Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: Aummer 89 Uur⸗ 1 2 U bet⸗ 1 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. . ᷣͤ f ³ĩ¹. ß Jams fag den 17. April 1937 Verkündigungsblatt der NS d AN. Mernheim Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'haſen 15101 .. ĩͤ vc ⁵V—PT—PTPPTPTPTPPT(PTGbT0TPbPTPTPTbTPTPTPTPTTPTVTPTbTGTbTT—TTTTTTbTTbTT Höbe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 13. Jahrgang FSlolzes Zeugnis für den 30ziulismus der Tal „4̃5700 Millionen Mark Geſamtergebnis für das Wh m. 1936-37— Der dank des Führers Japans Rekordflie ger in Berlin Tokio-London im Rekordſlug/ Brüſſel-Berlin nur mit hinderniſſen Berlin, 16. April. Am Freitag mittag i begab ſich, wie es ſeit 1934 ſchon Tradition 5 geworden iſt, Reichsminiſter Dr. Goebbels mit dem Reichswalter der NSV. und Reichs⸗ — 0 beauftragten für das Winterhilfswerk, Haupt- agen ö amtsleiter Hilgenfeldt, den Gauamts⸗ ber. leitern der NS. und gleichzeitig Gaubeauf⸗ n, 3 tragten des Winterhilfswerks, den Sachbear⸗ 16 3 beitern der Reichsführung des WHW., den äl⸗ ahn teſten Mitgliedern der NSV. und Vertretern der NS.⸗Frauenſchaft in die Reichskanzlei 8 um Führer, um den Rechenſchaftsbericht y 0 über das WSW. 1936/37 zu erſtatten. An 11 dem Empfang nahmen ferner teil der Adjutant des Führers, Obergruppenführer Brückner, — Reichspreſſechef der NSDAP. Dr. Dietrich 9 und die Miniſterialräte Berndt und Hae⸗ 1 gert vom Reichsminiſterium für Volksauf⸗ klärung und Propaganda. Mit noch viel größerem Stolz als in den * ahren vorher konnte Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ * ö els dem Führer das Ergebnis des diesjähri⸗ . gen Winterhilfswerks verkünden. Denn dieſes 4. 1 einzigartige große Gemeinſchaftswerk des deut⸗ 1. 1 ſchen Volkes hat abermals das Ergebnis N„4 des Vorjahres bei weitem über Die Anſprache, mit der Reichsminiſter Dr. Goebbels dem Führer das Ergebnis des dies⸗ jährigen Winterhilfswerkes meldete, bringen wir an anderer Stelle dieſer Ausgabe. ö der Führer 1 e N . troffen. In dieſem Jahr ſind es faſt 40 0 a. Millionen Mark, die vom deutſchen che Volk als praktiſcher Sozialismus der Tat für no 0 jenen von Jahr zu Jahr immer kleiner werden⸗ ine den Volksteil aufgebracht wurden, der noch 6 nicht in dem Maße die Segnungen des Wirt⸗ 10 ſchaftsaufſtieges gefühlt hat, wie die überwie⸗ 5 gende Mehrheit des deutſchen Volkes. 6 richtete darauf eine herzliche Dankes ⸗ anſprache an Reichsminiſter Dr Goebbels, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt und die an⸗ weſenden Mitarbeiter des Winterhilfswerkes. Er behandelte insbeſondere das Winterhilfs⸗ werk als ein weſentliches Inſtru⸗ ment der Erziehung des deut⸗ ſchen Volkes zu einer ſozialiſtiſchen Ge⸗ 0 meinſchaft und damit als eine unerläßliche Mithilfe an der völligen Neugeſtaltung des 1 deutſchen Volkes. Der Führer dankte ganz beſonders herzlich dem Beauftragten für das Winterhilfswerk und damit der Millionen, die draußen im Lande wieder einen Winter freiwillig ſich in den Dienſt dieſer ſozialiſtiſchen Aufgabe geſtellt und erneut eine Leiſtung voll⸗ bracht haben, für die es in der deutſchen Ge⸗ ſchichte und in der Welt kein Beiſpiel gibt. Die Beauftragten des Winterhilfswerkes, denen die Stunde zu einem großen Erlebnis geworden war, wurden dann dem Führer ein- zeln vorgeſtellt und blieben zum gemeinſamen Mittageſſen Gäſte des Führers in der Reichs⸗ kanzlei. die Wehrmachf am Geburkslag ö des Führers Berlin, 16. April. Zur Feier des Ge⸗ 9 N ö burtstages des Führers und Oberſten Befehls⸗ habers der Wehrmacht hat der Reichskriegs⸗ miniſter für alle Standorte befohlen: 1. Morgens großes Wecken, 2. Appelle mit Anſprachen der Kom ⸗ mandeure,. 1. Paraden, einheitlich um 11 Uhr mit Ab⸗ ſchreiten der Paradeaufſtel⸗ lung beginnend. Nachmittags haben die Truppen dienſtfrei. Eröffnung der Pariſer Vellaus- ſtelluna erſt am 16. Mai? Paris 16. April. Der Preſſechef der Pro⸗ pagandaabteilung der Pariſer Weltausſtel⸗ luna erklärte am Freitag Preſſevertretern. daß nach ſeiner perſönlichen Anſicht die Eröffnung der Ausſtellung erſt für die zweite Hälfte des Monats Mai zu Dr. Goebbels beric let dem Führer erwarten ſei. Er halte es nicht für unwahr⸗ ſcheinlich, daß man den 16. Mai wählen wer⸗ de, damit die zu Pfingſten zahlreich eintref— fenden Ausländer ſchon zugelaſſen werden könnten. Amtlich wird der Zeitpunkt der Eröffnung der Ausſtellunga erſt am Dienstag vom Mini⸗ ſterrat feſtgeſetzt werden. Es erſcheint aus⸗ geſchloſſen, daß der urſprünglich ins Auge gefaßte Zeitpunkt, das heißt der 1. Mai, bei⸗ behalten wird. Die Arbeiten ſind noch zu weit im Rückſtand, als daß das Ausſtellungs⸗ gelände ſchon dann für die Beſucher freigege⸗ ben werden kann. * Deutſch⸗franzöſiſche Vereinbarung über den Reiſeverkehr zur Weltausſtellung Paris, 16. April. Im franzöſiſchen Handelsminiſterium fand am Freitag nachmit⸗ tag die angekündigte Unterzeichnung der deutſch⸗ franzöſiſchen Vereinbarung über die techniſche Durchführung des deutſchen Reiſeverkehrs zur Internationalen Ausſtellung Paris 1937 ſtatt. Die Vereinbarung wurde deutſcherfeits vom deutſchen Botſchafter Graf Welezek und dem Leiter der deutſchen Wirtſchartsabordnung, Botſchaftsrat Hemmen, franzöſiſcherſeits vom Außenminiſter Delbos, vom Handels⸗ miniſter Baſtid und vom Leiter der franzö⸗ ſiſchen Abordnung, Alphand, unter⸗ zeichnet. Berlin, 16. April. 16000 Km. von Tokio nach London, haben die beiden japaniſchen Flie⸗ ger Naſaaki Inuma und Kenji Tſuka⸗ koſhi ohne Zwiſchenfälle zurückgelegt; von Brüſſel nach Berlin kamen ſie aber nur mit Hinderniſſen. Bereits ſeit einigen Tagen konnte man aus der Spannung, mit der die beiden jun⸗ gen Rekordflieger in der Reichshauptſtadt er⸗ wartet wurden, das große Intereſſe für die her⸗ vorragende Leiſtung erſehen. Mit Spannung warteten auch zuſammen mit Mitgliedern der japaniſchen Kolonie Hunderte von Berlinern am Freitag nachmittag auf dem Flughafen Tempelhof auf das Flugzeug, doch ihre Geduld wurde auf eine harte Probe geſtellt. Nach einer Zwiſchen⸗ landung in Brüſſel mußte„Gotteswind“ wegen ſchlechten Wetters noch in Detmold niedergehen, und ſo verzögerte ſich die Ankunft um Stunden. Doch waren es Stunden il Erwartung. An der Spitze der japaniſchen Ko⸗ lonie waren der Kaiſerlich japaniſche Botſchafter und Gräfin Muſhakoji mit dem Militär⸗ und Kabinettsattaché, ſowie allen Mitgliedern der hieſigen Miſſion erſchienen. Zwiſchendurch konnte man bei den Jüngſten der japaniſchen Kolonie, die in Reih und Glied mit den kleinen ſeidenen Fähnchen der auf⸗ Deulſche Alademie der Lufffahrlforſchung Generaloberſt Göring hält die Eröffnungsrede Berlin, 18. April. Die Deutſche Akademie der Luftfahrtforſchund hielt am Freitag im Ehrenſaal des Reichsluftfahrtminiſteriums ihre feierliche Eröffnungsſitzung ab. Die Deutſche Akademie für Luftfahrtforſchung, durch Erlaß des Führers vom 24. Juli 1936 an⸗ 8 ſoll die beſten geiſtigen Kräfte in der uftfahrt zuſammenſchließen, um die Luftfahrt⸗ wiſſenſchaft und-technik zu vertiefen und ihr zur inneren Erneuerung immer wieder friſche Kräfte zuführen. Der Reichsminiſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ruſt, iſt Ehrenmitglied der Akademie. Die erſten Beru⸗ fungen wurden von Generaloberſt Göring zum 1. April ausgeſprochen. Es ſind bisher 40 ordentliche und 45 außerordentliche Mitglieder ernannt. Im feſtlichen Ehrenſaal des Reichsluftfahrt⸗ miniſteriums waren außer den Männern der Akademie— den Gelehrten und Ingenieuren— auch viele Ehrengäſte verſammelt, unter ihnen Mitglieder der Reichsregierung, Männer aus Partei und Staat, der Wehrmacht, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft. Generaloberſt Göring eröffnete die Arbeit der Akademie mit einer Rede, in der er die Bedeutung und die große Aufgabenſtel⸗ lung der Luftfahrtforſchung aufzeigte. Es gelte den Kampf der bedeutendſten geiſtigen Kräfte Deutſchlands und anerkannten Wiſſenſchaftler des Auslandes um den Fortſchritt auf dem Ge⸗ biet der Luftfahrt zu ringen. Generaloberſt Göring ſchloß ſeine Rede mit einem Appell an die Mitglieder der Akademie der Luftfahrtforſchung, nun ihr Werk zu beginnen, und erteilte dann Profeſſor Dr. ing. Houdre⸗ mont, dem Letter der Forſchungsanſtalt der Friedrich Krupp A.⸗G., das Wort zum erſten Arbeitsvortrag der Akademie über das Thema„Rohſtofflage und techniſche Probleme in der Eiſeninduſtrie.“ Dr. Goebbels zeichnel für das Dankopfer Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda bei der Eintragung in die Liſte des Dankopfers der Nation ia der Dienſtſtelle eines Berliner Marineſturms. gehenden Sonne Nippons erwartungsvoll und ſtrahlend aufmarſchiert waren, die Internatio⸗ nalität der Spiele der Kinder aller Nationen feſtſtellen. Endlich kam von Detmold die Startmeldung. Der Flugzeit nach mußte die Maſchine gegen 17 Uhr in Tempelhof ſein. Eine Kette aus drei Sportmaſchinen flog dem„Gotteswind“ eine Strecke entgegen. Wenige Minuten vor 17 Uhr näherte ſich mit großer Geſchwindigkeit das kleine, wendige Flugzeug und ſetzte nach zwei Schleifen über dem Flugplatz ſicher zur Lan⸗ dung an. Hunderte der kleinen Fähnchen, von allen anweſenden Japanern und ihren deutſchen Freunden begeiſtert geſchwenkt, bildeten die erſte herzliche Begrüßung, ehe die Maſchine ge⸗ landet war. Freudig lächelnd, auch dieſe Etappe ihres Fluges glücklich hinter ſich gebracht zu haben, kletterten Jinuma und Tſukakoſhi aus ihrem Flugzeug. Sie tragen die ſchmucke blaue Fliegeruniform, die auf der Bruſt das goldene Abzeichen der japaniſchen Fliegerei zeigt. Die . 77— und Begeiſterung ihrer japaniſchen andsleute wollte kein Ende nehmen, im Nu waren die beiden Piloten umringt und ver⸗ ſchwanden faſt unter den vielen Blumenſträu⸗ ßen, die ihnen überreicht wurden. Miniſterialdirektor Fiſch als Vertreter des Reichsluftfahrminiſterium⸗ ſprach herzliche Worte der Begrüßung. Ganz Deutſchland habe mit Intereſſe und großer Begeiſterung den Flug vom Fernen Oſten bis nach London verfolgt und ſich über das glückliche Gelingen gefreut. Auch dieſer Beſuch in Berlin trage mit dazu bei, die ausgezeichneten Beziehungen zwiſchen den beiden Nationen zu vertiefen. Für die Glück⸗ wünſche der japaniſchen Kolonie, die Graf Muſhakoji in der Landesſprache übermittelte, dankte der Führer der Maſchine. Naſaaki Jinuma, wobei er ſeiner Freude A“ oruck gab, nun auch Berlin, die Hauptſtadt des wiederer⸗ wachten großen Deutſchland kennen zu lernen. Nach der Begrüßung in Tempelhof, der von deutſcher Seite noch der ſtellvertretende Reichs⸗ luftſportführer Oberſt Arnauld de ba Perrié re, der Chef des Luftamtes Berlin, Oberſt Nord, der Leiter der Attaché⸗Gruppe des RL M., Oberſtleutnant Haneſſe, ſowie Vertreter der Lufthanſa beiwohnten, fuhren die Japaner in das„Haus der Flieger“. Japaniſche Bolſchaft an das deulſche Volk Berlin, 16. April. Die am heutigen Frei⸗ tag in Berlin eingetroffenen japaniſchen Rekord⸗ flieger haben aus Tokio eine Botſchaft des Prä⸗ 1 8 3 Zeitungskon⸗ zerns, Aſahi imbun, mitgebracht, die folgen⸗ den Wortlaut hat: 5 1 folge An das deutſche Volk! Durch das Flugzeug„Kamikaſe“, das die Aſahi Shimbun zur Krönungsfeier nach Lon⸗ don entſandte, übermittelt das japaniſche Volk dem deutſchen Volk herzliche Grüße und Wünſche. Im Verfolg ihrer großen traditionellen Auf⸗ gabe, dem Weltfrieden zu dienen, hat der Prä⸗ ſident und die Gefolgſchaft der Aſahi Shimbu ihrem Flugzeug„Kamikaſe“ aufgetragen, die europäiſchen Hauptſtädte zu beſuchen, um den freundſchaftlichen Beziehungen zu den europäi⸗ ſchen Staaten beſonderen Ausdruck zu verleihen. Der Beſuch in Berlin gilt dem Volk, das für die Entwicklung von Luftſchiff und Flugzeug im internationalen Verkehr viele Erfolge aufzu⸗ weiſen hat, die nicht allein dem flugtechniſchen Fortſchritt, ſondern auch dem großen Ziel der Völkerverſtändigung und dem Weltfrieden wer⸗ bende Kraft verliehen haben. Der Gruß des japaniſchen Volkes iſt aber auch an die Nation gerichtet, der ſich Japan durch das Anti⸗Komintern⸗Abkommen in dem gemeinſamen Ziel verbunden fühlt, alle den Weltfrieden und die Kultur und den Friedenswillen der beiden Völker bedrohen⸗ den Faktoren des internationalen Kommunis⸗ mus zu bekämpfen. Das japaniſche Volk begrüßt deshalb beſonders, daß Deutſchland ſchon heute umfangreiche Vorbereitungen für den Beſuch der Olympia 1940 in Tokio trifft, die durch den völkerverbindenden Sportgeiſt der Weltjugend (Weltbild, 1 ———Üe.. dem Frieden und der Verſtändigung zu dienen beſtimmt iſt. 1 2 ee 40 7 4 + 1 ——— Dee r deufſcher Boden als Erbgut Auch die Anliegerſiedlung im Dienſte der raſſenpolitiſchen Aufgaben NS. Durch das Geſetz über die Neubildung deutſchen Bauerntums, das als eine der erſten Maßnahmen nach Uebernahme der agrarpoli⸗ tiſchen Führung durch R. Walther Darré er⸗ ging, iſt die bis dahin nahezu ausſchließlich un⸗ ter kapitaliſtiſchen Geſüchtspunkten betriebene laudwirtſchaftliche Siedlung in den Dienſt der raſſe⸗ und bevölkerungspolitiſchen Ziele der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Agrarpolitik geſtellt wor⸗ den. Ziel der Neubildung deutſchen Bauern⸗ tums iſt die Bildung von Erbhöfen im Sinne des Reichserbhofgeſetzes. Darunter iſt aber keineswegs nur die Schaffung neuer Bauernhöfe zu verſtehen, ebenſo wichtig iſt vielmehr die Ergänzung landwirt⸗ wirtſchaftlicher Kleinbetriebe, die durch entſprechende Landzulagen auf Erb⸗ hofgröße gebracht werden. Dieſer als Anlieger⸗ ſiedlung bezeichnete Zweig der landwirtſchaft⸗ lichen Siedlung hat von jeher im Rahmen der Siedlungspolitik eine große Bedeutung gehabt, weil hier mit verhältnismäßig geringen Mitteln das Ziel eines Familienbetriebes mit voller Acker⸗ nahrung erreicht werden kann. Auch vom Standpunkt der Erzeugungs- ſchlacht aus und nicht zuletzt im Hinblick auf die nicht in unbegrenztem Maße vorhandenen Landmengen dürfte auch in Zukunft die An⸗ liegerſiedlung eine erhebliche Rolle ſpielen, zu⸗ mal hier in den meiſten Fällen überhaupt keine oder doch nur eine kurze Uebergangszeit nötig iſt, bis der ſo entſtandene Neubauernbetrieb ſeine volle volle Leiſtungsfähigkeit erhält. An⸗ geſichts dieſer Tatſache erſcheint es nur folge⸗ richtig, wenn auch an die Bewerber zur Anlie⸗ gerſiedlung der gleiche ſtrenge Auswahlmaßſtab gelegt wird wie an die Bewerber für Neu⸗ bauernſtellen. Danach ſind alſo nicht nur ihre wirtſchaftlichen Fähigkeiten, ſondern ebenſo ihre erhgeſundheitliche und ihre raſſiſche Eignung zu prüfen. Aus dieſem Grunde hat ein in dieſen Tagen vom Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft veröffentlichter Erlaß für alle Be⸗ werber zur Anliegerſiedlung, ſoweit ſie nicht bereits Bauern, ſelbſtändige Dorfhandwerker oder Gewerbetreibende ſind, den Nachweis des Anliegerſiedlerſcheines zur Vorſchrift gemacht. Anträge auf Ausſtellung des Anliegerſiedlerſcheins ſind über den für den Wohnſitz des Antragſtellers zuſtändigen Kreisbauernführer bei der Landesbauern⸗ ſchaft zu ſtellen. Soweit ſich bei den zu prü⸗ fenden Anliegerſiedlern Bedenken in erb⸗ geſundheitlicher oder raſſiſcher Hinſicht ergeben, ſoll die Ausſtellung oder Verfagung des An⸗ liegerſiedlerſcheins von der Entſcheidung des Verwaltungsamtes des Reichsbauernführers abhängig gemacht werden. Im Hinblick auf die bei der Neubildung deutſchen Bauerntums angeſtrebte Bildung von Erbhöfen können im Neuſiedlungsverfah⸗ ren Handwerker⸗ und Landarbeiterſtellen nur in beſchränktem Umfange geſchaffen werden. Eine weſentliche Vorausſetzung dabei iſt zu⸗ dem. daß für derartige Stellen der notwendige zuſätzliche Nebenerwerb innerhalb des Neu⸗ bauerndorfes völlig geſichert ſein muß. Dieſe Beſchränkung iſt für jeden ſelbſtverſtändlich, der das Ziel der Neubauernſiedlung richtig verſtanden hat und weiß, daß es ſich hier nicht darum handeln kann, wie für die Siedlungs- politik der Syſtemzeit möglichſt viel Menſchen aufs Land zu bringen, ſondern daß es viel⸗ mehr darauf ankommt, wirklich dauerhafte Stellen zu ſchaffen, deren Inhaber allen An⸗ ſprüchen in nationalpolitiſcher, bevölkerungs⸗ politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht genügt. In erſter Linie ſollen alſo bei der Landzu⸗ teilung im Wege der Anliegerſiedlung ſolche Höfe berückſichtiat werden, die wegen ihrer Zuſammenſetzung oder ihres Umfanges zwar nicht Erbhof ſind, durch Land zulage aber die Erbhofeigenſchaft im Sin⸗ ne des Reichserbhofgeſetzes erhalten. Das gleiche gilt für Höfe, die zwar bereits in die Erbhofrolle eingetragen ſind, deren wirt⸗ ſchaftliche Selbſtändigkeit aber an der unteren Grenze liegt. Ferner wer⸗ den beteiligt Landarbeiterſtellen, die eine He⸗ bung auf den Umfang eines Erbhofes im Sinne des Reichserbhofgeſetzes zulaſſen, ſowie Betriebe von ſelbſtändigen Dorfhandwerkern und Gewerbetreibenden, deren Tätigkeit vorzugsweiſe den Bauern und Landarbeitern dient. Dieſe erhalten Land bis zur Sicherſtel⸗ lung des eigenen Haushaltsbedarfs. Inwie⸗ weit außerdem landwirtſchaftlichen Betrieben, die durch eine Landzuteilung nicht ſogleich auf den Umfang eines Erbhofes gehoben werden können, eine Lardzulage gegeben werden kann, entſcheidet die Siedlungsbehörde von Fall zu 25 im Einvernehmen mit dem Reichsnähr⸗ and. Anträge von Bewerbern auf Landzulage, die nicht über eigenen Grundbeſitz mit Wirtſchafts⸗ gebäuden verfügen, fallen nicht in den Auf⸗ gabenkreis der Neubildung deutſchen Bauern⸗ tums. Sie können nur dann berückſichtigt werden, wenn nach Befriedigung der bereits genannten Bewerbergruppen anderweitige Trä⸗ cer a!s Käufer auftreten, um dem von ihr a betreuten Perſonenkreis einen Landbeſitz zu ver⸗ ſchaffen. der den eigenen Haushaltsbedarf zu einem gewi en Teil ſicherſtellt. Hier dürften in erſter Linie Gefolaſchaftsmitglieder der Reichs⸗ bahn, der Chauſſee⸗- und Forſtverwaltung und ſonſtiger(Inrichtungen im öffentl. Intereſſe in Frage kommen, die eine dauernde Arbeitsmög⸗ lichkeit für ihre Gefolgſchaftsmitglieder haben. Folls dieſe Perſonen über eigenen Grundbeſitz mit Gebäuden verſugen, können ſie auch ſelb⸗ ſtö dig ſels Antragſtel auftreten. Wenn es ſich bei dieſer Regelung der Anlie— gerſiedlerfrage auch nur um einen verhältnis⸗ mäßig kleinen Teilausſchnitt der geſamten Agrarpolitik handelt, ſo kommt ihr doch grund⸗ ſätzliche 8 ntung zu, die auch außerhalb der Landwirtſchaft Beachtung verdient. Agramer Univerſität geſchloſſen Belgrad, 16. April. Die Agramer Uni⸗ verſität wurde wegen der letzten Zwiſchenfälle, Berlin, 16. April. Der von Reichsminiſter Dr. Goebbels bei dem Empfang der WH W. Beauftragten beim Führer vorgeleſene Rechenſchaftsbericht des WH W. 1936/37 hat folgenden Wortlaut: Mein Führer! Die Leiſtungen des WHW. 1936/37 haben wiederum die Leiſtungen des vergangenen WH W. übertroffen. Das vorläufige Ergebnis des WHW. 1936/37 beläuft ſich auf rund 398.5 Millionen Reichsmark. Das endgültige Ergebnis wird um einige Millionen die 400⸗Millionen⸗-Grenze über⸗ ſchreiten. Dies bedeutet eine Steigerung von etwa 50.0 Millionen RM. gegenüber dem erſten WHW. und von etwa 30.0 Millionen RM. gegenüber dem vergangenen WHW. Der wirtſchaftliche Aufſchwung Deutſchlands ſpiegelt ſich in den ſinkenden Betreu⸗ tenzahlen wieder. Es wurden durch das WH W. betreut: 1933/34 16.6 Millionen 1934/35 13.9 Millionen 1935/36 12.9 Millionen 1936/37 10.7 Millionen. Es iſt dabei beſonders zu beachten, daß die Betreuung durch das WHW. vollkommen zuſätzlich iſt. Die Leiſtungen des WH W. treten alſo zu den Fürſorgemaßnahmen des Staates und der Gemeinden hinzu. Zum Kreis der betreuten Volksgenoſſen gehören nicht nur die Erwerbsloſen mit ihren Fami⸗ lienangehörigen, ſondern auch Kleinrentner, Notſtandsarbeiter und alle ſonſtigen Volksge⸗ noſſen, die den nötigen Lebensunterhalt für ſich und ihre Familie nicht aus eigenen Kräf⸗ ten und Mitteln beſchaffen können. Erbge⸗ ſunde, kinderreiche Familien und Hilfsbedürf⸗ tige, alte Kämpfer der Bewegung werden da⸗ bei beſonders berückſichtigt. Die ſteigenden Sammelergebniſſe haben be— wieſen, daß auch die zweite große Aufgabe des WH W. vollen Erfolg gehabt hat, nämlich die Aufgabe, im deutſchen Volk durch den ſtändigen Appell an die Opferbereitſchaft den Gedanken der Volksgemeinſchaft zu pflegen, zu vertiefen und zu erhärten Es ergaben: 1935/6 Sammlungen: Mill RM Opfer von Lohn u. Ge⸗ halt, einmal. und lauf. 1936/37 Mill. RM. Monatsſpenden 137.9 162,0 Eintopfſammlungen 32,0 33,0 Reichsſtraßen⸗ ſammlungen 184 38,0 Die Zahl der verkauften Abzeichen bei den Reichsſtraßenſammlungen hat ſich ebenfalls be⸗ trächtlich erhöht. Sie betrug 131,5 Millionen Stück gegenüber 73,1 Millionen St. im WSH W. 1935/36 und 31,5 Millionen Stück im WHW. 1933,34, ſie iſt alſo gegenüber dem erſten WH W. um 100 Millionen geſtiegen. Für die Herſtellung der Abzeichen konnten wiederum notleidende Induſtrien, insbeſon⸗ dere ſolche mit vorwiegender Heim- und Hand⸗ arbeit, unterſtützt werden. Es waren rund fünf Millionen Arbeitsſtun⸗ den dafür erforderlich. Die den deutſchen Notſtandsgebieten durch die Abzeichenauftrage zugeführte Summe beläuft ſich auf rund ſieben Millionen RM. Am„Tag der nationalen Solidarität“ wur⸗ den über 5,6 Mill. RM. geſammelt, das Er⸗ gebnis des Vorjahres alſo noch um 1.6 Mill. RM. übertroffen. Dieſe Sammlung iſt im übrigen wohl der beſte Gegenbeweis gegen 8 Buenos Aires, 16. April. Der Reichs⸗ deutſche Pg. Joſ. Riedle, der als Blockleiter der Ortsgruppe Villa Balleſter der Landes⸗ gruppe Argentinien der Auslandsorganiſation der NSDAP. angehört, wurde von bisher noch unbekannten Tätern in Buenos Aires über⸗ fallen und ſo ſchwer verletzt, daß er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Riedle, der von Beruf Schloſſer war und 1899 in Spöck geboren wurde, wurde am Abend des vergangenen Sonnabends nach der Ab⸗ lieferung von Beiträgen von zwei unbekannten Tätern überfallen und angeſchoſſen. Seinen dabei erlittenen ſchweren Verletzungen iſt Riedle am Sonntag abend erlegen. Die Polizei hat die Unterſuchung ſofort aufgenommen. wo⸗ bei ſie von der deutſchen Botſchaft weiteſtgehend unterſtützt wird. Die Täter werden von der argentiniſchen Polizei in Kommuniſten⸗ kreiſen geſucht vor denen der Ermordete noch unmittelbar vorher gewarnt worden war Wie Blockleiter Riedle ermordel wurde §8 Buenos Aires, 16. April. Der feige Mord an dem Blockleiter der Ortsgruppe Villa Balleſter, Joſef Riedle, hat in den Kreiſen der Reichsdeutſchen in Buenos Aires und Um⸗ gebung großes Aufſehen und tiefes Mitgefühl hervorgerufen. Die Parteigenoſſen nahmen ſich ſofort der Witwe und der Kinder des Ermor⸗ deten an. Die Landesgruppe legt für 30 Tage Trauer an. Blockleiter Riedle rang 26 Stun⸗ den lang mit dem Tode. Mehrfache Blut⸗ übertragungen, zu denen ſich ſtets Par⸗ teigenoſſen ſelbſtlos bereitfanden, brachten keine Rettung. Die letzten Worte, die der tapfere Kämpfer des Führers an die Parteigenoſſen, die ſein Sterbelager umſtanden, richtete, waren: „Kameraden, Heil Hitler!“ Dabei verſuchte er noch, die Hand zum deutſchen Gruß zu erheben. Riedle war als einfacher Handarbeiter wirt⸗ bei denen ein Student getötet und zwei ſchwer verletzt wurden, geſchloſſen. ſchaftlich nicht beſonders günſtig geſtellt. Daher der Kechenſchaflsbericht des W55 w. die ausländiſche Lügenpropaganda, daß ſich die Vertreter des deutſchen Volkes nicht ohne Bewachung in der Oeffentlichkeit bewegen können. 2 Von den Zuwendungen an die Betreuten im Rahmen der Ernährungs⸗ und Wärmehilfe des WH W. ſeien beſonders hervorgehoben: Kartoffeln 5,2 Mill. Doppelzentner Kohlen 22,1 Mill. Doppelzentner Bei den großen Ankäufen an Nahrungsmit⸗ teln iſt das WHW. in noch größerem Maße als in den Vorjahren als volkswirtſchaftlicher Ausaleichsfaktor hervorgetreten. Das WH W. wirkt grundſätzlich marktregelnd und ausglei⸗ chend. Es kauft nur ſolche Nahrungsmittel, die auf dem freien Markt in Ueberfluß vor⸗ handen ſind. Mit dieſem, bereits ſeit dem er⸗ ſten WH W. vertretenen Grundſatz wirkt das WH W. als Großverbraucher verbrauchslen⸗ kend und unterſtützt nachdrücklichſt die ernäh⸗ rungspolitiſchen Notwendiakeiten, die dem deutſchen Volk durch den Vierjahresplan ge⸗ ſtellt ſind. Von dieſen Maßnahmen ſind beſonders her⸗ vorzuheben: der Kauf von 19 Mill. ka Gemüſe, das infolge der ausgezeichneten Ernte nicht auf dem freien Markt abgeſetzt werden konnte und dem Verderb ausgeſetzt geweſen wären; der Kauf von einer Million Tilfiter Käſe zur Entlaſtung des oſtdeutſchen Käſe⸗ marktes; der Kauf von 8 Mill. ig Fi ſchfilet, von rund 4 Mill. ka Zucker und von 1.3 Mill. ka Brotaufſtrichmitteln aus Obſt. Auf Grund der ſteigenden Spendenerträge auf der einen Seite und der ſinkenden Betreu⸗ tenziffern auf der anderen Seite iſt das Win⸗ terhilfswerk in der Lage, die ſonſt in den Sommermonaten üblichen Sammlungen der Verbände der freien Wohlfahrtspflege und des Reichsmütterdienſtes abzulöſen. Die Aufgaben dieſer Organiſationen der deutſchen freien Wohlfahrtspflege werden künftig aus den großen Opfern des Winter⸗ hilfswerkes finanziert. Das deutſche Volk, das in allen Winter⸗ hilfswerken ſeinen großen Opfergeiſt bewie⸗ ſen hat, iſt ſo im Sommerhalbjahr entlaſtet. Auch während der Dauer des WHW. ſchon erhielten die Einrichtungen und Anſtalten der Verbände der freien Wohlfahrtspflege(In⸗ nere Miſſion. Caritas⸗Verband. Rotes Kreuz) als Ausgleich für die früher durchgeführten Lebensmittelſammlungen Sachſpenden zuge⸗ wieſen. Die Zuwendungen beliefen ſich im WHW. 193637 auf rund drei Millionen RM. Die beſonders großzügige Einſtellung des WH W. geht auch daraus hervor. daß ſämt⸗ liche im Deutſchen Reich lebenden hilfsbedürf⸗ tigen Ausländer unterſtützt werden, ſoweit ſie ſich durch ihre Einſtellung und Haltung gegen⸗ über dem Deutſchen Reich dieſer Unterſtützung würdig erweiſen. Die Zahl der unterſtützten Ausländer betrug im WHW. 193536, 80 950. Die Zuwendungen an die unterſtützten Aus⸗ länder beliefen ſich auf rund 2.5 Mill. RM. Für das WHW. 193637 liegen die entſpre⸗ chenden Zahlen noch nicht vor. Sie dürften ſich jedoch in ähnlicher Höhe halten. Die Löſung der gewaltigen Oraaniſations⸗ aufgaben des WHW. war dadurch möglich, daß ſich rund 1,3 Millionen ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen in den Dienſt dieſes Hilfswerts ſtellten. In Vertretung jener Ar— mee unbekannter Helferinnen und Helfer ſind hier aus allen Gauen des Reiches Frauen und Männer verſammelt, um Ihnen. mein Füh⸗ rer, zu danken für dieſe große ſo zialiſtiſche Vieder ein Blutzeuge der Bewegung Deulſcher in Buenos Aires ermordel- Rommuniſten die Täler iſt ein Raubüberfall ausgeſchlof⸗ Tat, an der ſie mitarbeiten durften. e n. Zudem iſt Riedle kurz zuvor von einem Zigarettenverkäufer gewarnt worden:„Irgend— etwas wird noch paſſieren!“ Seinem Schwager hat der Schwerverletzte dann auf dem Sterbe⸗ lager noch mitgeteilt, daß die Kommuniſten, die ihn überfielen, bereit s ernmal da⸗ geweſen ſeien. Dem Schwager gegenüber hat er auch ſeine Ueberzeugung aussgeſprochen, daß es ſich nicht um einen Raubüberfall handele. Die deutſche Botſchaft hat ſich ſofort nach der Tat mit den argentiniſchen Polizeibehörden in Verbindung geſetzt, um zur Aufklärung des Mordes beizutragen. Bis zum Abſchluß der gerichtlichen Ermittlungen bleibt die Leiche un⸗ beſtattet. Ueber die Einzelheiter der Tat wird bekannt, daß der Ueberfall in einer durch kom ⸗ muniſtiſch⸗füdiſche u mtriebe be⸗ Lüchtigten Gegend ausgeführt wurde. Riedle hat Werbeſchriften für eine Winter⸗ hilfsveranſtaltung der Ortsgruppe Villo Balle⸗ ſter ausgetragen. Als er heimkehrte, wurde er dicht vor ſeiner Haustür von zwei Männern, die er als ſelbſt für Kommuni⸗ ſte n erklärte, hinterhältig ange⸗ griffen. Einer der beiden Wegelagerer ſchoß ſofort, während Riedle den zweiten niederſchlagen konnte. Dann ſchoß der erſte nochmals. Der Mord ſpielte ſich in einem Zeitraum von etwa 6 Se⸗ kunden ab. Die Täter ſind unerkannt entflohen. Nachbarn eilten ſofort zur Stelle und brachten den tödlich Verletzten ins Krankenhaus, wo er ſofort operiert wurde. Es wurden zwei Einſchüſſe feſtgeſtellt Die Kugeln batten den Magen ſowie eine Sch lag⸗ ader getroffen. Frau Riedle hat ihren Wunſch geäußert, baldiaſt nach Deutſchland zu⸗ rückzukehren. Die Aſche ihres Gatten will ſie in die Heimat mitnehmen. Der Einäſcherungs⸗ tag iſt vorläufig noch unbekannt. Trauerfeier für Joſef Riedle §8 Buenos Aires, 16. April. Im „Horſt⸗Weſſel⸗Haus“ der Ortsgruppe Villa ſchlichte Trauerfeier für den ermor⸗ deten Parteigenoſſen Joſef Riedle ſtatt, der die Witwe des toten Blockleiters, der deutſche Bot⸗ ſchafter Freiherr v. Thermann, der ſtellver⸗ tretende Auslandskommiſſar Stabsleiter Siemſſen, der Landesgruppenleiter der NSDAP., Küſter, ſowie die Parteigenoſſen der Ortsgruppe Villa Balleſter und Buenos Aires mit Fahnenabordnungen beiwohnten. Der Botſchafter und ſeine Gattin geleiteten die Witwe zu der Trauerfeier. Im Namen der Reichs⸗ regierung legte dann der Botſchafter mit Wor⸗ ten ehrenden Angedenkens einen Kranz nieder. Er ſchloß ſeine Anſprache mit den Worten: Wenn wir von nun an hier ſingen werden: „Kameraden, die Rotfront und Reaktion er⸗ ſchoſſen“, ſo werden wir auch an dich denken, Joſef Riedle! Nach den Klängen des Chopinſchen Trauer⸗ marſches nahm der Organiſationsleiter der Ortsgruppe das Wort, um den Menſchen Ibſef Riedle, dieſen aufrechten deutſchen Kameraden und Kämpfer für ſeine Familie und den Füh⸗ rer zu ſchildern. Ein tragiſches Geſchick habe ihn gerade in dem Augenblick ereilt, als er ſeine Arbeit für das größte ſoziale Werk der Bruder⸗ liebe, das Winterhilfswerk, abſchließen wollte. Bei geſenkten Fahnen klang dann das Lied vom guten Kameraden auf, wonach der Landesgrup⸗ penleiter herzliche Worte trauernder Anteil⸗ nahme an die Witwe richtete und den Ermor⸗ deten als ein leuchtendes Vorbild hinſtellte. Trauer der Auslandsorganiſation der NSDAP. Berlin. 16. April. Aus Anlaß der Er⸗ morduna des Blockleiters Riedle in Buenes Aires hat der Leiter der Auslandsorganiſa⸗ liche Dienſtſtellen. Trauer bis einſchl. 19 April an⸗ geordnet. Sämtliche Dienſtſtellen der Aus⸗ landsorganiſation in Deutſchland, einſchließ⸗ lich des Amtes Seefahrt, haben die Flaggen auf Halbmaſt geſetzt. Nachruf des Gauleiters Bohle Berlin, 16. April. Der Leiter der Aus. landsorganiſation der NSDAP. und Chef der AO. im Auswärtigen Amt. Gauleiter Bohle, erließ folgenden Nachruf für den in Buenos Aires ermordeten Blockleiter Pa. Jo⸗ ſef Riedle: 1 „Wiederum ſteht die Auslandsoraganiſation und mit ihr das ganze Ausland deutſchtum tief erſchüttert an der Bahre eines Kamera- den, der in Ausübung ſeiner Pflicht als Volksgenoſſe des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ermordet wurde. Zuſammen mit Wilhelm Guſtloff und den in Barcelona ermordeten Deutſchen iſt Pg. Joſef Riedle in die Reihen derer eingetreten, die fern der Hei⸗ mat ihr Leben laſſen mußten, weil ſie als Na⸗ tionalſozialiſten ihrem Reich treu waren. Die Nachricht von dieſer ruchloſen Tat er⸗ füllt das ganze deutſche Volk diesſeits und jenſeits der Grenzen mit tiefem Ab⸗ ſche u. Ein beſonders tragiſches Geſchick hat es gewollt, daß Joſef Riedle, der ſelbſt in ſchwerſtem Kampf um ſeine Exiſtenz ſtand, niedergeſtreckt wurde, als er beimkehrte von einer Werbung für das Winterhilfswerhz des deutſchen Volkes. Dieſer Mord teünzelchnet mit erſchreckender Deutlichkeit die gemelne Geſinnung der verhetzten Täter In Araentinien. mit dem Deutſchland ſeit langen Jahren aufs freundſchaftlichſte ver⸗ bunden iſt, ſtarb Joſef Riedle als aufrech⸗ ter Deutſcher und als treuer Natio⸗ nalſozialiſt. Seine Kameraden in der Ortsaruppe Villa Balleſter. die faſt ausſchließ⸗ lich aus Arbeitern der Fauſt beſteht, haben einen ihrer treueſten Mitkämpfer verloren Wir wiſſen, daß mit uns das ganze argenti⸗ niſche Volk eins iſt in der Verurteilung die. ſes fluchwürdigen Verbrechens. In berzlichem Mitgefühl für ſeine Witwe und ſeine Kinder ſenken wir die Fahnen vor einem ſchlichten auslandsdeutſchen Kämpfer deſſen Name uns in alle Zukunft hegleiten wird als ſtändige Mahnung, ſtberall in der Welt als Deutſche und als Nationalſozjali⸗ ſten unſere Pflicht für Fübrer und Reich zu erfüllen. W. Bohle.“ Beileid Gauleiters Bohle Ss Berlin. 16. April. Der Leiter der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP., Gauleiter Bohle, brachte den Angehörigen des in Bue⸗ nos Aires ermordeten Blockleiters Riedle ſein herzliches Beileid telegraphiſch zum Ausdruck. Der deutſche Botſchafter von Thers mann übermittelte der Auslandsorganiſation der NSDAP folgendes Telegramm: 1 „Anläßlich des feigen Mordes an dem Pg. Riedle ſpreche ich der Auslandsorganiſatfon aufrichtige Anteilnahme aus und gebe ihr die Verſicherung ab. alles zu tun, um die ruchloſen Täter zu ermitteln und ſie der gerechten Strafe zuzuführen.“ Ban Jeeland reiſt nac Amerila Brüſſel, 16. April. Zur angekündigten Reiſe des Miniſterpräſidenten van Zeeland nach Amerika wird noch bekannt, daß van Zee⸗ land von der Univerſität der Vereinigten Staa— ten, an der er ſtudiert und promoviert hat, be⸗ ſonders ausgezeichnet werden ſoll. Wenn die Reiſe alſo auch einen privaten Charakter hat, ſo wird doch in politiſchen Kreiſen allgemein angenommen, daß der Miniſterpräſident die Gelegenheit benutzen werde, un, mit führenden amerikaniſchen Perſönlichkeiten die wirt ⸗ ſchaftlichen Probleme, insbeſondere die Frage eines allgemeinen Abbaus der inter⸗ nationalen Handelsſchranken zu beſprechen. 9. Mai: erſter Jahrgang der Gründung des italieniſchen Imperiums. „Ro m. 15. April. Der erſte Jahrestag der Gründung des italieniſchen Imperiums am 9. Mai wird in ganz Italien feierlich begangen werden. den Höhepunkt der Kundgebung bil dei in Rom die große Truppenſchau. an der auch 10000 Eingeborene der kolontalen Trup⸗ Balleſter fand am Donnerstag abend eine penverbände. darunter arößere Abteilungen Kamel⸗ und Dromedarreiter teilnehmen. tion der NS DA P., Gauleiter Bohle, für ſämt der Auslandsoraaniſation 2 nat hab gege lich Nein 4 Ie dung biin tun eder Aug U 0 den Kir Ne N * Saarbrücken, 16. April. Der Dozent für katholiſche Religionswiſſenſchaft und Katechetit an der bekannten Hans Schemm⸗Hoch⸗ ſchule in Paſing, A. Kober, über den das Biſchöfliche Ordinariat Trier wegen ſeines mannhaften Eintretens für die Gemeinſchafts⸗ ſchule das Kanzelverbot verhängt hat, wendet ſich in einem offenen Brief gegen einen am Sonntag, den 11. April, verleſenen Hirten brief, in dem der Verſuch gemacht wurde, die Maßregelung dieſes aufrechten Geiſtlichen zu begründen. In dem offenen Brief, den die b c Rheinfront“ in ihrer Donnerstags⸗Ausgabe im Wortlaut veröffentlichte, verwahrt ſich Ko⸗ ber zunächſt gegen die Behauptung, daß er ein „verirrter Geiſtlicher“ ſei. Ein Geiſtlicher, der in zehn Dienſtjahren nur Gott und Volk in Treue gedient habe und jederzeit für Chriſten⸗ tum und Vaterland eingetreten ſei, dem es nur um die religiöſe Befriedung Deutſchland und echte Volksgemeinſchaft gehe, der dieſe Volksgemeinſchaft ohne Hintanſetzung der reli⸗ giöſen Betreuung der Kinder ſchon in der Schule begründen wolle. könne nicht als verirrter Geiſtlicher angeſprochen werden. 9 Sein„Irrweg“ beſtehe einzig und allein darin, daß er die machtpolitiſchen Beſtre⸗ bungen des politiſchen Katholizismus im Intereſſe von Kirche und Volk bekämpfte 5 ö und für die echte nationalſozialiſtiſche der us. Volksgemeinſchaft jederzeit eintrete. 7 bänden tragen. Sie ſeien vielmehr echte Chriſten, die das Wort Hans Schemms zu verwirklichen ſuchten:„Nicht Gott oder Volk, nicht Volk gegen Gott, ſondern Gott und Volk!“ Abſchließend richtet Kober als„Deutſcher und Katholik“ öffentlich folgende Fragen an die biſchöfliche Behörde in Trier den hochverräteriſchen katholiſchen wegen Ge⸗ einſchliez 1 a, 9 Auch den Vorwurf, er habe gegen Papſt 1 und Biſchöfe Stellung genommen, weiſt ö Kober mit aller Entſchiedenheit zurück. Er Ihe habe einzig und allein die„verkappten Zentrumselemente“, die Hetzer im br Aus. klerikalen Gewond, zurückgewieſen, die u Ehe nachweisbar unter dem Deckmantel„Die Re⸗ Gauleitet ligion iſt in Gefahr“ den nationalſozialiſtiſchen u den in Staat öffentlich oder verſteckt bekämpfen. N Als unwahr bezeichnet Kober weiter die 1 Behauptung, daß er der Kirche durch ſein Ein⸗ Zaniſatirn treten für die Gemeinſchaftsſchule in den deuticun Rücken gefallen ſei. Die Kirche habe in an⸗ Kang deren Ländern und in einigen deutſchen Lan⸗ „Iflicht desteilen die Gemeinſchaftsſchule anerkannt lalitiſchn und ſanktioniert, und was im Ausland recht Zusammen ſei, müſſe dem deutſchen Volk billig ſein. Nertelbng Kober wendet ſich dann mit aller Schärfe Richle in egen die„Begründung“ des gegen ihn in der i der hei⸗ iözeſe Trier verhängten Verbotes, kirchliche de als Na- Amtshandlungen vorzunehmen. **. Es ſei durchaus unwahr, daß er„dem 1 Hege katholiſchen Volk Aergernis gegeben habe“. en Ab⸗ Im Gegenteil ſeien ihm aus allen deut⸗ eſchich hat ſchen Gauen zuſtimmende und begeiſterte enen Briefe, auch aus geiſtlichen Kreiſen, zuge⸗ 1 1 gangen. Nur„ewig geſtrige Zentrümler“ Wil da hätten an ſeinem Aufruf. zugunſten der Welcn SGemeinſchaftsſchule Anſtoß nehmen können. 177 ö In dem offenen Brief wird dann noch ein⸗ e mal kurz das Weſen der deutſchen * W chriſtlichen Gemeinſchaftsſchule zu⸗ ale her ſammengefaßt und Verwahrung gegen die Be⸗ ante hauptung eingelegt, daß die kommende Lehrer⸗ Nals, 1 eneration unchriſtlich ſei. Die jungen Lehrer in del eien allerdings leine Zentrumspaten⸗ usſchuß katholiken, die in der einen Hand ein „ haben Gebetbuch und in der anderen ein Inſtruk⸗ verleun tionsſchreiben kommuniſtiſcher Söldlinge zwecks argent Errichtung einer katholiſch⸗kommuniſtiſchen ung die. Einheitsfront in den katholiſchen Jugendver⸗ N N 1 Ji i ö Geiſtlichen, die in dieſen Tagen w heimverbindung mit den Kommuniſten vor dem Volksgerichtshof in Berlin ſtehen, die kirchliche Amtshandlung unter⸗ ſagt worden? Schwerſtes Aergernis!!! 2. Wer hat dem berüchtigten Prälaten Kaas in Trier wegen politiſcher,. deutſch⸗ feindlicher Betätigung in der Separatiſten⸗ eit das Handwerk gelegt? Nicht die Kirche! Im Gegenteil, er iſt heute in Rom wohlbe⸗ ſtallter päpſtlicher Geheimkämmerer und hetzt von ſicherer Warte aus gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland. N 3 Iſt den katholiſchen Geiſtlichen, die im Schulkampf die Unwahrheit geſagt haben und ihre Unwahrheit amtlichen Stellen gegenüber ſchriftlich beſcheinigen mußten. von kirchlicher Seite ein Verbot auferlegt worden? Nein!!! 5 Was hat man gegen die Hochverräter und Aeuße⸗ ins Ausland N 4 unternommen, die Hirtenbriefe rungen der deutſchen Biſchöfe 1 bringen und im Bunde mit„chriſten⸗ tums freundlichen“ Juden in Hetze gegen das nationalſoztaliſtiſche Reich machen? Angeblich hat man mit dem Ausland keine Verbindung!!! Vaterlandsloſigkeit und Gott⸗ loſigkeit ſind identiſch! Es hat den Anſchein. als ob man nur gegen deuiſche Geiſtliche, die bei all' ihren Handlun⸗ gen einzig und allein von der Liebe zu Gott,. Kirche, Führer und Volk getrieben wurden, vorzugehen wagt, und das alles im Zeichen der angeblichen„Unfreiheit der Kirche“ im Drit⸗ ten Reich. In jedem anderen Land, wo der Nationalismus als ſelbſtverſtändliche Tugend auch von den kirchlichen Kreiſen geübt wird Frankreich) und Kampf gegen Regierung, Halt und Volksgemeinſchaft von der katho⸗ liſchen Kirche als Verrat an Volk und Staat gewertet wird, wäre ein ſolches Unterfangen unmöglich. Nur in Deutſchland, wo leider noch immer Zentrumsgeiſter hetzen, wagt man es. in dieſer aller Ehrfurcht vor Gott und Volk hohnſprechenden Weiſe gegen einen deut⸗ ſchen Geiſtlichen vorzugehen. Sein Verbrechen iſt ja auch„rieſengroß“. Er iſt für die chriſt⸗ liche Gemeinſchaftsſchule, die die Grundlage der deutſchen Volksgemeinſchaft bildet, und dener btteſ eines lulholſſhen Geſſlichen An das Biſchöfliche Ordinariat in Trier- Die hinkergründe der Treibe reien gegen die Gemeinſchafksſchule Katholiken heiß erſehnen, eingetreten. Was ich behaupte, iſt luutere Wahr⸗ heit. Kein Druck und kein Verbot können mich mundtot machen. Im kämpfe als katho⸗ liſcher Geiſtlicher für Gott und Kirche, Führer und Volk, für die nationalſozialiſtiſche Volks⸗ gemeinſchaft und für den religiöſen Frieden. für den religiöſen Frieden, den die deutſchen „Man muß dieſe peinliche Frage mit„ja“ be für die Bekenntnisſchule treibt die ſeltſamſten dürfnisanſtalt der Schule in Oggersheim in der Gelände ſteht, das der katholiſchen Kirche gehör ſchen und katholiſchen Knaben und Mäd die Belange der katholiſchen Kirche auch in der gen Tagen wurde mitgeteilt, daß nach der Um der Saarpfalz der dortige Ortsgeiſtliche die wei den Bedürfnisanſtalt der Schule unterſagt hatte, baut worden ſei.(Erich Zander, K.) Gibt es ein kon feſſionelles W. C.? antworten. Der Fanatismus der Vorkämpfer Blüten. Das obenſtehende Bild zeigt die Be⸗ Saarpfalz. Da die Bedürfnisanſtalt auf einem t, wurden die einzelnen Zellen nach proteſtanti⸗ chen aufgeteilt. Nur ſo ſind offenbar Bedürfnisanſtalt gewahrt.— Schon vor eini⸗ wandlung der Bekenntnisſchule in Stetten in tere Benutzung der auf kirchlichem Boden ſtehen⸗ da die Anſtalt nur für katholiſche Schüler ge⸗ Beeinflußle Zeugen im Roſſaint-Prozeß Unerhörte Verſchleierungsverſuche— Unterſch lupf für Hochverräter bei guten Katholiken Neunter Berhandlungskag Berlin, 16. April. Bei der heutigen Zeu⸗ genvernehmung im Hochverratsprozeß gegen die katholiſchen Jugendführer wurden regelrechte Verſchleierungsverſuche aufgedeckt. Zunächſt wurde ein Zeuge vernommen über eine Beſprechung mit einem unbekannten Kom⸗ muniſten, an der von den Angeklagten Roſſaint, Steber und Kremer teilgenommen haben. Nach den Bekundungen dieſes Zeugen hat der Kommuniſt von der katholiſch⸗kom⸗ muniſt. Einheitsfront geſprochen und durch⸗ blicken laſſen, daß ihm viel daran liege, daß von der Staatsanwaltſchaft geſuchte Kom⸗ muniſten Unterſchlupf bei politiſch unver⸗ dächtigen Katholiken fänden. Dieſen Aus⸗ führungen habe weder der Kaplan Roſſaint noch der„Reichsführer“ der Sturmſchar, ber. wider en. Entgegen dieſer klaren Ausſage beſaß der nächſte Zeuge, ein früheres Mitglied der katho⸗ liſchen Jugendbewegung, der gleichfalls der Verſammlung beigewohnt hat, die unglaubliche Frechheit, zu behaupten, daß nur über re⸗ ligiöſe Dinge geſprochen worden ſei. Trotz mehrerer Vorhaltungen des Vorſitzenden blieh er mit verbiſſener Hartnäckigkeit dabei, von po⸗ litiſchen Ausführungen nichts gehört zu ha⸗ ben. Mit ſcharfen Worten geißelt der Staats⸗ anwalt das unverantwortliche Verhalten die⸗ ſes Zeugen, das beinahe eine Nötigung am Ge⸗ richt darſtelle. Selbſt der mitangeklagte Kaplan Kremer drückt ſeine Verwunderung über dieſe merkwürdige Behauptung aus. Der Vorſitzende unterbricht darauf die Vernehmung und er⸗ mahnt den Zeugen, in ſich zu gehen und ſich die Sache reiflich zu überlegen, ehe das Gericht den ſchweren Schritt tun und ihn wegen Meineides verhaften müſſe. Aehnliche ſkandalöſe Verſchleie⸗ rungsverſuche machte auch ein dritter Zeuge. der wiederum behaupten wollte, ſeiner Meinung nach ſei die Einheitsfront nichts wei⸗ ter geweſen als der Plan einer„kulturellen Zu⸗ ſammenarbeit mit Sowjetrußland“! Der Vor⸗ ſitzende macht ihn darauf aufmerkſam, daß er in der Vorunterſuchung Ausſagen weſentlich anderen Inhaltes in einem Umfang von ſechs Schreibmaſchinenſeiten gemacht habe. Es ſei mehr als merkwürdig, 15 er ſich plötzlich all dieſer Einzelheiten nicht mehr entſinnen könne. Darauf ſtellt der Staatsanwalt feſt, er habe den Eindruck, daß hinter den Kuliſſen gearbeitet werde mit dem Ziel, die Ausſagen der Zeugen in eine beſtimmte Richtung zu lenken. Der Vorſitzende ſchließt ſich dieſer Meinung an und betont. die Ausſage des letzten Zeugen mache den Eindruck eines gut memorierten Vortrages. Trotzden bleibt der Zeuge bei dem, was er ge⸗ ſagt hat. Der peinliche Eindruck, daß von den Zeugen bemußt mit der Wahrheit zurückgehalten wird, um den Kaplan Roſſaint nach Möglichkeit zu entlaſten, verſtärkte ſich bei der Vernehmung der ſogenannten Sturmſcharführer. die an der Geheimverſammlung im Hauſe Roſſaints am Allerheiligentag 1933 teilgenommen und die hetzeriſchen Ausführungen der kommuniſtiſchen Agentin Berta Karg mitangehört haben. Sie wollen h an irgendwelche belaſtende Einzelhei⸗ ten nicht mehr erinnern. In allen Spielarten wird Roſſaints Verteidigungsmanöver von den Zeugen aufgegriffen, angefangen von der Be⸗ tonung des kulturellen Charakters der ganzen Ausfprache bis zu der verlogenen Behauptung, der Kaplan habe die Kommuniſten für den ka⸗ tholiſchen Glauben gewinnen wollen! Einen „Sturmſcharführer“ aus dem Saargebiet hat fein Gedächtnis allerdings nicht ganz im Stich aue Er ſagt aus, daß Berta Karg ver⸗ ucht habe, ihn zur Zuſammenarbeit mit den Kommuniſten im Saargebiet zu veranlaſſen. Sie gab ihm einen verſchloſſenen Umſchlag, der die Anſchrift einer kommuniſtiſchen Stelle in Saarbrücken trug. Auf der Straße öffnete der Jeuge den Brief und ſtellte feſt, daß auf einem Zettel die Worte ſtanden:„Vertrauen Sie die⸗ ſer Perſon! Friedel.“(„Friedel“ war der Deck⸗ name Berta Kargs.) Den Zettel will der Zeuge ohne weiter über die Angelegenheit zu ſprechen, ſofort vernichtet haben. Zenat lehnt Jeugenvereidigung ab In der Nachmittagsſitzung des Hoch⸗ verratsprozeſſes gegen die katholiſchen Jugend⸗ führer verkündete der Vorſitzende, daß das Ge⸗ richt die Vereidigung der am Vormittag ver⸗ no nmenen Zeugen, die durch ihre Zurückhaltung beſonders aufgefallen waren, wegen dringenden Verdachtes ber Teilnahme an den ſtrafbaren Handlungen der Angeklagten abgelehnt habe. Sodann wurde der wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu lebenslänglichem Zuchthaus ver⸗ urteilte Fritz Große vernommen, der als früheres Mitglied des Zentralkomitees der KPd. von Paris aus die Zerſetzungsarbeit un⸗ ter der deutſchen Jugend geleitet hat. Im Ge⸗ genſatz zur Bekundung der Berta Karg, die ihn 1 Zweck der Verichterſtattung in Paris be⸗ ucht hoben will, behauptet er, dieſe Funktionä⸗ rin nicht zu kennen. Infolgedeſſen will er auch von Roſſaints Tätigkeit nichts gewußt ha⸗ ben. Große gab rückhaltslos zu, daß die Wei⸗ ſungen des Zentralkomitees der KPD. dahin feindlte mit der katholiſchen Jugend in ſtaats⸗ eindlichem Sinne zuſammenzuarbeiten. Später habe man in Abänderung des urſprünglichen Planes durch Entſendung von Spitzeln, die früher im katholiſchen Lager geſtanden und dann zu den Kommuniſten übergelaufen waren, in die katholiſche Jugend einzudringen verſucht. Dieſer Weg hatte nicht den gewünſchten vollen Erfolg. Man ſei daher zur Bearbeitung durch Hetzſchriften übergegangen. Dieſe hochverräteriſchen Schriften waren anz auf die Geiſtesart der Kreiſe abgeſtellt, an die man ſich wandte. Zur Beeinfluſſung der katholiſchen Ju⸗ gend im kommuniſtiſchen Sinne wurden ſolche Schundſchriften in großer Auflage hergeſtellt und verbreitet. Nach der Vernehmung weiterer Zeugen, die keine weſentlichen Bekundungen machten, wurde de, Verbändiung auf Samstagvormittag ver⸗ a0 Kleine polifiſche Nachrichten Warſchau, 16. April. Der Verband der vereinigten Landmeſſer Polens hat den Be⸗ ſchluß gefaßt, daß Juden und Perſonen fü diſcher Abkunft nicht Mitglieder dieſes Ver⸗ bandes ſein können. Der Hauptvorſtand wurde bevollmächtigt, alle Schritte zur Verwirk⸗ lichung dieſes Beſchluſſes zu unternehmen. Warſchau, 16. April. Die Warſchauer Polizei hat zehn weitere Kommuniſten verhaf⸗ tet, die in Volksküchen und Nachtaſylen kommu⸗ niſtiſche Hetze getrieben haben. Die Namen der Verhafteten zeigen, daß es ſich wieder aus⸗ nahmslos um Juden handelt: Tebel Gromb, Moiſzelaufer, Iſrael Roſen, Herſch Borenſtein, Mojſze Weinſtock, Wolf Silber⸗ mann, Fiſchel Kawa, Herſch Brywkind, Iſrael Korngold und Tobias Zlotouſky(Goldmund). Ilalieniſche spende für das Vinkerhilfswerk Berlin, 16. April. Der lieniſchen Filminſtituts„Luce“, Marcheſe Pau⸗ lucci di Calboli, Bevollmächtigter e Ita“ eniſcher Miniſter, hat anläßlich ſeines Auf⸗ enthaltes in Berlin an den Führer und Reichs⸗ kanzler folgendes Schreiben gerichtet: Herr Reichskanzler! Das deutſch⸗italieniſche Konſortium für den Film„Condottieri“ hat— auf den Vorſchlag des Aufſichtsrates, Herrn Com. Mainz, Direktor der Tobis⸗Cinema⸗Film— anläßlich ſeiner Jah⸗ restagung der Aktionäre beſchloſſen, mir die Summe von 10000 Reichsmark auszu⸗ zahlen, als Entgelt für mein Amt als Präſident des Konſortiums. Geſtatten Sie mir, Exzellenz, dieſe erſte deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit auf dem Gebiet des Films beſonders betonen zu dürfen und Ew. Exzellenz, anläßlich des glückverheißen⸗ den Tages Ew. Exzellenz Geburtstages, die Summe von 5000 Reichsmark überreichen zu dürfen, worüber Ew. Exzellenz im Rahmen des Winterhilfswerkes der NSDAP. nach eigenem Ermeſſen verfüb en möge. Gleichzeitig werde ich Se. Benuto Muſ⸗ ſolini, Duce des Faſchismus, die andere Hälfte der in Frage ſtehenden Summe über⸗ geben, und zwar zugunſten der Winterhilfs⸗ werke der P. N. P.(Partito Nazionale Faſziſta — Nationalen Faſchiſtiſchen Partei). Wollen Sie bitte, Herr Reichskanzler, den Ausdruck meiner tiefſten Ergebenheit entgegen⸗ nehmen. Der Führer und Reichskanzler hat dieſes Schreiben wie folgt beantwortet: Sehr verehrte Erzellenz! Der Herr Königlich Italieniſche Botſchafter hat mir Ihr Schreiben vom 8. d. Mts. nebſt Ihrem Scheck über den Betrag von 5000 RM. übermittelt, den Sie mir für das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes zur Verfügung ſtellen. Ich danke Ihnen herzlichſt für dieſe Spende und die mir damit ausgedrückte freundſchaftliche Ge⸗ ſinnung, die ich zu würdigen weiß. Ich habe den Betrag von 5000 Reichsmark w unſchgemäß dem Winterhilfswerk zugeführt mit der Maßgabe, daß aus dieſer Summe gegebenenfalls in erſter Linie etwaige hilfsbedürftige Mitglie⸗ der der italieniſchen Kolonie in Berlin unter⸗ ſtützt werden ſollen. Mit dem Ausdruck vorzüglichſter Hochachtung! gez. Adolf Hitler. Blutige Saalſchlacht in Böhmen Gemeiner Marxiſtenüberfall auf Sudetendeutſche Warnsdorf(Böhmen), 16. April. Am Donnerstag abend war von ſozialdemokratiſcher Seite in Niedergrund bei Warnsdorf eine öffentliche Verſammlung einberufen worden, in der eine marxiſtiſche Abgeordnete aus Außig ſprechen ſollte. Zu der Verſammlung waren 300 Teilnehmer erſchienen, davon etwa die Hälfte Anhänger der Sudetendeutſchen Partei. Ein ſtarkes Aufgebot des marxiſtiſchen„Saalſchutzes“ hatte an den Seiten des Saales Aufſtellung ge⸗ nommen. Ohne jede Veranlaſſung machte einer der Marxiſten noch vor der Eröffnung der Ver⸗ ſammlung einen höhniſchen Zuruf. Nach kurzem Wortwechſel ergriff der Herausforderer einen Stuhl und ſchleuderte ihn auf den ſudetendeut⸗ ſchen Abgeordneten Rösler. Auf dieſes Sig⸗ nal hin ſchoben die an den Wänden 9 Marxiſten die Tiſche in die Mitte des Saales, keilten ſo die Sudetendeutſchen ein, ergriffen Stühle und Tiſche, riſſen ſie auseinander und ſchlugen damit los, während von der Galerie Flaſchen, Gläſer, Stühle uſw. in den Saal ge⸗ worfen wurden. Es entſtand eine n Panik. Su⸗ detendeutſche Frauen, die ſich auf der Galerie befanden, ſprangen durch die Fenſter drei Me⸗ ter tief ins Freie, um ſich aus dem Tumult zu retten. Im Saal ging indeſſen die Schlacht weiter. Mit Biergläſern, Flaſchen und Stuh beinen wurde auf die Sudetendeutſchen einge⸗ ſchlagen, wovon die vielen Kopfverletzungen und Schnittwunden zeugen. Der Abgeordnete Rösler wurde derart über den Kopf geſchla⸗ gen, daß er bewußtlos zuſammenbrach. Die Zahl der Verletzten beträgt etwa 30, darunter vier Schwerverletzte, die ins Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußten. Der Verſammlungs⸗ raum wurde vollſtändig demoliert. Von der Gendarmerie, die Mühe hatte, die marxiſtiſchen Radaubrüder zurückzudrängen, wurden 13 Perſonen verhaftet, die durchweg der Sudeten⸗ deutſchen Partei angehören. Auch Jlalien gewährt Eheſtands⸗ darlehen Begünſtigung der Kinderreichen beſchloſſen. Rom, 16. April. Der italieniſche Miniſter⸗ rat hat am Freitag in ſeiner dritten und letz⸗ ten Aprilſitzung eine Anzahl Geſetzentwürfe genehmigt, die für die Bevölkerungspolitik von weitgehender Bedeutung ſind. Der Mini⸗ ſterrat hat im Rahmen der bereits vom Fa⸗ ſchiſtiſchen Großrat aufgeſtellten Richtlinien die Einführung von Eheſtands⸗ darlehen beſchloſſen, die ab 1. Juli durch die Provinzialverwaltungen in Höhe von 1000 bis 3000 Lire an junge Ehepaare im Al⸗ ter von nicht über 26 Jahren gewährt wer⸗ den ſollen. Die Rückzahlung ſoll ein Jahr nach Auszahlung des Darlehns⸗ betrages beginnen. Beſondere Maß⸗ nahmen wurden u. a. für Beamte getroffen, die bei der Geburt eines Kindes ſofort in die nächſt höhere Gehaltsklaſſe aufſteigen. Bei Bewerbungen um eine Staatsſtelle ſollen kinderreiche Bewerber bevorzugt werden. räſident des ita⸗ 1 1 1 110 1 4 0 1 — E 14 1 1 9 9 0 0 10 . 00 7 1 0 7 ö 1 0 14 37 1 0 3 71 1 10 1 0 „ 1 5 1 2 1 1 1 1 JU 5 1 43 ö 0 ö 1 1 1 1* 1 3 1 N 5 1 73 81 1 1 1 —————— e — —— — S — —— 8.. e eee Ihre Skühpunkle und ihr Berlin, 16. April. Der Oberbefehlshaber der italieniſchen Luft⸗ waffe in Aethiopien während des Feldzuges, Flieger⸗Diviſionsgeneral M. Aimone⸗ Cat, brach auf einem Vortragsabend der Lilienthal⸗ Geſellſchaft für Luftfahrtforſchung im Preußen⸗ haus über den Anteil der italieniſchen Luftwaffe bei der Vorbereitung und Durchführung des Feldzuges in Aethiopien. Von den in Oſtafrika eingeſetzten Flugzeug⸗ muſtern hätten ſich unter den gegebenen Ver⸗ hältniſſen die in„Gemiſchtbauweiſe“ in Metall, Holz und Stoff hergeſtellten Flugzeuge als be⸗ ſonders geeignet erwieſen. Daraus könne jedoch, unterſtrich der Vortragende, keine Ueberlegenheit der Gemiſchtbauweiſe gegenüber der Ganz⸗ metallbauweiſe allgemein hergeleitet werden. Lediglich die in Oſtafrika vorliegenden beſonde⸗ ren Bedingungen berechtigen zu dieſem Urteil. So habe ſich die Inſtandſetzung von Flugzeugen in Gemiſchtbauweiſe einfacher als bei Ganz⸗ metallflugzeugen erwieſen, ſolange man nicht über gute Werkſtatteinrichtungen verfüge. Zur Erhaltung der Einſatzbereitſchaft der Staffeln ſeien fünf große, ſehr ſorgfältig aus⸗ gerüſtete Luftflottenſtützvunkte in Maſſaua, Zula, Aſſab, Guza und Mogadiscio angelegt worden. Daneben ſeien in Eritrea und Soma— ltland ſieben Hilfsſtützpvunkte behelfsmäßig an⸗ gelegt und eingerichtet worden, die den Haupt⸗ zweck gehabt hätten, die Flugzeuge für die tak⸗ tiſche Nahaufklärung zu beherbergen. Mit dem fartſchreitenden Vormarſch hätten allerdings faſt alle Flugzeuge die ſtändigen Stützpunkte ver⸗ laſſen und die Hilfsſtützpunkte benutzt. Dabei zeigte ſich wiederholt, daß die Abſicht, die Luftwaffe näher an der Front unterzubringen, oft mehr Störun⸗ gen als Vorteile mit ſich brachte. Für die Ueberführung der Staffeln nach Oſt⸗ afrika wurde entgegen der urſprünglichen Ab⸗ ſicht, die Maſchinen mit einem Aktionsradius von etwa 2000 Kilometer auf dem Luftwege zu befördern, infolge der Verweigerung des eng⸗ liſchen Luftviſums ausſchließlich der Seeweg benutzt. Neben dem Flugzeugtransportſchiff „Miraglia“ wurde für dieſen Zweck ein großer Dampfer durch Erweitern der Schiffsluken und Heraustrennen einiger Schottenwände ſo herge— richtet, daß bei einer Reiſe 20 bis 30 Flug⸗ zeuge verſandt werden konnten, wobei nur die Tragflächen abmontiert werden mußten. Das Ausladen in Maſſaua dauerte manchmal weni⸗ ger als 24 Stunden. Der Zuſammenbau konnte an den weniger heißen Tagen ſo beſchleunigt werden, daß in zwei Tagen zwei oder drei ſchwere Bomber oder täglich ein oder zwei leichte Maſchinen fertiggeſtellt wurden. Im ganzen erwies ſich der Transport auf dem See- wege als ſchneller, bequemer. ſicherer und bil⸗ liger als auf dem Luftwege. Von entſcheidender Bedeutung für die Ein— ſatzbereitſchaft der Luftwaffe war das Trans⸗ portweſen, das trotz des großen Umfanges des zu bewältigenden Frachtyerkehrs und trotz der wenigen und ſchlechten Straßen gut arbeitete. Für den Nachrichtendienſt der mit guten Gerä⸗ ten ausgerüſteten Luftwaffe und die Ausübung des Fluaſiche rungsdienſtes ſtand ein dichtes Netz drahtloſer Stationen zur Verfügung. So mar es möglich, daß die Luftwaffe ſiher alles Er⸗ warten ſchnell und mit beſtem Erfolg eingeſetzt werden konnte. Bei Eröffnung der Feindſeligkeiten ſtanden in Oſtafrika etwa 10 Flugzeuge älterer Bau⸗ art zur Verfügung, bei der Beſetzung von Addis Aßheba verfügten die Luftſtreitkräfte in Oſtafrika über etwa 350 Flugzeuge, von denen zwei Drittel neuer Bauart waren. Infolge von Friegs⸗ und Flugunfällen gingen etwa 100 Flugzeuge verloren. Die fliegeriſche Tätig⸗ keit bis zum 80. Juni 1936 wird durch folgende Leiſtungen gekennzeichnet: 1890 Tonnen Bom⸗ ben murden abgeworfen. 1360 Tannen Lebens⸗ mittel, Poſt, verſchiedene Materialien und 4430 Verſonen murden befördert, etwa 50 000 Flug⸗ ſtunden geleiſtet. Wiederholt habe die italieniſche Luftwaffe Gelegenheit gehabt, entſcheidend in die Kämpfe einzutreifen und die Truppen wirkungsvoll zu Unterſtützen. Welche Bedeutung dem Einſatz der Fuftwaffe für die Verſorgung im Kampf be findlicher Truppen oder auf dem Vormarſch be⸗ findlicher großer Einheiten mit Lebensmitteln und Munitian zukam. gebe daraus hervor, daß auf dieſem Wege 1080 Tonnen Exploſiyſtoffe, die Luftwaffe in Abeſſinien enlſcheidender Einſatz 150 000 Schuß M. G.⸗Munition, 800 Tonnen Lebensmittel und verſchiedenes andere Mate— rial verteilt wurden. Nach der Vernichtung des äthiopiſchen Heeres habe noch eine Reihe beſonderer Aufgaben der italieniſchen Luftwaffe geharrt. Es galt. die weiten Gebiete des offenen Landes ſchnell zu beſetzen und neue Hilfsſtützpunkte zu errichten, zu denen das Perſonal und das erforderliche Material ausſchließlich auf dem Luftwege her⸗ angebracht werden mußte. FJurchlbare Brandkalaſtrophe in einem rumäniſchen Dorf Bisher acht Tote ds Bukareſt, 16. April. Eine furchtbare Brandtataſtrophe iſt am Donnerstag über die Gemeinde Comrot bei Tigino hereingebrochen. Ueber 300 Häuſer ſind volltommen vom Feuer zerſtört worden. Das Vieh konnte nur in ſehr wenigen Fällen gerettet werden Der Sachſcha⸗ den beläuft ſich auf etwa 15 Millionen Lei Wieviele Menſchen ums Leben getommen ſind, ſteht noch nicht feſt. Bisher ſind acht vollkom⸗ men verfohlte Leichen geborgen worden, darun⸗ ter die eines achtjährigen Mädchens. Enkrechlung der Südafrika-deutſchen Die Anlwort der ſüdafrikaniſchen Unionsregierung auf die deulſche Proleſtnole Pretoria, 16. April. Der Vorſitzende der Regierung der Südafrikaniſchen Union, Ge⸗ neral Hertzog, hat dem deutſchen Geſandten folgende Antwortnote auf den deutſchen Proteſt vom 5. April überreicht: Unter Bezugnahme auf Ihre Note vom 8. April, in der Sie mir die Auffaſſung der deut⸗ ſchen Regierung mitteilten, über die Auswirkung der Verlautbarung der Mandatsregierung von Südweſtafrika auf die Deutſchen im Mandats⸗ gebiet, welche nicht britiſche Staatsangehörige ſind, habe ich die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß die Unionsregierung die Vorſtellungen der deut- ſchen Regierung mit größter Sorgfalt geprüft hat, und ich möchte von vornherein die deutſche Regierung verſichern, daß die Unionsregierung bei ihrer Maß⸗ nahme nicht von irgendwelchen unfreund⸗ lichen Beweggründen gegen das Deutſche Reich beſeelt war. Sie iſt vielmehr ſtets geleitet geweſen von der zwingenden Notwendigkeit, eine geordnete Ver⸗ waltung des Territoriums, für welche ſie ver⸗ antwortlich iſt, zu gewährleiſten. und von dem ernſtlichen Wunſche, ſeine geordnete Entwicklung und ſeinen friedlichen Fortſchritt zu fördern. Die Unionsregierung bedauert deshalb guf⸗ richtig. daß die deutſche Regierung ſich zu der Erklärung genötigt geſehen hat, die Verlaut⸗ barung müſſe als eine Kampfmaßnahme ge⸗ gen das Deutſchtum im Territorium betrach⸗ tet werden Inſofern als die deutſche Regie⸗ rung die Verlautbarung als eine Kampfmaß⸗ nahme betrachten maa, ſei feſtgeſtellt daß ſie gegen Umtriebe gerichtet iſt, welche die Unions⸗ Rundfunl- Programm Sonntag, den 18. April Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert, 08.00 Der Bauer ſpricht— der Bauer bört, 09.00 Morgeuruf, 10.00 Du ſollſt auch ſäen, wo du nicht ſelbſt mehr ernteſt! Eine Morgenfeier 10.45 Fantaſien auf der Welte⸗Kino⸗ orgel, 11.00 Kurt Hepnick ſpricht eigene Gedichte, 11.15 Dt. Seewetterbericht, 11.0 Induſtrieſchallpl., 12.00 Standmuſik, 12 55 Zeitzeichen der Dt. See⸗ warte, 13 00 Glückwunſche, 13 10 Konzert, 14.00 Kinderfunkſpiel, 14.30 Braſilian. Volkslieder, 15.00 Ratſchläge zur Sippenforſchung. 15.15 Land aus Moor und Meer, 16.00 Heiter und bunt zur Nach- mittagsſtund, 17.20 Abend im Altpaterland, 18.00 Melodie und Rhythmus. 19.0 Deutſchland⸗Sportecho, 20.00 Gemütliche Klaſſiker, 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport, Deutſchlandechn 22 30—00.55 Wir bitten zum Tanzl!, 22 45— 23.00 Deutſcher Seewetterbericht. Frankfurt 06.00 Hafenkonzert, 08.00 Zeit, Waſſerſtand Wetter 08.05 Gymnaſtik, 08.25. 08.45 Sendepauſe, 08.43 Or⸗ gelchoräle, 09.00 Chriſtliche Margenfeier, 09.45 Der Adler, 10.00 Morgenfeier der HJ., 10.0 Chorgeſang, 11.15 Bachkantate, 12.00 Konzert, 14.00 Kinderfunk, 14.45 Das Volk erzählt, 15.00 Deutſche Scholle, 16.00 Konzert, 18.00 Deutſche und engliſche Jugend in froher Gemeinſchaft, 18.30 Sonntagabend vergnügt u froh— dafür ſorgt: Fidel u. Co., 19.40 Sportſpiegel des Sonntags, 20.00 O ſink hernieder, Nacht der Liebe, 22.00 Zeit. Nachrichten 22.10 Nachrichten. Wetter, 22.15 Funkbericht von der 4, deutſchen Ge⸗ päckmarſchmeiſterſchaft, 2235 Sportbericht, 22.45 Wir bitten zum Tanz, 24.00—02.00 Nachtmuſik. Stuttgart. 06.00 Hafenkonzert, 08.00 Zeit, Waſſerſtand, Wet ⸗ ter, Gymnaſtik, 08.25 Bauer hör zu, 08.40 Meiſter des Orgelſpiels, 09.00 Katholiſche Morgenfeier, 09.30 Deutſche Weltſchau, 10.00 Morgenfeier der HJ., 10.80 Fröhliche Morgenmufik, 11.30„Zur Feier des Tages“ 12.00 Konzert, 13.00 Kleines Kapitel der Zeit, 13,45 Erzeugungsſchlacht, 14.00 Kaſperle im Tierpark, 14,45 Aus Laden und Werkſtatt, 15.00„Neues Schaffen“, 15.30 Chorgeſang, 16.00 Zum 4-Uhr⸗Tee, 18.00 Bunt und heiter, 19.30 Turnen und Sport 20.00 Hinaus in die Ferne! 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter und Sport, 22,30 Wir bitten zum Tanzl, 24.00—02.00 Nachtmuſik. Montag, den 19. April Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter für di Landwirtſchaft. ffröblicher Wochenanfang, 07.00 Nach⸗ richten, 08.00—09.00 Sendepauſe 09.00 09.40 Sperr · zeit, 09.40—10.00 Sendepauſe, 10.00 Grundſchulfunk 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Deutſcher Seewetter- günden wider Blut und Raſſe Ein erſchütternder Aufklärungs film der Reichspropagandaleitung Auf Anordnung des Führers wird der Film der Reichspropagandaleitung„Opfer der Ver- gangenheit“(Die Sünde wider Blut und Raſſe) in allen deutſchen Tonfilmtheatern auf— geführt werden. Das„Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes“, eine Neuſchöpfung des nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchlands, iſt zunächſt von Vielen überhaupt nicht verſtanden worden. Von kirch⸗ licher Seite ſind vielfach Einwände erhoben worden, die ſich auf chriſtlich ethiſche Grund⸗ ſätze beriefen. Im großen und ganzen kann man die theoretiſchen Auseinanderſetzungen über die Berechtigung des Geſetzes als abge⸗ ſchloſſen anſehen, weil die Tatſachen eine allzu beredte Sprache geſprochen haben. Dennoch kann allen Deutſchen nicht oft und eindringlich genug der Unwert der Erbkranken für die geſunde Vollsgemeinſchaft vor Augen geführt werden. Vor allem darf man das eine nicht vergeſſen, daß die Erbkranken ihre Krank⸗ heit, ihre mehr oder minder gänzliche Untaug⸗ lichkeit. ihre Unheilbarkeit von Eltern oder Vor⸗ eltern geerbt haben. Dafür gibt es die verſchie⸗ denſten Urſachen, die entweder bei den Eltern oder auch ſchon in früheren Generationen zu ſuchen ſind in vielen Fällen laſſen ſie ſich über⸗ haupt nicht mehr ermitteln. Dennoch bleiben dieſe zur Arbeit innerhalb der Volksgemein⸗ ſchaft und für ſie unverwendbaren Erbkranken Glieder unſeres Volkes. Es würde an den Grund nattonalſozialiſtiſcher Lebensauffaſſung rütteln, wollte man ſie verkommen laſſen. Nur Gedankenloſigkeit kann den unmenſchlichen Vor⸗ ſchlag ausſprechen, dieſe Untauglichen überhaupt verſchwinden zu laſſen, etwa mit der Begrün dung. daß ſie dem Staat und der Volksgemein⸗ ſchaft kein Geld koſten ſollen, weil das Geld nur für die Geſunden da ſei Demgegenüber iſt zu betonen, daß der Staat obnehin jeder unvernünftigen Uebertreibung der Fürſorge Einhalt gebietet. Andererſeits ſind jene Erb⸗ kranken aus Familien hervorgegangen, die zum deutſchen Volke gehören. Ohne ihren Willen kamen ſie zur Welt, wie ſie ſind, ohnmächtig wurden ſie in das Leben hineingeworfen. Ge⸗ fühlloſigkeit iſt niemals ein Zeichen von Kraft, aber das Mit⸗Leiden iſt volksgenöſſiſche Ver⸗ pflichtung von höchſtem ſittlichen Wert. Im Gefühl dieſer Verpflichtung hat der Na⸗ tionalſozialismus die Verhinderung erbkranken Nachwuchſes in die Hand genommen. Das iſt eine Aufgabe von größter bahnbrechender Be⸗ deutung für die Zukunft Ihren Umfang und ihr Ziel zu verdeutlichen, iſt der Zweck des Filmes„Opfer der Vergangenheit“, der jetzt von der Amtsleitung Film der Reichspropa⸗ gandaleitung der Oeffentlichkeit übergeben wird. Erfahrene Aerzte und Filmfachleute ha⸗ ben ihn in gemeinſamer Arbeit geſchaffen. Auch bericht, 11.30 Der Bauer ſpricht, der Bauer hört, 12.00 Konzert, 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen See⸗ warte, 13.00 Glückwünſche, 18.45 Neueſte Nachrichten, 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter ⸗ und Börſenberichte, Prögrammhinweiſe, 15.15 Schö⸗ ne Stimmen, 15.45 Von neuen Büchern, 16.00 Mu ⸗ ſit am Nachmittag 16.55 Schaltpauſe, 17.00 Jahrgang 1927. 17.45 Induſtrieſchallplatten, 18.15 Fahnenüber gabe an die Wehrmacht und Zapfenſtreich, 20.00 Kernſpruch. Wetter, Kurznachrichten, 20.10 Neue Lie⸗ der und Gedichte aus Oeſterreich, 21.00 Wir bitten z. Tanz, 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport, 22.30 Eine kleine Nachtmuſik, 22.45 Deutſcher Seewetterbericht, 23.00 Induſtrieſchallplatten, 23.25 Schaltpauſe, 23.30 bis 00.05 Deutſchlands Jugend grüßt Adolf Hitler. Frankfurt 06.00 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik, 08.30 Tonzert, 07.00 Nachrichten, 08.00 Zeit, Waſſerſtand, 08.05 Wetter, 08.10 Gymnaſtik, 08.30 Muſik zur Frühſtückspauſe,, 09.80 Kaſſel: Nachrichten, 09.45 10.00 Sendepauſe, 10.00 Schulfunk, 10.30— 11.15 Sen; depauſe, 11.15 Hausfrau, hör zul, 11.30 Programm- anſage. Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, 11.45 Land- funk, 12.00 Schloß konzert, 14.00 Zeit, Nachrichten, 14.10 Allerlei von Zwei bis Drei, 15.00 Volk und Wirtſchaft, 15.15 Kinderfunk 15.45 Bläſermufik, 16.15 „Das Mainſchiff“, 16.30 Unterhaltungskonzert, 16.55 bis 17.00 Schaltpauſe, 17.00 Jahrgang 1927, 17.45 Unterhaltungskonzert, 18.00 Konzert, 19.55 Wetter, Sonderwetter f. d Landw., Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, 20.00 Zeit, Nachrichten, 20.10 Klänge der Heimat, 22.00 Zeit, Nachrichten, Grenz⸗ echo, 22.15 Nachrichten aus dem Sendeßezirk, Wetter, Sport, 22.30 Tanzmuſik, 23.25 23.30 Schaltpauſe, 23.30 Deutſchlands Jugend grüßt Adolf Hitler, 00.05 —02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik, 06.30 Konzert, 07.00 Nachrichten, 08.00 Maſſerſtand, Wetter Gymnaſtik, 08.30 Konzert, 09.30 Mütter— Hausbe⸗ wohner— und Kinder, 09.45—10.00 Sendepauſe, 10.00„Die Ameiſenburg“, 10.30—11.15 Sendepauſe, 1115 Für dich, Bauer 12.00 Schloßkonzert, 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, 14.00 Allerlei von Zwei his Drei, 15.00—16.00 Sendepauſe, 16.00 Bunte Mu⸗ ſik am Nachmittag, 16.55 Schaltpauſe, 17.00 Jahr⸗ gang 1927, 17.45 Echo vom Gauparteiſag in Baden 18.00 Stuttgart ſpielt auf, dazwiſchen Funkberichte von der Fahnenübergabe an die Wehrmacht, 20.00 Nachrichten, 20.10„April in Schaibles Garten“, 21.00 Deutſche Weltſchau, 21.15 Klänge der Heimat, 22.00 Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport, 22.30 Nachtmuſik 23.25 Schaltpauſe, 23,90 Deutſchlands Jugend grüßt Adolf Hitler, 00.0502. 00 Nachtkonzert. die Notwendigkeit vor der Eheſchließung den Arzt zu Rate zu ziehen, iſt in einer kleinen aber eindringlichen Spielſzene, in der auch der ewig Geſtrige nicht vergeſſen worden iſt, über⸗ zeugend dargeſtellt. Das wahrhaft Erſchütternde an dieſem Film bilden jedoch die Tatſachen⸗ berichte aus deutſchen Heil⸗ und Pflegeanſtalten für Geiſteskranke, Epileptiker und Schwachſin⸗ nige. Wenn man dabei vor allem die Kinder ſieht, menſchliche Ruinen ſchon in der Jugend, kaum imſtande, ſich zu bewegen oder nur auf allen Vieren zu kriechen, wobei ſie Gras und Geſträuch abrupfen und herunterſchlingen, dann verſteht man ohne jedes weitere Wort die Fol⸗ gen der ſchweren Sünden wider Blut und Raſſe in der Vergangenheit. Die Zahl aller dieſer Unglücklichen darf nicht mehr vermehrt werden, das iſt der Sinn des Geſetzes und die eindring⸗ liche Lehre dieſes Filmes, der nunmehr ſeinen Weg durch ganz Deutſchland gehen wird. Adolf von hahſeld ſprach in Paris Paris, 15. April. Der weſtfäliſche Dichter Adolf von Hatzfeld ſprach in der Zweig⸗ ſtelle Paris des Deutſchen Akademiſchen Aus⸗ tauſchdienſtes vor einem deutſch⸗franzöſiſchen Kreis und trug im Deutſchen Haus vor der „Deutſchen Gemeinſchaft“ aus ſeinen Werken vor. Viel Beifall fand ſeine Schilderung über das Entſtehen einer Dichtung. Er gab aus eige⸗ nem Erleben Antwort auf die Fragen, welches der ſeeliſche Vorgang iſt, aus dem ein Werk entſpringt, welchen Weg der Einfall bis zum . e NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Wieder eine Seefahrt der„Kd.“ geſperrt. Wegen Erreichung der erforderlichen Teilneh mer⸗ zahl, iſt auch die Seefahrt 102/37, vom 8. bis 16. Juni 1937 nach Norwegen geſperrt. Anmel- dungen können nicht mher angenommen werden. regierung aufarund der vor der Südweſtaf⸗ rika⸗-Union abgegebenen Ausſagen und auf⸗ arund anderer Informationen als erwieſen erachtet hat. Da die Unionsregterung der Au- ſicht iſt, daß dieſe Umtriebe eine Ausſöhnung zwiſchen verſchiedenen Teilen der Bevölkerung unmöglich machen und den Intereſſen der Deutſchen ebenſo wie der übrigen Einwohner des Gebietes zuwiderlaufen, betrachtet ſie den Erlaß dieſer Proklamation nicht als Bruch der ihr durch das Mandat auferlegten Treuhän⸗ derpflicht, ſondern als Maßnahme zur Erfül⸗ lung dieſer Pflicht. Es wird zugegeben, daß die Betätigung einiger deutſcher Reichsangehöriger im Mandatsgebiet, die nicht britiſche Staats⸗ bürger ſind, unmittelbarer Anlaß für den Erlaß der Proklamation geweſen iſt. Die Unionsregierung glaubt jedoch, daß be⸗ rückſichtigt werden ſollte, daß die Proklamation gleichermaßen auf alle Perſonen Anwendung findet, die nicht britiſche Staatsangehörige ſind, und ihrem Wortlaut nach keine Diskrimſerung gegen Deutſche enthält. Die Unjonsxregierung iſt überzeugt, daß ſie bei der Verwaltung des Mandatsgebietes ſtets in weiteſtem Umfange die den Verhältniſſen nach erlaubten Beſtim⸗ mungen des Londoner Abkommens von 1923 durchgeführt hat. In den letzten Jahren iſt je⸗ doch die Durchführung der im erſten Artikel des Abkommens feſtgelegten Politik ſchwierig ge⸗ worden, da im Territorium Auffaſſungen ge⸗ fördert worden ſind, die manche Deutſche im Territorium davon abhalten, ſich mit Südafri⸗ kanern zuſammenzuſchließen, entſprechend dem Geiſt und dem Sinn des Abkommens. Die Ausſöhnung der verſchiedenen Teile der europäiſchen Bevölkerung des Territoriums iſt eine Angelegenheit, die die ungeteilte Aufmerk⸗ ſamkeit der Unionsregierung findet, die Regie⸗ rung wird im Geiſt friedlichen Wohfwollens für das Deutſchtum als Ganzes fortfahren, alles in ihren Kräften liegende zu tun, um die er⸗ wünſchten Beziehungen herbeizuführen. Die Unionsregierung vertraut darauf, daß die deut⸗ ſchen Reichsangehörigen keine Veranlaſſung zur Anwendung der Beſtimmungen der Proklama⸗ tion gegen ſie geben werden, und würde»ine Mitarbeit der deutſchen Regierung in dieſer Hinſicht begrüßen. 3 Revollen im Juchlhaus Darkmoor London, 15. April. In dem bekannten engliſchen Zuchthaus von Dartmoor in der Grafſchaft Devon iſt es in der letzten Zeit zu Revolten unter den Gefangenen gekommen, die eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der großen Zucht⸗ hausrevolte vor fünf Jahren haben. Während der Mahlzeit ſollen die Zuchthäusler die Auf ⸗ ſeher tätlich angegriffen und mit Tellern und Suppenſchüſſeln beworfen haben, um, wie man annimmt, die Aufmerkſamkeit der Behörden auf Beſchwerden zu lenken, zu denen die Zuchthäusler berechtigt zu ſein glauben. Auch während der Arbeitszeiten ſoll es zu Aus⸗ ſchreitungen gekommen ſein. 8 Im Zuchthaus pon Dartmoor werden nur geringfügige Zwiſchenfälle zugegeben. Vor fünf Jahren war es in Dartmoor zu einer Revolte gekommen, die in der Geſchichte des engliſchen Zuchthausweſens beiſpiellos da⸗ ſteht. Zwiſchen den Zuchthäuslern und dem Aufſichtsperſonal kam es zu einer regelrechten Schlacht, in deren Verlauf einige Hauptgebäude des Zuchthauſes in Brand geſetzt wurden. Po⸗ lizei aus Plymouth ſchlug die Meuterei nieder. Der Geſamtſchaden belief ſich auf 3200 Pfund. Die anſchließend angeſtellte Unterſuchung ergab, daß es möglich geweſen war, ſich von draußen mit den Zuchthausinſaſſen in Verbindung zu ſetzen und ihnen zur Flucht zu verhelfen. Auch Beamte waren in dieſes Komplott verwickelt. , klar empfundenen Gedanken und weiter bis zum vollendeten Werk zurücklegt und ob bei alledem das Bewußtſein eine führende Rolle ſpielt. Der blinde deutſche Dichter hatte in Pa⸗ ris Gelegenheit zur perſönlichen Fühlungnahme mit einer Reihe franzöſiſcher Dichter, Paul Va⸗ lery u. a. m. Einlieferung der Werke zur„Großen deutſchen Kunſtausſtellung 1937 im Haus der Deutſchen Kunſt zu München“ München, 15. April. Die Leitung der „Großen deutſchen Kunſtausſtellung 1937 im Haus der Deutſchen Kunſt zu München“ ruft alle deutſchen Künſtler, die Kunſtwerke für die Ausſtellung angemeldet haben, noch ein⸗ mal auf, dieſe bis ſpäteſtens 24. 4. 1937 einzu⸗ liefern. und zwar mit der Anſchrift: „Haus der Deutſchen Kunſt(Neuer Glaspalaſt)“ Betr.: Große deutſche Kunſtausſtellung 1937 München. Da auf Grund der vorliegenden Anmeldun⸗ gen mit einer großen Zahl von Einſendungen zu rechnen iſt, deren Entgegennahme, verwal⸗ tungsmäßige Behandlung und ſachgemäße La⸗ gerung viel Zeit und Arbeit bedingt, wird die Künſtlerſchaft dringend aufgefordert, mit der Einſendung ihrer Arbeiten ſofort zu beginnen, um Einſendungsſtauungen gegen Schluß der Einlieferungsfriſt zu vermeiden. Eingeliefert dürfen nur ordnungsgemäß angemeldete Werke werden Eine Verlängerung der Einlieferungs⸗ friſt iſt nicht möglich. Perſönliche Aufforderun⸗ gen zur Einlieferung ergehen nicht. — le Negie⸗ lens für en, alles n die er⸗ en, Die die deut, ſung zur gli na, i eine „Hlieſer wor zu eſchichte los da⸗ d dem N Fee eee, — Nr. 16 Sonntag, den 18. April 1937 20. April 1937 „Man hat einmal geſagt, daß das Große das Einfache und das Ein⸗ fache das Große ſei. Wenn auf einen, dann paßt dieſes Wort auf Hitler!“ Dr. Goebbels Am 20. April wird Adolf Hitler 48 Jahre alt. An dieſem Tage blickt das ganze deutſche Volk voller Stolz und Glück auf ſeinen Führer, den Bauherrn des Dritten Reiches. Ein Volk, einig in allen ſeinen Schichten und Gliedern, dankt jenem Manne, der es aus bitterſter Not und zer⸗ fleiſchender Zwietracht, aus qualvoller Ohnmacht und ſchamloſer Wehrloſigkeit erlöſte, der eine Nation ſchuf und ihr ein ſcharfes Schwert ſchmiedete, auf daß ſie ihrem hehrſten Ziele, der Arbeit, in Frie⸗ den nacheifere. Wir Deutſche glauben an das ſegensreiche Werk unſeres Führers. Wir bekennen uns zu ihm, wie er ſich in jeder Not und in jedem Glück zu uns be⸗ kannt hat! 5 In den Chroniken des am rechten Ufer des Inn gelegenen Städtchens Braunau finden wir verzeichnet, daß im Auguſt des Jahres 1806 der Nürnberger Drucker und Verleger Joh. Philipp Palm auf perſön⸗ lichen Befehl Napoleon Bonapartes er⸗ ſchoſſen wurde. Inmitten einer Zeit der tiefſten Erniedrigung und Ehrvergeſſen⸗ heit hatte er es gewagt, in einer Schrift an dem Gewiſſen ſeiner deutſchen Brüder zu rütteln— und dabei den tödlichen Zorn des Korſen auf ſich gezogen. Wie ſpäter Albert Leo Schlageter, raffte auch den Freiheitskämpfer Joh. Philipp Palm die Salve franzöſiſcher Soldaten dahin. In dieſem echt deutſchen Städtchen Braunau, an der Grenze im Ober⸗Oeſter⸗ reichiſchen, wurde am 20. April 1889 unſer ührer geboren. Sein Vater war hier als ollbeamter tätig. Von Braunau über⸗ iedelte dieſer nach Paſſau in Bayern und ſpäter nach Linz, wo er in den Ruheſtand ing. 5 Mit einem tiefen und 1 e Sinn für alles ausgerüſtet, was das Geſchehen in der Geſchichte und Erdkunde anbelangt, ſowie mit der Gabe des 1 8 ver⸗ ſehen, war der kleine Adolf Hitler alles andere als ein Stubenhocker: ein kluger und geſcheiter, quicklebendiger Junge. Auf des Vaters Weiſung hin ſollte er Beamter werden; doch in dem Schüler regte ſich die Sehnſucht nach dem freien Schaffen:„Kunſtmaler will ich werden!“ a ſprach das Schickſal ſeine harte un⸗ abdingbare Sprache. Der 13jährige Sohn verlor ſeinen Vater, drei Jahre ſpäter ſtarb ihm die Mutter, deren Liebe ſeine Jugend zu einer ſorgloſen und ſonnig⸗hei⸗ teren geſtaltete.. 4 Nicht jedem offenbart ſich Wien in ſeiner vielbeſungenen luſtig⸗ſtrahlenden Schönheit, in ſeiner ungezwungenen, ja leichtſinnigen Art: dem jungen Gelegen⸗ heitsarbeiter Adolf Hitler, der, um über⸗ haupt ſein Leben friſten zu können, alle Pläne hatte fahren laſſen müſſen, zeigte es ſich in greller ungeſchminkter ſozialer Ungerechtigkeit, in ſeinem wirtſchaftlichen Elend und in den unmöglichſten Gegen⸗ ſätzen ſeiner Klaſſen und Stände unter⸗ einander. Auf Schritt und Tritt trat die ſoziale Frage mit aller Wucht an ihn heran. Neid und Haß verhetzter Arbeits⸗ kameraden nahmen ſchließlich derartigen Umfang an, daß der Standhafte, der ſich weigerte einer Gewerkſchaft beizutreten, von der Praxis des marxiſtiſchen Trei⸗ bens angeekelt wurde und ſeine Arbeits⸗ ſtätte verließ. * Wie anders dagegen München! Zwar hatte es dem Broterwerb nach Wien nicht allzu viel voraus; aber es war doch eine deutſche Stadt, in der die Luft unbefan⸗ gener und friſcher wehte, es war mithin doch„die weitaus zufriedenſte Zeit ſeines Lebens.“ ö a. 1912 war es, als Adolf Hitler in die Stadt der deutſchen Kunſt überſiedelte. Photo Uta M „Wenn in der Zukunft die Frage an uns geſtellt wird: was ſchätzt ihr denn als eure größte Leiſtung ein! Dann kann ich nur ſagen: daß es gelungen iſt, den deutſchen Arbeiter wieder in die Nation hineinzuſtellen 14 Dieſer gleiche Stolz erfüllt das ganze deutſche Volk. „%%„„„„—h———K—Ev%%. 0„„„464— 2 wei Jahre ſpäter wurde die Welten⸗ randfackel in Serajewo geſchleudert. Jen⸗ ſeits der deutſchen Grenzen rüſtete man bereits in fieberhafter Eile. Truppen wurden hierhin und dorthin konzentriert. Entgegen den beſchwichtigenden Erklärun⸗ gen des ruſſiſchen Generalſtabschefs an den deutſchen Militärattaché(29. Juli), erging wei Tage darauf der Mobilmachungsbe⸗ ſehl im rieſigen Reiche des Zaren. Am 1. Auguſt mußte Deutſchland den Zuſtand drohender Kriegsgefahr erklären. 51. Am dritten Tage der Mobilmachung richtete der öſterreichiſche Staatsangehörige Adolf Hitler an König Ludwig III. von Bayern das Geſuch, in ein bayeriſches Re⸗ giment als Freiwilliger eintreten zu dür⸗ fen. Bald darauf wurde der nunmehr Fünfund zwanzigjährige einer Erſatzfor⸗ mation des K. B. 2. Bayeriſchen Infan⸗ terie⸗ Regiments„Kronprinz“ zugeteilt. Von hier aus iſt er zum K. B. 16. Reſerve⸗ Infanterie⸗Regiment(Kommandeur Oberſt Liſt) beordert worden, in deſſen Reihen er den Weltkrieg mitmachte und verſchie⸗ dentlich wegen hervorragender Tapferkeit ausgezeichnet wurde(EK J und EK U, das bayeriſche Verdienſtkreuz mit Schwer⸗ tern und ein Regimentsdiplom). Am 7. Oktober 1916 wurde er verwun⸗ det, in den erſten Märztagen 1917 kehrte er zu ſeinem Regiment zurück. In der Nacht vom 13. zum 14. Oktober ſchoſſen die Engländer Gelbkreuzgranaten, deren entſetzlicher Wirkung auch Adolf Hitler zum Opfer fiel. Den 29jährigen Gefrei⸗ ten, für deſſen Augenlicht man die größten Befürchtungen hegte, erreichte die Kunde vom Ausbruch der Matroſenmeuterei im pommerſchen Lazarett Paſewalk. * Ein Wille erfüllte ihn, ein unbändiger Wille, Deutſchland aus ſeiner Ohnmacht herauszuführen. Adolf Hitler nahm den Kampf auf. Den Kampf um die deutſche Seele Allen Widerſtänden und Intrigen zum Trotz führte ihn das Schickſal mit jenem Manne zuſammen, deſſen altehrwürdige Geſtalt den letzten Halt vor dem endgülti⸗ gen Zuſammenbruch Deutſchlands ver⸗ körperte, mit dem Reichspräſidenten Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg. Am 30. Januar 1933 übernahm der National⸗ ſozialismus durch ſeinen Führer Adolf Hitler nach mehr als zehn Jahren des härteſten politiſchen Ringens, der Verfol⸗ gung und jüdiſchen Verleumdung, die Macht. Fortan wurde wieder deutſche Ge⸗ ſchichte geſchrieben.— 1. Welchen Weg Adolf Hitler ſeit jener Zeit gegangen iſt? Die wiedererſtandene deut⸗ ſche Wehrmacht und der ſchaffende deutſche Bauer künden es, ein Heer werktätiger deutſcher Menſchen, einſt durch das Ge⸗ ſpenſt Arbeitsloſigkeit zum Nichtstun und Herumlungern verurteilt, bezeugt es, die deutſchen Bauten in Nord und Süd und Oſt und Weſt, deutſche Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft, deutſcher Forſchergeiſt und deutſche Technik wiſſen davon in eindringlicher Sprache zu berichten! Innen⸗ und Außenpolitik des National⸗ ſozialismus ſind unlöslich miteinander verbunden. Für ſie gilt das Wort des Führers:„Deutſchland braucht den Frie⸗ den, und es will den Frieden!“ Beſon⸗ ders die hiſtoriſche Miſſion, die der Natio⸗ nalſozialismus im Innern zu erfüllen hat, kann ihn in ſeiner Politik des Friedens nur beſtärken. Dieſer hat der Führer in ſeiner großen Rede der„13 Punkte“ tref⸗ fend Ausdruck gegeben: „Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland will den Frieden aus tiefinnerſten welt⸗ anſchaulichen Ueberzeugungen. Es will ihn weiter aus der einfachen primitiven Erkenntnis, daß kein Krieg geeignet ſein würde, das Weſen unſerer allgemeinen europäiſchen Not zu beheben, wohl aber dieſe zu vermehren. Das heutige Deutſch⸗ land lebt in einer gewaltigen Arbeit der Wiedergutmachung ſeiner inneren Schäden. Keines unſerer Projekte ſachlicher Natur wird vor zehn bis zwanzig Jahren voll⸗ endet ſein. Keine der geſtellten Aufgaben ideeller Art kann vor fünfzig oder vielleicht auch hundert Jahren ihre Erfüllung fin⸗ den. Ich habe einſt die nationalſoziali⸗ ſtiſche Revolution durch die Schaffung der Bewegung begonnen und ſeitdem die Ak⸗ tion geführt. Ich weiß, wir alle werden nur den allererſten Beginn dieſer großen umwälzenden Entwicklung erleben. Was könnte ich anderes wünſchen als Ruhe und Frieden? Wenn man aber ſagt, daß dies nur der Wunſch der Führung ſei, ſo kann ich folgende Antwort geben: Wenn nur die Führer und Regierenden den Frieden wollen, die Völker ſelbſt haben ſich noch nie den Krieg gewünſcht!“ Zu dieſen Worten ſteht Adolf Hitler. Und hinter ihm ſteht das deutſche Volk... Günther Gehmert Monte cles Fila ex „Wir wollen die Jugend erziehen zur Ehrfurcht vor denen, die einſt die ſchwerſten Opfer gebracht haben für unſeres Volkes Leben und unſeres Volkes Zukunft.“ *. „Wir hängen an unſerem Volk, ſo wie es iſt, und lieben es in ſeiner inneren Vielgeſtaltigkeit und ſeinem damit be⸗ dingten äußeren Reichtum.“ K „Nicht die Lauen und Neutralen machen Geſchichte, ſondern die Menſchen, die den Kampf auf ſich nehmen.“ * „Man bettelt nicht um Recht, für ein Recht ſtreitet man.“ * „Mer leben will, der kämpfe alſo, und wer nichts treiben will in dieſer Welt des ewigen Ringens, verdient das Leben nicht.“ * „Wehe, wenn heute dieſer Idealismus in unſerem Volke vergehen und wenn des Menſchen Wert nur bemeſſen werden ſollte nach den äußeren Glücksgütern des Lebens.“ 1 „Ein Mann iſt nur, wer ſich wehrt und verteidigt, und ein Volk iſt nur das, das bereit iſt, wenn notwendig, als Volk auf die Walſtatt zu treten. Das iſt nicht Mili⸗ tarismus, ſondern Selbſterhaltung.“ rr 7 3— E Abenleuer in Schanghai Eine heitere Geſchichte von Hubert Südekum Dieſes Abenteuer erlebte Hein Lüders, als er zum erſtenmal in ſeinem jungen See⸗ mannsleben uf große Fahrt gegangen war. Eine verteufelte Sache war es, ganz gewiß! Aber er überſtand es in einer ebenſo rühmlichen wie abſonderlichen Weiſe. Hört nur zu! Hein Lüders' erſte große Fahrt ging nach dem Fernen Oſten. Er hatte leider kein feines Schiff erwiſcht und auch keinen netten Kapitän, und er mußte auf der langen Reiſe verdammt hart arbeiten. So ſaß er feierabends, wenn Klaus Harmſen auf dem Treckbüdel ſpielte, oft in trüben Gedanken auf Deck und berechnete die Zeit, die er noch brauchte, um wieder in Ham⸗ burg bei der Mutter und der Liebſten zu ſein. Aber er verrechnete ſich dabei ſchwer. Die Fahrt verlief zwar ohne nennenswerte Störung. Doch als ſie in Schanghai an⸗ gelegt hatten, fand der Käpten plötzlich, daß er mit chineſiſchen Kulis billiger weiterkäme, und muſterte darum kurz und bündig die halbe Beſatzung ab. So geſchah es, daß Hein Lüders unverſehens in der wildfremden aſiatiſchen Hafenſtadt ſitzen blieb, keine Arbeit hatte und nicht wußte, wohin und wie weiter. Na, Hein Lüders vergoß darum keine Träne. Er war ein leichter und fideler Kerl und nahm das Daſein nicht allzu ſchwer. Alſo ſagte er ſich: Suchen wir einſt⸗ weilen Quartier, das weitere wird ſich finden! Damit putzte er ſich mit all der Gründlichkeit, die der Seemann aufwendet, wenn er endlich an Land gehen kann, nahm ſein Bündel und machte ſich auf den Weg. Jeder Seemann, der noch ſeine ganze Heuer im Beutel hat, findet in Schanghai wie überall mühelos ſein Unterkommen. So auch Hein Lüders. Ein Wirt, den wer weiß welch Sturm aus London nach dieſer gelben Hafenſtadt gewirbelt hatte, gab ihm für gutes Geld eine kleine Schlafſtube. Aber dieſer Wirt hatte nicht nur eine ge⸗ — mütliche Kneipe, in der ſich allerhand durſtiges Volk traf, er hatte auch zwei hübſche, ſchwarzhaarige Töchter, und als er zu dieſen geſagt hatte:„So'n feinen Kerl haben wir lange nicht hier gehabt!“, da machten die Mädel dem Hamburger Jungen gleich ſündhaft ſchöne Augen. Und das war was für unſern Hein, das ließ ihn augen⸗ blicklich ſein ganzes Mißgeſchick vergeſſen. Drei Wochen führte Hein ein großartiges Leben. Dann hatte er keinen Groſchen mehr in der Taſche. Doch das ſollte nichts ſchaden, der Wirt war ein„Schentelmann“ und hatte Kreide. Er kreidete alſo tüchtig an, und Hein Lüders, der in ſeiner jungen, unerfahrenen Seele nichts Böſes ahnte, machte ſorglos weiter. Nun aber kam es. In der Kneipe ver⸗ kehrte auch ein Miſter Webbs. Der war ein kleiner Mann, mit kurzgeſchorenem, gelbem Haar, unſteten Augen und einem auf⸗ gedunſenen, bartloſen Geſicht. Er redete oft mit dem Wirt unter vier Augen. Noch öfter jedoch ſetzte er ſich zu Hein Lüders, um ihm allerlei kurioſes Zeug vorzu⸗ ſchwatzen und in Stimmung zu bringen. Er winkte meiſt auch eins der Mädel heran, und das Ende war dann allemal, daß der junge Hamburger wieder einen ordent⸗ lichen Poſten angekreidet erhielt. Nun iſt nötig, zu ſagen, daß Miſter Webbs von Profeſſion ein ſogenannter Rönner war. Früher hatte man für ſeines⸗ gleichen die Bezeichnung Seelenverkäufer; der andere Titel kommt aus dem Engliſchen und weiſt auf das Umherrennen hin, das mit ſeiner Tätigkeit verbunden iſt. Der Nönner iſt nämlich ein Kerl, der jenen Seemännern, die der Wirt nicht nur bis zum letzten Pfennig ausgebeutelt, ſondern auch noch hoch in der Kreide hat, neue Stellung vermittelt, um die Schulden des Opfers reinzuholen. Das wird meiſt ſo gemacht. daß er den Abgemuſterten von einem üblen Kapitän anheuern läßt, der auf lange Fahrt geht und ihm die nötige Summe als Vorſchuß gibt. Natürlich wird dor Seemann dabei ungeheuerlich übers Ohr gehauen. Damit er aber nicht zu früh dahinterkomme, bringt man ihn gewöhnlich erſt aufs Schiff, wenn dieſes ſchon Anker gelichtet hat, und zuvor macht man ihn auch noch ſinnlos betrunken. Ja, ſo ein Kerl war alſo Miſter Webbs, und dem fiel nun der junge, unerfahrene Hein Lüders in die Hände. Der Wirt hielt nämlich die Rechnung allmählich für lang genug. Miſter Webbs vermittelte. Und eines Nachts ſollte dann Hein Lüders auf eine alte, klapprige Dreimaſtbark gebracht werden, die zu viermonatiger Reiſe in See ſtach. Ihr Ziel war aber nicht Hamburg, ſondern St. Francisco Du liebe Zeit, Hein Lüders war ſo duhn, daß er kaum ſein Bündel tragen konnte, als es nach dem Hafen runter ging. Miſter Webbs mußte ihn mächtig ſtützen. Nur mit Mühe konnte er ihn in das kleine Motor⸗ boot ſchaffen, das zum Ueberſetzen bereit ſtand. Doch nachher ſaß Hein ſtumpf und ſtarr auf ſeinem Platz und rührte ſich nicht. Aber die ſternhelle Nacht war windkalt, und die friſche Seeluft kühlte Hein Lüders kräftig die Stirn. Jedenfalls merkte er bald, daß Miſter Webbs merkwürdig weit aus dem Hafen herausſteuerte. Da däm⸗ merte in ſeinem Hirn etwas auf wie Klar⸗ heit über ſeine Lage, und wie die Trunken⸗ heit langſam wich, überkam ihn große Traurigkeit, und mit der Traurigkeit lohte in ihm ein mächtiger hamburgiſcher Zorn empor. Am liebſten hätte er den ver⸗ dammten Rönner jetzt einfach über Bord gekantert. Aber damit war ihm nicht ge⸗ holfen. Im Gegenteil, damit wäre er viel⸗ leicht morgen ſchon als Mörder angeklagt. Es mußte etwas anderes geſchehen. Doch was? Junge, Junge, nun ſah er das Ziel ſchon voraus auftauchen, die alte Viermaſtbark, der er ſich verſchrieben hatte! Wohin mochte ſie ſegeln? Wie lange würde er als Sklave auf ihren Planken ſchuften müſſen? Seine Gedanken jagten. Er ſah ſeine alte Mutter, er ſah ſeine Liebſte in Ham⸗ burg. Ach, was würden die auf ihn warten! Doch ſchon hatten ſie den Segler ein⸗ geholt, machte Miſter Webbs das Boot an der Bark feſt. Eine Strickleiter hing von Bord herab.„Sieh, Freund, daran mußt du nun emporklettern“, ſagte der Rönner, „mach' ſchnell, ich habe nicht viel Zeit!“ Aber Hein Lüders rührte ſich nicht. Er ſtarrte Miſter Webbs nur ganz entgeiſtert an. Dabei ſuchte er krampfhaft nach einer letzten Rettungsmöglichkeit. „Los, Kerl“ brüllte der Rönner un⸗ geduldig und warf ihm das Bündel ſeiner Habſeligkeiten vor die Füße.„Los, nimm deine Siebenſachen, und dann rauf!“ In dieſem Augenblick wurde Hein ganz klar und wach. Es war ihm ein rettender Einfall gekommen. Zum Teufel, er wollte es probieren! Hein Lüders richtete ſich mühſam auf, um ſein Bündel zu faſſen. Kaum aber ſtreckte er die Hände danach aus, da taumelte er auch ſchon wieder auf ſeinen Platz zurück. Nein, es ging nicht. Er konnte nicht einmal ſtehen, um wieviel weniger mit dem Bündel da hinaufklettern.„Ach, bün ick beſopen!“ jammerte er.„Hilf mir doch, Miſter! Hilf mir doch!“ Miſter Webbs fluchte nicht ſchlecht. Doch was half es? Hein ſpielte ſo gut den völlig Betrunkenen, daß er die Unmöglich⸗ keit einſah, ihn mit dem Bündel die Strick⸗ Kurt Stein erzählt: leiter hinaufklettern zu laſſen. So kratzte er ſich ärgerlich hinter den Ohren, ſprach Hein noch ein paarmal vergeblich Mut zu, und ſchließlich packte er ſich ſelbſt das Bündel auf, um es an Bord zu bringen und damit der Sache ein Ende zu machen. Aber nun ſeht, auf dieſe Hilfeleiſtung hatte Hein Lüders nur gewartet. Er ließ Miſter Webbs nur zu gern an Bord entern und ſah ihm gelaſſen nach, bis der den Fuß auf die Planken des Seglers geſetzt hatte. Dann aber brüllte er aus Leibeskräften, die Hände als Schalltrichter gebrauchend, hinter ihm her:„He, Käpten, da bring' ich Sie den Mann! Holt'n faſt!“ „Den Mann?“ entſetzte ſich oben Miſter Webbs.„Ich bin ja gar nicht der Mann! Der Mann ſitzt noch unten im Boot!“ Doch der Käpten ſprang mit ſeinen Leuten ſchon zu und packte ihn. Und wie er nun das Boot unten vom Schiff ab⸗ ſtoßen und knatternd davonflitzen ſah, ſchrie er den übertölpelten Rönner wütend an:„Ach— Schnack! Du biſt nun mal hier, und nun bleibſt du auch hier!“— Und damit war Miſter Webbs an Hein Lüders Stelle für vier Monate Gefangener auf der Bark und mußte ſelbſt das Geld ab⸗ verdienen, das er für ſein Opfer als Vor⸗ ſchuß genommen und ſeinem Freunde, dem Wirt, gegeben hatte. Ein verdammter Reinfall für den Rönner, nicht wahr? Was aber machte nun Hein Lüders? Er fuhr getroſten Mutes nach Schanghai zurück und hatte drei Tage lang das Lachen. Sein altes Quartier ſuchte er jedoch nicht wieder auf. Dafür traf er bald mit einem Lands⸗ mann zuſammen, der ihn auf einem deut⸗ ſchen Schiff anbringen konnte. Und ſo kam er von ſeiner erſten großen Fahrt endlich wieder nach Hamburg zurück. u Hauſe erzählte er dann ſeine Erleb⸗ niſſe mit dem Rönner. Da war Anke, ſeine Liebſte, mächtig ſtolz auf ihren friſchen, kecken Seemann. Seine Mutter aber machte ein mißvergnügtes Geſicht, und ſchließlich ſagte ſie:„Du, Hein, das war gar nicht nötig, daß du den Deubel ſo überdeubelteſt, ja, du hätteſt überhaupt nicht in dieſe Klemme bei dem Wirt zu kommen brauchen. Wenn du nur in dem Buch geleſen hätteſt, das ich dir damals mitgab!“ „Aber natürlich habe ich in dem Buch geleſen“, gab Hein zurück, indem er den ſchmalen Band eines chriſtlichen Troſtbuches hervorholte.„Da, Mutter, ich habe es immer bei mir in der Taſche gehabt!“ „Haſt du auch das Kapitel geleſen von der Not und der Hilfe der Einſamen und Verlaſſenen?“ 5„Na, aber natürlich doch, Mutter!“ lachte ein. „Denn ſchlag man mal die Stelle auf!“ Seht, da fand Hein Lüders nun zwiſchen den Seiten, die an den Ecken zuſammen⸗ geklebt waren, einen blanken blauen Hun⸗ dertmarkſchein. Und da hat er ſich denn doch ganz gründlich geſchämt Jochen Pelermann wollle Zeemann werden „Jaja, ſo iſt das,“ ſagt Jochen Peter⸗ mann und ſchmunzelt ſtillvergnügt vor ſich hin.„So iſt das recht oft im Leben, daß es ganz anders kommt, als man denkt. Mein Vater wenigſtens, meine Onkels und Tanten und die ganze Verwandtſchaft dachte einmal vor zich Jahren, daß ich dies und jenes werden könnte, und ich wiederum dachte mir, daß ich... naja, ich kann's ja mal der Reihe nach erzählen.“ Der Kaufmann Jochen Petermann ſchmunzelt noch bedeutungsvoller:„Es be⸗ gann, als ich noch ein rechter Lauſebengel war. Zu meinem 15. Geburtstag erſchien die ganze Verwandtſchaft, trank meiner Mutter den guten Bohnenkaffee aus, aß ihr den ſelbſtgebackenen Roſinenkuchen auf und ſetzte ſich dann im guten Zimmer zum Familienrat zuſammen. Ich ſollte näm⸗ lich etwas Geſcheites werden; einen ver⸗ nünftigen Betuf ergreifen. Und weil die Beantwortung dieſer Frage ein ernſthaftes und gründliches Erwägen der„Für“ und „Wider“ erforderte, ich aber für derlei Ueberlegungen für zu dumm befunden wurde, ſchloß man mich von der Berufs⸗ beratung aus. Daß mich meine Eltern trotz des zahl⸗ reichen Beſuches rumtollen ließen, das wäre mir zu allen anderen Gelegenheiten wie ein unverhofftes Geſchenk aus heiterem Himmel erſchienen. Heute aber, wo ich wußte, daß die ganze Geheimnistuerei nur meinetwegen veranſtaltet wurde, war es etwas ganz anderes. Ich ſtand draußen vor der Tür des Hauſes in der gekränkten Mürde eines angehenden jungen Mannes, die Hände in den Hoſentaſchen und über⸗ legte. Dann machte ich plötzlich kehrt, ſchlich auf Zehenſpitzen bis zu der Tür der guten Stube, beugte mich nieder, legte das Ohr ans Schlüſſelloch und horchte. Ich wollte ja Seemann und nichts anderes werden; das wußten ſie alle, die drinnen im Zimmer verſammelt ſaßen. Und wie ſie es bewerkſtelligen würden, mir meinen Wunſch zu erfüllen, das intereſſierte mich ungemein. Ich ſtand und ſtand und horchte und horchte, und mein Geſicht wurde länger und länger. Eben ſprach Onkel Max:„Der Junge hat Anlagen, ein tüchtiger Tiſchler zu werden. Ich hab es geſehen, als er ver⸗ gangenes Jahr bei mir war. Ich werde ihn zu mir in die Lehre nehmen. Und wenn ich nicht einen tüchtigen Tiſchler⸗ meiſter aus ihm mache, will ich nicht Max Murkel heißen.“ Tante Amalie ſchnatterte dazwiſchen. „Ach was! Als der Junge im Frühjahr bei mir zu Beſuch weilte, hatte er Topf- kieker geſpielt und den Gäſten das Bier und die Limonade ſerviert. Kellner oder Koch, eines von beiden wird der Bengel! Jochen kommt zu mir ins Hotel, da gibt es nichts gegen zu ſagen!“ Onkel Hermann meinte:„Jochen könnte Schneider werden,“ doch Onkel Hermanns Vorſchlag wurde nicht weiter beachtet. Ich aber ſtand draußen vor der Tür und wartete vergebens auf den endgültigen Be⸗ ſcheid, der mich Seemann werden laſſen ſollte. Ich hörte nur noch, wie mein Vater von dem ausſichtsreichen Schloſſerberuf be⸗ gann, als ich unvermutet einen Schlag auf meinen geſpannten Hoſenboden gepfeffert bekam, der mich Aermſten ſofort in die Knie knicken ließ.„In aller Freundſchaft, Junge,“ ſagte Kaufmann Claus Harms, ein Freund meines Vaters, der unerwartet nit ſeinem Wagen aus Hamburg herüber⸗ gekommen war und mich in meiner gebückt lauſchenden Stellung überraſcht hatte. In aller Freundſchaft, mein Junge, die Neu⸗ gierde mußt du dir ſchnell abgewöhnen. Das mußt du kleinen Mädchen überlaſſen, haſt du verſtanden?!“ So ſprach der Kaufmann Harms und ging an mir vor⸗ bei in die gute Stube hinein. Die ſchwer⸗ wiegende Beratung nahm ihren Verlauf; ich aber ſchlich mich zur Speiſekammer, wo manch eine Speckſeite, manch ein Schinken und manch eine Wurſt als Vorrat beiſeite gelegt waren. Am ſpäten Nachmittag hatte man über mein ferneres Schickſal entſchieden. Wer von den Verwandten außerhalb wohnte, verabſchiedete ſich wegen des weiten Weges, ſpannte die Pferde vor den Wagen und fuhr davon. Auch der Kaufmann Claus Harms ſaß auf dem Bock und lenkte die Gäule gen Hamburg und hatte keine Ahftung davon, daß hinten im Wagen, unter den Decken, Säcken und unter dem Stroh ein Fahrgaſt kauerte, der gerne und ſo ſchnell wie möglich nach Hamburg wollte. Und als der Wagen ſpät abends durch die Straßen einer Vorſtadt holperte, da kroch ich, der 15jährige Jochen Peter⸗ mann, unbemerkt aus dem Wagen heraus, ließ mich mitſamt meinem Vorratsſäckel heruntergleiten und machte mich ſeitwärts in der Dunkelheit davon. Ich trottete durch die Straßen zum Hafen hinaus. Dort ſchlich ich umher und muſterte die vielen Frachtdampfer und Segelſchiffe und wählte. Und als die Kirchturmuhren der großen Hafenſtadt die Mitternachts⸗ ſtunde verkündeten, da ruderte ich bereits in einem kleinen Kahn zur„Iſolde“ hin⸗ über, einem ſtattlichen Frachtdampfer, der, wie es ſchien, zur Ausfahrt bereit lag, der aber wegen der vorgerückten Stunde bis auf die vorgeſchriebenen roten und grünen Lampen kein Licht an Bord zu brennen hatte. Ich hatte auch weiterhin fabelhaftes Glück, verſchwand ſchleunigſt in dem Rieſenbauch des großen Schiffes und landete in irgendeinem kleinen und dunk⸗ len Raum im Heck, wo ich hoffte, un⸗ bemerkt in die weite Welt hinausfahren zu können. Ich war froh und guter Dinge, war aber auch müde, packte mich mitſamt meinem Vorratsſäckel in eine Ecke und ſchlief ein. 5 Wie lange ich ſo gelegen hatte, wußte ich nicht. Ich hörte auf einmal allerhand Lärm ringsum auf dem Dampfer, konnte aber nichts ſehen, da der kleine Raum keine Luke beſaß. Ich ſpürte großen Hunger, aß und blieb weiterhin in meinem Ver⸗ ſteck, denn vorläufig hatte ich noch reichlich zu eſſen. Ich fürchtete ja: Ließ ich mich blicken, bekam ich als blinder Paſſagier von der geſamten Beſatzung gehörige Mann⸗ ſchaftskeile mit dem Tauende, und das wollte ich hinausſchieben, ſo lange es ging. Aber dann kam die Stunde, in der es mir in meinem finſteren Verſteck zu un⸗ heimlich und zu langweilig wurde. Der Lärm auf dem Schiff— ich konnte ihn mir ja als Laie, als Landratte und junger Burſche nicht weiter deuten— gab mir die Gewißheit, daß wir irgendwo fern von der Heimat auf dem Ozean ſchwammen, daß die Maſchinen ſtampften, daß die Ma⸗ ſchinenmeiſter mit Hämmern und Schrau- benſchlüſſeln hantierten, daß die Heizer Kohlen in die Feuerung ſchütteten, daß die Steuerketten durch das Schiff rummſten, daß mir meine Flucht gelungen war. Viel⸗ leicht, ſo dachte ich mir weiter, würde es auch gar nicht ſo ſchlimm mit der Mann⸗ ſchaftskeile werden, dir mir meiner Mei⸗ nung nach als blinder Paſſagier drohte. Ich verließ vorſichtig meinen geheimen Schlupfwinkel.“ Jochen Petermann blickt ſich im Kreiſe ſeiner Zuhörer um. Er ſchlägt lachend die Fauſt auf den Tiſch.„Wißt ihr, wo ich landete?“ Einer gibt Antwort.„Auf Deck, wo denn ſonſt!“ „Natürlich! Ja! Ich landete auf Deck! Aber der Dampfer„Iſolde“ ſchwamm nicht auf dem weiten Ozean, ſondern lag in einem Trockendock des Hamburger Hafens und wurde überholt. Und ich wurde aus⸗ gelacht, wie ich es nie im Leben vergeſſen werde. Ich ſtand als ein Häuflein Unglück mitſamt meinem leeren Vorratsſäckel in⸗ mitten der Dockarbeiter und wußte nicht, wie mir geſchehen war.— Und daß ich ſchließlich den Kaufmannsberuf erlernte, das habe ich Claus Harms, dem Freunde meines Vaters, zu verdanken.“ Heimat Sehnſucht will die Brücke ſchwingen nach den grünen Ufern dort;— Heimat!— wie ein Glockenſingen tönt das wunderliebe Wort!—— Türme, tief im Abendſchatten—— und im Herzen klingt es fort, was wir längſt vergeſſen hatten: Heimat!— kleines, liebes Wort! Bert Brennecke — e 0 I 15 el ic in⸗ bt te/ de — (1. Fortſetzung) „Kommt gar nicht in Frage. den Vorſchlag gemacht. Sie ſtehen gerade dafür. Sie werden ſich alſo ſelbſt darum kümmern.“ Es machte knacks im Apparat. Kartheſius wußte, der Chef hatte abgehängt, der Chef war unzufrieden. Seit wann aber war es ſeine Aufgabe, Aufpaſſer zu ſpielen? Er— der große Mann in Berlin! Allerdings, dieſe Frau war ein wichtiger Fall. Es mußte eine neue Frau für den Be⸗ trieb herangezogen werden. Er hatte ſich große Mühe gegeben, die richtige zu finden. Die intereſſante, aber unnahbare Ann⸗ Chriſtin von Decken⸗Reinhardt, die aus unergründlichen Motiven ihrem geſchiede⸗ nen Mann da unten irgendwo in Süd⸗ amerika nachtrauerte, die früher berühmte Sängerin, die in ſo viel reiche Häuſer lam, zu der ſo viel reiche Schülerinnen ins Haus kamen— dieſe Frau mußte zur Hoch⸗ ſtaplerin wie geſchaffen ſein. Schön, er würde ſich ihrer annehmen. Ueberhaupt, vielleicht konnte man ſich mit dieſer Frau ſelbſtändig machen. Der Druck von Hamburg paßte dem ſchönen Harry Kartheſius ſchon lange nicht mehr. Das war eine ganz große Idee! Der Mann ſah ſchon einen Haufen Scheine in ſeiner Brieftaſche und einen Haufen Hart⸗ geld in ſeiner Hoſentaſche, das er nicht mehr abzuliefern brauchte. Wenn die Frau erſt durch Gewiſſenskonflikte weit genug getrie⸗ ben war, mußte ſie eine Hochſtaplerin werden, wie ſie im Buche ſteht. Freundin Carla hatte zurückzutreten. Sie war ſowie⸗ ſo in der letzten Zeit recht anſpruchsvoll geworden. Er war in ſeiner Wohnung angelangt Anverzüglich ging er ans Telefon und drehte die Scheibe. Carla meldete ſich. „Höre mal, mein Schatz, ich muß ver Sie haben reiſen.“ 1 „Na, fein.“ Der ſchöne Harry war verblüfft.„Ja, gewiß“, ſagte er reichlich dumm und ver⸗ legen.„Ich weiß aber noch nicht auf wie lange...“ „Ob, das macht faſt gar nichts. Elly kann mich ſehr gut vertreten. Sie hat ganz meine Figur. Neulich erſt hat ſie ſcherzhalber mein Strandkoſtüm vorgeführt.“ Harrys Augenbrauen zogen ſich zuſam⸗ men. Er nahm allen einem Mann in ſolchen Augenblicken überhaupt verfüg⸗ baren Mut zuſammen und ſagte:„Nein, Schatzi, Du kannſt nicht mitkommen.“ Knacks— innerhalb einer halben Stunde ſtand Kartheſius zum zweitenmal vor einem abgehängten Telefongeſpräch. Aber diesmal knüpfte er in ſeinem Kopf lange nicht ſo ſchwerwiegende Ueberlegungen daran. Höchſt befriedigt legte er ſich auf ſeine Couch, kaute an einer Zigarettenſpitze und wartete nun ſeinerſeits auf den Anruf von Müller III. Er mußte ziemlich lange warten bis das Telefon ſchrillte. „Hallo!“ „Harry?“ a. „Die Frau wurde von einem Mann an⸗ eee und begleitet, der mir verdammt ekannt vorkam....“ „Was heißt das? Wer war es?“ Das weiß ich eben nicht.“ AUnfähig“, brummte Kartheſius,„unſer⸗ aner muß immer wiſſen, wer jemand iſt und was mit dem Betreffenden los iſt. Was war alſo?“ „Er kam aus Eurem Café heraus. Dun⸗ kelgrauer karierter Anzug. Etwa 1,85 Meter groß. Sehr ungetragen ausſehender Hut. Kurz vorm Bahnhof Zoo holte er ſie ein, ſprach ſie an und ging mit. Er löſte eine Fahrkarte. Sie fuhren 2. Klaſſe. Ich ſaß an der Rückwand. Sie ſprachen von ihrem gegenſeitigen Alter. Dann hielt er einen Vortrag über Provinz und Großſtadt. War⸗ ſchauer Brücke ſtieg er aus. Konnte leider nicht verſtehen, ob ſie ſich wieder verabrede⸗ ten. Sie ging in Karlshorſt auf ſchnellſtem Wege nach Hauſe. Um 6 Uhr 10 kam Irm⸗ gard Cohrs und ging um 78. Unſer Vogel verließ nicht mehr das Haus.“ „Das iſt kein Vogel für Dich, mein Lieber. Im übrigen übernehme ich ſelbſt den Fall. Haſt alſo Deine Naſe in keiner Weiſe mehr hineinzuſtecken. Bearbeite Kunze u. Co.“ Diesmal war es Kartheſius, der ab⸗ hängte. Und zwar ſehr befriedigt. Es mußte klappen mit Ann⸗Chriſtin! * Ann⸗Chriſtin träumte: ſie war ein ſchöner Schäferhund. Frauchen hatte ſie auf den Markt mitgenommen, angebunden und „ſchön brav warten“ geſagt. Dann hatte es angefangen zu regnen. Unentwegt tropfte es auf die ſchwarzen Naſen. Auf Struppel⸗ haar und auf ſeidenweiches Fell von lauter 4 naſſen Hundchen. Die Mimik verriet das troſtloſe Empfinden der armen Hundeſeelen. Auch der Schäferhund iſt natürlich verdrieß⸗ lich. Aber er iſt es nicht ohne Würde.„Ein ganzer Kerl“ würde Frauchen von ihm ſagen. Er ſitzt aufrecht mit geraden Ohren, nicht achtend des Gewinſels um ihn herum und denkt: Das iſt nun einmal ſo; die Hälfte ſeines Lebens wartet der Soldat vergebens. Es kommt darauf an, Haltung zu bewahren. Ich verzichte auf Beſchwerde. Ich werde ſchon nicht bis an das Ende meiner Tage hier im Regen ſitzen. Es brach die Sonne durch. Sie kitzelte den Schäfer⸗ hund auf ſeiner Naſe.— Ann⸗Chriſtin wachte mit einem Nieſen auf. Natürlich wußte ſie nichts mehr von ihrem Traum. Sonſt hätte 1 beſtimmt ganz leicht und leiſe für ſich ſelbſt aufgelacht: ſie — gerade ſie, die angeblich ſo exotiſche Ann⸗ Chriſtin erlebte die Quinteſſenz ihres Da⸗ ſeins in der Geſtalt eines deutſchen Schäfer⸗ hundes! Nun lag ſie wach. Schon ſo viele, wache, einſame Nächte— ſehr viele ſchon— waren über ſie gekommen, bauten einen kriſtallenen Dom in ihr und immer ſtiller wurde dann die Stille. Denn die Nacht ver⸗ wandelt alle Dinge, Tiefe und Bedeutung gibt ſie ihnen, ſo wie auch erſt die Nacht unſeren Augen die Fähigkeit verleiht, die Sterne zu ſehen und das flutende Mondlicht und die dunkle Tiefe des Horizonts. Unverzüglich ging er ans Telephon Da weiß die Frau auf einmal wieder von der Perlenkette! Ganz hellwach iſt ſie nun. Wie war das doch damit geweſen? Sie denkt hin und her. Es war in ihrem Kopf wie auf einem Rangierbahnhof. Wie Züge fahren ihre Gedanken vorwärts, rück⸗ wärts, auf ein neues Gleis, wieder auf ein altes Gleis zurück. Und als Ann⸗Chriſtin müde vom Denken wieder eingeſchlafen war und am nächſten Morgen aufwachte, wüßte ſie immer noch nicht, was ſie tun ſollte. Sie hatte nicht viel Kriminalromane in ihrem Leben geleſen. Und ſo war ihr nur die Möglichkeit eingefallen, daß dieſer hübſche Junge von geſtern in dem dunkel⸗ grauen, diskret karierten Anzug etwa ver⸗ folgt wurde. Vielleicht hatte er die Perlen⸗ kette loswerden müſſen, vielleicht——— Ann⸗Chriſtin hatte in den drei Jahren, in denen ſie nun ſchon allein war, viel Männer kennengelernt. Sie hatte ſich ge⸗ freut, umworben zu ſein. Aber ſie trug ſtets, wie es allgemein von ihr hieß, eine unſicht⸗ bare Kanne Kaltwaſſer bei ſich, die ſie bereit war, allzu heißen Verehrern über den Kopf zu ſchütten. Niemals bisher, gewiß nicht, hätte ſie ſich geſcheut, ſchnurſtracks auf die nächſte Polizeiwache zu gehen, um die Kette mit den nötigen Angaben abzugeben. Kein Menſch iſt unfehlbar, hätte ſie achſelzuckend gedacht. Schade, alſo auch dieſer nicht, hätte ſie in ſolchem Augenblick gemeint. Aber gerade dieſem Jungen mochte ſie keine zwei⸗ felhaften Handlungen zutrauen. Sie ſieht ihn jetzt deutlich vor ſich: herb, ſchwer, groß und dabei doch forſch. Feſte graue Augen ſchauen ruhig unter geraden Augenbrauen hervor. Augen, wie ſie eigent⸗ lich nur Bauern und Seeleute haben, die voll ſind von Hingebung an die Natur und voll ſind von Herrentum gegenüber dem Boden oder dem Meere. Dieſem jungen Menſchen möchte ich keinen Eimer Kaltwaſſer über den Kopf ſchütten, dachte Ann⸗Chriſtin und nahm ſich vor, erſt einmal zu einem Juwelier zu gehen und feſtzuſtellen, ob die Kette echt iſt. Je nach⸗ dem würde ſie dann in der Spree oder in einem Fundbüro landen. Ann⸗Chriſtin machte ſich alſo auf den Weg. ö ein nnn Zeſchnung Kieß lich M 2 Dieſe Stadt iſt doch unwahrſcheinlich ſchön, dachte Ernſt v. Decken. Alle Großſtädte follten ſo ausſehen wie dies Rio de Janeiro: Um die Fabriken rauſchen die Palmen, über die Mietskaſernen ſegeln die herrlichſten Schmetterlinge. Wie ein laues Bad, ſo weich iſt die Luft und das Grün der Pflanzen iſt ſatt und tief und beinahe bläulich. Ein unbeſchreibliches Blaugrün, das in ſeiner Wirkung des Unendlichen an die Palette holländiſcher und deutſcher Meiſter erinnert. Ernſt v. Decken fuhr auf der Drahtſeil⸗ bahn zu dem Wahrzeichen Rios, dem Zucker⸗ hut, am Eingang zum Hafengolf hinauf. Das Meer flimmert in tropiſcher Hitze, die Wolken jagen in violetten Fetzen. Die Sonne verſinkt hinter dunſtenden Matten, und wo eben noch ſcharlachrotes Abendrot lag, iſt jetzt ſchwarzbraune Bronze. Wie Irrlichter gleiten die Barken von Inſel zu Inſel. Die Buchten blitzen, als wären ſie mit tauſend Brillanten beſetzt. Ernſt v. Decken, nunmehr 30 Jahre alt, drei Jahre durch Amerika geſtreift, nie zu⸗ viel aber faſt immer genug Geld in der Taſche, um mit dem Abſtand des Beſitzenden intereſſante und flotte Artikel für deutſche Zeitungen zu ſchreiben, hatte hinaus⸗ und hinuntergeſtarrt mit dem intenſiven Wun⸗ ſche, malen zu dürfen— nicht ſchreiben zu müſſen. 0 Vom Wagen ſprangen die Fahrgäſte zur Zinne der Spitze. Decken als erſter. Da hörte er hinter ſich den leiſen Aufſchrei„au“. Blitzſchnell drehte er ſich um. Dieſes kräftige ehrliche„au“ konnte nur aus deutſchem Munde kommen. In dieſem Augen⸗ blick begriff Ernſt v. Decken nicht, daß er nur die Natur außerhalb des Wagens ge⸗ ſehen hatte und gar nicht die⸗ ſes kleine Menſchenwunder in dem Wagen drin. Das war ja ein ſüßes Geſchöpf trotz des proſaiſchen„au“. Und auch dieſes„au“ klang dem jungen Menſchen auf einmal wie Muſik in den Ohren. Kaſta⸗ nienbraune Locken mit dem goldenen Schimmer, wie er nur in Deutſchland zu finden iſt, umrahmten ein ſchmales Geſichtchen, aus dem blaue Augen eben gerade in Ernſts braune hineinſchauten. Blau waren dieſe Augen, ſo blau wie die Seen in Oſtpreußens Wäldern. Ja, ſogar das Wieße der Augen hatte einen bläulichen Schim⸗ mer und eine Sekunde lang hatte auch der kleine Mund einen blaßbläulichen Schein, denn vier feſte weiße Zähne biſſen krampfhaft hinein. Wahrſcheinlich um einen neuen verräteriſchen Schmerzenslaut zu ver⸗ hindern. Die Haut des jungen Mädchens ſchien Decken unwahrſcheinlich zart und weiß. Drei Jahre lang hatte er nicht mehr ſolche Haut geſehen. Was Wunder, daß ſein Herz einen kleinen Freudenſprung tat. Wie ein deutſches Märchen kam es ihm vor. Ja, wirklich, als wäre ſie aus einem Märchen⸗ buch entſprungen— ſo ſah ſie aus: ein Schuß Aſchenbrödel, ein Schuß Schneewitt⸗ chen, ein Schuß Dornröschen. Mit vorſich⸗ tiger, leiſer, zaghafter Stimme fragte er: „Haben Sie ſich arg weh getan?“ Das„deutſche Märchen“, das ſich in⸗ zwiſchen zu dem vertretenen Fuß gebückt hatte, blickte erſtaunt auf, leicht verwirrt, leicht dankbar und auf einmal ſehr glücklich: dieſer ſchlanke, dunkle Menſch war ein Deut⸗ ſcher! Während der ganzen Fahrt hatte ſie überlegt: was für ein Landsmann mag dieſer Fremde ſein. Sie hatte ſogar kaum einen Blick für das ſchöne Stadtbild von Rio gehabt, von dem ſie heut Abſchied nehmen mußte. Sie hatte tatſächlich immer nur dieſen jungen Mann angeſehen, der ſo ſchlank und hochgewachſen war wie ihr Bruder von der Waterkant, der aber ſo dunkle Haare, ſo dunkle Augen, die gleich⸗ ſam non innen herausleuchteten, ſo dunkle Haut hatte wie, ja vielleicht wie ein Ita⸗ liener, wie ein Spanier, allerdings auch niemals wie ein Hieſiger. Plötzlich fing ſie an hell aufzulachen:„Da muß ich mir den Fuß verſtauchen, um Sie kennenzulernen.“ Ernſt von Decken war reſtlos verblüfft Dieſe offene vergnügte Sprache war er auch ſchon lange nicht mehr gewohnt. Die Frauen Südamerikas waren gebunden in einer ſtrengen Konvention mit dem unge⸗ ſchriebenen aber unerbittlichen Geſetz„Du ſollſt nicht, Du darfſt nicht.“ Was du alles nicht ſollſt und nicht darfſt, dafür ſorgen die abweiſenden Blicke der mere.** 1—————— 1 7——. 2 ve—— ROMAN VON SUSI TEUBNER Schutzgarde von Brüdern, Vätern, Vet⸗ tern— ganz zu ſchweigen von dem geſpannten Geſichtern mißtrauiſcher Ehe⸗ männer, geradezu gefährlichen Geſich⸗ tern. Und hier, dieſes fremde junge Mäd⸗ chen war erſtens einmal offenſichtlich allein und gab zweitens ganz ungeniert zu, daß ſie ihn hatte kennenlernen wollen. Der junge Mann bückte ſich, faßte das Füßchen an, das junge Mädchen ſtützte ſich auf ihn, er bewegte leicht ihren Fuß, ſie wurde eine Schattierung blaſſer. Alles geſchah ganz ſelbſtverſtändlich. Dann plötz⸗ lich riß ſie ihm beinahe den Fuß aus der Hand und ſtampfte einmal ein bißchen mutwillig auf.„Iſt ſchon gut— man ſoll ſich nicht ſo haben.“ Sie guckte ihn dabei harmlos freundlich an. Als es ihr aber ſchien, es zöge ein amüſiertes Lächeln um ſeine Mundwinkel, wurde ſie puterrot und ſagte etwas böſe: „nun denken Sie glatt, ich hätte dies alles nur gemimt. Nee, is nich, würde der Ber⸗ liner ſagen! Ich war blos mal wieder zu haſtig. Und es tut auch noch etwas weh“, fügte ſie beim erſten Schritt hinzu. „Ich glaube es ſchon“ verſicherte Ernſt von Decken.„Außerdem— ob Theater oder ob nicht Theater! Nett, fein, ſchön iſt es jedenfalls, daß wir uns kennengelernt haben. Alsdann muß ich mich ja auch wohl vorſtellen. So haben wir es doch in unſerer Kinderſtube gelernt. Oder ſind Sie anderer Meinung, gnädiges Fräulein?“ Das„gnädige Fräulein“ wußte nicht recht, was ſie dazu ſagen ſollte. Sie guckte ihn alſo unſicher an, während er mit voll⸗ endet eleganter Verbeugung„v. Decken“ murmelte. Da ſagte ſie einfach und klar: „Ich bin Lore Buchhöfer“, und ſie ſchüttel⸗ ten ſich beide wie gute alte Freunde die Hand.„Nachdem Sie zuerſt meinen Fuß geſchüttelt haben, nicht wahr?“ ſcherzte Lore Buchhöfer. Nun ſtehen ſie beide zwiſchen Himmel und Erde mit ſtraffen Geſichtern im föhni⸗ gen Wind. Salzig und feucht werden die Lippen. Und weit werden die Herzen der jungen Deutſchen, die ſich in der Fremde hier gefunden haben und— die ſich eigent⸗ lich nicht mehr loslaſſen möchten. So iſt wenigſtens zu dieſer Stunde der Wunſch in ihnen beiden. „Wollen wir nicht Du zueinander ſagen“, fragt auf einmal ganz unvermittelt der Mann. g „Nein“, antwortet das Mädchen. Der Mann ſchrickt zuſammen. Sehnſucht hat er gehabt, Sehnſucht, drei Jahre auf⸗ geſpeichert, Du zu einem Menſchen zu ſagen — gar nichts weiter. und dann kommt dieſes harte Nein. „Zwiſchen uns beſteht weder Kamerad⸗ ſchaft, noch Kutſchervertraulichkeit, noch Liebesgeflüſter“ ſagt Lore nach einer Weile, als hätte ſie endlich eine Entſchuldigung ge⸗ funden.„Das Du muß aus tiefſtem Herzen kommen. Oder— oder manchmal vielleicht auch aus den Weingläſern vergnügter Nächte. Unter Umſtänden kann es auch dann eine Koſtbarkeit ſein und koſtbar ſoll es immer ſein— kein Abfallprodukt oder Einfall.“ Ernſt von Decken horchte auf: ſo impulſiv ehrlich ſeine Bitte geweſen war, ſo leid, ſo weh ihm die Abfuhr getan, dieſe Lore war nicht nur bildhübſch, ſie ſchien ſich auch Ge⸗ danken zu machen. Das freute ihn. Das würde ihn anſpornen, nicht ſo faul, nicht ſo ſüdamerikaniſch faul in der Unterhal⸗ tung zu ſein. Er zitierte: „Brüderlein und Schweſterlein laßt das trauliche Du uns ſchenken für die Ewigkeit immer ſo wie heut, wenn— wir morgen noch dran denken!“ „Meinen Sie nicht, in dem Fledermaus⸗ walzer liegt ein recht beachtliches Stückchen Philoſophie?“ „Mag ſein“, antwortete Lore kurz und blickte in die Weite. Dann ſah ſie ſein beſtürztes Geſicht.„Oh. ich bin Ihnen wohl zu kurz angebunden? Das iſt— nämlich von wegen Rührung! Ich bin heut zum letztenmal auf dem Zuckerhut. Da muß ich ein biſſel Abſchied nehmen von einem Teil⸗ chen meines beſcheidenen Lebens.“ „Iſt das wahr? Wollen Sie fort von 8 Gerade jetzt, wo ich hergekommen bin!“ Lore mußte auflachen ob dieſer männ⸗ lichen Naivität:„Tja, werter Herr, meinen Sie denn, Ihretwegen werde ich nun bleiben?“ „Warum nicht?“ war die prompte und durchaus ſelbſtbewußte Frage. Gortſetzung folgt) — a 1 a*** 5*.* PFFF—— ͤ— ‚— ꝛ HD xxx xp—— g . 2 5 3— 2 8 8 2 ee 5 1 1 5 1 1 5 1 FFPFFFTT—TTT e—.— — ——— Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Biernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 5— Sense Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Nationaler Feiertag des Deutſchen Volkes. Zwecks Durchführung des Nationalen Feiertags am 1. Mai werden alle Führer der NS⸗Gliederungen, der ſtaatlichen und kom⸗ munalen Behörden, der Vereine, Verbände, ſowie ſämtliche Betriebsführer oder deſſen Vertreter zu einer dringenden Beſprechung am Sonntag, den 18. ds. Mts., um 15 Uhr im Nebenzimmer des Brauhauſes, eingeladen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Beſpre⸗ chung und der Kürze der uns noch zur Ver⸗ fügung ſtehenden Zeit, bitte ich alle Genann⸗ ten, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Braun, Propagandaleiter. * Betr.: Dankopfer der Nation. Zum zeiten Male tritt die SA. an das geſamte deutſche Volk heran zur Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Dankopfer der Na⸗ tion, um damit dem Führer zu ſeinem Ge⸗ burtstag erneut ein Geſchenk zur Linderung der Not des Volkes zum Zwecke der Erbau⸗ ung von Siedlungen zu unterbreiten. Ich fordere daher alle Parteigenoſſen und ⸗genoſ⸗ ſinnen, die Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen und Gliederungen nebſt ihren in Arbeit und Brot ſtehenden Ange⸗ hörigen auf, ſich reſtlos in die Liſten einzu⸗ zeichnen, die alltäglich von 7—19 Uhr in dem Häuschen auf dem Rathausplatz aufgelegt ſind. Die bisher allgemein anerkannte Opferbe⸗ reitſchaft der Viernheimer Bevölkerung muß ſich auch beim SA-⸗Dankopfer wieder beweiſen. Tragt euch daher alle in die Eh⸗ renliſten ein! Franzke, Ortsgruppenleiter. * Ne Baur n Schulungskurſe der DAF. Die beiden Schulungskurſe:„Buch⸗ führungskurs für Anfänger“ und„Buchfüh⸗ rungskurs für Fortgeſchrittene“ für das Som⸗ merhalbjahr, wie ſie in vorherigen Zeitungs⸗ nummern bekannt gemacht wurden, beginnen am Freitag, 23. April 1937. Die ſich gemel⸗ deten Teilnehmer und ſolche, die ſich noch an den Kurſen beteiligen wollen, werden gebeten, ſich am genannten Tage um 20 Uhr in dem Zeichenſaal der Schillerſchule einzufinden. Neuanmeldungen können an dieſem Abend noch vorgenommen werden. Der Ortsberufswalter. * NS.⸗Frauenſchaft Alle Mitglieder der Frauenſchaft und vom Frauenwerk, ſowie alle Viernheimer Frauen werden gebeten, ſich am Sonntagnachmittag 3 Uhr am Rathaus einzufinden, um geſchloſ⸗ ſen ſich in die Ehrenliſte für das„Dankopfer der Nation“ einzutragen. Die Leiterin. * Jungvolk— Fähnlein 50 An die Eltern unſerer Pimpfe! Mit dem 20. April werden unzählige Fähnlein neue, ſtarke Glieder unſerer Ge⸗ meinſchaft werden. Auch Ihr Sohn wird nun in unſerer Jungengemeinſchaft bald unſer Kamerad ſein. Aber auch ſchon viele ſtehen ſchon lange Zeit in den Reihen des Jungvolks und ſind ſchon in jungen Jahren aufrechte, gehorſame Soldaten des Führers geworden. Liebe Eltern, wißt Ihr, daß nur die kör⸗ perliche und charakterliche Erziehung die Auf⸗ gabe des Jungvolks iſt, wißt Ihr, daß wir all auf Fahrt und in das Lager gehen wollen, um dort unſere Gemeinſchaft und Kamerad⸗ ſchaft zu erleben, wißt Ihr, daß wir Sport treiben, wißt Ihr, daß wir alle feſt zuſammen⸗ ſtehen, wißt Ihr, daß wir auch Eure Hilfe und Unterſtützung brauchen! Eltern, kommt zu uns in unſere Eltern⸗ beſprechung! In der Elternbeſprechung wollen wir von unſerem Leben und unſerer Arbeit erzählen. Ihr, liebe Eltern, ſollt dann mit uns die Fragen behandeln, die uns alle beſchäftigen, wie Uniformbeſchaffung, Dienſtbeſuch, Bei⸗ tragsregelung uſw. Dieſe Elternbeſprechung findet am Sams⸗ tag, um 20.15 Uhr, im„Fürſt Alexander“ ſtatt. Erſcheint dazu alle!* Der Fähnleinführer. * Jungmädel Betr.: Aufnahme in die JM⸗Gruppe Alle Mädel, die in die JM.⸗Gruppe auf⸗ genommen werden, treten am kommenden Montag, 19. ds. Mts., um 16.30 Uhr, an der Schillerſchule an. Wer nicht erſcheint, kann unmöglich in die JM⸗Gruppe aufgenom⸗ men werden. Ebenſo treten alle IM zur Feier in Kluft an. Die IM, die in den BDM überwieſen werden, treten am gleichen Tage um 19.30 Uhr an der Schillerſchule an. Wegen der Wich⸗ tigkeit erwarte ich vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen. * Deutſches Notes Kreuz Sonntagmorgen 10 Uhr, gemeinſam am Depot Untreten zum Einzeichnen in die Eh⸗ renliſten für das„Dankopfer der Nation“. Kameradinnen in Uniform. Die Zweiggruppenleiterin. in Uniform und Schirm⸗ Der Halbzugführer. Kameraden mütze. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. April 1937 Anſer Tagesſpruch Im tiefen Glauben an die Sendung unſeres Volkes ringt der neue Idealismus unſerer Weltanſchauung gegen den furchtbarſten Feind aller Kulturvölker: gegen den Geburten⸗ ſchwund. 8 Ze estiiclle ¶tunde Man hatte ſich zu einer Familienfeier zu⸗ ſammengefunden, den Raum feſtlich ge⸗ ſchmückt. Die Teilnehmer hatten Feſtkleider angelegt. Wein funkelte in geſchliffenen Glä⸗ ſern. Und es beſtand auch Bereitſchaft, dieſe Stunde, die einen freundlichen dankbaren Rückblick geſtattete, zur Freude wahrzuneh⸗ men. Aber einer der Teilnehmer hatte mit einem unbedachten Wort einen kleinen Schat⸗ ten über das Feſt geworfen. Nur eine ganz leiſe Verſtimmung war darüber aufgekommen, doch ſie genügte, um jene volle Bereitſchaft einzuſchränken, die nötig iſt, wenn die Stunde ihren ganzen Inhalt ſchenken ſoll. Mit einem Wort iſt es ähnlich, wie es der Phy⸗ ſiker von der Bewegung ſagt. Eine Bewegung ſetzt ſich ins Unendliche fort, bis eine Kraft wirkſam wird, die ſich ihr entgegenſtellt. So wirkte auch das unbedachte Wort, legte ſich ſpannend auf die Gemüter, ließ nicht mehr los. Eine gedrückte Stimmung herrſchte nun, und es war keinem möglich, dieſe Bedrük⸗ kung zu entfernen. Da kam in bereits vorge⸗ rückter Stunde ein älterer Mann hinzu, der ſich hatte entſchuldigen laſſen. Lebensfroh, faſt übermütig, kam er daher. Wohl merkte er die Verhaltenheit der feſtlichen Stimmung, aber er ſorgte ſich nicht darum. Er kat, als ob es ihn gar nichts anginge. Mit einem Scherzwort hatte er ſich eingeführt, mit Humor und Witz ſetzte er die Unterhaltung fort. Und es dauerte gar nicht lange, da war es, als ob alle einen Bann von ſich abgeworfen hätten. dach kaum einer Viertelſtunde war aus der ſteifen, etwas gelangweilten Unterhaltung eine fröhliche Plänkelei entſtanden, an der man umſo freudiger teilnahm, als man vorher das Bedrückende der Spannung empfunden hatte. So wirkte auch das fröhliche Wort fort, und als man ſich in ſpäter Stunde trennt, war die Meinung einheitlich: Es war ein ſchöner Abend geweſen. So viel vermögen ein paar lebensfrohe, lebensbejahende Worte! Was liegt da näher als die Frage, warum ſie nicht viel öfter zur rechten Zeit angewandt werden? 4 Nationaler Feiertag des Deutſchen Volkes Alle Führer der NS⸗Gliederungen, der ſtaatlichen und kommunalen Behörden, der Vereine, Verbände ſowie ſämtliche Betriebs⸗ führer oder deren Vertreter erſcheinen betr. Durchführung des Nationalen Feiertages, morgen Sonntag, den 18. ds. Mts., nachmit⸗ tags 15 Uhr, im Nebenzimmer des„Brau⸗ hauſes“ zu einer wichtigen Beſprechung(Siehe Parteinachrichten). Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtädterſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Fiernheims Frauen tragen ſich in die Ehrenliſte ein: Dankopfer der Nation An alle Viernheimer Frauen wendet ſich die Leiterin der hieſigen NS⸗Frauenſchaft zur Einzeichnung in die Ehrenliſte des deut⸗ ſchen Volkes für das SͤA⸗Dankopfer. In der Gemeinſchaft mit den Frauen der NS⸗Frau⸗ enſchaft und vom Frauenwerk ſollte es jede Frau und jedes in Arbeit ſtehende Mädchen als ihre beſondere Ehrenpflicht anſehen, durch ihre Eintragung der SA zu helfen, unſerem Führer zu ſeinem Geburtstag wieder die Mit⸗ tel zur Verfügung zu ſtellen, um deutſchen Arbeitern und Bauern ſowie den Kämpfern für ein neues Deutſchland, in welchem wir ſeit vier Jahren in Glück und Zufriedenheit, in Ehre und Freiheit leben, Wohnſtätten zu ſchaffen, denn auch nach Viernheim fließen aus dieſen Mitteln Beträge zu, die unſeren Volksgenoſſen in Not helfen! Mögen ſich am Sonntagmittag um 3 Uhr auf dem Rathausplatz alle Viernheimer Frauen und Mädchen zur gemeinſamen Ein⸗ tragung zuſammenfinden und dadurch ihre Treue und Verbundenheit zur großen deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft bekunden. * Kauft Plaketten jür den 1. Aal nur von den durch die Blockwarle angebotenen Dieſer Tage ſind bei uns an die Block⸗ leiter der PL und Blockwarte der DA die Plaketten für den 1. Mai zur Ausgabe ge⸗ langt. Dieſelben werden nun in den nächſten Tagen zum Verkauf gelangen. Dabei machen wir die Bevölkerung darauf aufmerkſam, daß nach einem genauen Plan dieſe Plaketten zum Verkauf gelangen, es alſo nicht vorkommt, daß mehrere Blockwarte dieſelben anbieten, ſondern nur die in den Blockgebieten bekann⸗ ten und dafür zuſtändigen. Es kann daher auch nicht demſelben geſagt werden, daß ſie ſchon hätten, weil ein anderer ſchon da war! Die außerhalb unſerer Gemeinde tätigen Volksgenoſſen kaufen ihre Plaketten nur in Viernheim, ſie haben in ihren Arbeitsſtätten keine abzunehmen, denn für Viernheim iſt eine entſprechende Menge zugeteilt auf Grund der Bevölkerungsziffer. Stehen mehrere Fa⸗ milienmitglieder in Arbeit und Brot, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſie auch dementſpre⸗ chend Plaketten für den Nationalfeiertag des deutſchen Arbeiter kaufen. Am 1. Mai will keiner den anderen ſehen ohne die Plakette! i * Eine Warnung an Denunzianten und Anonymichreiber „Der größte Schuft im ganzen Land— Das iſt und bleibt der Denunziant!“ An dieſes alte Sprichwort ſollte immer wieder mal gedacht werden, ehe man ſich zu unüberlegten Handlungen hinreißen läßt. Wie z. B. dieſer anonyme Briefſchreiber, der zu Neujahr 1937 an den hieſigen Ortsgruppen⸗ leiter anonym ſchrieb und in dieſem Schreibe⸗ brief allerlei Verdächtigungen und Gemein⸗ heiten ausdrückte, für die kein Funken von Wahrheit aufzubringen war. Es war mög⸗ lich, den Briefſchreiber in der Perſon des J. K. zu ermitteln, der ſeine Tat auch ſelbſt alsdann eingeſtand. Die gegen ihn daraufhin erhobene Anklage fand in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht in Darmſtadt ihren Abſchluß, wo J. K. zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten verurteilt wurde. Das ſoll für viele andere eine Mahnung und zugleich eine Warnung ſein, die ſich ſo gerne und„unter Ehrenwort“ und„im Ver⸗ trauen“ und„unter uns geſagt“ über andere Leute unterhalten und beſonders über ſolche, die jahraus, jahrein für die Volksgemein⸗ ſchaft und ihr Vaterland einen unbändigen Idealismus mitbringen, ſich keine Ruhe gön⸗ nen und immer mitarbeiten dort und dann, wo es fehlt. Für ſolche Menſchen iſt kein Platz in unſerer neuen, gewaltigen Gemein⸗ ſchaft, die nur ſich kennen, von ſich reden und ihren Namen dann unter einen Brief ſetzen, wenn ſie etwas herausholen wollen und ſich dann als beſte Qualitätsmenſchen hinſtellen, im übrigen ſonſt aber nichts ſind als gewöhnliche Lumpen, vor denen ja doch keiner Reſpekt hat, auch wenn ſie noch ſo viel quaſſeln, ganz gleich, wo ſie ſtehen oder ſind. Sie müſſen den richtigen Denkzettel für ewige Zeiten er⸗ halten, wie dies auch in Darmſtadt bei der Verhandlung durch den Gerichtsvorſitzenden zum Ausdruck gebracht wurde, daß ſich ſolche Leute von ſelbſt aus der Volksgemeinſchaft ausſchließen. 10 jähriger! Deine Kameraden in den Reihen der Pimpfe erwarten Dich!— Schließe dich nicht aus der Gemeinſchaft 5 1 W 1 : 1 88 Killer⸗Jugend und Jungvolk ſammeln Samstag und Sonntag für neue Heimel An die Viernheimer Bevölkerung ergeht zur Reichsſtraßen⸗ und Hausſammlung die Bitte, die Jugend des Führers bei ihren Sammlungen für neue Heime weitgehendſt zu unterſtützen. Zeigt eure Verbundenheit mit der Jugend, mit euren Kindern, die ſich in dieſen Ferien⸗ und Wanderheimen erholen und ausruhen können, die ſich wohlfühlen in der Kamerad⸗ ſchaft, wenn ſie ein ſchönes Heim haben. Die Jugend dankt es Euchl * Plan zum Geländeſpiel bes Jungvolls Blau wird die Fahne, die auf dem freien Platz vor dem„Fürſt Alexander“ ſteht, ver⸗ teidigen, Rot wird verſuchen, dieſe Fahne zu erbeuten und zum Hofe der Schillerſchule zu bringen. Blau verſucht durch Bau von Barri⸗ kaden die Angriffe von Rot abzuwehren. Rot wird durch geſchicktes Tarnen und derartige Kniffe verſuchen, in das Lager von Blau zu gelangen, und die Fahne zu rauben. Fol⸗ gende Straßen werden von Rot benutzt wer⸗ den: Bismarckſtraße, Adolf Hitlerſtraße(von der Poſt bis Holzſtraße), Eulerſtr., Holzſtr. Spieldauer: Von 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr. Zuſchauer werden gebeten, mußlichft ohne Uniform ſich in dem Spielbereich aufzuhal⸗ ten(ſie könnten für getarnte Feinde gehalten und demnach behandelt werden!). Die Ss wird den Abſperrungsdienſt durch⸗ führen. Nun auf zum Kampf! * Ein Streifzug mit Kd durch den Odenwald Mit dem Monat April ſoll die Reihe der fröhlichen Samstagnachmittag⸗Fahrten der Kreisdienſtſtelle Heppenheim ihren Anfang nehmen. Für den 24. April iſt für dieſe Fahrt das Leitwort gewählt:„Ein Streifzug durch den Odenwald“. Die Teilnehmer fahren mit einem Om⸗ nibus um 5 Uhr nachmittags ab Heppenheim hinaus und an einem rd. 50 km entfernten Ziel wird eine fröhliche Raſt gehalten, ein Abendeſſen eingenommen und bei fröhlichem Singen und Klingen vergeht der Samstagnach⸗ mittag bis zur Heimfahrt. n Schon für RM. 3.— einſchl. der Koſten für das Abendeſſen kann jeder Volksgen⸗ſſe ſich an dieſer Fahrt beteiligen und bitten wir ich bei dem Ortswart der KdF. und der Kreisdienſtſtelle möglichſt bald anzumelden, bei gleichzeitiger Zahlung der Teilnehmerge⸗ bühr.— Meldeſchluß iſt Donnerstag, den 22. April 1937. 4 Im Silberkranz Am Sonntag, 18. April, feiern die Ehe⸗ leute Jakob Martin 3. und An na geb. Faltermann, Ernſt Ludwigſtraße 33, und am Montag, 19. April, die Eheleute Alois Schmitt und Margareta geb. De⸗ wald, Lampertheimerſtraße 18, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Den Silberpaaren herz⸗ lichen Glückwunſch und„Glückauf“ zur gol⸗ denen Hochzeit! Von der Freilichtbühne. Von zuver⸗ läſſiger Seite wird uns mitgeteilt, daß auch in dieſem Jahre der Spielbetrieb auf unſerer Freilichtbühne ruht. Im Jahre 1938 wird der Spielbetrieb im Rahmen der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ wieder aufge⸗ nommen werden. Schulurlaub zur Frühjahrsbeſtellung. Auf Anregung der maßgeblichen Reichsſtellen werden die heſſiſchen Kreis⸗ und Stadtſchul⸗ ämter ermächtigt, Angehörige der HJ, die auf Wunſch des Reichsnährſtandes zur Früh⸗ jahrsbeſtellung eingeſetzt werden ſollen, vor⸗ übergehend vom Schulbeſuch zu befreien. Der Antrag auf Befreiung iſt von einer Dienſt⸗ ſtelle des Reichsnährſtandes zu ſtellen. Die ſeitherige Provinzialpflege⸗ anſtalt für Starkenburg führt nach der Aufhebung der Provinz die Bezeichnung Lan⸗ des⸗Alters⸗ und Pflegeheim Darmſtadt⸗Eber⸗ ſtadt und wird als ſtaatliche Anſtalt weiter⸗ geführt. Noch keine Beſſerung des Wet⸗ ters. Der ungewöhnlich raſche Vorſtoß eines kräftig entwickelten Atlantikwirbels über Eng⸗ land hinaus haben unſeren Bezirk in den Bereich eines ausgedehnten Regengebie⸗ tes gebracht. Weitere Störungen folgen, ſodaß die Witterung auch für die Folge ſehr unbe⸗ ſtändig bleibt. Die Temperaturen werden er⸗ heblich niedriger liegen.— Samstag: Nach verbreiteten Regenfällen Uebergang zu Schauerwetter, bei zeitweiſe kräftigen weſt⸗ lichen Winden kühler. Sonntag: Wechſelhaf⸗ tes Wetter mit wiederholten, meiſt ſchauer⸗ artigen Niederſchlägen, bei lebhaften weſt⸗ lichen Winden kühl. * 15 Volksernährung-Volksgejunbheit Kinberjürjorge! Drei beſondere Dinge ſind es, die allgemein von dem Nationalſozialiſtiſchen Amt für Volkswohlfahrt immer wieder der Allgemeinheit vorangeſtellt werden, um alle aufmerkſam zu machen auf den großen Wert einer richtigen Ernäh⸗ rung nicht allein der Erwachſenen, ſondern insbeſondere der Kinder, darunter auch ſpeziell der Säuglinge im Intereſſe der Hebung der Volksgeſundheit. Da⸗ zu gehört auch die Fürſorge für Mutter und Kind im allgemeinen. Der in unſerem Kreiſe bekannte SA-Sturmarzt Dr. Schlick hat ſich die Aufgabe geſtellt, im Sinne dieſes Vorwortes in einer beſonderen Artikelſerie darüber lehr⸗ und aufſchlußreiche Worte an die ganze Bevölkerung zu richten, wozu wir ihm gerne unſere Spalten zur Verfügung ſtellen in der Erwartung, daß wir damit nicht nur unſeren Leſern, ſondern allen Volksgenoſſen dienen werden. Die Schriftleitung. Die Ernährung des Säuglings und des Kleinkindes Von Dr. med. Alfred Schlick Das Frühjahr und der beginnende Sommer bieten der Mutter zur richtigen Ernährung ihres Kindes wieder viel mehr Möglichkeiten als der Winter, wo ſig manche Sorgen gemacht hat, wie ſie ihrem Liebling neben der Sonne auch noch friſches Gemüſe und Obſt hat zuführen können. Alles keimt und wächſt jetzt, 5 kann ſpazieren fahren, und auch für das Kind beginnt die Zeit des vermehrten Wachstums und Gedeihens. Da iſt es viel⸗ leicht gerade recht am Platze, wenn hier einige Bemerkungen über die zweckmäßige Säuglings⸗ und Kleinkinderernährung gemacht werden. Das Stillen des Säuglings Vor allen Dingen, der oberſte Grundſatz iſt immer: Der Säugling muß, wenn irgend möglich, geſtillt werden. Das iſt ſein natür⸗ liches Recht und die Pflicht der Mutter, die ihr die Natur auferlegt hat. Für eine wahre Mutter eine ſelbſtverſtändliche Pflicht. In der Muttermilch ſind alle Stoffe, aber auch alle, enthalten, die das kleine Menſchenweſen zu ſeiner Entwicklung braucht. Ungeſunde, nicht vollwertige Muttermilch gibt es nicht, vorausgeſetzt, daß die Mutter einige ganz wenige Regeln bei ihrer eigenen Ernährungs⸗ und Lebensweise beachtet: ſie muß vor allem mehr trinken als gewöhnlich, was, iſt völlig gleichgültig. Auf die Flüſſigkeitsmenge kommt es an, die Milch bereitet der Körper ſich aus den Körperſäften der Mutter neu. Mit den vielfach angeprieſenen, höchſt verſchiedenen Mitteln zur Steigerung der Milchabſonderung hat man bisher eindeutige Erfahrungen nicht ſammeln können. Alkohol iſt ſelbſtverſtändlich bei dieſer vermehrten Flüſſigkeitszufuhr zu vermeiden. Ein Gläschen Bier oder Wein ab und zu iſt allerdings auch kein direktes Verbrechen. Sodann muß die Mutter kräftige Hausmannskoſt eſſen und ſich aus⸗ reichende Bewegung in friſcher Luft verſchaf⸗ fen, am beſten eben, indem ſie täglich ihren Kinderwagen in den Wald fährt. Damit nützt ſie ſich und dem Kind, denn dieſes braucht ebenfalls Luft und Sonne, ſchon nach 14 Tagen bis drei Wochen ſoll es hinaus. Und nicht dabei hinter dem undurchläſſigen Fen⸗ ſter am Wagen, tief vergraben unter den Kiſſen. Selb wenn es nicht gar ſo ſchön draußen iſt, ſoll es, warm angezogen, frei liegen. Dieſe Regeln kann jede Mutter heute befolgen, wo es hier und da fehlt an zuſätz⸗ licher Nahrung für ſie, ſpringt die NS ein. Das iſt ja eine ihrer Hauptaufgaben. Müt⸗ ter, die keine Milch oder zu wenig haben, ibt es viel, viel ſeltener als man denkt. Mit Liebe und Geduld läßt ſich da manches er⸗ reichen. Nicht nur für das Kind, ſondern auch für die Mutter iſt das Stillen das Beſte, weil Natürliche. Sie blüht auf, ſtillende Müt⸗ ter nehmen an Gewicht zu, ſie iſt friſch und tatkräftig. Mit dem Wahnſinn des jungen⸗ haften Frauenideals hat unſere Zeit aufge⸗ räumt. Wir wollen unſere Frauen wieder weiblich, und das iſt die ſtillende Frau in erhöhtem Maße. Sorge um die„Figur“ braucht ſie alſo keine mehr zu haben, wenn das überhaupt je eine Sorge für eine Mutter war. Ja, im Gegenteil, die, die den natür⸗ lichen Milchſtrom eigenmächtig verſiegen laſ⸗ ſen, werden krank, hinfällig, formlos. Wirt⸗ ſchaftliche Gründe,— wie Wiederaufnahme der Arbeit in einem Betrieb und dadurch be⸗ dingtes Abſtillen— darf es heute nicht mehr geben. Hier ſorgt NS und DAß immer für einen Ausweg. Das überlange Stillen aller⸗ dings, weit über 1 Jahr hinaus, wie es man⸗ cherorts früher üblich war, iſt nicht notwen⸗ dig, ſogar— ſowohl im Hinblick auf Mut⸗ ter, als auch auf das Kind— ſchädlich. Mit % Jahren kann jedes Kind abgeſtillt werden. Alſo, für ½ Jahr bis 4 Monate iſt die Muttermilch die zweckmäßige Ernährung des Säuglings. Dann aber müſſen Zuſätze hinzu⸗ kommen. Und zwar in Form von Säften aus ohem Gemüſe und Früchten. Zuerſt 1 Tee⸗ löffel, dann langſam ſteigernd auf mehrere Löffelchen wird dieſer Saft gegeben. Man ge⸗ winnt ihn durch Hacken oder Reiben von rohem Gemüſe und Obſt, das dann durch ein reines Leinentuch ausgedrückt wird. Es kom⸗ men alle Gemüſearten in Frage, beſonders Spinat und gelbe Rüben, auch Tomaten, jeg⸗ liches Obſt, beſonders Orangen, Zitronen, Aepfel, Kirſchen. Man kann die Säfte ſüßen oder auch mit etwas Sahne(Obſtſäfte) oder Schleim(Gemüſeſäfte) verſetzen, le werden dann lieber genommen. Dieſe Säfte enthalten nämlich wichtige Aufbauſtoffe, die Vitamine, die der Säugling neben der Muttermilch, wo ſie auch enthalten ſind, in dieſem Alter ver⸗ mehrt braucht. So wird das Bruſtkind bis zu ca. ½ Jahr ernährt. Dann kommt ein neuer Zuſatz hinzu: Brei. Zunächſt wird 1 Bruſtmahlzeit, ſpäter 2 durch Brei erſetzt. Es kommen in Frage: Mondamin⸗, Zwieback⸗, Gries⸗, Hafer⸗, Kar⸗ toffel⸗,(Sehr wichtig!), Bohnenmehlbrei. Sehr bald gibt man in dieſen Brei Gemüſe, immer ſteigernd, ſodaß ſchließlich eine Breimahlzeit ganz aus Gemüſe beſteht. Bei der Bereitung des Gemüſes iſt zu beachten, daß das Ge⸗ müſewaſſer nicht weggegoſſen, ſondern ver⸗ wendet werden muß, da gerade es wichtige Stoffe, wie Salze und ein Teil der Vitamine enthält. Kuhmilch und Schleimzuſätze in der Flaſche, auch Mehlſuppen, ſind beim Bruſt⸗ ind, auch noch in dieſem Alter, nur dann nötig, wenn die regelmäßige Wägung(Säug⸗ lingsberatung!) ergibt, daß dies neben Mut⸗ termilch und Brei erforderlich iſt. Auch hier keine Experimente machen! Wie ſpäter bei der künſtlichen Ernährung geſchildert werden wird, iſt auch bei dem 9 Bruſtkind das Einfachſte, Billigſte und Beſte die einhalb Milch⸗Haferſchleim⸗Miſchung mit 5 Prozent Zucker, d. h. auf 100 gr. ein Teelöffel voll. Mit ca. Jahren nimmt man zwei Drittel Milch, mit ca. einem Jahr Vollmilch. Wird abgeſtillt, ſo kommt mit ¼ Jahren die zwei Drittel Milch, mit 1 Jahr die Vollmilch an die Stelle der Bruſtmilch, wie man aus dem vorher Geſagten ſich unſchwer denken kann. Zu dieſer Nahrung treten noch zu verſchie⸗ denen Zeiten— es erübrigt ſich hier genaue Daten anzugeben, das probiert die Mutter ſelbſt aus— andere Zuſätze, wie Eier, But⸗ ter, Obſt, Brotkruſten, zartes Fleiſch. Die Brotkruſten ſind beſonders wichtig mit dem Beginn des Zahnens, alſo ungefähr mit ½ Jahr. Beſonders gedacht ſei in dieſem Zu⸗ ſammenhang noch des in unſerer Gegend we⸗ niger bekannten Knäckebrotes. Es iſt dies ein Vollkornbrot in knuſperiger Form, wie es die nordiſchen Völker in Geſtalt von Brot⸗ fladen überhaupt als einziges Brot eſſen. Die Kinder knappern es gerne und durch ſeine Quellbarkeit und ſeine Knuſprigkeit iſt es u. a. für Verdauung und Zahnwuche ſehr zu empfehlen. Ab und zu kann wohl jede Fa⸗ milie eine Packung für dieſen Zweck erübrigen. Dieſe Ernährung wird im weſentlichen auch im zweiten Lebensjahr fortgeſetzt, immer mit dem Grundſatz: viel Gemüſe und Obſt! Die weitere Ernährung gliedert ſich folgerichtig in derſelben Weiſe an und nähert ſich lang⸗ ſam der normalen, allerdings ebenfalls zweckmäßig geſtalteten Ernährung der Erwach⸗ ſenen. Das wäre das Weſentliche über die Er⸗ nährung des Bruſtkindes. Zu warnen iſt noch lediglich vor überreichlicher Zufuhr von Kuh⸗ milch. Genaueres darüber iſt dem folgenden Teil, bei der Erörterung der künſtlichen Er⸗ nährung, geſagt. Wenn aus irgend einem Grunde trotz aller Bemühungen die Muttermilch, wie die regel⸗ mäßige Wägung ergibt, nicht ausreicht, wenn ſchließlich auch die gemiſchte Ernährung— Bruſt und Flaſche— nicht zum Erfolg führt, tritt die reine künſtliche Ernährung in ihr Recht. Es iſt dies aber in jedem Falle ein Nachteil für das Kind, oft tritt das zwar nicht ſo augenfällig in Erſcheinung, faſt immer aber 4 — ᷣ——ů—— dann, wenn das Kind erkrankt. Hier ſind die Bruſtkinder immer im Vorteil, ſie überſtehen erfahrungsgemäß, wenn ſie überhaupt erkran⸗ ken, die Krankheit beſſer und ſchneller. Die künſtliche Ernährung Die künſtliche Ernährung des Säuglings beſteht zunächſt in der Ernährung mit ½ Milch, ½ Haferſchleim mit 5 9% Zucker, d. h. auf 100 gr. Trinkmenge 1 Teelöffel Zuk⸗ ker. Reine Schleimernährung(mit Waſſer zu⸗ bereitet) iſt Kindesmord. Auch ein größerer Prozentſatz Schleim, etwa zwei Drittel Schleim, ein Drittel Milch iſt höchſtens in den erſten Tagen am Platze. Praktiſch iſt dieſe Miſchung aus dem Ernährungsplan zu ſtrei⸗ chen. Der Zucker iſt höchſt wichtig, nicht als Süßſtoff zum Vergnügen des Säuglings, ſon⸗ dern als unerläßlicher Nahrungsaufbauſtoff. Die Vorſchrift: 1 Teelöffel auf 100 gr. Trinkmenge, iſt daher genau zu beachten. Der Zucker iſt der gewöhnliche käufliche Zucker. Er iſt völlig ausreichend. Andere Zuckerar⸗ ten ſind teuer und verfolgen meiſt ſchon einen beſtimmten Heilzweck, ſo beſonders der be⸗ kannte Löflunds Malzextrakt, der etwas ab⸗ führend, und der Soxleth Malzzucker, der etwas ſtopfend wirkt. Das geſunde Kind hat jedenfalls keinen beſonderen Zucker nötig. Soll eine beſtimmte Ernährungsſtörung etwa durch einen beſtimmten Zucker behoben werden, ſo kann die richtige Wahl nur der Arzt treffen. Bei der Bereitung des Milch⸗Schleimgemiſch iſt Sauberkeit die erſte Forderung. Den Schleim bereitet man für die geſamte Tages⸗ menge, bewahrt ihn kühl und zugedeckt auf, ebenſo die abgekochte Milch. Ziegenmilch iſt mit großer Vorſicht zu genießen, jedenfalls ſollte ſie nicht auf längere Zeit gegeben wer⸗ den. Heute, wo die hygieniſchen Maßnahmen in den Milchzentralen ausgezeichnet ſind, muß durchaus nicht Milch von einer beſtimmten Kuh genommen werden. Wo ſie jedoch direkt vom Bauer bezogen wird, muß man ſich über Sauberkeit im Stalle und die Ueberprüfung des Tierbeſtandes durch den Tierarzt über⸗ zeugen. Die Milchflaſche iſt die nach Gramm eingeteilte, in der Hitze nicht ſpringende Jenaer Milchflaſche(für 30 Pfg. überall käuflich). Der Sauger ſei einfach, mit einem dünnen Loch und peinlich ſauber.(Er ſteckt zweckmäßig bei Nichtgebrauch in der mit rei⸗ nem Waſſer gefüllten, vorher gereinigten Milchflaſche und wird öfters ausgekocht, ge⸗ nau wie die Flaſche). Mit dieſem Gemiſch wird der Säugling zu⸗ nächſt ausſchließlich ernährt. Dann kommt genau wie beim Bruſtkind der erſte Zuſatz in Form von rohem Gemüſe⸗ und Obſtſäften. Beim künſtlich ernährten Kind ſei man beſon⸗ ders darauf bedacht, frühzeitig damit, zu be⸗ innen, alſo im 3. Monat. Mit ca. 5—6 Monaten kommt der zweite Zuſatz, der Brei, das Gemüſe. Es iſt vor einer allzu frühen Breiernährung zu warnen, die Kinder werden zwar dick, das iſt aber nichts Echtes, in Wirklichkeit ſind ſie nur aufgeſchwemmt und werden leicht krank. Dasſelbe gilt für die Mehlmiſchungen, genannt Mehlſuppen, die beim künſtlich ernährten Kind wohl anzuwen⸗ den ſind, aber mit Vorſicht. Man kann mit ca. 4—6 Monaten 1 Flaſchenmahlzeit Milch⸗ Schleim⸗Gemiſch durch eine Flaſche Milch⸗ ned erſetzen, aber viel mehr iſt von Uebel, ein völliger Erſatz der Milch⸗Schleim⸗ Miſchung durch Milch⸗Mehl⸗Miſchung iſt ſehr verderblich. Das gilt auch für die An⸗ wendung der c Kindermehle. Man kann ſie an Stelle der einfachen Milch⸗Mehl⸗ SpppPDwDDwD˖ ww Volksgenoſſel! Ein erholungsbedürftiges deutſches Kind wartet darauf, daß Du eine Pflege⸗ ſtelle meldeſt! 55 finderlandverſchickung der U.S. U. ——— „Mutter und Kind sind die Träger des Lebens der Nation“ Dr. Goebbels FCC ³·mꝛ 1 ·ů XXTXTTT Miſchung für eine Mahlzeit, wie oben ange⸗ führt, verwenden. Im weiteren geſtaltet ſich die Ernährung wie beim Bruſtkind, mit ca. 1 Jahr erhalten ſie Gleiches. Bezüglich der geſamten verwendeten Tagesmilchmenge iſt zu ſagen, daß ½ bis höchſtens 1 Liter Milch am Tag nicht überſchritten werden darf. Es iſt leider noch zu wenig bekannt, daß gerade überreichlicher— gutgemeinter— Milchge⸗ nuß jene Krankheiten hervorruft, die man durch die angeblich„kräftige Nahrung“ ver⸗ meiden wollte, ſo beſonders die Engliſche Krankheit. Andere künſtliche Milcharten ſoll⸗ ten nur unter ärztlicher Aufſicht, meiſt als Heilnahrung, verwendet werden. Es ſei noch geſagt, daß ſchwarzer Tee, Fenchel⸗, Kamil⸗ lentee, kein Nahrungsmittel iſt, man verwen⸗ det ſie hauptſächlich zur Befriedigung eines geſteigerten Flüſſigkeitsbedürfniſſes des Säuglings, beſonders im Sommer— Verluſt an Körperflüſſigkeit durch Schwitzen— und, beſonders den Fencheltee, zum Erleichtern det Blähungen. Ueber die Trinkmenge pro Mahl⸗ zeit iſt feſtes nicht zu ſagen. Sie ſchwankt je nach Kind und Alter zwiſchen 100—250 gr. pro Mahlzeit, was da ausreicht, entſcheidet wiederum lediglich die Wägung und der All⸗ gemeineindruck(ein Kind ſoll in den erſten Monaten ca. 150— 200 gr. wöchentlich zu⸗ nehmen). Die Zahl der Mahlzeiten beträgt zuerſt 5, dann 4. Regelmäßigkeit hierbei iſt nicht nur dem Kinde dienlich, ſondern auch der Mutter eine große Erleichterung, da ſie ſich ihre Zeit dadurch bald gut einteilen kann für ihre andere Arbeit. Das wäre ſchon das Weſentliche über die künſtliche Ernährung. Wer noch praktiſche Winke braucht, beſonders für die richtige Schleimherſtellung, Herſtellung der Mehlſup⸗ en, die zweckmäßige Herſtellung der ver⸗ 05150 Gemüſe uſw. lernt dies in den Kurſen des Reichs mütterdienſtes, die ja hier ſchon ſtattfanden und wieder ſtattfinden wer⸗ den. Allgemeine Bemerkungen Nun noch einige allgemeine Bemerkungen. Beſonders für die, die ſich wachſam im Hin⸗ tergrund der Säuglingsernährung halten und praktiſch doch den groͤßten Einfluß auf dieſe haben, nämlich für die lieben Großmütter. Vieles haben ſie zwar, als ſie ſelbſt Kinder hatten, ſchon genau ſo gemacht. Gott ſei Dank, denn ohne den geſunden Mütterinſtinkt, der das Richtige findet, nützt ja die gelehrteſte Anweiſung über die Säuglingsernährung nichts. Aber das mit den Frucht⸗ und Ge⸗ müſeſäften, und dem frühen Verabreichen von Gemüſe und vielleicht noch vieles anderes, kannten ſie noch nicht, und lehnen es deshalb in vielen Fällen ab. Sollten ſie, die Erfah⸗ renen, jetzt noch umlernen müſſen, von den Jungen lernen? Ihr Einwand iſt der: Un⸗ ſere Kinder ſind ohne das alles ernährt, und ſie ſind auch groß und ſtark geworden. Sie bedenken dabei nicht, daß bei dieſer neuen Ernährung die Säuglingsſterblichkeit und die Anzahl der Erkrankungen der Säuglinge an allen möglichen Krankheiten weit herabgegan⸗ gen iſt. Von 100 000 Säuglingen ſtarben im 1. Lebensjahr: 1881-90: 44858 1931: 16 211 Dieſe Zahlen ſprechen für ſich. Das iſt kein Vorwurf für ſie, ſie haben ihr Beſtes etan, ſo, wie man es eben damals wußte. Sie konnten garnichts anderes tun. Inzwi⸗ ſchen iſt aber die enſchaft weitergeſchrit⸗ ten, man hat hinzugelernt, und da dürfen ſie ſich nicht ſträuben. Es bleibt ihnen nichts übrig, als entweder umzulernen, oder die . ganz den Jungen zu überlaſſen, die es jetzt anders lernen. Es kommt noch hinzu, daß wir hoffen können, durch dieſe Ernährungsweiſe eine geſündere Generation heranwachſen zu ſehen, beſonders was den Knochenbau und den Zahnwuchs an⸗ geht. Nun zum Schluß ſei den Uebergeſcheiten geſagt, daß ſie es richtig haben läuten hören, es gäbe jetzt ſchon ganz andere, noch moder⸗ nere Ernährungsweiſen. Das iſt richtig, aller⸗ dings nur auf dem Gebiet der Milchart. Die Beifütterung von rohem Gemüſe und Obſtſäf⸗ ten und die frühe Verwendung von Gemüſe und Obſt iſt unbeſtritten. Dieſe Neuerungen ſind aber noch im Werden. Sie ſind, z. T. wenigſtens, auch recht kompliziert, beſonders was die richtige Flüſſigkeitszufuhr angeht, ohne die Nahrungsmenge ſchädlich zu ſteigern. Ob ſie ſich überhaupt aus dieſen Gründen im Haushalt durchſetzen werden, bleibt ab⸗ zuwarten. Jedenfalls, wer ſein Kind ernährt, wie es 100 geſchildert wurde, ernährt es richtig. Beſſeres kann die Mutter ihm heute nicht zukommen laſſen. Die Freude am Ge⸗ deihen wird ihr der beſte Beweis dafür ſein. ä——— 2 Ko ß ſpielt am Sonntag. 25. April, abends 8 Uhr. im Freiſchütz“ der Eiappenhaje⸗- f c Eintritt 50 Pfg. Vorverkauf bei Hofmann Drehſcheibe, Friſeur Stein u. Zigarren⸗Haus Wunder(Lorſcherſtr.) Die Uumgehungsſtraße Viernheim-Weinheim wird gebaut Auf der Viernheimer Gemarkung wurde im Zuge der Reichsautobahn eine 10 m breite Umgehungsſtraße von der früheren alten Ver⸗ kehrsſtraße aus ſüdlich an Viernheim vorbei gebaut, wodurch die untere Mannheimerſtraße von der alten Kirche ab ſtark entlaſtet wurde, da hier die Ein- bzw. Ausfahrt dieſer Teil⸗ ſtrecke der Umgehungsſtraße iſt. Dieſe Strecke und in der Verlängerung über die Reichsautobahn hinaus nach der Richtung Kä⸗ fertal zu bildet gleichzeitig die Zubringer⸗ ſtrecke für die Reichsautobahnſtrecke Mann⸗ heim— Frankfurt. In der Verlängerung von Viernheim aus iſt die Strecke bereits bis über Viernheim hinaus nach Weinheim zu bis an den Weg nach Lützelſachſen, der von der OCEc⸗Ueberlandbahn gekreuzt wird, bis zur zweiten Stückung fertiggeſtellt, aber nicht be⸗ fahrbar. Die Planung war, die Umgehungs⸗ ſtraße hier wieder in die alte kurvenreiche Straße Viernheim— Weinheim wieder ein⸗ münden zu laſſen, was aber nicht unbedenk⸗ lich war wegen der Ueberlandbahn, weil da⸗ durch wieder Unfälle eintreten könnten. Es wäre alſo eine Ueber⸗ oder Unterführung an dieſer Stelle erforderlich geworden, die aber ſehr koſtſpielig iſt. Verſchiedentliche Beſich⸗ tigungen führten zu keinem Ergebnis, während nun in dieſen Tagen bei erneuter Beſichtigung die weitere Durchführung der Straße nach Aberntung der Felder beſchloſſen wurde. Der urſprüngliche Plan wird alſo nunmehr doch zur Durchführung kommen, wonach die alte Verkehrsſtraße außer Betrieb geſetzt wird und lediglich noch für Feldzufuhr infrage kommt, während die neue Straße direkt durch das Gelände unter der Reichsbahnſtrecke Viern⸗ heim— Weinheim durchgeführt wird und in die neue Straße der Siedlung am Stahlbad Weinheim einmündet. Dadurch entſteht eine um etwa 4 km kürzere Strecke von der Berg⸗ ſtraße nach der Reichsautobahn mit der Auf⸗ fahrt in Viernheim und damit eine gewaltige Entlaſtung des Verkehrs innerhalb von Viernheim. Von den Bewohnern der Mann⸗ heimer⸗ und Weinheimerſtraße wird dies be⸗ ſonders begrüßt werden, denn ſie litten bisher am meiſten in dieſem Verkehr, der hier ſchon viele Unfälle, teils auch mit Todesfolge, brachte. Zur Verſchönerung ulljeres Ortsbilbes Mit gehobener Freude konnten wir in der Ausgabe vom letzten Samstag einen Artikel über die rührige Tätigkeit unſeres Verſchö⸗ nerungsvereins leſen. Grünanlagen und Blumenbeete ſollen geſchaffen werden. Ja⸗ wohl, Heimatſtolz, Schönheitsempfinden und Sauberkeitsempfinden muß jeder Deutſche im Leibe tragen, auch wenn er noch nicht Mit⸗ glied des Verſchönerungsvereins iſt. Die von dem Verſchönerungsverein geſchaffenen An⸗ lagen und ſonſtigen Einrichtungen ſind mit Opferpfennigen, ſowie großen Mühen und Arbeiten geſchaffen worden und mit Recht wendet ſich die Vereinsleitung an die Ein⸗ wohnerſchaft Viernheims mit der Bitte um Schutzgewährung. Ein perſönliches Schön⸗ heits⸗ und Sauberkeitsempfinden erblickt man bei einem Volksgenoſſen, wenn er ſeinen Körper und ſeine Kleidung pflegt und ſauber hält und wenn die Kleidung einigermaßen zu⸗ ſammen paßt. Zu einem neuen Anzug paßt kein alter, vollfetter und ausgefranzter Schlapphut und zu einem älteren, abgeſchab⸗ ten Anzug paſſen keine Lackſtiefel. Genau ſo verhält es ſich bei unſerem Orts⸗ und Stra⸗ ßenbild. Grünanlagen und Blumenbeete allein geben unſerem Ort nicht das Gepräge eines ſchönen ſauberen Dorfes. Gute ſaubere Stra⸗ ßenverhältniſſe, gute Pflege der Häuſerfaſ⸗ ſaden und außerdem gutgepflegte Grünan⸗ lagen bilden zuſammen das ſchmucke Kleid und die Viſitenkarte unſeres Dorfes. In einer Stadt oder in einem Dorf, wo ſich Grünanlagen befinden, müſſen auch die Fuß⸗ wege in Ordnung und ſauber ſein. Und gerade in dieſer Hinſicht ſieht es in Viernheim mit⸗ unter ſchlimm aus. In verſchiedenen Straßen, wo ſich noch kein Plattenbelag befindet, iſt es geradezu halsgefährlich. Man muß den ge⸗ fahrvollen Gang über Löcher und Steine ma⸗ chen und an manchen Stellen kann man ſogar ſchon nach einem kurzen Regen ein Schwimm⸗ bad nehmen. Fußbäder gibt es ja des öfteren auf einzelnen Fußwegen. Derartige Straßen⸗ verhältniſſe paſſen wohl nicht zu Grünan⸗ lagen. Hier Abhilfe zu ſchaffen, iſt nicht Sache des Verſchönerungsvereins, es iſt vielmehr Aufgabe der einzelnen Hausbeſitzer, für gute Inſtandhaltung der Fußwage zu ſorgen. Erſte Aufgabe iſt es dabei, die Dachrinnen und Waſſerabflüſſe in Ordnung zu halten. An einzelnen Häuſern iſt überhaupt keine Dach⸗ rinne angebracht, ſodaß die betreffenden Fuß⸗ wege durch das Herniederplätſchern des Re⸗ genwaſſers völlig ausgehöhlt werden und bei Regenwetter wegen ihres geradezu troſtloſen Zuſtandes überhaupt nicht betreten werden können. Hier wird wohl nächſtens von amt⸗ licher Seite aus eingeſchritten werden müſſen. Hieraus ergibt ſich, daß es Aufgabe der ge⸗ ſamten Einwohnerſchaft Viernheims iſt, unſer Heimatdorf in ein Gewand zu ſtecken, das ge⸗ ſchmackvoll zuſammenpaßt und ein gewiſſes Schönheits- und Sauberkeitsempfinden ohne weiteres erkennen läßt. Deshalb kann es jedem Einwohner Viernheims nur empfohlen werden, ſich an der Gemeinſchaftsarbeit un⸗ ſeres Verſchönerungsvereins durch Unter⸗ ſtützung bzw. Mithilfe nach Möglichkeit zu beteiligen. Ein Mitglied des Verſchönerungsvereins. 20 Fahrräder ſtehen bereit Stehend würgte Elſe das Abendbrot hinun⸗ ter. 20 Minuten bis 8 Uhr. Um ½ nach geht der Heimabend an, und es iſt gut J Stunden zu laufen bis zum Dorf, wo Elſe eine Schar des BDM. führt. Schnell noch ein Brot her! Schade um den großartigen Fleiſchſalat! Dann nichts wie ab! So geht es faſt jeden Mittwochabend. Vater ſchilt über die Hetzerei und verlangt, ſie ſolle die BDM⸗Arbeit aufgeben. Mutter klagt über den ſchlechten Appetit ihrer Tochter und meint, ſie müſſe wenigſtens früher heimkommen. Ja Kuchen! Um 7 Uhr iſt Geſchäftsſchluß, aber es wird meiſtens halb 8, denn die Fächer müſſen noch eingeräumt und der Tagesab⸗ ſchluß muß gemacht ſein. Man müßte eben ein Rad haben. Dann wäre man fein heraus. Ein Rad! Wie bekommt man eins? Man hat kein Geld, Vater auch nicht, Tanten, die etwas ſtiften könnten, gibt es ebenfalls nicht. Wie bekommt man ein Rad? Kommt da neulich die Gruppenführerin zur Führerinnenbeſprechung und bringt die Zei⸗ tung mit.„Kinder, wollt ihr ein Rad ver⸗ dienen!“„Ein Rad?“„Ein richtiges Fahr⸗ rad?“„Jawohl, ein Rad, oder nein, zwei! Zwanzig ſind zu haben!“ Verſtändnisloſe Ge⸗ 888„Hier ſteht es ſchwarz auf weiß: der andesverband Rhein⸗Main ſtiftet den 10 beſten Sammlerpaaren je 2 Räder und der Schar, die das beſte Sammelergebnis in Heſ⸗ ſen⸗Naſſau hat, obendrein noch einen acht⸗ tägigen Freiaufenthalt in einer Jugendher⸗ berge des Gaues!“ „Ganz groß!“ Andächtig beſtaunen alle das Zeitungsblatt. Dann geht es los. Die Paare werden eingeteilt und Hinweiſe gegeben. Man hat ja ſchon ſo oft geſammelt, da bekommt man ſo allmählich„ſeine Erfahrungen“. Elſe und die Gruppenführerin wollen zuſammen⸗ gehen mit der feſten Abſicht durch entſpre⸗ chende Leiſtungen zu den 10 beſten Paaren zu kommen. Leicht werden ſie es ja nicht ha⸗ ben, aber das Ziel lockt: 2 Fahrräder! Ver⸗ ſuchen kann man es auf jeden Fall. Und ihr wollt? Wollt ihr nicht mitmachen bei dieſem Wettbewerb? 20 Räder ſtehen be⸗ reit, blitzblank und funkelnagelneu. Sie war⸗ ten nur auf ihre 20 Mädel. Dann werden ſie hinausfahren, nicht nur zum Dienſt oder in die Schule und ins Geſchäft, ſie möchten gar zu gerne eine Frühlingsfahrt machen, hinaus in das ſonnige Land, auf langen, weißen Landſtraßen, durch friſchgrüne Wieſen und junge Saaten, vorbei an blühenden Bäumen, ſie möchten Städte ſehen und große Flüſſe und nachdem in Jugendherbergen ausruhen. Habt ihr nicht Luſt, mitzufahren? 20 Räder ſtehen bereit für die 10 beſten Sammlerpaare von der Straßenſammlung am 17. und 18. April! Bei der Bepflanzung des Gartens Nennen wir zuerſt das Bohnenkraut, das man zum Einmachen der Bohnen verwendet. Das übrige trocknet man, bündelt es und ver⸗ wendet es als Gewürz, denn es hat auch den Namen Pfefferkraut; dann wäre die Peter⸗ ſilie, der Schnittlauch und Lauch zu nennen. Man verwendet ſie zum Würzen der Suppen und zum Garnieren. Der Schnittlauch ſchmeckt gewürzig, wenn man ihn dem weißen Käſe beimiſcht. Auch der Dill iſt eine heimiſche Gewürzpflanze; desgleichen der Aſtragon und der Thymian, vergeſſen ſei auch nicht der Majoran, der gerne beim Anmachen von Salaten verwendet wird. Auch Waldmeiſter kann man als Gewürzpflanze im Garten an⸗ bauen. Sport und Spiel Großes Handball-Werbeſpiel: TV. Viernheim— T. Seckenheim(Gauklajje) Eigentlich iſt es ja vorauszuſehen: eine Gauklaſſen mannſchaft verfehlt ihre Wir⸗ kung nicht! Beſonders beim Viernheimer Sportpublikum! Hier übt ſie ganz beſondere Zugkraft aus! Egal, ob überzeugte Handball⸗ freunde oder nicht, jeder will da dabei ſein! Und dies iſt nur zu gut verſtändlich, wo doch die Viernheimer hier am Ort noch höchſt ſelten eine Elf der höchſten deutſchen Klaſſe zu Geſicht bekamen. Alle wollen deshalb die Gelegenheit wahrnehmen und reſtlos bei obi⸗ ger Begegnung anweſend ſein. Nicht zuletzt bekunden ſie auch durch ihren Beſuch ihr In⸗ tereſſe an der Aufwärtsentwicklung des Viern⸗ heimer Handballſports. Heute ſchon kann man verſichern, daß alle Sportfreunde einen Handball-Großkampf er⸗ ſten Ranges erleben werden, der ſeinen Zweck als Werbeſpiel ganz beſtimmt nicht verfehlen wird! Nehmen wir zuerſt die Gäſtemann⸗ ſchaft! Sie vor allem iſt der beſte Garant für ein temperamentvolles, mitreißendes Spiel. Die von Seckenheim während der letz⸗ ten Pflichtſpiele errungenen große Erfolge unterſtreichen dieſe Feſtſtellung auf das beſte. Ihre Hauptſtütze ſieht die Mannſchaft in Mit⸗ telläufer Gehr, für deſſen großes Können die mehrmalige Aufſtellung in Badens Gau⸗ elf der beſte Beweis iſt. Doch auch die übrigen Spieler verfügen über alle guten Eigenſchaf⸗ ten des Handballſpiels, die einmal vorhanden ſein müſſen, um erfolgreich zu beſtehen. Be⸗ ſonders abwechslungs⸗ und ideenreich das Spiel der Fünferreihe! Ueber die ſtarke Wurf⸗ kraft eines jeden Stürmers wird man wohl erſtaunt ſein. Verteidigung mit Torwart leiſten ebenfalls hervorragende Arbeit, ſodaß von⸗ eiten der Seckenheimer alle guten Voraus⸗ 1 gegeben ſind. Da nun auch djie hieſige Turner⸗Mannſchaft alle verfügbaren Kräfte zur Stelle hat, iſt jedoch in der Frage des Sieges noch nicht das letzte Wort ge⸗ ſprochen. Zwar müſſen wir den Gäſten auf⸗ grund ihrer größeren Erfahrungen die unbe⸗ dingt beſſeren Gewinnchancen einräumen, doch iſt auch die Viernheimer Mannſchaft mit der ihr eigenen zähen Ausdauer und unbeugſamem Siegeswillen hinreichend bekannt. Jedenfalls wird es für Viernheims Sportfreunde ein beſonderer Genuß ſein, ſowohl Seckenheim als auch Viernheim um die Palme des Sieges kämpfen zu ſehen. Die Loſung für morgen nachmittag heißt deshalb: zum Sportfeld an der Lor⸗ cherſtraße!— In den Vorſpielen werden ſich die 2. und Jugendmannſchaften beider Vereine gleichfalls ſpannende Kämpfe liefern. Die Turnerfußballer in Weinheim und Lützeljachjen! Morgen Sonntag ſpielt der Turnverein mit zwei komb. Mannſchaften an der Bergſtraße und zwar die eine Mannſchaft und Jugend in Weinheim und die andere Mannſchaft in Lüt⸗ zelſachſen. Beide Mannſchaften,„Jahn“ Weinheim wie auch Lützelſachſen ſind aus der Kreisklaſſe 2, aber trotzdem nicht zu verach⸗ ten. Mit dieſen Spielen iſt zugleich ein Aus⸗ flug der Fußballabteilung an die blühende Bergſtraße verbunden. Das Spiel der Jugend in Weinheim beginnt um halb 2 Uhr, das der komb. Mſchft. um halb 3 Uhr. Das Spiel in Lützelſachſen beginnt um 3 Uhr. Alle Spieler, auch die in Weinheim ſpielen, treffen ſich in Lützelſachſen nach dem Spiel.— Alle Freunde, welche dieſen Radausflug mitmachen wollen, ſind herzlich eingeladen.(Abfahrts⸗ zeiten ſiehe Vereinsanzeiger). Mannſchaftsaufſtellung für Weinheim: Beikert; Kühlwein, Winkler; Helfrich Joſ., Bergmann, Mandel K.; Arnold, Jakob G. Helbig Joh., Stumpf 2, Hofmann Kaſp. Für Lützelſachſen: Knapp K.; Mandel Jak., Schmitt Joh.; Effler Adolf, Hotz, Mandel Ad.; Buſalt, Heckmann, Stumpf 1, Alter N., Jöſt Gg. Aunden⸗Kämpfe der Fechier Die Florett⸗Mannſchaftskämpfe der Män⸗ ner gehen ihrem Ende entgegen. Die beiden Begegnungen am Mittwochabend in der Hans Thoma⸗Schule in Mannheim, führte die Mannſchaft des MFC. in bekannter Auf⸗ ſtellung und die 2. Mſchft. des TV. 46 gegen die Mannſchaft des FC v. 1932 Viernheim mit: H. Hofmann, L. Knapp, J. Müller, Jung. In ruhigen und ritterlichen Gefechten überließen die Viernheimer dem MFC den Sieg, der beim Stande von 1 zu 9 zugunſten der Mannheimer aus Zeiterſparnis abge⸗ brochen wurde.— Der Kampf TV. 1846 2. Mſchft.— Viernheim brachte lebhaftere Gefechte und konnten die Turner, nachdem 6 Viernheim führte, gleichziehen. In der letzten Runde holte Viernheim ſich die Führung er⸗ neut und ſiegte mit 9 zu 7 Siegen. Die beiden letzten Kämpfe am Freitag muß⸗ ten auf den 30. April verſchoben werden, da der hierzu beſtimmte Obmann abſagte. Der Stand der Kämpfe iſt nun folgender: Kämpfe Punkte TV. 46 Mannh. 1. Mſchft. 3 6 TV. 62 Weinheim 3 MFC von 1884 4 4 Fechtklub von 1932 Viernh. 2 2 TV. 46 Mannh. 2. Mſchft. 4 0 Die Kämpfe der Frauen am kommenden Sonntag bringen bei dieſen die Entſcheidung um die Beſtmannſchaft der Kreiſe 2 und 3. Aus Stadt und Land Mannheim. 22 Perſonen wurden we⸗ gen verſchiedener Uebertretungen der Reichs⸗ ſtraßen⸗Verkehrsordnung gebührenpflichtig verwarnt. 27 Kraftfahrzeugführer bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge zum Teil hedeutende techniſche Mängel aufwieſen.. Den Ehemann angezündet Selbſtmord durch Sprung auf die Straße Am Donnerstag ſprang in Nürnberg eine 41jährige Frau aus dem Fenſter ihrer im dritten Stock eines Hauſes in der Wattſtr. gelegenen Wohnung. Sie wurde ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf der Fahrt ins Kranken⸗ haus ſtarb. Es ſtellte ſich heraus, daß die ſchwer nervenleidende rau vorher ihren Mann im Bett mit Spiritus übergoſſen und das Bett angezündet hatte. Der 38jährige Ehemann mußte in ſehr bedenklichem Zu⸗ ſtande dem Krankenhaus zugeführt werden. Beim Zahnarzt irrſinnig geworden Patient zertrümmert die Einrichtung Ein 34jähriger Patient, Leopold P., der, von großen Zahnſchmerzen gepeinigt, in Wien ein Zahnatelier aufgeſucht hatte, wurde plötz⸗ lich beim Anblick der Vorbereitungen des Zahnarztes irrſinnig. Er ergriff eine ſchwere Eiſenſtange und begann damit die Einrich⸗ tungsgegenſtände des Ordinationsraumes zu zertrümmern. Er zertrümmerte die Bohrma⸗ ſchine und wütete auch gegen alle anderen Einrichtungsſtücke. Dann übergoß er im Or⸗ dinationsraum zwei Lederpolſter mit Spiri⸗ tus und zündete ſie an. Das gleiche tat er im anſtoßenden Raum mit einer ledernen Sitz⸗ bank. Ehe die herbeigeholten Polizeibeamten durch die verſperrte Wohnungstür eindringen konnten, war der raſende Patient aus einem Fenſter des im zweiten Stockwerk gelegenen Ateliers auf die Straße geſprungen. Mit ſchweren Verletzungen mußte er in die Un⸗ fallſtation geſchafft werden. 5 Ein gemeiner Diebſtahl Bingen. Ein Schiffer, der von Bingen aus zu ſeiner Familie fahren wollte, löſte ſich am Fahrkartenſchalter eine Fahrkarte und ließ dabei ſeine Geldbörſe mit 63 RM. Inhalt vor dem Schalter liegen. Als er die Geld⸗ börſe wieder an ſich nehmen wollte, war ſie verſchwunden. Als Dieb wurde von der Bahn⸗ polizei ein Gepäckträger ermittelt, der nach anfänglichem Leugnen überführt wurde. Drei Mark hatte er bereits in der Bahnhofswirt⸗ ſchaft umgeſetzt. Bei dem Beſtohlenen handelt es ſich um einen armen Volksgenoſſen, der zwei Jahre arbeitslos war und nun ſeinen erſten Verdienſt ſeiner Familie nach Hauſe brachte. Biedenkopf. Das 2jährige Söhnchen des Landwirts H. Affmann in Hartenrod ſtürzte in einem unbewachten Augenblick in einen zur Bereitung von Viehfutter mit kochen⸗ dem Waſſer gefüllten Eimer und zog ſich ſo ſchwere Verbrühungen zu, daß es unter qual⸗ vollen Schmerzen am darauffolgenden Tag ſtarb.— Erdmaſſen gerieten in Bewegung Oberweſel. Durch die ſtarken Nieder⸗ ſchlägen in den letzten Wochen war dieſer Tage an dem ſteilen Bergabhang am Bank⸗ tunnel, an der linksrheiniſchen Eiſenbahn⸗ ſtrecke zwiſchen Oberweſel und St. Goar, das Erdreich in Bewegung geraten und dadurch eine Stützmauer aus ihrem Fundament ge⸗ hoben worden. Ein dienſttuender Streckenwär⸗ ter konnte durch ſofortige Meldung veranlaſ⸗ ſen, daß an die Züge entſprechende Warnun⸗ gen gegeben werden konnten, da die Gefahr beſtand, daß größere Erdmaſſen abrutſchten. Die Strecke mußte mehrere Stunden lang nur langſam befahren werden. Das gefahrdrohende Hindernis konnte nach längerer Zeit beſeitigt 2 80 dung Gag nen ihre r 8. eie k. det en die ſten und rige * Na⸗ 1 ß llt = ie . t e Gottesbienſt⸗Oroͤnungen Kalholijche Gemeinde Viernheim: Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe ½8 Uhr: 2. hl. Me 10 Uhr: Hochamt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jung⸗ frauen; Anweiſung der Plätze, Ent⸗ laſſung des Jahrgangs 1932 2 Uhr: Andacht, Peiahneng aller kathol. Mütter und Frauen Marienkirche: 8 Uhr: hl. ſe 10 Uhr: Handel nur für Kinder 1 Uhr: Kindergottes dienſt Montag: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Sebaſtian Dewald 2. 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe zu Ehren der hl. Brigitta und des hl. Antonius Dienstag: 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Sebaſtian De⸗ wald 2. 6.40 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Thomas geb. Hofmann, Eltern, Schwiegereltern, Geſchwiſter Mittwoch: 6.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Nikolaus Kempf 3., Ehefrau Marg. geb. Adler, Schwiegertochter Anna geb. Braun 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Helbig, Ehefrau Anna Maria geb. Fleiſchmann, ef. Krieger Sohn Ludwig, beiderſeitige Gloßeltern und Angehörige Donnerstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Hofmann eb. Baus, Vater Gg. Hofmann 11. und Aagehörige 6.40 Uhr beſt. Amt für Adam Winkenbach, Ehefrau Marg. geb. Lahres, Tochter Maria geehel. Krug, Schwiegerſohn Joh. Seib Freitag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Georg Weidner 7., Ehefrau Anna Maria geb. Lahres, beider⸗ ſeitige Eltern und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig verſt. Georg Bauer und Familie Nik. Hoock 6.40 Uhr beſt. Amt für Joh. Adam Wun⸗ uderle, Ehefrau Eva Magd. geb. Haas, bei⸗ derſeitige Eltern und Angehörige Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Ring⸗ hof geb. Pfenning, Mutter und Angehörige 6.10-Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Renz und Familie Wilh. Roos 6.40 Uhr beſt. Amt für Katharina Winkler geb. Bugert, Ehemann Johannes Wink⸗ ler 15., Eltern, Schwiegereltern und An⸗ verwandte. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. l Dienstag und Freitag in der Marienkirche l. Meſſe. Auch en Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 6. Schuljahr. Mädchen beichten Freitag halb 6 Uhr, Knaben Sams⸗ tag halb 2 Uhr. Montag, abends 8 Uhr, für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen, Donnerstag für die 3. Abteilung Verſammlung im Säl⸗ en der Kirche.— Am Dienstag untere und obere Abteilung der Jünglinge Verſammlung um 8.15 Uhr, Freitag: 36 und 37. C. ã 6A Die zehn Gebote des Bauern! In einer Zeitung, die im Jahre 1876 herausgegeben wurde, finden wir nachſtehende 10 Gebote für den Bauern, die in kurzen Worten das ſagen, was auch unſeren heutigen Bauern als Richtlinie dienen kann: 1. Baue viel Futter, 2. Füttere gut Vieh, 3. Dann fehlt es Dir auch an Dünger nie, 4. Mit ſcharfer Egge und ſtarkem Pflug 5. Ackere fleißig und tief genug, 6. Was Dein Acker kann geben, 7. Sollſt Du ſyſtematiſch ihm nehmen. 8. Altes Land ere em u. neues erringen 9. Ausgabe u. Einnahme zu Buche bringen. 10. Du ſelbſt ſei fleißig, gebildet und klug. Erhöhung der Wertgrenze für unverſiegelte Wertpakete. Die Wertgrenze für unverſiegelte Wertpapiere wurde mit Wirkung vom 15. April 1937 an von 300 RM. auf 500 RM. erhöht. Die Gebühr bleibt unverändert. Jahrgang 19271 Das Deutſche Jungvolk ruft Dich! Bleib nicht fern! Evangelijche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 18. 1 25 1937 Vorm. ½10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt Vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre im Ge⸗ meindeſaal. Montag, 19. April, Kirchenchor Dienstag, 20. April, Frauenabend Freitag, 23. April, Mäͤdchenkreis. Deutſcher Volksgenoſſel Der Führer hat unſer Reich gerettet— Der Führer hat dir Arbeit gegeben— Der Führer hat deinen Kindern eine Zukunft geſchaffen— Dank es dem Führer!— Hilf mit am Dankopfer der Nation!— Die SA führt es durch. Viernheimer Toufilmſchau „Mübchen⸗Penfionat“ Samstag, Sonntag u. Montag im Central⸗Film⸗Palaſt: Der Bavaria⸗Spitzenfilm, der ſchon lange von vielen erwartet wurde, wird allen Beſu⸗ chern große Freude bereiten. Ein reizvolles Filmſpiel nach Brettſchneiders erfolgreichem Bühnenſpiel„Prinzeß Dagmar“. Ein Film des Herzens, der Innerlichkeit und tiefen Menſchlichkeit. Konflikte, wie ſie im Leben des Alltags, im Leben jedes Menſchen ent⸗ ſtehen können, brechen in das Daſein der jungen Prinzeß Dagmar, die im Ringen um Freiheit und Liebe ihren erſten Kampf mit dem Leben beſteht. Angela Salloker und Attila Hörbiger geſtalten mit reifer Kunſt das Erlebnis zweier Menſchen, die dem eher⸗ nen Geſetz der Pflicht ihre große Liebe opfern. Die feine Zeichnung der Charaktere, die ſpan⸗ nende Handlung und die große Liebe, die über allem ſchwingt, machen dieſen Film zu einem Erlebnis.— Verſäume niemand dieſes Spitzenfilmwerk, das überall mit dem größ⸗ ten Erfolg gezeigt wird. Im„Gloria“ zeigt man das neueſte Ufa⸗Filmwerk Manſa Valewska Mit dieſem ungewöhnlich packenden Film, erlebt man den ſpannenden Roman einer Jugendliebe, das ergreifende Drama eines enttäuſchten, ſchwergeprüften Frauenherzens und die erſchütternde Tragödie eines alternden Mannes, der zu ſpät erkennen muß, daß Ju⸗ end zu Jugend gehört... Die glücklichen 85 der ruſſiſchen Vorkriegsgeſellſchaft ſtei⸗ gen herauf— der Glanz, der Reichtum und die Heiterkeit bezaubernder Ballfeſte und das elegante Leben und Treiben der Offizierswelt umrahmen das konfliktreiche Geſchehen um Manja, eines jungen ſchönen Mädchens, das von ihrem Geliebten getrennt wird und in ihrer Verzweiflung eine freudloſe Ehe eingeht. Mit einem entzückenden Verwechslungs⸗ ſpiel beginnt dieſe Geſchichte einer Liebe und vollendet ſich erſt nach dem heroiſchen Lei⸗ densweg der ſchönen, jungen Manja— ein Leidensweg, der durch eine enttäuſchende Ehe und nach der Aufklärung des furchtbaren Ver⸗ dachts des Gattenmordes ſein erlöſendes Ziel findet.— Allen Filmfreunden iſt dieſe Woche wieder Gelegenheit gegeben, zwei der ſchön⸗ ſten Filmwerke dieſes Jahres zu ſehen. Ein Beſuch der beiden Filmbühnen iſt ſtets ein beſonderes Vergnügen. Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: Morgen Sonntag⸗ nachmittag: Freundſchaftsſpiele Wen TV. Seckenheim bgaglalſe 1. M. 3 Uhr, 2. M. 1.45 Uhr, Jugend 12.30 Uhr.— Sportfreunde ſind herzlich eingeladen. Abtlg. Fußball: Freundſchaftsſpiele in Weinheim: Komb. Mſchft. gegen„Jahn“ Weinheim 1. um 2.30 Uhr, vorher Jugend 1.30 Uhr.— In Lützelſachſen: Komb. M. gegen TV. Lützelſachſen 1. um 3 Uhr. Abf. nach Weinheim: Jug. 12.30 Uhr, komb. M. 1 Uhr, nach Lützelſachſen 1.30 Uhr, jeweils per Rad ab Drehſcheibe. ollext qteleat . Viernheim Weinheimerstraße 62— Damen-Mäntel- Brautausstattungen Anzugstoffe chulung. ur: Büro bieten meine bewährten Jahfes- und Halb- Feet rn e Schnellfördern der tivat- Unfertcht beſ mäßigem Honorar Höhere und private Handelsschule chür itz S ntchs 1 Mannneim Fernsprecher 27108 Niemand braucht Sommersprossen zu haben! 10 Merzweiſs läßt sie möhe- los verschwinden.— Nur 5 leicht guffrogen und ũber 13 Nacht Wirken lassen. merzierte schneeweiſze Sommersprossencreme Alleinverkauf: Seorgsple ge Rathaus-Drogerie Selden-Klelder 50 de gagteAuefAh rag abνNͥ A. 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Der Vorſitzende Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Entſchuloigungen werden nur ſoweit angenommen als dieſe Krankheit oder Arbeit betrifft. Nach der Uebung werden dieſe nicht mehr angenommen. Man richte ſich Geſangverein Sängertreue Harmonie. ſtreng danach. Signal um 5 Uhr vorm. Das Kommando. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Ver Vorſitzende Morgen Sonntag Singſtunde. Um 1 Uhr die Tenöre, Um 2 Uhr die Bäſſe. Um reſtloſes Erſcheinen bittet der Vorſitzende. Brautleute! Schlakzimmer Ztür., m. Friſier⸗ komm., eichenf. 260. Küche naturlack., 1 Bü⸗ fett mit Kühlk,, Jelat 181 es dle bchste Zelt Ihre Damen- u. 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Daſelbſt nachmittags 2 Uhr: Generalver⸗ ſammlung. Der Wichtigkeit wegen darf kein farbt, reinigt, wascht Annahmestellen in Viernheim: Viernheimer Nik. Brechtel IV., Kurz- und Mode- waren, Lorscherstr. 11 Volkszeitung Karl Borromaus Winkler, Kurz-, Weiß- . und Wollwaren, Adolf Hitlerstr. 57 S Mitglied fehlen. Der Vorſtand. Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstagabend 8.30 Uhr, findet im Gaſt⸗ haus„Zur Stadt Mannheim“ bei Mitglied J. Friedel, eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen im Intereſſe der wichtigen Tagesordnung wünſcht der Vorſtand. Odenwaldklub, Ortsgruppe Viernheim Am kommenden Sonntag: ½⸗Tages⸗ wanderung: Viernheim— Heddesheim— Großſachſen— Weinheim. Abgang pünkt⸗ lich um 1 Uhr an der alten Kirche. Gäſte willkommen. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. FC Blau-Weiß Worms a. Rh. hat heute die in Worms für morgen Sonntag, 18. April, abgeſchloſſenen Spiele der 1. Mſchft. und Jungliga leider abgeſagt, ſodaß beide Mann⸗ ſchaften ſpielfrei ſind. Die Vereinsführung. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Jorms. Du. III 1987 über 1800. Z. Zt. ist Anzeigen⸗ teisliſte Nr. 6 gultig. Jahresabichluß 1936 1. Bilanz vom 31 Aktiva: 2 Kaſſenbeſtand und Poſt⸗ 3 ene Schecks Beſtandswechſel Vorſchußwechſel. Wertpap ere(ſoweit nicht in ben Beteiligungen enthalten) Anleihen u. Schatzanweiſun⸗ gen des Reiches u. der Länder In der Geſamtſumme ent⸗ halten: 4 5300,00 Wert⸗ papiere, die die Reichsbank beleihen darſ Bankguthaben mit einer Fälligkeit bis zu 3 Monaten bei genoſſenſchaftlichen Zen⸗ tralkreditinſtituten Von der Geſamtſumme) ſind A 111556,00 täglich fällig(Noſtroguthaben) Schuldner a) in laufender Rechnung 344015,30 b) feſtbefriſtete Darlehen 98401,61 442416,91 Hypotheken und Entſchul⸗ 15 550,61 220,00 5235,46 5800,00 11,556,000 111556,00 dungsdartehen 20579,55 Dauernde Beteiligungen 15500,00 Betriebs⸗ und Geſchäfts⸗ ausſtattungen 1,00 Summe der Aktiva 6173 9,53 In den Aktiven und in den In⸗ doſſamentsverbindlichkeiten ſind enthalten: Forderungen an Auſſichtsratsmit⸗ glieder und dergl.(8 33 d Abſ. 4 des Genoſſenſchaftsgeſetzes)(nur anzugeben, wenn die Bilanzſumme mehr als A 100000 beträgt 1825,48 2. Gewinn⸗ und Aufwendungen: 22 Ausgaben für Zinſen und Proviſionen 1295217 Perſönliche und ſachliche Unkoſten. 15382,01 Geſetzliche und ſoziale N 5 1072,29 Steueen 2 1 1587,62 Gewinn 1986 5 2500,83 Summe der Aufwendungen 3349,42 Mitgliederbewegung: Anfang Zugang Abgang Ende Die Geſchäftsguthaben haben ſich im Geſchäftsjahe vermindert um „Dezember 1936 Paſſtva: Gläubiger Von der Summe entfallen Ab, 239 123,78 auf jederzeit fällige Gelder Spareinlagen a) mit geſetzlicher Kündi⸗ gungsfriſt 3 b) mit beſonders vereinbarter Kündigungsfriſt einſchl. Auf⸗ wertungs⸗ Spareinlagen 70 236,04 275 920,75 Geſchäftsguthaben a) der verbleibenden Mitglieder 43 669,36 b) der ausſcheidenden Mitglieder 810.40 44 479,76 Neſerven nach 8 11 des ö über das Kreditweſen a) geſetzliche Reſerven(8 7 Nr. 4 des Genoſſenſchafts⸗ geſetzes) b) ſonſtige(freie) Reſerven nach 8 11 des Reiche geſetzes über das Kreditweſen Nückſtellungen A 289 123,78 205 684,71 8280,69 192050 520119 für e Forderungen ete 14979,29 für Anſchaffung von Büro⸗ maſchinen und Mobilar 8 000,00 Rückſtellungen R. G. H. 32 154,48 Neingewinn 1936 2500,83 Summe der Paſſiva 67 359.53 Verbindlichkeiten aus Bürgſchaften Wechſel⸗ und Scheckbürgſchaften ſowie aus Garantieverträgen 6 000,00 Indoſſamentsverbindlichkeiten aus weiterbegebenen Wechſeln 5 32624,05 Verluſtrechnung Ertrãge 2 Einnahmen aus Zinſen und Proviſionen 29 774,60 Sonſtige Vermögenserträge 2063,39 Außerordentliche Erträge und Zu⸗ wendungen 1656,43 Summe der Erträge 33 42 1936 Zahl der eg d 8 1986 4 1936 20 1986 Zahl der Mitglieder 57¹ 958,15 Die ausſtehenden Pflichteinzahlungen auf Geſchäftsanteile betragen 15080,64 Die Haftſummen haben ſich im Geſchäftsjahr vermindert um Die Geſamthaftſumme betrug am Schluß des Geſchäftsjahres A 100000 A587 000,00 Viernheimer Krebitverein e. G. m. b. F. Viernheim Der Vorſtand: Riehl Bu gert Hanf Aationaljozialiſten 22 een Dank opjer der Nation! Landu. Warengenollenschalt e. G. m. b. H. Einladung zu der am Sonntag, den 25. April, nach⸗ mittags 1.30 Uhr im Gaſthaus zum„gold Löwen“ ſtattfindenden ordentlichen Beneraversammdang Tagesordnung: 1. Bilanz und Rechenſchaftsbericht für 1936 2. Bericht des Aufſichtsrates 3. Genehmigung der Bilanz 1936 und Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates 4. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns 5. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Auf⸗ ſichtsratsmitglieder. Der Vorſtand: Heckmann Brechtel Norddeutſche Saatkartofjeln laufend eintreffend.— Am Lager vorrätig ſind bereits frühe und ſpäte Sorten. Ferner empfehle: Landwirtſchaftliche Sämereien, Hoch⸗ zuchtware in: Dickrüben⸗ und Kuh⸗ rübenſamen, Kleeſaaten, Gras⸗ ſamen, Del⸗ und Grünfutterſaaten Alle Sorten hochkeimfähige Gemüje⸗Sänereien und Blumenſamen Schädlingsbekämpfungsmittel, Torfmull Huminal, Oelpapier Särmtl. Düngemittel Garten⸗ und Blumendünger Alois Walter Un beunehen naler OcG.⸗Bahnhof— Fernſprecher 10 Sonntag ab 5 Uhr Tanz Fachmänniſch zubereitete kalte u. warme Speiſen zu jed. Tageszeit. 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Samstag und Sonntag Das neueſte Ufa⸗Großfilmwerk Das ergreifende Drama einer Jugendliebe Mit einem entzückenden Verwechslungsſpiel beginnt dieſe Geſchichte einer Liebe und vollendet ſich erſt nach dem heroiſchen Leidensweg der ſchönen, fungen Manja— ein Leidensweg, der durch eine enttäu⸗ ſchende Ehe und nach der Aufklärung des furcht⸗ bares Verdachts des Gattenmordes ſein erlöſendes Ende findet.— Mit Olaa Tſchechowa, Peter 8 Maria Andergaſt und Hans chott⸗Schöbinger. Ein Filmwelt ſchöner als das andere Dazu schöne Beinrogramme ge Ale neueste Uia-Tonwoche Anfang Werktags 8,15 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9,15 Uhr 2. Vorſtellung Zum ſofortigen Eintritt ſtrebſamen LU für das Schneider⸗ handw. geſucht. Näh. Auskunfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. 1 Bellſtelle, 1 Schrank eintür., 1 Waſchtijch zu verkaufen. Walbdſtraße 2 Guterhaltenen Rinder- wagen zu verkaufen Näheres Anſchlag⸗ tafel d. Geſchäftsſt. Für die uns beim lichsten Dank. Danksagung Heimgange unserer lieben Mutter Frau Babette Kirchner erwiesene Anteilnahme sagen wir allen unseren herz- Besonderer Dank gebührt den Ehrw. Barmherzigen Schwestern für die liebevolle Pflege und den Schul- kameradinnen für die schöne Kranzspende. Dle trauernd Hlinterbllebenen Als Verlobte grüßen Jakali&iß Viernheim, 18. April 1937 allette Malcinex SCHWWINO; Meinl. CBE rens f * Knapp, Fernſprecher 89 l Wir bedlenen sofort alle Arbeiten in Pliſſee, Hohlſäume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen und Einſätzen, Stoff⸗ knöpfe und Knopflöcher, Bieſen, Stepparbeiten. Stoffdekatur, Stoff⸗Blumen, Wäſche⸗ u. Kleider⸗ ſtickereien bei billigſter Berechnung. Käthe Hoock, Friedrichſtr. 47 Annahme: S8 Lunau. Warengenollenschall e. G. m. b. H. Heute werden am Staatsbahnhof frühe und ſpäte Sorten Rorddeutsche Saalkartoneln ausgeladen. 8 f 2 AZum Freiscnuiz Morgen Sonntag Ja 12 e eee Scennesboer e ladet freundl. 2 Anderwaben 2 auler— Adolf Hitler⸗ Wer hat Intereſſe an guss? 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