crkühlig olg stunde im cih ſe Wanrpinen, u iu beach⸗ er. Git hee he aud echel. ſewierungz. 5 Ger an üizen trol u polttiſten den übrigen lag: Jer, „ Vorn ein. Dru: t u. b. f, Auneher⸗ 12 ſonſtlge uulität und fragen un⸗ * tens 1 belperte in igs hafen Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg FEC ²˙ DAA Nummer 99 S Donnerslag lernheimer Verlkündigungsblatt der NS AN. Viernheim teil für I mm L den 29. April 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text- Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'haſen 15101 13. Jahrgang „Ein neues Jeilalter iſt heraufgezogen“ . Alfred Roſenberg über die enkſcheidende geiſlig- revolutionäre Wendung Die Lehre der Geſchichtsbelrachtung Burg Vogelſang. 28. April. Für die klare geiſtige und weltanſchauliche Ausrüſtung der Hoheitsträger der Bewegung war die Rede. die der Beauftragte des Führers für die ge⸗ ſamte weltanſchauliche und geiſtige Schulung und Erziehung in der Partei. Reichsleiter Ro⸗ ſenberg— laut NSK.— am Mittwoch bielt. von tiefer Bedeutung. Der Vorkämpfer und Wegbereiter des Nationalſozialismus vermit⸗ telte den Kreisleitern eine umſaſſende Schau und klärende Deutung der Vergangenheit mit ihren geiſtigen Strömungen und Spannungen in der weltanſchaulichen politiſchen Lage un⸗ ſeres Ringens in der Gegenwart. Bevor er auf verſchiedene konkrete Darlegungen einiger Programmpunkte der Bewegung einging, kenn⸗ zeichnete er in klarſter Formulierung die Er⸗ kenntnis, die ſich die Partei im geiſtigen Rin⸗ gen erworben hat. Er zog dabei den Tren⸗ nungsſtrich zwiſchen Umdeutungen und Fäl⸗ ſchungen und dem Gehalt der neugewonnenen Erſabrungen. Unſere Geſchichtsbetrachtung. ſo führte er aus, ſei von der Grundhaltung getragen. daß jede große Geiſtesmacht der deutſchen Vergan⸗ genheit durch die Tatſache geadelt iſt, daß deutſche Menſchen an ſie geglaubt haben. Wenn man einem Volk den Stolz auf ſeine Größen der Vergangenheit nehmen würde, dann würde man ihm auch den Willen rauben, für dieſe Größen der Vergangenheit zu kämpfen. Die entſcheidende geiſtig⸗ revolutionäre Wen⸗ dung unſerer Zeit und ihrer Erkenntniſſe ſei Beſitz von Abermillionen von deutſchen Volks⸗ genoſſen geworden. Der deutſche Menſch und die deutſche Nation, ſo erklärte der Reichslei⸗ ter Roſenberg abſchließend. hätten aus einer geiſtigen Völkerwanderung der Jahrhunderte im Dritten Reich heimgefunden zu ſich ſelbſt. Dieſe Gewißheit wurde in der erſten Kampfzeit Erlebnis von Millionen und iſt im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat geſchichtliche Tat⸗ ſache und Bekenntnis aller ge⸗ worden. Eine alte Zeit wurde überwunden, und ein neues, das nationalſozialiſtiſche Zeit⸗ alter, iſt heraufgeſtiegen. . Eine Erklärung Edens Die Locarno-Enlpflichlung Belgiens London, 28. Avril. Außenminiſter Eden gab am Mittwoch nachmittag im Unterbaus auf Anfrage die erwartete Erklärung über die Entlaſſung Belgiens aus den Lo⸗ carno⸗Verpflichtungen ab. Er wies zunächſt auf die am Samstag veröffentlichte engliſch⸗ franzöſiſche Erklärung hin und ſagte dann, der vorbereitende Meinungsaustauſch, der kürzlich zwiſchen den Unterzeichnerſtaaten des Locarno⸗ Vertrags hinſichtlich der Aushandlung eines neuen Weſtpaktes ſtattgefunden hat, habe ge⸗ zeigt. daß Belgien in irgendeinem neuen Ver⸗ trag keine Garantie für irgend⸗ einen der anderen Staaten ö u geben wünſche. Die andern an den Ver⸗ handlungen beteiligten Regierungen ſeien ebenfalls bereit. dem zuzuſtimmen. daß Belgien keine Garantie gegenüber den anderen Staa⸗ ten unter dem Vertrage übernehmen ſolle. Angeſichts der bei der Aushandlung eines neuen Vertrages eingetretenen Verzögerung ſei beſchloſſen worden, den Wünſchen Belgiens entgegenzukommen. Er, Eden. wolle hinzufügen, daß die engliſch⸗fran⸗ zöſiſche Erklörung in keiner Weiſe die Ver⸗ pflichtungen irgendeines anderen Landes ge⸗ genüber Belgien berühre In der Note werde ausdrücklich ſeſtgeſtellt. daß weder die Ver⸗ pflichtungen Englands oder Frankreichs gegen⸗ über Belgien noch die beſtehenden Verein barungen zwiſchen England und Frankreich berührt werden. Auf eine weitere Anfrage erwiderte Eden. es handle ſich um eine Vereinbarung zwi⸗ ſchen England. Belgien und Frank⸗ reich. die nur dieſe drei Regierungen betreffe. Die andern in Frage kommenden Regierungen ſeien von den Vorgängen unterrichtet worden. Das ergebe ſich aus einer Vereinbarung. die im März letzten Jahres getroffen worden ſei. 1 an der Deutſchland nicht beteiligt geweſen ei.— Ein Anfrage Henderſons., ob es infolge der neuen Abmachungen nicht angebracht ſei, an andere Regierungen heranzutreten, beantwor⸗ tete Eden nur mit dem nochmaligen Hinweis, daß die anderen Regierungen unterrichtet wor⸗ den ſeien. Der liberale Abgeordnete Mander wollte wiſſen. ob Belgien nach wie vor durch den Sanktionsartikel 16 der Völkerbundsſatzung ge⸗ bunden ſei Eden erwiderte. die Völkerbundsver⸗ pflichtungen würden durch die engliſch⸗ franzöſiſche Nate in keiner Weiſe be⸗ rührt. Die britiſche Regierung habe keine Informationen. aus denen hervorginge daß die im Anhang 7 zum Locarno-Vertrag ent⸗ haltene Auslegung der Artikel 16 von irgend⸗ einem Völkerbundsmitglied abgelehnt worden ſei. Er fügte hinzu. daß Generalſtabsbeſpre⸗ chungen zwiſchen England. Belgien und Frank⸗ 9 gegenwärtig nicht ins Auge gefaßt wür⸗ en. Als Mander fragte, ob nicht ein verſönlicher oder ſchriftlicher Kontakt notwendig ſei. wenn England und Frankreich ihre Garantie wirk⸗ ſam ausführen ſollten. antwortete Eden. er könne ſeiner Antwort nichts hinzufügen. Iranco proleſtierk London, 28. April. Der Proteſt, den die Regierung Franco kürz⸗ lich gegen das Eingreifen der britiſchen Kriegs⸗ ſchiffe vor Bilbao bei der britiſchen Botſchaft in Hendaye eingelegt hat, richtet ſich gegen die Begleitung von britiſchen Handelsschiffen durch Kriegsſchiffe 9, Einrichtung eines Convoys) und gegen die Verletzung der Dreimeilenzone durch den Zerſtörer„Firedrake“. Auf engliſcher Seite ſteht man nun auf dem Standpunkt, daß ein Convoy nicht vorgelegen habe und daß im übrigen der Zerſtörer„Firedrake“ nur bis in die Nähe der Dreimeilenzone gelangt ſei. Wie weiter von zuſtändiger Seite verlautet, iſt bisher nochkeine Antwort der national⸗ ſpaniſchen Behörden auf den britiſchen Proteſt eingetroffen, der nach dem gleichen 8 in Burgos eingelegt worden ſei. eneral Franco hat jedoch fetzt eine Antwort Mos kau, 28. April. Das Don⸗Kohlen⸗ becken, kurz„Donbaß“ genannt, wo vor etwa anderthalb Jahren ein Stachanow mit ſeiner jetzt ſchon berüchtigt gewordenen Methode zum äußerſten Antreiben des Sowjetarbeiters auf höheren Befehl„entdeckt“ werden mußte, iſt wieder einmal wie zu Zeiten des„Schachty“⸗ Prozeſſes in den Mittelpunkt eines traurigen Intereſſes der ſowjetruſſiſchen Oeffenlichkeit ge⸗ rückt. Eine am Mittwoch von der amtlichen Nach⸗ richtenagentur„TAS.“ veröffentlichte ſcharfe Verordnung des Zentralkomitees der Bolſchewiſtiſchen Partei und des Rates der Volkskommiſſare der Sowjetunion, die neben Molotow ihrer Wichtigkeit halber von Stalin ſelbſt als Parteiſekretär unterzeich⸗ net iſt, beſagt nämlich, daß die geſamte ſow⸗ jetruſſiſche Kohleninduſtrie, insbeſondere aber die Gruben im Don⸗Becken, in den Monaten Februar, März und April des lau⸗ fenden Jahres einen außerordentlich hohen Produktionsrückgang aufweiſen. Während die Arbeit der Kohleninduſtrie im er⸗ ſten Viertelſahr 1937 als„ungenügend“ hinge⸗ ſtellt wird, wird gleichzeitig feſtgeſtellt, daß die Kohlenförderung in dieſem Zettabſchnitt nicht nur hinter dem von der Sowjetregierung auf⸗ geſtellten Erzeugungsplan zurückgeblieben ſei, ſondern noch nicht einmal die Produktionszif⸗ fern der gleichen Monate des Vorfahres er⸗ reicht habe. Am ſchlimmſten verhalte es ſich mit den Vorbereitungsarbeiten in den Gruben, die bereits ſeit zwei Jahren voll- kommen vernachläſſigt worden ſeien. Unzu⸗ läſſige Verletzung der Produktionsdiſziplin, England lehnt ab auf die britiſche Note vom 10. April an die na⸗ tionalſpaniſchen Behörden geſchickt. Ueber den Inhalt der Antwort General Francos iſt zur Zeit noch nichts bekannt. Graf Ciano dankt Berlin, 28. April. Auf das anläßlich der Fahrt italieniſcher Induſtrieller mit dem Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ von dem ſtellpertreten⸗ den Leiter der Reichsgruppe Induſtrie, Dr. Seeliger, an den italieniſchen Regierungs⸗ chef Muſſolini gerichtete Telegramm hat der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano wie folgt geantwortet: „Der Duce dankt ſehr herzlich für das ihm von Ihnen anläßlich des Aufenthalts des Grafen Volpi im Namen der Reichsgruppe Induſtrie übermittelte Telegramm.“ . . 353 Der Reichskriegsminiſter ſtattete der. 1 die Kurſusteilnehmer eine Anſprache.— Bei ſeinem Tegel. wurde Generalfeldmarſchall von Blomberg von Reichsorganiſationsleiter Dr. Len b. der Reichskriegsminiſter auf Burg Vogelſang Schulungsburg Vogelſang einen Beſuch ab und hielt an (Scherl Bilderdienſt, K.) „Jowjel-Erfolge“ im Dongebiel Scharfe Jowjelverordnung wegen Produklionsrückgang Nichterfüllung der Befehle und Erlaſſe, andau⸗ erndes Schwänzen, eigenmächtiges und vorzei⸗ tiges Verlaſſen des Arbeitsplatzes, Nichtbeach⸗ tung der techniſchen Regeln und der Sicher⸗ heitsvorſchriften— das ſeien die weiteren hauptſächlichſten Merkmale der Miß wirtſchaft auf den Sowjetgruben. Wegen des„beſchämenden Rückſtands des Donbaß“ werden das Volkskommiſſariat für Schwerinduſtrie, die Wirtſchafts⸗ Partei⸗ und Gewerkſchaftsorganiſationen des Don-⸗Kohlen⸗ beckens zur beſonderen Wachſamkeit aufge⸗ rufen und den„Schädlingen“ ſchwere Strafen und Gerichtsverfolgung angedroht. Daß die Sowjets dieſe ſcharfe Verordnung über die Mißwirtſchaft in der Kohleninduſtrie jetzt, kurz vor der bolſchewiſtiſchen Maifeier, erlaſſen, bei der es nichts anderes gibt, als nur„Sowfeterfolge“, deutet darauf hin, daß der Produktionsrückgang, vor allem im Don⸗ Kohlenbecken, doch in der Tat außerordentliche Ausmaße angenommen haben muß. 45. Geburkskag des Prinzregenlen Paul Belgrad, 28. April. Prinzregent Paul von Jugoſlawien feierte am Mittwoch ſeinen 45. Geburtstag. Aus Anlaß dieſes Ereigniſ⸗ ſes haben ſämtliche Blätter Leitartikel ver⸗ öffentlicht, in denen ſie auf die großen Ver⸗ dienſte des Prinzregenten und die Konſolidie⸗ rung Jugoſlawiens nach dem tragiſchen Ab⸗ leben Königs Alexander 1. hinweiſen. Die Blätter betonen, daß Prinzregent Paul ſchon bei Lebzeiten Alexanders 1. von dieſem mit wichtigen diplomatiſchen Aufgaben be⸗ traut worden ſei und daß er Alexander 1. ein wertvoller politiſcher Mitarbeiter geweſen ſei. Der Prinzregent hat ſeinen Geburtstag nicht in Belgrad verbracht. Er weilt ſchon ſeit einigen Tagen auf ſeinem Landgut in Slowenien, von wo er direkt zu den Krö⸗ nungsfeierlichkeiten nach London reiſen will. Die Geburtstagsfeier fand deshalb im engſten Familienkreis ſtatt. Geburtstagswünſche des Führers an den Prinzregenten Paul von Jugoflawien. Berlin. 28. April. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten Paul von Jugoſlawien zum Geburtstag drahtlich ſeine Glück wün⸗ ſche übermittelt. Das amerikaniſche Neulralilälsgeſeßz vor der Verabſchiedung. Parlamentariſche Vorarbeiten abgeſchloſſen Ne 28. April. In den Aus⸗ ſchüſſen des Senats und des Repräſentantenhau⸗ ſes, die ſeit geraumer Zeit den endgültigen Ent⸗ wurf des neuen amerikaniſchen Neutralitäts⸗ geſetzes ausarbeiteten, iſt nunmehr eine Eini⸗ gung erzielt worden. Die Vorlage geht jetzt den beiden Häuſern zu. Es ſind Vorkehrungen getroffen worden, daß ſie nach der Annahme im Kongreß dem Präſidenten, der ſeinen Erholungs⸗ urlaub auf See verbringt, durch ein Flugzeug ur Unterſchrift übermittelt werden kann. Es ſoll damit vermieden werden, daß zwiſchen dem Ablauf des alten Neutralitätsgeſetzes, das in der Nacht zum 1. Mai unwirkſam wird, und dem 4 des neuen Geſetzes eine Lücke ent⸗ ſteht. Nach der endgültigen Faſſung der Vorlage hat der Präſident darüber zu entſcheiden, ob bei einem Krieg zwiſchen fremden Nationen Wa⸗ ren aus den Vereinigten Staaten ausgeführt werden dürfen, wenn ſie nicht vorher vom aus⸗ ländiſchen Käufer bar bezahlt ſind. Dasſelbe fh für die Beförderung von Waren für Kriegs⸗ ührende auf amerikaniſchen Schiffen. Es bleibt dem Ermeſſen des Präſidenten überlaſſen, ob Waren, die von einer kriegsführenden Macht als Konterbande bezeichnet worden ſind, auf ameri⸗ kaniſchen Schiffen befördert werden dürfen. Amerikaner dürfen nach der neuen Vorlage nicht auf Schiffen Kriegsführender fahren, wenn der Präſident nicht anders beſtimmt. Amerikaniſche Handelsſchiffe dürfen nicht bewaff⸗ met werden. Die Beförderung von Waffen, Munition und Hffen il W auf amerikaniſchen Schiffen iſt verboten. ee eee, . 3 eee 7 —U— ́——ñ—b—— 3 — S eee 3— Englands Verantwortung Die ſenſationellen Vorgänge auf der Reede von Bilbao, bei denen innerhalb drei Tagen bereits 10 engliſche Dampfer mit Lebensmit⸗ teln und Kohlen unter dem Schutz engliſcher Kriegsſchiffe direkt an die Roten übergeben wurden, werfen das grellſte Licht auf die wirkliche Haltung Englands in der ganzen Spanienfrage. Die engliſche Regie⸗ rung iſt bekanntlich diejenige geweſen, die die meiſten Worte über die Notwendigkeit der Nichteinmiſchung offiziell gemacht hat. Nächſt Sowjetrußland und Frankreich aber entwickelte ſich dieſes ſelbe England immer mehr zu einem ſo gut wie untätigen Zuſchauer ge⸗ genüber ſelbſt den ſchwerſten Verletzungen in der Nichteinmiſchungsfrage und ſchließlich ent⸗ ſtand daraus eine offenkundig wohlwollende Duldung der ſowjetruſſiſchen Kriegführung in Spanien überhaupt. Die Zwiſchenfälle vor Bil⸗ bao haben nun ſelbſt den zurückhaltendſten Beobachtern den letzten Zweiſel daran genom⸗ men, wo England in dieſem unglücklichen Kriege eigentlich ſteht. Gerade England, das ja faſt noch mehr als Frankreich ſeine Völkerbundsfrommheit ſtets als einen beſtimmenden Leitſatz ſeiner Außen⸗ politik hinzuſtellen weiß, hätte die Pflicht ge · habt, den Völkerbund zu mobiliſieren in dem Augenblick, in dem es aller Welt auch aus den Berichten engliſcher Zeitungen!— klar wurde, daß es ſich in Spanien nicht um einen „Bürgerkrieg“ handelt und daß es nicht„Re⸗ bellen“ ſind, die ſich dort gegen eine ganze Koalition internationaler bolſchewiſtiſcher Maſ⸗ ſenverbrecher wehren. Auch die engliſche Re⸗ gierung kann ſchon genau ſo lange, wie dieſer bolſchewiſtiſche Krieg in Spanien andauert, bei all ihrer gewollten und hochmütigen Blindheit nicht mehr leugnen, daß ſie die eigentlichen Hintergründe des ſpaniſchen Freiheitskampfes gegen Moskau genau ſo gut kennt wie jeder an⸗ dere. Es iſt in den erſten Monaten des ſpaniſchen Krieges vielen Zeitgenoſſen nicht. klar gewor⸗ den, warum England einen ſehr einfachen, ſehr klaren Tatbeſtand durchaus nicht er⸗ kennen wollte ſelbſt den eindeutigſten Berichten engliſcher Blätter zum Trotz. Es iſt damals viel zu wenig beachtet worden, daß die engliſche Regierung ſich ſchon in Montreux mit den Sowjetruſſen ſoweit eingelaſſen hatte, daß ſie durch das Dardanellenabkommen die Sowjets plötzlich in dasſelbe Mittelmeer herein⸗ zog, das England noch kurz vorher, nämlich während des Abeſſinienkrieges, durch die kriegs⸗ mäßige Zuſammenziehung einer rieſigen Flotte und durch die Maſſierung von Expeditions⸗ truppen und zahlreichen Fluggeſchwadern als eine unantaſtbare engliſche Domäne zu erken⸗ nen gegeben hat. Es ergab ſich alſo der groteske Tatheſtand, daß England die ſtärkſte Anlieger⸗ macht des Mittelmeeres, Italien, in ihrer Be⸗ wegungsfreiheit mit den derbſten Mitteln ein⸗ zuſchüchtern verſuchte,daß es aber gleich darauf eine weit ab liegende Macht, die im Mittelmeer nichts verloren hat, direkt ins Mittelmeer ein⸗ führte. Die unmittelbare Folge war der Aus- bau der erſten unregelmäßigen Kriegstrans⸗ porte Sowjetrußlands nach Spanien zu einem regelrechten Kriegsfahrplan großen Stils, der genau wie die Kriegführung in Spanien ſelbſt dem ſowjetruſſiſchen Generalſtab unterſtand. Wir erinnern in dieſem Zuſammenhang wei⸗ ter daran, daß bei den wiederholten Bomhen- angriffen bolſchewiſtiſcher Flieger auf britiſche Flatteneinheiten ſelbſt in dem ſchwerwiegenden Fall, bei dem auf dem Flaggſchiff„Royal Oak“ Kommandant und mehrere Offiziere und Ma- troſen verletzt wurden, ſchlechterdings nichts ge⸗ ſchah, was die Roten hätte einſchüchtern kön⸗ nen oder was der ſonſt in England üblichen ſtürmiſchen Entrüſtung bei ſolchen Fällen ent⸗ ſprochen hätte. Die öffentliche Meinung Eng⸗ lands, durch die wohlwollende Haltung gegen⸗ über Moskau ſchon bedenklich eingelullt, ent⸗ rüſtete ſich nicht, und ſo weit ein Unwille ſich zeigte, wurde er von der inſtruierten Preſſe ſo⸗ fort abgeriegelt. Ganz weſentlich ſchneller und energiſcher war England immer bei der Hand, wenn einmal einem nationalſpaniſchen Flieger eine Schiffsverwechſlung paſſierte. Wir erin⸗ nern ferner an die ſchon erwähnte Bezeich⸗ nung der nationalſpaniſchen Kämpfer mit„Re⸗ bellen“, die in gewiſſen engliſchen Blättern auch heute noch üblich iſt. Wir erinnern an die eng— liſche Weigerung, die nationalſpauiſche Franco⸗ Regierung als kriegführende Partei anzuer⸗ kennen, trotz des eindeutigen ſpaniſchen Volks- mandats für dieſe Regierung und trotz ihrer Anerkennung durch andere Großmächte. Und wir haben hier wiederholt darauf hinweiſen müſſen, daß es der engliſche Vorſitzende des ſog. Nichteinmiſchungsausſchuſſes war, der ſämtliche von Deutſchland oder Italien einge⸗ reichten Anklageliſten trotz ihres erdrückenden Beweismaterials gegen Moskau immer wieder einfach als unerheblich oder als unzureichend abgelehnt hat; dieſer Lord Plymouth iſt parla⸗ mentariſcher Unterſtaatsſekretär, alſo Mitglied der weiteren Regierung! Iſt es ein Wunder, wenn unter ſolchen fort⸗ geſetzten Einflüſſen in einem Lande, deſſen Ju⸗ gend ſich in wachſendem Maße ihrem Vater⸗ lande verſagt, ſchließlich ſogar unter dem Kle⸗ rus eine ſolche Verwirrung entſteht, daß ſelbſt hohe Geiſt liche ungeſtraft für den Bol⸗ ſchewismus predigen dürfen und daß man in dieſen Kreiſen ohne das geringſte Bedürfnis wenigſtens der zweiſeitigen Prüfung von vorn- herein für die Partei der Maſſenmörder ein⸗ tritt? Und während Herr Eden eine feierliche Beſchwörung der Nichteinmiſchung nach der an⸗ dern vorträgt, während Baldwin perſönlich die Blockade von Bilbao als„effektiv“ anerkennt, ſetzt ſich plötzlich ein engliſcher Dampfer nach dem andern gerade nach dieſem blockierten Bil⸗ bao in Bewegung. Die Schnelligkeit, das Syſtem und die Art der Durchführung dieſes organiſierten und von oben her durch Nach- ſicht geförderten Blockadebruchs läßt zweifellos darauf ſchließen, daß die hinter den Blockade⸗ hrechern ſtehenden Kreiſe ſehr genau gewußt haben müſſen, daß ihnen trotz jener Baldwin⸗ ſchen Erklärung nichts geſchehen würde. Roſſaint erhält 11 Jahre Juchthaus Der Abſchluß des Düſſeldorſer Hochverralsprozeſſes Berlin, 28. April. In dem Strafver⸗ fahren gegen die katholiſchen Jugendführer aus Düſſeldorf, die zu Funktionären des ehemaligen kommuniſtiſchen Jugendverbandes hochverräteri⸗ ſche Beziehungen zur Schaffung einer gegen den Beſtand des neuen Deutſchlands gerichteten „Katholiſch⸗kommuniſtiſchen Einheitsfront“ un⸗ terhalten haben, verkündete der Volksgerichtshof des Deutſchen Reiches am Mittwoch nach drei⸗ 1 Verhandlungsdauer das folgende Ur⸗ El Der Angeklagte Roſſaint erhielt wegen Vorbereitung eines hochverräteriſchen Unterneh⸗ mens unter erſchwerenden Umſtänden elf Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehr⸗ verluſt. Der Angeklagte Steber wurde wegen des gleichen Deliktes zu einer Zuchthaus ⸗ ſtrafſe von 5 Jahren und 5 Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Der Angeklagte Jülich erhielt wegen Vor⸗ bereitung eines hochverräteriſchen Unternehmens 2 Jahre Zuchthaus und 2 Jahre Ehr- verluſt. Wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines hoch⸗ verräteriſchen Unternehmens wurde der Ange⸗ klagte Kremer zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten verur⸗ teilt, von der Anklage wegen Vergehens nach der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze des Deutſchen Reiches vom 4. Februar 1933 wurde er freigeſprochen. Den Angeklagten Roſſaint, Steber, Jülich und Kremer, wurden je 14 Monate der erlitte⸗ nen Unterſuchungshaft auf die erkannte Strafe angerechnet. Die ſichergeſtellte Schrift wurde eingezogen. Die verurteilten Angeklagten ha⸗ ben die Koſten des Verfahrens zu tragen. Im Umfange der Freiſprechung trägt die Koſten die Reichskaſſe. Dieſes Urteil wird ſofort rechts⸗ kräftig. g Die Angeklagten Clemens, Himmes ö und Schäfer werden freigeſprochen. die Urkeilsbegründung Wer die innere Geſchloſſenheit oder äußere Sicherheit des Staates antaſtet, iſt Hochverräter §§ Berlin. 28. April. Seiner ausführlichen Begründung des Urteils gegen die katholiſchen Jugendführer ſtellte Präſident Engert. der Vorſitzende des zuſtändigen zweiten Senats des Volksgerichtshofes u. a. folgende Richtſätze voraus: Oberſtes Geſetz ſei das Wohl des Volkes. Wer die innere Geſchloſſenheit oder die äuße— re Sicherheit des Staates als der äußeren Er- ſcheinunasform der Volksgemeinſchaft anzuta⸗ ſten wage. mache ſich der ſchwerſten Verbre⸗ chen. des Hoch⸗ und Landesverrates ſchuldig. Das Wohl der Volksgemeinſchaft ſei in jedem Falle über das Wohl des Einzelnen zu ſtel⸗ len. Im Rahmen des Konkordates habe auch der katholiſche Prieſter die Verpflichtung, die Reichsregierung zu achten und dem deutſchen Staat Treue zu leiſten. Die ehemalige Zentrumspartei, der Nährboden für Roſſaints hochverräteriſches Treiben. Sodann aina der Vorſitzende zu einem kur⸗ zen Rückblick auf die Geſchichte der ehe ⸗ maligen Ze'ntrum partei über. Sie ſei von den politiſch zuſammengefaßten Katho⸗ liken als die alleinige Vertreterin ihrer Welt anſchauunga angeſehen worden. In den links- gerichteten Kreiſen der Zentrumspartei, die ſich beſonders im„Friedensbund deutſcher Katholiken“ zuſammenfanden, wurden in Worten und Schrift pazifiſtiſche Ge⸗ dankengänge verbreitet, die letzten Endes auf die Forderung der Krieasdienſtver⸗ weigerung hinausliefen. Die katholiſche Jugend ſei aleichfalls pazifiſtiſch eingeſtellt ge ⸗ weſen und habe ſozialiſtiſche Lieder geſungen. „Auf dieſem Nährboden erwuchs“, ſo führ⸗ te der Vorſitzende weiter aus,„die innere Ent. wicklung Roſſaints zu ſeinem hochverrärteri⸗ ſchen Treiben. Der Kaplan trat aus der Zen; trumspartei aus, als dieſe für das Ermächti⸗ gungsgeſetz zugunſten des Kabinetts Hitler ſtimmte, und er hat ſeiner eigenen Kirche Ver⸗ rat und Zuſammengehen mit dem Faſchismus vorgeworfen. Als Mitglied des„Friedens ⸗ bundes deutſcher Katholiken“ hat ſich der An ⸗ geklagte auch praktiſch als Pazifiſt betätigt. in · dem er Klebezettel anbrachte, die ſich gegen den Wehrwillen der Jugend richteten. Ferner ſandte er Schreiben zuſtimmenden Inhaltes an den Vorſitzenden der Abrüſtunagskommiſſion in Genf. In einem Aufruf in der Zeitung., Die fun⸗ ge Front“ hat er die katholiſche Jugend aufge⸗ Vieder zwei Franziskaner vor Gericht 756 fjähriger Irdens bruder Koblenz, 28. April. In der langen Kette der Säuberungsprozeſſe gegen die furchtbare Seuche in den Klöſtern katholiſcher Ordens⸗ geſellſchaften entrollte ſich am Mittwoch vor der großen Strafkammer in Koblenz wiederum ein unbeſchreiblich trauriges und tieferſchüt⸗ terndes Bild. Angeklagt waren zwei Fran⸗ ziskanerbrüder aus dem Mutterhaus Waldbreitbach, die ſich als fromme Kut⸗ tenträger und„Jugenderzieher“ ſchwerer Ver⸗ trauensbrüche und ungeheuerlicher ſittlicher Verfehlungen ſchuldia gemacht haben. Jede Verhandlung erbringt in ihrem unerfreulichen und durch ihren Inhalt jeden geſunden Men⸗ ſchen abſtoßenden Verlauf erneut den Beweis, daß es ſich in dieſen Verfahren nicht um Einzelfälle handelt, ſondern daß aue Straftaten ſich aus einem unglaublichen und unfaßbaren Syſtem ergeben. Die Sün⸗ der und Unholde., die in der Anklagebank ſtehen, ſind nicht nur Ordensbrüder in jungen und mittleren Jahren, ſondern die Seuche machte auch vor dem Alter, das man in einem geſunden Leben als ehrwürdig bezeichnet nicht Halt. Man traute ſeinen Augen nicht, als der an⸗ geklagte Franziskanerbruder Janatius in den Gerichtsſaal geführt wurde. Ein 76 Jahre alter Mann mit eingefallenem Geſicht, ſtand als mehrfacher Sittlichkeitsverbrecher vor dem Strafrichter. In Saarbrücken geboren, trat er ſchon als junger Menſch in die Ordensgeſell⸗ ſchaft ein. Von 1919 bis 1934 war er im Klo⸗ ſter Waldniel. Noch als 70jähriger lockte er die Jungen in ſeinen Pförtnerraum und verführte ſie dort. Der Angeklagte behauptet, er habe die Jungen„auf ihre Standhaftigkeit hin prüfen wollen“, und ſei dabei„ſelbſt ein Opfer ſeiner Hemmungsloſigkeit gewor- den.“ In der Beweisaufnahme gibt der Angeklag⸗ te an, die Jungen hätten ihm erzählt, auch andere Brüder des Kloſters bätten mit ihnen Unzucht getrieben. Die Namen dieſer Brüder wolle er jedoch nicht nennen. Einer der Zöglinge ſagte als Zeuge, alle Kloſterbrüder ſeien„ſo veran⸗ lagt“ geweſen. Nachdem ſie durch die Brü⸗ der auf den Weg des Laſters gekommen ſeien, hätten ſie ſelbſt untereinander Un⸗ zucht getrieben. In der Beweisaufnahme wird weiter feſt⸗ geſtellt. daß ſich in dem Kloſter Waldniel der Bruder Friedebert befunden hat, der Lehrer der Kloſterſchule war und über 100 Kinder zu unterrichten hatte. An 35 Schülern hat ſich dieſes Scheuſal. wie die Unterſuchun⸗ gen ergaben, vergangen. Für dieſe Verbrechen wird er ſich in nächſter Zeit vor dem Strafrich ter zu veranworten haben. Das Gericht verurteilte den angeklagten Bruder Janatius wegen vollendeten Verbre⸗ chens gegen die 88 174,1 und 176,3 in mehre⸗ auf der Anklagebank Ge'ſamtſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis. Das Gericht betonte jedoch, daß er es nur ſeinem hohen Alter zu verdan⸗ 0 9 wenn er vor dem Zuchthaus bewahrt lieb. Als zweiter Angeklagter hatte ſich der Fran⸗ ziskanerbruder Deſiderius zu verantwor⸗ ten. Er wurde 1900 in Dortmund geboren und arbeitete bis zu ſeinem 26. Lebensjahr in einem größeren Werk. Als er dann 1926 ar⸗ beitslos wurde, trat er als Poſtulent in das Kloſter Waldbreitbach ein und leate 1931 die ewigen Gelübde ab. In dem Kinderheim Linz verſah er den Dienſt eines Krankenpflegers, wurde dann Fremdenführer im Kölner Dom und ſchließlich in das ſo übel berüchtigte Waldniel verſetzt. Hier erhielt er die ſogen. „ſchwere Station“ für ſchwachſinnige Kinder. Der Angeklagte ſagte ſelbſt bei ſeiner Verneh⸗ muna, daß hier der„Ausſchuß der Menſch⸗ heit“ verſammelt geweſen ſei. In Waldniel ſank der Bruder ſyo tief, daß er ſich mit den geiſtig minderwertigen Zöglingen einließ. Auch dem Generaloberen, ſowie ſei⸗ nem Beichtvater erzählte der Angeklagte, daß er in dieſer furchtbaren Umgebung befürchten müſſe, alle Hemmungen zu verlieren. Der Ge⸗ neralobere aber ſagte ihm, das ſei wohl nicht ſo ſchlimm und brachte dabei zum Ausdruck, er wolle wohl abgelöſt ſein und einen beſſeren Poſten haben. Wenn er die Luft in ſeiner Umgebung nicht mehr vertragen könne, ſo möge er ruhig das Fenſter öffnen.(ö) In der Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß ſich der Angeklagte in mehreren Fällen mit kranken Zöglingen, die nicht mehr als Menſchen anzuſprechen, ſondern halb ver⸗ tiert waren, in der furchtbarſten Weiſe ein⸗ gelaſſen und ſie für ſeine ſchmutzigen Zwecke mißbraucht hat. Außerdem aibt der Angeklagte zu, ſich als Maſochiſt betätigt zu haben. Auch in dieſer Verhandlung ſagte ein Zögling, der als Zeuge erſchienen war, alle Kloſterkinder ſeien von den Brüdern verdorben worden. In ſeiner Anklagerede gab der Staatsanwalt ein erſchütterndes Bild der Vorgänge, die in ihren Scheußlichkeiten nicht wiederzugeben ſeien. Wer einen Einblick in das Kloſterleben ren Fällen zu einer erhalten habe, der wiſſe, wie die Jungen zuerſt von den Brüdern verführt worden ſeien und unter ſich gemeinſam völlig verdorben waren, ſodaß das Kloſter in ein Laſterhaus verwan⸗ delt worden ſei Einer nach dem anderen ſei in den Sumpf hineingezogen worden. Der Angeklagte wurde wegen Verbrechens gegen 8 175 in Tateinheit mit Verbrechen gegen§ 174.1 zu zwei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus, ſowie drei Jah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt. Dem Angeklagten konnten keine mildernden Umſtände zugebilligt werden, da er ſich mit Zöglingen, die auf der unterſten Stufe der menſchlichen Entwicklung 3 in der gemeinſten Weiſe eingelaſſen at. fordert.„in den politiſchen Bezirk vorzuſto⸗ zen.“ Der Kaplan Roſſaint wollte nach Ruß⸗ land, dem Land der Gottloſen, reiſen. um die dortigen Verhältniſſe zu ſtudieren. Für ſeine Ablehnung der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauuna ſind ferner verſchiedene Bekundungen bezeichnend. die Zeugen während der Beweis⸗ aufnahmen gemacht baben. Danach hat er mehrfach die Auffaſſung vertreten, daß ſich der Nationalſozialismus nicht lange an der Herr⸗ ſchaft halten werde. „Abſchließend iſt feſtzuſtellen“, ſo bemerkte der Vorſitzende,„daß dieſer katholiſche Seel⸗ ſorger Politiker war, der ſich nicht ledialich mit kulturpolitiſchen Fragen beſchäftigte, ſon⸗ dern aus ſeiner ſtarken Ablehnung gegenüber dem Nationalſozialismus ein lebbaftes Intereſſe für den Kommunismus zeigte.“ Roſſaint war ſich des hochverräteriſchen Charakters ſeiner Betätigung bewußt. Anſchließend aging der Vorſitzende auf die Beziehungen ein, die Roſſaint mit verſchiede⸗ nen kommuniſtiſchen Hetzern, hinauf bis zu dem Spitzenfunktionär Kaiſer des ehemaligen Zentralkomitees des kommuniſtiſchen Jugend⸗ verbandes unterhalten habe zum Zwecke der Schaffung einer katholiſch ⸗ kommuniſtiſchen Einheitsfront. Roſſaint hat weiter die Zu⸗ ſtimmung des„Reichsführers“ der Sturm⸗ ſchar Steber dazu eingeholt, daß kommuntſti⸗ ſche Agenten bei den Sturmſcharverſammlun⸗ gen und ⸗tagungen ſprechen konnten. Durch Roſſaints Hände ſind weiter verſchiedene Druckſchriften hochverräteriſchen Inhalts ge⸗ gangen, der er zum Teil von dem Mitange⸗ klagten Jülich, einem von ihm getauften Ju⸗ den, erhalten hat. Er hat den Kommuniſten die Möglichkeit verſchafft, weiter zu arbeiten, indem er ſie immer wieder an die katholiſchen Kreiſe herankommen ließ. Roſſaint verband ſich mit dem Kommunismus, um mit ihm zu; ſammen den Nationalſozialismus zu ſtür⸗ zen. Seine Behauptung, daß er die Kommuniſten zum katholiſchen Glauben habe bekehren wol⸗ len, ſei durch die Beweisaufnahme ein⸗ wandfrei widerlegt. Erſchwerend muß⸗ te ſich auswirken, daß Roſſaint ſeine hochver⸗ räteriſche Betätigung auch im Auslande be⸗ trieben hat. Die Tätigkeit Roſſaints müſſe als beſonders verwerflich bei einem deutſchen Prieſter ange⸗ ſehen werden. Er habe ſich als katholiſcher Seelſorger mit Dingen beſchäftigt, die ihn nichts angingen und deren Verfolgung ihm nach Wortlaut und Sinn des Konkordates verboten war. Roſſaint ſei der Typ eines De; faitiſten, der auch einen erheblichen Schaden angerichtet habe; denn er habe dazu beigetra; gen, daß die Seelen von jugendlichen Katholi⸗ ken vergiftet wurden.— Unter dieſen Umſtän; den habe das Gericht die verhängte Zucht hausſtrafe von 11 Jahren als angemeſſene Sühne angeſehen. 18 Sodann ging der Vorſitzende zur Erörterung der Schuld⸗ und Straffrage bei den übrigen An⸗ geklagten über. Steber war ſogenannter „Reichsführer“ der Sturmſchar und hatte als ſolcher einen erheblichen Einfluß, der ſein Vor⸗ gehen beſonders gefährlich erſcheinen läßt. An⸗ dererſeits war zu berückſichtigen, daß er Roſ⸗ ſaint geiſtig bei weitem unterlegen war. Bei ihm erſchien daher eine Zuchthausſtrafe von 5 Jahren angemeſſen und ausreichend. Jülich hat Roſſaint mehrere Hetzſchriften gegeben, obwohl auch er die hochverräteriſchen Ziele der Kommuniſten kannte; außerdem hat er eine von der Polizei geſuchte Kommuniſtin bei ſich untergebracht und den ins Ausland ge⸗ flüchteten Funktionär Schwippert auf dem Wege über Roſſaint geldlich unterſtützt; auch bei ihm war daher auf eine Zuchthausſtrafe zu erkennen. Der Kaplan Kremer hat eine Verſamm⸗ lung des„Religiöſen Kreiſes“ geleitet, in der der kommuniſtiſche Agent Gömbert geſprochen hat. Weiter hat er an der Verſammlung im Hauſe des Mitangeklagten Himmes teilgenom⸗ men, in der ebenfalls ein kommuniſtiſcher Hetzer ſprach: er hat ſich dabei der Beihilfe zur Vor⸗ bereitung eines hochverräteriſchen Unterneh⸗ mens ſchuldig gemacht. Generalſekretär Cle⸗ mens war ebenſo wie die Mitangeklagten Himmes und Schäfer freizuſprechen, je⸗ doch nicht wegen erwieſener Unſchuld, ſondern nur mangels Beweiſen. Von ſeiner völligen Unſchuld konnte ſich jedenfalls das Gericht nicht überzeugen. Himmes, der ſeine Wohnung für eine Zuſammenkunft mit einem Kommuniſten zur Verfügung geſtellt hat, war nicht nachzuweiſen, daß er vorher im Bilde war, daß ein kommuniſtiſcher Redner erſcheinen würde. Schäfer erhielt von Roſſaint kom⸗ muniſtiſche Schriften, die er weglegte, ohne ſie geleſen zu haben. Bei dieſer Sachlage muß es zweifelhaft erſcheinen, ob er erkannt hat, daß dieſe kommuniſtiſchen Schriften hochverräteri⸗ ſchen Charakter hatten. der 1. Mali geſetzlicher Feieriag in Frankreich? Paris, 29. April. Der Abgeordnete Ge⸗ orgs Bizard, der Präſident des Kammeraus⸗ ſchuſſes, hat Miniſterpräſident Blum in einem Schreiben auf den Bericht des Arbeitsausſchuſ⸗ ſes zu dem Geſetzvorſchlag Faurs hingewieſen, welcher den 1. Mai in einen geſetzli⸗ chen Feiertag umwandeln ſoll. Der Re⸗ gierungschef wird gebeten, einen Geſetzentwurf in dieſem Sinne mit dem Antrag auf dring⸗ liche Ausſprache einzubringen. Nun hat Miniſterpräſident Leon Blum in einem Schreiben darauf geantwortet, daß es ihm kaum möglich erſcheine, noch vor dem 1. Mai von Kammer und Senat eine Abſtimmung in dieſem Sinne zu erwirken, doch ſei die Re⸗ gierung bereit, ſoweit es die ihrer Autorität unterſtellten Verwaltungen und Dienſtſtellen betreffe, ſich von dem Vorſchlag leiten zu laſſen und hat beſchloſſen, den Dienſtleitern und Ab⸗ teilungsvorſtehern für den 1. Mai entſprechende Weiſungen zu erteilen. — — 8 1 iht Zahlreik Prag., putden al Ferammlu in Julmn petbote! De. als 6 lezeichnung Müblfraun et Einbe Erſchienen melten n abntſtriche A, Ifen Abakotdue! We gierungs er ſich ge einem 9 ren. Als Selle zu lung alta Verſammlu det Ed. chen ſolle, weil zut fahnen ber ſammlungs allen fünf daß es ni gekonn de Ptag, wurde bo das bela „Der Gtt nahmt, die Tſche kauft, bis plate des Grund für gabe Eu Zuſazbem ſtebt. Di Meldung ſchlagnaht lonbon. F. Lor daſchen 1 antes un deten Jie angedreßt it nach f gebrochen len die dun. 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Der Be⸗ werber muß Deutſcher ſein und dem National- ſozialiſtiſchen Fliegerkorps angehören. Aus⸗ führungsbeſtimmungen erläßt der Reichsmini⸗ ſter der Luftfahrt. Oberbürgermeiſterwechſel in Eſſen und Duisburg Düſſeldorf W. April. Die Regierungs⸗ preſſeſtelle Düſſeldorf teilt mit: Der Regie⸗ rungspräſident in Düſſeldorf hat mit Ermäch⸗ tigung des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern den Oberbürgermeiſter der Stadt Düſſeldorf, Dillgardt, mit Wirkung vom 30.14. 1937 mit der einſtweiligen Verwaltung der Geſchäfte des Oberbürgermeiſters der Stadt Eſſen und den Kreisleiter Freytag en Eſſen mit der einſtweiligen Verwaltung der Geſchäfte des Oberbürgermeiſters der Stadt Duisburg beauftragt. Gleichzeitig ſcheidet der bisherige Oberbürgermeiſter der Stadt Eſſen, Dr. Reismann⸗Grone, auf eigenen Antrag wegen hohen Lebensalters aus dem Dienſt der Stadt Eſſen. Für ſein erfolgreiches Wirken in den vergangenen vier Jahren iſt ihm die wärmſte Anerkennung und der beſondere Dank der ſtaatlichen Aufſichts⸗ behörde übermittelt worden. Im Jeichen des deulſch⸗ ſſchechoſlomakiſchen„Ausgleichs“ Zahlreiche SDP. ⸗Verſammlungsverbote und Auflöſungen. Prag, 28. April. Im Gerichtsbezirk Znaim wurden alle fünf von der SDP. vorbereiteten Verſammlungen aufgelöſt. Schon vorher war in Zuckmantl eine öffentliche Verſammlung verboten worden Sie wurde aufgelöſt. als SDp.⸗Abgeordneter Knorre ſprechen wollte, weil auf zwei Einladungen die Orts⸗ bezeichnung() fehlte. Eine Verſammlung in Mühlfraun wurde ebenfalls aufgelöſt, weil der Einberufer nicht eine eigene Liſte der Erſchienenen angelegt, ſondern die Verſam⸗ melten nur auf der Liſte der Eingeladenen abgeſtrichen hatte. Schließlich fand in Schattau eine öffentliche Verſammlung, ſtatt. in der Abgeordneter Knorre vor Hunderten von Teil⸗ nehmern ſprach. Nachdem zweimal vom Re⸗ gierungsvertreter gewarnt worden war, wollte er ſich gegen eine neuerliche Verwarnung mit aus Maſarbks Werken verwah⸗ ren. Als er ſich aber anſchickte, die betreffende Stelle zu zitieren, wurde auch dieſe Verſamm⸗ lung aufgelöſt. Einer größeren öffentlichen Verſammlung in Klein⸗Teßwitz. in welcher der SDP.⸗Abgeordnete Dr. Neuwirth ſpre⸗ chen ſollte, widerfuhr das gleiche Schickſal, weil zur Ausſchmückung des Saales Partei⸗ fahnen verwendet worden waren. Die Ver⸗ ſammlungsteilnehmer bewahrten jedoch in allen fünf Orten muſtergültig Diſziplin, ſo daß es nirgends zu Zwiſchenfällen gelommen iſt. „der Große Inden“ in Prag ſtaals gefährlich Prag. 28. April. Wie die Blätter melden, wurde von der Prager Staatsanwaltſchaft das bekannte deutſche Rechtſchreibungswerk „Der Große Duden“, 1. Teil, beſchlag⸗ nahmt. Das Buch wurde ſeit Jahren in die Tſchechoſlowakei eingeführt und hier ver⸗ kauft, bis vor wenigen Wochen fünf Exem⸗ plare des Werkes zurückgehalten wurden. Der Grund für die Beſchlagnahme dürfte die An⸗ gabe„Sudetendeutſchland“ ſein, bei der die Zuſatzbemerkung„früher Deutſch⸗Böhmen ſteht. Die„Reichenberger Zeitung“. die die Meldung brachte, verfiel ebenfalls der BRe⸗ ſchlagnahme. kondoner Verkehrsſtreik am 1. Mai? 88 London, 28. April. Die Beſprechung zwischen Vertretern des Londoner Verkehrs⸗ amtes und der Transportarbeitergewerkſchaft, deren Ziel die Abwendung des für den 1. Mai angedrobten Streifs der Autobusſchaffner war. iſt nach ſiebenſtündiger Dauer ergebnislos ab⸗ ebrochen worden. Am Mittwochnachmittag ollen die Beratungen wieder aufgenommen wer⸗ den. Die Verlautbarung, die im Anſchluß an dieſe Sitzung ausgegeben wurde, beſagt nichts über den Verlauf. Man iſt jedoch in London allge⸗ mein der Meinung, daß die Lage noch kritiſcher geworden iſt. Bezeichnend iſt die Entſchließung von 2000 Autobusſchaffnern, die den Beſchluß der Gewerkſchaftskonferenz, am 1. Mai in den Streik zu treten. einmütig gebilligt haben. — Ein neuer Komet entdeckt London, 28. April. Der auſtraliſche Aſtronom Walter Gale hat einen neuen Kometen entdeckt, dem der Name Gale⸗Ko⸗ met 1937 verliehen wurde. Der Forſcher, der ſich aus Liebhaberei in ſeinen Mußeſtunden mit Aſtronomie beſchäftigt, hat ſchon in den Jahren 1894, 1912 und 1927 Kometen entdeckt, die alle ſeinen Namen tragen. Der jetzt von ihm ent⸗ deckte Komet wird erſt in einigen Jahren wie⸗ der zu ſehen ſein. Verdienſtvolle Arbeil für den deulſchen Sport 5A.⸗-Gruppenführer von 1 und Oſten vier Jahre Reichsſport⸗ üh rer Berlin, 28. April. Am 28. April 1933— alſo vor vier Jahren— wurde der SA.⸗Grup⸗ penführer Hans von Tſchammer und Oſten auf Verſchlag des Reichsminiſters des Innern Dr. Frick vom Führer und Reichskanz⸗ ler zum Reichsſportkommiſſar ernannt. Aus dieſem Anlaß richtete der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern an den Reichsſportführer ein Schreiben folgenden Inhalts: Mein lieber Herr Reichsſport⸗ führer! Vor vier Jahren ſind Sie an die Spitze der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung getreten. In Ausführung der Ihnen von dem Führer und mir übertragenen Aufgabe haben Sie in raſtloſer zielklarer Arbeit das in zahlloſe Ver⸗ bände und Intereſſentengruppen zerſplitterte deutſche Turn⸗ und Sportweſen zu dem Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen, der größ⸗ ten einheitlich geführten Sportorganiſation der Welt, zuſammengeſchloſſen. Als Präſident des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes hatten Sie die verantwortliche Auf⸗ gabe zu erfüllen, die deutſche Mannſchaft für die XI. Olympiade vorzubereiten. Die großartigen Erfolge, die unſere deutſchen Kämpfer vor den Augen einer ganzen Welt errungen haben, ſind der ſchönſte Lohn für Ihr tatkräf⸗ tiges Mühen. Für noch weſentlicher erachte ich es, daß es Ihnen gelungen iſt, im Verlauf Ihres Wirkens die Ueberzeugung von der Wichtigkeit der Lei⸗ besübungen und die Begeiſterung für den deut⸗ ſchen Sport weit über die Kreiſe des Reichs⸗ bundes hinaus im ganzen deutſchen Volk zu wecken. Ich freue mich aufrichtig über die großen Auf⸗ gaben, die Ihnen in den letzten Jahren über den Kreis der deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ bewegung hinaus übertragen worden ſind. Ich gedenke in dieſem Zuſammenhang Ihrer Tätigkeit als Leiter es„Sportamts Kraft durch Freude“, das Millionen von Volksgenoſſen betreut, als Leiter des Haupt⸗ amtes der NS. Kampfſpiele der SA., die das Deutſche Olympia darſtellen, und im beſonderen der großen Aufgabe, die Sie als der Beauf⸗ tragte des Jugendführers des Deutſchen Reiches für die körperliche Ertüchtigung der geſamten deutſchen Jugend zu leiſten haben. Daß es gelungen iſt, durch die Uebertragung einer Abteilung in meinem Miniſterium und durch die Schaffung des Reichsſportamts Ihrer Tätigkeit auch den erforderlichen ſtaatlichen Rückhalt zu verleihen, erfüllt mich mit beſonde⸗ rer Genugtuung. Ihre in dieſem Monat durch den Führer und Reichskanzler verfügte Beſtel⸗ lung zum Präſidenten der Reichsakademie für Leibesübungen ſchafft Ihnen die Möglichkeit, auch auf die Ausbildung der in dem weiten Ge⸗ bier der körperlichen Erziehung tätigen Lehrer den erforderlichen Einfluß zu nehmen. Ich nehme die Tatſache Ihres vierjährigen Wirkens zum Anlaß, Ihnen und durch Sie Ihren Mitarbeitern meinen herzlichſten Dank und meine volle Anerkennung für Ihr bis⸗ heriges ſo erfolgreiches Wirken auszuſprechen und Sie auch für die Zukunft meiner rückhalt⸗ loſen Unterſtützung zu verſichern. Heil Hitler! Ihr ſehr ergebener(gez.) Frick. v. Schirach begrüßt die Berufswelllämpfer Fonderfahrt in die bayriſche Bergwelt München, 28. April. Während für die Wettkampfleiter der Mittwoch der arbeitsreiche Tag der Bewertung der theoretiſchen, weltan⸗ ſchaulichen und praktiſchen Arbeiten des Reichs⸗ kampfes im Vierten Reichsberufswettkampf war, durften 3324 Wettkämpfer und ⸗kämpferinnen aller deutſchen Gaue einen Tagesausflug nach Garmiſch⸗ Partenkirchen unter⸗ nehmen. In vier Sonderzügen wurde die Fahrt ſchon am frühen Morgen von München aus angetre⸗ ten, und in kurzen Abſtänden kamen die Züge etwa zwei Stunden vor Mittagszeit am Ziel an. ſo daß den Jungen und Mädels. von denen der größte Teil noch nie in den Bayriſchen Alven war, noch am Vormittag Gelegenheit gegeben war, ſich ſofort in dieſer herrlichen Gegend um⸗ zuſehen. Der Empfang, der den Jungen und Mädels in Garmiſch⸗Partenkirchen bereitet wurde, war überaus herzlich. Auch Obergebietsführer Ax⸗ mann, der Leiter des Vierten Reichsberufs⸗ wettkampfes, hatte ſich zur Begrüßung der Wett⸗ kämpfer auf dem Bahnſteig eingefunden. Die Bevölkerung hatte ihre Häuſer reich beflaggt. Ueberall wurden die Jungen und Mädels herz⸗ lich und gut aufgenommen. Eine beſondere Freude und Ehrung wurde ihnen dadurch zuteil, daß auch der Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches, Baldur von Schirach, nach Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen kam und ſich ſelbſt davon überzeugte, daß die beſten Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen ganz Deutſchlands einen fro⸗ hen Tag verbrachten. Ueberall wurde der Ju⸗ gendführer des Deutſchen Reiches von der be⸗ geiſterten Jugend lebhaft begrüßt. In den frü⸗ hen Nachmittagsſtunden unterhielt er ſich mit verſchiedenen Gruppen, die über Herkunft, Ve⸗ ruf, Aufgabenſtellung im Wettkampf friſch Aus⸗ kunft gaben. Alle von ihnen erfüllte die Hoff⸗ nung, in wenigen Tagen vom Reichsjugendfüh⸗ rer in der Reichskanzlei dem Führer als Sieger vorgeſtellt zu werden. Unter Führung von einheimiſchen Schul⸗ buben und Schulmädels zogen die auswärtigen Gäſte in kleinen Trupps von 50 Jungen und Mädels in die Umgebung von Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen. Die männlichen Wettkampfteilnehmer eilten in erſter Linie in das Olympia⸗Skiſta⸗ dion. Einheimiſche Sportler erklärten den Jun⸗ gen die ganze Anlage und erzählten ihnen Ein⸗ zelheiten aus den Olympiſchen Winterſpielen. Viele Jungen und Mädels begaben ſich auch zur Kreuzeckbahn⸗Talſtation und andere zur Part⸗ der Mord an der Diplomalenkochler aufgeklärt Straßenräuber die Täter. Wien, 28. April. Der Mord an der Toch⸗ ter des Wiener paraguayiſchen Geſandten Ing⸗ rid Wiengreen iſt nach dreitägiger fieber⸗ hafter Arbeit der Behörden vollſtändig aufge⸗ klärt worden. Die Tat wurde von einer Räuber⸗ bande verübt, die es ſich zum Ziel geſetzt hatte, in der einſamen Neunkirchener Allee, der Straße Wien— Semmering. Anſchläge auf Kraft⸗ wagenführer durchzuführen. Der eigentliche Täter heißt Schlegel, der kürzlich aus dem Heeresdienſt ausgeſchieden iſt. In ſeinem Beſitz wurde ein Photoapparat des Mädchens gefunden. Sein Mantel wies Blut⸗ flecke auf. Unter dem Druck der Beweiſe legte er ſchließlich ein Geſtändnis ab. Drei ſeiner Komplizen ſind ebenfalls verhaftet. Die Täter hatten knapp vor der Ermordung Fräulein Wiengreens den Kraftwagen eines Wiener Rechtsanwalts angehalten, doch von der Ausführung eines Ueberfalls abgeſehen, da ſie bemerkten, daß der Wagen mit vier Per⸗ ſonen beſetzt war. Auch der Hergang der Er⸗ mordung des Fräulein Wiengreen iſt durch das Geſtändnis vollſtändig aufgeklärt. Danach hiel⸗ ten die Burſchen zunächſt durch Zeichen mit der Hand den Wagen auf und forderten unter Vor⸗ haltung von Piſtolen die Habſeligkeiten des Opfers. Obwohl dieſes dann verzweifelt um ſein Leben bat, wurden fünf Schüſſe auf die Un⸗ glückliche abgegeben, die ſchon nach dem zweiten Schuß tot geweſen ſein muß. Der Mörder und ſeine Helfer dürften in we⸗ B Tagen vor das Standgericht geſtellt werden. die Front vor Bilbao (Erich Zander. K.) Während an der Küſte die Lebensmittelver⸗ ſorgung der Roten durch engliſche Kriegs⸗ ſchiffe begünſtigt wird, iſt es den nationalen Truppen gelungen, die bolſchewiſtiſche Front zu Lande endgültig zu durchbrechen. Der rößte Feindwiderſtand war in Eibar und . Umgebung feſtzuſtellen. Dort hat der Gegner ähnlich wie ſeinerzeit in Irun ein ganzes Stadtviertel vor ſeiner Flucht einge⸗ äſchert. Die Linie Eibar—Ermua—Berg Oiz konnte mit ſämtlichen Streitkräften überſchrit⸗ ten werden, wobei die nationalen Truppen zahlloſes Kriegsmaterial erbeuteten. Der Feind floh in völliger Auflöſung. Die nörd⸗ lich von Eibar operierenden Truppen erober⸗ ten in kraftvollem Angriff die bedeutende Stadt Marquina, wo ſtarke bolſchewiſtiſche Kräfte zuſammengezogen waren. Durango beſel Weiteres Vordringen der nationalen Truppen ö an der Baskenfront Salamanca, 29. April. Der Vorbe⸗ richt zum nationalen Heeresbericht vom Mitt⸗ woch meldet: An der Biscaya⸗Front wurde das Vordringen der nationalen Truppen fortge⸗ ſetzt. Erobert wurden die Ortſchaften Le⸗ queita, Amoroto, Ermia de San Chriſtobal und andere. Die nationalen Truppen ſtehen zwei Kilometer vor Guernica. Die Front der Bol⸗ ſchewiſten iſt in einer Breite von 100 km durch⸗ brochen worden. Mehrere gegneriſche Verbände wurden völlig aufgerieben. Die Menge der er⸗ beuteten Waffen und anderen Kriegsmaterials iſt noch nicht zu überſehen. Eine große Zahl bolſchewiſtiſcher Milizen ſoll nach Bilbao ge⸗ flohen ſein und ſich weigern, wieder an die Front zu gehen. Nach hartem Kampf wurde ferner die ſeit Tagen umſtrittene Ortſchaft Durango end- gültig beſetzt. deulſche Urlauber in England Berlin, 28. April. Auf Einladung der Anglo⸗German Fellowſhip verbrachte eine Grup⸗ pe deutſcher Arbeiter drei Urlaubswochen in England. Die Reiſe führte von Bremen aus nach Hull und von dort zunächſt nach Scarbo⸗ rough, wo die deutſchen Gäſte engliſche Volks⸗ tänze ſahen und ſelbſt Lieder der deutſchen Ar⸗ beit vortrugen... In Lingdale, einem Dorf im Kohlengebiet von Vorkſhire, folgten die Deutſchen einer Ein⸗ ladung engliſcher Arbeiterfamilien und beſuch⸗ ten von dort aus ſehenswerte Stätten der Ar⸗ beit und der engliſchen Geſchichte. Weiter ging die Reiſe über Wakesfield nach Liverpool. ort waren die deutſchen Arbeiter Gäſte einer Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaft und hatten Gelegenheit, die Stadt, den Hafen, den Merſey⸗Tunnel und die Werkſiedlung einer Seifenfabrik kennenzulernen. Eine mehrtägige Wanderung durch Nord⸗ wales vermittelte ihnen ein Bild von den Schönheiten dieſer Landſchaft. Die Steinbruch⸗ arbeiter von Trevor bereiteten den Deutſchen einen herzlichen Empfang. Nach einer Beſich⸗ tigung der Stadt York fand die Reiſe in Hull ihren Abſchluß mit einem Kameradſchaftsabend, zu dem ſich die Mitglieder der Deutſchen Kolo⸗ nie und deutſche Seeleute zuſammenfanden. Bei ihrer Rundreiſe durch England haben die deutſchen Arbeiter überall herzliche Auf⸗ nahme gefunden, und kehren nun nach Tagen reicher Erlebniſſe an ihren Arbeitsplatz zurück deulſche Künſtler in Frankreich 88 Paris, 28. April. Die Berliner Phil⸗ armoniker unter der Leitung von Wilhelm urtwängler haben am Dienstag in der Pariſer Oper das erſte Auslandskonzert ihrer diesjährigen Frühjahrs⸗Gaſtſpielreiſe gegeben. Das Konzert geſtaltete 82 vor einem ausver⸗ kauften Hauſe in Anweſenheit des deutſchen Botſchafters Graf Welczeck zu einem hervor⸗ ragenden Kunſtereignis, das den feierlichen Auſ⸗ takt zu weiteren Darbietungen deutſcher Muſit anläßlich der Weltausſtellung in Paris bildete. Wilhelm Furtwängler, der in der franzöſiſchen auptſtadt eine pere Schar treuer Anhänger at, wurde ſchon bei ſeinem Erſcheinen mit herz⸗ lichem Beifall empfangen. Zuerſt ſpielten die Philharmoniker die D⸗Dur⸗Symphonie von Haydn, danach das Brandenburgiſche Konzert von Bach. Den deutſchen Künſtlern dankte lan⸗ ger, jubelnder Beifall. Den zweiten Teil des Konzertabends leitete der Walzer von Ravel ein. Es folgte das Bacchanale aus„Tannhäu⸗ ſer“ von Nichard Wagner. Der Beifall ſteigerte ſick zu wahren Ovationen für Furtwängler und die Berliner Philharmoniker, die als Zugabe noch die Ouvertüre aus den„Meiſterſingern von Nürnberg“ ſpielten. Arbeilsdienſt hilft Karloffeln legen Berlin, 28. April. In Anbetracht der be⸗ ſonderen Umſtände, die die Sicherung der Ernte in dieſem Jahre erſchweren, hat ſich der Reichs⸗ arbeitsführer im Einvernehmen mit dem Be⸗ auftragten für den Vierjahresplan und dem Reichsbauernführer damit einverſtanden erklärt, daß der Einſatz des Reichsarbeitsdienſtes bei landwirtſchaftlichen Erntenotſtänden 1937 eine Erweiterung gegenüber den bisher vorgeſehenen Möglichkeiten erfährt. Der Reichsarbeitsdienſt kann nunmehr vom 1. Mai 1937 ab in aller⸗ dringendſten Notfällen auch zu Beſtel⸗ lungs⸗ und Pflegearbeiten(Kartoffeln⸗ legen, Rübenhacken uſw.) in der Land⸗ wirtſchaft eingeſetzt werden, jedoch nach Möglichkeit nur in ſolchen Gebieten, die in der Nähe der Abteilungen liegen, damit die Arbeitsmänner täglich wieder in ihre Stand⸗ orte zurückkehren können. Für den Einſatz gel⸗ ten im übrigen ſinngemäß die bereits bekannt gegebenen„Grundſätzlichen Beſtimmungen für den Einſatz des Reichsarbeitsdienſtes bei land⸗ wirtſchaftlichen Erntenotſtänden 1937“. Sie be⸗ ſagen u. a., daß der Einſatz für ſolche landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe in Frage kommt, die trotz aufrechten Bemühens ohne eigene Schuld in Not an Arbeitskräften geraten ſind, daß die An⸗ forderung grundſätzlich und ausſchließlich durch den zuſtändigen Kreisbauernführer zu erfolgen hat und daß als Abgeltung der volle tarifliche Tageslohn bezw. der ortsübliche Lohn in Be⸗ tracht kommt. Auch die Arbeitsämter ſind ein⸗ geſchaltet, um jeden Mißbrauch zu verhindern. Im übrigen hatte der Reichsarbeitsführer grundſätzlich feſtgeſtellt, daß der Reichsarbeits⸗ dienſt dem Gemeinnutz des Volkes dient und nicht dem Eigennutz einzelner. Hierbei ſei es ſeine vornehmſte Aufgabe, an der Sicherung der Ernährungsfreiheit mitzuarbeiten. Sein voller Einſatz bei landwirtſchaftlichen Erntenotſtänden ſei alſo geboten. eufktpoſt rund um die Welt 88 Hongkong, 28. April.(Oſtaſiendienſt des DRB.) Das amerikaniſche Großflugzeug „Hongkong⸗Clipper“ iſt am Mittwoch in Hong⸗ kong gelandet und hat damit einen regel⸗ mäßigen, wöchentlichen Luftpoſtver⸗ kehr zwiſchen den Vereinigten Staaten und China eröffnet. Das Großflugzeug hatte zuvor in Manila Poſt aus USA. von dem amerika⸗ niſchen Großflugzeug„China⸗Clipper“ über⸗ nommen. Es kehrt am Donnerstag mit der er⸗ ſten chineſiſchen Flugpoſt für die Vereinigten Staaten nach Manila zurück. Mit der Eröffnung der Flugverbindung USA —China iſt— ein Jahr nach dem Anſchluß des chineſiſchen Luftverkehrs an das europäiſche Flugnetz— das letzte Bindeglied im Luft⸗ poſtverkehr rund um die Welt her⸗ geſtellt. Deutſche Lufthanſa fliegt ab 1. Mai nach Helſinki 88 Riga, 28. April. Wie die Blätter mel⸗ den, iſt zwiſchen den Beauftragten der Deut⸗ ſchen Lufthanſa Dr. Bonhoefer und dem zuſtändigen Direktor der Poſt⸗ und Telegraphen⸗ abteilung des lettländiſchen Verkehrsminiſte⸗ riums ein Vertrag über die Durchführung des ee über Lettland durch die Deutſche ufthanſa unterzeichnet worden. Bereits am 1. Mai werde die Deutſche Lufthanſa den Verkehr aufnehmen, wodurch die alte Deru⸗ e e um die neue Strecke Re⸗ val—Herſinki erweitert wird. rr—.... e eee 5555 Berlin, 29. April. V. B In dieſen Tagen und Wochen öffentlichkeit Ereigniſſe ab, gegen furchtbare ſexuelle gen gerichtlich einzuſchreiten, die tauſend Weltprieſter geiſtliche zuſchulden kommen ließen: Das iſt eine ſchwere und harte mitten in ſeiner Wiedergeſundung und Wiederaufbau ſeines Reichs, ſeiner Kultur und ſeiner Ziviliſation ſteht, kann es unmög⸗ lich dulden, daß ſein Leben und das ſeiner Kinder unter der ſtändigen Gefahr ſteht, im⸗ mer wieder vergiftet zu werden von dem faſt planmäßigen Treiben einer Clique, die das Serualverbrechen zum Syſtem zu machen droht. Es gehört zu den einfachſten Pflichten jedes Staats, ſolchen Abſchaum der Menſch⸗ heit unſchädlich zu machen, der unter der Maske von Gottesdienern der Menſchheit den Beweis liefert, daß jede nur denkbare Perver⸗ ſität, jede Zuchtloſigkeit und Sittenverwilde⸗ rung, die man aus der Geſchichte der Welt kennt, durch dieſe Kreiſe noch übertrumpft werden kann. Von der katholiſchen Kirche iſt bisher nicht der Verſuch unternommen worden, die tau⸗ ſendfache Kette der Sexualſkandale in Deutſch⸗ land mit rückſichtsloſer Strenge zu zerreißen und die Schuldigen, deren Verbrechen zum Himmel ſchreien, deren Opfer ihr Leben lang geſchlagen und verdorben ſind, zu beſtrafen. Mit dreiſter Stirn wird vielmehr behauptet, daß dieſe Verbrecher in Wirklichkeit Mär⸗ tyrer ſeien. Opfer des nationalſozialiſtiſchen Regimes, das mit dieſen Prozeſſen das Chri⸗ ſtentum und den katholiſchen Glauben treffen wolle. Gleichzeitig muten aber die Stellen, die ihr Aufſichtsrecht vernachläſſigt haben, dem nationalſozialiſtiſchen Staat zu, die Verfah⸗ ren niederzuſchlagen. In ihrem Eifer haben ſie vergeſſen, daß dieſe Forderung ein Einge⸗ ſtändnis der Schuld ſein muß, denn eine gute Sache und erſt recht wohl Märtyrer haben das Licht der Oeffentlichkeit nicht zu ſcheuen. Und dieſe Oeffentlichkeit wird hergeſtellt werden, falls nicht der römiſche Männerbund weiter für zweckmäßig hält, ſeine Sexualver⸗ brecher als Unſchuldsengel und Märtyrer hin⸗ zuſtellen. Wie wir erfahren, beſteht für die⸗ ſen Fall durchaus die Möglichkeit, die Pro⸗ zeſſe gegen die katholiſchen Prieſter und Or⸗ densangehörige durch Rund funküber⸗ tragung dem ganzen deutſchen Volk und der Weltöffentlichkeit zu übermitteln. Dann werden die Aus⸗ ſagen der Angeklagten durch den Aether drin— gen, dann wird man im Wortlaut die Zeu⸗ generkſfärungen der empörten, in ihrem echten religiöſen Gefühl tief verletzten und erſchüt⸗ terten Eltern der Opfer dieſer Sexualverbre— cher im Prieſtergewand vernehmen. Grauenhafte Einzelheiten. Schon die erſten von uns zuſammengeſtell⸗ ten Tatſachen ergeben ein garauenhaftes Bild menſchlicher Verwilderung u. Verkommenheit: Am 14. April ſtand vor dem Gericht in Münſter der katholiſche Geiſtliche Berger als Angeklagter. Er veranſtaltete in ſeiner Wohnung mit den ihm von gutaläubigen El⸗ tern anvertrauten Kindern Orgien und ſagte ſelbſt aus, es ſei ſehr luſtig hergegangen, be⸗ ſonders mit den Mädchen. Am 24. April wurde ein Geiſtlicher zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er hat an ſeinem Küſter und ſeinen Meßdienern unzüch⸗ tige Handlungen vorgenommen. Am gleichen Tag ſtand in Bonn ein Ale⸗ rianer vor ſeinen Richtern, der ſeine Zöglinge mit Meßwein betrunken gemacht und dann Unter, obigen Ueberſchriften ſchreibt der rollen vor den Augen des deutſchen Volks und der Welt⸗ J die harte Nerven erfordern. Der nationalſozialiſtiſche Staat und damit das deutſche Volk ſehen ſich gezwungen, Verirrun⸗ ſich über und Ordens⸗ Aufgabe. Doch ſie iſt notwendig denn ein Volk, das dem Kirchen und Klöſter zu Laſlerſtällen erniedrigt Am 27. April wurde in Ratibor ein Prieſter verurteilt, der die Religionsſtunde dazu mißbrauchte, um den Kindern ſchmutzige Geſchichten zu erzählen. Am 28. April ſtand in Bonn wieder ein Alexianer vor Gericht, der ſeine kranken Zög⸗ linge auf das Schlimmſte mißhandelte und mit der Pferdepeitſche ſchlug. Am gleichen Tag wurden in Koblenz Fran⸗ ziskanerbrüder verurteilt, die täglich mehrere Knaben von 10—15 Jahren homoſexuell ver— führten. 35 Kinder ſind Opfer dieſer Wüſt⸗ linge, unter denen ſich ein 76jähriger Ordensbruder befand. In Koblenz werden dann noch am 29. und 30. April Franziskaner zur Aburteilung kom⸗ men, deren Verbrechen ebenfalls unter den § 175 StGB. fallen. Sechs dieſer Verbrecher haben ſich in nicht wiederzugebender Weiſe an den ihnen anvertrauten Kindern vergangen. Eines der Opfer wurde regelrecht zu Tode ge— ſchlagen. Einer dieſer Franziskaner übte das ſchmut— zige Gewerbe aus. ſeine ſtraffälligen Kum⸗ pane, die mit dem 8 175 in Konflikt kamen. über die Grenze transportieren zu wollen. Brutſtätte der Homoſexualität. Tauſend Prieſter und Ordensbrüder ſind in den vier Jahren nationalſozialiſtiſcher Herr⸗ ſchaft unter der Anklage eines der gemeinſten Verbrechen vor Gericht geſtellt worden. Wie hoch maa die Zahl dieſer Verbrechen gewefen ſein, als noch in Deutſchland das Zentrum, mit dem gottloſen Marxismus zu einer Koali⸗ tion vereint, ſeine Fittiche über dieſe Kreiſe hielt, wo alſo die Verdunkelung und Ve'irtuſchung mit zur Staatsraiſon ge— hörten? Auch die Wahrſcheinlichkeitsrechnung muß hier verſagen. Sicher aber iſt, daß die Klöſter regelrechte Brutſtätten der Homoſerualität geworden ſind. und ebenſo ſicher iſt, daß dieſe Brutſtätten mit har⸗ ter Fauſt und eiſernem Beſen rückſichtslos ausgeräumt werden. Hier gibt es kein Kompromiß, und die Kreiſe, die die dreiſte Stirn haben, uns das Verbrechen als Handelsobjekt anzubieten, mögen es ſich geſaat ſein laſſen, daß die neue Sittlichkeit der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung Geſetze und Auffaſſungen im deutſchen Volk geſchaffen hat, die ſich mit dieſer laren Geſchäftsauffaſſung wie Feuer und Waſſer entgegenſtehen. Freitag, den 30 April 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter; 06.30 Kon⸗ zert; 07.00 Nachrichten; 09 40 Gertrud Nube erzählt Märchen; 10.00 Volk an der Arbeit; 10.50 Spieltur⸗ nen im Kindergarten; 11.30 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 12.00 Die Werkpauſe; 18,00 Glückwün⸗ ſche; 13.15 Konzert; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei; 15.00 Wetter und Börſe; 15.15 Jungmädel, was haſt du erlebt?; 16.00 Muſik am Nachmittag: 17.45 Reichstheatertage der HJ.; 18.30 Zeitgenöſſiſche Kammermuſik; 18.45 Jung⸗ arbeiter wohin?; 19.00 Und jetzt iſt Feierabend!; 19.40 Funkbericht vom Empfang der Arbeiterdelega⸗ tion durch Reichsminiſter Dr Goebbels; 19.55 Sam- meln!: 20.00 Kernſpruch: 20.10 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel: 20.30 Die großen deutſchen Sinfo niker; 22.00 Wetter, Nachr., Sport: 22.20 Internatig⸗ nales Reitturnier in Rom; 23.00— 24.00 Nachtmuſik. Frankfurt 06.00 Choral: Hier liegt vor deiner Majfeſtät: Mor⸗ genſpruch, Gymnaſtik; 06.30 Konzert; 07.00 Nachrich⸗ ten; 08.10 Gymnaſtik; 08.30 Muſik am Morgen; 09.45 Nachr., Sportvorſchau; 10.00 Schulfunk; 11.00 Mut- ter turnt mit dem Kind; 11.15 Hausfrau, hör zu!; 11.30 Wirtſchaft, Wetter; 1145 Landfunk: 12.00 Kon ⸗ mißbraucht hat. zert; 14.00 Zeit, Nachrichten; 14.10 Dem Opern- Sakriſtei zum Bordell verwandelt. Im deutſchen Volk brennt die Flamme eines neuen Menſchentums. Hier wird das Chri⸗ ſtentum der Tat aelebt, das ſich in den über eine Milliarde umfaſſenden Beträgen des Winterhilfswerks und des Hilfswerks für „Mutter und Kind“ und anderer ſozialer Maßnahmen für ewige Zeit ausgeprägt hal. Hier wächſt eine ſtolze, freie und ehrliebende Jugend auf. Sie verbhittet es ſich, ausgerech⸗ net von den Kreiſen, deren Vertreter als Se⸗ rualverbrecher auf der Anklogebank ſitzen, be⸗ ſchimpft zu werden, weil ſie Sport treibt, weil ſie in der Ausbildung edler Körpereigenſchaf— ten und eines geſunden Geiſtes dem Ziel der Vollkommenheit dient. Sie lehnt inſtinktſicher die Moralprediaten dieſer Leute ab, die muf⸗ fia. dumm und pervers der Natur die Unnatur entgegenſetzen wollen. Das deutſche Volk und beſonders ſeine Jugend wiſſen, was ſie von Leuten zu holten haben, die die Sakriſtei zum Bordell verwandeln, deren Perverſität vor der beiligſten Handlung der katholiſchen Kir⸗ che, der ſogenannten Kommunion, nicht zurück⸗ ſchreckt und die un:ählige Kinder genau ſo verſtümmeln. wie damals. als noch die Geißel der Inquiſition über der abendländiſchen Welt geſchwungen wurde. Gott und Chriſtus verhöhnt. Die kirchlichen Räume und Bezirke ſind— dieſe Feſtſtellung läßt ſich leider nicht umgehen — in über tauſend nachgewieſenen Fällen zu Stätten geworden, die nicht mehr Gott, ſon⸗ dern dem Laſter geweiht maren. Hier wurden Gott und Chriſtus verhöhnt. Hier gab man den Zöglingen Meßwein zu trin⸗ ken, dann mißbrauchten die Sexpualverbrecher ihre wehrloſen, zum Teil ſtark minderbegab⸗ ten Opfer in unbeſchreiblicher Weiſe. Liegt da nicht der Gedanke nahe. daß dieſe Leute das Geſetz zur Verhütung des erbkranken Nachwuch⸗ ſes deshalb verbiſſen und zäh bekämpfen. weil ſonſt eines Tages die Opfer ihrer Perverſität ſehlen könnten? Welche verantwortungsbewußten Eltern könnten es jetzt noch verantworten, ihre Jun⸗ gen und Mädchen einer Orgamiſation zu treuen Händen zu geben. von der über tauſend Män⸗ ner Sexualverbrecher ſind? Wir wiſſen, daß die Erregung gerade in den Kreiſen der katho⸗ liſchen Elternſchaft über die Vorfälle in den Kirchen und Klöſtern ungeheuer groß iſt. Es geht ja nicht um Einzelfälle, ſondern immer mehr ſetzt ſich der Gedanke durch,. daß hier ein ganzes Syſtem faul und korrupt iſt. Wir wiſ⸗ ſen ferner, daß unter dieſer Kette von Skan⸗ dalfällen der anſtändige Teil der katholiſchen Prieſterſchaft leidet. Doch gerade das ſoll die⸗ Rundſunk-Programm freund: 15.00 Volk und Wirtſchaft; 15.15 Heimweg Vom Leid des deutſchen Menſchen. Hörfolge. 16.00 „Konzert; 1730 Der Arzt hat das Wart; 17.50 Staat und Familie; 18.00 Konzert; 19.00 Alles neu macht der Mail; 19.40 Tagesſpiegel; 1955 Wetter, Wirt⸗ ſchaft; 20.00 Zeit, Nachr.; 20.10 Großes Unterhal⸗ tungskonzert;: 2.00 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter Sport; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht 22.30 Nachtmuſik; 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 06.30 Kon⸗ zert; 07.00 Nachrichten; 08.00 Zeit, Wetter, Bauern⸗ funk, Gymnaſtik: 08.90 Konzert; 10.00 Ein Arbeiter wird deutſcher Waffenmeiſter; 10.30 Geſunder Kör- per— geſunder Geiſt; 11.15 Von Bäumen und Men- ſchen; 11.30 Für dich Bauer!; 12.00 Konzert; 14.00 Muſik nach Tiſch; 14.30 Komm, lieber Mail, Hörſpiel für unſere Kinder; 16.00 Muſik am Nachmittag: 17.00 Badener Mädel ſingen und ſagen den Frühling an; 17.30„Rätſel Bazillus“ Eine Hörfolge über Wohl⸗ täter der Menſchbeit; 18.00 Konzert; 19.00 Stuttgart ſpielt auf: 20 00 Nachrichten: 20.10 Melodie des Ab⸗ ſchieds Lieder, die uns zu Herzen gehen; 21.15 Scherz. Satire Ironie und tiefere Bedeutung; 22.00 Zeit. Nachr., Wetter, Sport; 22.20 Worüber man in Amexika ſpricht: 22.30 Lieder; 22.45 Nachtmuſik; 24.00 bis 02.00 Nachtmuſik. * Bekanntmachungen der cdu. 2 Kreis geppenheim Der Kreispropagandaleiter. Betr.: 1. Mai. Programme der Betriebs⸗ gemeinſchaften. Soweit den Betrieben keine beſondere Mitteilung zugegangen iſt, ſind die einge⸗ reichten Programme genehmigt. Kreiskaſſenleiter. Ich erinnere an die pünktliche Einſendung der Monatsmeldungen. ilfskaſſenbeitragswertmarken⸗ Beſtandsangabe nicht vergeſſen. Kreisſtelle für Jugendzeitſchriften. Betr.: Werbung für die Sondernummer des „J. B.“:„Das Deutſchland Adolf Hitlers“. Zum 20. April hat der Zentralparteiver⸗ lag wieder eine„J. B.⸗Sonderausgabe“ herausgebracht:„Das Deutſchland Adolf Hitlers“. Es handelt ſich hierbei um ein ausgezeichnetes Bildwerk, das wert iſt, ins geſamte Volk getragen zu werden. Das Werk enthält zuſätzlich eine mehrſeitige Gau⸗ beilage für Heſſen⸗Naſſau. Dieſe Sonder⸗ nummer iſt ein außerordentlich wertvolles Anſchauungsmaterial für Schule und Fa⸗ 11 Werk und die Arbeit des Führers zeigt. Es darf deshalb erwartet werden, daß ſich die Erzieherſchaft aus innerſtem Drang heraus für die Verbreitung einſetzt. Der Preis beträgt 1,50 RM. Die Beſtellung geht über den Kreisſachbearbeiter für Ju⸗ gendzeitſchriften, Lehrer Nack, Heppenheim, der ſie an die Gauſtelle weiterleitet. Den Bezirksvertrauensleuten für Jugend⸗ zeitſchriften gehen heute die Beſtelliſten zu, die ſie an den Schulen ihres Bezirks in Umlauf ſetzen wollen. Die Beſtellung fell bis ſpäteſtens 10. Mai aufgegeben werden. rr ⁊ͤ db ſen anſtändigen Männern ein Anſporn ſein. ſich am Kampf gegen die Träger des Laſters in jeder Form aktiv zu beteiligen, ſich einzuordnen in die große Erziehungsgemeinſchaft am deut⸗ ſchen Volk und an der deutſchen Jugend in ech⸗ ter Seelſorge. Dem nationalſozialiſtiſchen Staat iſt dieſer Kamy gegen das Laſter aufgezwungen wor⸗ den. Er hat lange genug Geduld gezeigt und darauf gewartet. daß die kirchlichen Inſtanzen von ſich aus durchgreiſen und aufräumen. Das iſt nicht geſchehen. Man hielt es für weſent⸗ licher. das deutſche Volk mit Enzykliken des Papſtes und Hirtenbrieſen zu behelligen ſter vernichtet. die Kirchen und Klöſter reinigt und die dem deutſchen Nolk die Idee ſeiner ewigen Sendung im Dienſt an Gott gab. Das deutſche Volk kennt ſeine Feinde. Roſſaint. der jetzt ins Zuchthaus wandert, war der politiſche Prototyp. Er vaktierte mit Moskau. Und Moskaus Soat ginge auf, wenn die Peſtſtätten der Klöſter und die entweihten Sakriſteien mit ihrem Gift⸗ gas einmal das ganze deutſche Volk zerſetzt hätten Dem iſt ein Riegel vorgeſchoben worden. Die Idee hat über die Verkommenheit geſiegt Das Laſter wird vernichtet, damit Deutſchland leben kann. ...—...—. K——.—— Iranz Nakoczi erhält Ungarns Freiheitsheld gab dem Rakoczi⸗Marſch den Namen. Dem berühmten ungariſchen Freiheitshelden Franz Rakoczi wird am kommenden Sonntag in Budapeſt ein Nationaldenkmal geweiht werden. Als unlängſt die ungariſchen Philharmoni⸗ ker ihre Konzertreiſe durch Deutſchland ver⸗ anſtalteten, zeigte ſich Abend für Abend, wo auch immer ſie ſpielten, das gleiche Bild. Die Zuhörer beendeten ihre Beifallskundgebungen nicht eher, als bis das Orcheſter den Rakoczi⸗ Marſch geſpielt hatte. Von allen ungariſchen Weiſen iſt keine ſo geläufig, wie dieſer berühmte Marſch. Selbſt die ſchön getragenen und weihevolle Melodie der Nationalhymne hat vor den mitreißenden Rhythmen des Rakoczi⸗Marſches zurücktreten müſſen. Sein Name iſt auf der ganzen Welt bekannt. Umſo mehr wird man der Tatſache Intereſſe entgegenbringen, daß nunmehr dem Namensgeber dieſes nationalen Marſches in Budapeſt an bevorzugter Stelle vor dem Par⸗ lamentsgebäude endlich ein Denkmal errichtet worden iſt. deſſen er bislang entbehren mußte Das Rätſel über die lange Verzögerung löſt ſich aus dem Gegenſatz zwiſchen Habsburg u Ungarn. Der letzte Groll der Wiener Dyna⸗ ſtie hat erſt in den erſten Jahren unſeres Jahrhunderts ihr Ende gefunden. Unter den vielen Rakoezis— der Name wird mit Beto⸗ nuna der erſten Silbe Rakotſſi geſprochen— die in der Geſchichte Ungarns eine Rolle ge⸗ ſpielt haben, iſt Franz der Zweite der eigent⸗ liche Nationalheld. Er wurde am 27. März 1676 geboren und vermählte ſich 1694 mit Charlotte Amalie von Heſſen⸗Rheinfels. Bei feiner erſten Erhebung gegen die Habsburger Herrſchaft wurde er 1701 gefangengenommen doch gelang ihm mit Hilfe ſeiner Gattin eine abenteuerliche Flucht aus Wiener Neuſtadt nach Polen. 1703 begann er den Kampf von neuem für die politiſchen Sonderrechte Un⸗ garns und Glaubensfreiheit. Im Juli 1704 ein Nalionaldenkmal wurde er zum Fürſten von Siebenbürgen, im September 1705 auch zum Fürſten von Un⸗ garn gewählt. Auf Veranlaſſung Frankreichs wurden die Habsburger 1707 in Ungarn ab⸗ geſetzt, doch verſagte Frankreich den Abſchluß eines Bündniſſes, ſodaß die unaariſche Frei⸗ heitsbewegung aus Mangel an Geldmitteln zu zerbröckeln begann. Eine Niederlage im Auguſt 1708 beſchleunigte die Auflöſung, die 1711 durch den Sieg der Habsburger beende. wurde. Von der Amneſtie für die Aufſtändi⸗ ſchen war Rakoczi ausgenommen. Er ging zu⸗ nächſt nach Frankreich und 1717 nach Konſtan⸗ tinopel. Seine Verſuche, mit türkiſcher Hilfe ſein ſiebenbürgiſches Fürſtentum zurückzuge⸗ winnen, ſchlugen fehl. Von 1720 bis zu ſeinem Tode, am 8. April 1735, lebte er in Rodoſto am Marmarameer. Das ungariſche Volk bewahrte ſeinem Vor⸗ kämpfer ein treues Andenken. Rakoczis be⸗ rühmtes Manifeſt vom 7. Juni 1703 wurde wie ein nationales Heiligtum angeſehen. Um⸗ ſo mehr wehrten ſich die Habsburger gegen je⸗ den Rakoczikult. Erſt 1904 gab Franz Joſeph 1 die Genehmigung zur Ueberführung der Ge⸗ beine Rakoczis aus einer franzöſiſchen Kirche in Galata in die Heimat. Da jedoch zuvor der ungariſche Reichstag das Geſetz von 1712, durch das Rakoczi in die Acht getan war. aufheben mußte, verzögerte ſich die Ueberführung und Beiſetzung bis zum Oktober 1906. Sie iſt dann in Kaſchau unter großen Feierlichkeiten erfolat. Nunmehr durfte auch wieder der Rakoezi⸗ Marſch geſpielt werden, der während der Re⸗ volution 1848—49 ſogar amtlich verboten wur⸗ de. Es wird erzählt, daß Rakoczi die Weiſe von einem Zigeuner namens Barna gehört und zu ſeiner Lieblinasmelodie erkoren habe Der K. K. Militärkapellmeiſter Ruziczka, ge⸗ ſtorben 1823 in Wien, hat den Marſch nach dem Originalſatz in die heutige Faſſung ge⸗ bracht. Die in den Konzertſälen heute gehörten Orcheſter ⸗ Bearbeitungen ſtammen von Franz Liſzt oder Hektor Berlioz. das kragiſche Schickſal Clem Sohn's Artiſtiſche Kunſtſtücke löſen nicht das Problem des Muskelfluges. Der Todesſturz des„menſchlichen Vogels“, des amerikaniſchen Fallſchirmpiloten Clem Sohn, lenkt von neuem die Aufmerkſamkeit auf das ewige Problem des Muskelfluges. Die Frage, ob wir fliegen können, erledigt ſich täglich von neuem durch einen Blick in den Himmel, wo Flugzeuge über Flugzeuge ihre Bahnen ziehen. Von der techniſchen Seite her iſt das Problem ſchon länaſt gelöſt, doch die alte Sehnſucht der Menſchen geht dahin, aus eigener Kraft zu fliegen und nicht mit Hilfe eines Motors durch die Lüfte gezogen zu werden. Die Entwicklung der Flugtechnik iſt ganz folgerichtig von der einfachſten mechaniſchen Flugform, dem Gleitflug ausgegangen. In den achtziger Jahren ſtellte bereits Otto Li⸗ lienthal die erſten erfolgreichen Verſuche über den Auftrieb an Tragflügeln an. 1889 erſchien ſein berühmtes Buch„Der Vogelflug als Grundlage der Fliegerkunſt“, in dem er die Ergebniſſe ſeiner Forſchungen zuſammen⸗ gefaßt hatte. Die Entwicklung des Motorflug⸗ zeuges hat dann die erſten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts die Hirne der Ingeni⸗ eure und Konſtrukteure derartia in Anſpruch genommen, daß der menſchliche Muskelflug ganz in den Hintergrund trat. Erſt nachdem 1933 die Polpytechniſche Geſellſchaft zur För⸗ derung nützlicher Künſte und Wiſſenſchaften in Frankfurt am Main einen Preis von 5000 Ml. für einen Flug mit eigener Muskelkraft aus⸗ geſetzt hatte, wandten ſich die Fluabefliſſenen aller Natlonen der Löſung der alten Frage zu Die erſten waren die Amerikaner. die ſie von der anderen Seite her zu löſen verſuchten. Sie fingen nicht mit der Erde an, um ſich in die Lüfte zu heben, ſondern ſie ließen sick in Höhen von 1000 bis 2000 Metern fahren, ſprangen dann ab und verſuchten die Erde wie ein Vogel mit Schwingen und Schwanzſteuer zu erreichen. 1934 ſtürzte ein amerikaniſcher Fallſchirmpilot. der mit rieſigen angeſchnall⸗ ten Flügeln aus einem Fluazeug ſprana, töd⸗ lich ab. Den erſten wirklichen Erfolg hatte ein deutſcher Fallſchirmpilot Georg Schmidt, der über einem ruſſſichen Flughafen in 1500 Meter Höhe aus einem Flugzeug ſprang und ſich dann 900 Meter tief mit kreiſenden Flügeln ſenkte. Dieſe Flügel beſtanden aus leichtem Tuch, die fächerartia angeordnete Metallſpit⸗ zen beſaßen. Die letzten 600 Meter legte Schmidt dann mit dem Fallſchirm zurück. Nach Beobachtungen von Fachkennern hat Schmidt eine Geſchwindiakeit von etwa 20 Metern in der Sekunde des Muskelfluges erreicht. Dieſe Verſuche hat nun im vergangenen Jahr der damals 21jährige Amerikaner Clem Sohn fortgeführt. Er benutzte einen Anzug, der ſich an den Vogelkörper anlehnte. Wenn er Arme und Beine ſpreizte, hatte er Flügel und ein Schwanzſteuer. Durch zahlreiche Ver⸗ ſuche hatte er es ſchließlich dahin gebracht, daß er aus 3000 Metern Höhe in Spiralen zur Erde alitt und erſt 300 Meter über dem Erd⸗ boden den Fallſchirm öffnete. Bis jetzt waren ſeine Abſprünge immer alücklich verlaufen, bis er nunmehr in Vincennes angeſichts von 50000 Zuſchauern der Gefahr erlag., die alle fliegenden Menſchen bedroht. Der Widerſtand der Luft und infolgedeſſen der Druck auf die künſtlichen Flügel kann nämlich ſo aroß wer⸗ den. daß die Kraft des fliegenden Menſchen nicht ausreicht. ſeinen Apparat zu meiſtern, wodurch das Gleichgewicht geſtört wird. Dann erfols“ unretthar der Abſturs bei dem auch der Fallſchirm nichts mehr nützt. Do iſt der Ab⸗ ine Clem Soßns zu erklären. Im übrigen ſind derartioe Nogefffuanerfuche gegenwärtig nur rein artiſtiſche Kunſtſtücke. milie, das in markanten Bildern eindringlich und guſzuhetzen gegen die Bewegung. die das La- — do Hasel, un, 1 Witanzen ede. Das i für wient, mylliken des helligen ud die das Lu tlöſter reinigt Pee feier tt gab eine Feinde. aus wandert, totep. Et skaus Sgat der Klöſtet 1 hren hiſt⸗ Voll zerſezt worden. Die geſiegt Das ichland leben „ um ſich in ſeßen si in en fahren, die Erde wit can zſteuet mekikaniſche anaeſchntll. ſprang, fd; 1 (11. Fortſetzung) Bob gab keine Antwort. Dieſe Frage, die das Wiſſen um alles bei ihm voraus⸗ ſetzte, war ihm zu plötzlich gekommen. So groß ſeine Angſt vorher geweſen war, das Thema überhaupt zu berühren, ſo gewiß er geglaubt hatte, daß ſich die Frau erſchreckt wie eine Schnecke in ihr Haus zurückziehen würde— ſo verblüfft war er jetzt, daß ſie ihn einfach auf alles anſprach, ihn ſogar um Rat fragte, als wäre es ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß er alles wüßte, daß man mit ihm darüber ſprechen könnte, daß er raten würde! Wahrhaftig— unerwartet war immer alles, was dieſe Fran ſagte oder tat! „Was ſoll ich denn machen?“ fragte ſie nochmals. „Sie können gar nichts machen“, ant⸗ wortete er hilflos. „Nein?“ kam es kläglich aus ihrem Munde, der heute ſchmal war wie ein Strich. „Sie werden leben wie immer, arbeiten, Sie werden gar nicht an die paar un⸗ bequemen Minuten, die noch kommen müſſen, denken. Sie glauben mir jetzt nicht, aber eines Tages werden Sie vergeſſen...“ er brach ab. Lächerlich war es, ſolche Phraſen zu gebrauchen! „Natürlich“, murmelte Ann⸗Chriſtin. „Eines Tages—“ auch ſie brach mitten im Satz, beinahe im Wort ab. Es klang wie feines geſchliffenes Glas, das zerſpringt. Er ſtand auf und ging zu ihr. „Ziehen Sie ſich um, Frau Ann Chriſtin, wir fahren in ein Theater. Danach gehen Iſt das wir tanzen. In die Florida⸗Bar. nicht ein großartiger Gedanke?“ Da legte ſie den Kopf an ſeinen Arm, aber ſie ſagte kein Wort. Schwarzes Haar, ſchwarz wie Ebenholz ſah der Mann vor Café hatte alles geklappt— ſein Beauf⸗ tragter hatte im letzten Augenblick vor der Polizeiwache verſchwinden können. Die Polizei hatte Wilmersdorf 8207 vergeblich nachgeforſcht und feſtſtellen müſſen, daß dort eine gänzlich unintereſſante Schläch⸗ terei in der Schmargendorfer Straße war. Frau Ann⸗Chriſtin würde ihre Vorladung wegen Fundunterſchlagung bekommen und ſicherlich ſolche Angſt haben, daß ſie jetzt ſeinen Vorſchlägen zugänglich ſein würde. Wie aber war es möglich— wie war das zu erklären, daß ſich die Polizei offen⸗ ſichtlich auch für ihn intereſſierte? Er hatte ſonſt zur Zeit ein gänzlich reines Ge⸗ wiſſen. Und in Zuſammenhang mit Ann⸗ Chriſtin konnte man ihn doch nicht gut bringen! Das ging nicht mit rechten Dingen zu. Was für ein Verſehen war ihm da unterlaufen— darüber zerbrach er ſich den Kopf. ſich. Er beugte ſich herunter und küßte das ſchwarze Haar. war ſie. Sie ſah nachdenklich zu ihm auf und ver⸗ ſuchte zu lächeln:„Nein, ich danke, Robert Walter— aber er muß jetzt gehen.“ Da merkte der junge Polizeileutnant, wie weit die Frau von ihm weg war, daß ſie ihn nicht einmal direkt anredete, daß ſie unperſönlich in der dritten Perſon zu ihm ſprach. Und er ging. Ann⸗Chriſtin aber fing an zu weinen. Es waren die erſten Tränen die ſie ſeit der Stunde auf der Polizeiwache fand. Jetzt kamen ſie als wollten ſie nie mehr aufhören. Es war, als hätte ihr die Gegen⸗ wart des Freundes die Abweſenheit des Geliebten überhaupt erſt richtig klar ge⸗ macht. In unverſtändlicher Beharrlichkeit jammerte ſie vor ſich hin„Erneſto, warum haſt du mich verlaſſen? Nie hätte mir das paſſteren können. Was ſoll nun werden? Vorbeſtraft! Vorbeſtraft bin ich!“ Sie preßte die Hände auf die Augen, daß ſie ſchmerzten. Stundenlang hockte ſie ſo. Die alte Marie kam herein, ſprach ſie an, ſtreichelte ſie. Ann⸗Chriſtin gab keinen Ton und keine Bewegung des Verſtehens von ſich. Entfernt ſetzte ſich die Marie auf einen Stuhl, ſie faltete die runzligen Hände in ihrem Schoß und ſaß nun da— ein treuer alter Wächter, der nichts zu tun hat als eben da zu ſein. Nach Stunden warf ſich Ann⸗Chriſtin auf ihr Bett. Wie eine Nachtwandlerin hatte ſte ſich erhoben und war in das andere Zimmer gegangen. Sie zog ſich nicht aus, ſie fiel in die Kiſſen und ſchlief im ſelben Augenblick ein. Marie war ihr wie ein Schatten gefolgt, ſie deckte ihr die Decke über, lauſchte noch ein paar Minuten auf die regelmäßigen tiefen Atemzüge, die immer en von einem kindlichen nach⸗ träglichen Aufſchluchzen unterbrochen wur⸗ den und ging dann erſt in ihr Kämmerchen. Es war Mittag, als Ann⸗Chriſtin er⸗ wachte. Es war kein ſchönes Erwachen. Eigentlich wachte ſie überhaupt nicht richtig auf, ſie blieb in völliger Apathie. Wer ſie in dieſen Tagen zu erreichen verſuchte, tat es vergeblich. Sie ging nicht aus, und ſie ging nicht an die Tür und niemals an das Telephon. Aber Marie gab jedesmal genaue Auskünfte, wenn man ſich nach Frau von Decken erkundigte. Sie war angeblich immer gerade vor zehn Minuten fortgefahren oder vor einer Stunde ausgegangen, ſie war bei der Schneiderin oder in einer Geſangſtunde— auch wenn Robert Walter anrief, der natürlich mit Recht den Verdacht nicht los wurde, daß ſie in Wirklichkeit ſeit drei Tagen in ihrem Zimmer ſaß und nichts ſehen, nichts hören wollte. Voller Unruhe tat er ſeinen Dienſt. * Ziemlich beunruhigt war auch der Baron Ricci— alias Dr. Kartheſtus Nervös trottete er in den Straßen umher. Im Müde war er, und müde Zeichnung Kießlich u Denken Sie nur. Herr Doktor, vor einer Stunde war ein Krimineller bei mir Als er nämlich zu ſeiner alten Wirtin gekommen war, um wieder eines der Junggeſellenzimmer in ihrem Haus zu be⸗ ziehen, da hatte ihm die etwas ältliche Witwe geſagt:„Denken Sie nur, Herr Doktor, vor einer Stunde war ein Krimi⸗ neller bei mir und hat ſich erkundigt, ob Sie denn gar nichts von ſich hören ließen, ob ich gar nicht wüßte, wohin Sie verreiſt ſeien, wo Sie Ihre Möbel hätten, und ob Sie denn gar nicht geſagt hätten, daß Sie wieder einmal bei mir wohnen wollten.“ „Och, hab ich geſagt, das weiß ich allens nicht, aber wenn der Herr Doktor Karthe⸗ ſius wieder nach Berlin kommt, wird er beſtimmt bei mir wohnen.“ „Dann rufen Sie uns mal bald an, hat der Kriminelle geſagt. Aber wenn Sie nich wollen, wenn Sie ſagen, ich ſoll es nicht tun, dann werde ich natürlich dem nich Beſcheid ſagen, daß Sie wieder da ſind.“ Sie guckte ihn ſo kokett an, wie es für ihre vorgerückte Jugend möglich war und fuhr nach einer Pauſe, während der ſie leider keine Antwort bekam, mit ſanfter, ſchmalziger Stimme fort:„Was meinen Sie dazu? Ich will Ihnen doch keine Un⸗ gelegenheiten machen, Sie ſind immer ſo ein lieber Herr geweſen.“ „Gut, gut“, brachte Harry Kartheſius nur hervor und rieb ſich höchſt nachdrück⸗ lich ſeine Naſe, daß ſie dick und rot wurde. Das machte aber Frau Meyer gar nichts aus bei dem Wunſche, den Dr. Kartheſius für ſich zu erobern. Jeder ihrer Mieter, der Junggeſelle war, zählte zu ihren letzten Hoffnungen. Mit Kummer hatte ſie den ſchönen Harry damals fortziehen ſehen und ſtrahlte nun über ihr ganzes fettes Geſicht, gegen deſſen Falten keine Creme und kein Puder mehr helfen konnten. Wenn er wieder bei ihr wohnen wollte, verzieh ſie ihm ſchon im voraus alle Unbequem⸗ lichkeiten mit der Polizei. Was ſollte er ſchon groß angeſtellt haben? Sie— Frau Alwine Meyer— würde ihn ſchon zu einem ordentlichen, ſoliden Menſchen machen. Denn der Menſch iſt ein betrieb⸗ ſames Weſen und auch einem Alpdrücken nicht abgeneigt, wenn es mit Erwerb oder Anſehen verbunden iſt— was viele Ehen beweiſen. „Ja, liebe gnädige Frau, liebe Frau Meyer“, Kartheſius hielt es für ange⸗ bracht, das Herz der ältlichen Vermieterin nicht ganz zurückzuſtoßen.„Aber natürlich Leb 5 150 ziehe ich wieder zu Ihnen. Wo wohnt man ſonſt noch ſo angenehm in Berlin! Darum wollte ich mich auch für den Erſten voranmelden. Dieſe nächſten zehn Tage muß ich noch einmal nach außerhalb, aber dann hoffe ich doch für länger in Berlin zu bleiben und“— er ſah ihr tief in die verſchwommenen waſſerblauen Augen— „und bei Ihnen.“ Alwine Meyer konnte por dem zu er⸗ wartenden Glück kein Wort herausbringen. Sie ſchüttelte ihm nur unentwegt und herz⸗ lich die Hand. Im Gehen wandte ſich der ſchöne Harry noch einmal um und ſagte flüchtig:„Ja, Frau Alwine, was ich noch ſagen wollte— wegen der Polizei das— darüber ſprechen wir ſpäter— das hat ja wohl noch Zeit— wenn ich wieder bei Ihnen bin. Bye, bye.“ Als Harry Kartheſius auf der Straße ſtand, war er ſich darüber klar, daß er nie⸗ mals wieder zu Frau Alwine Meyer ziehen würde, daß er der Reihe nach in den wenigen Penſionen leben würde, in denen man erſt nach ein paar Tagen polizeilich gemeldet zu werden braucht, und daß er ſchließlich die Sache mit Ann⸗ Chriſtin von Decken ſchleunigſt ins Reine bringen müſſe. Und zwar in der Weiſe, daß er vereint mit ihr Berlin ver⸗ laſſen werde, um eine erfolg⸗ reiche Tätigkeit auf einem anderen von ihm noch un⸗ Jbeackerten Platz der Welt auf⸗ zunehmen Was aber wollte die Ber⸗ liner Polizei von ihm? Das war die Frage, die Herr Dr. Kartheſius zu löſen nicht imſtande war. Weil er näm⸗ lich nicht ahnte, daß der Poli⸗ zeileutnant Robert Walter ebenfalls an Frau Ann⸗ Thriſtin Gefallen gefunden und ihn damals im Cafs er⸗ kannt hatte. Dr. Kartheſius richtete alſo das ganze Intereſſe der näch⸗ ſten Tage darauf, Frau Ann⸗ Chriſtin zu treffen, zu ſprechen und— mitzuneh⸗ men. Er ſtand vergeblich vor ihrer Haustür. Schließlich kam er auf den Gedanken, ſie ſei verreiſt. Er verſuchte, ſie telephoniſch zu erreichen, vergeblich. Im⸗ merhin, er erfuhr, ſie war nicht verreiſt, ſie war krank. Das waren nutzloſe Tage, die langſam Stunde um Stunde ver⸗ ſtrichen, bis ihm ein Gedanke kam, ein aus⸗ gezeichneter Gedanke, wie er meinte. Es war der vierte Tag, daß Ann⸗ Chriſtin ſich nicht entſchließen konnte, auf⸗ zuſtehen. Sie ſtarrte wie gewöhnlich zu der duftigen Gardine ihres Fenſters und zählte zum 50. Male die Blütenzweige, um jedesmal eine andere Zahl herauszube⸗ kommen. In dieſem Augenblick klingelte es an der Wohnungstür. Sie hörte die ſchlurfenden Schritte ihrer Marie, die Tür wurde ge⸗ öffnet, ſie hörte eine ihr ganz fremde männliche Stimme auf Marie einreden. Wie gewöhnlich antwortete die Gute nicht ſehr freundlich und entgegenkommend, machte offenſichtlich dem Fremden die Tür wieder vor der Naſe zu, kam dann aber zu Ann⸗Chriſtin herein. „Ann⸗Chriſtinchen, ſei nicht böſe, daß ich dich beläſtige.“ Da klingelte es wieder. Ann⸗Chriſtin fuhr hoch.„Was heißt denn das?“ Ein plötzliches Intereſſe erwachte bei ihr. „Mach doch auf. Was will der Mann?“ Das Mädchen Marie winkte ab.„Der jeht nich weg, der klingelt noch mal, der wartet, bis ich komme.“ „Ja, aber ſag doch mal, denn?“ „Der will dir nach Amerika holen.“ Ann⸗Chriſtin riß die Augen ganz weit auf.„Nach Amerika— nach Südamerika!“ Sie ſprang aus dem Bett.„Hol ihn. Menſchenskind, hol ihn ſchnell rein.“ „Immer mit de Ruhe, Ann⸗Chriſtinchen. Der kommt nich von dem Herrn Erneſto“, ſprach ſie laut die Gedanken der fungen Frau aus und vernichtete gleichzeitig deren geheime Wünſche. Ann⸗Chriſtin ſank ins Bett zurück und kroch wieder ganz unter die Decke, als ſchämte ſte ſich— ſie fror auch im ſelben Augenblick. „Der ſagt, er wäre ein Agent und hätte einen Vertrag für dich nach Ju⸗Jork zum Singen— für viel Geld. Aber ich ſage dir gleich, Ann⸗Chriſtinchen, da komme ich mit. Mir wirſte nich los, und wenn ich auch über das jroße Waſſer muß.“ was will er ROMAN vON SUSI TEUBRNER Ein Vertrag nach New York? Der Frau fiel es in dieſem Augenblick gar nicht ein, wie merkwürdig es eigentlich ſei, daß der Agent gleich der alten Marie alles ſo ge⸗ nau auf die Naſe gebunden hatte. Ihr fiel nur ein: das iſt ein Wink des Him⸗ mels. Vorbeſtraft könnte ich in Deutſch⸗ land nicht weiter leben. In Amerika aber wird niemand etwas davon wiſſen. „Hol ihn rein“, ſagte ſie zu Marie und ſtreckte ihr rechtes Bein langſam zuerſt aus dem Bett. Nachdenklich richtete ſie ſich auf, ſetzte dann auch das linke Bein auf den Boden und fuhr in ihre ſchwarzen Lack⸗ pantöffelchen hinein. Nordamerika war Südamerika doch ſchon näher als Deutſch— land Südamerika war. Das Mädchen Marie ließ alſo den Agenten für New Vork herein und öffnete ihm die Tür zu dem hübſchen, kleinen Wohnzimmer. „Nehmen Sie Platz“, brummte ſie und ging dann wieder zu Ann⸗Chriſtin. Sie machte vom Schlafzimmer aus die Ver⸗ bindungstür zum Wohnzimmer zu. „Eigentlich wollt ich ja jetzt jrade ein⸗ kaufen jehn. Aber nu jeh ich nich.“ „Kannſt du ruhig“, ſagte Ann⸗Chriſtin leicht lachend und knöpfte die Ruſſenbluſe ihres Morgenanzugs zu.„Ich brauche dich nicht, um einen Vertrag zu unterſchreiben. Kann meine drei Kreuze alleine machen.“ „Aber ich werd Sie doch nich mit dem fremden Mann alleine laſſen“, Marie war ganz Entrüſtung. „Kannſt du ruhig, habe ich ſchon mal ge⸗ ſagt“, wiederholte Ann⸗Chriſtin etwas ärgerlich. Sie war neugierig und nervös. Es war das erſte Mal ſeit langer Zeit, daf ſie ſich wieder zu einer Handlung auf⸗ raffte. „Na, denn jeh ich. Wenn Sie es durch⸗ aus haben wollen.“ Marie ſchätzte es abſolut nicht, wenn irgendwie ihr Tages⸗ lauf geſtört wurde, weil ſie ſtets unter der fixen Idee litt, nicht fertig zu werden. Das war eine Eigenſchaft des alten Mädchens, die Harry Kartheſius in dieſer Stunde ſehr angenehm war. Er— der Agent— hatte am Vorhang geſtanden und mit Befriedigung von Maries Fortgehen Kenntnis genommen. Daraufhin ſah er ſich ſorgfältig im Zimmer um, entdeckte auch ſchon die Telephonleitung, zog den Stecker heraus und legte ihn auf den Boden. Der ſchöne, ſchwere, ſeitliche Fenſtervorhang verbarg dieſes an ſich harmloſe Zerſtörungswerk, das aber für den, der eine Verbindung zur Außenwelt ſuchte, doch recht peinlich werden konnte. Als die Wohnungstür hinter der alten Marie zuſchlug, öffnete Ann⸗Chriſtin die Verbindungstür zum Wohnzimmer, ſchob den Kelim zurück und betrachtete mit neu⸗ gierigem Intereſſe den Herrn, der es ſich mit ſelbſtverſtändlicher Frechheit auf ihrem Seſſel bequem gemacht hatte, bereits eine Zigarette im Munde hatte und eben im Begriff war, ein Streichholz an ſeiner Schuhſohle anzuzünden. Er drehte ſich nicht um, tat ſo, als hätte er ſie gar nicht gehört und wartete ab, bis ſie nach ein paar kurzen Augenblicken ſagte:„Guten Tag, Herr.. wie war doch Ihr Name?“ Harry Kartheſius wandte ſich blitzſchnell um. Er ſtand auf,„Kartheſius“, eilte dann auf die Frau zu und ſprach zum drittenmal die Worte zu ihr:„Ich bin entzückt, meine Gnädigſte, Sie kennenzulernen.“ Ann⸗Chriſtin aber gehörte nicht zu den Frauen, die ein„furchtbares Gedächtnis“ haben. Sie gehörte vielmehr zu den Men⸗ ſchen, die gewiſſermaßen nur die Farben des Lebens aufſaugen, ſich aber niemals an Einzelheiten erinnern. Sie wußte alſo weder, wer dieſe Phraſe ſchon dreimal vor ihr abgeleiert hatte, noch glaubte ſie das Geſicht des Mannes einmal irgendwo ge⸗ ſehen zu haben. Wahrſcheinlich deshalb, weil ſie es gar nicht ſo genau anſah, weil ihr der Geſchäftemacher ſo gleichgültig war im Verhältnis zu dem Geſchäft. Denn für Ann⸗Chriſtin war die ganze Sache nur noch eine Frage des Geldes. Sie war feſt ent⸗ ſchloſſen, zu einigermaßen günſtigen Be⸗ dingungen nach Amerika zu gehen. Liebenswürdig begann ſie darum:„Bitte, behalten Sie doch Platz. Mögen Sie einen Likör mit mir trinken?“ Ann⸗Chriſtin hatte ihr altes, ſelbſtſicheres, bezauberndes Lächeln, ſie hatte den ruhigen gewandten Ton wiedergefunden, die gemeſſenen eleganten Bewegungen, als wären niemals die ſchreckliche Stunde auf der Polizeiwache und die ſchlaßpen Tage hinterher geweſen. Harry Kartheſius war erſtaunt, konnte aber ſchließlich nur angenehm berührt ſein. „Gnädige Frau“, begann er,„ich komme tatſächlich mit einem Angebot nach Amerika.“ (Jortſetzung folgt) Bekanntmachungen Ortsgruppe * S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dien ſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Schulungsabend am 3. Mai Am 3. Mai, abends 8.30 Uhr, findet im Saale des„Ratskeller“ der monatliche Schu⸗ lungsabend für alle Parteigenoſſen, Mitglie⸗ der der Gliederungen und Formationen, ſowie angeſchloſſenen Verbände, ſtatt. Die Teil⸗ nahme iſt für alle Pflicht. Pol. Amts⸗, Zel⸗ len- und Blockleiter, Walter und Warte haben in Uniform zu erſcheinen, ſoweit Uniform⸗ tragen genehmigt. Die Fahnenabordnungen treten um 20.15 Uhr an der Parteidienſt⸗ ſtelle an. Es ſpricht der Kreisleiter Pg. Ruppert. Ich erwarte ein r(zähliges und pünktliches Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * S A: Sturm 24/171 Der für Freitag vorgeſehene Dienſt fällt aus. Dafür nimmt die SA geſchloſſen an den Kundgebungen der HJ. am Freitagabend und Samstagmorgen teil. Wir ſtellen zum Feſtzug außer der Fahnen⸗ begleitung 12 Mann als Ehrenabordnung. Die Truppführer beſtimmen die betreffenden SA⸗ änner. Der Bevölkerung zur Kenntnis, daß die Ehrenliſte zum Dankopfer der Nation für den letzten Tag(1. Mai) im Wiegehäuschen des Rathauſes aufliegt. Wie die Partei, iſt auch die SA ab 1. Mai zur Aufnahme geöffnet. Unbeſcholtene aller Altersſtufen, die der Idee des Führers in der SA dienen wollen, erhalten Auskunft auf dem Sturmgeſchäftszimmer, Saarſtraße 15, jeden Tag, ab 18.00 Uhr. Der Sturmführer. Aeichsluftjchutzbund 5 Gemeindegruppe Viernheim Heute abend, 20.30 Uhr, Ausbildungs⸗ der A. S. D. A. P. Viernheim Betr.: Reichstreffen der Luftwehr am 8. und 9. Mai 1937 in Frankfurt. Wer ſich von unſeren Amtsträgern oder Mitgliedern an dieſem Reichstreffen beteiligen will, wolle mir baldmöglichſt Meldung ma⸗ chen. Der Gemeindegruppenführer. 4—— Kitler Jugend Standortbefehll Heute abend fällt jeglicher Dienſt aus. * Die Hitlerjugend iſt Trägerin der Feier bei der Aufſtellung des Maibaumes. Aus dieſem Anlaß haben am Freitag, 30. April 1937, abends um 6.50 Uhr, alle Ig. und Mädels der Hitlerjugend in der Schillerſchule anzu⸗ treten. Um 7.05 Uhr erfolgt der Abmarſch an den Friedhof, von wo der Maibaum ab- geholt wird. Ich erwarte von jedem Jungen und Mädel äußerſte Pünktlichkeit. Zur Jugendkundgebung am Ehrentag des Deutſchen Volkes haben alle Ig. und Mädels wie folgt anzutreten: Antretezeit für alle Formationen um 7.30 Uhr leinſchließl. Spielmannszug): OJ im Hofe der Goetheſchule Di Fähnlein 50/249 am Marktplatz („Fürſt Alexander“) DI Fähnlein 53/249 am Marktplatz (Spitacſtraße) BDM im Gäßchen am„Walfiſch“ Jungmädel im Hofe der Schillerſchule. Abmarſch der einzelnen Formationen pünkt⸗ lich um 7.50 Uhr nach dem Rathausplatz, Front nach der Tribüne. Ich weiſe darauf hin, daß die angegebenen Zeiten und Plätze unter allen Umſtänden einzuhalten ſind. Am 1. Mai alles in Sommeruniform! kurs 7— 2. Vortrag. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. April 1937 Anſer Tagesſpruch Es iſt gleich ſchwach und gefährlich, die öffentliche Stimme zu viel und zu wenig zu hören. Das geht alle an! Am 1. Mal ſind die Flaggen zu hijjen, die Häujer zu jchmücken! Deutſche ſchaffende Menſchen der Stirn und der Fauſt rüſten zu ihrem nationalen Feier⸗ tag. In noch eindrucksvollerer Weiſe wie in den Vorjahren wird in ganz Deutſchland und den Deutſchen im Ausland dieſer Tag als ein Symbol der deutſchen Arbeit gefeiert. Wir feiern den 1. Mai— und dazu gehört auch das ſchöne Schmücken eines jeden Hauſes, wo deutſche Männer, Frauen und Kinder wohnen. Wenn daher wieder an alle die Auf⸗ forderung ergeht, die Flaggen des neuen Deutſchland zu hiſſen, ſo richtet ſich ſolche beſonders an die, die aus kleinlicher Spar⸗ ſamkeit bisher keine Fahne kauften. Wie ſieht denn ſolch ein Haus aus, wenn es ohne Schmuck und Glanz allein daſteht, während alle Häuſer ringsrum geſchmückt ſind. Nicht nur Fahnen wollen wir hiſſen, auch unſere Häuſer ſchmücken mit Blumen, auf den Fen⸗ ſterbänken Blumentöpfe hinſtellen und darin ebenfalls kleine Hakenkreuzfähnchen aufſtellen. Am Abend wollen wir unſere Häuſer beleuch⸗ ten durch Aufſtellen von bunten Lichtern auf Fenſterbänken, Balkons uſw. Nicht feierlich genug können wir dieſen Ehrentag der deut⸗ ſchen Arbeit feiern im Geiſte des erſten Ar⸗ beiters der Nation, der uns durch ſeine ge⸗ waltige Kraft wieder Arbeit und Brot ſchaffte, der jeder Familie wieder den Ernährer gab und uns allen ein herrlicheres, freies und einiges Vaterland ſchuf. Das danken wir am 1. Mai 1937 un⸗ ſerem Führer Adolf Hitler! CCC Haſt Du ſchon eine Mai⸗Plakette? Tragt das Feſtabzeichen des deutſchen Arbeiters! Der Standortführer. Celnsucſit nacli Janne Es liegt ein großes Warten in der Luft. Die Bäume warten, die Sträucher und die Blumenbeete warten— und die Menſchen warten! Bäume, Blumen und Menſchen blin⸗ zeln zum grauen, regneriſchen Frühlingshim⸗ mel empor mit der gleichen ſtummen Frage: Wann kommt die Sonne? Manche fragen auch: Wann kommt der Frühling? Nun, der Frühling iſt längſt da. Sind nicht die Bäume und Büſche grün— ſo grün, als wären ſie friſch geſtrichen? Hängt nicht das nagelneue Frühlingskomplet im Schrank und daneben das feſche Frühlingshütchen? Alſo iſt der Frühling bereits da. Nur, man merkt ihn eben leider nicht. Er geruht, ſich bis jetzt ſeit Wo⸗ chen nur in empfindlicher Kühle, in Regen⸗ und Hagelſchauern und kalten Winden aus⸗ zutoben. Und darum ſind die Menſchen un⸗ glücklich: denn für ſie gehört eben zu einem echten, rechten Frühling auch blauer Himmel und Sonnenſchein. Man ſagt immer, daß die Sonne das junge Grün und die Blumen hervorlockt. Iſt aber Schwindel, denn dieſer Frühling beweiſt das Gegenteil. Immerhin kann man nicht leugnen: auch der Regen hat es geſchafft! Beinahe kann man zuſehen, wie unter ſeinem ſanften Rieſeln die Blätter wachſen und das Grün der Bäume und Sträucher immer dichter wird! Die Stämme und Aeſte der Bäume ſpiegeln vor Näſſe, beharrlich rinnt Tropfen um Tropfen des ſegenſpendenden Regens am Stamme her⸗ nieder und ſickert in den Boden, den Wurzeln immer neue kräftige Nahrung zuführend. Und faſt iſt es, als zauberte jeder Regentropfen wieder ein neues Blättchen hervor. Die Welt iſt grün und doch ſind wir nicht reſtlos zufrieden. Wir haben Sehnſucht nach der Sonne, die ſich ſo ſelten einmal auf kurze Augenblicke ſehen läßt. Manche machen ſich ein Vergnügen daraus, nachzurechnen, wie das in anderen Jahren war:„Sonſt waren um dieſe Zeit ſchon die Felder zum größten Teil beſtellt!“„In anderen Jahren habe ich Ende April ſchon Sommerſachen angezogen!“ Und ſchließlich hört man wieder den weiſen Spruch: „Die älteſten Leute erinnern ſich nicht, einen ſo kalten Frühling erlebt zu haben!“(Was auch nur wieder in gewiſſem Sinne ſtimmt, Aufruf zur Jugenökunogebung! Viernheimer Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Zum fünften Male begeht das deutſche Volk ſeinen Ehrentag, den der Führer uns ge⸗ ſchenkt hat. Eingeleitet wird derſelbe durch die Auf⸗ ſtellung des Maibaumes am Vorabend und durch die Jugend⸗Kundgebung am Morgen des 1. Mai. Die Hitlerjugend alſo iſt es, die den Ehrentag des Deutſchen Volkes ein⸗ leiten darf. In Tauſenden von Kundgebungen wird ſich die deutſche Jugend zur Arbeit und zu ihrem Führer bekennen. Jeder Junge und jedes Mädel weiß heute die Arbeit zu ſchät⸗ zen und daß es nur einen Adel geben kann, den Adel der Arbeit. Wie überall im ganzen Reich, ſo findet auch hier in Viernheim eine Jugendtunogebung ſtatt, in deren Mittelpunkt die Uebertragung von Berlin und die Ehrung der Sieger und Siegerinnen des Reichsberufs⸗ wettkampfes ſteht. Wir beginnen um 8 Uhr mit unſerer Feier⸗ ſtunde und marſchieren nach der Feier mit den Kreisſiegern und Siegerinnen an der Spitze, durch die Ortsſtraßen. Die Jugend ruft Sie alle, kommen auch Sie zu der erſten Kundgebung des Tages und bekennen Sie ſich durch ihre Teilnahme zur Jugend des Führers, in deren Hände die Zu⸗ kunft des deutſchen Volkes liegt. Der Standortführer der HJ Wilhelm Rech FFF haupt nicht mehr ſo genau, wie ſich früher der Frühling abzuwickeln pflegte.) Vorgeſtern gab es in irgendeiner Straße eine kleine Senſation. Der Regen hatte vorüber⸗ gehend aufgehört— und da wandelte plötzlich ein lebendig gewordener Frühlingstraum da⸗ hin: eine junge Frau in einem leichten blauen Seidenkoſtüm mit weißen Blümchen drauf. Auf dem Lockenkopf ſaß ein hinreißendes Früh⸗ lingshütchen, und ein kleiner Schleier um⸗ rahmte das hübſche junge Geſicht. Es war— man könnte ſagen bitter kalt. Die Menſchen aber blickten auf das Frühlingswunder, das da zwiſchen ihnen unbekümmert und leicht⸗ füßig dahinſchritt— und auf einmal lächelten alle und wußten: es iſt Frühling— Früh⸗ ling trotz Kälte und Gänſehaut! * Muſfiziert bei Kraft durch Freube“! Jungens und Mädels, auch Erwachſene, lernt bei Kd Mund⸗ und Handharmonika ſpielen! Wer muſiziert hat mehr vom Leben, er hat auch einen Schlüſſel zum Herzen ſei⸗ ner Mitmenſchen! Jeden Dienstagabend, von 18—20 Uhr, Uebungsſtunde der Handharmonikaſpieler im „Freiſchütz“. Kursgebühr monatlich 2.— Mk. Jeden Freitagabend, von 18—20 Uhr, für die Jugend, und von 20—22 Uhr für die Erwachſenen in der Schillerſchule Uebungsſtunden der Mundharmonikaſpieler. Kursgebühr pro Abend und Teilnehmer 20 Pfg. Die Gebühr iſt vor Beginn der Uebungs⸗ ſtunden zu entrichten. Die Ausbildung erfolgt nur durch geprüfte und anerkannte Fachkräfte. Neuanmeldungen können jederzeit erfolgen. Nähere Auskünfte, auch für den Kauf von Inſtrumenten, erteilen gern die Muſiklehrer, ebenſo auch der Kdỹ⸗ Ortwart Weidner, Repsgaſſe 9. RSR Wo gehen wir heute abend hin? Zur Kd⸗Sportſtunde in den Freiſchütz! Kd⸗Sport iſt für alle ſchaffenden Men⸗ ſchen— auch für dich, Jungbauer, Sport macht gelenkig— Sport macht jung— kommt daher ſtets zur Kd ⸗Sportſtunde! Y TT Polizeibericht. In der Berichtszeit ka⸗ men zur Anzeige: 7 Perſonen wegen Ver⸗ gehen gegen die Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung, 2 Perſonen wegen Uebertretung der ge⸗ werbepolizeilichen Vorſchriften(Schwarzar⸗ beit), 6 Perſonen wegen grobem Unfug und Ruheſtörung. Poſtdienſt am 1. und 2. Mai. Poſt⸗ ſchalterdienſt an beiden Tagen wie an Sonn⸗ tagen. Am 1. Mai keine Zuſtellung mit Aus⸗ nahme der Eilbotenſendungen. Anträgen des Empfängers auf Eilzuſtellung wird nicht ſtatt⸗ eben. Außergewöhnliche Abholung von Peftſendungen iſt nicht zugelaſſen. Am Sonn⸗ tag, den 2. Mai, findet eine Brief⸗, Geld⸗ und Paketzuſtellung ſtatt. Steigenlaſſen von Drachen. Durch Reichsverordnung über den Luftſchutzverkehr iſt das Steigenlaſſen von Drachen jeder Art, die mit Draht oder Drahtſeil oder mit einem mehr als 100 Meter langen Seil gehalten werden, nur mit Erlaubnis der Luftſchutz⸗ behörde zuläſſig. Durch ſie können weitere denn die älteſten Leute erinnern ſich über⸗ nme Aeber 11 Millionen im Reichs luftſchutzbund Das neue Heft der„Sirene“, der illuſtrier⸗ ten Zeitſchrift des Reichsluftſchutzbundes, be⸗ richtet in feſſelnden Bildartikeln über eine roße Werbeſchlacht des ROB, über eine be⸗ ſenbers gut gelungene Luftſchutzübung in Bremen und über öſterreichiſche Luftſchutz⸗ maßnahmen. Die feierliche Zurückweiſung der Kriegsſchuldlüge durch Adolf Hitler wird in einem bebilderten Beitrag:„Die Geſchichte einer Lüge“ beſonders gewürdigt. Außerdem enthält das neue Heft die Fortſetzung der Artikelreihe„Unſer Haus wird luftgeſchützt“, intereſſante Bildberichte über eine Bärenjagd in Nordfinnland und über die amerikaniſchen Ueberſchwemmungskataſtrophen und ihre Hin⸗ tergründe. Eine ſegensreiche Einrichtung. Für 253 500 RM. Patenſchaften an erbgeſunde Kinder ſind zum Geburtstag des Führers wiederum verteilt worden. Somit ſtehen dem Patenſchaftswerk„Deutſche Jugendverſiche⸗ rungshilfe e. V.“— wie Hauptamtsleiter Hilgenfeldt bekannt gibt— 4435 000 Mark zur Verfügung. Sie dienen hauptſächlich dazu, bemittelten und kinderreichen Familien eine im Volksintereſſe liegende Erziehung, Lehre oder Exiſtenzgründung wirtſchaftlich ſicherzu⸗ ſtellen. Plakate dürfen in Schaufenſtern nicht zum Aushang gebracht wer⸗ den! Obwohl nach den Werberatsbeſtimmun⸗ gen der Aushang von Plakaten nur an den öffentlichen Plakatſtellen zuläſſig iſt, werden Plakate immer wieder im Schaufenſter zum Aushang gebracht. Dies iſt unzuläſſig und trafbar. Zum Aushang dürfen nur Plakate ür rein ſportliche Veranſtaltungen und Wan⸗ derſchauſtellungen gebracht werden. Zur Ver⸗ meidung von Beſtrafungen wollen die Be⸗ ſtimmungen eingehalten werden. Schwarzarbeit und ihre Folgen. In Stolp hatte ein Nichtfachmann in einem Hauſe eine Gasleitung abmontiert, wobei das Gas ausſtrömte und bald das ganze Haus füllte. Das Gasgemiſch entzündete ſich zu einem glimmenden Feuer, und es entſtand eine mächtige Exploſion, die das Haus vollſtändig zerſtörte und zwei Menſchenleben forderte. Eine ſchlimme Folge von Schwarzarbeit, die teuer zu ſtehen kommt! Und die Moral von der Geſchicht': Hole den Handwerker und pfuſche nicht! Etwas vom„Blumenpeter“. Der Blumenpeter war bekanntlich weit und breit als Original bekannt, und gerade jetzt in der Muſterungszeit kam da neulich in einem Lokal auf ihn die Rede. Es wurde folgendes von 5 zum Beſten gegeben: Der Blumenpeter mußte als junger Mann ſeiner Zeit in Mannheim auch zur Muſterung. Er war aber ſcheinbar nicht ſo blitzblank. Deswegen verwies ihn einer der Herren von der Muſterungskommiſ⸗ ſion in ein nebenanliegendes Badezimmer zur Generalreinigung. Als Peter das Badewaſſer erblickte, ſagte er:„Aha, ich weeß ſchun, ich kumm zur Marine!“ Andert ſich das Wetter? Heute früh wurden 5 Grad Wärme verzeichnet. Das Wetterglas zeigt ſchönes Wetter an. Hoffen wir es von Herzen.— Im Taunus iſt dieſer Tage beträchtlicher Neuſchnee gefallen, 10 bis 15 em hoch. Auch der Feldberg hat Neu⸗ ſchnee. Die Wetterwarten nehmen aber an, daß mildere Luft eintritt und der Schnee raſch ſchmelzen wird und dann die Wärme⸗ Großwetterlage hat eine Umgeſtaltung erfah⸗ ren, bei der vor allem die Zufuhr kalter Luft aus arktiſchen Gebieten abgeſtoppt wurde. 8 bleibt jedoch 18 f im Bereich fla⸗ cher Tiefdruckſtörungen, die ſich bei der Luft⸗ druckverteilung immer wieder ausbilden wer⸗ den. Damit it auch für die Folge, trotz des verhältnismäßig hohen Luftdrucks ein häu⸗ figer Durchbruch freundlichen Wetters, doch noch immer keine volle Beſtändigkeit, gewähr⸗ leiſtet. Die zu erwartenden Niederſchläge wer⸗ den beſonders nach vorausgegangener ſtarker Erwärmung teilweiſe gewittriger Natur ſein, wie am Mittwochnachmittag.— Donnerstag: Zeitweiſe heiter, doch immer noch unbeſtän⸗ dig und zu einzelnen Niederſchlägen geneigt. Tagsüber im Flachland etwa 15 Grad, ver⸗ änderliche, teilweiſe öſtliche Winde.— Frei⸗ tag: Im ganzen freundlich, doch immer noch nicht ganz beſtändig. ALebende Terkzeuge“ ger wieviel für eine Leistung vom Zuſtand ſeiner Werkzeuge ab⸗ ängt. 9 der Körper beſitzt unentbehrliche Werk⸗ zeuge, wie die Zähne. Sie müſſen deshalb nicht nur beben ſondern, wie ſedes Werkzeug, auch ſorgfältig 3 werden. Vor allem ſind ſie ſauber zu halten richtig zu A en. Für die regelmäßige Pflege des kostbaren Werkzeugs„Zähne“ ſollte man eine Qualitätszahnpaſte wie Thlorodont verwenden. Beſchränkungen erfolgen. erbgeſunden und begabten Kindern aus un⸗ grade ſich ſteigern. Es wäre Zeit!— Die b bie ft el bie bor uit die dle UL Rel IL ſahet 2 L 8 5 Die alf Gales betete fu e 00 Tune eine lr m benen! 5 bildun Gaua totiſc det 4 blieben keuun 10 90 WSS Jede ü pe TU N Ein der hat fl loge lag fi Pontif danke Nach de ständig ſunderte beit, die dal pon + 2 e Der d heit t in der em Lokal don ihm r nußte aunheim cheinbar ies ihn kommiſ⸗ mer zur dewaſſer un, ic ie früh Das Hoffen ſt dieſer In, 10 u Ner⸗ ber al, Schnee Värme⸗ Die ech ter Luft wurde. . 8 l Unſeren Dank an den Führer W bringen wir in jedem Opfer zum Ausdruck, das wir auf uns zu nehmen bereit ſind. die volksgemeinſchaſt, die nationale Freiheit und der ſozlale Frieden ſind uns heute eine Selbſtverſtändlichkeit. Einſt waren ſie es nicht. Es iſt deshalb eine Ehrenpflicht, jenen Männern zu danken, die das Dritte Reich erkämpften und die es täglich durch neuen Einſatz tragen helfen. Für dieſe Männer gilt beſonders der Satz des Führers: „Es iſt ein neuer deutſcher Menſch geſchaffen worden, und dieſer neue deutſche Menſch hat unerhörte Opfer auf ſich genommen.“ Ihre Seſundheit zu erhalten und ihnen neue Lebenskraft zu geben, ſoll der Zweck unſeres Aufrufes ſein. Schon in den vergangenen vier Jahren iſt dazu die volksgemeinſchaft zur Mitarbeit aufgerufen worden. die Antwort liegt in dem Erfolg der„hitler ⸗Freiplatz Spende“: 450 o00 Männer der SA., SS., des RSR., politiſche Leiter, Mitglieder der Partei und 9)., ſowie erholungsbedürftige volksgenoſſen erhielten einen koſtenloſen Erholungsurlaub aus den Reihen des deutſchen volkes zur verfügung geſtellt. In dem wahren Gpfergeiſt, der nie ermattet, iſt dle Größe der Jukunft unſeres volkes begründet. darum ergeht auch in dieſem Jahre der Ruf an alle, die dazu in der Lage ſind, Spendet Freiplätze! wieder ſollen Jehntauſende einſatzbereiter Kämpfer in deutſchen Familien durch die„Hitler⸗Freiplatz⸗Spende“ mit an der geſtellten Aufgabe: Aufnahme finden, helft und arbeitet Ein geſundes Volk in einem ſtarken Reich! Hauptamtsleiter des auptamtes für bolkswohlfahrt. Die Schirmheerſchaft der„Hitler⸗Freiplatz⸗Spende“ haben übernommen: Stelldertreter des Sohrers Rudolf Be ß, Relchskriegsminiſtet v. Blomberg. Reichsminlſter Göting. Reichs miniſter Dr. Goebbels, Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsſchatzmeiſter der S Dflp. 5 ch war z. Relchsbauernführer Reichsminiſter Dat ré, Stabschef der 58. Tutze, Reichsführer der 55. Bimmler, Korpsführer des Sg. Hühnlein, Reichsjugendfühter v. Schiltach, Reichsftauen⸗ fuhrerin Gertrud Scholtz-Klink, vorſitzender des Deutſchen Gemeindetages Obetburger⸗ — meiſter Slehler, Reichsärzteführer Dr. Wagner. Arbeitstagung der Hinterbliebenen⸗ Belteuerinnen der ASK D 6 A der Na⸗ ti ozialiſti riegs opferverſorgung des Gaues Heſſen Lesen 77 5 7 es Ar⸗ beitstagung am 24. und 25. April in Frank⸗ furt a. M. zuſammengerufen. Die Kamerad⸗ ſchaft Groß⸗Frankfurt veranſtaltete in der Turnhalle der Bockenheimer Turngemeinde eine Kundgebung, in der Gauamtsleiter Zieg⸗ ler und die Reichsreferentin für Hinterblie⸗ benen⸗Betreuung, Frau Götting, Berlin, ſprachen. N f Am Sonntagvormittag wurde im Volks⸗ bildungsheim die Arbeitstagung durchgeführt. Gauamtsleiter Ziegler ſprach über organiſa⸗ toriſche Fragen und über die Verpflichtung der Amtswalterinnen im Dienſt der Hinter⸗ bliebenen, das große Aufgabengebiet der Be⸗ treuung und Fürſorge für die Hinterbliebenen des großen Krieges. nſg. SpPpPpüꝑüpꝑpꝑww/wõ// TTT Jeder Deutſche trägt ſich in die Ehrenliſte für das Dank⸗ opfer der Nation ein. Tue auch Du Deine Pflicht! ccc Einberufung einer Dibzeſanſynode Der Biſchof von Mainz, Dr. Albert Stohr, hat für den Pfingſtdienstag, 18. Mai, eine Diözeſanſynode einberufen. Am Eröffnungs⸗ tag findet im Dom zu Mainz ein feierliches Pontifikalamt ſtatt, an dem der Biſchof, das Domkapitel und die Synodalen teilnehmen. Nach dem Pontifikalamt beginnt im Muſeum des Prieſterſeminars die erſte Sitzung der Synode; um 3 Uhr nachmittags folgt die 2. Sitzung. Die beiden folgenden Tage der Sy⸗ node haben dasſelbe Programm wie der erſte. Am letzten Tag der Synode, am Donnerstag, 20. Mai, wird abends im Dom eine Schluß⸗ feier abgehalten. Anordnung der Evang. Landeskirche Naſſau⸗Heſſen zur Feier des 1. Mai Anläßlich des nationalen Feiertages des Deutſchen Volkes(1. Mai) ordnet der Evang. Landeskirchenausſchuß an, daß dort, wo eine würdige Durchführung des Gottesdienſtes bei genügender Beteiligung als geſichert gelten kann, dieſes Tages in einer eigenen Feier am Abend des 30. April gedacht wird. In 2. Mai, auf dieſen Tag Bezug zu nehmen. * Bellachini ⸗ ein Begriß me geblieben, ſondern ein Begriff geworden, ein Markenzeichen. Seit er mit ſeinen Zau⸗ bereien das Erſtaunen einer ganzen Welt erregt hat, ſchwand ſein Name nicht mehr von den Plakaten und Programmzetteln der gro⸗ ßen Zirkusunternehmen und Varitees. Und dieſer Name war gleichzeitig Verpflichtung. Jeder neue Bellachini mußte auch neue Künſte bringen. Das Schon⸗Dageweſen hätte ihn ſchnell von der öffentlichen Bühne wieder ab⸗ treten laſſen. So übertrumpfen ſich die Zau⸗ berkünſtler ſtändig grgenſeng und entwickel⸗ ten die Kunſt zu einer Höhe, die auch die klaſſiſchen Zaubereien der indiſchen Magier hoch übertroffen hat. Gerade das Unwahr⸗ ſcheinliche, Unfaßbare iſt es, das uns immer wieder am meiſten feſſelt, das unſere Gedan⸗ ken nicht losläßt und die Sinne in Erregung bringt. Immer wieder treibt es uns, nach dem Grund dieſes Unwahrſcheinlichen zu for⸗ ſchen:„Wie hat der Mann das gemacht?“ ſchen Dingen zugeht, alles iſt bei ihnen ernſt⸗ hafte, oft ſehr lange geübte ſchwierige Ar⸗ beit, die dadurch, daß ſie die meiſten, auch bei noch ſo langem Ueben, nicht erlernen können, zur wirklichen Kunſt wird. Aber was unſere Illuſioniſten darin leiſten, das über⸗ ſteigt doch immer wieder das menſchliche Be⸗ griffsvermögen, ſodaß man mit leiſem Kopf⸗ ſchütteln ehrlich und mit großem Staunen die Leiſtung anerkennt. Die gute, durch wirkliches Können ausgezeichnete Kunſt des Taſchen⸗ ſpielens und Zauberns, die nichts gemein hat mit Jahrmarkthexerei, findet darum auch im⸗ mer wieder ihr begeiſtertes Publikum, das darin die höhere Leiſtung erkennt und freudig anerkennt, das ſich aber auch durch dieſe Kunſt mit ihren ſtändigen Ueberraſchungen und atem⸗ raubenden Geſchehniſſen auf beſte und an⸗ regendſte unterhalten läßt. Das feſtzuſtellen, wird man am Sonntag in Viernheim wiederum Gelegenheit haben, wo Bellachini im„Karpfen“ ⸗Saal auftreten wird. allen übrigen Fällen iſt in Predigt und im allgemeinen Kirchengebet am Sonntag, den Bellachini iſt durch die Künſte des größten Illuſioniſten ſeiner Zeit nicht mehr ein Na⸗ Zwar wiſſen wir alle, daß es bei den Zauber⸗ künſtlern nicht mit übernatürlichen, überirdi⸗ Aus Stadt und Land Weinheim.(Verkehrsunfall). Am 26. ds. Mts. wurde bei Viernheim ein Friſeur von Weinheim, der ſich auf einem Fahrrad befand, von einem Laſtkraftwagen angefahren und am Kopfe verletzt. Er wurde in ſeine Wohnung verbracht. Zigarrenmacherfahne kommt ins Muſeum Heppenheim. Die alte Fahne des ehe⸗ maligen Zigarrenmachervereins, der ſich vor einiger Zeit aufgelöſt hat, wird in dieſen Ta⸗ gen dem Heimatmuſeum übergeben. Sie iſt ein Kunſtwerk der Fahnenſtickerei und zeigt, beſonders fein gearbeitet, das Stadtwappen. Der Verein war vor langen Jahrzehnten ge⸗ gründet worden, als die Zigarrenmacherei in Heppenheim noch in höchſter Blüte ſtand. In den Straßengraben gefahren Bürſtadt. An der Je burcfun„Krimm“ auf der Wormſer Straße durchfuhr Montag⸗ nacht ein qus Richtung Worms kommender Motorradfahrer die dortige Kurve in raſender Geſchwindigkeit. Er kam von der Fahrbahn ab und in den Straßengraben. Er wie ſeine Mitfahrerin blieben ſchwer verletzt liegen. Die Verletzungen des aus Roxheim ſtammenden Fahrers ſind lebensgefährlich. Auch die Frau, die aus Worms ſtammt, hat ſchwere Kopf⸗, Bein⸗ und Armverletzungen davongetragen. Ein Autobrand im Regen Bürſtadt. Auf der Wormſer Straße, unmittelbar hinter dem Ortsausgang, gab es am Sonntagmittag, obwohl es in Strömen regnete, einen großen Menſchenauflauf. Dort ſtand ein faſt neuer Perſonenwagen am Küh⸗ ler in hellen Flammen, die den beiden In⸗ ſaſſen einen erheblichen Schrecken einjagten. Beherzt griffen ſie jedoch zu und hatten mit ihren neuen Mänteln(!) auch das Feuer im Nu erſtickt. Beim Tanken war etwas Benzin daneben gelaufen, das ſich dann kurz hinter dem Ort entzündet hatte. a Ausſichtsturm über dem Weſchnitztal Mörlenbach. Die ſchöne waldreiche Um⸗ gebung Mörlenbachs hatte bisher keinen Aus⸗ ſichtsturm. In den nächſten Wochen wird mit der Errichtung eines Turmes auf dem Tan⸗ nenbuckel begonnen. Von dort hat man eine weite Rundsicht in das Weſchnitztal, bis hinauf nach Lindenfels und den Bergſträßer Gipfeln. Der etwa 25 bis 30 Meter hohe Turmbau wird nach Plänen des Mörlenbacher Architekten Schenk ausgeführt. Ein gut aus⸗ gebautes Wegenetz führt hinauf, ein neuer Weg führt um den Berg herum und durch den ſo⸗ genannten Alten Hof. a Aus dem Lieferwagen geſtürzt Rüſſels heim. Zwiſchen Raunheim und Rüſſelsheim wollte ein Lieferauto aus Schwanheim zwei in der Richtung nach Rüſ⸗ ſelsheim 188 beladene Langholzfuhr⸗ werke überholen. Dabei bemerkte anſcheinend der Fahrer des Lieferwagens zu ſpät, daß ſich neben den Ne ee ein Radfahrer und eine Radfahrerin begegneten. Um beide nicht zu überfahren, ſteuerte er ſein Fahrzeug nach rechts und fuhr mit ſolcher Wucht gegen das erſte Holzfuhrwerk, daß ſein Beifahrer, ein jüngerer Mann, herausgeſchleudert und ſo er⸗ heblich verletzt wurde, daß er alsbald ſtarb. Der Lieferwagen wurde ſehr ſtark beſchädigt. Beim Wäſcheaufhängen vom Balkon geſtürzt Aſchaffenburg. Am Montag ſtürzte eine Frau in der Schillerſtraße vom Balkon ihrer im erſten Stock liegenden Wohnung in den Hof und erlitt dabei ſo ſchwere Verletzun⸗ 8 daß ſie nach kurzer Zeit geſtorben iſt. die Verunglückte wollte auf dem Balkon Wäſche aufhängen. Um an die Leine zu kom⸗ men, benutzte ſie als Schemel eine umge⸗ feuer Badewanne. Dabei iſt die Wanne of⸗ enbar gerutſcht, die Frau konnte keinen Halt mehr finden und ſtürzte in den Hof. Gegen einen Maſt gerannt Bad Kreuznach. Am Hotel Felſentor rannte abends ein mit drei Damen beſetztes Auto gegen einen Straßenbahnmaſt, da die Fahrerin angeblich von einem entgegenkom⸗ menden Laſtwagen geblendet wurde. Die Dame am Steuer, Gattin eines Zahnarztes, erlitt erhebliche Quetſchungen und innere Verletzun⸗ en und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ihre Mutter trug Schnittwunden im Geſicht davon, ihre Schweſter erlitt leichtere Verlet⸗ zungen. Unkrautbekämpfung iſt Pflicht. Die anhaltende Regenperiode und das ſpäte Frühjahr wird zur Folge haben, daß im Sommergetreide Unkräuter in ſtarkem Maße auftreten, ſodaß zur Vermeidung größerer Er⸗ tragsausfälle Gegenmaßnahmen dringend er⸗ forderlich ſind. Kampf gegen das Unkraut iſt vaterländiſche Pflicht, denn auf fruchttragen⸗ den Aeckern ſteigt die Erntemenge mit abneh⸗ mender Unkrautpflanzenzahl. Alimentenflucht nicht mehr möglich Der Reichsjuſtizminiſter hat verordnet, daß aus Schuldtiteln, die nach Landesrecht im Gebiet eines deutſchen Landes nach den Vor⸗ chriften der Zivilprozeßordnung vollſtreckbar ſen, auch im übrigen Reichsgebiet vollſtreckt werden kann. Durch dieſe Verordnung wird die Alimentenflucht in andere„Länder“ ver⸗ hindert. Bisher konnten die von den Jugend⸗ ämtern beurkundeten Vaterſchaftsanerkennt⸗ niſſe, die Vollſtreckungstitel ſind, nur in dem Lande vollſtreckt werden, in dem ſie ausge⸗ ſtellt waren. Dieſe Beſchränkung iſt jetzt weg gefallen. 09 7 8 — 2 — U 5 5 4E X 4 12 n 0 2 50 N. f bea a A N f ö I ö CHAIR F FEN DEV N. D Ae 5 Ul 0 4 Ii Boxen roh? Linker Gerader— rechter Gerader, linke Finte— rechter Haken, linker Aufwärtsha ken. Nein, wir können einfach nicht mehr folgen. Zu ſchnell hintereinander hakeln jetzt die Schläge. Es iſt ein ſpannender, harter Kampf. Der Ring, den wir bilden, iſt gar; dabei. Die Kämpfer werden angefeuert un angeſpornt. Doch da pfeift der Rüngrichter ſchon ab. Das nächſte Paar in den Ring! So geht es Kampf um Kampf. Und immer wieder dasſelbe Bild. Keine Schlappe, immer Draufgängertum und Kampfesfreude, keine Angſthaſen und Drückeberger. Unſer Boxen iſt aber auch keine Schlägerei. Wir boxen aus Luſt zum Kampf, aus Sportbegeiſterung. Abends kommt Heinz nach Haus.„War das heut'ne Sache! Geboxt haben wir. Zum erſtenmal hab' ich heut' im Ring geſtanden! Ich ſage euch, einen Gegner hatte ich!“ Mutter ſchüttelt bedenklich den Kopf.„Nein, dieſer rohe Sport! Das iſt doch nichts für einen anſtändigen Jungen! Das iſt doch wirk⸗ lich nichts für dich. Willſt du dir denn dein Geſicht auch ſo verhauen laſſen? Dann haſt du auch ſo eine häßliche Boxernaſe!“ Heinz muß laut lachen.„Aber Mutter, ganz ſo ſchlimm, wie du es machſt, iſt es nun doch nicht. Natürlich, die Zeit der Mutterſöhn⸗ chen iſt vorbei! Wir ſollen hart wie Grupp⸗ ſtahl werden, hat der Führer befohlen. Und was ein richtiger Junge iſt, der muß auch mal einen ordentlichen Schlag vertragen können!“ „Und was ihr da„roh“ nennt, das iſt eine Einbildung, die noch von anno dazumal ſtammt. Vater, du haſt erzählt, wie ſie früher in der Univerſität gefochten haben. Spaßig, da ſagt keiner: dieſer rohe Sport, der das Geſicht verhunzt!— Aber das gehörte nun eben mal zum„gebildeten“ Menſchen. Und wenn wir uns jetzt aus Freude am Kampf mal ſchlagen und damit auch den letzten Reſt von Feigheit und Gefühlsduſelei ins kleinſte Mauſeloch jagen, dann heißt es gleich: dieſe Rohlinge! Freut euch lieber, daß die Jugend heute keine Weichlinge, Schwärmer oder ſonſt welche traurige Geſtalten mehr kennt.“ l undverantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. III. 1987 über 1800. 8. St. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Anbau von Gemüſe und deutſchen Ge⸗ würzkräutern. Die Firma Trauth u. Sohn, Gemüfe⸗ und Kräuter⸗ verwertung in Auerbach a. d. B., hat einen Verwertungs⸗ betrieb für Gemüſe und Gewürzkräuter eröffnet und nimmt den Pflanzern dieſe Produkte in größeren Men⸗ gen ab. Es liegt im Sinne des Vierfahresplans, den An⸗ bau von deutſchen Gewürzpflanzen zu fördern, um uns von der Einfuhr ausländiſcher Gewürze unabhängig zu machen. Anderſeits iſt den Anbauern die Möglichkeit Lachen ſich einen guten Verdienſt zu ſchaffen, da jedes uantum von deutſchen Gewürzkräutern und Gemüſen in friſchem Zuſtand bei guten Preiſen abgenommen wird. Allen Landwirten, Kleingärtnern und Siedlern wird empfohlen, nachſtehende Gewürzkräuter und Gemüſearten anzupflanzen und bei Erntezeit friſch an die genannte Firma abzuliefern. Baſilikum, Bohnenkraut, Esdrugon, Liebſtöckel Wur⸗ zel und Kraut), Dill(grü⸗ nes Kraut und Samen), Goriander, Kümmel, Makoran, Salbei, Thymian, Pimpinelle, Pfefferminze Schattige Baumſtücke und weniger fruchtbares Land eignet ſich noch zum Anbau von verſchiedenen Gewürz⸗ kräutern. Zu weiterer Aufklärung bezügl. Samenmengen und deren Bezugsquellen ſteht die Firma Trauth u. Sohn jederzeit zur Verfügung. Lauch, Peterſilie, Peter⸗ ſilienwurzel, Sellerie (Knollen u. Bl.), Paſti⸗ naken, Tomaten, Karot⸗ ten, Blumenkohl u. ſ. w. Betr.: Anterhaltung des Faſelviehes. Für das Faſelvieh werden 40 Zentner Hartſtroh benötigt. Angebote ſind bis Montag, den 3. Mai 1937, vor⸗ mittags 11 Uhr hier einzureichen. Viernheim, den 28. April 1937. Der Bürgermeiſter. 22 4 5 35 1 5 1 12 Butter, ntfaltung. Gepflegt und er⸗ Bekanntmachung ee eee 9 4 5 Ka fe, ftiſcht beginnen Sie den Jag! nis, daß ee nnn Adler, Schon für RM. 1. 50 vorrãtig. Großes Zimmer an einzelne Perſon zu vermieten Näh. Auskunftst. der Geſchäftsſtelle Ehrliches, ſauberes Mäbchen für Haushalt un each nindelt mit dem Auto bedeutet heute keinen Rekord mehr. Aber 80 qm Parkett- oder Lino- leumböden(46 Zimmer) mit einer einzigen /i-kg- Dose KINES S A-Bohner- wachs behandeln zu können. ist und bleibt eine Spitzen- geſucht lelstung. Dazu der herrliche Willi Stein Spiegel hochglanz. Adolf Hitlerſtr. 79 der wochen-, ja monate- Blauer lang haltbar ist. Darum stets mittlere Größe billig abzugeben. Näh. Auskunfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. INES BOH!NERWAC HS Emi Rlehter. Flora-Drogerie Morgen Frei⸗ tag friſche fische Kempf, Hügelſtr. 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Alle Turnerinnen, die überhaupt noch Intereſſe an 1 Anzeigen ver-] einer Beteiligung an den Turnſtunden haben, werden Schmierſeife gelb wenden gebeten, heute abend pünktlich um halb 9 Uhr in der ½ Kilo 3. 25 g Sporthalle anzutreten. Die Keulen, ſoweit ſolche vor⸗ Kriſtallſoda, Der Verlag handen, ſind mitzubringen. Die Leitung. Selm Flasche dh v.20 Geolin Flaſche ab=. Aluminiumputzmittel Zwangs versteigerung. Radlahrer Paket 25 Beſen, Pinſel Stahlſpähne Paket 30 und. 60 30% Rabatt ſchiedene ſtände, darunter „Zum Pflug“, Lampertheim, 29 Köhler, Gerichtsvo Werbt neue Leſer! Morgen Freitag, den 30. Herdfeger Tube 25 Mai 1937, nachm. 2 Uhr, ver⸗ Schutz gegen Regen 1.50 Enameline, Jumbo, ſteigere ich in Viernheim 252 im Pelerinen k. K. Pladlero Verſteigerungslokal und teilweiſe an Schrubber, Bürſten, Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe Rogenmäntel meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ Mobiliar ⸗, tungs ⸗ und Gebrauchsg 1 Rundfunkgerät, 1. maſchine, 1 Partie Schug u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus einheimerſtraße. . April 1937 Ein rich in grosser Auswahl n 0 insbeſon— 69. Mar un neben der Post Der groge zauberer dor eente Ilz. in Lamperth. ici ict Her trruuccte Machiter der Avinliclſeit, rein uam im Gebucht und dilferst c Micbig t Alles Zur gejl. Beachtung! Am 1. Mai, dem Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes, wird die„Viernheimer Volkszeitung“ nicht erſcheinen. Dafür wird die Freitag⸗Ausgabe vom 30. April im Text⸗ und Anzeigenteil den großen Umfang und reichhaltigen Inhalt einer Samstag⸗Ausgabe aben. 25 ſonſt üblicherweiſe Samstag erſcheinen⸗ den Anzeigen geſchäftlicher und privater Art bitten wir rechtzeitig für die Freitag⸗Ausgabe vom 30. April aufzugeben, möglichſt bis heute Donnerstagabend. kommt am Jong naen Viernheim in den Saal. Z. Rarnten“ Die tollſte Zauber⸗Revue Heunelt: Lobende daspenstor! Uhr: Kinder⸗ und Familienvorſtellung Kinder 15 und 30 Pfg. 8. 18 Uhr: Abendvorſtellung Preiſe von 40 Pfg. an — 5§ 9 R 8 ö zeichen der deutſchen Arbeit! 1. Jeierſolge am 30. April 17.30 Uhr: Schmücken und Einholen des Maibaumes durch die HJ mit Spiel⸗ mannszug.— 19.30 Uhr: Abholen am Bahnübergang(Lorſcherſtraße); Uhr: Aufſtellen des Maibaumes am Rathausplatz unter den Klängen der Feuerwehrkapelle und des Spiel⸗ mannszuges; Anſchließend: Anſprache des Bürgermeiſters; Hierauf abwechſelnd Muſikſtücke und Volkslieder(Maienlieder), die von dem Maſſenchor der HJ und BDM getragen werden. Tanzreigen durch die Tanzgruppe des BDM. Die geſamte Bevölkerung wird zu dieſer Feier herzlichſt eingeladen. 2. Jeierjolge am 1. Aal 6.00 Uhr: großes Wecken durch die Feuer⸗ wehrkapelle und Spielmannszüge 77.15 Uhr: Läuten der Kirchenglocken (wenn befohlen) Uhr: Jugendkundgebung vor dem Rathaus 11.00 Uhr: Abmarſch vom Auffſtellplatz Hin⸗ denburgring zum Rathaus (Uebertragung des Staatsaktes, Ge⸗ meinſchaftsempfang) Marſchſtraßen: Horſt Weſſel⸗ Weinheimer⸗, Blauehut⸗, Hofmann⸗, Adolf Hitler⸗, Lorſcher⸗, Luiſen⸗, Seegarten⸗, Bismarck⸗, Adolf Hitler⸗ ſtraße zum Rathausplatz. Hier etwa 12 Uhr: Gemeinſchafts⸗ empfang. Uebertragung des Staats⸗ aktes mit Führerrede aus Berlin. Ab 20.00 Uhr: in allen Sälen großer Maitanz. Eintritt nur mit 1.⸗Mai⸗ Feſtabzeichen. 3. Jeierjolge am 2. Mai Ab 12.30 Uhr: Sternwanderungen der ein⸗ zelnen Betriebsgemeinſchaften und Kame⸗ radſchaften in 3 Abteilungen. 1. Marſchgruppe über Jägerhaus— Poſt⸗ ſtraße nach dem Karlſtern 2. Marſchgruppe Mannheimerſtr.— Do⸗ ſen— Waſſerwerk— Karlſtern 3. Marſchgruppe Sandhöferweg— Waſ⸗ ſerwerk— Karlſtern. Abmarſch aller Marſchgruppen um 12.30 Uhr„ Karlſtern, dort gemütliches Beiſammenſein. Bei einbrechender Dunkelheit geſchloſſener Rückmarſch nach Viernheim. Alle Volksgenoſſen werden zu dieſer Wan⸗ derung herzlich eingeladen. Aufmarjchorönung am 1. Nai 1. Jugendkundgebung von 8.30 bis 9.30 Uhr 0 dem Rathausplatz. HJ, Jungvolk, BDM und Jungmädel treten um 7.30 Uhr auf dem vom HJ⸗Führer beſtimmten Platz an und ſtehen pünktlich um 8.00 Uhr 20.00 8.30 rer bret die Atheſt und achtet ben Aufruf und Feierfolge zum Feiertag des Deutſchen Bolkes 1. Mai 197 Deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt feiern am 1. Mai 1937 zum fünften Male im neuen Deutſchland im Zeichen der großen Volksgemeinſchaft und des nationa⸗ len Sozialismus das Feſt der Arbeit. In einem einzigen Bekenntnis hat ſich das ganze Volk hinter ſeinen Führer geſtellt, den erſten Arbeiter der Nation, und mit ihm feiert es nun am 1. Mai den Tag aller Schaffenden in einem freien und geachteten Vater⸗ land, gleichberechtigt unter den Völkern der Welt. Einem Manne verdanken wir dies alle— in Liebe, Treue und Verehrung wollen wir alle das Feſt der Arbeit feiern mit un⸗ ſerem Führer als ein einiges, großes Volk! Laßt die Fahnen des dritten Reiches wehen von allen Häuſern, wo Deutſche wohnen und ſchmückt die Straßen mit Grün, denn der Frühling der Deutſchen Arbeit hält Ein⸗ zug in jedes Haus. Kein Haus ohne Fahnen— und kein Mann, keine Frau ohne das Ab⸗ ————— Arbeiter SSN nationalen Rathaus. Alle anderen Schüler und Schü⸗ lerinnen ſammeln ſich zur gleichen Zeit im Hofe der Goetheſchule und marſchieren un⸗ ter Führung der Erzieher ſo rechtzeitig ab, daß ſie um 8 Uhr hinter der HJ Auffſtel⸗ lung genommen haben. Nach Schluß der Jugendkundgebung treten die HJ⸗Forma⸗ tionen zum Werbemarſch durch verſchiedene Ortsſtraßen an. Die Bevölkerung wird ge⸗ beten, lich. an der Jugendkundgebung zahl⸗ reich zu beteiligen. 152 2. Feſtzug in Sechſerreihen, Abmarſch pünkt⸗ lich um 11.00 Uhr vom Aufſtellplatz in der Hindenburgſtraße a) Fahnengruppe(jede Fahne mit 2 Be⸗ gleitern) ſteht um 10.30 Uhr an der Parteidienſtſtelle zum Abmarſch bereit und trifft pünktlich um 10.50 Uhr auf dem Aufſtellplatz, Hindenburgring,— Spitze am OéEG⸗Bahnhof, Front nach der Bergſtraße— ein. Führer: Sturm⸗ führer Baldauf. b) Anſchließend HJ mit Spielmannszug, Jacen, BDM und BDM. 5 c) Ehrenabordnungen der Partei und NS⸗ Gliederungen(nur in Uniform, je 6 Mann); d) Fachgruppen der ſtaatl. und kommuna⸗ len Behörden. Reihenfolge nach dem Ein⸗ treffen. Anmarſchſtraßen der Gruppen a—d durch die Mannheimerſtraße— Heddesheimer Weg Hindenburgring. e) Feuerwehrkapelle mit Spielmannszug ſteht um 10.50 Uhr im Hindenburgring, Spitze am OEG⸗Bahnhof, Front nach Mannheim; f) Anſchließend Feuerwehr, geſchloſſene Be⸗ triebsgemeinſchaften in Berufskleidung, Reihenfolge nach dem Eintreffen; g) Anſchließend Handwerk und Einzelhan⸗ del, fachgruppenweiſe geordnet in Ar⸗ beitskleidung. Reihenfolge nach dem Ein⸗ treffen; h) RNS-Bauernſchaft— die geſamte Bau⸗ ernſchaft nimmt in engſter Verbunden⸗ heit geſchloſſen am Feſttag des deutſchen Arbeiters teil— ) Deutſche Arbeitsfront. Hier reihen ſich alle Schaffenden im Feſtanzug der DA ß oder in Zivil ein, die nicht in einer be⸗ ſonderen Abteilung marſchieren. k) SS⸗Formation als Schlußgruppe. Anmarſchſtraße der Gruppen e—k durch die Weinheimerſtraße— Am Frohnberg — Hindenburgring. Sämtliche Einheiten ſammeln ſich auf ih⸗ ren Appellplätzen und marſchieren geſchloſſen zu dem befohlenen Aufſtellplatz. Zur reibungs⸗ loſen Durchführung des Feſtzuges iſt es un⸗ bedingt notwendig, daß alle Gruppen pünkt⸗ lich 10.50 Uhr auf ihrem Stellplatz einge⸗ troffen ſind, damit pünktlich um 11.00 Uhr der Abmarſch erfolgen kann. Die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz verteilt ſich mit ihren Helfern auf die Länge auf dem Rathausplatz, Front nach dem feiern, damit die ganze Welt erkennen mag: keit und Treue zu Führer, Heil Braun, Propaganda⸗Leiter des Feſtzuges. Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront, Werktätige und ſchaffende Menſchen Deutſchlands! So wollen wir den nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes wieder Deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſtehen in Einig⸗ Volk und Vaterlandl Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter Tum de, 0 1 pak . id! Siem Ihme der, ſch⸗flunzeſ Athaltenen der Mun und 5b uterpreial J Es ſel Arubigend, endung se 0 Inne, bellt luer Nit u der ſich ſung bein ünſache nehr gene 15 ſelen, er weil ppotheſe I. 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