. it der Führer beſſer Spitzen der Baſonette. Und der gemeinſame Nummer 207 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM Jeinſchlteßlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtelgeld Einzelnummer 10 Rpfg. etertagen. otenlohn, Dienstag den 7. Seplember 1937 Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpr es: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzetgenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr 153 PS L'hafen 15101 n 13. Jahrgang der neunte Reichsparteilag hal begonnen der Jührer krifft in nürnberg ein— Jeierliches Einläulen des Reichsparleilages— Jeſtliche Begrüßung und Ueberreichung eines Geſchenkes au den Jührer im altehrwürdigen Aalhaus Jubelfahrt durch die Sladt Die ganze Velt blickt nach Nürnberg Während die Welt vielfach widerhallt vom Geſchützdonner der Kanonen, die Brandfackel des Krieges in die Kultur und Ziviliſation geſchleudert wird und die Menſchheit friedlos umherirrt. ſchwingen und klingen in Nürn⸗ berg die Glocken der altehrwürdigen Kirchen über der Stadt und läuten den Reichspartei⸗ tag ein. Freude, Frieden und Arbeit verkün⸗ det ihr eherner Mund uns und der Welt. Welcher Gegenſatz zwiſchen uns und der übrigen Welt offenbart ſich ſchon allein in dieſem kleinen äußeren Bild. Hier der Aus- druck des Friedens der Freude, der Arbeit⸗ ſamkeit., der Zufriedenheit, des Stolzes, der Hoffnung, dort Entſetzen auf allen Geſichtern. Gehetzi von den Furien des Krieges, des Mordes, der Plünderung und des Raubes ſuchen alle die Rettung, den Ausweg. Die Politik des Friedens, die durch den Mund des Führers ſo oft der Welt verkündet wurde findet in dieſer Woche wiederum ihre ſtärkſte Unterſtreichung durch die Vorgänge in Nürnberg. So wie wir nach Außen den Frie⸗ den wollen. haben wir ihn im Innern des Reiches geſtaltet. Die ganze Nation iſt für eine Woche lang in der alten Reichsſtadt ver⸗ ſammelt, ſpricht dem Führer für ſeine weltge⸗ ſchichtliche Leiſtung erneut den Dank aus, feiert das Feſt des Friedens und der Arbeit. Die Achſe des deutſchen nationalen Lebens, die von dem Führer geſchmiedet wurde, wird wei⸗ ter untermauert und nach den Gedanken und Plänen des Führers ſo geſtärkt und gelagert, daß die Einheit von Volk und Führer zu einem Fels von Granit wird, der allen Stür⸗ men der Welt trotzen kann. Schon der geſtrige Auftakt wird der Welt beweiſen. wie Volk und Führer in Deutſch⸗ land zueinander ſtehen. Die Jubelſtürme, die den Führer beim Betreten der Stadt umbrau⸗ ſten ſind die Jubelſtürme eines 70⸗Millionen⸗ Volkes und die Dankbarkeit und Verehrung, die die in Nürnberg anweſenden Volksgenoſ— ſen Auge in Auge dem Führer ausſprechen können ſind der Dank und die Liebe der gan⸗ zen Nation. Wir wiſſen, daß auch in dieſen Beifalls⸗ und Freudekundgebungen ein Moment unſerer äußeren Stärke liegt Im Herzen des Volkes beſchützt als auf den Herzſchlag von Volk und Führer iſt für uns der Ausdruck unſerer nationalen Kraft und kann der Welt der Ausdruck beſter Friedens⸗ garantien ſein.„Wer uns verſtehen will, ſoll zu uns kommen“, hat am geſtrigen Tag der Reichspreſſechef den ausländiſchen Journaliſten zugerufen. Nirgends kann er das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland beſſer kennen lernen aals in Nürnberg. or. Der Führer lrifft ein Nürnberg, 6. September. Am Montagnachmittag 15.45 Uhr traf der Führer von München kommend mit dem Flugzeug in der Stadt der Reichsparteitage ein. Wieder hielt der Führer ſeinen Einzug in die Stadt der Reichsparteitage umjubelt von der Begeiſterung und Freude der Hunderttau; ſende. Mit der Ankunft des Führers hat der 9. Reichsvarteitaa der NSDAP. ſeinen Anfang genommen Ganz Deutſchland, ja die ganze Welt. blickt nun auf Nürnberg, auf die gewaltiaſten Kundegebungen des politi⸗ ſchen Willens und der Arbeit. die acht Tage lang von Nürnberg aus Millionen und aber Millionen in ihren Bann ſchlagen werden. Vor ſeiner Ankunft zog das Flugzeug des Führers, die bekannte D. 2600. noch eine Schleife über dem Reichsparteitaggelände. Noch einmal alitt der Blick des Führers vor Beginn des Reichsparteitages über die monu⸗ mentalen Bauten. die nach ſeinem Willen hier geſchaffen werden. Dann ſetzte das Flug⸗ zeug auf dem Rollfeld zur Landung auf. Stürmiſche Heilrufe grüßten den Führer. Das Flughafengebäude war mit unzähligen Volksgenoſſen beſetzt, die dem Führer begei⸗ ſtert zujubelten. Mit dem Führer kamen an Reichsleiter Bor⸗ mann, Obergruppenführer Brückner, Brigadeführer Schaub und Reichsbildbe⸗ richterſtatter Hoffmann. Zum Empfang des Führers hatten ſich eingefunden der Stell⸗ vertreter des Führers. Rudolf Heß. der Stabschef der SA., der Reichsführer Himmler, der Reichsorganiſationsleiter Dr. Dey, die Gauleiter Julius Streicher und Adolf Waaner. die Vertreter der Wehrmacht, darunter Generalleutnant Ha a⸗ ſe.„die militäriſchen Adjutanten des Füh⸗ rers Oberſt Hoß bach Fregattenkapitän von Puttkammer und Hauptmann von Be⸗ low., ſowie Oberbürgermeiſter Liebel⸗ Nürnberg. Den erſten Gruß entbot dem Füh⸗ rer wie in jedem Jahre das Töchterchen des Oberbürgermeiſters Liebel. das ihm einen Blumenſtrauß überreichte Der Führer ſchritt mit ſeiner Begleitung unter den Klängen des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſelliedes die Front der angetretenen Ehrenkompaanie der Leib⸗ ſtandarte Adolf Hitler ab und trat dann unter dem Jubel der Menge die Fahrt nach dem Stadtinnern an. Adolf Hitler fuhr durch die mit Fahnen u. Girlanden geſchmückten Straßen der Stadt der Reichsparteitage. und wieder ſcholl ihm aus vieltauſend Kehlen der begeiſterte Heilgruß der Nürnberger und der Reichsparteitaggäſte ent⸗ gegen. So begann auch dieſer Reichsparteitag wieder mit einer einzigartigen Kundgebung der Begeiſterung und der Freude. (Fortſetzung im Innern des Blattes.) Moskau ſtörk wieder Jowjelruſſiſche Verſuche die Miltelmeerkonferenz zu ſprengen Rom, 6. Sept. Nach einer ſoeben ausgegebenen amtlichen italieniſchen Mitteilung hat der ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger in Rom an den italieniſchen Außenminiſter eine Note gerichtet, in der It a⸗ lien für die Torpedierung von zwei ſowjetruſſiſchen Schiffen im öſtlichen Mittelmeer verantwort⸗ lich gemacht, ſowie Schadenerſatz und Be⸗ ſtrafung der Schuldigen verlangt wird. Der italieniſche Außenminiſter hat auf die ſowietruſſiſche Note geantwortet. daß Italien eine ſolche Beſchuldigung wie auch die Forde⸗ rungen Sowjetrußlands en bloc zurück ⸗ weiſt. In zuſtändigen italieniſchen Kreiſen wird er⸗ klärt, daß dieſer Schritt Sowjetrußlands in einem Augenblick. in dem Italien ſich anſchickt, der angekündigten Einladung zu einer Mittel⸗ meerkonferenz, die beſte Aufnahme zu bereiten. nur als ein Verſuch betrachtet werden könne, die geplante Konferenz zu torpedieren. K Nyon als Tagungsort wahrſcheinlich Die britiſche Regierung mißt, wie Reuter erfährt, der kommenden Zwölfmächtekonferenz über das Mittelmeer am nächſten Freitag große Bedeutung bei. Der Tagungsort werde Nyon in nächſter Nähe von Genf ſein. Außen⸗ miniſter Eden werde perſönlich an der Konfe⸗ renz teilnehmen. Die Ziele der Konferenz Natur: 1. Erwägung von Mitteln und Wegen zur Beendigung des gegenwärtigen unſicheren Zu⸗ ſtands im Mittelmeer, 2. dafür zu ſorgen, daß den Regeln des internationalen Geſetzes hinſichtlich der Schiff⸗ 95 auf See genaue Beachtung verſchafft wird. ſeien zweifacher Deulſchland eingeladen Berlin, 6. Sept. Von ſeiten der franzöſiſchen und der eng⸗ liſchen Botſchaft iſt am Montag der Reichsregie⸗ rung die Einladung zu der am 10. Septem⸗ ber an einem noch zu beſtimmen⸗ den Ort der Schweiz abzuhaltenden Mit⸗ telmeerkonferenz übermittelt worden. Antwork Japans auf engliſche Proleſinole Die Anlerſuchung noch nicht abgeſchloſſen London, 6. Sept. Nach einer Reutermeldung aus Tokio wurde dem britiſchen Botſchafter am Montag eine borläufige Antwort auf die Proteſt⸗ note wegen der Verletzung des engliſchen Bot⸗ ſchafters in China überreicht. Es verlautet, daß ſich Japan darin einer endgültigen Stellungnahme enthalte, weil die Unterſuchung noch andauere. In der Note „ bwerde aber tiefes Bedauern über die Tatſache zum Ausdruck gebracht, daß der bri⸗ tiſche Botſchafter verletzt worden ſei, während er durch die chineſiſch⸗japaniſche Kampfzone fuhr. Die Londoner Abendpreſſe bringt dieſe Mel⸗ dung gleichzeitig mit den Erklärungen des Au⸗ ßenminiſters Hirota im Parlament in gro⸗ 9 (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗ K.) Im Flugzeug über Nürnbergs Jellſlädten Das Lager mit insgeſamt 172 Zelten für 50 000 Mann.(Freigegeben durch RLM.) ßer Aufmachung. Die Blätter heben insbeſon⸗ dere die Worte Hirotas hervor. wonach noch nicht bewieſen ſei, daß japaniſche Flug⸗ zeuge den Angriff auf den engliſchen Botſchaf⸗ ter durchgeführt hätten. Chineſen durchſtoßen Flußdämme Tokio, 6. Sept. Das Hauptquartier der japaniſchen Nord⸗ china⸗Garniſon meldet einen weiteren erfolg⸗ reichen Vormarſch der japaniſchen Truppen ſüd⸗ weſtlich von Kalgan. An der Schanſi⸗Tſchachar⸗ Grenze wurde bei Tentſchen in er Nähe von Suiyuan die Eiſenbahnlinie überſchritten. Gleichzeitig konnten die japaniſchen Truppen im Süden von Tientſin bis Machana vordringen und die chineſiſchen Stellungen am Machang⸗ Fluß angreifen, deſſen Dämme von den Chine⸗ ſen zur Verteidigung der Stadt Machang durch⸗ ſtoßen worden waren. Durch die letzten Opera⸗ tionen konnten die Japaner eine zuſammen⸗ hängende Front herſtellen, deren Flügel auf der einen Seite bis nach Suiyuan an der Grenze der Provinz Tſchachar und auf der anderen Seite bis nach Machang vorgeſchoben ſind. Veranſtaltungen in Nürnberg Dienstag, 7. September 9.30 Uhr: Vorbeimarsch der Hl-Bannfahnen vor Führer am deutschen Hol. 11.00 Uhr: Felerliche Eröfinung des parteikongresses dei Nationalsorlalistischen Deutschen Arbeiterpartei in der Luitpoldhalle: Verlesung der Proklamation des Führers. 16.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung: „Nürnberg, die deutsche Stadt.“— von des Stadt der Reichstage zur Stadt der Relchspartel- tage— im Germanischen Museum. 16.00 Uhr: Tagung des Hauptamtes NsBO und des Haupt- amtes„Handel und Handwerk“ im großen Rathaussaal. 16.00 Uhr: Beginn des Krafſ-durch-Freude- Volksfestes am Voelznewelher in der KkdF-stadt.[bas Kraft- durch- Freude- Volksfest findet bis Samstag, den 11. Sepfemher, täglich 16 Uhr, statt.] 20.00 Uhr: Kulturtagung im Opernhaus. dem .! g 1 1 ä 1 7 2 —— 5 5 27 1 1 1 5 55558 3 .— Nürnbergs eutopäiſches Geſicht Die Nürnberger Parteitage haben immer ein doppeltes Geſicht gehabt, eins, daß ſich nach mnen wendet, die großen Linien der ſozialen Und kulturellen Entwicklung des Volkes voraus⸗ ſieht, und eines, das zum Auslande gekehrt iſt und ihm Zeugnis ablegt von der Stellung Deutſchlands im Kreiſe der Völker, von ſeiner Auffaſſung von den internationalen Problemen und von der Art, wie es zu ihrer Löſung ſeinen Beitrag leiſten will. Das wird auch bei dieſem Parteitag ſo ſein. Man darf vielleicht anneh⸗ men, daß er auf der einen Seite die gewaltigen Aufgaben, die das ſchaffende Deutſchland mit dem vor einem Jahre in Nürnberg verkündeten Vierjahresplan ſich ſelbſt geſtellt hat, ganz na⸗ turgemäß in den Vordergrund rücken wird. Es iſt auch wie immer eine richtungweiſende Ana⸗ lyſe der kulturpolitiſchen Tendenzen des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland zu erwarten. Außenpolitiſch bieten die Dinge, die das ganze vergangene Jahr beherrſchten, reichlich viel Ge⸗ legenheit zu einer Darſtellung der Ziele, die Deutſchland unbeirrt verfolgt, und der Mittel, mit denen es das getan hat und weiter tun wird. Dabei wird der bevorſtehende Beſuch Muſſolinis in Deutſchland, den die Welt drau⸗ zen, gleichviel wie ſie zum Reich und zu Italien ſteht, als einen geſchichtlichen Markſtein betrach⸗ tet, auch auf die Nürnberger Verhandlungen ſein beſonderes Licht werfen. Mit ſtärkſter Eindringlichkeit iſt auf dem vorjährigen Nürnberger Parteitag die Notwen⸗ digkeit des unbedingten Kampfes gegen den Bol⸗ ſchewismus verkündet worden. An dieſer Aus⸗ richtung der deutſchen Außenpolitik hat ſich nichts geändert und es iſt ein Zeichen dafür, daß man das auch im Auslande durchaus be⸗ greift, wenn der bald nach Nürnberg zu erwar⸗ tende Beſuch Muſſolinis als ein gewolltes Zeug⸗ nis für die antibolſchewiſtiſche Einheitsfront der beiden befreundeten Staaten gewertet wird. Die jüngſte Vergangenheit und die nächſte Zu⸗ kunft werden ſchon deshalb ganz ausgeſproche⸗ nermaßen unter dieſem Zeichen ſtehen, weil das ſpaniſche Problem mit Gewalt ſeiner Löſung entgegenſtrebt. Es iſt aber im Kern die Frage: Soll der Bolſchewismus in Europa, obendrein an einer Schlüſſelſtellung des Erdteils, eine neue Poſition erringen, oder wird ſchließlich die deutſch⸗italieniſche Parole, daß das unbe⸗ dingt verhindert werden muß, ſiegen? Man kann ſich angeſichts der Rechenſchaftsablegung, die der Parteitag bringen wird. und angeſichts der im Beſuche Muſſolinis erfolgenden Mani⸗ feſtierung der deutſch⸗italieniſchen Zuſammen⸗ arbeit fragen dürfen, wo Europa im Hinblick auf dieſes Zentralproblem ſeines Schickckſals heute ſtehen würde, wenn dieſe entſchloſſene antibolſchewiſtiſche Politit von den beiden Mäch⸗ ten nicht auf einheitlicher Linie betrieben wor⸗ den wäre. Unter der Führung Frankreichs wäre der offene Sieg des einen Ableger von Mos⸗ kau bildenden ſpaniſchen Bolſchewismus wahr⸗ ſcheinlich ſchon errungen und die Tolerierung, die England ihm die ganze Zeit hindurch zuteil werden ließ, hätte dabei wertvolle Hilfe geleiſtet. Dabei mag bei Frankreich eine ausgeſprochene Sympathie der Volksfrontelemente das Aus⸗ ſchlaggebende ſein. Bei England iſt es das kei⸗ nesfalls. Aber es ordnet die Rückckſicht auf die ungeheuren Gefahren, die der geſamteuropä⸗ iſchen Situation aus dem Fußfaſſen in Spa⸗ nien erwachſen müßte, vollkommen ſeinen egoi⸗ ſtiſchen Londoner Mittelmeerintereſſen unter die nach Londoner Auffaſſung ein ſtarkes e⸗ einigtes, nationales Spanien an den Säulen des Herkules nicht vertragen. Es iſt das Ver⸗ dienſt Deutſchlands und Italiens, daß die über⸗ geordneten Intereſſen der ziviliſierten Welt in den Vordergrund gerückt wurden und daß ihnen, wenn auch gegen das Widerſtreben der anderen Mächte, doch bis zu einem gewiſſen Grade Geltung verſchafft werden konnte. Was ſo unter etwas dramatiſchen Umſtän⸗ den im Weſten des Erdteils geſchah. vollzieht ſich gleichzeitig, weniger ſenſationell und mehr unter der Oberfläche, im Oſten. Mitteleuropa und der Donauraum, ein rieſenhaftes Gebiet. das die Friedensmacher von 1919 in eine end⸗ gültige Ordnung gebracht zu haben glaubten, iſt längſt wieder in Bewegung geraten. Die po⸗ litiſche Aktivität Deutſchlands und Italiens, die beide die Unzulänglichkeit der geſchaffenen Verhältniſſe erkannten, hat ihren weſentlichen Anteil daran. Noch liegen hier eine ganze Reihe von Problemen, zu deren Löſung kaum mehr als Anſätze erfolgt ſind, aber dadurch, daß Deutſchland ſeinen Freundſchaftsakkord mit Oeſterreich, vorher den Pakt mit Polen ſchloß, daß Italien durch die Verſtändigung mit Jugo⸗ flawien ſich in den Südoſtraum vorſchob, haben jene Kräfte eine Stärkung erfahren, die einmal für die endgültige Bereinigung der Südoſt⸗ fragen den Ausſchlag geben werden. Verſuche, wie ſie heute noch von Prag unternommen werden, den Donauraum von ſeinen lebendigen und fruchtbaren Verbindungen mit der mittel⸗ europäiſchen Zentralmacht Deutſchland und dem im Süden zu einem ausſchlaggebend geworde⸗ nen Faktor Italien abzuriegeln und zu einer gegen die beiden Mächte gerichteten Politik zu führen, ſind ganz offenſichtlich zur Ohnmacht verurteilt. Es ſieht ſo aus, als habe England, das nach der Selbſtſchwächung Frankxeichs durch ſeine Volksfrontpolitik für die Haltung Weſteuropas den Schlüſſel in der Hand hat, Mühe, eine klare Stellung zu den europäiſchen Fragen zu fin⸗ den. Einen Augenblick lang ſah es ſo aus, als ſuche man den Weg zu einer Verſtändigung mit Italien. Aber eine 7 70 engliſche Preſſe gibt ſich reichlich Mühe, dieſe von Rom aus begrüß⸗ ten Möglichkeiten zu zerſchlagen. Eben iſt in der engliſchen Oeffentlichkeit wieder einmal eine Stimme zu hören, die die engliſch⸗deutſche Ver⸗ ſtändigung als politiſch vordringliches Ziel emp⸗ fiehlt. Aber man kann kaum ſagen, daß dieſe ſchon wiederholt vorgezeichnete Linie wirklich konſequent verfolgt würde. Um ſo wichtiger wird die für alle Welt ſinnfällige Heraushebung der Stärke der Achſe Berlin— Rom ſein, die zwei⸗ fellos die außenpolitiſchen Bekenntniſſe auf dem Parteitag ebenſo beherrſchen wird. wie ſie das Merkmal des unmittelbar danach folgenden Muſſolini⸗Beſuchs iſt des. Jubel um den Führer Fortetzung von der 1. Seite Gegen 16 Uhr hörte man vom Hauptbahn⸗ hof her jenes jubelnde Brauſen. das immer das Kommen des Führers ankündigt. Jetzt hal die Abſperrmannſchaft die größte Mühe. die Fahrbahn frei zu halten. Mit einem unbe⸗ ſchreiblichen Jubel wurde der Führer. als ſein Wagen vor dem Deutſchen Hof vorfuhr, begrüßt. Nachdem der Führer die Meldung der an— getretenen Wache der Leibſtandarte entgegen- genommen hatte, begab er ſich in den Deut⸗ ſchen Hof. Auf der Straße aber dauerten die Kundgebungen für ihn nicht nur unvermindert an, ſondern ſchwellten zu immer noch größerer Begeiſterung an. In Sprechchören wurde nach dem Führer gerufen, und als Wolf Hitler dann auf dem Balkon erſchien, umfing ihn der leidenſchaftliche Dank der Tauſende. Immer und immer wieder grüßte der Füh⸗ rer mit erhobener Hand die Volksgenoſſen, die ihm hier als Vertreter aller deut⸗ ſchen Stämme eine Huldigung dargebracht hatten, in der die ganze Liebe und Anhäng ⸗ lichkeit zum Ausdruck kam, die unſer großes Volk für den Führer und den Erneuerer Deutſchlands hegt. Dröhnend und mächtig ſchlug um 17.30 Uhr die große Glocke der Sebaldus⸗ Kirche ein und gab damit das Zeichen für die Eröffnung des Reichsparteitages Von allen Glockenſtühlen der vieltürmigen Stadt wurde das Klingen aufgenommen: von der Lorenzkirche und von der Frauenkirche herab ertönte es, vom Berg herab geſellte ſich das Geläut der Egidien⸗Kirche hinzu, und bald war ganz Nürnberg bis in die äußerſten Vor⸗ ſtädte hinaus von dieſem ehernen Klingen und Schwingen erfüllt, die das Geſchehen dieſer Tage einläuten, und Jubel lag in der Stimme 2 Glocken und Freude über dem ſtrahlenden ag. Unüberſehbare Menſchenmauern in den Straßen der Innenſtadt, die der Führer auf dem Wege zum Rathaus paſſieren muß, be⸗ üngſtigende Fülle an den Fenſtern, den Erkern und Balkonen, ja ſelbſt auf den Dächern. Ein vieltauſendſtimmiger Ausbruch der Verehrung, als der Wagen des Führers langſam durch das Spalier fährt. Freude leuchtet auf allen Geſichtern, Singen und Klingen— das iſt das Nürnberg des Parteitages. Als der Führer vor dem Rathaus ankommt, dröhnen Böller⸗ ſchüſſe durch die Stadt: der Reichsparteitag 1937 hat ſeinen Anfang genommen. Empfang im Nürnberger Rathaus Während der Glocken eherner Klang den Parteitag einläutete, verſammelten ſich das geſamte Führerkorps der Partei und die Spitzen ſämtlicher Reichs ⸗ und Staatsbehörden zuſammen mit hohen Vertretern der deutſchen Wehrmacht im großen Saal des altehrwürdigen Rathau⸗ ſes, das wiederum auserkoren war, im Auf⸗ takt des Reichsparteitages die Stätte der feſt⸗ lichen Begrüßung des Führers und Reichs kanzlers durch die Stadt Nürnberg zu ſein. Unter Fanfarenklängen betraten der Führer und ſein Stellvertreter, geleitet von Franken⸗ führer Julius Streicher und Oberbür⸗ germeiſter Liebel, den Saal, wo die ge⸗ treuen Mitarbeiter aus Bewegung und Staat bereits verſammelt waren. Die feierlichen Klänge des Kaiſermarſches von Richard Wag ⸗ ner, vom Städtiſchen Orcheſter meiſterlich zum Vortrag 0 und der„Wach auf“-Chor aus den Meiſterſingern, für den die Städtiſche Singſchule ihre hervorragendſten Kräfte bereit⸗ geſtellt hatte, leitete die denkwürdige Stunde des Beginns des neuen Reichsparteitages ein. Dann nahm Oberbürgermeiſter Liebel das Wort zur Begrüßungsanſprache. Anſprache des Nürnberger Oberbürgermeiſters Zum 5. Male darf ich Sie, mein Führer, am Vorabend des 7. in Nürnberg ſtattfinden⸗ den Reichsparteitages der NSDAP. namens der geſamten Bevölkerung der Stadt auf das herzlichſte begrüßen und willkommen heißen. Stärker und mächtiger als je, erfüllen uns Nürnberger an dieſem ſtolzen Tage die Ge⸗ fühle tiefſter Verehrung und tiefſter Dankbar⸗ keit; ſie gelten dem Retter und Führer der deutſchen Nation, der auch unſer liebes altes Nürnberg, dieſe ſo wehrhafte deutſche Stadt, zu neuem Glanz und Ruhm und zu höchſter Blüte geführt hat. Zehn Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem der Führer der nationalſozialſtiſchen Bewegung zum erſten Mal ſeine Getreuen zu einem Reichsparteitag nach Nürnberg rief. An je⸗ nem denkwürdigen erſten Nürnberger Reichs; parteitag der wiedergegründeten NSDAP. im Jahre 1927 wurden in dieſer Stadt auch erſt⸗ mals Standarten der Bewegung geweiht. Zum Schauplatz dieſes erhebenden Geſchebens hat; ten Sie, mein Führer, damals den Luitpold⸗ hain auserſehen, der für die Errichtung des Gefallenendenkmals der Stadt beſtimmt war. Zwei Jahre ſpäter erhielt dieſes Ehrenmal im Rahmen des Reichsparteitages 1929 ſeine wirkliche Weihe durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Nach der Machtergreifung wurde das Kern- ſtück- des Luitpoldhaines, der große Platz vor dem Gefallenendenkmal, Ihren Ideen und Plänen entſprechend, mein Führer, von der Stadtverwaltung noch im erſten Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution zur Luit⸗ poldarena umgeſtaltet und war bereits zum Reichsparteitag des Sieges fertiggeſtellt. Dann war der Anfang gemacht worden zur Schaffung des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg. Vier Jahre ſind ſeitdem verfloſſen. Ein gi ⸗ gantiſches, dem Nationalſozialis:mus würdiges und von ihm geſchaffenes Bauvorhaben. das ſeinesgleichen in der Welt nicht hat, iſt in⸗ zwiſchen Wirklichkeit geworden. Noch iſt das große Werk nicht vollendet. Mit Nachdruck aber ſchaffen viele tauſende deut⸗ ſcher Männer Jahr für Jahr in einem bisher unerhörten Tempo an der Vervollkommnung des Geländes und ſeiner endgültigen Geſtal⸗ tung. Ihr Wille, mein Führer, iſt es, daß nach dieſer endgültigen äußeren Geſtaltung in dem Heiligen Hain der Deutſchen mit ſeinen weihevollen Bauten auch hervorragende Werke deutſcher Plaſtik Aufſtellung finden ſollen. Wenn Sie die Verwirklichung dieſer Pläne zunächſt einem ſpäteren Zeitpunkt vorbehalten hatten, ſo bitte ich Sie doch, uns zu geſtatten, ſchon in dieſem Jahr damit den Anfang zu machen. Unbewußt und ohne es zu wollen, oder auch nur zu ahnen, hat die Stadt Nürnberg der⸗ einſt durch die Errichtung ihres Gefallenen⸗ denkmals im Luitpoldhain den Anfang ge⸗ macht zur ſpäteren Schaffung des Reichspartei⸗ tagsgeländes Dieſes Denkmal muß nun aber auch auf ſeiner früher ſo vernachläſſigten und häßlichen Rückſeite eine würdige Ausgeſtaltung erfah⸗ ren und zwar dies um ſo mehr, als an dieſer Stelle die große Zugangsſtraße zum künftigen Kongreßbau vorüberführt. Mit der Front zu dieſer Straße ſoll des⸗ halb an der Rückſeite dieſes Ehrenmals eine monumentale Brunnenanla⸗ ge geſchaffen werden, in deren Mittelpunkt ein allegoriſches Bildwerk von über 5 Meter Höhe den Sieg der Arbeit verkörpern ſoll. Dieſes Bildwerk für deſſen Schöpfung wir in Profeſſor Thorak einen genialen Künſtler gefunden haben, bitte ich Sie. mein Führer, als ein Geſchenk der Stadt zum Reichsparteitaa 1937 entgegennehmen zu wol⸗ len. Es ſoll auch in dieſem Jahre wieder ein äußeres Zeichen des aufrichtigen und heißen Dankes ſein. den Ihnen Ihre alte treue Stadt Nürnbera entgegen brinat. Ich bitte Sie, mein Führer. ein Modell dieſer herrlichen Plaſtik aus edlem Erz ent⸗ gegenzunehmen als einen herzlichen und dankerfüllten Willkommgruß der Stadt der Reichsvarteitage Nürnberg zum Reichspartei⸗ tag 1937. Dann ſchritt der Führer. nachdem er dem Stadtoberhaupt durch Handſchlaa für die Ga⸗ be gedankt hatte. zum Rednerpult und hielt an die Feſtverſammlung folgende Anſprache: die Rede des Führers „In tiefer Bewegung möchte ich Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, und ganz Nürnberg meine Freude und meinen Dank ausdrücken über den ſo herzlichen Empfang, der mir ſeit meiner Ankunft durch die Einwoh⸗ ner und jetzt ſoeben durch Sie zuteil wird. Zum ſiebenten Mal ſtrömen Hunderttauſende nationalſozialiſtiſcher Männer und Frauen nach Nürnberg, und. wie in jedem Jahr wer⸗ den ſie geſtärkt und gefeſtigt die Stadt wieder verlaſſen. Alles. was im ganzen Deutſchen Reich durch Fleiß und Arbeit geſchafft und gebaut wird, findet gerade in Nürnberg ſei⸗ nen vielleicht konzentrierteſten Ausdruck. Immer mehr verwirklichen ſich die gigant ſchen Pläne des neuen Reichsparteitaasgelän⸗ Die Luitpoldarena iſt in dieſem Jahre fertig geworden und ebenſo— bis auf kleinere innere Ausbauten— auch das Zep⸗ pelinfel d. Die Fundamente zur Kongreß⸗ halle ſind gelegt. Der erſte Mauerkern wächſt bereits empor. Die breite Straße vom Mars⸗ feld zum Luitpoldhain iſt im Rohbau fertig. Am Marsfeld ſind die erſten Vorarbeiten ab⸗ geſchloſſen und die künſtleriſche bauliche Ge⸗ ſtaltung iſt feſtaelegt. Am Donnerstag dem 9. September. findet nun die Grundſtein⸗ legung zum Deutſchen Stadion ſtatt, der gewaltiaſten Arena, die jemals ein Volk für die Ausbildung ſeiner körperlichen Kraft und Schönheit entwickelt hat. So erhält. dem übrigen Deutſchland viel⸗ leicht voraneilend. zunächſt dieſe Stadt ihr zukünftiges und damit ewiges Gepräge. So wie Deutſchlands Aufbau aber nur das Ergebnis eines unendlichen Arbeitsfleißes ſein kann, ſo gilt dies auch für den Ausbau unſerer Stadt der Reichsparteitage. Alle die ſchaffenden Menſchen ſetzten durch ihr Werk dem deutſchen Volk und ſich ſelbſt ein unver⸗ aänaliches Denkmal. Daß Sie mir Herr Oberbürgermeiſter. im Namen der Stadt Nürnberg heute einen Ab⸗ guß der Figur Thoraks als Geſchenk über⸗ reichten. bereitet mir eine beſondere Freude. Denn dies wird mir im Kleinen eine immerwährende Erinnerung ſein. an den Brunnen der bier im Großen ſeine Vollen⸗ dung erhält. Nehmen Sie dafür, Herr Oberbürgermeiſter meinen herzlichſten Dank entgegen In der Ueberzeugung. daß der neue Reichs⸗ parteitag in der Größe und Eindrinalichkeit ſeines Verlaufes eine weitere Steigerung er⸗ geben wird, bitte ich Sie alle mit mir die ehr⸗ würdige Stadt zu arüßen deren Name in Verbindung damit zu einem Symbol unſerer Beweauna aeworden iſt Nalieniſche Gäſte in nürnberg Nürnberg, 6. Sept. Am Montagnachmittag trafen die italieniſchen Gäſte zum Beſuch des Reichsharteitages in Nürnberg ein. Der italieniſchen Tborbnung ge⸗ hören als Vertreter der Faſchiſtiſchen Parke der Vizeſekretär der Partei, Gardin i, mit vier Gauleitern, als Vertreter der Regierung der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Mi⸗ niſter Baſtianini, als Vertreter des Senats die Senatoren Guglielmi und Puricello, als Ver⸗ treter der Kammer der Abgeordnete Borgheſe, als Vertreter der Faſchiſtiſchen Auslandsorga⸗ niſation Graf Thaon di Reval. als Vertreter der Miliz der Generalkonſul Gauttieri und der Präſident der Faſchiſtiſchen Induſtriearbeiter⸗ konföderation Abgeordneter Cianetti an. In der Begleitung der Abordnung befand ſich auch der italieniſche Botſchafter in Berlin, Attolico. Auf dem Nürnberger Bahnhof hießen namens der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Ley und ngmens des Am⸗ tes für Ehrengäſte der Leiter dieſer Abteilung Reichshauptamtsleiter Gerland die itafieniſchen Gäſte aufs herzlichſte in Nürnberg willkommen. Auf der Fahrt von München nach Nürnberg hatte ſie im Namen des Amtes für Ehrengäſte Reichshauptamtsleiter Dr. Dresler begleitet. Auf dem Vorplatz des Bahnhofes wurden die a Gäſte von der Menge lebhaft be⸗ Beförderungen und Ernennungen im Nag. 8 Berlin, 6. September Der Führer hat. wie die NSK. meldet. zum 6. September folgende Ernennungen und Beförderungen im Neg. ausgeſprochen: Ernannt wurden: 9 Zum Inſpekteur der Motorſportſchulen Gruppenführer Herbert Schnüll: zum Inſpekteur für Ausbildung Brigade⸗ führer Hermann Höfle unter gleichzeitiger Beförderung zum Gruppenführer. Befördert wurden: zu Gruppenführern die Briaadeführer: Adolf Jäger. Chefadjutant: 97 Schade. Führer der Motorbrigade Leipzig: Günther Pröhl. Führer d i NN Fith er Motorbrigade Heinrich Sauer. Pommern: Erich Scheibner. Führer der gade Thüringen. 2 Sun ee Hans Klug. Chef de ſonaſ Korpsführung. e eee .* Oberführer: 8 Hubertus von Aulock. Fü. erte 15 Führer der Motor erliehen wurde der Dienſtarad eines Stan⸗ N 8 1 Andreas Braß. Beauf⸗ agter für die Verſicherunasgeſellſchaf 8 Deutſchen Arbeitsfront. een Ansflang des erſlen Tages A e Nürnberg, 6. Sept Eine feſtliche Aufführung von Richard Wag ners Oper„Die Meiſterſinger von chern berg. gab auch in dieſem Jahr dem erſten Tag des Reichsparteitags einen erhebenden Ausklang. Lange vor Beginn der ſich die Beſucher eingefunden. Man ſah wie⸗ der das nationalſozialiſtiſche Führerkorps verſammelt, in den erſten Reihen des Par⸗ ketts mit dem Stellvertreter des Führers. Ru⸗ dolf Heß, die Reichsleiter und Gauleiter, Ver⸗ treter des Staats, die Reichsmintſter und die Miniſterpräſidenten der Länder, hohe Offiziere des Heeres der Luftwaffe und der Maxine, Männer der Kunſt, der Wiſſenſchaft und der Wirtſchaft in großer Zahl. Im Erſten Rang, zur Rechten der Führerloge, nahmen die Ver⸗ treter des diplomatiſchen Korps ihre Plätze ein, zur Linken die Führer der Faſchiſtiſchen Partei, die als Ehrengäſte der RS Dal P. am diesjährigen Reichsparteitag teilnehmen, ne⸗ ben ihnen Reichsminiſter Dr Goebbels. Schweigend erwartete das Haus den Füh⸗ rer, der um 19.30 Uhr die Führerloge betrat, und begrüßte ihn bei ſeinem Erſcheinen mit dem Deutſchen Gruß. Als der Führer zwi ⸗ ſchen dem Gauleiter Julius Streicher und dem Oberbürgermeiſter Liebel Platz genommen hatte, verdunkelte ſich der Raum, und die un ⸗ vergänglichen Töne der herrlichſten deutſchen Oper nahmen das Haus in ihren Bann. Schon nach dem 1. und 2. Aufzug dankten die be⸗ geiſterten Zuhörer mit langanhaltendem, herz⸗ lichen Beifall, der die Träger der Hauptrolle immer wieder vor den Vorhang rief. Als der Füher mit ſeiner Begleitung das feſtliche Haus verlaſſen hatte und in der er⸗ ſten Morgenſtunde des Dienstag zum„Deut⸗ ſchen Hof“ zurückfuhr, bereiteten ihm die ſchon viele Stunden wartenden Volksgenoſſen herz ⸗ liche Ovationen, die erſt ihr Ende fin⸗ den konnten. als ſich der Führer auch vom Balkon des„Deutſchen Hofes“ mmer wieder ihm ſtürmiſch zujubelnden Menge zeigte Bisher über 350 Sonderzüge . Nürnberg, 6. Sept. Nach Mitteilungen der Reichsbahndirektion Nürnberg iſt die erſte größere Anmarſchbewe⸗ gung zum Reichsparteitag 1937 abgeſchloſſen. Es wurden dabei über 350 Sonder⸗ züge, einſchließlich der Vor⸗ und Nachzüge und einſchließlich der Leerzüge, gefahren, die außer den Abordnungen der Wehrmacht rund 50 000 Arbeitsdienſtmänner, 25 000 Angehörige der mund über 50 000 Politiſche Leiter ſowie einige Vorkommandos der SA. nach der Stadt der Reichsparteitage brachten. Im Laufe des Nachmittags ſind auch die vom Führer einge⸗ ladenen Diplomaten in zwei Sonderzügen in Nürnberg angekommen. Außzer dieſen Reichs⸗ parteitagsteilnehmern trafen auf den Nürnber⸗ ger Bahnhöfen bis jetzt über 100 000 Reiſende in dem allgemeinen Zugverkehr ein. Am Diens⸗ tag werden in erſter Linie Sonderzüge der KöF̃.⸗Fahrer in Nürnberg eintreffen, während am Mittwoch der Antransport der größten Teil⸗ kehmergruppe. nämlich der Volftiſchen Leiter, ſeine Fortſetzung findet Führer der Motorbrigade Motorb ri⸗ 1 hatten 2 . —— 1* 9 Heele 100 il ben aht nge Vice verde 10 b Uns! mia 2 det n ben. Geſetz der Arbeit—ebensgeſeh des volles die Anſprache des Reichsleilers Dr. dielrich an die in und ausländiſche Preſſe Wenige Stunden, devor die Glocken Nürn⸗ bergs den Reichsparteitag 1937 einläuteten, empfing im feſtlich geſchmückten Kulturvereins⸗ haus der Reichspreſſechef der NSDAP., Ss⸗ Gruppenführer Dr. Otto Dietrich nun ſchon zum 8. Male die in⸗ und ausländiſche Preſſe, die den Reichsparteitag 1937 miterleben und der Welt⸗ öffentlichkeit vermitteln will. Mit Rückſicht auf die ungewöhnlich ſtarke Teilnahme ausländiſcher Preſſevertreter gab Reichsleiter Dr. Dietrich in großen Zügen einen Ueberblick über die Symbolik und den Ablauf der traditionell großen Veranſtaltungen dieſer Heerſchau der Nation und benutzte dieſes Mal die Gelegenheit, ein lebendiges Bild der nationalſozialiſtiſchen Idee äußerſt plaſtiſch dar⸗ geſtellt zu geben. ö Die Preſſe— Bindeglied im Volk Nach den Worten der Begrüßung kam der Reichspreſſechef auf die politiſche Bedeutung der Reichsparteitage zu ſprechen und erklärte: Der Reichsparteitag iſt heute des nationalſozialiſtiſchen Reiches politiſche Be⸗ kenntnisſtunde, der große Tag der deutſchen Na⸗ tion, die Feierſtunde ihrer Wiedergeburt und der Ausdruck ihres Willens, ein Feſt nicht nur der Erinnerung, ſondern auch der Arbeit und der Entſchloſſenheit zu kommenden Aufgaben. Die nationalſozialiſtiſche Partei hat von jeher Verſtändnis für die Bedeutung der Preſſe und für die bobe verantwortungsvolle Aufgabe des politiſchen Journalismus gehabt. Iſt es doch ein in die Tat umgeſetzter Grundſatz der Partei, die Stellung der Preſſe als geiſtiges Bindeglied der Gemeinſchaft im Volke immer feſter zu ver⸗ ankern und ihr Verhältnis zum Volke immer mehr zu vertiefen. Die nationalſozialiſtiſche Partei als die große Erneuerungsbewegung der Nation hat aus ihrer eigenen Geſchichte gelernt, daß das politiſche Denken des ganzen Volkes die Grundlage aller nationalen und ſozialen Er⸗ folge iſt, daß das Wiſſen um die gemeinſamen Schickſalsfragen erſt den Willen hervorbringt, ſie zu löſen. Sie hat erkannt, daß das Wiſſen ein Element der Macht iſt und die Preſſe das ſtärkſte Mittel, dieſem Wiſſen zu dienen. Wahrheit, der beſte Anwalt Darin ſieht die Partei die innere Kraft und die nationale Bedeutung der Preſſe. Heute in dieſem kameracdſchaftlichen Kreiſe möchte ich mei⸗ ner Meinung Ausdruck geben, daß journaliſtiſche Anſtändigkeit und ſelbſtverſtändliche nationale Diſziplin ſich in der Preſſearbeit aller Länder gut miteinander vereinigen laſſen. Deshalb ſind wir auch weit davon entfernt, den ehrlich be⸗ mühten ausländiſchen Kollegen in Deutſchland das Recht der Kritik zu beſtreiten, aber wir hal- ten es auch für ſelbſtverſtändlich, daß im inter⸗ nationalen Preſſeverkehr die persönlichen Anti⸗ pathien derer, die ihren Leſern das unvorein⸗ enommene Bild eines fremden Landes und olkes vermitteln ſollen, nicht die Grenzen über⸗ ſchreiten, nach denen ſich auch ſonſt Gäſte und Gaſtgeber im internationalen Leben zu richten pflegen. Wir denken nicht daran, den Vorwurf unſachlicher und tendenziöſer Berichterſtattung zu verallgemeinern. Aber wir ſind uns deſſen bewußt, daß die Wahrheit noch immer der beſte Anwalt des Journalismus geweſen iſt. Dr. Dietrich ging dann auf die national⸗ ſozialiſtiſchen Grundſätze ein und erklärte, daß die grozen Ideen. die Adolf Hitler dem deut⸗ ſchen Volke predigte, mehr als Progrummpun e mehr als politiſche oder wirtſchaftliche Forde⸗ rungen ſeien und daher auch nicht allein aus Büchern ſtudiert oder in Vorträgen erläutert werden können.„Nein, wer uns verſtehen will“, ſo betonte der Reichspreſſechef„der muß zu uns kommen, um die lebendigen Kräfte unſerer Seele zu erfaſſen, wer den Geiſt des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchlands begreifen will, der muß ſeinen tieſſten und erhebendſten Ausdruck, 5 muß den Reichsparteitag in Nürnberg er⸗ eben. Geheimnisvolle Macht des Neichsparteitags Allein ſchon in dem äußeren Rahmen ver⸗ ſinnbildlicht ſich die tiefe Verbundenheit beſter deutſcher Tradition mit dem jungen, ſtarken, in die Zukunft vertrauenden Geiſt unſerer Zeit. In den erhebenden Stunden des Bekenntniſſes zur Gemeinſchaft liegt das innere Schwer⸗ gewicht der Reichsparteitage: denn er ſoll Kraft eben und Kraft wird im nationalſozialiſtiſchen eutſchland nur geboren aus dem Willen, in hunderttauſenden von Menſchen den gleichen entſchloſſenen Willen hervorzurufen. Das iſt jene geheimnisvolle Macht des Reichspartei⸗ tages, die die Menſchen wie ein Magnet nach Nürnberg zieht, die hier die Kraft auf ſie über⸗ ſtrömen und ſie als ein großes ſeeliſches Erleb⸗ nis in alle Teile des Reiches hinaustragen läßt. So wird auch der Reichsparteitag 1937 wieder jener gewaltige Willensimpuls der Nation wer⸗ den, der ihrer Arbeit für das kommende Jahr den inneren Auftrieb gibt. Das Symbol der Plakette Die diesjährige Plakette des Reichspartei⸗ tages, drei das nationalſozialiſtiſche Reich tra⸗ gende Männergeſtalten, ſie verſinnbildlichen jene Kämpfer der Partei, die einſt— nur ihrem inneren Befehl folgend— den Aufbau des Dritten Reiches auf ſich nahmen, ſie wachſen aus dem Nichts wie auch die Bewegung damals aus dem Nichts geſchaffen wurde. Daß nun nach vier Jahren harter Arbeit der kämpferiſche Ein⸗ ſatz reiche Früchte zum Wohle der Nation ge⸗ bracht hat, wird dargeſtellt durch die Aehre und die Traube. So ſymboliſiert dieſe Plakette des Reichsparteitages 1937 den Erfolg der Arbeit, die hinter uns liegt, und den Willen zum Ein⸗ ſatz unſerer Kräfte für die Aufgaben, die vor uns liegen. Sozialismus der Leiſtung verwirklicht Der Nationalſozialismus hat zum erſten Male dem Wort Sozialismus einen praktiſchen lebensſtarken Inbalt gegeben. Wir haben in unſerer Gemeinſchaft zum erſten Male den So⸗ zialismus der Leiſtung verwirklicht, den Sozia⸗ lismus der Arbeit und des Erfolges, die natür⸗ liche und daher einzig mögliche Harmonie der Intereſſen. die es gibt. Denn der National⸗ ſozialismus ſtellt die Arbeit und den Erfolg als die ſtärkſte Triebkraft des menſchlichen Zu⸗ ſammenlebens in den Mittelpunkt ſeines Den⸗ kens und Handelns. Im nat.⸗ſoz. Deutſchland iſt das natürliche Geſetz der Arbeit zum Lebens⸗ geſetz des geſamten Volkes geworden. nämlich, daß jeder Volksgenoſſe, woher er auch kommen mag, und was er auch ſei, genau ſo viel— und ſei es das Höchſte— für ſich ſelbſt erreichen kann als er an Können und Leiſtung für das Leben der Gemeinſchaft einzuſetzen vermag. Die⸗ ſer Sozialismus der Arbeit und Leiſtung iſt die ſinnvollſte Geſtaltung und höchſte Form des ſozialen Lebens überhaupt, weil aus ihm die Nation immer wieder die Kräfte zu neuer Blüte entwickeln kann zum Wohle des ganzen Volkes und zum Wohle jedes einzelnen ſeiner ſchaffen⸗ den Menſchen. Nürnberg als Brücke Der nationalſozialiſtiſche Gedanke iſt— das haben wir oft betont— kein Ausfuhrartikel und wir wollen andere Völker nicht damit beglücken, aber was der einen Nation Segen bringt, braucht nicht zum Schaden der anderen zu ſein. Pioniertaten des Geiſtes und der Kultur wur⸗ den noch immer zu Brücken im Leben der Völker. Und daß Nürnberg mithelfen und dazu bei⸗ tragen möge, dieſe Brücke zu ſchlagen, iſt unſer aufrichtiger Wunſch.“ Dem Empfang wohnten mehr als 600 Preſſe⸗ vertreter aus dem In⸗ und Ausland, unter ihnen eine Anzahl der namhafteſten Journa⸗ liſten bei. Unter den ebenfalls zahlreich vertre⸗ tenen Ehrengäſten ſah man auch den deutſchen Botſchafter in London, SS-Gruppenführer von Ribbentrop. Der Empfang wurde von muſikaliſchen Darbietungen des Reichsſinfonie⸗ orcheſters unter der Stabführung des General⸗ muſikdirektors Prof. Adam umrahmt. der Gauleiter in Nürnberg eingelroffen Reun Sonderzüge bringen die heſſen⸗Naſſauer zum Reichsparkeilag Frankfurt, 6. Sept. Nachdem der Gau Heſſen⸗Naſſau vor Wochen mit den umfangreichen Vorbereitungen für den Reichsparteitag 1937 begonnen hatte, fuhr am Montag früh der erſte Sonderzug mit Poli⸗ tiſchen Leitern von der Gauhauptſtadt nach Nürnberg. Dieſem Zug, der gegen 13 Uhr in Nürnberg eintraf, folgte ein zweiter, der die Kongreßteilnehmer und Zuſchauer des Kreiſes Groß⸗Frankfurt, die Studenten und die Gau⸗ auswahlmannſchaft nach der Stadt der Reichs⸗ parteitage brachte. Die übrigen ſieben Sonder⸗ züge werden im Laufe des Dienstag erwartet. Gauleiter Sprenger traf am Montag mittag in Nürnberg ein. Es erübrigt ſich, über die Stimmung der Fahrtteilnehmer zu ſprecher. Viele waren bereits 1934 und 1935 in Nürnberg manche ge⸗ hörten vielleicht ſchon damals der 53 an. Sie trafen ſich wieder und tauſchten ihre Erlebniſſe aus. Während dieſes Austauſches wuchs die Er⸗ wartung für den neuen Parteitag, dem ſie ent⸗ gegen fuhren. Vom Hauptbahnhof in Nürn⸗ berg marſchierten die Teilnehmer des eiter aus dem Kreis Groß⸗Frankfurt umfaßte. nach der Hans⸗Schemm⸗Schule, dem Stand⸗ quart.«. ves Gaues Heſſen⸗Naſſau das ſie ebenſo gut vorbereitet fanden, wie die Fahrt ſelber „Grieg iſt der Beſte“ Jugenderinnerungen des großen norwegiſchen Fondichters— Zum 30. Todestag Edvard Griegs In dieſen Tagen jährte ſich zum 30. mal der Todestag Edvard Griegs, den wir beſonders durch ſeine Muſil zu Peer Gynt(Tonbilder zu Ibſens Drama, I. und II. Folge) ſchätzen gelernt haben. Aus dieſem Anlaß mögen ein paar Epiſoden aus der Jugend Griegs, die er einſt ſelbſt erzählte, Intereſſe finden. Grieg erzählt, daß er als Vierjähriger den lückſeligſten Augenblick erlebte, als es ihm ge⸗ ang, auf dem Klavier einen Akkord zu grei⸗ en. Erſt eine Terz; dann einen Akkord von rei Noten; dann einen vollen Akkord mit vier; endlich und ſchließlich mit beiden Händen eine Kombination von fünf, den Nonenakkord. Ein Jahr ſpäter begann ſeine Mutter, ihm Klavier⸗ ſtunden zu geben. Der Kleine übte in dem . neben der Küche, wo die Mutter das ittageſſen vorbereitete. Es war ganz über⸗ wältigt von ihrer Meiſterſchaft, dem feinen Ge⸗ hör, als ſie durch die etwas geöffnete Tür rief: „Aber pfui, Edvard, fis, fis, nicht f“. Jeden Morgen mußte Edvard mit ſeinem äl⸗ teren Bruder von dem elterlichen Gut Landaars einige Kilometer nach Bergen in die Schule wandern. Gewöhnlich herrſchten die berühmten Bergener Regenſtürme, die Edvard durch einen klugen Trick zu ſeinen Gunſten ausbeutete. Wenn es auch nicht ſehr ſtark regnete, ſtellte ſich Edvard, bevor er das een, betrat. eine Weile unter eine tropfende Regenxrinne, bis er auf die Haut durchnäßt war. Als er endlich die Klaſſe betrat, ergoſſen ſich ſolche Ströme Regenwaſſer aus N Kleidern auf den Fußboden, daß der Lehrer die Verantwor- tung nicht übernehmen wollte, ihn ſofort zum Wechſeln der Kleider nachhauſe ſchickte, was einer Schulbefreiung für den Vormittag gleich⸗ tete. ſie hatte dieſen Namen noch Noch lange Zeit nachher riefen ihm die Kinder nach, wenn er über die Straße ging,„Mozak, Mozak“, da das Z im Norwegiſchen wie ein weiches S geſprochen wird, ſo klang es ähnlich wie Moſes, was einer leichten Beſchimpfung gleichkam.— Im Singen war Grieg einer der beſten Schüler. i verſagten alle 30 porhandenen Singſchüler. Der Lehrer, ein würdiger alter Herr, ſagte darauf: Ich will ja keine Zenſuren geben; aber Grieg 12 der Beſte“. ſeine erſte gebracht hatte. t ö tern 1 Variationen über eine deut⸗ ſche Grieg, Opus 1“¼ t den Mund nicht halten und rief vorlaut in die Klaſſe hinein:„Grieg was Darauf ſtand der Lehrer auf, ging zu Edvard und ſah in das Muſikbuch, wobei er murmelte, „So, der Junge iſt muſikaliſch, der Junge kompo⸗ niert; merkwürdig!“ kam, denn Edvard hatte ja einen langen Weg urückzulegen. Leider hatte der Junge dieſen treich eines Tages ſo weit getrieben, daß er durch und durch naß in der Schule ankam, wäh⸗ rend es überhaupt kaum geregnet hatte. Die Folge war ſeine erſte Bekanntſchaft mit dem Rahrſtock. Edvard hatte ſich eines Tages den Argwohn ſeiner Mitſchüler zugezogen, als er die Frage des Lehrers, ob er den Komponiſten eines„Re⸗ quiems“ kenne, ſchüchtern mit Mozart beantwor⸗ Die ganze Klaſſe ſtarrte ihn darauf wie eine ſeltſame unerklärliche Schöpfung an, denn niemals gehört. Bei einer Prüfung in Skalen Edvard war der Löwe des ugenblicks und fühlte ſich unendlich glücklich. Schlecht ging es dem kleinen Edvard, als er Kompoſition mit in die Schule Darauf ſtand mit großen Let⸗ das Klavier, von Edvard Einer der Mitſchüler konnte elodie für hat was komponiert!“ Dann rief er den Lehrer aus der nächſten Klaſſe herein und ſagte zu ihm: bee iſt was anzuſchauen. Der kleine Spitzbub jer iſt ein Komponiſt“. Es war ein großer ugenblick, und Edvard fühlte den herannahen⸗ erſten Heiter aus unſerem Gau, der die Politiſchen Die Studenten in Nürnberg Die Gauſtudentenführung Heſſen⸗Naſſau traf am Montagnachmittag mit 81 Studenten- führern und Amtswaltern unter Führung des Studentenführers der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt. Parteigenoſſen Hummrich, mit der Gaufahne ein. Die Studenten wurden in der Ziegelſteiner⸗Volksſchule untergebracht Wäh⸗ rend der Dauer des Reichsparteitags hat die Reiihsſtudentenführung täglich Sondertagungen ihrer Aemter angeſetzt. Ehrengaſte der DA aus unſerem Gau Auf Einladung des Reichsorganiſations⸗ leiters Dr. Ley nehmen in dieſem Jahre wieder über 14000 Arbeiter aus 30 deutſchen Gauen als Gäſte der Deutſchen Arbeitsfront am Reichsparteitag teil. Anter dieſen Ehrengäſten befinden ſich auch 500 Volksgenoſſen aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau. die am Dienstag früh in Frankfurt a. M. die Fahrt mit einem Sonder⸗ zug nach Nürnberg antreten und am 15. Sep⸗ tember zurückkehren. Die Fahrt wird ebenſo wie die Unterbringung und die Verpflegung im Kd§“⸗Zeltlager in der Nähe der„Kd“-Stadt zoſtenlos durchgeführt. Für die ausgewählten Volksgenoſſen, bei denen es ſich meiſt um lang⸗ jährige ehrenamtliche Mitarbeiter bei der DA und bei der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die nicht mit irdiſchen Gütern geſegnet ſind, handelt. iſt die Einladung zum Beſuch des Reichsparteitags in Nürnberg und zur Teilnahme an allen Reichsparteitagveran⸗ ſtaltungen als eine beſondere Auszeichnung anzuſehen. 5 J.-Bannfahnen wurden nach nürnberg gelragen Nürnberg, 6. Sept. „Die letzten 26 Marſcheinheiten der Hitler⸗ Jugend, die aus allen deutſchen Gauen zum Reichsparteitag in Nürnberg marſchiert ſind. haben ihr großes Zeltlager bezogen. Die Hit⸗ ler⸗Jugend. die auf dieſem Marſch ihre ſämt⸗ lichen Bannfahnen mitgeführt hat, legte den Marſch ohne jeden ernſtlichen Zwi⸗ ſchenfall zurück. Am Montagmittag traten die Marſcheinhei⸗ ten mit ihren 400 Fahnen vor dem Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach an, der die Teilnehmer im Namen der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung in der Stadt der Reichsparteitage begrüßte. Mit einem dreifachen Siegheil auf den Füh⸗ rer und dem Fahnenlied fand der Schlußappell ſeinen Ausklang. Jugend begrüßt Jugend Die nationalſpaniſchen Jugendführer in Berlin Der Montag ſah die nationalſpaniſchen Ju⸗ gendführer und ihre jungen Kameraden als Gäſte des Gebiets Berlin der HF. Nach einer Beſichtigung der Siemenswerke wurden die ſpaniſchen Gäſte zu einem Mittageſſen in die Gaſtſtätte der Deutſchlandhalle geladen, der er⸗ ſten offiziellen Veranſtaltung, welche die Jugend beider Länder zu einem zwan gloſen Bei⸗ ſammenſein vereinigte. Obergebietsführer Axmann richtete an die ſpaniſchen Kameraden herzliche Begrüßungs⸗ worte. Für die ſpaniſche Jugend antwortete deren Führer Ramallo. Tief, nachhaltig und unvergeßlich, ſo führte er aus, werde ihm und der ſpaniſchen Jugend, die Deutſchland ſehen dürfe, dieſer Beſuch ſein. Mit einem Heil Hitler, in das die Jungſpanier begeiſtert einſtimmten, beendete Ramallo ſeine Dankes⸗ worte. Am Nachmittag beſichtigten die Gäſte den Flughafen Tempelhof. 5J.-Referenlen in London Ende einer ausgezeichneten Englandfahrt Die vierwöchige Englandfahrt der wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Referenten der Reichsjugend⸗ führung und der Gebiete der HJ. hat nach einem Stägigen London⸗Aufenthalt am Sonn⸗ tag ihren Abſchluß gefunden. In Anweſenhceit des deutſchen Botſchafters in London waren die HJ. Führer Gäſte des Geſandten Dr. Woermann. Ueber die Anglo⸗German⸗Fel⸗ lowſhip, die ſich auf das lebhafteſte der deut⸗ ſchen Gäſte annahm, fanden ſie Eingang in verſchiedene Londoner Klubs. die im geſell⸗ ſchaftlichen Leben Englands eine maßgebende Rolle ſpielen. In London beſichtigten die HJ⸗ Führer Lloyds, den größten Verſicherungs⸗ konzert der Welt, ließen ſich in die Einrichtun⸗ gen der engliſchen Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung einführen, die erheblich von der deutſchen abweicht, und beſuchten die Wohnungsneubauten in Weſtminſter⸗City, um ſich über die modernen Siedlungsbeſtrebungen und Verſuche zur Beſeitigung der„Slums“ zu unterrichten. Die wirtſchaftskundliche Stu⸗ dienfahrt hat insgeſamt einen ausgezeichneten Verlauf genommen. Nachhaltiaſten Eindruck hinterließ die herzliche Aufnahme und Unter⸗ ſtützung durch die engliſchen Behörden, die ver⸗ ſchiedenen Wirtſchaftskreiſe und vor allem durch die Bevölkerung. Die deutſche Gruppe nimmt mit dankbarer Anerkennung dieſer freundſchaftlichen Bemühungen von ihren Gaſtgebern Abſchied. Rulturabkommen zwiſchen Leſterreich und Polen Wien, 6. Sept. Der erſte Miniſterrat, der am Montag nach den Sommerferien tagte, genehmi gte die Grundlinieneines Kulturabkom⸗ mens zwiſchen Oeſterreich und Polen. Der Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten, Dr. Schmidt, wurde zum Abſchluß des Ab⸗ kommens ermächtigt. den Erfolg. Aber kaum hatte der andere Leh⸗ rer wieder die Klaſſe verlaſſen, als Griegs Leh⸗ rer die Taktik änderte, den Jungen an den Haa⸗ ren packte und barſch ſagte:„Ein anderes mal wirſt du dein deutſches Wörterbuch mitbringen, wie ſichs gehört, und das blöde Zeug hier zu⸗ hauſe laſſen!“ Als 16jähriger bezog Grieg das Leipziger Konſervatorium und hier ſollte er auch das einſt ſo ſchändlich mißachtete Opus 1 vorſpielen. Aber bis das geſchah, gab es noch viel Tränen. Ed⸗ vard wurde in einer Penſion untergebracht, und ſeines Vaters alter Freund, der ihn von Bergen nach Leipzig geleitet hatte, verließ ihn hier. Grieg blieb allein und bekam furchtbares Heim⸗ weh. Er ging in ſein Zimmer und weinte un⸗ aufhörlich bis die Wirtin zum Mittageſſen rief. Ihr Gatte verſuchte den jungen Mann zu trö⸗ ſten mit den Morten:„Na, ſehen Sie man, mein lieber Herr Grieg, hier haben Sie die ſelbe Sonne, den ſelben Mond und den ſelben Gott, den Sie zuhauſe haben“. Es war wohl ſehr gut gemeint, ſchreibt Grieg nieder,—„Aber weder die Sonne noch der Mond, noch der liebe Gott waren imſtande, mir den alten Freund zu er⸗ ſetzen, der mich eben verlaſſen hatte...“ Chineſiſche Gipsgranaten Ein öſterreichiſch-ungariſcher Marineoffizier er⸗ zählt, daß er in den Jahren 1894—1896 mit der Segelkorvette„Saida“ eine Weltumſegelung un⸗ ternahm und dabei auch kurz nach dem Friedens⸗ ſchluß zwiſchen China und Japan nach Port Arthur kam. Unter allgemeinem Intereſſe wurde der Kriegsſchauplatz beſichtigt, wobei der amerikaniſche Kapitän Howy, der während des Krieges dem chineſiſchen Flottenchef Admiral Ting zugeteilt war, folgendes erzählte: Etwa die Hälfte aller chineſiſchen Feſtungsgeſchütze in Port Arthur hätten mit Gipsgranaten auf den Feind geſchoſſen. Die Probelieferungen der Waffenhändler waren ſeinerzeit tadellos ge⸗ — ᷣ ͤ—U—U— weſen, aber die Nachlieferungen ſtellten ſich nur als gute Imitationen aus Gips, mit Sand ge⸗ füllt und ſchwarz lackiert dar. Der Marine⸗ ofſizier, dem die Sache unwahrſcheinlich vor⸗ kam, überzeugte ſich dann perſönlich von der Nichtigkeit dieſer Angabe, indem er noch vor⸗ handene Geſchoſſe mit dem Taſchenmeſſer an⸗ nitt und den Lack abkratzte. Es war ſo kein under, daß die Chineſen ſehr ſchnell unter⸗ liegen mußten, da man ſich auf die Dauer mit Gipsgranaten nicht ausreichend verteidigen kann. Der chineſiſche Admiral Ting, der in Wahrheit unſchuldig an dieſer Gipsgranaten⸗ geſchichte ſein ſoll, wurde ſpäter von der chine⸗ ſiſchen Regierung des Hochverrats beſchuldigt, kam aber dem Urteil zuvor, und vergiftete ſich im Garten ſeiner Villa. Jeplember Von Wilhelm Kunze Leis tanzt ein Blatt auf den Weg. So werden die Bäume ſchon müd? Im Garten und drunten am Steg, wo eben der Sommer verblüht iſt nur noch das Starenvolk reg. Die Mühle dreht ſich im Wind. Geht Herbſthauch ſchon übers Land? Die Bläue des Himmels wird blind; die Wälder, in rotgelbem Brand, ſind ſtille, wie Gräber es ſind. Vielleicht ſingt einer ein Lied? Es macht uns erſt einſam die Welt: Es zaubert noch Glanz übers Ried, es breitet noch Glück übers Feld, dieweil doch der Sommer ſchon ſchied. 5 ————— „Paris iſt kein Komposthaufen“ Frankreich in Abwehr gegen läſtige Ausländer 50 000 unerwünſchte Gäſte. Paris, im September. Ein angeſehenes Pariſer Blatt beſchäftigt ſich in einem Leitartikel eingehend mit der für die franzöſiſche Hauptſtadt immer akuter werdenden Frage der läſtigen Ausländer. Paris zählt gegenwärtig 375000 dauernd anſäſſiger Ausländer. Ein aroßer Teil davon ſind ſogenannte politiſche Flüchtlinge. Von dieſen wiederum ſind 20 000, die eigentlich keine Aufenthaltserlaubnis mehr beſitzen, weil die Polizei ſie aufgefordert hat, ihre Zelte anderweitig aufzuſchlagen. Trotzdem denken dieſe unerwünſchten Gäſte nicht daran. Frankreich zu verlaſſen. Auf Grund von In⸗ terventionen einflußreicher politiſcher Geſin— nungsgenoſſen, iſt es ihnen geglückt, den Auf⸗ ſchub des Ausweiſungsbefehls zu erreichen. Unter dieſen Umſtänden iſt es kaum verwun⸗ derlich, daß die polizeilichen Maßnahmen zur Landesverweiſung in der Praxis nicht durch⸗ geführt werden können. Ausländer. die wäh⸗ rend nächtlicher Streifen in der Pariſer Un⸗ terwelt oder beim illegalen Rauſchgifthandel ertappt werden, werden zwar von den Gerich⸗ ten abgeurteilt und ausgewieſen, kehren aber ſchon nach einigen Tagen über eine andere Grenzſtation nach Frankreich zurück Der franzöſiſchen Juſtiz ſagt man eine allzu große Lanamut in der Behandlung internati⸗ onaler Verbrecher nach, und ſehr ſelten ſind die Fälle, in denen der Delinquent neben einer Freiheitsſtrafe auch noch die Landesver⸗ weiſung zudiktiert erhält, die eigentlich das wirkſamſte Mittel wäre, um die ungebetenen Gäſte los zu werden. Hinzukommt, daß die Pariſer Polizei die anſäſſigen Fremden nicht alle genau kennt. Viele friſten unter der harmloſen Maske des Touriſten ein recht zweifelhaftes Daſein und verſtehen es meiſterhaft, ſich Aufenthaltsge⸗ nehmigungen zu beſchaffen. Man kann ohne Uebertreibung ſagen. daß in Paris etwa 50000 Perſonen leben, die den Abſchaum Europas darſtellen. Dieſe Elemente finden hien Helfer, die ihnen den Aufenthalt in Pa⸗ ris überhaupt erſt möglich machen. Nach einer Stotiſtik leben in Paris allein 25000 italieni⸗ ſche Antifaſchiſten, ſowie Tauſende von deut⸗ ſchen Marxiſten, zumeiſt Juden. denen der Boden in ihren Heimatländern zu heiß gewor⸗ den iſt. Dieſe anrüchtigen Elemente betätigen ſich faſt ausnahmslos auf illegalem Gebiet. Sie haben der Pariſer Unterwelt einen ſtar⸗ ken Zuſtrom geliefert und machen der Polizei fortwährend zu ſchaffen. Um dieſem unhaltbaren Zuſtand abzuhelfen, gibt es nach Anſicht des Pariſer Blattes nur ein wirkſames Mittel: Widerruf der Aufent⸗ haltsbewilligungen für unerwünſchte Auslän⸗ der und deren Landesverweiſuna. Für die weniger gefährlichen fremden Gäſte wird ein Aufenthaltsverbot für Paris vorgeſchlagen, und deren Verpflanzung in dünnbevölkerte landwirtſchaftliche Gegenden befürwortet. wo ſie Gelegenheit finden würden, ſich nützlich zu betätigen. Schließlich wird die Schaffuna von Konzen⸗ trationslagern für ſolche Ausländer gefordert. die trotz mehrmaliger Landesverweiſung im- me wieder eine Hintertür finden. um nach Frankreich einzureiſen. „Paris iſt kein Kompoſthaufen“, ſchließt der Artikel.„Alle ſeine Bewohner, ob Franzoſen oder Ausländer, haben Anſpruch auf öffentli⸗ che Sicherheit...“ Pielmeier hab's geſchafft Eine Hauskomödie von Hans Holfert Pielmeier hat Sorgen. Denn Pielmeier iſt Hauswart in einem großen Hauſe und wähnt ſein Leben aufs engſte verbunden mit dem Wohlergehen der geſamten Bewohner des Vor- der⸗ wie des Hinterhauſes.„Vater Pielmeier“ nennt er ſich ſelbſt und hat nur den einen Kum⸗ mer, daß es bei zweien ſeiner„Kinder“ nich! ſo recht klappen will. Mit der Liebe nämlich Und dieſe beiden, das ſind der Ingenieur Horſt Feinrat und die Kunſtgewerblerin Lotte Buch⸗ rück. Horſt wohnt im vierten Stock rechts, Lotte 5 ihr Atelier im gleichen Stockwerk links. otte und Horſt waren ſchon einmal ſo weit, daß ſie dicht vor der Verlobung ſtanden, Zur Unzeit aber wurden beide aus beruflichen Grün⸗ den unſicher, aus der Verlobung wurde nichts, trotzdem ſich beide liebten wie je— und ſei“ dieſer Zeit ſinnt Vater Pielmeier vergebens. wie er eine unglückliche Liebe in eine glückliche verwandeln könne. Doch, wie geſagt, er iſt nur Hauswart und kein Zauberkünſtler. Gerade, wie Pielmeier in ſeiner Loge dieſen verzwickten Fall nach einer Taſſe Kaffee bei einem Pfeifchen überdenkt, ſtürmt Horſt Feinrat vorbei, öffnet haſtig die Fahrſtuhltür, ſchwenkt dem Alten, der eiligſt in den Hausflur getreten iſt, freudeſtrahlend ein Bündel Briefe zu und ruft!„Vater Pielmeier— ich hab's geſchafft, die Elli hab' ich!“ Und ſchon iſt er im Fahrſtuhl und ſchwebt dachwärts. Pielmeier bringt einen Augenblick ſeinen Mund vor Entrüſtung nicht zu.„Elli— Elli—? Lotte heißt ſie doch!? Na, warte, ſo einfach geht das denn doch nicht. Bis geſtern noch Lotte und nun mit einem Mal Elli— wer weiß, was da für eine Falſchheit dahinterſteckt.“ „Nanu, Vater Pielmeier,“ ſtaunt Lotte Buch⸗ rück, die lautlos eingetreten iſt und den alten Hauswart verdattert an der Mauer ſtehen ſieht, „iſt Ihnen nicht gut?“ 2 „Mir ſchon“, gibt der brummend zurück., aber dem da oben nicht! So'n Kerl!“ „Wer iſt denn das———der da oben?“ Paris, im September Ein Pariſer Blatt bringt intereſſante Ein⸗ zelheiten über die ſowjetruſſiſchen Pläne zur Maſſenberſtellung von einmotorigen ſchnellen Bambenflugzeugen. An dieſen neuen Rü⸗ ſtungsplanen iſt die amerikaniſche Induſtrie als Lieferant weſentlich beteiligt. Die Veröf⸗ fentlichung der Pariſer Zeitung beweiſt wie⸗ der, daß Sowjetrußland auf einen Krieg hin⸗ arbeitet, wie es ſa auch als die treibende Kraft im japaniſch⸗-chinefiſchen Konflikt an⸗ geſehen wird. Bei den amerikaniſchen Liefe⸗ rungen von Kriegsmaterial an die Sowjets ſieht man wieder einmal mit aller Deutlich⸗ keit die Hand der jüdiſchen Hochfinanz, die nur darauf wartet, die Welt in neue, kriegeriſche Abenteuer verwickelt zu ſehen In ſpäteſtens einem Jahre ſoll die Maſſen⸗ herſtellung einmotoriger ſchneller Bomber in einer Fabrik bei Moskau ihren Anfang neh⸗ men. Die Sowjets ſind Lizenznehmer der ame⸗ rikaniſchen Vultee Corporation, und das neu zu errichtende Werk bei Moskau ſoll die Aus⸗ maße der amerikaniſchen Fabrik in Santa Mo⸗ nica in Kalifornien ſdgar noch übertreffen. Amerikaniſche Konſtrukteure werden den Bau der Moskauer Anlage leiten. Am Aſowſchen Meer iſt eine Fabrik für Flugboote im Entſtehen, die unter Aufſicht von Fachleuten der„Conſolidated Aircraft Corpo⸗ ration of America“ ſteht. 100 000 Piloten geſucht. Nach den vorhandenen Schätzungen ſoll die Zahl der vorhandenen roten Kampfflugzeuge zwiſchen 3000 und 5000 liegen. Beide Zahlen ſind wahrſcheinlich ungenau. Auch wird nicht geſaat, ob die alten unmodernen Maſchinen inbegriffen ſind. Wie der Korps⸗Kommandant Khripin, der zweite Befehlshaber der Sowietluftflotte, prah⸗ leriſch erklärte, ſei die rote Luftwaffe, was Zahl. Ausrüſtung und Ausbildung des flie⸗ genden Perſonals angehe, den Luftwaffen der kapitaliſtiſchen Mächte weit überlegen. Er er⸗ klärte ferner, daß die Erzeugung in den Flug⸗ zeugwerken der Sowjetunion ſich gegenüber Vie Sowſelrußland die Belt beiügt Inſzenierung eines angeblichen U- Bool-Angrifſs auf ein Bomjelſchiff Athen, 6. Sept. Obwohl die Regierung in Salamanca erſt dieſer Tage im Zuſammenhang mit dem bolſche⸗ wiſtiſchen Anſchlag auf den engliſchen Zerſtörer „Havoc“ erklärt hat, daß im Mittelmeer über⸗ haupt keine nationalſpaniſchen U-Boote ſtatio⸗ niert ſind, wurde kürzlich von ſowjetruſſiſcher Seite der Verſuch gemacht, die Welt glauben zu machen, daß ein nationalſpaniſches U⸗Boot im Aegäiſchen Meer einen ſowjetruſſiſchen Dampfer verſenkt hätte.— Es erſchienen hierüber auf Grund der ſowjetruſſiſchen Anga⸗ ben auch Meldungen in der griechiſchen Preſſe, die wieder von ausländiſchen Agenturen weiter⸗ verbreitet wurden. Inzwiſchen aber wurde fol⸗ gender Tatbeſtand feſtgeſtellt, der den ſowjet⸗ ruſſiſchen Angaben über eine Verſenkung eines ſowjetruſſiſchen Schiffes jeden Glauben nahm Der griechiſche Motorſegler„Hagios Ni⸗ kolas“ fand auf der unbewohnten Inſel Ba⸗ laxa bei der Inſel Skyros angeblich ſchiff⸗ brüchige ſowjetruſſiſche Seeleute und brachte ſie nach Kymi auf Euboea. Die Somjetruſſen gaben ſofort ausführliche Schilderungen an die griechiſche Preſſe, nach denen ihr Schiff, der Sowjetdampfer„Molangoieff“, von Mariano⸗ pol am Schwarzen Meer in See gegangen war mit dem angeblichen Beſtimmungsort Cette in Frankreich.— Nachdem er die Dardanellen paſ⸗ ſiert hatte, habe er, um U⸗Booten auszuweichen „Ach, der da eben hinaufgefahren iſt. Kennen ihn ſchon. Hat der da ſo ein liebes, braves Mädel in ſeiner allernächſten Nähe und iſt rein aus dem Häuschen, weil er ſeine Elli gekriegt hat!“ „Warum ſoll denn einer nicht glücklich ſein. wenn er ſeine Elli gefunden hat, Pielmeier?“ „Nanu, Frollein, da fragen Sie mich noch? Kommen Sies nehmen Sie es ſich nicht zu Her⸗ zen,“ orakelte Pielmeier, öffnet die Tür des 7 den ex mittlerweile heruntergeholt at und ſchiebt Lotte hinein, die Böſes ahnt. Pielmeier hat Sorgen. In ſeiner Loge gießt er ſich eine neue Taſſe Kaffee ein, kommt aber nicht dazu, ſie an den Mund zu ſetzen, da Horſt Feinrat mit allen Anzeichen ſchwerſter Beſtürzung hereinpoltert: „Menſch, Pielmeier, Sie müſſen mir das Schriftſtück wieder beſorgen. Als ich in den Fahrſtuhl ſtieg, hatte ich den großen Umſchlag noch bei den anderen Papieren in der Hand— und nun iſt er weg. Ich bin ruiniert, wenn ich das Material nicht wieder bekomme. Sehen Sie doch auch noch einmal hinter den Polſtern des Fahrſtuhlſitzes nach. Ich habe nichts gefunden— vielleicht im Fahrſtußſicacht!“ g „Sehn Sie, das kommt davon“, meinte Piel⸗ meier,„eben waren Sie noch übermütig— und nun jammern Sie. Sagen Sie mal, Herr Fein⸗ rat, hat das Papier etwas mit der Elli zu tan, von der Sie vorhin ſprachen?“ „Sehr viel ſogar, Pielmeier.“ „Herr Pielmeier, bitte!“ „Menſch, Vater Pielmeier, machen Sie doch keine Schwierigkeiten. Hundert Mark Beſoh⸗ fene wenn Sie mir das Papier wieder ſchaf⸗ en!“ „Läßt ſich hören, Herr Feinrat', ſchmunzelt: der Hauszerberus,„läßt ſich hören. ich werde mein Möglichſtes tun. Hier bitte, überzeugen Sie ſich ſelbſt— hinter den Polſtern und unter der Bank iſt nichts. Wenn Sie das Papier nich doch oben haben dann hat es ein anderer.“ „Eben— und wer das iſt, das müſſen Sie wiſſen, lieber Vater Pielmeier denn Sie ſehen ja jeden, der hier aus und ein geht!“ Die role Luffaufrüſtung Die sowjelrußland den Frieden bedroht „Sm“, murmelt Pielmeier und kratzt ſich den 1935 verdoppelt habe. Auch die Herſtellung von Flugzeuamotoren habe ſich im ſelben Zeitraum um 46 v. H erhöht. Khripins Aus laſſungen, die zunächſt einmal dazu dienen ſollen, den übrigen Mächten Anaſt einzuſagen. grenzen an Größenwahn. Er ſpricht von 100 000 Piloten, die noch gebraucht würden. Es ſei keine phantaſtiſche Zahl, wenn das Bauprogramm der Luftſtreitkräfte richtig durchgeführt werden ſolle. f Was der Ausländer nicht zu ſehen bekommt Bei der roten Maifeier überflogen annähernd 1000 Maſchinen den Roten Plat in Moskau, um dem Auslande einen Eindruck von der Luftmacht der Sowjets zu vermitteln Auch in anderen Städten fanden ähnliche Vorführun⸗ gen, wenn auch in viel kleinerem Maßſtabe ſtatt. Von dieſen Maſchinen waren indeſſen nur 136 ſchwere Bomber Die Zahl der viermotorigen Bomber ſoll etwa 200 betragen Dieſe Flugzeuge ſind zwar von großen Dimenſionen, aber den kleineren Apparaten an Geſchwindſakeit weit unterlegen. Die ſchnellen Jagdflugzeuge bekommen Aus⸗ länder in Sowjetrußland nie zu Geſicht. Es ſind vieſelben Maſchinen, die in den Luftkämp⸗ fen der ſpaniſchen Roten eingeſetzt wurden. Was gezeigt wird. ſind kleine Fopveldecker, die längſt überholt und im modernen Krieg un⸗ brauchbar ſind Indeſſen iſt anzunehmen, daß die Roten über Hunderte von modernen Ma- ſchinen verfügen, die ſie natürlich dem auslän⸗ diſchen Beſucher nicht vorführen, und die über⸗ dies auf zahlreiche Flugſtützpunkte in ganz Sowjetrußland verteilt ſind. Soweit der Bericht des Pariſer Blattes. Es ſteht zu hoffen, daß auch jene amerikaniſchen Kreiſe— die„Kaufleute des Todes“— die noch nicht ſo recht an die bolſchewiſtiſche Ge⸗ fahr zu glauben ſcheinen, allmählich zur Ein⸗ ſicht kommen. Vorläufig ſieht es aber noch ſo aus, als ob das„Dollarmachen“ mit den Fein⸗ den der- Ziviliſation alle anderen Bedenken ausgeſchaltet hat. eine andere als die gewöhnliche Dampferroute benutzt. Etwa 15 Seemeilen von der griechtſchen Inſel Sktyros entfernt ſichtete, nach den An⸗ gaben der ſowjetruſſiſchen Seeleute, der wach⸗ habende Matroſe am 1. September früh einen auf das Schiff zulaufenden Torpedo, dem der Dampfer aber entgehen konnte. Daraufhin ſei ein U⸗Boot aufgetaucht, das einen Warnungs⸗ ſchuß abgab. Der ſowjetruſſiſche Dampfer habe ſofort Boote für die aus 36 Mann und drei Frauen beſtehende Beſatzung ausgeſetzt. Die Mannſchaft hätte kaum Zeit gehabt, ſich in die Boote zu flüchten, als bereits ein zweiter Tor⸗ pedo das Schiff getroffen habe und es in weni⸗ gen Minuten zum Sinken brachte. Ein Schiffs⸗ funker ſei, ſo wurde weiter berichtet, bei der Torpedierung ſchwer verletzt worden, ſpäter ge⸗ ſtorben und von der übrigen Beſatzung begraben worden. Der Kapitän behauplete, geſehen zu haben, daß das U-Boot die Flagge des natio⸗ nalen Spanien gehißt habe.(1) Nach Verbringung der angeblich Schiffbrüchi⸗ gen nach Kymi zeigte nun die Sowjetgeſandt⸗ ſchaft in Athen eine höchſt verdächtige„Beſorg⸗ heit“: Sie ließ die Seeleute ſofort durch ihre Beamten nach Athen ſchaffen, wo ſie in den Räumen der Geſandtſchaft einge⸗ ſchloſſen wurden. Dieſe Tatſache, ſowie einige unerklärliche Handlungen der Mannſchaft von der angeblichen Kopf,„man kann nicht ſo einfach jeden verdäch⸗ tigen, der nach Ihnen den Fahrſtuhl benutzt hat. Aber wir werden ſchon ſehen. Suchen Sie noch einmal in Ihrer Wohnung nach— ich werde hier das Meinige tun.“ Damit ließ Pielmeier den Feinrat ſtehen und ging in ſeine Loge. Der Kaffee war kalt. Piel⸗ meier trank ihn trotzdem, ließ ſich ſeufzend in ſeinen Lehnſtuhl nieder und ſinnierte:„Piel⸗ meier, das iſt ein ſchwieriges Ding. Offenbar eine Weibergeſchichte. Wenn's auch zu dem Fein⸗ rat, der immer ein anſtändiger Kerl geweſen iſt, nicht recht paſſen will. Aber ganz deutlich hat er„Elli“ geſagt— und nun iſt das auf eben dieſe Elli bezügliche Schriftſtück ſpurlos ver⸗ ſchwunden— nachdem Lotte Buchrück gleich nach Feinrat den Fahrſtuhl beſtiegen hatte. Und wie die Lotte zu ihrem Horſt ſteht, das werde ich doch wiſſen!“ Ohne ſich erſt vom Kaffee den Mund zu wiſchen, nimmt Pielmeier den Fahr⸗ ſtuhl und ſauſt in die Regionen, in denen Horſt und Lotte wohnen. „Fräulein Lotte“, ſagte er, als er dem Mä⸗ del gegenüberſteht,„Sie werden ſchon wiſſen, weshalb ich komme. Vor Ihnen hat der Herr Feinrat den Aufzug benutzt. dann habe ich den Fahrſtuhl leer heruntergelaſſen, dann ſtiegen Sie ein— und ſeitdem iſt ein gewiſſes Schrift⸗ ſtück verſchwunden, das Herr Feinxat in ſeiner Freude über ſeine Elli im Fahrſtuhl liegen ließ. Kindchen, Kindchen, weshalb haben Sie das nur getan?“ Pielmeier, der genau wußte, daß die liebe Eiferſucht hier ihre Hand im Spiel gehabt hatte, hört denn auch, was er zu hören erwartet hat. „Ach, Vater Pielmeier, bitte verraten Sie mich nicht. Ja, ich habe den Umſchlag mit dem Schriftſtück, der im Aufzug lag, an mich ge⸗ nommen. Weil ich ſehen wollte, was das mit der Elli iſt—— Sie wiſſen doch, der Horſt und ich—“ „Ich weiß. Fräulein Lotte ich weiß. Was iſt denn mit dem Frauenzimmer?“ „Ich habe mich noch nicht getraut, zu leſen, Pielmeier. Es iſt ſo ein entſetzliches Gefühl, etwas unterſchlagen zu haben. Und ich hab's doch nur—“ gie hören im Rund funk. Mittwoch, den 8. September. Deutſchlandſender. 6: Glockenſpiel. 6.30: Konzert. 9.40: Kleine Turn- ſtunde. 10: Deutſche Dichtung und Muſik. 10.80: Fröhlicher Kindergarten. 2: 3 18.45: Nach⸗ richten. 14: Allerlei— Von Zwei bis Drei! 15.15: Kleine Unterhaltung. 16: Muſik am Nachmutag. IS: Walter Niemann ſpielt eigene Werke. 18.30: Zwi⸗ ſchenmuſik, 19: Singendes, klingendes Franffurt. 20; Nachrichten, 20.10: Reichsparteitag Nürnberg 1937. 22: Nachrichten. 22.20: Deutſchlandecho. 22.30: Fine kleine Nachtmuſik. 23—24: Unterhaltung und Tanz. Frankfurt. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Konzert. 10.30: Hausfrau hör zu! 11.40: Gaunach⸗ richten. 11.45: Deutſche Scholle. 12: Konzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Neues zur Unterhaltung. 15: Volk und Wirtſchaft 16: Unterhaltungskonzert. 6: Choral. 18: Zeitgeſcheben im Funk. 19: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt 20: Nachrichten. 20.10: Reichs⸗ barteitag Nürnberg 1937. 22: Nachrichten. 22.80: Unterbaltung und Tanz. Stuttgart. 5: Konzert. 5.45: Morgenlied, 6.15 Nachrichten. 6.30, Konzert. 8.30: Konzert. 10: Formen deutſcher Muſik. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Aller- lei von Zwei bis Drei. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Stuttgart ſpielt auf! 20: Nachrichten. 20.10: Reichsparteitag Nürnberg 1937. 22; Nachrichten. 22.20: Sport. 22.30: Tanzmuſik. 24—01: Nachtmuſik. Torpedierung bis zu ihrer Aufnahme durch den griechiſchen Motorſegler geben zu allerlei Mutmaßungen Anlaß. Allgemeines Er⸗ ſtaunen erregte es zunächſt, daß die Beſatzung weder die Inſel Skyros, die bewohnt iſt, noch den Leuchtturm dieſer Inſel mit ihren Ret⸗ tungsbooten aufſuchte, ſondern auf einer unbe⸗ wohnten Inſel landete und von hier aus mehr⸗ mals mit ihren Booten Erkundungsfahrten unternahm, es dabei aber peinlich vermied, dieſe nahegelegenen bewohnten Punkte aufzu⸗ ſuchen. Auch wurde feſtgeſtellt, daß die„Schiff⸗ brüchigen“ ſich nach der„Torpedierung“ noch 50 bis 60 Seemeilen vom Unglücksort in den Ret⸗ tungsbooten entfernten, wozu ſie nach ihren Angaben 28 Stunden benötigten, während der Unglücksort nur 15 Seemeilen von der Inſel Skyros entfernt war. Ein weiteres Geheimnis umſchließt die Beerdigung des angeblich getö⸗ teten Schiffsfunkers. Die Nachforſchungen auf Skyros nach der Grabſtelle dieſes ſowjetraſſi⸗ ſchen Funkers waren erfolglos! Daraufhin be⸗ haupteten die Somjetruſſen, ſie könnten den ge⸗ naueren Ort der Beſtattung deshalb nicht an⸗ geben, weil ſie keinen Kompaß gehabt hätten. Der griechiſchen Oeffentlichkeit erſcheint weiter⸗ hin verdächtig, daß nach der Landung in Kyme nur der Kapitän an Land ging und ſofort an die Sowjetgeſandtſchaft telegrafierte, während die Mannſchaft erſt am folgenden Tage an Land gebracht wurde. Selbſt den Beamten der Sowfetbotſchaft iſt nicht erlaubt worden mit den Einwohnern von Kyme in Verbindung zu treten. 8 Jehn Kilomeler weſtlich von Llanes Auch 30 Frauen aus Llanes verſchleppt Santander, 6. Sept. Am Montag wurden die Orte Valmori und Quintana an der Straße nach Gijon, zehn Ki⸗ lometer weſtlich von Llanes, beſetzt. Andere Streitkräfte bezogen wichtige Stellungen im Süden von Llanes im Bergmaſſiv von Maza⸗ cana und Labres, wodurch der größte Teil der von Llanes nach Cangas de Onis führenden Lendſtraße vom nationalen Feuer beherrſcht wird. Llanes, das bereits geſtern in die Hände der Nationalen fiel, iſt eine Hafenſtadt von 80 000 Einwohnern, in der ſich ein Elektrizitätswerk befindet, das über 40 Ortſchaften in Aſturien mit Licht verſorgt. Die Kommuniſten haben alle politiſch rechts eingeſtellten Männer aus Dlanes nach Gijon verſchleppt. Außerdem wur⸗ den von den Bolſchewiſten 30 katholiſche Frauen feſtgenommen und nach grauſamen Züchtigungen gefeſſelt ebenfalls gewaltſam fortgeſchafft. „Aus Liebe getan—“, ergänzte ſchmunzelnd der Alte.„Jetzt möchten Sie das Ding wieder los werden, und wiſſen nicht. wie Sie es an⸗ fangen ſollen. Her mit dem Wiſch. Das Wei⸗ tere mache ich, ehe ſich gar die Kriminalpolizei einmiſcht.“ Bei dem Wort„Kriminalpolizei“ war es mit Lottes Faſſung vorbei. Schluchzend holte ſie unter dem Sofg den bei Pielmeiers Eintreten ſchleunigſt dorthin geworfenen Umſchlag, auf dem neben Horſts Anſchrift noch der Vermerk ſtand:„Betrifft Elli“ und das Wort Elli war rot unterſtrichen. Dann ließ ſich Lotte Buchrück weinend aufs Sofa gleiten, indes Pielmeier den Umſchlag beſah, vorſichtig das Schriftſtück herauszog und ſich auf die Lippen biß. Dann meinte er, langſam Wort für Wort betonend: „Nun weinen Sie man nicht, das hat gar kei⸗ nen Zweck nicht mehr. Der Fall iſt ernſt, das unterſchlagene Papier iſt ungeheuer wichtig. Ich muß es ſofort dem Verlierer zuſtellen. Ein Glück noch, daß ich dem Horſt ſagen kann, wer das Schriftſtück—— na, ſagen wir mal, ge⸗ funden hat!“ Und damit war er zur Tür hin⸗ aus und ließ die arme Lotte, die auf ſeine Worte nicht geachtet und nur etwas von Elli und Kriminalpolizei gehört hatte, in ihren Trä⸗ nen zurück. Mochte kommen, was da wolle. Und was da kam, war folgendes: Vater Pielmeier ließ den Herrn Feinrat zunächſt ein wenig zappeln, dann überreichte er ihm das wiedergefundene Papier und veranlaßte den Glücklichen, ſich bei Fräulein Lotte Buchrück zu bedanken. Was Horſt denn auch tat. Das Er⸗ gehnis der Ausſprache war die Verlobung von Lotte Buchrück mit Horſt Feinrat und ein ſor⸗ genloſer Papa Pielmeier. Pielmeier hats ge⸗ ſchafft! Bleibt nur noch die Frage nach der geheim⸗ nispollen Dame Elli. Die aibt es gar nicht. Elli war nur die Abtürzung für„Elektriſche Licht und Leitungs⸗Inſtallation“ Dem Inge⸗ nieur Horſt Feinrat war ein ſehr anſehnlicher behördlicher Auftrag auf eine Lichtleitungsar⸗ beit nach ſeinem neueſten, patentierten Verfah⸗ ren erteilt worden. Das war alles! R. r 1.——— E SS S n dug n u allerlei genelnes Er, die deatung hrt it ſoch g ihren Rete einer unbe, er aus mehr, dungzfahrien ic derne, unte auff. e ſuch hien vähtend der on det Inſel es Geheimnig dgeblich getz ſchungen auf ſopjetraſſi⸗ hartuſbin bez ulegtaſlerte, (genden Tage den Beamten worden mit thifhung zu ILIE chleypt 5 3 2 25 0 Der demsjäger vom Bernin: Roman von 0. v. Hans feln 8. Fortſetzung. Es war immerhin halb fünf Uhr geweſen, als ſie aus der Wohnung fortkam, nun war es ſechs Uhr und es dunkelte bereits ſtark. Joſepha ſtand auf einem großen, faſt leeren Platz. Ein mächtiges, feſtungsartiges Gebäude ragte vor ihr auf. Düſtere, hohe Mauern umgaben es. In der Mitte derſelben war ein eiſernes, verſchloſſenes Tor, und rechts und links von demſelben ſtanden Soldaten als Poſten, während über dem Tore das eine Wort ſtand:„Strafanſtalt.“ Ihr traten unwillkürlich die Tränen in die Augen, und ſie mußte erſt ein Stück auf und nieder gehen, bis ſie ſich ſo weit in der Gewalt hatte, daß ſie ſich zu be⸗ herrſchen vermochte. Es war faſt ein ganzer Stadtteil für ſich. An der einen Seite, eben auf dem großen Platz, waren noch zwei hohe Häuſer, an denen ſie die Inſchriften:„Landgericht“ und„Amtsgericht“ las. Sie st auf die andere Straßenſeite hinüber. Nun konnte ſie ſehen, daß ſich im Innern des von der Mauer umgrenzten Hofes hohe Gebäude aufreckten. Finſtere Gebäude, die in langen Reihen ganz kleine, vergitterte . beſaßen, unter denen Holzverſchläge den Aus⸗ lick nach unten verwehrten. Es war dunkel geworden, die Straßenlaternen flammten auf, und aus allen dieſen kleinen Fenſterſcharten kam ein ganz ſchwacher Lichtſchein. Ihr Herz krampfte ſich 9 wenn ſie auf dieſen troſtloſen, granenvollen gau ſtarrte. Sie hätte laut aufſchreien mögen! Da! In einer dieſer Zellen, hinter einem der ſchrecklichen Gitter⸗ fenſterchen, da ſaß der Taver! Da ſaß er und konnte nicht einmal hinausſehen. Er, der Bergler, der über den freien, weißen Gletſcher zu wandern gewohnt war! Sie malte es ſich aus, wie er da hockte auf einem Schemel, wie er verzweifelt die Hände rang, wie er gegen die Mauern tobte, er, der es nicht einmal in ſeinem Häuſel ausgehalten, ſelbſt im Winter nicht. Was mußte er leiden, wie mußte er ſich zerfreſſen in ſeinem Heimweh! Sie hielten ihn gefangen als Mörder! Als Verbrecher! Ihn, der ſo weich war und gut in all ſeiner herben Kraft! Der Taper ein Mörder! Der Taver, der einem ver⸗ ſtiegenen Zicklein nachgeſprungen, um es zu retten. Dort! Dort! Hinter den entſetzlichen Mauern! In N großen, totenſtillen Hauſe, in dem die Verbrecher en. Gut, daß der Platz leer war, daß hier am Sonnta kein Menſch ſich aufhielt und nur ſelten jemand raſch vorüberſchritt. Vom Turm der Strafanſtalt ſchlug es acht Uhr. Faſt zwei volle Stunden war das verzweifelte Mädchen immer im Kreis herumgeirrt um das Gefängnis, letzt raffte ſie ſich zuſammen. Nichts konnte ſie tun, heut' — nicht. Nichts, um ihn zu ſehen! Heim mußte ſie, eim— nun wußte ſie es ja zum wenigſten, wo er war. Sie 5— fühlte ſich voller Angſt. Als ſie nun wieder an den Poſten vorüberging, hatte ſte das Gefühl, als ſähen 2.. 1 Dann 6 5 ſie wieder an der er Trambahn. Jetzt mußte ſie heim! In einer tunde wurde das Tor ja geſperrt. 1295* Es dauerte lange, bis die Bahn kam, und ſie ſtie ein. Viel Geld beſaß ſie nicht mehr. Eben 3 b noch, um die Karte für die Rückfahrt zu löſen. Sie ſaß wieder in ihrer Ecke, aber ſie vergaß, wo ſie war. Immer wieder waren ihre Gedanken bei Taver. Hatte er es efühlt, daß ſie vor ſeinem Kerker geſtanden? War er öllig gebrochen? Schrie er jetzt laut auf in ſeinem traten! Jammer? Wie ſah die Zelle aus, in die ſie ihn 73—5 hatten? Tauſend Gedanken, die durch ihren Kopf ogen, ließen ſie ganz vergeſſen, wo ſie war. „Endſtation! Alles ausſteigen!“ Sie ſtand auf einem kleinen Platz, der ſehr viel ſchlech⸗ rer erleuchtet war als alle Straßen in der Stadt, der ihr vollkommen fremd erſchien. Zunächſt war ſie nicht allzu be⸗ orgt. Vielleicht war ſie etwas zu weit gefahren, und ſie agte den Schaffner, der eben dabei war, die Stromſtange zur Bi c 1 „Bi n, wie geh i zur Ludwigſtraßen? Oder zum Viktualienmarkt?“ f 8 g Der Mann lachte hell auf.„Zum Viktualienmarkt wollens? Da ſinds in den verkehrten Wagen einiaſtiegn, hier ſan ma in Gieſing.“ „Jeſſas Maria!“ Joſepha ſtieß einen ſo entſetzten Schrei aus, daß der Mann gutmütig ſagte: „Iſt net ſo ſchlimm! Steigens wieder eini, mir fahren glei wieder zruck!“ hab ja kan Geld mehr!“ „Dann freili, ohne Geld gibt's ka Fahrt, da wüctens ſchon ſehn, wias heimkimma.“ „ t's weit?“ „Wanns gehen wolln, a Stünderl werdens ſcho brauchen.“ zUnd— wie muß i gehn?“ „Da gangens am beſten die Tegernſeer Landſtraßen, am Nockerberg entlang, und dann kommens wieder in die Ohlmüllerſtraßen, wo die Strafanſtalt iſt, und immer kerzengrad die Frauenhofer bis zur Reichenbachſtraßen. n kimmas übern Gärtnerplatz zum Viktualienmarkt.“ Der Schaffner ſtieg auf den Wagen und fuhr davon, oſepha ſtand da in tödlicher Angſt, hatte kaum die lfte der Namen verſtanden, und von der nahen Gieſinger farrkirche ſchlug es halb neun. Tegernſeer Landſtraße! Das hatte ſie behalten, und da ſtand es auf dem Schild. Sie rannte, was ſie rennen konnte. Jeſſas Maria! Eine Stunde hatte der Mann geſagt, in einer halben Stunde wurde das Haustor geſperrt. 1 Es war einſam, nur bisweilen hörte ſie aus irgend⸗ einer Bierſtube Zitherklang oder ſingende Stimmen. Trun⸗ kene Burſchen ſtolperten vorüber— ſie haſtete immer weiter, dann ſah ſie ein Schild: Auerkirchhoſſtraße. Hatt. der Mann ſo geſagt? Dann kam ein Platz— Herrgott— Regerplatz? Das wußte ſie, daß ſie den Namen nie gehört hatte! Sie hatte ſich auch noch verlaufen und ſah ſich watlos um. Wen konnte ſie fragen? 88 5 eee ee eee eee e — e 5 P aß Copyright 1033 by„Der Zeltungsroman A. E.“ Lit. Verlag Berlin SW 29, Gneisenaustraße 34 Dann ſah ſie einen behäbigen Mann die Straße ent⸗ langkommen, der ihr wie ein guter Bürger ausſah. Sie faßte ſich in ihrer Verzweiflung ein Herz. 2. 75— + 10 r Mann ſah ſie an, er hatte auch bierſelige Au „Was willſt denn, Madel?“ n „J. möchte zur Schellingſtraßen.“ zi ſieh! Kannſt mitgehn, i will di ſcho führen.“ Sie wußte nicht, warum ihr der Mann jetzt auf einmal ſo unheimlich vorkam, aber, ſie ging neben ihm her. Iſt gar net mehr weit—.“ Am nächſten Abend ſaß das Sepherl in ſeiner Kammer, fing zu ſchreiben an, zerriß den Bogen und begann immer wieder von neuem. „Lieber aver! J bin in München. Bin nur her⸗ kimma, um in Deiner Nähen zu ſein, weiß aber net, wie is anſtellen ſoll, dös i zu Dir darf. Kannſt net raten, wie is anſtellen ſoll? J möcht Di ſo gar gern ſczen und Dir ſagen, wi lieb i Di hab und wie i Dir deu bin und i weiß net, i muß immer weinen, wann i an di und den Jammer denk und— wüßt i nur, wi i Dir helfen kann! Dein Sepherl.“ Auch dieſe Worte gefielen ihr noch nicht recht, aber — ſie nahm nun den Umſchlag. 1 „An den Taver Kernbacher aus Pontreſina in der Strafanſtalt München in der Ohlmühlengaſſen.“ Jetzt erſt fiel ihr ein, daß der Taver doch wiſſen müßte, wo ſie war, und ſie ſchrieb auf die Rückſeite ihren Ab⸗ ſender: Joſepha Collina, beim Herrn Regierungsrat Schwedler in der Schellingſtraßen 43.“ Als ſie dann den Brief in den Kaſten warf, hatte ſie ein ſtark klopfendes Herz und ein Gefühl der Angſt, als ſei es wieder eine Dummheit geweſen. Was wußte ſie denn, ob der Kaverl überhaupt in dem Haus war und ob er Briefe erhalten durfte? Nun war ſie voller Sorge, ſo oft der Poſtbote kam! Endlich waren aus Chur die Akten gekommen, und der Unterſuchungsrichter ſaß mit feinem Aſſeſſor über der Durchſicht. „Teiri, das iſt ane vertrackte Sachen! Ein Mörder iſt er! Ganz ſicher ein Mörder! Natürlich hat er den In⸗ fanger aus Rache, aus Eiferſucht niedergeknallt, aber er leugnet! Er leugnet und— ausliefern dürfen wir nur, wann er wirklich ein Mörder oder Totſchläger iſt, aber net wegen der Gams. Freilaſſen können wir ihn a net, wann er's getan hat, und er hat's ja getan! Iſt denn die Ver⸗ nehmung der Mutter in Pontreſina noch nicht erfolgt?“ Eine Ordonnanz trat ein. „Der Herr Strafanſtaltsinſpektor ſchickt dieſen Brief. der an den Unterſuchungsgefangenen Xaver Kernbacher an⸗ gekommen, zur Prüfung.“ Es war Joſephas Brief, den der Richter jetzt in der Hand hielt, und während er, um ſeine noch immer in Er⸗ regung über den plötzlichen Ueberfall nachzitternden Ner⸗ nen zu beruhigen, eine Zigarette rauchte, las er zunächſt den Abſender: „Joſepha Collina“. Der Aſſeſſor fiel ein: „Das iſt doch das Madel auf der Alp, die erklärt haben ſoll, ſie ſei Kernbachers Braut, und bei der er vor ſeiner Verhaftung gelegen. Wir wollten ſie vernehmen laſſen, aber der Vater in Pontreſina hat erklärt, ſie ſei in die Stadt verzogen, und er hätte ſelbſt ihre Adreſſe nicht.“ Jetzt lachte der Richter gemütlich. „Sehens, lieber Kollege, es kommt alles ans Licht der Sonnen! In München iſt's! Beim Herrn Regierungsrat Schwedler in der Schellingſtraßen. Wolln doch mal ſehn. was ſie ſchreibt.“ Er las den Brief und war enttäuſcht. „Schadet nix, das Mädel laden wir vor. Sagen wir, in vier Tagen, eher hab i net Zeit. Mit dem Madel werden wir ſchon fertig! Iſt ſeine Braut, hat ihn, wie in den Akten ſteht, ſogar mit zu retten geholfen, war in der letzten Nacht bei ihm! Das Madel weiß Beſcheid, das Madel werden wir uns langen! Nun aber— der Vor⸗ mittag war gut angebracht! Ich denke, nun wird's net lang mehr dauern. Wär' doch g'lacht, wann wir mit ſo an dalketen Burſchen net fertig würden. Grüaß Gott, Herr Aſſeſſor!“ Mit dem Gefühl eines Mannes, der eine böſe Sache 1 klärt hat, g 0 der Richter aus dem Zimmer und verließ das Gebäude. Die Frau Rätin war mit Joſepha zum Markt gegangen. Tex Regierungsrat, den ſein Ischias plagte, ſaß brummig daheim, als die Klingel gezogen wurde. Er humpelte an die Tür. „Was iſt?“ „Poſt! Eine Zuſtellung für die Joſepha Collina vom 9 Bitt ſchön, Herr Rat, Ihnen kann i's ja a en. Der Regierungsrat hielt das Papier in der Hand und ſtarrte darauf. „Landgericht München. An die unverehelichte Joſepha Collina, beim Herrn Regierungsrat a. D. Schwedler—“ Dem choleriſchen alten 1 ſtieg das Blut in die — Eben kam auch die Rätin mit der Joſepha zurück. Kommens einmal her, Joſepha!“ i Schon an dem Ton der Stimme erkannte die Rätin baß etwas geſchehen war. z Was haſt denn?“ 1 Auch die Joſepha war hinter der Rätin in das Zime lekommen. „Was iſt? Ein Brief vom Gericht an die Joſer r Das Mädchen wurde dunkelrot, aber es war ein freu⸗ diger Schreck, denn ſie glaubte nicht anders, als daß der Taver geantwortet habe. ee auf, dös wir wiſſen, was Sie angeſtellt en 4 4 3———T— U U Sie verſtand nichts, was der Herr ſagte, riß auf und 2 7 ein gedrucktes, mit einigen Worten ausgefülltes For⸗ mular. Ver Rat hatte keine Geduld „Alſo—.“ 1 3 7 5 Jebens her! Da haben wir es! Vorladung vor das Gericht! Hörſt du, Vroni! Vors Gericht wird fie vorge⸗ laden! Zeugenvernehmung! Einmal iſt das Madel ausge⸗ gangen und ſchon Zeugenvorladung! Wahrſcheinlich hat der Herr, dens beläſtigt hat, Anzeige erſtattet. Wer weiß, was angeſtellt hat.— Hallo, da ſtehts ja. Zeugenner⸗ nehmung in Sachen Taver Kernbacher. Heraus mit der Sprach, wer iſt aver Kernbacher?“ Noch immer glaubte die Joſepha nichts Schlimmes, dachte, es ſei, damit ſie den Xaver ſehen dürfe. „Wer iſt aver Kernbacher?“ „Dös iſt mein Verlobter.“ „Hier in München hats ſchon einen Verlobten? An dem einen Sonntag, da hats gleich einen Verlobten ge⸗ funden?“ „Er iſt doch aus Pontreſina!“ Und was iſt mit der Vorladung?“ Ganz ſchüchtern ſagte die Joſepha: „Er iſt doch in der Anſtalt.“ * Gefängnis?“ „Er hat nix Schlimmes getan. Nur a Gams geſchoſſen.“ „So dös wern ma gleich haben! Dös wär ja glacht! Da werde i amal zum Gericht fahren. I kenn ja die Herren! —94 doch wiſſen, was für a Pflanzerl i in mein Haus ab.“ Der Herr Rat hatte über der Aufregung ſogar ſein Ischias vergeſſen, nahm Mantel und Hut, ſpendierte ſich eine Autodroſchke, und während die Joſepha erſchreckt, das alles gar nicht verſtehend, in ihrer Kammer ſaß— die Vorladung hatte der Rat mitgenommen und die Rätin ſie aus der Küche geſchickt— verſuchte die alte Dame dver⸗ gebens, für alles das eine Erklärung zu finden. Für dieſes Alpmadel, das ſo rein und brav ausſah und— das eine Vorladung vor Gericht bekam und einen Verlobten hatte. der in München in der Strafanſtalt ſaß. f Es dauerte nicht allzulange, bis der Rat wieder zuruck⸗ kam. Der Zorn ließ ihn die Treppe ſogar wie ein Junger hinaufeilen, die Rätin erſchrak, als ſie ſein rotes Ge⸗ ſicht ſah. Josepha!“ 2 Er ließ ſich nicht einmal Zeit, den Mantel abzulegen, und erſchreckt kam das Mädchen aus ihrer Kammer. „Packens Ihre Sachen zſamm. In zehn Minuten müſſens ausm Haus ſan!“ „Aber Wenzel.“ 5 „Da wirſt ſtaunen, Vroni! Weißt, was iſt? An aus⸗ griſſener Totſchläger, vielleicht ſogar an Raubmörder iſt der Schatz von deiner Perlen! Jetzt weiß i, in der Zeitung hats ſogar gſtanden.“ f Joſepha ſtand mit flammenden Augen vor dem Rat, die Beſchuldigung, die er ausgeſprochen, ließ ſie jede Schen vergeſſen. a „Net wahr iſts, und leiden tu i's a net, dös den aver an Mörder nennen. Sagens über mi, was wollen, aber den Xaver laß i net ſchimpfen.“ „Mund haltens, Ihre Sachen packens, kommens— heute iſt der fünfzehnte. Ein Monat Lohn, Koſtgeld geb i Ihna a noch. Hätts vielleicht net nötig wegen der Lug, mit ders in mein Haus gekommen.“ „J hab net logen.“ 5 15 Aber einigſchlichen, um bei dem ſauberen Schatz z'ſein.“ „Auch net eingſchlichen, die Frau Rat hat mi auf⸗ gfordert.“ 2 „Maul halten! Sachen packen! Hier iſt das Geld, un⸗ terſchreibens und dann auſſi, oder i mach Ihnen Beine! Joſepha war aus dem Hauſe getreten, hatte ſich abge⸗ wandt, als ſie an der Portierloge vorüberkam, denn ſie ſah, daß die neugierige Frau ihren Kopf aus dem Fenſter hin⸗ ausreckte. Natürlich war ſo manches von der Polizei— damals am frühen Morgen— und jetzt von dem eiligen Fortgang des Herrn Rat beobachtet worden, und—— mochte das damit zuſammenſtimmen, daß nun das Mad mitten im Monat und mit verweinten Augen und rotem Geſicht, den Koffer in der Hand aus dem Hauſe ging? 8 Joſepha ſtand auf der Straße, und jetzt, wo ſie 9 irgendwohin gehen mußte, fiel es ihr erſt ein, daß e überhaupt keinen Ort gab, zu dem ſie ſich wenden 3 „Jeſſas, das Sepherl 1 mit, an Koffer? Will der err Rat gar verreiſen im Winter?“ e 5 Es— die dicke Kantinenwirtin, mit der ſie bisweilen von den Bergen geſprochen hatte, wenn der a neues Faß anſtach und ſie dem Regierungsrat ſein Bier holte. a g oſepha ſah auf. Sie war in ſo verzweifelter Stim⸗ 3 de 4 alles egal war.„Na, aber außigſchmiſ⸗ ſen habens mi!“ i „Dös wär g'lacht, wo die Rätin doch ſo zufrieden war? Kimmens mal mit eini, jetzt iſt ſtille Zeit, doͤs müſſens mir agen.“ N 680 wußte nicht, ob es nur Neugier oder Teil⸗ nahme war, was aus der Frau ſprach, aber— dieſe war ja die einzige, die Mitleid mit ihr hatte, und— ſie mußte irgendeinen Menſchen haben. Dann ſaßen ſie in dem halb⸗ dunklen, kahlen Raum, der immer nach alten Bierneigen roch und deſſen blankgeſcheuerte Tiſche jetzt vollkommen eer waren, in einer Ecke, und Joſepha erzählte. Nicht illes. Gewiß nicht! Sie hätte es nicht ertragen können. nenn noch jemand den Kaver einen Mörder genannt hätte. lber— von der Gams ſprach ſie, und daß der kaver in der rſten Erregung über die Grenze geflohen ſei, ſich dann aber t ſeiner Heimat geſtellt hätte. Und— daß er ein Zuſam⸗ nentreffen mit einem Grenzjäger hatte. Die Frau nickte und fragte nicht. War ja ſelbſt aus den gergen und wußte, daß viele in der Ecke hinterm Schrank inen heimlichen Stutzen hängen haben und— wer aus Mittenwald iſt, der weiß auch, daß mancher, der ſich für einen ehrlichen Mann hält, ſich kein Gewiſſen daraus macht, wenn's gerade trifft in einer Winternacht, mit einem Packerl über die Grenze zu ſchleichen, ein paar Groſchen zu verdienen, und daß es ihm geſchehen kann, daß ihn der Grenziäger erwiſch (Fortſetzung folgt) Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8.30—9.30 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20.30— 21.30 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19 5 Heute abend um 8 Uhr treten ſämtliche Führer der HJ. im Goetheſchulhof zum Füh⸗ rerarbeitsabend an. Zu beachten: Pünktlich⸗ keit, Goetheſchulhof, Uniform. Der Gefolgſchaftsführer. Eine Frage: Warum biſt Du noch nicht Mitglied im Reichsluftſchutzbund? Geht Dich die Sicherheit Deiner Heimat nichts an? Achtung! Jungmädel! Heute Dienstagabend um 8 Uhr: Führerin⸗ nenbeſprechung. Diejenigen Schaftsführerinnen, die ihren Beitrag für Monat September noch nicht ab⸗ gegeben haben, rechnen ihn am Freitag um 6 Uhr im Heim ab. Die Führerin. Schar 5: Alle Mädel treten heute abend, 8.30 Uhr, im Heim der Schillerſchule an. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. September 1937 unſer Tagesſpruch Eines ſchickt ſich nicht für alle! Sehe jeder, wie er's treibe, ſehe jeder, wo er bleibe, und wer ſteht, daß er nicht falle. Goethe. * te lege Wunderſam lebendig kann die Vergangen⸗ heit werden, wenn alte Briefe zu ſprechen be⸗ ginnen. Da kramt man in einem Schubfach, weil man das Bedürfnis fühlt, wieder einmal Ordnung zu machen. Und plötzlich hält man inne und wägt ein vergilbtes altes Blatt in der Hand. Zentnerſchwer ſcheint es zu ſein. Ein Brief der Mutter, als der Sohn in die Ferne gezogen war. Die ganze liebende Sorge des Mutterherzens ſpricht aus den Zeilen. Die Buchſtaben ſtehen ſo genau, ſo gewiſſenhaft, wie die Mutter war, die„ſtreng auf Ordnung hielt und doch ſo großzügig im Verzeihen ſein konnte. Wenn ſie ein Buch ihres Lebens ge⸗ ſchrieben hätte, ſo hätte ſie die Buchſtaben und Ziffern wie geſtochen auf die Seiten geſetzt, aber dann unbedenklich ganze Blätter ent⸗ fernt, wenn es das liebevolle Herz befohlen hätte. Haben ſich die guten Wünſche erfüllt, die ſie in den Briefen zum Ausdruck gebracht? Hat der Sohn ſtets, eingedenkt der guten Mah⸗ nung, gehandelt, oder iſt er zuweilen einen Weg gegangen, den er nicht lange danach be⸗ reut hat? Hier der Brief eines Freundes. Ein Brief des Vorwurfs iſt er. Gleiche Neigung für ein Mädchen hat eine jahrelange Freundſchaft zer⸗ trümmert. Und den Freund hat der große Krieg genommen. Das Mädchen? Was weiß man, was aus ihr geworden iſt! Längſt ver⸗ geſſen, was einſt leuchtendes Glück ſchien, heißes Begehren war!— Hier ein Brief, der zärtlich-warme Hingabe enthält. In jenen lichten Tagen hatte man ſich einem Menſchen geſellt, der ein guter Kamerad wurde und auch dann die Treue hielt, als es ſtürmte und der Weg dunkel vor den Blicken lag. Aber auch dieſe Kameradſchaft zerbrach. Eines Tages war die Entfremdung da, und es mag eine tiefe Wunde geſchlagen haben, als man die Trennung vollzog, um neuen Zielen zuſtreben zu können. Haben ſie erfüllt, was ſich von ihnen verſprach? Nein, nicht daran denken; nicht daran denken, daß man bittere Enttäuſchungen erlitt und harte Tage empfing, in denen ſich zu äußerer Not auch noch die Herzensnot geſellte, daß man glaubte, ein Ende machen zu ſollen. Alte Briefe! Sie führen Verklungenes und längſt Vergeſſenes wieder herauf. Ein Nach⸗ klang des Leids, aber auch ein Nachklang des Glücks. Und das Heute? Es iſt morgen ſchon ein Geſtern und Vergangenes, das irgendwann einmal wieder geweckt wird und geheimnisvoll in der Seele aufleuchtet, wenn die Erinnerung ruft.—— Daß wir doch immer ſegnen könn⸗ ten, was war! * * Teerfäſſer brennen. Geſtern nachmit⸗ tag gegen halb 6 Uhr ſah man aus der Rich⸗ tung Wieſenweg eine ungewöhnlich hohe, ſtarke ſchwarze Rauchwolke aufſteigen. Spielende Buben hatten die dort lagernden alten Fäſſer, die Teerſatz enthielten, in Brand geſteckt. Die Teerfäſſer ſtammen noch von der ehemaligen Moenania und wurden durch die Firma Rü⸗ belmann auf das freie Gelände am Wieſenweg verbracht, um dort einmal vergraben zu wer⸗ den. Nun haben die Buben dort einzelne Teer⸗ brocken in Brand geſetzt, um ein kleines Feuer⸗ chen zu machen. Allerdings hat ſich zu ihrem Schrecken das Feuer ſchnell weiter verbreitet und einige von den Teerfäſſern gerieten in Brand. Von einer Alarmierung der Feuer⸗ wehr wurde Abſtand genommen, da ja keine Werte gefährdet waren. Buben ſpielten wieder einmal mit Feuer, trotz aller Warnungen. Deshalb dieſen Feueranmachern eine gewaltige Tracht Prügel! Eltern, erſeht hierin wieder eine Mahnung, eure Kinder immer und immer wieder auf die Gefahr des Spielens mit Feuer aufmerkſam zu machen. * Die Apfel wurden geerntet. Ein gewiſſer Hoock von Viernheim möge ſich auf der Ortspolizeibehörde melden, da die von ihm in Birkenau erſteigerten Aepfel durch einen anderen Steigerer irrtümlich abgeerntet worden ſind. Die Aepfel ſollen dem Viern⸗ heimer Steigerer zugeſtellt werden. Goldene Trauben— Bergſträßer Wein Wenn die Trauben der Reife entgegen ge⸗ hen, dann feiert die Bergſtraße ihr Winzerfeſt im ſchönen Bensheim. Bensheim und ſein Winzerfeſt ſind ſchon ſo bekannt, daß in dieſen Tagen eine wahre Völkerwanderung nach der Bergſtraße einſetzt. Seitdem der raſſige Berg⸗ ſträßer Wein auf dem Weinmarkt einen Na⸗ men hat, und er hat ihn in vielem dieſem großartigen, übermütigen Bergſträßer Winzer⸗ Faßroller, nicht um die Welt, aber quer durch Bensheim Anjere Soldaten im Käfertaler Wald erhalten Viernheimer Blumen für ihre Kaſerne Bei der am vorletzten Sonntag erfolgten Beſichtigung der Flak⸗Kaſerne und der daran anſchließenden kameradſchaft⸗ lichen Unterhaltung, ſprachen der Batterie⸗ führer und die„Mutter der Kompanie“ den Wunſch aus, wenn es möglich wäre, ihnen aus den Viernheimer Gärten winterharte Blumen und Zierſträucher zur Verfügung zu ſtellen, denn ſie wollten auch im Herbſt und Winter, wenn die Blumen verblüht ſind, ihre Anlagen ſo geſtalten, daß der ſchöne Eindruck erhalten bleibt. Das war für den Zellenleiter, der den Beſuch veranlaßte ſowie ſeine Mit⸗ arbeiter der Anlaß, bei den verſchiedenen Par⸗ tei⸗ und Volksgenoſſen mit Handkarren vor⸗ fahren zu laſſen, um das Entbehrliche für un⸗ ſere Soldaten zu erhalten. Es war ein großer Erfolg, dieſe Blumen⸗ und Sträucherſamm⸗ lung, denn: es gab faſt einen Laſt⸗ wagen voll! Unſere Soldaten ſtaunten, als dieſer große Wagen bei ihnen einfuhr, denn das hatten ſie beſtimmt nicht er⸗ wartet!— Dies kam auch in den Dankes⸗ worten der beiden Offiziere zum Aus⸗ druck, die Zellenleiter Pg. Helm beauftragten, ihren beſonderen Dank allen Viernheimer Männern und insbeſondere der Frauen zum Ausdruck zu bringen, welche den Soldaten eine ſo große Freude bereiteten. Eine noch engere Verbundenheit zur ganzen Bevölkerung ſei da⸗ durch eingetreten und gerne würden ſie ſich ſtets an dieſes herrliche Geſchenk erinnern.“ * Vogelfreunde— jetzt die Sonnen⸗ blumenkörner ſammeln! Groß iſt die Zahl der Sonnenblumen in Gärten und Fel⸗ dern; ihr Körnerſamen bedeutet ein gutes nahrhaftes Futter für unſere Vögel in harter Winterszeit. Darum bei Reife die Körner ſam⸗ Das Bergiträßer Winzerjeſt feſt zu verdanken, weiß man, daß die ſchöne Bergſtraße auch ein eindrucksvolles Weinbau⸗ gebiet iſt. Ueberall an den Hängen bei Schries⸗ heim, Weinheim, Heppenheim, Bensheim, Au⸗ erbach, kleben die Weinberge und gliedern die Hügel in harmoniſcher Weiſe. Winzerfeſt und goldene Herbſtſonne, das gehört zuſammen. Und es war in dieſem Jahre alles herrlich beieinander: eine ſommerlich anmutende Herbſtſonne, ein ſeidenblauer Himmel und der Zauber der leiſe verſchleierten Herbſtland⸗ ſchaft. Dazu kommt die lebendige Fröhlichkeit der Bergſträßer, die darin den Pfälzern ver⸗ wandt ſind.— Der Feſtzug am Sonntag bil⸗ dete den Hauptanziehungspunkt. In 19 Zug⸗ abteilungen wurde den Tauſenden von Zu⸗ ſchauern ein Bild vom Wert und vom Werden des Weines gegeben. Viel Spaß haben den Beſuchern auch die geſchickten Faßroller gemacht(untenſtehendes Bild), Küfer, die ihr Handwerk wohl genau ſo gut verſtehen, wie das Rollen der Fäſſer.— Aus allen Lokalen, Straußwirtſchaften und Winzerſtübchen drang jene Feſtesfreude, die das Bergſträßer Winzer⸗ feſt ſo bekannt gemacht hat, und an den Jux⸗ plätzen ſtaute ſich die Menſchenmenge.-Reichs⸗ ſtatthalter Sprenger war auch in dieſem Jahre mit ſeinem Stab anweſend und nahm an dem zügigen Feſt teil. So war bei herrlichem Herbſtwetter, das dem ganzen Feſt einen glanzvollen Rahmen gab, der Beginn des 9. Bergſträßer Winzer⸗ feſtes ein ganz großer und die weiteren Tage (7., 11. und 12. September) werden weiterhin in dem berauſchenden Rhytmus ſtehen: Fröh⸗ lichkeit, Stimmung, Gemütlichkeit und Lebens⸗ freude. (Aufn: Hanſekmann 2) Wer fährt mit nach Düßelborj zur Ausſtellung„Schaffendes Volk“ Viele hunderttauſend Volksgenoſſen aus al⸗ len Gauen Deutſchlands beſuchten die große Reichsausſtellung„Schaffendes Volk“, die ge⸗ waltige Heerſchau deutſcher Arbeit. Wer dieſe Ausſtellung geſehen hat, wird ſie nur immer weiterempfehlen können. Die Partei⸗ und Volksgenoſſen aus dem Kreis Heppenheim haben eine günſtige und billige Gelegenheit, am 18. und 19. Septem⸗ ber dieſe Ausſtellung zu beſuchen, und zwar durch Vermittlung der NSG„Kraft durch Freude“. Die Teilnehmergebühr einſchließl. Fahrt, Uebernachtung mit Frühſtück und Ein⸗ tritt beträgt RM. 9.70, ohne Uebernachtung und Frühſtück RM. 7.20. Die Anmeldung hat bis 9. September beim Kd⸗Ortswart Weid⸗ ner oder den Betriebswarten zu erfolgen. Abfahrt ab Frankfurt am 18. September zwi⸗ ſchen 13 und 14 Uhr, Rückkunft in Frankfurt am 19. September, gegen 12 Uhr nachts. pw. CFFFPFPCccccc c meln und aufheben, ſonſt picken ſie die ge⸗ fräßigen Spatzen jetzt fc aus, wo doch noch reichlich anderes Futter vorhanden iſt. Wenn Eis und Schnee die Fluren deckt, dann beginnt für unſere Vögel eine harte Zeit. Darum jetzt daran denken und die Körner der Sonnen⸗ blume ſammeln! Kein jriſches Brol Brotverordnung genau beachten! Durch eine Ergänzungsverordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft zum Brotgeſetz wurde am 26. Juni 1937 beſtimmt, daß Roggenbrot erſt an dem auf die Herſtellung folgenden Tage angeboten, feilge⸗ halten, verkauft oder ſonſt in den Verkehr ge⸗ bracht werden darf. Ausgenommen iſt lediglich der Abſatz an Wiederverkäufer. Seitens der Bäcker wurde im Bewußtſein der Verantwortung, die ſie bei Durchführung des Vierjahresplanes trifft, in ihren Geſchäf⸗ ten auf die obige geſetzliche Beſtimmung hinge⸗ wieſen und den Verkauf von friſchem Roggen⸗ brot eingeſtellt. Leider werden jedoch noch im⸗ mer unvernüftige Volksgenoſſen beobachtet, die unter allen Umſtänden friſches Brot verlan⸗ gen und ihren Lieferanten Schwierigkeiten je⸗ der Art bereiten. Man führt die Konkurrenz ins Feld und meckert auch ſonſt an den ge⸗ troffenen Maßnahmen. Mancher Bäcker 15 ſich daher zu Verſtößen gegen das Geſetz„um des lieben Kunden Willen“ verleiten. Daß ſich der Bäcker hierdurch ſtrafbar macht, iſt dem Kunden oft nicht bewußt. Nach dem Geſetz wird der Bäcker mit empfindlichen Geld⸗ ſtrafen belegt. Das Geſetz gibt jedoch auch die Möglichkeit, denjenigen zu beſtrafen, der den Bäcker durch ſein unverantwortliches Drängen zur Hergabe von Friſchbrot verleitet. Es wird daher darauf hingewieſen, daß in Zukunft gegen derartige Volksgenoſſen, ſei es Bäcker oder Käufer, unnachſichtlich vorgegangen wird. * Werbung aller Volksgenoßjen des Gaues jür den Wein Weinfeſt und Winzertage abzuhalten, iſt zu einer ſchönen Gepflogenheit geworden. Die Veranſtaltungen tragen mit dazu bei, ein neues Brauchtum zu entwickeln. Die größte und be⸗ deutendſte Weingegend Deutſchlands iſt das Rhein⸗Main⸗Gebiet. Seine Rebenfläche be⸗ trägt rund 18 000 Hektar und marſchiert mit der Moſtmenge von 1,1 Millionen hl an der Spitze der übrigen deutſchen Weinbaugebiete. Um dem Weltruf und dem hehren Klang dieſes rhein⸗maniſchen Weines Ehre zu machen, hält das Rhein⸗Main⸗Gebiet am 7. September ſei⸗ nen„Zweiten Rhein⸗Mainiſchen Winzertag“ ab. Alle Volksgenoſſen des Gaues Heſſen⸗ Naſſau ſollten daher an dieſem Tag des rhein⸗mainiſchen Weines einige Stunden in röhlicher Unbeſchwertheit bei einem Glas ür dieſen werben. * * Das 25jährige Profeßjubiläum feiern morgen, am Feſte Mariä Geburt, Ehrw. Schweſter Salonita von der Wöchne⸗ rinnenabteilung und Ehrw. Schweſter Sixtus von der Frauenabteilung des hieſi⸗ gen Krankenhauſes. Für die vielen Jahre ſelbſttwſer Hingabe im Dienſte Gottes und der Kranken ein herzliches„Vergelt's Gott“ und die beſten Glückwünſche. Heute früh 15 Grad Wärmel Nennenswerte Störungen des Schönwetter⸗ charakters ſind bei uns vorerſt noch unwahr⸗ ſcheinlich.— Dienstag: Stellenweiſe Früh⸗ nebel, ſonſt meiſt heiter und trocken, Tempe⸗ raturen wenig geändert, Winde aus meiſt füd⸗ lichen Richtungen.— Mittwoch: Im weſent⸗ lichen noch freundliches Wetter. FEE Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! 5 8 t dung 0 und Ein wuchtun dbug bat r Neid erf 92 Hankfurt t hactz. p, ne die g= ug ug . Wenn n fim man jg Oonnen⸗ ö n! ing des dandwütt⸗ u 1987 n auf die 2 jelhe⸗ lch g⸗ 1 außen cührug Geſchi⸗ ig hinge⸗ Naher loch in⸗ Hel, Ve. Wchan⸗ eilen je⸗ onkuttenz ben, g⸗ r ligt h„ t macht, lach den gen Gel⸗ ach die „der den Dingen 0 bud Zukunft b Büclr en with. 1 ln, itt el. Die ein eues ud be iſt d lache be⸗ chiert nit n der Die Eierverjorgung im Gaugebiet bejert jich NSG. Unter dem Vorſitz von Landesbau⸗ ernführer Dr. Wagner fand in der Landes⸗ bauernſchaft eine Sitzung der Hauptabteilung III mit den Wirtſchaftsverbänden und den Kreisbauernſchaften ſtatt. Die diesjährige Getreideernte iſt in den ein⸗ zelnen Gebieten unterſchiedlich, in unſerem Gebiet im allgemeinen mittel, bei Weizen beſ⸗ ſer, bei Roggen infolge Auswinterungsſchäden etwas geringer als im letzten Jahr. Die Müh⸗ len ſind ermächtigt, wieder Vorräte für zwei Monate, auf Antrag ſogar für vier Monate anzuſammeln. Für feine Braugerſte kann jetzt Zuſchlag bezahlt werden. Die Qualität der Gerſte iſt gut, ſodaß im allgemeinen eine Ver⸗ ein wertung als Braugerſte möglich iſt. In der Futtermittelverſorgung ſind in den durch die Trockenheit geſchädigten Gebieten Be⸗ dürfniſſe vorhanden. Durch laufende Maiszu⸗ teilungen wird die reſtloſe Ablieferung von Brotgetreide, ſoweit es nicht zur menſchlichen Ernährung und als Saatgut im Betriebe be⸗ nötigt wird, möglich. Auch Oelkuchen wird in größeren Mengen zugeteilt. Die Kartoffelpreiſe ſind am 1. September auf den bis 1. Dezember geltenden Preisſtand ermäßigt worden. Die Frühkartoffelernte iſt in dieſem Jahr ſehr reichlich., die Spätkartof⸗ felernte wird gebietsweiſe je nach Witterung unterſchiedlich ausfallen. Die Zuckerrübenanbaufläche wurde wegen des geſteigerten Verbrauchs an Zucker und an uckerhaltigen Futtermitteln ausgedehnt. Der Ausfall der Ernte hängt von dem weiteren Verlauf der Witterung ab, die im allgemeinen etwas zu trocken war, ſodaß mit minderen Er⸗ trägen zu rechnen iſt. Dagegen ſind die Aus⸗ ſichten für die diesjährige Weinernte im Ge⸗ biete der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau zufriedenſtellend. Der reife Grad der Trauben gegenüber dem letzten Jahre iſt um 14 Tage voraus. Bei weiter anhaltendem guten Wel⸗ ter verſpricht der 1937er ein beſonders guter Jahrgang zu werden. Im Rheingau kann man mit einem faſt vollen Herbſt rechnen, während in den übrigen Weinbaugebieten der Landes⸗ bauernſchaft eine mittlere Ernte zu erwarten iſt. Der Weinabſatz iſt befriedigend. Auf dem Gebiete des Gartenbaues iſt die Einrichtung von Erzeugergroßmärkten in Frankfurt a. M. und Darmſtadt zu erwähnen, ſowie die Bewirtſchaftung von Kernobſt und Zwetſchen im ganzen Gebiet der Landes bau⸗ ernſchaft Heſſen⸗Naſſau. Das Kelterverbot für Aepfel iſt ſeit dem 1. September aufgehoben. Die Kernobſt⸗ und Zwetſchenernte fällt im all⸗ gemeinen günſtig aus. Die knappe Eierverſorgung in den letzten Wochen beginnt ſich zu beſſern, da jetzt Kühl⸗ hausbeſtände ausgegeben werden. In der But⸗ terverſorgung ſind wir laufend auf Zuſchüſſe der Reichsſtelle angewieſen. Auf dem Schlacht⸗ viehmarkt ſind die Schweineauftriebe knapp, die Rinderauftriebe bei guten Qualitäten reich⸗ lich, ebenſo die Kälberauftriebe. In eingehender Ausſprache legten die Kreis⸗ bauernführer die beſonderen Verhältniſſe ihres Gebietes dar, um dem Reichsnährſtand eine gerechte Anwendung der Marktordnung im Sinne des Erzeugers wie der Verbraucherſchaft zu ermöglichen. Der Heuhaufen dampit ſa. „Guck mal, Onkel Karl, der Heuhaufen da dampft ja!“ „Donnerwetter!“ ö Das war alles, was Martin, der Neffe aus der Stadt, noch von ſeinem Gaſtgeber ver⸗ nahm. Im Nu war der vom Heuboden herun⸗ ter, Martin hörte ihn unten Leute zurufen, und ſchon kamen ſie herauf, fünf, ſechs Mann, gingen ſofort gegen das Heu los, als ſei es ein böſer Feind. Mit erſtaunlicher Geſchwin⸗ digkeit hoben ſie aus dem Heuſtock einen Gang heraus, dabei kam ein röſtigſäuerlicher Ge⸗ kuch zutage. Gleich darauf hörte man auch das Gebimmel eines Feuerwehrwagens, der auf dem Hof einfuhr. Den hatte man alſo auch in Bewegung geſetzt. Martin kam aus dem Stau⸗ nen nicht heraus——! Erſt nach Stunden, als das Heu ſorgfältig abgetragen war, kam der Bauer dazu, ſeinem Beſuch die Zuſammenhänge zu erklären:„Das weißt du nicht? Nun, auf dem Lande hier ſind guch nicht alle ſo ſorgſam wie ich, leider! Man muß mit dem Heu ſehr vorſichtig ſein; wenn beim Einbringen nur ein einziger Fuder naß geworden iſt, erhitzt es ſich, verdirbt und verbrennt oft den ganzen Beſtand. Schon bei 60 Grad verliert das Heu durch Zerſetzung ſeinen Eiweißgehalt und damit ſeinen Futter⸗ wert. Bereits bei 80 Grad entzündet es ſich, oft mit der Gewalt einer Exploſion. Na, ver⸗ fte du nun, warum ich mich ſo beeilte?“ Martin verſtand. Er begriff nun auch, wes⸗ halb man dem Heu die Hitze zu meſſen pflegt . 40 wie den Menſchen das Fieber. Und weshalb alle Bauersleute, die das nicht tun, ebenſo unvorſichtig ſind wie Menſchen, die ſich nicht vor Krankheiten ſchützen. raſſi. * Zwei Söhne durch Motorradun⸗ fall verloren Karlsruhe. In der Nähe von Donau⸗ eſchingen ereignete ſich am Freitag ein ſchwe⸗ rer Kraftradunfall, dem die beiden Söhne des am Badiſchen Staatstheater als Operninſpi⸗ zienten tätigen Johannes Meiſter zum Op⸗ fer fielen. Wie wir zu dem bedauernswerten Unglück erfahren, war der 20 jährige Sohn der Familie Meiſter mit dem Motorrad nach Waldshut gefahren, um ſeinen dort bisher in den Ferien weilenden 13jährigen Bruder ab⸗ zuholen. Auf der Fahrt über den Schwarzwald nach Karlsruhe fuhr das Motorrad in der Nähe von Donaueſchingen gegen einen Baum. Die Verletzungen der beiden jungen Leute wa⸗ ren ſo ſchwer, daß ſie ihnen kurz nach dem Unfall erlagen. Vom Scheunenboden geſtürzt Gernsheim. Der jährige Enkel des Landwirts 5 Ad. Wenzel, ſtürzte beim Spielen aus beträchtlicher Höhe; er konnte noch ſelbſt in die Wohnung gehen, dort fiel er in Ohnmacht, ſodaß ein Arzt zu Rate gezogen werden mußte. Man rechnete ſchon mit inneren Verletzungen. Am nächſten Tage trieb ſich der Junge ſchon wieder munter in der Gaſſe her⸗ um, er hatte bei dem Sturze keinen Schaden davon getragen. Bingen. Als ein hieſiger Fernlaſtzug Wein nach Dresden brachte, ſtürzte beim Ab⸗ laden von Wein ein volles Faß ſo unglücklich auf den Beifahrer Frey, ſodaß er mit ſchwe⸗ ren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Frey iſt dort bald dan ſeinen Verletzungen erlegen. Schwarzfahrt mit tragiſchem Ausgang Bruchſal. Einen tragiſchen Ausgang nahm eine Schwarzfahrt, die der 19jährige Hugo Heißler aus Weidental mit dem heimlich aus dem Hauſe ſeines Freundes geholten Kraftrad unternahm. Er lud noch den 16jäh⸗ rigen Karl Schweikert zur Fahrt nach Wag⸗ häuſel ein. Unterwegs verlor Heißler die Ge⸗ walt über die Maſchine und überfuhr einen Fußgänger. Tragiſcherweiſe war es der 45⸗ jährige Vater des Heißler, der mit einem ſchweren Unterſchenkelbruch und inneren Ver⸗ letzungen ins Mannheimer Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. Auch der junge Mit⸗ fahrer Schweikert erlitt nicht unerhebliche Verletzungen. Alzen(Rhh.), 4. Sept. Abends rannte hier ein ſchwerer Laſtzug aus Hannover, der Leinen geladen hatte, in das Wohnhaus des Schreiners Rummel. Die Sei⸗ tenwände des Treppenhauſes wurden eingeriſ⸗ ſen, die Treppen zerſtört, ebenſo ſtürzte eine Gartenmauer ein. Das Haus zeigt ſtarke Riſſe und mußte Ser werden. Die Fahrer blieben unverletzt. Der entſtandene Schaden iſt ſehr Boh, Der Unfall ereignete ſt dadurch, daß die Bremſen verſagten, als der aſtzug eine ſteil⸗ abfallende Straße herunterkam. Die Heſſ. Rheinpolizei, Abteilung Nierſtein. wurde in die Waſſerſchutzpolizei übernommen und führt nunmehr die Bezeichnung: Waſſer⸗ ſchutzpolizei, Wache Nierſtein. Sie unterſteht der Waſſerſchutzpolizei, Station Mainz. Bei einer kleinen Fer die aus dieſem Anlaß ſtattfand, dankte der Kommandeur der Schugpolizei Mainz, Major Müller, den Männern für ihre Arbeit. Im Auftrage des Oberpräſidenten der Rheinprovinz übernahm der Kommandeur des Waſſerſchutzpolizei beim Oberpräſidium Kob⸗ lenz, Hauptmann Pietzker, die Abteilung Nier⸗ ſtein in die Waſſerſchutzpolizei. Mainz, 4. Sept. In Mainz⸗Kaſtel wurde in letzter Zeit abends wiederholt ein Mann beobachtet. der ohne Fuß⸗ bekleidung ſich in einem beſtimmten Viertel auf⸗ hielt. Als er wieder einmal abends geſehen wurde und man ihn noch dabei erwiſchte, wie er durch ein Erdgeſchoßfenſter verſchwinden wollte, faßten drei Einwohner zu und über⸗ gaben ihn trotz heftiger Gegenwehr der Polizei. Was es mit dem myſteriöſen Menſchen zu be⸗ deuten hat, bedarf noch der Klärung. Bingen, 4. Sept. Kürzlich war, wie berichtet, in Büdesheim im Anweſen von Adam Merz nachts ein großer Brand entſtanden; dabei mußte auch die Woh⸗ nung eines Mieters geräumt werden. Leider find bei den Räumungsarbeiten er⸗ hebliche Diebſtähle vorgekommen. Es wurde beobachtet, wie ein junger Mann drei⸗ mal von einem auf einer Leiter ſtehenden hilfs⸗ bereiten Nachbarn große Wäſchepakete abnahm und fortbrachte. Von der Wäſche und dem jun⸗ gen Mann wurde nichts mehr geſehen. Bingen a. Rhein, 4. Sept. Als Arbeiter des Elektrizitätswerks in einem Haus in der Rathausſtraße mit dem Legen einer Leitung beſchäftigt waren, ſtürzte ein Elektriker aus größerer Höhe ab und erlitt ſchwere Verletzungen. Der Mann wurde im Krankenauto ins Krankenhaus ge⸗ bracht. Berſonenzug enigleiſt Vier Reiſende verletzt Kaſſel, 5. Sept. Auf der Strecke Leinefelde—Eſchwege ent⸗ gleiſte am Samstag um 15.20 Uhr im Kilometer 24,7 der Perſonenzug 1336 aus bisher unbe⸗ kannter Urſache. Die Lokomotive des Zuges ſtürzte um, vier Wagen entgleiſten. Von den Reiſenden wurde eine Perſon ſchwer und drei leicht verletzt. Mädchen vom Zug getätet Kamp(Rhein), 5. Sept. An einem unbewachten Bahnübergang ober⸗ halb Kamp wurde nachmittags ein 23 Jahre altes Mädchen aus Bornhofen vom Zug über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß alsbald der „ Die Schuldfrage iſt noch nicht ge⸗ ärt. Auf den Schienen tot aufgefunden Hanau, 5. Sept. Am Samstagvormittag wurde auf dem Bahn⸗ körper zwiſchen Hochſtadt/ Dörnigheim und Wil⸗ helmsbad die Leiche eines Mannes aufgefun⸗ den, der der Kopf vom Rumpf getrennt war. Offenbar liegt Selbſtmord vor. Bei dem Toten handelt es ſich um den Wilhelm M. aus Hanau. Beim Völlerſchießen verunglückt Weilburg, 5. September In Elkerhauſen(Oberlahnkreis) ſchoß ſich beim Hochzeitsſchießen ein junger Mann mit einem Böllerrevolver in den Anterleib. Er wurde in das Weilburger Krankenhaus ge⸗ bracht, wo außer einem Rippenbruch und einer tiefen Bauchwunde keine lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen feſtgeſtellt wurden. Dreijähriges Kind verbrüht Limburg, 5. September In Ellar war der dreijährige Junge des Ein⸗ wohners Ernſt Breithecker in ein Gefäß mit hei⸗ em Waſſer gefallen und hatte ſich dabei ſo ſchwere Brandwunden zugezogen, daß der Tod nach einigen Stunden eintrat. zchwerverbrecher ködlich verletzt Boppard, 5. Sept. Ein aus dem Gefängnis in Trier entwichener Gefangener, der wegen Einbruchdiebſtahls von der Staatsanwaltſchaft geſucht wurde, hatte ſich für eine Woche in einer Wirtſchaft in Königs⸗ winter eingemietet. Nach Verübung eines Diebſtahls wurde ihm auch hier der Boden zu heiß, ſo daß er ſich nach Pfaffenheck im Kreiſe St. Goar begab. Hier wurde er von einem Kri⸗ minalbeamten geſtellt. Der Verbrecher griff ſo⸗ fort zur Waffe und gab mehrere Schüſſe auf den Beamten ab, die dieſer erwiderte. Plötzlich ſchwang ſich der Burſche auf das Fenſterbrett ſeines Zins und ſprang aus ſieben Meter Höhe in einen Hof. Er konnte zunächſt entkom⸗ men, wurde aber im Krankenhaus in Boppard, in das er ſich wegen eines Rückenſchuſſes be⸗ geben hatte, als der geſuchte Verbrecher erkannt. Dort iſt er an den Folgen der Schußverletzung deulſcher Tanz begeiſterl in Paris Großer Erſolg des zweilen Abends der deulſchen Kullurwoche Paris. 5. Sept. Im Theatre des Champs Elyſées, in dem bis 12. September die mit Spannung erwarte⸗ ten Veranſtaltungen der deutſchen Kulturwoche ſtattfinden ſpendete am Samstag eine feſtliche eſellſchaft den Darbietungen deutſcher Tänzer und Tänzerinnen vor ausverkauftem Haus Bei⸗ fall. Staatsſekretär Funk konnte ſich perfön⸗ lich von dem ſtarken Erfolg des deutſchen Tan⸗ zes überzeugen. Neben ihm ſah man den deut⸗ ſchen Bokſchafter Graf Welezeck, den Orts⸗ gruppenleiter der NSDAP. und zahlreiche Mit⸗ glieder der deutſchen Kolonie. Unter den fran⸗ zöſiſchen Gäſten ſeien Kammerpräſident der⸗ riot, die Vorſtandsmitglieder des Comité France⸗Allemagne, Vertreter der Ausſtellungs⸗ leitung und Mitglieder der verſchiedenen Be⸗ hörden erwähnt. f. In einer Zuſammenſtellung von freier Tanz⸗ ſruppe, Solotanz und klaſſiſchem Ballett hat olf Cunz. Referent für Tanz im Propaganda⸗ miniſterium, eine glückliche Wahl bewieſen. Die den ede Günther München fand in gruppe, durch plötzliche Erkrankung am Auf⸗ treten verhindert war, zeigte ſich die Gruppe auf der Höhe. Das an das klaſſiſche Ballett gewohnte Publikum ließ ſich von der Anmut der Münchener Gruppe gefangen nehmen, die man zu dem ſchönen Erfolg beglückwünſchen darf. Harald Kreuzberg, am Klavier von Wilkens begleitet, gab ſein Beſtes her. Im mer wieder mußte der Vorhang aufgezoge werden, wenn der anhaltende Beifall den deut ſchen Künſtler erneut auf die Bühne rief. Die Tanzgruppe des Deutſchen Opernhauſes mit ihren bekannten Soliſten Daiſy Spies, Lotte Köſter, Urſula Deinert, Hedy und Mar⸗ got Höpfner, Liſl Spalinger. Rolf Arco, Wer⸗ ner Stammer, Kurt Lenz und Hans Rauſch wurde begeiſtert aufgenommen. Von den Ber⸗ liner Philharmonikern unter Stabführung von Kapellmeiſter Spieß wurde ſie aufs wir⸗ kungsvollſte unterſtützt. f Die Tanzgruppe war von Begeiſterung fi die Aufgabe der Kulturwoche getragen und be wies, welch hohe Anforderungen an die Aus dem Theéatre des Champs Elyſses den paſſenden bildung der Tänzer in Deutſchland geſtellt Rahmen für die von ihr eindruckpsol verbun- wird. 13 3 a dene muſikaliſche und tänzeriſche Leiſtung. Ob⸗ Rauſchender Beifall beſchloß den zweiten wohl Maja Jer die Leiterin der Tanz⸗ Abend der deutſchen Kulturwoche. Werne* 2 0.*—— een* 2 e. ⁵²˙ 7 Früher Faſſadenkleflerer ſetzt Bekrüger Wir meldeten kurz von einer Verhandlung gegen den gerichtsbekannten Faſſadenkletterer Selbert. der vor einigen Jahren einen Ein⸗ bruch in einem Wormſer Kaufhaus verübte. Selbert hatte eine mehr als zweijährige Ge⸗ fängnishaft verbüßen müſſen, und wurde aus dieſer einen Tag vor Pfingſten entlaſſen. Die Vorgänge, die dieſem Entlaſſungstag folgten, ſtanden zur gerichtlichen Verhandlung. Der Angeklagte, der jetzt 23 Jahre alt iſt, hatte ſich nämlich eine ganze Reihe von Freundinnen an⸗ geſchafft, die zum Teil als Zeuginnen ror Ge⸗ richt erſchienen waren und angaben, ſich durch den Angeklagten geſchädigt zu fühlen. Einige batten nämlich auf ein Heiratsverſprechen hin dem Angeklagten Geld und Eſſen gegeben und ſind ſelbſt nicht gerade vornehm behandelt wor⸗ den. Bei einer Zeugin ging der Angeklagte ſogar ſo weit. daß er ſie an den Lohntagen an dem Fabrikstor in Empfang nahm und ihr das Geld wegnahm. Das Verhältnis wird richtig beleuchtet, wenn man erfährt, daß die in Arbeit ſtehende Freundin mittags oft nur Brot aß und ihr warmes Mittageſſen ihrem herumlungernden Freund zukommen ließ. Der Angeklagte, der etwa 70 Mark von ihr bekommen hat, redete„den ganzen Tag“ vom Heiraten. Eines Tages ſagte er, er habe das Portemonnaie verloren, ſchließlich erſchien es wieder ohne Inhalt. Dieſer Zeugin hat der Angeklagte erzählt, er würde einen Einbruch machen. Intereſſant iſt in ſeiner Vernehmung. daß er ſich die Haare gefärbt hat. Eine andere Zeugin hat dem Angeklagten ſein Zimmer bezahlt, ebenſo Wirtshaus⸗ und Kinobeſuche. Wieder einer anderen gegenüber äußerte er, er würde die Zeugin Nummer 1. der er die Hei⸗ rat verſprochen hatte, nicht heiraten,„und wenn die Stadt Worms 50 Jahre alt würde“. Er wäre gern Freund mit je⸗ dem Mädel— des Geldes wegen. Es kam dem Angeklagten garnicht darauf an, ob er ſeine Opfer, die ihm allerdigns ſeine Beute ſehr leicht machten, ſehr ſchädigte oder nicht. Skruypellos ſetzte er ſich über die ein⸗ fachſten Moralbegriffe hinweg und nahm ſich. was ſich ihm bot, in einem Fall auch ein Fahr⸗ rad ſeiner Freundin, das er gegen deren Willen in Frankfurt verkaufte.— Selbert wurde wegen zweier Fälle des Betrugs und einer Unter⸗ ſchlagung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von neun Monaten(nicht wie irrtümlich berichtet. ſechs) verurteilt. Ein„harmloſer“ Radfahrer Bad Kreuznach, 5. Sept. Die Polizei hat nach umfangreichen Ermitt⸗ lungen einen Burſchen gefaßt, der an der Nahe und im Gebiet der Nordpfalz ſeit Wochen als Einbrecher ſein Unweſen trieb. Mit Vorliebe beſuchte er Bauernhäuſer und zwar dann, wenn er ſich davon überzeugt hatte, daß die Bewohner auf dem Felde arbeiteten. Im übrigen machte er den Eindruck eines harmloſen Radfahrers. Bei ſeinen Raubzügen fielen ihm erhebliche Geld⸗ beträge und andere Wertſachen in die Hände. Als man ihn ſchließlich ermittelt hatte und in Rockenhauſen faſſen wollte, flüchtete er nach Saarbrücken, wo er jetzt feſtgenommen wurde. Der Mann ſtammt aus Bad Kreuznach und iſt ſchon mehrfach vorbeſtraft. Das geſtohlene Geld hatte er bei ſeiner Feſtnahme alle verjubelt. Einige Wertſachen konnten indeſſen noch ſicher⸗ geſtellt werden, auch eine koſtbare Uhr, die er ſeiner Geliebten geſchenkt hatte. Drei Wochen umhergeirrt Königsſtädten, 5. Sept. Seit drei Wochen wurde hier der 88jährige Landwirt Reitz vermißt. Nun wurde der alte Mann in Wiesbaden aufgegriffen. Wo er die ganze Zeit über umhergeirrt ift, konnte der Greis nicht mehr angeben, da er an Gedächtnis⸗ ſchwäche leidet. der„verſchollene“ Diamank Nach 30 Jahren wieder gefunden Idar⸗Oberſtein(Nahe), 5. September In einem Idar⸗Oberſteiner Edelſteingeſchäft hat man bei einer Generalreinigung des Büros zwiſchen Brettern hinter dem Kaſſenſchrank einen Diamanten gefunden, der dem Betrieb ſchon manche Sorgen bereitet hat. Dreißi Jahre war er perſchollen. Damals lag er au dem Schreibtiſch des Geſchäftsinhabers und plötzlich war er verſchwunden. Alles Suchen hatte keinen Zweck. Man vermutete einen Dieb⸗ ſtahl(der Stein hat einen Wert von etwa 1200 RM.) und hatte den Lehrling des Betriebes und den Sohn im Verdacht. Beide konnten jedoch ihre Unſchuld beweiſen. Der Geſchäftsinhaber iſt vor Jahren geſtorben und nun hat der Sohn, der damals verdächtigt wurde, den Stein 0 zu haben, den tamanten wiedergefunden. Durch das plötzliche Verſchwinden vor 30 Jahren, hatte das Geſchäft großen Schaden erlitten. Man nermutet, daß ſeiner Zeit der Stein beim Sortieren vom Tiſch fiel und an den Platz rollte, wo man ihn jetzt zufällig fand. 353.„heſſen“ in der großen Mannſchaftsprüfung Am vergangenen Samstag unterzogen ſich die Schwimmer des Schwimmſportvereins„Heſſen“ der großen Mannſchaftsprüfung ihres Fach⸗ amtes. Obwohl die vier Staffeln im Allein⸗ gang geſchwommen werden mußten, wurden recht gute Zeiten erzielt. Es iſt als ein ſchöner Erfolg zu werten, daß gegenüber der Vorjahrs⸗ leiſtugn von 331.4 Punkten diesmal 20 Punkte mehr erreicht wurden. Dieſe kamen durch ſol⸗ gende Leiſtungen zuſtande: 4 mal 100 Meter Kraul in 5 Min.: 4 mal 100 Meter Bruſt in 6.14 Min.: 3 mal 100 Meter Rücken in 4.37.3 Min.; 3 mal 100 Meter Lagen in 4.12,9 Min. Die Lagenſtaffel. die einzige Staffel. die nicht beſſer als im Vorjahre geſchwommen wurde. verurſachte obendrein einen Abzug von 5 Punk⸗ ten von der Geſamtwertung wegen Früßſtarts eines Teilnehmers.— Schöne Einführungsren⸗ nen für ſeinen Verein lieferte Zilles, der die 100 Meter Kraul in 1.07 Minuten erledigte und zweimal die 100 Meter Rücken⸗Strecke in 1 1.20 Min. bewältigte. eee TTT a Nacht wachte er durch die Unruhe eines ſeiner J aus, der Aus i ö ö 0„der große Ausmaße annahm. Die Feu⸗ tötet. a i Aus Nah und Fern Pferde auf, Als er den Stall betrat, bot ſicherwehr, die gerade 70 Achulg 5 unh im 50. S ehre en Mannheim.(Radfahrer ſchwer verun⸗. ſchrecklicher Anblick. Sein ſchönſtes[hatte, war raſch zur Stelle, doch geſtalteten] mündige Kinder trauern um den Ernährer. glück). Am Freitagabend kam einem Radfah⸗ Pferd trat, von Schmerz gequält, auf ſeinenſich die Löſcharbeiten infolge der ungenügenden 0 rer ein Säckchen mit Nahrungsmittel, das er ne Därmen herum, die ihm aus dem Waſſerverhältniſſe in dieſem Ladenburger In⸗ Auf fünf Körorte verteilt an der Lenkſtange ſeines Fahrrads hängen Bauch heraushingen. Um dem Pferd weitere duſtrieviertel außerhalb der Stadt äußerſt Die Hauptkörungen im Kreiſe Heppenheim hatte, zwichen die Vordergabel und das Vor⸗ Schmerzen zu erſparen, mußte es ſofort not⸗ſchwierig. Schließlich griff noch die Mann- finden am 9. und 10. September ſtatt. Sie derrad. Der Radfahrer kam hierdurch zu Fall geſchlachtet werden. Die linke Seite des Pfer⸗ heimer Berufsfeuerwehr mit einer Motor- ſind auf fünf Körorte, und zwar auf Fürth und mußte mit einer Gehirnerſchütterung, ei⸗ 8 war mit einem ſpitzen Stahl ver⸗ ſpritze ein, die aus dem einige hundert Meter] Mörlenbach, Wald-Michelbach, Unterabſtei⸗ ner Platzwunde unterhalb des rechten Auges ſehen. Als ſich das übermüdete Pferd legen] entfernten Kunzelbach Waſſer herbeipumpen] nach und Wahlen verteilt. Die umliegenden N und Hautabſchürfungen im Geſicht und an den 8 drang ihm die Spitze des Pfoſtens in] mußte. Da der Bach zur Zeit nicht viel Waſſer][ Gemeinden müſſen mit ihrem Vieh an den Händen in ein Krankenhaus gebracht werden. 1 l henthält, war auch dieſes ſehr ſchwierig. Mit J Körorten erſcheinen. (Weitere Verkehrsunfälle). Ecke Werft⸗ und Wein heim.(Trotz aller Mahnungen!) vereinten Kräften gelang es, das Feuer von 8 Freherſtraße ſtießen am Freitagmittag ein Unweit dem Pilgerhaus kam am Mittwoch] den anderen Fabrikgebäuden fernzuhalten, die Marktbericht Kraf% Sade 8 5 bend vori Woch 5 5 2 1 8 8. tarktberich Kraftrad und ein Radfahrer zuſammen, wo⸗ abend N Woche— es war ſchon dunkel ſehr gefährdet waren. Kurz nach 8 Uhr war Wochenbericht bei beide Fahrer zu Fall kamen. Der Radfah⸗ ein Laſtwagen angefahren, an dem ſich ein][ der Brand gelöſcht. Das Keſſelhaus iſt voll⸗] des Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarktes Weinheim rer trug eine etwa drei Zentimeter lange Riß⸗zunger Radfahrer angehängt hatte, trotz aller]ſtändig zerſtört. Eine Anzahl von Arbeitern, Die Großanfuhren in Aepfeln haben auch wunde an der Stirn und der Kraftradfahrer Mahnungen und Verbote. Wie es geſchah, ob] die in dieſem aufſtrebenden und ſtets ſich ver[ in der Berichtswoche angehalten. Es wurden 65 Prellungen und Hautabſchürfungen davon. em Boden etwas Glitſchriges oder Holpriges[ größernden Betrieb Beſchäftigung gefunden täglich ca. 800 bis 1200 Zentner— vorwie⸗ 50 Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Bei lag, plötzlich ließ der Radfahrer los und flog hatte, wird nun leider eine Zeit lang feiern gend aus dem heſſiſchen Odenwald— ange⸗ bun ſechs weiteren Verkehrsunfällen wurden fünf mit ſeinem Rad über die Schienen der Neben⸗ müſſen. Ueber die Urſache des Feuers iſt nichts[liefert. In der Hauptſache kamen Jakob Le⸗ 7 Perſonen geringfügig verletzt und mehrere bahn, direkt an die kleine Böſchung. Wie durch] bekannt. bel, Pflater⸗ und Taffet⸗Aepfel auf den Markt. U Fahrzeuge beſchädigt.—(Verkehrsüberwa⸗ ein Wunder blieb der junge Mann unverletzt, Ladenburg. Die Abendaufführung des[In Birnen, bei denen die Lieferungen ca. 100 17 chung). Wegen verſchiedener Uebertretungen] nur das Rad hatte ſcharfe Prellungen erhal⸗ Heimatſpiels, die erſte dieſer Art, führte am[ Zentner täglich betrugen, waren vorwiegend der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 12 ten, 55 d Leichen noch von Glück] Samstag eine Zuſchauermenge auf den Markt⸗ Gellerts⸗Butterbirnen, Kongreß und Wil⸗ Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 4 ſagen kann. Wie leicht hätte da, wenn gerade platz, wie ſie noch ſelten beim Ladenburger liams⸗Chriſt vertreten. Die Bühler Zwetſchen Kraftfahrzeuge bekamen rote Vorfahrtsſcheine] ein Zug in demſelben Moment vorbeigekom⸗ Heimatſpiel zu verzeichnen war. Zum zehnten ſind abgeerntet. Die Ernte der Spätzwetſchen ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche] men wäre, ein tödlicher Unfall die Folge ſein] Male wurde„Der Bundſchuh ruft“ von Cor⸗ aus dem heſſiſchen Odenwald ſetzt ein. Nüſſe Mängel aufwieſen. können. 15 nel Serr, aufgeführt. Es entwickelte ſich von] werden noch in geringen Mengen angeliefert. Tödlicher Unfall auf der Autobahn Motorradfahrer verunglückt Anfang an ein beſchwingtes Spiel, das alle] Die Vollernte darin wird in 8 bis 10 Tagen In der Nacht zum Samstag um 3.15 Uhr In der Oberdorfſtraße in Heddesheim Mitwirkenden zu beſten Leiſtungen anſpornte einſetzen. Die Anlieferungen in Einmachpfir⸗ berunglückte auf der Reichsautobahn bei Lorſch ereignete ſich ein Unfall, der noch gut abge⸗ und ſeinen Eindruck auf die Gäſte nicht ver⸗ſichen betrugen täglich ca. 50 Zentner. Die (ilometer 39) Regierungsbaurat Karl Lais laufen iſt. Ein Motorradfahrer kam mit nicht fehlte. Im Scheinwerferlicht kamen die alten] Geſamtanlieferungen beliefen ſich in der Be⸗ aus Karlsruhe 9915 badiſchen Wirtſchaftsmi⸗ übermäßigem Tempo aus Richtung Großſach⸗ Bauten um den Marktplatz zu voller Geltung. richtswoche auf ca. 5500 Zentner. Markt täg⸗ niſterium tödlich. Sein Mitfahrer, Direktor ſen. Ecke Weidnigſtraße fuhr eine Frau mit Der Erfelz dieſes Abends wird wohl Veran- lich geräumt. Es wurden folgende Preiſe ein. Koch aus Karlsruhe, wurde verletzt und iſt am dem Rad in die Oberdorfſtraße und war etwas laſſung ſein, daß im nächſten Sommer von] Pfg. je ½ kg) notiert: Brombeeren 22, Pfir⸗ „Samstag noch nicht vernehmungsfähig gewe⸗unſicher. Der Motorradfahrer hielt ſich ſehr der Möglichkeit, abends zu ſpielen, mehr Ge⸗ ſiſche 10—25; Zwetſchen 5—13: Aepfel 5 f ſen. Die Urſache konnte bisher deswegen noch weit nach links, um die Radfahrerin nicht an⸗ brauch gemacht wird. Am Sonntagnachmittag bis 15; Birnen 6—22; Feigen 20; Tomaten nicht geklärt werden. Der Wagen hat den] zufahren, fuhr aber dabei in die Gerüſtſtangen wurde das Bauernſtück nochmals aufgeführt. 5—10; Nüſſe 20—60; Buſchbohnen 5—10; Schutzſtreifen überfahren, geriet auf die an⸗ eines in Reparatur befindlichen Hauſes und* Briefträger totgefahren Stangenbohnen 7— 21.— Verſand nach al⸗ dere Seite und überſchlug ſich dabei dreimal. kam zu Fall. Das Motorrad iſt ſtark be⸗ 8 1% Pius Am e ſich der len deutſchen Gauen. Der Tote wie der Verletzte ſind nach Darm- ſchädigt, der Fahrer erlitt nur einige Hautab⸗ riefträger Pius Hufnagel, als er ſich auf ſch se 10 eee tzte ſ 9 ſchürfungen an der Hand. 8 dem een den 1990 Huf⸗ E rn 2 N i* 1 nagel wurde gegen 9 Uhr, als er in der un⸗JTeil Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Ver⸗ 1 7 a 2 95„ 5 1: Furchtbares Ende eines Pferdes. in Ladenburg teren Pallaswieſenſtraße ſein Rad aus dem einigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller& Co., Worms. 4 Bürſtadt. Einen ſchweren Verluſt erlitt] Ladenburg. Im Keſſelhaus des Gum⸗ Hof eines Induſtriebetriebes herausdrückte Geſchäftsſtelle; Friedrich Martin, Viernheim. Drack: trum in der Nacht zum Donnerstag voriger Woche] mi⸗Regenierwerkes am Erbſenweg brach am aufſtieg und die Straße überque Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer Cnyrim& Co., ut 3 en— Fuweg brach ſſtieg und die Straße überqueren wollte, Worms.— Da. VIII 1937 über 1800 8. St. iſt— der Landwirt Hch. Kohl von hier. In der J Sonntagmorgen kurz nach 7 Uhr ein Brand von einem Laſtauto erfaßt und auf der Stelle[ Anzeigen vreisfiſſe r 6 cüftia 488 5 A genig SSD 5 5 0 N 5 bet . U ei Er 0 0 N Ne zun Sänger⸗Einheit. 0 fe S. 8 8 0 889832— Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſer Aus⸗ frau Wil 8 5 N 1 60 268 g flug am Sonntag, den 12. September, ſtattfindet. II 8 e i 5 N Anmeldungen können noch bei mir gemacht werden. V 270 ö a 3 e 8 Der Vorſttende. fem Monteur. 2 2 15 i Ne 25 Turnverein von 1893 N 0 1 N 8 0 Fußball. Heute Dienstag abend 6 Uhr Platztraining Wenn ſie wüßte, 48 72.. S 0 7 2 für die Jugendmannſchaft. Alle müſſen unbedingt wie ſchnell und doch e„ 1 388892 0 erſcheinen. ſchonend ini verölte lber · 988 5* 9 ee 0 Kleintierzuchtverein 1916 Viernheim 5 5 ede,* a e: ale 65 3 f hingewief 1 anzüge, Hofen, Arbeits. 22 45 g 4 n muß nochma arau ingewieſen werden, da 2. 75 8 5. die Felle bis Samstag bei Fellfachwart Mandel Gg hemden, Putztücher uſw. 8.. 755,— Bil abgeholt werden, indem die Verpflichtungen bis dort ſäubert, ſie würde ſich nicht 525 5 2 n den hin bei der herſtellenden Firma getätigt ſein müſſen. mehr mit veralteten Rei⸗ 0 5 N l 7 g 8 2 222 5 Der Borſizende nigungsmethoden ab; 8 e 4 e 1 Heute Dienstag nachm. 6 Ahr u. Ji plagen!= Und was für 7 5 5 5 Ae! Mittw. b Zimmer 4 Ihre Frau gilt, gilt nicht S. 5 8* Eur f und Küche,„weniger für a Ile, die 788 1 8 4 5 75— i. j z N 5 e 2 g beh. be eee hene deuten eee e 5. 2 — u mieten geſucht waſchen mũſſen. ii iſt da 1 8 5 ee. 1 Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 9 W. e zu e— 2.* 8 5 5 wirklich ein ebenſo billiger 2 0 2 ein Transport Ferkel, Läufer ⸗ u. Näh. Auskunfts⸗, 1 8 8. 1 7 f 7 ſtarke Einſtellſchweine 5 tafel d. Geſchäftsſt. 2 wie zuverläſſiger Helfer!. 0„4. get z.bedeut. herabgeſetzt. Preiſ. z. Verkauf.—— 1 5 f 5 P 5 0 ben der 3 5 7 7 S a 1 8 17 l 5 N ö Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. Halbgewachſene 3 2 8 5 5 5 10 junge vorzügliches Reinigungs · 5 8 auen Hühner mittel für oerölte und ſtark 8 5 5 72 5 7. 1 1 ſch de itꝰ 805„ 925 id i 3 Fee Sie gange familie 1 1 9— 5 4 N N* 1 Mſſion Heute Dienstag 5 Uhr 1 großer Kirchner 1 77 5 5 + 75 5 8* —.— Fee Sate 25 Ludwigſtraße 16 1 15¹ 67 Ce. 71 7 0 72 5 1 inlegſchweine billigſt zu haben bei Am Freiſchütz“ iſt 6 e. 2 en d. 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