Lal ae Alen ade her 5 M/ Mi 5 Zanner het als per ii zie che, und Au Ge⸗ ll. Mir ben ihre chender nehmen be, die ble und arſtellt et deut⸗ det aus 5 d l dring⸗ Sele te der uſtloe Nach ler ent⸗ Wer- . Mes, die eine nere de der ln am 5 hr, d, das N den le, an unent⸗ Kind edien⸗ und Alle eſon⸗ 2 Ner⸗ fir W lach 500, chen rige Ler⸗ ans, t: „„ 1 —.—— Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: Ins Nummer 87 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Haus gebracht monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. T A ³¹—wm xꝰ§w-w-·. p eiertagen. einſchließlich Botenlohn, Donnerslag Viernheimer Szeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Aernheim Anzeigenprels: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'hafen 15101 den 15. April 1937 13. Jahrgang Unlerhaus lehnt Mißlrauensankrag ab Außeuminiſter Eden und Innenminiſter Simon weiſen den Mißtrauensankrag der Labour-Party zurück der Verlauf der Debatte London, 14. April. Im Unterhaus ſtand am Mittwoch der Mißtrauensantrag der Labour⸗Party gegen die Regierung zur Debatte. Die Regierung wird darin we⸗ gen ihrer Haltung in der Frage des Schutzes der engliſchen Schiffahrt vor Bilbao angegrif⸗ fen. In diplomatiſchen Kreiſen begegnete dieſe Debatte lebhaftem Intereſſe. Auf der Galerie war eine größere Zahl von Botſchaf⸗ tern und Geſandten, darunter der Ver⸗ treter der ſpaniſchen Bolſchewiſten, der franzöſiſche und der ſowjetruſ⸗ ſiſche Botſchafter. Für die Oppoſition ſprach als erſter Att⸗ lee. Er machte der Regierung den Vorwurf, daß ſie die engliſche Schiffahrt bei ihrer lega⸗ len Betätigung in ſpaniſchen Gewäſſern nicht genügend ſchütze und ihr das Einlaufen nach Bilbao nicht ermögliche Der Premier⸗ miniſter habe erklärt, er dulde keine Ein⸗ miſchung in die britiſche Schiffahrt auf See. Dennoch ſei britiſchen Schiffen offiziell mitge⸗ teilt worden, daß die Regierung ſie nicht ſchützen könne, Das ſei eine Begünſtigung Francos. Ferner habe Baldwin mitgeteilt, daß in ſpaniſchen Gewäſſern Minen gelegt worden ſeien. Nach internationalem Geſetz ſei Minenlegen ſowohl innerhalb als außer⸗ halb der Territorialgewäſſer verboten. In den Ausführungen Attlees trat durchgängig der kaum verhüllte Wunſch zutage, unter der Tar⸗ nung„Verteidigung britiſcher Intereſſen“ die Intereſſen der Bolſchewiſten von Valencia zu vertreten. Bezeichnend iſt dafür, daß er ſchloß. er glaube, daß die Haltung der Regierung eine Verurteilung durch das Unterhaus ver⸗ diene, das auf der Tradition der Freiheit auf⸗ gebaut ſei. In dem geſpannt lauſchenden Haus erhob ſich nun Innenminiſter Sir John Simon, um die Haltung der Regierung zu verteidigen. Er begann mit der Frage, ob die Oppoſition den Grundſatz der Nichteinmiſchungspolitik noch anerkenne oder nicht. In Uebereinſtim⸗ mung mit der franzöſiſchen Regierung halte das britiſche Kabinett jedenfalls an dieſem Grundſatz feſt. Im übrigen werde die Oppo⸗ ſition ſich erinnern. daß im vergangenen Auguſt und September größere Seeſtreitkräfte der bolſchewiſtiſchen Regierung eine Kontrolle im Mittelmeer ausgeübt hätten. Von ihnen ſei der internationalen Schiffahrt verboten worden, gewiſſe Häfen anzulaufen. Sie hätten alles getan, um eine Blockade zu errichten. Auch in dieſem Falle habe die britiſche Regie⸗ rung die eigene Schiffahrt gewarnt. Auf einen Einwurf Attlees erklärte Simon, daß die engliſche Regierung eine Blockade niemals als geſetzmäßig aner⸗ kannt hätte. Keine der beiden ſpaniſchen Gruppen habe das Recht, auf hoher See die Schiffahrt zu behelligen. Damals habe nie⸗ mand die britiſche Regierung verdächtigt daß ſie nicht ſtrikt an den Grundſätzen der Nicht⸗ einmiſchung feſthalte Wenn man dieſe Hal⸗ tung damals für richtig gehalten habe, wie könnte man im Zuſammenhang mit Bilbao das Gegenteil behaupten? Die Regierung habe, ſo fuhr Simon fort, ſich bei ihren Entſcheidungen auf die Berichte engliſcher Kommandanten in den nordſpani⸗ ſchen Gewäſſern geſtützt. Deren Erklärungen verdienten mehr Beachtung als die der bas⸗ 1 5 Regierung, auf die ſich Attlee bezogen abe Anſchließend ſchilderte Simon die Maßnah⸗ men die die britiſche Regierung zum Schutze ihrer Schiffahrt vor Bilbao getroffen hat, und hob beſonders hervor, daß ſie ſich mit den im Auguſt getroffenen deckten. Der Innenminiſter wurde während dieſer Ausführungen von der Oppoſition dauernd unterbrochen, ſo daß der Sprecher einſchreiten und ſogar Verwarnungen erteilen mußte. Die Regierung ſei ſo fuhr Simon fort, von der Admiralität dahin unterrichtet. daß zwei⸗ fellos das ganze Gebiet um Bilbao durch Mi⸗ nen verſeucht ſei Das ergebe ſich ſchon dar⸗ aus, daß drei baskiſche Minenräumboote auf Minen gelaufen und in die Luft geflogen ſind. Die britiſche Flotte ſei gewiß fähig, einen Weg in jeden ſpaniſchen Hafen zu bahnen. aber nur, wenn Minenräumer in Maſſe eingeſetzt würden, und das wiederum würde eine Aufgabe der Nichteinmiſchungs⸗ politik ſein. Innerhalb der letzten Stunden habe die Re⸗ gierung übrigens Franco eine neue Erklärung zugehen laſſen, wonach die britiſche Regierung den Parteien nicht die Rechte einer kriegführenden Macht zugeſtehe, auch keine Behelligung britiſcher Schiffe auf See zulaſſe. Die Regierung habe hinzugefügt, daß durch die amtliche engliſche Warnung an die britiſche Schiffahrt Franco nicht von der endgültigen Verantwortung entlaſtet werde, wenn irgendeinem britiſchen Schiff Schaden zugefügt würde, ſelbſt wenn es den Rat der engliſchen Regierung mißach⸗ tet hätte. Auf eine Zwiſchenfrage von Lloyd George, ob britiſche Schiffe auf hoher See im Falle eines Angriffes durch Francos Kriegsſchiffe geſchützt würden, erklärte Simon:„Ja, ſelbſt⸗ verſtändlich. Die Regierung kann keinerlei Behelligung der britiſchen Schiffahrt dulden.“ Abſchließend betonte Simon mit beſonderem Nachdruck, daß England ſich der Nichtein⸗ miſchungspolitik verſchworen habe, und daß ſeine Politik ſo geführt werde, daß man es nicht mit einem Verſtoß gegen dieſe Politik belaſten könnte. Im Norden Spaniens habe die engliſche Regierung nicht anders gehandelt wie im vergangenen Herbſt im Süden. Eine Unterſtützung des Mißtrauensantrages würde bedeuten, daß man eine parteiliche Haltung einnehme. Die Regierung habe Anſpruch dar⸗ auf, in dieſer Frage vom ganzen Hauſe unter⸗ ſtützt zu werden. Außenminiſter Eden 9 In der weiteren Ausſprache im Unterhaus über die Bilbao⸗Frage ſetzten ſich die konſer⸗ vativen Abgeordneten Cazalet und Sandys dafür ein, daß England den Bürgerkriegspar⸗ teien in Spanien das Recht kriegfüh⸗ render Mächte zugeſtehe. Für die Oppoſition griff dann der Labour⸗ Abgeordnete Noel Baker nochmal in die Aus⸗ ſprache ein mit der Behauptung, daß Miniſter⸗ präſident Baldwin mit ſeiner Erklärung am Montag, in der er die engliſche Schiffahrt da⸗ vor warnte. Bilbao anzulaufen, tatſächlich Francos Blockade anerkannt habe. Für die Regierung antwortete Außenminiſter Eden. Er unterſtrich, daß man Rechte einer kriegführenden Macht nicht nur einer Seite in Spanien zubilligen könnte, ſondern entweder beiden Seiten oder keiner. Die Regierung hätte aber eine ſchwere Ver⸗ antwortung auf ſich geladen, hätte ſie hinſicht⸗ lich Bilbao die britiſche Schiffahrt nicht ge⸗ warnt. Britiſche Schiffahrtskreiſe teilten auch keineswegs den Unwillen der Oppoſition, vielmehr hätten ſie Verſtändnis für die Hal⸗ Dr. Schacht in Brüſſel Rein ſenſalioneller Charakter des Beſuches Brüſſel, 15. April. Reichsbankpräſident Dr. Schacht empfing am Mittwoch nachmit⸗ tag in der deutſchen Geſandtſchaft die Vertre⸗ ter der belgiſchen und der ausländiſchen Preſſe. Nach der Begrüßung durch den deutſchen Ge⸗ ſandten, Freiherrn von Richthofen, machte Dr. Schacht einige Mitteflungen über den Charakter und den Verlauf ſeines Brüſſe⸗ ler Beſuchs und benutzte die Gelegenheit, um die phantaſievollen Kombinationen, die in einem Teil der Weltpreſſe an dieſen Beſuch geknüpft worden ſind, richtigzuſtellen. Er betonte, daß dieſer Beſuch und die damit verbundenen Be⸗ ſprechungen keinerlei ſenſationel⸗ len Charakter gehabt hätten. Er wies darauf hin, daß der Gouverneur der National⸗ bank ihm vor einigen Monaten in Berlin einen Beſuch abgeſtattet habe, und daß er jetzt nach Brüſſel gekommen ſei, um dieſen Beſuch zu erwidern. Zwiſchen der alen an dieſer Reiſe und ihrer Verwirklichung ſeien au wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiet eine Reihe von Ereigniſſen in der Welt eingetreten, die mit ſeinem jetzigen Beſuch verquickt worden ſeien. Alle hierüber in der internationalen Preſſe verbreiteten Gerüchte ſeien völlig ab⸗ wegig. Dr. Schacht ſprach mit dankbacer Genug⸗ tuung von der Audienz, die ihm König Leopold alsbald nach ſeinem Eintreffen in Brüſſel ge⸗ währt habe. Er zollte dem wirtſchaftlichen chließt die Ausſprache tung der Regierung. Eden verlas als Beweis hierfür ein Telegramm, das er aus führenden Schiffahrtskreiſen erhalten habe. Darin heißt es, es wäre falſch, etwa den Eindruck zu er⸗ wecken, daß die Wirtſchaft mit dem, was die Regierung getan habe unzufrieden ſei. Eden ſagte weiter, die Oppoſition wünſche, ſo wie er es verſtehe, anſcheinend, daß britiſche Mi⸗ nenräumboote unter dem Schutz der britiſchen Flotte den Weg nach Bilbao freimachen und die engliſchen Schiffe in den Hafen von Bil⸗ bao führen ſollten. Eine derartige Handlung aber würde unvermeidlich als Einmiſchung ausgelegt werden können. Der Außenminiſter kündigte ſodann an, daß die Erörterung des Plans der Zurückzie⸗ hung von Freiwilligen in der näch⸗ ſten Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes wieder aufgenommen werden ſolle. Die im Anſchluß an die Rede Edens vorge⸗ nommene Abſtimmung über den Mißtrauens⸗ antrag der Labour⸗Party ergab für die Regie⸗ rung einen Sieg mit 345 gegen 130 Stimmen. Der erſte Die erſten Stunden der Grabungen in Alt⸗Olympia, reiche Funde, beſichtigt. darunter dieſen korinthiſchen Bronzehelm, den der Jund die Hackenſchlägen durch Reichsminiſter Ruſt ſofort aufgenommen wurden, nach den ſymboliſchen drei brachten gleich zahl⸗ Reichsminiſter gerade (Schirner, K.) deſſen Hauptquartier ſich in Aufbauwerk, das Belgien unter der Führung des Miniſterpräſidenten van Zeeland in den letzten Jahren durchgeführt habe, hohe Anerkennung. Bei der Einladung zum Frühſtück, mit der ihn der Gouverneur der Nationalbank Franck geehrt habe, ſei er mit berſchiedenen einflußreichen Perſönlichkeiten der belgiſchen Wirtſchaft und Induſtrie zuſammen⸗ gekommen. Die Beſprechungen, die er in Brüſ⸗ ſel gehabt habe, ſeien allgemeiner Natur ge⸗ weſen und hätten ſich auf rein wirt⸗ ſchaftliche Dinge beſchränkt. Es ſeien keine politiſchen Fragen angeſchnitten worden. Dr. Schacht dankte für den freundlichen Emp⸗ fang, den ihm die belgiſche Preſſe bereitet habe, und antwortete dann bereitwilligſt mit größter Offenheit auf zahlreiche Fragen, die ihm von den Journaliſten geſtellt wurden. Dabei gab er der Meinung Ausdruck, daß eine Reorganiſation der Wirtſchaftsbe⸗ ziehungen zwiſchen den einzelnen Ländern nur dann möglich und von dauerndem Wert ſei, wenn eine allgemeine po⸗ litiſche Bereinigung vorausgehe. Dies ſei heute durchaus möglich, da niemand einen Krieg wolle. Nur über die Mittel müſſe man ſich noch verſtändigen. In dieſem Zuſam⸗ menhang erwiderte Dr. Schacht auf eine an ihn geſtellte Frage, daß die militäriſche Auf⸗ rüſtung Deutſchlands eine politiſche Verſtän⸗ digung nicht nur nicht erſchwert, ſondern gerade⸗ zu erſt ermöglicht habe Solange Deutſchland ohnmächtig geweſen ſei, habe man es nicht geachtet. Die Politik völliger unab⸗ hängigkeit und Selbſtändigkeit, zu der ſich Bel⸗ gien entſchloſſen habe, ſei ein wichtiges Ver⸗ dienſt in der allgemeinen Politik der Friedens⸗ ſicherung in Europa. Der Reichsbankpräſident klärte ſodann die Journaliſten über die Wäh⸗ rungspolitik des neuen Deutſchland auf. Er be⸗ tonte, daß die Mark abſolut ſtabil ſei. Deutſch⸗ land verſage ſich nichts bei der Bemühungen um die Schaffung einer feſten internationalen Währung. Dr. Schacht ſtellte ſodann völlig irrige Auf⸗ faſſungen richtig, die im Ausland über die Wirtſchaftspolitik Deutſchlands beſtehen und be⸗ tonte, wie ſchon des öfteren, daß die Autarkie keineswegs ein Ideal ſei. Der Idealzuſtand ſei ein möglichſt freier gegenſeitiger Ware na u stauſch. Der Reichsbankpräſi⸗ dent erklärte ſchließlich noch, daß Deutſchland mit großem Intereſſe und großer Sympathie die Initiative betrachte, die der Miniſterpräſident van Zeeland auf Erſuchen Englands und Frank⸗ reichs ergriffen habe, um die Möglich⸗ keiten eines Abbaus der Handelsſchranken zu unterſuchen. Die Rede Dr. Schachts machte auf die zahlreich anweſenden Preſſevertreter ſicht⸗ lich einen nachhaltigen Eindruck. ſcharfe deulſche Jerwahrung beim Vatikan Berlin, 14. April. Der deutſche Botſchafter beim Vatikan hat im Auftrage der Nei tes rung in einer dem Kardinalſtaatsſekretär 3 mittelten Note gegen die Ausführungen der päpſtlichen Enzyklika vom 14. März ſchärfſte Verwahrung eingelegt. 33 000 Mann gegen den Falir von Jpi London, 15. April. Die Vorbereitungen für die britiſche Strafexpedition gegen den Fakir von Ipi und die mit ihm verbündeten Stämme an der indiſchen Nordweſtgrenze machen Fort⸗ ſchritte. Nach den letzten aus Neu⸗Delhi ein⸗ getroffenen Berichten beſteht die gegen die Auf⸗ ſtändiſchen in Marſch geſetzte Expedition aus 33000 Man n. Zwei Flugzeuggeſchwader ſind ihr zugeteilt. Die geſamte Aktion ſteht unter dem Kommando. des Generalmajors Burgh, Mirali befindet. 6 * e — F Derr e Erzeugniſſe her, die eßbar und verbrauchbar ſind 55 e die Koppelung Löhne Preiſe Und das„freie Spiel der Kräfte“ Eines ſchönen Tages erſcheint Herr Müller bei uns im Redaktionszimmer. Müller iſt alter Leſer und möchte ſich nun perſönlich über einige Kopſchaſelig Fragen unterhalten, die ihm Kopfzer rechen machen.„Sehen Sie“, ſagte er, zes iſt doch immer betont worden, Löhne und Preiſe ſollen ſtabil bleiben. Nun find ja die Löhne wohl tatſächlich ſtabil geblieben, aber die Preiſe, die Preiſe.. Sie können doch nicht abſtreiten, daß alles teurer geworden iſt.“ „Alſo bleiben wir zunächſt bei den Preiſen: Ich glaube, Herr Müller, wenn Sie es ſich recht überlegen, werden Sie feſtſtellen müſſen, daß nur ein ſehr kleiner Teil der Waren und Leiſtungen, die Sie für Ihr Geld kaufen, im Preiſe geſtiegen iſt. Wohnung, Beleuchtung, Beheizung, Verkehrsmittel, Brot, Butter, Milch, Fiſche, Eier, Friſchfleiſch, Arzt, Friſeur und an⸗ deres mehr koſtet heute genau ſo viel wie vor 1, 2 oder 3 Jahren. Freilich ſind Textilien teu⸗ rer geworden und vielleicht auch noch einige ſon⸗ ſtige Gebrauchsartikel, die aber insgeſamt für die Lebenshaltung des großen Durchſchnitts nicht ſo ins Gewicht fallen. So erklärt es ſich denn auch, daß der amtliche Lebenshaltungs⸗ index(dem die Preiſe für notwendige Aufwen⸗ dungen einer Arbeiterfamilie zugrunde liegen) im letzten Jahr faſt gar nicht geſtiegen iſt.“ „Na, ich finde es ſchon unerfreulich genug, daß Textilwaren teurer geworden ſind und daß man das zugelaſſen hat.“ „Augenblick mal, Herr Müller, Sie wiſſen wohl, daß unſere deutſche Induſtrie in ihrer Rohſtoffverſorgung zum großen Teil auf das Ausland angewieſen iſt. Beſonders gilt das auch für die Textilinduſtrie. Die Textilrohſtoff⸗ preiſe ſind nun in letzter Zeit recht erheb⸗ lich am Weltmarkt geſtiegen, und daß ſich die Zellwolle vorläufig noch teurer ſtellt als die Baumwolle, iſt Ihnen ja wohl bekannt. Andererſeits kann man der Textilinduſtrie aber natürlich nicht zumuten, mit Verluſt zu arbei⸗ ten. Aehnlich wie in der Textilinduſtrie ſieht es auch in anderen Induſtriezweigen aus.“ „Na, das iſt ja alles ganz ſchön und gut. Dann wäre es aber doch nur recht und billig, wenn dieſe, vielleicht auch geringfügige Verteuerung des Lebens durch eine Erhöhung der Löhne und 155 ausgeglichen würde. Oder meinen Sie nicht?“ „Es ſcheint mir zweckmäßiger und richtiger, wenn wir die Frage anders ſtellen: Iſt das, was Sie gefühlsmäßig(wenn es lediglich danach ginge, bin ich Ihrer Meinung) als notwendig erachten, überhaupt möglich und ſinnvoll? So⸗ weit Preiserhöhungen ſtattgefunden haben, ſind ſie nicht allein eine Folge erhöhter Produktions⸗ koſten(das iſt lediglich die„moraliſche“ Recht⸗ fertigung für die Preisſteigerung), ſondern auch die Folge verſtärkter Nachfrage, d. h. die Fabriken können erfahrungsgemäß die Ko⸗ ſtenerhöhung nur dann auf den Preis abwäl⸗ zen, wenn die Nachfrage genügend ſtark iſt. Bleiben wir beim Textilbeiſpiel: Die Erzeugung von Textilwaren iſt im letzten Jahre infolge der Schwierigkeiten mit der Rohſtoffeinfuhr insge⸗ ſamt nicht weiter geſtiegen, die Nachfrage hat dagegen weiter zugenommen, weil das Volksein⸗ kommen, in Geld gerechnet, ſich insgeſamt wei⸗ ter erhöht hat. And nun ſtellen Sie ſich vor, Herr Müller, wie ſich unter dieſen Umſtänden eine allgemeine Lohnerhöhung auswirken würde. Mehr Geld wäre da, aber nicht mehr Ware, weil die zur Vermehrung des Warenangebotes erfor⸗ derlichen Rohſtoffe nicht in entſprechenden Men⸗ gen herangeſchafft werden können. Das Volk in ſeiner Geſamtheit könnte dann alſo auch nicht mehr Waren kaufen als bisher und der Preis⸗ auftrieb würde ſich perſtärken, weil mehr kauf⸗ kräftige Nachfrage ſich auf das einzelne Stück Ware richten würde. Dabei habe ich die Frage, ob die Unternehmungen im einzelnen in der Lage wären, höhere Löhne und Gehälter zu zahlen, noch vollkommen außer Acht gelaſſen. „Das ſcheint mir alles recht kompliziert.“ „Es iſt nicht ſo kompliziert wie es Ihnen zu⸗ nächſt ſcheint, Herr Müller. Machen Sie ſich mal vom Geldbegriff frei und denken Sie in Gü⸗ tern, dann wird alles viel einfacher. Sehen Sie mal, nur ein Teil des deutſchen Volkes ſtellt oder gegen eß⸗ und verbrauchbare Erzeugniſſe im Auslande eingetauſcnt werden können. Alle ar⸗ beitenden Volksgenoſſen aber, auch die, die nicht unmittelbar verbrauchbare Güter herſtellen, er⸗ halten einen Lohn, und alle müſſen ſie ſich in die Dinge teilen, die eßbar und verbrauchbar ſind. Die allgemeine Hebung der Lebenshaltung iſt alſo abhängig von einer Vermehrung des Angebotes an Konſumgütern, alſo von einer Er⸗ höhung der landwirtſchaftlichen Produktion, der Produktion der Konſumgüterinduſtrie und einer Steigeruno des Außenhandels und nicht von einer Lohnveränderung. „Ja und wie iſt denn die Preis- und Lohn⸗ entwicklung im Auslande?“ „Gut, daß Sie darauf kommen, Herr Müller. Tatſächlich haben wir heute überall in der Welt Lohn bewegungen, aber das Er⸗ gebnis iſt keineswegs ermutigend. Abgeſehen davon, daß Streiks und Ausſperrungen den Wohlſtand jeder Nation beeinträchtigen, hat ſich in der Praxis ergeben, daß im Wettlauf zwiſchen Löhnen und Preiſen immer die Preiſe vorn liegen und als erſte Sieger durchs Ziel gehen. Wir haben ja in der Inflationszeit in dieſer Beziehung genug trübe Erfahrungen machen können. Sie brauchen heute nur nach unſerem Nachbarlande Frankreich hinüberzu⸗ blicken, um den Selbſtbetrug zu erkennen, der in dieſem ganzen Syſtem liegt.“ Das Aeberwachungsſchema nüchſte Woche in Kraft London, 14. April. Im Unterhaus er⸗ widerte Außenminiſter Eden auf die Frage eines konſervativen Abgeordneten, ob das Ueberwachungsſcheme in Kraft ge⸗ treten ſei, daß morgen, Donnerstag, der Unter⸗ ausſchuß des Nichteinmiſchungsausſchuſſes zu⸗ ammentreten werde. Anfang nächſter Woche werde das Paris, 14. April. Die Proteſte des Ver⸗ bandes der Kleinhändler gegen die Durchfüh⸗ rung des Geſetzes über die 40⸗Stundenwoche. deſſen Anwendung gerade für die Kleinhändler als ruinös bezeichnet wurde, waren an⸗ ſcheinend von Erfolg begleitet. Der Arbeits⸗ miniſter Lebas hat ſich entſchließen müſſen, einen neuen Geſetzerlaß vorzuberei⸗ ten, der die undurchführbaren Beſtimmungen des alten Erlaſſes abändern ſoll. Der Arbeitsminiſter gab vor dem Handels⸗ ausſchuß der Kammer am Mittwoch diesbezüg⸗ Belgrad. 14 April. Anläßlich des heute erfolgenden Abſchluſſes des Staatsbeſuches des türkiſchen Miniſterpräſidenten Ismet Inönũ wurde eine amtliche Verlautbarung über das Ergebnis der zwiſchen Ismet Inönü, dem Außenminiſter Rüſchtü Aras ſo⸗ wie dem Miniſterpräſidenten Stojadinowitſch geführten Unterredungen herausgegeben. In dieſer Verlautbarung heißt es, daß die rei Staatsmänner neuerlich die voll kom⸗ mene Uebereinſtimmung der gemeit⸗ ſamen Intereſſen der beiden Staaten ſowie auch ihrer Auffaſſungen zu allen erörterten Fragen feſtgeſtellt hätten. Bei der Prüfung des Umfanges der internationalen Verpflich⸗ tungen Jugoſlawiens und der Türkei hätten ſie mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß alle dieſe Verpflichtungen den Zielen der Außenpolitik der beiden Staaten im Rahmen des Balkan⸗ paktes völlig entſprechen. Aufteilung Paläſtinas Größere arabiſche Bereitſchaft für die neuen ö Pläne. Jeruſalem, 14. April. Bekanntlich haben außer Juden auch Araber die kürzlich durch die Londoner Preſſe mitgeteilten Auftei⸗ lungspläne Paläſtinas durch Kanto⸗ niſieruna ſcharf abgelehnt. Ein neuer. ebenſo von der Londoner Preſſe wiedergegebe⸗ ner Löſungsvorſchlag findet größere arabiſche Bereitſchaft beſonders bei einer führenden Araberpartei. Nach dieſem Plan ſoll unter Aufrechterhaltung der äußeren Einheit Palä⸗ ſtinas des Land in mehrere Provin⸗ zen aufgeteilt werden. Jede dieſer Provinzen ſoll ſich ſelbſt verwalten und auch über die Einwanderung und Bodenpolitik ſelbſtändig beſchließen. Sowohl in arabiſchen wie jüdi⸗ ſchen Provinzen würden jeweils die anſäſſig bleibenden Minoritäten in der Provinzial⸗ verwaltung mitvertreten ſein. Jede Provinz würde weitere Vertreter in einen oberſten Landesrat entſenden, der unter Aufſicht der engliſchen Mandatsbehörde die Landesregie⸗ rung darſtellen ſoll. Die Einbeziehung Trans⸗ jordaniens in dieſe Neuregelung ſei nicht ausgeſchloſſen. Das deulſche öchulſchiff „ſchleswig-Holſtein“ in Dublin Dublin. 14. April. Im Verlaufe des Be⸗ ſuchs des deutſchen Schulſchiffs„Schleswig⸗ Holſtein“ in Kingstown empfing der iriſche Staatsminiſter de Valera den Kommandanten Skandal in Kirche als Schauplatz wüſter jüdiſcher Hetze— Lügenfilms als 8 Newyork, 14. April. Der Satz„Es iſt ſchon alles dageweſen“ hat ſich wieder einmal nicht bewahrheitet. Die neuen Methoden der jüdiſchen Propaganda in Amerika ſtellen nach dem neueſten Beiſpiel alles bisher Bekannte in den Schatten. In der baptiſtiſchen Riverfide⸗ Kirche zu Newyork fand vor 1500 Zuſchauern die Vorführung eines„Werbefilms“ ſtatt, der ſich, begleitet von aufpeitſchenden, rührſeligen Hetzreden gegen Deutſchland, mit dem Schickſal aus Deutſchland ausgewieſener Emi⸗ granten beſchäftigt. Der Film, der den be⸗ zeichnenden Titel trägt„Moderne chriſtliche deutſche Märtyrer“ ſoll womöglich in jeder Kirche der Vereinigten Staaten unentgeltlich vorgeführt werden. Der Erlös dieſes unfrom⸗ men Unternehmens, bei dem Kollekten ver⸗ anſtaltet werden, iſt für Emigranten aus Deutſchland beſtimmt. Der Film enthüllt mit erſchreckender Deut⸗ lichkeit die in ein chriſtliches Gewand gekleide⸗ ten unchriſtlichen Methoden, mit denen offenbar ein neuer, großangelegter antideutſcher Propa⸗ gandafeldzug durch alle Kirchen der Vereinigten Staaten eingeleitet werden ſoll. Eine kleine Klique bemüht ſich, unter dem Einfluß land fremder Elemente die Frömmig⸗ keit amerikaniſcher Kreiſe für ihre Zwecke aus⸗ zunutzen. Die wahren politiſchen Abſichten werden durch fromme Aeußerungen chriſtlicher Nächſtenliebe verſchleiert, und es wird der Ver⸗ ſuch gemacht, den wertvollſten bodenſtändigen Teil der Bevölkerung der Vereinigten Staaten durch einen Appell an ihre religiöſen Gefühle zu erfaſſen. Der inhaltlich äußerſt dürftige Film beſteht im weſentlichen aus einem Aufruf des ehemali⸗ gen Völkerbundskommiſſars für die Emigran⸗ ten aus Deutſchland, Wacdonald, und des Paſtors der Riverſide⸗Kirche, Foſtick. Auch Erika Mann, die ſattſam bekannte Tochter 40-Slundenwoche undurchführbar! Abänderung des franzöſiſchen Geſetzes übet die 40-5tundenwoche angekündigt Jur Umſchichlung im Donauraum Völlige Uebereinſtimmung zwiſchen der Türkei und Jugoflawien liche Erklärungen ab. Er kündigte auch an, daß unverzüglich ein gemiſchter Ausſchuß zur Vorbereitung des neuen Geſetzes gebildet werden ſoll. Der Kammerausſchuß nahm dieſe Erklärung mit Genugtuung auf und faßte eine Entſchlie⸗ ßung, in der darauf hingewieſen wird, daß die 40⸗Stundenwoche nicht unbedingt eine Schlie⸗ ßung der Geſchäfte an zwei Tagen zur Folge haben müſſe, wenn die Freizeit der Angeſtell⸗ ten im Geſetz entſprechend geregelt werde. der„Schleswig⸗Holſtein“, der von dem deut⸗ ſchen Geſandten eingeführt wurde. Der iriſche Verteidigungsminiſter Aiken empfing 12 Offi⸗ ziere des deutſchen Schiffs, ſowie ſämtliche Mitglieder der deutſchen Geſandtſchaft bei einem Frühſtück im Schloß von Dublin. Am Sonntag veranſtaltete die deutſche Kolonie einen großen Ausflug, an dem ſich ein großer Teil der Be⸗ ſatzungsmitglieder der„Schleswig⸗Holſtein“ be⸗ teiligte. Am Montag fand ein freundſchaftlicher Tee im Schloß von Dublin ſtatt, an dem 85 deutſche Seekadetten mit 85 Kadetten der iri⸗ ſchen Armee zuſammentrafen. Ein weiterer Ausflug für die Seekadetten wurde am Mon⸗ tag von Mitgliedern der Dubliner Ortsgruppe der NSDAP. und der deutſchen Kolonie ver⸗ anſtaltet. Am heutigen Mittwoch beſucht die deutſche Kolonie das Schiff. geſterreichs Geſetz gegen die Abkreibungsſeuche Bolksfremde Elemente beſchleunigen den Ausſterbeprozeß. Wien, 14. April. Ein erſchütterndes Bild über den langſamen Ausſterbeprozeß des deut⸗ ſchen Volkes in Oeſterreich entwarf der Wie⸗ ner Univerſitätsprofeſſor Dr. Arzt in einer Ausſprache des Bundeskulturrates, die das neue Geſetz zum Schutze des keimenden Le⸗ bens zum Gegenſtand hatte. Augenblicklich, ſo führte der bekannte Me⸗ diziner aus, ſeien für tauſend Einwohner in Oeſterreich 12 Todesfälle und 14 Ge⸗ burten errechnet worden. Man dürfe ſich aber von dieſer Ziffer nicht täuſchen laſſen. Wenn man der Bevpölkerungsbewegung die ſogenannte bereinigte Lebensbilanz zugrunde lege, die die Fehlerquelle eines un gewöhn⸗ lichen Altersaufbaues beſeitige, komme man in Wahrheit auf einen Geburten⸗ fehlbetrag von vier auf tauſend. Der Aus⸗ ſterbeprozeß in Oeſterreich müſſe unerbittlich weiter fortſchreiten, wenn nicht durch ein Geſetz jenen hauptſächlich volksfremden Ele⸗ menten, die heute Abtreibungen in aro- ßem Stile durchführten, das Handwerk gelegt würde. Profeſſor Arzt kam dann auf den Inhalt des neuen Geſetzes ſelbſt zu ſprechen, deſſen wichtigſte Beſtimmung die Einführung ärzt⸗ licher Prüfungsſtellen ſei. Nur dieſe amtlich eingeſetzten Stellen dürften in Zukunft die Genehmigung für eine Schwanaerſchafts⸗ ihres noch„rühmlicher“ bekannten Vaters Tho⸗ Ueberwachungsſchema voll in Kraft ſein. mas Mann, iſt gleichfalls, ebenſo wie andere deutſche Emigranten, an der Darſtellung betei⸗ unterbrechung erteilen. Das Geſetz wurde dann einſtimmig angenommen. new Bork Vorführung eines gemeinen deutſchfeindlichen „Gottesdienſt“ ligt. Die nationalſozialiſtiſch⸗ Regierung wird von den Rednern als Feind jeder chriſtlichen Kultur hingeſtellt. Aeußerungen von Alfred Roſenberg, Baldur von Schirach und aus dem Buch des Führers„Nein Kampf“ werden an⸗ geführt und der Abſicht entſprechend ge fälſcht. Der Film, der charalteriſtiſcherweiſe mit dem Ahſingen des Lutherchorals beginnt, iſt eine Miſchung kirchlicher Lieder und Gebete mit hetzeriſchen Gemeinheiten. Er iſt ein hoffentlich zum Mißerfolg beſtimmter Verſuch, eine fre⸗ che füdiſche Hetze in di⸗ einflußreichen Kirchen der Vereinigten Staaten hineinzu⸗ tragen. Abfuhr für den Talmudjuden Laguardia New Pork, 14. April. Eine eindrucksvolle Kundgebung gegen den Kommunismus fand im New orker Hippodrom ſtatt. Die von viertau⸗ ſend Perſonen beſuchte Verſammlung war ein⸗ berufen von dem„Amerikaniſchen Ver⸗ band gegen den Kommunismus und der„Internationalen Katholiſchen Wahrheitsgeſellſchaft“ George Harvey, der Präſident der Geſellſchaft Quens, der als republikaniſcher Anwärter auf das Oberbürgermeiſteramt gilt, erklärte unter begeiſtertem Beifall. wenn er die New Porker Polizei unter ſich hätte, würde er die Stadt in⸗ nerhalb von zwei Wochen von den Kommuniſten ſäubern. Bezeichnend war die Abweſenheit der berüch⸗ tigten Juden Laguardia, der es nicht ein⸗ mal für nötig gefunden hatte, die an ihn als Oberbürgermeiſter ergangene Einladung zu be⸗ antworten. Als der Vorſitzende, Pfarrer Cur⸗ ran, der Gründer der obengenannten Verbände. dies der Verſamlung mitteilte und den Talmud⸗ juden dabei ſchärfſtens angriff, wurde Laguar⸗ dias Name von der Menge minutenlang aus⸗ Dr. Ley bei Muſſolini Rom, 14. April. Der Höhepunkt des zwei⸗ ten Tages des Aufenthalts Dr. Leys in Rom war der Empfang beim italieniſchen Regierungschef Muſſolini Der Duce unterhielt ſich im Beiſein von Präſident Cia⸗ netti länger als eine halbe Stunde in deutſcher Sprache ſehr eingehend mit Dr. Ley über den Verlauf ſeiner Italienreiſe und betonte, daß er dieſe Reiſe, vor allem die Beſuche Dr. Leys in den italieniſchen Betrieben, mit außer⸗ ordentlichem Intereſſe verfolgt habe. Er freue ſich, den Leiter der Deutſchen Arbeitsfront per⸗ ſönlich kennen zu lernen. Muſſolini bat den Reichsorganiſationsleiter, dem Führer und Reichskanzler ſeine herzlichſten Grüße zu über⸗ mitteln. Anſchließend ſtellte Dr Ley dem Duce die Herren ſeiner Begleitung vor, für deren Eindrücke ſich Muſſolini ebenfalls ſehr inter⸗ eſſierte. Der ganze Beſuch trug ſehr herzlichen Charakter. Der Duce gab den deutſchen Gäſten ſeine beſten Wünſche für den weiteren Verlauf der Reiſe mit. 40-Jahrfeier der deulſchen Schule in Athen Athen, 14. April. In der ſeſtlich geſchmück⸗ ten Turnhalle des Deutſchen Schule in Athen wurde am Mittwoch in Gegenwart des Kron⸗ brinzen Paul, der Prinzeſſinnen Irene und Katherini, des deutſchen Erziehungsminiſtess Ruſt, des griechiſchen Kultusminiſters Georga⸗ marſchalls Merkati und vieler angeſehener Perſönlichkeiten der griechiſchen Hauptſtadt die Feier des 40 jährigen Beſtehens der Anſtalt begangen. Landeskreisleiter Dr. Wrede bielt die Feſtanſprache, wobei er beſon⸗ ders herzlich den Kronprinzen als Vertreter des Königs und den Gründer der Schule, den —— 8 55 Gelehrten Profeſſor Doerpfeld, be⸗ grüßte. Dem griechiſchen Kultusminiſter Georgakopo⸗ lus und Reichsminiſter Ruſt wurde die Ehren⸗ mitgliedſchaft des Deutſchen Schulvereins von Athen angetragen ſowie das Goldene Abzei⸗ chen der Deutſchen Schule überreicht. Aus Anlaß des Jubiläums legte eine Ab⸗ ordnung der Schülerſchaft an den Gräbern König Konſtantins und der Königin Sophie in Tatoi Kränze nieder. Medaille des deulſchen Rolen Kreuzes „Berlin, 15. April. Mit Ermächtigung des Führers und Reichskanzlers hat der Präſtdent des Deutſchen Roten Kreuzes, NSSK.⸗Ober⸗ gruppenführer Herzog von Koburg, als unterſte Stufe des Ehrenzeichens des Deutſchen Roten Kreuzes eine„Medaille des Deutſchen Roten Kreuzes“ eingeführt. Sie iſt o he⸗ ſtimmt vor allem für erfolgreiche Tätigkeit in langjähriger treuer Pflichterfüllung im Dienste des Roten Kreuzes und wird mit Zuſtimmung des Führers und Reichskanzlers verliehen. Die Medaille des Deutſchen Roten Kreuzes, die am roten Band mit weißem Rand getragen wird, iſt ein gleicharmiges altſilberfarbiges, auf der Vorderſeite rot emailliertes Kreuz, das von einem weiß emaillierten Ring eingefaßt iſt. In der Mitte iſt ein Adler aufgelegt, der in den Fängen einen goldenen Kranz mit ſchwarzem Hakenkreuz trägt. Auf der Rückſeite iſt die Auf⸗ ſchrift aufgebracht:„Für Verdienſte um das Deutſche Rote Kreuz“. N Filllichkeitsverbrecher im Prieſterrock Münſt er, 14. April. Der widerwärtige Fall eines Sittlichkeitsperbrechers im Prieſterrock be⸗ ſchäftigte die Große Strafkammer beim Land⸗ gericht in Münſter, die den katholiſchen Geiſt⸗ lichen Berger wegen Sittlichkeitsver⸗ gehens an ihm anvertrauten Kin⸗ dern zu einem Jahr und zwei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilte. Die Gerichtsverhandlung ergab ein trauriges Bild, in deſſen Hintergrund leider wieder ein katholiſches Pfarrhaus ſteht. Kaplan Berger, der 1924 zum Prieſter geweiht wurde, kam Pfingſten 1935 nach Haltern. Hier ließ er meh⸗ rere Kinder aus Klaſſen, in denen er Religions⸗ unterricht erteilte in die Wohnung kommen, wo es dann, wie er ſelbſt ausſagte,„ſehr fröhlich und luſtig“ zuging. Welcher Axt dieſe„luſtige Atmoſphäre“ war, ging aber zu deutlich aus der Anklageſchrift und auch aus den überein⸗ ſtimmenden Ausſagen der Kinder hervor. Kap⸗ lan Berger ließ ſich von den Kindern, die ſämt⸗ lich unter 14 Jahren waren, Turnübungen aus der Schule vorführen, um bei dieſer Gelegen⸗ heit unſittliche Handlungen an den Kindern vorzunehmen. Es handelte ſich hierbei nicht et⸗ wa um einmalige Begebenheiten. Die Kinder wurden von dem verkommenen Geiſtlichen ein⸗ geſchüchtert und zur Verſchwiegenheit verpflich⸗ tet, Zwei der Kinder fühlten ſich durch die Vor⸗ gänge in der Wohnung des Kaplans in ihrem Gewiſſen ſo ſtark belaſtet, daß ſie deshalb zur Beichte gingen. Reichsminiſter Dr. Frick hilft den Brand⸗ geſchädigten Berlin, 14. April. Reichsminiſter Dr. Frick hat zur Linderung der erſten und drin⸗ gendſten Not der beim Brandunglück im Eichs⸗ felddorf Kr euzebra bei Dingelſtädt in Thü⸗ ringen betroffenen Landwirte die Summe von 5000 RM. an den Regierungspräſidenten Dr. Webe in Erfurt überweiſen laſſen. Jude Feldheim wurde verhaflet Paris. 14. April. Die Pariſer Polizei konnte am Mittwoch den aus Deutſchland emi⸗ grierten Juden Feldheim verhaften, der im trauten Verein mit ſeiner Geliebten eine ganze Reihe wohlhabender Franzoſen um rund fünf Millionen Francs begaunert geziſcht und ausgepfiffen. hatte. kopolus, des Miniſters Kotzias, des Oberhof⸗ Nac drugſch leader, uftenge Aa Allie me * engalops⸗ di Ehten⸗ kreins von a Wu. e eine Ah u Gräbern in Sophie dale; figung des FPräſdent A Ober us untere ö hen Fun 1 Kreuzes D betragen dhiges, auf das von t it. In er in den ſchwenzen t die Auf⸗ um das ige Fell tod be⸗ 1 Lund⸗ en Geiſ⸗ tspet⸗ 1 Kik aten Ge⸗ 1 — der John des „Veißen Ulanen“ Eine Leidenſchaft für Aegyplen Vie heinrich Brugſch auf das Land ſeiner Jehnſucht ſtieß In dieſem Jahre hätte der berühmte deutſche Aegyptologe Prof. Heinrich Brugſch⸗Paſcha ſei⸗ nen 110 Geburtstag feiern können. Er war ein Forſcher aus Leidenſchaft, deſſen ganzes Sin⸗ nen und Trachten der verſunkenen ägyptiſchen Zauberwelt zugewandt war. Auf einem alten Friedhof im Fürſtenbrun⸗ ner Weg in Charlottenburg erhebt ſich ein ſelt⸗ ſames Grabdenkmal. Der Gedenkſtein iſt ein Sargdeckel von einem Königsgrab in Sakkara und aus dem vierten Jahrtauſend vor Chriſti. Der darunter ruht iſt der deutſche Aegyptologe Prof. Heinrich Brugſch⸗Paſcha, der 1894 in Berlin die Augen ſchloß. Brugſch 5 ſeine Erinnerungen in einem wunderhüb⸗ chen Werk„Mein Leben und mein Wandern niedergelegt, das auch aufſchlußreich iſt für den Berliner Hiſtoriker:„Wenn ich heutzutage auf der Berliner Stadtbahn fahre— ſo heißt es an einer Stelle in dieſem Buch— und die Uni⸗ verſitätsſtraße hinter mir habe, dann wende ich jedesmal den Kopf nach links, denn nach ein paar Augenblicken kommt der Zug an einem langgeſtreckten Gebäude vorüber, das zu einer umfangreichen Kaſerne gehört. Meine Augen bleiben dann an dem erſten Stockwerk hängen, natd ich zähle die fünf Fenſter von der Ecke richtig ab. In dem einfachen ſchmuckloſen Zim⸗ -mer, das zu dem Fenſter gehört, erblickte ich 1827 das Licht der Welt in einer Soldatenfa⸗ milie, welche die Ankunft des Erſtgeborenen mit den heißeſten Wünſchen für ſein Leben und jeine Zukunft begrüßte deinrich Brugſch' Vater war nämlich Quar⸗ e bei den„Weißen Ulanen“, und der große Kaſernenhof mit den blaugeſtrichenen Ka⸗ zonen und den blitzenden Meſſingrohren war 755 kleinen Jungen der prächtigſte Spielplatz. ie„Weißen Ulanen“ hatten ja nun mit Aegypten wenig zu tun, dem lern⸗ und wiſ⸗ ſensdurſtigen Knaben aber fiel eine alte Reiſe⸗ beſchreibung aus dem Orient in die Hände. Er ſparte jeden Groſchen zuſammen, um mehr die⸗ 5 herrlichen Schilderungen leſen zu können, rchſtöberte die Bücherſtände in den Hausein⸗ gängen und hätte bald alle Herrlichkeiten Ber⸗ lins für eine Thebaniſche Katakombe hinge⸗ geben. Auch die Schuljahre trugen ſeinem Wiſ⸗ ſensdurſt nicht Rechnung. Erſt zals er zum erſten Mal das ägyyptiſche Muſeum beſuchen durfte und die ausgeſtellten Stücke Schauer ehrfurchtsvoller Bewunderung in ſeiner jungen Seele weckten, mochte er zum erſtem Mal füh⸗ len, wozu er beſtimmt war. Durch einen Zu⸗ fall wurde er mit dem Muſeumsdirektor Paſſla⸗ qua bekannt. Viele Abende ſaß der wißbegierige junge Menſch hier dem gereiften Mann gegenüber und lauſchte 0 vom alten und neuen Aegypten. Auf dem Gym⸗ naſium machte er inzwiſchen raſche Fort⸗ ſchritte, und in ſeiner freien Zeit bemühte er ſich, die Hieroglyphen alter Inſchriften zu ent⸗ ziffern. Auf dem Gebiet der demotiſchen oder altägyptiſchen Volksſprache kam er ſelbſt zu Entdeckungen, deren Bedeutung er noch gar⸗ nicht abzuſchätzen wußte. Als Sechszehnjähri⸗ r hatte er bereits eine pollſtändige Gramma⸗ ik der demotiſchen Sprache in lateiniſcher Faſ⸗ ſung hergeſtellt. Sein größter Schmerz aber war, daß es ihm an Büchern fehlte. In dieſer Zeit wurde Brugſch dem 82jährigen Alexander von Homboldt vorgeſtellt, der damals in höch⸗- ſtem Anſehen in Berlin lebte und die vertraute Freundſchaft des Königs genoß. Humboldt ge⸗ 5 der junge wiſſenshungrige Mann ſo gut, aß er ſich erbot, die Arbeit über die demotiſche Sprache auf ſeine eigenen Koſten drucken zu laſ⸗ ſen. Nachdem das kleine Werk erſchienen war und Aufſehen erregt hatte, ſtürzte Brugſch ſich in ſeine dreijährige Studienzeit. Humboldt hatte es erreicht, daß Brugſch ein Reiſeſtipendium vom König erdielt, um ſich in ſeiner Wiſſenſchaft zu vervollkommnen. Die erſte Reiſe führte nach Paris, die zweite nach Holland, die dritte nach Turin, der damaligen Hauptſtadt Italiens, aber erſt im Frühjahr 1853 konnte Brugſch das Land ſeiner Sehn⸗ ſucht betreten. Die Forſcherhöhle bei Memphis. Im alten Serapium bei Memphis quartier⸗ te ſich der junge Gelehrte volle acht Monate in einem alten Gemäuer ein; ein höhlenartiges Zimmer, mit einem Tiſch, einem Stuhl und einem roh zuſammengezimmerten Bett bilde⸗ ten ſeine Behauſung, die er aber noch mit vielen anderen Lebeweſen teilen mußte. Schlangen ringelten ſich auf dem Boden, Ta⸗ ranteln und Skorpione krochen an den Wän⸗ den herum. Spinnen hingen in Rieſengeſpin⸗ ſten von der Decke herab. Bei ſeinen Mahl⸗ zeiten hockte auf jeder ſeiner Schultern ein Affe, der ihm jeden Biſſen, den er zum Mun⸗ de führte, zu ergreifen ſuchten. Vertrieb er die Affen mit Schlägen, ſo zog er ſich die ganze Verwandtſchaft auf den Hals und mußte ſich gegen die Anariffe ganzer Affenherden weh⸗ ren. Am Tage arub er die mit Inſchriften ver⸗ ſehenen Steine aus dem Sand der Wüſte her⸗ aus, oder holte ſie aus den Grüften, in denen die heiligen Apis⸗Stiere begraben waren. Dann wieder wohnte Bruaſch in der Grab⸗ ſtätte eines Aegypters, in der alten Königs⸗ ſtadt Theben, weil ihm ſeine zuſammen⸗ geſchmolzene Barſchaft keine Wohnungsaus⸗ gaben mehr geſtattete. Wie ein armer Fellache lebte er von Linſen. Bohnen und Zwiebeln. Aber wenn er morgens ſeine Gruft verließ, und ins Freie trat. dann lagen die Trümmer der hunderttorigen Stadt im vollen Sonnen⸗ ſchein vor ihm ausgebreitet. Nach zweijähriger Abweſenheit kehrte Brugſch, reich mit wiſſenſchaftlichen Schätzen beladen, in die Heimat zurück. Die eigentliche anſtrengende Arbeit der Entzifferung begann jetzt erſt. Daneben mußte Bruaſch für ſeine Familie ſorgen, ſchrieb wiſfenſchaftliche Ar⸗ tikel, gab Stunden und hielt Vorträge, die das geſamte wiſſenſchaftliche Berlin feſſelten. den wunderbaren Erzählungen Der Weſir des Wiſſens. Nur kurze Zeit war Bruaſch in Deutſchland vergönnt. Man lud ihn aufs neue ein, nach Aegypten zu kommen und andere Forſcher auf einer Reiſe nach der Inſel Philä in Ober⸗ ägypten zu begleiten. Aus tauſendjährigem Schutt wurden koſtbare Denkmäler alter Zei⸗ ten bloßgelegt. Daran ſchloß ſich eine Reiſe nach Perſien und ſchließlich ruft ihn der Vize⸗ könig von Aegypten nach Kairo, um als„We⸗ ſir des Wiſſens“ ein europäiſch⸗orientaliſches Seminar einzurichten. Hier unterrichtete Brugſch im ſchwarzen Stambulinrock, den ro⸗ ten Tarbuſch auf dem Kopf, junge Aegypter in der abeſſiniſchen Sprache und in der Hierogly⸗ phenſchrift. Von hier aus gina er als ägypti⸗ ſcher Generalkommiſſar 1873 nach der Welt⸗ ausſtellung in Wien, dann in derſelben Eigen⸗ ſchaft nach Philadelphia. 1891 wurde er von der preußiſchen Regierung mit einer neuen Aegyptenexpedition betraut, von der er mit 3000 Papyrusrollen zurückkehrte. Nur noch drei Jahre des Lebens waren ihm dann vergönnt, die Bruaſch dazu benutzte, ſeine Aufzeichnungen zu vervollſtändigen, bis 1894 ſein„Leben und Wandern“ das Ende er⸗ reichte. 5 „Gebt mir 4 Jahre Jeil“ Eröffnung der Ausſlellung am 30. April in Anweſenheik des Führers 8s Berlin, 14. April. Die Eröffnung der Ausſtellung wird auch Ausſtellung„Gebt mir 4 Jahre Zeit“ findet in Anweſenheit des Führers und der Reichsregie⸗ rung am 30. April, 11 Uhr vormittags, ſtatt. Die Ausſtellungseröffnung bildet den Auftakt zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes. „Ichwarz auf weiß“ Die gewaltige Leiſtungsſchau, die am 30. April bis zum 20. Juni in ſämtlichen Aus⸗ ſtellungshallen des Berliner Meſſegeländes ſtattfindet, wird bekanntlich ein umfaſſen⸗ der Rechenſchaftsbericht der Reichsregierung und der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung ſein. Dieſem Charakter der Zwei Bilder von der gewaltigen Schau des Nationalſozialismus Berlin. Links eines der großen Wandbilder, das eine Autobahn darſtellt. dadurch Rechnung ge⸗ tragen werden, daß der Ausſtellungsbeſucher die Beweiſe für alles das, was in den vergange⸗ nen vier Jahren im Dritten Reich geſchaffen und geleiſtet worden iſt, ſchwarz auf weiß nach Hauſe tragen und nach dem aufrütteln⸗ den Erlebnis der eigentlichen Ausſtellung in aller Muſe nachprüfen kann. Zu dieſem Zweck erſcheint während der ganzen Dauer der Schau zweimal wöchentlich die Ausſtellungszeitſchrift „Schwarz auf weiß“, die koſtenlos an alle Beſucher verteilt werden wird. Alle Gebiete der Ausſtellung wird die Zeit⸗ ſchrift lebendig und vielgeſtaltig in Wort und Bild behandeln und die Erinnerung in den gewaltigen Eindruck der Ausſtellung wachhalten. am Kaiſerdamm zu Rechts das Symbol der Arbeit und der techniſchen Leiſtung wird ein gewaltiger Schiffsdieſel ſein, zu deſſen Transport fünf Eiſenbahnwagen n ötig waren. Hier wird einer der rieſigen Kol⸗ ben in den Motor eingeſetzt, der ſechs Zylinder beſitzt und 1500 PS. entwiͤckelt. (Preſſephoto 2, K.) Der hochverratsprozeß gegen Roſſaint Mittelsmann emigrierker KPD-FJunklionär 7. Verhandlungstag vor dem Volksgerichtshof. Berlin, 14. April. Unmittelbar nach Ein⸗ tritt in die Mittwochsverhandlung gegen den hochverräteriſchen kathol. Prieſter vor dem Volksgerichtshof meldete ſich der Staats- anwalt zum Wort. Ihm ſei bekannt gewor⸗ den, daß aus dem Kreis der Zuhörer Mittei⸗ lungen an Zeugen gemacht worden ſind. Der⸗ artige Mitteilungen könnten aber unter Um⸗ ſtänden die Wahrheitsfindung für das Ge⸗ richt erſchweren. Der Vorſitzende ermahnte da⸗ rauf Zeugen und Zuhörer, jeden Verſuch einer Verſtändigung mit dem Angeklagten zu unterlaſſen, da ſonſt das Gericht gezwungen ſei, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sodann wurde mit der Vernehmung der Zeugen begonnen. Die Ehefrau des geflüchte⸗ teten kommuniſtiſchen Funktionärs Schwip⸗ pert erklärte, ſie ſei mit dem Treiben ihres Mannes nicht einverſtanden geweſen und wolle ſich von ihm ſcheiden laſſen. Er lebe jetzt im Ausland und ſie habe keinerlei Ver⸗ bindung mehr mit ihm.— Schwippert iſt durch den Mitangeklagten Jülich mit Roſſaint in Verbindung gekommen. Der Kaplan hat die Kommuniſten mehrfach in deſſen Wohnung aufgeſucht. Als Schwip⸗ pert wegen ſeiner ſtaatsfeindlichen Umtriebe im November 1934 ins Ausland geflüchtet war, vermittelte Roſſaint die Ver⸗ bindung zwiſchen dem Volksverräter und ſei · ner in Düſſeldorf lebenden Frau. Auf dem Weg über einen kommuniſtiſchen Mittels⸗ mann mit dem Decknamen Napoleon van den Brinck ging der Zeugin von ihrem Mann ein Brief zu, der auch eine für Roſſaint beſtimmte Anlage mit einem Bericht über die Tätigkeit der im Ausland gegen Deutſchland hetzenden jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Kreiſe enthielt. Darin teilte Schwippert dem Kaplan mit, die Wühl⸗ arbeit der Kommuniſten mache in Holland gute Fortſchritte, man müſſe aber ſehr auf paſſen, denn auch dort herrſche kein gutes Wetter für die Kommuniſten.— Weitere Briefe will die Zeugin von ihrem Mann nicht mehr erhalten haben. Im Zuſammenhana mit der Vernehmung einer weiteren Zeugin kam ein Vorfall zur Sprache, der ein kennzeichnendes Licht auf Roſſaints Hetztätigkeit wirft. Nach der Be⸗ kundung eines polizeilich vernommenen Ohrenzeugen ſoll Roſſaint erklärt haben, er ſammle alle Nachrichten, die über die„Miß⸗ handlung von Straf⸗ und Unterſuchungs⸗ gefangenen in Deutſchland“() bekannt wür⸗ den, um dieſe Fälle weiter nach Rom zu mel⸗ 72— Roſſaint verſucht, dies in Abrede zu ellen. Wie ſich aus der Vernehmung eines weite⸗ ren Zeugen ergibt, haben zuweilen auch ſepa⸗ ratiſtiſche Gedankengänge angeklungen in den Aeußerungen, die Roſſaint in vertrautem Kreiſe tat.. Als nächſter Zeuge wurde ein Student der Theologie vernommen. der u. a. ausſagt, Roſſaint habe gelegentlich erklärt, daß er nicht an ein Weiterbeſtehen des National- ſozialismus alaube. Ein weiterer Zeuge iſt als Schriftleiter eines früheren Zentrumsblattes in Oberhau⸗ ſen mit Roſſaint bekannt geworden. Er macht von einer ſehr bezeichnenden Frage Roſſaints Mitteilung, was er, der Zeuge, von den Aus⸗ ſichten des Kommunismus halte! Der Zeuge will darauf das Geſpräch mit dem Bemerken Rundfunk-Programm Freitag, 16. April Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Konzert. 9.40: Maria Weißleder erzählt Märchen. 10: Der Kampf um den deutſchen Stahl. 10.30: Der Reichsſportführer ſpricht zur deutſchen Jugend. 10.50: Spielturnen im Kindergarten. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Kinderliedſingen. 15.40: Mädel erzählen aus ihren Berufen. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Singt mit— HF. ſingt vor! 18.30: Von deutſcher Arbeit. Der Buchdrucker. 19: Und jetzt iſt Feierabend! 19.45: Sammeln! Kamerad des Weltkriegs. Kamerad im Kampf der Bewegung— Wir rufen dich! 20.10: Wal⸗ zer und Märſche. 2.20: Worüber man in Amerika ſpricht. 22.30—24: Nachtmuſik. Frankfurt 6: Choral: Mein ſchönſtes Ziel und Kleinod. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. 10: Flußauf— Fluſtab.... 11: Hausfrau, hör zu! 11.30: Mutter turnt mit dem Kind. 11.45: Ausbau und Förderung der Milchhygiene. 12: Konzert 14.10: Dem Opernfreund. 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Von Schwarzwaldtälern und„ hſchluchten. Hörfolge. 15.45: Scharfe Sachen aus Baden. Ein Gewürz wird hergeſtellt. 16: Konzert. 17.30: Johann Rehmke, der Begründer einer bodenſtändigen Philoſophie. 17.48: Tiere wandern in den Tod. 18. Konzert. 19: Froher Feierabend! 20.10: Schumann⸗Konzert. 22.20: Wo⸗ rüber man in Amerika ſpricht. 22.30: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24—2: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Choral. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Konzert. 10: Der Kampf um den deutſchen Stahl. 10: Flußauf— Flußab... 11: Hausfrau, hör zu! folge. 10.30: Der Reichsſportführer ſpricht zur deut⸗ ſchen Jugend. 11.30: Für dich, Bauer! 14: Muſika⸗ liſches Allerlei. 14.30: Wir kehren heim aus fernem Süden. Ein naturkundliches Spiel um unſere Zug⸗ vögel. 16: Bunte Muſik am Nachmittag. 17.30: Deut⸗ ſcher, dein Bruder ſpricht.„Dort reitet Braſiliens Glück“. Ein Lebensbild eines großen Deutſchen in fremden Dienſten. 18: Konzert. 19 Stuttgart ſpielt auf. 20.10: Kleinkunſt. 20.45: Konzert. 22.30: Nacht⸗ muſik. 24—2: Nachtmuſik. . e abgebrochen haben, der Kommunismus wäre das Schlimmſte. Roſſaint habe den Nationalſozialismus in⸗ nerlich abgelehnt, und, wie er weiter dem Zeugen gegenüber geäußert hat, würde die katholiſche Kirche den„größten Verrat“ be⸗ gehen, wenn ſie mit dem„Faſchismus“ zu; ſammengehe. Sinngemäß hat Roſſaint weiter erklärt, man müſſe es dazu kommen laſſen, daß durch eine„deſtrukti ve Haltung“ der Zuſammenbruch und das Chaos herbeigeführt werde.. Dieſe Aeußerung hat auf den Zeugen, wie er betonte, beſonders niederſchmetternd ge⸗ wirkt. Ihm iſt ferner bekannt, daß Roſſaint kommuniſtiſche Hetzſchriften geleſen und in ſeinem Bekanntenkreis weitergegeben hat!— Roſſaint will ſich nicht daran erinnern, mit dem Zeugen darüber geſprochen zu haben. Auch der Frau eines SA.⸗Mannes hat Roſ⸗ ſaint erklärt, die nationalfozialiſtiſche Regie⸗ rung werde nicht lange an der Herrſchaft bleiben. Im Laufe der Verhandlung nimmt der Vorſitzende gegen Veröffentlichungen in der Auslandspreſſe Stellung, indem er ſich an den Angeklagten Roſſaint wendet:„Ich möch⸗ te, daß Sie hier eine ganz offene Antwort ge⸗ ben. Vor mir liegt die Nummer 100 der Wie⸗ ner„Reichspoſ vom 11. April 1937. Das Blatt beſchäftigt ſich mit dem Hochverratspro⸗ zeß gegen die katholiſchen Jugendführer und behauptet dazu, der Vorſitzende trage gegen die Angeklagten eine überraſchend feindſelige Einſtelluna zur Schau. Nun ſagen Sie mir ganz offen, ob Sie den Eindruck haben. daß ich Ihnen gegenüber eine überraſchend feind⸗ ſelige Haltung einnehme.“ Angeklagter: Nein, ich habe bereits einmal geſagt. daß ich nicht dieſen Eindruck habe. „Auf eine an den Verteidiger Roſſaints ge⸗ richtete Anfrage des gleichen Inhalts betont auch der Verteidiger, daß er von der völligen Objektivität der Verhandlungsführung über⸗ zeugt ſei. Vorſitzender:„. ſodaß man ſagen kann die Vorwürfe ſind vollkommen ungerechtfer⸗ tigt. Dann bezeichne ich dieſen Verhandlungs⸗ bericht als eine ungeheure Un ver⸗ ſchämtheit und richte dieſen Vorwurf 804 e denjenigen, der den Bericht verfaßt Die Verhandlung wurde auf Donnerstag⸗ vormittag vertagt. Am achten Verhandlungs⸗ tag ſollen die ehemaligen Funktionäre der KPD., Kaiſer und Berta Karg, v A g., vernommen Juſammenlreſſen Ichuſchnigg-Muſſolini am 22. Ayril Wien, 14. April. Amtlich wird mitgeteilt: Bundeskanzler Dr. S chuſchnigg wird am 22. ds. Mts. in Venedig eine Zuſammenkunft mit dem Chef der Königlich Italieniſchen Re⸗ gierung, Muſſolini, haben. Ein Geſetz gegen die Ablreibungs⸗ ſeuche in heſterreich Is. Wien, 14. April. Ein erſchütterndes Bild über den langſamen Ausſterbeprozeß des deutſchen Volkes in Oeſterreich gab der Wiener Univerſitätsprofeſſor Dr. Arzt in einer Aus⸗ ſprache des Bundeskulturrates, die das neue Ge⸗ ſetz zum Schutze des keimenden Lebens als Mit⸗ telpunkt hatte. Augenblicklich, ſo führte der be⸗ kannte Mediziner aus, ſeien für Oeſterreich für 1000 Perſonen 12 Todesfälle und 14 Gebur⸗ ten errechnet worden. Man dürfe ſich aber von dieſen Zahlen nicht täuſchen laſſen. Wenn man die durch die verſchiedenen Altersſtufen bedingte Fehlerquelle beſeitige, komme man in Wahrhei auf einen Geburtenfehlbetrag von 4 auf 1000. ————ͤ—6 1 ——— Reform des Völlerbundes nolwendig Engliſche Politiker rollen das Problem erneul auf—„Geyßf ſoll prak- liſche Vorſchläge formulieren §§ London, 14. April. Die er öffentlicht eine von mehreren bekannten Politi⸗ kern verſchiedener Parteien unterzeichnete Ju⸗ ſchrift, in der zur Frage der Reform des Völ⸗ kerbundes Stellung genommen und hierbei be⸗ ſonders das Sanktionsproblem berückſichtigt wird. Die Unterzeichner erklären es für die dringendſte Pflicht des Völkerbundes„praktiſche Vorſchläge“ zur Beſeitigung der Haupturſachen eines internationalen Konfliktes zu formulie⸗ ren. Solange der Völkerbund nicht mit einigen Erfolgsausſichten an dieſe Aufgabe herangetre⸗ ten ſei, und ſolange er nicht über eine allge⸗ meine Mitgliedſchaft verfüge, würde eine Verſtärkung des Sanktionsſyſtems nicht nur die Wahrſcheinlichkeit eines Krieges vergrößern, ſondern die Verwandlung jedes regionalen Krieges in einen Weltkrieg und letzten Endes die völlige Zerſtörung des Völterbundes be⸗ deuten. g„. Dieſe Zuſchrift an die„Times“ richtet ſich in erſter Linie gegen die Forderungen des. Ot. in England durchgeführten und vom engliſchen Völkerbundsverband, aber auch von der kom⸗ muniſtiſchen Internationale unterſtützten ſoge⸗ nannten„Friedensfeldzuges“. Von dieſen Krei⸗ ſen iſt ausdrücklich die Ergreifung militäriſcher Sanktionen im Notfall gefordert worden. Die Unterzeichner der Zuſchrift erklären nun, die gegenwärtige internationale Spannung und Kriſe ſei zweifellos in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß der Völkerl und nicht in der Lage geweſen ſei, irgend eines der gegen⸗ wärtigen Weltprobleme zu löſen. Er ſei un⸗ fähig geweſen, die Grenzen, die eee maßen„ungeſund“ ſeien, abzuändern, en „wirtſchaftlichen Nationalismus“ zu mindern oder die Rüſtungen zu begrenzen. Er ſei ebenſo unfähig geweſen, Deutſchland, ſelbſt als dieſes noch eine Republik geweſen ſei, die Gleichberechtigung zu gewähren, die ſein natürliches Recht ſei. Die von gewiſſen Kreiſen erhobene. Forderung, England ſolle ſich nicht nur auf wirtſchaftliche, ſondern auch auf automatiſche militäriſche Sank⸗ tionen feſtlegen, anſtatt den Völkerbund zu einem Faktor der Gerechtigkeit unter den Natio⸗ nen auszugeſtalten, bedeute daher lediglich, die Gefahr einer Exploſion zu vergrößern. Eine ſolche Politik, ſo heißt es in der Zu⸗ ſchrift weiter, müſſe unvermeidlich dazu führen, die Welt in zwei große militäriſche Bündnis⸗ ſyſteme aufzuteilen, von denen das eine den ſtatus quo unterſtützen, das andere aber ſeine Reviſion fordern würde. Eine Reform des Völkerbundes könne nicht darin beſtehen, ihn in ein internationales Kriegsminiſterium zu verwandeln. Sie müſſe vielmehr darauf abzielen, zu bewei⸗ ſen, daß der Völkerbund ein wirkſames Inſtrument für die Aussöhnung, die Beilegung internationaler Streitigkeiten durch friedliche Mittel und die Beſeitigung von Kriegsurſachen ſei. b In einem Leitaufſatz unterſtützt die„Times“ die in der Zuſchrift enthaltenen Vorſchläge. Das Blatt ſchreibt u. a., daß ſich die univerſalen Verpflichtungen der Völterbundsſatzung auf die Annahme geſtützt hätten, daß der Völkerbund auch eine univerſale Mitgliedſchaft beſitze. Nach⸗ dem es aber klar geworden ſei, daß die kollek⸗ tive Sicherheit durch die Unvollſtändigkeit des Völkerbundes ſtark bedingt wurde, könne man den unbedingten Charakter der Strafklauſeln nicht mehr aufrechterhalten. Unter den heutigen Umſtänden würde irgend ein unbegrenzter Ver⸗ ſuch, die Strafklauſeln in Kraft zu ſetzen, nicht nur nicht den Frieden ſicherſtellen, ſondern den Krieg garantieren. Die Maßnahmen, die man einem Angriff entgegenſtelle, könnten nicht für jeden Einzelfall und im Voraus feſtgelegt werden. Es könne lediglich geſagt werden, daß irgend ein Angriff alle dem Frieden verpflich⸗ teten Nationen angehe. Die Lage laſſe nur zwei Möglichkeiten offen: die eine ſei eine Poli⸗ tik der Verzweiflung, und die andere beſtehe da— rin, den weiteſtgehenden Gebrauch von der Au⸗ „Times“ ver⸗ torität zu machen, die der Völkerbund recht⸗ mäßigerweiſe auszuüben hoffen könne. Genf ſei nicht ein Kriegsminiſterium, ſondern ein Außenminiſterium, das über außergewöhnliche Mittel und Möglichkeiten für eine Ausſöhnung verfüge. Ihre Anwendung und Ausſchöpfung werde nicht leicht ſein, aber es beſtünden gute Gründe, um den Völkerbund als ein Inſtrument zu behandeln, das durch friedliche Mittel für friedliche Zwecke eingeſetzt werden könne. New Pork, 14. April. Wie bereits gemel⸗ det, wurde am Dienstag in Greneda im Staate Miſſouri zwei Neger gelyncht. Zu die⸗ ſer Untat werden am Mittwoch furchtbare Ein⸗ zelheiten berichtet. Die Neger, die der Ermordung eines weißen Ladenbeſitzers beſchuldigt waren, wurden unter noch ungeklärten Umſtänden aus dem Gefängnis geholt und in einem Omnibus an die Mordſtelle gebracht. Dem Omnibus ner Zuſchauer. „Die Neger wurden mit entkleidetem Ober⸗ körper an Bäume gefeſſelt und mit Azetylen⸗ Gasgebläſen bearbeitet. Sie wurde auf dieſe Weiſe gezwungen„Geſtändniſſe“ abzulegen. So⸗ Der Bau der Nordſüd⸗S⸗Bahn hat ſich in ſei⸗ nem nördlichen Abſchnitt faſt gänzlich unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit abgeſpielt. Nur vom Bahnhof Friedrichſtraße bis zum Tier⸗ garten konnte eine Zeitlang die berechtigte Schauluſt der Berliner befriedigt werden. Auch auf der Südſtrecke iſt in den vergangenen Jah- ren zwiſchen dem Poſtbahnhof des Paketpoſt⸗ dem Anhalter Bahnhof gearbeitet worden, o daß hier der U-Bahn⸗Tunnel teilweiſe bereits fertig iſt. Nur die Arbeiten für den Tunnel unter dem Landwehrkanal, die in offener Bau⸗ weiſe ausgeführt wurden, konnte man hier und da beobachten. Am Columbushaus Bei dem Abſchnitt der Südſtrecke, der zwi⸗ ſchen der Voßſtraße und dem Anhalter Bahn⸗ hof liegt, ſpielt ſich ein großer Teil der Bau⸗ arbeiten vor den Augen der Oeffentlichkeit ab. Am Columbushaus, wo der Nordtunnel der Nordſüd⸗S⸗Bahn endet, beſteht das ganze Stra⸗ ßenpflaſter aus Bohlenbelag. Die Straßenbahn⸗ gleiſe ſind von den darunter liegenden eiſernen Trägern abgefangen. Der Eingang zu dieſer Unterwelt liegt an dem kleinen, von Schinkel gebauten Torhäuschen. Wenn man hier in die Tiefe ſteigt, dann kann man die umfaſſenden Arbeiten zum Abfangen des Palaſt⸗ hotels betrachten, die für den Laien einen geradezu ſinnverwirrenden Eindruck machen. Das Palaſthotel ſteht heute ſchon auf der für die Abfangung vorgeſehenen Eiſenkonſtruktion, und auch das nach der Voßſtraße zu liegende anſchließende Haus iſt vollkommen abgefangen worden. Die alte beliebte Normaluhr neben dem Torhäuschen hat ſeit langem ihre Tätig⸗ keit eingeſtellt, und der Berliner muß ſich mit dem Erſatz begnügen, den die Uhr des Ver⸗ kehrsturms bietet. Zwiſchen„Fürſtenhof“ und„Vaterland“ Der dreieckige Platz vor dem Potsdamer Fernbahnhof wird immer noch von einer Rieſige Jollhinlerziehungen in Varſchau 88 Warſchau, 14. April. ches Schmuggelgeſchäft mit Perſer⸗Teppichen wurde durch die Warſchauer Behörden auf⸗ gedeckt. Bei einer Reihe von iraniſchen Tep⸗ pichhändlern wurden Teppiche im Werte von vielen hunderttauſend Zloty beſchlagnahmt. die unter Hinterziehung des Zolls nach Polen ge⸗ bracht worden waren. Im Zuſammenhang mit der Aufdeckung dieſer Schmuggelaffäre hat vor einigen Tagen ein iraniſcher Großhändler Selbſtmord begangen. Ein Warſchauer Jude. der den ausländiſchen Schmugglern Hilfe lei⸗ Ein umfangrei Mit Gasgebläſen zu Tode gemarlerl Jurchtbare Einzelheiten einer Lunch ⸗, juſtiz“ folgten zahlreiche Kraftwagen ſenſationslüſter⸗ ſtete, iſt verhaftet worden. 8 dann wurden dem einen von ihnen mit dem Ge⸗ bläſe weiter ſo furchtbare Verbrennungen zu⸗ gefügt, daß er ſtarb. Der zweite Neger erhielt einen Kopfſchuß, Ein dritter Neger wurde ausgepeitſcht und entrann mit knapper Not dem Tode. Der amerikaniſchen Oeffentlichkeit, die ſonſt gewiſſe Stellen mit Porliebe durch Greuelmär⸗ chen gegen den Nationalſozialismus und ſeine doch wahrhaft human durchgeführte Raſſengeſetz⸗ gebung aufzuhetzen ſuchen, hat ſich diesmal an⸗ geſichts der beſonderen Grauſamkeit der Lynch⸗ morde begreifliche Erregung bemächtigt. In Kongreßkreiſen wurde die Forderung nach ge⸗ ſetzgeberiſchen Maßnahmen und Beſtrafung der Die Reichshauptſtadt baut Ganze häuſerkoloſſe werden„abgefangen“ und 5raßen geſtützt Dampframme beherrſcht, aber den Erfolg ihrer amtes 72 am Ende der Trebbiner Straße und Schuldigen laut. Tätigkeit kann man heute ſchon bewundern. Hier hat man begonnen, einen längeren Schacht niederzubringen, der bereits mit Bohlen abge⸗ deckt wird, über die der künftige Verkehr gehen wird. Für die Straßenbahn hat man zwei etwa 20 Meter lange hölzerne Notſteige errich⸗ tet, auf denen ſich jetzt die Fahrgäſte beim Ein⸗ und Ausſteigen tummeln können. Auch zwiſchen dem„Fürſtenhof“ und dem Potsdamer Fern⸗ bahnhof iſt die Straße zum Teil mit Holz ge⸗ deckt, und man ſieht noch zwiſchen den Gleiſen das Kopfende der ſchweren, 26 Meter langen Träger, die in die Erde gerammt werden muß⸗ ten, um die Eiſenkonſtruktion für die Hilfsfahr⸗ bahn aufnehmen zu können. Um ein Ab⸗ rutſchen des Endes der Köthener Straße zu verhindern, hat män einen Schacht von„Haus Vaterland“ zur anderen Straßenſeite geſchaf⸗ fen der eine Stützmauer aus Beton aufnimmt. Auch ein Teil der Saarlandſtraße in Richtung zum Anhalter Bahnhof iſt durch eine ſolche Betonmauer bereits geſichert wor— den Die Wandlung des Askaniſchen Platzes Zwiſchen der Deſſauer Straße und dem As⸗ kaniſchen Platz iſt bisher noch nicht erheblich nordſüdbahnmäßig gearbeitet worden, aber der Askaniſche Platz hat ein anderes Geſicht be⸗ kommen. Die Grünfläche gegenüber dem Euro⸗ pahaus iſt bereits verſchwunden. Ein einfaches hölzernes Geländer umſchließt ſie. Baugruben, Werkſtofſe, ein Bohlenbelag haben ſich darauf breitgemacht, aber nach wie vor ſteht der Zei⸗ tungshändler an der Ecke, und er erklärt ganz optimiſtiſch:„Ick wer' ja hier wohl bleiben können, wenn ſe mal erſt den Zaun uffjeſtellt haben. Et wär' ja boch ſchade um die jute Zeitungsecke.“ Hier ſind die Handwerker dabei, Gasrohrleitungen zu ſchweißen, die wegen des Untergrundbahnbaues perlegt werden mußten, und eine der ſchwierigſten Arbeiten wird es ſein, die Grundmauern des Europahauſes ſo Bekannimachungen der A. S. O. A. P. Kreis Heppenheim Kreispropagandakeiter. Betr.: Ausſtellung„Gebt mir 4 Jahre Zeit“ n zwei Wochen bereits wird die große Aus⸗ ſtellung der NSDAP.,„Gebt mir vier Jahre Zeit“ eröffnet. Dieſe Ausſtellung iſt mehr, als nur ein Dar⸗ ſtellen von Geleiſtetem, eine Veranſchaulichung der Geſchehniſſe in den vier Jahren nationalſozialiſti⸗ ſcher Staatsführung, die Ausſtellung iſt ein geſchicht⸗ liches Dokument, iſt ein Kraftquell für alle in der Bewegung kämpfenden Menſchen zur Weiterarbeit. Für die Schwachen und Zweifler aber iſt dieſe Ausſtellung eine Beweisführung der Richtigkeit des Führungsanſpruchs der NSDAP. auf allen Ge⸗ bieten des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens. Um nun jedem Volksgenoſſen die Möglichkeit des Beſuches dieſer Ausſtellung zu geben, ſind von der Gaupropagandaleitung in Gemeinſchaft mit der NSG.„Kraft durch Freude“ Sonderzüge angeſetzt und zwar: 1. Zug: KF. 5105 vom 21.—24. 5. 37 2. Zug: KF. 5106 vom 11.—14. 6. 37 Die Teilnehmergebühr beträgt RM. 17.50 einſan einer Uebernachtung in Berlin, dem Beſuch der Ausſtellung und einer Gemeinſchaftsveranſtaltung, Die Anmeldungen werden bei den Amtswarten der NSG.„Kraft durch Freude“ getätigt. Die Ortspropagandaleiter werden hierdurch noch einmal aufgefordert, ſich für die Werbung ganz beſonders einzuſetzen, da die Ergebniſſe bis jetzt noch zu wünſchen übrig laſſen. NSL B., Kreis walter. Betr.: Soziale Schuljugendarbeit, Vi. Bericht vom 1. 1.—31. 3. 37. Es fehlen noch: Affolterbach, Darsberg, Erbach, Fürth, Hohenſtadt, Hornbach, Krumbach, Langenthal, Mengelbach. Ebenſo fehlt noch die Antwort auf das Rundſchreiben betreffend: Abgaben. Um⸗ gehend einſenden an: Lehrer Schäfer, Heppenheim, Siegfriedſtr. 7. Die Kreiskaſſe erinnert an ſtrengſte Ein⸗ haltung der Termine bei allen Zahlungen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß zur Gautagung in Mainz gegen Vorzeigen der „Teilnehmerkarten bereits am Samstag, den 17. April 1937, ab 0 Uhr Sonntagstarten ausgegeben werden. 5 Anläßlich der Gautagung in Mainz ſind zwei offizielle Tagungskarten(Poſtkarten) herausgegeben worden, die zum Preis von RM. 0,10 vor Beginn aller Veranſtaltun⸗ gen zu erhalten ſind. L bat Die Teilnehmerkarten und Quartierſcheine werden von der Geſchäftsſtelle aus ent⸗ weder an die Bezirke oder an die einzelnen Teilnehmer ſelbſt berſchickt. 77. dd wc. zu ſichern, daß dieſes gewaltige Gebäude durch den Untergrundbahnbau nicht gefährdet wird. Wie es heißt, liegen die Grundmauern bis zu 13 Meter tief unter der Erde. Neben dem Anhalter Bahnhof entſteht einer der größten U⸗Bahnhöfe der Nordſüd⸗S⸗Bahn. Wie in der„Dal.“ ſchon mitgeteilt wurde, werden hier vier Strek⸗ kengleiſe und zwei Kehrgleiſe eingebaut. Man iſt jetzt dabei, den reſtlichen Teil der Baugrube auszuſchachten, während nach dem Landwehr⸗ kanal hin der Tunnel bereits fertig betoniert iſt. —.—k—— Welltreffen der Stradivarius-Geigen! Die Stadt Cremona ladet alle Be ſitzer Die italieniſche Stadt Cremona hat an alle Beſitzer von Stradivarius⸗Geigen Einladun⸗ gen zu einem Welttreffen anläßlich des 200. Todestages Antonio Stradivaris im Dezem- ber erlaſſen. Antonio Stradivari iſt der größte Meiſter des Violinenbaues. Er wurde 1644 in Cremo⸗ na geboren und iſt dort am 18. Dezember 1737 geſtorben. Er war in ſeiner Jugend der Schü⸗ ler eines großen Meiſters des Geigenbaues, Nicola Amati. Nachdem er eine Zeitlang bei ihm als Geſelle tätig geweſen war, machte ſich Stradivari ſelbſtändig. Später arbeitete er mit ſeinen beiden Söhnen Francesco und Omobono zuſammen. Sie verſorgten die Muſik⸗ welt der damaligen Zeit mit Violinen, Brat⸗ ſchen, Gamben und Violincelli, daneben ſtell⸗ ten ſie auch Lauten, Gitarren und Mandolinen her. 1736 hat Stradivari den letzten nachweis⸗ baren Original-Werkzettel einer Geige einge⸗ klebt. Da die Angaben dieſer Werkzettel in lateiniſcher Sprache gemacht wurden, iſt die Bezeichnung Stradivarius- Geige bekannter geworden als Stradivari. Eine Amati oder gar eine Stradivarius zu beſitzen, iſt das leidenſchaftlich erſehnte Ziel eines jeden echten Violiniſten. Freilich iſt es nicht allzu vielen vergönnt, auf einem ſolchen Wunderwerk der Geigenbaukunſt zu ſpielen. Wieviele es ihrer überhaupt noch gibt, iſt nicht genau bekannt. Wo aber die Echtheit unbeſtreitbar feſtſteht, hat man ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit Kataloge ihrer Beſitzer aufge⸗ ſtellt. ſodaß man bei jedem Verkauf ſofort weiß. in weſſen Hände ſie übergegangen iſt Einen eigentlichen Marktwert haben infolge⸗ deſſen Stradivari Inſtrumente nicht, denn es können naturgemäß nur Liebhaberpreiſe gezahlt werden. Man kann deshalb nur unge⸗ der echten Geigen zu Gaſt. fähr die Grenzen angeben, die zwiſchen 30000 und 60000 Mark liegen dürften. Nur ein, Stradivarius-Geige, die ſich jetzt in Deutſch⸗ land befindet, hat einen Rekord erzielt, denn ſie kam ſeinerzeit für nicht weniger als 300000 Mark in die Hände ihres jetzigen Beſitzers. Die beiden Söhne Antonio Stradivaris ha⸗ ben ihren Vater nur wenige Jahre überlebt Omobono ſtarb bereits 1742, wenige Monate ſpäter folgte ihm 1743 der ältere Bruder Francesco. Vater und Söhne ruhen in Cre mona, in einem gemeinſchaftlichen Grabe. Im Dezember dieſes Jahres ſind 200 Jahre ſeit dem Tode Antonios verfloſſen. Die Stadt Cremona hat ſich zur Feier diefes Gedenktags eine beſonders eigenartige Ehrung ihres gro⸗ ßen Sohnes ausgedacht. Sie hat an alle be⸗ kannten Beſitzer von Stradivari⸗Inſtrumenten Einladungen zu einem Welttreffen ergehen laſſen. Selbſtverſtändlich ſollen die herrlichen Inſtrumente auch erklingen, ſei es am Grabe ſei es bei einem großen Konzert, bei dem nur Stradivarius»Inſtrumente ertönen ſollen Sämtliche Inſtrumente werden dann in einer beſonderen Gedächtnisausſtellung den Beſu⸗ chern Cremonas gezeigt werden. Die Notzeiten des Krieges und des Nach⸗ krieges haben dazu geführt, daß nicht weniger als 11 Stradivaxi⸗Geigen aus europäiſchen ine amerikaniſchen Beſitz übergegangen find. Um ſo bemerkenswerter iſt die Feſtſtellung, daß 7 Geigen und ein Cello, die ſich heute in Wien befinden, trotz Krieg und Inflation der öſter⸗ reichiſchen Hauptſtadt verblieben find. Einem ausländiſchen Geigenvirtuoſen der Gegenwart iſt vor einiger Zeit die Stradivari⸗Geige ge · ſtohlen worden. Sie iſt ſeitdem nicht wieder aufgetaucht und die Beſitzer dieſer koſtbaren Inſtrumente ſind ſelbſtverſtändlich darauf be⸗ dacht, daß ihnen nichts ähnliches widerfährt. Immerhin wird man damit rechnen dürfen, daß zu dem Welttreffen der„Stradivarius“ in Cremona mehrere Dutzend beneidenswerter Beſitzer zuſammenkommen werden 1 Wiens„höchſter Deaher“ jubilierl Das Rieſenrad im Wiener Prater wird 40 Jahre alt. Das Rieſenrad im Wiener Prater, ein be⸗ kanntes Wiener Wahrzeichen, feiert in weni gen Wochen ſein vierziglähriges Jubiläum. Das letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts war eigentlich das„Zeitalter“ der Rieſenrä⸗ der. Ein amerikaniſcher Marineoffizier hatte die erſte Anregung dazugegeben, Amerika war auch das erſte Land, das ſie verwirklichte. Auf der Weltausſtellung in Chikago 1892 wurde das erſte Rieſenrad mit angehängten Aus⸗ ſichtswagen und einem Durchmeſſer von 73 Metern errichtet. 1894 folgte London. 1896 die engliſche Stadt Blackpool, 1897 Wien und kurz darauf auch noch Paris. Dann flaute das Mal zur Kommunion gegangen ſind, werden an dieſem Ehrentage nachmittaas in einem beſonders geſchmückten Fiaker zum Prater hinausgefahren. Und wenn ſie dort alles geſe⸗ hen haben, worauf ſie neugierig ſind und auch die leiblichen Genüſſe ſie erfreut haben, dann kommt der Höhepunkt, die Fahrt mit dem Rieſen rad. Gerade hierbei zeiat ſich ſo rech die konſervative Einſtellung des Wieners. Deshalb verdient es das alte Rad, daß man weniaſtens kurz eine techniſche Lebensbeſchrei⸗ bung von ihm gibt. Im November 1896 wurde mit ſeinem Bau begonnen. Sein Erbauer war der engliſche Ingenieur und ehemalige Mari⸗ neleutnant Walter Baſſet of Watermouth in Devon, eine Abenteurerperſönlichkeit mit un⸗ leugbarer techniſcher Begabung. Nach ſeinen Verbeſſerungsvorſchlägen waren die europzi⸗ ſchen Rieſenräder erbaut worden. Das Wiener Rad, das 61 Meter Durchmeſſer hat und deſſen höchſter Punkt 64.75 Meter über dem Erdboden gelegen iſt, war nach dem Stand der damaligen Technik das Vollendeſte. Alle Konſtruktions⸗ teile waren aus England bezogen. dagegen waren die 30 Wagen und elektriſchen Einrich⸗ Intereſſe der Beſucher ab. die aroße Mode war vorüber. Als einziges Rieſenrad in Euro⸗ pa hat ſich das Wiener Rad im Prater bie auf den heutigen Tag erhalten. Nun wird es in wenigen Wochen ſein vier⸗ zigjähriges Jubiläum feiern. Wer jemals in Wien geweſen iſt, hat es zum mindeſten geſe⸗ hen, vielleicht iſt er der Kurioſität halber auch einmal mit ihm herumgefahren. Der ur ſprüngliche Zweck dieſer Rieſenräder, den Wageninſaſſen eine ſchöne weite Ausſicht zu vermitteln, iſt durch die Berabahnen und vor allen natürlich durch die Luftfahrt ſchon ſeit langem überholt worden. Und doch hängt der Wiener an dieſem Wahrzeichen ebenſo wie an dem anderen der Stadt an der Donau. dem Stephansdom. Vor allem hat ſich ein Ge⸗ brauch eingebürgert, der Jahr für Jahr von tungen öſterreichiſchen Urſprungs. Nach acht⸗ monatlicher Bauzeit wurde der letzte Bolzen in die Radkonſtruttion durch die Gattin des damaligen engliſchen Botſchafters in Wien eingeſchlagen. Doch dauerte es noch ein gan; zes Jahr, bis die Wageneinrichtung uſw. fer⸗ tiggeſtellt worden war. So wurde das Rieſen⸗ rad noch rechtzeitig für 1898. in dem Kaiſer Fran; Joſeph das 50⸗Jahr⸗Jubiläum ſeiner Regierung feierte, fertig. In den erſten Juli⸗ tagen wurde es eingeweiht, beſtaunt und eif⸗ ria benutzt. Es hatte 600000 Mark gekoſtet. „In den vierzla Jahren ſeines Beſtehens hal ſich nicht ein einziger Unfall ereſanet. Noch immer wird es von demſelben Ingeniuer be⸗ treut. dem 1898 die Obhut anpertraut wurde. Die Wiener Volkspoeſte bat das Rieſentrad neuem geübt wird. Die Kinder, die zum erſten in zahlloſen Liedern verherrlicht. Es iſt auch heute noch Wiens„höchſter Draher“. een * 1 1 Die Modernisſerung der albanischen Frauenwelt Albanlene Jtauen ohne Schleier Die erſten Tage ohne Schleier— Achmed Zogus Schweſter als Offizier K. i Uu die zur Alle albaniſchen Frauen lernen Leſen und Schreiben ur 4 1 2 1 Nun Der, Durch Dekret der albaniſchen Regierung iſt Aber ſchon macht ſich eine ſtärkere Nachfrage Tauſende und Abertauſende von albaniſchen br, Hung der den albaniſchen Frauen das Tragen des Ge⸗ nach weſteuropäiſchen Kleidern und Koſtümen Frauen, die bisher weder leſen noch ſchreiben Faein. ſichtsſchleiers, den ſie bisher nach mohammeda⸗ bemerkbar. konnten, müſſen ſich jetzt dieſe Kenntniſſe er⸗ . ü e niſcher Sitte anlegten, verboten. e Frau aus dem Volke möchte 955 werben. de in bez 1 5 gen, daß ſie der Initiative des Königs folg 9 bis m 45. Le⸗ abel Ein Frühlingstag in Tirana und. 8 Die Nachfrage 55 We alen 185 Leſen Moe l dieſe 1 5 5 5 Hüten und nach Baskenmützen iſt enorm geſtie⸗ S Frei rrichte. Der Unterricht iſt 0 des Strahlend chien die Sonne te 25. März auf gen, und es wird nicht mehr lange dauern, daß 1 5 N Toch⸗ lend e. 5 Tirana, die Hauptſtadt Albaniens. Es war ein die maleriſchen, etwas bunt zuſammengewür⸗ ter auf derſelben Schulbank die ſchwere Kunſt 1 We f Frühlingstag wie jeder andere. felten Koſtüme der europäiſchen Kleidung ganz des Ac. 5 0 And doch! Die Geſichter der Paſſanten drückten und gar veichen werden. Mit dieſer Maßnahme iſt der Weg zur Ein⸗ . ae erwartungsvolle Spannung aus. Und keine Mutter und Tochter e e 9175 in die moderne Lander rau war it und breit zu ſehen. g Kultur und Literatur gege en. a 1 1 5 1 27. auf der Schulbank Man muß feſtſtellen, 15 dieſe abu 11 5 N i Aber der Reformwille des Königs und der al- Maßnahmen des Königs ſeine Popularitä 10 5 Der Schleier fällt a baniſchen e hat ſich nicht nur auf die allen Widerſtänden zum Trotz gehoben haben. 1 84„„Endlich buſchten zwei junge Frauen mit Abſchaffung des Schleſers beſchrantt, J. w. b. dame 4[ ſcnellen, haſtigen Schritten, angeſtarrt und 0 12 1 verfolgt von den Blicken der Männer, über die getätigt 15 Straße. U len Kein Wunder, daß die Paſſanten mit Argus- Bedeutsame Versuche der Londoner Universität 0* augen und ſtaunender Bewunderung die Schritte 1 „R der kleinen zierlichen Albanerinnen verfolgten. 3 ö lau er“ ent ſillt Denn die Frauen trugen keine Schleier. E Eimn 9 ek,, euer N Der Schleier iſt gefallen. 8 1 Ein neues Zeitalter für die albaniſche Frau Es iſt gar kein Geheimnis— Jeder kann den 0. beginnt. 2 zube König Achmed Zogu I. iſt dem Beiſpiel des Fakirtrick nachmachen Hornbach, großen Staatsmannes Kemal Atatürk gefolgt. Mit ſehr bedeutſamen Feststellungen wurden„Feuerlauf“ heimlich verwendet wurden, Aerzte l. Seine Regierung hat verfügt, daß der die 3 85 1 für N legten einen Verbandsplatz an, um bei einem J FN 3 3 77„ 77 0 1 iderſtta in London u 7 1 7 7 7 7 a auf das Schleier, der nach iſlamiſcher Sitte das Geſicht dus Proflem des„Feuerlaufens“ indiſcher Fa. etwaigen Unfall ſofort helfen zu können 10 ben U 1 50 z f baeſchlaß 8 f jeder diktierten Protokolle über ihre Unterſuchung der . Un⸗ der albaniſchen Frau verhüllte, zu fallen hat. 2 baslchleſſen. Es. ſich, 12015 71 7 Verſuchsperſonen. Unter Führung der Proſeſſo⸗ 863 3 3 5 1 0 ei e ge Fakirtri ach⸗. 0 Sgaͤfet, Juwidergandlungen ſind unter ſtrenge Strafe. N ſich bauch u ren Sir Richard Gregory und Dr. C. E. M. eſtellt. Albanien wird alſo in immer raſcherem Filfsmittels zu bedienen. Damit iſt auch die Joad von der Univerſität London nahm ſchließ⸗ gte Ein. Tempo ein moderner Staat. a Behauptung der Faire widerlegt daß der Trick lich eine Kommiſſion von fünfzehn namhaften chungen Auch Achmed Zogu hatte zunächſt gegen den nur mit einem übermenſchlichen Selbſtvertrauen Wiſſenſchaftlern an den Tiſchen Platz. Die Ver⸗ bir l 4 Widerſtand fanatiſcher Prieſter anzukämpfen. auszuführen iſt. ſuche konnten beginnen. daz zur Aber dieſer energiſche, zähe, allen modernen Mit dem Geſicht nach Meta Wie ſchon einmal zu einem ähnlichen Verſuch, egen der Errungenſchaften geneigte Fürſt, ließ ſich nicht 3 5 l Na hatte man ſich eigens zu dieſem Zweck einen lag den durch fanatiſche Aufrufe in den Moſcheen und,„ der Graſſchaft Surrey in 1 ähe 80 indiſchen Fakir nach England geholt, einen noch lagstarten Betfälen irre machen. Nicht umſonſt ſteht er im Farlshalton liegt der Garten, der von dem jugendlich wirkenden Mann, von geringer Kör⸗ 57 5 innigſten Kontakt mit Muſſolini. Nicht umſonſt Londoner Inſtitut für Phyſikaliſche Forſchung pergröße und ſchmächtigem Wuchs Er hieß Ach⸗ 3 lien in den albaniſchen Ministerien italfeniſche zu dem Feuerlauf⸗Verſuch ausgewählt worden med Huſſain und war offenbar eine ſtrenggläu⸗ ui) Referenten, junge, erfahrene Praktiker, aufge- war. Inmitten gepflegter Blumenbeete, auf biger Mohammedaner, denn er erkundigte ſich Doſtlarten wachſen in der großen ſchweren Schule des Fa- denen ſchon jetzt Primeln und gelbe Narziſſen in ſehr eingehend nach der Richtung, in der Mekka eis ſchismus. Nicht umſonſt hat Achmed Zogu ſeine voller Blütenpracht ſtehen. hat man einen fla⸗ liege und hielt dann auch während des ganzen t nag Ausbildung in Weſt⸗Europa erfahren. Nicht um⸗ chen Graben in der Länge von etwa 7 Metern Verſuchs ſein Geſicht unausgeſetzt nach diefer alu, ſonſt hat ſchließlich die moderne Mutter Achmed und in der Breite von etwa anderthalb Metern Richtung gewandt. Mehrere Minuten blieb er 0 Zogus die entſcheidenden und erſten politiſchen ausgehoben. In dieſen Graben wurden dann mit geſchloſſenen Augen regungslos ſtehen ders: Schritte des Sohnes gelenkt. Eichenkloben gelegt und angezündet. Schon vom Plötzlich gab er ſich einen Ruck und trat mit aus eu. Vor allem aber dürften ſeine Schweſtern, die frühen Morgen an brannte und ſchwelte es in raſchem feſtem Schritt auf das glühende Holz, eizelge N in Budapeſt und Wien erzogen wurden und die dieſem Graben. Als in den Nachmittagsſtunden Insgeſamt benötigte er ſieben Schritte um den 1 1 ſich mit beſonderer Leidenſchaft für die Moderni die Verſuche begonnen wurden, hatte ſich bereits Graben innerhalb weniger Sekunden der Länge ſiexung der albaniſchen Frau einſetzten, den eine dünne Schicht von Holzkohle über die nach zu durchſchreiten. Alsbald wich die Span⸗ König zu dieſem wahrhaft revolutionären glühendenEichenkloben gelegt. Flammen züngel⸗ nung aus ſeinem Geſicht und lächelnd ließ er ſich e Schritt gedrängt haben. ten nicht mehr auf, und nur noch ſchwacher Rauch auf einem Stuhl nieder, um den Aerzten ſeine ſtieg zum Hammel, allein die Hitze des glühenden Fußſohlen vorzuweiſen. f i Albanische pr 8 Holzes und der Holzkohlenſchicht war ſelbſtver⸗ iude duc Anls che rnzessin ſtändlich ſehr groß. Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei 12 als Offizier Stühle und Tiſche wurden in einiger Ent⸗ Die Sohlen des Fakirs wieſen keinerlei Als vor etwa 2 Jahren der König eine Trup⸗ 6 penparade in Skutari, der Hafenſtadt Alba⸗ ewe niens, abnahm, gab es eine Senſation beſonde⸗ ie det rex Art, die damals wie ein Donnerſchlag auf die „Dag“ 2 fanatiſchen Mohammedaner des Landes gewirkt Zul haben mag. Die ſchönſte Prinzeſſin, die Lieb⸗ 8 55 lingsſchweſter des Königs, Prinzeſſin Maxhide, u. Nen exſchien in der Uniform eines albaniſchen Leut⸗ Baugrube nants. Landwehr Keck die kleine Militärmütze über das linke broniett Auge gezogen, in feſchen Breeches, mit Schärpe und Seitengewehr, in der Hand eine elegante Reitpeitſche, ſo ſchritt ſie an der Seite ihres — königlichen Bruders. 5 werden 2 in einen Die ersten 3 78 schlelerlosen Tage 90 und auch Zwei Jahre ſpäter und alle Frauen des en, dann Eimmillionen⸗Volkes haben ihre Schleier, die mit dem lezten ſichtbaren Zeichen der türkiſchen Herr⸗ ſo fich ſchaft, die noch vor 24 Jahren Albanien be⸗ jener. 1 drückte, abgeworfen. daß nen Wie ſtellt ſich nun die albaniſche Frau zu heſchtel⸗ der Wandlung? b wuldt Die erſten ſchleierloſen Tage waren die aan wat„. ſchwerſten. Man muß bedenken, daß dieſe ge Mari“ N Frauen ſeit früheſter Kindheit daran gewöhnt mouth in waren, ihr Geſicht unter dem Schleier zu ver⸗ nit un bergen. 10 fcb Man kann ſchon verſtehen, wenn die Gattin turn eines hohen albaniſchen Würdenträgers er⸗ Bet klärt, ſie ſei ſich am erſten Tag wie nackt vor⸗ „ den gekommen, und die Blicke der Männer hätten iadbeon wie Nadelſtiche auf ſie gewirkt. maln Aber trotzdem. Dieſe Neueinführung iſt von mier, 9 der albaniſchen Frauenwelt glatt akzeptiert dae worden 15 zu Zwiſchenfällen irgendwelcher * Art iſt es nicht gekommen. 0 1 e Im Gegenteil. Die Dankbarkeit für den „ König iſt groß. Die Mehrzahl der Frauen un fühlen ſich als gleichberechtigte Bürgerinnen, 1 die nicht mehr hinter den europäiſchen Schwe⸗ ein; ſtern zurückſtehen. usb. ſel⸗ Nieſen⸗ l 1 Hausse in Damenhüten n 1015 Keine Frage, daß durch den Fall des Schlei⸗ n F, ers ſich auch die Mode in den Städten des 15 2 Landes ändern wird. inlet Noch ſieht man den einſtigen ene 0 im allen möglichen Varianten, als Kopftuch oder malexiſch um die Hüften gewickelt oder als loſe flatternden Schal. fernung pon dem Feuergraben aufgeſtellt. Ein ganzer Stab von wiſſenſchaftlichen Hilfsarbei⸗ tern trafen alle Vorbereitungen. Die Tempera⸗ tur des glühenden Holzes und der Holzkohle und die der Luft über dem Feuergraben wurde emeſſen. Den Verſuchsperſonen wurden unter 7 Kontrolle die Füße gewaſchen, ſicherzugehen, daß keinerlei Chemikalien für den um Brandwunden auf. Ihre Temperatur war durchaus normal. Sie waren aber auch nur je⸗ weils für den Bruchteil einer Sekunde mit dem glühenden Holz in Berührung gekommen. Und das iſt wahrſcheinlich die ganze Erklärung die⸗ ſes Fakirtricks, der ohne Zögern von 3 jungen Studenten nachgemacht wurde. Der 26 Jahre alte Reginald Adcock hielt es ebenſo wie ſeine Kameraden nicht für erforder⸗ lich, ſein Geſicht nach Mekka zu wenden und ſich vor dem Verſuch minutenlang zu ſammeln. Er ſtartete wie ein Hundertmeterläufer und lief durch den Feuergraben mit 5 raſchen Schritten, glühende Holzkohle wie Raketen hinter ſich in die Luft ſchleudernd. ö Der 22 jährige Student John Bould hielt es dagegen mehr mit dem Dreiſprung. Er ſprang mit gewaltigem Satz vom Rande des Grabens ab, brauchte aber dennoch vier Schritte, ehe er das Ende des Grabens erreichte. Bei jedem Schritt ſank er bis an die Knöchel in die Holz⸗ kohle ein. i Als dritter trat der Pſychologie-Student D. C. Ruſſel an den Graben und marſchierte mit ſieben raſchen Schritten genau wie der Fakir durch ihn hindurch. Er bewies damit, daß er jederzeit ebenfalls als indiſcher Feuerläufer auftreten kann, denn ſeine Vorführung unter⸗ ſchied ſich in nichts von der des Inders. Auch an ſeinen Fußſohlen konnten die Aerzte auch nicht die kleinſte Brandwunde feſtſtellen, wäh⸗ rend die Studenten Adcock und Bould doch noch einige, wenn auch geringfügige Ver⸗ letzungen davongetragen hatten. Bekräftigt wurde dann noch die Theorie, daß auch bei dem„Feuerlaufen“ Geſchwindigkeit keine Hexerei iſt, durch einen abſchließenden Verſuch, bei dem der Student Adcock Sandalen mit Baſtſohlen trug. Die Baſtſohlen konne doch gewiß nicht durch übermenſchliches Selbſt⸗ vertrauen oder beſondere Glaubensſtärke beein⸗ flußt werden. Dennoch wurden ſie bei einem nicht einmal ſehr ſchnell ausgeführten„Neuer⸗ lauf“ nicht im geringſten durch die Glut ve⸗ ſchädigt. Die Wiſſenſchaftler waren mit dem Ergebnis ihres Experiments ſehr zufrieden und erklärten einſtimmig, es ſei nunmehr einwandfrei er⸗ wieſen, daß der„Feuerlauf“ nichts mit über⸗ lane Dingen oder Okkultismus zu tun abe. ö Trotzdem ſei niemanden geraten, auf eigene Fauſt einen Feuerlauf nach indiſchem Muſter auszuführen. denn die Verſuche der Londoner Univerſität laſſen es natürlich doch zu, daß ſich ein Unkundiger ſehr böſe die Füße verbrennt. der beſiegle Rieſe Aber Frauen haben nun einmal ihre Launen Prag, im April Der junge Herr Wenzel beſuchte kürzlich mit ſeiner Braut, der ſchönen Wlaſta, den Jahr⸗ markt. Dort gab es eine Menge zu ſehen. Un⸗ ter anderem gerieten die beiden jungen Leute auch in die Bude eines Rieſen, von dem die draußen angebrachten Plakate ſtolz verkündeten er ſei„der ſtärkſte Mann der Welt. für den Eiſen und Stahl nicht mehr ſeien, als gewöhn⸗ licher Pappkarton.“ Wlaſta, die mit ihrem Bräutigam in der erſten Reihe ſaß, begann auch prompt mit dem„ſtärkſten Mann der Welt“ zu kokettieren. Offenſichtlich imponierten ihr die Muskeln des Mannes. Aber dem jungen Herrn Wenzel ge⸗ fiel dies gar nicht. und ſo begab er ſich denn, von Eiferſucht getrieben, in einem beſtimmten Augenblick auf die Bühne hinauf und verab⸗ folgte dem Rieſen, bevor ſich dieſer deſſen noch verſehen konnte, ein paar ſo kräftige Ohrfeigen, daß die Zähne nur ſo flogen. or Gericht wurde Herr Wenzel natürlich zu Schadenerſatz verurteilt, aber er nahm das Urteil mit einem Lächeln hin. Schließlich mußte es ſeiner Wlaſta doch imponiert haben, wie er. der zarte, ſchmächtige Jüngling, den Rieſen k. o. geſchla⸗ gen ders. Frauen haben nun einmal ihre Launen. Jedenfalls hatte ſich die ſchöne Wlaſta längſt für den„ſtärkſten Mann der Welt“ entſchieden, und Herr Wenzel, dieſer Ritter ohne Furcht und Tadel. hat das Nachſehen.„Mein Bräu⸗ tigam iſt mir zu eiferſüchtig“, meinte die Holde, indem ſie beſcheiden die Augen niederſchlug. Auinierles Leben durch Lolleriegewinn Der Fluch des Reichtums 600 000 Mark in zwei Jahren vergeudet London, 12. April. Daß Geld allein nicht glücklich macht, iſt be⸗ kannt. Daß es aber die Zerüttung einer Ehe, ja ſogar den vorzeitigen Tod herbeiführen kann, dürfte noch nicht dageweſen ſein. Vor dem Londoner Obergericht kam zum er⸗ ſten Mal der Fall eines Mannes zur Sprache, der vor fünf Jahren durch das Grand Natio- nal Rennen in Liverpool unverhofft in den Beſitz von 600.000 Mark gelangte, ſeinen Ge⸗ —— buchſtäblich vertrank und bald darauf tarb. Vom Arbeiter zum reichen Mann Frau Mary Cuffin, die 53⸗jährige Witwe des Arbeiters George Cuffin war es, die dem e tragiſche Schickſal ihres ver⸗ ſtorbenen Mannes ſchilderte. Sie waren knapp 5 Jahre verheiratet, als der Gatte, ein Zement⸗ arbeiter, eines Tages ein Los der Iriſh Sweepſtake kaufte, jener berühmten Pferde⸗ Lotterie, die alljährlich im März beim Grand 41 8 Rennen in Liverpool veranſtaltet wird. George Cuffin betrachtete den Loskauf mehr als einen Spaß und dachte nicht im Ernſt da⸗ ran, daß er gewinnen würde. Umſo erſtaun⸗ ter war er, als er am Tage des Rennens er⸗ fuhr, daß„Forbra“, das Pferd, das ſein Los gezogen, als Sieger des Grand National her⸗ vorgegangen ſei. 1 Für die Familie Cuffin brach mit dieſem Tage eine neue Zeitrechnung an. Kaum hatte der Zementarbeiter ſeinen Gewinn von 600.000 Mark kaſſiert, als er ſich ſogleich ein Gut kaufte. denn ſein ſehnlichſter Wunſch war es immer ſchon geweſen, einmal das Leben eines Landwirtes führen zu können Selbſtver⸗ ſtändlich legte er ſich auch ſofort eine teure Li⸗ mouſine zu und hielt ſich einen liprierten Chauffeur, dem er mehr Gehalt bezahlte als er ſelbſt noch vor kurzem durch die anſtren⸗ gende Arbeit in der Zementfabrik bezogen batte. Dem Trunke ergeben Eine Weile lang ſah ſich auch Frau Cuffin die neue Lebenshaltung ſtillſchweigend mit an, obwohl ſie ſich nur ſehr ſchwer in die neuen Verhältniſſe finden konnte. Sie, die bisher die ganze Arbeit allein bewältigt und 11 Kin⸗ der zu betreuen hatte, ſah ſich nun von zahl⸗ reicher Dienerſchaft umgeben, was der einfa⸗ chen Frau garnicht gefallen wollte. Das ſchlimmſte aber war, daß ihr Mann, der früher ein Vorbild der Nüchternheit und Mäßigung geweſen, plötzlich nie vor 3 Uhr nachts nachhauſe kam. Er verbrachte ſeine gan⸗ ze Zeit in der Dorfkneipe von Huntington, der Ortſchaft, wo ſie ſeßhaft waren. Stets war er ſchwer betrunken, wenn der Chauffeur ihn nach den Zechgelagen heimbrachte. Seine Frau machte ihm die größten Vorwürfe, aber er verſuchte ſie durch Juwelen, Pelze und an⸗ dere Geſchenke zu beſchwichtigen. Dieſe Ge⸗ ſchenke aber lehnte ſie ab. und George Cuffin hatte dann nichts Eiligeres zu tun, als die Koſtbarkeiten wieder zu verſchleudern und das Geld in Alkohol umzuſetzen. Zwei Jahre nach dem verhängnisvollen Lotteriegewinn war das Geld reſtlos aufge⸗ braucht. Um dieſe Zeit herum aber ſtarb auch George Cuffin an übermäßigem Genuß von Whiski, Brandy und anderen Schnäpſen. Als die Hinterlaſſenſchaft geregelt werden ſollte, mußte die Witwe die Feſtſtellung machen, daß ihr Mann nicht nur nichts von dem Gelde mehr beſeſſen, ſondern darüber hinaus noch Schulden gemacht hatte. Freunde in der Not Das vorhandene Geld reichte nicht einmal aus, um die Beſtattungskoſten zu decken. Wäh⸗ rend George Cuffin in den Tagen ſeines Glan⸗ zes zahlreiche Freunde hatte, war ſeine Gat⸗ tin nach ſeinem Tode völlig verlaſſen. Kein einziger der Freunde, die Cuffin früher in fröhlicher Zecherrunde um ſich geſehen hatte folgte ſeinem Sarge. Seine Witwe war ärmer, als ſie je zuvor geweſen. Das Gut kam bald nach Cuffins Tod unter den Hammer, und die Witwe ſah ſich vor die Notwendigkeit geſtellt, auf ihren Lebensabend wieder ſelbſt ihren Unterhalt zu verdienen. Sie glaubte begründete An⸗ ſprüche gegen den Schankwirt von Hunting⸗ ton geltend machen zu können, da ſie annahm, daß dieſer die Trunkenheit ihres Mannes aus⸗ genützt habe, um ihm einen Teil ſeines Gutes gegen einen lächerlich geringen Betrag abzu⸗ kaufen. Cuffin hatte nämlich, als es mit den 600000 Mark zu Ende ging, nach und nach ſein Beſitztum veräußert. In der Verhandlung beim Londoner Ober⸗ gericht aber konnte nachweislich feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Kaufverträge des Schankwirts no⸗ tariell beglaubigt waren und in jeder Bezie⸗ hung in Ordnung gingen. So mußte die Klage der Frau Cuffin abgewieſen werden. Vor Ge⸗ richt erklärte die Witwe, daß das Geld zum Fluch der Familie 3 war, und daß ein Lotteriegewinn in dieſer Höhe für einen ein⸗ ſachen Mann geradezu ein Unglück bedeute So wünſche ſie nur, daß andere aus dieſer traurigen Erfahrung eine Lehre ziehen und ſich vergegenwärtigen mögen, daß übermäßiger . recht häufig zu einer Tragödie führen önne. hatte. Aber es kam wieder einmal an⸗ a br 1 Der Hann hinter der IMalze EIN KRIMINAI.- ROMAN vod FNIiTZ STRAUSS Schluß N Welch eine Unſumme von Geduld, Arbeit, Klugheit und nicht zuletzt, was für ein außerordentliches Maß von Kühnheit dazu erforderlich war, meine Herren, erkennen Sie am beſten daraus, wenn ich Ihnen ſage: er konnte es am Schluß wagen, ſich der techniſchen Hilfsmittel des Mr. X zu bedienen, die eigenen Apparate an die ſeinen anzu⸗ ſchließen und mitunler ſogar als Mr. X. ſelbſt deſſen Krea⸗ turen gegenüber aufzutreten. Ich wiederhole es: er hat in der Rolle des Herrn X. deſſen Helfershelfer Befehle gege⸗ ben und manches verhütet und anders vollziehen laſſen.“ Irving war mit immer ſteigender Verwunderung den Worten Mac Towns gefolgt. Nun hatte ſie den Höhepunkt erreicht, er konnte nicht mehr an ſich halten und platzte mit⸗ ten in die Rede des Detektivs hinein. „Halt, Mac Town, ich komme da nicht mehr mit. Ich denke, Sie haben den Fall Gladſtone aufgedeckt.“ „Behauptet jemand das Gegenteil?“ „Sie ſelbſt mit der merkwürdigen Geſchichte Ihres Un⸗ bekannten.“ „Das war mein Helfershelfer. Ohne ihn ſäße ich nicht mehr hier. Er wurde mir zweimal zum Lebensretter. Das erſtemal ſollte ich im Hauſe des Chineſen ermordet werden — er gab in der Rolle des Mr. K. ſelber die Gegenorder und erwirkte meine Freiheit—, das zweitemal ſollte ſich mein Schickſal in Gladſtones Büro erfüllen— er wandte das Unglück ab.“ „In Gladſtones Büro wurden zwei Schüſſe auf Sie ab⸗ gegeben, Mac Town!“ „Ja, ſogar eine Höllenmaſchine im Telefon wurde in Tätigkeit geſetzt. Sie war allerdings harmlos und ſollte nur meine Aufmerkſamkeit vom eigentlichen Mordbuben ablenken.“ „Kann dieſer Mann den Lauf der Kugeln lenken?“ „Nein, das kann er nicht. Aber er kann in die Pa⸗ tronenhülſen präparierte Gipskugeln ſchrauben, die ſich beim Verlaſſen des Laufes in Staub auflöſen.“ Irving ſchaute nachdenklich auf den Detektiv. Dann legte er ihm die Hand auf den Arm: „Warum haben Sie mir dieſen Helfer vorenthalten, Mac Town? Wir arbeiteten doch zuſammen.“ „Weil es nicht anders möglich war, lieber Irving. Er wahrte auch mir gegenüber ſeine geiſterhafte Verborgen⸗ heit. Gedulden Sie ſich noch eine kleine Weile, dann wer⸗ den Sie alles begreifen.— Ich möchte Ihnen erſt Glad⸗ ſtones Mörder vorführen.“ „Gladſtones Mörder?“, miſchte ſich Runney ins Ge⸗ ſpräch.„Sie ſagten doch, er wäre tot.“ „Sagte ich das?— Dann habe ich mich unklar ausge⸗ drückt. Der Fehler unterlief mir wohl deshalb, weil ich an den Burſchen dachte, der die Mordwaffe führte. An die Katze! Die iſt natürlich tot.— Aber der Mann hinter der Katze, der Drahtzieher, der größte und gewiſſenloſeſte Schurke von allen— Mr. X. lebt noch. Und den will ich jetzt vorführen.“ Er verbeugte ſich leicht gegen den Präſidenten: „Wenn Sie geſtatten, daß ich mich Ihrer Glocke be⸗ diene, werde ich Sie ſofort von Ihrer hochgeſpannten Neu⸗ gierde erlöſen.“ Ohne die Zuſage abzuwarten, trat er an die Türe und drückte dreimal auf den Knopf. Im Raum ward es totenſtill. Runney lehnte tief in ſeinem Klubſeſſel und paffte dicke Rauchwolken aus ſeiner Zigarre. Irving ſtrich ſich immer wieder über ſein kurz geſchorenes Haar, ein untrügliches Zeichen für ſeine ſtarke innere Erregung. Mac Town allein ſchien unberührt vom atemraubenden Gang der Sekunden, durch den ſchon die Schauer eines Schickſals wehten, das unabwendbar und in fliehender Eile ſeiner Erfüllung zutrieb. Er ſaß mit über⸗ einander geſchlagenen Beinen gelaſſen zwiſchen den beiden und betrachtete ſich einen wundervollen Watteau, der ihm gegenüber an der Wand hing. Nur wer ihn ganz genau kannte, hätte an der ſtarren Unbewegtheit ſeiner Pupillen gemerkt, daß ſeine Augen nichts ſahen, daß auch er im Banne der nahenden Entſcheidung ſtand. Da klopfte es an die Türe. Runney überhörte es. An ſeiner Statt rief der Detektiv„Herein!“ William Lewis und Gibbon traten ins Zimmer, gefolgt von zwei Sergeanten. Auf einen Wink Mac Towns po⸗ ſtierte ſich Lewis in die Nähe des Ausgangs. Gibbon machte noch ein paar Schritte und blieb dann ſtehen, kerzengerade aufgerichtet, ſtumm. Sieben Menſchen lauſchten atemlos in die ungeheure Stille des Raumes hinein. Wann würde Mac Town dieſes unerträgliche Schweigen brechen? Da endlich! Gemeſſen, beinahe feierlich in der Ge⸗ bärde, ſtreckte Mac Town den Arm gegen Gibbon, wäh⸗ rend er ſeinen Blick auf den Präſidenten richtete. „Mr. Archibald Great iſt von den Toten auferſtanden. Gottes Gerechtigkeit, Georges Runney, die Sie geleugnet.“ „Was ſoll das heißen? Ich verſtehe Sie nicht,“ würgte es ſich heiſer aus Runneys Kehle. Da ſtellte ſich Archibald Great dicht vor ihn hin. „Das ſoll heißen, daß Sie der größte Schurke des Jahr⸗ hunderts ſind. Der Mörder von Mr. und Mrs. Gladſtone und ſchuldig des Mordverſuches an mir ſelbſt.“ Georges Runney maß Great ſtumm vor Erſtaunen und wandte ſich dann in eiskalter Ruhe an Mac Town. 7 e „Mr. Mac Town, ich erſuche Sie, mich vor dieſem Irr⸗ ſinnigen hier zu ſchützen.“ „Mr. Archibald Great ſpricht die Wahrheit.“ „Wo ſind die Beweiſe hierfür?“ trotzte Runney zurück. „Hier in der Dokumentenmappe, die Tſchai in Gewahr⸗ am hielt, ein Verzeichnis der nach Europa abgeſchobenen Santa Roſa Aktien, verſchiedene Schriftſtücke, auf deren In⸗ halt ich wohl nicht mehr näher einzugehen brauche. Es iſt ein Brief darunter, von dem ein Stück des oberen Randes fehlt. Ein ſehr belaſtender Brief. Ein zweiter, gänzlich harmloſer, der ihm äußerlich aufs Haar gleicht, dürfte ſich vermutlich in Ihrem Schreibtiſch befinden. Ohne den klei⸗ nen Fehler im Papier würde jedermann dieſen nachträg⸗ lich gefälſchten Bogen für das Original halten. Sie erin⸗ nern ſich doch an ihn?— Hier lag er! Sie haben die Mappe abſichtlich hergelegt und mich allein im Zimmer gelaſſen. Ich ſollte auf den Leim kriechen. Deshalb haben Sie mich auch in Ihre Wohnung beſtellt, nicht deshalb, weil die Wände Ihres Büros Ohren haben, wie Sie mir damals weiß zu machen ſich bemühten.— Im übrigen können wir auf dieſe Beweiſe verzichten, nicht wahr, Mr. Great?“ „Jawohl, Mr. Mac Town, ich habe noch einen anderen Beweis. Der genügt vollſtändig. Einen Mann, der gleich Mr. und Mrs. Gladſtone ermordet werden ſollte. Der Tod iſt die beſte Medizin für die Krankheit des Mißtrauens und Georges Runney pflegte aufs Ganze zu gehen. Ich habe den Mann vorher in Sicherheit gebracht und mich lediglich dar⸗ auf beſchränkt, die Vollzugsmeldung des Mordes an die daran intereſſierte Adreſſe gelangen zu laſſen.“ Er lächelte Mac Town zu, der verwundert bei dieſen Worten aufhorchte.„Das Gelingen dieſes Schachzuges, Mr. Mac Town, hat mich mit ganz beſonderer Genugtuung und Freude erfüllt. Es war der einzige, der Ihnen verborgen blieb. Allerdings mußte ich dabei auch meinen Freund Lewis, der mir ſtets ſo getreulich zur Seite ſtand, ein wenig hinters Licht führen. Er wird mir dieſe Notlüge nachträg⸗ lich verzeihen. Und nun bitte ich, mich kurz zu entſchuldi⸗ gen. Mein Beweis wartet.“ Er entfernte ſich und kam mit einem Mann zurück, bei deſſen Anblick aus Runneys Wangen alle Farbe wich. „Unſer Kronzeuge, Mr. Mac Town: Jim Smith.— Die Zuſammenhänge ſind Ihnen bekannt. Erlauben Sie. Urhebertechtsschutz duch Verlagsanstalt Manz. München daß ich ſie Mr. Irving zur Aufklärung im weſentlichen wiederhole und gleichzeitig dieſem hier zur Auffriſchung ſeines Gedächtniſſes.“ Er wies auf Nunney, der völlig niedergebrochen in ſei⸗ nem Stuhl lehnte. Mac Town nickte:„Bitte ſehr!“ „Jim Smith war, als ich die Stelle eines Generaldirek⸗ tors in der Minerva einnahm, mein Diener und Chauffeur. Ich ſpielte ihn Runney, der ſchon immer eine Schwäche für ihn hatte, in die Hände. Dergeſtalt, daß ich ihn Knall und Fall entließ. Ich gab als Grund an Jim Smiths frühere Gefängnisſtrafe, die ich angeblich erſt jetzt erfuhr, und meine Abneigung, einen Vorbeſtraften dauernd in meiner Woh⸗ nung zu haben. Meine Lage damals war äußerſt prekär. Runney wußte um meinen Einblick in ſeine anrüchigen Machenſchaften und trug ſich mit dem Gedanken radikaler Abhilfe. Seine Me⸗ thode kannten wir: Tod! Ich kommandierte alſo, wenn ich ſo ſagen darf, den treueſten Mann aus meinem Stab ins feindliche Lager ab. Etwa ein halbes Jahr ſpäter ſollte ich eine große Geſchäftsreiſe machen. Jim Smith als erſter Chauffeur der Minerva ſteuerte den Wagen. Er hatte den Auftrag Runneys, mich in den Rocky Mountains um die Ecke zu bringen. Offiziell hat er es auch getan. Inoffiziell lebte ich indes weiter und begab mich nach Südamerika. In dieſe Zeit fielen bereits die erſten Verhandlungen mit dem ſchurkenhaften Oberſt Minero, die lange ſpäter erſt zur Gründung des Santa Roſa⸗Anternehmens führten. In Santa Roſa hatte ich auch vor einigen Wochen das Glück, unſeren famoſen Mr. Mac Town perſönlich kennen zu lernen.“ „Das Glück war entſchieden mehr auf meiner Seite, mein lieber Gran“ unterbrach lächelnd Mac Town.„Ohne Ste Archibald Great, alias Gran, wehrte ab. „Und ohne Sie, lieber Mac Town, wäre niemals unſer geheimnisvolles Nebeneinanderarbeiten möglich geweſen.“ „Aber vielleicht ein offenes Zuſammenarbeiten?“ „Nein, Mr. Irving. Einer mußte hinter den Kuliſſen ſtehen, deſſen Vorhandenſein Runney nicht ahnte. Sonſt lebten wir heute beide nicht mehr.“ „Sie bezeichnen Iim Smith als Kronzeugen, Mr. Great,“ entgegnete der Inſpektor.„Warum machten Sie nicht ſofort von ihm Gebrauch?“ 5 „Weil ich ebenſo wenig, wie Mac Town, lediglich auf die Ausſage eines Mannes angewieſen ſein wollte, deſſen Mund im nächſten Augenblick verſtummen konnte und, wie bereits vorher erwähnt, verſtummen ſollte. Und weil ich außerdem das ganze Treiben Runneys lückenlos aufdecken und beweiſen wollte. Dazu benötigte ich auch die Katze— die Unterhaltungen, die ich mit ihr im Hotel Aſtoria als ihr angeblicher„Herr“ führte, ſind phonographiſch aufge⸗ nommen und werden Ihnen zugeſtellt— und benötigte fer⸗ nerhin das Bündel mit den Schriftſtücken, das Sie hier im Hauſe finden werden.“ „Kein Stück fehlt mehr für den Richter, der das Urteil zu ſprechen hat im Fall Gladſtone.“ Archibald Great ſchwieg. Was hier zu tun noch übrig blieb, war nicht mehr ſeine Sache. f, Inſpektor Irving gab den beiden Sergeanten einen Wink. „Verhaften Sie dieſen Mann!“ a Georges Runney ſaß noch immer teilnaymslos in ſich zuſammengeſunken, aſchfahl bis in die Lippen. Erſt als er die Hand eines Poliziſten auf ſeiner Schulter fühlte, rich⸗ tete er ſich in die Höhe und hielt beide Hände hin. — Ende.— !!!...... dd... d Augen unter der Erde Kleines Erlebnis in der Berliner Untergrundbahn Von Wolfgang Gilbert Koeppen Ich fahre jeden Tag langere Zeit mit der „Untergrundbahn, ſitze jeden Tag längere Zeit in einem der engen Wagen und bin einer von den vielen Menſchen, die zur Arbeit fahren. Sie leſen faſt alle, die Leute um mich herum: ich aber habe noch nie geleſen, wenn ich in der Untergrundbahn ſaß, weder in einem Buch noch in einer Zeitung. Ich habe nie ſoviel Gleichgültigkeit den anderen Menſchen gegen⸗ über aufbringen können. Ich fühle mich in dieſen Minuten ſtets als ein Glied einer Schickſalsgemeinſchaft, einer Gemeinſchaft von Menſchen, die, mögen ſie mir auch noch ſo fremd ſein, ein Schickſal mit mir teilen: ſo unter der Erde dahinzufahren, zum Ort der Arbeit, in den grauen Alltag, minutenlang bei künſtlichem Licht zu ſein, abgeſchloſſen von dem Leben dort oben auf der Erdoberfläche. „Oft iſt Stille und Gedrücktheit in dem Wägen. Dann ſehen ſich die Menſchen an oder ſie ſehen aneinander vorbei. Warum nur? Ich ſuche den Blick des anderen und werde mit ihm, dem völlig Unbekannten, be⸗ kannt. Einmal, da blickte mir 10 5 ebenſo forſchend in die Augen wie ich ihm, wir wetteiferten im ſtillen, wer wohl em länuaſten den Blick aushalten könne. Und wir hielten beide ſtand, bis der Zug auf der nächſten Station angelangt war und der Fremde aus⸗ ſteigen mußte. Er erhob ſich, mich noch immer anſehend, und— iſt's denn ſo unglaublich?— grüßte dann, grüßte mich wie einen alten Be⸗ kannten. Ich dachte viel über dieſe Begegnung nach Die Augen des unbekannten Freundes ſahen mich noch immer an; ja, der Fremde war mir ein Freund geworden! Ob ich ihn jemals wiederſehen würde? Nein, nie! Ach, ich hatte plötzlich das Verlangen, mit ihm zu ſprechen, ihm dafür zu danken, daß er mich wie einen alten Bekannten gegrüßt hatte. Als ich am nächſten Tage wieder in der Bahn ſaß, ſuchten meine Augen die ſeinen, ſedoch vergeblich. Und ich ſuchte nun in den inderen fremden Menſchen alle die, die mir Freund ſein konnten, Freund nur in den Augen⸗Blicken unſerer gemeinſamen Fahrt unſeres gemeinſamen Schickſals. Ich traf au Augen, die mich treuherzig anſahen, und auf ſolche, die mich, wie jeden anderen, verächtlich muſterten. Ich traf Blicke, die mich, wie alles in der Welt. anklaaten. und aui ſalche. die 1 etwas baten, um irgend etwas: Liebe oder Güte oder Troſt oder auch nur Verſtehen. Augen unter der Erde! Augen, die ihr mich treuherzig anblickt und die ihr voll Feind⸗ ſchaft ſeid, die ihr mich ausfragt und die ihr ſelbſt geſchwätzig ſeid, Augen voller Hochmut und Augen voller Haſt und Unruhe, voller Glauben und Unglauben: einmal waret ihr alle gleich! Einmal ſah ich euch alle ein⸗ mütig! Einmal waret ihr alle gleich ſtark und gleich ſchwach, gleich entſchloſſen und gleich ergeben! Einmal! Davon laßt mich er⸗ zählen. Unſere kleine Gemeinde fährt unter der Erde dahin, in einem engen, künſtlich beleuch⸗ teten Raum. Es rattert und dröhnt. Es ſchurrt und ſurrt. Jeder iſt mit ſich beſchäftiat. Tiefes Schweigen umfangt uns. Da ſehen wir uns plötzlich alle an, blicken einander in die Augen, werden alle miteinander bekannt. Wir haben dieſelbe Furcht: das künſtliche Licht flackert hin und her, die elektriſchen Birnen zucken wie ſterbende Tiere. Das Surren und Schurren der Räder unter uns wird ſchärfer, härter. Die e e verringert ſich. Der Zug hält auf freier Strecke. Noch einmal zuckt das Licht, dann iſt es erloſchen. Tiefes, ſchwarzes Dunkel ift um uns. eiſige Stille. Man bor! nur das Atmen des Nebenſttzenden. 90 hält uns gefangen. Man lauſcht. ichts meldet sch, ſekundenlang... Da wird irgend⸗ wo aehämmert. aber das Dumiel Bieiht um- zerreißbar. Kein 1 5 kann das andere ſehen, zu ihm ſprechen. Wie gern möchte es jetzt! Möchte eines vom anderen Troſt und Zuver⸗ ſicht ableſen! Doch jeder fühlt ſich allein, ein⸗ ſam, verlaſſen. Niemand wagt ein Streichholz anzuzünden, man fürchtet die Flamme, das Licht. Furcht hämmert ringsum Da glühen die Lampen wieder hell auf, der Zug ſetzt ſich wieder in Bewegung. Vor⸗ über it die Gefahr. Wir ſind erlöſt aus dem Dunkel, befreit von einem gemeinſamen Schick⸗ ſal.— Aber die Augen! Die Augen unter der Erde! Jetzt blicken ſie ſich plötzlich tief ins Innere und ſind alle gleich aufgeſchloſſen und ebrlich, aleich dankbar und froh. Was war 8 Nur eine kleine Stö⸗ rung, und doch mächtig genug, aus Fremden Freunde zu machen. Sie beginnen miteinander zu reden, zuerſt die Augen; dann werden Worte gewechſelt.„Es hätte brennen können!“ Es hätte! Und wie froh ſind alle, daß es nicht gebrannt hat, daß kein Unglück geſchehen iſt, daß niemand aus der kleinen Gemeinde, die inter der Erde dahinfährt, herausgeriſſen vurde, herausgeriſſen durch einen jähen Tod! Das Leben, das arbeitſame und ſchickſarhafte deben verbindet ſie alle miteinander, die zäglich eine Zeitlang in einem engen Wagen 8 künſtlichem Licht in der Untergrundbahn ahren. f lichen chung in ſei⸗ del. fen. ihe ſu all un ſtühere nein t Nah. wußte en und ne Ne⸗ enn ab 0 1 erſter te den im die ftziel in it ben t ut . Ju en zu Seite „Ohne Uel egen“ 50 lliſen deſen o, vie il ic deten be— als ufge⸗ fer⸗ im teil N Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dtenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſte lle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Abzeichen zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes. Sämtliche Zellenleiter melden ſich heute Donnerstag, 20.00 Uhr, auf der Parteidienſt⸗ ſtelle zum Empfang der Abzeichen. 4 Betr.: 1 n Diejenigen Volksgenoſſen, die die Abſicht haben, die diesjährige Pariſer Weltuus el lung zu beſuchen, werden gebeten, heute Donnerstag, 20.00 Uhr, auf der Partei⸗ dienſtſtelle perſnlich vorzuſprechen. Braun, Prop.⸗Leiter. . Betr.: Vereidigung 1937 Die diesjährige Vereidigung findet am 20. April(Geburtstag des Führers) in Hep⸗ penheim um 20 Uhr im Saalbau Kärcher ſtatt. Zur Vorbereitung und zur Bekanntgabe der hierzu gegebenen Richtlinien melden ſich am heutigen Donnerstag, 15. ds. Mts., um 20 Uhr, ſämtliche Zellenleiter, ſowie die Führer der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände in der Parteidienſtſtelle. Es kom⸗ men alle die zur Vereidigung, die in den letzten Jahren noch nicht vereidigt worden ſind und zwar: 1. Politiſche Leiter 2. Führer der HJ, des Jungvolks und des BDM,. 3. Walter der DA, 4. Warte der Kdỹ, 5. Werkſcharführer der DA, 6. Walter, Walterinnen, Obleute und Ver⸗ trauensmänner des NSD⸗Aerztebundes der NS⸗Frauenſchaft, des NS⸗Lehrerbundes des Reichsbundes der Deutſchen Beamten der NSKOV der NS⸗Volkswohlfahrt, und des NS BDT(Amt der Technik) * Betr.: Dankopfer der Nation. Zum zweiten Male tritt die SA. an das geſamte deutſche Volk heran zur Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Dankopfer der Na⸗ tion, um damit dem Führer zu ſeinem Ge⸗ burtstag erneut ein Geſchenk zur Linderung der Not des Volkes zum Zwecke der Erbau⸗ ung von Siedlungen zu unterbreiten. Ich fordere daher alle Parteigenoſſen und ⸗genoſ⸗ ſinnen, die Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen und Gliederungen nebſt ihren in Arbeit und Brot ſtegenden Ange⸗ hörigen auf, ſich reſtlos in die Liſten einzu⸗ zeichnen, die alltäglich von 7—19 Uhr in dem Häuschen auf dem Rathausplatz aufgelegt ſind. Die bisher allgemein anerkannte Opferbe⸗ reitſchaft der, Viernheimer Bevölkerung müß ſich auch beim SA⸗Dankopfer wieder beweiſen. Tragt euch daher alle in die Eh⸗ renliſten ein! Franzke, Ortsgruppenleiter. * SA Sturm 24/171 Die Abteilung Viernheim tritt am Frei⸗ tag, den 16. April, pünktlich 20 Uhr, am Sturmlokal an. Propagandamarſch und an⸗ ſchließend Einzeichnen in die Ehrenliſte der SA. Der Führer des Sturmes. * Aeichslujtſchutzbund 5 Gemeindegruppe Viernheim Betr.: Neuer Ausbildungskurs für Hauswarte Heute abend 8.30 Uhr, beginnt in der Luftſchutzſchule der 7. Ausbildungskurs für LS⸗Hauswarte. g Die von der Polizeibehörde zu dieſem Kurs beſtellten Volksgenoſſen wollen pünktlich und vollzählig zur Stelle ſein. Die grüne Karte iſt mitzubringen. Der Gemeindegruppenführer. * D (Fähnlein 50) Am Donnerstag, 15. 4. 1937, tritt der Jungzug 1(Jahrgang 1923) um 7.30 Uhr abends an der Schillerſchule an. Der Dienſt iſt wegen der bevorſtehenden Ueberweiſung in die HJ. ſehr wichtig. Ich erwarte, daß alle Pimpfe zu ihrem letzten Dienſt vollzählig und in Uniform pünktlich antreten. Der Fähnleinführer. * Deutſches Notes Kreuz Heſſ. Alice⸗Frauenverein, Zweiggr. V'heim Freitag, 16. April, 20.30 Uhr, wichtige Beſprechung bei Kameradin E. Mandel, Fried⸗ richſtraße 45. Die Zweiggruppenleiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. April 1937 Anſer Tagesſpruch Wenn du Brot willſt, mußt du arbeiten; wenn du leben willſt, mußt du ringen, und wenn du ringen willſt, mußt du kämpfen. Adolf Hitler. Jeclex s us ,n ... was vom 11. bis 18. April im Gebiet Heſſen⸗Naſſau in der„Woche der Pimpfe und Jungmädel“ geſchieht! „Auch du gehörſt dem Führer!“ Der Jahrgang 1927 hat dieſe ſelbſtverſtändliche Aufforderung vernommen und hat ſich im Gau Heſſen⸗Naſſau reſtlos, lange vor Schluß der Aufnahmezeit, beim Deutſchen Jungvolk angemeldet. Die Jungen und Mädel konnten es gar nicht abwarten, bis man ſie ärztlich vorunterſucht, den unterſchriebenen Auf⸗ nahmeſchein verlangt, ſie eingereiht und mit dem Beſcheid für den Einführungsdienſt wie⸗ der entlaſſen hatte. Die Eltern ſind dem begreiflichen Wunſch ihrer Jungen und Mädel nachgekommen und haben ſie vertrauenvoll der Verantwortung der nationalſozialiſtiſchen Jugendorganiſa⸗ tion übergeben. Die Einſatzbereitſchaft der Jugend iſt alſo in gleichem Maße auch der Elternſchaft zuzuſchreiben, die ſich mitverant⸗ wortlich fühlt für die Entwicklung ihrer Jun⸗ gen und Mädel. Die Woche der 5 Pimpfe und Jungmädel vom 11. bis 18. April 1937 im Gebiet Heſſen⸗Naſſau der Hitler-Jugend will die Oeffentlichkeit über das Leben und Treiben der jüngſten Garde des Führers aufklären. Das Deutſche Jungvolk und der Jungmädel⸗ bund machen aus ihrem Tun kein Geheimnis! Ihre geſamte Arbeit ſoll vor der Oeffentlich⸗ teit ihre Rechtfertigung finden. In dieſer„Woche der Pimpfe und Jung⸗ mabel“ gehört die Straße ihnen. Sie ſingen und ſpielen, ſie turnen und boxen, marſchieren und rufen mit ihren Spielmanns⸗ und Fan⸗ farenzügen die Bevölkerung auf den Plan. Und jung und alt wird ſeine Freude haben an dem echten Treiben der Pimpfe und Jung⸗ mädel! * 1 Ein weiterer Altertums jund Unſere Vermutung, daß es möglich ſei, in der Nähe der Fundſtelle des erſten Brand⸗ rabes noch weitere Brandgräber zu ent⸗ cken, wurde bereits beſtätigt. Bei der Neu⸗ anlage eines Spargelgrundſtückes von Georg Hook wurde ein zweiter Fund feſtgeſtellt und konnte durch das umſichtige Vorgehen der Beteiligten auch geſichert werden. Es handelt ſich. um eine Brandurne aus einer ſpäteren Periode der Hallſtattzeit(ſie iſt be⸗ reits mit Töpferſcheibe geformt, trägt Ver⸗ zierung und iſt im Verhältnis viel größer als die erſte Urne) mit Knochenreſten und Bei⸗ gaben, allerdings ohne Schmuckſtücke. Trotz des ſchlechten Wetters konnte die Urne, in der Form bis zum Schluß gut erhalten, nach ſtundenlanger Arbeit ſichergeſtellt werden. Wir werden in nächſter Zeit über die Funde eingehender berichten. J. Roos. Freude, Frohſinn und Lebens- bejahung ſind die Kennzeichen der KdF.⸗Sportkurſe, deshalb beteiligen wir uns gerne an den Donnerstag⸗Kursabenden im Freiſchütz! Die Spargelernte naht. Die letz⸗ ten ſchönen Tage haben den Spargelwuchs ſehr gefördert. Ein Gang durch die Spargel⸗ felder, die erfreulicherweiſe hier eine im⸗ mer größere Ausdehnung erfahren, zeigt überall, daß der Beginn der Ernte dieſes köſtlichen deutſchen Frühlingsgemüſes bald zu erwarten iſt. Probeſtiche ergaben gute Erfolge. Hoffentlich iſt eine gute Ernte zu erwarten, da ſich unſere Hausfrauen und auch die Feinſchmecker gewiß recht freuen, ſehr bald wieder dieſes vorzügliche Gemüſe genießen zu können. Wie wichtig die Sicherung der Ernährung für ein Volk iſt, hat niemand ſo deutlich ver⸗ ſpürt, wie wir während des Weltkrieges. Und dieſe Lehre müſſen wir uns auch jetzt wieder vor Augen halten, wenn in dem gigantiſchen Freiheitskampf, den das deutſche Volk in ſei⸗ nem Vierjahresplan führt, Erfolge nach der techniſchen Seite hin zu einer Ueberbewer⸗ tung der Rohſtoff⸗ gegenüber der Nahrungs⸗ freiheit führen. Beides iſt aber nicht vonei⸗ nander zu trennen, und jede Mark, die heute für Fett⸗ Gemüſe oder andere landwirtſchaft⸗ liche Erzeugniſſe ins Ausland gehen muß, ſchwächt unſere Einfuhr der zur Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes und unſerer Auf⸗ rüſtung unbedingt erforderlichen Metalle. Deshalb 1 gerade zur Durchführung des Vierjahresplans unſerer Landwirtſchaft gro⸗ ße Aufgaben geſtellt. Nicht nur ſoll kein Fleckchen deutſchen Landes unbenutzt bleiben, ſondern auch aus jedem Stück Ackkrs muß durch erhöhte Anſtrengung ein größerer Er⸗ trag herausgeholt werden. Das iſt aber nur möglich, wenn dem Bauern auch die erfor⸗ derliche Arbeitskraft zur Verfügung ſteht. Schon ſeit der Machtübernahme wird verſucht, die bekannte Leutenot in der Landwirtſchaft von mehreren Seiten her zu bekämpfen. Ne⸗ ben die verſchiedenen Arten der Landhilfe iſt neuerdings beſonders die Landarbeiterlehre und der Landdienſt der HJ getreten, die berufen ſein werden, auf lange Sicht eine Beſſerung vorzubereiten. Bis dahin aber wird es die Aufgabe nicht nur der für den Arbeitseinſatz verantwort⸗ lichen Arbeitsämter, ſondern der ganzen Oef⸗ fentlichkeit, beſonders der Bauernſchaft, der Gemeinden und der NSV ſein, die Erkennt⸗ nis zu vertreten und zum ſelbſtverſtändlichen Ausdruck nationalſozialiſtiſcher Haltung zu machen, daß jeder Volksgenoſſe, der dazu in der Lage iſt, an der Ertragsſteigerung des deutſchen Bodens mitzuarbeiten hat. Wenn ſchon die Aufgabe von Deviſen für die Einfuhr von Lebensmitteln, in denen wir knapp ſind, aufs alleräußerſte eingeſchränkt werden ſollte, ſo iſt es erſt recht ein volkswirtſchaftlicher Neuer Lujtjchutz⸗Ausbilöungskurs Heute abend beginnt in der Luftſchutzſchule der 7. Ausbildungskurs für LS⸗Hauswarte und zwar für die Adolf Hitlerſtr., v. Anfang bis Rathaus, Mannheimerſtraße, von Anfang bis ein⸗ ſchließl. Heddesheimerſtr., Steinſtraße. Mögen alle Volksgenoſſen, die zu dieſem Ausbildungskurs von der Polizeibehörde be⸗ ſtellt wurden, die Wichtigkeit des Selbſt⸗ ſchutzes erkannt haben und vollzählig erſchei⸗ nen. Nur ganz dringende Gründe(Krankheit) können eine Zurückſtelhang rechtfertigen. Luftſchutz gehört zur Landes verteidigung. Dies mögen ſich alle diejenigen merken, die da glauben, da geht man einfach nicht hin. (Siehe NS⸗Nachrichten). * Die Ziehung der 1. Klaſſe der neuen Lotterie(49./275.)— Preußiſch⸗Süddeut⸗ ſche Staatslotterie— findet am 23. und 24. 12 1937 ſtatt. Beſchränkung des Drachenſteigens. Durch eine Verordnung des Reichsluft⸗ fahrtminiſteriums wird das Drachenſteigen im Intereſſe des Luftverkehrs erheblichen Be⸗ ſchränkungen unterworfen. Solche Beſchrän⸗ kungen beſtanden bisher ſchon in der Umge⸗ bung von Luftfahrtgelände, ſie werden jetzt allgemein eingeführt. Das Steigenlaſſen von Drachen jeder Art, die mit Draht oder Draht⸗ ſeil oder mit einem mehr als 100 Meter lan⸗ gen Seil gehalten werden, iſt nur mit Er⸗ laubnis der nächſtgelegenen Luftpolizeibehör⸗ de zuläſſig. Die Luftämter können das Stei⸗ genlaſſen von Drachen jeder Art durch Po⸗ lizeiverordnung weiter beſchränken. ee Deutſcher Volksgenoſſe! Der Führer hat unſer Reich gerettet— Der Führer hat dir Arbeit gegeben— Der Führer hat deinen Kindern eine Zukunft geſchaffen— Dank es dem Führer!— Hilf mit am Dankopfer der Nation!— Die SA führt es durch. Die Land wirtichaft rujt! Unſinn, Millionen an ausländiſche landwirk⸗ ſchaftliche Arbeiter zu bezahlen, während wir ſelbſt noch arbeitsloſe Volksgenoſſen haben, die hier eingeſetzt werden können. Solange es nicht möglich iſt, ſie in ihrem erlernten Beruf in Arbeit zu bringen, iſt in der Landwirt⸗ ſchaft für jeden, der geſund und guten Wil⸗ lens iſt, die Möglichkeit, ſeinen Teil— und zwar einen außerordentlich wichtigen— zur Durchführung des Vierjahresplanes und da⸗ mit zur Schaffung ſeiner eigenen neuen Ar⸗ beitsſtätte beizutragen. Noch immer beſtehen, vor allem in den Städten, recht falſche Vorſtellungen über den Einſatz in der Landwirtſchaft. Nachdem ge⸗ lernte Knechte nicht mehr verfügbar ſind, kommt es nicht ſo ſehr darauf an, ob jemand ſchon landwirtſchaftliche Kenntniſſe hat, ſon⸗ dern darauf, daß er ſeine Arme zu gebrau⸗ chen verſteht und den feſten Willen hat, ſei⸗ nem Führer an der Stelle zu dienen, wo man gerade am dringendſten auf ihn wartet. Es iſt auch ein Unſinn zu glauben, daß derjenige, der mal einen Sommer beim Bauern geschafft hat, damit zum landwirtſchaftlichen Arbeiter würde, dem bei ſeinem freiwilligen Einſatz nur Schwierigkeiten bei der Rückkehr in ſei⸗ nen eigentlichen Beruf entſtehen könnten.— Nein, im Gegenteil! Er ſoll bei gleicher Eig⸗ nung gegenüber dem Drückeberger bevorzugt werden, wenn er ſeine Pflicht auf dem Lande erfüllt hat. Wenn nun in dieſen Wochen zur Mithilfe in der Landwirtſchaft aufgerufen wird, ſo muß ſich jeder Volksgenoſſe, an den die Auf⸗ forderung gerichtet wird, darüber klar ſein, daß es ſchon gewichtige Gründe ſein müſſen, die ihn von ſeiner Verpflichtung gegenüber der Gemeinſchaft entbinden könnten. Wer ſich aber ohne triftigen Grund dennoch dazu ent⸗ oder auf Koſten der Oeffentlichkeit zu leben, anſtatt ſelbſtverdientes Brot zu eſſen, ſtellt ſich ſelbſt außerhalb unſerer Kampfgemein⸗ ſchaft und darf ſich nicht wundern, wenn ſein Tun entſprechend gewertet wird. Dr. K. Eine herrliche Wanderjahrt mit Ko nach Niebrobe Immer größer werden die Teilnehmer an den KdF.⸗Wanderungen und Radaus fahrten, wie auch bei den Sportkurſen. Trotz unbe⸗ ſtändigem Wetter fanden ſich doch etwa 30 derung nach dem erſten deutſchen Erbhofdorf Riedrode ein. Durch den Wald zwiſchen fri⸗ ſchem Grün geht es in fröhlicher Fahrt durch Bürſtadt zum Endziel der Ausfahrt. In Ried⸗ rode erklärt uns das Ortsoberhaupt das Weſentliche dieſes Muſterdorfes über ſeine Entſtehung wie auch weitere Ausdehnung uſw., worauf wir über Lorſch die Rückfahrt wieder antreten mit einer kurzen Raſt, um uns von weitem das bekannte Kloſter noch anzuſehen. Gegen 7 Uhr abends kamen wir wieder zu⸗ ſchönen Tag verlebt zu haben in dem Ge⸗ danken, noch recht oft und ſtets mit Kdỹ zu wandern, um uns dadurch immer wieder neue Kraft für den Alltag zu holen. * Schriftliche Anfragen und Meldungen beim Wehrbezirks⸗Kommando Bei allen Eingaben, Meldungen uſw. an das Wehrbezirkskommando iſt von dem Wehr⸗ pflichtigen der Wehrpaß— ſoweit vorhanden — ſonſt das Geburtsdatum anzugeben. Bei Gedienten muß außerdem Dienſtgrad und Wehrmachtteil waffe) zu erſehen ſein. Hierdurch werden zeit⸗ raubende, den Arbeitsgang unnötig bela⸗ ſtende Rückfragen erſpart. Starke Regenfälle brachte der Mitt⸗ wochnachmittag und die Nacht zum Donners⸗ tag.— Donnerstag: Zeitweiſe aufhei⸗ ternd, doch meiſt bewölkt und wiederholt Re⸗ genfälle. Temperaturen zwiſchen etwa 10 und 15 Grad, überwiegend weſtliche Winde.— Freitag: Fortdauer der unbeſtändigen und zu Niederſchlägen geneigten Witterung. FDV Jahrgang 1927! Das Deutſche Jungvolk ruft Dich! Bleib nicht fern! Als Gruß aus ber Heimat ſenden Sie am beſten Ihren Verwandten und Bekannten im In⸗ und Ausland die weit verbreitete und überall gern geleſene„Viernheimer Volks⸗ zeitung“. 0 J Ebenso wie r Haar- * spitzen un chinnen oft 7 eine Folge der Kopfwäsche 0 mit scharfen Waschmitteln. Abhilfe ist leicht: pflegen Sie Ihr Haar so, daß kein Alkall und keine Kalkseife im Haar zurückbleiben, also mit Gegen sprödes Haar besonders zu empfehlen: Schwarzkopf- Schaumpon Sorte Kamille zu 20 Pf. Schwarzkopf- Extra- Zart mit Kräuterbad zu 30 Pf. ſchließen ſollte, lieber untätig im Elternhaus Teilnehmer am letzten Sonntag zur Radwan⸗ rück und haben uns alle gefreut, einen ſolch (Heer, Kriegsmarine, Luft⸗ 8— 2 ———ñ— Aus Stadt Kind im Bett verbrannt Darmſtadt. Im Stadtteil Arheilgen hatte eine Frau ihr in einem Zimmer weilen⸗ des zweieinhalbjähriges Kind verſorgt und war dann ihrer Hausarbeit nachgegangen. Als ſich Brandgeruch bemerkbar machte, ſah ſie in der Wohnung nach und fand das Bettchen ihres jüngſten Kindes in hellen Flammen. Wahrſcheinlich hatte das Kind vom Nachttiſch Streichhölzer genommen und damit geſpielt. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es im Darmſtädter Krankenhaus ſtarb. Ein ſonderbarer„Spaß“ Alzey. Dieſer Tage kamen mit einem Auto und mit der Bahn eine Anzahl Männer und Frauen in ſchwarzer Kleidung und mit Kränzen hier an, um an der Beerdigung der Frau eines Gaſtwirts teilzunehmen. Es ſtellte ſich aber heraus, daß die Frau gar⸗ nicht geſtorben war. Ein bis jetzt noch Unbe⸗ kannter, der einen„Spaß“ machen wollte, hatte an die weit von hier wohnenden Ver⸗ wandten des Wirts ein Telegramm geſchickt, in dem Mitteilung von dem Tod der Frau gemacht wurde. Die Leute, von denen die Männer meiſt in Arbeit ſtehen, und ſich einen freien Tag nehmen mußten, kamen auf die telegraphiſche Nachricht hin hierher. Aus der vermeintlichen Trauergemeinde wurde zwar ſpäter eine recht ausgelaſſene Geſellſchaft, die den„Todesfall“ gebührend begoß, aber das ſchaffte die Tatſache nicht aus der Welt, daß der„Spaßvogel“ ſich etwas erlaubt hatte, das kein Scherz mehr war. Herzſchlag am Steuer Wiesbaden. Nachts wurde der 49 Jahre alte penſionierte Förſter Otto Sondermeier bei Wiesbaden während der Heimfahrt in ſei⸗ nem Kraftwagen von einem Herzſchlag be⸗ troffen, der ſeinen Tod zur Folge hatte. In der Sandgrube verſchüttet Saarbrücken. In einer Sandgrube bei Hüttersdorf⸗Buprich ſpielten vier Jungen im Alter von 14—16 Jahren. Plötzlich wurden ſie durch herabfallende Sandmaſſen verſchüt⸗ tet. Zwei Jungen konnten nur als Leichen ge⸗ borgen werden, einer war ſchwer verletzt. Der vierte Junge, der bereits bis zum Hals vom Sand verſchüttet worden war, konnte noch um Hilfe ſchreien und ſchließlich unverletzt geborgen werden. Am Geburtstag totgefahren Simmern. Das fünfjährige Töchterchen von Otto Schmidt lief direkt vor ein ſchwer beladenes Lieferauto. Trotz ſofortigen Brem⸗ und Land ſens konnte der Fahrer nicht mehr verhindern, daß das Kind erfaßt wurde. Das Mädchen wurde zu Boden geworfen und auf der Stelle getötet. Es war das einzige Kind ſeiner Eltern und feierte am Unglückstag ſeinen Geburts⸗ tag. Durch einen Inſektenſtich getötet Idar⸗Oberſtein. Der in Turnerkrei⸗ ſen weitbekannte Kaufmann Rudolf Krauth in Tiefenſtein wurde bei der Arbeit im Gar⸗ ten von einem Inſekt geſtochen. Er ſtarb kurz darauf an Blutvergiftung. Sechs Jahrzehnte hindurch Soldat Der erſte Kommandeur der 48. Reſ.⸗Diviſion Geſtern konnte auf Hof Illbach bei Rein⸗ heim der General der Kavallerie a. D. Fer⸗ dinand von Hahn als 78 jähriger ſein 60jähriges Militärjubiläum begehen. Im Jahre 1910 wurde er als Generalmajor Ge⸗ neraladjutant des Großherzogs von Heſſen. Nach Kriegsausbruch wurde dem 1913 zum Generalleutnant Ernannten die Führung der in Heſſen zuſammengeſtellten 48. Reſerve⸗ Diviſion übertragen, der die Kriegsfreiwil⸗ ligen-Regimenter 221 und 224 angehörten. Er führte die Diviſion bei Lille, in Polen und während der Winterkämpfe in den Kar⸗ pathen, auch noch bei dem Vormarſch nach Galizien bis Anfang Juni 1915. Später war Generalleutnant von Hahn Führer der 28. badiſchen Reſerve⸗Diviſion an der Weſtfront. Ihre 4 Kinder im Stich gelaſſen Mit dem Liebhaber auf und davon gegangen. Eine 27jährige Frau aus Fürth i. O., Mutter zweier unehelicher ſowie zwei wei⸗ terer Kinder von 2 und 3 Jahren aus einer Ehe, die aber bereits geſchieden iſt, ging eines Tages mit einem neuen Liebhaber los und ließ ihre vier Würmer in Dreck und Speck und ohne ein Krümelchen Nahrung einfach ſitzen. Nur ein halbwüchſiges Mädchen ſollte manchmal nach den beiden Kleinen ſehen. Selbſtverſtändlich half die NSV. Aber auch der Richter ſprach jetzt ein Wörtchen mit und verurteilte die Rabenmutter, deren Kinder längſt in Fürſorge ſind, zu neun Monaten Gefängnis. Todesſturz aus dem Fenſter Koblenz. In der Stegmannſtraße ſtürzte ein 60 Jahre alter Einwohner, der ſich zu weit aus dem Fenſter gelehnt hatte, aus der Höhe des zweiten Stockwerkes in den Hof. Er erlitt ſo beträchtliche Verletzungen, ſodaß er nach wenigen Stunden im Krankenhaus ſtarb. Ueber die Straße donnerten die Laſtzüge, blinkende Autos fuhren mit leichtem Surren hindurch. Hin und wieder blieben die Leute ſtehen und ſchauten ihnen nach. Aber es war zu ſehen, daß ſie ſich aus den brauſenden Ungetümen wenig machten. Höchſtens, wenn es gefährlich wurde, weil einer vielleicht ver⸗ wegen fuhr und dadurch eine Unruhe er⸗ zeugte. Dann fluchte auch hier und dort einer, und die Kinder flüchteten ſich auf die Bürger⸗ ſteige. Meiſtens aber war es ſo, daß das Leben und Treiben ruhig ſeinen Gang weiter ging. Mit Erſtaunen ſtellte ich feſt, wie ſchnell ſich der Menſch an alles gewöhnen kann. Alles, was ihm unſere Zeit an Erfin⸗ dungen bieten kann, kommt ihm bald als ſelbſtverſtändlich vor. Der Menſch verbraucht ſeine Zeit und wird ihr gegenüber ſchnell un⸗ dankbar. Und doch gibt es Augenblicke, wo man bemerken kann. wie der Menſch gewiſſen Dingen immer wieder treu bleibt. Durch die Straße, in der eben noch ein protziger Laſtzug gerattert war, zog langſam, bedächtig eine Schafherde. Vorn ging der Schäfer mit Schippe und Pfeife, in einem Sack, der ihm über die Schulter hing, trug er ein Lämmchen. Es ſchaut drollig aus ſei⸗ nem einfachen Bettchen. Knurrend fuhr der Schäferhund um die Herde und trieb ſie vorwärts. Den Schluß bildeten einige müde weiße Lämmer, ſie hielten ſich wie ängſtlich dicht hinter ihren Müttern. Wie war auf ein⸗ mal die Straße belebt! Die Fenſter öffneten ſich, alte Leute ſchauten nickend heraus. Kleine Kinder wurden empor gehoben. Von allen Seiten eilten Kinder herbei und ſtreichelten die Schafe. Alle Leute blieben ſtehen und wie ein Wunder zog langſam die Schafherde ihren Weg und aller Spuck unſerer ſchnellen Zeit war wie gebannt. Wie doch die Ge⸗ ſichter der Menſchen ſtrahlten, wie ſie eine reine Freude von innen heraus erhellte. Und dies alles nur durch eine Schafherde Neue NSV.⸗Kindergärten entſtehen Im Jahre 1936 beſtanden im Gau Heſſen⸗ Naſſau 137 Kindergärten der NSV., von denen 83 auch den Winter über offen gehalten wurden. 52, die nur als Erntekindergärten gedacht waren, wurden im Oktober wieder ge⸗ ſchloſſen. Mit Beginn der Sommerarbeit ent⸗ ſtehen überall neue NSV- Kindergärten, deren Zahl von Woche zu Woche beachtlich zu⸗ nimmt. Die Leitung der Kindertagesſtätten — ob Dauer⸗ oder Erntekindergärten— liegt in Händen von ſtaatlich geprüften Kinder⸗ gärtnerinnen. Nu eine Ccſiagſiecde. Aur noch Lanbesfeuerwehrverband 1 der heſſiſchen Provinzialverbände Da nach der 200 ſung der heſſ 149085. vinzen die Provinzialfeuerwehrver Heſſen ihre Berechtigung verloren haben, e den ſie von dem Landesfeuerwehrführer E. Müller, Mainz, mit ſofortiger Wirkung gleichfalls aufgelöſt. In Heſſen gibt es in Zukunft nur noch den Landesverband heſ⸗ ſiſcher Freiwilliger Feuerwehren und die ihm unmittelbar unterſtellten Kreisverbände. Die bereits angeſetzten Provinzialfeuerwehrtage werden als Feuerwehrtage der beteiligten Kreisverbände durch den jeweiligen Kreisfen⸗ erwehrführer des Tagungsortes durchgeführt. Die Kaſſe der ſeitherigen Provinzialfeuer⸗ wehrverbände wird bis auf weiteres für die Belange der angeſchloſſenen Kreisfeuerwehr⸗ verbände weiter geführt. Damit wird der vom 12. bis 13. Juni in Lorſch ſtattfindende urſprünglich als Pro⸗ vinzialfeuerwehrtag für Starkenburg einbe⸗ rufene Feuerwehrtag zu einem gemeinſamen Feuerwehrtag der Kreiſe Bensheim, Darm⸗ ſtadt, NN Erbach, Groß⸗Gerau, Hep⸗ penheim und Lorſch. 631424 Wechſel gingen 1936 zu Proteſt Die Zahl der uneingelöſt zurückgewieſenen Wechſel bezifferte ſich für das Jahr 1936 auf 631424 Stück mit einem Geſamtbetrage von 80,8 Millionen Mark. Das iſt noch eine ſtatt⸗ liche Summe. Trotzdem aber muß man beden⸗ ken, daß 1931 nicht weniger als 1 705 500 Wechſel mit einer Summe von 371 Mill. Mark uneingelöſt geblieben waren. Die Summe der Proteſtwechſel iſt alſo fünf Jahre ſpäter nur noch etwa ein Viertel ſo groß wie damals 1931.(In den Zwiſchenjahren wur⸗ den proteſtiert: 1932 für 244 Mill. RM., 1933 für 124 Mill. RM., 1934 für 82 Mill. RM. und 1935 für 77 Mill. RM.) Der Zinsfuß für Warenwechſel konnte außer⸗ dem von 12 Prozent im Herbſt 1931 bis auf 3½ gegenwärtig ermäßigt werden. CCC ³AA 10 jähriger! Deine Kameraden in den Reihen der Pimpfe erwarten Dich!— Schließe dich nicht aus der Gemeinſchaft aus! . und verantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Ne m. b. rms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. III. 1937 über 1800, Z. Zt. iſt Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. Belanntmachung Am Samstag, den 17. April, vorm. 10 Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rathauſes ca. 100 Rm. Brenn⸗ holz verſteigert. Viernheim, den 15. April 1937 Der Bürgermeiſter Freiw. Feuerwehr Viernheim Kommenden Sonntag, den 18. ds. Mts., vorm. 5.30 Uhr findet eine Uebung ſtatt. Die Wehr tritt vollzählig mit Pflichtmann- ſchaft an. Muſik und Spielmannszug zur Stelle. Es wird geübt: Freiübungen mit Muſik. Radfahrerübung zu gleicher Zeit. Anſchl. Gruppen⸗ und Zugexerzieren. Entſchuloigungen werden nur ſoweit angenommen als dieſe Krankheit oder Arbeit betrifft. Nach der Uebun werden dieſe nicht mehr angenommen. Man richte ſich ſtreng danach. Signal um 5 Uhr vorm. Das Kommando. Schöne große U Anmmer-wonnung mit Manſarde und ſonniger Veranda zu vermieten. Näheres in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. von friſchmelk enden, flotten, z. T gefahrenen ffigcnzünen und fündern ſowie unbelegte oſtpr. Jungrinder abgerufen. Todes- 17 Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unſeren lieben Vater, Groß⸗ vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, lerrn dbhasfan Dewald 2. nach kurzem ſchwerem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbe⸗ ſakramenten, im Alter von 79 Jahren zu ſich in die Ewigkeit Viernheim, den 15. April 1937 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Freitag nachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Waldſtraße 18, aus ſtatt. Worms. Martinspforte 7, mittags 12 Uhr, Vereins⸗Anzeiger Nadfahrervereinigung 07 Viernheim Sonntag nachmittag 1 Uhr im Gaſthaus„Zum Karpfen“ wichtige Mitgliederverſammlung. Der Vorſtand Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Am Sonntag, den 18. April, nachmittags 15.30 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Karpfen“ ein Kamerad⸗ ſchaftsappell matt. Wegen der Vielſeitigkeit der Tagesordnung, bitte ich um reſtloſes und pünktliches Erſcheinen aller Kame⸗ raden. Schilling, Kameradſchaftsführer. Zwangsverſteigerung. Morgen Freitag, den 16. m alle lläs. April 1537, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe 2 meiſtbietend gegen 3 ver⸗„Es gibt nur ſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ inen tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere Butter=, 1 Nundfunkempfänger, Eier, 1 Schreibmaſchine, 1 Partie Käſe⸗ y e u Adler, Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ z 1 haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus Wismarckſtr. 12 80 ks Wiſſen Sie auch was die ſagen? Käſeladen!“ „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 15. April 1937 Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth. kein Erfolg! Ohne Werbung Mannheim, hauptpoſtlagernd. veranſtaltet von der Nutzviehbe⸗ ſchaffung e. G. m. b. H., Ffm ont ag, den 19. Arn 1937 um die/ fduolioſi, Neinſicit ini ict dor trusste Nvrhundote im Aumpj reinigt alles! Reiche Auswahl: etwa 40 Tiere! Jedi Isl es die nbcnsle Zell Ihre Damen ⸗ u. 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