lle late ſer ſch uch die lederun⸗ l, Weil Hof⸗ Molf⸗ er, Lur⸗ Vurber⸗ de Korte 22 ö 6 2 ickt bei det Schiſ⸗ feinen r Vet⸗ 5 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezu Nummer 92 Spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. otenlohn, S Miltwoch iernheimer Volkszeüung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim L den 21. April 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Nypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'hafen 15101 CEC ² 11T1VJJVVTVVVbbbbbbbb. 13. Jahrgang Jubel um den Führer im ganzen Reich Gewallige Kundgebungen der Treue und des Verlrauens— Glanzvolle Parade der Wehrmacht die Reichshaupkſtadt im Jeſtſchmuck Berlin, 20. April. 58 Berlin, 20. April. Deutſchland und mit ihm das Deutſchtum in aller Welt feiert heute des Führers Geburtstag. Ein wahrer Freudentaa des Volkes. Bekenntnis der Her⸗ zen zu dem Manne. der das Wunder der Wie⸗ dergeburt unſerer Nation bewirkte. Gelöbnis unwandelbarer Gefolaſchaftstreue zu ihm und ſeinem politiſchen Wollen. Wenn am 20. April überall, wo deutſche Menſchen wohnen, die Hakenkreuzfahnen wehen und die Nationallie⸗ der erklingen, ſo iſt das gleichzeitig ein Sym⸗ bol für die innere Geſchloſſenheit des Volkes, das in gläubigem Vertrauen zum Führer einer neuen ſchöneren Zukunft entgegenmar⸗ ſchiert. Die Reichshauptſtadt ſteht ſchon ſeit dem frühen Morgen im Zeichen des feſtlichen Ta⸗ ges, der, wie überall im Reich, mit dem für ſämtliche Standorte befohlenen aroßen Wek⸗ ken und den Appellen der verſchiedenen Wehr⸗ machtsteile begann. Fahnen über Fahnen flat⸗ tern aus den Fenſtern, von den Dächern und Türmen, wehen von den Fahrzeugen aller. Art und decken mitunter ganze Häuſerfronten förmlich zu. Girlanden ſpannen ſich von Haus zu Haus und in den Schaufenſtern ſtehen, um⸗ „rahmt von Grünſchmuck und Frühlingsblu⸗ men. Büſten und Bilder des Führers. Ein all⸗ gemeiner Wettkampf um die ſchönſte Aus⸗ ſchmückung ſcheint eingeſetzt zu haben, wobei die ehemals marxiſtiſchen Hochburgen der Stadtviertel des Berliner Nordens und Oſtens den großen repräſentativen Geſchäftsſtraßen der Innenſtadt keineswegs nachſtehen. Punkt 7 Uhr haben im großen Umkreis um die Charlottenburger Chauſſee, dem Schau⸗ platz der Truppenparade vor dem Führer, die Abſperrmaßnahmen der Polizei eingeſetzt. In den Straßen der Innenſtadt bewegt ſich eine feſtlich geſtimmte Menſchenmenge. An der Charlottenburger Chauſſee haben ſchon Tau⸗ ſende von Volksgenoſſen Aufſtellung genom⸗ men. In allen Stadtteilen begegnet man mar⸗ ſchierenden Formationen der Wehrmacht, der SS., SA., des NSKK. uſw., die entweder zur Paradeaufſtellung oder zur Spalierbil— dung anrücken. Nach Schluß der um 8 Uhr be⸗ gonnenen Schulfeiern ſieht man auch zahl⸗ reiche Kolonnen der HF., des Bd M. und des Junavolks, die in Richtung Tiergarten mar- ſchieren. Auch in der Wilhelmſtraße und be⸗ ſonders auf dem Wilhelmplatz hat der An⸗ drang begeiſterter Menſchenmengen ſchon früh eingeſetzt. Von der Reichskanzlei weht die Standarte des Führers. Tauſende von Volks⸗ genoſſen. Männer und Frauen jeden Alters, find hier verſammelt in dem Wunſche, an die⸗ ſem Tage ihrem Führer nahe zu ſein. Am Geburkslkagsmorgen beim Jührer Nachdem bereits um Mitternacht die perſön⸗ lichen Adjutanten und die Herren aus dem Stabe des Führers ſowie u. a. Reichsminiſter Dr. Goebbels. Reichsleiter Amann und Gauleiter Streicher in der Wohnung des Führers ihre Glückwünſche ausgeſprochen hat⸗ ten, erſchien am Morgen im Ehrenhof der Reichskanzlei der Muſikzuag der Leibſtandarte Adolf Hitler, um bei herrlichſtem Sonnen⸗ ſchein die Feier des Geburtstages mit einem Ständchen einzuleiten. Die erſten Gratulan- ten des Führers waren die Kinder feiner Adjutanten. Dann erſchien der Reichsführer SS. Himmler mit zahlreichen höheren SS.⸗Führern in der Reichskanzlei, um dem Führer die Wünſche ſeiner Schutzſtaffeln aus⸗ zuſprechen. Die Kinder der Miniſter und dem Führer naheſtehenden Perſönlichkeiten waren die nächſten. die dem geliebten Führer ihre Glückwünſche übermittelten. Die Leibſtandarle marſchierk auf Im Anſchluß an das Ständchen nahm der Führer vor der Reichskanzlei die Parade der Leibſtandarte Adolf Hitler ab, die SS.⸗Ober⸗ gruppenführer Dietrich anführte. Drei Ba⸗ taillone der Leibſtandarte Adolf Hitler„der SS.⸗Nachrichtenſturmbann Berlin-Adlershof und ein Sturmbann der SsS.-Totenkopfver⸗ bände zogen mit aufgepflanztem Seitengewehr in glänzender Haltung und unter dem Jubel der vielen Tauſende, die dem prächtigen Schauſpiel beiwohnten, an dem Führer vorbei. Der Führer nahm den Vorbeimarſch im Wa⸗ gen ſtehend ab. Neben dem Führer ſah man den öſterreichiſchen Geſandten in Berlin Tauſchit und den öſterreichiſchen Bundes⸗ miniſter von Glaiſe⸗Horſtenau ſo⸗ wie die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Darré, die Reichsleiter Amann und Bu ch ſowie die ſtändige Begleitung des Führers. Glückwünſche in der Reichskanzlei Der Jubel der dem Führer beim Erſcheinen vor der Reichskanzlei begrüßt hatte wiederholte ſich, als er nach dem prächtigen Schauſpiel der Parade wieder in die Reichskanzlei zurück⸗ kehrte. Hier empfing der Führer; nachdem ihm Reichsminiſter Dr. Frick ſeine Glückwünſche übermittelt hatte, als gächſte Gratulanten die von dem Reichsbauernführer Darréè geleitete deutſche Landiugend, die— in maleriſcher Tracht— in Dichtung und Lied ihre Gratu⸗ lation ausſprach und der der Führer durch eine Einladung zum Frühſtück eine beſondere Freude bereitete. Der Führer war ſichtlich bewegt und unterhielt ſich längere Zeit mit den Abgeſand⸗ ten der Landjugend. Im Anſchluß daran ſprach der Reichsbauernführer Darré dem Führer und Reichskanzler die Glückwünſche Landvolkes aus. Nachdem der Miniſter des Auswärtigen Frei⸗ herr von Neurath ſeine Glückwünſche übermittelt hatte, erſchien gegen 10 Uhr eine größere Abordnung der Blutordenträger der Bewegung. Ihnen ſchloſſen ſich zahlreiche hohe Parteiführer an, unter ihnen Stabschef Lutze, Reichsleiter Dr. Ley, Dr. Frank, Roſen⸗ berg, Reichsarbeitsführer Hierl, ferner Korpsführer Hühnlein, Generalinſpektor Dr. Todt, Gauleiter Wächtler, die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink, Reichskriegsopferführer Oberlindober, Oberſt a. D. SS.⸗Gruppenführer Rein⸗ hardt. Die Glückwünſche der Reichshauptſtadt über⸗ brachte Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert. Ferner ſah man den Berliner Polizeipräſidenten Graf Helldorf, SA. Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm. des deutſchen Der Aufmarſch der Truppenverbände zur Paradeaufſtellung vollzog ſich in den frühen Vormittagsſtunden nach einem genau feſtgeleg⸗ ten Plan. In den kilometerlangen Kolonnen ſah man ſämtliche Waffengattungen. Ueberall wurden die Soldaten von der Bevölkerung freu⸗ dig begrüßt. Die Verkehrspolizei hatte ihren großen Tag. Verſtärkte Poſten ſorgten für eine ſchnelle Abſvicklung des Verkehrs, eine Leiſtung, die umſo höher zu bewerten iſt, da auch ein Teil der Straßenbahnlinien umgeleitet werden mußte. Die Spalierbildung an der Parade⸗ ſtrecke haben wieder die Gliederungen der Be⸗ wegung übernommen. Kurz vor 11 Uhr brauſten am Wilhelms⸗ platz Heilrufe auf, die den Führer empfangen und ihn auf ſeiner Fahrt durch das Spalier der Formationen und HJ. begleiten. An der Ecke Wilhelmſtraße—„Unter den Linden“ macht die Wagenkolonne Halt. Während der Präſentiermarſch aufklingt, tritt General von Witzleben, der kommandierende General des III. Armeekorps, vor den Führer und er ſtattet die Meldung:* „Mein Führer! Ich melde 1550 Offiziere, 13 000 Mann, 1500 Pferde und 950 Fahrzeuge zur Parade angetreten.“ Langſam ſetzt ſich die Wagenkolonne mit dem Führer und ſeiner Begleitung wieder in Be⸗ wegung. Kurz nach 412 Uhr hört man auf den Tribünen die Heilrufe der Zuſchauermaſſen; die Wagen des Führers und ſeiner Begleitung erſcheinen an der Charlottenburger Brücke. Der Vorbeimarſch wird eröffnet durch den Kommandierenden General des III. Armee⸗ korps, General der Infanterie von Witz ⸗ leben, gefolgt von dem Kommandanten von Berlin, Generalmajor Seiffert. Beide ſitzen nach dem Vorbeireiten ab und melden dem Führer die Truppe. Die erſte vorbeimarſchierende Formation iſt das Wachregiment Berlin, dem das An„Regiment und die Kriegsſchule Potsdam folgen. Spielleute und Muſikkorps ſchwenken vor dem Führer aus und nehmen ihm gegenüber Auf⸗ ſtellung, um beim Abmarſch ihrer Truppe wie⸗ der einzuſchwenken. Die Infanterie zeigt in blendender Form einen Vorbeimarſch mit auf⸗ gepflanzten Seitengewehren in Zugkolonnen. Hinter dem Fußvolk folgen die beſpannten Fahrzeuge des Regiments, die Maſchinenge⸗ wehrwagen, die Infanteriegeſchütze und die Panzerabwehrkanonen. ö Die große Parade an der Techniſchen Hochſchule. Lints der Führer(X). (Scherl Bilderdienſt, K.) die große Parade der Wehrmachl Der Führer hört das Morgenſtändchen der Leibſtandarte. Rechts Reichsführer Ss. Himmler und links Obergruppenführer Sepp Dietrich.(Atlantic, K.) „Den Berliner Sonderformationen ſchließt ſich die 23. Di viſion an, geführt von dem Kommandeur Generalmajor Buſſch, der dem Führer Meldung erſtattet. Nun folgen in der gleichen Marſchordnung die Infanterie⸗Regie⸗ menter 9 und 67(von Seeckt). Den Abſchluß der Fußtruppen bildet das Pionierbataillon 3. Nach einer kurzen Pauſe trabt dann die Kavallerie an, an der Spitze der Kommandeur des Kavallerie-Regiments 9g. Während das Trompeterkorps an der Seite der Straße Auf⸗ ſtellung nimmt, zieht im Trabzug Schwadron um Schwadron vorbei, voran die in der Waf⸗ fenfarbe leuchtenden Standarten. Schwadrons⸗ weiſe ſind die Pferde in gleichen Farben zu⸗ ſammengeſtellt. An die Kavallerie ſchließt ſich das Artillerie-Regiment 23 mit zwei beſpann⸗ ten Abteilungen an. denen— immer im Trabe — die erſte Abteilung des Artillerieregiments 59 mit ihren ſchweren Batterien und die be— ſpannten Abteilungen des Artillerie-Lehrregi⸗ ments folgen. Man ſieht dann die motori⸗ ſierten Truppenteile des Heeres anrücken, an ihrer Spitze die Panzerabwehrabteilung 23 und danach die motoriſierte Abteilung des Ar⸗ tillerie⸗Lehrregiments. Den Abſchluß des Vor⸗ beimarſches dieſer Truppenteile des Heeres bildet die Nachrichtenabteilung 43. Während der leichte Wind den von den Fahrzeugen auf⸗ gewirbelten Staub davonträgt, leuchtet es drü⸗ ben auf der Charlottenburger Brücke blau und weiß auf. Die 1 Marine⸗Lehrabteilung unter Fregattenkapitän von Trotha iſt im Anmarſch. Es ſind ſtramme, ſonnengebräunte Geſtalten, die von den Zuſchauern beſonders freudig begrüßt werden. Der Höhere Kommandeur der Flakartillerie II, Generalmajor Weiſe, meldet nunmehr dem Führer die Truppenteile der Luftwaffe. Nach Generaladmiral Raeder tritt Gene- raloberſt Göring rückwärts zur Seite des Führers, während das Regiment„General Göring“ ſeinen glänzenden Vorbeimarſch aus⸗ führt. Dann rollen die motoriſierten Einhei⸗ ten der Luftwaffe, Batterien des Flakregiments 12 und des Flakregiments 22 mir allen Waf⸗ fen und Geräten vorbei. Wieder iſt Generaloberſt Göring von General⸗ oberſt Freiherrn von Fritſch beim Führer abgelöſt worden. Den letzten Teil der Parade beſtreiten die Panzertruppen. Ihnen vor⸗ aus fährt der ſtellvertretende Kommandeur der III. Panzerdiviſion Generalmajor Kühn, dem auf ratternden Raupen die Fahrzeuge des Pan⸗ 3— 2 zerregiments 8 folgen, niedrige ſchnellgängige Tanks, die jeweils mit zwei Maße nene ve 1 8 beſtückt ſind. An die Kampfwagen der J. Abtei⸗ lung des Panzerregiments 5 ſchliegt ſich das Schützenregiment 3 an, ein zu raſchem Einſatz auf geländegängigen leichten Laſtkraftwagen verladenes Infa terieregiment. Dieſer Teil des Vorbeimarſches. der die modernſten Kampfmit⸗ tel zeigt, vermittelt ſo recht einen Eindruck da⸗ von, welch außerordentliche Leiſtung bei der Wiedererrichtung und dem modernen Ausbau der neuen Wehrmacht zu vollbringen war. Ein beſonders lebendiges Bild bringt das Vorbei⸗ knattern des Kraftradſchützenbataillons 3 mit den von den Dreirädern blinkenden leichten und ſchweren Maſchinengewehren. Dahinter fährt die II. Abteilung des Artillerieregiments 75 mit ihren motoxiſierten leichten Batterien. Dann führt Oberſt Ritter von Radl⸗ maier der Kommandeur der Kraftfahrkampf⸗ truppenſchule, die letzte Truppe der Parade vor⸗ bei, die Lehrabteilung der Kraftfahrkampftrup⸗ pen, gegliedert zu Kraftradſchützenkompagnien mit ſchnellen und wendigen Panzerſpähwagen, Panzerabwehrkompagnien mit unbeſchränkt ge⸗ ländegängigen Panzerwagen. Wenige Minuten vor 1 Uhr iſt der letzte Wagen vorbeigerollt. Eine wundervolle und unerhört eindrucksvolle Parade iſt zuende. In anderthalb Stunden ſind insgeſamt 131 Einheiten der drei Wehrmachts⸗ teile mit rund 14000 Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften ſowie 1500 Pferden und Hunderten von Kraftfahrzeugen am Führer vor⸗ beidefiliert. Der Führer verabſchiedet ſich mit Gruß und Handſchlag von den Oberbefehlshabern der Wehrmacht. Er grüßt zu den fremden Diploma⸗ ten und den Spitzen von Partei und Staat, um dann unter dem Jubel der heilrufenden Maſſen durch das Spalier langſam mit den Wagen ſei⸗ ner militäriſchen Gefolgſchaft zurückzukehren zum Brandenburger Tor. Wenige Minuten nach 13 Uhr traf der Füh⸗ rer wieder in der Reichskanzlei ein. Während die verſtärkte Wache im Ehrenhof der Alten Reichskanzlei unter Trommelwirbel präſen⸗ tierte, grüßte die vieltauſendköpfige Menge, die während der Uebertragung von der Parade un⸗ ermüdlich ausgeharrt hatte, den Führer mit be⸗ geiſterten Heilrufen. Auch zahlreiche weitere hohe Perſönlichkeiten von Staat und Partei, die kurz nach dem Führer eintrafen, wurden von der Bevölkerung herzlich gegrüßt. Glückwünſche fremder Slaalsoberhäupler Berlin, 21. April. Der Führer und Reichs⸗ kanzler erhielt zu ſeinem Geburtstag in herz⸗ lich gehaltenen Worten Glückwunſchtelegramme von folgenden Stagtsoberhäuptern: Ihren Majeſtäten dem König der Bulgaren, dem Könia von Dänemark, dem König von England. dem König von Italien, dem Könia von Rumänien, Se. Durchlaucht dem Reichsverweſer des Königreiches Un, garn, dem Führer des nationalen Spanien, General Franco, ſowie vom Zaren Ferdi⸗ nand von Bulgarien. Außerdem haben ihm auf gleichem Wege ihre Glückwünſche aus⸗ gedrückt: Der italieniſche Regierungschef Muſſolini und der itaglieniſche Außenmi⸗ niſter Graf Cian o. Der Führer hat für dieſe Glückwünſche ſeine Dankſagung telegraphiſch übermittelt. Weiter haben zahlreiche Mitalieder der ebe⸗ mals regierenden deutſchen fürſtlichen Fa⸗ milien, General Ludendorff und an⸗ dere Heeres führer, die Reichsſtatt⸗ halter, die Chefs und Mitglieder der deutſchen Länder, die Gauleiter, die Oberbürgermeiſter der deutſchen Städte, die Führer der berufsſtändiſchen Glie⸗ derungen und wirtſchaftlichen Verbände, der Präſident des Roten Kreuzes und die Leiter anderer ſozialer Vereinigungen, vie⸗ le Schulen und Vereine, viele deutſche Schiffe auf See. zahlreiche führende Perſön⸗ lichkeiten des wirtſchaftlichen und geiſtigen Le⸗ bens Deutſchland führende Perſönlichkeiten des Auslandes. unter ihnen Lord und La⸗ dy Londonderry, Lord Rothermere, Bürgermeiſter Kotzias- Athen ſowie zahlloſe deutſche Volksgenoſſen aus dem In⸗ und Auslande dem Führer telegraphiſch u. brief⸗ lich ihre herzlichſten Glückwünſche zum heuti⸗ gen Tage ausgeſprochen. Beſonders zahlreich ſind die Zuſchriften aus den Organiſationen der NS DAqp und den angeſchloſſenen Ver⸗ bänden, der Hitler-Jugend, dem BDM. und dem Junavolk. Die in Berlin beglaubigten fremden Dip⸗ lomaten haben teils durch Telegramme, teils durch perſönliche Eintragung in die aus⸗ liegende Gratulationsliſte dem Führer und Reichskanzler ihr Gedenken zum heutigen Tag zum Ausdruck gebracht. Das deulſche Danzig feiert Danzig, 20. April. Auch das deutſche Dan⸗ zig hat ſeiner Verbundenheit mit dem Führer und dem Mutterland wieder in erareifender und überwältigender Weiſe Ausdruck gegeben. Die Stadt mit ihren Vororten, ſowie die Dörfer des Danziger Landesgebiets prang⸗ ten im Schmuck ungezählter Hakenkreuzfahnen und Girlanden. a Dienstagvormittag fand im Beiſein des Se⸗ natspräſidenten Greiſer, des deutſchen Gene⸗ ralkonſuls v. Luckwald, ſowie der Einheiten ſämtlicher Parteigliederungen eine Parade der Schutzpolizei ſtatt, wobei der Senatspräſident der Schutzpolizei eine Fahne verlieh. die auf rotem Grund das Eiſerne Kreuz. das Haken⸗ kreuz und das Danziger Wappen zeigt. In ſämtlichen deutſchen Schulen Danzigs fan⸗ den Feiern ſtatt, die Danziger SS peranſtal⸗ tete. wie bereits im vorigen Jahr, eine Mittagstafel für ihre arbeitsloſen Kameraden und deren Frauen. Abends werden im Dan⸗ ziger Gebiet etwa 80 Feiern abgehalten. In der Stadt ſelbſt ſprechen in den beiden größten Sälen Gauleiter Forſter und Senatspräſident Greiſer. Als Auftakt zu den Geburtstagsfeiern hatte bereits am Montagabend unter ſtarker Anteil⸗ nahme der Danziger Bevölkerung ein Fackel zug ſtattgefunden. Der feierliche Vereidigungsall in München Seht in jedem Volksgenoſſen zuerſt den Ar⸗ beiter für unſer Volk. den Beſchützer des Vol⸗ „Und deulſchland lebt“ „Halſel Euch wie Adolf hiller und Ihr werdel Verkrauen ernlen!“ München, 20. April. Der Geburtstag des Führers erreichte ſeinen Abſchluß und zugleich ſeinen Höhepunkt am Dienstagabend mit der feierlichen Vereidigung auf dem Königlichen Platz in München. 700 Politiſche Leiter der Bewegung und 1500 Frauen der NS⸗Frauen⸗ ſchaft ſtanden, ausgerichtet auf die Ewige Wache, ausgerichtet auf die unſterblichen Vorbilder des höchſten Einſatzes für das ewige Deutſchland, 6500 Walter und Warte der Gliederungen der Partei waren angetreten in der Ausſtellungs⸗ halle auf der Thereſienhöhe. Viele Tauſende waren es im Traditionsgau und Hunderttau⸗ ſende in all den anderen Gauen des großen wei⸗ ten Reiches, die, aufgeſtellt in Reih und Glied und zuſammengefügt zu einem einzigen rieſen⸗ haften Block des Glaubens und des Willens, in der gleichen Stunde dem Führer treue Gefolg⸗ ſchaft ſchworen und das heilige Gelöbnis ableg⸗ ten, ihre ganze Kraft, jeder an ſeinem Platz, dem Führer und Volk zu weihen. Die Rede von Rudolf heß bei der Vereidigung in München „Deutſche Männer und Frauen! Ueberall in Deutſchland ſind in dieſer Stunde die Formationen der NSDAP. ange⸗ treten, um der feierlichen Eideslei⸗ ſtung beizuwohnen. Und überall dort, wo die zu Vereidigenden auf den Augenblick warten, die Hand zum Schwur auf Adolf Hitler zu erheben, da haben die Hoheitsträger der NSDAP. vom Sinn des Nationalſozialismus, von der Idee unſerer Bewegung, vom Wollen unſeres Führers zu Euch geſprochen. In den wenigen Jahren, in denen dieſe Eidesleiſtung feierlich vorgenommen wird, iſt der Brauch nun ſchon in den großen Linien, in den Ausdrucksformen Tradition ge⸗ worden.. 7 Tradition iſt der Aufmarſch hier auf dem Königlichen Platz. Tradition die einleitenden Aufmärſche auf den Plätzen, die ſich überall im Reich zu Plätzen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung entwickelt haben. Tradition geworden iſt damit der Rah⸗ men dieſer Eidesleiſtung. 20. April. 1. Mai, Reichsparteitag, Bückeberg, 9. November— das ſind Tage, für die ſich Formen nationalſozialiſtiſcher Feierſtunden er⸗ geben haben, die wir als Brauchtum un⸗ ſerer Partei und unſeres Staates anſehen kön⸗ nen, Dieſes Brauchtum hat ſich nicht zwangs⸗ weiſe, nicht nach ausgedachten Syſtemen, nicht nach einer ausgeklügelten Sinngebung ent⸗ wickelt, ſondern aus der inneren Kraft der inneren Dynamik unſeres Wollens. In ſpäteren Zeiten werden ſich Worte und Sätze regelmäßig wiederholen, die— in un⸗ ſerer Zeit gebildet— in der Nachwelt ehrwür⸗ digen Klang haben! Es werden ſich auch regel⸗ mäßig die feierlichen Eidesleiſtungen auf den Führer wiederholen, wie wir jetzt eine für das Jahr 1937 vornehmen. Nationalſosjaliſten und Nationalſozialiſtin⸗ nen! Ich fordere Euch das Treuegelöbnis ab vom Königlichen Platz im Traditionsgau der Bewegung aus, angeſichts der Gefallenen, die in ihrem Ehrentemvel Wache halten am Brau⸗ nen Haus. In Ehrfurcht gedenken wir der Toten: Senkt die Fahnen! Wir gedenken der Gefallenen vom 9. No⸗ vember. Wir gedenken eines Hor ſt Weſſels, eines Herbert Norkus, eines Wilhelm Guſt⸗ loff und all der vielen anderen, die ihr Lehen ließen für das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land. Wir gedenken heute in Sanderheit un⸗ ſeres in Buenos Aires fern der Heimat er⸗ mordeten Parteigenoſſen Riedle. Unſer Troſt iſt die ſtolze Gewißheit: Sie ſtarben nicht umſonſt. Unſere Toten gaben ihr Leben, auf daß Deutſchland lebe Und Deutſchland lebt. Solange aber Deutſchland lebt, ihre Namen fort in Deutſchland. Die Fahnen hoch! 77 die Ihr nun durch Euren Eid einge⸗ reiht werdet in das Führerkorps der NS DAP. ſeid Euch bewußt: Nicht die Rechte ſind das Weſentliche am Amt, das Weſentliche ſind die Pflichten. Die Rechte werden Euch gegeben, um Euch die Erfüllung Eurer Pflicht zu er⸗ leichtern. Nicht die Uniform iſt das We⸗ ſentliche, das Weſentliche iſt das Herz darin. Nicht die Abzeichen ſind das Weſentliche, ſondern der Charakter. Nicht der Titel, nicht der Rang ſichern Euch auf die Dauer Autorität, ſondern Euxe Hal⸗ tung und die Frucht Eures Wirkens. Die höchſte Autorität, die je einer in Deutſch⸗ land beſaß, ſchuf ſich ein Mann ohne Titel, 995 Rang, ein Mann im ſchlichten braunen Rock, ein Mann aber, der eines war und eines iſt: Führer. Führer in ſeinem Weſen, Führer in ſeiner Haltung, Führer in ſeinem Verantwortungsbewußt⸗ ſein, Führer in der Hingabe an ſein Werk. Strebt auch Ihr danach Führer zu ſein in Eurem Weſen in Eurer Haltung, in Eurem Verantwortungsbewußtſein, in Eurer Hingabe an das Werk Adolf Hit⸗ lers. Der Weg zur wahren Führerſchaft iſt ein ſchwerer Weg. Aber dann, wenn er Euch be⸗ ſonders ſchwer zu ſein ſcheint, denkt daran, wie unendlich viel ſchwerer der Weg war, den Adolf Hitler gehen mußte: Von früher Jugend an allein im Leben, ohne Menſchen, die ihn leben auch förderten, ohne Geld, das ihm half. Durch Unverſtändnis und Haß vom Arbeitsplatz ge⸗ ſtoßen; ein Machtloſer inmitten des Unſinns der Revolte; ein politiſcher Führer ohne Ge— folgſchaft; ein Kämpfer für ſein Volk, gegen den alle Mittel der Beeinfluſſung dieſes Vol⸗ kes ſtanden, gegen den alle Gewalt der Macht⸗ haber ſtand, verhöhnt und verdächtigt, verfolgt, gefangen, der Ausweiſung nahe, vom Tode bedroht. Wie leicht iſt Euer Weg hiergegen. Was gegen den Führer wirkte, wirkt heute für Euch. Die Gewalten, die gegen ihn ſtanden, helfen Fraß Der Führer ſelbſt gibt Euch von ſeiner raft. Seine Autorität ſtärkt Eure Autorität. Erweiſt Euch deſſen würdig! Seid Euch bewußt, daß die Haltung jedes einzelnen von Euch wiederum zurückwirkt auf die Autorität des Führers. Eure Haltung. Euer Wirken iſt weſentlich für die Stimmung im Volk, für die Bereit⸗ ſchaft des Volkes, freudigen Herzens dem Füh⸗ rer zu folgen. Seid Ihr vorbildlich, ſo erleichtert Ihr dem Führer ſein Wirken und ſein Leben. Seid Ihr ſchlechte Unterführer, erſchwert Ihr es ihm. Ihr tragt die Verantwortung für die Hal⸗ tung des Volkes in Eurem Bereich. Ihr ſeid verantwortliche Führer. Jeder von Euch ſoll Vorbild ſein, wie einſt Adolf Hitler Vorbild war und heute Vor⸗ bild iſt. Jeder ſoll es ſo halten und jeder ſoll ſo wirken, als hänge allein von ihm es ab, daß ſeine Gefolgſchaft und alle die anderen Volksgenoſſen, vor deren Augen er wirkt, ihm ſo freudig folgen, wie einſt die alten Kämpfer dem Führer folgten. Fühlt Euch nicht als Vorgeſetzte, fühlt Euch als Vertrauensleute des Volkes. Der Führer hat nicht durch Befehle das Volk geeint, nicht durch Befehle es unter ſich geſtellt, ſondern durch das Vertrauen, das er ſich ſchuf. Die alten Kämpfer fanden einſt den Weg zum Führer, weil ſeine vorbildliche Perſönlichkeit ſie anzog. Weil Adolf Hitler ehrlich und treu war, ſtanden ſeine alten Kämpfer ehrlich und treu zu ihm, weil er das Gute predigte, zog er aute Menſchen an. s Weil er das Heroiſche verkündete, kamen heroiſche Charaktere zu ihm. Weil er Kämpfer war, kamen Kämpfernaturen zu ihm. Haltet Euch wie Adolf Hitler und Ihr wer⸗ det Vertrauen ernten. Fragt Euch in allem Euren Handeln, wie würde Adolf Hitler handeln, und Ihr werdet nicht fehlgehen. Seid Euch deſſen bewußt: Nach einem Wort des Führers dient Ihr dem anſtändiaſten Volk der Welt! Es iſt das Volk, das nach tiefſtem Sturz, nach höchſter Not wie kein zweites ſich bekannt hat zu ſeiner Ehre und zu dem Füh⸗ rer, der ihm ſeine Ehre wiedergab. kes. Seht in jeder Volksgenoſſin die Mutter der Kinder unſeres Volkes. Ihr ſollt Diener ſein dieſes Volkes. So wie der Führer ſich als erſter Diener die⸗ ſes Volkes fühlt. Bei Euch ſoll jeder Volks⸗ genoſſe ſeine Sorgen laſſen können. Bei Euch ſoll jeder Volksgenoſſe ſich Rat ſuchen können. In dieſem Vertrauensverhöltnis zwiſchen Volk und Partei, zwiſchen Volk und Führung ruht die Geſchloſſenheit des Ganzen. Für alle Zeiten und allen Stürmen zum Trotz. Adolf Hitler! Wir Nationalſozialiſten er⸗ neuern unſer Verſprechen: Wir ſtehen in Deinem Geiſte zu unſerem Volk immerdar, ſo wie du zu Deinem Volke ſteht immerdar! Dieſes Volk wird zu Dir ſtehen, zu dem, wos Du ihm gabſt noch in ferner Zukunft, ſo wie Dein Geiſt und Dein Werk fortwirken werden in unſerem Volk noch in ſerner Zukunft. Ihr aber, die Ihr durch Eure Eidesleiſtung eingereiht werden ſollt in das Heer der vo⸗ lötiſchen Helfer des Führers, prüft Euch. ob Ihr Euch ſtark genug fühlt. den Eid auf Adolf Hit⸗ ler in ſeinem Geiſte zu halten. Kein Nachteil erwächſt dem. der nicht mit⸗ ſchwört und dann offen und ehrlich ſein Amt niederlegt, weil er ſich nicht ſtark genug gefühlt hat. es zu tragen! Wehe aber dem, der ſchwört Schwur nicht hält! Treue wird von Euch gefordert! Nicht ollein Treue in der Tat, auch Treue in der Geſin⸗ nung. Anerſchütterliche Treue wird von Euch gefordert— Treue, die kein Wenn und Aber. keinen Widerruf kennt. Unbedingter Gehorſam wird von Euch gefor⸗ dert. der nicht fragt nach dem Nutzen des Be⸗ fehls, der nicht fragt nach den Gründen des Befehls, ſondern der gehorcht um des Gehor⸗ chens willen. Bedenkt Euch nun: (Pauſe...— Deutſchlandlied) Wir kommen zum Eide: Ihr leiſtet ihn bei den Wächtern unſerer Idee, bei den Mächtern. die hier in den ehernen Sarkophagen der Eb⸗ rentempel ruhen. Sprecht hier und in allen Gauen des dent⸗ ſchen Vaterlandes mir nach! „Ich ſchwöre Adolf Sitler unverbrüchliche Treue, ich ſchwöre ihm und den Führern, die er mir beſtimmt, unbedingten Gehorsam.“ Die Eidesleiſtung iſt geſchehen! und ſeinen Heute am Geburtstag. des Mannes, der Symbol geworden iſt für das Leben unſeres Volkes, für ſeine Lebenskraft, für ſeinen Le⸗ benswillen. am Geburtstag des Mannes, dem Deutſchland ſeine Wiedergeburt verdankt, an dieſem Geburtstag iſt es unſer Wunſch“e daß ſein raſtloſes Schaffen. all ſein Sorgen um unſer Volk auch künftig begleitet iſt vom Segen Gottes. daß insbeſondere belohnt wird ſein Ringen um den Frieden. Nationalſozialiſten und Nationalſoziaſin!“. nen! Wir grüßen den Führer! Adolf Hitler Sieg⸗Heil! Treue Mitarbeit das ſchönſte Geburkslagsgeſchenk für den Jührer Dr. Gyebbels in der Vereidigungsfeier im Berliner Sportpalaſt— 89 000 politiſche Amtsträger der Reichshauptſtadt legten den Eid auf Adolf Hitler ab Berlin, 20. April. Zur gleichen Stunde da auf dem Königlichen Platz in München vor der Gwigen Wache die Männer und Frauen aus der Hauptſtadt der Bewegung zur feierlichen Vereidigung aufmarſchiert waren, gelobten in der Reichshauptſtadt rund 89 000 politiſche Amtsträger dem Führer unverbrüchliche Ge⸗ folgſchaft. Im Mittelpunkt der 85 Vereidi⸗ gungsfeiern ſtand die im Sportvpalaſt, jener traditionellen Kampfſtätte Berlins. Mehr als 14 000 politiſche Leiter, Mitarbei⸗ ter und Helfer, füllten zuſammen mit den zu vereidigenden Mitgliedern der Reichsleitung den Saal, der zur Feier des Tages feſtlich ausge⸗ ſchmückt war. Gauinſpektor Schach meldete dem Gauleiter die zur Vereidigenden zur Stelle. Dann nahm. Dr. Goebbels das Wort. „Es iſt kein Zufall“ ſo betonte der Gaulei⸗ ter,„daß das deutſche Volk in einem in unſerer Geſchichte noch niemals feſtgeſtellten Regenera⸗ tionsprozeß allmählich ſeine Kräfte wieder ge⸗ ſammelt und damit auch eine ganz andere Stel⸗ lung in der Welt eingenommen hat, als das vor der Machtübernahme überhaupt nur vor⸗ ſtellbar war. Dieſer grundlegende Wandel iſt allein durch die Arbeit des Führers und den Kampf der Be⸗ wegung zu erklären. Es iſt darum mehr als eine äußere Dankesbekundung, wenn ſich heute mit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung das ganze deutſche Volk zuſammenfindet, um gemeinſam den Geburtstag des Führers zu begehen. Die⸗ ſer Tag iſt für uns mehr als ein äußerlicher Feiertag. Wenn heute mittag die wiedererſtarkende junge Volksarmee vor dem Führer vorbeipara⸗ dierte, ſo iſt nun am heutigen Abend für die Partei die Stunde gekommen, um dem Führer ihre Treue und ihre Ergebenheit kundzutun. Beide, Partei und Wehrmacht. ſind ja ureigenſte Schöpfungen dieſes Mannes. Mit Bewußtſein hat er die Sicherheit des Staates auf dieſe bei⸗ den Säulen gelegt. Beide Organisationen ſind ſtolz darauf, von dem Mann geführt zu werden, fene Volk und Nation vor der Welt reprä⸗ entiert.“ Dr. Goebbels kam abſchließend auf die Be⸗ deutung des Eids auf den Führer zu ſprechen, 0 —— 2 een— N den abzulegen für jeden Nationalſozialiſten eine beſonders heilige Handlung ſei, vollziehe er doch damit den Eintritt in den Bund der beſten deutſchen Patrioten. Niemand könne von die⸗ ſem Eid gelöſt werden, und diefer Eid ſei umſo bindender, als er von jedermann freiwillig ge⸗ leiſtet werde. Wer ihn aber einmal abgelegt habe, ſei auf den Führer und die Bewegung für ſein ganzes Leben verpflichtet. 1 So binden wir uns an den Führer in der Form eines ſoldatiſchen Eides, in der Form eines perſönlichen Treue⸗ gelöbniſſes. Was gäbe es überhaupt Verpflichtenderes und Bindenderes als ein Ge⸗ löbnis zu unſerer Bewegung und zu unſerem Führer! Deshalb glaube ich“, ſo ſchloß Dr. Goebbels,„daß wir alle unſerem Führer kein ſchöneres Geburtstagsgeſchenk machen können als das Gelöbnis, in aller Zukunft an ſei⸗ nem Werk tätig teilzunehmen. Halten wir uns immer den Führer als das große, wegweiſende Beiſpiel vor Augen! Zu ihm und ſeinem Werk bekennen wir uns an ſeinem heutigen Geburtstag!“ Begeiſtert ſtimmten die Amtsträger in das Siegheil ein, das der Gauleiter auf Adolf Hit⸗ lex und die nationalſozialiſtiſche Bewegung aus⸗ brachte. Nach der im Rahmen der Uebertragung aus München durch den Stellvertreter des Führers vollzogenen feierlichen Ablegung des Eides ſchloſſen die Nationalhymnen die denkwürdige Kundgebung. * Der Führer in München Rudolf Heß überbringt die Glückwünſche der Partei München, 20. April. Der Führer traf am Nachmittag ſeines Geburtstags völlig un⸗ erwartet, von Berlin kommend, in Mün⸗ ch en ein. Auf dem Flugplatz Oberwieſenfeld erwartete ihn der Stellvertreter des Führers, Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß, der dem Führer die Ge⸗ burtstagsglückwünſche der Partei aus ſprach. Außerdem beglückwünſchten Miniſterprüſident Siebert und Polizeipräſident Frhr. v. Eberſtein den Führer zu einem Geburtstag. S — 8 ht Nit, nan At ſug gefügt und z 0 N den * Nic olle; in der det Heſin⸗ dird von Euch n und Wer 1 ud geior, dez Be. des n bes Hebot⸗ 0 tet ihn bei den Miche, agen der Ch. len dez dent, kaderbrützlich ihren, die tt jan k deinen de Names, den perdankt, zalſoztalrten bollziehe er ) der beſten 1e bon die⸗ id ſei unſo en önnen 1 fei⸗ nehmen N uünſche c uf lig n“ n Min“ enitttle ihn i die bl nit. mile iht, 5 chuttell⸗ Wirtſchaft und Währung gab. 5 Berlin, 20. April. Der Reichswirtſchafts⸗ miniſter und Reichsbankpräſident Dr. Schacht hielt am Dienstag anläßlich des Geburtstages des Führers u. zur gleichzeitigen Einweihung der neuen Ehrenhalle des Hauſes für Wirt⸗ ſchaft und Arbeit des Reichs⸗ und Preußiſchen Arbeitsminiſteriums eine Rede. in der er einen Ueberblick über die nationalſozialiſtiſchen Aufbauleiſtungen auf dem Gebiete von 1 Der Feier wohnten mit allen Arbeitskameraden der bei⸗ den Miniſterien Reichsarbeitsminiſter Seldte, die Schöpfer der neuen Ehrenhalle ſowie die am Ausbau der neuen Halle beſchäftigten Ar⸗ beiter bei. Reichsminiſter Dr. Schacht führte u. a. aus: Meine lieben Berufskameraden und Kameradinnen! Wir haben uns hier zuſammengefunden, um in Hochachtung und Liebe des Mannes zu ge⸗ Dr. Schacht über nalionalſozialiſtiſche Aufbauleiſtungen Rede des Reichswirkſchaftsminiſters bei der Einweihung der Ehrenhalle des Hauſes für Virkſchaft und Arbeil denken, dem das deutſche Volk vor mehr als vier Jahren die Leitung ſeine Geſchicke an⸗ vertraut hat. Seit mehr als vier Jahren ſteht Hitler an der Spitze des Deutſchen Reiches, vom Volk berufen und von dem innigen, un⸗ wandelbaren Vertrauen der geſamten Nation getragen. Dieſer unerſchütterliche Glaube aller Deutſchen an ihren Führer gibt den Entſchei⸗ dungen Hitlers die unerhörte Stoßkraft, welche der geballte Wille eines ſtarken und ſelbſtbe⸗ wußten 70 Millionen-Volkes verleiht. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht erklär⸗ te dann, er wolle an dieſer Stelle nicht von den Erfolgen der Politik Adolf Hitlers auf in⸗ nen⸗ und außerpolitiſchem Gebiet ſprechen. Es liege ihm als Wirtſchaftsminiſter und Reichs⸗ bankpräſident näher, die Ergebniſſe der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Politik auf dem Gebiete von Wirtſchaft und Währung zu be⸗ leuchten. Auch hier ſei Großes erreicht worden. Vor vier Jahren Der Reichsbankpräſident fuhr fort:„Die Wirtſchaft, die der Führer zur Zeit der Macht⸗ ergreifung vorfand. wax nahezu bankerott und vermochte kaum zwei Drittel der Arbeitsfähi⸗ gen notdürftig zu beſchäftigen. Arbeitgeber u. Arbeitnehmer ſtanden ſich, von rühmlichen Ausnahmen abgeſehen, verſtändnislos gegen⸗ über. Mancher Unternehmer und mancher Ar⸗ beitgeber war nur allzuſehr geneiat, lediglich an ſeinen eigenen Geldbeutel zu denken und darüber ſeine Pflichten gegen die Allgemeinheit zu vergeſſen. Wir haben die volkszerſtörende Plage der Arbeitsloſigkeit beſeitigt und nahezu jedem arbeitswilligen und arbeitsfähigen Volksgenoſſen wieder zu Lohn und Brot verholfen. Wir haben die Rentabilität der Wirtſchaftsunternehmungen wieder hergeſtellt. Wir haben der Wirtſchaft den Arbeitsfrieden gegeben und haben ſie mit einer neuen Wirtſchaftsgeſinnung vertraut ge; macht, die Betriebsführer und Gefolgſchaft als gleichberechtigte u. gleichwertvolle Glieder der Betriebsgemeinſchaft betrachtet, die in der wirtſchaftlichen Arbeit in erſter Linie einen Dienſt am Volksgenaſſen ſieht und die alle wirtſchaftlichen Maßnahmen den großen Zie⸗ len der Staatsführung anpaßt. Dies alles iſt erreicht worden unter arund⸗ ſätzlicher Anerkennung der freien Unter⸗ nehmerinttiative, ohne die eine Volks⸗ wirtſchaft und eine Kulturnation des 20 Jahrhunderts nicht exiſtieren kann. Auch die Organiſationen der gewerblichen Wirtſchaft. die zeitweiſe ein wenig durcheinander zu wu⸗ Ban drohten, konnten auf einfachere und zweckmäßigere Formen zurückgeführt werden. N Das deutſche Bankweſen befand ſich an der Zeitwende ebenfalls in einem wenig erfreulichen Zuſtand. Die Nach⸗ „wirkungen der 31er Kriſe waren noch keines⸗ wegs überwunden, die Kreditinſtitute konnten die Stützung durch Reich und Reichsbank noch nicht entbehren. Die in den folgenden Jahren einſetzende Belebung der Wirtſchaftstätigkeit und die beginnende Geſundung der Wirtſchaft gaben den Kreditinſtituten die Möglichkeit, ihre Kriſenengagements bei der Reichsbank abzudecken. die Kriſenverluſte abzuſchreiben und ſich eine neue Rentabilitätsgrundlage zu ſchaffen. Auch die Reprivatiſieruna der von öffentlichen Stellen übernommenen Großbank⸗ aktien hat ſchon beachtliche Fortſchritte ge⸗ macht. Von ganz außerordentlicher Bedeutung iſt es ſchließlich, daß durch das Reichsgeſetz über das Kreditweſen den zuſtändigen Reichs⸗ organen— insbeſondere der Reichsbank— auf dem Wege über das Aufſichtsamt für das Kreditweſen ausreichende Möglichkeiten an die Hand gegeben worden ſind, die Geſchäftsfüh⸗ rung der Banken zu überwachen und insbe⸗ ſondere darauf hinzuwirken, daß ſie in ihrer Geſchäftsführung den gemeinſchaftlichen Be⸗ langen und vor allem den währungspolitiſchen Notwendigkeiten hinreichend Rechnung tragen. Der Kapitalmarkt befand ſich vor vier Jahren im Zuſtand völ⸗ liger Stagnation, der Kapitalmarktzins war unerträglich hoch. Es iſt uns gelungen, auf organiſchem Wege die Zinsſätze auf ein ver⸗ nünftiges Maß zu ſenken und den Kapital⸗ markt aus ſeiner Erſtarrung zu löſen. Eine ſorgfältige Kapitalmarktkontrolle machte es möglich, die neueinſetzende Kapitalbildung in erſter Linie für die vordringlichen Anleihebe⸗ * biürfniſſe des Reiches nutzbar zu machen, die ſich aus den großen Sonderaufwendungen für die Arbeitsbeſchaffung und ſpäter für die Wie⸗ derwehrhaftmachung unſeres Volkes ergaben. Ein anſehnlicher Milliardenbetrag konnte auf dieſe Weiſe bereits konſolidiert werden. Die bisher verfolgte Methode wird allerdings— unter ſorgfältiger Abtaſtung der jeweiligen Leiſtungsfähigkeit des Kapitalmarktes— noch jahrelang weiterhin eingehalten werden müſ⸗ ſen, bis die geſamten Sonderausgaben des Reiches endgültig feſtgeſchrieben ſind. Ein nicht unbeträchtlicher Teil dieſer Son⸗ derausgaben mußte freilich in den vergange⸗ nen Jahren vorläufig kurzfriſtig vor finanziert werden. Das iſt im Aus⸗ land vielfach gründlich mißverſtanden worden und hat uns infolgedeſſen den Vorwurf einer unbefriedigten Währungspolitik eingetragen. Ich habe den Vorwurf zu oft widerlegt, als daß ich mich mit ihm in dieſem Kreiſe nochmals auseinanderzuſetzen brauchte. Der ganze„ge⸗ heimnisvolle Zaubertrick“ unſerer Vorfinan⸗ zierung beſteht einfach darin, daß wir alle je⸗ weils brachliegenden Geldmarktmittel für die Vorfinanzierung der außerordentlichen Reichs⸗ bedürfniſſe heranziehen, daß die Reichsbank in ihren Deckungsbeſtänden die Währungsreſer⸗ ven, die ſie den ausländiſchen Gläubigern Deutſchlands geopfert hat, durch Sonderzie⸗ hungen erſetzte und daß ſie weiter bei der großen Flüſſigkeit des Geldmarktes auch in großem Umfange ſolche Sonderziehungen an die Stelle privater Diskontierungen treten laſſen konnte. das währungspoliliſch Enkſcheidende dabei iſt, daß es der Reichsbank im engſten Einverſtändnis mit der Reichsregierung ge⸗ lang, trotz der Sonderdiskontierungen den Umlauf an baren und unbaren Zahlungsmit⸗ teln nicht über das zur Bewältigung des Gü⸗ terumſchlages notwendige Maß ſteigen zu laſ⸗ ſen. Eine darüber hinausgehende Vermehrung des Geldumlaufes allerdings würde Inflation bedeuten. Unſere ganze Währungspolitik iſt darauf eingeſtellt, das Lohn⸗ und Preisniveau und damit die Kaufkraft unſerer Währung ſtabil zu erhalten. Hieran wird auch unſer chroniſcher Deviſen⸗ mangel nichts ändern, obwohl er uns in den nächſten Jahren wahrſcheinlich kaum weniger zu ſchaffen machen wird als in der Zeit ſeit der 1931er Kriſe. Die Leiſtungen des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates auf dem Gebiete der äußeren Währungspolitik werden leicht unterſchätzt, weil es hier nach Lage der Dinge bisher nicht ſo ſehr darauf ankam, et⸗ was weithin ſichtbares Neues zu ſchaffen, als vielmehr einer Verſchlechterung eines beſtehen⸗ den Zuſtandes mit allen Kräften entgegenzu⸗ arbeiten. Was wir erreicht haben, kann aar nicht hoch genug veranſchlagt werden. Es iſt uns als einzigem größeren Lande gelungen, die Parität unſerer Währung unverändert Berlin, 20. April. Am Geburtstag des 9 ſammelte ſich wieder, wie Jahr um ahr vorher, die ganze Liebe des deutſchen Volks um dieſen einen Mann, in dem es Gegen⸗ wart und Zukunft Deutſchlands verkörpert ſieht. Am ſinnfältigſten wird das durch die Gaben der Liebe, die als Zeichen der Treue dem Führer zu ſeinem Geburtstag zugehen. Es war wenige Wochen nach der Machtergrei⸗ fung, als zum 44. Geburtstag des Führers ſeine damalige proviſoriſche Wohnung in der Reichs⸗ kanzlei in einen Blumenhain und in ein Warenlager verwandelt wurde, denn es gab kaum einen Gegenſtand, den man in den Bergen dieſer Geſchenke nicht zu finden ver⸗ mochte. Damals glaubte man, daß dieſe Viel⸗ zahl der Gaben aus allen Schichten des deut⸗ ſchen Volks, dieſe rührenden Beweiſe der An⸗ hänglichkeit, durch nichts mehr übertroffen wer⸗ den könnten. Sie wurden dennoch übertroffen; denn Jahr um Jahr ſind die Berge dieſer Gaben gewachſen. Jahr um Jahr wurden die Gabentiſche noch mehr überladen, ſteigerte ſich die Flut der Geſchenke zu einer überwältigenden Fülle. Die Poſt mußte heute wiederum einen Son⸗ derdienſt zur Reichskanzlei einrichten, und ununterbrochen wurden Kiſten, Körbe, Pa⸗ Norgenſtunden vor der Reichskanzlei verſam melt. 88 aufrecht zu erhalten. Obendrein haben wir in den letzten vier Jahren auch noch beträchtliche Rückzahlungen für unſere Auslandsſchulden geleiſtet, obwohl uns das Ausland dies weiß Gott nicht leicht gemacht hat. „Das Ausland hat uns im Gegenteil— ſo widerſinnig dies klingt— nach Kräften an der Schuldenrückzahlung zu hin⸗ dern geſucht: durch prohibitive Zölle und Kontingente, durch Entfeſſelung der Boykotthetze. Das alles hat uns gezwungen, unſere Deviſen⸗ geſetze immer mehr zu verſchärfen und vor allem unſere Außenhandelspolitik von Grund auf um⸗ zuſtellen. Wir ſind dazu übergegangen, nur das zu kaufen, was wir unbedingt brau- chen, und zwar nur ſoviel, als wir bezahlen können, und dabei vornehmlich in den Lände einzukaufen, die bereit ſind, ſich von uns bezah⸗ len zu laſſen, das heißt: unſere Waren im Austauſch gegen ihre Waren abzunehmen. Hand in Hand damit ging eine nachdrückliche Förde⸗ rung der Ausfuhr. Eine Entwirrung des derzeitigen Währungs⸗ chaos iſt undenkbar, ſolange nicht eine vernünf⸗ tige Regelung der internationalen Verſchuldung, der internationalen Wirt⸗ ſchafts beziehungen und der Rohſtoff⸗ verteilung getroffen worden iſt. Wir haben uns immer wieder bereit erklärt, an einer ſolchen vernünftigen Regelung nach beſten Kräften mitzuarbeiten, ſind aber damit bisher— von rein platoniſchen Zuſtimmungs⸗ äußerungen abgeſehen— auf wenig Gegen⸗ liebe geſtoßen. So ſind wir denn bis auf weileres allein auf unſere eigenen Kräfte angewieſen. Wir haben aus dieſer Erkenntnis die Kon⸗ ſequenzen gezogen und haben den neuen Vier⸗ jahresplan aufgeſtellt, der die beſtehende Knapp⸗ heit an ausländiſchen Rohſtoffen verringern ſoll. Der neue Vierjahresplan muß in ſeiner An⸗ laufzeit der Volksgemeinſchaft manche Unbe⸗ quemlichkeit und auch manches Opfer zumuten — erfordert doch der Aufbau der neuen Werke einen vorübergehenden ſtärkeren Deviſenver⸗ brauch—, er wird aber dafür, das läßt ſich ſchon jetzt vorausſehen, ſehr bald weſentlich zur Entlaſtung unſerer Handelsbilanz beitragen. Wenn ſich nach Ablauf der zweiten vier Jahre das deutſche Volk zuſammenfinden wird, um zum zweiten Male ſeit der Machtergreifung den Geburtstag ſeines Führers zu feiern, dann wird ein großer Teil der jetzt noch vor uns liegenden Schwierigkeiten glücklich überwunden ſein. Der Reichswirtſchaftsminiſter übergab dann die Ehrenhalle ihrer Beſtimmung und ſprach zugleich allen, die an dem Bau der Ehrenhalle mitgewirkt haben, den herzlichen Dank des Hau⸗ ſes aus. Gaben der Liebe als Zeichen der Treue Berge von Geſchenken in der Reichskanzlei kete in die Wohnung des Führers getragen, körbeweiſe kamen Briefe und Telegramme, Blumen wurden in großer Menge abgege⸗ ben, und wie immer zeichneten ſich viele Tauſende im Vorraum der Reichskanzlei in die aufliegende Glückwunſchliſte ein. Jeder deutſche Volksgenoſſe weiß, wie beſchei⸗ den der Führer in ſeiner perſönlichen Lebens⸗ haltung iſt, und ſo iſt auch nicht der materielle Wert der einzelnen Geſchenke das Weſentliche, ſondern die Geſinnung, die aus dieſen Geſchen⸗ ken ſpricht und die wohl ihre ſchönſte Krönung in der überwältigenden Abſtimmung vom 29. März 1936 gefunden hat. Ein großer Teil dieſer Geſchenke wird in den nächſten Tagen, nachdem der Führer ſie geſehen hat, bereits gemeinnützigen Zwecken zugeführt. In den Krankenzimmern großer Berliner Krankenhäuſer ſtehen die blühenden Grüße, die viele Tauſende in der Reichskanzlei abgaben, Blumen des Frühlings in bunter Farbenpracht und ſchenken noch einmal Freude, und die N SV. wird wieder Tauſende mit den Gaben glücklich machen können, die zu dieſem Zweck dem Führer an ſeinem Geburtstag zur Ver⸗ fügung geſtellt wurden. Das, was Deutſchland in dieſen Jahren groß gemacht hat, das Zuſam⸗ menſtehen von Führer und Volk, erfüllt ſich auch Unzählige Graturanten mit Blumenſträuß en und Geſchenken waren ſchon in den frühen (Weltbild, K.) Helm ab zum Gebet! Am Vorabend ſeines Geburtstages verlieh der Führer auf dem Wilhelmplatz 90 Fahnen und Standarten an die Wehrmacht. Die Feier⸗ ſtunde ſchloß mit dem Zapfenſtreich. (Preſſephoto, K.) an dieſem Geburtstag des Führers. Das Volk für den Führer und der Führer für das Volk! Im großen Kabinettsſaal in der Reichskanzlei ſind in dieſem Jahr die Geſchenke aufgebaut. Viele ſind rein perſönlicher Art, von den engſten Mitarbeitern des Führers oder von Kriegskameraden. Die Geſchenke der Gliederun⸗ gen der Bewegung ſtehen da, die der einzelnen Gaue, darunter z. B. vom Gau Koblenz Trier ein Schachbrett aus Idar⸗Oberſteiner Achat, vom Gau Hamburg eine Hanſe⸗Kogge, vom Kreis Marienburg der NSDAP. ein in Bernſtein ge⸗ faßtes Bild der Marienburg und ſo vieles an⸗ dere mehr. Viele Geſchenke wenden ſich an den Ae und Hüter der deutſchen Kunſt Adolf itler. Da ſteht ein Steinway⸗Welte⸗Flügel, der das Spiel berühmter Pianiſten in Originalauf⸗ nahme wiedergibt, da ſtehen zwiſchen anderen koſtbaren Gemälden zwei echte Spitzwegs, man ſieht wertvolle Schnitzereien und Keramiken, Kriſtallgegenſtände, eine goldene Kaſſette als Zeichen handwerklicher Fertigkeit der deutſchen Goldſchmiede, eine große antike Spieluhr, die die Reichshauptſtadt dem Führer zum Geſchenk gemacht hat. Die deutſche Beamtenſchaft hat dem Führer ein aus 300 Schallplatten beſtehendes„Laut⸗ denkmal reichsdeutſcher Mundarten zur Zeit Adolf Hitlers geſchenkt“. Wer die deutſche Sprache kennt, weiß, in welchem Maß ſie ſich in den Jahrhunderten gewandelt hat und gewach⸗ ſen iſt. So werden dieſe 300 Schallplatten nach Jahrhunderte noch von der Sprache des deut⸗ ſchen Volks zur Zeit Adolf Hitlers Zeugnis ab⸗ legen. a Da liegen große Mappen mit Bildern, die für den Führer von rein perſönlichem Erinne⸗ rungswert ſind: Bilder vom Zehnjahrestag des erſten Reichsparteitags in Weimar im Jahre 1936, eine Mappe der ſchönſten Aufnahmen von den Reichsautobahnen, eine Mappe mit Origi⸗ nalentwürfen der bedeutendſten Münchener Bauten der Hochrenaiſſance, von der deutſchen Erzieherſchaft Pläne zu einer neuen Schulanlage im Grenzland Warndt. Dazwiſchen aber zu vie⸗ len Tauſenden die ebenſo wertvollen Gaben der unbekannten Volksgenoſſen aus allen Gauen des Reichs. Da haben Bauern aus Oſtpreußen, aus Oberbayern und von der Nordſeeküſte geſchrie⸗ ben, Adolf⸗Hitler⸗Koog hat gratuliert, Arbeiter⸗ kinder aus dem Ruhrgebiet haben kleine Kunſt⸗ werke aus Kohle geſchickt und dazu rührende Briefe gelegt. Eine Fülle von kleinen Bildchen und anderen Handfertigkeiten bedecken die Tiſche. Am eindrucksvollſten ſind auch hier im⸗ mer die Zeilen, die die Schenkenden ihren Ga⸗ ben beilegten. Arbeiter ſchreiben, wie ſie nach jahrelanger Arbeitsloſigkeit durch den Führer wieder Mut und Glauben fanden, daß ſie wieder Arbeit bekamen und daß ſie nun wieder mit ihren Familien ein glückliches Familienleben führen können. Immer wiederkehrt der Satz: „Führer, das haben wir Dir zu danken!“ Da liegt auf dem Boden eine meterhohe Pyra⸗ mide aus Strumpfwaren, die nun der NSV. zur Verfügung geſtellt werden, Berge von Kin⸗ derwäſche und 20 Baby⸗Wagen mit Ausſtattung. Sogar lebende Tiere wurden geſchenkt. denn zwei Parteigenoſſen aus Afrika haben dem Füh⸗ rer zwei Giraffen zum Geſchenk gemacht, die nun an den Zoologiſchen Garten überwieſen werden. Noch tage⸗ und wochenlang wird die Kanzlei des Führers mit der Sichtung aller dieſer Ga⸗ ben zu tun haben, und ebenſo lange wird es dauern, bis den Einſendern Worte des Danks übermittelt werden können. Aber nicht nur in Berlin, ſondern ebenſo in der Münchener Wohnung des Führers, im Brau⸗ nen Haus, und auf dem Oberſalzberg gingen vom frühen Morgen des 20. April ab in unun⸗ terbrochener Folge Geſchenke, Briefe und Tele⸗ gramme ein. 9 ere 5 r— .— eee eee eee ee, VPP 0T00T0CC0TG0C0T0TCT Ungarns Kriegsminiſter kommt nach Deulſchland Be rlin, 20. April. Der Königlich Unga⸗ riſche Honved⸗Miniſter General der Infanterie Wilhelm Röder trifft auf Einladung des Generalfeldmarſchalls von Blomberg am 21. ds. Mts. zu einem mehrtägigen Aufent⸗ haltin Berlin ein. Nordiſche Miniſterkonferenz Die Preſſe begrüßt die ſtandinaviſchen Außen miniſter Helſinki. 20. April. Die Außenminiſter der drei ſtandinapiſchen Länder ſind am Dienstag vormittag zur nordiſchen Mi⸗ kiſterkonferenz in Helſinki eingetroffen. Die geſamte finniſche Morgenpreſſe widmet ihnen freundliche Begrüßungsartikel. Das Tagungsprogramm für die Konferenz iſt bis Donnerstag reich beſetzt mit offiziellen Empfängen beim finniſchen Außenminiſter Holſti. beim Präſidenten der Republik Finn⸗ land und beim finniſchen Reichstags präſidenten. An allen drei Tagen ſind vor⸗ und nachmittags mehrere Stunden für die eigentlichen Miniſter⸗ beratungen vorgeſehen. Die Zeitung„Helſingin Sanomat“ glaubt zu wiſſen, daß bei dieſen Beratungen u. a. die Sicherheit der nordiſchen Schiffahrt in den ſpaniſchen Gewäſſern, der Austauſch von Einzelangaben über die Verteidigungsaus⸗ gaben der nordiſchen Länder und die Stellung⸗ nahme der nordiſchen Staaten zur Oslo-Kon⸗ vention zur Sprache kommen. „Es lohnt nicht die Felder zu beſtellen!“ Gemüſe wird verſchenkt Paris, 20. April. Der„Matin“ gibt am Montagabend einen eindrucksvollen Bericht über die traurige Lage der unter der bauernfeind⸗ lichen Volksfrontregierung völlig darnieder⸗ liegenden franzöſiſchen Landwirt⸗ ſchaft. Gleich hinter Le Bourget, ſo berichtet das Blatt, liegt das Dörfchen Goneſſe, das in erſter Linie von Gemüſebauern bewohnt iſt. Einer dieſer Bauern habe am letzten Sams⸗ tag die Bürgermeiſtereien der umliegenden Ort⸗ ſchaften benachrichtigt, daß ſie ihre Arbeitsloſen zu ihm ſchicken mögen, um die Porree⸗Ernte dieſes Jahres, die insgeſamt über 1 Millionen Stück ausmacht, einzufammeln, da ſich die Ab⸗ erntung durch Landarbeiter und der Verkauf in den Pariſer Markthallen nicht lohne und den Verluſt nur verdoppeln könne. Hunderte von Menſchen ſeien daraufhin hinausgepilgert mit Körben und Kinderwagen, um das ſchöne Suppengemüſe abzuernten. Wie der Gemüſebauer dem Vertreter des „Matin“ mitteilte, ſtellt ſich ſein Schaden auf dieſe Weiſe immer noch um 16 000 Franken ge⸗ ringer, als wenn er den Porree zum feſtgeſetz⸗ ten Preis verkauft hätte.(1) Ganz ähnlich ſei ihm dies mit der Zwiebel- und Blumenkohlernte ergangen. Die Erzeugungskoſten für 100 Klg. Zwiebeln hätten dieſes Jahr 165 Franken be⸗ tragen, während er 500 Tonnen in den Pariſer Markthallen für 48 Franken je 100 Klg. habe abgeben müſſen. Von 300 000 geernteten Blu⸗ menkohlköpfen habe er über 200 000 unter dem Geſtehungspreis abgeben müſſen. Trotz einer außerordentlich guten Ernte habe er in dieſem Jahr 200 000 Franken verloren, die er hätte erſparen können, wenn er ſeine Felder nicht be⸗ ſtellt hätte. Der Fall Jogoda zieht weilere Kreiſe Bisher 300 Verhaftungen.— Jeſchow ſäubert“ die GPU. Moskau, 19. April. Die Zahl der im Zu⸗ ſammenhang mit dem Fall Jagoda verhafteten Funktionäre der GPU wird zur Zeit auf un⸗ gefähr 300 geſchätzt. Sogar in ſow⸗ jetamtlichen Kreiſen wird nicht mehr beſtritten, daß der derzeitige GPU⸗Chef Je ſcho w mit der Durchführung einer gründlichen„Säu⸗ berung“ des GPIl⸗Apparates beauftragt iſt. Unter den verhafteten hohen GPIU-Funktio⸗ nären befinden ſich, wie man erfährt, folgende Perſönlichkeiten: Lurje(Leiter der Verwaltung für Kooperative und Gebäude der GP), Oſtrowſki(Geſchäftsführer der Finanzabteilung der GPII), Feldmann(Spezialbevollmächtigter des Kollegiums für Diſziplinarverfahren), Po⸗ gorebinſkif(Leiter der Strafgefangenen-Kolo⸗ nien der GPlt). Der letztere, der als alter Tſchekiſt von Rang und als einer der nächſten Vertrauten Jagodas bekannt war, hat im Ge⸗ fängnis Selbſtmord verübt; ferner ſoll ſich auch die Frau Jagodas, eine geborene Auerbach, die zuletzt das Amt einer Staatsanwältin in Mos⸗ kau begleitet hatte, das Leben genommen ha⸗ ben. Ihr Bruder, der Publiziſt Auerbach, iſt gleichfalls ſchon ſeit einigen Tagen in Haft. Dem Selbſtmord der Frau Jagoda und des GPll⸗Funktionärs Pogorebinſkif kommt große Bedeutung zu. Die Fälle von Selbſtmord bei politiſch verfolgten Perſönlichkeiten werden im⸗ mer häufiger. Mann kennt aus der letzten Par- teiſäuberung in der Ukraine eine Reihe von Selbſtmorden: auch der Selbſtmord des bekann⸗ ten ehemaligen Rechtsoppoſitionellen Tomski iſt noch in aller Erinnerung. Luftſchiff„Graf Jepnelin“ auf der heimreiſe Hamburg, 20. April. Das auf der Heim⸗ reiſe befindliche Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſtand nach einer Mitteilung der Deutſchen Seewarte um 19 Uhr MEZ 180 Kilometer nordöſtlich Bahia. Erdbeben in Liſſahon Liſſabon. 20. April. In der Nacht zum Dienstag wurde in Liſſabon und Augsburg ein Erdbeben wahrgenommen. In den nähergelege⸗ nen Stadtteilen Liſſabons mar das Beben ſo ſtark. daß die Bewohner in eine Schreckens ⸗ ſtimmung verſetzt murden Das Beben rich⸗ tete nur geringen Schaden an. In der Haupiſladt der Bewegung das Nokk. führt mit 1400 Müttern in die Berge München, 20. April. Strahlende Sonne grüßte den jungen Frühlingstag, den deutſchen Menſchen in der Hauptſtadt der Bewegung am Geburtstag des Führers; ein Symbol der Hoff⸗ nung und der Zuverſicht. Schon um ſieben Uhr morgens marſchierten mit ſchmetternden Klängen die Muſikkorps der vom Führer ge⸗ dn die Fr den zum großen Wecken. Fahnen wehen von den Häuſern, vor jedem Fenſter. Sie grüßen den Führer. der von dieſer Stadt aus dieſe Fahne ſieghaft hinausgetragen hat ins Reich. Im Innern der Stadt ſind viele Schaufenſter mit dem Bild oder der Plaſtik des Führers ge⸗ ſchmückt. g Drei Straßenzüge ſind der Schauplatz einer ganz beſonderen Geburtstagsfeier: in endloſer Schlange ſtehen Hunderte von Autos. mit denen das NSKK 1400 der kinderreichſten, über 65 Jahre alten Mütter aus der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung hinausführt in die ſchön⸗ ſten Orte der bavriſchen Gebirgswelt, Frohbe⸗ weat und zumeiſt in ihrem Dienſtkleid eilt die Schuljugend in die Schulhäuſer. um in feſtlicher Feier des Mannes zu gedenken, der dem Leben der deutſchen Jugend wieder Sinn und Ziel gegeben hat. Vor den Propyläen am Königs⸗ platz ſteht ein fahrendes Poſtamt der Marken⸗ ſammler, denn hier werden die Markenblocks mit dem Bild des Führers und mit dem Er⸗ innerungsſtempel abgegeben. Das große Forum der gewaltigen Kundgebungen der Partei, der Königsplatz, iſt für den feſtlichen Akt des Abends gerüſtet. Mächtige Hakenkreuzbanner flattern von den Propyläen, von den beiden Kunſtausſtellungsgebäuden und vor den Füh⸗ rerbauten der Partei. Vor den Ehrentempeln der Ewigen Wache ſind rot und arün umkränzte Tribünen errichtet. Von bier aus wird der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß die in ganz Deutſch⸗ land aufmarſchierten Politiſchen Leiter feierlich vereidigen auf den Führer und damit auf das Dritte Reich.. „das Vorrecht der Leiſtung“ die neue Grundlage des schulungsprogramms der Parlei Burg Cröſſinſee, 19. April. Reichs- organiſationsleiter Dr. Ley und Reichs⸗ iugendführer Baldur v. Schirach, ſowie der Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten wohnten am Montag der Eröffnung der erſten Klaſſen der Adolf⸗Hitler⸗Schulen auf der Ordensburg Cröſſinſee bei. Der Bura⸗ kommandant Gohdes empfing die Gäſte, zu denen ſich auch Gauleiter Schwede-Kobura und der Reichsärzteführer Dr. Wagner geſellt hatten.„ Nach einer Begrüßung des Burakomman⸗ danten Pa. Gohdes nahm der Reichsjugend⸗ führer Baldur von Schirach, das Wort. Er wandte ſich zunächſt an die in der Halle ver⸗ ſammelten 300 erſten Adolf-Hitler-Schüler und mahnte ſie zu tiefem Dank gegenüber dem Mann, der dieſen Schulen ſeinen Namen ge⸗ geben hat.„Ihr Pimpfe ſitzt jetzt hier als Mit⸗ glieder der großen deutſchen Jugendbewegung Ihr habt vielleicht vorübergehend Eure eigene Familie verlaſſen, aber Ihr ſeid dafür Mit⸗ glieder einer großen Familie geworden, die die einzige deutſche Jugend umfaßt.“ Der Reichsjugendführer rief dann den Pim⸗ pfen zu, daß ſie einmal in zwanzia Jahren die Führer des jungen Deutſchland ſeien und das Schickſal der Nation in der Hand halten könnten. Es würde ihnen jedoch nichts ge⸗ ſchenkt, ſondern ſie müßten ſich alles härte! als die anderen erkämpfen. Wer zur höchſten Führung berufen ſei, müſſe ſich den härteſten Pflichten unter⸗ werfen können. Reichsleiter Dr. Ley entwickelte im An⸗ ſchluß die Erziehungsaufgaben, die die NSDAP. zu erfüllen habe, und erklärte, die Adolf⸗Hitler⸗Schulen bildeten die Grund lage für das geſamte Schulungs- programm der Partei. Es beginne bei der Adolf⸗Hitler⸗Schule und umfaſſe die Gau⸗ ſchulen, die Ordensburgen, das Fachſchul⸗ weſen der DAF. bis hin zu den Abendkurſen für die Volksgemeinſchaft. Dr. Ley lehnte aus⸗ drücklich den Gedanken ab, daß dieſe neuen Erziehungsſtätten in den Gebäuden der Ver⸗ gangenheit untergebracht ſein könnten. Der Geiſt, der in den Erziehunagsſtätten des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland lebe, müſſe auch im Bauſtil und in der Anlage dieſer Erzieh⸗ ungsſtätten ſeinen Ausdruck finden. Dr. Ley dankte der Arbeiterſchaft, deren Beiträge zu dem Gelingen dieſes Werkes mithelfen. Er könne dieſe Ausgabe verantworten, denn in den Adolf⸗Hitler⸗Schulen ſäßen die Söhne des Arbeiters und Handwerkers. „Um Euer Schickſal, Söhne der Arbeiter. ſchaft, ging es, ihm galt das Ringen, damit Ihr einmal zu den höchſten Stellen des Staates aufſteigen könnt.“ Was früher nur den Begüterten möglich war, das könnten ſich jetzt die Söhne der Ar⸗ beiterſchaft auf Grund des Vorrechts der Lei⸗ ſtung erringen. In dieſer Erziehungsſtätte ſei klarſte Ueberwindung des Klaſſenkampfgedan⸗ kens ausgeprägt, und der Dank für dieſes Werk gebühre dem Führer. Der feierlichen Eröffnung ſchloß ſich eine Beſichtiaung der Unterkunftsräume und eine Ausſprache mit den Erziehern an, die mit. dem Geburtstag des Führers ihre neue Erzieh⸗ ungsaufgabe beginnen werden. England erhöht die Einkommenſteuer London, 20. April. Im Unterhaus gab der Schatzkanzler Neville Chamberlain am Dienstag die mit Spannung erwartete Er⸗ klärung über die Decdlung des kommenden Haushaltsjahres ab. Nepille Chamberlain er⸗ klärte. er erwarte, daß ſich die Einnahmen vom Finanztahr 1937—38 auf 847.950.000 Pfund ſtellen würden. Demgegenüber ſeien die Aus⸗ gaben auf 862,848,000 Pfund veranſchlagt. ſo⸗ daß ein vorausſichtlicher Fehlbetrag in Höhe von 14.998.000 Pfund zu decken bleiben werde. Es ſei ſomit notwendig. neue Anſprüche an den Steuerzahler zu ſtellen, und zwar trotz der Hilfe, die die Auflegung der Verteidigungsanleihe gewähre. die zur Be⸗ ſchleunigung des Rüſtungsprogramms beitraage. Man werde jedoch einen Troſt darin finden, wenn man daran denke, daß dieſe zuſätzliche Steuerzahlung auf das Ziel der Sicherheit immer ſchneller zuführe. Er ſchlage daher eine Erhöhung der Einkommenſteuer um drei Pence fir das P'fund vor Er erwarte hieraus 13 Millionen Pfund Einnahmen im laufenden Jahr und 15 Millionen Pfund im geſamten Finanziahr. Ferner ſchlage er eine Steuer auf Ge⸗ winne über 200 Pfund vor. die im — kommenden Jahr erzielt werden würden. Dieſe neue Steuer ſoll„Nationaler Verteidigungs⸗ beitrag“ genannt werden. Die Steuer ſoll von Geſellſchaften erhoben werden, ſobald ihr Ge⸗ winn 6 v. H., und von Privatkaufleuten, ſo⸗ bald ihr Gewinn 8 v. H. überſteige. Bei einem Gewinn von 6 bis 10 v. H. ſoll ein Fünftel des Gewinnzuwachſes gegenüber dem Vorjahr als Steuer eingezogen werden. zwiſchen 10 und 15 v. H. ein Viertel und über 15 v. H. ein Drittel des Gewinnzuwachſes gegenüber dem Vorjahr. Chamberlain erklärte, er hoffe, mit dieſen bei⸗ den Steuern den Fehlbetrag voll zu decken. Die Erhöhung der Einkommenſteuer um drei Pence bedeutet, daß die Einkommenſteuer für das Pfund Einkommen von 4 Schilling 9 Penze auf 5 Schilling erhöht wird. Dieſe Steuer iſt allgemein erwartet worden und ſtellt keine beſondere Ueberraſchung dar. Da⸗ gegen iſt die Steuer auf übermäßige Gewinne, die von Chamberlain„Nationaler Vertei⸗ digungsbeitrag“ genannt wird. etwas völlig Neuartiges für England, nämlich eine Steuer auf Rüſtungsgewinne. Chamberlain ſchätzt die Einnahmen aus dieſer Steuer auf 2 Millionen für dieſes Jahr und auf 25 Millionen Pfund für das nächſte Jahr. Revo lveranſchlag auf ſudelendeulſchen Abgeordnelen Die Kugel blieb in einem Buche ſtecken Warnsdorf, 20. April. Auf den Abge⸗ ordneten der Sudetendeutſchen Partei Franz May wurde in der Nacht zum Dienstag in der Nähe ſeines Hauſes in Niedergrund bei Warns⸗ dorf(Nordböhmen) ein Revolveranſchlag verübt. Der Abgeordnete war auf dem Heimweg, als ein Schuß auf ihn abgegeben wurde. Die Kugel durchſchlug die Aktentaſche, die er im linken Arm trug, ein darin befindliches Paket von Akten und blieb ſchließ lich in einem Buche ſtecken. Dieſem Umſtande war die Rettung des Abgeordneten zu verdanken, der ſonſt einen Bruſtſchuß erhalten hätte. Als Attentäter kommen nach behördlichen Feſtſtel⸗ lungen mehrere Perſonen in Betracht; ſie ſind ſofort nach Abgabe des Schuſſes geflüchtet. Die von den Sicherheitsbehörden durchge⸗ führten Erhebungen haben ergeben, daß die Attentäter die Waffe auf einen Pflock aufgelegt und ſo auf etwa 15 Meter Entfernung geſchoſ⸗ ſen haben. Anzeichen deuten ferner darauf hin, daß die Täter dem Abgeordneten aufgelauert haben. Am Tatort wurde die Patronenhülſe gefunden, die zu dem Geſchoß paßt und aus der ſich ergibt, daß aus einem Browning ge⸗ ſchoſſen worden iſt. Der Abgeordnete Franz May iſt Kreisleiter des Wahlkreiſes Böhmiſch⸗Leipo, in dem die Sudetendeutſche Partei am 19. Mai 1935 252 000 Stimmen erreichte und heute 104 000 organiſierte Mitglieder zählt. In ſicherheitsbe⸗ hördlichen Kreiſen nimmt man an, daß das Attentat im urſächlichen e ee mit dem Ueberfall der marxiſtiſchen„Roten Wehr“ am 15. April auf Verſammlungsteil⸗ nehmer der Sudetendeutſchen Partei in Nieder- grund, wobei es über 30 Verletzte, darunter vier Schwerverletzte, gab, die durchweg der Su⸗ detendeutſchen Partei angehörten. Verſchiedene Umſtände ſprechen dafür, daß dieſer erſte Ueber⸗ fall bereits dem Abgeordneten May zugedacht war. ö ausgeſchlagene. Bekanntmachungen der NS DA. Kreis geppenheim Kreispropagandaleiter. Am Sonntag, den 25. April, vorm. 9.30 Uhr, findet in Weinheim eine Tagung des Kreis⸗ tings für Propaganda und Volksaufllärung ſtatt. Tagungslokal„Schwarzer Adler“(Heckmann). Die Ortsgruppenpropagandaleiter ſind zur Teilnahme verpflichtet. Betr.: Großkundgebung mit Reichsredner Thomſon. Am Donnerstag, den 22. April, ſpricht im Rahmen einer Kundgebung des Amtes für Handwerk und Handel der NSDAP., der Reichsredner Thomſon, München. Die Führer der Gliederungen und ange⸗ ſchloſſenen Verbände werden hierdurch auf⸗ gefordert, an dieſem Abend keinerlei Dienſt anzuſetzen, und ihre Einheiten zur Teilnah⸗ me an der Kundgebung des deutſchen Hand⸗ werks aufzufordern. Vor allem aber muß von allen Angehörigen des Handwerks und Handels eine geſchloſſene Teilnahme erwar⸗ tet werden. Betr.: Veranſtaltungen der Betriebe zum 1. Mai. Die Veranſtaltungen ſämtlicher Betriebe ab 10 Gefolgſchaftsmitglieder aus Anlaß des Nationalen Feiertages des Deutſchen Volkes, ſind bis-zum 24. April an den Kreispropagandaleiter zu melden, gemäß der Anordnung des Landesſtellenleiters. Dieſes Programm muß den geſamten Plan abende, Betriebsfahrten und Wanderungen. NSD.⸗Aerztevund, Verwaltungsſterte 19. Am Freitag, den 23. April 1937, abends 8.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Halber Mond“ die Monatszuſammenkunft ſtatt. Das Erſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht. Ruppert, Kreisleiter. 8 N e NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis dienſtſtelle Heppenheim. AF. 68/37 nach Norderney geſperrt. „Die obige Fahrt vom 15.—25. Aug. 1937 nach Norderney, iſt infolge Erreichung der erforder⸗ lichen Teilnehmerzahlt ab fofort geſperrt. Anmeldungen können keine mehr angensmmen wer⸗ den. Rund funk-Programm Donnerstag, den 22. April 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. zeit. 99.40 Gymnaſtik. 10.00 Volksliedſingen. 10.45 211.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Boörſenberichte, Programmhinw. 15.15 Frauen am Werk. 15.45 Induſtrie⸗Schallplatten. 16.00. Muſik am Nachmittag. 18.00 Die klaſſ. So⸗ nate. 18.30 Ein Geſpräch. 18.45 Was intereſſiert uns heute im Sport? 19.00 Und jetzt iſt Feierabend! 19.30 Bei der Kavallerie. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Kon⸗ zert. 21.40 Schöpferiſche Stunde. 22.00 Wetter, Nachr., Sport 22.30 Nachtmuſit. 22.45 Seewetter⸗ bericht. 23.00—24.00 Tanzmuſik. Frankfurt 06.00 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik 08.20 Konzert. 09.30 Nachr. 09.45— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volksliedſingen. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Hausfrau, hör zu! 11.30 Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.45 Landfunk. 1200 Muſik für alle. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Wunſchkonzert. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Kinderfunk. 16.00 Konzertſtunde. 16.30 Konzert. 17.30 Exinnerungen und Erkenntniſſe. 17.45 Das ak⸗ 08.30 Kon ⸗ 09.00—09.40 Sperr⸗ tuelle Buch. 18.00 Blaskonzert. 19.00 Volksdeutſcher Liederreigen. 10.40 Zeitfunk. 19.55 Wetter, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Programmänderungen. 20.50 Zeit, Nachr. 29.10 Volktsmuſik und Volkslieder. 21.00 Ein Volksſtück 22.10 Zeit, Nachr. 22.20 Nachr., Wetter, Sport 22.35 Tanzmuſik 24.00 02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06 00 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Bauernfunk, Gym⸗ naſtik. 08.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 69.30 55 die Hausfrau 09.45—10.00 Sendepauſe. 10.00 Volksliedſingen. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Muſik für alle. 14.00 Allerlei— non Zwei bis Drei! 15.00—16.00 Sendepaufe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 16.50 Glückwunſch an Kinder⸗ reiche. 17.00 Lob des guten Hausſtandes. 17.30 Kl. Stücke für Gitarre und Klavier. 17.45 Eine Erzäh ⸗ lung. 18.00 Blaskonzert. 19.00 Berühmte Orcheſter. 20.00 Nachr 20.10 Militärmuſik. 21.00 Deutſche Weltſchau. 21.15 Schallplatten. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Spoct. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. UUT!wũũũũ Die Brandkalaſtrophe in Kreuzebra Schuld eines fünfjährigen Knaben Nordhauſen(Harz), 20. April. Die furcht⸗ bare Brandkataſtrophe im Eichfelddorf Kreuze⸗ bra, der mehr als 30 Gebäude, darunter drei Wohnhäuſer, zum Opfer fielen, hat nunmehr ihre Aufklärung gefunden. Wie der Oberſtaats⸗ anwalt mitteilt, haben die Brandermittlungs⸗ beamten der Landeskriminalpolizeiſtelle Erfurt feſtgeſtellt, daß am Ausbruch des Großfeuers ein fünfjährige: Knabe die Schuld trägt. umfaſſen, welches ſeitens des Betriebes vor⸗ geſehen iſt, insbeſondere die Kameradſchafts⸗ 2 5„Halber Munſt flat t ficht. fretzlitet 100% 22 erfother U 4. Fortſetzung Die Frau nicte. Sie war im Augenblick n ſehr vor den Kopf geſchlagen, um etwas zu ſagen. Sie widerſprach auch nicht, als er eine Taxe heranrief. Mechaniſch nannte ſie ihre Wohnung. Die Gedanken fuhren in ihrem Kopf wie Züge auf einem Ran⸗ gierbahnhof. Als ſie eine halbe Stunde ſpäter vor ihrer Haustür hielten, wußte Ann⸗Chriſtin zwar immer noch nicht, was es mit der Perlenſchnur auf ſich hatte. Aber ſtie war doch irgendwie froh, daß der Mann da neben ihr kein Verbrecher war. Ja, ſie war ſogar froh, daß er noch neben ihr ſaß, bei ihr ſaß. Sie dachte: ſchlafen kann ich jetzt doch nicht. Wenn ich ihn auffordere noch einen Cocktail bei mir zu trinken, kann ich wenigſtens nicht grübeln. Er bezahlte die Taxe, ſie ſteckte den Schlüſſel in die Haustür und ſagte dann: „In der friſchen Luft iſt mir beſſer gewor⸗ den. Mögen Sie mir noch ein Stündchen Geſellſchaft leiſten.“ Der Mann war erſtaunt. Er guckte ſie verblüfft an und wußte nicht, wie er dieſe Aufforderung werten ſollte. Er klappte die Hacken zuſammen und ſagte ehrlich— in dieſem Augenblick ehrlich ſowohl als Mann wie auch als Polizeileutnant: „Schrecklich gern.“ Sie traten in den Fahrſtuhl. Die Frau drückte auf den Knopf: 2. Stock. Dann ſtanden ſie vor der Wohnungstür, die Ann⸗ CThriſtin öffnete.„Von Decken“ ſtand auf dem Schild und Walter, der jetzt ſo gern die unſichtbare Uniforne ausgezogen hätte, wurde wieder daran erinnert, daß dieſe Frau ja irgend etwas Unklares, wenn nicht Schlimmeres an ſich hatte. Sie hatte ſich Ann⸗Chriſtin Reinhardt genannt. Warum? War es nur Freude an Komödie? Der junge Leutnant beſchloß, den Stier bei den Hörnern zu packen. Sie ſaßen in dem wunderhübſchen kleinen Wohnzimmer. Alles war ganz in tiefem Kupferrot gehalten. Da fragte der Mann auf einmal:„Ach bitte, ſeien Sie doch ehr⸗ lich. Warum ſagten Sie, ich heiße Ann⸗ Chriſtin Reinhardt?“ Die Frau ſtand an ihrem Teewagen. Ihre ſchmale Figur zuckte wie eine junge Birke unter einem heftigen plötzlichen Windſtoß. Sie ſtellte das Glas, das ſie erade hielt, wieder aus der Hand und 5 ſich halb auf die Lehne ihres Seſſels. r ruſſiſchgrünes Kleid hing wunderbar über dem weichen Kupferrot des Velvet⸗ bezuges. Sie hatte zweimal den Blick ge⸗ hoben und wieder geſenkt. Dann guckte ſie den Mann groß und voll an. „Weil ich es manchmal vergeſſen möchte, daß ich den Namen meines geſchiedenen Mannes beibehalten habe.“ Da war es an dem jungen Robert Walter, zu Boden zu gucken. Ann⸗Chriſtin nahm das Glas wieder zur Hand. Sie griff eine Flaſche, noch eine. Sie nahm den Mixer. Kein Wort fiel zwiſchen den bei⸗ den. Es ſah ſehr gut aus, wie ſie da mit ihren geſchickten Händen den Cocktail ſchüt⸗ telte. Ihre Bewegungen wirkten wohl⸗ tuend. Es war eine volle Harmonie wiſchen dieſer Frau und ihrer Umgebung. ielleicht fehlte noch weiche, ferne Muſik, war die Empfindung des Mannes. Er ſah ſich um; kein Radio, kein Grammophon. Als hätte Ann⸗Chriſtin die Gedanken er⸗ raten, ſagte ſie plötzlich:„Ja, ich bin ſo lächerlich altmodiſch. Blechm⸗ſik mag ich nicht leiden. Muſik muß anmittelbar wirken, nicht durch Mechanik übertragen, und mag es die allerfeinſte ſein.“ Mit ihrem weiten Schritt, ihrem weichen Hang ging ſie zu dem alten ſchönen Kelim, ſchoh ihn zurück. Die Flügeltüren waren ganz zurückgeſchlagen, und der Mann konnte in ein zweites Zimmer hineinſehen. Offenſichtlich das Schlafzimmer. Es war mattgrün gehalten. Die Möbel elfenbein⸗ farben. Er konnte nicht genau erkennen: war es das Fußende des Bettes, war es daneben vielleicht ein Toilettentiſch? Das Licht fiel nicht klar genug dorthin. Deut⸗ lich aber war ein großer ſchwarzer Bech⸗ ſteinflügel zu ſehen. Der Mann hatte die Empfindung, ſich noch einmal die Augen teiben zu müſſen. So unwirklich mutete ihn der Flügel da drüben an. Ann⸗Chriſtin merkte das wohl. Sie lächelte und ſagte dann mit ihrer warmen belegten Stimme:„Darüber ſtaunt jeder. Erſtens iſt ein Flügel heute überhaupt et⸗ was Seltenes geworden und erſt recht in einer zweieinhalb⸗Zimmer⸗ Wohnung. Zweitens, daß ich das gute Stück in mein Schlafzimmer ſtelle. Darum will ich Ihnen erklären: der Flügel ſteht drüben, weil ich hier zu wenig Platz dafür hätte, und weil er drüben in die Farbwirkung beſſer hin⸗ einpaßt. Sie müſſen nicht lachen. Ich bin darin ſogar ſehr empfindlich. Z. B. heut gefällt mir Ihr Schlips zum Anzug beſſer als das vorige Mal.“ Natürlich faßt der Mann ſofort nach ſeiner Krawatte. Ann⸗Chriſtin aber fuhr fort:„Drittens iſt der Flügel ſo eine Art kleines Heiligtum von mir, das nicht jeder zu beaugenſcheinigen braucht und wo⸗ möglich Anſprüche zu ſtellen beabſichtigt. Sie brauchen gar nicht ſo erſtaunte Augen zu machen. Ich bin nämlich, beſſer: ich war Sängerin. Zur Zeit gebe ich Stun⸗ den. Dann kann ich den Flügel durch die weite Tür bequem rücken. Andererſeits brauchte ich mich auch nicht zu ſchämen, im Schlafzimmer Unterricht zu geben, Lelehnung Kleßlieh M Bald darauf stand sie in der kleinen Junggesellen wohnung von Dr. Karthesius weil es ſowohl hübſch wie ordentlich iſt. Aeußerlich jedenfalls“, fügte ſie nach einer kleinen Pauſe hinzu. Robert Walter ſchwieg. Er wußte nicht, durfte er ſich nun freuen an dieſer Frau oder nicht. Ann⸗Chriſtin aber hatte auf einmal das Bedürfnis, ſehr ehrlich zu ſein. Sie fing von neuem zu ſprechen an, halb ſcher⸗ zend, halb wehmütig:„Das iſt übrigens — bisher vielleicht unbewußt— ein Grund, weshalb ich gern ſage: Ich heiße Ann⸗Chriſtin Reinhardt. Ich ſtelle näm⸗ lich gern feſt, ob jemand überhaupt noch meinen Namen von früher her kennt. Von den Konzertſälen, von den Litfas⸗ ſäulen, von den Zeitungen. Er hatte einen guten Klang.“ Die Frau hob ihr Glas, ſie ſchob dem Mann das ſeine zu— „Zum Wohl!“ * Wenn der gemeinſame Bekannte Dr. Kartheſius etwas von dieſem Abend Ann⸗Chriſtins und des jungen Polizei⸗ leutnants Robert Walter geahnt hätte, er wäre gewiß nicht ſo vergnügt zu ſeiner Verabredung losſpaziert, wäre überhaupt nicht ſo unternehmend während der wei⸗ teren Stunden geweſen, ſo ausgeſprochen guter Dinge. Aber was man nicht weiß, macht einem nicht heiß. Zu dieſen halb beneidens⸗ halb bedauernswerten Men⸗ ſchen gehörte Dr. Kartheſius an dieſem Abend. Fünf Minuten nach halb neun ſtand er an ſeinem Rendezvous⸗Platz, auch noch zehn Minuten ſpäter, 15 Minuten, 25 Mi⸗ nuten ſpäter. Und— er war nicht ein⸗ mal böſe darüber, daß Carla ſich ſo ver⸗ ſpätete, ja, daß ſie vermutbar gar nicht mehr kommen würde. Denn mehr als um das akademiſche Viertel verſpätete ſich Carla ſonſt nicht. Sie hatte zwar nie etwas mit der Univerſität zu tun gehabt. Aber ſie kam gern, wenn ſie ſich verabredet hatte, genau um ein Viertelſtündchen zu ſpät, nicht mehr und nicht weniger, um dann mit einem möglichſt intelligenten Geſichtchen gleich loszuplappern:„Nicht wahr, das akademiſche Viertel iſt doch er⸗ laubt!“ Harry hatte das oft genug zu hören bekommen, einmal bei ſich und xmal bei anderen Freunden und Bekannten, die ſie gemeinſam getroffen hatten. Er ſtellte alſo innerlich mehr zufrieden als unzu⸗ frieden feſt— denn welcher Mann haßte nicht Abſchiedsſzenen—, daß Carlas Rache ziemlich milde ausgefallen war. Ein „beſtellt und nicht abgeholt“ konnte man mit der Ausſicht, eine Ann⸗Chriſtin als Freundin einzutauſchen, in Kauf nehmen. Er wandte alſo erleichtert ſeinen Schritt, und prallte mit einem kleinen Mädel zuſammen, einem blitzſauberen jungen Ding, billig, aber nett angezogen, eine Baskenmütze auf dunkelblondem Wuſchelkopf, braune Kulleraugen und einem Korb am Arm mit kleinen Früh⸗ lingsblumenſträußchen. „Du biſt ja ein herziges Ding. Den Frühling im Arm und ſelbſt noch ein klei⸗ nes Menſchenkind im Frühlingsſtadium. Da ſagt man gern: Entſchuldige, mein kleines Fräulein, daß ich Dich angeſtoßen habe. Hab ich Dir wehgetan, und wie kann ich es wieder gutmachen?“ Das 15⸗, 16⸗jährige Mädelchen war zu⸗ erſt etwas verlegen, aber der Herr war doch ſo freundlich, und da ſagte ſie dann ganz ſchnell:„Wenn Sie mir wohl ein Sträußle abkaufen möge?“ „Na, Du biſt wohl nicht von hier. Vielleicht gar aus meiner Heimat. Aus unſerm uten Wüſchteberg. Aber ſchau, das iſt halt nett“, fuhr er fort, als ſie eifrig nickte,„das müſſe wir zuſamm feiere. Ich hab in dieſem böſen Berlin ganz auf unſere Mund⸗ art vergeſſe. Das muſcht mir wieder beibringe. Und ich werd ſorge, daſch Du's hier net ver⸗ lernſt!“ Er nahm die Kleine einfach am Arm und zog die etwas Wider⸗ ſtrebende gleich mit. All⸗ zu ſehr widerſtrebte ſie allerdings gar nicht, ſie ging einfach mit dieſem freundlichen Herrn aus der Heimat mit, ſtand bald darauf mit ihm in einem Laden, einem ſo ſchönen Laden mit lecke⸗ ren Dingen, wie ſie noch nie darin geſtanden, höchſtens ſehn⸗ ſüchtig davor und, wenn ſie nicht ſchon ſo groß geweſen, beſtimmt mit einem an der Scheibe plattgedrückten Näschen. Wie in der Geſchichte vom „Tiſchlein deck dich“ kam es ihr vor. Sie bekam zu ihrem Blumenkorb ein Rieſen⸗ paket in den Arm gedrückt und ſtand bald darauf in der kleinen Junggeſellenwoh⸗ nung von Dr. Kartheſius. So etwas hatte ſie noch nie geſehen. Von einem kleinen Korridor kam man in ein ganz dunkles Zimmer, denn es hing ein 3 blauer Vorhang offenbar vor einem kleinen Balkon. Ein Fenſter gab es 2 nicht. Rechts war eine etwas erhöhte ettniſche mit demſelben blauen Vor⸗ hang. Rechts war auch noch eine andere Tür. Wohin ſie führte, wußte das Mädel nicht. Sie überlegte es auch nicht weiter. Sie hatte genug in dieſem Zimmer zu ſtaunen. Man ging immerzu ganz weich und lautlos auf einem blauen Teppich, der das ganze Zimmer ausfüllte. Die Mände waren mit einer weichen glänzen⸗ den Seide beſpannt. So von der Welt ab⸗ geſchloſſen wirkte alles. Mitten drin ſtand ein glänzender 2 Schreibtiſch und ein Stuhl davor, und ſonſt waren noch Hocker da und noch ein kleiner runder Tiſch. Das war alles aus Stahl. Ganz merkwürdig! Das Mädchen, das Dorle, ſchüttelte den Kopf. And weil ſie dann auch freundlich ſein wollte, klatſchte ſie in die Hände vor Freude und ſagte:„Sie habe es aber halt fein hier.“ „Hör mal, ich heiße Hans und Du ſagſt auch Du zu mir.“ „Das mog i net.“ „So, na dann hilf mir aber mal wenig⸗ ſtens. Ich hab' nämlich Hunger, und Du, Du armes Mädli, haſt denn Du ſchon was Ordentliches gegeſſen?“ „O ja, heut mitta, bevor i ging, hat mir die Großmutter Spätzle gemacht. Aber waſch iſch denn das?“ „Krebsſchwänzchen in Mayonnaiſe.“ „Und das?“ „Ruſſiſche Eier.“ „Und das— das iſcht ei Forell, net?“ „Ja, Mädli, haſt recht.“ Klinglinglingling— ſchnurrte die Klin⸗ gel. Harry⸗Hans ſah unwillig auf. Auf ſeiner Stirn erſchienen zwei ſtarke Quer⸗ falten. Bevor er etwas äußern konnte, war das Dorle herausgeſchlüpft, die Tür blieb hinter ihr offen. Er ſah, wie Dorle die Wohnungstür öffnete und draußen ſtand Carla. Carla mit raſierten Brauen, mit gezupften Wimpern, mit roten Lip⸗ pen, mit Landluft aus der Büchſe auf den ſchmalen Wangen, ſtand vor dem fungen, friſchen Dorle, gerade aus Riedlingen in N 2 2 S ROMAN VON SUSI TEUBRNER Württemberg eingetroffen. Der ſchöne Harry hatte im erſten Augenblick Luſt zum Lachen. Aber die verging ihm ſchnell. Ihm war eigentlich ſogar unbehaglich zu⸗ mute. Man konnte ſchließlich beim beſten Willen nicht wiſſen, welcher Naturtrieb— z. B. Haareraufen, Augenauskratzen— plötzlich aus dem kleinen Kunſtwerk Carla hervorbrechen würde. Aber Frauen ſind nun einmal unberechenbar, mußte Harry hinterher kopfſchüttelnd feſtſtellen. Das Dorle hatte die fremde Dame, die zu dem netten Herrn Hans kam, natür⸗ lich freundlich, höchſtens etwas ratlos an ⸗ geſehen. Es hätte nicht viel gefehlt, ſie hätte einen Knicks gemacht. Carlas Mundwinkel hatten gezuckt. Man wußte nicht recht, ob nach oben oder nach unten. Aber das war auch gleichgül⸗ tig. Schon war ihr Geſicht wieder ein un⸗ bewegliches Gemälde. Sie ſchob die Kleine zur Seite, gar nicht mit häßlicher, böſer oder auch nur unfreundlicher Gebärde. Sie ging mit ihrem angelernten Mannequin⸗ ſchritt auf Harry zu, der— dieſer Si⸗ tuation natürlich in keiner Weiſe gewach⸗ ſen— männlich unſicher ſtehen blieb. Die Frau zog langſam, beinahe genießeriſch den Reißverſchluß ihrer ſchwarzen Lack⸗ handtaſche auf, nahm einen Schlüſſel her⸗ aus und ſagte durchaus liebenswürdig: „Hier den Hausſchlüſſel, lieber Freund. Leider konnte ich ihn offenſichtlich nicht zur rechten Zeit bringen. Mit beſtem Dank zurück.“ Herr Dr. Kartheſius wußte nichts an⸗ deres zu ſtammeln als ſeine ſtehende Re⸗ densart:„Oh bitte, das macht faſt gar nichts.“ „Was mich aufrichtig freuen ſollte“, kam es aus Carlas ſchönem roten Munde. Sie reichte ihm wohlwollend die gutmani⸗ kürte Hand. Er, der gute Harry, konnte nicht anders als ihr einen chepaleresken Handkuß darauf drücken, und Carla ent⸗ ſchwand in genau ſo guter Haltung, wie ſie gekommen war. Harry Kartheſtus guckte ihr beinahe be⸗ wundernd nach. Den Handkuß hatte er ihr aus aufrichtig dankbarem und erleichter⸗ tem Herzen gegeben und ahnte dabei gar nicht, daß es kein ſchlimmeres Zeichen für eine Frau gibt, als wenn ſie in ſolcher Lage„lieber Freund“ ſagt.. Als nämlich Carla das nächſte Mal „lieber Freund“ ſagte, während ſie zwi⸗ ſchen ihren reklamegleichen Zähnen ein „Freundchen, Freundchen“ zerdrückte, da war in Carlas Gefühlsleben und auch für Harrys weitere Laufbahn die ſogenannte Alarmſtufe 5 erklommen. Davon aber ahnte der gute Harry⸗Hans noch nichts, ſondern er war in dieſem Augenblick nur ſchwer erleichtert. Und als nun auch das Dorle herausplatzte„Sind doch komiſch, dieſe feinen Berlinerinnen, gell!“, da faßte der Mann die Kleine um ihre dünne Taille, ſchwenkte ſie beinahe durch die Luft, placierte ſie in ſeinem rie⸗ ſig großen Schreibtiſchſtuhl, rückte ſte an den runden Tiſch, auf dem ſte die Lecker⸗ biſſen ausgebreitet hatten, heran und ſagte:„Jetzt aber laſſen wir's uns gut ſein und Du erzählſt mir aus der Heimat.“ * Als Harxy Kartheſtus am nächſten Morgen aufwachte, fühlte er ſich ſeltſam friſch. Es war wie ein friſcher geſunder Quell geſtern abend geweſen, das Dorle! Am 11 Uhr hatte er ſie nach Haufe ge⸗ bracht und war dann anderthalb Stunden durch Berlin gelaufen. Die Nacht war dunkel geweſen. Der Mond hatte einen Schleier vor ſein Geſicht gezogen. Auch die Erde im Tiergarten hatte ſich bedeckt. Nebelſchwaden im Frühling. Der Mann dachte an ſeine Kindheit. An ſeine Kindheit, an ſeine alte wit⸗ ter am Bodenſee. Wenn er Geld hatte, ſchickte er ihr reichlich Bin ich denn wirk⸗ lich ſo ein ſchlechter Kerl oder nur nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch, fragte er ſich. Das genügte ja gerade, meinte ein anderes Brüderchen in ſeiner Bruſt. Aex⸗ gerlich warf der Mann die Zigarette auf den Boden. Ich kann nun nicht mehr zu. rück. Berlin hat mich mit Haut und Haa⸗ ren. Bin verdorben an Leib und Seele Will auch das Dorle gar nicht mehr ſehen. Könnte ihr kleines Herz nur vergiften. Aber helfen. will ich ihr. Dieſer abend⸗ liche Blumenhandel iſt nichts. Allerdings — Geld brauchte ich dazu. Ja Geld! Ann⸗ Chriſtin fiel ihm wieder ein. Drei Tage laufe ich jetzt hinter dieſer Frau her und bin noch keinen Schritt weiter. Kann nur hoffen, daß ſie die Kette noch hat. Frauen haben ja nun mal ein Herz für chmuck. CFortſetzung folgt) Aus cles Mellexstacit aun KERAVVAT TEN Ei) Stach Tredition, ih Unsere Zeit Gerettet Zur Zeit der Schwedenkriege Bernau iſt früher eine Weberſtadt ge⸗ weſen, in der viel Tuche und Seidenſtoffe hergeſtellt wurden. Die Erfindung des mechaniſchen Webſtuhls machte dieſer Hand⸗ und Hausinduſtrie ein Ende. Aber immer noch gibt es einige kleine Betriebe, die dieſe Tradition fortſetzen. Ihr hauptſäch⸗ liches Arbeitsgebiet iſt die Krawatten⸗ herſtellung. Hier iſt alles noch hoch⸗ wertiges Handwerk geblieben, das ſich tapfer erhält. Treu pflegt es die alte Arbeitsweiſe, und faſt ſcheint es, als ſollte es mit der gedienten Generation ausſterben; denn in einem der Betriebe iſt der jüngſte Handwerker— 63 Jahre alt! Die Frage des Nachwuchſes iſt ebenſo drängend wie ſchwierig zu löſen. Wie in Bernau, gibt es noch viele andere märkiſche Induſtrien, die zum Teil auf alter Herkunft fußen oder in moderner Vervollkommnung ihre Heimatorte bekannt⸗ gemacht haben. 83 Krawatte iſt der einzige farben⸗ frohe„Fleck“ im Anzug des Mannes. Man könnte meinen, ſie wäre neben der Weſte viel⸗ leicht— das einzige entbehrliche Klei⸗ dungsſtück, aber ſie ſieht nur ſo aus, als wäre ſie ein Stück Luxus. Man ſollte nur einmal vergeſſen, dies Stück buntes Tuch oder Seide umzubinden, und ſich ohne ſie im Spiegel wiederfinden, wenn man ſich anſchickt, das Theater zu betreten oder ſich in eine Geſellſchaft zu begeben. In dieſer Situation nur im Badeanzug— der Schrecken kann nicht viel größer ſein. Ohne ſie iſt man eben nicht ganz„angezogen“, von der pfychologiſchen Art ihrer Bedeu⸗ tung gar nicht zu reden. Denn ſie hebt gleichermaßen die Farbenmonotonie auf, wie ſie das Selbſtgefühl des Trägers hebt. Eine ſchöne Krawatte kann ſelbſt einem ſchäbigen Anzug Glanz verleihen(und deſſen„Glanz“ überſehen laſſen), ſogar ein Geſicht verſchönen, indem ſie den Blick des Beſchauers beſticht. Wäre es anders, gäbe es nicht die unbeſiegbare Kaufluſt, gäbe es nicht die große Induſtrie, die ſich auf verſchiedene Art bemüht, der regen Nach⸗ frage gerecht zu werden. In ihr beruht die unerſchöpfliche und beinahe einzige Möglichkeit für eine perſönliche Note des Photo Film- u. Bildberichte M Schwarz oder weiſl, stets feierlich Anzuges, und damit iſt ſie auch das ein⸗ zige für den Herrn problematiſche Klei⸗ dungsſtück. Woher der Name? Die Krawatte— beim Namen„ hſtock ich ſchon“. Man ſollte eigentlich wiſſen, woher er ſtammt und was er bedeutet. Mit „Watte“ hat ſie ſo wenig zu tun wie die Armbruſt mit Arm oder Bruſt. Die„ame⸗ rikaniſche Krawatte“, dieſer erlaubte, aber wenig angenehme Griff beim Ringkampf, enthüllt ſeinen Urſprung ebenſowenig wie die Mutmaßung, er käme aus dem Fran⸗ zöſiſchen. Schließlich nimmt man doch das Konverſationslexikon zur Hand und lieſt: Krawatte(franz. cravate)— von Urſprünglich das locker um⸗ Kroate. Aus der Zeit des Grofen Kurfürsten geſchlungene Halstuch der kroatiſchen Söldner des 17. Jahrhunderts. Zuerſt in Frankreich Modetracht, im 18. Jahr⸗ hundert durch das Jabot erſetzt(das wiederum eine um 1700 auftretende Spitzenkrauſe; verſchwand mit der franzöſiſchen Revolution und trat in den 1870er Jahren als Damenputztuch wieder in Erſcheinung). Seit dem 19. Jahrhundert die dem geſteiften Kragen angepaßte Halsbinde! Ein Stutzerpaar O Les Ineroyables)) zur Zeit der französischen Revolution Die Krawatte reicht fast bis über die Ohren Alſo die Kroaten ſind es geweſen! Sicherlich haben ſie nicht geahnt, was ſie mit ihrer Modeſchöpfung anrichten wür⸗ den. Sie ſind die Urheber der größten Sklaverei, die es je gegeben hat. Jahrhun⸗ dertelang haben Millionen von Männern ſich dieſem Modediktat fügen müſſen, und Millionen werden es weiter tun. Wenn⸗ gleich beileibe nicht geſagt ſein ſoll, dieſe Diktatur ſei eine Tortur. Die weſentlichen Vorzüge ſollen und werden nicht verkannt; zumindeſt hat der Mann aus der Not eine Tugend gemacht. Aber wer könnte es wagen, ihr zu wider⸗ ſtehen? Man fügt ſich ihr, auch wenn man„nur“ eine weiße Krawatte zum weißen Hemd trägt, wie Frankreichs ehemaliger Mi⸗ niſterpräſident Laval. Als die Männer auf den Einfall kamen, ſich lange Bärte ſtehen zu laſſen, wurde die Krawatte nicht ver⸗ drängt. Sie hat den geſteiften Kragen überdauert und wird auch den halbſteifen Kragen überleben. Unſere Generation jedenfalls wird ſich weiter jeden Tag damit bo⸗ ſchäftigen müſſen, die Krawatte allmorgendlich mehr oder weni er kunſtvoll zu knüpfen. „Kartenspiel“ der Krawatten Farbe und Muſter machen die Wirkung der Krawatte aus. Ge⸗ wöhnlich iſt es ſo, daß techniſche Fragen, die der Laie ſich nicht be⸗ antworten kann, vom Fachmann als„ganz einfach“ erklärt werden. Bei den handgewebten Seiden⸗ krawatten iſt es anders. Wie Längsſtreifen in den Grundton hineingewebt werden, kann man ſich ſelbſt erklären, wenn man eine Vorſtellung von der Weberei über⸗ haupt hat. Das Hineinweben von unregelmäßigen ——— Das»Jaboté des Kavaliers zur Zeit Ludwigs XIV., auch ein Vorläufer der Krawatte Männer gibt, die ſich ihren„Schlips“ widerwillig und liebelos wie einen Strick um den Hals binden und für dieſe Art Schmuck keinen Sinn haben. Denn: im⸗ mer wird es auch Männer geben, die in der Auswahl wähleriſch find und die ſich nicht allein von Freunden und Bekannten mit Krawatten verſorgen laſſen, die ſie ihnen aus lauter Verzweiflung zum Ge⸗ burtstag ſchenken, weil ſie nichts anderes wiſſen. Man braucht ja nicht ſo weit zu gehen, wie der edelmütige Pimpernel, der ſich— wenigſtens im Film„Die ſcharlach⸗ rote Blume“— in der Franzöſiſchen Revo⸗ Muſtern, von Blu⸗ men und Sternen und ſonſtigen Verzierungen er⸗ fordert dagegen eine komplizierte Vorarbeit. Zu⸗ nächſt wird auf einem vorgeſchrie⸗ benen Papier⸗ muſter, das ſo ausſieht, als ſoll⸗ ten auf ihm ma⸗ thematiſche Kur⸗ ven vermerkt werden, die Skizze des Muſters ſorgfältig ein⸗ gezeichnet, dann wird auf einer beſonderen Maſchine „das Kartenſpiel geſchla⸗ gen“, indem man auf einer Art Schreibmaſchinentaſta⸗ tur mit acht Taſten Löcher in ſchmale pappeartige Streifen in beſtimmten Abſtänden einhämmert. Dieſe Streifen werden zu Hunderten aneinander befeſtigt und in genau ausgeklügelte Verbindung mit dem Webſtuhl gebracht, wo ſie dann auf die Webarbeit wirken wie eine ausgeſtanzte Platte auf der Spieldoſe. Durch dieses Kartenſpiel— das nach dem Erfinder, dem Franzoſen Jacquard, genannt wird— wird die Trame, d. h. der Einſchlag oder Durchſchuß ſo geleitet, daß die bunten Fäden, die das Muſter bilden ſollen, nur ſtellenweiſe auf der Vorderſeite der Kra⸗ watte ſichtbar werden, während die Rück⸗ ſeite, die beim Weben oben liegt, die ganze Buntheit zeigt. Die weiße japaniſche und die gelbe ita⸗ lieniſche Seide wird vor ihrer Ver- arbeitung zunächſt gefärbt und gleichzeitig erſchwert; das geſchieht vorwiegend in Krefeld. Dann wird ſie gewickelt und kommt in die ſogenannte Kettenſchere, wo ſie zu einem meterlangen Strang ge⸗ flochten wird. So„geſchoren“ wird die Kette beim„Bäumen“ geglättet, auf den Webſtuhl gebracht und durch das Web⸗ geſchirr in mühſeliger, ein bis anderthalb Tage dauernder Arbeit ſozuſagen durch⸗ gefädelt. Unterdeſſen wird das„Schuß⸗ material“ in mehrfacher Stärke aufgeſpult, und nun beginnt die eigentliche Webarbeit, „Schuß für Schuß“ mit der Hand. Min⸗ deſtens 45 Zentimeter breit für zwei, 70 Zentimeter für drei Krawatten muß die Seide breit liegen. Dann wird die Seide geſchnitten, mit einer Wolleinlage verſehen und mit der Hand„gegabelt“— geſteckt. Die neue Krawatte iſt fertig. Der ſchöne Gebrauchsgegenſtand Die Krawatte hat ein altes Handwerk am Leben erhalten, die Handweberei wird nicht ausſterben, ſolange man die kroatiſche Modeſchöpfung„anknüpft“; auch wenn es ſchwer iſt, Nachwuchs anzulernen, ihn überhaupt zu finden, auch wenn es viele Eine Karikatur auf die Krawattenmode zur Zeit Napoleons III.(1865) Archiv Aufwüärts-Verlag M 5 Alte Stiche lution außer mit der Rettung von Ariſto⸗ kraten vor dem Fallbeil ausgiebig und geiſtreichelnd mit der damaligen Form der Krawatte beſchäftigte und aus der Art ihres Knüpfens faſt charakterliche Eigen⸗ ſchaften des Trägers deutete. Die ſchöne Krawatte verdient es, mit kunſtverſtändi⸗ gen Augen betrachtet zu werden, zumal wenn man weiß, mit wieviel Liebe und Sorgfalt ſie erdacht und hergeſtellt wird. Auch der tägliche Gebrauchsgegenſtand ſoll ſchön und künſtleriſch wertvoll ſein, be⸗ ſonders dann, wenn er ſo ins Auge fällt wie die Krawatte. Heinz Riedel i Photo Film- u. Bildberichte M Die Biedermeierkrawatte des Hofmannes bea. 1850 de ſto⸗ und der Att en⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Biernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Dankopfer der Nation. Zum zweiten Male tritt die SA. an das geſamte deutſche Volk heran zur Einzeichnung in die Ehrenliſten für das Dankopfer der Na⸗ tion, um damit dem Führer zu ſeinem Ge⸗ burtstag erneut ein Geſchenk zur Linderung der Not des Volkes zum Zwecke der Erbau⸗ ung von Siedlungen zu unterbreiten. Ich fordere daher alle Parteigenoſſen und ⸗genoſ⸗ ſinnen, die Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen und Gliederungen nebſt ihren in Arbeit und Brot 3 Ange⸗ hörigen auf, ſich reſtlos in die Liſten einzu⸗ zeichnen, die alltäglich von 7—19 Uhr in dem Häuschen auf dem Rathausplatz aufgelegt ſind. Die bisher allgemein anerkannte Opferbe⸗ reitſchaft der Viernheimer Bevölkerung muß ſich auch beim SA⸗Dankopfer wieder beweiſen. Tragt euch daher alle in die Eh⸗ renliſten ein! Franzke, Ortsgruppenleiter. * Dit EE deutſche Arbeitsfront Schulungskurſe der DAF. Die beiden Schulungskurſe:„Buch⸗ führungskurs für Anfänger“ und„Buchfüh⸗ rungskurs für Fortgeſchrittene“ für das Som⸗ merhalbjahr, wie ſie in vorherigen Zeitungs⸗ nummern bekannt gemacht wurden, beginnen am Freitag, 23. April 1937. Die ſich gemel⸗ deten Teilnehmer und ſolche, die ſich noch an den Kurſen beteiligen wollen, werden gebeten, ſich am genannten Tage um 20 Uhr in dem Zeichenſaal der Schillerſchule einzufinden. Neuanmeldungen können an dieſem Abend noch vorgenommen werden. a Der Ortsberufswalter. Aeichslujfljchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute abend 8.30 Uhr: Ausbildungs⸗ kurs 7— 3. Abend. Der 2. Abend wird das nächſte Mal nachgeholt. Achtung! Verpflichtungsfeier! Die Verpflichtungsfeier der abgeſchloſſenen Kurſe 3, 4 und 5 findet am kommenden Samstag, den 24. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, im„Karpfen“ ſtatt. Anſchließend Ka⸗ meradſchaftsabend. Zu dieſer Feier ſind auch die Angehörigen der zu verpflichtenden Hauswarte und unſere Mitglieder herzlich eingeladen. Der Gemeindegruppenführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. April 1937 Anſer Tagesſpruch Wir ſind alle Glieder des deutſchen Volkes und ſind als die heute lebende Generation verantwortlich, daß der Blutſtrom unſeres Volkes, der ſich aus ferner Vergangenheit er⸗ gießt, nicht verſiegt, ſondern in fernſte Zu⸗ kunft weiterſtrömt. Menn ben— — dann Alckkig Frau Trude hatte ihren großen Tag, ſie ſtellte das Unterſte zuoberſt, ſie kramte in allen Schränken und Käſten, denn ſie wollte einmal gründlich aufräumen und das Ueber⸗ flüſſige ausſcheiden. Als ſie mit erhitztem Kopf zwiſchen all den aufgetürmten Sachen ſtand, erſchien, früher als erwartet, ihr Gatte. Schon ſtürzte er ins Zimmer.„Nanu, Trude, was machſt du denn?“ war ſeine erſtaunte Frage.„Ach, ich konnte es nicht mehr mit an⸗ ſehen, ich muß mal gründlich aufräumen“, ſagte ſie etwas kleinlaut.„Was haſt du denn da im Eimer?“„Ach, das kommt alles in den Mülleimer— und dieſer Berg Sachen iſt für den Lumpenmann“, ſagte ſie in beſtimmtem Ton.„Nein, mein Schatz, wenn ſchon, dann wollen wir die Sache richtig machen, wir werden mal gemeinſam ausſuchen, was in den Abfall und was in den Müll kommt.“ „Kann denn nicht alles in den Abfallkaſten?“ fragte Frau Trude erſtaunt. „Nein, drei Dinge 10 nicht hinein, nämlich leere Konſervenbüchſen, weil ſie „ſperrig“ ſind und auf dem Wagen des Roh⸗ produktenhändlers zuviel Platz einnehmen. Sie wandern alſo weiter in den Müllkaſten und werden bei der W ausgeſucht. Ferner gehören nicht in den Sammelkaſten die alten Glühbirnen. Bei ihnen iſt nur der Meſſingſockel wieder verwertbar, und dieſe Metallmengen ſind allzu geringfügig. Auch die Raſierklingen haben im Altſtoff nichts zu ſuchen, ſie bringen bei der Sortierung der Abfälle die Gefahr der Fingerverletzungen. Wenn wir ſchon aufräumen— dann richtig. * Aalionale Selbſtverſtändlichkeit Sport treiben! Beſucht die AKdß⸗Sportabende! Sport, körperliche Erziehung muß mehr denn je allen ſchaffenden Menſchen zur Selbſt⸗ verſtändlichkeit werden. Denn die Ertüchti⸗ gung des Leibes iſt die ſicherſte Grundlage zur Entfaltung der höchſten Leiſtungsfähig⸗ keit. Gerade den Nicht⸗Sporttreibenden iſt in den Kdßß⸗Sportkurſen die beſte Gelegenheit geboten, in der Vielfältigkeit der Sportarten und der Einfachheit der Uebungen ihren Kör⸗ per durch zweckmäßige Uebungen ſportlich zu erziehen und damit leiſtungsfähig zu machen. Die Kdiß⸗Sportkurſe ſind für jedermann, jeder ſoll ſie beſuchen. In Viernheim findet der Kurs jeden Donnerstagabend 8.30 Uhr, im„Freiſchütz“ ſtatt. Geburtstagsgeichenk unjerer Frauen an ben Führer In. den Heimabenden des Deutſchen Frauen⸗ werkes wurde im Gau Heſſen⸗Naſſau ſchon ſeit vielen Wochen emſig gearbeitet. Viele Hände ſtrickten unermüdlich Strümpfe, nähten Wäſche und ſtatteten Babykörpe aus. Diesmal wurde ganz beſonders viel Liebe in die Arbeit hineingelegt, denn es handelte ſich um das Geburtstagsgeſchenk des Führers, das die Frauen Heſſen⸗Naſſaus am 20. April brachten. Schleſien iſt der Patengau unſerer Abtei⸗ lung Grenz⸗ und Ausland im Deutſchen Frauenwerk und die Frauen unſeres Gaues benutzten gerne die Gelegenheit, ihren Schwe⸗ ſtern an der Grenze, die oft in ſchwerem Kampf ſtehen, zu helfen. Zu Beginn dieſes Jahres ſchlug die Reichs⸗ frauenführerin vor, dem Führer ein gemein⸗ ſames Geſchenk aller deutſchen Frauen zum 20. April zu bringen, ein Geſchenk, das der deutſchen Frau an der Grenze zugute kommen ſoll. Unſere Frauen hatten dann auch eine ſtattliche Anzahl von Gaben zuſammengetra⸗ en: Es wurden gearbeitet: 2 611 Paar Strümpfe, 8 Paar Damenſtrümpfe, 173 Paar Kinderſtrümpfe, 40 Lot Wolle, 8 Paar Sue er 143 Stück Taſchentücher, 119 Stück Herrenwäſche, 43 Stück Herrenkleidung, 369 Stück Damenwäſche, 115 Stück Damen⸗ kleidung, 62 Stück Haushaltswäſche, 4 149 Kinderwäſche und ⸗kleidungsſtücke, 4 Baby⸗ körbe, Pulswärmer, Schuhe, Pantoffel, Hüte, Bücher und Seife. nſg. * Unere Berufsſchule Unſere Berufsſchule, die unter der Leitung von Gewerbelehrer Heim ſteht, hat zur Zeit 26 Klaſſen, darunter 12 Mädchen⸗, 11 Kna⸗ ben⸗ und 3 gemiſchte Klaſſen. Sämtliche Klaſ⸗ ſen ſind ſehr ſtark beſetzt, ſodaß der Schüler⸗ oder Schülerinnen⸗Durchſchnitt 29—30 be⸗ trägt. Eine Klaſſe zählt ſogar 40 Schülerin⸗ nen. Einen ſtarken Zugang haben Metall- arbeiter zu verzeichnen. Während es früher nur zwei Klaſſen waren, mußte eine dritte errichtet werden. Die kaufmänniſchen Klaſſen, welche gemiſcht ſind, ſtiegen von 1 auf 3. aua iſt der Rückgang im Tüncherhand⸗ werk, ſodaß die früheren Klaſſen zu einer vereinigt werden mußten. Leider haben noch faſt zwei Drittel der entlaſſenen Schüler noch keine Stellungen. Doch haben viele Ausſicht auf ſolche. Erfreulich iſt das gute Abſchneiden der Viernheimer Berufsſchule im Reichsbe⸗ rufswettkampf. Von 22 Kreisſieger fallen allein 12 auf Viernheim. Wir gratulieren hierzu aufs herzlichſte. 4 Soldatentreffen. Zu dem großen Ar⸗ tilleriſtentreffen vom 10. bis 12. Juli 1937 in Darmſtadt werden 20 000 ehem. Groß⸗ herzogliche Artilleriſten zuſammen kommen. Die neue Wehrmacht wird ſich an dieſer ſol⸗ datiſchen Kundgebung beteiligen. Viernheim im Zeichen des Geburtstages des Führers Hakenkreuzfahnen wehen von den Häuſern und Maſten in den verſchiedenen Ortsſtra⸗ ßen als unſeren dankbaren Glückwunſch an den Mann, dem heute in Berlin in der Wilhelmſtraße Zehntauſende zujubeln und mit dem das ganze deutſche Volk in ſeiner Einheit zu dieſem Jubeltage in unwandel⸗ barer Treue vereint iſt. Wir Nationalſozia⸗ liſten denken beſonders an dieſem Tage an den Führer aus innerem Herzens bedürfnis, weil er uns in den vielen Jahren des Kamp⸗ fes bis zur Entſtehung dieſes neuen und freien Deutſchland der unverdroſſene Weg⸗ weiſer und an die hohe Miſſion des deutſchen Volkes glaubende Kämpfer war, zu dem wir immer wieder aufblickten und neuen Mut ſchöpften, denn der Kampf mußte gewonnen werden. Die Sorge um das ganze Volk kam dann mit jenem 30. Januar 1933 hinzu und mit noch größerer Kraft mußte der Führer mit ſeinen bewährten Kämpfern an die Ar⸗ beit gehen. An ſeinem fünften Geburtstage in dem von ihm erkämpften dritten Reich weiß auch der letzte deutſche Volksgenoſſe, was uns Adolf Hitler wiedergegeben hat, was er ſeinem Volke ſchuf und daß wir alle durch ihn in eine herrlichere Zukunft blicken können. Am Vortage des Geburtstages veranſtal⸗ tete das Jungvolk im Hofe der Schillerſchule eine würdige Feierſtunde zur Aufnahme der 10jährigen in das Jungvolk, während auch in beſonderen Feiern die Aufnahme der Jung⸗ mädels ſowie der aus der Schule Nn JV und IM in die HJ und BDM erfolgten. Im Saale des„Freiſchütz“ war die geſamte HJ und BDM angetreten, um der Ueber⸗ weiſung der Jungkameraden und ⸗kameradin⸗ nen ein feierliches Gepräge zu geben. Der Standortführer Gf. Rech der HJ⸗Forma⸗ tionen hielt hierbei eine kernige Anſprache mit den Worten der Ermahnung an die Jugend, daß ſie wie bisher in den Jahren ſeit 1933 treu ihre Pflicht weiterhin erfüllen im Geiſte und im Bekenntnis der toten Kameraden, die mithalfen an dem großen Werk des Führers, um für die Jugend ein herrlicheres Deutſch⸗ land der Zukunft zu ſchaffen. Der Gruß an den Führer und das Lied der Jugend been⸗ deten dieſe eindrucksvolle Feierſtunde. Viele Partei⸗ und Volksgenoſſen, Mitglie⸗ der der Formationen und eee hat⸗ ten ſich zu der anſchließenden kameradſchaft⸗ lichen Feier eingefunden, während in der Kreisſtadt über 150 Amtswalter, Warte und Walterinnen für ihren ferneren Dienſt in der Partei und den Gliederungen vereidigt wur⸗ den. In einer beſonders ſchönen Anſprache zu dem heutigen Ehrentage des Führers gedachte in Verhinderung des Ortsgruppenleiters, Pg. Schneider des erſten Ehrenbürgers der Gemeinde Viernheim in dem Gelöbnis des noch größeren Einſatzes für die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung und ihren erſten Kämpfer Adolf Hitler. Die Lieder aller Deutſchen be⸗ ſchloſſen die an alle Nationalſozialiſten und Mitkämpfer gerichteten Ausführungen. In dieſem Geiſte blieb man noch einige Stunden in 3 Geiſte bei⸗ ammen, um dadurch neue Kraft zu ſchöpfen far weitere Arbeiten und größere Pflichten für Deutſchland. 2 Die Vereidigung in Heppenheim Die Durchführung der Vereidigung der Politiſchen Leiter, Valter, Warte 1 Wal⸗ terinnen fand im gleichen Rahmen wie in den vergangenen Jahren in Heppenheim ſtatt und zwar im Saalbau Kärcher. Hier traten auch die von Viernheim zu Vereidigenden an. Dieſe Vereidigungen am Tage des 9 des Führers ſind bereits zu einer ſtolzen Tradi⸗ tion geworden. Nach dem Einmar der Fahnen unter den Klängen eines Marſt ſprach Kreisleiter Ruppert Worte der Mah⸗ nung und Beſinnung an die zu Vereidigenden. Er wies auf die Bedeutung der Stunde hin. Der Führer braucht treueſte und zuverläſ⸗ ſigſte Mitarbeiter, die 0 voll und ganz zu ihm bekennen. Nach der Anſprache des Kreis- leiters erfolgte die Uebertragung der Reichs⸗ ſendung vom Königsplatz in Munchen. An⸗ dächtig lauſchten die nahezu 500 Verſammel⸗ ten der Rede des Stellvertreters des Führers, Pg. Rudolf Heß, in der dieſer ſo eindring⸗ lich auf die Pflichten jedes Unterführers auf der Grundlage des Vertrauensverhältniſſes zu allen Volksgenoſſen, hinwies. Wie ein Mann gelobten ſie in feierlichem Schwur dem Führer die Treue bis zum letzten. Die Eides⸗ formel, die jeder bei erhobener Rechten nach⸗ zuſagen hatte, lautete:„Ich ſchwöre Adolf Hitler unerſchütterliche Treue. Ich ſchwöre ihm und den Führern, die er mir We unbedingten Gehorſam.“ Im Bekenntnis zu Adolf Hitler vereinten ſich die Verſammelten am Schluſſe der weihe⸗ vollen Stunde mit all denen im ganzen Reiche, die durch den Schwur der Treue neu in die Reihen der Unterführer aufgenommen wurden. Ein Streifzug mit Kd durch den Odenwald Mit dem Monat April ſoll die Reihe der fröhlichen Samstagnachmittag⸗Fahrten der Kreisdienſtſtelle Heppenheim ihren Anfang nehmen. Für den 24. April iſt für dieſe Fahrt das Leitwort gewählt:„Ein Streifzug durch den Odenwald“. Die Teilnehmer fahren mit einem Om⸗ nibus um 5 Uhr nachmittags ab Heppenheim hinaus und an einem rd. 50 km entfernten Ziel wird eine fröhliche Raſt gehalten, ein Abendeſſen eingenommen und bei fröhlichem Singen und Klingen vergeht der Samstagnach⸗ mittag bis zur Heimfahrt. Schon für Rabe. 3.— einſchl. der Koſten für das Abendeſſen kann jeder Volksgenaſſe ſich an dieſer Fahrt beteiligen und bitten wir ſich bei dem Ortswart der Kd. und der Kreisdienſtſtelle möglichſt bald anzumelden, bei gleichzeitiger Zahlung der Teilnehmerge⸗ bühr.— Meldeſchluß 1 Donnerstag, den 22. April 1937, Die erſten Spargeln. Hier wurden die erſten Spargeln geſtochen. Landwirt Jakob Winkenbach zeigte ſie uns bereits am Sams⸗ tag vor. Bei Eintritt mehr warmer Wit⸗ terung dürfte mit der ſofort einſetzenden guten Spargelernte zu rechnen ſein. Frühjahrspferdemarkt in Darmſtadt Der traditionelle Darmſtädter Frühjahrs⸗ pferdemarkt findet wie in den Vorjahren, eine Woche vor dem bekannten Mannheimer Mai⸗ markt und zwar am Montag, den 26. April 1937, ſtatt. f Die Pferdehandelsfirmen jberden auch in dieſem Jahre ihr Material nach Darmſtadt bringen. Da bereits eine größere Anzahl An⸗ meldungen von Händlerfirmen vorliegen, ver⸗ ſpricht der Darmſtädter Frühjahrspferdemarkt wiederum einen guten Verlauf zu nehmen. Auch aus Kreiſen der Landwirtſchaft dürften verkäufliche Pferde vorgeführt werden. Au⸗ ßerdem findet für Zuchtpferde die Vorführung von Hengſten, Stuten und Fohlen für je eine Klaſſe„Jährlinge“ und„Zweijährige“ ſtatt. Während des Marktes iſt Platzkonzert vor⸗ geſehen. Eintragen von Strafen im Führerſchein Die vor acht Monaten eingeführte Eintra⸗ gung von polizeilichen und gerichtlichen Strafen in den Führerſchein leichtſinniger Kraftfahrer hat ſich trotz dieſer kurzen Zeit ſchon aufs Beſte bewährt und vor allen Din⸗ gen auch dazu beigetragen, die im ſtändigen Steigen begriffene Verkehrsunfall⸗Kurve ab⸗ zuſtoppen. Ein vom Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Polizei herausgegebener Runderlaß beſtimmt jetzt, daß nur Strafen in den Führerſchein einzutragen ſind, die die Inhaber der Scheine als Fahrer von Kraft⸗ fahrzeugen erhalten haben. Von beſonderer Bedeutung dürfte die Beſtimmung ſein, daß ſich die Eintragung von polizeilichen und ge⸗ richtlichen Strafen nur auf Geldſtrafen über 5 RM. und Freiheitsſtrafen zu beſchränken hat. Weiter werden genaue Anweiſungen für die Löſchung der Eintragungen gegeben, die auf Antrag durchgeführt wird, wenn ſeit der letzten Eintragung zwei Jahre verſtrichen und der Beſtrafte während dieſer Zeit keine ein⸗ tragungsfähigen Strafen erlitten hat. Maulbeerbäume an der Bergſtraße. Den Reiſenden, die die Bergſtraße bereiſen, iſt zur Zeit in Darmſtadt Gelegenheit gebo⸗ ten, eine prächtige Allee von Maulbeerbäu⸗ men zu ſchauen, deren Blätter bekanntlich Futter für Seidenraupen liefert. Unbeſtändig. Mit der Verſtärkung der vom Atlantik ausgehenden Wirbeltätigkeit und der damit verbundenen Verfrachtung feucht⸗ warmer Meeresluft auf das europäiſche Feſt⸗ land, hat die Neigung zu Regenfällen wieder zugenommen. Der am Dienstagfrüh beobach⸗ teten Beſſerung folgte noch im Laufe des Tages Regen, der bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden anhielt.— Mittwoch: Wolkig bis bedeckt und zeitweiſe auch Regen, bei lebhaf⸗ ten ſüdlichen bis weſtlichen Winden, im gan⸗ zen milder.— Donnerstag: Bei Luftzufuhr aus Süd bis Weſt Fortdauer der i tän⸗ digen und zu Niederſchlägen geneigten Wit⸗ terung. NN NN Schützt den deutſchen Wald— ver⸗ hütet Waldbrände! FEE t r22357555„„%. 1 1 1 10 1 . — * 5 — 9—— r r 5 1— F* — 4 ⅛ 22——————* 1.———————.— ———————— 4 5 1 10 1 7 7 5 8— ä—— —— —— Aus Stadt und Land Ein Unglück kommt ſelten allein Lorſch. In der Wormſer Straße wurde ein etwa vierjähriges Kind von einem Mo⸗ torradfahrer angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Es erlitt nur leichtere Verletzungen am Kopf. Als die Mutter das Kind in die Wohnung zurückbringen wollte, überſah ſie infolge ihrer begreiflichen Aufregung beim Ueberqueren der Straße einen daherkommen⸗ den Perſonenwagen. Zum Glück aber konnte der Wagenführer ſein Fahrzeug noch ſtark bremſen, einen Zuſammenſtoß mit Frau und Kind aber nicht mehr verhindern. Hierbei erlitt auch die Frau eine erhebliche Kopf⸗ wunde und Verletzungen an den Händen. Die beiden Fahrzeuge konnten die Fahrt nach Feſt⸗ ſtellung des Tatbeſtandes fortſetzen. Zwei tödliche Verkehrsunfälle Darmſtadt. Als der Sohn des Stein⸗ ſchleifers Georg Jährling aus Elmshauſen in der Nähe des Quarzwerkes mit ſeinem Fahrrad in die Hauptſtraße einbog, wurde er von einem Perſonenwagen erfaßt. Obwohl der Chauffeur, um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, ſo ſtark gebremſt hatte, daß der Wagen von der Fahrbahn abkam und auf einen Brückenſtein rannte, prallte das Hinter⸗ teil des Wagens herum und traf den Jungen, der ſo unglücklich zu Boden geſchleudert wur⸗ de, daß er ſofort tot war.— In Ueberau wurde ein dreijähriger Junge von einem Auto überfahren; an den ſchweren Kopfverletzungen iſt das Kind geſtorben. Einen Gasautomaten aufgebrochen Er kann Mein von Dein nicht unterſcheiden Der 25 Jahre alte wiederholt vorbeſtrafte O. Th. G. ſollte ſich am Montag wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall vor der Großen Strafkammer in Darmſtadt verant⸗ worten. Der Angeklagte ſoll zwei Monate nach ſeiner Entlaſſung aus dem Zuchthaus im Keller einer Darmſtädter Gaſtſtätte einen Gasautomaten erbrochen und Gasmünzen ent⸗ wendet haben; bei zwei weiteren, ihm zur Laſt gelegten verſuchten ſchweren Diebſtählen, wurde er geſtört. In der Verhandlung ſuchte er ſich nach Kräften herauszureden. Die Ver⸗ handlung wurde noch einmal abgeſetzt und wird am Donnerstag zu Ende geführt werden, da dem Angeklagten ein Offizialverteidiger zur Seite gegeben wurde. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft hat eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren, fünf Jahre Ehrverluſt und Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht beantragt. Seinen Verletzungen erlegen Heidelberg. Einer der beiden Kraft⸗ wagenfahrer, die in der Nacht zum Sonntag zwiſchen Heidelberg und Mannheim auf der Reichsautobahn auf einen haltenden Laſtwa⸗ gen aufgefahren waren, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Es handelt ſich um den 49jährigen Bruno Krebs aus Mannheim. Er hatte ſchwere Schädelbrüche und ſtarb nach der Operation. Das Befinden des zweiten Verletzten, des 48jährigen Joſ. Herbig aus Mannheim, iſt unverändert ernſt. Mord an einem Jagdaufſeher Frankfurt. Am Sonntagmorgen wurde der ſeit Freitag vermißte Jagdaufſeher Ernſt Hoffmann im Wald bei Köppern im Taunus tot aufgefunden. Allem Anſchein nach iſt Hoffmann ermordet worden. Seine Leiche wies zahlreiche Stichwunden auf. Die Polizei fahn⸗ det noch nach dem Täter. Bekanntmachung Ein 14 Jahre alter Junge von auswärts ſoll in Pflege gegeben werden. Anmeldungen ſind unter Angabe des verlangten Pflegegeldes bis 24. ds. Mts. auf dem Büro Nr. 7 zu machen. Viernheim, den 20. April 1937 Der Bürgermeiſter F ür die uns auläßlich unſerer Silberhochzeit in ſo reichem Maße erwieſenen Glüchwünſche und über⸗ reichten Seſchenke, insbeſondere dem Sängerbund⸗Flora für das darge⸗ brachte Ständchen danken herzlich Alois Schmitt und Frau Aargareia geb. Dewald Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Die diesjährige Generalverſammlung findet am Sonn⸗ tag, 25. April 1937 nachm. 2 Uhr ſtatt, worauf wir alle Ehrenmitglieder und Mitglieder aufmerkſam Die Vereinsführung. machen. Nächtliche Beſuche in einer verlaſſenen Villa Frankfurt a. M. In der Nähe des Stadtwaldes ſteht eine Villa, die verlaſſen iſt und deren Eigentümer vor acht Jahren aus Frankfurt auszog. Das Gebäude iſt nachts wiederholt der Treffpunkt allerhand licht⸗ ſcheuer Elemente geweſen, die dort nächtigten. In dem Hauſe wurde allerhand geſtohlen. Einer der Täter wurde in der Perſon des Max K. erwiſcht, der ſich Bleirohre und Holz aneignete. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis. Drei kurheſſiſche Arbeiter fahren am 1. Mai zum Führer Kaſſel. Unter den Ehrengäſten des Füh⸗ rers, die am 1. Mai von ihm empfangen und mit ihm an den großen Veranſtaltungen am Tage der nationalen Arbeit teilnehmen wer⸗ den, werden ſich auch drei kurheſſiſche Ar- beiter befinden. Es ſind dies der Reichsauto⸗ bahnarbeiter Joh. Heinr. Schultheiß aus Holzburg im Kreiſe Ziegenhain, der Kurz⸗ arbeiter Friedhold Schwarz aus Marburg und der Holzarbeiter Wilh. Böker aus Verna⸗ wahlshauſen im Kreiſe Hofgeismar. Motorrad gegen Laſtzug Nieder⸗Ingelheim. An der Kreu⸗ zung Binger Straße— Bahnhofſtraße kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Mo⸗ torradfahrer, der von Ingelheim kam, und einem Ferntransport, der in Richtung Mainz fuhr. Anſcheinend kannte der Motorradfahrer nicht die Wegverhältniſſe, denn er fuhr, wie Augenzeugen berichten, ohne Vorſicht dem Ferntransport direkt in das Fahrzeug hinein. Der Motbrradfahrer wurde etwa zehn Meter weit geſchoben. Das Motorrad lag unter dem Vorbau des Motorwagens des Ferntranspor⸗ tes. Der Fahrer des Motorrads, Adolf Frauenderka aus Mainz, war ſofort tot. Der Beifahrer erlitt ſehr ſchwere Verletzungen. Ein„geheizter Weinſtock“ Niederlahnſtein. Früher als üblich zeigt in Niederlahnſtein an einem Haus ein Weinſtock friſchen Blätterſchmuck und— wir haben erſt Mitte April— ſchon Geſcheine. Irgend etwas ſtimmt da nicht. Und ſo iſt es. Es wurde nachgeholfen, wenn auch unbewußt. An der Wand, wo ſich der Weinſtock befindet, liegt eine Backſtube. In ihr iſt es Tag und Nacht ſehr warm. Von dieſer Wärme bekommt die Wand einen guten Teil, und die Wand wiederum ließ dem Weinſtock Wärme zukom⸗ men, ſodaß auf unnatürliche Art das Wachs⸗ tum des Weinſtocks ſo gefördert worden iſt, daß jetzt ſchon Blätter und Geſcheine zu ſehen ſind.— An die Preis vorſchriften halten! Wegen Verſtoßes gegen die Richtpreiſe bei Weichblei hat der Regierungspräſident von Düſſeldorf einen Altwarenhändler zu 1000 RM. Geldſtrafe verurteilt. Unwetter über der Vordereifel Trier. Ueber der Vordereifel, dem Ge⸗ biet von der Sauer über den Trierer Höhen⸗ kamm bis über Kordel hinaus ging ein Un⸗ wetter nieder. Die Bäche in den Seitentälern waren innerhalb kurzer Zeit hoch angeſchwol⸗ len und überfluteten die Aecker und Gärten. Der Boden mit der Neuſaat wurde aufgewühlt und abgeſchwemmt. In Kordel wurde ein hundert Meter langer aus Mauerſteinen be⸗ ſtehender Damm von den Fluten weggeriſſen. In zwei Wohnhäuſern ſtand das Waſſer ſchon nach wenkgen Minuken 20 Zentimeker hoch in den unteren Räumen. Die beiden vom Waſ⸗ ſer umſpülten Häuſer mußten geräumt wer⸗ den, da die Gefahr beſtand, daß durch den furchtbaren Anprall der Waſſermaſſen die Wände einſtürzen könnten. Zwei Scheunen abgebrannt Adelsheim. In Ruchſen brach am Sonntag kurz nach 20 Uhr in der Scheune von Wilh. Reinhardt, Feuer aus, das auch auf die Scheune von Guſtav Krämer überſprang. Beide Scheunen ſamt Vorräten brannten bis auf die Grundmauern nieder. Der Gebäude⸗ ſchaden beläuft ſich über 10000 RM. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. Ein gemeiner Wildfrevel 0 Pforzheim. Vor einigen Tagen wurde auf der Landſtraße zwiſchen Dillweißenſtein und Unterreichenbach eine mit Schrot ge⸗ ſchoſſene Rehgeiß gefunden, die bei der Oeff⸗ nung drei Junge im Leibe trug. Durch dieſe ruchloſe Tat ſind vier Rehe verloren gegan⸗ gen. Der Täter ſelbſt ließ nach Abtrennung eines Vorderlaufes das Tier liegen. Für die Ermittlung des gewiſſenloſen Wildfrevlers iſt eine Belohnung in Ausſicht geſtellt. Marktſchirm ſticht ins Auge Pforzheim. Auf dem Pforzheimer Wo⸗ chenmarkt herrſchte ein ſtarker Wind. Er riß einen der großen Marktſchirme los und in die Menſchenmenge hinein. Der Schirm traf einen Arbeiter und verletzte ihn ſchwer am Auge. Die Aerzte halten das Auge für wahr⸗ ſcheinlich verloren. Sammelt das Altmaterial(Zink, Kupfer, Meſſing uſw.) und legt es im Hof in einer Ecke zuſammen— ſammle die Woll⸗ und Stoffabfälle, deutſche Hausfrau— die Jugend liefert die Knochen täglich in der Schule ab— verbrenne keine Knochen— ſie ſind wert⸗ volles Volksgut! Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge Zur 17. Reichstagung des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge am 30.31. Oktober 1936 in Köln ſandte der Reichskriegs⸗ opferführer dem Bundesführer des Volks⸗ bundes ein Telegramm, mit dem er die ihm vom Volksbund angebotene Patenſchaft über die deutſche Kriegsgräberſtätte Liny⸗devant⸗ Dun im Kampfraum von Verdun für die Na⸗ tionalſoz. Kriegsopferverſorgung übernahm. Damit hat auch dieſer umfaſſende Verband der Frontſoldaten, Kriegsverletzten und Kriegerhinterbliebenen tätigen Anteil am Werk der Heldenehrung und ſtellt ſich in Reih und Glied mit der deutſchen Wehrmacht, der Hitlerjugend, dem Reichsarbeitsdienſt, dem NSKK., der NS⸗Frauenſchaft und dem Deut⸗ ſchen Reichskriegerbund(Kyffhäuſerbund) die bereits Patenſchaften über deutſche Ehren⸗ ſtätten im Auslande übernommen haben.— Durch dieſe Patenſchaft wird ein tiefer und in⸗ nerſter Wunſch aller Mitglieder der NSKOV erfüllt, tragen ſie doch am eigenen Leibe die Spuren des Krieges oder in ihrer Seele den ſtolzen Schmerz um den Verluſt eines gelieb⸗ ten Angehörigen. Sie alle haben nun einen Sammelpunkt der tätigen Treue und des Ge⸗ denkens in dieſem Ehrenmal gefunden, denn eine ſolche Patenſchaft knüpft ein beſonders enges Band zwiſchen der Heimat und unſeren toten Kämpfern. Wie die von der Wehrmacht und den anderen genannten Organiſationen Bohnenſtangen Baumpfähle, Noſenpfähle, Tomatenpfähle, Zaunpfoſten Leiterſtangen, Gerüſtſtangen Fahnenſtangen— Fahnen maſte in jeder gewünſchten Art am Lager 5 Holz-Hom.-Lager I. U. Bernh. Brüekmann FFF N dle dehaun Trager Uird 554% immer zahlung u. klein. bei geringer An⸗ Wochenraten Darum keine 10 AA! Unterbrechung Mannheim, ſeßt in der Waldhofſtr. 71 Tallungs- Siroh ſehlame ee 8c. tauſchen geſucht. ,, feat 22. ea „ Zei 1 sonst verpeſst man manchen Vorteil, kommt öberoll zu spät und muß qguf viel Anregung verzichten! Ein ſtarkes Einleg- Scnweln U. 4 10g0- nunner zu verkaufen. Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt. Ather in der Hecke, 10 Ar, auf die Autobahn ſtoßend, zu verpachten. Lorscher sir. 18 * Auswahl! Planos geſpielt, gut erhalten, bill. Preislagen Pianolager Mannheim 03,10, Kunſtſtr. Heute Mittwoch 5 Ahr ab Hans 30% lerſtr ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. ſtarke Einſtellſchweine z. bedeut. herabgeſetzt. Preiſ. z. Verkauf. Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. gute Helfer! übernommenen Patenſchaften iſt die Ver⸗ knüpfung der NSKOV mit dem Ehrenmal in Liny⸗devant Dun aber auch ein Beweis da⸗ für, daß Heldenehrung und Heldengedenken aus der Angelegenheit des einzelnen Hinter⸗ bliebenen hinausgewachſen ſind in das Ueber⸗ perſönliche; ſie ſind zu einer Sache der völ⸗ kiſchen Gemeinſchaft geworden. Die Fürſorge, die die Paten ihren Kriegsgräberſtätten und den dort beſtatteten Gefallenen angedeihen laſſen, iſt Sinnbild des allumfaſſenden Hel⸗ dengedenkens im deutſchen Volke, das von dieſem Gebot der Ehre und nationalen Selbſt⸗ achtung tief durchdrungen iſt. So hat der Pa⸗ fiüſch wal des Vollsbundes ſeine po⸗ litiſch⸗völkiſche Auswirkung gefunden. Im Aprilheft der vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge herausgegebenen Zeit⸗ ſchrift„Kriegsgräberfürſorge“ wird das Eh⸗ renmal Liny⸗devant Dun, das der Volksbund in den letzten zwei Jahren ausgebaut hat, un⸗ ter Beigabe zahlreicher Bilder eingehend ge⸗ ſchildert.(Bezug dieſes Heftes durch die Bun⸗ i des Volksbundes, Berlin W'᷑ 15, Kurfürſtendamm 165/66 zum Preiſe von 25 Pfg. unter Voreinſendung des Be⸗ trages). Vom Aabſport In einer komb. Sitzung zwiſchen den Vor⸗ ſtänden des Radfahrervereins 1897 Mann⸗ heim⸗Waldhof und der Radfahrervereinigung Viernheim, am vergangenen Sonntag im Gaſt⸗ haus„Zum goldenen Karpfen“ wurde be⸗ ſchloſſen, gemeinſam ein größeres Radrennen auf der Aſchenbahn des Sportplatzes an der Lorſcherſtraße durchzuführen. Die Sportan⸗ hänger werden über dieſe Nachricht beſtimmt erfreut ſein, da endlich nach langen Jahren der Radrennſport in Viernheim wieder zum Zuge kommt. Da dieſes Rennen mit beſten Spitzenfahrern von der näheren und weiteren Umgebung beſetzt ſein wird, werden die Sport⸗ anhänger nur guten Sport zu ſehen bekommen. Kein Sportler wird ſich dieſe einmalige Ge⸗ legenheit entgehen laſſen. Der Termin wurde auf den Sonntag, den 11. Juli 1937, feſtge⸗ legt.— Am Sonntag, den 25. April, wird der Radfahrerverein 1897 Mannheim⸗Wald⸗ hof die Rennſaiſon mit einem Jugendrennen bis 18 Jahren und ein Rennen für Senioren woſelbſt wertvolle Preiſe den Siegern zur Verfügung ſtehen, einleiten. Auch verſchiedene Rennfahrer der Radfahrervereinigung wer⸗ den an den Start gehen. Wir wünſchen den hieſigen Sportlern bei dieſer Gelegenheit be⸗ ſten Erfolg! Marllberichte Mannheimer Großviehmarkt Zufuhr: 39 Ochſen, 198 Bullen, 258 Kühe, 126 Färſen, 550 Kälber, 66 Schafe, 2506 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe: Ochſen 42 bis 54, 37—40; Bullen 40—43, 3739; Kühe 40—43, 34—39, 26—33, 20—25; Färſen 41— 44, 38—40; Kälber 60—65, 53 bis 59, 41—50, 30—40; Schweine a) bl) und bz) 52,5, c) 51,5, d) 48,5, g) Sauen 52,5. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber mittel. 5 U undverantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Da. III. 1937 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Aide gen aße 88] in dieſer Zeitung ſind Ihnen ſtets holt die Schuljugend ö 2 ö achibs Militäta der nun tikularis⸗ Her Mn a Fee Doöͤberitzet e Coch berbot. 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