o ü A in Boll. 2 Die „L . Me⸗ G5 derte dees den ner c. an et — 1 1 1 1 1 1 ö ö 1 Poll Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. BEE TTTCTDDDTVDTPTbTVTVVTVTVTTTPTTTTVTTTTTTTWTſTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT Nummer 85 eiertagen. otenlohn, S dienstag Viernheimer Seilu Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim L den 13. April 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'hafen 15101 5 K... f ꝗĩ ˙⁵-XmX ß, 13. Jahrgang Kipilulakionskonferenz in Montreux Nahas Paſcha entwickelt die Vorſchläge Aegyplens— Gleichberechligung mit den Ausländern Vas ſagt England dazu? In Moskau werden die bolſchewiſtiſchen Agitaloren für Indien ausgebildet Montreux, 12. April. Die Konferenz für die N der Kapi⸗ tulationen iſt am Montag um 16 Uhr von dem ſchweizeriſchen Bundespräſidenten Motta als Vertreter des gaſtgebenden Landes mit einer Begrüßungsanſprache eröffnet worden. Motta erklärte u. a., es ſcheine ihm ganz na⸗ türlich, daß Aegypten, deſſen Unabhängig⸗ keit durch den Vertrag vom 26. Auguſt 1936 endgültig bekräftigt wurde, die Abänderung des aus dem 16. Jahrhundert ſtammenden Fremdenrechts anſtrebe u. ſeine Anpaſſung an die heutigen Verhältniſſe fordere. Die ägyp⸗ tiſche Regierung habe die glückliche Initiative ergriffen dieſe Konferenz einzuberufen, um das Ziel mit friedlichen Mitteln zu erreichen. Der ägyptiſche Miniſterpräſident Nahas 15 0 cha entwickelte darauf ausführlich die orſchläge ſeines Landes. Aegypten habe im 93 1 7 ſeines Rechts und der Mäßigung ſeiner Vorſchläge zu dieſer Konferenz einge⸗ laden. Um die Gerechtigkeit ſeiner Sache zu beweiſen, genüge es, daran zu erinnern, daß alle Staaten beſtrebt ſeien, für ihre Staatsangehörigen im Auslande die Gleichbe⸗ rechtigung zu erlangen, während Aegypten nur die Gleichberechtigung ſeiner Staatsangehöri⸗ gen gegenüber den auf ſeinem Gebiet wohnenden Ausländern wieder⸗ herſtellen wolle. Die Kapitulationen ſeien eine Ausnahmeregelung. die mit dem Geiſt der Zeit unvereinbar ſei, und die in faſt allen Ländern, wo ſie beſtand. inzwiſchen ver⸗ ſchwunden ſei. Umſo unverſtändlicher ſei es, daß die Kapitulationen in Aegypten noch be⸗ ſtehen, das ſeine Gelesen ſeine Juſtizver⸗ waltung ſeine innere Verwaltung, ſeine Fi⸗ nanzen und ſeine Polizei auf den modernſten Grundlagen aufgebaut habe. Das ägyptiſche Programm beſtehe in der Abſchaffung der Kapitulationen in je⸗ der Hinſicht, wozu ſelbſtverſtändlich auch die ſofortige Aufhebung jeder Immuni⸗ tät der Ausländer einſchließlich der fiskaliſchen gehöre. Die gemiſchten Ge⸗ richtshöfe könnten auch während der Ueber⸗ gangszeit nicht ſo bleiben, wie ſie ſind. Um den Uebergang reibungslos zu geſtalten, ſeien zwei Maßnahmen erforderlich: 0 1. Die Uebertragung der Konſulargerichts⸗ barkeit auf die gemiſchten Gerichte, 2. die Ein⸗ leitung des allmähliches Abbaues der gemiſch⸗ ten Gerichte mit dem Ziel des Uebergangs ihrer Befugniſſe auf die einheimiſchen Gerichte. Nahas Paſcha ſchloß ſeine Erklärungen mit einem Hinweis auf die in Aegypten beſtehende traditionelle Freundſchaft zwiſchen Einhei⸗ miſchen und Ausländern. 2 Die Konferenz ging nach der Rede des ägyp⸗ tiſchen Miniſterpräſidenten unter der vorläu⸗ figen Leitung Mottas zur Bildung ihres Prä⸗ idiums über. Auf Vorſchlag Mottas wurde urch Zuruf Nahas Paſcha zum Präſidenten gewählt. Die ägyptiſche Abordnung hat Montag nach⸗ mittag den angekündigten Entwurf über die Neuordnung der gemiſchten Gerichte verteilt. Die Konferenz wird Dienstag vormittag wiederum eine öffentliche Sitzung abhalten. um die Erklärungen der anderen Delegierten entgegenzunehmen. Aegyptiſcher Abkommensentwurf in Montreux überreicht. Montreux, 12. April. Die ägyptiſche Ab⸗ ordnung hat der Konferenz ein Entwurf eines Abkommens über die Aufhebung der Kapitu⸗ lationen unterbreitet. Der Entwurf beſtimmt im Artikel 1: Die Vertragſchließenden ſind damit einverſtanden. daß die Kapitulationen in Aegypten in jeder Hinſicht völlig aufgehoben werden. Arfitel 2: Vorbehaltlich der Grundſätze des internationalen Rechtes unterſtehen die Ausländer der ägyptiſchen Geſetzgebung auf ſtraf⸗, zivil⸗, handels⸗ verwaltungs⸗ und ſteuerrechtlichem Gebiet und in ſonſtiger Hin⸗ ſicht. Die ägyptiſche Regierung ſagt zu, bei Ab⸗ ſchluß des Abkommens ein Strafgeſetzbuch und eine Strafprozeßordnung vorzulegen, die ſpä⸗ teſtens am 15. September 1937 in Kraft Die Neuordnung der gemiſchten 1937 gelten. iſt im ägyp⸗ treten ſollen. Gerichtshöfe ſoll ab 15. Oktober Die Dauer der Uebergangszeit tiſchen Entwurf offengelaſſen. Dollar aus Moskau Ein guter Fang der Warſchauer Polizei Warſchau, 12. April. Der Warſchauer Polizei gelang es, einen kommuniſtiſchen Ober⸗ hetzer feſtzunehmen, der größere Geldbeträge zum Teil in Dollarſcheinen, bei ſich führte. Da in Polen ſcharfe Deviſenbeſtimmungen beſtehen, wird angenommen, daß es ſich bei dem in Hän⸗ den des kommuniſtiſchen Agenten befindlichen Dollarbetrag um einen Teil der 5 0,000 Dol⸗ lar handelt, die von den Komintern für die bolſchewiſtiſche Agitation am 1. Mai in Polen eingeſchmuggelt worden ſind. Paris, 12. April. Der„Intranſigeant“ ver⸗ gleicht am Montag die Richtzahlen des März 1936 mit denen des März 1937. Dieſer Vergleich ergibt ganz allgemein bei den Großhandels⸗ und Einzelhandelspreiſen für alle lebensnotwendi⸗ gen Waren bis auf Gemüſe eine erhebliche Steigerung. Für insgeſamt 25 Artikel des täglichen Gebrauchs wird nach der Richtzahl der Großhandelspreiſe eine Steigerung von 41,7 v. H. feſtgeſtellt. Danach ſind im einzelnen das Vrot um 43,7 v. H., Getränke um 46 v. H., Kolonial⸗ waren um 28 v. H., Milch und Käſewaren eben⸗ falls um 20 v. H. und Fleiſchwaren um 23 v. H. teurer geworden. In der Bekleidung ſowie in Haushaltsgegenſtänden haben die Preiſe um 52 bezw. 36,5 v. H. angezogen. Das Blatts erklärt abſchließend, daß die von ihm veröffentlichten Ziffern„nur annähernd eine Vorſtellung von der Steigerung der Lebenshaltungskoſten im ganzen geben.“ Dieſe Veröffentlichung des„Intranſigeant“ ſtellt einen weiteren und höchſt anſchaulichen Bilbao wirkſam blockiert London, 12. April. Miniſterpräſident Baldwin gab am Montag im Unterhaus die erwartete Pekerung über die durch die Blockade von Bilbao entſtandenen Fragen ab Der Führer der Oppoſitionsliberalen Sir Archibald Sinclair fragte den Mi⸗ niſterpräſidenten, was die Regierung zu tun gedenke, um„die Behelligung der friedlichen britiſchen Schiffahrt“ zu verhindern, wenn engliſche Schiffe den Verſuch machten, in den Hafen von Bilbao zu gelangen. Baldwin erwiderte, die Regierung habe über Sonntag über die Angelegenheit beraten. Es ſei notwendig geweſen, die praktiſche Seite in Rechnung N ſtellen, die ſich daraus ergeben habe, daß die Nationalen den Verſuch gemacht hätten, Bilbao vom Meer und vom Lande her ein zuſchließen. Bilbao befinde ſich in unmittelbarer Nähe der Kriegszone; es ſeien daher ſtändige und ſchwere Gefahren für die Schiffahrt im Hafen von Bilbao gegeben, die von Bombenabwürfen herrührten. Hierzu müſſe das Auslegen von Minen in Rech- nung geſtellt werden. Es beſtehe ſomit ein ſchweres Riſiko für jedes Schiff, das in den Hafen gelangen wolle, falls nicht vorher in⸗ nerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer die Mi⸗ nen weggeräumt ſeien. 5 Die britiſche Regierung ſei gender Entſcheidung gekommen: Sie könne Rechte einer kriegführenden Macht in dieſer Sache weder anerkennen daher zu fol⸗ noch vorausſetzen, und ſie könne keinerlei Behelligung der britiſchen Schiffahrt auf See zugeben. Sie warne jedoch die britiſche Schiff⸗ fahrt, angeſichts der Zuſtände in der Um⸗ gebunc von Bilbao, davor, ſich in dieſes Gebiet zu begeben, und zwar aus prak⸗ tiſchen Gründen und angeſichts der Ge⸗ fahren, gegen die man ſich gegenwärtig nicht ſchützen könne. Der Vizeadmiral, der das Schlachtkreuzerge⸗ ſchwader kommandiere, ſei an Bord der„Hood“ an die Nordküſte Spaniens entſandt worden. Die britiſche Regierung wünſche, daß ſich mit Rückſicht auf die ſchwierige Lage in dieſen Ge⸗ wäſſern eine angemeſſene Seeſtreitkraft unter dem direkten Kommando eines Flaggoffiziers im Admiralsrang befinde. Wie Reuter aus Saint⸗Jean⸗de⸗Luz meldet, wird dort behauptet, daß der Wirtſchafts⸗ attach der britiſchen Botſchaft aus Hen⸗ daye am Dienstag nach Burgos reiſen wer⸗ de, um mit der Nationalregierung über die in Saint⸗Jean⸗de⸗Luz liegenden Lebensmittel⸗ ſchiffe, die für Bilbao beſtimmt ſind, zu ver⸗ handeln. Man nehme an, daß die engliſche Regierung eine Zuſage Francos wünſche, dieſe Schiffe noch nach Bilbao hineinzulaſſen, wenn von engliſcher Seite als Gegenleiſtung ver⸗ ſprochen werde, keine Lebensmittelſchiffe mehr zu ſchicken. Deulſche Arbeiter beim Comile Frante- Allemagne Das Comité France— Allemagne gab zu Ehren der am Bau des Deutſchen Pavillons tätigen deutſchen Arbeiter einen Empfang. an dem auch der deutſche Botſchafter, Graf Welczek, der Reichskommiſſar für die Weltausſtellung, Miniſterialrat Dr. Ruppel und Abetz. von der Dienſt⸗ ſtelle des Botſchafters von Ribbentrop. teilnahmen.— Graf de Caſtellan, der deutſche Botſchafter Graf Welczek, der Präfident des Allemagne, Scapini. In der Mitte von links: Stadtrat Comité France (Weltbild, K.) Marxiſtiſche Preispolitik Die Preishauſſe in Frankreich hält an Beitrag zu dem Thema„marxiſtiſcher Preispolitik“ dar. Die angeführten Zah⸗ len ſind ein neuer Beweis dafür, daß die den Arbeitern gewährten Lohnerhöhungen ſchon weit von der Preisentwicklung überholt worden ſind. Daß dieſe Tatſache immer wieder der Keim neuer Streiks und neuer politiſcher Un⸗ ruhen iſt, haben die letzten Ereigniſſe in Frank⸗ reich zur Genüge gezeigt. Die verunſtallete Trikolore 1 Im blauen Felde die drei Pfeile, im weißen Streifen die rote phrygiſche Mütze und im roten Felde das Wahrzeichen Moskaus, Sichel und Hammer, ſo wurde die Trikolore auf einem Pavillon der Pariſer Weltausſtellung gehißt. bis ſie auf dringenden Proteſt einer großen Menſchenmenge hin wieder entfernt werden mußte.(Weltbild. K.) Die Trikolore wird weiler verhöhnk! Ohnmacht des Gewerkſchaftsverbandes Paris, 12. April. Die Verhöhnung der Tri⸗ kolore wird fortgeſetzt. Nachdem auf Grund wie⸗ derholter Proteſte, die durch die drei marxiſti⸗ ſchen Pfeile und die kommuniſtiſchen Hetzzeichen Hammer und Sichel verſchandelten Fahnen mehrfach entfernt worden waren, wurden am Montag früh erneut zwei Trikoloren mit den bewußten Zeichen gehißt. Den ganzen Tag über wehten ſie auf zwei großen Holztür⸗ men am Eingang der Weltausſtellung, was wiederum zu Proteſten einer großen Menſchen⸗ menge führte. Der Vorſtandsausſchuß des marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaftsverbandes, der am Montag vormit⸗ tag zuſammentrat, mißbilligte das Aufziehen dieſer Fahnen als„ſonderbares Verhalten“ und beſchloß, eine Abordnung auf das Ausſtellungs⸗ gelände zu ſchicken um darauf zu dringen, daß dieſe Kundgebungen,„die nur geeignet ſeien, die werktätige Klaſſe in Mißkredit zu bringen, auf⸗ hören. Aus dieſen wiederholten Vorfällen und aus der Tatſache, daß der marxiſtiſche Gewerkſchafts⸗ verband genötigt iſt, ſelbſt bei den auf den Ausſtellungsplätzen Beſchäftigten vorſtellig zu werden, geht offenſichtlich hervor, daß die Ge⸗ werkſchaftsleitung die Herrſchaft über ihre Schäflein verloren hat, die nunmehr anderen Parolen folgen. 2* —5———ĩ—j—j—ĩ— —ůůů „Camouflage Im militäriſchen Sprachgebrauch des Welt⸗ krieges kam u. a. das Wort Camouflage auf, vom franzöſiſchen camouflet, das ſoviel wie zichtet Vermummung bedeutet. Man be⸗ zeichnet damit beiſpielsweiſe die buntſcheckige Bemalung von Fahrzeugen, Geſchützen, Gebäu⸗ den ſowie ſonſtige Vorrichtungen zur„Unſicht⸗ barmachung“ oder zum Schutz gegen die Ein⸗ ſicht des Gegners in die eigene Frontſtellung. Das ebenſo betriebſame wie unaufrichtige Spiel, das in den letzten Wochen Frankreich und England mit Belgien treiben, um ſich belgiſches Staatsgebiet als militäriſche Aufmarſchbaſis, mindeſtens aber als militäriſche Großflugbaſis 7 ſichern, iſt ein ausgekochtes Stück politiſcher Camouflage. Man tut ſich in Paris und Lon⸗ don nicht wenig darauf zugute, daß man Bel⸗ gien aus dem Bündnisverhältnis„entlaſſen“ will, obwohl ja die bekannte Erklärung des Kö⸗ nigs der Belgier über die Unabhängigkeit der Außenpolitik ſeines Landes ſchon im vergange⸗ nen Herbſt jede Klarheit geſchaffen hatte. Man betont auch allzu eifrig, daß über die mit Bel⸗ gien gepflogenen Verhandlungen einerſeits und über den neuen ſtatus andekerfefts noch nicht einmal Noten ausgetauſcht werden, ſondern nur ein„Briefwechſel“ erfolgen ſoll. Man fügt über⸗ dies hinzu, beſagter Briefwechſel ſolle nur Gel⸗ tung haben bis zur Ausarbeitung und An⸗ nahme„eines neuen weſteuropäiſchen Statuts“. Aber gerade hier liegt der Hund begraben! Denn bis zu dieſem ſchon faſt märchenhaft ge⸗ wordenen„neuen weſteuropäiſchen Statut“, lies: Weſtpakt, ſollen eben die militäriſchen Bindungen Belgiens an. und Eng⸗ land auf jeden Fall beſtehen bleiben. Und während Belgien ſich auch im jetzigen Stadium der Verhandlungen fortgeſetzt gegen eine neue aktenkundige Feſtlegung dieſer militäriſchen Bindungen wehrt, die vor allem auf die am 19. März 1936 feſtgelegte Zuſammenarbeit der drei Generalſtäbe zurückgeht, verſucht man von Paris und London aus der Brüſſeler Regierung zu ſuggerieren, daß Belgien in dem bevorſtehenden Briefwechſel durchaus einen Paſſus folgenden Sinnes hineinſchreiben müſſe: Belgien erf ſrebt ein äußerſtes Maß von Aufrüſtung, zum die Zuſammenarbeit im Fall eines weſteuropäiſchen Konfliktes zu erleichtern“. Zu allem Ueberfluß läßt ſich der„Temps“ noch von einem Sonderkorreſpondenten einen als weiteres Druckmittel für Brüſſel gedachten Suggeſtivartikel ſchreiben, in dem es geradezu als die Auffolſung politiſcher Kreiſe Brüſſels hingeſtellt wird, daß Belgien in einem Konflikts⸗ fall„nicht neutral“ bleiben werde! Iſt das deutlich genug? Militäriſche Zuſam⸗ menarbeit— ſelbſtverſtändlich mit England und Frankreich— gegen wen? Selbſtverſtänd. lich gegen Deutſchland, dieſe blödſinnige Zwangsborſtellung iſt für die Leute, die heute die Sieger von Verſailles und zugleich die bei⸗ den weſteuropäiſchen Mächte mit dem ſchlechte⸗ ſten Gewiſſen repräſentieren, allem Anſchein nach das A und O europäiſcher Politik. Man nennt das nun aber nicht etwa militäriſches Bündnis, ſo ſogar der Ausdruck militäriſche Zu⸗ ſammenarbeit(coopération) verſchwindet mehr und mehr aus den Pariſer und Londoner Ver⸗ lautbarungen. Man nennt dieſes ganze un⸗ ſaubere Spiel zwecks Irreführung der Weltmei⸗ nung immer häufiger die„Unabhängigkeit“ oder„Unverletzbarkeit Belgiens“. Man ver⸗ weiſt dabei viel zu laut auf die franzöſiſche und engliſche Bereitſchaft, die Unantaſtbarkeit Bel⸗ giens genau ſo zu garantieren, wie es Deutſch⸗ land bereits getan habe— aber man ſpricht natürlich mit keinem Wort von dem entf ch e i⸗ denden Unterſchied, der darin liegt, daß Deutſchland im Gegenſatz zu Frankreich und England nicht im Traum daran denkt, Belgien militäriſche Bindungen zu Gunſten Deutſchlands und gegen Frankreich und Eng⸗ land aufzuerlegen— den Höllenlärm phari- ſäiſcher Entrüſtung gegebenenfalls möchten wir erleben!—, ſondern daß Deutſchland einen vernünftigen, auf gegenſeitiger Achtung und Gleichberechtigung beruhenden Weſtpakt ſtets als Ausgangspunkt für die endliche Befriedung Europas anſieht. Und an dieſer Stelle liegt der zweite Hund begraben! Denn ſeitdem man in Paris und London wieder Ausſicht auf eine Rückführung Belgiens in ein militäriſches Abhängigkeits⸗ verhältnis zu Frankreich und England zu haben glaubte, ging man dort in ſeiner ſehr verfrüh⸗ ten Selbſtſicherheit ſoweit, wiſſen zu laſſen, daß man an einem Weſtpakt durchaus nicht mehr ſonderlich intereſſiert ſei. Da nun die ſoge⸗ nannte„Zuſammenarbeit im Fall eines euro⸗ päiſchen Konfliktes“ ja gerade für den Fall des Eintretens der früheren Bündnispflicht gedacht iſt, dieſe Zuſammenarbeit aber nach der eige⸗ nen Darſtellung der Weſtmächte nur bis zur Annahme eines„neuen weſteuropäiſchen Sta⸗ kuts“ Geltung haben ſoll, ſo läßt man einfach das Kapitel Weſtpakt ſtill und unauffällig in den Aktenſchrank wandern und erreicht dadurch eine Verdauerung der militäriſchen Bindungen Belgiens! Dies der Gedankengang der Herren in Paris und London, die ſtets den Frieden im Munde führen, ſtets alle wirklichen Friedens⸗ pläne ſabotieren und die Einkreiſung bzw. mi⸗ litäriſche Niederhaltung Deutſchlands auch heute noch als den einzig möglichen Idealzu⸗ ſtand anſehen. Dieſe Haltung iſt freilich weit entfernt von dem„praktiſchen und ver⸗ ſte henden Realismus“, mit dem der Vorgänger des gegenwärtigen engliſchen Außenminiſters, Sir Samuel Hoare, am 11. Juli 1935 die damalige Haltung Englands ge⸗ genüber Deutſchland unwiderſprochen gekenn⸗ zeichnet hat. 5 S8 1 ſich von ſelbſt, daß Deutſchland nicht nur gegen militäriſche Bindungen Bel⸗ giens an Frankreich und England, ſondern auch gegen jede Ausdeutung ſolcher Bindungen ſelbſt dann die ernſteſten Bedenken haben muß, wenn Belgien weder militäriſche Bindun⸗ gen noch etwaige Ausdeutungsmöglichkeiten auch weiterhin nicht anerkennen ſollte. Aber will nicht Herr Eden am 25. April und den ſolgen⸗ den Tagen in Brüſſel mit der belgiſchen Regie⸗ rung u. a. auch die Einbeziehung Deutſchlands i neues Weſttatut beſprechen? Sehr in ein 1 75 7 freundlich! Nur wird man begreiflicherweiſe Deutſchland nicht zumuten dürfen, ſich an einem Vertrag zu beteiligen, deſſen Grundlage nicht die Befriedung Europas, ſondern militä⸗ 7 Belgrad, 12. April. Der türkiſche Miniſterpräſident Ismet Inöni hatte gemeinſam mit dem Außenmini⸗ ſter Rüſchti Aras am Montag längere Be⸗ ſprechungen mit dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch. „Prawda“ zufolge ſollen die Beſprechungen, die anläßlich der Anweſenheit Ismet Inönüs geführt werden, auch der Frage des Abſchluſſes eines Mittelmeerabkommens zwiſchen der Türkei, Jugoſlawien und Griechen⸗ land einerſeits und Italien andererſeits gelten. Ismet Inönü und Nüſchti Aras wurden Mon⸗ tag mittag vom Prinzregenten Paul emp⸗ fangen. Ichroffe Abſage an Tibor Eckardt Budapeſt, 12. April. Die Kampfanſage, die der Vorſitzende der Partei der kleinen Land⸗ wirte Tibor Eckardt der geſamten nationa⸗ len Rechtsbewegung erklärt hat, erregt in der Oeffentlichkeit das größte Aufſehen. Die Stel⸗ lungnahme der Blätter ſpiegelt jedoch die tief⸗ gehenden politiſchen Gegenſätze des öffentlichen ebens wider. Die jüdiſch⸗ liberale und legitimiſtiſche Preſſe, ſowie das Blatt des Grafen Bethlen ſtim⸗ men natürlich Tibor Eckardt zu. Dagegen er⸗ teilt ihm das Regierungsblatt„Eſti Ujſag“ eine ſcharfe Abſage.„Eſti Ujſag“ erklärt, wenn Eckardt einen perfönlichen Krieg gegen die Rechtsbewegung führen wolle, ſo ſei das eben ſeine perſönliche Angelegenheit, die niemanden weiter zu intereſſieren brauche. Das Blatt weiſt auch in ſchroffſter Form die von Eckardt egen den rechten Flügel der Regierungspartei exhobe⸗ nen Beſchuldigungen zurück und betont, daß es ſich um Behauptungen handele, die durch kei⸗ nerlei Tatſachen bewieſen ſeien. Es ſtehe jeden⸗ falls feſt, daß derartige Reden in keiner Weiſe dem politiſchen Frieden dienten. London., 12. April. Im Unterhaus wurde am Montag eine Reihe von Anfragen geſtellt, die ſich auf Aethiopien bezogen. Zunächſt wurden Anfragen wegen der Liquidierung der britiſch⸗indiſchen Firma Mohammed Eli u. Co. in Addts Abeba an den Außenminiſter gerich⸗ tet. Lord Cranborne beſtätigte, daß die ita⸗ lieniſchen Behörden in Addis Abeba am 6. März die Schließung der Firma und die Ab⸗ reiſe aller Angeſtellten der Firma angeord⸗ net hätten. Später ſei die Schließung auch aller Zweigſtellen im Lande angeordnet wor⸗ den. Der britiſche Generalkonſul in Addis Abeba habe auf Veranlaſſung des britiſchen Botſchafters in Rom Vorſtellungen erhoben. Hierauf ſei die Aufenthaltsgenehmi⸗ gung verlängert worden. Dies werde jedoch von der britiſchen Regierung nicht als ausreichend angeſehen. Sie werde weitere Schritte tun, damit der Firma eine ausreichende Zeit für die Regelung ihrer An⸗ gelegenheiten zugebilligt werde. Die Behaup⸗ tung, daß die Firma oder ihre Angeſtellten Spionage getrieben hätten, entbehre jeder Be⸗ gründung. Lord Cranborne erklärte dann auf eine weitere Anfrage hin daß die britiſche Re⸗ gierung die Entwicklung in dieſer Angelegen⸗ heit als höchſt unbefriedigend an⸗ ſehe. Ein Abgeordneter wollte Näheres über das Schickſal der beiden Söhne des Aethiopiers Dr. Martin wiſſen, der den früheren Negus in London diplomatiſch vertreten hatte. Cranborne er⸗ widerte, es liege lediglich ein Bericht vor, nach Erweilerung des Mittelmeerabkommens Türkiſch⸗jugoſlawiſche Beſprechungen Nicht nur bremſen, ſondern brechen Noch leine Löſung der jlalieniſch-engliſchen Slreilfälle Die engliſche Regierung ſpricht von„unbeftiedigender Enlwicklung“ Ehemaliger Generalſekretär der Radikal⸗ ehemalige Generalſekretär Pfeiffer niſten auffordert. „Ich habe, ſo heißt es in dioſem Schreiben u. a.,„vor der unvermeidlichen Teilung des Landes in zwei gegneriſche Lagex gewarnt. Clichy muß Ihnen die Augen geöffnet haben! Sie können nicht damit einverſtanden ſein, daß die Kommuniſten ihren Willen den Gerichten vorſchreiben und die Gerichte durch Drohungen einzuſchüchtern verſuchen. Sie können nicht zu⸗ laſſen, daß entwaffnete Verbände aufgelöſt wer⸗ den, während die Kommuniſten ungeſtraft ihre Anhänger bewaffnen. Sie lönnen den Revolutionären nicht die Herrſchaft der Straße einräumen, zumal die Polizei unbewaffnet iſt. Es ge⸗ nügt jetzt nicht mehr, zu bremſen; man muß nun den Mut haben, mit den Kommuniſten zu brechen. Dieſe Anſicht des ehemaligen Generalſekretärs der Radikalſozialen entſpricht durchaus der Stimmung auf dem rechten flügel der Partei. Die Mehrheit der Partei wünſcht jedoch für den Augenblick noch keinen Bruch mit den Verbün⸗ deten der Volksfront. König Georg an Reichsminiſter Nuſt. Reichsminiſter Ruſt empfing von Seiner Ma⸗ jeſtät König Georg II. ein Telegramm, in dem der König von Herzen für den freundlichen Gruß dankt und für das ſoeben auf Initiative des Führers begonnene ſchöne Werk der wieder⸗ f aufgenommenen Grabungen in Olympia viel Glück wünſcht. richtet worden ſeien Ein Labour⸗Mit⸗ glied bemängelte es, daß die britiſche Regie⸗ rung gegen die Hinrichtung nicht proteſtiert habe, und ein anderer Abgeordneter fragte, ob die Regierung dieſe Hinrichtung billige. Cranborne erwiderte, er glaube, daß niemand in England die Hinrichtung billige und Eden bereits Dr. Martin ſeiner tiefen Anteilnahme verſichert habe. Auf weitere Anfragen ver— ſprach Cranborne ſodann, daß er nachfragen wolle, ob die beiden Söhne Dr. Martins vor ein Gericht geſtellt worden ſeien, bevor die Hinrichtung erfolgt ſei. Endlich wurde danach gefragt, wie es mit der Ausweiſung von ſechs britiſchen Miſſionaren aus Aethiopien durch die italieniſchen Behör⸗ den ſtehe. Cranborne beſtätigte, daß der bri⸗ tiſche Generalkonſul in Addis Abeba die An⸗ gelegenheit ſogleich aufgegriffen habe. Zugleich habe der britiſche Botſchafter in Rom Vorſtel⸗ lungen erhoben. Die Miſſionare hätten jedoch Addis Abeba verlaſſen, bevor eine Antwort erfolgt ſei. Der britiſche Botſchafter in Rom habe ſeitdem weitere Vorſtellungen erhoben, und zwar insbeſondere auch wegen der Be⸗ handlung, die man den Miſſionaren hätte an⸗ gedeihen laſſen. Auch dieſe Angelegenheit habe ſich ſehr unbefriedigend entwickelt. Von unterrichteter Seite verlautet, daß Graf Ciano der engliſchen Regierung genaue Einzelheiten über die Beſchwerden ge⸗ gen die fünf aus Aethiopien ausgewieſenen engliſchen Miſſionare zukommen laſſen wird. Die Mitteilung dieſes Materials erfolgt im Zuſammenhang mit den Vorſtellungen, die der dem die beiden Söhne Dr. Martins in Addis Abeba verhaftet und ſpäter hinge⸗ Allerlei Tricks zur Tarn Wien, 12. April. Ueber die weitgehende Ver⸗ judung des öſterreichiſchen Wirtſchaftslebens macht der Landesführer des Antiſemitenbundes Niederreich, Karl Hochegger, in der Linzer „Neuen Zeit“ aufſchlußreiche Mitteilungen. Da⸗ nach ſind von den 6 765 000 Einwohnern Oeſter⸗ reichs rund 192 000 Juden, alſo 2,8 v. H. der Bevölkerung. Wie überall in der Welt, haben es die Juden trotz dieſer kleinen Zahl auch in Oeſterreich verſtanden, Macht über das Wirtſchaftsleben zu bekommen. In fol⸗ genden Handelszweigen beträgt ihr Hundertſatz am Geſamtumſatz: Branntwein⸗ und Likörhan⸗ del 95, Großwarenhäuſer 100, Automatenbuffets 94, Wäſcherei⸗Großbetriebe 93, Konfektionsge⸗ ſchäfte 90, Wäſchegeſchäfte 90, Möbelhandel 85. Schuhhandel 80, Rundfunkhandel 80, Par⸗ fümeriewarenhandel 80, Kohlenimporte und Großhandel 90. Ebenſo troſtlos ſieht es in der Preſſe aus Die öſterreichiſchen Tageszeitungen haben eine Geſamtauflage von 1,2 Millionen, davon ſind 80 v. H. in rein jüdiſchen Händen, und 15 v. 9 ſtehen unter jüdiſchem Einfluß, der mindeſtens riſche Abmachungen Frankreichs⸗Englands und Belgiens ſind. die Hälfte ausmacht. Die Leitung der öſterreichi⸗ ſchen Banken iſt zu rund 75 v. H. verjudet. Von Die Verjudung des öſterreichiſchen Viriſchaftslebens engliſche Botſchafter Ende der vorigen Woche gegen die Ausweiſung erhoben hatte. ung ſüdiſcher Geſchäfte ie ſind 80, von Aerzten 65 v. H. uden. Trotz dieſer Vorherrſchaft ſind die Juden be⸗ müht, ihren Einfluß weiter auszudehnen. Kenn⸗ zeichnend ſind die Namen der/ in letzter Zeit ge⸗ gründeten Vereine: Verband jüdiſcher Legiti⸗ miſten, Legitimiſtiſcher Frauenbund, füdiſche Erneuerungsbewegung(Abwehrbewegung gegen lf Antiſemitismus), Verein jüdiſcher Rußland⸗ ilfe. 5 Gegenüber dem wachſenden Antiſemt⸗ tis mus der öſterreichiſchen Bevölkerung grei⸗ fen die Wiener Juden zu allerlei Tricks, um ihre Geſchäfte zu tarnen. Sie ſtellen in ihren Verkaufsläden Kreuze und Marienbil⸗ der aus oder täuſchen urch Abkürzung der Vor⸗ namen und durch Veränderungen an den Na⸗ men ſelbſt die Oeffentlichkeit über ihre wahre Herkunft. Ein beſcheidenes H. verhüllt Herſch, M. bedeutet meiſt Mordche, N. Naphtalin und L. Leib. Seit langem drängt die ariſche Kauf⸗ mannſchaft auf Schritte gegen dieſen jüdiſchen Schwindel. Da es ſich um eine glatte Verletzung der gewerberechtlichen Beſtimmungen handelt die eine einwandfreie Wiedergobe des Namens verlangen, könnte man dieſem Treiben unſchwer ſozialiſten fordert Bruch mit den Kommuniſten in S Paris, 12. April. Der aus der Radikal⸗ ſozialen Partei vor einiger Zeit ausgetretene richtet an ſeine früheren Parteifreunde einen Brief, in dem er ſie zum Bruch mit den Kommu⸗ Außenminister Eden ſprach in kiverpool London, 12. April. Außen miniſter Eden ſprach am Montag zum erſtenmale ſeit der Parlamentspauſe wieder in Liverpool vor der unioniſtiſchen Orts vereinigung. Er äußerte ſich hierbei eingehend zu den Ereigniſſen banten, zur Politik der Kleinen Entente und über die Grund fätze der engliſchen Politik in Europa. Leben und Leben laſſen, ſo erklärte ex u. a., ſei der Grundſatz der engliſchen Politik, eben⸗ ſo wie die Nichteinmiſchung in die Angelegen⸗ heiten der anderen. Großbritannien werde keinen Schritt tun, deſſen Folgen in der einen oder anderen Richtung entſcheidend ſein würden, falls es nicht überzeugt fei, daß der Schritt gleichzeitig richtig und klug ſei. Es ſei leicht, mit dem Säbel zu raſſeln, aber ſehr viel ſchwieriger und unpopulärer, wenn man ſich, wie Großbritannien weigere, Europa in den Abgrund zu ſtürzen. Die Völker müßten den Gedanken aufgeben, daß ſie für eine pax Ger⸗ manica, pax Gallica, par Britannſca kämpf⸗ ten. Der erſte und wichtigſte Schritt zur Er⸗ haltung des internationalen Friedens beſtehe darin daß die Völker Europas es einander überließen, ihre eigenen nationalen Fragen auf ihre eigene Weiſe zu löſen. Das würde genügen, um bald eine internationale Sphäre herbeizuführen, in der eine echte Zuſammen arbeit möglich wäre Koalitionsgeſetz gebilligt. Washington, 12. April. Das Bundes ⸗ obergericht hat am Montaa ſeine immer wie⸗ der hinausgeſchobene und mit Spannung er⸗ wartete Entſcheidung über das Koali⸗ tionsgeſetz, das die Beziehungen zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern regelt, ge⸗ fällt. Das Gericht bejahte die Frage, ob ſich Arbeitnehmer gewerkſchaftlich pr⸗ ganiſieren dürfen und ob der Arbeit⸗ geber gezwungen iſt, mit den Betriebsmitglie⸗ dern zu verhandeln. die ihm vod der Mehrheit der Beleaſchaft als ihre Vertreter genannt worden ſind. Der Entſcheidung des Bundesobergerichts la⸗ gen einige Fälle zu Grunde, bei denen Firmen Belegſchaftsmitglieder wegen ihrer Betäti⸗ gung in Berufsorganiſationen entlaſſen hat⸗ taen. Das Gericht hatte ſich auf den Stand⸗ punkt geſtellt, daß die Betreffenden wieder eingeſtellt werden müſfen. Mit dieſer Entſcheidung hat das Bundes⸗ obergericht einen der wichtigſten und auch umſtrittenſten Grundſätze des New Deal im Sinne Rooſevelts beurteilt. Aufgrund dieſer Entſcheidung kann der Präſident nunmehr das Koalitionsgeſetz durchführen, und man nimmt an, daß dies ſehr zur Beruhigung der Lage in den Induſtriegebieten beitragen wird, weil damit den berufsmäßigen eite hetzern wichtige Argumente entfallen. Wed erklärt, daß nunmehr der Regierung eine Handhabe gegeben ſei, endlich aktiv in die Streikbewegung einzugreifen. Die Gegner Rooſevelts ſind über die Ent⸗ ſcheiduna des Bundesobergerichts äußerſt be⸗ troffen und ſchütteln über das bisher als konſervativ und reaktionär angeſchriebene Gremium den Kopf. Ber einem roßangriff auf die Aufftändiſchen 8s London. 13. April. Die britiſchen Be⸗ hörden werden angeſichts der zunehmenden Unruhen an der indiſchen Nordweſtgrenze und als Vergeltunasmaßnahme für die ſchwere britiſche Niederlage am vergangenen Freitag demnächſt einen Großangriff auf die Aufſtändiſchen in Waziriſtan durchführen. Es werden vorausſichtlich Truppen in Stärke von 30005000 Mann eingefetzt werden. Laut Blättermeldungen wird die Entſendung einer ſtarken Strafexpedition gegen die Tori Khel Wazir⸗Stämme bekannt gegeben werden. Die Expedition wird ſich in der Hauptſache gegen den Aufſtändiſchenführer, den Fakir von Ipi. richten. wobei man verſuchen wird. ihn entweder gefangen zu nehmen oder aus dem Aufſtandsgebiet zu vertreiben. Zurzeit befin⸗ den ſich bereits zwei enaliſche Brigaden im Gebiet von Nordwaziriſtan. Kleine polifiſche nachrichlen Miniſterpräſident van Zeeland von König Leopold empfangen. Miniſterpräſident van Zeeland wurde am tontagvormittag von König Leopold im Königlichen Palais in Brüſſel empfangen. König Leopold von Belgien hat ſich nach einer Meldung der Belgiſchen Telegraphen⸗Agentur am Knie verletzt und wird ſich daher einige Tage Schonung auferlegen müſſen. Die für den 14. April vorgeſehene Beſichtigung der Trup⸗ pen des Standortes Brüſſel durch den König tiußte daher auf unbeſtimmte Zeit verſchoben werden. Kommuniſtiſche Hetzſchriften in der Synagoge In dem Städtchen Ariogala nördlich von Kowno fand die Staatsſtcherheitspolizei in der Synagoge unter dem Podium des Rab iners ein [h 2 Paket kommuniſtiſcher Hetz⸗ chriften, die für den 1. Mai beſtimmt wal en. Ein Bundeskommiſſar für Preisüberwachung in Oeſterreich* Wien, 11. April. Präſidialdirektor Felix Feeſt wurde zum Bundeskommiſſar für die ſtändige Ueberwachung der Preisentwicklung beſtellt. Der neuernannte Preiskommiſſar wird auch befugt ſein, der Regierung Vorſchläge zur Aufhebung oder Einſchränkung von Kartell⸗ verordnungen oder ſonſtigen Prelsabmachun⸗ gen, die den Tendenzen der Regierung hinſicht⸗ Einhalt gebieten. lich der inländiſchen Preisgeſtaltung entgegen⸗ wirken, zu unterbreiten. Bundesobergericht für Kooſevell An Fr fehl 11 eke 10 17 5 luft 9 eri Foſſ E wal unter lung wenn delt f die eng Age Der doti.! ſaiſche Noſſa Nun true zuin gion gegen dot. durch gefell hinge komm bertät Lee freien bett inet flag Ill Gang ſchaft ſſchen Als mitglie⸗ Rehrbeit genannt ichs la⸗ Firmen Belin en hat⸗ Siand⸗ ieder Bundez. 5 g aut detl im d dieſet ſunmehr d man ung en LA Zeil N eint in die ie Ent her als riebene an in einet tut ige den rup⸗ önig oben gage bon der ein et nt * der frühere kommuniſtiſche Funktionär * Berlin, 12. April. Einen aufſchlußreichen Einblick, in wie hohem Maße ſich die vor dm Volksgerichtshof unter der Anklage des Hochverrats ſtehenden katholiſchen Prieſter als Mithelfer kommuniſtiſcher Zer⸗ ſetzung betätigten, erbrachte die Verhand⸗ lung am Montag, dem fünfren Prozeßtag. Die kommuniſtiſchen Agitatoren, die ihre zer⸗ ſetzende Tätigkeit in den erſten Monaten nach der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme noch nicht aufgegeben hatten, erblickten in dem Kap⸗ lan Roſſaint einen brauchbaren Bun ⸗ desgenoſſen, durch den ſie verſuchten, die in den katholiſchen Jugendbünden verbliebenen Jugendlichen in ſtaatsfeindlichem Sinne beein⸗ fluſſen zu können. Zu dieſem Zweck 7 8 5 5 0 2 kamp und die Agentin Berta Karg mit bochverräteriſchen Zerſetzungsſchriften. Darun⸗ ter befanden ſich üble Schmierereien, die von jü⸗ diſchen Emigranten im Ausland kolvportiert wurden und die die verlogenſten Kombinationen und die abſurdeſten Verleumdungen Deutſch⸗ lands enthielten. Der Prieſter Roſſaint ließ es nicht damit bewenden, daß man ihn zum Komplizen kommuniſtiſcher Wühlereien machte, er ſtellte ſich auch aktiv in den Dienſt jener bolſchewiſtiſchen Dun⸗ kelmänner, indem er dieſe finſteren Greuelmärchen an den mitangeklagten Kaplan Kremer weitergab. Er hat früher ausgeſagt. daß die gleichen Hetz⸗ ſchriften auch an ſeine geiſtlichen Vorgeſetzten. den Generalſekretär des Katholiſchen Jungmän⸗ nerverbandes Clemens, gegeben zu haben. Jetzt will er das allerdings nicht mehr genau wiſſen. Aus den Ausſagen verſchiedener Zeu⸗ gen ging jedoch hervor, daß Roſſaint ſich zu einem aktiven Verbreiter der in jenen jüdiſchen Machwerken enthaltenen Lügenfabrikate ge⸗ macht hat. In vielen Geſprächen zog er über die Einrichtungen des neuen Staates her und begründete ſeine Aeußerungen mit den„Geiſtes⸗ blitzen“ der jüdiſch⸗kommuniſtiſchen Hetzer. Kennzeichnend für die Einſtellung des Angeklag⸗ ten Roſſaint iſt der Umſtand. daß er 1931 be⸗ reits„pazifiſtiſche“ Werbezettel an Bäume klebte. In dieſen Zetteln hieß es u. a.:„Wer heute für die Wehrpflicht ein⸗ tritt, macht ſich mitſchuldig am nächſten Kriege!“ In dieſem Zuſammenhang machte der Vorſitzende den Angeklagten ſehr nachdrücklich darauf auf⸗ merkſam, daß er auch nach den für katholiſche Prieſter geltenden Pflichtbegriffen für die deut⸗ ſchen Belange hätte eintreten müſſen, da er in Deutſchland lebte und tätig war. andernfalls hätte er ins Ausland gehen ſollen. Als anſchließend der Generalſekretär Clemens zu der Frage vernommen wird, ob er von Roſſaint kommuniſtiſche Hetzſchriften erhalten hat, ſtellt er das erneut entſchieden in Abrede. Der Anklagevertreter beantragte angeſichts der Wichtigkeit dieſer Frage zur Be⸗ urteilung der Schuld des mitangeklagten Ge⸗ neralſekretärs Clemens die Verleſung aller früheren Protokolle, damit genau feſtgeſtellt werde, wie Roſſaint zu ſeiner plötzlichen Sinnes⸗ änderung gekommen ſei. Nachdem im weſentlichen die Verbindungen erörtert worden ſind. die der Hauptangeklagte Roſſaint mit kommuniſtiſchen Funktionären zum Zwecke der Schaffung einer gegen die national⸗ ſozialiſtiſche Regierung gerichteten Einheitsfront unterhalten hat, wendet ſich jetzt die Verhand⸗ lung vor dem Volksgerichtshof einem zweiten, wenn auch kleineren Anklagepunkt zu. Es han⸗ delt ſich dabei um die Beziehungen Noſſaints zu dem Mit⸗ angeklagten Jülich und den kommuniſtiſchen Agenten, die er durch Jülich kennenlernte. Der 33jährige Hermann Jülich aus Düſſel⸗ dorf. der als Sohn einer Halbjüdin im mo⸗ ſaiſchen Glauben erzogen worden war, kam mit Roſſaint dadurch in Berührung. daß er ſich auf Wunſch ſeiner katholiſchen Frau im Jahre 1933 taufen laſſen wollte. Roſſaint als ſein örtlich zuſtändiger Prieſter erteilte ihm monatelang Re⸗ ligionsunterricht in Einzelſtunden und nahm gegen Ende 1933 auch ſelbſt die Taufe vor. Die beiden Angeklagten kamen ſich da⸗ durch näher, daß ſie beide vpolitiſch links ein⸗ geſtellt waren und beide zum Kommunismus hinneigten. Jüliſch hat Roſſaint auch zahlreiche kommuniſtiſche Hetzſchriften ausgeſprochen hoch⸗ verräteriſchen Inhalts gebracht. Einen Teil dieſer Schriften hat Roſſaint an den— auf freiem Fuß befindlichen— Mitangeklagten Hu⸗ bert Schäfer gegeben, bei dem ſie gelegentlich einer ſpäteren Hausſuchung gefunden und be⸗ ſchlagnahmt wurden. Jülich hat auch, wie ſich aus dem weiteren Gang der Verhandlung ergibt, die Bekannt⸗ ſchaft zwiſchen Roſſaint und dem kommuniſti⸗ ſſchen Funktionär Schwippert vermittelt. Als dieſer um die Jahreswende 1934/35 nach Holland geflohen war, hat Roſſaint ihn geldlich unterſtützt und ihn auch mit Greuelnachrichten über die innenvolitiſche Lage Deutſchlands verſehen. Endlich hat Jülich Roſſaint mit dem kommu⸗ niſtiſchen Funktionär Hermann Herrmanns in Verbindung gebracht, und auch mit dieſem Staatsfeind hat ſich Roſſaint eingehend vpolitiſch unterhalten. Die Verhandlung wird nach der Mittagspauſe fortgeſetzt. Briefe, die deutſche Briefkäſten ſcheuten. Im Laufe der Nachmittagsverhandlung vor dem Sondergerichtshof kamen nochmals und ab⸗ ſchließend die Beziehungen zur Sprache. die der Kaplan Roſſaint zu dem kommuniſtiſchen Funk⸗ tionär Schwippert unterbalten hat Um den nach Holland geflüchteten Schwippert mit politiſchen Greuelnachrichten über das neue Deutſchland zu verſorgen. iſt der vorſichtige katholiſche Geiſtliche einfach über die Grenze gefahren und hat ſeine hochver⸗ * der Hochverralsprozeß gegen Roſſaint und Genoſſen Im dienſt jüdiſcher Emigranlen— Bolſchewiſtiſche Greuelmürchen räteriſchen Nachrichten ſicherheitshalber jen⸗ ſeits der Grenzpfähle in den Briefkaſten geſteckt. Erſt im November 1935(J) will Roſſaint Verdacht geſchöpft haben. er könne zu unlauteren„kommuniſtiſchen Funk⸗ tionen“ mißbraucht werden, als er von Schwip⸗ pert aus Amſterdam einen Brief erhielt mit der Bitte, die Einlage ungeleſen weiterzuleiten. Nun erſt brach Roſſaint die Beziehungen ab. Die beiden Briefe will er in ſeiner Empörung ſofort verbrannt haben. Wie lange Roſſaints gefährliche Zuſammen⸗ arbeit mit den kommuniſtiſchen Funktionären ſortgedauert hat, geht daraus hervor, daß ſein erſter kommuniſtiſcher„Lehrmeiſter“. der Funk⸗ tionär Max Schäfer. noch einmal bei ihm auftauchte, nachdem er inzwiſchen eine andert⸗ halbjährige Gefängnisſtrafe wegen Vorberei⸗ tung zum Hochverrat erhaltene Gefängnisſtrafe abgebüßt hatte. Damit war im weſentlichen die Vernehmung des Hauptangeklagten abgeſchloſſen. Für Dienstag ſteht die Vernehmung der Mit⸗ angeklagten zu den noch nicht erörterten An⸗ klagepunkten in Ausſicht. Die Kraflprobe van Jeeland⸗degrelle Genugtuung im Lager der Regierungsparkeien— Degrelle: die„Afen⸗ ſive gehl weiler“ van Jeeland dankt ſeinen Wählern SS Brüſſel, 12. April. Nach Vorliegen des Wahlergebniſſes hat Miniſterpräſident van Zeeland an die Bevölkerung von Brüſſel einen Aufruf gerichtet, in dem er für das ihm ent⸗ gegengebrachte Vertrauen dankt und verſpricht, daß die Regierung mit verſtärkter Entſchloſſen⸗ heit ihre Aufgaben fortſetzen werde. Das Echo in Brüſſel 88 Brüſſel, 12. April. Das Wahlergebnis wird in der Brüſſeler Preſſe eingehend beſpro⸗ chen. Große Genugtuung herrſcht in der Preſſe derjenigen politiſchen Gruppen, die die Kandi⸗ datur van Zeelands unterſtüßt haben.„Inde⸗ pendance Belge“ das Organ, das dem Mi⸗ niſterpräſidenten naheſteht, ſchreibt, die Brüſſe⸗ ler Wähler hätten in unverhofft bemerkenswer⸗ ter Klarheit bewieſen, daß Belgien die Rettung des Staates im Rahmen der Verfaſſung fort⸗ ſetzen wolle. Aehnlich ſind die Kommentare des Brüſſeler „Soir“ und des linksliberalen Blattes„La dernire Heure“ gehalten. Das katholiſche Blatt„Libre Belge“ meint, das Wahlergebnis bedeute einen großen perſönlichen Sieg für van Zeeland. „Die Rechtszeitung„Le pays rel“ ver⸗ öffentlicht einen Artikel des Leiters der Rexbe⸗ wegung Léon Degrelle, worin es heißt, daß die Rexbewegung ſich bei dieſem Wahlgang trotz der gegen ſie gerichteten Koalition aller Par⸗ teien, trotz des ganzen Druckes des Regimes und trotz des Zweifels, der in letzter Minute in die 1 geworfen worden ſei, gut gehalten abe. Der Erklärung des Kardinalerzbiſchofs von Mecheln vom letzten Freitag wird eine ent⸗ ſcheidende Bedeutung für den Wahlausgang beigelegt. Der Erzbiſchof hatte in einer Erklärung vor der Wahl die Rexbewegung offen verurteilt. Die Wähler, die ſich trotz allem geſtern zu Rex bekannt hätten, ſeien von nun an Soldaten erſter Ordnung. Sie machten 20 Prozent der Bevölkerung der Hauptſtadt aus. Mit einer ſolchen abgehärteten Minderheit ſei alles mög⸗ lich, beſonders wenn man ſich die Sieger be⸗ trachte; ihre Kraft beſtehe lediglich in der Zahl. Nichts anderes habe ſie geeint als die Angſt vor Rex. Ein ſchauderhafter Haß ſei gegen Rex ent⸗ facht worden. In dieſem Haß fühlten ſich Ka⸗ tholiken und Marxiſten, Liberale und Kommu⸗ niſten einig. Schon von morgen ab würden ſie wieder uneinig ſein. Der von Rex geſchweißte nationale Block werde ſein Ret⸗ tungswerkfortſetzen. Zum Schluß kün⸗ digt Degrelle an, daß die Offenſive auf der gan⸗ zen Linie bereits heute wieder aufgenommen werden ſoll. ö „Volk en Staat“, die nationalflämiſche Tageszeitung, die den mit Rex verbündeten VW naheſteht, ſchreibt, Degrelle habe in die⸗ ſem Wahlkampf außerordentlichen Mut und Tüchtigkeit an den Tag gelegt. Unter den außergewöhnlichen Umſtänden, unter denen die⸗ ſer Wahlkampf geführt worden ſei, ſei Degrelle durchaus berechtigt, mit dem Ergebnis zufrie⸗ den zu ſein. Das kommuniſtiſche Organ„La Voix du peuple“ tritt bereits, wie zu erwarten war, an van Zeeland mit konkreten Forderungen heran und verlangt u. a. die Auflöſung der „Faſchiſtiſchen Formationen“ und die„Reini⸗ gung“ der Armee, der Gendarmerie und der Verwaltung. Pariſer Itimmen zur Brüſſeler Pahl Ss Paris, 12. April. Der geſtrige Wahl⸗ ſieg van Zeelands wird von der Pariſer Preſſe einheitlich begrüßt. Bei der bekannten Einſtel⸗ lung der Linkspreſſe iſt es natürlich, daß ſie den Wahlausgang als eine Niederlage des„Fa⸗ ſchismus“ hinſtellt. Wladimir d' Ormeſſon“ ſchreibt im„Figa⸗ ro“, die Franzoſen könnten ſehr zufrieden ſein mit dem Wahlausgang. Man brauche deshalb aber auch nicht alles zu mißachten, was groß⸗ zügig und gut an der Rex⸗Bewegung ſei. Der „Matin“ ſtellt bei dieſen Betrachtungen in den Vordergrund, daß Degrelle nicht im mindeſten gewillt ſei, den Kampf aufzugeben. Das„Journal“ beſchäftigt ſich mit der zu⸗ künftigen Politik van Zeelands. Es vermutet, daß der Miniſterpräſident nach dem Ausſcheiden des jetzigen Juſtizminiſters wieder einen Katho⸗ liken in die Regierung berufen werde. Schwere Kämpfe vor Madrid Mehrere Angriffe der Bolſchewiſten zuſammengebrochen DRB. Salamanca. 12. April. An der Madridfront haben die Bolſchewiſten, wie der nationale Heeresbericht ſchon meldete, ſeit Ta⸗ gen ſtarke Kräfte zuſammengezogen, die. unter⸗ ſtützt von einer großen Anzahl Tanks und von Artillerie, nicht weniger als ſechs Angriffe vorgetrieben, die in allen Fällen abgeſchlagen werden konnten. Die Gefechte begannen am Spätabend des Donnerstag und dauerten bis Freitagfrüh. Bis 19 Uhr am Freitag unternahmen die Bolſche⸗ wiſten auf den verſchiedenen Abſchnitten der Madridfront weitere acht Angriffe, be⸗ ſonders bei Caſa del Campo und Cueſta de Perdices. An einer Stelle ſetzten die Bolſche⸗ wiſten, ſo meldet der Heeresbericht weiter, die beſten Abteilungen der Internationalen Bri⸗ gade ein, die nach heftiger Artillerievorberei⸗ tung unter dem Schutz von 26 Tanks bis dicht an die nationalen Linien vorgingen. In zäheſtem Verteidigungskampf gelang es den Truppen der Falange, den Vorſtoß zurückzu⸗ ſchlagen. 5 Ihnen fielen zahlreiche Gefangene in die Hände, unter denen ſich viele Sowietruſſen. Tſchechen und aſturiſche Dynamiteros befan⸗ den. Auch bei Carabanchel liefen die bolſche⸗ wiſtiſchen Horden vergeblich gegen die natio⸗ nalen Stellungen an. Durch die vielen rück⸗ ſichtslos vorgetragenen Angriffe waren die Bolſchewiſten derart geſchwächt. daß zur Stunde der Ausgabe des Heeresberichts kein Schuß mehr in dieſem Kampfgebiet fiel. In der Gefechtslinie blieben acht Tanks der An⸗ areifer zerſtört liegen. Brufale bolſchewiſtiſche Luftangriffe auf Krankenhäuſer Ss Salamanca, 12 April. Der Heeres⸗ bericht meldet weiter neue Verbrechen bolſchewiſtiſcher Flieger, die in bar⸗ bariſcher Weiſe von der Front entfernt liegende offene Städte bombardierten, wobei eine große Anzahl von Opfern, beſonders von Frauen und Kindern, zu verzeichnen war. Das ebenfalls fern von allen militäriſchen Anlagen unterge- brachte Militärhoſpital von Melilla wurde mit Bomben belegt. Zahlreiche Krankenpflegerin⸗ nen, Aerzte und Angehörige des Sanitätsperſo⸗ nals fanden hierbei den Tod Bei einem Bo m⸗ bardement auf das Militärhoſpi⸗ tal von Cordoba waren mehrere Beſucher von Kranken die Opfer des verbrecheriſchen bolſche⸗ wiſtiſchen Fliegerüberfalls. In Valladolid wur⸗ den 40 Perſonen, darunter allein 30 Kinder, und in der Innenſtadt von Saragoſſa eine Frau und ein Kind durch Bombenabwürfe bol⸗ ſchewiſtiſcher Flieger getötet. Jreiſtellen für indiſche Iludenken an Moskauer Hochſchulen Sie kehren als bolſchew iſtiſche Agitatoren zurück London, 12. April. Der Unterſtaatsſekre⸗ tär im Indien⸗Miniſterium, Butler, mußte im Unterhaus auf eine Anfrage des konservativen Abgeordneten Ramſay beſtätigen, daß an Moskauer Hochſchulen für indiſche Studenten Freiſtellen geſchaffen worden ſind, unter der Be⸗ dingung, daß dieſe indiſchen Studenten als kom⸗ muniſtiſche Werber nach Indien zurückkehren und dort entſprechend wirken. Eine genaue Angabe, wieviele ſolcher Studen⸗ ten im Laufe der letzten Jahre nach Indien zu⸗ rückgekehrt ſind, konnte Butler nicht machen. Er glaubt. daß es in den letzten zwei Jahren 40—50 geweſen ſind. Auf die Frage des konſervativen Abgeordne⸗ ten, o“ dieſe„Studentenkurſe“ noch weiter gin⸗ gen und ob die Regierung nicht klar machen wolle, daß ſie ein derartiges Verfahren nicht Hehe, erklärte der e bel deer die Mehrzahl der Studenten ſei bei ihrer Rückkehr nach Indien von den Behörden genau be⸗ obachtet worden. Einige ſeien verhaftet wor⸗ den, andere ſtünden noch jetzt unter Bewachung. Er halte es aber nicht für zweckmäßig, gegen⸗ wärtig 1 gegen dieſes kommuni⸗ ſtiſche Verfahren zu erheben. Daß überhaupt unter den indiſchen Studenten ſtarke kommuniſtiſche Propaganda getrieben wird. zeigte die Antwort Butlers auf die An⸗ frage eines Unabhängigen, in der gegen die Beſchlagnahme von Lehrbüchern dur Zoll⸗ beamte bei aus England zurückkehrenden in⸗ diſchen Studenten proteſtiert wurde. Der Unterſtaatsſekretär ſtellte nämlich hierzu feſt, daß ſich 41 von 52 beſchlagnahmten Büchern als kommuniſtiſche Literatur erwieſen hätten. „ins schreckt nicht der od“ „Es lebe der Tod!“ lautet der trotzige Ruf der nationalen ſpaniſchen Legionäre, mit dem ſie den Bolſchewiſten zu verſtehen geben wollen:„Uns ſchreckt der Tod nicht!“, denn ſie ſind entſchloſſen, um den Preis ihres Lebens ihr Vaterland von den roten Horden zu befreien. Stolz haben ſie ihren Ruf auf die Tür eines eben eroberten Bauwerks bei Orduna geſchrie⸗ ben.(Weltbild, K.) Amerikaniſcher Ichleppdampfer geſunken 8 New Pork, 12. April. Wie aus Cheſter in Pennſylvanien gemeldet wird. iſt auf dem Delaware am Samstag ein Schleppdampfer ge⸗ ſunken, der ſieben Mann Beſatzung und ein 15jähriges Mädchen an Bord hatte. Nur der Kapitän und der 1. Offizier konnten gerettet werden. Die zieger des Kö F.-Preisausſchreibens Berlin, 12. April. An dem literariſchen Preisausſchreiben des Reichsamtes Reiſen, Wandern und Urlaub in der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ beteiligten ſich faſt 7000 Volksgenoſſen, die ihre kleinen und gro⸗ ßen Erlebniſſe auf KdF.⸗Reiſen in Novellen, Gedichten, Kurzgeſchichten und Anekdoten er⸗ zählten. Nunmehr wurden die Sieger der vier 0e Beteiligungsgruppen feſtge⸗ ſtellt. Den 1. Preis für KdF.⸗Reiſe⸗Novellen er⸗ hielt Karl Schulz⸗Luckau, den 2. Preis Wal⸗ demar Auguſtiny⸗Bremen, den 3. Preis Bert Brennecke⸗Magdeburg. Es kamen Preiſe von 1000 und je 400 RM. zur Verteilung. Die beſte KdF.⸗Reiſe⸗Kurzgeſchichte ſchrieb Willi Gutting⸗Sonderheim(Pfalz). Als zweit⸗ und drittbeſte wurden die Kurzgeſchichten von Alfred Bergien⸗Eſſen und Elfriede de Hal⸗ cour⸗Wangen(Allgäu) gewertet. Preiſe: 300 und je 100 RM. Für die beſten KdF.⸗Reiſege⸗ ſchichten vurden ausgezeichnet Werner Klähn⸗ Berlin, Werner Reſpondek⸗Berlin, Mario Heil de Brentani⸗Berlin und Alfred Quaſtenberg⸗Remſcheid Preiſe: 50 und je 20 RM. Weitere Volksgenoſſen wurden mit zehn Norwegen⸗Reiſen auf Schiffen der KdF.⸗Flotte beſchenkt, ferner wurden noch wertvolle Bücher als Anerkennungspreiſe ausgegeben. geil dem 1. April wieder heeres⸗ archive Berlin, 12. April. Die Errichtung der Heeresarchive wird am 16. April im Heeres⸗ archiv Potsdam, dem Gebäude der ehemaligen Kriegsſchule auf dem Brauhausberg, durch eine kurze militäriſche Feier feſtlich begangen. Seit dem 1. April hat das Heer eigene Archive. Zum Chef der Heeresarchive wurde Generalleutnant Dr. h. c. von Rabenau er⸗ nannt. Ihm unterſtehen die Heeresarchive Dres⸗ den, München, Potsdam und Stuttgart. Gewehrſalven aus dem Gewerkſchaftshaus 88 Galena(Kanſas), 12. April. Im gan⸗ zen hieſigen Zink⸗ und Bleigrubenbezirk kam es am Sonntag zu blutigen Auseinanderſetzungen zwiſchen eingeſeſſenen Bergarbeitern und her⸗ gelaufenen Mitgliedrn einer marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaft, die neue Mitglieder zu werben und die Bergarbeiter zu Streiks aufzuhetzen ver⸗ ſuchten. Nachdem bereits in mehreren um⸗ liegenden Dörfern verſchiedene Gewerkſchafts⸗ bonzen ausgepeitſcht und Dutzende von Streik⸗ agitatoren verprügelt worden waren, ſtürmte eine 500 Köpfe ſtarke Menge mit Gasbomben das hieſige Hauptquartier der Gewerkſchaft. Die Angreifenden wurden dort mit einer Feuerſalve empfangen. 11 Kumpels blieben ſchwer verletzt 1 6 f In den Gewerkſchaftshäuſern pflegen lug⸗ blätter mit aufgedruckten pazifiſtiſchen Phrasen aufgeſpeichert zu werden. Die Tatſache, daß die Anſtürmenden, die ſich gegen die verheerenden Folgen der ſinnloſen Streikhetze zur Wehr ſetzen wollten, hier— wie auch in vielen anderen Fällen— mit Gewehrſalven empfangen wurden, zeigt die ganze Verlogenheit der eigenſüchtigen Gewerkſchaftsbonzen auf. r l 1 05 4 4 4 1 Jieobe deulſche Frau gehört ins deulſche Frauenwerk Großkundgebung der N5⸗Frauenſchaft unſeres Gaues Gaupropagandaleifer Müller-zcheld ſprach W. St. Darmſtadt, 11. April.(Eigen⸗ bericht.) Eine eindrucksvolle Großkundgebung des Deutſchen Frauenwerks, veranſtal⸗ tet von der NS⸗Frauenſchaft, die aus dem ge⸗ ſamten Gau Heſſen⸗Naſſau die Teilnehmerinnen in außerordentlich großer Zahl in Darmſtadt vereinte, bildete am Sonntag den Auftakt zu der großen Werbeaktion des Deutſchen Frauenwerks, die an alle deutſchen Frauen appelliert, ſich nicht nur korporativ, ſondern auch perſönlich in die Reihen des Deutſchen Frauenwerks ein⸗ zugliedern. An dieſer Kundgebung, in der Gaupropagandaleiter Pg. Müller⸗Scheld und die Gaufrauenſchaftsleiterin Pgn. Erna Weſternacher ſprachen, nahmen mit den Vertretern der Partei die Mitarbeiterinnen der Gaufrauenſchaft, ſämtliche Kreis- und alle Orts⸗ krauenſchaftsleiterinnen des ganzen Gaues teil Bis auf den letzten Platz war der Städtiſche Saalbau beſetzt, als die Kreisfrauenſchaftsleite⸗ rin Frau Krauth, Darmſtadt, die vielen Gäſte aus dem ganzen Gau willkommen hieß. Dann ſprach Gaupropagandaleiter Müller⸗Scheld zu den Führerinnen der nationalſozialiſtiſchen Frauenorganiſation unſe⸗ res Gaues. In der umfaſſenden Darſtellung der Aufgaben, die der Frau im Staate geſtellt find, ging er davon aus, warum eigentlich die Partei auch heute noch immer und immer wie⸗ der die Menſchen zuſammenruft und ihnen in hiſtoriſchen Rückblicken das Geſchehen der Ver⸗ gangenheit vor Augen hält. Wir müſſen dieſen Weg gehen, wenn wir erreichen wollen, daß das Volk den Nationalſozialismus auch aus der Ge⸗ ſchichte begreift; ein ſtändiges Trommeln iſt nötig, damit die Gutmütigkeit des Deutſchen nicht nur die 7 Höhepunkte ſondern auch die ebenſo unerhörten Tiefenpunkte unſerer Entwicklung zum Volkskörper in keinem Augen⸗ blick außer Acht läßt. In lebendigen Worten erſtand vor den Zuhörerinnen dann ein Bild der Zeiten unſerer großen Kriege und der Fol; n, die ſie jeweils auslöſten. Die maßlose emoraliſierung nach Verſailles wurde mit er⸗ ſchütternden Beispielen belegt. Gerade in dieſe Zeit fällt das erſte Auftreten des Führers, deſſen Sendung ſchickſalhaft beſtimmt iſt. Sein Werdegang, vom einfachen Mann aus dem Volk zum Führer der Nation, iſt nur als geſchicht⸗ liche Notwendigkeit zu verſtehen. Nicht Ge⸗ walt, ſondern die Macht eines wahrhaft univer⸗ ellen Geiſtes hat ihm dabei den Sieg gebracht. Die beſonderen Pflichten der Frau Nachdem er ſo eine abgerundete Zuſammen⸗ faſſung die Politik im allgemeinen darſtellte, ging der Gaupropagandaleiter auf die beſonde⸗ ten Pflichten der Frau ein. Richtunggebend find auch für ihre Haltung die Grundgedanken des Führers. Der Raſſenfrage muß die Frau gans beſondere Beachtung ſchenken. Untrenn bar damit verbunden iſt die 1 b. zum Bolſchewismus, der nichts anderes iſt a 5 Zer⸗ ſetzung alles bisherigen. Urſprung und Leitung des Bolſchewismus aber ſind einzig beim Juden u ſuchen. Auf all dieſe Probleme muß die 500 ihr Augenmerk richten. Eine der volks⸗ iologiſch wichtigſten Aufgaben fällt ihr bei der Verhütung des erbkranken Nachwuchſes zu. Hier muß die Frau aufklärend jedes Unver⸗ ſtändnis bei ihren Volksgenoſſinnen beſeitigen. Die Erziehung der Kinder iſt das ureigenſte Gebiet der beniſchen Mutter; als höchſtes Ziel hat ihr dabei eine ſeeliſche und körperliche Ge⸗ ſundheit des Nachwuchſes Richtſchnur zu ſein. Es 5 nicht die Aufgabe der Frau, äußerlich in die Politik einzugreifen, ihr Handeln muß ſtets zweckmäßig. den tauſend Dingen des All⸗ tags angepaßt ſein. Sie muß im Verbrauch der Güter volkswirtſchaftlich und aus genauer Kenntnis des menſchlichen Körpers zu Werke gehen. Die„Chemie des Kochens“ iſt ihr dabei das notwendige Rüſtzeug. Der Vierjahresplan mit ſeinen Auswirkungen, wie Schadenverhü⸗ tung, Kampf dem Verderb uſw., birgt eine Fülle von Arbeit gerade für die Frau in ſich. Hier iſt ihr politiſches Betätigungsfeld. Wenn Sie in dieſem Sinne wirken, helfen Sie mit, das deut⸗ ſche Volk groß und ſtark auf ewig zu machen; in Ihrer Hand liegt alſo des Volkes Schickſal in Gegenwart und Zukunft.“ Gaufrauenſchaftsleiterin Erna Weſter⸗ nach e 5 eröffnete dann die Werbung für das Deutſche Frauenwerk. Es wird im aanzen Gau keine Frau ungefragt bleiben, ob ſie ihren Bei⸗ tritt erklären will. Die bereits korporativ an⸗ geſchloſſenen Mitglieder werden aufgefordert, perſönlich dem Deutſchen Frauenwerk beizutre⸗ ten. Die Gaufrauenſchaftsleiterin erklärte aus⸗ drücklich, daß die Mitgliedſchaft im Deutſchen Frauenwerk gegenüber der NS⸗Frauenſchaft unter keinen Amſtänden etwas Zweitrangiges darſtellt. Das Deutſche Frauenwerk erfährt die gleiche Förderung wie die NS⸗Frauenſchaft. Wie die Gaufrauenſchaftsleiterin bekanntgab, ſoll im Gau Heſſen⸗Naſſau in dieſem Jahre zum erſten Male der Ehren⸗ dienſt der Frau herausgeſtellt wer⸗ den, denn die bis zum äußerſten belaſteten Frauen des Reichsnährſtandes be⸗ dürfen dringend der tatkräftigen Mithilfe der Mitſchweſtern. Auch in der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt wird ſich das Deutſche Frauenwerk noch weit mehr als bishar betätinen. mie wieder Tilanic-Kalaſlroph e! Ernſte Lehren aus dem größlen schiffsunlergang der Wellgeſchichte Am 14. April vor 25 Jahren ereig⸗ nete ſich die bisher größte Tragödie in der Geſchichte der Schiffskataſtrophen. Am 6. April 1912 ſtach der neue Luxus⸗ dampfer„Titanic“ der White Star Line in Liverpool in See. Es war in Wahrheit ein ſchwim mender Palaſt, der ſich anſchickte, bei der Fahrt über den Ozean das„Blaue Band“ zu erobern. Die „Titanic“ ſollte nicht nur das größte, ſondern auch das ſchnellſte Schiff der Welt ſein, um endlich die gefährlichen Konkurrenten, die eng⸗ liſche Cunardlinie und nicht zu vergeſſen auch die deutſchen Reedereien zu übertrumpfen. Bruce Ismay, der Präſident der White Star Line hatte den Titanic⸗Paſſagieren am Tag vor der Ausfahrt im Londoner Carlton⸗Hotel einen pomphaften Empfang gegeben. Nicht minder prunkvoll ſollte auch der Abſchluß der Fahrt geſtaltet werden. Für den Abend des 14. April hatte deshalb Bruce Ismay ein Bordfeſt von beſonderem Glanze angeordnet. Sechs Tage hindurch war die Fahrt glatt und ſchnell vor ſich gegangen. Am nächſten Tage ſollte die Landung in New Vork erfolgen, wo des Schiffes ein großer Triumph harrte. Grund genug, ſich den Freu⸗ den des Lebens noch einmal nach Herzensluſt hinzugeben. Die Inhaber der Luxuskabinen und der erſten Klaſſe erſchienen denn auch in entſprechender Gewandung. Die reichen Ame⸗ rikanerinnen und Engländerinnen zeigten den funkelnden Schmuck ihrer Diademe u. Kolliers. Es war ein berauſchendes Feſt mit Muſik. Farbe und Glanz. Auch im Zwiſchendeck ſpielten zwei Kapellen zum Tanz auf. Smith, der Kapitän der„Titanic“ hatte für die letzten Abendſtunden die Leitung des Schiffes dem Erſten Offizier Mudlock über⸗ geben, um ſich ganz den Gäſten widmen zu können. Bruce Ismay erſchien ſelbſt noch ein⸗ mal auf der Kommandobrücke bei Mudlock, um ihm einzuſchärfen, das Tempo der Ma⸗ ſchinen unter keinen Umſtänden zu verringern, damit der erſehnte Schnelligkeitsrekord erreicht werde. Mudlock erhob zwar den Einwand. daß man die gefährliche Region der Eisberge durch⸗ kreuze, doch Ismay hatte dafür nur ein ver⸗ ächtliches Lachen. Was würde eine ſolche „Scholle“ dem Stahlleib der„Titanic“ ſchon an⸗ haben können. Mudlock ſtimmte ihm zu. Inzwiſchen trieb der Feſttrubel ſeinem Höhepunkt zu. Etwa 20 Minuten vor Mitter⸗ nacht kam vom Ausguck das Signal:„Eisberg in Sicht“! Mudlock ließ die Scheinwerfer ein⸗ ſchalten— und zu ſeinem Entſetzen ſah er in unmittelbarer Nähe einen 300 Meter hohen Eisgiganten vor ſich. Sofort gab er den Ma⸗ ſchinentelegraphen das Zeichen zum Stoppen Bannräte gibt es in der 9) nicht Baldur von Schirach: 3 Die Jugend des Führers einzige Jugendorganiſalion Berlin, 11. April. Auf der diesjährigen Führertagung des Gebietes III Berlin der 53 und des Obergaues III Berlin des BM ſprach Reichsjugendführer von Schirach vor 12 000 N und Führerinnen über die kommende rbeit der HJ. Nachdem der Obergebietsführer Axmann ſeinen Dank und ſeine ie für die in der Reichshauptſtadt geleiſtete Arbeit ausgeſprochen hatte, führte der Reichsjugendführer weiter aus, daß die H der ſichtbare Ausdruck unſerer Welt⸗ anſchauung ſei. Am Anfang unſeres Weges ſtand nicht ein Kabinettsbeſ luß zur Gründung einer Jugendorganiſation, ſondern der begeiſterte Wille der Jugend ſelbſt, tapfer und treu für die Staatsidee einzuſtehen. Darum nehmen wir auch dem Staat gegenüber eine ganz andere Haltung ein als die Hügendorganfſathonen vor uns. Wäh⸗ rend jene mit Forderungen an den Staat hetan⸗ traten, ſieht es unſere Jugend als ihre vor⸗ nehmſte Pflicht an, in gleich bleibender Frei⸗ willigkeit und Selbſtloſigkeit dieſem Staate zu dienen. Der Reichsjugendführer warnte in dieſem Zuſammenhang vor dem Fehlſchluß, daß es nun⸗ mehr Aufgabe des Staates werden könnte, für die Hitler⸗Jugend zu ſorgen.„Ich habe nicht die Abſicht“, ſo ſagte er,„den Führern und Unter⸗ führern alle Sorgen und Nöte 1 50 un Ver oder etwa das gange Führerkorps der HJ zu Beamten u machen. uch in Zukunft wird es bei ung *„Bannräte“ und„Gefolgſchaftsaſſeſſoren eben, die dereinſten mit Penſion aus dem taatsdienſt entlaſſen werden. Unſere künftigen Tagungen werden auch keine Kongreſſe von Langbärten ſein. Sonſt hätten wir ſchließlich die Kampfzeit erſt gar nicht durchzumachen brau⸗ 5. chen. Es ſoll jeder Führer einer Jugendeinheit Jahr für Jahr erneut unter Beweis ſtellen, ob ex eine werbende Kraft auf die junge Genera⸗ tion auszuüben vermag. Wenn aufgrund ſtaats⸗ feindlicher een der Eltern die Jugend von der HJ ferngehalten würde, dann aber auch nur dann, müßte ich von den mir gegebenen Vollmachten Gebrauch machen.“ Der Reichsfugendführer betonte in dieſem Zuſammenhang, daß es keineswegs angehe, im Rahmen der Sitler⸗Jugend konfeſſionelle Jugendorganiſationen zu bilden.„Ich ſehe es“. ſo erklärte er unter lautem Jubel,„als durch⸗ aus überflüſſig, ja als unmöglich an, daß außer der Jugend des Dritten Reiches, die den Namen des Führers trägt, noch irgendeine andere Jugendorganiſation beſteht. Wir achten jede religiöſe Ueberzeugung und zwingen keinen, ſie aufzugeben oder ihr abzu⸗ ſchwören. Indeſſen laſſen wir uns dadurch in unſerer eigenen Ueberzeugung ebenfalls nicht beirren. Es entſpricht der Jugend am meiſten, wenn ſie, ſtolz auf ihren Glauben, jeder anderen Gläubigkeit gegenüber die notwendige Ehrfurcht bezeugt. Man kann einen Glauben nicht dadurch überwinden, daß man ihn ſchmäht. Wo freilich auf der anderen Seite kleine Geiſter ſich an⸗ maßen, das anzutaſten, was eben uns heilig iſt, a ſtehen wir auf. Anſere Fahne, ſo ſchloß der Reichsjugendführer, iſt kein irdiſches und ver⸗ gängliches Zeichen, 0 iſt vor unſerem Führer und vor Gott das Zeichen unſerer Unſterblich⸗ keit. Wenn wir ihr die Treue halten, ſo halten wir ſie auch unſerem Deutſchland, unſerem Füh⸗ rer und unſerem Gott.“ und zum Rückwärtslaufen der Maſchinen. Aber es war ſchon zu ſpät, 15 Minuten vor Mitter⸗ nacht durchlief ein Zittern den Rumpf des Schiffes. Da aber keine ſtärkere Erſchütterung folgte, ließen ſich einige verängſtigte Paſſa⸗ giere wieder beruhigen, zumal die Offiziere verſicherten, daß das Schiff den Eisberg nur leicht geſtreift habe und infolgedeſſen nicht die geringſte Gefahr beſtände. Der Ball im Feſt⸗ ſaal und das Spiel in den Rauchſalons gingen weiter. Kapitän Smith war inzwiſchen zum Vorder⸗ ſchiff geeilt und ſah voller Entſetzen die Wir⸗ kungen des Zuſammenſtoßes. Die waſſerdichten Schotten waren eingedrückt, die e wie Papier zerriſſen. Vorderſteven. rücken, Planken und die Trümmer von vier Rettungs⸗ booten bildeten ein wüſtes Durcheinander. Gurgelnd ſchoſſen Ströme von Waſſer in den Rumpf der„Titanic“. Smith lief zur Funk⸗ ſtation und gab den Befehl, die SOS ⸗Rufe auszuſenden. Es war genau Mitternacht, als die erſten SOS⸗Wellen den Aether durch⸗ raſten. Der deutſche Lloyddampfer„Frankfurt“ fing ſie zuerſt auf, weiter hörten ſie die Dampfer„Virginian“,„Pariſien“,„Olympic“ und„Carpathia“. Die„Carpathia“ war von ihnen die nächſte, brauchte aber noch 5 Stunden Fahrzeit! Der zunächſtſtehende Dampfer, die „Californian“ hätte in anderthalb Stunden zur Stelle ſein können, wenn ſie die SOS⸗ Rufe gehört hätte, aber ihr Funker war eine Viertelſtunde vor Mitternacht zu Bett ge⸗ gangen! Inzwiſchen tanzten und ſpielten die feſtlich geſtimmten Gäſte weiter, während die Funker ununterbrochen ihre Hilferufe hinausjagten und immer neue Woſſermaſſen den Schiffs⸗ rumpf füllten. Erſt eine halbe Stunde nach Mitternacht kam der Befehl: Alle Paſſagiere auf Deck! Nun brach eine entſetzliche Panik aus. Alles ſtürzte ſich auf die Rettungsboote, von denen viel zu wenig vorhanden waren. Sie hätten nicht einmal genügt, um etwa ein Drittel der 2358 Paſſagiere und Mannſchaften aufzunehmen. Mit entſicherten Revolvern zwangen die Offiziere die Männer, neun Boote für die Frauen und Kinder freizulaſſen. Nur drei Bote blieben für die Männer übrig. Als erſte nahmen Bruce Ismay und ſeine Freunde in einem Platz. Da brach ein Sturm wilder Entrüſtung aus. Mit Meſſern und Revolvern wurde der Kampf um einen freien Platz in einem Boot ausgefochten. Die Offiziere wurden niedergeſchlagen, 1800 Menſchen blieben auf dem führerloſen Schiff zurück. Inzwiſchen waren die Mufiker aus dem Sa⸗ lon auch an Bord erſchienen. Sie ſpielten den Choral:„Näher mein Gott zu Dir!“ Schon neigte ſich das Schiff nach vorn. Hunderte prangen verzweifelt ins Waſſer. Plötzlich reckte ſich das Heck ſteil auf, nach wenigen Sekunden hatte das Waſſer die Maſchinenräume erreicht. Eine Exploſion jagte die andere. Flammen lohten auf, Dampf ziſchte. Dann erloſchen die Lichter, ſenkrecht ſchoß die„Titanic“ in die Tiefe. Durch die Waſſerwirbel kamen viele Menſchen wieder an die Oberfläche, herz⸗ zerreißende Schreie gellten durch die Nacht. Endlich, in der fünften Morgenſtunde kam die „Carpathia“ und rettete was noch am Leben war. Nach und nach kamen auch die anderen Dampfer. aber alles Abſuchen der Unglücksſtelle war vergebens. 1635 Menſchen hatten ihr Grab in den Wellen gefunden. Im Gegenſatz zu dem Elend ſtand der Anblick der Geretteten, die noch die Abendkleider und Pelze und den Schmuck an Haupt und Händen trugen. * Und die Schuldigen? Obwohl ſich der Zorn der Welt gegen ſie richtete, geſchah ihnen nichts. Bruce Ismay wurde als nicht verant⸗ wortlich angeſehen, die Schuldigen ſelbſt kamen mit einem Verweis davon, weil nach Anſicht des Gerichts höhere Gewalt vorgelegen hatte. Infolgedeſſen brauchte auch die White Star Line keinen Schadenerſatz zu leiſten. Lediglich die europäiſchen und amerikaniſchen Lebensver⸗ ſicherungsgeſellſchaften mußten insgeſamt 500 Millionen Mark an die Hinterbliebenen der Titanic⸗Toten auszahlen. Doch war das Opfer der größten Schiffs⸗ kataſtrophe nicht ganz umſonſt geweſen. Bereits 1913 wurde die Titanic⸗Konferenz einberufen, deren Ergebnis der Entwurf eines internatio⸗ nalen Vertrages zum Schutz des menſchlichen Lebens auf See war. Der Krieg verhinderte zunächſt die Ausführung des Entwurfes. Das iſt erſt 1929 auf einer neuen Konferenz in London erreicht worden. Die furchtbaren Leh⸗ ren der Titanic⸗Kataſtrophe haben zur Ein⸗ führung eines internationalen Eiswachtdienſtes geführt und zahlreiche Verbeſſerungen der Schiffsbautechnit beſchleunigt. Dahin gehört in erſter Linie die Ausrüſtung mit drahtloſer 18 FP Bekanntmachungen der N. S. O. A. B. Kreis Hebdenhelm NSLB., Kreis walter. 5 Das jedem Erzieher zugegangene Rundſchreiben iſt ſofort zu erledigen. Der Termin war auf den 9. April feſtgeſetzt und noch iſt nicht die Hälfte der Meldungen eingegangen. Nachfolgend gebe ich die Tagungsfolge unſeres Gautages bekannt(ausſchneiden).. Samstag, den 17. April 1937 10.00 Uhr: Die deutſche Heimatlehre. a Vortrag von Dr. Guenther. Frei⸗ burg. Ufa⸗Theater. Eröffnung der M Jugend und Heimat durch den Gauwalter. Liedertafel, Große Bleiche. Die kulturpolitiſche Aufgabe der deut⸗ ſchen Erzieherin. Stadthalle. Frau Re⸗ ber Gruber. Sal. Oberführer Jberleln: Der Glaube an Deutſchland. Es ſprechen außerdem: Gauwalter Ringshauſen. Kreisleiter Dr. Barth. Sonntag, den 18. April 1937. Antreten auf dem Schloßplatz zum Anmarſch zur Haupttagung in der Stadthalle(nur Uniformierte) Vorbeimarſch vor dem Stadttheater. Haupttagung in der Stadthalle. Es ſprechen: Gauwalter Ringshauſen. Reichsſtatthalter Sprenger Reichswalter Wächtler Reichsleiter Alfred Roſen berg 20.00 Uhr: Ein froher Abend in der Stadthalle. NS9B., Kreis Heppenheim. Die Arbeitsgemeinſchaft für Zeichnen und Kunſt tagt am Mittwoch, den 14. ds. Mts. um 15 Uhr im Zeichenſaal der Heppenheimer Ober⸗ realſchule und am 21. ds. Mts., um 14 Uhr im Schulhaus in Mörlenbach.— Bitte Schülerarbeiten und Zeichengerät mitbringen. ASd.- DA. Kreiswaltung Heppenheim. Die Ortsobmänner der Deutſchen Ar⸗ beitsfront des Kreiſes Heppenheim wollen ſich zwecks Vereidigung der Amtswalter und Warte ſofort mit ihrem zuständigen Ho⸗ heitsträger in Verbindung fetzen. Nähere Anweisungen werden jeweils von dieſen erteilt. 12.00 Uhr: 16.30 Uhr: 20.00 Uhr: 8.45 Uhr: 9.30 Uhr: 10.30 Uhr: Kreis waltung. am 13. April 20.00 Uhr: in Waldmichelbach Vertrauensratſchulung im Gaſthaus „Zum Kaiſerhof“ am 16. April 19.00 Uhr: in Heppenheim 5 Kreiswalterſtab⸗ Sitzung im„Haus dez Arbeit“. am 17. April 20.30 Uhr: in Unter ⸗Flockenbach Amtswalterappell„Zum Odenwald“ am 19. April 20.00 Uhr: in Heppenheim Vertrauensratſchulung im Gaſthaus Schömperle. Vetter, Kreisobmann der Duß. CCC ĩ èͤ vc Telegraphie und Telephonie, die Sicherung der Kiele und Schiffsböden, der Mechanismus der Schottentüren, die ſich beim Einbruch von Waſſer ſelbſttätig ſchließen. Auch muß jedes Schiff ſo viel Rettungsboote mit ſich führen, als ihr Falterer der Zahl der Paſſa⸗ giere und Mannſchaften entſpricht. 5. Rundfunk- Programm 50 Mittwoch, 14. April 1937 Deutſchlandſender 6; Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Konzert. 9.40: Kleine Turnſtunde für die Hausfrau. 10.00: Ehre und Preis der Arbeit. 10 80? Fröhlicher Kindergarten. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 14: Allerlei— Von Zwei bis Dreil 18.15: Alte und neue Tanzmelodien. 18: Muſik am Nachmit⸗ tag. 18: Die klaſſiſche Sonate. 18.20: Der Dichter ſpricht. 18.40. Auf die Plätze— fertig— los! Beim Leichtathletik⸗Training des Dresdener Sportklubs. 19: Und jetzt iſt Feierabend! 20: Kernſpruch. 20.10: Zwei ⸗ mal„Figaro“. 20.45: Stunde der jungen Nation. 21.15. Blasmuſik. 22: Wetter, Nachr., Sport. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Wir bitten zum Tanz. Frankfurt 6: Choral, e Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Werkskonzert. 10: Erlauſchtes aus der Werkſtatt großer Muſiker. 11.15: Haus rau, hör zu! 11.40: Gaunachrichten. 11.50: Landſunk. 12: Muſtkaliſche Kurzweil 14.10: Beliebte Kapellen und Soliſten. 15: Volk und 1 8 15.15: Deutſch⸗ lands größter Tunnel. 15.40: Das Mikrophon unter⸗ wegs. 16: Muſikaliſches Zwiegeſpräch. 16.30: Unter⸗ haltungs⸗Konzert. 17.30: Sport zeitgemäß belauſcht: Jungens ſpielen auf der Straße. 18: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 19.45: Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45: Das Meiſter⸗Sextett ſingt. 22.20: Kamerad, wo biſt du? 22.80: Kammermuſik. 23: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24—2: Nachtmuſik. 5 Stuttgart 6: Choral, 5 Wetter. 6.05: Gymnaſik. 6.30: Kon⸗ ext. 8.05. Wetter, Bauernfunk. 8.10: Gymnaſtitk. 0: Muſikaliſche Frühſtückspauſe. 9.30: Was uns Mütter bewegt. 10. Ehre und Preis der Arbeit. 11.80: Für dich, Bauer! 12: Muſikaliſche Kurzweil. 14: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei. 16: Bunte Mufik am Nachmit⸗ tag. 175 Goldwäſcher am Rhein. 17 30: Das deutſche Lied. 17.50. Zehn Minuten Deutſch. 18: Singendes, Uingendes Frankfurt 19. Stuttgart ſplelt auf 20.15. Stunde der jungen Nation, 20.48: Aprilwetter. 475 Tanzmuſik. 22.20: Heimliche Lieder der Nacht. 22.35: Unterhaltungs- und Tanzmuſftk. 24—2: Nachtmuſtk. 1. A Ä— BU ²˙ U A N. un N der heattt * 19 halle, u Ns. Ober, t in cheiten N. ollen und Ho⸗ — Von a 5 15 der uus von des ken, ſſa⸗ Der Hann hinter der Haize EIN KRIMINAIL.- ROMAN vod FRITZ SrRauss 17. Fortſetzung) Der Ueberfall. Sneed erwartete Mac Town vor dem Hauſe. Er trug eine braune Lederjacke und eine Ledermütze und glich einem biederen Geſchäftsmann aus der Vorſtadt. „Alles all right, Sneed?“ „Alles all right, Mr. Town. Die beiden Polizei⸗ wachen im Viertel find verſtändigt. Es müßte ſchon der Teufel ſelber gegen uns im Bunde ſein, wenn's ſchief gehen ſollte.“ 5 „Schief gehen?— Ausgeſchloſſen.“ „Wenn bloß der Burſche nicht ausgebüchſt iſt.“ „Der denkt nicht daran. Iſt nirgends ſicherer als dort.“ Sie kamen zur 73. Polizeiſtation. Von dort aus ſollte ju Fuß gegangen werden. Der Inſpektor des Bezirks mel⸗ dete, die ausgeſandten Patrouillen wären ſämtliche ohne Neuigkeiten einpaſſtert. „Um halb zwei Uhr,“ fügte er hinzu,„kommen wieder wei Leute zurück. Bis dahin ſind es fünf Minuten. Ich würde raten, ſo lange noch zu bleiben. Sie patrouillierten um das Haus des Chineſen.“ „Etwas von Bedeutung vorgefallen?“ erkundigte ſich der Detektiv. „In der Nähe von Tſchais Haus treibt ſich ein verdäch⸗ tiger Kerl herum. Wir ſind ihm nachgegangen, konnten ihn aber nicht faſſen. Er drückte ſich in eine Gaſſe und war plötzlich wie vom Erdboden verſchwunden.“ „Ein auffallend großer Mann?“ „Ja“, lautete der etwas verwunderte Beſcheid. „Danke.— Kommen Sie, Sneed, es iſt allerhöchſte Zeit.“ i Mit einer fabelhaften Sicherheit führte Mac Town ſei⸗ nen Begleiter wohl eine Viertelſtunde lang durch ein un⸗ heimliches Labyrinth ſchmaler, finſterer Gaſſen, in denen alles Leben erſtorben ſchien. Allein ſchon der Gedanke, in dieſem übelriechenden Winkelwerk wohnen Menſchen, mußte jeden, der das noch nie mit eigenen Augen geſehen hatte, geradezu entſetzlich berühren. Jeder Schritt durch dieſen aufgehäuften, feucht klebrigen Unrat, der überall den Boden bedeckte und in dem man oft bis über die Knöchel verſank, koſtete eine Ueberwindung. Sneed atmete ordentlich auf, als er dieſe Gegend hinter ſich hatte und wieder in einer erfreulicheren Straße landete. „Wir befinden uns jetzt dicht vorm Ziel,“ orientierte ihn leiſe der Detektiv.„Neben jener halb verfallenen Spe⸗ lunke an der Ecke, nach links herunter, liegt das Haus des Chineſen. Machen Sie Ihren Revolver klar!“ Vorſichtig pürſchten ſte ſich an die bewußte Ecke heran und verhielten jäh. Eine große Geſtalt war wie ein Schatten vor ihnen in das leere Gebäude gehuſcht. „Nach!“ flüſterte Mac Town. Die Türe war offen, dahinter gähnte ein ſtockdunkler Gang. Sie taſteten ſich in ihm entlang und gelangten in einen kleinen Hof, den drei morſche Bretterſchuppen im Rechteck umfriedeten. Nach langem Suchen entdeckte Sneed im mittleren eine Falltüre und winkte Mar Town, der ne⸗ ben ihm die Wände muſterte. „Da wird er wohl hinunter ſein. Eine kitzlige Sache das.“ „Nichts dagegen zu machen. Wir müſſen nach. Ich möchte einen Eid leiſten, daß man von hier aus direkt ins Haus des Chineſen vordringen kann.“ Mit einem Ruck entfernte Mac Town den Holzdeckel und leuchtete in den Schacht. Eine ſteile Hühnerleiter führte faſt ſenkrecht in die Tiefe. „Bleiben Sie oben ſtehen, bis ich Ihnen ein Zeichen gebe, zu folgen.“ „Mr. Mac Toon, die Sache gefällt mir nicht. Der Teufel weiß, in welche Falle wir laufen. Wäre es nicht beſſer, wir verſuchten, auf normalem Wege, unter Umſtän⸗ den mit Gewalt, uns von vorne Einlaß zu verſchaffen?“ „Das wäre das Dümmſte, was wir machen könnten. Beim erſten Schlag an die Türe reißt die Geſellſchaft aus und zwar durch dieſen Ausgang hier. Der muß abgeſperrt werden.“ Und ſchon ſetzte er den Fuß auf die erſte Sproſſe. Die Leiter ſchien kein Ende nehmen zu wollen. Mac Town hatte ſeiner Schätzung nach mindeſtens fünf Meter zurück⸗ gelegt. Die Luft roch nach Moder. Es wurde merklich kühl und der Schacht, in dem man ſich ohnedies kaum rüh⸗ ren konnte, wurde immer enger. Mac Town, der im Fin⸗ ſtern kletterte, blieb ſtehen und lauſchte. Da ſich weit und breit nichts rührte, konnte er es wohl wagen, kurz das Licht zu benützen. Der Strahl ſeiner Laterne fiel auf ein rundes Mauerloch in Höhe ſeines Kopfes. Et ſtieg wieder ein paar Stufen empor, ſchlüpfte hindurch und ſtand in einem niedrigen Kellergewölbe. Der Raum war gut zu überblicken und leer. Da ließ Mac Town Sneed nachkommen. Mit ſchußbereitem Browning ſchlichen ſie durch das unter⸗ irdiſche Verließ und ſtießen an ſeinem Ende auf eine mäch⸗ tige Eichentüre, in der ein Schlüſſel ſteckte. Mac Town riff darnach, nachdem er vergeblich auf die Klinke gedrückt atte und drehte ihn um. ——————————— Tſchai⸗Fu⸗Seng hatte ſich gegen halb zwei Uhr ſchlafen gelegt. Er war den Abend über mürriſch, zeigte keinerlei Intereſſe für das Abenteuer der Kate mit der Polizei und fragte ſie kaum— ganz im Gegenſatz zu ſeiner ſonſtigen Gepflogenheit— um die Einzelheiten bei der Ausführung ihres Auftrages. Eine ſeltſame Nervoſität ſchien ihn be⸗ fallen zu haben und er wandelte ruhelos, wie ein Geiſt, immer wieder durch alle Winkel und Räumlichkeiten ſei⸗ nes Hauſes, als ſuche er etwas. Die Katze, der das Sonderbare am Weſen des Gelben auffiel, fragte ihn gelegentlich einmal, ob ihm etwas ab⸗ handen gekommen wäre oder ob er etwas verloren hätte, erhielt aber außer einem böſen Blick keine Antwort. Dar⸗ auf zog ſie ſich in ihren Korb zurück und ließ ſich nicht mehr ſehen. Mit angezogenen Beinen lag ſie faul auf dem Rücken, blies Ringe in die Luft und ſchaute ihnen zu, wie ſie zur Decke ſtiegen, Schleifen zogen, ſich zu ſeltſamen Ara⸗ besken formten, bis ſie ſchließlich, lichtblau zerſponnen, wie Nebel im Raum hingen. Gegen halb zwei Uhr hörte ſie den Alten in den erſten Stock hinauf ſteigen. Jetzt war es zwei Uhr. Noch etwas zu früh, dachte die Katze, und ſteckte ſich eine neue Zigarette an. Die Nacht iſt noch lang. Sie hatte Zeit und konnte warten. Da vernahm ſte ein leiſes Geräuſch. Es kam vom Gang mit der Pagodenniſche her. Nun unterſchied ſie deutlich, wie jemand die Holzſtufen hinunterſtieg. „Teufel auch, der Chineſe! Dieſer mißtrauiſche Hund! Sollte er am Ende gar Lunte gerochen haben?— Unſinn. Das war ja ganz unmöglich.“ Jetzt rührte ſich etwas hinter dem Vorhang, der den Eingang zur Niſche verdeckte. Die Katze drehte den Kopf zur Seite und äugte aus halb geſchloſſenen Lidern nach ihm. Anmerklich faſt bewegte er ſich unter vorſichtig darüber hingleitenden Fingern, die den Spalt ſuchten. Von hämiſcher Freude erfüllt über Tſchais nutzloſe Bemühungen, ihn zu überliſten, wartete er nur dar⸗ auf, bis der alte Schleicher ſeinen Kopf durch den Vorhang ſtecken würde. Jede Sekunde konnte das ſein. Schon kam eine Hand zum Vorſchein, den Spalt zu vergrößern. In dieſem Augenblick zuckte es jäh im Angeſicht der Katze auf, blitzartig verſteinerten ſich ihre geruhſam ent⸗ ſpannten Züge, den Lichtern eines Raubtieres gleich brann⸗ ten die weit geöffneten Augen und ſtarrten die Hand an. Das war nicht Tſchais gelbe Pergamenthand, das war eine ſtählerne, weiße Raſſehand. Einen Herzſchlag lang lag die Katze wie aus Holz geſchnitzt. Dann ſchnellte ſie hoch, riß die Browning aus der Taſche und richtete ſie gegen den Vorhang. Da flog ein Wort an ihr Ohr, halblaut, ſcharf gemeißelt:„Katze!“ Gleichzeitig wurde der Vorhang zu⸗ rückgeſchlagen. Mr. Gordon ſtand vor dem Jungen. „Herr— du hier?“ In unverhohlenem Erſtaunen ließ er die Blicke über Gordon ſchweifen. So ſah der Herr in Wirklichkeit aus? Er hätte ihn nie erkannt, niemals den alten Mann in ihm vermutet, deſſen Rolle er bisher ſpielte.„Iſt Tſchai zu Bett gegangen?“ „Vor einer halben Stunde, Herr.“ „Dann beeile dich, die Polizei iſt im Keller.“ „Damned. Das Schlitzauge ſchläft beſtimmt noch nicht.“ „Dann laß es darauf ankommen. Wenn er noch wach 155 wirſt du ihm ſagen, du hätteſt Geräusche im Keller ge⸗ ört.“ „Daraufhin wird er mich fortſchicken und dann in den Keller gehen.“ „Umſo beſſer, dann können wir ihn mitſammen faſſen, wenn er den Flur betritt“ Lautlos ſtahl ſich die Katze vor die Türe des Chineſen und legte ihr Ohr gegen das Holz. Kein Ton drang aus dem Raum. Alles war totenſtill. Tſchai⸗Fu⸗Seng ſchien zu ſchlafen. Die Katze wickelte ein Taſchentuch über die Klinke und drückte ſie langſam nach abwärts. Die gelbe Papierlaterne an der Decke brannte und breitete einen matten, kühlen Schein über das Zimmer aus. Ein tiefſchwarzes Rechteck ſchattete von dorther, wo ſich das Fenſter befand. Tſchai, der niemals ohne Licht ſchlief, verhängte es jede Nacht mit einem dunklen Schal. Dem Fenſter gegenüber, rechts neben der Türe an der Wand, ſtand das Bett des Chineſen. Er lag, den Kopf leicht zur Seite, dem Zimmer zugeneigt und atmete gleichmäßig. Unter einer dünnen Zudecke, die er ſich bis dicht ans Kinn gezogen hatte, zeichnete ſich deutlich ſein fleiſchloſer Körper ab und er glich mit ſeinem faltendurchfurchten, vertrock⸗ neten Geſicht einer ägyptiſchen Mumie. Die Katze hatte mit einem Blick die Lage überſchaut und war ſich darüber im klaren, daß ſie ſich ohne Anwen⸗ dung von Gewalt niemals in den Beſitz der Papiere ſetzen konnte, die zutiefſt unterm Kopfkiſſen verſteckt ruhten. Geduckt, um auch nur den Hauch eines Schattens zu vermeiden, ſchlich ſie neben der Wand um das Fußende des Bettes herum und glitt an ihm entlang. Nun kauerte ſie dicht unterm Haupte des Chineſen. Da richtete ſie ſich hoch, gedankenſchnell in der erhobenen Hand blitzte der Stahl— ein kurz aufflackernder Schrei und vom Dolchſtoß Tſchais mitten ins Herz getroffen, taumelte die Katze nach rückwärts und ſank entſeelt zu Boden. Als wäre nichts geſchehen, ſtieg der Chineſe aus dem Bett und ſtieß ein paarmal mit der Fußſpitze gegen den Körper der Katze. Sie gab kein Lebenszeichen mehr von ſich. Tſchai legte den Toten auf den Rücken. Der Aſtate zog bedächtig den Dolch heraus und betrachtete ihn lange und —— Urhebertechtsschutz duch Verla gsanstalt Manz, München beſinnlich. Es war ein dünner, ſchmaler, doppelt ge⸗ ſchliffener Dolch, deſſen Griff in Gold eingelegte chineſiſche Schriftzeichen zierten. Ein Meiſterſtück alter Waffenſchmie⸗ dekunſt. Klein und zierlich, ein Spielzeug, in der hohlen Hand zu verbergen. Wie geſchaffen, einem Blitzſtrahl gleich den Tod in ein Herz zu ſchleudern. Die Gedanken des Chineſen wanderten durch die Wüſte ſeiner Erinnerungen dunkle Wege. Mehr als einem be⸗ gegnete er dabei, deſſen Mund verſtummte unter dem Auf⸗ blitzen des unfehlbaren Stahls. Tſchai⸗Fu⸗Seng ſchaute vor ſich hin mit rätſelhaft verſchleiertem Blick und um ſeine Mundwinkel geiſterte das Lächeln des Grauens. Polternde Schritte auf der Treppe riſſen ihn aus ſeiner Verſunkenheit. In einem Satze ſprang er nach der Türe, den Riegel vorzuſchieben, aber er kam zu ſpät. Ein gewaltiger Druck von außen hob ſie faſt aus den Angeln. Mr. Gordon ſtürzte ins Zimmer. Tſchai wich zurück. Zauberhaft ſchnell in ſeine linke Hand verſchwand der Dolch. Dann, die Rechte wie zum Schlag erhoben, ſtürzte er ſich auf den Eindring⸗ ling. Während ſeine Fauſt dicht am Kopf des Europäers vorbei niederſauſte, vollführte er einen wilden Stoß mit der Linken nach Gordons Hals. Der kannte aber nur zu gut die tückiſche Hinterliſt aſtatiſcher Kampfweiſe. Er achtete überhaupt nicht auf Tſchais rechten Arm und wich geſchickt dem Dolchſtoß aus. Ehe der Chineſe die Zeit zu einem zwei⸗ ten fand, traf ihn ein wuchtiger Fauſtſchlag unterm Kinn und ſtreckte ihn nieder. Gordon ſchritt, ohne ſich um ihn zu kümmern, an Tſchais Bett und nahm die unterm Kopfkiſſen verwahrten Papiere an ſich. Mac Town hatte ſich unterdeſſen mit Sneed nach ver⸗ ſchiedenen Irrgängen aus dem weit verzweigten Keller⸗ gewölbe herausgearbeitet und war in einen viereckigen, dem erſten merkwürdig ähnlichen Schacht gelangt, der ſenk⸗ recht in die Höhe führte. „Wir müſſen jetzt unter dem Hauſe ſein.“ „Scheint mir auch ſo“ pflichtete Sneed bei.„Aber die eiter fehlt und ohne ein ſolches Inſtrument werden wir wohl ſchwerlich nach oben können. Die Wände ſind aus Holz und glatt gehobelt.“ „Abwarten. Unſer Vorgänger iſt hinaufgekommen, alſo müſſen wir es auch.“ Er drehte ſich um und leuchtete die bisher unbeachtete, rückwärtige Wand ab. „Da haben wir es ſchon!“ Er wies auf eine Reihe ins Holz geſchlagener Eiſen⸗ tifte. Nach ein paar Metern ſtieß er mit dem Kopf gegen ein Brett, das nachgab. Er rückte es beiſeite und zwängte ich durch ein ſchmales Loch. Seine Hand, mit der er vor⸗ lichtig im Dunkeln nach oben taſtete, fühlte mit einem Male etwas Hartes, Kaltes, wie Metall. Sofort war er im Bilde. Er befand ſich in der Pagodenniſche und bedeu⸗ tete Sneed, ihm zu folgen. Den Weg von hier aus kannte er ja nun genau. Beim Anblick des zurückgeſchobenen Vor⸗ hanges, der einen Teil des Puppenzimmers freigab, ſtutzte er. Die Katze war nicht anweſend. „Ausgeflogen“ meinte Sneed leiſe. „Glaub ich nicht. Es riecht nach friſchem Zigaretten. rauch. Das Licht brennt. Der Burſche wird gleich wieder⸗ kommen. Horchen Sie!“ Aus den oberen Räumlichkeiten des Hauſes drang ein dumpfer Schlag, wie von einem ſchweren, auf den Boden gefallenen Gegenſtand. Mac Town lief an die Türe, öff⸗ nete ſie und lauſchte durch den Spalt in den leeren Gang hinaus. Kein Ton regte ſich mehr. Aber jetzt vernahm er die Schritte eines Menſchen. „Schnell! Bleiben Sie dicht hinter mir!“ Er pürſchte ſich an die Treppe heran, die nach dem erſten Stock führte. Gerade als er den Fuß auf die unterſte Stufe ſtellen wollte, näherte ſich von oben jemand und ſtieg ſie leiſe hinab. Mac Town trat raſch zurück und wartete. Im Augenblick, da der andere etwa eine Armlänge von ihm entfernt ſein mochte, ließ er blitzſchnell den Strahl ſeiner Laterne aufblenden. „Hände hoch!“ i Mr. Gordon, in dem er ſofort den geheimnisvollen Mr. * erkannte, ſchaute reglos in die Mündung der Brow⸗ ning. „Mr. Mac Town!— Einen Schritt vor iel.— Schickſal.“ 1 9. 908 Dabei ließ er, als wäre die gegen ihn gerichtete Brow⸗ ning nicht vorhanden, ſeine hochgehobenen Arme ſinken. „Sie haben ſich den letzten Akt dieſer Tragödie anders We! erwiderte Mac Town und verſtaute ſeine affe. N „Der Vorhang iſt noch nicht gefallen.“ „Er wird fallen. Heute noch.“ „Und das Stichwort zur letzten Szene?“ „Werden Sie geben.“ „Ich muß es wohl. Ueber uns liegt ein Toter.“ „Der Chineſe?“ fragte Mac To' vn in eiſiger Ruhe. „Die Katze!“ gab Gibbon bedeutungsvoll zurück. Im Geſicht des Detektivs ſpiegelte ſich unverkennbares erſchrecken. „Und Tſchai⸗Fu⸗Seng?“ „Tſchai⸗Fu⸗Seng?“ Gibbon zuckte die Achſeln.„Tſchai⸗ Fu⸗Seng iſt ein Grab.“ (Fortſetzung folgt) Mal herhörenl! 1 Das Dedteche Jiguolla dl Jeder Junge wird Pimpf— Jedes ieee Madel tritt als Jungmädel ein ö Eltern! Euer Junge oder Mädel gehört in das Deutſche Jungvolk! Im Kreiſe der Kameradſchaft lernen ſie auf Fahrt, auf dem Heimabend und im gemeinſamen Dienſt, daß ihre Leiſtungen nur dann einen Wert haben, wenn ſie der Gemeinſchaft dienen. Treue, Ehre und Einſatzbereitſchaft werden ihnen Begriffe werden, die für alle Zeiten einen Kerl aus ihm machen. Links: Jugend will von Jugend geführt ſein. Die Führer im Jungvolk waren ſelber Pimpf und wurden für ihre ſchöne Aufgabe ſorgfältig geſchult. Rechts: Während der Heimabende der Pimpfe und Jungmädel werden auch Bücher fleißig Stufe der Erziehungs⸗ oll unſer Junge Pimpf werden und unſer Mädel Jungmädel? Die Frage iſt faſt überall ſchon entſchieden— ſie ſind Pimpf oder Jungmädel ge⸗ worden. Die Werbung des Jungvolks um den Jahrgang 1927 hat überall faſt alle Zehnjährigen der jüngſten Garde des Füh⸗ rers zugeführt. Mit Geſchick trat die Jugend als Werber in eigener Sache auf, und mit einer erfreulichen Energie hat ſie faſt ohne Ausnahme in der eigenen Sache die Ent⸗ ſcheidung gefunden. Nicht etwa gegen die Eltern— das liegt weder im Sinne der Führung des Jungvolkes noch der Reichs⸗ jugendführung—, ſon⸗ geleſen. uns und dem Jungvolk geſchaffen worden iſt, kurz mit folgenden Worten kennzeichnen: Wir freuen uns, daß unſer Junge Pimpf geworden iſt, und manchmal überkommt uns ein leiſes Bedauern, daß wir in unſerer Jugend nicht Pimpf im Deutſchen Jung⸗ volk ſein durften Genügt das? Es iſt das ehrliche Wort eines Vaters, der Wert auf die Erhaltung der Autorität der Eltern legt. der um die Erziehung des Sohnes im guten Sinne bemüht iſt, der die Rechte der Schule nicht gering achtet und ſelbſt eine religiöſe Erziehung ſeiner Kinder wünſcht. Durch die Zugehörigkeit des Jungen zum Jungvolk Wie viele Tütter fürchten, daß der „ſchwere Dienſt“ den Jungen oder das Mädel geſundheitlich oder geiſtig gefährden könne. Mit Verlaub— dieſe Beſorgnis iſt vollkommen überflüſſig, denn der Dienſt im Jungvolk entſpricht der Leiſtungsfähigkeit von 10⸗ bis 14jährigen, er iſt ihrem Weſen und ihrer geiſtigen und körperlichen Entwick- lung angepaßt, er vermeidet unnötig ſcharfe Belaſtung und verlangt von ihnen keine militäriſch ſtrenge und ſtarre Erfüllung aller Aufgaben, ſondern iſt in ſeinen ganzen Grundſätzen beweglich und der beſonderen Weſensart des Alters angepaßt. Zuerſt: wie oft wird denn der dern mit den Eltern; aber mancher Vater und manche Mutter mögen hart mit ſich ge⸗ rungen haben und heute noch im Zweifel ſein, ob die Entſcheidung glücklich war. Nicht et⸗ wa in dem Sinne, daß ſie den Wert des Jung⸗ volks als die unterſte arbeit am national⸗ ſozialiſtiſchen Menſchen der Zukunft leugnen wollen, ſondern weil ſie glauben, daß Jung⸗ volk und Elternhaus eigentlich Gegenſätze ſein müſſen, daß die Erziehung, die der Junge oder das Mädel im Elternhaus finden, durch das Jungvolk illuſoriſch gemacht wird. Deshalb ſpricht hier in der Sache der Jugend ein alter Jahrgang, der vielleicht die gleichen Bedenken zu über⸗ winden hatte, als er ſeinem Jungen die Er⸗ laubnis gab, ſich als Pimpf einreihen zu laſſen, der Konflikte mit dem Jungen be⸗ fürchtete und Konflikte mit dem Jungvoll. Man kann das Verhältnis, das durch den Eintritt unſeres Jungen als Pimpf zwiſchen ſind niemals dieſe Grundſätze in Konflikt mit anderen Einflüſſen gekommen, im Gegenteil, ſie wurden durch das Jungvolk nur unterſtützt. Weder ergab ſich eine Schmälerung der elterlichen Autorität noch wurde die Erziehung erſchwert, es zeigten ſich auch, obwohl der Junge keine Leuchte und kein Streber iſt, keine Schwierigkeiten mit der Schule, und ſchließlich wurde die religiöſe Erziehung des Jungen in keiner Weiſe auch nur leiſe gefährdet. Deshalb freuen wir uns, daß unſer Junge Pimpf geworden iſt. Oben: Wann haben Jungen und Mädel erſt die ſchönen deutſchen Lieder ſingen gelernt? Als Pimpf und Jungmädel. Links: Nun beginnt wieder die Zeit der fröhlichen Fahrten, die Körper und Geiſt ſtählen und die Liebe zur Heimat ſtärken. Rechts: Körperliche Ertüchti⸗ gung gehört zur Aufgabe des Jungvolks. Dort wird ſie noch in ſpieleriſcher Form betrieben. Die Jungen haben ihre Freude daran. Photo: Weltbilderdienſt(2), Thorlichen⸗Linden⸗Verlag(2)— 121 1— Gropp⸗Bavaria— M. *— Junge oder das Mä⸗ del durch den Dienſt in Anſpruch genom⸗ men? Da iſt der zweiſtündige Heim⸗ abend am Mittwoch, in der Regel um 7 Uhr beendet, und der Sonnabendnach⸗ mittag oder abend, den ſie je nach der Jahreszeit in Turn⸗ hallen, auf Sport⸗ plätzen, in Schwimm⸗ hallen oder auch draußen im Walde oder auf der Wieſe verbringen. Dazu kommt noch zweimal im Monat Sonn⸗ tagsdienſt mit Fahrt und Lager. Das iſt alles, dem geſunden Jungen und Mädel nicht einmal genug. Auf jeden Fall kann dieſer Dienſt nie⸗ mals die Zeit und die körperliche und geiſtige Kraft des Kindes ſo ſtark in Anſpruch nehmen, daß das Jung⸗ volk für ein Verſagen irgendwelcher Art verantwortlich gemacht werden kann. Dafür vermittelt der Dienſt unſchätzbare Werte. Wir haben die Entwicklung des Jungen unvoreingenommen gerade nach ſeinem Eintritt in das Jungvolk beobachtet. Zuerſt ganz allgemein: Dort werden früh⸗ zeitig die hauptſächlichſten ethiſchen Grund⸗ ſätze, die Fundament jeder Gemeinſchaft, ſelbſt der Familie ſind, durch die Erziehung der Jugend durch die Jugend entwickelt: Gemeinſchaftsſinn, Kameradſchaft und Opferbereitſchaft. Daß dieſe Erziehung in der Sprache der Jugend und in den Ge⸗ dankengängen der Jugend erfolgt, iſt nur glücklich und ſichert erſt den Erfolg. Was wird nun in einer Jungenſchaft ge⸗ trieben? Da iſt zuerſt der Heimabend, ein weſentlicher Beſtandteil im Leben des Jung⸗ volkes. Unter Heimabend muß man ſich nicht immer im Heim verbrachte Stunden vor⸗ ſtellen, aber immer Stunden, die im Sinne der Jugend nicht vertan werden. Die Heim⸗ abende tragen einen erheblichen Teil zur geiſtigen Ausrichtung bei. Hier wird der Junge oder das Mädel von ſeinem Führer mit den verſchiedenſten Fragen unſeres völ⸗ kiſchen Lebens bekannt gemacht, hier lernt er aus packenden Beiſpielen der deutſchen Ge⸗ ſchichte, hier begeiſtern ihn lebendige Schil⸗ derungen der engeren oder weiteren Heimat und all ihrer Tiere; alte deutſche Sagen werden der Vergeſſenheit entriſſen und ver⸗ anlaſſen den Jungen ſogar zum Nachdenken. Heimabende ſind oft genug ausgeſprochene Spielabende, auf denen es fröhlich und aus⸗ gelaſſen zugeht— wie es unter Jugend ſein muß. In dieſe Spiele eine gewiſſe Abſicht hineinzulegen, nämlich die perſönliche Ge⸗ ſchicklichkeit, geiſtige Gewandtheit und ſchnelle Auffaſſungsgabe zu fördern, darf ſich der jugendliche Führer viel eher er⸗ lauben als ein Erwachſener. Daß außerdem durch Baſtelarbeiten der praktiſche Sinn und die Achtung vor der Handarbeit geweckt wird, ſei nebenbei erwähnt. Und dann wollen wir nicht die ſchönen Lieder ver⸗ geſſen, die hier gelernt werden. In der Erziehungsarbeit des Jungvolks nimmt ſelbſtverſtändlich die körperliche Er⸗ tüchtigung einen breiten Raum ein. Aber was in der Hitler⸗Jugend ſchon ſtraffer und diſziplinierten durchgeführt wird, hat im Jungvolk noch zunächſt eine ſpieleriſche Form. Wir Alten ſpielten Räuber und Gen⸗ darm oder Indianer und Trapper— das Jungvolk macht Geländeſpiele, im Grunde das gleiche, nur eben zielbewußt darauf ab⸗ geſtimmt, die körperliche Gewandtheit und die Anpaſſungsfäbigkeit zu ſteigern. Daß vom Pimpf bei Sport, Spiel und auf Fahrt ſo manche Mutprobe und perſönliche Ent⸗ ſchloſſenheit verlangt wird, das hilft die Jungen nur ertüchtigen. Unſer Junge iſt ein ganzer Kerl geworden. Das Schwertwort „Der Jungvolkjungen Größtes iſt die Ehre!“ iſt ihm in vielerlei Lebenslagen, aus denen ſich außerhalb des Jungvolkes Konflikte er⸗ geben, Richtſchnur. Kurt Winkler. 2 er Bekanntmachungen Ortsgruyve 1 ber A. S. 9. A. 0 Y S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Den ſtſtunden der Pol. Leitung—— 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Vereidigung 1937 Die diesjährige Vereidigung findet am 20, April(Geburtstag des 1 in 25 penheim um 20 Uhr im Saalbau Kärcher ſtatt. Zur Vorbereitung und zur Bekanntgabe der hierzu gegebenen Richtlinien, melden ſich am kommenden Donnerstag, 15. ds. Mts., um 20 Uhr, ſämtliche Zellenleiter, ſowie die FJührer der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände in der Parteidienſtſtelle. Es kom⸗ men alle die zur Vereidigung, die in den letzten Jahren noch nicht vereidigt worden ſind und zwar: 1. Politiſche Leiter 2. Führer der HJ, des Jungvolks und des BDM, N 3. Walter der Daß, 4. Warte der Koß, 5. Werkſcharführer der DA, 6. Walter, Walterinnen, Obleute und Ver⸗ trauensmänner des NSD⸗Aerztebundes der NS⸗Frauenſchaft, des NS⸗Lehrerbundes des Reichsbundes der Deutſchen Beamten der NS KDV der NS⸗Volkswohlfahrt, und des NSB DT(Amt der Technik) 2 Betr.: Dankopfer der Nation. Zum zweiten Male tritt die SA. an das geſamte deutſche Volk heran zur Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Dankopfer der Na⸗ tion, um damit dem Führer zu ſeinem Ge⸗ burtstag erneut ein Geſchenk zur Linderung der Not des Volkes zum Zwecke der Erbau⸗ ung von Siedlungen zu unterbreiten. Ich — daher alle Parteigenoſſen und ⸗genoſ⸗ ſinnen, die Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen und Gliederungen nebſt ihren in Arbeit und Brot ſtehenden Ange⸗ hörigen auf, ſich reſtlos in die Liſten einzu⸗ zeichnen, die alltäglich von 7—19 Uhr in dem Häuschen auf dem Rathausplatz aufgelegt ſind. Die bisher allgemein anerkannte Opferbe⸗ reitſchaft der Viernheimer Bevölkerung muß ſich auch beim SA⸗Dankopfer wieder beweiſen. Tragt euch daher alle in die Eh⸗ renliſten ein! Franzke Ortsgruppenleiter. DAF— Arbeits dank Am Mittwoch, 14. April, abends 8 Uhr: Pflichtabend der Arbeitsdankmänner und Maiden bei Kamerad Froſchauer im Kaiſer⸗ hof. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Ortswalter. Jungvolk— Fähnlein 53 Am Mittwoch, den 14. April 1937, tritt das ganze Fähnlein mit Ausnahme vom Jahr⸗ a 1927 und den Schulentlaſſenen um 5 Uhr an der Schillerſchule an. Der Dienſt der einzelnen Jungzüge bleibt natürlich beſtehen. Jungzug 1 und 4 am Dienstag um halb 6 Uhr an der Schiller⸗ ſchule.— Die Schulentlaſſenen treten am Donnerstag um halb 8 Uhr an der Schiller⸗ * an. Dieſer Dienſt iſt wichtig wegen er Aufnahme in die Hitlerjugend. Der Fähnleinführer. * NS.⸗Frauenſchaft Der Fiſchkurſus der NS.⸗Frauenſchaft fin⸗ det uche 15—, 1. 5 if der Berufs⸗ üche der„Fräulein ſtatt. 0 1 zum Nachmittagskurs gemeldeten Teil⸗ nehmerinnen haben pünktlich um 3 Uhr, die zum Abendkurs gemeldeten um 7 Uhr zu erſcheinen. Als Unkoſtenbeitrag ſind 10 Pf je Perſon mitzubringen. Die Leiterin. INS VIE WOHL Fa T Am Mittwoch, 14. April 1937, findet die Pfundſammlung des Lebensmittel⸗Opferrin⸗ 85 für Monat April ſtatt. Wir bitten die pender, die Gaben bereit zu halten, daß eine Nachſammlung vermieden wird. Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. April 1937 Anſer Tagesſpruch Wirf den Helden in deiner Bruſt nicht weg! Halte heilig deine höchſte Hoffnung. Nietzſche. Viernheim im Zeichen der alten Frontlameraben Wir treffen uns heute Dienstagabend 8.30 Ahr im Saale des„Natskeller“ zum Landwehrball! Sie waren alle wieder beiſammen, die ge⸗ meinſam an der Front und während des gro⸗ ßen Krieges zuſammen geſtanden haben, um ihr Beſtes für ihr Vaterland einzuſetzen. So manches Kriegserlebnis wurde wieder aufge⸗ rollt— und alle ſtanden unter dem gro Erlebnis, wieder ihre Pflicht erfüllen zu können! Unſer Herz und Geiſt ſind jung ge⸗ blieben, jung und begeiſternd wie in jenen Tagen, da wir auszogen, da wir eine gewal⸗ tige graue Front bildeten. Und in dieſe Front unſerer durch Adolf Hitler, unſeren Front kameraden, wiedererſtandenen neuen hr⸗ macht wollen wir uns einordnen in dem herr⸗ lichen Geiſte der Kameradſchaft, der uns ſtets ein Vorbild war in guten und ſchlechten Ta⸗ gen.. a Und wenn wir uns zum gemeinſamen Er⸗ leben dieſer beiden ge in unſerer Ge⸗ meinde gegenſeitig einladen, heute Dienstag⸗ abend im Saale des„Ratskeller“ bei Ka⸗ merad Bücklein zu einer kleinen und würdigen Feier zuſammenzufinden, mit Frau und er⸗ wachſenen Kindern, ſo aus dem inneren Füh⸗ len heraus, daß wir frohe Tage auch in fegen Stunden gemeinſam erleben und abſchließen wollen, unter Mitwirkung der Feuerwehr⸗ kapelle, die nur zum Tanz heimatliche Märſche aus unſerer Militärzeit ſpielen wird. Und Ueberraſchungen wird es dabei geben! Kampf den Erbkrankheiten! Am 16. April wird in ſämtlichen Film⸗ theatern des Gaues Heſſen⸗Naſſau der Film „Opfer der Vergangenheit“ im Tagespro⸗ gramm vorgeführt. Der Film behandelt das Problem des erbkranken Nachwuchſes und zeigt eindringlich die verheerende Wirkung der Erbkrankheiten. nſg. Schulungsabenbd bei den NS.⸗Waltern und ⸗Warlen Im Nebenzimmer des„Ratskeller“ hielt am Montagabend vor den verſammelten Amts⸗ waltern,⸗Warten und Walterinnen der hie⸗ ſigen NSV⸗Ortsgruppe, der Fachredner Pg. Weber⸗Offenbach einen Vortrag über das große Aufgabengebiet der NS. Nach der Begrüßung i fe Amtsleiter Zöller Peach der Redner in ſeinen faſt einſtündigen Aus⸗ führungen über den großen Aufgabenkreis der NSV⸗Helfer und ⸗Helferinnen, der heute un⸗ ter der Parole Vorſorge, nicht Fürſorge ſteht. Es war für jeden Anweſenden ein wich⸗ tiges Thema und ſollen die gehörten Worte die Richtlinien 11 für die weitere. Mitarbeit im großen Aufgabengebiet der NSV. Zur gegenwärtigen Werbeaktion betr. der„Kin⸗ derlandverſchickung“,„Hitlerfreiplatzſpende“ uſw. betonte der Redner, daß gegenüber einer früheren Jugendpflege der nationalſozialiſti⸗ ſche Staat die neue Art der Pflege der Ju⸗ gend geſtellt hat, die vorſorgliche Maß⸗ nahmen umfaßt. Nach erbbiologiſchen Werten beurteilt, ſoll die Kinderlandverſchickung vor⸗ genommen werden. Ferner ſoll den Kindern neben der Erholung auch eine nationalſozia⸗ liſtiſche Ausrichtung gewährt werden. In der Geſtellung von Ae de de kann jeder Volksgenoſſe beweiſen, daß das geſamte Volk ſich ſchützend vor ſeine Jugend ſtellt. Eine der erſten Pflichten der Nation iſt es, den Nach⸗ wuchs geſund und ſtark e zu laſ⸗ ſen. Hier tatkräftig und vorbildlich mitzu⸗ helfen, muß das große Aufgabengebiet des NSV-Helfers und der NSV⸗ Helferin ſein. Möge jeder zum reſtloſen Einſatz bereit ſein und es unſerem großen Führer in feiner Pflichterfüllung gleichtun. Nach Dankesworten an den Redner für den lehrreichen Vortrag und der Bekanntgabe verſchiedener Mitteilungen, ſchloß Amtsleiter Zöller mit einem dreifachen„Sieg⸗Heil“ auf den Führer, den Schulungsabend. * Wir wollen uns mal alle an bie wirkjame Bekämpfung der Schnaken heranmachen! Die Schnaken ſind ſchon wieder da, dieſe läſtigen Viehcher, vor denen man nachts nicht chlafen kann, die die Kinder quälen und techen, vor denen die ganze fremde Ver⸗ wandſchaft ausrückt, weil die nicht wiſſen, wie ſie totgeſchlagen werden. Da haben wir ja ſchon eine gewiſſe Routine drin, aber alle haben wir ſie bisher noch nicht um⸗ bringen können. Da müſſen wir alle, jedes Haus und Hofreite nunmehr einmal ernſtlich daran gehen. Das iſt gar nicht ſo ſchwierig, wenn alles gemeinſam an die Schnakenbe⸗ kämpfung herangeht. Und das muß nun ein⸗ mal ſein! Ein jeder weiß, wo die Schnaken e aus den Abort⸗ und Pfuhlgru⸗ en, aus den Waſſertümpeln, die ſich irgend⸗ wo in einer Ecke des Hofes oder des Stalles ſeit Jahren befinden, die mal ab und zu aus⸗ trocknen und ſich wieder füllen. Dort überall 8 die Brutſtätten der Schnaken. Dieſe rutſtätten müſſen in den Monaten April bis September jeweils mindeſtens einmal im Monat mit Petroleum oder Saprol über⸗ goſſen oder beſpritzt werden und die Larven werden vernichtet, denn millionenfach iſt die Fortpflanzung dieſer Schnakenbrut. Wir richten im Intereſſe der ganzen Bevölkerung an alle Haus- und Hof⸗ beſitzer die ee ſich in die Front der Schnakenbekämpfer einzureihen und mit⸗ zuhelfen, daß es von Jahr zu Jahr weni⸗ ger werden, denn dies liegt im Intereſſe der großen Allgemeinheit. Schließe ſich alſo kei⸗ ner aus! Ffſernheimer Nabkunſtjahrer erringen die Anwarijchaft auf die deutjche Meiſterſchajt Sportlicher Erfolg verlangt eiſernes Tral⸗ ning. Dieſer Wille zum Erfolg hat uns Viernheimer die Kunſtreigen⸗Mannſchaft der Radfahrervereinigung 07 gezeigt und wir ſind darauf ſtolz. In dem Wettbewerb im Ger Kunſtfahren des Gaues 14 am letzten Sonn⸗ tag in Offenburg errang unſere Mannſchaft zum zweiten Male die e e Mei⸗ ſterſchaft und ſomit die endgültige Anwart⸗ ſchaft zur Reichsmeiſterſchaft im Oktober in der Deutſchlandhalle Berlin. Wenn wir Viernheimer ſchließlich unſer Intereſſe in der Nachkriegszeit hauptſächlich anderen Sportarten zugewandt haben, ſo iſt es erfreulich, daß jetzt der Name Viernheim in der Sportwelt wiederum aufhorchen läßt. Wir haben wieder eine Meiſtermannſchaft! Und nun zum Titelkampf ſelbſt: Nach ſchöner Fahrt Ankunft in Offenburg. Plakate überall laden zum Meiſterſchaftskampf ein. Der Name Viernheim fehlt; warum? Ja, erklärt man uns, Viernheim iſt doch ein Vor⸗ ort von Mannheim und ſie ſind doch auch dabei; alſo gut, nach unſerem Proteſt iſt es erledigt. Wir fahren als Mannemer. Der Saalbau„Drei König“ iſt vollgepropft. Ju⸗ gendmannſchaften treten an, Radballer kämp⸗ fen um die Trophae, endlich 2.30 Uhr: Ent⸗ cheidungskampf im 6er Kunſtreigen! Kommt reiburg? Nein, hat aufgegeben. Endrunde zwiſchen Kehl und Viernheim. Kehl tritt an, fährt leidlich; wir ſind zuverſichtlich. Unſere Mannſchaft erſcheint. Na, was iſt los? Sie fahren auch nicht in der alten Form. Doch ein Unterſchied ſtellt ſich ſelbſt für den Laien heraus. Eine ſchwierige Uebung klappt— Beifall— wir ſind ruhiger. Sie treten ab: das Publikum hat den für Kehl nicht gegebenen Applaus für uns aufgeſpart. Wir haben es geſchafft. Wir ſind Anwärter auf den deut⸗ chen Meiſtertitel! Unſere Viernheimer Mei⸗ mmm wird in der Deutſchlandhalle Berlin antreten! Es werden alle vorhandene Kräfte inner⸗ halb und außerhalb des Vereins mobiliſiert, um der Mannſchaft die Beteiligung auch bei dieſer einzigartigen Veranſtaltung zu ermög⸗ lichen, was dem Verein, ſowie unſerem Hei⸗ matort zur großen Ehre gereicht. Wir ſind der Mannſchaft, die die Gaumeiſterſchaft er⸗ ringen konnte, zu Dank für dieſe Leiſtung verpflichtet und gratulieren für dieſen einzig⸗ artigen Erfolg. Wir geben der Mannſchaft den guten Rat mit auf den Weg, auch in Zukunft mit demſelben Kameradſchaftsgeiſt weiter zu arbeiten, damit das geſteckte Ziel erreicht wird. Den noch fernſtehenden Radſportintereſſenten aber ſei ans Herz gelegt, ſich nach den Idealen unſeres großen Führers:„Jeder Deutſche treibt Sport!“, dem Verein anzuſchließen, zum Wohle ihrer ſelbſt, aber auch zum Wohle unſerer Volksgemeinſchaft! ** Das Wetter. Geſtern früh wurden 4 Grad Wärme verzeichnet, heute früh waren es 9 Grad.— Die Nacht zum Mon⸗ tag brachte mit Aufheiterung ſtarke Aus⸗ ſtrahlung und Abkühlung, die teilweiſe die be bis in Gefrierpunktnähe ſin⸗ ken ließ. Die Großwetterlage iſt in einer Um⸗ geſtaltung begriffen, die uns für die Folge zwar keine ſtörungsfreie, aber doch häufig freundliche Witterung in Ausſicht ſtellt.— Dienstag: Zunächſt unbeſtändig und ſtrich⸗ weiſe auch Regen, dann wieder aufheiternd, Mittagstemperaturen um etwa 15 Grad, in Richtung veränderliche Winde.— Mittwoch: Im weſentlichen freundliches, aber kein durch⸗ aus ſtörungsfreies Wetter. a * Gil. fall uli Lis paul pub aul 343000 Gewinne fallen nach dem amtlichen Gewinn · plan der Staatslotterie auf 800 000 Loſe— faſt jedes zweite Los gewinnt alſo. Insgeſamt werden in den 5 Klaſſen einer Lotterie 67 660 180.— Reichsmark aus⸗ geſpielt. Die Gewinne ſind einkommenſteuerfrei. Zwel Hauptgewinne von je einer Million Reichsmark ſtehen an der Spitze— ſo kann ſchon ein Achtellos 100 000.— Reichsmark gewinnen und alle Ihre Wünſche erfüllen helfen. Nur 3. RM. koſtet ein ſolches Achtellos je Klaſſe. Sichern Sie 2 Gewinne zu je 2 Gewinne zu je ſich deshalb bald Ihr Am 23. April beginnt die Ziehung der 1. Klaſſe der 49. Preußiſch⸗Süddeutſchen(275. Preußiſchen) Klaſſenlotterie. Ein kleiner Schritt iſt es nur, den hee eee eee ee eee e eee ee eee eee eee%%%%%%%%%%%%%%%%%%„%%%%%%% 6666066 Die neue Lotterie beginnt! Wer kein Los hat, kann nicht gewinnen! 2 Gewinne zu je 1000 000.— RM 500 000. RM 300 000.— RM eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee 0% Die Preußiſch⸗Süddeutſche Staatslotterie ——————2]zhũ i—————— Los! Einnahmen. (Auszug aus dem amtlichen Gewinnplan) 2 Gewinne zu je 200 000.— RM 10 Gewinne zu je 100000.— RM 2 Gewinne zu je 75 000.— RM Sie dem Glück entgegenkommen müſſen! Den amt⸗ lichen Gewinnplan und— ſoweit verfügbar— Originalloſe erhalten Sie bei allen ſtaatlichen Lotterie ⸗ 12 Gewinne zu je 50000. RM Außerdem 32 968 weitere Gewinne im Geſamtbetrag von 61910 180. RM n Das eingeklemmte“ Glücksröllchen In dem Präſidialbüro der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Klaſſenlotterie in der Margareten⸗ ſtraße in Berlin gehen tagein, tagaus man⸗ cherlei Briefe ein, in denen ſich die Spieler aus der großen Lotterie-Gemeinde mit ihrem Glück oder auch ihrem Pech befaſſen, das ſie gehabt haben. Ein allzu großer Peſſimiſt hat dabei die in ein kleines Gedicht gekleidete Frage geſtellt:„Das Glück erſcheint für mich gehemmt— mein Röllchen iſt wohl einge⸗ klemmt??“ Dieſe Sorge um das Schalten und Walten der Glücksgöttin iſt aber wirklich überflüſſig. Denn die kleinen Papierröllchen, ob Nummern⸗ oder Gewinnröllchen, werden nicht nur wie rohe Eier behandelt, ſondern noch viel ſorgſamer und pfleglicher von ihrem erſten„Erſcheinen“ bis in alle Zeiten be⸗ treut. Und es gibt wahrhaft kein einziges Plätzchen auf dieſem Wege, an dem ein„Röll⸗ chen einklemmen“ könnte. Die Reichsdruk⸗ kerei ſtellt den Druck her. Für jedes Los iſt dann ein Nummernzettel vorhanden, und für jeden der im Plan feſtgelegten Gewinne na⸗ türlich ein Gewinnzettel. Dieſe ſchickſalhaften Papierchen aber werden jetzt unter beſonderer und peinlicher amtlicher Aufſicht gerollt und mit einem kleinen Metallring verſehen. In dieſem Augenblick iſt das Röllchen ſchon ge⸗ wiſſermaßen eine„Urkunde“, und dement⸗ ſprechend wird es auch behandelt. Da ſtehen auf der Tribüne im großen Ziehungsſaal dieſe geheimnisvollen Gitterkäſten, die„Treſore“ der Röllchen. In ihnen hat jedes einzelne von ihnen, und wenn es auch ein paar Hundert⸗ tauſend ſind, ſeinen ganz beſtimmten und eigenen Platz. Mit einem einzigen Blick kön⸗ nen die Kontrollbeamten überſehen, ob ir⸗ gendwo ein Röllchen fehlen würde und dann von der Ziehung ausgeſchloſſen bliebe. Davon kann ſich aber auch jeder Spieler ſelbſt über⸗ zeugen und ſich oder einem Beauftragten das Nummernröllchen ſeiner Losnummer vor der Einſchüttung, die er ebenfalls ſelbſt über⸗ wachen kann, vorweiſen laſſen. Dabei kann kein Röllchen„hängen bleiben“, auch nicht im Nummern⸗ oder Gewinnrad mit ihren völlig glatten Innenflächen, die zudem ſtets mehr⸗ mals umgedreht werden, um die Röllchen immer wieder zu miſchen. Die Glücksgöttin kann alſo völlig ungeſtört ihren Segen aus⸗ ſtreuen, da iſt kein Eckchen oder Häkchen, an dem ſie auch nur mit einem Faden ihres königlichen Gewandes hängen bliebe. Und die Spieler brauchen ſich die Freude am Lotterie⸗ ſpiel, an dieſem ewigen Spiel um die Gunſt Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Getränke⸗ ſteuer⸗Erklärung für Monat März 1937. Viernheim, den 12. April 1937 Der Bürgermeiſter Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 Morgen Mittwochabend, 6.30 Uhr, auf dem Sport- platz an der Lorſcherſtr.(Feld 2): Training für Damen⸗ Handballmannſchaft. Pünktlich und vollzählig erſcheinen. Odenwaldklub, Ortsgruppe Viernheim Am kommenden Mittwoch, abends 8.30 Uhr, Klub⸗ abend im„Löwen“. Sonntag nachm. Wanderung Näheres im Klubabend. Norddeutjche Jadlartolleln anerkanntes Saatgut trühe und späte Sorten ſind am Lager vorrätig. Es treffen laufend Waggonladungen direkt von nordd. Saatzuchtwirtſchaften bei mir ein und kaufen Sie ſehr vor⸗ teilhaft Helnrlon fadermann Adolf Hitlerstr. 70 NB. Speiſekartoffeln werden in Zahlung genommen, können aber erſt Ende ds. Mts. wegen Platzmangel angeliefert werden. Hausfrauen, legt die April⸗Pjundjpende für morgen des Schickſals, durch ſolche Gedanken vom „eingeklemmten Röllchen“ nicht trüben zu laſſen. * Vom Jungvolk zur 93 Am 20. April wird der erſte Jahrgang Jungvolk nach dem jahrgangsweiſen Aus⸗ bau in die Hitlerjugend überführt. NS. Zum zweiten Hale in der Geſchichte der Hitlerjugend wird am kommenden 20. April, ein Jahrgang in das Deutſche Jung⸗ volk aufgenommen und ein geſchloſſener Jahr⸗ gang von 14jährigen in die Hitlerjugend ein⸗ gegliedert. Nach einer Verfügung des Reichs⸗ jugendführers iſt die geſamte Hitlerjugend jahrgangsweiſe aufgebaut, d. h., in jedem Jahr tritt am Geburtstag des Führers ein ganzer Jahrgang in das Jungvolk ein und bleibt als Jahrgang bis zur Uebergliederung in die Hitlerjugend vollkommen zuſammen, um dann nach weiteren vier Jahren in die SA. übernommen zu werden. Der jahrgangsweiſe Aufbau, der ſich jetzt am 20. April, das erſtemal praktiſch aus⸗ wirken wird, hat die Arbeitsformen der Ein⸗ heiten der Hitlerjugend und des Deutſchen Jungvolks vollkommen verändert. Er hat den großen Vorteil, daß vom Eintritt in das Deutſche Jungvolk als 10jähriger Pimpf an eine planmäßige weltanſchauliche und koͤrper⸗ liche Schulung und Ertüchtigung beginnen kann. Der Formationsführer hat immer nur mit gleichaltrigen und körperlich gleichwerti⸗ gen Jungen zu tun, und damit iſt die Gefahr einer Ueberanſtrengung einzelner Jungen voll⸗ kommen ausgeſchaltet. Auf der anderen Seite kann bei der weltanſchaulichen Schulung der Jungen hier planmäßig vorgegangen werden, ſodaß der Pimpf z. B. im erſten Jahr das Leben des Führers und die Männer der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung, den national⸗ ſozialiſtiſchen Kampf und die damit verbun⸗ denen Fragen kennen lernt, während er in den darauf folgenden Jahren Schritt für Schritt immer tiefer in die Weltanſchauung des Nationalſozialismus eindringt. Die welt⸗ anſchauliche Schulung geſchieht im Jungvolk für den Jungen ſelbſt meiſt noch unbewußt, d. h. der Führer muß es verſtehen, dieſe Fragen dem Jungen mehr erlebnismäßig als lehrmäßig nahe zu bringen. Ganz beſonders baut ſich dann die ſport⸗ liche Ertüchtigung und die Schulung in der Hitlerjugend auf. Auf der im Jungvolk er⸗ haltenen Grundlage wird hier ſchon in einer geſteigerten Art und Weiſe weltanſchauliche trieben, wozu dann noch in den Sondereinhei⸗ Holrelte fllt Fmamiennaus und Nebengebäuden zu vorhaulen. Näheres im Verlag dieſer Zeitung. Bratheriuge /Burgundertunke Doſe 35 Fettheringe i/Tomatenſoße 3 Doſen 1. X Fettheringe / Sahne Doſe 35. Fettheringsfilet Doſe 25 und 45, Guladetta Fiſchgulaſch o/ Gräten Doſe 40 Erfriſchende Feinkoſt beim und Seife Geben Sie acht! Er ſpielt Ihnen einen Streich! Wenn Sie die Enthärtung des Waſſers Sie einen erheblichen Berluſt an Waſch⸗ wirkung— denn Kalk vernichtet Seiſe! Schützen Sie ſich davor, indem Sie einige Handvoll Henko Bleich-Soda etwa 15 Minuten vor Bereitung der Waſchlauge in dem mik Waſſer gefüllten geſſel ver⸗ tühren. So wird ſelbſt das haͤrteſte Waſſer 634% weich und waſchbereit. Nimm Henko, das beim Waſchen ſpart ten, der Flieger⸗, Marine⸗ und Motor⸗HJ., eine Spezialausbildung kommt. Das Spie⸗ leriſche im Jungvolkbetrieb verwandelt ſich in der HJ. in den ſtrengen Ernſt einer be⸗ wußten Lebensführung und Charakterhal⸗ tung. So wird ſich auch die Form des Heim⸗ abends in der HJ. von der des Jungvolks unterſcheiden und auch in der körperlichen Er⸗ tüchtigung werden die Tummelplätze des Jung⸗ volks durch die planmäßige Sportarbeit in der HJ. abgelöſt. Am 20. April wird nun zum erſten Mal ein ganzer Jahrgang Jungvolkjungen, ge⸗ ſchloſſen zur HJ. übertreten und damit be⸗ weiſen, daß die Jungen mit ihrem Aelter⸗ werden auch geſteigerte Leiſtungen und ſtren⸗ geren Dienſt auf ſich nehmen wollen. * Hausfrau, hilf dem Bauern? Die deutſche Hausfrau kennt ſchon ſeit langem den Schlachtruf„Kampf dem Ver⸗ derb“. Sie hat ſich auch gern und willig an dieſem Kampf beteiligt. Wenn es bisher nicht überall gelungen iſt, den Verderb wirkſam zu bekämpfen, dann hat es oft daran gelegen, daß die Hausfrau nicht genügend unterrichtet war, was an Nahrungsmitteln auf dem Spiele ſteht. Es wird ihr auch im Augen⸗ blick nicht bekannt ſein, daß der Kohl, für deſſen Unterbringung ſchon im Herbſt rege ge⸗ worben wurde, noch in großen Mengen vor⸗ handen iſt. Weit über 2000 Waggons Weiß⸗ kohl ſtehen zur Zeit zur Verfügung und müſ⸗ ſen in den nächſten Wochen verbraucht wer⸗ den. Dieſe großen Vorräte erklären ſich aus dem reichen Ernteſegen des Vorjahres, der trotz ſtarken Verbrauchs durch das geſamte deutſche Volk bisher nicht erſchöpft worden iſt. In den letzten Wintermonaten, wenn ſich der Frühling nähert, hat jeder den Wunſch, friſches Gemüſe zu eſſen und nicht das, was ſonſt zur Verfügung ſteht. Aber im Zeichen des Kampfes um die Nahrungsfreiheit muß die Hausfrau die Wünſche der Familie ſo lenken, wie es volkswirtſchaftlich richtig iſt. So iſt jetzt notwendig, den noch vorhandenen Kohl, vor allem den Weißkohl, zu verbrau⸗ chen. Er iſt nur noch einige Wochen halt⸗ bar, und wenn bis dahin nicht jede Hausfrau verantwortungsbewußt etliche Kohltage einge⸗ legt hat, dann muß ein großer Teil dieſes wertvollen Gemüſes verderben. Das liegt aber weder im Sinne der geſamten Nahrungsmittel⸗ verſorgung, noch im Intereſſe des Bauern, der ſehr viel Unkoſten und Arbeit aufgewendet hat, um den Kohl bis in die Frühjahrsmonate hinein der Hausfrau anbieten zu können.— Schulung und körperliche Ertüchtigung ge⸗ Deshalb geht der Ruf an jede Hausfrau: Koche häufiger als bisher Weißkohl! Aus Stabt und Land Der Knabe war ein Mädchen Solingen. Unter durchaus nicht unge⸗ wöhnlichen Umſtänden war im Entbindungs⸗ heim ein Kind geboren und dem ſtolzen Vater als Sohn angezeigt worden. Ausgerüſtet mit den Beſcheinigungen des Heims ließ dieſer das freudige Ereignis auf dem Standesamt beur⸗ kunden. Doch ſollte die Freude über den prächtigen Stammhalter nur 24 Stunden währen. Als nämlich am nächſten Morgen die Stationsſchweſter die Windelkörbchen der Neugeborenen inſpizierte, mußte ſie zu ih⸗ rem Schrecken feſtſtellen, daß ihr ein Knäb⸗ lein fehlte, dafür aber ein Mädchen zuviel vorhanden war. Zum Glück ließ ſich ohne Schwierigkeiten feſtſtellen, daß am Vortag bei der Geburt des„Stammhalters“ eine falſche Geſchlechtsbeſtimmung unterlaufen war. Daß die Eltern über die Korrektur nicht ſonderlich erfreut geweſen ſind, wird man verſtehen können. Die größte Schwierigkeit gilt es jedoch beim Standesamt zu beheben, wo das Neugeborene als Knabe ins„Lebens⸗ buch“ eingetragen iſt und erſt auf dem Weg über ein beſonderes behördliches und Ge⸗ richtsverfahren zum Mädchen beſtimmt wer⸗ den muß. Wenn mankleine Wunden nicht be⸗ achtet.— An Blutvergiftung geſtorben Bad Orb. Im nahen Frammersbach war die 17jährige Tochter eines Schneidermeiſters mit dem Fahrrad geſtürzt und hatte ſich nur geringfügig am Knie verletzt. Durch Nicht⸗ beachten der Wunde entwickelte ſich ein paar Tage ſpäter eine Entzündung, die zu einer Blutvergiftung führte, die den Tod des Mäd⸗ chens zur Folge hatte. Büdingen. Im Kreisort Rohrbach wollte im Hofe des Bauern Graul ein Fohlen über einen mit eiſernen Spitzen bewehrten Zaun ſetzen, ſprang aber zu kurz und fiel mit dem Leib in die Staketen. Die eiſernen Spitzen drangen dem Tier in den Körper und fügten ihm große Qualen zu. Es blieb nichts weiter übrig, als das Tierchen durch einen Schuß von ſeinem Leiden zu erlöſen. Junge, auch Du gehörſt ins Deutſche Jungvolk! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. III. 1937 über 1800, 8. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Nur noch mit Wasser curze Zen kochen. Der Wörfel 10 Pf.— für gut ½ Lirer. Wäſchewaſchen vergeſſen, ſo haben vor Verluſt bewahrt! zarte Fettheringe in feinſter Spezialtunke Doſe 35, Beſonders preiswert: Bismarckheringe gtr. D Rollmops Heringe in Gelee 60 1 Heringshappen Aanmer . Hüche zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. 22 dor PRkEuss.-sunb. Nass E ROTER 0 werden über: /Tomatenſoße Doſe 25. Edelſild in Oel, Pikandetten N Oelſardinen Doſe 20, 30, 40, 45, 55.3 Sardellen Filet 100 gr. Glas 80, Seelachs i. Scheiben 8(Lachserſatz) Doſe 60 Acker 12 Ar am Lampertheimerw. links zu verkaufen. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt d. Bl. Schöne Läufer zu verkaufen Wieſenſtr. 23 Zeitungs ⸗ Inſerat Deutſcher Weißwein 5 offen Ltr. 60 Deutſcher Rotwein offen Ltr. 553 30% Nabatt m. Ausn. d. m.* bezeichn. Art. Aufſtieg und Alittwoch zum Abholen bereit! Erfolge! ——— lospakEisE ½ je Klessei 3.— 6.— 12.— 27.— 15. f Tixhund 1. KLASSE 2 8. u. 24. April 1937. Verkauf der Lose der Preußisch- Süddeutschen Staatslotterie für die 1 Medieus, Gernsheim bei den führt im Gefolge Mittels personen in Viernheim Gewinn und Franz Joſ. Hofmann, Schreib- Emil Richter, Flora-Drogerie ieee lillionon „„.. 0 J Lanüuehr Ban sämtlicher Wehrpflichtigen, welche gestern und heute gemustert wurden. Die Familienangehörigen mitbringen! großer — Zusammenkunft zu einem ge- 0 mütlichen Beisammensein 5 * Die Wehrpflichtigen S— r.. HAUPTGEWIMNE 2 899 CCC... ³Ü¹ ² A Seitung geleſen— dabei geweſen! r Aw ã ͤ v 2.300000 2.300000 2 ½1 Doppellos Staatl. Lotterie-Einnahme warenhandlung = die grohe bodenstndige Radlozeltung der Relchssender Frankfurt u. Stuſtgart jedem Rundlunkhorer, der uns diese Anzeige elnschickt, lefern wir die SR 11 lage kostenlos zur probe. 5 Verlag der DNA. Frankfurt/M, Slucherstr. 20 Socd westdeutsche Rundfunk-Zelfung 7 It urch N I — 20 det 5 ſig 14 cn deuich du Aug polit ſonde loſe bent ner Et ft Repa doe geben Güte konnt ſteher bete werbe 45 geichen ſgaitsbe Ge Coch die g! „Gchrit tigkeit Rohſto lunger beſeiti Ausla auch k bau de rufen 1 Tenbenze gab ſein dutch de ſtehende guell Löſun Verse gen n And pol Lentu orden Hleigert Verbrau au