hamburg getreu ſeiner Tradition bis in die fernſten Zeiten Künder deutſchen Wollens und deutſchen Könnens in aller Welt ſein möge zum Wohl des Reiches und im Dienſt unſeres Führers Adolf Hitler. dem wir auch dieſe Tat zu danken haben. Die Lieder der Nation bildeten den Ab⸗ Darmſtadt, 31. März. Die heſſiſchen Provinzen Starkenburg, Oberheſſen und Rheinheſſen ſind durch ein von Reichsſtatthalter Sprenger ausgefertigtes und verkündetes, von der Reichs⸗ regierung genehmigtes Geſetz als ſtaatliche Ver⸗ waltungsbezirke und als öffentliche Gebietskör⸗ perſchaften mit dem Recht der Selbſtverwaltung aufgehoben worden. Verwaltungsnach⸗ folger der aufgehobenen Provinzen iſt das Land Heſſen. Die bisher von den Provin⸗ zialdirektionen wahrgenommenen ſtaatlichen Aufgaben gehen auf den Reichsſtatthalter über. Mit dieſem Geſetz hat Reichsſtatthalter Spren⸗ ger in Fortſetzung ſeiner Maßnahmen, die dar⸗ auf abzielten, die geſamte heſſiſche Staats⸗ verwaltung von Grund aus zu ver⸗ einfachen und möglichſt klar und überſichtlich zu geſtalten, einen weiteren entſcheidenden Schritt getan. * Ueber Zweck und Richtung des neuen Ge⸗ ſetzes äußert ſich der nationalſozialiſtiſche Gaudienſt folgendermaßen: Die Aufhebung der Provinzen geſchieht vor allem, um 1. die Vvr waltung zu vereinfa⸗ chen und Einſparungen zu erzie⸗ len, die auch zweifellos durch das Geſetz ein⸗ treten werden, und um 2. der kommenden Reichs reform den Weg zu ebnen. Der ganze organiſato⸗ riſche Aufbau des Landes erſchien zu kompli⸗ ziert und ſchon immer wurde der Gedanke er⸗ wogen. hier eine Vereinfachung eintreten zu laſſen. Die Frage der Aufhebung der heſſiſchen Provinzen wurde ſchließlich akut durch das Reichsgeſetz über die einſtweilige Neuregelung des Straßenweſens und der Straßen⸗ verwaltung vom 26. März 1934. in dem vor⸗ geſehen iſt. daß die Landſtraßen exſter Ord⸗ Ro m, 31. März. Der italieniſche Propa⸗ gandaminiſter Alfieri iſt gelegentlich eines Empfanges der ausländiſchen Preſſe mit aller Beſtimmtheit dem Verleumdungsfeldzug gegen Italien entgegengetreten und hat in dieſem Zu⸗ ſammenhang einige Fragen über die italieniſche ſchluß des feierlichen Staatsaktes. Spanienvpolitik klargeſtellt. hamburg wird eine 1,7 Millionen Stadt Am 1. April tritt das Geſetz in Kraft, nach dem Preußen Altona, Harburg⸗Wilhelmsburg und eine Reihe von Landgemeinden an das Land Hamburg abtritt. das dadurch zu dem langerſehnten Groß⸗Hamburg wird. Vegbereitung auch in heſſen Beichsſlalihalter sprenger hebk die Provinzen Rheinheſſen, Starkenburg und Ober heſſen auf nung von den Ländern bezw. Provinzen zu betreuen ſind. In Heſſen gab es bisher drei Provinzialſtraßenverwaltungen, die nunmehr in einer Landes ſtraßen verwaltung zuſammengefaßt werden. Die Landesſtraßen⸗ verwaltung wird neben der Betreuung der Landſtraßen erſter Ordnung auch den techni⸗ ſchen Dienſt der Landſtraßen zweiter Ordnung verſehen. Im übrigen gehören die Landſtra⸗ ßen zweiter Ordnung in den Aufgabenbereich der Kreiſe, um ſo Wünſchen der Bevölkerung eher gerecht werden zu können. Alle eine ge⸗ wiſſe Volksnähe bedingenden Aufgaben wer⸗ den von den Kreisämtern erfüllt, dagegen werden Fragen, die eine einheitliche Zuſam⸗ menfaſſung verlangen, einer Zentralbehörde übertragen. Eine weſentliche Vereinfachung wird wei⸗ ter dadurch herbeigeführt, daß nunmehr ſo⸗ wohl die Verwaltung der vier Landes⸗ heil⸗ und Pflegeanſtalten wie auch der drei Pflege⸗ und Altersheime der Provinzen einheitlich durch die Landes⸗ regierung geführt werden wird. An Stelle von vier Verwaltungen tritt bier eine Verwal⸗ tung. Ebenſo werden nunmehr ſämtliche chemi⸗ ſchen Unterſuchungsämter, die bis⸗ her in Oberheſſen und Rheinheſſen Provin⸗ zialeinrichtungen geweſen ſind, durch das Ge⸗ ſetz verſtaatlicht. Mit dem Wegfall der Provinzen fallen ſelbſtverſtändlich auch die Provinzial⸗ ausſchüſſe weg, zu deren beſonderen Auf⸗ gaben auch die Durchführung der Verwal⸗ tungsrechtspflege gehörte. Da dieſe Aufgaben nicht unverſorgt bleiben können. werden in Anlehnung an die Kreisämter Darmſtadt, Gießen und Mainz Bezirksverwal⸗ tungsgerichte eingerichtet, die nunmehr als ſtagatliche Behörden die Verwaltungs⸗ rechtspflege auszuüben haben. Das Geſetz, das am 1. April 1937 in Kraft tritt, bringt in der vorbildlichen Verwaltungs⸗ praxis in Heſſen eine weitere Vereinfachung und wird in jeder Weiſe dem nationalſoziali⸗ — 5 Grundſatz der Verwaltungseinheit ge⸗ recht. keine Aenderung der Spanienpolilik Italiens Einhaltung übernommener Verpflichtungen, ſol ange andere Mächte die Abmachungen halten. An den Meldungen über neue italie⸗ niſche Freiwilligentransporte nach Spanien ſei, ſo erklärte der Miniſter, kein wahres Wort. Das Verbot von ſolchen Transporten und die entſprechenden Maßnah⸗ men würden von Italien mit aller Strenge eingehalten. Ebenſo ſalſch ſeten die Angaben, wonach weitere italieniſche Abteilungen oder gar Diviſionen zur Ausreiſe nach Spanien bereitſtünden. Auch über Ver⸗ luſte der italieniſchen Freiwilligen in Spanien ſeien ganz übertriebene Gerüchte veröffentlicht worden. In Wirklichkeit beliefen ſich die Ver⸗ luſte der italieniſchen Freiwilligen nicht auf Tauſende, ſondern auf einige bundert Tote und Verletzte. Die Haltung Italiens in der ſpaniſchen Frage gabe keinerlei Aenderung erfahren. Italien verlange jedoch, daß die im Rahmen der Nichteinmiſchungspolitik in Uebereinſtim⸗ mung mit den Eniſcheidungen des Londoner Ausſchuſſes getroffenen Maßnahmen, ſo beſon⸗ ders auch die Kontrollbeſtimmungen, allge⸗ mein und für alle Staaten in glei⸗ chem Umfang zur Anwendung kommen. Sollten jedoch andere Länder mit der Entſen⸗ dung Freiwilliger nach Spanien fortfah⸗ ren und ſich damit weiterhin in offenen Wi⸗ derſoruch zu der übernommenen Verpflichtung ſtellen, dann werde ſelbſtverſtändlich auch die italieniſche Regierung ſich zu einer neuen Prüfung ihrer Haltung ge⸗ nötigt ſehen. Völlig undenkbar ſei es, daß die einſchränkenden Maßnahmen nur auf Italien Anwendung finden ſollen, was nur dazu führen würde, daß jene Kräfte, die die Volſchewiſie⸗ Preſſephoto, K.) rung Spaniens wollten, freies Spiel erhielten, —— „der gelfleck verbreitert ſich“ Auswirkungen des Adriapaktes. Ohne es zu wiſſen, hat eine franzöſiſche Zei⸗ tung für den ſoeben abgeſchloſſenen Adriapakt zwiſchen Italien und Jugoflawien einen Ver⸗ gleich gebraucht, der ſehr viel Zutreffendes enthält. Sie ſprach von der Ausbreitung der zweiſeitigen Verträge nach dem Muſtex des deutſch⸗polniſchen Vertrages, des deutſch⸗italieniſchen Vertrages uſw. und ſagte wörtlich,„die von Polen ſo egoiſtiſch eingelei⸗ tete Aera der zweiſeitigen Verhandlungen, der ſich Belgien und jetzt Jugoſlawien anſchließen, droht ſich zu verbreitern wie ein Oelfleck'. Bekanntlich gießen die Feeleute Oel auf die allzuſtürmiſchen Wogen, um Schiffbrüchige zu retten und Gefahren zu vermeiden, Wenn alſo der Adriapakt ebenſo wie die vom Führer ein⸗ geleitete Periode der zweiſeitigen Verträge von Staat zu Staat wie ein Oelfleck auf den durch die Kollektivabkommen Frankreichs ſo hoch gepeitſchten Wogen wirken ſollte, dann in der Tat müßte die ganze Welt die Ausbrei⸗ tung dieſer Oelwoge der Beruhigung und der Entſpannung freudig begrüßen. Wie ſteht es aber mit der Freude? In Frankreich ſtoßen wir auf kaum verhehltes Mißvergnügen. In der Tſchechoſlowakei ver⸗ birgt man mühſam ſeine Beſorgnis. England gibt ſich desintereſſiert, Dafür findet der Pakt in Deutſchland, in Polen, in den Ländern des Balkanbundes eine ſehr freundliche Aufnahme. Um allen Zweifeln vorzubeugen: Bei den in dieſen Tagen angeſetzten Feierlichkeiten zu Ehren des Staatsbeſuches Dr. Be⸗ neſchs in Belgrad werden ſicherlich ſehr herzliche Reden gehalten werden. Jugoſlawien denkt nicht daran, aus der Kleinen Entente auszutreten. Es denkt auch nicht daran, eben⸗ ſowenig wie Polen, ſeine traditionelle Freund⸗ ſchaft mit Frankreich aufzuheben. Es wünſcht nur, ſich nicht einſeitig feſtzulegen, um ſeine Hände frei zu halten N In der italieniſchen wie in der jugofſla⸗ wiſchen Preſſe werden nach dem Paktabſchluß Vergleiche zwiſchen der Politik des großen ſer⸗ biſchen Staatsmannes Paſchitſch und der von Dr. Stojadinowitſch gezogen. Paſchitſch, der ſerbiſche Bismarck, ging trotz aller gefühls⸗ mäßigen Widerſtände im eigenen 18535 1924 mit ſeinem Außenminiſter nach Rom, um dort einen ee een mit Italien abzu⸗ ſchließen, der allerdings durch die dann auf⸗ tretenden Spannungen ſeine Bedeutung völlig verlor. Paſchitſch ſtarb zu früh, Dr. Stoja⸗ dinowitſch nahm ſeine Politik der Unabhän⸗ gigkeit wieder auf. Ex hat Erfolge zu ver⸗ zeichnen, wie ſie vor ihm kein jugoflawiſcher Miniſterpräſident und Außenminiſter ſeit Pa⸗ ſchitſch aufweiſen konnte. Nicht nur außen⸗ politiſche, ſondern auch wirtſchaftspolitiſche Erfolge. 5 Mag im jugoflawiſchen Parlament die Oppoſition unter dem heute bedeutungslos ge⸗ wordenen früheren Kriegsminiſter Schipko⸗ witſch wilde Angriffe gegen ihn richten, mögen die Kroaten nach wie vor unbeugſam in der Oppoſition bleiben, die Stellung Stojadino⸗ witſchs hat ſich ungemein gefeſtigt. Nicht zu⸗ letzt auch wegen der Heranziehung des ſlowe⸗ niſchen Führers Dr. Koroſchetz in die Regie⸗ rung u. den Vorteilen, die für die ſloweniſche Minderheit in Italien aus dem Vertrag ent⸗ ſprungen ſind. Italien hat zwar nicht in den Artikeln des Paktes, wohl aber in der Form einer Erklä⸗ rung des Außenminiſters Ciano vor der Belgrader Preſſe bekannt gegeben, daß auf dem Verwaltungswege den zirka 400 000 Slo⸗ wenen in Iſtrien hinſichtlich des Gebrauchs ihrer Mutterſprache und der floweniſchen Sprache im Gottesdienſt Freiheiten einge⸗ räumt worden ſind. Muſſolini hat ferner 90 politiſche Gefangene der ſloweniſchen Minder⸗ heit freigelaſſen. Das ſind Zuſicherungen, die z. B. die deutſche Minderheit in Südtirol bis⸗ her noch nicht erhalten hat. Der berüchtigte Kroatenemigrant Pawelitſch, der in Ita⸗ lien zahlreiche Terrororganiſationen aufgezogen haben ſoll, iſt nach USA. abgereiſt. Beide Teile finden alſo in dem Pakt auch zahlreiche innerpolitiſche Vorteile. Wenn Dr. Stojadinowitſch demnächſt nach Rom reiſt, werden die in dem Pakt angekün⸗ digten Wirtſchaftsverhandlungen vermutlich vor ihrem Ende ſtehen. Italien bezog früher einmal rund ein Viertel der jugoflawiſchen Ausfuhr. Man hofft, dieſen durch die Sank⸗ tionspolitik unterbrochenen Handelsverkehr nicht nur wieder aufzunehmen, ſondern über dieſes Maß hinaus zu verſtärken. Das gilt vor allem für die ſugoſlawiſche Ausfuhr von Vieh. Holz und nicht zuletzt Wein, der in Dal⸗ matien um ſoviel billiger erzeugt werden kann als an der weinarmen italieniſchen Adriaküſte. 1. In dem Adriapakt ſteht nichts über die Be⸗ handlung der albaniſchen Frage. Man nimmt aber an, daß zwiſchen beiden Staaten ein ſtill⸗ ſchweigendes Uebereinkommen getroffen wor⸗ den iſt, wonach Jugoſlawien die beſondere Stellung Italiens in Albanien anerkennt. Es ſollen ferner im Zuſammenhang mit dieſem Pakt bereits italieniſche Verhandlungen mit Griechenland ſtattgefunden haben, um auch das gute Verhältnis zwiſchen Rom und Athen durch gewiſſe Erleichterungen für die grie⸗ chiſche Bevölkerung auf der Inſel Rhodes zu ſtärken. Ueberhaupt hat der Adria-Pakt Bewegung in eine Reihe anderer ſtagnierender Probleme gebracht Wir können uns nicht vorſtellen, daß die italieniſch⸗jugoſlawiſche Verſtändigung ohne günſtige Rückwirkungen auf Ungarn bleiben wird Zwiſchen Belarad und Budapeſt hat ſich vieles ſeit den Tagen gebeſſert da wir von Grenzzwiſchenfällen am laufenden Bande hörten. Mögen ſich die franzöſiſchen Politiker und gewiſſe Kreiſe in Prag und Wien auch noch ſo ſehr um eine neue Frontbildung be⸗ mühen, die angeblich eine Spitze gegen die Achſe Berlin-Rom erhalten ſoll, ſo wird jedes Kind angeſichts der wahren Kräfteverteilung und der wirtſchaftlichen Beziehungen unterein⸗ ander einſehen. daß auf die Dauer das Schwergewicht auf dieſer Achſe ruhen muß. denn Deutſchland und Italien zuſammenge⸗ .—— Paris ſtellt Entſpannung feſt Die Beziehungen zwiſchen Italien und England. Paris, 1. April. Der Miniſterrat hat ge⸗ ſtern einen Bericht des Außenminiſters Del⸗ bos über die internationale Lage entgegen⸗ genommen, der im weſentlichen die Gedanken⸗ änge enthielt, die wir bereits mitgeteilt ha⸗ en. Die von der Regierung über die Sitzung herausgegebene Mitteilung iſt nichtsſagend und beſchränkt ſich auf die Aufzählung der behandel⸗ ten Punkte. Der„Temps“ gibt wohl die Auffaſſung der maßgebenden politiſchen Kreiſe wieder, wenn er behauptet, es ſei in den letzten Tagen eine Entſpannung der internationalen Lage eingetreten. Die Hochſpannung, die nach der Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes in der Oſterwoche eintrat, habe einer allgemeinen Be⸗ ruhigung Platz gemacht, die dem ttalieniſchen Einlenken zu verdanken ſei. 40 Wenn ſich 97 grundſätzlich nichts an der Tat⸗ ſache geändert habe, ſo habe doch eine andere Art der Wbeben dn ſich d decent; die zu der Hoffnung berechtige, daß die Nichteinmiſchung in Kürze reſtlos durch die geplante Kontrolle dürch⸗ geführt ſei. In der erſten ie man nach der Rede des italieniſchen otſchafters Grandi zu voreilig angenommen, daß nun die Dur, uhrung der Nichteinmiſchung unmöglich geworden ſei Wenn tatſächlich durch eines der Länder die Nichteinmiſchung durchbrochen würde, müßten natürlich ernſtlich Maßnahmen erwogen werden, um den Vereinbarungen Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Aber ſoweit ſei man noch nicht. Der Nichteinmiſchungsausſchuß tut gut daran, ſeine Arbeiten fortzuſetzen. Der„Temps“ wendet ſich gegen die angeb⸗ liche, ihm aber unbekannte Behauptung der deutſchen Preſſe, die Betziehungen zwiſchen England und Frankreich ſeien nicht mehr ſo herzlich und eng, wie bisher. Nichts habe ſich geändert. Die beiden Länder arbeiteten in un⸗ verminderter Herzlichkeit zuſammen. London ſucht Wege für ein beſſeres Verhälinis zu Rom London, 31. März. Alle politiſchen Kreiſe, die innerhalb oder außerhalb der Regierunas⸗ ämter eine Bereinigung der vor Oſtern wieder angeſtiegenen politiſchen Spannung mit Italien anſtreben, ſind am Werke, eine Klarheit in die völkerrechtliche Stellung Abeſſiniens zu bringen. Die ausdrück⸗ liche Anerkennung des italieniſchen Titels auf das Kaiſerreich Abeſſinien, wie ſie im italieniſch⸗jugoſlawiſchen Vertrag zum Aus⸗ druck gekommen iſt, hat auch in Enaland eine gewiſſe Wirkung nicht verfehlt, zumal man hier erkannt hat, daß Italien im Rat des Völkerbundes ſchwerlich ſeinen Sitz wieder einnehmen wird, ſolange nicht auch von Eng⸗ land der neue italieniſche Kolonialbeſitz juri⸗ ſtiſch anerkannt iſt. Innerhalb der nächſten 14 Tage muß entſchieden werden, ob die Angele⸗ genheit bei der Sonderratstaaung am 26. Mai zur Beratung kommen ſoll. Es iſt nicht bekannt, ob der in England im Exil lebende Negus wieder beabſichtigt, eine Delegation nach Genf zu ſchicken, um bei der Aufnahme Aegyptens in den Völkerbund Berkreler des Führers bei den Krönungsſeierlichleiten in London Der Führer und Reichskanzler hat mit ſeiner Vertretung bei den Krönungsfeierlichleiten in London den Generalfeldmarſchall von Blomberg beauftragt. Der deutſchen Delegation gehören außerdem der Kommandierende Admiral dex Marineſtation der Nordſee, Admiral Otto Schulze. und der Generalmajor der Luftwaffe Stumpff an. Generalmajor der Luft⸗ waffe Stumpff. (Scherl Bilderdienſt, K.) Der Kommandierende Admiral der Nordſee, Otto Schulze. (Weltbild, K.) Generalfeldmarſchall von Blomberg. Erich Zander, Archiv, K.) Neue Pflichten und neue Möglichkeilen Geleitworke Görings zur Neuordnung in hamburg Aus Anlaß des großen Staatsakts in Hamburg i Göring dem„Hamburger Fremdenblatt“ einen Aufruf zur Verfügung, in dem es u. a. h Hamburg, 31. März. Miniſterpräſident e e eißt: ſtellte „Als Miniſterpräſident und als Beauftragter des Führers für den Jierjahresplan habe ich mich nicht dem dringenden Bedürfnis nach einer Bereinigung der Verhältniſſe in dem Gebiet der Stadt Hambur auch die bewußte verſchloſſen, eben weil mir nicht zum wenigſten örderung der⸗-deutſchen Außenhandelsintereſſen mit allen watteln am Herzen liegt. Deshalb habe ich mit der Schaffung Groß⸗ Hamburgs eine Aufgabe gefördert, um deren Löſung ſich die ſchwächlichen Regierun⸗ en des früheren Staats vergeblich bemühten. Dafür erwarte ich von allen Hamburgern, daß ſie ihre Kräfte in echt nationalſozialiſti⸗ ſchem Geiſt und in treuer Geſolgſchaft zum Führer ür den Gedeih der deutſchen Wirtſchaft und dem Ausbau ihrer Handelsbeziehunge nach allen Teilen der Erde einſetzen werden. Die gleiche Forderung richte ich als Mini jene Städte und Gemeinden im Bereich des Elb Sate te insbeſondere an trom⸗Spaltungsgebiets, die im Intereſſe des Reichs aus den alten Bindungen an Preußen entlaſſen und mit der Freien Hanſeſtadt Hamburg vereinigt werden. Sie ſtehen vor neuen 8 lichkeiten. Sie werden Gelegenheit habe flichten, n, wirtſchaftliche Aufgaben reſtlos zu erfüllen, die ihnen durch ihre neue Gemeinſchaft mit Hamburg zugewieſen werden. aber auch vor neuen Mög⸗ Sie haben dem Reich die Dienſte zu leiſten, die es von ihnen auf dieſem ungemein wichtigen Poſten an Deutſchlands Tor zur Welt erwarten muß. Hand in Hand mit Hamburg und weiterbauend auf deſſen weltwirt⸗ ſchaftlicher Ueberlieferung werden ſie den Weg in eine große, glückliche Zukunft gehen. Ueber allem das Reich und ſein Führer! gez: Hermann Göring. Lübeck wird in den preußiſchen Staatsverband übergeleilel gitung des Lübecker Jenals Lübeck, 31. März. Den Auftakt zu den Ueberleitungsfeierlichkeiten in Lübeck bildete am Mittwoch eine Sitzung im Rathaus, die als letzte die Tätigleit des Senats der Freien und Hanſeſtadt Lübeck be⸗ ſchloß. Der Präſident des Senats, Bürger⸗ meiſter Dr. Drechsler, gab in ſeiner An⸗ ſprache einen hiſtoriſchen Ueberblick auf die Ent⸗ wicklung der Stadt. Den vereinten Bemühun⸗ gen ſei es gelungen, die Arbeitsloſenziffern nommen ſind als Abnehmerländer für die Donauſtaaten von lebenswichtiger Bedeutung. Muſſolini hat nunmehr den Rücken frei. Wiederum iſt eine der entſcheidendſten Gren⸗ zen ohne Zuhilfenahme von Genf friedlich ge⸗ ſichert worden. Das Oel der zweiſeitigen Ver⸗ träge breitet ſich unzweifelhaft aus S 5 2„ l Lübecks in etwa drei Jahren pon 19 000 auf 1200 zu ſenken. Hand in Hand mit der Geſun⸗ dung der Wirtſchaft ging auch eine Ge⸗ ſundung der Staatsfinanzen. Zum Schluß ſprach der Präſident des Senats den Se⸗ natoren und Mitarbeitern ſeinen und den Dank Lübecks für die in den Jahren des Aufbaues ge⸗ leiſtete Arbeit aus. Senator Schröder dankte im Namen ſeiner Mitarbeiter für die gute Führung, die der Prä⸗ ſident des Senates der Stadt habe angedeihen laſſen, und überreichte ihm einen Leuchter des Lübeckiſchen Kunſthandwerktums als ein Erin⸗ nerungszeichen für die ſchwere, aber doch ſo er⸗ folgreiche Aufbauarbeit Damit fand die letzte Kelch r nach der 711jährigen Reichsfreiheit ihr Ende. für das Kaiſerteich Abeſſinten abzugeben. Der Ausſchuß für die Beglaubi⸗ aungsſchreiben müßte dann wieder zuſammen⸗ kreten. Aber auch wenn er der Welt nicht wie⸗ der das Schauſpiel geben ſollte, Haile Selaſſie als Kaiſer von Aethopien anzuerkennen, ſo wäre das Problem ſolange nicht gelöſt, wie Abeſſinien nicht formal aus dem Völkerbund ausgeſchloſſen würde. Man glaubt in London. mit Rückſicht auf die politiſchen Inſtinkte und Gefühle des kaum zu neuer Selbſtändigkeit gelangten Aegypten gerade bei dieſer Gelegen⸗ heit einen ſolchen Akt von enal. Seite nicht un⸗ terſtützen zu ſollen, ſo ſehr das auch für die Verbeſſerung der Beziehungen mit Italien wünſchenswert erſcheint. Man iſt deshalb bemüht, auf privatem Wege den Negus davon abzuhalten, ſich vorläufig in die Völkerbundsvorgänge einzumiſchen, um im Mai müglichſt ſtill über dieſes aktuelle Problem hinweggehen zu können.: Die Septemberverſammlung in Genf, auf der die übliche Teilnahme des ita⸗ lieniſchen Außenminiſters wieder erwartet wird, iſt deshalb als günſtiger Zeitpunkt auserſehen, von britiſcher Seite weniaſtens, Italiens Wunſch auf den völkerrechtlichen Beſitztitel für Abeſſinien zu unterſtützen, wenn bis dahin die Beziehungen mit Rom die gün⸗ ſtige Entwicklung genommen haben, auf die man in London nach wie vor hofft. „Die Eiſenbahnen uls Brücke zwiſchen den Völkern“ Ein Vortrag des Staatsſekretärs Kleinmann. Berlin, 31. März. Der Staatsſekretär im Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſterium und ſtändige Stellvertreter des Generaldirel⸗ tors der Deutſchen Reichsbahn, Staatsrat Kleinmann, eröffnete am Mittwoch früh eine von der Verwaltungsakademie Berlin in Verbindung mit dem Reichsverkehrsmini⸗ ſterium veranſtaltete Eiſenbahnwiſſenſchaftliche Halbwoche mit einem Vortrag über„Die Eiſenbahnen als Brücke 3 den Völlern“. Der Veranſtaltung wohnten Eiſenbahnfach⸗ leute aus Dänemark. Finnland. Italien, Schweden, der Schweiz und Japan bei. Staatsſekretär Kleinmann ſtellte in ſeinem Vortrag dar, wie die Entwicklung der Eiſen⸗ bahn auf allen Gebieten des Kultürlebens, des Handels und des Verkehrs und darüber hin⸗ aus in nationalpolitiſcher Beziehung gewirkt hat, Die Eiſenbahn war ein Wegbe⸗ reiter der deutſchen Einigung. Sie durchbrach die Grenzen der Kleinſtaaterei und feſtigte das Gefühl enger Zuſammengehöria⸗ keit und ſchickſalhafter Verbundenheit. Die Lage Deutſchlands im Herzen Europas brachte es mit ſich, daß die deutſchen Verkehrswege für den zwiſchenſtaatlichen und internationalen Ausbau benutzt wurden. So war es ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſchon ſehr früh ein Anſchluß an die Schienennetze dex Nachbar⸗ länder zuſtande kam. Die Eiſenbahn rürkt die Völker einander näher und weckt bei ihnen trotz mancher nationaler Gegenſätze die Ex⸗ kenntnis, daß ſie unbedingt aufeinander ange⸗ wieſen find. Gegenſeitiges Entgegenkommen und die enge. haben die Eiſenbahnverwaltungen alle Hinderniſſe nach dem Kriege vielfach ſchneller überwin⸗ den laſſen als es den Diplomaten möglich war. Telegramm des Gauleilers Kaufmann an den Führer Hamburg, 31. März. Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann richtete am Mittwoch ahend folgendes Telegramm an den Führer und Reichskanzler: Die am heutigen Abend zur Feier des Inkrafttretens des Großhamburggeſetze; im Feſtſaal des fen Sten Rathauses Verſammelten, grüßen Sie, mein Führer, den Verwirklicher Großhamburgs. In Dankbarkeit und voll Stolz auf die Aufgabe, die Sie damit uns allen geſtellt haben, geloben wir im nationalſozialiſti⸗ ſchen Geiſte, alle nunmehr frei geworde⸗ nen Kräfte einzuſetzen zur höchſten Lei⸗ ſtung für Volk und Vaterland. Es lebe Deutſchland!. Es lebe unſere nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung! die Stimme (gez.): Karl Kaufmann Ein Vorſioß nafionaler Truppen an der Biscaua-Front Salamanca, 31. März.(Vom Sonde e⸗ herichterſtatter des DRB.) Nach hier eingetref⸗ fenen Nachrichten haben nationale Truppen an der Biscaya⸗Front, ſüdöſtlich von Bilbao, einen Vorſtoß unternonemen. Natio⸗ nale Artillerie hat am Mittwoch beim Morgen⸗ en die bolſchewiſtiſchen Stellungen zwiſchen Villareal u. Ochandiano unter heftiges Feuer genommen. Einige Stunden ſpäter ſetzten grö⸗ ßere Infanterieabteilungen, unterſtützt von Tanks und Begleitgeſchützen, zum Angriff an. Die Bolſchewiſten konnten den überraſchenden Anſturm nicht aufhalten und mußten ihre Grä⸗ ben unter erheblichen Verluſten räumen. Sie ſollen trotz hartnäckigen Widerſtandes bereits mehrere Kilometer zurückgedrängt worden ſein. Die nationalen Truppen haben nach den letzten Nachrichten die bolſchewiſtiſche Frontlinie durch⸗ brochen und die Verfolgung der fliehenden Banden aufgenommen. neue amerikaniſche Geſetzenlwürfe zur Unterbindung von Waffenlieferungen 58 New Pork, 31. März. Senator Rye und Abgeordneter Fiſh brachten in* Häuſern des Parläments gleichlautende Ge⸗ ſetzesvorlagen ein, wonach amerikaniſche Liefe⸗ rungen pon Waffen, Munition und ſonſtigem Kriegsmaterial im Frieden wie im Kriege durch Bundesgeſetz verboten werden. Ausgenem⸗ men von dem Verbot ſollen Kriegsmatekiallie⸗ ferungen an Länder auf dem anmerikanſſchen Kontinent bleiben, ſofern dieſe in einen Krieg mit nichtamerikaniſchen Staaten vorwickelt find. 4 — SZ ens res. 2 28 Se 2 . 22. lers Kleinmann, zwiniſerum denktüldirel. „ Etactstat iuwut filz ie Berlin in erlehemini⸗ ſenſchafliche ber die den Lällern“ ſenbahnfach⸗ „ Julien, n bel. e in feinen det Eiſen⸗ rlebenz dez darüber hin, ung gewirkt n Vegbe⸗ gung Lie ſatietei und Amengehörig⸗ denhell. Die dopas brachte ehtzwege für ternationalen n e ſabſt⸗ ein Anſchluz Nachher, ahr nir, bel net N W- nander ange⸗ gegentommen haben die ernie noch übet wit plonaten lers tet elattholter 5 Mittwoch n Jihret 11 Feier des 51 Fothauſes nein Führer, ubs. 100 ff di allen getellt nalſozialiſt⸗ e gewordt⸗ file Le . liſtiſche Be⸗ nen nn in 0 en Jodde lt agen Truppen M Fils Dil 16 f. Nan 2 Vor 20 Jahren Nivelles Frühjahrsangriff 1917 der Vorſtoß der Kanadier an der Uimy Höhe Nach einem ſchweren Vorbereitungs⸗ feuer aller Kaliber in der Nacht zum Oſtermontag, den 9. April 1917, griffen die Engländer nördlich und ſüdlich von Arras an und zwar dort. wo die neue Siegfriedſtellung ſich mit der alten, un⸗ verändert gebliebenen, berührt. Wenige Tage vorher war einem deutſchen Sturmtrupp die Abſchrift des franzöſi⸗ ſchen Angriffsbefehls des Generals Ni⸗ velle in die Hände gefallen, die genau⸗ eſte Angaben über Umfang und Ziel des Angriffs enthielt. Ein mächtiger Turm ſteht auf dem Höhen⸗ rücken, der ſich zwiſchen Farbus, Vimy und Loretto hinzieht. Der deutſche Frontkämpfer, der heute zu nächtlicher Stunde die ihm gut be⸗ kannte Landſtraße von Freſnoy über Acheville nach Mericourt benutzt, ſieht das Feuer des hohen Turmes weit in die Lande leuchten. Altes Kampfgebiet, blutgetränkter Boden. Vor 20 Jahren war es, als hier die Hölle losbrach. Das Gehölz auf dem Hügelrücken ſchmückt ſich mit dem erſten jungen Grün, und man iſt verſucht, daran zu denken, wie es Anfang April 1917 hier ausſah. Die kleinen Dörfer und Städtchen bis mach Lens waren noch ziemlich gut erhalten. Dem einen oder dem anderen Haus fehlte viel⸗ leicht eine Ecke, aber weit hinken auf dem Hü⸗ gel von Loretto, wo früher ein Wald geweſen war, ſtreckten ſich nur noch kahle Baumſtümpfe dem Himmel entgegen. Ein troſtloſer Anblick. Hier hatten die Granaten gewütet und alles Leben erſtickt, wie viele damals glaubten, auf ewige Zeiten. Jetzt erinnert wenig mehr an dieſe Zeit des Grauens, als der hohe weiße Turm„Notre Dame de Lorette“, von dem nachts die Scheinwerfer ihre weißen Bahnen in Frank⸗ reichs Gaue werfen und— zu ſeinen Füßen— die endloſen Gräberfelder, auf denen die Hun⸗ derttauſende ihre letzte Ruheſtatt gefunden haben, die vor 20 Jahren hier ſtritten und ſtarben. Wie die Schlacht begann Nach allerſchärfſtem vielſtündigem Trommel⸗ feuer entbrannte am Oſtermontag die Schlacht auf breiter Front. Ein furchtbares Wetter herrſchte. Schneewolken, vom Sturm gepeitſcht, erfüllten die Luft, dazu das vereinte Feuer der ſchweren Geſchütze, der Haubitzen, Mörſer und vor allem der Minenwerfer. Ekraſitmaſſen von mehreren hundert Kilogramm wurden von die⸗ ſen Minenwerfern faſt 2000 Meter weit geſchleu⸗ dert. Verheerend war ihre Wirkung. Kein Schützengrabenſyſtem, noch ſo vollendet, konnte der Vernichtung entgehen. Durch die ſtarke eng⸗ 7 Feuerſperre wurden Teile der deutſchen Beſatzung in den vorderſten Gräben faſt voll⸗ ſtändig abgeſchnitten. Einen Brennpunkt der Kämpfe bildete nördlich von Arras die Vimy⸗ Höhe, wo kanadiſche Truppen den Angriff durchzuführen hatten. 4000 Geſchütze trommelten hier auf 30 Kilometer Frontbreite. Unterſtützt wurde der Angriff durch Tanks und durch die tief zur Erde herunterſtoßenden Infanterieflie⸗ ger, die jeden Erdwall, jeden Granattrichter un⸗ ter Feuer nahmen, hinter denen Kämpfer Schutz geſucht hatten. Zum Teil wurde der Kampf Mann gegen Mann geführt. Zum Teil kämpf⸗ ten Trupps gegen Trupps. Südlich der Scarpe hatten die Engländer Kavalleriemaſſen angeſetzt. Sie erreichten nichts, kamen kaum bis zur Hälfte des geſteckten Zieles und brachen im Feuer der Verteidiger zuſam⸗ men. Menſch und Tier wälzten ſich in einem furchtbaren Durcheinander. Heftige Kämpfe gab es auch in den nächſten Tagen an der ganzen Angriffsfront, ſo am 11. April bei Bulle⸗ court, wo die Engländer ſchon am frühen Morgen einen Maſſenſtoß anſetzten. Hier bra⸗ chen alle ihre Angriffe unter außerordentlich ſchweren Verluſten zuſammen. Wo es ihnen ge⸗ lungen war, in die Stellungen einzudringen, wurden ſie vernichtet oder gefangen genommen. Auch die Tankgeſchwader, die in den Kampf ein⸗ griffen, bewährten ſich hier nicht. Drei Viertel von ihnen blieben zerſchoſſen auf dem Schlacht⸗ feld liegen. Immerhin hatten die Engländer durch den Gewinn des Vimy⸗Rückens einen Er⸗ folg erzielt, der die deutſche Führung veran⸗ laßte, dieſen Teil der Front vom Feind zu löſen. Im Ganzen blieb der Durchbruchsplan in den Anfängen ſtecken. Es wurden kleine, teuer er⸗ kaufte Fortſchritte erzielt, die nicht zur ſtrategi⸗ ſchen Auswirkung gelangen konnten. Der eigentliche Hauptſchlag ſollte auf der Front e ee e eee len, wo Nivelle den Durchbruch zu beiden Sei⸗ ten von Reims auf Rethel und das Maastal unter allen Umſtänden zu erzwingen verſuchte. Aber der Feuerorkan, der alle Stellungen und Gräben in eine Mondkraterlandſchaft verwan⸗ delt hatte, brandete fruchtlos an den hartnäckigen Widerſtand der Verteidiger. Obgleich alle Zu⸗ gangswege vergaſt und zerſtört waren, blieben die deutſchen Kämpfer auf ihren Poſten. Der vorgefundene Angriffsbefehl der die Ziele der franzöſiſchen Oberſten Heeres⸗ leitung verriet, beſagte, daß ein franzöſiſches Korps auf beiden Seiten der Aisne vorgehend, am erſten Tage die deutſchen Linien durchſtoßen ſollte. Südlich davon hatte eine andere Divi⸗ ſion den Auftrag, nach Durchbruch der deutſchen * 4000 Kilometer im Jaftel Am 31. März traf Frida Schumann nach einem e für das WH W. durch Deutſchland wieder in Berlin ein. fangen, die ſie zum Rathaus begleitete. Reiterabzeichen. Sie wurde von der N Hier überreicht ihr .und einer Reitereskorte emp⸗ SS.⸗Sturmführer Geuer das (Preſſephoto, K.) Veiße Oſlern in Pommern In Pommern gingen am 1. Feiertag ſo gewaltige Schneemengen nieder, Verkehr ernſtlich behindert war. Anſer Bild wurde in Richtenberg in genommen, wo der Schnee eine Höhe von faſt einem halben Meter erreicht hatte. (Preſſephoto, K.) die Judenfrage in der Well Von Oberregierungsrat Dr. Wilhelm Ziegler Lange iſt das Beſtehen einer Judenfrage ge⸗ leugnet worden. Lange war es verpönt, gar von einer internationalen Judenfrage zu ſprechen. Heute beſteht ſie, ſodaß ſie einfach nicht mehr zu leugnen iſt. Vier Jahre haben genügt, um auch über die Grenzen Deutſchlands hinaus den Stein ins Rollen zu bringen. Immer noch iſt Oſt⸗CEuropa die ſtärkſte Kolonie des Judentums. Nimmt man Polen, Rußland, Rumänien, Ungarn, die Tſchechoſlo⸗ wakei und Litauen zuſammen, dann hat man rund die Hälfte des Judentums der Welt im Zirkel. Seit einigen Jahren iſt eine ernſte Unruhe hineingefahren. Polen ging voran mit der Eindämmung des jüdiſchen Einfluſſes. Hat es doch nicht weniger als 3.15 Millionen Ju⸗ den aufzuweiſen. Das iſt rund ein Fünftel des Judentums der Welt. Lange war die anti⸗ jüdiſche Politik eine Spezialität der National⸗ demokraten, alſo der liberalen Oppoſition. Heute iſt die Judenfrage in Polen zu einem Problem der Staatspolitik geworden. So kam es zu dem Projekt einer Ausſiedlung der Ju⸗ den mit Hilfe des Völkerbundes, das vor weni⸗ en Wochen von dem Außenminiſter Beck in ie Debatte geworfen wurde. Beck nannte da⸗ mals die jüdiſche Auswanderung ein„euro⸗ päiſches Problem“. Zwar wurde es danach etwas ſtill um dieſen Plan, anſchließend an Becks Reiſe nach London. Aber das Problem als ſolches iſt dadurch nicht eingeſchlafen. Die Auflehnung gegen die Vorherrſchaft des Ju⸗ dentums, die auch in Gewalttätigkeiten ihren Ausdruck fand, beſteht unvermindert weiter. Es iſt kein Wunder, daß in den 15 Jahren zwiſchen 1920 und 1935 aus Polen nicht we⸗ 1 7 denn 360000 Juden ausgewandert ind. Auch in Rumänien gärt es. Die Reak⸗ tion gegen die Vorherrſchaft des Judentums greift um ſich, auch wenn ſie noch nicht den Grad der Reife wie in Polen erreicht hat. Die nationale Erneuerungsbewegung unter Co⸗ dreanu und Cuza findet immer mehr Gefolg⸗ ſchaft. Auf ihrem Programm ſteht die Säube⸗ rung des öffentlichen Lebens von den Juden. Eine der wichtigſten Zeitungen der Hauptſtadt „Dimineaza“ iſt den Juden aus der Hand ge⸗ nommen worden. Das ſicherſte Symptom für den Wetterwechſel iſt die rapide Zunahme von Uebertritten von Juden zur rumäniſch⸗ortho⸗ doxen Kirche. Man braucht nur den Bericht des bekannteſten der jüdiſchen Politiker, des Dr. Mayer⸗Ebner aus Cernowitz, in der „Oſtjüdiſchen Zeitung“ anzuführen, und man hat ein unverdächtiges Zeugnis für den wahren Stand der Dinge in der Hand. Mayer⸗Ebner rechnet in dieſem Artikel bereits für den nächſten Regierungswechſel mit einem„antiſe⸗ miſtiſchen Rechtskabinett“. Es handelt ſich um rund eine Million Juden in Rumänien. Auch Litauen treibt nach allen Informa- tionen eine energiſche Politik der Einſchränkung des jüdiſchen Einfluſſes, die darum nicht weni⸗ ger entſchieden iſt, weil man wenig von ihr hört. In Ungarn ſind die Dinge noch in der Schwebe. Eine ernſte Oppoſition kündet ſich auf der Rechten an. Demonſtrationen aus dem Volk werden häufiger. Aber noch iſt der Ein⸗ fluß der Juden im Bankweſen, im Handel, in der Induſtrie und in der Preſſe zu mächtig. Einzig in der Tſchechoſlowakei ſcheint ſich noch nichts zu regen. Hier ſitzen 360 000 Juden= 3 Prozent der Bevölkerung. Hier zeigt ſich, daß die liberale Demokratie in in⸗ niger Geiſtesgemeinſchaft mit dem Judentum ſteht. Sie bringt nicht die Entſchlußkraft auf, um ſich gegen dieſen Fremdkörper zur Wehr zu ſetzen. Denn die Vormacht der Juden in Wirt⸗ ſchaft und Geiſtesleben iſt hier nicht geringer als etwa in Rumänien. Auch die außenpoli⸗ tiſche Verflechtung mit Frankreich und Sowjet⸗ daß zeitweiſe der Pommern auf⸗ rußland trägt ſicher zur Willenslähmung auf dieſem Gebiet bei. Auch in Weſteuropa hat ſich das Verhältnis der Völker zum Judentum in den letzten Jah⸗ ren gewandelt, mag es hier noch an draſtiſchen Manifeſtationen fehlen. Auch hier beginnen die Völker hellhörig zu werden. In England iſt es zum erſten Male zu ſpontanen Akten ge⸗ gen die Juden gekommen. Im Londoner Sſt⸗ end mußte die Polizei einſchreiten, um die Ju⸗ den zu ſchützen. Und der Innenminiſter Lord Simon war genötigt, vor dem Unterhauſe we⸗ gen der ſchlappen Haltung der Polizei Rede und Antwort zu ſtehen. Hier in England vollzieht ſich die Frontbildung gegen das Ueberhand⸗ nehmen der des jüdiſchen Einfluſſes mehr un⸗ auffällig, unter der Decke— entſprechend der engliſchen Art. Man geht ihnen in der Oeffent⸗ lichkeit aus dem Weg. Einzelne Gaſtſtätten laſſen ſie nicht zu. Einzelne Verſicherungsge⸗ ſellſchaften weigern ſich ſchon, Juden als Kun⸗ den anzunehmen. In manchen Stadtteilen wird ihnen auch kein Grund und Boden verkauft. In Italien kam es füngſt zu einer offe⸗ nen Debatte in einer führenden Zeitſchrift („Lavoro faſchiſta“) über die Judenfrage. Und vor allem in Schweden regen ſich Kräfte der Selbſtverteidigung gegen das Eindringen der Juden, namentlich der Emigranten unter ihnen. Man braucht nur auf die Demonſtra⸗ tion gegen die Berufung des jüdiſchen Profeſ⸗ ſors Katz an der Univerſität Stockholm zu ver⸗ weiſen. Wenn es hier bei Taſtverſuchen bisher geblieben iſt, ſo liegt der Grund weniger in der jüdiſchen Art als in der Bevölkerung Weſt⸗ europas. Auch in Südafrika hat die Union vor kurzem ein Einwanderungsgeſetz erlaſſen, das praktiſch auf ein Verbot jüdiſcher Einwan⸗ derung hinausläuft. Heftig iſt darüber im Parlament geſtritten worden. Zum Schluß aber errang die Richtung der Judengegner die Oberhand, ſogar den jüdiſchen Abgeordneten im Parlament blieb nichts übrig, als zuzuſtimmen. Noch gibt es eine Inſel, die bisher vom Sturm der Judenfeindſchaft verſchont geblieben zu ſein ſcheint. Das ſind die Vereinigten Stellungen bis an die Suippes vorzudringen, dann nach Oſten einzuſchwenken und Anſchluß an den rechten Flügel des angreifenden Korps zu gewinnen. Aber das Ziel der Doppelſchlacht von Arras und Reims war wohl zu weit ge⸗ ſteckt, obgleich Engländer wie Franzoſen fortge⸗ etzt weiter angriffen und die deutſche Front aufs äußerſte beanſprucht war. i 5 Am 23. April begann eine zweite Arras⸗ Schlacht, der auch kein größerer Erfolg beſchie⸗ den war. Zwiſchen Lens und Bullecourt mehr⸗ ten ſich die von Kugeln und Granaten hinge⸗ mähten Sturmhaufen der Engländer. Der Brennpunkt der Kämpfe nördlich der Scarpe, war diesmal das an der Straße Arras Douai gelegene Dörfchen Gavrelle. Die Trümmer wurden von den deutſchen Truppen eng um⸗ klammert und lagen unter fortgeſetztem Gra⸗ natfeuer. Nach kurzer Zeit gelang es in den Ort einzudringen. Vom 25. April ab ließen ſich die Engländer nur noch auf Teilangriffe ein. Der ſo wuchtig begonnene Durchbruchs⸗ verſuch war buchſtäblich im Blut ſteckengeblie⸗ ben. Wie bei Arras im Norden, ſo ging es bei Reims im Süden. * Auf der Vimy-Höhe, wo einſt die deutſchen und die kanadiſchen Truppen miteinander kämpften, zieht ſich noch heute ein Gewirr von Gräben über die Höhen. Verroſtete Stachel⸗ drahtreſte wachſen aus der Erde zwiſchen Gras und Sträuchern. Umſo überraſchter iſt man, wenn nach ein paar weiteren Schritten ſich das Bild plötzlich wandelt. Die einſt ver⸗ wilſteten Gräben ſind zu einer Art Kriegsſchau⸗ ſtätte geworden. Aus dem Gras leuchten Bruſt⸗ wehren 5 naturgetreu in Beton nachgebil⸗ det. Eine Tafel verkündet, daß es ſich hier um die deutſche Frontlinie handelt, um die deut⸗ schl Linie, wie ſie einſt vor der großen Angriffs⸗ ſchlacht ſich darſtellte. Die Sappen ſind vorhan⸗ den und die Unterſtände. Laufroſte decken noch den Boden und alles iſt ſo, als hätte niemand es betreten. Auf dem Grabenrand finden ſich einige verroſtete Fundſtücke, wie Gewehrläufe und Stahlhelme, ſauber geordnet. Ein Stück davon entfernt liegen die Stellungen der Ka⸗ nadier, genau ſo ſorgfältig und ſauber als ewiges Angedenken ausgebaut. Die toten Kämp⸗ fer aber von Loretto, ſie liegen auf dem Fried⸗ hof von„Maiſon Blanche“. Es iſt der größte deutſche Friedhof der Weſtfront, auf dem über 50 000 ſchwarze Kreuze mahnen Ein kragiſches ſchickſal Wien, 31. März. Ein geradezu tragiſches Schickſal ereilte den 32jährigen Gärtnergehil⸗ fen Matthias Waltl, der während der politiſchen Kämpfe der vergangenen Jahre zum Tode verurteilt und dann zu 15 Jahren ſchweren Kerkers begnadigt worden war. Bei der Amneſtie am 25. Juli erlangte er ſeine Freiheit wieder; aber er wurde ſpäter wegen Betätigung für die nationale Oppoſition wie⸗ derum verhaftet. Bei einer erneuten, auch noch ſo geringen Beſtrafung wäre nach den Beſtimmungen der Amneſtie ſeine alte Strafe wirkſam geworden. Als er in das Landesgericht Salzburg ge⸗ bracht werden ſollte, riß er ſich von ſeiner Be⸗ gleitmannſchaft los, und ſtürzte ſich aus dem fahrenden Eiſenbahnzug. Er geriet unter die Räder und erlag nach einigen Stunden ſeinen Verletzungen. Keine Führerſcheine für politiſch Gemaßregelte in Oeſterreich ds Wien, 31. März. Am 1. Mai wird in Oeſterreich eine neue Kraftfahrverordnung Gül⸗ tigkeit erlangen, die eine bedeutſame und fol⸗ genſchwere Beſtimmung enthält. Führerſcheine werden danach ſolchen Perſonen, die einmal im Zuge der politiſchen Kämpfe der letzten Jahre eine Strafe, und ſei es auch nur im Verwal⸗ tungswege, erhalten haben, nicht ausge⸗ händigt werden. Da die Zahl der politiſch Gemaßregelten ſehr groß iſt, würde im Falle ſtrenger Handhabung des Geſetzes ein bedeuten⸗ der Teil der Bevölkerung von der Steuerung eines Kraftwagens ausgeſchloſſen ſein, ein Um⸗ ſtand, der ſich ſogar auf die Induſtrie bemerkbar auswirken könnte. Staaten von Amerika, die rund 4 Millionen Juden heute beherbergen. Das ſind rund 4 der geſamten Judenheit der Welt. Ihr bedeutender Einfluß auf die Wirtſchaft, die Preſſe, und das öffentliche Lehen, ſowie die Politik des Landes iſt bekannt. Er hat ſeinen Mittelpunkt in New York, wo heute rund 27 Millionen Juden leben, alſo is der Bevölke⸗ rung der Hauptſtadt. Hier fühlt ſich das Ju⸗ dentum abſolut ſicher. Nur ſo iſt auch die be⸗ leidigende antideutſche Demonſtration des Bür⸗ germeiſters Laguardia, eines aus Italien ein⸗ gewanderten Halbjuden, zu erklären. Es iſt der gleiche anmaßende Uebermut, den das Ju- dentum in ſeiner ganzen Geſchichte bewieſen hat, und der immer vor dem Sturz kam. Die Judenfrage iſt aufgerollt in der Welt. Dieſer Satz iſt weiter nichts als eine tatſäch⸗ liche Feſtſtellung. Sie erhält ihre Verſchärfung dadurch, daß auch in Paläſtina, das ihnen eine nationale Heimſtätte ſein ſollte, jetzt der Gegenſatz zwiſchen Juden und Arabern zu offe⸗ nem Ausbruch gelangt iſt. Sie erhält ihre be⸗ drohlichſte Verſchärfung durch die Tatſache, daß Juden eine maßgebende Rolle überall ſpielen, wo der Bolſchewismus regiert oder ſein Haupt erhebt. Dadurch wird der weltanſchauliche Charakter der Judenfrage evident. Das Ju⸗ dentum iſt in Bewegung geraten, geiſtig und geographiſch. Das iſt das Fazit des Zeitalters der Aſſimilation, das jetzt ſeinem Ende entge⸗ gengeht. Darin beſteht der Kern der Juden⸗ frage in der Welt. Und je mehr das Judentum in Bewegung gerät, umſomehr ſchließen ſich die Tore von Ländern, die früher bedenkenlos wa⸗ ren, heute aher mißtrauiſch geworden ſind. Zehntauſende im Lager der Juden wenden ſich heute der Fahne des Zionismus zu, weil ſie hier einen Ausweg aus dieſer Kriſe ſehen, zum kleineren Teil nur aus religiöſer Ueberzeugung, zum größeren Teil aus Berechnung. Jahre hindurch haben ſie den Zionismus belächelt oder verſpottet. Heute iſt die Kriſe ſo weit vor⸗ geſchritten, daß er allein wohl kaum eine N ſung der Judenfrage in der Welt verſpricht. — — 2——— 777. 8 N —ů— —— 7 ĩ ˙ „75S rr 61. Chirurgenkongreß in Berlin Berlin, 31. März. Wie alljährlich begann auch diesmal in der Woche nach Oſtern im Langenbeck⸗Vir⸗ cho w⸗Hauſe die Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie, die bis zum 3. April dauert. Dieſe Kongreſſe haben den Zweck, die Chirurgen über den Stand der Forſchung zu unterrichten und durch Ausſpra⸗ chen neue Wege und Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung der Heilkunde zu finden. Der Vorſitzende der Geſellſchaft. Prof. Dr. Stich; Göttingen, eröffnete die Tagung mit einer Begrüßung der Gäſte des In⸗ und Auslandes. Er betonte, die deutſche Chirurgie vergeſſe über ihren großen wiſſenſchaftlichen Aufgaben die tätige Gegenwart nicht. Hier gebe der Vier⸗ jahresplan den deutſchen Chirurgen Möglich⸗ keiten zu einer täglichen aktiven Mitarbeit, ſei es durch die Wahl des Nahtmaterials, ſei es durch Auswahl geeigneter Verbandsſtoffe und anderes mehr. Die deutſche Chirurgie trete nachhaltig dafür ein, daß internationale Mono⸗ vole und Kartelle bei ihrer Machtprobe dem deutſchen Volke gegenüber verſagten. Das Ver⸗ hältnis der Chirurgie zur geſamten Heilkunde ſei ſich gleich geblieben. auch zur Naturheil⸗ kunde. Die Chirurgie habe ſeit undenklichen Zeiten neben Wärme, Licht, Luft und Sonne. Umſchäge, Diätformen auch die ſachgemäße Er⸗ nährung gekannt und angewandt. Eines der ungelöſteſten Probleme ſtelle auch beute noch die Krebskrankheit dar. Dieſe ſei Do⸗ mäne des Chirurgen und Röntgenologen, zu deren vornehmſten Aufgaben es gehöre, hier die innere Urſache zu ergründen. Die deutſche Chi⸗ rurgie helſe in jeder Weiſe mit an den erb⸗ biologiſchen Tagesfragen des Staates. gleich, ob ſie in der Forderung hochwertiger Erblinien oder in Zurückdrängung minderwertiger An⸗ lagen beſtehe. Die wiſſenſchaftliche Durchden⸗ kung dieſer Fragen lenke dabei den Blick nicht ab von der Notwendigkeit, dem deutſchen Volke wie dem einzelnen Volksgenoſſen ein rechter Arzt zu ſein. Das große Ziel bleibe das Volk. Im Auftrage des Reichs miniſteriums des In⸗ nern und des Miniſteriums für Volkserziehung und Unterricht ſprach Miniſterialdirektor Dr. Gütt. Die deutſche Chirurgie babe das Ver⸗ trauen des deutſchen Volkes nie verloren. Es iſt Sache des Staates, die Vorausſetzungen da⸗ für zu ſchaffen, daß die Forſchung fortſchreiten könne und das Wohl des Volkes immer vollkom⸗ mener werde. Profeſſor Bauer⸗ Breslau bielt das Haupt⸗ referat über das Thema „Fortſchritte der experimentellen Krebs⸗ ſorſchung“. 5 Er legte dar, daß nur das Experiment an die Urſache des Krebſes heranführen kann. und zeigte vier Möglichkeiten zur experimentellen Krebsforſchung auf. In den Vordergrund ſtellte er die Krebser zeugung durch äußere Urſachein, d. h. durch beſtimmte Krebsgifte, die der Forſchung auch ſchon längere Zeit be⸗ kannt ſeien. ſtimmte Teere auf ihre krebserzeugende Wir⸗ tung unterſucht, und es ſei dem engliſchen For⸗ ſcher Cook gelungen, einen Teer zu gewinnen. der körpereigenen Stoffen ziemlich nahe ver⸗ wandt ſei. Profeſſor Bauer hat hierauf auf⸗ gebaut und glaubt. daß eine innere Urſache des Krebſes in der Veränderung der Struktur der tieriſchen Zelle ſelbſt liege, die krebserzeugende Stoffe produziere. Er hat nun mit den erwähnten Teeren mit Erfolg verſucht, bei Menſchen Krebsgeſchwülſte zu hei⸗ len, und zeigte ſeine Erſolge an Hand von Lichtbildern. Prof. Bauer verſprach ſich aber heute noch nicht mehr von dieſer Heilung des Krebſes durch Teerſtoſſe, als es bisher die Röntgen⸗ und Radiumſtrahlen vermögen. Die weiteren Vorträge des Vormittags galten ebenfalls dem Krebsproblem. Es ſprachen Prof. Sauerbruch und Knaack über weitere Er⸗ gebniſſe ihrer Forſchungsarbeit. Vorträge über Hirnoperationen. Die Nachmittagsſitzung des erſten Verhand⸗ lungstages des Ebirurgen⸗Kongreſſes ſtand im weſentlichen unter dem Zeichen der Hirn⸗ und Nerven⸗Chirurgie. Wie noch vor etwa 50 Jahren die Bauchchirurgie für den Operateur unendlich viele Probleme aufwarf. die nun als gelöſt zu betrachten ſind, ſteht der Gelehrte heute in der Hirnchirurgie vor einer Fülle noch zu löſender Fragen. Es iſt deshalb wichtig, weiterhin an der Verbeſſerung der Diagnoſeſtellung und der Behandlung der Neu⸗ rochirurgie zu arbeiten. 5 Profeſſor Schönbauer⸗Wien nahm zur Vorbereitung von Hirnoperationen Stellung. Eine beſondere Gefahr ſtellt die nach der Ope⸗ ration auftretende Schwellung des Hirns dar, die die erfolgverſprechende Ope⸗ ration deshalb zunichte mache, weil ſie durch Beeinträchtigung der lebenswichtigen Zentren den Erkrankten in ſeinem Leben ſtark gefährdet. Profeſſor Schönbauer fordert. vor der Overa⸗ tion den Patienten mit einer ſalzfreien, d. h. entwäſſernden Diät vorzubehandeln. Dieſe verſpricht den beſten Erfolg, wenn ſie ſechs Tage vor der Operation einſetzt 5 Profeſſor Tönnis⸗ Würzburg ſprach zur Behandlung von Schädigungen der Hirngefäße. Einen weſentlichen Anteil der Hirnchirurgie ha⸗ ben die Blutungen zwiſchen und, unter den Hirnhäuten nach Verletzungen. Dieſe gefährden den Verletzten ebenſoſehr wie die Spätblutun⸗ gen, die noch nach Wochen auftreten können. Zehnder ⸗ Würzburg und Sjiögviſt⸗ Stockholm als Gäſte ſprachen über neue Erfolge. Weitere Vorträge waren der Behandlung und beſonders der Technik der Operation von Hirn⸗ geſchwülſten gewidmet. Zum Schluß wurden einige Referate über neuere Verfahren örtlicher Angeſthierung gehalten. Gaſtſpielvertrag Furtwänglers mit der Wiener Staatsoper Wien, 1. April. Zwiſchen Generalmuſik⸗ direktor Dr. Furtwängler und der Leitung der Wiener Staatsoper geführten Verhandlungen herben zu dem Ergebnis geführt, daß der Künſt⸗ ler in der nächſten Spielzeit einige Ma le in Wien am Dirigentenpult erſcheinen wird. In dieſer Richtung habe man be⸗ 4000 km durch Deulſchland gerillen die Turnierreiterin Friedel zch umann ſammelle 125 000 Mark 858 Berlin, 31. März. Die bekannte Tur⸗ nier⸗ und Langſtreckenreiterin Frau Friedel Schumann, die ſeit dem 14. November per⸗ gangenen Jahres durch Deutſchland einen Wer⸗ beritt für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes durchführte, wurde am Mittwoch auf Berliner Boden feierlich empfangen. Die her⸗ vorragende Reiterin hat in den 4 Monaten die Gaue Kurmark, Mecklenburg⸗Lübeck, Schles⸗ wig⸗Holſtein, Hamburg, Oſt⸗ und Südhannover, Braunſchweig, Magdeburg⸗Anhalt, Halle⸗Merſe⸗ burg, Thüringen, Sachſen, Kurheſſen, Heſſen⸗ Naſſau, Baden, Koblenz⸗Trier. Köln⸗Aachen und Düſſeldorf auf ihrem Schecken„Bubi“ mit der Sammelbüchſe in der Hand abgeklappert. Dieſer Ritt der tapferen Frau geſtaltete ſich zu einem einzigartigen Erfolg für das WSW. Auf der 4000 Klm. zu Pferde zurück⸗ gelegten Strecke hat Frau Schumann 125 000 Mark geſammelt. Am Mittwochvormittag fand der erfolgreiche Ritt mit einem feierlichen Emefeng vor dem Berliner 1 in Gegenwart des Beauf⸗ tragten des WH W., Hauptamtsleiter Hilgen⸗ feldt, des Stellvertretenden Gauleiters Gör⸗ litzer, des Oberbürgermeiſters und Stadt⸗ präſidenten von Berlin Dr. Lippert. des Landesſtellenleiters Wächter ſowie namhafter Perſönlichkeiten der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen ſeinen Abſchluß. Die SA.⸗Reiterſtan⸗ darke 28 gab der Reiterin das Geleit. Dr. Lip⸗ pert überreichte Frau Schumann mit herzlichen Glückwünſchen als Abſchlußſpende der Berliner Stadtverwaltung für das WH W. einen Betrag von 1000 RM., während Hauptamtsleiter Hil⸗ genfeldt im Namen des WH W. ſeinen Dank für die erfolgreiche Leiſtung ausſprach. RBG. Handel empfiehlt 16 Uhr-Ladenſchluß an Samskagen Berlin, 31. März. In den Ladengeſchäf⸗ ten des deutſchen Einzelhandels ſind rund zwei Millionen Volksgenoſſen tätig, die ſeit langem den Wunſch haben, ebenſo wie die übrigen Schaffenden einen freien Na) mittag in der WVoche zu erhalten, damit ſie Sport treiben, an den kulturellen Ver⸗ anſtaltungen teilnehmen und ihre berufliche Weiterbildung pflegen können. Bemühungen des Reichsarbeitsminiſteriums ſowie des Sozial⸗ amtes der DAF. zeigen, daß ſich die höchſten Reichs⸗ und Parteiſtellen dieſem Wunſch nicht länger verſchließen wollen. Die RB. Handel in der DAF. hat nun eine Anterſuchung über die Möglichkeiten durchgeführt, über die der Lei⸗ ter der Sozialabteilung der RBG., Dr. Siebert, in der NS.⸗Sozialpolitik berichtet. Etwa 150 Arbeitsausſchüſſe aus verſchiedenen Gauen ha⸗ ben das Thema beraten. Eine allgemeine Ver⸗ kürzung der täglichen Ladenzeit wurde als Er⸗ ſchwerung der Bedarfsdeckung abgelehnt. Da⸗ deben wurde nur in einem einzigen Fa“ die Einführung eines freien. Wochennachmittags als abſolut unmöglich bezeichnet. Nur ein einziger anderer Ausſchuß wünſchte eine örtliche Feſt legung. Sämtliche übrigen Ausſchüſſe hielten die Einführung eines freien Wochennachmitrags für möglich und forderten eine reichsgeſetz liche Bindung. Beſonders auch die vielen Betriebsführer der Einmannbetriebe bearußten dieſe Maßnahme als Möglichkeit, innerbetrieb⸗ liche Nebenarbeiten mit der Freizeit verbinden 15 können. Die Prüfung der Frage, welcher ochentag für die Verkürzung der Ladenzeit in Betracht kommt, führte 7 Samstagnachmit⸗ tag als geeigneten Tag. Nicht nur aus ſozialen Gründen erfolgt dieſe Empfehlung, weil in Ver⸗ bindung mit dem Sonntag eine wirkliche Er⸗ holungszeit 9 7 kommt, ſondern auch aus rein wirtschaft ichen Gründen. So verbietet der Wochenmarkt in den Landſtädten einen anderen Frühſchluß, ebenſo die Tatſache, 1 andere Be⸗ rufsgruppen z. B. am Mittwochnachmit⸗ tag dienſtfrei haben und ihre Einkäufe tä⸗ tigen wollen und ſchließlich der Geſichtspunkt, G0 ſonſt ein Zeit⸗ und Geſchäftsverluſt für Geſchäftsreiſende und den Großhandel entſteht. Als Bedingung des Wochenendfrühſchluſſes for⸗ derten die Ausſchüſſe u. a. die Verlegung der Lohnzahlung auf den Donnerstag, damit breite Schichten des Volkes bereits am Freitag größere Einkäufe vornehmen können. Au müßte der neue Ladenſchluß auf alle offenen Verkaufsſtellen ausgedehnt werden und eine vernünftige Regelung der Sonntagsruhe erfol⸗ gen. Reichseinheitlichkeit iſt ein wei⸗ terer Wunſch. Da der Umſatz in erſter Linie vom Bedarf abhängt, iſt nicht einzuſehen, wieſo ſich der Bedarf durch die kürzere Verkaufszeit än⸗ dern ſoll. Die RBG. Handel kommt zur Emp⸗ fehlung einer Ladenſchlußzeit am Samstag ab 16 Uhr für den Einzel⸗ handel ohne Arbeitszeitausgleich. Ueberall unerwünſchl „Heſterreich braucht einen vernünftigen Anliſemilismus“ 20 unden und Judengenoſſen aus Züdafrika ausgewieſen Wien, 31. März. Die„Vaterländiſche⸗ Front“ von Vorarlberg, die als einzige Glie⸗ derung dieſer Organiſation ſchon mehrfach zur Judenfrage Stellung genommen hat, drängt in dem eben erſchienenen April⸗Heft ihres„Mit⸗ teilungsblattes“ erneut auf eine raſche Löſung dieſes Problems. Es iſt 9 ſo heißt es, daß die Abnei⸗ gung breiter bodenſtändiger Kreiſe gegen die Juden eine Bewegung darſtellt, die aus der Seele des Volkes kommt und ohne Zwei⸗ fel Verteidigungscharakter beſitzt. Das Juden⸗ tum hat 1 in Oeſterreich unleugbar den An⸗ ſchein der ſicheren Wirtſchaftsführung verloren und auf politiſchem Gebiet ſtarke Einbußen erlitten. Trotzdem iſt ſein Einfluß immer noch groß, namentlich im l und auf kulturellem ebiet, wie im Theater, im Film, in der Literatur uſw. Die Judenfrage in Oeſterreich in alſo zeitgemäß und bedarf ir-end⸗ einer Form der Klärung. Es müſſen auch hier Mittel und Wege geſucht werden, das jüdiſche Element in jene Grenzen zu weiſen, die ihm nach ſeiner zahlenmäßigen Stärke gebühren. Oeſterreich braucht einen vernünftigen Antiſe⸗ mitismus. Von beſonderer Bedeutung iſt es, daß die Vorarlberger La desgliederung der„Vaterlän⸗ diſchen Front“ in dieſem Zuſammenhang die Erlaſſung eines eigenen Bundesgeſet⸗ zes zur Abſchiebung von unerwünſchten An- ländern verlangt. 2000 merden aus Südafrika ausgewieſen. Wie aus Südafrika berichtet wird, haben in Johannesburg 2000 Ausländer die Anweiſung erhalten, das Land wieder zu verlaſ⸗ ſen. Nack britiſchen Meldungen handelt es ſich zumeiſt um Juden, die ſich früher in deutſchland aufhielten, ſowie um einige Ruſ⸗ ſen und Armenier. Südafrika hat vor kur⸗ zem eine Verordnung erlaſſen, die die Wieder⸗ ausweiſung von Ausländern vorſieht, nachdem der Zuſtrom von unerwünſchten Einwanderern zu ſtark geworden war. Frankreichs Rüſtungsinduſtrie ohne Schwefellies Schwere Folgen eines Ausfuhrverbots der Ss Paris, 31. März. Der„Jour“ beſchäf⸗ tigt ſich noch einmal mit der Frage, wie Frank⸗ reich ſpaniſchen Schwefelkies kaufen kann, der für die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie unent⸗ behrlich iſt. General Franco hat bekanntlich im Februar eine Verordnung erlaſſen, die die Lieferung von Schwefelkies an Frankreich un⸗ terſagt. Die franzöſiſche Regierung ſoll ſeit dieſer Zeit verſchiedentlich verſucht haben, durch Mittelsperſonen eine Aufhebung dieſes Aus⸗ fuhrverbots zu erlangen. Alle ihre Bemühungen ſollen aber erfolglos geblieben ſein. Das Pa⸗ riſer Blatt fordert daher die franzöſiſche Regie⸗ rung auf, ſelbſt mit der ſpaniſchen National⸗ regierung in Verbindang zu treten und zu ver⸗ ſuchen, die Aufhebung des Ausfuhrverbots zu erlangen. Der„Jour“ weiſt auch auf die Haltung der engliſchen Regierung hin, die eine Abord⸗ nung nach Spanien geſchickt hatte, um mit Ge⸗ neral Franco verſchiedene wirtſchaftliche Ver⸗ einbarungen zu treffen, obwohl ſie keine offi⸗ ſpaniſchen Nationalregierung ziellen Beziehungen zur ſpaniſchen National- regierung unterhält.„Frankreich“, ſo ſchreibt das Blatt,„braucht jährlich etwa eine Million Tonnen Schwefelkies und iſt gezwungen, we⸗ nigſtens die Hälfte davon einzuführen. Die ſchwediſche und portugieſiſche Er⸗ zeugung iſt bereits von anderen Mächten im voraus aufgekauft, ſodaß für Frankreich nur noch der ſpaniſche Markt offenſteht. In unterrichteten Kreiſen erklärt man, daß die Vorräte höchſtens noch für drei Monate genü⸗ gen, und in militäriſchen Kreiſen iſt man dar⸗ über beunruhigt. Es ſind verſchiedene Schritte bei der franzöſiſchen Regierung unternommen worden, die aber erfolglos blieben. Der Sieg der ſpaniſchen Nationaliſten unterliegt heute keinem Zweifel mehr, und früher oder ſpäter wird die franzöſiſche Regierung doch gezwun⸗ gen ſein, mit General Franco in Verbindung zu treten. Man verſtehe deshalb nicht, warum ſie ſolange zögert, zumal die franzöſiſche Lan⸗ des verteidigung dabei auf dem Spiele ſteht.“ neuwahlen zum japaniſchen Reichstag am 30. April Tokio, 31. März.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Die Neuwahlen zum japaniſchen Reichstag ſind ſoeben auf den 30. April feſtgeſetzt worden. Die Auflöſung des Reichstags iſt inſofern überraſchend gekommen, als die Zuſammen⸗ arbeit von Regierung und Parteien noch kürz: lich als ein Erfolg des Hapaſhi⸗Kabinetts be⸗ zeichnet wurde. Allerdings war das Kabinett zu weitgehendem Entgegenkommen gegenüber den Parteien gezwungen, um eine Verabſchie⸗ Rr—— dung des Haushalts in Höhe von drei Milliar⸗ den Yen und der wichtigſten Regierungsvor⸗ lagen zu ermöglichen. Das Kabinett wollte un⸗ bedingt eine vorzeitige Aue und damit notwendig werdende kaiſerliche Notperordnun gen zur Inkraftſetzung des Haushalts perhin⸗ dern und verlängerte deshalb auf Druck der Parteien die Tagungsdauer um etwa zwei Wo⸗ chen, obwohl die geſetzliche Tagungsdauer des Reichstages drei Monate beträgt. Nachdem je⸗ 9 Bekanntmachungen ber A. S. H. A. B. Kreis Heppenheim Kreisleitung. Ich erinnere an die pünktliche Einſen⸗ dung der Monatsmeldungen und zwar bis ſpäteſtens morgen hier eintreffend. Ruppert, Kreisleiter. Kreis bauernſchaft Heppenheim. Am Freitag, den 2. April, fällt der Sprech⸗ tag aus. NS-⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. e Amts waltet⸗Appelle der„Kd.“ im Monat April. (Terminverlegung) Mit Rückſicht auf die am 10. April im Kreis zur Durchführung gelangende Verſammlungs⸗Groß aktion und der damit verbundenen vorhergehenden Verſammlungsruhe, werden die Amtswalterappelle für Orts⸗, Betriebs⸗ und Wandexwarte, die im Rdſchr. 8/37 für die Zeit vom 1.—8. April an gegeben waren, verlegt und wie folgt feſtgeſetzt: Am 11. April l 9.30 Uhr: in Hirſchhorn„Zum Naturali⸗ ſten“, für die Ortsgruppen: Hirſchhorn Neckarſteinach, Rothenberg, Schönmat ⸗ tenwag. Am 12. April 20.30 Uhr: in Viernheim„Zum Löwen“, für alle Amtswarte Viernheims. Am 13. April 20.30 Uhr: in Rimbach„Zum gold. Anker“ für die Ortsgruppen Fürth, Rimbach. Ellenbach, Erlenbach, Jotzenbach, Mör⸗ lenbach, Birkenau, Obermumbach, Un⸗ terflockenbach, Tröſel, Gorxheim. Am 14. April 20.30 Uhr: in Wald michelbach„Zum Ls⸗ wen“ für die Ortsgruppen Hammel⸗ bach, Aſchbach, Affolterbach, Wahlen, Unterabtſteinach, Siedelsbrunn, Wald⸗ michelbach. Am 10. April 20.30 Uhr: in Heppenheim„Haus der Ar⸗ beit“, für die Ortsgruppen Heppen⸗ heim, Oberlaudenbach, Kirſchhauſen, ferner für die Betriebswarte und ⸗Wanderwarte Heppenheims. Die Amtswalter⸗Appelle bedeuten ſowohl Schu⸗ lung wie Ausrichtung für die Aufgaben der Rech. „Kd.“ und dienen der Beſprechung dringender Gegenwartsfragen. Es haben teilzunehmen: Die Ortswarte, Ortswanderwarte, Betriebswarte, Be⸗ triebswanderwarte, ferner alle Mitarbeiter der Ortsdienſtſtellen. Rundfunk- Programm Freitag, den 2. April 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter; 06.30 Kon ⸗ zert; 09.40 Käte Graber erzählt Märchen; 10.50 Spiel turnen im Kindergarten; 11.30 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 12.00 Konzert; 18.45 Neueſte. richten; 14.00 Allerlet von Zwei bis Drei; 15.00 Wet. ter. Börſe; 15.15 Kinderliederſingen; 15.40 Ein Spiel für Jungmädel; 16.00 Muſik am Nachmittag; 18.00 Klapiermuſik pon J. Brahms; 18.30 Weg des Geiſtes — Weg des Kampfes; 19.00 Und letzt iſt Feierabendl: 19.45 Deutſchlandecho; 19.55 Sammeln! 20.00 Kern⸗ ſpruch; 20.10 Das Salzburger Mozart⸗Quartett ſpielt; 21.00„Die Feuerzangenbowle“, ein heiteres Spiel; 22.00 Wetter, Nachr., Sport; 22.30—24.00 Nachtmuſik. Frankfurt 06.00 Deutſcher Spruch, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 06.30 Konzert; 08 05 Wetter, Gymnaſtik; 08.30 Muſik am Morgen; 09.45 Nachr., Sportporſchau; 11.15 Haus- frau, hör zu; 11.45 Landfunk; 12.00 Konzert; 14.00 Zeit, Nachrichten; 14.00 Zett, Nachr.; 14.10 Aus peri- ſtiſchen italieniſchen Opern; 15.00 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Vom kurfürſtlichen Marſtall zum Heim der Ne: 15.45 Das Land der armen Leute; 16.00 Unterhal⸗ tungskonzert; 17.30 Kleines„Kolleg“ über Peſſimis⸗ mus; 17.45 Eine Lanze für Karl May; 18.00 Konzert; 19.00 Die Muſikanten aus dem Breisgau; 19.40 Tages ſpiegel; 19.55 Wetier, Wirtſchaft; 20.00 Zeit, Nachr.; 20.10 Märchenmuſik; 22.00 Zeit, Nachr.; 22.20 Worü⸗ ber man in Amerika ſpricht; 22.30 Tanzmuſik; 24.00 bis 02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit, Wetter; 06.05 Gymnaſtik; 08.30 Konzert; 08.95 Wetter, Bauernfunk, Gymnaſtik; 08.80 Konzert: 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Konzert; 14.00 Schallplatten: 14.30„Der unmuſtkaliſche Tanzknopf“; 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.20 Deutſche Stunde (aus Island); 18.00 Kleine Abendmuſik; 18.45 Erzeu- gungsſchlacht; 19 00 Offenes Liederſingen; 19.30 Herr und Frau 1 bewerben ſich um das Reichsſportab⸗ zeichen; 20.00 Nachrichten; 20.10 Es war einmal.; 21.10„Alarm im Blut“, Hörſpiel; 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport, 22.00 orüber man in Amerika ſpricht; 23.00 Nachtmuſik; 24.00—02.00 Nachtmuſik. doch am Dienstag die Parteien faſt in der Form eines Ultimatums eine neue Verlänge⸗ rung forderten und hiervon die Verabſchiedung wichtiger Vorlagen, darunter der Geſetze ber Wirtſchaftskontrolle, Agrarreform, des Wahlge⸗ ſetzes und des Geſetzes zur Sicherung des Mi⸗ litärgeheimniſſes, abhängig machten, beſtanden Heer und Marine auf der Auflöſung. Die allgemeine Anſicht unterrichteter Kreiſe geht dahin, daß Neuwahlen nach dem geltenden Wahlgeſetz beſtenfalls eine Stärkung der Split⸗ tergruppen ergeben werden. 0 8 2 22 5 33 . ccc H — ö 11 t Einen, war is leitet de yt, 0 Nontt Ul. 1 in getz mungs nz. whahgben nalen ute die in „ Hul en, a ſeiggegt: n Nutunl. n Fiüſchton ) Shim, ob. Anker“ th, Rimbach. enbach, Möt⸗ umbac, Un. erben. „un 5. den Hampel, ach, Pahler, brunn, Wald, aus det Ar, ppen Heppen⸗ Nuchhauſen, zwarte und 18 val Su . g dürgender ichen: Die öswatlt, Be beiter det am 1 050, Ken 100 Eriel⸗ let ſpricht— Feueſte Noch ⸗ 11 1500 Wet. 40 En Spiel nittag 18. 3 dez Geis K Felertbend! 000 Fern. mot 18 1 14. d eu, bunch: 0 0 lug per. ud Burtſgaft dan der El 00 Hache ih Keim ⁰⁰ Lahe „ 0 00 Tage. 1 Jun 119 Vorslcht, heute ist der 1. April! Aprilſcherz als Le bensreller !!. lL————ʃ mr.. Friedrich der Große hält die Berliner zum Narren— Eine altgermaniſche Sitte „Kick mal Vata, kick doch bloß mal, du haſt ja een Loch in de Hoſe!“ Vater fährt wirklich erſchrocken mit der Hand nach dem Allerwerteſten. Im nächſten Augenblick aber kommt ihm die Erleuchtung: „Verflixt und zugenäht, Junge, du willſt mir in'n April ſchicken? Ick wer' dir helfen. So⸗ fort gehſte raus in de Küche und führſt Mut; tern an!“ „Aber Vata, ick will dir ja ar nich in'n April ſchicken, du haſt ja wirklich een Loch in de Hoſe!“ Um dem Jungen den Gefallen zu tun, prüft Vater mit ernſthaftem Geſicht noch einmal ſei⸗ nen Hoſenboden. Der Junge möchte ſich vor Lachen ausſchütten.„türlich haſte een Loch in de Hoſe, ſonſt könnteſte doch ja nich rinn⸗ kömmen!“ Vater hat natürlich Humor und lacht pflichtaemäß nun ebenfalls über den Kalauer. aber dann beginnen die Beiden zu flüſtern und einen Schlachtplan auszuhecken, wie ſie Muttern in der Küche hineinlegen können, denn die Mutter hat natürlich vergeſſen, daß heute der 1. April iſt. Das wird einen ſchö⸗ nen Spaß geben! Derartige Szenen werden ſich heute zu Tau⸗ ſenden in allen Gauen Deutſchlands abſpie⸗ len. Darum Vorſicht vor dem 1. April! Schon ſo mancher iſt ein Aprilnarr geworden, weil er nicht rechtzeitig genug auf den Kalender geſehen hat. Vorſicht aber auch vor den ver⸗ meintlichen Aprilſcherzen, denn nicht alles, was am 1. April abſonderlich und unwahr⸗ ſcheinlich klingt, iſt aleich ein Aprilſcherz! Wir können da mit einer netten hiſtoriſchen Anek⸗ dote dienen: „Der Herzog ist entwatzt!“ Als Herzog Karl von Lothringen und ſeine Gemahlin im Gefängnis zu Nantes ſaßen und der Vollſtreckung der über ſie verhängten To⸗ desſtrafe entgegenſahen, ſannen die beiden Delinquenten begreiflicherweiſe über eine wuchs Möglichkeit zur Flucht nach. Da nun viele Leute dem Herzog gewogen waren, gelang es den beiden auch wirklich, in Verkleidung das Gefängnis zu verlaſſen. Der Herzog hatte die Maske eines alten Bauern angelegt und trug auf dem Rücken einen ſchweren Mörteltrog, während die Herzogin als Bäuerin in jeder Hand einen Gemüſekorb bielt. Unentdeckt wurde in aller Morgenfrühe das Stadttor paſſiert. Alles ging gut. nur eine feindlich ge⸗ ſinnte Dienerin bemerkte die Flucht. Sie lief zur Wache und rief dort atemlos:„Eben iſt der Herzog und ſeine Gemahlin durch das Tor entwatzt!“ Nun war aber gerade 1. April und ſo glaub⸗ ten die Wachleute, es handele ſich nur um einen Aprilſcherz.„April! April!“ riefen ſie lachend und ließen ſich nicht weiter in ihrem Würfelſpiel ſtören. Als der Gouverneur, dem die Sache doch verdächtia erſchien, in der herzöglichen Zelle nachſehen ließ, wax ſie wirk⸗ lich leer. Zu einer Verfolgung der Flüchtlinge war es jetzt aber zu ſpät. Das Fest des Frühlings Man hat mancherlel Vermutungen über den Urſprung der Aprilſcherze angeſtellt. Vielfach iſt behauptet worden, die Sitte ſtamme aus dem Mittelalter, aus jener Zeit. als man be⸗ gann, den Jahresanfang nicht mehr vom 1. April, ſondern vom 1. Januar zu rechnen. Da man ſich bisher zu Neuſahr Geſchenke gemacht hatte, machte man ſich ſpäter am 1. April, der nun ja nicht mehr der Neufahrstag war, ſcherzhafte Geſchenke. Allein das iſt nicht mehr einleuchtend. In Wirklichkeit dürfte die Sitte der Aprilſcherze viel älter ſein. Bei den Ger⸗ manen und Kelten nämlich wurden um die Zeit des 1. April die Frühlinasfeſte gefeiert, bei denen eine überſchäumende Fröhlichkeit herrſchte und bei denen allerlei Narrenpoſſen getrieben wurden. Später, im Frühmittel⸗ alter, laſſen ſich Ueberreſte dieſes Brauches in dem ſogenannten Oſtergelächter erkennen. Da⸗ mals aab der Pfarrer am 1. April, um die Gemeinde einmal aufzuheitern. von der Kan⸗ zel berab allerlei Schwänke und Scherze zum Beſten. Die Enthauptung mit der Blutwurst In einem Aufſatz über den 1. April darf der älteſte überlieferte Aprilſcherz nicht fehlen. Er wurde am Hofe Philipps des Großmütigen von Burgund(15051567) im Jahre 1566 von dem Hofnarren Kölling ausgeführt. Der Kö⸗ nia batte Kölling am 31. März die Narren⸗ kappe voll Gold verſprochen, wenn er einen rechten Aprilſcherz zuwege bringe. Gelinge ihm der Scherz aber nicht. dann habe er den Kopf verwirkt. Am Abend ließ der König dem Hofnarren ſo fleißig zutrinken. daß dieſer denn auch bald ſinnlos bezecht vom Stuhle ſanl. Am Morgen des 1. April weckte man den Narren und erklärte ihm, ex habe den 1. April in ſeinem Rauſch verſchlafen. Die Wette ſei perloren, er müſſe alſd enthauptet werden Kölling wurde dann auch mit verbundenen Augen vor den Henker geführt, der aber ſtatt mit dem Schwerte, mit einer Blutwurſt zu⸗ ſchlug. Kölling ſtürzte wie vom Schlage ge⸗ rührt zu Boden und blieb regungslos liegen. Schon alaubte der König, der Schreck habe den Narren getötet. Da erhob ſich dieſer ver⸗ ſchmitzt lächelnd und hielt dem König trium⸗ phierend die Kappe hin. Er hatte ſeine Trun⸗ kenheit und den tödlichen Schrecken nur ge⸗ ſpielt und ſomit einen wirkungsvollen April⸗ ſcherz zuſtande gebracht. Der große Friedrich lacht Auf Veranlaſſung Friedrichs des Großen iſt einmal ganz Berlin in den April goeſchickt worden. Der König wollte den etwas vorwit⸗ zigen Berlinern eine Lehre erteilen und ließ deshalb am 1. April in den„Berliniſchen Nachrichten“ einen Bericht über ein entſetz⸗ liches Unwetter veröffentlichen, bei dem Ha⸗ gelkörner in der Größe von Kürbiſſen nieder⸗ gegangen ſeien. Der Bericht erregte, wie er⸗ wartet, beträchtliches Aufſehen. Bald erſchei⸗ nen hochgelehrte Abhandlungen, die angeblich reſtloſe Aufklärung über die Naturkataſtrophe gaben und ſchon meldeten ſich Leute, die ein ähnliches Unwetter miterlebt haben wollten. Die Beſchämung war groß, als ſich heraus⸗ ſtellte, daß man einem Aprilſcherz auf den Leim gegangen war. In Berlin machte man lange Geſichter. Der Philoſoph von Sans⸗ ſouci ſoll jedesmal herzhaft gelacht haben, wenn er ſich des Aprilſcherzes erinnerte, den er ſeinen lieben Berlinern geſpielt hatte. Aehuliche Gatten— glückliche Ehen Intereſſante Ergebniſſe einer Unterſuchung— Sleichgeboren oder gleichgeworden „Gleiches Blut, gleiches Gut und gleiche Jahre geben die beſten Ehepaare“, behauptet ein altes Sprichwort. Hat es recht? Daß„glei⸗ ches Gut“ und ungefähr„leiche Jahre“ eine gute Grundlage für eine alückliche Ehe ab⸗ geben, wird niemand beſtreiten: ob aber für dauerndes Eheglück auch gleiches Blut förder⸗ lich iſt, wenn man darunter mehr verſteht als gleiche Raſſe, nämlich ähnliche äußere Erſchei⸗ nung, ähnlichen Charakter und ähnliches Temperament, das erſcheint doch auf den er⸗ ſten Blick zweifelhaft. Oft genug kommt es vor, daß zwei Men⸗ ſchen, die körperlich und ſeeliſch verſchieden geartet ſind, blond und brünett, ſchlank und rund, groß und klein, heiter und ernſt. flink und bedächtig, ſich unwiderſtehlich zueinander hingezogen fühlen. Gerade bei unaleichen Paaren iſt die leidenſchaftliche Liebe oft ſo ſtark, daß ſie alle Hinderniſſe überwindet, alle Warnungen von Eltern und auten Freunden in den Wind ſchlägt und unter ſchwierigſten Umſtänden vor dem Standesamt oder dem Traualtar triumphiert. Die jung Vermählten halten ſich dann für die glücklichſten der Sterb⸗ lichen. Solches Glück iſt aber meiſt trügeriſch. es währt nicht lange. Dagegen begegnet man nicht ſelten alten Ehepaaren, bei denen die Gatten einander auffallend ähnlich ſind, ſo⸗ wohl in Geſichtsausdruck als auch in Haltung, Gebärden und Redeweiſe. Ob ſie wohl von Anfang an einander ähnlich waren oder ob ſte es im Laufe ihres langen Zuſammen⸗ lebens allmählich geworden ſind? 180 Ehepaare kontrolliert Um dieſer Frage auf den Grund zu gehen, hat ein Wiener Arzt, Dr. Robert Hofſtät⸗ ter, 25 Jahre lang bei ſeiner Berufstätiakeit Beobachtungen über die Aehnlichkeit von Ehe⸗ gatten und über ihr mehr oder weniger glück⸗ liches Eheleben geſammelt. In dem Viertel⸗ jahrhundert hat er 180 Ehepaare genau und durch wiederholte Kontrollen nachunterſucht. Von dieſen ſind 124 Paare länger als zehn Jahre verheiratet. Dr. Hofſtätter fand wie er in der Zeitſchrift für angewandte Pſychologie und Charakterkunde berichtet, Aehnlichkeits⸗ ſaltoren im ganzen bei 54 Ehepagren, von denen wiederum 47 über zehn Jahre verhei⸗ ratet ſind. Die Aehnlichkeitsfaktoren teilt er in primä⸗ re oder urſprüngliche und ſekundäre oder er⸗ worbene Ehen mit primärem Aehnlichkeitsfak⸗ tor nennt er ſolche, die bereits bei der Eheſchließung die Möglichkeit bieten, in den beiden zuſammentreffenden Familien. ähnliche Perſonen aufzufinden. Entweder weiſen die beiden Ehepartner ſelbſt eine deut⸗ liche Aehnlichkeit in den Geſichts zügen auf oder der eine Ehepartner hat eine auffallende Aehnlichkeit zwar nicht mit dem anderen Ehe⸗ partner ſelbſt. wohl aber mit einem der näch⸗ ſten Verwandten des anderen. Beſonders häufig iſt hier die Aehnlichkeit der Braut mit der Mutter oder der Schweſter des Bräuti⸗ gams, etwas weniger häufig die Aehnlichkeit des Bräutigams mit dem Vater oder dem Bruder der Braut. Unter Ehen mit ſekundärem Aebnlichkeits⸗ faktor verſteht Dr. Hofſtätter die Ehen, deren Partner ſich nach länger beſtehender Ehe auf⸗ fallend ähnlich ſehen. Dabei zeigt ſich die Aehnlichkeit meiſt und vor allem in den Ge⸗ ſichtszügen faſt immer aber auch in der Kör⸗ perhaltung, im Gebärdenſpiel. ſehr oft auch in der Stimme, im Ton und Rhythmus des Lu⸗ chens uſw. Die beſſeren Ausſichten Von den Ehen, die länger als zehn Jahre beſtanden, hatten 36 primäre Aehnlichkeit; da⸗ von waren glücklich 26= 72 vom Hundert; 11 ſekundäre Aehnlichkeit: davon waren glücklich 10= 90 vom Hundert: 77 ohne Aehnlichkeit; davon waren glücklich 31- 35 vom Hundert. Die Ehepaare der erſten Gruppe hatten zu⸗ ſammen 59 Kinder: 10 Paare waren kinder⸗ los. Die der zweiten hatten 19 Kinder, 3 wa⸗ ren kinderlos. Von den primär ähnlichen 36 Ehepaaren ſind auffallenderweiſe 6 Paare gerichtlich ge⸗ ſchieden, haben aber ſpäter das gemeinſame „Regierungswechſel“ im Zigennerlager Tauſend Geigen ſchluchzen um König Kwiel Nach kaum mehr als einjähriger„Regierung“ iſt der Zigeunerkönig Bazyl Mathias Kwiek in einem Warſchauer Krankenhaus an den Fol⸗ gen einer handgreiflichen Auseinanderſetzung mit anderen Mitgliedern der„Königsfamilie“ geſtorben. Wieder einmal zwingt ein„Regfierungs⸗ wechſel“ das internationale Zigeurnerlager zu großen Trauerfeierlichkeiten einerſeits und zur Beſetzung des Thrones des„Königs aller Zi⸗ geuner“ andererſeits. Erſt zu Beginn des Jah⸗ res 1936 war der damalige Zigeunerkönig Fir⸗ tulescu auf dem Wege von Braſtlien nach Rowno in Oſtpolen geſtorben. Nun iſt ihm auch ſein Nachfolger im Königsamt, Bazyl Mathias Kwiek, im Tode gefolgt. Das iſt für das über die ganze Erde zerſtreute Zigeunervolk ein Ereignis von größter Wichtig⸗ keit. Wenn auch die einzelnen Stämme unter eigenen Häuptlingen, Fürſten, Herzögen oder Staroſten ſtehen, wird dieſe monarchiſtiſche Glie⸗ derung nach oben durch den„König aller Zigeu⸗ Zwar muß er für ſeine Familie ſelber ſorgen, da er keine Zivilliſte erhält. Aber ihm und ſeiner Familie ſtehen gewiſſe königliche Ehren zu. Der älteſte Sohn führt den Titel Kronprinz und ſeine Kinder ſind Prinzen und Prinzeſſinnen. Für den Fall, daß er keine männlichen Erben hat, tritt ein Wahlkönig an ſeine Stelle. Nach uralten Traditionen ſoll der neue König mit einer Tochter des ſohnloſen letz⸗ ten Königs verheiratet ſein. Selbſtverſtändlich iſt ein Regierungs⸗ wechſel bei den Zigeunern für die übrige Mitwelt kein Ereignis, das auch nur im ent⸗ ſernteſten mit dem gleichen Geſchehen auf einem wirklichen Thron zu vergleichen wäre. Doch ſind die Gebräuche, die mit den Beiſetzungsfeierlich⸗ keiten verbunden werden, vor allem für den ner“ gekrönt. Kulturhiſtoriker von großer Wichtigkeit. Wenn der tote König zu Grabe getragen wird, ſpielen Tauſende von Zigeunern auf ihren Geigen, und zwar folgt jeder ſeiner Eingebung. Heitere und traurige Weiſen vermiſchen ſich, dennoch iſt es kein wüſtes Tohuwabohu von Tönen oder Melo⸗ dien, ſondern das Ganze klingt eigenartig und mahnt an Urformen der Muſik überhaupt. Die 1 5 ſingen eine Art von Litanei in einer prache, aus der die Ethnologen folgern, daß das Nomadenvolk der Zigeuner mit den Nach⸗ folgern des monogliſchen Erorberers Dſchingis⸗ khan vor etwa 700 Jahren nach Europa gekom⸗ men iſt. Da der jetzt verſtorbene König der griechiſch⸗katholiſchen Kirche angehörte, kommen noch deren Riten hinzu. Nach der Beiſetzung, die in Warſchau erfolgen wird, werde, einem wei⸗ teren alten Brauch gemäß, auf ſeinem Grabe die Stiefel aufgeſtellt, die er zuletzt getragen hat und die als Symbol dafür gelten, daß er die ganze Welt durchwandert hat. Ob die Nachfolgeſchaft bei den polni⸗ ſchen Zigeunern bleibt, oder wieder, wie unter Firtuleſcu, an den rumäniſchen Aſt zurückfällt, wird ſich erſt nach der Beiſetzung entſcheiden. Es ſcheint, daß ein in Rumänien lebender Ver⸗ wandter des verſtorbenen Königs, der Staroſt Philipp Kwieck, beabſichtigt, die Rolle eines Kronprätendenten zu ſpielen. Er beruft ſich u. a. darauf, daß 7 ſeiner Vorfahren bereits den Kö⸗ nigstitel der Zigeuner getragen haben. Außer⸗ dem behauptet ex Urkunden zu beſitzen, aus denen ſeine Rechtsanſprüche auf die Königs⸗ würde unbezweifelbar hervorgingen. Dieſer Streit berührt uns nicht weiter. Was kulturge⸗ ſchichtlich an den Beiſetzungsfeierlichkeiten und bei der Königswahl intereſſant iſt, wird uns die Tonfilmwochenſchau berichten. geben wieder aufgenommen. Eines dieſer Paare lebt nach der Wiedervereinigung letzt ſchon 13 Jahre, ein anderes 10 Jahre wieder glücklich zuſammen. N Dieſe Tatſachen ſcheinen beſonders deutlich für die ſeeliſche Bindung zu ſprechen, die ſich durch Aehnlichkeitsfaktoren manchmal äußert. Die Beobachtungen haben weiter ge⸗ zeigt, daß Ehepaare mit primärem Aehnlichkeitsfaktor beſſere Aus⸗ ſichten haben, allmählich zu ſekundärer Aehnlichkeit vorzuſchreiten, das heißt: im Lauf der Ehe einander immer ähnlicher zu werden, und damit ſteigt auch, wie die Zahlen bewei⸗ ſen, die Wahrſcheinlichkeit, daß ſich die Ehen glücklich geſtalten. die Fliegerin mik 71 Jahren Die„fliegende Herzogin“ Der Flug nach Indien und über die Sahara Die„fliegende Herzogin“, die äl⸗ teſte, 71jährige Fliegerin Englands, iſt, wie wir meldeten, auf ihrem letzten Flug verſchol⸗ len. Sie war eine ſeltſame Perſönlichkeit. Die Herzogin von Bradford war ſchon immer fur ihre ausgefallenen Pläne bekannt. Als ſie kurz vor ihrem fünfzigſten Lebensjahr noch das Autofahren lernen wollte, lächelte man. Mit demſelben Sportdreß, in dem die jung und elaſtiſch gebliebene Frau vom Pferde ſtieg, kletterte ſie in den Wagen und nahm das Steuer locker und leicht in die Hand, wie vor⸗ her die Zügel ihrer Pferde. Dem Fahrlehrer brach der Schweiß aus allen Poren. Eine Her⸗ zogin als Schülerin zu haben, machte ihn ner⸗ vös. Die„Durchlaucht“ ließ ihn eine Weile re⸗ den, hörte den überſprudelnden Worten zu und dann ſagte ſie:„So, junger Mann, nun erho- len Sie ſich von Ihrer ausgeſtandenen Angſt, ich werde inzwiſchen fahren“. Dann ließ ſie den Motor laufen und machte ihre Sache wie ein Fahrſchüler. Als die Stunde zu Ende war, gab ſie ihrem Fahrlehrer einen Whisky in An⸗ betracht, daß er ſolche Aengſte durchleben mußte. Die autofahrende Herzogin von Bradfort wurde bald bekannt und zwei Jahre ſpäter fand niemand mehr etwas Außergewöhnliches dabei. Die Herzogin ließ ihren Chauffeur faſt immer neben ſich Platz nehmen und fuhr ſelbſt. Das ſahen ihr die Angehörigen der guten Geſell⸗ ſchaft von England ab, und lange Zeit gehörte es zum guten Ton, ſelbſt zu fahren und einen Ehauffeur unbeſchäftigt neben ſich ſitzen zu haben Als die Herzogin aber im Alter von 61 Jah⸗ ren mit aller Ruhe erklärte, das Autofahren ſei ihr zu unmodern, ſie würde fetzt nur nochein Flugzeug benutzen, da hielt man ſie wieder für leicht verwirrt. Bei ihrer Entgegnung hatte ſie ein kluges Lächeln in ihren Augen:„Und wenn ich 99 Jahre alt werden ſollte, ich werde mich nie auf das Alten ⸗ teil ſetze. Und ſolange ich ſo jung bin wie jetzt, werde ich mir in einem Flugzeug die ganze Welt erobern.“ 25 Und ſie machte ihre Worte wahr. Bald ſtellte ſie ihre verblüffte Verwandtſchaft und die ganze Welt vor die Tatſache, daß ſie als Vierund⸗ ſechszigjährige noch einen Rekordflug von England nach Indien und zu⸗ 1 ü ck ausführte. Sie vollbrachte die zur dama⸗ ligen Zeit großartige Leiſtung in ſiebeneinhalb Tagen. Als ſie von ihren Bekannten auf ihrem Landſitz in Woburn erwartet wurde, ſaß ſie be⸗ reits ſeelenruhig in ihrem Zimmer und rauchte eine Zigarette, während die, die ſie beglückwün⸗ ſchen wollten, mit Blumen, zitternd vor Unruhe, ihre wohlgeſetzten Reden vor ſich hinmur⸗ melnd, in der Diele warteten. Die Herzogin war durch den Hintereingang vom Garten her in das Haus gekommen. Mit 69 Jahren unternahm ſie noch die Klei⸗ nigkeit eines Fluges über die Sahara, Hunderte von Kilometern entfernt von menſch⸗ lichen Niederlaſſungen. Sie hatte Flugzeug ⸗ ſchaden und mußte mit ihrer Maſchine nieder⸗ gehen. Hierbei wurde der Apparat ſchwer be⸗ ſchädigt. Mehr als zwei Tage ſuchten Armee⸗ flugzeuge über der Sahara nach der Vermiß⸗ ten. Dann ſichteten ſie das abgeſtürzte Flug⸗ zeug landeten ſelbſt und ſtellten feſt, daß die „fliegende Herzogin“ noch friſch und wohrbe⸗ halten war. Sie ſaß auf den Flugzeugtrüm⸗ mern, las ein Buch und lachte den Ankommen⸗ den entgegen:„Es wird Zeit, daß ihr kommt, ich habe ſchon rechten Mittagshunger. Auf die Dauer macht das Bücherleſen in der Sahara auch keinen Spaß.“ Noch im letzten Winter ſtartete die„fliegende Herzogin“ von dem Fluaplatz ihres Landſitzes regelmäßig, wenn das Wetter es nur irgend erlaubte. Selbſt an den kälteſten Tagen konnte ſie ohne ihre Maſchine nicht auskommen. Sie war eine Frau von phantaſtiſcher Elaſtizität, die ſich durch ihre Art und durch ihren Mut eine außerordentliche Lebensfreude und eine geiſtige und körperliche Friſche erhalten batte.„Ich haſſe nichts ſo, wie Trägheit und Bequemlich⸗ keit“, gab ſie oft genug zu verſtehen und wer es mit ihr nicht verderben wollte, mußte nur vermeiden, träge oder bequem zu ſein. Alles andere konnte ſie verzeihen. Fluch der Bererbung Ein warnendes Beiſpiel für die Folgen der Trunkſucht. London. Gerade die Trunkſucht trägt bekanntlich in erſchreckendem Maße dazu bei, ganze Geſchlech⸗ ter in Verfall geraten zu laſſen. Ein bezeich⸗ nendes Beiſpiel dafür, welche verwüſtenden Folgen dieſes Laſter für die Geſundheit eines Volkes haben kann, bildet die Geſchichte einer engliſchen Familie, die von engliſchen Aerzten bis ins 18. Jahrhundert zurück verfolgt wer⸗ den konnte. Am Ende des 18. Jahrhunderts lebte in England eine Frau Ada Take, die dem Trunke ergeben war. Von ihren 709 Nachkommen waren nachweislich 100 außer⸗ halb der Ehe geboren, 181 Proſtituierte, 142 Bettler. 45 Armenhäusler, 75 Verbrecher, von denen verſchiedene hingerichtet wurden, und die übrigen Trinker. In der heute lebenden fünften Generation ſeit dieſer Ada Take ſind alle Frauen Proſtituierte und alle Männer Verbrecher. Den engliſchen Staat hat der Un⸗ terhalt dieſer Familie bisher ſchon an 6 Mil⸗ lionen Mark gekoſtet. ———. 2 N 4 J ——— ————— 2 E 77 . . rr —— ————.— ——— 1 —— r 5 5 V e J Un! ̃ ñ 8 8 5* —— —— — 3 re 3 e e eee eee 4 T—. ˙ w Ä ˙9——ͤ — Der Mann hinfer der alze EI KRIMINAIL.- ROMAN VvoN FRITZ STRAUSS 7. Fortſetzung Da ſchloß ſie die Augen, zwang ſich zur Ruhe und zog ſämtliche Schlüſſel wieder heraus. Langſam und beherrſcht wiederholte ſie im Geiſte die Reihenfolge der Zahlen, ge⸗ nau wie bei Runney. Die beiden erſten ergaben zuſam⸗ men drei. Natürlich— zwei und eins iſt drei. Deutlich entſann ſie ſich. Sie hatte in ihrer Aufregung mit drei begonnen. Da konnte es freilich nichts werden. Erſt zwei — ſo mußte es gehen. Ihr Atem ſtockte, als ſie den erſten Schlüſſel zu drehen verſuchte. Er gehorchte willig dem Druck. Ein Atemzug der Erlöſung weitete ihre Bruſt.— Weiter! Eins— fünf— ſechs— vier—— ſpielend öffnete ſich ein Schloß nach dem andern. Nun kam das letzte. Ein Zug eee und die ſchwere Stahltüre glitt lautlos nach außen. Da drang das Geſumme eines heftig arbeitenden Auto⸗ motors in das Schlafzimmer, dem einige Augenblicke ſpä⸗ ter ein lautes, pfeifendes Geräuſch wie von einer zu un⸗ vermittelt gezogenen Bremſe folgte. Mac Town! Blitzartig flammte dieſe Erkenntnis in Ethel auf und von jähem Schrecken gelähmt ſanken kraft⸗ los ihre Arme.— Verloren]!— Schon ſchrillte im Flur die Klingel. Der grelle Ton gab Ethel die Beſinnung wieder. Nur die Sache iſt ver⸗ loren, die man aufgibt. Sie zog raſch aus dem unterſten Schubfach den grünen Umſchlag. Das Bündel Schriftſtücke hatte ſich irgendwo eingeklemmt— ein Riß— und es lag auch in der Mappe. Mochte das Safe offen bleiben, die Schlüſſel konnte ſie ohnedies nicht mehr abziehen. Nun kam es darauf an, ob die Türe nach dem Garten zu abgeſperrt war oder nicht. Ethel flog aus dem Schlaf⸗ zimmer, prallte auf dem Gang mit dem Diener zuſammen, der dem Beſucher das Haus öffnen wollte, ſtürmte durch die Küche an der Köchin vorbei, die ihr verwundert nach⸗ ſchaute, nahm die drei Stufen der Dienerſchaftstreppe auf einmal, rüttelte an der Türe— abgeſperrt! Eine heiße Woge der Angſt brandete in ihr empor, daß es ihr den Atem benahm. Dann, wie in einem letzten, ver⸗ zweifelten Verſuch, ſich gegen das Unabänderliche zu weh⸗ ren, krampfte ſie nochmals die Fauſt um die Klinke— ließ ſie wieder los— taſtete mit fiebernden Fingern das Schloß ab— zerrte ſinnlos an den harten Kanten und fühlte plötzlich, wie ein Stück Eiſen unter einer zufälligen Hand⸗ bewegung nachgab. Man hatte nur den Riegel vorssſcho⸗ ben, ohne das Schloß abzuſperren. Der Weg zur Flucht war frei. Ehe Ethel jedoch ins Freie trat, lauſchte ſie noch einmal ins Haus hinein. Sie hörte den Diener mit jemandem ſprechen und nun vernahm ſie Mac Towns Stimme:„Mel⸗ den Sie mich, bitte, bei Miß Bird, ich werde hier warten.“ Er war in der Diele. An der Villa entlang pürſchte ſich Ethel durch den kleinen Vorgarten auf die Straße. Der Anblick von Mac Towns Paige brachte ſie auf eine kühne, aber kluge Idee. Schnell ſtieg ſie in das Auto Mac Towns, der es in der Eile abzuſtellen vergeſſen hatte und fuhr los. Dann ließ ſie es einfach ſtehen. Die letzte Strecke bis zu ihrem Wagen ging ſie zu Fuß. Dann ſank ſie erſchöpft in die Polſter des Autos. —————————— Mac Towns feinem Ohr war das Geräuſch des anfah⸗ renden Wagens nicht entgangen. Trotz der Geſchwindig⸗ keit aber, mit der er aus der Villa lief, konnte er nur noch feſtſtellen, daß er zu ſpät gekommen war. Er wartete die Rückkunft des Dieners ab, der ihm mel⸗ dete, das Fräulein ſei nirgends zu finden, dürfte ſich aber nach Ausſage der Köchin im Garten aufhalten. „Wenn ſich der Herr ſo lange gedulden wollen, werde ich dort nachſchauen.“ „Iſt nicht notwendig,“ gab der Detektiv Beſcheid und zog einen Ausweis aus der Taſche.„Führen Sie mich zum Telefon.“ Verblüfft ſtarrte der Mann die Legitimationskarte an und ſchritt dann dienſtbefliſſen voraus. „Hier, bitte!“ er zeigte nach Gladſtones Schreibtiſch, auf dem ein Apparat ſtand. 5 „Danke.— Ich werde mich vorassſichtlich länger im Hauſe aufhalten. Sollte ich Sie benötigen, ſetze ich Sie durch ein Klingelzeichen davon in Kenntnis.“ Mac Town rief, nachdem ſich der Diener entfernt hatte, Irving an, berichtete über ſein Erlebnis und bat, nach ſeinem Wagen ſuchen zu laſſen. Dann machte er zunächſt einen Orientierungsgang durch die Räumlichkeiten, mu⸗ ſterte flüchtig die Gegenſtände im Wolz weer. Eßzimmer. Damenzimmer und gelangte, ohne ſeine Wanderung zu unterbrechen, ins Schlafzimmer Die Türe nach dem Gang war angelweit geöffnet. Von hier aus alſo erfolgte Miß Birds Flucht. Der Detektiv trat bis in die Mitte des Rau⸗ mes und entdeckte hierbei das offene Safe. Hallo!— Ein Ruf des Erſtaunens flog von ſeinen Lip⸗ pen. Auf eine derartige Ueberraſchung war er wirklich nicht vorbereitet. Er riegelte das Zimmer ab und vertiefte ſich in den Anblick des Safes. Täuſchten ihn ſeine Augen nicht, dann ragte eines der Fächer ganz wenig über die Kante. Mit den Fingerſpitzen ſtrich er die glatte Stahlfläche entlang und fühlte einen kaum merklichen Widerſtand. Er zog das Fach heraus— es war lecr. Nur am äußerſten Ende lag ein ſchmaler Pa⸗ pierſtreifen, der Rand eines Blattes, das ſich vermutlich eingeklemmt hatte und anſtatt vorſichtig gelöſt zu werden, einfach herausgeriſſen worden war. e U Miß Bird ſcheint es eilig gehabt zu haben, dachte ſich Mac Town im ſtillen und faltete das Blatt ſorgfältig zu⸗ ſammen. Es enthielt Bruchſtücke einer mit Schreibmaſchine ge⸗ ſchriebenen Zeile, deren Entsifferung er auf ſpäter ver⸗ ſchob. Der übrige Teil des Safes. Stöße von Bankabrech⸗ nungen, war für ſeine Zwecke belanglos Das. was er be⸗ ſtimmt hätte brauchen können, fehlte Es war in dieſem leeren Fach verwahrt geweſen und befand ſich jetzt in den Händen Miß Birds. Verſtimmt ſchloß der Detektiv die ſchwere Stahltüür und ſchaute wie geiſtesabweſend auf die Schlüſſel in den Schlöſ⸗ ſern und auf die einzelnen Puchſtaben. Allmählich wurde ſein Blick bewußter, er buchſtabierte, erſt mechaniſch: ka erga— dann las er langſam im Zuſammenhang ta erga. Ein der griechiſchen Sprache entnommenes Kennwort, mit dem nichts anzufangen war. Er probierte es von rück⸗ wärts, drehte die beiden Morte um und ſagte halbſaut vor ſich hin: agreat. Das gab überpbauyt keinen Sinn. Wieder⸗ holte noch einmal: 8—greaf und ſtieß plötzlich ein damned' zwiſchen den Zähnen hervor. 5 Er hatte intuitiv die Löſung gefunden: Archibald Great! Archibald Great hieß der frühere Generaldirektor der Minerva Oil⸗Company, ein Engländer von Geburt, der ſeinerzeit mit dem jetzigen Präſidenten Georges Runney zuſammen das Unternehmen gegründet hatte und der ein Vierteljahr ſpäter auf einer Geſchäftsreiſe mit dem Auto tödlich verunglückt war. Da ſich keine Verwandten mel⸗ deten, die Erbanſprüche geltend machten, war die Villa des Junggeſellen mitſamt der Einrichtung von Staats wegen unter den Hammer gekommen. Die Oil⸗Compann hatte ſie eingeſteigert und ſie Greats Nachfolger, Gladſtone, als Wohnung angewieſen. Aber half ihm dieſe Entdeckung weiter? Der Detektiv konnte ſich des Gefühls nicht erwehren, als wäre zum erſten⸗ male durch die hoffnungsloſe Finſternis dieſes Falles ein traumhaft ferner Lichtſchein gehuſcht. Unwillkürlich faßte er nach ſeiner Brieftaſche, in der er das abgeriſſene Stück des Briefbogens verwahrte. Ohne zu wiſſen, warum, ver⸗ ſprach er ſich viel von dieſem Fund, den ihm ein günſtiger Zufall in die Hand geſpielt. Er ſchloß das Safe, klingelte dem Diener und erſuchte ihn, ein Auto zu beſorgen. Auf dem nächſten Weg ließ er ſich nach Hauſe fahren und zog ſich ſofort in ſein Arbeitszimmer zurück. Wichtiger als alles andere erſchien ihm zunächſt der ſchmale Streifen Papier in ſeiner Brieftaſche. Er legte ihn auf einen weißen Bogen und befeſtigte ihn an beiden Enden mittels eines Reißnagels an der Tiſchplatte. Eine Zeile!— Ja, wäre es eine ſolche! Aber es iſt ja nur ein Fragment. Die Typen ſind von der ſcharfen Stahlkante wie mit einem Meſſer mitten durchgeſchnitten. Was von ihnen übrig blieb. hat Aehnlichkeit mit Hierogly⸗ phen, aber mit keiner Schrift mehr. Mac Town verſuchte mit einem ſpitzen, weichen Blei⸗ ſtift die einzelnen Buchſtaben zu rekonſtruieren, mußte aber immer wieder zum Radiergummi greifen. Die ſcheinbar richtig ergänzten Buchſtaben ergaben kein Wort, alſo mußte eine andere Ergänzung gefunden werden. Bei jedem ein⸗ zelnen Buchſtaben probierte er das halbe Alphabet durch. Es war ein richtiges Rätſelraten. Manchmal hielt er plötz⸗ lich inne und überlegte, ob ſich dieſe irrſinnige Mühe, dieſe Zeitvergeudung überhaupt lohnte. Eine Zeile— am Ende entpuppte ſich der Inhalt als gänzlich harmlos und un⸗ brauchbar. Aber eine innere Stimme mahnte ihn immer wieder zur Fortſetzung der begonnenen Arbeit und er ver⸗ biß ſich von neuem in die Löſung ſeines„Preisrätſels“. Als er um 1.15 Uhr nicht bei Tiſch erſchien, aß ſeine Frau allein. Sie kannte ihn und wußte, daß man ihn in ſol⸗ chen Stunden unter keinen Umſtänden ſtören durfte. Um die Teezeit betrat er in ſtrahlender Laune das Wohnzimmer und reichte Francis einen ſchmalen Strei⸗ fen:„Lies!“ Francis tat wie geheißen:„zu tragen. Ich erwarte Sie zur normalen Zeit. Katze mit—“ „Wo ſtammt der Streifen her?“ fragte ſie. „Aus Gladſtones Safe. Einziges Ueberbleibſel vom In⸗ halt eines Faches, das eine Minute vor meiner Ankunft Ethel Bird entleert hatte. Laß dir die Sache durch den Kopf gehen, heute abend ſprechen wir weiter.“ „Halt, Jonny! Ethel Bird befindet ſich doch in Haft. Die kann „Ach ſo.“ unterbrach ſie Mac Town,„du weißt das geueſte noch nicht. Ethel hat mit Nelly die Rollen ge⸗ tauſcht. Dummheit Irvings, der Nelly die Erlaubnis gab, Ethel zu beſuchen. Good bye!“ War Gladſtone ein Betrüger? William Lewis galt als der tüchtigſte Inſpektor im Außendienſt. Er ſtand bei der Verbrecherwelt im Rufe eines ſmarten Gentlemans, der ſeine Naſe nie in andere Angelegenheiten ſteckte, nichts ſah und nichts hörte, was nicht mit ſeinem jeweiligen„Fall“ zuſammenhing. Aus dieſem Grunde durfte er ſich ungeſtört mutterſeelenallein in die verrufenſten Kneipen wagen. Aus dieſem Grunde gab es aber auch in ganz New Vork keinen einigermaßen namhaften Gauner, der ihn nicht kannte— und das We⸗ ſentliche— den er nicht kannte. Dielen Mann benötiate Mac Town dringend. Urhebertechtsschutz duch Verlagsanstalt Manz. München Er hatte Glück und traf ihn noch in ſeinem Büro an. „Ah. Mac Town, lange nicht mehr das Vergnügen ge⸗ habt. Wo fehlt's, Verehrteſter?“ „Sagen Sie mal, Lewis, kennen Sie in Ihrem ausge⸗ dehnten Freundeskreis einen Mann, der auf den Spitz⸗ namen Katze hört?“ Dem rundlichen Inſpektor, der gemütlich in ſeinem Stuhl zurückgelehnt ſaß, gab es einen Riß. „Mann, was in drei Teufels Namen haben Sie mit der Katze zu tun?“ 5 „Ich möchte ſie mir lediglich einmal anſehen. So en passant, aus der Entfernung. Sie verſtehen.“ „Das dürfte Ihnen ſchwer fallen. Ich habe ſie ein ein⸗ zigesmal in meinem Leben an mir vorüberſtreichen ſehen. War ein ſeltener Zufall.“ Mac Town kaute an ſeiner Oberlippe. „Ein Gauner in New Pork, von dem nicht einmal Wil⸗ liam Lewis etwas weiß Ja iſt denn das die Möglichkeit!“ „Wer ſagt, daß ich nichts weiß? Ich weiß mehr, als Ihnen lieb ſein wird. Hören Sie zu! Die Katze iſt die abgefeimteſte Kanaille, die man ſich vorſtellen kann. Ich möchte meinen Kopf wetten, daß ſie bei ſämtlichen unauf⸗ geklärten Verbrechen, die außerhalb der Linie des Berufs⸗ verbrechertums liegen, irgendwie ihre Pfoten mit im Spiele hat. In meinem ausgedehnten Freundeskreis, wie Sie zu ſpaßen beliebten, verkehrt ſie nicht. Man kennt ſie überall, aber nur dem Namen nach und wer den Namen zufällig gerade einmal hört, der pfeift durch die Zähne. Aber das Bieſt faſſen— ausgeſchloſſen. Schlagen Sie ſich das aus dem Kopf, Mac Town!“ i „Aber zum Teufel, irgendwo muß ſich ſchließlich doch auch dieſes Phänomen aufhalten. Ich habe ſchon oft mo⸗ natelang nach einem ſolchen Herrn gefahndet, aber am Schluß hab ich noch jeden gefunden.“ William Lewis ſchüttelte bedächtig den Kopf. „Die Mühe des Suchens kann ich Ihnen erſparen. Die Katze wohnt im Chineſenviertel bei Tſchai⸗Fu⸗Seng.“ „Wiſſen Sie das beſtimmt?“ „So beſtimmt, als ich meinen eigenen Namen weiß. Sonſt würde ich es Ihnen nicht ſagen.“ „Tſchai⸗Fu⸗Seng— das iſt allerdings eine heikle Sache, die reiflich bedacht werden muß.“ i „Mann, Sie denken doch wohl nicht im Ernſt daran, in dieſes Haus einzudringen?“ N „Es geht wohl nicht anders.“ 2 f „Das iſt eine Vermeſſenheit, die ſich nicht mehr verant⸗ worten läßt.“ 5 f „Hilft nichts. Hängt zuviel davon ab.“ William Lewis legte dem Kollegen die Hand auf die Schulter. Sein Geſicht war von tiefem Ernſt umſchattet und durch ſeine Stimme klang etwas wie von der Wärme eines beſorgten Vaters, der zu ſeinem Sohne ſpricht. „Mein lieber Mac Town, ich will Ihnen etwas erzäh⸗ len. Ich bin einmal im Hauſe Tſchais geweſen. Vor fünf Jahren.“ Er ſtreifte beide Hemd⸗ und Nockärmel hoch und hielt Mac Town die bloßen Arme hin. Ein Stück oberhalb des Handgelenks zog ſich eine fingerbreite, tiefe Narbe wie ein Ring um den ganzen Unterarm. 5 „Hier ſehen Sie das Andenken an die furchtbarſte Nacht meines Lebens. Nur ein zufällig ausgebrochener Brand ret⸗ tete mich vor dem unvermeidlichen Tode. Ich bin nicht der Einzige, der die Schwelle von Tſchais Haus zu überſchrei⸗ ten wagte, aber ich bin der Einzige, der aus dieſem Hauſe wiederkam. Mac Town, ich beſchwöre Sie, laſſen Sie ab von Ihrem Vorhaben, es iſt ein Frevel. Mieten Sie ſich meinetwegen im Chineſenviertel ein, eröffnen Sie einen Kramladen, mimen Sie einen Schwerverbrecher, machen Sie, was Sie wollen, um der Katze habhaft zu werden— aber betreten Sie nie das Haus Tſchais. Sie ſind rettungs⸗ los verloren.“ Er ſtreckte ihm die Hand entgegen. „Verſprechen Sie mir es, Mac Town.“ f 6 Der Detektiv legte langſam ſeine Hand in die des Kol⸗ egen. „Das kann ich Ihnen noch nicht verſprechen, lieber Le⸗ wis, aber eines will ich Ihnen gerne verſprechen. Wenn es ſich irgendwie vermeiden läßt, nehme ich Abſtand davon. Und haben Sie Dank für Ihren treu gemeinten Rat.“ Während Mac Toon ſich zum Gehen anſchickte, klopfte es an der Türe. Ein Polizeidiener brachte Lewis eine Ex⸗ traausgabe des Evening. Der überflog die dick geſchriebene Ueberſchrift und reichte das Blatt ſeinem Kollegen: „Das dürfte vermutlich in Ihr Fach ſchlagen.“ Mac Town las:„Aufdeckung großer Durchſtechereien bei der Santa⸗Roſa⸗Geſellſchaft. Das Unternehmen völlig zuſammengebrochen. Der leitende Ingenieur Freeman als Brandſtifter entlarvt. Freeman hat ſich durch Selbſtmord der Verhaftung entzogen. Sein Helfershelfer, ein Oberſt Minero, dem der militäriſche Oberbefehl in der Santa⸗ Roſa⸗Zone oblag, entflohen.“ „Hm,“ brummte Mac Town kurz und legte das Blatt bei Seite. „Mit einer ſolchen Wendung der Dinge hat wohl nie⸗ mand gerechnet.“ 24 Tortſetzung folgt) 1 0 2 . eee eee———* 5 66*. 5 5 8 5* * 0 chen an gen ge⸗ düsge⸗ Spitz, enen do eg an ein⸗ n ſchen 0 doh ft Mo⸗ get am en. Die 1 1 J veiß. Sache, 1 derant auf die tet und e eines etzäh⸗ r fünf hielt lb des ie ein Nacht d tet⸗ ht det ſchtei⸗ Hause zie ab ie ſich einen nachen hen— tungs i Kol. 11 Le enn es davon. Bekanntmachungen Orisaruppe Y6.⸗Geratungsſtunde jeden Monta Dienst unden der Bel. Leitung nur Donnerstags 20—21 Betr.: Teilnahme am Reichsparteitag 1987 Wer von den Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleitern am diesjährigen Reichsparteitag in Nürnberg teilnehmen will, wolle ſich am Donnerstag, 1. April, abends zwiſchen 8—9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle bei Pg. Braun perſönlich melden. Die bei den Zellen⸗ leitern f erfolgten Anmeldungen ſind an dieſem Abend gleichfalls zu erledigen und die betr. Anmelder von ihnen zur feſtgeſetzten Zeit in die Parteidienſtſtelle zu beſdelle. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Aeichsluftjchutzbund 5 8 Gemeindegruppe Viernheim kommenden Freitagabend wichtige Be⸗ ſprechung für alle Blockwarte in der Luft⸗ ſchutzſchule. Der Gemeindegruppenführer. FEPEPEPEPCbCDCCbCbCbCbCbCbCbTbTbCbDbCbCbTbTbTbT Die NS.⸗Preſſe vermittelt Dir das Weltge⸗ ſchehen— Deine Heimat— beſtelle ſie alſo ſofort! J Donnerstag, den 1. Apri ber A. S. H. A. J. Biernheim abend von 8—9 Uhr. hr— Dienſtſte lle: Adolf Hitlerſtraße 19 Dienſtbefehl Heute abend 7.45 Uhr, tritt die ganze Ge⸗ folgſchaft zum Beſuche des Films„Im glei⸗ chen Schritt und Tritt“ an der Schillerſchule an. 20 Pfg ſſind mitzubringen. * D (Fähnlein 50) Jungzug 2 und Aunſßuß 3 treten am 937, um 17.15 Uhr, an der Schillerſchule an. Sa gen nur bei Krankheit! Pünkt⸗ lichkeit! er Führer des Fähnlein 50. DAF— Arbeitsdank Am Donnerstag, 1. April, abends 8.30: Pflichtabend bei Kamerad Froſchauer(Kaiſer⸗ hof), Für alle aus dem Arbeitsdienſt Ausge⸗ ſchledenen iſt es Pflicht, zu erſcheinen, beſon⸗ ders wegen der Feſtſtellung der noch arbeits⸗ loſen Kameraden. Der Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 1. April 1987 Unſer Tagesſpruch Wir wollen, daß unſer deutſches Volk nicht in ſchmachvollem Selbſtmord endet, nicht aus⸗ gelöſcht wird wie andere Völker vor uns. Un⸗ ſer Volk darf nicht ſterben! * Ap tut, was en wil Eigentlich trifft das für jeden anderen Mo⸗ nat auch zu, aber weil nun einmal der April als launisch und wetterwendiſch gilt, weil er ſeine Uebergangsmucken hat, glaubt man, es beſonders unterſtreichen zu müſſen, daß ſolche Wettergeſtaltung einzig und allein aus dem Dickkopf des April entſpringt. War vielleicht der März ſchön? Ewiger Sturm und Regen, Schneeſchauer, Nachtfroſt. Aber ein paar Schnee⸗ und Märzenglöckchen und ein Kätz⸗ chenſtrauch in Mittagsſonne machen alles wie⸗ der gut. Und wie ſteht's mit dem Wonnemonat Mai? Hat er uns nicht auch ſchon gründlich um den Lenz betrogen? Haben die Eisheiligen nicht ſchon gewütet, und gab's nicht derbe eefälle im eigentlichen Lenzmonat? Wa⸗ rum alſo immer am April etwas zu tadeln haben? Ach ſo, er hat euch an ſeinem Anfang immer genarrt, und immer wieder iſt's gelun⸗ gen, euch„in den April zu ſchicken?“ Ja, wie ſoll er denn nun eigentlich ſein? Fragen wir den Bauern:„Aprilregen iſt Gottes Segen!“ Na alſo?„Iſt's ſonnig und warm, wird der Bauer auch nicht arm.“ Alſo bitte, zur freundlichen Auswahl.„Der April kann raſen, nur Mai mit Maßen!“ Das iſt doch nun wirklich ein Freibrief für alle möglichen Launen.„Bläſt April ſehr rauh ins Horn, ſteht es gut um Heu und Korn!“ Auch noch eine fach Aufmunterung zu allerhand Un⸗ arten. Nun bitte, ſeien Sie einmal April! Bas täten Sie? Ein biſſel gemiſcht, heute ſo, morgen ſo, weil nicht der April, weil der Menſch es ſo will! Frühlingsturen, die früher zur Ge⸗ ſunderhaltung des Menſchen viel angewandt wurden, 756 heute wieder in der Zunahme be⸗ kiffen. Die diätiſchen Frühjahrskuren wollen toffwechſelreſte aus dem Körper ſchaffen und ihn geſund erhalten. Alle dieſe Kuren wirken auf die Ausſcheidungsorgane des Körpers ein, auf Darm, Nieren, Lungen, Haut. Die alt⸗ übernommenen Kuren mit Blutreinigungstee, ſowie Kräutern wirken harntreibend. Sie rei⸗ nigen das Blut von kranken Stoffen, die Krankheiten hervorrufen. Der Darm wird durch ſolche Kuren entgiftet. Die Tees und Kräutereinnahme, die Trinkkuren und Mine⸗ ralwäſſern, enthalten durchweg einen guten Beſtandteil zur Anregung des Darmes. Gut iſt es, durch eine vernünftige Abmagerungs⸗ kur, das im Winter im Ueberſchuß angeſam⸗ melte Körperfett loszuwerden. Wer ſich über eine Kur nicht im Klaren iſt, befrage ſeinen Hausarzt.— Die Zeit der Salate, die für — den menſchlichen Körper auch ſehr geſund ſind, ſchiebt ſich durch den regenlangen Winter et⸗ was länger hinaus. Aber da kann ſich die Hausfrau helfen, denn man kann aus Weiß⸗ und Rotkraut, das es ja noch gibt, auch Salate machen, die ſehr bekömmlich ſind, in⸗ dem man ſie mehr mit Zitronen anmacht als mit Eſſig. Wer auf ſeine Geſundheit achtgibt, und ſich vor quälenden Krankheiten ſchützen will, der betreibe eine vernünftige Frühjahrs⸗ kur und entgifte ſeinen Körper. * Im gleichen Schritt und Tritt“ im Central⸗Film⸗Palaſt Am geſtrigen Abend wohnten der Vorfüh⸗ rung des Kyffhäuſerbundfilmes„Im gleichen Schritt und Tritt“ Angehörige der Partei und ihrer Gliederungen bei. Das etwa eine Stunde in Anſpruch nehmende Bildband brachte eine Bildfolge, die blitzartig, aber immer treffend die jeweilige Angelegenheit ſchilderte. Zu Beginn wurde mit draſtiſchen Darſtel⸗ lungen das Geſchehen im großen Kriege wie⸗ dergegeben. Es folgten Bilder vom revolu⸗ tionären Treiben am Kriegsende, von Wahl⸗ kämpfen, vom Einmarſch fremder Beſatzungs⸗ truppen, von kulturellem Zerfall. Doch flatterten immer wieder dazwiſchen die Bun⸗ desfahnen, die trotz alledem hoch getragen worden waren, vor einem Hindenburg, vor einem ganzen Volk, das ſich ſpäter wieder auf ſich ſelbſt beſann. Man mußte ſchließlich im⸗ mer wieder bedenken, daß alle dieſe Männer in ihren ſchlichten Bundes mützen, einmal drau⸗ ßen ſtanden in hartem Kampf. So klingt eigentlich durch den ganzen Film das Hohe Lied der Kameradſchaft, die alle verband und heute wieder verbindet, vom alten Heer zum neuen. Seinen Höhepunkt dürfte der Film wohl in den Wiedergaben des Beſuches ſeitens des Führers am Kyffhäuſerdenkmal, in der großartigen Parade anläßlich der Wiederein⸗ führung der Wehrdienſtpflicht und in den Bildern von den ſozialen Einrichtungen des Deutſchen Reichskriegerbundes gefunden ha⸗ ben. Gerade die letzteren zeigten uns, daß man nicht nur rechten Soldatengeiſt zu pflegen weiß, ſondern, daß man auch zu helfen bereit iſt, wo immer es nottut. Der Reichskrieger⸗ bund hatte es mit dieſem Film gut verſtan⸗ den, alle, die bislang nur wenig oder gar nichts von ſeinem Wirken wußten, aufzuklären und ſie auf ſeine Bedeutung hinzuweiſen.— Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗Lied beendeten die eindrucksvolle Filmaufführung. * Vorwärts im gleichen Schritt und Tritt! Kyffhäuſerfahnen ziehen mit! Das„Ich“ erſtarb, das„Wir“ wird Tat! „Reich mir die Hand, Du Kamerad!“ So ging's im gleichen Schritt und Tritt, Die Fahnen zogen flatternd mit! Nach Zeiten der Schmach und dunkler Nacht, Der Geiſt der Front iſt ſtolz erwacht. Er lebt in unſerer neuen Wehr N Als Hort des Friedens, der S u. Ehr. Der Führer, Geiſt von dieſem Geiſt, Stolz in 1 Zukunft weiſt Und ſeine Fahnen reißen mit: „Borſwärts, im gleichen Schritt und Tritt!“ Blank leuchtet der Schild von Deutſchlands Ehr 15 1 0 7 7 die neue deutſche Wehr! Du, Welt, horch auf und habet acht: Wehrdeutſchland ſteht wieder auf treuer Wacht Der Führer führt, das Volk folgt nach, Geſühnt ſind Schande, Schimpf und Schmach. Ein ganzes Volk marſchieret mit: „Vorwärts, im gleichen Schritt und Tritt!“ * Heute Donnerstagabend tritt die Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft geſchloſſen an, um der Filmvorführung beizuwohnen. Die Feier wird für den alten Soldaten einen ſoldatiſch⸗ erhebenden Verlauf nehmen. Kein Kamerad wird den Film verſäumen, ebenſo wird auch die Einwohnerſchaft, insbeſondere unſere Ju⸗ gend, recht zahlreich erſcheinen. Karten ſind noch an der Abendkaſſe erhältlich. Auswärts verſtorbene Viernheimerin. In Lampertheim, woſelbſt ſie verheiratet war, ſtarb die Tochter Maria von Peter Wedel 1. Die Heimgegangene erreichte ein Alter von nur 29 Jahren. * Zur Herſtellung von ſyntheſiſchem Gummi werden bekanntlich Kalk und Kohlenſtoffe ver⸗ wendet. Nun hat ſich bei der Unterſuchung des Abfallſchlammes hinter der Moenania er⸗ eben, daß dieſer außer Kalk auch noch andere ehr brauchbare Stoffe enthält. Um nun den recht umfangreich gewordenen See abſtechen zu können, wurde er zunächſt trocken gelegt und wird nun ſeit zwei Tagen ein Verfahren, ähnlich wie bei der Torfſtecherei angewendet. Tauſende von Würfeln dieſer ſeither unſchein⸗ baren Maſſe werden in Spezialwaggons ver⸗ laden, um in einer neuen Rieſenanlage in Mitteldeutſchland zur Gummiherſtellung Ver⸗ wendung zu finden. Das Gelände darf, wie aus den aufgeſtellten Tafeln erſichtlich iſt, von Unbefugten nicht mehr betreten werden und ergeht beſonders an die Elternſchaft die Bitte, ihre Kinder fernzuhalten. Geſtörter Ehefriede auf dem Ka⸗ min der Heſſiſchen Mühle. zwei Abende konnte man beobachten, daß das Storchenneſt auf dem Kamin der Mühle in Abweſenheit des Storchengemahls von einem großen Vogel umkreiſt wird, der von einem Vogelkenner als ein ägyptiſcher Flamingo feſt⸗ geſtellt wurde. Es ſcheint ſich um einen, Haus⸗ freund“ der Frau Störchin aus ihrem Winter- aufenthalt in Aegypten zu handeln. Da die Flamingos beſonders jungen Störchen gefähr⸗ lich werden, wurde vom Tierſchutzverein ein hieſiger Jäger beauftragt, den Vogel abzu⸗ ſchießen. Da der Flamingo pünktlich 15 5 und 7 Uhr abends erſcheint, wird man das Abſchießen gut beobachten können. Der RBWK.Gauentſcheid in Darmſtadt Vom 1. bis 4. April werden in Darmſtadt die Sieger aus dem Reichsberufswettkampf im Gau Heſſen⸗Naſſau feſtgeſtellt. Die Gau⸗ ausſcheidungswettkämpfe werden von einem Begrüßungsappell in der Feſthalle zu Darm⸗ ſtadt eingeleitet. Der Freitag iſt den prak⸗ tiſchen und der Sonntag den theoretiſchen Ar⸗ beiten gewidmet. Nach den ſportlichen Wett⸗ kämpfen am Sonntagvormittag werden in der Abſchlußkundgebung im Schloßhof die Sieger bekannt gegeben. Legt Hausbriefkäſten an! Eine Bitte der Deutſchen Reichspoſt Die Deutſche Reichspoſt wendet lich erneut an die Hausbeſitzer mit der Bitte, Hausbrief⸗ käſten anzulegen. Immer noch ſind viele Häu⸗ ſer, hauptſächlich auf dem Lande, ohne Haus⸗ briefkäſten. Sie beſchaffen, heißt der Allge⸗ meinheit und ſich ſelber nützen, heißt Arbeit⸗ ſuchenden helfen. Hausbriefkäſten beſchleuni⸗ gen die Poſtzuſtellung und erleichtern den 3 Dienſt der Zuſteller durch Wegfall zes Treppenſteigens. Zeitungsträger, Ge⸗ ſchäftsleute und ſonſtige Beſucher können ſie zum Einlegen von Mitteilungen benützen.— Treppen und Flure werden dadurch geſchont. Hausbriefkäſten werden zweckmäßig für alle ohnungen am Gitter des Vorgartens oder am Hoftor oder im Gingang des Hauſes an⸗ gebracht, mit einer Klingelleitung nach den einzelnen Wohnungen und mit dem ausge⸗ ſchriebenen Namen der Inhaber verſehen. Die Beſchaffungskoſten für den einzelnen ſind ge⸗ ring. Ueber die Einzelheiten geben die Poſt⸗ ämter Auskunft. Schon Durchführung von Schulungs⸗ kurſen ber DA. Die Deutſche Arbeitsfront hält auch über kommenden Sommer wieder zwei Schulungs⸗ kurſe für Buchführung durch, die von einem Weinheimer Hauelslehrer durchgeführt wer⸗ den. Die Gelegenheit, am Orte ſolche Kurſe beſuchen zu können, ſollte beſonders von den jungen Leuten,(kaufm. Lehrlinge uſw.) aus⸗ enützt werden, umſo mehr, da für die Zu⸗ funft bei der Handelskammer nach Abſchluß der Lehrzeit eine Prüfung abzulegen iſt, in der neben anderem Fachkundlichem auch Fra⸗ gen über Buchführung behandelt werden. Da den meiſten kaufmänniſchen Lehrlingen in klei⸗ nen Geſchäften keine Gelegenheit geboten iſt, ſich mit Buchführung und Buchführungsarten vertraut zu machen, wird dieſe Gelegenheit des Kursbeſuchs beſonders empfohlen. Im Anfängerkurs werden gelehrt: Geſetz⸗ liche Vorſchriften zur Buchführung(5GB.) Inventar und Bilanz, Eröffnungs⸗, Betriebs⸗ Abſchlußbuchungen, verſchiedene Geſchäfts⸗ änge mit zunehmender Schwierigkeit, Ex⸗ eichterung der Buchführung, Bilanztabelle. Aber auch denen, die den abgeſchloſſenen Buchhaltungskurs für Anfänger beſucht ha⸗ ben, ſowie auch Perſonen vom Fach, wird Ge⸗ 5 geboten, ihre Kenntniſſe durch neue Buchführungsmethoden zu erweitern bzw. alte Kenntniſſe aufzufriſchen. Auch dieſer Kurs wird in Form von Vorleſungen und praktiſchen Erläuterungen auf kameradſchaftlicher Baſis durchgeführt. Der Plan für dieſen Kurs: Bankbuchhaltung, Fabrikbuchhaltung, Kom⸗ miſſionsgeſchäfte, Abſchluß O§ G., Gmbß., AG., Durchſchreibebuchführung, Grundzüge der Bilanzlehre(Bilanzaufſtellung, Wertan⸗ ſätze in der Bilanz, Abſchreibungen, Bilanz⸗ kritik). Allgemeine Ausſprache. Die Kurſe, die ſchon Anfang April begin⸗ nen, bedingen baldige Anmeldung und zwar auf der Geſchäftsſtelle der DA f., woſelbſt auch die Anmeldekarten erhältlich ſind. Die Kurſe werden einmalig in der Woche, Diens⸗ tags oder Freitags abgehalten(nach Wunſch), abends von 8—10 Uhr und umfaſſen ca. 16 bis 20 Abende. Das Honorar für den Buch⸗ führungskurs für Anfänger beträgt RM. 6.— und für den„Buchführungskurs für Fortge⸗ ſchrittene“ RM. 8.—. e der DA. haben einen 50prozentigen Aufſchlag zu zahlen. Der Ortsberufswalter. Die Verjüngungskur. Sport bei Ko. Wieder erweckt die Frühlingsſonne die Natur zu neuer Lebensfreude. Ueberall be⸗ innt es zu treiben und zu grünen. Ringsum rechen die Blütenknoſpen auf, erwecken alles zu neuem Leben und verjüngen das Antlitz der Natur. Muß es da nicht auch den Menſchen pak⸗ ken! Will er da nicht auch alle Schlacken aus ſeinem Körper heraustreiben! Ja, doch, denn jeder will geſund ſein! Nur wiſſen viele nicht den Weg zu dieſem e des Leibes und des Geiſtes; er heißt ganz einfach: Sport! Durch den Sport erhalten wir unſeren Leib er unſere Arbeitskraft, die höchſten üter des ſchaffenden Menſchen. Sind nicht erade die Frühlings- und Sommermonate die eſte Zeit dafür, durch den Sport eine„Ver⸗ jüngungskur“ durchzuführen, denn durch zweckmäßige Leibesübungen wird für den gan⸗ zen Körper geſorgt. Ueber dieſe körperliche Ertüchtigung und Erneuerung hinaus erleben wir durch das Zuſammenſpiel in kameradſchaftlichem Kreiſe noch viel Freude und frohe Stunden, ſodaß uns dieſe„Kur“ in jeder Hinſicht eine große bleibende Wohltat iſt und uns im täglichen Leben als kraftvolle, geſunde und freudige Menſchen vorfindet, die bereit ſind, jederzeit ihre Aufgaben und Pflichten im Volke zu er⸗ füllen. Deshalb rufen wir euch zu: Treibt Sport! Beſucht die KdF.⸗Sportkurſe, die jeden Don⸗ nerstag im„Freiſchütz“ ſtattfinden, ſie ſind für euch ein bleibender Gewinn! Steigende Temperaturen. Während es am Dienstagfrüh gegen 6 Uhr noch 0,5 Grad Kälte waren, verzeichnete das Ther⸗ mometer geſtern früh 3,5 Grad und heute früh 5 Grad Wärme.— Donnerstag: Wol⸗ kig bis heiter, trocken, Tagestemperaturen bis u etwa 10 Grad anſteigend, nachts vereinzelt Froſt, Winde um Oſt.— Freitag: Im gan⸗ zen freundliches und tagsüber mildes Wetter. PPR Das HJ.⸗Heim iſt die Stätte der Kameradſchaft! 1 T —.— 2 — Gute Leiſtungen beim Jugend⸗Hanoballturnſer am Ostermontag Rund 200 Handballer und eine große Zu⸗ ſchauermenge belebten am Oſtermontag das Sportfeld an der Lorſcherſtraße, dem Kampf⸗ platz eines Jugend⸗Handballturniers. War ſchon die gute Beteiligung ſeitens der Vereine recht erfreulich, ſo darf man auch die überaus befriedigende Zuſchauerzahl wohl als ein Zei⸗ chen dafür anſehen, daß das Intereſſe für den Handballſport immer mehr wächſt.— Der Handball⸗Fachwart des Turnvereins v. 1893, K. Rutz, begrüßte im Namen ſeines Vereins die Jugendmannſchaften der umliegenden Kreiſe von Mannheim, um dann zum Zweck und Ziel der Veranſtaltung überzugehen. Sichtliche Freude rief die Anweſenheit des Kreisjugendwartes Plettner hervor, der u. a. nach Worten des Dankes an den Veran⸗ ſtalter, für ſeine Ausführungen reichen Bei⸗ fall erntete. Auch Kreisſpielwart Schmitt Mannheim, wohnte den Kämpfen bei.— Nach der Ausloſung und Spieleinteilung begannen die Spiele, die, auf zwei Feldern ausgetragen, folgende Ergebniſſe einbrachten: A⸗-Klaſſe: Poſtſpo. Mannheim— TV. Viernheim 4.3 1862 Weinheim— Kurpf. Neckarau 711 Reichsb. Mannheim TV. Lamperth. 5:3 Jahn Seckenheim— Jahn Weinheim 1:13 Poſt Mannheim— Germania Mannh. 10.1 Kurpf. Neckarau— TV. Friedrichsfeld 3:6 TV. Viernheim— Germania Mannh. TV. Friedrichsfeld— 62 Weinheim Vorentſcheidung: Poſt— Reichsbahn Jahn Weinheim— 62 Weinheim Entſcheidung: Jahn Weinheim— Poſt 3:7 1. Turnier⸗Sieger: Poſtſportverein Mannh., 2. Jahn Weinheim, 3. 62 Weinheim, 4. Reichsbahn Mannheim. B⸗Klaſſe: TV. Viernheim— FC. Doſſenheim TV. Friedrichsfeld— Amic. Viernheim Doſſenheim— Schwetzingen TV. Großſachſen— Amic. Viernheim TV. Friedrichsfeld— Großſachſen TV. Viernheim— TV. Schwetzingen Entſch.: Friedrichsf.— Schwetzingen 5:4 n. V. 1. Turnier⸗Sieger: Friedrichsfeld, 2. Schwet⸗ zingen, 3. TV. Viernheim, 4. Großſachſen. Im Verlaufe des Turniers wurden durch⸗ weg ſpannende und faire Kämpfe gezeigt, die bewieſen, daß der Handballſport auf ſeinen 0 1 2 3 — O 8 E OO uν * i SD Norddeutſche Saatkartoßjeln laufend eintreffend.— Am Lager vorrätig ſind bereits frühe Sorten. Ferner empfehle: Landwirtſchaftliche Sämereien, Hoch⸗ zuchtware in: Dickrüben · und Kuh⸗ rübenſamen, Kleeſaaten, Gras⸗ ſamen, Del ⸗ und Grünfutterſaaten Alle Sorten hochkeimfähige Gemüje⸗Sämereien und Blumenſamen Schädlingsbekämpfungsmittel, Torfmull Huminal, Oelpapier Särmtl. Dungernlttel Garten⸗ und Blumendünger Mols Wauef Aelteſtes Fachgeſchäft am Platze Fachmänniſche Bedienung u. Beratung Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute Abend Singſtunde. Der Vorſitzende anchabsatigenossenschalt Heute Donnerstag von 6—8 Uhr Auszahlung und Einzug des Ausgleichs. Freiwillige Feuerwehr B heim Am Sonntag, den 4. April, früh 5.30 Uhr Aebung der Freiwilligen Wehr und der Pflichtmannſchaft. Muſik und Spiel⸗ leute haben anzutreten.— Unentſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft Das Kommando. eee— Blltzender Herd ist döoldes wert Sie erzielen ihn mühelos mit der neuen Motallpolierpaste„CHROM GLANZ“, die der Herdplatte einen bisher nicht gekannten Hochglanz gibt. Eine Probe- tube erhalten Sie kostenlos bei N. Ettler, Lebensmittel ö Lampertheimerstraße 1 lrobieren Sie Chromglanz, Sie sind begeistert. Nachwuchs ſtolz ſein kann. Als Abſchluß des Turniers wurde die Siegerehrung vorgenom⸗ men. Mit einem„Sieg⸗Heil“ auf Führer und Vaterland ſchloß dieſe recht intereſſante Veranſtaltung. TV. Viernheim— TV. Schwetzingen der nächſte Handballgroßkampf in Viernheim! Der kommende Sonntag bietet nun Viern⸗ heims Sportfreunden wiederum einen vorzüg⸗ lichen Genuß: Der TV. Schwetzingen iſt Gaſt auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße! Schwetzingen beendete die diesjährigen Pflicht⸗ ſpiele in der Bezirksklaſſe— Staffel 2— recht erfolgreich. Mit nur zwei Punkten we⸗ niger als Reichsbahn Mannheim, dem Meiſter, landete es an zweiter Stelle. Man darf wahr⸗ haftig auf das Abſchneiden der Viernheimer Handballmannſchaft gegen dieſen kampferprob⸗ ten Gegner geſpannt ſein. Jedenfalls werden die hieſigen Sportfreunde wieder einmal einen Handball⸗Großkampf erſten Ranges erleben! Aus Stab und Land Mannheim.(Zuſammenſtoß). Auf der Morchfeldſtraße ſtieß am Dienstagmittag ein Kraftrad mit einem Lieferkraftwagen zuſam⸗ men. Hierbei wurde der Führer des Kraft⸗ rades und deſſen auf dem Sozius mitfahrende Schweſter erheblich verletzt und mußten in das Städt. Krankenhaus eingeliefert werden. Die Schuld trifft nach den bisherigen Erhebungen beide Führer der Fahrzeuge.—(Verkehrs⸗ kontrolle). Bei einer am Dienstag vorgenom⸗ menen Verkehrskontrolle wurden ſechs Führer von Fahrzeugen wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen zur Anzeige gebracht und 30 Fahr⸗ zeugführer gebührenpflichtig verwarnt. We⸗ gen techniſcher Mängel mußten 24 Kraftfahr⸗ zeuge beanſtandet werden.— Vermißt wird die verheiratete Margarethe Baert, geboren am 3. September 1902, wohnhaft in Mann⸗ heim. Sie hat ſich am 8. März von zu Hauſe entfernt. Beſchreibung: 1.68 Meter groß, ſchlank, blonde Haare, blaue Augen, ovales Geſicht. Sie trägt blauen Mantel, ſchwarzen Hut, helle Strümpfe und ſchwarze Stoff⸗ ſchuhe. Beſondere Kennzeichen: Kinngrübchen, ſowie im Oberkiefer lückenhafte Zähne. Darmſtadt. Nach vierſemeſtrigem Stu⸗ dium wurden an der Darmſtädter Hochſchule für Lehrerbildung 160 Studenten und Stu⸗ Alleinſtehende Id Abendiijch Salami ⸗ und Zervelat⸗ bis 35 Jahren für Haus⸗ und Garten⸗ arbeit geſucht wurſt 125 gr 50 Diermaeſt 125 gr 2.35 f Seeed. B. Krakauerwurſt eee e eee 125 gr. 25 Tüchtiges, anſtänd. Mettwürſte* 125 gr-Stüc 35 Mädchen Mettwürſte nicht unter 18 J in Geſchäftshaus geſucht Gefl. Offerten unt Nr. H 10 an die Geſchäftsſt. ds. 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Gewinn und =Verſteigerungslokal und teilweiſe an Dickrüben offen Liter. 60 Deutſcher Rotwein zentner⸗ und fuh⸗ offen Liter 55 renw. zu verkaufen Ab heute friſche und alle Sorten Kempf, Hügelſtr. Ernſtudwigſtr. 28 Zeitungs⸗ Inſerat führt im Gefolge denkinnen enklaſſen, die die„Wiſſenſchaft⸗ liche Prüfung für das Lehramt an den Volks⸗ ſchulen“ abgelegt hatten. Zu Tode verbrüht Heidelberg. In Leimen fiel das drei⸗ jährige Söhnchen des Steinbrucharbeiters J. Schäfer beim Spielen rückwärts in ein mit heißem Waſſer angefülltes Waſchbecken. Trotz aller ärztlichen Bemühungen iſt das Kind an den Folgen geſtorben. Es iſt ihnen richtig ergangen Bingerbrück. Wegen zahlreicher Schwin⸗ deleien beim Viehhandel wurde der Jude Walter Berg im benachbarten Weiler ver⸗ haftet. Berg fertigte ſich ſelbſt Quittungen über Viehverkäufe an, die er mit fingierten Namen unterzeichnete und auf denen der Preis möglichſt niedrig angegeben war. Mit dieſen Papieren gelang es ihm dann, die Preiſe bei den Bauern bei ſeinen Einkäufen zu drücken. Umgekehrt ſtellte er ſich für die Metzger ent⸗ ſprechende Quittungen her mit ſehr hohen Preiſen, um ſein Vieh teuer abzuſetzen. Zahl⸗ reiche deutſche Bauern und Metzger, die mit dem jüdiſchen Händler noch Geſchäfte machten, wurden gehörig hereingelegt. Der Schwindler wurde jetzt unſchädlich gemacht und nach Bad⸗ Kreuznach ins Gefängnis eingeliefert. Neckargemünd.(Mutige Tat). Am 25. März, nachmittags gegen 4 Uhr, fiel eine Frau von Kleingemünd bei der Neckarfähre in den Fluß. Nachdem nichts anderes zur Ret⸗ tung vorhanden war, ſprang der 27jährige Schiffersſohn Ludwig Beſch in den Neckar und brachte die Frau unter eigener Lebensgefahr an das Fährboot, wo ſie in Sicherheit ge⸗ bracht werden konnte. Hoffentlich hat dieſes unfreiwillige Bad der Frau und dem Lebens⸗ retter für ſeine mutige Tat geſundheitlich nichts geſchadet. Münſter. Ein trauriges Oſterfeſt war der Familie Chriſtoph Auguſt Kreher be⸗ ſchieden. Nachdem am Karfreitag die Frau für immer von ihren Lieben Abſchied nahm, konnte der Mann dieſen Schmerz nicht er⸗ tragen. Bereits am nächſten Tage folgte er ſeiner Geliebten. Nun ruhen beide nach einem arbeitsreichen Leben in einem Grabe. Beim Spiel den Bruder geſchoſſen Ein 15jähr. Junge aus Schröck b. Mar⸗ burg hantierte mit einer Piſtole herum, die ſein verſtorbener Vater im Schrank aufbe⸗ wahrt hatte. Plötzlich krachte ein Schuß, der g N 4 7 2 5 7 ö in der Hass enlotterie spielen, dand naden Sie die deste Aussicht, za 4 M r gleichem lospreis und gleicher 3 1 ni der C 1* „ dedeotend verbessert wurdet 222 fast jecles Z. Los gerinnt. HAUPTOEWIN NME JETZT RM: Ie EHU. KI SE 2. A ARI Aare 2 Fam ur- CNα rl · Srurtcasr-5 Dns Lostsche con Stungert am Zwangs verſteigerung. Morgen Freitag, den 2. April 1937, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 RNundfunkempfänger, 1 Schreibmaſchine, 1 Näh⸗ maſchine, 1 Warenſchrank, 1 Partie Schuhe u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 1. April 1937 hler, Gerichtsvollz. in Lamperth. dablian liſſlolmauo s Kabliau mit Lederhandſchu⸗ Schellſiſche hen ging am Diens⸗ u. Filet ftagabend von BBC Todes- 17 Anzelge Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, unsere gute Mutter, Groß mutter, Schwester, Schwägerin und Tante fru Halharina dag Wwe. im Alter von nahezu 82 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten um ein stilles Gebet für die Verstorbene f Die Beerdigung findet am Samstag, nachmittags ½4 Uhr vom Trauerhause, Goethestr. 19, aus statt. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meine innigst- geliebte Frau und Mutter Fa Rosa Friedel un nnen im Alter von nur 25 Jahren, nach kurzem aber schweren Leiden zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten um ein stilles Gebet für die teure Verstorbene. Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause, Tivoli 11. aus statt. den im gleichen Zimmer anweſenden zehnjäh⸗ rigen Bruder des Jungen in die Bruſt traf. Man brachte den Verletzten in die Klinik, wo feſtgeſtellt wurde, daß die Schußverletzung glücklicherweiſe nicht lebensgefährlich iſt. Oſtereier⸗ und Schneeballwerfen Vielbrunn. Wohl um etwas Abwechs⸗ lung in das troſtloſe, ſchnee- und froſtſpen⸗ dende Oſterwetter auf unſerer Höhe zu brin⸗ gen, ging am erſten Oſtertag auf der Straße Vielbrunn— Eulbach ein Auto in Rauch und Flammen auf. Ergebnis: ein Autowrack und etliche Brandwunden. Die Kinder hätten am erſten Oſtertag hier Ostereier und Schneeball zugleich werfen können. Neue Marken auch in der Ange⸗ ſtelltenverſicherung. Vom 1. Mai ab werden die Poſtanſtalten nur noch die neuen Marken verkaufen. Die alten Marken können noch bis zum 30. Juni verwendet werden. Letztere kann man auch bis zum 30. Septem⸗ ber bei den Verkaufsſtellen umtauſchen. Die Fahrtenzeit iſt da! Fahrtführer des Gebietes Heſſen⸗Naſſau der HJ. werden geſchult Die vor kurzem geſchloſſene HJ. Leiſtungs⸗ ſchau zeigte unter anderem, daß für den kom⸗ menden Sommer 116 Grenz⸗ und Auslands⸗ fahrten der Hitlerjugend und des BDM. ge⸗ plant ſind. Die Führer der Fahrtengruppen werden beſonders geſchult, und zwar in Kurz⸗ ſchulungen oder auch in Lagern, die von den Abteilungsleitern des Gebietes oder auch von Bann⸗ und Jungbannführern geleitet werden. Die Oſterfeiertage wurden bereits zur Aus⸗ bildung der Fahrtenführer verwendet. Sämt⸗ liche Fahrten des Gebietes Heſſen⸗Naſſau tra⸗ gen den Namen„Wilhelm Guſtloff⸗Fahrten“, um dem im Ausland Ermordeten ein leben⸗ diges Gedenken in der Jugend zu bewahren. DDV NS⸗Funk— Illuſtr. Beobachter— Brenneſ⸗ ſel— die nationalſozialiſtiſchen Wochen⸗ ſchriften gehören in jede deutſche Familie! Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: erg einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck! Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. II. 1987 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Ile krauernuen HInterbuedenen Todes- H anzeige Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: Georg Friedel und Kind nebſt Angehörigen ferner alle Sorten bis z. Wald(Doſen) Obſt, Gemüſe verloren. und Salate Abzugeben: Als Gruß aus der Heimat ſenden Sie am beſten Ihren Verwandten und Bekannten im In⸗ und Ausland die weit Die vornehme Familien Druckſache Derlobungs /, Dermählungs/ Seburts⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens verbreitete und überall gern geleſene„Viernheimer Volks⸗ zeitung“. in der Buchdruckerei der„Diernheimer Dolbszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 158. W ——— 2 S. S K. 2 niß —— S 2