* 5 1 n * f 893 e r 9 te . l. . e 18 * 2 1 r Amksblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Anzeigenpretis: Grundpreis für 1am Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ . anne Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 0 durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 0. eee e eee eee 0 Nummer 81 Donnerskag den 8. April 1937 13. Jahrgang ht 1 40 0 0 0 5 lag des Gemeindel— A des Reichsminiſters Dr. Frick Jahres ag des Gemeindetages uſprache des Aeichsminiſters Dr. Ir u Grundfragen der Verwallu üft“ ö ngsreform„Es wurden alle Jragen geprü 9 9 IL * f Gegenwartsfragen der deutſchen 7 . der Deulſche Gemeindetag an den e, zeneſch hal Belgrad wieder verlaſſen 8 22 2 2— Führer Die Reihe der Referate wurde dann fortge⸗ 4 Belgrad, 7. April. Entente wurden neuerlich. beſtätigt und 0 Berlin, 7. April. ſetzt durch den Vorſitzenden des Deutſchen Ge⸗ 1 Anläßlich des Abſchluſſes des Beſuches des unterſtrichen. Durch dieſen amtlichen Be⸗ 1 Der Vorſtand des Deutſchen Gemeindetages meindetages. Reichsleiter Oberbürgermeiſter„ ee ee— ſuch des tſchechoſlowakiſchen Staatsoberhauptes 1 richtete aus Anlaß ſeiner Jahrestagung an den„%% 1 ausgegeben: 9 9 here bei der jugoſlawiſchen Nation wurde neuerlich 1 ichs f des. 5 t 1 f 88. 2 55 Reichszansler folgendes Tele bände erörterte„Während des Velgrader Aufenthaltes des J die e und enge Freund⸗ . Die zu ihrer diesjährigen Jahrestagung Nach Ablauf der erſten vier Jahre national⸗ Präſidenten der tſchechoſlowakiſchen Republik, N ke en deutelin, Bündnis 8 in Berlin verſammelten Leiter der deut⸗ lozialiſtiſcher Führung könne mit Stolz und Seiner Exzellenz Herrn Dr. Eduard Be⸗beſiegelt.„Die amtliche Reiſe Seiner Kgl. 0 5 0 n Nee und e N e e 050. neſch, wurden zwiſchen dem Präſidenten der e 1 3. 2 e g entbieten Ihnen, mein Führer, in unwan⸗ N zemeindlichen Selbſtver ungskörpe 1 ij 1 eren Datum demnä eſtgelegt werden wir r deltarer Treue ihre ehrerbietigſten Grüße.] wieder geſund ſind. Der gegenwärtige Stand RNepublit und dem tſchechoſlowakiſchen Außen a g er Die deutſchen Gemeinden und Gemein⸗[der Gemeindefinanzen werde im all- miniſter Dr. Krofta einerſeits, ſeiner Kgl.] aus welchem Anlaß Seine Kgl. Hoheit der 1 deverbände werden mit aller Kraft an der[gemeinen durch ausgeglichene Haus- Hoheit dem Prinzregenten Paul und dem Mi⸗ Prinzregent den Beſuch des Präſidenten der 0 weiteren inneren Stärkung des Reiches[halte gekennzeichnet. Die Zahl der not- niſterpräſidenten Dr. Stojadinowitſch an⸗ tſchechoſlowakiſchen Republik erwidern wird, 4 mitarbeiten. 5 7 leidenden Gemeinden. die aus zentralen dererſeits politiſche Unterredungen geführt. Es wird eine neue Beſtätigung und eine neue Be⸗ r gez.: Fiehler. Fonds unterſtützt werden, habe ſich ſtark ver⸗ wurden alle Fragen geprüft, die im Zu⸗ kundung der Einmütigkeit der An⸗ r⸗ mindert. Wohlfahrtshilfe erhielten von rund! 8 1 8 ſchauungen, der Politik und der 2 Der Vorſitzende des Deutſchen Gemeinde⸗ 1000 Bezirksfürſorgeverländen nur noch 28, ſammenhang ſtehen mit den Beziehungen der ch 3 a 5 tages, Neichsleiter Oberbürgermeiſter Fieh⸗ während 1933 noch 983 Bezirksfürſorgeverbände] beiden Staaten, ſowie die Probleme, die die[Ziele der beiden Brüdervölker und der ler- München, eröffnete die Jahrestagung mit J Wohlfahrtshilfe bekamen. Der Geſamtſchulden⸗[jetzige internationale Lage in beiden Brüderſtaaten darſtellen, die unter⸗ einem Gruß an er 2277 groß een 1 Nee Europa betreffen. Die letzten Beſchlüſſe[einander auch für die Zukunft unzertrenn⸗ iſ ert der Selbſtverwal⸗ ge fu 5 0: W 1 5 5 4 4 ee ee boch eingeſchätzt 8 nahmen durch verſtärkte Tilgung zu rück- des Ständigen Rates der Staaten der Kleinen Jlich verknüpft ſind 2 80 f 5 gegangen. Die Sorge um die nachhaltige 0 Grundſätzliche Fragen der Verwaltungsreform] Sicherung des Gemefndebaushaltes mache die 2 2 5 je, Darauf nahm der Reichs⸗ und preußiſchen] vorſichtige Haltung der Gemeinden und Ge⸗ rankrei im erxwarr Er 85 un enwo E . Miniſter des Innern Dr. Frick das Wort zu„ gegenüber neuen Aufgaben 5 ſeinem Vortrag über grundſätzliche Fra⸗ verſtändlich, umſomehr, als ihnen ſeit 1933 eine 5 4 7 5 gen der Verwaltungs reform. Fülle zuſätzlicher Ausgaben übertragen wurde. Beginn einer ne nen Streilwelle . f 313 Paris, 7. April. Die Auswirkungen der Es wird ferner darauf hingewieſen, daß es 15 Die Kealſteuerreform eine ſtaakspolitiſche Tat Einführung der 40⸗Stundenwoche in Frankreich eine Fülle von Geſchäften gemiſchter Branchen l l werden von Tag zu Tag ſühlbarer. und das J gebe. bei denen es unklar ſei. an welchem Tage 1. Berlin, 7 April. miniſter des Innern geſtellte Aufgabe ſei dadurch entſtandene Durcheinander in der l ſie nun zu ſchließen hätten, ſo daß kein 2 In der Nachmittagsſitzung des Deutſchen vielleicht der wichtig ſte, aber auch der Preisentwicklung und in der Belaſtung der Käufer mehr wiſſe, wann er ein Ge⸗ Gemeindetages ſprach Reichsfinanzminiſter Graf ſchwierigſte Teil der für die Reichs⸗ Bevölkerung wird immer größer. Auch die[ſchäft geöffnet finde und ſchließlich die Schwerin v. K roſig die Finanz⸗ reform zu leiſtenden Vorarbeit Faſt alle Preſſe beſchäftigt ſich bereits ausführlich mit Geſchäfte ſowohl an den Samstagen wie an 8 politiſche Bedeutung der Realſteuerreform“. Zweige der öffentlichen Verwaltung wür⸗ den Zuſtänden. Der„Matin“ weiſt z. B. dar⸗]den Montagen leer ſein würden. Zu Beginn ſeiner Ausführungen wies der den in den Kreis der Erörterung gezogen auf hin, daß, um das Durcheinander voll zu Eine andere Folge ſei, ganz abgeſehen von Zu Beginn ſeiner Ausführunge des d werden, handle es ſich doch um die Ver⸗ machen, die Banken und Modehäuſer amd i St f i Miniſter auf die Notwendigkeit der Unterord⸗ 1 f 8 5 mache 1 17 1 d die Le⸗ dem weiteren Steigen der Preiſe und nung der Realſteuerreform unter die ee Milli 1 5 ee e g 8 7 7875 1 5 dem Abſinken der Kaufkraft der Ar⸗ leitenden Geſichtspuntte der Reichs finanz⸗ 500 Millionen RM. führlich. bensmittelgeſchäfte und 1 anicht, ſo] beiterſchaft für die la die Lohnerhöhung keinen und Wirtſchaftspolitik hin, aus denen Bei der Ausarbeitung der Grundſätze der tag ſchließen müſſen. Man verſtehe nicht.* Ausgleich für den Verluſt des Verdienſtes von ſich u. 4. ergebe, daß keine Senkung] Aufgaben- und Laſtenverteilung wird, ſo er⸗ ſchreibt das Blatt. wie diesenigen Familien, in acht Arbeitsſtunden iſt, die zu erwartende Zahl des geſamten Steuerauf kommens lärte der Miniſter weiter auf die Verſchieden⸗ denen der Mann bei der Bank und die Frau] der Geſchäftszuſammenbrüche, da es einem eintreten dürfe, aber die Frage nach beiten in der Finanz⸗ und Vermögenslage der[im Warenhaus oder der Mann in der Lebens⸗ großen Teil der Wirtſchaft ſehr ſchlecht gehe, einer beſſeren Verlagerung der einzelnen Gemeinden Rückſicht genommen wer⸗ mittel branche und die Frau in e und insbeſondere mit dem Zuſammenbruch Steuerlaſt zu löſen war. Dieſem Ziel den. 75 0 255 haus beſchäftigt ſind, die 9 1 ene einer großen Zahl von mittelſtändleriſchen Ge⸗ diene die Schaffung eines einheitlichen Grund⸗ Anhand einiger Beiſpiele wies der Miniſter[ruhe gemeinſam genießen ſollen Es komme ſchäften gerechnet werden müſfe und Gewerberechts für das ganze Reich. Weni⸗auf die ſich der Finanzausgleichsregelung ent⸗ hinzu. daß die Schulzeit der Kinder ſich nicht 5 ger als dieſes Ergebnis der Reform fei ihre J gegenſtellenden beſonderen Schwierigkeiten hin,[ändere und damit praktiſch für die Eltern ein Der Vorſitzende der Confédération Nationale andere— finanzpolitiſche— Seite, nämlich die durch die ſehr unterſchiedliche A nſpan⸗ Feiertag gar nicht eintrete. de Groupements commerrciaux et Induſtriell nung der Realſteuer und der Bür⸗ Der„Matin“ ſtellt zum Schluß feſt, daß das richtet an den Miniſterpräſidenten im Namen Abtrennung der Länder von den Real⸗ gerſteuer in den einzelnen Gemeinden ent. normale Leben an drei Tagen der Woche ge⸗ 350 000 klei d m1 ſteuern, ſtehen. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit einer stört ſein werde. Der Kunde ſei das„zahlende] von 3! einen und mittleren bisher beachtet worden; doch ſei gerade dieſes[ Aufforderung zur tatkräftigen Mitarbeit an den[ Schwein“, um deſſen Bequemlichkeit ſich nie⸗] Kaufleuten und Induſtriellen ein Ergebnis beſonders bedeutungsvoll. Die Ueber⸗ noch weiter zu löſenden Problemen. mand zu kümmern habe. Schreiben, in dem er auf die erſten Schwierig⸗ 1 1. 1 5 die E keiten hinweiſt, die aus der plötzlichen Anwen⸗ en führe das Geſetzgebungswerk aus dem rei 5 1 4 dung der 40⸗Stundenwoche bei dem Klein⸗ ſteuerpolitiſchen Gebiet heraus und erhebe es ö 0 5 0 u einer ſtaatspolitiſchen Tat von grundlegen⸗ deulſche Arbeiter über der Zeine handel entſtehen. Er bitte um ſofortige Maß⸗ er und zukunftsweiſender Bedeutung. Mit die⸗ 5— ö 8 nahmen, damit die Kriſe, an der der Klein⸗ J ſem Geſetzgebungswerk würden finanzwirtſchaft⸗.„„ handel bereits leide, nicht noch erſchwert werde. liche Vorausſetzungen geſchaffen, unter denen 5 5 ö einmal die Reichsreform verwirklicht werden Umfragen bei Pariſer Geſchäftsleuten haben wird. Ein Teil der Vorarbei' ſei auch ſchon auf ergeben, daß ſchon jetzt kleine Geſchäfte, die nur anderen Gebieten geleiſtet worden, z. B. in die⸗ wenige Perſonen beſchäftigen. Entlaſſungen ſen Tagen erſt durch die Schaffung von Groß— haben vornehmen müſſen. Hamburg und die Gebietsbereinigungen im norddeutſchen Raum. Aber das bedeutſamſte Stück in dieſer Vor⸗ Hunderle von Fliegerbomben b arbeit für die Reichsreform ſei die Verein⸗ 8 3 f 0 heitlichung des Realſteuerrechts und die auf 5 cha lu-Tal K Erhebung der Gemeinden zu alleinigen Ganz Waziriſtan Sperrgebiet. . Steuergläubigern. f London, 7. April. Wie von der indiſchen ö Zu der Ausſchöpfung der den Gemeinden zu⸗ Nordweſtgrenze berichtet wird, haben die ange⸗ 5 wachſenden Finanzmaſſe übergehend, erklärte kündigten Bombenwürfe auf das Schaktu⸗Tal der Miniſter eine verſtärkt, Heranzie⸗ in Waziriſtan am Mittwoch planmäßig begon⸗ una der Gemeinden hei der Er⸗ nen. Welche Wirkung der Ab wur von füllung der öffentlichen Aufga⸗ mehreren hundert Flieger bomben ben für erforderlich Es komme nicht hatte, iſt nicht bekannt, da das unüberſichtliche in frage, daß der den Ländern entſtehende Aus- Gelände die Beobachtung ſchwierig macht. Die . fall einfach durch einen entſprechenden Abſtrich Regierung hat nunmehr ganz Waziriſtan 1 an den Anteilen der Gemeinden an den Reichs⸗ als Sperrgebiet erklärt, deſſen Betre⸗ 1 ſteuerüberweiſungen ausgeglichen werde. An tun; nur mit beſonderex Erlaubnis geſtattet „ Beiſpielen erläuterte der Miniſter, daß eine iſt. In dem Aufſtandsgebiet hat ſich inzwiſchen „ ſolche ſchematiſche Aufrechnung gar nicht durch⸗ eine Reihe weiterer Zwiſchenfälle ereignet. So 5 führbar iſt. sche 3 5 Zahl von Perſonen ver⸗ „ Es wird vielmehr eine Neuregelung a 3 2 3 5 Dleppft. Ferner wurden nach einem Bericht „ der Verteilung der Aufgaben und Deutſche Arbeiter in ſchwindelnder Höhe über der Seine beim Bau des Stahlgerüſtes zum aus Neu Delhi zwei Perſonen bei einein Ueber⸗ Laſten zwiſchen Ländern und Gemeinden Turm des deutſchen Pavillons auf der Internationalen Weltausſtellung in Paris. fall Aufſtändiſcher auf ein Poſtauto bei Mi⸗ zu treffen ſein. Dieſe ihm und dem Reichs⸗(Weltbild K.) rala in Waziriſtan getötet. .—— 0 ö ö —— PP FTTTTCC0C0CT0TCTCTCTCT0TCTCTCTCTCT0T7T7T—TCT7T7T7T0T7T—T—T—T—T—T—T———— ——— FF —— 9— 2 —— .————————— — C ——— —̃— Die Schau des Leiſtungs willens Haben ſchon die bisherigen Groß⸗Ausſtellun⸗ gen in der Berliner Meſſeſtadt mit deren fort⸗ ſchreitender Vollendung das völlig neue Ge⸗ ſicht der modernen deutſchen Ausſtellungstechnik gezeigt, ſo wird die Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit!“ ſelbſt die eindrucksvoll⸗ ſten bisherigen Leiſtungen der Berliner Meſſe⸗ ſtadt weit in den Schatten ſtellen. Das liegt natürlich ſchon allein im Thema ſelbſt, deſſen Inhalt eine Rechenſchaft über das darſtent, was in den er en vier Jahren natio- nalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit im neuen Deutſchland geleiſtet worden iſt. Dabei wird ſich jeder Ausſtellungsbeſucher, der dieſe Zeit mit empfänglicher Aufgeſchloſſenheit miterlebt hat, ſelbſt ſagen, daß auch eine Ausſtellung vom Umfang einer kleinen Stadt nur großzügige Andeutungen der wirklich getätigten Lelftungen geben kann, das geht allein ſchon aus der Tat⸗ ſache hervor, daß in einer Ausſtellung viele Dinge in den engen Rahmen von bildlichen oder graphiſchen Darſtellungen oder von Modellen zuſammengepreßt werden müſſen, deren wirk⸗ liche Vorbilder ſich in vieltauſendfach vergrößer⸗ tem Maßſtab präſentieren oder ſich gar über die Geſamtausdehnung des Reiches erſtrecken. Gleichwohl, wer jetzt eine erſte Vorbeſich⸗ tigung der im Aufbau befindlichen Ausſtellung mitmachen konnte, bleibt auch dann immer wie⸗ der ſtaunend ſtehen, wenn er ſchon Dutzende von Großausſtellungen geſehen hat. Soviel kann man jedenfalls nach dieſem erſten Eindruck ſchon mit Sicherheit ſagen, daß dieſe Ausſtellung, de⸗ ren Motto das bekannte Wort des Führers von 1933 iſt, eine noch viel größere Anzahl von Be⸗ ſuchern aus dem ganzen Reich nach der Ber⸗ liner Meſſeſtadt führen wird, als es die ſechs⸗ ſtelligen Zahlen der bisherigen Beſucherſtatiſti⸗ ken über die Ausſtellungen der vergangenen vier Jahre ausweiſen. . Schon der erſte Eindruck in der Halle 1 wird den Beſucher völlig gefangennehmen. Dort iſt ein mächtiges Halbrund von 120 Meter Breite in neun rieſige Bildtafeln gegliedert. Dieſe Tafeln ſind eine Art überdimenſionales Bilderbuch, deſſen Seiten nicht weniger als 8,50 mal 3 Meter Größe haben. Dieſe Rieſen⸗ ſeiten des„Bilderbuches“ werden in heſtimmten Zeiträumen automatiſch umgeblät⸗ tert, während der Beſucher die eindrucksvollen Darſtellungen alles deſſen bewundern kann, was in dieſen vier Jahren auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, von der Arbeitsſchlacht bis zu den Parteigliederungen aufgebaut worden iſt. Die denkbar wirkſamſte textliche Erläuterung gleichſam wird dazu im gegenüberliegenden Teil der Halle gegeben, wo auf 5 Meter hohen Glastafeln die wichtigſten Sätze aus den ſchöp⸗ feriſchen Geſetzen des neuen Deutſchland auf⸗ gezeichnet ſind und wo jeder Volksgenoſſe ſich einmal einen direkten kleinen Einblick in die Arbeit der Reichsregierung verſchaffen kann; denn vor dieſen Glastafeln findet er die Origi⸗ nalentwürfe der Geſetze mit der Unterſchrift des Führers und der Reichsminiſter und ſieht auch noch auf einer Reihe dieſer Originalent⸗ würfe das Signum von der Hand des verewig— ten Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg. Eine ſchöne Decke aus ſtrah⸗ lenförmig geſpanntem Stoff in einer Ausdeh⸗ nung von 3000 Quadratmetern Fläche, unter der ein Hoheitszeichen von 27 Metern Spann⸗ * herableuchtet, ſchließt den Blick nach oben ab.— In dieſer monumentalen Ausſtellung findet der Wanderer dann weiter die 60 Bilder von Prof. Vollbehr, die die Arbeiten an den Reichs⸗ autobahnen veranſchaulichen. Er findet weiter ein Kino von 1000 Sitzplätzen und ebenſoviel Stehplätzen, ſieht dann in der Halle 2 u. a. ein Teilſtück der gewalf gen Mang⸗ fallbrücke der Reichsautobahnen, ſieht eine Parade der Dieſelmotoren, kommt immer wie⸗ der zum Stehen vor den 18 Meter hohen Pho⸗ towänden, auf denen etwa die Neulandgewin⸗ nung, der Kampf um die Nahrungsfreiheit, die Leiſtungen der Bauwirtſchaft und der Induſtrie, der Sozial⸗ und der Kulturpolitik, der Partei und des Staates geſchildert werden. Er kann ganze große Maſchinen in der Arbeit ſehen, etwa eine mächtige Ziehpreſſe, die große Karoſ⸗ ſerieteile ſtanzt. Er wird Flugzeugmotoren ſehen, wie ſie am Prüfſtand auf Herz und Nie⸗ ren unterſucht werden, er wird ſich in die ſtatt⸗ liche Schau der Fahrzeugtypen der Reichsbahn oder in die 150 Modelle der Handels⸗ und Kriegsmarine vertiefen, wird vielleicht ein wenig ängſtlich nach dem Sturzbomber unter der Decke oben ſpähen und den Panzerkraftwagen, das Langrohrgeſchütz, die Feldhaubitze ſtudieren, die die Wehrmacht dort aufgebaut hat. Und einen der ſtärkſten Anziehungspunkte in dieſer Abteilung wird ſicher das 42 Meter lange U-Boot bilden. 1 Wer noch keine Reichsautobahn im Bau ge⸗ ſehen hat, kann hier alle Phaſen von der erſten Planung bis zur Fertigſtellung der Oberdecke ſtudieren, an einem Modell von beiläufig 60 Meter Länge. Auf der Galerie haben die 30090 beſten Photos vom neuen Deutſchland Aufſtel⸗ lung gefunden, die aus Millionen von Bildern der beſten deutſchen Berufs⸗ und Amateurpho⸗ tographen ausgewählt wurden In Modellen ſieht der Beſucher das künftige Kdy⸗Großſee⸗ bad Rügen, die Ordensburg Vogelſang der NS⸗ DA P., den Hamburger Hafen, den Adolf Hit⸗ ler-Koog, den Münchener Königsplatz und den rieſigen Weltflughafen Berlin⸗Tempelhof ſo, wie er nach der endgültigen Fertigſtellung aus- ſehen wird. Das Handwerk zeigt eine Werkſtät⸗ teuſchau, im Freigelände werden wir ein Ar⸗ beitsdienſtlager und ein Heim der HN. durch⸗ ſtöbern können.— Genug, dies alles ſind lediglich einige wenige Tips für alle diejenigen unter uns, die ſich nach dem 29 April auf die Bahn ſetzen und in die Berliner Meſſeſtadt fahren. Wie von der Höhe eines wolkenhohen Turmes wird man gewiffermaßen in dieſer Ausſtellung einen Blick über das neue Deutſch⸗ fand werfen können, und vieler. Beſuchern, die in der Enge der Berufsarbeit kaum mehr als den kleinen Kreis ihres“ Wirkens überſehen können, wird in dieſer Ausſtellung ein Begriff davon aufgehen, was der Nationalſozialismus in dieſen vier Jahren in Deutſchland hervorge⸗ 4* 4 die erſte diesjährige hJ-Jührerkagung Erhebende Feierſtunde in der hamburger Muſikhalle Hamburg, 8. April. Ueber 2000 Führer der HJ. u. Führerinnen des BDM aus Groß⸗ Hamburg und Schleswig⸗Holſtein waren am Mittwoch in Hamburg zu einer großen Füh⸗ rertaaung zuſammengekommen, die durch die Anweſenheit des Jugendführers des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, ihre be⸗ ſondere Bedeutung erhielt. Es handelte ſich um die erſte Führertagung der HF. in dieſem Jahr, der in dieſen Tagen zahlreiche weitere in verſchiedenen Orten des Reichs folgen wer⸗ den. Nach vorangegangenen Einzeltagungen fand um 17 Uhr in der Muſikhalle die Führer⸗ tagung ſtatt, die zu einer erhebenden Feier⸗ ſtunde wurde. Nach dem Einmarſch der Fahnen begrüßte Gebietsführer Kohlmeyer den Jugendführer des Deutſchen Reichs. Dann erariff Baldur von Schirach das Wort, um in grundſätzlichen Ausführungen von der hohen Verpflichtung der Führer und von der inneren Haltung der Jugend zu ſprechen. „Ich will darüber wachen!“, rief Baldur v. Schirach unter jubelndem Beifall aus,„heu⸗ te und ſolange ich das Vertrauen des Füh⸗ rers für dieſes Amt beſitze, daß niemals die Führung der Jugend zu einem Beamtenkörper wird, daß niemals die Dienſtſtellen der HJ. Miniaturminiſterien werden. in denen vor lauter Schematismus und kleinlicher Büroar⸗ beit keine praktiſche Arbeit geleiſtet wird. Es ſoll auch in den zukünftigen Jahrzehnten unſere Ehre und unſer Stolz ſein. alles aus Eianem ageſchaffen zu haben, nichts vom Staat zu fordern, ſondern alles für Volk und Staat freiwillig zu leiſten.“(Jubelnde Zuſtimmungskundgebungen). Niemals mehr werde es in Deutſchland, ſo erklärte Baldur v. Schirach weiter, einen Ge⸗ genſatz von Alt und Jung im Sinne der Vergangenheit geben. Die heutige Jugend ſei ein für den Staat lebenswichtiger Teil des Volks, ſet mitverantwortlich für alles, was im Rahmen des Staats und Reichs geſchehe. Sie ſei auf Gedeih und Verderb verbunden mit dem Schickſal der ganzen Nation. Vom kleinſten Pimpf bis zum älteſten Greis gebe es ſo in Deutſchland nur eine gemeinſame Aufgabe. „Die HJ. wird weiterkämpfen“, ſo rief Bal⸗ dur v. Schirach unter ſtärkſtem Beifall aus, „um die ſozialiſtiſchen Forderungen, die immer Forderungen der HJ. waren und bleiben wer⸗ den, zu erfüllen.“ Zur konfeſſionellen Frage erklärte der Jugendführer des Deutſchen Reichs, daß ſich an ſeinen ſchon 1933 bekannt gewordenen Grundſätzen nichts geändert habe und daß ihn zu einer Aenderung dieſer Grundſätze auch nichts veranlaſſen könne. „Ich möchte“, ſo rief Baldur v. Schirach zum Schluß den verſammelten Jugendführern und Jugendführerinnen zu,„daß Ihr ſtark ſeid in Eurem Glauben, ſtark ſeid in der Achtung der anderen, daß Ihr an Eure Fahne glaubt wie andere an ihre Symbole und daß Ihr wiß:: Indem Ihr dieſer Fahne dient. handelt Ihr im Auftrag Deutſchlands und ſeiner Jugend, handelt Ihr aber auch im Auftrag des Großen und Allmächtigen, den wir in Ehrfurcht nen⸗ nen: Gott.“ Langanhaltender Beifall bewies daß die grundlegenden Darlegungen des Jugendführers des Deutſchen Reichs in den Herzen der Ju⸗ gend ſtürmiſchen, begeiſterten Widerhall gefun⸗ den hatten. Die Schulzeil der Mädchenſchule Berlin, 7. April. Die Uebergangsbeſtim⸗ mungen über die Vereinheitlichung des höhe⸗ ren Schulweſens weiſen hinſichtlich der Länge der Schulzeit für Mädchen und Jungen Ver⸗ ſchiedenheiten auf. 0 Beſtimm ungen* für Mädchen an Mädchenſchulen: Die achtjährige Schulzeit tritt erſtmalia für die Obertertianerinnen des Schuljahres 1936/37 in Kraft. Das Verſetzungszeugnis die⸗ ſer Obertertianerinnen berechtigt zum Eintritt in die O II der ſprachlichen oder hauswirtſchaftlichen Form. Oſtern 1940 werden ſie ſomit nach achtjähriger Schulzeit zur Reifeprüfung zugelaſſen. Die Unterſekundanerinnen des Schuljahres 1936/37, die Oſtern 1937 in eine O II eintre⸗ te, machen ebenfalls erſt 1940 die Reifeprü⸗ fung. Es gibt im Schulahr 1937/38 je eine O UI für Obertertianerinnen und eine für Unterſekundanerinnen, ſowohl in der ſprachlichen wie hauswirtſchaft⸗ lichen Form: beide Formen führen in drei Jahren zur Reifeprüfung. Die Oberſekundane⸗ rinnen des Schuljahres 1936/37. die Oſtern 1937 in eine U! eintreten, machen 1939, nach Beſuch der U 1 und O J. die Reifeprü⸗ fung. Für die Unter⸗ und Oberſekundanerin⸗ nen und Unterprimanerinnen des Schuljahres 1936/37 iſt ſomit die Schulzeit noch neunjährig. Da im Gegenſatz zu den Jungen bei den Mädchen kein Mangel an Nach⸗ wuchs mit Hochſchulreife vorhanden iſt, iſt eine Verkürzung der Schulzeit für die Mäd⸗ chen nicht notwendig. Beſtimmungen für Mädchen an Jungenſchulen: Anders liegen die Verhältniſſe für Mädchen an Jungenſchulen. Die Mädchen. die im Schuljahr 1936/37 von Oſtern bis Herbſt 1936 bereits eine Ul beſucht haben, treten Oſtern 1937 in den kombinierten Lehrgang der Prima an Jungenſchulen ein. Es iſt ihnen aber freigeſtellt, damit ſie eine Wieder⸗ holung des Lehrſtoffes vermeiden, ſich von Oſtern bis Herbſt 1937 beurlauben zu laſſen. Während dieſer Zeit können ſie eine haus⸗ wirtſchaftliche Schulung durchmachen. Bei Nachweis einer ſolchen Schulung iſt ihnen im Oktober 1937 der Wiedereintritt in die Prima und die Zulaſſung der Reifeprüfung zu Oſtern 1938 geſtattet. Die Oberſekundanerinnen des Schuljahres 1936037, die Oſtern 1937 ebenfalls in die Prima der Jungenſchule eintreten. können wohl zu Oſtern 1938 zur Reifeprüfung zugelaſ⸗ ſen werden, das Reifezeugnis iſt ihnen aber erſt Oſtern 1939 auszuhändigen beim Nachweis einer erfolgreichen einjährigen hauswirtſchaft⸗ lichen Schulung. Dieſe Regelung iſt getroffen worden, damit die Mädchen an Jungenſchulen hinſichtlich der Dauer den Mädchen an Mäd⸗ chenſchulen gleichgeſtellt ſind Die Zahl der Mädchen in der Oberſtufe von Jungenſchulen fällt zahlenmäßig gegenüber den Mädchen an Mädchenſchulen kaum ins Gewicht. Reform des wirlſchaftswiſſenſchafl⸗ lichen Fludiums Neue Prüfungsordnungen für Diplom⸗Volktswirte, Diplom⸗Kaufleute und Diplom⸗Handelslehrer. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung hat im Intereſſe eines planmäßigen Neuauf⸗ baues des wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Unter⸗ richts an den deutſchen Univerſitäten und Hochſchulen und zur Ermöglichung einer voll⸗ kommenen Durchführung der von ihm nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen herausge⸗ gebenen Richtlinien für das Studium der Wirtſchaftswiſſenſchaft das wirtſchaftswiſſen⸗ ſchaftliche Studium auf folgende Univerſitäten und Hochſchulen beſchränkt: Univerſität Berlin und Wirtſchaftshochſchule Berlin. die Univerſi⸗ täten Breslau, Erlangen, Frankfurt a. M., Freiburg, Göttingen, Halle, Hamburg, Heidel⸗ berg. Jena, Kiel, Köln, Königsberg, die Han⸗ delshochſchule Königsbera, die Univerſität Leipzig und Handelshochſchule Leipzig, die Univerſität München und Techniſche Hochſchu⸗ le München, die Univerſität Münſter, Hinden⸗ burg⸗Hochſchule Nürnberg, Univerſität Roſtock und Univerſität Tübingen. Durch dieſe Regelung bleibt der wirtſchafts⸗ wiſſenſchaftliche Unterricht, wie er gemäßt den „Richtlinien für das Studium der Rechtswiſ⸗ ſenſchaft“ für die Studierenden der Rechtswiſ⸗ ſenſchaft erforderlich iſt, an allen Univerſitäten weiterhin gewährleiſtet und unberührt. Stu⸗ dierenden der Wirtſchaftswiſſenſchaft bleibt die Möalichkeit, auch an Univerſitäten mit ſoſch eingeſchränktem wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Unterricht bis zu zwei Semeſtern zu ſtudieren, unbenommen. Dagegen iſt die Ab⸗ legung der Diplomprüfungen für Volkswirte, Kaufleute und Handelslehrer nur noch an den genannten Univerſitäten und Hochſchulen möglich. Gleichzeitig hat der Reichserziehungsminiſter einheitliche Prüfungsordnungen für Diplom⸗ Volkswirte, Diplom⸗Kaufleute und Diplom⸗ Handelslehrer für das Reich erlaſſen, die mit dem 1. April 1937 in Kraft treten. Die bishe⸗ rigen Prüfungsordnungen für Diplom⸗Volls⸗ wirte, Diplom⸗Kaufleute und Diplom⸗Han⸗ delslehrer ſowie für praktiſche Kaufleute blei⸗ ben bis zum 30. September 1938 beſtehen; bis zu dieſem Zeitpunkt ſteht es den Kandidaten frei, ſich nach der bisherigen oder nach der neuen Ordnuna prüfen zu laſſen. Die neue Prüfungsordnung wird demnächſt im Reichsmintiſterialamtsblatt„Deutſche Wiſ⸗ ſenſchaft, Erziehung und Volksbildung“ ver⸗ öffentlicht und kann durch die Weidmannſche Verlaasbuchhandlung Berlin bezogen werden. Der Adlerſchild für Geheimrat Kirdorf Der Führer und Reichskanzler hat dem ver⸗ dienten deutſchen Wirtſchaftsführer, Geheimrat Kirdorf in Mülheim an der Ruhr, der alter Nationalſozialiſt und Träger des Goldenen Eh⸗ renzeichens der NSDAP. iſt, zur Vollendung ſeines 90. Lebensjahres den Adlerſchild des Deutſchen Reiches verliehen. Die Verleihungsurkunde des Führers an Ge⸗ heimrat Kirdorf hat folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Herr Geheimrat! Zur Vollendung Ihres 90. Lebensfahres ſpreche ich Ihnen herzliche Glückwünſche aus. In Anerkennung Ihrer hohen Verdienſte um bracht hat. Und wenn dem Beſucher das klar geworden iſt, dann ſoll er ſich daran erinnern, daß der Nationalſozialismus nicht eine tadellos eingeſpielte Maſchinerie übernahm, ſondern daß er auf einem Trümmerfeld begann! N eee, e ee ee ee werder die deutſche Wirtſchaft verleihe ich Ihnen hiermit die höchſte Auszeichnung des Rei⸗ ches, den Adlerſchild, mit der Widmung: „Dem großen deutſchen Wirtſchaftsfüh⸗ rer!“ Mit den beſten Wünſchen für Ihr weiteres Wohlergehen bin ich mit Deut- ſchem Gruß Ihr gez.: Adolf Hitler.“ „Miniſterpräſident und Generaloberſt Gö⸗ ring hat Geheimrat Kirdorf in einem in herz⸗ lichen Worten gehaltenen Telegramm ſeine Glückwünſche ausgeſprochen. * Am 8. April wird Geheimrat Dr. Ing. e. h. Emil Kirdorf 90 Jahre alt. Der deutſche Berg⸗ bau, vornehmlich der rheiniſch⸗weſtfäliſche Stein⸗ kohlenbergbau, weite Kreiſe der Wirtſchaft und pas machte. der Nation werden an dieſem Tage mit Gefüh⸗ len der Ehrfurcht und Dankbarkeit nach dem „Streithof“ blicken. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung verehrt Geheimrat Kirdorf als den großen Wirtſchaftsführer, der als einer der erſten deutſchen Induſtriellen ſchon im Jahre 1927 ſich dem Führer anſchloß und deſſen Gol⸗ denes Parteiabzeichen Sinnbilb iſt für die uner⸗ ſchütterliche Treue, die er ſeinem Führer hielt. Mit reger Anteilnahme ſteht der nun 90jährige auch jetzt noch allen Erſcheinungen des öffent⸗ lichen Lebens gegenüber, vor allem, wenn ſie die weſtdeutſche Heimat oder gar die Steinkohle berühren. Unermüdlich ſtellt er ſeinen durch beiſpielloſe reiche Erfahrungen und Abgeklärtheit des Urteils gewichtigen Rat zur Verfügung. Der Lebensweg Emil Kirdorfs iſt einzigartig. Im jugendlichen Alter von erſt 24 Jahren wurde ihm die kaufmänniſche Leitung der Berg⸗ bau AG.⸗Holland zu Wattenſcheid übertragen. Am 8. November 1871 verband er ſein Schick⸗ ſal mit dem des Ruhrbergbaues. Später über⸗ nahm er die kaufmänniſche Leitung der Gel- ſenkirchener Bergwerts⸗A. G., die er aus kleinen Anfängen zur bedeutend⸗ ſteen Montan⸗Geſellſchaft Euro⸗ Sein Werk war nach dem Krieg und dem Diktat von Verſailles mit ſeinen die Ruhrwirtſchaft ſchwer erſchütternden Auswir⸗ kungen dazu berufen, der Mittelpunkt der wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbau⸗ und Zuſammen⸗ ſchlußbeſtrebungen zu werden. eine Aufgabe, die in der mächtigen Organiſation der Vereinig⸗ ten Stahlwerke ihre Krönung fand. Als Kirdorf im Jahre 1926 von der Führung zurücktrat, hatte er 53 Jahre lang der Gelſenkirchener Ge⸗ ſellſchaft, faſt 55 Jahre lang dem Ruhrbergbau in leitender Stellung gedient. Das Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Kohlenſyndikat hat er 32 Jahre lang bis zum 21. April 1925 geführt. Von jeher iſt Emil Kirdorf erfüllt geweſen von einer leidenſchaftlichen Liebe zum deutſchen Volk. Seit Bismarcks Entlaſſung hat er dem kaiſerlichen Deutſchland mit Mißtrauen und Spottſucht gegenübergeſtanden Er warnte oft und ernſt vor dem falſchen Wind einer mehr und mehr von den zerſtörenden Kräften des Parlamentarismus abhbängig werdenden Regie⸗ rung, und er ſah das tragiſche Schickſal des deutſchen Volkes bereits lange vor dem Kriege voraus, deſſen Ausgang ihm alle Hoffnung raubte. Die führenden Männer des„Syſtems“ fanden bei ihm nur Verachtung. Erſt als er er⸗ lebte, wie Zehntauſende Adolf Hitler in opfer⸗ bereitem Glauben zujubelten, erwachte in ihm die alte Energie. Im Jahre 1927 fand er den Weg zum Führer und zu neuer Hoffnung für Volk und Vaterland. Als Ehrenpräſident des Kohlenſyndikats, der Vereinigten Stahlwerke und der Gelſenkirchener Bergwerks⸗A. G. ſteht der Neunzigjährige heute vor unſeren Augen als der getreue Ekkehard der deutſchen Wirtſchaft. Fünf-Jahresnlan zum Ausbau der engliſchen Anfaſfraßen London, 8. April. Der Verkehrsminiſter b da teilte in einer Rede am Mitt⸗ woch mit, daß der Fünf ⸗ Jahresplan zum Ausbau der engliſchen Autoſtraßen Ausgaben Gre. in Höhe von 143 Millionen Pfund Sterling vor⸗ ſieht. Aufträge für 72 Millionen Pfund Ster⸗ ling ſeien bereits vom Miniſterium genehmigt Ein poliliſcher Racheakt Vier norwegiſche Seeleute von den Sowjets verhaftet Oslo, 7. April. Am 6. April vormittags wurden vier norwegiſche Seeleute, die ſich an der finniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze auf ſowjet⸗ ruſſiſches Gebiet verirrt hatten, von der ſowjetruſſiſchen Grenzwache verhaftet. Die nor⸗ wegiſchen Seeleute, die mit einem Boot an Land gerudert waren, wollten von der auf fin⸗ niſchem Gebiet gelegenen Radioſtation Vaida⸗ guba aus telefonieren, verirrten ſich aber und gerieten an dem finniſch⸗ſowjetruſſi⸗ ſchen Grenzfluß auf die ſowjetruſſiſche Seite Der Kapitän des Fiſchdampfers, zu dem die Verhafteten gehörten, wagte nicht, ſofort an Ort und Stelle für die Befreiung ſeiner Mann⸗ ſchaft zu wirken, da er fürchten mußte, eben⸗ falls verhaftet zu werden. Das norwegiſche Außenminiſterium hat am Mittwoch den norwegiſchen Geſandten in Mos⸗ kau beauftragt, bei der ſowjetruſſiſchen Regie⸗ rung die ſofortige Freilaſſung der norwegi⸗ ſchen Seeleute zu fordern. In der norwegiſchen Preſſe wird vielfach darauf hingedeutet, daß die Verhaftung der Seeleute ein Racheakt der ſowjetruſ⸗ ſiſchen Grenzwache ſei für die Verhaf⸗ tung bolſchewiſtiſcher Spione in Norwegen und in Finnland. N Kleine polifiſche Hachrichlen Ueberreichung von Ehrenbürgerbriefen an Miniſterpräſident Göring Der Oberbürgermeiſter der Hanſeſtadt Lü ⸗ beck, Staatsrat Dr. Drechsler, wurde am Mittwoch in Gegenwart von Gauleiter Lohſe vom Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring empfangen und überreichte ihm den Ehrenbür⸗ gerbrief der Hanſeſtadt. Am gleichen Tage empfing der Miniſterpräſi⸗ dent den Oberbürgermeiſter der Stadt Saar⸗ brücken, Dürrfeld, und nahm aus deſſen Händen die Ehrenbürgerurkunde Saarbrückens entgegen.— Ehrenbürgerbriefe überreichten ferner die Oberbürgermeiſter von Bad Salz⸗ uflen und von Bern burg. Frühſtück zu Ehren des neuen bulgariſchen Geſandten Berlin, 7. April, Zu Ehren des neuer⸗ nannten kgl. bulgariſchen Geſandten gab das Auswärtige Amt ein Frühſtück, um Exzellenz aradfoff Gelegenheit zur Fühlungnahme mit deutſchen Perſönlichkeiten zu geben, die auf den weiteren Ausbau der deutſch⸗bulga⸗ riſchen Beziehungen, vor allem auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet, beſonders bedacht ſind. de bh Mau lan. al Pfl ten hin, alle bert Me 2 trau Nen fi und nicht ſet! einer fo 1 daft den n brän di Ein dg en delt f le u. ot bdeſſ ft, ehen von her In Ne feh nal ab, Nan 12 dt u. We len Ala hohe Lebe keiten Kataf ſentli dlz ez abgede gietur und! Das ſelbf Erft an die ud n. 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Meine Miſſion in Rußland 1916—17“, faßt der britiſche Miniſter ſeine Erlebniſſe aus der Zeit, die ſich in dieſen Wochen zum zwanzigſten Male jährt, abſchließend zu⸗ ſammen: Von den erſten Tagen meines Lebens in Petrograd an hatte ich das Gefühl von einem bevorſtehenden Zuſammenbruch. Die Not hatte weder neue Männer hervorgebracht. noch neue Abteilungen ins Leben gerufen. Ich kannte den Kaiſer als einen klugen, gewiſſen⸗ haften Menſchen, der entſchloſſen war, ſeine Pflicht gegen Rußland und gegen die Alliier⸗ ten zu erfüllen. Ich kannte die Kaiſerin als hingebende Frau und Mutter, tief religiös, alles Schlimme haſſend und Unaufrichtigkeit verachtend. Aber ſie wußten nicht, was die Menſchen in Rußland dachten und taten. Sie wußten noch nicht einmal, was in i i ihrer Hauptſtadt vorging. „Die Miniſter ſagten mir, es gäbe keine Ver⸗ traulichkeit zwiſchen dem Kaiſer und ſeiner Regierung. Wenn ſie ihn ſahen. war es in offizieller Audienz und für eine beſtimmte und begrenzte Zeit. Von der allgemeinen, der nichtoffiziellen Welt ſah und wußte der Kai⸗ ſer nichts. Der Kaiſer hatte noch nicht einmal einen Kabinettschef. War eine Stelle offen, ſo wußte der Kaiſer nicht, wer als beſter Mann dafür in Frage kam, und ernannte jemanden, den er ſelbſt bei Hofe geſehen hatte, oder deſ⸗ ſen Name ihm von ſeiner Umgebung aufge⸗ drängt wurde.. Die vereinigte kaiſerliche Familie in der „Stawka“, dem Großen Hauptquartier in Mogilew, erſchien mir immer als die Geſtalt gewordene Iſolierung des Kaiſers. Der größte Krieg, den die Welt erlebt hat, wurde ausge⸗ fochten, und eine rieſige, ſchwerfällige Maſchi⸗ ne ratterte auf den Rand eines Abgrundes zu. Und dabei lebte der Mann. der immer noch der Theorie nach der Autokrat war, auf deſſen Wort jede Entſcheidung zu warten hat⸗ te, mit ſeiner Familie in ſeiner Landſtadt, ebenſo weit weg von ſeiner Hauptſtadt wie von der Front und verſuchte gleichzeitig, das Heer zu befehligen und das Land zu regieren. In der Theorie verſtrickt, daß der Zar aller Reußen das Land regieren und das Heer be⸗ fehligen müſſe, arbeitete er ſich mit einer bei⸗ nahe religiöſen Intenſität in einem Verſuch ab, der einfach fehlſchlagen mußte. Vor allem hätte er ſich in den kritiſchen Monaten in Petrograd zeigen müſſen. Hier wgren wilde Gerüchte verbreitet. Es wurde nur noch von Niederlage geſprochen. Niemand unterſtützte die Regierung. Die oberen Schich⸗ ten kritiſierten, was vorging, die unteren Klaſſen ſtreikten von Zeit zu Zeit wegen der hohen Preiſe für die Notwendigkeiten des Lebens und wegen der allgemeinen Schwierig⸗ keiten. Schritt um Schritt fühlten wir, wie die Kataſtrophe näher kam. Es war ſo ſehr we⸗ ſentlich, daß jemand regierte. Doch gerade. als es um den letzten Einſatz ging, hatte alles abgedankt. Der ſchwache Einfluß, den die Re⸗ gierung einmal ausgeübt haben mochte, be⸗ ſtand nicht mehr. Das Schlimmſte war jedoch, daß der Kaiſer ſelbſt von der Epidemie des Nihilismus angeſteckt wurde. Erſt hatte er ſich zu lange und zu ängſtlich an die einzelnen Machtbefugniſſe geklammert, und nun fing er auf einmal an, an der Un⸗ fehlbarkeit ſeines Regimes zu zweifeln. Vom Zaren bis zum Muſchik. von der Arktis bis zum Schwarzen Meer. breitete ſich die ſeeliſche Haltung des Nihilismus aus. In dieſem Ne⸗ bel von Enttäuſchung kam dann der endgül⸗ tige Zuſammenbruch. Iſoliert und beinahe widerſtandslos, wie Rußland war. ging es mit wenig Hoffnung auf Geneſuna unter. Heer und Marine entarteten zu einem führer⸗ loſen Pöbelhaufen. In den Städten tobte bald der Kommunismus, und die Bauern zo⸗ gen ſich in die Abgeſchiedenheit des Landes zurück. Die ältlichen Doktrinäre, die ſich„Pro⸗ viſoriſche Regierung“ nannten, wußten weder was ſie taten, noch wohin ſie aingen. Das Traurigſte von allem war. daß der Kaiſer durch ſeine Abdankung die letzte noch geblie⸗ bene Bindung an Treu und Glauben in Ruß⸗ land zerſtörte. Die Grundlagen der Regierung waren vernichtet worden und eine Leere ge⸗ ſchaffen, in die die Bolſchewiſten als Menſchen von erbarmungsloſen Vorſätzen und Zielen ungehindert eintreten konnten. Der Krieg ſchien umſonſt geführt zu ſein, und Millionen von Menſchenleben ſinnlos vergeudet. Auf al⸗ len Seiten zerſtörte eine erſtickende tödliche Leere die Lebenskraft von heute, ſo wie ſie alle Hoffnung auf morgen verſcheuchte. Als die Kaiſerin und die kaiſerliche Fa⸗ milie gefangen in Zarskoje Selo waren, erſchien mitten im Schneegeſtöber eine kleine, durchnäßte Gruppe von Reitern, die vor dem verſchloſſenen Tor verhandelten. Pferde wie Reiter ſahen todmüde aus, die Pferde hingen ihre Köpfe, weil ſie ganz er⸗ ſchöpft waren. Es war die Reſerve⸗Schwadron des Garde⸗Regiments, das in den Kaſernen von Murawiew bei Nowgorod, einige 150 Werſt entfernt, ſtationiert war. Als der junge befehlshabende Offizier hörte, was in Peters⸗ burg vorging, hatte er ſich auf den Weg ge⸗ macht. Zwei Tage lang ritten ſie ohne Aufent⸗ alt durch die bittere Kälte über tief verſchneite traßen. Reiter und Pferde waren zu Tode erſchöpft. Am Eingang des Palaſtes wurde ihnen geſagt, ſie ſeien zu ſpät gekommen. Es gab keinen Kaiſer mehr. Es war keine Mo⸗ narchie mehr zu verteidigen. Die Tore des Palaſtes, der keinen Kaiſer mehr beherbergte, wurden ihnen vor der Naſe zugemacht. Hoff⸗ nungslos erſchöpft, lahmten der Kornett und ſeine kleine berittene Gruppe weiter in die Dunkelheit hinein (Copyright by Nibelungen⸗Verlag in Berlin und Leipzig) Lebhafte Ausſprache im ſüdafrikaniſchen Parlament General Hertzog vertritt ſeinen Standpunkt. Ss London. 7. April. Wie aus Kap⸗ ſtadet gemeldet wird, kam es am Dienstag im ſüdafrikaniſchen Parlament zu einem lebhaften Wortwechſel zwiſchen dem Oppoſitionsführer Dr. Malan und dem Miniſterpräſidenten General Hertzog über die Maßnahmen der Unionsregierung gegen das Deutſchtum in Südweſtafrika. Dr. Malan erklärte, es wäre beſſer geweſen wenn die Regierung in ihren Bemühungen, ein harmoniſches Verhältnis in Südweſt auf⸗ rechtzuerhalten etwas verſöhnlicher geweſen wäre. General Hertzog erwiderte, daß die Unionsregierung dem deutſchen Bevölkerungs⸗ teil in Südweſt ſtets äußerſt freundſchaftlich gegenübergeſtanden habe. So habe man z. B.“ der deutſchen Sprache die Gleichberechtigung mit Engliſch und Afrikaans gegeben. Etwas Unheilvolles, das nicht zu der glücklichen und befriedigenden Entwicklung des Friedens bei⸗ trage, ſei jedoch in das Verwaltungsleben von Südweſt hereingebracht worden. Das deutſche Element habe Maßnahmen wie die Einſchüch⸗ terung früherer Deutſcher eingeführt, die Staatsangehörige der Union geworden ſeien. Die Regierung könne einen ſolchen Zuſtand nicht mehr länger dulden. Alle Gemeindearbeit dienk dem Volkswohl Der Deutſche Gemeindetag, die Zuſammenfaſſung aller Gemeinden und Gemeindever⸗ bände des Reiches, hielt im Reichstagsſitzungsſaal in der Krolloper zu Berlin ſeine Jahres⸗ tagung ab. Unter den zahlreichen Ehrengäſten befanden ſich die Reichsminiſter Dr. Frick, Dr. Gürtner und Seldte. Rechts: Reichsminiſter Dr. Frick ſpricht. des Deutſchen Gemeindetages, der Oberbürgermeiſter von München, Fiehler. Links: Die mit Städtefahnen feſtlich geſchmückte Front des Hauſes Hinter ihm der Vorſitzende (Preſſephoto, Preſſe-Bild⸗Zentrale, K.) Hulls peinliche Gewiſſensforſchung Wie ſag ich's meinem Kinde? Der amerikaniſche Staatsſekretär(für Aus⸗ wärtige Angelegenheiten) Hull hat ſoeben einen ziemlich umfaſſenden und aufrichtigen Rückblick auf die Wirtſchaftsgeſetzgebung der Siegerlän⸗ der ſeit 1918/19 geworfen. Es war eine ver⸗ dammt mißliche Geſchichte. Die Rede lieſt ſich wie eine peinliche Gewiſſenserfor⸗ ſchung, wobei der Redner begreiflicherweiſe auch bemüht war, das Ergebnis dieſer Gewiſ⸗ ſenserforſchung ſeinen Hörern möglichſt ſcho⸗ nend beizubringen, etwa nach dem berühmten Rezepte„Wie ſag ich's meinem Kinde?“ Hull mußte zugeben, daß von allen wirtſchaftlichen Vorſchlägen Wilſons auf der ſogenannten Pariſer Friedenskonferenz nur ein einziger und zwar negativer Punkt durchgeſetzt wurde, daß die europäiſchen Feinde Deutſch⸗ lands unter dem Einfluſſe der Ver. St. von ihrem urſprünglichen Plan eines(natürlich ge⸗ gen Deutſchland gerichteten) Wirtſchaftsbünd⸗ niſſes abſahen. Aber Hull mußte geſtehen, daß Deutſchland bis 1925 durch Beſchneidung der Zollhoheit ſelbſt auf dieſem rein wirtſchaftlichen Gebiete die Gleichberechtigung verweigert wurde, was(nebenbei geſagt) unendlich viel Schuld an der ſo fürchterlichen Inflation ge⸗ tragen hat. Er mußte zugeben, daß, während die Zollpolitik Deutſchlands gekne⸗ belt war,„die wirtſchaftlich freien Nationen alle möglichen Handelsſchranken errichtet ha⸗ Im Bunde mit Kommuniſten Erbüärmliche Machenſchaften des poliliſchen Katholizismus Berlin, 7. April. Vor dem Volksgerichts hof des Deutſchen Reiches begann am Mittwoch ein vorausſichtlich mehrere Wochen dauernder Prozeß gegen ſieben Angeklagte, der auf⸗ ſchlußreiche Enthüllungen bringen wird über die geheime Zuſam menarbeit zwi⸗ ſchen katholiſchen Prieſtern un d kommuniſtiſchen Kreiſen zur Ver⸗ wirklichung der von der ehemaligen KPD. propagierten katholiſch⸗kommuniſtiſchen Ein⸗ heitsfront. Nach dem Ergebnis der Vorunterſuchung war der 34jährige Kaplan Jofef Roſſaint aus Düſſeldorf der leitende Mann aus den Kreiſen der beteiligten katholiſchen Geiſtlichen. Ihm wird vorgeworfen, daß er ſich in ſeiner Eigenſchaft als Betreuer der Düſſeldorfer „Sturmſchar“⸗ Gliederung des katholiſchen Jungmännerverbandes Deutſchlands in Ge⸗ meinſchaft mit ehemaligen leitenden Funktio⸗ nären des kommuniſtiſchen Jugendverbandes Deutſchlands, die eine Wiederaufrich⸗ tung dieſer aufgel ö ſten Organi⸗ ſation erſtrebten, beſonders rege für dieſe hochverräteriſchen Ziele eingeſetzt hat. Bei ihrer Verfolgung hat ihm der 32jährige Franz Ste⸗ ber aus Matgendorf(Kreis Güſtrow in Meck⸗ ben“ Ausdrücklich gibt er zu, daß die Ver. St. durch ihre geradezu wahnſinnige Hochſchutzzoll⸗ politik„einen ſchweren Schlag gegen die wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit“ ſelbſt geführt ha⸗ ben; ſie ſeien Schuld an„einer Flutwelle extre⸗ Wir verzeichnen mit Befriedigung dieſe Ein⸗ geſtändniſſe, fügen aber hinzu, daß die un⸗ ſelige Reparationspolitik und die Entwaffnung Deutſchlands die wirtſchaftliche Unſicherheit in einer phantaſtiſch⸗kindiſchen Weiſe geſteigert und damit jeder geſunden Un⸗ ternehmungsluſt den Grund unter den Füßen hinweggezogen haben. Als Hoover 1931 ſein Reparationsfeierjahr vorſchlug, war das Kind bereits in den Brunnen gefallen und konnte umſo weniger lebendig aus beſagtem Brunnen hervorgezogen werden, als die Franzoſen gegen dieſe Rettungsverſuche unverhüllte Sabotage betrieben. Bleibt noch zu erwähnen, daß die gegen die Wilſon'ſchen Punkte verſtoßende räube⸗ riſche Aneignung und Aufteilung der deutſchen Kolonien den unverdaulichen Wirtſchaftsſalat der Pariſer Friedensdiktatoren durch über⸗ mäßige Beigabe von Pfeffer und Paprika ganz ungenießbar gemacht haben. Wie geſagt, die Gewiſſenserforſchung Hull's iſt durchaus un⸗ vollſtändig. Aber ſie iſt doch wenigſtens ein Teilgeſtändnis, vielleicht beſtimmt, die jetzt viel beredete Wirtſchafts⸗ und Abrüſtungskonferenz auch Deutſchland etwas ſchmackhafter zu machen. mer Schutzzollpolitik in der ganzen Welt“. lenburg) als„Reichsführer“ der Sturmſchar zur Seite geſtanden. Ferner iſt der 36jährige Kaplan Karl Kremer aus Remſcheid in die Angelegenheit verwickelt. Daß es ſich nicht um Machenſchaften untergeordneter Geiſtlicher handelt, beweiſt der Amſtand, daß nach dem Ergebnis der Vorunterſuchung auch der Generalſekretär des Katholiſchen Jungmännerverbandes Deutſchlands, der 46jährige Kaplan J a k o b Clemens aus Düſſeldorf, der geiſtliche Vor⸗ geſetzte Roſſaints. deſſen hochverräteriſche Be⸗ tätigung in voller Kenntnis ihrer ſtaatsfeind⸗ lichen Ziele geduldet hat. Der 33jährige Mit⸗ angeklagte Peter Himmes aus Düſſel⸗ dorf hat von einem der mit Roſſaint zu⸗ ſammenarbeitenden kommuniſtiſchen Funktio⸗ näre eine h ochverräteriſche Druckſchrift entgegengenommen. Ein weiterer Verbin⸗ dungsmann der Kommuniſten und Lieferant von Hetzſchriften war der 33jährige Hermann Jülich aus Düſſeldorf. Den letzten beiden Angeklagten wird vorge⸗ worfen, daß ſie von Jülich ſtammende kommu⸗ niſtiſche Hetzſchriften aufbewahrt oder es unter⸗ laſſen haben, trotz Kenntnis der Zuſammen⸗ hänge die nach den geſetzlichen Vorſchriften ge⸗ botene Anzeige zu erſtatten. Roſſaint iſt Rundfunk- Programm Freitag, den 9. April 1937: Deutſchlandſender 9.40 Glück. 10 00 Feierſtunde zum Schulbeginn. 10.30 10.50 Sendepauſe. 10.50 Spielturnen. 11.15 See⸗ wetterbericht 1130 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei 15 00 Wetter, Börſe, Programmhinw. 15.15 Kinderliederſingen 15.40 Ein Spiel für Jung⸗ mädel 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Kammer⸗ muſtk. 18.30 Von deutſcher Arbeit. 19.00 Und jetzt iſt Feierabend 19.45 Deutſchlandecho. 19.55 Sammeln! Kamerad des Weltkriegs, Kamerad im Kampf der Bewegung 20 00 Kernſpruch. 20.10 Serenaden und Tanze. 21.10 Fröhl. Volksmuſik. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30—24.00 Nachtmuſik. Frankfurt 6.30 Konzert. 8.00 Zeit, Waſſer⸗ 8 10 Gymnaſtik. 8.30 Muſik am 10.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 6.00 Waldandacht ſtand, 8.05 Wetter Morgen. 9.45 Nachr. Hausfrau, hör zu! 11.30 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen. Wetter. 11.45 Landfunk. 12.00 Konzert. 1400 Zeit, Nachrichten. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Alles wege nem Krageknöppche. 16.00 Unterhaltungskonzert. 17.30 Ein Wegbereiter deutſchen Denkens. 17.45 Vortrag. 18.00 Konzert. 19 00 Muſikanten nach Feierabend. 19.40 Tagesſpiegel. 19.55 Wetter, Wirtſchaftsmeldun⸗ gen, Programm 20.00 Zeit, Nachr. 20.10 Unterh.⸗ Muſik. 21.00 Die Geſchichte einer Liebe. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Nacht⸗ muſik. 24.00—2.00 Nachtkonzert. Stuttgart 6.00 Choral, Zeit, Wetter. Konzert. 8.00 Waſſerſtand. 8.05 Wetter, Bauern- funk. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Konzert. 9.30 10.00 Sendepauſe. 11.15 Für dich, Bauer. 20.00 Konzert. 14.00 Schallpl. 14.30„Die Wunſchmühle“. 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 17.40 Erzählung. 18.00 Konzert. 19.15 Badener Mädel ſingen und erzählen. 19.45 Erzeugungs⸗ ſchlacht 20.00 Nachr. 20.10 Grabbe⸗Zyklus. 21.00 Nord. Konzert. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. C d weiter dadurch belaſtet, daß er einem kommu⸗ niſtiſchen Funktionär(Twippert). den er durch Jülich kennengelernt hatte, nach ſeiner Flucht nach Holland im November 1934 mit Geld unterſtützte, Beſtellungen für u. von ihm entgegengenommen, ihn gewarnt und mit poli⸗ tiſchen Informationen verſehen hat. Die für den geflüchteten bolſchewiſtiſchen Hetzer be⸗ ſtimmten Nachrichten wurden teils aus dem Inlande, teils aus dem Auslande abgefandt. Am erſten Verhandlungstag wurden die An⸗ geklagten bis auf Roſſaint über ihre perſön⸗ lichen Verhältniſſe vernommen. Der Ange⸗ klagte Clemens, der als einziger in ſeiner geiſtlichen Amtstracht erſchienen war. verwahrte ſich gegen die Bezeichnung als Kaplan; er ſei zwar Geiſtlicher, aber hauptamtlich tätig als Generalſekretär des Katholiſchen Jungmänner⸗ verbandes Deutſchlands. Mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand iſt Clemens ſeit dem 17. Juli vorigen Jahres von dem weiteren Vollzug der Unterſuchungshaft verſchont und befindet ſich auf freiem Fuß. Der medi⸗ ziniſche Sachverſtändige ſtellte feſt, daß Clemens an einer ſtarken depreſſiven Haftpſychoſe leidet, ſo daß im Falle ſeiner erneuten Verhaftung unter Umſtänden die Wahrheitsfindung für das Gericht erſchwert werden kann. Der An⸗ klagevertreter erklärte, daß er unter dieſen Umſtänden von der Stellung eines neuen Haftantrages abſehen müſſe. 1 70 Verhandlung wurde gegen Mittag ver⸗ agt. Für die Beweisaufnahme ſind 27 Zeugen und ein auswärtiger Sachverſtändiger gela⸗ den, doch liegen bereits neue Beweisanträge der Verteidigung vor, über die noch befunden werden muß. Die Verminderung der Jahl der 50zialverſicherungskräger Von 24000 auf knapp 4000 Berlin, 7. April. Der Präſident des Reichs⸗ verſicherungsamtes Dr. Schäffer gibt in der „Ortskrankenkaſſe“ eine Darſtellung der Ent⸗ wicklung der Träger der deutſchen Sozialver⸗ ſicherung ſeit ihrem Beſtehen. Die Zahl der Verſicherungsträger erreichte mit mehr als 24 000 im Jahre 1910 ihren Höhepunkt. Schon bis 1914 trat eine Verminderung um mehr als die Hälfte ein und Ende 1936 gab es nur noch 4988 Verſicherungsträger. Den größten Anteil daran hat mit 4684 die Krankenverſicherung, dann folgen die Unfallverſicherung mit 269, die In⸗ validenverſicherung mit 41, die An⸗ geſtelltenverſicherung mit 2 und Knappſchaftsverſicherung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung mit je einem Verſicherungsträger. Präſident Schäffer fügt hinzu, daß im großen und ganzen die Haupt⸗ arten von Verſicherungsträgern beibehalten wurden. Das grundlegende Aufbaugeſetz von 1934 habe ſie erneut beſtätigt. Damit ſei das Beſtreben durchaus vereinbar, innerhalb der einzelnen Arten die Zahl der Verſicherungs⸗ träger noch etwas zu verringern. In dieſer Richtung ſeien gerade in der letzten Zeit be⸗ friedigende Erfolge erzielt worden. Auch die Zahl der Verſicherungsbe⸗ hörden hat ſich trotz Zunahme des Umfangs der Sozialverſicherung ſtändig verrin⸗ gert. Von den 3133 Verſicherungsbehörden des Jahres 1890 ſind Ende 1936 noch 1041 übrig geblieben 951 entfallen davon auf die unte⸗ ren Behörden, 92 auf die mittleren Behörden. Die Organiſation der Verſicherungsbehörden iſt. wie Präſident Schäffer in der„Sozialen Praxis“ ausführt, noch nicht zum Abſchluß ge⸗ langt. Die Behörden ſind zur Zeit Landesbe⸗ hörden, während das Reichsverſicherungsamt unmittelbare Reichsbehörde iſt. Ein folgerich⸗ tiger verwaltungsrechtlicher Aufbau würde na⸗ mentlich auch die Zuſammenarbeit und den Be⸗ amtenaustauſch erleichtern. Die allgemeine Ver⸗ ſelbſtändigung der Oberverſicherungsämter und ihre Betreuung mit der Krankenkaſſenaufſicht ſei zu erwägen. Sollten die Verſicherungsämter beibehalten werden, ſo müßten ſie größere Be⸗ zirke mindeſtens im 0 der fetzigen Ar⸗ beitsämter erhalten. Die eugeſtaltung der Verſicherungsbehörden ſei wohl im Zuſammen⸗ hang mit der allgemeinen Reichsverwaltungs⸗ reform in Ausſicht zu nehmen. err 27—. — e 7 ————— 22 3 1 G—g—!H!— U—VB N 4 2 Julernalionale Juckerkonferenz London. 6. April. Ueber den Verlauf der Internationalen Zuckerkonferenz am Dienstag wurde abends eine amtliche Mit⸗ teilung veröffentlicht. Darin heißt es, daß die Redner verſchledene Einzelheiten der Lage in ihren Ländern mitgeteilt und ſich im übrigen auf allgemeine Erklärungen über die ihnen möglich erſcheinende Löſung beſchränkt hatten. Zu einem ſpäteren Zeitpunkt werde man einen Verſuch machen müſſen, eine genaue Methode ſowie die Ziffern feſtzulegen, auf die eine internationale Vereinigung gegrün⸗ det werden könne. Die bisher zu Worte ge⸗ gekommenen Vertreter hätten einſtimmig die Hoffnung ausgedgrückt, daß ein Abkommen zu⸗ ſtande kommen werde, das einen Ausgleich zwiſchen dem Angebot und der Nachfrage von Zucker herſtelle. Joll der Oppoſitionsführer das Regierungsgehalt annehmen? Meinungsverſchiedenheiten in der Labour ⸗Party 88 20 ndon, 7. April. Ueber die Frage, ob der Oppoſitionsführer das für ihn vorge⸗ ſehene jährliche Gehalt von 2000 Pfund an- nehmen ſoll, haben ſich Meinungverſchiedenhei⸗ ten innerhall der Labour⸗Party entwickelt. Ein großer Teil der Abgeordneten ſteht auf dem Standpunkt, daß der Oppoſitionsführer kein Gehalt von der Regierung annehmen dürfe, weil damit die geſamte Oppoſition Ge⸗ fahr laufen könnte, in Regierungsabhängigkeit zu gelangen. Im allgemeinen gehe die Anſicht der Labour⸗Abgeordneten dahin, daß der Op⸗ poſitionsführer allgemein anerkannt werden ue dementſprechend auch Gehalt erhalten müſſe. die Griechenland⸗Reiſe des Reichsminiſters Ruft Eſſen beim deutſchen Geſandten. Athen, 7. April. Reichsminiſter Ru ſt und Gattin, ſowie ſeine Begleitung nahmen an einem Eſſen teil, das der deutſche Geſandte J Erbach⸗Schoenberg gab. Unter den Gä⸗ ſten befand ſich der griechiſche Kultusminiſter Georgekopulos, der Leiter des Archäologiſchen Dienſtes, Oekonomou, der Rektor der Univer⸗ ſität Athen und andere Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens. An das Eſſen ſchloß ſi ein Empfang von Vertretern aller griechiſchen Wiſſenſchaften an. Begrüßungsworle der römiſchen Abendpreſſe für Dr. Ley Ro m, 6. April. Der Beſuch von Reichslei⸗ ter Dr. Ley in Italien wird auch von der tömiſchen Abendpreſſe ſehr herzlich begrüßt. „Tribuna“ veröffentlicht auf der erſten Seite das Bild des Reichsleiters und betont, ſein Beſuch werde in allen am Produktionsprozeß in Italien beteiligten Kreiſen mit beſonderer Freude begrüßt. Er werde ſicher dazu beitra⸗ gen, die regen und kameradſchaftlichen Bezie⸗ hungen mit der Deutſchen Arbeitsfront immer enger zu geſtalten. die Ungariſchen Philharmoniker in Köln Begeiſterte Aufnahme des Konzerts Köln, 7, April. Das Ungariſche Philhar⸗ moniſche Orcheſter, das auf ſeiner Deutſchland⸗ reiſe am Montag abend in Mühlheim an der Ruhr mit großem Erfolg das erſte Konzert in Weſtdeutſchland gegeben hatte, konzertierte am Dienstag abend in der Hanſeſtadt Köln. In der feſtlich geſchmückten Großen Meſſehalle wurde den ungariſchen Gäſten ein über aus herz⸗ licher Empfang bereitet, der vor allem auch dem Dirigenten des Orcheſters, Profeſſor Dr. Ernſt v. Dohnanyi, galt, deſſen Tanz⸗ legende„Die heilige Fackel“ in der Opern⸗ ſaiſon 1935/86 in Köln uraufgeführt wurde. Im Anſchluß an das Konzert gab die Stadt⸗ verwaltung Köln zu Ehren der ungariſchen Philharmoniker im Muſchelſaal des altehr⸗ würdigen Rathauſes einen Empfang. Erfolg der Königsreiſe nach London Belgiens Verpflichtungen werden gelockert Paris, 6. April. Noch vor Ende. Woche werden die Briefe veröffentlicht werden, die als Ergebnis der Reiſe des Königs von Bel⸗ gien nach England die Auflöſung der Unter⸗ ſtützungs verpflichtung Belgiens aus ſeinen be⸗ ſtehenden Verträgen beſtätigen werden. Wie wir erfahren, haben inzwiſchen ſchon mehrfach Verſuche ſtattgefunden, um zwiſchen Paris Brüſſel und London einen brauchbaren Text zu⸗ ſtandezubringen. Man iſt jetzt dabei, den drit⸗ ten Perſuch zu unternehmen, und wie es ſcheint, wird er diesmal glücken. Immerhin werden die Schwierigkeiten, die zu überwinden waren. den jetzigen belgiſchen Botſchafter wohl ſeinen Poſten koſten, der dabei nicht die glückliche Hand gehabt hat, wie man das in Brüſſel von ihm erwartet hat. In dieſen Briefen wird alſo Belgien der ſei⸗ nerzeit am 19. März 1936 übernommenen Ver⸗ pflichtung, das ſogenannte Reſt-Locarno noch als beſtehend anzuerkennen, enthoben werden und ebenſo wird es ſich in Zukunft nicht mehr an die am 1. April 1936 mit England und Frankreich abgeſchloſſenen Militärabkommen halten müſſen. dieſer Dagegen wird es erklären, daß es ſeine aus dem Völkerbundsvertrage herſtammenden inter⸗ nationalen Verpflichtungen weiterhin aufrecht⸗ erhalte, und über den franzöſiſch⸗belgiſchen Mi⸗ litärvertrag wird man wohl mit Stillſchweigen hinweggehen. Die Veröffentlichung dieſer Brieſe noch vor dem 11. April hat natürlich innerpolitiſch für Belgien eine beſondere Bedeutung, weil an die⸗ ſem Tage bekanntlich die Wahlentſchei⸗ dung in Belgien zwiſchen dem Miniſter⸗ präſidenten van Zeeland und dem Rexiſtenfüh⸗ rer Degrelle ſtattfindet. Die Veröffentlichung dieſer Schreiben vor dieſem Datum iſt eine Art Unterſtützung, die die weſtlichen Demokratien dem Miniſterpräſidenten gewähren. In die aleiche Linie gehört auch die Aufforderung von Paris und London an van Zeeland, eine Un⸗ terſuchung über die Bereitſchaft der europäiſchen Staaten anzuſtellen, an einer neuen Weltwirtſchaftskonferenz teilzuneh⸗ men. Dieſe Anerkennung der wirtſchaftlichen Tüchtigkeit van Zeelands vom Range einer in⸗ ternationalen Größe drückt ebenfalls den Wunſch der beiden weſtlichen Demokratien aus, daß van Zeeland am 11. April über Degrelle ſiegen möge. Verhandlungen Englands mit Amerila Ein Werbearkikel der„Times“ ö 88 London, 7. April.„Times“ befaßt ſich mit den ſeit Sonntag umlaufenden Ge⸗ rüchten, die, aus verſchiedenen Ländern kommend, von ernſten und weitgehenden wirt⸗ ſchaftlichen Verhandlungen zwiſchen England und Amerika wiſſen wollen.„Times“ glaubt, daß die Zeit raſch für eine internatio⸗ nale Konferenz für den Abbau der Zollſchranken reif werde. Dieſe Ueberzeugung, ſo ſchreibt das Blatt weiter, werde noch durch die Entwicklung in den Vereinigten Staaten beſtärkt. Dort ſeien die Regierung wie die ver⸗ antwortlichen Geſchäftsleute und die Wirt⸗ ſchaftler von der Beſorgnis ergriffen, daß die wirt⸗ ſchaftliche Geſundung ſich in einem Kon⸗ junkturrauſch verlieren könne. 7 Man ſpreche dort die Befürchtung offen aus, daß, falls nicht ſchnell Maßnahmen ergriffen würden, die augenblickliche Erholung ein Wi e⸗ deraufleben der Zuſtände von 1922 und in ihrem Erfolge einen neuen Zuſam⸗ menbruch bringen könnte. Der Punkt, auf dem man heute in den Vereinigten Staaten und in England angekommen ſei, zwinge die Regierungen beider Länder, ein Mittel zu ſu⸗ chen, um die Baſis der Wiedergeſundung zu verbreitern und auf dieſe Weiſe ſo ſtabil wie möglich zu geſtalten. Die Zeit ſcheine gekommen zu ſein, wo die Länder, die ihren eigenen wirtſchaftlichen Wie- deraufſtieg gefordert hätten, zuſehen müßten, wie ſie ſich gegenſeitig helfen könnten, um eine mehr ſtabile und allgemeine Ausweitung des Handels zuſtande zu bringen. 16 Milſiarden Liler Hel für England in Amerika feſigehallen §SS8 London, 7. April. Das amerikaniſche Innenminiſterium hat nach einer Meldung des „Daily Expreß“ aus Waſhington die größte Oel lieferung, die je in Auftrag gegeben Es handelt ſich um die Verſchiffung von rund 16 Milliarden Litern Texas⸗Oel für engliſche Rechnung. Das Oel ſoll dem„Daily Expreß“ zufolge von Eng⸗ land aufgekauft worden ſein, das es auf Grund des Rüſtungsplanes für einen Kriegsfall ein⸗ lagern wolle. Die Verſchiffung ſollte ſo⸗ fort beginnen. wurde, angehalten. Hallenſporlfeſt der 3 A-Gruppe heſſen Stabschef Lutze und Reichsſperfführer von Iſchammer und Often in Frankfurt Die Frankfurter Feſthalle, ſo oft ſchon Stätte von Großveranſtaltungen auf allen Gebieten der Leibesübungen, iſt am Samstag abend Schauplatz eines Hallenſportfeſtes der SA.⸗ Gruppe Heſſen, das durch den Beſuch des Stabschefs der SA., Victor Lutze, und des Reichsſportführers, SA.⸗Gruppenführer von Tſchammer und Oſten, ſowie der Führer zahl⸗ reicher deutſcher SA.⸗Gruppen eine beſondere Bedeutung erhält. Das Hallenſportfeſt der SA. iſt kein Hallenſportfeſt in: gewohnten Sinne. Es weicht zum Teil entſchieden von der Form anderer Hallenfeſte ab. Betont wird hier die Vorführung des übungsmäßig in der SA. betriebenen Sportes, bei dem Höchſtlei⸗ ſtungen nicht verpönt ſind, immerhin aber nicht ſonderlich gefördert und nur, um die Baſis der Durchſchnittsleiſtungen überhaupt zu erhöhen, angeſtrebt werden. Die ſportlichen Darbietungen feierliche Untermalung erhalten werden eine und damit der Vater des deulſchen Poſtweſens Zum 40. Todestag des Generalpoſt meiſters Heinrich von Stephan Am 8. April ſind 40 Jahre vergangen, ſeit Heinrich von Stephan, der mit vollem Recht der Vater des deutſchen Poſtweſens genannt werden kann, im Alter von 66 Jahren die Augen ſchloß Wir haben uns längſt daran gewöhnt, in dem mächtigen Getriebe des Weltpoſtverkehrs nichts Außerordentliches zu erblicken. Sie ſetzen uns nicht mehr in Staunen, die mit jedem Jahre wachſenden Milliarden der beförderten Briefe und Poſtkarten, der anſteigenden Mil- lionen von Wertbriefen, Poſtanweiſungen und Poſtauftragſendungen, Nachnahmeſendungen uſw. Der rieſenhafte Apparal arbeitet mit äußerſter Sicherheit und man kann ſich ſchwer vorſtellen, daß es eine Zeit gab, in der es allein zwiſchen den deutſchen Staaten gegen 100 Einzelpoſtverträge gab, mit ſage und ſchreibe etwa 200 verſchiedenen Brieftaxen. Et⸗ was mehr als 80 Jahre ſind ſeitdem verfloſſen. Erſt der von Preußen und Oeſterreich, den übrigen deutſchen Staaten und der Thurn und Taxisſchen Poſtverwaltung errichtete deutſch⸗ öſterreichiſche Poſtyerein brachte eine gleich⸗ mäßige Organiſation mit einheitlichen Taxen. Noch ſchlimmer aber war es vorher zur napo⸗ leoniſchen Zeit geweſen, in der das Poſtweſen Europas faſt völlig zerrüttet wurde. Der ganze Zuſammenhang der Poſtverbindung war ſcho⸗ nungslos zerriſſen, bei denen in Verwaltung und Betrieb, in Taxe, Sprache und Geſetzge⸗ hung die größte Verſchiedenheit herrſchte. Die vielen dicht aufeinanderfolgenden Kriege hatten den Verkehr gelähmt, die Bande der ———— ü U FFP Ordnung erſchüttert, die Straßen verwüſtet, die Sicherheit der Poſten gefährdet und das Poſtfuhrweſen faſt völlig vernichtet. Unter den Einwohnern beſtand ein tief begründetes Miß⸗ trauen gegen die Poſtanſtalt, die bei jeder ſich bietenden Gelegenheit ſchonungslos das Brief⸗ geheimnis verletzte. Dieſe Verhältniſſe ſchildert eingehend Heinrich von Stephan in ſeiner„Ge⸗ ſchichte der Preußiſchen Poſt“, der Mann alſo, dem es vorbehalten bleiben ſollte, hier völlig neuaufbauend einzugreifen. Er war 1881 in Stolp in Pommern geboren und trat ſchon als Siebzehnjähriger in den Poſtdienſt. Als ein⸗ facher Poſtſchreiber mußte er die Briefe und Wertſendungen entgegennehmen, die das Pub⸗ likum einlieferte. Jede Sendung wurde ſorg⸗ fältig eingetragen, ſo daß ſich ſpäter feſtſtellen ließ, ob ſie auch wirklich den Ort ihrer Beſtim⸗ mung erreicht hat. Stephan verfügte über eine ungewöhnliche Arbeitskraft, wozu ſich ſchon in fungen Jahren ein redlich erworbenes vielſeitiges Wiſſen ge⸗ ſellte. Sein Aufſtieg vollzog ſich verhältnis⸗ mäßig ſchnell, da er nicht nur vom grünen Tiſch handelte, ſondern in praktiſcher Anſchauung die Mängel ſuchte, die damals unzweifelhaft vor⸗ handen waren. Die Poſt ſollte cin⸗ Einrich⸗ tung werden, die ſich vor allem in den Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen hatte, um dem Kulturfortſchritt des Volkes zu dienen. Trotz des deutſch⸗öſterreichiſchen Poſtvereins blieben die Verhältniſſe des Paſtweſens im deutſchen Land noch immer ſehr unbefriedigend Sie beſ⸗ ſerten ſich erſt, als es Stephan gelang, im wird deutlich herausgeſtellt, daß die Veranſtal⸗ ter und Mitwirkenden dieſes Feſtes den Sport nicht des Sportes willen treiben, ſondern daß es ſich um eine Vorführung von Kämpfen han⸗ delt, die von deutſchen Männern geboten wer⸗ den, die ganz in der Arbeit der Bewegung ſtehen und darin aufgehen. Die einzelnen Darbietungen der Feſt⸗ folge ſind Zwölfkampf für SA.⸗Führer, 15. km⸗Gepäckmarſch, Geräteturnen, Fechten und Boxen und Jiu⸗Jitſu. Ein Gruppenkampf Heſ⸗ ſen— Weſtmark vereinigt die Beſten der be⸗ nachbarten SA.⸗Gruppen. Die große Zahl von faſt 2000 Teilnehmern in allen Wettkämpfen und Vorführungen veranlaßt zahlreiche Vor⸗ kämpfe, die bereits am Samstag vormittag und nachmittag im Sportfeld, auf den Schießſtän⸗ den der SA.⸗Gruppe und in der Feſthalle ſelbſt ſtattfinden. Ein großes Schaubild mit rund 1000 Teilnehmern wird einen lebendigen Querſchnitt durch den allgemeinen Sportbetrieb der SA. vermitteln. Jahre 1867 gegen eine Abfindungsſumme die allmächtige Thurn⸗ und Taxisſche Poſt in das preußiſche Poſtweſen zu übernehmen. Drei Jahre darauf wurde Stephan zum General⸗ poſtdirektor des Norddeutſchen Bundes ernannt und 1871 zum Generaldirektor der deutſchen Reichspoſt. Nur Bayern und Württemberg hatten damals noch eigene Poſtſonderrechte. Der Weltpoſtverein Das große Werk Stephans aber war die Gründung des Weltpoſtpereins. Bereits 1868 hatte der rührige und nimmermüde Mann eine Denkſchrift vorgelegt, die Einzelheiten für den Gründungsplan eines allgemeinen Poſtvereins enthielten. Unter Führung Stephans kam es 1873 zu einem Poſtkongreß in Bern, an dem alle europäiſchen Staaten und auch die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika beteiligt waren. Stephans Gründe waren einleuchtend und über⸗ zeugend. 1874 wurde ein allgemeiner Poſt⸗ vereinsvertrag geſchloſſen, der ſich allerdings zunächſt nur auf Briefe bezog. Ihm gehörten bereits 22 Staaten an, mit 350 Millionen Einwohnern. Das Ziel war erreicht, als 1878 in Paris durch Hinzutritt weiterer außereuro⸗ päiſcher Staaten der Weltpoſtverein gegründet werden konnte. Jetzt kamen die umſtändlichen Abrechnungen zwiſchen den einzelnen Ländern gänzlich in Fortfall. Es wurden die einheitli⸗ chen Brieſpoſtgebührenſätze im Weltverkehr ein⸗ geführt, ſodaß jedes Land die von ihm erhobe⸗ nen Briefpoftgehühren ſelbſt behält. Hunderte von Einzelverträgen konnten durch den einen Vertrag erſetzt werden. Man darf nicht vergeſſen, daß in dieſe Zeit auch der Aufſchwung des Telegrammperkehrs fällt, obgleich die erſte Telegraphenſtrecke von Belannimachungen der A. S 9 B. Kreis Heppenheim AP., Gau en⸗Naſſau. 9 9 Man, Gatleutſtraße 0 14, dolf Hitler⸗Haus. 8 30 381, Poſtſcheclonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitaß von 2 Uhr. Nachm ags: Dienstag, Site— Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. a NSDAP., Ortsgruppe Waldmichelbach. 5 Es wird darauf hingewieſen, daß die öffentliche Kundgebung der NSDAP. am kommenden Sams⸗ tag, abends 8.30 Uhr, im Saale des„Darm⸗ ſtädter Hof“(Pg. Schwinn) 38 Es wird der frühere Kreisleiter des Kreiſes Heppenheim, Pg. Goerendt, Gelnhauſen, ſprechen. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung iſt herzlich eingeladen. 5 NSUB., Kreis waltung. Kreisſtelle für Jugendzeitſchriften. 5 Mit Beginn des neuen Schuljahrs, iſt zugleich auch die Beſtellung für die Mai⸗Nummer der eingeführten Schülerzeitſchriften fällig. um etwas mehr Zeit zur Werbung zu gewinnen, wird dies⸗ mal ausnahmsweiſe der Termin um 3-Tage zurück⸗ verlegt, ſodaß der 12. April als letzter Beſtelltag gilt. Wo an dieſem Tage die Beſtellung fehlt, werden die früheren Beſtellzahlen wieder eingeſetzt, da angenommen werden muß, daß eine Aenderung nicht gewünſcht wird. Gleichzeitig wird an die Zahlung der ſchon vor den Oſterferien gelieferten Aprilhefte erinnert. Die noch ausstehenden Gelder für Monat März wollen die Säumigen umgehend mit dem Betrag für die Aprilhefte überweiſen. Ruppert, Kreisleiter. 6 ASB dA. Kreishandmwerlswalter. Die Ortshandwerkswalter wollen für umgehende Ablieferung der Betriebsfragebogen an die Kreis⸗ waltung beſorgt ſein.* Betr.: Plaletten für den Tag d. Deutſchen Hand⸗ werls. i Die ausgegebenen Plaketten müſſen umgehend abgeſetzt werden. Die Abrechnung muß bis 20. April erfolgt ſein. Nachbeſtellungen können nicht erfolgen. Amt für Berufserziehung · Die Kurſe ſind ab dieſer Woche wie folgt: Donnerstag abend um 8 Uhr Buchführungs⸗ kurs im Sitzungsſaal der DAß. Freitag abend um 8 Ah engl. Sprachkurs und Nähkurs in der Landgrafenſchule. Vetter, Kreis zbmann der Duß. NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Amtswalter⸗Appelle. Die im Sonderrundſchreiben 9/37 angegebenen Amtswalterappelle, gelangen reſtlos zur Durchfüh⸗ rung. Gleichzeitig wird hierbei auf den Termin für die Einſendung des Maiprogramms am 10. April verwieſen. 7 Das Monatsprogramm für April 1937 iſt er⸗ ſchienen und ift durch die Amtswarte zu ver⸗ treiben. Beſonders ſei auf die mit dem April⸗Programm zur Verloſung kommenden Fahrten hingewieſen. Weiteres iſt aus dem Programm erſichtlich. Berlin nach Frankfurt bereits 1849 dem öffent⸗ lichen Verkehr übergeben wurde. Bis dahin hatte man ſich der optiſchen Signale zum Te⸗ legraphieren bedient. Wieder war es Stephan, der zur größeren Sicherung der Telegraphen⸗ linien bis 1881 ein mächtiges unterirdiſches Telegraphenkabelnetz von mehr als 5000 Kilo⸗ meter Ausdehnung anlegen ließ. Die äußer⸗ ſten Grenzen des Reiches waren dadurch mit Berlin verbunden und die Leitung konnte durch äußere Einflüſſe nicht geſtört werden. Auch im inneren Poſtbetrieb ſchuf Stephan eine ganze Reihe neuer Einrichtungen. Er vereinfachte und perbilligte die Tarife, führte die Poſtkarte ein, die damals„Korreſpondenzkarte“ genannt wurde. Auch die Bedeutung des Fernſprechers für das Nachrichtenweſen erkannte Stephan als einer der erſten: das war bereits 1877, als ihm zum erſten Mal zwei amerikaniſche Tele⸗ phone vorgeführt wurden. Faſt prophetiſch klingt es, wenn man hört, daß Stephan bereits 1874 einen vielbeſprochenen Vortrag hielt: „Weltpoſt und Luftſchiffahrt“, zu einer Zeit, als an einen Luftverkehr überhaupt noch nicht gedacht werden konnte. f 1880 wurde der verdiente Mann zum Staatsſekretär des Reichspoſtamtes ernannt, einen Poſten, den er bis zu ſeinem Tode im Jahre 1897 innehatte. In einer Ehrenadreſſe an Heinrich von Stephan, dem Begründer des Weltpoſtvereins, heißt es:„Den Menſchen der Jetztzeit iſt nicht gegeben, alle ſegensreichen Folgen in der ferneren Zukunft zu ermeſſen, aber die Erfahrungen weniger Jahre geſtatten uns die Folgerung, daß die von Ihnen kühn hetretene und allen Völkern eröffnete Bahn an Früchten für den geiſtigen und materiellen Verkehr der Menſchen eine reich geſegnete ſein D acc Ser 1 P EA ED SSS 1 uilat Ane dit n etwas dad dies, g zur Lalellg g fehlt Angeſcht, Ladenng m dor ſect. Die z wollen fir die leitet. gehende e Mais- Herb. wachen l N. en ſitht x ſolgt: I tahlurs g, an, Der Hann hinier der Hafze ieee EIN KRIMINAL- ROMAN vod FRirz SrRauss 13. Fortſetzung „Gut, daß ich Sie treffe, Mr. Runney! Sie haben mich ja nicht ſchlecht hineingelegt mit unſerer gemeinſamen Freundin Miß Bird. Meine Hochachtung vor dieſem wohl⸗ gelungenen Schachzug.“ „Freut mich außerordentlich, Mr. Mac Town, daß Sie die Geſchichte ſo auffaſſen. Ich fürchtete ſchon, Sie würden ſte mir ernſtlich übel nehmen.“ „Ich denke nicht daran, Mr. Runney. Unter uns: an Ihrer Stelle hätte ich es auch nicht anders gemacht. Sie konnten ſich das leiſten, weil Sie das Mädchen kannten. Ich hatte mich nach Tatſachen zu richten und die ſprachen gegen Miß Bird.“ „Sehr ſtark ſogar.— Aber jetzt verraten Sie mir das eine, wie in aller Welt haben Sie dieſe Sache heraus⸗ gebracht?“ „Ihr Rock war ſo freundlich, mich darüber zu verſtän⸗ digen.“ „Mein Rock?— Das überſteigt meine Kombinations⸗ fähigkeit.“ „Mr. Runney, es iſt mitunter gefährlich, eine Dame, ſagen wir mal in ſeiner Nähe zu haben, die ſich in der Schweiz mit einem ausgeſucht feinen, franzöſiſchen Parfum verſehen hat. Franzöſiſche Parfums halten Tage lang ihren Duft und ſind unverkennbar. Ueberzeugen Sie ſich, bitte, ſelbſt!“ b Runney beſchnupperte ſeinen Rockaufſchlag. „Wahrhaftig, der Rock riecht nach Miß Birds Parfum. Immerhin, Sie müſſen die Witterung eines Raubtiers haben.“ „Hoffentlich. Sonſt hätte ich meinen Beruf verfehlt.“ Dieſe Parfumgeſchichte war ein Märchen. Mac Town vermutete aus ganz beſtimmten Gründen, daß Runney Miß Bird verſteckt hielt. Miß Bird hatte ſich am Abend vorher ſelbſt verraten, als er die Probe aufs Exempel machte und dem Mädchen einen Gruß an Runney auftrug. Das konnte er natürlich dem Präſidenten nicht erzählen und griff zu dieſer wohlgelungenen Notlüge. „Eine Frage noch Mr. Nunney, ehe wir zur Sache kom⸗ men,“ nahm Mac Town wieder das Wort.„Aus welchen Gründen haben Sie mich hierher gebeten und nicht wie ſonſt in Ihr Büro? Ich nehme an, es geſchah in einer ganz be⸗ ſtimmten Abſicht.“ „Leider, Mr. Mac Town. Ich bin ſo weit, daß ich kei⸗ nem Einzigen meiner Angeſtellten mehr traue. Dieſe Ein⸗ ſtellung iſt zwar vorerſt noch eine mehr gefühlsmäßige, ich habe keine direkten Anhaltspunkte, aber ich werde den Gedanken nicht mehr los, daß die Wände meines Büros Ohren haben.“ „Man kann nicht vorſichtig genug ſein. Habe es geſtern wieder zur Genüge am eigenen Leibe erfahren.“ „Und uns allen dabei keinen gelinden Schrecken einge⸗ jagt. Hat ſich das Wagnis wenigſtens gelohnt?“ „Sehr gelohnt.“ „Oh, Sie konnten demnach, wenn ich Sie recht verſtehe, auch hinſichtlich der Perſon des Mörders Nutzen aus ihm ziehen?“ Mac Town ſpielte nachdenklich mit ſeiner Zigarre. „Ich ſpreche nur ungern darüber, andererſeits verkenn ich natürlich nicht Ihr Recht an einer ſolchen Frage. Sie ſind mein Auftraggeber. Aber ich muß Sie bitten, meine Mitteilung als vertraulich zu behandeln und jedermann gegenüber ſtrengſtes Stillſchweigen zu bewahren.“ „Selbſtverſtändlich, Mr. Mac Town.“ „Ich kenne den Mörder.“ Runney fuhr hoch. „Auf eine ſolche Ueberraſchung war ich bei Gott nicht gefaßt. Das überſteigt ja meine kühnſten Erwartungen. Win werden alſo vorausſichtlich ſchon in den nächſten Tagen den Täter vorgeführt bekommen?“ „Nein. Bis zu dieſem Zeitpunkt wird es, ſo befürchte ich, noch eine arg lange Weile haben.“ „Warum nehmen Sie den Burſchen nicht einfach feſt?“ „Wegen Mangel an Beweiſen.“ Ein Klopfen an der Türe brach die Unterhaltung ab. „Ich habe doch ausdrücklich befohlen, nicht geſtört zu werden,“ fuhr der Präſident ſeinen Diener an.„Was wol⸗ len Sie?“ „Mr. Trawler iſt eingetroffen.“ „Ach ſo! Führen Sie ihn ins Speiſezimmer!— Trawler iſt mein Prokuriſt,“ wandte er ſich an den Detektiv.„Ich habe ihn in einer eiligen Angelegenheit hierher beſtellt.“ „Aber dann fertigen Sie ihn doch bitte gleich ab. Oder dauert es ſehr lange?“ „Fünf Minuten.“ „Nicht der Rede wert. Eine Weile nachdem Nunney ſein Arbeitszimmer ver⸗ laſſen hatte, trat Mac Town an den Schreibtiſch und griff nach einem Bündel mit Schriftſtücken. Dann ſetzte er ſich nieder und blätterte in den Papieren mit einer Seelenruhe, als ſtünden ihm nicht fünf Minuten, ſondern Stunden zur Verfügung. Das letzte Blatt zog er heraus und betrachtete es lange und genau. Ein Stück des oberen Randes fehlte, die erſte Zeile war nur zur Hälfte vorhanden. Wie ihr Iubalt Iauteta, mukte er wartaetreu: u tragen. Ich ert warte Sie zur normalen Zeit. Katze mit— Er las ge⸗ ſpannt das Folgende:„bringen. Meine Frau iſt zwar gar nicht erbaut von dieſem Familienzuwachs, aber der Kleine läßt nicht locker und bettelt..“ In dieſem Stil ging es weiter. Der Brief war mit einem ihm unbekannten Na⸗ men unterzeichnet und harmlos von a bis 2. Mac Town nahm das fehlende Stück des Blattes aus ſeiner Brieftaſche und legte es an. Es paßte wie abgezirkelt. Dann verſtaute er den Brief wieder an ſeinen Platz und legte das Bündel auf den Schreibtisch zurück. Er hatte gefunden, was er zu finden hoffte und ſpa⸗ zierte über die Maßen befriedigt im Zimmer auf und ab. Am ſelben Abend um halb Elf wurde Mac Town, der ſich früher ſchlafen gelegt hatte, um für den entſcheidenden Tag friſch zu ſein, von ſeiner Frau geweckt. „Armer Jonny, ich hätte dich ja ſo gerne ſchlafen laſſen. Aber du wollteſt geweckt werden, wenn ſich irgend etwas von Bedeutung ereignen ſollte. Das ſcheint mir leider der Fall zu ſein. Kennſt du die Schrift?“ Sie hielt ihm einen Rohrpoſtbrief vor die Augen. „Damned, dieſer verfluchte Kerl! Was will er denn jetzt ſchon wieder?“ Er riß den Umſchlag auf und las: „Lieber Mr. Mac Town! Sie ſind ſehr fleißig ge⸗ weſen und haben Herrn Runneys Lift genau durchſucht. Es ſteht für Sie feſt, daß der Mörder Gladſtones durch den Lift ins Zimmer kam. Ich weiß auch, warum Sie es ſo eilig haben, den geheimen Eingang zu finden. An ſich eilt es aber gar nicht. Sie erfahren nichts Neues da⸗ durch und haben infolgedeſſen auch keinen Nutzen davon. Ich will Ihnen ſagen, was Sie bezwecken: Sie wollen den Mörder, deſſen Perſönlichkeit gleichfalls bei Ihnen feſt⸗ ſteht, in Gladſtones Büro locken, um dann plötzlich, ein deus ex machina, aus der Wand heraus auf ihn zuzu⸗ treten. Geben Sie den Plan auf. Der Geſichtsausdruck dieſes Mannes verrät Ihnen nichts in dieſem Augenblick, nichts, aber auch rein gar nichts. Außer freudigem Er⸗ ſtaunen über Ihre phänomenale Findigkeit. Damit iſt Ihnen natürlich nicht gedient. Der Herr iſt mit allen Waſſern gewaſchen und mit allen Hunden gehetzt. Sie können ſich da unbeſehen auf mein Urteil verlaſſen. Ich kenne ihn ſo genau, wie mich ſelbſt. Lieber Mr. Mac Town, was ich Ihnen bisher mit⸗ teilte, hat noch jedesmal aufs Haar geſtimmt. Sie ha⸗ ben alſo keinen Grund, in meine Worte einen Zweifel zu ſetzen. Entſinnen Sie ſich Ihres Abenteuers im Hauſe Tſchais! Ich habe Sie gewarnt— und Ihnen aus der Patſche geholfen. Ich warne Sie jetzt noch einmal drin⸗ gend: Meiden Sie heute unter Tags Gladſtones Büro! Es iſt noch gefährlicher als Tſchai⸗FJu⸗Sengs Haus. Es könnte doch einmal der Fall eintreten, daß ich Ihnen nicht mehr aus der Patſche helfen kann. Und ich meine es wahrhaftig gut mit Ihnen. Einen Handkuß Ihrer Frau Gemahlin!— Ihr ergebenſter— Kreuz!“ „Der Brief iſt diesmal gar nicht nach meinem Ge⸗ ſchmack,“ meinte Francy.„Er klingt ſo überheblich und die Stelle, wo ſich der Schreiber als fabelhafter Pſychologe auf⸗ ſpielen will, dem die geheimſten Wege deiner Gedanken vertraut ſind, finde ich obendrein recht albern.“ „Nach meinem Geſchmack iſt der Brief auch nicht. Aber wenn du die angeführte Stelle für albern hältſt, befindeſt du dich in einem großen Irrtum. Ich trug mich tatſächlich mit der Abſicht, in Geſtalt eines deus ex machina den Hauptſchlag gegen Gladſtones Mörder zu führen. Der Mann hat mich vollkommen durchſchaut. Es iſt mir gänzlich ſchleierhaft, wie er zu dieſer verblüffenden Kombination kommen konnte. Eines muß man ihm laſſen: er verſtehl ſein Handwerk. Aber es hilft ihm trotzdem nichts.“ „Mein Gott, Jonny, wenn dem ſo iſt, dann habe ich keine ruhige Stunde mehr.“ „Wieſo denn, Francy? Du glaubſt, ich unterſchätze mei⸗ nen Gegner?“ „Das nicht, aber du biſt zu kühn, zu waghalſig. Ver⸗ ſprich mir wenigſtens das eine, daß du die Warnung, Glad⸗ ſtones Büro zu meiden, nicht einfach in den Wind ſchlägſt. Ste iſt mehr als ein Bluff.“ „Ich nehme die Warnung durchaus ernſt. Aber Glad⸗ ſtones Büro meiden? Ich weiß jetzt, daß ſich mir dort Glad⸗ ſtones Mörder ſtellt. Alſo muß ich hin.“ Sachlich ruhig ſprach Mac Town dieſen Satz, in uner⸗ ſchütterlichem Vertrauen auf ſich ſelbſt und auf ſeinen gu⸗ ten Stern— und ohne zu ahnen, daß über ſein Schickſal ſchon entſchieden und ſein Mörder ſchon gedungen war. Während er noch friedlich in den Morgen hineinſchlief, rollte die weiße Limuſine vor dem Aſtoria Hotel an. „Mr. Gordon,“ warf der Chauffeur im Vorübergehen dem Portier zu und der Portier verharrte dabei unbeweg⸗ lich, wie eine Statue. Der Diener nahm genau wie das letztemal auf Nummer Sieben die Katze in Empfang, ſchob ſte in das verdunkelte Zimmer und ſchloß die Türe hinter ihr. Gedämpft aus der Ecke klang Mr. Gordons Stimme. „Du haſt meinen Befehl pünktlich befolgt. Ich bin mit dir zufrieden. Was habe ich dir als Extragratifikation für einen Anruf zugebilligt?“ „Hundert Dallax, Gexx Urhebertechtsschutz durch Ve rlagsanstalt Manz, Münche. „Hier!“ Eine zuſammengeknüllte Banknote flog der Tatze zu Füßen. „Danke, Herr.“ „Wiederhole den Auftrag, geben hat.“ „Ich habe mich heute Nachmittag um drei Uhr als Te⸗ legraphenbote verkleidet in der Minerva Oil⸗Company ein⸗ zufinden, den Lift zu benützen und ihn im fünften Stock abzuſperren. Beim Aufblitzen des roten Lichtes ſoll ich die Tür öffnen und ohne den Lift zu verlaſſen, den Mann, der im Zimmer iſt, erſchießen. Dann ſoll ich ſofort ins Par⸗ terre fahren und das Haus auf normalem Weg verlaſſen.“ Mr. Gordon ſchwieg eine Weile und fuhr dann fort: „Hat dir Tſchai den Namen des Mannes genannt, der im Zimmer ſein wird?“ „Nein, er hat nur geſagt, daß er ein gefährlicher Spür⸗ hund iſt mit Ohren wie ein Luchs und dak ich raſch han⸗ deln muß.“ „Welche Waffe wirſt du benützen?“ „Meinen Browning, Herr.“ „Die hat einen zu lauten Knall. Man darf unter keinen Amſtänden den Schuß im Parterre hören. Ich werde dir einen kleinen Browning beſorgen. Du kannſt ihn in einer Stunde bei meinem Diener abholen. Damit wäre dieſer Fall erledigt. Wie ſieht es nun mit den Dokumenten aus? Was haſt du in der Sache unternommen?“ „Ich habe das Verſteck heute Nacht entdeckt. Zufällig. Das Schlitzauge wollte ſich allem Anſcheine nach überzeugen, ob nichts fehlt. Er hat in den Papieren gekramt. Es ſind außer den Dokumenten noch zwei Bündel mit Schriftſtük⸗ ken vorhanden. Soll ich ſie auch mitnehmen?“ „Alles bringſt du mit, was du findeſt.“ „Wann kann ich ſie dir bringen?“ „Je bälder, je lieber. Das wird wohl davon abhängen, wann du an das Verſteck heran kannſt. Wo ſind die Papiere aufbewahrt?“ „Bei Nacht hat er ſie bei ſich, unterm Kopfkiſſen. Wo ſie tagsüber ſind, weiß ich nicht.“ „Unterm Kopfkiſſen willſt du ſie ihm wegnehmen? Tſchai⸗Fu⸗Seng?“ Die Katze ſtieß ein kurzes Lachen aus. „Das geht leicht, Herr. Ich muß ihm bloß vorher And die Katze machte mit der Rechten eine bezeichnende Gebärde. „Ach ſo! Das iſt natürlich was anderes. Ich erwarte dich alſo morgen um die gleiche Zeit. Und vergiß nicht, in einer Stunde holſt du den kleinen Browning ab. Und nun mach deine Sache gut!“ den dir Tſchai über⸗ William Lewis fährt in Urlaußb. Es mochte kurz vor halb zwei nachmittags geweſen ſein. Mac Town hatte ſich um drei Uhr in der Minerva Oil⸗ Company bei Runney angeſagt und wollte vorher noch verſchiedenes auf ſeiner Bank erledigen. Er fuhr in einer der belebteſten Straßen New Porks hinter einem Geſchäftsauto her, das eine Reifenpanne zu plötzlichem Halten zwang. Im Begriff, im Bogen auszu⸗ weichen, überholte ihn eine große Limoufine. Geiſtesgegen⸗ wärtig riß ihr Führer, als er die gefährliche Lage erfaßte, die Bremſe und Mac Town brachte ſeinen Paige faſt auf der Stelle zum ſtehen. Trotzdem ließ es ſich nicht mehr ver⸗ meiden, daß beide Wagen mit den Kühlern aneinander prallten. Der Zuſammenſtoß ging noch glimpflich ab. Außer einem verbogenen Schutzblech gab es keinerlei Schaden. Der Chauf⸗ feur entſchuldigte ſich höflich und ſetzte ſeinen Weg fort. Mac Town folgte ihm mit gleicher Fahrtgeſchwindigkeit. Er hatte eine Entdeckung gemacht, die ihm ſein Blut hef⸗ tig in Wallung brachte. Im Augenblick der Karambolage teilten ſich die ge⸗ ſchloſſenen Vorhänge der Limouſine und hinter dem Spalt erſchien ein Stück von einem Geſicht. Ganz flüchtig, der De⸗ tektiv erhaſchte es gewiſſermaßen nur mit halbem Auge, aber es genügte ihm dennoch. Er kannte dieſes Geſicht. Es gehörte niemand anderem als dem geheimnisvollen Mr. Gibbon. Wie außerordentlich unangenehm dieſen Herrn die Be, gegnung berührte, zeigte ſich deutlich an der Schnelligkeit, mit der die Limouſine das Weite ſuchte. Es iſt leicht, im Tru⸗ bel einer verkehrsreichen Großſtadtſtraße einen Wagen ab⸗ zuhängen, und Mac Town hatte alle Mühe, dem Wild auf der Fährte zu bleiben. Die Verfolgung nahm immer mehr die Form kinomäßi⸗ ger Dramatik an. Wie ein wild gewordenes Karuſſell jag⸗ ten die beiden Wagen eine Weile im Kreiſe herum hin⸗ tet einander her. Dann bog die Limouſtne plötzlich ab, fuhn frech auf der falſchen Seite über einen freien Platz und verſchwand in einer breiten, verkehrsarmen Avenue. Achtzig Kilometer, taxierte Mac Town, und trieb de Zeiger ſeines Tachometers auf neunzig. Mit ſechzig 5 er die Kurve. Das Hinterrad kam auf dem glatten Aſpha ins Rutſchen, wurde gegen einen Nandſtein geſchleude kippte— mit einem Ruck warf der Detektiv das Gewicht ſe nes Körpers nach der bedrohten Seite und ſauſte weiter. FTortſetzung folgt) Ein einiges Volk- ein ewiges Deutjchlanb Große Partei⸗Kunbgebung am Sams ta 9. 10. April 1937, abenös 8.30 Ahr, in ben Sälen Freijchütz“ und Aatskeller“ Ganz Viernheim erjcheint in diejen Maßen⸗Kundgebungen Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. H. A.. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr.. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Teilnahme am Reichsparteitag 1937 in Nürnberg. Es beſteht noch für einige Marſchteilneh⸗ mer in Uniform(evtl. auch in der bisherigen Ausrüſtung) Gelegenheit zur Teilnahme am diesjährigen Reichsparteitag. Die Intereſſen⸗ ten wollen ſich am Donnerstag, 8. April, abends von 8—9 Uhr, in der Parteidienſt⸗ ſtelle melden— letzter Termin—. Franzke, Ortsgruppenleiter. * S A- Sturm 24/171 Am Freitag, den 9. April 1937, tritt die geſamte SA. zu einem Propagandamarſch an⸗ läßlich der Eröffnung des„Dankopfer der Nation“ an. Die Truppführer melden mir pünktlich 20 Uhr die Antreteſtärke. Eine Entſchuldigung wird nicht angenommen. Der Marſch beginnt in der Saarſtraße und führt dann durch die verſchiedenen Hauptſtraßen. Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F. b. Baldauf, Sturmführer Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute abend 8 Uhr: Schlußabend des Aus- bildungskurſes 5. Beſonders bei dieſem Abend iſt es not⸗ wendig, daß alle Kursteilnehmer anweſend ind. Bete Ausbildung des E. S. der Betriebe. Heute abend, 8 Uhr, beginnt in der Goethe⸗ ſchule die Ausbildung der Angehörigen des E. S. Abtlg. 1. Beſondere Mitteilung iſt den Betriebsleitern bereits zugegangen. Der Gemeindegruppenführer. * DA Betr.: Kraft durch Freude⸗Appell. Dieſer Appell findet ſtatt am Montag, 12. ds. Mts., 20.30 Uhr, im„Löwen“. Hierzu ſind ſämtliche KdF.⸗Amts⸗ und Be⸗ triebswarte, ſämtliche Zellen⸗ und Blockwal⸗ ter der DA F., ſowie die Betriebsobmänner eingeladen. Ich erwarte pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen. Nadwanderung mit Kraft durch Freude Am kommenden Sonntag, 11. April, fah⸗ ren wir nach dem Erbhöfedorf Riedrode. Alle Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen ſind zur Teil⸗ nahme herzlich eingeladen. Treffpunkt und Abfahrt 13 Uhr am Rathaus. Etwas Ver⸗ pflegung mitnehmen! Die Fahrt geht über Hüttenfeld, Lorſch und Bürſtadt. In Riedrode Empfang durch den Bürger⸗ meiſter und Führung durch das Dorf. An⸗ ſchließend kurze Raſt in Gemeinſchaft der Volksgenoſſen von Riedrode. Hierauf Rück⸗ fahrt. Rückkunft abends etwa 19 Uhr. Das Erbhöfedorf Riedrode wird uns viel Sehenswertes zeigen können, vor allem, was deutſcher Fleiß und deutſche Tüchtigkeit ver⸗ mochten— aus einem früher verſumpften, unfruchtbaren Gebiet ein ertragreiches Stück Land zu ſchaffen.— Riedrode iſt der Beweis der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung und des Grundſatzes„Alles für Deutſch⸗ land!“ Mögelin, Ortsobmann. . DTT Volksgenoſſe! Ein erholungsbedürftiges deutſches Kind wartet darauf, daß Du in der Zeit vom 1. bis 10. April eine Pflegeſtelle meldeſt! Fähnlein 50 und 53/249 Jungenſchaftsführer! Betr.: April⸗Abrechnung. Die Jungenſchaftsführer vom Fähnlein 50 rechnen am Freitag, den 16. April, und die Jungenſchaftsführer vom Fähnlein 53 am Samstag, 17. April, im Heim(Schillerſchule) vollſtändig von 7 Uhr an ab. Die Jun⸗ genſchaftführer, die noch keine Beitragsmarken haben, müſſen ſie unbedingt heute Donners⸗ tag abholen. Ich erwarte größte Pünktlichkeit. Der Geldverwalter. Fähnlein 53 Der für heute abend angeſetzte Dienſt fällt aus. Dafür tritt das ganze Fähnlein am Samstag um halb 3 Uhr am Staatsbahnhof an. Tadelloſe Uniform und Pünktlichkeit er⸗ wartet euer Fähnleinführer. V He Die Ausgabe der Brote aufgrund der Gut⸗ ſcheine erfolgt bei den benamten Bäckern am Freitag und Samstag dieſer Woche. Nach dieſem Termin verlieren die Gutſcheine ihre Gültigkeit. Pro Laib iſt eine Anerkennungs⸗ gebühr von 10 Rpf. zu entrichten, die der NSV.⸗Kaſſe zufließt. a Der Ortsbeauftragte des WSW. *. Deutſches Rotes Kreuz Abtlg. Samariterinnen. Der rückſtändige Monatsbeitrag ſowie der Betrag von Mk. 7.80 für Neubabelsberg ſind bis zum 1 2. ds. Mts. zu entrichten bei der Zweiggruppenleiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. April 1937 Anſer Tagesſpruch Aus dem Nationalſozialismus ſchöpfen wir die Kraft, den unverſieglichen Glauben an ein ewiges Deutſchland hineinzupflanzen in jedes deutſche Herz. Um die Fahne des Rd. ſcharen ſich die erbgeſunden deutſchen Fami⸗ lien, die den Kampf unſeres Führers gegen das Sterben unſeres Volkes mitkämpfen wollen. * Dankopjer ber Nation wird auch in Viernheim wieder gezeichnet Bereits im vorigen Jahre bei der Zeichnung des„Dankopfer der Nation“ hat die deutſche Bevölkerung unſerer Gemeinde ihre große Opferbereitſchaft bewieſen und freudig durch ihre Eintragung ihre Verbundenheit mit der SA. und zu ihrem oberſten Führer unter Beweis geſtellt. Viernheim ſtand in der SA⸗ Gruppe Kurpfalz mit an vorderſter Stelle! Wir wollen auch bei der neuen Zeichnung mithelfen, das Geburtstagsgeſchenk für den Führer in dankbarer Weiſe zu geſtalten, in⸗ dem wir uns wieder alle in die Einzeich⸗ nungsliſten eintragen. Dabei kommt es nicht auf die Höhe des Betrages an, viel wenig gibt auch ein viel, ſondern auf den Geiſt der Treue und der Hilfsbereitſchaft kommt es an, mit dem ſich ein einiges Volk mit dem S A⸗ Dankopfer vereinigt! Die Viernheimer SA eröffnet den Beginn des Dankopfers der Nation am Freitagabend durch einen Propagandamarſch. Die Ehren⸗ liſten für das Dankopfer liegen alsdann vom 10. April bis 1. Mai ds. Is. in dem für die Einzeichnung beſonders erbauten Hauſe auf dem Rathausplatz, jeden Tag, von mor⸗ gens 7 Uhr bis abends 7 Uhr, offen. An die geſamte Bevölkerung wird die Auf⸗ forderung gerichtet, durch ihre Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Se Dankopfer mit⸗ zuhelfen, dem deutſchen ſchaffenden Menſchen ſein Leben ſchöner zu geſtalten, indem ihm aus dieſer Sammlung ein eigenes Heim erſtellt wird, Zuſchüſſe für Siedlerſtellen geleiſtet werden können, an Kinderreiche, an Kriegs⸗ opfer, an die ſchaffende Bevölkerung und ver⸗ diente Vorkämpfer für ein neues Deutſchland! Darin liegt die große Bedeu- tung für das Dankopfer der Na- tion! Zeigen wir dadurch unſere Dankbarkeit gegenüber dem Füh⸗ rer! Achtung. Eigentümer von Kraltjahrzeugen! Der Eigentümer eines Kraftfahrzeugs muß der Zulaſſungsſtelle Anzeige erſtatten, wenn er ſeine Wohnung wechſelt, das Fahrzeug ver⸗ äußert, es umbaut oder außer Betrieb ſetzt. Zieht er mit dem Fahrzeug in den Bezirk einer anderen Zulaſſungsſtelle, hat er ſich bei der einen abzumelden und bei der anderen anzumelden. Wechſelt er ſeine Wohnung im Bezirk der gleichen Zulaſſungsſtelle, ſind die Angaben über die Wohnung im Kraftfahr⸗ zeugbrief und ⸗ſchein und in den amtlichen Karteien zu berichtigen. Es iſt auch der Zu⸗ laſſungsſtelle zu melden, wenn techniſche Aen⸗ derungen am Fahrzeug vorgenommen werden, z. B. der Motor ausgewechſelt, der Aufbau geändert, zu einem Kraftrad ein Beiwagen beſchafft wird. Dabei iſt immer der Kraft⸗ fahrzeugbrief vorzulegen. Wird das Fahrzeug — nicht nur vorübergehend— außer Be⸗ trieb geſetzt, ſo ſind Kraftfahrzeugbrief und ⸗ſchein abzuliefern. Ohne pünktliche Erfüllung dieſer Ver⸗ pflichtungen durch die Eigentümer der Kraft⸗ fahrzeuge iſt die richtige Führung der Kraft⸗ fahrzeugkartei bei den Behörden nicht mög⸗ lich. Nachläſſigkeit der Kraftfahrzeughalter bei dieſen Obliegenheiten muß daher ſtreng be⸗ ſtraft werden, und zwar mit Geldſtrafe bis 150.— RM. oder mit Haft bis 6 Wochen. Jeder deutſche Eigentümer eines Kraftfahr⸗ zeugs ſollte aber aus eigenem Antrieb dieſe Pflichten gegenüber dem Staat, der den Kraftverkehr vielfältig fördert, erfüllen. Alkoholverbot für Jugendliche Der Wirt macht ſich gegebenenfalls ſtrafbar Der Reichsführer SS und Chef der Deut⸗ ſchen Polizei macht in einem Runderlaß den Polizeibehörden zur Pflicht, mit Nachdruck darüber zu wachen, daß ſie nach§ 16 des Gaſtſtättengeſetzes zum Schutze der Jugend beſtehenden Anordnungen genau beachtet wer⸗ den. Der Erlaß erinnert daran, daß der Aus⸗ ſchank von Branntwein oder überwiegend branntweinhaltiger Genußmittel im Betriebe einer Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft, oder im Kleinhandel an Perſoͤnen, die das 18. Le⸗ bensjahr noch nicht vollendet haben, zu eige⸗ nem Genuß verboten iſt, daß ferner die Ver⸗ abreichung von geiſtigen Getränken oder Ta⸗ bakwaren an Perſonen, die das 16. Lebens⸗ jahr noch nicht vollendet haben, zu eigenem Genuß in Abweſenheit des zu ihrer Erziehung Berechtigten oder ſeines Vertreters eben⸗ falls verboten iſt. Weiter wird an die in allen deutſchen Lan⸗ desteilen beſtehenden polizeilichen Anordnun⸗ gen erinnert, die eine Teilnahme Jugendlicher an öffentlichen Tanzluſtbarkeiten verbieten. Gebührenfreie Staatsangehörigkeits- ausweiſe und Heimatſcheine In einem Erlaß des Reichs- und preu⸗ ßiſchen Innenminiſters wird für Preußen be⸗ ſtimmt, daß Staatsangehörigkeitsausweiſe an Angehörige der Wehrmacht, die dieſe Aus⸗ weiſe zu dienſtlichen Zwecken beibringen müſ⸗ ſen, durchweg unter Erlaß der Verwaltungs⸗ gebühr zu erteilen ſind, auch wenn ein ſol⸗ cher Antrag nicht geſtellt iſt. Für Heimat⸗ ſcheine, die zur Sicherung der militäriſchen Dienſtleiſtungen nur mit beſchränkter Gültig⸗ keitsdauer ausgeſtellt werden, kann die Ver⸗ waltungsgebühr aus Billigkeitsgründen er⸗ mäßigt werden oder erlaſſen werden. Den Landesregierungen wird anheimgeſtellt, eine gleiche Regelung zu ſchaffen. Amor auf dem Telegrammſchmuckblatt Die Deutſche Reichspoſt führt am 24. April ein neues Telegrammſchmuckblatt ein, das an die Stelle des bisherigen Hochzeits⸗ blattes tritt. Die Vorderſeite des neuen Schmuckblattes zeigt ein fröhlich einherſchrei⸗ tendes Hochzeitspaar in Märchentracht, mit Schleppenträgern und Brautjunfern, dem zwei Putten voraustollen. Dazu läutet ein Zwerg⸗ lein eine Glocke und luſtige kleine Geſellen machen Muſik und ſingen. Auf der Rückſeite ſieht man, umgeben von Vergißmeinnicht— und Glückskleeſtengeln, einen triumphierenden Amor, in ſeinen Händen zwei pfeildurchbohrte Herzen. Das Aprilweiter im Volksmund Der April hat ob ſeiner Launenhaftigkeit im Volksmund ſpottweiſe auch den wenig ver⸗ lockenden Namen„Narrenmonat“ und„Re⸗ genmonat“. Regen und Sonnenſchein, Grau⸗ peln, Schnee, Kälte und blaue Sommerluft wechſeln nicht ſelten ab. Darum auch die ſprichwörtliche Redensart:„Launiſch wie Aprilwetter“. Doch der April hat auch ſeine guten Sei⸗ ten. Dies geht ſchon aus den Jahrhunderte alten Wetterregln hervor, die von ihm Er⸗ freuliches zu berichten wiſſen:„Wenn der April bläſt in ſein Horn, ſo ſteht es gut um Heu und Korn“.—„Viel Schnee, den der April entfernt, laßt zurück eine reiche Ernt'“, „Warmer Aprilregen bringt großen Segen“. „Wenn der April Spektakel macht, gibt's Heu und Korn in voller Pracht“.—„April kalt und naß, füllt Scheuern und Faß“.„Gras, das im April wächſt, ſteht im Mai feſt“. „Je früher im April der Schlehdorn blüht, deſto früher der Schnitter zur Ernte zieht“. „Hat der Kirſchbaum einen Blütenhut, iſt auch Korn und Rebblüt' gut“. Von den ſchlechten Seiten des April ſagt der Volksmund in ſeiner uralten Spruchweis⸗ heit:„Es iſt kein April ſo gut, er ſcheint dem Bauern auf den Hut“.„April windig und trocken, macht alles Wachstum ſtocken“. „Wenn der Mond ſcheint hell im April, ſo ſchadet er der Baumblüt' viel“.—„Wen der März nicht will, den nimmt der April“ (Frühjahrsſterblichkeit). Auch beſtimmte Tage im April ſollen nach dem Volksmund wetterbeſtimmende Bedeutung haben. Es heißt im Bauernſpruch:„Echzechiel (10. April) geht der Wein nie fehl“. „Regnet's ſtark zu Albinus(16.), macht's dem Bauern viel Verdruß“.—„Auf St. Georgs Güte(23.) ſteh'n alle Bäum! in Blüte“.—„Und kommt St. Seorg auf'nem Schimmel, ſo taut ein gutes Frühjahr vom Himmel“.—„Iſt auf Georgi das Korn ſo hoch, daß ſich ein Rabe drin verſtecken kann, dann gibt's ein gut' Getreidejahr.„Regen auf Walpurgisnacht(30.), hat nie ein gutes Jahr gebracht“. — — R — lüen — duun⸗ len bel 1g len eite den te kit er⸗ fe⸗ ift die dit r J U— — —.——— l———— Ein einiges Voll ein ewiges Deutjchlanb! Große Parteikunbgebung am Samstag abend in den Sälen des Freijchütz“ Wenn das deutſche Volk einig i ſt, wird es ewig beſtehen! Unter dieſen Leitworten ſtehen am kom⸗ menden Samstagabend all die ee Par⸗ tei⸗Kundgebungen in ſämtlichen Ortsgruppen und Stützpunkten des Kreiſes Heppenheim, wo insgeſamt 42 bekannte Gauredner aus dem Gau 8 ſen⸗Naſſau zur deutſchen Bevölke⸗ rung ſprechen werden, darunter viele Träger des goldenen Parteiehrenzeichens, die ſeit Jahrzehnt ſich dem Führer zum ſteten Kampf und ſtändiger Einſatzbereitſchaft für ein neues Deutſchland verſchworen haben. In den beiden Kundgebungen, die hier am Samstagabend um 8.30 Uhr, in den Sälen des„Frei⸗ ſchütz“ und„Ratskeller“ ſtattfinden, ſprechen die Gauredner Pg. Schnabel und Jung aus Frankfurt a. M,. u dieſen Kundgebungen iſt die ganze Be⸗ völkerung beſonders eingeladen und ſind hier⸗ zu die Eintrittskarten den einzelnen Familien zugeſtellt worden. Dieſe Karten ſind abends am Saaleingang ausgefüllt abzuliefern. Da in die große Maſſenkundgebu Deutſchen Arbeiterparteil De excte cſlultag Er wird für jeden eine beſondere Note haben und leicht aus den vielen vergangenen Tagen zu löſen ſein. Faſt jedes Kind hat nämlich, da es ſich meiſt übermäßig auf die Schule freut(im ganzen entſpringt dieſe Freude der Luſt an der Veränderung, dem Hang nach dem Großſeinwollen) eine Ent⸗ täuſchung durchzukümpfen. Und, da es noch nicht weiß, was Enttäuſchung iſt, und ſich ſelbſt nicht verſteht, weint es, oder iſt nahe daran. Es hat ic auf die Schule wie auf ein neues Spiel gefreut, und nun iſt alles ſo anders, auch die Zuckertüte verſüßt das nicht genug. Es wird gar nicht geſpielt, es wird eigentlich ernſthaft erzählt, ſehr freund⸗ lich aber, und alle müſſen aufpaſſen. Man ſoll die Händchen ſtill halten, die Augen ge⸗ radeaus richten und muckmäuschenſtill ſitzen. Ein Weilchen macht das Spaß, aber nach einiger Zeit iſt man froh, wenn es um iſt. Wenn man umſtändlich den Torniſter mit der „klappernden Tafel und dem raushängenden Schwamm umhängen kann, den Mantel, ver⸗ kehrt zugeknöpft, die Mütze ſchief auf dem Kopf, mit etwas verlegenen Schritten neben all den noch fremden Kindern das hohe ſchal⸗ lende Schulgebäude verlaſſen darf und die bekannte Straße betritt. Auf dem Weg erzählen die Kinder einander von zu Hauſe. Sie prahlen! Eins will es beſſer und ſchöner haben als das andere, dabei haben ſie es beide nett mittelmäßig und brau⸗ chen ſich nichts vorzumachen. Am Gartenzaun der kleinen Grete trennt man ſich und trollt ſich zu den Eltern hin.„Wie war es“, fra⸗ en die und die großen Geſchwiſter. Die inder wiſſen nicht viel zu ſagen, es war alles zu neu. Manche erzählen auch viel, ſie prahlen ſchon, ſie haben Phantaſie. Sie konnten alles beſſer als die anderen und die Lehrerin hätte ſich gefreut. Aber am nächſten Tage iſt die Begeiſterung der Kleinen ſchon mau. Die Pflicht, unbe⸗ kannt noch, aber ſchon durch den Ranzen drückend, nimmt Beſitz von den Dreikö ſe⸗ hochs, und zieht neben den kleinen Trippel⸗ ſchritten in die hohe Halle ein. 1 Vor einer ganzen Klaſſe ernſter Kinder⸗ augen zu ſtehen, muß nicht ganz leicht ſein. Sie ſind nämlich noch ernſt vom ſogenannten Spiel der letzten Jahre, wo ſie ſich mit allem Eifer der kleinen Seelen einer ſelbſt⸗ geſtellten Aufgabe widmeten. Jetzt iſt das anders geworden. Die Aufgabe wird vom Lehrer geſtellt. Sie gefällt vielen nicht. Es iſt zwar in jeder Stunde eine andere, aber für alle in dieſem Raum dieſelbe, das wird langweilig. Hans hat gerade keine Luſt die eben geſtellte Aufgabe zu löſen, dies oder jenes, ja das möchte er gern. Geht nicht, er muß an die unliebe Aufgabe. Iſt er ſehr ge duldig und brav, wird er es ſeufzend tun, aber iſt er widerborſtig, wird er ſich weh⸗ ren, den Lehrer betrügen, mit den Kameraden tuſcheln, andere zum Unſinn verführen uſw. Nan muß ſich das nur mal klar machen, wie ſelbſtwerſtändlich dieſe Widerborſtigkeit iſt. Sie braucht wirklich kein Zeichen einer beginnenden Lügenhaftigkeit ſein und auf ſchlimme Charaktereigenſchaften deuten. Sie iſt in den meiſten Fällen der eiuͤzig mögliche 1. Zug: KF. 5105 vom 21. 5.—24. 5. 1937 2 und„Aatskeller nur eine beſchränkte Zahl von Karten zur Verteilung gelangte, konnen ſelbſtverſtändlich auch Volksgenoſſen ohne Eintrittskarten die Verſammlungen beſuchen. Zu beachten iſt aber vor allem: daß jede Verſammlung pünktlich um 9 Uhr abends beginnt, und die Tü⸗ ren dann geſchloſſen werden! Die Plätze müſſen alſo ſpäteſtens 10 Minuten zu⸗ vor eingenommen ſein. Es gibt dabei nur Stuhlreihen, ohne Getränke, wie auch das Rauchen von Beginn an einzuſtellen iſt. Ein einiges Volk— und dieſes einige Volk bekennt ſich am Samstagabend durch ſeinen Maſſenbeſuch zu ſeinem Vaterland! Ein jeder deutſche Volksgenoſſe und jede deutſche Volksgenoſſin beweiſen durch ihren Beſuch ihr offenes Bekenntnis zur deutſchen Heimat und zur großen deutſchen Volksge⸗ meinſchaft! Deshalb heißt für die geſamte deutſche Be⸗ völkerung für Samstagabend die ein⸗ zige Parole: ng der Nationalſozialiſtiſchen beraubung, die kann man ſich ja nicht erzwin⸗ gen, aber gegen die noch nicht verſtandene Knebelung des kleinen eigenmächtigen Wil⸗ lens. Und wenn dem Lehrer ein Schnippchen geſchlagen wird, man nennt das bei den Pä⸗ dagogen gleich Betrug oder ſo was, brauchte man über die„unglücklichen“ Eltern nicht gleich die Naſe zu rümpfen. Dem Kind wird bei wachſenden Gliedern auch der Verſtand wachſen für das, was es tun muß, um freundlich im Leben angeſehen zu werden und das, was es laſſen muß, um den Unwillen der Großen nicht zu erregen. So bringt der erſte Schultag meiſtens gleich auf den Kampfplan, was das Kernproblem, was die größte Reibungsfläche zwiſchen der Kinderfreiheit und der von der Welt erzo⸗ genen Erwachſenheit bildet, und fängt an die kleinen Seelen zu formen und umzubilden nach einem Syſtem, was lange erprobt, die Erwachſenen gutdünkt.— Es war ein ſchönes Bild heute: Die Kleinen an Mutterhand auf dem Schulweg. Der Heimatzeitung herzlichſter Wunſch für eine erfolgreiche Schulzeit! Glückauf! * Sonderzug der NS. „Kraft durch Freude/ nach Stuttgart zu den Gauturnmeiſterſchaften am 18. April Am 18. April 1937 findet in Stuttgart die Durchführung der Gauturnmeiſterſchaft ſtatt und hat die NSG.„Kraft durch Freude“ hierfür einen Sonderzug ausgeſchrieben. Der Teilnehmerpreis für dieſen Sonderzug beträgt RM. 5.30 ohne Eintrittskarte. Der Preis für Eintrittskarte beträgt 2. Platz RM. 2.—. Sißzplatz auf erhöhten Kurven RM. 1.—. ie Fahrzeiten ſind wie folgt: 7.22 Uhr ab Frankfurt, an 23.39 Uhr, 7.52 Uhr ab Darmſtadt, an 23.03 Uhr, 11.35 Uhr an Stuttgart, ab 19.47 Uhr. Bei genügender Beteiligung hält der Son⸗ derzug in Heppenheim. Anmeldungen werden ab ſofort bei allen Orts⸗ und Betriebswar⸗ ten, ferner bei der Kreisdienſtſtelle der„Kd.“ angenommen, bei gleichzeitiger Einzahlung der Teilnehmergebühr und des Betrages für die Eintrittskarte. * Sonderzug zur Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit“ in Berlin Zu dieſer Ausſtellung fährt die NSG. „Kraft durch Freude“ in Verbindung mit der Gaupropagandaleitung der NSDAP. nach Berlin, und zwar: 2. Zug: KF. 5016 vom 11. 6.—14. 6. 1937 Die Abfahrten ſind jeweils abends ab Frankfurt. Die Teilnehmer übernachten vom 22. auf 23. 5. bzw. 12. auf 13. 6. in Ber⸗ lin. Die Rückkunft in Frankfurt a. M. iſt am 24. Mai bzw. 14. Juni vormittags vor⸗ geſehen.— Der Teilnehmerpreis beträgt ein⸗ ſchließlich einer Uebernachtung, Eintrittskar⸗ ten zur Ausſtellung und einer Gemeinſchafts⸗ verſammlung: RM. 17.50. Die Anmeldung erfolgt bei den Orts⸗ und Kreisdienſtſtellen der NSG.„Kraft durch Maußten Cle ccln? Wußten Sie ſchon, daß in Preußen bereits länger als zwei Jahrhunderte Lotterie geſpielt wird, Es war im Jahre 1703, als findige Geldleute die erſte preußiſche Lotterie veran⸗ ſtalteten, ein Unternehmen, das vorher ſchon in Holland und Hamburg ſich als rentabel erwieſen hatte. Die Unternehmer hatten nur eine ſtaatliche Konzeſſion— nichts anders als heute im Gaſtwirtsgewerbe— einzuholen und einen beſtimmten Betrag für wohltätige Zwecke zu zahlen. Der große Friedrich ſchuf dann im Jahre 1763 das Staatsmonopol für das preußiſche Lotterieweſen, in der Erkenntnis, daß Lot⸗ terien von privaten Unternehmern zu leicht zur Ausbeutung der Spielleidenſchaft miß⸗ braucht werden können. Allerdings wurden die Lotterieen eine Zeit lang noch verpachtet: erſt ſeit dem Jahre 1794 läßt der breußiſche Staat die Lotterie durch eine eigene Behörde be⸗ treiben. Es muß freilich bemerkt werden, daß Lot⸗ terien damals nicht allein in der Form der uns geläufigen Klaſſenlotterie veranſtaltet wurden. Es gab auch das Lotto, eine Aus⸗ ſpielung, bei der auf fünf Nummern der Zahlen 1—90 gewettet werden konnte. Als ſich herausſtellte, daß das Lotto die Spiel⸗ leidenſchaft in gefährlichem Maße erregte, wurde es im Jahre 1810 für Preußen ver⸗ boten. Uebrigens iſt das Lotto ein Spielſyſtem, bei dem die Spieler, im Vergleich zur Klaſ⸗ ſenlotterie etwa, außerordentlich geringe Chancen haben. Nach mancherlei Reformverſuchen fand man im Jahre 1832 die heute noch gültige Form der Klaſſenlotterie, die ſich alſo nun ſchon mehr als ein Jahrhundert bewährt hat. Der Preußiſchen Klaſſenlotterie haben ſich ſeit der Jahrhundertwende außer der Sächſiſchen und Hamburgiſchen Lotterie ſämtliche deutſchen Staatslotterien angeſchloſſen; ſie führt ſeit dem Jahre 1912 den Namen Preußiſch⸗Süd⸗ deutſche Staatslotterie. Ein Staatsvertrag zwiſchen den Ländern Preußen, Bayern, Württemberg und Baden vom Jahre 1927 bildet die heute noch gültige geſetzliche Grund⸗ lage für den gemeinſamen Betrieb einer ſtaat⸗ lichen Lotterie. Die Verbreitung über faſt das geſamte deutſche Reichsgebiet macht es möglich, alljährlich zweimal das größte Spiel⸗ kapital der Welt von 67,6 Mill. RM. aus⸗ zuſpielen. Die Geſchichte der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie— auch ſie iſt ein Stück preu⸗ ßiſch⸗deutſcher Staatsgeſchichte, und ſicher nicht das unintereſſanteſte. Bejucht den Ko. ⸗Sportlurs heute Abend im„Freijchütz“! Die Vogelſcheuche. In dieſer Zeit der jungen Ausſaat, wo auf Aeckern und Gärten die Samenkörner in die Erde geſenkt werden, heißt es auch die Vogelſcheuche nicht vergeſ⸗ ſen, damit die junge Saat vor dem Appetit der Vogelwelt geſchützt wird. Die Herſtellung einer wirkſamen ogelſcheuche ſcheint nicht ge⸗ rade zu den Selbſtverſtändlichkeiten zu ge⸗ hören, denn von den grotesken Figuren, die wir da und dort im Felde erbli en, erfüllen nur die wenigſten ihren Zweck. Die ge⸗ wöhnliche Vogelſcheuche hält auch nicht das furchtſamſte Vöglein ab. Wenn eine Vogel⸗ ſcheuche auf die Vogelwelt wirklich wirken ſoll, ſo muß ſie vor allem in ſtändiger Be⸗ wegung ſein. Nimmt man einen alten Rock, ſo muß er lange Schöße haben; rings um den Rand des Hutes, ſowie an den Aermeln, müſ⸗ ſen allerlei Lumpen und Flicken baumeln, die gleichfalls durch ihr unruhiges Hin⸗ und Her⸗ fliegen den Vogel e Eine vortreff⸗ liche Vogelſcheuche läßt ſich aus einer kleinen Windmühle herſtellen, an deren Flügel man eine kurze Kette hängt. Unter dieſer Kette wird an einem Zweig eine Zinnbüchſe befeſtigt, gegen die bei jeder Umdrehung die Kette klap⸗ pert. Wo das Geräuſch ſtört, mag eine ſtille Windmühle vorgezogen werden. Die Großwetterlage iſt in neuer Um⸗ geſtaltung begriffen. Dabei ſtellte ſich zu⸗ nächſt in den Höhen ſtärkere Abkühlung ein, welche die Schauerneigung begünſtigte. Im weiteren Verlauf der Umgeſtaltung wird die ſich ſchon ſeit Tagen über das Feſtland er⸗ ſtreckende Tiefdruckrinne zum Keiſchwinden kommen, dafür aber die lebhaft werdende Wit⸗ terungstätigkeit über dem Oſtatlantik wieder Einfluß auf unſer Wetter nehmen. Da wir aber an der Vorderſeite derſelben verbleiben, wird der Witterungscharakter nicht ausge⸗ ſprochen unfreundlich.— Donnerstag: Wol⸗ kig bis aufhelternd, aber auch einzeln Regen⸗ fälle bei lebhaften Winden aus meiſt ſüd⸗ licher Richtung.— Freitagch Bei Zufuhr Selbſtſchutz, nicht gegen die leibliche Freiheits⸗ Freude“ auf dem vorgeſchriebenen Aumelde⸗ durchweg unfreun aus Süd bis— e aber nicht das Aeichstreßen bes Bunbes der Kinbderreichen in Frankfurt a. M. NSG. Gemeinſam mit den Dienſtſtellen der Partei, des Staates und der Stadt Frankfurt werden jetzt die Vorarbeiten für das Reichstreffen der Kinderreichen vom 5. bis 7. Juni 1937 in Frankfurt a. M. auf⸗ genommen. Ab 15. April eröffnet die Reichsbundesleitung in Frankfurt ein ei⸗ genes Büro. Die Veranſtaltungsfolge zu dem Reichstref⸗ fen der Kinderreichen in Frankfurt a. M. ſieht folgende Höhepunkte vor: Nach dem Ein⸗ treffen der Teilnehmer mit den Sonderzügen aus allen Gauen Deutſchlands, wird am Sonnabend, 5. Juni, um 18.00 Uhr in der Feſthalle der Appell der 12 600 Amtsträger des Reichsbundes der Kinderreichen ſtattfin⸗ den. Auf dieſer Kundgebung ſprechen: Reichs⸗ bundesleiter Wilhelm Stüwe, Reichsamts⸗ leiter Dr. Groß und Miniſterialdirektor Dr. Gütt. Anſchließend formieren ſic die Teil⸗ nehmer zu einem großen Fackelzug, der auf dem Römerberg in einer Feierſtunde ausklingt, deren Geſtaltung Generalarbeitsführer Dr. Decker vom Reichsarbeitsdienſt übernommen hat.— Auf der beſonders. Feſt⸗ wieſe des Feſthallengeländes findet am Sonn⸗ tag, den 6. Juni, eine Großveranſtaltung ſtatt, zu der das genaue Programm noch be⸗ kanntgegeben wird. Am Montag, den 7. Juni, ſind Jachtagun⸗ gen vorgeſehen, an denen auch intereſſierte Gäſte teilnehmen können. Aus Anlaß des Reichstreffens, das be⸗ kanntlich unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda ſteht, kommt auch der Ehrenring des Reichsbundes der Kinderreichen in Frankfurt a. M. zu einer Tagung zuſammen. Die Quatierbeſchaffung liegt in den Hän⸗ den der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Gaudienſtſtelle Heſſen⸗Naſſau. Um die Verpflegung der Tauſende durchzuführen, wird der Hilfszug Bayern der Reichspropa⸗ gandaleitung eingeſetzt. Auf dem Feſchallen⸗ gelände entſteht weiterhin eine große Volks⸗ 1 N deren Betreuung ebenfalls die SG.„Kd.“ übernommen hat. Das Reichstreffen der Kinderreichen in der Gau⸗Hauptſtadt Heſſen⸗Naſſaus wird dieſem Programm zufolge ein Ereignis ſein, das alle Kreiſe des deutſchen Volkes erfaßt. Der Oef⸗ fentlichkeit werden dabei wieder die Grund⸗ ſätze unſerer Bevölkerungspolitik eindringlich vor Augen geführt. 1 Wieder ein Arlaubszug der Kocß. geſperrt Die Urlaubsfahrt 33/37 vom 4.—15. 7. 1937 nach der Flönsburger Förde iſt ab ſo⸗ fort wegen erreichter Teilnehmerzahl vom Gauamt geſperrt worden. Anmeldungen für dieſe Fahrt können nicht mehr angenommen werden. Jeder einmal in Berlin! Hier iſt's richtig! ſagte ich mir vor der Staats oper. — das macht ſicher beſſere Laune! Aber kaum Fidelio/ zu glauben: das Stück war traurig! Ich ging zur Kaſſe und verlangte mein gutes Geld zurück. Der Kaſſierer war die Frechheit ſelbſt und ſagte, ich gehöre ins Muſeum! Und ob ich denn e die Zeitung leſe? Na, ſagte 10 mir, liner Pflaſter taugt nicht für mich armen Haſen! Auf nach Hauſe! e ((eetztes Abenteuer morgen in der Vernheiner N liches Wetter. Volkszeitung) e 2 2 2— 7+ ——— — ————— —— —. ͤ ———-— ——— e Aus Stabt und Land Mannheim. Am Dienstagabend kam auf dem Friedrichsring ein Perſonenkraftwagen auf der naſſen Fahrbahn ins Schleudern und ſtieß gegen einen Lichtmaſt. Der Kraftwagen wurde umgeworfen und ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Glücklicher⸗ weiſe trug der Führer keinerlei Verletzungen davon.— Bei weiteren ſieben Verkehrsun⸗ fällen entſtand erheblicher Sachſchaden. In einem Falle trug einer der beteiligten Ver⸗ kehrsteilnehmer einen Unterſchenkelbruch da⸗ von und mußte in ein Krankenhaus verbracht werden.—(Verkehrskontrolle). Bei einer am Firmenvertetrer Matthäus Hertlein eine ſchwere Unterkieferverletzung davon. Die Verletzten wurden in die Gießener Klinik ein⸗ geliefert. Brand in einer Wandererherberge Oppenheim. In den Abendſtunden des Samstag brach in der Wormſer Straße im Obergeſchoß der Gaſtwirtſchaft und Wanderer⸗ herberge Knatz durch Entzündung des Ge⸗ bälks am Ofenrohr Feuer aus. Dank der neuen Alarmſirene war die Feuerwehr raſch zur Stelle und bekämpfte den Brand, bei dem brennende Betten eine ſtarke Rauchentwicklung erzeugten, von zwei Seiten energiſch. Das war ein Glück, denn in dem enggebauten Stadtteil ſein ganzer Kopf in Flammen. Obwohl ſofort Gäſte mit Decken und Tüchern die Flammen erſtickten, erlitt der junge Burſche furchtbare Brandwunden an den Augen, im Geſicht und auf dem Kopf. Wenn man zu dritt nebeneinander fährt Offenbach. In der Bieberer Straße fuhren drei Radfahrerinnen nebeneinander. Als ein Motorrad überholte, wurde ein Mäd⸗ chen geſtreift. Es riß ſeine Begleiterinnen mit zu Boden. Zwei Mädchen erlitten erhebliche Verletzungen und mußten ſich in ärztliche Be⸗ handlung begeben. Tödlicher Sturz aus dem Bett und Spanken erfahren. Auch von dem frü⸗ heren Treiben des Kommunismus in Deutſch⸗ land und Italien wird die Schau zeigen. Frühjahrskur mit Sauerkraut In vielen Familien iſt es üblich, eine Früh⸗ jahrskur zu machen, um den Körper von den Schlacken zu reinigen. Nicht jedermanns Sache iſt es aber, hierfür beſonderen Tee zu trinken oder Präparate einzunehmen. Eine Blutreini⸗ gungskur kann auch auf einfacherem Wege durchgeführt werden: mit Sauerkraut.— Sauerkraut enthält Milchſäure, die außer⸗ ordentlich günſtig auf den Stoffwechſel des 8 führ 8 ie Gef i brei 5. Di N s ruhe. Dieſer Tage ſtürzte in Rech⸗J Körpers einwirkt. Die Salzſäure im Magen Diensta durchgeführten Verkehrskontrolle] war die Gefahr einer Ausbreitung groß. Die Karlsruh r 0 9 1 Klang. Pesonen ar dugenge und 25 Inneneinrichtung von zwei Räumen und der berg ein 16 Monate alter Knabe in einem un⸗ wird in ihrer Arbeit durch die Milchſäure un⸗ 1 Perſonen mußten gebührenpflichtig verwarnt] Aufgang zum Schlafraum ſind verbrannt,— bewachten Augenblick aus dem Bettchen. Das terſtützt, der Darm wird desinfiziert und das 1 werden. Wegen verſchiedener techniſcher Män⸗ Menſchen kamen nicht zu Schaden. 1 5 85 ſpäter tot auf dem Boden auf⸗. 57 5 b 5. f 5 75 6 gefunden. gehemmt. Sauerkraut wird deshalb bei Darm⸗ gel wurden 19 Fahrzeuge ba 5 e der e Ein teures Zaunbillett katarrhen, Verdauungsſtörungen, ſelbſt bei I Schwerer Autozuſammenſtoß im Nebel Kaiſerslautern. Die bei der Alſen⸗ Iſchias,— Gießen. Auf der Landſtraße zwiſchen Groß⸗Linden und Lang⸗Göns ſtießen im dich⸗ ten Nebel zwei Perſonenautos ſo heftig zu⸗ ſammen, daß die Wagen zum großen Teil einen wüſten Trümmerhaufen bildeten. Eines der Autos war aus Frankfurt a. M., der andere Kraftwagen war aus Heuchelheim bei Gießen. In dem Frankfurter Wagen befand ſich der Vertreter einer Bekleidungsfirma mit dem Autolenker auf einer Geſchäftsreiſe, wäh⸗ rend das Perſonenauto aus Heuchelheim Ar⸗ beiter zu ihrer Arbeitsſtelle in Lang⸗Göns bringen ſollte. Bei dem heftigen Zuſammen⸗ ſtoß trugen der Betonpolier Heinr. Viehmann aus Heuchelheim Bruſtquetſchungen u. Kopf⸗ verletzungen, der Zementarbeiter K. Stroh aus Kinzenbach einen Armbruch und ebenfalls Kopfwunden, der Einſchaler Heinr. Seel aus Gleiberg Kopfwunden und der Frankfurter borner Liebestragödie am Sonntag durch ei⸗ nen Kopfſchuß ſchwerverletzte Lilly Bender aus Kallſtadt iſt am Montag 17 Uhr im Krankenhaus geſtorben. Ein mißglückter Trick „Feuerfreſſer“ ſchwer verunglückt Ein ſchlimmes Ende nahm der Verſuch eines 18jährigen Burſchen in einer Gaſtwirtſchaft in Nickenich bei Andernach, es den Feuer⸗ freſſern im Zirkus gleichzutun. Er behauptete zunächſt, dieſes Experiment ſei nur ein Kniff. Dann holte er Spiritus, nahm einen Schluck und zündete ihn an. Das erſte Mal ging alles gut. Dadurch ermutigt, wurde ſofort ein 2. Verſuch mit einer größeren Menge Spiritus begonnen. Die Flamme ſchlug auch diesmal wieder zunächſt aus dem Mund; doch plötz⸗ lich zog der„Feuerfreſſer“ ſeinen Atem zu⸗ Um recht 8 einem Fußballſpiel zuſehen zu können, hatte ſich ein junger Mann an einem Sportplatz in Kaſſel außerhalb der Um⸗ zäunung ein Gerüſt aufgebaut. Plötzlich krachte das nur leichte Geſtell zuſammen, ſo daß der Zaungaſt herubſtürze Man mußte ihn in ein Krankenhaus bringen, wo mehrere Rippenbrüche feſtgeſtellt wurden. 8 Antibolſchewiſtiſche Schau in Karlsruhe Auf dem badiſchen Gautag der NSDAP. in Karlsruhe findet eine große antibolſchewi⸗ ſtiſche Schau ſtatt, die größte, die bisher ge⸗ zeigt wurde. Sie wird am 16. April in Karls⸗ ruhe eröffnet und bleibt geöffnet bis 9. Mai. Sie wird in der Ausſtellungshalle unterge⸗ bracht. Auch das Ausland ſtellt dabei aus. Man wird dabei viel über die kataſtrophalen rück. Im gleichen Augenblick ſtand auch ſchon Wirkungen des Bolſchewismus in Rußland Gicht und Zuckerkrankheiten emp⸗ fohlen. Man eſſe wöchentlich ein⸗ oder zwei⸗ mal Sauerkraut in verſchiedener Weiſe zube⸗ reitet— gekocht, als Salat, mit Fiſch,— und man hat ohne Mehrausgaben ſeinem Körper einen großen Dienſt erwieſen. Be⸗ achte: Sauerkraut niemals waſchen oder den wertvollen Saft ausdrücken. Durch die Gä⸗ rung ſind bereits alle Unreinigkeiten des Krautes ausgeſchieden. Sauerkraut heiß auf⸗ ſetzen, damit es ſeine ſchöne helle Farbe behält. Rohes Sauerkraut iſt am geſündeſten! nſg. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. III. 1937 über 1800. Z. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Ehrliches, braves Belanntmachung We Die am 25. März 1937 fällig geweſene 6. Rate auchn Für den der Gemeinde-, Kreis⸗ und Provinzialſteuer für 1936 Ri. kann nur noch dieſe Woche ohne Säumniszuſchlag 2 2 geſucht. 7 al 8 11 bezahlt werden. Außerdem erfolgt alsbald die Mahnung. 0 Schriftliche Angeb N Gleichzeitig erinnere ich an Zahlung der noch rückſtän⸗ pfehle. unter Nr. 180 an r⸗Kon- die Geſchäftsſtelle Jo e e.„K digen Handwerkskammerbeiträge für 193 Are offen 1 0 402 Gemeinde Viernheim e dieſes Blattes. rdbeer n re Der Kaſſenverwalter Guterhaltenen. fen 9950 772 5 5.62 Dergeſtellſ in den Perftiwerten. rito en · Ron re Amtliche Bekanntmachungen Kinder- 15 E e Betr.: Rotlaufſchutzimpfungen in der Gemeinde Viernheim. agen Gemiſchte Macnelabe Es beſteht Veranlaſſung, der Ausbreitung des Schweine⸗ Das 181 lor offen 7 fg 40 rotlaufs entgegenzutreten Ich fordere daher alle Schweine⸗ Aorödeulſche Zwangsverſteigerung. ſowie fullblcnen Neichsverbilligte 2 5 auf, 3. Safier die 3 1 N Apel 1837, 3 1 75 9. zu verkaufen. eee 8 nehmen zu laſſen. Im en zum Eintrag für nachm. r, ver⸗ 8 30. elabe die Schweinebeſitzer ſind auf Zimmer 12 der ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im A ee 2 32 Bürgermeiſterei ausgelegt. Auf die Beſtimmungen Verſteigerungslokal und teilweiſe an Guterhaltene Gemiſchte argereleg der 8 277— 288 der Ausführungsvorſchriften des Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe Sch ib offen 72 kg 5.32 Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz mache ich beſon⸗ meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ re* —— offen ders aufmerkſam, die bei uns jederzeit eingeſehen werden ſchiedene Mobiliar, Einrich⸗ 3 E anerkanntes Saat- ede derne e maichine aver re- Sei iernheim, den 6. April 193 ſtände, darunter insbeſondere billi offen— 32 8 e trüuhs und Soite Sorten 1 Klavier, 1 Standuhr, 1 N zu ff kg= etr: Den Verkauf von Flaſchenbier. 8 L.Gel 7778.50 Ich weiſe die Flaſchenbierverkäufer erneut darauf hin,; 35 Ofen, ferner 1 Schreibma⸗ Winken bach Apfe ee off. 1 lg 0 k eee en ſind am Lager vorrätig. ſchine, i Rundfunkempfänger mw 3 e daß der Verkauf von Flaſchenbier nur v i hr g 1 Nähmaſchine, 1 Partie 3 Vorstadt N 75 7½ 1g 6.65 „ 0 ee 1 2 7 5 Es treffen laufend Waggonladungen] Schuhe u. a. 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Wegen einer außerordent⸗ lich wichtigen Angelegenheit werden alle Turnerinnen dringend erſucht, die Turnſtunde heute abend 8.30 Uhr 9 Ins erferen! teste: 0 icht in Ver⸗— Jeitun bf e Sen raten! Wer ſtändig burch inſeriert, f inſeriert, ſtets injerieren profitiert Fanrich fatermann Adolf Hitlerstr. 70 1 ne Aalisſtall kann sich irren! Auch 100 ee können sich irren Aber glemne Anzeigen Sie pünktlich zu beſuchen Auch die paſſiven Turnerinnen a lchrieben ſind herzlich dazu eingeladen.—— 000 in der N uns Ich tahre mein Edel- weillrad sch 55 fallen nen sich n! 9 be— 0 2 e eute noch sta- i i i a i dei Pid. ſchon von man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. N—5 1 Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang pieinen. Bauer. sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- 6. 12. 1935. Beresheim 45. Lor ungefähr 25 J habe ich von Ihnen eine versenkbare Nähmaschine bezogen, diese ist heute noch sehr gut Nanzleisekretär H. Branqt. 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