urkt d auf ben woeuſten Neitzel — Futter, 5 1 i 7 —Sonſtige 1118.— 1006,— lle: Not de Pe N afl. 5 N orten — ungen cd den ſchr vor 0 häftlich m Lin · 30 gut Mann aue N Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM k ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. EEC ccchbDTPVPPbVDVbVDbPbPbPPbPVPVFPVPVPVPVPVPVPVPVPVPVPVPVPFPVPVFCFPFC˖c˖C˖cCCœœœœœVœœœVVVVVVVVVVVV Nummer 77 eiertagen. otenlohn, Samslag S Reer r 8 mn, Viernheimer Sgeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim den 3. April 1937 Anzelgen preis: Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg, im Text. teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'hafen 15101 13. Jahrgang Das Ergebnis der Belgrader Konferenz Belonung der gemeinſamen Inlkereſſen— Nichleinmiſchung in Spanien— Jugoſlawiens Verlräge gebil Uebereinftimmung in allen Fragen Belgrad, 2. April. Auf dem nach Abſchluß der Beratungen der drei Außenminiſter der Kleinen Entente am Freitagabend abgehaltenen Preſſeempfang wurde von dem tſchechoſlowakiſchen Außenmini⸗ ſter Dr. Krofta, als dem diesjährigen Vor⸗ ſitzenden des Ständigen Rats der Kleinen En⸗ tente, ein umfangreiches, elf Punkte umfaſ⸗ ſendes Kommuniqué über die Ergebniſſe der Belgrader Konferenz der Kleinen Entente ver⸗ leſen. In dem Kommunigqus heißt es, die drei Au⸗ ßenminiſter ſeien nach einem eingehenden Mei⸗ nungsaustauſch und auf Grund einer Prüfung der Ereigniſſe der letzten Monate zu der Schluß⸗ folgerung gekommen, daß die internatio⸗ nale Lage eine gewiſſe Beſſerung aufweiſe. Obwohl der Ständige Rat die noch weiter beſtehenden Probleme nicht aus den Augen verliere, ſei er davon überzeugt, daß auch dieſe im Geiſt der Zuſammenarbeit gelöſt wer⸗ den könnten. Zwiſchen den drei Außenminiſtern ſei ſowohl hinſichtlich der allgemeinen Grundfätze der Außenpolitik der drei Staaten als auch hinſichtlich der Art ihres ge⸗ meinſamen Vorgehens eine völlige Uebereinſtimmung der Anſichten er⸗ reicht worden. Die Politik der Kleinen En⸗ tente entwickle ſich normal im Rahmen der Grenzen und Ziele ihres Organiſations⸗ pakts vom 16. Februar 1933. Getreu den Grundſätzen des Völ⸗ kerbunds werde die Kleine Entente auch weiter alle Bemühungen in der Richtung einer Annäherung aller europäiſchen Staaten ein⸗ ſetzen. Die Beziehungen aufrichtiger Freund⸗ ſchaft und der Intereſſengemeinſchaft, die in der Kleinen Entente eine ſolide Gemeinſchaft hät⸗ ten, beſtimmten auch genau den Rahmen, inner⸗ halb deſſen die drei Staaten bereit ſeien, ihre politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen zu den anderen Staaten, in erſter Linie zu ihren Nachbarn, zu erweitern. Die Organiſation des Syſtems der Sicherheit müſſe alle Gebiete Europas umfaſſen, in denen ſich die Frage der Sicherheit ſtelle. Die Kleine Entente habe den aufrichtigen Wunſch, daß die Verhandlungen zwiſchen den Großmächten für den Abſchluß eines neuen Locarno⸗Vertrages erfolgreich ſeien. Die drei Staaten der Kleinen Entente ſeien weiterhin gegen jeden ideologiſchen internationalen Kon⸗ flikt und lehnten es ab, der einen oder anderen 9 beizutreten, die ſich allenfalls bilden önnte. Sie ſeien überzeugt, daß das innere Regime unabhängiger Staaten ge⸗ enſeitig geachtet werden muß. Hin⸗ ichtlich der Ereigniſſe in Spanien betonen ſie nochmals ihren Standpunkt der ſtrikteſten Nicht⸗ einmiſchung. Schließlich habe ſich der Ständige Rat der Kleinen Entente mit den Pakten Jugoſlawiens mit Bulgarien ſowie mit Italien befaßt, die mit Befriedi⸗ gung zur Kenntnis genommen wurden, in der Ueberzeugung, daß dieſe Pakte wirkſam zur Stärkung des Friedens beitragen dürften. Es verſtehe ſich von ſelbſt, daß ſie in keiner Weiſe die Verpflichtungen berühr⸗ ten, die zwiſchen den Staaten der Kleinen Entente beſtünden. Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Krofta gab zu dem Kommuniqus noch einige Erklärungen ab. in denen er vor allem betonte, daß die Kleine Entente eine lebendige Wirk⸗ lichkeit darſtelle. Sie ſei eine vollkommen kon⸗ krete Kombination, denn ſie beruhe auf den natürlichen Grundlagen der Geſchichte und Tradition der drei Völker. Der rumäniſche Au⸗ ßenminiſter Antonescu führte in einer län⸗ geren Erklärung aus, die drei Außenminiſter hätten neuerlich die völlige Uebereinſtimmung der Geſichtspunkte ihrer Regierungen feſtgeſtellt. Auch Antonescu ſagte, daß die Kleine Entente keine abſtrakte Schöpfung darſtelle, daß ſie vielmehr geſchichtlichen und geopoliti⸗ ſchen Notwendigkeiten entſpreche. Der italie⸗ niſch⸗jugoſlawiſche Pakt ſtelle ein wertvolles Unterpfand für die Erhaltung des Friedens in dieſem Teile Europas dar, weshalb ſeine Schöp⸗ fer die volle Zuſtimmung verdienten. Der jugo⸗ flawiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Stojadinowitſch ſchloß ſich den Erklärun⸗ en Dr. Kroftas und Antonescus in einigen orten der Zuſtimmung an. Inſpeklionsflug Muſſolinis über Nalien Als Auftakt des 15. Jahrestags der Grün⸗ dung der faſchiſtiſchen Luftwaffe. Rom, 2. April. Am Vorabend des 15. Jah⸗ restags der Gründung der Luftwaffe des faſchiſtiſchen Italien, die am Samstag in Rom in Anweſenheit des Königs und des Duce un⸗ ter Teilnahme von 8000 Fliegern feierlich begangen wird, hat Muſſolini am Freitagnachmittag mit ſeinem dreimotorigen Flugzeug einen 3 ſtündigen Inſpek⸗ tionsflug ausgeführt, bei dem er die Flugonlagen von Siena. Florenz, Poſtoia u. Piſa in geringer Höhe berührte und auch über den einzelnen Städten einige Runden flog. Muſſolini, der bekanntlich ſeit vielen Jahren ein leidenſchaftlicher Flieger iſt und vor eini⸗ gen Monaten auch das Patent eines Kampf⸗ fliegers erworben hat. wollte mit dieſem Flug dem ganzen Land ſeine ſtarke Verbundenheit mit der Luftwaffe zeigen. Danziger Greuelnachrichlen⸗ fabrikanlen verurkeilt Danzig. 2. April. Die Große Strafkam⸗ mer in Danzig verurteilte nach eingehender Verhandlung den polniſchen Staatsangehörigen Konrad Ruſchkowſki zu zwei Jahren Gefängnis, da er durch ſeine Tätigkeit für einen ausländiſchen Nachrichtendienſt die In⸗ tereſſen des Danziger Staates in ſchwerſter Weiſe geſchädigt hat. Wie der Staatsanwalt hervorhob. hatte Ruſch⸗ kowſki u. a. auch Verbreitung erlogener Greuel⸗ nachrichten in Danzig in der ausländiſchen Preſſe veranlaßt. Sera igt Blulige Juſammenſlöße in Indien Die Polizei ſchießt auf Demonſtranken London, 2. April. Wie jetzt erſt bekannt⸗ gegeben wird, kam es am Donnerstag abend in einer Ortſchaft im Pandſchab zu blutigen Unruhen im Zuſammenhang mit dem neuen indiſchen Verfaſſungskonflikt. Als indiſche Demonſtranten ſich weigerten aus⸗ einanderzugehen, machte die Polizei von der Waffe Gebrauch. Eine Perſon wurde getö⸗ tet, mehrere wurden verletzt. Es iſt das zweite Mal innerhalb einer Woche, daß die Polizei im Pandſchab die Feuerwaffe gegen Aufſtändiſche anwenden mußte. Wie aus Neu⸗Delhi gemeldet wird, hat die Kongreßpartei am Freitag im indiſchen Par⸗ lament eine neue Kundgebung veran⸗ ſtaltet. Die dem Nationalkongreß angehören⸗ den Abgeordneten hatten ihre Bänke mit der Kvareßfahne geſchmückt und trugen die Kon⸗ greßtrikolore im Knopfloch. Erſt nach dringlicher Aufforderung durch den Kammerpräſidenten entfernten ſie die Flaggen. Ein Teilungsplan für Paläſlina Die Juden wollen den beſſeren weſtlichen Teil, und die Araber ſollen den Often erhalten London, 2. April Der arbeiterparteiliche„Daily Herald“ will darüber unterrichtet ſein, daß die Unterſuchungs⸗ kommiſſion für die Paläſtinaunruhen zur Zeit ernſtlich die Teilung Paläſtinas in einen jü⸗ diſchen und arabiſchen Teil erwäge. Da die Kommiſſion die Aufgabe hat, einen Lö⸗ ſungsvorſchlag für die beſteſtenden Schwierig⸗ keiten auszuarbeiten, iſt es durchaus möglich, daß neben vielen anderen auch der vom„Daily Herald“ berichtete Plan in den Kreis der Er⸗ wägungen gezogen worden iſt. Ob aber der im „Daily Herald“ veröffentlichte Plan tatſächlich endgültig in die Beratungen der Kommiſſion einbezogen iſt, wird man aufs ſtärkſte bezwei⸗ feln dürfen. Dem arbeiterparteilichen Blatt zufolge ſtehen folgende zwei Teilungspläne zur Diskuſſion: Eröffnung der Pariſer Wellausſtellung am 2. Mai Freigabe zur Beſichligung allerdings erſt zwei Wochen ſpäler Paris, 3. April. Das die Belange der Volksfront vertretende Boulevardblatt„Le Soir“ veröffentlicht Erklärungen des Beauftrag⸗ ten der Miniſterpräſidentſchaft für die Welt⸗ ausſtellung, in denen es u. a. heißt, die feier⸗ liche Eröffnung der internationalen Ausſtellung werde am feſtgeſetzten Tage, nämlich den 2. Mai, ſtattfinden. Zu dieſem Zeitpunkt würden bereits zahlreiche Pavillons fertigge⸗ ſtellt ſein, das Publikum allerdings werde erſt am Samstag, den 15. Mai oder erſt am Sonntag zur Beſichtigung zugelaſſen. Vor allem ſeien noch die zahlreichen Verkehrswege inner⸗ halb des Ausſtellungsgeländes fertigzuſtellen; auch im neuen Trocadero⸗Palaſt würden we⸗ ſentliche Arbeiten längere Zeit in Anſpruch nehmen. Der Hauptſaal des Trocadero⸗Palaſtes werde ſogar wahrſcheinlich nicht vor dem 15. Juli der Oeffentlichkeit übergeben werden kön⸗ nen. Auch Lübeck fetzt preußiſch. Mit der Gebietsneuordnung Groß⸗Hamburg iſt auch die alte einem feierlichen Staatsakt auf das Land Preußen übergegangen.— Der nächtliche Fackelzug auf dem Marktplatz von Lübeck, freie Hanſeſtadt Lübeck in (Scherl Bilderdienſt, K.) 1. die Teilung in ein ſich ſelbſt verwaltendes füdiſches Dominion im Rahmen des britiſchen Empires u. einen unabhängigen arabiſchen Staat, und 2. die Bildung eines autonomen jüdiſchen und eines arabiſchen Kantons, wobei das gegenwärtige engliſche Mandatsſyſtem aufrecht erhalten würde. Dieſe zweite ſogenannte Kan⸗ 1— iſt nicht neu und ſchon vor mehre⸗ ren Jahren einmal erörtert worden. Sie iſt da⸗ mals abgelehnt worden. Insbeſondere die Ara⸗ ber haben ſich aufs ſchärfſte gegen eine ſolche Lö⸗ ſung gewandt. Es iſt anzunehmen, daß die Ara⸗ ber ſich noch ſchärfer gegen den obigen weiter⸗ gehenden Vorſchlag wenden werden. Es hat den Anſchein, als ob der heute vom „Daily Herald“ veröffentlichte Plan von jü⸗ diſcher Seite propagiert wird. Dieſe Löſung wäre außerordentlich ünſtig für die Juden, da die arabiſche Bevölkerun Paläſtinas praktiſch zur Bedeutungsloſigkei her- bſinken würde. Der Plan ſieht nämlich vor, daß das geſamte Gebiet längs der Küſte, das noch einigermaßen fruchtbar iſt, und von Nord⸗ paläſtina bis zum Galiläiſchen See reichen ſoll, den Juden überlaſſen werden ſoll. Die beiden einzigen Häfen Jaffa und Haifa würden in jü⸗ diſche Hände kommen und der arabiſche Teil würde nur in zwei ſchmalen Streifen bis ans Meer reichen. Die Stadt Jeruſalem, die außer⸗ halb der jüdiſchen Zone liegt, ſoll in irgend einer Form neutraliſtert werden. Am den Arabern einen gewiſſen Ausgleich zu geben, ſoll der verbleibende ara bi ſche Teil politiſch mit Transjordanien ver⸗ bunden werden. Der Emir Abbdallah würde dann zum König über dieſes Gebiet gekrönt werden. Juſammenlegung der Jadeſlädle DaB. Wilhelmshaven, 3. April. Der 2. April 1937 war für Wilhelmshaven ein Tag von außerordentlicher Bedeutung, ein hiſtoriſcher Tag, der die Zuſammenlegung der bisherigen Jadeſtädte Wilhelmshaven und Rüſtringen brachte. Die neue Stadt prangte U Flaggenſchmuck und beging dieſen Tag feſt⸗ ich. Am Nachmittag fand im großen Sitzungs⸗ ſaal des neuen Rathauſes der Staatsakt der Zuſammenlegung ſtatt. Miniſterpräſident Joel gab als Ueberleitungskommiſſar einen Ueberblick über das Groß⸗Hamburg⸗Geſetz und deſſen Auswirkungen, beſonders für den Frei⸗ ſtaat Oldenburg. Er teilte mit. daß gleichzei⸗ tig mit dieſem Staatsakt auch der neue Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Wilhelmshaven, Dr. Müller, in ſein Amt eingeſetzt werde. Dann ſprach der Reichsſtatthalter und Gau⸗ leiter Carl Roever, der die Bedeutung der Zuſammenlegung der beiden Jadeſtädte unterſtrich. Der Ueberleitungskommiſſar über⸗ nahm ſodann in ſeiner Eigenſchaft als olden⸗ burgiſcher Miniſterpräſident das Gebiet der bisherigen Stadt Wilhelmshaven. Die Bevölkerung feierte die Vereinigung der Jadeſtädte in allen Sälen bei Konzert und Tanz N 8 55 N 8 2 N . ͤ.. — —— ä——— ꝓↄ—»Ü Termine für die Reichsreform Die Rede des Neichs⸗ und Preußiſchen Innen miniſters Dr. Frick in der Gebürtsſtunde des neugeſchaffenen„Groß Hamburg“ richt für ſich ſelbſt. Doch ſeien zwei einzelne Punkte beſon⸗ ders unterſtrichen. Der Miniſter bezeichnet die Neuordnung im Raum von Groß⸗Ham⸗ burg als die erſte größere 1 auf dem Gebiet der regionalen Reſchsreform und macht von den dort zu ſammelnden Erfahrungen Art, Zeit und Form weiterer ähnlicher geblets⸗ mäßiger Reformen abk' naig. Die gemein liche Ju ne des ganzen Gebietes* am 1. April 1908 a Mae ber ſein, woraus ſich ein ungefährer terminmäßiger Anhalt für die Durchfuhrung ähnlicher Pläne ergibt. Ferner verzeichnen wir den Nachvruck, mit dem der Mi⸗ niſten gegenüberſteut: 1 die—— Geſamtführung und 2. die volksnahe, alſo degenkrallſterte Verwal⸗ ing. Es iſt ſehr intereſſant, 335 zur ſelben Zeit eine Neuordnung in der Verwaltung des Landes Heſſen unter 8 der be⸗ ſtehenden drei Provinzen Starken⸗ burg, Oberheſſen und Abet eee durchgeführt wurde, und zwar aus folgendem Anlaß: Das Reichsgeſetz über die Neuordnung des Straßenweſens machte einen Umbau der Zuständigkeit notwendig, da die von den Bro⸗ vinzialdirektionen verwalteten Landſtraßen erſter Ordnung auf das Land Übergehen mußten. Dabei hat man ſich entſchloſſen, neben den 2000 eim Landſtraße erſter Ordnung auch die 2000 km Landſtraßen zweiter Ordnung gleich in die Lan⸗ desverwaltung zu überführen, womit denn nun die bisherigen Provinzlalverwaltungen nichts mehr zu tun hatten. Daher ihre Aufhebung. Da⸗ zu kam die Ueberlegung, daß das ganze Land Heſſen als ſolches nur etwa den dritten Flä⸗ chenteil und an a etwa die Hälfte 9 durchſchnittlichen preußiſchen Provinz um⸗ aßt. ** Wie auf ſo vielen Gebieten des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens Deutſchlands be. ſchlug der Verſailler Vertrag auch auf dem Ge⸗ biet dex 8 Hande Aan die feſten Grundlagen der großen Aufſtiegspertode vor dem Krieg. 1913 beſaß Deutſchland eine aus modernſten Fan beſtehende leiſtungs⸗ fähige Handelsflotte von 555 Mill. Brutto⸗Regiſtertonnen. Dieſe Flotte machte damals 11 Prozent der geſamten Welt⸗ handelsflotte aus. Ue erat zu ſagen, daß Neid und Mißgunſt der Konkurrenten ſich an dieſem ſtolzen deutſchen Beſtand entzündeten. Durch den Vertrag von Verſailles verſuchten unſere Gegner, die deutſche Machtſtellung auch auf dieſem Gebiet zu brechen, indem ſie verlang⸗ ten, daß alle irgenwie für die Ueberſeefahrt geeigneten Schiſſe an den Feind ausgeliefert werden mußten. Der Erfolg war, daß die ehe ⸗ dem ſo ſtolze deutſche Handelsflotte in kürzeſter Zeit auf ein Zehntel, nämlich auf einen Ge⸗ ſamtraumgehalt von 673 000 Tonnen zuſammen⸗ ſchrumpfte. Da ihr nicht ein einziges Schiff von mehr als 1500 Tonnen belaſſen wurde, blieb ſie in ihrer Tätigkeit auf die nahen Ge⸗ wäſſer beſchränkt. Aber mehr als einmal im Laufe der deutſchen Geſchichte haben wir es erlebt 2 ſich in den größten Röten von Volk und Wirtſchaft zielbe⸗ wußte Perſönlichteiten zu dem Grundſatz durch⸗ ringen, daß Schwierigkeiten nur dazu da ſind, überwunden zu werden. Nach dieſem Prinzip handelten auch damals die deutſchen Reede⸗ reien, die einen doppelt ſchweren Kampf führen mußten, da ihnen aus Reichsmitteln nur ge⸗ ringe Beträge zufloſſen. Die Reedereien began⸗ nen mit äußerſter Entſchloſſenheit die Wieder⸗ aufbauarbeit mit dem Erfolg, daß Deutſchland 1929, dem letzten Konjunkturjſahr vor der gro⸗ ßen Kriſe, in Bezug auf ſeine Handelsflotte und deren A ſpan an der Spitze aller großen Schiffahrtsländer der Welt ſtand. Und wieder erhob a0 in der ganzen Welt ein Wutgeſchret. 9175 ieß es, daß Deutſchland das modernſte Schiffsmaterial der 1+ elt be⸗ fäße, daß ſich die Enteignung als ein 8 für die deutſchen Reedereien und als ein bitterer Kückſchlag für die Empfänger der enteigneten Schiffe erwieſen habe; daß der Pfeil, der Deutſchland verletzen ſoll, den Schützen ſelbſt 00 troſſen habe. 1929 beſaß Deutſchland Ahnlich eine glücklich verfüngte 1 beſaß Deutſch⸗ land an Dampfer⸗ und Motorſchiffsbauten 29,7 . Schiffe mit einem Alter von unter 5 Jahren und 30,2 Prozent in einem Altex von 5 dis 10 Jahren. Die Weltdurchſchnittsziffern be⸗ trugen damals 15,6 und 25,7 Prozent. Mit dem Beginn der großen Schiffahrtskriſe von 1990 änderte ſich aber dieſes für Deutſch⸗ land ſo günſtige Bild wieder, Der Mangel an finanziellen Reſerven, der ſtarke Rückgang des Frachtgeſchäfts, die Belaſtung mit Zinsdienſten für Anleihen und Bankgelder machten die Fort⸗ ſetzung der regen Neubautätigkeit unmöglich, ſo daß es 1931 in der deutſchen Handelsflotte nut noch 20.9 Prozent, 1993 10 Prozent, 1934 5,3 Prozent Schiffe unter fünf Jahren gab. Exſt in der zweiten Hälfte 1935 machte ſich auf die⸗ ſem Gebiet die Aufbaukraft des Dritten Reiches bemerkbar. Die Reedereien begannen ſich aufs Neue auf die zwingende Notwendigkeit, ihre Flotte zu verjüngen und ſie der neuzeitlichen Entwicklung anzupaſſen, zu entſinnen. Schon ſtieg der Anteil der Schiffe unter fünf Jahren an der Geſamtflotte wieder auf 8 Prozent. Da⸗ mit iſt auch der Anſchluß an die Welthandels⸗ flotte erreicht, der bei dieſer Altersgruppe im Druchſchnitt rund 7.7 Prozent des Geſamt⸗ deſtandes an Dampfern ausmacht. Da eine Reihe von Handelsſchifſen verſchledenſter Größe noch in Auftrag ſind, bezw. ſoeben erſt fertig ⸗ geſtellt wurden, dürfte ſich das Bild der Ver⸗ jüngung der Handelsflotte in den nächſten Jah⸗ ren noch weiter verbeſſern. * Seit 1984 trat an die Stelle der Stockung des Welthandels eine allmähliche Ausweitung dar Weltbandelsumſäse. Auch 1936 hat ſie weiter angebalten. Am ſtärkſten iſt ſie im letzten Viertel des Jahres 1996 geweſen, Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichs ⸗ amtes bat der Geſamtaußenhandel der 52 wich⸗ tigſten am Weltbandel beteilisten Länder, auf die etwa 90 bis 92 aller überhaupt getätigten Außenhandelsumſätze entfallen, im vergangenen tu Streikabſtimmungen in ſämtlichen engliſchen Bergwerken London, 2. April. Zur Zeit ſind vier N Streitbewegungen im Gange, nämlich in der Schiffſahrts⸗ Kohlen⸗ und Rüſtungsinduſtrie ſowie im Ver⸗ lehrs w 9 en. Dazu kommt, daß am Freitag auf einer Konferenz des Bergarbeiterverbandes in London, die im Zuſammenhang mit dem Streik in den Gruben von Harworth einberufen worden war, mit großer Mehrheit beſchloſſen wurde, eine Streikabſtimmung in ſämtlichen engliſchen r zu veranſtalten. Die Ab⸗ ed wird am 15. und 16. April durchge⸗ ührt werden. i n den Munitionswerken von Beardmore in Glasgow ſind immer noch 1400 Mann im Streik. Sie haben bisher der Aufforderung ihrer Ge⸗ 2470 11 zur Arbeit zurückzukehren, nicht Folge geleiſtet. Waſhington, 2. April. Präſident Roo ſe⸗ velt machte in der Preſſekonferenz am Frei⸗ tag davon Mitteilung, daß die Bundesregie- rung, wie bereits bei der Einreichung des Haushaltsvoranſchlags im Januar angedeutet wurde, die Matertalkäufe für Großbauten ein⸗ ſchafſt und alle ihre Kräfte auf die Arbeitsbe⸗ chaffung für einen weiten Kreis der notlei⸗ denden Einzelperſonen und Familien richten müſſe. Die Erfahrung habe gelehrt, daß die Gefahr einer neuen Kriſe drohe, wenn die Erzeugung von Dauerwaren die Erzeugung an Verbrauchs⸗ waren überſteige. Dieſer Zuſtand ſei jetzt eingetreten. Die großen Re ſerungskäufe von Stahl, Kupfer und Zement für den Bau von Brücken und großen Gebäuden, ſowie die überraſchend hohen Beſtellungen amerikani⸗ London, 2. April. Auf der Jahresverſamm⸗ lung der engliſchen Rüſtungsfirma Vickers Etd. teilte der Vorſitzende General Sir Her⸗ bert Lawrence mit, daß ſich die Belegſchaft der Vickers⸗Gruppe ſeit dem Jahre 1934 bis zum März 1937 von 35 955 auf 64 068 erhöht, alſo beinahe verdoppelt hat. Die flugtechniſche Abteilung habe befriedigende Ergebniſſe er⸗ zielt, und die Regierung habe große Aufträge für die fünf neuen Typen von Flugbooten und Landflugzeugen erteilt, die die Firma kon⸗ ſtrutert habe. In den Schiffswerften der Fir⸗ ma befänden ſich 21 Kriegsſchiſſe und Handels⸗ ſchiffe, darunter das neue Großkamyfſchiff„Kö⸗ nig Georg V.“ in Bau. Die Geſchütz⸗ und Montierwerke ſeien in Zuſammenhang mit dem Aus kauſch von Begrüßungstelegrammen Berlin, 2. April. Am 1. April wurde zwiſchen allen Teilnehmern des deutſchen öffentlichen Fernſchreibnetzes und Teilnehmern des engliſchen Telexdienſtes der wichtigſten Orte der Fernſchreibverkehr über Dort⸗ mund ⸗Amſterdam aufgenommen. Reichs⸗ poſtminiſter Dr. ing. e. h. Ohn 1 hat aus dieſem Anlaß dem engliſchen Genekalpoſt⸗ amt telegraphiſch für die Bemühungen um das Zuftandekommen der neuen Nachrichten⸗ verbindung gedankt und dabei die Hoffnung ausgeſprochen, daß der neue Verkehrsweg die zwiſchen den beiden Ländern beſtehenden gu⸗ ten Beziehungen weiterhin fördern und vertie⸗ fen möge. Der engliſche Generalpoſtmeiſter hat gleich⸗ zeitig dem Reichspoſtminiſter nung des neuen Verkehrsweges die Grüße Jahr um 7,2 Prozent wertmäßig zugenommen Die Welteinfuhr ſtieg dabei um 6.9 Prozent, die Weltausfuhr um 7.8 Prozent. Während 1935 Waren im Werte von 46,7 Mrd. Mark ein⸗ geführt und Waren im Werte von 42.2 Mrd. Mark ausgeführt wurden, beliefen ſich die ent⸗ ſprechenden Zahlen auf 49,9 und 45.4 Mrd Mark.. An der Welteinfuhr war Deutſchland 1936 mit 8.4 Prozent in geringerem Maße beteiligt als 1935, wo ſein Anteil 8.9 Prozent betrug Erfreulich iſt dagegen, daß ſich der Ausfuhr⸗ anteil Deutſchlands(von 10,1 Prozent 1935 auf 10,3 Prozent) 1936 erhöht hat. Die Einſuhr⸗ steigerung der großen Welthandelsländer war beſonders ſtark in den Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien. dem Auſtraliſchen Bund. Belgien. Luxemburg und Javan. Die Ausfuhr entwickelte ſich namentlich in Ka⸗ nada ſebr günſtig. das nunmehr Frankreich überflügelt hat und zum viertgrößten Ausfuhr⸗ land der Welt geworden iſt, ferner bei Schwe⸗ den,. Britiſch⸗Indien, dem Auſtraliſchen Bund und Deutſchland. Auffallend iſt der ſtarke Rückgang der franzöſiſchen Ausſuhr. Mit der Zellwolle, dem Wiederaufbau von Hanf und Flachs. der Ausweitung der Schafzucht, iſt der Bereich der Schaffung hei⸗ miſcher textiler Roßſtoffe keineswegs ab⸗ zu der Eröff⸗. ßenminiſters nach Belgrad ſei Eine Skreikwelle geht durch die Well Bier Streikbewegungen in England. Der Lohnſtreik in den Schiffswerften am Olyde hat ſich inzwischen weiter ausgedehnt. Von ihm werden annähernd 2000 Mann betrof⸗ ſen. Auf einer Kundgebung wurde beſchloſſen, den Streik fortzuſetzen, bis die Arbeitgeber die Lohnforderungen annehmen. Hungerſtreik im Warſchauer Verſicherungs⸗ gewerbe Seit ungefähr 14 Tagen befinden ſich die An⸗ eſtellten der Warſchauer en e e ſallſchaft„Europa“ im Ausſtand. Wie jetzt de⸗ kannt wird, drohen die Streikenden, die die Ver⸗ ere beſetzt halten, mit dem Hunger⸗ reik. Auf einer Verſammlung der Angeſtellten ſämtlicher anderen Varſchaller Verſtcherungsge⸗ ſellſchaften wurde beſchloſſen in den Proteſtſtreik zu treten, falls die en niht erſalt Lohnforde⸗ rungen der Streikenden nicht erfüllt würden. Gegen überlriebene Konſunkturgewinne in Us A. Die Regierung muß Maßnahmen zum schutz der Verbraucher ergreifen ſchen Stahls für Rüſtungszwecke— beſonders durch England— hätten eine Konjunktur in der Dauerinduſtrie erzeugt, die von der Induſtrie zu übertriebenen Preisſtei⸗ gerungen ausgenutzt worden ſei. Die Preisſteigerungen betrugen teilweiſe, beſon⸗ ders bei Stahl und Kupfer, das Zweiein⸗ halbfache deſſen, was die Arbeitgeber an Mehrausgaben für Lohnerhöhungen aufzu⸗ bringen haben. Die jetzigen Rohſtoffpreiſe in Metallen ſtellten teilweiſe einen 50prozen⸗ tigen Reingewinn für die Unternehmer dar. Die Bundesregierung habe keineswegs die Abficht, dieſe Entwicklung weitertreiben zu laſſen. Sie werde ſich daher auf die Ausfüh⸗ rung von Arbeiten beſchränken, die der großen Maſſe der Verbraucher zugute kommen und deren Kaufkraft ſtärken. der engliſche Rüſtungspanzer iſt zu groß die Rüſtungsfirma Vickers Lld. kann es allein nicht ſchaffen Aufrüſtungsprogtamm und beſonders mit der Bestückung von Kriegsſchifſen voll beſchäftigt. General Sir Herbert Lawrence teilte dann mit, datz trotz der großen Ausdehnung der Pro⸗ duktion die Vickers⸗ Gruppe nicht in der Lage ſei., die„ungewöhnlichen Rüſtungs forderungen“ reſtlos zu er⸗ füllen. Die Firma habe daher die Regierung bei der Unterbringung von Aufträgen bei an⸗ derne Firmen, die normalerweiſe nicht mit Rü⸗ ſtungen beſchäftigt ſind. underſtützt. Infolge des engliſchen Rüſtungsprogramms ſei natur⸗ gemäß die Fähigkeit der Firma, ausländiſche Rüſtungsaufträge und nichtrüſtungsmäßige Ar⸗ beiten durchzuführen, beeinflußt worden. Eröffnung des Jernſchreibverkehrs Deulſchland England des engliſchen Generalpoſtamtes übermittelt. Er wünſcht, daß die neue Ein⸗ richtung dem ſchnellen ſchriftlichen Austauſch von Nachrichten der Teilnehmer förderlich ſein möge, und hofft zuverſichtlich, daß der neue Verkehrsweg Handel und Gewerbe Segen bringen und die guten Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern weiterhin ſtärken wird. — Ein enkſchiedenes demenli DR. Budapeſt. 2. April. Zu den in Verbindung mit der Belgrader Konferenz der Kleinen Entente in einem Teil der auslän⸗ diſchen Preſſe verbreiteten Gerüchten über eine bevorſtehende Reiſe des ungariſchen Außenmini⸗ ſters v. Kanya nach Belgrad wird von un⸗ gatiſcher Seite ausdrücklich feſtgeſtellt, daß dieſe Nachricht in keiner Weiſe den Tatſachen ent⸗ ſpricht. Von einer Reiſe des ungariſchen Au⸗ überhaupt keine Rede. .— ͤ ͤ——fgꝙõ(ᷓ— gegrenzt. In Laboratorien und Verſuchsanſtal⸗ ten werden immer neue Studien und For⸗ ſchungsarbeiten gemacht, die zur Auffindung neuer Robſtofſe führen ſollen. Auch dex herr⸗ lich blühende Ginſter, unendlich oft in Liedern und Gedichten beſungen, wird jetzt von der praktiſchen Seite her angefaßt. Der Reichsforſt⸗ meiſter gibt ein Schreiben des Beauftragten für den Vierjahresplan, Amt für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe bekannt, wonach die im Rahmen des Vieriahresplanes durchgeführten Verſuche mit einheimiſchen Faſern bei Weidenrinde und Ginſter zu einem befriedigenden Erfolg geführt hätten. Aus der Weidenrinden ſoll ein guter Erſatz für Kokosfaſer gewonnen werden und aus Ginſter eine Faſer, die der Wolle und dem Haarfilz beigemiſcht werden, aber auch Jute erſetzen kann.— Auf Grund der guten Erfolge, die die Ver⸗ ſuche gezeitigt haben, werden die Landesforſt⸗ ämter und Forſtämter angewieſen, die Werbung von Ginſter und Weidenrinde zu unterſtützen Durch genaue Erhebungen ſoll feſtgeſtellt wer⸗ den, wieviel Ginſter überhaupt im ganzen Reich ungefähr vorhanden iſt und jährlich geerntet werden kann. Im Intereſſe der Rohſtoffbeſchaf⸗ fung wird erwogen, den Anbau von Ginſter. insbeſondere auf lichten Beſtänden,. Schneiſen. Bahndämmen uſw. zu fördern. F Namen der Jerſtörer„3 11“ bis 53 16“ Berlin, 2. April. Der Führer und Reichs ⸗ kanzler hat für die Zerſtörer„8 11“ bis„8 16“ folgende Namen befohlen: „8 11“: Bernd von Arnim. Kavitän⸗ leutnant, Kommandant„G. 42“, gefallen am 21. April 1917 bei der 3. Torpedoboots⸗ flottille in Flandern. „3 12“: Erich Gieſe. Kapitänleutnant, Kommandant„S 20“, 3⸗Flottille Flan⸗ dern, gefallen am 5. Juni bei einem Vor⸗ ſtoz in den engliſchen Kanal. Erich Koellner, Kavpitänleut⸗ nant, Chef der 8. Minenſuch⸗Halbflottille, gefallen am 20. April 1918 in der Nordſee beim Flottenvorſtoß nach Norden. „3 14“: Friedrich Ihm. Kapftänleutnant, Kommandant„S 35“, 9. Torpedobootsflot⸗ tille. gefallen in der Skagerrak⸗Schlacht. „3 15“: Erich Steinbrinck, Kapitänleut⸗ nant, Kommandant„V 29“, 9. Torvedo⸗ „ bootsflottille, gefallen in der Skagerrak⸗ Schlacht. „3 18“: Friedrich Eckoldt, Kapitänleut⸗ nant, Kommandant„V 48“, 3. Torpedd⸗ bootsflottille, gefallen Schlacht. Ausnahmeverordnung ber Jüdafrikaniſchen Union London, 2. April. Wie Neuter aus Bre⸗ toria meldet, iſt eine Proklamation der ſüd⸗ afritaniſchen Unionsregierung, die weitreichende Maßnahmen hinſichtlich der politiſchen Betä⸗ tigung im Mandatsgebiet Südweſtafrika(rü⸗ ber Deutſch⸗Südweſt) enthält, heute veröffent⸗ licht worden. Allen Einwohnern, mit Aus ⸗ nahme der britiſchen Staats⸗ angehörigen, iſt verboten, ſich in irgend⸗ einer Weiſe an der Tätigkeit öffent⸗ licher Körverſchaften oder volitiſcher Organiſationen in dem Mandatsgebiet zu beteiligen. Iwei Reiter von einer Lawine verſchütlel Innsbruck, 2. April. Auf dem Wege zur Samoar⸗Hütte bei Vent im Oetztal wurde eine aus drei Männern beſtehende Rettangs⸗ mannſchaft. die einem verunglückten Ensländer Hilfe bringen wollte, von einer La win überraſcht. Während der Hüttenwirt no rechtzeitig zur Seite ſpringen konnte. wurden ſeine beiden Begleiter aus Heiligkreuz unter den Schneemaſſen begraben. Einer vom Wirt herbeigeholten Rettungskolonne war es bis jetzt noch nicht möglich, die beiden Ver⸗ ſchütteten aus den ungeheuren Schneemaſſen zu befreien, ſo daß man mit ihrem Tode rechnen muß. geſterreichiſche Maßnahmen gegen deulſche Jornaliſten Wien, 2. April. Gegen den Wiener Ver⸗ treter der Eſſener„Nationalzeitung“ iſt wegen angeblicher Verbreitung beunruhigender Ge⸗ rüchte die ſtaatsanwaltſchaftliche Vorunterſuchung eingeleitet worden. Aus dem gleichen Grunde wie im Falle der Eſſener„Nationalzeitung“ wurde nun auch ein Verfahren gegen die wiener Vertreterin der „D. A. 3.“ anhängig gemacht. Der Preſſebeirat der deutſchen Geſandtſchaft iſt bereits wegen dieſes Vorgehens der Behör⸗ den bei der Leitung des Bundespreſſedien des vorſtellig geworden. Neuer Gouverneur von Eritrea krill ſein Amt an Rom, 2. April. Dor neue Gouverneur von Eritrea, Admiral de Fee, hat ſich am Donnerstag in Neapel nach Eritrea eingeſchifft. Kleine poliliſche Nachrichlen Franzöſiſche Lehrer gegen marziſtiſche Einfluß⸗ nahme auf die Schulen Paris; 2. April. Der Landesverband der franzöſiſchen Lehrerſchaft hat ſich am Freitag in ſchärſſter Form gegen die Anmaßung des marxxiſtiſchen Gewerkſcha tsverbandes ver⸗ wahrt, der ſich herausnehme, im Namen der franzöſtſchen Lehrerſchaft ſprechen zu dürfen. Der Landesverband der Lehrer, ſo heißt es in dem Sitzungsbericht, verwahre ſich gegen die Diktaturgelüſte irgendeiner außenſtehenden Organiſation wie gegen die Zexſetzung des Schulunterrichts due marxiſtiſche Irrlehren. Das Keſſeltreiben gegen die Franzöſiſche Sozialpartei Der franzöſiſche Innenminiſter hatte am Freitag eine lange Unterredung mit dem rechtsſtehenden Abgeordneten Mbarne⸗ AA der mit ihm in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Parlamentsgruppe der Fran⸗ zöſiſchen Sozialpartei verhandelte. Obgleich nähere Einzelheiten über den Gegenſtand dieſer Unterredung vorläufig nicht bekannt gewe rden ſind 8 man in der Annahme kaum fehl, daß es ſich um die gerichtliche Verfolgung der Fuß- rer 1 geſetzwidriger Neußlidun 0 durch ierungserlaß verbotenen. Organiſa⸗ tion handelt* in der Skagerrak⸗ einer ben ett 3 6 wi Kapitäſiat, dalbfl, der Non ann. uilaaßt wulamlst, kater aus Ie. lun det ſüb⸗ i veitriichnhe itlſcen heli: til Grü le veröffent⸗ „ mit Aus 1 Stettt ſich in irgend; it äſſent⸗ oder polttiſcher Mandatsgebiet kme dem Wege nut tal wurdt tine ende Rettnagz gur Aualiulu: u Lan in cee ee konnte, wurden liskteu untet, taben Eitet oslolorde ut de dedden Ver; 1 Schnerſnaſſen Aten Tode men gegen Jen u WPienet Ver ⸗ ung“ it vez Agende be; ſiſthaftlethe tet worden. i im ale der e fun auch ein Nertreterin det en Gelndiſhaf ens ber Belt eben beg hrepttſſedſe iet fel J uteri i LI Aff Gründe und Hinkergründe in Indien „Wir wollen die Exekutive in Indien ſtär⸗ ken. Und England iſt ja ein Ben eis dafür, daß eine ſtarke Exekutivgewalt durchaus neben einem allein mächtigen Parlament beſtehen kann, dem dieſe Exekutive verantwortlich iſt, ſofern beſtimmte Bedingungen erfüllt ſind.“ Marquis von Linlithgow, der Vorſitzende des Indien⸗Ausſchuſſes, im engliſchen Rund⸗ funk am 22. November 1934. Mit ganz wenigen, aber treffſicheren Wor⸗ ten iſt hier das Weſentliche des engliſchen Reformationsgeſetzes über die indiſche Ver⸗ faſſung geſagt. Allein: ſo treffſicher dieſe Wor⸗ te ſind, ſo ſind ſie in ihrer Tragweite nur dem „gelernten Verwaltungsrechtler“ klar. In gewöhnliches Deutſch überſetzt, beſagen ſie, daß England mit der Neuordnung der indi⸗ ſchen Verfaſſung und Verwaltung ſeine ausübende Gewalt(Exekutive) ſtärken will und daß ſich dieſes ſehr britiſche Intereſſe in das weite Gewand des Parlamentarismus hüllen ſoll. Nun werden die Dinge ſchon ein wenig kla⸗ rer. Die„beſtimmten Bedingungen“, von denen Linlithgow geſprochen hat. und die die Vorausſetzung für eine ſtarke Exekutiv⸗ gewalt„neben einem allein mächtigen(?) Parlament“ ſein ſollen, ſind durch„Garan⸗ tien“ zu ſichern,„während noch die varlamen⸗ iariſche Regierungsform erlernt wird“. Lin⸗ Athgow ſagt im weiteren Fortgang dieſer Rundfunkrede ſelbſt:„Ganz allgemein geſpro⸗ chen ſoll durch dieſe Garantien dem General⸗ gouverneur und den Provinzialgouverneuren volle Gewalt gegeben werden, beſtimmte, ihnen vorgeſchriebene Zwecke zu erfüllen, ohne Rückſicht auf den Rat der Miniſter oder die Wünſche des Parlamentes. Dieſe Garan⸗ tien betreffen eine Anzahl von Fällen, haupt⸗ ſächlich aber die Aufrechterhaltuna von Ruhe und Ordnung. Der Gouverneur jeder einzelnen Provinz ſoll jetzt die perſönliche Verantwortung dafür haben, den Frieden und die Ruhe ſeiner Provinz vor Gefahren zu bewahren; und er ſoll die Machtvollkommenheit haben, notfalls über den Kopf ſeiner Miniſter hinweg ſolchen Gefahren zu begegnen“. M* Damit iſt jetzt klar umſchrieben, worum es in Indien heute geht. Die„verwaltungsrecht⸗ liche“ Treffſicherheit der Rundfunkrede des Marquis von Linlithgow, der jetzt Vizekönig von Indien iſt, iſt jetzt in ihrem Kerne klar⸗ geſtellt, um den unendlich viel Watte parla⸗ mentariſcher und demokratiſcher und„ſelbſt⸗ verantwortlicher“ Propaganda. von den in dieſen Dingen ſehr geſchickten Engländern ge⸗ wickelt worden iſt. Lieſt ein harmloſer Menſch die für den kundigen Beurteiler wirklich ſehr „treffſicheren“ Ausführungen Linlithgows, ſo kommt er auf den naiven Gedanken. daß den Indern Selbstverwaltung und Selbſtverant⸗ wortung auf goldenen Schüſſeln gereicht wird. Zur Unterſtützung dieſes Eindruckes hat die engliſche Regierung den für die ſtaatsrechtliche Reformgeſetzgebung maßgeblichen Bericht der ſogenannten Simon⸗Kommiſſion über Indien in 16 Bänden mit 13 000 Druckſeiten zu dem Geſamtpreis von ganzen 3 Schillingen(etwa 1.90 RM.) herausgebracht, damit ſich jeder Engländer ſelbſt überzeuge, wie ungemein hu⸗ manitär die neue Verfaſſung Indiens ſei und daß es nur von ganz üblen Quertreibereien abhänge, wenn das Inkrafttreten dieſer Ver⸗ faſſung nicht mit einem beiſpielloſen Freuden⸗ rauſch gefeiert wird. Selbſtverſtändlich wird der engliſche Leſer von den 13 000 Druckſeiten einfach platt geſchlagen und überſieht die eigentlichen Ausgangspunkte. Die indiſche Nationalpartei— nach einer üblichen Art ihrer propagandiſti⸗ ſchen Tätigkeit meiſt„Kongreßpartei“ genannt — hat nun die Forderung aufgeſtellt. daß die enaliſchen Gouverneure auf die Ausübung ihrer„Sondervollmachten“ verzichten. womit dann tatſächlich eine wirkliche parlamentari⸗ ſche Verantwortung gegeben wäre. Dieſe For⸗ derung wurde wenige Tage vor dem Inkraft⸗ treten der neuen Verfaſſung(Mitternacht vom 31. März auf den 1. April 1937) erhoben und wirkte durch ihre Plötzlichkeit als Senſation Der Charakter der Senſation war dabei be⸗ wußtes Ziel, um gewiſſermaßen mit einem Ruck den Vorhang vom Parlamentarismus und Demokratie und Selbſtverwaltuna zu zer⸗ reißen, der die tatſächliche Autokratie(Selbſt⸗ herrſchaft) der engliſchen Gouverneure und des Generalgouverneurs, der bisher den Titel eines Vizekönigs führte, verhüllte. Auch dieſe Umtaufe des„Vizekönigs“ auf den ſo unendlich beſcheidenen„Generalgou⸗ verneur“ gehört zu den Mitteln der engliſchen Propaganda, die wir charakteriſiert haben und der es immer nur auf die ſachliche Wir⸗ kung und niemals auf den Namen ankommt. Wenn wir hier dieſe wirklich entſcheidenden Ausgangspunkte mit möglichſter Klarheit her⸗ ausgeſtellt haben, ſo ſei auch nicht verſchwie⸗ gen, daß ſich über die politiſche Stoßkraft der indiſchen Nationaliſten ein ſicheres Urteil nicht abgeben läßt. Das Land iſt mit 80 Ein⸗ wohnern auf den Quadratkilometer ſehr dicht bevölkert und ſowohl religiös wie raſſen⸗ mäßig, wie kaſtenmäßig, wie ſozial ſtark zer⸗ ſplittert. Die engliſche Preſſe deutet auch be⸗ reits recht klar an, daß England dieſe Möglich⸗ keiten gegen die wirtſchaftlich führende Schicht der Hindus und ihre Anhänger in der ein⸗ geborenen„Intelligenz“ ausnutzen könne. Richtfeſt der Jeppelin-Siedlung Gauleiter Sprenger gibt der Siedlung den Namen„Jeppelin- Heim“ Frankfurt a. M., 3. April. Die Deutſche und das Bodenperſonal der Deutſchen Zeppe⸗ Zeppelin⸗Reederei hatte heute einen großen Tag. In der Siedlung, die zur Zeit in der Nähe des Flug⸗ und Luftſchiffhafens Rhein⸗ Main auf einem zirka 6,5 Hektar großen Ge⸗ lände für die Angehörigen der Deutſchen Zep⸗ pelin⸗Reederei erſtellt wird, konnte Freitag⸗ nachmittag das Richtfeſt begangen werden. Der erſte Bauabſchnitt umfaßt 92 Wohnungs⸗ einheiten, meiſt Einfamilienhäuſer mit je 600 bis 1000 qm Gartenanteil. Die Siedlung liegt etwa 1 km vom Luftſchiffhafen entfernt. Zu dem gichtfeſt hatten ſich Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger mit zahlrei⸗ chen Vertretern der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen, der Wehrmacht. der Landesbehörden, der Stadt Frankfurt uſw., ſowie die Beſatzung lin⸗Reederei, ferner die am Bau beteiligten Arbeiter der Stirn und der Fauſt eingefun⸗ den. Nach der Flaggenhiſſung begrüßte Poli⸗ zeipräſident Kapitän Chriſtianſen die Teilneh⸗ mer. Sein beſonderer Gruß galt dem Gaulei⸗ ter. dem er aus vollem Herzen dafür dankte. daß er immer ein verſtändnisvoller Förderer der Luftfahrtidee geweſen ſei. Der Redner ſprach dann über die Bedeutung der deutſchen Luftſchiffahrt. Die Siedlung, in der immer der nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaftsſinn herr⸗ ſchen wird, ſolle ein Beweis dafür ſein, daß die Gefolgsleute der Deutſchen Zeppelin⸗Ree⸗ derei nicht nur Luftſchiffahrt betreiben wollen. ſondern daß ſie in der Arbeit des täglichen Lebens immer zuſammenſtehen werden als —— Oben: Ausſchnitt aus der im Rohbau vollendeten Siedlung. Unten: Grundſteinlegung zum Gemeinſchaftshaus durch Gauleiter Sprenger Merlwürdige Mappen im Reichspalenlamt Gibt es Sonnenſchein auf Beſtellung? Mit dem Beginn der Wetterlaunen im Frühjahr melden ſich wieder die Erfinder und Techniker zum Wort, die die Menſch⸗ heit mit den Möglichkeiten einer direkten, mechaniſchen Wetterbeeinfluſſung beglücken wollen. Es iſt ein uralter Traum der Menſchheit. das Wetter vorher beſtimmen zu können. Schon die Aſtrologen des Mittelalters galten auch im Volk häufig als„Wettermacher“, obwohl ſie beſtenfalls auf Grund ihrer jahrzehnte— langen Beobachtungen und Berechnungen ge⸗ wiſſe periodiſch wiederkehrende Störungen mehr oder weniger zutreffend vorausſagen konnten. Einer unter ihnen, ein Mönch und Sterndeuter, hat Unſterblichkeit erlangt durch ſeinen legendären„hundertjährigen Kalender“, und es vergeht kein Jahr ohne daß er aus ſeiner Verſunkenheit hervorgeholt und aus ihm das Wetter des bevorſtehenden Jahres gründlich und beſtimmt vorausgeſagt wird. Leider iſt der„Hundertjährige“ ohne jeden praltiſchen Wert; denn das Original, deſſen Einzelangaben noch einen gewiſſen Grad von Wahrſcheinlichkeit für ſich hatten, iſt um Teil ſchon vor dem 30jährigen Krieg ver⸗ oren gegangen, und aus den Bruchſtücken hat dann im 18. Jahrhundert ein Magiſter ganz willkürlich das konſtruiert, was heute fälſchlich als der„hundertjährige Kalender“ jenes mit⸗ telalterlichen Kloſterbruders gilt, und wegen eines gelegentilchen Zufallstreffers als„rich⸗ tig“ angeſehen wird. Der kluge Mönch iſt inzwiſchen von noch Hügeren Leuten unſerer Zeit übertrumpft wor⸗ den. Sie begnügten ſich 1 nicht damit. das wahrſcheinliche Wetter von agen, Mona⸗ ten oder Jahren vorauszuſagen, ſondern ſie machten ſich daran, das Wetter auf eigene Fauſt zu kommandieren. So kann man we⸗ nigſtens aus einer Mappe im Reichs ⸗ patentamt entnehmen, wo ſich kühne Er⸗ finder ihre erſtaunlichen Gebrauchsanweiſun⸗ gen zur Beeinfluſſung der Wetterbildung pa⸗ tentieren laſſen wollten. Man ſollte meinen es ginge allen dieſen ehrgeizigen Konkurrenten des alten Petrus darum, einen immer lächelnden Sommerhim⸗ mel zu erzeugen. Im Gegenteil! Der größte Teil von ihnen befaßt ſich zum Heil der Land⸗ wirtſchaft mit der„Schlechtwetter“ Fabrikation. Patent Nr. 488479 beiſpielsweiſe ſchützt ein Verfahren zur künſtlichen Erzeugung von Re⸗ gen, der dadurch erzielt werden ſoll, daß von einem Flugzeug aus möglichſt viele feſte und flüſſige Stoffe über den Wolken ausgeſprüht werden ſollen, die noch dazu zum Teil„hogro⸗ ſtopiſch“, zu deutſch waſſeranziehend, ſind(wie beiſpielsweiſe unſer Kochſalz, das man ja bei feuchtem Wetter nur offen ſtehen zu laſſen braucht, damit man es ganz durchfeuchtet wie⸗ derfindet). Offenbar verſpricht ſich dieſer Er⸗ finder ähnliches von ſeinen verſtäubten Teil⸗ chen, die beim Herabfallen durch die Wolken aus dieſen möglichſt viel Feuchtiakeit mit zur Erde hinunter bringen ſollen. Er iſt ſogar noch beſonders verſchmitzt, denn ex emefiehl man ſolle den zu verſtäubenden Stoffen doch gleich künſtlichen Dünger beimiſchen, dann (Aufn.: Schmidter) habe die Landwirtſchaft nicht nur ihren Re⸗ gen, ſondern auch das Düngen bleibe ihr künf⸗ tig erſpart. Natürlich will man auch unſere Zeppeline vor neue Aufgaben ſtellen. Ob der rege At⸗ lantilverkehr ihnen allerdings Zeit dazu läßt, ſteht dahin. Jedenfalls verſpricht ſich ein Er⸗ finder von ſeinem„Verfahren zur Herbeifüh⸗ rung von atmoſphäriſchen Niederſchlägen“ ſicheren Erfolg, das darin beſteht, von Zep⸗ pelinen aus Waſſer zwiſchen den Wolkenbän⸗ ken auszuſchütten, und zwar im Sommer kal⸗ tes zwiſchen null und fünf Grad Celſius, im Winter aber ſiedend heißes! Wahrſcheinlich wird man zu dieſem Zweck rieſige Waſchkeſſel in unſere Zeppeline einbauen müſſen, um ge⸗ nug ſiedendes Waſſer in 2000 Meter Höhe zur Verfügung zu haben. Noch kühner iſt die Phantaſie eines anderen Erfinders, der vorſchlägt, man ſolle zwiſchen Feſſelballons Drähte ausſpannen, die man in der Nebelgrenze durch Elektrizität zum Glühen bringt, um dadurch Wolkenbrüche hervorzu⸗ rufen. Von der Elektrizität verſpricht ſich auch ein Amerikaner, Mr. Luke Francis Warren aus Maryland USA. viel. Er meint, Flug⸗ zeuge ſollten über den Wolken Staub aus⸗ ſchütten, den man vorher— je nach der Eigen⸗ ladung der betreffenden Wolke,— poſitiv oder negativ elektriſch geladen hat. Er will alſo gewiſſermaßen eine elektriſche Wolken⸗ maſſage anwenden hoffentlich nicht mit dem Erfolg, daß ſie dann mit Donner und Blitz auf die vorwitzigen Menſchlein heruntergefah⸗ ren kommt. Donner und Blitz haben ſchon um die Jahr⸗ hundertwende die Weinbauern am Genfer See mit Raketen und Mörſern beſchoſſen. Ein Franzoſe glaubt, mit elektriſchen Wellen der Hagelbildung mit Erfolg zu Leibe gehen zu treue Gefolaſchaft des Führers und als treue Volksgenoſſen. Dann ſprach der Vertreter der den Bau aus. führenden Gewobag Stadtrat Schön bein dem Gauleiter den Dank aus für die Unter⸗ ſtützung, durch die es möglich geworden ſei. dieſe Siedlung für die Zeppelin⸗Reederei zu errichten. Der Gau Heſſen⸗Naſſau ſei auf dem Gebiete der Siedlung führend im Reich, weil der Gauleiter ſchon lange vor der Machtergrei⸗ fung die Vorbereitungen für das große Sied⸗ lungswerk getroffen habe. Oberſtleuennant Hartog vom Luftamt Frankfurt überbrachte der Deutſchen Zeppelin. Reederei die herzlichſten Glückwünſche des Reichsminiſters der Luftfahrt Generaloberſt Göring. Gauleiter Sprenger, der darauf das Wort ergriff, dankte zunächſt allen, die mitgeholfen haben am Bau dieſer Siedlung. Es fei nötig geweſen, dieſe Siedlung für die Gefolgſchaft der Zeppelin⸗Reederei zu errichten. Sie ſtelle ganz beſondere Anforderun⸗ gen. Die Männer, die beſonders während der beſſeren Jahreszeit dauernd auf Fahrt begriffen ſeien und die nur 24 Stunden, manchmal au weniger, Zu Hauſe ſein können, müßten für dieſe kurze Zeit Heimſtätten haben, in denen ſie Er⸗ holung und Stärkung ihrer Nerven und Kör⸗ ferkräfte finden. Der Gewobag ſei deshalb die Aufgabe geſtellt worden, in dieſen 92 Häuſern wirkliche Familienwohnungen Au men die dieſen Anforderungen genügen müßten. Aber nicht allein die Gefolgſchaft der Zeppelin⸗Reede⸗ rei, ſondern auch die Gefolgſchaft der Lufthanſa und des Zollamts ſollten hier mit untergebracht werden, ſodaß die große Gemeinſchaft, die drü⸗ ben im Hafen die Luftſchiffe und die Elsgeuße betreue, in dieſer 5 wiederum als große Gemeinſchaft untergebracht werde. 5525 Schluß gab der Gauleiter bekannt, daß er dieſer Sied⸗ lung den Namen„Zeppelin⸗Heim“ ge⸗ geben habe. Dann nahm der Gauleiter die Grundſtein⸗ legung zu dem Gemeinſchaftshausz des Zeppelin⸗Heims vor. Mit dem Wunſche, daß dieſes Haus der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung unſeres Führers Adolf Hitler jetzt und in ferner Zukunft dienen möge, vollzog er die drei Hammerſchläge. Dann ſprach ein Zimmermann den Richt⸗ ſpruch. Kreisleiter Walther⸗Offenbach übernahm die Siedlung in die Obhut des Kreiſes Offen⸗ bach. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und mit dem Geſang der Nationallieder ſchloß die eindrucksvolle Feier. 1. Mai— Skaafsfeierkag auch in Griechenland Athen, 2. April. Der 1. Mai wird in Griechenland als Staatsfeiertag begangen wer⸗ den. Miniſterpräſident Metaxas wird aus die⸗ ſem Anlaß in einer Rede die ſozialpolitiſchen Maßnahmen darlegen, die die Regierung zur Wiederherſtellung der Ehre und des Wohlſtan⸗ des der griechiſchen Arbeiter durchgeführt hatte. Gegen Bucher und Ausbeutung Das Unweſen der jüdiſchen Betrüger in Oeſterreich nimmt überhand. Wien, 2. April. In letzter Zeit häuften ſich die Fälle, in denen öffentliche Angeſtellte das Opfer jüdiſcher Wucherer wur⸗ den. So hat erſt kürzlich die Tragödie eines höheren Beamten Aufſehen erregt, der einem jüdiſchen Betrüger für ein Darlehen von 4000 Schilling ſofort einen Wechſel in Höhe von 10000 Schilling aushändigen mußte. Um den meiſt aus dem Oſten zugewan⸗ derten jüdiſchen Hyänen das Handwerk zu le⸗ gen, hat die Regierung ein Geſetz zur Rege⸗ lung des Beamtenkreditweſens ausgearbeitet. Darin werden die Kreditſtellen aufgezählt, bei denen der Beamte Darlehen aufnehmen darf, ebenſo werden die Bedingungen für die Zin⸗ ſenzahlung und Rückerſtattung der Schuldſumme genau feſtgelegt. können. Auch damit hat man ſich ſchon ſeit dem Beginn unſeres techniſchen Sibel rege beſchäftigt, die bekannten Hagelraketen⸗ Häuschen mancher bäuerlichen Gegend erin⸗ nern daran. Auch eine Wetterkanone aus dem Jahre 1904 entdeckten wir in der i i Mappe r inhaltreichen Mit einem„Verfahren zur Erzeugung von heiterem, warmem und ruhigem Wetter“ macht ſich uns ein Ingenieur aus Schmargendorf bei Berlin ſympathiſch, der ſich 1929 darauf ein Patent hat geben laſſen. Er ſtützt ſich auf die Beobachtung luftelektriſcher Zuſtände und will durch Verdampfungs⸗ u. Zerſetzungsvorgänge zum Ziel kommen. Die ſeinem Zauberkeſſel ent⸗ weichenden Gas- u. Dampfteilchen ſollen poſitiv aufgeladen ſein und bei ihrem Aufſteigen in hö⸗ here Luftſchichten die poſitive Luftladung ver⸗ mehren oder erzeugen, von der nach ſeinen Er⸗ fahrungen ſchönes Wetter abhängig iſt. Das Verfahren ſieht vielſeitige Verwendungszwecke vor, etwa die Wolken⸗ und Nebelzerſtreuung über verkehrsreichen Flugplätzen, die Sicher⸗ ſtellung ſchönen Wetters in für den Fremdenver⸗ kehr beſtimmten Gegenden, auch bei Verhütung von Froſtſchäden in der Landwirtſchaft. . Praktiſch iſt in größerem Umfange bisher nur in Amerika und in Japan ein„Wettermachen auf Beſtellung“ unter Flugzeugeinſatz bezw. durch Artillerie verſucht worden. Aber es hat ſich herausgeſtellt, daß jede Stunde ſchönes Wetter für einen jeweils doch recht kleinen Fleck Erde ſo viele Hunderttauſende von Dollars ko⸗ ſtet, daß die Menſchen ihr ſelbſtgemachtes Wet⸗ ter wahrſcheinlich gar nicht bezahlen können. So bleibt es vorläufig dabei, daß wir nur in oft recht ſchmerzlichen Abſtänden das ſchöne Wetter genießen dürfen, dann allerdings meiſtens ko⸗ ſtenlos und auf eigene Gefahr! TT r e . ͤKÄ—ͤ—KT— T ·¹·ꝛ̈ů˙k. 8 An den hängenden Wänden 8s Berlin, 2. April. Die große Reichs⸗ ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit!“ (29. April bis 20. Juni in Berlin) wird ſich auch in ihrer architektoniſchen Geſtaltung von allen bisherigen Ausſtellungen unterſcheiden. Die Einmaligkeit des Themas bedingt eine völlig neuartige Darſtellung. Die ganze Rieſenhalle 1 wird durch eine großartige Architektur einen feſtlich⸗repräſen⸗ tativen Charakter erhalten. Der Beſucher be⸗ tritt die Halle nicht, wie üblich. von der Stirnſeite, ſondern von der Breitſeite her. Ein gewaltiges Forum nimmt den Eintretenden auf. Von ihm ſpannt ſich das möchtige Hauptrund einer geſchloſſenen archi⸗ tektoniſchen Anlage von 120 Meter Länge. Eine ſich über die ganze Breite der Rundung ausdehnende Treppe vermag Tauſende von Perſonen aufzunehmen. Auf ihr verſammeln ſich bei dem feierlichen Akt der Ausſtellungs⸗ eröffnung am 29. April die Träger der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee; dort können auch bei anderen feierlichen Anläſſen die Maſſen Auf⸗ ſtellung nehmen. Das Buch der Geſchichte Die Stufen der Treppe führen zu den Sok⸗ keln der vor dem Halbrund aufgeſtellten ho⸗ hen Poſtamente— neun an der Zahl— an denen auf eine ganz neuartige Weiſe die Grundlagen und der Thema der Ausſtellung im lebendigſten Sinne des Wortes illuſtriert werden. Jedes dieſer Poſtamente hat eine Höhe von 10 Metern und bildet ein aufgeſtell⸗ tes rieſenhaftes Buch, deſſen Tafeln. wie von unſichtbarer Hand bewegt, umgeblättert wer. den. Das lebendige Buch der Ge⸗ ſchichte der vergangenen vier Jahre! Auf den Tafeln wird das in aroßartigen Bildern zu⸗ ſammengefaßt, was in der Geſamtausſtellung im einzelnen gezeigt werden ſoll. Muſik und Wort begleiten und verſtärken die einzigartige feſtliche Wirkung dieſer Darſtellung. Man kann fagen, daß den Beſuchern noch nie das großen Geſchehen der letzten Jahre überzeu⸗ gender zum Bewußtſein gebracht wurde. Auch die Halle II, die in der Hauptſache der gegenständlichen Darſtellung gewidmet iſt, wird ein ganz anderes Geſicht als bei früheren Ausſtellungen erhalten. Da es in der Ausſtel⸗ lung keine Kojen geben wird, ſondern ein geſchloſſenes Bild der Geſamtar⸗ beit gezeigt werden ſoll, werden an der einen Breitſeite der Halle zum erſten Male dreieckig vorſpringende, hängende Wände eingezogen, die der Halle ihre Gliederung in die vier axo⸗ ßen Sachgruppen: deutſche Arbeit, deutſcher Sozialismus, deutſche Kultur und deutſche Politik geben. Unter ihnen kann der Beſucher den ganzen offenen Rieſenraum durchwandern. werden außen wichtige Großphotos den Neuaufbau auf allen Gebieten umreißen, während auf der Innen⸗ ſeite in lebendiger Form ſtatiſtiſche Darſtel⸗ lungen gezeigt werden, die aber kein Eigenda⸗ ſein führen, ſondern die Schau der Gegenſtän⸗ de ergänzen und vervollſtändigen. Eine ganze Autobahnbrücke unterm Hallendach! Die Nachbildung der aroßen Mang⸗ fall⸗Brücke der Reichsautobahnſtrecke München⸗Landesgrenze, eine der ſchönſten der Welt, gibt der Halle einen beſonderen archi⸗ teltoniſchen Reiz. Auf ihren Pfeilern ruhend nimmt ſie— im Bauzuſtand bis zum letzten Niet naturgetreu nachgeahmt— mit ihren mächtigen Ausmaßen einen großen Teil der zweiten Breitwand der Halle ein und läuft oben im Hallendach aus. Eine an der gleichen Breitſeite erbaute Treppe mit breitangelegten Unterbrechungen gewährt dem Beſucher einen großartigen Ueberblick über die geſamte Halle. Unter ſich hat er das lebendige Bild der Hal⸗ lenſchau, über ſich die gewaltige Konſtruktion der Brücke und um ſich an den 20 Meter ho⸗ hen Seitenwänden rieſige. eindrucksvolle Großaufnahmen. Sie ſtellen den Führer in⸗ mitten der arbeitenden Menſchen dar und zeigen ſymboliſch. wie die friedliche Arbeit des neuen Vierjahresplanes ſich jetzt unter dem Schutz der Wehrmacht vollzieht. Die Treppe führt zu den auf der Galerie untergebrachten Sonderſchauen der Berufs⸗ photographen, Bildberichterſtatter und Ama⸗ ſeure. Aus Millionen von Aufnahmen ſind hier die beſten vereinigt. Alle Bilder ſind in⸗ haltlich dem Thema der Ausſtellung angepaßt. ſchöne überzeugende Beweismittel für die in⸗ nere Neuwerdung des Volkes. Voller Einſatz aller Ausſtellungsmittel Um die Wirkung dieſer Schau vollſtändig zu machen, werden alle neuzeitlichen Ausſtel⸗ lunasmittel zum Einſatz gelangen: neben dem echten Schauſtück, dem Modell. dem Dokument und dem Lichtbild auch der Film. Das mag in anderen Ausſtellungen auch ſchon geweſen ſein, aber hier wird der Einſatz dieſer Mittel zu einem bisher noch nicht erlebten Wirkungs⸗ grad geſteigert, indem ſie nicht einzeln, ſon⸗ dern gegenſeitig ergänzend in Anwendung ge⸗ bracht werden. Vier Jahre im Film Der Film wird in der Zwiſchenhalle zur Wirkung kommen. Dieſer Raum zwiſchen Hal⸗ le 1 und Halle II wird ſich in ein Kinofür fast 2000 Be'ſucher verwandeln, in dem ein eigens auf dem Ausſtellungsplan zuge⸗ ſchnittener Film in der Art einer zuſammen⸗ hängenden Wochenſchau lebendig durch die große Zeit der letzten vier Jahre führt. Dieſer ſchon fertiggeſtellte Fülm iſt ſchlechthin fabel⸗ haft durch einen mitreißenden Schwung und ſeine Schauwirkung. Er darf für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, daß etwas annähernd Gleichwertiges noch nie gezeigt worden iſt. Hd. und Arbeitsdienſt auf dem Freigelände Auch das ganze Freigelände am Funkturm iſt für Ausſtellungszwecke herangezogen wor⸗ „Gebt mir vier Jahre Zeil!“ Die Reichs ausſiellung im Verden dem„Haus der Jugend“ ein vorbildliches Heim ſchafft. Hier finden wir ferner ein Arbeits⸗ dienſtlager, und das kleine Stadion vor den Terraſſen wird der Schauplatz von KdF.⸗Ver⸗ anſtaltungen und ſportlichen Vorführungen ſein, zu denen der Reichsbund für Leibesübun⸗ gen ſämtliche deutſchen Olympiaſieger nach Berlin ziehen wird. So wird es in der ganzen Ausſtellung auf der Wanderung durch die vier Jahre keinen toten Punkt geben. Ueberall ſpricht ſtärkſte Ak⸗ tivität den Beſucher an und packt ihn. Großbritannien iſt ſtolz auf die Reihe ſeiner Dominions, d. h der im britiſchen Weltreich vereinigten ſelbſtändigen Staaten. Es ſind das: Neufundland, Neuſeeland. Kanada, Auſtralien, Südafrika und Irland(Indien iſt dem Namen nach ein Kaiſerreich). Das älteſte dieſer Dominions(und zugleich das kleinſte) iſt Neufundland, es macht aber ſeit einer Reihe von Jahren der Kolonialverwaltung er. hebliche Sorgen. Das Land beſteht in der Hauptſache aus einer der Oſtküſte von Kanada vorgelagerten Inſel und einem Landſtreifen an der Küſte von Labrador. Schon 1855 hat Neufundland die volle Selbſtverwaltung im britiſchen Reiche erhalten, es hat es daher bis jetzt mit einem großen Stolz abgelehnt, dem Dominion Kanada ſich anzuſchließen, zu dem es geographiſch gehört. Neufundland zählt allerdings nur wenig mehr als eine Viertel Million Einwohner, wovon der 6. Teil auf die Hauptſtadt St. Johns entfällt. Seit einer Reihe von Jahren herrſcht auf der Inſel die größte Not, worüber der „Mancheſter Guardian“ dieſer Tage ſenſatio⸗ nelle Einzelheiten gebracht hat. Neufundland iſt keineswegs arm, wenn ſeine Erdoberfläche auch zumeiſt aus öden Felſenriffen beſteht. Die Erdkrume iſt dort ſo ſelten, daß an manchen Stellen nicht einmal ſoviel Erde vorhanden iſt um die Toten zu beſtatten, ſodaß die Erde von anderen Gegenden herangebracht werden muß Eine Selbſtverſorgung der Bepölkerung mii Getreide oder Gemüſe kommt daher nicht in Frage. Dafür aber beſitzt das Land einen kinder in Jackleinwand Das notleidende do minion Neufundland großen Reichtum in ſeinen Erzlagern, die zum größten Teil noch der Erſchließung har⸗ die Vitoria, 2. April.(Vom Sonderbericht⸗ erſtatter des DRB.) Am Morgen des zweiten Tages der nationalen Offenſive an der Bas⸗ tenfront ſtürmten Einheiten des Heeres und der Requetes, wie bereits durch den Heeresbe⸗ richt bekannt wurde, den über 1500 m. hohen Berg Gorbea nordweſtlich von Vitoria. Die neugewonnene Stellung, die vorgeſchobenſte der ganzen Front, iſt nur 25 km. von Bil⸗ bao entfernt. Die Bolſchewiſten, die auf den Angriff nicht vorbereitet waren. leiſteten den von Südoſten und Südweſten in zwei Marſchgruppen vorſtoßenden nationalen Trup⸗ pen nur geringen Widerſtand. Die Artillerie ſollte um 9.30 Uhr in Tätigkeit treten, aber he⸗ reits um 9.15 Uhr wehte auf dem 24 m. hohen, weithin ſichtbaren Eiſenkreuz des Berges Gor⸗ bea das nationale Banner. Die Bedeutung dieſes Erfolgs iſt erheblich Wichtige bolſche⸗ wiſtiſche Stellungen und Ortſchaften an der Hauptſtraße Vitoria⸗Bilbab getaten durch die Eroberung des Gorbea in die Zange der von allen Seiten konzentriſch auf Bilbao vordrin⸗ genden Nationalen. Das ſchwierige Gelände ſtellte hohe Anforderungen an die Truppen, die bereits am Vorabend ihre Quartiere ver⸗ ließen, um nach mehrſtündigem rächtlichen Fußmarſch die Bergſtellungen der Bolſche⸗ wiſten zu erreichen. Aus den Nachrichten der bolſchewiſtiſchen Rundfunkſender geht hervor, daß die Bolſche⸗ wiſten die Erfolge der nationalen Truppen an der baskiſchen Front nicht mehr länger verſchweigen können. Sie eben zu, daß der Druck der Nationalen auf bie dolſchewiſtſche Front ſo ſtark geweſen ſei, daß mehrere Stellungen in den Bergen nord⸗ weſtlich von Vitoria, ſowie einige andere Schützengrabenlinien geräumt werden mußten. An der Eſtremadura⸗Front ſind die Kampf⸗ handlungen ebenfalls aufgelebt. Nationale Vorhuten führten am Donnerstag im Front⸗ abſchnitt Modellin, auf halbem Weg zwiſchen Merida und dem bolſchewiſtiſchen ⸗Hauptquar⸗ tier“ dieſes Frontabſchnitts, Don Benito. einen erfolgreichen Erkundigungsvorſtoß durch. Fer⸗ ner konnten die nationalen Truppen in der Sierra de Yelves die Volſchewiſten zurück⸗ drängen und einige taktiſch wichtige Stellun⸗ gen erobern. 4 Durch einen gleichzeitigen Land⸗, Waſſer⸗ und Luftangriff auf die öſtlich von Bilbao ge⸗ legenen Orte Durango und Lequeitio, wobei die erſten bolſchewiſtiſchen Stellungen durch die national⸗ſpaniſchen Truppen durchbrochen wurden, iſt die Nordfront in Beweaung gera⸗ ten, nachdem Monate hindurch kaum ein Schuß an ihr gefallen iſt. In Bilbas hat ſich vor eini⸗ den. Hier empfängt den Beſucher das fröh iche Leben und Treiben der HJ., die ſich dort mit ger Zeit eine Rote baskiſche Republik auf- getan, die mit der Valencia⸗Regierung in Kriegslage in Spar ien Wie der Berg Gorbea erobert wurde. Btaſilien und die Kämpfe in Spanien Rio de Janeiro, 1. April. Trotz der zu⸗ nehmenden innerpolitiſchen Beanſpruchungen der braſilianiſchen Oeffentlichkeit durch die be⸗ vorſtehende Präſidentenwahl macht ſich hier ſtei⸗ gendes Intereſſe an der europäiſchen Lage be⸗ merkbar. Namentlich der Bürgerkrieg in Spa⸗ nien wird von den Zeitungen in langen Mel⸗ dungen geſchildert. Sehr groß hat die Preſſe von Rio de Janeiro die Rund funkrede des ſpaniſchen Schriftſtellers Almagro San Martin aufgemacht, der die Machthaber in Valencia Uſurpatoren nannte und die moraliſche und ma⸗ terielle Unterſtützung der geſamten vom Bolſche⸗ wismus bedrohten Welt für den Führer der ſpaniſchen Nationaliſten, General Franco, for⸗ derte. ren. Die Fiſchbänke von Neufundland ſind in der ganzen Welt berühmt und werden von der Bevölkerung, die teils engliſchen, teils ka⸗ nadiſch⸗franzöſiſchen Urſprungs iſt, ausgebeu⸗ tet. Im Jahre 1929 hatte Neufundland denn auch einen Ausfuhrüberſchuß von über 30 Mill. RM. Durch die Weltwirtſchaftskriſe aber hat ſich die Lage außerordentlich verſchlechtert, auch die Fiſchfänge brachten in den letzten Jahren ſchwache Erträge Andererſeits ſoll die Ver⸗ waltung recht koſtſpielig geweſen ſein. Jeden; falls ſah ſich London im Jahre 1933 zu dem außergewöhnlichen Schritt veranlaßt, die ganze ſchöne Selbſtverwaltung ſeines älteſten Dominions außer Kraft zu ſetzen und die Regierung in die Hände von Kommiſſaren zu legen. Dieſen iſt es denn auch gelungen. die ſtaatlichen Einnahmen um die lächerliche Summe von einer Million RM. jährlich zu ſteigern. Die ſoziale Not aber beſteht weiter. Ein Viertel der Bevölkerung iſt ar⸗ beitslos und die Unterſtützung für ſie beträgt 1.50 RM. in der Woche! Viele Leute in dieſer Kolonie des reichen England ſind ſo arm. daß ſie ihre Kinder in Sackleinwand kleiden. Nachdem man in Neufundland hörte, daß der engliſche König ſich der Not der Berg⸗ arbeiter angenommen hat, beſchloß die Bepöl⸗ kerung, ſich mit einer Bittſchrift unmittelbar an die Krone zu wenden und von ihr Hilfe zu erwarten. Vor allem ſoll die Verwaltung der Kommiſſare wieder aufhören, da ſie dem Lande nichts genutzt hat, man will die eigene Regierung wiederhaben. Verbindung ſteht. Der plötzliche Angriff hat die„Regierung“ dieſer auf dem Papier ſtehen⸗ den Republik naturgemäß in Unruhe verſetzt, weil ſie befürchtet, daß nunmehr auch Bilbao ſelbſt das Schickſal von San Sebaſtian und Frun, die ſchon vor Monaten in die Hände der Franco⸗Truppen gefallen ſind, erleidet. Bilbao gehört zu den Großſtädten Spaniens. Es iſt die Hauptſtadt der Pro⸗ vinz Vizcava, zählt etwa 125000 Einwohner und iſt die wichtiaſte Induſtrie⸗ Handels⸗ und Hafenſtadt Spaniens an der Nordküſte. Sie liegt auf beiden Ufern des 3 Meter tiefen und infolgedeſſen für manche Seeſchiffe befahrba⸗ ren Nervlon⸗Fluſſes. Auf der linken Flußſeite dehnt ſich die aroßſtädtiſch angeleate Neuſtadt mit Geſchäftsſtraßen, Parks und Plätzen aus. Die Altſtadt erhebt ſich auf ſchmalen Ter⸗ raffen rechts des Fluſſes und bietet mit ihren alten Kirchen und Klöſtern ein maleriſches Bild. Als Provinzialhauptſtadt iſt Bilbao der Sitz zahlreicher Behörden, aus einer baskiſchen Univerſität und einer Handelshochſchule. Das Deutſchtum war in Bilbao durch eine eigene Schule und durch ein Konſulat vertreten. Die wirtſchaftliche Bedeutung Bilbaos beſteht darin, daß es der Ausſchiffshafen für die in der Nähe befindlichen unerſchöpflichen Lager an Eiſenerzen iſt. Trotz einer Reihe großer Eiſeninduſtriewerke kann das Eiſenerz in Bilbao nur zum Teil verhüttet und verarbei⸗ tet werden. Ein großer Teil der Erze geht da⸗ her ins Ausland, wodurch es gekommen iſt. daß Bilbao umfangreiche Werften und die größte Heimatflotte der ſpaniſchen Häfen be⸗ ſitzt. An der Flußmündung des Nervion liegt der 1876 begonnene inzwiſchen großzügig aus⸗ gebaute Außen hafen Portugal⸗ete. Ihm gegen ⸗ über, mit ihm durch eine Schwebebrücke ver⸗ bunden, liegt das moderne Seebad Las Are⸗ nas. Aus all dem Geſagten eraibt ſich un⸗ ſchwer die große Bedeutung von Bilbao das in dem noch nicht von den nationalen Trup⸗ pen beſetzten Küſtenſtreifen an der Bucht von Biscava das eigentliche Rückgrat des Haupt⸗ widerſtandes bildete. Daß der Angriff der nationalen Truppen im Oſten von Bilbao angeſetzt worden iſt, er⸗ gibt ſich aus der Frontziehung. die an der Küſte wenig mehr als 40 Kilometer von Bil⸗ bad entfernt beginnt. Die Stadt iſt etwas über 600 Jahre alt und war von Anfang an durch ihre günſtige Lage ein bevorzugter Handels⸗ und Hafenplatz. Bis zu den Napoleoniſchen Kriegen blieb ſie von kriegeriſchen Ereigniſſen trotz der zahlreichen inneren Wirren Spa⸗ niens verſchont. Dann aber wurde ſie zwei⸗ mal. 1795 und dann wieder 1808 von den Franzoſen eingenommen. Erſt 1813 kehrte ſie unter ſpaniſche Herrſchaft zurück. Im 19. Jahrhundert wurde ſie in die Carliſtenkriege hineingeriſſen. 1835 belagerten die Carliſten Bilbao, ohne daß es ihnen alückte. die Stadt zu erobern. Sie erhielt darauf den Ehrentitel „die Unbeſiegte“. Auch im zweiten Carliſten⸗ kriege 1873—1874 wurde Bilbao vergeblich be⸗ Werkſtatt; Vekannimachungen der N. S. H. A. VB. Krels Heppenheim Kreis propagandaleiter. Tagung der Propagandaleiter der NS DA; am 4. April in Weinheim. Die Tagung der Propagandaleiter der NSDAP. des Kreiſes Heppenheim beginnt am Sonntag, den 4. April 1937, pünktlich um 9 Uhr, im Gaſthaus „Schwarzer Adler“ in Weinheim. Die aeege nde e ſind zur Teilnahme ver⸗ pflichtet, es erfolgt im Verlauf der Tagung die Ausgabe des Propagandamaterials für die Ver⸗ ſammlungs⸗Großaktion. Ausſtellung„Gebt mit vier Jahre Zeit“, in Berlin, vom 24. April bis 20. Juni 1937. Die Gaupropagandaleitung der NSDAP., Gau⸗ leitung Heſſen⸗Naſſau, hat in Verbindung mit der Gaudienſtſtelle Heſſen⸗Naſſau der NSG.„Kraft durch Freude“, für die Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit“ in Berlin, zwei Sonderzüge nach Berlin eingeſetzt. Die Organiſation dieſer Sonder⸗ zuge liegt in Händen der NSG.„KF.“ und- laufen dieſe unter folgenden Nummern: 1. Zug: KF. 5105 vom 21. 5.—24. 5. 37 2. Zug: KF. 5016 vom 11. 6.—14. 6. 37 Die Abfahrten ſind jeweils am 21. 5., bezw. 11. 6. abends ab Frankfurt a. M. Die Teil⸗ nehmer übernachten vom 22. auf 23. 5., bezw. 12. auf 18. 6. in Berlin. Die Rückkunft in Frank ⸗ furt a. M. iſt am 24. 5., bezw. 14. 6. vormittags. Falls die obigen zwei Züge nicht auskreichen, können weitere Züge eingeſezt werden und ergeht zeitig entſprechende Mitteilung. Der Teilnehmerpreis geträgt einſchl. einer Ueber⸗ nachtung, Eintrittskarten zur Ausſtellung und einer Gemeinſchaftsveranſtaltung Nm. 17.50 Die Anmeldung ſowie die Einzahlung der Teil⸗ nehmergebühr, kann nur bei den Amtswarten der NSG.„Kraft durch Freude“ erfolgen, auf deren vorgeſchriebenen Anmeldeformularen. Die Ortspropagandaleiter werden hiermit ange; e. die Propagierung dieſer Fahrten zu über⸗ nehmen. Ruppert, Kreisleiter. Rundfunk-Programm Sonntag, den 4. April 1937 Deutſchlandſender 5 06.00 Hafenekonzert; 08.00 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10. Morgenfeier der Hitlerjugend; 10.30 Schöne Stimmen (Schallplatten); 11.00 Un deutſchen Ruderſparts; 11.30 Fantaſten auf der Wurlitzer Orgel; 1200 on⸗ zert; 18.00 Glückwünſche; 14.00 Kinderfunkſpiel. 14.30 Ungariſche Bolksmuſik; 15.00 Ratſchläge zur Sippen · forſchung; 15.15 Edelweiß und Enzian. Ein muſikali⸗ ſcher Ausflug zu Almweiden, Sennhütten und Berg ⸗ bauernhöfen; 16.00 Schallplatten; 17.20 Tiroler Lieder frühling; 18.00 Schöne Melodien; 19.40 Deutſchlond⸗ Sportecho, 20.00 Sang und Klang; 22.00 Wetter, Nach⸗ richten, Sport, Deutſchlandecho; 22.30—00.55 Wir bit ten zum Tanz! . Frankfurt 06.00 Hafenkonzert; 08.05 Gymnaſtik; 08.45 Orgel choräle; 09.00 Chriſtliche Morgenfeier; 09.45 Pflicht und Sendung des grenzdeutſchen Dichters; 10.00 Meor⸗ genfeier der Hitlerſugend; 10.30 Chorgeſang; 11.15 „Frei und Einſam“, eine Funkfolge; 12.00 Konzert; 14.00 Kinderfunk; 14.45 Das Volk erzäblt; 15.00 DTeut⸗ ſche Scholle; 16.00 Konzert; 18.00 Bei den Erdmänn⸗ lein in der Haſeler Höhle; 18.30„Zur Dämmerſtunde“: 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 00„Rundherum um Paul Linke“ ein Abend vol Sang und Klang: 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanz muſik: 24.00—02.00 Nachtmuſik. 08.00 Hafenk 0. af f 00 Hafenkonzert; 08.00 Waſſerſtand, Gymnaſtik: 98.20 Bauer, hör' 5 08.45„Jungmädel wollen 518 ſein“; 09.00 Katho iſche Morgenfeier; 09 30 Deutſche Weltſchau; 10.00 Morgenfeier der 8 J.; 10.30 Mut am Sonntagmorgen; 11.30 Bach⸗Kantate; 12.00 Kon⸗ zert: 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht: 1400 Ein luſtiges Kaſperleſpiel; 14.45 Aus Laden und 15.00 Muſikal. Leckerbiſſen zur Kaffee ⸗ ſtunde; 16.00 Konzert; 18.00 Zum Todes tage Ewald Sträſſers; 18.30 Tanzmuſik; 19.45 Turnen und Sport haben das Wort; 20 00 Wie es euch gefällt; 21.15 Feſt⸗ abend der Unſichtbaren; 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24.00—02.00 Nacht⸗ konzert. Montag, den 5. April 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter, Schallplat⸗ ten; 10.00 Der Bärenhäuter, ein Kaſperlſpiel; 110 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 2 00 Konz'rt: 13.00 Glückwünſche; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Wetter, Börſe; 15.15 Lincke— Lehar(Schallpl.); 15.45 Von neuen Büchern; 16.900 Muſik am Nachmittag; 18.00„Die Jararaca 18.25 Muſikal. Zwiſchenſpiel; 18.40 Aus dem Zeitge⸗ ſchehen; 19.00 Und jetzt iſt Feierabend; 19.45 eutſch⸗ land baut auf; 20.00 Kernſpruch; 20.10 Wilhelm Stroß ſpielt; 21.00 Vorverlegte Geſpenſterſtunde. Muſik aus dem Reiche des Unheimlichen; 22.00 Werter, Nachr., Sport, Deutſchlandecho; 22.30 Eine(eine Nachtmuſik; 23.00—24.00 Es meldet ſich zur Stelle die ultrakurze Welle Frankfurt 06.00 Deutſches Wächterlied Morgenſpruch, Gymna⸗ ſtik; 06.30 Konzert; 08.05 Wetter, Gymnaſtik; 08.30 Muſik zur Frühſtückspauſe; 09.30 Nachrichten; 11.15 Hausfrau, hör' zu; 11.45 Landfunk; 14.00 Zeit, Nachr.; 14.10 Muſikal. Rückantworten; 15.00 Volk und Wirt ⸗ ſchaft; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Kammermuſik 16.15 Das Mainſchiff; 16.30 Unterhaltungskonzert; 17.30 In der Erzäblerecke; 18.00 Muſikal. Abendbummel; 19.00 Klaviermuſik; 19.40 Tagesſpiegel; 19.50 Zeitfunk⸗Vor⸗ ſchau; 20.00 Wirtſchaft; 20 10 Klänge der Heimat; 22.00 Zeit, Nachrichten, Grenzecho; 22.15 Nachrichten; 22.30 Tanzmuſik; 24.00—02.00 Nachtkonzert. 5 Stuttgart 96.00 Choral, Jeit, Wetter; 06,05 Gymnaſtik; 06.30 Konzert: 08.05 Wetter, Gymnaſtik; 08.30 Konzert 09,30 Was für einen Eßtiſch ſoll ich kaufen?; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Konzert; 14.00 Allerlei bon Zwei bis Drei; 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.30 Adolf Kußmaul, 18.00 Bunte Muſtk; 19.00 Klei⸗ nas Konzert mit großen Soliſten; 19.30 Gar heilſam iſt der goldne Wein; 20.00 Nachrichten; 20.10 ieht⸗ lagert. Wird ſie ihren Ehrentitel behalten? Hoffentlich nicht. Tanzkapellen; 20.45 Deutſche Wellſchau; 21. oſterreichiſche Unterhaltungsmuſik; 1206* Wetter, Sport: 22.20 muſik; 24.00—02.00 Nachtkonzert. eitfunkvorſchau; 936 0 22 —— 4 5 dev. luft un Fun. d umtag, ät usage, n ud eich ung det Tel, ntswatten der en, auf deren hiermit ange⸗ ten zu ld 75 Keilellet itt 08.00 On 00 Pit ſers; 1000 Pot. theſong; Il. 1200 Kenzerl. 480% Len kund, Gunmeit nadel bellen nir „ 00 V. ee J. 10 Nit 1 Lahe an 1%. c Theile Epe N U Vorl 00.0 7 ——— PPP — 60 000 Bergkrleger Im Kampf gegen das Empire Anzeiliger krieg In Indie Di⸗ fanatiſchſten Mohammedaner der Welt Bergſtämme gegen Straßenbauer— Die Jührer Die Kämpfe an der indiſchen Nordweſtgrenze zwiſchen den Truppen Großbritanniens un den wilden Bergſtämmen ſind von Neuem mit großer Kit i aufgeflammt. Es hat den Anſchein, als ob ſie ſich zu einem„Heiligen Krieg“ der Berg⸗ mohammedaner verdichten würden. Bei einem Zu⸗ ſammenſtoß wurden zwei britiſche u. zwei indiſche Offiziere und 19 indiſche Soldaten getötet und ein britiſcher Unteroffizier und 38 indiſche Sol⸗ daten verwundet. 1 711 der erſten Brigade, die einen Transpom Wtzten, der von Mirali nach Radzmak vorging, konnien nach ſchweren Ver⸗ — an Menſchenleben einen Ueberfall zurück⸗ weiſen. Legende vom halber- Paß So lautet eine indiſche Legende:- Als Gott die Welt ſchuf, ſchüttete er über die Erde Bäume, Flüſſe, Seen und was es ſonſt no an ſchönen Dingen e aus. b aber u Gott das Grenzland an der Nordweſtecke In⸗ 75 da war nichts mehr übrig als Felſen und ein. Dieſe Legende iſt alt, älter als die Herrſchaft der Briten über Indien. a Sie iſt aber auch von furchtbarer Wahrheit. Im Niemandsland der Felsen Wie verlorene, von Welt und Gott verlaſſene Vögel kreiſen Flugzeuge über den Felsſchluchten des Khaiber⸗Paſſes, von milchigen Wolkenfetzen eingehüllt wie von Leichentüchern. Hunderte von Kilometern klaffen Felsſchlünde, drohen ſtarrende Berggipfel, Felsfeſtungen gleich, wuchtig, furchtbar, uneinnehmbar, unberührt wie am erſten Tage der Schöpfung. Die Bergsteine evolge Feinde des Emplres Doch dieſe Felskaſtelle der Urzeit, die den ge⸗ ſie winzigen von Menſchenhand geſchaffenen 12 maſchinen zu ſpotten ſcheinen, esche wilde, pfere, mordgierige, ewig aufrühreriſche Wäch⸗ tet. Es ſind die mohammedaniſchen Bergſtämme, die vom erſten Tag an, da engliſche Menſchen in Indien erſchienen, einen ewigen Krieg gegen das Weltreich führen. Einen Krieg gegen das Welt⸗ reich und gegen die Hindus. Die fanatischsten „Mohammedaner der Welt Sie haſſen die britiſchen Soldaten mit Ur⸗ kraft und ohne Gnade. Sie haſſen aber noch mehr die engliſchen Hinduſoldaten, denn in ih⸗ nen ſehen ſie nicht nur Söldlinge der Engländer 2883 darüber hinaus noch Urfeinde 1 laubens. Sie ſind wohl die fanatiſchſten Mo⸗ hammedaner, die es in der Welt gibt. Liebe zu den wilden 1 Gebirgen, die ihnen eimat und Vaterland ſind, fanati cher, finſterer 5 gegen alles nicht Mohammedaniſche, das nd bie gewaltigen Triebkräfte ihres heroiſchen Kampfes, ihrer unermeßlichen Tapferkeit, aber auch ihrer unſagbar durchtriebenen Taktik, wenn es gilt, engliſche Waffentransporte abzufangen und ſchwerbewaffnete Kolonnen von Gurkhas und Kolonialſoldaten in Hinterhalte zu locken und zu vernichten. Straßenbau als Waffe Die Hauptwaffe der Engländer, um die Be⸗ edung der Nordweſtgrenze Indiens endlich nach zweihundertjährigem. u erreichen, lind nicht die Flugzeuge, nicht die Tanks, nicht die modernen Kanonen, nicht die Gasgranaten. Sie würden vergeblich gegen die Barrieren, die die allgewaltige Natur ſchuf, explodieren. Die Hauptwaffe, um die wilden Stämme da kirren und fügſam zu machen, iſt der Straßen⸗ au. Wie das alte Imperium Nomanum groß und mächtig wurde durch ſein Straßenbaunetz, auf dem in Eilmärſchen die Cäſaren ihre Le⸗ gionen in bedrohte Gegenden werfen konnten, wie Muſſolini Abeſſinjen und Tripolis durch Straßen feſt an Italien kettet, nachdem die Län⸗ der durch das Schwert erobert wurden, wie Na⸗ poleon Frankreich durch die Straßen des Krie⸗ N fügte, ſo verſucht England, an dieſem etterwinkel Indiens durch Straßenbau den ewigen Krieg zu beenden. Hinter jedem Arbeiter ein Soldat Fahl dämmert der. 0 über den Fel⸗ ſen des Khaiber⸗Paſſes. Arbeiter bohren in den ranitenen Urgrund der Erde Sprenglöcher. Mit ynamit ſollen die Felſen weggeſprengt werden, damit Autoſtraßen für motoriſierte Truppen entſtehen können. Doch hinter den Arbeitern n, non Steinwehren gedeckt, mit ſchußberei⸗ ten Karabinern die Soldaten. Mehr als einmal erſcheinen plötzlich die Ma⸗ houch, die Warziriſtan, wie aus dem Erdboden Feſtaripft, dieſe wildeſten der wilden Berg⸗ rieger. Und dann gibt es einen Kampf auf Leben und Tod, auf Sein oder Nichtſein. Schon kleben an den Felsvorſprüngen des Khaiber⸗Paſſes, dieſer 53 Kilometer langen, manchmal nur wenige Meter breiten Fels⸗ aged links und rechts kleine Forts, die die aßſtraße beherrſchen. Aber immer wieder glückt es den Eingeborenen Arbeiterkolonnen und Truppenkontingente zu überfallen, Forts zu zerſtören und Telegrafenleitungen zu zer⸗ trümmern. Wer ist der Fakir von ipi 7 Die Einen ſprechen von einem geheimnisvol⸗ len Feuerbrandfakir, von dem Fakir von Ipi, des Aufruhrs vom Khaiber⸗Paß der einſt Kameltreiber, heute der heimliche Kö⸗ nig an der Nordweſtgrenze Indiens iſt. Die Nördweſtprovinz ſoll ein ſelbſtändiger Staat werden, die Engländer und Hindus ausgerottet werden, das iſt ſein Ziel. einer 4 enaues über ihn. Bald wird er als rieſiger Mann von Ueberlebensgröße mit chwarzen und brennenden Augen und einem rieſigen weißen Bart geſchildert, dann wieder heißt es, er ſei ein junger, dreißigjähriger Mann, der europäiſche Kleidung trage und der über aupt erſt vor zwei Jahren an dieſer Wet⸗ terecke eingetroffen sei Viele gute Kenner der Nordweſtgrenze halten ihn für einen Agenten der Komintern, der hier ſein zerſtöreriſches Werk gegen das britiſche Empire beginnt und ſich den religiöſen Fanatismus der Bergbewoh⸗ ner lediglich zunutze macht. Glaffar Khan, der Held des afghanischen Krieges Andere wieder wollen wiſſen, daß der Ent⸗ lacher der Aktivität der Bergſtämme Giaffar Khan, ein achtzigjähriger Veteran aus dem ſo⸗ te Ac zweiten afghaniſchen Krieg, iſt. Die⸗ er Achtzigjährige ſoll fließend engliſch ſprechen. Er iſt es auch, der die Kampfaufrufe der Berg⸗ ſtämme in einer ſo dichteriſch beſchwingten wie aggreſſiven Form abfaßt. Was der Organiſator des Araberaufſtandes, Fawzik Bay, für die Ara⸗ ber Paläſtinas iſt, das ſind dieſe Männer, mö⸗ en ſie nur legendäre Erſcheinungen 2 oder Menſchen aus Fleiſch und Blut, für die wilde⸗ ſten Moslems, für die Bergvölker der nordweſt⸗ lichen Grensprovinz zwiſchen Afghaniſtan und Kaſchmir. 80 000 kämpfen gegen Autostraßen Im Mai des Jahres 1936 war ein Aufflam⸗ men der Kämpfe 72 beobachten. Doch jetzt erſt iſt„der heilige Krieg“ der n vinz, in der 60 0000 Mann wohnen, die immer wieder die Waffen gegen England erheben, ent⸗ brannt. Die Nmoßer von Waziriſtan wiſſen, daß ihre Unabhängigkeit dahin iſt, wenn erſt Autoſtraßen aß zerklüftete Heimat rund um den Khaiber⸗Paß durchziehen. Deswegen muß jeder Kilometer der neuent⸗ ſtehenden Autoſtraße in dieſem Gebiet mit Blut und Menſchenleben erkauft werden. Dom Aktenstaub entrissen Todesurkunden der Schillſchen Offiziere Sie wurden im Archiv des Klever Landgerichts gefunden Weſel, im April 1987 Am 16. November des Jahres 1809 vollen⸗ dete ſich an der Feſtungsmauer von Weſel am Niederrhein das Schicksal der letzten 11 Offi⸗ iere vom Freikorps Schill, die im gleichen Jahre mit ihrem Führer den kühnen Plan ge⸗ faßt hatten, durch eine beiſpiellos kühne Un⸗ ternehmung Preußen zum Krieg gegen Napo⸗ leon fortzureißen. Tief brannte in den Herzen dieſer tapferen Preußen die Schande des ver⸗ Jorenen Krieges von 1806/07 und die Demü⸗ tigung ihres Vaterlandes durch den Schmach⸗ frieden von Tilſit. Ein Blick in die Geſchichte „In der Erinnerung an dieſe hiſtoriſchen Vor⸗ geit taten vor unſerem geiſtigen Auge jene Zeit tiefſter Erniedrigung Preußens 1 die mehr als ein Jahrhundert ſpäter ſo manche bit⸗ tere Parallele finden follte. Major Schill hatte um ſich ein Freikorps entſchloſſener und todes⸗ mutiger Männer geſammelt, die jedoch bereits nach ihrem erſten Gefecht nicht nur keine Un⸗ terſtützung, ſondern offenen Widerſtand beim damaligen König von Preußen fanden, der Schills Unternehmen als eine„unglaubliche Tat“ kennzeichnete. Schill ſchlug ſich mit den Seinen unter ſchweren Verluſten bis nach Stralſund durch, wo ihn bekanntlich im Stra⸗ ßenkampf die tödliche Kugel erreichte. Damit war auch das Schickſal ſeines Freikorps beſie⸗ gelt. Ein Teil wurde umzingelt, gefangen ge⸗ nommen und auf frangäſiſche Galeeren ver⸗ bannt, andere verſprengte Reſte erwirkten freien 8 Abzug nach Preußen und eine andere Gruppe von Soldaten wurde in die Heimat entlaſſen. Das Drama von Weſel Die letzten 11 Offiziere erreichten unter dau⸗ ernder Verfolgung durch den übermä tigen Feind ſchließlich die Feſtung Weſel, wo ſie in den dortigen Kaſematten gefangen geſetzt und von einem ſchnell zuſammengetretenen franzö⸗ ſiſchen Kriegsgericht zum Tode verurteilt wur⸗ den. Wir alle kennen das erſchütternde Ge⸗ mälde vom Tode dieſer Tapferen, die aufrecht und unerſchrocken, wie ſie gekämpft, den Flin⸗ tenläufen franzöſiſcher Soldaten entgegenſahen und mit dem letzten Gedanken an ihr unglück⸗ liches Vaterland in den Tod gingen. Die Todesurkunden gefunden Nach Vollziehung der Exekution wurden ſei- nerzeit die Todesurkunden der 11 illſchen Offiziere bei dem damaligen Bürgermeiſter von Weſel auf Beurkundung zweier franzöſiſcher Offiziere ausgefertigt. Lange Zeit galten die in franzöſiſcher& prache abgefaßten Urkunden trotz eifrigen Nachforſchens als verſchollen, bis es in dieſen Tagen endlich gelungen iſt, ſie unter al⸗ ten Akten im Archiv des Klever Landgerichts aufzufinden, und ſie damit für immer der Ver⸗ geſſenheit zu entreißen. Der Klever 1 04 richtspräſident hat Reproduktionen von dieſen Urkunden anfertigen laſſen, die als Gedenkblät⸗ ter jenen Arbeitsdienſtlagern überreicht werden ſollen, die den Namen dieſer unbergeſſenen deut⸗ ſchen Helden führen. „Auch lch sah den Tod vor Augen..., Letzler Brief der„Iliegenden Herzogin“ Eigener Bericht über die vielen Abentener— Als Sroßmutter RNekordfliegerin London, im April. Die Suche nach der auf einem Alleinflug verſchollenen Ducheß of Bedford, der be⸗ rühmten„Fliegenden Herzogin“, iſt einge⸗ ſtellt worden. Man hat die Vermißte fur tot erklären müſſen, da ſie offenbar über dem Meer abgeſtürzt iſt. Der außergewöhn⸗ lichen Frau, die noch als Großmutter fliegen lernte und ſogar mehrere erfolgreiche Re⸗ kordflüge durchführte, werden in den eng · liſchen Zeitungen ausführliche Nachrufe ge⸗ widmet. Unter anderm wird auch der letzte Brief der Herzogin veröffentlicht, in dem ſie einen anſchaulichen eigenen Bericht über ihre vielfältigen Abenteuer gibt. Vor etwa Jahresfriſt wurde in England un⸗ ter dem Titel„Großes Abenteuer“ ein Buch des bekannten Verkehrsfliegers John Grierſon veröffentlicht, der darin ſeine Erlebniſſe auf Flügen über arktiſches Gebiet ſchildert. Dieſes Buch hat die Herzogin von Bedford augen⸗ ſcheinlich mit größtem Intereſſe geleſen; denn dem ihr perſönlich bekannten Verfaſſer ſchrieb ſie den letzten Brieſ ihres an dramatiſchen Er⸗ eigniſſen ſo überreichen Lebens. Der Brief erreichte den Empfänger drei Tage, nachdem man die Herzogin vermißte und wirkt um ſo ergreifender, als er an ſeinem Schluß Bemer⸗ kungen enthält, die darauf hindeuten, daß die Herzogin ihr Schickſal ahnte. Der Brief hat folgenden Wortlaut:. „Vor dem Kriege pflegte ich mit meiner Jacht immer ſo weit nach Norden vorzudrin⸗ gen, wie ich irgend konnte. Ich bin in Spitz⸗ bergen bis zur Magdalenabucht und der Dä⸗ nen⸗Inſel gekommen, und das bevor Spitzber⸗ gen auch nur einen einzigen Einwohner hatte außer den Jägern, die gelegentlich dort einen Monat verbrachten. Wir fuhren ſo weit, wie es das Eis nur erlaubte. Danach bin ich zwei⸗ mal nach dem nördlichen Island und nach 8 gekommen und einmal nach Jan ayen. Seit meiner früheſten Kindheit habe ich Bü⸗ cher über die Arktisforſchung geleſen und El⸗ mar Mikkelſen hat ſein Expeditionsſchiff nach mir genannt, als er über Grönland zog. Als ich Sie(den Empfänger des Briefes, Mr. John Grierſon) traf, führte ich das Chrono⸗ meter mit mir, das ich Mikkelſen für dieſe Fahrt geliehen hatte. Er gab es mir ſpäter zurück und dann borgte ich es Dr. Wilſon, als dieſer mit Kapi⸗ tän Scott zum Südpol zog. Es wurde mir ein Jahr nach ſeinem Tode zurückgegeben und N ſeitdem auf allen meinen Reiſen be⸗ gleitet.“ Einige kleine Abenteuer „Einige kleine Abenteuer, die ich dann zu be⸗ ſtehen hatte, ermöglichen es mir, Ihnen Ihre unangenehmen Exlebniſſe ſehr deutlich nachzu⸗ fühlen. Bei meinem erſten Flugrekordverſuch nach Indien und zurück, mit Kapitän Barnard, mußten wir eine Notlandung bei Buſhire vor⸗ nehmen, da die Kabine mit Rauch und ſchwar⸗ zem Oel angefüllt war. Ich verbrachte zehn Wochen im Juni, Juli und Auguſt in Buſhire und wartete auf ein anderes Flugzeug. Die erſte Reiſe nach Indien war allerdings mehr Ka⸗ pitän Barnards Abenteuer allein. Uebrigens hatte ich im folgenden Jahr, als wir den Re⸗ kordverſuch noch einmal unternahmen, die Ma⸗ —— * N ſchine gekauft und umgetauft. Ich nannte ſie „Die Spinne“. Können Sie ſich denken warum? Als„Prinzeß Xenia“ hatte das Flugzeug über dem Atlantik verſagt. Danach machte ſie in Polen bei einem verſuchten Indienflug ohne Zwiſchenlandung ſchweren Bruch. Ich habe ver⸗ geſſen, wem ſie danach gehörte und wer ſie flog. Als„Die Spinne“ aber brachte ſie uns ſofort den Rekord Indien und zurück. Im folgenden Jahr gelang mir zuſammen mit Kapitän Bar⸗ nard auf dieſer Maſchine unſer Rekord nach Kapſtadt und zurück. Wir hatten dabei ſchreck⸗ liches Wetter faſt auf der ganzen Strecke un⸗ konnten uns wiederholt nur mit Mühe über die Baumkronen erheben. Auf dem Rückflug gab es dann auch, verurſacht durch Motorſchaden, eine Notlandung. Mit Fliegerleutnant Allen landete ich ſowohl in Bukareſt als auch in Budapeſt im ſchwerſten Schneeſturm, in dem einen Fall auf einer Renn⸗ bahn und im andern auf einem uns vollkom⸗ men unbekannten Militärflugplatz. Einmal ſind wir bei ſtarkem Schneetreiben über den anzen Balkan blind geflogen. Der Propeller ſchleuderte bei dieſer Gelegenheit mit praſſeln⸗ dem Geräuſch Eisklumpen gegen das Fahr⸗ geſtell.“ Abſturz über dem Ozean. „Mit Fliegerleutnant Preſton habe ich zwei böſe Notlandungen und eine durchaus nicht vor⸗ geſehene Nacht in der Wüſte überſtanden. Ein⸗ mal ſetzte unſer Motor bei ſchwerem Seegang über dem Ozean zwiſchen den kanariſchen Inſeln und Kap Juby aus, ſprang aber wieder an, nachdem wir etwa 1300 Meter abgeſtürzt waren. Ich erzähle Ihnen das nur, um Ihnen zu zeigen, daß ich mich ganz in Ihr Buch einleben kann, obwohl die Beklemmung in gefährlichen Augenblicken bei einem Alleinflug noch tauſend⸗ mal ſchlimmer ſein muß.(Ich trug ja bei mei⸗ nen großen Flügen nicht die alleinige Verant⸗ wortung). Fliegt man in Begleitung und ſieht ſich plötzlich vor die Möglichkeit eines vorzei⸗ tigen Ablebens geſtellt, dann kann man ſich ge⸗ enſeitig aufrichten, vor allem wenn man reundlich zueinander ſteht.“ Soweit der letzte Brief der Herzogin, zu dem nur noch bemerkt werden muß, daß die Fliegerin ſehr beſcheiden von ihren kleinen Abenteuern ſpricht, die in Wahrheit beinahe alle lebens⸗ gefährlich waren. Im übrigen mutet es tragiſch an, daß ſie, die von Kameradſchaftlichkeit im Augenblick der Gefahr ſchrieb, ihren Tod bei einem Alleinflug fand. Der ködliche hechlſprung Von der Hängebrücke von San Franzisko. Einem tragiſchen Unfall iſt dieſer Tage der in Amerika ſehr bekannte Schwimmer und Kunſtſpringer Ray Wood zum Opfer gefallen. Wood verdiente ſich in den letzten Monaten ſeinen Lebenunterhalt durch beſonders kühne und waghalſige Sprünge. Unter anderem hat⸗ te er beſchloſſen, auch einen Sprung von der 63 m hohen, erſt vor wenigen Wochen eröff⸗ neten Hängebrücke zwiſchen Oakland und San Franzisko ins Meer zu wagen. Die Polizei von San Franzisko hatte dem Kunſtſpringer Wood allerdings die Ausfüh⸗ rung dieſes gefährlichen Vorhabens unterfagt. Aber Ray Wood, der mit verſchiedenen Zei⸗ tungen und Tonfilmwochen bereits ſeine Ver⸗ träge abgeſchloſſen hatte, war nicht geneigt, ſich dieſen Verdienſt entgehen zu laſſen. Er griff daher zu einer Liſt und ließ ſich von einem Auto, das unüberſichtlich zwiſchen an⸗ dere Wagen eingekeilt war, über die Brücke fahren. In der Mitte der Brücke angekommen, ſprana der Artiſt dann plötzlich aus dem Wa⸗ gen und kletterte mit Affenbehendigkeit in die Höhe. Oben angekommen, entledigte er ſich in aller Eile der leichten Kleidung. die er noch trug, und ſtürzte ſich kopfvor in die ſchwin⸗ delnde Tiefe. Es war das 186. Experiment dieſer Art. Bisher hatte Ray Wood das Spiel mit dem od noch immer gewonnen. Aber diesmal aing es ſchief, denn der kühne Springer fiel nicht mit dem Kopf zuerſt, ſondern mit der Breitſeite des Rückens auf das Waſſer. An dieſer Ueberdrehung des Körpers mag ein Windſtoß ſchuld gehabt haben. Jedenfalls konnte Ray Wood von der Hilfs⸗ und Ret⸗ tungswache, die mit ihren ſchnellen Motor⸗ booten herbeieilte, nur noch als Sterbender geborgen werden. Er hatte ſich die Wirbelſäu⸗ le gebrochen und beide Beine waren gelähmt. Beſonders tragiſch berührt an dieſem Er⸗ eignis auch die Tatſache, daß die alte Mutter des Kunſtſpringers die ganze Szene vom Ufer aus miterleben mußte. Allerdings war die Entfernung zu groß, als daß die alte Frau die Vorgänge in allen ihren Einzelheiten hät⸗ te beobachten können. Als man ihr dann den Tod ihres Sohnes ſchonend beibrachte, erlitt Frau Wood einen Herzkrampf. Virtshaus im Urwald Was aus einem Schiff alles werden kann. Im Jahre 1898 lag der engliſche Segler „Wateree“ im Hafen von Arica in Peru, als er plötzlich von einem ſchweren Seebeben überraſcht wurde. Das tobende Meer üb erflu⸗ tete die Küſte und drang tief ins Land Sinein. Eine gewaltige Welle trug auch den Segler faſt 10 Kilometer weit in das Innere des Landes. Dort blieb das geſtrandete Schiff, nachdem ſich die Flut wieder verlaufen hatte, mitten in einem tropiſchen Urwald auf dem Trockenen liegen. Da es ſich als ſehr koſtſpie⸗ lig, wenn nicht gar unmöglich erwies, das Schiff wieder in ſein Element zurückzubeför⸗ dern, ließ man es dort, wo es von den ent⸗ feſſelten Naturgewalten hingetrieben worden war. Vor einigen Jahren hat es dann ein Unternehmer, der es in ein Wirtshaus um⸗ wandelte, gekauft. Es iſt noch heute im Ur⸗ wald bei Arica zu ſehen. 3 —— E ˙ .... V.. ß. 0 * „';.— 5 2 9——— 1 * Pp F r 3———— ö . ** 1 . eee 22 ͤ 5 . 1. —— Der Hann hinter der Katze FFC ͤ ĩðV“ EIN KRIMINAL- ROMAN vod FRITZ STRAUSS (9. Fortſetzung) William Lewis erledigte bis ſechs Uhr ſeelenruhig ſei⸗ nen Dienſt, wie alle Tage. Gegen halb acht Uhr bummelte er durch eine der kleinen Seitenſtraßen in der Nähe des Broadways. Es war herbſtlich kühl und nebelig. Die Menſchen tauchten, kaum daß ſie miteinander vorüberge⸗ ſchritten waren, geiſterhaft in dem feuchtgrauen Gewoge unter und die Laternen hatten einen Hof. Dieſe Unfreund⸗ lichkeit des Wetters bedingte eine allgemeine Beſchleuni⸗ gung der Gangart. Niemand wollte länger, als nötig, ſeine Lungen den Nebeldämpfen ausſetzen. William Lewis allein ſchien unempfindlich gegen ſie zu ſein. Er ſchlenderte gemächlich auf dem Bürgerſteig dahin und machte ſich ein Vergnügen daraus, die Inſchriften ſämtlicher Geſchäfte zu ſtudieren. Neben den heruntergelaſ⸗ ſenen Rolläden einer Milch⸗ und Butterhandlung trat er in den Flur des Hauſes und läutete im Parterre. Smith ſtand auf dem Schild unter der Glocke zu leſen. Eine bildhübſche Blondine mit braunen Schelmen⸗ augen öffnete. Sie trug eine große, blütenweiße Schürze, die von zwei über die Schultern laufenden Bändern gehal⸗ ten wurde. Der Kochlöffel in ihrer Hand und das friſche, leicht gerötete Geſicht verrieten, daß ſie vom Herd weg an die Türe geeilt war. „Potztauſend!“ rief aufgeräumt der Inſpektor, faßte det jungen Frau unters Kinn und hob ihr den Kopf hoch. „Blitzſauber ſchauen wir wieder einmal aus, Kitty, rich tig zum anbeißen. Polizeiwidrig adrett, jawohl.“ „Schwerenöter, Sie,“ ſchmunzelte Kitty und hieß den Beſucher eintreten. „Sie kommen wie gerufen. Ich habe mich mit dem Ko⸗ chen etwas verſpätet. Helfen Sie Jimmy die Zeit ver⸗ treiben.“ Jim Smith ſaß auf dem Sopha und las die Zeitung. „Hallo, Mr. Lewis! Famos, daß Sie ſich auch wieder mal blicken laſſen.“ Er ſchüttelte dem Inſpektor die Hand. Plötzlich huſchte ein Schatten über ſeine Züge. „Ihr Beſuch iſt doch nicht etwa dienſtlich?“ „Aber Jimmy! Ich denke, wir haben längſt Frieden mit. einander geſchloſſen. Was geweſen iſt, geht uns nicht; mehr an. Wie kommſt du denn auf eine ſolche Idee?“ „Man hat manchmal ſo ſeine Ahnungen. Iſt ſchließlich auch nicht verwunderlich.“ Er klopfte auf die Zeitung.„Hol mich der Satan, Mr Lewis, aber es liegt ſo allerhand in der Luft.“ „Könnteſt recht haben. Schätze, daß über kurz oder lang eine Bombe platzt, unter deren Knall New Pork wackelt.“ „Haben Sie den Artikel über Mac Town im Abend⸗ blatt ſchon geleſen?“ „Nein. Was ſchreibt es?“ „Miſt. Dieſer Berichterſtatter iſt ein Roß und ein un⸗ verſchämter Burſche obendrein. Hat dort, wo andere Leute das Hirn haben, ein Loch und wagt es, Mac Town zu kri⸗ tiſteren. Faſelt vom ſchleppenden Verlauf der Angelegen⸗ heit, wirft ihm vor, er befaſſe ſich mit Nebenſächlichkeiten. Die beiden Birds wären ſelbſtverſtändlich unſchuldig und ähnlichen Unſinn mehr.“ „Wie denkſt du darüber, Jimmy?“ „Ich denke ſo, Mr. Lewis. Der Detektiv in einem Ro⸗ man braucht ſich mit den Leuten, auf die gleich am Anfang der Verdacht fällt, gar nicht erſt abzugeben. Die ſind es nie. In der Wirklichkeit iſt die Sache ein wenig anders. Da habe ich mich nach den Tatſachen zu richten. Ich glaube auch, daß die beiden Birds unſchuldig ſind, aber kein Menſch wird leugnen, daß auf ſie ein hölliſcher Verdacht fällt. Alſo hat Mac Town ganz recht, wenn er hinter den Mädels ſo lange her iſt, bis er ſich durch Tatſachen von ihrer Unſchuld überzeugt hat. Stimmts?“ „Vollkommen, Jimmy. Auf einer Leiter weiter zu ſtei⸗ gen, bei der auch nur eine Sproſſe fehlt, iſt der ſchwerſte Fehler, den ein Kriminaliſt machen kann. Ein Schritt vom Boden der Tatſachen und das ganze Gebäude kann zuſam⸗ menſtürzen. Mac Town iſt ein Tatſachenmenſch. Darin liegt der Schlüſſel zu ſeinen Erfolgen und die Gefahr für ſeine Feinde. Er geht in unerbittlicher Konſequenz ſeinen Weg und läßt ſich durch nichts, aber auch durch nichts beirren. Das iſt noch nie ſo typiſch zum Ausdruck gekommen, wie in dieſem Falle. Ich will dir etwas ſagen, Jimmy, es vergeht keine Woche, dann ſtehen die beiden Mädchen wieder makel⸗ los da, weil Mac Town ihre Unſchuld bewieſen hat. Er iſt viel weiter, als es ſich die Siebengeſcheiten träumen laſſen. Er ſucht bereits— dich!“ Jim Smith zog die Augenbrauen hoch und kratzte ſich binterm Ohr. „Und Sie ſollen ihm dabei helfen?“ „Natürlich.“ „Mr. Lewis, jetzt geht mir ein Licht auf. Mein Gön⸗ ner hat mir heute nachmittag ein hübſches Sümmchen ins Haus geſchickt mit der Weiſung, morgen früh eine mehr⸗ monatliche Vergnügungsreiſe nach Europa anzutreten. Kitty ſoll mich begleiten und ihre alte Heimat wieder auf⸗ ſuchen. Außerdem ſoll ich nicht vergeſſen, fleißig die New Porker Zeitungen zu leſen, damit ich nicht etwa verſehentlich zu früh hierher zurückkehre.“ „Jimmy, du biſt ein Glückspilz. Haſt du ſchon gepackt?“ „Alles fix und fertig. Viel nehmen wir nicht mit. In Europa fehlt es ja nicht an Läden, ſich auszuſtaffieren. Die Plätze auf dem Dampfer haben wir auch ſchon belegt.“ „Und Euer Geſchäft?“ „Führt ſo lange mein Schwager und ſeine Frau.“ Er reckte die Arme hoch.„Ah, Mr. Lewis, ſo wohl wie heute iſt es mir ſchon lange nicht mehr geweſen. Das Be⸗ wußtſein, wenn ich dann heimkomme, endlich mal wieder mein eigener Herr zu ſein, frei wie der Vogel in der Luft, Sie können ſich nicht vorſtellen, wie wundervoll das iſt. Aber eines müſſen Sie mir verſprechen, Mr. Lewis. Bauen Sie ſich in der erſten Reihe auf, wenn die Bombe platzt, damit Sie mir alles haargenau erzählen können.“ „Verlaß dich drauf. Ich bin nicht neugierig, aber d i e Gelegenheit, die laſſe ich mir um alles in der Welt nicht entgehen.— Und nun Jimmy, wünſche ich dir eine glück⸗ liche Reiſe und uns beiden ein frohes Wiederſehen.“ Vom nächſten Fernſprecher aus, die Uhr zeigte fünf Mi⸗ nuten vor Neun, rief der Polizeiinſpektor William Lewis Mac Town in ſeiner Wohnung an und teilte ihm mit, daß der geſuchte Jim Smith vor vierzehn Tagen New Vork verlaſſen habe und nach Europa gereiſt ſei. Näheres Ziel der Reiſe und Rückkunft wären nicht zu ermitteln geweſen. Das Blatt auf dem Schreibtiſch. Es war Sonntag morgen. Francis oblag ihren haus⸗ fraulichen Pflichten. Mac Town hatte ſich ein Buch vor⸗ genommen und las. Auch der Geiſt braucht einen Feiertag, an dem er ſich ausruhen kann. Nun hatte er ihn. Aber ſelt⸗ ſam, er ſtemmte ſich dagegen, wollte nichts von der Zer⸗ ſtreuung wiſſen, die ihm die Lektüre bot und ſchweifte mit einem faſt boshaften Eigenſinn dauernd ab. Mac Town fing zum dritten Male einen Satz zu leſen an und zum dritten Male glitt ſein Auge über leere Worte. Da klappte er das Buch zu und ſchaute zum Fenſter hinaus. Aber er ſah nicht den lichtblauen Himmel, der ſich über dem Häuſermeer wölbte, ſah nicht die Dächer und Giebel— er ſah ein ödes Zimmer, das den ganzen Raum ſeines Geſichtsfeldes ein⸗ nahm. Er zwinkerte mit den Augen, wiſchte darüber— es half nichts. Er ſah immer nur dieſes Zimmer, nichts als dieſes verrückte Zimmer. Ein Schreibtiſch ſtand in ihm, ein Schrank, ein Regal, ein Tiſch mit Stühlen. Und nun kannte er es mit einem Male. Es war Gladſtones Büro. „Unſinn!“ brummte er und ſtrich ſich über die Stirne. Das Bild verſchwand, um im nächſten Augenblick von neuem und mit noch intenſiverer Deutlichkeit vor ihm en erſtehen. „Ja, zum Donnerwetter, bin ich denn verrückt gewor⸗ den! Was ſoll denn das!“ rief Mac Town und ſpazierte um den Teppich herum, krampfhaft bemüht, ſeine Gedanken von dieſer Zwangsvorſtellung abzulenken. Es gelang ihm nicht. Mit unwiderſtehlicher Gewalt zog es ſeine Gedanken immer wieder in den Bannkreis dieſes Büroraumes zurück. Er hatte die Empfindung, als hingen ſie an einem Draht, Marionetten gleich, von unſichtbarer Hand geleitet. Gleichzeitig fühlte er eine fieberhafte Unruhe in ſich aufſteigen, eine unangenehme, merkwürdig ſchwüle Spannung, die ſich in zunehmender Stärke ſeines Körpers bemächtigte, ihn gleichſam mit Elektrizität zu laden begann. Leichter Schweiß trat ihm auf die Stirne, ſeine Hände wurden feucht. Er krampfte die Finger zur Fauſt, biß die Zähne zuſammen und wehrte ſich gegen dieſe unerklärliche, beängſtigende Macht. Wehrte ſich mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln, verzweifelt wie ein Fiſch, der im Netz zappelt und ſeine letzten Kräfte im Kampf mit den ſoſon entweichenden Maſchen verausgabt. Er zündete ſich eine Zigarette an, ſog den Rauch in die Lungen, ſchloß die Augen und ſtieß dabei ein:„Ruhe, Ruhe, ich will nicht. Es iſt ja alles Wahnſinn!“ durch die Zähne. Aber dieſe fürchterliche, weſenloſe Macht war ſtärker als er. Eine ungeheuere Spinne, kroch ſie auf ihn zu, taſtete ihn ab nit ekligen, ſpindeldürren, rieſenlangen Beinen, ſtach mit kalten, grünſchillernden Augen nach ihm, indes aus ihrem zuckenden Leib glitzernde Fäden ſchoſſen, mit denen ſie ihn umſpann, langſam, aber unabwendbar, in einer grauen⸗ haften Ruhe, bis ſein Wille zermürbt, ſeine Entſchlußkraft gelähmt— bis er ihr wehrlos verfallen war und unſicher ſchwankend, ein Traumwandler, das Zimmer und die Woh⸗ nung verließ, ſeinen Wagen ankurbelte und nach dem Hause der Minerva Oil⸗Company fuhr. Er vermochte es ſpäter nie zu ſagen, welchen Weg er ein⸗ zeſchlagen hatte und wie er eigentlich hingekommen war. Er erinnerte ſich nur daran, daß er im Augenblick der An⸗ kunft vor dem Gebäude die Vorſtellung hatte, aus dem Schlaf zu erwachen, im übrigen vollkommen Herr ſeiner ſelbſt war. Die Türe ſtand offen. Der Portier händigte dem De⸗ tektiv die Schlüſſel zu den oberen Räumlichkeiten aus. Eine überflüſſige Maßnahme. Die Türe war gleichfalls nicht ver⸗ ſperrt. Mac Town begab ſich unverzüglich nach dem Büro Gladſtones. Als er das Vorzimmer durchſchritt, verhielt er unwillkürlich und blieb ſtehen. Aus dem Büro war ein polterndes Geräuſch gedrungen, genau ſo, als hätte man ein ſchweres Buch auf den Tiſch geworfen. And fetzt noch ein⸗ mal. Es hielt ſich alſo irgend jemand in dieſem Büro auf, der kein Hehl daraus zu machen brauchte. Der ihn na⸗ türlich gehen gehört hatte und nun auf dieſe Weiſe ſeine Anweſenheit kund gab. Mac Town klopfte an und trat ein. Ein hochelegant ge⸗ kleideter, großer, ſchlanker Herr mit einem ſchmalen Raſſe⸗ gelicht erhob ſich vom Schreibtiſch und ſtellte ſich vor. eee Urhebertechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München „Gibbon.“ „Mac Town.“ i „Außerordentlich erfreut, Mr. Mac Town. Sie ſind ein wenig überraſcht mich hier zu finden. Ich bin, wie Ihnen wohl bekannt ſein dürfte, ſeit geſtern Gladſtones Nachfolger. Durch das jähe Ende meines unglücklichen Vorgängers iſt eine Stauung im Geſchäftsbetrieb eingetreten; da wollte ich nun den Sonntag vormittag onsnützen, ein bißchen auf⸗ zuarbeiten.“ „O, das tut mir leid, Mr. Gibbon, daß ich Sie nun darin ſtöre. Ich hatte keine Ahnung. 185 „Aber bitte, Mr. Mac Town, wie ſollten Sie auch. Ju Ihrer Beruhigung kann ich Ihnen verſichern, daß ich im Aufbruch begriffen war.“ Er deutete auf die leere Schreibtiſchplatte:„Sie ſehen das Feld meiner Tätigkeit bereits aufgeräumt. Ich habe nur noch ein paar Zeilen zu ſchreiben. Wenn Sie geſtaften. erledige ich raſch die Angelegenheit.“ „Laſſen Sie ſich durch mich in keiner Weiſe in Ihren Maßnahmen hindern. Ich habe ohnedies erſt ein Telefon⸗ geſpräch zu erledigen nein, nein, danke vielmals! Ich benütze den Apparat im Nebenzimmer.“ Er rief Francys an und klärte ße über ſein plötzliches Verſchwinden auf. „Mein Gott, Jonny, ich habe dein Verſchwinden gar nicht gemerkt. Bleibſt du lange aus?“ „Zum Eſſen bin ich wieder da.“ Er kehrte ins Büro zu Mr. Gibbon zurück. 1 „Mein Erſcheinen, Mr. Gibbon, ſoll Sie in...“ dle Worte erſtarben ihm im Munde. Er ſtand aufs tiefſte be⸗ troffen. Das Büro war leer. Mac Town ſtürzte ans Fenſter— feſt verſchloſſen. Riß die Türe des Schrankes auf, griff hinter das Regal— nichts. Mr. Gibbon hatte ſich wie ein Geiſt verflüchtigt. Aber da es, außer in der Phantaſie unheilbarer Spiritiſten, keine Geiſter gibt, die ſich blitzartig in ihre Beſtandteile auflöſen, mußte das Zimmer einen geheimen Ausgang ha⸗ ben. Der Detektiv klopfte ſyſtematiſch die braunen Holz⸗ wände der Vertäfelung ab. Nirgends eine hohl klingende Stelle, alles kompakt, feſt. Er klemmte ſein Meſſer durch die Ritzen der einzelnen Bohlen, nach ein paar Zentimeter ſtieß die Spitze auf eiſenharten Widerſtand. Mae Town ſchaffte ſich in eine erbitterte Wut hinein und bedauerte, kein Handwerkszeug bei ſich zu haben. Er hätte die ganze Vertäfelung von der Wand geriſſen. „Verſuchen wir es alſo, der Löſung des Nätſels ander⸗ weitig beizukommen!“ Im Vorübergehen fiel ſein Blick auf einen oſtentativ in der Mitte des Schreibtiſches hinterlegten, weißen Bogen. Darauf ſtand geſchrieben:„Meiden Sie Tſchai⸗FJu⸗Sengs Haus!“- Er nahm ihn an ſich und verließ das Büro. Der Gang, auf den das Vorzimmer mündete, bog nach einigen Metern nach links ab. Gleich um die Ecke herum befand ſich der Lift. Mac Town ließ ſich vom Portier die Schlüſſel geben und erkundigte ſich ſo nebenbei nach dem Namen des großen, ſchlanken Herrn, der ſoeben zur Türe hinaus⸗ gegangen war. 5 „Ich habe ihn nicht geſehen. Könnte mir auch gar nicht vorſtellen, wer es geweſen ſein möchte,“ gab der Mann harmlos zur Antwort. „Na, iſt auch ganz gleichgültig,“ entgegnete der Detektiv und beſtieg den Lift. Im fünften Stock ließ er ihn halten. Der Türe gegen⸗ über lag Gladſtones Büro. Eine Holzwand ſchloß dieſe Seite ab. Eine ganz gewöhnliche Holzwand, auf der das Schalt⸗ brett mit den weißen Druckknöpfen angebracht war. Mac Town unterſuchte beides auf das eingehendſte, forſchte nach verfänglichen Unebenheiten, nach rauhen Stellen im Holz, prüfte jedes einzelne Brett auf ſeine Feſtigkeit hin, taſtete im Geviert den ganzen Rahmen ab— alles umſonſt. Blieb nur noch eine Möglichkeit, in das Büro zu gelangen: der ſechſte Stock. Er war unbewohnt und diente verſchiedenen, im Hauſe untergebrachten Firmen als Lagerraum. Seine Beſichtigung zeigte einwandfrei. daß er für den geſuchten Zweck nicht in Frage kam. Der Detektiv ſtieg noch weiter hinauf in den Speicher. Hier ließ nun eine Wahrnehmung Mac Towns allmählich immer mehr geſunkene Zuverſicht wieder ſteigen. Vom Speicher führte eine niedrige Eiſentüre in das Liftgehäuſe, die dem Monteur Kontrolle und Inſtandhal⸗ tung des Aufzuges ermöglichte. Mac Town hielt ſich an einer der Aufzugrollen feſt und beugte ſich ſo weit vornüber, daß er die vier Seiten des Schachtes überblicken konnte. Drei davon waren ſpiegelglatt. Auf der vierten zeichnete ſich der obere, etwa 20 Zentimeter breite Rand einer Mauer⸗ öffnung ab. Ihre Fortſetzung nach unten wurde durch das zwei Meter unterhalb Mac Towns Standpunkt befind⸗ liche Liftdach verdeckt. Der Detektiv glitt am Zugſeil hinab und fühlte die Oeffnung ab. Sein Arm reichte nicht aus. Er griff waagrecht ſowohl wie ſenkrecht ins Leere. Damit ſchwand der letzte Zweifel. Hier war zwiſchen Speicher und ſechſtem Stock von dem Liftſchacht aus ein rechteckiger Stol⸗ len in die Mauer getrieben. Hier war aber auch mit neunundneunzig Prozent Wahrſcheinlichkeit der Anfang zur Löſung des Nätſels. Nun galt es, in den Stollen vorzu⸗ dringen. Ein Wagnis, aber ſicher kein allzu kühnes; denn ſchließlich hatte es der Mörder vor ihm auch ſchon ohne Schaden zu nehmen, ausgeführt. (Fortſetzung folgt) — — 2 — in Teleſon⸗ Amals! J00 in blötzliches winden gur in.. die s lieſte be⸗ floſen. Riß 5 Regal— derflüchtigt. oſtentativ in eißen Bogen. du,⸗Songs ha Fu⸗Sengs 0. der Fang, den Metern ind ſich det faſſel geben damen des hinaus 70 Ie 10 gt nicht det Mann det Detelli 3 Tüte gegen Nr. 14 Der Weg zurück Von Johannes von Kunowfki Mitten eingebettet zwiſchen die grauen, lärmerfüllten Straßen der Stadt und ihre 1 15 Blöcke aus Stein, in denen dicht ei dicht die Menſchen wohnen, liegen die kleinen Gärten. In einem Grunde oft, an Durchbrüchen, die ſchon die Namensſchilder E Wege tragen, und in denen reuz und quer Stücke ſteinerner Bord⸗ ſchwellen von Gras und Unkraut über⸗ wuchert liegen. Selbſtgezimmerte kleine Pforten, über die ſich ſommers das Gerank der Roſe zieht, führen zu dieſem kleinen Fleckchen Land, wo noch der Spaten ſchnei⸗ dend in die Erde fährt und aus ſorgender Hand Samen in Riefen und Rillen gleitet. Paul Grimm war ein Kind der Stadt und doch wieder auch ein Kind des Landes. Wenn man ihn in ſeinem Gärtchen traf und die Rede darauf kam, wie er es zuwege brächte, daß hier alles grünte und blühte, und jedes Fleckchen Erde tauſendfältig die Arbeit ſeiner Hände lohnte, dann träumten ſeine Augen im Gezweig des Apfelbaumes und ſeine Stimme kam von weit, weit her, wenn er ſagte:„Wir Grimms ſind Bauern von je, von Pommern her, erſt meines Vaters Vater fand den Weg hier zur Stadt. Die Freude am Säen und Ernten aber haben wir nie ganz verloren, und ich ſelbſt, ich bin zwar geboren hier in der Stadt, genau aber doch wieder auf dem Lande, denn die Wohnlaube meiner Eltern ſtand wie meine hier zwiſchen Bäumen und Büſchen, mitten im Grün, und Hühner, Kaninchen und die Vögel waren meine erſten Spielkameraden, wenn ich auf allen Vieren die Wege entlangkroch und meine Freundſchaft mit der Erde ſchloß.“ So hauſte Paul Grimm in ſeinem Gärt⸗ chen. Tagsüber ging er ſeiner Arbeit in der Fabrik nach, am Feierabend, oder Sonn⸗ und Feiertags aber grub und pflanzte er, ſäte, pflegte und erntete. Und wenn er ein⸗ mal in einer ſtillen Stunde dazu kam, vor ſeiner Laube zu ſitzen und ein Pfeifchen zu rauchen, dann empfand er auch bewußt die Wohltat, die er erfuhr, neben dem Maſchinenmenſchen auch ein wenig Herr auf eigener Scholle zu ſein. Marie Behnkens war auch vom Lande in die Stadt gekommen. Sie war irgendwo Mädchen für alles in einem der Häuſer⸗ blocks, die immer näher an Paul Grimms Garten heranrückten. An ihren erſten freien Tagen war ſie mit ſchweren, feſten Schrit⸗ ten und großen ſtaunenden Augen durch die Straßen und die tauſend Lichter ge⸗ gangen, ſehr bald aber ſehnte ſich ihr Fuß doch wieder nach der ſchmiegſamen, weichen Erde und ihr Blick ſich nach Grün und Blüten. Es kam wie von ſelbſt, daß Marie Behnkens bald das ſtädtiſche Getriebe mied und zu den Bänken im Grün wanderte, auf denen ſie ſtundenlang ſitzen und träumen konnte, von der Heimat, von Tieren und wogendem Korn. Im Vorbeigehen hatte ſie eines Sonntags Paul Grimm im Garten geſehen, wie er hemdsärmelig, in Holz⸗ pantoffeln zwiſchen den Sträuchern am Rande geſtanden hatte und Beeren pflückte. Und dieſes Bild, das ihr ſo wohlvertraut war und ſie hier mitten in der Stadt über⸗ raſchte, machte, daß ſie wie von ſelbſt ſtehenblieb, dem Manne in ſeiner Arbeit zuzuſehen. So ſahen ſich Paul Grimm und Marie Behnkens das erſte Mal, und als der Mann in den vollen Korb griff und ihr lachend eine Handvoll Beeren bot, da nahm ſie ohne langes Zögern, und der frohe Blick ſeiner Augen, die ſtarken, weißen Zähne und dieſer Duft von Erde und Geſundheit, der um ihn war, begleite⸗ ten das Mädchen in ſeine enge Kammer mit den rotgewürfelten Bettbezügen und der Ausſicht auf die glatte, troſtloſe Mauer eines Hinterhofes. Oft trafen ſich ſeitdem Paul und Marie. Menn man von anderen Menſchen ihres Alters wohl ſagte,„ſie gehen miteinander“, ſo mußte man von dieſen beiden ſagen, ſtie arbeiten miteinander“. Eine große „te blaue Schürze und ein Paar Holzvpantoffeln warteten in Paul Grimms kleiner Laube auf jeden Sonntag und damit auf Marie. Und wenn nach der Arbeit des Mannes Pantinen ſich juſt neben die des Mädchens eee, rrür- Se e rxcr Sonnta g, den 4. April a 1937 ſtellten, dann kniff Paul Grimm wohl überlegend ein Auge zu und ſtieß erregt den Dampf aus ſeiner Pfeife. Je länger er aber überlegte, deſto langſamer wurden die Tabakswolken, immer ſchwächer und ſchwächer, ohne Kraft und Zuvertraun. Sie hatten beide nichts, er und die Marie, ihnen blieb nur die Zeit. Marie war groß und ſtark und es fehlte ihr etwas, wenn ſie einmal nicht ihre Arme recken konnte. Es war ein ſeltſames Paar, dieſe beiden. Sie waren ſich gut, und wie glücklich hätten ſie ſein können, wenn das Schickſal ihre Wege ſich hätte anders kreuzen laſſen! So ſparten ſie und hofften, denn das war auch eins von dem Vielen, das von den Eltern her in ihnen ſteckte, ſie taten ſich nicht einfach zuſammen, wie ſo viele von ihnen in der Stadt. Ohne Bett und Zeug, ohne Töpfe und Pfannen. Lieber warteten ſie. Ein Sommer verging und ein Winter, der ſie viel leiden ließ. Und wieder waren die letzten hohen Dahlien des Herbſtes über Nacht ſchwarz und welk geworden, wieder wurde es Winter, und wieder nahmen die beiden Abſchied von einem Leben, das ſie beglückte, und auf deſſen Rückkehr ſie lange, graue Monate warten würden. Da kam Marie Behnkens' Bruder in die Stadt. „Das iſt Fritz, mein Bruder,“ führte ſie ihn zu Paul Grimm, und ſie hatte rote, verweinte Augen, als ſie den Liebſten an⸗ ſah. Zu dreien ſaßen ſie nun in der engen Laube. „Vater iſt nun tot, und das kleine Häuschen und die paar Hufen Land gehören Photo Löhrich M Fröhling im alten Burggraben von Giebichenstein(Saale) ))))%%%V%%%%%%%%%%% ⁵%% ̃ V ãꝗ d 4 jetzt uns beiden.“ Neben der Trauer um den Vater aber war es noch ein anderes, das aus ihren Worten klagte, Fritz Behn⸗ kens ſah ſcheu zu der Schweſter. Und dann kam es heraus. Der Bruder war es ſatt, dieſes„Schuften und Placken“, wie er es nannte, auf den armſeligen Hufen. Er wollte verkaufen, um jeden Preis, und dann in die Stadt ziehen, Arbeit ſuchen. Er war es leid, draußen von früh bis ſpät nur zu arbeiten, nur für das tägliche Brot. Marie Behnkens hatte geweint, als ſie den Bruder hörte und wußte in arger Bedrängnis der Gedanken nicht aus noch ein. Die Heimat verkaufen? Ihr kleines Teil nie,— das ſtand feſt. Was aber ſollte werden? Paul Grimm nahm ſich den Burſchen vor. Sprach auch von ſich, von der Arbeit in der Stadt, und daß das Leben doch immer nur Arbeit wäre. Behnkens hörte nicht zu. Mit zuſammengekniffenen Augen ſah er vor ſich hin, ſeine Gedanken waren bei den Lichtern von geſtern abend, bei den bunten Plakaten der Kinos und der lärmenden Muſik eines Rummelplatzes. „Was löſt du denn ſchon für das Haus und den Acker? Wenns gut geht, bei der Belaſtung nicht einmal tauſend Mark für deinen Teil, wie Marie mir erzählt. Was willſt du damit anfangen hier in der Stadt, wo jeder Schritt ſchon faſt Geld koſtet?“ „Ich will aber nicht!“ Fritz Behnkens ſaß breit auf dem Stuhle.„Kar⸗ toffeln kannſt du da ſchon ernten, aber Geld verdienen, nie, ſoweit langt's nicht,“ und wieder dachte er an das hellerleuchtete bunte Bild vor dem Kino. Da hatte ein Draußen Zuweilen weht um mich ein ferner Duft, Wie ich ihn lange Jahre nicht mehr ſühlte, Und Glocken läuten durch die Abendluft, Die heimatlind einſt heiße Stunden kühlte. Und Städte glüh'n im letzten Sonnenſchein, Und Dörfer träumen in die Dämmerungen; Und auf den Bergen blüht der junge Wein, Und Sagen ſpinnen in den Niederungen. Ich weiß: Noch immer rauſcht der heil'ge Strom Vorbei an Märchen tiefer Ufergärten, Ich weiß: Noch immer ruft daheim der Dom Sein„Sursum corda“ in das Leid auf Erden. Der Himmel ſpannt ſich über weitem Land Voll Sternengoldglanz wie ein Gottesſegen. Die Menſchen, die ſich reichen dort die Hand, Die wiſſen Treu und Glauben noch zu hegen. Weit zog mein Schreiten von dem Paradies, Mein Blut hat das Gedenken hochgehalten. Der Stätte, die ſo ſchwer mich wandern ließ, Gilt meiner reinſten Liebe Händefalten. — 7 6 weht um mich der ferne Duft, aß ich das Heimweh nicht mehr kann ertragen, Das wie ein Kind nach ſeiner Mutter ruft, Wenn fremde Stimmen mich nach Deutſch⸗ land fragen.. Uummmmummmmmmemmeeeeeeeeeeeeeeeeeemnemenmen Mädchen geſtanden, ſo ein ſchwarzes, ſchlankes, und hatte ihm zugelacht. Wenn doch nur alles ſchon vorüber wäre und er das Geld hätte! „Soll's doch Marie nehmen—, jetzt war es heraus, das Wort, das Marie Behnkens rot werden ließ, als ſtünde ſie vorm Herde und hätte drei Töpfe auf dem hellen Feuer, und das ſich wie ein Ring um das Herz ihres Geliebten legte. „Dem Sohne gehört Haus und Acker“, ſagte das Mädchen und ſie mied es, dem Blicke der Männer zu begegnen. „Wenn der's aber nicht will“, beharrte der Bruder. Paul Grimm hielt ſich zurück, er konnte, er durfte nichts ſagen. Die Ge⸗ ſchwiſter redeten wohl über zwei Stunden. Paul Grimm ſtellte die Lampe auf den Tiſch. „Nein, ich will nicht mehr“, Fritz Behnkens glitt aus ſeiner Ruhe zum Zorn, er wollte nicht, er wollte auch nichts wiſſen, nichts fühlen. So ſchloſſen ſie denn, nachdem alles ver⸗ gebens, um die zehnte Stunde den Pakt. Marie nahm Haus und Acker. Und ſie und Grimm verpflichteten ſich, Fritz jeden Monat ein kleines in bar oder Speck und Wurſt zu ſchicken, bis ihre Schuld getilgt wäre und auch dann ferner noch, ſo wollte es Marie, denn„dem Sohn gehört des Vaters Haus und Acker.“„Wenn ihr's man könnt, ich könnte es nicht“, hämelte Fritz Behnkens, dann griff er zu. Ja, ja,— er drängte, nun war er es los, das Alte, die Laſt, und lockend malte ſich vor ih! das Neue. „Eine Stellung kann ich dir vielleicht auch noch verſchaffen, bevor wir fortgehen“, ſagte Paul Grimm und bot dem andern die Hand.„Gut, gut,“ lachend ſchlug der ein, er wollte ſeinen Weg ſchon machen! Und dann, als ſie abſchiednehmend unter der kleinen Lampe draußen zwiſchen dem Pförtchen ſtanden, tat Paul Grimm noch eins. Er nahm es tief aus ſeinem Herzen, bot es mit offenen Händen.„Fritz,— den Garten hier,— den ſchenken wir dir, viel⸗ leicht, daß du dich einmal nach ſo etwas ſehnſt,“ zögernd, ſcheu, ſprach er es zu dem Flüchtigen, der auf den Klang einer Kirch⸗ turmuhr hörte und ſich ſeine Stunden malte. „Gut, gut, ſchönen Dank au„ lachte Fritz Behnkens wie vorhin zu den beiden, die Hand in Hand ſtanden. Rauh riß er eine Roſenranke von der Schulter, die ſich unter der Pforte an dem Mantel verfangen hatte.„Gute Nacht denn, ihr zwei, gute Nacht!“, dann trat er aus dem warmen Scheine der Lampe in das Dunkel, ver⸗ ſchwand, fernen, gleißenderen Lichtern zu. Marie Behnkens begleitete den Bruder nicht,— ſie blieb. 1 R 1. glückhaft, ſo ſchmelzend, innig und ſüß, daß jedweder Laut ringsum nb. Nur fern, ganz fern erhob ſich ein leiſes Singen und Klingen als ginge der Früh⸗ ling leiſe ſegnend über das Land.—. Wenn ich durchs Fenſter ſah, grüßten „ 0 5 2 5 1 5 hellgrüne Knoſpen vom Wald herüber.—„ ö Ein Bauer ſchritt langſam über das Land 7 g 5 Tür humpelte und nach ihm Ausſchau hielt, und warf mit ewig gleicher Bewegung das 70 1 ner* E 74 Von Arthur M. Fraedrich war von ihm nichts mehr zu ſehen. Saatkorn in die oſſene Erde.— 5 9 1 5 Denn Franz rannte mit fliegenden Als ſich die Dämmerung langſam über 1 g 5 Der jä Haaren durch die ſturmdurchbrauſte Dorf⸗ das Land ſenkte, gingen auf ſchmalem Pfad i Oer jähe Wechſel des Wetters war be. Und nun gute Nacht, Schulze!“ Damit ſtraße. Er rannte und rannte, als renne er weit in der Heide ene! Menſcheneinden auen en von wei hen, matte! gleitet von einem mächtigen Brauſen der ging er. um ſein Leben. Vorm Haus des oktors umſchlungen in Lüfte. Wild fegte der laue Südwest über Per Schulze ließ ſich in einen Korbſtuhl verhſelt 5 en 9 der Farben durchſponnenen Frühlingsgbend. das flache Küſtenland dahin. Grauer, fallen. Daß Dr. Bodenſtät, der kränker zu Nachtglocke, aber dann ſtürmte er weiter, 8 E wäſſriger wurde die Eisdecke auf dem ſein ſchien als alle, denen Hilfe und rannte an den Strand rannte auf das Eis C 5 fi Breitling. auf dem meilenbreiten Streifen Linderung zu bringen er ſich immer wieder in Richtung des Feſtlandes. Meterhoch EI ane Waſſers, der die kleine Inſel vom Feſtlande abmühte, nun ſelbſt über das gefährlich ſpritzte das Waſſer, das ſich als roße 2 trennt. Und das Donnern geborſtenen Eiſes brüchige Eis wollte, das rührte ihn ge⸗ Lachen auf dem brüchigen Eis gebildet hatte. und die Meſſieurs rollte adden e den 7 7 1 waltig an. Eine Stunde ſpäter ſtürzte er außer eie 1 174 l 5 Aitdeint 25 1 15 Wirt d Snort ſtan Es polterte auf der Diele; die Stuben⸗ Atem und ſchweißdampfend in die Apo Hiſtoriſche Skizze von Manfred Scholz 1 5 8 5 einig— em Bir f es 70 7 5557 tür wurde aufgeriſſen. Herein trat Franz, theke, keuchte, er ſolle die Medizin für 1806. Die Schlacht bei Jena und Auer⸗ 5 er, ſich 9. 8 1 2 Hocke, des Kuhbauers Knecht, mit letzter Kraft Dr. Bodenſtät abholen, riß ſie an ſich, ſtedt war geſchlagen Verwilderte franzö⸗ 0 e 5 15 N a ankämpfend gegen das Fieber, das ſein wickelte ſie mit zittrigen Händen in ſeinen ſiſche 8 tummelten ſich im Thürin⸗ „ 17 17 2 aagift!“ 56 1815 1 f 5 50 Blut in wilden Stößen durch die Adern Schal und jagte in die grauſige Nacht ger Land. Auch in der herzoglichen Neſidenz „ 1 5 3 5 810 Kehle. 1 825 pte jagte, ſeine Sinne benebelte, ihn umzu⸗ zurück. 8 eimar ging alles drunter und drüber; 5 ö e Wirt ad einen knurrenden Laut werfen drohte.„Teglers Jungen ſterben“, Am andern Morgen fand Dr. Bodenſtät Plünderung Mord und Brand waren 13 von ſich 1 und Kinder und Mä 8 gurgelte er.„Ich kann das Geſtöhne nicht diesſeits der durch die Eisdecke während der Dinge des täglichen Lebens. Sogar der 8 alle lagen ſie trant 1 Bett; nur 55 nicht mehr mit anhören. Wo iſt der Doktor. Nacht durchgebrochenen Strömung des Thron Karl Auguſts ſtand zu jener Zeit 5 minder krank muf 5 en Franz, des ein⸗„Mein Gott. Franz, du biſt der Todes! Breitlings ein in einen Schal eingeſchla⸗ auf wackligen Füßen, und nur der Ver⸗ 5 duen Sa 1 ſpäten Abend dufbleiben Du mußt ins Bett! Du bibberſt ja am genes Paket mit Medikamenten. Vergeblich ehrung, die Napoleon für Goethe hegte ö duden* 0 ganzen Leibe!“ eine Erklärung für dieſes„Wunder, war es zu verdanken, daß Karl Auguſt ö eh ner nel wochenſgeren moge der 1970„Wo ſſt der Doktor?—— Arme Din⸗ ſuchend, eilte er ins Dorf zurück, zum regierender Fürſt blieb f noch deshalb vom Kuhbauern gehalten ger. 5 Schulzen, wo er dann von Franzens ſpätem Goethe ſelbſt— der ſich zu jener Zeit „Der Doktor kann auch nicht mehr helfen; Beſuch und ſeltſamem Gebaren erfuhr gern mit naturwiſſenſchaftlichen Experi⸗ Tode des Extrinkens gerettet hatte drüben an f 2 17577. l 5 1 g 0 ˖ angerufen, er will morgen früh ſahen ſich bis ins Innerſte erſchüttert in die Vorgänge„da draußen“ we ja bekümmert. 1171 ende und dr dei gelen Nee zelt, eg g ie nichts, die Grippe. Alle liegen ſie und 1 1 melte:„Der Franz Manufkriptſeiten in den Händen haltend, 0 ſappen, ſelbſt der alle Medikus läuft mit nich! 8 Schigeen enge pagic wen dee. 5353 ſo ſaß der damals 58 jährige in ſeinem ge, 0 rotglühendem Kopf umher, pah!“ Er lachte 7 verstanden, er dann p ötzli Franzens Leichnam. Die Kin er, die ihn, ſiebten Lehnſeſſel am Jenſter, von wo aus weiteten ſich ſeine fieberglän enden Augen ans Ufer geſpült, 18 ſchweren er den Marktplatz übetſehen konnte. fänden, ſagten ſpäter Da kam Chriſtiane, die Haushälterin des . ö 5 4 g 5 5 45 ö wurde, weil er deſſen Aelteſten damals vom die Medizin fehlt. Franz. Er hat bereits Beide, der alte Poktor und der Schulze, menten beſchäftigte— hatte ſich um die 8 r wegwerfend. Daun; unvermittelt von wie im Schreck, und er lallte:„Medizin erratiſchen Block au A 1 dieſem höhnenden Prahlen zu einfühlender bas: 0 f. 1 Anteilnahme übergehend, meinte er:„Dem aus der Stadt holen—— morgen früh iſt ſchüchtern, er habe gar nicht mehr ſo bär⸗ Herrn Hofrats, ganz echauffiert ins Zim⸗ 4 10 Tealer ei unf Bengel t d es zu ſpät——.“ Polternd torkelt er aus beißig ausgeſehen wie ſonſt. Und wenn m Die Franzosen! Die 721 10 1 Tegler ſeine fünß, Vengem huſten und der Tür, hinein in die brauſende Nacht ranz nicht tot geweſen wäre, hätten ſie ge⸗ mer.„Die Franzoſen!— Die Franzoſen! 1 ſtöhnen die ganze Nacht; ich höre es deut⸗ 2 8 a ee ö 2 5 ſchrie ſie. 1 lich nebenan in meiner Kammer. Iſt doch Als der Schulze ein wenig ſpäter in ſagt es habe ſo etwas wien dn ſchönes Mißmutig, aber vollkommen ruhig legte 1 5 ein wahrer Jammer i., plötzlich dämmerndem Begreifen vor die Lächeln um ſeinen Mund geſtanden. Goethe ſeine Manuſkripte auf die Fenſter⸗ 17 ö 0 Dieſes ehrliche Mit ühlen bewog den 2 dank.„Was iſt denn mit den Franzoſen, 15 1 Wirt, nun doch zu irgendeiner Antwort an⸗ Von Alfred Bergi Chriſti?“ ö 1 1 zusetzen. Ehe er aber den Mund auftun n Alfred Bergien„Was mit den Herren Blauröcken iſtꝰ . 9 konnte, machte Franz:„Brrr“ und zog den a Einquartiert habens ſich bei uns— von E 9 ſtruppigen Kopf ein. Lauernd fragte er: Noch war die Macht des Winters nicht der Sonne und ſuchte den Horizont ab.— ſelbſt einquartiert— gleich zwei ganze 5.„Wie tut denn das Fieber, Alter? Hab' Nacktes gebrochen. In hellen, ſternklaren Endlich kamen ſie. So überraſcht und Stück! Eine Kanne vom beſten Nierſteiner N 15 mein Lebtag nicht ſo was gekannt. Iſt's ächten bewies er immer wieder, daß er ſchnell, daß ich, ans Fenſter eilend, nur haben's ſich aus dem Keller geholt und 1 19 eine Gänſehaut auf dem Buckel?“ Er lachte noch da war. Aber man glaubte nicht noch eine dunkelpunktierte Vogelwolke vor⸗ laſſen's ſich gut ſein, dieſe Spitzbuben!“ . 35 wieder, aber dieſesmal klang das Lachen mehr an ihn. Man war ihm innerlich überſauſen ſah.— Ob Matz dabei war?—„Nun, wenn ſich die Meſſieurs den Bauch E 0 nicht ganz echt. Bald hiernach griff er nach fremd geworden. Man winkte ihm zu, Ich wartete ein,— zwei Tage.— Am drit⸗ voll Wein geſchlaucht haben, werden ſie E 5 ſeiner Mütze, ſchlug den Kragen ſeiner wenn man ihm begegnete, ſagte: Auf Wie⸗ ten Tage ließ ſich eine kleine Schar auf ſchon wieder gehen“, antwortete der Dichter 5 13 133 Joppe hoch, was man ſonſt von ihm nicht derſehen! und dachte: Nun geh bitte, alter dem Nachbardache nieder. So dicht ſaßen trocken. e 5 0 kannte, und verließ ein wenig wankend den Freund,— es wird wirklich Zeit für dich. ſie dort im Klumpen, daß es unmöglich Das war aber der guten Cl ziſti zu viel. 5 9. 6 Krug. Wohl ließ er ſich noch oftmals nötigen. war, ein Einzeltier zu erkennen. Sie Sie trat dicht vor Goethe hin, preßte die 1 1.4 Anderntags hörte der Landdoktor Boden⸗— Aber wem Glaube und Liebe der Men⸗ ſchwatzten dabei heiter und unbeſorgt, wir⸗ Hände in die Hüften und ſah ihren Wolf⸗ ö 1 ſtät:„Den Franz hat es nun auch gepackt.“ ſchen vetloren ſind, der wird es nicht lange belnd, raſſelnd und abgeriſſen, in allerlei gang blitzenden Auges an.„So“, meinte 1 Da tat er einen tiefen Atemzug, es war mehr unter ihnen aushalten können.— melodiſchen Tonabſtufungen und ſchienen ſie mit energiſcher Stimme,„nimmſt das 15 ein Stöhnen. Denn ſeit acht Tagen befand Sie ließen ez ihn auch gar deutlich mer⸗ ſich gut du unterhalten. Man war faſt ver⸗ alſo gleichgültig hin— kenn ich ja von dir! 5 er ſich faſt Tag und Nacht auf den Beinen, ken, daß er ihnen nichts mehr war. Sie ſucht, ſie zu fragen, was es denn Neues Wenn nun die Herren Franzoſen mit unſe⸗ 0 1 obzwar auch er eher ins Bett als auf zogen in offener Provokation die Mäntel in der Welt gäbe, ſo unendlich viel plap⸗ rem Lieſerl was anfangen? Mir haben's 7 Krankenbeſuch gehörte. Mehrere Dutzend herunter, nahmen die Hüte in die Hand perten ſie zuſammen. auch ſchon ſo brandige Augen g'macht!“ 10 Kranke warten ſeiner tagtäglich— wie und blinzelten mit großen, blanken Augen Plötzlich hob ſich ein Einzelner aus der„Aber Chriſti— die Franzoſen ſind 1 kann er, der einzige Arzt auf dem kleinen in das erſte, zarte Lichtblau, das ſich lang⸗ Maſſe heraus und flog geradewegs auf feine, gebildete Leut'!“ 1 1 Eiland, wohl an ſich denten! Zumal jetzt, ſam über den dämmrigen Horizont hob. mein Fenſter zu. Er ließ ſich auf dem Pardauzl! Unten im Speiſezimmer ſchien wo der Vorrat an Prophylaxen, an Chinin Sie ſahen dabei aus wie erſtaunte Kinder; kleinen Starenhäuschen nieder, ſtarrte für jemand ein Tablett mit Geſchirr fallen ge⸗ * und anderen Gegengiften, von dem ſtarken gläubig, und mit einem unbegrenzten Ver⸗ Sekunden ſtaunend in die Luft, als könne laſſen zu haben. * 1 Einfall der Grippe nahezu erſchöpft war. trauen in den leuchtenden Augen.— Jetzt er es noch gar nicht faſſen, daß er nun„Da hörſt's!“ rief Chriſtiane jetzt außer 15 Ihn zu ergänzen, ſchien ein unmögliches mußte das Wunder bald kommen,— das wieder daheim ſei. Das war Matz.— Ich ſich, lief zur Tür und ſtieß ſie auf,„— das . Ding, denn achtwüchter Troſt, der an⸗ wußten ſie und fühlten dabei ein heim⸗ erkannte ihn ſofort. Schmuck ſah er aus da—. das find nun deine ‚vornehmigten! 1 ſonſten mit dem Boot oder, wenn es zu⸗ liches Singen und Brauſen im Blut, das in dem bunten Hochzeitskleid.— Der ganze Leut'!“ 8 a gefroren war, mit dem Schlitten nach dem ſie verwirrt machte und ſie erröten ließ, Körper ſteckte in einem tieſſchwarzen, wie Nun endlich wurde auch Goethe dieſes N eſtland fuhr, lag wie alle auf der Inſel wenn ſie der Blick eines anderen Men⸗ Lack glänzenden Kleid. Ein feuchter, ungezogene Betragen zuviel, er nahm 14 chwer darnieder. Wen ſollte man in dieſem ſchen traf.— leuchtender Glanz von Purpur und See⸗ ſeinen Knotenſtock hinter dem Schrank her⸗ 143 Unwetter nach drüben, zur Apotheke, So waren ſie wie die Erde.— wie das grün lief über die gelbgeſprenkelte Bruſt vor und polterte in Begleitung von ſeiner 1 ſchicken, wen, nachdem nun ſogar Franz, junge Grün, das mit erſten, flaumigzarten und den Rücken, bis zu den Höschen hin⸗ Chriſti die Stiege herunter. Zornig ſt ĩeß 1 dieſe Bärennatur, gepackt worden wat? Spitzen ſcheu über die noch rauhen Win⸗ unter..; er die Tür zum Speiſezimmer auf.„Bon 1 1 Jedoch, ohne Medikamente ging es nicht; terſchollen lugte; wie die Vögel und alles Er ſchlüpfte einmal durch das Flugloch soir, Meſſieurs!“ ſagte er noch beherrſcht, 1 5 mit Umſchlägen und anderen Hausmitteln Getier und war in ihrem Sehnen und in das Häuschen, als wolle er ſich über⸗ als er aber dann die verſchüchterte Magd 1 allein ließen ſich die ſchweren Erſcheinungen Ahnen kaum ein Anterſchied zwiſchen zeugen, daß es noch frei war. Dann kam mit zerriſſenem Mieder weinend in einer 5 4 der Grippe nicht mehr erfolgreich bekämp⸗ ihnen.—— 5 1 wieder heraus, ſchwang ſich auf das Ecke ſtehen ſah, wurde er ernſtlich grob. Es fen.„Es muß jemand hinüber!“ Das iſt alljährlich die Zeit, wo ich mei⸗ kleine Dach und ſtolzierte gravitätiſch und hagelte franzöſiſche und deutſche Schimpf⸗ te.— Starmatz ſelbſtbewußt darauf herum, als wolle er wörter. Goethe hob den Stock, und, ge⸗ „Wen ſoll ich ſchicken, Herr Doktor?“ nen kleinen Freund erwarte. U t. Sein Häuschen hängt all den anderen zeigen: Seht her!— Das ſchwind wie das eben ſo geht, war eine tolle ſtöhnte der Ortsſchulze.„Franz war auch habe ich ihn getauf 0. 5 10 iſt mein Haus. Keilerei im Gange, bei der es Goethe wohl meine letzte Hoffnung. an der ſüdlichen Giebelſeite, dicht neben „Ich habe ſoeben drüben angerufen“, er⸗ meinem Fenſter,— ſo, daß ich ihn immer Der Erfolg blieb auch nicht lange aus. ſchlecht ergangen wäre— die Burſchen widerte der Doktor ſuchend.„Der Bote des ſehen kann.— Früher wohnten ſeine El⸗ Männer mit eigenem Heim ſind immer be- waren baumſtark und ziemlich verwildert Apothekers will den Weg nach hier nicht tern dort. Aber im vorigen Jahr blieben ſonders bevorzugt. Warum ſollte es bei— wenn jetzt nicht Chriſtiane die Soldaten wagen.“ die Alten aus, und nur Matz, der jüngſte den Staren anders ſein.— Bald löſte ſich einfach beim Kragen genommen und kurzer 7 Des alten Landdokto⸗s Atem ging kurz aus dem letzten Gelege fand ſich ein.— ein ſchlichtgekleidetes Starenfräulein aus Hand zur Abkühlung an die friſche Oktober⸗ und pfeifend, ſein Antlitz blühte. Schlaff, Ich kannte ihn ganz genau. denn damals, dem Haufen der anderen, kam zu dem ein⸗ luft befördert hätte! an allen Gliedern wie zerſchlagen, ſank er als er mir, kaum flügge geworden, einmal ſamen Matz herüber, umkreiſte ihn ein-, Da lagen nun die Burſchen auf dem auf einen Stuhl und ſann angeſtrengt nach in die Hände geriet, hatte ich ihm einen zweimal und flog wieder zu den anderen harten Weimarer Pflaſter.„Tonnere de einer Möglichkeit, wie et baldmöglichſt in kleinen, roten Ring angelegt.— Er war zurück. Matz ſchien über dieſen Beſuch Dien, quelle furie!“ ſchrien ſie ergrimmt Beſitz von Medizin käme. Aber er fand immer befonders zutraulich, und in ſeiner hocherfreut. Er ſchlug hohe Töne an, und erhoben ſich mühſelig, mit dieſem cou⸗ keine. Wieder und wieder kehrten ſeine erſten Jugend kam es ſchon einmal vor, ſpreizte die Flügel wie ein Truthahn, war ragierten Frauenzimmer“ hatten die Rauf⸗ Gedanken zu den Schwerkranken zurück, zu daß er geradewegs durchs offene Fenſter ganz hingeriſſen von der Schönheit der bolde nicht gerechnet(auch mit dem harten den robuſten und jetzt ſo hilfloſen Män⸗ in mein Zimmer flog, und allerlei Allotria Beſucherin und rief ihr die ſüßeſten Stock des Herrn Hofrat nicht), da hieß es Schmeichelworte zu. Als er jedoch merkte, denn„Rache“ nehmen! In der Nacht— ſo nern, zu den bleichen, abgehärmten Frauen mit mir trieb.— 5 f e und zu den vielen, vielen Kindern, die alle Später tat er das zwar nicht mehr. Er daß fe wieder umgekehrt war, machte er verabtedeten ſie ſich— wollten ſie das ohne Medikamente langſam, langſam da⸗ wurde eben mehr und mehr ganz würdi⸗ aus einer Enttäuſchung keinen Hehl. Er Haus, in dem ſolcher„Frevel“ möglich, in henſtechen würden. 2 ger Familienvater, aber immerhin geſtat⸗ ſchimpfte und wetterte,— um aber im ſel⸗ Gemeinſchaft mit anderen Kameraden im Er erhob ſich. Er wankte. Er griff ſich tete er mir, ihm bis auf wenige Schritte ben Augenblick nur noch wilder und brün⸗ Sturm erobern! 1 ſtötzend nach einer Stuhllehne. Und es nahe zu kommen.— Auch ſonſt hatte er ſtiget Erhörung zu flehen.— Die Federn Aber es kam zum Glück anders. Mar⸗ 5 bebte von ſeinen Lippen!„Die Patienten gute Manieren an ſich. Er reiſte im Herbſt geſträubt, den Schwanz zu einem Rad aus ſchall Ney rückte noch am ſelben Abend in 5 ſterben mir unter den Händen weg. Das nicht ab, ohne mir vorher dankerfüllt die geſchlagen. tanzte er herum, als ob er auf Weimar ein. Sein erſter Gang galt Goethe. geht doch nicht Ich werde ſelbſt nach Parade ſeiner Sprößlinge vorzuführen glühenden Kohlen ſtände.— Ich hatte Entrüſtet ward ihm die Kunde von dem drüben gehen!“ Es beſtand eben ein echtes Freundſchafts⸗ fürchterliche Angſt um den kleinen Kerl, Zwiſchenfall. Die Burſchen wurden in r und ihm, und auch daß das kleine Herzchen vor lauter Liebes: Strafe genommen und der Terror hatt Beſtürzt hielt der Schulze in ſeinem Um⸗ verhältnis zwiſchen mi 0 herhumpeln inne.„Sie wollen— nein, im Frühjahr verſäumte er nicht, mir ſtolz not plötzlich ſtillſtehen könnte. nun in Weimar ein Ende. Herr Doktor! Das iſt unverantwortlich.“ ſein Weibchen vorzuſtellen.— Da, in der größten Not kam die Schöne Dieſe Prügelei— und vor allem das Und nach einer Pauſe:„Ich werde gehen!“ Ja, das war es. Darauf wartete ich, wieder. Diesmal ließ ſie ſich dicht neben mutige Verhalten ſeiner Chriſtiane— muß Ohne darauf zu achten, beinahe barſch, voller Neugierde und einer leiſen, heim⸗ Matz nieder.— Da ward mein kleiner Goethe aber doch zu denken gegeben haben, ſagte Dr. Bodenſtät:„Ich werde in der lichen Unruhe im Blut.— Wenn ſich drau⸗ Freund ruhig. Er öffnete wie vor verwun⸗ denn er hat ganz kurze Zeit danach, es war Nacht ein paar Liter ausſchwitzen, dann ßen ein Brauſen in der Luft erhob, eilte dertem Entzücken den Schnabel und aus am 19. Oktober 1806, ſeine Chriſti endlich wird es morgen früh ſchon mit mir gehen. ich ans Fenſter, blinzelte in das frühe Licht ſeiner Kehle quoll ein Lied, ſo rein, ſo geheiratet. 2 1 10 1 1 j el. . 1 enz et; ten det geit het. gte, gut geit eri die nett. ſige tend, i ge⸗ 415 des im⸗ en!“ legte tet. agen, t? . boft ganze leinet und 100 a en ie 11 * Na. te die Poli⸗ meinte it das on dit! t unſe⸗ haben tl“ find f ſchien len ge⸗ außet 5 das nigten dieses nahn mk het⸗ eile 10 ſtieß .„Bon herrſcht, Nagd f eifel tob. Es Schimple und, 5 ane toll the wohl Rule! etnildert Sobdatel J 150 furget Oftober⸗ Olio 8 Vekannfmachungen Orisgruppe 1 Y S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dien ſt ſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr. Groß Kundgebung am Samstag, 10. April 1937. Aus dieſem Anlaß findet am Montag, 5. April abends 8.30 Ahr im Saale des„Fürſt Alexander“ eine wichtige Beſprechung ſtatt, woran teilzunehmen haben: 1. Alle Pol. Amts-, Zellen ⸗ und Block⸗ leiter. 2. Alle DAF. Zellen ⸗ und Blockwalter ſowie Warte. 3. Alle NS- Zellen⸗ und Blockwarte. 4. Alle NS.⸗Frauenſchafts⸗Zellen⸗ und Blockwalterinnen. 5. Alle Führer der Formationen, Glie⸗ derungen, ſowie angeſchloſſenen Ver⸗ bände. Das Erſcheinen iſt Pflicht! Ich er⸗ warte einen vollzähligen und pünkt⸗ lichen Beſuch. Betr.: April⸗Schulungsabend Der in jedem Monat ſtattfindende Schu⸗ lungsabend(jeden erſten Montag im Monat) fällt für Monat April aus, da für den Kreis Heppenheim Verſammlungsſperre bis einſchl. 11. April angeordnet iſt. Während dieſer Zeit findet im Kreis eine Groß⸗Verſammlungsak⸗ tion ſtatt. Hiernach findet in Viernheim am Samstag, 10. April, eine politiſche Groß⸗ kundgebung ſtatt, worauf ich ſchon heute die Mitglieder der Partei und Gliederungen ſo⸗ wie angeſchloſſenen Verbände hinweiſe, daß ſie ſich dieſen Abend freihalten. Die Ge⸗ ſangvereine wollen ebenfalls ſchon jetzt für eine Verlegung ihrer Singſtunden Sorge tra⸗ gen und ihre Mitglieder auf dieſe Kundgebung hinweiſen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Jungmädel Am Montag, den 5. April, treten alle Jungmädel um 4 Uhr im Heim an, des⸗ gleichen alle Mädel, die aufgenommen werden; die Eintrittserklärungen ſind ausgefüllt mit⸗ zubringen. Fehlende Eintrittserklärungen wer⸗ den dort ausgegeben. Die Anmeldung für die Kükenſchar erfolgt am Montagabend ab 4 Uhr. Die Sportſtunden fallen bis auf weiteres aus. Die Jungmädelführerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. April 1937 unſer Tagesſpruch Wir dürfen die Augen davor nicht ver⸗ ſchließen, daß allen Erfolgen unſeres Führers die Dauer, ja daß unſerem Volke die Zukunft und das Fortleben verſagt wäre, wenn es nicht gelingen würde, den Geburtenrückgang zu überwinden. Wir glauben an die Ewigkeit des deutſchen Volkes! Hæxstancl uncl tex Wer die Dinge des Lebens, ſeine Forderun⸗ gen und Aufgaben erfüllen will, braucht den Verſtand, aber er kann des Herzens nicht ent⸗ behren, wenn er ſie bewältigen will, daß ſie gut werden. Denn zum Guten gehört die Güte, und der Verſtand kennt die Güte nicht. Er kann nur wägen, betrachten, ordnen, er kann werten, nüchtern und kalt, und ſeine Werte werden auch nüchtern und kalt ſein. Wo aber das Herz ſpricht, wo das Gemüt aus der Wärme des Empfindens ſchöpft und das Gute erſtrebt durch Güte, werden die Dinge ſelbſt verwandelt und empfangen jenen warmen Schimmer, der auch wieder Herzen bezwingt. Was iſt dem Verſtand das leuchtende Fanal eines Jubelhymnen des Lichts emporwerfenden Sonnenaufgangs? Ein naturwiſſenſchaftliches Ereignis, das aus beſtimmter Geſetzlichkeit kommt. Nicht mehr. Und wie anders kann es doch den abgeſchloſſenen Menſchen erfaſſen, der dieſe Strahlenflut in ſich ſelbſt dringen läßt und werden läßt zu einem übermächtigen Ge⸗ fühl, das die Stunde auszeichnet und erhebt. Alles Große, das in die Welt gekommen. aus menſchlicher Schöpferkraft, hat ſeinen tief⸗ ſten Grund in der Wirkung des Gefühle dem der Verſtand nur ordnend und 1 zur Seite ſtand. Wo der Verſtand allein wirkt, wird nie das Große werden, aber es wird immer noch mehr bedeuten als das, was nur der Verſtand zu ſchenken hat. Alles Glück, wonach die Menſchen ihre Hand ſehnend aus⸗ ſtrecken, iſt dem großen Gefühl unterworfen, das ſie ganz erfüllt. Es gibt nicht einmal die kleinſte Freude, die der Verſtand allein zu vermitteln vermag. Er kann nur Helfer ſein, er kann den Weg bereiten, und er muß ſogar Führer auf dieſem Weg ſein, aber er ſteht nicht am Anfang und er 0 nicht am Ende und darf auch nicht Beherrſcher ſein. * Den ärztlichen Sonntags dienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick,. Hitlerſtraße.— Sonntags keine Spre ſtunde. Achtung! Sportfreunde! Der Reichsſender Frankfurt überträgt au⸗ ßerhalb ſeines bereits angekündigten Pro⸗ gramms morgen Sonntag, 4. April, vom Reichsſender Stuttgart in der Zeit von 5.40 bis 6.00 Uhr den Start zur Orientierungs⸗ fahrt des NSKK. Gruppe Südweſt, und von 19.30— 19.45 Uhr einen Hörbericht von die⸗ ſer Fahrt. 1 N 38/7 Betr.: Brennſtoffgutſcheine Die Einlöſung der Brennſtoffgutſcheine— Serie F— erfolgt am Montag, 5. April 1937, nachmittags von 2—6 Uhr, auf unſerer Dienſtſtelle, Bismarckſtraße 24. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 Ortsgruppe Viernheim eee ee e „Spielplatz Straße Jede Jahreszeit hat ihre Kinderſpiele, und wir Alten erleben da immer ein Stück eigene Jugendzeit. Aber die Straße iſt gefährlicher geworden. Wir trieben ſorglos den bunten Reifen vor uns her, kannten keinen beſſeren Platz als die Straße für ünſer Kreiſelſpiel, und ſelbſt der Fußſteig gehörte uns, wenn es um bunte und tönerne Kugeln zu kämpfen galt. Auch unſer Fußballplatz war die Straße, und die Pferdegeſchirre konnten uns dort nicht gefährlich werden. Das iſt anders geworden. Die Straße gehört dem immer wachſenden Verkehr, gehört dem Motorradfahrer, dem Auto, nein.. ſie iſt kein Spielplatz mehr. Und dennoch beobachten wir noch Kinder beim unbefangenen Spiel dort, wo ihnen Gefahren drohen. Ihr Kinder, meidet die Straße! Ihr rennt dem Reifen nach und ſeht nicht, daß ihr ins Unglück rennt! Ihr hüpft wie der Kreiſel, ändert plötzlich eure Richtung, und die Bremsſtrecke reicht nicht aus, um den Wagen anzuhalten: Fahrer und Kind kommen in Gefahr. Sucht euch ſtille Plätze aus für das Spiel mit Ball, Murmel und Kreiſel und Reifen, es muß nicht die belebte Straße ſein! Euer unbekümmertes Spiel iſt im Früh⸗ jahr ſchon oft ſchuld am Unglück geweſen, und eine kleine Unachtſamkeit kann euch für euer ganzes Leben unglücklich machen. Die Schule warnt, die Eltern warnen, die Zeitung warnt. Ihr wißt doch, was„los iſt!“ * Am morgigen Weißen Sonntag gehen in der Zwölfapoſtelkirche 256 Kinder zum erſtenmale zum Tiſch des Herrn. Im Vorjahre waren es 254 Kinder.— Konfir⸗ miert werden in der evangeliſchen Kirche in dieſem Jahre 7 Knaben und 9 Mädchen. Im 5 waren es 7 Knaben und 10 Mäd⸗ hen. 25 Jahre Organiſt. Am morgigen Sonntag ſind es 25 Jahre, daß Lehrer i. R. Karl Stockert in der evang. Gemeinde als Organiſt tätig iſt. Herr Stockert, der in den Anfangsjahren den Dienſt ohne Entſchädigung verſah, iſt auch Mitglied des Kirchenvor⸗ ſtandes und hat durch ſeine Mitarbeit mit⸗ geholfen die evang. Gemeinde aufzubauen. Wir ſprechen ihm zu ſeinem Jubiläum die herz⸗ lichſten Glückwünſche aus. Die Untererhebſtelle bleibt am Montag, den 5. April, geſchloſſen. eee anne dic han dr aN 50 jähriges Stiftungsfest unjerer Freiw. Feuerwehr und Kreisfeuerwehrtag am 29. und 30. Mai in Viernheim Immer näher rücken die Tage, an denen unſere Feuerwehr ihr 50jähriges Stiftungs— feſt begeht, mit dem zugleich der Kreisfeuer⸗ wehrtag des Kreisverbandes Heppenheim ver⸗ bunden iſt. Den erſten Feſtvorbereitungen, die das Kommando der Wehr vornahm, folgte am Donnerstagabend im Nebenzimmer des„Stor⸗ chen“ die erſte Ausſchußſitzung, zus der Haupt⸗ brandmeiſter Kempf eingeladen hatte. Er konnte eine größere Anzahl Volksgenoſſen be⸗ grüßen, die bereit ſind, ſich zu den Feſtvor⸗ bereitungen zur Verfügung zu ſtellen. Meh⸗ rere Entſchuldigungen für dieſen Abend lagen ſeitens verſchiedener Vg. wegen anderer Ver⸗ pflichtungen vor. Hauptbrandmeiſter Kempf gab einen Ueberblick über die Ausgeſtaltung des Feſtes und den Feſtverlauf. Der Kommersabend am Samstag, 29. Mai, findet in der Zuſchauer⸗ halle unſerer Freilichtbühne ſtatt und iſt dem 50jährigen Jubiläum der Feuerwehr gewid⸗ met. Sänger und Turner werden den Abend zu Ehren der Wehr geſtalten helfen. Am Feſt⸗ ſonntag, 30. Mai, beginnen ſchon früh die Uebungen der Wehr und zwar auf der Sport⸗ platzanlage des Turnvereins am Lorſcherweg. Um 8.30 Uhr findet in der Turnhalle die Tagung des Kreisverbandes ſtatt, der ſich Freiübungen von mehr als 200 Feuerwehr- leuten, Uebungen verſchiedener Abteilungen, wie der Radfahrer, der Beilabteilung, die Uebungen am Steigerturm, Fußexerzieren, Geräteübungen und der Hauptbrandangriff anſchließen. Die Wehrleute ſollen nach den immerwährenden Uebungen, die die ſtändig eintretenden techniſchen Neuerungen des Feu⸗ erlöſchweſens bedingen, Proben ihres Könnens ablegen, um in Ernſtfällen ihren Mann ſtehen zu können. Um 12.30 Uhr Mittagstiſch und zwar wird den Wehrleuten in allen Sälen und Gaſt⸗ ſtätten ein Eintopfgericht verabreicht. Um 3 Uhr erfolgt vom Marktplatz aus der Marſch zum Feſtplatz(Freilichtbühne); Aufmarſch zum Kreisappell mit Anſprachen der Behörden⸗ vertreter. Hierauf findet ein Wettbewerb im Schlauchwerfen ſtatt. Eine Ehrung der noch lebenden Gründer der Wehr iſt ebenfalls vor⸗ geſehen. Hauptbrandmeiſter Kempf gab noch die Zuſammenſetzung einzelner Ausſchüſſe und die in dieſelben berufenen Vg. bekannt und gab der Hoffnung Ausdruck, daß unter Mit⸗ hilfe der geſamten Einwohnerſchaft, ſich das Feſt zu einem recht erhebenden geſtalten möge. Neben den Wehren des Kreiſes werden auch an die Wehren der näheren Umgebung Ein⸗ ladungen ergehen, ſodaß ſich am Feſttag recht viele Gäſte in den Mauern unſeres Ortes einfinden werden. Erneut wird ſich Viern⸗ heims guter Ruf als Feſtort beſtätigen. Um die Stärkung der Wehr durch Zugan neuer Mitglieder beſorgt, iſt es der Wunſch des Kommandos unſerer Wehr, daß ſich mehr junge Leute der Wehr anſchließen, da die Zahl der aktiven Wehrmänner im Verhältnis zu unſerer großen Gemeinde ſehr gering iſt. Möge dieſer Wunſch nicht unbeachtet bleiben und ſich beſonders jetzt viele junge Männer bei un⸗ ſerer Wehr anmelden. Die Opfer, die ſie hier bringen, ſind doch nur für ihre Heimatge⸗ meinde, zum Schutze von Heim und Herd vor den Gefahren des Feuers. * 1 Million Spareinlagen bei der Bezirksſparlaſſe Lorſch, Zweigſtelle Viernheim Im vergangenen Monat hat die hieſige Zweigstelle der Bezirksſparkaſſe Lorſch in ſteter Aufwärtsentwicklung den Spareinlagen⸗ beſtand von 1 Million Reichsmark über⸗ ſchritten. Derſelbe beträgt per 31. 3. 37: RM. 1016 811.—; die Zahl der in Viern⸗ heim ausgegebenen Sparbücher beträgt 2375 Stück. Einſchließlich der Scheck⸗ und Konto⸗ korrentguthaben, die bei 317 Konten RM. 188 908.— betragen, verwaltet die Zweig⸗ ſtelle Viernheim hiermit RM. 1 205 719.— fremde Gelder, welche reſtlos der heimiſchen Wirtſchaft ſowie dem örtlichen Hypotheken⸗ markt zufließen. Der Geſamteinlagenbeſtand der Bezirks⸗ ſparkaſſe Lorſch beträgt per 31. 3. 37 bei 9 766 ausgegebenen Sparbüchern Reichsmark 5 101 563.—, die Scheck⸗ und Kontokorrent⸗ guthaben bei 1324 Konten RM. 715 219.—. Die Bezirksſparkaſſe Lorſch iſt mit einem Spareinlagenbeſtand von über 5 Millionen Reichsmark in die Reihe der Groß⸗Sparkaſſen aufgerückt, was nicht zuletzt der zielbewußten und geſunden Wirtſchaftspolitik unſeres Füh⸗ rers und ſeiner Mitarbeiter und damit der regen Spartätigkeit zu verdanken iſt. PB Das HJ.⸗Heim iſt die Stätte der Kameradſchaft! NS ruft zur Sommerarbeit! Die Gauamtsleitung Heſſen-Naſſau der NS.⸗Volkswohlfahrt führt in der Zeit vom 1.—10. April 1937 eine Werbewoche für die Hitler-Freiplatzſpende durch unter der Parole:„NS. ruft zur Sommer⸗ arbeit!“ Alle Gliederungen einſchließlich der Verbände und Vereine haben ihre Mit⸗ arbeit zugeſagt und helfen mit, die erfor⸗ derlichen Pflege- und Gaſtſtellen für Kin⸗ der und Erwachſene ſicherzuſtellen. Gauleiter und Reichsſtatthalter Spren⸗ ger erläßt zu dieſer Werbewoche folgenden Aufruf: „Nicht Fürſorge, ſondern Vorſorge iſt die Parole der NS.⸗Volkswohlfahrt. Kinderland⸗ verſchickung, Hitler⸗Freiplatzſpende, Zeltla⸗ geraktion, Mütterverſchickung und Kindergär⸗ ten ſind die Arbeitsgebiete der NS. Volks⸗ wohlfahrt, die in weitgehendſtem Maße der Geſunderhaltung des deutſchen Volkes dienen, und damit dieſer Parole gerecht werden. 5.. fünderlandverſchickung der fl S. b. In dieſen Tagen wird wieder zur Mit⸗ hilfe an der großen Sommerarbeit der NS⸗ Volkswohlfahrt aufgerufen, und ich hoffe zu⸗ verſichtlich, daß alle diejenigen, die in der Lage ſind, einen Feriengaſt aufzunehmen, ſich dieſem Rufe nicht verſchließen werden. Partei⸗ genoſſen, deutſche Volksgenoſſen, ſtellt Frei⸗ plätze für Erwachſene und Kinderpflegeſtellen zur Verfügung! Der Gau Heſſen⸗Naſſau muß auch im Jahre 1937 in vorderſter Front ſtehen! Sprenger. * 2 Was wißen Sie vom Jungvolk? Der pflichtgemäße Dienſt. Der Dienſt bringt den 10⸗ bis 14jährigen Jungvolkjungen, ihrem Weſen und ihrer köoͤr⸗ perlichen und geiſtigen Entwicklung entſpre⸗ chend keine unnötig ſcharfe Belaſtung, ver⸗ langt von ihnen keine militäriſch ſtrenge und ſtarre Erfüllung aller Aufgaben, ſondern iſt in ſeinen ganzen Grundſätzen beweglich und der beſonderen Weſensart des Alters ange⸗ paßt. Die Einheit, in der ſich der gewöhnliche Dienſt abſpielt, iſt der Jungzug mit 45 Jun⸗ gen. Der wöchentliche Dienſt beſteht aus ei⸗ nem zweiſtündigen Heimabend, aus einem Sportabend oder nachmittag, je nach der Jahreszeit in Turnhallen, auf Sportplätzen oder in Schwimmhallen. Dazu kommt noch zweimal im Monat Sonntagsdienſt mit Fahrt und Lager. Ueber die Führung. Das, wodurch das Jungvolk ebenſo wie die HJ. ſich von den bisher bekannten Jugend⸗ bünden— auch der anderer Länder— un⸗ terſcheidet, iſt das Prinzip der Selbſtführung. Dieſe 2,2 Millionen Jungvolkjungen ſtellen aus ihren eigenen Reihen bzw. den Reihen der HF. ihre Führer. Dieſe Führerſchaft wird nach ſtrengen Richtlinien ausgeſucht und ge⸗ ſchult. In mehr als 30 Führerſchulen im gan⸗ zen Reich und in einer großen Zahl von Kur⸗ ſen, Lehrgängen, Wochenendlagern und Füh⸗ rerzuſammenkünften werden dieſe jungen Führer wiſſensmäßig und charakterlich ſo vor- bildlich ausgerichtet, daß man heute ſchon von einem neuen Typ des jungen Führers ſprechen kann, der in Haltung und Pflichterfüllung ſeinen wenig jüngeren Kameraden ein wirk ſames Vorbild iſt. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Wie aus dem Anzeigenteil zu erſehen iſt, hat Weinhändler Mich. Werle mit dem 1. April 1937 die Weinhandlung von Jof. Anton Rückert übernommen. 1 . 7 ————— y—— —— ——— ——— ů—— —— 8 TF 755 ä—————— er . 5 8 2 FF.. K eee e 8 Die bisherigen Erfolge der deutſchen Er⸗ zeugungsſchlacht zeigen, daß vom deutſchen Landvolk alles getan wird, um das vom Füh⸗ rer geſtellte Ziel, die Sicherung der Nahrung, zu erreichen. Die Steigerung der Erträge je Flächeneinheit iſt nicht die Parole allein, viel- müſſen die Erzeugniſſe deutſchen Bodens vor Verderb geſchützt werden. Hier ſpielen pflanz⸗ liche und tieriſche Schädlinge eine große Rolle. Bekämpfungsmaßnahmen müſſen energiſch ein⸗ geſetzt und durchgeführt werden und uns un⸗ ſerem Ziel näherbringen. Durch eine plan⸗ mäßig und ſachgemäß durchgeführte Bekämp⸗ fung der Schädlinge unſerer Kulturpflanzen ſind wir heute in der Lage, Verluſte an Bo⸗ denerzeugniſſen zu beſeitigen bzw. herabzu⸗ ſetzen. Wenig beachtet wird noch die Feldmaus. Auch ſie ſchädigt unſere Kulturen und deren Erzeugniſſe. Bei der Verhütung von Feld⸗ mausſchäden muß man darauf bedacht ſein, jedes Auftreten von Mäuſen ſofort zu be⸗ kämpfen. Machen wir uns einmal klar, daß ein Mäuſepaar in einem Jahr 360 Nach⸗ kommen hat, ſo iſt es beſſer, dieſes eine Mäuſepaar zu vernichten als deren Nachkom⸗ men, denn dieſe Nachkommen haben ja wieder Kinder und Kindeskinder, deren Zahl in die Legionen geht. Für die Feldmausvertilgung iſt es unbedingt notwendig, daß alle Grund⸗ ſtücksbeſitzer, Inhaber von Gärten, Lager⸗ plätzen uſw. gemeinſam vorgehen, um ſo Feld⸗ mausſchäden zu verhüten. Die Erzeugungs⸗ ſchlacht und mit ihr der Kampf dem Verderb muß auch von dieſer Seite unterſtützt werden. Es gibt nun die verſchiedenſten Mittel zur Mäuſebekämpfung. Da haben wir einmal das Auslegen von Giftködern, die vor allen Din⸗ gen in der nahrungsarmen Zeit, alſo im Spät⸗ herbſt und im zeitigen Frühjahr von den Mäuſen gern angenommen werden. Hier kommt vor allen Dingen das Auslegen von Giftgetreide durch Legeflinten und Legeröhren in Frage. 3—5 Giftkörner werden in jeden von den Mäuſen bewohnten Bau mit Lege⸗ flinten und Legeröhren eingeſchoben. Hierbei iſt zu beachten, daß dieſe Körner für Vögel nicht zu erreichen ſind. Nicht alle Giftgetreide ſind wetterbeſtändig und deshalb ſollen ſie möglichſt bei trockenem Wetter ausgelegt wer⸗ den. Die Menge, die bei dieſem Verfahren verwendet wird, beträgt etwa J ½ kg Gift⸗ getreide auf einen Morgen. Bei anhaltend feuchter Witterung legt man Giftgetreide in Drainröhren auf beſtimmten Futterplätzen. Das Giftgetreide wird etwa auf 10—12 Futterplätzen je Morgen in Drainröhren un⸗ tergebracht, mit Stroh abgedeckt, ſodaß die Vögel das ausgelegte Futter nicht aufnehmen können. Dieſes Verfahren hat den Vorteil, daß nur weniger Giftgetreide gebraucht wird, etwa 100200 Gramm je Morgen, und daß es ſich auch in der Vegetationszeit anwenden läßt. Ein weiteres Verfahren, das viel Erfolg verſpricht, iſt das Ausräuchern der Baue mit Räucherapparaten und Räucherpatronen.— Hierbei werden die Mäuſe bei richtiger Hand⸗ habung ſchnell und ſicher erfaßt und abgetötet. Auch dieſes Verfahren iſt zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung anzuwenden. In finanzieller Hinſicht iſt dieſes Verfahren in⸗ Kis erz4%, Jeder einmal in Berlin! 51 die Bekämpfung ber Felbmaus im bäuerlichen Kleinbetrieb folge ſeiner ſicheren Wirkung nicht teurer als das Auslegen von Giftködern. Auch bringt es keinerlei Gefährdung der Vogelwelt mit ſich. Aus der Erfahrung weiß man, daß auf einen Morgen etwa 3—7 Räucherpatronen ver- braucht werden. Bei allen Verfahren ſind vor dem Auslegen der Giftkörner bzw. vor dem Ausräuchern der Mäuſe durch das Räucherverfahren alle Mäu⸗ ſelöcher durch Zuhacken, Zuwalzen, Zutreten oder Zuſchleppen zu verſchließen. Dies hat eine große Arbeits⸗ und Materialerſparnis zur Folge und es wird erreicht, daß dann nur die Schweres Verkehrsunglück durch betrunkenen Kraftfahrer verſchuldet Am Donnerstagfrüh gegen 7 Uhr, ereig⸗ nete ſich in Ludwigshafen ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Kraftwagenfahrer, ein ge⸗ wiſſer Ernſt Mate aus Saarbrücken, der ſtark angetrunken war, verlor an einer Stra⸗ ßenkreuzung die Herrſchaft über ſein Fahr⸗ zeug, fuhr auf den Bürgerſteig und erfaßte dann eine Radfahrerin, die 39jährige ledige Roſa Kirchner aus Ludwigshafen, die mit großer Wucht vom Rad geſchleudert wurde und mit einem ſchweren Schädelbruch auf der Straße liegen blieb. Der Kraftwagenfahrer geriet dann auf den gegenüberliegenden Bür⸗ und raſte in Richtung Oggersheim davon. Es gelang jedoch, den gewiſſenloſen Fahrer in Kaiſerslautern zu ſtellen und feſtzunehmen. Der Zuſtand des ſchwerverletzten Mädchens iſt bedenklich. Großfeuer in Wiesloch In der Lackiererei der Süddeutſchen Me⸗ tallwerke Wiesloch-Walldorf brach am Mitt⸗ woch ein Brand aus, der in den in den ver⸗ ſchiedenen Abteilungen vorhandenen größeren Beſtänden an Lack reiche Nahrung fand und ſich raſch zum Großfeuer entwickelte. Die Be⸗ triebsfeuerwehr, die Feuerwehr von Walldorf ſowie die Motorſpritze von Wiesloch konnten trotz energiſchen Eingreifens nicht verhüten, daß das ganze Gebäude ein Raub der Flam⸗ men wurde. Der Schaden iſt erheblich. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Toller Betrugsfall Den Tod der Mutter angezeigt Die Mutter des verheirateten 36 Jahre alten Georg Herzog von Ludwigshafen war bei einer Mannheimer Verſicherung für den Sterbefall verſichert. Da Herzog ſich in den Beſitz der Verſicherungsſumme ſetzen wollte, teilte er am 15. Februar ds. Is. der Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft telefoniſch mit, daß ſeine Mutter geſtorben ſei. Da ohne Sterbe⸗Ur⸗ kunde eine Auszahlung verweigert wurde, ging Herzog auf das Standesamt und zeigte den angeblichen Todesfall an, worauf der Be⸗ amte auch die Beurkundung vornahm. Aber ſchon zwei Tage ſpäter kam der Schwindel an den Tag und Herzog wurde in Unterſuchungs⸗ haft genommen. Er hatte ſich nun vor dem Schöffengericht Ludwigshafen wegen Betrugs und falſcher Beurkundung zu verantworten. In der Verhandlung gab er an, daß er nicht wiſſe, wie er zu ſeiner Tat gekommen ſei. Da kein Schaden entſtanden iſt, wurden Her⸗ zog trotz ſeiner Vorſtrafen mildernde Um⸗ ſtände zugebilligt. Weil aber dieſe gemeine Tat eine ſtrenge Strafe erfordert, ſprach das Schöffengericht eine Gefängnisſtrafe von ſie⸗ ben Monaten aus. Herzog nahm die Strafe an. Mainz.(Beim Turnen tödlich verun⸗ glückt). Beim Vereinsturnen der Turngemeinde Hechtsheim ſtürzte ein 39jähriger Turner bei einer Reckübung ſo unglücklich ab, daß er in⸗ Höchſt merkwürdig! Das muß ich daheim meiner Hilde erzählen: In Berlin gibt's je eine Untergrundbahn für Herren und für Damen! So dachte ich, als ich die dreißig Stufen hinunterſtieg. Aber Irrtum! Ich armes Häschen in der Grube! Die Wartefrau fragte bloß verwundert:„Sie ſeſen wohl zu Hauſe keine Zeitung? Da pro⸗ phezeie ich Ihnen noch allerhand...“ Na, ſagte ich mir: Häschen, hüpf! Auf ins nächſte nerhalb weniger Minuten an einem Hals⸗ wirbelbruch ſtarb. Die Bananenſchale auf der Straße Bürſtadt. Am Mittwoch ſtürzte eine junge Frau, als ſie trotz der Warnungstafel die friſch mit Schotter übertragene Adolf⸗ Hitlerſtraße befuhr, infolge der Unebenheit vom Rade, wobei ſie ſich nebſt ihrem mitge⸗ führten dreijährigen Kind erhebliche Arm⸗ und Beinverletzungen zuzog.— Ein weiterer Un⸗ fall ereignete ſich in der gleichen Straße, als ein Rentenempfänger beim Heimgang auf ei⸗ ner leichtſinnigerweiſe auf die Straße ge⸗ worfenen Bananenſchale ausrutſchte und ſo hart auf den Hinterkopf fiel, daß er mit einer leichten Gehirnerſchütterung nach Hauſe verbracht werden mußte. Als das Benzin ausging Nußloch. Am Dienstagfrüh fand die Polizei am Ortsausgang gegen Leimen zu, mittelbar bei der Halteſtelle Nußloch⸗Kreuz, einen neuen Mercedes⸗Benz⸗Wagen ohne In⸗ e Heuer! (Schutz der Mäuſefreſſer ſind tote Mäuſe ſofort Aus Stadt und Land gerſteig, knickte einen Baum vollſtändig um 5 friſch geöffneten und ſicher befahrenen Baue behandelt werden brauchen. Laut Reichsjagdgeſetz darf zum Schutz von Rebhühnern, Faſanen, Wildtauben und unſe⸗ rer körnerfreſſenden Singvögel nur rotgefärb⸗ tes Giftgetreide verwendet werden.— Zum nach der Bekämpfung zu beſeitigen, damit ſie nicht zur weiteren Vergiftung unſerer mäuſe⸗ freſſenden Vögel führen. Wird die Bekämp⸗ fung der Feldmaus im bäuerlichen Kleinbe⸗ trieb in der angegebenen Weiſe durchgeführt, ſo tragen wir auch auf dieſem Gebiet dazu bei, daß Vierjahresplan und damit die Erzeu⸗ gungsſchlacht und der Kampf dem Verderb erfolgreich durchgeführt werden können. eines Direktors aus Mannheim befanden, konnte der Eigentümer durch telefoniſche Nach⸗ frage bald ermittelt werden. Wie ſich bereits herausſtellte, hatte der Beſitzer des Wagens das Auto am Oſtermontagabend vor ſeiner Wohnung in der Kolonieſtraße ſtehen, wo es von zwei Kurz vor Nußloch ging den Dieben das Ben⸗ zin aus. Während ihrer Verſuche, den Wagen auf der anſteigenden Straße mit einem ge⸗ kauften Liter Benzin wieder in Bewegung zu bringen, ließen ſie— anſcheinend zur Be⸗ ruhigung ihrer Nerven— das in den Wagen eingebaute Radio ſpielen. Es gelang ihnen jedoch nicht, den Wagen von der Stelle zu bringen, dafür beſchädigten ſie durch das viele Schalten noch die Kupplung, ſodaß dieſe auch verſagte. Als der Verkehr auf der Straße auf⸗ hörte, machten ſich die Diche aus dem Staube und ließen den Wagen ſtehen. Der Wagen wurde dem rechtmäßigen Beſitzer wieder zu⸗ geſtellt. Muggenſturm bei Karlsruhe. Bei der Federbachbrücke kam der mit Mehl beladene Fernlaſtzug einer Karlsruher Speditionsfir⸗ ma, als er von einem anderen Laſtzug über⸗ holt wurde, zu weit nach rechts und ſtürzte, das Brückengeländer mit ſich reißend, die Böſchung hinab. Der Vorderteil des Wagens kam dabei in den Federbach zu liegen. Die Fahrer kamen mit heiler Haut davon. Auch die Ladung blieb unbeſchädigt. Kinder Wahnſinnstat einer Eiferſüchtigen— Ent⸗ ſetzliche Augenblicke Eine Frau aus Ober⸗Hilbersheim in Rheinheſſen, die ihren Mann im Ver⸗ dacht hatte, ein Verhältnis mit einem jungen Mädchen zu unterhalten, ließ ſich aus Ver⸗ zweiflung zu einer furchtbaren Tat hinreißen. Schon wiederholt war es zwiſchen den Ehe⸗ gatten zu heftigen Auseinanderſetzungen ge⸗ kommen, in deren Verlauf die Frau drohte, daß ſie ſich und den Kindern das Leben neh⸗ men würde. Als nun der Mann am 2. Oſter⸗ tag mit dem Auto nach auswärts gefahren war, nahm die Frau die beiden Kinder, ein Mädchen von 7 und einen Jungen von 6 Jahren und fuhr mit den Kindern über Bin⸗ gen nach Gaulsheim an den Rhein. Nachdem ſie eine größere Menge Alkohol zu ſich ge⸗ nommen hatte, warf ſie gegen 7 Uhr abends den 6jährigen Jungen unter einer Brücke in den Flutgraben. Das Kind ging unter und kam nicht mehr zum Vorſchein. Das Mädchen ergriff hierauf die Flucht, wurde aber von der Mutter eingeholt und ebenfalls ins Waſ⸗ ſer geworfen. Als der Frau zum Bewußtſein kam, was ſie angerichtet hatte, ſtürzte ſie be⸗ ſinnungslos zuſammen und war nicht mehr fähig, nun auch an ſich Hand anzulegen. Einige Stunden ſpäter vernahmen Paſſanten Schreien und Stöhnen vom Rhein her. Beim Nachſuchen fanden ſie die Frau, die ins Bin⸗ ger Krankenhaus gebracht wurde. Dort geſtand ſie der Polizei die Tat ein. Nachdem die Frau ſich erholt hatte, wurde ſie dem Gefängnis in Mainz zugeführt. Das Motiv zu der unglück⸗ ſeligen Tat dürfte in der Eiferſucht der Frau zu ſuchen ſein; die Verhältniſſe der Eheleute, die ein eigenes Geſchäft haben, waren gut und kein Grund zu finanziellen Sorgen vor⸗ handen. Der Mann beſtreitet, ſeiner Frau irgendwie Anlaß zur Eiferſucht gegeben zu haben.— Die Leichen der beiden Kinder wurden inzwiſchen geländet. Etwas für die Hausfrau. Nichts iſt häßlicher als fettige und ſpeckige Kragen an Anzügen und Mänteln. Die Reinigung iſt aber einfach. Man bereite eine Miſchung von einem Liter Waſſer, einen Eßlöffel voll Salmiakgeiſt und einen Eßlöffel voll Spiritus. Damit reibe man die ſchmutzigen Stellen or⸗ dentlich ab und bürſte nach. Auch iſt die An⸗ wendung von Gallſeife empfehlenswert. Um die Speiſeölherſtellung zu för⸗ dern, ſoll auf Anregung des Verwaltungs⸗ rates des Reichsbauernführers der Verſuch jungen Leuten geſtohlen wurde. Gegenden winterharte Olivenbäume anzu⸗ bauen. Man hat dabei auch an Gegenden in Südbaden gedacht. DDT NS⸗Funk— Jauſtr. Beobachter— Brenneſ⸗ ſel— die nationalſozialiſtiſchen Wochen⸗ ſchriften gehören in jede deutſche Familie! Siternheimer Lonfeimſchau Was bringen uns dieſe Woche die beiden Filmbühnen?— Im Central⸗Film⸗Palaſt: Samstag, Sonntag und Montag „Schlußaklorb“ Das erfolgreichſte Ufa-Großfilmwerk d. J. Jawohl,„Schlußakkord“! Wie man hört, ſoll es eines der ſchönſten Ufa⸗Filmwerke ds. Js. ſein. Es hat ſich auch ſchon herumgeſpro⸗ chen. Ein Filmwerk für den verwöhnteſten Filmbeſucher.— Eine überragende filmiſche Schöpfung der Ufa, die in der Zuſammenwir⸗ kung von Handlung und Muſik zu unvergleich⸗ lichen und unvergeßlichen Eindrücken führt! Ein Film packender, menſchlicher Schickſale, durchwoben von den Klängen unſterblicher Muſik, getragen von der begeiſternden Kunſt ſchauſpieleriſcher Perſönlichkeiten, erfüllt von einmaliger Erlebniskraft. Erſchüttert erlebt man den Kampf einer jungen Mutter um ihr Kind— So erſtehen vor uns große und einzigartige menſchliche Schickſale, die in der Geſamterſcheinung dieſes Films, der einen machtvollen Höhepunkt neuen, deutſchen Film⸗ ſchaffens darſtellt, zu überwältigender Lebens⸗ nähe und zu mitreißenden Wirkungen kommen! Dieſer Film iſt ein Erlebnis packender Schick⸗ ſale— aber auch in beſonderem Maße ein Erlebnis weihevoller, erhebender Muſik, wie ſie wohl in dieſer ſtarken Form des Aus⸗ drucks noch nie aus einem Film entgegen⸗ klang. Beethovens ewiger Geſang an das Leben, die 9. Sinfonie, Händels„Judas Makkabäus“ und Tſchaikowskys reizvolle „Nußknacker⸗Suiſe“ ſind u. a. in packenden Höhepunkten und vollendeter klanglicher Wir⸗ kung wiedergegeben.— Schickſale, die in be⸗ ſchwörender Offenbarung lebendig werden, die durch ihre Größe, durch ihr Heldentum das Herz bezwingen, die mit der tiefen Wahrheit ihres Lebens erſchüttern, mit der hohen Freude ihres Lebens beglücken— zuſammengeführt in dieſem einzigartigen Ufafilm.— Dieſes Filmwerk darf niemand verſäumen und wird. auch niemand verſäumen. Man tut gut, und beſucht ſchon die Freitags⸗ und Samstags⸗ Vorſtellungen.„Schlußakkord“ mit Lil Da⸗ gover, Willy Birgel, Maria Tasnady, Theodor Loos und der kleine Peter Boſſe, Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder. f i * Im Gloria: Samstag und Sonntag: „Ein jelljamer Gaſt“ Ebenfalls ein Ufagroßfilm allererſten Ranges Ein Kriminalfilm voll Tempo, Spannung und Ueberraſchung.— Seit langer Zeit wie⸗ der der erſte gute Kriminalfilm. Der neue, große Kriminalfilm der Ufa, der ſich durch die erregende Stimmung ſeines kriminellen Geſchehens auszeichnet und mit der Span⸗ nung des Ungewöhnlichen, Geheimnisvollen und aufwühlend Packenden im höchſten Grade zu feſſeln weiß. Ein ſpannendes Abenteuer aus dem Paris des Lichts und der Schatten mit Hermann Speelmans, Aribert Wäſcher, Elfr. Abel, Ilſe Petri, Eliſabeth Wendt, K. Fi⸗ ſcher-Fehling, Fritz Odemar, Werner Scharf, Johanna Blum, R. Klein⸗Rogge u. a. Vom Nachmittag bis zur frühen Nacht eines ein⸗ zigen Tages ſpielt ſich das dramatiſche krimi⸗ nelle Geſchehen dieſes Films ab— aber welche Fülle von Ereigniſſen und Erlebniſſen, wel⸗ che Flut der Schickſal, Leben und Tod ent⸗ ſcheidenden Vorgänge drängt ſich im erregen⸗ den Ablauf dieſer wenigen Stunden zuſam⸗ men! Schickſale, die das Leben aufeinander⸗ prallen läßt— Menſchen, deren Wege 11 zwiſchen Glück und Verhängnis kreuzen! Der Beſchauer wird abwechſelnd von einem in das andere Milieu geleitet, er erlebt abſchnitts⸗ weiſe die einzelnen Vorgänge, wird mehr oder weniger geſchickt hinters Licht geführt, darf ſeinen eigenen kriminaliſtiſchen Scharfſinn arbeiten laſſen, darf mutmaßen und verdäch⸗ tigen, erwarten und geſpannt ſein— und am Schluß wird er keineswegs enttäuſcht, das Ende iſt ſo überraſchend, wie es ſich für dieſe Filmart gehört. Hier iſt eines der ſeltenen geglückten Abbilder des Wunſchtraumeßz, ein Fim, der weit über dem Durchſchnitt der üblichen Kriminalfilme ſteht... Ein ſelt⸗ ſamer Gaſt, an den man noch lange denken wird.— In beiden Theatern zeigt man erſt⸗ klaſſige Ufa⸗Filmwerke, um die uns ein Groß⸗ ſtädter beneiden könnte. Filmfreunde, beſucht die beiden Filmbühnen, die euch ſchon jederzeit nur Gutes geboten haben, trotzdem die Ein⸗ ſaſſen vor. Da ſich in dem Wagen die Papiere gemacht werden, in klimatiſch bevorzugten trittspreiſe ſehr niedrig gehalten ſind. e 222 olle 2 * Da⸗ cg. 2 llt ddel darf fſum döch⸗ d am 5 diese nel ein * ſelt⸗ eulen erſt⸗ oß⸗ uch 19 Gotlesbſenzt⸗Oroͤnungen Katbolijche Gemeinde Viernheim: Dominica in Albis Apoſtelkirche: 6 Uhr: 1. hl. Meſſe 7 Uhr: 2. hl. Meſſe % Uhr: Abholen der Erſtkommunikan⸗ ten; Kommunionmeſſe; Gebete nach dem neuen Geſangbuch; S. 750, Nr. 305; die Eltern mögen Sorge 5 daß die Kinder das neue ſan uch mitbringen, zu Hauſe 1 die Kom⸗ munion⸗Andacht für Kinder auffuchen und kennzeichnen. 2 Uhr: Andacht, Anſprache und Weihe an die Mutter Gottes. uhr es * r: hl. Meſſe 10 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 2 Uhr beſt. E.-⸗A. für Nik. lbig 6., Ehefrau Thereſe geb. Alter, u Php a 5. und rau 8 2 meſſe für die verſt. Eltern der Erſtkommunikanten und die verſtorbe⸗ nen Krieger Viernheim.— Gemeinſame Kommunion der Erſtkommunikanten. Dienstag: 6.10 2 2., 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Mich. Kühner Mittwoch: 6.10 Uhr 2., 6.40 Uhr 3. S.-A. für Mich. Win 10. Donnerstag: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Roſa Friedel geb. Bergmann l 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Kath. 815 eb. Grieſemer 6.1 Ihe geſt. hl. Meſſe für Mich. Wun⸗ derle, Anna Maria Wunderle, Eltern Samstag: 6.10 152 3. S.⸗A. für Roſa Friedel geb. 210 fh oer l. Wie fr dh. Per . r geſt. hl. Meſſe für Joh. Heckmann „ 5 Famil Gg. Schneider 2. 40 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Bläß geb. Grieſemer. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern cl. Meſſe. m Freitag iſt in der Marienkirche eine 0 e. Heute iſt die Kollekte für das Marien⸗ waiſenhaus in Neuſtadt i. O. Die Beicht Samstags beginnt von jetzt ab wieder um 5 Uhr.— Beſtellte Aemter wer⸗ den wieder angenommen. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion für die Jungfrauen⸗Kongregation und aller 1 Jungfrauen.— Ebenſo für das 8. Schuljahr. Mädchen beich⸗ ten Freitag halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Dienstagabend Verſammlung für alle Jünglinge, Freitag für Jahrgang 36, 37. Alle aus der Schule entlaſſenen Knaben, die in die Jünglingsſodalität eintreten wollen, mögen ſich am Weißen Sonntag nach dem Gottesdienſt am Morgen und Nachmittag im Pfarrhaus melden. Sport und Spiel Schwetzingen der morgige Gegner unjerer Turner-Fandballer! Ein Großkampf auf dem Sportfeld a. d. Jorſcherſtlaße— Beginn 3 Uhr Für die diesjährige PrwalſpielSgiſen konnte die Handball⸗Abteilung des 900 en Turnvereins eine Reihe recht beacht iger Gegner(Bezirksklaſſe) verpflichten, die teil⸗ weiſe in anderen Staffeln ihre Pflichtſpiele tätigten und deshalb dem Viernheimer Sport⸗ publikum bis heute noch unbekannt ſind. Als erſter dieſer Vereine gibt der TV. Schwetzin⸗ gen ſeine Viſitenkarte ab, und zwar morgen nachmittag, 3 Uhr, auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße. Schwetzingen war faſt die ganze Afticheſptel⸗Runde die ausſichtsreichſte Mannſchaft für die Meiſterſchaft in der 2. Staffel der Bezirksklaſſe, und nur unter Mit⸗ wirkung ungünſtiger Umſtände mußten die Schwetzinger den Meiſtertitel an Reichs bahn Mannheim abgeben. Unſere morgigen Gäſte verfügen über durchweg talentierte und vor allem techniſch gut durchgebildete Spieler. Die ſtärkſte Waffe beſitzt die Mannſchaft in der Fünferreihe, doch auch Läuferreihe mit Ver⸗ teidigung und Torwart wußten mit ihrer ſi⸗ cheren Abwehr⸗ und Aufbauarbeit immer zu gefallen. Die Viernheimer werden ſchon ihre liebe Mühe haben, wenn ſie gegen dieſen Geg⸗ ner ein auch nur einigetmaßen günſtiges Re⸗ ſultat erzielen wollen. Einen kleinen Hoff⸗ Ebangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag nach Oſtern Vorm. ½10 Uhr: Einſegnung der Kon⸗ firmanden; Feier det hl. Abendmahls. Dienstag, den 6. April: Frauenabend Freitag, den 9. April: Mädchenkreis. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Verſteigerung von Dung. Dieustag, den 6. April, vormittags 11 Uhr wird im Sitzungsſaal des Rathauſes der Dung des Faſel⸗ ſtalles derſteigert. Betr.: Dickrübenlieferung. Es ſind 50 Zentner Dickrüben für die Faſeltiere zu liefern Angebote ſind bis Dienstag, den 8. April, dormittags 11 Uhr auf der Bürgermeiſterei abzugeben Betr. Förberung des Obſtbaues. - Die Pächter von Gemeindegrundſtücken mache ich nochmals auf ihre Verpflichtung zur pfleglichen und e Behandlung der auf den Pachtgrundſtücken efindlichen Bäume aufmerkſam. Es wird geeignete Ueberwachung eintreten und bei Zuwiderhandlungen Beſtrafung veranlaßt. Betr. Auſchlagweſen. In der lezten Zeit mehren ſich die Klagen über Be⸗ ſchaͤdigungen und Verunreinigungen der Plakate an den Anſchlagſculen. Ich weiſe die Erziehungsborechtig⸗ ten nochmals darauf hin, daß gegen Sachbeſchaͤdigungen der hier in Frage kommenden Art nunmehr mit be⸗ ſonderer Strenge vorgegangen werden muß, Viernheim, den 2. April 1937 Der Bürgermeiſter Freiwillige Feuerwehr B'heim Am Sonntap, den 4.—— früh 5.80 Uhr Aebung der Freiwilligen Wehr und der Pflichtmannſchaft. Muſik und Spiel⸗ leute haben anzutreten.— Unentſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft Das Kommando. der Turnverein dieſes Spiel in—— Auf⸗ ſtellung beſtreiten kann, was übrigens ſchon lange nicht mehr der Fall war. Jedenfalls wird ſowohl Schwetzingen als auch Viernheim verſuchen, das beſſere Ende für ſich zu be⸗ halten; denn nicht zuletzt iſt dieſer Kampf auch als ein Kräftevergleich der beiden Mannheimer Staffeln anzuſehen, was dem Spiel noch eine beſondere Note verleiht. Alle Anzeichen deuten alſo auf eine recht intereſſante Begegnung, die zu beſuchen ſich kein. Sportfreund entgehen laſſen ſollte. Beſtimmt kann man mit einem tech⸗ niſch hochſtehenden, aber auch wuchtigen Spiel rechnen, das alles„in ſich“ hat, was mit⸗ reißen und begeiſtern kann. Alſo, Viernhei⸗ mer Sportfreunde, euer Ziel iſt morgen nach⸗ mittag das Sportfeld an der Lorſcherſtraße! Im Vorſpiel treffen ſich die 2. Mannſchaften beider Vereine. Sportecho In den Spielen über die Oſterfeiertage konnten unſere Mannſchaften zum größten Teil erfolgreich abſchneiden. Es wurden folgende Reſultate erzielt: Abteilung Fußball: Karfreitag: TV. Viernheim 1.— Amicitia 1. 0: TV. Viernheim 2.— Amicitia Ilg. 8: Amic. Al⸗Jug.—Maudach A 1⸗Jug. 2:4 Oſterſonntag: Amicitia 1.—Spogg. Heilbronn 1. 13(1:0) Conc. Gernsheim— Amic. Erſ.⸗Liga 1:0 Gartenſtadt gem. Jug.— Amic. gem. Jug. 0:8 Oſtermontag: IV. Weinheim Erſ.⸗Liga— Amic. Erf. 1:3 p. Eberbach 2.— Amieitia Jungliga 0:4 Ol. Alzey Al⸗Jug.— Amic. Al⸗Jug. 3:5 Abtlg. Handball: Turnier des TV. Viernheim Amicitia B⸗Jug.— TV. Friedrichsfeld 2:5 Amieitia B⸗Jug.— TV. Großſachſen 218 8 Grad Wärme verzeichnete heute früh das Thermometer, während es geſtern früh noch nicht ganz 2 Grad waren.— Die vom Atlantik ausgehende lebhafte Störungstätig⸗ keit gewinnt oſtwärts Raum. Dabei wird auch das europäiſche Feſtland von Süden und Weſten her mit milder Meeresluft überflutet, die uns der Jahreszeit entſprechend, milde Temperaturen, aber auch leichte Unbeſtändig⸗ keit bringt.— Samstag: Veränderlich mit wiederholter Aufheiterung, aber auch einzelne Regenfälle, bei lebhaften Winden aus meiſt ſüdlicher Richtung mild.— Sonntag: Fort⸗ dauer der leicht unbeſtändigen aber milden Witterung.— Am geſtrigen Tage war es ebenfalls einigermaßen warm. Rauhreife, wie ſie dieſer Tage noch eintraten, ſind jetzt ſehr unerwünſcht, da man in den letzten Tagen nun endlich mit den Garten- und Feldarbeiten begonnen hat. Sämereien müſſen jetzt warm nungsſchimmer gibt jedoch die Tatſache, daß haben, damit ſie ins Keimen kommen. 2 Zimmer Vobnung U. 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NN H EIUM RN 105 Wes glaubt, ohne Wer[ bung auszukommen, ber KA iſt auf einem a ſchteten A ——— i e 111 2 e dr 1 TURMH AUS- N73 Fa ten ven Ned be lueineren kivfen ·notitich laren uten Elwas von ber Kaninchenzucht Unſer Führer und 1 führte an⸗ läßlich des Reichsparteitages 1936 in Nürn⸗ berg u. a. aus:„In vier Jahren muß Deutſchland in allen jenen Stoffen vom Aus⸗ land gänzlich unabhängig ſein, die irgendwie durch deutſche Fähigkeit, durch unſere Chemie und Maſchineninduſtrie ſowie durch unſeren Bergbau ſelbſt beſchafft werden können.“— Das gilt auch für die Kaninchenzüchter, denn durch Kaninchenfleiſch entlaſten wir u. a. den Fleiſchmarkt und machen ſo andere Fleiſch⸗ orten für die Bevölkerung frei. Das wichtig⸗ te Nebenprodukt der Kaninchenzucht iſt das Fell, das bei jeder Schlachtung zwangsläufig mit anfällt. Dieſes iſt ein durchaus nicht un⸗ bedeutender Stoff, der ſehr ins Gewicht fällt. Schäßzungsweiſe fallen jährlich etwa 25—30 Millionen Stück Kaninchenfelle an. Davon werden die guten Felle zur Pelzherſtellung, die weniger guten zur Gewinnung von Hul⸗ filzen verwandt. Bis zur Machtergreifung be⸗ anden ſich dieſe Haarſchneidereien meiſt in Belgien Für das deutſche Kaninchenfell wurde ein Ausfuhrverbot erlaſſen, ſodaß heute die Hutfilzherſtellung in deutſchen Fabriken und ſomit von deutſchen Arbeitskräften erfolgt. In den einſchlägigen Betrieben werden wieder viele tauſend Arbeitskräfte beſchäftigt, die in der Syſtemzeit brotlos waren. Neben der Her⸗ ſtellung von Hutfilzen wird das N auch zu Textilzwecken verwendet. Bei Ge⸗ winnung von Schneidehaar, fällt das Leder in Streifen aus den Schneidemaſchinen. Dieſe Lederſchnitzel werden nicht weggeworfen, ſon⸗ dern den Leimfabriken zu efühet, die daraus einen hochwertigen Leim herſtellen.— Nun heran ans Werk und züchtet Kaninchen! Ihr elft damit unſerem Führer am Aufbau und bal Deviſen ſparen.— Tretet ein in den Kaninchenzuchtverein, wo ihr auch Näheres erfahrt. Wie ſollen wir ſchlafen?„Willſt du in der Nacht gut ruh'n, gib dem Magen nicht viel zu tun“, das heißt, vor dem Schlafen⸗ ebe den Magen nicht überladen.„Liegſt des achts du 55 dem Rücken, iſt dein Schlaf voll böſer Tücken. Willſt du gut gebettet ſein, ſchlaf auf rechter Seite ein. Wer auf linker Seite ruht, dem Herzen oft Gewalt antut. Legſt die Hand du untern Kopf(eine üble Ge⸗ wohnheit), packt der Traumgott dich beim Schopf. Rollt das Kiſſen untern Hals, träumſt du ſchrecklich jedenfalls. Schlaf gibt allen gute Kraft, heut ſoll ruhn, wer morgen ſchafft. Wer auch tauſend Sorgen hätte, keiner verſammlung chulung ur, Büro bieten meine bewährten Jahres- und H ald- V lee Schnellfördern der rlvat- Unterricht bei mäßigem Honorar Höhere und private Handelsschule eh Uritz 2 atchst Me Mannheim Fernsprecher 27105 Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend 8.30 Singſtunde. In Anbetracht des be vorſtehenden Kreiswertungsſingens wird an das Pflicht⸗ gefühl eines. Sängers appelliert, die heutige und die folgenden Singſtunden pünktlich und regel⸗ mäßig zu beſuchen. Der Vorſttzende Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde. Da wir jetzt kurz vor dem Krstelrüilfingen ſiehen wird höflichſt gebeten, daß kein Sänger fehle. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Samstag abend Uhr Singſtunde. Um voll⸗ zähliges und reſtloſes Erſcheinen bittet der Vorſitzende Schützenabteilung der Krieger und Sol⸗ datenkamerabſchaft 1875 . 7 Am Sonntag, den 4. 4. 1987, findet Uebungsſchießen von 14) 4 2222 Uhr ab ſtatt, wozu herzlich ein⸗ geladen wird. Die Mitglieder werden dringend gebeten, die Verſicherungskarten mitzubringen. Aufſicht Grau und Kempf Mich, Albus Alle ehemaligen 1168er treffen ſich heute Samstag abend 8,30 Uhr im Gaſt⸗ haus zum„Och ſen“. Der Einberufer. Kleintierzuchtverein 1916 Viernheim Samstag, den 3. 4., abends 880 Uhr im Vereins⸗ lokal Monatsverſammlung. Pünktliches Erſcheinen erwartet der Vorſtand Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: Morgen Sonntag auf dem Sport⸗ feld an der Lorſcherſtraße: Privatſpiel gegen TV. Schwetzingen. 1. M. 3 Uhr, 2. M. 1 45 Uhr. B⸗Jug. in Mannheim auf dem Planetariumsplatz gegen Poſt⸗ ſportverein. Abfahrt vorm. 8 Uhr per Rad ab Dreh- ſcheibe. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 4 April 1937. Hand⸗ ball B⸗Jugend gegen TV. Friedrichsfeld in Friedrichs⸗ feld. Beginn 10.80 Uhr. Mannſchaftsaufſtellung und Abfahrt im Schaukaſten. Dienstag, den 6. April 1987, abends 8 Uhr findet bei Mitglied Merkel„Grünes Haus“ eine Sitzung des Geſamtvorſtandes ſtatt, wozu die Vorſtandsmitglieder hiermit eingeladen werden. Tagesordnung: General⸗ Die Vereine führung Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernhelm. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle! Friedrich Martin, Viernheim. Druck! Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Da. II. 19387 über 1800. g. It. it Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. nehm ſie mit ins Bette...“ geschäntsühernahme und-Emniehlung Ich zeige hiermit der verehrten Einwohnerschaft an, daß ich mit Wirkung vom 1. April 1937 die Weinhandlung von Josef Anton Rückert mitübernommen habe. Das Geschäft wird von mir in unveränderter Weise lm Hause Sandstraße 10 weitergeführt. Meine in den jahren meiner eigenen Geschäfts- führung gesammelten Erfahrungen und meine frühere langjährige Tätigkeit in der Weinbranche versetzen mich in die angenehme Lage, allen Würschen meiner geschätzten Kunden gerecht zu werden. An die werte Kundschaft, an Freunde und Bekannte der Familie losef Anton Rückert wende ich mich mit der höfl. Bitte, auch mir das gleiche Vertrauen entgegenzubringen und ich werde dies in jeder Hinsicht zu wahren und zu danken wissen. Heil Hitler! J. Mich. Werle 1. Weinhandlung— Lampertheimerstraß'e 11 Fühle mich jünger als mit 40 Jahren! Seit über hundert Jahren bewährt ſich das bekannte Hausmittel Kloſterfrau- Meliſſengeiſt mit ſeinem allgemein geſundenden Einfluß auch hei mancherlei beſonderen Geſundheits Störungen. So z. B. recht häufig bei Nervoſität und Herzſtörungen, ſoweit ſolche nicht auf organiſchen Fehlern beruhen. Zeugniſſe und Dankſchreiben liegen darüber vor. So berichtet Frau C. Kurz, geb. Gille, Bonn, Hochſtadenring 53, am 8. und 18. 3. 1936: „Ich muß Ihnen meinen Dank für die Wirkung des Kloſterfrau-Meliſſen 4— ausſprechen. Bekannte, welche mich vor 10 Jahren nach zweimaligem erven-Zuſammenbruch nebſt ſchwerem Herzleiden geſehen haben, kennen mich heute kaum wieder. Bin heute im 50. Jahre und fühle mich jünger als mit 40 Jahren. Erſpare mir jeden Monat von meiner kleinen Anterſtützung für Ihren Kloſterfrau-Meliſſengeiſt etwas ab, weil er mir hilft und geholfen hat. Habe ſeinerzeit viel Geld an unnötige Sachen vergeudet, welche alle verſagten. Durch Zufall wurde mir Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt empfohlen, und machte ich damit den letzten Verſuch. Von dieſer Zeit an habe ich Appetit, die dicken Füße ſind fort, und meine Nerven ſind beruhigt. Offene Beine. Ausſchlag auf dem a 40 Jahre Kopf und das aufgeregte Weſen verſchwanden nach Gebrauch von drei Flaſchen. 50 Jahre Appetit und gutes Ausſehen kommt alles wieder wie in jungen Jahren, ſo daß ich nicht mehr ohne Ihren Kloſterfrau-Meliſſengeiſt ſein könnte, den ich ſchon in fünf Familien eingeführt hade. Ich empfehle über · haupt Ihren Meliſſengeiſt, wo ich kann, und ſage Ihnen nochmals tauſendfachen Dank. Ich kann Ihrem Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt nur Gutes nachſagen, da er wirklich hilft. eee 2 Bilder. Eines zeigt mein Ausſehen vor 10 Jahren vor dem Gebrauch, eines fetzt nach Gebrauch von Kloſterfrau⸗ eliſſengeiſt.“ 5 Wie erklären ſich dieſe immer wieder beſtätigten überraſchenden Erfolge des Kloſterfrau- Meliſſengeiſtes? Koſterfrau Meliſſengeiſt 1 ein reines Heilkräuter ⸗Deſtillat ohne jegliche ſchädliche Nebenwirkung. Sein guter Einfluß auf die Geſundheit beruht alſo anche auf den unverfieglichen Heilkräften, die die Natur ſelbſt zur Verfügung ſtellt. Bitte überzeugen auch Sie ſich durch einen Verſuch. und Kloſterfrau-Meliſſengeiſt wird Ihnen als zuverläſſiges Hausmittel ebenſo unentbehrlich werden. f Sie erhalten Kloſterfrau-Meliſſengeiſt bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten in Flaſchen von 95 Pfg. an. Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen. 5 eee Contral-Fum-Falast Gloria-Llchisplele Samstag, Sonntag und Montag Achtung! Samstag und Sonntag Das ſchöne u. erfolgreiche Afa⸗Filmwerk Seit langem wieder mal ein guter 100 /iger — frünlahrs-Meunelten in Damen⸗Taſchen, Stadt ⸗ taſchen, Kinder ⸗Taſchen Unter Bezugnahme auf obige Anzeige ist es mir beim Uebergang der von meinem verstorbenen Gatten betriebenen und von mir seit seinem Tode weitergeführten Weinhand- lung an Herrn don. mien. Werte 1. eine angenehme Pflicht, allen, die uns mit ihrer wohlwollenden Unterstützung iminal⸗ bent im d l 5 in so reichem Maße bedachten, herzlichen Dank zu sagen. Kriminal- und Abenteuerfilm der Ufa eingetroffen! N Ich spreche dabei gleichzeitig auch auch die höfl. Bitte aus, Sache Nen das uns geschenkte große Vertrauen auch auf den Nach- folger übertragen zu wollen. Frau dosel anton Rückert uαν,. Mappen— Schüler⸗Etuts! Für Erſtkommunikanten: Nützliche Geſchenke Ferner empfehle: Ko ö fer in allen Größen u. 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