— rr 2 Volk 4 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtelgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. FFC Nummer 86 Gerechlere eiertagen. otenlohn, Miftwoch S ternheimer 83e lung Verkündigungsblatt der NS AN. Bernheim L den 14. April 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 C ³o·¹ AAA ð( 13. Jahrgang Verleilung der Rohſtoſſquellen Appell des Reichsfinanzminiſter⸗, der deulſchen Lage Verſtänduis entgegenzubringen Finanz- und Wirlſchaftsprobleme Die Rede dchwerin von Kroſigks in Kopenhagen Kopenhagen, 13. April. Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kro⸗ ſigk ſprach am Dienstag vor der Deutſch⸗däni⸗ ſchen Kulturvereinigung in Kopenhagen über deutſche Finar und Wirtſchaftsprobleme. Nach einleitenden Worten über en und Aufgaben der deutſchen Finanz⸗ n politik behandelte der Miniſter zunächſt die be⸗ ſondere Lage, in die Deutſchland durch die ſinn⸗ loſe Nachkriegszeit geraten ſei, die ſeinen Le⸗ bensraum acnürt und die Grundlas en ſei⸗ ner wirtſchaftlichen Betätigung»erſtört babe. Er führte aus, daß die beim Zufammenbruch der Reparationen übrig gebliebene Auslandsſchuld von etwa 22 Milliarden RM. auf dem an ſich ge⸗ gebenen Wege, nämlich die Leiſtung zuſätzlicher Güter und Dienſte, nicht abgetragen werden konnte. Das gleiche müſſe aber unter den be⸗ ſtehenden Verhältniſſen auch für die noch jetzt beſtehende Auslandsverſchuldung angenommen werden, die zur Zeit etwa die Hälfte aus mache. Deutſchland freue ſich über jedes eichen der Anbahnung freizügigerer Virt⸗ chaftsbetätigung. Es glaube nicht, daß die Einſtellung auf Sonderintereſſen zu dauerhaften Erfolgen führe. Dieſe ſeien erſt denkbar, wenn die großen Länder die hierzu unerläßl ehen Schritte täten. Deutſchland könne die Schwie⸗ rigkeiten für ſeinen Außenhandel oder ſeine Rohſtoffverſorgung nicht durch einſeitige Hand⸗ lungen, z. B. monetäre Maßnahmen, beſeitigen. Es ſei nicht nur mit der zu hohen Auslandsverſchuldung belaſtet, ſondern beſäße auch keine Gold⸗ und Deviſenreſerven zum Ab⸗ bau des beſtehenden Schutzſyſtems. Die Erfah⸗ rungen der letzten Währungsangleichungen ſeien wenig ermutigend geweſen. Der Miniſter ſchilderte, wie Deutſchland ſich auf die Verſchärfung der Weltwirtſchaftslage eingeſtellt habe. Er behandelte die Probleme der Abſtimmung des in⸗ und ausländiſchen Preisniveaus, ſchilderte Urſachen und Zweck des Neuen Planes Dr. Schachts ſowie Motive und Tendenzen des Vierjahresplanes und gab ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß Deutſchland durch techniſche ieee e be⸗ ſtehender und Erſchließung neuer Rohſtoff⸗ quellen im eigenen Land einen Beitrag zur Löſung des Weltproblems gerechterer Verteilung der Rohſtoffgrundla⸗ gen liefern und dadurch dem wirtſchaftlichen Und politiſchen Frieden der Welt dienen würde. Der Miniſter ging ſodann auf die Umwälzung ein, die die Miederingangſetzung der Produk⸗ tion in Deutſchland mit ſich gebracht hätte und wies auf die fin iz⸗ und kreditpolitiſchen Maß⸗ nahmen und Erfolge, die ſich hieraus ergeben hätten, hin. Dieſe Erfolge ſeien nicht auf ein „Wunder“, ſondern auf die ern heitliche Lenkung und en zielbewußten Einſatz der vorhandenen Kräfte und Möglichkeiten zurück⸗ zuführen. Trotz der neu hinzu retendey rieſen⸗ aften Aufgabe der Wiederwehrhaft machung Deutſchlands und der dadurch bedingten neuen Spannungen ſei die Kreditausweitungsgrenze nicht ungebührlich überſchritten worden. Dieſe Grenze ſei bedingt durch die Steigerungsfähigkeit der Geſamtproduktions⸗, Verbrauchs⸗ und Arbeitskraft des Volkes, aber auch durch die Entſchloſſenheit, eine neue In⸗ flation zu»ermeiden. Gegenüber den Gegenwartserfolgen Deütſchland die Zukunftsprobleme nicht beſſere Rohſto k rteilung könn.— ntlich zur Mildung der Spannungen beitragen; praktiſche Löſungen im Wege vernunftgemäßen Meinungs⸗ austauſches ſollten gefunden werden. Der ee ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit einem ppell, der deutſchen age Verſtändnis entgegenzubringen, da ohne gegenſeitiges Verſtändnis wirklicher Friede in der Welt nicht möglich ſei. Deutſchland wolle ſich als gleichberechtigte Nation im friedlichen Wettbewerb mit anderen Völkern einen ange⸗ meſſenen Lebensſpielraum ſichern. Wenn auch die Methoden umſtritten ſeien, das Ziel elbſt könne nicht beanſtandet wer⸗ en. vergäße Eine der jkalieniſche Kronenorden für dr. Len Ro m, 13. April. Dem Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsleiter Dr. Ley, iſt vom Kö⸗ nig von Italien das Großkreuz des ita⸗ lieniſchen Kronenordens verliehen worden, das ihm am Dienstag von Partei⸗ ſekretär Starace bei ſeinem Beſuch im Partei- haus mit außerordentlich herzlichen Worten überreicht worden iſt. Nach der Ueberreichung begab ſich Dr. Ley mit ſeinen Herren zu dem im Parteihaus be⸗ findlichen Ehrenmal der für die faſchiſtiſche Revolution Gefallenen, um dort einen mit den Farben der Bewegung geſchmückten großen Lorbeerkranz niederzulegen. Der Adlerſchild für Prof. Dr. Köppen Graz. 13. April. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat dem ſeit vielen Jahren in Graz lebenden berühmten Meteorologen Geheimen Admiralitätsrat Prof. Dr. Wladimir Köp⸗ pen den Adlerſchild des Deutſchen Reiches verliehen. Schild und Urkunde wurden am Montag dem areiſen Gelehrten, der im 91. Le⸗ bensjahr ſteht, im Grazer deutſchen Konſulat feierlich überreicht. Konſul Drubba wür⸗ digte in einer Anſprache die übertragenden Verdienſte des Altmeiſters der deutſchen Me⸗ teorologie und händiate dann Prof. Dr. Köp⸗ pen mit den beſten Glückwünſchen des Füh⸗ rers. des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern, des Botſchafters von Papen, ſo⸗ wie im eigenen Namen die Urkunde aus. Köp⸗ pen dankte herzlich für dieſe ſeltene Ehrung. Prof. Köppen, der Reichsdeutſcher iſt, iſt am 25. September 1846 in Petersbura geboren. Die 1883 erfolgte Gründung der Deutſchen Meteorologiſchen Geſellſchaft iſt ſein Ver⸗ dienſt. Auf faſt allen Gebieten entfaltete er die größten wiſſenſchaftlichen Leiſtungen. mehr als 44 Jahre hat er der Deutſchen See⸗ warte in Hambura in hervorragendem Maße gedient. Seit 1924 lebt Prof. Köppen in Graz. Noch heute iſt der Gelehrte wiſſenſchaftlich tätig. Zurzeit gibt er mit einer Reihe von in⸗ und ausländiſchen Forſchern das große Handbuch der Klimatographie in fünf Bänden heraus. Rom, 13. April. Der italieniſche Miniſterrat hat am Dienstag in ſeiner zweiten Aprilſitzung eine Reihe verwaltungstechniſcher Maßnahmen beſchloſſen und ſich auf Freitag, 10 Uhr, vertagt. Die einzige Maßnahme von gewiſſer politiſcher Bedeutung beſteht in Ausführungsbeſtimmungen zu dem Verbot des Schiffstransports von Freiwilligen oder Kriegsmaterial nach Spanien oder Spaniſch⸗Marokko. Für den Bau eines neuen Flughafens in Genua wurden 18 Millionen Lire ſowie weitere rund 100 Millionen Lire für die Aus⸗ führung anderer öffentlicher Bauten bewilligt. Der Miniſterrat beſchloß fernerhin, den Voran⸗ ſchlag für den Ausbau des ſtaatlichen Telephon⸗ London, 13. April Wie Sir John Simon am Dienstag im Un⸗ terhaus offiziell mitteilte, wird die Ausſprache über die Blockade von Bilbao auf Grund des Labour⸗ Antrags am Mittwoch ſtatt⸗ finden. Für die Regierung werden Außen⸗ miniſter Eden und Miniſterpräſident Bald⸗ win ſprechen. Den Oppoſitionsſtandpunkt wer⸗ den in erſter Linie Attlee für die Labour⸗Party und Sinclair für die Oppoſitionsliberalen vertreten. Jur Enkſcheidung des Oberſten Bundesgerichls Große Befriedigung im Weißen Haus Waſhington, 13. April. Die geſtrige Ent⸗ ſcheidung des Oberſten Bundesgerichts über einen der wichtigſten Grundſätze des New Deal, und zwar über die Frage, ob ſich die Arbeit⸗ „dem Anarchismus enlgegen“ Klagen franzöſiſcher Blätter über die innerpoliliſche Enlwicklung Paris, 13. April. Die nationale„Liberté“ befaßt ſich mit den Flaggenſkandalen auf dem Weltausſtellungsgelände und fragt, ob es denn in Paris und Frankreich keine Regierungs⸗ und Polizeigewalt mehr gebe. Sogar der marxiſtiſche Gewerk⸗ ſchaftsverband habe ſich nicht mehr durchſetzen können, geſchweige denn der Polizeipräfekt oder der Miniſterpräſident Blum. Auch eine Anweiſung Jouhaux'(des Gewerkſchaftsober⸗ bonzen. D Schriftl.) habe keinen Erfolg ge⸗ habt. Die Kommuniſten hätten die mit dem Zeichen der Zweiten und Dritten Internatio⸗ nale verunſtalteten Trikoloren ruhig weiter über Paris flattern laſſen. Das bemerkens⸗ werteſte daran ſei aber, daß nicht einmal mehr der marxiſtiſche Gewerkſchaftsverband heute bei dieſen Demonſtranſen Gehör finde. Der Anarchismus habe ſich unter den Maſſen be⸗ reits ſo ausgebreitet und die Drahtzieher hin⸗ ter den Kuliſſen genöſſen bereits ein ſolches Anſehen, daß die Gewerkſchaftsfunktionäre, ſelbſt wenn ſie Kommuniſten ſeien, mit Miß⸗ trauen und Vorſicht behandelt würden. „Journal des Debats“ meint im glei⸗ chen Zuſammenhang: Die Regierung Blum habe einſt verſprochen, daß die Weltausſtellung die Krönung der Volksfront ſein würde. Heute gelten aber die Abſichten der Regierung nichts, ſondern nur noch die Beſchlüſſe des allgewal⸗ tigen marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes, dieſe ſeien aber unbekannt. Sei beiſpielsweiſe bekannt, ob der Gewerkſchaftsverband über⸗ haupt ernſtlich wolle, daß die Ausſtellung ſtatt⸗ finde? Oder wolle er ihre Vertagung, nur um die Arbeiten auf dem Ausſtellungsgelände in die Länge zu ziehen? Der Staat aber gehe dabei langſam in die Brüche. Das ſind die Früchte der marxiſtiſchen Hetze Antrag auf Verſchiebung der Pariſer Weltausſtellung um drei Wochen Paris, 13. April. Die„große Frage“, ob die Eröffnung der Pariſer Weltausſtellung in⸗ folge des„klaſſenbewußten“ Verhaltens der marxiſtiſch organiſierten Bauarbeiter ver⸗ ſchoben werden müſſe oder nicht, ſoll nach einer Meldung des„Intranſigeant“ ſchon in den nächſten Stunden entſchieden werden. Dem Blatt zufolge kann die Entſcheidung nicht mehr zweifelhaft ſein. Der Bericht des„Intranſie⸗ geant“ ſpricht nicht einmal davon, daß zwar die Eröffnungszeremonie termingemäß Anfang Mai vorgenommen werden ſoll, während den Beſuchern der Zutritt zur Ausſtellung nicht vor dem 15. Mai freigegeben werden könnte, ſon⸗ dern er erklärt, daß auch die feierliche Eröffnung auf den— 23. Mai ver⸗ ſchoben werden müſſe. „Angeſichts der Schwierigkeiten“, berichtet das Blatt,„denen die Fertigſtellung der Arbei⸗ ten begegnet, hat ſich der Generalkommiſ⸗ ſar der Weltausſtellung, Labbe, über die Un⸗ möglichkeit Rechenſchaft gegeben, den vorge⸗ ſehenen Zeitpunkt für die Eröffnung aufrecht zu erhalten. Er wird ſich unter dieſen Um⸗ ſtänden noch am heutigen Dienstag abend zum franzöſiſchen Handelsminiſter Baſtid begeben, um zu beantragen, den Beſuch des Präſidenten der Republik und die Eröffnungsfeier der Aus⸗ ſtellung auf den 23. Mai zu verſchieben.— Handelsminiſter Baſtid wird vorausſichtlich noch im Laufe des Abends die entſprechende Ent⸗ ſcheidung treffen.“ Neues„Grenzwachkorps“ Italiens Zeſchlüſſe des ikalieniſchen Miniſterrals netzes um 40 Millionen Lire zu erhöhen und be⸗ willigte weitere 40 Millionen Lire für ein direktes Kabel zwiſchen Sizilien und Tripolis. Aufſtellung eines„Grenzwachkorps“ in Italien Zu den heutigen Beſchlüſſen des italieniſchen Miniſterrates tragen die Abendblätter noch nach, daß auch die Schaffung eines„Grenz⸗ wachkorps“ beſchloſſen wurde. Ueber die Auf⸗ gaben dieſes Korps, das von der„Tribuna“ als ein neues Militärkorps bezeichnet wird, werden noch keine näheren Angaben gemacht. Die Beſchlüſſe des Miniſterrates werden von der Preſſe in großer Aufmachung wiedergegeben. Labour-pariy gegen Bilbao-Blockade heule Unkerhausausſprache zur Valdwin-Erklärung nehmer organiſieren dürfen und ob der Arbeitgeber gezwungen iſt, mit der Ver⸗ tretung zu verhandeln, die ihm von der Mehrheit ſeiner Arbeitnehmer als ſolche be⸗ zeichnet wird, hat im Weißen Haus große Befriedigung ausgelöſt. Das ſchwere Trommelfeuer, das ſeit Jahren gegen dieſes Geſetz geführt wurde, und der erneute und ver⸗ ſchärfte Maſſenandrang gegen Rooſevelts neuen Kurs anläßlich ſeiner Forderung nach einer Re⸗ form des Bundesgerichts, hatten bei Freund und Feind die immer wieder verzögerte Entſcheidung über das Koalitionsgeſetz mit größter Spannung erwarten laſſen. Nunmehr hat das Gericht in allen Fällen zugunſten Rooſevelts ent⸗ ſchieden. Es handelt ſich bei der Entſcheidung nicht nur darum, daß diejenigen Arbeitnehmer, die wegen Koalitionsbetätigung entlaſſen wor⸗ den waren, wieder angeſtellt werden müſſen und für die ganze Zeit ſeit ihrer Entlaſſung das Ge⸗ 2— nachgezahlt erhalten, ſondern in erſter inie um die Ermächtigung für Rooſevelt, das Koalitionsgeſetz jetzt endgültig durchzuführen. Reichsminiſter Ruft eröffnele die Aympia- Ausgrabungen Der Reichsminiſter beim erſten Hackenſchlag, mit dem er im Auftrage des Führers die neuen deutſchen Ausgrabungen in Olympia eröffnete. (Weltbild, K r—— PR r r 2 9 5 1 ——— „daß man ſeine Freiheit behält. Dinge können zum Nutzen der Machtkampf Ford-Lewis Der Autokönig blufft mit Phantaſielöhnen. In Amerika bereitet ſich ein gigantischer Kampf zwiſchen dem Autokönig Henry Ford, der immerhin doch über das zweitgrößte Unter⸗ nehmen der Automobilinduſtrie gebietet, und dem Gewerkſchaftsführer Lewis vor. Nachdem Lewis bei General⸗Motors und bei Chrysler einen gewaltigen Streik entfacht hatte, um nicht nur höhere Löhne, ſondern auch die grundſätz⸗ liche Anerkennung ſeiner Gewerkschaft als alleinberechtigter Verhandlungspartner über die Arbeitsbedingungen durchzuſetzen und nach⸗ dem ihm das dort wenigſtens teilweiſe gelungen iſt, will er jetzt„Ford auf die Knie zwingen“. Ford iſt der geſchworene Gegner der Gewerk⸗ ſchaften. Er hat jahrelang keinen Arbeiter ein⸗ geſtellt, von dem bekannt war, daß er einer Gewerkſchaft angehörte, und er lehnt jegliches Verhandeln mir den Gewerkſchaftsführern noch bis auf den heutigen Tag ab. Nun ſoll es zur Kraftprobe zwiſchen ihm und dem ſich allgewal⸗ tig dünkenden John L. Lewis kommen, der die Abſicht hat, die Arbeiter der Fordfabriken alle ſeiner Gewerkſchaft einzugliedern. „Ich habe keine Furcht vor dem Komitee für induſtrielle Organiſation“— das iſt die Ge⸗ werkſchaftszentrale, die Lewis leitet—„denn ſie hat Unrecht“, ſagte Henry Ford, als man ihn darüber befragte, wie er ſich zu den Forderun⸗ gen des Gewerkſchaftsdiktators ſtellte. Es geht übrigens in Amerika das Gerücht um, Ford plane einen ganz großen Schlag gegen die Gewerkſchaft, indem er ſeinen Arbeitern einen Mindeſttageslohn von 10 Dollar zahlen wolle. Das iſt erheblich mehr, als irgendwo in der amerikaniſchen Automobilinduſtrie gezahlt wird, und auch mehr, als Lewis fordert. Ob es ſich mit der Kalkulation verträgt, einen ſolch außergewöhnlichen Lohn zu zahlen, muß natür⸗ lich Herr Ford ſelbſt entſcheiden. Sollte er es bejahen, würde er damit allerdings beſtätigen, daß er bisher rieſenhafte Extragewinne in die eigene Taſche ſteckte. Aber Ford iſt ungeheuer reich und es kommt ihm garnicht darauf an, auch eine Weile lang einen ſolchen wirtſchaft⸗ lich nicht zu vertretenden Kampflohn zu zahlen, wenn er damit ſeinen Kopf durchſetzen kann. Er hat ſchon vor mehreren Jahren einmal bei der amerikaniſchen Induſtrie durchgeſetzt, daß man ſich auf einen Tageslohn von 5 Dollar einigte, und er hat damit einen geplanten Ge⸗ werkſchaftsangriff abgewieſen. Zur allgemeinen Streiklage in den Vereinig⸗ ten Staaten äußerte ſich Ford dahin, daß die Induſtrie eine Wiedergeburt mit friſchem Ge⸗ ſchäft und größeren Verkäufen denn je erleben würde,„wenn dieſer Streikwahnſinn einmal vorüber ſein wird“.„Meine Geſellſchaft“, ſagte er,„wird der Welt Löhne, eine Produktion und eine Konkurrenzfähigkeit zeigen, wie ſie nie vorher geſehen worden ſind. Die Hauptſache iſt, Das iſt die Grundlage Amerikas. Die Leute in unſeren abriken ſind frei und wegen dieſer Freiheit ſſer dran als irgendwo anders, Tauſend Behaglichkeit und der Verbeſſerung des Lebensſtandards der breiten Maſſen billiger produziert werden. Aber das iſt nicht möglich unter der Kontrolle, wie ſie Finanzorganiſationen der eiyen oder an⸗ deren Art beanſpruchen.“ 6 Ford iſt der Meinung, daß ſich auch hinter der amerikaniſchen Gewerkſchaftsbewegung ge⸗ beime Kawitalmächte verſtecken. Er iſt auch überzeugt, daß dieſe geheimen Kapitalmächte den Plan des Präſidenten Rooſevelt für eine Reform des Oberſten Gerichtshofes unterſtützen, denn, wir werden eine neue NIRA bekommen, wenn der Oberſte Gerichtshof eingewickelt wor⸗ den iſt, und das wird dann einen neuen Ver⸗ ſuch geben, die Induſtrie zu kontrollieren und zu droſſeln.“ Man muß Henry Ford nicht alles aufs Wort glauben. Er iſt zweifellos ein außergewöhn⸗ lich tüchtiger Induſtrieller, aber er war immer ein Einſpänner und ein Dickkopf. Dazu ein Amerikaner reinſten Waſſers, der es verſteht, „to make money“. Sein Kampf gegen die Ge⸗ werkſchaften iſt zweifellos geſund. Kommen ſie wirklich einmal zur Macht, dann wird das drüben noch viel ſchwerer wiegende Folgen ha⸗ ben als wie einſt bei uns, denn derartige Kämpfe ſpielen ſich im„freien“ Amerika noch weit rückſichtsloſer ab, als das je bei uns mög⸗ lich geweſen wäre, Auf der anderen Seite iſt Balkanpaktſtaaten lagen erneul Beſprechung der Lage in Züdoſteuropa Abſchluß eines neuen Miftelmeerablommens? Bukareſt, 13. April. Wie verlautet, wird der Beſuch des polniſchen Außenminiſters in Bukareſt noch vor dem 6. Juni ſtattfin⸗ den. Am 6. Juni wird alljährlich die Wieder⸗ kehr des Tages der Reſtauration Carols 2. feierlich begangen. Man glaubt, daß zu dieſen Feiern auch der polniſche Staatsprä⸗ ſident in Bukareſt eintrifft. Am 10. Mai, dem Nationalfeiertag Rumä⸗ niens, ſollen andererſeits die Außen mini⸗ ſter der Balkan palktſtaaten in Buta⸗ reſt zuſammenkommen. Es ſollen alſo nicht nur der türliſche Außenminiſter Rü ſcht ü Aras und Metazas, ſondern auch Sto⸗ jadinowitſch zugegen ſein und zu einer außerordentlichen Tagung des Bündnis rates der Balkan ſtaaten zuſammentreten. Die neue Beſprechung der Lage in Süd oſt; europa ſoll nach den letzten politiſchen Er ⸗ eigniſſen, vor allem nach dem A'bſchluß des jugoſlawiſch italieniſchen Abkommens, auch für die Balkanpaktſtaaten notwendig ge worden ſein. Insbeſondere wird der Frage eines neuen Mittelmeerabtom mens zwiſchen Jugoſlawien, der Türkei und Grie⸗ chenland einerſeits und Italien andererſeits, die in Belgrad beſprochen worden ſein ſoll, erhöhte Bedeutung für den Balkanpalt bei ⸗ gelegt. Sammlungsruhe bis 30. Sepkember Berlin, 13. April. Der Reichsinnen⸗ miniſter hat dem Reichsverband für deutſche Jugendherbergen für den 17. und 18. April, wie gemeldet, die Genehmigung zur Sammlung von Geldſpenden durch Sammelbüchſen oder Sammelliſten und durch den Verkauf von Abzeichen erteilt. Er gibt dies jetzt durch beſonderen Runderlaß be⸗ kannt. Darüber hinaus erklärt der Miniſter, daß nach dem Willen des Führers die Samm⸗ lungen und ſammlungsähnlichen Veranſtaltun⸗ gen während der Sommermonate mit Rückſicht auf die großen Leiſtungen der Volksgenoſſen für das WHW. weitgehend einge⸗ ſchränkt werden ſollen. Abgeſehen von der genehmigten Sammlung für Jugendherbergen ordnet der Miniſter an, daß von den ſtaatlichen Genehmigungsbehörden für die Zeit vom 1. 4, bis 80. 9. 1937 keine Genehmigung für Sammlungen zu erteilen iſt. Das Verbot bezieht ſich auch auf Verbreitung von Sammel⸗ liſten, Werbeſchriften oder Aufrufen und den Vertrieb von Eintrittskarten und Waren ge⸗ mäß dem Sammlungsgeſetz. Dagegen gilt das Verbot nicht für die Genehmigung zur Durch⸗ führung öffentlicher Veranſtaltungen zu ge⸗ meinnützigen oder mildtätigen Zwecken nach Veranſtalter der Sammlung § 4 des Sammlungsgeſetzes und für die Ge⸗ nehmigung von Blindenkonzerten. Gleichzeitig gibt der Miniſter zum Vollzug des Sammelgeſetzes vom 5. 11. 1934 Beſtim⸗ mungen bekannt, die den Begriff der Oeffentlichkeit klären. Demnach iſt eine Sammlung u. a. nur dann nichtöffentlich und daher nicht genehmigungspflichtig, wenn ſie innerhalb eines engbegrenzten zah⸗ lenmäßig leinen Perſonen⸗ kreiſes durchgeführt wird, deſſen Mitglie⸗ der in einem näheren, ihnen bewußten inne⸗ ren Zuſammenhang ſtehen und wenn auch der zu dieſem Per⸗ ſonenkreis gehört. Steht der Veranſtalter außerhalb des Perſonenkreiſes, dann liegt eine öffentliche Sammlung im Sinne des Samm⸗ lungsgeſetzes vor. Nach§ 15 Ziffer 4 des Sammlungsgeſetzes ſind die ſogenannten Kir⸗ chenkollekten von der Genehmigungspflicht frei. Der Miniſter erklärt, es ſei davon auszugehen, daß die Kirchenkollekte üblicherweiſe eine Geld⸗ ſammlung iſt. Sachſpenden uſw. kämen nur in Betracht, wenn dies bei Inkrafttreten des Sammlungsgeſetzes als Sammlung bei Got⸗ tesdienſten in Kirchen oder kirchlichen Verſamm⸗ lungsräumen ortsüblich war und tatſächlich durchgeführt wurde. Voller Erfolg der deulſchen Amazonas-Expedilion Erſte Süd⸗Nord⸗Durchquerung Braſilianiſch⸗Gunanas gelungen. Rio de Janeiro, 13. April. Die deutſche Amazonas⸗Jary⸗Expedition hat einen großen Erfolg errungen. Schulz⸗ Kampfhenkel iſt aus dem Forſchungsge⸗ biet des oberen Jary zurückgekehrt und hat den Amazonas⸗Strom wieder erreicht, Damit iſt die erſte Süd⸗Nord⸗ Durchquerung Braſilia⸗ niſch⸗Guyanas auf dem Jary⸗Strom, vom Amazonas bis zur Grenze von Cayenne, ge⸗ lungen. In Sztägiger Kanureiſe durch menſchen⸗ leeres Urwald⸗Flußgebiet erreichten die Forſcher die Jagdgründe der Oavama⸗In⸗ dianer. Mächtige Stromſchnellen waren dabei zu überwinden, was nur durch die außerge⸗ wöhnliche Trockenheit des vergangenen Jahres und das dadurch bewirkte ſtarke Sinken des Waſſerſtandes im Dezember möglich war. Oberhalb des Nebenfluſſes Curuapi trafen ſie mit Oayama⸗Indianern zuſammen, die ſie zu Begleitern gewannen. Mit 35 Oayama⸗In⸗ dianern drangen ſie zum Fluſſe Kuh vor, in deſſen Quellgebieten man auf Pfahlbaudörfer der Oayapi⸗Indianer ſtieß. Von dieſem pri⸗ mitiven Stamm der zur Tupi⸗Sprachgruppe gehörenden Indianer wurden umfaſſende Sammlungen angelegt: Begehrteſte Tauſch⸗ waren waren Salz, Glasperlen, Angelhaken, Meſſer. Die Quellen des Oayapock wurden an der Grenze Franzöſiſch⸗Guyanas paſſiert. Beim Aufbruch zur Rückreiſe erkrankte Schulz⸗ SSC!!! ͤ v ˙ es Bluff, wenn Ford ſich den Anſchein gibt, als habe er beſonders viel Herz für ſeine Arbeiter. Er iſt ein kalt rechnender Geſchäftsmann. Ge⸗ wiß hat er zu Zeiten gute Löhne gezahlt, manch⸗ mal beſſere als ſeine Konkurrenz. Aber der Arbeiter hat bei Ford das ganze Riſiko der Konjunktur zu tragen. Es gibt drüben keinen Kündigungsſchutz und Ford hat ſich, wenn ir⸗ gendwie eine Stockung des Abſatzes ſeiner Wa⸗ ren eintrat, niemals geſcheut, Arbeiter in Maſſen von beute auf morgen zu entlaſſen. Der Verfaſſer dieſer Zeilen traf vor Jahren an einem Tage in Detroit ein, an dem ohne jede vorherige Ankündigung 10 000 Ford⸗Arbeiter allein in dieſer Stadt auf die Straße geſetzt wurden. Die Konjunktur ging etwas herunter und es war notwendig, die Produktion abzu⸗ a herrſcherkröuungen der vergangenheit Eine Chronik der Zwiſchenfälle— Taſchendieb ſtahl, Erdbeben und andere böſe Vorzeichen. Die bevorſtehende Londoner Königskrönung lenkt die Aufmerkſamkeit auf denkwürdige eng⸗ liſche Krönungen der Vergangenheit, it deren Verlauf ſich außergewöhnliche Zwiſchenfa le ab⸗ ſpielten. 5 Eine unerwünſchte Königin verſuchte eine Krönung zu ſtören. Ein anderes Mal zerbrach die Krone während der Zeremonie. Einem König wurde während der Krönungsfeier die Geldbörſe geraubt. Ein Erdbeben unterbrach eine Krönung. Eine Königin mußte zur Krö⸗ nung getragen werden, weil ſie an Gicht litt. Und einmal kam es vor, daß die Krone auf dem löniglichen Haupte ſchwankte Soviele Zwiſchenfälle haben ſich während eng⸗ liſcher Herrſcherkrönungen ereignet, und mit Be⸗ friedigung verweiſen die britiſchen Chroniſten auf die Ruhe und Mürde hin, mit dex ſich die letzten Krönungen engliſcher Könige vollzogen. Schen heute ſteht mit Sicherheit feſt, daß die Krönung Georgs VI. ebenſo reibungslos vonſtat⸗ ten gehen wird, wie die Zeremonien bei der Thronbeſteigung der Königin Viktoria, Eduards VII. und Georgs V. Alle Vorbereitungen ſind bis ins Kleinſte getroffen worden, ſodaß mit einem glatten Verlauf genau nach dem Pro⸗ gramm zu rechnen iſt. Der Seiltänzer von St. Pauls Aber die Geſchichte beweiſt, daß Herrſcherkrö⸗ nungen nicht ſelten die menſchlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten von Monarchen aoffen⸗ barten, Die Thronit jener Krönungen, die von Iwiſchenfällen begleitet wurden oder ſonſt ent⸗ gegen den beſtehenden Grundſätzen ſtattgefunden haben, Keb mit König Eduard III., dem bekanntlich noch vor dem Tode ſeines Vaters die Krone aufs Haupt geſetzt wurde. Dies geſchah, weil das Parlament Eduard II. wegen ſeiner Niederlage im Kampfe mit Bruce bei Bannock⸗ 95 ſeines hohen Amtes nicht mehr für würdig hielt. Auch Eduards III. Nachfolger, Richard II. empfing die Krone unter ungewöhnlichen Be⸗ gleitumſtänden. Der durch die anſtrengende Ze⸗ remonie ermüdete Herrſcher fiel in Ohnmacht und mußte zum Altar getragen werden. Eduard VI. war erſt 10 Jahre alt, als er den Thron beſtieg. Infolge ſeiner Jugend wurden die Krönungsfeierlichkeiten beträchtlich verein⸗ facht. Die engliſche Chronik erzählt, daß bei dieſem Anlaß ein Akrobat eine für damalige Zeiten noch ungewohnte Senſation hervorrief. Der Seiltänzer kletterte von den Zinnen der der St. Pauls Kathedrale auf ein über die Straße geſpanntes Drahtſeil und vollführte allerlei Kunſtſtücke zur größten Freude des jun⸗ gen Königs und ſeiner Umgebung. Krönung mit Hinderniſſen. Die am 1. Oktober 1553 gekrönte Königin Marie beanſtandete das traditionelle Krö⸗ nungsgzl. Sie fürchtete, daß das Oel unrein ſei, da es bereits zur Salbung des Hauptes ihres proteſtantiſchen Bruders Eduard benutzt wurde. Auch ihre Schweſter Eliſabeth machte einen ähnlichen Einwand, nicht aus religiöſen Ex⸗ wägungen, ſondern einfach, weil ſie den Geruch des Oels nicht ertragen konnte. Königin Eli⸗ ſabeth erklärte rundweg, daß das Oel ranzig Angriff der bremſen, weil die hergeſtellten Wagen ſich ſonſt binnen wenigen Tagen im Fabrikhof zu Bergen gehäuft haben würden. Und das laufende Band, das Ford in der Automobilinduſtrie zum hböch⸗ ſten Raffinement entwickelt, reißt, ſo wie es in ſeinen Fabriken gehandhabt wird, der Arbeit buchſtäblich die Seele aus dem Leibe. Alſo hin⸗ ter die Verſicherungen Fords, daß es ſeinen Leuten beſſer ginge als irgendwo anders, muß mam ſchon einige Fragezeichen machen. Abex wenn er ihnen jetzt wirklich, um den Gewerkſchaft abzuſchlagen, den reichlich phantaſtiſchen„Lohn von 10 Dollar pro Tag“ zahlen ſollte, dann werden ſie den ſicher⸗ lich nehmen und Herrn Lewis ablaufen laſſen. Jedenfalls ſieht ganz Ameriak geſpannt auf den gigantiſchen Kampf, der ſich hier vorbereitet. ei, und es ſoll Leute gegeben haben, die ihr bei⸗ . pflichteten. Die Krönung Jakobs. fiel unglücklicherweiſe in die Zeit, da die Peſt in London wütete. Die raſch um ſich greifende Seuche hatte zur Folge, 900 der Zuzug aller auswärtigen rönungs⸗ gäſte ſtreng verboten wurde. Auf dieſe Weiſe waren nur wenige Zeugen dieſer Zeremonie. Ein ſeltſamer Zwiſchenfall ereignete ſich bei der 708 eines Nachfolgers Karls J. Der Erzbiſchof Abbott, der einige Jahre zuvor durch einen unglücklichen Zufall einen Mann getötet hatte, ſollte die Handlung vornehmen. Aber Königin Henriette Marie erblickte in dieſer Tatſache ein unheilvolles Omen. Sie lehnte es daher auch kategoriſch ab, mit der Krönungs⸗ feier etwas zu tun zu haben, blieb der Zere⸗ monie fern und ließ den König allein in der Karoſſe an ſich voxüberfahren. Am Portal des Königspalaſtes ſah ſie ſich die prunkvolle Pro⸗ zeſſion an. Aeberhaupt war die Krönung Karls J. von einer Reihe von Widerwärtigkeiten begleitet. Im letzten Augenblick zerbrach das Szepter mit der Taube, und ein Goldſchmied mußte das Herrſcherſymbol an Ort und Stelle reparieren. Die Staatsbaxke, mit der der König nach alter Sitte zur Weſtminſter Abtei fuhr, geriet im Schlamm der Themſe auf Grund. 3 die Feier begann, entſtand plötzlich ein Erdbeben von ſolcher Gewalt, daß die Zeremonie für meh⸗ tere Minuten unterbrochen werden mußte. Die Predigt, die Dr. Stenhouſe bei dieſer Gelegen⸗ heit hielt, wurde als die düſterſte bezeichnet, die jemals bei ſolchen Anläſſen gehört wurde. Es ſollte auch die letzte Predigt des Geiſtlichen ſein, denn ex ſtarb bald darauf an ſchwarzen Pocken Ein böſes Omen „ Von Karl II. behauptet man, daß er die loſt⸗ ſpieligſte Königskroͤnung inſzenieren ließ. Das Kampfbenkel ſchwer an Dyſenterie und Fieber. Indianer geleiteten die Bootsflotten durch die Stromſchnellen ſtromab. Nach dreiwöchiger ſchwerer Talfahrt war der Amazonas erreicht. Alle Sammlungen, die Filme und Photos, die erſten aus dieſer Gegend, die Karten und Tagebuchaufzeichnungen ſind wohlerhalten. Der Geſundheitszuſtand Schulz⸗Kampfhenkels hat ſich gebeſſert; der gleichfalls erkrankte Gert Kahle iſt bereits ganz miederherge⸗ ſtellt. Die Forſcher ſind zur Zeit mit der Vor⸗ bereitung ihrer bevorſtehenden Heümreiſe be⸗ ſchäftigt. Kunſtbelrachlung kein Kampf gegen, ſondern für den Künſtles Bochum, 13. April. Unter den während der Bochumer Theater⸗ tagung der Hitler⸗Jugend behandelten aktuel⸗ len Fragen waren zweifellos die am Dienstag zur Debatte ſtehenden Fragen der Kunſt⸗ betrachtung von beſonderem Intereſſe, Ueber das Prinzip der Kunſtbetrachtung im Sinne des miniſteriellen Erlaſſes ſprach Mg. Koerber vom Propagandaminiſterium. Er ging von der Formulierung aus, die Diet⸗ dich Eckart für die Kunſtkritik angewandt wiſſen wollte, nämlich im Sinne einer Kunſt⸗ förderung. Der kulturelle Rahmen, innerhalb deſſen ſich die nationalſozialiſtiſche Kunſtbe⸗ trachtung vollziehen müſſe, ſei durch die all⸗ mählich einkehrende Beſinnung auf das wirt⸗ liche Kunſtwerk gegeben. Durch die Stellung des Kunſtbetrachters zwiſchen Volk und Kul⸗ turſtand ſei er ein Propagandiſt für die deut⸗ ſche Kultur geworden. Dieſe Entwicklung von dem unter der liberaliſtiſchen Preſſefreiheit oft würdeloſen Zuſtand bis zur heutigen Be⸗ rufung des Schriftleiters habe mit der Schaf⸗ fung einer zeitgemäßen, die Kunſt fördernden Kunſtkritik einen Schlußſtein erhalten. Zwi⸗ ſchen Künſtler und Schriftleiter ſei dadurch das Verhältnis einer Kameradſchaft hergeſtellt, der alle Eigenſchaften der beſſerwiſſenden oder gar bösartigen Kritik fehlen. Damit werde auch der im Ausland ſogar erhobene Vorwurf. es werde jede kritiſche Aeußerung in Deutſch⸗ land niedergehalten, zurückgewieſen. Kunſtbe⸗ trachtung ſei eine Angelegenheit des Kön⸗ nens. des Charakters und der inne⸗ ren Berufung, nicht ein gegen, ſon⸗ dern für und mit dem Künſtler. Wie ſie beſchaffen ſein ſoll, dafür könne eine Norm nicht aufgeſtellt werden, hier gelte das Wort: „Wenn Ihrs nicht fühlt, Ihr werdets nie er⸗ jagen“. Aus den Reihen der Hitler⸗Jugend, ſo ſchloß Pg. Koerber, wachſe der vollkommene Kunſtbetrachter heran, deren es heute ſchon eine ganze Anzahl gebe. Dann ſprach der Chefdramaturg des Bochumer Stadttheaters, Walter Thomas. über die Kunſtbetrachtung vom Standpunkt des Theaters aus. Er verlangt den Kunſtbe⸗ trachter, der ſich in den Dingen des Theaters 3 und für das Theater ein Herz mit⸗ ringt. Aus den Erfahrungen der journaliſtiſchen Praxis heraus kam Wolf Braumüller zu der Feſtſtellung. das Primäre einer Kunſtbetrach⸗ tung ſei der Charakter, den ein Werk auf das Ethiſche der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung hin in ſich trage. b An die Referate ſchloß ſich eine rege Aus⸗ ſprache. in der Obergebietsführer Cerff grund⸗ ſätzlich erklärte, die HJ. ſuche ihre Forderung, an der Geſtaltung der deutſchen Kultur mitzu⸗ wirken, weder mit machtpolitiſchen Anſprüchen. noch rein organiſatoriſch zu begründen, ſon⸗ dern mit der leidenſchaftlichen Hingabe, mit dem Zuführen neuer Kräfte in das große Werk der deutſchen Kultur. Entſchloſſen wandte ſich Cerff dagegen, daß gelegentlich von einer SA., SS., oder HJ.⸗Kultur geſprochen werde. Er bekannte ſich unter ſtärkſtem Beifall der An⸗ weſenden zu dem Grundſatz einer einheitlich deutſchen Kultur. Ihre Mittler und Vermitt⸗ ler müßten in erſter Linie vom Wollen und von der Geſinnung getragen ſein. Deutſches Brucknerfeſt verſchoben. Mit Rückſicht auf die Reichsfeiern anläßlich der Enthüllung der Brucknerbüſte in der Wal⸗ halla bei Regensburg, wird das für die Zeit vom 21. bis 25. Mai in Berlin vorge⸗ ſehene deutſche Brucknerfeſt verſchoben. Geſchirr von Lord Whartons Pferd koſtete allein 160 000 Mark, die Zügel ſchon verſchlangen 10 000 Mark. In einem Briefe, den der Her⸗ zog von Buckingham an einen Freund richtete, erwähnt er ganz beiläufig, daß er für ſein Feſt⸗ gewand nicht weniger als 600 000 Mark aus⸗ gegeben hatte. Bei der Krönung Jakobs 2. wollte die Krone nicht auf dem Haupte des Monarchen ſitzen. Sie ſchwankte bedenklich von einer Seite zur anderen, zum Schrecken der Zuſchauer, die darin ein böſes Vorzeichen für die Zukunft er⸗ blickten. Aber das ſchlimmſte Omen ſollte erſt noch während des großen Krönunasbanketts kommen. Als der„Champion“, der Heraus⸗ forderer der Gegner des Herrſchers,— es war Lord Dymole— dem Monarchen ſeinen Gruß entbieten wollte, ſtrauchelte Dymokes Pferd und begrub den Reiter unter ſich. König Jalob wollte den Zwiſchenfall von der heiteren Seite nehmen, aber die Chronik erzählt, daß die Kö⸗ nigin zu Tode erſchrocken und kreidebleich da⸗ ſaß. Ein Taſchendieb beſtiehlt den König. Auf geheimnisvolle Weiſe wurde Wilhelm von Oranien die Geldbörſe mit 20 Pfund, die er als Opferſpende mit ſich führte, aus der Krönungsprobe entwendet. Mit bewunderns⸗ wertem Gleichmut aber erfaßte der König die Lage und ließ ſich die Summe von Lord Den⸗ by ſo unauffällig wie möglich leihen. „Königin Anna, die 1702 den Thron beſtieg, litt mit ihren 37 Jahren an ſchwerer Gicht und ungewöhnlicher Körperfülle, ſodaß ſie un⸗ fähia war, zum Altar zu ſchreiten. So mußte ſie denn in einer Sänfte getragen werden. Der Bankettſaal blieb rätſelhafter Weiſe unbe⸗ wacht, und als das Jeſt vorüber war, drang eine Rotte Renſchen ein und raubte nicht nur ande i U del Lan 100 nt Wen ſie fi Saft hewe alſo . es lulie die l Nu ſten bert ler dem! das f de l een l ibet tale det Swe det unte fei. ruf weſe die weit Haj die 5 65. 44 Nut,! Peg g Nr Die ſottt Kulte die 4 fiſchbe laufen lichet bor den In deutsch por fil Kaufn Teichti ſeht v tung! Lünen Jett deri hielt Ausbt ſchwal engliſ bandl bar! gelebt dig u. 20 die il Tide Geor lich nungsz behertſ det lu der I. König des 2 Herzog huldig, 4 ligen Be: der Scha fordernden ten. Zul. ei dadurch betgeſelt ſerben wer mit werde i derwurf. iu Deut, Lunſthe⸗ es Kön, er inne⸗ en, ſon⸗ let, Nie heute ſchon naturg dez Thomaz. Standpunkt en Kunſtbe⸗ e Theuurs Herz ni W Seen let u der kunſtherach⸗ ert auf das hen Bel. kege Aus⸗ eff grund⸗ Forderung, ur mitzu⸗ Anſprüchen, inden, ſon⸗ gabe, mit toße Berl undte ſich ner EA,, erde. 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Bis auf den heutigen Tag haben die Ein⸗ geborenen von Südweſt allem Deutſchen gegen⸗ über eine rührende Anhänglichkeit bewahrt. „Die Deutſchen ſollen wieder regieren“, dieſer Satz, den einmal ein alter Hottentotte aus⸗ ſprach, iſt faſt ein geflügeltes Wort geworden. Sobald es ſich einmal ereignet, daß ein deutſches Kriegsſchiff zu Beſuch eintrifft, oder ſonſt ein nationales Feſt gefeiert wird, zieht die alte Negerſchutztruppe ihre frühere deutſche Uniform an und zieht durch die Straßen, die alten Marſchweiſen ſpielend, die vor dem Kriege zu dem täglichen Konzertprogramm gehörten. Und doch hat ſich hier viel gegen früher ge⸗ ändert. Südweſtafrika iſt nie ein Land geweſen. in dem Milch und Honig floß. Ein alter deut⸗ ſcher Forſchungsreiſender erzählt:„Das ganze Land iſt eine waſſerloſe Steppe, hat ein paar 100 000 Einwohner, die nur einen Wunſch e ſoviel Ochſen wie möglich zu beſitzen. Wenn ſie nun wirklich welche haben, verſtehen ſie ſie nicht zu gebrauchen.. Viele Rittergüter Sand befinden ſich immer in der Luft, Dünen bewegen ſich kilometerweit. Schön iſt es hier alſo gewiß nicht und überaus gewinnbringend iſt es ja auch nicht, aber von allen übrigen Ko⸗ lonien der Weſtküſte herrſcht hier für Weiße die geringſte Sterklid keit Kapregierung ſeinerzeit für Georg 4. Nun, die Verhältniſſe haben ſich hier inzwi⸗ ſchen geändert. Das Land war dank der ſach⸗ verſtändigen Arbeit, die unter Aufopferung al⸗ ler Kräfte von Deunchen geleiſtet wurde, vor dem Krieg in regem Aufblühen begriffen, und das mag auch der Crund geweſen ſein, weshalb die früheren Kapreglerungen ſich Deutſchſüdweſt gegenüber ſtets ablehnend verhielten. Am die Jahrhundertwende wurde z. B. in Kaypſtadt über einen Zuſchuß für die Walfiſchbay be⸗ raten.(Die Walfiſchbay iſt britiſcher Hafen an der Küſte von Deutſch⸗Südweſt, ſüdlich von Swakopmund.) Bei dieſer Gelegenheit konnte der damalige Kapminiſter die Aeußerung nicht unterdrücken, daß ihm alles Deutſche ein Greuel ſei. Cecil Rhonſes unterbrach ihn mit dem Zu⸗ ruf. Mir auch! Es wäre ſehr unvorſichtig ge⸗ weſen, ſo hieß es in der erwähnten Debatte um die Jahrhundert dende weiter, die Deutſchen ſo⸗ weit kommen zu laſſen. Der einzig mögliche Hafen des Landes wäre die Walfiſchbay, und die gehöre der Kapkolonie. Eines Tages würde es den Deutſchen wobl dämmern, wie zwecklos es ſei, das trockene Land, deſſen einziger Hafen ſtgland gehöre, länger zu behalten. Uſw. Nun, die deutſchen Koloniſatoren ſind ihren Weg gegangen und haben das erreicht, was de unmöglich hielt. lange Zeit engliſchen Die Nadelſtichvolitik wurde noch fortgeſetzt. So war es z. B. dem Küſtenpoſtdampfer, der jeden Monat einmal die Verbindung zwiſchen Kapſtadt und Wal⸗ fiſchbay herſtellte, verboten. Swakopmund anzu⸗ laufen(alſo den deutſchen Hafen). Ein freund⸗ licher Nachbar iſt alſo die Kapregierung auch vor dem Kriege nicht geweſen. Nieſenarbeit in 3 Jahrzehnten. Im Laufe von drei Jahrzehnten iſt das deutſche Koloniſationswerk in Deutſch⸗Südweſt vor ſich gegangen. Zunächſt war es der Bremer Kaufmann Lüderitz. der ſich von dem Metall⸗ reichtum der Berge nördlich des Oranje⸗Fluſſes ſehr viel verſprach und ihre weitere Ausbeu⸗ tung beſchloß. Da England ſchon früher die Länder der Hottentotten und Herero als ſeine Intereſſengebiete erklärt hatte, wandte ſich Lü⸗ deritz mit einer Anfrage direkt nach London, er⸗ hielt aber eine ausweichende Antwort. Beim Ausbruch des Kampfes zwiſchen den beiden ſchwarzen Völkern hatte der Beauftragte der engliſchen Regierung die begonnenen Schutzver⸗ handlungen ſchleunigſt abbrechen müſſen und war unverrichteter Sache nach Kapſtadt zurück⸗ gekehrt. Das veranlaßte nun Lüderitz, ſelbſtän⸗ dig vorzugehen. Er ſchicke eine kleine Gruppe von Bergbauſachverſtändigen nach Angra Pe⸗ tanien von dem Hottentottenhäuptling Fre⸗ dericks für Lüderitz einem Grundbeſitz von 5 Quadratmeilen kauften. Im Auguſt desſel⸗ ben Jahres wurde dann noch für 500 Pfund in Gold und 60 engliſche Gewehre ein Landſtrich an der Küſte von Oranjefluß bis zum 26. Grad ſüdlicher Breite hinzugefügt. England begann jetzt Einwendungen zu ma⸗ chen. Lüderitz wandte ſich an Bismarck um Hilfe und am 24. April 1884 ſtellte das deutſche Neich das Lüderitz⸗Land bei Angra Pecuena unter ſeinen Schutz. Die engliſche Entrüſtung verſtand Bismarck durch feſtes und klares Ver⸗ halten zu beſänftigen. Lüderitz hatte ſich bei der ganzen Angelegenheit über ſeine Verhält⸗ niſſe engagiert und nur wenige ſeiner Hoff⸗ nungen erfüllt gefunden. Er trat ſeine Rechte alſo unter Genehmigung der Reichsregierung an die deutſche Kolonialgeſellſchaft für Südweſt⸗ afrika für rund 300 000 Mark ab. Bald darauf wurde durch Verträge, die der Reichskommiſſar Heiligenſtadt, 13 April. Am Dienstag mittag gegen 12.30 Uhr brach in einem Gehöft in Kreuzgeber ein Brand aus, der ſich, durch ſtarken Wind begünſtigt, mit rieſiger Geſchwin⸗ digkeit über das halbe Dorf ausdehnte. 25 Gehöfte ſtehen in Flammen, einige von ihnen ſind bereits niedergebrannt. Die Löſcharbeiten geſtalten ſich infolge des Waſ⸗ ſermangels außerordentlich ſchwierig, ſo daß beiſpielsweiſe eine Motorſpritze nicht eingeſetzt werden kann. Feuerlöſchpolizei und Soldaten ſind an den Rettungsarbeiten beteiligt. Die NS. ſtellt 25 000 RM. zur Verfügung Bei der entſetzlichen Brandkataſtrophe im Dorf Kreuzgeber in Obereichsfeld ſind 27 Gebäude, darunter drei Wohnhäuſer, einge⸗ äſchert worden. 28 Familien haben Hab und Gut verloren. Große Vorräte an Futtermit⸗ teln, viele landwirtſchaftliche Maſchinen, Berlin, 13. April. Zu Beginn der Dienstags⸗Verhandlung im Hochverratsprozeß gegen die katholiſchen Prieſter vor dem Volks⸗ gerichtshof erſtattete ein aus Düſſeldorf ſtam⸗ mender mediziniſcher Sachverſtändiger, der Roſſaint ſeit dem vergangenen Jahr lau⸗ fend beobachtet und unter ſucht 8 ſein Gutachten über den Hauptangeklag⸗ en. Der Sachverſtändige ging zunächſt auf die Familiengeſchichte des Angeklagten ein, aus der ſich eine ſtarke erbliche Minder ⸗ wertigkeit ergibt. Schon unter ſeinen Vorfahren ſind geiſtig und ſeeliſch unnormale Erſcheinungen feſtzuſtellen. Die Schweſter des Angeklagten befand ſich längere Zeit in ſpe⸗ zialärztlicher Behandlung und wird von den Aerzten als eine„hyſteriſche Pſychopathin“ bezeichnet. Nach einer eingehenden Schilderung des Le⸗ benslaufs Roſſaints kam der Sachverſtändige zu einem zuſammenfaſſenden Urteil, daß bei Roſſaint eine angeborene reizbare Nervenſchwäche vorliege, die ſich körper⸗ lich in Müdigkeit und Schlafloſigkeit und geiſtig in herabgeſetztem Konzentra⸗ tionsvermögen und Willensſchwäche äußere. Für Roſſaint ſei bezeichnend, daß er mit keinem Menſchen in einem Verhältnis herzlicher Verbundenheit ſtehe und Humor und Freude ihm völlig unbekannte Begriffe ſeien. Mit einem Wort: Er ſei eine„verſtiegene Per⸗ ſönlichkeit“. — auch die übriggebliebenen Speiſen, ſondern Tiſchdecken, Porzellan und Silbergeſchirr. Der zerſtreute Hofmarſchall Georg 1. ſprach bekanntlich kein Wort Eng⸗ liſch, und da die Würdenträger, die die Krö⸗ nungszeremonie vornahmen, nicht Deutſch beherrſchten, half man ſich ſo aut es aina mit der lateiniſchen Sprache. Gemäß dem Brauch der Vergangenheit wurde Georg 1. auch zum König von Frankreich gekrönt. Zum Beweis des Anſpruchs auf dieſen Titel ſollten ihm die Herzöge von Aquitanien und der Normandie huldigen. Streng genommen aber waren ſie nur Akteure, die für den Anlaß beſtellt worden waren. Erſt im Jahre 1802 machte Georg 3. Schluß mit dieſem Brauche, der ja eigentlich nur noch eine Farce geweſen war. Auch die Krönungsfeier dieſes Herrſchers war überreich an Zwiſchenfällen, freilich mehr heiterer Natur. Lord Talbot amtierte als Oberhofmarſchall und Zeremonienmeiſter und bewies bei dieſem Anlaß das erſtaunliche Ta⸗ lent, alles verkehrt zu machen. Die Vorberei⸗ tungen, die er traf, waren alle falſch, und während der Krönungszeremonie trat er dem verſammelten Hof mit konſtanter Bosheit auf die Fußſpitzen. Kein Wunder, daß ſich alle Gäſte vor Lachen bogen. Lord Talbot hatte tagelang ſein Pferd trainiert. Das Tier ſollte es lernen, in der Halle rückwärts zu ſchreiten. damit der Lord der königlichen Tafel nicht den Rücken zuwende. Lord Talbots Pferd aber hatte ſeinen Kopf für ſich und kam ſchließlich rückwärts in die Halle geſprengt. Der Chroniſt vermerkt, daß Georg 3. vor Lachen beinahe das Zwerchfell geplatzt ſei. Die ungekrönte Königin Karoline. den Schmeichler als den erſten Gentlemen Europas bezeichneten, war in zweiter Ehe mit ſeiner Baſe, Prinzeſſin Karo⸗ linie von Braunſchweig, verheiratet. Als er zum König gekrönt wurde, verweigerte er ſei⸗ ner Gemahlin den Eintritt in die Weſtminſter Abtei. Dabei ereignete ſich jener Zwiſchenfall, den die engliſche Geſchichte als einen dunklen Punkt auf dem Schilde der Dynaſtie mit Be⸗ dauern vermerkt. Köniain Karoline wollte ſich nämlich nicht damit zufrieden geben und ver⸗ ſuchte, ſich mit ihren Ellbogen den Weg bah⸗ nend, in die Abtei einzudringen. Sie mußte gewaltſam zurückgehalten werden und ſtarb wenige Wochen nach dieſem unalücklichen Vorfall, angeblich an den Folgen der etwas rauhen Behandlung. Aber auch Georg 4. kam über dieſes Inter⸗ mezzo nicht ſo leicht hinweg. Am Krönungs⸗ tage war es ungewöhnlich heiß, und der Kö⸗ nia mußte mit Riechſalzen während der Ze⸗ remonie erfriſcht werden. Queen Viktorias Krönung verlief in jeder Beziehung programmäßig. In einem Brief an ihren Onkel, König Leopold von Belgien. beſchrieb ſie ausführlich die Begeiſterung und die rührende Zuneigung, die ihr an jenem Tage ſeitens ihrer Untertanen zuteil wurde. Sie nannte den Taa der Krönung den ſtol⸗ zeſten ihres Lebens. Sie ſei auch nicht im ge⸗ rinaſten müde geweſen. Tatſächlich war die 18jährige Königin nach der langen Zeremonie erſtaunlich friſch und lebendig, daß ſie an⸗ ſchließend ſogar ihren Lieblingshund mit eigenen Händen wuſch. Man kann ſagen, daß mit Viktorias Thron⸗ beſteigung eine neue Aera engliſcher Herrſcher⸗ krönungen ihren Anfang nahm, denn auch die ſyäteren Köniaskrönungen nahmen einen äußerſt würdevollen und reibungsloſen Ver⸗ lauf„ quena, die 1883 in der Miſſionsſtation von Be⸗ Dr. Göring abſchloß. das ganze Hereroland und Groß⸗Namaland mit in das Schutzgebiet ein⸗ geſchloſſen. Jetzt begann in dem noch ziemlich unerforſchten Land die eigentliche Arbeit. Hin⸗ ter dem unkultivierten Dünen⸗ und Wüſten⸗ ſtrich wuchſen die blühenden Farmen empor. Es bildete ſich ein Kern von erfahrenen deutſchen Farmern. die auch nach dem Diktat von Ver⸗ ſailles und nach den unſeligen Mandatserklä⸗ rungen ihre zweite Heimat nicht verließen. Rund 13 000 Deutſche leben heute noch im Lande. Zum großen Teil ſind ſie Kaufleute und Farmer, wobei man berückſichtigen muß, daß nach der Eigenart des Landes eine Farm unter 7 000 Hektar ſich nicht erhalten kann. Aber es gibt einige, die mehrere hunderttauſend Hektar groß ſind. Die einſt ſehr einträglichen und ſpä⸗ ter unter den Nachwirkungen des Krieges ge⸗ ſchloſſenen Kupferminen im Norden des Lan⸗ des in Tſumeb ſind wieder in Betrieb genom⸗ men und z. T. wird wohl auch in den Diaman⸗ tenfeldern der Lüderitzbucht wieder gearbeitet. Dazu iſt ein neuer Erwerbszweig gekommen. die Perſianerzucht der Karakul⸗Schafe, der „Schwarzen Diamanten“ von Südweſt, die ſich als ſehr einträglich erwieſen hat.— Das herbe Land hat herbe Menſchen großgezogen. Men⸗ ſchen, die an ihrer Heimat feſthalten und die ſich durch nichts von ihrem Deutſchtum, von der Pflege ihrer eigenen Kultur, abhalten laſſen werden. 5 Brand kalaſtrophe auf dem Eichsfeld 27 Gehöfte zerſtört Schweine, Schafe und Hühner kamen in den Flammen um Zufällig kam auf einer Uebungs⸗ fahrt eine Wehrmachtsabteilung aus Mühl⸗ hauſen durch das Dorf, die ſofort eingriff. Bald nahmen auch SA., SS. NS, Techniſche Nothilfe, die aus allen umliegenden Ortſchaften alarmiert worden waren, mit den Wehren aus Mühlhauſen, Heiligenſtadt und Dingelſtädt die Rettungsarbeiten auf, ſo daß das Groß⸗ vieh in Sicherheit gebracht werden konnte. Erſt um 16 Uhr war die Gewalt des Feuers gebro⸗ en. Am Nachmittag traf Gauleiter Reichsſtatthal⸗ ter Sauckel, begleitet von Regierungspräſident Staatsminiſter Dr. Weber, an der Unglücks⸗ ſtätte ein. Die Gauamtsleituna der NSV. ſtellte vorläufia 25 000 RM. für die betrof⸗ fenen Familien zur Verfügung. Die Brand⸗ urſache iſt noch nicht feſtgeſtellt Am Abend trafen 120 Mann vom Reichsarleitsdienſt ein, die mit den Aufräumungsarbeiten begannen. Mediziniſches Gulachlen über Roſſaint Der Haupkangeklagle gibt eine Erklürung ab Der Sachverſtändige ſtellt abſchließend feſt, daß eine verminderte geiſtige Zurechnungs⸗ fähigkeit im Sinne von§ 51 Abſ. 1 oder 2 StGB. nicht vorliege, ſo daß der Ange- klagte als ſtrafrechtlich voll verantwort⸗ lich anzuſehen ſei. Die Mitangeklagten Roſſaints werden ver⸗ nommen Bereits während der Vernehmung des Hauptangeklagten Roſſaints hatten die übri⸗ gen Angeklagten bei den einzelnen Anklage⸗ punkten zu den gegen ſie erhobenen Anſchul⸗ digungen Stellung genommen. Ihre früheren Bekundungen werden jetzt durch ihre geſon⸗ derte Vernehmung noch ergänzt. Be⸗ merkt ſei jedoch, daß die Mitangeklagten nach dem Umfang und der Dauer ihrer Betätigung weit hinter Roſſaint zurückſtehen. Der Angeklagte Schäfer hat von Roſ⸗ ſaint kommuniſtiſche Hetzſchriften entgegenge⸗ nommen und bei ſich aufbewahrt. Er will dieſe Schriften ſofort beiſeite gelegt und ſchließlich ganz vergeſſen haben, zumal er die Angelegen⸗ heit keineswegs als ſchwerwiegend angeſehen habe. Ihm wird Unterlaſſung der nach den ge⸗ ſetzlichen Vorſchriften gebotenen Anzeige zur Laſt gelegt. Der Kaplan Kremer verteidigte ſich mit den in ſolchen Fällen typiſchen Redewendun⸗ gen, daß er„nicht gegen den Nationalſozialis⸗ mus als ſolchen“ eingeſtellt geweſen ſei, ſon⸗ dern nur gegen beſtimmte, ihm als Diener der Kirche gefährlich erſcheinende„weltanſchauliche Strömungen innerhalb der Partei“.„Im Grunde ſeines Herzens“ will er ein Gegner des Kommunismus geweſen ſein. Auf eine Frage des Vorſitzenden gab Kremer zu, daß die Einführung kommuniſtiſcher Funktionäre in katholiſche Jugendvereinigungen und die Dul- dung kommuniſtiſcher Propagandareden in die⸗ ſem Kreiſe nicht nur gegen die kirchlichen Pflichten des Geiſtlichen verſtoße, ſondern auch 5 dem Inhalt des Konkordats unvereinbar ei. Der Generalſekretär des Katholiſchen Jung⸗ männerverbandes, Clemens, erklärte, Kom⸗ munismus bedeute Anarchie und völlige Zer⸗ ſtörung des Chriſtentums. Er, Clemens, ſei nicht Vorgeſetzter Roſſaints geweſen. Der Staatsanwalt fragt ihn, ob er nicht im Rah⸗ men der Satzung des Katholiſchen Jungmän⸗ nerverbandes eine Aufſichtspflicht gegenüber Roſſaints gehabt habe. Der Angeklagte ver⸗ neinte dies und fügte hinzu, daß ihm Klagen über die Tätigkeit Roſſaints nicht zu Ohren gekommen ſeien. Wenn das der Fall geweſen wäre, hätte er ſelbſtverſtändlich eingegriffen. Eine Erklärung Roſſainks Vor Abſchluß der Dienstag⸗Verhandlung meldete ſich der Verteidiger Roſſaints und bat, dem Angeklagten zu geſtatten, eine grund ſätzliche Erklärung abzugeben. Roſ⸗ ſaint verlas darauf eine ſchriftlich feſtgelegte Erklärung, in der er ſein Vorgehen zu ent⸗ ſchuldigen verſucht. Er habe nicht beabſichtigt, die hochverräteriſchen Beſtrebungen der Kom⸗ muniſten zu unterſtützen und mit ihnen eine Einheitsfront aufzurichten. Er nimmt dann ſeine alte, durch nichts bewieſene Theſe der Miſſionstätigkeit unter den Kommuniſten auf, indem er wörtlich ſagt:„Ich habe vielmehr ein Stück meiner Lehensarbeit darin geſehen, den Kommunismus in der von mir für richtig Bekanntmachungen der N. S. O. A. P. Kreis Heppenheim Kreispropagandaleiter. 75 Betr.: Ausſtellung„Gebt mir 4 Jahre Zeit“ In zwer Wochen bereits wird die große Aus- ſtellung der NSDAP.,„Gebt mir vier Jahre Zeit“ eröffnet. g l Dieſe Ausſtellung iſt mehr, als nur ein Dar⸗ ſtellen von Geleiſtetem, eine Veranſchaulichung der Geſchehniſſe in den vier Jahren nationalſozialiſti⸗ ſcher Staatsführung, die Ausſtellung iſt ein geſchicht⸗ liches Dokument, iſt ein Kraftquell für alle in der Bewegung kämpfenden Menſchen zur Weiterarbeit. Für die Schwachen und Zweifler aber iſt dieſe Ausſtellung eine Beweisführung der Richtigkeit des Führungsanſpruchs der NSDAP. auf allen Ge⸗ bieten des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens. Um nun jedem Volksgenoſſen die Möglichkeit des Beſuches dieſer Ausſtellung zu geben, ſind von der Gaupropagandaleitung in Gemeinſchaft mit der NSG.„Kraft durch Freude“ Sonderzüge angeſetzt und zwar: 1. Zug: KF. 5105 vom 21.—24. 5. 37 2. Jug: KF. 5106 vom 11.—14. 6. 37 Die Teilnehmergebühr beträgt RM. 17.50 einſchl einer Uebernachtung in Berlin, dem Beſuch der Ausſtellung und einer Gemeinſchaftsveranſtaltung. Die Anmeldungen werden bei den Amtswarten der NSG.„Kraft durch Freude“ getätigt. Die Ortspropagandaleiter werden hierdurch noch einmal aufgefordert, ſich für die Werbung ganz beſonders einzuſetzen, da die Ergebniſſe bis jetzt noch zu wünſchen übrig laſſen. Betr.: Nationaler Feiertag des Deutſchen Volkes. 1. Mai 1937. Auf Grund der Anweiſungen des Gaupropagan⸗ daleiters iſt es erforderlich, daß bis ſpäteſtens 19. April die Ortspropagandaleiter nach Rück. ſprache mit dem Hoheitsträger, eine Zuſammenkunft aller Gliederungs- und Formationsführer durch ⸗ führen, und in dieſer Beſprechung die Einzelheiten für den 1. Mai 1937 feſtgelegt werden. Die Ver⸗ einsführer und die Vertreter der ſtaatlichen und kommunalen Behörden ſind ebenfalls einzuladen Die Anweiſungen des Kreispropagandaleiters gehen bis zum 15. April ſpäteſtens den Propagandaleitern zu, der Beſprechungstermin iſt jedoch bereits feſt⸗ zulegen und ſind die Einladungen ſchriftlich an alle Beteiligten zu geben. CCC d ĩ³· A ͤ gehaltenen Form zu bekämpfen.“ Er müſſe al⸗ lerdings zugeben, daß er aus perſönlicher Schwäche und, weil er damals den National⸗ ſozialismus abgelehnt, ſich zu falſchen Hand- lungen habe treiben laſſen, die er bedauere! Anſchließend wurde die Verhandlung gegen Mittag auf Mittwoch vormittag vertagt. Am Mittwoch ſoll in die Beweisaufnahme einge⸗ treten werden, und zwar ſollen zuerſt die Zeu⸗ gen zu Wort kommen, die Bekundungen über Roſſaints Einſtellung zum Nationalſozialismus und zum Staat machen können. Der Donners⸗ tag iſt der Vernehmung der Hauptzeugin, der damaligen kommuniſtiſchen Funktionärin Berta Karg vorbehalten. Betriebsfeiern aus Anlaß des 1. Nai In dieſem Jahr zwei Wochen Spielraum Berlin, 13. April. Der Reichspropaganda⸗ leiter der NSDAP. und Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat ſich auf Antrag der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe in Uebereinſtimmung mit der Neichsleitung der DAF. dahin entſchie⸗ den, daß überall da, wo nicht genügend Räume für die Betriebsfeiern aus Anlaß des National⸗ feiertages des deutſchen Volkes zur Verfügung ſtehen, dieſe Feiern in der Zeit vom 26. April bis 10. Mai durchgeführt werden können. Die vergangenen Jahre haben be⸗ wieſen, daß viele Betriebe ihre Feiern nicht in der geplanten Weiſe durchführen konnten, weil es nicht möglich war, geeignete Räume in Gaſt⸗ ſtätten zur Verfügung geſtellt zu erhalten. So entſtand oftmals auch ein erheblicher Ausfall für deutſche Gaſtſtättenbetriebe, der in Zukunft vermieden werden kann. Rundfunk-Programm Frankfurt Seele; Morgenſpruch, Gymna⸗ 0 07.00 Nachrichten; 08.05 Wetter, Gymnaſtik; 08.30 Ein froher Morgengruß aus der Weſtmark; 09.00 Nachrichten; 10.00 Volksliedſingen; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.30 Wirtſchaft, Wetter; 11.45 Landfunk; 12.00 Muſik für jeden ſoll es ſein; ſie klingt vom Deutſchen Eck am Rhein!; 14.00 Zeit, Nachrichten; 14.10 Muſikaliſches Bilderbuch; 15.00 Volk und Wirtſchaft; 15.15 Kinderfunk; 16.00 Komponiſten aus dem Gau Weſtmaxk ſtellen ſich vor; 17.30 Nordi⸗ ſche Schickſale; 17.45 Das aktuelle Buch; 18.00 Blas. konzert; 19.00 Volksmuſik; 19.40 Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel; 19.55 Wetter, Wirtſchaft; 20.00 Zeit, Nachrichten; 20.10„Schneeflöckchen; 22.00 Zeit, Nach⸗ richten, Grenzecho; 22.15 Wetter, Sport; 22.30 Tanz⸗ muſik; 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit, Wetter; 06.05 Gymnaſtik; 06.30 Konzert; 07.00 Nachrichten; 08.05 Wetter, Bquernfunk, Gymnaſtik; 08.30 Ohne Sorgen jeder Morgen; 09.30 Mus T. Marmelade— Geſälz?; 10.00 Volksliedſingen; 11.30 Für dich, Bauer!; 12.00 Werkkonzert; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Konzert; 14.00 Allerlei von .— bis Drei; 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.00 Hückwunſch an Kinderreiche; 17.10 Erinnerungen einer Farmersfrau aus Südweſt: 17.40 Horſt Schim⸗ melpfennig ſpielt auf der Wurlitzer Orgel; 18.00 Blas- konzert: 18.45 Echo vom Gauparteitag in Baden; 19.00 Aus deutſchen Opern, 20.00 Nachrichten; 20.10 Wie es euch gefällt; 21.00 Deutſche Weltſchau; 21.15 Hörfolge zum Gauparteitag in Baden; 22.30 Volks- und Un⸗ terhaltungsmuſik; 24.00—02.00 Nachtkonzert. 06.00 Harre meine ſtik; 06.30 Konzert; —.—— ——— Pp ͤ v ˙. nnn N ä er I ͤ— — N . 5 . e.. 2 S e DDD — — Dr JJ — 5 3 83 — —— — 3 2— r A ä klenry Ford Sanz anders 1 Die Walzerſtunde in der Fordfabrik— Amerikas einziges Brauchtum⸗Muſeum, eine Schöpfung von Henry Ford— Henry Fords Dorf von vorgeſtern Henry Ford hat der Lewis⸗Gewerkſchaft Kampf bis aufs Meſſer angeſagt. Unſer Ar⸗ tikel ſchildert den amerikaniſchen Autokönig, wie ihn keiner kennt. Tanzabend in der Ford-Fabrik Die Geige ſingt, die Flöte jubiliert. Freund⸗ lich drönt der Baß und luſtig hämmert das Klavier. Durch die weite hohe Halle flutet die Melodie des Wiener Walzers„An der ſchönen blauen Donau“. Zu den Takten der Muſik wiegt ſich in der Mitte der Halle ein graziöſes Pärchen. Das Tanzpaar iſt nicht mehr jung. Der feinglied⸗ rige kleine Herr mit den leuchtenden grauen Augen, dem ſilbrig glänzenden Haar, dreht mit behutſamer Anmut ſeine Dame im Kreis Fünf Minuten ſpäter, und die weite Halle iſt angefüllt von tanzenden Paaren, die ſich nach dem dreiviertel Takt der„blauen Donau“ dre⸗ hen und wiegen. Wo ſind wir? Bei einem ländlichen Feſt ei⸗ nes Gutbeſitzers irgendwo in Oeſterreich oder anderswo in Europa? Nein! Mr. und Mrs. Ford haben zu einer altertümlichen Tanzſtunde(Leſſon of oldfaſhio⸗ ned dances) eingeladen, zu einem jener Tanz⸗ abende, die Woche für Woche von Henry Ford veranstaltet werden. Man brauchte nur die eine Tür am äußerſten Ende der Halle zu öff⸗ nen, und man, würde ſich in der großen Labo⸗ ratoriumshalle der Fordwerke befinden, wo Tag für Tag tauſend Zeichner und Ingenieure über ihre Zeichentiſche gebeugt an der Vervoll⸗ kommung des Fordſchen Rieſenbetriebes ar— beiten. Henry Ford tanzt Quadrille Die zahlreiche Geſellſchaft iſt bunt zuſam⸗ mengewürfelt. Die Patrizier und die Hono⸗ rationen van Detroit ſitzen im bunten Gemiſch mit den Stenotypiſtinnen u. Telefonfräuleins, Krankenſchweſtern, Liftboys, Boten und Chau⸗ feuren der Detroiter Werke. Nach dem Walzer ſpielt die Muſik zur Quad⸗ rille auf. Ford und ſeine Gäſte tanzen. Vor und zurück. Einmal herum und wieder vor und zurück. Dann bildeten die Tanzenden ei⸗ ne lange Schlangenlienie, dann geht es wieder zurück auf die Ausgangsplätze. Die dünne näſelnde Stimme des Tanzmei⸗ ſters gibt die Kommandos. Henry Ford tanzt. Mit ſtrahlenden Augen. Mit welchem Ernſt verbeugt er ſich vor ſeiner Dame. Gerade⸗ zu feierlich ſetzt er die Fußſpitzen vor. Ja! Das iſt die Erholungsſtunde des all— mächtigen Autokönigs in USA. Ford schrieb Über den altmodischen Tanz Der Mann auf deſſen Wort zehntauſende von Arbeitern hören, der Millionen und Aber⸗ millionen von Autos fabriziert hat, der das laufende Band erfunden hat, der ſeinen Geg⸗ nern als Repräſentant des mechaniſierten ſee⸗ lenloſen Induſtrialismus gilt, liebt nichts ſo ſehr wie die Tradition, das Altertümliche, das Ländliche, das Ehrwürdige. Aus der Beſchäftigung mit dem„Altmodi⸗ ſchen“ ſchöpft er ſeine Kräfte für neue Pla⸗ nungen, für neue Arbeit. Der altmodiſche Tanz, das iſt ſeine Lieb⸗ lingsbeſchäftigung. Er hat zum Beiſpiel ei⸗ nen beſonderen Sekretär, der ſich um nichts anderes zu kümmern hat, als um die Tanzka⸗ pelle, die jede Woche ihm und ſeinen Tanz ⸗ gäſten aufſpielt. Er hat ein kleines Buch über die altmodiſchen Tänze geſchrieben. Das Museum der Erinnerung Ford. der Schöpfer des größten Autokon⸗ zerns der Welt, liebt nichts ſo ſehr wie das Idylliſche, wie das Geſtrige. Das iſt das Fordmuſeum! Ein ungeheurer Bau. Halle für Halle iſt angefüllt mit Ge⸗ brauchsgegenſtänden aus den letzten zwei Jahrhunderten des amerikaniſchen täglichen Lebens. Man ſieht alte Schränke, alte Betten, dick⸗ bauchige irdene Krüge. Man ſieht abgenutzte verbäulte Straßenorgeln, Buntdrucke, Harmo⸗ nien, Feuerzangen, Büſten. Fahrräder. Ein Höhepunkt des Muſeums iſt eine Kol⸗ lektion alter Fahrzeuge, die alles von der alten Poſtkutſche bis zum ſchnellſten Sportwagen der Fordwerke zeigt Dieſe gigantiſche Sammlung amerikaniſchen Brauchtums wird ſtändig ver⸗ größert. Sie iſt in dem ſonſt ſo traditions⸗ feindlichen Land ein einzigartiges Muſeum der Erinnerung. Das Dorf als Naturschutzpark Doch Henry Fords intereſſanteſte Schöpfung iſt das Dorf von Greenfield, das er in der Nähe feiner rieſigen Fabrikanlagen von Redriver aufgebaut hat. Das iſt ſein Natur⸗ ſchutzvark, eine Inſel, von der die Technik ver⸗ bannt iſt, ſelbſt die Fordautos. Greenfield, das iſt das letzte Stückchen ame— rikaniſches neunzehntes Jahrhundert. Da gibt es eine alte kleine Dorfkirche, die Ford aus ſeinem Heimatort hat abtragen laſſen und hier wieder aufbauen ließ. Da gibt es einen altertümlichen Photografen mit langen weißen Haaren, der auf Blechplatten photographiert und der ſich eines rieſigen umſtändlichen Kaſtens bedient. Da gibt es einen alten Hufſchmied, einen alten Drucker, der Fords Privatdrucke be⸗ lorgt, eine alte Windmühle, wohl die einzige Amerikas und eine alte maleriſche Apotheke. Das neunzehnte Jahrhundert, das Amerfka von vorgeſtern lebt hier verträumt und ſtill im Schatten der mächtigen Fordwerke weiter. Keine Autohupe ſtört und kein Lokomotiven⸗ pfiff. Die idylliſche Stille wird nur manchmal von dem luſtigen Peitſchenknall des Poſti ons, der die Fordpoſtkutſche fährt, geſtört. Das iſt Henry Fords Privatwelt. Hier fühlt er ſich am glücklichſten, am froheſten. Der Mann. der die meiſten Autos der Welt erbaut bot, flüchtet aus dem Getriebe der Technik in die Stille des neunzehnten Jahrhunderts Fords Kampf-Ansage In Greenfield, im Dorf von Geſtern, hat er die Proklamation gegen den Gewerkſchaftsfüh⸗ rer und Streikorganiſator Lewis, dem Feind von Heute und Morgen abgefaßt. Ford, der fein⸗ gliedrige, ſchmale, verträumte Menuettänzer, hat hier ein großes Veto in die Welt geſchleu⸗ dert, ſein, Bis hierher und nicht weiter“ gegen die Lewis⸗Organiſation. Keiner ſeiner Arbei⸗ ter, ſo hat er verfügt, darf ſich in der Lewis⸗ Gewerkſchaft organiſieren. Er erkennt die Auto⸗ mobilgewerkſchaft von Amerika, den Kern der Lewis⸗wewerkſchaften, niemals an. Ein Kampf wird entbrennen, ſicher der ſchwerſte, vielleicht der entſcheidende, den die amerikaniſche Wirtſchaft bisher erlebt hat. Denn Lewis hat die Kampfanſage aufgenommen. Der Streikführer wird einen ſchweren Stand haben. Denn Fords Arbeiter ſind die beſtverſorgteſten Amerikas. Sie haben wirklich ihr Huhn im Topfe, ſie werden ſich nicht ſo ſchnell von den demagogiſchen Parolen der Ge⸗ werkſchaftsbonzen verführen laſſen. Ein altes, ewig neues Rätsel Geigen— chemiſch zerlegt Cremona kündigt eine Ueberraſchung an— Auf der Spur des Geheimniſſes der Stradivarius⸗Geige Rio m, im April. In der italieniſchen Stadt Cremona werden umfangreiche Vorbereitungen für eine große Feierlichkeit getroffen, die in dieſem Jahre an⸗ läßlich des zweihundertjährigen Todestages von Antonio Stradivarius, dem größten Sohn der Stadt, peranſtaltet werden ſoll. Dabei ſoll der Welt eine moderne Geige vorgeführt werden, die alle Eigenſchaften der berühmten„Stradi⸗ varius“ aufweiſen ſoll. Hat man das Geheimnis von Antonio Stra⸗ divarius jetzt endgültig entdeckt? Werden wir wirklich in der Lage ſein, von nun an echte Stradivarius⸗Geigen erzeugen zu können? In Cremona, der berühmten Geigenbauerſtadt be⸗ müht man ſich 1 ängſtlich, nichts wei⸗ ter verlauten zu laſſen. Aber in den Kreiſen aller Freunde des Violinſpiels erhält ſich immer hartnäckiger das Gerücht, daß diesmal wirklich gelungen ſei, was ein paar Jahrhunderte hin⸗ durch vergeblich verſucht worden iſt: die Ent⸗ deckung des Geheimniſſes der Stradivarius⸗ Geigen. Das Myſterium des Lacks Stradivarius war ein Schüler des berühmten Geigenbauers Amati. Hier hat er die große Kunſt des Geigenbaues gelernt, und hier hat er auch gelernt, daß für den Ton einer Geige am wichtiaſten der Lack iſt, mit dem das fertige In⸗ ſtrument überzogen wird. Da begann er, ſelbſt nach neuen Lackzuſammenſezungen zu forſchen. Seine große Liebe zu dem erwählten Handwerk, das künſtleriſche Feingefühl, das er mitbrachte, ließ ihn bald darauf ein neues Lackrezept fin⸗ den. Im Jahre 1684 ſchuf er ſein erſtes Modell — bald darauf ſtand feſt, daß der Schüler den Meiſter übertroffen hatte. Die Stradivarius Geigen begannen, den Ruhm der Amati ⸗Violi⸗ nen in den Schatten zu ſtellen. Als Stradivarius im Jahre 1737 ſtarb, nahm er das Geheimnis des Lacks mit ins Grab. Nie⸗ mand von ſeinen Schülern, nicht einmal ſeine nächſten Angehörigen, haben dieſes Geheimnis jemals zu erfahren bekommen. Aber bald nach ſeinem Tode ſetzten die erſten Verſuche ein, das Geheimnis zu erforſchen. Die Stradivarius⸗Geigen wurden gemeſſen, bis ins kleinſte Detail, bis auf Bruchteile von Milli⸗ metern genau nachgebaut. Auch der Farbton des Lacks wurde in unzähligen Verſuchen nach⸗ geahmt, und was dabei herauskam, waren gewiß ſehr anſtändige und ſchön klingende Geigen— aber der Ton der Stradivarius⸗Geigen wurde von dieſen nachgemachten Modellen dennoch nicht erreicht. Die chemiſche Analyſe greift ein Mit dem Fortſchreiten unſerer mwiſſenſchaftli⸗ chen Erkenntniſſe wurden auch die Verſuche zur Wiederherſtellung des echten Stradivarius⸗ Lackes wieder aufgenommen. Man begann, den Lack einer echten Stradivarius⸗Geige chemiſch zu analyſieren, in der Hoffnung, auf dieſe Weiſe das große Geheimnis enträtſeln zu können. Aber bald zeigte ſich, daß auch dieſe Versuche nicht zu dem gewünſchten Erfolge führten. Die beſondere Zuſammenſetzung und die ein⸗ maligen Eigenſchaften des Lacks, den Stradiva⸗ rius für ſeine eigenen Geigen verwendete, ſind bis heute nicht wiedergefunden worden, ſo große Mühe ſich auch alle Freunde der Violine, Künſt⸗ ler, Muſiker, Geigenbauer und Hörer, bisher egeben haben. Die Stradivarius⸗Geigen ſind eute die am höchſten bezapten Inſtrumente. Ihr Wert iſt unſchätzbar, und von Zeit zu Zeit hört man immer wieder von geradez“»bantaſti⸗ ſchen Preiſen, die Liebhaber für ben Beſit einer echten Stradivarius angelegt haben. 5 Zwei Jahre vor dem Ausbruch des großen Krieges, im Jahre 1912, wurde die Welt durch die Mitteilung eines Franzoſen, Lando Biſiach, überraſcht, der behauptete, das Geheimnis des Stradiparius⸗Lacks erforſcht zu haben. Viſiuch hatte ſich die Entdeckung dieſes Geheimniſſes zur Lebensaufgabe geſtellt. Er war ſchließlich in Oberitalien auf die Spur von Nachkommen des berühmten Geigenbauers geſtoßen, hatte von ihnen die Erlaubnis bet alle in der Familie noch vorhandenen Schriften, Dolu⸗ mente und Aufzeichnungen einer genauen Durchſicht unterziehen zu dürfen— und glaubte eines Tages, das Rezept gefunden zu haben. Enttäuſchungen über Enttäuſchungen Als er Kennern das Rezept reisgab, als er ſchließlich ſogar eine Geige vorführte, die er ſelbſt gebaut und mit dem Lack nach dem angeb⸗ lich von ihm gefundenen Rezept gefirnißt hatte, da ergab ſich eine allgemeine Enttäuſchung: auch dieſer Verſuch war fehlgeſchlagen. Es war nicht der Ton, den eine echte Stradivarius erzeugt. Das gefundene Rezept war falſch. Dann hörte man lange Zeit nichts. Aber im Jahre 1929 meldete ſich plötzlich ein Antiqui⸗ tätenſammler in der italieniſchen Stadt Ber⸗ gamo, der in einem alten 5 ein wun⸗ derliches Rezept gefunden hatte. Allem Anſchein nach enthielt es die Beſchreibung der Zuſammen⸗ ſetzung eines Lacks zum Firniſſen von Violinen. Sofort ſtürzten ſich die Sachverſtändigen und Kenner über das gefundene Rezept her. Der Lack wurde entſprechend den Angaben des Re⸗ zepts hergeſtellt, eine Geige nach den genauen Maßen der echten Stradivarius⸗ See z gebaut und mit dem Lack gefirnißt. Als ſie getrocknet war und nunmehr geſpielt wurde, ſtellte ſich wiederum eine Enttäuſchung ein. Auch diesmal war es nicht der echte Stradivarius⸗Lack, den man gefunden hatte. Noch einmal, vor zwei Jahren erſt, glaubte man auf der Spur des Ge⸗ heimniſſes zu ſein. Ein amerikaniſcher Alter⸗ tumsſammler aus San Franzisko hatte bei einer Verſteigerung den Nachlaß des Herzogs von Vietri erworben. Darunter befand ſich auch eine alte Violine, die aus Cremona ſtammte. Und in dieſer Violine verborgen lag ein Rezept! Mit unendlicher Mühe und Geduld wurde dieſes Rezept aus der Geige herausgeholt und nach ſeinen Angaben dann der Lack zuſammen⸗ geſtellt. Voller Spannung wartete die ge⸗ ſamte künſtleriſch intereſſierte Welt auf das Er⸗ 8 des Verſuchs. Aber wieder war nur ein kißerfolg zu verzeichnen. Auch diesmal hatte man die Löſung des Geheimniſſes nicht ge⸗ funden. Und nun rüſtet ſich Cremona zur Zweihun⸗ dertjahrfeier des Todes von Antonio Stradiva⸗ rius. Wird es diesmal gelingen, eine Erwar⸗ tung zu erfüllen, die alle befällt, wenn ſie die Namen Cremona und Stradivarius hören. Iſt es den großen Geigenbauern von Cemona ge⸗ lungen, das Rätſel zu löſen, das Geheimnis der Stradivarius⸗Geigen zu entdecken? „Ihr Beiber hallet euren Mund!“ Herrenbera(Württ.), im April. Im benachbarten Affſtätt wurde kürzlich das Gemeindewaſchbaus erneuert und neuzeitlich eingerichtet. Bei dieſer Gelegenheit ſtieß man auf eine alte Inſchrift, die folgendermaßen lautet: „Ihr Weiber baltet euren Mund Und redet nicht, was ungeſund. Fürnehmlich laßt die Männer gehn Sonſt wirds zu Haus gar übel ſtehn. Das Weib iſt g'macht den Mann zu ehren Der Mann ſoll durch ſie d' Welt vermehren.“ Man ſieht, damals wurde in dem Wa ſch· haus auch oft anderes als Hemden, Bettüber⸗ züge und Handtücher gewaſchen. Ein harter, grausamer Beruf Die Perlenfiſcher von Manar Eine blaue Flagge zeigt den Beginn des Fiſchens an— Für eine Handvoll Reis und eine Priſe Opium Colombo. im April Eines der perlenreichſten Gebiete iſt früher einmal der Golf von Manar geweſen, jener ſeichte Meerbuſen, der zwiſchen der Inſel Cen⸗ lon und dem vorderindiſchen Feſtland liegt. Dieſe Zeiten ſind längſt vorbei, obgleich die Perlenfiſcherei für die an jenen Küſten leben⸗ den Singhaleſen auch heute noch den Haupt⸗ erwerb bildet. l Perlen bedeuten Tränen. Dieſes Sprichwort iſt bei den Eingeborenen auf Ceylon tragiſche Wirklichkeit geworden. Einſt waren ſie die Herren jenes Meeres und konnten tauchen, wo, wann und ſo viel ſie wollten. heute dagegen lind ſie mit ihren Dſchunken auf einen ſchma⸗ len Meerſtreifen verwieſen und dürfen der Perlenfiſcherei nur noch unter Aufſicht der britiſchen Behörden nachgehen. So kommt es. daß dieſe Singhaleſen heutigen Tags ein über⸗ aus entbehrungsreiches und armſeliges Leben führen. Mit einem jauchzenden Freudenſchrei Das Tagewerk der Perlenfiſcher beginnt recht früh. noch beim Morgengrauen. Am Maſt des britiſchen Hafenamtes ſteigt dann eine blaue Flagge auf, die den Beginn des Fiſchens an⸗ zeigt. Dann fahren ſie zu Tauſenden auf ihren Dſchunken, mit denen dieſe Männer. Frauen und Kinder ihr ganzes Leben lang verwachſen ſind, hinaus zu ihrer harten und grauſamen Arbeit. Zunächſt gilt es, die Tiefe des Meeres nach Muſchelbänken zu unterſuchen. Zu dieſem Zweck bedienen ſich die Perlenfiſcher aus dem Golf von Manar eines gewöhnlichen Senkbleis. Zu⸗ weilen tauchen ſie aber ſelbſt hinunter, zer⸗ klopfen das Felsgeſtein der Klippen und durch⸗ furchen das Bett det wuchernden Algen und Seepflanzen. Auch die Frauen beteiligen ſich an dieſer Suche. Sie ſind vollkommen nackt, nur mit einem Lendentuch umgürtet. Gelingt dann einem der Taucher ein Fund. dann ertönt ein jauchzender Freudenſchrei. denn die Perlen ſind im Golf von Manar immer ſeltener geworden. Dafür iſt umgekehrt die Zahl der Fiſcher, die Muſcheln nach Perlen durchſuchen von Jahr zu Jahr geſtiegen. Es muß alles ſehr raſch gehen Sie tauchen zuweilen an einem Tag dutzende Male in die Tiefe, in der ſie es ſolange aus ⸗ halten, bis ihnen die Luft ausgeht. Wenn ſie dann wieder auftauchen, haben ſie blaurote Ge⸗ lichter, und ihre Geſichtszüge ſind verkrampft Der Beruf dieſer Perlenfiſcher iſt ſo aufreibend, daß viele von ihnen ſchon nach wenigen Jahren völlig verbraucht ſind. Haben ſin in der grünen Tiefe eine Muſchel entdeckt, dann wird ſie mit einem kurzen Schlag des eigenartig gebogenen Meſſers. das ſie beim Tauchen zwiſchen den Zähnen tragen. aufge⸗ klopft. Das muß alles ſehr raſch gehen, weil es ſinnlos wäre, mit Muſcheln. in denen ſich nichts vorfindet, Zeit zu verlieren, und außerdem des⸗ halb, weil ſie ſich recht häufig der Angriffe von Tieren erwehren müſſen. Nicht nur der Hai iſt der Todfeind dieſer Perlenfiſcher, ſondern auch die Quallen⸗ und Strahlentiere bilden eine dauernde Gefahr. Sie erwehren ſich ihrer mit einem mit ſcharfen Spitzen verſehenen Eiſenring, der den rechten Arm umſchließt. So wie die blaue Flagge am Maſt den Be⸗ ginn des Fiſchens am frühen Morgen anzeigt, bedeutet das Ertönen der Sirene eines Poli⸗ zeidampfers am Abend, daß nunmehr Schluß gemacht werden muß. Die Perlenfiſcher kehren dann mit ihren Dſchunken und der Ausbeute des Tages in den Hafen zurück. Die Unternehmer find meiſt Chineſen, manchmal auch Europäer Selbft wenn einer von dieſen Singhaleſen, der Tag für Tag nicht nur ſeine Geſundheit, ſondern ſein Leben aufs Spiel ſetzt. eine Perle findet, dann verdient er daran kaum eine Handvoll Reis und eine Priſe Opium. Aber oft arbeiten dieſe Perlenfiſcher auch eine ganze Woche lang, ohne überhaupt etwas zu finden. Dann bleiben ſie auf den kärglichen Tagelohn angewieſen. der ihnen von den Unternehmern bezahlt wird. Dieſe Unternehmer ſind zum größten Teil Chineſen, manchmal Jaraner, und zuweilen auch Europäer Ihr Geſchäft geht ſelbſt heute noch nicht ſchlecht, wenn es auch die Maſſe bringen muß. Im übrigen iſt es ganz klar, wo die zum Teil enorme Differenz zwiſchen dem lächerlichen Tagelohn. den die Perlenfiſcher von Ceylon erhalten, und dem Marktpreis der Ware bleibt. Da iſt zunächſt einmal der Beſitzer der Dſchunke der mitverdient. dann der chineſiſche Unternehmer mit ſeinem britiſchen Geſchäfts⸗ teilhaber, ferner der europäiſche Händler in Colombo, die vielen Zwiſchenhändler in Kal⸗ kutta und in anderen indiſchen Städten und ſchließlich die Juweliere in allen Großſtädten der Welt. in denen die koſtbaren Perlen aus dem Golf von Manax zum Verkauf gelangen. Da bleibt natürlich für den armen Singhaleſen nichts mehr übrig. VVV r e: e er Uter, ate hei Herzogs and fich Cremong gen lag D wunde cholt und lammen, die ge, ̃ das Et/ d ſut ein mul hatte ficht ge, Joeihun⸗ Ottadiva⸗ 2 Etwar⸗ in ſie die ren. 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Mac Town klopfte ihm auf die Schulter. „Iſt auch nicht nötig, Sneed, kommen Sie nur.“ Gibbon führte die beiden Herren in Tſchais Schlafzim⸗ mer. Der Chineſe lag reglos am Boden in der Mitte des Gemaches. „Hier ſein Opfer“ erklärte Gibbon ſachlich und wies auf die Leiche der Katze. „Sein Opfer?“ wiederholte Mac Town befremdet und wie zu ſich ſelbſt:„In dieſem Hauſe wandeln ſich alle Ge⸗ ſchehniſſe zum Rätſel.“ Dann beugte er ſich über den Chineſen. „Verwundet?“ „Nein, nur k. o. Wird bald wieder zu ſich kommen“, gab Gibbon Beſcheid. Er legte Tſchai wie eine Feder aufs Bett und beſprengte ihm das Geſicht mit Waſſer. Der Chineſe ſchlug die Augen auf und erholte ſich bald ſoweit, daß er mit einiger Anterſtützung gehen konnte. „Bringen Sie den Mann auf die Wache der 73. Sta⸗ tion und ſorgen Sie dafür, daß er nicht nach einer halben Stunde wieder ausgeriſſen iſt. Die Ausſagen des Chine⸗ ſen find von allergrößter Wichtigkeit. Mr. Gibbon und ich kommen nach.“ Tſchai⸗Fu⸗Seng folgte anſtandslos dem Poliziſten bis zur Wache. Da er ſich kaum noch auf den Beinen zu halten vermochte, ſetzte man ihn im Lokal auf eine Bank. Eine Weile ſaß er in ſich zuſammengeſunken, dann fiel er tot zur Erde. „Er hat ſich vergiftet“ meldete Sneed dem Detektiv nach ſeinem Eintritt.„Tote legen bekanntlich kein Zeugnis mehr ab. Wenn das ſo weitergeht, bleibt der Fall Gladſtone ewig unaufgeklärt. Ich glaube, Mr. Mac Town, ich werde dieſen Herrn da“— er vollführte eine Kopfbewegung nach Gib⸗ bon—“ bis zu ſeiner Vernehmung unter meine Fittiche nehmen müſſen.“ „Nicht notwendig“ entgegnete Mac Town.„Er bleibt bis zu dieſem Zeitpunkt unter meiner Aufſicht. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, lieber Sneed. Richten Sie bitte Irving aus, es wäre alles in Ordnung und er möchte mich heute morgen um halb neun Uhr vor der Villa des Prä⸗ fidenten Runney erwarten.“ Gericht. Pünktlich um halb neun Uhr fuhr Mac Town, von Gib⸗ bon begleitet, am Tor zur Villa Runneys vor. Irping war⸗ tete bereits. Neben ihm, im Reiſeanzug, ſtand William Lemis. „Gut, daß Sie da ſind“ begrüßte ihn der Detektiy, ich fürchtete ſchon, meine Depeſche hätte Sie nicht mehr recht⸗ zeitig erreicht.“ „Beinahe wäre es ſo geweſen. Ich kam gerade noch zur Abfahrt des Zuges und bin vor einer Stunde hier ein⸗ getroffen.“ Kunnens Diener, der die Herren am Eingang empfing, meldete, der Präſident wäre in ſeinem Schlafzimmer und wollte ihn von der Ankunft der Kommiſſton verſtändigen. Mac Town hielt ihn zurück. „Mr. Irving wird das durch die Wachmannſchaften des Herrn Präſidenten beſorgen laſſen.“ Er wies Lewis und Gibbon an, bis auf weiteres in der Dienerſtube zu bleiben, und ging mit dem Inſpektor ins Haus Runney war noch mit Ankleiden beſchäftigt und ließ Irving bitten, ſich noch eine Weile zu gedulden. Nach weni⸗ gen Minuten hörte man ſeine Schritte im Flur. Mac Town hatte ſich ſo geſtellt, daß er beim Oeffnen der Türe nicht von ihm geſehen werden konnte. Ahnungslos betrat der Präſident ſein Arbeitszimmer. „Guten Morgen, Mr. Runney!“ ſagte in dieſem Augen⸗ blick gelaſſen Mac Town. Nunney dreht ſeinen Kopf der Stimme zu, ruckartig, als hätte jemand an ihm geriſſen, blieb unvermittelt ſtehen und blickte ſprachlos auf den De⸗ tektiv, indes hell aufwallende Freude die Ueberraſchung in ſeinem Antlitz überſtrahlte. Dann eilte er mit ausgeſtreck⸗ ten Armen auf ihn zu. „Mr. Mac Town!— Sie leben!— Sind geſund!— Ich beglückwünſche Sie von ganzem Herzen.“ Immer wieder ſchüttelte er ihm die Hände. „Wie konnten Sie uns nur einen ſolchen Schrecken ein⸗ jagen!— Mr. Mac Town, das hätten Sie uns nicht antun ollen.“ f„Es hat ſein müſſen, Mr. Runney. Ich mußte va ban⸗ que ſpielen, um ans Ziel zu gelangen.“ „And ſind es?— Ich ſehe es Ihnen an, daß Sie am Ziel ſind.“ „Ja, ich bin es. Die Perſönlichkeit von Mr. und Mrs. Gladſtones Mörder ſteht feſt.“ „Haben Sie ſie auch ſchon verhaftet?“ „Das erübrigt ſich. Er iſt tot.“ „Gott ſei Dank, daß dieſes entſetzliche Trauerſpiel end⸗ lich zu Ende ging.“ Wie ein Ruf der Erlöſung kam es aus Runneys Bruſt. „Mr. Mac Town, Sie großer Meiſter, Sie ahnen es nicht, was dieſe Nachricht für mich bedeutet.“ „Doch, ich kann es mir ſehr gut vorſtellen.“ Runney durchmaß in großen Schritten das Zimmer und hielt plötzlich wieder inne. „Entſchuldigen Sie meine Unruhe, ich kann das alles noch nicht faſſen. Aber jetzt ſpannen Sie uns nicht mehr länger auf die Folter und ſagen Sie uns, wer der Mörder geweſen iſt.“ „Später, Mr. Runney. Wir wollen den Mann zunächſt mit Herrn K. bezeichnen. Ich möchte Ihnen und Mr. Irving erſt die näheren Einzelheiten des Falles ſchildern und die Genialität, mit der dieſer Schurke zu Werk gegangen iſt und dann zum Schluß, als letzter Coup,— der Name.“ Vac Town rückte ſich einen Stuhl zurecht, nahm Platz und egann mit ſeiner Schilderung. Er ſprach, den Blick in ſich gekehrt, langſam und in häufigen Pauſen, wie je⸗ mand, der eine Geſchichte erzählt, die eben erſt ſein Geiſt erſinnt. „Es handelt ſich um einen Menſchen, den ſeine krank⸗ hafte Gier nach Geld— bekanntlich die größte Macht der Welt— zu einem Verbrecher von phantaſtiſchem Ausmaß gemacht hat. Mag ſein, daß erbliche Belaſtung mit herein⸗ ſpielt; es iſt nicht meines Amtes, das zu entſcheiden. Dieſer Herr X., mit außerordentlichen Gaben des Gei⸗ ſtes ausgeſtattet, hat in ſeinem unſtillbaren Machthunger kein Mittel geſcheut, ſich in den Beſitz des verruchten Gel⸗ des zu ſetzen. Er hat in großem Stile gearbeitet, ſich dank ſeiner überragenden Fähigkeiten einen Namen als Organi⸗ ſator geſchaffen und Transaktionen vorgenommen, die nicht ſelten auf das geſamte Wirtſchaftsleben entſcheidenden Ein⸗ fluß ausübten. Um ein Beiſpiel anzuführen: er beſaß mehrere große Bankhäuſer in Europa, in die er ſeine Rieſengewinne ab⸗ ſchob. Rieſengewinne, an denen in den meiſten Fällen— und das iſt der ſpringende Punkt— Schmutz klebte. Daß zur Bewältigung eines derartig komplizierten Ap⸗ varates die leitenden Stellen mit erſtklaſſigen Beamten be⸗ ſetzt ſein müſſen, leuchtet ohne weiteres ein. Ebenſo leuchtet es ein, daß die Perſönlichkeit dieſer Beamten eine Gefahr in ſich ſchließt, ſofern ſie nicht das weite Gewiſſen ihres Chefs haben und aufs engſte mit ihm verbündet find. Das war ſchon durch die Vielſeitigkeit und Ausdehnung des Be⸗ triebs techniſch unmöglich. Herr X. ſtand mit einer Menge der angeſehenſten Geſellſchaften in Geſchäftsverbindung. Auch die Minerva Oil Company gehört zu ihnen. In ſeiner Eigenſchaft als Generaldirektor dieſes Unter⸗ nehmens hatte Mr. Gladſtone das Unglück in die unſaube⸗ ren Machenſchaften dieſes Mr. X. einen bedenklich klaren Einblick zu gewinnen. Dabei hat er zwei Kardinalfehler begangen. Er hat erſtens auf eigene Fauſt dem Gauner nachgeſpürt und zweitens, er hat ſeine Außerſt kluge, fein⸗ ſinnige Frau in ſeine Entdeckungen und Pläne eingeweiht. Sie haben beide ihre Fähigkeiten überſchätzt und ſich ver⸗ leiten laſſen, Belaſtungsmaterial in ihrer Wohnung auf⸗ zubewahren. Darin lag ihre Tragik. Aus dieſem einen und einzigen Grunde, meine Herren, ſind Mr. und Mrs. Gladſtone ermordet worden. Ihre ur⸗ prüngliche Auffaſſung, Mr. Runney, über die unantaſtbare Ehrlichkeit des Mannes, war die richtige. Gladſtone hat niemals auch nur eine Aktie der Santa Roſa Geſellſchaft veruntreut. Das Bild des Toten ſteht makellos vor uns.“ „Wenn ich daran glauben könnte, Mr. Mac Town, ich wäre glücklich. Aber ich kann es nicht. Kann es nicht, ehe nicht Sie ſelbſt es mir bewieſen haben. Wo um aller Welt find dann die Santa Roſa Aktien hingekommen? Er war der einzige, der an ſie heran konnte.“ „Sie befinden ſich im Beſitz des Herrn X.“ „Unfaßlich.“ Mac Town zuckte die Achſeln. g „Hören Sie alſo weiter! Auch das Rätſel, wie der Mör⸗ der in Gladſtones Büro eindrang, hat ſich gelöſt. Es geſchah auf die einſachſte Weiſe, die es Überhaupt gibt. Er iſt durch eine Türe vom Lift aus gegangen. Nicht etwa durch eine kunſtvoll angelegte Geheimtüre, ſondern durch eine ganz normale, außen getäfelte Wandtüre. Ein gleichzeitiger Druck auf den Knopf Erdgeſchoß und ſechſter Stock ver⸗ wandelt das Schaltbrett zur Klinke. Man drückt da rauf, die Mauerwand verbindet ſich durch vier Bolzen mit der Holzwand des Lifts, beide Wände werden gewiſſermaßen ein Stück und laſſen ſich öffnen, wie jede andere Türe auch. Dem früheren Beſitzer des Hauſes paßte allem Anſcheine nach der Umweg durchs Vorzimmer in ſein Büro nicht und er griff zu dieſem Ausweg. Eine verblüffend einfache Sache, ohne jeglichen zweideutigen Hintergrund. Und von außen nicht zu entdecken. Hohlräume ſind keine vorhanden, die zwi⸗ ſchen Ritzen und Fugen eingeführten Meſſerſpitzen und Nä⸗ gel treſſen auf eine Betonſchicht, mit der die Türe hinter der Vertäfelung verkleidet iſt. Aus rein baulichen Grün⸗ den, wegen der Haltbarkeit.“ Mac Town ſtreifte mit einem flüchtigen Blick ſeine beiden Zuhörer. Sie ſaßen unbeweglich und lauſchten in fieberhafter Spannung. „Nach dem Mord an Gladſtone“, fuhr er ohne die beab⸗ ſichtigte Pauſe fort,„hat ſich der Mörder nach Hamburg ein⸗ Urhebertechtsschutz duch Verlagsanstalt Manz. München geſchifft und iſt mit dem Dampfer Waſhington zurückgefah⸗ ren. Die Ermordung Mrs. Gladſtones wurde unerhört raf⸗ finiert eingefädelt. Der Burſche hat Miß Bird im Schlaf überraſcht und ihr den Abſchiedsbrief diktiert. Auf ſie ſollte der Verdacht fallen. Es war dies eine Art Rückverſicherung für alle Fälle. Man hatte jemanden in der Perſon Miß Birds, den man im Notfalle preisgeben konnte. Auf einen Mord mehr oder weniger kam es Mr. X. wahrhaftig nicht an. Der ging aufs Ganze.“ Eine lebhafte Bewegung Runneys veranlaßte Mac Town zu dem Einwurf: „Eine Frage, Mr. Runney?“ „Ja, mir iſt eben ein früheres Geſpräch zwiſchen uns eingefallen. Sein Inhalt ſteht im Widerſpruch mit Ihrer heutigen Anſicht über Gladſtone. Sie vertraten damals die Anſicht, Gladſtone wäre mit unſerem Chefingenieur in Santa Roſa unter einer Decke geſteckt.“ „Die Anſicht hat ſich als falſch erwieſen. Ihr Ingenieur und der Oberſt Minero ſtanden im Dienſte des Herrn X.“ „And der Brief, den Gladſtone nachweislich unterſchla⸗ zen hat? Sie entſinnen ſich doch ſeiner? Er enthielt die Mitteilung des Ingenieurs, daß ſich die Hauptpetroleum⸗ wellen an der Nordgrende unſeres Beſitztums befänden.“ „Dieſen Brief, Mr. Runney, hat Gladſtone nie geleſen. Er wurde erſt nach ſeinem Tode in die Ablegemappe einge⸗ ſchmuggelt. Ein beſſerer Sündenbock als der Verſtorbene, der ſich nicht mehr verteidigen konnte, ließ ſich ja nicht fin⸗ den. Die Bande verſtand ihr Handwerk.“ Der Präſident ſchüttelte energiſch den Kopf. „Verzeihen Sie, Mr. Mac Town, ſo einfach iſt die Sache denn doch nicht. Die Ablegemappen ſind in der Buchhal⸗ tung auf zahlloſen Regalen. Da kommt kein Unbefugter heran und wenn— er würde ſich bei dieſer Fülle nicht zu⸗ rechtfinden.“ „Ein Mann, wie Mr. X., der einen ganzen Troß von Spionen und Leuten beſaß, die für ihn arbeiteten ſeit vielen Jahren, der ſich der modernſten techniſchen Erfin⸗ dungen und Einrichtungen bediente, mittels deren er ſich nach allen Richtungen hin geheim verſtändigte, der über ei⸗ gene Fernſprechkabel, Radioſender und Funkſtationen ver⸗ fügte— glauben Sie im Ernſt, daß die Macht dieſes Man ⸗ nes vor Ihrer Bürotüre Halt macht?“ „Sie haben recht. Aber über einen Punkt ſind Sie un⸗ noch Rechenſchaft ſchuldig, Mr. Mac Town. Wie haben Sie es fertig gebracht, innerhalb einer ſo kurzen Friſt die⸗ ſes ungeheuerliche Geſpinſt geheimer und geheimſter Fäden zu entwirren? Ich ſtehe faſſungslos vor Ihrer Genialität.“ „Das hat mit Genialität gar nichts zu tun. Viel wahr⸗ ſcheinlicher erſcheint es mir, als hätten hier Kräfte gewal⸗ tet, die ſtärker ſind als Menſchenwille, Menſchentum und Menſchengeiſt. Kräfte, unter deren geheimnisvollem Regen aus Zufall Fügung wird und Schickſal. Irgendwo in der Unendlichkeit des Alls laufen die Fäden unſeres Seins in der Hand eines Weſens zuſammen, dem wir alle untertan ſind, das über unſer Leben wacht, das unſere Taten wägt und einmal richtet, früher oder ſpäter, wie es ihm gefällt. Mit einem Wort: ich glaube an Gottes Gerechtigkeit, Nr. Runney.“ Der Präſident verzog den Mund zu einem zyniſchen Lächeln. „Ich nicht.“ „Das kann jeder halten, wie er will. Im Falle Glad⸗ ſtone jedenfalls tritt ſie in einer ans Wunderbare grenzen⸗ den Klarheit zu Tage.“ „Inwiefern?“ „Durch die Seltſamkeit des Weges, den Gottes Gerech⸗ tigkeit zur Entlarvung des Mörders wählte. Mr. X. iſt eines jener Verbrechergenies, die nicht alle Jahre in der Geſchichte der Kriminaliſtik auftauchen. Gleich ſeinen be⸗ rüchtigten Vorgängern hatte die Natur auch ihm, neben allen anderen, die Gabe eines untrüglichen Inſtinktes ver⸗ liehen. Wie ein Wild die Nähe eines Menſchen wittert, ſo witterte dieſer Mann jeden ſeiner Gegner und ließ ihn rückſichtslos bei Seite ſchaffen, ſobald er ihm gefährlich wurde.“ „Ausgenommen den Einen, der ihm über war und ihn meiſterte.“ „Ja. Aber— und das iſt das Wunderbare— dieſer Eine, Mr. Runney, iſt eine Perſönlichkeit, von deren Exi⸗ ſtenz Mr. X. keine Ahnung hatte. Ich möchte beinahe ſagen, eine Perſönlichkeit, die genau beſehen überhaupt nicht exiſtiert.“ „Alſo gewiſſermaßen ein Geiſt.“ „Wenn Sie wollen, nennen Sie ihn ſo. Jedenfalls voll⸗ zog ſich alles, was dieſer Unbekannte tat, in geiſterhafter Verborgenheit. Er hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, Mr. X. an den Galgen zu bringen. Der erſte und zugleich der gefährlichſte Schlag, den er gegen ihn führte, war der: er ſpielte ihm ſeinen eigenen Diener in die Hand, den er früher einmal auf Anraten eines Polizeibeamten aus dem Sumpf des Verbrechermilieus herauszog und der ihm zum Dank dafür in unverbrüchlicher Treue ergeben war. Der verſtand es, ſich Mr. X. unentbehrlich zu machen und ſein teſtloſes Vertrauen zu gewinnen. Das wurde Mr. X. zum Verhängnis. Der Anbekannte, aufs genaueſte über ſein Tun und Treiben unterrichtet, ſpann in aller Ruhe hinter den Kuliſſen Faden um Faden, bis nach Jahren das Netz geſponnen war, in dem er ihn fing. (Schluß fegt) 2 Keltsa nes Laud lautet dem Za. auf dem engliſchen Stützpunkt ausſieht Gibraltar, der äußerſte Zipfel Spaniens im Südweſten, iſt in 4e Besch Hand. Hier findet der ſpaniſche Krieg unüberſteigbare Mauern. Starke Befe geben den Briten Macht über die weltwichtige Straße von Gibraltar. Ein Sonderberichterſtatter in Spanien ſchildert hier einen Beſuch in Stadt und Feſtung Gibraltar, und die Kontraſte zwiſchen dem Spanien der heutigen Kämpfe und dem engliſchen Zuſchnitt des e e werden zu einem beſonderen rlebnis. Gewöhnlich bezeichnen Schlagbäume die Grenze. Sie winden ſich hier in rotweißen, dort in blauweißen Bändern, und zu beiden Seiten ſtehen Beamte, die hier in Rot⸗Weiß und dort in Blau⸗Weiß unifor⸗ miert ſind. Zuweilen gibt es auch ein Nie⸗ mandsland zwiſchen den beiden Schlag⸗ bäumen, und von dieſem Niemandsland leben dann Gepäckträger, Droſchken und Geldwechſler. Es gibt ſolch ein Niemandsland zwiſchen Spanien und England, es führt über einen Damm, nur daß es keine Eiſenbahn darauf gibt, ſondern eine ſchlechte, holprige Straße. Vielleicht iſt ſie nur holprig und ſchlecht, da⸗ mit die Reiſenden ihre Fortſetzung, die nach wenigen hundert Metern jenſeits eines Zaunes beginnt, um ſo beſſer empfinden. Dieſer Zaun ſcheidet zwei Welten. Wohl dar⸗ um iſt er ſo reſpektabel und hoch wie das Gitter eines königlichen Palaſtes. Damit nicht genug, befindet ſich hinter dem Zaun eine doppelte Barrikade aus Drahtverhauen, Sandſäcken und mit Sand gefüllten Teer⸗ fäſſern, die freilich ſo ordentlich in Reih und Glied ſtehen, wie eben nur königlich⸗ britiſche Teerfäſſer und Sandſäcke ſtehen können. Hinter dieſem Zaun nämlich be⸗ ginnt Gibraltar. Jenſeits des Einlaßtores in das Britiſche Reich hielten ein paar Reiter. Ihr Sattel⸗ zeug glänzte von friſchem Wachs, die Kan⸗ darren waren ſo ſilbern blank, daß ſich die Palmen darin ſpiegelten, und die Mähnen und Schweife ſo untadelig geſchoren wie die der Röſſer im Hydepark. Die auf ihrem Rücken ſitzenden Damen und Herren aber ſchienen dem letzten Modejournal ent⸗ nommen. Grooms und Offiziersburſchen in blau⸗grün karierten ſchottiſchen Hoſen folgten der ſich nun in Trab ſetzenden Gruppe in gemeſſenem Abſtand. Unſere Droſchke trödelte hinterdrein. In endloſer Reihe ausgerichtet, ſtanden zu beiden Seiten die Palmen. Sie begrenzten Gärten, den Rennplatz und das Cricketfeld. Dieſe von Spanien kommende Straße iſt ſo engliſch wie die Kaſematten, ſie iſt ſo engliſch wie der Hafen und die Hänge des gewaltigen Felſens. Nichtengliſch iſt die Stadt. In wenigen dunklen Gäßchen ſchleicht ſie ſich zwiſchen Meer und Berg. Alle Raſſen des Mittelmeeres wohnen und feilſchen in ihren Häuſern. Siameſen kommen dazu, Chineſen. Seide, Seide, Seiden in bunter, gewöhn⸗ lichſter Form und die feinſten Seiden der Erde liegen aus, Elefantenzähne, aus denen Tiergruppen geſchnitten ſind, Elfenbein⸗ ſchnitzereien ieder Form, fapaniſche Lack⸗ waren, Florentiner Lederarbeiten, Schild⸗ patt und Papierblumen. Das alles koſtet tigungen hier nichts. Es koſtet ſo wenig wie die beſten deutſchen Ferngläſer und Kameras, die letzten Modelle amerikaniſcher Automobile und Schreibmaſchinen, die feſteſten eng⸗ liſchen Stoffe. Gibraltar lebt davon, daß es keinen Zoll bezahlt. Als winziger Punkt zwiſchen dem euro⸗ päiſchen und afrikaniſchen Feſtland, von allen am Mittelmeer gebräuch⸗ lichen Münzen durch das Pfund ge⸗ löſt, hätte es ſonſt verküm⸗ mern müſſen. Die Zollfrei⸗ heit hat alle Probleme beſeitigt. Sie hat einen den Bedürfniſſen der engliſchen Flotte entſprechenden Handelsplatz, bat reichliche Maga⸗ zine und leiſtungsfähige Banken be⸗ gründet, ohne daß die Regierung den geringſten Zuſchuß hätte zu be⸗ willigen brauchen Es iſt neben Tanger und Kairo die erſte oder die letzte Station, auf der ſich der Orientreiſende mit allem eindecken kann, was Europa bietet. Dieſe Billigkeit verſüßt vielen kleinen Beamten, die hier leben müſſen, ein wenig die Langeweile des Garniſonlebens. Denn es ſind nicht nur die Offiziere, die ihre Familien hier haben. Die Verkehrs⸗ ſchutzleute, die Engländer ſind, die Aufſichtsbeamten der Docks. ja die meiſten Gefreiten und Unteroffi⸗ ziere der Feſtungstruppen und der hier ſtationierten Mittelmeerſchiffe haben ihre Familien da. Auf der ausſichtsreichſten Baſtion Georg V. ſitzen die Tanten, die Großmütter dieſer Garniſonskinder und ſtricken. Auf den hübſch gepflegten Wegen des Roſiaparks, dieſes Paradieſes aller ſüdlichen und nördlichen Blu⸗ mengattungen, ſchieben die Matro⸗ ſenfrauen, dieſe ſommerſproſſigen, mittelgroßen, oft rothaarigen Ge⸗ Links: Das Be ⸗ Felſen und Stadt Gibraltar. Eine Aufnahme, die die Bedeutung dieſer Halbinſel erkennen läßt. Rechts von dem Felſen, geſchützt durch Molen, der Hafen. Die Mehrzahl der Bewohner ſind engliſche Soldaten und Beamte. ſchöpfe mit den ſtets ſo verträumten Veil⸗ Trainingshoſe im Gewühl und im Dunkel, chenaugen, ihre Kinderwagen. Und die im marktſchreieriſchen Lärm der orientali⸗ Männer, wenn ſie gerade dienſtfrei ſind, ſchen Stadt. Natürlich gibt es einen Tee⸗ ſchlenkern wohl daneben mit den großen raum mit echtem Tee, auf engliſche Art ſpreizigen Schritten der Seeleute und der bereitet, mit goldgelber Butter und warmem flachen engliſchen Mütze. Am Felſen kleben Toaſt. Dieſe Butter gehört mit zu den Wun⸗ ihre Kaſernenwohnungen, genau ſo aus dern Gibraltars. Sie kommt aus Spanien, ſchwarzroten Ziegeln und mit vielen von ſpaniſchen Kühen, von Spaniern ge⸗ Schornſteinen gebaut wie daheim. Sie ſind molken, in ſpaniſchen Zentrifugen gebuttert. alle nicht reich, aber ſie haben ein Aus- Und doch gibt es in ganz Spanien keine kommen und ſind zufrieden, und auch die Butter wie dieſe, keine Butter, die ſo friſch letzten unter ihnen gehören innerhalb der und köſtlich wäre. 21000 Einwohner der Stadt zu den erſten, Die reichen Leute haben oben noch ein und wenn ſie kaufen, gibt man ihnen über⸗ ſchönes Hotel, es iſt das Rockhotel und liegt all den Vorzug, denn außerhalb Englands genau ſo hübſch wie ein Hotel auf Capri, wartet keine Engländerin, und kein Orien⸗ Brioni oder Mallorca. Eingebettet in tale würde ſie warten laſſen. Zedern und Schirmkiefern und einen Flor Ihr Kummer iſt nur, daß Gibraltar ſo blühender Blumen. Warum gibt es keine klein iſt. daß es ſo wenig Grund und Boden Photographien, die dieſe Schönheiten hat Abends kann man die Männer ihren Gibraltars zeigen? Sie könnten den Blick Dauerlauf machen ſehen, ſie laufen ſelbſt von hier oben zeigen, durch die wie durch die engen Straßen der Eingeborenen Scherenſchnitte gegen die tiefblaue Bucht ſich ſtadt, nur weil ſie einen Kilometer damit hebenden vielveräſtelten Nadelbäume und mehr haben. Und zum Reiten iſt es noch Palmen, den Blick auf die Straße von ſchwieriger. Das Reitgelände dehnt ſich nach Gibraltar und die afritaniſche Küſte mit der ſpaniſchen Seite zu im Rücken des Fel⸗ Ceuta. Oder noch weiter oben den Blick von ſens, die guten Wohnungen aber liegen Europa Point, wo der Felſen ſchon nackt oben am Hang des Felſens mit dem Blick und kahl ſchimmert und die Kanonen auf See und Hafen. Die Pferde müſſen alſo drohend ragen. Alte Kanonen aus Welt⸗ vom Berg hinunter durch die Stadt. Es gibt kriegstagen. Man hat ſie längſt von den kein ſeltſameres Bild als dieſe blonden, Laufſchienen gehoben, ihre felsgraue, ge⸗ hochgewachſenen Mädchen zu Pferde, dieſe fleckte Fliegerbemalung iſt von Roſt zer⸗ ſchnell laufenden jungen Männer in der freſſen, und tauſend Liebespaare haben ſich auf ihren Stahlleibern kritzelnd verewigt. Von der See mögen ſie noch ſehr mächtig, treten dieſer und anderer Stätten iſt verboten. Ein Schild verkündet es. Weshalb? Gi⸗ braltar iſt eine Feſtung. Rechts: Die Grenze zwiſchen Spanien und Gi⸗ braltar. Hier be⸗ ginnt das Britiſche Reich, wenn auch nur auf kleinſtem Raum Ein ungewöhn; liches Ruheplätz · chen. Friedfertige Stammgäüſte auf der Kanone Photos(4): Mauritius— M. ſehr drohend wirken, die Faſſade Gibraltars wahren, dieſes Geſicht einer ſtarken, un⸗ bezwingbaren Feſtung, das genau wie das von Malta tatſächlich Faſſade geweſen iſt. Faſſade ſeit Jahrzehnten bis zum Früh⸗ ſommer vorigen Jahres, als Italien ſeine Stimme erhob. Wie ſtark Gibraltar heute wirklich iſt, vermag wohl niemand außer den Eingeweihten zu wiſſen. Wie alle Feſtungen, dürfte es genau ſo ſtark ſein wie die Seelen ſeiner Verteidiger, und die ſind manchmal ſtärker als alle modernen Waffen. Das Meer ſtrahlt in goldenen Spiegeln. Von drüben rücken Geſchwader ſich ante ballender Wolken heran, die mit Sandſtau geſchwängerten Wolken Afrikas. Die andere Seite ſcheint ſo greifbar nahe, die vielen Schiffe ſo klein, ſo langſam. Auf den Be⸗ obachtungstürmen von Europa Point, die ſo ausſehen wie bei uns die Stellwerke bei der Einfahrt zu großen Bahnhöfen, zeigt ſich kein Menſch. Am Signalmaſt weht nur rieſenhaft groß die britiſche Kriegsflagge. Auf den Scheiben der Station ſpiegelt ſich die Abendſonne, ſie ſpiegelt ſich in Englands Augen. Wieviel Jahrzehnte, wieviel Jahr⸗ hunderte werden ſie noch über dieſe Pforte zum Mittelmeer blicken? Und wird, wer immer dieſen Felſen beherrſcht, ihm ein ſolches Gepräge geben können, wie England es tat? Abends ſitzen wir im Klub der Garniſon. In den breiten Lederfauteuils ruhen die jungen Männer, die mittleren und die grau⸗ haarigen. Keiner ſpricht ein Wort, aber ſie leſen alle die gleiche Zeitung, den„Gibraltar Chronicle und Official Gazette“. Drei Kilo⸗ meter von hier nur zieht ſich ein Zaun mit Drahtverhau, und jenſeits dieſes Zaunes ſtehen 20 Millionen Menſchen gegeneinander im Kampf, fallen Hunderte täglich, gehen Städte in Flammen auf, explodieren Schiffe, ziehen Geſchwader von Flugzeugen ihre tod⸗ bringenden Kreiſe. Man weiß das, aber man denkt nicht daran. Denn hier iſt Gibraltar, eine andere Welt, nicht Spanien, ſondern England, und England kennt in ſeinem Lande keinen Krieg. H. G. St. 1 1 Ec de wultl, entali⸗ Ler- Art tmem Vun⸗ mien, 1 ge⸗ tert. leine ftich b ein liegt Japti, t in Flot leine eiten Blick wie 22 und W mit von nackt onen Belt, den ge; zer cc igt. iz, tuts das it ih- ine ute er alle wie ind eln. rig dub ere len Be⸗ die bel 1 ut e. ſich ds ihr; rte el ein n on. die au- lar lo⸗ nit ies det en fe, d⸗ an lr, rn . Bekanntmachungen Ortsgruppe * NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Oienſtſtunden der Pol. Leitung Betr.: Vereidigung 1937 Die diesjährige Vereidigung findet am 20. April(Geburtstag des 8 22 in Hep⸗ im um 20 Uhr im Saalbau Kärcher ſtatt. Vorbereitung und zur Bekanntgabe der — 2 Richtlinien melden ſich am 115 fung 5 ds. 1 5 20 Uhr, ſämtliche Zellenleiter, ſowie die er der Gliederungen und 1 1 bände in der Parteidienſtſtelle. kom⸗ men alle die zur Vereidigung, die in den letzten Jahren noch nicht vereidigt worden ind und zwar: 1. kuiſch Leiter 2. 5 5 der HJ, des Jungvolks und des 3. Walter der DAß, 4. Warte der Kd 7/ 5. Werkſcharführer der DA, 6. Walter, Walterinnen, Obleute und Ver⸗ trauens männer des NSD⸗Aerztebundes des NS⸗Lehrerbundes i des Reichsbundes der Deutſchen Beamten der NSRO 8 der NS⸗Volkswohlfahrt, und des NSBD)T(Amt der Technik) * Betr.: Dankopfer der Nation. Zum zweiten Male tritt die SA. an das geſamte deutſche Volk heran zur Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Dankopfer der Na⸗ tion, um damit dem Führer zu ſeinem Ge⸗ burtstag erneut ein Geſchenk zur Linderung der Not des Volkes zum Zwecke der Erbau⸗ ung von Siedlungen zu unterbreiten. Ich fordere daher alle Parteigenoſſen und ⸗genoſ⸗ ſinnen, die Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen und Gliederungen nebſt ihren in Arbeit und Brot ſtehenden Ange⸗ hörigen auf, ſich reſtlos in die Liſten einzu⸗ zeichnen, die alltäglich von 7—19 Uhr in dem Häuschen auf dem Rathausplatz aufgelegt ſind. Die bisher allgemein anerkannte Opferbe⸗ reitſchaft der Viernheimer Bevölkerung muß nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 ſich auch beim SA⸗Dankopfer wieder beweiſen. Tragt euch daher alle in die Eh⸗ renliſten ein! Franzke, Ortsgruppenleiter. * V. D. M. Sämtliche Schaftsführerinnen rechnen am Mittwochabend um 8 Uhr im Heim der Schillerſchule ihre Beiträge und zwar reſtlos, ab. Die Geldverwalterin. 1 Jungvolk— Fähnlein 53 Am Mittwoch, den 14. April 1937, tritt das ganze Jähnlein mit Ausnahme vom Jahr⸗ gang 1927 und den Schulentlaſſenen um 5 Uhr an der Schillerſchule an. Der Dienſt der einzelnen Jungzüge bleibt natürlich beſtehen. Jungzug 1 und 4 am Dienstag um halb 6 Uhr an der Schiller⸗ ſchule.— Die Schulentlaſſenen treten am Donnerstag um halb 8 Uhr an der Schiller⸗ ſchule an. Dieſer Dienſt iſt wichtig wegen der Aufnahme in die Hitlerjugend. l Der Fähnleinführer. * (Fähnlein 50) Am Donnerstag, 15. 4. 1937, tritt der Jungzug 1 80 ang 1923) um 7.30 Uhr abends an der Shhilerſchule an. Der Dienſt iſt wegen der bevorſtehenden Ueberweiſung in die HF. ſehr wichtig. a Ich erwarte, daß alle Pimpfe zu ihrem letzten Dienſt vollzählig und in Uniform pünktlich antreten. Der Fähnleinführer. * NS.⸗Frauenſchaft Der Fiſchkurſus der NS.⸗Frauenſchaft fin⸗ det am Mittwoch, 14. April, in der Berufs⸗ ſchulküche der Engl. Fräulein ſtatt. Die zum Nachmittagskurs gemeldeten Teil⸗ nehmerinnen haben pünktlich um 3 Uhr, die zum Abendkurs gemeldeten um 7 Uhr zu erſcheinen. Als Unkoſtenbeitrag ſind 10 Pfg. je Perſon mitzubringen. Die Leiterin. Liokale Nachrichten Viernheim, den 14. April 1937 Anſer Tagesſpruch Kampf iſt der Sinn alles Lebens. Das deutſche Volk hat die Stimme ſeiner Ahnen in ſeinem Blute wieder gehört. * 7 5 77 6 2 7 E 7 Kein größeres Glück als der erſte richtige Frühlingstag! Ganz plötzlich iſt er eines Tages da. 5 iſt auf einmal ſo warm, daß man Luſt hätte, ſofort den Mantel auszu⸗ ziehen und über den Arm zu nehmen— ganz wie im Sommer. Die Sonne ſcheint ganz aus dem Häuschen zu ſein, ſie leuchtet und wärmt, wie eben nur die wahre Früh⸗ lingsſonne wärmen kann! Man möchte Freu⸗ denſprünge machen. Daß man an einem ſol⸗ chen Tage arbeiten muß, iſt geradezu haar⸗ ſträubend. Aber ein wenig kann man doch dem Frühling beikommen, indem weit die det aufgemacht werden, daß Sonne und inde Lüfte hereinfluten und uns am Ar⸗ beitsplatz umgaukeln. Sobald die Berufs⸗ ſtunden zu Ende ſind, gibt es dann(ein Halten mehr; heute ſteigt der erſte ergiebige Spaziergang, ſchon ſind die Tage lang genug, daß wir uns das leiſten können. Zuerſt läuft man wie eine neu aufgezogene Kindereiſen⸗ bahn ſo hurtig dahin. Durch die Straßen, oder, falls man es nicht ſo weit hat, gleich ein Stückchen heraus aus dem Ort auf Feld⸗ wege, zwiſchen Aeckern hindurch bis hinüber zum Waldrand. Aber es iſt merkwürdig— die Freude mit dem forſchen Lauf durch den Frühling dauert garnicht lange. Allmählich beſchleicht uns eine Müdigkeit, gegen die man kaum noch ankämpfen kann. Im Grunde haben wir es ſchon den gan⸗ zen Tag gemerkt. Schon morgens, beim Weg zum Beruf, zeigte ſich ſo eine merkwürdige Mattigkeit. Dann, während der Arbeit, dachte man:„Uns fehlt eben die Luft!“ Nun ſind wir in der Luft, können die Lungen von Grund aus durchſpülen— und doch will die Müdigkeit nicht weichen, ſondern wird immer ſchlimmer. Plötzlich lächeln wir und wiſſen, was es iſt: die Frühlingsmüdigkeit! Haben wir ſchon einmal einen Frühling er⸗ lebt, ohne daß ſie ſich eingeſtellt hätte, ohne daß die Füße„ſchwer wie Blei“ wurden und wir, manchmal ſogar im Lehnſtuhl ſitzend, vor Müdigkeit am liebſten eingeſchlafen wären? Frühlingsmüdigkeit— natürlich, das iſt es. Aber wie ſoll man ihr zu Leibe gehen? Mit Energie allein iſt es, wie ſich zeigt, leider nicht allein getan. pe iſt ja die Bezeichnung„Frühlingsmüdigkeit“ falſch. Man ſollte laber ſagen:„Wintermüdigkeit!“ Denn gerade die große Umſtellung unſeres eſamten Organismus vom Winter auf den Frühling iſt es, die dieſe Erſcheinungen einer faſt 75 Mattigkeit im Körper hervor⸗ ruft. Was ſoll man nun dagegen tun, gegen die Frühlingsmüdigkeit? Vitamine!, ſagen die Aerzte, wir haben den Winter über zu wenig Vitamine zu uns genommen. Alſo, Friſchge⸗ müſe, ſobald es wieder junge Gemüſe gibt, und friſches Obſt! Und— Sonnenſchein! Denn auch Sonnenſchein fördert den Aufbau der Vitamine im Körper. Darum— hinein in die Frühlingsſonne! * Im Silberkranz Das Feſt der ſilbernen Hochzeit können heute Mittwoch Gg. Nik. Bauer 1. und Frau Eliſabeth geb. Adler, Goethe⸗ ſtraße, begehen. Herzlichen Glückwunſch und „Glück auf“ zur goldenen Hochzeit! Todesfall. Sterbegeläute gab heute früh den Heimgang des Landwirts Sebaſtian Dewald, Waldſtraße 18, kund. Der Ver⸗ ſtorbene ſtand in den 80er Jahren. Pfundſamm 4:8. Heute Mittwoch, 14. April 1937, findet die Pfundſammlung des Lebensmittel⸗Opferrings ſtatt. Gebe jede Hausfrau wie gewohnt ihre Pfundſpende! „Woche der Pimpfe und Jungmädel“ Das Gebiet Heſſen⸗Naſſau führt vom 11. bis 18. April eine„Woche der Pimpfe und Jungmädel“ durch, die über den Dienſt und das Leben im Jungvolk und bei den Jung⸗ mädeln aufklären ſollen. Beiſetzung des Bannführers Dillemuth NSG. Der am 9. April 1937 tödlich ver⸗ unglückte Standortführer der Frankfurter Hit⸗ lerjugend, Bannführer Dillemuth, wird heute Mittwoch, 14. April, um 15.30 Uhr, in ſeinem Heimatort Ortenberg in Oberheſſen beigeſetzt. Anſere Viernheimer S A rut zum Dankopfer! Wie im vergangenen Jahr, ſo 3 au diesmal die SͤA alle Volksgenoſſen auf,— die Eintragung in die Ehrenliſte für das „Dankopfer der Nation“ ihre Verbundenheit und Treue dem Führer an ſeinem Geburts⸗ tage zu bezeugen. Kaum mehr als vier Jahre ſind vergangen, ſeit Adolf Hitler die Geſchicke des deutſchen Volkes lenkt. Scheinbar Unmögliches iſt wäh⸗ rend dieſer kurzen Zeit zur Tatſache gewor⸗ den. Frei und in ſeiner Ehre unangetaſtet, ſtärker denn je ſteht das deutſche Reich. Es gibt kein ſchöneres Geſchenk für unſeren Führer und keine beſſere Gelegenheit ihm dankbar zu ſein, als immer wieder unſere Geſchloſſenheit zu zeigen, wenn es gilt, dem Volke zu dienen. Und Dienſt am Volk iſt das„Dankopfer der Nation“. Tauſende von Siedlerſtellen ſollen in allen Teilen des Reiches geſchaffen werden. Darum, deutſche Volksgenoſſen, rufen wir euch auf zum Sozialismus der Tat! Keiner darf fehlen in unſerer Kampfgemeinſchaft! Jeder ſoll nach ſeinen wirtſchaftlichen Kräf⸗ ten beitragen zu dieſem Werke! 4 1 8— wenn du ans Rathaus kommſt, denke daran und trage dich auch in die Ehrenliſte des Deutſchen Volkes ein! Mit beſonderer Freude kann bis heute feſt⸗ geſtellt werden, daß ſich in den vier Tagen der Offenlegung bis jetzt faſt 400 Männer und Frauen eingetragen haben. Nicht auf den Betrag kommt es an, denn auch das kleinſte Opfer wird anerkannt als ein Beweis der Gemeinſchaft in welchem Geiſt all die Ein⸗ tragungen für das SA-⸗Dankopfer erfolgen. Es hat ein Jeder die Möglichkeit, ſich täg⸗ lich von 7—19 Uhr einzutragen. Denket daran! ** Biernheims Landwehrmänner in den Straßen! Zwei Tage Erinnerung an alte Tage, da wir noch jung waren, ſind nun an uns vor⸗ übergezogen, Tage der großen Kameradſchaft, da einer wie der andere in der Unterhoſ wieder daſtand, um ſich ein Urteil geben zu laſſen, ob er noch ein Kerl iſt, um ſeinem Vaterland Dienſt zu tun! Und wir können es mit ſtolzer Begeiſterung bekennen: wir ſind Viernheims edle Wäſcher! Da zogen wir hin mit Pauken, Schifferklavier und Trompeten, um es allen zu beweiſen, um es der Jugend kund zu tun: der alte Front⸗ 1 iſt in uns geblieben, wir ſind noch im Herz und im Geiſt genau ſo jung wie damals, als wir hinaus zogen, um unſere Ehre, un⸗ ſer Vaterland zu verteidigen. Jahrgang um Jahrgang dieſer meiſt ſchon ergrauten Män⸗ ner reichten ſich in der großen deutſchen Ge⸗ meinſchaft die Hände, neue Freundſchaft an⸗ knüpfend, die ſich schließlich ſchon im Laufe der Jahre gelockert hatte. Und dieſer uns im⸗ mer jung bleibende Tag, er war dazu ange⸗ tan, um uns alle zuſammen zu führen, als die Kameraden der Front, des großen Völkerrin⸗ ens, des neuen Deutſchland, in das uns Abel geführt hat unſer Frontkamerad Adolf Hitler— dem wir es verdanken, daß Deutſch⸗ land und wir wieder frei wurden! In dieſem Zeichen ſtand auch der Landwehrball im Rats⸗ keller, wo ſich viele Hunderte zuſammenge⸗ funden hatten und ſich freuten, daß ſie wie⸗ der dabei ſein können als Vorbild für die junge Generation, als Mitkämpfer in dem neuen grauen Rock, der uns ein Sinnbild iſt für Ehre, Kameradſchaft, Tapferkeit und Treue! Drum Frauchen, weine nicht drei Wochen ſind bald vorüber, ein junger Landwehrmann vom Schlage 92 bis neun⸗ zehnhundert... iſt ſtolz, wieder ſeine Pflicht zu erfüllen! Die Freude der Bevölkerung über den ſo kameradſchaftlich geübten alten Brauch des Umzuges und der Stolz auf unſer neues deutſches Heer zeigte ſich augenfällig. Jugend und Alter nahm Freudig Anteil und belebte die von den Landwehrmännern durchzogenen Straßen. E Allertumsjund Dieſer Tage hat der Vg. Adam Alter auf dem Grundſtück des Landwirts Michael Belz während ſeiner Grabarbeit bei der An⸗ lage eines Spargelackers in der Feldflur Ge⸗ meindetanne einen wertpollen Fund gemacht. Er ſtieß auf eine nahezu noch vollſtändig er⸗ haltene Urne eines Brandgrabes. In der Urne befanden ſich Knochenreſte und eine Gewand⸗ nadel. Die Urne iſt mit der Hand hergeſtellt (noch nicht mit der Töpferſcheibe gedreht) und weiſt keinerlei Verzierungen auf. Der Fund ge⸗ hört ſomit wahrſcheinlich der älteſten Periode der Hallſtattzeit an(etwa 1000 Jahre v. Chr.) Er wurde dem hieſigen Ortsmuſeum zur Ver⸗ wahrung übergeben. Dem Finder gebührt be⸗ ſonderer Dank für ſeine verſtändnisvolle pfleg⸗ liche Behandlung und ſofortige Anzeige. In der Nähe des Fundorts war vor einiger Zeit von einer Familie ſchon ein zweiter Fund ge⸗ macht worden, der allerdings leider weniger ergiebig war, aber immerhin beweiſt, daß an der Fundſtelle ein kleineres Gräberfeld ge⸗ weſen ſein muß, zumal in der Regel ſtets mehrere Brandgräber beiſammen ſind. Die ackerbautreibende Bevölkerung ſei bei dieſer Gelegenheit wieder daran erinnert und ge⸗ beten, vorkommenden Falls bei ähnlichen Fun⸗ den ſofort Meldung an den Unterzeichneten zu machen, damit das Weitere veranlaßt wer⸗ den kann. Lehrer Roos, Vertrauensmann für die Denkmalspflege im Kreis Heppenheim. 1 Auch ber Jahrgang 1927 muß zur Stelle jein „Jahr des deutſchen Jungvolks“, war der Name und gleichzeitig die Aufgabe des Jah⸗ res 1936. Am Geburtstag des Führers konn⸗ ten wir nicht nur den Jahrgang 1926 voll⸗ zählig, ſondern auch alle die Jungen und Mädel, die bis dahin unſeren Reihen fern⸗ ſtanden, aufnehmen. Dieſer große Erfolg wurde vom Führer durch das Reichsgeſetz vom 1. Dezember 1936 gekrönt. Damit war unſere Arbeit für das Jahr 1936 abgeſchloſ⸗ ſen.— Das neue Jahr hat neue Aufgaben gebracht, die der Löſung harren, neue Anforderungen werden geſtellt, aber daneben iſt für uns ale Führer und Pimpfe des Jungvolks, jedes Jahr ein Jahr des„Deutſchen Jungvolks“. Das Prinzip der Freiwilligkeit, das wir auch weiterhin aufrecht erhalten, verlangt von uns allen den vollſten Einſatz im Bemühen um den letzten Jungen des Jahrgangs 1927. Und ſo, wie wir uns um die Jungen mühen, wer⸗ den auch die Mädel des Jahrgangs 1927 ſich in den Bund der Kameradſchaft einfügen. Und während wir die Werbetrommel rüh⸗ ren, beſeelt uns nur ein Gedanke: wir wollen dem Führer zu ſeinem Geburtstag wieder die ſtolze Meldung des Jahres 1936 wiederholen dürfen, daß ſich auch der Jahrgang 1927 vollzählig und freiwillig zu ſeiner Jugend, Hitlerjugend, bekannt hat. Wenn wir das erreichen, dann haben wir unſerem Führer ein Geburtstagsgeſchenk dar⸗ gebracht, das ihm, der ſeine Jugend über alles liebt, wohl die größte Freude bereitet. * Der Krankenhaus⸗Neubau, der ſeit ſeiner Erſtellung vor zwei Jahren, äu⸗ ßerlich noch in rohem Zuſtande war, erhält zur Zeit einen Verputz. Dieſer wird in gelb ehalten ſein, ſodaß der impoſante Bau mit 8 zierlichen Vorgarten, eine Zierde der Seegartenſtraße und unſerer Gemeinde ſein wird. Keine Kundenfahrten ausfüh⸗ ren! Durch die Ortspolizeibehörde erfahren wir, daß immer wieder feſtgeſtellt werden muß, daß Geſchäftsleute mit ihren Kraftwagen Perſonen befördern, alſo ſogenannte Kunden⸗ fahrten ausführen, Dieſes iſt verboten, da derartige Fahrten nur von den hierfür ge⸗ nehmigten Mietwagen⸗Betrieben ausgeführt werden dürfen. Wir machen die Kraftwagen⸗ beſitzer hierauf aufmerkſam und empfehlen, derartige Fahrten abzulehnen, da dies ſtraf⸗ bar iſt, und die Mietwagenbetriebe geſchädigt werden. Kreishandwerkerſchaft. Die beiden Geſchäftsſtellen der Kreishandwerkerſchaften Heppenheim und Bensheim wurden nach Bensheim zuſammen gelegt. Für die Handwerker des Kreiſes Heppenheim finden jeden Mittwoch und Freitag in den Büro⸗ räumen der Heppenheimer Kreishandwerker⸗ ſchaft Sprechtage ſtatt. Von den Beerenfrüchten. Die Jo⸗ hannisbeeren ſtehen in voller Blüte und ver⸗ 1 0 einen guten Ertrag. Die Blüte der Stachelbeeren wird in wenigen Tagen folgen. Schwarze Johannisbeeren ſollten viel mehr angebaut werden, da ſie ſehr geſucht ſind und auch einen höheren Preis erzielen. Dieſelben werden zu Likören verwendet, die ſehr geſund und ſchmackhaft ſind. Etwas unbeſtändig. Begünſtigt durch die kräftige Erwärmung haben ſich raſch neue Schauer auf das Feſtland hin entwickelt. Sie brachten geſtern Abkühlungszunahme und be⸗ dingen auch für die Folge unbeſtändiges, wenn auch nicht durchweg unfreundliches Wetter.— Mittwoch: Gelegentlich aufheiternd, doch überwiegend bewölkt, ſtellenweiſe auch Regen, ausgeglichene, milde Temperaturen, in Richtung veränderliche Winde.— Donners⸗ tag: Weiterhin unbeſtändiges und zu Nieder⸗ ſchlägen geneigtes, doch nicht durchweg un⸗ freundliches Wetter. ä 2 2 — SEECCCCCoT0T0b0b0bTbTbTbTbTbTbTbTCTTTTT ——— P —— Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Montagnachmittag lief auf der Wotanſtraße ein vier Jahre altes Mädchen in ein fahrendes Motorrad. Das Kind und der Motorradfah⸗ rer kamen zu Fall und wurden ſchwer verletzt, wodurch die Aufnahme in ein Krankenhaus notwendig wurde.— Ecke Auguſta⸗Anlage — Mollſtraße ſtießen ein Laſtkraftwagen mit Anhänger und ein Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Hierbei wurde der Führer des Per⸗ ſonenkraftwagens ſchwer verletzt. Lebensge⸗ fahr beſteht vorerſt nicht. Die Schuldfrage be⸗ darf noch der Klärung. Außerdem ereigneten ſich am Montag weitere fünf Verkehrsunfälle, bei denen zum Teil erheblicher Sachſchaden entſtand.— Die Wochenſtatiſtik der Ver⸗ kehrsunfälle zeigt: 31 Verkehrsunfälle, bei denen 15 Perſonen verletzt wurden. 21 Kraft⸗ fahrzeuge, 7 Fahrräder und 4 Straßenbahn⸗ wagen wurden beſchädigt. In drei Fällen war die Schuld am Unfall auf Trunkenheit von Verkehrsteilnehmern zurückzuführen.— Bei der am Montag vorgenommenen Verkehrs⸗ überwachung wurden 54 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt. 27 Kraftfahrzeughalter be⸗ kamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge verſchiedene techniſche Mängel aufwieſen. Beifahrer tödlich verunglückt Heidelberg. In der unteren Neckar⸗ ſtraße wurden in der Nacht auf Sonntag ein Motorrad von einem entgegenkommenden Perſonenauto geſtreift, wobei der Sozius⸗ fahrer, der 23jährige Schuhmacher Hch. Mül⸗ ler jr., auf das Pflaſter geſchleudert wurde und ſchwere innere Verletzungen davontrug. Er ſtarb am Sonntagabend im Krankenhaus. Der Motorradlenker kam mit leichten Ver⸗ letzungen davon. Die Autolenkerin ſoll zu weit links gefahren ſein, da ſie von einem anderen Fahrzeug geblendet wurde. Den Daumen abgequetſcht Bürſtadt. Einen ſchweren Unfall erlitt ein hieſiger Schreinermeiſter. Während ſeiner Arbeit ließ er einen Augenblick die nötige Vorſicht an der Hobelmaſchine außer Acht und im Nu war ihm der rechte Daumen glatt ab⸗ geriſſen. Schwer verletzt mußte er ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Auch der übrige Teil der Hand wies ſchwere Verſtümmelungen auf. — Ein auswärtiger Monteur war damit be⸗ ſchäftigt, eine Zugmaſchine wieder in Ord⸗ nung zu bringen. Während des Ausprobie⸗ rens tat die Maſchine plötzlich einen Ruck, und rannte mit ſolcher Wucht gegen das Hof⸗ tor, daß dasſelbe aus den Angeln gehoben wurde und auf den Monteur fiel. Durch das Auspuffrohr wurde der Sturz herabgemindert, der Monteur hatte jedoch am Kopf ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er über eine Stunde bewußtlos war. Gernsheim.(Allmendfeld wächſt aus der Erde). In dem von dem Gauleiter neu gegründeten Bauerndorf Allmendfeld geht die Aufbauarbeit rüſtig voran. Außer dem Rat⸗ haus ſind ſchon 10 Hofraiten in Angriff ge⸗ nommen. Dauernd wird neues Baumaterial angefahren, das Gebälk wird im Hof der ehe⸗ maligen Gernsheimer Zuckerfabrik hergerich⸗ Aus Stabt und Land gemarkung Entwäſſerungsgräben an. Eine größere Straße iſt als Verbindung von All⸗ mendfeld zur Straße Pfungſtadt— Gerns⸗ heim vorgeſehen. Lauge ſtatt Wermut Löffingen(Amt Neuſtadt). Ein hieſiger Landwirt ſchickte zwei Kinder zum Bahnhof, um dort eine Korbflaſche Wermut abzuholen. Sie nahmen verſehentlich eine Flaſche Bre⸗ zellauge mit. Der nichtsahnende Wirt ſetzte drei Gäſten die giftige Flüſſigkeit vor. Die Verwechslung hatte glücklicherweiſe keine allzu ſchlimme Folgen: einer der Gäſte mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Eine Stunde feſtgehalten In der Gefangenſchaft eines— Briefkaſtens In Leipzig hatte ein Leipziger Einwohner Briefſendungen in den Kaſten geſteckt. Zur Vorſicht fühlte er noch einmal nach, ob die Briefe auch richtig in den Kaſten hineingefal⸗ len war. Dabei hat er wahrſcheinlich mit der Hand zu tief in den Einwurfſchlitz gefaßt und ſich feſtgeklemmt. Als er die Hand zurück⸗ ziehen wollte, bohrte ſich ein Dorn des Schutz⸗ gitters tief zwiſchen Daumen und Zeigefinger in die Hand hinein. Eine volle Stunde mußte der Gefangene des Briefkaſtens ausharren, bis endlich ein Schloſſer nach Oeffnung der Ent⸗ leerungsklappe durch einen Poſtbeamten den Dorn mit der Zange abkneifen und den Ver⸗ letzten befreien konnte. Kurz nach ſeiner Be⸗ freiung erlitt der Verletzte einen Ohnmachts⸗ anfall. ganbball⸗Gauklaſſe in Viernheim! Was. den Viernheimer Sportfreunden in all den vergangenen Jahren— trotz mancher ſportlichen Großveranſtaltung— noch vor⸗ enthalten blieb, am kommenden Sonntag er⸗ hält es ſeine Erfüllung: Ein der Handball⸗ Gauklaſſe angehörender Verein ſtartet in Viernheim! Und zwar iſt es kein Ge⸗ ringerer als der TV. Seckenheim! Schon mehrere Jahre der höchſten deutſchen Klaſſe angehörend, waren die Seckenheimer Turner auch in der vergangenen Pflichtſpiel⸗Saiſon wieder erfolgreich und ſicherten ſich einen guten Tabellenplatz, was in Anbetracht der in die⸗ ſer Klaſſe mitwirkenden ſpielſtarken Vereine (SV. Waldhof, VfR Mannheim, Ketſch, TV. Rot uſw.) ſchon etwas heißen will. Ein lang gehegter Wunſch aller Viernheimer Sport⸗ freunde geht alſo in Erfüllung und iſt zu erwarten, daß die Begegnung: TV. Viern⸗ heim— TV. Seckenheim regen Zuſpruch fin⸗ det.— Vor dem Haupttreffen ſtehen die 2. und Jugendmannſchaften beider Vereine ge⸗ genüber und verſprechen auch dieſe Spiele recht intereſſant zu werden. * Aunbenkämpfe der Fechter TV. 46 Mannheim führt mit 6 Punkten Die erſtmals in dieſem Jahre ausgetragenen Mannſchaftskämpfe der Florettfechter zur Er⸗ tet. Der Arbeitsdienſt legt in der neuen Dorf⸗ mittlung der beſten Mannſchaften der Kreiſe orddeussene Saalhar tuen irüne und späte Sorten anerkanntes Saatgut direkt aus nordd. Saatzuchtwirtſchaften Edelragis, anerkannt een„ acker dle bariengerde r a ampertheimerw. wie Spaten— Hacken links zu verkaufen. ee Von wem, ſagt die Gleskannea Geſchäftsſt d. Bl. in beſter Qualität Drahtgeflechte in verſch. Weiten. Weinheimerſtraße 53 Das haben Air Ja Flava, 7 Ackerſegen,„ Treff-Aß, 1 Voran,* Ovalgelbe 8 ſind am Lager vorrätig, zu den billigſten Tages⸗ preiſen.— Speiſekartoffeln werden mit 3 RM. pr. Ztr. in Zablung genommen. 8 1 4 a 1 5 2 f b 3 2 Hans Beper, Adolf Hitlerſtrage 88 ein Transport Ferkel, Läufer ⸗ u. ſtarke Einſtellſchweine z.bedeut. herabgeſetzt. Preiſ. z. Verkauf. Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. Adolf Hitlerſtr. 70 Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 Heute abend 6 Uhr Platztraining für alle aktiven Fußballer. 1 Mex tue der beweist damit, daß er geschäftlich lebendig ist; der ist wohl auch im Ein- kauf auf der Höhe und wird also gut liefern können: Ergo: dieser Mann endet Læhauen Lar- Mittwoch nachm 6 Ahr ab Sport und Spie 10jähriger Junge tödlich überfahren Bei der Begegnung mit einem Lieferwagen verlor der 10jährige Sohn des Einwohners Kuhnert in Bürbach bei Marienberg die Sicherheit und fuhr mit ſeinem Fahrrad gegen einen Lichtmaſt. Der Junge kam durch den Anprall zu Fall und wurde von dem Liefer⸗ wagen überfahren, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben die Schuldloſigkeit des Wagenführers an dem Unglück. Idſtein. Der Erbhofbauer Herm. Schütz geriet mit der linken Hand ſo unglücklich in die Kreisſäge, daß die Hand faſt vollſtändig durchſchnitten wurde. Im Krankenhaus mußte die Hand amputiert werden. Bad Nauheim. Ein merkwürdiger Un⸗ fall ereignete ſich in einer Gaſtwirtſchaft. Einem Mädchen rutſchte der Zahnſtocher aus Unachtſamkeit in die Luftröhre und blieb dort ſtecken. Das Mädchen erlitt Erſtickungsan⸗ fälle und konnte erſt durch das Eingreifen eines Arztes unter großen Schwierigkeiten gerettet werden. Gießen. In Watzenborn vergnügten ſich Kinder beim Spiel. Ein ſechs Jahre altes Mädchen trug ein kleineres Kind in den Ar⸗ men, als es plötzlich hinſtürzte und in einen Baumſtumpf fiel, der ihm in den Leib drang. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde das Kind in die Chirurgiſche Klinik nach Gießen gebracht. Worms. Die Himmelfahrtswanderung des Odenwaldklubs in dieſem Jahr führt nach Worms, wo der Deutſche Wanderführer Prof. Dr. Werner ſprechen wird. 2 und 3 brachte am vergangenen Mittwoch⸗ abend die 1. und 2. Mannſchaft des TV. 46 auf die Kampfbahn. Die 1. Mannſchaft errang einen Sieg mit 2 zu 14 Siegen. Am Freitag⸗ abend trafen ſich die 2. M. des TV. 46 und der MFC. 1884. Letzterer ſetzte ſich erfolgreich durch und zwar mit 6 zu 10 Siegen.— Der Sonntagvormittag ſah in Mannheim den TV. 62 Weinheim, TV. 46 mit 1. und 2. Mſchft., ſowie den MFC. auf der Kampfbahn. Der erſte Kampf Weinheim— MFC. endete mit einem Reſultat von 8 zu 8 Siegen und 64 zu 61 Treffern für Weinheim.— Anſchlie⸗ ßend errang die 1. M. der 46er gegen M§C wiederum einen Sieg, wobei der Kampf beim Stande von 9:3 aus Zeiterſparnis abgebro⸗ chen wurde. Hierauf ſtellte Weinheim gegen die 2. M. der 46er einen Sieg ſicher, wobei der Kampf ebenfalls aus Zeiterſparnis beim Stande von 9:5 zugunſten Weinheims abge⸗ brochen wurde. Im entſcheidungsvollen End⸗ kampf: 1. M. TV. 46—62 Weinheim ſiegte Mannheim mit 10 zu 6 Siegen. Heute Mittwochabend 20 Uhr treten in der Hans Thomaſchule gegenüber: MFC. gegen FC. Viernheim und die 2. Mannſchaft des TV. 46 gegen Viernheim. Am kommenden Freitag treffen in Viern⸗ heim zuſammen: FC. Viernheim gegen die 1. Mſchft. des TV. 46 und Weinheim gegen Viernheim. Auch an dieſen beiden Abenden dürften wiederum intereſſante Gefechte zu ſehen ſein. Billiges Speiſe⸗ zimmer durch Transport leicht beſchädigt, Büfett m Vitrin. aufſatz, Kredenz, Auszugtiſch, 4 Polſterſtühle für 230.⸗ NM. abzugeben. Möbellager M'heim, Eing. nur A 1, 7 Der springende Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die Alte, große Veeſicherungsgeſell⸗ ſchaft, die alle Verſ.⸗Zweige be⸗ treibt, hat ihre Apentur lur Uiernneim u. Umgebung mit Inkaſſobeſtand neu zu beſetzen. Bewerbungen nur von tatkräftigen Perſonen mit guten Beziehungen zu allen Krei⸗ ſen erbeten, die in der Lage ſind, Viernheimer — gewugt- 3 Zimmer ben mit der fal⸗Bismarckſtr. 8 Wie Rauch ſchwindet die Zugkräftig⸗ keit eines Geſchäfts, wenn es mit der Eigen⸗Wer⸗ bung ausſetzt. Werben iſt eine Hauptbedin gung — im Hauſe Pilz. 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Wir ſtehen mit ihnen am Hochofen und erleben ihre Werkfreude, wenn das Eiſen wie leuchtender Segen in die Gießbetten fließt. Wir nehmen teil an der Standprobe einer Lokomotive, die das gemeinſame Werk aller an Kohle und Erz, Stahl und Eiſen Schaffenden darſtellt. Alsdann ſpricht der ergraute Führer der deut⸗ ſchen Wirtſchaft, Emil Kirdorf, der aus zänkiſcher, privater Wirtſchaft heraus das Kohlenſyndikat ins Leben rief, einen dring⸗ lichen Appell an die deutſche Jugend. Seine beiſpielhafte Lebensgeſtaltung im Dienſte der Geſamtheit und ſeine herzliche und reſtloſe Gefolgſchaft, die er ſchon lange vor der Macht⸗ übernahme unſerem Führer Adolf Hitler ent⸗ gegenbrachte, ſichern ihm einen freudigen Widerhall in den Herzen aller deutſchen Men⸗ ſchen. Wenn Emil Kirdorf, der am 8. ds. Mts. ſeinen 90. Geburtstag feierte und wie eine Hühne aus Bismarcks Zeit bis in unſere Tage ragt, zum Schluß der Stunde der jungen Nation des Reichsſenders Köln am heutigen Mittwoch, von 20.15— 20.45 Uhr, ſprechen wird, ſo rundet ſich das Bild, das uns aus der Sendung anſpricht, von den tapferen Männern an Erz und Kohle, an Stahl und Eiſen! Austauſch deutſcher und franzöſiſcher Eiſenbahnerkinder Während der großen Schulferien im Som⸗ mer iſt erſtmalig ein Austauſch von Eiſen⸗ bahnerkindern zwiſchen der Reichsbahn und den franzöſiſchen Bahnen geplant. Die Aus⸗ tauſchkinder werden in den Familien unent⸗ geltlich aufgenommen und wie das eigene Kind behandelt. Die Kinder von Reichs bahnbedien⸗ ſteten müſſen über 15 Jahre alt ſein und einer NS⸗Jugendorganiſation angehören. Alle Kinder fahren über Straßburg, wo eine beſon⸗ ſondere Austauſchſtelle eingerichtet iſt. NS. ſeine Meldung für eine Kinder⸗ pflegeſtelle oder einen Freiplatz für Erwachſene ab! PPP Markiberichte Mannheimer Pferdemarkt Auftrieb: 35 Arbeitspferde, 45 Schlacht⸗ pferde. Preiſe: Arbeitspferde 7501500, Schlachtpferde 40— 145. Verlauf ruhig. annheimer Großviehmarkt Auftrieb: 67 Ochſen, 134 Bullen, 253 Kühe, 127 Färſen, 726 Kälber, 45 Schafe, 2753 Schweine. Preiſe: Ochſen 42—45, 37 bis 40; Bullen 40—43, 37—39; Kühe 40 bis 43, 34— 39, 26—33, 20—25; Färſen 41—44, 38— 40; Kälber 60—65, 53—59, 41—50, 30—40; Schweine a) 52,5, bl) 52,5, b2) 52,5, c) 51,5, d) 48,5, e) u. f—, g) 52,5. Marktverlauf: Großvieh und Schwei⸗ ne zugeteilt, Kälber langſam. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. III. 1987 über 1800, Z. Zt. iſt Anzeigen ⸗ kannte erfahren! preisliſte Nr. 6 gültig. 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