4— a5 — en 4 td, wa f d. d. iger Tages- 3 NM. 1 — Nen don ber depp pech, 1 90.— ſehen Nohf. viſſn 8 ud lun 11 3 10 be⸗ * U N 1 1 1 1 1 1 ö U a 1 * * * Vol k Amtsblatt der Bürgermeiſterei Nlernheim Erſcheinun gsweiſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Poſt monatlich 1.50 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer Bezugspreis: Ins 3 2 2 8 Nummer 88 eiertagen. otenlohn, 10 Rpfg. Freilag iernheimer Verkündigungsblatt der Anzeigenprets: Grundpreis für NS AN. Blernheim Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für! mm Höbe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 den 16. April 1937 13. Jahrgang „Leidenſchafllicher Wille zum Frieden“ Von der Front Berlin, 15. April „Auf einem Empfangsabend des Außenpoli⸗ tiſchen Amtes ſprach am Donnerstag im Hotel Adlon Gauleiter und Reichsſtatehalter Dr. Alfred Meyer(Gau Weſtfalen-Nord) über das Thema:„Aus der Arbeit eines Gauleiters und Reichsſtatthalters“. Nach der Behandlung von Fragen allgemeiner Natur durch faſt alle Reichsminiſter und Reichs⸗ leiter auf den vorhergehenden Empfangsaben⸗ den gab damit an dieſem Abend zum erſten Mal ein Gauleiter aus dem Reich den ausländiſchen Hörern einen Einblick in die Arbeit der Front der Partei. Dem Vortrag wohnte eine große Zahl von Mitgliedern des Diplomatiſchen Korps und führenden Perſön⸗ lichkeiten von Partei und Staat ſowie zahlreiche Die Rede des Gauleilers und Reichsſtalthallers Einleitend gab der Reichsſtatthalter einen Einblick in Menſchen, Landſchaft und Induſtrien des Gaues Weſtfalen⸗Nord, ſeines Arbeits⸗ bereiches als Gauleiter, und ſchilderte, wie der Wahlkampf im Lande Lippe Anfang des Jah⸗ xes 1988 zur entſcheidenden nationalſozia⸗ liſtiſchen Durchbruchsſchlacht zur Macht wurde. Welche Aufgabe hat ein Reichsſtatthalter? Sie wiſſen, ſo führte Dr. Meyer u. a. wei⸗ ter aus, daß im Staat von Weimar die Län⸗ der nur ganz loſe an das Reich gebunden wa⸗ ren. Die Reichsgewalt wurde von den Ländern abgelehnt. Einzelne Länder ſtanden ſogar in offenem Gegenſatz zur Reichsregierung. Durch das zweite Geſetz zur Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich vom 7. April 1933, allgemein als Reichsſtatt⸗ haltergeſetz bezeichnet, wurde durch den Führer das Verhältnis von Reich und Ländern auf eine neue verfaſſungsrechtlicke Grundlage geſtellt. Was damals als eine unerhörte Neue⸗ xung und als Markſtein in der Geſchichte der deutſchen ſtaatsrechtlichen Entwicklung erſchien, iſt heute ſelbſtverſtändlich, nämlich daß die Richtlinien der Politik, die der Reichskanzler beſtimmt, im Reich und in ſämtlichen Ländern einheitlich ſein müſſen. Die Aufgabe, für die Beobachtung der vom Reichskanzler aufgeſtellten Richtlinien der Politik zu ſorgen, hat nach dem Geſetz der Reichsſtatthalter. g Einen weiteren Entwicklungsabſchnitt ſchuf das Geſetz vom 30. Januar 1934 üher den Neuaufbau des Reiches, das die Län- derparlamente auflöſte und den Uebergang der Hoheitsrechte der Länder auf das Reich be⸗ ſtimmte. Die Länderhaushalte können nur mit Zuſtimmung des Reiches auſgeſtellt werden. Damit iſt auch in finanzpolitiſcher Hinſicht Ein⸗ heitlichkeit gewährleiſtet. N Nachdem ſo das Ginheitsreich verwirk⸗ licht war und das Geſetz über das Staatsober⸗ haupt des Deutſchen Reiches vom 1. Auguſt 1934 die Aemter des Reichs präſi⸗ denten und des Reichskanzlers vereinigt hatte, galt es, die Stellung der Reichsſtatthalter in Uebereinſtimmung mit der neuen ſtaatsrechtlichen Lage zu bringen. De Reichsſtatthalter übt alſo auf den ihm über⸗ tragenen Verwaltungsgebieten nicht mehr Lan⸗ desgewalt, ſondern Reichsgewalt aus. Für die Politik iſt er nach wie vor verantwortlich. Das Arbeitsgebiet des Gauleiters Dr. Meyer beſchäftigte ſich dann mit den Aufgaben der Gauleiter, die, ſo erklärte er U. a., partei⸗, ſtaats⸗, wirtſchafts⸗ und kultur⸗ politiſcher Natur ſeien. Parteipolitiſch geſehen iſt der Gauleiter dem Führer dafür verant⸗ wortlich, daß die Partei als Garant der Volks- gemeinſchaft in Deutſchland ein jederzeit ſchlag⸗ fertiges Inſtrument der Politik des Führers iſt. as ganze nationalſozialiſtiſche Deutſchland iſt mit einem engmaſchigen Parteiorganiſations⸗ netz überzogen, mit deſſen Hilfe jede politiſche Aktion unter der Verantwortune des Gau⸗ leiters ſchnellſtens durchgeführt werden kann. Mit Hilfe dieſer Tauſende und Abertauſende von lebendigen Propagandiſten kann jeder Staatsgedanke in kürzeſter Zeit Gedanke auch des letzten deutſchen Volksgenoſſen werden. Das kann nur dieſe lebendige einzigartige na⸗ tionalſozialiſtiſche Verbindung vom Führer bis herunter zum letzten Volksgenoſſen ermögli⸗ chen. Bei dem Reichsminiſter Rudolf Heß oder der Parleiarbeil Mitglieder des Vereins der ausländiſchen Preſſe und des Verbandes ausländiſcher Preſſe⸗ vertreter, ferner Schriftleiter der deutſchen Preſſe bei. Reichsleiter Alfred Roſenberg ſtellte den ausländiſchen Gäſten den Redner als einen der älteſten nationalſozialiſtiſchen Kämpfer im Reich vor. Seine Stimme als Gauleiter in die⸗ ſem Kreiſe ſei zugleich die Stimme von mehr als 30 Gauleitern. Seine Freuden und Sor⸗ gen, von denen er berichte, ſeien die aller deut⸗ ſchen Gauleiter, Reichsſtatthalter und Ober⸗ präſidenten. Darauf ergriff Gauleiter Dr. Meyer das Wort zu ſeinem Vortrag. Der ungemein feſſelnde Bericht des Gaulei⸗ ters wurde von den ausländiſchen Zuhörern mit herzlichem Beifall aufgenommen. ſtanzenzug oder einen bürokratiſchen Schrift⸗ verkehr in ſchwierigen Lagen gibt es nicht. Sozialismus der Tat Eine der größten und ſchönſten Aufgaben des Gauleiters iſt es aber, den Sozialismus der Tat Wirklichkeit werden zu laſſen. Die großartigen Organiſationen des praktiſchen Sozialismus, die Deutſche Arbeitsfront, die NS V. und die NS. ⸗Frauenſchaft, erhalten ihre po⸗ litiſchen Richtlinien durch den Gauleiter. Bei der Machtergreifung fand die Partei das größte ſoziale Elend vor. Die äußerliche Eroberung der Machtzentralen der Gewerkſchaften war ſchnell durchgeführt. Nun aber galt es, die Herzen der Arbeiter zu erobern. Wir mußten ihnen be⸗ weiſen, daß wir die Verfechter des wahren So⸗ zialismus ſeien, und es iſt uns gelungen, die Arbeiter zu Deutſchland zurückzuführen. Wir haben uns die Herzen der deutſchen Arbeiter er⸗ obert durch den Sozialismus der Tat. Da waren die fürchterlichen Wohnungsver⸗ hältniſſe. Wir haben angefangen, die Arbeiter nach und nach aus ihren Löchern herauszuholen, um ihnen anſtändige Wohnungen und ſehr ſchöne Siedlungen zu bauen. Von größter Bedeutung im ſozialiſtiſchen Sinne ſind beſonders die Aemter der Deutſchen Arbeitsfront NSG.„Kraft durch Freude“, das Amt„Reiſen, Wandern und Urlaub“, das Amt „Feierabend“, das„Deutſche Volksbildungs⸗ werk“, das Amt„Schönheit der Arbeit“ und das „Sportamt“ geworden, deren ungeheure ſoziale Leiſtungen der Gauleiter dann durch zahlreiche Beiſpiele unterſtrich. Vor allem haben wir, hob der Reichsſtatthal⸗ ter hervor, den deutſchen Arbeiter dadurch wie⸗ dergewonnen. daß wir ihm ſeine ſo⸗ ziale Ehre wiedergegeben haben. Der deutſche Arbeiter fühlt heute, daß er Träger deutſchen Blutes iſt und daß er ſo unentbehrlich für die Nation iſt, wie jeder andere Stand. Ein großer Teil der deutſchen Arbeiter hat auch heute noch wirtſchaftliche Sorgen. Und wenn wir ihnen nun helfen müſſen, dann geſchieht es nicht aus Mitleid oder Barmherzigkeit, ſondern dann iſt das eine Ehrenpflicht des Volkes und Staates, und es geſchieht aus treuer Sorge und inniger Nächſtenliebe. Dieſe nie ermüdende Sorge um den deutſchen Menſchen iſt poſitives Chriſtentum. „Wir Deutſche haben den leidenſchaftlichen Willen zum Frieden“. Die Aufgaben und Pflichten eines Gauleiters und Reichsſtatthalters, ſo ſchloß Dr. Meyer, ſind groß und vielſeitig. Die entſcheidenſte Aufgabe des Gauleiters iſt aber die Menſchenführung. Der Gauleiter muß ſich die Herzen, das Ver⸗ trauen und den Glauben der ihm vom Führer anvertrauten Volksgenoſſen täglich wieder⸗ erobern. Und ſo müſſen wir immer wieder als Redner und Prediger der nationalſozialiſtiſchen Sorgen vorzutragen. Einen ſchwerfälligen In⸗ Idee mitten ins Volk hineingeben. in das deutſche Volk, in dem wahrer Frie⸗ denswille feſt verankert iſt. Wir Deutſche wollen den Frieden leidenſchaftlich, wir haben viele, viele Jahre des Friedens nötig, um das nationalſozialiſtiſche Friedensprogramm. „Deutſchland ſchöner und ſeine Menſchen glück⸗ licher zu machen“, verwirklichen können. Und das iſt ja letzten Endes auch das heiße Streben bei den zuſtändigen Reichsminiſtern oder in ganz dringenden Fällen beim Führer ſelbſt fin⸗ det der Gauleiter jederzeit Gehör, um ſeinebringen. und Verlangen aller Regierungen der Kultur⸗ ſtaaten dieſer Erde, ihren Völkern das Glück zu IDie Arbeit eines Gauleiters und Reichs ſtalthalters— Dr. Meyer vor Diplomatie und Auslandspteſſe Der Konlrollplan krifk in Kraft Ueberweiſung der Fteiwilligenfrage an einen Jonderausſchuß London, 15. April. Der Unterausſchuß des Nichteinmiſchungsausſchuſſes hat in ſeiner Sitzung am Donnerstag beſchloſſen, daß das Kontrollſchema an den ſpaniſchen Grenzen am Montag, den 19. April, um Mitter ⸗ nacht in Kraft treten ſoll. Die Frage der Zurückziehung von Freiwilligen iſt einem n zur Beratung übergeben wor⸗ en. Ueber die Sitzung des Unterausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes wurde in den Abendſtunden des Donnerstag ein offiziel⸗ les Kommuniqus ausgegeben. Danach ſolle die Ueberwachung der ſpaniſchen Grenzen zu Lande und zu Waſſer am Mon⸗ tag, den 19. April, um 0 Uhr, in Kraft treten. Für ſpaniſche Häfen beſtimmte Handels- ſchiffe, die zu dieſer Zeit den letzten Beobach⸗ tungshafen auf ihrem Wege nach Spanien chon paſſiert haben, ſollen von der Verpflichtung enthoben ſein, Ueber⸗ wachungsbeamte an Bord zu nehmen. Das gleiche gilt für Schiffe, die keine Funkein⸗ richtung an Bod haben und ſich zu dem ge⸗ nannten Datum bereits auf See befinden. Nach dem offiziellen Bericht hat der Vor⸗ ſitzende weiterhin eine kurze Erklärung abge⸗ geben, in der er an den Willen der einzelnen Mitglieder zur Mitarbeit appellierte und ſie erſuchte. an die Probleme, die der Ausſchuß letzt zu löſen habe. mit Wohlwollen heranzu⸗ treten. Auf dieſen Appell erklärte der lieniſche Vertreter, daß er bereit ſei, die Erörterung der Frage der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien wieder au z u⸗ nehmen, vorausgeſetzt, daß von anderen Vertretern des Ausſchuſſes eine ähnliche Ant⸗ 3 auf den Appell des Vorſitzenden gegeben werde. Im gleichen Sinne betonte der Vertreter der Sowjetunion, er beſtehe nicht darauf, daß der Unterausſchuß in der Erörterung der Vorſchläge fortfahre, die er auf der Vollſitzung des Ausſchuſſes am 24. März gemacht habe. Man kam überein, einen techniſchen Be⸗ ratungsunterausſchuß zu ernennen, um einen Plan für die Zurückziehung aller der Perſonen aus Spanien vorzubereiten, die direkt oder indirekt an dem gegenwärtigen Konflikt in Spanien teilnehmen und nicht ſpa⸗ niſcher Nationalität ſind oder erſt ab 18. Juli 1936 ſie erworben haben. Der techniſche Unterausſchuß ſolle weiter einen Plan für eine wirkſame Ueberwachung der ita⸗ Durchführung der Zurückziehung von Freiwil⸗ ligen ausarbeiten. a Der italieniſche Vertreter regte an, Vor⸗ ſchläge auszuarbeiten, um alle Perſonen nicht⸗ ſpaniſcher Nationalität, von deren Betätigung man erwarten könne, daß ſie den gegenwär⸗ tigen ſpaniſchen Konflikt verlängere oder ver⸗ denne. an der Einreiſe nach Spanien zu hin⸗ ern. Ein Legifimiſtentraum „Raiſer Olo mit der Wien, 15. April. Aeußerſt ſeltſame Aeußerungen machte am Mittwochabend der ſteyeriſche Landesleiter der Vaterländi⸗ ſchen Front Dr. Gorbacht in einer legitimiſti⸗ ſchen Verſammlung. Er erklärte, daß die heu⸗ tige Zeit der Kulturabkommen. Verträge, Wirtſchafts vereinbarungen uſw. weit gefähr⸗ licher ſei, als die Zeit des offenen Kampfes der nationalen Oppoſition. Das öſterreichiſche Volk werde jetzt von unten bis oben immer mehr durchdrungen vom national⸗ ſozialiſtiſchen Gedanken. Es ſei ein⸗ faſt untragbar, daß alle Tabaktrafiken mit deulſchen Kaſſerkrone reichsdeutſchen Zeitungen und Zeitſchriften überſchwemmt ſeien. Demgegenüber ſei der Kommunismus viel ungefährlicher. Wo finde man in Kaſernen, Fabriken uſw. viele kommu⸗ niſtiſche Hetzblätter. Dennoch würde, ſo meint Dr. Gorbacht, in geradezu naivem Wider⸗ ſpruch, die Gefahr des Bolſchewismus über⸗ trieben. Zum Schluß ſagt Dr. Gorbacht pathe⸗ tiſch:„‚Unſer Ziel heißt Kaiſer Otto mit der deutſchen Kaiſerkrone auf ſei⸗ nem Haupte zum Wohle des öſterreichiſchen Volkes und unſerer Ehre.“ 1 Feuer vernichkele 27 Gebäude. Ein verbeerendes Großfeuer ſuchte die 830 Köpfe zählende Gemeinde Kreuzebra in Thürin⸗ gen heim Ein Funkenregen der über die Dächer ſtrich, rief immer neue Brandherde hervor, ſo daß 27 Gebäude bis auf die Grundmauern in Schutt und Aſche gelegt wurden. 2 der Wohnhäuſer. Scheunen und Stallungen ſchließlich innerhalb von drei Stunden (Scherl Bilderdienſt. K.) Junge Kraft Es iſt oft geſagt worden, daß es darauf an⸗ kommen wird, ein neues Geſchlecht in Deutſch⸗ land zu erziehen, das von den Irrtümern und jalſchen Bildern der Vergangenheit möglichſt befreit, ganz von den nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ danken erfüllt iſt. Daraus erklärt ſich als volle Selbſtverſtändlichkeit, daß die Schul⸗ und Er⸗ ziebungsfragen wieder einen breiten Raum in der Erörterung der Gegenwart und in der ſtaat⸗ lichen Arbeit der Neugeſtaltung einnehmen. Für die höheren Schulen iſt eine Reform ergan⸗ gen, die mindeſtens den äußeren Rahmen um⸗ faßt, wenn auch die innere Durcharbeitung noch manche Zeit erfordern wird. Die mit der Volksſchule zuſammenhängenden Probleme be⸗ finden ſich in Bearbeitung. Für die Berufs⸗ und Fachſchulfragen hat der National⸗ ſozialiſtiſche Lehrerbund einen Arbeitsausſchuß ins Leben gerufen, in dem Vertreter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, der Wirtſchaft, der Reichs⸗ jugendführung, des Reichserziehungsminiſte⸗ riums. des Deutſchen Gemeindetages uſw. mit⸗ wirken. Es ſoll ſich bei dieſen Arbeiten micht darum handeln, neue Schultypen zu ſchaffen, ſondern die beſte Ausbildung der Arbeitskräfte zu erproben und den Schulen die modernſte Aus⸗ rüſtung zu ſichern. Es wird naturgemäß eine gewiſſe Einheitlichkeit der verſchiedenen Fach⸗ ſchulen und auch der techniſchen Hochſchulen er⸗ ſtrebt, mögen ſie dazu beſtimmt ſein, den Nach⸗ wuchs für kaufmänniſche, techniſche, landwirt⸗ ſchaftliche oder gewerbliche Berufe heranzubil⸗ den. Wie in der erſten Berliner Beſprechung des neugebildeten Ausſchuſſes betont wurde, werden von ihm und von den Anterausſchüſſen Vorſchläge ausgearbeitet, die dann dem zuſtän⸗ digen Miniſterium zur weiteren Verwertung übergeben werden. Es iſt klar, daß gerade die⸗ ſes Gebiet ſehr vielgeſtaltig iſt und eine Fülle von Problemen, von der Werkſchule des Einzel⸗ betriebes bis zu den Hochſchulen, in ſich ſchließt. * Die deutſche Jugend von heute will ſelbſt im Vortrupp einer Bewegung ſtehen, die als der Ausdruck einer jungen Nation empfunden wird. Daraus erklären ſich die Beſtrebungen der Hit⸗ ler⸗Jugend, eigene Kräfte von kultureller Be⸗ deutung heranzuziehen und zu fördern, damit alſo die friedliche Jugendkraft im Werden die⸗ ſer Tage zur vollen Geltung zu bringen. Die Kunſt der neuen Epoche ſoll nicht fern von Kamyf und Arbeit ſtehen, nicht das Vorrecht der „gutſituierten“ Leute oder weniger Schöngei⸗ ſtiger ſein. Deshalb veranſtaltete die 5J. eine Dramatikerwoche der jungen Genera⸗ tion, deshalb ging ſie damit nicht in eine der traditionellen Theater⸗ oder Kunſtreſidenzen, ſondern verſammelte ihren Kreis in Boch um, einer Stadt mitten im Ruhrkohlengebiet. Der Reichsjugendführer hat dort ſelbſt davon ge⸗ ſprochen, daß der Kulturwille der jungen Ge⸗ neration der Ausdruck höchſter Gemeinſchaft ſein ſoll. . Die letzten Zahlen über den Stand der Ar⸗ beitsloſigkeit ſind wiederum ſehr auf⸗ ſchlußreich. Aus der Landwirtſchaft wird ſogar non einem fühlbaren Arbeitermangel berichtet. Schon bei den Frühjahrsarbeiten macht ſich ein ungedeckter Arbeiterbedarf geltend. Die Zahl der Gruppenlandhelfer ſoll daher auf 10 000 erhöht werden. Dieſe Maßnahme wird aber nicht überall ausreichen, daher iſt auch der Einſatz des Reichs⸗Arbeitsdienſtes für die land⸗ wirtſchaftliche Arbeit angeordnet worden. Es iſt aber weſentlich, daß nur ſolche Betriebe auf dem Lande auf die Hilfe des Arbeitsdienſtes rechnen dürfen, die alles getan haben, um ſich eigene fachliche Hilfskräfte zu ſichern. Für die Mitarbeit des Arbeitsdienſtes wird an die Reichskaſſe eine Vergütung zu zahlen ſein. N Die letzten Sammeltage ſtehen bevor, dann ſollen nach dem Willen des Reichs innenmini⸗ ſters Sammelferien“ bis zum Herbſt ein⸗ ſetzen. Die öffentliche Sammlung dieſes Wo⸗ chenendes gilt den Jugendherbergen. Wie ſegensreich dieſes große Werk für unſere Jugend ſchon gewirkt hat, braucht kaum erörtert zu werden. Der Reichsverband der deutſchen Jugendherbergen will aber auf ſeinen Erfolgen nicht ausruhen. Für das Jahr 1937 kündigt er den Bau von 147 neuen Herbergen an, die ins⸗ geſamt 14 Mill. RM erfordern werden. Neben den 5 J.⸗Heimen in den Städten bilden dieſe Herbergen den Mittelpunkt für unſere wander⸗ freudige Jugend, die Vorausſetzung dafür, daß ſie das deutſche Land durchwandern kann, ohne viel Geld in der Taſche. Es wird eine Ehren⸗ ſache ſein, auch bei dieſer letzten Sammlung der „Saiſon“ nicht zu knauſern, ſondern freudig für eine Sache zu ſpenden, die unſerer Jugend und damit der Zukunft unſeres Volkes gilt. „Die kräfligſte Hhrfeige für die Regierung Blum“ Wieder rote Fahnen und eine Anarchiſtenfahne auf dem Pariſer Ausſtellungsgelände Paris, 15. April. Das rechtsſtehende Blatt „Liberté“ berichtet empört, daß am Donners⸗ tagmorgen auf einigen Bauſtellen der Welt⸗ ausſtellung erneut rote Fahnen und erſtmalig die ſchwarze Anarchiſtenfahne gehißt worden ſeien, ſogar wieder in der unmittelbaren Nähe des franzöſiſchen Außenminiſteriums auf dem Invalidenbahnhof. Der der Oppoſition angehörende Abgeordnete Dommange begab ſich ſofort zur Polizeipräfek⸗ tur. Hier erklärte er, da der Präfekt abweſend war, dem Stellvertreter des Präfekten, er könne ſeinem Vorgeſetzten ruhig beſtellen, daß das neue Aufziehen der revolutionären Embleme auf den Bauſtellen der Ausſtellung wohl die kräftigſte Ohrfeige ſei, die die Regierung ſeit ihrem Machtantritt habe einſtecken müſſen. 55. Militärjubiläum von General Ludendo Der Reichskriegsminiſter überbringt die Glückwwünſche des Führers und der Wehrmacht Tutzing, 15. April. General der Infan⸗ terie Erich Ludendorff feiert heute den 55. Jahrestag ſeines Eintritts in die Armee. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, traf am Vormittag im Flugzeug in München ein. In ſeiner Beglei⸗ tung befanden ſich der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, der General der Flieger Kaupiſch als Ver⸗ treter des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberſt Göring. Der Reichskriegsminiſter übermittelte um 12.30 Uhr in Tutzing General der Infan⸗ terie Ludendorff die wärmſten Wün⸗ ſche des Führers und Reichs⸗ kanzlers und ſprach die herzlichſten Glückwünſche der deutſchen Wehrmacht aus. Als örtlicher Befehlshaber war der Kommandierende General des VII. Arme⸗ korps, General der Artillerie von Rei⸗ che nau, zugegen N Der Reichskriegsminiſter gedachte der Bedeutung des Tages in folgen⸗ der Anſprache: „Als die Vertreter der deutſchen Wehr⸗ macht treten wir vor Ew. Erzellenz, um Ihnen unſere herzlichſten Glückwünſche auszuſpre⸗ chen zur 55. Wiederkehr des Tages Ihres Ein- tritts in die Armee. Ich bin zugleich der Beauftragte des Führers und Reichskanzlers, der Ihnen ſeine wärmſten Wünſche ausſpricht. „Dieſer Tag vor 55. Jahren war nicht nur für Ew. Exzellenz, ſondern auch für das deut⸗ ſche Volk bedeutungsvoll. Damals trat ein Jüngling in die Waffenreihe, aus dem in ſteti⸗ gem Wachſen ein vorzüglicher Generalſtabs⸗ offizier und Kommandeur, ein f ein Feldherr werden ſollte. Der Weltkrieg war ein kriegeriſches Ereig⸗ nis von titaniſchem Ausmaß, deſſen Bedeutung und Nachwirkung noch nicht abzuſehen iſt. Vor allen Führern, bei Freund und Feind, leuchtet Ihr kraftvoll⸗heroiſches Soldatentum, Ihr tätiges Feldherrntum einem ſtrahlenden Glanz hervor. Wie weit von dieſem Lebenskreis des Ent⸗ ſchluſſes und der Tat iſt die Welt des geſchrie⸗ benen Wortes entfernt! in großer Soldat, Wie zuſammengeſtückt ſind hier manchmal die Gründe, die zu einem Urteil, einer Kritik, einer ſchiefen Darſtellung führen. Wir Solda⸗ ten des Weltkrieges wiſſen beſſer als eine manch⸗ mal irrende Forſchung, wie ſehr General Lu⸗ dendorff ein Beweger und Leiter, ein großer Verantwortlicher, kurzum, ein Feldherr war. In Ihrem langen Leben, Ew. Exzellenz, hat es wenig Muſe und keine Schwäche gegeben. Der Kampf war und iſt Ihr Element. Die 8 und die großen Viſionen befähigen Sie azu. Mögen Ihnen noch viele Jahre des vollen Wirkens gegeben ſein!“ General Ludendorff erwiderte: „Ich danke Ihnen, Herr Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, und Ihnen, meine Herren Oberbefehlshaber des Heeres, der Marine und der Luftſtreitkräfte, daß Sie den weiten Flug nicht geſcheut haben, um mir die Wünſche der Wehrmacht zum heu⸗ tigen Tage auszuſprechen. Ich danke Ihnen für die Wünſche und danke Ihnen, Herr Ge⸗ neralfeldmarſchall, für die warmen Worte, in die Sie die Wünſche gekleidet haben. Sagen Sie auch der Wehrmacht meinen Dank. Ich bitte Sie zugleich, meinen aufrichtigen Dank dem Führer und Reichskanzler für ſeine Wünſche zu übermitteln. In meinem langen Soldatenleben vor dem Weltkrieg und erſt recht im Weltkrieg war ich mit allen Wehrmachtteilen, denen auch Sie da⸗ mals angehörten, auf das allerinniaſte ver- bunden. Es iſt für mich heute Herzens⸗ ſache, zunächſt in Dankbarkeit der alten deutſchen Wehrmacht zu gedenken, die im Weltkriege in heldiſchem Ringen gegen eine ungeheure Uebermacht das deutſche Volk vor der ihm zugedachten Zermalmung behütet und Deutſchlands Grenzen geſchützt hat. Die Be⸗ deutung und Nachwirkung dieſes großen Ge⸗ ſchehniſſes ſind in der Tat noch nicht zu über⸗ ſehen. Unſere Leiſtungen werden von tapferen Gegnern voll eingeſchätzt. Uns brachten ſie Er⸗ wachen des völkiſchen und raſſiſchen Lebens⸗ willens. Sie bilden die Grundlage Ihres Wir⸗ kens und die der jungen Wehrmacht. Die Lage, in der wir leben, gleicht in man⸗ cher Hinſicht der Zeit vor dem Weltkriege. Wäre damals mein Streben, unſere Wehr⸗ macht zu vervollſtändigen und die allgemeine Dienſtpflicht durchzuführen, von Erfolg ge⸗ krönt geweſen, hätte die Regierung die erfor⸗ derliche Einſicht für das Gebot der Stunde ge⸗ habt, wäre das Feld gegenüber der Wühl⸗ arbeit der damals noch nicht erkannten über- Gegen den erblranken Nachwuchs in England Ausſprache im Unterhaus über freiw. Fleriliſierung von Erbkranken London, 15. April. Im engliſchen Unter⸗ haus kam es am Dienstag zu einer bemerkens⸗ werten Ausſprache über die Möglichkeit einer freiwilligen Steriliſierung von Erbkranken. Der konſervative Abgeordnete James ver⸗ wies darauf, daß die Geiſteskrankheiten zum roßen Teil erblich ſeien. In England und Wales ſeien 1929 etwa 300 000 Erbkranke vor⸗ handen geweſen, und der Wood⸗Ausſchuß, der dieſe Fragen geprüft habe, habe feſtgeſtellt, daß etwa 100 000 für einen Anſtaltsaufenthalt in Frage gekommen wären. Er beantragt daher, die freiwillige Steriliſierung in gewiſſen Fällen zu erlauben. James unter⸗ ſtrich, daß die Haltung der römiſch⸗katholiſchen Kirche ſich in dieſem Punkt gemäßigt habe. Vor vier oder fünf Jahren hätte er mit einer führenden Perſönlichkeit des Heiligen Stuhles über dieſe Frage geſprochen, die erklärt Jätte, daß die Einwände der römiſch⸗katholiſchen Kirche mehr eine Angelegenheit der Diſziplin als des Dogmas ſeien. James erklärte abſchlie⸗ ßend, daß beſonders in den ärmeren Schichten die Stimmung für die freiwillige Steriliſierung wachſe. Heute ſei es ſchon ſo, daß eine frei⸗ willige Unfruchtbarmachung nur für die wohl⸗ habenden Klaſſen möglich, für die Armen da⸗ gegen unmöglich ſei. Der Labour⸗Abgeordnete Thurtle erklärte, daß die Labour⸗Bewegung eine freiwillige Ste⸗ riliſierung unterſtütze.- Geſundheitsminiſter Kingley Wood gab zu, daß er aus ſeiner langjährigen Erfahrung im Geſundheitsweſen ſagen müſſe, daß in Eng⸗ land die Stimmung für eine freiwillige Sterili⸗ ſterung immer mehr wachſe. Es würden auf dieſem Gebiet auch Ermittlungen angeſtellt. Das alles könne aber nicht darüber hinwegtäu⸗ ſchen, daß dem Vorſchlag einer Steriliſierung noch eine ſtarke Oppoſition gegen⸗ überſtehe, und daß beſonders aus religiö⸗ ſen Gründen ſtarke Meinungsverſchiedenheiten beſtänden. Die öffentliche Meinung müßte aber alles billigen, was auf dieſem Gebiet getan würde. Der Geſundheitsminiſter verwies ſchließlich darauf, daß die Zahl der unter Auf⸗ ſicht ſtehenden Kranken mit der 5 5 eines Volkes wachſe und auch in dem Maße zunehme, wie lokale Behörden mehr in die Lage Leises, würden, derartige Erbkranken überhaupt feſt⸗ zuſtellen. Er könne mit allem Nachdruck ſagen. daß kein Beweis dafür vorliege, daß die Geiſtes⸗ krankheiten in England zunähmen. Neuer geemannsſtreik in Sicht? Ein 8 A.⸗dampfer am Auslaufen verhindert Newyork, 15. April. In Schiffahrtskrei⸗ ſen befürchtet man ein Wiederaufflackern des großen Seemannsſtreiks, der ſeinerzeit die bei⸗ ben Küſten der Vereinigten Staaten und die geſamte nordamerikaniſche Schiffahrt auf Mo⸗ nate lahmlegte. Er konnte bekanntlich erſt bei⸗ elegt werden, nachdem der amerikaniſchen irtſchaft unermeßlicher Schaden zugefügt wor⸗ den war. Trotz dieſer verheerenden Auswir⸗ kungen wird die unverantwortliche Streikhetze immer noch fortgeſetzt. Nachdem z. B. das Ma⸗ ſchinen⸗ und Deckperſonal des amerikaniſchen Ueberſeedampfers„Preſident Rooſevelt“ ſchon vorher in den Streik getreten war, ſchloß ſich die 300 köpfige Beſatzung des Dampfers„Califor⸗ nia“ der Panama⸗Pazifik⸗Line am Donners⸗ tag dieſem Unternehmen aus„Sympathie“ an. Der neue Schaden, der der amerikaniſchen Schiffahrt droht, iſt am Beiſpiel des„Preſident Rooſevelt“, der längſt ausgelaufen ſein sollte, aber noch immer im Newyorker Hafen liegt, er⸗ ſichtlich. Die Fahrgäſte verließen das Schiff und gingen wieder an Land. Ein Teil war ſchon am Vortage mit dem deutſchen Dampfer „Hamburg“ abgefahren. Im Falle des„Preſi⸗ dent Rooſevelt“ handelte es ſich um 250 Fahr⸗ gäſte. Nimmt die Streikbewegung aber wieder zu und erreicht ſie gar den Umfang des voran⸗ gegangenen Streiks, ſo wird die Zahl der ver⸗ loren gegangenen Paſſagen und der Verluſt an Fracht ins Ungemeſſene ſteigen. Die Streik⸗ hetzer machen das Geſchäft, und die Streiken⸗ den ſind die Opfer. Anwachſen der Lelbſtändigkeitsbewegung in Jyrien Damaskus, 15. April. Der ſeit eini⸗ gen Tagen hier weilenden 100 Mann ſtar⸗ ken Druſenabordnung iſt es gelun? gen, von der ſyriſchen Zentralregierung die er— ſtrebten Zugeſtändniſſe zu erreichen. Danach wird der von der Zentralregierung eingeſetzte Gouverneur für das Druſengebiet nur noch die letzten vier Monate ſeiner Amtszeit auf ſei⸗ nem Poſten verbleihen und dann durch einen einheimiſchen Druſengouverneur abgelöſt werden. Außerdem wird das Druſen⸗ gebiet finanzielle Selbſtverwaltung erhalten mit der Einſchränkung, 5. v. H. der Einkünfte an die ſyriſche Zentralregierung abzuführen. Der gegenwärtige ſyriſche Gouverneur wird ſein bisher nicht ausgeübtes Amt nunmehr für den Reſt ſeiner Amtszeit wieder antreten. Nach dieſem Erfolg der Druſen nimmt man an, daß jetzt auch die Alu uiten für ihr Staatsgebiet ähnliche Forderungen erheben werden und mit allen Mitteln durchkämpfen wollen. 2 ſchiff„Dunkerque“ ſtaatlichen Mächte geſchloſſen geblieben, dieſen wäre es nicht gelungen, Staaten, Völker und Heere gegen uns aufzubieten. Heute iſt Deutſchland zufolge des ſcharfen Blickes des Führers und Reichskanz⸗ lers, dem alle Deutſchen nicht genug dafür dan⸗ ken können, und Ihres ſchaffenden Wirkens wieder wehrhaft, in dem klaren Wiſſen, daß nur ein wehrhaftes, auf totalen Krieg ge⸗ faßtes geſchloſſenes deutſches Volk gegenüber der Hetze der heute erkannten überſtaatlichen Mächte Bürge des Friedens in Europa zu ſein vermag. Sie haben es nach vielen Richtungen hin leichter als ich damals, andererſeits haben Sie es in vielem auch ſchwerer. Ihre Leiſtungen, aus wenigem eine ſtarke Wehrmacht zu bilden, ſtehen einzig da. Ich beglückwünſche Sie zu dem Erreichten und zugleich alle die, die Sie zur Mitarbeit an dem Aufbau der Wehrmacht berufen. Meine wärmſten Wünſche begleiten weiter Ihr und Ihrer Gehilfen Wirken, beglei⸗ ten die ſunge Wehrmacht und die einzelnen Ka⸗ meraden in ihrem ernſten Streben, allen Auf⸗ gaben gewachſen zu ſein. In vorſorgender Schau gilt es indeſſen, zu erkennen, daß die überſtaatliche Mächte und ihre Helfershelfer in allen Völ⸗ kern und in unſerem Volk ſelbſt wühlen, wie einſt und vor und in dem Kriege, um dem Volk Geſchloſſenheit, der Wehrmacht im Volke Rück⸗ halt und damit die Kraft, ihre ſchweren Auf⸗ gaben zu erfüllen, und ſchließlich dem Volke den eben wieder entfachten völkiſchen und raſſiſchen Lebenswillen und Lebensmöglichkeit zu nehmen. Sorgen Sie, das hinter einer auch wenig ſtar⸗ ken Wehrmacht ein die überſtaatlichen Mächte klar erkennendes, ſeeliſch ſtarkes und ſeiner völ⸗ liſchen Eigenart bewußtes, geſchloſſenes Volk ſteht. Sie ſprachen, Herr Generalfeldmarſchall, von meinem Wirken; darin ging es, glauben Sie mir, zum Beſten des Staates, des Volkes und der Wehrmacht!“ i Am Nachmittag kehrte Generalfeldmarſchall von Blomberg mit Begleitung wieder nach Ber⸗ lin zurück. Rudolf heß ruft zum Werbelag des deulſchen Jugendherbergswerks auf Berlin, 15. April. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, hat anläßlich des Reichswerbe⸗ und Opfertages des Deutſchen Jugendherbergswerkes, der am 17. und 18. April ſtattfindet, nachſtehen⸗ den Aufruf gegeben: f. Deutſche Jugend! Du ſollſt die Schönheit Deiner Heimat ſehen. Du 5 die Zeugen der großen Vergangenheit Deines Volkes ſehen! Du ſollſt die Werke der ſtolzen Gegenwart iner Nation ſehen. Du ſollſt Dir bewußt werden Deiner Verpflichtung an der Zukunft! Wir wol⸗ len Dir Herbergen) geben, daß Du wandern kannſt durch unſer Deutſchland!— Jugendburg Stahleck, den 12. April 1937. 9 8 Fteuerſteckbrief und Bermögensbeſchlagnahme Berlin, 15. April. Gegen die nachſtehend aufgeführten Steuerpflichtigen iſt ein Steuer⸗ ſteckbrief erlaſſen worden: Hopfenhändler Ru⸗ dolf Kauffmann und deſſen Ehefrau Elſa geb. Kauffmann, wohnhaft bis 18. 11. 1931 in Bruchſal, Schillerſtraße 6, dann wohnhaft in Saarbrücken bis Anfang Januar 1985, von da ab wohnhaft in Straßburg, 2 Rue Lortzing, vom Finanzamt Bruchſal— Reichsflucht⸗ ſteuer in Höhe von 189 150 RM. a Es ergeht hiermit die Aufforderung, die oben⸗ genannten Steuerpflichtigen, falls ſte im In⸗ land betroffen werden, vorläufig feſtzunehmen und ſie gemäß Paragraph 11 Abſ. 2 der Steuer⸗ flucht⸗Verordnung unverzüglich dem Amtsrich⸗ ter des Bezirks, in welchem die Feſtnahme er⸗ folgt, vorzuführen. Wieder Hungerfahnen über einer oftoberſchleſiſchen Grube Kattowitz, 15. April. Die Max⸗Grube in Michalkowitz wird ſeit Dienstag von ihrer 800 Mann ſtarken ſtreikenden Be⸗ legſchaft beſetzt gehalten. Die Unter⸗ tagebelegſchaft iſt am Donnerstag in den Hungerſtreik getreten. Zunächſt waren Lohn⸗ ſtreitiakeiten die Urſache des Ausſtandes. In⸗ zwiſchen ſind die Forderungen der Belegſchaft auf 65 Punkte erweitert worden, was an⸗ ſcheinend auf die Wühlarbeit kommuniſtiſcher Hetzer zurückzuführen iſt. Nachdem am Don⸗ nerstag 15 Bergleute wegen völler Erſchöp⸗ fung ins Krankenhaus gebracht worden wa⸗ ren, zogen etwa 3000 Angehörige der Strei⸗ kenden, vor allem Frauen und Kinder. vor die Wohnungen leitender Perſönlichkeiten der Grubenverwaltung. Dort warfen ſie die Fen⸗ ſter ein. Ein aroßes Polizeiaufgebot, das ſich den Kundgebern entgegenſtellte, wurde mit einem Steinhagel empfangen. Zahlreiche Be⸗ amte erlitten Verletzungen. Am Abend war die Ruhe wiederhergeſtellt. „Admiral Graf Spee“ bei der Krönungsfloklenparade §§8 London, 15. April. Wie die engliſche Admiralität mitteilt, werden insgeſamt 17 aus⸗ ländiſche Staaten je ein Kriegsſchiff zu der gro⸗ ßen Krönungsflotten⸗Parade entſenden, die am 20. Mai bei Spithead ſtattfindet. Deutſchland wird durch das Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ vertreten ſein. Das größte ausländiſche Kriegsſchiff wird das argentiniſche Schlachtſchiff „Moreno“ ſein, das eine Waſſerperdrängung von 27 940 Tonnen beſitzt. Die Vereinigten Staaten ſenden das Schlachtſchiff„New Pork“ (27 000 Tonnen), 0 das Großkampf⸗ 26 500 Tonnen) und Japan den Kreuzer„Aſchigara“. ertteler des Heß, hat ſertagez des bpetles, nahſehen⸗ Shünheit Zeugen det s ſehen] du bart ener „ Wen Vir woe Weder Vukendbuig ahne nachtteherd in Steuer adler Nu⸗ stau Elsa 1. 1931 in ahnhaft in 1985, von Lorting, ichsflucht die oben im In⸗ zunehmen t Steuer. Amtsrich⸗ nahme er⸗ L L Gtube n von ibtet hen N⸗ die Uiter⸗ in. den höhepunkt im Prozeß Roſſaint Voſſaink ebnele der kommuniſtiſchen Agenkin Berla Karg den Beg Der 8. Berhandlungskag „88 Berlin 15. April. Die Verhandlung im Hochverratsprozeß gegen die katholischen Jugendführer vor dem Volksgerichtshof er⸗ reichte am Donnerstag einen entſcheiden⸗ den Höhepunkt mit der Vernehmung der Hauptzeugin, der 26 Jahre alten ehemaligen kommuniſtiſchen Funktionärin Berta Karg. die bereits wegen Vorbereitung zum Hochver⸗ rat zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wor⸗ den war. Der Zeugin wurde gegen Mitte Oktober 1983 die„Bezirksleitung“ Niederrbein des früheren kommuniſtiſchen Jugendverbandes übertragen. Durch den Funktionär Loh⸗ kamp. der ſich„Heinz“ nennen ließ, wurde ſie mit dem Hauptangeklaaten. Kaplan Roſ⸗ ſaint, unter dem Decknamen„Friedel“ bekannt gemacht. Sie betrachtete es, wie ſie bei ihrer Vernehmung betonte, als ihre beſondere Auf⸗ gabe, entſprechend den allgemein von der Lei⸗ tung des ehemaligen kommnniſtiſchen Ju⸗ gendverbandes erhaltenen Richtlinien die „Einheitsfront“ mit den jungen Katholiken zum„gemeinſamen Kampf gegen den Natio⸗ nalſozialismus“ herzuſtellen. „Die Zeugin war über ein Jahr zur „politiſchen Schulung“ in Sowjet⸗ rußland. Gemäß den vom Lohkamp erhaltenen Wei⸗ ſungen erforſchte ſie in ihren Geſprächen mit Roſſaint äußerſt behutſam deſſen Einſtellung zum neuen Staat, indem ſie zunächſt nur reli⸗ giöſe und kulturelle Fragen berührte. Dann aber ließ ſie ihre Maske fallen und kam mit dem Vorſchlag heraus, man ſolle ſie doch ein⸗ mal vor den Leitern der katholi⸗ ſchen Jugendvereine ſprechen laſ⸗ ſe n. Roſſaint ſetzte ſich darauf mit dem An⸗ geklagten Steber, dem damaligen„Reichsfüh⸗ rer“ der katholiſchen„Sturmſchar“ in Verbin⸗ dung und erlangte deſſen Zustimmung, daß die Agentin am Allerheiligentag 1933 in Düſ⸗ ſeldorf vor den weſtdeutſchen Sturmſcharfüh⸗ rern ſprechen durfte. Während einer Tagungs⸗ pauſe gingen die„Sturmſcharführer“ in die Wohnung des Kaplans Roſſaint, wo ihnen die Kommuniſtin einen einſtündigen Vortrag hielt. Darin plädierte ſie für eine gemeinſame Front der kommuniſtiſchen und der katholi⸗ ſchen Jugend gegen den„Faſchismus“. Dieſe volksverräteriſchen Beſtrebungen hat die Zeu⸗ ain in ihren früheren Ausſagen zugegeben. Jetzt erklärte ſie, ſie glaube nicht, damals eine ſo ſcharfe Formulierung gewählt zu haben. Auch will ſie ſich jetzt nicht mehr daran erin⸗ nern können, daß Roſſaint ihr erklärt habe, Pazifiſt zu ſein. AKoſſaink glaubte an den„Zieg“ „des Bolſchewismus! Welche beſonders politiſche Bedeutung die Kommuniſten dem Angeklagten Roſſaint zu⸗ meſſen, geht auch daraus hervor. daß der Kommuniſt Lohkamp ſeiner Nachfolgerin Bertg Karg einen ſchriftlichen Bericht über die Ausführungen erſtattete, die Kaplan Roſſaint in Anweſenheit Lohkamps bei einer Ver⸗ ſammlung im Anna⸗Kloſter gemacht hatte. Er hatte damals dem Nationalſozialismus ein zſchnelles Ende“ prophezeit und die Möglich⸗ keit eines Sieges der Kommuniſten erörtert. Dieſe Ausführungen hielt die Zeugin für ſo wichtig, daß ſie den Bericht darüber ſogar weiterleitete an das Zentralkomitee des ehe⸗ maligen kommuniſtiſchen Jugendverbandes in der auch leitend der als Zeuge geladene Ewald Kaiſer tätig war. Die bei ihren Ausſagen auffallend zurück⸗ haltende Zeugin bequemte ſich erſt nach ein⸗ dringlichen Fragen auch des Staatsanwaltes, dieſen Tatbeſtand in der jetzigen Hauptver⸗ handlung zuzugeben. Der Vorſitzende ermahn⸗ te ſie nachdrücklich, ſich nicht nach den bekann⸗ ten kommuniſt. Methoden auf ihr„ſchlechtes Gedächtnis“ zu berufen, ſondern frei und offen die Wahrheit zu ſagen, nachdem ſie ihre Strafe ſchon erhalten habe. Bei der Vernehmung ergibt ſich weiter die bemerkenswerte Tatſache. daß Roſſaint(der Zeugin erklärte, Steber, der ehem.„Reichs⸗ führer“ der Sturmſchar, intereſſiere ſich für Sowjetrußland beſonders, weil er ſich mit der Abſicht getragen habe, mit einigen Sturm⸗ ſcharkameraden an der Wolga zu ſiedeln(J. Steber beſtreitet, daß er der Karg als „Reichsführer der Sturmſchar“ vorgeſtell: worden ſei. Als Roſſaint gefragt wird, ob die Ausſagen der Zeugin richtig ſeien, erklärte er in der für ihn bezeichnenden umſtändlichen u. verſchwommenen Art:„Ich meine ja, ich glau⸗ be nicht, daß die Zeugin die Unwahrheit ge⸗ ſagt hat.“ Roſſaint will ſich erinnern, daß er die Kommuniſtin bei ihren politiſchen Aus⸗ führungen auf der Sturmſchar⸗Führertagung am Allerheiligentag unterbrochen und auf⸗ gefordert habe, lieber von ihren Erinnerungen aus Sowjetrußland zu ſprechen. Das hält die Zeugin für möalich. Kennzeichnend für die Ziele der Agentin Karg iſt der Umſtand, daß ſie immer wieder verſucht hat, die Namen der Diözeſan⸗ führer der katholiſchen Jugendvereine im ganzen Reich in Erfahrung zu bringen, da auf Wunſch des Kaiſer, die kommuniſtiſch⸗ katholiſche Einheitsfront organiſatoriſch im ganzen Reich aufgezogen werden ſollte(h. Roſſaint und Steber haben ihm einige Adreſ⸗ ſen gegeben; es handelte ſich dabei aber im weſentlichen um katholiſche Geiſtliche aus dem Ruhrbezirk. Da die Kommuniſtin dieſe Adreſ⸗ ſen für die Arbeit in ihrem Bezirk nicht ge⸗ brauchen konnte, gab ſie die Anſchriften an die zuſtändige kommuniſtiſche Stelle weiter. die kommuniſtiſche Agenkin ſuchl den Kaplan Roſſaink zu enklaſlen Nach dem 1. November 1933. dem Allerhei⸗ ligentage, iſt die kommuniſtiſche Funktionärin Berta Karg bis zu ihrer Verhaftung am 31. Januar 1934 noch fünf⸗ oder ſechsmal in der Wohnung Roſſaints geweſen und hat mit ihm„diskutiert“. Sie hat dem Kaplan die Anſchrift einer kommuniſtiſchen„Anlauſ⸗ ſtelle“ in Düſſeldorf gegeben und ihm mitge⸗ teilt, daß ſie auf dieſem Wege ſtändig zu er⸗ reichen ſei. Umgekehrt hat ſie auch die An⸗ ſchrift des Kaplans, die ſie als„beſonders ſicher“ anſah, einer Düſſeldorfer„Anlauf⸗ ſtelle“ weitergegeben. Es iſt nicht ohne Reiz. wenn die kommuni⸗ ſtiſche Agentin weiter glauben machen will, der Prieſter habe verſucht, ſie für den ka⸗ tholiſchen Glauben zu gewinnen. Das paßt ſich der Roſſaint'ſchen Verteidi⸗ gungstaktik an. Im nächſten Augenblick aber muß die Zeugin auf eine Zwiſchenfrage des Staatsanwalts ein peinliches Geſtändnis ma⸗ chen, das die Fragwürdigkeit dieſes Entla⸗ ſtungsverſuches enthüllt. Stebers Anſchrift will ſie vom Kaplan nicht erhalten haben. Der Staatsanwalt weiſt darauf hin, daß es dann ſehr merkwürdig ſei, daß nach der Verhaftung der Zeugin noch eine kommuniſtiſche Funk⸗ tionärin bei Steber„anlief“ und ſich nach der Karg erkundigte. Das letzte Glied in der langen Kette des Um⸗ ganges Noſſaints mit kommuniſtiſchen Funktio⸗ nären war ſein von der Berta Karg für den 29. Januar 1934 in Köln vorbereitetes Zuſammen⸗ treffen mit Ewald Kaiſer, der an der Spitze des ehemaligen Kommuniſtiſchen Jugend⸗ verbandes geſtanden hat. Bei ſeinem ſtändigen Verkehr mit Staatsfeinden geriet der politiſie⸗ rende Kaplan immer tiefer in die Fänge der Kommuniſten, die ihn für wichtig genug hiel⸗ ten, um ihre geſchickteſten Funktionäre auf die⸗ ſen„Jugendführer“ im Prieſtergewande anzu⸗ ſetzen. Kaiſer kam gerade aus Paris und befand ſich in Begleitung der Berta Karg. Als Treff⸗ punkt hatte der Kaplan Roſſaint ausgerechnet den Platz am Kölner Dom vereinbart. Um ungeſtörter zu ſein, gingen die drei Ver⸗ ſchwörer in die Wohnung eines Roſſaint be⸗ freundeten katholiſchen Geiſtlichen, der bei der Unterredung aber nicht zugegen war. Zwei Tage nach dieſer Zuſammenkunft wurde Friedel“, die mit allen Waſſern gewaſchene Funktionärin Berta Karg, verhaftet, und damit brachen ihre Beziehungen zu Roſſaint ab. Als Zeuge wurde nun der 32jährige Kaiſer vernommen, der inzwiſchen wegen Vorbereitung zum Hochverrat vom Volksgerichtshof zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden iſt. Ebenſo wie ſeine Geſinnungsgenoſſin Karg wurde er aus der Strafhaft vorgeführt. Ebenſo wie bei der Karg hatte man bei Kai⸗ ſer den Eindruck, daß er ſeine früheren Bundes⸗ genoſſen im Kampfe gegen den Staat nach Mög⸗ lichkeit zu ſchonen ſuchte. der nalionale heeresbericht vom Donnerskag sd Salamanca, 16. April.(Vom Son⸗ derberichterſtatter des DRB.) Der amtliche nationale Heeresbericht vom Donnerstag mel⸗ det, es ſei im Abſchnitt Palencia gelungen, die Frontlinie, nachdem die vorgeſchobene Stellung des Feindes habe beſetzt werden kön⸗ nen, weſentlich zu verkürzen. An der Madrid⸗ front wird geringes Gewehrfeuer verzeichnet. An der Südfront wurde bolſchewiſtiſche Mi⸗ liz im Grama⸗Gebirge empfindlich geſchlagen und mußte ſich unter Hinterlaſſung zahlreicher Toter und Kriegsmaterial zurückziehen. Unter den Gefangenen befinden ſich auch vier Fran⸗ zoſen. An der Front von Biscaya wurden zwei bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen, von denen das eine, Fabrikat Curtiß, bren⸗ nend auf nationales Gebiet fiel. Die Beſat⸗ zung des Flugzeuges kam in den Flammen um. Der Roſſaink-Prozeß vor dem Volksgerichtshof Die Bank der Angeklagten. Hinter dem Verteidiger: von rechts: Roſſaint(1)(ganz rechts in der Ecke), hinter ihm Clemens, dann weiter in der erſten Reihe Steber, und links vom Ver⸗ teidiger Himmes. Ganz links Cremer, links hinter „deulſchland arbeitet wieder“ Werdende Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit“ — 6m hoher Dieſel⸗ und Flugmotor auf dem Prüfſtand— Wirtſchaftsbericht der Regierung— Olympiaſieger auf der Ausſtel⸗ lung.— 29. April bis 20. Juni. Berlin, Mitte April. (3T.) Leitergerüſtwagen halten vor den Rieſenhallen des Berliner Meſſe⸗ und Aus⸗ ſtellungsgeländes, Schwerarbeiter in den ty⸗ piſchen blauweißgeſtreiften Bluſen ſchleppen Balken, Bohlen und lange Holzleitern, ir⸗ gendwo ſteht ein breites Tor in den Hallen auf und gewährt dem Neugierigen einen Blick in das Werden der großen Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit“, die am 29. April eröff⸗ net und bis zum 20. Juni zu beſichtigen ſein wird. Noch iſt alles im Fluß, hier oben am Kaiſerdamm, denn eine Schau von ſolchen Ausmaßen erfordert zum Aufbau ihre Zeit. Auf der Preſſeſtelle ſchüttelte man bedenklich den Kopf, als man um die Erlaubnis nach⸗ ſucht, einen informierenden Gang durch die Hallen machen zu dürfen: Was wollen Sie jetzt ſchon ſehen!— Aber man iſt zum Erſatz dafür gern bereit, Rede und Antwort zu ſtehen: man ſpart nicht mit Auskünften und verſorgt den frühen Berichterſtatter mit reich⸗ lichem Material, das für ein volles Tages⸗ ſtudium ausreicht. Groß und gewaltig das iſt immer wieder der Eindruck. der beim Durchſehen der Nachrichten gewonnen wird. Deutſchland arbeitet wieder— wer etwa noch geöffnete Hallentore davon überzeugt werden. Aus der„alten Autohalle“, der vorkriegszeit⸗ lichen Erſtgeburt unter den gewaltigen Aus⸗ ſtellungshallen am Berliner Funkturm, iſt ein großes Forum gemacht worden. Das Halb⸗ rund einer geſchloſſenen architektoniſchen An⸗ lage von 120 m Länge nimmt den Eintreten⸗ den auf. Treppengänge führen rings herum, Abertauſende können bei feſtlichen Gelegenhei⸗ ten darauf Platz finden. Auf ihr verſammeln ſich beim feſtlichen Auftakt zur Eröffnungs⸗ feier die Träger der nationalſozialiſtiſchen Idee, im Hintergrund die Beweiſe des Auf⸗ baues während vergangener vier Fahre: Die 10 m hohen Bücher, deren Blätter von unſicht⸗ barer Hand umgeblättert werden. und die das lebendige Buch der Geſchichte der letzten vier Jahre darſtellen. In großartigen Bildern wird hier zuſammengefaßt ſein, was die Aus⸗ ſtellung im Einzelnen dem Beſuchear bietet, und Muſik und Wort werden die Wirkung un⸗ terſtreichen. Was der Deutſche ſchafft zeigt dann im Einzelnen die Halle 2, die größ⸗ te am Funkturm. Planvoll ausgewählte charak⸗ teriſtiſche Leiſtungen werden hier gezeigt. Da fleht, zum Empfang der Beſucher bereit, der 6 Meter hohe ſtählerne Koloß eines Schiffs⸗ im Zweifel darüber ſein ſollte, der kann allein dieſelmotors, von Deutſchen erfunden und der ſchon durch den winzigen Blick durch halb⸗ Welt geſchenkt. Eine ganze Reihe laufender dieſem Jülich.(Scherl Bilderdienſt, K.) anderer Motoren ſchließt ſich an, ein großer Flugmotor arbeitet auf dem Prüfſtand. In der Mitte der Halle dann die Großplaſtik des Bildhauers Thorak, die darſtellt, wie ſich der Arbeiter der Stirn und der Fauſt zuſammen⸗ fanden. An den 20 Meter hohen Seitenwän⸗ den ſcharen ſich um das Bild des Führers ſchaffende Menſchen, Arbeiters und Bauern Hier iſt das pulſierende Leben der ſiegreichen Arbeitsſchlacht ausſtellungsmäßig lebendig geworden. Autobahn für Jedermann. Ein 60 m langes Modell einer Autobahn iſt das Glanzſtück dieſer Halle. Maſchinen für Straßenbau umrahmen es, eine naturgetreue Nachbildung der Mangfallbrücke im Zuge der Autobahn in Bayern bietet einen berrlichen Rundblick über hingezauberte Landſchaft und die ganze Halle. Die Schiffahrt hat 150 Mo⸗ delle ausgeſtellt, die junge deutſche Reichs⸗ marine vertreten gleichfalls 150 Modelle aller Schiffsgattungen. Weiter führt die Ausſtel⸗ lung den Beſucher zur Darſtellung des Deut⸗ ſchen Sozialismus mit feinen beiſpielloſen Leiſtungen der NSV., des WHW., der Kor. und der Freizeitgeſtaltung. In der Sachgruppe Deutſche Kultur finden wir die Leiſtungen der bildenden Künſte, und die deutſche Politik wird ihren Grundgedanken zur Schau ſtellen: Ein Führer, ein Volk, ein Wille! Bunt bewegte Bilder vom Jungvolk, der Partei, vom Arbeitsdienſt, vom Luftſchutz, der Wehrmacht wirken hier auf den Beſchauer. Die unerſchütterliche Friedenspolitik und die erfolg⸗ reiche Reichspolitik kommen zum Ausdruck. Großſchau der Wehrmacht Dabei wird die neue deutſche Wehrmacht ſtark der 1. Mai Vorbereitungen in Heſſen⸗Naſſau Wie in den vergangenen Jahren, lie⸗ gen Vorbereitungen und Durchführung zum Nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes in der Hand der Kreisleitungen der NSDAP. 5 Die Kreisleiter haben ihre Kreispro⸗ pagandaleiter mit den Vorbereitungs⸗ arbeiten beauftragt. Die Kreispropa⸗ gandaleiter haben— zuſammengeſetzt aus allen in Frage kommenden Stellen — einen Arbeitsausſchuß gebildet. Sondervorbereitungen für den 1. Mai durch Betriebe oder Organiſationen kön⸗ nen nur nach Rückſprache mit den Kreis⸗ propagandaleitern der NSDAP. durch⸗ geführt werden. Die Stunde der Uebertragung der Rede des Führers wird rechtzeitig be⸗ kanntgegeben. Es ſind verſchiedentlich Anträge bei mir eingegangen, mit der Bitte, am 1. Mai Betriebsausflüge nach auswärts machen und die Rede des Führers ir⸗ gendwo bei einer fremden Ortsgruppe anhören zu können. Ich bitte dringend darum, gemeinſame Ausflüge nach aus⸗ wärts erſt nach dem Gemeinſchafts⸗ empfang der Führerrede antreten zu wollen. da ſonſt die Harmonie der ge⸗ meinſamen Aufmärſche geſtört wird. Die Einzelprogramme der 36 Kreiſe des Gaues Heſſen⸗Naſſau werden durch die zuſtändigen Kreisleitungen der NSDAP. rechtzeitig in der örtlichen Preſſe bekanntgegeben. gez.: Müller ⸗Scheld Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen-Naſſau des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung u. Propaganda. Rundfunk-Programm Samstag, den 17. April 1937 Deutſchlandſender 06.00. Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter; 06.30 Kon- zert; 07.00 Nachrichten; 09.40 Kleine Turnſtunde für die Hausfrau; 10.00 Volk und Staat; 11.40 Der Bauer ſpricht, der Bauer hört; 12.00 Konzert; 13.00 Glückwünſche; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Wetter, Börſe; 15.10 Der Siedler kann lachen; 15.30 Wirtſchaftswochenſchau; 15.45 Was ſagt Ihr dazu; 16.00 Es meldet ſich zur Stelle die ultrakurze Welle; 18.00 nduſtrie⸗Schall⸗ platten; 18.40 Sport der Woche; 19.00 Und jetzt iſt Feierabend; 19.45 Das muß jeder wiſſen; 20.10 Zwei bunte Stunden aus dem Stadttheater in Cottbus; 22.20 Wetter, Nachr.; 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00—00.55 Bunte muſikaliſche Unterhaltung. Frankfurt 06.00 Erde ſchafft das Neue; Morgenſpruch; Gym⸗ naſtik; 07.00 Nachrichten; 08.10 Gymnaſtik; 08.30 Mu⸗ ſik am Morgen; 10.00 Der Sturm bricht los, die Mine kracht; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.30 Gau⸗- nachrichten; 11.50 Landfunk; 12.00 Konzert; 14.00 Lol Nachrichten; 14.10 Das fidele Wochenende: 15.00 Volk und Wirtſchaft; 15.15 Wir bemerken dazu..; 15.30 Vom Tonkrug zur Keramikſchule; 16.00 Froher Funk für alt und jung; 18.00 Sportſchau; 18.30 Blas- konzert; 19.30 Wochenſchau; 19.55 Ruf der Jugend; 20.00 Zeit, Nachrichten; 20.10 An den Ecken der Welt; 22.00 Zeit, Nachrichten; 22.30 Nachtmuſik; 24.00 bis 02.00 Nachtſendung. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit, Wetter; 06.05 Gymnaſtik; 06.30 Konzert; 07.00 Nachrichten; 68.05 Wetter, Gymnaſtik; 08.30 Konzert; 10.00 Der Adolf⸗Hitler⸗Koog; 11.15 Für dich, Bauer; 12.00 Konzert; 1400 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Wir ſpielen Bauerntänze; 15.30 Wir formen mit ſchaffenden Händen das Volk; 15.50 Ruf der Jugendl; 16.00 Froher Funk für alt und jung; 18.00 Tonbericht der Woche; 18.30 Lied ohne Worte; 18.45 Erzeugungsſchlacht; 19 00 Wunſchkon⸗ zert; 20.00 Nachrichten; 20.10 Wie es Euch gefällt: 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport; 22.30 Nachtmuſik; 24.00—02.00 Nachtſendung. London, 15. April. Die ſchottiſchen Bergwerksbeſitzer haben einen Wunſch der Berg⸗ arbeiter abgelehnt, anläßlich der Krönung einen bezahlten Feiertag zu gewäh⸗ ren. Sie haben der Bergarbeitergewerkſchaft mitgeteilt, daß ein derartiges Zuge⸗ ſt än dnis undurchführbar ſei. vor die Front treten. Es iſt das erſte Mal, daß ſie ſich mit allen Waffengattungen in dieſer Form öffentlich zeigt und allen Beſuchern die modernſten Kampfwaffen zeigt. Ein 40 Meter langes naturgetreu aufgebautes U⸗Boot wird das Hauptſtück dieſer Schau ſein, deſſen Kom⸗ mandoturm allen Gäſten zugänglich ſein wird. Zwei rieſige Tanks ſind aufgefahren, eine Feld⸗ haubitze mit ihrem Motorzugwagen iſt aufge⸗ fahren, eine ganze Flakbatterie iſt zur Stelle, und in der Luft ſchweben Kampfflugzeuge. Vier Jahre im Film In der Zwiſchenhalle hat ſich ein Rieſenkino für 2000 Beſucher aufgetan. Ein eigens für die Ausſtellung zugeſchnittener Film in der Art einer zuſammenhängenden Wochenſchau führt durch die letzten vier Jahre, und jeder Beſucher iſt hier Gaſt der Ausſtellungsleitung. Auf der Galerie ſind weiter aus Millionen von photo⸗ graphiſchen Aufnahmen von Berufsphotogra⸗ phen, Bildberichterſtattern und Amateuren un⸗ zählige der beſten Bilder ausgeſucht und zu einer Schau vereinigt, die ihresgleichen ſucht. Die Bilder ſind dem Grundthema der Geſamtaus⸗ ſtellung angepaßt. Bekannte Sportler ſind auch dabei Das ganze große Freigelände um den Funk⸗ turm herum ſteht der Hitlerjugend mit ihrem fröhlichen Leben und Treiben in Lagern und Zelten und Herbergen zur Verfü ung, und auch der Arbeitsdienſt zeigt ſich„zuhauſe und auf Arbeit“. Dann aber werden auf dem Sportplatz in Sondervorführungen Sportler, darunter faſt alle deutſchen Olympiaſieger, bei ihren Kämpfen zu ſehen ſein. —— 5 K*—— * 1 1 72 * 13 . 11 1 15 — — K 7 1 1 99 1 1 170 14 2—— . Wie die Kommunisten in England arbeiten Gefahr im Dunllen Der Goldſtrom aus Mexiko— Virtuoſen des Tarnens— Propaganda durch Immer wieder erklären engliſche Politiker, aber auch Staatsmänner von bedeutendem Ein⸗ fluß, daß es in England keine kommuniſtiſche Gefahr gibt. Unſer Artikel gibt einen Ueber⸗ blick über die kommuniſtiſche Wühlarbeit in Großbritannien. Die Kommune in England „Immer wieder bringen es engliſche Politiker über ſich, Faſchismus und Kommunismus in einem Atemzug zu nennen. Sie erkennen die kommuniſtiſche Weltgefahr nicht an und glau⸗ ben, daß England der Kommunismus nicht ge⸗ fährlich werden kann. Trotz der Sabotageakte auf engliſchen Kriegsſchiffen, trotz der Spal⸗ tungserſcheinungen in der Labour⸗Party und trotz der ungeheuerlichen Propaganda anläßlich des Bürgerkrieges in Spanien—es wurden zwei Millionen Flugblätter gegen Franco verteilt und 200 000 Exemplare des kommuniſtiſchen Pamphlet„Spanien“ vertrieben—, trotz der brennenden Kirchen wird von maßgebl chen Staatsmännern das„lebeg und Leben laſſen“ gepredigt. Ein Kommunist sitzt im Unterhaus f 18 es in England eine kommuniſtiſche Ge⸗ ahr? Geht man nach den Unterhausſitzen und nach den Summen, die die Kommuniſten bei der letz⸗ ten Unterhauswahl erhalten haben, ſo ſcheint die Gefahr des Kommunismus nicht groß. Denn im Unterhaus ſitzt nur ein kommuniſti⸗ ſcher Abgeordneter, der Vertretet von Weſt⸗Fife, William Gallacher. Bei der leaten Wa 1 erhielten ſie insgeſamt gegen 27000 Stimmen, mährend die Labour⸗Narty zum Beiſpiel 8,3 Millionen Stimmen erhielt.* Zahlen sprechen eine deutliche Sprache Aber es gibt andere Zahlen, andere Fakten, die die Verantwortlichen der konſervatine 1 Par⸗ tei, die ſo ſelbſtſicher die Segnungen der Demo⸗ kratie verkünden und die den Bolſchewismus in England ſozuſagen ſalonfähig gemacht haben, be⸗ denklicher ſtimmen müßten. Die Tageszeitung der engliſchen Kommuni⸗ ſten,„The Daily Worker“, hat zum Veiſpiel einen Abnehmerkreis von 150 000 Leſern. Dazu kommt eine Reihe von anderen Zeit⸗ ſchriften parteioffiziöſer Art. wie die Wochen⸗ ſchrift The Worker“, die ſich hauptſächlich mit G. werkſchaftspolemiken gegen die Labon⸗Party befaßt, die Zweiwochenſchrift„Communiſt In⸗ ternational“ und das Monatsmagazin„The Communiſt Review“. Noch gefährlicher ſind die zahlloſen Flugſchrif⸗ ten, die nur einen halben Penny keſten und die ſich in nicht mißzuverſtehender Form an die Ma⸗ rine und an das Landheer wenden. Auch die Aufhetzung der farbigen Raſſen ſpielt eine große Rolle in dem Propagandafeldzug der kommuniſt' ſchen Partei Englands. Das Geld aus Moskau rollt Woher kommt das Geld? Wie wird die er⸗ höhte Aktivität der Kommuniſten, die ſich gerade ſeit Ausbruch des ſpaniſchen Bürgerkrieges, ſei es durch die lärmende Verkündung der„Volks⸗ front⸗Idee“, ſei es durch offene Sammlungen far die ſpaniſchen Marxiſten erhöht bemerkbar macht, finanziert? Denn die Beitragsgebühren der Mitglieder betragen für den Monat nur einen Schilling. Damit kann man nichts anfangen. Amtliche britiſche Unterſuchungen haben da ſehr intereſſante Zahlen ans Licht gebracht. Im Jahre 1920 wurde die kommuniſtiſche Partei Englands gegründet. Die AUnterſtützun⸗ gen, die Moskau den Kommuniſten Englands angedeihen ließ, waren beſonders im Anfang rieſig. Nach Mitteilungen des Unterſtaats⸗ ſekretärs des Home Office wurden in den erſten ſechs Monaten nach der Parteigründung monat⸗ lich 23 500 Pfund von Moskau nach England verſchoben. Im April 1922 wurden von Mos⸗ kau 5 Millionen Goldrubel für kommuniſtiſche Propaganda in England ausgegeben. 1928 er⸗ hielten die Kommuniſten nach einer amtlichen Mitteilung von der Zentrale der Komintern noch einmal 56 000 Pfund. Doch die wiederholten Unterſuchungen, aber auch die inzwiſchen beſſer gewordenen Bezie— hungen zwiſchen London und Moskau, mach⸗ ten die Geldgeber vorſichtiger. Jedenfalls lie⸗ ßen ſie ſich ſeit dieſer Zeit nicht mehr faſſen. Ein Eisberg Die Moskauer wiſſen, daß die überwäl⸗ tigende Mehrzahl der engliſchen Arbeiterſchaft von dem kommuniſtiſchen Blutrauſch nichts wiſſen will, daß ſie gegen lärmende brutale, blutrünſtige Propaganda gefeit iſt. So verſucht man es andersrum. Die kommuniſtiſche Partei Englands gleicht einem rieſigen Eisblock, von dem nur gerade die Oberfläche ſichtbar iſt. während der grö⸗ ßere, gefährlichere, maſſivere Teil durch die Wellen des Ozeans gut verſteckt iſt. Schon Lenin hat den Kommuniſten Eng⸗ lands und ihren Zeitungen Vorſicht angeraten, dafür aber unterirdiſche Arbeit empfohlen. So kommt es auch., daß die Kernpartei ſich verhältnismäßig ruhig verhält, während aber ungezählte Nebenorganiſationen, die philan⸗ Film und Theater tropiſch, pazifiſtiſch, philoſophiſch, kulturell ge⸗ tarnt ſind, ihr gefährliches Spiel treiben. Das Hauptgeld fließt auch in dieſe Kanäle. Veberall Agitatoren Ueberall haben ſich die kommuniſtiſchen Agi⸗ tatoren feſtgeſetzt. In den Elendsbezirken agi tieren ſie, aber auch in der Geſellſchaft der obe ren Zehntauſend. Film und Theater ſind ihnen Waffen. Bibelſtunden und Gartenfeſte bilden Stützpunkte ihrer Propaganda. Da gibt es zum Beiſpiel die„Redplayers der Grafſchaften Kent und Surrey“, die ſich rühmen, in einem Monat vor einer Viertel- million Menſchen revolutionäre Sketche auf offener Straße aufgeführt zu haben. Sie fah⸗ ren in Laſtwagen, die ſchnell in eine Bühne verwandelt werden können, von Ort zu Ort. Auch der Film wird für Propagandazwecke ſtark benutzt. Zwar gibt es eine ſtrenge eng— liſche Filmzenſur, aber Filme, die vor Pri⸗ vatgeſellſchaften gezeigt werden, unterſtehen dieſer Zenſur nicht. Alſo nutzt man dieſe Chance, ebenſo wie man mit Kleinfilmen, mit Schmalfilmen operiert. So wurde zum Bei⸗ ſpiel ein 16⸗-mm.⸗Film„Rußland einſt und jetzt“ in vielen großen engliſchen Städten vor⸗ geführt. Daß es ſich hier um eine plumpe bol⸗ ſchewiſtiſche Propaganda handelt, braucht nicht extra betont zu werden. Spdrengpulver„Volksfront“ Doch am gefährlichſten iſt die Parole von der Volksfront. Sie hat ihre Sprengkraft ſchon bewieſen. Ein Teil der radikalen Arbeiterpar⸗ teiler hat ſich mit den Kommuniſten in ein Techtel⸗Mechtel eingelaſſen. Sir Stafford Cripps, der adlige Radikalinski der Arbeiter- parteiler flog in hohem Bogen aus der Par⸗ tei, aber das ändert nichts an der weiteren Zerſetzungsarbeit der Kommuniſten, die mit dieſer Parole Liberaliſten, Kulturbolſchewiſten, Zeitungsleute und Zeitungen vom Schlage der „News Chronicle“ angeſteckt haben. So iſt auch zu verſtehen, daß ein Teil der hürger⸗ lichen Preſſe Englands immer wieder Franco angreift, mit den Caballero⸗Leuten aus Valen⸗ cia ſympathiſiert und jede Möglichkeit zur Hetze gegen Muſſolini, gegen den Faſchismus und gegen den Nationalſozialismus wahr⸗ nimmt. Der kommuniſtiſche Eisberg ſchwimmt in Englands Gewäſſern, nicht ſehr ſichtbar, aber umſo gefährlicher.„ Englands Schriftleiter trauern der König des„Eingeſandl“ geſlorben 2700 Briefe an Zeitungsredaktionen geſchrieben Merkwürdige Leidenſchaft London, im April Im Alter von 77 Jahren iſt ſoeben der engliſche Muſikprofeſſor Mr. Algernon Aſhton einem Herzſchlag erlegen. Er war ein hochgeachteter Mann, und berühmt iſt er in ganz England nicht allein durch ſeine zahlloſen Kompoſitionen ſondern vor allem durch ſeine Briefe an die Zeitungsredak⸗ tionen geworden. Er führte mit Recht den Titel„König des Eingeſandt“ und es gibt wohl keinen Schriftleiter in England, der nicht den Tod dieſes ſeltſamen Mannes leb— haft bedauert. „Hier fehlt ein Punkt!“ Vor mehreren Jahrzehnten hatte man in London an der St. Pauls Kathedrale eine Ge⸗ denktafel angebracht, die an das fünfzigſte Re⸗ gierungsjubiläum der Königin Victoria erin⸗ nert. Auf dieſer Tafel waren die Worte anno domini durch die Abkürzung„A D.“ wieder⸗ gegeben. Schon wenige Tage nach der Ent⸗ hüllung wurden die Zeitungsredaktionen mit einer Flut von Briefen l de haarſcharf nachgewieſen wurde, daß zwiſchen den beiden Buchſtaben A und D. unbedingt ein Punkt zu ſtehen habe. Die Schriftleiter ſchmun⸗ zelten über den Eifer des Abſenders und zöger⸗ ten nicht, die Briefe zu veröffentlichen. Man konnte damals keine Zeitung aufſchlagen, ohne nachdrücklich auf den fehlenden Punkt auf der Gedenktafel hingewieſen zu werden. Die Be⸗ hörden nahmen ſchließlich auch davon Kennt⸗ nis, und eines Tages wurde wirklich der feh⸗ lende Punkt in die Tafel eingemeißelt. Die Mühe des Briefſchreibers war alſo nicht ver⸗ geblich geblieben. Er hieß Algernon Aſhton und war Muſikprofeſſor. Dies war das erſte Mal, daß der Name des Muſikprofeſſors in England bekannt wurde. Daß man ihn nicht wieder vergaß, war jetzt an⸗ ſcheinend die größte Sorge des Profeſſors. Er war mit ſeinen Briefen an die de eee auf den Geſchmack gekommen und ſchrieb ſich ſeitdem die Finger wund über alle Probleme die das Herz eines Zeitungsleſers nur irgend regen konnten. Briefe an den Schriftleiter— ſehr beliebt Die Schriftleiter hatten gegen den wahrhaft erſtaunlichen Fleiß des Mr. Aſhton nichts einzu⸗ wenden, denn in England ſind die Briefe aus dem Leſerkreis ſehr beliebt und es gibt wohl keine Zeitung, die nicht mit Freuden ihre Spal⸗ ten den Briefen an den„Editor“, an den Schriftleiter oder Herausgeber öffneten. Man⸗ che Zeitungen benutzen ſogar dieſe Briefe, um politiſche Anſichten ausſprechen zu laſſen, die ſie in dem redaktionellen Teil aus irgendeinem Grunde nicht vertreten wollen. Nun, unſer Muſikprofeſſor war alles andere eher als ein Politiker. Er befaßte ſich ausſchließlich mit den harmloſeſten Dingen und legte vor allem Ge⸗ wicht darauf, daß alles, was er ſchrieb, in jeder Beziehungen hieb⸗ und ſtichfeſt war. Nux ein einziges Mal konnte man ihm einen kleinen Fehler in der Ortsbeſchreibung des Grabes eines großen Mannes nachweiſen. Und das will etwas heißen, denn er hat insgeſamt über zweitauſendſiebenhundert Briefe an die verſchie⸗ denſten Schriftleitungen geſchickt. Nicht einen Penny Honorar Es gibt gewiſſe Journaliſten, die im Laufe eines arbeitsreichen Lebens noch mehr Zei⸗ tungsartikel ſchreiben. Aber ſie tun das, weil eben der Journalismus ihr Beruf iſt. Mr. Aſhton dagegen hat ſich mit ſeinen Briefen nur hohe Unkoſten gemacht, denn er bekam ſelbſt⸗ verſtändlich dafür nicht einen Penny Honorar. Aber das hätte er auch nie verlangt. Ihm war das Briefſchreiben eine Leidenſchaft und ihm überſchüttet, in denen genügte es, wenn ſeine Briefe und ſein Name veröffentlicht wurden. Er ſtellte lange Betrach⸗ tungen darüber an, ob Mitglieder des engli⸗ ſchen Unterhauſes früher ſterben, als die des Oberhauſes, ob man das Bootsrennen Oxford — Cambridge nicht auch im Juni abhalten könnte und warum ſo wenig Sprecher des Un⸗ terhauſes Bärte tragen. Dabei ſtützte er ſich auf ſorgfältig ausgearbeitete ſtatiſtiſche Tabellen und für die Einziehung von Erkundigungen wendete er viel Geld und Zeit auf. Man muß ſich wundern, wie er das alles noch neben ſeiner Berufsarbeit fertig brachte, denn als Pianiſt mußte ex täglich mehrere Stunden üben und die Zahl ſeiner Schüler war bis zu ſeinem Tode ungewöhnlich groß. Insgeſamt hat er über 500 Muſikſtücke komponiert, von denen annähernd zweihundert veröffentlicht wurden. Im Jahre 1907 ſcheint ihm doch einmal die Arbeitslaſt zu groß geworden zu ſein. Er ver- faßte damals hundertdrei verſchiedene Briefe und erklärte darin, daß er nunmehr unwider⸗ ruflich Abſchied von ſeiner Zeitungsmitarbeit nehme. Tatſächlich hat er es auch über ſich ge⸗ bracht, zehn Jahre lang keinen Brief mehr an Zeitungen zu ſchreihen, aber dann brach die alte Leidenſchaft wieder durch. In den letzten Jahrzehnten ſeines Lebens wandte er ſeine ganze Aufmerkſamkeit den Grabdenkmälern he⸗ rühmter Männer zu und ſchrieb geharniſchte Briefe, wenn er irgendwo ein Denkmal in Eng⸗ land entdeckt hatte, das nicht liebevoll genug ge⸗ pflegt wurde. Bei ſeiner gründlichen Arbeits- weiſe war er bald ein Sachverſtändiger in Denkmalsfragen, der ſich wirklich große Ver⸗ dienſte erwarb. So iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß ihm die engliſche Geſellſchaft für Denk⸗ malspflege jetzt nach ſeinem Tode ſelbſt ein Denkmal ſetzt. Liebesroman eines Julkans Er ſetzte ſeinen Willen ſogar gegen die Regierung im Haag durch Athen. im April. In den beſten Kreiſen der Athener Geſell⸗ ſchaft erregt ſeit vielen Monaten der Liebes⸗ roman eines javaniſchen Sultans berechtigtes Aufſehen. Die Sache liegt nunmehr über ein Jahr zu⸗ rück und begann in St. Moritz, in der Schweiz, wo Fräulein Maria Laſoff, einer bildhübſchen jungen Dame aus ſehr reichem Athener Haus“ der junge Javaner zum erſten Mal vorgeſtellt wurde. Der exotiſche Prinz verliebte ſich ſofort bis über beide Ohren in das ſchöne Mädchen und bat um ihre Hand. Er erhielt das Jawort. ſodaß die Vorbereitungen zur Hochzeit, die in Mailand ſtattfinden ſollte, getroffen werden konnten. Es verdient noch vermerkt zu werden, daß der junge javaniſche Fürſt als Offizier in der holländiſchen Armee ſteht. Während die Hochzeitsvorbereitungen noch voll im Gange waren. erhielt der Prinz aus Java ein Telegramm, in welchem ihm mitge⸗ teilt wurde, daß ſein Vater, der regierende Fürſt, im Sterben liege. Ein holländiſches Geſetz Der Japaner kehrte daraufhin ſofort in ſeine ferne Heimat zurück, trotzdem traf, er ſeinen Vater nicht mehr lebend an. Er kam dagegen rechtzeitig, um aus der Hand der höchſten Wür⸗ denträger ſeines Landes die Krone als Sultan entgegenzunehmen. Nachdem das durch die Landesſitte vorge⸗ ſchriebene Trauerhalbjahr vergangen war, war der junge Sultan mehr denn je entſchloſſen, die Frau, die er in Europa zurückgelaſſen hatte, zu ehelichen. Das war jedoch nicht ſo ganz einfach, denn es beſteht ein holländiſches Geſetz, das be⸗ ſtimmt. daß zur Ehe eines eingeborenen Prin⸗ zen mit einer Europäerin die ausdrücklichen Ge⸗ nehmigung von ſeiten der Regierung im Haag einzuholen ſei. And merkwürdigerweiſe hat in dieſem Fall die Regierung im Haag zunächſt ihre Zuſtimmung verſagt. Erſt nach langen Ver⸗ handlungen, bei denen der Japaner u. a. damit drohte, als Herrſcher zurückzutreten, ſagte man im Haag Ja und Amen. So wird alſo der Traum des javaniſchen Prinzen doch noch in Erfüllung gehen. Die Trauung des Paares ſoll ſchon in nächſter Zeit in Mailand ſtattfinden. von wo aus es dann direkt nach Batavia geht. die verliebte Geiſha „Er hat es um meinetwillen getan“— Ein rührendes Sittenbild aus Nippon Tokio im April 1937 Nun ſchon bald ſeit einem Monat erſcheint jeden Tag ein junges japaniſches Mädchen auf dem Polizeipräſidium von Tomiſaka, einem Stadtteil der Hauptſtadt Japans und liefert dort einen Korb mit Lebensmitteln und Süßigkeiten ab, der für einen Gefangenen be⸗ ſtimmt iſt, der dort in Unterſuchungshaft ſitzt. Es iſt ein auffallend hübſches Mädchen, von höchſtens 21 Jahren, und es iſt in einer reizen⸗ den Art und Weiſe verliebt, obgleich es ſich doch nur um eine kleine Geiſha handelt. Die Geſchichte ihrer Liebe iſt ſehr romantiſch. Tenfi, der Mann, den ſie liebt. iſt um ihret⸗ willen auf die ſchiefe Bahn geraten. Er iſt 33 Jahre alt und war noch bis vor wenigen Mo⸗ naten ein unbeſcholtener Mann, der in einer kleinen Schuhfabrik in Tokio als Vorarbeiter tätig war. Eines Abends war er nun nach Poſhiwara, in das Vergnügungsviertel Tokios, geraten, wo er in einem Hauſe die kleine Sa⸗ dako kennen lernte, die ihm auf den erſten Blick gefiel. Damals machte ſich übrigens Sa⸗ dako noch garnichts aus ihrem Verehrer. Schließlich war ſie ja auch nicht dazu da, ihr Herz an einen Mann zu verlieren. Es war ihr bisher wie ſo vielen anderen jungen japani⸗ ſchen Mädchen gegangen. Sie ſtammte aus einem armen Haus, und eines Tages war ſie von ihren Eltern für ganze 1000 Den an einen Unternehmer in Voſhiwara verkauft worden. Er kam immer wieder Trotz ihrer Zurückhaltung kam Tenji immer wieder, um ſie zu beſuchen. Sie tranken gemein⸗ ſam Tee, und Sadako mußte dem Manne vor⸗ ſpielen und vortanzen. So ging das wochen⸗ lang, bis ſchließlich Tenjii eines Tages aus⸗ blieb und ſich überhaupt nicht mehr ſehen ließ. War er ſeiner kleinen Sadako überdrüßig ge⸗ worden? Indeſſen mochte auch auf Seiten des jungen Mädchens das Intereſſe erwacht ſein. Jedenfalls holte ſie Erkundigungen ein, und nun erfuhr ſie zu ihrem Schrecken, daß Tenji ſich für ſie zu Dummheiten hatte hinreißen laſſen. Er hatte in dem Betrieb, in dem er an⸗ geſtellt war, an 2000 Ven unterſchlagen. Die Sache war herausgekommen, und nun ſaß er in Unterſuchungshaft und ſah ſeiner Beſtrafung entgegen. „Warum hängen ſie an dieſem Mann“, fragte ſie der Beamte am 10. Tage. da Sadako wie⸗ derum erſchienen war, um dem Gefangenen ein Körbchen mit Lebensmitteln zu bringen.„er verdient doch wohl kaum, daß ein Mädchen ihn liebt; er iſt ja ein Verbrecher.“ Aber aus Sa⸗ dakos Augen blitzte es nur verächtlich.„Gewiß iſt Tenfi ein Verbrecher geworden, aber was er getan hat, tat er um mich. Er brauchte eben das Geld, um zu mir zu kommen. um mich zu ſehen und um mir Freude zu bereiten. Und nun ſollte ich ihn im Stich laſſen?“ Tenji will dich beſſern Sadako brachte das alles ſo einfach und doch ſo überzeugt vor, daß ihr die Beamten auf dem Polizeibüro ſeitdem mit Achtung entgegen⸗ kommen. Auch haben ſie ſich bereit erklärt. dem Mädchen gelegentlich eine Unterredung mit dem Unterſuchungsgefangenen zu gewähren, auch wenn dies nach den ſtrengen Vorſchriften nicht zuläſſig iſt. l Tenji ſelbſt war glücklich und froh, als er ſeine Sadako wiederſehen durfte. Er weiß nun, daß ſie ihn ebenſo liebt, wie er ſie, und daher bereut er ſeine Tat. Die Sraf? die er verdient hat will er auf ſich nehmen. Aber er hofft daß ſeine Richter milde mit ihm verfahren werden und ihm die Möglichkeit geben, die Schande, die nunmehr auf ſeinem ehrlichen Namen laſtet, wegzuwiſchen. Und dann. wenn in nicht allzu ferner Zukunft die Strafe verbüßt ſein wird, dann will Tenji wieder arbeiten. ehrlich arbei⸗ ten, bis er die 1000 Yen zuſammengebra gt hat. die er braucht, um ſeine Sadako freizukaufen. Er hat es ihr in die Hand verſprochen Und wenn es um Sadakoswillen iſt. dann kann Tenfi alles— er hat es ja bereits bewieſen.. 2 f e T eG 2 dorgckellt ih lor e Nice b Ipott. it, die in N vwerheg qu perhen, Off in get noch rin aus 1 mitge⸗ tegierendt il in eine et einen n hagegen ten Wir, ls Sultan te botge, wat, war Aloſſen, dis u hatte, zu z einfach 2 M lr Hag der W agg ige hat in 1 unächt ngen Ver- . 6, damit ſagte nan alſo det 9 ſuch in gates fall attfinden. via geht. —— hinreißen n et lu f. Die ſaß et in eſtrafung % fragte ao wie genen ein igen.„et chen ihn aus Sl „Hewiß t das er eben 8 zu dedeg Hun ſollte 110 doc auf dem entgehen itt. den mit den u. auß ten nicht als elt eit nus, 1 betdiert offt daß 1 betdel unde; die 1 lotet, it allt in vit 0 atbei⸗ 14 hat, zuleufel. Teri 1 3.7 der Sport am kommenden Jonnlag Ein wichtiger Zonnlag der Meiſterſchafts-Endſpiele Alle Tabellenführer ſpielen auswärls! Der drilte Jonnlag der deulſchen Jußball-Meiſterſchaft Gruppe 1 BC. Hartha— Hamburger SV. 80 Beuthen 09— Hindenbg. Allenſtein(Beuthen ö Gruppe 2 Viktoria Stolp— FC. Schalke 4 Stolp) Hertha/ BSC. Berlin— Werder Bremen(Berlin) Gruppe 3 Bf. Stuttgart— Wormatia Worms(Stuttg.) SbWV. Kaſſel— SB. 05 Deſſau(Kaſſel). Gruppe 4 FJoxtung Düſſeldorf— 1. FC. Nürnberg Aft. Kern 0 Waldhof(Koblenz). Die Favoriten haben ſich auch am zweiten Sonntag der Gruppenſpiele zur deutſchen Fuß⸗ ball⸗Meiſterſchaft nichts vormachen laſſen; es ſieht ganz ſo aus, als ſollte der erſte Teil der Dp B.⸗Meiſterſchaft ohne Senſation verlaufen. Aus der Reihe geſprungen iſt lediglich Würt⸗ temhergs Meiſter VfB. Stuttgart, der in Deſſau auf der Strecke blieb und mit Wormatia Worms nicht gleichen Schritt halten konnte. Die Schwa⸗ ben liegen nach dieſer Niederlage jedoch noch nicht ausſichtslos im Rennen; die Gruppen⸗ ſpiele, nach der Punktwertung ausgetragen, ge⸗ ben ja jeder geſchlagenen Mannſchaft Gelegen⸗ heit, ſich wieder zu erholen. Und was dem einen heute paſſiert, kann dem anderen morgen zu⸗ ſtoßen. Von ſechzehn Meiſterſchafts⸗Bewerbern ſind bis jetzt noch fünf ohne Niederlage, wieviel werden es nach dem 18. April ſein, an dem der erſte Teil der Gruppenſpiele beendet wird? Fallt am Sonntag bereits die Entſcheidung in Gruppe 4? Im Düſſeldorfer Rheinſtadion prallen die Favoriten, Fortuna Düſſeldorf und 1. FC. Nürnberg, aufeinander. Der Bayern⸗ meister hat Waldhof und Köln einwandfrei hin⸗ ter ſich gelaſſen, Fortuna ſchaltete vor acht Ta⸗ gen den Waldhof praktiſch aus dem enge⸗ ren Meiſterſchafts⸗Wettbewerb aus. Fortuna und„Club“ waren die Endſpielgegner des Vor⸗ fahres; aber Fortuna iſt nicht mehr die über⸗ ragende Mannſchaft von früher, und auch das Düſeldorfer Rheinſtadion dürfte für den Nie⸗ derrheinmeiſter kein allzu großer Vorteil ſein: denn hier ſpielt der„Club“ ſehr gern. Die größere Ausgeglichenheit der Nürnberger Mann⸗ ſchaft könnte den Ausſchlag geben. In Koblenz treffen ſich VfR. Köln und SV. Waldhof. Sollte etwa auch Köln die Waldhöfer ſchlagen? In der Gruppe 3 fällt am kommenden Sonntag die Vorentſcheidung. Die beiden Ta⸗ A bellenführer VfB. Stuttgart und Wormatia Worms ſtehen ſich in Stuttgart einander ge⸗ genüber. Der Sieger in dieſem Treffen hat für die Meiſterſchaft die beſſeren Ausſichten. „Der SV. 05 Deſſau wird ſich nach ſeinem Sieg über Stuttgart alle Mühe geben, auch in Kaſſel erfolgreich zu bleiben. Dieſes Vorhaben könnte den Gäſten umſo mehr gelingen, als der Heſſenmeiſter auf zwei ſeiner Stammſpieler verzichten muß, die im Spiel gegen Worms des Platzes verwieſen wurden, Jedes andere Er⸗ gebnis wäre natürlich günſtiger für Worms. „In Gruppe 2 iſt am vergangenen Sonntag die Vorentſcheidung gefallen; Schalke ſchlug Hertha und erledigte damit ſeinen gefährlichſten Widerſacher. Diesmal muß Schalke wieder rei⸗ ſen, und zwar nach Stolp zum Pommernmeiſter. Die Weſtfalen ſollten mit den Stolpern glatt einig“ werden, dagegen wird Hertha gegen Werder Bremen einen weitaus ſchwereren . en. Turmhoch über alle anderen ſteht in der Gruppe 1 der Hamburger SV., der am Sonntag wohl ſeine ſchwerſte Aufgabe zu lö⸗ ſen hat. Der Nordmark⸗Meiſter muß nach Dres⸗ den zum Spiel gegen den BC. Hartha. Sicher⸗ lich werden die Sachſen den HSV. auf eine ſchwere Probe ſtellen, aber ob ſie auch ſtark ge⸗ nug zum Gewinnen ſind?. Der steigt ab im Gan Baden Meiſterſchaftsſpiele im Gau Baden VfR. Mannheim— 1. Fc. Pforzheim Vfe. Neckarau— Karlsruher JV. Germ. Brötzingen— JV. Naſtatt Jau Heſſen: Heſſen Bad Hersfeld— Kurheſſen Marburg Freundſchafts⸗ und andere Fußballtreffen Reichsb⸗Rotweiß— Eintr. Frankfurt(Sa.) Kewa Wachenbuchen— Eintracht Frankfurt FSV. Frankfurt— Freiburger FC. SSV. Ulm— Offenbacher Kickers VfB. Ingolſtadt— Spfr. Eßlingen Beuel— FV. Saarbrücken SpVg. Fürth— VfB. Leipzig. Graßhoppers Zürich— Bayern München Städteſpiel Prag— Berlin Länderſpiele Brüſſel: Belgien— Schweiz. Bukareſt: Rumänien— Tſchechoſlowakei * Die Klärung der Abſtiegsfrage iſt bis auf den u Baden in allen anderen ſüddeutſchen Gauen herbeigeführt. Ob am Sonntag in Ba⸗ den der zweite abſteigende Verein ermittelt wird(Raſtatt ſteht als ausſcheidende Mann⸗ ſchaft ſchon längſt feſt), iſt noch fraglich. Ver⸗ mutlich wird ſich aber der Karlsruher FV. in Sicherheit bringen, der in Neckarau ſein letztes Spiel austrägt. Germania Brötzingen ſollte ſich durch einen Sieg über den FV. Raſtatt eben⸗ falls aus der Gefahrenzone entfernen, ſo daß wahrſcheinlich die SpVg Sandhofen der leid⸗ tragende Verein iſt, der am 25. April ſein letz⸗ tes Spiel gegen Freiburg austrägt. VfR. Mannheim und der 1. FC. Pforzheim ſtreiten um den zweiten Tabellenplatz.— In Heſſen wird die Meiſterſchafts⸗Saiſon mit der Begeg⸗ nung Heſſen Bad Hersfeld gegen Kurheſſen Marburg abgeſchloſſen. Eine Reihe von Freundſchaftsſpielen vervoll⸗ ſtändigen das Programm Frankfurk— Mailand alljährlich Das Gaſtſpiel der Frankfurter Fußballmann⸗ ſchaft in Mailand hal zu einer Abſprache zwi⸗ ſchen dem bekannten italieniſchen Fußballfüh⸗ rer Mauro und dem techniſchen Leiter der Frankfurter Mannſchaft, Karl Zimmer, geführt, wonach die Fußballſpiele Frankfurt Mailand eine ſtändige Einrichtung werden ſollen. Das erſte Rückſpiel wird am 23. Mai im Frankfur⸗ ter Sportfeld ausgetragen. Die Frankfurter Reiſegeſellſchaft, die unter Führung von Oberſturmbannführer Schlichter⸗ mann ſtand. während Karl Zimmer die tech⸗ niſche Leitung hatte, war während ihres Aufenthalts in Mailand dauernd Gegenſtand lebhafter Gaſtfreundſchaft. Vor dem Spiel wurde die Mannſchaft von der Faſchiſtiſchen Partei und der Stadt Mailand empfangen. am Abend nach dem Spiel folgte ein Bankett und der Montag bringt dann einen Empfang bei der deutſchen Kolonie, die ſich übrigens ſehr ſtark am Beſuch des Spieles beteiligte. Dem Spiele wohnten auch der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei und der Herzog von Ber⸗ gamo bei, die nach dem Spiele die Frankfurter Mannſchaft begrüßten. General Vacaro, der Führer des italieniſchen Fußball⸗Verhandes, ſprach der Frankfurter Elf nach dem Spiel ſeine Anerkennung aus. Gruppe 1: Vfe. Königsberg— Tuſpo Bettenhauſen Oberalſter Hamburg— DBV. Berlin Gruppe 2: KTV. Stettin— Boruſſia Carlowitz MSV. Weißenfels— Tura Wuppertal Gruppe 3: MSV. Hannover— SV. Waldhof 1. FC. Nürnberg— Hindenburg Minden Gruppe 4: MSA. Leipzig— Turny. Altenſtadt MSV. Koblenz— VfR. Schwanheim Im Kampf um die Deutſche Handballmeiſter⸗ ſchaft werden am Sonntag die Spiele der vier Gaugruppen fortgeſetzt. Es gibt wieder recht intereſſante Treffen, zumal zum Teil ſchon die Favoriten einzelner Gruppen zuſammentreffen. Vorentſcheidung in Gruppe 1. In der Gruppe 1 führt ſchon der zweite Sonntag die Favoriten. Oberalſter Hamburg und die Deutſche Beamten⸗Verſicherung Berlin, zuſammen. Beide Mannſchaften haben durch überzeugende Leiſtungen in der zweiten Halb⸗ zeit ihre Spiele des letzten Sonntags gewonnen. Wir ſchätzen die Norddeutſchen als etwas ſtär⸗ ker ein und rechnen deshalb, zumal ſie noch der Gaſtgeber ſind, mit ihrem knappen Sieg. Das zweite Spiel iſt offen. Weißenfels oder Wuppertal? Zur Stunde ſteht noch nicht feſt, ob die Un⸗ terſuchung gegen den MSV. Weißenfels abge⸗ Knapp eine Woche nach der Begegnung mit Frankreich muß die deutſche Hockey⸗National⸗ Mannſchaft ſchon wieder einen Länderkampf beſtreiten. In Belgiens Hauptſtadt iſt am kommenden Samstag zum vierten Male die ſtark nach vorne gekommene Elf der Belgier Gegner unſerer Vertretung. Von den drei bis⸗ her ausgetragenen Treffen fallen zwei in die Zeit nach dem Kriege. Die deutſche Elf, im Jahre 1910 noch von den Belgiern in Brüſſel 3:1 überſpielt, bewies dann 1928 in Amſterdam mit einem 3:0⸗ und 1934 in Berlin mit einem 4:1 Siege, daß ſich die Kräfteverhältniſſe doch ſtark zu unſeren Gunſten verſchoben hatten. Ge⸗ rade in der jüngſten Zeit nun haben aber die Belgier ſtark von ſich reden gemacht. Ihr 2:1⸗ Erfolg gegen Frankreich(gegen das uns nur ein Unentſchieden gelang) und die nur äußerſt knappe und dazu noch etwas unglückliche 12⸗ Niederlage vom vergangenen Sonntag gegen Holland geben unbedingt zu denken. Die deutſche Elf zeigt diesmal ein ſtark veriüngtes Geſicht. Gegenüber der Aufſtellung gegen Frankreich ſind in der neuen Mannſchaft ſieben Poſten umbeſetzt worden. Anſtelle des Hannove⸗ raners Siemers, der gegen Frankreich wenig überzeugte, hütet der oft erprobte BsCer Lich⸗ tenfeld das Tor der Deutſchen. Die beiden Frankfurter Verteidiger Grieſinger und Auf,⸗ derheide behalten dagegen trotz wenig günſti⸗ ger Kritiken am vergangenen Sonntag ihre Poſitionen. In der Läuferreihe iſt vom letzten 10 Deulſche bei der„Tour“ Der Führer des Deutſchen Nadfahrer⸗Ver⸗ bandes, Staderat Otto Holzhüter, hat die Teil⸗ nahme einer deutſchen Mannſchaft an rer all⸗ jährlichen Radrundfahrt durch Frankreich be⸗ ſtimmt. Deutſchland wird für die in der Zeit vom 30. Juni bis 25. Juli zur Durchführung kommende„Tour de France“ eine aus 10 Fah⸗ rern beſtehende vollſtändige National⸗Mann⸗ ſchaft ſtellen, der noch ein Betreuer und ein Me⸗ chaniker beigegeben werde. Die Auswahl der einzelnen Jayrer erfolgr aufgrund der bei den großen Berufsfahrer⸗Straßenrennen gezeigten Leiſtungen an einem ſpäteren Zeitpunkt. Slabhochſprung⸗- Weltrekord „nur“ 4,45 MReler Aus New Pork wurde am Sonntag ein neuer Weltrekord im Stabhochsprung gemeldet, den der amerikaniſhe Student und Olrmypiadritte William Sefton in Los Angeles mit 4,48 Meter aufſtellte. Bet der Angabe der amerikaniſchen Maße muß irgenowie ein kleiner Fehler unter⸗ laufen ſein; denn tatſächlich hat Sefton„nur“ eine Höhe von genau 454 Meter über⸗ ſprungen. Aher auch dieſe Leiſtung des ameri⸗ kaniſchen Athleten bedeutet noch einen Welt⸗ rekord, der um 2 Zentimeter beſſer iſt, als die von ſeinem Landsmann George Varoff bei den noriährigen US A-⸗Meiſterſchaften mit 4,43 Meter aufgeſtellte und anerkannte alte Welt⸗ beſtleiſtung. Von den übrigen Ergebn ſſen des Sportfeſtes in Los Angeles ſind noch ſolgende Leiſtungen zu erwähnen: 100 Y: Talley 9,6 Sek, 440 y: Miller 48,7 Sek., dso u, Wienen 156,5 Min., Weitſprung: Manue“ 7,42 Meter, Hoch⸗ ſpꝛung: Jacques 1.96 Meter. Kugel: Harſen 15,28 Meter. Diskus: Wrotnoſkg 44.4 Meter. der zweile Gang im Handball der güdweſimeiſter muß nach Koblenz ſchloſſen iſt und ob die Mannen um Klingler und Laqua am Sonntag ſpielen werden. Kommt das Spiel zuſtande, ſo wird man ihm nach dem Ausgang des Treffens Wuppertal⸗Carlowitz die Bedeutung einer Vorentſcheidung einräumen können. Wir halten allerdings Weißenfels für die ſtärkſte Einheit in dieſer Gruppe und rech⸗ nen mit einem ſicheren Siege der Elf. Boruſſia Carlowitz halten wir trotz der Niederlage ge⸗ gen Wuppertal für ſtark genug, ſich in Stettin die erſten Punkte zu holen. Waldhof oder Minden? In Gruppe 3 ſind der SV. Waldhof und der deutſche Meiſter Minden die Favoriten. Die Badener haben am Sonntag den bavriſchen Meiſter geſchlagen und Minden wartete eben⸗ falls mit einer überzeugenden Leiſtung cegen Hannover auf. Waldhof muß nun nach Hanno⸗ ver und ſteht vor einer ſehr ſchweren Aufgabe: wir trauen aber der Elf doch einen Erfolg auch in der Leineſtadt zu. Schwerer hat es Minden in Nürnberg. Leipzig vor dem zweiten Siege, In Gruppe 4 iſt die MTSA. Leipzig der ſichere Favorit, und alle anderen Mannſchaften werden ſich anſtrengen müſſen, gegen die Sachſen ſo gut wie möglich abzuſchneiden. Der württembergiſche Meiſter Altenſtadt ſteht un⸗ ſeres Erachtens in Leipzig vor einer kaum lösbaren Aufgabe. In Koblenz wird ein effe⸗ ner Kampf erwartet. Schwanheim wird ſich . anſtrengen müſſen, die Punkte zu ſichern. Mit jungen Kräften gegen Belgien Jum vierlen Hocken-Länderkampf Deulſchland— Belgien Sonntag nur noch Schmalix„übriggeblieben“, während der Sturm mit Käßmann⸗Schulz⸗Uhl⸗ K. Weiß⸗Herting durchweg aus Spielern des 7 Brandenburgmeiſters Berlin Sc. gebil⸗ et iſt. Deutſchland: Lichtenfeld(BS.): Grie⸗ linger, Aufderheide(TV. 57 Sachſenhauſen); Dr. Bleßmann(Rotw. Köln). Menke(To. M.⸗Gladbach). Schmalix(Berliner C.); Käß⸗ — Schulz. Uhl, K. Weiß, Herting(alle SC.). Rugby deulſchland— Frankreich Zum 12. Male tritt am Sonntag die deutſche Rugby⸗Mannſchaft gegen ihren größten konti⸗ nentalen Gegner, Frankreich. an. Lange Zeit waren uns die Franzoſen in dieſer Sportart die Lehrmeiſter, die ihre Kämpfe nach Belieben hoch und drückend überlegen gewannen. Dieſe Zeit iſt inzwiſchen vorüber. Zwar haben wir uns auch in den letzten Jahren der größeren Kunſt des Nachbarlandes beugen müſſen, aber gerade im letzten. nur 14:19 verloren gegange⸗ nen Berliner Treffen trat klar zutage, daß das alte Schlagwort vom Lehrer und Schüler kei⸗ nerlei Berechtigung mehr beſaß. Wieder iſt unſere Elf für ihren ſchwerſten Kampf ſo ſorg⸗ fältig wie nur möglich vorbereitet worden, Probeſpiele haben einen recht guten Aufſchluß 9 7 die Kampfkraft der einzelnen Spieler ge⸗ geben. Es ſpielen für Deutſchland: Iſenberg; Dün⸗ haupt, Bukowſki. W. Pfiſterer, Hübſch; Hanning, Loß; Aue, Thieſis, Engler: Koch, Döpke; Derleth. Wehrmann, Schroers. In der Aufſtellung für Sonntag vermißt man die beiden ausgezeichneten ſüddeutſchen Stürmer Kocher und Metzger, die durch Ver⸗ letzungen an der Teilnahme verhindert ſind. der Jußball- Sonntag Um den Aufſſieg zur Gauliga Gau Südweſt: TSF. 61 Ludwigsh.— Saar 05 Saarbrütlen 1. FC. Kaiſerslautern— Opel Rüſſelsheim MSV. Darmſtadt— Sportfreunde Frankfurt Gau Baden: SC. Freiburg— Alemannia Ilvesheim VfR. Konſtanz— VfB. Wiesloch FV. Kehl— FC. Neureut Gau Württemberg: VfR. Schwenningen— FV. Nürtingen JV. Geislingen— Ulmer JV. 4 JV. Kornweſtheim— Spyogg. Untertürkheim Gau Bayern: Jahn Regensburg— FC. Bayreuth Schwaben Augsburg— FSV. Nürnberg Armin München— Würzburger Kickers Gau Heſſen: SV. 06 Bad Nauheim— VfB. Großauheim SV. Elz— SV. Wetzlar FSP, Bebra— Sport Kaſſel VfL. Lauterbach— FV. Breidenbach Faſt alle Bezirksmeiſter ſtehen am Sonntag in Süddeutſchland im Aufſtiegskampf. Der Gau Süd weſt bringt als wichtigſte Begegnung das Zuſammentreffen von FC. Kai⸗ ſerslautern und Opel Nüſſelsheim. Beide Mannſchaften ſind ungeſchlagen, der Ausgang iſt als offen zu bezeichnen. TSG. 61 Ludwigs⸗ hafen iſt über Saar 05 Saarbrücken in Front zu erwarten, während MSV. Darmſtadt und Spfr. Frankfurt als ziemlich gleichwertige Geg⸗ ner zu bezeichnen ſind. Drei Spiele finden auch in Baden ſtatt, wo FV. Kehl und FC. Neureut hinter Phönix Karlsruhe um den zweiten Platz ſtreiten. Pf R. Konſtanz ſollte VfB. Wiesloch ſchlagen. SC. Freiburg dagegen mit einem Unentſchieden ge⸗ gen Alemannia Ilvesheim zufrieden ſein. In Württemberg wird JV. Geislingen gegen den Favoriten Ulm 94ũ4 nicht viel auszu⸗ richten haben. VfR. Schwenningen müßte FV. Nürtingen hinter ſich laſſen, während IV. Kornweſtheim und SpVg. Untertürkheim ſich in die Punkte teilen ſollten. Im Gau Bayern ſtehen die beiden Ja⸗ voriten, Jahn Regensburg gegen FC. Bayreuth und Schwaben Augsburg gegen FSV. Nürn⸗ berg, vor neuen Erfelgen. Armin München wird auch gegen Kickers Würzburg eine Nie⸗ derlage kaum vermeiden können. Mancheſter Ciln nach deulſchland? Wie wir aus ausländiſchen Meldungen ent⸗ nehmen, ſoll die zur Zeit wohl ſpielſtärkſte erg⸗ liſche Vereins Mannſchaft. Lancheſter City, von Dr. Otto Nerz. der dem Meiſterſchaftskampf Mancheſter City⸗Brentford beiwohnte. zu einer Deutſchlandsreiſe eingeladen worden ſein. Sollte ſich dieſe Nachricht nach der Rückkehr Dr. Nerz von England beſtätigen, ſo erhielten un⸗ ſere Nationalſpleler ſicherlich eine ausgezeich⸗ nete Elf als Trainingsportner für die Vorbe⸗ reitung der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft. Man⸗ cheſter City, die im Falle des Zuſtande⸗ kommens einer Deutſchlandreiſe auch Spiele in Holland, Wien und Budapeſt Aran würde, führt zur Zeit die Turbelle der erſten engliſchen Liga an und ſtellt für den Länderkampf gegen 1 am kommenden Samstag zwei Spie⸗ ler ab. 5 Handball-Endſpiele vorverlegt Das Fachamt Handball bat im Hinblick auf die verſchiedenen Länderkämpfe unſerer Na⸗ tionalſpieler. die Ende Mai ſtattfinden, eine Vorverlegung der Meiſterſchafts⸗Endſpiele vor⸗ genommen. Der 23. Mai bleibt mit Rückſicht auf den Länderkampf gegen Oeſterreich an die⸗ ſem Tage in Wien, auf das Spiel gegen die Steiermark am 27. Mai in Graz und auf den Länderkampf mit Ungarn am 30. Mai in Kaſſel ſpielfrei. Die für dieſen Tag geplanten Run⸗ denkämpfe werden auf den 6. Mai(Himmel⸗ fahrt) vorverlegt. 91 000 Juſchauer im Aympia⸗ ſtadion Fußball Begeiſterung ohne Grenzen. Dem Vorrundenſpiel um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft zwiſchen Hertha BSC. und FC. 04 Schalke wohnten am letzten Sonn⸗ tag im Berliner Olympiaſtadion rund 91000 Zuſchauer bei. Verkauft wurden 80311 Kar⸗ ten, dazu kamen 10000 Freikarten für Jugend- liche und rund 500 Karten für die Ehrengäſte, Preſſe uſw. 91000 Zuſchauer bei einem Spiel zweier Vereinsmannſchaften, das hat es bis⸗ her in der Geſchichte des deutſchen Fußball- ſports noch nicht gegeben. Selbſt große Län⸗ derſpiele haben, abgeſehen von dem am 15. November 1936 ebenfalls im Olympiaſtadion ausgetragenen Kampf gegen Italien, bisher noch keinen derart ſtarken Beſuch gehabt. Wenn uns nicht alles täuſcht, bedeutet dieſe Zu⸗ ſchauerzahl, die faſt den Rekord bei engliſchen Pokalendſpielen in Wembley erreicht,„Euro⸗ parekord“ für Spiele von Vereinsmannſchaft⸗ ten. Zu den übrigen ſieben Spielen des zwei⸗ ten Vorrunden⸗Sonntags zur Deutſchen Fuß- ballmeiſterſchaft waren nach vorſichtiger Schätzung 80000 Zuſchauer erſchienen, ſo daß alſo insgeſamt 170000 Menſchen den acht Gruppenkämpfen beiwohnten. Flädleboren Darmfladlt- Wiesbaden In Darmſtadt kommt es am 24. April zu einem Städtepoxkampf Darmſtadt— Wiesbaden, deſſen Reinertrag dem WH W. zugeführt wird. rr e a mm. ⅛ ²ðàuà⁊— ˙˙TTVUU———«ĩ— ˙ 5 Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden der vel. Betr.: Dankopfer der Nation. Zum zweiten Male tritt die SA. an das geſamte deutſche Volk heran zur Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Dankopfer der Na⸗ tion, um damit dem Führer zu ſeinem Ge⸗ burtstag erneut ein Geſchenk zur Linderung der Not des Volkes zum Zwecke der Erbau⸗ ung von Siedlungen zu unterbreiten. Ich fordere daher alle Parteigenoſſen und ⸗genoſ⸗ ſinnen, die Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen und Gliederungen nebſt ihren in Arbeit und Brot ſtehenden Ange⸗ hörigen auf, ſich reſtlos in die Liſten einzu⸗ zeichnen, die alltäglich von 7-19 Uhr in dem Häuschen auf dem Rathausplatz aufgelegt ſind. Die bisher allgemein anerkannte Opferbe⸗ reitſchaft der Viernheimer Bevölkerung muß ſich auch beim SA⸗Dankopfer wieder beweiſen. Tragt euch daher alle in die Eh⸗ renliſten ein! Franzke, Ortsgruppenleiter. * S A Sturm 24/171 Die Abteilung Viernheim tritt am Frei⸗ tag, den 16. April, pünktlich 20 Uhr, am Sturmlokal an. Propagandamarſch und an⸗ ſchließend Einzeichnen in die Ehrenliſte der SA. Der Führer des Sturmes. DF Die deulſche Arbeitsfront Schulungskurſe der DAF. Die beiden Schulungskurſe:„Buch⸗ führungskurs für Anfänger“ und„Buchfüh⸗ rungskurs für Fortgeſchrittene“ für das Som⸗ merhalbjahr, wie ſie in vorherigen Zeitungs⸗ nummern bekannt gemacht wurden, beginnen am Freitag, 23. April 1937. Die ſich gemel⸗ deten Teilnehmer und ſolche, die ſich noch an den Kurſen beteiligen wollen, werden gebeten, ſich am genannten Tage um 20 Uhr in dem der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Zeichenſaal der Schillerſchule einzufinden. Neuanmeldungen können an dieſem Abend noch vorgenommen werden. Der Ortsberufswalter. * Jungvolk— Fäynlein 50 An die Eltern unſerer Pimpfe! Mit dem 20. April werden unzählige Fähnlein neue, ſtarke Glieder unſerer Ge⸗ meinſchaft werden. Auch Ihr Sohn wird nun in unſerer Jungengemeinſchaft bald unſer Kamerad ſein. Aber auch ſchon viele ſtehen ſchon lange Zeit in den Reihen des Jungvolks und ſind ſchon in jungen Jahren aufrechte, gehorſame Soldaten des Führers geworden. Liebe Eltern, wißt Ihr, daß nur die kör⸗ perliche und charakterliche Erziehung die Auf⸗ gabe des Jungvolks iſt, wißt Ihr, daß wir all auf Fahrt und in das Lager gehen wollen, um dort unſere Gemeinſchaft und Kamerad⸗ ſchaft zu erleben, wißt Ihr, daß wir Sport treiben, wißt Ihr, daß wir alle feſt zuſammen⸗ ſtehen, wißt Ihr, daß wir auch Eure Hilfe und Unterſtützung brauchen! Eltern, kommt zu uns in unſere Eltern⸗ beſprechung! In der Elternbeſprechung wollen wir von unſerem Leben und unſerer Arbeit erzählen. Ihr, liebe Eltern, ſollt dann mit uns die Fragen behandeln, die uns alle beſchäftigen, wie Uniformbeſchaffung, Dienſtbeſuch, Bei⸗ tragsregelung uſw. Dieſe Elternbeſprechung findet am Sams- tag, um 20.15 Uhr, im„Fürſt Alexander“ ſtatt. Erſcheint dazu alle! Der Fähnleinführer. * Deutſches Notes Kreuz Heſſ. Alice-Frauenverein, Zweiggr. V'heim Freitag, 16. April, 20.30 Uhr, wichtige Beſprechung bei Kameradin E. Mandel, Fried⸗ richſtraße 45. Die Zweiggruppenleiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. April 1937 Anſer Tagesſpruch Tropft uns das Schickſal Wermut in den Lebenstrank, ſo ſtärkt es uns für einen ſchweren Gang. * Maxum snd cli Nauen sci dchliclteun? Im allgemeinen ſind ſie es ganz beſtimmt nicht. Abgeſehen vom Wirtſchaftsgeld und Frühjahrshut gibt es auch außerhalb des Familienkreiſes, im öffentlichen Leben, Bei⸗ ſpiele genug, die von tatkräktigem Zupacken und lebhafter Stellungnahme im Meinungs⸗ austauſch bei den Frauen Zeugnis ablegen. Man denke nur an die Arbeit in der NS und im Luftſchutz. Und doch gibt es ein Gebiet, auf dem man tatſächlich eine ausgeſprochene Schüchternheit auf der weiblichen Seite be⸗ obachten kann: Im Briefwechſel mit der Zei⸗ tung! Es kommen erfahrungsgemäß an die Schriftleitungen viel mehr Briefe von Män⸗ nern als von Frauen, und es könnte faſt der Eindruck entſtehen, als ob die Frauen nichts zu ſagen hätten oder ihre Gedanken und Emp⸗ findungen nicht in Worte faſſen wollten oder können. Nun weiß jeder Zeitungsmann ſehr genau, daß die Frau eine aufmerkſame Leſerin und treue Freundin der Zeitung iſt, an die er bei der Auswahl und Geſtaltung des Leſeſtoffes immer denkt. Andererſeits hat die deutſche Frau bei der Bewältigung der großen, uns allen vom Führer geſtellten Aufgaben eine außerordentlich wichtige Rolle. Ihre Mitar⸗ beit iſt auf ſo vielen Gebieten möglich und wünſchenswert. Wie macht es denn die Zei⸗ tung, wenn ſie ihre Leſer über irgend ein im Augenblick gerade wichtiges und intereſſantes Sondergebiet unterrichten will? Sie holt ſich einen Fachmann, der wirklich Beſcheid weiß, und macht ſich ſein Wiſſen, ſeine Erfahrungen zunutze. Wer aber iſt Fachmann auf dem weit⸗ verzweigten Gebiet der Ernährungswirtſchaft, der Verbrauchswirtſchaft überhaupt? Wer be⸗ ſitzt ein an der Praxis geſchultes Wiſſen, einen von der vorigen Generation überkom⸗ menen und ſelbſt erworbenen Erfahrungs- ſchatz? Wer hat ein geſundes Urteil über den den praktiſchen Wert der Dinge? Wer iſt im⸗ ſtande, Anregungen zu geben, auf Fehler hin⸗ zuweiſen, kleine und große Weisheiten des Alltags weiterzugeben, die durch die Zeitung dann der Geſamtheit nutzbar gemacht werden? Die Frau! Alſo, liebe Leſerinnen, warum ſo ſchüchtern? Die Zeitung freut ſich auf Eure Briefe! dem Führer Dank und Treue! Wenn die SA in dieſem Jahre wieder das Volk aufruft, dem Führer zum Geburtstage ein Geſchenk darzubringen als Zeichen der Dankbarkeit und Treue, ſo kann kein Volks⸗ genoſſe abſeits ſtehen, keiner auch die viel⸗ leicht beſcheidene Gabe verſäumen, womit wir uns freudig zum Führer bekennen. Einſt im Kampfe um die Macht, als der erſten Voraus⸗ ſetzung zum Aufbau und zur Geneſung un⸗ ſeres Volkes, waren es die Aermſten und Tapferſten, die ihr letztes Gut dazu beiſteuer⸗ ten, gleichwie ſie Leib und Leben einſetzten im verbiſſenen Kampf. Da waren es die Idealiſten, die Beruf und Familie der großen Idee hintanſetzten und oft lange an den wirt⸗ ſchaftlichen und geſundheitlichen Schädigun⸗ gen aus jener ſchweren Zeit zu tragen hatten. Sie halten heute wie ſeit jeher dem Führer die unbedingte Treue. Sie laſſen es ſich nicht nehmen, an erſter Stelle zu ſtehen, wenn es heißt, dieſe Treue unter Beweis zu ſtellen. Das Beiſpiel der alten Kämpfer aber gilt dem ganzen Volk! Um wieviel mehr ſind wir alle ihm zu Dank verpflichtet, dem Führer, der unſer Geſchick mit Gottes Segen ſicher lenkt, der unſerem Daſein wieder Sinn und Sicherheit gegeben hat! Heute mögen alle kommen und ſich einzeichnen in die Liſten zum Dank⸗ opfer der Nation! Denn heute gilt es, ein Uebriges zu tun, dem Führer eine beſon⸗ dere Freude zu bereiten. Kommt, deutſche Kameraden, zur Einzeich⸗ nungsſtelle am Rathaus und zeichnet Euch ein! Die Loſung iſt:„Dem Führer Dank und Treue!“ * Killer⸗Jugend und Jungvolk jammeln Samstag und Sonntag für neue Heimel An die Viernheimer Bevölkerung ergeht zur Reichsſtraßen- und Hausſammlung die Bitte, die Jugend des Führers bei ihren Sammlungen für neue Heime weitgehendſt zu unterſtützen. Zeigt eure Verbundenheit mit der Jugend, mit euren Kindern, die ſich in dieſen Ferien⸗ und Wanderheimen erholen und ausruhen können, die ſich wohlfühlen in der Kamerad⸗ ſchaft, wenn ſie ein ſchönes Heim haben. Die Jugend dankt es Euch! * Geländeſpiel des Jungvolls Im Verlauf der Werbewoche der Pimpfe werden unſere Pimpfe am Sonntag, 18. April 1937, in einem großen Geländeſpiel in den Straßen Viernheims ihre Tatenbereitſchaft und Willenskraft zeigen. Entſchloſſen werden ſie ihren Platz verteidigen bis zum Letzten; aber ebenſo mutig und tollkühn werden die Angreifer ihr Ziel zu erreichen verſuchen. Viernheim wird ganz im Banne dieſes Großkampfes ſtehen. Wo aber iſt das? Wann ſteigt das? In der Samstagsausgabe wird der ausführliche„Kriegsplan“ erſcheinen. Ehrung für treue Arbeit Der Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat u. a. auch zwei Viernheimer Ar⸗ beiter für 30⸗ und mehrjährige, ununterbro⸗ chene Tätigkeit mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit ausgezeichnet, und zwar die bei der Firma Weil& Reinhardt AG, Mann⸗ heim, beſchäftigten Michael Mandel Alexanderſtr. 4, und Johann Mandel, Ludwigſtraße 8. Wir gratulieren! Nach den ſchönen Frühlingstagen der letzten Woche und anfangs dieſer Woche die die Blüte der Steinobſtſorten gewaltig vorwärts brachten, hat nun wieder Regen⸗ wetter eingeſetzt. Das Herz tut einem weh, wenn man die Blüten betrachtet, die ſo voll⸗ kommen und vielverſprechend entwickelt ſind und nun vom Dauerregen durchnäßt trauernd die Köpfchen hängen. Sie trauern und wollen ihres Daſeins nicht recht froh werden. Hof⸗ fentlich tritt bald wieder Sonnenſchein ein, damit die Bienchen ihr großes Werk der Befruchtung durchführen können, denn ohne dies wird es auch in dieſem Jahre keine Obſternte geben. Die Erfaſſung des Geburtsjahr⸗ gangs 1917. Wir bitten die inbetracht kommenden jungen Leute, die Bekanntmachung in heutiger Ausgabe zu beachten. Die Mel⸗ dung hat bis 28. April 1937 auf der Melde⸗ ſtelle, Saarſtr. 15, zu geſchehen. *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Verbrei⸗ tung von Falſchgeld, 1 wegen Unterſchlagung, 1 wegen Diebſtahl, 1 wegen Uebertretung der baupolizeilichen Vorſchriften, 2 wegen gro⸗ bem Unfug und 2 wegen Vergehen gegen die Straßen⸗Verkehrsordnung. Die Zahlung der Holzgelder. Nach einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom 8. Dezember 1936 darf vom Wirtſchaftsjahr 1938 an die Ausgabe der Holzabfuhrſcheine grundſätzlich nur noch gegen Barzahlung er⸗ folgen. Als Uebergang zu einer Regelung im Wirtſchaftsjahr 1937 iſt der ſeitherige allge⸗ meine Stundungstermin vom 11. November 1937 auf den 15. Auguſt 1937 vorzuver⸗ legen. Die bäuerlichen Betriebe in den holz⸗ reichen Gebieten unſerer Landesbauernſchaft müſſen ſich in ihrer Betriebsführung ſo ein⸗ ſtellen, daß ſie den neuen Zahlungsbedingun⸗ gen in finanzieller Hinſicht Rechnung tragen können. Bisher konnte der Bauer oder Land⸗ wirt aus den Erträgniſſen der Ernte ſein Brenn- und Nutzholz beſchaffen; dies muß jedoch nunmehr aus den laufenden Einnah⸗ men(Milchgeld, Vieherlös uſw.) geſchehen. Arbeitsplatzwechſel bei Metallarbeitern Für Metallarbeiter und Ingenieure in der Metallinduſtrie iſt ſeit einiger Zeit der Ar⸗ beitsplatzwechſel genehmigungspflichtig. Wie dieſe als Notmaßnahme wegen des Facharbei⸗ termangels zu betrachtende Handhabung der Freizügigkeit ſich mit den Aufſtiegsmöglich⸗ keiten für den einzelnen Schaffenden verein⸗ bart, wird in der„Deutſchen Volkswirtſchaft“ des Reichstagsabgeordneten Dr. Hunke unter⸗ ſucht. Dabei wird auf den Erlaß des Präſi⸗ denten der Reichsanſtalt verwieſen, der eine Berückſichtigung der perſönlichen Verhältniſſe des Antragſtellers beim Arbeitsplatzwechſel ausdrücklich vorſieht, um den ſachlich berech⸗ tigten Berufsaufſtieg nicht zu verhindern. Eine wirkliche Leiſtung, ſo meint dazu die Stellungnahme, könne nur erwartet werden, wenn auch der Weg zur Leiſtungsſteigerung freigegeben werde. Beruflicher Aufſtieg ſei allerdings nicht ohne weiteres mit materieller Beſſerſtellung identiſch, ſondern liege erſt vor, wenn der Facharbeiter oder der Ingenieur an ſeinem neuen Arbeitsplatz einen größeren Wir⸗ kungskreis oder eine höhere eee e finde. Gewiß ſei damit meiſtens auch eine höhere Entlohnung verbunden. Im übrigen verfahre man bei den Anträgen am beſten nicht allzu engherzig, wie auch bisher ſchon die Praxis ſei, da in 80 Prozent der Fälle die Genehmigung erteilt wurde. Viernheimer Tonfilmſchau „Mäbchen⸗Penſionat Freitag, Samstag, Sonntag u. Montag im Central⸗Film⸗Palaſt: Der Bavaria⸗Spitzenfilm, der ſchon lange von vielen erwartet wurde, wird allen Beſu⸗ chern große Freude bereiten. Ein reizvolles Filmſpiel nach Brettſchneiders erfolgreichem Bühnenſpiel„Prinzeß Dagmar“. Ein Film des Herzens, der Innerlichkeit und tiefen Menſchlichkeit. Konflikte, wie ſie im Leben des Alltags, im Leben jedes Menſchen ent⸗ ſtehen können, brechen in das Daſein der jungen Prinzeß Dagmar, die im Ringen um Freiheit und Liebe ihren erſten Kampf mit dem Leben beſteht. Angela Salloker und Attila Hörbiger geſtalten mit reifer Kunſt das Erlebnis zweier Menſchen, die dem eher⸗ nen Geſetz der Pflicht ihre große Liebe opfern. Die feine Zeichnung der Charaktere, die ſpan⸗ nende Handlung und die große Liebe, die über allem ſchwingt, machen dieſen Film zu einem Erlebnis.— Verſäume niemand dieſes Spitzenfilmwerk, das überall mit dem größ⸗ ten Erfolg gezeigt wird. f Im„Gloria“ zeigt man das neueſte Ufa⸗Filmwerk Manja Valewska Mit dieſem ungewöhnlich packenden Film, erlebt man den ſpannenden Roman einer Jugendliebe, das ergreifende Drama eines enttäuſchten, ſchwergeprüften Frauenherzens und die erſchütternde Tragödie eines alternden Mannes, der zu ſpät erkennen muß, daß Ju⸗ gend zu Jugend gehört... Die glücklichen Tage der ruſſiſchen Vorkriegsgeſellſchaft ſtei⸗ gen herauf— der Glanz, der Reichtum und die Heiterkeit bezaubernder Ballfeſte und das elegante Leben und Treiben der Offizierswelt umrahmen das konfliktreiche Geſchehen um Manja, eines jungen ſchönen Mädchens, das von ihrem Geliebten getrennt wird und in ihrer Verzweiflung eine freudloſe Ehe eingeht. Mit einem entzückenden Verwechslungs⸗ ſpiel beginnt dieſe Geſchichte einer Liebe und vollendet ſich erſt nach dem heroiſchen Lei⸗ densweg der ſchönen, jungen Manja— ein Leidensweg, der durch eine enttäuſchende Ehe und nach der Aufklärung des furchtbaren Ver⸗ dachts des Gattenmordes ſein erlöſendes Ziel findet.— Allen Filmfreunden iſt dieſe Woche wieder Gelegenheit gegeben, zwei der ſchön⸗ ſten Filmwerke dieſes Jahres zu ſehen. Ein Beſuch der beiden Filmbühnen iſt ſtets ein beſonderes Vergnügen. abe lauu, ilfe luce, — . Standard erzielt durch starken Schaum wunderbare Reinigungserfolge. Wollen Sie zur nöchsten Wäsche nicht ebenfalls dieses selbsttätige Waschmittel nehmen? STANDARD SchR Ur Aus- EIGENER KRAFTI. — —r— —ͤͤ 5 D fuokomotisch — 2 A ege 2 82125 aschmifte! itte 461. nnn 1 1 Ann⸗Chriſtin war eine intereſſante Frau. das fand jeder, der ſie kannte oder auch zoch nicht kannte. Polizeileutnant Ro⸗ dert Walter in Zivil kannte ſie noch nicht. Er ſah ſie nur unentwegt an. Jeden freien Dienstag nachmittag in dieſem Cafs. Es war 4 und nicht gemütlich. Es war ein ſtändiges Kommen und Gehen. Sehr ſympathiſch ſahen die Menſchen durch⸗ ſchnittlich nicht aus, die hierher kamen. Da⸗ zwiſchen gab es aber biedere Provinzler wie auch biedere Großſtädter. Irgendwie ch das Cafe als Treffpunkt. Man grüßte ich nicht, aber man kannte ſich. Lang⸗ weilig war es nie, hier zu ſitzen. Ann⸗Chriſtin hatte immer denſelben Platz in der einen Sofaecke. Immer ſtand eine Taſſe Kaffee vor ihr. Jedes Mal ließ lich Robert Walter mit einem faſt hör⸗ baren Seufzer der Erleichterung ungefähr drei Tiſche entfernt von ihr nieder. Nie⸗ mals hatte er gewagt, ſie anzuſprechen. In ſeinem Kopf wußte er ganz genau, was er ſagen, wie er es ſagen mußte— herrliche Anknüpfungspunkte für jeden Fall der 1 hatte er ſich ausgedacht. In Wirk⸗ ichkeit ſaß er ſtill und beſcheiden auf ſei⸗ nem Stuhl und ſah zu ihr hin. Ann⸗ Chriſtin ſaß auch ruhig und zurückhaltend da, aber ſie ſah ihn nicht. Meiſt las ſie, manchmal ſchrieb ſie auch. Wenn ſie mit ihren auffallend ſchlanken Händen den Teelöffel in der Taſſe rührte, ſchweiften ihre grünblauen Augen durch den Raum. „Landſtraßenblick“, ſagte ſie ſelbſt von 18„Guck“ und lächelte liebenswürdig ihre darüber meiſt entſetzten Geſprächs⸗ partner an.„Natürlich. Landſtraßen⸗ blick— Sie haben ſchon recht verſtanden. während ſeine linke Hand irgendetwas in ihre Complettaſche gleiten ließ. Das Geſicht der Frau blieb unbeweglich. Mit langſamen, gleitenden Schritten ging ſie dem Ausgang zu. Der Mann bückte ihr triumphierend hinterher. Polizeileutnant Walter riß eine Zeitung vor ſein Geſicht. Er hatte gar kein Inter⸗ eſſe daran, daß der ſo vielſeitige Herr ihn in dieſem Augenblick erkannte. Als dieſer ſich offenſichtlich mit viel Befriedigung wie⸗ der geſetzt hatte, ſprang Robert Walter auf, legte Geld auf den Tiſch und ſtürzte mehr, als er lief, der ihm immer inter⸗ eſſanter werdenden Frau nach. Er wußte nicht, ob ihn die Frau jemals in dieſen Wochen mit Bewußtſein im Cafs geſehen hatte. Er wußte nur, daß er in Zivil war, nicht im Dienſt— daß er nicht gezwungen war, Amtsperſon zu ſein. Oder war er es etwa doch? Es war, als ob ſich in ihm ein quälender Zwieſpalt auftat Kurz vor dem Bahnhof Zoo hatte er Ann⸗Chriſtin eingeholt. 5 „Geſtatten Sie, gnädiges Fräulein, daß ich Sie nach Hauſe begleite?“ Die Frau ſah erſtaunt auf. Um ihre Lippen ſpielte ein amüſiertes Lächeln. Sie dachte an den Mann im Café. Und jetzt wollte ſchon wieder ein anderer ſie kennen⸗ Meine Urgroßmutter ſoll eine Zigeunerin 2 9222 ſein. Daher auch mein ſchwarzes aar.“. g Hier in dieſem Café lächelte Ann⸗Chri⸗ ſtin niemand an. Nobert Walter hatte alſo noch niemals ihre ſchönen weißen Zähne ſehen können. Er wußte auch nicht, daß, wer einmal die leicht belegte Stimme der Frau gehört hatte, ſie niemals ver⸗ geſſen konnte. Sogar das Telefon mit ſei⸗ ner unerbittlichen Technik vermochte dem warmen, dabei etwas heiſeren Organ, dem leichten, lockenden Auflachen nichts an⸗ zuhaben. Wenn Ann⸗Chriſtin nur zwei Worte am Telefon ſprach, wußte jeder ihrer Bekannten, wer am Apparat war. Aber der kleine Polizeileutnant war ja noch gar nicht ihr Bekannter. Er kannte nur die ſtrenge Linie ihres Profils, den leicht bräunlichen Pfirſichton ihrer Haut, die ſchmale elegante Figur, ihre aparten Kleider, und den vielen, eigenartigen Schmuck, den ſie immer trug. Ann⸗Chri⸗ ſtin war eben bisher nur eine intereſſante Frau für ihn. Und wie geſagt— nicht nur für ihn. Seine grauen Augen weiteten ſich. Da ing ein Bekannter von ihm, aber bei wei⸗ em kein angenehmer Bekannter, ein paar⸗ mal in dem ſchmalen Gang des Cafés auf und ab. Er blickte zwei⸗ dreimal ſcharf zu Ann⸗Chriſtin hin und ſtieß ſchließlich, ähnlich wie Raubvögel es bei ihren Opfern tun, auf ihren Tiſch zu Die breiten Schul⸗ tern dieſes Menſchen verdeckten das Geſicht der Frau. Robert Walter glaubte noch ein flüchtiges Rot auf ihren PMangen erblickt zu haben, aber dann konnte er nicht mehr entnehmen, ob ſich die beiden kannten, ob es der Frau peinlich war, ob ſie erfreut war. f Baron Ricci oder Dr. Kartheſius, wie ſich der höchſt ehrenwerte Herr je nach Vor⸗ teil zu nennen pflegte, ließ ſich jedenfalls nieder und ſprach lebhaft auf Ann⸗Chriſtin ein. Die ſchien im Augenblick amüſiert zu ſein. Sie reagierte zwar nicht ſonderlich auf den Redeſchwall, war aber keineswegs empört, wie der funge Herr Walter mit 19 Schlußfolgerungen gehofft hatte. Und es begann in ſeinem Kopf zu arbei⸗ ten: kannte dieſe Frau den Mann? Wußte ſie von ſeinen Gaunerejen? Wußte ſie, daß er ſchon einmal geſeſſen hatte? Ge⸗ hörte ſie etwa zu ihm? Robert wurde ſiedend heiß zu Mute. Ein ſeltſam leeres Gefühl machte ſich in ſeinem Magen bemerkbar Was hatten die beiden vor? In ſeinen Vorſtellungen waren ſie ſchon zu einem Taar geworden, ſo ſehr ſich auch ſein guter Glaube dagegen ſträuben wollte. Denn das der„Herr Baron“ etwas vorhatte, das erkannte er ſowohl inſtknktiv wie mit ſeinem geſchulten Blick. Plötzlich erhob ſich Ann⸗Thriſtin. Der Mann ebenfalls. L⸗bhaft ſtreckte er ihr die Hand entgegen. Beinahe wie unter einem gewiſſen Zweng, ſo ſchien es wenig⸗ ſtens dem fungen Polfzeileutnant, legte di⸗ ſchöne Frau ißre ſchmalen langen Fingei in die dargebotene Rechte des Mannes, Zelchnung kießli-e M Baron Ricci sprach lebhaft auf Ann-Christin ein. lernen! Muß ich aber heut merkwürdig ausſehen, dachte ſie. Dann tauchten Sprüh⸗ teufelchen von Schalk, von Ironie in ihren Augen auf, die im Grau der Straßen auch grau ſchimmerten. Spöttiſch ſagte ſie: „Sie ſind aber ſehr leichtſinnig, junger Herr!“ Robert Walter wurde rot. Rot bis hin⸗ ter die ein wenig abſtehenden Ohren. War das eine Stimme! So und nicht anders mußte dieſe Frau ſprechen. „Wieſo, warum,“ ſtotterte der junge Leutnant. Selten ungeſchickt benahm er ſich. Es war ein beſchämendes Gefühl, aber es war auch nicht zu bekämpfen. Dann ſagte er zu ſich ſelbſt„Haltung“ und zu Ann⸗hriſtin„Geftatten Sie, daß ich mich vorſtelle: Robert Walter.“ „Nett von Ihnen. Direkt ſympathiſch. Selten in Berlin?“ fragte die warme hei⸗ ſere Stimme,„Sind Sie nicht leichtſinnig?“ „Aber warum denn bloß?“ Er nahm ſich vor, der Don Juan zu ſein, der er ſtets in Gedanken war und meinte mit einem allerdings immer noch etwas hilfloſen Lä⸗ cheln:„Wenn ich auch nicht wie der Herr Fauſtus Ihren zarten Arm zu tragen bitte, ſa kann ich doch wenigſtens darum bitten, neben einer ſchönen jungen Dame einher⸗ gehen zu dürfen.“ g „Sie ſcheinen ja in der Schule ganz flei⸗ ßig aufgepaßt zu haben. Oder iſt die ſo⸗ genannte Bildung hinterher angeeignet worden?“ fragte die Frau mit gutmüti⸗ gem Spott.„Wenn Sie von mir nicht verlangen, daß ich ein Gretchen ſpiele, kom⸗ men Sie halt ein Stückl mit. Erzählen Sie was Nettes. Im übrigen, damit Sie endlich wiſſen, weswegen ich Sie leichtſin⸗ nig nenne: ich wohne in Karlshorſt. Das dürfte ein Stückchen Weges ſein!“ „Umſo beſſer“, wagte der junge Mann nun ſchon etwas erleichterter feſtzuſtellen. „Oh nein, Warſchauer Brücke werfe ich Sie raus aus dem Zug“, fiel Ann⸗Chriſtin ein Der Zug lief gerade ein. Er war nicht noll. Mit ihnen ſtieg nur noch ein Herr ein. Es war reichlich Platz ohne ein ſtörendes Gegenüber. „So, ſo, Sie wollen alſo mit mir an⸗ bandeln. Lange genug hat es ja gedauert, bis Sie den Mut fanden. Sie müſſen nämlich nicht denken, daß eine 77 nicht ſieht— auch wenn ſie nicht ſieht! Sogar wenn es ein ganz junger Dachs iſt. Zehn Jahre mindeſtens bin ich älter als Sie. Sollten Sie etwa noch für die ſogenannte reife Frau ſchwärmen? Un nun—“ Ann⸗Chriſtin konnte recht kokett ſein, wenn ſie wollte. Und eben wollte ſie. Der Junge gefiel ihr. Jedenfalls hatte er ge⸗ pflegte Hände. Ein großes Plus. Der an ſich gut A Anzug ſaß ihm aller⸗ dings, als ob er ſich nicht ganz wohl in ihm fühlte. Sonſt wird er wohl Uniform tra⸗ gen! Welche wohl? dachte ſie weiter und ließ ſich währenddeſſen angenehme Dinge erzählen.„Na, ich bin doch ſchon Mitte Zwanzig und Sie ſind beſtimmt nicht älter!“ „Gar nicht ungeſchickt. Weil's ehrlich klingt,“ Ann⸗Chriſtin lachte leiſe und ver⸗ gnügt. Dann äußerte ſie ſich aber nicht weiter darüber, wie alt ſie ſei. Und der junge Leutnant dachte: wahr⸗ haftig, ſo ganz jung ſieht ſie eigentlich von nahe nicht mehr aus. Ihre Augen hatten ſehr tiefe Ringe. Nicht wie von einer ver⸗ bummelten Nacht. Mehr ſo, als ob das Leben die Augen immer rößer werden ließ. Viel⸗ eicht vor Staunen über die Härte des Lebens, daß die Haut unter den Augen tiefer und tiefer gedrückt wurde, bis ſie ſich falten mußte. War das etwa, weil ſie mit dem zweifel⸗ haften Kavalier, dem Ba⸗ ron Ricci, alias Dr. Kar⸗ theſius, irgendwie im Zu⸗ ſammenhang ſtand? Plötz⸗ lich fiel ihm das wieder ein und eine brennende Röte zog über ſein friſches junges Geſicht. In demſelben Augen⸗ blick ſchien auch eine Blut⸗ welle über Ann⸗Chriſtins Geſicht zu fluten. Der Mann beohachtete, wie ſie mit der[ken Hand in die Complettaſche faßte, einmal kurz zurückfuhr, dann wieder in die Taſche griff. Ein beinahe rat⸗ loſer Ausdruck erſcheint in ihren Augen. Da dachte der Mann nichts anderes, als daß er ihr helfen wollte. Irgendwie helfen, indem er erſt einmal heftig auf ſie einzureden be⸗ gann: von Berlin, von ſeinen Vororten, von der Provinz„ja, eigentlich iſt es immer nur die Provinz, die den Unter⸗ ſchied aller Länder anzeigt— nicht die Weltſtädte. Schließlich heißen ſie deshalb ja auch Weltſtädte...“ Stundenlang hätte er weiter ſprechen können zu dieſer Frau, die ihm nicht antwortete, nur immer lie⸗ benswürdig, aber ein klein wenig hilflos lächelte. Plötzlich fuhr ſie hoch, als ob ſie erwachte. „Jetzt kommt ‚Warſchauer Brücke'. Sie müſſen ausſteigen“. „Aber nein.“ „Doch, doch, Sie müſſen.“ „Ich muß gar nicht.“ Mit großen Augen guckte ſie ihn an. Ganz leicht zuckte es um ihren Mund, als ſie freundlich ſagte:„Oh doch— wenn Sie mich nämlich wiederſehen wollen“ Polizeileutnant Robert Walter ſtand ſtramm:„Wann darf ich Gnädigſte wieder⸗ ſehen?“ „Vielleicht übermorgen.“ „Wo?“ „Am Zoo um 9 Uhr.“ Eine knappe Verbeugung, ein flüchtig liebenswürdiger Händedruck. Die Tür ſchlug zu, der Zug fuhr. Ann⸗CThriſtins Geſicht entſpannte ſich. Was war da in ihrer Taſche? Sie ſah ſich am, als hätte ſie ein ſchlechtes Gewiſſen. Dann zog ſie ihre Hand aus der Taſche und hielt darin eine Perlenkette. Eine Perlenkette— die Frau ſprach es leiſe vor ſich hin: Eine Perlen⸗ kette in ihrer Taſche! Wie war ſo etwas möglich? Winzige Falten erſchienen zwiſchen ihren Augenbrauen. ie biß ſich auf ihre volle Unterlippe. Sie ſah nicht zum Fenſter hin⸗ aus wie ſonſt immer auf ihrem Heimweg. Die Bäume, die Blumen, Wieſen und Laubenkolonien flogen unbeachtet an ihr vorbei, ſie ſtarzgte auf die Kette. Ein eigenartiges Muͤſter hatte das Schloß. Wertvoll mußte es ſein. Ueber Schmuck wußte die Frau Beſcheid. Aber nicht, wie dieſer Schmuck in ihre Taſche geraten war. ROMAN VON SUSI TEUBNER Wa rum eigentlich hatte ſie ihn nicht gleich im Beiſein dieſes jungen Menſchen aus der Taſche gezogen, mußte ſich Ann⸗Chriſtin plötzlich fragen. Oder ſtammte die Perlen⸗ ſchnur etwa von ihm? Warum das? Wollte er die Kette loswerden? Nein, nein! Dieſer Junge konnte kein Dieb ſein. Das zu glauben, war ihr innerlich möglich. Aber wie konnte dieſe Kette in ihre Taſche gekommen ſein? Karlshorſt— inſtinktiv hatte die Frau aufgeſchaut. Karlshorſt— richtig, hier mußte ſie ausſteigen. Die Bahnhofsuhr zeigte fünf Minuten vor ſechs. Es war ſchon reichlich ſpät. Non sts Minuten ging ſie und um ſechs Uhr 15 war Irmgard Cohrs zur Stunde angemeldet. Ann⸗Chriſtin ſteckte den Schlüſſel in ihre Tür und öffnete. Es war eine reizende kleine Wohnung, die ſie nach ihrer Schei⸗ dung bezogen hatte. Ernſt und Ann⸗ Chriſtin gehörten zu den ſeltenen Ehe⸗ paaren, die ſich in vollem Frieden getrennt hatten. Eines Tages hatte er zu ihr ge⸗ ſagt:„Ann⸗Chriſtin, ich achte Dich und hab Dich lieb, wie eine Schweſter. Aber ich kann Dich nicht mehr ſo lieben, wie Du es verlangen kannſt. Ich müßte Dich be⸗ trügen, und dafür biſt Du mir zu ſchade.“ Ann⸗Chriſtin hatte damals die Augen geſenkt. Sie betrachtete intereſſiert ihre ſchlanken Feſſeln und ihre neuen Schuhe, ſie betrachtete intereſſtert ihre Hände, und ihre Finger ſpielten leiſe miteinander. Dann ſagte ſie etwas langſam und viel⸗ leicht war ihre Stimme etwas belegter als ſonſt, aber ſehr ſehr freundlich. Beinahe als ſpräche ſie zu einem Kind klagen ihre Worte:„Gewiß Erneſto, ich verſtehe Dich. Dann werden wir uns halt trennen. Ich will Dir natürlich kein Klotz am Bein ſein. Vielleicht kann ich wieder anfangen zu ſingen, beſtimmt aber kann ich Stunden geben.“ Damals war dieſe Frau 30 Jahre alt ge⸗ weſen und der Mann 27. Damals gab es viele Freunde, Bekannte und gute Anver⸗ wandte, die da ſagten: der Ernſt iſt doch ein ſchäbiger Kerl. Seinen Doktor 3 er ſich von der Ann⸗Chriſtin bezahlen laſſen. Dann hat er ſie geheiratet, als ſie eine ſchöne, junge, gefeierte Künſtlerin war, und jetzt gefällt ſie ihm auf einmal nicht mehr. Ernſt und Ann⸗Chriſtin ließen ſich nicht dareinreden. Vielleicht auch ſchwieg die rau ſo ſtill, weil ſie wußte: ich kann nicht aushalten mit Geld, mit dem Geld, das der Ernſt jetzt verdient. Und— ich kann nie ein Kindchen haben. Ernſt zen Decken ging in die Welt hin⸗ aus. Er hatte einen Werben mit ver⸗ ſchiedenen großen deutſchen Zeikungen, Ar⸗ tikel über Südamerika zu liefern. Ann⸗Chriſtin zog in die kleine Zweiein⸗ halb⸗ Zimmerwohnung in Karlshorſt. Zu ihr in das halbe Zimmerchen zog die gute alte Marie, die die erſten Tränentropfen, die über runde Kinderbäckchen liefen, ge⸗ trocknet hatte. Die gute alte Marie mußte auch jetzt manchmal wieder ganz vorſichtig mit ihren runzligen Händen über die ſchönen glatten Hände der großen Ann⸗ Chriſtin ſtreichen, wenn eine Träne ſich darauf verirrt hatte. Wenn die dummen Augen geſchwitzt haben, ſagte Ann⸗Chriſtin dann etwas verlegen. Sie ging an ihren Flügel und intonierte ganz leiſe: Es war immer ein 3 Glück, es war ein wunderſchönes Märchen, es iſt vorbei— es kommt nie mehr zurück. Ich hab es ſo gewollt! Nach ſolchen Stunden, in denen die Frau auch zu ihrer Seele„Du“ geſagt, ein Du, das ſie ſonſt nur in ſchlafloſen Nächten fand, während ſie am hellichten Tag krampfhaft in einem„Ste“ einen Abſtand gegen alle Ruh und Unruh innerlich zu bewahren verſuchte— nach ſolchen Stun⸗ den mußte jeder, der ſie ſah, denken: ſo traurig iſt der Blick, ſo müde ſind dieſe Augen, ſo ſehr traurig— wes mag dieſe Frau wohl dursgemacht haben? de Dr. Kartheſius— ſo hatte er es nämlich für angebracht gehalten, ſich Frau Ann⸗ Chriſtin vorzuſtellen, wartete auf einem Poſtamt. Die Fernverbindung nach Ham⸗ burg dauerte erſtaunlich lange. Es war allerdings auch ſchlechte Zeit zu telefonie⸗ ren. Aber der Chef— „Hallo, Ferngeſpräch nach Hamburg. Wollen Sie bitte an den Apparat dort gehen?“ a trat in die Zelle und meldete ich. „Zufrieden mit der Frau?“ kam ſofort eine Frage zurück. „Geklappt im Café hat es. Die weitere Ueberwachung liegt in den Händen von Müller III.“ (Jortſetzung folgt.) — r 0 De r e ee er hüllt; das Paket war in einer etwa 60/40/20 Aus Stadt und Land Mannheim.(Kindesleiche gefunden). Am Mittwoch, 6. 1. 1937, wurde in der hie⸗ ſigen Jeſuitenkirche ein Paket abgelegt, wel⸗ ches die Leiche eines neugeborenen Kindes enthielt. Die Leiche war in einen Teil einer waſchleinenen, blauen, von weißen Streifen durchzogenen Damenbluſe eingewickelt, dann mit verknittertem, braunen Packpapier um⸗ Zentimeter großen braunen Mondaminſchach⸗ tel, die mit einer alten Schnur verſchnürt war. In der Schachtel lag ein Exemplar der„Wirt⸗ ſchaftszeitung zum Heidelberger Tageblatt“ vom 24. 12. 1936. Wer irgendwelche Angaben über die Perſon der Kindesmutter zu machen vermag, wird gebeten, ſchleunigſt bei der Kriminalpolizei Mannheim, L 6, 1(Poli⸗ zeipräſidium, Fernſprecher 358 51), vorzu⸗ ſprechen.— Mitteilungen werden auf Wunſch vertraulich behandelt. Beſtrafte jüdiſche Frechheit Der jüdiſche Viehhändler Guſtav Rapp aus Groß⸗Umſtadt hatte im September 1936 in einer Wirtſchaft in Dieburg die ebenſo unver⸗ ſchämte wie ſachlich unwahre Aeußerung ge⸗ tan, er verkehre in dem Verkehrslokal der NSDAP in Reinheim. Dieſe echt jüdiſche Frechheit trug ihm in einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Dieburg eine Geldſtrafe von 200 RM. ein. Rapp legte Berufung ein, er⸗ reichte damit aber nur, daß er jetzt wegen öf⸗ fentlicher verleumderiſcher Beleidigung in die gleiche Geldſtrafe genommen wurde, die herab⸗ zuſetzen ſich das Berufungsgericht in keiner Weiſe veranlaßt ſah. Wenig Erfolg mit der Berufung Zuchthausſtrafe für rückfälligen Betrüger Ein wegen Betrugs wiederholt vorbeſtrafter Mann aus Babenhauſen hatte im Ja⸗ nuar und Mai 1936 neue Betrügereien be⸗ angen. Er beſtellte bei einer Firma in Er⸗ furt Vogelfutter im Werte von 258 RM., das er auch erhielt, aber trotz vielfacher Mah⸗ men, den er ſich im voraus mit 520 RM. bezahlen ließ, lieferte er nicht und ſchwindelte dem Käufer vor, die Ware ſei bereits unter⸗ wegs. Das Amtsgericht in Seligenſtadt hatte den Schwindler wegen Rückfallbetrugs zu 1 Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Gegen die⸗ ſes Urteil legte der Angeklagte Berufung ein. Die Berufungskammer ſah ſich mit Rückſicht auf das ſkrupelloſe Vorgehen des Angeklagten nicht in der Lage, noch einmal mildernde Um⸗ ſtände zuzubilligen. Die Berufung wurde zu⸗ rückgewieſen und der Angeklagte wegen fort⸗ geſetzten Betruges im Rückfalle unter Einbe⸗ ziehung einer rechtskräftigen Strafe von 6 Monaten Gefängnis, die er zur Zeit verbüßt, zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 1 Jahr und ſieben Monaten und einer Geldſtrafe von 1000 RM. verurteilt. Zentnerlaſt 18 km getragen Sauer, aber ehrlich verdientes Geld Durch eine Wette verdiente ſich der junge Arbeiter Ernſt För ſt aus Ober⸗-Flörsheim in 3½ Stunden 25 Mark und einen Zentner Briketts. Man hatte in einer Wirtſchaft über Kraftleiſtungen geſprochen und dabei hatte ſich der junge Förſt, ſeines Zeichens Arbeiter in einer Kohlenhandlung, erboten, für 25 Mark einen Zentner Briketts nach Worms, das iſt 18 Kilometer weit, zu tragen. Tatſächlich ſchaffte er es, ſetzte die Traglaſt nur dreimal, wie erlaubt, unterwegs ab und benötigte ſo⸗ gar eine Viertelſtunde weniger als vereinbart. Der junge Athlet kam ſogar verhältnismäßig friſch in Worms an. Brieftaſche mit 1600 Mk. geraubt Gießen. Ein frecher Diebſtahl wurde nachts in einer Wohnung im Wetzlarer Weg in Gießen ausgeführt. Ein bisher unbekann⸗ ter Mann drang mit Nachſchlüſſeln am ſpäten Abend in eine Parterrewohnung ein. Er öff⸗ nete den Schreibſekretär. Dabei fiel ihm eine Brieftaſche in die Hände, in der ſich 1590 Mark befanden. Der Dieb wurde vom Woh⸗ nungsinhaber, der nach Hauſe kam, über⸗ nungen nicht bezahlte. 20 Zentner Hanfſa⸗ Contral-Flim- Palast! raſcht. Es gelang ihm jedoch, durch das Fen⸗ ſter zu flüchten. Obwohl er ſofort verfolgt wurde, konnte er in der Dunkelheit unerkannt entkommen. Jahrgang 1927 100prozentig erfaßt Wiesbaden. Nachdem bereits in ver⸗ ſchiedenen Teilen des Gaues Heſſen⸗Naſſau der Jahrgang 1927 reſtlos vom Deutſchen Jungvolk und den Jungmädeln erfaßt wurde, haben jetzt auch im Bereiche des Jungbannes 80, Wiesbaden, die 10jährigen Jungen und Mädel ausnahmslos ihre Anmeldung abge⸗ geben und an den erſten Einführungsdienſten teilgenommen. Warenhausdiebin verurteilt Karlsruhe. Als rückfällige Warenhaus⸗ diebin ſtand am Mittwoch die 69jährige vor⸗ beſtrafte Joſephine Groggia geb. Schulz aus Karlsruhe vor dem Schöffengericht. Die An⸗ geklagte hatte am 25. Januar ds. Is. in drei Karlsruher Warenhäuſern und Bekleidungs⸗ geſchäften einen Hut, drei Bluſen und einen Mantel im Geſamtwert von etwa 100 RM. entwendet. Entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes verurteilte das Gericht die Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr.— Ihre wegen Hehlerei mitangeklagte Tochter Karoline Mützel wurde anſtelle einer einmonatigen Gefängnisſtrafe zu 90 Mark Geldſtrafe verurteilt. Von der Hochzeit in den Tod Zwei Opfer eines Motorradunfalls Diez(Lahn). Ein verheirateter Mann aus Oberneiſen an der Aar namens Auguſt Moos und der Lehrling Karl Sahmer aus Oberfiſchbach befanden ſich morgens auf der Heimfahrt von einer Hochzeit. Unterwegs rannten ſie in der Nähe von Rettert mit einem geliehenen Motorrad in einer Kurve gegen einen Baum. Beide erlitten ſchwere Schädel⸗ brüche und ſtarben bald darauf. Bodenheim. Als in den Abendſtunden mehrere Störche über der Ortſchaft kreiſten, kam einer der großen Vögel plötzlich über aeniungt an heute Frets das Bauarla-Spitzenfiimwerk dem Friedhof der Hochſpannungsleitung zu nahe. Dabei ging eine Stichflamme hoch, und und der Storch fiel verbrannt tot zu Boden. Der Schaden an der Leitung war in kurzer Zeit behoben. Steinfurth. Als der 11jährige Junge eines Landwirts in den väterlichen Hof kam, ſah er ein ihm unbekanntes Tier in einer Ecke verkrochen liegen. Beim Näherkommen des Jungen wurde das Tier aufgeſcheucht und ging ſofort zum Angriff gegen den Neugierigen vor. Erſchrocken lief dieſer fort und ſuchte im nächſten Gebäude Schutz, wurde aber bis dahin von dem Tier verfolgt. Ein Mann, der den Vorgang zufällig beobachtet hatte, konnte feſtſtellen, daß der Angreifer ein Marder war. Dienſtnachrichten der Evangel. Landeskirche Ernannt wurden Pfarrer Hugo Fritſch zu Kelſterbach zum Pfarrer der Pfarrei God⸗ delau, Pfarrverwalter Wilh. Debus zu Gon⸗ terskirchen, Dekanat Schotten, zum Pfarrer dieſer Pfarrei, Pfarrvikar Dr. Siegfr. Jakob zu Beerfelden i. O. zum Pfarrvikar in Auer⸗ bach a. d. B., Pfarrvikar Eitel Friedrich Walter zu Auerbach zum Pfarrvikar in Gü⸗ tersbach i. O. Nach ſeiner Beurlaubung für die Wehrmachtsſeelſorge hat Oberpfarrer P. Clotz ſeinen Pfarrdienſt in Beerfelden i. O. wieder aufgenommen. In den Ruheſtand ver⸗ ſetzt wurden auf eigenen Antrag der Pfarrer Johannes Eßlinger zu Auerbach a. d. B. mit Wirkung vom 1. Mai ab. Unbeſtändiges Wetter. Freitag: An⸗ fänglich noch unbeſtändig und zu Nieder⸗ ſchlägen geneigt, dann aufkommende Beſ⸗ ſerung, in Richtung veränderliche Winde.— Samstag: Wieder zunehmende Unbeſtändig⸗ keit, tagsüber recht mild. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polttiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Da. III. 1987 über 1800. Z. Zt. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Madchen-Pönsfondt Betr: Erfaſſung des Geburtsjahrgangs 1917. Auf Grund der Proklamation der Reichsregierung an das Deutſche Volk, des Geſetzes für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935, des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 1935, des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes vom 26. Juni 1935 und der Verordnung über das Erfaſſungs⸗ weſen vom 15. Februar 1937 iſt die Erfaſſung des Geburtsjahrgangs 1917 für den Reichsarbeitsdienſt und den aktiven Wehrdienſt angeordnet worden. Sämtliche männlichen Reichsangehörigen des Jahrgangs 1917 haben ſich in der Zeit vom 2. April bis 28. April 1937 perſönlich bei der Meldeſtelle, Saarſtr. 15, zu melden. Iſt ein Dienſtpflichtiger von dem Ort der polizeilichen Meldebehörde, bei der er ſich anzumelden hat, vorüber gehend abweſend, hat er ſich bei ihr zunächſt ſchriftlich und nach der Rückkehr unverzüglich perſönlich an⸗ zumelden. Von dieſer Verpflichtung ſind nur die Dienſtpflichtigen befreit, die zu dieſem Zeitpunkt bereits Reichsarbeits⸗ dienſt leiſten oder in der Wehrmacht oder SS.⸗Verfü⸗ gungstruppe aktiv dienen. Dienupflichtige, die durch Krankheit verhindert ſind, ihrer Meldeflicht zu genügen, haben hierüber ein Zeugnis des Amtsarztes(Staatl. Geſundheitsamt Hep⸗ penheim) an die zuſtändige Bürgermeiſterei einzureichen. Der Dienſtpflichtige hat zur Anmeldung folgende Perſonalpapiere mitzubringen: a) den Geburtsſchein; 5 b) Nachweiſe über ſeine Abſtammung, ſoweit ſie in ſeinem oder ſeiner Angehörigen Beſitz ſind(Ahnenpaß); c) die Schulzeugniſſe und Nachweiſe über ſeine Berufs⸗ ausbildung(Lehrlings⸗ und Geſellenprüfung); d) das Arbeitsbuch; dieſes hat der Unternehmer dem Dienſtpflichtigen zu die ſem Zweck auszuhändigen; e) Ausweiſe über Zugehörigkeit zur HJ.(Marine-HJ, Luftſporteinheiten der HJ.); zur SA.(Marine Su), zur SS., zum NSKK., zum NS.⸗Reiterkorps zum Deutſchen Seglerverband, zum De.(Deutſcher Luftſportverband) und über die Ausbildung in dieſem, zum RLB.(Reichsluftſchutzbund) zum FWGM.(Freiwilliger Wehrfunk) — Gruppe Marine—), zum DAS.(Deutſcher Amateurſende⸗ und Em⸗ pfangsdienſt), zur TN.(Techniſche Nothilfe), 8 zur Freiwilligen Sanitätskolonne(Rotes Kreuz), zur Feuerwehr; den Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzei⸗ chens oder des SA⸗Sportabzeichens; Freiſchwimmerzeugnis, Rettungsſchwimmerzeugnis, Grundſchein, Leiſtungsſchein, Lehrſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft(DRG); den Nachweis über fliegeriſche Betätigung; für An⸗ gehörige des fliegeriſchen Zivilperſonals der Luftwaffe, der Luftverkehrsgeſellſchaften und der Reichsluftver⸗ waltung die Beſcheinigung des Dienſtſteuenleiters über fliegeriſch⸗fachliche Verwendung und Art der Tätigkeit; i) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Motorboote); b) die Beſcheinigung über Kraftfahrzeugausbildung beim NSKK.— Amt für Schulen—, den Reiterſchein des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung; J) den Nachweis über die Ausbildung beim Roten Kreuz; m) den Nachweis über Seefahrtzeiten— Seefahrtbuch— über den Beſuch von Seefahrtſchulen, Schiffsingenieur⸗ ſchulen, der Debekfunkſchule— Patente—; n) das Sportſeeſchifferzeugnis, den Hührerſchein des o) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt(Wehrpaß Arbeitspaß oder Arbeitsdienſtpaß, Dienſtzeitausweiſe, Pflichtenheft der Studentenſchaft); p) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dien ſt in der Wehrmacht, Landespolizei oder SS⸗Verfügungstruppe q) den Annahmeſchein als Freiwilliger der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienſtes oder der SS. Verfügungstruppe. Jeder Dienſtpflichtige hat 2 Paßbilder in der Größe 37452 mm vorzulegen, auf denen er in bürgerlicher Kleidung und ohne Kopfbedeckung abgebildet iſt. Etwaige Zurückſtellungsanträge ſind bei der Mel⸗ dung mit entſprechender Begründung und Beifügung des erforderlichen Beweis materials bei der Burgermeiſterei abzugeben. Wer ſeiner Meldepflicht nicht oder nicht pünktlich nach⸗ kommt, wird, wenn keine höhere Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 150.— RM. oder mit Haft beſtraft. Viernheim, den 15 April 1937 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Bekanntmachung Betr.: Verpachtung von Grundſtücken im Sied⸗ lungsgelände Wormsheck. Am Samstag, den 17. ds. Mts. vormittags 11 Ahr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes einige Grundſtücke im Siedlungsgelände Wormsheck auf die Pachtdauer von 1 Jahr verſteigert. Viernheim, den 15 April 1937 Der Bürgermeiſter 5 Vereins⸗Anzeiger Brieftauben⸗Verein Sonntag, 18. April, vorm. von 6.30 bis 7.00 Uhr, Einſetzen der Tauben zur Vor⸗ tour Kochendorf, im Lokal z. grünen Laub. Daſelbſt nachmittags 2 Uhr: Generalver⸗ ſammlung. Der Wichtigkeit wegen darf kein Mitglied fehlen. Der Vorſtand. Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstagabend 8.30 Uhr, findet im Gaſt⸗ haus„Zur Stadt Mannheim“ bei Mitglied J. Friedel, eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen im Intereſſe der wichtigen Tagesordnung wünſcht der Vorſtand. Odenwaldklub, Ortsgruppe Viernheim Am kommenden Sonntag: ½⸗Tages⸗ wanderung: Viernheim— Heddesheim— Großſachſen— Weinheim. Abgang pünkt⸗ lich um 1 Uhr an der alten Kirche. Gäſte willkommen. Turnverein von 1893 Heute Freitagabend, 8.30 Uhr, wichtige Spielerverſammlung für Hand⸗ u. Fuß⸗ baller in der Sporthalle. Achabsalzgenossenschal Heute Freitag, von 6—8 Uhr, Auszahlung Deutſchen Seglerverbandes, den Schein C einer See⸗ ſportſchule, das Seeſportfunkzeugnis; und Einzug des Ausgleichs Helnrieh fatermann Nordaeutsene Saalzarioen mmer trüns und späte Sorten aerkanntes Saatgut direkt aus nordd. Saatzuchtwirtſchaften Edelragis, anerkannt Flava, 7 Ackerſegen, 1 Treff-Aß,* Voran,„ Ovalgelbe 1 ſind am Lager vorrätig, zu den billigſten Tages⸗ preiſen.— Speiſekartoffeln werden mit 3 RM. pr. Ztr. in Zablung genommen. Adolf Hitlerſtr. 70 Chaſſelongs Kauljch und Seßel in allen Formen Solide Verarbeitung mit beſtem Material V. HOOK Polſter⸗ und Tapeziermeiſter Weinheimerſtr. 43 Glas⸗ wünbe für Miſtbeete u. ähnl. verwendbar billig zu verkaufen. Näh. Auskunfts- tafel d. Geſchäftsſt. ſflarken-ad für Mädchen in beſtem Zuſtand für 20 RM. zu verkaufen. Kölwel Sandſtraße 15 Einen Poſten aslpenl. Uanbe gut erhalten billig zu verkaufen. Näh. Auskunfts⸗ Healle Der frühling meldet ſich. Alle organiſchen Kräfte ſtreben nach Erneuerung. Jetzt iſt es Zeit, sine gründliche Haarkur mit zu vermieten. Näh. Auskunfts- tafel d. Geſchäftsſt. Fulter⸗ zu verkaufen. Steinſtraße 20 Lana fadblag über die Berge zieht. müssen die Böden frisch gewachst werden. Mit KINESSA- Bohnerwachs ist diese Ar- beit wirklich eine Freude. Spielend leicht ist es auf- zutragen und der herrliche harte Spiegelęlanz hält mo- natelang. Dabei reicht eine einzige ½-kę-Dose für 4-6 Zimmer. Verlangen Sie das vom deutschen Frauen werk geprüfte und empfohlene e KINE FEN BOHNERWAC HS Emil Rlenter. Flora-Drogerie I. Huche kartoffeln U eus Heiacdla te Sang FH 100 cem! 8 PS Geringe An- zahlung, Mo natsrate 17. Iaturlich nur vom Motorrad spezialisten Micha Gullahr Hannheim Leckarvorland- strasse 23 (Nabe Laisenring Holzstrasse) Bester unden dienst durch Neckar zulmer Werks monteur baulaus schlag— Bundſela? usw. Selt ober 20 Jahren bewahren sich die vorzuügl. Hautpflegemittel Leupin Creme und Seite Flora-Dorge rie E. Richter Georg Sp iegel, Rathaus⸗ Drogerie Adolf Hitlerſtraße 15 Faſt neue lune anrräder ek. 29.⸗, 32. 35.⸗, 45. uſw. bei geringer An⸗ zahlung u. klein. Wochenraten MART Mannheim, ſetzt Waldhofſtr. 71 zu verkaufen. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. Zeitungs Juſerat führt im Gefolge Gewinn und Aufſtieg und bIREKENWASSER tafel d. Geſchäftsſt.] zu machen. Schon für 1.50 überall vorrätig. Hesbilder gültig für den Wehrpaß 3 St. 0.50, 6 St. 0.90 Fold. Uintenbach Horſt Weſſelſtraße 7