f.„des tfang d, NS- ful n Eugen Vorl. 30, Ende genbring 1 de H 12. von Kal Charles ide gegen r XI: Anfang Churln⸗ be nach piel von 2 An⸗ 1 II: 6 Anfang ft 12 1. Jun 1 eben 1 Noliere. * Polks 1 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 160 RM kausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg mummer 95 Erweilerung des deulſchen Lebensraumes Jamslag e iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim L den 24. April 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisli gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 ſte Nr. 6 13. Jahrgang f Reichsleiler General Ritter v. Epp ſpricht in einer großen kolonialen Gedenkſtunde in Köln Die Verleilung der Welt Köln, 24. April. Im Rahmen der Gauver⸗ bandstagung des Reichskolonialbundes in Köln fand am Freitag abend in der Rhein⸗ landhalle eine große koloniale Ge⸗ denkſtunde ſtatt, die ihre beſondere Bedeu⸗ tung durch eine großangelegte Rede des Reichsleiters des Kolonialpolitiſchen Amtes der NSDAP. und Bundesführers des Reichs⸗ kolonialbundes, Reichsſtatthalter Ritter von Epp. erhielt. Ritter von Epp wies einleitend darauf hin, daß die große Kölner Kundgebung ſeeiſchen Beſitz zu Dieutſchland ein erneuter Beweis dafür ſei, daß der kolo⸗ niale Gedanke auch heute in Deutſchland noch ebenſo ſtark ſei wie früher. Der Be⸗ wegarund, der Deutſchland damals in die Welt getrieben habe, ſei der ſpürbare Mangel an Lebensraum geweſen. Ritter von Epp wies auf die Verdreifachung der deutſchen Bevölkerung während der letzten hundert Jahre hin, was einer Verknappung des deut⸗ ſchen Lebensraumes um zwei Drittel gleich⸗ komme, ſowie auf die außerordentliche Ent⸗ vicklung der Technit. Als Folae dieſer Ent⸗ icklung habe ſich der deutſche Induſtrie⸗ ſtaat gebildet, der mehr Menſchen auf ſeinem Boden beherberge. als er durch die Erzeugniſſe des eigenen Bodens ernähren könnte. während der außerordentliche Bedarf an Roh⸗ u. Werk⸗ ſtoffen nicht im deutſchen Lebensraum zu fin⸗ „den war, alſo eingeführt werden mußte. Während die übrigen Kolonialmächte, ſo führte Ritter von Epp u. a. weiter aus, bereits im 16., 17. und 18. Jahrhundert dazu überge⸗ gangen ſeien, ſich einen aroßen über ⸗ verſchaffen, ſei erſt im 19. Jahrhundert zum Erwerb von Kolonien geſchritten, als die beſten Teile der Welt bereits ihre Beſitzer ge⸗ funden hatten. Den eigentlichen Wert eines Kolonialbeſitzes habe Deutſchland erſt während des Krieges und in den darauffolgenden Jah⸗ ren einſchätzen gelernt. da ihm früher der Weltmarkt offenſtand und ſomit ein unmittel⸗ bares Bedürfnis für Kolonien nicht in dem Maße beſtand, wie es ſpäter der Fall war, als das weltwirtſchaftliche Gleichgewicht der Welt nicht mehr beſtand. Der Redner gina dann im einzelnen auf die Frage ein. welchen Wert die uns früher gehörenden — Kolonien heute hätten und widerlegte mit ſtichhaltigem Material alle Behauptungen des Auslandes, die mit Vor⸗ krieaszahlen ihre Wertloſiakeit nachweiſen möchten. General Ritter von Epp wandte ſich dann der Frage der Verteilung der Welt zu, die durch Räume ohne Bolk cha⸗ rakteriſiert ſei, und ſtellte feſt. daß eine Bevölkerung von nicht zwei Millionen Weißen als Südafrikaniſche Union ein Ge⸗ biet von nahezu der dreifachen Grö⸗ ße Deutſchlands beſitze und daß ferner nur der zehnte Teil der Einwohner ⸗ zahl Deutſchlands auf dem zwanzigfachen Lebensraum unſeres Volkes in Auſtra⸗ lien lebe, um damit darzutun, wie berech- tigt die deutſche Forderung auf Erweite⸗ rung des deutſchen Lebensraumes iſt. Im übrigen ſei nicht einzuſehen, warum al⸗ lein das deutſche Volk darauf angewieſen ſein olle, nur indirekt an den Reichtümern die⸗ ver Erde teilzunehmen. Es gebe keine Bearün⸗ duna dafür daß man einem Volk die Erzeua⸗ niſſe aus ſeinem eigenen Beſitz vorenthalte, um ſich ſelbſt den Gewinn aus ihrem Verkauf nicht entgehen zu laſſen. Die Kolonien gehörten in den Bereich der eigenen Währung. ſodaß die Rohſtoffe mit eigenem Gelde bezahlt und die Induſtrie mit Mitteln der heimiſchen Währung finanziert werden könne, ohne daß dabei die Beſchaffung ausländiſcher Zahlungsmittel notwendig wä⸗ re Zum Schluß ſeiner Ausführungen befaßte ſich Ritter von Epp mit der Erörterung des deutſchen Kolonialproblems in der inter⸗ nationalen Preſſe und widerlegte den Einwand der„ſtrateaiſchen Lage“ Wenn wei⸗ ter in ausländiſchen Kreiſen der Vorwurf er— hoben werde. Deutſchland wolle die Autarkie ſo ſei dazu zu ſagen, daß es den Vierjahres⸗ plan nicht aufgeſtellt habe, um ſich vom Aus⸗ land zu iſolieren, ſondern aus dem Grunde. um ſich aus dem eigenen Boden zu beſchaffen. was es im Auslande nicht kaufen könne. Unter dem lebhaften Beifall der Zuhörer zitierte der Redner ein Wort des Führers, daß das deutſche Volk nicht aufhören werde, ſeine gerechte Forderung auf Rückgabe ſeiner Kolonien immer wieder zu ſtellen. und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen wer⸗ de, dieſe Frage einer befriedigenden Löſung auf friedlichem Wege zuzuführen. Nicht ohne deulſchland Das amlliche Ergebnis von Venedig Rom. 23. April. Ueber die Beſprechungen. die Donnerstag und Freitag zwiſchen Muſſolini und dem öſterreichiſchen Bun deskanz⸗ ler Schuſchnigg in Venedia ſtattfanden, veröffentlicht die Agenzia Stefani folgende Verlautbarung: „Während der Begegnung in Venedig hatten der italieniſche Regierungschef und der öſter⸗ des großen Heerführers Beisetzung das Slaalsbegräbnis des Gene rals von Gallwit in Freiburg i. B. Freiburg, 23. April. Die Stadt Freiburg ſtand am Freitag ganz im Zeichen der feier⸗ lichen Beiſetzung des Heerführers v. Gall witz. der auch Ehrenbürger der Stadt Freiburg war. Nachdem am Vormittag die kirchliche Feier ſtattgefunden hatte, wurde der Sarg vor dem Gefallenendenkmal des ehemaligen Infanterie⸗ regiments 113 aufgebahrt, wo der Staats akt am Nachmittag vor ſich ging und wo die Truppen zur Trauerparade angetreten wa⸗ ren. Der Kommandierende General des 5. Ar⸗ meekorps, General der Infanterie Geyer, legte im Namen des Führers und im Namen der Wehrmacht und für den Reichskriegsminiſter zwei große Lorbeerkränze am Sarg nieder. Den letzten Gruß des Oberſten Befehlshabers des Heeres, Generaloberſt Frhr. v. Fritſch, über⸗ brachte der Kommandeur der 5. Diviſion, Gene⸗ ralleutnant Zahn. Dann trat General der Infanterie Geyer vor den Sarg, um dem Toten einen herzlich gehaltenen Nachruf zu widmen. Er führte u. a. aus, daß das deutſche Volk heute mehr denn je die Soldaten des großen Kriegs geehrt wiſſen wolle, den einfachen Soldaten ebenſo wie den großen Heerführer. Darum habe der Führer des deutſchen Volks. Adolf Hitler, angeordnet, daß General v. Gallwitz ein Staatsbegräbnis bereitet werde. Er bringe da⸗ mit zum Ausdruck. daß der Soldat v. Gallwitz in ſeinem Leben und Wirken über das Sol⸗ datentum hinausgewachſen ſei. Er habe ſtaat⸗ liche Bedeutung gewonnen und ſoll vom Staat geehrt werden. Der General ſchloß damit, daß wir damit einer Dankespflicht nachkommen, wenn wir das Vermächtnis und Bekenntnis, das Leben und Wirken dieſes Mannes vertiefen und von ihm lernen. Weitere Kränze wurden niedergelegt u. a. von dem Vertreter des Reichsſtatthalters in Baden, Robert Wagner, und dem Vertreter des badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler. Im Namen der Partei und des Gauleiters von Baden, ſowie der Stadt Freiburg legte der Oberbürgermeiſter von Freiburg einen Kranz nieder. der Maibaum für die Reichshauplſtadt kommt dieſes Mal aus Oſtpreußens Wäldern. Von Thiedmannsdorf aus trat der 40 Meter lange Stamm, mit Girlanden bekränzt, ſeine Bahnreiſe nach Berlin an.(Scherl Bilderd., K.) Berlin, 23. April. Berlins Maibaum, zur Ehre der deutſchen Arbeit gefällt, diesmal ein Gruß des Grenzlands Oſtpreußen an die Reichs hauptſtadt, iſt am Freitag nachmittag in feierlichem Zug zum Luſtgarten überführt worden. Formationen der Jugend und der Werkſcharen gaben dem rieſigen, 140 Zentner ſchweren und 40 Meter langen Stamm. der auf dem bekannten 16rädrigen Spezialfahrzeug der Reichsbahn wieder ſicher und reibungslos um alle Ecken und Biegungen herumgeſteuert wer⸗ den konnte, das Geleit. Zu beiden Seiten des mächtigen glattgeſchälten und von Tannen⸗ grün umwundenen Stamms marſchierten Frauen und Mädchen des Vereins heimat⸗ treuer Oſt⸗ und Weſtpreußen in Berlin in ihren hübſchen bunten Trachten mit. Tauſende von Berlinern ließen es ſich nicht nehmen, das Wahrzeichen des 1. Mai durch die Straßen der Reichshauptſtadt zu begleiten. reichiſche Bundeskanzler verſchiedene Beſprechungen, die vom Geiſte der herz⸗ lichen Freundſchaft, die Italien und Oeſterreich verbindet, getragen waren. In dieſen Beſpre⸗ chungen haben ſie ſowohl die Beziehungen Italiens und Oeſterreichs zu anderen Ländern als auch die Fragen, die die beiden Länder direkt betreffen, unterſucht.. Der Duce und der Bundeskanzler haben mit Befriedigung die völlige Ueberein⸗ ſtimmung der Meinungen zwiſchen den beiden Ländern feſtgeſtellt und haben bei dieſer Gelegenheit die Prinzipien beſtimmt, auf denen ihre freundſchaftlichen Beziehungen beruhen. Im einzelnen haben ſie erneut die günſtigen Reſultate der römiſchen Protokolle, die ſich in völliger Uebereinſtimmung mit Ungarn auswirken, feſtgeſtellt und haben die Zuverſicht zum Aus⸗ druck gebracht daß ihre Zuſammenarbeit da⸗ zu dienen wird, die freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen Italien und Oeſterreich zu verſtärken. Sie haben weiter die Ueberzeugung zum Ausdruck gebracht, daß dieſe Zuſammenar; beit zu dem gemeinſamen Ziele führen werde, das darin beſteht, die Vorbedingun⸗ gen für eine vollkommene Ordnung im Donauraum zu ſchaffen. Sie ſind davon überzeugt, daß eine ſolche Ordnung ohne die aktive Teilnahme Deutſch⸗ lands undenkbar und undurch⸗ führbar iſt. Sie ſind überzeugt, daß die römiſchen Proto- kolle, die auch anderen Donauſtaaten unter gewiſſen Bedingungen, die von Fall zu Fall feſtzuſetzen ſind,. zur Teilnahme offen ſind, wie auch die im vergangenen Jahre von Oeſterreich und Italien mit Deutſchland abgeſchloſſenen Abkommen ſowie ſchließlich das ganze italie⸗ niſch⸗jugofſlawiſche Abkommen ſowohl im In⸗ tereſſe der daran teilnehmenden Länder als auch im allgemeinen Intereſſe des europͤiſchen Friedens eine aünſtige Entwicklung der Lage in Mitteleuropa zu garantieren imſtande ſind. Der öſterreichiſche Bundeskanzler hat dieſe Gelegenheit benutzt, um mit dem Duce die italieniſch⸗öſterreichiſch. Wirtſchaftsbeziehungen eingehend zu prüfen und den bedeutſamen Beitrag. den Italien dem wirtſchaftlichen Wie⸗ deraufbau Oeſterreichs durch einen intenſiven italieniſch⸗öſterreichiſchen Warenaustauſch ge⸗ liefert hat, zu unterſtreichen. Die beiden Re⸗ gierungscheßs ſind übereingekommen, auf dieſem Wege fortzuſchreiten.“ Um Belgiens Lotarno-Enkpflichtung Heute Veröfſentlichung der Erklärung Englands und Frankreichs London, 24. April. Wie von engliſcher zu⸗ ſtändiger Stelle erklärt wird, wird die engliſche und franzöſiſche Erklärung über die Entlaſſung Belgiens aus den Locarno⸗Verpflichtungen und die belgiſche Antwort hierauf am heutigen Samstag veröffentlicht werden. Inkernalionale Handelskammern ⸗ kagung Empfang in der Tokioter Deutſchen Botſchaft für die Teilnehmer an der Berliner Tagung der internationalen Handelskammern. §§s Tokio, 23. April.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Der deutſche Botſchafter Herbert von Dirckſen gab zu Ehren der japaniſchen Wirt⸗ ſchaftskommiſſion, die demnächſt nach Anie⸗ rika. England und Deutſchland reiſt, um an der Berliner Tagung der internatio⸗ nalen Handelskammern teilzunehmen. einen Empfang. Dr. Dirckſen hielt eine An⸗ ſprache, in der er der Kommiſſion, die von Kadone, einem führenden Mann des japa⸗ niſchen Wirtſchaftslebens, geleitet wird. vollen Erfolg für ihre Reiſe wünſchte und die Hoff⸗ nung ausſprach, daß ſie zur weiteren Förde⸗ rung der deutſch⸗japaniſchen Wirtſchaftsbezie⸗ hungen wie überhaupt für eine Entſpannung der Weltwirtſchaft beitragen möge. 3 5 23 r rr.— eee 2 72.0.0...(.. e Außenpoliliſche Wochenüberſicht Neville Chamberlain hat ſein letztes Budget als Schatzkanzler dem Unterhaus vor⸗ gelegt. War es im vergangenen Jahr ſein Stolz, einen Ueberſchuß auszuweiſen, ſo erlebte diesmal England, für das die Vorlage des Haushaltsplans immer noch ein innerpolitiſcher Tag allererſter Ordnung iſt, die erwartete Unterbilanz und neue Steuerankündigungen. Sie ſollen nur die Reichen und die an der Rüſtungskonjunktur beteiligten Induſtrien treffen. Aber die engliſchen Reichen werden ohnedies ſchon ſo hart beſteuert wie vielleicht ſonſt nirgends auf der Welt. Es wird alſo einigen Kummer geben. Auf der anderen Seite verdient England zur Zeit ſo gut, daß der Schmerz getragen werden kann. Schon ſchmücken ſich die Londoner Hauptſtraßen für die Krö⸗ nungsfeierlichkeiten. Die Stimmung kann auch durch den Aufſtand in Waziriſtan nicht gemin⸗ dert werden, noch durch die Streitigkeiten mit Perſien über den Beſitz der als Luftflottenbaſis ſo wichtigen Bahrein⸗-Inſeln im Perſiſchen Golf. * Umgekehrt bringen die Tage von Mo n⸗ treux mit der Aufhebung der ſog. ägyptiſchen Kapitulationen dieſem neuen Staat ein ſteuer⸗ liches Geſchenk von unerhörten Ausmaßen. Ge⸗ ſellſchaften im Werte von 25 Milliarden Mark, darunter ein Großverdiener vom Range der Suezkanalgeſellſchaft, werden fortan ihren Steuertribut an die ägyptiſche Staatskaſſe ab⸗ führen müſſen. Die Sonderrechte von einigen Hunderttauſend Europäern in Aegypten er⸗ löſchen. Ein denkwürdiger Tag für das Nil⸗ ſtromland, das jetzt nach ſoviel Jahrhunderten einer bunt bewegten Geſchichte auf ſeine ſtraff organiſierte Wafdpartei geſtützt verſucht, ſich eine Stellung zu erobern. die ſeiner Tradition, ſeiner natürlichen Lage und Bevölkerung ent⸗ ſpricht. Aber Politik ohne Steuern iſt undenk⸗ bar. Nun, da der Segen in die Staatskaſſen von Kairo ſtrömen wird, kann man an die Löſung vieler großer Aufgaben gehen, während viele tauſend Europäer an die Auflöſung ihrer Unternehmungen gehen werden. die ſich bis jetzt unter der ſtrahlenden Sonne des Pha⸗ raonenlandes von allen Steuerbeamten unge⸗ trübt entfalten konnten. * Das franzöſiſche Kabinett konnte ſich immer noch nicht zu einer Bekanntgabe des Weltausſtellungsbeginns entſchlie⸗ zen. Inzwiſchen fanden die großen inneren Auseinanderſetzungen in ber ſozialiſtiſchen und der radikalſozialiſtiſchen Partei ſtat.. Léon Blum vermochte nicht, den Ausſchluß des linken Parteiflügels durchzuſetzen. der ihm ſoviel Kummer im eigenen Lager bereitete. Auf der anderen Seite aber machte ſich der frühere Miniſterpräſident Sarraut zum Sprecher der Gefühle der großen Mehrheit der Radikal⸗ ſozialiſten, indem er einen ſcharfen Trennungs⸗ ſtrich zwiſchen dem Kommunismus und dem franzöſiſchen Mittelſtand zog. Herr Delbos plätſcherte mit beruhigenden Redensarten über den aufgeſtörten Wellen und verſuchte, die er⸗ regten Gemüter zu beſänftigen. Mehr als be⸗ zeichnend aber für die tief eingefreſſene Haß⸗ einſtellung gegenüber Deutſchland waren die franzöſiſchen Kommentare zu den Erklärungen der aufrichtigen deutſchen Bereitſchaft zur welt⸗ wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit, die der Füh⸗ rer dem greiſen Lansbury in dieſer Woche ge⸗ eben hat. Sie haben in der angelſächſiſchen Welt ein ſehr günſtiges und weitreichendes Echo gefunden, das vielleicht nicht wenig da⸗ zu beitragen wird. eine künftige Verſtändigung vorzubereiten. 8 Im Donauraum und in Italien ſind unterdeſſen die führenden Staatsmänner nicht aus den Fracks gekommen. Der türkiſche Miniſterpräſident und ſein Außenminiſter ſind von Belgrad nach Sofia gereiſt. Inzwiſchen jind in Venedig die altberühmten Hotels Danieli und Grand Hotel zum Empfang der öſterreichiſchen und italieniſchen Delegation her⸗ gerichtet worden. Die entſcheidenden Be⸗ ſprechungen zwiſchen Muſſolini und Dr. Schuſchnigg findet auf der im Hafen liegenden Jacht„Aurora“ ſtatt. Hoffentlich bedeutet der Name zugleich auch den Beginn einer neuen Morgenröte freundſchaftlicher und herzlicher Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und Italien. Zur ſelben Zeit reiſt im Norden der ungemein aktive ſchwediſche Außenminiſter Sandler über Finnland nach den baltiſchen Ländern. um die gemeinſame Konferenz den Außenminiſter vor⸗ zubereiten. Ueber Mangel an Bewegung brau⸗ chen ſich alſo gerade die Außenminiſter nicht zu beklagen. Manche von ihnen, wie Außen⸗ miniſter Beck und Graf Ciano, ſind wirklich nicht um ihr Amt zu beneiden. das ſie zu ſo häufigen Reiſen und Konferenzen zwingt. * Der neue Sport verwegener alter See⸗ bären heißt jetzt Blockade brechen. Sie ſcheren ſih den Teufel um rot oder weiß. Es kommt ihnen einzig und allein darauf an, ihre Schiffsladungen nicht verfaulen zu laſſen. So bieten die„Kartoffel⸗Jones“ und Genoſſen den ſenſationshungrigen Reportern in London und Paris ein willkommenes Freſſen Sie halten nicht nur die Blockadeſchiffe in Atem. ſondern mehr noch die Kontrollbehörden. die wie eif⸗ rige Schäferhunde ſorgſam darüber wachen, daß niemand aus der Herde ausbricht. l Zugleich aber bieten dieſe rückſichtsloſen Schiffer den Parlamenten immer wieder neuen Anlaß zu Anfragen und Vorſtößen über das Thema: „Wann iſt eine Blockade rechtswirkſam?“ Die Kämpfe an den ſpaniſchen Fronten ſind faſt zum Stillſtand gekommen. Die geheimen Ver⸗ handlungen deſtoweniger. Niemand weiß, wie ſie ausgehen werden. „Graf Zeppelin“ vor Liſſabon Hamburg. 23. April. Das heimkehrende Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſtand um 19 Uhr Mz. wie die Deutſche Seewarte meldet, 250 Kilometer weſtlich von Liſſabon. h w. als größles Wirtſchaftsunlernehmen haupfamlsleiter hilgenfeldt über die ſozialen Auswirkungen des WH. Berlin, 28. April. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes iſt, was über ſeine großen ſozialen Auswirkungen meiſt nicht hinreichend beachtet wird, ſelbſt eines der größten deutſchen Wirtſchaftsun⸗ ternehmen. Ueber dieſe Seite des WHW. machte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt einige auf⸗ ſchlußreiche Mitteilungen in ſeinem Vortrag in der Geſellſchaft der Berliner Freunde der deut⸗ ſchen Akademie. Das Winterhilfswerk kauft im Durchſchnitt jährlich für 75 Mill. RM. Kohlen, es nimmt 35 b. H. der geſamten deutſchen Seefiſchfänge ab, es hat im letzten Jahre rund ſieben Millionen Zentner Kartoffeln gekauft, es iſt der größte Zuckerkäufer und neben der Wehrmacht der größte Käufer auf dem Gebiet der Tex⸗ til⸗ und Schuhwaren. Hilgenfeldt nahm auch Stellung zu dem dum⸗ men und törichten Gerede, daß die Ausrüſtung aus den Mitteln des WH W. nicht finanziert werde, und wies zahlenmäßig nach, daß der Durchſchnittsſatz bei der Betreuung einer be⸗ dürftigen Familie zwiſchen 100 und 120 RM. liegt. Bei 3,5 Millionen Familien ergibt ſich ſchon bei einem Durchſchnittsſatz von 100 RM. eine Summe von 850 Millionen. Zum erſten Mal kann das WH W. jetzt Ueberſchüſſe für all⸗ gemeine Aufgaben der deutſchen Wohlfahrts⸗ pflege verwenden. Es entlaſtet das deutſche Volk dadurch in den Sommermonaten von Sammlungen des Roten Kreuzes, der Caritas, der Inneren Miſſion und des Reichsmütter⸗ dienſtes. Hervorzuheben iſt die Tatſache, daß an die Stelle der Maſſengüter des erſten WH W., ins⸗ beſondere der Kartoffel⸗ und Mehlzuteilung, die Verteilung von hochwertigen Gütern getreten iſt. So iſt beim Fleiſch die Zuteilung von 3,5 Mill. Kilo im erſten Jahre auf 8,4 Mill. Kilo geſtiegen, bei Fiſch von 1,9 Mill. auf 10 Mill. Kilo, bei Zucker von 3,2 auf 7,1 Mill. Kilo und bei Gemüſe von 3,8 auf faſt 26 Mill. Kilo. Beſonders klar ſtellte der Redner heraus, daß die Fürſorgearbeit der nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege die Wirtſchaft, die heute be⸗ reits vor der Frage ſteht, wo ſie geſunde und kräftige Arbeiter hernimmt, in hohem Maße angeht. Von dieſer Arbeit hängt für die Na⸗ 2 9 0 und für die Wirtſchaft unendlich viel ab. Mittwoch Urleilsverlündung gegen Roſſaink Die Schlußvorkräge der verteidigung Berlin, 23. April. Im Hochverratsprozeß gegen die katholiſchen Jugendführer vor dem Volksgerichtshof wurde die Verhandlung am Freitagabend nach dem letzten Wort der Ange⸗ klagten endgültig abgeſchloſſen Der Votſitzende gab anſchließend bekannt, daß das Urteil am Mittwoch, dem 28. April, um 9 Uhr verkündet werden ſoll. Nach der Anklagerede und den Strafanträgen des Staatsanwalts kamen die Verteidiger der ſieben Angeklagten am Donners⸗ tagnachmittag und Freitag zu Wort. In einem beſonders breit angelegten Plädoyer bemühte ſich der Rechtsbeiſtand Roſſaints, das ſtaats⸗ feindliche Treiben dieſes Hochverräters im Prie⸗ ſterrock in milderem Licht erſcheinen zu laſſen. Er ſuchte den Kaplan als einen Menſchen hin⸗ zuſtellen, der auf Grund ſeiner unglücklichen charakterlichen Veranlagung geſtrauchelt fei, ohne wirkliche ſtaatsfeindliche Ziele zu verfol⸗ gen. Stebers Verteidiger ſuchte das Maß der Mit⸗ ſchuld dieſes Angeklagten zu verkleinern, in⸗ dem er den früheren n der Sturm⸗ ſchar als den„Verführten“ hinſtellte, der„voll Hochachtung zu dem Kaplan Roſſaint empor⸗ blickte und nicht wagte, ihm irgendwie zu wider⸗ ſprechen“. In ſeiner Erwiderung betonte der Staatsan⸗ walt, daß Roſſaint und ſein Verteidiger allein ſtänden mit der Behauptung, der Kaplan habe die Kommuniſten bekehren wollen. Keiner der übrigen Angeklagten habe dieſe Be⸗ hauptung jemals unterſtützt. Entſcheidend ſei — und das gelte auch für die anderen Ange⸗ klagten— daß ſie in einem Zeitpunkt tätig ge⸗ weſen ſeien und die hochverräteriſche Zuſam⸗ menarbeit mit den Kommuniſten aufrechterhal⸗ ten hätten, als das deutſche Volk den Weg der Einigung beſchritten hatte. 5 „Dem haben dieſe Angeklagten“, ſo ſtellte der Staatsanwalt mit erhobener Stimme feſt,„ſich bewußt widerſetzt aus Geſichts⸗ punkten kleinlichſter Art, und ſie haben ſich dabei verbündet mit Kräften, die auf den gewaltſamen Umſturz des Staats aus⸗ gehen.“ Sodann wurde den Angeklagten das letzte Wort erteilt. Roſſaint erklärte, daß er be⸗ dauere, was geſchehen ſei, und um ein mildes Urteil bitte. Die übrigen Angeklagten betonten nochmals, daß ihnen die Abſicht einer ſtaats⸗ feindlichen Tätigkeit angeblich fern gelegen oder die Urteilskäbiakeit dafür, daß 5 ich ſtrafbar machten, gefehlt habe.(1) Clemens ver⸗ zichlete als Einziger auf eine letzte Erklärung. Dann wurde die Verhandlung auf Mittwoch⸗ vormittag vertagt. Tſchechiſche Rechtspflege! „Milifärverrał“ als Vorwand zu monatelanger haft Prag, 23. April. Der Abgeordnete der Su⸗ detendeutſchen Partei, Ingenieur Richter ⸗ Außig, nahm im Abgeordnetenhaus aus führ⸗ lich zu der neuen Zivilprozeßordnung Stellung. Er betonte, daß ſeine Partei dieſer Vorlage die grundſätzliche Zuſtimmung nicht verſagen werde. Die Zuſtände würden ſich je⸗ doch nur beſſern, wenn der Juſti apparat durch⸗ greifend geändert und den Bedürfniſſen der Zeit angepaßt werde. In der Tſchechoſlowakei ge⸗ ſchehe jedoch nichts, um die Menſchen zu einer neuen rechtlichen Auffaſſung zu erziehen. Die verfaſſungsmäßig gewährleiſteten Rechte böten niemandem mehr einen Schutz. Die Sudeten⸗ deutſchen ſeien heute ſo weit, daß es vom Wohlwollen oder der Bösartig⸗ keiteines untergeordneten Organs abhänge, ob jemand des Militär⸗ verrats bezichtigt wird. Der Redner führte in dieſem Zuſammenhang Beiſpiele an, um die Oeffentlichkeit darüber aufzuklären, welche abſonderlichen Wege das rechtliche Den⸗ ken der tſchechoſlowakiſchen Behörden wandle. Abgeordneter Richter kam auf die Beden⸗ ken zurück, die die Sudetendeutſche Partei be⸗ reits in der Ausſprache über das neue 55 ſlowakiſche Spionagegeſetz vorgetragen hatte. Alle Befürchtungen, daß die Sicherheiten der Verfaſſung und der Strafprozeßordnung durch das neue Geſetz zerſchlagen würden, ſeien durch die Wirklichkeit beſtätigt und übertroffen wor⸗ den.„Wer heute des Militärverrats bezichtigt wird, verſchwindet auf viele Monate im Ker⸗ ker und wird wie ein Schwerverbrecher behan⸗ delt. Er darf weder Zeitungen noch Bücher leſen. Zweimal im Monat darf er Beſuche emp⸗ fangen, die ausfallen, wenn der Beſuchstag ein Feiertag iſt. Derartige Verfügungen ſind schädlich und durch nichts zu rechtfertigen. Vergeblich verſucht man der Welt vorzutäuſchen, daß die Tſchechoſlowakei ſich zum Rechtsſtaat entwickle, indem ſie auf dem Gebiete des Zivilrechtes eine große Tätigkeit entfaltet. Denn die rechtliche Stellung des Staatsbürgers iſt durch die Verwaltungspraxis gerade der untergeordneten Organe in einem Maße zerſchlagen, daß von Demokratie und Ver⸗ faſſungsſtaat keine Rede mehr ſein kann.“ Der Redner kam darauf zu ſprechen, daß der des Militärverrats Bezichtigte ſich nur einen Verteidiger erwählen darf, der in eine vom Na⸗ tionalverteidigungs⸗Miniſterium genehmigte Liſte eingetragen iſt. In der ganzen Liſte ſeien kaum zwei Menſchen deutſcher Ve zu finden, die das Vertrauen von 70 v. H. der deutſchen Bevölkerung Vente Seien etwa alle Rechts⸗ wahrer des bodenſtändigen Deutſchtums ſtaats⸗ unzuverläſſig?„Wenn das die wahre Ueber⸗ zeugung der Regierungsſtellen iſt, dann täte man beſſer, den Staat zu liquidieren, der den Rechtswahrern einer Volksgruppe von 3%½ Mil⸗ lionen Menſchen beſcheinigt, daß ſie nicht zuver⸗ läſſig ſind.“ Aus ſeiner engeren Heimat Auß ig erwähnte der Abgeordnete, daß es zeitweiſe bis zu 70 Häftlinge wegen. Militärver⸗ rates gegeben habe, darunter Perſonen, die monatelang nicht verhört und nach mehr als Jahresfriſt einfach entlaſſen worden ſeien. In⸗ zwiſchen hätten ſie ihre Stellungen verloren, ihre Geſundheit ruiniert, und über ihre Fami⸗ lie ſei unendliches N„Wir leh⸗ nen es nicht ab“, ſchlo 59 Richter unter An⸗ führung einzelner Stellen, die mit der Rechts⸗ pflege nicht das geringſte zu tun hätten,„an einer Zivilprozeßordnung mitzuarbeiten. Wir lehnen es aber ab, unſere Hand dazu zu bieten, daß aus der demokratiſchen Faſſade des Staa⸗ tes eine abſolute Anarchie wird.“ Dr. Ley eröffnete das diesjährige Geſellenwandern Berlin, 23. April. Im Luſtgarten konnte am Freitagnachmittag Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in der bereits Tradition gewordenen feierlichen Form eine große Zahl von Hand⸗ werksburſchen zur Wanderung durch die deut⸗ ſchen Gaue verabſchieden und damit das dies⸗ jährige Geſellenwandern in Deutſchland eröff⸗ nen. Rund 200 Berliner und kurmärkiſche Geſellen wurden auf Fahrt geſchickt, darunter erſtmalig 50 Austauſchhandwerker, die ins Ausland, und zwar nach Jtallen, Ungarn und Luxe m⸗ burg, gehen. 5 Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley richtete herzliche Abſchiedsworte an die angetretenen Handwerksburſchen. Dann ſetzte ſich der Reichsorganiſationsleiter, ſtürmiſch begrüßt, an die Spitze des Zugs, der nun mit Muſik bis zum Platz vor dem Reichs⸗ tag marſchierte, wo ein Vorbeimarſch aller 7 Wandergeſellen vor Dr. Ley und abſchließend die Verteilung der Wegzehrung erfolgte. Allgemein iſt noch zu ſagen, daß die zur Wan⸗ derſchaft zugelaſſenen Geſellen eine Reihe von Bedingungen erfüllen müſſen, und zwar ſowohl nach der politiſchen, charakterlichen und auch fachlichen Seite. Die Unterkunft der Geſellen während der Wanderung ſoll in erſter Linie bei den Meiſtern ihres Berufs erfolgen. Wo ſich mit Rückſicht auf die örtlichen Verhältniſſe eine Un⸗ terbringung im Meiſterhaus nicht durchführen läßt, können die Wandergeſellen in den Jugend⸗ herbergen übernachten. Darüber hinaus iſt das deutſche Handwerk in der DAF. in dieſem Jahr zum erſtenmal dazu übergegangen, eigene Wan⸗ dergeſellenherbergen zu errichten. Die erſte wurde vor wenigen Tagen in Köln einge⸗ weiht. Weitere folgen in München und anderen Orten. Jeder Geſelle erhält für die Dauer der Wanderſchaft ein Gutſcheinheft mit 60 Scheinen zu je 1 RM., von denen täglich nur einer, höch⸗ ſtens zwei eingelöſt werden dürfen. Zu dem jetzt eingeführten Auslandsaustauſch werden natür⸗ lich nur fachlich beſonders bewährte, charakter lich und politiſch in jeder Beziehung einwand⸗ freie Handwerker zugelaſſen, die„auf Herz und Nieren“ geprüft werden. Aktuelle polikiſche Fragen Reichsminiſter Dr. Goebbels, vor den Kreis ⸗ leitern auf der Ordensburg Vogelſang. Köln. 23. April. Die unter dem Kernprob⸗ lem des Vierjahresplanes und ſeiner Forde⸗ rungen ſtehende Schulungstagung auf der Or⸗ densbura Vogelſang, an der etwa 750 Kreis⸗ leiter aus allen deutſchen Gauen teilnahmen, erreichte ihren Höhepunkt, als am Nachmittag Reichsminiſter Dr. Goebbels und im Auftrage des Miniſterpräſidenten Gö⸗ rina General der Flieger Milch auf der Ordensburg eintrafen, um vor den verſammel⸗ ten Kreisleitern der NS DAP. zu ſprechen. Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde auf dem Kölner Flugplatz von Gauleiter Staatsrat Grohs, Oberpräſident Gauleiter Terbo⸗ ven und Landeshauptmann Haake empfan⸗ gen. Auf ſeiner Fahrt durch die Eifellandſchaft zur Ordensburg Vogelſang wurde der Miniſter von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Ueberall hatten ſich dichte Spaliere begeiſterter Volks⸗ genoſſen, Schulkinder, Landjahrmädel und Hitlerjungen gebildet, die vielfach ſeit Stunden auf die Durchfahrt von Dr. Goebbels gewartet hatten. Sofort nach ſeinem Eintreffen auf der Burg Vogelſang nahm Dr. Goebbels im großen Hörſaal das Wort zu ſeinen faſt zweiſtündigen Ausführungen. Es ſcheine ihm wichtig, ſo führte der Miniſter aus, bedeutſame Fragen, die den politiſchen Leiter intereſſieren, im Rahmen einer Ausſprache zu klä⸗ ren. Er begrüße daher die Gelegenheit, ſich mit den Kreisleitern der Bewegung, die als Verbindungsmänner der Partei zum Volk fungierten, über aktuelle politiſche Fragen un⸗ terhalten zu können. Lansbury bei Eden London. 23. April. Wie Preß Aſſociation meldet, hatte der Labour⸗Abgeordnete Lans⸗ bury, der bekanntlich vor einigen Tagen in Deutſchland weilte und auch dem Führer einen Beſuch abgeſtattet hatte, am Freitag eine Aus⸗ ſprache mit Außenminiſter Eden im engliſchen Außenamt. 5 Gefolgſchaftsbefeiligung am Unlernehmen Noz. Berlin, 23. April. Das Sozial⸗ amt der DAF. nimmt in einer Veröffent⸗ lichung zu der Frage Stellung, ob und inwie⸗ weit die Gefolgſchaft am Unternehmen zu ee teiligen iſt Es bringt zum Ausdruck, daß das Arbeitseinkommen der Gefolgſchaftsmitgli N keinen betrieblichen u. wirtſchaftlichen Sch 5 kungen unterliegen darf. Es gehe nicht an, daß die Gefolgſchaftsmitglieder zur Mitüber⸗ nahme eventueller Verluſte verpflichtet wer⸗ den. da ſie in den allermeiſten Fällen nur von ihrem Arbeitseinkommen leben und übe finanzielle Reſerven nicht verfügen. Das So⸗ zialamt ſteht auf dem Standpunkt, daß die Gefolgſchaftsmitglieder durch den Einſatz ihrer Arbeitskraft am Unternehmen beteiligt ſind. Dieſe Beteiligung rechtfertige einen Anſpruch der Gefolgſchaft auf Gewinnbeteiligung. Es entſpreche nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen, daß dieſe Gewinnbeteiligung nicht nach ir⸗ gendeinem ſchematiſchen Verteilungsſchlüſſel vorgenommen wird, ſondern daß die hierfür beſtimmten Beträge in Form von gerechten Leiſtungslöhnen an die Gefolgſchaft zur Aus⸗ zahlung kommen. Ein gerechter Leiſtungslohn ſetze ſich aus dem beruflichen Mindeſtlohn und Leiſtungsprämien zuſammen, die mit der durch höhere Arbeitsleiſtung wachſenden Pro⸗ duktion ſteigen müßten. Darüber hinaus müſſe gerechterweiſe auch der nicht zu Preisſenkun⸗ gen oder zur unumgänglich notwendigen kapi⸗ talmäßigen Stärkung des Unternehmens ver⸗ wandte Anteil der durch Leiſtungsſteigerung erſparten Kapitalien in den Leiſtungsprämien zum Ausdruck kommen Erſchöpfle flreikende Bergarbeiter 50 Streikende in Oſtoberſchleſien bereits im Krankenhaus 88 Kattowitz, 23. April. Die Streiklage im e Bergbau 5 keine Aenderung erfahren. Noch immer wehen die e Hungerfahnen auf den Fördertür⸗ men der Richter⸗Schächte in Laurahütte und des Moſcicki⸗Schachtes in Königshütte, wo 3500 Bergleute die Annahme von Lebensmitteln ver⸗ weigern. Wie ernſt der Geſundheitszuſtand der Streikenden iſt, geht daraus hervor, daß bis Donnerstagabend 50 von ihnen wegen völ⸗ liger Erſchöpfung die Strecken unter Tage verlaſſen und ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Zu b. iſt es nicht mehr gekommen. Starke Polizeiaufgebote be⸗ wachen die großen Tore In Laurahütte wurde am Donnerstag noch eine Anzahl Hetzer verhaftet, die ſich bei den Mittwochkundgebungen 5.—.— hatte. Die Verhandlungen der Grubenverwaltungen mit den Berufsverbänden und Betriebsräten waren bisher ohne Ergebnis. — Belgien und China erheben ihre Geſandſchaften zu Botſchaften Brüſſel, 22. April. Die belgiſche und die chineſiſche Regierung haben ihre Geſandt⸗ ſchaften in Nanking und Brüſſel zu Botſchaften erhoben. Stapellauf eines italieniſchen Aufklärungs⸗ ſchiffes Rom, 22. April. Auf der Werft von Pa⸗ lermo iſt das italieniſche Aufklärungsſchiff „Drione“ vom Stapel gelaufen. Noch am glei⸗ chen Tage wurde der Torpedobootszerſtörer „Berſagliere“ auf Kiel gelegt. 2 ö N 755 3 9 7 4 1 Bene en iich reſeche 1 Rrichepre ein Begtü ialkeniſch Bei 1 ügten d dach⸗N ütten 1 lien ab. Das indet, 7 a 4 Wa Wü dess Muſſteg Dr. E May b! bau beg italieniſt Dr. Eat Auftiß i pelins 1. baus. Er lung von fünften! den Verei ten Staa und daß! 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Preſſe, die Freitagvormittag unter Führung von Miniſte⸗ rialdirektor im italieniſchen Preſſe⸗ und Pro⸗ pagandaminiſterium Dr. Comm. Gherardo Caſini in Konſtanz eintrafen, wurde ein herzlicher, von der Begeiſterung der Bevölke- rung der Stadt getragener Empfang zuteil Zum Empfang waren aus Berlin anweſend der ſtellvertretende Preſſechef der Reichsregie⸗ rung. Miniſterialrat Berndt. als Vertreten des Reichsminiſters Dr. Goebbels. Reichs⸗ uptamtsleiter Dr. Dreßler als Vertreter des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich, Legations⸗ ſekretär v. Strempel vom Auswärtigen Amt Ferner hatten ſich Vertreter der örtlichen Behörden und ſämtlicher Gliederungen der Partei. der Wehrmacht und des Staates ein⸗ gefunden. Im Hafen hatten Ehrenformationen der Partei und ibrer Gliederungen Aufſtel⸗ lung genommen. Stadt und Hafen prangten in reichem Flaagenſchmuck Reichsamtsleiter Dr. Dreßler richtete an die Gäſte Worte herzlicher Begrüßung, die von Commodore Caſini erwidert wurden. Lach einer Fahrt an den herrlichen Geſtaden des Bodenſees entlang wurden die Gäſte in Friedrichshafen von der Bevölkerung in gleicher herzlicher Weiſe empfangen wie in Konſtanz. Hier begaben ſich die Gäſte zu den Beſichtigungsfahrten der Maybachwerke und des Zeppelinbaues. Beim Eintreffen auf deutſchem Boden haben die italieniſchen Gäſte folgendes Tele ⸗ 8 an den Führer und Reichskanzler dolf Hitler geſandt: „Beim Betreten deutſchen Bodens ſenden die Vertreter der italieniſchen Preſſe dem gro⸗ ßen Führer des befreundeten Volkes ihren begeiſterten Gruß. Sie rüſten ſich zu dieſem Beſuch im Geiſte tiefen Verſtändniſſes für das emeinſame Ziel eines neuen Kulturſtaates. herardo Caſini.“ Begrüßungstelegramme gingen ferner an den Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich. Der ſtellvertretende Reichspreſſechef Miniſterialrat Berndt ſandte ein Begrüßungstelegramm an den Chef der italieniſchen Regierung Benito Muſſolini. Auf der Zeppelinwerft Bei ihrem Beſuch in Friedrichshafen beſich⸗ tigten die italieniſchen Journaliſten den May⸗ bach⸗Motorenbau mit ſeinen Lehrwerk⸗ ſchifftr und ſeinem Getriebebau. Auch dem Luft⸗ chiffbau Zeppelin ſtatteten ſie einen Beſuch ab. Das in Bau befindliche Luftſchiff„LZ. 130“ befindet ſich zurzeit in einem beſonders inter⸗ anten Bauſtadium, da das Gerüſt fertigge⸗ ellt iſt und die Kabinen eingebaut und zum eil ſichtbar ſind. Den Gäſten bot ſich daher ein beſonders impoſanter Blick von dem oberen Lauſſteg auf das Schiff. Dr. Eckener und die Direktoren vom „Maybach⸗Motoren⸗ und vom Luftſchiff⸗ bau begrüßten an dem Eingang der Werke die italieniſchen Gäſte und ihre deutſche Begleitung. Dr. Eckener gab den Beſuchern einen knappen Aufriß über das Werden des Werks Graf Zep⸗ pelins und die Pläne des Zeppelin⸗Luftſchiff⸗ baus. Er wies darauf hin, daß nach Fertigſtel⸗ lung von„LZ. 130“ und„LZ. 131“ an jedem fünften Tag ein Luftſchiff von Deutſchland nach den Vereinigten Staaten und von den Vereinig⸗ ten Staaten nach Deutſchland fahren werde und daß man künftig in einer Woche nach den Vereinigten Staaten und zurück fahren könne. Nach einer Beſichtigung der Reichsſportſchule der Marine⸗HJ. Seemoos, ſang der Lehr⸗ gang der Marine⸗HJ. unter großem Beifall der italieniſchen Gäſte im Garten des Kurgarten⸗ Hotels deutſche Lieder. Bei dem Eſſen im Kur⸗ arten⸗Hotel richtete Reichshauptamtsleiter Dr. Pre s ler im Namen des Reichspreſſechefs Dr. Fahnenwagen im deulſchen Bollsheer Dietrich, der in den letzten Tagen des Be⸗ ſuchs Gaſtgeber der italieniſchen Schriftleiter ſein wird, herzliche Begrüßungsworte an die Gäſte und erinnerte an den im November vr. Is. erfolgten Beſuch von Hauptſchriftleitern der NS.⸗Preſſe in Italien. Dr. Eckener begrüßte dann die Gäſte und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie in den Werken des Zeppelin⸗Baus und der Maybach⸗Motoren⸗ werke Gelegenheit gehabt hätten, den ſchöpfe⸗ riſchen Geiſt des deutſchen Volks kennen zu ler⸗ nen. Miniſterialdirekor Dr. Commodore Gherardo Caſini dankte herzlich für die freundſchaftlichen Worte der Begrüßung. In wenigen Stunden ihres Aufenthalts hätten die italieniſchen Gäſte drei Feſtſtellungen machen können, nämlich, daß das deutſche Volk ge⸗ ſchloſſen hinter ſeinem Führer Adolf Hitler ſtehe, daß ein ungeheurer Arbeitswille die deutſche Nation erfülle, der ſo lebhaft an den gleichen Willen des ita⸗ lieniſchen Volks erinnere, und drittens, daß ein Geiſt der Jugend dieſe beiden Nationen beſeele, der ſie von anderen Völkern weſentlich unterſcheide. Er ſchloß mit den herzlichſten Wün⸗ ſchen des italieniſchen Volks für das deutſche Volk und ſeinen Führer Adolf Hitler. Der italieniſche Konſul in Stuttgart, Ba⸗ ron Malfatti dankte namens der italie⸗ niſchen Regierung für die Einladung, die ſei⸗ tens des Deutſchen Reichs den italieniſchen Journaliſten übermittelt worden ſei, und brachte n ein Hoch auf den Führer und das deutſche Volk aus.— Gegen 18 Uhr ſetzten die italieniſchen Gäſte unter Führung von Miniſterialrat Berndt ihre Reiſe nach Stuttgart, der Stadt der Aus⸗ landsdeutſchen, fort. Herzlicher Empfang der italieniſchen Journaliſten in Stuttgart Stuttgart. 23. April. Als die italieni⸗ ſchen Journaliſten mit ihren deutſchen Beglei⸗ tern kurz nach 21 Uhr in Stuttgart eintrafen, wurden ſie auf dem Bahnſteig in Vertretung des verhinderten Oberbürgermeiſters Dr. Strö⸗ lin von Kreisleiter Mauer. ſowie von Ver⸗ tern der Stuttgarter Ortsgruppe der faſchiſti⸗ ſchen Organiſation und von Mitgliedern des italieniſchen Konſulats in Stuttgart empfangen. Die Stadt der Auslandsdeutſchen hatte zum Gruß der Gäſte aus dem befreundeten Italien vollen Flaggenſchmuck angelegt, und neben den Hakenkreuzfahnen wehte die Flagge der ita⸗ lieniſchen Nation. Der jlalieniſche Propagandaminiſter grüßt den Führer Berlin, 23. April. Der italieniſche Pro⸗ pagandaminiſter Alfieri richtete anläßlich des Beſuches der italieniſchen Journaliſten in Deutſchland an den Führer und Reichskanz⸗ ler folgendes Telegramm: „Den heißen Wünſchen, die die italieniſche Preſſe heute für den Führer zum Ausdruck bringt, möchte ich meine perſönlichen Wünſche hinzufügen. gez.: Dino Al fieri.“ An den Reichspreſſechef Dr. Dietrich rich⸗ tete der Führer der Reiſegruppe der italieniſchen Journaliſten Dr. Comm. G. Caſini folgen⸗ der 1. Mai in der Keichshauplſtadt Das Programm des Nakionalfeierlages in Berlin Ss Berlin, 23. April. Zum fünften Mal begeht am 1. Mai 1937 das deutſche Volk ſei⸗ nen Nationalfeiertag im nationalſozialiſtiſchen Reich. Deutſche aller Stämme, Stände und Berufe legen einmütig unter dem Leitſpruch „Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter“ das Bekenntnis zur geeinten Nation und zu freudiger Daſeinbejahung ab In gewaltigen Kundgebungen empfindet das ſchaffende Volk Deutſchlands das Erlebnis der Gemeinſchaft, in frohen Feſten ſtrömt ihm die Kraft zu neuen Taten im Sinne und im Geiſte ſeines Führers zu. Im Mittelpunkt der Feiern dieſes Tages ſtehen wiederum die Veranſtaltungen in der Reichshauptſtadt. Ihre Geſtaltung. Vorberei⸗ tung und Durchführung liegt in den bewähr⸗ ten Händen des Reichspropagandaminiſters Dr. Goebbels. Miniſterialrat Gutterer im Propaganda⸗ miniſterium, der Leiter des Einſatzſtabes für die Großkundgebungen hat einem Vertreter des DNB. in großen Zügen einen Ueberblick über die Organiſation, die Vorbereitungen und das Programm der diesjährigen Veranſtaltungen am 1. Mai in der Reichshauptſtadt gegeben. Danach findet auch in dieſem Jahre die Hauptkundgebung im Luſtgarten ſtatt. Dagegen erfolgt die Jugendkund⸗ ebung des diesjährigen Nationalfeiertages m Olympiaſtadion., bei der mit einer Teilnehmerzahl von 150 000, alſo faſt der dop⸗ pelten Zahl des Vorjahres, gerechnet wird. Hier läßt ſich der Anmarſch unter Ausnützung aller vorhandenen Verkehrsmittel in etwa zwei Stunden bewältigen. Da die Veranſtal⸗ tung im Olympia⸗Stadion um 8 Uhr 30 ihren Anfang nimmt, werden alſo keine außerge⸗ wöhnlichen Anforderungen an die Jugend lichen geſtellt. Das Programm des 1. Mai Auftakt des Programms iſt die Jugend ⸗ kundgebung. die durch eine Anſprache Vor 700 Jahren ging der Mailänder Fahnenwagen an Friedrich 2. verloren Bei der Berliner Geburtstagsparade vor dem Führer erſchienen zum erſten Mal bei den motoriſierten Truppen eigene Fahnen⸗ und Standartenwagen. Der Führer hat, wie berichtet. am Vorabend ſeines Geburtstages 90 Einheiten des 3. Armee⸗ korps Fahnen und Standarten verliehen. Es handelt ſich alſo um die Einheiten, deren Gar⸗ niſonen in und um Berlin herum und des wei⸗ teren in der Kurmark liegen. So weit dieſe Brandenburger Truppenteile an der Geburts⸗ tagsparade vor dem Führer teilnahmen, zeig⸗ ten ſie ihre neuen Fahnen zum erſten Mal in der Oeffentlichkeit. Aus der Kriegsgeſchichte iſt uns bekannt, welche Bedeutung die Fahne für jeden Soldaten beſitzt. Mit den neuen Fahnen. deren Grund⸗ farbe ſich nach den Waffengattungsfarben rich⸗ tet, alſo weiß für die Infanterie, rot für die Artillerie, gelb für die Kavallerie, blau für die Marine uſw., beginnt auch äußerlich ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte des neuen Volksheeres. Sie wurden deshalb auch von den Hunderttauſenden. die die Paradeſtraße ſäumten, mit Ehrerbietung begrüßt. Beſondere Aufmerkſamkeit erregten jedoch die Fahnen⸗ und Standartenwagen. Gerade ſie ſtellen eine Neuheit von beſonderer Art dar. Im alten Heer hatte in den letzten Jahrzehn⸗ ten vor dem Weltkrieg zum Beiſpiel die Ar⸗ tillerie keine Fahne. heute gebühren ſie ihr ebenſo wie allen anderen ſelbſtändigen Truppen⸗ einheiten. Die kriegstechniſche Entwicklung des modernen Heerweſens hat es ganz von ſelbſt mit ſich gebracht. daß nicht nur ein großer Teil der Artillerie motoriſiert iſt. ſondern auch die Nachrichtenabteilungen. Panzertruppen, Schü⸗ tzenregimenter, Kradſchützenbataillone uſw. in Fahrzeugen bewegt werden. Da jede Fahne oder Standarte mit ihrer Truppe eine geſchloſſene Einheit bildet, beſteht keine andere Möglichkeit des Mitführens, als ihre Unterbringung und nächſte Bedeckung in einem beſonderen Wagen, der auch in der mili⸗ täriſchen Dienſtſprache Fahnen⸗ oder Standar⸗ tenwagen genannt wird. So eigenartig uns dieſer neue Brauch viel⸗ leicht zunächſt auch erſcheinen mag, hat er doch ſeine geſchichtlichen Vorbilder im Mittelalter. Eine Reihe italieniſcher Städte hat bereits im 11. Jahrhundert Fahnenwagen beſeſſen. Erz⸗ biſchof Aribert von Mailand ließ einen Fah⸗ nenwagen, der den Namen Carroccio trug, im Jahre 1038 erbauen, als Kaiſer Konrad II. die Stadt belagerte. Dieſer Fahnenwagen war ge⸗ wiſſermaßen das Hauptquartier, von dem aus Befehle und Signale ergingen. Zunächſt über⸗ nahmen die lombardiſchen Städte, in ſpäteren Zeiten auch Toscana und Rom dieſes Mailän⸗ der Feldzeichen. Der berühmteſte Carroccio war der Mailänder⸗Wagen, der von weißen oder roten Stieren gezogen wurde und in der Mitte einen rot bemalten Baum trug. Von dieſem Maſt breitete ſich die Stadtfahne aus. Seine Spitze ſchmückte ein goldener Apfel. Weiter be⸗ fanden ſich in ihm eine Glocke, ein Kruzifix und ein Altar mit der Hoſtie. Die bewährteſten und auserleſenſten Kämpfer ſchützten dieſes Heilig⸗ tum der Schlacht. Sein Verluſt galt als beſon⸗ ders ſchmachvoll. 1162 mußte er an Friedrich Barbaroſſa ausgeliefert werden. Die Uebergabe an Friedrich II. 1237 war das Zeichen gänz⸗ licher Unterwerfung. Deutſche Landsknechte brachten den Namen des Fahnenwagens als „Karraſche“ nach Deutſchland. In den neuen Fahnenwagen hat ſie die moderne Form ge⸗ funden. ——ůͤ des Reichsjugendführers Baldur v. Schirach eröffnet wird. Nach einer Rede des Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels ſpricht dann der Führer zur deutſchen Jugend. Um 10 Uhr beginnt die Feſtſitzung der Reichskulturkammer im Deutſchen Opernhaus, in deren Mittelpunkt die Rede des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſteht, der die Verkündung des Buch- und Filmpreiſes 1937 vornimmt. Im Anſchluß an die Feſtſitzung fährt der Führer durch die Spalierſtraße, an der die Schaffenden Berlins Aufſtellung genommen haben, zum Luſtgarten, wo um 12 Uhr der Staatsakt ſeinen Anfang nimmt. Der Aufmarſch der Fahnen erfolgt um 11 Uhr 30 aus dem Schloßhof. Nach Anſprachen des Reichsmini⸗ ſters Dr. Goebbels und des Reichsorgani⸗ ſationsleiters Dr. Ley ſpricht der Führer zu den Schaffenden Deutſchlands. Am Nachmittag, um 17 Uhr werden die Ar⸗ beiterabordnungen aus allen deutſchen Gauen und die Sieger des Reichsberufswettkampfes vom Führer empfangen. Die Abendkundgebung im Luſt⸗ garten leitet ein Fackelzug ein, an dem rund 12000 Angehörige der drei Wehrmachts⸗ teile, der Kampfformationen und der Gliede⸗ rungen der Bewegung ſowie Abordnungen der verſchiedenſten Organiſationen teilneh⸗ Im Mittelpunkt der Abendkundgebung ſteht die Rede des Miniſterpräſidenten General⸗ oberſt Göring Den Abſchluß bildet der von vier Muſikkorps der Wehrmacht ausgeführte große Zapfenſtreich. Zu dem Stand der Vorbereitungen erklärte Miniſterialrat Gutterer abſchließend, daß ſie die gleiche reibungsloſe Abwicklung des Pro⸗ gramms gewährleiſten wie ſie in den Vor⸗ jahren zu verzeichnen war. Zu wünſchen ſei nur noch, daß dieſer Freudentag des deutſchen Volkes auch vom ſchönſten Frühlingswetter begünſtigt werde. der Menſch und das All Ungeklärter Einfluß der Geſtirne. (Z. T.) Der Glaube der Völker aller Zeiten und aller Teile der Erde hat ſowohl den Ge⸗ ſtirnen wie der auf Erden herrſchenden Wit⸗ terung einen großen Einfluß am Gedeihen, Krankheit und Tod des Menſchen zugeſpro⸗ chen, was ſich oft in kraſſem Aberglauben und davon verurſachten Gebräuchen auswirkte. Im Zeitalter der ſogen. Aufklärung waren die Aerzte geneigt, alles dies als Aberglauben zu betrachten, jetzt hat ſich aber die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß dies durchaus nicht der 7 iſt und derartige Einflüſſe beſtimmt be⸗ tehen. Zunächſt der Einfluß der Geſtirne. Unſer nächſtes, der Mond. hat freilich zu höchſt phantaſtiſchen Spekulationen Anlaß ge⸗ geben, er iſt beſonders als einflußreich auf die menſchliche Fortpflanzung angeſehen worden. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt wohl als ſicher anzunehmen, daß die Kinder der Küſten bevölkerung vorwiegend dann geboren werden, wenn die Meerflut aufläuft; die Flut iſt aber eine Folge der Anziehung des Meer⸗ waſſers durch den Mond. Doch viel bedeutender als der Einfluß des Mondes dürfte derjenige der Sonne ſein, ganz abgeſehen von ihrer Wärme- und Licht⸗ ſpendung. Die Sonne iſt ja ein ſehr unruhiges Geſtirn, ihre aus glühenden Gaſen und Dämp⸗ fen beſtehende Oberfläche wie ihr alutflüſſiger Kern ſind in ſtändiger Bewegung. Ungeheure Maſſen dieſer glühenden Gaſe und Dämpfe werden exploſionsartig in Höhen bis zu 500 000 Kilometer emporgeſchleudert mit einer Geſchwindigkeit bis zu 1000 Sekundenkilome⸗ ter. Dann ſtößt die Sonne Mengen elektriſch geladener Staubteilchen aus. die durch den Lichtdruck(Strahlendruck) bis auf unſere Er⸗ de befördert werden. Man kann ſich nicht dar⸗ über wundern, daß dieſe Vorgänge auf der 3 des Telegramm, in dem er in Dr. Dietrich zu⸗ gleich die geſamte deutſche Preſſe grüßt: „Die italieniſchen Journaliſten, die heute ihre Reiſe in das nationalſozialiſtiſche Deutſchland antreten, ſenden Ihnen kamerad⸗ ſchaftliche Grüße und bitten Sie, dieſe Grüße an die Kollegen der deutſchen Preſſe zu über⸗ mitteln. a gez.: Gherardo Caſini.“ der Führer an den 15.-Bund Deulſcher Technik Dr. Todt übermittelt Grüße aus dem Berliner Sportpalaſt Berlin, 23. April. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Te⸗ legramm gerichtet: „Mein Führer, anläßlich des Zuſammen⸗ ſchluſſes der techniſchen Fachorgani⸗ ſationen und Verbände im Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bund Deut⸗ ſcher Technik ſind heute die deutſchen Ingenieure an der alten Kampfſtätte der NSDAP., im Berliner Sportpalaſt, ver⸗ eint. Wir danken Ihnen für die großen Aufgaben, die Sie den deutſchen Ingenieu⸗ ren und Technikern im Vertrauen auf ihr Können ſeit dem Tage der Machtergreifung zugewieſen haben. Anſer raſtloſer Einſatz gilt der Löſung der geſtellten Aufgaben; darüber hinaus wollen wir uns darum be⸗ mühen, daß auch die Werke der Technik Kul⸗ turdenkmäler unſerer Zeit bleiben. Der Führer hat hierauf telegrafiſch wie folgt geantwortet: „Den im Nationalſozialiſtiſchen Bund Deutſcher Technik nunmehr zur Einheit zu⸗ ſammengeſchloſſenen deutſchen Ingenieuren danke ich für den mir telegrafiſch übermit⸗ telten Gruß. Ich nehme mit Genugtuung von dem Zuſammenſchluß aller techniſchen Fachorganiſationen und Verbände Kenntnis und bin überzeugt, daß die deutſchen Ingenieure damit die in⸗ nere Geſchloſſenheit erreichen, die Voraus⸗ ſetzung für die Erfüllung der großen Auf⸗ gabe der deutſchen Technik iſt. Mit Deutſchem Gruß und beſten Wünſchen für Ihre weitere Arbeit gez. Adolf Hitler.“ Virbelſturmunglück in Indien 25 Tote, 150 Verletzte London, 23. April. Wie aus Madras be⸗ richtet wird, brachte in Krode in Vorderindien am Freitag ein plötzlich aufkommender heftiger Gewitterſturm die Markthalle zum Ein⸗ ſt ur z, in der eine große Menſchenmenge Schutz geſucht hatte. 25 Menſchen wurden getötet und rund 150 verletzt, darunter viele ſehr ſchwer. Der Kampf gegen Gangſters und Rackeleers New Vork, 23. April. Die New Vorker Staatsanwaltſchaft hat ein neues, weitver⸗ zweigtes Netz von füdiſchen Erpreſſern aufgedeckt. die nach der berüchtigten Methode „Racket“ eine Gewerkſchaft von Malermeiſtern und Innendekorateuren in den Stadtteilen Brooklyn und Queens terroriſiert und ein re⸗ gelrechtes Monopol für ſtädtiſche Bauverträge in Höhe von über zwei Millionen Dollar aus⸗ geübt haben. Eine Anzahl Bauunternehmer mit dem eindeutigen Namen Lazar, Glaßer, Markowitz. Jankowitz, Kreisberg. Weinſtein, Berliner uſw. bezahlten laut Angaben der Po⸗ lizei an Gangſter⸗Goldſtein und ſeinem Leib⸗ wächter dafür, daß ſie die Gewerkſchaftsmit⸗ glieder durch Einſchüchterung und Terror da⸗ ran verhinderten, gegen die niedrigen Löhne und ungezahlten Ueberſtunden der fraglichen Bauunternehmer zu proteſtieren. Dadurch ge⸗ lang es den Racketeers. jede Konkurrenz zu un⸗ terbieten und die Verträge für ſämtliche Ar⸗ beiten dieſer Stadtteile an ſich zu reißen. Sie bezahlten jahrelang wahre Hungerlöhne, die 125 die Hälfte des üblichen Lohntarifs be⸗ rugen. Sonne trotz der Entfernung ihres Schauplat⸗ zes von der Erde von rund 150 000 000 Kilo⸗ metern uns Menſchen beeinfluſſen, ebenſo die Sonnenflecken, dieſe Schlackenbildung auf der Sonne, die oft Flächenausdehnungen bis zum Millionenfachen der Erdkugeloberfläche beſit⸗ zen. Auf die Frage nach der Art, wie ſich die Vorgänge auf der Sonne auf uns äußern, kann die Wiſſenſchaft allerdings noch keine ganz befriedigende Antwort geben. Hauptſächlich deshalb. weil die vom Glauben ganz losgelöſte, rein wiſſenſchaftliche Erfor⸗ ſchung dieſer Vorgänge bezw. ihrer Wirkung auf die Menſchen noch recht jungen Datums iſt und weil alles, was ſich auf der Sonne ereig⸗ net, auch auf die Geſtaltung der Witterung auf unſerer Erde, auf den Erdmagnetismus, die Erdelektrizität, die elektriſche Ladung der Luft uſw. einen beſtimmenden Einfluß ausübt. Mit den uns heute zu Gebote ſtehenden Mitteln können wir die durch Vorgänge auf der Sonne bewirkten und die durch irdiſche, beſonders Witterungsvorgänge veranlaßten Einwir⸗ kungen auf uns Menſchen noch nicht aus⸗ einanderhalten. Wie äußern ſich nun beide zuſammen auf Ge⸗ deihen, Krankheit und Tod des Menſchen? Es iſt höchſt wahrſcheinlich, daß mit erhöhter Son⸗ nentätigkeit auch die Sterblichkeit der Menſchen ſich erhöht und auch eine erhöhte Neigung zum Selbſtmord beſteht. Ferner iſt anzunehmen, daß die natürlichen Abwehrkräfte des Organismus bei erhöhter Sonnentätigkeit vermindert wer⸗ den, mehr und leichter Infektionen entſtehen und daß auch der Ablauf aller Krankheiten we⸗ niger raſch und günſtig iſt, als bei verhältnis⸗ mäßiger Ruhe der Sonne. Ob Häufung, Tages⸗ bezw. Nachtzeiten und Grad des Ablaufes von Geburten ſich in Beziehung zur Sonnentätig⸗ keit bringen laſſen, iſt noch fraglich, ihre Ab⸗ hängigkeit von den jeweiligen Witterungsver⸗ hältniſſen faſt ſicher. „„ Der Held von Tsuschilma Admiral Gra f Togo Der Schöpfer der japaniſchen Flotte— Ein Gedenktag für Nippon In Japan wird man in den nächſten Wo⸗ chen eines der gefeiertſten Helden des ruſſiſch⸗ japaniſchen Krieges gedenken, des Admirals Graf Heihaſhi Togo, der vor drei Jahren 87 Jabre alt, die Augen ſchloß. Togo war nicht nur der durch Tatkraft und Genie be⸗ günſtigte Sieger in der Seeſchlacht von Tſuſchima, ſondern vor allem auch der Schöpfer der japaniſchen Flotte, die ſich von den kleinſten Anfängen bis zu ihrer jetzigen Welthedeutung erhob. In einem der letzten Briefe des Admirals Togo ißt es:„Während meiner langen Tä⸗ tigkeit m Dienſt des Vaterlandes war ich alle⸗ zeit beſtrebt, nicht nur zu helfen, ſondern auch manchmal mit Gewalt den widerſpenſtigen Geiſtern jene Maßnahmen aufzuzwingen, deren das Wachstum des modernen Japans bedurfte. Von Anfang an haben wir das Erfordernis er⸗ kannt, daß das japaniſche Volk ſich nicht nur weſtliche Methoden aneignen ſolle, ſondern auch möglichſt bald befähigt ſein müſſe, ganz ohne die Hilfe fremder Anweiſungen und Aufſicht fertig zu werden Spartanische Erziehung Heihaſhi Togo wurde 1847 in Kagoſchima geboren, als Sohn eines Samurai, jener Klaſſe im Reiche Nippons. in der ſeit Jahrhunderten Rittertum und Ehrenhaftigkeit herrſchend waren. Schon in früheſter Jugend wurde dem jungen Samurai die Aufgabe als wichtigſtes zugewieſen: Zu tragen und zu wagen. Er wurde, wie die andere Jugend ſeiner Klaſſe, in ſpartaniſcher Weiſe erzogen, Entbehrungen aller Art auf ſich zu nehmen. Das hieß z. B. barfuß vor Sonnenaufgang durch den Schnee zu den Uebungen im Fechten und Scheiben⸗ ſchießen zu gehen, oder ganze Nächte aufrecht ſitzend und in ſteter Bereitſchaft zu verbringen, oder ſich ſchwerer körperlicher Proben zu unter—⸗ ziehen. Man muß ſich vor Augen halten, daß Japan damals noch ganz von der Welt abge⸗ ſchloſſen war, daß es nur gelegentlich von Schiffen fremder Nationen beſucht wurde und daß dieſe zu jener Zeit durchaus nicht die freundlichſte Aufnahme fanden. Als Togo ſechs Jahre zählte, machte ſich der amerikaniſche Kommodore Perry bereits zum zweiten Mal auf den Weg, um Handelsbeziehungen mit Ja— pan anzuknüpfen. Er überbrachte einen Brief des Präſidenten der Vereinigten Staaten mit Freundſchafts⸗ und Handelsanerbietungen. Aber erſt im nächſten Jahr, als die Forderungen der Amerikaner dringender geworden waren, ſchenkte man ihren Unterhändlern Gehör. Nach langem Zögern wurde ein vorläufiges Freund⸗ ſchafts⸗ und Handelsübereinkommen geſchloſſen. Die erſte fremde Flagge wurde auf japaniſchem Boden entfaltet und damit war die erſte Vreſche in der Mauer entſtanden, die Japan früher ge⸗ gen alle Fremden gezogen hatte. Die Laufbahn bei der Marine Damals geſtatteten japaniſche Behörden zum erſten Mal den Bau größerer Schiffe und be⸗ ſtellten in Holland zu gleicher Zeit eine Se⸗ gelkorvette mit Hilfsdampfern und Dampf⸗ ſchiffen verſchiedener Größe. Bald darauf wurde auf der Werft von Uraga nach engliſchem Muſter ein Zweimaſter„Howomaru“ erbaut und ungefähr zur ſelben Zeit noch zwei andere Schiffe. Während des Krimkrieges erlitt eine ruſſiſche Korvette an der Küſte Japans Schiff⸗ bruch und japaniſche Arbeiter wurden hinzuge⸗ zogen, um das Schiff auszubeſſern. Es war die erſte Möglichkeit. etwas von der Kenntnis der Schiffsbaukunſt weſtlichen Stils zu erlernen. Kagoſchima war ein Mittelpunkt der Städte, die ſich mit Schiffbau heſchäftigten. Der junge Togo ſah offenen Auges die fremden Schiffe, die jetzt öfters die Bucht kreuzten und es glückte ihm. auf der Seemannsſchule in Pokohama Aufnahme zu finden. Von dort ſchickte man ihn 1871 zur Fortſetzung der Marineſtudien nach England. wo er faſt volle ſieben Jahre blieb und den anſtrengenden Seedienſt von der Pike auf wahrnahm. Er diente auf einem Kadetten⸗ ſchulſchiff und man lobte ihn oft wegen der ausgezeichneten Fortſchritte. die er machte. Nach einer Weltumſegelung, die ihn noch enger mit dem Seeweſon befreundete, ſetzte er ſeine Stu⸗ dien in Cambridge fort bis er in die Heimat zurückgerufen wurde und auf einem japaniſchen Krieasſchiff das Erlernte verwerten konnte. Im chineſiſch⸗ſapaniſchen Krieg 1894—95 konnte es die japaniſche Marine bereits wa⸗ gen tatkräftig gegen den überlegenen Gegner vorzugehen. Toao erhielt zum erſten Mal das Kommando über einen Kreuzer. Er machte die erſte Seeſchlacht bei Aſſan(Korea) mit, betei⸗ liate ſich auch an dem Anariff der Torpedo⸗ boote bei Weſheiwej und war dabei. als Ja⸗ paner die Vescadores in Beſitz nahmen. 1896 machte man ihn zum Leiter der Marine⸗ akademie in Tokio, wo er weiter Gelegenheit Ind. am Aufbau der Flotte an erſter Stelle tätia zu ſein Als dann 1904 der ruſſiſch⸗java⸗ niſche Krieg begann, ſollte die japaniſche Ma⸗ rine unter Togo ihre Feuerprobe ablegen. Der Krieg kam nicht überraſchend Es war ein Kampf um die Lebensintereſſen Japans. Die Ruſſen fühlten ſich in Korea durch die Japa⸗ ner bedroht und dieſe wieder konnten im In— tereſſe ihrer militäriſchen Sicherheit nicht dus! den, daß die Ruſſen ſich dort feſtſetzten. Der erste russische Kreuzer todwund Am 6. Februar 1904 verließ die japauiſche er(otte unter dem Oberbefehl Admiral Togos in geſammelten Formationen ihre Heimathä⸗ fen und nahm Kurs auf das Gelbe Meer, um dort in der Nähe des ruſſiſchen Kriegsha⸗ ſens Port Arthur den Angriff zu beginnen. Am Abend hatten ſich die Japaner bereits auf et⸗ wa 50 Seemeilen dem Hafen genähert. Kein Signal wurde gezeigt, keine Funken durften aus den Schornſteinen ſprühen. In Port Ar⸗ thur dachte niemand an die Möglichkeit eines Angriffes. Das ruſſiſche Geſchwader lag auf der Außenreede vor Anker, als die japaniſchen Schiffe ſich langſam und vorſichtia näherten. Togo übertrug den Torpedobooten die erſte Aufgabe. Der ruſſiſche Kreuzer„Pallada“ be⸗ fand ſich in dieſem Augenblick auf Vorpoſten⸗ fahrt. Ein japaniſches Diviſionsboot näherte ſich ihm unbemerkt. Zwei Torpedos verlaſſen ihre Rohre Eine furchtbare Detonation er⸗ folgt. Das Schiff legt ſchwer auf die Seite, erreicht aber nicht mehr den rettenden Hafen. Im Jahre darauf. am 27. Mai 1905, ver⸗ nichtet Admiral Togo bei den Tſuſchima— Inſeln das Geſchwader des ruſſiſchen Admi⸗ rals Roſcheſtwenſki. Die ruſſiſche Flotte war um Aſien herumgefahren und kam im Oſten der Inſel Formoſa nach der Meerenge von Ko rea zu. Sie hoffte ungefährdet Wladiwoſtok auf der ruſſiſchen Seite des japaniſchen Mee res erreichen zu können und näherte ſich in Schlachtordnung den Tſuſchimainſeln. An der Südküſte Koreas lag jedoch Admira Togo auf der Lauer. Sobald ſich die ruſſiſchen Schiffe zeigten, griff Togo mit ſeiner ganzen Flotte u. mit 60 Torpedobooten ſofort an. In einer Stunde ſchon war die Schlacht geſchlagen. Die Ruſſen verloren 34 Schiffe u. 10000 Mann. Das Flagaſchiff ſank und der ſchwerverwun⸗ dete Admiral wurde gefangengenommen. Wieder hatte ſich Togos überlegene Taktik be⸗ währt. Auch nach dieſer Zeit erlahmte Togos Energie niemals, wenn es ſich darum han⸗ delte, die neueſten techniſchen Exrungenſchaften bei der japaniſchen Marine zu erproben. Er ſelbſt lebte beſcheiden in einer kleinen Beſitzung bei Tokio und liebte es nicht, her⸗ vorzutreten oder viel genannt zu werden. Ob⸗ gleich er einer der gefeiertſten Krieashelden Japans war, konnte man ihn nicht bewegen, eines der ſtattlichen Häuſer zu beziehen, die ihm der Staat zum Geſchenk gemacht hatte. Seine einzige Erholung beſtand in der Be⸗ ſchäftigung mit der Kunſt. Er zeichnete und malte und ſchrieb feine lyriſche Gedichte in altjapaniſchem Stil. Im Frühjahr des Jah⸗ res 1934, gerade zur Zeit der Kirſch⸗ und Pflaumenblüte, erlaa der areiſe Admiral und japaniſche Nationalheld einem tückiſchen Hals⸗ leiden. Sein Flaagaſchiff aus dem ruſſiſch⸗japa⸗ niſchen Kriea wurde auseinandergenommen und auf dem Lande als Ehren⸗ und Gedenk⸗ ſtätte für Togo wiedererrichtet. Brauchen Sie einen Bruſtfaltenſtrecker? Patentierte Her enmo e im 20. Jahrhundert Unſer—n.⸗Mitarbeiter hatte Gelegenheit, im Reichspatentamt äußerſt merkwürdige Pa- tente einzuſehen, die zur Verbeſſerung der Herrenmode dienen ſollen. Viele Erfinder denken, wie ſich ein Pfycho⸗ loge einmal treffend geäußert hat, anſcheinend „micht gradlinig, ſondern um die Ecke“. Wirk⸗ lich praktiſch und handlich im Gebrauch ſind nur die wenigſten Neuerungen. Im Jahre 1911 wurde ein Reichspatent auf elektriſch heizbare Anzüge und Kleidungsſtücke erteilt, die nach dem Urteil des Erfinders„für Aviatiker, Au⸗ tomobilführer und Schiffsſteuerleute beſonders geeignet“ ſein ſollen. Es handelt ſich hierbei um Drähte, die als elektriſche Heizwiderſtände dienten und gruppenweiſe zwiſchen zwei Ge⸗ weben loſe eingelegt wurden. Als Heizauellen ſollten durch den Motor des Autos oder Flug⸗ zeuges betriebene kleine Dynamomaſchinen be⸗ nutzt werden, doch kamen auch andere Strom⸗ erzeugungsarten hierfür in Betracht. Später wurden dann noch weitere Patente auf mit Widerſtandskraft bewickelte Aſbeſtſchnüre oder Aſbeſtgewebe, die in Kleidungsſtücken einzu⸗ nähen waren, erteilt. Ein anderer Pionier des Fortſchritts und der Kultur wieder be⸗ glückte die Menſchheit mit Anzügen, die mit— Bettfedern gepolſtert waren. Dieſe mögen wohl warm gehalten haben, waren aber an Form und Sitz kaum mit Roßhaaranzügen zu vergleichen Einen„Regenmantel mit eingearbeiteten Ab⸗ laufrillen“ bat das Patent Nr. 501385 aus dem Jahre 1930 zum Gegenſtand. Das Waſſer ſoll bei dieſer ſinnreichen Erfindung nicht mehr in die Kleidung eindringen können, ſondern unmittelbar dem Boden zugeleitet werden. Einen„aufgeblaſenen Herrn“ kann man mit Recht den Träger eines anderen Mantels nach Reichspatent Nr. 186975 nennen. Hals und Handgelenke ſind bei dieſem„mit ſchlaucharti⸗ gen Kammern umgeben, die mittels Ventilen aufgeblaſen werden können“ Nach demſelben Prinzip ſind die Gummihohlkörper von drei⸗ eckigem Querſchnitt hergeſtellt, die laut Reichs⸗ patent Nr. 115 574 vom 5. Oktober 1899 als „elaſtiſche Schulterauflage“ die Wattierung bei Herrenröcken erſetzen ſollen. Sie ſind mit Näh⸗ löchern am Rande verſehen und hierdurch mit dem Rock feſt verbunden Was aber dann, wenn einem auf dieſe Weiſe„luftbereiften“ Gent eines Tages die Puſte ausgeht? Er muß in dieſem Falle wohl zur Luftpumpe greifen, um Heldenbruſt und Athletenſchulter wieder aufzufüllen. Wie ſtolz mag ſchließlich auch der Erfinder geweſen ſein, dem am 19 Februar 1923 unter der Nr. 369 419„Bruſt⸗ oder Leib⸗ teile umſchließende Kleidungsſtücke“ aus bieg⸗ ſamem, imprägniertem— Sperrholz paten⸗ tiert wurden! Auch zu Erſatzteilen für große Pelzkragen ſollte dieſes Material Verwendung finden können. Wie man ſchon aus den der Patentſchrift beigefügten Zeichnung erſieht, müſſen die mit derartigen Holzröcken bekleide⸗ ten Männer den Eindruck gepanzerter Ritter von unnatürlicher Steifheit und Bewegungs⸗ unfähigkeit erweckt haben Bruſtpanzer in moderner Form Dagegen will Reichspatent Nr. 154 802 vom 1. Oktober 1903 die dauernde Formerhaltung bei Kleidungsſtücken dadurch gewährleiſten, daß „zwiſchen zwei Stofflagen eine Lage aus der die Oeffnung der flüſſigem oder trockenem. Klebſtoff angeordnet wird, die ſich bei Bügeln über einem Modell mit dem Stofflagen inni verbindet.“ Neben dem guten Sitz ſoll—* Unempfindlichkeit gegen Witterungseinflüſſe durch dieſe„Erfindung“ erreicht werden. Einen „Bruſtfaltenſtrecker“, beſtehend aus zwei Me⸗ tallplatten, die unter Einſchaltung von Zwi⸗ ſchengliedern durch ein Federſtahlband elaſtiſch verbunden ſind, empfiehlt das Reichspatent Nr. 129 155 vom 3. Auguſt 1901. Sicherlich muß in der Praxis auch dieſe Erfindung den Ein⸗ druck eines Bruſtpanzers erweckt haben. Doch auch für Beinkleider und Manſchetten gibt es eine Streckvorrichtung, die im Reichspatent Nr. 312 620 vom 7. Juni 1917 ihren Nieder⸗ ſchlag gefunden hat. Sie beſteht aus„einem auf ſich ſelbſt aus zwei Teilen gebogenen Feder⸗ band, das durch Klammern ſcharfkantig ver⸗ bunden iſt.“ Der„gute Fall“ pon Herrenröcken ſoll laut Reichspatent Nr. 119 494 vom 31. März 1900 durch eine auswechſelbare, dünne Stahlfeder erreicht werden, die mittels Knopf. Zapfen oder Klammer in einer von dem un⸗ teren Ende der Rockklaypve aus nach dem Armloch zu oder längs der Klappe eingenähten Taſche befeſtigt wird. Erfindungen gegen„die Ziehharmonikahoſen“ Jeder gutgekleidete Mann weiß ein Lied davon zu ſingen, welche Mühen es koſtet, ſich die meſſerſcharfe Bügelfalte, mit der jeder An⸗ zug aus der Schneiderwerkſtatt kommt, zu er⸗ halten. Oft ſchon nach wenigen Tagen iſt aus dem beſtechend eleganten Beinkleid eine un⸗ förmige„Ziehharmonikahoſe“ geworden, dez auch das heiße Eiſen die frühere Jorm nicht mehr zurückgehen kann. Dar weschliche Erfin⸗ dungsgeiſt hat auch hies egen„umwälzende Neuerungen“ hervorgebracht. Am 3. Juli 1903 wurde unter Nr. 164.800 eine„in die Bügel⸗ falte eingelegte elaſtiſche Schnur. die durch einen in der Hoſe befeſtigten Stoffſtreifen mit zurückſpringender, dehnbarer Einlage zugleich als Knieſchutz wirkt“, patentamtlich geſchützt Ein anderer Erfinder wiederum will die Ver⸗ ſteifung der Hoſenbeine durch Einſatz eines ovalen Federbügels erreichen. Schließlich gibt es auch noch Reichspatent Nr. 309 642 vom 4. Oktober 1916 einen„Hoſentaſchenſchoner“, der aus einem einmal gefalteten Deckſtück aus ſchmiegſamem Material beſteht. das derart o der Hoſentaſche lösbar zu befeſtigen iſt, daß Taſche begrenzende Außenrand in die Falte des Deckſtückes zu lie⸗ gen kommt und der eine Teil an der Innen⸗ ſeite, der andere aber an der Außenſeite der Taſche anliegt.„Neugierigen Ehefrauen oder Schwiegermüttern kann jede unerwünſchte „Schnüffelei“ durch die Geheimtaſche nach Reichspatent Nr. 591 208 nom 18. Januar 1934 verwehrt werden, die hinter der offiziellen Rock⸗ oder Hoſentaſche im Kleidungsſtück angebracht wird und durch dieſe hindurch zugänglich iſt. Ein Neiß⸗ und Druckknopfverſchluß, doch auch ein möalichſt unauffällig angebrachter verdeck⸗ ter Schlitz ſollen zu ihrer Sicherung vor unbe⸗ fugtem Zugriff genügen. a. Schließlich ſeien an dieſer Stelle unter den vielen Erfindungen. die zur Verdeckung vpn Körperfehlern dienen, noch die„Ausgleſchs⸗ kiſſen“ nach Reichspatent Nr. 126 023 vom 17. November 1900 erwähnt. Sie ſind zur Unſicht⸗ barmachung der Krümmung bei O Beinen be⸗ ſtimmt. Die Polſter werden zu dieſem Zweck an der Innenſeite der Hoſe in Kniehöhe zu einer gelenkartigen Einſchnürung abgeſteppt und oben durch ein elaſtiſches Band, mittels deſſen ſie über den Hoſenſchnitt in das Beinkleid einge⸗ hängt werden. miteinander verbunden. Die weitere Befeſtigung am Unterſchenkel erfolgt gleichfalls durch elaſtiſche Bänder. So ver⸗ mittelt ein Streifzug durch das Reichspatent⸗ amt ein getreues Spiegelbild der Herrenmode, wie ſie in der Erfinderphantaſie in Erſcheinung tritt. Die Wirklichkeit ſieht anders aus und das iſt gut ſo. l die Stadt aus Bimsſtein Lipari, eine Vorratskammer Europas— Das Wunder der heißen Bäder Der Bedarf an Bimsſtein in der Welt iſt ſtark geſtiegen, aber niemand darf deshalb in Sorge ſein, daß es uns einmal an dieſem Urprodukt des Erdinnern fehlen würde. Die Inſel Lipari im Norden Siziliens bildet eine faſt uner⸗ ſchöpfliche Vorratskammer, woraus die ganze Welt noch auf Jahre ihren Bimsſtein beziehen kann. Dieſer vulkaniſche Stein. der noch heute auf vielen Gebieten ganz unentbehrlich iſt, bleibt für den Handel ein wichiger Gegenſtand. Mächtige Brüche in Bergen und Tälern ſind auf Lipari geöffnet worden und die ganze Inſel ſcheint auf dieſem poröſen. aber doch feſten Stein zu ruhen. Weſentliche Kennzeichen des Bimsſtein ſind weiße bis weißlichgraue Farbe, ſein hartes Korn, ſein faſeriges Gewebe, längliche Zwiſchen⸗ räume und ein wie Glas oder Seide glänzendes Ausſehen. Bimsſtein iſt eine Lava beſonderer Art und wird in vier verſchiedenen Arten ab⸗ gebaut. Die eine Sorte iſt grau. hat ge⸗ drängtes Korn von beträchtlicher Schwere und etwas glaſig. Die Steine laſſen ſich leicht be⸗ hauen und man verwendet ſie zu Mauern. Die Stadt Lipari iſt zum größten Teil davon er⸗ baut. Die zweite Bimsſteinſorte iſt ebenfalls grau, aber leichter und poröſer. Sie wird zum Bau von Gewölben benutzt und wurde früher nach Neapel und Sizilien ausgeführt. Die dritte Sorte iſt leicht, porös, faſerig, ſchwimmt auf dem Waſſer und hat auf dem Bruch ein ſeidenartiges Ausſehen. Sie iſt ſehr hart und gut zum Polieren von Marmor und Metallen geeignet. Es iſt die auch bei uns bekannteſte Art. Die vierte Sorte iſt weiß, außerordent⸗ eee eee lich leicht und ſcheint beim Schmelzen in den Tiefen des Vulkans zum höchſten Grad der Ausdehnung gekommen zu ſein. Wenn Blöcke davon in die See fallen, halten ſie ſich lange Strecken über Waſſer. Die Richtung der Faſern im Bimsſtein hat immer die Richtung des Lavaſtromes und rührt von der Halbflüſſigkeit dieſer Lava her, die ſich wie Glas zieht. Intereſſant iſt. daß die Inſeln Lipari und Vulkano über die einzigen Vulkane in Europa verfügen. die den Bimsſtein in großen Mengen ausgeworfen haben. Eine Ausnahme machen davon allein die isländiſchen Vulkane. Unterirdiſche Badeſtuben Die heißen Bäder auf Lipari gehören zu den großen Seltſamkeiten dieſer Inſel. Sie liegen auf ihrem weſtlichen Teil, der durch Waſſer⸗ und Krateröffnungen ganz zerriſſen iſt, ſehr hoch über dem Meer. Das ganze Erdreich, auf dem dieſe Bäder liegen, iſt von heißen Dünſten durchdrungen, die aus kleinen unterirdiſchen Oeffnungen in dichten Dämpfen hervordringen. An einigen Stellen haben dieſe Dämpfe Sal⸗ miak, Alaun und Schwefel abgeſetzt. Die Bäder ſelbſt beſtehen aus grottenförmigen Höhlungen. die untereinander in Verbindung ſtehen. Die Dämpfe werden durch Oeffnungen hineinge⸗ führt, und je tiefer das Bad liegt. umſo höher iſt die Temperatur darin. Einige dieſer Bäder mußten ſchon vor 150 Jahren aufgegeben wer⸗ den, weil die Hitze in ihnen zu groß war. Die Temperatur in den Bädern ſteigt und fällt mit dem Wechſel der Vorgänge in den Vulkanen. Zuweilen ſind alle ſo heiß, daß kein Menſch ſich hineinwagen darf. Schon in der Antike galten die Bäder als ſehr heilſam. Später wurden ſie weniger beſucht, weil er an Unterkunftsmöglich⸗ keiten fehlte. a Die ganze Gruppe der lipariſchen Inſeln zeich⸗ net ſich durch außerordentliche Fruchtbarkeit aus. In einer Reiſebeſchreibung des Herrn Dolomieu. die bereits 1783 in Leipzig erſchien, heißt es:„Ich habe hier die vortrefflichſten Feigen gefunden. Mun trocknet ſie und ſendet ſie in fremde Länder. Andere Früchte haben keinen geringeren Vorzug. Man baut wenig Getreide, weil alles Land. was eben dazu taug⸗ lich, für den Weinbau behalten wird. der immer auf Lipari den wichtiaſten Gegenſtand der Landwirtſchaft ausmacht. Die Rebenſtöcke werden durch ein Gerüſt aus Holz geſtützt. Die Ranken werden darüber hinweggeführt und an⸗ gebunden. Die Luft, die dieſes Gerüſt von allen Seiten durchſtreicht, hindert das Faulen der Trauben, nimmt die Näſſe weg und bringt ſie zur vollkommenſten Reife. Der berühmteſte Wein iſt der Malvaſier. Ein anderer Teil der Weinberge iſt lediglich für Trauben zum Trock⸗ nen beſtimmt. Man nimmt die Trauben ab, wenn ſie ſehr reif ſind, taucht ſie in eine Lauge von Aſche, die nach dem Grade der Reife der Trauben bald mehr, bald weniger ſcharf ſein muß und trocknet ſie endlich an der Sonne. Die Aſchebehandlung dient dazu, den Trauben die Säure zu nehmen, damit ſich der zuckrige Teil beſſer kriſtalliſiert und die Feuchtigkeit aus der Luft weniger annimmt. guttaperchaartigem deeißi Neh ſahltet dreunt Nänn. ud. 2 f fa daß fit eigene follegi kelate Fipe al baute 10 Musen dutche greid alho, techte und! Gi nichts Liebe, Ge 1 abet ſelbſ Arbe ſich! 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Und haben wir ſchon einmal darüber nachge⸗ dacht, daß wir eigentlich etwas ganz anderes wünſchen als„Glück“?„Glück“ iſt kein Dauerzuſtand, ſondern ein Augenblicks⸗ hochgefühl, daß jeden Reiz verliert, wenn es zu häufig eintritt. Was wir erſtreben, iſt vielmehr Ruhe, Geborgenheit, kurz: Erfolg im Leben. „Gehen wir den Dingen einmal auf den Grund. Nehmen wir an, Sie ſind eine Dame von dreißig Jahren, in nicht allzu hoch be⸗ zahlter Stellung. Sie haben einige Freundinnen, wenig Verbindung mit Männern, obwohl Sie nett und anſehnlich find. Das Leben plätſchert zwiſchen Arbeit und Erholung dahin und ein Frühling nach dem andern zieht ins Land, ohne daß ſich irgend etwas verändert. Nur Ihre eigene Unzufriedenheit wächſt. Die eine Kollegin hat bereits vor einem Jahr ge⸗ heiratet, dabei war ſie nicht mal hübſch. Eine andere hat grade jetzt eine glänzende Partie gemacht, die dritte iſt die rechte Hand des Chefs und hat Oſtern ſogar Prokura bekommen. Alle haben Glück, nur Sie nicht. Nicht wahr, ſo denken Sie doch? Sie wollen wiſſen, woran das liegt? Zuerſt müſſen wir feſtſtellen, daß es in Ihrem Kopf kraus ausſieht. Da flattern tauſend Wünſche, Ideen und Vorſtellungen durcheinander, ohne daß ſie irgendeine greifbare Form annehmen. Kein Wunder alſo, daß dieſe Gedankenflocken nicht der rechte Boden ſind, auf dem man aufbauen und weiterkommen kann. Sie fragen, warum Sie in Ihrem Beruf nichts Weſentliches erreichen? Ja, meine Liebe, was tun Sie denn ſchon groß dazu? Gewiß, Sie kommen und gehen pünktlich und verrichten brav Ihre Pflicht. Das iſt aber auch alles. Nie haben Sie verſucht, ſelbſtändig weiterzuarbeiten und in die Arbeit ernſthaft einzudringen. Sie haben ſich auch nicht weitergebildet. Engliſch und Franzöſiſch könn⸗ ten Sie gut gebrauchen, auch noch ſonſt allerlei und Sie wünſchen es ſich ſeit Jahren. Bei dieſem Wünſchen iſt es dann geblieben. Irgendwo in Ihrem Köpf⸗ chen ſpaziert auch ein wenig Neid herum. Es kränkt Sie, daß andere Frauen 8 werden und Sie ſelbſt immer noch ledig ſind. Liegt es dar⸗ an, daß Sie reizloſer ſind? Sicher nicht, der Spiegel be⸗ lehrt Sie eines Beſſeren. Sie wiſſen nicht, was Sie wollen, und ſchwanken zwiſchen Mann und Beruf hin und her. Auf der einen Seite möchten Sie erne die vielgeprieſene Fern heit behalten, auf der andern erſcheint ihnen die Ehe als das Ideal. Aber Sie tun nichts dazu, dieſes Ideal zu erreichen und laſſen ſich vom Leben ein⸗ fach treiben. Glauben Sie nur nicht, daß das Glück auf der Straße liegt oder daß es vom Schickſal Bevorzugte gibt. Wohl ſind die Bedingungen unſeres Daſeins verſchieden, aber die Glücksmöglichkeiten ſind in jedem enthalten, wie der Kern in einer Frucht, man muß ihn nur herausſchälen. Sicher gibt es Menſchen, denen es leichter gemacht wird als Ihnen, weil ſie einen klareren Willen und einer ſichereren Blick mitbringen. Aber mit Selbſterziehung können Sie das gleiche erreichen. Ent⸗ ſchuldigen Sie nicht die eigene Schwäche mit der Weichheit des Herzens. 5 Es gibt zu viele Beweiſe dafür, daß 1— 2 die vom Erfolg begleitet ſind, eineswegs härter oder ſeeliſch dickdrähtiger ſein müſſen, als die Sentimentalen, All⸗ zuweichen. Erfolg heißt: Sammlung des Willens und der Kraft! Man muß ſich ein Ziel ſtecken und ehrlich prüfen, ob die vorhandenen Eigenſchaften und Fähigkeiten dafür aus⸗ reichen und ſich dann mit ganzer Seelen⸗ ſtärke darauf einſtellen. Heraus muß all der unnötige, ablenkende Ballaſt, der von der graden Linie ablenkt. „ .....—...— Allen Natürlich ſoll der angeführte Fall nur als Beiſpiel dienen und ein Fingerzeig ſein, die eigenen Schwächen zu finden. Wenn Sie ernſthaft wollen, wird es Ihnen gelingen und Sie können noch heute an⸗ fangen, den Weg zum Erfolg zu beſchreiten. Auch dann, wenn Sie es ſchon aufgegeben hatten und glaubten,„man ſei nun halt mal ein Pechvogel“, iſt es noch nicht zu ſpät. Der Schlaf als Schönheitshelfer Gar zu leicht vergißt man das wichtigſte Schönheitsmittel:„genügend Schlaf“. Um nicht abgeſpannt und nervös zu werden, iſt immer wieder Schlaf und nochmals Schlaf zu empfehlen. Durch nichts kann ſich der Körper von allen Anſtrengungen ſo wirk⸗ ſam erholen als durch ihn. Augenſchonung Die Schonung der Augen wird immer noch nicht wichtig genug genommen. Man kann täglich erleben, daß Menſchen im Halbdunkeln leſen, oder ihren ſchwachen Augen das nötige Glas aus Eitelkeits⸗ gründen vorenthalten. Es iſt durchaus ver⸗ ſtändlich, daß Frauen nicht gerade be⸗ geiſtert eine Brille tragen wollen, aber die Vernunft ſollte gebieten, daß ſie unbedingt bei der Arbeit, beim Sport und bei allen Verrichtungen getragen wird, die das Auge anſtrengen. Was man vom Sonnenbaden wiſſen muß Die neueſten Forſchungen haben ergeben, daß durch zu langes Sonnenbaden Erkran⸗ kungen entſtehen können. Ehe der Sommer beginnt, wollen wir daran erinnern, daß der Aufenthalt in der Sonne nur ſinnvoll geſchehen darf. Vor dem Sonnenbad muß man ſich in einem ruhigen, nicht erhitzten Zuſtand be⸗ finden. Die Haut wird mit einer guten Creme oder mit Hautöl eingerieben. Der Kopf ſoll ein wenig erhöht liegen und es iſt darauf zu achten, daß man ſich möglichſt ruhig verhält. Nach fünf Minuten wechſelt man die Lage und gibt der Sonne die Möglichkeit, uns ſchön gleichmäßig von allen Seiten zu bräunen. Man beginnt mit einem Sonnenbad von einer Viertelſtunde. Empfindliche Perſonen müſſen noch lang⸗ ſamer anfangen. Zum Schluß ſoll man ſich mit einem feuchten Frottiertuch gründlich abreiben und erneut einfetten oder ölen. Uebungen jeder Art ſind bei der Beſtrah⸗ lung zu unterlaſſen, da ſie die Herztätigkeit zu ſtark beſchleunigen. Die Augen müſſen durch eine Sonnenbrille, die nur die Lider deckt, geſchützt werden. Erſt wenn die Haut durchgebräunt iſt, kann man ohne Schaden eine Stunde in der Sonne liegen. Getränke ſind zu vermeiden, da ſie das Durſtgefühl nur verſtärken und den Körper unnötig anſtrengen. Wer dieſen Regeln folgt, hat die Freude, daß die Haut ſich ganz unſichtbar ſchält, daß Teintfehler und Miteſſer verſchwinden und daß ſein Geſicht geſpannt und jugendfriſch 4858 und daß das Allgemeinbefinden ſich ebt. Modiſche Kleifiigkeiten Immer, wenn die Linie der Kleider und Mäntel feſtgelegt iſt, wendet ſich das In⸗ tereſſe den modiſchen Kleinigkeiten zu. Beliebter denn je iſt das Monogramm auf Kleidern und Pullovern. Man ſchneidet es aus Pappe und umwickelt es mit dicker Wolle. Dann wird es mit wenigen Stichen aufgeheftet. Dunkelblau und leuchtend rot verbindet ſich ſehr gut miteinander und machen auch das einfachſte Sportkleidchen zu einem hübſchen Kleidungsſtück. Verſchnürungen ſind ebenfalls aus der Verſenkung hervorgeholt worden und er⸗ freuen ſich großer Beliebtheit. Schleifen gibt es, wohin man ſieht. In allen Größen und Breiten, aus jedem Material arbeitet man ſie. Pikee⸗ Garnituren ſchmücken das vormittägliche Laufkleid und das einfache Nachmittagskleid. Handſchuhe ſind ſehr anſpruchsvoll, da man die Aermel der Mäntel oben wuchtig und unten ſchlicht trägt. Geſchickte Frauen nähen aus dem Stoff des Mantels Stulpen an ein paar einfache Handſchuhe, die garnicht neu zu ſein brauchen, die aber durch dieſe Auffriſchung und Belebung ſehr modiſch und neu wirken. Endlich wieder Rhabarberzeit Rhabarber als Gemüſe. Die Stiele werden ſehr ſauber geſchält, in Spargellänge geſchnitten und in„Salz⸗ waſſer“ vorſichtig weichgekocht. Man ſchwitzt ein gutes Stück Butter mit zwei Löffel Mehl an, gibt von dem Kochwaſſer dazu und ſchmeckt es in der Art der hol⸗ ländiſchen Soße ab. Sie wird mit einem Ei verquirlt und über die warmgehaltenen Stangen gegoſſen. Rhabarber als Spinat. Rha⸗ barberblätter werden von den Rippen be⸗ Photo Film- u. Bildberichte M N Sommerliche Abendkleider aus lichten Stoffen F, ee 1 freit, gewaſchen und überwellt. Dann gibt man ſie durch die Maſchine und läßt ſie in einem Topf mit Butter, Zwiebel, Sahne, Salz und einem Hauch Muskat, durchſchwitzen bis ſie gar ſind. Rhabarber im eigenen Saft. Am Abend vor dem Gebrauch wird der Rhabarber in Stücke geſchnitten und mit Zucker beſtreut. Man deckt ihn zu und kocht ihn am nächſten Morgen in der Flüſſigkeit, die ſich während der Nacht ge⸗ bildet hat. Man braucht ihn in dieſer Zu⸗ bereitung nicht anzuſämen. Rhabarber mit Erdbeeren. Zwei Drittel Rhabarber, ein Drittel Exd⸗ beeren aus der Büchſe, ergeben ein köſt⸗ liches Kompott, bei dem die Erdbeere im Geſchmack vorherrſcht. Rhabarberſpeiſe. Ein Pfund Rhabarber wird mit Zucker im eigenen Saft gekocht, mit 6 Blatt roter Gelatine vermiſcht. Nach dem Steifwerden zieht man ein viertel Liter geſchlagene Sahne darunter. Mit Bisquits gereicht, gehört dieſe Speiſe auf die Feiertagstafel. Rhabarberſaft. Die Stiele wer⸗ den in fingerlange Stücke geſchnitten, mit wenig Waſſer weich gekocht und dann aus⸗ gepreßt. Man kann ihn gleich auf Flaſchen füllen und ſteriliſieren. Man kocht einen Teil mit, den andern ohne Zucker ein, da⸗ mit man große Mengen verwerten kann, ohne das Portemonnaie im Augenblick zu ſtark zu belaſten. Für Suppen und Cremes, die ſpäter einen Kochprozeß durchmachen, dient der ungeſüßte. 455 Limonaden ver⸗ wendet man den gezuckerten Saft. Anmerkung: Man filtriert den Saft am leichteſten im heißen Zuſtand. Für Rha⸗ barber genügt ein Flanellbeutel. Rhabarber ⸗ Kuchen. Ein äußerſt wohlſchmeckender Kuchen in der Art des Zwetſchgen⸗Kuchens kann aus Rhabarber gemacht werden: Man bereitet einen leichten Teig mit Hefe ohne Eier, rollt ihn meſſerrückendick aus und belegt ihn ſehr reichlich mit rohem Rhabarber, 5 9 5 und Butterflöckchen. Die Ofenhitze darf nicht zu ſtark ſein. Allerlei vom Anrichlen Manche Hausfrauen ſind wahre Künſt⸗ lerinnen im„Anrichten der Speiſen“. Sie ſollen uns in die Lehre nehmen. Nehmen wir an, Sie hätten einen* zarten, leckeren Landſchinken im Hauſe. Er würde ſeinen ganzen Reiz verlieren, wenn er auf dem„beſten Geſchirr“ auf den Tiſch käme. Er iſt ein ländliches Produkt, alſo braucht er derbere Umrahmung. Blitz⸗ weiße Holzteller, die reichlich groß ſein dürfen, eine buntgewürfelte Tiſchdecke, ker⸗ niges Schwarzbrot, dazu ein alter Korn in dickbäuchiger Flaſche, aus handfeſten Gläſern getrunken, machen ſo eine Mahl⸗ zeit zum Feſt. Ein andermal gibt es Eisbein mit Sauerkohl. Nun, da kann die Hausfrau ebenfalls zeigen, ob ſie Anrichten kann. Eine große Platte wird in verſchiedene Fächer eingeteilt: Eisbein. Sauerkraut, kleine pikant gebratene Roſtwürſtel, durch⸗ wachſener angebratener Speck, Erbsbrei, der mit brauner Butter und Zwiebeln be⸗ ſtreut iſt, wechſeln in lieblicher Folge mit⸗ einander ab. Tee ſollte man weder aus Gläſern, noch aus dicken Taſſen trinken. Nur dünn⸗ ſchaliges Porzellan bringt ſein Aroma zur A Ein ohrrübengericht, mit grüner Peterſilie beſtreut, iſt eine Augenweide, die erfreut. Alle geräucherten Fiſche werden mit Pfeffer, Schwarzbrot und Butter ange⸗ richtet. Sardinen kommen mit Zitronen⸗ vierteln und friſchem Toaſt auf den Tiſch. zu einem hübſchen Kleidungsſtück. 9 NN Preiswerte Fiſchgerichte Fiſch in Pilzſoßze Mit Zitronenſaft gebeizte Fiſchfilets werden mit Mehl bepudert, und erſt gebraten, wenn die getrockneten und über Nacht eingeweichten ilze in die geſondert bereitete Soße zum Schmoren eingelegt werden. Geraſpeltes Sup⸗ pengrün röſtet man mit Zwiebelwürfeln in Fett an, ein Würfel Bratenſoße wird zerdrückt und kalt angerührt dazu getan. Die Pilze kann man im Pfännchen ſchmoren oder in der Soße in einer Viertelſtunde gar werden laſſen. Die Fiſchſtücke brät man auf beiden Seiten und legt ſie zuletzt in die Soße. Sie nehmen in zehn Minuten den Feingeſchmack der Soße an, ohne ihre Eigenart ganz aufzugeben. Außer Salz und gewiegter Peterſilie iſt Gewürz nicht nötig. Saure Heringe aus friſchen Heringen Friſche, ſogenannte grüne Heringe, werden eſchuppt, ausgenommen, gewaſchen, von Kopf und Rückengräten befreit und einige Stunden in Salz, Zitronenſaft, Pfeffer und geſchnittenen Zwiebeln mariniert. Dann übergießt man ſie mit einer erkalteten Löſung von zwei Teilen Eſſig und einem Teil Waſſer, welche mit Salz, Nelken, Zwiebeln, Lorbeer⸗ blatt und ein wenig Paprikaſchote durchge⸗ kocht wurde. Nach fünf bis ſechs Tagen ſind die Fiſche genießbar. Man reicht ſie zu Bratkartoffeln und garniert ſie mit friſch ge⸗ ſchnittenen Zwiebeln oder Mayonnaiſe, Senf⸗ oder Tomatenſoße. 8 r 8 377 . (7. Fortſetzung) Sie beſtellten eine gute Flaſche Wein, ſie tießen miteinander an. Die Gläſer klangen auffallend rein und hell. Gedämpftes Licht, gedämpfte Muſik. Blauer webte über den Köpfen. Von fern waren gleitende Tanzſchritte zu hören. Die Atmo⸗ ſphäre iſt ſo, daß man gern das vergißt, woran es unangenehm iſt zu denken. „Werden wir beide überhaupt mitein⸗ ander tanzen können? Oder wollen Sie mich gar nicht auffordern, Bob?“ So grotesk es klingt— Monate kennen ſich die beiden. Robert Walter hatte aber noch nie daran gedacht, daß er dieſe Frau im Arm halten könnte. Er hat direkt Angſt davor. Tanzen kann er, ſehr gut ſogar. Aber heute, jetzt auf einmal hat er Angſt, zu tanzen. Das iſt gar nicht ſo leicht zu erklären. Man möchte es nicht einfach Schüchternheit nennen. Er liebt dieſe Frau. Unvermittelt kann ihm das Blut zu Kopfe ſteigen, wenn er nur an ſie denkt, wenn er im Geiſte das chöne Bild„Ann⸗Chriſtins“ vor ſich ſieht. Jetzt ſoll er mit ihr tanzen, ſie hat ihn auf⸗ Zefordert. Da fällt ihn ein Zittern an, da nöchte er„nein“ ſchreien. Aber er ſteht zuf und verbeugt ſich korrekt. So iſt es dewiß ſchon jedem ergangen, aber erklären ann man es nicht. Er hat den Arm um ihre zerbrechliche Taille gelegt. Komiſch, denkt er, es iſt, als ob dieſe Frau gar kein feſtes Rückgrat hätte. Wie iſt es möglich, daß ſolch ein Menſch allein ſeinen Weg im Leben findet? Sie drehen ſich im Kreiſe nach den Klän⸗ gen eines langſamen Walzers. Ann⸗ Chriſtin gibt ſich ganz dem Tanze hin. Manchmal fällt ihr Blick in die großen Spiegel an der Wand. Dann freut ſie ſich, daß ſie ſo ſchlank, ſo jung, noch ſo ſchön ausſteht. Sie läßt ſich gern darüber täuſchen, daß es das Abendlicht iſt und daß ſie ſich auf ungefähr drei Meter Entfernung fieht. Sie denkt, man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen. Sie trinkt und lacht und tanzt heute ſehr viel, als ahnte ſie, daß es ihr letzter, freier, glücklicher Abend wäre. Denn das iſt er. Das Schickſal hatte ihr ein halbes Jahr Aufſchub gewährt, ehe es mit Mühſal und Leid über ſie kam, ehe es ihr wieder ein Päckchen zu tragen auflud. Dann aber ſollte das alles auf einmal ſehr ſchnell kommen Schon am nächſten Morgen war es Ann⸗ Chriſtin, als faßte eine eiskalte Hand nach ihr. Sie griff mit der Linken nach ihrem Hals und ſchluckte ein paarmal. In ihrer Rechten hielt ſie die Morgenzeitung und las unter den Anzeigen„Perlenkette ſeit einem halben Jahr vermißt“. Die Buch⸗ ſtaben tanzten vor ihren Augen, die Augen hatten Mühe, weiter die Beſchreibung der Kette zu leſen und wo ſich derjenige zu melden hätte, der etwas über ihren Ver⸗ bleib ausſagen könnte. „Nein, das— nein, das kann doch gar nicht ſein“, laut ſprach ſie es vor ſich hin. „Jetzt— ich kann doch die Kette auf ein⸗ mal nicht abliefern. Das geht doch gar nicht. Nach einem halben Jahr. Wie iſt denn das jetzt auf einmal möglich. Lieber Gott, hilf mir.“ Das war kein phraſenhafter Ausruf, das war auch kein plötzliches Flehen. Das war mehr oder auch weniger. Es war der Ur⸗ inſtinkt des Menſchen, ſich in der Not an Gott zu wenden und mit der ganzen Naivität des Kindes um Hilfe zu bitten. Das Merkwürdigſte iſt nun, daß Ann⸗ Thriſtin gar nichts unternahm. Ja, ſie behielt ſogar die Kette am Halſe. Das war wohl nicht richtig, aber wer kann, wer hat das Recht, einen anderen zu ver⸗ urteilen, und wer kann letzten Endes einen anderen und ſeine Handlungsweiſe richtig beurteilen! Ann⸗Chriſtin zerknüllte die Zeitung. Sie war an das Fenſter getreten, mit den Händen rieb ſie ihre Schläfen. Sie ſchaute die Straße hinunter. Der Wind peitſchte die Menſchen vorwärts. Einem Manne vurde der Hut vom Kopfe geriſſen. Er zollte über die Straße. Durch einen Rad⸗ ahrer, der ihn überfuhr, kam er zum halten. Etwas beſchädigt erhielt ihn der Beſitzer zurück. Ein Terrier zerrte ſein Frauchen ſo ſtark vorwärts, daß es die drolligſten Figuren abgab. Ein Milchjunge fing mit einem anderen an, ſich zu be⸗ chimpfen und handgreiflich zu werden— es wirkte wie eine mittelalterliche Rüpel⸗ ene. f Das alles ſah die Frau, die da am Fen⸗ ter ſtand, und ſah es wieder nicht. Ganz angſam wandte ſie ſich um. Es mochte ine halbe Stunde vergangen ſein. Marie jatte abgeräumt und auch die Zeitung her⸗ iusgenommen. Frau Ann⸗Chriſtin hatte Nikotinduft nichts davon gehört. Sie ſah jetzt auf einen leeren Tiſch, und da kam es ihr plötzlich zum Bewußtſein: halt, die Zeitung brauche ich. Ich muß doch wiſſen, wo ich die Kette abgeben kann. Das will ich doch tun. Sie eilte hinaus. „Marie, wo haſt du die Zeitungen von heute früh. Wie kannſt du die ſchon raus⸗ nehmen?“ ö Das alte Mädchen guckte erſtaunt auf. Sie war gerade dabei, Kartoffeln zu ſchälen. Sonſt ließ ſie ſich nicht gern bei der Arbeit ſtören. Sie ſchätzte das abſolut nicht. Aber eben hatte die Stimme der jungen Gnädigen ſo haſtig, ſo atemlos ge⸗ klungen. Das fiel ihr auf. Da mußte ſie doch gucken. Das Geſicht von Frau Ann⸗ Chriſtin war etwas fleckig, als hätte ſie leichtes Fieber. Auch die Augen blickten ſo unruhig. Aber aus ihrer Haut kann die alte treue Seele nicht heraus. Ihre Antwort klingt genau ſo unwirſch und langſam wie immer, als merke ſie gar keine Veränderung. „Nehm' ich doch immer mit raus. Da hinten liegt ſie. War doch ſchon zerknüllt.“ Mit eiligen, fahrigen Fingern ſuchte die junge Frau ſich das richtige Blatt heraus. Sie las von neuem die Anzeige. Müde, mühſelig war ihr Schritt ins Zimmer zurück zu ihrem Sekretär. Sie griff eine große Papierſchere und ſchnitt es heraus„Perlen⸗ kette ſeit einem halben Jahr vermißt“. Sorgfältig faltete ſie den kleinen Zettel. Sie ſuchte ihre Handtaſche und ſteckte ihn hinein zu den vielen anderen Zettelchen, Sächelchen, die ſtets und ſtändig in einer Damenhandtaſche Platz finden. Der Vormittag ging vorbei. Ann⸗Chriſtin aß zu Mittag und fuhr in die Stadt zur Stunde bei Inge Gronert. Sie hielt ſich heute nicht länger in dem Hauſe auf, ſie lehnte beinahe unhöflich die freundliche Einladung zur Taſſe Kaffee ab. Frau Direktor Gronert ſah kopfſchüttelnd hinter ihr her. Nicht böſe, nein nachdenklich und etwas traurig.„Weißt du, was Frau von Decken heute hatte“, fragte ſie die junge Inge. „Nein, ich hab' mir auch ſchon überlegt, warum ſie ſo abweſend mit ihren Gedanken war“, antwortete dieſe. „Vielleicht hat ſie etwas Unſchönes ge⸗ hört, erlebt— ſei du nur doppelt nett zu ihr, wenn ſie das nächſte Mal nicht wieder die alte iſt.“ Inge Gronert nickte eifrig und fing ſchon an, darüber nachzugrübeln, womit ſie ihrer Lehrerin eine Freude be⸗ reiten könne. * Es gab einen anderen Menſchen in Berlin, der in keiner Weiſe darüber nach⸗ grübelte, womit er Frau Ann⸗Chriſtin eine Freude bereiten könnte. Im Gegenteil, er miſchte alles mögliche wie in einen Hexen⸗ keſſel zuſammen, was nur Kummer über ſie bringen ſollte. Dabei war das nicht allein Gehäſſigkeit von ihm. Er— der Dr. Kar⸗ theſius— Baron Ricci— wollte der Frau gar nichts Schlechtes antun. Vielmehr wollte er mit ihr zuſammen reich und— wie er meinte— infolgedeſſen auch glücklich werden. Lange genug hatte er ja nach einer Frau geſucht, die ihm zur Mitarbeiterin im Hochſtapeln geeignet erſchien. Dabei war er ſchließlich auf Ann⸗Chriſtin verfallen. Zweifellos war ſie die intereſſanteſte Er⸗ ſcheinung in dem berühmten Läſtercafeé Berlins. Alle ſeine Erkundigungen ob ihrer Eignung trafen günſtig zuſammen, er meldete ihren Namen zur Zentrale nach Hamburg, die Angelegenheit mit der Perlenkette wurde in die Wege geleitet— da wurde Harry Kartheſius ſchwer krank. Zeichnung Veßlich M »Merie, wo hast du die Zeitungen von heute früh? das alte „Ich mußte ein Nierenſteinchen abſtoßen“, erklärte er hinterher. Das warf viel, das warf zunächſt alle Pläne über den Haufen. Wirklich, es war ſo, als ob das Schickſal Ann⸗Chriſtin noch eine Spanne Zeit geben wollte— wozu? Dr. Kartheſius mußte zuerſt in ein Ber⸗ liner Krankenhaus. Wochen lag er darin mit furchtbaren Schmerzen. Es kam eine kurze Erholungspauſe im Verlauf der Krankheit, während der Kartheſius ſeine Sachen packte, auch nicht vergaß, dem ſchwäbiſchen Dorle, mit dem er einen der letzten geſunden vergnügten Abende ver⸗ lebt, ein Geſchenk zu ſchicken, dann fuhr er heim— heim zur Mutter. Die Mutter pflegte den Jungen noch geſund. Dann legte ſie ſich hin und ſtarb. Es war alles zu viel geworden für ſie: die Freude, das Leid und der Kummer um ihr Kind. Sie war zu glücklich geweſen, ihn wieder zu haben, ſie mußte ſich zu ſehr mühen, ſeine Krankheit zu überwinden und ſie mußte ſich zu ſehr ſorgen, was aus ſeiner Zukunft werden ſollte. Die alte Frau verſtand nichts von den Geſchäften in Berlin und mit Hamburg. Aber ganz mit rechten Dingen konnte es nicht zugehen. Das entnahm ſi us ö manchen wirren Reden des Hanſl im Traum, und ſie fing an, ſich zu ſorgen. Das war ſchlim⸗ mer als alles andere, %) das zehrte an dem 75 Lebensnerv der alten Frau. Der konnte das alles nicht mehr aus⸗ halten. In einer Nacht faltete ſie dann die runzligen vertrockneten Hände,„ich muß doch noch leben“ kam es heiſer, ganz heiſer und unklar aus ihrem zit⸗ trigen Munde. Dann war ſie nicht mehr. Als der große Hanſl am nächſten Morgen die Augen aufſchlug und Mutterchen ſtand nicht zum„Grüß Gott“ an ſeinem Bett, machte er ſie ſchnell wieder zu und meinte, er hätte ſich heute mit dem Aufwachen geirrt, es wäre noch zu früh. Aber auch eine Stunde ſpäter ſtand die Mutter noch nicht am Bett. Als Hans Kartheſius begriffen hatte, daß nie mehr im Leben ſein Mutterl bei ihm ſtehen könnte, wurde aus dem Hans vom Bodenſee wieder der ſchöne Harry vom Kurfürſtendamm in Berlin. Denn es iſt ſo ein Ding um die guten Vorſätze. Wenn die Mutter noch wäre, könnte man es vielleicht in Berlin einmal mit ehrlicher Arbeit verſuchen. Aber ſo gab man ſich erſt gar nicht Mühe, ehrliche Arbeit zu finden. Als er das Ferngeſpräch nach Hamburg anmeldete, war kein Mutterl mehr da, um ihn zu warnen. „Ich möchte den Chef ſprechen.“ „Wer dort?“ „Kartheſius.“ „Einen Augenblick.“ In dieſem einen Augenblick war Harry Kartheſius recht unbehaglich zumute. Was ſollte er anfangen, wenn etwa dieſe Ver⸗ bindung nicht mehr klappte?. Aber es klappte. Der Chef ſchien ſogar erfreut, Kartheſius wieder einordnen zu können in ſeinen Spielplan. Seine Ber⸗ liner„Bühne“ hatte in der letzten Zeit ver⸗ ſchiedentlich verſagt. „Gut, Kartheſius. Krank geweſen? Oder ausbüchſen wollen? So etwas kommt bei mir nicht in Frage, verſtehen Sie? Bin zwar nicht für Kaltmachen von Mitwiſſern, wie es ſo ſchön in Romanen heißt, aber unangenehm kann ich Ihnen doch werden. Alſo nehmen Sie den Fall Ann⸗Chriſtin von Decken wieder auf. Wir brauchen un⸗ bedingt eine Frau in Berlin. Ihre Leute dort taugen gar nichts.“ Damit hing der Chef ab, und Harry Kartheſius atmete einmal ganz tief auf. Das war ja noch gut gegangen. Beinahe klang es, als ſei er unerſetzlich. Höchſt be⸗ friedigend. Schließlich konnte man den Plan, ſich ſelbſtändig zu machen, doch nur langſam entwickeln. Erſt mußte die halb⸗ jährige Pauſe des Stillſtandes wieder ein⸗ geholt werden. Denn Stillſtand bedeutete für ihn mehr als für andere Rückſchritt. Sein erſter Weg war alſo auf die An⸗ zeigenredaktion der Morgenzeitung, die Ann⸗Chriſtin hielt. Vielleicht genügte es, wenn die Frau jetzt auf einmal las: „Perlenkette vermißt.“ Vielleicht würde ſie unmittelbar zu der angegebenen Adreſſe kommen und dann, ja dann mußte man ROMAN VON SUSI TEUBNER eben weiter ſehen. Wahrſcheinlicher aber war, daß Ann⸗Chriſtin aufgeſchreckt würde, im übrigen aber weiter den Dingen ihren Lauf laſſen, und am Dienstag wie immer ihre Taſſe Kaffe: am Kurfürſtendamm trinken würde. Darauf bereitete er ſich vor und handelte damit richtig. *. Frau Ann⸗Chriſtin ging aus dem gaſt⸗ lichen Hauſe Gronert fort, um allein ihren Kaffee zu trinken. Langſam ging ſie um die zwei Ecken. Sie blieb vor den Schau⸗ fenſtern ſtehen. Kleider und Handtaſchen an, Parfümzer⸗ ſtäuber und wunderſchön arrangiertes Konfekt. Sie regiſtrierte in ihrem Kopf genau die Preiſe, die Farben der Auslagen, ſie überlegte, daß ſie ſich zu ihrem dunkel⸗ blauen Kleid einen breiteren Gürtel kaufen müßte. Das war offenſichtlich moderner als ihr alter ſchmaler. Mit ſolchen Gedanken betrat ſie das Cafs, fand ihren freien Platz und ſetzte ſich ruhig hin, ſo ſicher und elegant wie nur jemals. Sie nahm ihren Pelzkragen ab und be⸗ trachtete die neu Eintretenden. Es waren Geſichter darunter, die ſie kannte, und andere, die ſie noch nicht geſehen hatte. Schließlich ſah ſie nach der Uhr. Es war an der Zeit, Robert Walter anzurufen. Sollte ſie ihn heute treffen oder nicht? Eigentlich hatte ſie Luſt, in ein Theater zu gehen. Sie bat den Boy, ihr zu ſagen, wann die Telephonzelle frei wäre. Die Zelle war frei und Ann⸗Chriſtin rief ihren jungen Freund an. „Wollen wir heute in ein Theater gehen?“ fragte ſie mit ihrer weichen Stimme, die noch wärmer klang als ſonſt, weil ſie etwas langſamer ſprach. Die innere Unruhe vom Morgen hatte ſich gelegt. Eine Ruhe vor dem Sturm möchte man ihren Gemütszuſtand nennen. Ein gewiſſer Stumpfſinn hatte Beſitz von ihr ergriffen. Was ſoll ſchon ſein? Nur nicht aufregen, redete ſie ſich immer wieder ein und ſchenkte allem Nebenſächlichen vom Tage viel mehr Aufmerkſamkeit als ſonſt. Ja, mit einem wahren Genuß dachte ſie an Dinge, die ſonſt recht unweſentlich in ihren Augen waren. Darum ſagte ſie auch ſo langſam,„ich möchte heute in ein Theater gehen“, als koſte ſie jedes der Worte aus. „Ich auch“, kam ſeine Antwort zurück. „Aber ich kann nicht. Ueberraſchender Dienſt. Aber ſoll ich Ihnen vielleicht eine Karte beſtellen?“ „Nein— oder doch. Ach nein, dann laß ich es auch.“ Sie war ehrlich enttäuſcht, gerade ſo wie ſich der junge Polizeileutnant ehrlich freute, daß die Frau nicht ohne ihn ins Theater gehen mochte. So gibt es manchmal auch angenehme Mißverſtändniſſe, wenn der eine nicht weiß, was wirklich im anderen vorgeht. „Na, dann rufen Sie wohl wieder an. Vielleicht morgen.“ „Sehr wohl.“ Ann⸗Chriſtin war es unangenehm warm in der Zelle geworden. Scheußlich, ſolch ein Telephonieren in einem Raum vor höchſtens einem Quadratmeter. Ueber⸗ haupt das Telephonieren! Man ſieht nie das Geſicht des anderen, und das Beſte it am Geſpräch doch immer, wenn man dem mit dem man ſpricht, ins Auge gucken kann Sie ſchloß die Tür der kleinen Zelle hinter ſich, fächelt ſich ſelbſt Luft in ih Geſicht und zog ſich als erſtes ihre Koſtüm⸗ jacke aus. Dann ging ſie wieder durch den Raum auf ihren Platz. Da ſaß plötzlich noch jemand. Ein älterer Herr, einer von dem ſcheußlichen Typ, die ſo gern auf Koſtümbälle gehen, weil ſie meinen, daß es dorten zu ihrer Pflicht gehört, möglichſt viel Frauen auf ihre Arme, Schultern oder Beine zu tatſchen. Ann⸗Chriſtin ſchüttelte ſich noch bei dem Gedanken, daß ſie einma verſchiedenen älteren Herren Gelegenheit dazu gegeben hatte. Seitdem ging ſie nie mehr in einem ausgeſchnittenen Koſtüm, immer nur hochgeſchloſſen vom Kopf bis zr den Füßen. Ihr Blick fiel auf die Hand ihres Gegenübers. Natürlich, ſolch ein un⸗ angenehmer Menſch konnte auch nur einen ſolchen geſchmackloſen Ring tragen! „Geſtatten Sie, meine Gnädigſte, Ihre Halskette kommt mir ſo bekannt vor.“ Man kann nicht einmal ſagen, daß Ann⸗ Chriſtin einen Schreck bekam. Aeußerlich war es jedenfalls nicht zu merken. Der ältere Herr ihr gegenüber machte jedenfalls ein erſtaunteres Geſicht als ſie ſelbſt. Inner⸗ lich war ihr aber, als ob der Boden unter ihren Füßen weggezogen würde. Sie ſaß unbewegt auf ihrem Platz. Keine Fiber zuckte in ihrem Geſicht, es wurde nicht rot und nicht blaß. Ganz ſelbſtverſtändlich, ganz harmlos, brachte ſie die Worte her⸗ vor:„Ich verſtehe Sie nicht.“ Fortſetzung folg Sie guckte ſich elegante mit um Ich Jal eti! ein und 3 Ma geht die tan as gew freu und fit Glo Erd dabe Jr eht . doch duf Nel leuch den Hoc inte 1 6 Fot aße us. bit vie woll letz khr Es dur anzurufen. det nicht hegter zu 1 gage, hifi reſ 1 Vetter k peichen als ſonſ, chen hatte en Sturm dd nennen. Veſtz von ein? Nut net wieder lichen aon Ae lan te ſte an Wen N duch 90 in Deater Vote aus. ott zurück. traſchendet leicht eine dann laß enttäuſcht, eileutnant ohne ihn ngenehne licht weiß, ieder an. hm warn zlich, ſolc aum vor „Aebet⸗ 1 ficht nil z Beſte if man dem den kann ten gell it in ih e Koſtün⸗ duth den 5 nlählic eiſet von gern auf en, daß es möglicht lern odet i ſhüttelk ſie einn legenheit 1 fe lie Loſtüm, f bis d die Hall h ein un jut einen U fte, J dot. daß Ann, leuſellc den. Det jede pt. Ine den ter Sie ah ine Fiber nic bot gündlih, gott her⸗ 1 Nr. 17 Sonntag, den 25. April 1937 Der alte Wanderſtock Von Otto Sättler Mit einem lauten Poltern, als ob er ſich mir in Erinnerung bringen wollte, fiel er um, als ich heute etwas vom Boden holte. Ich hatte ihn ja auch vergeſſen. So viele Jahre ſchon habe ich mich ſeiner nicht mehr erinnert. Wie man ſo manches vergißt, das einem lieb war, wenn ſeine Zeit erfüllt iſt und ſich Neues herandrängt. Ich hielt ihn, den guten Gefährten vieler Wanderjahre, wägend in der Hand. Ab⸗ gegriffen iſt er, das blanke Holz liegt bloß. Die Zwinge iſt verroſtet und ſchief ge⸗ ſtampft. Dort unten, wo ein Splitter her⸗ ausgeriſſen iſt, hing ein Stück Spinnen⸗ gewebe. Mir war es, als ob wir beide, der treue Freund längſt verklungener Tage, und ich, Zwieſprache halten müßten.„Denkſt du noch daran?... Weißt du noch?...“ Damals bedeutete es für meinen ſchwachen Geldbeutel bereits ein Opfer, als ich mir den billigen Stock kaufte. Aber er hat es mir tauſendfach gelohnt. Schon auf der erſten Wanderfahrt be⸗ währte er ſich als guter Helfer. Denkſt du noch daran, kleines Mädel, wie ich dir im Felſengeklüft, in dem du dich verſtiegen hatteſt, daß du nicht vor⸗ und nicht rück⸗ wärts konnteſt, dieſen Stock über den Felſen⸗ ſpalt hinüberreichte, an dem du dich feſt⸗ klammerteſt? Denkſt du noch daran, wie du dich mit ängſtlichen Schrittchen vorwärts taſteteſt, bis ich dir die Hand entgegen⸗ ſtrecken und dich mit feſtem Griff an mich ziehen konnte? Einen kleinen Augenblick lang lagſt du in meinen Armen, daß ich dein pochendes Herz fühlte, und erlöſende Tränen rapnen über deine Wangen. Wir ind gute Wanderkameraden geworden. Weißt du es noch, wie du ein ſchelmiſch Liedlein trällerteſt, als wir unter den Rot⸗ duchen gingen, auf deren Laub golden das Sonnenlicht lag? Denkſt du auch noch daran, wie du am düſtern See, der ſchwarz vor uns lag und hinter deſſen dunklen Üfertannen ſich Gewitterwolken ballten, meine Hand ſuchteſt, weil dein Herz die Angſt beſchlich, als in der bedrückenden Ein⸗ ſamkeit der Donner dröhnend die Stille zerriß? Erinnerſt du dich noch, liebes kleines Mädelchen, mit den Goldfunken in den klaren Augen, wie wir beide auf dem ſchmalen Saumpfad hinſchritten, neben uns die abgründige Tiefe und die ſteile Felſen⸗ wand? Und doch war in unſern Herzen ein feines Singen und Klingen, als die ſcheidende Sonne plötzlich vor uns das Dörfchen im Tal aufleuchten ließ als Ziel unſerer Wanderfahrt und als Krönung der köſtlichen Tage, die uns ein Glück gaben ſo zart, wie es nur das Märchen weiß. Aber auch ſo zerbrechlich, wie Märchen ſind. Im Trotz ſind wir auseinandergegangen, haben im Trotz geſchwiegen, und dann haben wir nicht mehr zueinander gefunden, obwohl in manchen einſamen Nächten mein ſehnend Herz nach dir rief. Ja, alter Wandergefährte, damals warſt du dabei. als das Glück mit tauſend Glocken läutete. Ich habe dich feſt in die Erde geſtampft, als ich im Morgengrauen davonging, und bin mir in meinem Trotz ſehr klug vorgekommen. Dieſe Schramme hier? Wie war das doch? Mit dem Freunde wollte ich lagern auf freier Bergeshöhe. So weit war die Welt und ſo offen der Himmel. Dort leuchtete der weiße Firn herüber, und aus dem Tal drang der wimmernde Ruf einer Glocke herauf. Wir blickten beide hin⸗ unter. Ein langer Zug. Man brachte einen zu Grabe, hinter dem ſich des Lebens Pforte geſchloſſen hatte. Aber bei uns, in uns war ja das lichte, zuverſichtliche, ver⸗ heißungsvolle Leben. Du ſtreckteſt die Arme aus: Wie ſchön iſt doch die Welt! Wie köſtlich iſt dieſes Leben! Und wußteſt nicht, wie nahe du dem Tod warſt. Denn eben wollteſt du dich ins Gras werfen, da flüch⸗ tete eine Viper von der Stelle, die du be⸗ rührt hätteſt. Mein Warnungsſchrei hat dich zu ſpät erreicht, aber der Schlag reines . ,,, , ,.. . . 2 e, Wie unsere Vorfahren in den Frühling fuhren Photo Film- u. Bildberichte M (Nuropa) Stockes hat dir das Leben gerettet. Du hatteſt ja noch eine große Aufgabe zu er⸗ füllen. Dein Volk, dein Vaterland rief dich zum Einſatz deines Lebens, als der große Krieg die Erde aufriß und in die Gräber Hekatomben von Leibern warf. Auch du warſt unter denen, die nicht wie⸗ derkamen und die doch immer bei uns ſind, 9 5 denen, die ſtarben und doch ewig eben. Denkt ihr beide dort oben in der Heide noch daran, wie ein innerlich Zerwühlter, am Leben Verzweifelnder in der Nacht in euerm einſamen Haus Zuflucht ſuchte? Vor der lauten Welt war er geflohen, aus den Großſtadtſtraßen, in denen Menſchen mit frierenden Herzen und hungernden Eingeweiden gingen, in denen der Haß die Fauſt erhob und der Brudermord an der nächſten Ecke lauerte. Fremd waren ſie mir alle geworden, von denen ich doch wußte, daß ſie zu mir und ich zu ihnen gehörte. Schweres Gewölk hing über dem Toten⸗ grund, und die Machangelbäume drohten wie düſtere Geſpenſter in den herein⸗ brechenden Abend. Da griff die Furcht auch einmal nach mir, feſter faßte ich den Stock und ſtolperte durch die Dunkelheit. Nur ein wenig Wärme und Geborgenheit jetzt in dieſer Stunde! Traulich leuchtete mir das Licht eures einſamen Gehöftes, und ich habe in euch beiden, in dir, wort⸗ kargem Heidebauern, und in dir, liebe blonde Frau mit den kühlen Augen und dem herben Mund, Freunde gefunden, die mir den Glauben an mich ſelbſt und an mein Volk wiedergaben. So, wie Ihr feſt in der Erde verwurzelt ſeid, ſo möchte auch ich ſein. So möchten wohl viele, alle ſein. Aber wir müſſen wandern, immer wandern! Es kamen aber auch die andern Tage, in denen ſich meine Hand feſt um den Griff des Stockes ſchloß. Mit mir marſchierten die Kameraden, und wir ſahen das neue Deutſchland, das werden ſollte und wurde. Denkt ihr noch daran, ihr Kameraden, an die Fahrt in die Kleinſtadt auf wal⸗ diger N e Die Armut herrſchte hier, und bittere Not hockte in den Stuben. Hier erwarteten wir den Führer. Gerade hier wollte er ſprechen, zu Verzweifelten, zu Hoffenden, zu Männern, die keinen Glauben mehr an ihr Volk hatten, zu aus⸗ gemergelten Frauen, die ſtumpf geworden waren unter der Laſt des Lebens. Und wie viel hat ihnen allen der Führer an dieſem Tage gegeben! Neuen Glauben, neues Hoffen, neuen Lebensmut. Eiſen⸗ harte Entſchloſſenheit ſtand in den Augen der Männer und heißes Vertrauen in denen der Frauen. Aber denkt auch ihr noch daran, ihr andern, die ihr uns auf der nächtlichen Heimfahrt überfielt? Da haſt du, alter derber Wanderſtock, guten Dienſt getan, und die blauen Flecke, die ihr am andern Morgen an euch bewun⸗ dern konntet, waren der Tribut, den ihr entrichten mußtet für das neue Deutſch⸗ land, weil ihr anders nicht zu belehren wart, daß euer, mein Volk nicht leben konnte in der Stickluft des Haſſes und der Knechtſchaft. O ich habe dir viel zu danken, du lieber alter Wanderſtock. Das weiß ich erſt jetzt ſo recht. Eine lange Zeit ſtandſt du ver⸗ geſſen im Winkel, weil ich mit dem ſchnel⸗ len Wagen in die Welt hinausfuhr. Da konnteſt du natürlich nicht mit. Wenn ich mit dir durch die Welt ging, trafen mich keine bewundernden Blicke, wie ſie auf dem neuen Wagen ruhten. Aber mir iſt auch nie ſo warm im Herzen geweſen wie zu jener Zeit, als du bei mir warſt. Höf⸗ liche, dienſtfertige Menſchen fand ich, wenn ich mit dem Wagen vorfuhr. Aber her⸗ zenswarme, hilfsbereite Menſchen fand ich nur mit dir. Du lagſt an meiner Seite, als dort unten am Rhein das fremde Mädchen mit rotem Lachemund den Wanderer am Straßenrande mit liebem Worte grüßte, nur von der Freude bewegt, die ein ſon⸗ niger Himmel ſchenkt und das Wiſſen: Hier iſt einer, der zu der großen Gemein⸗ ſchaft meines Volkes gehört. Du warſt bei mir in den Bayeriſchen Alpen, als ich einen ſteilen Abhang hinunterſtürzte und hilflos lag, bis man mich fand und mir in rührender Menſchenliebe beiſtand, daß ich die Enttäuſchung niederrang. Tage der Freiheit und Sonne auf Bergeshöhen hatte ich geſucht und lag nun in der Stube mit gebrochenem Bein. Aber wie ſeid ihr mir da alle nahegekommen in eurer herzlichen Aufgeſchloſſenheit! Sogar du, ſtruppiger ſchwarzer Peter, der du deinen Poſten am Tor verließeſt, mich ſogleich als Haus⸗ genoſſen betrachteteſt und ſtundenlang vor meinem Bette lagſt, meines Rufs ge⸗ wärtig. Und als ich wieder die erſten un⸗ ſichern Schritte tat, da warſt du mir wie⸗ der treuer Helfer, lieber alter Wander⸗ ſtock! Komm, mein Freund, wir wollen wieder wandern. Wir wollen wieder die blaue Ferne ſuchen und das Wunder, das wir immer geſucht haben. Wir werden nicht mehr finden, was war. Zurück können wir ja nicht. Immer müſſen wir vorwärts. Aber auf unſerm Wege wird gewiß auch wieder Glück liegen, wie es auf dem lag, den wir ſchon gegangen ſind. N Der Frühling lacht von grünen Höh'n Es ſteht vor ihm die Welt ſo ſchön, Als ſeien eines Dichters Träume Getreten ſichtbar in die Räume. Nun lebt, berührt vom Liebeshauch Das Leben neu, und Totes auch; Der ſtarre Fels vor Sehnſucht bebet Bis auch ein Efeu ihn umwebet. Die Liebe iſt der Dichtung Stern, Die Liebe iſt des Lebens Kern; Und wer die Lieb' hat ausgeſungen, Der hat die Ewigleit errungen. Friedrich Rückert 88————————*—— nn— * Peler, der Kapitän/ n de „Nun müſſen wir wohl wieder los!“ ſagt Peter Steinhagen, der Kapitän des ſchon klapprigen Dampfers, der die Oſtſeeinſel mit der Stadt, mit dem Feſtland verbindet, ſteigt auf die Kommandobrücke und greift nach dem Draht der Sirene. Heinrich, der Schiffsmaat, ſteht ſchon an der Reling, bereit, das Fallreep hochzunehmen, und „Chriſtöper“, der in Tranſtiefeln alt⸗ zewordene Steuermann, tappt nach einem „Hm, iſt wohl Zeit“ auf der Kaimauer ent⸗ lang, klettert in den eiſernen Prahm, der, voll Fracht, allmorgendlich ins Schlepp ge⸗ nommen wird, und zurrt das vom Achter⸗ teil des Dampfers herüberhängende Tau⸗ ende um den Steven. Dreimal heult der Sirene brüchiger Ton über das flache Eiland, und nun wiſſen die Bauern und Fiſcher, die Tagelöhner und Handwerker, daß es fünf Minuten vor ſieben iſt und daß der, der mit will in die Stadt, ſich ſputen muß; denn ſeit Peter den Dampfer fährt, herrſcht Pünktlichkeit. Das iſt allerdings auch das einzige, was der damals von„großer Fahrt“ heimgerufene Erbe der„Dampferböter“, wie die Stein⸗ hagens genannt werden, neu eingeführt hat; alles andere iſt ſo geblieben, wie Großvater und Vater es gehalten haben. „Wenn ihr was wollt, ſo kommt zu mir“, hat Peters Großvater einmal geſagt. Das iſt ein Wort, das noch heute obenan ſteht bei Steinhagens. Steuermann und Maat ſind für den Kapitän da, und der Kapitän wiederum iſt für den Steuermann und den Maat da, baſta! Denn, wenn Peter gut verdient mit ſeinen„Fahrbetrieb“ und ſeinen Frachten, dann verdienen Chriſtöper und Heinrich auch gut; und wenn Peter wenig oder gar nichts verdient— wenn es zugefroren iſt—, dann verdienen ſie alle drei wenig oder gar nichts, dann wird vom Erſparten gelebt. Und daß Erſpartes vor⸗ handen iſt, dafür hat Peter, der Kapitän, wie für alles andere die Verantwortung übernommen. „Wir ſind nun einmal eine große — Familie“, ſagte Peter damals, als er Thriſtöpers ſchwer erkrankte Mutter mit 8 dem Dampfer bei Nacht und Nebel und mit Volldampf in das ſtädtiſche Krankenhaus brachte und nach dem gebrummten Hin⸗ weis:„Das Beſte iſt gerade gut genug für Thriſtöpers Mutter, Herr Doktor“, wort⸗ karg durch die wilde Nacht zurückfuhr. as Wunder, wenn Heinrich ſowohl als auch CThriſtöper zu gerne von„unſ' Damp⸗ fer“ und„unſ' Prahm“ ſprechen, und was Wunder, wenn in all den Jahren kein Sturm und kein Wetter den dreien etwas anhaben konnte. 5 „Alles klar?“ fragt Peter Punkt ſieben gach dem Prahm herüber. Chriſtöper über⸗ prüft ſchnell noch einmal das armdicke Panfſeil, das die beiden Fahrzeuge ver⸗ bindet, wirft einen abſchätzenden Blick auf die ſchwere Ladung des Prahms und ruft, landwärts zeigend:„Herr Kubanſki will zuch noch mit, Käptn!“ Das Herr hat bei Chriſtöper eine ganz beſondere Betonung. Und Peters Mund⸗ winkel ziehen ſich nach unten, als Kubanſki, der nach dem großen Krieg vergaß, in ſein Vaterland zurückzukehren, und weiß der Himmel wie in den Jahren der Not zu einem wohlhabenden Mann geworden war, anſichtig wird, ſo ſchnell, wie es ſeine tadel⸗ los gebügelte Hoſe zuläßt, daherſchreitet, den Dampfer beſteigt und nun puſtend und ein wenig radebrechend feſtſtellt:„Bald wäre ich zu ſpät gekommen, Herr Stein⸗ hagen. Ich habe nämlich in Berlin eine äußerſt wichtige Konferenz wahrzunehmen. Läßt ſich die Fahrzeit nicht etwas herab⸗ drücken, damit ich beſtimmt den Zug acht Uhr zehn ſchaffe?“ Peters wulſtige Brauen legen ſich tief über die blauen Seemannsaugen. Langſam und betont erwidert er(wenn Peter lang⸗ ſam und betont ſpricht, ſtimmt irgend etwas nicht):„Eine Stunde fahren wir, wie im⸗ mer; wir ſind ſchon pünktlich drüben.“ Feſter als gewöhnlich greift er ins Steuer⸗ rad, ruft durch das Sprachrohr in den Ma⸗ ſchinenraum:„Langſam voraus!“ und ver⸗ folgt nun mit Aufmerkſamkeit das Ab⸗ drehen des Dampfers, wie dieſer langſam in Fahrt kommt und wie ſich der ſchwer⸗ beladene Prahm träge, widerwillig in die Kiellinie einfügt. Straff iſt das Hanfſeil. Heinrich, der Schiffsmaat, ſieht in den Augen ſeines Kapitäns neben dieſer ſelbſt⸗ verſtändlichen Aufmerkſamkeit aber noch etwas anderes, und als er ſich umdreht, den Fahrgäſten, den Bauern und Fiſchern, ins Geſicht ſieht, lieſt er auch hier ein verächt⸗ liches: Kalter Geſchäftemacher, weißt nicht, was richtige Arbeit heißt! Fremd, faſt feindſelig iſt ſein Blick, der einen Augenblick auf Kubanſkis juchten⸗ lederner Aktentaſche verhält. Plötzlich ein Knall, ein Anprall. Waſſer ſpritzt. Das Tau iſt geriſſen, das zurück⸗ gebliebene Ende traf Chriſtöper hart am Kopf und warf ihn über Bord. Zwei, drei am Ufer Stehende ſpringen ihm ſofort nach, aber es ſind mehr als hundert Meter bis zu ihm. „Stopp! Rückwärts!“ brüllt Peter in das Sprachrohr, ſpringt mit einem ge⸗ waltigen Satz von der Kommandobrücke auf das Deck, ruft:„Heinrich, ſteuere an die Brücke zurück!“ wirft das Jackett ab. „Um Gottes willen!“ tritt ihm Kubanſki entgegen.„Ich muß meinen Zug ſchaffen!“ Peter ſieht ihn fremd an. „Aber Herr Steinhagen! Sehen Sie doch: drei Mann ſind dem Alten ſchon nachgeſprungen. Ich muß unbedingt pünktlich zur Konferenz!“ i Peters Augen ſind weit aufgeriſſen; er verſteht nicht, wie jemand in dieſem Augenblick von Konferenz ſprechen kann. Ohne daß es ihm recht zum Bewußtſein kommt, was er tut, ſchrauben ſich ſeine braunen Pranken um die Schultern des Handelsmannes.„Menſch!“ gurgelt er. „Ich bitte Sie, Herr Steinhagen! Es handelt ſich für mich um Tauſende! Be⸗ denken Sie, um Tauſende!“ Er umklammert Peter, er will ihn nicht loslaſſen, er will ihn zwingen, ſo ſchnell wie möglich weiterzufahren. Ein Geſchäft, ein Rieſengeſchäft ſteht er zerrinnen. Den alten Mann, der dort im Waſſer, kaum dem g Meter vom Dampfer entfernt, mit dem Leben ringt, den ſieht er nicht. Peters Augen ſind nun ganz dunkel und ſein Mund ſteht weit offen, als habe er den Leibhaftigen vor ſich. Er ſtößt den Handelsmann mit einem gewaltigen Stoß beiſeite und keucht:„Meinen braven Chriſtöper ſoll ich erſaufen laſſen?!“ Faſt im ſelben Augenblick iſt er im Waſſer, als Erſter von allen, die nach⸗ geſprungen ſind, bei Chriſtöper, derk be⸗ täubt vom Schlag des Tauendes, am Ver⸗ ſinken iſt. Er faßt ihn unter die Arme, rudert an Land, hebt ihn mit Hilfe der anderen auf die Kaimauer und ſchleppt ihn dann durchs Dorf in ſein Haus. Inzwiſchen iſt der Doktor zur Stelle. Erſt als dieſer den Ohnmächtigen wach⸗ gepumpt hat und nach einer gründlichen Unterſuchung feſtſtellt, daß zu einer Be⸗ ſorgnis kein Anlaß vorliegt, wechſelt Peter die Kleidung und geht an den Hafen zurück. 5 „Werden wir's noch ſchaffen?“ empfängt ihn Kubanſki. „Volldampf voraus!“ ruſt Peter ſtatt zu antworten durch das Sprachrohr. Dann ſtiert er vor ſich hin, als dringe es ihm erſt jetzt ins Bewußtſein, was geſchehen iſt, wie klein der Schritt zwiſchen Leben und Tod iſt, von dem er Chriſtöper, den alten braven Chriſtöper, der Jahrzehnte neben ſeinem Vater und nun ſchon etliche Jahre neben ihm geſtanden, zurückgeriſſen hat. „Der Aufenthalt hätte nun wirklich nicht nötig getan,“ meint Kubanſki nach einer Weile.„Die anderen hätten den Mann ſicher auch allein gerettet.“ Da hebt Peter den Blick, aber er kann nichts ſagen. Er weiß auch gar nicht, was er ſagen muß Langſam wendet er ſich ab, ſpricht, einer plötzlichen Eingebung folgend, dem neben ihm ſtehenden Schiffsmaat über den blonden Schopf und brummt:„Das verſtehen Sie wohl doch nicht.“ Jherlock holmes im 17. Jahrhunderk Skizze von Bertha Witt „Ah, mein Lieber, Sie ſind raſch zurück — und wie ich höre, allein? Nun ja, wir wiſſen ſchon— die Marquiſe vermochte 550 Belgien zu entkommen. Dies Weib iſt doch ſchlauer als der geſchickteſte Kopf der Pariſer Polizei.“ Der Präfekt warf dem Mann in Reiſekleidern einen eigen⸗ tümlichen, faſt etwas ſpöttiſchen Blick zu. „Und warum geben Sie es auf?— hatten Sie ſie ſo gan aus den Augen verloren?“ „Es gelang ihr, das Kloſter zum Heiligen 3 Jeſu zu erreichen.“ a „Alſo entwiſcht!“ Der Präfekt knirſchte und ſeine Hand, die mit haſtiger Bewegung den Federkiel hinwarf, mit dem ſie ge⸗ ſpielt, ballte ſich. „Noch nicht, nur der Tod läßt uns unſere Kunden entwiſchen,“ ſagte der andere und ein feines Lächeln ſpielte auf ſeinem von liebenswürdiger Intelligenz gezeichneten Geſicht. 5 „Sollten Sie wirklich noch nicht wiſſen, lieber Freund, daß vor dieſen Schlupf⸗ winkeln, die im Namen Gottes ſelbſt dem Verbrecher eine unantaſtbare Freiſtatt ge⸗ währen, auch der Arm des Geſetzes halt⸗ machen muß?“ Seine Stimme zitterte vor Aerger und nervöſer Aufregung, und das war begreiflich; denn in der Marquiſe war die größte Verbrecherin entkommen, die durch ihre fürchterlichen Giftmorde je von ſich reden gemacht.„Es iſt ſchade— es iſt ein 19 9 Strich durch unſere Rechnung.“ „Man muß eben verſuchen—“ „Abzuwarten, bis ſie ſich wieder her⸗ auswagt? Hahaha enn das ge⸗ ſchieht, ſo wird ſie Schliche genug wiſſen, daß wir das niemals merken, und unſere Spürhunde ſitzen noch nach Jahr und Tag vor dem Fuchsbau.“ „Alſo handeln wir darum ſchnell. Ich bin gekommen, um einige tauſend Livres zu erſuchen für einen Plan, mit dem ich das Ziel zu erreichen hoffe.“ „In der Tat...“ Der Herr der Pariſer Polizei lächelte wieder ſo eigentümlich. „Glauben Sie denn, Sie kämen an dieſe Frauen vom Heiligen Herzen* heran?“ „Sie kennen mich nicht und Sie kennen vielleicht auch die Frauen nicht,“ lächelte der Mann.„Aber laſſen Sie uns jetzt keine Zeit verlieren; Sie werden ſpäter alles ſehen.“ „Hm— man ſagt, daß ſie ihren Saint⸗ Croix über alle Maßen geliebt haben ſoll, deswegen wurde ſie zur Verbrecherin. Jetzt iſt er tot, und darum wurde ihr das Kloſter eine doppelte Zuflucht. Allein— ich weiß, Sie ſind ein findiger Kopf— alſo verſuchen Sie es; man darf in dieſer Sache nichts unterlaſſen.“ Ein Reiſewagen fuhr gegen Abend die Straße von St. Quentin nach Brüſſel. In ihm ſaß ein katholiſcher Geiſtlicher mit ebenſo intelligenten und feinen wie liebenswürdigen Geſichtszügen. Lächelnd blickte er in die abendliche Landſchaft, aus der ſich allmählich die Umriſſe einer ſtatt⸗ lichen, faſt feſtungsartigen Kloſteranlage herausſchälten. „Das iſt es,“ ſagte der Prieſter zu ſeinem Führer, der die Pferde gemächlich laufen ließ.„Nun ſieh zu, daß du deine Sache gutmachſt. Schneller Trab, und dicht an der Mauer— verſtehſt du?“ Er zog einen ſpitzen Kieſelſtein aus der Taſche und bearbeitete eine Stelle der Stirn ſo lange damit, daß ſie zu bluten begann. Der Wagen fuhr ſchnell, ſtreifte plötzlich einen Stein und ſauſte in ele⸗ gantem Schwung in den Straßengraben. Ein Rad brach. Mühſam ſammelte ſich der Abbé heraus; er hinkte und blieb wie zerſchlagen am Straßenrand ſitzen; das Blut lief ihm von der Stirn. Der Kutſcher, laut ſchreiend, aber unverſehrt, rannte nach der Kloſterpforte; das ältliche, eng⸗ verhüllte Geſicht der Schweſter Pförtnerin blickte ängſtlich heraus. Innen Laufen, lüſtern, Beraten. Es war ein bedenk⸗ icher Fall; ein Mann begehrte Einlaß; er hinkte bedenklich; ſein Wagen lag zer⸗ trümmert auf der Landſtraße— unmög⸗ lich, noch abends ein Dorf zu erreichen. Doch einem Prieſter ſtanden die Gaſt⸗ zimmer des Kloſters immerhin offen, und ſo war die ſchwierige Frage alsbald gelöſt. Trotz der Schmerzen, die ihn quälten, erſchien der geiſtliche Herr früh beim erſten Glockenſchlag zur Heiligen Meſſe. Aber die Schmerzen ſchienen ihn ſichtlich abzu⸗ lenken; wie von ungefähr wanderte ſein Blick durch die Reihen der Schweſtern und haftete ſekundenlang an jedem der ver⸗ hüllten Geſichter. Etwas zerſtreut und nachdenklich verließ er die Kirche. Eben warf die Sonne ihre Strahlen über das Dach in den Kloſterhof. Der Abbs hum⸗ pelte zum Refektorium, doch er ging ſchon viel beſſer, drei— vier Tage, meinte er ur Aebtiſſin, länger brauche er die Gaſt⸗ freundſchaft des Kloſters nicht in Anſpruch zu nehmen; dann würde auch ſein Diener mit dem reparierten Wagen wieder zur Stelle ſein Wieder flog ſein Blick durch die Reihen der frommen 9 die an den Tiſchen geſchäftig ihre Frühſuppe löffelten. Seine Hand ballte ſich ein wenig in den weiten Falten des geiſtlichen Gewandes. Die Sonne blickte jetzt ſchon ziemlich von oben herab in den Kloſterhof. Der Abbs blinzelte hinauf, bat die Schweſter Bibliothekarin um ein Brevier, da das ſeine beim Sturz in den Graben wohl ins Waſſer gerutſcht ſein mußte, und hinkte über den Hof, auf einen Stock geſtützt, langſam dorthin, wo ein freundliches Gärtchen mit ſchattiger Linde zu ange⸗ nehmem Verweilen einlud. Auf einer Steinbank ſaß eine weibliche Geſtalt, in das Studium eines Buches vertieft, das aber anſcheinend kein Brevier war, denn ſie ließ es unauffällig in die Taſche ihrer Kutte verſchwinden. Es war die leicht und graziös übergeworfene Kutte einer Laienſchweſter von äußerſter, doch beinahe reizender Einfachheit. „Iſt es erlaubt?“ ſagte der Abbé und hinkte heran, empfangen von dem for⸗ ſchenden Aufblick eines Augenpaares von glühender Schönheit. „Der verunglückte Gaſt, ſagte ſie, halb noch mißtrauiſch, halb liebenswürdig, die ſympathiſchen Züge ſeines Geſichts ſtudierend.„Bitte, machen Sie es ſich immerhin bequem. Wir ſind ohnehin Leidensgenoſſen; mir erging es ähnlich wie Ihnen.“ „Ah, alſo auch Sie verunglückten—?“ „Ja, wenn auch nicht auf der Land⸗ ſtraße, denn vielleicht war es im Schiff⸗ bruch des Lebens. Genug— der Anter⸗ ſchied iſt der, daß Sie bald wieder gehen, während ich...“ Sie brach ab; aber man ſah, daß ihr Herz voll war, daß ſie ſich langweilte, daß ihr die Beengtheit dez Kloſters in dieſen wenigen Wochen läſtig genug geworden war. „Seltſames Spiel des Lebens... Eine junge und ſchöne Frau, die ſich ſchon dem Weltſchmerz ergibt und die Einſamkeit eines Kloſters ſucht, um allein zu ſein...“ „Das Leben hat ſchwer mit mir geſpielt, Abbs.“ „Es ſpielt mit uns allen, Madame. Und vielleicht haben die Menſchen recht, es wieder für ein Spiel zu nehmen. Das vermag freilich nicht jeder. Wer verſtände das nicht, der ſelbſt glaubt, tiefer zr empfinden.— Und doch, es iſt ſchade, daf dieſe ſchönen Augen ſo düſter blicken. Sie ſollten ſich erheitern, Madame.“ . glitt ein Lächeln über das immer noch ſchöne Geſicht der Marquiſe.„In der angenehmen Geſellſchaft eines ſolchen Lebenskünſtlers, wie Sie zu ſein ſcheinen, Abbé, wäre das nicht ſchwer, glaube ich faſt.— Sie ſpielen Schach?— die Tage in dieſem Kloſter ſind entſ lich lang.—— Sie ſpielten Schach— den einen Tag, den andern, den dritten. Sie plauderten, und aus dem Plaudern wurde Scherzen, aus dem Spiel über dem Brett wurde ein wie ich ſehe,“ zufälliges Berühren der Hände, ein Be⸗ gegnen der Blicke, und unter dem Welt⸗ ſchmerz und dem Geiſtreichtum entfaltete ſich das Feuer ihres Temperaments, das in dieſen engen Kloſtermauern das Leben längſt heiß genug entbehrte. Der Abbé der lächelnd aus ſeinem Gemach in den Kloſtergarten hinunterblickte, wußte es— nicht nur er, irgend ein Mann hätte es vermocht, in dieſem liebetrauernden Herzen alle Sehnſucht wieder wachzurufen. Der Sieg freilich mochte ihm leichter ſein. Doch es kam noch darauf an Er biß ſich auf die Lippen. Eiſige Span⸗ nung war in ihm, in der jedes Gefühl, jedes Mitleid erloſch. Heute mußte er aufbrechen. Würde das Spiel Erfolg haben? „Wie ſchade,“ „Ich danke dem freundlichen Schickſal, das mich drei Tage hier feſthielt. Aber es hat alles ein Ende,— das Leben iſt Spiel.“ Sein Blick ſenkte ſich in ihre Augen; heiß glühten ſeine Lippen auf ihrer Hand. „Werden wir uns wiederſehen?“ e Sie rang mit ſich.„Wann?— Wo?“ „Befehlen Sie!“ Ihre Augen glühten „Heute abend, in Brüſſel,“ flüſterte ſie. „Einzige Frau.. Sie werden Wor halten?“ Leiſe lächelnd machte ſie die Hand aus den Klammern ſeiner Finger los. Sie würde Wort halten, er las es aus ihren Augen Seltſam, wie benommen ihm war, während er im Wagen ſaß und nach Brüſſel fuhr. Sie vertraute ihm unbedingt, und er— verriet ſie.. Mannespflicht— Mafnesnatur... Eiſig gefaßt erwartete er den Abend. Kam ſie..? Ja, ſie kam — ein Lächeln auf dem Geſicht, hingebend, zärtlich. „Marquiſe Brinvillier, im Namen des Königs von Frankreich verhafte ich Sie,“ ſagte er kühl. Ein Soldat fing die Um. ſinkende auf. Dir denken wohl. Wir denken wohl, es müßte immer ſo die Fackel brennen und immer neue Sterne müßten auferſtehn; was wiſſen wir vom Tod, wenn wir ihn leiſe nennen? Ach, manchmal nur will ein Erkennen, wie„ 7 ſcharf, durch unſre Herzen gehn. Wir ahnen, daß wir einſt ihn leiden müſſen, und daß die Hand, die heute uns noch Roſen bricht, erbebt,— und daß uns heiße Tränen küſſen, wenn wir ſchon lange nichts mehr wiſſen von einem vielgeliebten Angeſicht. Was iſt der Tod?— Vielleicht ein Schwingenheben, ein Falterſpiel in reinen Aetherhöh n? Auch kann es ſein, daß wir in einem andern Leben als Maienwind durch Blütenbäume weben—— 5 Vielleicht, vielleicht—— Es träumt ſich a ſo ſchön! Bert Brennecke ſagte er zur Marquiſe. zärtlich auf. —— . 4 N 30 Aud d en Nb 20 00 det ahnt! fön, gtöher ſtunben glich Kub,! Zagal feinen iſt ener In Mille her Jur. deren Fiche d d he jc auch licen Worte mach N tu n lante dende einen hat. bc u ib un Am c 0 f at fe tall. ö J ſolchen ſtheinen laube ic die ige b.—— len Tag, audetten, Scherzen, urde ein em Pelt⸗ entfaltete ents, dag as Leben et Abbe 9 in den ſte es— hätte es auernden hzurufen. 22 N Sd Oeſuch, nußte et Erjolg Natguiſe. tal, das it es hat Spiel“ en; heiß t Hand. Wo?“ ch auf e ſie. 1 Wort and aus 3. Sie 18 ihten 1 wat, nd fach bedingt, flicht— wartett ſie kam gebend, nen des ch Sie“ die Un 17 7 1 10 dil ſerſlehl vit ihn el, Herzen miſſen, 18 ſoch Tränen piſſen N 9 0 911 andern f 1 f zecke einlade, ſich daran z Morgen abend Bekanntmachungen Ortsgruppe 728 gehen wir Alle wieder zu„Kraft durch Freude“ ö um 2030 Uhr in den„FPFrelsehutz“ 10 R N inkri NN en 80 is N* Jer der N. S. D. A. P. Biernheim YS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Sten ſtſtunden der Vol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Viele Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen haben in den letzten 14 Tagen ſich in die Ehren⸗ liſten für das S2 E eingetragen und damit ihre Verbundenheit zu dem Werk der SA bewieſen, ihre Treue dem Führer und ihre opferbereite Hilfe zur Schaffung von Heim⸗ ſtätten für bedürftige Familien. Die Parteigenoſſen und Pggn. wollen ſich — ſoweit dies noch nicht geſchehen— mor⸗ gen Sonntag zwiſchen 11 und 12 Uhr auf dem Rathausplatz zum Zwecke der Eintragung Ainfinden, wozu ich auch die Mitglieder der Gliederungen und 1 Verbände hlreich zu beteiligen. An die geſamte Bevölkerung richte ich noch⸗ mals die Ble, ſich in den letzten 8 Tagen ebenfalls noch an den Eintragungen zu be⸗ teiligen und mitzuhelfen an der Schaffung dieſes großen Werkes. Franzke, Ortsgruppenleiter. Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Verpflichtungs feier der Ausbildungskurſe 3, 4 u. 5 für Hauswarte Die Verpflichtungsfeier für die obengenann⸗ ten Kurſe findet am 24. April 1937, abends 20.30 Uhr, im Saale des Gaſthauſes„Zum Karpfen“ ſtatt. Ebenſo werden diejenigen ver⸗ pflichtet, die bei der letzten Verpflichtung nicht anweſend ſein konnten. Entſprechende Mel⸗ dung muß bei der Verpflichtung erſtattet wer⸗ den.— Anſchließend an die Verpflichtungs⸗ feier Kameradſchaftsabend. Zu dieſer Feier laden wir die Angehörigen der zu verpflichtenden Hauswarte und unſere Mitglieder herzlich ein. Bis zur Beendigung der eigentlichen Ver⸗ pflichtungsfeier Rauch- und Trinkverbot! Der Gemeindegruppenführer. DA deutſche Arbeiksfront Am Sonntag, 25. ds. Mts., findet im Gaſthaus„Zum deutſchen Kaiſer“, vormit⸗ tags 10 Uhr, der monatliche Amtswalter⸗ Appell ſtatt. Zu dieſem Appell haben zu er⸗ ſcheinen: Alle Amtswalter der DA Alle Amtswartk der NSG„Kdỹ“ Alle Betriebsobleute Alle Reichsbetriebsgemeinſchaftswalter. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen.(Dienſtanzug!) Mögelin, Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. April 1937 Unſer Tagesſpruch Alles was wir ſind und haben, verdanken wir denen, die vor uns waren und Jahrtau⸗ ſende gekämpft und gearbeitet haben. Wer deutſches Leben empfangen hat, empfindet die heilige Pflicht, auch unter Opfern dieſes deut⸗ ſche Leben der Zukunft zu erhalten, nicht Nutz⸗ nießer, ſondern Mitträger des Deutſchtums — nicht nur Erbe, ſondern auch Ahnherr zu gas Kind Wer es nicht ſchon gewußt, weil er es ge⸗ ahnt und geſehen, der würde es feſthalten können, wenn er einmal eine kleine oder größere Reiſe antritt, mit fremden aer ſtundenlang in einem Abteil ſitzt, Menſchen jeglichen Alters und unter ihnen ein kleines Kind. Und dieſes Kind iſt der König dieſes Zugabteils, wie das Kind überhaupt mit allen ſeinen Freuden und Leiden König oder Königin iſt einer ganzen Welt! Im Abteil! Der Mann mit der großen Brille lieſt die neueſte Zeitung, ſein Gegen⸗ über ſtiert hinaus und durchrennt mit 1 Zug um die Wette die Landſchaft. Auf der an⸗ deren Seite die Großmutter mit dem altmo⸗ diſchen Koffer, ſie lieſt in einem alten Werk⸗ chen, ihr gegenüber ſitzt eine junge flotte Dame und häkelt. Und ſo geht es fort, ein jeder, ein jedes iſt mit ſeinen Gedanken beſchäftigt oder auch mit der Fütterung ſeines hochwohllöb⸗ lichen Magens. Nur ab und zu werden manche Worte getauſcht oder ein kleines Nickerchen gemacht. Da ſteigt auf einer Station eine junge Mut⸗ ter mit ihrem Kind in das Abteil. Der ga⸗ lante Herr hilft ihr, die Koffer unterzubringen, derweilen der kleine Klettermaxe ſich ſchon einen Platz am Fenſter aus⸗ und eingeräumt hat. Und dann geht das Plappern los. Kind⸗ lich, urdrollig, ſo voller Urwüchſigkeit, fern⸗ ab von Schminke und geſellſchaftlichem Getue. Manchmal muß die junge Mutter das Mäul⸗ chen ſtopfen, wenn es gar zu ſehr die Wahr⸗ heit ſagt oder die Naſeweisheit auf die Spitze treibt. Und ſchau da! Der Mann mit der Brille, zuerſt verärgert über die Störung, wird auf einmal freundlicher, Großmutter in der Ecke legt ihren alten Schmöker weg und ſchäkert mit dem Kleinen, das Häkelfräulein blinzelt ihm zu und macht allerhand Grimaſſen, die den Kleinen zum Lachen bringen. Schokolade bekommt der leine Mann von den Onkels und den Tanten, die er nie ihm Leben gekannt har und vielleicht auch nie mehr ſehen wird. Das ganze Abteil iſt eine große Familie, und der Mittelpunkt iſt ein kleines, liebes, herziges Kind. Vergeßt nicht den Bejuch der heute Samstag abend im Karpfen“ ſtatijindenden Luftichutz-Per⸗ pflichtungsfeier. Aufſtellung einer Ortskartei ö durch die NS Dem hieſigen Amt für Volkswohlfahrt iſt aufgetragen worden, ſchnellſtens eine Orts⸗ kartei aufzuſtellen. Die Amtswalter der NSV werden darum, ſoweit es noch nicht geſchehen iſt, heute bzw. morgen und in den folgenden Tagen ſämtliche hieſigen Haushaltungen auf⸗ ſuchen, um die nötigen Auskünfte einzuholen. Es iſt für jedes Haus eine Liſte auszufüllen, in der ſämtliche Hausgenoſſen aufgeführt wer⸗ den. Es ſind von jedem anzugeben: Familien⸗ name, Vorname, Geburtsdaten, Beruf, Stel⸗ lung zum Haushaltungsporſtand(Ehefrau, Sohn, Tochter, Untermieter, Hausangeſtellte uſw.), Unterſtützung durch das W955 die NS, Mitglied der NSDAP, der Sͤa, SS, NS, NS, Ehrenamt in der NSV.— Um den vielbeſchäftigten Amtswaltern der NeSV die Arbeit etwas zu erleichtern, werden die einzelnen Haushaltungsporſtände gebeten, eine Liſte mit obigen Angaben von jedem Hausbewohner anzufertigen. Die Blockwalter der NSW erheben heute bzw. morgen die reſtlichen Aprilbeiträge, um mit den Zellenwaltern abrechnen zu können. Die Mitglieder wollen ihre Beiträge bereithalten. Im Silberkranz Morgen Sonntag, 25. April, feiern die Eheleute Martin Schüßler und Frau eb. Schambach, Ernſt Ludwigſtraße, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Herzlichen Glück⸗ wunſch und„Glückauf“ zur goldenen Hochzeit! * Verkehrs⸗Warnungszeichen. Seit einigen Tagen finden wir an den verkehrs⸗ reichen Straßenkreuzungen innerhalb des Ortsbereichs Verkehrszeichen, die beſonders die Autofahrer auf evtl. Gefahren aufmerkſam machen. Am meiſten ſehen wir ein niederſtehen⸗ des weißes Dreieck in rotem Feld, ſowie ein hochſtehendes weißes Dreieck mit ſchwarzem Strich in rotem Feld. Das erſtere bedeutet: Vorfahrtsrecht auf der Hauptſtraße achten, und das zweite: Allgemeine Gefahrſtelle. Den ärztlichen Sonntags dienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. N 9 N —. 2. WW—TF—TW—T———K——WWWTETTTTTTTTTTTTTTT die lustige Soldstenkomödie von K Bun je eutgetührt vom Volkstheater Dermstadt Die Sommerarbeit der NS. Nach der erfolgreichen Beendigung des diesjährigen Winterhilfswerkes, das in dem Kampf gegen Hunger und Kälte einen gran⸗ dioſen Sieg erfochten und die zahlenmäßigen Ergebniſſe der Vorjahre wiederum um ein erhebliches Maß überboten hat, harren der NSW auch im Sommier ebenſo wichtige und ſchwere Aufgaben, von deren Durchführung und Löſung für das deutſche Volk genau ſo viel abhängt, wie von der Arbeit des WSW. In dieſer Erkenntnis hat ſich die NSV auch während der Sommerzeit der Bewältigung bedeutungsvollſter Aufgaben zugewandt. Gilt es, im Winter der Not in ernährungspoliti⸗ ſcher Hinſicht Herr zu werden— fett ſich die NSW im Rahmen ihrer Sommerarbeit in erſter Linie die Erhaltung und Förderung der Volksgeſundheit und insbeſondere die Pflege unſerer Jugend als der Zukunft des deutſchen Volkes zum Ziel. Zur Verwirklichung dieſer Aufgaben werden die Kinderlandverſchickun⸗ gen in allen und nach allen Teilen unſeres ſchönen Vaterlandes durchgeführt. Abertau⸗ ſende deutſcher Jungens und Mädels wird dadurch die ebenſo notwendige wie willkom⸗ mene Gelegenheit geboten, losgelöſt von der Enge ihres alltäglichen Wirkungskreiſes in freier Natur in rebenbehangenen oder wald⸗ beſtandenen Gebirgen oder in den ſonnigen Tälern Körper und Geiſt zu ſtählen. Welche völkiſchen Werte dadurch erhalten und geför⸗ dert werden, iſt garnicht hoch genug einzu⸗ ſchätzen. Mit der Betreuung unſerer Jugend iſt jedoch der Aufgabenkreis der NSV⸗Som⸗ merarbeit bei weitem nicht geſchloſſen. Es gilt hier weiter, das Erholungswerk„Mutter und Kind“ auf breiteſter Baſis in das Volk hineinzutragen. Die NSW verfügt bereits heute über eine Anzahl landſchaftlich ſchön elegener Mütterheime, die dazu dienen, un⸗ 5 Müttern, als den Lebensſpenderinnen der Nation Erholung und Erbauung zu bie⸗ ten, ſie aus den großen und kleinen Sorgen des Alltags herauszunehmen und auf einige Zeit nur der Förderung und Erhaltung ihrer Geſundheit leben zu laſſen. Auch hier wird dieſe ganze Arbeit von dem Gedanken der Ge⸗ ſunderhaltung des Volksnachwuchſes geleitet. Daher nimmt die Mütterverſchickung den brei⸗ teſten Raum ein. Außer dieſen Arbeiten iſt der NSW weiter⸗ hin die Durchführung der Verwandtſchafts⸗ verſchickung, Hitlerfreiplatzppende, HJ⸗Zelt⸗ lager, Säuglingsberatung u. a. mehr zur Aufgabe gemacht. So iſt die NSW ſtets bemüht, in allen Teilen helfend und fördernd einzutreten und den zur Tat gewordenen Sozialismus immer weiter ſeiner gänzlichen Vaeſttonnmug entgegenzuführen. * Das Märchenſpiel Aumpelftilzchen“ Jungens und Mädels! Habt ihr ſchon ge⸗ hört, daß„Kraft durch Freude“ am mor⸗ gigen Sonntag, den 25. April, nachmittags 16 Uhr, im„Freiſchütz“ für euch ein Mär⸗ chenſpiel„Das Rumpelſtilzchen“ bringt?— Fragt euren Lehrer oder eure Lehrerin! Dieſe haben auch die Eintrittskarten zu verkaufen. Das Terchuſpiel wird aufgeführt vom Volkstheater Darmſtadt. Ihr werdet ſtaunen, wie ſchön das Spiel iſt. Eine Müllerstochter ſpinnt aus Stroh Gold, ein habgieriger Kö⸗ nig hält ſie gefangen, ein böſes Männchen ſpielt auch mit uſw. Ich 17 nicht mehr ver⸗ raten, damit ihr nicht jetzt ſchon alles wißt. Buben und Mädels, das iſt etwas für euch. Kommt alle am Sonntagmittag zum„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Onkel in den Freiſchütz! Die Mutter wird euch gern die 20 Pfg. für den Eintritt geben! * Die ehemaligen 117er rüſten zur Regimentsfeier in Mainz. Morgen Sonntag findet eine Beſprechung bei Kamerad Sander am OẽeG⸗Bahnhof ſtatt. * Die Generalverſammlung der Landwirtſchaftlichen Warengenoſſenſchaft fin⸗ det morgen nachmittag 1.30 Uhr im Gaſthaus „Zum Löwen“ ſtatt. * Sportvereinigung. Wie aus dem Vereinsanzeiger erſichtlich, findet morgen nach⸗ mittag 2 Uhr die diesjährige Generalverſamm⸗ lung der Sportvereinigung Amicitia 09 in der„VBabdſchenke“ ſtatt, worauf wir auch an dieſer Stelle die Mitglieder machen. PPP daft Du ſchon eine Mai⸗ Plakette? ragt das Feſtabzeichen des eutſchen Arbeiters! aufmerkſam 10 90 Lacne am Sonatagabend bei Kd F. SSN Rauchverbot! S( xxx NN SSS Alan rüſtet ich zum 1. Maifeiertag Ueberall in den Betrieben und Gefolg⸗ ſchaften kommt man jetzt zu kurzen vertrauten Beſprechungen zuſammen, ſpricht über den Gemeinſchaftstag, wo und wie er begangen wird, durch gemeinſchaftliches Eſſen, einen gemütlichen Abend oder durch einen Gefolg⸗ ſchaftsausflug mit Wanderung und Stärkung. Der Feiertag rückt immer näher und er ſoll freudig und würdig begangen werden. Fahnen und Waldesgrün ſollen ihn grüßen und die Menſchen ſollen ihm die innere Weihe geben. Da gilt es nun, auch einmal einen kurzen Rückblick zu halten, dieſer ſoll beginnen: ... wenn die Schlote rauchen... Wenn die Schlote rauchen, dann geht es dem arbeitenden Volke gut, dann hat es Arbeit und Brot, ſind die Schlote kalt, geben ſie keinen Rauch von ſich, dann öffnen ſich morgens auch keine Fabriktore und es ſtrömen auch keine Men⸗ ſchen ein, keine Hand⸗ oder Kopfarbeiter ver⸗ laſſen mit Verdienſt am Wochenende die Be⸗ triebe. So war es noch vor wenigen Jahren in vielen Induſtriezentren, in unſerer Nach⸗ barſtadt Mannheim, am Rhein entlang, bis nach Weſtfalen, ja, überall ruhte der Ham⸗ mer der Arbeit, die Schlote ragten rauchlos gen Himmel. Werkſtätten und Büros waren leer, verwaiſt,— tauſende, Millionen ar⸗ beitsloſer Volksgenoſſen ſtanden Schlange vor den Arbeitsämtern, man ſah furchtbar zer⸗ mürbte Geſichter, Elend, Not, ſtumme Ver⸗ zweiflung ſchaute aus ihnen, es waren Men⸗ ſchen, die Arbeit wollten, Brot für die ihrigen. Die Städte und Gemeinden, ja das Reich konnten kaum mehr die Mittel aufbringen, trotzdem die noch werktätigen Volkcgeneſſen ern vom Lohn ihren Anteil gaben. Der 1. Mai wurde zu einem toten Tag. Konnte im Angeſicht ſo vieler zermürbter Menſchen Freude aufkommen?— Nein! Man ſah, der Marxismus hatte Deutſchland vor einen gäh⸗ nenden Abgrund geſtellt. Schauerlich ſah die⸗ er Abgrund aus. Da nahm der National⸗ 8 unter ſeinem größten aller Jüh⸗ rer, Adolf Hitler, das Steuer in die Hand, gab dem am Abgrund ſtehenden Elendswagen einen kräftigen Kurbelruck. Der Führer ſah, daß ein Volk nur zufrieden ſein kann, wenn es Arbeit und Brot hat. Stets und ſtändig ging die Zahl der Arbeitsloſen zurück, es trat ein, was vorher niemand ahnte, die deut⸗ ſchen Schlote rauchten wieder, die Fabriktore öffneten ſich, Bauten wurden aus der Erde geſtampft, es gab Arbeit und Brot. Und jetzt hat der Arbeiter der Stirn und der Fauſt wieder Freude, wenn der Nationalfeier⸗ tag, der 1. Mai, herankommt. Es gibt kein Klaſſenunterſchied mehr, die Gefolgſchaften, die Führer, die Beamten feiern den National⸗ eierkag nun gemeinſam, ſo wie es unſer gro⸗ 5 Fuhrer will. Und in dieſem Sinne wird auch der bevorſtehende Nationalfeiertag wie⸗ der begangen werden, die Vorbereitungen ha⸗ ben in jedem Betrieb begonnen. Hochwaſſer überall. Die Flüſſe ſteigen unaufhaltſam, die Floßſchiffahrt ruht. Weite Strecken Landes ſind überſchvemmt. Müm⸗ ling und Gerſprenz ſind über die Ufer getre⸗ ten. Die Lahn führt gefährliches Hochwaſſer. Hunderte von jungen Haſen wurden dieſer Tage von den Fluten fortgeriſſen. Viele Brut⸗ ſtätten, ja tauſende Gehege von Vögeln wur⸗ den vernichtet. Die Feldbeſtellung ruht in den überſchwemmten und bedrohten Feldern. Viele Anlagen der Gärtner ſtehen mancherorts teil⸗ weiſe unter Waſſer, Das Lahnwehr wurde fortgeriſſen, die Waſſer fluten ins Land und bilden große Seen, das Erdreich iſt in vielen Gegenden ſo naß, daß es kein Waſſer mehr aufnehmen kann.— Nach dem Durchzug eine; ausgedehnten Regengebietes, das ſich zur Zeit noch in Süddeutſchland auswirkt, ſtellt ſich zunächſt wechſelnd bewölktes Wetter mit Schauerneigung ein. Die Großwetterlage be⸗ findet ſich in einer Umgeſtaltung, die uns im 3 freundliches, wenn auch durchaus noch ein beſtändiges Wetter bringen wird.— Samstag: Wolkig bis aufheiternd und im ganzen freundlich, doch noch vereinzelte Re⸗ genfälle, Mittagstemperaturen bei etwa 15 Grad, abflauende Winde.— Sonntag: Im ganzen freundliches, doch noch immer kein duraus beſtändiges Wetter. Geſchäftliches Beilagen⸗ Hinweis. Der heutigen Geſamtauflage liegt ein farbiger kunſtleriſcher Proſpekt für die Zigaretten Salem⸗ Gold bei. e a a—— —— 5 N—————̃—½.⁊ã—. 8.——— 3 3 88—— 33FFEFFFCCCC———** Volksernährung-Volksgejunöheit Kinderjürjorge! Ernährung und Lebensweise ber Frau in ber Schwangerschaft Von Dr. med. Alfred Schlick Bei der Erörterung dieſer Frage muß man ſich vor allen Dingen vor Augen halten, daß die Schwangerſchaft ein ebenſo natürlicher Zu⸗ ſtand für die Frau iſt, wie ihr Leben ſonſt. Dieſe Betrachtungsweiſe führt folgerichtig da⸗ zu, daß man auch während der Schwanger⸗ ſchaft natürlich lebt und ſie nicht als Krank⸗ heit anſieht, die beſonderer Vorkehrungen und Heilmittel bedürfe. Allein aus dieſer Einſtel⸗ lung heraus können gerade die vielen Fehler und Abſonderlichkeiten abgeſtellt werden, die ſich in dieſer Zeit nur allzu gerne einniſten. Der Zuſtand im Körper einer Schwangeren iſt folgendermaßen charakteriſiert: im Mutter⸗ leib wächſt ein kleines Weſen heran, das ſeine Ernährung auf dem Blutweg von der Mutter erhält. Und zwar hat die Natur es ſo einge⸗ richtet, daß unter allen Umſtänden dieſes Heranwachſende ſeinen Teil bekommt, ſelbſt wenn dadurch die Mutter geſchwächt wird. Die einzige Folgerung für die Mutter iſt alſo die, daß ſie ſich ſelbſt kräftige Koſt zuführt, und zwar mehr wie ſonſt. Das regelt ganz von ſelbſt der vermehrte Appetit. Zwar treten in manchen Fällen krankhafte Veränderungen ge⸗ rade in Beziehung der Nahrungsaufnahme bei der werdenden Mutter ein, wie Schwanger⸗ ſchaftserbrechen und dergleichen. Hier han⸗ delt es ſich um Krankheiten, die der Arzt zu behandeln hat. Heute ſtehen ihm gerade in dieſer Beziehung mehr und wirkſamere Hilfs⸗ mittel zur Verfügung wie früher. Beim nor⸗ malen Verlauf der Schwangerſchaft aber re⸗ gelt ſich das alles von ſelbſt. Vorausſetzung allerdings iſt, daß die Frau auch weiß, was kräftige und zweckmäßige Koſt für den Er⸗ wachſenen überhaupt iſt. Für uns iſt zweck⸗ mäßige Koſt eine gemiſchte Koſt, die viel Gemüſe und Obſt enthält und die zweckmäßig zubereitet iſt. Auf dieſe Fragen ſoll in einem anderen Aufſatz näher eingegangen werden. Den oft auftretenden„Gelüſten“ der Schwan⸗ geren, beſonders nach ſauren Speiſen, kann ruhig nachgegeben werden. Sonſt iſt nichts von Nöten. Wo Beſonderes zuſätzlich aus dieſem oder jenem Grund zugeführt werden muß, ſollte nur der Arzt die Entſcheidung und Wahl treffen. Bei ſchwächlichen, bedürftigen Frauen hilft die NS durch ihre vorbildliche Mütterunterſtützung in Form von Lebens⸗ mitteln und Erholungsaufenthalten in wun⸗ der baren Landheimen. Wichtig iſt eine geſunde Lebens⸗ weiſe der werdenden Mutter. Sie iſt durchaus arbeitsfähig. Sie ſoll ihre häus⸗ liche oder ſonſtige Arbeit verrichten, wenn dieſe nicht an und für ſich für eine Frau zu ſchwer iſt. Die Reichsverſicherungsordnung z. B. läßt den Beginn der Wochenhilfe 2 Monate vor der zu erwartenden Geburt beginnen. Vor ſchwerem Heben und Tragen ſoll ſie ſich, be⸗ ſonders auch in den erſten Monaten, hüten. Vom Wäſcheaufhängen allerdings tragen die Kinder keine Schäden davon, wie ſchauerliche Märchen berichten. Häufig wiederkehrende Fehlgeburten ſind meiſt aus Gründen bedingt, die mit der Arbeit als ſolcher gar nichts zu tun haben. Sie erfordern eine ärztliche Ueber⸗ wachung und Behandlung, darunter auch völ⸗ lige Schonung. Sonſt hat der Arzt mit der Schwangeren höchſtens zwei Mal zu tun: vor⸗ ausgeſetzt, daß vor der Ehe, wie es jedes Brautpaar heute tun ſollte, beide Partner als geſund befunden wurden und zur Fortpflan⸗ zung geeignet, ſieht der Arzt die geſunde Schwangere erſtmals ungefähr im 6. bis 7. Monat zur Unterſuchung, ob alles normal verläuft, und dann bei der Geburt, wenn der Geburtsverlauf das ratſam erſcheinen läßt. Zur Feſtſtellung einer vorliegenden Schwan⸗ gerſchaft außerdem nur dann, wenn die junge Frau nicht abwarten kann, bis ſie es ſelbſt merkt, daß es ſo iſt. Neben ihrer gewöhn⸗ lichen Arbeit braucht die ſchwangere Frau noch ausgleichende körperliche Betätigung, wie ſie das auch ſonſt braucht. Leider hört man immer wieder, daß das beſte Turnen und die beſte Gymnaſtik die Hausarbeit ſei, mehr alſo nicht notwendig. Dann müßten alle Hausfrauen durchtrainierte Sportlerinnen ſein, das ſind ſie aber durchaus nicht. Der Körper braucht mehr, und heute, wo Kdß gut und billig dieſe Gelegenheit in ſeinen Sportkurſen für jeden Volksgenoſſen bietet, ſollte jede Frau ſie er⸗ greifen. Alſo leichte ſportliche Betätigung— hauptſächlich Spaziergänge, Schwimmen und Gymnaſtik— auch in den erſten Monaten einer normal verlaufenen Schwangerſchaft. Später verbietet der zunehmende Leibesum⸗ fang dies ganz von ſelbſt zur rechten Zeit, aber auch dann ſollte ein täglicher Spazier⸗ gang von drei Viertel- bis fünf Viertel Stun⸗ den immer durchgeführt werden. Neben einer guten Durchblutung der Unterleibsorgane— auch im ſonſtigen Leben der Frau ein Heil⸗ mittel, das manches Frauenleiden auf die denk⸗ bar einfachſte Weiſe heilen würde oder gar nicht erſt entſtehen ließe— iſt dieſe körperliche Betätigung auch für die regelrechte Verdau⸗ ung von unerſetzlichem Wert. Und hier man⸗ gelt es ja beſonders oft. Hierauf hat auch die Koſt Rückſicht zu nehmen, es kommt vor allem auf voluminöſe, ſchlackenreiche Nahrung an, damit der Darm nicht geſchont, ſondern im richtigen Maße trainiert wird, ordentlich zu arbeiten. Alſo auf viel Gemüſe und gröberes Brot. Wo Medikamente das Fehlende erſetzen ſollen, immer ein mit Vorſicht zu beſchreiten⸗ der Ausweg, ſollte wiederum der Arzt die Wahl treffen. Sorge hat die Schwangere noch für ihre Zähne zu tragen. Bei manchen, durchaus nicht bei allen, tritt Zahnfäulnis und Entzündung des Zahnfleiſches ein. Kalk, wie oft geglaubt wird, iſt hier nicht am Platze, wohl aber Obſt, das die Heilſtoffe enthält, die hier Wan⸗ del ſchaffen. Neben der ſonſtigen Zahnpflege des täglichen Lebens, die jetzt beſonders ge⸗ nau betrieben werden muß, wäre alſo der Schwangeren der Genuß von Obſt zu empfeh⸗ len, beſonders auch in Form von Fruchtſäf⸗ ten, ſo z. B. periodenweiſe der Saft von 2 Zitronen oder Orangen täglich. Auch Hefe⸗ kuren ſind zu dieſem Zweck angezeigt. Die Notwendigkeit einer gemüſereichen Koſt— richtig zubereitet— iſt auch hier nun aus dieſem Grund neu zu betonen. Den Kalk nimmt der Körper aus der richtig zuſammen⸗ geſetzten Koſt, wieder beſonders aus dem Ge⸗ müſe. Auf dem ſonſtigen Gebiet der Körperpflege iſt wohl unnötig zu erwähnen, daß Reinlich⸗ keit beſonders wichtig iſt, alſo auch das Bad — vernünftig temperiert— nicht gemieden werden ſoll, wie man es oft hört aus Er⸗ wägungen heraus, die jeder Grundlage ent⸗ behren. Auf die Pflege der Bruſtwarzen iſt noch beſonders hinzuweiſen. Sie ſollten vom Beginn der Schwangerſchaft täglich mit einem groben Lappen mit kaltem Waſſer abgerieben werden und dann eingefettet, mit einer reinen Salbe. Es gibt da viele Präparate, jeder Arzt hat da eine beſonders gute. Dadurch werden die Bruſtwarzen und der Warzenhof gekräftigt und widerſtandsfähig gemacht ge⸗ gen die ſpäteren, oft recht wenig zartfühlenden Angriffe der kleinen Kiefer des Babys. So treten beim Stillen kaum noch jene Schrun⸗ den und Riſſe auf, die oft zu den ſchmerzhaf⸗ ten und langwierigen Bruſtentzündungen führen. Zum Schluß ſei noch die Frage der Leib⸗ binde beſprochen: hier wird viel gefehlt, vor der Geburt und nach der Geburt. Die Sach⸗ lage iſt doch folgende: durch das Dickerwerden des Leibes werden die Bauchwände, beſonders die Buchmuskeln, gedehnt. Nach der Geburt ſind ſie, beſonders nach häufigen Geburten, ſchlaff und können die Laſt der Därme nicht mehr richtig zurückhalten. Es entſteht ein Hängebauch. Alſo glauben viele, da muß die Natur unterſtützt werden, die Leibbinde(Binde oder Corſelett) muß die fehlende Kraft und die Elaſtizität der Muskeln erſetzen. Das iſt in dieſer Formulierung falſch und erreicht wird genau das Gegenteil von dem, was erwünſcht wurde: wenn die Muskeln ihre Arbeit ſo voreilig abgenommen bekommen, haben ſie wenig Veranlaſſung ſich anzuſtrengen und bleiben daher ſchlaff, der Hängebauch kann nur noch durch die Binde zurückgedrängt wer⸗ den. Richtig dagegen iſt es, nach der Geburt, ſchon am zweiten Tag mit einer vernünftigen Bauchmaſſage und Bein- und Körpergymnaſtik im Wochenbett zu beginnen und dieſe ſpäter energiſcher weiter durchzuführen. Allerdings muß man die überdehnten Muskeln zuerſt auch etwas unterſtützen und ſo iſt es nach meiner Erfahrung am beſten und für die Wöchnerin auch am angenehmſten, wenn man im Wochenbett und die erſte Zeit nach dem Aufſtehen eine einfache breite Binde tragen und die oben genannten Uebungen der Mus⸗ keln außerdem durchführen läßt. Dann werden die betreffenden Muskeln trainiert, wieder ſtraff und elaſtiſch und halten ſchon nach kur⸗ zer Zeit die Eingeweide wieder ſelbſttätig zu⸗ rück, der Frau iſt gar nicht mehr anzuſehen, daß ſie geboren hat. So kann man viele Kin⸗ der bekommen und doch jugendlich ſchlank bleiben. In der Schwangerſchaft kann eine Leibbinde nützen, beſonders wenn der Leib ſehr dick iſt, Beſchwerden dadurch entſtehen. Das muß aber in jedem Fall vom Arzt ge⸗ prüft und entſchieden werden. Der ganze Kör⸗ perbau, die körperliche Verfaſſung und der⸗ gleichen, ſpielen hier eine ausſchlaggebende Rolle. Nach der Geburt iſt das längere Tra⸗ gen einer Leibbinde nur in ſeltenen Fällen nötig, da, wo aus beſonderen Gründen nicht mehr erwartet werden kann, daß die Muskeln ihre Arbeit wieder ausführen können. Das kann wieder nur der Arzt entſcheiden. Alſo, die Leibbinde iſt nichts Erſtrebenswertes, ſon⸗ dern im Gegenteil ein notwendiges Uebel, das gerade im Intereſſe der Frauen eben nur auf die notwendigen Fälle allein beſchränkt wer⸗ den ſollte. Das wäre wohl das Weſentliche. Auf dieſe Weiſe kann jede Frau Kinder austragen, ohne an ihrer Geſundheit und fraulichen Schönheit Einbuße zu leiden und zugleich damit alles tun, was ſie tun kann, um einem geſunden Kinde das Leben zu geben. Einer troch ins Niemandsland. Um ein Stück Brot— Kleine Erzählungen am Straßenrand Drei Jungen, die aus der Schule kamen, blieben vor dem Auseinandergehen noch eine Weile an der Straßenecke ſtehen, um die Ereigniſſe des Tages zu beſprechen. Knapp neben ihnen hielt ein ſchöner Kraftwagen. Am Steuer ſaß ein Herr, der auf jemanden zu warten ſchen f Fritz, der älteſte der drei Knaben, zog im Geſpräch eine Tüte aus der Taſche, über⸗ zeugte ſich mit einem Blick davon, daß wirk⸗ lich nur mehr ein Stück Brot drinnen wäre, und warf das Päckchen in den Rinnſtein. „Hallo, mein Junge,“ rief ihm der Mann im Auto zu,„gib mir doch das, was du eben weggeworfen haſt!“ Mißtrauiſch und verwundert blickte Fritz den Herrn an, da er aber deſſen freundliches Geſicht ſah, bückte er ſich, hob die Tüte auf, näherte ſich ein wenig verlegen dem Wagen und reichte ſie dem Mann hinein. „Danke ſchön“, ſagte der Herr. „Aber es iſt ja nur ein Stück Brot“, meinte der Junge verwirrt. „Ja, mein Junge.— Aber es iſt ſehr viel, ſo ein Stück Brot: es iſt Erde, Regen und Sonne, es iſt der Schweiß des Bauern. Es iſt koſtbares Volksgut, das man nicht ver⸗ derben laſſen darf.“ „Na ja, aber ſo ein Stück Brot“, meinte Fritz, da ſeine beiden Kameraden langſam näher kamen.„Ich habe neulich geleſen, daß ſie in Amerika einen Teil der Weizenernte vernichtet haben, daß ſie in Braſilien beſon⸗ dere Maſchinen zur Vernichtung des Kaffees aufgeſtellt haben, und daß irgendwo hundert⸗ tauſend Rinder geſchlachtet und zu Dünger verarbeitet wurden“. „Bravo, mein Freund!“ ſagte der Herr und zündete ſich eine Zigarette an.„Ich ſehe, du biſt ein vernünftiger Junge, mit dem ſich auch über ernſte Dinge reden läßt. Du haſt ganz recht: in manchen Staaten vernichten ſie das, wonach andere Völker lechzen. Die Leute aber, die ſolche Verbrechen aus Gewinnſucht veranlaſſen, ſind Schädlinge, die an den Galgen gehören. Und ſolange noch ſolches Ge⸗ ſindel in der Welt ſchalten und walten kann, wie es will, ſolange iſt es doppelte Pflicht jedes einzelnen, mit den Gütern ſeines Vol⸗ kes ſparſam umzugehen; und beſonders dann, wenn dieſes Volk ſchwer um ſeine Lebens⸗ rechte zu ringen hat. Ja, mein Junge, ihr habt noch nicht Hunger gelitten, daher iſt es auch zu verſtehen, daß ihr den Wert von ſolch einem Stückchen Brot nicht zu ermeſſen ver⸗ möget. Ich will euch eine ganz kleine Ge⸗ ſchichte erzählen, vielleicht könnt ihr mich dann beſſer begreifen. Es war im Krieg. Einmal lagen wir mit unſerm MG. auf verlorenem Poſten. Vier Kameraden und ich. Vor uns der übermächtige Feind, hinter uns der reißende Fluß. Es gab keinen Rückzugsweg, denn die Brücke hatten ſie uns vor der Naſe zuſammengeſchoſſen.— Ringsum der Tod.— Der Gedanke an ihn war uns ſchon lange vertraut. Was uns am ärgſten quälte, das war der Hunger. Seit ſechs Tagen hatten wir nichts mehr gegeſſen. Ja, und dann kroch einer in die durch Schein⸗ werfer geſpenſtiſch erleuchtete Nacht ins Sie arbeiten nicht jür ſich Die Biene im Dienſte der Volkswirtſchaft! Sprichwörtlich iſt der Ausdruck„Bienen⸗ fleiß“, und tatſächlich iſt die kleine Honigbiene als außerordentli chnützliches Inſekt bekannt. Die Biene vollführt ihre gewiß hochwertige Arbeitsleiſtung nicht nur, ohne Lohn dafür zu erhalten, ſondern ſogar ohne ſelbſt den Ertrag ihrer Tätigkeit zu genießen. Kurz iſt das Leben einer Arbeitsbiene, und was ſie für den Winter ſammelt, kann ſie bereits ſelbſt nicht mehr verzehren, da ſie nur etwa 35 Tage lebt. Nur einen Sommermonat lang vermögen die Bienen in Blüten und Wonne ſich nach Herzensluſt zu tummeln; dann iſt ihr Lebens⸗ ziel erreicht und andere treten an ihre Stelle. Ein Wunderwerk der Organiſation iſt ſo ein Bienenſtaat, und das ganze Tagewerk der Ar⸗ beitsbiene iſt bis ins einzelne feſtgelegt.— Außer der Honigbereitung dient die emſige Bienenarbeit beſonders auch der Lieferung von Wachs, beides koſtbare Produkte, von denen Deutſchland bisher immer noch für Millionen Mark hatte einführen müſſen. Aber noch eins iſt zur Ehre unſerer kleinen Helferinnen her⸗ vorzuheben. Die Biene miſcht nicht. Sie liefert vollwertige, reine Erzeugniſſe. Recht bedeutungsvoll für die deutſche Le⸗ bensmittelverſorgung iſt daher auch die Er⸗ weiterung der Bienenzucht, und es wäre zu wünſchen, wenn die für die Kleintierzucht auf⸗ geſtellte Parole„Jeder Imker ein Volk mehr!“ nach Kräften befolgt würde, was eine Vermeh⸗ rung um rund 300 000 Bienenvölker bedeu⸗ tet, von deren Erzeugung ein Drittel bis zur Hälfte der Einfuhr gedeckt und gleichzeitig die Fettlücke verkleinert werden könnte. Hand in Hand mit der Vermehrung der Bienenvölker geht dann auch die Steigerung der landwirt⸗ ſchaftlichen Produkte in gewiſſen Zweigen des landwirtſchaftlichen Betriebes, wobei man nur auf den deutſchen Obſtbau und die Oelſaaten hinzuweiſen braucht. Ainderlandverſch dung der n. S. b. Niemandsland hinaus bis knapp vor die geg⸗ neriſche Stellung. Dort lagen ein paar Ge⸗ fallene, vielleicht hatte einer Brot bei ſich. Das Wunder geſchah, der Kamerad kam heil zurück und brachte Brot mit. Wir teilten red⸗ lich, ſodaß jeder ein Stück erhielt. Es riß uns wieder hoch. Wir hielten aus. Nur ein Stück Brot. Ich habe vorher nie geahnt, wieviel Kraft, Wärme und Lebensmut ſo ein Stück Brot zu geben vermag. Und ſeither, Freunde, habe ich Achtung vor dem Brot.“ Der Mann ſchwieg. Die Jungen hatten mit leuchtenden Augen zugehört. „Bitte, kann ich das Brot wiederhaben?“ bat Fritz. Der Herr gab es ihm lächelnd. Lächelnd auch biß der Junge davon ab. Die Kameraden brachen jeder ein Stück herunter. Dann reichten ſie dem Mann die Hand und gingen nachdenklich und ſchweigſam ihres Weges. 5 Ralph Urban. YC ///// ß „Küſſen iſt keine Sünd“— aber alte Liebesbriefe eines ſchönen Kindes verbrennen iſt eine Sünde! Sammle ſie (die Liebesbriefe) zum Einſtampfen, damit neue geſchrieben werden können! „Gegen aufgeſprungene Hände“ hilft ſtets Glyzerin am Ende. Wie gewinnt man Glpzerin? Nun, mit Hilfe von Benzin zieht man Fett aus alten Knochen. Darum: für die nächſten Wochen ſammeln alle, Frau, Kind, Mann, Knochen für'n Vierjahresplan! — ̃7˙—..—— fab 6.0 uf beide Freite ö 6.10 net 1d 6.0 1 * Engl. den 8 Meſſe. Deen Na G 8 . 4 U e eiſp aug bin am dear Milian och enz 5 ht. 8 st Ole eulſch N. 9 die Er, 3 duct auf. Jol chr e derneh⸗ ker bedel⸗ tel bis in chitg he He n ieremilket umi eigen dez man Hur Desze Velſaaten r die geh⸗ paar Ge; t hei ſich b um hel teilten red⸗ ö riß und ein Stil tt, witwiel ein Etlc „Ftrunde, batten mit echaben?“ n liche fab. De b herunter. N gen Hille aum fie fen, dam 1 249“% hände cel. 7 all, ple fl * Katholijche Gemeinde Viernheim: 4. Sonntag nach Oſtern Apoſtelkirche: 6 Uhr: 1. hl. Meſſe 7 Uhr: 2. hl. Meſſe ½9 Uhr: Hochamt, darauf Markuspro⸗ 1455 10 Uhr: Kindermeſſe in der Apoſtelkir⸗ che für 1., 2. und 3. Schuljahr, die ſich an der Prozeſſion nicht beteiligen ½%2 Uhr: Chriſtenlehre für Jungfrauen 2 Uhr: Andacht, darauf Verſammlung für die Jungfrauenkongregation Marienkirche: 8 ½8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 6.10 Uhr Requiem für Maria Metzner geb. Wedel 6.40 Uhr Jahresgedächtnis für den in Bonndorf verſt. Michael Adler, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige Dienstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Nik. Hanf 2., Eltern, Schwiegereltern, Geſchwiſter: Ad., Eva, Maria, Schwägerin Anna, Schwäger Nikolaus und Philipp 6.40 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Koob, geb. Sax, Eltern und Schwiegereltern Mittwoch: 6.10 Uhr beſt. Jahresgedächtnis in der Ta⸗ gesfarbe für Adam Ehrhardt 1. 6.40 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Krug geb. Winkenbach, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige Donnerstag: 6.10 Uhr beſt. 1 für Nikolaus Mandel, Ehefrau Anna Maria geb. Win⸗ kenbach, Tochter Anna geehel. Brechtel 6.40 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Jak. Butſch, Ehefrau Appolonia geb. Hoock, beiderſeitige Eltern Freitag. 5 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Lam⸗ mer geb. Jäger, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. as 4. und Familie Philipp Träger 640 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Neff, beide Söhne: Martin und gef. Krieger Peter, Enkelkind: Eliſabeth Neff und bei⸗ derſeitige Großeltern Samstag: 6.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Peter Fro⸗ ſchauer, Eltern und Schwiegereltern 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Friedr. Bauer, Michael Hofmann 2. und Tochter Eliſabeth 6.40 Uhr beſt. Segensmeſſe für verunglück⸗ ten Otto Petri, Cliern und Bruder Adam. Abends 6 Uhr Andacht zu Ehren der Mut⸗ ter Gottes; Mai⸗Andacht mit Segen. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6.10 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für das 5. Schuljahr; Mädchen beichten Freitag um halb 6 Uhr, Knaben am Samstag um halb 2 Uhr.— Am nächſten Sonntag iſt Kollekte f. Mädchenſchutz. Am Dienstagabend um 8.15 Uhr iſt im Sälchen der Kirche Verſammlung für die un⸗ tere und obere Abteilung der Jünglingsſoda⸗ lität. Am nächften Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation. r Turner⸗ Handballer in Schwetzingen Die 1. und 2. Handball⸗Mannſchaft des TV. tragen morgen die fälligen Rückſpiele in Schwetzingen aus. Die Abfahrt der Spieler und ſonſtiger Intereſſenten iſt aus dem Ver⸗ einsanzeiger erſichtlich und wolle man zwecks Regelung der Fahrpreisermäßigung unbedingt eine halbe Stunde vor Abfahrt am Bahnhof anweſend ſein. Wer dies nicht befolgt, zahlt vollen Fahrpreis. Die Fußballer finden ſich morgen nach⸗ mittag auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz zu einem Trainingsſpiel ein. Es ſtehen ſich A- und B⸗Mannſchaft in letztſonntäglicher Auf⸗ ſtellung gegenüber. Beginn iſt nachm. 1 Uhr. Entſetzlicher Unglücksfall in der Mühle In der Klauſermühle bei Naſtätten ereignete ſich ein gräßliches Unglück. Einige Kinder, darunter auch der achtjährige Sohn des Müh⸗ lenpächters Kröner, machten ſich an dem ſtill⸗ ſtehenden Waſſerrad der Mühle zu ſchaffen. Plötzlich begann das Rad ſich zu drehen, riß den Jungen mit in die Tiefe und zerquetſchte ihn buchſtäblich. HGäoyltesbienjl⸗Orönungen Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 25. April 1937 Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags ½11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 26. April: Kirchenchor Dienstag, 27. April: Frauenabend Freitag, 30. April: Mädchenkreis. CCC A Aus Stadt und Land Urteil im Betrugsprozeß Hirſch Ein Jahr 2 Monate Gefängnis und 25 000 Mark Geldſtrafe.— Selbſtändige Geſchäfts⸗ führung für drei Jahre aberkannt Mannheim. Im Prozeß gegen den Ta⸗ bakhändler Hirſch wurde am Donnerstag fol⸗ gendes Urteil verkündet: Der Angeklagte wird entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes wegen fortgeſetzten Betrugs zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr und zwei Monaten, einer Geldſtrafe von 25 000 Mark verurteilt. Die Unterſuchungshaft in Höhe von fünf Mo⸗ naten wird ihm angerechnet. Außerdem wird ihm die ſelbſtändige Weiterführung einer Ta⸗ bakhandlung auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Es erging Gerichtsbeſchluß, daß die Unterſuchungshaft fortzudauern habe. Der Staatsanwalt erklärte in ſeinem Plä⸗ doyer, nachdem er zu den 13 Anklagefällen im einzelnen Stellung genommen hatte, es hätte ſchon beim Verkaufsabſchluß in den an⸗ geklagten Fällen eine Schädigung vorgelegen, da ſich ja Hirſch von vornherein darüber im klaren geweſen ſei, daß er nicht den Tabak aus dem im Vertragaſbezeichneten Herkunftsort liefern werde, ſondern einen Tabak, der nach 19 85 Anſicht dem Gewünſchten ähnlich ſei. eber die einzelnen Lieferungen beſtän⸗ den keinerlei Zweifel, aber über die Güte der Erſatztabake im Verhältnis zu der der ewünſchten Tabake hätten die vier Sachver⸗ ſtandigen doch ſehr ſchwer genaue Urteile geben können, doch beſtehe in acht Fällen keine Zweifel darüber, daß der gelieferte Tabak dem gekauften Tabak auch muſtergemäß nicht ent⸗ ſpreche. Der Angeklagte lege dem Herkunfts⸗ ort keinerlei Bedeutung bei. Dies ſei falſch, denn wie die Sachverſtändigen eindeutig er⸗ klärten, kenne man auch im Tabakhandel die Marktgeltung von Tabakbaugemeinden und der Angeklagte habe ſich bewußt dieſe Markt⸗ geltung bekannter Orte zunutze gemacht, um ſeine minderwertigeren Tabake mit möglichſt großem Gewinn abzuſetzen. Er habe beiſpiels⸗ weiſe ſtatt Hagenbacher Leidesheimer ge⸗ liefert, ſtatt Haardtgrumpen Grumpen aus allen möglichen Tabakbaugemeinden, ſtatt Urloffer lieferte er einen Nonnenweier, ob⸗ wohl hier beiſpielsweiſe ein ausgeſprochener Artunterſchied beſtehe. Ebenſo lieferte er ſtatt Meckesheimer Tabak aus Unteröwisheim. Die Bergſtraße in voller Blüte Das am Mittwoch niedergegangene Unwet⸗ ter an der Bergſtraße hat, wie der Gebiets⸗ ausſchuß Bergſtraße⸗Odenwald im Landes⸗ fremdenverkehrsverband Rhein-Main mitt⸗ teilt, glücklicher Weiſe keine nennenswerte Beſchädigung der Baumblüte verurſacht. Der nördliche Teil der Bergſtraße wurde von dem Unwetter überhaupt nicht berührt; lediglich Bensheim und Heppenheim wurden geſtreift, aber auch dort iſt von einer weſentlichen Be⸗ einträchtigung der Baumblüte nicht die Rede. Transportzug die Böſchung hinuntergeſtürzt Als am Donnerstagnachmittag eine Zug⸗ maſchine mit Anhänger der Roeder⸗Werke Darmſtadt auf der Straße Weinheim Viern⸗ heim ſich befand, wurde ſie in der Nähe des Weinheimer Schlachthofes von einer Wagen⸗ kolonne der Wehrmacht überholt. Nach dem Ueberholen bog, veranlaßt durch irgend ein Hindernis, der letzte Wagen der Kolonne ſcharf rechts ein. Dadurch geriet die Zugmaſchine mit Anhänger zu weit nach rechts auf weichen Boden und ſtürzten die mehrere Meter hohe Böſchung hinunter. Glücklicherweiſe wurde dabei nur der Beifahrer leicht verletzt. Ein Bad mit Roß und Wagen Lampertheim. Ein unfreiwilliges Bad mußte vor einigen Tagen ein Landwirt ſamt ſeinem Roß und Wagen nehmen. Er war im Begriff, Jauche in einen Garten zu fahren, dabei kam ſein Fuhrwerk infolge des durch die vielen Regenfälle durchweichten Bodens ins Rutſchen und ſtürzte in den gegenwärtig hoch angeſchwollenen Bachgraben. Ter erſchrockene Bauersmann ſtand bis zum Halſe im eiskal⸗ ten Waſſer. Durch Hinzukommende konnten mit viel Mühe Roß und Wagen geborgen wer⸗ den. Sachſchaden entſtand bei dieſer Rutſch⸗ partie nicht, hoffentlich bringt dieſes Kalt⸗ waſſerbad dem Landwirt keinen Schaden. Jeder Deutſche trägt ſich in die Ehrenliſte für das Dank⸗ opfer der Nation ein. Tue auch Du Deine Pflicht! Der Etappenhaje Die luſtige Soldatenkomödie von K. Bunje Geſpielt von der„Volksbühne Darmſtadt“ am Sonntag, 25. April, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“ Lachen ohne Ende Der Witz, ein derber Landsknechtswitz, läßt das Zwerchfell nicht zur Ruhe kommen Ein ſo prachtvolles Volks ſtück, wie man es b lange nicht mehr ſah.. Das Publikum iſt in einer Viertelſtunde in einer ſprühenden Laune Ein Bombenerfolg! So und noch mehr urteilt die Preſſe über den„Etappenhaſ'“, wo er über die Bretter„geſprungen“ iſt! Dem ſpritzigen Inhalt entnehmen wir folgende Verſe: „Kamen einſt drei Musketiere aus der Front mit Dreck und Laus, Zur Etappe ins Quartiere, hießen Hein und Franz und Claus. Kamen ſehr zum Mißbehagen des Gefreiten Haſenbein, der dort prangt mit hohem Kragen als Etappenſchreiberlein. Denn der liebte, wo er wohnte, eine Maid, die hieß Marie, Die ſah Franz, und der entthronte Haſenbein— und küßte ſie. Doch weit ſchlimmer noch— es klaute nachts ein Häslein unſer Hein, Das beſonders anvertraute der Major dem Haſenbein. Mußt' auch Hein das Häslein laſſen, Haſenbein freut' ſich zu früh: Hein, der Schelm, verſteht zu faſſen was denn wohl und wo und wie? Dieſes Stück, es iſt zum Lachen, zeigt Kd euch wunderſchön— Drum, willſt dir rechte Freude machen, mußt am Sonntag in den Freiſchütz geh'n! Dieſes Volksſtück iſt eine Reklame fr ſich, deshalb ſind für dieſe Vorſtellung durch die Kdiß⸗Waltung keine Karten in die Gliederun⸗ gen und Formationen gegeben worden, weil drei Vorverkaufsſtellen beſtehen: bei Hof⸗ mann(Drehſcheibe), Friſeur Stein, Adolf⸗ J Hitlerſtraße, und Zigarrenhaus Wunder, Lor⸗ ſcherſtraße. Der Eintrittspreis im Vorver⸗ kauf iſt 50 Pfg. Es empfiehlt ſich, eine Karte frühzeitig zu beſchaffen, denn die Nachfrage iſt groß. f ö Lache am Sonntagabend bei Kd im „Freiſchütz“! Viernheimer Tonftimſchau Im Central⸗Film⸗Palaſt Samstag, Sonntag und Montag Aaloczy⸗Alarjch Ein Spe. Umwerk deutſcher Filmkunſt! Mit Guſtav Fröhlich, Camilla Horn, Tibor und Halmay, Ellen Frank, Karl Huszen und Willi Schur. Der„Rakoczymarſch“ wird in der Reihe der Qualitätsfilme die Spitze behaupten. Denn er iſt ein ausgeſprochener Feſttagsfilm... Von der Liebe und vom Manöver, vom Huſaren⸗ Oberleutnant und der reizenden Komteſſe und von der Schönheit des Landes wird erzählt, mit ſo viel Schwung und Geſchmack, ſo ein⸗ drucksvoll, daß der Film überall ein großer Erfolg geworden iſt. Eine glänzende Miſchung von Stimmungen, Humor, Seelenſchmerz, Manöverfreuden und Leiden und Soldaten⸗ liebe. So ganz nach dem Geſchmack unſeres Publikums, aber nach dem guten Geſchmack. Ein Film, der von der erſten bis zur letzten Szene lebendig und echt iſt! Köſtlich iſt Guſtav Fröhlich zu Anfang in ſeiner jungen, drauf⸗ gängeriſchen Unbetummertheit, die ſich dann durch ſeine Liebe zu Vilma in treuherzigen Ernſt verwandelt. Unübertrefflich iſt er in der Szene, wo er als todkranker Mann nochmal zurückommt ins Schloß, um der Geliebten die Wahrheit zu ſagen— eine ganz große ſchau⸗ ſpieleriſche Leiſtung! Dieſer Film ſteht hoch über dem Durchſchnitt gewöhnlicher Unter⸗ haltungsfilme. Nicht die Bewegtheit der Film⸗ handlung iſt es, die an dieſem Film ſo un⸗ gewöhnlich feſſelt, ſondern vielmehr die ſee⸗ liſche Vertiefung des einfachen Geſchehens, ſowie ihre ſo glücklich getroffene Umwelt. Man muß ſchon an weit zurückliegende Filme, wie etwa an„Ungariſche Rhapſodie“, denken, (um ein Seitenſtück zu finden.— Jeder Film- freund ſehe ſich dieſes ausgezeichnete Film⸗ werk an, ja nicht verſäumen! Achtung! Im Gloria „Die Liebe des Maharadjcha“ Samstag und Sonntag: Ein wunderbarer Geſellſchaftsfilm von ſeltener Schönheit! „Die Liebe des Maharadſcha“, heißt der ſpannende Bavarla⸗Film der Aſtra(Rom), der Samstag und Sonntag in den Gloria⸗ Lichtſpielen gezeigt wird. Er handelt von der Liebe eines indiſchen Großfürſten zu einer ſchönen weißen Frau, in der er ſeine verſtor⸗ Kunbenkreis bene erſte Frau wiedergefunden zu haben meint. Hintergrund des Spiels iſt jedoch nicht Indien, ſondern San Remo und die italieni⸗ Riviera, wo der aus ſeiner Heimat ver⸗ bannte Maharadſcha(Guſtav Dießl) der als Pianiſtin in einem Künſtlerquartett mitwir⸗ kenden Mira Salviati begegnet. Mira wird auch von ihrem Kollegen, dem Primgeiger Stefan Claudius, geliebt und gerät durch den Antrag des Maharadſcha in große Herzens⸗ wirrnis, bis ſie endlich mit Hilfe einer an⸗ deren Frau erkennt, welchen Weg ſie zu gehen hat. Die Tatſache, daß die Rolle des Stefan Claudius Vaſa Prihoda, dem weltberühmten Geiger anvertraut iſt, dürfte dem auch ſonſt hervorragend beſetzten Film(Hilde v. Stolz, Attila Hörbiger, Anton Pointner u. a. m.) noch beſondere Anziehungskraft geben.— In Rom und an der italieniſchen Riviera drehte A. M. Rabenalt dieſen ſpannenden deutſchen Spielfilm aus der internationalen„großen Welt“. Der erſte Film mit Vaſa Prihoda, dem größten Geiger von heute. Filmfreunde, beſucht euer Kino, das ſtets das Beſte vom Beſten euch bietet. 1 und verantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zettungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. II. 1937 über 1800. Z. St. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. CFCFFCFFCCCCCC Erweitere TIE Inn Muffenlötung, Frontantrieb und Deinen Elektrischer Beleuchtung. Sarentle- En* 1 35 mit Muffenlötung u. Lometiralſanf. 38 0 Garantie-Ballonräder.Aussenmuffen Lell-oder Got henlager. Hochglant- A kmallte. Chrom-Oynamo-Llehtam. 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Ein feder Sänger pünktlich er⸗ Der Vorſitzende Krieger⸗ und Soldaten⸗ kameradſchaft f Heute Samstagabend treffen ſich ſämt⸗ liche Zug⸗ und Gruppenführer in der „Erholung“(Peter Buſalt) Der Kameradſchaftsführer 98. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Generalberjammlung Morgen Sonntag, 25. 4. 1937, nachmittags 2 Uhr findet in der Wald⸗ ſchente unſere diesjährige General⸗ Verſammlung ſtatt. Wir laden hier⸗ mit die Ehrenmitglieder, Mitglieder und alle Aktiven ein. Die Vereinsführung. Spielbetrieb am Sonntag, den 25. April 1937: Fußball⸗Jugendmannſchaften. Verbandsſpiel gegen V. f. R. auf dem Waldſportplatz Beginn 10 15 Uhr. Privatſpiel gegen Wallſtadt in Wallſtadt Beginn 9 Uhr Abfahrt 8 Uhr per Rad am Tivoli Die mann⸗ ſchaftsaufſtellungen um Schaukaſten ſind genau zu beachten. Der Jugendleiter: Sutter. Nadfahrervereinigung 07 Viernheim Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß für kommen⸗ den Sonntag, den 25. 4 vom Bezirk 1 Mannheim eine Pflichtwanderfahrt nach dem Karlſtern feugeſetzt iſt. Es iſt eine Ehrenſache für alle Mitglieder, ſowie Ehrenmitglieder ſich reſtlos mit ihren Familienange⸗ hörigen zu beteiligen. Außerdem wird bekannt gegeben, daß am Sonntag, den 2. Mai abends 8 Uhr im Lokal„Zum Fürſt Alexander“ ein großer Lichtbildervortrag von Ver⸗ bandskamerad Karl Virnebur„ Bonn a/ Rhein über die hohe Kunſt des Fahrrades abgehalten wird Alle Saalſportler wollen ſich zum Training heute abend 8 Uhr einfinden. Außerdem findet im Lokal eine Vorſtandsſitzung ſtatt. die Mitglieder werden nochmals auf die morgen ſtattfindende Pflichtwander⸗ fahrt zum Kartſtern aufmerkfam gemacht. Abfahrt 1 Uhr ab Lokal bei guter Witterung Vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag nachm. 1 Uhr Trainingsſpiel der beiden komb Mannſchaften.(Auf⸗ ſtellung wie am letzten Sonntag!) Pünttlich erſcheinen Abtlg. Handball Morgen Sonntag, Freundſchafts⸗ ſpiele der 1. und 2 Mſchft. in Schwetzingen. Gemein⸗ ſame Abfahrt 12.18 Uhr Oc. Zwecks Regelung der Fahrpreisermäßigung müſſen alle Spieler unbedingt eine halbe Stunde früher am Bahnhof anweſend ſein. gentung! Samstag und Sonntag im Contral-Flim-Palast gentung! Samstag und Sonntag im dloria „Der Rahoczy- Marsch“„Die Lebe des Manaraascha“ mit GUSTAV FROHLICH, CAMILLA HORN und TIBOR HALMAY mit ATTILA HORBIGER, GUSTAV DIESEL und ISA MIRANDA Dazu gute Beinrogramme und die neueste Ufa-Tonwoche— Anfang Werktags 8.30 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 Uhr 2. Vorstellung Sonntag nachmittag große Hinder- vorstellung Amtliche Belanntmachungen Betr.: Die Anzeigepflicht bei Ausgrabungen und Funden. 9 Verſchiedene Vorkommniſſe in den letzten Tagen ver⸗ anlaſſen mich darauf hinzuweiſen, daß die gelegentliche Auffindung von Bodenaltertümern bei Rodungsarbeiten oder ſonſtigen Grabungen unverzüglich bei mir zur Mh Neude am Falillbing durch ein e Weiterleitung gemeldet werden muß. flottes Kleid 1% Grabungen nach Bodenaltertümern ohne ausdrück⸗ 90 5 liche Genehmigung des Denkmalspflegers für Heſſen oder fesche Bluse und Pullover K (Prof. Behn in Mainz) ſind verboten. Viernheim, den 22. April 1987 Der Bürgermeiſter. Freiwillige Feuerwehr Viernheim Feuerwehrübung 0 Sonntag, den 25. April, vormittags ½6 Uhr, findet eine Uebung der Aktiven und Pflichtmannſchaft ſtatt. Signal 5 Uhr. NB. Fahrräder u. Beile ſind mitzubringen. Muſik und Spielleute haben auch anzutreten. Unentſchuldigtes Fernbleiben wird zur Anzeige gebracht. 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Genehmigung der Bilanz 1936 und Entlaſtung 7 n 3. 8 Fuundnant 5 Morgen Sonnta bn un ollwaren, 0 itlerstr. iauel des Vorſtandes und 1 1 ee 1 9 9 iu bent 4. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des 5 zin er ee J forddeulsene Saalkartolen 5 5. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Auf⸗. alle Uartengerdle iu an! 1 5 2 1— 8 rent auf d eee e Es ladet herzl. ein 21. runs und spite Sorten wie Spaten— Hacken— 7 e Nan dae e 15. 010 anerkanntes Saatgut Rechen 1279 Heckmann Brechtel N„„ direkt aus nordd. Saatzuchtwirtſchaften gloßkannea* 15 Aerrisseue rüole J Sete ele eee 1 1 elle 4 190 11 1 Oe. t N 5 Staubsauger werden bei mir zu jed. Schuh tragbarf die Baſchaſtung alcſer 10 2— S e in verſch 10 für 70 Pfg angefußt. Auch werden alle Fee erſegen, 17 bre in allen Preislagen Strümpfe angeſtrickt und aufgemaſcht PP!!! ². Treff-Aß,* dun min auch in Monatsraten lieferbar Hedwig Weißenberger nen gern und unverbindlicſi, Voran, 5 Dal. 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