126 polniſchen Stellen zu dieſer „Wir grüßen die Millionen unerlöſter deutſcher Brüder in Poſen würden mit Recht die polniſchen Stellen dage⸗ enden Akt und eine Einmiſchung in 1 5 durch d Nummer 80 Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheinun gsweiſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Beg e eee Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich e Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. ͤĩ ĩ⁵ĩ:v. v eiertagen. otenlohn, Miftwoch den 7. April 1937 Polniſche Janaliler fordern deulſches Land Verkündigungsblatt der N69 AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 TCC ͤ ĩͤ/ ³· P · A 13. Jahrgang Der berüchtigte Weſtwerband provozierk das Reich— Pollliſcher Skandal in Graudenz Vas ſagt Varſchau dazu? Graudenz, 6. April. Der Polniſche Weſt⸗ verband veranſtaltete in Graudenz im Rahmen ſeiner Pommerellen⸗Woche eine Großkundge⸗ bung, an der eine Reihe von offiziellen polni⸗ ſchen Organiſationen teilnahmen. In den Um⸗ zügen wurden, ohne daß die polniſche Polizei einſchritt, Transparente mit Aufſchriften ge⸗ tragen wie:„Graudenz ſoll die künftige Haupt⸗ ſtadt der nichtbefreiten Gebiete werden.“ Auf einem anderen Transparent las man: „Das Schlochauer Land muß in den Schoß der Mutter zurückkehren.“ Weitere Schilder verlangten die Ein ver⸗ leibung Maſurens, des Ermlandes und des Weichſellandes in den polniſchen Staat. Am Marktplatz war eine große Land⸗ karte im Schaufenſter einer Buchhandlung aus⸗ geſtellt, in der die nach Anſicht des Polniſchen Weſtverbands noch zu befreienden Gebiete, die bisher zu Deutſchland gehören, in roter Farbe eingezeichnet waren. Auf der Kundgebung ſprachen der Vizeſtadt⸗ präſident von Graudenz Michalowſki, der Sejmabgeordneter und Präſes des Weſtver⸗ bands iſt, und einige andere Einwohner von Graudenz. Die Kundgebung endete mit einem Hoch auf die Republik Polen, den Staatspräſi⸗ denten und auf den oberſten Führer Marſchall Rydz⸗Smigly. l a In einer Reſolution wird u. a folgendes er⸗ klärt: Die Bewohner der Stadt Graudenz wer⸗ den wie bisher, ſo auch weiter, die Wacht an der Weichſel halten und die Intereſſen von Nation und Staat auf der pommerelliſchen Erde ſchützen. Aufrechterhalten bleibt in ſeinem ganzen Um⸗ fang das nicht realiſierte Recht Polens auf die nichtbefreiten Gebiete. 5 Wie nicht den Verlauf der Weichſel, ſo könne man auch nicht die Forderungen und Beſtre⸗ bungen der polniſchen Nation zur Vereinigung aller polniſchen, bisher unbefreiten Länder in den Grenzen des Staats aufhalten. „Den Landsleuten daſelbſt und beſonders im Ermland und Maſuren ſenden wir Worte der Begrüßung und der Zuverſicht und ermuntern ſie zu dem Aushalten bis zu dem Augenblick. wo mit Gottes Hilfe für ſie das Morgenrot der Freiheit leuchtet.“ 1 Es werden dann noch Kampfforderungen e⸗ gen die deutſche Minderheit in Pommerellen ausgeſprochen. * Dazu ſchreibt der„Deutſche Dienſt“ unter anderem: 8 Man darf geſpannt ſein, was die amtlichen geradezu ſkanda⸗ löſen Reſolution und zu dieſer Kundgebung ſagen werden. Wenn in Deutſchland in dieſer Form in einer öffentlichen Kundgebung eines großen Verbands unter den Augen der Regie⸗ rung durch den Bürgermeiſter einer Stadt in dieſer Form Forderungen auf große polniſche Gebiete angemeldet würden und ferner ent⸗ ſprechende Landkarten aufgeſtellt und Transpa⸗ rente angebracht würden wie„Wir fordern Pommerellen und ganz Poſen zurück“,„Wir verlangen die Rückgabe Oſtoberſchleſiens“, oder und Pommerellen“, dann gen Proteſt erheben und das als einen ſehr die inneren Verhältniſſe Polens betrachten. Das gleiche Echo muß natürlich eine derartige Kundgebung in Deutſchland haben, und alle jene Kreiſe in Polen, die guten Willens ind werden zweifellos der deutſchen Bevölke⸗ rung die Berechtigung ihrer außerordentlichen Empörung nicht abſtreiten. Man darf nur hof⸗ en, daß ſie ſtark genug ſind, auch die entſpre⸗ chenden Maßnahmen gegen derartige Hetzer und Schreier zu veranlaſſen und ſolche Ele⸗ mente wie den Vizebürgermeiſter von Graudenz ein für allemal aus der Politik zu entfernen, zumal ſie dem polniſchen Staat mit ihrer chau⸗ * Kundgebung keinen Dienſt geleiſtet aben. Man darf das umſo mehr hoffen, als ſchon die Bezeichnung„unerlöſte Gebiete“ in einer kleinen Zeitſchrift oder die andeutungsweiſe Stellen bereits zu energiſchen Prote⸗ ſten in Deutſchland zu veranlaſſen pfle⸗ n rauzöſſſche Parlamenlarier 2 in Dien Wien, 6. April. Eine Anzahl franzö⸗ ſiſcher Parlamentarier. darunter der frühere Miniſter Louis Marin, ſowie die Abgeord⸗ neten Denais und Baud ſind zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Wien eingetroffen Berlin, 5. April. Die Oberſte SA.⸗Füh⸗ rung teilt mit: In den nächſten Tagen werden die Stürme der SA. wieder wie im Vorjahr die Einzeich⸗ nungsliſten für das Dankopfer der Nation auf⸗ legen, das als ein Geburtstagsgeſchenk des ganzen Volkes an den Führer er⸗ neut dem Gefühl des Dankes gegenüber ſeiner fruchtbaren Staatsführung usdruck geben wird. Der Führer ſelbſt hat dieſer Tat eines echten Sozialismus Richtung und Ziel gegeben und ihren Ertrag dazu beſtimmt, dem deu ſchen Arbeiter Leben und Schaffen Narben, zu geſtal⸗ ten. So wurde das erſte Dankopfer bereits zur . von der SA. getragen und durch ſie als ein Geſchenk der Nation an den Führer vermittelt. f Auf Grund des umfaſſenden Einſatzes zieht ſich dieſes Opferwerk lückenlos über die ganze Nation hin und überall auch im Reich, ſei es im Alpenland oder in Oſtpreußen, in Oberſchle⸗ ſien oder an der Nordſee, werden aus den gro⸗ Geburtslagsgeſchenk der 3A an den Führer Die u beginnk ihre große Jammlung Jehnkägige Jalienreiſe dr. Leys Empfang Berlin, 6. April. Auf Einladung der italieniſchen Regierung und in Erwiderung des Beſuchs des italieniſchen Arbeiterführers Prä⸗ ſident Tullio Cianetti tritt Reichsleiter Dr. Robert Ley am Donnerstag, den 8. April 1937, eine zehntägige Italienreiſe an. Der Abflug erfolgt in in Ver die Ankunft iſt für Donnerstag 15 Uhr in Venedig feſtgeſetzt. Hier wird der e der NSDAP. durch die offiziellen Vertreter der fa⸗ 52 und kleinen Beiträgen der Volksgenoſſen eimſtätten für die Schaffenden erſtehen, wür⸗ dige und 5 Bauten, die den Arbeiter wie⸗ der in die Landſchaft hinausführen und ihm die Heimaterde näherbringen. Aus der Erkennt⸗ nis heraus, daß bisher alle Wünſche nach Sied⸗ lungsmöglichkeit am Mangel eines notwendigen Eigenkapitals ſcheiterten, wurde das Dankopfer dazu beſtimmt, die erforderlichen Erſtehungs⸗ koſten für neue Siedlerſtellen zu decken, die an die Würdigſten unter den erktätigen des Volkes, an Kriegsopfer, Kinderreiche und ver⸗ diente Vorkämpfer der Bewegung abgegeben werden. Wenn daher die SA. ihre Ehrenliſten für das Dankopfer auflegt, die jedem 9 Ge⸗ legenheit geben, an dieſem Aufbauwer teilzu⸗ aben, dann wird er wiſſen, welcher höheren ufgabe ſein Opfer dient, mit dem er Zeugnis ablegt vom Gefühl der im ganzen Volke leben⸗ digen Dankbarkeit gegenüber dem Führer und ſeinem Werk. Anführung der ehemaligen deutſchen Reichs⸗ grenzen auf einer alten Landkarte polniſche Das öichiff des deulſchen Arbeilers Auf der Werft von Bloem u. Voß in Hamburg geht der Bau des erſten neuen Adp.⸗Schiffes ſeiner Vollendung entgegen. Es iſt ein Zweiſchrauben⸗ Fahrgaſtſchiff mit hat einen Raumgehalt von 25000 t und iſt ſomit das fünftarößte Schiff der Handelsflotte. Es können 1450 KdF.⸗Urlauber auf dieſem Schiff untergebracht werden. Motorantrieb. deutſchen bei Muſſolini ſchiſtiſchen Partei und des italieniſchen Staates empfangen. Ein.. umfangreiches und viel⸗ ſeitiges Programm wird für die Dauer von zehn Tagen Dr. Ley Gelegenheit geben, nicht nur alle Einrichtungen der faſchiſti⸗ ſcchen Partei und der Konföderatio⸗ nen erneut perſönlich kennen zu lernen, ſon⸗ dern darüber hinaus ſind auch mehrere Be⸗ triebsbeſuche und damit eine e Fühlungnahme mit der italieniſchen Arbeiter⸗ ſchaft und mit italieniſchen Betriebsführern vorgeſehen.— Die Reiſe führt von Venedig über Mailand, Turin und Genua nach Ro m, wo der Duce den Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. und Reichsleiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront perſönlich empfangen wird. Am gleichen Tage findet ein großer Regie⸗ rungsempfang im Kapitol ſtatt. Es ſind fer⸗ ner u. a. Empfänge bei dem Parteiſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Starace, und bei dem ußenminiſter Ciano vorgeſehen. Im Rahmen der Reiſe, die Dr. Ley u. a. in Begleitung ſeines Chefadjutanten Pg. Mar⸗ renbach und ſeines engſten Mitarbefterſtabes durchführt, wird auch eine Arbeitsbeſprechung über den im nächſten Jahre in Rom tagenden Weltkongreß„Freude und Arbeit ſtatt⸗ finden. An dieſer Arbeitsbeſprechung werden von italieniſcher Seite u. a. Parteiſekretär tarace und Commodore uccetti, von deutſcher Seite u. a. der Geſchäftsführer des in⸗ ternationalen Zentralbüros„Freude und Ar⸗ beit“ und der Leiter der Preſſeabteilung des internationalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“ teilnehmen. „Die Rückkehr Dr. Leys von Italien nach Ber⸗ lin erfolgt am 18. April 1937. Reichsminiſter Ruft in Alhen Beſuche beim griechiſchen Kronprinzen und bei Regierungsmitgliedern Athen, 6. April. In Abweſenheit des augenblicklich auf einer Peleponnes⸗Reiſe wei⸗ lenden Königs Georg 2. empfing der griechiſche Kronprinz Paul am Dienstagmittag Reichs⸗ miniſter Ru ſt in Audienz. Dabei entwickelte ſich eine ſehr herzliche Unterhaltung. Zur gleichen Zeit weilte die Gattin des Miniſters in Begleitung der Gräfin Rantzau bei der Prinzeſſin Irene von Griechenland. Später ſtattete Reichserziehungsminiſter Ruſt dem griechiſchen Kultusminiſter Georgakopoulos ſo⸗ wie dem Miniſter Kotzias Beſuche ab. Miniſter Kotzias gedachte beſonders ſeiner im vergange⸗ nen Jahr durchgeführten Deutſchlandreiſe. Im Jeichen deulſch⸗chileniſcher Freundſchaft Berlin, 6. April. Die unter Führung des Oberkommandierenden der chileniſchen Luft⸗ ſtreitkräfte, General Aracena, ſtehende Kom⸗ miſſion ſtattete am Dienstag vormittag im Reichsluftfahrtminiſterium ihren Beſuch ab. Auf einem ſich mittags anſchließenden kame⸗ radſchaftlichen Zuſammenſein, an dem auch der chileniſche Geſandte und bevollmächtigte Mini⸗ ſter de Porto⸗Seguro und der Chef des Proto⸗ kolls im Auswärtigen Amt Geſandter von Bülow ⸗Schwante, teilnahmen, hieß der Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, General⸗ leutnant Keſſelring, im Auftrage des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehls⸗ habers der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, die Gäſte willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Beſuch, der durch eine Kom⸗ miſſion 1935 vorbereitet wurde, in jeder Hin⸗ ſicht von vollem Erfolg begleitet ſei und daß ſich über die Beſichtigung der deutſchen Luft⸗ waffe und Luftfahrtinduſtrie hinaus Gelegen⸗ heit zu reichen Einblicken in das neue Deutſch⸗ land ergebe. General Aracena dankte für die freundliche Begrüßung und die Aufnahme, die er als einen Beweis für die engen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Chile gerade auch auf dem Gebiet der Wehrmacht bezeichnete. Er erinnerte daran, daß mit dem Aufbau des chileniſchen Heeres die Namen deutſcher Offiziere verknüpft ſeien. Dasſelbe Bild freundſchaftlicher Verbun⸗ denheit ergebe ſich aber auch bei einer Betrach⸗ (Weltbild, K.) tung der geſamten wirtſchaftlichen und kultu⸗ rellen Entwicklung. d r „ a * 1 1 0 1 FFF 2 9 8 eee— 8* 1 6 hie Rüſtungsfieber— hie National- wirkſchaft „Die wirtſchaftliche Entwicklung der Welt hat in der jüngſten Zeit eine ſehr weſentliche Be⸗ einfluſſung erfahren durch die allenthalben er⸗ kennbaren Beſtrebungen, größere Rüſtungspro⸗ gramme durchzuführen. Die großen Staaten der Welt haben zur Finanzierung dieſer zuſätz⸗ lichen Rüſtung nicht nur Steuererhöhungen vor⸗ genommen, ſondern auch große Anleihen zur Zeichnung aufgelegt. Wenn die Konjunktur ſeit einiger Zeit im Auslande eine ganz ſteile Auf⸗ wärtsentwicklung zeigt. ſo iſt das aus⸗ ſchließlich auf die internationale Rü ſſtung zurückzuführen. Alle Erzeugniſſe, die für Rüſtungszwecke wichtig ſind, zeigen große Preisſprünge nach oben. Man muß dieſe Entwicklung aber mit großer Aufmerkſamkeit beobachten. weil man ſich mit ſeinem geſunden Menſchenverſtand leicht errech⸗ nen kann, daß am Ende dieſer wahnſinnigen Rüſtung, die bei den meiſten Ländern weit über das durch die Tatſachen gegebene Maß hinausgeht, eine in mehrfacher Beziehung ge⸗ fährliche wirtſchaftliche Lage ſich ergeben kann. Der Sektor wirtſchaftlicher Tätigkeit, der allein zu Rüſtungszwecken in Betätigung iſt.“ nimmt fortgeſetzt zu, und der übrige Teil der Wirt⸗ ſchaft wird zurückgedrängt. Man darf dieſe Ge⸗ ſichtspunkte natürlich nicht für Deutſchland an⸗ wenden, denn bei der deutſchen Aufrüſtung han⸗ delte ſich um einen einmaligen Vorgang von begrenzter Dauer, bis ein normales Rüſtungs⸗ niveau erreicht war, bis die Grundlagen für eine Wehrmacht überhaupt geſchaffen waren. Bei den anderen Staaten handelt es ſich aber darum. daß ſie ſchon längſt über eine ent⸗ ſprechende Wehrmacht verfügten und daß ſie jetzt ein gewaltiges zuſätzliches Programm in Angriff nehmen. England hat eine große Rüſtungsanleihe aufgelegt, und Frankreich folgt mit einer ähnlichen Maßnahme. Dabei handelt es ſich um Milliardenbeträge, die rieſige Mat e⸗ rial bewegungen zur Folge haben werden. Die Rohſtoffmärkte ſtehen bereits im Zeichen der kommenden Rüſtungsausgaben der Großmächte. Alle Materialien. die in der Rüſtungsinduſtrie ſtärker gebraucht werden, ſind knapp. Man iſt verſucht, zur Beurteilung det jetzigen Entwicklung nach Parallelen in der Kriegszeit zu forſchen. Damals waren die Vereinigten Staaten der größte Nutznießer, und vielleicht trifft dies auch heute noch zu, denn die meiſten Rohſtoffdiktatoren ſitzen in Nordamerika. Dort beherrſcht die Gruppe Guggenheim den internationalen Kupfermarkt, und mit vielen anderen Erzeug⸗ niſſen iſt es ähnlich. Ein großer Teil des Er⸗ löſes der von England und Frankreich aufge⸗ legten Rüſtungsanleihen wird alſo wieder den üblichen Weg nach dem goldenen Weſten ein⸗ ſchlagen, der ſich wieder überlegen muß, wo er dieſe Milliarden nutzbringend anlegt. Man kann ſich ſchon heute ausrechnen, daß am Ende der großen Rüſtungswelle mit ihrer Be⸗ günſtigung der internationalen Spekulation eine erneute furchtbare Störung der Wirtſchaft ſtehen wird, bei der die Staaten am beſten fahren werden. die in einer bewußten National⸗ wirtſchaft möglichſt unabhängig von internatio⸗ nalen ſpekulativen Schu ankungen ſind. Die Aufwärtsbewegung an den internationalen Märkten berührt uns auch jetzt nur zum Teil. nämlich inſofern, als für die deutſche normale Wirtſchaft notwendige Rohſtoffe für uns etwas teurer werden. Dem ſteht aber entgegen, daß auch die deutſchen Ausfuhrerlöſe etwas günſti⸗ ger beeinflußt werden. Man kann vielleicht die Auslandshauſſe inſofern etwas günſtiger be⸗ trachten, als die im Rahmen des Vietjahres⸗ planes geſtellten Aufgaben— rein koſtenmäßig eſehen— rechneriſch leichter gelöſt werden önnen, weil der Unterſchied zwiſchen einigen natürlichen ausländiſchen Rohſtoffen und in Deutſchland hergeſtellten künſtlichen Stoffen ſich zugunſten der deutſchen E r⸗ zeugung verſchiebt. Der Vierfſahresplan macht die deutſche Wirtſchaft kriſenfeſter, und wir werden das einmal ſehr angenehm empfin⸗ den, wenn in einem großen Teil der Welt der nach der gewaltigen zuſätzlichen Rüſtung un⸗ vermeidliche Rückſchlag eintritt. Die Lebhaftigkeit der deutſchen Wirtſchaft iſt begründet in den durch den Vierjahres⸗ plan geſtellten Aufgaben. Die Anfangsergeb⸗ niſſe haben jedenfalls die Erwartungen über⸗ troffen. Bei den Fabrikanten ſpielte ſchließlich noch eine Rolle, daß gerade die Umſtellung auf ſolche Werkſtoffe ihm die Kalkulationen erheb⸗ lich erleichterte, weil ſich ja hierfür ein der Koſtenlage entſprechendes Preisniveau durch⸗ ſetzt und Ueberſchüſſe aus Verbilligungsmetho⸗ den zu einem Teil dem Fabrikanten zufließen. Das Ergebnis der Leipziger Meſſe zeigt daß derjenige, der gleich begonnen hat. doppelt ge⸗ wonnen hat. Die Wirtſchaft iſt bereits im weitgehenden Maße auf den Vierjahresplan ausgerichtet und derjenige, der dabei den An⸗ ſchluß verſäumt hat, hat Sorge. entſprechend beliefert zu werden. Angebot und Nachfrage ſind in der ganzen Welt von einem Ausgleich weit entfernt. Auf allen Gebieten überwiegt die Nachfrage, und die Lieferfriſten werden fortgeſetzt länger. Aber das iſt kein Beweis dafür, daß der Wohl⸗ ſtand und die Harmonie in den einzelnen Staa⸗ ten beſſer geworden ſind, ſondern eine Schein⸗ blüte, hinter der in Wirklichkeit die Ver nich⸗ tung eines großen Teils des Na⸗ llonal vermögens der einzelnen Staaten ſteht, und die deshalb zu einem furchtbaren Ende führen muß. weil man aus der Vergangenheit nicht gelernt hat. Uns trennt in dieſer Beziehung von den meiſten an⸗ derer Staaten eine Welt. Unſere Aufrüſtung auf ein Mindeſtmaß iſt nicht. wie in Sowiet⸗ rußland, über Leichen gegangen, und ſie hat uns auch nicht von anderen Aufgaben für die Allgemeinheit abgelenkt, wie die Reichsauto⸗ bahnen. Landkulturen und Siedlungen be⸗ weiſen. ——— Auflöſung des Bayriſchen Rechnungshofes Künflig Außenableilung des Rech nungshofes des deulſchen Reiches Mit Wirkung vom 1. April ds. Is. iſt eine Außſenabteilung des Rechnungs⸗ hofes des Deutſchen Reiches in München er⸗ richtet worden, die die Geſchäfte des bisherigen Bayeriſchen Oberſten Rechnungshofes über⸗ nimmt. Die Bildung von Außenabteilungen des Rech⸗ nungshofes beruht auf dem Reichsgeſetz vom 17. Juni 1936 über die Haushaltsführung, Rechnungslegung und Rechnungsprüfung der Länder und einer Verordnung des Reichsmini⸗ ters der Finanzen vom gleichen Tage. Dieſes Reichsgeſetz überträgt die Rechnungsprüfung in ſämtlichen Ländern dem Rechnungshof des Deutſchen Reiches, beginnend mit der Prüfung der Einnahmen und Ausgaben des Rechnungs⸗ jahres 1986. Gleichzeitig werden durch dieges Geſetz die Reichshaushaltsordnung, die Reichs⸗ kaſſenordnung, die Wirtſchaftsbeſtimmungen für die Reichsbehörden und die Rechnungslegungs⸗ ordnung eingeführt. Reich und Länder arbeiten alſo vom Rech⸗ nungsjahr 1937 aß in ihrer Haushalts-, Wirt⸗ ſchafts⸗ und Kaſſenführung noch einheit ⸗ lichen Vorſchriften und werden nach einheitlichen Vorſchriften geprüft. Im gleichen Sinne wie jetzt in München wer⸗ den am 9. April der Feſtakt zur Eröffnung der Außenabteilung des Rechnungshofes in Leipzig, am 22. der zur Eröffnung der Außenabteilung in Hamburg und am 24. der zur. Eröffnung der Außenabteilung in Karlsruhe vor ſich gehen. Zu dem Feſtakt in München hatten ſich am Dienstag mittag mit den Mitgliedern der bay⸗ eriſchen Landesregierung und dem Präſidenten des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches viele Ehrengäſte in der Staatskanzlei eingefunden. Miniſterpräſident Ludwig Siebert gab einen Rückblick auf die Entwicklung des Bayeriſchen Oberſten Rechnungshofes, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts entſtanden iſt. In den 125 Jahren ſeines Beſtehens hat er ſich ſelbſt weni⸗ ger als ein verfaſſungspolitiſches Kontrollorgan, denn als ein Werkzeug der Finanzverwaltung angeſehen. Für die verantwortungsvolle, häu⸗ fig in bewegten und harten Zeiten geleiſtete Arbeit ſprach der Miniſterpräſident dem Inſti⸗ tut die Anerkennung der Landesregierung aus und gedachte dabei auch der Leiſtungen aller Be⸗ amten. Das Geſetz vom 17. Juni 1936 wür⸗ digte er als einen Markſtein in der Geſchichte des Baues des Dritten Reiches. Der Abſchied vom Oberſten Bayeriſchen Rech: nungshof ſtehe im Zeichen des Glaubens an das größere Vaterland, an das neue Deutſchland. Dieſes bedürfe zur Löſung ſeiner gewaltigen Aufgaben ſtraffer und einheitlicher Juſammen⸗ faſſung aller Kräfte. In dieſem Sinne habe die bayeriſche Landesregierung das Geſetz vom 17. Juni 1936 als einen bedeutungsvollen Akt, der ſtaatspolitiſchen Neubegründung des Reiches begrüßt, und in dieſer Geſinnung begrüßte Mi⸗ niſterpräſident Siebert die Außenahteilung des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches aufs herzlichſte. 1 Der Präſident des Rechnungshofes des Deut⸗ ſchen Reiches, Staatsminiſter Dr. Saemiſch, richtete Dankesworte an Miniſterpräſtdent Sie. bert, der von Anfang an der Durchführung des Reichsgeſetzes vom 17. Juni 1986 die Wege ge⸗ ebnet habe. Er würdigte dann das Geſetz und die Uebergabe als eine große ſtaatsrechtliche Maßnahme, die auf der vom Führer gezeigten Linie für die Entwicklung des Reiches liege. Der grundlegende Gedanke dieſer Entwick⸗ lung ſei die Zuſammenfaſſung der ge ſ a mten Staatshoheit beim Reich. Die Fi⸗ nanzhoheit liege allein beim Reich, aber die erſte Verantwortung für die Aufſtellung und Aus⸗ führung des Haushalts ſei, den Ländern ver⸗ blieben. Die letzte Geſamtverantwortung ſtehe dabei dem Reichsfinanzminiſter zu. i Dieſe Zuſammenfaſſung werde jedem als unerläßlich erſcheinen, der ⸗ſich über die Wichtigkeit geſunder und leiſtungs⸗ fähiger Staatsfinanzen klar ſei. i Eine einheitliche Finanzgebarung im Reich ſetze eine einheitliche Haushaltsrechnung voraus. Dieſes Ziel habe nur auf dem Wege der reichs⸗ geſetzlichen Einführung des Reichshaushalts⸗ rechtes in den Ländern erreicht werden können. Der Präſident gab dann eingehende Erläute⸗ rungen zu dem Reichsgeſetz. Die Außzenabtei⸗ lung in München umfaſſe das ganze Land Bahern, während ſich die Zuſtändigkeit der Außenabteilung in Leipzig, Hamburg un Karlsruhe über mehrere Länder erſtrecke. Prä⸗ ſident Saemiſch begrüßte dann den Leiter der Außenabteilung München, Rechnungshofdirektor Stengel, und die Beamten. Der Feſtakt ſchloß mit der Aufforderung des Präſidenten an die Beamten, ihre Obliegenhei⸗ ten in unverbrüchlicher Treue zum Führer zu erfüllen. Außenminiſter Eden berichlel über die Arbeit des Nichleinmiſchungsausſchuſſes London, 6. April. Das engliſche Parla⸗ ment trat am Dienstag zum erſtenmal nach der Oſterpauſe wieder zuſammen. Gleich zu Be. ginn wurden mehrere Anfragen über Spanien an die Regierung gerichtet. Außen⸗ miniſter Gden erklärte, daß das Internatio⸗ nale Nichteinmiſchungsamt den erſten Abſchnitt der Vorbereitungen für die Inkraftſetzung des Ueberwachungsplanes fertiggeſtellt habe. Meh⸗ rere Beamtengruppen ſeien bereits zur Ueber⸗ nahme ihrer Hoſten abgereiſt. Was Ertwägun⸗ en des Nichteinmiſchungsausſchuſſes üher die Frage der Zurückziehung ausländi⸗ ſcher Freiwilliger aus Spanien be⸗ treffe, ſo ſei er gegenwärtig nicht in der Lage, dem Unterhaus neue Mitteilungen zu machen. Wie bereits mitgeteilt worden ſei, meſſe die eng⸗ liſche Regierung dem Fortſchritt, der in dieſer Frage gemacht werde, große Bedeutung zu. Als der Oppoſitionsvertreter Sir William Dabviſon fragte, ob Se in Spa⸗ nien erhoben worden ſeien, daß engliſchen Frei⸗ willigen die Rückkehr nach England erlaubt werde, erwiderte Eden, es handele ſich um eine außerordentlich ſchwierige Frage, die er nicht ohne weiteres beantworten könne. Der Außenminiſter erklärte ſchließlich, daß er nicht genau ſagen könne, zu welchem Zeitpunkt der geſamte Ueberwachungsplan in Kraft treten werden, da gewiſſe techniſche Vorbereitungen nötig ſeien. Er hoffe aber, daß es ſehr bald der Fall ſein werde. Nach dem Wiederzuſammentritt des Paxla⸗ ments erſuchten mehrere Abgeordnete den Au⸗ ßenminiſter um Erklärungen über die inter⸗ natlonale Lage im allgemeinen, die Frage der Weſtluftpaktverhand⸗ lungen und die Lage im Fernen Oſten. Eden erwiderte auf alle Fragen, daß er zurzeit keine Erklärungen darüber abgeben könne. gländig fleigende Preiſe in Frankreich arise, 6. April. Die plötzlich aus agitatoriſchen Gründen er⸗ folgte Einführung der 40 Stundenwoche in Frankreich, durch die auf die Woche ein Arheits⸗ tag weniger entfällt, hat nicht nur in Wirt⸗ ſchaftskreiſen, ſondern auch insbeſondere in Arbeiterkreiſen erhebliche Be⸗ ſorgnis ervorgerufen. Abgeſehen davon, daß die zugebilligten Lohnerhöhungen den Ausfall eines Tagesverdienſtes nicht zu er⸗ ſetzen vermögen, haben ſie ſofort ein weiteres Anziehen der Preiſe auf allen Gebieten zur Folge gehabt. Die Preisſteigerung beunruhigt die Bevölkerung außerordentlich und hat im all⸗ gemeinen die Spanne der Ahwertung längſt überſchritten. Inzwiſchen iſt bereits die Auf⸗ wertung der landwirtſchaftlichen Preiſe verlangt worden, eine Forderung, der ſich ſowohl Regie⸗ rung als auch Parlament nicht werden wider⸗ ſetzen können, wenn nicht die geſamte Landwirt⸗ ſchaft zuſammenbrechen ſoll. Die Ausdehnung der Sozialgeſetze von der Induſtrie auf die Landwirtſchaft beſchleunigt dieſe Entwicklung weiter. Schon fetzt überſteigt die Ver⸗ teuerung e Arbeitern zugebilligten geringen Lohnerhöhun⸗ gen. Daraus ergeben ſich neue Lohnforderun⸗ gen, neue Streiks, neue Beunruhigungen für die Wirtſchaft und ein weiteres Abgleiten von Auf⸗ trägen in andere Länder, ſo daß bereits jetzt große Werke über Auftragsmangel klagen und es nicht unmöglich iſt, daß ſie ihre Betriebe ſtill⸗ legen müſſen. 4 Die Großhandelsrichtzahl für 45 verſchiedene Waren iſt von 372 im Juni 1986 auf 517 Ende Februar 1937, auf 525 am 6. März 1987 und auf 586 am 27. März 1937 (alſo im Ganzen um 44,1 v. H.) geſtiegen. Die Richtzahl für Induſtrieerzeugniſſe ſtieg von 351 im Juni 1936 auf 528 Ende Februar 1937, auf 536 ͤ am 6. März 1937 und auf 552 am 27. März 1937(alſo im Ganzen um 57,3 vom Hundert). Die Kleinhandelsrichtzahl, die 34 Artikel umfaßt, weiſt ebenfalls eine anſtei⸗ gende Entwicklung auf. Sie betrug Ende Ja⸗ nuar 1987 567, Ende Februar bereits 577: die 925 für März liegt noch nicht vor, dürfte jedoch abermals höher ſein. der Lbenshaltung die den „Für die Entwicklung der Einzelhandelspreiſe bib das Bulletin de la Statiſtique Generale de la France u. g. folgende Angaben: Brot: im Auguſt 1936 1,80 Franken je Kilo, im Januar 1937 2,20, im Februar 1937 2,40 Franken. Milch: ſe Liter im Auguſt 1936 1.20 Franken, im Januar 1987 1,50 und im Fe⸗ bruar 1987 1,60 Franken. Butter: im Auguſt 1986 16,15 Fran⸗ ken, im Januar 1937 21,75, im Februar 1987 22,80 Franken. „Zucker: im August 1936 8,50 Franken, im Januar 1937 3,95, im Februar 1987 4.00 Franken. n Rotwein: je Liter im Auguſt 1936 2.05 Franken, im Januar 1937 2,40 und im Fe⸗ bruar 1987 2.45 Franken. Nudeln: je Kilo im Auguſt 1936 5,65 Franken, im Januar 1937 6,50 und im Fe⸗ bruar 1937 6.65 Franken.. Kalbfleiſch: im Auguſt 1936 22,00, im Januar 1987 23,75 und im Februar 1937 27.35 Franken. 5 Die Richtzahl für die Ausgaben einer Arbei⸗ terfamilie von vier Perſonen iſt von 438 Ende 1935 auf 540 Ende 1936(alſo um 23,3 v. H.) geſtiegen. Wie ſie Ende 1937 gusſehen wird, iſt angeſichts der Geſamtentwicklung noch gar nicht abzuſehen. Die Einführung der 40 Stundenwoche hat den geſamten Erzeugungsplan in Unordnung gebracht und der Wirtſchaft eine außerordent⸗ lich ſchwierige Aufgabe der Umſtellung geſetzt. Die Lieferungszeiten werden nicht mehr inne⸗ gehalten, Bauprogramme werden endlos ver⸗ längert, es ſetzt Mangel an verſchiedenen Wa⸗ ren ein. Das heſte Beiſpiel für die Auswir⸗ kungen iſt die Weltausſtellung, deren Bau trotz aller Anſtrengungen der Regierung nur ſehr langſam weiterſchreitet und die jedenfalls am 1. Mai, der urſprünglich als Eröffnungstag vorgeſehen war, nicht fertig ſein wird. Wohin dieſes Spiel: Herabſetzung der Arbeitszeit— 3995 der Löhne— Erhöhung der Preiſe Erhöhung der Löhne— wieder Erhöhung der Preiſe— führen wird, dafür iſt die deutſche Inflationszeit das beſte Anſchauungsmaterial. * inſpektor im Rüſtungs aufträge für nolſtands⸗ gebiele Das Geſetz über Hilfsmaßnahmen für die engliſchen Notſtandsgebiete im Unterhaus in zweiter Leſung angenommen 88 London, 7. April. Das engliſche Unter⸗ haus behandelte am Dienstag in zweiter Le⸗ ſung das Geſetz über Hilfsmaßnahmen für die Notſtandsgebiete, das mit 219 gegen 150 Stimmen angenommen wurde. Der Anter⸗ ſtaatsſekretär für Schottland und der Arbeits⸗ miniſter verweiſen dabei namens der Regie⸗ rung auf das, was für die Notſtandsgebiete bisher getan worden iſt. Danach ſind Rüſtungs⸗ aufträge in Höhe von irsgeſamt 57 Millionen Pfund an die Induſtrien der Notſtandsgebiete vergeben und 3000 Familien auf dem Lande angeſtedelt worden Die Arbeitsloſigkeit hat in den Notſtandsgebieten um 10.000 abgenommen. Trotz dieſer Ziffern war es bezeichnend, daß nicht nur die Oppoſittion die Hilfsmaßnahmen für unzureichend hielt, ſondern daß auch die konſervativen Redner ein umfaſſendes Pro⸗ gramm zum wirtſchaftlichen Wiederaufbau die⸗ ſer Gebiete wünſchten. scharfe Maßnahmen angekündigt Die Unterdrückung der Auſſtandsbewegung in Indien. 5 London, 6. April. Der Fortgang der Auf⸗ ſtandsbewegung an der indiſchen Nordweſt⸗ grenze veranlaßte die britiſchen Behörden zu einer ſcharfen Nen in der energ'ſche wlaßnahmen zur Niederſchlagung der Unruhen angekündigt werden. In der Erklärung, die in Bannu an der 1 von Waziriſtan bekannt⸗ gegeben wurde, heißt es u. a.:„Es iſt beſchloſ⸗ ſen worden, vom 6. April an diejenigen Per⸗ ſonen, die ſich in dem Gebiet von Kaiſhora, Shaktu, Algad und Arſaklot befinden, mit Flug⸗ zeugen anzugreifen. Dieſe Angriffe werden bis auf weitere Anweiſung Tag und Nacht fort⸗ geſetzt werden. Diejenigen, die ihre Kinder und Herden retten wollen, müſſen daher da⸗ Gebiet 1 lle und dürfen nicht zurückkehren. bis es als ſicher erklärt worden iſt. Der britiſche Reſident in Waziriſtan hat dem Ausſchuß der Stammeshäuptlinge mitgeteilt, daß der Tore⸗Khel⸗Stamm für die weitere Be⸗ tätigung des Fakirs von Ip! verantwor⸗ lich gemacht werde. Die Gebiete von Bannu Razmak ſeien bis auf weiteres für dieſen Stamm verſchloſſen. Von morgen an wird feder Stammesangehörige, der dort angetroffen wird, von den Regierungsſtreitkräften verhaftet. Iwei amerikaniſche Bomber übgeſlürzl Vier Todesopfer. 88 Newyork 7. April. Nach einer Mel⸗ dung aus San Diego(Kalifornien) ſind am Diefistag zwei Bombenflugzeuge nach dem Ah⸗ 1 dem Flugzeugmutterſchiff„Lexington“, 50 Meilen von San Pedro entfernt, in der Luft zuſammengeſtoßen und abgeſtürzt. Zwei Ma⸗ ben A und zwei Mechaniker fanden dabei en Tod. Flugzeug der britiſchen Luftwaffe abgeſtürzt. London, 7. April. Ein Flugzeug der britiſchen Luftwaffe ſtürzte am Dienstag in der Nähe von Calſhot über dem Kanal ab. Dabei wurde der Pilot getötet. Zwei weitere Mit⸗ glieder der Beſatzung werden noch vermißt. Man befürchtet, daß ſte ebenfalls ertrunken ſind. Ein weiterer Offizier des Flugzeuges und ein ann wurden verletzt. London lacht: „Sitzſtreikende“ Untergrundbahnfahrgüſte London, 6. April. In London wird ein Vorfall auf der Untergrundbahn viel be⸗ lacht. Dort ſcheinen ſogar ſchon die Fahrgäſte vom Streikfieber erfaßt zu ſein. Am Montag⸗ abend veranſtalteten 4 5 Fahrgäſte einen „Sitzſtreik“. um dagegen zu proteſtieren, daß ihre Untergrundbahnzüge nicht dis zur Endſtation durchfahren. Die Fahrgäſte, die ein⸗ fach in den Wagen ſitzen blieben, wurden ſchließlich von Beamten entfernt. Polniſche Uerzle fordern Einführung des Arierparagraphen Warſchau, 6. April. Auf der Generaſper⸗ ſammlung des Aerzteverbhandes des großpolni⸗ ſchen Bezirks, an der auch Vertreter aus Pom⸗ merellen, Schleſien, Kielce, Lodz und Waxſchau teilnahmen, wurde beſchloſſen, auf der bevor⸗ ſtehenden geſamtpolniſchen Aerztetagung die Einführung des Arierparagraphen für den Verband zu fordern. Auch für die demnächſt in Warſchau ſtattfindende Gene⸗ ralverſammlung des Zentralverbandes des Gaſtwirtsgewerbes iſt ein Antrag geſtellt wor⸗ den, wonach dem Verband nur ariſche Berufs⸗ vereinigungen angehören dürfen. kleine poliliſche Nachrichten Die deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing heute den zur Zeit in Berlin weilenden General⸗ 3 italieniſchen Miniſterium für Preſſe und Propaganda, Luigi Freddi. Im Rahmen einer längeren Unterredung wurden Fragen der deutſch⸗italieniſchen Zuſammenar⸗ beit auf dem Gebiet des Films beſprochen. Immer ſtärkere Verdrängung der deutſchſtäm ⸗ migen Eiſenbahner bei der polniſchen Staats⸗ bahn in Danzig 0 Bei einem Kameradſchaftsabend der deutſch⸗ ſtämmigen Eiſenbahner wies Gaufachſchaftslei⸗ ter und Volkstagsabgeordneter Paul Nicklas auf die bedauerliche Entwicklung der Zahl der Beſchäftigten bei der polniſchen Staatsbahn in Danzig hin. Seit dem Jahre 1921 iſt die Jahl der polniſchen Eiſenbahner im Lohnverhäktnis von 3 v. H. auf 82 v. H. und im Beamtenper⸗ hältnis von 3 v. H. auf 62 v. H. geſtiegen. Och l wie f dem. englich 90 0 band eſtiege 5 de ben Je hungen den, d 102 muß e eb ſei 1 rein Fehlern feen en den wie 2 Die dieſen den W. Preiſe borfen. Li indu eine Pre 1937— auf 850 j 350 elma 12 gain 0 h. f. uc fle Kir und FKfte w — — Die la keiche de ben in 6 den neue Uunzt, wi Dietel hulagen 1 e che ghet wuſiſſge wird nier Jul d gen dä un die Tac ges Ehe ö erinnern nen Jah teifa unt 1 ac von keen 5 dune de g det Auf: Aru hörden u energie t Untuhen ug, die in N bekannt t beſchloſ⸗ Ugen Pet; Kaiſhon Nit Flug⸗ Perden biz datt hrt, te Kinber cher das tüdlehten. 1 hat den mitgetel, eitete Be. etantwor; on Banu ür dieser nit jeder een wird, haltet het Wo Per den dabei abhetürſt Aggeng der 55 in det „dabei ſtete Mit, bermißt. unlen find. und ein ihgüte irh ein diel be⸗ Jabtgiße Montag iſte einen toteſtieren, dis fut 4, die ein wilden ihrn enetthel⸗ roßbelſi⸗ 1 Von Harſchau der Kampf gegen das Pfund Die Engländer haben im Jahre 1931 einen phantaſtiſch günſtigen Zeitpunkt für die Abwer⸗ tung ihres Pfundes von 20.— auf rund 12,5 RM. erwiſcht. Damals ſanken alle Welt⸗ marktpreiſe don einem Tage zum anderen, und da auch das Pfund nicht mit einem Schlage ab⸗ ewertet wurde, ſondern ſein internationaler rs auf 12,5 Mark im Laufe von ungefähr ſechs Monaten ſank, ſo merkte der vielgenannte „Mann auf der Straße“ überhaupt nichts oder nur ſehr wenig von dem Sinken des Pfund⸗ kurfes, der ſich ja unter anderen Umſtänden in einer weſentlichen Erhöhung der engliſchen Ein⸗ fuhrpreiſe hätte ausdrücken müſſen. Auf der anderen Seite wurde die engliſche Ausfuhr wettbewerbsfähiger und zugleich wurde auch das engliſche Preisniveau im Innern vor einem zu jähen Abgleiten, wie es damals etwa die Vereinigten Staaten oder auch Deutſchland erlebten, geſchützt, ſo daß die engliſchen Waren⸗ beſitzer in die Kataſtrophe der Rohſtoffmärkte Ruch in demſelben Umfange hineingezogen wur⸗ den wie ihre unglücklicheren Kollegen in anderen Ländern. Denn: Wenn das Sinken der Roh⸗ ſtoffpreiſe in dieſer Zeit durch die Pfundab- wertung, der ja eine Verteuerung anderer aus⸗ ländiſcher Zahlungsmittel gegenüberſtand, ab⸗ gebremſt wurde, ſo war doch der Umfang der Pfundabwertung wie des Preisſturzes auf der anderen Seite ungefähr ſo parallel, daß der engliſche Verbraucher die Pfundabwertung, wie geſagt,„nicht merkte“. Nun iſt eine ſcharf gegenläufige Bewegung im Zuge. Gewiß wir haben in Deutſchland auch unſere Sorgen. Aber der Staat ſucht doch durch ein planmäßiges Eingreifen die einzelnen aktoren der Preis⸗ und Lohnbildung im leichgewicht zu halten, und die dabei erzielten Erfolge ſind trotz mancher Mißlichkeiten da und dort gar nicht zu überſchätzen. 3 England wie in den anderen liberalen ändern herrſcht aber das freie Spiel der Kräfte, und zu dieſem freien Spiel der Kräfte gehört auch die Spekulationsfreiheit, die Preiſe ſo hoch in die Höhe zu ſetzen, als es die Atemkraft der Spekulanten überhaupt nur zuläßt. Das gilt ſowohl für die Rohſtoffe der Induſtrie wie für den unmittelbaren Lebensbedarf. Seit dem Jahre 1932 iſt der engliſche Quarter lein engliſches Hohlmaß mit dem Faſſungsinhalt von 2,9 Hektoliter) von 25 Schilling 3 Pennies (rund 15.— RM.) auf 55 ſh 6 d(34.— RM.) geſtiegen; dementſprechend erhöhte ſich natürlich auch der Brot⸗ und Mehlpreis. Seit einem hal⸗ ben Jahr haben nicht weniger als ſechs Erhö⸗ hungen des Mehl⸗ und Brotpreiſes ſtattgefun⸗ den, der nun wieder auf der Höhe des Jahres 1928 oder der Kriegszeit angelangt iſt. Dabei muß England noch eine zuſätzliche unerfreu⸗ liche Entdeckung machen. Vor dem Kriege bezog es ſein Getreide aus rund einem Dutzend Län⸗ der. Infolge der Bevölkerungszunahme in den Vereinigten Staaten und wiederholter dortiger eren. iſt die Bezugsfreiheit hier wie in eren agrariſchen Ueberſchußländern weſent⸗ lich eingeſchränkt. Heute bezieht England ſein Getreide über⸗ wiegend nur aus drei Ländern, nämlich Auſtralien, Kanada und Argentinien. Die Ernteerträge ſchwanken aber gerade in dieſen Bezugsländern wegen des ſehr wechſeln⸗ den Wetters ganz ungemein und ſo ſind die Preiſe auch ſprunghaften Aenderungen unter- worfen. Werfen wir nun noch einen Blick auf die induſtriellen Rohſtoffe, ſo ergiht ſich z. B. eine Preisſteigerung wieder von 1932 bis März 1937— für die Tonne Kupfer von rund 360.— auf 850.—, für die Tonne Blei von etwa 150 auf 380 RM. Das Pfund Gummi koſtete 1932 etwa 12 Rpf., im März 1937 aber 65 Rpf. Ganz allgemein wird die Steigerung der Großhandelspreiſe aller Arten auf mindeſtens 50 v. H. geſchätzt. Mit dem Weizen werden auch Fleiſch, Speck, ja ſelbſt Milch, Butter, Gier und Fiſche teurer. Das freie Spiel der Kräfte wirkt ſich nun zuſätzlich darin aus, daß nicht eine allmähliche, ſondern eine ſprunghafte Preisſteigerung eintritt, die teilweiſe in ſich ſelbſt ſchon ungeſund und unvernünftig gewor⸗ den iſt und deutliche Merkmale der ſpekulativen Preisüberhöhung zeigt. Drei kurze Ausblicke ſeien in dieſem Zuſam⸗ menhang eröffnet: Die jetzt von verſchiedenen Seiten auftauchenden Anregungen einer neuen Weltwirtſchafts⸗ konferenz, an die man auch unter Umſtänden eine Abrü⸗ ſtungskonferenz koppeln will, gehen nicht zuletzt auf die Sorge der Regierungen in den ſoge⸗ nannten liberalen Ländern zurück, daß der jetzige konjunkturelle Aufſtieg, der mit der Auf⸗ rüſtung ſo eng verbunden iſt, ſich überſchlägt und zu einer Wirtſchaftskataſtrophe führt, nach⸗ dem er noch vorher die betroffenen Länder in Auswirkungen der den typtſchen Zuſtano der„ſozialen Unraſt“ (Streiks, Ausſperrungen) durch eine abſolute Verſchiebung des Preis⸗ und Lohnverhältniſſes gebracht hat. Hier ſetzt die ſehr rührige kom⸗ muniſtiſche Bewegung mit ihrem ſelbſtändigen Ziele der Revolutionierung der Welt ein, wo⸗ für die ſich häufenden offenen oder wahrſchein⸗ lichen Sabotagefälle in England und wilde Streiks, ſowie Durchſetzung der Gewerkſchaften mit kommuniſtiſchen Zellen ein deutlicher Beweis ſind. Die engliſche Regierung ſucht in einer für uns Deutſche geradezu unbegreiflichen Vogel⸗ Strauß⸗Politik über die ſich hier auftuenden Schwierigkeiten hinweg zu kommen. Sie hängt auf das Engſte wiederum mit der dritten Tat- ſache zuſammen, daß der engliſchen Regierung die finanziellen Berechnungen für die von ihr geplante Aufrüſtung einfach unter der allerwer⸗ teſten Sitzfläche weggerutſcht ſind, weil die Steigerung der Preiſe ganz neue Geſtehungs⸗ koſten ſchafft. Kurz geſagt: Die Preiſe laufen gegen das Pfund! Streikhetze in Lyon Marxiſtiſche Anvernunft bringt der Bevölkerung größlen Schaden Paris, 6. April. Der Streik in den Gas⸗ und Elektrizitätswerken von Lyon und Um⸗ gebung hat am Dienstagmittag ſein vorläufi⸗ ges Ende gefunden, nachdem der Präfekt des Departements die Streikabordnung auf die verheerenden 8 hingewieſen hatte, die der Streik auf das geſamte Leben der Bevölkerung hat. In der Tat hatten ſämtliche Induſtriewerke von Lyon und Um⸗ —— 5 wegen Strommangels die Arbeit ein⸗ 5 en müſſen. In den Krankenhäuſern war ogar das Leben derjenigen Säuglinge, die in ſogenannten Brutkäſten liegen, n wor⸗ den, weil kein Heizſtrom vorhanden war. Die Streikenden haben ſich zwar bereiterklärt, die Arbeit l wieder aufzunehmen; gleich⸗ zeitig haben ſie aber ungeachtet der ſchweren volksfeindlichen Auswirkungen angekündigt, daß ſie am Montag aufs neue in den Ausſtand treten würden, falls ihre„Forderungen“ bis dahin keine Annahme gefunden hätten. Triumphierend haben ſie mitgeteilt, daß der Streik dann höchſtwahrſcheinlich auf ganz Süd⸗ frankreich ausgedehnt würde. In zuſtändigen Pariſer Kreiſen hat der Streik in Lyon begreifliche Erregung ausgelöſt. Innenminiſter Dormoy hatte ſchon auf die erſten Kachrichten des Streiks hin den marxiſti⸗ ſchen Gewerkſchaftsbonzen Jouhoux zu ſich zi⸗ tiert und mit ihm im Hinblick auf die Lage in Lyon eine„längere Unterredung“ gehabt. Gegen heter und Berleumder Kattowitz, 6. April. Das höchſte Gericht in Warſchau legte einem der übelſten Hetzer ge⸗ gen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland das Handwerk, indem es ein gegen den Redakteur Arthur Trunkhardt in Rybnik ergangenes Urteil wegen Beleidigung des Führers beſtä⸗ tigte. Das Urteil lautet auf ſechs Monate Ge⸗ fängnis. Trunkhardt war in zweiter Inſtanz verur⸗ teilt worden, weil in mehreren Artikeln ſeines berüchtigten Hetzblattes„Katholiſche Deutſche Volkszeitung“ in Rybnik das deutſche Staats⸗ oberhaupt beleidigt worden war. Gegen das Urteil der zweiten Inſtanz legte Trunkhardt Berufung ein mit der mehr als fadenſcheinigen Begründung, daß zu der Zeit, da dieſe Artikel erſchienen waren, Adolf Hitler in Polen noch nicht als deutſches Staatsoberhaupt notifiziert geweſen ſei. Das Höchſte Gericht hat nunmehr die Beru⸗ fung dieſes notoriſchen Hetzers verworfen. Es erklärte in ſeiner Urteilsbegründung, daß der polniſche Rechtsſchutz ſich auf fremde Staats⸗ oberhäupter beziehe, ſobald ſie an der Spitze eines Staates ſtünden, ganz gleich, ob ſie als ſolche beim polniſchen Staat ſchon notifiziert ſeien oder nicht. Warſchau, 6. April. Nach den zahlrei⸗ chen Verhaftungen kommuniſtiſcher Hetzer in Warſchau, Lodz und einer Reihe oſtgaliziſcher Städte hat jetzt auch die Wilnaer Polizei zu einem großen Schlag ausgeholt. Sie führte in den Verbandslokalen angeblicher Berufsver⸗ einigungen Hausſuchungen durch, beſchlag⸗ nahmte zahlreiches belaſtendes Material und verhaftete eine größere Anzahl von Kommuni⸗ Die Nanga⸗Parbat⸗Expedition vom Reichsſportführer verabſchiedet Von links: Adolf Göttner, Dr. Günther Hepp, Martin Pfeffer, Expeditionsleiter Dr. Karl Wien und Photograph Müllritter. (Schirner, K.) ſten, von denen wie immer die meiſten Juden waren. 15 kommuniſtiſche Hetzer wurden ſofort in das Iſolierungslager Bereza⸗ Kartuska gebracht. In einigen Warſchauer Buchhandlungen be⸗ ſchlagnahmte die Polizei elf verſchiedene aus der Sowjetunion eingeſchmuggelte Bücher, da⸗ runter ein Buch des Juden Moſes Roſenberg, des einſtigen ſowjetiſchen Bevollmächtigten für den von den Bolſchewiſten heimgeſuchten Teil Spaniens. „Nelke Gäſle“ Das Treiben des ſpaniſchen Bolſchewiſten⸗ geſindels in Frankreich. Paris, 6. April. Die nach der Einnahme von Irun und San Sebaſtian durch die na⸗ tionalen Truppen nach Frankreich geflüchteten Bolſchewiſten bereiten der franzöſiſchen Polizei viel Aerger. Unter den in den letzten Wochen wegen Einbruchs und ähnlicher Vergehen Ver⸗ hafteten im ſüdweſtlichen Frankreich befin⸗ det ſich eine große Zahl dieſer Elemente. Nicht genug damit, iſt jetzt die Polizei von Bordeaux einer Bande ſpaniſcher Bolſchewi⸗ ſten auf die Spur gekommen, deren Mitglie⸗ der, obſchon ſie angeblich mittel⸗ und arbeitslos ſind, in den Waffengeſchäften der Stadt Revol⸗ ver und Munition einkauften. Es wurden über 30 Verhaftungen vorgenommen. Die Verhaf⸗ teten gaben ſelbſtverſtändlich keine Auskunft über die Empfänger dieſer Waffen, man macht ſich jedoch in Frankreich keine Illuſionen über den Weg, den ſie genommen haben bezw. noch nehmen werden. Miniſter Pirow über die Bedeulung der deulſchen Ichulen in Füdafrika 88S Pretoria, 6. April. Der Verkehrs⸗ und Verteidigungsminiſter von Südafrika, Oswald Pirow, eröffnete in Begleitung ſei⸗ ner Gattin den Bazar der deutſchen Schule in Wynberg bei Kapſtadt. In ſeiner An⸗ ſprache verwies der Miniſter auf die zahlen⸗ mäßige Bedeutung des Deutſchtums in der ſüdafrikaniſchen Union, das die Hälfte des afrikaniſchen Bevölkerungsteiles. dem auch er angehöre, blutsmäßig ausmache. Pirow be⸗ tonte weiter die Disziplin und die Loyalität des deutſchen Volksteiles, der ihm in ſeiner früheren Amtstätigkeit als Miniſter nicht die geringſte Mühe verurſacht habe. Die Union er⸗ warte die Einbürgerung der Deutſchen, die in der Union ihre Heimat, ihren Broterwerb und ihre endgültige Niederlaſſung gefunden hätten, im Intereſſe ihrer Familie und Kinder. Inkernakionale Juckerkonferen: in London London, 6. April. Am Montag wurde im „Locarno⸗Raum“ des Außenamtes die Inter⸗ nationale Zuckerkonferenz eröffnet, an der 23 Länder beteiligt ſind. Der Lordpräſident des engliſchen Staatsrates, Ramſay Macdonald, wies in ſeiner Er⸗ öffnungsrede darauf hin, daß die Konferenz erwägen ſolle, ob etwas zur Beſeitigung der Schwierigkeiten getan werden könne, auf die die Zuckerproduzenten ſeit Jahren geſtoßen ſeien. Die Lage ſei zwar heute beſſer, als noch vor vier Jahren, aber trotzdem betrage die Produktion in einigen der größten zuckererzeu⸗ genden Länder nur 50 v. H. des frühe⸗ ren Ausmaßes. Die Schwierigkeiten ſeien darauf zurückzuführen, daß es nicht gelungen ſei, die Zuckerpolitik der verſchiedenen Länder auszugleichen. Macdonald ſchlug die Einſetzung eines Ausſchuſſes vor, der als Büro der Konferenz dienen ſolle. Dieſes Büro ſolle den Vorſitzenden beraten und Vorſchläge zur Vorlegung für die Konferenz ausarbeiten. perrfork Tſchechoſlowakei Die lange Liſte der Meldungen über zahl⸗ reiche Befeſtigungs⸗ und ſtrategiſche Bahnbau⸗ ten im Geſamtgebiet der Tſchechoſlowakei wer⸗ den neuerdings durch öſterreichiſche Berichte er⸗ Vene wonach längs der ganzen Grenze nach eſterreich hin große militäriſche Feſtungs⸗ anlagen genau im Stil des franzöſiſchen Maginot⸗Syſtems angelegt werden. Daß die tſchechiſchen Behörden dabei zum Zweck der Geheimhaltung in rigoroſeſter Weiſe gegen die anſäſſige deutſchſprachige Bevölkerung vorgehen, wird niemanden überraſchen. Nach der Durchführung dieſer und aller übri⸗ gen ſchon im Bau befindlichen oder fertigge⸗ planten Bahn⸗ und Befeſtigungsarbeiten wird die Tſchechoflowakei ſo etwas wie ein gewalti⸗ ges Sperrfort inmitten Europas bilden. Wir erinnern daran, daß ſchon im Juni vergange⸗ nen Jahres ausführliche Berichte über den dreifachen Befeſtigungsgürtel be⸗ kannt wurden, der, von Komorn ausgehend, im Tal der Waag liegt, deſſen mittlerer Teil ſich von Teſchen über Grulich nach Iglau und deſſen nordweſtlichſter Teil unmittelbar an der Grenze der Grafſchaft Glatz ſich von Pardubitz über Turnau bis Pilſen hinzieht. An dieſem dretſachen Syſtem wird mit größter Beſchleu⸗ bigung gearbeitet, ſeitdem im Juni vergange⸗ nen Jahres der ſowjetruſſiſche Kriegskommiſſar Woroſchilow in Marienbad zuſammen mit Lit⸗ winow und dem bisherigen Pariſer Sowjet⸗ botſchafter Potemkin ausführliche Beſprechun⸗ gen mit maßgeblichen tſchechiſchen Politikern hatte. Der Ausbau zahlreicher neuer Militär⸗ flugplätze hat inzwiſchen ebenfalls erhebliche Fortſchritte gemacht. Im September wurde dann die Durchfüh⸗ rung beſchleunigter Kaſernenbau⸗ ten in Bries, Krompach und Zipfer Neudorf bekannt, ferner der Beſchluß zum ſchnellſten doppelgleiſigen Ausbau der bisher eingleiſigen Hauptſtrecke Kaſchau— Oderberg, die die wichtigſte ſtrategiſche Bahnverbindung zwi⸗ terſchied macht, ob der jüdiſche Leiter der GI ſchen der Tſchechoſlowakei und Sowjetrußland wird, falls Rumänien ſich zur Hergabe eines Verbindungsgliedes früher oder ſpäter einmal bereitfinden ſollte, ferner wurde in Angriff ge⸗ nommen eine neue Bahnverbindung von Uez⸗ beg an der Neutra bis nach Goldmorawitza— ebenfalls auf Anfordern des tſchechiſchen Gene⸗ ralſtabes—, durch die etwaige Truppenverſchie⸗ bungen nach der ungariſchen Grenze hin er⸗ leichtert werden. Bei allen Bahnbauten ſind dabei große Verladerampen für militäriſche Zwecke vorgeſehen. Wir nennen weiter den zweigleiſigen Ausbau der Strecke Brünn—Ko⸗ lin, ferner die teilweiſe Neuanlegung bezw. 1 den zweigleiſigen Ausbau der Strecke, die von Weißkirchen durch die Weißen Karpathen führt, ſowie die Strecke Neuſohl—Diviaky. Welche enormen Mittel die Tſchechoſlowakei u. a. allein in dieſe wirtſchaftlich nicht rentablen Bahn⸗ bauten ſteckt, geht aus der Tatſache hervor, daß allein die Strecke über die Weißen Karpathen nicht weniger als 281 Brücken erfordert, und daß auf 41 Kilometer Neubau der Linie Neu⸗ ſohl—Diviaky 14 Tunnels kommen. Dieſe letzteren ſtrategiſchen Bauten wurden im November vergangenen Jahres bekannt. Im Dezember veröffentlichte dann Szeba ſein Buch über„Rußland und die Kleine Entente in der Weltpolitik“, in dem er bekanntlich eine gemeinſame Grenze zwiſchen der Tſchechoſlowa⸗ kei und Sowjetrußland forderte. Die Spirale des Mißlrauens in Jowjelrußland Daß der endgültige Sturz des noch vor einem halben Jahr allmächtigen GPl⸗Chefs J a⸗ goda ſelbſt in Moskau das Tagesgeſpräch bil⸗ det, geht nicht darauf zurück, daß, wie ein ſen⸗ timental angehauchter engliſcher Berichterſtatter behauptet, die Moskauer Bevölkerung eine Wiederkehr des berüchtigten Terroriſten und ſei⸗ ner blutrünſtigen Maßnahmen nunmehr für ausgeſchloſſen halten kann; denn ſoweit das ruſſiſche Volk an den Machtkämpfen in dem kleinen Kreis um Stalin überhaupt noch ſo et⸗ was wie ein Intereſſe nimmt, weiß es ganz genau, daß es praktiſch nicht den geringſten Un⸗ nun Jagoda oder ſonſtwie heißt. Der wirkliche Grund des ungewöhnlich großen Aufſehens der Affäre Jagoda ſelbſt unter der vom Terror geduckten Bevölkerung Rußlands liegt vielmehr darin, daß hier zum erſten Mal in der zweijährigen Verfolgungsgeſchichte inner⸗ halb des engſten bolſchewiſtiſchen Machtkreiſes ein Mann getroffen wurde, der nicht nur der engſte Vertraute Lenins. ſondern auch Sta⸗ lins ſelbſt geweſen war. Als Jagoda vor einem knappen halben Jahr auf den politiſch völlig einflußloſen Poſten des Poſtkommiſſars abgeſchoben wurde, nahm man das in einge⸗ weihten Kreiſen ſofort als eine endgültige Kaltſtellung. Man entſann ſich dabei vor allem zweier Vorgänge, die in der Laufbahn Jagodas eine entſcheidende Rolle geſpielt haben. Erſtens hatte er ſchon das Vertrauen Stalins eingebüßt, als im Dezember 1934 des roten Diktators in⸗ timſter Mitarbeiter und Freund Kirow mitten im Kreml, mitten in den vielfachen von der GPlul, alſo von Jagoda geſtellten Wachkordons ermordet wurde. Und zweitens rief es das offene Mißtrauen Stalins hervor, als Jagoda ſehr bald nach ſeiner Berufung zum Chef der GPu nicht nur die Einführung militärischer Uniformen für ſämtliche GPll⸗Regimeter, ſon⸗ dern auch eine Art militäriſcher Rangordnung durchſetzte, wobei der jüdiſche Genoſſe Jagoda ſich ſelbſt überdies noch den höchſt bedenklichen Titel„Generalkommiſſar“ zulegte. Stalin ſah in dieſen Vorgängen den Verſuch zur Bildung einer militäriſch organiſierten GPzl⸗Neben⸗ regierung, die zugleich eine Art Anfehkbarkeits⸗ ſtellung gegenüber der roten Armee bean⸗ ſpruchte. Als dann Jagoda ſich ſogar an einer Anzahl der höchſten Funktionäre der roten Armee vergriff und ſogar der Kriegskommiſſar Woroſchilow ſich zum Einſchreiten bei Stalin in ultimativer Form genötigt ſah, glaubte Sta⸗ lin ſeinen Verdacht gegenüber Jagodas Stre⸗ ben nach der Alleinherrſchaft beſtätigt, er fand die Zwiſchenlöſung mit der poſtaliſchen Be⸗ ſchäftigung des liebwerten Freundes und Ge⸗ noſſen und wird ihm jetzt mit aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit den Garaus machen— falls nicht etwa der Genoſſe Jagoda es verſtanden haben ſollte, ſich durch Deponierung belaſtender Do⸗ kumente im Auslande ſo zu ſchützen wie die Genoſſen Radek und Münzenberg. Der„Fall Jagoda“ geht in ſeiner politiſchen Bedeutung über die bisherigen Kaltſtellungen oder Erſchießungen namhafter bolſchewiſtiſcher Politiker noch inſofern weit hinaus, als man ihm nicht nach bewährtem Muſter trotzkiſtiſche Umtriebe, ſondern kriminelle, alſo gemeine Verbrechen zur Laſt legt. Der Nachweis dürfte gegenüber einem der gemeingefährlichſten und gewiſſenloſeſten unter der Clique der bolſche⸗ wiſtiſchen Maſſenverbrecher ſpielend leicht ſein. In jedem Fall hat mit der politiſchen Vernich⸗ tung Jagodas die Verfolgungswelle im Um⸗ kreis des Kreml nicht nur ihren bisherigen Gipfel erreicht. ſondern Stalin dokumentiert damit überdies mit aller Deutlichkeit. daß ſeine Entſchloſſenheit zum grundſätzlichen Mißtrauen ſelbſt vor den mächtigſten Männern des Kreml nicht Halt macht— vielleicht mit der einzigen Ausnahme Woroſchilows. Dieſes Mißtrauen bewegt ſich nicht im Kreiſe. ſondern in Form einer Spirale. vom Mittelpunkt ausgehend und immer weitere Kreiſe im bolſchewiſtiſchen Syſtem ziehend. Der Leninkreis iſt ſo gut wie vernichtet. Er muß durch jüngere Bolſchewiſten erſetzt werden, denen naturgemäß ein noch größeres Mißtrauen Stalins begegnet. Kurz, es iſt nicht abzuſehen, wann die Spirale des Stalinſchen Mißtrauens den größten Kreis er⸗ reicht— falls nicht eines Tages der rote Zar ſelbſt den übrigen Machthabern des Kreml all⸗ zu ſelbſtherrlich und allzu lebensgefährlich wer⸗ den ſollte ———— 1 f 1 1 1 * 4 4 8 0 1 ———— c der Begrüßungsanſprache per des Geſunden Rundfunk- Programm Donnerstag, 8. April Deeutſchlandſender: 8: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Konzert. 9.40: Kindergymnaſtik. 11.30: Der Bauer ſpricht, der Bauer bort. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: 1. Eine Südafrikanerin beſucht den Deutſchlandſender. 2. Elli Beinhorn erzählt von ihren Afrikaflügen. 15.45: Die Moldau. 16: Mufik am Jeachmittag. 18: Muſik für zwei Klaviere. 18.50: Was intereſſiert uns heute im Sport? 19.50 Schall- blatten. 19.30: Waffenträger der Nation. 20.10: Otto Kermbach ſpielt. 21: Zeitgenöſſiſche Kompo⸗ uiſten. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Zum Tanze erklingen die Geigen. rankfurt: 6: Choral, Morgenſpruch. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtit. 8.0: Ein froher Gruß aus der Weſt⸗ mark. 11.15: Hausfrau, hör zu! 11.45: Landfunk. 12: Muſik für alle 14.10: Muſik, die uns alle er⸗ freut. 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Kinderfunk. 15: Wir laden Sie ein zu einem Tänzchen am Rhein. 17: Klänge der deutſchen Romantiker. 17.30: Nor- diſche Schickſale. 17.45: Liebe zur Kunſt— Liebe zum Volk. 18. Blasmuſik. 19: Froher Feierabend! 19.40: Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 20.05: Einführung in die folgende Oper. 20.10:„Fra Dia- volo“. 22.40: Tanzmuftk. 242: Nachtmuſik. Stuttgart: 6. Choral. 6.30: Konzerk. 8.05: Bauernfunk. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.30: Kniffe in der Küche. 11.30: Für dich, Bauer! 12: Konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 16: Muſik am K 17.10: Goethe beſucht feine Schwe⸗ ſter. 17.40. 17 zum Feierabend. 19: Unterhal⸗ tungs⸗Konzert. 20.10: Mit Pauken und Trompeten. 21: Deutſche Weltſchau. 21.18: Lieber Petrus, lache 92 22.30: Unterhaltungs⸗Konzert. 242: Nacht- muſik. CCC die Ungariſchen Philharmoniker in hamburg Hamburg, 5. April. Das Angariſche Phil⸗ harmoniſche Orcheſter gab am Sonntagabend in Hamburg im faſt ausverkauften Convent⸗Gar⸗ ten das mit beſonderer Spannung erwartete Konzert. An der Spitze des Programms ſtand Beet⸗ hovens„Eroica“. Im zweiten Teil hörte man ungariſche Muſik und als Abſchluß Wagners Meiſterſinger⸗Vorſpiel. a 5 Wie ſchon in Breslau und Berlin wurden die ungariſchen Gäſte, die als Zugabe noch den Rakoczy⸗Marſch ſpielten, ſtürmi ch gefeiert. Flensburger Geſchichtslagung des Ns.-Lehrerbundes Alfred Roſenberg über deutſche Geſchichte. Flensburg, 7. April. Die vom NS. Lehrerbund in Flensburg veranſtaltete Ta⸗ gung für Geſchichtslehrer wurde am Diens⸗ tagabend im Großen Saale des Deutſchen Hauſes mit einem Vortrag des Reichsleiters Alfred Roſenberg über deutſche Ge⸗ ſchichte eröffnet. Nach einer muſikaliſchen Einleitung und des Gauwalters des NS.⸗Lehrerbundes, Regierungsdirektor Peter⸗Schleswig nahm Reichsleiter Roſenberg das Wort. Er wandte ſich gegen Stimmen, die die große heutige Liebe für geſchichtliche Fragen gleichſam als eine Flucht in die Ge⸗ ſchichte hinſtellen.„Nicht Flucht in die Ge⸗ ſchichte, ſondern tieferes Erkennen der ringen⸗ den Gewalten, die aus der deutſchen Vergan⸗ genheit noch in die Gegenwart hinein ragen.“ Die heutige Geſamtſchau der deutſchen Ver⸗ gangenheit reiche heute tiefer zurück als je⸗ mals früher. Die Ergebniſſe der Raſſen⸗ kunde und Vorgeſchichte zeigten uns einen anderen Kraftſtrom als bis⸗ her konfeſſionelle und liberale Geſchichtsbe⸗ trachtung ihn behaupteten. Ueber die Stam⸗ mesrivalitäten, über die Kämpfe der Konfeſſi⸗ onen und Dynaſtien habe das geſamte Volk heute jenen Freiheitsbegriff in ſich wieder le⸗ bendig gemacht, der der Urtrieb des frü⸗ heren germaniſchen Menſchen ſtets geweſen iſt, nur eſchränkt war au die kleineren Gruppen der Stämme, Konfeſſionen und Dy⸗ naſtien. Und deshalb gibt es für uns heute keine katholiſche, proteſtantiſche, liberaliſti⸗ ſche, dynaſtiſche trachtung, oder marxiſtiſche Geſchichtsbe⸗ ſondern nur ein geſamtdeut⸗ Moskau, 6. April. Ein politiſcher Doppelmord, der ſich vor einiger Zeit in Turkeſtan ereignet hat, wird jetzt von der zJsweſtija“ zum Gegenſtand einer ſcharfen Anklage über die zuſtändigen Juſtizbehörden gemacht. Offenbar beſtand die Abſicht, das Verbrechen, deſfen Beweggründe bis in die Bürgerkriegs jahre zurückreichen, nicht in der Oeffentlichkeit zu beſprechen. Da jedoch die Täter bei den Behörden Freunde beſitzen und die Behörden nichts zu ihrer Beſtrafung ge⸗ tan haben, greift die Preſſe jetzt die Angele⸗ genheit auf. Im Januar dieſes Jahres ſind in der Nähe von Alma⸗Ata die Frau und die Toch⸗ wjetdirektors Cho d⸗ ter des So ſchamja row, der ſelbſt dienſtlich abweſend ermordet worden. Die zuſtändigen Par⸗ war, tei⸗ und Juſtizbehörden taten nichts., um die 88 New Pork, 6. April. Anläßlich des 20. Jahrestages des Eintritts der Vereinigten Staaten in den Weltkrieg ſtellt die Preſſe all⸗ gemein Vergleiche über die Gefühle des ame⸗ rikaniſchen Volkes in damaliger Zeit gegenüber der heutigen Einſtellung an.„New York Herald“ ſchreibt in einem Leitartikel über die kürzlich 1 Rundfrage an die Bevöl⸗ kerung, ob der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten ein Fehler geweſen ſei. 70 Prozent, alſo nahezu drei Viertel der Geſamt⸗ bevölkerung, hätten dieſe Frage mit Ja be⸗ antwortet. ü Das Arleil Bereits am Dienstag nachmittag verkündete das hanſeatiſche Sondergericht in dem Prozeß gegen die Mittäter und Helfershelfer des jüdi⸗ ſchen Deviſenſchiebers Nathan ſolgenden Ur⸗ teilsſpruch: Der angeklagte Sohn des Nathan, Wil helm Sander, wird wegen Verbrechens ge⸗ gen das Geſetz gegen den Verrat der deutſchen Volks wirtſchaft und wegen Beihilfe und fort⸗ geſetzter Deviſenſchiebungen zu ſechs Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus, zehn Jahren Ehrenrechtsverluſt und 150 000 RM. Geldſtrafe, erſatzweiſe einem weiteren Jahr Zuchthaus ver⸗ urteilt. Elna Nathan erhielt wegen Bei⸗ hilfe drei Monate Gefängnis, 600 RM. Geld⸗ ſtrafe oder drei weitere Wochen Gefängnis. Die Lina Wilhelm, die mit Sander bis zum Juli 1936 raſſenſchänderiſche Beziehungen 5s Berlin, 6. April. Zur Durchführung des Vierjahresplanes müſſen auch ausreichen⸗ de weibliche Arbeitskräfte für die deutſche Landwirtſchaft bereitgeſtellt werden. Obwohl die landwirtſchaftliche Tätigkeit allein kein Erſatz des Arbeitsdienſtes iſt, haben der Reichsminiſter des Innern und der Reichs; arbeitsführer ſich damit einverſtanden erklärt, daß diejenigen Mädchen über 16 Jahre nich mehr zur Ableiſtung der künftigen Arbeits; dienſtpflicht der weiblichen Jugend herangezo⸗ gen werden, die nachweislich vor dem 1. No. tember 1938 freiwillig mindeſtens neun Mo⸗ ſches Ge ſchichtserleben. Einer der bitterſten und zugleich ungerechte⸗ ſten A gegen die Kunſt des ſchneiden⸗ den Arztes lag immer in dem Wort:„Ope⸗ ration glänzend verlaufen, Patient tot.“ Denn es zeigte ſich immer wieder, daß in ſolchen Fällen nicht die Eigenart des Eingriffs zu dem unglücklichen 5 führte, ſondern meiſt hatten Umſtände, die mit jeder ſchwe⸗ reren Operation zuſammenhängen, den Tod zur Folge, weil der Körper ſie nicht überſtand. So gehört der„Kollaps“ nach der Operation zu den gefürchtetſten Feinden des Chirurgen. der alle Bemühungen vergeblich werden läßt. Dem Herzen fließt tein Blut mehr zu. Auch wenn der Blutverluſt bei dem chirur⸗ giſchen Eingriff, wie heute meiſt, nur gering war, ſtellt ſich nämlich oft hinterher eine Blut⸗ leere im Herzen ein. Die Herztätigkeit arbeitet ins Leere, und dieſe ſchwere Störung lähmt ſelbſtverſtändlich den geſamten Organismus. Um einen ſolchen Zuſtand herbeizuführen, braucht der Menſch aber garnicht operiert zu ſein. Elin Kollaps kann ſich auch bei fieber⸗ haften Infektionstrankheiten, bel ſchwer blu⸗ tenden Verletzungen bei Nervenſtörungen oder auch ſtarken Ueberanſtrengungen einſtellen. Jede Muslelarbeit bedeutet erhöhte Beanſpru⸗ chung des in den Adern kreiſenden Blutes: das große Röhrenſyſtem der Blutgefäße wird an der Stelle des arbeitenden Muskels erwei⸗ tert. Blur wird dorthin angeſaugt. Im Kör⸗ macht das nicht viel aus. Selbſt wenn mehrere Hundert Kubikzentimeter Blut„angefordert“ werden, ſo tritt deshalb an Blulleere des herzens Die 61. Tagung der Deutſchen Ge nate lang Arbeit geleiſtet haben. Nähere Aus ⸗ ſellſchaft für Chirurgie in Berlin. anderen Stellen noch kein er ein, denn es iſt im Körper für einen tade loſen 1 0 zwiſchen Angebot und Nachfrage geſorgt. Dieſe weitſichtige Ordnung kann aber geſtört ſein, und dann führen die Venen von der arbeiten⸗ den und viel Blut beanſpruchenden Stelle nicht mehr genügend Blut weg zum Herzen. Die Venen vor dem Herzen entleeren ſich. Kollaps iſt keine Herzſchwüche. Es iſt deshalb falſch, die Urſache des Kol⸗ laps, ſo wie man es früher tat, in einer plötz⸗ lich eintretenden Herzſchwäche ſehen zu wollen, erklärte Profeſſor Rein, Göttingen, in ſeinem Vortrag über„Die phyſiologiſchen Grundlagen des Kreislaufkollapſes“ Verſagte das Herz ſeinen Dienſt, ſo müßten die zum Herz füh⸗ renden Venen gerade mit Blut angefüllt ſein, das nicht mehr weitergepumpt wird. Es hat daher auch wenig Zweck, beim Kollaps das Herz zu ſtärkerer Tätigkeit aufpeitſchen zu wol⸗ len. Der Operateur, der den Kollaps vermei⸗ den ſoll, wird vielmehr auf ganz andere Zu⸗ ſammenhänge Rückſicht nehmen müſſen, auf die normale Arbeit des Kreislaufes. Wenn beim Gefunden irgendwo der geſtei⸗ gerte Blutbedarf auftritt, ſo melden nicht et⸗ wa die ſog. vaſomotoriſchen Nerven an andere Stellen, daß ſie weniger Blut beanſpruchen dürfen oder daß ſie Blut erzeugen ſollen, Der örper reagiert zwar mie ein gut geleitetes Wirtſchaftsunternehmen, indem an der einen Stelle etwas eingeſpart wird, was anderswo eingeſetzt werden muß, oder indem die„Spei⸗ darauf 1921, Poliliſche Rache nach 19 Jahren Bezeichnender Doppelmord in Jowjel-Rußland Verbrecher, die ortsbekannt ſein ſollen, zu er⸗ greifen und bis zum heutigen Tage befinden ſich dieſe auf freiem Fuß. Erſt jetzt erweiſt es ſich, daß Chodſchamjarow in den Jahren des Bürgerkrieges den General Dutow, einen Mit⸗ arbeiter Koltſchaks, überfallen und ermordet hatte. Von den Freunden der„Weißen“, die es alſo noch heute in dieſer Gegend gibt, ſind 1925 und 1928 A gen Chodſchamjarow verſucht worden. in jüngſter Zeit hat er von unbekannter Seite eine ganze Reihe von Warnungen und Todes⸗ drohungen erhalten. Gleichwohl iſt von den zuſtändigen lokalen Behörden Schutze Chodſchamjarows oder zur des Verbrechens unternommen worden. „Isweſtija“ beſpricht den Fall und ſagt, noch heute gebe es in der dortigen Gegend Mit⸗ kämpfer des Generals Dutow. Morris, Vereinigten größte 8 e tion jemals niemandem e Der demokr zeichnet ſeine nes Sd Bonn, mann ſeiner igt. lizeibehörden lizei gegen B verlegung zeiſtunde, Blutvorrat ab in einem gro die kreiſende Transport gefäße. veranla überraſchen Außerdem wir ſigkeit zuſamm das Sch das Herz mit tritt nirgends Wie ſtarke ſer Hinſicht au bei einer„An Aderlaß oder Venen und da Aehnlich rung ſo groß erſchöpfen, Da ſäure aus den mehr abtransp per, ſofern er hierin noch ſel cher“ weit geöffnet werden, aus denen ein — Der ee den Krieg geſtimm konferenz am Montag, die Kinder der je den unter dieſem Bonn teilt mit: Heute früh ruar 1893 gebotene Heinri Bonn hingerichtet worden, 1936 vom Schwur ernden Verluſt te verurteilt wurde. E in Puetchen ſeine Ehefrau. Reichsführer SS und C ſtädten, hinzielen. regungen ſeien ab gelung ſolle un v Durch„ werden die Ka lagvolumen, alſo verſuch, daß man ſogar die der großen Blutſpeicher, abllem einen ſichtbaren Schaden aber nach Abklemmen de ſtarke Belaſtung 21 nicht mehr auszug ſelbſt wird zwan 2 99 1. re „Amerikas größler Jehler“ Bezeichnende Aeußerungen zum 20. Jahreslag des Einkrilis der Ber⸗ einigen Staaten in den Weltkrieg Staaten begangen habe. twas Gutes geb Weigerung, 6. April. Die der Geliebten Mari durch Gift ermordet, um das derſelben fortſetzen zu können. Mittäterſchaft an der Ermordung ihres mannes ebenfalls zum T Johannesberg wurde vom 3 zu lebenslän gerichteten eſtrebungen, die des Beginn republikaniſche er ſeinerzeit gegen den Eintritt in t hat, erklärte in der Preſſe⸗ daß die Beteiligung der am Weltkrieg der hler geweſen ſei, den dieſe Na⸗ Der Krieg habe racht, und noch t lebenden Generation wür⸗ Fehler zu leiden haben. atiſche. S en zer werde. unterhalten hatte, wurde wegen Meineides zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehren. rechtsverluſt verurteilt. Vollſtreckung eines Todesurkeils Juſtizpreſſeſtelle in iſt der am 24. Feb. ch Brodeſſer in der am 26. Oktober gericht zu Bonn wegen Mor⸗ des in zwet Fällen zum Tode und zum dau⸗ bürgerlichen Ehrenrech⸗ r hat im Sommer 1935 ſowie den Ehe⸗ a Johannesberg Verhältnis mit wegen Ehe⸗ ode perurteilte Marta Führer u. Reichs⸗ alichem Zuchthaus begna⸗ Die weibüche Arbeilsktälte füt die Laudwitiſchaſt Neun Monate freiwillige Landarbeit. kunft über die Durchführung dieſer Anord⸗ nung erteilen die Arbeitsämter, Polizeiſtunde bleibt unveränderl Berlin, 6. April. In einem an alle Po⸗ Erlaß richtet ſich der hef der deutſchen Po⸗ auf eine Vor⸗ s der Poli- namentlich auch in den Groß⸗ Alle dies erändert en t, Blut abzugeben, großem Ausmaß bezüglichen An⸗ zulehnen. Die beſtehende Re⸗ bleiben. egeben werden kann. Aber wie geſchloſſenen Röhtenſyſtem Flüſſigkeit und die Ene Luft beſtimmte Druckverhältniſſe für en r den miteingeſchloſ⸗ je mit Saug⸗ und Preßwirkung fü ſorgen, ſo auch im Syſtem der Blut⸗ hydrodynamiſche“ pillaren der ruhenden Muskeln zum e gebracht und z. B. die Leber Beeinfluſſung was tun ſie in kann. d überall die vorhandene Flüſ⸗ So die engezogen. einem Blutleere auf. Belaſtungen der shalten kann, zapfung“ des K erhöht ſich nur Blutmenge, die Schlag befördert, aber es Wenn die Leber abgeklemmt iſt. Körper in die⸗ beweiſt der Tier⸗ Leber, alſo einen men kann, ohne reislaufs durch ſtarke Muskelanſtrengung ſchon eichen, die mit der Kollaps iſt's bei Schädigung regulierenden Nerven. bei funktionierender Leber hervorzurufen. r Leber ſo vermag der Körper ſie Allerdings Tritt eine neue Blutleere der ſtellt ſich ein. der die Leber kann auch die Blutanforde⸗ werden, daß ihre V orräte ſich un allerdings wird die Kohlen⸗ einzelnen Muskelteilen ortiert und die nicht Muskelarbeit släuſig eingeſtellt; der Koͤr⸗ eſund iſt, ſteuert ſt. l auch Hat aber ein Menſch bei einem Unfall große Mengen B lutes verloren nſchläge ge⸗ Auch nichts zum Aufklärung Die Senator he 4 pard be⸗ riegshetzern Gefolgſchaft zu leiſten, als die We Tat ſei⸗ ebens. auf die er täglich ſto Das Urleil gegen den deviſenſchieber Max Nathan Kreiswal trau Am 7. Am 11. wo der Am 7.22 7.52 11.35 und Betri der Kd. Betrages — ſo viel —, und will er ſi Blenden Blutforderungen an den tritt der ker Blutinanſpruchnahm durch ieht. urch, daß lichen Aug führen Die Ge ten iſt es muß. Es ten, heute in hohem führen kan N Operation fert. dem Eingr ſtört, wei abgibt und ſein. 11.00 Uhr: in Unt 15.00 Uhr: in Ober⸗ 17.00 Uhr: in Dars b DAF. und Warte Es ſpricht Kreisobmann Pg. Zu der Vertrauensratsſchu Hirſchhorn haben ſämtliche trauensmämer und Betriebsführer zu erſcheinen. Es ſpricht Pg. Keil, Sonderzug der den Deutſchen Gerätemeiſterſchaften am 18. 4. a 18. April findet in Stuttgart die Durch⸗ führung der Deutſchen Gerätemeiſterſchaften ſtatt und hat die NSG.„Kdg.“ i ausgeſchrieben. 5 50 b nerprete für dieſen Sonderzu beträgt zeitiger Einzahlung d Kollaps ein. Ja, Wärme hervorruf vorhandenen Belaſtun Wärme an einer Stelle Aber auch der Kö und daher den Blutdru ein körperreines Hormon, einem örtlichen Eingriff kotiſchen Mittel, liches Verſchwinden aus dem Körper, was den . iſt durch die Stelle Kollaps erleichtert. Die Narkotika aber wußtſein, ſondern auch die reitſchaft zum Beiſpiel der Macht en ſtarke Bewe Bekanntmachungen Kreis Heppenhelm AN., Gan Heſſen⸗Naſfau. ber N. S. H. A. B. rankfurt am Maen, Gutleutſtraße 8—14, 5 lf Hitler⸗Haus. Sa eee 30 381, Poſtſchedtonto: 53 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sptechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Sonſt mur in Eilfällen, nach vorherige Anmeldung. 5 end-. tung · Aufſtellung über Amtswalter⸗Appelle, wer⸗ ensratsſchulungen und fonſtige Veranſtal⸗ tungen April: 20.30 Uhr: in Viernheim Amtswalter⸗Appell, Lokal:„Deutſcher Kaiſer. Am 8. April: 20.30 Uhr: in Zoßgenbach Amtswalterappell. 20.00 Uhr: in Hirſchhorn Vertrauens rats April: „Zum Odenwald“ chulung im Gaſthaus „Zum Naturaliſten“ 9.00 Uhr: in Gras⸗Ellenba ch Amtswaltetappell. Lokal V. Dörſam. Amtswalterappe er⸗Schön matten wa fl.„Zum Odenwald a Hain brunn Amtswalterappell. Lokal Flächſenhaar er Amts walterappe Bei den Amtswalter⸗App Ortsobmänner, Betriebswalte Appell ſtattfindet, der Lei I„Zum Waldhorn“. ellen haben ſämtliche r, und in den Orten, alle Amtswalter der „Kd.“ zu erſcheinen. Vetter. lung am 8. April in Betriebswalter, Ver⸗ ter der Allg. Orts⸗ der Daß. werden ab jede Woche unter parteiamtl. Bekannt⸗ wie auch durch Rund⸗ krankenkaſſe Heppenheim. Sämtliche Veranſtaltungen von jetzt machungen bekanntgegeben, ſo ſchreiben. Nane„Kraft du t rch Freude“ eis dienſtſtelle Heppenheim. NSG.„Kö hi „ohne Eintrittst Uhr ab Frankfurt, Uhr ab Darmſtadt, Uhr an Stuttgart, Bei genügender Beteiligung in Heppenheim. Anmeldun 40 nach Stuttgart zu erfür einen Sonderzug arte. Der Preis für Eintrittskarte beträgt 2. Plag 2.— N., Sigpla auf überhöhten Kurven 1.— 975 1 Die Fahrzeiten ſind wie folgt: an 23.39 Uhr an 23.03 Uhr ab 19.47 Uhr hält der Sonderzug gen werden ab ſofort bei allen Orts⸗ ebswarten, ferner bei der Kreis dienſtſtelle Heppenheim ange für die Eintrittskar nommen, bei gleich⸗ er Teilnehmergebühr und des te. „daß auch die Blutſpeicher ermüden ch dann etwa erheben oder Muskelarbeit leiſten, die abermals er das die Blut reislauf ſtellt, ſo man kann bei ſtar⸗ e einen echten Kollaps en, indem Blut der Haut zu rper man zu der künſtlich durch ammen⸗ ſelbſt kann da⸗ gefäße erweiternde ck ſenkende Hiſtamin, abſcheidet, in gefähr⸗ enblicken ſelbſt einen Kollaps herbei⸗ Kollaps beim Erwachen. ſtitution des Patien⸗ auch der Chirurg bei immer ſamtkon deshalb, die gibt, wie die weit immerhin erſtaunlich, daß ſe beobachten eren Referate zeig⸗ Mittel. die den Kollaps em Maße verhindern oder heben können, bevor er zu Aber es iſt N ren ſo wichtige Narkoſe ſchnell be⸗ Schlimmerem führt. die zum Operie⸗ lbſt zum Kollaps n, Allerdings ſind es nicht die nar⸗ ſondern ge f Der ſtark an einer haben n ungen, ſo wird iff gewahrte Blu die Leber noch ni — ein Kollaps rade ihr allmäh⸗ beanſprucht. icht nur das Be⸗ reflektoriſche Be⸗ Leber eingeſchlä⸗ un der Erwachende irgendwelche das mühſam nach tgleichgewicht ge⸗ cht wieder Vorrat kann die Folge Dr. J. S. 2 . r 2 S S dale, vg dane „euch er dap! Goffag Dran, dag denwold⸗ icherhanr albhum ſimtlihe N Otte, alta det aſceien. Will in 4, Jul. cheinen. 0 Or 5. Orts⸗ gerbur lum, J Vund. at 1 1 Dutgh⸗ 1 fut dbetzug baulgt i fit leg ten eig, a5 he⸗ tl. ft 55 al⸗ den die 0 ge he⸗ ſa⸗ 10 1 10 ge Mitsul— der älteste lndustrle-Konzern der Welt g Zehn Jahre Parlamentsbau Der japaniſche Reichstag iſt aufgelöſt worden. Neuwahlen finden im April ſtatt. Unſer Artikel beſchäftigt ſich mit dem japaniſchen Parteileben. Tokios prächtiger Parlamentspalast Gegenüber der deutſchen Botſchaft in Tokio erhebt ſich auf einem Hügel ein ſtrahlend weißer Bau mit einer prächtigen Domkuppel in der Mitte. Er erinnert an das Waſhingto⸗ ner Capitol. Das iſt das Gebäude des fjapani⸗ ſchen Reichstages, das erſt zu Beginn dieſer Seſſion eingeweiht wurde. Es iſt das größte und teuerſte in europäi⸗ ſchem Bauſtil gehaltene Bauwerk Japans. In zehn Jahren wurde es errichtet und 26 Mil⸗ lionen Mark hat der Bau dieſes Parlaments- palaſtes verſchlungen. Parlament unpopulär Trotz der Pracht des Palaſtes kann man beim beſten Willen nicht behaupten, daß er poulär iſt, denn die Bewohner von Tokio wiſſen, daß die Offiziere des Kriegsminiſteri⸗ ums, der Admiralität und des Generalſtabes in ſchlichten Holzbaracken, die nach dem Erdbeben proviſoriſch errichtet wurden, ſeit 14 Jahren arbeiten. Doch jeder Tokioter hat das Gefühl, daß in dieſen Bretterbuden von Morgens bis Mit⸗ ternacht fieberhaft gearbeitet wird, und daß die Landesverteidigung das ritterliche Prinizp der Samurai auch in der heutigen Zeit über alle anderen Erwägungen, mögen ſie wirt⸗ ſchaftlicher oder„weſterlicher“ Art ſein, ſtellt. Was der Mann auf der Strage denkt Von dem Parlament hingegen hört der Mann auf der Straße immer wieder, daß es den aufbauenden Militärs, die Japan vor der Gefahr des Bolſchewismus, vor den Armeen des Roten Generals Blücher, vor dem zerſet⸗ zenden Einfluß der chineſiſchen Kommuniſten ſchützen möchten, Schwieriakeiten macht. Arte“. Dabei hat das japaniſche Parlament an ſich nicht einmal die Möglichkeit, auf die Bil⸗ dung der Regierung einzuwirken oder gar ſie zu beſtimmen. Das iſt und bleibt die Aufgabe des Kaiſets. Aber die Parlamentarier können, da ſie auf die Geſtaltung des Budgets Einfluß haben, die notwendigen Ausgabenforderungen des Militärs und der Marine ſabotieren. Und davon machten ſie und machen ſie reich⸗ lichen Gebrauch. Der Mann der Mitte General Hayaſhi, der Miniſterpräſi⸗ dent, der das Parlament nach Hauſe ſchickte, iſt dabei noch ein Mann der Mitte. Er verſuch⸗ te, zwiſchen den Forderungen der nationali⸗ ſtiſch ⸗ radikalen Offiziersgruppen und den Parlamentsparteien zu vermitteln. Wenn es ihm auch glückte, das Budget im Großen und Ganzen durchzupauken, ſo konnte ein Kon⸗ flikt mit den Parlamentsparteien nicht ver⸗ mieden werden. Zwel mächtige Partelen Um die Mißſtimmung im überwiegenden Teile des japaniſchen Offizierskorps gegen das Parlament voll zu würdigen, muß man das Weſen und die Geſchichte der japaniſchen Parteien kennen. Es gibt zwei herrſchende Parteien. der Sei⸗ jukal und der Minſeito. Aber es gibt keine politiſchen oder weltanſchaulichen Prin⸗ zipien, die ſie trennen. Darin ähneln ſie den amerikaniſchen Parteien der„Republikaner“ und„Demokraten“, die auch nur verſchiedene Namen haben und ſich im übrigen automatiſch von der Herrſchaft tber das Land ablöſen und dann ihre Anhänger an die Futterkrippen führen. im Hintergrund die Konzerne Die japaniſchen Parteien ſind im großen und ganzen Vertreter wirtſchaftlicher Mächte⸗ und Finanzgruppen. Hinter der Seiüukaipartei ſtehen Japans Ge⸗ ſchäftsdarone, die Mitſui, der größte Geſchäfts⸗ konzern Japans. Dieſes Familtenunterneh⸗ men(die Familie Mitſui ſetzt ſich aus elf Zweigen zuſammen) wurde ſchon im 17. Jahr- hundert gegründet. Sie iſt in erſter Linie eine gewaltige Ex⸗ und Importhandelsgeſellſchaft, aber auch ein Bankunternehmen und Inhaberin n und der wichtigſten japaniſchen arenhäuſer und Kettenläden. Das Haus Mitſui erhielt vom japaniſchen Kaiſer als erſtes die Erlaubnis, eine im Privatbeſitz befindliche Munitionsfabrik, die ſapaniſchen Stahlwerke. zu gründen. Während des Weltkrieges war die Firma Mitſui eine der wichtigſten Rüſtungsunter⸗ nehmen und erzielte rieſige Kriegsgewinne. — Der Mann auf der Straße und die japaniſchen Parteien Mitſuis Macht Ihr großes Konkurrenzunternehmen ſind die Miſhubiſhibankiers, eine andere duſtriemagnatenfamilie Japans, die wiederum die Minſeitopartei unterſtützt. Die Macht der Mitsui Doch die Mitſuis hatten den größeren Ein⸗ fluß im Parlament. Sie unterſtützten auch ja⸗ paniſche Expanſionen in Mandſchukuo und er⸗ reichten, daß Japan vom Goldſtandard abging. Das war ein entſcheidender Sieg. Denn der Exportkonzern Mitſui konnte nun in ungeahn⸗ ter Stärke ſeine Waren im Ausland billiger verbreiten. Er konnte die europäiſche und ame⸗ rikaniſche Induſtrie um das Vielfache unterbie⸗ ten und ſo märchenhafte Umſätze erzielen. Abr je ſtärker der Einfluß dieſes Induſtrie⸗ und Handelskonzerns wurde, deſto mehr wuchs der Haß gegen dieſes Unternehmen in den Kreiſen des Mittelſtandes und der nationaliſti⸗ ſchen Erneuerungsbünde. Der Mittelſtand litt unter der Valutgentwertung, aber vor allem unter dem Anſchwellen der Kettenläden und des immer ſtärkeren Einfluſſes der Waren⸗ häuſer. große In⸗ Das Attentat gegen einen lndustriebaron „Dieſe Not des Mittelſtandes mag auch dem jungen Menſchen den Revolver in die Hand ge⸗ drückt haben, der am 5. März 1932 den Se⸗ niorchef des Hauſes Mitſui, den Baron Takuma Dan, vor ſeinem Geſchäftspalaſt erſchoß. Nationaliſtiſche Aktiviſten aber haſſen die parlamentariſchen Parteien und die finanziellen Gruppen hinter ihnen, weil ſie fürchten, daß die Verflechtung mit dem internationalen Han⸗ del und der internationalen Wirtſchaft den ech⸗ ten Geiſt Japans, den Geiſt der Genügſamkeit und des nationalen Stolzes vernichten, und daß die Samuraitradition aufhören wird zu exi⸗ ſtieren. Dle Wen le Noch im Laufe dieſes Monats wird es ſich entſcheiden, wie weit der Einfluß der japa⸗ niſchen Parteien, die bisher das Parlament regierten, gebrochen iſt. Japan ſteht an einer Wende politik. ſeiner Innen⸗ Martyrium eines kleinen Jungen Gefängnis für brutale Berlin, im April. Eine erſchütternde Kindertragödie bildete den Gegenſtand eines Prozeſſes vor dem Berliner Schöffengericht gegen den 50 Jahre alten Erich Spieler aus Britz, der in brutalſter Weiſe ſein Stieftind mißhandelt und gequält hatte. Schon beim Eintritt in die Verhandlung konnte man ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Angeklagte ein äußerſt unerfxeulicher und gefühlsroher Menſch iſt. Ungepflegt und mit kauendem Munde trat er in den Gerichts⸗ ſaal und bei ſeiner Vernehmung zur Perſon verſuchte er dem Gericht eine Reihe von Lügen aufzutiſchen. Nach ſeinem Vorleben befragt, erzählte er, er habe in den Kriegsjahren an mehreren Fron⸗ ten ſein Leben für das Vaterland eingeſetzt und für ſein mutiges Verhalten das Eiſerne Kreuz 1. und 2. Klaſſe erhalten. Als der Vorſitzende ihn jedoch in die Enge trieb und die Namen der einzelnen Regimenter, bei denen er angeblich geſtanden hatte, hören wollte, ſah ſich Spieler allmählich mehr und mehr genötigt, von ſeiner Erzählung erhebliche Abſtriche zu machen, ſodaß ſchließlich nur übrig blieb, daß er lediglich das E. K. 2 erhalten hatte und nur kurze Zeit im Felde geweſen ſei. Er begründete ſeine kurze Kriegsteilnehmerſchaft mit einer Handverletzung. die er ſich angeblich während ſeiner Dienſtzeit in Oſtafrika zugezogen hatte. Ein Eingebore⸗ ner hätte ihm nämlich ſeinerzeit mit einem ver⸗ gifteten Pfeil die Verletzung zugefügt. Selt⸗ ſamerweiſe konnte er jedoch keine Auskunft Da⸗ rüber geben, in welchem Regiment er geſtanden hatte uſw., ſodaß der Nichter auch in dieſe Er⸗ zählung Zweifel ſetzte. Darüber ſchien Spieler derart in Zorn zu geraten, daß er ohnmächtig zuſammenzubrechen drohte. Dieſer Schwäche zuſtand legte ſich jedoch bald wieder, und die Verhandlung konnte ſich endlich dem eigentlichen Prozeßſtoff zuwenden. Spieler hatte, nachdem er von ſeiner erſten Frau geſchieden war, im Jahre 1928 zum zwei⸗ ten Male geheiratet. Die zweite Frau brachte einen ſetzt 10 Jahre alten Jungen namens „Erziehungsmethoden“ Hermann in die Ehe aus der in der Folgezeit noch drei weitere Kinder hervorgingen. Im Gegenſatz zu den drei Geſchwiſtern behandelte der Vater den kleinen Hermann von Anfang an ſehr ſchlecht. Bei geringſten Anläſſen ſchlug er das Kind mit einem dicken Spazierſtock. Der Kleine mußte überdies in einem dunklen Ver⸗ ſchlag auf einem Lumpenlager nächtigen und bekam ſo wenig zu eſſen, daß er ſich, um nur ſeinen Hunger zu ſtillen, an dem Frühſtück ſei⸗ ner Schulkameraden vergriff. Vermutlich infolge der mangelnden Pflege war der kleine Junge zum Bettnäſſer gewor⸗ den. Dieſe Tatſache veranlaßte nun den Stief⸗ vater, den Kranken durch geradezu teufliſche Methoden zu quälen. Um das Kind angeblich dr heilen, befeſtigte der Angeklagte über der Lagerſtatt des Jungen an einer Schnur eine Klingel, zog die Schnur bis in ſein Schlafzim⸗ mer und band ſie ſich während der Nacht um den Arm. Bei der geringſten Bewegung im Bett ſetzte nun Spieler nachts mit der Schnur die Klingel über dem Kopf des Kindes in Be⸗ wegung, ſodaß dieſes erwachte und dann die Tollette aufſuchen ſollte. Als dieſe„Heilmethode“ jedoch nicht den er⸗ wünſchten Erfolg hatte, verſiel Spieler auf eine noch ſchlimmere Quälerei. Vor dem Schlafen⸗ gehen band er um einen Fuß des Kindes einen Strick, deſſen anderes Ende er wieder bis in ſein Bett nahm. Des nachts zog er dann wie⸗ derholt an dem Strick, ſodaß der kleine Junge von ſeinem Lager gezerrt würde und überhaupt nicht ſchlafen konnte. Die unerhörten Quälereien kamen endlich ans Tageslicht, als Spieler eines Tages einer Nach⸗ barin ſtolz ſeine„Erziehungsmethode“ vor⸗ führte. Die Frau war darüber ſo entſetzt, daß ſie ſofort zur Polizei lief und Anzeige erſtattete. In der Verhandlung verſuchte ſich Spieler damit zu verteidigen, daß er den Jungen nur hätte hellen wollen. Im übrigen hätte er nie⸗ mals ſein Züchtigungsrecht überſchritten. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. Wird Campbells Weltrekord gebrochen 7 deulſcher baut den Ueber⸗Rennwagen Von 350 anf 500 Kilometer Stundengeſchwindigkeit Keine Mammutwagen mehr auf den Rennbahnen Wie die Fachpreſſe meldet, arbeitet Dr. Ferdi⸗ nand Porſche, der weltbekannte deutſche Kon⸗ ſtrukteur und Schöpfer der Auto⸗Union⸗Renn⸗ wagen, ſeit geraumer Zeit an einem Welt⸗ rekördwagen, ber imſtande ſein ſoll, den von dem Engländer Major Campell mit 484,619 Stundenkilometern gehaltenen abſoluten Schnelligkeitsweltrekord zu brechen. Obwohl Deutſchland die eigentliche Ge⸗ burtsſtätte des Automobils iſt und ſchon im Jahre 1898 in Berlin das erſte Kraftwagen⸗ rennen abgehalten wurde, lag die Vorherr⸗ ſchaft auf dem Gebiet des Autorennſports doch jahrzehntelang in den Händen des Aus⸗ landes. Beſonders die Engländer und Ameri⸗ kaner haben darin ſeit Kriegsende Hervor⸗ ragendes geleiſtet. Umſo größeres Aufſehen erregte es, daß Deutſchland in den letzten Jahren durch den Wagemut ſeiner Rennfah⸗ rer und die Tatkraft ſeiner Konſttukteure in die allervorderſte Front der dem Auto⸗Renn⸗ port ergebenen Nationen einrücken konnte und nunmehr auch den Kampf um den abſolu⸗ ten Schnelligkeitsweltrekord aufnimmt. Die ganze Welt horchte auf, als Sir Mal⸗ colm Campbell am 22. Februar 1933 auf der Daytona⸗Bahn mit ſeinem eigens für dieſen Zweck gebauten Spezialwagen die phantaſti⸗ ſche Geſchwindigkeit von 438.490 Kilometern in der Stunde erreichte und dieſen Weltrekord im Jahre 1935 mit einem neuen Mammut; wagen noch auf 484,619 Stundenkklometer verbeſſern konnte. Det im Bau befindliche deutſche Rennwa⸗ gen, det ſeine Verſuchsfahrten allerdings kaum vor Anfang 1938 wird aufnehmen kön⸗ nen, muß ſomit mindeſtens eine Geſchwindig⸗ keit von 500 Stundenkilometern entwickeln ſoll der Weltrekord gebrochen werden. Der ſtärkſte Motor allein macht es nicht. Schon am 6. März 1934 hat Hans Stuck mit feinem Auto⸗Union⸗Rennwagen der kleineren Klaſſe auf der„Avus“ bei Berlin die Rekord⸗ zeit von 217,068 Stundenkilometern heraus- gefahren. Seitdem wurden die deutſchen Renn⸗ wagen hinſichtlich ihrer Leiſtungsfähigkeit ganz bedeutend verbeſſert und erreichten Ge ſchwindigkeiten von über 350 Kilometern in der Stunde. In unſer aller Erinnerung ist noch die große Weltrekordfahrt Carraciolas. die man aber noch in dieſem Jahre überbie⸗ ten zu können hofft. f Dr. Porſche wird ſich bei ſeiner Neukonſtruk⸗ tion weder den„Golden Arrow“. das Wun⸗ derfahrzeug Major Segraves, noch den„Blue Bird“, den Mammutwagen Major Campbells, zum Vorbild nehmen. Man iſt in letzter Zeit ganz davon abgekommen. für Rennwagen den größten Umfang, das höchſte Gewicht und die denkbar ſtärkſten Motore zu wäblen, durch die die Weltrekordwagen zu wahren Ungetümen der Rennbahn geſtempelt wurden. Ausſchlag⸗ gebend ſind heute nicht mehr Maße und Kraft, ſondern die Form, Bahnſicherheit und das Können des Fahrers. g Bei jedem Rennwagen muß vor allem auf tiefe Schwerpunktlage und breiten Niödſtand geachtet werden, damit der Wagen aut in der Kurve liegt. Darüber hinaus muß der Luft⸗ widerſtand möglichſt verringert werden, der allein der menſchlichen Schnelligkeit noch ge; wiſſe Grenzen ſetzt. Es zeigt ſich dies ſchon beim gewöhnlichen Kraftwagen, der bei ra⸗ ſcher Fahrt bis zur Hälfte der Motorleiſtung für die Ueberwindung des Luftwiderſtandes aufzuwenden hat. Vor allem iſt dies beim ſe⸗ rienmäßigen Sport⸗ und Tourenwagen der Fall, bei dem nicht nur durch Stoßſtange Scheinwerfer und Kühler, ſondern auch Kot flügel und Räder, kurzum die ganze Bauform Luftwirbel hervorrufen werden, die die Schnelligkeit hemmen. Auch bei modernen Rennwagen werder durch die freiliegenden Räder noch„Schlepp wirbel“ erzeugt, die fahrthindernd wirken Lediglich der Stromlinienwagen, der in ſeiner vollkommen geſchloſſenen, ſchnittigen Form wie ein Pfeil dahinſchießt, läßt den Luftſtrom abgleiten, ohne daß die Schnelligkeit beein trächtigt wird. Beſonders bei dem berühmten Stromlinienwagen Carraciolas kommt dies augenfällig zum Ausdruck. Der Luftwiderſtand iſt bei dieſem Renntauto, das von weitem wie ein rieſiges, umgekipptes Flachboot mit einem Haupt⸗ und zwei kleineren Seitenkielen aus ⸗ ſteht, gegenüber einer gewöhnlichen Kaxeſſerie um volle 75 Prozent geringer. Das Gewicht des Wagens, der die Luft wie ein Flugzeug- flügel durchſchneidet, wird hierdurch praktiſch um volle zehn Zentner, die andernfalls als tote Laſt mitgeſchleppt werden mußten, erleich ⸗ tert. Ein kampferprobter deutſcher Fahrer am Steuer. Außer dem Luftwiderſtand ſpielt bei der Er⸗ reichung hoher Geſchwindigkeiten— auf le, dem Quadratzentimeter unſeres Körpers laſtet ſchon unter normalen Verhältniſſen ein Ge⸗ wicht von einem Kilogramm— auch die Flieh⸗ kraft eine große Rolle. So hat ein Renn wagen, der auf grader Strecke mit Leichtigkeit mit einer Hand zu ſteuern iſt, wenn er mit 1 Stundenkilometern in die Kurve geht, ebenſo wie ſein Fahrer, das anderthalbfache ſeines eigenen Gewichtes zu tragen. Eine unſichtbare Rieſenfauſt drückt hierbei den Mann am Steuer in ſeinen Sitz hinein, daß ihm beinahe der Atem wegbleibt und das Blut förmlich zu ſtocken ſcheint. Man vermag daraus zu erxmeſ⸗ ſen, welche faſt übetmenſchliche Willenskraft dazu gehört, einen Weltrekordwagen zum Sieg zu führen. Alle dieſe Natureinflüſſe werden neben den techniſchen Belangen bei der Kon ⸗ ſtruktion des neuen Rennautos berückſichtigt werden müſſen. Wie man aus Fachkreiſen hört, übernimmt Dr. Porſche, der ſelbſt über Werkſtätten und Vertragsfirmen verfügt, den Bau des Welt⸗ rekordwagens auf eigene Rechnung und eige⸗ nes Riſtko. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der deutſche Rennwagen auch mit einem kampf⸗ erprobten deutſchen Fährer beſetzt werden wird. Es wurden in dieſem Zuſammenhang unter anderem bereits Roſemeyer, Carracio⸗ la und Stuck als zukünftige Anwärter auf den Weltruf genannt, doch fällt die Entſchei⸗ dung natürlich erſt nach Vollendung des Wun⸗ derautos. Wie dem auch ſei, in den nächſten 12 Monaten wird nur einGedanke die internatio- nale Sportwelt bewegen: Wann wird der deutſche Weltrekordwagen fertig, wie ſteht er aus und wird ihm wirklich der aroße Sprung von 350 auf 500 Stundenkilometer gelingen, durch den Campbell„enthront“ und Deutſch⸗ land die Vorherrſchaft auf einem der wichtig⸗ ſten Sportgebiete geſichert würde. Die„Glocke der hölle“ Schanghai, im April. Eine„Glocke der Hölle“, die nicht weniger als 20 Tonnen wiegt, ſoll demnächſt auf dem Gipfel des heiligen Berges Kinwanſchan, in der chineſiſchen Provinz Auwei, aufgehängt werden. Nach Abhaltung feierlicher Zeremo⸗ nien des buddhiſtiſchen Rituals hat der Guß der Glocke auf der Höhe des Berges ſelbſt be ⸗ gonnen. Nach der Fertigſtellung wird die neue Glocke die größte ihrer Art im Fernen Oſten, wenn nicht der ganzen Welt ſein. Sie wird in einem ſchlanken Turm, der auf dem Gipfel des hei⸗ ligen Berges errichtet wird, hängen. Als „Glocke der Hölle“ wird dieſe gewaltige Glocke regelmäßig geläutet werden, um„die ver⸗ dammten Seelen in der Hölle aufzuwecken“. Nach den Lehren des chineſiſchen, von der urſprünglichen indiſchen Form erheblich ab⸗ gewichenen und weitgehend umgeſtalteten Buddhismus befinden ſich die Seelen der Ab⸗ geſchiedenen in einet finſteren Hölle. Nur durch das Geläut der Glocken in den buddhi⸗ ſtiſchen Tempeln und Klöſtern kann jenen See⸗ len Erleuchtung werden, auf daß ſie ſich läu⸗ tern und zur Erlöſung von ihren Leiden ge⸗ langen. Der heilige Berg Kiuwaſchan gilt als die Stätt, wo der Beherrſcher der Hölle Unſterb⸗ lichkeit errang. . 1 . 3 N 8 8 r 2 —— er e . ͥ ͤ—⅛ö— ę gm. —— 5 —:s K ˙——„—— * Der Hann hinter der Haze EIN KRIMINAI.- ROMAN vod FRITZ STRAUSS (12. Fortſetzung) „Haben ſte das nicht?“ „Ich denke, nein. Man hat dir doch durch deine Gefan⸗ gennahme einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da biſt du mir ſchon noch eine Erklärung ſchuldig.“ „Nichts mehr erkläre ich dir,“ lachte Mac Town auf⸗ geräumt. Francy legte den Löffel, den ſie zum Munde führen wollte, wieder auf den Teller zurück und fragte haſtig und in freudiger Erregung: „Jonny, ſo weit biſt du ſchon?“ Wenn ſich Mac Town in Schweigen hüllte und Aus⸗ künfte verweigerte, dann war der aufreibendſte Teil eines Falles für ihn vorbei. Dann gab es keine ungelöſten Probleme mehr. Dann begann die fieberhafte Arbeit der Beweisführung. Er war ſich über die Perſon des Verbre⸗ chers im klaren, ſetzte ſich auf ſeine Fährte und hetzte ihn ſo lange, bis er zuſammenbrach. In dieſer Periode glich er bis zum dramatiſchen Moment der Vorführung tatſächlich einer Sphinx. So war es immer und er hatte ſich noch niemals getäuſcht. Er würde ſich auch diesmal nicht täu⸗ ſchen. Francis glaubte unerſchütterlich daran. Sie hob ſtrahlend ihr Glas: f „Ich gratuliere. Das iſt ja fabelhaft. Dauert es noch arg lange bis zur Neberführung?“ „Aeußerſter Termin vierzehn Tage. Aber jetzt beant⸗ worte mir du einmal eine ganz andere Frage. Gibt es eigentlich auf dieſes opulente Souper auch einen Mokka?“ „Den allerbeſten Guatemala obendrein. Er wird im Wohnzimmer ſerviert. Wenn ſich der gnädige Herr bemühen wollten..“ Da ertönte draußen im Flur die Klingel. „Zum Donnerwetter, was iſt denn los! Ich bin noch verloren gegangen, Francy, hörſt du— für jeden.“ Francy ging an die Haustüre und kam nach einigen Minuten wieder, wobei ſie Mac Town heftig zuwinkte: ſtill ſein! Dann flüſterte ſie:„Ethel Bird. Ich weiß noch nicht genau, was ſie will. Sie ängſtigt ſich angeblich um dein Schickſal. Ich habe ſie in dein Zimmer geführt. Was ſoll ich tun?“ „Anhören. Ebenſo liebenswürdig, wie vorſichtig ſein. Möglichſt viel aus ihr herausholen. Und laß die Türe nur angelehnt. Dann kann ich hören, was ihr ſprecht. Wenn es nötig wird, greife ich ein. Zunächſt bin ich noch ver⸗ ſchollen.“ In einem Klubſeſſel ausgeſtreckt war Mac Town Zeuge der Unterhaltung. Ethel Bird entſchuldigte ſich noch ein⸗ mal über ihr Erſcheinen zu dieſer ſpäten Stunde und brachte dann ihr Anliegen vor. Sie hatte ſich den Wortlaut gut eingeprägt. So gut, daß Francy, die nicht umſonſt in der Schule Mac Towns gelernt hatte, ſofort die Komödie durch⸗ ſchaute. Sie machte Ethel die Aufgabe leicht, indem ſie be⸗ reitwillig alle an ſie gerichteten, verſteckten Fragen beant⸗ wortete. Je unbefangener ſie ſich gab, um ſo mehr konnte ſie aus dem Mädchen herausholen. Ethel atmete dabei innerlich auf und wurde immer kühner. „Ich irre mich vielleicht, Miß Jakſon, aber ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, indirekt doch an Mac Towns Verſchwinden ſchuld zu ſein.“ „Wie ſollten Sie, Miß Bird? Mac Town hat ſie in Unterſuchungshaft führen laſſen und Sie ſind entflohen. Ich hätte es an Ihrer Stelle wahrſcheinlich auch ſo gemacht. Das hat doch mit Mac Towns Verſchwinden nichts zu tun.“ „An ſich nicht. Aber nehmen wir einmal das Folgende an: Irgend jemand hat ſich Mac Town genähert und ihm mitgeteilt, er wüßte, wo ich mich verſteckt halte. Bei dem Verſuch, mich zu faſſen, iſt er in einen Hinterhalt gerannt. Die Perſon ſelbſt war ſich vielleicht der Tragweite ihrer Handlungsweiſe gar nicht bewußt, war ein harmloſer Mann, eine Frau, irgend wer, der ſich ein paar Dollar ver⸗ dienen wollte und an nichts Schlimmes dachte. Das wäre doch ſehr leicht möglich.“ „Möglich wäre es wohl, aber es war nicht ſo. Mac Town ſtand mit keiner fremden Perſon in Verbindung.“ „Ihre Ausſage beruhigt mich außerordentlich. Aber wenn Sie ſich am Ende doch täuſchten, Miß Jakſon?“ „Ich täuſche mich beſtimmt nicht.“ „Dann war meine Angſt Gott ſei Dank umſonſt. Ich danke Ihnen herzlich für die Auskunft, Miß Jakſon.“ Mac Town hielt den Augenblick zum eingreifen für ge⸗ kommen. Er erhob ſich leiſe und ſtand plötzlich im Neben zimmer. „Wie geht es Ihnen, Miß Bird?“ Bleich bis in die Lippen, einer Ohnmacht nahe, lehnte Ethel Bird im Stuhl. „Es tut mir leid, daß ich Ihnen einen ſolchen Schrecken einjage. Aber diesmal ſind Sie wirklich ſelber daran Schuld Nehmen Sie den Fall nicht allzu tragiſch. Es liegt ganz in Ihrer Hand, ihm einen günſtigen Ausgang zu verleihen.“ „Was verlangen Sie von mir?“ fragte ſie raſch und ſichtlich erleichtert. „Rückhaltloſe Offenheit, Miß Bird.— In weſſen Auf⸗ trag ſind Sie hierher gekommen?“ „Das kann ich Ihnen nicht ſagen.“ „Warum nicht? Davon hängt mehr ab als Sie ahnen.“ „Mr. Mac Town, mich bindet mein Wort. Sie würden Ihr Wort auch nicht brechen.“ „Gut, dann beantworten Sie mir wenigſtens dieſe Frage: Iſt die Perſönlichkeit, die Sie zu Miß Jakſon ſchickte, identiſch mit der, die Sie verborgen hält?“ 5 „Auch darüber muß ich die Ausſage verweigern.“ „Hm— und wenn ich Ihnen nun ſage: im Augenblick. da Sie mir dieſe Frage beantworten, ſind Sie frei, auch der Polizei gegenüber, wohlverſtanden,— verweigern Sie weiterhin Ihre Ausſage, laſſe ich Sie unbarmherzig ver⸗ haften.— Was haben Sie darauf zu erwidern?“ „Verhaften Sie mich!“ „Tja, es bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Noch weiter konnte ich Ihnen das Tor in die Freiheit nicht auf⸗ ſperren.“ „Wie meinen Sie das?“ „Sie konnten auf meine letzte Frage doch ganz nach Be⸗ lieben antworten. Genau das Gegenteil von dem ſagen, was wahr iſt. Ich vermochte es ja nicht zu kontrollieren. Warum haben Sie das nicht getan?“ Ethel Bird hatte mit einem Schlage ihre allmählich zurückgewonnene Beherrſchung wieder verloren. Sie brach in verzweifeltes Weinen aus und ſtieß dabei heftig hervor: „Ich kann Sie nicht belügen.“ Da legte ihr Mac Town die Hand auf die Schulter. „Brav, Miß Bird. Ich habe mich nicht in Ihnen ge⸗ täuſcht. Faſſen Sie ſich! Ihre Leidenszeit wird nun bald vorüber ſein. Sie ſind frei. Ich werde Ihre Unſchuld ſelbſt beweiſen.“ „Oh, wenn Sie das könnten, Mr. Mac Town!“ „Nichts einfacher als das. Ich brauche hierzu nur eine einzige Angabe. War der Mann, der Ihnen auf dem Dampfer den Abſchiedsbrief Mrs. Gladſtones diktierte, von auffallend kleiner, ſchmächtiger Geſtalt und hatte er ein Paar dunkle Raubtieraugen und merkwürdig blitzende Augäpfel??“ Ethel Bird ſaß entgeiſtert. „Genau ſo hat er ausgeſehen. Mr. Mac Town, Sie ſind zum fürchten.“ Der Detektiv lächelte. „Sie brauchen ſich nicht zu fürchten, Miß Bird.“ „Ich bin alſo wirklich frei und kann gehen, wohin ich will?“ „Wohin Sie wollen und wenn Sie zu Hauſe ſind, grü⸗ zen Sie— Mr. Runney von mir.“ Der Herr der Katze. Tſchai⸗Ju⸗Seng breitete eine funkelnagelneue Chauf⸗ feuruniform vor der Katze aus. „Zieh das Zeug an! Der Herr wünſcht dich zu ſprechen.“ Die Katze, eine Zigarette zwiſchen den Zähnen, faul auf der Ottomane ausgeſtreckt, wurde bei dieſen Worten im Nu munter und flitzte hoch. „Ein neues Ding zu drehen? Bringt es Geld?“ „Weiß ich nicht. Wirſt es noch früh genug erfahren. Zieh dich um.“ „Wohin ſoll ich denn?“ „Ins Hotel Aſtoria.“ „Verdammt, ſieht nach einer ſmarten Sache aus, was?“ „Halt doch endlich dein Maul!“ brummte unwirſch der Chineſe,„und laß mich ausreden. Du gehſt von hier aus an die nächſte Tram und fährſt bis zum Krankenhaus der Quäker. Vor dem Portal ſteht eine weiße Limuſine. In die ſteigſt du ein— hier iſt der Schlüſſel— und fährſt ins Aſtoria. Dort frägſt du den Portier nach Mr. Gordon.“ „Wie ſieht der Herr eigentlich aus? Ich habe mir ſchon lange gewünſcht meinen Brotgeber einmal von Angeſicht zu Angeſicht zu ſehen.“ „Warts ab.“ „Du biſt ſchon öfters bei ihm geweſen?“ „Frag nicht ſo viel und ſieh zu, daß du endlich fort⸗ kommſt.“ Die weiße Limuſine war, wie angegeben, an Ort und Stelle. Ohne Zwiſchenfall landete der Junge vor dem Aſtoria. Der Portier, den er nach Mr. Gordon fragte, würdigte ihn keines Blickes und ſprach ſeinen Beſcheid ge⸗ wiſſermaßen in die leere Luft hinein. „Erſter Stock. Auf Sieben anklopfen.“ Die Katze klopfte. Aber anſtatt Mr. Gordon empfing ſte ein braunhäutiger Diener und führte ſie wortlos in ein Nebenzimmer. Die Vorhänge an den beiden Fenſtern wa⸗ ren zugezogen. Die Helligkeit im Raum kam durch das einſtrömende Licht des Empfangsſalons. Schon ſchloß fich deſſen Türe und die Katze ſtand eine Sekunde wie im Dun⸗ keln. In der nächſten hatte ſie den ſchroffen Wechſel über⸗ wunden und unterſchied deutlich die einzelnen Gegenſtände. Aber die Hauptſache fehlte: Mr. Gordon ſelbſt. „Katze! Stehen bleiben!“ Ihr Kopf flog zur Seite. Links von ihr in der Ecke, tief in einen Klubſeſſel vergraben, ſaß Mr. Gordon. Ver⸗ ſchwommen aus dem Dämmer hob ſich ſein Geſicht, aber immer noch ſcharf genug für die Katzenaugen des Jungen, um feſtzuſtellen, daß es das faltenzerfurchte Geſicht eines alten Mannes war. „Ich ſtehe zu deinen Dienſten, Herr.“ „Ich habe Grund, meinem Diener Jim zu mißtrauen. Wie hoch war die Summe, die er dir für die Beſeitigung der Alten aushändiate?? Urhebertechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München „Zwölfhundert Dollar, Herr.“ „Er hat dich betrogen. Ich hatte deinen Lohn von tau⸗ ſend Dollar verdoppelt.“ Aus der Ecke drang leiſes Kniſtern. „Ich wünſche, daß meine Leute ihrer Arbeit entſpre⸗ chend bezahlt werden.— Hier der Reſt. Achthundert.“ Ein Bündel Banknoten fiel vor der Katze zu Boden. Blitzſchnell griff ſie darnach und ſteckte ſie in die Taſche. „Herr, darf ich dich etwas fragen?“ „Frage!“ 5 „Glaubſt du, daß mich Jim bei der Alten auf dem Dampfer„Washington“ zum erſtenmal betrogen hat?“ „Ja, im übrigen läßt ſich das leicht feſtſtellen. Vergiß aber dabei nicht, wer mich zu betrügen ſucht, hat verſpielt. Was hat dir Jim das vorletztemal ausbezahlt?“ „Tauſend Dollar.“ „Wann?“ „Am gleichen Tag, nachdem ich Gladſtone erledigte.“ „Dann ſtimmt es. Und nun paß auf. Ich habe eine gan große Sache für dich. Einen Einbruch unter den denk⸗ bar ſchwerſten Verhältniſſen. So im Stil des Dokumenten⸗ raubes im Frühjahr. Vielleicht noch ſchwieriger.“ „Noch ſchwieriger, Herr, das gibt es nicht. Bis ich an das Safe ſelber kam, mußte ich zuvor nicht weniger als ſechs geheime Alarmvorrichtungen ausſchalten.“ „Um ſo beſſer, dann wird dir auch die Sache gelingen. Du mußt mir die gleichen Dokumente Koch einmal herbei⸗ ſchaffen. Sie ſind mir geſtohlen worden und es kommt als Dieb nur ein einziger Menſch in New Pork in Betracht— Tſchai⸗Fu⸗Seng.“ Die Katze ſtieß einen leiſen Pfiff aus. „Herr, nichts tu ich lieber als dies. Dem gelben Schuft eine auszuwiſchen, iſt ſeit langem mein Wunſch.“ „Er hat dich wohl feſt an der Strippe?“ „Wie einen dreſſierten Affen. Aber man verdient ganz anſtändig bei ihm, wenn er den Hauptgewinn auch immer ſelbſt einſtreicht. Am liebſten möchte ich eher heut wie mor⸗ gen von hier weg. Ich habe ſo eine verdammte Ahnung, irgendwo fängt es an, brenzlich zu werden, Herr.“ „Wo willſt du hin?“ „Hätte nicht übel Luſt nach Mexiko. Aber es reicht nicht ganz.“ g „Schaff mir die Dokumente und ich zahle dir zehntauſend Dollar in bar.“ „Zehntauſend Dollar?— Herr, ſie gehören jetzt ſchon ſo gut wie dir.“ a „Aber Vorſicht, Katze, hölliſche Vorſicht! Meine Befehle erreichen dich nach wie vor über den Chineſen. Ehe du ſie ausführſt, wünſche ich dich aber jedesmal perſönlich erſt zu ſprechen.“ „Wie kann ich dich erreichen, Herr?“ „Telefoniſch im Hotel. Sollte ich abweſend ſein, iſt mein Diener am Apparat. Melde dich unter dem Namen Henri Field und verfüge dich dann nach Hauſe. Alles weitere beſorge ich ſelbſt. Für jeden Anruf dieſer Art erhältſt du eine Extragratifikation von hundert Dollar. And nun fährſt du den gleichen Weg zurück, den du gekommen biſt. Stelle die Limuſine am alten Platz ab und behalte den Schlüſſel.“ Die Katze machte keine Anſtalten zum gehen. „Noch eine Frage?“ erkundigte ſich Mr. Gordon. „Ja, Herr. Wenn Tſchai frägt, was du von mir gewollt haſt, was ſoll ich ihm ſagen?“ a „Du biſt ein heller Kopf, Katze. Einen ſolchen brauche ich. Sage dem Chineſen, du hätteſt bis auf Widerruf den Auftrag, von neun Uhr früh bis zwölf Uhr Mittag Mac Towns Haustüre zu bewachen, um feſtzuſtellen, ob ſich nicht täglich ein großer, ſchlanker Herr in die Wohnung des De⸗ tektivs begibt.“ „Es iſt gut, Herr, du wirſt mit mir zufrieden ſein.“ „Mr. Gordon beugte, nachdem die Katze das Zimmer verlaſſen hatte, ſeinen Kopf ſtark nach rückwärts ins Ge⸗ nick und ſtrich ſich dabei mehrere Male mit der Hand von der Stirne bis zum Kinn. Dann ſtand er auf, ließ beide Arme eine raſche, kreiſende Bewegung vollführen, als wollte er ſein Blut in Wallung bringen, trat ans Fenſter — zog die Vorhänge zurück und war wieder der hochele⸗ gante, ſchlanke Mr. Gibbon mit dem ſchmalen Raſſegeſicht, Mac Towns Bekannter aus Gladſtones Büro Nun hätte es eigentlich klappen müſſen. In dem Augenblick, da Mr. Gibbon die Vorhänge zu⸗ rückzog und vom erſten Stock aus auf die Straße hinunter⸗ ſchaute, juſt in dieſem Augenblick ſteuerte Mac Town ſeinen Wagen auf das Hotel Aſtoria, in gerader Richtung auf das Fenſter zu, hinter deſſen Scheiben Mr. Gibbon ſtand. Mac Town brauchte nicht einmal den Kopf zu heben, ein kurzer Aufſchlag der Augen, die gleichgültig die kaum be⸗ lebte Straße entlang blickten, und Mr. Gibbon hätte mitten in ſein Geſichtsfeld hineingeragt. Mac Town hätte nur die Augen flüchtig aufzuſchlagen brauchen, aber er tat es nicht. Er lenkte ſein Auto am Fenſter des erſten Stockes vorbei und ſchlug die Richtung nach Runneys Villa ein, wo man ihn erwartete. Er überſah gefliſſentlich die in der Miene des Präſi⸗ denten aufflammende Verlegenheit und begrüßte ihn un⸗ befangen. N— Cortſetzung folgt) S. — r l 5 f g U ut et E* R re X* K dann dur F en. 1 15 ein einiges Volk-ein ewiges Deulſchland Große Partei⸗Kundgebung am Sams tag, 10. April 1937, abends 8.30 Uhr, in ben Sälen Freiſchütz' und„Aatskeller“ Ganz Viernheim erjcheint in biejen Majjen⸗Kunbgebungen Bi kanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. P. gieruhemn NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dt en ſt ſtu nden der Pol. Leitung R 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Teilnahme am Reichsparteitag 1937 in Nürnberg. Es beſteht noch für einige Marſchteilneh⸗ mer in Uniform(evtl. auch in der isherigen Ausrüſtung) Gelegenheit zur Teilnahme am diesjährigen Reichsparteitag. Die Intereſſen⸗ ten wollen ſich am Donnerstag, 8. April, abends von 8—9 Uhr, in der Parteidienſt⸗ ſtelle melden— letzter Termin—. Franzke, Ortsgruppenleiter. g* S A- Sturm 24/171 Am Freitag, den 9. April 1937, tritt die geſamte SA. zu einem Propagandamarſch an⸗ läßlich der Eröffnung des„Dankopfer der Nation“ an. Die Truppführer melden mir pünktlich 20 Uhr die Antreteſtärke. Eine Entſchuldigung wird nicht angenommen. Der Marſch beginnt in der Saarſtraße und führt die verſchiedenen Hauptſtraßen. Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. 8 b. Baldauf, Sturmführer 5* DA Der für heute abend angeſetzte Amis⸗ walter⸗Appell fällt aus. Neuer Termin wird an dieſer Stelle bekanntgegeben. gez. Mögelin. CECE Stellt der RSV. Kinderpflegeſtellen u. Frei⸗ plätze für Erwachſene zur Verfügung! H J.⸗Führerbefehl Sämtliche HJ.⸗Führer ſind am Mittm abend 8 i einer Beſprechung am Hen der Schillerschule angetreten. Wer nicht er⸗ ſcheint, wird abgeſetzt. Der Gefolgſchafts führer. * Jungmädelgruppe 19/249 Dienſtbefehl Am Mittwoch, 7. April 1937, treten alle Jungmädel der Jungmädelgruppe 19/249 um 4 uhr mittags in Kluft an der Schillerſchule an. Jungmädel, die ohne Entſchuldigung fehlen, werden auf Grund der Diſziplinar⸗ ordnung der HJ. aus der Gruppe ausge⸗ loſſen. Jungmädel, die ihren Aufnahme⸗ ein ſchon erhalten haben, bringen dieſen am eittwoch ausgefüllt mit. Nur am Mittwoch werden noch Aufnahmeſcheine entgegen genom⸗ men. Nun auf, mit neuer Freude an die Arbeit! Am Donnerstag, 8. April 1937, treten alle Jungmädel⸗Schar⸗ und Schaftsführerinnen um 4 Uhr mittags am Heim in der Schiller⸗ ſchule an. Die Schaftsführerinnen bringen den rückſtändigen Beitrag mit. Entſchuldigungen werden nur im Krankheitsfalle im voraus entgegengenommen. Die Führerin. Liobſlale Nachrichten Veernheim, den 7. April 1937 Anſer Tagesſpruch Andern laß den Staub der Straße, deinen Geiſt halt' friſch und blank; Spiegel ſei er, wie die Meerflut, drin die Sonne niederſank. Scheffel. 6 5 ö f Jetzi hoͤchſler Einjatz in ber ASB.⸗Werbewoche! NSG. Eine umfaſſende Vorſorge leiſtet die NS.⸗Volkswohlfahrt im Gau Heſſen⸗Naſſau 285 ihre Sommerarbeit. „Die große Werbewoche vom 1.—10. April iſt zur Zeit auf dem Höhepunkt. Zum 4. Male wird im Jahre 1937 die Sommerarbeit der NSV. durchgeführt. Ge⸗ waltiges iſt auf dieſem Gebiete ſchon geleiſtet worden: die Jugenderholungspflege, die Ver⸗ ſchickung der alten Kämpfer und der Volks⸗ genoſſen, die Zeltlager der NSV. für die Hitlerjugend, für den BDM. und für das Jungvolk, die Erholungsheime, die der Auf⸗ nahme von erbbiologiſch einwandfreien, aber körperlich geſchwächten Kindern dienen, die Kindertageſtätten, die Dauerkindergärten, die Erntekindergärten, all dieſe Maßnahmen ſind dazu beſtimmt, unſer Volk geſund zu erh ol⸗ ten, es ſtark zu machen für das Leben, die Familie zu betreuen und ſie zu einer geſunden Zelle unſeres Volkes neu erſtehen zu laſſen. Freilich greift die Sommerarbeit der NS- Volkswohlfahrt noch in viele andere Gebiete ein. Dabei iſt ein Grundſatz, der bezeichnend iſt für unſere ſoziale Arbeit, der, daß unſere Maßnahmen im Rahmen unſerer Geſamtar⸗ beit ſich nach erbbiologiſchen und raſſenhy⸗ gieniſchen Geſichtspunkten richten. Die NS.⸗Volkswohlfahrt iſt heute diejenige Organiſation, die nach dem Willen des Füh⸗ rers nationalſozialiſtiſche Wohlfahrtspflege 8 bet und dafür Sorge trägt, daß anſtellle der Bef ürſorgung eine Vor ſorge tritt. So tufen wir alle deutſchen Volksgenoſſen in der Werbewoche der NS. des Gaues Heſſen⸗Naſſau vom 1.—10. April, wiederum auf, erneut, eine Gaſtſtelle, ſei es in der Großſtadt oder auf dem flachen Lande, dem körperlich geschwächten, treuen Kämpfer un⸗ ſetes Führers, der ſchon ſeit Jahren mit vollem Einſatz in unſeren Reihen ſteht, die erforderliche Erholung zu gewähren. Stellt Gaſtſtellen für unſere bedürftigen Volksgenoſſen nach dem Wunſch unſeres Füh⸗ rers und im Auftrag der Volksgemeinſchaft, u der wir alle gehbren, zur Verfügung. fuser aller Wunſch iſt es, den Gau Heſſen⸗ Naſſau auch im Jahre 1937 wieder in vor⸗ derſter Front warf teren zu laſſen! * Die Baumblüte beginnt. Die herr⸗ lichen Sonnentage haben die Natur ein gutes Stück weiter gebracht. 1457 leuchten 10 Tagen in den Gärten die friſchen 1 840 er Frühjahrsblumen, auch ein paar Bäume ha⸗ ben bereits Bluütenſchmuck angelegt. Das Blattgrün indes hielt ſich bis jetzt noch ſehr zurück, nur zaghaft brach hier und da eine Knoſpe auf. Als aber geſtern und vorgeſtern die Sonne alle Welt vergoldete, da regte 1112 das junge Leben an Baum und Strauch. Wir alle wollen uns an dem Blühen der Natur herzlich freuen. Nach dem zwar nicht ſtrengen, aber doch langen Winter empfinden wir die Blütezeit der Pfirſiche als eines der lieblich⸗ ſten Wunder des Frühlings in den deutſchen Gauen. 0 a Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 6 wegen Vergehen egen die Reichsſtraßen⸗Verkehrsordnung, Fahren ohne Licht uſw.), 5 wegen Verſtoß gegen das Gaſtſtättengeſetz(Verweilen in einer Wirtſchaft über die 1 85 Feierabend⸗ ſtunde), 3 wegen Verſtoß gegen die Verord⸗ nung über den Schutz von Sonn⸗ und Feier⸗ tagen(Verrichtung von ſtörender Arbeit am Karfreitag). Weiter wurden 2 Perſonen in Schutzhaft genommen, weil ſie in ſinnlos be⸗ trunkenem Zuſtande mit dem Fahrrad die öffentkiche Sicherheit gefährdeten. Die ent⸗ ſprechenden Strafen für dieſes unſinnige Ver⸗ 1 55 folgen. Weiter wurden 3 Perſonen, die etrunken während des Nachts randalierten und Unfug verübten, zur Anzeige gebracht wegen Sachbeſchädigung, grobem Unfug und Ruheſtörung. Schulanfang. Das Schuljahr 1937.38 der Volksſchule ſowie der Berufs ſchule, be⸗ ginnt morgen Donnerstag, 8. April, vor⸗ mittags 7.30 Uhr. Die Aufnahme der ABC⸗ Schützen findet um 9 Uhr für Knaben und um 10 Uhr für Mädchen ſtatt.— Die Be⸗ rufsſchulpflichtigen beachten die Bekanntma⸗ chung an anderer Stelle N S Volksgenofſſel Ein erholungsbedürftiges deutſches Kind wartet darauf, daß Du in der Zeit vom I. bis 10. April eine Pflegeſtelle meldeſt! Ein neuer Jahrgang an der Keihe Zehntauſende von Pimpfen haben in den hinter uns liegenden Wochen ihren Aufnahme⸗ ſchein für das Deutſche Jungvolk unterſchrie⸗ ben— haben dann mit klopfendem Herzen vor dem Arzt geſtanden— und ſind wieder nach Hauſe gegangen, wo ſie auf den erſten Dienſt warteten. Dieſer Tage ſah ich einen Na barsjungen recht Warügt ul die Gegend Feger feln Mutter meinte, jetzt, wo der Junge bei den Pimpfen angemeldet 1 ſei überhaupt nichts mehr mit ihm los. Bald darauf tra ich ihn und fragte, was denn mit ihm los fei. Ant⸗ wort: Ach, man muß ja noch ſo lang warten, bis der richtige Dienſt losgeht. Der unterfuchende Arzt erzählte folgende Geſchichte: Ein Junge will ſich durchaus nicht unterſuchen: Er verweigert das Aus⸗ iehen und will ſich offenbar um die Unter⸗ uchung drücken. Schnappt ihn der Doktor und ragt, warum er ſich nicht ausziehen wollte. Sagt der Junge:„Das iſt doch ganz ſelbſt⸗ derſtändlich, daß ich 1 bin, wenn ich dun Jungvolk will!“ Er hat ſich aber dann och überreden laſſen.— Eine Mutter hinter⸗ 0. 8 uns folgendes: Eines Nachmittags lr der Junge, der ſich ſoeben zum Eintritt in das Jungvolk angemeldet hat, vor ſeinem Modell⸗ baukaſten, 9— ſich damit zu befaſſen.— Schließlich fragt die Mutter:„Hans, warum ſpielſt du nicht? Gefällt dir der Baukaſten nicht mehr?“ Darauf der Junge nachdenklich: „Das ſchon— aber für das Geld hätten wir auch meine Uniform kaufen können! Wenn ich jetzt zu den Pimpfen komme— dann machen wir ja doch ganz andere Spiele! Vorgeſtern ſprach ich mit einem von un⸗ ſeren Jungzugführern. Ich hatte die Abſicht, ihm nach Oſtern den Jungzug des neuen Jahrganges zur Führung zu übergeben. Da leuchteten ſeine Augen und er meinte zögernd: „Ja, das iſt großartig—, kann ich—; aber ein wirklich, das iſt ja pfunds!“ Geſtern be⸗ obachtete ich ihn, wie er unauffällig ſeine neuen Pimpfe einmal genau betrachtete! Er ſchien zufrieden zu ſein! Zehntauſende ſind neu hinzugekommen— faſt ebenſo viel aber haben in der gleichen Zeit ihren letzten Dienſt im Jungpolk ge⸗ macht. Sie werden am 20. April zum letzten Male zuſammenkommen mit den Neuen— und dann in die Kameradſchaft der Hitler⸗ jugend überwieſen. N Das iſt das große Kommen und Gehen der Jugend.—. 25 Jahre Dienſt bei der Reichsbahn Am 1. April konnte der Eiſenbahnbeamte Adam Seelinger auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Reichsbahn zurückſchauen. Seinen verantwortungsvollen Dienſt verſah er zuerſt bei der Station Lampertheim und ſeit mehreren Jahren am Statlonsamt Mann⸗ heim⸗Käfertal. Aus Anlaß ſeines Jubiläums wurden ihm ſeitens der vorgeſetzten Behörden Ehrungen zuteil. Den Glückwünſchen, die dem Unermüdlichen und ſtets Hilfsbereiten die Kameraden der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ opferverſorgung, die er mit Eifer und Hin⸗ gabe detreut, zuteil werden laſſen, ſchließen auch wir uns an. 4* Das 118er⸗Treffen in Gießen Die alte Garniſonſtadt Gießen, die Stadt der 116er, die durch dieſes Regiment mit vie⸗ len tauſenden Volksgenoſſen des Heſſenlandes engverbunden, wird am 29. und 30. Mai 1937 die Stätte eines Treffens der alten 116er und der Angehörigen der aus dieſem Re⸗ iment hervorgegangenen Kriegs⸗ und Erſatz⸗ e ſein. Zum Beſuche des 116er⸗ Treffens treffen auch die hieſigen ehemaligen Angehörigen des Regiments Vorbereitungen und zwar ſchließt ſich der letzten Zuſammen⸗ kunft heute Mittwochabend eine Beſprechung im„Fürſt Alexander“ an. Alle Kameraden ſind hierzu eingeladen. Sondermarke zum Geburtstag des Füh⸗ rers. Am 5. April begannen die Poſtanſtalten mit dem Verkauf der Sondermarke der Deut⸗ ſchen Reichspoſt zum Geburtstag des Führers. Es iſt beſtimmt mit einer großen Nachfrage zu rechnen. Die an den Schaltern bereitge⸗ ſtellten Mengen werden aber ſo bemeſſen ſein, daß alle billigen Wünſche der Käufer auch ſchon in den erſten Tagen erfüllt werden können. Sonderzug der NSG. „Kraft durch Freude nach Stuttgart zu den Gauturnmeiſterſchaften am 18. April Am 18. April 1937 findet in Stuttgart die Durchführung der Gau turnmeiſterſchaft ſtatt und hat die NSG.„Kraft durch Freude“ 1 einen Sonderzug ausgeſchrieben. Der eilnehmerpreis für dieſen Sonderzu beträgt AM. 5.30 ohne Eintrittskarte. Der Preis für Eintrittskarte beträgt 2. Platz RM. 2.—, Siga auf erhöhten Kurven RM. 1.—, Die Fahrzeiten ſind wie folgt: 7.22 Uhr ab Frankfurt, an 23.39 Uhr, 7.52 Uhr ab Darmſtadt, an 23.03 Uhr, 11.35 Uhr an Stuttgart, ab 19.47 Uhr. Bei genügender Beteiligung hält der Son⸗ derzug in Heppenheim. Anmeldungen werden ab ſofort bei allen Orts⸗ und Betriebswar⸗ ten, ferner bei der Kreisdienſtſtelle der„Kd.“ angenommen, bei gleichzeitiger Einzahlung der Teilnehmergebühr und des Betrages für die Eintrittskarte. * Sonderzug zur Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit/ in Berlin Zu dieſer Ausſtellung fährt die NSG. „Kraft durch Freude“ in Verbindung mit der Baupropagandaleitung der NSDAP. nach Berlin, und zwar: 1. Zug: KF. 5105 vom 21. 5.—24. 5. 1937 2. 1 5 KF. 5016 vom 11. 6.—14. 6. 1937 Die Abfahrten ſind jeweils abends ab Frankfurt. Die Teilnehmer übernachten vom 22. auf 23. 5. bzw. 12. auf 13. 6. in Ber⸗ lin. Die Rückkunft in Frankfurt a. M. iſt am 24. Mai bzw. 14. Juni vormittags vor⸗ geſehen.— Der Teilnehmerpreis beträgt ein⸗ ſchließlich einer Uebernachtung, Eintrittskar⸗ ten zur Ausſtellung und einer Gemeinſchafts⸗ n RM. 17.50, Die Anmeldung erfolgt bei den Orts⸗ und Kreisdienſtſtellen der NSG.„Kraft durch Freude“ auf dem vorgeſchriebenen Anmelde⸗ formular. Keine Votengänge in Polizeiuniform führer und Chef der deutſchen Polizei erneut gegen die Gepflogenheit einzelner Polizeiver⸗ walltungen, Fachbeamte der uniformierten Ordnungspolizei zu Dienſten heranzuziehen, die nicht zu den Aufgaben des polizeilichen Exekutivdienſtes gehören. Jede Beſchäftigung der Polizeivollzugsbeamten mit Botengängen ſowie mit Austragen von Briefen, Austragen und Einziehen von Liſten, wie z. B. für die im Oktober jedes Jahres Mah ungenn Per⸗ ſonenſtandsaufnahmen, Vie zählungen u. ſ. w. habe zu unterbleiben. Die Fachbeamten der uniformierten Ordnungspolizei ſeien in Zu⸗ kunft ausſchließlich im Polizeivollzugsdienſt zu verwenden. Jetzt wird es Zeit, daß die Blumen⸗ kommen, aber erſt ſchneiden, damit riſche Triebe kommen und den Blumenſtöcken fach gute Erde geben. Topfpflanzen fal man nie mit kaltem Waſſerleitungswaſſer ießen, ſon⸗ dern das Waſſer mit warmem Wasser ab⸗ ſchrecken. Von Zeit zu Zeit etwas Blumen⸗ dünger geben. Ein großes Keglerheim. Es dürfte Kegelfreunde intereſſieren, daß in der Stadt Mannheim zur Zeit ein großes Keglerheim entſteht, und zwar in der Käfertaler Straße. Dieſes Keglerheim wird 6 Aſphalt⸗ und 2 internationale Bahnen erhalten, dazu Bäder, Duſchen und Unterſtellraume für Fahrzeuge. 9 Grad Wärme. Nachdem es geſtern früh 7 Grad über Null hatte, waren es heute 9 Grad.— Warmluftzufuhr im Verein mit Sonneneinſtrahlungen fh die Temperaturen vornehmlich in Südweſt⸗ und Süddeutſchland weiter anſteigen, ſodaß hier Werte bis zu 20 Grad im Schatten und 4 Grad über dem jahreszeitlichen Regelwert gemeſſen wurden. Im allgemeinen herrſcht in Deutſchland je⸗ doch freundliches Wetter. Auch wird die Wet⸗ terlage— flache Tiefdruckrinne über dem Feſtland— noch keine volle Beſtändigkeit aufkommen laſſen. Abgeſehen von zeitweiſe ſtärkerer Bewölkung mit Schauerneigung wird jedoch auch für die Folge freundlicher Charak⸗ ter vorherrſchen bzw. immer wieder ſich ein⸗ ſtellen.— Mittwoch: Veranderlich mit häu⸗ figer Aufheiterung und nur ganz vereinzelte Schauer, tagsüber ziemlich warm, überwiegend ſüdliche Winde.— Donnerstag: Im ganzen freundliches, aber kein durchaus beſtändiges etter. B—— Mit allem Nachdruck wendet ſich der Reichs⸗ ſtöcke an die Fenſter und auf die Balkone —— 2 ——. ä— ä——— ů —— ö . ————B— — Rufen und Schreien der Beſucher nervös ge⸗ Ein aufregender Vorfall im 55 Frankfurter Tiergarten Wärter bei Dreſſurübungen von zwei Tigern angefallen und verletzt Frankfurt. Am Sonntag nachmittag wurde der Tierwärter Wörner bei Schau⸗ vorführungen am Tigerkäfig von zwei jungen Tigern angefallen und leicht verletzt. Wörner wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht.— Zu dem Vorfall veröffentlicht die Direktion des Tiergartens folgendes: Am Sonntagnach⸗ mittag, kurz nach 16 Uhr, betrat während der Abweſenheit des krankheitshalber beurlaub⸗ ten Raubtierwärters Leiß, der mit ſeiner Ver⸗ tretung beauftragte Tierwärter Heinr. Wör⸗ ner den Tigerkäfig. Wörner hatte den Ehr⸗ geiz, die beiden jungen, erwachſenen Tiger, die ſchon ſeit zwei Jahren in einem beſon⸗ deren Freundſchaftsverhältnis mit ihrem Wär⸗ ter Leiß gelebt hatten, nun auch an ſich zu gewöhnen. Zu dieſem Zweck hatte er in der letzten Zeit, ohne Auftrag und Wiſſen ſeiner Vorgeſetzten, mehrfach die beiden Tiger, ge⸗ nau wie ſein Vorgänger, gelegentlich im Kä⸗ fig aufgeſucht und mit kleinen Fleiſchſtückchen gefüttert. Beim Betreten des Außenkäfigs, in dem ſich die beiden Tiger am Sonntag befan⸗ den, wurde Wörner zunächſt ſpieleriſch von den Tieren umdrängt. Als er den Tieren Fleiſchbrocken von dem umgekehrten Peitſchen⸗ ſtil reichte, verfing ſich der eine Tiger mit ſeiner Kralle in der Umhüllung des Peitſchen⸗ ſtils. Hierbei ließ Wörner die Peitſche fallen, und fiel nach vorn auf den männlichen Tiger. Da das Tierweibchen glaubte, daß ſein Ge⸗ fährte bedroht ſei, ſprang es den Wärter zu⸗ nächſt ſpieleriſch von hinten an. Wörner ver⸗ ſuchte zunächſt zurückzuweichen, fiel aber in eine in der Mitte des Käfigs gelegene Beton⸗ grube. Durch dieſe neue Sachlage und das macht, machten ſich nun die beiden Tiger an dem am Boden liegenden Wärter zu ſchaffen. Der dabei ſtehende Beobachtungsmann, der Wärter Niebeling, hatte ſchon, als Wörner die Peitſche entfiel, die Gefahr erkannt und den nach dem Innenkäfig führenden Schieber geöffnet. Niebeling und einige inzwiſchen her⸗ beigeeilte Arbeitskameraden brachten mit Holzſtücken die Tiere von Wörner ab. Es muß als ein Glück bezeichnet werden, daß die Tiger den Wärter auch jetzt nur ſpieleriſch anpack⸗ ten und an das Gitter des Außenkäfigs ſchleppten. Dadurch war es möglich, die Tiere von Wörner abzubringen und Wörner ſelbſt konnte ſich am Gitter aufrichten. Aus meh⸗ reren Wunden blutend, konnte ſich der Wär⸗ ter, nachdem die Tiger in den Seitenkäfig ab⸗ gedrängt waren, aus dem Käfig begeben. Zwei zufällig anweſende Aerzte nahmen ſofort den Verletzten in Behandlung und ſorgten dann für ſeine Ueberführung ins Krankenhaus. Dort wurde feſtgeſtellt, daß die Verletzungen nicht gefährlicher Natur ſind. Schulanfang Der Unterricht an der hieſigen Volksſchule beginnt am Donnerstag, den 8. ds. Mts., vorm. 7.30 Ahr. Die Einführung der Schulanfänger findet um 9 Uhr für Knaben, um 10 Uhr für Mädchen ſtatt. Der Schulvorſtand: Gil lig Berufsschule Viernheim Der Unterricht in der Berufsſchule beginnt am Donnerstag, den 8. April 1937. Der ſeitherige Stundenplan bleibt vorläufig tageweiſe für alle Klaſſen beſtehen. Die an Oſtern 1937 aus der Volksſchule entlaſſenen Schüler und Schülerinnen melden ſich zur Aufnahme am Donnerstag vormittag 9 Ahr in der Berufsſchule Saal 25. Auch diefenigen Schüler und Schülerinnen, die be⸗ reits auswärts eine Lehrſtelle haben, müſſen ſich wegen der Ueberweiſung an die betreffenden Schulämter zur ſelben Zeit einfinden. Der Leiter der Berufsſchule: Heim. Freiw. Feuerwehr Viernheim Donnerstag abend 8.30 Uhr Uebung der Radabteilung in der Sporthalle. Räder mitbringen. Freitag abend 8.30 Uhr Uebung der Beil⸗ abteilung im Saale zum Ratskeller. Beile ſind mitzubringen. Samstag abend 6 Uhr Uebung der Hakenleitermann⸗ ſchaft am Steigerturm am Lorſcherweg. Pünktliches Antreten. Das Kommando Vereins⸗Anzeiger 50jährige(Jahrgang 1886/87) Morgen Donnerstag, den 8. April, abends 8.30 Uhr in der Wirtſchaft„Zur Stadt Mannheim“ Verſamm⸗ lung. Wegen wichtiger Beſprechung über die Abſchluß⸗ feier mit Kaffeekränzchen und Feſtſtellung der Teil nehmerzahl lade ich alle Jubilare und Jubilarinnen herzl. ein. Der Vorſitzende Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Heute abend ab 6 Uhr Jugendtraining. Anſchließend Mannſchaftsaufſtellung. Sutter Aus Stadt und Land Die Liebe macht„Diebe“ Anzeige wegen„Raubüberfall“ entpuppt ſich als grober Unfug Frankfurt a. M. Ein junges Mädchen erſtattete bei der Polizei Anzeige, daß es im Niedwald von einem Radfahrer überfallen und geſchlagen worden ſei, worauf ihm der Rad⸗ fahrer die Handtaſche entriſſen habe. Dem Raubdezernat der Frankfurter Kriminalpoli⸗ zei iſt es ſchnell gelungen, den wahren Sach⸗ verhalt des„Ueberfalles“ aufzuklären. Das Mädchen iſt nicht überfallen worden, ſondern war mit dem„Täter“ ſpazieren gegangen. Als Pfand dafür, daß es zu einem zweiten Rendezvous auch beſtimmt wiederkäme, nahm der Jüngling die Handtaſche des Mädchens an ſich, womit es auch einverſtanden war. Um das Fehlen der Taſche vor den Eltern zu rechtfertigen, erfand das Mädchen dann das Märchen von dem Ueberfall. Auf Veranlaſ⸗ ſung der Eltern erſtattete es Anzeige bei der Polizei, die dann den Schwindel aufdeckte. Einmietedieb erbeutet Schmuckſachen Frankfurt a. M. In der Nacht zum 20. März wurde aus einer Wohnung in Heidel⸗ berg eine Anzahl Gold⸗ und Schmuckſachen geſtohlen. Als Täter kommt der 33jährige W. Körner in Frage. Körner hatte ſich in das Haus eingemietet und iſt ſeit Begehen des Diebſtahls flüchtig. Es iſt nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß ſich Körner auch an andere Plätze begibt und hier Diebſtähle auf die gleiche Weiſe begeht. Beim Auftreten des Körner wolle man die Polizei benachrichtigen. Auto fährt auf den Bürgerſteig Wiesbaden. Hier ereignete ſich Ecke Michelsberg— Kirchgaſſe und Lange⸗Gaſſe ein ſchwerer Autounfall. Zwei Frauen, die aus einem Geſchäft kamen, wurden von einem Auto auf dem Bürgerſteig angefahren und ſchwer verletzt. Der Fahrer hatte verſucht, ei⸗ nem Radfahrer auszuweichen und geriet dabei auf den Bürgerſteig. Die beiden Frauen er⸗ litten ſchwere Unterſchenkelbrüche und wußten ins Krankenhaus gebracht werden, wo der einen ein Bein abgenommen werden mußte. Kind tödlich verbrüht Worms. In Gimbsheim war das ſechs⸗ jährige Kind des Einwohners Weber in einen Kübel mit heißem Waſſer geſtürzt. Das Kind hatte ſo ſchwere Verbrühungen davongetragen, daß es kurz nach der Einlieferung in das Wormſer Krankenhaus geſtorben iſt. Auf der Treppe ausgeglitten Bürſtadt. Auf der Treppe eines Hauſes in der Peterſtraße wurde am Freitagabend von Hausbewohnern ein junger Mann ange⸗ troffen, der zunächſt den Eindruck eines Be⸗ trunkenen machte. Es zeigte ſich jedoch, daß der junge Mann ausgeglitten und mit dem Kopf gegen einen harten Gegenſtand gefallen war, der ihm eine ſtark blutende Kopfwunde verurſachte. Der Verunglückte wurde nach Tabakjachſchajt Viernheim Die reſtlichen 20 Prozent Tabakgeld können heute nachmittag von 2—4 Uhr in der Milch⸗ zentrale abgeholt werden. Hofmann, Rechner. schule MAUller anz beginnt heute Mittwoch, 75 2 e 8.30 UhrTanz- aale z. Freischütz Anmeldungen werden vom Wirt und am Eröffnungsabend entgegengenommen. Hauſe gebracht, wo er zwel Stunden ſpäter das Bewußtſein wieder erlangte und nähere Angaben machen konnte. Wie durch ein Wunder unverletzt Bensheim. Ein Autounfall ereignete ſich am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr auf der Lorſcher Landſtraße. Ein Bensheimer Einwohner fuhr mit ſeinen drei Söhnen in Richtung Lorſch. Hinter dem Stubenwald ſprang plötzlich das rechte Hinterrad des Wa⸗ gens heraus und rollte über das Feld. Wie durch ein Wunder kamen alle Inſaſſen des Wagens mit dem Schrecken davon. Auch nicht die geringſte Verletzung war zu verzeichnen. Bensheim.(Brand in der Horſt Weſſel⸗ Straße). In der Frühe des 5. April brach in einem Transportgeſchäft Feuer aus, das durch das entſchloſſene Eingreifen zuerſt von privater Seite, dann durch den Einſatz der Freiw. Feuerwehr auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Durch das Feuer, das in der Waſchküche beim Räuchern von Schinken ent⸗ ſtanden war, wurden die in der Nähe gela⸗ gerten Fäſſer mit Rohöl und die Möbeltrans⸗ 'ortwagen ſtark gefährdet, jedoch rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Einhauſen feierte ſeine Vereinigung Die ſeit dem 1. April in Kraft getretene Zuſammenlegung von Groß⸗ und Kleinhauſen zur Gemeinde Einhauſen wurde am Samstag⸗ nachmittag mit einem Dorffeſt begangen. Nach einer Sitzung der Gemeinderäte veranſtalteten die Formationen der Partei einen Marſch durch die Straßen von Einhauſen. Auf einer Kundgebung ſprach dann Kreisleiter Brück⸗ mann, worauf Kreisdirektor Meiſel den neuen Bürgermeiſter der Bevölkerung vorſtellte. Am Abend war Tanz in 2 Sälen von Einhauſen. Heddesheim. Am Sonntagnacht kam es in Heddesheim zu einer Meſſerſtecherei. Der Arbeiter Friedr. Schubach überfiel den ledigen Ernſt Bühler und brachte ihm mehrere ſehr gefährliche Meſſerſtiche bei. Einzelheiten über die Tat ſind bis jetzt noch nicht bekannt. Vom Dach abgeſtürzt Dieſer Tage ereignete ſich bei Dachdecker⸗ arbeiten in Offenbach ein ſchwerer Unfall, dem der 16jährige Dachdeckerlehrling Heinr. Ziſcher zum Opfer fiel. Vermutlich hielt ſich der Lehrling bei feiner Arbeit an einem Schornſtein feſt. Auf bisher noch ungeklärte Weiſe lockerte ſich ein Backſtein des Schorn⸗ ſteins, ſodaß der Junge keinen Halt mehr hatte und von dem Dach des vierſtöckigen Hauſes abſtürzte. Er wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert, wo er noch am Abend geſtorben iſt. Beim Holzhauen tödlich verunglückt Vielbrunn. Tödlich verunglückt iſt der 69 Jahre alte Schmied Joh. Nik. Leiß beim Dürrholzhauen im Wald. Als er abends nicht nach Hauſe kam, ſuchten ihn ſeine Angehörigen und Einwohner in der Nacht und fanden ihn mit einer tiefen Kopfwunde tot neben einer gefällten Birke liegen. Anſcheinend hat ihn vauck sachen in einfacher bis feinster Ausführung bei dillig- Haushalt geſucht. ster Berechnung liefert Geſl. Zuſchriften unsere Buchdruckerei Gesc eee Ulbrnelmer bolkszůltung Schulentlaſſenen, kräftigen Jungen für Landwirtſchaft Schulentlaſſenes faconen für tagsüber in Das Gchaufenſter pprici zu Hunderten geſucht. Ludulgstr. 5 Die Anzeige aber ſpricht zu Tunſenden! die fallende Birke getroffen, oder er wollte ihr ausweichen, glitt aus und fiel auf einen Het. wodurch er die tödliche Kopfwunde er⸗ ielt. Zahnziehen am Biertiſch Haiger. In der Ortſchaft Würgendorf ſaßen zwei Männer in einer Wirtſchaft beim Schoppen zuſammen. Der eine der beiden Ze⸗ cher hatte gewaltige Zahnſchmerzen. Der Freund erbot ſich zu helfen. Schnell mußte der vom Weh geplagte Mann ein paar Wach⸗ holder trinken, um den Zahn zu betäuben. Dann nahm der Freund eine große Draht⸗ zange, und zum Gaudium aller Gäſte ſauſte mit einem heftigen Ruck der böſe Jaun aus dem Mund heraus. Eine kräftige„Spülung“ beſchloß die Prozedur. Aber oh weh, der Zahn ſchmerzte immer noch. Der gute Freund hatte den falſchen Zahn ausgezogen. Aber⸗ mals ein paar Wachholder,— lange gefackelt wurde nicht— und mit einem kräftigen Ruck flog nun der richtige Zahn in die Ecke. Und nun hatte man Ruhe. Einſamer Tod am Stacheldraht Gießen. In den frühen Morgenſtunden des vergangenen Samstag fand man auf einem Wieſengrundſtück vor der Stadtgrenze einen Mann tot auf, der dort geſtürzt war und ſich dabei einen großen Dorn eines Sta⸗ cheldrahtzaunes ſo unglücklich in ein Auge ge⸗ ſtoßen, daß das Gehirn verletzt wurde und dadurch der Tod des Mannes durch Verblu⸗ tung eintrat. Bei dem Verunglückten handelt es ſich um den Vater einer zahlreichen Fa⸗ milie. Koſtſpieliger Aprilſcherz eines Borſtentieres Naſſau(Lahn). Das fette Schwein eines Landwirts im benachbarten Dachſenhauſen lag dieſer Tage morgens wie leblos im Stall und der Beſitzer benachrichtigte mißgeſtimmt die Kadaververwertungsanſtalt, die auch bald mit ihrem Wagen erſchien. Groß war aber das allſeitige Erſtaunen, als die Lebensgeiſter Jo⸗ lanthes inzwiſchen zurückgekehrt waren. Das fette Borſtentier hatte ſeinen todesähnlichen Schlaf überwunden und lief wieder munter umher. Anſcheinend hatte ſich ſein Beſitzer in der Dämmerfrühe nicht genügend überzeugt und wurde ſo von dem Tier durch deſſen ge⸗ ſunden Schlaf gründlich in den April ge⸗ chickt. Die Fahrt der Tierkadaververwer⸗ tungsanſtalt koſtete die Kleinigkeit von 12 Mk. Marktberichte Maunheimer Großviehmarkt Zufuhr: 41 Ochſen, 206 Bullen, 259 Kühe, 146 Färſen, 752 Kälber, 30 Schafe, 2534 Schweine, 3 Ziegen.— Preiſe: Ochſen: 42—45, 37—40; Bullen: 40—43, 37 bis 39; Kühe: 40—43, 34—39, 26—33, 20 bis 25; Färſen: 41—44, 38—40; Kälber: 60—65, 53— 59, 4150, 30—40; Schweine 52,5, 51,5, 48,5, 52,5.— Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber ſchleppend. Eine gutgebratene Gans iſt eine gute Gabe Gottes— ſagen die Ber⸗ liner. Alſo beſtellte ich mir zur Feier des Sonntags eine Portion. Aber der Kellner beſah mich vorwurfsvoll von oben bis unten: „Mein Herr, heut' iſt doch Eintopf⸗Sonntag! Sie leſen wohl zu Hauſe keine Zeitung? Helle Köpfchen, die Berliner, was? (Nächſtes Abenteuer morgen in der Viern⸗ heimer Volkszeitung. auptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen il Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. III. 1937 über 1800. 8. Zt. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 60 7j uch . In — 01 ut N Der biete e Fibre ö Fü gran: ö 8 N 0 1 ſche ent del 0 1 deb 1 wei f der tages, bet an ö Zall ben tung von dd Dar Miniſte ſeinem gen de