1 P/ ²˙1'uIuJ * K K ein Aue 2 112 Volks Amntsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweitſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezu Nummer 90 eiertagen. otenlohn, Monlag S ternheimer Verkündigungsblatt der NS AN. Mernheim den 19. April 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 13. Jahrgang Aufhebung der Mitgliedſperre der 15 Ap. Rudolf Heß ſpricht auf einer Großkundgebung in Karlsruhe Schacht zur deulſchen Wirkſchaftspolilik Gegen den Menſchenfeind Karlsruhe, 18. April. Den Höhe⸗ punkt des Gautages der NSDAP bildete am Sonntagnachmittag eine große Rede des Stell⸗ vertreters des Führers, RNeichsminiſter Rudolf Heß, der dabei die Auf ung der Mitglieder⸗ ſperre für die Partei zum 1. Mai verkündete und weiter noch einmal Deutſchlands energiſche Abwehrſtellung gegen den Weltfeind Bolſche⸗ wismus klarſtellte. Der Steuvpertreter des Führers, der auf dem Karlstuber Flughafen eingetroffen war. wurde ai ſeiner Fahrt zur Kundgebungsſtätte von der Bevölkerung mit ſtürmiſchen Heill⸗Rufen begrüßt. Sie ſteigerten ſich zu minutenlangen Kundgebungen. als er in Begleitung des Gau⸗ leiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner und des Oberbürgermeiſters Jäger auf dem Jeſthalleplatz erſchien, wo bei ſtrömendem Re⸗ gen 20 000 uniformierte Männer der Bewegung angetreten waren, und um ſie in weitem Rund viele Zehntauſende Volksgenoſſen. Gleich zu Beginn ſeiner Rede ging Rudolf Heß auf die kommende Wiedereröffnung der NSDAP ein. indem er u. a. ausführte: Die Aufgaben der Partei ſind nicht. wie mancher Außenſtebende früher glaubte prophezeien zu können, kleiner geworden nach der Machtergrei⸗ fung, ſie ſind größer geworden, ſie ſind um⸗ faſſender geworden und in ihrer Bedeutung be⸗ ſtimmt nicht geringer. Welche Leiſtung bedeu⸗ tet allein das Winterhilfswerk mit ſeinen rund 400 Millionen RM.! Dieſe Leiſtung, wie viele andere, iſt undenkbar ohne nationalſozialiſtiſche Führerſchaft und Parteigenoſſenſchaft. Viele baben aber auch als Helfer viel für die NSDAP getan. ohne Mitglied zu ſein Sie und alle die Volksgenoſſen, die ſich in den Gliederungen und den angeſchloſſenen Ver⸗ bänden der Bewegung unermüdlich einſatzbereit gezeigt haben, werden in erſter Linie nach dem 1. Mai in die NSDAP aufgenommen. Denn nach genau vier Jahren wird am 1. Mai die Mitgliederſperre aufgehoben. Damit ſteht vie⸗ len deutſchen Volksgenoſſen wieder der Weg offen. ſich einzureihen in die engſte Gefolgſchaft des Führers. Maßgebend für die Aufnahme werde nach wie vor nich: Stand. Nang, Geld oder Herkunft ſein, ſondern allein der Charakter, die bewie⸗ ſene Einſatzbereitſchaft. der Wille zur Mitarbeit. Wir haben nichts vergeſſen! Wie die Nationalſozialiſten hier in Karls⸗ ruhe zuſammenſtehen in Kameradſchaft, ſo ſteht das ganze deutſche Volk zuſammen in einer großen Kameradſchaft, und dieſe Kameradſchaft, ſo rief Rudolf Heß ſeinen Volksgenoſſen zu, dieſes Zueinanderhalten, dieſe endlich errun⸗ gene wirkliche deutſche Einheit, die wird nie wieder zerſtört werden. Das mögen ſich die geſagt ſein laſſen, die noch immer auf die alte deutſche Zwietracht hoffen. und mögen ſich vor allem auch die geſagt ſein laſſen. die noch im⸗ mer hoffen, die Religioſität unſeres Volkes miß⸗ brauchen zu können zu politiſchen Zwecken. Wir haben es nicht vergeſſen, daß Parteien mit chriſtlichem Mäntelchen einſt Hand in Hand gin⸗ gen mit marxiſtiſchen Gottesleugnern und Schän⸗ dern der deutſchen Ehre, wir haben es nicht ver⸗ geſſen, daß ſie mit an der Herrſchaft waren, als Deutſchland ſchier unaufhaltſam dem Bolſche⸗ wismus zutrieb. wir haben es nicht vergeſſen, daß ſie zu den haßerfüllteſten Gegnern des Na⸗ tionalſozialismus gehörten, wir haben es nicht vergeſſen. daß ſie mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln— und das waren nicht we⸗ nige und keine ſchwachen Mittel, denn damals beherrſchten ſie ia den Staat—. daß ſie mit allen Mitteln die einzige Partei bekämpften, die ihrem ganzen Weſen nach am entſchiedenſten antiboſſchewiſtiſch iſt: ſie waren die haßerfüll⸗ ten Gegner der Partei. die ſchließlich den bolſchewiſtiſchen Menſchheitsfeind ſchlug, die jene ſchlug, die aus Prinzip Gott leugnen. Dieienigen aber, die ſelbſt heute noch den Nationalſozialismus verſteckt oder offen an⸗ greifen. die Pamphlete gegen ihn verleſen laſſen. diejenigen fragen wir: Habt ihr vergeſſen, daß der Bolſchewismus, der Antivode des National- ſozialismus, in Nußland und Spanien Kirchen in Kinos und Tanzbühnen verwandelt, Altäre beſudelt, Gotteshäuſer niederbreunt, Prieſter und Nonnen hinfoltert? Habt ihr vergeſſen, daß es die größte Auszeichnung iſt, die der Bolſchewismus zu vergeben hat, wenn er jeman⸗ den zum„Ehren⸗Gottloſen“ ernennt? Wollen die Kirchen beſtreiten, daß ſie machtlos dieſem Treiben gegenüberſtanden und gegenüber⸗ ſte hen? Sehen ſie nicht, was Millionen ſehen. daß der Nationalſozialismus zu einem ehernen Fels gegen dieſe Menſchheitsgeißel geworden iſt? Erkennen ſie nicht, daß er allein es war der in Deutſchland vom jüdiſchen Bolſchewis⸗ mus verhetzte Menſchen wieder zu Menſchen von anſtändiger Geſinnung und Geſittung ge⸗ wandelt bat? Können ſie leugnen. daß der Na⸗ tionalſozialismus damit das Gute im Wienſchen wiedergeweckt hat, das Gute, aus dem der Glaube an Gott gedeiht? Alle, die in der Welt, ſo erklärte Rudolf Heß weiter, den bolſchewiſtiſchen Kulturzetſtörer erkannt haben, blicken in letzter Hoffnung auf die wenigen Staaten, die zu einer Abwehr⸗ front gegen das Treiben der Kommuniſtiſchen Internationale geworden ſind. Einſt, da die roten Fahnen marxiſtiſch⸗bolſche⸗ wiſtiſcher Revolte in Deutſchland wehten, tat ein hoher Offizier unſeres weſtlichen Nachbar⸗ ſtaates in blindem Haß den Ausſpruch:„Wir wünſchen Deutſchland ſoviel Marxiſten und Kommuniſten wie möglich, weil wir Deutſchland die Peſt wünſchen.“ „Der höhepunkt der Rohftoffbeſchränkungen iſt überſchritlen“ München, 18. April. Zum Abſchluß einer Amtsträgertagung des bayriſchen Einzelhandels ſprach Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht aus⸗ führlich über die ſchwebenden wirtſchaftspoliti⸗ ſchen Fragen. Er betonte dabei u. a.: In der Verſammlung ſei vielfach die Rohſtoff⸗Frage behandelt worden. Es ſei notwendig geweſen, zur Wehrhaftmachung unſeres Volkes vorübergehend beſtimmte Rohſtoffe aus dem Konſum zurückzuziehen. Wir müßten uns gewiſſe Einſchränkungen gefallen laſſen, wenn wir das erſte Ziel der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatspolitik, nämlich die Siche⸗ rung Deutſchlands vor allen Angriffen von außen erreichen wollten. Er könne aber mitteilen, daß die Rohſtoffbeſchrän⸗ kungen jetzt wohl ihren Höhepunkt überſchriten hätten. Dr. Schacht deutete hier Arbeiten und Entſchließungen an, die eine Erleichterung unſerer Rohſtofflage in Ausſicht ſtellen und hob hervor, daß er ſich dabei in voller Ueberefinſtimmung und in enger Zuſammenarbeit mit dem Leiter des Vierjahresplanes, Miniſter⸗ präſidenten Göring, befinde. Erleichterung durch Kolonien Unſere ernährungspolitiſche Lage zeige, daß wir uns auf abſehbar Zeit hier nicht nölſis vom Ausland freimachen können. Dies ſei mit ein Vir ſind der Peſt herr geworden Bei uns wird nicht gegeneinander demon⸗ ſtriert. Bei uns werden nicht Fabriken beſetzt Bei uns wird nicht jeden Tag von neuem der Produktionsprozeß durch Streiks unterbrochen Bei uns ſchießen nicht Arbeiter und Polizei aufeinander. Bei uns ſchrauben nicht Löhne und Preiſe endlos einander in die Höhe. Bei uns wird das Geld nicht entwertet. Bei uns feiern keine Inflationsſchieber Orgien. Bei uns werden die Fahnen der Nation nicht mit drei Pfeilen, mit Hammer und Sichel oder dem Sowietſtern„verziert“. Wir wiſſen, daß dies alles heute anderswo geſchieht, aber wir ſind nicht ſo kurzſichtig. uns deſſen zu freuen, wenn auch wir ſelbſt gegen dieſe Peſt endgültig gefeit ſind. Andere ſind es nicht. Wir bedauern aufs tiefſte die Länder, die von dieſer Peſt bedroht ſind. Wir ſind uns be⸗ wußt, welche unerſetzlichen Kulturgüter dieſe Länder bergen, Kulturgüter, deren Zerſtörung Hand in Hand geht mit der Peſt. Wir ſind uns auch bewußt. daß brave Menſchen um die Früchte ehrlicher Arbeit gebracht werden. daß raſſiſch beſte Menſchen zu Legionen hingemordet werden und daß Hunger und Elend ſchließlich um ſich greifen. Wir wünſchen anderen Völkern nicht die Peſt. Je mehr wir die Folgen bolſchewiſtiſcher Herrſchaft bei anderen ſehen, deſto froher blicken wir auf unſer eigenes Volk, wie es einig und zufrieden ſeiner Arbeit nachgeht. Dankbar blicken wir auf den Mann, der uns befreit hat vom Bolſchewismus und aus Deutſchland wieder eine geſunde und ſtolze Nation machte. Wir wiſſen, daß Gott mit uns Deutſchen war, als er uns dieſen Mann. als er uns Adolf Hitler ſandte. Am Schluß der gewaltigen Willenskund⸗ gebung begrüßte Rudolf Heß die Ehrengäſte, beſonders herzlich den Vertreter des italieni⸗ ſchen Regierungschefs. General Melchiori, der ſchon ſeit mehreren Tagen in Karlsruhe weilt und den Aufbau der italieniſchen Abtei⸗ lung der Karlsruher Antikomintern⸗Ausſtel⸗ lung geleitet hat. Die ja e paniſchen Rekordflieger in Berlin Die beiden japaniſchen Rekordflieger trafen, von London über Brüſſel kommend, mit ihrem blauen Flugzeug„Gottes Wind“ auf dem Flughafen Tempelhof ein. Zu ihrer Begrüßung hatte ſich neben den Spitzen der amtlichen Stellen eine unüberſehbare Menſchenmenge eingefunden, darunter faſt vollzählig die japaniſche Kolonie in Berlin. Links: Die beiden Flieger kurz nach ihrer Landung mit dem japaniſchen Botſchafter in Berlin, Graf Muſhakoji.— Rechts Zwei ſchöne Japanerinnen winken ihren fliegenden Landsleuten entgegen. (Atlantic 2, K.) Grund, warum er immer wieder die Kokonial⸗ frage anpacke. Kolonien unter eigener Verwal⸗ tung und mit eigener Währung würden Deutſch⸗ land eine außerordentliche Erleichterung bringen. Der Reichswirtſchaftsminiſter ging dann auf ver⸗ ſchiedene Einzelfragen ein, die 75 der Verſamm⸗ lung erörtert worden waren. Er wies auf die Notwendigkeit hin, daß der Einzelhandel mit der Entwicklung der Volkswirtſchaft mitgehe und ſich auf unabänderliche politiſche und wirtſchaft⸗ liche Tatſachen einſtelle. Dr. Schacht ſchilderte, wie ſchwierig es ſei, bei der Konſumvereins⸗ und Genoſſenſchaftsfrage langjährige Entwicklungen plötzlich abzuändern. Er ſagte aber zu, mit dem zuſtändigen Reichsminiſterium die Frage der eſteuerung der Genoſſenſchaften erneut über⸗ prüfen zu wollen. Genoſſenſchaften müßten un⸗ bedingt auf den Zweig beſchränkt bleiben, für den 2 ihrem Zweck nach gedacht ſeien. Er werde ſich ferner den Entwurf zu einem neuen Kohlen⸗ wirtſchaftsgeſetz vorlegen laſſen und dafür ſorgen daß der Handel zu ſeinem Recht komme, Alu dem Gebiet der Treibſtoffwirtſchaft und des Garageweſens ſeien übergeordnete Geſichtspunkte zu berückſichtigen. „Dr. Schacht ſprach ſich ferner gegen eine über⸗ mäßige Verlängerung der Abzahlungs raten aus. In dieſem dener ging er auch auf Klagen verſchiedener Fachzweige über die häufig zu hohen Behördenrabatte ein. Hier müſſe zweifellos in vieler Hinſicht Abhilfe geſchaffen werden. Er ſagte ferner zu, daß er über die Richtſätze für die Beſteuerung der Minderkauf⸗ leute mit dem Reichsfinanzminiſterium Fühlung nehmen werde. Die von den Kaufleuten erwähn⸗ ten Fälle überhöhter Zinsſätze der Banken müß⸗ ten von dem Aufſichtsamt des Kreditweſens über⸗ prüft werden, zu dem er Vertrauen zu haben bitte. Sehr ſchwierig ſei die in der Verſammlung vielfach vorgetragene Frage der Handelsſpanne zu beurteilen. Er ſei ſtets von der Auffaſſung ausgegangen, daß Marktregelungen beim Produ⸗ zenten einzuſetzen hätten. Denn es müſſe zunächſt dafür geſorgt werden, daß die Ware möglichſt billig bis zum Handel gelange. Innerhalb der Warenverteilung ſelbſt werde der Preis meiſt am beſten durch den ſcharfen Wettbewerb reguliert. Jur Varnsdorfer Faalſchlacht Warnsdorf, 18. April. Die Verhaftun⸗ gen, Hausdurchſuchungen und Vernehmungen von Teilnehmern an der ſozialdemokratiſchen Verſammlung in Niedergrund bei Warnsdorf dauerten den ganzen Samstag bis in die ſpäten Abendſtunden an. Die Verhaftun⸗ gen erſtreckten ſich nicht nur auf Warnsdorf, ſondern auch auf mehrere Orte in der Um⸗ gebung. Insgeſamt ſind 53 Perſonen feſt⸗ genommen worden, mit wenigen Ausnah⸗ men Mitglieder der Sudetendeutſchen Partei. Die Warnsdorfer Gendarmerie wurde beträcht⸗ lich verſtärkt. Die Abgeordneten und Senatoren der Sude⸗ tendeutſchen Partei im Wahlkreis Böhmiſch— Leipa haben in Telegrammen an den Innen⸗ miniſter und an den Landespräſidenten in Prag darauf hingewieſen, daß ſich die Vorfälle in Niedergrund nach Zeugenausſagen als plan⸗ mäßig vorbereiteter Ueberfall der Marxiſten herausſtellen. Die aufmarſchierten Abteilungen der„Republikaniſchen Wehr“ betrugen mehr als 100 Mann. Sie waren vollkommen mili⸗ täriſch ausgerüſtet und bewaffnet! Die Abge⸗ ordneten und Senatoren fordern vom Miniſter des Innern die ſofortige Einſtellung der Tätig⸗ keit dieſes„Vereins“. Die Kreisſtelle der Su⸗ detendeutſchen Partei in Leipa hat ihre Mit⸗ glieder dazu aufgerufen, die Angehörigen der Verwundeten und Verhafteten durch Spenden zu unterſtützen. Auhe an den ſpaniſchen Fronten Salamanca, 18. April.(Vom Sonderbe⸗ richterſtatter des DNB.) Wie das nationale Hauptquartier meldet, herrſchte am Samstag an allen Fronten Ruhe, abgeſehen von kleinen Schießereien. Die Bolſchewiſten haben die in letzter Zeit geführten, völlig nutzloſen Gegen⸗ angriffe eingeſtellt. b * 1 . 1* 1 1 1 1 1 „ 3 18„ 0 1 1 1 6 5 14 1 — ——ͤ niſationsleiter Dr. Ley, der Jugendführer des Rohſtoffhauſſe auf dem Höhepunkt Die langſame Preisbeſſerung für internatio⸗ nal gehandelte Rohſtoffe, die wir ſeit 1988 be⸗ olachten können, iſt ſeit etwa einem halben Jahr in eine heftige Hauſſe übergegangen. Innerhalb der letzten ſechs Monate ſind die Preiſe für Gummi, Kakao und Zinn um etwa 50 Prozent geſtiegen, die Preiſe für Blei und Kupfer haben ſich annähernd verdoppelt, während die Zinkpreiſe ſogar eine Erhöhung um 150 Prozent erfahren ha⸗ den. Der„Cconomiſt“, der ſich mit dieſer Preis- entwicklung am Weltmarkt befaßt, wirft die Frage auf, wie lange dieſe Hauſſe noch andauern kann. Dieſe engliſche Wirtſchaftszeitſchrift iſt ge⸗ neigt, die ungeſund anmutende Preisentwicklun der letzten Monate zu einem großen Teil— die Tätigkeit der Spekulation zurückzuführen, wobei freilich feſtzuſtellen iſt, daß die Voraus⸗ ſetzungen für eine erfolgreiche Betätigung der Spekulation an den Warenmärkten ſehr günſtig waren. Die greifbaren Vorräte an den meiſten Rohſtoffmärkten waren bereits auf den norma⸗ len Stand zurückgegangen, ſo daß das Eingrei⸗ fen der Spekulation ſich ſehr bald auf das Preisniveau auswirken mußte. Dazu kam, daß die ſteigende Schwierigkeit für den Verbraucher, den laufenden Bedarf anders als zu ſteigenden Preiſen zu decken, eine Art von pfychologiſcher Revolution unter den Verbrauchern hervorrief. Die Verbraucher, die ſich in der Kriſenzeit daran gewöhnt hatten, nur den unmittelbaren Bedarf kurzfriſtig zu decken, haben in den letzten Wochen große Vorräte angeſchafft, die einem Bedarf von mehreren Monaten entſprechen. Es iſt natürlich, daß die durch dieſe Bedarfskäufe hervorgerufene Preisſteigerung noch mehr Spekulanten anlockte. In dieſem Augenblick er⸗ folgte zudem die Bekanntgabe des Rüſtungs⸗ programms der britiſchen Regierung, die ſich ebenfalls preisſteigernd auswirkte. Der„Economiſt“ iſt der Anſicht, daß die Preisſteigerungen, ſoweit ſie in ruhigem Tempo erfolgen, ihre Rechtfertigung in der geſamten Wirtſchaftsentwicklung finden. Anders ſei aber die ruckweiſe Preisbewegung bei Gummi, eini⸗ gen Metallen und Kakao zu beurteilen. Freilich ſei vorläufig ein Rückgang der Metallpreiſe unwahrſcheinlich, und für Gummi kann ſogar noch eine weitere Steigerung erwartet werden. Aber es ſei doch zu bedenken, daß dieſe übertrie⸗ benen Preisſteigerungen den Verbrauch in zu- nehmendem Maße auf andere Werkſtoffe ab⸗ drängen, und es könnte ſich, wenn der Anſtieg der Induſtriekonjunktur abflaut und der Markt das wirkliche Ausmaß des Rüſtungsbedarfs, der heute erheblich überſchätzt werde, erkenne, eine ernſte Situation ergeben. Erfreulich ſei nur, daß dieſe Aufwärtsbewegung der Preiſe von den Rohſtoffproduzenten nicht unterſtützt werde, und es müſſe immer⸗ hin berückſichtigt werden, daß dieſe tatſächliche Produktionsfähigkeit der Rohſtofferzeugung 928 heute noch über den Verbrauch hinaus⸗ gehe. Allerdings werde es eine gewiſſe Zeit dauern, bis die Erzeuger ihre Produktion der durch die Produktionsfähigkeit gezogenen Grenze ange⸗ nähert haben werden. Man könne annehmen, daß der dazu erforderliche Zeitraum ſich bei den Buntmetallen auf einige Monate beſchränken werde, während die Gummierzeuger dazu viel⸗ leicht ein Jahr oder mehr brauchen werden. Man könne nur hoffen, daß es den Erzeugern bald gelingen wird, wieder das Heſt in die Hand zu bekommen. Andernfalls werde ſich aus der jetzigen Hauſſe eine neue verheerende und koſt⸗ ſpielige Kriſe entwickeln. * ——— Der Reichskampf des Reichsberufswellkampfes 1937 München, 18. April. In den Tagen vom 25. bis 29. April wird die Ausleſe der deutſchen Jungarbeiterſchaft zum Reichskampf des Reichs ⸗ berufswettkampfes 1937 in München verſammelt ſein. Die Vorbereitungen zu dieſem großen Wettkampf ſind bereits in vollem Gange. In vier Sonderzügen werden etwa 3300 Jun⸗ gen und Mädels aus dem ganzen Reich am Vormittag des 24. April eintreffen und von einer Ehrenformation der Hitlerjungen empfangen. Am gleichen Tage findet um 20.30 Uhr vor der Feldherrnhalle eine Feier für die Reichsberufswettkämpfer ſtatt, auf der Gauleiter Adolf Wagner ſpricht. In den Räumen der Münchener Univerſität beginnt am 286. April der theoretiſche und welt⸗ anſchauliche Wettkampf der 3300. Am Nach⸗ mittag wickelt ſich auf etwa 20 Sportplätzen in Münchens Umgebung der Sportwettkampf ab. Tags darauf gehen in rund 500 Münchener Be⸗ trieben die praktiſchen Wettkämpfe vor ſich. Der 28. April gehört der Bewertung der Arbeiten durch die Wettkampfleiter. Nach dieſer ſchwie⸗ rigen Arbeit gibt die Stadt München im Feſt⸗ ſaal des Alten Rathauſes einen Ehrenabend für die Wettkampfleiter. Die Wettkampfteil⸗ nehmer aber fahren in die Berge nach Garmiſch⸗ Partenkirchen und unternehmen von dort aus in 35 Gruppen Wanderungen in das Gebirge. Am 29. April wird dann der zweite Tag der Wettkampfleiter ſein, der die Fortſetzung der Bewertung und die Siegerermittlung bringen wird. Um 18 Uhr findet dann die große Schlußkundgebung im Zirkus Krone ſtatt, bei der die 350 beſten Jungen und Mädel, die Reichsſieger des Reichsberufswettkampfes, auf⸗ gerufen werden. Zu ihnen ſprechen Reichsorga⸗ Deutſchen Reiches Baldur von Schirach und Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner. . Paris, 18. April. In Carcaſſonne fand am Sonntag die Tagung der radikalſozialen Jugend im Beiſein mehrerer Senatoren und Abgeord⸗ neten und des Außenminiſters Delbos ſtatt. Die Tagung begann mit den Klängen der Mar⸗ ſeillaiſe. Man ſah keine rote Fahne, keinen Miniſter, der die Fauſt zum Gruß ballte, und man hörte ebenſowenig die Internationale. Der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes der Kammer, Miſtler, begrüßte die Verſammlung. Dann ſprach Außenminiſter Del bos über die franzöſiſche Arßen politik. Er betonte eingangs, daß er ſich in vollem Ein⸗ vernehmen mit dem Miniſterpräſidenten Blum in Carcaſſonne befinde. Nach einer deutlichen Warnung an die linksradikalen Kreiſe vor Un⸗ geſetzlichkeit oder Gewalt unterſtrich er die loyale Beteiligung der Radikalſozialiſten an der Regierung der Volksfront. „Wir haben die Genugtuung, feſtzuſtellen“, ſo fuhr er dann fort, daß unſere Abſichten zu⸗ ſammenfallen mit denen der Geſamtheit des Landes. Wenn ich von der Außendolitik ſpreche, Neun Verſammlungen der Deutſchen verboten Prag, 18. April. In Nordmähren und Schleſien waren am Sonntag 68 öffentliche Verſammlungen der Sudentendeutſchen Partei angemeldet und zeitgerecht der Behörde ange; zeigt worden. In dieſen Verſammlungen ſoll⸗ ten über 20 Abgeordnete und Senatoren zur politiſchen Lage ſprechen. Von den Verſammlungen wurden nach den bisherigen Meldungen bereits neun ver⸗ boten. Die für die Verſammlung erteilte Pla⸗ katierungsbewilligung wurde von der Polizei zurückgezogen und die Plakate wurden ent⸗ fernt. Die Abgeordneten Sandner und Böhm haben telegraphiſch beim Innenmini⸗ ſter gegen das unbegründete und in letzter Stunde erfolgte Verbot ſchärfſte Verwahrung eingelegt. Neue Fowjelminen in fürkiſchen Gewäſſern Iſtanbul, 18. April. Unweit der Mündung des Bosporus auf der aſiatiſchen Seite wur⸗ de von Fiſchern eine treibende Mine beobachtet. Die Küſtenwachen unternahmen eine Jagd nach der Mine, hatten aber keinen Erfolg. Da kurz vorher bei Trapzunt eine Mi⸗ ne geſichtet wurde, iſt die Beunruhigung in Schiffahrtskreiſen ſehr groß. Erneut wurden alle in Fahrt befindlichen Schiffe durch Funk⸗ ſpruch auf die Gefahr hingewieſen. Die türki⸗ ſche Preſſe bemerkt aber, daß die Warnungen nicht viel nützen, ſolange nicht alle Schiffe im Nachtverkehr mit Scheinwerfern ausgeſtatte“ ſind. Bisher hatten ſich die Zeitungen damit be⸗ gnügt, von„fremden“ Minen zu ſprechen, ob⸗ wohl die Erfahrungen der letzten Jahre ein- deutig bewieſen haben. daß es ſich bei allen Treibminen, die die türkiſchen Gewäſſer un⸗ ſicher machen, um Minen aus Sowfjetrußland handelt. Nun ſchreiben die Zeitungen ſelbſt, daß es aller Wahrſcheinlichkeit nach Minen ſind, die ſich von ihrer Verankerung vor ſow⸗ jetruſſiſchen Kriegshäfen losgeriſſen haben Die Rückſichtnahme auf den ſowfetruffiſchen Nachbarn, deſſen Minelegung eine ſchwere Ge⸗ fährdung der Schiffahrt im Schwarzen Meer darſtellt, iſt alſo fallen gelaſſen worden. —* 66 2 4 Kreuzer„Leipzig“ in Algier Fühlungnahme mit den franzöſiſchen Behörden Paris, 18. April. Anläßlich des Beſuches des deutſchen Kreuzers„Leipzig“ in Algier ſtat⸗ tete der auf der„Leipzig“ eingeſchiffte Befehls⸗ Dr. Ley, wieder in Deulſchland, München, 18. April. Am Sonntag, um 19 Uhr, traf auf der Rückkehr ſeiner Italienreiſe der Reichs · organiſationsleiter Dr. Ley auf dem Münchener Flugplatz Oberwieſenfeld ein. Er war um 15 Uhr in Neapel geſtartet und hatte die ganze Strecke ohne Zwiſchenlandung zurückgelegt. * Nach der Landung in München äußerte ſich Dr. Ley Preſſevertretern gegenüber mit höch⸗ ſter Befriedigung über den Verlauf ſeiner Ita⸗ lienreiſe. Er hob die außerordentliche Herzlich⸗ keit hervor, mit der man ihm während der gan⸗ zen Dauer ſeines Aufenthaltes in Italien be⸗ gegnet ſei. Er habe die ganze Zeit im Mittel⸗ punkt des Intereſſes der italieniſchen Bevölke⸗ rung geſtanden. Großartig ſei es geweſen, wie die Reiſe von italieniſcher Seite vorbereitet und durchorganiſiert worden ſei. Ueberall ſeien die offiziellen Stellen der Partei und des Staates anweſend geweſen. Dr. Ley rühmte auch die großzügige Offen⸗ heit, mit der man ihn Einblick nehmen ließ in Nach der Verkündung des Ergebniſſes wer⸗ den 50 Reichsſieger nuch Berlin fahren, um am 6. Mai dem Führer vorgeſtellt zu wer⸗ den. Am 30. April fabren die übrigen Teil⸗ nehmer in Sonderzügen in ihre Gaue zurück. alle ihn intereſſierenden Einrichtungen. Er habe Fabriken, Verſicherungsanſtalten, Kranken⸗ häuſer, Syndikate und Korporationen beſichti⸗ gen können, ſo daß er überhaupt einen vollkom⸗ ſo ſpreche ich nicht nur im Namen meiner Par⸗ tei oder der Regierung, ſondern im Namen Frankreichs, das den Frieden wünſcht, nicht einen heiklen, mit Kanoner und Bajonet⸗ ten geſpickten Frieden, ſondern einen wirklichen Frieden, der organiſiert iſt in der Zuſam⸗ menarbeit der Völker, in der gegen⸗ ſeitigen Achtung ihrer Unabhängigkeit und ihrer Freiheit. Wir haben dieſes Ideal ſehr nahe vor uns geglaubt Ende 1918.“. „Das war die Zeit, wo Wilſon mit Léon Bourgeois zuſammen den Traum vom Völkerbund verwirklichte.“ „Unter Führung dieſer Einrichtung ſollte der Friede eine dauernde Einrichtung ſein. Aber dieſe dauernde Einrichtung fordert das gegenſeitige Verſtändnis und den guten Willen aller.“ Statt der erwarteten Verſöhnung, ſo behaup⸗ tete Delbos, habe ſich aber der Geiſt der Ver⸗ geltung bei den Beſiegten(22), gefördert durch die Fehler der Sieger, entwickelt, deren Unterdrückung der Sudelendeulſchen Neun verſammlungen der deulſchen verbolen haber der Aufklärungsſtreitkräfte, Konteradmi⸗ ral Boehm, in der Generalreſidentſchaft einen Beſuch ab, der im Auftrag des nach Paris ge- reiſten Generalreſidenten von Generalſekretär Gregoire, im Namen der Marineſtreitkräfte von Admiral Mottet, im Namen der Armee von Ge⸗ neral Catroux und im Namen der überſeeiſchen franzöſiſchen Luftſtreitkräfte von General De⸗ nain erwidert wurde. Am Samstagnachmittag wurde die Preſſe zur Beſichtigung auf dem Kreuzer empfangen. Der deutſche Konſul gab anläßlich des deutſchen Kreuzerbeſuches am Sonntag einen Tee, bei dem höhere deutſche und franzöſiſche Offiziere zugegen waren. In der an die Preſſe ergangenen Mitteilung über den Beſuch des Kreuzers„Leipzig“ in Al⸗ gier heißt es u. a., daß er der Fühlungnahme mit den franzöſiſchen Behörden diene, die freundlicherweiſe den Hafen von Algier den deutſchen Seeſtreitkräften, die an der internatio⸗ nalen Kontrolle im ſpaniſchen Bürgerkrieg be⸗ teiligt ſeien, als Stützpunkt zur Verfügung ge⸗ ſtellt hätten. Gegen Verleumdungen des Führers Offene Worte des„Sunday Dispatch“ London, 18. April. Der„Sunday Dispatch“ bringt eine erfreuliche Feſtſtellung über die per⸗ ſönliche Haltung des Führers im Weltkrieg und wendet ſich in einer nicht zu überbietenden Deut⸗ lichkeit an die Adreſſe der roten Verleumder. Es heißt darin, daß die Oeffnung des deut⸗ ſchen Heeresarchivs in der letzten Woche vielen Verleumdungen über den persönlichen Mut Hit⸗ lers im Weltkriege, die in verſchiedenen Links⸗ zeitungen Europas erſchienen waren, ein Ende geſetzt habe. Hitler ſei Bataillons⸗Meldegänger geweſen und habe ſomit den gefährlichſten Poſten im Kriege gehabt. Im Dezember 1914 hobe er das Eiſerne Kreuz II. Klaſſe, im Juli 1918 das E. K. J erhalten. Die Anerkennung, die ihm vom Kommandierenden General gezollt worden ſei, ſei mehr als auszeichnend. Kühle Erwä⸗ gung gepaart mit Energie und einer tändigen Bereitſchaft, ja Eifer, freiwillig Pflichten zu übernehmen, nach denen ſelbſt ein Tapferer ſich nicht gedrängt hätte, ſeien ſeine Charakteriſtika. Welche Anſicht ſeine Gegner auck politiſch von ihm haben mögen und von ſeinem Regime, dei es doch eine ſchuftige Gemeinheit, dieſen Mann zu verdächtigen. Man müſſe annehmen. daß derartige Verleumdungen von roten Ratten ausgingen, die in Kellern ſäßen und perſönlichen Mut wie Gift haßten, weil ſie ihn nicht ſelbſt beſäßen. * Das deutſche Volk dankt dem englischen Blatt für dieſe mutige Feſtſtellung, durch die den füdiſch⸗marxiſtiſchen Verleumdungen im Sinne einer Solidarität aller Frontkämpfer ein Ende gemacht wird. „Aalien in kläglich ſichtbarem Vormarſch“ über ſeine Reiſeeindrücke leben Italiens und die Tätigkeit der Partei habe gewinnen können. Als den Höhepunkt ſeiner Reiſe bezeichnete Dr. Ley den Beſuch bei Muſſolini. Der Duce, der ja bekanntlich die deutſche Sprache ſehr gut beherrſche, habe ihn mit größter Herzlichkeit empfangen. Mit größter Bewunderung hätten Dr. Ley die großen Leiſtungen Italiens erfüllt. Das italieniſche Volk ſei im täglich ſichtbaren Vor⸗ marſch begriffen. Das Tempo ſeines Schaffens ſei fabelhaft. Die Stimmung des Volkes ſei glänzend, das habe er vor allem bei großen Maſſenverſammlungen, ſo in Legnano und bei einer großen Bauernverſammlung in Littoria auf dem aus den pontiniſchen Sümpfen neu⸗ gewonnenen Boden feſtſtellen können. Dieſe Maſſenverſammlungen ſeien ein großes Erleb⸗ nis für ihn geweſen. Ueberall bei den Maſſen habe er eine große Begeiſterung für Adolf Hit⸗ ler und Deutſchland beobachten können. Nach den Beſichtigungen habe ſich Gelegenheit zu ein⸗ gehender Ausſprache über die gewonnenen Ein⸗ drücke ergeben ſo daß auf dieſer ſo harmoniſch verlaufenen Reiſe mit einem außerordentlich reichhaltigen Progzamm, eiger Arbeitsreiſe im beſten Sinne des Woties die Votausſetzung für Neuer Rellungsverſuch für den Völlerbund Große polifiſche Rede des franzöſiſchen Auße uminiſters Hauptfehler darin gelegen habe, in der Theorie zuviel abzulehnen, um in der Wirklichkeit zu⸗ viel nachzugeben.(1) Den zum Teil übertriebe⸗ nen Forderungen auf dem Gebiete der Repa⸗ rationen oder der Rüſtungen entſprangen Ver⸗ fehlungen, die nicht zu rechtfer⸗ tigen ſeien, und da zu der nicht eingetre⸗ tenen Verſöhnung mit den ehemaligen Feinden die Lockerung der Solidarttät unter den ehemaligen Verbündeten hinzugekommen ſei, ſei der Völkerbund geſchwächt. Von den einen verlaſſen, ſchlecht bedient von den ande⸗ ren, herausgefordert von dem„Imperialismus“ mußte er allzu oft Vergewaltigungen ſeiner Grundſätze hinnehmen ſowie„gewallſame An⸗ nektion“ und„einſeitige Kündigungen“ von Verträgen. „Der ſchlimmſte Fehler aber wäre, daraus zu ſchließen, daß der Völkerbund verurteilt wer⸗ den müſſe. Seine Mißerfolge ſind eben nicht auf den Geiſt noch auf den Buchſtaben zurück- zuführen, ſondern auf die Schwäche ſeiner Mitglieder. Der Völkerbund bleibt die ſicherſte friedliche Wirklichkeit, und ich bin überzeugt, daß dank der Stärkung des Völkerbundes, die ſoeben vorberei⸗ tet wird, der Völkerbund alle Schwierigkeiten überwinden wird. Hierzu muß er aber vor allem in ſeiner Organiſation den Lehren der Erfahrung Rechnung tragen. Da⸗ rum hat Frankreich in Genf einen Plan vorge⸗ ſchlagen, der ſich ſo ſehr wie möglich den Wirk⸗ lichkeiten nähert.“ „Der Plan beſteht darin, die Anſtrengungen eines jeden in ein Verhältnis zu bringen zu der Gefahr, die für ihn beſteht; ſtatt von allen gegen den Angreifer eine Unterſtützung zu verlangen, die gegenwärtig ein Hirngeſpinſt iſt, muß der militäriſche Beiſtand durch regionale Pakte organiſiert werden zwiſchen den Ländern, die von einer gemeinſamen Gefahr bedroht ſind. Dadurch würden die Mitglied⸗ ſtaaten des Völkerbundes eher geneigt ſein, dem angegriffenen Land die übrigen Arten des Beiſtandes zu gewähren.“ „Aber Frankreich muß auch mit ſich ſelbſt und ſeinen Freunden rechnen, um den Frieden zu ſichern und ſeine Sicherheit zu gewährleiſten. Dieſer Wirklichkeitsſinn führt Frankreich dazu, eine Verſtändigung mit allen zu ſuchen.“ Zur Weſtpaktfrage erklärte Delbos, Frankreich ſei ſtets bereit zu jeder Beſprechung, zu jedem Verſuch einer Entſpannung unter der Vorausſetzung, daß ſie den fran zöſiſchen Verpflichtungen nicht widerſpre⸗ ch e und niemand bedrohe. Der Wille, alle Wege zu verſperren, die der Krieg beſchreiten könnten erkläre Frankreichs Haltung in der ſpaniſchen Angelegenbeit. Delbos begründete dann die franzöſiſche Politik in der Frage der Nichteinmiſchung und ſuchte die gegen die Politik erhobenen Ein⸗ wände zu widerlegen. Frankreich, ſo ſagte er, habe keinen Vergleich und keine Ueberwachung zu fürchten. Die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft habe ſich in der ſpaniſchen Angelegenheit wie in allen anderen Fragen gezeigt.„Unſere Einig⸗ keit“, ſo ſagte Delbos,„geſtützt auf unſere Kraft, ſtellt die beſte Bürgſchaft für unſere bei⸗ 32 Länder wie für den allgemeinen Frieden ar! Delbos ging dann auf das franzöſiſche Bündnis mit Polen und den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt ein, den er eine wirkſame Friedensgarantie nannte, ſowie auf die Abkommen Frankreichs mit der Kleinen Entente, die in gewif⸗ ſen Kreiſen allerdings als bedroht bezeichnet würden. Man ſehe, daß die Sicherheit Frank⸗ reichs und ſeine Rolle in der Welt nicht zurück⸗ gegangen ſeien. Allerdings ſei noch nicht jede Gefahr beſeitigt. Die ſchwerſte Gefahr ſei die Bildung gegneriſcher Blocks; aber Frankreich glaube an die Möglichkeit einer Verſtändigung zwiſchen den Völkern, die unter den verſchieden⸗ ſten Regimen leben. Allerdings träten heute zu den Verſchieden⸗ heiten der Regime noch Unterſchiede in den Methoden der internationa⸗ len Beziehungen hinzu: Völkerbund und allgemeine Abkommen, die allen geöffnet ſind, einerſeits und bilaterale Abkommen an⸗ dererſeits. Aber wenn dieſe Meinungsverſchie⸗ denheiten ſich nur auf die Methoden bezögen, ſo ſeien ſie nicht unüberwindlich. An dem Tage, wo man ſich einige in einem gemeinſamen Frie⸗ denswillen, würden dieſe Hinderniſſe überwun⸗ den werden. 5 Andere nicht weniger wichtige Hinderniſſe ſeien das Wettrüſten und die wirtſchaftliche Autarkie. 3 98 Man kenne den Wunſch Frankreichs nach einer allgemeinen Abrüſtung, aber dieſes Problem könne nicht auf einmal in ſeiner Geſamtheit gelöſt werden. Verte des Führers an die deulſche Jugend Eine Sonderausgabe von„Wille und Macht“ zum 20. April. Berlin, 18. April. Das Führerorgan der nationalſozialiſtiſchen Jugend„Wille und Macht“ brinat zum Geburtstag des Führers ein Sonderheft heraus. das zum erſten Male uberhaupt eine Sammlung von Ausſprüchen des Führers enthält, die ſich an die deutſche Jugend wenden Wir finden in dieſem Heft eine enge Zuſammenarbeit auf ſozialpolitiſchem menen Querſchnitt durch das ganze Wirtſchafte-. Gebiet habe geſchaffen werden können. die prophetiſchen Gedanken die der Führer in ſeinem Weg„Mein Kampf“ über Erziehung und Führung der Jugend niedergelegt hat. 3 und montie reichs getrij⸗ kichnet e Nach!“ u der und Ns Male chen ulſche 0 . N hung Der Sport vom Jonnkag Vormalia ſpielt in Stullgart 0:0— Nürnberg, Schalle und 98 B. klare Javoriten deulſche Meiſterſchaft in Jahlen Gruppe 1 BC. Hartha— Hamburger Sportverein 0·3 Beuthen 09— Hindenburg ⸗Alleinſtein 2:2(2:0) Hamburger SV. 33 0 0 142 60 BC. Hartha e ee Hob. Allenſtein e Beuthen 09 3 0 1 2 41212 125 Am Sonntag, 25. April, ſpielen: Hamburger SV.—Hindenb.⸗Allenſt.(Hamb.) B. C. Hartha— Beuthen 09(Chemnitz) Gruppe 2 Hertha⸗BSC.—Werder Bremen 1·3(0:2) Viktoria Stolp— Schalke 04 08(0:4) FC. Schalke 04 3 3 0 0 15:2 6:0 Werder Bremen 8 2 0 1 98, 42 Hertha Berlin o Viktoria Stolp 3 0 0 9076 Am Sonntag, 25. April, ſpielen: Schalke 04—Hertha⸗BSC.(Dortmund) Viktoria Stolp— Werder Bremen(Stettin) Gruppe 3 BfB. Stuttgart Wormatia Worms 0·0 Spielverein Kaſſel 05 Deſſau 2:0(1:0) Wormatia Worms 0 4 3851 VfB. Stuttgart 11 n SV. 05 Deſſau 2 2 2 Spv. Kaſſel ie:s, 2 Am Sonntag, 25. April, ſpielen: Wormatia Worms— SV. Kaſſel(Worms) BfB. Stuttgart—Deſſau 05(Heilbronn) Gruppe 4 ort. Düſſeldorf—1. FC. Nürnberg 1: R. Köln Spy. Waldhof 0: 1. FC. Nürnberg 3 3 0 0 10:3 6:0 Fortuna Düſſeldorf c Sportver. Waldhof e VfR. Köln e Am Sonntag, 25. April, ſpielen: SW. Waldhof—Fort. Düſſeldorf(Mannheim) BfR. Köln— 1. FC. Nürnberg(Köln) Aus dem Gau Baden 30 fleht es in der Gauliga Der Tabellen ſtand: Sp gew. un. verl. Tore P. SV. e n et een VfR. Mannheim 18 10 5 3 44.26 25 1. Fc. Pforzheim 18 5 1 i 2 . FC. TTC f8. Neckarau 18 e VfB. Mühlburg 1 9 Nes 7 Germ. Brötzingen 18 8 1 88165 SpVgg. Sandhofen„55 Karlsruher JV. 18 5 3 10 252 18 04 Raſtatt 18 3 2 13 16:47 8 Um den Füdweſt⸗Aufſlieg Die Aufſtiegsſpiele des Gaues Südweſt brachten in der vierten Runde als wichtigſte Begegnung das Treffen der beiden Spitzenrei⸗ ter Opel Rüſſelsheim— 1. FC. Kaiſerslau⸗ tern, Mit 0:1 mußte ſich die Opel⸗Elf knapp geſchlagen bekennen und die Tabellenführung an Kaiſerslautern damit abgeben. Ludwigs⸗ hafen ſiegte mit 3:1 auf eigenem Platz gegen die enttäuſchende Saar⸗Mannſchaft aus Saar⸗ brücken und ſteht nun mit Rüſſelsheim punkt⸗ gleich Eine weitere Niederlage bezogen die Frankfurter Sportfreunde in Darmſtadt durch den dortigen MSV. 1. FC. Kaiſerslautern Opel Rüſſelsheim TS. 61 Ludwigshafen MSV. Darmſtadt Vf. Neu⸗Iſenburg Sportfr. Frankfurt Saar 05 Saarbrücken 2-82 — co c 888888 0 e d 8 8 S- Nisib is do bo to. N* Mancheſter Ciin vor dem Jiel Engliſcher Meiſterſchaftsfußball. Obwohl in Glasgow der wichtige Länder⸗ kampf gegen Schottland durchgeführt wurde, erfuhren am Samstag die enaliſchen Meiſter⸗ ſchaftsſpiele keine Unterbrechuna. Auch die Vereine, die Spieler zur Ländermannſchaft abſtellen mußten, trugen Punkteſpiele aus. So auch der erſte Favorit auf den Titel, Man⸗ cheſter City, die gegen den Polkalfinaliſten Preſton Northend mit zwei Erſatzleuten an⸗ treten mußte, aber dennoch klar mit 5:2 ſieg⸗ reich blieb. Mancheſter City. die bekanntlich im Mai nach Deutſchland kommt. benötigt aus den beiden noch ausſtehenden Spielen nur noch zwei Punkte. um die Meiſterſchaft end⸗ gültig zu ihren Gunſten zu entſcheiden. Arſe⸗ nal ſchlua Portsmouth 4:0, lieat aber 3 Punk⸗ te zurück, und Charlton Athletie kam in Ever⸗ ton über ein 2:2 nicht hinaus, ſo daß den Neuling vier Punkte vom Tabellenführer trennen. Schollland ſchlägt England 3:1[0:1] 150 000 Zuſchauer im Hampden⸗Park. Vor 150 000 Zuſchauern wurde am Samstag im Glasgower Hampden⸗Park der zur bri⸗ tiſchen Ländermeiſterſchaft zählende Fußball⸗ länderkampf Schottland gegen England aus⸗ getragen, was einen neuen britiſchen und europäiſchen Zuſchauerrekord bedeutet. 156 Sonderzüge waren aus den verſchiedenſten Städten nach Glasgow gekommen, die rund 80,000 Perſonen zum Ort des großen Fußball⸗ Ereigniſſes beförderten. Die Schotten blieben nach einem großartigen Spiel verdient mit 311 erfolgreich, obwohl die Engländer bei der Pauſe noch mit 1:0 in Führung gelegen hat⸗ ten. Der Kampf wurde bei Regenwetter aus⸗ getragen, was aber der Begeiſterung keinen Abbruch tun konnte. Von den insgeſamt ausgetragenen 61 Län⸗ derkämpfen gegen England haben die Schotten 28 gewonnen und 18 verloren. Jußballprobe in Duisburg Am kommenden Mittwoch findet in Duis⸗ burg ein zweites Uebungsſpiel der Kurſiſten ſtatt, die zur Zeit unter Reichstrainer Herber⸗ ger einen Lehrgang durchmachen. Diesmal iſt der Gegner eine ausgewählte Niederrhein⸗ Mannſchaft. Die Zuſammenſetzung der Kur⸗ ſiſtenelf wird erſt am Dienstag bekannt. Konrad Frey wieder Meiſter deulſche Gerüle-Mei ſlerſchaflen in Stullgart Bei den in Stuttgart ausgetragenen 7. deut⸗ ſchen Geräte⸗Meiſterſchaften ſicherte lich Kon⸗ rad Frey⸗Bad Kreuznach zum dritten Mal den Titel. Der zweifache Olympiaſieger ſetzte ſich mit 119,1 P. ſchon in der Pflicht an die Spitze vor Stangl⸗München 116,3. Winter⸗Frankfurt 115,2, Müller⸗Leung 114,5, Steffens⸗Hamburg 114.3. Frey konnte dieſen knappen Vorſprung in den Kürübungen halten und mit 237,4 P. ſeinen Titel erfolgreich verteidigen. Seine Punktzahl lautet in den einzelnen Geräten: Pflicht: Barren 20, Pferd quer 20, Pferd⸗ ſprung 19.7. Ringe 19,6, Frelübungen 20, Reck 19,8. Kür: Pferdſprung 19,8. Barren 19,8, Seitpferd 19, Ringe 20, Freiübungen 19,8. Reck 19,9. Außerdem wurde Frey dreifacher Meiſter in Einzelübungen: Freiübung, Reck und Pferdſprung. Die übrigen Einzelmeiſter ſind: Barren: Müller⸗Leuna, Ringe: Stangl⸗München, Quer⸗ pferd: Kurt Krötzſch⸗Leuna. Das Geſamtergebnis: 1. und Deutſcher Meiſter: Frey⸗Kreuznach 237,4, 2. Stangl⸗München 234,7, 3. Steffens⸗ Hamburg 232. 4. A. Müller⸗Leuna 231.8, 5. E. Winter Ffm. 231,6. 6. K. Krötzſch⸗Leung 229,1. 7 G. Schmelcher⸗München 228,3, 8. L. Iſele⸗ Heidelberg 226,7, 9. G. Sich⸗Düſſeldorf 225,3, 10. H. Pludra⸗Berlin 225,2, 11. W. Münder⸗ Göggingen 224,3, 12. K. Stadel⸗Konſtanz 224,2. Klarer Hockey-Sieg über Belgien deulſchland gewann in Brüſſel 5:1 Das von den Hockey⸗-Nationalmannſchaften von Deutſchland und Belgien am Samstag⸗ nachmittag in Brüſſel ausgetragene 4. Län⸗ derſpiel endete mit einem 5:1(3:0)-Sieg der deutſchen Länderelf. Der deutſche Hockey⸗ Sport hat damit nach dem von Frankreich am letzten Sonntag in Berlin erzwungenen Un⸗ entſchieden ſeine Spitzenſtellung wieder er⸗ langt; verlor doch Belgien auf gleichem Platz gegen England nur mit 0:2 und gegen Hol⸗ land ſogar nur 1:2 Toren. Schöner Kampf bei ſchwerem Boden Wie ſchon vor einigen Wochen, ſo war auch diesmal die Durchführung des Spieles noch in letzter Stunde in Frace geſtellt. Durch den unaufhörlich ſtrömenden Regen hatte ſich der in der Nähe des Villen⸗Vorortes Bucecle ge⸗ legene Platz des Racing⸗Clubs Brüſſel in einen Sumpf verwandelt. Die rund 1000 Zu⸗ ſchauer, die ungeachtet des während des gan⸗ zen Spiels anhaltenden Regens gekommen waren, begrüßten beide Mannſchaften auf⸗ richtig und herzlich. Den ſehr aufmerkſamen und auten Schieds⸗ richtern Longbard⸗Belgien und Jaſſoy⸗ Deutſchland ſtellten ſich beide Mannſchaften wie angekündigt. Es dauerte einige Zeit, bis die deutſchen Spieler ſich auf dem ſchweren Boden zuſam⸗ mengefunden hatten. Dagegen kamen die Bel⸗ ger ſofort aut ins Spiel und in erſter Linie war es der vorzügliche linke Flügel, der dem deutſchen Tor gefährliche Beſuche abſtattete. Langſam fanden ſich dann die Deutſchen und diktierten in der Folge das Spielgeſchehen. In der 24. Minute war bei der 3. Strafecke das deutſche Führunastor fällig, Kurt Weiß ſchoß ein. Eine neue Strafecke wurde in der 32. Minute durch Uhl zum zweiten deutſchen Treffer verwandelt. Noch in der letzten Minu⸗ te vor dem Schlußpfiff nahm der deutſche Halblinke Weiß einen Flankenball von Käß⸗ mann geſchickt auf und erzielte mit ſchönem Schuß den dritten Treffer. 5 Nach dem Wechſel hatten die Deutſchen die Zügel noch feſter in der Hand. Schon in der 8. Minute wurde bei einer langen Ecke durch Weiß der Torreigen fortgeſetzt und ſchon vier Minuten ſpäter ſtand es 5:0. Wieder wax es Weiß, der ſich mit insgeſamt vier Treffern als„Schützenkönig“ zeigte. Wohl konnten jetzt die Belgier, angefeuert durch ihre Landsleute, vorübergehend den deutſchen Druck abſchüt⸗ teln und zur großen Freude der unentwegten Schlachtenbummler konnte der belaiſche Mit⸗ telſtürmer Moreau die Chance in der 21. Minute ausnutzen und den Ehrentreffer für ſeine Mannſchaft einſenden. Das Spiel der deutſchen Mannſchaft war eine geſchloſſene Leiſtung. Der von Weiß glänzend geführte Angriff der Meiſterelf des Berliner SC. hat die in ihn geſetzte Erwar⸗ tung voll erfüllt. Die Läuferreihe arbeitete zu⸗ friedenſtellend. In der Verteidigung überragte der junge Grieſinger, der ſein Verſagen im Berliner Spiel gegen Frankreich doppelt wett⸗ machte und ſich für weitere Aufgaben beſtens empfohlen hat. Der Torhüter Lichtenfeld ver⸗ lor keinen Augenblick die Ruhe und wehrte die ſchwierigſten Bälle gut ab. Die belgiſche Elf hat ohne Zweifel viel gelernt, aber in tech⸗ niſcher und taktiſcher Beziehung kam ſie an die Leiſtung der deutſchen Mannſchaft nicht heran. Die erſten 35 Minuten ſpielten die Belgier mit großem Einſatz und es gelang ihnen auch, einige Zeit den Kampf offen zu halten. Die überlegene Technik und die beſſere Mann⸗ ſchaftsarbeit unſerer Elf machte ſich übrigens auch im Eckenverhältnis bemerkbar, das mit 9:2 Strafecken und 4:2 langen Ecken klar zu Gunſten der Deutſchen ſpricht. Jrankreich ſiegt im Rugby-Länderkampf Die deutſche Fünfzehn unterlag nach tapferem Widerſtand 6:27(3:11).— 35 000 im Pariſer Prinzenpa rkſtadion. Die Zuverſicht der deutſchen Ruaby⸗Natio⸗ nalfünfzehn, im 13. Länderkampf gegen Frank⸗ reich am Sonntag zu einem Erfolg zu kom⸗ men, erwies ſich als trügeriſch. Mit 27:6(11:3) Punkten verließ die franzöſiſche Mannſchaft als Sieger das Spielfeld, nachdem unſere Auswahl dem großen Geaner einen harten und ſchönen Kampf geliefert hatte. In der Prinzenparkbahn begrüßten 35 000 Zuſchauer herzlichſt die beiden Mannſchaften, die in den angekündigten Aufſtellungen an⸗ traten. Stehend hörte die Menge, unter der ſich als Ehrengäſte auch der ehemalige franzö⸗ ſiſche Marineminiſter Pietri. der Kabinetts⸗ chef des Staatsſekretärs für Leibesertüchtigung und der deutſche Geſchäftsträger. Botſchafts⸗ rat Dr. Forſter, befanden, die Nationalhym⸗ nen. Gleich nach dem Angriff begannen die Fran⸗ zoſen mit überaus ſchnellen Angriffen, die von der flinken Dreiviertelreihe vorgetragen wurden. Nach 5 Minuten leate Milliand den erſten Verſuch. Der Gegenangriff unſerer Stürmer, die kurze Zeit das franzöſiſche Mal in Gefahr brachten, blieb jedoch ohne Erfolg. bis Iſenberg einen Freiſtoß verwandeln und damit gleichziehen konnte. Nur wenig ſpäter drückte Thiers im Anſchluß an eine Ecke die Ueberlegenheit der Gaſtgeber wieder punkt⸗ mäßia aus und der ausgezeichnete Milliand konnte noch vor dem Halbzeitpfiff einen Ver⸗ ſuch legen und anſchließend auch erhöhen, ſo⸗ daß die Franzoſen mit einer Führung von 11:3 in die Pauſe gingen. Mit der Länge der Spielzeit machte ſich die techniſche Ueberlegenheit der Franzoſen im⸗ mer nachhaltiger bemerkbar. Ein Durchbruch des linken Flügels führte aus einem Gedränge zum 14:3. Dünhaupt konnte dann in pracht⸗ vollem Alleingang ſich durch das Sperrnetz der gegneriſchen Hintermannſchaft hindurchwin⸗ den und in ſchönem Lauf noch einmal das Le⸗ der hinter das franzöſiſche Mal legen. Leider ſollte dies der letzte Verſuch ſein, der unſeren Spielern gelang. Faſt die ganze letzte halbe Stunde über ſpielte ſich das Kampfgeſchehen in der deutſchen Hälfte ab und Iſenberg hatte alle Mühe, noch mehr Erfolge zu verhindern. Raynal gelang noch ein Durchbruch und da die Erhöhung möglich war, ſtand es 19:6. Desclaux erhöhte die franzöſiſche Führung im Alleingang auf 22:6. 10 Minuten vor Schluß wurde der Endſtand von 27:6 durch Blond mit einem erhöhten Verſuch hergeſtellt. Ein Strafſtoß von Iſenberg hatte zuletzt keinen Erfolg. Frankreichs Auswahl hat den Kampf, wie wir neidlos anerkennen müſſen, auch in dieſer Fülßhall in Zahlen Gauliga-Meiſterſchaflsſpiele Gau Baden: VfR. Mannheim— 1. FC. Pforzheim 53 Vfe. Neckarau— Karlsruher FV. 1˙0 Germania Brötzingen— FV. Naſtatt 04 521 Gau Heſſen. Heſſen Bad Hersfeld— Kurh. Marburg 51 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Gau Südweſt: TSG. 61 Ludwigsh.— Saar 05 Saarbr. 3:1 1. FC. Kaiſersl.— SC.„Opel“ Rüſſelsh. 1:0 MSV. Darmſtadt— Sportfr. Frankfurt 21 Gau Baden: SC. Freiburg— Alemannia Ilvesheim 40 VfR. Konſtanz— VfB. Wiesioch 871 FV. Kehl— FC. Neureut 4:2 Gau Württemberg: VfR. Schwenningen— FV. Nürtingen 310 FV. Geislingen— Ulmer FV. 94 2:2 FV. Kornweſtheim— SpVg. Untertürkh. 5:0 Gau Bayern: Jahn Regensburg— FC. Bayreuth 341 Schwaben Augsburg— FSV. Nürnberg 5:2 Armin München— Würzburger Kickers 1:2 Hau Heſſen: SV. 06 Bad Nauh.— VfB. Großauheim 0:2 SV. Elz— SV. Wetzlar 3:0 FSV. Bebra— Sport Kaſſel 12 Vfe. Lauterbach— FV. Breidenbach 2:1 Freundſchaftsſpiele Reichsb. Rot/ Weiß Frkf.— Eintr. Frkf. 3:4 Kewa Wachenbuchen— Eintr. Frankfurt 2:5 FSV. Frankfurt— Freiburger FC. 6·1 1. FC. Hanau 1893— Poſt SV. Frankf. 3:2 Gießen 1900— Union Niederrad 222 SSV. Ulm— Offenbacher Kickers 3:2 VfB. Ingolſtadt— Spfr. Eßlingen 0˙3 SpVg. Fürth— VfB. Leipzig 71 Weſtmark Trier— FV. Saarbrücken(Sa.) 1:4 SV. Beuel— FV. Saarbrücken 624 SC. Planitz— FC. 05 Schweinfurt 822 Chemnitzer BC.— SpVg.— 02 Young Fellows Zürich— Bayern Münch. 1:2 * handball Gruppenſpiele zur Deutſchen Meiſterſchaft. Gruppe 1: VfL. Königsb.— Tuſpo. Bettenh. 8:6(6:2) Oberalſter Hamburg— DBV. Berlin ausgef. Gruppe 3: 1. FC. Nürnb.— Hindenb. Mind. 9:14(3:6) MSV. Hannover— SV. Waldhof 617(4:5) Gruppe 4: M TSA. Leipzig— TV. Altenſtadt 12:3(7:2) MSV. Koblenz— VfR. Schwanh. 4:3(2:1) Gauliga⸗Meiſterſchaftsſpiele. MSV. Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen 8:5 FSV. Frankfurt— Ingob. St Ingbert 4:3 Höhe verdient gewonnen. Die ganze Mann⸗ ſchaft bot eine fabelhaft geſchloſſene Leiſtung. die techniſch reife Spielkultur unſeres alten Lehrmeiſters hat wieder einmal ihre Beſtäti⸗ gung erfahren. Unſere Spieler taten, was ſie konnten. In Schnelligkeit und Kampfgeiſt wa⸗ ren ſie dem Gegner mindeſtens gleichwertig, dies genügte aber leider nicht. die techniſche Ueberlegenheit der Gaſtgeber auszugleichen. Um den Aufſtieg zur Gauklaſſe Sp. Wiesbaden— Viktoria Griesh. 6:7(3:5) Die beiden in ihrer Gruppe punktgleichen Vereine mußten geſtern in Frankfurt ein Entſcheidungsſpiel austragen, das Griesheim bei nahezu gleichwertigen Leiſtungen beider Gegner knapp für ſich entſcheiden konnte. Da⸗ mit iſt Griesheim der Beſte der Staffel 2 und nimmt an den weiteren Kämpfen teil, wäh⸗ rend Spy Wiesbaden zunächſt ein Entſchei⸗ dungsſpiel mit dem Tabellenzweiten der Staf⸗ fel 1. Taſ. Rödelheim, austragen muß. Der Sieger aus dieſem Treffen nimmt neben Po⸗ lizei Frankfurt und Viktoria Griesheim ols Dritter der Gruppe Main⸗Heſſen an den End⸗ ſpielen um den Aufſtieg zur Gauklaſſe teil. * Sporkneuigkeiten in Kürze Belgiens Fußballelf traf am Sonntag vor 15 000 Zuſchauern in Brüſſel auf die Schwei⸗ zer Nationalmannſchaft, die mit 2:1(1:0) die Oberhand behielt und damit ſeit langer Zeit mal wieder zu einem Länderſpielerfolg kam. Rumänien und die Tſchechoſlowakei liefer⸗ ten ſich vor 50 000 Zuſchauern in Bukareſt einen Fußball⸗Länderkampf um den Pokal des tſchechoflowakiſchen Staatspräſidenten Dr. Be⸗ neſch. Die Rumänen konnte ein unerwartetes 1:1⸗Unentſchieden herausholen. Berlins Fußballelf weilte am Sonntag in Prag. Vor 20 000 Zuſchauern wurden die ohne die Spieler des Meiſters Hertha antretenden Reichs hauptſtädter von den Pragern mit 412 (2:1) geſchlagen. Der Pokalmeiſter, VfB. Leipzig, gab am Sonntag ein Gaſtſpiel in Süddeutſchland, mußte ſich aber im Ronhof von der Spygg. Fürth mit 211 geſchlagen bekennen. Die Radfernfahrt„Rund um Dortmund“ endete bei den Berufsfabrern mit dem Siege von Kutſchbach(Berlin). der am vergangenen Sonntag bereits„Berlin Cottbus— Berlin gewonnen hatte. Bei den Amateuren belegte Langhoff(Bielefeld) den erſten Platz. 1 1 4 14 1 J 1 ö (2. Fortſetzung.) „Hach, weil ich nicht höchſtperſönlich dazu beizutragen beabſichtige, Ihre ſcheinbar durchaus wohlausgebildete männliche Eitel⸗ keit und Einbildung zu unterſtützen.“ Dann wurde ſie ernſter:„Weil man nicht allein von der Schönheit leben kann.“ „Das ſagen Sie nicht“, fiel Decken ein. „Die meiſten Frauen leben von ihrer Schön⸗ heit und—“ „Quackeln Sie nicht— ich rede nicht von meiner von Ihnen liebenswürdigerweiſe zur Diskuſſion geſtellten Schönheit. Ich rede von der Schönheit der Erde, und zwar von dieſem Fleckchen Erde. Nebenbei geſagt habe ich mir nicht gerade wohlhabende Eltern ausgeſucht, als ich das Licht der Welt zu entdecken beſtrebt war— ich bin hier Kin⸗ derfräulein, jawohl Kinderfräulein und muß jetzt mit meiner Gnädigen' und Baby auf die Hacienda—“ „Strafverſetzung“, lachte ſie dann.„Soll ich Ihnen erzählen, es iſt wie in einem Film: Perſon J: der Haciendabeſitzer, zu⸗ meiſt mit Familie in Rio lebend. Ein ekelhafter fetter Kerl, dem Namen nach Portugieſe, aber Miſchblut übelſter Sorte mit einer ganzen Ahnenreihe von Halun⸗ ken in den Geſichtszügen. Hat eine deutſche Frau. Perſon II: zart, blond, gewiſſermaßen welkende Blume im Urwald. Iſt Erzieherin geweſen, in üble Lage geraten und von dem Kavalier mit der Galgenphyſiognomie zgerettet' worden. Wobei ſie vom Regen in die Traufe kam. Kürzlich wollte ſie ſich vor ihm retten laſſen— oder vielleicht auch nicht mal, vielleicht nur einen Zeitvertreib haben. Wer weiß, wie's ſo in einem andern Menſchen wirklich ausſieht. Jedenfalls hatte ſie ſich dazu einen offenſichtlich ungeſchickten Jüngling ausgeſucht. Es kam zu einer peinlichen Szene. Der— auf jeden Fall— ſchmierige Kerl von Ehemann war wie ein wildes Tier. Ein Hund mußte dran glau⸗ ben, und ein Diener iſt auch noch nachträg⸗ lich an den Mißhandlungen eingegangen. Na, und Frau Liſa durfte um ihres Babys willen wählen zwiſchen der Strafverſetzung oder ſchlimmerem.“ Decken blickte das junge Mädchen ver⸗ ſtändnislos an. „Oh, ſind Sie aber ein Gringo!“ „In Ri jedenfalls beſtimmt.“ „Bemühen Sie ſich man au“ gar nicht, etwas anderes als ein Gringo, ein Grün⸗ ling, dem man den Ausländer anſieht, zu werden. Das iſt ein Ehrenname. Ich habe oft die großen Geſchäftsleute ſagen hören: wer verhieſigt', wird wieder nach Europa geſchickt, wenn der erſte Kontrakt vorbei iſt. Verhieſigte' ſind verdammtes Gemanſche, die kann ich nich! gebrauchen in meinem Geſchäft. Eingeborene einerſeits, Gringos andrerſeits— die ergänzen einander. Das Mädchen fuhr fort:„Ich muß ſchon ſagen, Reden führen wir zwei beide!“ „Ja, erſtens und zweitens gibt es viel wichtigere Dinge zu beſprechen“, begann Decken eifrig. „Natürlich“, meinte er auf Lores er⸗ ſtaunten Blick.„Z. B. wann müſſen Sie auf Ihre Hacienda? Wo liegt ſie? Wie oft kann ich Sie noch ſehen? Und über⸗ haupt und ſo.“ „In 14 Tagen. Drei Tagereiſen entfernt. Kaum noch. Und auf Ihr Ueberhaupt und ſo' werde ich antworten, daß wir halt mit vielen anderen Menſchen ſagen müſſen „Grüß euch Gott, es wär zu ſchön geweſen, es hat nicht ſollen ſein'.“ „Kommt gar nicht in Frage.“ Ernſt von Decken behielt recht. Er ſah Lore Buchhöfer wieder. Es war allerdings unter recht merkwürdigen Umſtänden. 3 Es iſt Abend und es iſt Frühling. Ann⸗ Chriſtin geht die Friedrichſtraße entlang. Ihre Füße gingen von allein den ſchönen weitausſchreitenden Schritt. Sie hatte heut viel Stunden gegeben. Es war aber nicht das allein, was ſie müde machte. Eine wohltuende Mattigkeit lag im ganzen auf ihr. Ein eigenartiger Druck, nicht auf die Augenlider, ſondern auf die Augenränder war vorhanden. Das war immer dann, wenn ihre Gedanken in die Ferne wander⸗ ten, weit weg, daß eben ſcheinbar dieſe Ent⸗ fernung auf die Seele, ja auf die A gen richtig drückte. Das war immer ſo im Früh⸗ ling. Das war, weil ſie im Frühling Ernſt von Decken kennengelernt hatte. Das war, weil ſie ſich im Frühling voneinander ge⸗ trennt hatten. Im Frühling, wenn die Vögel anfanger zu jubilieren, im Früh⸗ ling, wenn alles zu grünen und dann zu blühen beginnt. Davon war allerdings in der Friedrich⸗ ſtraße nichts zu merken Trotzdem— es war Frühling und eine ſchöne Frau war F · e un Begriff, zu einem Juwelier zu gehen. In der Taſche kniſterte das Seidenpapier, in das Ann⸗Chriſtin die Perlenkette einge⸗ wickelt hatte. Zwei Tage waren verſtrichen ſeit der rätſelhaften Begebenheit. Heute erſt fand ſie den Weg zum Juwelier. Als ſie am nächſten Morgen gehen wollte, war ſie plötz⸗ lich abgehalten worden. Dann war es Zeit⸗ mangel, vielleicht auch, weil ſich eine ſchöne Frau nicht gern und nicht ſofort von ſchönen Dingen trennt. Die Perlenkette hatte auf ihrem Toilettentiſch gelegen und auf ein⸗ mal um ihren ſchlanken, leicht bräunlichen Hals. Wie ſchön das ausgeſehen hatte! Das Elfenbein der Kette glänzte mit ihren perlengleichen Zähnen um die Wette. Ann⸗Chriſtin mußte dann zurückdenken: was hatte ſie doch als junges Ding für Freude am Schmuck gehabt. Auch noch, als ſie ſchon ein wenig das Leben kennenge⸗ lernt hatte, als ſie wußte, daß und wie man Schmuck bezahlen muß— damals, als ſie ſang, als de gefeiert wurde, als ſie mit Blumen überſchüttet wurde und als manch einer ſie bat, Schmuck von ihm anzunehmen und— wir wollen Ann⸗Chriſtin nicht beſſer machen, als ſie iſt— und ſie ihn manches »Bitte würden Sie mir wohl sagen, was diese Kette wert ist'e Mal auch genommen hatte. Bis, ja bis eines Tages im Frühling Ernſt von Decken vor ihr ſtand. In ihrer Garderobe, die einem Blumengarten glich, vor ihrem Toiletten⸗ tiſch, auf dem es in einem Käſtchen glitzerte von Granaten, von Rubinen, von Edel⸗ und Halbedelſteinen. Da ſtand Ernſt von Decken ohne Blumen, ohne Schmuck für ſie, ein armer Student, vom letzten großen Krieg, in dem der Vater nicht für ſeine Erziehung ſorgen konnte, und von den Kämpfen an Deutſchlands Grenzen ein wenig mitgenommen, innerlich und äußer⸗ lich— nur ſehr, ſehr muſikliebend. Von da an trug die Frau keinen neuen Schmuck mehr, denn Erneſto ſchenkte keinen, und einen anderen Mann ſah ſie nie mehr an. Wirklich nicht, nein! Der junge Herr von Decken brachte nicht einmal Blumen, keinen Veilchenſtrauß, keine Roſe. Es war ihm unangenehm, in ein Geſchäft zu gehen und etwas, irgend etwas zu kaufen, was offenſichtlich für eine Frau beſtimmt war. Aber Ann⸗Chriſtin hatte ihn lieb. So wie er war und nicht anders. Es war das zweite Juweliergeſchäft, in dem Ann⸗Chriſtin die Tür öffnete. Im erſten waren ſo viel Menſchen geweſen, zwei Käufer, drei Verkäufer. Da mochte ſie nicht vor den vielen Fremden fragen: iſt die Kette echt oder unecht? Irgendwie wäre ihr das peinlich geweſen. Warum wußte ſie wohl ſelbſt nicht. Allerdings, bisher hatte ſie es nicht nötig gehabt, ſelbſt Schmuck zu ver⸗ kaufen, zu verſetzen oder auch nur ab⸗ ſchätzen zu laſſen. Eigenartig, ihr war zumute, als wäre es ihre eigene Kette. Ann⸗Chriſtin ſtieg das Blut ins Geſicht. Sie ſchämte ſich. Die Kette kam zu einer Fundſtelle oder ins Waſſer! Sie ſelbſt wollte keine Unannehm⸗ lichkeiten haben, und dieſer junge Menſch, der ſie ihr doch offenſichtlich zugeſteckt hatte, ſollte auch keine Unannehmlichkeiten haben. Komiſch, dieſer junge Menſch— 0 Zeichnung Kleßlich M mehr eigentlich dachte Ann⸗Chriſtin nicht über ihn nach. „Bitte, würden Sie mir wohl ſagen, was dieſe Kette wert iſt?“. Es war, als wenn das Seidenpapier doppelt laut kniſterte, als wollte es flüſtern. Ann⸗Chriſtins Hände zitterten leicht, als ſie die Kette auspackte. a Der alte Mann hinter dem Ladentiſch, ſchneeweißes Haar, freundliche Augen, nahm die Perlen ziemlich unbeteiligt, kaum intereſſiert in die Hand. Wie viele ſchöne und weniger ſchöne Frauen waren ſchon mit dieſer Frage zu ihm gekommen. Er kannte den zumeiſt folgenden Wortwechſel. „Bitte, würden Sie mir das Schmuckſtück beleihen,“ oder„Bitte, wieviel würden Sie mir geben, wenn ich Ihnen den Schmuck verkaufe?“ Er kannte den mehr oder we⸗ niger ſchüchternen Tonfall, das kokette Lä⸗ cheln, den Augenaufſchlag. Er kannte auch manches Tränlein, das freiwillig oder un⸗ freiwillig über eine mehr oder weniger ge⸗ färbte Wange tropfte. Ganz jung kann dieſe Frau nicht mehr ſein, dachte der Juwelier, während er ſie flüchtig durch ſeine blinkenden Brillen⸗ gläſer muſterte. Ihm kam plötzlich die Parabel von dem gebratenen Apfel in den Sinn; von dem rothackigen Apfel, den ſeine Mutter in die Ofenröhre zu le⸗ gen pflegte. Ein Ap⸗ fel friſch vom Baum, würzig, kräftig, in ſich geſpannt— er muß ſchon mehr auf⸗ geriſſen als aufgebiſ⸗ ſen werden mit den Zähnen— ſo trotzi⸗ gen Widerſtand lei⸗ ſtet ſolch ein junger Apfel. Und dann be⸗ ginnt er ſich auf der heißen Ofenplatte zu wenden und zu dre⸗ hen, hin⸗ und herzu⸗ rollen, zu hüpfen, ja man könnte meinen, vor Schmerz zu tan⸗ zen. Einen Tanz der Qual. Dann be⸗ ruhigt er ſich. Er bleibt ſtill liegen und ein leiſe melodiſch ziehender Ton, bei⸗ nahe ein feines Wei⸗ nen erhebt ſich. Der Apfel reißt, Saft quillt über, immer neue Ströme ſtür⸗ zen aus der offenen Wunde. Die Stube füllt ſich mit dem Aroma der ſterbenden Frucht, die aufgehört hat, Naturgeſchöpf zu ſein und durch die Prozedur des Menſchen zu etwas Neuem, etwas Künſtlichem geworden iſt— ſo, ge⸗ nau ſo wie manch junges, trotziges, ſtolzes Menſchenkind vom Leben durchgebraten werden muß, bis es mürbe iſt, bis es zu einem harmoniſchen tapferen Menſchen ge⸗ worden iſt, wohltuend für die Umgebung. So mußte der alte Juwelier denken, wäh⸗ rend er die Perlen durch ſeine Finger glei⸗ ten ließ. Er nahm ein Vergrößerungsglas und prüfte das Schloß und mußte weiter dabei denken: ſo wie einem jungen rot⸗ backigen Apfel mag es dieſer Frau im Le⸗ ben ergangen ſein. Nur daß ihre Haut nicht geſchrumpelt iſt wie beim Bratapfel in Mutters Ofenröhre, in der guten Stube. Vielmehr iſt ihre Haut glatt geblieben, ſo zart wie es ſich manches junge Mädchen wünſchen würde und— wahrſcheinlich dank⸗ bar wäre, wüßte ſie Ann⸗Chriſtins billiges Kosmetik⸗Geheimnis. „Ann⸗Chriſtin“, hatte die Mutter immer zu ihr geſagt, wenn ſie mit 15, 16 Jahren ein bitterböſes Geſicht machte,„Ann⸗Chri⸗ ſtin, geh ſchnell mal vor den Spiegel und ſchau, was Du jetzt für ein häßlicher Fratz biſt, wieviel Falten Du im Geſichte haſt.“ Das hatte ſich das junge Ding gemerkt. Und noch heute hielt ſie ſich ſchnell einen Spiegel vor, wenn ſie merkte, daß ſie an⸗ fing, ſich zu ärgern. Darum alſo war Ann⸗Chriſtins Haut ſo glatt geblieben, ſo zart und glatt, wie die Perlen ausſahen in der Hand des alten Mannes, der ſie jetzt ſorgfältig und auf⸗ merkſam betrachtete und dabei leicht die eine Augenbraue hob. „Meine liebe gnädige Frau, das iſt ein ſehr, ſehr ſchönes Stück. Sehr ſchön, obwohl es nicht echt iſt. Aber das werden Sie ja wiſſen. Trotzdem ſcheinbar ein Familien⸗ ſchmuck, denn hier im Schloß iſt ein Wappen eingraviert. Das erhöht für Sie persönlich ROMAN vON SUSI TEUBNER natürlich den Wert, aber niemals für einen Käufer.“ „Ich will ſie ja auch gar nicht verkaufen.“ „Soſo, na alſo, 600 Mark iſt die Kette wohl wert.“ Aber echt iſt ſie doch beſtimmt nicht“, fragte die Frau ſchnell noch einmal mit haſtiger Stimme. Sie blickte auf und ſah die ruhigen blauen Augen freundlich, aber doch erſtaunt auf ſich gerichtet. Es kam ihr das Seltſame der Frage zum Bewußtſein. Sie lachte verlegen und ſagte dann ehrlich, während ſie die Kette an ſich nahm:„ich hab's nämlich nicht gewußt, ob ſie echt iſt oder nicht. Alſo dann herzlichen Dank.“ Die Tür fiel hinter ihr zu und trennte die beiden Menſchen, einen nachdenklichen und erſtaunten alten Herrn und eine ſchöne Frau, die plötzlich wie gehetzt die Friedrich⸗ ſtraße zurücklief. Warum wohl? Wollte Ann⸗Chriſtin die Kette, da ſie nicht echt war, ſchleunigſt fortwerfen, ins Waſſer? Nein, das wollte ſie nicht. Ja, ſie wußte überhaupt nicht, was ſie wollte. Sie meinte, daß ſie erſt Gewißheit haben müßte, mit welcher Abſicht der junge Menſch die Kette in ihre Taſche getan hatte. Sie würde die Perlen auch noch einmal um ihren Hals⸗ legen. Warum ſollte ſie nicht? Ihre Schritte wurden weiter und ſchneller. Der Frau aber folgte ein Mann. Es war der Dr. Kartheſius. Er biß auf eine leere Zigarettenſpitze. Eine lange Bern⸗ ſteinſpitze. Es ſah ſehr elegant aus. Er ſah gut aus, auch im Geſicht. Wenn er Farbe hatte. War er blaß, dann wirkten die Geſichtszüge verkommen. Harry Karthe⸗ ſtus kam aber gerade vom Friſeur und hatte ſich Höhenſonne geleiſtet. Nun, da er ſelbſt„Jagd“ auf Ann⸗Chriſtin machte, mußte er ſchon etwas daran wenden. Dieſe Frau war es wert. Außerdem, um 8 Uhr abends ſollte er Carla zum letzten Mal treffen. Sie hatte angerufen und kurz um dieſe Verabredung gebeten. Natürlich hatte Harry nicht nein ſagen können. Nun es ſchadete auch nichts, wenn er ſich einen guten Abtritt bei Carla verſchaffte. In dieſem Augenblick allerdings dachte er nicht an das Abſchieds⸗Rendezvous mit Carla. Vielmehr hätte er für ſein Leben gern gewußt, was in Ann⸗Chriſtin vorging. Der Juwelier würde ihr wohl geſagt haben, daß die Kette nicht echt war und trotzdem einen gewiſſen Wert beſaß. Oder hatte die Frau ſelbſt ſchon das kleine Wappen entdeckt? Kartheſius grinſte vor ſich hin, als er daran dachte, wie der Chef ſolch ein Familienerbſtück anfertigte. Was beab⸗ ſichtigte die Frau nun mit der Kette zu tun? Je nachdem mußte er einen der ver⸗ ſchiedenen ſorgfältig ausgearbeiteten Pläne entwickeln, zur Aktivität übergehen. Oder hatte ſie etwa die Perlen gleich dem Juwe⸗ lier verkauft. Kartheſius fiel ein, daß dies eigentlich der naheliegendſte Gedanke wäre. Für ihn jedenfalls, dem ſich die Begriffe für Eigentum ſchon weſentlich verſchoben hatten. Er hatte ſich aber nicht recht ge⸗ traut, in den Laden einzutreten, für den Fall, daß ihn die Frau wiedererkannte. Sie war nicht dumm, und Frauen haben meiſt ein bewundernswertes Gedächtnis. Auf Perücke und dergleichen gab Harry Karthe⸗ ſius nichts. Verändern konnte man ſich durch Haltung, Geſichtsausdruck, durch die Kunſt einer eignen auswechſelbaren Per⸗ ſönlichkeit, aber nicht durch Kunſtmittel. Aber dieſe Anſtrengung— es war nämlich eine direkt phyſiſche Anſtrengung, durch eigene Kunſt plötzlich ein anderer Menſch zu ſein— hatte Kartheſius nicht für nötig gehalten, denn urſprünglich hatte er bei dieſem„Einfangen“ Ann⸗Chriſtins nur auf ihre Freude am Schmuck ſpekuliert. War das richtig, war es falſch geweſen, grübelte er, während er der Frau folgte. Den Hut hatte er in den Nacken geſchoben und ſah eigentlich recht unternehmend aus, gar nicht ſo nachdenklich, wie er es in Wirk⸗ lichkeit durchaus war.— Hinter Ann⸗Chriſtin ſchloß ſich die Haus⸗ tür. Es war nicht anzunehmen, daß ſie noch einmal fortging, meinte der Mann, machte auf dem linken Abſatz kehrt und ſtand fünf Minuten nach halb neun an der mit Carla verabredeten Stelle. Fünf Minuten nach neun Uhr aber ſtand Ann⸗Chriſtin an der Normaluhr des Bahn⸗ hof Zoo und reichte mit einem mehr als liebenswürdigen Lächeln dem jungen Ro⸗ bert Walter die Hand. Sie betrachteten ſich beide mit ein wenig neugierigen Augen: was mochte der heutige Abend bringen? „Na, was ſchlagen Sie Schönes vor?“ fragte Ann⸗Chriſtin. „Mir iſt alles recht, wenn ich bei Ihnen ſein darf. Ich hab' mich ſo auf den Abend gefreut“, ſagte der kleine Leutnant mit ehrlicher Ueberzeugung. (Fortſetzung folgt.) 3 .. 7 2 er — e Gaulagung des Us-Lehrerbundes Ganleiler zprenger und Reichs leiter Roſenberg ſprechen in Mainz über die geiſtige Lage NSG. Mainz., 18. April. In der feſtlich beflaggten Stadt Mainz waren die Erzieher aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau für zwei Tage zu einer Gautagung des NS⸗Lehrerbundes ver⸗ einigt. Den Höhepunkt der Tagung bildete die große Haupttagung in der Stadthalle mit Al⸗ fred Noſenberg und dem Gauleiter. Schon Stunden vor Beginn war die Stadthalle bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Jubel wollte kein Ende nehmen, als Alfred Roſenberg vom Gauleiter unter ſchmetternden Fanfaren des Mainzer Jungvolks die Stadthalle betrat. Zu Beginn ſprach Gauwalter Rings⸗ hauſen über den Leitgedanken der Tagung Jugend und Heimat“. Er umriß dabei daß die an Blut und Heimat gebundenen Werte nud Weg und Ziel der geſamten Arbeit nd. Gauleiter Sprenger begrüßte anſchließend Reichsleiter Alfred Roſenberg im Gau Heſſen⸗Naſſau und verſicherte ihm. daß er auch in Mainz mehr Freunde hat, als man all⸗ emein annimmt! Der Gauleiter forderte die Kalcher auf, nicht auf Anweiſungen und Ge⸗ tze zu warten, ſondern aus nationalſozialiſti⸗ em Geiſt heraus ſelbſtſchöpferiſch an die Ar⸗ it zu gehen. Wie heute von dem Richter die Entſcheidungen nach dem Volksempfinden ver⸗ langt werden, ſo müſſen auch die Er⸗ 13 im Geiſte des Führers aus em Herzen heraus geſtalten. An verſchiedenen Beispielen zeigte der Gan leiter, was im Gau Heſſen⸗Naſſau möglich war: in Heſſen beſtehen z. B. keine jüdiſchen, ſtaat⸗ lg: Schulen mehr. Auch konfeſſionelle, ſtaat⸗ liche Schulen ſind nicht mehr vorhanden. Für die Lehrer mußten beſondere Bildungs⸗ anſtalten geſchaffen werden, das geſchah zunächſt in Friedberg und dann in Darmſtadt. In die Berufsſchulen wurde die Sportausbildung hineingetragen, und in allen heſſiſchen Schulen beginnt der Anterricht mit Sport, ein Lied wird geſungen und ein Tagesſpruch begleitet die Jugend für den ganzen Tag. Der Beruf des Erziehers iſt der wichtigſte⸗ denn er hat die Lenkung der Jugend in der nd; und die Erziehung unſerer Lehrer muß o eingeſtellt ſein, daß der der ſich nicht dazu berufen fühlt, ſein Amt niederlegt. Dem Ex⸗ Faber iſt das höchſte Gut unſeres Volkes, die Jugend. anvertraut Die Charakterzüge des Nakionalſozialismus liegen in jedem Deutſchen. e müſſen nur gemect und gelenk merden Wer vom Nationalſozialismus erfünt itt. meiſtert dieſe Aufg be, wer aber nicht reſtlos vom Nationalſozilismus ergriffen iſt, kann kein Erzieher ſein. Wenn unſere Erzieher be⸗ eiſterte Nationalfozialiſten find. dann werden fe aus fedem Jungen und ſedem Mädel einen Bauſtein für die 1000 jährige Zukunft unſeres Reiches ſchaffen! Nicht endenwollender Jubel der Tauſenden en der Stadthalle begrüßte Alfred Roſenberg, und auch ſeine Rede wurde. wie die des Fau⸗ leiters, immer und immer wieder von Bei⸗ fallsſtürmen un erbrochen. ein äußeres Zeichen dafür. daß die Erzieherſchaft des Gaues Heſſen⸗ Naſſau vom richtigen Geiſt erfüllt iſt und unter dem Gauwalter Ringshauſen. dem der Gau⸗ leiter für ſeine guf dem Gebfet der Erziehung geleiſtete wertvolle Arbeit dankte Noſenbergs aufrũttelnde Nede Reichsleiter Roſenberg aing von der Notwendigkeit aus. daß von Zeit zu Zeit Rechenſchaft über die geiſtige Lage und den gefſtigen Kampf gegeben werden muß. Ex aing zunächſt auf frſſhere erzieheriſche, geſchichtliche und phjiloſophiſche Tagungen ein, die unter Ausſchluß der Oeffentlichteft zu gelehrten De⸗ batten wurden. Das Nolk nahm an dieſen Tagungen nicht teil. weif es in keiner geſchichts⸗ erfüllten Zeit lebte Mir aber können heute Wiſſenſchaft und Volksſinn verbinden, dabei ehen wir in ſeiner Ueberganasepoche. ſondern in der aräßten Enoche der deutſchen Geſchichte. An geſchichtlichen Beiſyielen zeigte er den Weg kuf, der über den Zuſammenbruch von 1918 zu dem modernen Nationalismus Adolf Hitlers führte. Jahrhunderte hindurch mar unſer Denken dom Univerſalismus, dem Gedanken an eine Meltkirche und eine Weltmonarchie erfüllt. Immer ſchon ſtand das Nolksempfinden im Kampf gegen dieſe Ideen! Und aus dem Zu⸗ lammenbruch dieſer Welt entmickelten ſich Nation alſtaaten und Nationaſkufturen. Zum . iſt dies heute ſchon erküflt. zum Teil aber ehen wir noch in der Ausefnanderſetzung. Dabei müßten wir uns darßber klar ſein daß die alten Mächte. die volitiſch niedergeſchlagen ind. nicht abtreten. Sie werden erneut verſu⸗ ben ihren Kampf weiterzutraden. und die eiſter zu verwirren. Der Berliner Progeß egen katpoliſche Geiſtliche zeigt mit erſchrecken⸗ 3 Deutlichkeit Zuſammenarbeit mit den tommuniſten Die Entſcheidung des deutſchen Volkes iſt innerlich ſchon üßerall gefallen! Wenn mancher klaußt die Entwicklung ginge nicht ſchnell zenug, ſo ſoll er daran denken, daß Welt⸗ eſchichte nicht an Menſchenleben gemeſſen wer⸗ 0 kann. Das Cyriſtentum brauchte zum Bef⸗ viel 800 Jahre, um zu der heutigen Form zu kommen die Neformatfon Luthers brauchte 150 nd die Idee der franzöſiſchen Revolution rauchte 40 Jahre bis ſie ſich durchſetzte. Wir aber können mit Stolz ſagen, daß noch nie in 455 Jahren ſo ſchnell ein revolutionärer Ge⸗ nke zum Gemeingut von 50 Millionen Men⸗ chen wurde. Wenn auch noch nicht alle unſere dee mit der letzten Konſeguenz erfaßt haben, ſo werden wir nicht ruhen bis der Letzte inner⸗ lich zu uns geführt iſt. Jedes politiſche Mo⸗ ment hat eine Außenſeite die eine weltanſchau⸗ liche Haltung im Inneren verlangt. Politik ohne tiefere Bindungen gibt es nicht! 1918 waren allen alle Wege zur Rettung frei Die Gelegenheit wurde aber verpaßt und verpaßte Gelegenbeiten kommen in der Weltgeſchichte nie wieder. Und von einem Feldherrn, der eine Schlacht nicht wagt, sagt man. daß er ſich nicht ſtark genug fühlt oder ihm der Glaube fehlt! Anſere Diagnoſe war richtig Die vom Nationalſozialismus aufgeſtellte Diagnoſe hat ſich immer wieder als richtig er⸗ wieſen. das ſehen wir nicht nur in Sowjetruß⸗ land. ſondern auch heute in Spanien und Amerika. Wir ſehen im Bolſchewismus nie⸗ mals eine wirtſchaftliche oder politiſche An⸗ gelegenheit ſondern für uns iſt der Bolſche⸗ wismus das Symbol für den Zuſammenbruch der alten Welt. Der Nationalſozialismus erhebt den un⸗ bedingten Anſpruch auf die Erziehung der Ju⸗ gend, da nur die erziehen können. die Deutſch⸗ land gerettet haben. Wenn andere Anſchauun⸗ gen die deutſche Jugend erziehen wollen, wer⸗ den wir in Deutſchland eine verſchieden aus⸗ gericht, Erziebe hahey. Da aber fede Meltanſchauuna die Vergangen- Fünf Regimenter, vom Sundewilt der Gedenklag von Düppel 118. April)— genommen ſen, die ſich vor den Düppeler Schutze der Nacht zuſammenzogen „Rolf Krake“ trocknet Wäſche. Nein, die Dänen hatten noch Der beſte Beweis war, da Kriegsſchiff„Rolf Krake“ Tagen vorher auf ſeinem as Feuer unter ſeinen Ke unterhalten zu werd „Prinz Friedrich Karl Wrangel, Man⸗ ſtein, General Roeder, General Canſtein, fünf Regimenter, vom Sundewitt rücken ſie an in Schritt und Tritt.“ (Th. Fontane.) Uneinnehmbar ſchien dieſes Düppel, nachdem die Dänen ſich hier bis zum Jahre 1864 eine ſtarke Stellung geſchaffen hatten, die den Schlüſ⸗ ſel zum Alſenſund und damit zur Inſel Alſen bildete. Die mächtige Kette der 10 Schanzen hatten die Dänen hier ſchon 1848 errichtet. 1849 wurden ſie von den Sachſen und Bayern er⸗ ſtürmt, und jetzt ſollte es zum zweiten Mal um dieſen Beſitz gehen. Ein verwinkeltes und ſchwer überſichtliches Fahrwaſſer. Südlich die Flens⸗ burger Förde, dann wieder ein Landvorſprung und wieder eine Bucht, die Wenming⸗Bucht, nördlich begrenzt vom Sundewitt und der vor⸗ ſpringenden Halbinſel der Düppeler Schanzen. Unmittelbar an der Spitze, die Einfahrt in den Alſenſund, gegenüber die däniſchen Befeſtigun⸗ gen und Batterien Sonderburgs auf Alſen ſelbſt. Wer hier hineinkommen wollte. mußte das Aeußerſte wagen. Andererſeits war es ſchwer, die bis Düppel vorgedrungenen Trup⸗ pen abzuſchließen. Die größere Gefahr drohte dann den däniſchen Truppen, denen im Notfall nichts anderes übrig blieb, als ſich unter dem Schutz der ſchweren Geſchütze über den Sund nach Sonderburg zurückzuziehen. Zwei Brücken führten über dieſen Sund. Ihre Brückenköpfe waren ſchwer befeſtigt. Eine Möglichkeit, Düppel einzuſchließen, war alſo nicht vorhanden. An eine Sperre des Al⸗ ſenſunds war ebenfalls nicht zu denken, war bei dem geringen Schiffsmaterial, das Preußen zur Verfügung ſtand, ebenfalls nicht möglich. Aber war Düppel trotzdem uneinnehmbar? Aus 10 Schanzen beſtand die Befeſtigung Düppels. Sie bildeten zuſammengenommen eine richtige kleine Feſtung. Seit vielen Wochen gingen die Kämpfe hin und her, ohne Entſcheidung. Und um dieſem Zuſtand ein Ende zu machen, ent⸗ ſchloß ſich Prinz Friedrich Karl, der Ober⸗ befehlshaber der preußiſchen Truppen, die Vor⸗ arbeiten zu einem umfaſſenden Angriff auf die ſechs ſtärkſten, durch Gräben, Paliſaden und Sturmpfähle geſchützten Schanzen zu beginnen. Drei Wochen waren dazu notwendig. Der Geg⸗ ner mußte durch Täuſchungsmanöver dahin⸗ gehalten werden. Ex durfte unter keinen Um⸗ ſtänden ahnen, was hier im Gange war, durfte vor allem nichts erfahren von den Truppenmaſ⸗ ſchieden ſieht und danach ihre Zurunft ſie eines Tages auch die poli⸗ chung ihrer Zukunftsideen ver⸗ ch dann. wenn wir nicht Situation wie 1918 er⸗ weiß, ob Deutſchland r haben wird! wird unſere Ueberzeugungskraft etzen; dabei hoffen wir auf unſere Kampfzeit haben wir es er Sohn den Vater und die Mutter überzeugt hat. tz der Toleranz nicht r aber auch die Ach⸗ das wir gekämpft haben. en ſtehen wir heute erſt er Völkerwanderung, denn ge Völkerwanderung em wir jahrhunderte⸗ kiſche Verwirkli mehr leben, die glei Aber niemand 15 einen Adolf Hitle on dem Grundſa wir fordern dafü Weltpolitiſch geſeh wahrhaft am Ende d erſt heute hat die ihr Ende gefunden. Nachd hat das deutſche Volk zu Dem Erzieher wird n Bild des deut⸗ In uns aber s das Mittel⸗ eues Zeitalter nun die Aufaabe, dieſes Werden zu ſchildern und ei chen Kämpfens zu entwerfen. leßt das Bewußtſein, daß mit un alter zu Ende iſt und ein n begonnen hat. Jehn Schanzen im Sturm Schanzen im wichts gemerkt. 6 das große däniſche noch ruhig wie in den Platz vor Anker lag. ſſeln ſchien nur leicht en, kaum ſichtbare Rauch⸗ ſeinem Schornſtein: Feuer waren zurückgeſ nichts beſonderes. Und dann wie friedli⸗ Deck des Schiffes aus. nen flatterte die Wäſche der im Morgenwind, und die Se ren loſe über die Rahen Die kleinen W̃ ten auf unter der Lockun friedliches Bild, das vor Düppel bot. auf preußiſcher S die Dänen könnte bemerkt haben. Nacht heimlich ü zurückgezogen, hat Ueberall auf Schiffsbeſatzung gel des Schiffes wa⸗ Trocknen aus⸗ ellen der Oſtſee blitz⸗ a der Sonnenſtrahlen der Morgen des 18. April Es war ſo verdächtig still. daß eite die Beſorgnis rege wurde. n die Anhäufung der Truppen Vielleicht hatten ſie ſich in der ber die Brücke na ten die Schanz er Wachen zurückg Die Brigade Schmidt, die in van Rackebüll nör witt ihren St weit nach vorne, den Schanzen be tete die Parole, rührt: ſie ſitzen Um 9.30 Uhr be auf den Spitzh man das Gelände überblicken waren die Maſten des„Rolf Krake“ Noch immer flatterte d heck und ein paar verf ich Sonderburg en unter dem dlich von Düppel auf S ſandort hatte, ſckob ihre Vorpoſten um feſtzuſtellen, was ſich hinter gab.„Alles unverändert“, lau⸗ die Dänen haben ſich nicht ge⸗ ſeelenruhig in ihren gab ſich Prinz Friedrich Karl Erhöhung, von der ie Wäſche auf chlafene Matroſen ſchöpf⸗ iger rückte langſam auf ſadiere und Musketiere ie Kolben der Ge⸗ er fiel ein Schuß n, den die Dänen m beantworteten. in den Sturmgräben faß wehre ſeſter. Hin und wied aus den preußiſchen Batterie nach langem Zögern gehorſa Der Düppel⸗Marſch erklingt das Unwetter los. öſten ſich aus der Die Geſchütze riſ⸗ 3 Gelände hinter Plötzlich brach ßiſchen Kolonnen raſten auf die Sch Mäuler auf, Da hilft nur noch Gewalt denen die Po genüberſteht, dicker Balken auf und warfen die Streikenden hinaus Die gegenwärtig über die Vereinigten Staaten hinweggehenden epidemieart lizei oft machtlos ge haben jetzt in Herſ Gruppe Farmer im Verein mit Arbeitern des Ortes zur Sie brachen das Tor einer Schokoladenfabrik, in der igen Sitzſtreik⸗ ſylvanien) ein energiſchen Selbſthilf die Sitzſtreiker den Schanzen zu beſchießen und vor den Wel⸗ len zeigten die aufſteigenden blauen Wölkchen des Gewehrfeuers, daß die Dänen ſich nicht über⸗ raſchen ließen. Trommelwirbel und Trompeten⸗ geſchmetter. Hinter der Welle der erſten Stür⸗ mer drängte ſich ein Muſikkorps mit dem großen iefke vom Leibgrenadierregiment an die Spitze. Der Porkſche Marſch riß die Glieder vorwärts; ein anderer Marſch warf ſeine Rhythmen da⸗ zwiſchen, noch antreibender, noch ſtürmiſcher: das war der ſo berühmt gewordene Düppel⸗ Marſch. Immer breiter wurden die Ketten der Männer, die gegen die Schanzen anſtürmten. Immer weiter zog ſich der Bogen. Einer be⸗ mühte ſich, dem Anderen voranzukommen. Ael⸗ tere Offiziere, die mit gezogenem Degen voran—⸗ eilten wurden von ihren Soldaten überholt. Prinz Friedrich ſchreibt von dieſem Augenblick mit Stolz:„Heute ſah ich mit Genugtuung, daß meine Erziehungsprinzipien ſich glänzend bewährten, das Streben, den gemeinen Mann durch Erweckung des Ehrgefühls und Selbſt⸗ vertrauens zu einem ſo vollendeten Krieger zu machen, daß er des Beiſpiels ſeiner Offiziere in minderem Maße bedarf, als ihn! Zeitweiſe war das Himmelslicht verdunkelt von den dichten Rauchwolken der Geſchüße, ſo daß es ſchwer war, das Angriffsfeld zu über⸗ blicken. Auf der Schanze vier hatten ſich die Angreifer zuerſt den Eingang gebahnt; bereits fünf Minuten nach Zehn ging hier die erſte preußiſche Fahne hoch. Die Stürmer auf den Schanzen drei und fünf verdoppelten ihre An⸗ ſtrengungen; ſie wollten nicht zurückſtehen. We⸗ nige Minuten ſpäter flatterten auch auf drei und fünf die preußiſchen Fahnen. Was nicht in den eroberten Schanzen zurückgehalten wurde, ſtürmte unaufhaltſam vorwärts: um Schanze acht entwickelte ſich ein furchtbarer Kampf. Vom ücken und von der Flanke wurden ſie durch alvei heldenmütige Kompagnien des Infante⸗ rieregiments Nr. 18 von der Brigade Raven angegriffen. Das Leibregiment derſelben Bri⸗ gade kämpfte mit wilder Entſchloſſenheit: Schanze neun fiel in ſeinen Beſttz. Die weiße Flagge Unaufhaltſam brach ſich der Angriff Bahn. Preußiſche Garde wurde eingeſetzt, und die Brigade Schmidt kam der Ravenſchen Brigade zu Hilfe, die ſich in der Hitze des Gefechtes zu weit vorgewagt hatte. General von Raven fiel und mit ihm mehrere Kommandeure der tap- ferſten Regimenter. Mit ſchwerem Gepäck, mit Helm und Torniſter wurde dieſer Sturm aus⸗ geführt, der ſich wie ein brauſendes Wetter über die Schanzen ergoß. Plötzlich wurde auf Schanze zehn das Schießen eingeſtellt. Die Beſatzung, das Nutzloſe ihres Kampfes einſfehend, zog die weiße Flagge, bevor es zum Sturm kam. Was nicht gefangen wurde, zog ſich in eiliger Flucht über die Brücken nach Sonderburg zurück.„Rolf Krake“, das mächtige Panzerſchiff der Dänen, das inzwiſchen mit ſeinen Geſchützen längſt in den Kampf eingegriffen hatte, wurde von Land aus unter Feuer genommen. Treffer auf Tref⸗ fer zerplitterten ſein Deck. Die Maſten und Stengen brachen.„Rolf Krake“ machte plötz⸗ lich. daß er davon kam. Die Düppeler Schanzen waren in den Hän⸗ den der breußiſchen Truppen. Angriffsgeiſt, Aufopferung und Selbſtvertrauen hatten den Sieg entſchieden. Zum Einzug der ſieg⸗ reich heimkehrenden Truppen durch das Bran⸗ denburger Tor in Berlin dichtete Fontane ſein Begrüßungslied, das mit einer Apotheoſe vor dem Denkmal Friedrich des Großen ſchließt. Alles ſtill, kein Pferdegeſchnauf, Zehntauſend blicken zu ihm hinauf. Dex neigt ſich leiſe und lüpft den Hut: Concediere, es war gut! Ban Jeelands Beauftragler fleht Ankerſuchungen an Brüſſel. 18. April. Der belaiſche Mini⸗ ſterpräſident van Zeeland, der von der engli⸗ ſchen und der franzöſiſchen Regierung erſucht worden iſt, eine Unterſuchung über die Mög⸗ lichkeit einer allgemeinen Herabſetzung der Kontingentierungsmaßnahmen und der ande⸗ ren Hinderniſſe im internationalen Handel vorzunehmen. hat den ehemaligen Beirat der öſterreichiſchen Nationalbank. Morris Frere mit den vorbereitenden Arbeiten be⸗ auftragt. Frere hat ſich bereits Ende der ver⸗ gangenen Woche nach London begeben, wo er Beſprechungen mit Sir Frederick Leith Roß, dem Wirtſchaftsberater der britiſchen Regie⸗ rung, mit Vertretern des Foreian Office, des Schatzamtes und des World Trade hatte. Die Preis- und Lohnſchraube in Frankreich Paris, 18. April. Eine Abordnung des Eiſenhahnerverbandes wurde am Samstagabend beim Arbeitsminiſter vorſtellig. Sie verlangte, daß dem andauernden Steigen der Lebensmit⸗ telpreiſe Rechnung getragen und eine ſofor⸗ tige Aufbeſferung der Bezüge der iſenbahner vorgenommen werde. Der Arbeits⸗ miniſter ſagte die Prüfung der Forderungen der Eiſenbahner zu. v. Gronaus Afrila-Jlug 30 000 km im Sportflugzeug zurückgelegt. Berlin, 18. April. Am Samstaanachmittag landete der Präſident des Aero ⸗ Klubs von Deutſchland, Wolfgang v. Gronau, mit einem Sportflugzeug„Meſſerſchmidt⸗Taifun“, von Wien kommend, auf dem Flughafen von München. Bekanntlich war v. Gronau Anfang Februar von Berlin über München Rom— Tunis nach Kairo zur Teilnahme amn Inter⸗ nationalen Oaſen⸗Flug⸗Wettbewerb geſtartet, bei dem er den vierten Platz belegte. Im Anſchluß an den über 2100 Kilometer führenden Wettbewerb unternahm v. Gronau einen Flug quer durch Afrika bis nach Kapſtadt und zurück nach Kairo, von wo aus er über Da⸗ maskus.—Konſtantinopel— Sofia nach Deutſch⸗ land flog. Somit hat v. Gronau eine Strecke von 30 000 Kilometer zurückgelegt, auf der er zahlreichen auslandsdeutſchen Familien Grüße aus ihrer Heimat übermitteln konnte. befanden, mit d. b. Gronau wird im Laufe des Montags in rf eintreffen. ſeinem Heimathafen r.— 2 * 8 — Auerſchnilt durch die deutſche Arbeil Düſſeldorf. 17. April. (Von unſerem nach Düſſeldorf entſandten Sonderberichterſtatter) Während in der Reichs⸗ bauptſtadt am Monatsende die große Schau „Gebt mir vier Jahre Zeit! einen ſtolzen und umfaſſenden Rückblick auf die titaniſchen Lei⸗ ſtungen nationalſozialiſtiſcher Au'bauarbeit in den vier erſten Jahren vermittelt. geht die bisher größte deutſche Ausſtellung „Schaffendes Volk“ in dere! Mittelpunkt die zukunftsweite neue Aufgabe. der Vierjahres⸗ plan, ſteht. mit Rieſenſchritten ihrer Fertig⸗ ſtellung entgegen. Die Reichsausſtellung„Schaffendes Volk“ iſt der größte, allumfaſſende Querſchnitt durch die deutſche Arbeit, iſt der ſichtbar ge⸗ wordene Beweis eines neuen deutſchen Wirtſchaftsdenkens und zugleich der An⸗ fang eines neuen Zeitalters, das in der lebenswichtigen Noh⸗ und Werk⸗ ſtoffrage Aufgaben zu löſen hat, die nicht nur für Deutſchland. ſondern alle Induſtrie⸗ länder eine entſcheidende Rolle ſpielen. Für dieſe Repräſenlation des neuen Deulſchland hätte ſich keine geeignetere Stätte finden laſſen als Düſſeldorf, die ſchöne Niederrhein⸗Me⸗ tropole im Herzen der deutſchen Induſtrie, die Stadt, die ſich durch ihre Ausſtellungen, aber auch als Kunſt⸗ und Gartenſtadt Weltruf er⸗ warb. Sie erfüllt alle Vorausſetzungen, die an den Schauplatz der größten. je in Deutſchland gezeigten Ausſtellung, geknüpft werden müſſen. Auf einem 780 000 am großen Gelände, das nur um wenige Quadratmeter kleiner als das der Pariſer Weltausſtellung iſt, ſind 42 weit⸗ geſpannten Hallen mit einem Einzelumſang von mehreren tauſend Quadratmetern,. iſt eine ganze Stadt mit mehr als hundert maſſigen Einzelgebäuden entſtanden, die in ihrer engen landſchaftlichen Verbundenheit und in der hinreißenden Schön⸗ heit ihrer Geſtaltung eine einmalige Sehens⸗ würdigkeit für ſich iſt. Sie trägt zu Ehren des deutſchen Freiheitskämpfers, der unweit des Ausſtellungsgeländes ſein heldiſches Leben be⸗ ſchloß. den Ehrennamen„Schlageter⸗ ſtadt“. Allein die Front am Rhein entlang iſt eineinhalb Kilometer lang, und die Bahn. die nur einen Teil des Geländes durchfährt, beſitzt eine Schienenlänge von zehn Kilometern. Rund 400 000 Kubikmeter Erde mußten bewegt werden, um das Baugelände zu ebnen: allein die Gartenſchau beanſprucht 280000 am, und rund 500 000 cbm Mutterboden waren erforder⸗ lich, um aus dem vor etwa vier Jahrzehnten aufgeſchütteten Gelände Kulturland für die An⸗ lage zu machen., die nach der Ausſtellung in den großen„Schlageterpark“ eingegliedert werden ſoll Entſprechend der Zielſetzung des Vierjahres⸗ planes. Deutſchland von ausländiſcher Rohſtoff⸗ abhängigkeit weiteſtgehend freizumachen, darf die Vierjahresplan⸗Werkſtofſſchau als Kern⸗ punkt der Ausſtellung bezeichnet werden. Ueber die Bedeutung dieſer Abteilung ſind keine Worte zu verlieren Die Roh⸗ und Werkſtofflage iſt zum Angelpunkt un⸗ ſeres ganzen wirtſchaftlichen Schaffens gewor⸗ den. Zum erſten Male aber wird in Düſſel⸗ dorf eine geſchloſſene Ueberſicht über Vorkom⸗ men. Gewinnung und Verarbeitung der deut⸗ ſchen Rohſtoffe Kohle, Holz und Erze unter Ein⸗ beziehung der deutſchen Erden und Tone gege⸗ ben, wird der wiſſenſchaftliche Aufbau. die Technik, die Prüfung und die Anwendung der aus dieſen Grundſtoffen gewonnenen neuen Rohſtoffe in einem Umfange gezeigt, der ein⸗ malig und einzigartig, auch nicht den Fachleu⸗ ten in der Geſamtheit bekannt iſt. Den Laien ſind von den deutſchen Werkſtoffen, auch von den Kunſtſtofſen. den neuen Treibſtoffen, den Faſer⸗ ſtoffen und den Baurohſtoffen, die ſich im Fach längſt tauſendfſach bewährt haben. und die in der ganzen Welt anerkannt ſind. oft nicht ein⸗ mal die Namen geläufig Er hält törichter⸗ weiſe noch für„Erſatzſtofſe“, was längſt alle Prüfungen erfolgreich beſtand, das Alte mit der gleichen Zwangsläufigkeit erſetzt hat. wie mo⸗ derne Beleuchtungsmittel den vorzeitlichen Kienſpan. Spitzenleiſtungen von beſonderer Großartig⸗ keit bringt die Deutſche Induſtrieſchau, aber auch Handel und Handwerk, Ener⸗ giewirtſchaft. Forſt⸗ und Landwirt⸗ ſchaft, Siedlung und Bauweſen. Preſſe und Verkehr. ſie alle bringen ihre Beiträge zur Eigenverſorgung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft. Eine Ausſtellung, die ein Bild des heutigen Deulſchland geben will. kann natürlich nicht an den Problemen vorübergehen, die das neue Deutſchland außerhalb der Wirtſchaft bewegen. Sie alle ſind hier behandelt, ob es ſich um die Geſtaltung des deutſchen Lebensraumes, die Siedlung, das Bauen und Wohnen, um die For⸗ derungen der Bevölkerungspolitik. die Fragen des Verkehrs oder die Beziehungen zur Umwelt handelt. In allem aber iſt nicht die Materie., ſondern immer nur der Menſch Mittelpunkt, der deutſche Menſch in ſeiner Geſamtheit, das ſchaffende Volk. Jetzt, drei Wochen vor der feier⸗ lichen Eröffnung der Ausſtellung, ſind große Abteilungen, die wie die Schlageterſtadt einſchließlich der Künſtlerſiedlung, die Gartenſchau mit den herrlichen Waſſerſpielen, den 40 Meter ho⸗ ben Leuchtſontänen, den neuartigen Leucht⸗ orgeln. die den impoſanten Haupteingang flankieren und wahre Wunderwerke deut⸗ jcher Technik ſind, der Kongreßſaal für 3000 Beſucher, die Kunſtausſtellung uſw. fertig. In den 42 Hallen und Pavilonen werden die Einbauten vollzogen, unter ihnen ein ganzes Hüttenwerk und zahlreiche Arbeits⸗ gänge, die die Umwandlung des Rohſtoſfes zur Fertigware zeigen. Viele tauſend flei⸗ ßige Hände ſind tätig, endloſe Eiſenbahn⸗ und Laſtkraftwagenzüge zu entladen. die Giganten der Induſtrie aufzubauen, zier⸗ liche Meiſterſtücke in die Vitrinen zu ſchaffen. Dieſes Bild raſtloſer Tätigkeit bei Tag und Nacht iſt nicht minder mitreißend, als es die Ausſtellung ſelbſt ſein wird, die vom 8. Mai bis zum 8. Oktober das ganze Deutſchland zu Gaſt ladet. Es darf nicht wundernehmen. wenn heute ſchon Studienkommiſſionen aller Länder, vor⸗ nehmlich Techniker und Ingenieure, aus dem Auslande und von Ueberſee in der Ausſtellungs⸗ ſtadt weilen, wenn die hier behandelten Pro⸗ bleme jetzt ſchon in der ausländiſchen Preſſe in langen Abhandlungen erörtert werden. denn dieſe Probleme des Deutſchland von heute ſind die Probleme der Welt von morgen. „Glänzend bewährt und vollends würdig“ Adolf Hillers Ein reichung zum E. K.! Berlin, 17. April. Das Heeresarchiv Potsdam hatte anläßlich der Feier zur Errichtung der Heeresarchive eine Schau von Dokumenten zuſammenge⸗ ſtellt, die vom Reichskriegsminiſter und den an⸗ deren Ehrengäſten mit großer Anteilnahme be⸗ ſichtigt wurden. Viele Originalſtücke aus den Beſtänden dieſes größten deutſchen Archivmaga⸗ zins vermittelten einen ſelten gewährten Ein- blick in die aktenmäßigen Unterlagen über manches geſchichtliche Geſchehnis aus anderthalb Jahrhunderten preußiſch⸗deutſcher Geſchichte. Man ſah Originalkarten des Großen Haupt⸗ quartiers aus allen Phaſen der Schlacht bei Tannenberg, Bilder aus den letzten Kriegen, Briefe und Aufzeichnungen Scharnhorſts aus den Jahren 1803 und 1804, ein Parolebuch für das Schill'ſche Bataillon, Verordnungen Hindenburgs, ein Schreiben des Grafen Zeppelin an den Chef des Generalſta. bes mit der Bitte um Prüfung ſeines Luft⸗ ſchiffpvlanes, die Originale des Wehrgeſetzes und der Verordnung über die einjährige Dienſtpflicht und vieles andere. Die größte Aufmerkſamkeit fand naturgemäß ein vom jetzigen Heeresarchiv München, dem bisherigen Bayeriſchen Kriegs⸗ archiv, zur Verfügung geſtellten Original⸗ ſchreiben mit dem Vorſchlag zur Verleihung des Eiſernen Kreuzes 1. Klaſſe an den Weltkriegs⸗ gefreiten Adolf Hitler. Das am 31 Juli 1918 vom 3.(Bayeriſchen) Reſerve-Infanterie-Re⸗ giment 16 ausgefertigte Schriftſtück hat folgen⸗ den Wortlaut: „Gefreiter(Kriegsfreiwilliger) Hitler, 3. Kompagnie. Hitler iſt ſeit Aufmarſch beim Regiment und hat ſich in allen mitgemachten Gefechten glän⸗ zend bewährt. Als Meldegänger leiſtete er ſo⸗ wohl im Stellungskrieg als auch im Bewegungs⸗ krieg Vorbildliches an Kaltblütigkeit und Schneid und war ſtets freiwillig bereit, Meldungen in ſchwierigſten Lagen unter größter Lebensgefahr durchzubringen. Nach Abreißen aller Verbin⸗ dungen und ſchwierigen Gefechtslagen war es der unermüdlichen und opferbereiten Tätigkeit des Hitler zu verdanken, daß wichtige Meldun⸗ gen trotz aller Schwierigkeiten durchdringen konnten. Hitler erhielt das E. K. 2 für tapferes Ver. halten in der Schlacht bei Wytſchaete am 2. Dezember 1914. Ich halte Hitler für vol⸗ lends würdig zur Auszeichnung mit dem E. K. 1. Klaſſe. J. V.(gez.) Frhr. v. Godin.“ Mit welchem Stolz können wir Deutſchen allein angeſichts dieſes glänzenden Zeugniſſes aller Welt ſagen: Das war und das iſt: un⸗ ſer Führer! die Berliner Jeiern der Wehrmacht Uebergabe von 90 Fahnen und skandarken durch den Führer auf dem Wilhelms-Plaß— Die Parade am 20. April Berlin, 17. April. Am 19. April übergibt der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht an Trup⸗ pen der drei Wehrmachtteile 90 Fah⸗ nen und Standarten. Der feierliche Akt beginnt um 18.30 uhr auf dem Wilhelms-Platz und endet nach dem Großen Zapfenſtreich und Vor⸗ beimarſch gegen 20 Uhr. Am 20. April findet ähnlich wie im Vorjahr um 11 Uhr wieder die nunmehr zur Tradition werdende große Parade ſtatt. Für die Paradeaufſtellung ſind die Straßen Unter den Linden(weſtlich der Wilhelmsſtraße), die Char⸗ lottenburger Chauſſee und der Königsplatz vor⸗ geſehen. Den Vorbeimarſch nimmt der Führer diesmal gegenüber der Techniſchen Hochſchule ab. Hierzu gibt das Generalkommando bekannt: Bei der Feier am 19. April iſt der Raum am Wilhelms⸗Platz außerordentlich beſchränkt. Die Bevölkerung wird gebeten, an den An- und Ab⸗ fahrtsſtraen der Faßnenabordnungen und Fahnenkompagnien Aufſtellung zu nehmen. Dieſe treffen gegen 17.45 Uhr in der Leipziger Straße ein. Der Rückmarſch mit enthüllten Fahnen iſt gegen 20 Uhr zu erwarten. Die Feier wird durch Rundfunk übertragen. * Rund funkanſprache Dr. Goebbels am Vorabend des Geburtstages des Führers Berlin, 17. April. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht am Vorabend des Geburtstags des Führers von 20.00— 20.10 Uhr über alle deutſchen Sender. 5 Jeekontrolle ab dienstag vormiltag 0 Uhr Anweiſung an die engliſchen und franzöſiſchen Schiffe §§ Paris, 17. April. Im amtlichen Geſetz⸗ blatt iſt am Samstag der nach den Beſtimmun⸗ gen der Verordnung vom 8 April 1937 vor⸗ geſehene Erlaß über das Inkrafttreten der Maßnahmen zur Kontrolle der Nichtein⸗ miſchungspolitik veröffentlicht worden. Die Kontrolle tritt danach am 20. April 1937 um 9 Uhr in Kraft Das franzöſiſche Marineminiſterium erläßt im Zuſammenhang mit dem Inkrafttreten der Kon⸗ trolle Ausführungsbeſtimmungen. wonach ſich jedes Schiff mit einer für Spanien beſtimmten Ladung in einem ſogenannten Kontroll⸗ hafen zu melden hat. Kontrollhäſen ſind folgende: Le Dunas. Dover. Cher ⸗ bourg. Breſt. Verdon. Liſſabon. Gibraltar, Oran, Marſeille, Pa⸗ lermo und Madeira. * S8 London, 17. April. Das engliſche Handelsminiſterium hat in einer Verlautbarung eine Anordnung tber die notwendigen Anwei⸗ ſungen für die Sch fahrt im Zuſammenhang mit der in Kraft tretenden Seekontrolle der ſpaniſchen Küſte erlaſſen Schiffe. die nicht ſpa⸗ niſche Häfen anlaufen wollen, werden danach er⸗ ſucht. ſich außerhalb der 10 Meilengrenze von der ſpaniſchen Küſte zu halten. Schiffe. die ſich innerhalb dieſer Grenze befinden, unterliegen den Beſtimmungen des Ueberwachungsſchemas Bom Konkrollplan ausgenommen 8s London. 17. April. Nach einer amt⸗ lichen Verlautbarung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes werden außer den Kanariſchen In⸗ ſeln die ſpaniſchen Außenbeſitzungen Ifny. Rio del Oro. Rio Muni und Fe r⸗ nando Po von dem Ueberwachungsſchema ausgenommen. Alle anderen ſpaniſchen Be⸗ ſitzungen, einſchließlich der ſpaniſchen Zone in Marokko, fallen unter die Kontrolle. Ueberſeeprogramm deulſcher Luflſchiffe 18 Nordamerikafahrlen des„Hindenburg“ vom Mai bis Oktober Berlin, 17. April Mit der Wiederauf⸗ nahme der Nordamerikafahrten am 3. Mai be⸗ ginnt die zweite Fahrten periode des Luftſchiffs„Hindenburg“ im Nordatlantikverkehr der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei. Gegenüber den zehn Nordamerikareiſen des Vorjahres., die das Luftſchiff mit gewohnter Zuverläſſigkeit und Schnelligkeit durchführte. bedeutet das Fahrten⸗ programm für 1937 mit 18 Rundreiſen während der Monate Mai bis Oktober einen weſentlichen Ausbau des deut ⸗ ſchen Luftſchiffverkehrs nach Ueber- ſee Durch eine Verkürzung der Liegezeiten in den Häfen wurde es möglich, die Fahrten in acht⸗ bis zehntägigem Abſtand einzuſetzen. Für den Luftſchiffhafen Lakehurſt iſt ſogar nur eine Liegezeit von zehn bis 12 Stunden vorgeſehen. Dadurch ergeben ſich in dieſem Jahr Reiſemög⸗ lichkeiten. die man noch vor wenigen Jahren kaum für glaublich gehalten hätte: denn man kann jetzt innerhalb von fünf Tagen eine Reiſe nach New Vork und zurück ausführen. wobei noch ein voller Tag in New Vork zur Ver⸗ fügung ſteht Noch bemerkenswerter iſt die Tatſache, daß das Luftſchiff infolge einer noch weitergehenden Verkürzung der Liegezeiten in Frankfurt a M. von Mitte Auguſt bis Ende September ſogar einen wöchentlichen Dienſt über den Nord⸗Atlantit wahrnehmen kann Sechsmal hintereinander ſtartet Luftſchiff„Hindenburg“ jeden Freitag abend in Frankfurt a. M. und * ASBd Du ß. Kreiswa'tung. 19. April: 20.00 Uhr: in Heppenheim Vortraueusratsſchulung im Gaſthaus Schömperle. 25. April: 10.00 Uhr, in Viernheim Amtswalterappell „Deutſcher Kaiſer“ in Tröſel. Amtswalter⸗Appell der Gruppe 6 Lokal L. Dörſam. 17.00 Uhr: in Zoten bach Amtswalterappell Gruppe 3, Abt. 2 „Zum Odenwald“ Vetter. Kretsobmann der DAF. Gruppe 5(Nied) 15.00 Uhr: tritt ieweils am darauffolgenden Montag die Rückreiſe nach Deutſchland an. Die Verdichtung des Zeppelin⸗Verkehrs be⸗ weiſt deurlich, welche Möglichkeiten ſich dem Luftſchiff inſolge ſeiner überragenden Schnellig⸗ keit im Ueberſeedienſt eröffnen Dank dieſer Schnelligkeit und ſeiner vorzüglichen Fahrt⸗ eigenſchaften hat ſich das Luftſchiff ebenſo wie durch ſeine allen Anſprüchen Rechnung tragen⸗ den Einrichtungen zu dem beoorzugten Schnelle verkehrsmittel über den Ozean entwickelt. In der ſtändig ſteigenden Nachfrage nach Luftſchiff⸗ paſſagen findet die Beliebtheit der deutſchen Luftſchiſſe bei den Reiſenden der ganzen Welt ihren ſichbarſten Ausdruck. Drei kommuniſtiſche Mordbuben zum Tode verurteilt Berlin, 17. April. In dem Mordprozeßz wegen des kommuniſtiſchen Feuerüberfalls auf das SA⸗Lokal„Zur Linde“ in Berlin⸗Lichten⸗ berg im Mai 1932 verkündete das Berliner Schwurgericht am Samstag das Urteil. We⸗ gen gemeinſchaftlichen Mordes und verſuchten Mordes wurden der 28jährige Erich Krüger. der 35jährige Paul Groch und der 25jährige Walter Garbang zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte verurteilt während der 22jährige Erwin Leibich, der zur Zeit der Tat noch jugendlich geweſen war, mit 10 Jahren Gefängnis davon⸗ kam. Acht weitere Angeklagte wurden zu Zuchthaus⸗ bezw. Gefängnisſtrafen verurteilt. Zwei weitere Mitangeklagte wurden freige⸗ ſprochen. Das jetzt abgeſchloſſene Verfahren bildete das zweite gerichtliche Nachſpiel zu dem feigen An⸗ ſchlag der kommuniſtiſchen Mordbuben. Zunächſt war es nur gelungen, die beiden Mordſchützen Pölz und Szezodry dingfeſt zu machen. Sie wurden im Juli 1933 wegen Mordes zum Tode verurteilt, ſpäter aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Erſt nach der Machtüber⸗ nahme konnten die übrigen Beteiligten er⸗ mittelt und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Bei dem Feuerüberfall waren der Werkzeug⸗ macher Karl Beyer getötet und mehrere an⸗ dere Perſonen erheblich verletzt worden. Rundfunk- Programm Dienstag, den 20. April 1937 Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht. Konzert. 10: 10.20: Unter⸗ haltungs⸗Konzert. 11: Militärkonzert. 13: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15. Wetter⸗ und Börſenberichte, Programmhinwetſe. 15.15: Heiteres aus dem Alltag. 15.45: Induſtrie⸗Schallplatten. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Lieder im Frühling. 18.20: Politiſche Zeitungsſchau. 18.40: Induſtrie⸗Schallplatt. 19: Und jetzt iſt Feierabend! 19.45: Deutſchlandecho. 19.45: Die Ahnentafel. 20: Kernſpruch, Wetter, Kurz⸗ nachrichten 20.10: Konzert. 22: Wetter, Nachr., Sport, Deutſchlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23 bis 24: Zum Tanze erklingen die Geigen. Frankfurt 6: Hitler⸗Hymne. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Werkskonzert. 9.30 Muſik am Morgen. 10: Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht. 10.20: Unterhbal⸗ tungs⸗Konzert. 11: Militärkonzert 13: Zeit, Nachr., Offene Stellen, Nachr. aus dem Sendebezirk, Wetter für Frankfurt, Kurheſſen, Eifel⸗ und Moſelgebiet, 13 15: Konzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Schallpl. 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Das deutſche Lied. 16: Unterhaltungskonzert. 17.30: Sozialdienſt. 18: Konzert. 19: Auf ein Wort, liebe Eltern. 19.30: Hier ſpricht der Reichsnährſtand. 19.40: Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 19.55: Wetter, Sonderwet⸗ terdienſt, für die Landw., Wirtſchaftsmeldungen, Pro⸗ grammänderungen, 20: Zeit, Nachrichten. 20.10 Abſchied, Liebe und Heimweh im deutſchen Lied. 20.25: Schaltpauſe. 20.30: Vereidigung der Politiſchen Lei⸗ ter der NSDAP durch den Stellvertreter des Füh⸗ rers 21.30: Abſchied, Liebe und Heimweb im deut⸗ ſchen Lied 22: Nachrichten, Grenzecho, 22,15: Nachr. a. d. Sendebez, Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—2: Nachtmuſik. Stuttgart 5 6: Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7: Nachrichten. 8: Waſſerſtand, Wetter, Bauernfunk. Gymnaſtik. 8.30: Konzert. 9.45—9.55: Sendepauſe. 9.55: Schaltpauſe. 10: Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht 10 20: Unterhaltungskonzert. 11: Militärkon⸗ zert. 13: Zeit, Wetter, Nachrichten 13.15: Konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 15— 16: Muſik am Nachmittag. 17. Von Blumen und Tieren. 17.30: Mei⸗ ſter ihres Inſtrumentes 18: Konzert. 19: Die Kraft iſt da vor der die Nacht entflieht. 19.30: Aus deutſchen Opern. 20: Nachrichten 20 10 Muſikaliſches Zwi⸗ ſchenprogramm. 20.25: Schaltpauſe. 20.30: Vereidigung der Politiſchen Leiter der NSDAP durch den Stell⸗ vertreter des Führers 2130. Blasmuſtk 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20: Politiſche Je: tungsſchau. 22.40: Feſtkonzert zum 20 April. 24—2: Nachtmuſik. . „ 5 D 229 blen tordprtztz falls af in Achter, Berliner t L i. Nes betuchten 41 ü get, Miährige und zum U Ehren ige twin jugendlich is davon⸗ utden zu derurteilt. 1 ftaſge⸗ düͤdeie das feigen An⸗ 1 Jupäcſz ſotdſchützen nchen Sie zun Tode länglichen Machtüber⸗ Zum Seburtstage Ndolf Hitlers Geboren am 20. April 1889 zu Braunau, Oeſterreich Führer! Dir folgen wir heute und morgen. Du nahmſt uns kampfbereit Notzeit und Sorgen Du haſt uns wieder den Glauben gegeben, haſt nicht gebangt um Dein eigenes Leben. Haſt alle Wehmut in Wille gewandelt, haſt nur geſprochen, gebaut und gehandelt. Haſt übers Ich ſtets Dein Volksblut geſtellt, haſt uns beſiegt, und mit uns dieſe Welt. Führer! Dich ehren wir nicht nur im Sprechen, wie Andere beten, Gebote zu brechen. Wollen nicht betteln und niemals verzagen, weil wir Dein Vorbild im Herzen ſtets tragen. Du haſt uns wieder zu Deutſchen berufen. Du haſt erhoben, was Deutſche erſchufen, haſt vor dem Großen die Fahnen geſenkt, Sinnbild und Sendung uns wieder geſchenkt. Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim YS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Vereidigung in Heppen⸗ heim am 20. April. Um 18.00 Uhr tritt alles am OEG⸗Bahn⸗ hof an zwecks Abgabe der Ausweiſe uſw. Das Fahrgeld beträgt 85 Pfg. und iſt abge⸗ ählt bereitzuhalten. Die Gliederungsführer ammeln die Fahrgelder ein und liefern mir ſolche punkt 18 Uhr ab. Die Abfahrt iſt 18.42 Uhr. Es müſſen auch alle diejenigen um 18 Uhr antreten, die mit anderen Fahr⸗ zeugen nach Heppenheim fahren. Rückfahrt ab Heppenheim nach Beendigung der Feier. * Betr.: Dankopfer der Nation. Zum zweiten Male tritt die SA. an das geſamte deutſche Volk heran zur Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Dankopfer der Na⸗ tion, um damit dem Führer zu ſeinem Ge⸗ burtstag erneut ein Geſchenk zur Linderung der Not des Volkes zum Zwecke der Erbau⸗ ung von Siedlungen zu unterbreiten. Ich fordere daher alle Parteigenöſſen und genoſ⸗ ſinnen, die Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen und Gliederungen nebſt ihren in Arbeit und Brot ſtehenden Ange⸗ hörigen auf, ſich reſtlos in die Liſten einzu⸗ zeichnen, die alltäglich von 7—19 Uhr in dem Häuschen auf dem Rathausplatz aufgelegt ſind. Die bisher allgemein anerkannte Opferbe⸗ reitſchaft der Viernheimer Bevölkerung muß ſich auch beim SA⸗Dankopfer wieder beweiſen. Tragt euch daher alle in die Eh⸗ renliſten ein! Franzke, Ortsgruppenleiter. On DAF deutſthe Arbeitsfront Schulungskurſe der DAF. Die beiden Schulungskurſe:„Buch⸗ führungskurs für Anfänger“ und„Buchfüh⸗ rungskurs für Fortgeſchrittene“ für das Som⸗ merhalbjahr, wie ſie in vorherigen Zeitungs⸗ nummern bekannt gemacht wurden, beginnen am Freitag, 23. April 1937. Die ſich gemel⸗ deten Teilnehmer und ſolche, die ſich noch an den Kurſen beteiligen wollen, werden gebeten, ſich am genannten Tage um 20 Uhr in dem Zeichenſaal der Schillerſchule einzufinden. Neuanmeldungen können an dieſem Abend noch vorgenommen werden. Der Ortsberufswalter. Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim l Heute abend 8.30 Uhr, Ausbildungskurs für alle Blockwarte. Der Gemeindegruppenführer. Kikler Jugend?? Dienſtbefehl Kameraden! Am Geburtstag des Führers werden die 14jährigen Pimpfe in die HJ übernommen. Wir wollen dieſe Kameraden mit freudigem Herzen in unſere Reihen auf⸗ nehmen und ihnen ſtets treue Kameraden ſein. Am 20. April 1937, abends um 20 Uhr, tritt die geſamte Gefolgſchaft in Uniform(ſo⸗ weit vorhanden) im Schillerſchulhof an. Ich erwarte reſtloſe Beteiligung. Der Dienſt am Montagabend fällt aus. Der Spielmannszug hat am Dienstag mit Inſtrumenten anzutreten. Der Gefolgſchaftsführer. 5 D J (Fähnlein 50 und 53) Der Jahrgang 1927 wird heute feierlich aufgenommen Im Hofe der Schillerſchule hören die Jung⸗ volkanwärter heute Montag die Einführungs⸗ rede des Reichsjugendführers. Daraufhin wer⸗ den ſie feierlich in unſere Reihen einge⸗ gliedert. Zu dieſer Feier ſind alle Eltern un⸗ Führer! Dir ſchwören wir mik unſerm Bauen, mit unſerm Kampf, unſerm Ziel und Vertrauen. Treue um Treue, das edelſte Erbe. Treue ſteht über dem Stirb und dem Werde! Treue verband uns im Schickſal der Zeiten. Treue erobert die Ewigkeiten. Führe uns, Führer! Zieh vor uns her! Treue, ſie folgt Dir, der Sieg und die Ehr. Führer! Mit Dir ſchaffen wir, Deine Treuen, wollen nicht Kampf und nicht Opfermut ſcheuen. Wollen Dein Deutſchland von Morgen erbauen Tauſend Geſchlechter nach uns ſollen's ſchauen Die Jugend marſchiert in's neue Reich, Sie woll'n all' im Geiſte Dir ſein gleich. Wir ſind in ihm, und in Deinen Taten, wir deutſche Arbeiter, Bauern, Soldaten. 8 Pimpfe eingeladen. Die Uebertragung eginnt um 5 Uhr mittags. Die Fähnleinführer. Jungvolk— Fähnlein 53 Zu der heute ſtattfindenden Aufnahme und feierlichen Verpflichtung des Jahrganges 1927 tritt das ganze Fähnlein um 4.15 Uhr an der Schillerſchule an. Die Uebernahme der Schulentlaſſenen in die Hitlerjugend findet am Dienstag, den 20. April, abends um 8 Uhr ſtatt. Zu dieſer Feier treten alle Pimpfe des ehe⸗ maligen Jungzuges 1 um 7.45 Uhr abends im Hofe der Schillerſchule an. Ich erwarte, daß der Jungzug 1 reſtlos zur Stelle iſt. Der Fähnleinführer. * (Fähnlein 50/249) Der Jahrgang 1923(Schulentlaſſene) tritt am Dienstag, 20. April 1937, 19.47 Uhr, an der Schillerſchule an. Um 20 Uhr beginnt die feierliche Ueberweiſung in die Hitlerjugend. Saubere Uniform erforderlich. Ich erwarte ein pünktliches Antreten. Der Fähnleinführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. April 1937 Anſer Tagesſpruch Ob ich liebe, ob ich haſſe, nur ſoll ich nicht ſchelten; wenn ich and're gelten laſſe, laſſen ſie mich gelten. Schiller. Keute Montag abend um§ uhr: Ganz Viernheim an die Lauljprecher! Es ſpricht Aeichsminiſter Pg. Dr. Goebbels zum Geburtstag des Führers! EE ccc Ehrentafel des Alters Ein 70er. Am Mittwoch, 21. April, wird Wagnermeiſter Karl Merkel, Hü⸗ gelſtraße, 70 Jahre alt. Wir wünſchen dem immer noch beruflich tätigen Handwerks- meiſter einen glücklichen Lebensabend und gratulieren zum Geburtstag recht herzlich. Hes Fuſbdexs q eluatatag Adolf Hitler hat ſelbſt einmal geſagt: Ich meſſe den Erfolg unſerer Arbeit nicht am Wachſen unſerer Straßen, ich meſſe ihn nicht an unſeren neuen Fabriken, ich meſſe ihn auch nicht an unſeren Brücken, die wir bauen, und auch nicht an den Diviſionen, die wir aufſtellen, ſondern an der Spitze der Beur⸗ teilung des Erfolgs unſerer Arbeit ſteht das deutſche Kind, ſteht die deutſche Jugend. Wenn ſie wächſt, dann weiß ich, daß 9 57 Volk nicht zugrunde gehen und unſere Arbeit nicht umſonſt geweſen ſein wird.— Deshalb iſt es wohl das ſchönſte Symbol unſeres Dankes an den Führer, daß an ſeinem Geburtstag die Scharen der Jungen und Mädel in ſeine Jugendorganiſationen hineinſtrömen, um ihre jungen Kräfte zu ſtählen, zu ſtetem Dienſt und Einſatz für das Vaterland bereit, daß ſie ſich um ihn ſcharen in ſtolzer Einheit, der ihnen als der kommenden Generation eine ſonnigere und ſchönere Zukunft bereiten will. Und ſo war auch die„Woche der Pimpfe und Jungmädel“ in unſerem Ort ein voller Er⸗ folg. Alle Jugend dem Führer! Das war die Loſung, und ihre Erfüllung mag ihm das ſchönſte Geburtstagsgeſchenk ſein. Wir aber wollen darüber hinaus auch das andere ſehen: die wachſenden Straßen, die neuen Fabriken, die Diviſionen, den Kampf um Rohſtoffreiheit und Sicherung unſeres nationalen Lebens in Politik, Wirtſchaft und Erziehung durch un⸗ ſer Volksheer.— Fahnen wehen. Die Jugend marſchiert. Es herrſcht ge⸗ hobene Stimmung wie an einem Feſttag. Ein Volk ſteht zu ſeinem Führer. * Die Aufnahme des Jahrgangs 1927 in das Deutſche Jungvolk Die Eltern der zur Aufnahme kommenden Jungen wollen heute nachmittag 5 Uhr die Uebertragung der Einführungsrede des Reichs⸗ jugendführers mithören. Die Veranſtaltung findet im Hofe der Schillerſchule ſtatt. Gottesbienſtoroͤnung der kath. Gemeinde Viernheim Dienstag, 6.40 Uhr: Beſt. Amt für Georg Hanf 8., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. FFF der Sonntag Es ſieht in dieſem Frühjahr ſo aus, als ſollte die ganze Blütenherrlichkeit und mit ihr die Frühlingsfreude der Menſchen ver⸗ trauern. Auch jetzt, wo der zarte Schimmer der nun in voller Blüte ſtehenden Kirſchbäume ſtrichweiſe die Gegend beherrſcht, will ſich ein wirklicher Frühlingscharakter der Wit⸗ terung immer noch nicht einſtellen. War der Sonntagvormittag bei verhangenem Himmel kühl und regenfrei, ſodaß die Uebung der Feuerwehr und das Geländeſpiel des Jung⸗ volks unbehindert ſtattfinden konnten, ſo ſetzte ſchon am frühen Nachmittag Regen ein, der bis zum Abend anhielt. Gar manchen hielt dies Wetter von dem geplanten Durchwandern der im Blütenſchmuck ſtehenden Landſchaft ab; menſchenleer blieben Straßen und Wege. Im„Karpfen“-Saal hielt die Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft einen Kameradſchafts⸗ appell ab, zu dem ſich eine größere Anzahl Kameraden eingefunden hatte. Echt kamerad⸗ ſchaftliche Nachmittagsſtunden wurden den Er⸗ ſchienenen bereitet, die durch Märſche der Feuerwehrkapelle noch verſchönert wurden. Kameradſchaftsführer Schilling nahm die Meldungen zum Reichskriegertag in Kaſſel entgegen und gab den Verlauf der Kaſſeler Tage bekannt. Ferner zeichneten ſich die Ka⸗ meraden in die offenliegende Liſte zum Dank⸗ opfer der Nation ein. Jeder gab gerne ſein Scherflein als Ehrengabe für den Führer. Betreffs des beginnenden Waldſchutzes, wie er bereits in den Vorjahren geübt wurde, er⸗ folgte die Einteilung. Der Kameradſchafts⸗ führer forderte die Kameraden auf, ſich rege am diesjährigen Schießbetrieb zu beteiligen, wie auch eine abzuhaltende Veranſtaltung zur Ausſprache ſtand, und zwar iſt beabſichtigt, am Himmelfahrtstage ein Militärkonzert zu veranſtalten.— Kamerad J. Weidner bat alle alten 117er, ſich an den diesjährigen 117er⸗Feſtlichkeiten in Mainz zu beteiligen. Wie üblich, fand der Appell mit dem„Sieg⸗ Heil“ auf den Führer und den Nationalliedern gegen 6 Uhr ſeinen Abſchluß. * Meiſterprüfung Unſer Mitbürger Otto Stumpf, Sohn von Nikolaus Stumpf 5., Adolf Hitlerſtr. 76, hat am 6. April 1937 vor der Badiſchen Handwerkskammer Karlsruhe, die Meiſter⸗ prüfung im Tapezier⸗, Polſter⸗ und Deko⸗ rationshandwerk mit der Note„ſehr gut“ be⸗ ſtanden. Wir gratulieren dem jungen Meiſter! Spatzenvernichtung. Schon kürzlich wurde bekannt, daß in hannoverſchen Bezirken Maßnahmen zur Spatzenbekämpfung ergriffen wurden. Nun lieſt man, daß auch in Mann⸗ heim eine ortspolizeiliche Vorſchrift in die⸗ ſer Hinſicht erlaſſen wurde, um dieſe ſchäd lichen und gefräßigen Geſellen auszurotten. Die Spatzenſcharen vernichten beträchtliches Volksvermögen, daher der Vernichtungsfeld⸗ zug. Wer kennt nicht den frechen Spatz, der im Winter bei der Fütterung der Vögel den Rachgierigen ſpielt und unſeren nützlichen Vögeln alles wegſchnappt. Jetzt, wo ſie am Bauen ſind, kann man ihre Neſter zerſtören. Es iſt allerdings Vorſicht geboten, daß man nicht Neſter anderer Vögel zerſtört. Das ſollt allerdings nicht vorkommen. U An alle Jungen des Jahrganges 19271 Meine Kameraden! Ich grüße euch als die Jüngſten in unſerer großen Jungengemein⸗ ſchaft. Durch euren Eid, den ihr ſoeben abge⸗ legt habt, ſeid ihr ſchon in jungen Jahren auf den Führer verpflichtet. Sorgt jederzeit da⸗ für, daß dieſer Eid kein Lippenbekenntnis iſt, ſondern euch euer ganzes Leben begleitet. Ihr ſeid nunmehr Glieder unſerer Gemein⸗ ſchaft. Du haſt damit den Schritt vollzogen vom Kind zum Jungvolkjungen. Stolz kannſt du nunmehr den Namen„Pimpf“ tragen, ſorge aber auch dafür, daß du ihn jederzeit mit Recht tragen kannſt. Nun biſt du Kamerad, Kamerad von 2½ Millionen Jungvolkjungen. Du trägſt das Braunhemd, bedenke aber immer, daß es uns mehr ſein muß, als nur ein Kleidungsſtück, wie jedes andere auch. Wir werden von dir vieles fordern, was vielleicht dir im erſten Augenblick nicht an⸗ enehm ſein wird, dann aber müſſen die Zähne zuſammengebiſſen werden, denn was wir von dir fordern, iſt notwendig, weil die Zukunft unſeres Volkes aus euch geſtaltet und von euch geformt werden ſoll. Darum iſt dein Dienſt mehr wie ein Be⸗ ſuch von Veranſtaltungen. Dein Dienſt iſt Dienſt für Führer und Volk. Du biſt ſchon in jungen Jahren ein Soldat des Führers, das mußt du immer bedenken. Sei ſtandhaft und aufrecht, gehorſam deinen Führern, ſauber und pünktlich bei jedem Dienſt. Dein Stolz ſoll ſein, ein Junge zu werden, den der Führer gebrauchen kann. So wie du in der kleinen Gemeinſchaft deiner Jungengemeinſchaft lebſt, ſo wie du in kleinen Dingen deinen Mann ſtellſt, ſo wird man dich beurteilen und dir ſpäter die Aufgaben geben, die größer ſind, weil man weiß, du wirſt ſie erfüllen. So nehmen wir dich auf in unſere Ge⸗ meinſchaft. Sei ihr jederzeit würdig. Deine Pflicht ſei, deinem Volk und ſeinem herrlichen Führer zu dienen. Bedenke, daß du nunmehr ein Jungvolkjunge biſt. Du wirſt einmal Träger dieſes Reiches werden. Nun beginnt deine Vorbereitung. Du biſt aufgerufen, be⸗ weiſe, daß wir den Ruf nicht an einen Un⸗ würdigen gerichtet haben. f Gabelmann, Jungbannführer. eee Aus Siati und Land Schwerer Unfall auf der Reichs autobahn Auf der Reichsautobahnſtrecke Heidelberg — Mannheim ereignete ſich am Samstag ge⸗ gen 21 Uhr ein ſchwerer Verkehrsunfall. Auf einen wegen Reifenſchadens auf der Strecke haltenden Laſtkraftwagen fuhr in voller Fahrt ein aus Heidelberg kommender Perſonenkraft⸗ wagen ſo heftig auf, daß das Vorderteil des Perſonenkraftwagens unter den Laſtkraftwa⸗ gen geſchoben wurde. Wäre die Situation nicht ſo ernſt geweſen, hätte man behaupten mögen, der Perſonenkraftwagenlenker habe verſucht, unter dem Laſtkraftwagen hindurchzuſchlüp⸗ fen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß die beiden Inſaſſen des Perſonenkraftwagens mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Heidelberger Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußten. Die Schuld an dem Zuſammen⸗ ſtoß trifft den Führer des Perſonenkraftwa⸗ gens, der die nötige Vorſicht außer Acht ge⸗ laſſen hatte und auf den vorſchriftsmäßig mit Schlußlicht verſehenen Laſtkraftwagen aufge⸗ fahren war. Während der Perſonenkraftwagen abgeſchleppt werden mußte, konnte der Laſt⸗ kraftwagen ſeine Fahrt fortſetzen. f Hochwaſſer der Weſchnitz Biblis. Der ausgiebige Regen, der in den letzten Tagen gefallen iſt, hat ein raſches Steigen der Weſchnitz zur Folge gehabt. War das Waſſer am Donnerstagmorgen noch in den Ufern, ſo hatte es bis abends ſchon eine Höhe bis nahezu 2.50 Meter erreicht. Da⸗ durch wurde Schaden an dem Gras der Dämme angerichtet, das ſchon ſehr ergiebig ausgeſchlagen hatte.— Auch bei Lorſch führt infolge des ſtarken Regenfalles die Weſchnitz Hochwaſſer und drohte an verſchiedenen Stel⸗ len über die Dämme zu gehen. Die Drillinge von Lorſch Lorſch. Zu der Drillingsgeburt in der Familie des Zigarrenarbeiters und Kriegs⸗ invaliden Sebaſtian Stumpf wird bekannt, daß ſich Mutter und Kinder wohl befinden. Die drei Kinder hatten bei der Geburt zu⸗ ſammen ein Gewicht von 14 Pfund, und es beſteht berechtigte Hoffnung, alle am Leben zu erhalten. Die geſamte Bevölkerung bekundet an dem frohen Ereignis großes Intereſſe und von allen Seiten werden der Familie, die in einfachen Verhältniſſen lebt, Beweiſe der Teil⸗ nahme an dem ſeltenen Kinderglück entgegen⸗ gebracht.(Uebrigens hat ſich Freund Adebar, Jungvolk marſchiert In allen Stämmen des Jungbannes Oden⸗ wald marſchieren morgen, am Tage des Füh⸗ rers, die Junvolkjungen. Ihnen iſt der Marſch mehr als ein Mar⸗ ſchieren. In ihrer Geſchloſſenheit, ihrer Dis⸗ ziplin, zeigt ſich das Geſicht der neuen Ge⸗ neration. Sie ſind keine Mutterſöhnchen, ſon⸗ dern die jüngſten Soldaten des Führers. An dem Tag, an dem der Führer dem Volke geſchenkt wurde, marſchiert ſeine jüngſte Garde. Ihr Marſch iſt die e ihm, ſeiner Bewegung, ſeinem Werk zu dienen. So marſchieren die Jungen von Viernheim in Lampertheim. Dort werden die Lie⸗ der, Trommeln und Fanfaren der Pimpfe er⸗ klingen. Darum, ihr Volksgenoſſen, kommt zu den Aufmärſchen, nehmt teil an unſeren Sport⸗ veranſtaltungen und unſeren Kundgebungen. In eurer Bindung an die Pimpfe liegt eure Bindung zur Zukunft der Nation. Seht euch die Jugend des Führers an, denn ſie wird einmal das Schickſal Deutſch⸗ lands in die Hände nehmen müſſen, ſie wird das kommende Geſicht der Nation ſein, in ihr ruht die Zukunft unſeres Volkes. als er nach Lorſch kam, zuerſt auf dieſem Hauſe niedergelaſſen). Die letzte Geburt von Drillingen liegt hier über 40 Jahre zurück. Man erinnert ſich in Lorſch des Falles des⸗ wegen noch ſo gut, weil damals die Frau im gleichen Jahr noch Zwillinge gebar, alſo in einem Jahr fünf Kindern das Leben ſchenkte. Ueberhaupt waren Zwillingsgeburte im vorigen Jahrhundert viel häufiger. So waren in den Jahren 1840— 1850 in Lorſch, das damals kaum 3000 Einwohner zählte, 10—15 Zwillingsgeburten im Jahre an der Tagesordnung. Er wollte kein Rekrut werden Gefängnis für einen Simulanten Ein ſtarker und kräftiger junger Mann vom Jahrgang 1914 hatte ſich der Erfüllung der Wehrpflicht entziehen wollen. Die erſte Mu⸗ ſterung brachte für ihn ein„tauglich 1“. Ver⸗ ſchiedene Zurückſtellungsanträge des jungen Mannes wurden abſchlägig beſchieden. Als er dann mit Verſpätung bei ſeiner Truppe eintraf, ergab die Einſtellungsunterſuchung „bedingt tauglich“. Dies veranlaßte das Ge⸗ neralkommando eine gründliche Unterſuchung und eine mehrtägige Beobachtung anzuord⸗ nen. Zwei als Sachverſtändige vernommene Aerzte bekundeten vor dem Schöffengericht Fulda, daß der Angeklagte verſchiedene irre⸗ führende Manipulationen bei den Unterſu⸗ chungen vornahm, um einen ungünſtigen Be⸗ fund zu erlangen. Der Angeklagte wurde als Simulant erkannt. Das Gericht kam daher zu der Ueberzeugung, daß man es bei ihm mit einem Drückeberger zu tun habe, der aus Feigheit nicht zum Militärdienſt wolle, und erkannte auf ſechs Monate Gefängnis. Das zurückgebrachte Wildbret Vor dem Amtsgericht Groß-Gerau war ein 2 Autofahrer wegen Wilderei ange⸗ lagt. Er gab zu, in der Morgendämmerung am Rand der Reichsautobahn bei Mörfelden⸗ Langen einen angefahrenen toten Rehbock ge⸗ 5 und in ſeinem Wagen mit nach Frank⸗ urt genommen zu haben. Zeugen hatten ihn dabei beobachtet. Der Angeklagte hatte die Abſicht, das Fleiſch zu verwenden, nahm aber, da die Knochen zerſplittert und in das Fleiſch eingedrungen waren, davon Abſtand und brachte das Wildbret wieder in den Wald bei Walldorf zurück. Das Urteil lautete auf eine Geldſtrafe von 60 Mark oder 20 Tage Ge⸗ fängnis. Die Zigarette vorm Einſchlafen Mayen(Eifel). In leichtſinniger Weiſe legte ſich ein Mann mit einer brennenden Zigarette auf einen Strohſack. Als der Mann eingeſchlafen war, entzündete die Zigarette den Strohſack. Glücklicherweiſe wurde der Leichtſinnige wach, bevor das Feuer ſtark um ſich gegriffen hatte. Er warf den brennenden Strohſack auf den Hof und hat ſo großes Sport und Spiel TV. Viernheim 1.— TV. Seckenheim 1. 45 TV. Viernheim 2.— TV. Seckenheim 2. 7:9 Viernh. B⸗Jug.— Seckenh. B⸗Jugend 711 Unter anhaltendem Regen und dieſerhalb im Verlaufe des Kampfes immer naſſer und glitſchiger werdenden Boden kam das Spiel der erſten Mannſchaften zum Austrag. Der Gauklaſſenverein Seckenheim blieb aufgrund einer beſſeren Geſamtleiſtung mit 5:4 Toren verdienter Sieger. Das Spiel der zweiten Mannſchaften endete ebenfalls mit 9:7 für die Gäſte, während Viernheims B-Jugend gegen die gleiche von Seckenheim einen über⸗ legenen Sieg landete. K o F spielt am Sonntag. 25. April. abends 8 Ahr, im Freiſchütz“ Der GEtappenhajes. Eintritt 50 Pfg. Vorverkauf bei Hofmann Drehſcheibe, Friſeur Stein u. Zigarren-Haus Wunder(Lorſcherſtr.) Ilvesheim wieder gejchlagen Aufſtiegsſpiele im Gau Baden Die Lage in den Auffſtiegsſpielen iſt auch nach den geſtrigen Spielen als völlig offen zu bezeichnen. Bis auf den FC Wiesloch haben noch alle anderen Vereine Gelegenheit, mit Phönix Karlsruhe in die Gauklaſſe zu kom⸗ men. Wer es jedoch ſchaffen wird, iſt heute noch nicht zu ſagen. Bei den Spielen des gerſtgen Sonntags büßte der FC. Neureut, der bisher nur ein Spiel verloren hatte, zwei weitere Punkte in Kehl ein und der SC Frei⸗ burg brachte zu Hauſe gegen VfB Wiesloch zwei weitere Punkte unter Dach und Fach. Der Vertreter von Unterbaden⸗Weſt, Alem⸗ Ilvesheim, weilte in Konſtanz, konnte dort jedoch zu keinem Erfolg kommen. Zwar ge⸗ hörte die erſte halbe Stunde vollſtändig den Ilvesheimern, die Kombinationsmaſchine lief wie am Schnürchen und mehr als einmal „roch“ es im Strafraum des Gaſtgebers„nach Toren“. Glücklich überſtand aber Konſtanz dieſe Drangperiode und als gar nach dem Wechſel die 1:0-Führung durch ein weiteres Tor erhöht werden konnte, war der Kampf eigentlich ſchon entſchieden. Ilvesheim war vollſtändig außer Faſſung, ſodaß der Gegner noch zwei weitere Tore anbringen konnte. Am den Aufſtieg in die Gauklaſſe Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Phönix Karlsruhe 5 d son 44: 10 FV. Kehl 5 S 7 FC. Neureut 5 8 2 1211 6 VfR. Konſtanz 5 2 1 2 98 5 SC. Freiburg 5 2% 0% K el 4 Alem Ilvesheim 6 2% VfB. Wiesloch 5 0 0 5 5.16 0 Pokalſpiele in Baden Phönix Mannheim— SW Sandhauſen 2:1 09 Weinheim— SpVg. Plankſtadt 1:5 Durch einen glücklichen, aber wohlverdien⸗ ten 2:1⸗Sieg über Sandhauſen ſicherten ſich die Phönixleute den weiteren Verbleib in der Pokalrunde, während im weiteren Spiel der FV. 09 Weinheim durch eine 1:5⸗Niederlage gegen Plankſtadt ausſchied. Wohl war Plank⸗ ſtadt während der letzten Spiele durch Erzie⸗ lung beachtlicher Reſultate bekannt geworden, daß jedoch gerade ſie den Weinheimern auf deren Gelände eine derart hohe Niederlage beibringen würden, daran hatte wohl niemand gedacht. Das Reſultat ſchildert eigentlich nur zu gut den Spielverlauf. Bei Weinheim ver⸗ ſagte faſt vollſtändig die Fünferreihe, wodurch auch die Hintermannſchaft in Nervoſität ge⸗ riet und den ſtürmiſchen Angriffen der Plank⸗ ſtädter auf die Dauer nicht Herr bleiben konnte. Fußball⸗Bezirksklaſſe: Germ. Friedrichsfeld— 08 Mannheim 14 Fortuna Heddesheim— Feudenheim 43 Beide Spiele waren weniger von Intereſſe und hatten lediglich aut die hoſſere Nſazieruna r ere een Motorra ee Erweitere Kinder- Richard wagen uilanr Deinen zu verkaufen Mannhel ä d Wee Kundenkreis e Straßfe 23 5 der Geſchäftsſt. a eee durch Anzeigen Holzst e 1 9 8705 in der Tourister unde ndienst mit Decke, Eßge⸗ durch Neckar Viernheimer ſchtirr u. Jungen⸗ zulmer Werks ſchaftsbluſe monteur Bolkszeitung abzu, eben Se ägerſtr. 14 heim aus Friedrichsfeld. Die Platzherren mußten die Ueberlegenheit der Gäſtemann⸗ chaft anerkennen und zwar mit einem Re⸗ ſultat, das wohl etwas hoch, aber trotzdem nicht zu Unrecht beſteht. Denn Mannheim war ſowohl in Technik als auch im Stellungs⸗ ſpiel weſentlich beſſer. Im zweiten Spiel ſah es zunächſt für Hed⸗ desheim ſehr beängſtigend aus, und erſt nach und nach konnte man ſich von der Umklam⸗ merung freimachen. Feudenheim wurde in ſeine eigene Hälfte zurückgedrängt und bis Halbzeit ſtand die Partie ſchon 3:1. Nach dem Wechſel holt Feudenheim ein Tor auf, worauf der Gaſtgeber ſofort wieder mit dem 4. Tor antwortet. Schon wenige Minuten ſpäter ſtellt Feudenheim mit der Verwertung eines Elfmeters das Endreſultat von 4:3 her. So⸗ mit konnten die Heddesheimer Fortunen auch im Rückſpiel gegen Feudenheim ſiegreich blei⸗ ben.— Geſtern früh wurden 7 Grad und heute früh nur 5 Grad Wärme verzeichnet. Viernheimer Tonfilmſchau „Aläbchen⸗Penfionat“ Heute Montag letzter Tag! im Central⸗Film⸗Palaſt: Der Bavaria⸗Spitzenfilm, der ſchon lange von vielen erwartet wurde, wird allen Beſu⸗ chern große Freude bereiten. Ein reizvolles Filmſpiel nach Brettſchneiders erfolgreichem Bühnenſpiel„Prinzeß Dagmar“. Ein Film des Herzens, der Innerlichkeit und 195 Menſchlichkeit. Konflikte, wie ſie im Leben des Alltags, im Leben jedes Menſchen ent⸗ ſtehen können, brechen in das Daſein der jungen Prinzeß Dagmar, die im Ringen um Freiheit und Liebe ihren erſten Kampf mit dem Leben beſteht. Angela Sallöker und Attila Hörbiger geſtalten mit reifer Kunſt das Erlebnis zweier Menſchen, die dem eher⸗ nen Geſetz der Pflicht ihre große Liebe opfern. Die feine Zeichnung der Charaktere, die ſpan⸗ nende Handlung und die große Liebe, die über allem ſchwingt, machen dieſen Film zu einem Erlebnis.— Verſäume niemand dieſes Spitzenfilmwerk, das überall mit dem größ⸗ ten Erfolg gezeigt wird. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 204 Milchſchweine, 333 Läu⸗ fer, zuſammen 537 Stück. Verkauft: 181 Milchſchweine, 204 Läufer, zuſammen 385 Stück. Milchſchweine 8—15 Mk., Läufer das Stück 16—35 Mark.— Marktverlauf: mittel. 13 und verantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. III. 1987 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. che Tage ber Frauen ſterfrau⸗Meliſſengeiſt viel leichter überwunden; man nehr ſo ſehr zu fürchten. So berichtet Herr Alfred mter, Köln⸗Braunsfeld, Aachener⸗Str. 282, am 25. ngerer Zeit litt meine Frau an ſtarken Herzbe⸗ r oft auftretendem Unwohlſein. Medizin, die ſie , half nicht immer. Bei einem ſehr ſtarken Schwäche⸗ ich Ihren Meliſſengeiſt. Die Wirkung war groß⸗ eit verwende ich nur Ihren Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. rfrau⸗Meliſſengeiſt vielleicht auch Ihnen helſen! n bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten! Nur echt ckung mit den drei Nonnen zum Preiſe von Mk. Pfg. gend 2 Acnlung! heute montag nochmals das schöne Bavarla-Flimwerk 0 Aauchennensiona W SAS. SS 2