e ö r e ge iernheimer Vollkszeüung 1 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Mernheim Verkündigungsblatt der NS AP. Mernheim en Erſcheinungs welle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ 18 g Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Botenlohn, teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 durch die Poſt monatlich 1.0 RM ausſchließlich Beſtengeld Einzelnummer 10 Rpfg. aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 l 0 CCC... A ·˙ A 0 Nummer 204 Freilag den 3. Seplember 1937 13. Jahrgang 2 1 28 2 = t Eine Rede des Miniſlerpräſidenlen über das Gelingen des Vierjahresplans f ne Re 5 5 * 5 2 5 Alle müſſen milarbeilen 5 waren wieder role U-Boole t 1 nur ein freies und ſlarkes Deulſchland ſicherk den Frieden Eine nakionalſpaniſche Erklärung zu dem Angriff auf den briliſchen 7» Wir haben in den letzten Tagen aus Stutt⸗ Kunz. 995 1 der S 7 die Jerſtörer . art eine Fülle herrlicher Beweiſe für die tundgebung dur autſprecher übertragen a„ 3 „ en 4127 Deulſchen gehört. Sie er⸗ wurde, hatten ſich viele Zuhörer eingefunden. Salamanca, 3. Sept. e 4 ed ſich gewöhnlich ſehr bald am 5 füllten uns mit Stolz und wir wiſſen, daß[ Auf der Tribüne bemerkte man Reichsaußen⸗ Zu den Torpedoangriffen eines U⸗Boots auf Wir erinnern in dieſem Zuſammenhang da⸗ 0 die Stuttgarter Tagung auch die ſo zahlreich; miniſter Frhr. v. Neurath, der freudig be⸗ den engliſchen Zerſtörer„Havoc“ wird aus ran, daß die engliſche Preſſe den Unterſerboots⸗ a aus allen Enden der Welt gekommenen Deut grüßt wurde. Außerdem ſah man eine große nationalſpaniſchen Kreiſen darauf hingewieſen, angriff auf den deutſchen Kreuzer„Leipeig“ als N ſchen mit Begeiſterung und Freude erfüllt hat.] Anzahl führender Männer der Partei, ihrer n 5 g e- belanglos abzutun ſich tagelang bemühte und Sie war ein gewaltiges Bekenntnis] Gliederungen und der Wehrmacht. daß die beiden U⸗Boote der nationalſpaniſchen[wir erinnern weiter daran, daß der Bomben⸗ f dat ionen gigledent, Lie dchn gur ien nun] Die Heilruſe, die Hermann Göring bereits Regierung ſich ſeit längerer Zeit in der Biscaya angriff auf die Deutſchland⸗ in ähnlicher Weiſe N 4 hat ihren Höhepunkt erreicht mit der Kundge⸗ vor der Halle entgegen brauſten, ſchwollen zum] befänden und den aſturiſchen Hafen von Gijon als harmlos hingeſtelt werden ſollte. i bung am geſtrigen Abend in der Schwaben.] Orkan an, als Miniſterpräſident Hermann Gür blockierten. Es könne ſich alſo bei den Angrif⸗ Als wir damals zu einer gemeinſamen halle, in der Miniſterpräſident Göring vor ring durch das Spalier der Ehrenformationen 5 8 4. Flottendemonſtration aufforderten. 20 000 Zuhörern ſprach. ſchreitet. ſen auf den engliſchen Zerſtörer nur um ein da ſand unſer Vorſchlag in London wenig Ge⸗ N Noch einmal faßte Generaloberſt Göring in Die Heilrufe endeten erſt, als Hermann Gö⸗[rotes U⸗Boot gehandelt haben, da der Tor- genliebe. Es wurde damals von dort aus alles ſeiner freien und großen Sprache all das zu⸗ ſammen, was durch den Nationalſozialismus in den letzten Jahren aus Deutſchland gewor⸗ den iſt. Unſere gewaltige wirtſchaftliche, fi⸗ nanzielle und militäriſche Rüſtung ſind heute der Untergrund, auf dem das große und herr⸗ liche Vaterland ſteht, ſind der Untergrund, in 4 dem auch der Deutſche in den Gaſtländern der Erde verwurzelt iſt. In dieſer gewaltigen Aufbauarbeit hat Deutſchland als außenpolitiſches Ziel nur dem Frieden der Welt dienen wollen. Im In⸗ nern ſtark und frei, ein einiges Volk, in dem der wahre Sozialismus eine treue Heim⸗ und Pflegeſtätte hat, nach Außen geachtet und ge⸗ ſchätzt wegen ſeiner Arbeit am Frieden der Welt, ſo ſteht heute Deutſchland da, allen ö Kriegshetzern und allen Feinden des Vater⸗ landes zum Trotz. An dieſer erhabenen Aufgabe mitzuarbeiten iſt die Ehrenpflicht aller Deutſchen. Ob ſie diesſeits oder, jenſeits der deutſchen Grenzen wohnen, überall, wo die deutſche Zunge klingt, ind ſie der Heimat verbunden in Treue, Opferwilligkeit und tätiger i Hilfe. Helfen am großen Werk des Vierjahres⸗ nlanes, den zum Sieg zu führen die beſondere 4 Aufgabe des Miniſterpräſidenten Göring iſt, iſt für den Deutſchen im Ausland Ehrendienſt und wir wiſſen, daß nach der Rede Görings alle un⸗ ſere Brüder und Schweſtern Stuttgart verlaſſen werden mit dem ſtolzen Gefühl in der Bruſt, — dem Vaterland in noch größerem Maße als ſeit⸗ in der Welt dienen zu or. her auf Vorpoſten ö wollen. * Stuttgart, 3. Sept. Zu einem der eindrucksvollſten Höhepunkte der an großen Erlebniſſen ſo überaus reichen Feſttage geſtaltete ſich die gewaltige Großkund⸗ gebung, die am Donnerstagabend in der neu⸗ erſtellten Schwabenhalle mit dem Miniſterprä⸗ ſidenten Generaloberſt Göring ſtattfand. Schon N vom frühen Morgen an ſtand Stuttgart, das ſich bereits durch den bisherigen Verlauf der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen die in⸗ nere Berechtigung erworben hat, nicht nur dem Namen nach Stadt der Auslandsdeutſchen zu ſein, im Zeichen des Beſuches Hermann Görings, der gegen 18 Uhr im Sonderzug auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof eintraf. ring ſich mehrmals von ſeinem Platz erhob und freudig bewegt über dieſen triumphalen Empfang die Tauſende mit dem Deutſchen Gruß begrüßt hatte. Mit demſelben Jubel wurde auch die Gattin des Miniſterpräſiden⸗ ten, Frau Emmy Göring, begrüßt. Nach dem Einmarſch der Standarten betrat Gau⸗ leiter Bohle das Rednerpodium. Er wandte ſich in erſter Linie an ſeine Auslandsdeut⸗ ſchen, aber auch an die vielen Stuttgarter, de⸗ ren Willkommensgruß an den Miniſterpräſi⸗ denten er unter nicht endenwollendem Beifall in die Worte zuſammenfaßte:„Hermann Göring iſt bei uns!“ Gauleiter Bohle führte dann u. a. etwa fol⸗ gendes aus: Von ganzem Herzen danken wir Ihnen, Pg. Göring, für Ihr Erſcheinen und bitten Sie, verſichert zu ſein, daß Ihre erſt⸗ malige Anweſenheit unter den auslandsdeut⸗ ſchen Männern und Frauen ein Erlebnis nicht nur für ſie, ſondern für alle anweſen⸗ den Volksgenoſſen und für alle deutſchen Men⸗ ſchen diesſeits und jenſeits der Grenzen iſt. Wir grüßen in Ihnen einen ganz alten Mitkämpfer des Führers, deſſen Mitwir⸗ ken im Kampf der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung ſchlechthin zum Symbol der Treue geworden iſt, den genialen Schöpfer der deutſchen Luftwaffe und der großen deutſchen Luftflotte, die ſo mannigfache Beziehungen zum Ausland unterhält, in er⸗ ſter Linie aber auch den Mann, der vom Füh⸗ rer vor eine der gewaltigſten Aufgaben geſtellt wurde, die jemals in der Weltgeſchichte zu leiſten war, die Durchführung des Vier⸗ jahresplanes. Auch die Auslandsdeut⸗ ſchen wollen ſich unter keinen Umſtänden vom Vierjahresplan ausſchließen. Dann ergriff Miniſterpräſident Göring das Wort zu einer fengelegter, immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbrochenen und auf alle deutſchen Sender und Kurzwel⸗ lenſender übertragenen Rede.(Den Inhalt der Rede bringen wir im Innern des Blattes.) pedoangriff auf die„Havoc“ bekanntlich im Mittelmeer bei Valencia erfolgt iſt. Die Valencia⸗Bolſchewiſten verfügten bekanntlich über ſechs U⸗Boote, von denen eines ſich zurzeit im franzöſiſchen Kriegshafen Breſt be⸗ finde, wo der„Kommandant“ um die Erlaub⸗ nis gebeten habe, eine Reparatur vornehmen zu dürfen. Die übrigen fünf U⸗Boote der Va⸗ lencia⸗Bolſchewiſten befinden ſich in rotſpani⸗ ſchen Mittelmeerhäfen. * Ueber die wenig klare und folgerichtige Hal⸗ tung der engliſchen Preſſe, vor allem in der ſpaniſchen Frage, haben wir an dieſer Stelle ſchon oft hingewieſen. Allemal, wenn es galt, Deutſchland und Italien wegen dieſer oder je⸗ ner Stellungnahme eins auszuwiſchen, war die engliſche Preſſe raſch bei der Hand, in dasſelbe Horn zu ſtoßen, in das die franzöſiſche oder ihr beſtes Vorbild, die ſowjetruſſiſche Preſſe, ſchon geblaſen hatten War dagegen klar, daß die gröbſten Verſtöße ſeitens Sowjetſpaniens oder ſeiner Freunde vorlagen, dann hat man in der engliſchen Preſſe tauſend Entſchuldigungsgründe vorzubringen gewußt, oder man iſt dort gar mit Stillſchweigen über die Angelegenheit hin⸗ weggegangen. Eine derart inkonſequente Hal⸗ tung iſt erſtens wenig männlich, politiſch un⸗ unternommen, um die Geſchichte raſch aus der Welt zu ſchaffen. Eine uns gebührende Genug⸗ tuung hat man natürlich zu hintertreiben ge⸗ wußt. Jegliche kollektive Aktion der Mächte vor der Valencia⸗„ Regierung“, wie wir ſie ge⸗ fordert haben, iſt unterblieben. Heute, wo ein engliſcher Zerſtörer einen Un⸗ terſeebootsangriff erdulden mußte, ſchreit natür⸗ lich die ganze engliſche Preſſe Zeter und Mor⸗ dio. Wäre man damals engliſcherſeits unſeren Vorſchlägen gefolgt— dann wäre damals ein Exempel gegenüber den Bolſchewiſten ſtatuiert worden und heute wäre England dieſer Zwi⸗ ſchenfall wahrſcheinlich erſpart geblieben. Aber das ſind nun einmal die Folgen einer inkonſe⸗ quenten Haltung, die man zugunſten der ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten glaubte einnehmen zu müſ⸗ ſen. Es iſt intereſſant, daß die Angriffe auf die engliſchen Schiffe zu einer Zeit erfolgten, wo die ſchlechte militäriſche und politiſche Lage Sowjetſpaniens offenſichtlich iſt. Valencia ſucht in ſolchen Zeiten immer nach Ablenkung und neuen internationalen Schwierigkeiten, um das Rad des Schickſals vielleicht doch noch zu ſeinen Gunſten drehen zu können. Daß dies heute ohne Englands Hilfe nicht mehr möglich iſt, liegt auf der Hand. Daher die Provokation von Zwiſchen⸗ fällen, daher die inkonſequente Haltung der engliſchen Preſſe, die die Schuldigen überall dort ſucht, wo ſie in Wirklichkeit gar nicht ſind, und die ſie leicht finden könnte, wenn ſie ſich ernſtlich darum bemühen wird. vt. Engliſche Verdrehungen Berlin, 3. September. Aus nationalſpaniſchen Kreiſen iſt, wie wir auf der erſten Seite berichten, feſtgeſtellt wor⸗ den, daß rote U-Boote den britiſchen Zerſtörer„Havoc“ torpediert haben. In Zuſammenhang damit wird von national⸗ ſpaniſcher Seite auf die zwieſpältige Haltung Englands aufmerkſam gemacht, deſſen 2 jetzt zu einem großen Teil energiſche Maßnah⸗ men verlange und die Dinge ſo darſtelle, als ob es ſich um den erſten Angriff aufein Kriegsſchiff im Mittelmeer handele. Man verſchweige völlig den mehrfachen bolſchewiſti⸗ ſchen U⸗Bootsangriff auf den deutſchen Kreuzer Leipzig“, vom Luftangriff auf das Panzer⸗ ſchiff„Deutſchland“ ganz zu ſchweigen, und be⸗ mühe ſich jetzt, diejenigen Maßnahmen ſeitens der engliſchen Regierung zu erreichen, die man Deutſchland anläßlich des Angriffs auf den Kreuzer„Leipzig“ trotz der vorher im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß gegebenen Verſicherungen verweigert habe. Wir gehen auf dieſe unhalt⸗ baren engliſchen Behauptungen im Innern des Blattes ein. * 20 U00 bi 3 ichwaches Gedächtnis hören Göring Berlin, 3. September. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich Gauleiter Bei der reichen Fülle von Kommentaren 174 Reichsſtatthalter Murr, Gauleiter Bohle, in der engliſchen Preſſe zu dem Verſuch, den 0 der Kommandierende General und Befehls⸗ britiſchen Zerſtörer„Havoc“ im Mittelmeer haber im Wehrkreis V, Genergl der Infanterie zu torpedieren, iſt es außerordentlich auffal⸗ 0 Geyer, der ſtellvertretende Befehlshaber und lend, daß faft durchweg mit keinem Wort auf Kommandierende General im Luftkreis V, den von rotſpaniſcher Seite ſeinerzeit gegen den 4 Generalmajor Wolff, und der Kommandeur 21 deutſchen Kreuzer„Leipzig“ durchgeführten im Luftgau XV. Generalmajor Zenetti, 3 Torpedoangriff eingegangen wird. Dadurch eingefunden. Miniſterpräſident Generaloberſt 8 ſoll augenſcheinlich— wenigstens muß man es ö Göring ſchritt vor dem Bahnhof die Front ſo annehmen— der Eindruck hervorgerufen 0 der angetretenen Ehrenformationen ab, wobet werden, als ob dies der erſte Ueberfall dieſer er von der gewaltigen Menſchenmenge, die Art wäre. Wie ſollte man es ſonſt verſtehen, 1 den Platz dicht umſäumte, mit begeiſterten daß z. B. der„Daily Telegraph“ nain ö Heilrufen begrüßt wurde. Der Miniſterpräſi⸗ behauptet. es handele ſich jetzt um den„erſten dent begab ſich dann in das Hotel„Graf Zep⸗ Angriff eines U⸗Boots auf ein Kriegsſchiff im pelin“ 25 1 zur 1 glich Mittelmeer. 1 einem wahren Triumphzug. Der rie⸗ Ueberhaupt ſcheint das Gedächtnis eines gro⸗ ſige Raum. der mit dieſer erſten in ihr ver⸗ ichgi ff ff f f ßen Teils der engliſchen Preſſe nicht übermäßig anſtalteten Großkundgebung zugleich ſeine der Reichsjugendführer ſprach über die heimbeſchaffung der 63. ſtart zu ſein. Man vergißt nicht nur den we⸗ würdige Weihe erhielt. war ſchon längſt vor im Haus der Deutſchen Preſſe zu Berlin. Hier beſichtigt Baldur von Schirach(rechts) das Mo⸗ nige Monate zurückliegenden Angriff auf die Beginn der Veranſtaltung mit mehr als 20 000 begeiſterten Volksgenoſſen bis zum letzten dell für das 5J.⸗Heim Coswig(Gebiet 23), das von Architekt Dipl.⸗Ing. Duſtmann(2. rechts) entworfen wurde. von (Weltbild, Zander⸗K.) Leipzig“ zu erwähnen, man vergißt auch, daß ſeinerzeit durchweg die engliſche Preſſe erklärte, Deutſchland nehme dieſen Zwiſchenfall viel zu tragiſch und überhaupt ließe ſich ein U-Boot⸗ Angriff nicht einwandfrei feſtſtellen, da man ſehr leicht einen. Irrrum zum Oyfer fallen könnte. Sind engliſche Augen beſſer als deutſche? Damals war man in England nicht bereit, die deutſchen Feſtſtellungen über den Angriff an⸗ zuerkennen und ließ es zu, daß der Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß derart ver⸗ ſagte, daß Deutſchland ſich aus der Seekon⸗ trolle zurückziehen mußte. Jetzt aber werden gerade von der engliſchen Linkspreſſe mit Lei⸗ denſchaft faſt dieſelben Forderungen nach Kol⸗ lektivmaßnahmen im Mittelmeer erhoben— on denen ſich übrigens auch Deutſch⸗ land und Italien beteiligen ſollen, wie ſie ſei⸗ nerzeit im Fall der„Leipzig“ von Deutſchland aufgeſtellt, ihm aber verweigert wurden. Es iſt intereſſant, daß gerade darauf auch die italieniſchen Blätter auſmerkſam machen, wie z. B. der„Meſſaggero“, der die auf⸗ jallende Aehnlichkeit des Anſchlags auf den Kreuzer„Leipzig“ mit dem auf die„Havoc“ hervorhebt. Das Blatt betont weiter, daß damals Deutſchland die Angelegenheit dem Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß unterbreitet habe, es aber erleben mußte, daß die nur acht Tage zuvor eingegangene Verpflichtung einer ge⸗ meinſamen Aktion nicht eingehalten wurde, was den Austritt Deutſchlands und Ita⸗ liens aus dem Syſtem der Seekontrolle zur Folge hatte. Der Befehlshaber der eng⸗ liſchen Kriegsſchiffe habe ſich dagegen kei⸗ neswegs darauf beſchränkt, den Zwiſchenfall anzuzeigen, ſondern ſei ſofort zu einer Ge⸗ genaktion übergegangen. Auffallend iſt auch, daß faſt durchweg die engliſche Preſſe, die die deutſchen Feſtſtellungen im Fall der„Leipzig“ glaubte anzweifeln zu müſſen, jetzt ſogar ohne weiteres annimmt, daß es ſich um ein nationalſpaniſches U⸗Boot handele. Nur der„Daily Ex⸗ preß“ vertritt die Anſicht, daß der Angriff auf den engliſchen Zerſtörer durch ein rotſpa⸗ niſches U⸗ Bot durchgeführt worden ſei. Das Blatt begründet dies mit dem wichtigen Hinweis, daß die„Havoc“ in Valencia ſtationiert geweſen ſei und daß daher die Roten den vorausſichtlichen Kurs des Schiſſes gekannt haben müßten Nalien forderk: Franco anerkennen! Nom, 3. September. Der Verſuch, den engliſchen Zerſtörer„Ha⸗ vock“ zu torpedieren, veranlaßt die römi⸗ ſchen Blätter darauf hinzuweiſen, daß nur die Zuerkennung der kriegführenden Rechte an Franco dem Anſicherheitszu⸗ ſtand im Mittelmeer ein Ende bereiten und die Gefahr immer ernſthafterer Zwiſchenfälle ban⸗ nen könnte. Der Londoner Korreſpondent des„Meſſag⸗ gero“ erklärt auf Grund des Berichtes des Befehlshabers des engliſchen Zerſtörers, es be⸗ ſtehe eine Aehnlichkeit mit dem ſeinerzeit auf den Kreuzer„Leipzig“ ausgeübten Anſchlag. Damals habe Deutſchland die Angelegenheit dem Nichteinmiſchungsausſchuß unterbreitet. habe es aber erleben müſſen, daß die nur acht Tage zuvor eingegangenen Verpflichtungen zu einer gemeinſamen Aktion nicht eingehalten wurden. Der Londoner Korreſpondent des„Popolo di Roma“ hält es für wahrſcheinlich, daß ſich das U-Boot nunmehr im Hafen von Alicante oder Valencia in Sicherheit befinde und daß ſein Befehlshaber den roten Machthabern bereits Rapport über dieſen ungeheuerlichen Piraten⸗ ſtreich übermittelt habe, der einen neuerlichen Verdächtigungsverſuch der nationalen U-Boote darſtelle. 5 Es ſei zu wünſchen, daß Anhaltspunkte ge⸗ funden würden, die es ermöglichen, die ver⸗ brecheriſchen Intrigen, die der VBolſchewis⸗ mus im Mittelmeer ſpinnt, zu entlarven und die Zweifel zu zerſtreuen, die eine ſchlecht beratene Haltung hervorrufen könn⸗ ten. Eine ſolche Haltung ſei umſo leichter möglich in einem Augenblick, wo London einer Serie diplomatiſcher Beſprechungen und einer Flut von Vorſchlägen ausgeſetzt ſei, die alle als Proteſt gegen Italien oder zugunſten einer Konferenz der Mittelmeer⸗ ſtaaten hinauslieſen. Der Pariſer Korreſpondent des„Popolo di Roma“ iſt der Anſicht, daß eine einfache Wie⸗ derherſtellung des internationalen Rechtes durch die Anerkennung der Rechte Kriegführender die bedauerlichen Zwi⸗ ſchenfälle, die ſich jeden Tag im Mittelmeer ab⸗ ſpielen, weit beſſer verhindern, als drohende und abenteuerliche Aktionen. Wieder roker Torpedoangriff auf engliſchen Dampfer Wie Preß Aſſociation meldet, hat die Reederei des britiſchen Dampfers„Woodford“ ein Telegramm erhalten, wonach der Dampfer auf der Fahrt von Barcelona nach Valencia, 18 Meilen von der Küſte entfernt, torpediert wor⸗ den ſei. Dabei ſeien ein Manngetötet und ſechs Mann verletzt worden. Der Zwi⸗ ſchenfall habe ſich zwiſchen der Inſelgruppe Co⸗ lumbretas und der Küſte abgeſpielt. Die Ver⸗ wundeten ſeien in Benicarlo an Land gebracht worden. Die„Woodford“ iſt ein Tanker von 6987 Tonnen. Wie Reuter nach telefoniſcher Rückſprache mit dem Kapitän meldet, iſt der torpedierte eng⸗ liſche Tankdampfer„Woodford“ drei Stunden nach der Torpedierung geſunken. Die Mannſchaft des Dampfers konnte in Ret⸗ tungsbooten Benicarlo erreichen. Damit erhöhen ſich die Opfer der bolſchewiſti⸗ ſchen Piraterie im Mittelmeer um ein weiteres Im Hinblick auf ihre fortgeſetzten Mißerfolge bemühen ſich die Bolſchewiſten anſcheinend wei⸗ terhin. die Lage im weſtlichen Mittelmeer zu komplizieren und„Zwiſchenfälle“ heraufzube⸗ ſchwören. —— —.. Die wahren Urheber des Zwiſchenfalls „Evening Slandard“ ſagt die Wahrheil London, 3. Sept. Die Londoner Abendpreſſe berichtet in größter Aufmachung über die Torpedierung des briti⸗ ſchen Handelsdampfers„Woodford“. In Leitartikeln und Kommentaren wird der Unter⸗ ſeebootangriff auf den britiſchen „Havoc“ behandelt. Die Blätter begrüßen die Haltung des engliſchen Kriegsſchiffes, das den Torpedoangriff ſofort mit Feuer erwidert hat. Mit erfreulicher Deutlichkeit wendet ſich, wie wir bei Redaktionsſchluß erfahren, end⸗ lich der„Evening Standard“ gegen die⸗ jenigen, die den Angriff auf den britiſchen Zer⸗ ſtörer ſofort dazu benutzten, um andere Staaten zu verdächtigen. Es liege nicht der geringſte Anlaß für die Beſchuldigung vor, daß es ſich um Italiener gehandelt habe. Dieſe Anklage werde aber in aller Oeffentlichkeit gemacht, und an der Spitze ſtehe die„News Chronicle“. Es ſei ein unerhörtes Stück von Verantwortungs⸗ loſigkeit, die ſchlimmſte Mißachtung der Inter⸗ eſſen der Nation, wenn eine Zeitung ohne Be⸗ weis für ihre Behauptungen kühn behaupte, daß Italien einen Kriegsakt gegen die britiſche Flotte begangen habe. Nach Anſicht des„Eve⸗ ning Standard“ widerſpreche dem ſchon die Tat⸗ ſache, daß die italieniſche Flotte nicht zuſam⸗ mengezogen ſei, obwohl Italien natürlich genau wiſſe, welche Folgen ein ſolcher Angriff hätte haben müſſen. Nach einer weiteren Polemik gegen die „News Chronicle“ meint der„Evening Standard“, daß ein rotes Unterſeeboot die Torpedo gefeuert haben könnte. Die Disziplin in der roten Flotte ſei nur lax, und es könnte ſehr wohl ein beförderter Heizer zufällig oder im Größenwahn die Tat befohlen habe. Auf alle Fälle habe der Angriff nahe ge⸗ Zerſtörer nug an den roten Regie! ſen ſtattgeſun⸗ den. Die Möglichkeit, daß es ſich um ein U⸗ Boot Francos gehandelt haben könnte, lehnt der„Evening Standard“ ab, da in Francos Marine Diſziplin herrſche und da ein ſolcher Angriff nutzlos geweſen wäre und die Gefahr der Strafe mit ſich gebracht hätte. Zum Schluß ſchreibt das Londoner Abend⸗ blatt zu den Anſchuldgiungen der„News Chro⸗ nicle“ nochmals, daß dieſe Angriffe ein be⸗ ſchämendes und nicht zu vertei⸗ digendes Stück Kriegshetze ſeien. Wo blieb das role U-Book? London, 3. September. Angehörige der Beſatzung des Zerſtörers „Havoc“, der am Donnerstag wieder in Gibraltar eingelaufen iſt, erklärten zu dem Un⸗ terſeebootsangriff, daß ſie die Torpedos hätten ankommen ſehen. Die„Havoc“ habe darauf Zickzackkurs geſteuert und auch Tiefen⸗ ladungen abgegeben Gleichzeitig babe der Zer⸗ ſtörer die in der Nähe befindlichen engliſchen Kriegsſchiffe funkentelegraphiſch von dem An⸗ griff in Kenntnis geſetzt. In einem Umkreis von 10 bis 15 Meilen ſei die Umgebung ab⸗ geſucht worden. ohne daß ein Unterſeeboot ge⸗ ſichtet werden konnte. Die Beſatzungsmitglie⸗ der äußerten die Anſicht, daß das Unterſee⸗ boot von den Schüſſen getroffen und verſenkt worden ſei, da man kurz nach der Beſchießung Oel auf der Waſſerober⸗ fläche geſehen hätte. Der britiſche Zerſtörer zHavoc!, auf den der bolſchewiſtiſche U⸗Boots⸗ Angriff im Mittelmeer erfolgt iſt, kehrte zu⸗ ſammen mit einem anderen Zerſtörer, der ſich an der Suche nach dem U-Boot mitbeteiligt hatte, nach Gibraltar zurück. Gijon völlig blockiert die ſpaniſche Nordküfle wird von bolſchewiſtiſchen Banden geſäuberk Santander, 3. September Der aſturiſche Hafen Gijon, der einzige, über den die Bolſchewiſten noch im Norden verfügen, iſt von der nationalen Front in Zuſammen⸗ arbeit mit der Luftwaffe vollſtändig blockiert. Jeder Schiffsverkehr iſt unterbunden. Miklelmeer-Ausſprache in Genf London, 3. September Außenminiſter Eden teilte am Donnerstag dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in London, Cambon, mit, daß die britiſche Regierung den franzöſiſchen Vorſchlag einer Diskuſſion der Lage im Mittelmeer unter den Mittel⸗ meermächten anläßlich der in der nächſten Woche ſtattfindenden Tagung des Völkerbunds⸗ rats in Genf angenommen hat. Vormarſch in Aſturien Santander, 3. September Die an der Küſte vorgehenden nationalen Truppenverbände ſtanden am Donnerstagmittag 80 Kilometer weſtlich von Santander. Nach dem am Mittwoch erfolgten Einbruch in die Provinz Aſturien beſetzten die Nationalen heute den ſüdweſtlich von Unquera gelegenen Ort No⸗ riega, ließen das Cap San Emeterio hinter ſich und erreichten noch am Vormittag die Mühle von La Franca. Andere Brigaden aus Navarra drücken vom Norden her auf die wichtige Stra⸗ ßenkreuzung bei dem Orte Potes, beſetzten, ohne Widerſtand zu finden, die im Norden von Potes liegenden Dörfer Lebena und Beges und beherrſchen mit ihrem Feuer die von Potes in weſtlicher Richtung laufende Straße nach Espinama. Durch dieſen Vorſtoß 17 den in Rozas ſtehenden bolſchewiſtiſchen Abteilungen der Rückzug abgeſchnitten worden. Auch die nördlich- von Potes liegenden Dör⸗ fer Pendes, Cillorigo und Layo ſind beſetzt worden. Der Fall von Potes ſteht damit unmittelbar bevor. Vom Labra⸗Berg⸗ maſſiv, 50 Kilometer landeinwärts von der Küſte aus ſtießen andere Abteilungen der Na⸗ tionalen nach Norden vor und beſetzten Peſa⸗ Stra an der vom Süden nach Potes führenden raße. Dieſe Kolonnen ſäubern das von ihnen zu⸗ ſammen mit anderen Streitkräften eingeſchloſ⸗ ſene Terrain des Liebana⸗Tales, in dem ſich eine 400 Mann ſtarke bolſchewiſtiſche Abteilung er⸗ gab. Am Vortag haben ſich 800 rote Milizſol⸗ daten ergeben, 2000 wurden gefangen genom⸗ men. Die bolſchewiſtiſchen Bandenführer haben in Anbetracht des unaufhörlichen Vordringens der Nationalen ſtarke Truppenkontingente von den Abſchnitten Gijon und Oviedo weggenom⸗ men und an die öſtliche Propinzgrenze gewor⸗ fen. Durch dieſe Schwächung der roten Weſtfront wird die Lage des ſeit einem Jahr von allen Seiten eingeſchloſſenen nationalen Oviedo we⸗ ſentlich erleichtert. Die nationalen I waren bei allen Operationen am Donnerstag ſtark betei⸗ ligt und bombardierten am Vormittag mit gro⸗ ßer Heftigkeit die Befeſtigungen, die der Geg⸗ ner bei der Küſtenſtadt Llanes anlegte. Vormarſch auf Bahn Nanking⸗Schanghai Weitere Joris von Japanern geſlürmk— Moskaus Spiel enklarvl Tokio, 3. September Das Kommando der japaniſchen Landungs⸗ abteilungen im Gebiet von Schanghai meldet wichtige japaniſche Fortſchritte im Wuſunger⸗ Kampfgebiet. Die japaniſchen Truppen erſtürmten am Frei⸗ tag die Shitzelin⸗Forts im Nordweſten von Schanghai. Da ſie auch die Wuſung⸗Forts ſchon ſeit Tagen beherrſchen, konnten ſie jetzt zwiſchen allen Landungsabteilungen der japaniſchen Ar⸗ mee die Verbindung herſtellen. Damit ſind die Vorausſetzungen für einen geſchloſſenen Vor⸗ marſch des Landungskorps auf die Eiſenbahn⸗ linie Nanking⸗Schanghai geſchaffen worden. Greift Moskaus Armee ein? Rom, 3. September Zum chineſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Nichtangriffs⸗ pakt erklärt„Piccolo“, Sowjetrußland habe damit die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt, auch vom Weſten Europas und vom Mittelmeer, nach dem N Oſten und dem Stillen Ozean gelenkt. as Blatt wirft dabei einleitend die Frage auf, ob dieſer neue Vertrag nur einen „fünfjährigen Nichtangriffspakt“ oder nicht viel⸗ mehr den erſten Schritt zu einem politiſchen und militäriſchen Bündnis zwiſchen Stalin und dem Marſchall Tſchiangkaiſchek darſtelle? Im erſten Falle würde Moskau zwiſchen dem Wollen und der Möglichkeit ſchwanken, in China nicht nur mit den gewöhnlichen Methoden der Intrigen und Hetze, ſondern mit einem eige⸗ nen Heer zu intervenieren; im zweiten Fall wäre es entſchloſſen, ſich auf eine große Partie einzulaſſen und dabei alles aufs Spiel zu ſetzen. Moskau zeige wieder einmal ſein wahres, wohl⸗ bekanntes Geſicht. Spanien und China ſollten die beiden Grei⸗ fer der imperialiſtiſchen Zange für die Bolſche⸗ wiſierung der Welt ſein, und sr Spanien für das Mittelmeer und China für den Stillen Ozean. Spanien habe 95 glänzend zur Wehr geſetzt, China aber bleibe das Ziel des bolſche⸗ wiſtiſchen Ausdehnungsdrangs, wobei Sowjet⸗ rußland mit der finanziellen Schwäche Japans rechne. Man dürfe aber nicht vergeſſen, betont„Pic⸗ colo“ abſchließend, daß die Armut, wenn ſie ſich mit geiſtigen Energien paart, große Kräfte zu wecken weiß. In der Verkennung dieſer Tat⸗ ſache liege der große Irrtum der kapitaliſtiſchen Staaten. Denn, wie die Geſchichte lehre, werde die Welt nicht von den reichen Nationen, ſon⸗ dern von der Kühnheit verzweifelter Völker geformt. Japan— Bollwerk gegen Moskau Tokio, 3. September In einer Erklärung des japaniſchen Außen⸗ miniſters Hirota heißt es, Japan könne als Bollwerk gegen kommuniſtiſche Bedrohung Oſt⸗ aſtens nicht untätig bleiben. Japan ſei be⸗ reit, die nach China entſandten Streitkräfte zu⸗ rückzurufen und mit China Freundſchaft zu ſchließen, falls die Nanking⸗Regierung den Be⸗ weis einer grundlegenden Neuorientierung gegenüber Japan erbringe. In einer Maſſenverſammlung in Tokio, auf der alle politiſchen Parteien, die nationalen Verbände, Wehrmacht und Diplomatie vertreten waren, wurde eine Erklärung angenommen, die das Vertrauen für die Regierung ausdrückt und entſchiedene Maßnahmen für die Fortſet⸗ zung des Kampfes gegen China fordert. as Ziel des Kampfs Japans müſſe, ſo heißt es, der Sturz der Nanking⸗Regierung ſein, da dieſe im Bund mit dem Bolſchewismus den Frieden Oſtaſiens gefährdet. Tungchi-Univerſilät beſetl Schanghai, 3. September Von japaniſcher Seite wird erklärt, daß ſich die Tungchi⸗Univerſität nunmehr in japaniſchem Beſitz befindet. Ferner verlautet, daß die Ja⸗ aner die Stadt Paoſhan umzingelt haben. Im Jangtſepoo⸗Gebiet werden ſtarke fapaniſche Truppenbewegungen beobachtet Hürnberg und Genf „Zu Ende iſt die Serie der blutigen und ſchmerzlichen Zuſammenſtöße, von denen alle Blätter der Geſchichte der Vergangenheit erfüllt — Es gibt keinen Krieg mehr, keine gewalt⸗ amen blutigen Löſungen, um Differenzen zu regeln... Weg die Gewehre, weg die Maſchi⸗ nengewehre, weg die Kanonen!“ Ariſtide Briand am 3. September 1926 in Genf. * Am 6. September tritt der Parteitag in Nürnberg, am 10. September der Völkerbunds⸗ rat in Genf zuſammen, dem kurz darauf die Vollverſammlung des Völkerbundes folgt. Der Völkerbund iſt ac geworden; Deutſchland iſt ſtark geworden. Das fühlen die Völkerbunds⸗ propheten bis in den tiefſten Herzensgrund Sie wiſſen, daß der Völkerbund aktionsunfähig iſt; alſo wollen ſie wenigſtens einiges äußere Brim⸗ borium machen. Es wird die Anweſenheit des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und neuer⸗ dings auch des engliſchen Premierminiſters ge⸗ fordert. Aber die Situation wird auch durch ſolche Schauſtellungen von einzelnen Staats⸗ männern nicht gerettet. Wer heute in Genf etwas politiſch Bedeutſames ſagen will, ſetzt ſich der Gefahr aus, daß die barocke Handlungs⸗ unfähigkeit des Völkerbundes ihn ſelbſt in den Bannkreis der Lächerlichkeit zieht. Ein redneriſcher Friedensappell a la Briand, der ſchon damals mit den Tatſachen im ſchärf⸗ ſten Widerſpruch ſtand. würde heute mit einem Höllengelächter beantwortet werden. Nebenbei: Die rotſpaniſche Regierung hat in einer Note an den Völkerbund Italien des Friedensbru⸗ ches beſchuldigt, während ſich die Chineſen mit taktvoller FJronie— wohl in Erinnerung an die ſchmerzlichen Erfahrungen mit dem Völ⸗ kerbund während des mandſchuriſchen Kon⸗ fliktes 1932— begnügt haben,„die Aufmerk⸗ ſamkeit des Völkerbundsrates auf die Entwick⸗ lung im Fernen Oſten“ zu ziehen. Die römiſche „Tribuna“ macht den zweckvollen Vorſchlag. der Völkerbund ſolle, um nicht Selbſtmord zu begehen, eine Liſte der Probleme anlegen, die wirklich keine Bedeutung hätten, und mit denen könne ſich dann ſeine Septembertagung beſchäftigen. Wie anders leuchtet Nürnberg in die Welt hinein?! Eine große Ueberraſchung war für viele Außenſeiter und autgläubige Menſchen in der Berichtswoche der Abſchluß des chineſiſchen „Nichtangriffs“⸗Paktes mit Sopwfetrußland, wobei ſchon die Bezeichnung„Nichtangriffs⸗ pakt“ an den Spruch Talleyrands erinnert, daß Gedanken zu verbergen. „Nichtangriffspakt“ iſt nichts anderes als ein Worte dazu ſind, Militärbündnis. Und es iſt bezeichnend, daß Tſchiangkaiſchek zum ſtrategiſchen Leiter der chineſiſchen Operationen einen General be⸗ ſtimmt hat, der als Freund der Kommuniſten bekannt iſt und der darum auch bisher innen⸗ politiſcher Gegner Tſchianakaiſcheks geweſen war. In dasſelbe Kapitel fällt die Rühnigkeit des roten Marſchalls Blücher, der die fernöſt⸗ liche Sowjetarmee kommandiert und der die Chineſen von der Monaolei aus mit Inſtruk⸗ toren. Munition und Waffen zu verſorgen ſucht. Die großen Erfolge der Nationalſpanier ha⸗ ben jetzt die franzöſiſche Volksfront mächtig auf⸗ gepulvert. Nicht nur die Kommuniſten, ſondern auch die Sozialdemokraten drücken auf die Re⸗ gierung, ſelbſt die letzten Hüllen der„Nichtein⸗ miſchung“ fallen zu laſſen, um zur offenen ak⸗ tiven Unterſtützung Rotſpaniens überzugehen. Das Organ des früheren Miniſterpräſidenten Blum, der auch im gegenwärtigen Kabinett Chautemps ſtellvertretender Miniſterpräſident iſt, der„Populaire“, führt den Reigen der Schreier. auch formell, für Freiwillige und Munition nach Spanien geöffnet werden. Dieſe klare Ein⸗ miſchung in den ſpaniſchen Konflikt ſoll getarnt werden dadurch, daß der bekannte Telegramm⸗ wechſel zwiſchen Franco und Muſſolini zum Vorwand genommen wird. Dabei wird mit der Täuſchungsabſicht gearbeitet, daß Italien eben⸗ falls in den ſpaniſchen Konflikt eingegriffen habe. Zur Steuer der Wahrheit muß feſtgeſtellt werden, daß die italieniſchen Freiwilligen in panien nur in einem Umfang vorhanden ſind, die der Stärke der ruſſiſchen oder fran⸗ zöſiſchen oder tſchechoſlowakiſchen uſw. Freiwil⸗ ligen entſpricht. Was jetzt Frankreich— an⸗ geblich ohne begeiſterte Zuſtimmung Englands — erwägt, iſt nichts anderes als eine Ein⸗ miſchung, alſo eine Einmiſchung von Staat zu Staat, die darauf hinzielt, das beſtehende 1 e in Spanien grundlegend zu ändern. owiel⸗Flugzeuge in Nordching Peiping, 3. September. Wie aus japaniſcher Quelle verlautet, ſind in der Provinz Schenſie 70 ſowietruſſi⸗ ſche Flugzeuge zur Unterſtützung der chi⸗ neſiſchen Streitkräfte eingetroffen. Die Nach⸗ forſchungen nach den von chineſiſchen Bandi⸗ ten entführten Prieſtern des franzöſiſchen Se⸗ minars haben noch immer keinen Erfolg ge⸗ habt. Die Kämpfe gegen Reſte chineſiſcher Truppen hielten auch am Mittwoch in den Bergen weſtlich von Peipina an. Infolge der ſtarken Regenfälle der letzten Tage iſt im übri⸗ gen in Nordchina vorübergehend Puße an der Front eingetreten. Kommuniſtenüberfall in Mexiko Mexiko, 2. September. Kommuniſten überfielen am Mittwochabend die Verſammlung einer nationalen Organiſa⸗- tion. Die Schlägerei artete in eine folgen⸗ ſchwere Schießerei aus, bei der etwa 100200 Schüſſe gewechſelt wurden. Fünf Schwerver⸗ letzte ſind als Opfer des kommuniſtiſchen Ueberfalls zu beklagen. Die Polizei verhaftete etwa 70 Verſammlunasteilnehmer von beiden( Seiten 2 Die franzöſiſche Grenze ſoll, jetzt nun 2 — herten ficht n. eiter! dati und U. eine in nichtne leute, haben, lud d gende dit i im lräft In di dolwendi ein Geſt daß hiet lesgleich Völler Daz m Air die win Fflicten Abr als le nagt Ni 1 Geſandte aufer 2 deut gläubig leßt da Ormac lag eine fle beſetz. Irin, n sch it einem lebenbei: ler Noe 85 Sbeu⸗ u Kon⸗ lufmerl. Autpic⸗ ümiſche schlag, U ſurd zu gen, die id mit tigung ber U 94 ir viele in det neſiſchen tußlund, natifs⸗ ert, daß bergen als nd, df let det al de⸗ unten fel, eweſen witzit jetnöſ⸗ der die nitrul⸗ diotgen fier ha. fig au ſonden ie J ichen den l gebn. ſidene abinen aſtdent u det zt nun Aition e Ein⸗ ttt grann⸗ u zun tit der f eben⸗ egtiffen tgelellt igen i anden fun⸗ teiwil⸗ U iglands it, 101 J ichende end 1 1 bel. e 5 7 4 was er vollbracht hat und welch des Nat'ionalſozialismus Stuttgart, 3. September. In ſeiner großen Rede in der Schwabenhalle führte Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ rina u. a. aus: . 1 5 N Mein Weg kommt direkt vom Oberſalz⸗ berg, und ich kann Euch deshalb unmittelbar die Grüße Eures Führer's überbringen, der immer nur an Euch denkt und für Euch handelt.(Beifall.) Es beglückt mich beſonders, daß ich in dieſem Augenblick nicht nur zu Euch, die Ihr hier vor mir ſteht, ſprechen darf, ſon⸗ dern daß durch den Aether hindurch Tauſende und Hunderttauſende von Deutſchen aus aller Herren Länder im Geiſte bei uns ſind und nicht nur den Worten, ſondern der ganzen Be⸗ geiſterung lauſchen, mitgeriſſen von dieſem ein⸗ zigartigen wundervollen Tempo unſerer Zeit und unſerer Weltanſchauung. Es iſt für mich eine innere und große Freude. ſolch eine auf⸗ richtige und tiefe Verbundenheit der Lands⸗ leute, die es draußen weiß Gott nicht leicht haben, ihr Tagewerk zu vollbringen, zu ſehen. Und zum Dritten begrüße ich es, daß ich Gele⸗ genheit habe, zu den Auslandsdeutſchen über die ſchwerſte Arbeit meines Lebens zu ſprechen, um Aufklärung zu geben über den gewalti⸗ gen Vierjahresplan. um Euch zur Mit⸗ arbeit aufzufordern, weil ich Euch brauche, eden einzelnen im Oſten oder Weſten. Süden oder Norden der großen Welt. Ich brauche Euch, und damit braucht Euch Deutſchland. (Beifall.). Tauſende ſind heute zum erſten Male wieder in ihrem alten, angeſtammten Vaterlande, Tauſende, die ſicher nichts gewußt haben von Deutſchland als das, was ihnen die Eltern und Vorfahren erzählten und was ſie enttſtellt in der Preſſe des jeweiligen Landes zu leſen bekamen. Tauſende erleben dieſes einzige Deutſchland, wie es erſtanden iſt unter den ſiegreichen Fahnen unſeres Führers und erfaſ⸗ ſen den gewaltigen Kräfteſtrom, der von dieſem Lande ausgeht. Dieſe Verbindung von Herzen zu Herzen iſt unerläßlich für Eure Haltung, für Euer Leben. Ich wünſche, daß Ihr alle einen Funken jenes Geiſtes mitnehmt. der Deutſch⸗ kand neugeſtaltet hat. Wenn Euch die e, anderen. die nicht mitkommen konnten, fragen. dann ſollt Ihr reden und antworten mit der gleichen Glut, ſprechen von den aroßen Dingen, die durch den Führer geſchehen ſind und ge⸗ ſchehen werden. In den Zeiten der Not und der Schande nach dem Kriege hatten wir ein Deutſchland, daß Auslandsdeutſche über die Achſel angeſehen wurden, weil man Deutſch⸗ land überhaupt nicht mehr ſah. Heute können in einem fſlolzen und ſtarken Reich die Auslandsdeutſchen das Haupt wieder ſtol⸗ zer und freier erheben. Daran muß man ſich wieder gewöhnen(lang anhaltender Beifall). Aber damit allein, meine auslandsdeutſchen Volksgenoſſen, iſt es nicht getan. Nur der darf das Haupt kühn erheben, der ein Recht, das der Leiſtung, dazu hat und der Dankbarkeit ee gegenüber dem, der ihm dieſes Recht wiedergab. Welche Vorteile Euch der Sieg gebracht hat, das brauche ich Euch nicht aufzuzeigen. das habt Ihr im Wandel der Jahre wohl ſelbſt am kräftiaſten und beſten geſpürt. um dieſer Erfolge willen iſt es aber auch notwendig, daß Ihr das nicht hinnehmt als ein Geſchenk der Vorſehung, ſondern begreift, daß hier etwas geſchaffen wurde, das nicht ſei nesaleichen in der Geſchichte der Zeiten und Völker hat. Das müßt Ihr in Euch tragen, dann werdet Ihr zu jener Demut und Dankbarkeit kommen, die wir von Euch fordern müſſen. und die Pflichten als Auslandsdeutſche erfüllen, die Ihr als Repräſenlanken unſeres Reiches tragt. Nicht auf die wenigen Botſchafter und Geſandten allein kann es ankommen. ſondern auf die Deutſchen, die im Ausland wohnen. Sie ſind der Spiegel unſeres Volkes und unſeres Reiches. Es iſt notwendig, ſich gerade in Augenblicken innerer Erhebung an die Vergangenheit zurückzuerinnern, um in der Gegenüberſtellung von einſt und jetzt den ungeheuren Wandel zu erkennen. Dann werdet Ihr erfaſſen, was der Nationalſozialismus iſt, ein unſag⸗ bares Glück es iſt, in dieſer Zeit als National⸗ ſozialiſt leben zu dürfen und welch große Ver⸗ pflichtung dem deutſchen Nationalſozialiſten auferleat iſt. Der Nationalſozialismus verpflichtet jeden Deutſchen, ein fanatiſcher Nationaliſt und ein gläubiger Sozialiſt zu ſein. And ein Volk ſteht jetzt da, eine Geſchloſſenheit. Aus der Ohnmacht, wie alle gegeneinander ſtritten, iſt jetzt eine Kraft geworden, eine Energie und ein Wille. Das hat ſich fürwahr in der Welt durch⸗ geſetzt. Das Deutſchland der Klaſſen, Parteien und Stände iſt geweſen. Die Zeiten der Schmach und der Schande ſind vorbei. Eine Volksgemein⸗ ſchaft iſt entſtanden, und eine heroiſche Jeit beginnt Ueber Länderintereſſen, Parlamentsgeſchwätz und Willkür entſtand ein ſtarkes Reich, das heute Schutz nicht nur den Deutſchen hier, ſon⸗ dern auch den Deutſchen draußen in der Welt zu geben bereit und zu geben ſtark genug iſt. Man darf heute, das muß die Welt zur Kennt⸗ . nis nehmen, nicht mehr ungeſtraft deutſche Rechte 5 deutſche Intereſſen treten. Wer das tut, der muß die Erfahrung machen, daß deut⸗ ſche Kovonen uns Genugtuung verſchaffen. (Beifall) Wenn nun wieder gewiſſe Journa⸗ liſten die Federn ſpitzen und ſchreiben, er hat Görings Rede in der Schwabenhalle Ein ſtolzes und ſtarkes Vaterland verbindei alle deulſchen-„Jeid immer ein unankaftbarer und unangreif⸗ barer granilener Block des Deulſchtums“ gedonnert und gewettert wie der Kriegsgott, dann erkläre ich: Kein Land hat wie das deutſche ſo den Krieg kennengelernt, kein Land wird ſo wie das deutſche einen Krieg meiden, ſolange es kann. Der Führer hat in mehreren eindeu⸗ tigen Reden, und— was noch viel wichtiger iſt— in mehreren eindeutigen Handlungen der Welt den Frieden geboten und die Mög⸗ lichkeiten des Friedens aufgezeigt. Die Welt ſoll nun nicht etwa annehmen, daß Deutſchland kriegslüſtern geworden wäre, wenn es einmal einige Monate keine Frie⸗ densverſicherungen abgibt. Der Führer hat geſprochen. Er hat den Frieden geboten. An dem Wort des Führers darf nicht gezweifelt werden!(Beifallsſturm). Ihr Auslandsdeutſchen ſollt es wiſſen, ſollt es jedem draußen erklären, Deutſchland hat ſeine größten Erfolge im Frieden erreicht und wird ſie weiter friedlich erarbeiten. Das Programm des Aufbaues ſieht einen abſoluten Frte⸗ den vor. Ohne den geht es nicht. Dieſer Auf⸗ bau iſt allein das Werk dieſer vielgeſchmähten Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und ihres Führers, ein Werk, wie es wirklich einzigartig in den Zeiten und Völkern iſt. Ihr. meine Volksgenoſſen im Auslande, müßt ſtolz ſein auf dieſes Volk, müßt ſtolz ſein auf dieſe Bewegung und dieſen Führer. Und wenn Ihr in der Heimat draußen geſchmäht werdet, dann zeigt, daß Ihr deutſche Nationalſozialiſten ſeid und weiſt dieſe Schmähungen zurück. Und ſo, wie Ihr dankbar und ſtolz ſein ſollt, daß Ihr Deutſche ſeid, ſo ſollt Ihr Euch auch würdig er⸗ weiſen, Nationalſozialiſten zu ſein. Wenn man Euch auch ſagt, im Ausland dürfe dieſe„Peſt“ nicht vorhanden ſein, es ſei unglaublich, daß die Auslandsdeulſchen ſich als Nationalſozialiſten organiſieren, dann müßt Ihr erklären: In Deutſchland iſt die nationalſozialiſtiſche Partei die alleinige Trä⸗ gerin des politiſchen Willens. Der Auslandsdeutſche kann alſo nichts anderes ſein als Nationalſozialiſt. N Es iſt nicht ſo, daß unſere Reichsdeutſchen draußen im Ausland die Unruheſtifter ſind. Wenn es ſich um Unruhe in der Bevölkerung handelt, ſind nicht wir zuſtändig. Aber wir leug⸗ nen es nicht, daß wir mit Intereſſe beobachten, wie heute in den verſchiedenſten Ländern ſich Bewegungen und Parteien bilden, die in äuße⸗ ren oder in inneren Entſcheidungen vieles ge⸗ meinſam mit uns haben. Das ſind aber keine Reichsdeutſchen. Das iſt die Reagenz aus der Not der Völker. Denn wenn eine Regierung zuſieht, wie ſich im eigenen Lande der Bolſche— wismus ausbreitet, dann muß eine Gegenbewe⸗ gung entſtehen. Nicht wir ſind es, die dieſe Ge⸗ genbewegung hervorrufen. Wir haben in Deutſchland nichts dagegen, wenn die Englän⸗ der, Franzoſen uſw. jedes Jahr zu einer Kund⸗ gebung ihres Volkstums in ihre Heimat fahren. Wir ſind nicht beſorgt, daß darum das Dritte Reich zu wanken beginnt, weil ſie bei uns von ihrer Heimat erzählen. Wir legen in Deutſchland keinem Ausländer irgend etwas in den Weg, wenn er ſich an⸗ ſtändig und loyal verhält, mag er tun und laſſen was er will. Ja, wir begrüßen es, wenn er ſich mit ſeinen Landsleuten zuſam⸗ menſchließt und 1 und fördern ies. Wir fühlen uns dadurch in keiner Weiſe beun⸗ ruhigt und empfinden vor allen Dingen kein moraliſches Recht, unſeren Gäſten in dieſer Rich⸗ tung irgendwelche Vorſchriften zu machen. Wir können dieſes Recht deshalb auch keinem ande⸗ ren Land und keiner anderen Regierung zubil⸗ ligen. Ihr Reichsdeutſchen im Ausland habt das Recht, wo Ihr auch ſeid, Euch als Deulſche und Nalionalſozialiſlen zu bekennen. Dieſes Recht ſteht Euch zu, weil die Heimat, das Dritte Reich, auf dem Gedan⸗ kengut der Weltanſchauung des Nationalſozia⸗ lismus, aufgebaut iſt. Selbſtverſtändlich ſollt Ihr dabei, das iſt auch eine Tugend, die der Nationalſozialismus fordert, Euch in Eurem Gaſtland ſtets mehr der Pflichten bewußt ſein, die Ihr habt, als der Rechte. Wir verlangen auch von jedem im Reiche, daß er erſt ſeine Pflicht tut und weniger von den Rechten ſpricht. Eure Pflicht iſt es, Euch im Gaſtlande gut zu führen und die Geſetze des Gaſtlandes zu achten. Viele Angehörige Eurer Haſt⸗ völker erleben Deutſchland nur in einer uns feindlichen Welt. Wer ſoll Ihnen denn nun ein richtiges Bild von Deutſchland vermitteln, wenn nicht Ihr, und zwar dadurch, daß Ihr das beſte Beiſpiel gebt. Die größte Tat, die das Dritte Reich ge⸗ ſchaffen hat, iſt die Volksgemeinſchaft, die Einheit aller Deutſchen. Zeigt auch draußen in der Welt dieſe Geſchloſſenheit. Erſcheint immer als ein unantaſtbarer und unan⸗ greifbarer granitener Block des Deutſch⸗ tums. Dann leiſtet Ihr der Heimat den größten Dienſt.(Lang anhaltende ſtürmiſche Zuſtimmung). Seid Helfer dieſer Heimat, ſtellt den Eigen⸗ nutz zurück und ſtellt das größere, das Volk, Deutſchland, voran.(Erneuter Beifall.) Werdet jeder einzeln Mitarbeiter an dem gigan⸗ tiſchen Vierjahresplan. Er ſoll Deutſchland endlich unabhängig machen nach jeder Rich⸗ tung, wo es nur irgendmöalich iſt. Seid ſtolz darauf, daß es deutſchem Geiſt entſprungen iſt, Dinge zu geſtalten, die Deutſchland bislang nicht hatte, bei denen es vom Auslande ab⸗ hängig war und die es ſich nun ſelbſt geſchaf⸗ fen hat in gleicher Güte, ja teilweiſe ſogar beſ⸗ ſer.(Jubelnder Beifall.) Ihr ſollt aber auch Künder ſein, daß ſich dieſes Deulſchland nicht abſchließen will von der Welt. Es will ſeinen Handel und Wandel mit den anderen Völkern treiben. Wenn ſich Deutſchland in jeder Beziehung un⸗ abhängig gemacht hat, wird es der beſte Kun⸗ de und der anſtändigſte Konkurrent im Welt⸗ handel ſein. Wir hätten das alles vielleicht gar nicht nötig gehabt, wenn die Welt nicht ſo unvernünftig wäre. Wir wollen aus eigener Kraft das Leben dort geſtalten. wo die Miß⸗ gunſt der anderen es uns verbieten wollte. (Langanhaltender Beifall.) Deutſchland hat ſich in dieſen Jahren politiſch und militäriſch frei und unabhängig gemacht. Der Vierjahresplan gibt die Grundlage da⸗ für, um Deutſchland auch handelspolitiſch und wirtſchaftlich in die gleiche Unabhängig⸗ keit und damit tatſüchlich in die letzte Freiheit zu ſetzen. Denn nur dann bin ich frei und un⸗ abhängig von der ganzen Welt. wenn ich all das, was ich zum Leben brauche, ſelbſt beſitze, oder ſchaffe. Das wird in dieſen vier Jahren geſchaffen. Darauf dürft Ihr Euch verlaſſen. (Jubelnde Zuſtimmung.) Ihr ſollt daran mitarbeiten und als Deutſche überall Werber der deutſchen Werte und der deutſchen Waren ſein. Ihr ſollt aber auch immer daran denken, daß die Heimat augenblicklich noch ſchwer mit verſchiedenen Rohſtoffſorgen kämpft. Hier müßt Ihr Trä⸗ ger der Verbindung ſein, damit die augenblick⸗ liche Not in dieſem und jenem leichter beho⸗ ben werden kann. Ihr ſollt vor allen Dingen, ſoweit Ihr Kaufleute ſeid und im Wirtſchafts⸗ leben ſteht, mitarbeiten, um die deutſche Aus⸗ fuhr zu erleichtern. Wir haben kein Gold, keine Deviſen. Ich habe ſie nicht vergeudet. denn ich habe ſie nicht vorgefunden. Aber wir müſſen trotzdem leben und wir werden leben.(Leb⸗ hafter Beifall.) Die Völker wollen zueinander und nur einige wenige Intereſſenten wollen das verhindern. Deshalb müßt Ihr es ſchaf⸗ fen, die Ihr unmittelbar die Brücke dazu bil⸗ det, die Verſtändigung durchzuführen. Ihr Auslandsdeutſchen müßt es draußen beweiſen, daß jetzt ein neues Reich entſtanden iſt. Ihr müßt es beweiſen, durch Eure Hingabe an die⸗ ſes Reich Ich kenne Eure Sorgen. Wenn ich davon ſpreche, dann will ich mich vor allem an die deutſchen Seefahrer wenden Schon morgen ſind Vertreter aus allen Ar⸗ beitsgebieten der Seefahrt bei mir. Ich weiß, daß etwas geſchehen muß, und deshalb wird etwas geſchehen!(Jubelnde Zuſtimmung.) Auch die wirtſchaftlichen Sorgen der Reichs⸗ deutſchen im Auslande ſind mir bekannt. Ich weiß, wie ſchwer es iſt, gute Ware zu konkurrenz⸗ fähigen Preiſen zu erhalten und im Auslande abzuſetzen. Es iſt notwendig, daß die Export⸗ freudigkeit unſerer deutſchen Firmen gehoben wird, auch dort, wo Firmen allzu gut an deut⸗ ſchen Inlandaufträgen verdienen. Ich kann eines verſichern. Wo es anderen an Idealismus fehlt, kann ich mit materiellen Dingen und Methoden aufwarten, und ich werde davon einen reichlichen Gebrauch machen, wenn ich höre, daß meine Warnungen nicht richtig ver⸗ ſtanden werden Im allgemeinen aber muß ich dankbar anerkennen, daß meine Warnungen von denen, die ſie hören ſollten, auch verſtan⸗ den wurden.(Große Heiterkeit und Beifall.) In meinem eigenen Arbeitsbereich habe ich die engſte Verbindung mit eurer Organiſation geſchaffen und damit euch alle verpflichtet, mit⸗ uhelfen an dieſem Werk.(Lebh. Zuſtimmung.) Ich muß aber auch die Auslandsdeutſchen, die im Handel tätig ſind, auffordern, nach den Grundſätzen einer anſtändigen nationalſozia⸗ liſtiſchen Wirtſchaftsgebarung zu arbeiten, die durchaus genügend Raum für Verdienſt läßt. Verdienſt ſoll ſein, wo Leiſtung iſt. Nirgends aber darf eine Notlage im Innern oder beim Gaſtvolk ausgenutzt werden. Das iſt nicht na⸗ tionalſozialiſtiſch. Da habt ihr zu beweiſen, daß ein neuer Geiſt im neuen Reiche herrſcht(Lang⸗ anhaltender Beifall). Niemals werde ich dul⸗ den, daß durch das Moment der Profite eine größere wirtſchaftliche Zukunft verſchloſſen wird. Ein letztes Wort hierzu: Da iſt die Ver⸗ tretung durch die uns ſo„teuer“ gewordenen Ju⸗ den. Glauben deutſche Firmen wirklich, daß damit der deutſchen Wirtſchaft gedient iſt Dort vielleicht, wo der Jude ſelbſt einen großen Pro⸗ fit hat und ſein Raſſegefühl davon etwas über⸗ lagert wird.(Heiterkeit) Die andern Völker werden das nicht verſtehen können. Meine lieben Volksgenoſſen! Ihr dürft euch darauf verlaſſen: Ich werde alles erdenkbare tun, um euch alle die Erleichterungen zu ſchaf⸗ fen, die ihr als Auslandsdeutſche beſonders braucht, um draußen beſtehen zu können. Aber vergeßt eines nicht: Die Heimat iſt und bleibt das wichtigſte und entſcheidenſte. Und wenn die Heimat von den Volksgenoſſen Opfer verlangt, dann müßt ihr Auslandsdeutſchen auch bereit ſein, Opfer zu bringen. Erſt die heimat und dann die übrige Welt! b Für die Heimat ſeid ihr einſtmals bereit ge⸗ weſen, das Leben zu geben. Was iſt denn Geld und Beſitz! Das bitte ich zu bedenken, wenn die Heima von euch harte und letzte entſcheidende Opfer verlangt. Wir haben alles getan, um euch das Leben zu erleichtern. Ich darf nicht um einer einzelnen Gruppe, noch weniger um einzelner Firmen oder Menſchen willen Inter⸗ eſſen verraten, die der Allgemeinheit zukommen. Das müßt ihr begreifen. Man muß hart ſein, wo es um das Schickſal von 66 Millionen geht. (Lebhafter Beifall.) Glaubt ihr, daß ich nur zum Spaß die Deut⸗ ſchen Eiſenwerke geſchaffen habe? Ich habe das getan, weil Deutſchland das Eiſen zu ſeinem Aufbau braucht. Mag auch das aus⸗ ländiſche Eiſen billiger ſein, Deutſchland muß erſt ſeine eigene Produktion ſicherſtellen. Wenn das die Induſtrie nicht verſteht, wenn ſie alles beſitzen will, dann tut mir das leid. Aber das ändert nichts an der Tatſache: Die Reichswerke ſtehen, und kein Pfahl wird verrückt werden.(Toſender Beifall.) Wie ich entſchloſſen ſein werde, über das Schick⸗ ſal des Einzelnen hinwegzugehen, wenn es das Wohl der Allgemeinheit erfordert, ſo werde ich auch nicht ſchwach ſein, das Volks⸗ intereſſe über das Intereſſe von Konzernen zu ſtellen.(Beifall.) Dasſelbe gilt, wenn es ſich um die Jicherung der Ernährung des deulſchen Volles handelt. Gerade auf dem Gebiet werden die meiſten Lügen und Verleumdungen verbreitet. Man will es immer ſo darſtellen, als ob das deutſche Volk darbe, weil dieſe grauſame tyran⸗ niſche Regierung Kanonen ſtatt Butter mache. Wenn das deutſche Volk überhaupt Ernährungs⸗ ſorgen hat— und die haben wir—, dann ein⸗ zig cus dem Grunde, weil einige Völker und Machte Deutſchland nicht genügend Lebensraum geben wollen, um ſich aus eigener Erzeugung fte ernähren.(Toſender Beifall.) Man macht ich luſtig über die deutſche Nahrungsnot, ſchreit aber wie beſeſſen, wenn wir von unſerem Le⸗ bensrecht ſprechen. So ſchlimm wie die Nah⸗ rungsnot draußen ausgemalt wird, iſt ſie nun auch wieder nicht. Deutſchland hat genügend Brotgetreide, um ſein Volk zu ernähren, und es iſt lediglich Sache der Organiſation, dafür zu ſorgen, daß das Getreide, das für den Menſchen beſtimmt iſt, auch dem Menſchen und nicht dem Vieh zukommt. Wo Bauern das nicht begriffen haben, habe ich mich mit äußerſter Strenge ein⸗ geſetzt, im das Getreide für den menſchlichen Be⸗ arf ſicherzuſtellen. Ich greife zu den äußerſten Mitteln, aber das deutſche Volk wird ernährt, ſolange ich auf dieſem Poſten ſtehe!(Beifall.) Vor allem darf auch beim täglichen Brot kein Unterſchied gemacht werden zwiſchen arm und reich. Ich werde notfalls auch davor nicht zu⸗ rückſchrecken, durch ſchärfſte organiſatoriſche Maßnahmen eine gerechte Aufteilung des Bro⸗ tes ſicherzuſtellen. Ich tue, was notwendig iſt, gleichgültig ob das populär iſt oder nicht, denn ich will meine Pflicht dem Volk gegenüber tun, damit niemand Not zu leiden braucht.(Beifall). Wenn man behauptet, dem deutſchen Volk werde immer wieder etwas vorgemacht, ſo ſage ich: Dazu ſteht mir das Volk des national⸗ ſozialiſtiſchen Reiches zu hoch, als daß ich ihm etwas vorzulügen brauche. Die Sorgen, die wir haben, beſprechen wir mit dem Volke. Das Volk ſoll wiſſen, welche Sorgen uns alle drücken und in welch ſchwerer Zeit wir leben. Es ſoll aber auch verſtehen. daß es eine große Zeit iſt und daß wir durch das Schwere hindurch nach oben kommen wollen. Wir nehmen das Schwere auf uns. Unſere Generation hat, wenn auch ohne unſere Schuld, den Krieg verloren. Dieſe Generation muß jetzt die Wechſel bezahlen und einlöſen, um der kommenden eine beſſere Zu⸗ kunft zu bauen.(Beifall). Ich gelobe dem deutſchen Volke: Niemals werde ich dem Volk etwas verſprechen, was ich nicht halten kann und ich werde es nie⸗ mals belügen, wenn es auch noch ſo ſchwer werden ſollte, die Wahrheit zu ſagen. Ich fordere auch vom deutſchen Volk das gleiche reſtloſe Vertrauen. Der Dierjahresplan ſoll die letzte ſicherſte und befeſtigte Plattſorm ſein, von der Deutſchland ſeine Freiheit und Ehre der ganzen Welt gegenüber behaupten wird. Die beſte Tat iſt das gute Beiſpiel und es iſt unendlich wichtig, daß ihr Auslandsdeut⸗ ſchen es vorlebt. Das wird nicht immer leicht ſein. Ich weiß, daß oft ſchwere Tage und Zeiten kommen, wo man ſchwach wird. Uns geht es ja auch nicht anders. Wer hat am ſchwerſten ge⸗ litten und getragen? Auf weſſen Schultern ſind ſchließlich die furchtb arſten Sorgen und Nöte gehäuft worden? Iſt es nicht der Füh⸗ rer? Wenn alle ſchwach wurden, alle verzwei⸗ felten., er ſtand, er hielt die Fahne hoch, er ſorgte und ſorgt für das Volk, für die Zukunft Deutſchlands(Stürmiſcher Beifall). Denkt da⸗ ran, was er für euch draußen getan hat, daß er euch ein neues Leben gab. daß ihr wieder ſtolz ſein dürft, Deutſche zu ſein. Nun tut auch ihr alles für Deutſchland und für den Führer. Gebt alles für ihn und für die Heimat, und dann danket Gott, daß ihr jetzt wieder ſingen könnt: „Deutſchland, Deutſchland über alles!“ „Als Hermann Göring geendet hatte, dankten ihm die vielen Tauſende durch minutenlange Heilrufe und Beifallskundgebungen. Gauleiter Bohle faßte den Dank an den Redner zuſammen in dem Sieg⸗Heil auf den Führer und Reichskanzler. Nach dem Geſang der Nationalhymnen wurden Göring beim Ver⸗ laſſen der Halle erneut ſtürmiſche Ovationen dargebracht. — 2 ——— 8 —— 3 — * ——— re — — — 3 3 —— Adele Sandrock war einst Prinz Hamlet der Cerberus Wilhelmine— Wie Adele Sandrock komiſche Alte wurde— General Adele oder wegen ihrer hoheitsvollen Imperative, Zwei alte Damen behalten die Ruhe Heiß brandet die Filmſchlacht auf Der Re⸗ hrer. kategoriſche die ſie wie Pfeile in die Film⸗ Arena ſchleuderte, wird nie aufgeklärt werden. Wenn ihr berühmtes„Jungerrrr Mann“ durch Alm-General moden. n Jahre bindurch die meiſtbeſchäftigte Filmſchau⸗ ſpielerin und überdauerte alle Star- und Stil⸗ on Börsen und Märkten fifteſn-fMalntsche Abenapörse Tendenz: zurückhaltend Im Abenboörſenverkehr hat ſich die ſchon mittags herrſchende Zurückhaltung noch verſtärkt. Auf den meiſten Märkten kamen die Kurſe nominell zur No⸗ tiz, ſoweit Abſchlüſſe erfolgten hatten ſie nur klein- ſten Umfang. Die Kurſe wichen im ganzen nur ganz geringfügig ab, wobei am Montanmarkt leichte Rück⸗ gänge überwogen. Buderus 130(180 ¼), Klöckner 138½¼(138 ¼), Rheinſtahl 158½(158), Verein. Stahl 120¼(120¼), Mannesmann unv. 125, ebenſo Harpener 173. Etwas niedriger lagen ferner Rhein⸗ metall mit 158(158 ¼)). Demag mit 153½(158 ¾) und Hapag mit 83(83½¼, auch Farben⸗Induſtrie mit 166(167) nicht ganz gehalten. Höher lagen Deut⸗ l 8 g N 31 5 ſche Linoleum mit 170½(169), Holzmann mit 154 Heiß bra, 0 iter ſchreit. die Ateliers tönte, dann gaben alle klein bei, Doch ſie hat nicht nur in komischen wohen(153¼) und Licht& Kraft mit 155/., Von Einheits⸗ 9 er A leiter ſchreit 15 N großartige Erfolge erzielt, ſie war auch eine NN* giſſeur iſt in Rage, der Aufnahmeleiter ſchreit, vom berühmten Produktionsleiter bis zum Ebarakterſpieldei 14 10 Ihre werten ermäßigten ſich Kalker Brauerei auf 66½¼ der Star iſt nervos, die Komparſerie ungedul⸗ berühmten Star. Die Anekdoten, die ſich um Charakterſpie 2 von großem Format. Ihre(66¼8, Schantung nach Pauſe auf 135¼(136), ande⸗ dig. Nichts klappt. nichts iſt ſo wie es ſein Adele Sandrock rankten, ſind Legion. Sie mach⸗ 89 ſtrenge Großmutter in der„Fahrt ins rerſeits ſtiegen Faber& Schleicher auf 112(11). Ren⸗ ſollte. In dem Chaos der Filmgeburt, in die⸗ ten aus ihr eine legendäre Figur. A. 8554 1 055. Frauengeſtalt in 75 25 hegen ſichäfsslos, 647 dard nach 9 90(99%, em Lärm und Krach. in dieſem Durcheinander Adele Sandrock hat viel Kummer mit den U- Boot⸗Film„ Norgenrot, ihre hoheitsvolle 17575 Rhein Hyp. Gold⸗Komm. unv. 99. Im frei⸗ der tauſend Meinungen und Anſichten gibt es Manufkriptſchreibern des Films gehabt. Wenn Juno in„Amphbitrion“ gehören zu den unſterb⸗ u man Kommunal. umſchuldung mit 94,80 eine glückliche Inſel. Es gibt 3 40 4 ſie ſelber nicht weiter wußten, wenn ihre Ge 125 Spitzenleiſtungen deutſcher Schauſpiel⸗ und Wiederaufbauzuſchläge mit 80 /. Ruhe Zwei Menſchen, die die Ruhe behalten, 5 5 zwei Menſchen, die aus einer idylliſchen Zeit, danken abſackten, wenn ihr Witz ſtagnierte, dann Poſtkutſche mußte Adele Sandrock rettend eingreifen. Ihr Adele iſt ein ſchwerer Verluſt für den deut aus einer anderen Zeit,. da man noch Poſtkut e Erſcheinen genügte, um den Filmpoſſen zu ſchen Film. Sie hinterläßt eine Lücke, die nich fuhr und von dem Wunder der weißen Wand einem Erfolg zu verhelfen. Sie war viele zu ſchließen ſſt. nichts wußte, zu ſtammen ſcheinen. Der Re⸗ giſſeur ſchreit, der Aufnahmeleiter tobt, der Star weint.— Aber zwei alte Damen ſitzen a delreldemärkte a Mannheimer Getreidegroßmarkt. Futter⸗Gerſte: 59/60 kg., Feſtpreiſe, geſ tr. Durch⸗ ſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. G 7 per Sept. ruhig auf ihren Stühlen und kümmern ſich um den ganzen Lärm nicht. Zwei alte Damen. zwei Patriatinnen des Theaters. Adele und Der Untergang der„Grims Wilhelmine Sandrock. 5 Schwester Wilhelmine der Cerberus Man muß einmal erlebt haben, wie die ältere Schweſter Wilhelmine treu wie ein Bernhar⸗ diner um ihre berühmte Schweſter beſorgt war. Wie ein Cerberus achtete ſie darauf, daß im Filmatelier die Türen geſchloſſen wurden, da⸗ mit die geliebte Schweſter unter keinen Umſtän⸗ London, im September. Der engliſche Heringsdampfer„Grimsby Laß“ hatte Kurs nach der Bäreninſel in der Arktis eingeſchlagen. Das Schiff lief auf einen weſte N Felſen auf. Nie gehörte SOS⸗Rufe klangen den Zug bekam. Mie ein Cerberus achtete ſie durch die Nacht. Geigenſpiel rettete dreizehn darauf, daß die Tiſchzeit genau eingehalten Menſchen wurde. Die beiden alten Damen, tauchten ſie im Atelier auf, verbreiteten eine Atmoſphäre der Ruhe, der Ausgeglichenheit, der Vornehm⸗ heit. Man glaubte, bei ihnen zu Gaſt zu ſein. Nun iſt Adele von dieſer Erde abberufen worden. Ihr gebieteriſcher Baß iſt verſtummt, und wenn wir ihn jetzt im Tonfilm hören, ſo mag uns die Erinnerung an ein Künſtlerleben. wie es reicher kaum gedacht werden kann, über⸗ mannen. Adele war unvorſtellbar populär. Ihr Typ war zur repräſentativen Figur geworden, um die ſich jeder Filmregiſſeur riß. Wir kennen Adele die Großmutter. Wer er⸗ innert ſich noch an Adele, die junge ſchöne Frau, die einſt die Männerwelt von Rotterdam, Ber⸗ lin und Wien betörte. Der muſikliebende Bordfunker aus ſchon unterwegs, und die Heringsladung war erſt zu einem Drittel voll. Capitän Philip Barlow.„Orkan⸗Philip“ im Matroſenmund ge⸗ nannt, war ſchlechter Laune. Für ihn war es Ehrenſache, nicht eher zurückzukommen, bis die Ladung voll war bis auf den letzten Hering. Wenn bloß das Wetter beſſer geweſen wäre! Der Sturm heulte, Regen und Hagel klatſchten nieder, je näher man dem windigen Felſen in der Arktis, der Bäreninſel, kam. „Skipper“ Barlow ſitzt in ſeiner Kabine bei einem ſte'en Grog und hat ein Magazin vor ſich liegen, in dem er leſen will. Es iſt abends neun Uhr. Hübſche. nette Geſchichten ſind in dem Heft. Zum Beiſpiel die von der Senhorita in Mexiko. Abenteuer unter glühender Sonne. Bei Fahrten in der Arktis von beſonderem Reiz, denkt„Or⸗ kan⸗Philip“. Er vertieft ſich in die Erzählung. Auf einmal hört man dreußen Geigenkratzen. „Verdammt noch mal] Fängt der Kerl wieder an“, brüllt der Captain durch die halbgeöffnete Tür.„Scher dich zum Teufel“. Patſy O'Hanlon, der Vordfunker. ſchüttelt den Kopf und legt die Fiedel wieder in den Kaſten. Schade, daß Kapitäne von Heringsdampfern kein Kunſtverſtändnis beſitzen. Betrübt ſchleicht ſich der Funker in ſeine Kabine. „Auf gelaufen! Alle Mann an Deck!“ ö e. 9 1955 5 5 8 r le S c iſt der Uebergang ins komiſche heeud gezade Kap Ruth George Butcher, 75 Zach nich leich gefallen— Gegenteil. Es 2 de e ſich uuf Dann agel die war ſicherlich ihr ſchwerſtes Erlebnis, vom Hel⸗ efehle. Der Funter hämmert 707 die Taſten dinnenfach in das der komiſchen Alten hinüber⸗ SDS SDS Schiff„Orimsby Laß zuwechſeln. Als ſie in dem zauberhaften Stück r.- Oskar Wildes. Bunburg“ eine alte Gräfin ſpie⸗ aufgelaufen. Paſttion. len ſollte, mußte man ihr lang und breit aus⸗ Draußen ſchallen Rufe durch das Dunkel. Alle einanderſetzen, daß es ſich um eine ernſte Rolle Mann an Deck! Patſy, der Funker, ſchreit ſeine bandele. Als ſie quf der Bühne durch das ſtür⸗ Hilferufe an Anbekannt durch den Aether.„Waſ⸗ miiche Gelächter des Publikums aus dieſem ſer ſteigt.. Schiffsſchraube außer Betrieb. Kön⸗ Traum geriſſen wurde, war ſie ſo empört, daß nen nicht in Rettungsboote Seegang zu ſie nach der Pauſe nicht mehr weiterſpielen hoch...“ wollte. Und doch hat dieſe Rolle in Bunbury Drei Dampfer antworten. Schiff„Mermaid“ der großen Tragödin von einſt zum neuen ent⸗ perſtändigt ſich mit„Blue⸗Bell“, und alle beide ſcheidenden künſtleriſchen Durchbruch verholfen. 1 0 e;* Seit 1922. ſeit dem denkwürdigen Abend in ſetzen ſich mit Sea⸗King in Verbindung. Dann Adeles große Rollen In einer Zeit, die längſt vergangen iſt, ſpielte ſie die großen Rollen der franzöſiſchen Stücke⸗ ſchreiberſchule. Sie ſpielte klaſſiſches und mo⸗ dernes Theater, ſie war die erſte„Magda“ in Sudermanns„Heimat“, ſie war ungezählte Male die Kameliendame, und ſie geſtaltete als erſte Frau den Hamlet. Sie war ein Menſchen⸗ alter vor Aſta Nielſen der erſte weibliche Hamlet. 8 Das Come-back Adele Sandrocks g 91 5 ſteuern ſie die Unglücksſtelle an. Sie verſuchen es der Berliner Tribüne. gab es„ wenigſtens. Denn bei dieſem Seegang, dieſer komiſche Alte auf der Deutſchen Bühne. Adele Nacht ein geſtrandetes Schiff anzulaufen, iſt Sandrock. n e 1 7 4 gh riskieren es. Drei⸗ zehn Menſchen ſind in Gefahr. Der„General“ e 1 f 3 1 g g Die Vier von der Bäreninſel In Filmkreiſen hatte ſie einen ehrenden Spitznamen. Man nannte ſie den„General“, ob des Baſſes Grundgewalt, der ſie auszeichnete. C ͤ ccc Adebar auf der Kirchlurmſpitze? Berlin, im Sept. Auf der Spitze der Dreifaltigkeitskirche in Lankwitz bei Berlin, wurde ein Storch beobach⸗ tet, der ſich anſcheinend im Mauerwerk verfan⸗ gen hatte und nicht mehr los konnte. Die junge Frau Olafſon 55 gerade ihrer Kleinen die Bruſt, als ihr Mann vom Funk⸗ apparat auſſpringt.„Ich* ſofort weg, Sig⸗ fried holen! Dann nach Kap Ruth...“ „Carl.„ Carl.... Bleib hier... Bei dem Wetter... Er iſt ſchon fort. Er will ſeinen Schwager Sigfried wecken. Sie beide, ſeine Frau und das Kind, ſie ſind die einzigen vier Men⸗ ſchen, die auf der Bäreninſel wohnen. Es iſt vier Uhr früh, als Olaſſon und ſein Schwager die Skiers anſchnallen. Der eiſige Blizzard ſchlägt 9 1 ihnen ins Geſicht. Aber er hält ſie nicht auf. Bei der Feuerwehr liefen mehrere Telefon⸗ Dreizehn Menſchen in Gefahr. Morgens um acht anrufe ein, ſodaß ein Fahrzeug auf den Weg ſtürzen vier Männer auf die kleine adioſtation geſchickt wurde, um Meiſter Adebar in luftigſter der Bäreninſel zu. Es ſind Leute von der„Blue⸗ Höhe aus ſeiner Gefangenſchaft zu befreien. Bell“, die an Land gahangen ſind. Die beiden Als ſich einige Feuerwehrmänner nach einer norwegiſchen Funker ſind nicht mehr da, die vier halsbrecheriſchen Klettertour dem Turm näher⸗ Seemänner folgen ihnen auf dem Weg nach Kap ten, breitete er plötzlich ſeine Schwingen aus Ruth. Holen ſie unterwegs ein.„Mein Schwager und flog auf das Dach eines gegenüberliegen. hat ſich den Fuß verſtaucht“ ſagt Funker Olafſon. den Hauſes. Hier verſuchte die Feuerwehr noch Ex kann nicht weiter...“ Von der„Grimsby einmal ihr Glück. Kaum hatten die Beamten Laß“ haben ſie nichts geſehen. aber die Bodenlucke verlaſſen, als ſich Adebar a g erneut in die Lüfte erhob und wieder Kurs auf Nichts zu entdecken! die Kirchturmſpitze nahm. Die tierliebenden Anterdeſſen hat George Butcher, der Nuder⸗ gänger der„Grimsby Laß“ an Land zu ſchwim⸗ Berliner hatten die Feuerwehr in ihrem Eifer 0 n La ö. umſonſt alarmiert, denn dem Tier fehlte offen⸗ men verſucht. Das Meer ſchlägt ihn zurück mit ſichtlich nichts. blutendem 8 5 Sie ziehen ihn wieder an Deck. Ein Wunder. Erſt haben ſie gedacht, er wäre tot. Man vermutet, daß ſich der Storch aus einem ü ößeren nach Süden ſtrebenden Zug infolge Dann ſchlägt er die Augen auf.„Bloß eine kleine 9 0 J. Schramme“, meint er,„weiter nichts!“ rmattung abgeſondert und ſich auf der Kirch⸗ turmſpitze niedergelaſſen hat. Vielleicht handel; Schwaches Tageslicht zeigt graue, angſterfüllte Geſichter. Der Orkan heult. Dann wird es wie⸗ es ſich auch um einen ſogenannten Einzelgän⸗ der Nacht. Boote von„Mermaid“ umkreiſen die er, denn gar nicht ſo ſelten kommt es vor, daß Störche hier überwintern. Stelle, finden aber nichts. Es iſt zu dunkel. Als Achtzehn Tage war das Schiff von Grimsby by-Laß“ Muſik aus der Polarnachk Eine Geige rettete dreizehn Menſchen das Leben 25 fahren Olafſon, der Funker von der Bären⸗ inſel und ein paar Mann, noch einmal hinaus. Kreuzen hin und her am Kap Ruth. Nichts zu entdecken. Iſt„Grimsby Laß“ ſchon untergegan⸗ gen? Sind dreizehn tapfere Seeleute ſchon Opfer der Arktis geworden. Da horcht Olafſon auf ein⸗ mal hinaus. Was iſt denn das.. Narren ihn Sinnestäuſchungen? „Da, ein Licht!“ „Man ſollte meinen. Geigenſpiel....“ ruft er. Sie ſtehen bewegungslos, nach vorn gebeugt. „Das iſt der Funker“, meint einer von den Be⸗ We„Orkan⸗Philip“ hat mal erzählt, er ätte einen muſikaliſchen Funker an Bord!“ Dann retten wir ſie! Dort... Dort müſſen ſie in Wieder klingt Muſik an ihr Ohr. Muſik aus der Polarnacht. Plötzlich ruft einer:„Da, ein Licht... Das iſt die„Grimsby Laß“! Es iſt richtig. Das Schiff liegt nur noch einige Meter entfernt. Längſt hatte die Mannſchaft alle Hoffnung verloren. Sie waren dem Wahnſinn nahe. Einige wollten über Bord. Man mußte ſie mit Gewalt halten. Dann kam der Funker mit ſeinem Geigenkaſten. Junge ſpiel' noch eins, ehe wir ſterben!“ Und Pa tſy O Hanlon, der Funker, ſtrich die Fiedel. Erſt ſpielte er einen Clardas Dann„Wer hat Angſt vor'm böſen Wolf?“ Und plötzlich rief einer:„Seht mal da— ein Licht!“ Es war die Rettungsmannſchaft! Noch ein paar Stunden mußte ſie aushalten. Dann wurden Leinen hinübergeſchoſſen. Die Schiffe„Mermaid“ und„Pinguin“ lagen Breitſeit. Dreizehn Menſchen kamen heil von dem Wrack. Geigenklänge hatten ſie gerettet. Captain„Orkan⸗Philip“ hat jetzt eine ſchwache Muſil:„Muſik iſt doch was Schönes“, ſagte . 1937 RM. 16.40, G 8 16.70, G 9 16.90, G 11 17.20, Ausgleich plus 40 Pfg. Futter⸗Hafer: 48/49 1g. Jeſtpreis, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb.§ 11 per Sept. 1937 RM. 15.60, H. 14 16.10, H 17 16.40, Ausgleich plus 40 Pfg. Müßlen⸗ nachprodukte: Gerſtenfuttermehl, Preisgeb. G 7 per Sept. 1937 RM. 18.10, G 8 18.40, G 9 18.60, G 11 18.90. Sonſtige Futterartikel: Trockenſchnitzel, Fa⸗ brikpreis, loſe, September 1987, RM. 9.46, Roh⸗ melaſſe 6.54, Steffenſchnitzel 11.68, Zuckerſchnitzel, vollw. 12.66, Ausgleich plus 35 Pfg.; alles andere unverändert Menmarkie Mannheimer Ferkelmarkt vom 2. September. Zufuhr: 400 Ferkel und 234 Läufer. Preiſe: Fer⸗ kel bis 6 Wochen 8—12, 5 15 über 6 Wochen 12 bis 20, Läufer 20—25. Marktverlauf: ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Rinder 1029(gegen 1077 am letzten Don⸗ merstagsmarkt), darunter 141(198) Ochſen, 159(142) Bullen, 515(537) Kühe, 214(200) Färſen. Kälber 778(660), Hammel und Schafe 146(157), Schweine Notiert wurden je 50 kg. Lebendgewicht 5(am 26. 8. 43—45), 5) 330(178). in RM.: Ochſen a) 42—4 37—41(37—4ʃ), c)—(36 bis 43), b) 37—39(3539), 41—43(4143), b) 36—39(35—39), c) 30—39(28 bis 33), d) 24—25(20—25). Färſen ah 41—44(48 bis 44), b) 39—40(38—40), c)—(32—35). Kälber andere a) 62.—65(68—65), b) 55—59(55—59), c) 44 bis 50(47—50), d) 35—40(36—40). Hammel 62) 46—51(4852). Schafe a) 40—46(44—47), b) 30 bis 35(39—43), d) 15—20(—). Schweine a) 57 (57), b1) 57(57) b2) 57(57), e) 56(86), d) 58(53). Sauen g1) 57(57), g2) 55(55). Marktverlauf: Rin⸗ der, Kälber und Schweine zugeteilt. Hammel und Schafe langſam. Fleiſchgroßmarkt. Angebot: 791 (611) Viertel Rindfleiſch, 625(503) halbe Schweine, 152(130) ganze Kälber, 94(65) ganze Hämmel 64 (94) Kleinvieh. Notiert wurden je 50 kg. in NM: Ochſenfleiſch a) 80. Bullenfleiſch a) 77. Kuhfleiſch a) 77, b) 65, e) 54. Färſenfleiſch a) 80, b) 69. Kalb ⸗ fleiſch a) 85—97, b) 75—80. Hammelfleiſch b) 90 bis 98(90—95). Schweinefleiſch b) 73. Fettwaren. Ro⸗ ber Speck unter 7 em. 78, Flomen 80 RM. je 50 kg. Marktverlauf: lebhaft. Mainzer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Rinder 262, davon 14 Ochſen, 22 Bullen, 188 Kühe, 38 Färſen. Kälber 400, Schafe 26. No⸗ tiert wurden je 50 kg. Lebendgewicht in RM.: Och⸗ ſen a) 44—45. Bullen a) 42—43. Kühe a) 41 bis 43, b) 37-39, c) 2933, d) 21—25. Färſen a) 44, — Bullen a) 41—43(40 c) 84(31—34). Kühe a) b) 40. Kälber a) 63863, b) 53—59, c) 48—50, d) 38—40. Schafe—. Marktverlauf: Rinder und Kal⸗ ber zugeteilt.„ Die Millionen des ruſſiſchen Admirals FTeſtamentsfälſchung und Falſcheid eines ehemaligen Notars Paris, im September. Soeben iſt der 78 Jahre alte ehemalige Notar Alexander Starisky, ein ruſſiſcher Emi⸗ grant, wegen ſeines geſchwächten Geſundheits⸗ zuſtandes aus der Unterſuchungshaft ent⸗ laſſen worden. Er hat zuſammen mit einem anderen Emigranten namens Khaſin im Jahre 1926 einen rieſenhaften Schwindel in Szene geſetzt, bei dem es um die Hinterlaſſenſchaft des Admirals Alexieff ging. Da Starisky bei ſeinem hohen Alter auch weiterhin haftunfähig bleiben dürfte, wird er die zu erwartende 9 Strafe wahrſcheinlich nicht zu verbüßen haben. 38 Millionen im Bankſafe Unter den ruſſiſchen Emigranten in Paris nahm der ehemalige Admiral Alexieff eine be⸗ ee Stellung ein. Er hatte während des Weltkrieges einen wichtigen Teil der ruſſiſchen Flotte befehligt und während der ruſſiſchen Re⸗ volution gelang es ihm, rechtzeitig ins Ausland zu baun der und einen erheblichen Teil ſeines rieſigen Vermögens zu retten. Im Safe einer großen Pariſer Bank c nicht weniger als 38 Millionen Francs in ſicheren Wertpapie⸗ ren, Juwelen und barem Gelde, als er im Jahre 1926 zu Paris ſtarb. Das Vermögen wurde von den leiblichen Erben des Admirals nicht ange⸗ taſtet, da man wußte, daß der Verſtorbene ein Teſteament ab efaßt hatte, das ſich aber vor⸗ ſchlſeß nicht auffinden ließ. Die Aufteilung ſollte ſchließlich durch die Gerichte erfolgen. ber da meldete ſich plötzlich ein Emigrant, der behaup⸗ tete, im Beſitz des langgeſuchten Teſtaments zu ſein. Das Dokument ſei im Jahre 1916 zu Peters⸗ burg in der Kanzlei des Notars Alexander Sta⸗ risky aufgeſetzt worden. „Starisky lebte ebenfalls als Emigrant in Pa⸗ ris. Ex wurde herangezogen und erklärte, nach ſorgfältiger Prüfung des Teſtaments, die Sache habe unbedingt ihre Richtigkeit. Das Teſtament ſei in ſeiner Gegenwart von Admiral lexieff diktiert worden. Nachdem der ehemalige, übri⸗ gens ſehr angeſehene Notar dieſe Ausſage auch noch beeidigt hakte, wurde das Teſtament gericht⸗ lich für rechtswirkſam erklärt und das Ver⸗ mögen kam zur Auszahlung. Der Emigrant, der das Teſtament vorgelegt hatte, ein Mann namens Khaſin, war in dem Teſtament mit 5 Millionen Francs bedacht, der Notar erhielt 1.2 Millionen, der Leibchauffeur 1,9 Millionen, mehrere Freunde des Verſtorbenen 1 7 Millio⸗ nen, während der immer noch ſtattliche Reſt den Verwandten des Admirals zufiel. Der Notar geſteht Nun waren aber dennoch 5 nahe Ver⸗ wandte des Admirals nicht bedacht worden und dieſe waren es dann auch, die zuerſt weifel in die Echtheit des Teſtaments ſetzten und in aller Stille eifrige Nachforſchungen anſtellten. Ein Neffe des Admirals, Oberſt Alexieff, konnte „lich in dieſem Jahre ſo viele Verdachts⸗ gründe zuſammentragen, daß die Behörden den Zotarx Starisky verhafteten. Der Emigrant Khaſin war ſpurlos verſchwunden. Er iſt mit ſeinen fünf Millionen wahrſcheinlich nach Süd⸗ amerika entflohen, wo er unter falſchem Namen leben dürfte. Das Verhör mit dem ehemaligen Notar geſtaltete ſich ſehr dramatiſch und endete mit einem Geſtändnis. Der geiſtige Urheber der Teſtamentsfälſchung war Khaſin, der klug genug war, ſich nicht als Alleinerben einzuſetzen. Der Notar war lediglich das Werkzeug des Gauners und erhielt ſeine 1,2 Millionen gewiſſermaßen als Proviſion. Er brach nach dem Geſtändnis zusammen und mußte in das Lazarett des Unter⸗ ſuchungsgefängniſſes gebracht werden. Hier hat ſich ſein Zuſtand immer mehr verſchlimmert, ſo daß ietzt die Aerzte ſeine Haftunfähigkeit aus⸗ geſprochen haben. Trotzdem wird aber der Strafprozeß 1 4 doch Ie gen rt werden. Falls es nicht gelingen ſollte, des etrügers Khäſin haß⸗ haft zu werden, wird man aburteilen. Fart ihn ihn in Abweſenßeit * 1 5 5 . 0 1 . N Vet; det 13 men lone 7 1 den — N horcht—“ Roman von 0. v. Hans fein — 5. Fortſetzung „Mutterl!“ Die Alte richtete ihre noch 5 ſcharfen, von buſchigen W überſchatteten Augen auf das Mädchen. „Nun?“ Es war, als wolle ſie mit dieſem einen Wort ein ganzes Bekenntnis aus Joſepha herausholen. „Könnt ich ihn retten!“ „Wen? Deinen Bräutigam, den Infanger, oder den Taver?“ „Der Infanger iſt nie mein Bväutigam geweſen. Lug iſt's! Nie! Aber der aver—.“ „Liegt in deiner Kammer? Mußt ihn wohl gar noch pflegen— den—— Mörder?“ „Er iſt nie ein Mörder geweſen, nie!“ „Ach net aus Lieb zu dir?“ g Auch das net.“ Die wortkarge Alte wehrte ſie ab ch will zu ihm.“ Der Soldat trat in den Weg. „Tiemand darf in die Hütte.“ „Ich bin ſeine alte Mutter. Bin aufgeſtiegen und ſoll net zu meinem Sohn?“ Der Soldat, der die Alte kannte, wurde ſchwankend. „Bitte, bitte, laß ſie hinein.“ Er war feinen Blick auf die bittende Joſepha. Aber ich muß mit hinein.“ Wieder ſah ihn die Alte an. „Was eine Mutter mit ihrem Sohn zu reden hat, iſt net für dritte Ohren. Oder glaubſt, daß i den Taver in meiner Schürzen mit hinaustragen, werd?“ Jetzt lag bitterer Spott um den welken Mund und— Herrgott— der Taver war ja immer ein braver, ein guter Kamerad geweſen, wenn ſie im Wirtshaus zuſam⸗ menſaßen. „Geh nur, aber net länger als ein paar Minuten.“ „Werd ſchon net bleiben bis morgen.“ Joſepha trat zu dem Soldaten und ſprach auf ihn ein. prach Wirres durcheinander, redete nur, um ihn abzulen⸗ ken von der alten Frau, die da am Bette des Sohnes ſaß. den ſie einen Mörder genannt hatten. Es war nicht einmal eine Viertelſtunde vergangen, da kam die Alte ſchon wieder heraus, trat dicht an den Wachtopſten heran. ⸗Willſt meine Schürze ſehen? Hab ihn net mitge⸗ nommen!“. Dann humpelte ſie wieder dayon, wehrte ſogar Jo⸗ Stunden her⸗ „ ſepha, als ſie ihr ein Glas Wein bringen wollte. 5 „Mutterl!“ „Laß gut ſein und frag net.“ Es war etwas Hartes, Feſtes in dieſen Augen, daß Isſepha davor erſchrak, ſie hätte ſo gern mit der Alten geſprochen, hätte ihr geſagt, wie lieb ſie den Taver hatte . nun wußte ſie ſelbſt nicht einmal, ob die Alte an die Schuld ihres Sohnes glaubte. Wie ſie bereits ein Stück des Weges den Berg herab war, drehte die Alte ſich um. annſt einmal zu mir kommen. Aber erſt in acht Tagen. Früher net. Haſt verſtanden? Grüßt!“ Das alles war der Joſepha ein Rätſel, und ein Rätſel war es auch, daß der Taver ein leiſes Lächeln um ſeinen Mund hatte, als ſie nach einer Stunde mit der Mittags⸗ ſuppe zu ihm eintrat. „Iß, Kaverl, i bitt di.“ „Gib her, werd ſchon eſſen, ort, und i muß Kräfte haben. AK.“ Warum er nur immer wieder dieſes Lächeln um ſeinen Mund hatte? 2 Dann griff er nach ihrer Hand. zSepherl, mein liebes, mein braves Sepherl!“ Es war das erſtemal, daß er ihr ein gutes Wort ſagte, ſeit er in der Kammer 4 Sie hätte laut aufweinen mögen, aber— da trat der ommiſſar ein. „Ich kann nicht mehr dulden, daß Sie bei dem Ge⸗ angenen ſind. Der Poſten hat Unrecht getan, die alte rau einzulaſſen. In Zukunft wird die Wache dem Manne as Eſſen bringen.“ oſepha ging traurig hinaus. Traurig und zugleich voller Gedanken. Was hatte die Mutter mit ihrem Sohne geſprochen? Warum lächelte er und hatte ſo andere Augen? 2Grüßi, Sepherl!“ Sie zuckte zuſammen. Breitſchultrig, ſelbſtbewußt ſtand Stegmr d Collina, ihr Vater, vor ihr. „Grüßi, Vater!“ 65„ Kack deine Sachen zuſammen. Du kommſt mit mir eim. Sie ſah ihn entſetzt an. „Eh ſie den Taver geholt haben?“ „Meine Tochter iſt net unter einem Dach mit dem Mörder ihres Bräutigams.“ i denk, das Fieber iſt Morgen geht's ja nach „Der Infanger war nie mein Schatz.“ „Biſt ſa ein braves Madel! Haſtis mit zweien auf einmal!“ „Vater!“ en net, komm.“ „Kommen werd i, aber net, ſo lange der aver noch hier iſt. Daß du es weißt— des Kavers Braut bin i, net des Julangers, den i gehaßt hab, ſolang er mir nach⸗ 2 Nie hab i ihm ein Recht gegeben, anders zu enken. Auch net, wenn er des Nachts an deinem Fenſter—.“ Sie ſchrie auf. „Das hat er geſagt, der Lump, der elendige?“ „Kommſt?“ „J komm net, und zwingen kannſt mi net, i bin mündig.“ „Kommſt?“ „Heut net.“ Der Bauer brauſte auf. „Brauchſt auch morgen net kommen. Wer net ze⸗ „Vater, ſo hör doch!“ J frag dich zum letztenmal: kommſt?“ „Nein!“ „Dann bleib, wo du biſt. Für die Braut eines Mord⸗ buben iſt kein Platz in meinem Hauſe.“ Siegmund Collina drehte ſich kurz um und ſtapfte mit ſchweren, trotzigen Tritten den Weg wieder bergab. Joſepha ſank weinend auf eine Bank an der Brüſtung — der Poſten war zu Taver in die Hütte getreten, in der man die Worte, die zwiſchen Vater und Tochter gewechſelt wurden, nicht hörte. Am nächſten Tage kam wieder die Kommiſſion. Zwei Männer trugen eine Bahre bergauf. In dieſer Nacht hatte Joſepha, der man im Gaſtraum ein Lager bereitet, wach gelegen. Sie hatte dem Gefangenen nicht einmal das Eſſen mehr bringen dürfen. Faſt war ſie eiferſüchtig, daß er den 8 Schmarrn, den ſie bereitet, vollſtändig verzehrt atte. Legen Sie den Mann auf die Bahre.“ Kaver ſchüttelte den Kopf.„Net nötig. J bin kröftig genug, um zu gehen.“ f „Dann feſſeln Sie ihm die Hände auf den Rücken.“ Iſt eh net nötig, aber wann's Ihnen Spaß macht. s war heute etwas anderes in ihm, ein lächelnder Trotz, den der Kommiſſar als Verſtocktheit des Verbre⸗ chers auslegte. 1 2 Sie traten aus dem Hauſe. Joſepha ſtand in der Tür, raffte alle ihre Kräfte zuſammen. „Leb wohl, Kaverl, i warte auf dich, i bleibe dir treu.“ „Leb wohl, Sepherl.“ Langſam ſtiegen die Männer wieder zu Tal, der Alp Grüm zu. Joſepha ſah ihnen nach. Unwillkürlich dachte ſte daran, wie ſie zu ihm geſprochen: Ich will die Schmach nicht erleben, daß ſie meinen Bräutigam als Wilddieb fortführen.“ Nun führten ſie ihn als Mörder zu Tal, und— ſie empfand nichts als Liebe und Mitleid. Aber— noch ſeltſamer war es. Seit geſtern, ſeit die alte Frau in der Hütte geweſen, ſeit kavers Auge nicht mehr ſo wild blickte, war trotz all dem Jammer ein ganz kleiner Funke einer Hoffnung, die ſie ſelbſt nicht verſtand, in ihrer Seele erglommen. Sehr langſam ſchritten die Männer bergab. Taver hinkte, aber er ſchüttelte 1 den Kopf, als einer der Soldaten ihn ſtützen wollte. Er gin zwiſchen zweien. zwei andere ſchritten, das Gewehr an bereit n der Hand. hinter ihm her. Ein paar Fremde, die zufällig bergauf kamen, bleiben verwundert ſtehen und ſahen dem Zuge nach. Dann verſchwand der Transport in der Krümmung des Weges. Bis jetzt hatte Joſepha aufrecht geſtanden, mit ſtarrem Blick ihnen nachgeſchaut, fetzt rannte ſie in die Hütte, warf ſich auf das noch warme Bett, in dem er gelegen, preßte ihr Geſicht in die Kiſſen, krallte mit beiden Händen in das Bettſtroh, und all der Jammer, all die Verzweiflung, all die zurückgehaltenen Tränen ihres jammervollen Sete brachen nun her⸗ vor. Sie ſchluchzte, ſchluchzte, daß ihr ganzer Körper erbebte. Zum erſten Male geſchah es, daß Fremde in den Gaſtraum traten, vergebens nach der Beſchließerin riefen und ärgerlich und durſtig ihres Weges weiterwandern mußten. In Alp Grüm fuhr der Zug ein, den Taver beſteigen mußte. Auch jetzt hatte er dieſes ſeltſame Lächeln um letnen Mund, das er hatte, ſeit die Mutter bei ihm ge⸗ weſen. Scheue Augen ruhten auf ihm. Auf dieſem hinter⸗ liſtigen Mörder, der noch zu lächeln vermochte. Nichts ahnte von alledem Joſepha, die dort oben auf dem verlaſſenen Bett lag und weinte. Endlich wurde ſie ruhig und trocknete ihre Tränen. Sie wurde angerufen: Der Beſitzer der Alp ſtand vor ihr.„Kannſt net hier⸗ bleiben, Sepherl. Tut mir leid um dich, denn du warſt ein fixes Madel, es geht aber net, daß die Leut' über di reden. Geh heim zum Vater!“ Ste ſtand 2 auf. „Gut iſt's. Morgen gehet heim.“ Der Bauer legte Geld auf den Tiſch, ihren geringen L c und ſie ſtrich ihn ein. Jetzt war ſie es, auf deren Geſicht ein bitterer, harter Zug lag. Wars nicht recht ſo? Mit der Mördersbraut wollte niemand zu tun haben! In dieſer Nacht blieb der Bauer oben auf der Alp und rumorte noch lange im Gaſtraum und in der Schenke umher. Gern wäre Joſepha, der es wahrhaftig nicht ſchläfrig war, wieder hinausgegangen, aber der Bauer wies ſie in ihre Kammer. Zudem wollte das Wetter wieder umſchlagen. Es ſtanden Wolken am Himmel, und es wetterleuchtete über Poſchiavo. So ſaß ſie auf dem Schemel und hatte ihre paar Sachen zuſammengepackt. a Das Bett, in dem Xaver gelegen, war noch zerwühlt, wie er es verlaſſen, ſogar ein paar Blutſpritzer waren auf dem bunten Bezug. Wieder lachte Joſepha bitter. ase erſten Male hatte ein Mann in ihrer Kammer geſchlafen! Ihr Schatz und Dwund und matt hatte er in den Kiſſen gelegen, ein finſterer, trübſeliger Liebhaber, und fetzt— debe hatten ſte ihn in Feſſeln von dannen geführt, jetzt brachten ſie 15 nach Chur, jetzt— nicht weinen, nicht weich werden— letzt—. 4. Während der ganzen en die herrliche Al⸗ bulabahn hinunter von Pontreſina bis Chur, hatte Xaver Kernbacher ſchweigend zwiſchen feinen beiden Transpor⸗ teuren elfen und niemand hatte ihm verwehrt, daß er eine Pfeife nach der anderen aus ſeinem Tabaksbeutel ſtopfte und qualmte. Polizeiſoldaten, die ſeit Jahr⸗ * Es waren zwet alte zehnten in Pontreſina ihren Dienſt taten und den Taver genau kannten. Herrgott, wenn einer eine Gams abſchoß, das war gewiß nicht ſo ſchlimm— aber— ein Mörder? Der Infanger war doch ein braver Kerl geweſen— ſchließlich, daß der Collinabauer lieber einen Beamten, der es vielleicht noch zum Kommiſſar bringen konnte, zum Schwiegerſohn nahm als einen Landfremden, den Sohn des alten Narren, der da boen bei den Oel, häuſern allerhand Fapereien getrieben— wer konnte ihm verdenken! Jedenfalls waren die beiden alten Gendarmen zun Kaver liebenswürdiger. als ſie es hätten nötia gebabt, 8 denn— ſte waren ſa verantwortlich, daß ſte den Mann in Chur ablieferten, und— wenn er gewollt hätte— ſeſſeln durften ſie ihn nicht, wenn er ſich nicht wider⸗ ſetzlich zeigte— ja— wenn er hätte entſpringen wollen, irgendwo, wenn der Zug in einer der vielen Kehren etnmal wieder auf freier Strecke hielt— ſie konnten ihn ſicher nicht halten. Aber der kaver war gemütlich, tat nichts dergleichen und griff kräftig zu, wenn ſie thr Brot und ihren Speck heraustaten und aßen. 5 „Braucht keine Angſt zu haben, daß ich euch entwiſch. Hab keinen Grund, weiß recht wohl, wegen der dummen Gams können ſie mir drei Monat aufbrummen, und— das mit dem Infanger war nix als a Zufall. Braucht gar net abzurucken von mir, bin kein Mörder.“ Es war dunkel, als der Zug in Chur einlief. Unwill⸗ kürlich hatte nun der aver wieder das Lächeln um den Mund. als er ſah, weiche Zahl von Poliziſten bereitſtand, um ihn in Empfang zu nehmen. Nett und behaglich lag die alte Stadt mit ihren er⸗ leuchteten Fenſtern in dem weiten Keſſel, den die Pleſſur und der Rhein hier bilden, und es duftete ordentlich nach dem reifen Obſt, das überall reichlich auf den Bäumen hing. Auch bei den Hotels war noch reges Leben und Treiben, weil mancher, der nun vom Engadin heimkehrte, hier noch Station machte. Allerdings, das Hotel, in dem Taver Kernbacher zab⸗ ſtieg“, war düſter. Ein alter Bau, der einſt zum biſchöf⸗ lichen Palaſt gehört hatte, mächtiges, uraltes Mauerwerk, das mit Türen und Strebepfeilern an der einen Seite ſchroff in die Preſſur abfiel. i Jetzt kamen am Tor des Gefängniſſes die Aufnahme⸗ berhandlungen. War nicht viel zu erledigen. Viſitiert war der Xaver ja ſclon bei ſeiner Verhaftung, und es war pt. „Ich verlang, dem Richter vorgeführt zu werden, t bin kein Mörder.“ „Wird ſchon morgen geſchehen.“ Man führte ihn in die Zelle. Ein kleiner Raum mit vergittertem Fenſter, eine Pritſche, ein Stuhl, ein Tiſch. Kaver kümmerte ſich wenig darum und ſetzte ſich auf den Schemel. Der Schließer kam noch einmal zurück.„Da haſt Brot und Waſſer und ein Stück Speck. Laß dir was Gutes traumen in der erſten Nacht!“ 5 Es lag Spott in den Worten, aber auch darauf achtete der Xaver nicht. Erſt als der Schließer gegangen und noch eine geraume Zeit verſtrichen, ſtand er auf und löſchte die Kerze, die der Schließer zurückgelaſſen. Nun erſt ſah Xaver ſich um. Es war nicht das etgentliche Gefängnis, ſondern ein Raum, in dem der Neueingelieferte untergebracht wurde, um dicht bei dem Gericht zum Verhör bereit zu ſein. In der mächtigen Eichentür war nicht einmal ein Loch für den Schließer zum Durchſchauen, und das Fenſter war zwar mit ſtarken Stäben vergittert, aber es war ein richtiges Fenſter ohne Holzverſchlag. Xaver ſchaute hinunter. Es ging ſchroff und ſteil hinab, und unten floß die Pleſſur. Hier war kaum ein Weg, über Steine ſprang das Flüßchen, und zu beiden Seiten wuchs wildes Dornengeſtrüpp, während auch drüben eine Mauer das andere Ufer abſchloß. Mit ſeinen auch in der Dunkelheit ſcharfen Augen blickte der Führer in die Runde. Dann lag ein Lächeln um ſeinen Mund, er 5 0 192 15 zu— 1 8 hoffte. Jetzt legte er die ſtarke, rechte Fauſt um einen der Kfinstade 1 1 einen gewaltigen Ruck. Kalk bröckelte ab. Er büuckte ſich. Um den einen Fuß ſaß der Verband, den der Arzt ihm angelegt hatte. Ganz dicht aber zwiſchen dem Verbande und dem Fleiſch ſaß die Feile, die ſeine Mutter ihm zugeſteckt, als ſie bei ihm in der Alp Saſſal Maſone geweſen. Vorſichtig ſchaffte der Mann an den Gitterſtäben, dorchte auf, wenn das Eiſen einmal kreiſchte, aber alles blteb ſtill. Es war etwa elf Uhr in der Nacht, als zwei Stäbe locker waren, daß er ſie mit der Hand heraus⸗ drehen konnte aus den aufgebohrten Mauerfugen. Er wartete wieder. Der Mann, der Hunderte von Malen mit ruhiger Ueberlegung dem Tode ins Auge geſehen, vermochte ſich auch jetzt zu beherrſchen. Nun lauſchte er in den Gang. Es kamen Schritte, er ſtellte die Stäbe wieder flüchtig an ihren Ort, warf ſich auf das Lager und ſchnarchte wie in tiefem Schlaf. Hatte eben noch die Decke über ſich gezogen, als der Wärter auf⸗ ſchloß, mit der Laterne über ihn fortleuchtete und wieder ng. * Run 1855 der Xaver wie ein lauerndes Raubtier auf jetnem Bett, wartete, war am Fenſter, tat die lofen Stäbe fort und ſchwang ſich hinaus. Für einen Mann, der gewohnt war, an glatten Fels⸗ wänden emporzuklimmen, war der Abſtieg nicht einmal ſchwer, denn die alte Mauer hatte Riſſe und Sprünge, Fugen, aus denen längſt der Mörtel herausgefallen, und Vorſprünge an den Strebepfeilern. Taper ſtand unten, lauſchte wieder. Die Dornen zer⸗ riſſen ihm das Gewand, die linke Hand ſchmerzte wieder ſtark, er achtete nicht darauf, ſchaute nach oben, aber alles blieb ſtill. Dann drängte er ſich durch das Brom⸗ beergeſtrüpp, ſtrebte vorwärts wie ein Mann, der ein beſtimmtes Ziel verfolgt, ſprang auf Steinbrocken über den kleinen Fluß, war am anderen Ufer. „Xaverl!“ „J kimm ſcho!“ Drüben, dicht an die Mauer gepreßt, ſaß das alte Weiblein, das er vom Fenſter aus erſpäht hatte. „Schnell, tu das Gewand ab. J hab eine Hoſe, einen Kittel und einen Hut.“ Eine halbe Stunde ſpäter ging ein gebückter Mann im ſchmutzigen Bauernanzug, eine große Blechkanne in der Hand, einen alten Hut auf dem Kopf, mit ruhigen, behäbigen Schritten durch die äußeren, fetzt nächtlich einſamen Straßen der Stadt auf die Chauſſee hinaus, die nach Maſans hinausführt, und niemand achtete auf den einſamen Wanderer, der dann über die Rheinbrücke nach Haldenſwin hinüberaing. (Fortſetzung folgt) * — 1 f —— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim ⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8.30—9.30 Uhr. S Sienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20.30— 21.30 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19 Am Samstag, 4. September, abends 8.30 Uhr, findet im Saale des„Ratskeller“ eine Zuſammenkunft ſämtlicher Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter der PL ſowie der Führer der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände ſtatt, in Uniform, ſoweit das Tragen geneh⸗ migt. Es findet hierbei die feierliche Vereidi⸗ gung der Parteianwärter(alte NSBO⸗Mit⸗ glieder) ſtatt. Es wird um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen gebeten. Der nach Romrod verſetzte Ortsgruppenleiter Pg. Schneider wird ſich hierbei von unſerer Ortsgruppe verabſchieden. Kreisleiter Ruppert wird anweſend ſein. Braun, Ortsgruppenleiter. * Betr.: Feſt der deutſchen Traube und des Weines am 25. und 26. September 1937. Die Geſtaltung des Feſtes liegt dieſes Jahr in den Händen des Freizeitringes in der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. In der Zuſammenkunft am Dienstag, den 31. 8. 1937, wurde feſtgelegt, daß die Durch⸗ führung des Feſtes im Großen und Ganzen in der gleichen Weiſe wie im vorigen Jahr er⸗ folgen ſoll. Am 25. 9., abends, wird ein großer Fackel⸗ zug veranſtaltet, an welchem ſich ſämtliche Formationen und Gliederungen der NSDAP, ſowie ſämtliche Vereine, Betriebsgemein⸗ ſchaften und Kameradſchaften geſchloſſen be⸗ teiligen. Auch der übrige Teil der hieſigen Volksgemeinſchaft iſt zur Beteiligung herz⸗ lichſt eingeladen. Nach dem Umzug Aufteilung der einzelnen Verbände in die hieſigen Lokale und Säle und dortſelbſt Durchführung von e bei Muſik und Tanz. Wie abgeſprochen, melden die Vereine uſw. bis zum Mittwoch, den 8. 9. 1937, an den Geſchäftsführer des Freizeitringes, Weid⸗ ner, Repsgaſſe 9, welche Veranſtaltungen ge⸗ plant ſind, wie und in welchem Lokale dieſel⸗ ben ſtattfinden uſw. Es wird gebeten, in gro⸗ ßen Zügen den Programmablauf mitzuteilen. Ich erwarte, daß ſich die Formationen und Gliederungen, die Vereine, Betriebsgemein⸗ ſchaften und Kameradſchaften und mit dieſen die ganze hieſige Volksgemeinſchaft reſtlos für die Durchführung und das gute Gelingen des Feſtes einſetzen. gez.: Braun, Ortsgruppenleiter u. Leiter d. Freizeitringes * Schar 3: Heute abend, 20.15 Uhr, treten alle Mädels mit Sportzeug am Sportplatz Lorſcherſtraße an. Schar ö: Alle Mädels treten pünktlich um 20.30 Uhr im Heim der Schillerſchule an. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. September 1937 Anſer Tagesſpruch Stunden der Not vergiß, doch was ſie dich lehrten, vergiß nie! Geßner. * Une Mad Das gab es einmal allen Ernſtes noch vor gar nicht langer Zeit, daß man als rückſtändig und banauſiſch gelten konnte, wenn man davon ſprach, daß man den Wald liebte und ihn als ein wertvolles Erlebnis betrachtete. Und doch—! Wenn das deutſche Volk in den vielen Jahrhunderten ſeines Ringens und Strebens mancherlei Wandel im Zeitenſtrom durchgemacht hat, einem Ideal war es ſtets mit ſeinem tiefſten Sinnen und reinſten Fühlen zugewandt: dem Wald. Seinem Wald. Seine Maler haben ihn mit leuchtenden Farben ge⸗ prieſen, ſeine Dichter haben ihn mit aller In⸗ brunſt beſungen, und das deutſche Volk hat ihn immer wieder aufgeſucht und in ihm Freude gefunden, die ungetrübten Klanges war. Man hat wohl nichts gewußt von dem großen Ge⸗ ſetz des Gleichgewichts in der Natur, in dem der. wichtig iſt, aber man hat das Ge⸗ fühl, welch hohe Bedeutung er für das Leben der Menſchen beſitzt, wenn dieſes Daſein har⸗ moniſch ſein ſoll. Man hat da und dort aus Eigennutz gegen den Wald geſündigt, hat ihn gelichtet, hat weiten Gebieten Kahlſchlag zu⸗ gefügt. Aber das waren Ausnahmen. Stärker war jenes andere Gebot, das den Schutz des Waldes befahl und zu den Sagen vom heiligen Wald führte. Die Hand verdorrt, die dieſen Wald freventlich berührt, und der Frevel for⸗ dert Sühne, die dem Tod des Frevlers gleich⸗ kommt. So tief verwurzelt war in unſerem Volk das Gefühl von der Wichtigkeit des Waldes. Unſere Zeit ſteht weit über jener einſtigen Asphaltphiloſophie. Der Wald iſt uns wieder heilig geworden, iſt köſtliches Gut unſeres Vol⸗ kes und iſt vor allem auch dem Einzelnen großes Erlebnis, wie er Erlebnis allen denen war, die ſich geſunden Sinn und Naturver⸗ bundenheit bewahrt haben. Wie könnte es da anders ſein, als daß das deutſche Volk auch ſelbſt den Schutz ſeines eigenen Waldes übernimmt! Wir alle wiſſen, B 1———. 5 5 „— 5 2 5„ tdtige Waschmittel in der gelb- 4. 25225;ĩ—L..— 8— p—ꝓ—ũ—— 1 4* 5 ———.. cdoten packung. Sein milder, ausgiebiger .——— ——— H—— Schaum macht auch besonders ö S 3 schmutzi 8 i ö otzige Wäsche wieder Hh. 9 10 daß der Wald ein unerſetzliches, unſchätzbares Gut darſtellt. Wir lieben ihn aber auch, ſein beſeligendes Rauſchen, ſeine wohltuende Stille und ſein reiches und doch ſo geheimes Leben. Es wäre unverzeihlicher Frevel, wenn durch Leichtfertigkeit Feuerbrand in ihn fiele. Und wenn die Mahnung ergeht, Vorſicht walten zu laſſen, wenn Leichtfertigkeit mit ſchwerer Strafe bedroht wird, ſo empfindet es keiner von uns anders als eine unabweisbare Not⸗ wendigkeit. Wir alle hängen mit dem Herzen an unſerem Wald. Als unſeren eigenſten Be⸗ ſitz betrachten wir ihn. Und wo iſt der, der leichtfertig vernichten möchte, was ihm ſelbſt gehört und was er liebt? * Die Sonderzüge jür Nürnberg Abfahrt und Rückfahrt für unſer Gebiet Die Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau werden in dieſem Jahre in neun Sonderzügen zum Reichspar⸗ teitag nach Nürnberg gebracht. Für jeden Son⸗ derzug wurde ein Transportführer beſtimmt; außerdem wird jeder Zug von einem Arzt und zwei Sanitätern begleitet. Der Sonderzug Nr. 53 wird benutzt von den Kreiſen Alzey, Bensheim, Heppenheim, Mainz, Worms. Hinfahrt am 7. September: Mainz Hbf. ab 18.35 Uhr, Worms ab 19.43, Neckarſtei⸗ nach ab 21.15 Uhr, Hirſchhorn ab 21.26 Uhr, Nürnberg Hbf. an 3.08 Uhr.— Rückfahrt am 15. September: Nürnberg Hbf. ab 17.22 Mainz an 16. September 1.30 Uhr. Der Sonderzug Nr. 105 wird benutzt von den Kreiſen Darmſtadt, Dieburg, Erbach und Groß⸗Gerau. Hinfahrt: 7. Sept.: Groß⸗Ger⸗ au ab 19.15 Uhr, Darmſtadt ab 19.42 Uhr, Babenhauſen ab 20.18 Uhr, Nürnberg Hbf. an 2.20 Uhr.— Rückfahrt: 15. Sept.: Nürn⸗ berg Hbf. ab 23.27 Uhr, Groß⸗Gerau an 16. Sept., 5.51 Uhr. * * Zwei Verkehrsunfälle.(Sachſcha⸗ den entſtanden). Am Montagnachmittag gegen 1 Uhr wurde an der Straßenkreuzung Horſt⸗ Weſſel— Weinheimerſtraße ein hieſiger Rad⸗ fahrer von einem Perſonenkraftwagen von hinten angefahren. Der Radfahrer konnte noch rechtzeitig abſpringen, ſodaß er nicht verletzt wurde. Das Fahrrad wurde beſchädigt. Schuld ist Standard, das selbst- frisch und blõtenrein. an dem Unfall dürfte das allzu ſchnelle Fah⸗ ren des Perſonenkraftwagen ſein.— Geſtern vormittag um 11.15 Uhr fuhr ein Fuhrwerk aus Hüttenfeld am Rathaus auf einen vor⸗ ſchriftsmäßig parkenden Perſonenkraftwagen auf, wodurch der rechte Kotflügel beſchädigt wurde. Die Schuld trägt hier der Fahrer des Pferdefuhrwerks, der neben einer Polizeiſtrafe auch für den Sachſchaden aufzukommen hat. Das Landvolk als aufmerkſamer Be⸗ obachter der Natur hat ſich für den September eine Reihe von Wetterregeln zurecht gemacht. In dieſem Monat kommt zum Ausdruck, daß der Herbſtanfang das Wetter für den ganzen Herbſt deutet. Die Wetterregeln ſchließen dann weiter auch auf den Winter, denn„Sitzt im Herbſt das Laub feſt an den Bäumen, deutet es auf einen ſtrengen Winter“. Ein milder Winter wird verſprochen,„wenn ſich im Spät⸗ herbſt noch Mücken zeigen“, ein Winter mit viel Schnee,„wenn im Herbſt noch die Donner rollen“.— Im September verkürzen ſich die Tage mehr und mehr. Auf den Wieſen liegen des Morgens Nebelſchleier und in den Lüften n ſich die Zugvögel zu den Probeflügen ür ihre Reiſe ins ferne Land. Ein alter Spruch heißt:„An Mariä Geburt ziehen die Schwalben furt“. Wir aber wünſchen den ge⸗ fiederten Sängern, die uns ſo lange und ſo oft mit ihrem Lied erfreut haben:„Und kommt ihr 0927 Jahr zurück, bringt uns wieder neues 1 15 5 Fahrpreis⸗Ermäßigurg zur Ober⸗ rheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung Anläßlich der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung, die vom 4. bis 19. September in Mannheim zur Durchführung gelangt, ha⸗ ben die Gaugebiete Baden und Saarpfalz an jedem Tag der Ausſtellung die Vergünſtigung von Sonntags⸗Hin⸗ und Rückfahrkarten mit einer dreitägigen Geltungsdauer. Die gleichen Vergünſtigungen haben außerdem die anlie⸗ genden Gaugebiete bis zu einer Entfernung von 150 km. 1 Die Betreuung der deutſchen Kriegs⸗ beſchädigten. Zur Zeit werden in Deutſch⸗ land 900 000 Kriegsbeſchädigte betreut. Im Aufbau der Hilfe für die Kriegerhinterblie⸗ benen iſt von der NS OV ein beſonderes Erholungswerk geſchaffen worden. Gegenwär⸗ tig wird für die älter werdenden Kriegerwit⸗ wen eine Altersverſorgung errichtet, während für die Kriegerwaiſen an der Berufsausbil- dung gearbeitet wird. Urlauberzüge aus dem ganzen Reich verſchaffen den Kriegsbeſchädig⸗ ten und ihren Angehörigen Reiſemöglichkeiten. Durch die Errichtung der Dankopfer⸗Siedlun⸗ gen der SA iſt auch das Siedlungswerk zu einem vollen Erfolg geworden. Werkſcharuniſorm für Betriebs⸗ führer. Im Einverſtändnis mit dem Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, werden diejenigen Betriebsführer, die ſich ſeit gerau⸗ mer Zeit für die Ziele der Deutſchen Arbeits⸗ front hervorragend eingeſetzt haben, die Er⸗ laubnis erhalten, als Auszeichnung die Uniform der Soldaten der Arbeit zu tragen. * Die letzten Luftichutz⸗Lotterieloſe! Die vom Reichsluftſchutzbund mit Geneh⸗ migung des Reichsinnenminiſters und des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP aufgelegte Luftſchutz⸗Lotterie iſt überall angeſichts des günſtigen Gewinnplanes und des guten Zwek⸗ kes freudig begrüßt worden. Nur wenige Loſe ſind noch bei einzelnen Dienſtſtellen des Reichsluftſchutzbundes, Amtsträgern, und al⸗ len durch Plakat gekennzeichneten Geſchäften vorhanden. Damit auch dieſe abgeſetzt ſind, wenn am 11. September ds. Is. die Ziehung beſtimmt erfolgt, ruft der Reichsluftſchutzbund zum letzten Male auf, Loſe zur Luftſchutz⸗ Lotterie zu erwerben, wo noch welche vorhan⸗ den ſind. Für ein Los zum Preiſe von RM. —.50 kann ein Gewinn von RM. 25 000 und für ein Doppellos zum Preiſe von RM. 1.— ein Gewinn von RM. 50 000 gezogen werden. Insgeſamt kommen über 75 000 Gewinne zur Ausſpielung. Der Reinertrag der Lotterie kommt dem zivilen Luftſchutz und damit der Sicherheit jedes Volksgenoſſen zugute. Wer alſo ein Luft⸗ ſchutz⸗Lotterielos erwirbt, hat nicht nur Aus⸗ ſicht auf einen Gewinn, er trägt auch zum Schutze der Heimat bei. Gebietsjührer Brandt zum Tobe bes Bannführers Seele Tagesbefehl für die HJ Am Mittwochmittag iſt Bannführer Hermann Seele, Darmſtadt, im Dienſte tödlich verun⸗ glückt. Er ſtarb am Steuer ſeines Flugzeuges. Einer der Stillen und Treuen iſt von uns ge⸗ ſangen. Sein ſtolzes Fliegerleben und ſein Fliegertod rufen uns zu neuen Opfern und zu neuem Einſatz. Alle Dienſtſtellen und Heime der HJ des Gebietes Heſſen⸗Naſſau flaggen bis einſchließ⸗ lich Sonntag, den 5. September, Halbmaſt. Heil Hitler! Der Führer des Gebietes Heſſen-⸗Naſſau Brandt, Gebietsführer . ĩͤ vd Werde Bezieher des Neichsſchulungs⸗ briefes der NSDAP! Die ſtändig ſteigende Auflage des „Reichsſchulungsbrief“ beweiſt, in welch wachſendem Maße ſich der Schulungs⸗ brief der Beliebtheit weiter Volkskreiſe erfreut. In der verſtärkten Folge 9 bringt er eine Schau über die„Außenpolitik im Zweiten Reich“. Vor unſeren Augen rollen die Ereig⸗ niſſe ab, die durch Kurzſichtigkeit und Un⸗ fähigkeit führender deutſcher Politiker zum Zu⸗ ſammenbruch führten. Das geſchickt und reich ausgewählte Bildmaterial in der bekannt vor⸗ züglichen Wiedergabe trägt weſentlich zur Be⸗ lebung bei. Alles in allem: Ein Heft auf den Tiſch jeder deutſchen Familie! Der Herbſtlöwenzahn iſt giftig. Be⸗ ſcheidener als der gewöhnliche. tritt im Herbſt ſein Vetter, der Herbſtlöwenzahn, auf. Seine Blätter ſind kleiner und bitterer, er hat mehr und höhere Blütenſtengel. Alle Teile ſind gallenbitter, deshalb greifen Sten⸗ gel und Blätter als Beſtandteile des Grün⸗ futters die Darmwege beim Rindvieh ſo an, daß die Folgeerſcheinung den Milchertrag her⸗ abdrückt. Wer mit Wunden an Händen oder Armen mit dieſem Unkraut in Berührung kommt, zieht ſich unmittelbar eine Entzün⸗ dung zu. * NSKK⸗Motorſturm 32,/ M 50 Lampertheim, Trupp 1 Viernheim: gockenheimer Motorradrennen am 5. September Die Oberſte Nationale Sportbehörde für die Deutſche Kraftfahrt veranſtaltet am 5. Sep⸗ tember auf Deutſchlands ſchnellſter Motorrad⸗ Rennſtrecke, dem Hockenheimer Ring, den letz⸗ ten Meiſterſchaftslauf für Krafträder ohne Seitenwagen, und hat die Durchführung der NSͤKK⸗Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar über⸗ tragen. Es liefen 173 Meldungen ein, 57 von Ausweisfahrern, 92 für den Titelkampf und 24 in den Seitenwagenklaſſen. Aus der nä⸗ heren Umgebung ſtarten Bock, Mannheim, aus Lampertheim Herz und Karp, die dem Motor⸗ ſturm 32, M 50 angehören. Der Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar iſt es ferner gelungen, einen der großen Mercedes⸗Rennwagen zur Eröff⸗ nung des Rennens auf die Strecke zu bringen. Dadurch iſt den vielen tauſenden Intereſſenten des Motorſports, die nicht zu den Nürburg⸗ rennen fahren können, Gelegenheit gegeben, einen der ſiegreichen deutſchen Rennwagen zu ſehen. 1 S 0 4 N 1 Zeichnet Jindenburg⸗Spende! Beiträge zur Hindenburg⸗Spende, die aus Anlaß des 90. Geburtstages des toten Gene⸗ ralfeldmarſchalls veranſtaltet wird, nehmen alle Banken, Sparkaſſen und Poſtanſtalten entgegen. i PP Das Wetter. In den deutſchen Küſten⸗ gebieten hat ſich Schauerneigung eingeſtellt. Der Einfluß der über Nordeuropa hinwegfüh⸗ renden Witterungstätigkeit wird noch weiter ſüdwärts greifen, aber ſich vorerſt bei uns über eine leichte Unbeſtändigkeit hinaus nicht auswirken. Freitag: Im weſentlichen freund⸗ lich, doch zeitweiſe bewölkt und Neigung zu einzelnen, teilweiſe aber gewittrigen Schau⸗ ern, Tagestemperaturen um 20 Grad, ſüd⸗ weſtliche bis weſtliche Winde.— Samstag: Bei Luftzufuhr aus Weſt unbeſtändig und kühler, aber nicht ausgeſprochen unfreundlich. 3 2 2— 5 3 — * ASS 1 S r 5 SS tf a U; es e⸗ itt , le 1 ⸗ er⸗ der 0 „ e . — ſſche Nationalelf ſpielt in Berlin Süddeulſcher Meiſterſchafts⸗ Auftakt im Gau Bayern Vas der Jußball bringt Brandenburg Innerhalb von drei Wochen ſtellt ſich die Na⸗ tionalmannſchaft zum zweitenmal in Berlin vor. Während damals im Rahmen der Reichs⸗ wettkämpfe der SA. eine SA⸗Auswahl der egner war und ein ehrenvolles 2:2⸗Unent⸗ ſchieden herausholte, trifft die Nationalmann⸗ ſchaft am Sonntag im Opfertagsſpiel mit der Vertretung des Gaues Brandenburg zuſam⸗ men. Die Aufſtellung der beiden Mannſchaften: Nationalelf: Jakob(Jahn Regensburg); Janes(Fortuna Düſſeldorf), Münzenberg(Ale⸗ mannia Aachen): Kupfer(1. FC. 05 Schwein⸗ furt), Goldbrunner(Baher.n München)), Kitzin⸗ ger(1. FC. 05 Schweinfurt): Lehner(Schwa⸗ ben Augsburg), Helmchen(Polizei Chemnitz), Lenz(Boruſſia Dortmund), Siffling(SB. Bae Fath(Wormatia Worms). au Brandenburg: Schwarz(Hertha): Ap⸗ bel(BSV. 92). Krauſe(Hertha); Raddatz (Union Oberſchöneweide), Aretz(Hertha), Buch⸗ mann(Nowawes 03): Ballendat(BSV. 92), Sobek(Hertha), Berndt(Tennis⸗Boruſſia), Haller(Bewag). Hahn(Hertha). Die beiden Mittelſtürmer haben diesmal ihre Rollen vertauſcht Der Dortmunder Lenz ſteht zwiſchen Helmchen und Siffling in der Nationalelf, während der Berliner Berndt, der damals bei den Nationalen ſpielte, den Ber; liner Angriff führt. Da auch Münzenberg ſo⸗ wie die beiden Schweinfurter Außenläufer Kitzinger und Kupfer in der Nationalelf ſtehen, ſollte ſie über die brandenburaiſche Gaumann⸗ ſchaft in der immer noch der Name von Hanne Sobek auftaucht, einen ſicheren Sieg davon⸗ tragen. Meiſterſchaftsbeginn in Bayern 1 FC. os Schweinfurt— Schwaben Augsburg VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— 1. FC. Nürnberg Jahn Regensburg— 1860 München Spogg. Fürth— Wacker München Am erſten September⸗Sonntag ſtartet auch Süddeutſchland mit den Meiſterſchaftsſpielen, allerdings iſt es vorerſt nur der Gau Bayern, der den Reigen der neuen Punkteſaiſon eröff⸗ net. Ob dex 1. FC. Nürnbera ſeinen Titel er⸗ folgreich verteidigen wird, erſcheint ſehr fraglich. Jedenfalls laſſen die bisherigen ſchwachen Spiele des„Club“ auf eine wenig gute Form ſchließen. Der Meiſter hat ſein erſtes Mei⸗ ſterſchaftsſpiel in Ingolſtadt auszutragen. Die SpVgg. Fürth ſollte mit Wacker München fer⸗ tig werden. Der 1. FC. 05 Schweinfurt, Schwaben Augsburg und Jahn Regensburg müſſen Spieler für die Nationalelf abtreten, die in Berlin gegen den Gau Brandenburg ſpielt, ſodaß ſie wohl kaum die angeſetzten Meiſterſchaftsſpiele austragen werden. Züddeulſche Freundſchaftsſpiele Jubiläumsturnier des SV. Waldhof Samstag: VfB. Leipzig— SV. Waldhof VfB. Stuttgart— VfR. Mannheim Sonntag: VfB. Leipzig— VfR. Mannheim VfB. Stuttgart— SV. Waldhof. * Eintracht Frankfurt— Fortuna Düſſeldorf Kickers Offenbach— BfB. Friedberg SV. Wiesbaden— Germania Fulda 1. FC. Kaiſerslautern— Pf. Neckarau Reichsb. Rotweiß Frankf.— Stuttgarter Sc. Boruſſia Fulda— Stuttgarter Sc a SpVgg. Tübingen— FC. Zuffenhauſen SgVag. Tübingen— FV. Zuffenhaufen FV. Kehl— Sportfr. Stuttgart. Das Juhiläumsturnier des SB. Waldhof bringt am Samstag die beiden Spiele VfB. Leipzig— S. Waldhof und Bfcß. Stuttgart —. BfR. Mannheim. Am Sonntag ſind BfB. Leipzig— VfR. Mannheim und BfB. Stutt⸗ gart— SV. Waldhof die Gegner. Eintracht Frankfurt hat den Niederrheinmei⸗ ſter Fortuna Düſſeldorf zu einem Freund⸗ ſchaftsſpiel verpflichtet. Die Veranſtaltung iſt deshalb von Intereſſe, weil die„Eintracht“ mit dieſem Spiel ihre neu aufgebaute Tribüne einweiht. Dom Südheſſen-Jußball SV. 1912 Koſtheim— Alemannia Worms Olympia Lampertheim— VfR. Mannheim Ref. Das iſt die ganze Ausbeute für das fußball⸗ ſortliche Wochenende unſerer Bezirksklaſſe. Auch am Sonntag iſt noch Backfiſchfeſt, weiter finden auch zwei wichtige Handballentſcheidun⸗ gen in Worms ſtatt, ſodaß die meiſten Vereine es borzogen noch einmal zu pauſiern. Die Wormſer Alemannen fahren zum vier⸗ tenmal auswärts. Es iſt dies keine ſchlechte Idee, denn gerade in auswärtigen Spielen wird eine Mannſchaft auf Herz und Nieren geprüft und kann das dort Gewonnene dann zuhauſe beſtens verwerten. Die Alemannen haben auch in ihren drei bisherigen Spielen gutes Können bewieſen und beachtliche Ergebniſſe erzielt, ſo⸗ daß man ſie auch ruhig nach Koſtheim fahren laſſen kann, obwohl ihnen dort der bisher ſtärkſte Gegner vorgeſetzt wire Aber mit der Stärke des Gegners wächſt auch die eigene Leiſtung, und ſo hoffen wir. ein gutes Ergeh⸗ nis melden zu können. a In Lampertheim tritt eine Reſerveelf des Vfk Mannheim an Tips ſind nicht am Platze, da man nicht weiß, was die Mannhei⸗ gegen Nalionalelf Die erſten Bezirksklaſſe⸗Lermine 12. 9. MSV. Darmſtadt— Wirhauſen Alem. Worms— 1898 Darmſtadt Bürſtadt— Blauweiß Worms Horchheim— Lampertheim Arheilgen— Pfiffligheim Oberroden— Lorſch Lampertheim— MSV. Darmſtadt Wixhauſen— 1898 Darmſtadt Wormatia beim Freiburger Fußballkluß Nachdem obiges vorgeſehene Treffen am vorigen Sonntag ausgefallen iſt, holen beide Mannſchaften das Spiel nun am Sonntag nach. Man kann dabei nicht einmal ſagen, ob dies ein Vorteil oder ein Nachteil für unſere Wormaten iſt. Sicher iſt aber daß die Mannſchaft des Südweſtmeiſters auch dieſen Kampf mit dem notwendigen Ernſt beſtreiten wird. Reicht es in Freiburg zu einem Sieg(und wir hoffen das), ſo iſt ein Spiel in Worms ſicher, und mit Gewinn dieſes wären die Wormaten dann glücklich wieder bei den letzten Acht. Das Ziel iſt alſo ſchon der Anſtrengung wert. Der Gau Südweſt hat am vorigen Sonntag wenig glücklich abgeſchnitten. Eintracht und FSV. Frankfurt, Kickers Offenbach und Fran⸗ kenthal ſind aus dem Pokalwettbewerb rausge⸗ flogen, und die Wormaten ſind nun die einzige Hoffnung unſerxes Gaues. Es iſt klar, daß auf ihnen nun alle Wünſche aus dem Gauge⸗ biet liegen. Auf der anderen Seite ſteht der Die Elite der deutſchen Motorradfahrer ver⸗ ſammelt ſich am kommenden Sonntag in Hocken⸗ heim, um auf der 12 km langen Rekordſtrecke unweit Mannheims die letzte Schlacht um die deutſche Motorradmeiſterſchaft der Solotlaſſen u ſchlagen. Unerhört hart entbrannte in dieſem Jahr der Kampf um die Titel und erſt der letzte Lauf auf dem Hockenheimer Ring wird die Fra- ge nach Deutſchlands neuen Titelträgern beant⸗ worten. Die erſte Anwartſchaft auf den Titel darf bei den„Kleinen“ Walfried Winkler in An⸗ ſpruch nehmen. der bisher klar vor ſeinem ſtark aufkommenden Maxkengefährten Ewald Kluge in Front liegt und ſicherlich in Hockenheim als neuer Meiſter gefeiert werden ſollte. Die dre' übrigen Dä W.⸗Fahrer Petruſchke, Wünſche und Häusler ſind ſchon jetzt klar abgeſchlagen. Auf einen Meiſterſchaftsſieg können ſie nicht meh: rechnen, ſelbſt dann nicht. wenn ſie Sonntag au den erſten Plätzen einkommen Ebenſo klar liegen die Dinge bei den 350 en Maſchinen, die von den in Schleiz ſo nach⸗ haltig ſiegreichen NSU, beherrſcht werden Hei⸗ ner Fleiſchmann ſollte ſich die Meiſterichaf⸗ kaum entgehen laſſen. ſchärfſter Widerſacher iſt ſein Stallgefährte Mellmann, während der Sin⸗ Aus dem Fußballgau Züdweſt Reichstrainer Herberger in Frankfurt In der Zeit vom 13.—18. September findet im Frankfurter Sportfeld ein Lehrgang für Nachwuchsſpieler des Gaues Südweſt ſtatt, deſſen Leitung in den Händen von Reichs⸗ trainer Sepp Herberger liegt. Zu dieſem Lehr⸗ gang wurden folgende Spteler eingeladen: Torwächter: Remmert(Frankfurt). Held (Unterliederbach). Ittel(Frankenthalh, Geb⸗ hardt(Kaiſerslautern); Verteidiger: Hör⸗ hammer(Kaiſerslautern). Schmidt(Saarbrük⸗ ken). Schindler(Homburg⸗Erbach), Müller (Worms): Läufer: Arheilger, Lindemann, Böttaen. Dietſch(alle Frankfurt). Klees(Hom⸗ bura⸗Saar). Erfurt(Unterliederbach), Hüit (Neunkirchen): Stürmer: Röll. Lautz. Wir⸗ ſching, Pflug(alle Frankfurt),. Gärtner (Lorſch), Krauß(Biebrich), Neiße(Mainz), Reinhardt(Frankenthal), Riehm(Ludwigsh.), Staab(Offenbach). Jacob(Neu⸗Iſenburaſ. Außerdem werden auch die Wormſer F th. Kiefer und Kern, die Frankfurter Möbs, Stubb(2) und Schmidt. der Neunkirchner Welſch und der Saarbrücker Sold an den Schlußtagen des Lehrganges zur Stelle ſein. Am Mittwoch. 15. September findet auf dem Platz der Frankfurter„Eintracht“ ein Auz⸗ wahlſpiel zwiſchen einer Lehraanaself und einer Frankfurter Stadtinannſchaft ſtatt deulſche Vereinsmeiſterſchaft Endkämpfe in Dresden und München Die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in der Leichtathletik erreicht am kommenden Wochen⸗ ende ihren Höhepunkt. Die vier beſten Vereine der Frauen und Männer treffen am 4. und 5, September im Endkampf zuſammen. In der Stadt des Titelberteidigers TSV.. 1860 exmitteln im Städt. Stadion an der Danteſtraße die Männer den Reichsmeiſter. Beteiligt ſind nach den beſten Vorkampfleiſtun⸗ gen die Mannſchaften des Berliner Sport⸗Club mer ſchicken. Gau Südweſts letzte Chance im Pokalkampf Drei neue Moforradmeiſter erwartel Hockenheim— letzter Lauf zur deutſchen Motorrad⸗Meiſterſchaft Arheilgen— Oberroden Lorſch— Bürſtadt Blauweiß— Alemannia“) Pfiffligheim— Horchheim“ ) evtl. Doppelſpiel, falls Wormatia Pokalſpiel am 3. Oktober. Wixhauſen— Alemannia Bürſtadt— MSV. Darmſtadt Blauweiß— Arheilgen Lorſch— Pfiffligheim 5 1898 Darmſtadt— Lampertheim Oberroden— Horchheim. Die Spiele beginnen um 15. Uhr, auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine.— Zweite Mannſchaften ſpielen in der Runde der Be⸗ zirksklaſſe nicht mit. — Gau 8 groß da. Waldhof, BfR. Mannheim, Karlsruher FV. und BfB. Mühl⸗ burg ſind noch im Rennen, und nun hat Frei⸗ burg am Sonntag noch eine Chance, Nr. 5 des Gaues Baden zu werden. Der Kampf am Sonntag wird alſo für die Wormaten ſehr ſchwer ſein. a In welcher Beſetzung die Mannſchaft an⸗ tritt, iſt noch nicht ſicher, da wegen FNaths Mitwirkung noch kein endgültiger Beſcheid vor⸗ liegt, Spielt er nicht, ſo wird man wohl Hofmann auf Linksaußen ſehen. Dagegen iſt ſicher, daß Buſam und Lehr am Sonntag wieder dabei ſind. Der Leſer kann ſich alſo ein ungefähres Bild von der voraus⸗ ſichtlichen Aufſtellung machen. Wir hoffen nur, daß es am Sonntag richtig klappt. Jetzt iſt's ja kein Freundſchaftsſpiel mehr, ſondern es geht um die Wurſt. Und in ſolchen Fäl⸗ len haben wir immer noch das Zutrauen zur Mannſchaft gehabt und ſind nicht entäuſcht worden. Deshalb hoffen wir auch am Sonn⸗ tag auf Sieg. telfinger Norton⸗Fahrer Hamelehle Ausſichten mehr beſitzt. Seit dem aufſehenerregenden Siegeszug der NSul. in Schleiz iſt im Stand der Halblster⸗ Maſchinen etwas Verwirrung eingetreten. Karl Bodmer. auf ſeiner DKW Beſter in Schleiz hin⸗ ter den ſiegreichen NSU, hat ſich an die Spitze geſchoben. Aber nur knapp iſt ſein Vorſprung vor Gall(BMW) und Mansfeld(DKW). Ge⸗ rade hier darf man alſo einen Kampf auf Bie⸗ gen und Brechen erwarten. Im Vorjahr drehte Otto Ley auf der BM Weinen neuen Rekord⸗ Durchſchnitt von 153 kmſtd. Günſtiges Wetter vorausgeſetzt, ſollte diesmal der Ehrenpreis des badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler noch„teu⸗ rer“ vergeben werden. In den beiden Seitenwagenklaſſen ſind insgeſamt 24 Fahrer zur Stelle. Bei den Kleinen“ haben Bock⸗Mannheim(Norton) und der Nürnberger Detert⸗Fauſt(NSA) die erſten Ausſichten auf den Sieg. Kahrmann(Auto Union⸗ DW) und Weyres⸗Aachen auf einer alten Harley⸗Davidſon machen in der Klaſſe bis 1000 cem berechtigte Anſprüche auf den er⸗ keinerlei —— ſten Platz geltend. Meiſterſchaftsehren werden hier allerdings nicht vergeben. TSV. München 60(13111) und Atßletik⸗ SV. Köln(13 029). Die insgeſamt 16 Wett⸗ bewerbe werden wie folgt ausgetragen: Samstag: 200 Meter, 800 Meter, Sooo Meter. 400 Meter Hürden, Dreiſprung, Hoch⸗ ſprung, Kugelſtoß, Speerwurf: Sonnta g: 400 Meter. 1500 Meter, 110 Meter Hürden. Weitſprung. Stabhochſprung, Hammerwurf, 4 mal 100 Meter⸗Staffel. Am Sonntag, 5. September, treffen ſich die beſten Fraue n einheiten auf dem Platze des Dresdner SC. im Oſtragehege. Es ſind dies der Titelverteidiger Dresdner SC.(465 P.), SC. Charlottenburg(454), Hamburger Tur⸗ nerſchaft von 1816(448) und der Deutſche Olympiſche SC. Berlin(423). Es werden an einem Tage ausgetragen: 100 Meter. 80 Me⸗ ter Hürden, Weitſprung, Hochſprung. Kugel⸗ ſtoß, Diskuswurf. Speerwurf und 4 mal 100 Metex⸗Staffel. Gewertet werden bei den Männern und Frauen im Schlußkampf je fünf Teilnehmer oder Teilnehmerinnen ſowie je drei Staffeln eines jeden Vereins. Auch 55. Berlin in München Das Fachamt Leichtathletit hat entſchieden, daß der Deutſche Sport⸗Club Berlin als fünf⸗ ter Verein an dem Endkampf um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft der Männer teilnehmen darf. Der Dc. hatte bereits die vierthöchſte Punktzahl erreicht und damit die Reiſe nach München ſchon ſicher, als der Berliner SC. bei einem Sondertermin ſeine Leiſtung übertraf und dadurch auf den vierten Platz rückte. In Anerkennung der guten Leiſtung des DS. hat das Fachamt beſtimmt. den DS. ebenfalls nach München fahren zu laſſen. Aus dem Vier-Vereinskampf iſt ſo ein ffünf⸗Vereins⸗ kampf mit rund 400 Teilnehmern geworden. Auf 19. September verlegt Die Vereinsmeiſterſchaft der Jung⸗Leicht⸗ athleten, die urſprünglich für kommenden (13 272 Punkte), Stuttgarter Kickers(13 203), Sonntag nach Hamburg angeſetzt war, iſt nun⸗ Bekanntmachungen der USDA. Kreis Keppenheim „Schaffendes — Kreispropagandaleiter. Betr.: Die große Reichsausſtellung Volk“ in Düſſel dorf. Täglich beſuchen viele Tauſend Volksgenoſſen in Düſſeldorf die gewaltige Heerſchau deutſcher Ar⸗ beit„Schaffendes Volk“. 5 Auch die Partei- und Volksgenoſſen des Krei⸗ ſes Heppenheim iſt Gelegenheit gegeben, am 18./19. September nach Düſſeldorf zu kommen. Am 18. Sept. geht von Frankfurt aus ein Sonderzug der RSG.„Kd.“ und zwar zwiſchen 13 und 14 Uhr. Die Rückfahrt am 19. Sept. findet ſo zeitig ſtatt, daß der Sonderzug noch vor 12 Uhr abends in Frankfurt wieder eintrifft. Die Teilnehmergebühr beträgt einſchl. Fahrt, Uebernachtung mit Frühſtück und Eintritt in die Ausſtellung RM. 9.70, während ſie ohne Ueber- nachtung und Frühſtück, aber mit Eintritt RM. 7.20 koſtet. Die Anmeldung zur Teilnahme muß bis 9. Sept. ſpäteſtens auf den allgemeinen An⸗ meldeſcheinen für KdF.⸗Fahrten bei dem zuſtändi⸗ gen Orts- und Betriebswart oder bei der Kreis- dienſtſtelle Heppenheim, Laudenbachertor, erfolgen. Die An- und Abfahrt nach Frankfurt erfolgt auf Grund der Teilnehmerkarte zu dem ermäßio len Betrag von 1 Pfg. pro km. Die Orts- und Stützpunkt⸗Propagandaleiter wer⸗ den hiermit aufgefordert, für die Teilnahme an der Fahrt zur Ausſtellung„Schaffendes Volk“ ſtärr. ſtens zu werben. gie hören im Rundfunk. Sonnabend, den 4. September 1937 Deutſchlandſender 6 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 6.30 Konzert. 40.80 Froöbl. Kindergarten. 12 Konzert. 18.45 Neueſte Nachrichten. 14 Allerlei— von Swei bis Drei! 15 Wet⸗ ter, Börſenberichte, Programm inweiſe. 15.10 Buntes Wochenende. 16 Konzert. 18 Eugen Wolff fpielt. 19 Auftakt zum Reichsparteitag Nürnberg 1937. 19.15 Me⸗ lodien von Edvard Grzeg. 21 Deutſchlandecho. 21.15 Der Tag klingt aus. 22 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmufik. 23— 0 55 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt 6 Choral. 6.30 Konzert. 8 Zeit, Waſſerſtand 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Bäderkonzert. 10.80 Hausfrau, hör zu! 11.40 Gaungchrichten. 11.45 Deutſche Scholle. 12 Konzert 14 Zeit, Nachrichten. 14.10 Hinein ins Vergnügen. 15.15 Volk und Wirtſchaft. 16 Froher Funk für alt und jung. 18 Zeitgeſchehen im Funk. 19 Auftakt zum Reichsparteitag Nürnberg 1937. 19.15 Blasmuſik 19 48 Nürnberg ⸗Echo. 20 Zeitangabe, Nachr. 20.10 Es ſingt und klingt der Rhein 22 Rach Nachr. 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. 24—1 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 5 Aufſtehn! 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Nachrichten. 6.30 Konzert. 8 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Marktbericht, Gymnaſtik. 8.30 Konzert. 11.30 Volksmuſik. 12 Konzert. 14 Allerlei von Zwei bis Drei. 15 Wer recht in Freuden wandern will. 16 Muſik am Nachmittag. 18 Tonbericht der Woche. 19 Auftakt zum Reichsparteitag Nürnberg 1937. 19.15 O laß dich halten, goldne Stunde. 19.30 Der Schwarzwald honigt! 20 Nachrichten; anſchließend: Es ſingt und klingt der Rhein. 22 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sportbericht. 2.15 Echo von der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart. 22.30 Auslands⸗ deutſche und ihre Gaſtgeber. 24—1 Nachtkonzert. Badens Staffel gegen Züdweſt Termine der ſübddeutſchen Gau⸗Boxturniere Der Gaukampf der Amateurboxer von Ba⸗ den und Südweſt, der den Auftakt zur Ermitt⸗ lung des beſten ſüddeutſchen Boxgaues macht, mird am 12. Sepetmber im Rahmen der ober⸗ rheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung in der Aus⸗ ſtellungs⸗Feſthalle zu Mannheim ausgetragen. Die badiſche Mannſchaft wurde für dieſen Kampf endgültig wie folgt zuſammengeſtellt: Fliegen: Koch(Mannheim): Bantam: Stätter(Mannheim); Feder: Hoffmann (Mannheim); Leicht: Hettel(Karlsruhe); Welter: Wurth(Mannheim): Mittel: Keller(Mannheim); Halbſchwer: Bolz (Mannheim); Schwer: Maier(Singen). „Die Termine ſämtlicher Begegnungen zwi⸗ ſchen den vier ſüddeutſchen Gauen lauten: 12. September: Baden— Südweſt(Mann⸗ heim): 25. September: Südweſt— Baden (Kaiſerslautern): 1. Oktoßer: Bayern— Süd⸗ weſt(München); 9. Oktober: Baden— Würt⸗ temberg: 15. Oktober: Württembera— Ba⸗ den: 22. Oktober: Bayern— Baden: 31. Ok. tober: Südweſt— Bayern: 5. November: Württemberg— Bayern: 12. November: Württemberg— Südweſt: 20. November: Südweſt— Württemberg: 20. November: Baden— Bayern: 3. Dezember: Bayern— Württemberg. „Lag der Deufſchen Sporthilfe“ Der W. Oktober iſt der Geburtstag des Reichsſportführers und aleichzeitia der Grün⸗ dungstaa der Deutſchen Sporthilfe. Für die⸗ ſen Taa. den„Taa der Deutſchen Sporthilfe“, ſoll in allen Gauen Deutſchlands eine Spar⸗ glocken⸗Sammlung innerhalb der Vereine des DR. durchgeführt werden Der Ertrag dieſer Sammluna wird dem Reichs ſportführer an ſeinem Geburtstag überreicht. Kurze Sporlnachrichlen Ein neuer Großverein entſtand in Magde⸗ burg durch die Zuſammenlegung von WAV. 1860 Neuſtadt und S. Vit. Neuſtadt 1860. Alhgeſagt wurde das für den 26. September vorgeſehene Avus⸗Rennen für Motorräder Auto-Unfon/ DW. BM. und Neu. men beim Großen Motorrad⸗Preis von Italien am 12. September auf der Monzabahn mit neh⸗ mehr auf den 19. September verlegt worden. ihren ſtärkſten Mannſchaften den Kampf auf. eee — N— * ———ů— — ———— —— 6 m rr 5 . Aus Nah und Fern Mannheim. Bei der am Mittwoch vor⸗ genommenen Verkehrsüberwachung wurden 36 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt, weil ſie gegen die Vorſchriften der Reichsſtraßenver⸗ kehrsordnung verſtoßen hatten. Sechs Kraft⸗ fahrzeughalter bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Gute Nußernte zu erwarten Bürſtadt. Nußbäume tragen nicht in je⸗ dem Jahr gleichmäßig gut, da ihre Blüten ge⸗ gen Witterungseinflüſſe, und insbeſondere ſpäte Fröſte, ſehr empfindlich ſind. In dieſem Jahre jedoch haben die Nußbäume reiche Frucht angeſetzt, ſodaß mit einer guten Ernte gerechnet werden kann. Die Anpflanzung von Nußbäumen wird hier übrigens in den letzten Jahren ſtark gefördert. Eine unerhörte Frechheit Biblis. Ein Gartenbeſitzer mußte die un⸗ angenehme Wahrnehmung machen, daß die Gartentür beſchädigt und aus den Angel ge⸗ hoben war und Blumenbeete, und ſonſtige Anlagen zerſtört waren. Der Gipfel der Frech⸗ heit war, daß alle ſeine Traubenſtöcke, die kurz vor der Reife ſtanden, 20 Zentimeter über dem Erdboden abgeſchnitten waren. Die Polizei hat ſich der Sache angenommen. Motorradfahrer tödlich verunglückt! Erbach. Ein nach Erbach zur Arbeit fah⸗ Lampertheim. Ein Verkehrsunfall ereig⸗ nete ſich geſtern in der Mittagsſtunde an der Ecke Alice⸗ und Steinſtraße. Ein Perſonen⸗ wagen wollte die Aliceſtraße überqueren, im gleichen Moment fuhr ein Laſtwagen eines Kohlenhändlers vom Bahnhof durch die Aliceſtraße. Der Laſtwagen ſtieß mit dem Perſonenwagen zuſammen, dem der obere Teil, hauptſächlich der Kühler, eingedrückt wurde. Auch ſonſt wurde der Wagen be⸗ ſchädigt, er mußte abgeſchleppt werden. Der Laſtwagen kam mit unbedeutenden Beſchädi⸗ gungen davon. Perſonen wurden bei dem Zuſammenſtoß nicht verletzt. Lampertheim, 31. Aug.(Das Reichsna⸗ turſchutzgebiet wurde jetzt abgeſperrt.) Vor etwa 14 Tagen wurde bekanntlich das Lam⸗ pertheimer Altrheingebiet nebſt Biedenſand in einer Ausdehnung von über 500 Hek⸗ tar zum Reichsnaturſchutzgebiet erklärt. Nun⸗ mehr erfolgte durch die Strompolizei von Worms die Abſperrung des unter Natur⸗ ſchutz geſtellten Gebietes. Es beginnt bereits mit dem Eingang in die Kanalmündung bei Kilometerſtein 0,0 und endigt bei Kilometer⸗ ſtein 4,7 am Dammbau zum Biedenſand. Als Signierzeichen wurden ſogenannte Schwimmer verwendet, lange Rundſtämme in hellroter Farbe. Hiermit iſt angezeigt, daß Paddler uſw. dieſe Linie nicht durch⸗ brechen und in das Naturſchutzgebiet nicht einfahren dürfen. Zuwiderhandlungen wer⸗ den ſtrafrechtlich verfolgt. Dagegen iſt das linke Rheinufer den ganzen Kanal entlang den Waſſerſportlern zum Zelten und La⸗ gern freigegeben. Mannheim.(Die Mannheimer Induſtrie⸗ Schau). Rüſtig ſchreiten die Vorarbeiten für die große Oberrheiniſche Induſtrie⸗Aus⸗ ſtellung in Mannheim voran, die am 4. Sepember ertöffnet und bis zum 19. Sep⸗ tember dauern wird. Die planvoll angelegte Schau, die neben den Rhein⸗Neckar⸗Hallen eine große Reihe geräumiger Zelte füllen wird, ermöglicht einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über Handel und Wandel im nordba⸗ diſch⸗pfälziſchen Wirtſchaftsraum. Sie wird vor allem auch im Hinblick auf die Unter⸗ nehmungen und Ziele des Vierjahresplanes, die auf ihr die ihnen gebührende Berück⸗ ſichtigung finden, großes Intereſſe bean⸗ ſpruchen dürfen. Wird die Ausſtellung doch fraglos viel Neues aus der faſt unbegrenz⸗ ten Produktion der Induſtrie in unſerer I denfamiad Alon in„Ave Marla U Landſchaft zu zeigen haben. Danebeff er⸗ hren alle Kulturgebiete des Erwerbsle⸗ ens, ſo das Reiſeweſen, die Bildungsbeſtre⸗ bungen der Deutſchen Arbeitsfront uſw. eine lebendige und aufſchlußreiche Behandlung. Schriesheim.(Erfolgreicher Schwimmer). Bei den Gauſchwimm⸗Meiſterſchaften in Of⸗ fenburg wurde Fritz Oeſterreicher vom VfL. Schriesheim Erſter im 100⸗Meter⸗Kraul⸗ ſchwimmen für Vereine ohne Winterbad. Mannheim.(40er Landwehrtreffen in Mannheim). Zu dem am 11. und 12. Sep⸗ tember ſtattfindenden Landwehr⸗40er⸗Tref⸗ fen ſind aus Baden, Württemberg, Heſſen, dem Rheinland, Hamburg, Kiel uſw. die Anmeldungen ſehr zahlreich eingegangen. Kameraden, die keine Anmeldung abgegeben haben, wollen dies umgehend an Kame⸗ rad Adolf Kempf, Mannheim, Streuber⸗ ſtraße 33, nachholen. Biblis, 1. Sept. Am Montag vormittag, als ein hieſiger Landwirt von der Darm⸗ ſtädterſtraße, an der großen Kurve am alten Kriegerdenkmal, in die Korngaſſe einbiegen wollte, wurde ſein Wagen, an dem ein Pferd geſpannt war, von einem Fernlaſt⸗ zug angefahren. Durch den Zuſammenſtoß wurde der Wagen ſtark beſchädigt, während dem Landwirt auf dem Pferde nichts paſ⸗ ſierte.— Ein hieſiger Landwirt mußte die Feſtſtellung machen, daß ſeine ſämtlichen Traubenſtöcke abgeſchnitten waren. Auch ſonſt noch waren Spuren von Verwüſtungen feſtzuſtellen, die an verſchiedenen Beeten und ſonſtigen Anpflanzungen, ſowie an dem Gartenhäuschen begangen wurden. Ob Ra⸗ che oder Mutwille vorliegt, muß erſt die Unterſuchung ergeben. Vor vier Jahren wurden demſelben Gartenbeſitzer in ſeinem Vorgarten bei dem Wohnhaus ſämtliche Roſenſtücke in der Blüte abgeſchnitten. Aus dieſem Grunde könnte man einen Racheakt annehmen. Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Ab heute Freitag Central⸗Film⸗Palaſt: Ben jamino Gigli in: „Ave Maria“ Ein ganz großes Filmwerk, auf das ſchon alles wartet. Dieſes zu ſehen und zu hören, iſt für alle ein unvergeßliches Erlebnis. Schön i m 6 Elin Welterfolg den jeder grlebt Bhaben muss im wie noch nie, ſtrahlender denn je erklingk Giglis Stimme. Ein Welterfolg, den jeder erlebt haben muß. Benjamino Gigli, der be⸗ rühmte italieniſche Tenor, hat ſich mit ſeinem erſten Film„Vergiß mein nicht“, mit einem Schlage die Herzen des deutſchen Kinopub⸗ likums erobert. Jetzt tritt er in dem Syndikat⸗ Film„Ave Maria“ zum zweiten Male vor die Oeffentlichkeit. Der Film iſt wieder ganz aufs Menſchliche gegründet. Er erwächſt mit⸗ ten aus dem Leben. Der Drehbuchverfaſſer, Dr. Gg. C. Klaren, zeigt den Hauptdarſteller als das, was er iſt, als berühmten Sänger, zugleich jedoch als einen Mann, der an einem tiefen Erlebnis trägt. In ſeine ſeeliſche Ein⸗ ſamkeit bricht durch die Unvorſichtigkeit ſeines Impreſarios(Paul Henckels) und aufgeſtachelt durch ihren„Freund“(Harals Paulſen) eine fremde Frau, die in ganz Paris bekannte Chanſonette Claudette(Käthe von Nagy). Sie nähert ſich ihm urſprünglich in der Abſicht, den weltfremden Künſtler erpreſſeriſch auszu⸗ beuten, doch erfährt ſie durch längeres Zuſam⸗ menſein mit ihm eine ſeeliſche Wandlung; echte Liebe keimt auf und macht ihr die Durch⸗ führung ihrer dunklen Abſichten unmöglich. Der Film ſpielt teils in Paris, teils in Ita⸗ tien. So iſt ein Film entſtanden, der weder ein Opernfilm noch eine Filmoper und auch kein Sängerfilm im üblichen Sinne des Wor⸗ tes iſt, ſondern ein Film von Menſchen in ihrer Luſt und ihrem Leid— wobei freilich durch die Tatſache, daß der Träger der Haupt⸗ rolle ein großer Sänger iſt, das Geſchehen vertieft und die Wirkung erhöht wird.— Wer das wunderbare Filmwerk ſchon geſehen hat, wird es ſich nochmals anſehen. Man tut gut, die Werktagsvorſtellungen zu beſuchen, da am Sonntag mit einem überfüllten Haus zu rechnen iſt. Das Filmwerk„Ave Maria“ muß ſich jedes anſehen. Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 400 Ferkel und 234 Läufer.— Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 8—12, über ſechs Wochen 12—20, Läufer 20—25.— Marktverlauf: ruhig. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. VB. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hallenhäuſer, Enyrim& Co Worms.— Dal. VII. 1537 über 1800. 8. dt. 1 Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. Central render junger Mann aus Hüttenthal verun⸗ tödlich. In einer leichten Kurve muß er ir⸗ gendwie die Herrſchaft über ſein Fahrzeug der Holzſchneiderei Grenz. Dabei erlitt er ei⸗ nen Schädelbruch und war auf der Stelle tot. Glück unverletzt. Ein„glücklicher“ Junge tender Ferienfunge fuhr mit ſeinem Fahrrad gegen ein Auto. Er wurde über den Kühler auf der Hinterſeite des Wagens wieder herab und kam auf die Füße zu ſtehen. Nur ſein weiter. Es war noch einmal gut gegangen Achlunol Ab neue freia 45 7 Zu unſerem großen I Fresskegeln 1 Fahrrad, 1 Handwagen ausgeſetzt ſind, laden wir die Kegel⸗ Beginn des Preiskegelns am Samstag, den 4. September 1937 ab 20 Ahr Kegeltage ſind: Samstag, Sonntag, Montag . und Mittwoch — Sänger⸗Einheit Am Samstag, den 4. September beginnen wieder zähliges und pünktliches Erſcheinen. 1 Zugleich Anmeldung für unſeren am Sonntag, den Jugenheim. 500/ Fahrtermäßigung. Der Vorſitzende. Krieger ⸗ und Soldatenkamerabdſchaft 1875 ſitzung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung wollen alle Kameraden erſcheinen. Der Kameradſchaftsführer Samstagabend 8.30 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung im Lokal zum Morgenſtern bei Mitglied Bergmann. Kleintierzuchtverein 1916 Viernheim Samstag abend 8.30 Uhr im Gaſthaus zum gold. wollen erſcheinen. Der Vorſtand Turnverein von 1893 verſammlung für Hand⸗ und Fußballer. Reſtlos er⸗ ſcheinen. für Anzeigen ausgegeben werden kann, die Hauptſache iſt, daß er überhaupt er⸗ hat man es leichter, Größe und Häufig⸗ keit des Erſcheinens der Anzeigen zu zen Werbung iſt das Planmäßige. Man muß immer an ſeine Werbung den⸗ glückte mit ſeinem Motorrad in Schönnen verloren haben und rannte in den Lagerplatz Ein im Beiwagen mitfahrendes Kind blieb zum Walldorf. Ein in Walldorf ſich aufhal⸗ geſchleudert, flog gegen die Schutzſcheibe, rollte Fahrrad wurde beſchädigt. Lachend zog er Zum halben Mond“ bei dem ſehr ſchöne Preiſe u. a. freunde aufs herzlichſte ein Familie Beikert Vereins⸗ Anzeiger unſere regelmäßigen Singſtunden. Ich bitte um voll ⸗ 12. September ſtattfindenden Familienausflug nach Samstag abend 9 Uhr im„Rheingold“ Beirats⸗ Große Karnevals Geſellſchaft Viernheim Der Vorſtand Karpfen Mitgliederverſammlung. Alle Mitglieder Heute abend, 8,30 Uhr, in der Sporthalle: Spieler⸗ Wie immer der Betrag errechnet wird, der rechnet wird. Mit einem feſten Betrag beſtimmen. Die Hauptſache an der gan⸗ ken, damit es im Geſchäft vorwärts geht! Wohnung 1 od. 2 Zimmer und Küche v. ruhigen Leuten zu mieten geſucht Gefl. Angebote unt. Nr. 11 an die Ge⸗ ſchäftsſt. ds. Bl. Guterhaltenen Ammerolen zu verkaufen Danksagung Für die uns beim Heimgange unserer lieben Ver- storbenen frau Halharlna Oleler lu. geb. Kiß erwiesene herzliche Anteilnahme sowie für die Betei- ligung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir unseren innigsten Dank. Besonders danken wir der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den Ohne Gewaͤhr Me lat gewonnen? Gewinnaus zug 5. Klaſſe 49. Preußiſch-Oüddeutſche(275. Preuß.) 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