ö K en 1 niligz Seplener; Craig Sporhlah Agenon⸗ t flüchten. neter Ge⸗ hausein⸗ In del nen Trie⸗ intel und ein Shit 1 Afhr⸗ t, der mt r Habſt⸗ 1 Schne⸗ gend bei rde eus fert, wo ußte. J det junge Operaton u Nusa, 72 den ihrigen lag: er Jo,, Borns ein. Dutt ahrin A Co, it frollag J — dollttt bethelen wine nmet 2 1 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg Nummer 211 eiertagen. otenlohn. 0 Jamskag 2 iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS D AP. Viernheim den 11. Sepfember 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS L'hafen 15101 13. Jahrgang 140000 politische Leiler huldigen dem Führer Eine Sinfonie von Jarben und Licht— Anſprachen des Führers und dr. Leys der Auftakt in Nyon der Jowjeijude Lilwinow⸗-Finkelſtein hett gegen Deulſchland und Nalien Ein Strom von 32000 Jahnen Jubel ohne Grenzen um den Führer Nürnberg, 10. Sept. Der Abend des Freitags war den Politiſchen Leitern vorbehalten, die in einer Stärke von 140 000 Mann auf dem mächtigen Zeppelinfeld in 12 gewaltigen Blocks angetreten waren, um aus dem Munde des Führers die Marſch⸗ richtung für das kommende Jahr u vernehmen. Der gewaltige Widerhall des orjahres hat dem Appell diesmal einen noch ſtärkeren Zuſpruch verſchafft. Schon vor Be⸗ inn waren die mächtigen Tribünen Kopf an Ropf von einer die Hunderttauſend überſtei⸗ genden Menſchenmenge angefüllt. Immer aber noch ſtrömten aus allen Anmarſchſtraßen neue Maſſen heran. Die Politiſchen Leiter waren in rund 30 Ko⸗ lonnen mit klingendem Spiel und fliegenden ahnen aus ihren Unterkünften angerückt. unkt 19 Uhr ſtanden wohlausgerichtet in wölf gewaltigen und tiefen Blocks die Be; gar und Verkünder des nationalſozialiſtiſchen edankengutes auf dem Feld, während die 32 000 Fahnen vor dem nds bann Aufſtel lung genommen hatten. Noch lag das Feld ban m Dunkel, nur an den Enden des Tri⸗ ünenraumes loderten aus großen Feuerſchalen Flammen zum Himmel. Pünktlich erfaßten die Scheinwerfer ein rieſiges, eichenlaubumkränztes Hakenkreuz auf dem Mittelteil der Tribüne mit ihrer ſtrah⸗ lenden Fülle, und im gleichen Augenblick auch werden die Fahnengruppen auf den 34 Tür⸗ men, die die großen Wälle unterteilen 2 rahlt. Wahre Garben von Licht erhellen ie ohen Pfeilerreihen, die ſich zu beiden Seiten an den Mittelteil der Tribüne anſchließen, de⸗ ren Rückwände das Hakenkreuz auf rotem Felde führen, Der gane Mittelaufbau iſt von Hakentreuzfahnen eingekteiſt, deren Spitzen im Scheinwerferlicht funkeln. Es iſt eine überwäl⸗ tigende Farbenſinfonie in Braun und Rot und Weiß, in Silber und Gold. Der Strahlendom Die Junker der Ordensburgen, das politiſche Führerkorps der Zukunft, hat den Vorbau un; terhalb der Führertribüne beſetzt. Zwiſchen den einzelnen Marſchblocks auf dem Felde ſind breite Gaſſen freigelaſſen und auch der ganze Mittelweg, faſt in der ganzen Breite der Mit- teltribüne, iſt freigeblieben. Auf der Ehren⸗ tribüne haben, wie bei allen. Kund⸗ gebungen des Parteitages, die führenden Män⸗ ner aus 8 und Staat, die Ehrengäſte des Führers und die Vertreter der Wehrmacht Platz genommen. Kurz vor 20 Uhr treffen in einet langen Wagenkette auch die Diplomaten ein. der Führer kommt Mit freudiger Erwartung harren die Män⸗ ner, die als Treuhänder der Partei und des Führers ſeine unermüdlichen Helfer in der Kleinarbeit des Tages ſind, auf Adolf Hitler. Dann zeigen Heilrufe ohne Ende das Nahen des Führers an, der in dem breiten Eingang gegenüber der Hol tribüne von Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley und den Reichs- und Gauleitern empfangen wird. Im Augenblick, als der Reichsorganiſationsleiter dem Führer 140 000 Politiſche Leiter zum Appell meldet und Fanfaren dem Führer ihren Gruß entbieten, werden aus 154 einwerfern zartblaue Strah⸗ lenbündel emporgeſchleudert und bauen einen Lichtdom von atemberaubender Schönheit. Als Kuppelmitte zeichnen ſie auf den Wolken ein helles Viereck von gewaltigen Dimenſionen, ein Spiegelbild des Aufmarſchfeldes. Lanzſam ſchreitet der Führer, gefolgt von den Reichs⸗ und Gauleitern, durch den Mittelgang, um am Fuß der Haupttribüne die Kriegs⸗ und Arbeitsopfer zu begrüßen. Nachdem er die Tri⸗ büne betreten hat, ergießt ſich in die freigelaſſe⸗ nen Gaſſen, über die Wälle und in das breite Mittelfeld der Strom der 32 000 Fahnen. Ihre funkelnden Spitzen weben ſilberne Ornamente in das herrliche Bild. Jubelnd fallen die Hun⸗ derttauſende in das Siegheil ein, das Dr. Ley — Führer bringt. Dann ſingen die Männer er Ordensburg: „Was die tauſend Jahre harrten, Zwang der 9 in die Zeit. Mit den Fahnen und Standarten Zieht es brauſend durch die Ewigkeit.“ Das erſte Gedenken gilt den Toten des Weltkrieges, den Opfern der Arbeit und den ermordeten Toten der Partei. Alles hatte ſich von den Plätzen erhoben und hebt die Arme, die Fahnen ſenken ſich, während das Lied vom guten Kameraden erklingt. Als die etragene Weiſe verklungen iſt, wendet ſich Dr. Ley an den Führer. Als dann der Führer vor das Mikrophon tritt, empfängt ihn ein Jubel ohne Grenzen. Sofort hat er die Herzen der Hunderttauſende gefangen, als er ſeiner Freude über die Stunde des Wiederſehens Ausdruck gibt. Faſt jeder Satz ſeiner Anſprache wird von Heilrufen und jubelnder Zuſtimmung begleitet. Das Siegheil auf das deutſche Vaterland findet ein gewal⸗ tiges Echo. Die Lieder der Nation klingen auf und werden begeiſtert mitgeſungen. Als ſie verklungen ſind, brandet erneut ein Sturm des Jubels und der Verehrung zum Führer empor und geleitet ihn weiter auf ſeinem Wege. der Jührer empfängt Nyon, 10. September Die„Mittelmeerkonferenz“ trat am Freitag um 17 Uhr im Gemeindeſaal von Nyon zu⸗ ſammen. Außer den einladenden Mächten England und Frankreich nehmen teil: Griechenland, Rumänien, Türkei, Sowjetrußland, Aegypten, Bulga⸗ rien und Jugoſlawien. Mit. des letztgenannten Staates ſind alle Teilnehmer durch ihre Außenminiſter vertreten. Nach einer e des Bürger⸗ meiſters ſchlug Außenminiſter Eden ſeinen Kol⸗ legen Delbos als Präſidenten vor, in⸗ dem er darauf hinwies, daß Frankreich dieſe Konferenz angeregt habe. 5 Delbos wurde 8 3 Zuruf gewählt und legte anſchließend die Ziele der Konferenz dar. Es handele ſich darum, ſo ſagte er, einer unerträglich gewordenen Lage ein Ende zu machen, die hierzu not⸗ wendigen Maßnahmen feſtzuſetzen und die Regeln des internationalen Rechts für die Schiffahrt im Mittelmeer zu verſtärken. „Es iſt nicht möglich“, erklärte Delbos,„daß die Schiffahrt Piratenunternehmungen aus⸗ diplomaliſches Korps Reichsparleitag- Erlebnis des ganzen deulſchen Volkes Nürnberg, 10. Sept. Der Führer empfing am Freitagnachmittag im großen Saal des Deutſchen Hofes die in Nürnberg anweſenden ausländiſchen Miſſions⸗ chefs zum Tee. Bei dieſer Gelegenheit gab der Führer in einer Anſprache ſeiner und des deutſchen Volkes Befriedigung und ſei⸗ nem Dank dafür Ausdruck, daß das Diplo⸗ matiſche Korps in ſo großer Zahl ſeiner Ein⸗ ladung gefolgt ſei und für das große Inter⸗ eſſe, das die Mitglieder des Diplomatiſchen Korps den Veranſtaltungen des Reichspartei⸗ tages entgegenbrächten. Der Führer betonte, daß der Reichsparteitag keine politiſche Parteiveranſtaltung, ſondern ein nationales Feſt des geſamten deut⸗ ſchen Volkes ſei und als ſolches gewertet werden müſſe. Namens des Diplomatiſchen Korps ſprach als älteſter Miſſionschef der franzöſiſche Botſchafter Francois⸗Poncet den Dank des Diplomatiſchen Korps für die ihm erwieſene Gaſtfreundſchaft aus. Die An⸗ weſenheit ſo zahlreicher fremder Diplomaten in Nürnberg lege Zeugnis ab für das ehrliche Bemühen und den guten Willen der fremden Völker, das Leben und Streben des Dritten Reiches zu verſtehen und zu erfaſſen. Sein Wunſch ſei es, daß ſich die deutſche Volksge⸗ meinſchaft einmal zu einer Gemeinſchaft der Völker erweitern möge. Bolſchafter Dr. von Sfohrer beim Führer Der Führer empfing am Freitag in Nürn⸗ ber den neuernannten deutſchen Botſchafter bei der ſpaniſchen Nationalregierung in Sala⸗ manca, Dr. von Stohrer, zur Abmeldung vor ſeiner Ausreiſe. Abendliches Standkonzert am Adolf⸗Hitler⸗Platz Das Konzert wurde ausgeführt von dem Muſikkorps der 1. und 2. Marine⸗Unteroffizier⸗ Lehrabteilung. (Weltbild. Zander⸗K.) geſetzt iſt, die keine Fla die 8 iffe ohne Warnung und ohne Anſehen der Ladung oder des Beſtimmungs⸗ ortes nach Methoden torpedieren, die man als längſt überholt betrachten könnte und die dem Protokoll von 1936 über die Humaniſie⸗ rung des U⸗Bootkrieges direkt zuwiderlaufen.“ Delbos ſprach dann ſein Bedauern darüber aus, daß„aus für ſie beſonderen Gründen zwei Regieru nigen geglaubt haben, die ihnen zugehende Einladung ablehnen en in⸗ dem ſie bemerkten, daß nach ihrer Meinung die Frage in einem anderen Rahmen aufgeworfen werden könnte. „Wir haben es nicht für möglich gehalten“, ſo fuhr der Redner fort,„auf dieſen Vorſchlag ein⸗ zugehen“. Es müſſe eine präziſe Frage geregelt werden, die, wie Delbos meinte, in mancher Hinſicht mit dem Problem des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes angeblich nichts zu tun habe. Im weiteren e Ausführungen erklärte der franzöſiſche Außenminiſter, es er⸗ ſcheine notwendig, um der im Mittelmeer be⸗ ſtehenden Lage Rechnung zu tragen und dort die Achtung vor den Grundſätzen des internatio⸗ nalen Schiffahrtsrechtes wieder herzuſtellen, im gemeinſamen Einvernehmen und für die Dauer der Gefahr diejenigen beſonderen Maßnahmen zu treffen, die für notwendig ge⸗ halten würden. um den freien Verkehr der Han⸗ delsſchiffe dadurch zu ſichern, daß den zu ſeiner Verhinderung unternommenen Handlungen vor⸗ gebeugt und entgegengetreten werde. Für einige der an der Konferenz beteiligten Staaten ſei die Freiheit der Verbindungen auf dieſem Meere ein lebenswich⸗ tiges Sicherheitselement. Delbos ſchoß ſeine Ausführungen mit dem Hinweis, zaß infolge der Abweſenheit zweier Regierun⸗ gen die Möglichkeiten der Konferenz beſchränkt eien. Hierauf ſprach Litwinow⸗Finkelſtein, der verſteckte Angriffe gegen die eingeladenen aber abweſenden Staaten richtete, die an der „Sabotierung und Torpedierung der Konferenz“ intereſſiert ſeien(). Er„bedauerte“ anderer⸗ ſeits die Abweſenheit Valencias, deſſen Ein⸗ ladung er„als Wiedergutmachung eines Feh⸗ lers“ anregte(9. er ame desjenigen Staates, der mit den Mittelmeerpiraten zuſam⸗ menarbeite ſei in aller Munde, obwohl er in dieſer Halle nicht ausgeſprochen werden dürfe. Das könne aber die von dem Piratenunweſen betroffenen Staaten nicht hindern, ihrerſeits ihn auszusprechen(). Die Sowfetregierung könne ſich nicht auf internationale Einrichtungen verlaſſen, deren geringe Wirkungsmöglichkeiten in den letzten Jahren wiederholt bewieſen worden ſeien. So aber erwartet ſie von der Konferenz, daß ſie die allgemeinen Intereſſen der an der Mittelmeerſchiffahrt beteiligten Staa⸗ ten ſchütze. Schließlich meinte Litwinow⸗Finkel⸗ 2 957 man bei dieſer Frage nicht nur an die nter 1 denken habe, ſondern auch an andere Kriegsſchiffe und an Flugzeuge. Nach dieſen Aeußerungen Litwi⸗ now⸗Finkelſteins, aus denen erneut die provo⸗ zierenden Abſichten Sowjetrußlands hervor⸗ gehen, gab Eden eine kurze Erklärung ab, in der er ſeinerſeits die Abweſenheit der beiden gleich⸗ falls eingeladenen Großmächte bedauerte, aber gleichzeitig mitteilte, daß ſie über die Konferenz auf dem Laufenden gehalten würden. Als Vorſchlag Edens konſtituierte ſich die Konferenz als Komitee und blieb, nachdem die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen war, noch zu einer längeren Be⸗ ratung beiſammen. e reſpektieren, dis Panzerſchiff„Admiral Scheer“ in Liſſabon Liſſabon, 10. September. Panzerſchiff„Admiral Scheer“ lief Freitag⸗ vormittag in den Hafen der portugieſiſchen Hauptſtadt Liſſabon ein. Die deutſche Kolonie. an der Spitze Vertreter der Auslandsoraganiſa⸗ tion der Partei. bereitete dem deutſchen Kriegsſchiff einen begeiſterten Empfang. Dre * Dre. er S . e eee * 8* 77 ä S ee — 8 g P eee ee Schweiz wurde, ebenfalls am geſtrigen Tag, die eee eee e eser 58 is Tagung teilzunehmen, wenn wir auch nicht ein⸗ Don Genf nach Nyon Von Ph. Oben auer In Genf iſt am geſtrigen Tage die 28. Völ⸗ kerbundsratstagung zuſammengetreten. Den Vorſitz führt der Bolſchewiſtenhäuptling Negrin aus Valencia. Wir zweifeln nicht daran, daß die Mosko⸗ witer aus Spanien und ihre geiſtigen Väter aus Moskau die Gelegenheit der Ratstagung weidlich ausnutzen werden, um ſich in Hetz⸗ reden gegen Deutſchland und Italien auszu⸗ toben. Der Völkerbund in ſeiner Torſogeſtalt iſt nun einmal das Forum geworden, auf dem nicht dem Frieden der Welt und einem wirklichen Bund der Völker das Wort geredet wird, ſondern das Gremium, in dem ſich alle Feinde der Ordnung und Zivili⸗ ſation nach Herzensluſt ausre⸗ den können. J Wir haben demgemäß in Genf nichts zu ſuchen. Ueberdies iſt bis zur Stunde noch der erſte Beweis dafür zu erbringen, daß. es dem Völkerbund und ſeinem Rat auch nur in einem einzigen Fall von wirklicher Bedeutung gelun⸗ gen wäre, den offenen Ausbruch von Feind⸗ ſeligkeiten zwiſchen ſtrettenden Mächten zu ver⸗ hindern. 5 Von Genf nach Nyon ſind es nur 21 Kilo⸗ meter. In dieſem kleinen Städtchen der Mittelmeerkonferenz eröffnet. Schon die Nähe dieſes Tagungsortes bei Genf liefert den Grund für die Annahme, daß es ſich bei der Tagung in Nyon nur um einen Ableger der Genfer Ratstagung handelt. Man be⸗ zeichnet deshalb auch in der internationalen Politik heute ſchon Nyon als eine Depen⸗ dance von Genf. Zu dieſer Annahme zwingt auch noch die Tatſache des zeitlichen Zu⸗ ſammentreffens der beiden Konferenzen, und weiter die Mitteilung, daß die Delegierten der verſchiedenen Mächte in Genf und Nyon viel⸗ fach dieſelben Perſonen ſind. Sie haben faſt ausnahmslos ihren Wohnſitz in Genf genom⸗ men. So ſehr dieſe Tatſachen für uns und für Italien ein Grund zu Mißtrauen in die Mittelmeerkonferenz von vornherein hätte ſein können, ſo wenig ſind ſie für uns bei der Ent⸗ ſcheidung über die Teilnahme an den Verhand⸗ lungen von Nyon ausſchlaggebend geweſen. Auch Deutſchland und Italien haben den ſehn⸗ lichſten Wunſch, daß die ſchwierigen Fragen der Mittelmeerſchiffahrt raſch in zufrieden⸗ ſtellender Weiſe für alle Teile gelöſt werden. Deshalb waren wir grundſätzlich bereit, an der ſehen konnten, warum die ſtrittigen Fragen um das Mittelmeer nicht auf der Nichteinmiſchungs⸗ konferenz in London behandelt werden ſollten. Dieſem Ausſchuß war doch die Aufgabe über⸗ tragen, die ſpaniſche Frage zu bereinigen und alle Vorgänge, die ſich in den letzten Wochen und Mongten im Mittelmeer abgeſpielt haben und für England und Frankreich der Anlaß zu der Mittelmeerkonferenz waren hängen doch urſächlich nur mit dem ſpani⸗ ſchen Krieg zuſammen. Die Gründe, die Deutſchlaud und Italien veranlaßt haben, eine Teilnahme an der Kon⸗ ferenz von Nyon abzulehnen, ſind in den Ant⸗ wortnoten der beiden Mächte klar zum Aus⸗ druck gekommen. Es war lediglich das bx o⸗ vokatoriſche Verhalten Sowjet⸗ rußlands, gegen Italien und Deutſchland. Die ruſſiſchen Angriffe gegen Italien kamen nicht überraſchend. Als vor einigen Wochen es den Anſchein erweckte, als könne ſich zwi⸗ ſchen England und Italien eine Annäherung vollziehen, da hat man ausſchließlich in Mos⸗ kau dieſe Wendung der Politik mit aller ⸗ größtem Mißbehagen aufgenommen. Getreu ſeiner alten Loſung, immer und itber⸗ all Unfrieden zu ſtiften. und die Völker zu entzweien, ſtatt ſie zu einigen, wurden alle Anſtrengungen von Moskau aus gemacht, um dieſe Annäherung zu torpedie⸗ ren. Es geſchah mit den Mitteln der Lüge und Verleumdung und mit der tatſächlichen Waffe des Torpedos. Die Torpedos auf die engliſchen Schiffe im Mittelmeer waren aus bolſchewiſtiſchen Ausſtoßrohren gekommen. Und als auch dieſe ſowjetruſſiſche Lüge nicht richtig gezündet hatte, beſchuldigte man von Moskau aus Italien direkt. ſowjetruſſiſche Handelsſchiffe im Mittelmeer angegriffen zu haben. Auf dieſe infame Unterſtellung haben die beiden Mächte Deutſchland und Italien die einzig richtige Antwort gegeben. Nachdem es doch ſchon zu dutzendmalen erwieſen war. daß niemand anders als nur Sowietrußlan im Mittelmeer Seeräuherei treibt. war es doch der Gipfel der Unverſchämtheit, ein anderes Land dieſes Verbrechens gegen das Völkerrecht zu beſchuldigen. Während Deutſchland und Italien in ihren Antworten auf die Einladung zur Mittelmeer⸗ konferenz ſich außerordentliche Mäßigung auf⸗ erlegt haben. und von franzöſiſcher und eng⸗ liſcher Seite bei der geſtrigen Eröffnung der Konferenz in Nyon auch der gute Wille zu einer Verſtändigung mit den beiden zentral⸗ europäiſchen Mächten zu kommen, gezeigt wurde, hat natürlich auch Sowjetrußland dieſe Gelegenheit nicht verſtreichen laſſen, um er⸗ neut gegen uns und Italien 3. u hetzen. Litwinow⸗Finkelſtein iſt mit den gleichen Lügen und Verleumdungen in Nyon aufgetreten, die ſchon in ſeinen Noten an Italien zum Ausdruck gekommen baren. Ja, er hat ſeine Angriffe noch verſchärft und erklärt,„Sowjietrußland ſei am Ende ſeiner Geduld angekom⸗ men und werde ſich, falls die Angriffe fort⸗ geſetzt werden ſollten, zu Vergeltung 8. maßnahmen gegen Italien genötigt ſehen“. In dieſer Aeußerung liegt zweifellos eine nicht ur eträchtliche Verſchärfung der ganzen Situation. Italien kann ſich eine ſolche Dreiſtigkeit nicht gefallen laſſen und in Rom wird auch heute früh bereits erklärt:„Sollten die von Litwinow angekündigten Maßnahmen erfolgen, dann werde ſie Italien nicht als Vergeltungsmaßnahmen, ſon⸗ der Aufmarſch Nürnberg, 10. September. Den Auftakt der Veranſtaltungen des Frei⸗ tag auf dem Reichsparteitag der Arbeit bil⸗ dete der Aufmarſch der deutſchen Polizei. ährend im vergangenen Jahr nur die Blutorden⸗ und Ehrenzeichenträger der Polizei am Führer vorbeimarſchierten, nahmen in dieſem Jahre 3000 Polizeioffiziere und ⸗mannſchaften, unter ihnen wiederum 168 Blut⸗ orden⸗ und Ehrenzeichenträger, an dem Auf⸗ marſch auf der Deutſchherrenwieſe teil. Der Aufmarſchplatz, der ringsum mit den Fahnen des Dritten Reiches geſchmückt war, bot ein überaus feſtliches Bild. da die Polizeioffi⸗ ztere und ⸗mannſchaften in ihren prächtigen Paradeuniformen angetreten waren. Unter den zahlreichen Ebrengäſten, die zu dem Feſtakt der Fahnenweihe erſchienen waren, befanden ſich auch Polizeiofftziere aus Polen. Italten. China und Japan. Kurz vor 9 Uhr traf der Führer unter den ſtürmiſchen Heilrufſen der vieltauſendköpfigen Zuſchauermenge und den Klängen eines Prä⸗ ſentiermarſches ein. In ſeiner Begleitung be⸗ fanden ſich Reichs innenminiſter Dr. Frick und Reichsführer 40 und Chef der deutſchen Polizei Himmler. Nachdem der Chef der deutſchen Ord⸗ nungspolizei, General Dalugue, dem Führer Meldung erſtattet hatte, ſchritt dieſer unter den Klängen des Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗ Liedes die Front der angetretenen Forma⸗ tionen ab. Reichsführer Himmler ſpricht Reichsführer) und Chef der deutſchen Po⸗ lizei Himmler begab ſich ſodann zur Redner⸗ tribüne und führte folgendes aus: Mein Führer! Kameraden! Im vergangenen Jahr. am Reichsparteitag 1936, marſchierten zum erſten Mal Angehörige der Polizei, nämlich die Blutordens⸗ und Eh⸗ renzeichenträger der deutſchen Polizei an Ih⸗ nen, mein Führer, vorüber. In dieſem Jahre haben Sie, mein Führer, erlaubt, daß außer den Blutordens⸗ und Ehrenzeichenträgern 3 000 Mann der neuen einheitlich im Reich organi⸗ ſierten Polizei vor Ihnen antreten und vor⸗ beimarſchieren dürfen. Die Polizei weiß ſehr wohl, daß keine Ein⸗ richtung des Staates in den 14 Jahren von 1919 bis 1939 ſich ſo viel Abneigung und Miß⸗ achtung zugezogen hat, wie die damalige Po⸗ lizei der deutſchen Länder. Tauſende von deutſchen Polizeioffizieren und Beamten muß⸗ ten in einem zun Symbol gewordenen Anzug Dienſt machen und bekamen Befehle gegen ihre Volksgenoſſen und beſonders gegen uns Na⸗ tionalſozialiſten. Die Jahre 1933 bis 1935 haben einen ſehr hart durchgeführten Reinigungsprozeß in der Polizei mit ſich gebracht: es wurden alle die Angehörigen der deutſchen Polizei, die über den Rahmen dienſtlich gegebener Befehle hinaus aus marxiſtiſcher und anationaler verſönlicher 88 Nürnberg, 10 Sept. Mit klingendem Spiel marſchierten um 10 Uhr Spielmannszug und Muſikzug der Schutz⸗ polizei Berlin vor dem Deutſchen Hofe auf. eine ſchnurgerade Linie bildeten die roten Haarbuſchen im Tſchako als in vorbildlicher Paradeſtellung Aufſtellung genommen wurde Zu aleicher Zeit erſchien, ſtürmiſch von der Menge begrüßt, vor dem Deutſchen Hof der Führer. begleitet von Reichsinnenminiſter Dr. Frick und vom Chef der deutſchen Polizei, Reichsführer y Himmler. Hinter ihnen grüßte die Blutfahne der Beweaung Der Chef der Ordnungspolizei. General der Polizei Dalugue, führte den Vorbeimarſch an und erſtattete dem Führer Meldung. An der Spitze marſchierte der Fahnenblock mit den vorher vom Führer verliehenen 2 Fah nen. Dann zogen eine Hundertſchaft nach der anderen. 1500 Mann der Schutzpolizei. im Stechſchritt zugweiſe am Führer vorbei. Ih⸗ nen voran Generalmajor Weberſtädt. Es Bei der Weihe der 28 Fahnen der Polizei hielt der Führer folgende Anſprache: Männer der deutſchen Polizeil Wie ſchwer die Stellung des Polizeibeamten als des allen ſichtbarſten Repräſentanten der Staatsautorität dem Volke gegenüber iſt, hat Ihr Führer, Parteigenoſſe Himmler, ſo⸗ eben umriſſen. 2 Im Jahre 1938 hat der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat ſofort verſucht. Ihnen dieſe Stel⸗ lung in Zukunft zu erleichtern. Mit der aus⸗ ſchließlichen Beſchränkung Ihrer Wehr auf die ſcharfe Waffe iſt jenes ſo verhaßte und charak⸗ teriſtiſche Merkmal der Novemberzeit von der Polizei fortgenommen worden. Wir waren da⸗ mals der Ueberzeugung, daß es möglich ſein muß, die Autorität des Staates, die Erfor⸗ derniſſe der Gemeinſchaft der Volksgenoſſen gegen den ergriffen werden können, der ſich 2 8 eines Vergehens ſchuldig gemacht 2. Der erſte Tag der Mittelmeerkonferenz hat alſo gerade das Gegenteil von dem gebracht, was die Abſicht der Einberufer geweſen iſt. Die Lage hat ſich durch die Querſchüſſe aus Moskau weiter verſchärft und nach einer Mel⸗ dung. die wir an anderer Stelle dieſer Ausgabe abdrucken, ſind infolge der herausfordernden Art Litwinow⸗Finkelſteins bereits die erſten Schwierigkeiten in Nyon aufgetreten. dern als Angriffs handlungen be trachten, da Vergeltungsmaßnahmen nur Aufmarſch der Polizei in nürnberg Reichsführer 1 Himmler an ſeine Kameraden Führer die Deutſchherrnwieſe und begab ſich Einſtellung in den vergangen Jahren ihren Dienſt gemacht hatten, aus der Polizei entfernt Wir wiſſen. daß das noch nicht genügt. Achtung und Liebe müſſen wie im Leben des Einzelnen, ſo auch im Leben eines Volkes allmählich nicht nur äußer⸗ lich, ſondern vor allem von innen heraus errungen werden. Die Achtung des deutſchen Volkes hat, glaube ich, die deutſche Polizei ſich in den vergangenen Jahren ſchon wieder errungen: die Liebe des Volkes und insbeſondere der Bewegung zu gewinnen und zu behalten, iſt unſer Be⸗ ſtreben, heute und in aller Zukunft. Die Stellung der Pollzei iſt in keinem Falle leicht. Der Polizeibeamte iſt Beamter und trägt trotzdem ein ſoldatiſches Kleid und bat im Intereſſe der Staatsautorität, die er bis zum letzten Dorf verkörpern ſoll, blanke und Schuß⸗ waffen zu tragen. Der Polizeibeamte trägt alſo ein ſoldatiſches Kleid und trägt ſoldatiſche Waffen: er iſt aber dabei— ganz klar ſeiner Aufgabe entſprechend— nicht mit dem Sol⸗ daten der Wehrmacht gleichzuſtellen. Weſter⸗ bin erwarten Volk und Bewegung mit Recht 155 uns, daß wir fanatiſche Nationalſozialiſten ind. Wir haben aber den Glauben, daß wir un⸗ ſer Ziel, die Liebe des Volkes, und als höch⸗ ſtes Ziel, Ihre Zufriedenheit, mein Führer, zu gewinnen, erreichen werden, wenn wir als Beamte pflichttreu. in unſerem Leben ſoldatiſch gehorſam und in unſerer Nan nationalſozialiſtiſch nd. Mein Führer! Wir ſind uns der Ebre und der Auszeichnung bewußt, wenn wir ſchon an dieſem Parteitag von Ihnen Fahnen und am Sonntag eine Standarte verliehen hekom⸗ men. Ich bitte Sie, mein Führer, die Fahnen zu weihen. Der Führer weiht die Fahnen Als der Reichsführer iz geendet und der Fübrer ihm mit herzlichen Worten für fein Treuegelöbnis gedankt hatte, ergriff der F ũ h⸗ rer zur Weihe der 23 Fahnen für die einzelnen Polizeiſtandorte das Wort. Sodann begab ſich der Führer in die Mitte des großen Vierecks, wo die Fahnenabordnung Aufſtellung genommen hatte, um die 23 neuen Fahnen zu weihen und ihrer Beſtimm⸗ mung zu übergeben. „Reichsführer y und Chef der deutſchen Po⸗ lizei Himmler dankte dem Führer für die Verleihung der Fahnen und führte aus: Ka⸗ meraden! Wir haben ſoeben vom Führer die Fabnen verliehen bekommen. Wir wollen zeit⸗ lebens uns dieſer Ehre würdig erweiſen. Unſer Führer Sieg Heil!“ Unter den Klängen flotter Marſchmuſik und in begeiſterten Heilrufen der Zeugen dieſer ge⸗ ſchichtlichen Stunde der Polizei verließ der zum„Deutſchen Hof“, wo er den Vorbei⸗ marſch der Abordnungen der deutſchen Po⸗ der Vorbeimarſch vor dem Führer Die Anſprache des Führers ———————————-ͤ— Die jüngſten Provokationen Sowjetrußlands rechtfertigen den deutſch⸗italieniſchen Stand⸗ 2 ͤ vb lizei aus allen Gauen des Reiches abnahm. folgten 1500 Mann der Gendarmerie. die vom Inſpekteur von Heſſen Oberſtleutnant Müller dem Führer gemeldet wurden. Den Abſchluß bildete wieder eine Hundertſchaft der Schutz ⸗ polizei. Tauſende von Zuſchauern grüßten die ſchmuck ausſehenden Polizeibeamten. die zum erſten⸗ mal in einem geſchloſſenen Block ſich in der neuen Paradeuniform zeigten. mit begeiſterten Heilrufen. Die 3000 Männer der Polizen. die ſeit der Machtübernahme zu einem wab⸗ ren Freund der Bevölkerung gewor⸗ den iſt, hinterließ mit ihren leuchtend arünen Uniformen. den ſchwarzen Haarbuſchen am Tſchako dem leuchtenden weißen oder braunen Lederzeua mit Schabracken einen bervorragen⸗ den Eindruck Sie wurden auf dem Marſch durch den Frauentoraraben überaus herzlich begrüßt Dem Vorbeimarſch der Schutzpolizei wohnten mebrere Reichsleiter. das Führerkorps der Schutzpolizei ſowie zahlreiche UH⸗Führer bei. gegenüber durchzuſetzen und wahrzunehmen auch ohne ein ſo beſchämendes Attribut, wie es der Gummiknüppel war. Nach unſerer Auffaſſung gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder es genügt die Autorität der Perfönlichkeit des Einzelnen oder es iſt notwendig, dieſer Auto⸗ rität mit der ſchärfſten Waffe Reſpekt und Gehorſam zu verſchaffen. Unmöglich aber iſt es, die Rücken eines Volkes wie bei barbari⸗ ſchen Wüſten⸗ und Steppenvölkern zu prügeln und es damit zu entwürdigen. 3 Heute weiß jeder Deutſche, daß der Polizei⸗ beamte genau ſo ein Repräſentant des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates und damit der natio⸗ naliſtiſchen Volksgemeinſchaft iſt, wie irgend ein anderer Vertreter dieſes Staates. Er weiß, daß der Polizeibeamte ſedem Volksgenoſſen ebenſo als Freund gegenübertritt wie ir⸗ punkt in jeder Weiſe. In Moskau will man keine Verſtändigung unter den Völkern, in Moskau will man nicht den Frieden, ſondern den Krieg. In Paris und London ſcheint man allerdings dieſes gefährliche Spiel mit dem Feuer noch nicht mit der Klarheit erkannt zu aben, wie das in Deutſchland und Italien der all 155 Hier könnte eine genaue Lektüre der Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels, die er vor zwei Tagen auf dem Nürnberger Partei⸗ tag gehalten hat, und in der er mit ſchonungs⸗ 41 Offenheit die Welthetze Sowfetrußlands end ein anderer Träger der Autorität des taates. Er weiß aber auch, daß deshalb und gerade deshalb dieſer Träger der Autorität des Staates entſchloſſen iſt. ihr unter allen um⸗ ſtänden Geltung zu verſchaffen. Er wei„daß dann auch vor dem Aeußerſten und tzten nicht zurückgeſchreckt werden würde.. Und umgekehrt weiß auch jeder Vertreter dieſes Staates daß aber auck hinter ihm die Autorität des Staates ſteht. daß er von ihr gedeckt wird in ſeinem Dienſt am Volk und an unſerer Volksgemeinſchaft. In Vollzug dieſes Willens. den deutſchen Polizeibeamten ſeines früheren Charakters zu entkleiden, erfolgte dann die neu⸗ Uniformie⸗ rung der deutſchen Polizei: auch hier von dem Gedanken beherrſcht, dieſer Polizel auch äußer⸗ lich ein Bild zu geben, das des erſten, jedem ſofort ins Auge ſpringenden Staatsrepräſen⸗ tanten würdig iſt. 7 Nun ſoll ein Schritt weitergegangen wer⸗ den, Die deutſche Polizei oll immer mehr in lebendige Verbindung gebracht werden mit der Bewegung, die volltiſch das heu⸗ tige Deutſchland⸗ nicht nur repräſentjfert. ſondern darſtellt und führt. Zu dieſem Zweck ſollen Sie die heutigen ahnen von* ſelbſt empfangen. Es ſoll dannit ein neuer Art der ſichtbaren Eingliederung der deutſchen Polizei in die große Front der marſchierenden und für die Nation kämpfenden dentſchen Volks⸗ gemeinſchaft erfolgen. c weiß, Sie werden dieſe Fahnen genau ſo tragen wie all die anderen Verbände, die berufen ſind, mit ſtärkſter Kraft der Nation zu dienen! Sie werden in dieſen Fahnen das Symbol Ihrer Verbindung ſeher mit ienem deutſchen Volk, das hinter dieſer Fahne heute ſein neues Leben geſtaltet. Sie werden dabei von zwei Leitgedanken be⸗ herrſcht ſein: 1. Als Repräſentant des Staa⸗ tes zugleich der beſte Freund des Volkes zu ſein. 2. Als der Repräſentant dieſes Staates der unerbittlichſte Vertreter dieſer Volks- gemeinſchaft gegenüber allen verbrecheri⸗ ſchen Elementen zu fein, die ſich an ihr ver⸗ fündigen. Es muß möglich ſein, und es iſt möglich. zwiſchen dieſen heiden Aufgaben eine Bezie⸗ hung und eine Verbindung herzuſtellen. Es iſt möglich, auf der einen Seite der wärmſte Freund jedes anſtändigen Deutſchen und auf der anderen Seite der unerbittlichſte Gegner jedes Feindes dieſes deutſchen Volkes und un⸗ ſerer deutſchen Volksgemeinſchaft zu ſe!⸗ Je mehr der deutſche Polizeibeamte ſich ſelbſt in dieſe Aufgabe hineinlebt, ure mehr wird er nicht nur das Vertrauen haben, ſondern allmählich auch ſteigend die Liebe des deutſchen Volkes erringen. 1 in e Vertreter einer 5 inzelnen undankbaren, im geſamten aber doch auch wieder herrlichen Aufgabe ſehen, der 0 gabe. mitzuhelfen an der Stärke des Volks- körpers im Innern, an der Reinigung dieſes Volkskörpers von den ſchädlichen, nicht int 15 gehörenden Elementen und vor allem an der würdigen Vertretung dieſes Volkskörpers auch nach außen hin. Denn ſeder, der vom Aus⸗ land in das Reich kommt, ſtößt als erſten Re⸗ präſentanten dieſes Reiches auf den Mann der deutſchen Polizei. a So gebe ich Ihnen heute Ihre Fahnen in dem ſtolzen Bewußtſein, daß Sie auch dadurch immer mehr eingegliedert werden in jene große gemeinſame Marſchkolonne der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft! Heil Polizei!“ Wie aus einem Munde brauſte die Antwort der Männer der Polizei:„Heil, mein Fißhrer!“ über den weiten Platz. Deulſche Kulfurwoche erfolgreich Paris, 10. September. „Die Pariſer Preſſe aller Schattierungen fährt fort, den außergewöhnlichen Erfolg der Deutſchen Kulturwoche zu ſchildern.„Heute nacht gegen 1 Uhr“, ſo ſchreibt der„Intranfi⸗ geant“ zu der Triſtan⸗Aufführung.„machte ſich die Begeiſterung des Pariſer Publikums über die Meiſterleiſtung der Staats- oper Berlin. wie ſie Bayreuth in dieſem Jahr hat hören können. in einer Exploſion von Bravorufen Luft. Auch dieſesmal war der Erfolg von ſeltenen Ausmaßen: Martha Fuchs und Karl Hartmann als hervorragende Ffoſde und Triſtan und nicht zu vergeſſen Karl Elmendorff als Dirigent werden ſich mit Rührung dieſes Abends erinnern können. der in ihrer Laufbahn ſicher ein bedeutendes Er⸗ eianis iſt.“ Das Intereſſe des muſikliebenden franzöſi⸗ ſchen Publikums an der Deutſchen Kulturwoche hält unvermindert an. Zahlreiche Franzoſen haben ihren Sommerurlaub unterbrochen und ſind nach Paris zurückgekeht. um den Veran⸗ ſtaltungen beizuwohnen. Vom 11. bis 13. September wird in San Sebaſtian der Jahrestag der Befreiung von der bolſchewiſtiſchen Herrſchaft gefeiert. Aus allen Teilen des nationalen Spanien werden zu dieſem Feſte Sonderzüge erwartet. Als E renaaſt traf Freitag der Kalif von Spaniſch⸗ Marokko mit einer Anzahl marokkaniſcher Würdenträger in San Sebaſtian ein. herberk-Rorkus⸗Fahne in Nürnberg §s Berlin, 10. Sept. Die Herbert⸗Norkus⸗Fahne, das höchſte Ehrenzeichen der na wurde von den Nürnbergfahrern der Berliner HI., die in der Nacht zum Freitag die Reichshauptſtadt ver⸗ ließen, um Mitternacht feierlich eingeholt und zur Stadt der Reichsparteitage mitgeführt. Dort wird das alte Ehrenzeichen den aus den angeprangert hat, viel, zur Gewinnung einer beſſeren Erkenntnis beitragen. HJ.⸗Fahnen des ganzen Reiches gebildeten Fahnenhügel krönen. —— duzet fl ten Fort eiem det Nati. den gan ind dez donmen. ein det fiubnade are Heal min 1 Ae, aut fir die n de Abl Uchen u Grabung Fern f 25 U er 6 Mitte 2 l 5 ier A 10 Die Ma lab Dien ln ſhehf eit hrem dend berk let K 1 eingeladen 1 Einheit ui 4 wur cri Gausrgan. ber Preſe kiums, die nem * 11% e** Fahne deute Wedanken ze, eam fich lebt, wen Vertrauen c steigend erringen. ner war in en aber doch , ler N 4 Sue. eg Vece bt l J erfen he, n Nern der : ahnen in auch dadurch n jene große ichen Folls⸗ die Ant pott in Füßrer!“ Agel Zeptember. hattlerungen Etiolg det . Hale „ Juttunſt⸗ „act pub; 81440 in dieſem Feloſten nal war der ſartha Fuchs abe Kobe ſen got! uch wit eme det endes Er 2. ſuunſifl gultnwoce Ftanoſen nahen wd dnn dern Kongreß-Reden auf dem Parteitag der Jührer ſpricht zu deulſchlands Frauen Die Reichsfrauenkagung in der Kongreßhalle Nürnberg, 10. September. Der ſchönſte Dank für Arbeit, Mühe und Sorge iſt die Liebe, das weiß am beſten die Frau, deren Daſein ſelbſt Arbeit und deren Aufgabe in der Familie ſelbſt Sorge iſt. Des⸗ halb empfindet die deutſche Frau die Größe des Werkes Adolf Hitlers ganz beſonders, und ihr Bekenntnis der Treue zum Führer des Volkes wird immer getragen ſein vom Dank der Mutter für den Wiederaufbau und die Sicherung des Daſeins der deutſchen Fa⸗ milie, für die Freude, die das neue Reich einer wieder geſund und heiter gewordenen Jugend gibt, und für den großen und ſiegreichen Kampf gegen Arbeitsloſiakeit und Not. Wie ſtark und ſtolz dieſes Bekenntnis unſerer Frauen zum Führer und zum nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reich iſt, zeigte ſich eindringlich bei der großen Frauenſchaftstagung, die am Freitag ⸗ nachmittag in der Kongreßhalle am Luitpold⸗ hain ſtattfand. Bald nach Eröffnung der Halle waren alle Plätze beſetzt und bald herrſchte auch auf den Stehplätzen eine ſolche Fülle, daß die Tore der Halle geſchloſſen werden mußten. Tauſen⸗ de von Frauen ſtanden auf dem weiten Platz des Luitpoldhains, um dort an Lautſprechern die Reden der Frauenſchaftsführerin und des Führers zu hören. Auf der Tribüne für die Ehrengäſte hatten außer führenden Männern der Partei und ih⸗ ren Formationen und Verbände und den Ver⸗ tretern der Wehrmachtteile die Führerſchaft der Nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft aus dem ganzen Reich und die Führung des BDM. und des weiblichen Arbeitsdienſtes Platz ge⸗ nommen. Lebhaft begrüßt. zogen kurz vor Be⸗ ginn der Taguna die am Reichsparteitag teil⸗ nehmenden 600 Arbeitsmaiden. eine Jugend⸗ gruppe der NS.⸗Frauenſchaft und je eine Gruppe des BDM. und der Werkfrauen der Deutſchen Arbeitsfront in die Halle ein. Sie nahmen an der Stirnwand unterhalb des im Scheinwerferlicht aufleuchtenden großen Haken⸗ kreuzes Aufſtellung. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt eröffnete im Namen der Reichsfrauenführerin die Tagung begrüßte beſonders die in großer Zahl aus dem Ausland gekommenen Gäſte. die Hinter⸗ bliebenen der Gefallenen der Bewegung und die übrigen Ehrengäſte. Die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz ⸗ Klink, die von den in der Kongreßhalle verſammelten deutſchen Frauen ſtürmiſch begrüßt wurde, ſprach dann über die Leiſtungen und Aufgaben der Deutſchen Frauenſchaft. Nachdem die Reichsfrauenführerin, deren Ausführungen von den Teilnehmern an der Tagung immer wieder von Zuſtimmungskund⸗ gebungen unterbrochen wurden, ihre Rede be⸗ endet hatte, ſangen die an der Stirnwand der Halle aufgeſtellten Frauen⸗ und Mädchengrup⸗ pen einige Lieder und Hymnen. Als dann ver⸗ kündet wurde, daß der Führer in weni⸗ gen Minuten kommen werde. ging eine Welle der Begeiſterung durch die Halle, die aber nur ein kleiner Vorläufer des Jubels war, der aufbrauſte, als der Führer die Halle betrat. Nach allen Seiten dankte er für die ihm dargebrachten Huldigungen, die ſich erneuerten, als er dann an das Rednerpult trat, um zu den deutſchen Frauen zu ſprechen. Nachdem der Führer, begleitet von einem Sturm jubelnder Begeiſterung, der die Klänge des Badenweiler Marſches übertönte. die Halle verlaſſen hatte. beſchloß das aemeinſam geſun⸗ gene Lied„Uns ward ein Los gegeben“ die eindrucksvolle Kundgebung der Deutſchen Frauenſchaft. 104 Bann- und Jungbannfahnen geweihl Feierſtunde im 9J.-Lager Langwaſſer Nürnberg, 10. Sept. In Gegenwart ſämtlicher im HJ.⸗Lager Langwaſſer liegenden HJ.⸗Einheiten, 52000 friſchen, braungebrannten Jungen der HJ. und des Jungvolks aus dem ganzen Reich, fand am Freitag mittag auf dem Fahnenberg des Lagers die Weihe von 104 Bann⸗ und Jungbannfah⸗ nen durch Reichsjugendführer Baldur v. Schi⸗ rach ſtatt. Hoch lodern die Flammen aus den Opfer⸗ ſchalen, die das Ehrenmal des HJ.-Lagers mit den Namen der 21 ermordeten Jungen der Hitler-Jugend flankieren. Auf der großen Veiterer Ausbau der Preſſe Ausbildungs- und Unkerſtützungsfonds für die Gauverlage Nürnberg, 10. Sept. Der Reichsleiter für die Preſſe der NSDAP., Pg. Amann, hat eine Reihe von Maßnah⸗ men getroffen und in Nürnberg bekanntgege⸗ ben, die für die weitere Entwicklung der Par⸗ teipreſſe und für die ſoziale Betreuung ihrer Gefolgſchaftsmitglieder von entſcheidender Be⸗ deutung find. Durch die großzügige Maß⸗ nahme und die Stiftung eines Fonds, dem aus Mitteln des Zentralparteiverlages für die nächſten Jahre des Ausbaues jährlich 100 000 Mark zur Verfügung ſtehen, wird die Ausbildung des beſonders befähigten verlege⸗ riſchen und ſchriftleiteriſchen Nachwuchſes der Gauorgane gefordert. Ferner iſt eine Unterſtützungskaſſe für die Gefolgſchafts mitglieder der Gauorgane gegründet worden, deren Mittel nicht aus Beitragsleiſtungen, ſondern von den Verlagen aufgebracht werden. Auch hierfür ſtellt der Zentralverlag der NS- DAP. 100 000 Mark einmal zur Verfügung. Die Maßnahmen wurden, wie der„Deutſch⸗ land⸗Dienſt“ berichtet, von Reichsleiter Amann, dem ſchöpferiſchen Organiſator der Parteipreſſe, ſeit ihrem Beſtehen auf einem Kameradſchafts⸗ abend verkündet, bei dem die führenden Män⸗ ner der nationalſozialiſtiſchen Preſſegeſtaltung eingeladen waren und der ein Sinnbild für die Einheit und den Leiſtungswillen der Partei⸗ preſſe wurde. Mit den Verlagsleitern und den Hauptſchriftleitern des Zentralverlages und der Gauorgane fanden ſich die leitenden Männer der Preſſeabteilung des Propagandaminiſte⸗ riums, die Landesſtellenleiter und deren Refe⸗ renten ſowie die Gaupreſſeamtsleiter zuſam⸗ men, Männer, die, wie Pg. Amann betonte, ebenfalls zu dem Kreiſe unſerer Preſſemänner ſelbſt gehören. In einer eindrucksvollen Ehrung händigte Reichsleiter Amann den Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern, die ſchon vor der Machtergreifung Kämp⸗ fer der Parteipreſſe waren und es auch heute noch ſind. eine Ehrenurkunde aus. und verlieh Männern, die ſpäter in die Gefolgſchaft der NS⸗Preſſe gekommen ſind und ſich eben⸗ falls durch beſondere Leiſtungen ausgezeichnet haben, eine Anerkennungsurkunde. Auf dem Kameradſchaftsabend erſchienen im ſpäteren Verlaufe Reichsminiſter Dr. Goebbels mit dem ſtellvertretenden reſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat erndt, der Reichspreſſechef der NS DAP. Dr. Dietrich mit ſeinem Stabsleiter Sün ⸗ dermann und der Hauptſchriftleiter des „Völkiſchen Beobachters“, Reichsleiter Ro⸗ ſenbe 6 alle von Reichsleiter Amann und von den Verſammelten herzlich begrüßt. Dr. Goebbels, der ſpäter das Wort ergriff, wandte ſich mit herzlichen Worten an die an⸗ weſenden Verleger und Schriftleiter:„Ich weiß“, ſagte er,„daß es das Schickſal all der Männer iſt, die im öffentlichen Leben wirken, ein Uebermaß an Verantwortung und Mü an den Tagen zu haben, an denen ſich das Vo im allgemeinen freut. Das gilt in ganz be⸗ 3 hervorragendem Maße auch für die ätigkeit der Preſſe auf dem Parteitag. Es iſt aber für einen Schriftleiter ein be⸗ lückendes Gefühl, nicht nur bei den großen Feſten dabei geweſen zu ſein, ſondern auch zu den großen Erfolgen und Siegen der Nation auf ſeine Weiſe und an ſeiner Stelle beige⸗ tragen zu haben.“ „Reichsminiſter Dr. Goebbels kündete dann für den kommenden Winter die Veranſtaltung eines großen Reichspreſſetages in Berlin an, auf dem in einem Rahmen alle die Fragen beſprochen werden ſollen, die die Män⸗ ner der deutſchen Preſſe beſchäftigen. Der Journaliſtenſtand ſoll nicht nur die Pflicht eines öffentlichen Dienſtes tragen, ſondern auch mit beſon deren Rech⸗ ten ausgeſtattet werden.„Es iſt mein innig⸗ ſter und aufrichtigſter Wunſch“, ſo ſagte Dr. Goebbels,„daß ſich in der deutſchen Preſſe eine Kameradſchaft der Arbeit entwickeln möge, die für unſer Volk, für die Bewegung und die deutſche Nation reichſte Früchte trägt. Ich bin glücklich darüber, daß auch ich aus Ihrem Stand hervorgegangen bin. Ich möchte mich auch in Zukunft— auch in meinem jetzigen Amte immer als in dieſem Sinne Ihnen zugehörend fühlen.“ Wieſe vor dem Fahnenhügel ſtehen Kopf an. Kopf die Jungen aus allen Gauen des Reiches. Das Lied„Horch auf Kamerad!“ ſchallt über das weite Lager, als die eingehüllten Bann; fahnen eingetragen werden. Und während die Jungen„Volk ans Gewehr!“ anſtimmen, ent⸗ rollen ſich die neuen Fahnen für die in dieſem Jahr neuaufgeſtellten Banne. Reichsjugendführer Baldur von Schirach weiſt in der Weiherede darauf hin, daß in alle Zukunft die neuen Banner der deutſchen Ju⸗ gend an den Reichsparteitagen inmitten der Lagergemeinſchaft ihre Weihe durch das Tuch erhalten ſollen, das einſt ein Herbert Norkus durch ſein Blut zum erhabenſten Symbol ge⸗ macht habe. Der Geiſt dieſes Unſterblichen ſolle damit Einzug halten in die Jugend aller Zei⸗ ten. Der Abordnung der kämpfenden Jugend Spaniens, die dieſer Weihe beiwohnte, wünſchte der Reichsjugendführer Kraft für den Kampf, den ſie zu kämpfen haben für den gro⸗ ßen Staatschef Franco, der die Sympathie des ganzen deutſchen Volkes im Kampf gegen den Bolſchewismus beſitze. Während der Reichsjugendführer jede Fahne einzeln mit der Herbert⸗Norkus⸗Fahne berührt und weiht, ſchallt über den weiten Platz das gemeinſam geſungene Lied„Nun laßt die Fah⸗ nen fliegen“, Mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer und dem gemeinſamen Lied „Vorwärts, vorwärts!“ wird die Feierſtunde abgeſchloſſen. Die neugeweihten Fahnen reihen ſich in die vielen Hundert Banner der deutſchen Jugend auf dem Fahnenhügel ein. Nationalſozialiſtiſche Ernährungspolilik Reichsleiler Darré vor dem Parleikongreß Nürnberg, 10. Sept. Der Kongreß des Parteitages der Arbeit wurde am Freitagvormittag in der überfüllten Luitpoldhalle fortgeſetzt. Nach dem Eintreffen des Stellvertreters des Führers und dem Einmarſch der Standarten ſpielte das Reichsſymphonieorcheſter Beethovens „Egmont“⸗Ouvertüre. Als der Führer die Halle betrat, wurde er wiederum mit Stürmen des Beifalls und der Verehrung empfangen. Rudolf Heß erteilte hierauf dem Reichs⸗ bauernführer R. Walter Darré das Wort. der über„Vier Jahre nationalſozialiſtiſche Er⸗ nährungspolitik“ ſprach. Mit großen Strichen ſchilderte der Leiter der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik das traurige Erbe, das der Na⸗ tionalſozialismus bei der Machtübernahme vor⸗ fand. Er ſtreifte dann die Maßnahmen, durch die das materiell und ſeeliſch zuſammengebro⸗ chene Bauerntum wieder aufgerichtet und zu den Leiſtungen befähigt wurde, für die der Reichsbauernführer die mit brauſendem Beifall aufgenommene Feſtſtellung traf, daß vor 1933 in Deutſchland ſehr viele, nach 1933 aber nie⸗ mand mehr gehungert habe. Den gleichen Bei⸗ fall begleiteten auch die Zahlen und Tatſachen, die der Reichsbauernführer als Beweiſe der Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik zu bieten hatte. Daß unter der Nüchternheit dieſer Ziffern, Gegenüberſtellungen und Ver⸗ gleiche mit den Lebensmittelpreiſen des Aus⸗ landes das volle Gewicht der erſtaunlichen Lei⸗ ſtungen des nationalpolitiſch verantwortungs⸗ bewußten deutſchen Bauerntums lag, erkannten die Kongreßteilnehmer mit langanhaltenden Heilrufen und Händeklatſchen dankbar und be⸗ geiſtert an. Nur noch 509000 Erwerbsloſe Davon 166 000 nicht voll einſatfähig/ Spiegel des gewalligen Erfolgs 4 Berlin, 10. Sept. Neichsanſtalt für Arbeitsvermittlu und N N teilt folgendes mit: Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemel⸗ deten Arbeitsloſen iſt Ende Auguſt auf nahezu eine halbe Million geſunken. Von 6 014 000 Nen en Arbeitsloſen Ende Januar 1933 iſt ein eſt von 509 000 zurückgeblieben. 5½ Millionen Arbeitsloſe ſind 1 der Machtübernahme im Laufe von 4½ Jahren einer nutzbringenden Beſchäftigung zugeführt worden. Die Zahl der Arbeitsloſen, die am 31. Auguſt 1937 nur noch 509 000 betrug, iſt im Vergleich zur Geſamtzahl der Arbeiter und Angeſtellten Febeg Die Arbeitsloſen machen 2,5 v. H. aller rbeiter und 8 aus. Von den 509 000 Arbeitsloſen insgeſamt ſind 166 000 Arbeitslose nicht mehr voll ein aa Daß die Zahl die⸗ ſer beſchränkt einſatzfähigen Arbeitskoſen im Laufe des Jahres 1937 um 100 000 finken konnte, zeigt deutlich, wie angeſpannt der Arbeitseinſatz iſt. Der Rückgang der Arbeitsloſigkeit betrug im uguſt rund 54000. An dem Rückgang waten alle Landesarbeitsamtsbezirke beteiligt. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat ihren— ver⸗ öffentlichten Bericht einer eingehenden Analyſe des noch vorhandenen Arbeitsloſenreſtes zu⸗ zrunde gelegt. In Anbetracht des überall zu⸗ dehmenden an Arbeitskraften kam es darauf an, zu wiſſen, in welchem Maße noch ernſthafte Arbeitsreſerven unter den verbliebe⸗ nen Arbeitsloſen zu finden ſind. Aus den eingehenden Anterſuchungen ergab ſich, daß die letzte halbe Million Arbeitsloſer ganz überwiegend aus älteren Perſonen beiderlei Geſchlechts beſteht, die aus den ver⸗ ſchiedenſten perſönlichen Gründen nicht mehr in einen anderen Wohnbezirk überſiedeln können, in dem Mangel an Arbeitskräften herrſcht. In vielen Fällen iſt die Vermittlung einer Arbeits⸗ ſtelle auch deshalb nicht möglich, weil der früher 1 Beruf heute bedeutungslos worden iſt und eine Umſchulung für einen ande⸗ ren Beruf wegen des fortgeſchrittenen Alters oder aus anderen Gründen nicht mehr möglich iſt. Für den Arbeitseinſatz am wichtigſten iſt die kleine Gruppe derjenigen, die für einen Einſatz ar nicht mehr am Wohnort, aber im ganzen eichsgebiet in Frage kommt. Die Bedeutung dieſer 66 000 Perſonen um⸗ faſſenden Gruppe wird jedoch erſt verſtändlich, wenn man ſich noch folgendes vor Augen hält: Nur 2700 dieſer Arbeitsloſen gehören ſtark auf⸗ nahmefähigen Berufen an, 18 800 gehören zu den aufnahmefähigen Berufen, der Reſt gehört zu nichtaufnahmefähigen Berufen oder 5 nur für ungelernte Arbeit in Betracht. Die Möglichkeiten, aus dem Arbeitsloſenreſt noch neue Arbeitskräfte zu gewinnen ſind alſo heute on auzetrordentlich beschränkt. Ehrentage der Deutſchen Polizei Das Bild zeigt Polizeibeamte in der neuen Paradeuniform, bei der zum Tſchako ein Feder⸗ buſch getragen wird. Aufn.: Scherl⸗Bilderdienſt— M. 2 20* las ſeingt Müeubetq leùte? Samsteg, 11. Seplember 9.30 Uhr: Appell der Hitler-Jugend in der Map! kampibahn des Stadions. 11.30 Uhr: 5. Jahrestagung der Deutschen Arbeits · front in der Kongreßhalle. 15.00 Uhr: Haupfkämpfe der Ns-Kampisplele in der Haupfkempfbahn des Stadions in An- wesenheit des Führers 16.00 Uhr: Haupfiag des„Kraſi- durch-Freude. Volksfestes am Valznerweiher in der„Kraft- durch-Freude“- Stadt. 18.00 Uhr: Fortsetzung des Parielkongresses. 20.00 Uhr: Feuerwerk am Dutzendteich. Enlſcheidungen in nürnberg Bei den NS.⸗Kampfſpielen Nürnberg, 11. September Die 1. NS.⸗Kampfſpiele in Nürnberg brachten am Freitag bei kühlem Wetter eine ganze An⸗ zahl von Entſcheidungen. Von den wehr⸗ [portlichen Uebungen intereſſiert am ſtärkſten der Ausgang des Modernen Fünf⸗ kampfes; hier entſchied Oblt. Cramer durch einen 11. Platz im 4000 m⸗Geländelauf, der letzten Uebung, den Aden f knapp zu ſeinen Gunſten vor den beiden 16⸗Unterſturm⸗ führern Hildebrandt und Kroggel. In Klaſſe B wurde Oblt. Scharte Kampfſpielſieger. Zwei NS.⸗Kampfſpielſieger wurden bei den Schützen bereits ermittelt, und zwar holte ſich Rev. Owm. Büttner mit 334 Ringen im N den Titel und Arbeitsmann teigelmann wurde mit 167 Ringen Be⸗ ſter im KK.⸗Schießen. Drei Entſcheidungen fielen bei den Leicht⸗ athleten, die diesmal auf den Kampfplätzen des 1. FC. Nürnberg antraten. Der Münche⸗ ner Lampert warf mit 47.88 Mtr, den Diskus am weiteſten, unſer Rekordmann Weinkötz⸗Köln blieb im Hochſprung mit 1,93 Mtr. ungefährdet und bei der 10 mal 7⸗ Rundenſtaffel entſchied Hornberger den Sieg zugunſten der Frankfurter Eintracht in 4:00,4 Min. vor/ und Polizei Berlin. Im Tanzring⸗Stadion ermittelten inzwiſchen die Gewichtheber ihre Beſten. Die im Olympiſchen Dreikampf durchgeführten Ent⸗ ſcheidungen ergaben: Bantam: Schuſter⸗ München(267,5 Kilo), Feder: Mühlber⸗ ger⸗Frankfurt(280 Kilo), Leicht: Schormann⸗ Wanne⸗Eickel(280 Kilo), Mittel: Gottſchalk⸗ Eſſen(325 Kilo), Halbſchwer: Scheibe⸗Dres⸗ den(345 Kilo), Schwer: Zinner⸗Würzburg (325 Kilo). Im Handball ſtanden ſich zwei deutſche Auswahl⸗Mannſchaften gegenüber, die ein recht mattes Spiel vorführten, das unentſchieden 11:11 endete. der Gauleiter beglückwünſcht einen 70jährigen Marſchteilnehmer. Nürnberg, 10. Sept. Gauleiter Sprenger beſuchte am Freitag nach dem Kongreß das Gauſtandquartier, um dem 70jährigen Marſchteilnehmer Pg. Ph. Räder 4. aus Oſtheim bei Butzbach zu ſeinem 70. Ge⸗ burtstag zu gratulieren. Schon am Morgen des Tages wurde Pg. Räder im Gauſtandquartier in der Hans⸗Schemm⸗Schule von ſeinen Kameraden geehrt. Den Höhepunkt der Ehrung bedeutete aber der Beſuch des Gauleiters, der dieſem Partei⸗ genoſſen ſeinen Glückwunſch perſönlich ausſprach. Pg. Räder, der noch ſo rüſtig iſt, daß er ſich als Marſchteilnehmer zum Reichsparteitag gemeldet hat, erhielt vom Gauleiter, der ihn als nacheiferns⸗ wertes Vorbild hinſtellte, unter dem Beifall der Parteigenoſſen einen prachtvollen Strauß Roſen überreicht. Am gleichen Tage konnte auch Kreis⸗ leiter Thiele ſeinen 40. Geburtstag begehen, zu dem der Gauleiter ihn ebenfalls herzlich beglück⸗ wünſchte. Der Gauleiter aß dann mit aus der Feldküche und blieb noch bis zum Abmarſch der Marſchteilnehmer des Gaues Heſſen⸗Naſſau zum Appell der Politiſchen Leiter. Die ganze Zeit über war der Gauleiter von ſeinen Parteigenoſſen um⸗ ringt, die ihn immer wieder um ſeine Unterſchrift für die Kartengrüße an die Daheimgebliebenen „„ c * Dee ä CCC err — — r eee —————— 8 e eee 2.* Von General Noskott Der Hann, der Tannenberg verlor e eee e eee Copyright 1934 by Vorhut- Verlag Otto Schlegel GmbH., Berlin Sw 68 (21. Fortſetzung) Der Offizier kann dieſe ſeltſame Tatſache ein⸗ fach nicht begreifen. Ja, in der vorderſten Linie. in der Feuerzone wäre es noch verſtändlich ge⸗ weſen, und auch da nur für kurze Dauer. Aber hier im Zentrum der Armeeführung? Ueber die ſeeliſchen Erlebniſſe, die Samſonow zu der ſchickſalsſchweren Entſchließung zwangen, weiß der Offizier natürlich nichts. Nur ſeine Diſziplin hält ihn im Rahmen der äußeren Korrektheit. Innerlich iſt er aber tief erregt. „Und das ſind unſere Lehrer und Befehls⸗ haber? Auf der Schulbank hätten ſie uns für eine ſolche Entſchließung tüchtig angeſchnauzt!“ Das, was Samſonow und ſein Generalſtab an dieſem Morgen getan hatten, wird aus den gewöhnlichen Verhältniſſen heraus wohl nie verſtanden werden. Es war eine Art der Gei⸗ ſtesumnachtung, die ſie entgegen allen Regeln und entgegen der einfachſten Vernunft zu han⸗ deln veranlaßte. Die Auswirkung des begangenen Fehlers iſt jetzt da: Die tragiſche Meldung, daß die Kaval⸗ lerie und die Teile der Warſchauer Garde die Neidenburger Wege nicht mehr ſperren können und daß die Deutſchen ſich Neidenhurg nähern. kann den Armeeführer nicht erreichen. Zu dieſer Zeit iſt in Neidenburg niemand von denen, die die Leitung der um Neidenburg kämpfenden Truppen in ihre Hände nehmen könnten. Dort, wo ſich jetzt eigentlich das Schickſal der Samſonow⸗Armee entſcheidet, herrſcht ein un⸗ glaublicher Wirrwarr. Der Dragoneroffizier will verſuchen, Samſo⸗ nom einzuholen. Er glaubt, ihn doch irgendwo in der Nähe von Neidenburg zu finden. Ihm geſellt ſich ein anderer Meldereiter zu, der dem Armeeführer die ſoeben aus Warſchau mit dem Auto eingegangene Poſt überreichen will. Unter den Briefen befindet ſich einer, den Samſonow ſchon ſeit mehreren Tagen ungeduldig erwar⸗ tet und deſſen Fehlen ſeine bedrückte Stimmung der letzten Tage in hohem Maße ſteigerte. Es iſt der Brief von ſeiner Frau Die Briefe ſeiner klugen Lebensgefährtin wir⸗ ken auf ihn beruhigend. Aber ſie miſcht ſich nie in ſeine dienſtlichen Angelegenheiten. Ihr Ziel ſieht ſie darin, ihn bei Unrecht und Ränken zu beruhigen. Und das gelingt ihr faſt immer durch frauliche Güte. Aber auch dieſer Brief gelangt nicht mehr in Samſonows Hände. Als die Reiter endlich außerhalb Neiden⸗ burgs ſind, ſtoßen ſie auf neue von Norden kom⸗ mende Trainkolonnen. Ueber den Verbleib des Armeeführers weiß keiner Beſcheid. Sie irren ſtundenlang herum, um ſchließlich am nächſten Tag von der Welle der zurückflutenden Haupt⸗ gruppe ergriffen zu werden. Gegen 2 Uhr nachmittags bemerkt der Offi⸗ zier, der zum Eingang der Chauſſee aus Ja⸗ nuſchkau entſandt iſt, ein Auto, das offenbar zum Marktplatz von Neidenburg eilt. Schon von weitem ſieht er die gelben Mantel⸗ aufſchläge des hinten ſitzenden Offiziers. Es kann niemand anders ſein als General Sirelius, der Kommandeur der„Gelben Garde“. So wird die 3. Gardediviſion, die in Warſchau ſteht, gewöhn⸗ lich genannt. Die gelbe Farbe in der Uniform iſt der Grund dieſer Benennung. Der Offizier hält das Auto an. „Exzellenz! Sie kommen auf dieſem Wege nicht durch!“ General Sirelius verſteht ſofort die Urſache. Er hat ſchon mehreremal minutenlang gewartet, bis die eingeholten Trains ihm die Durchfahrt freigegeben haben. „Wie komme ich aber zum Marktplatz?“ „Mit dem Auto kommen Sie dorthin über⸗ haupt nicht mehr!“ Den General verließ die Geduld. „Ich habe keine Zeit, dorthin zu Fuß zu lau⸗ fen! Ich muß ſofort den Armeeführer ſprechen!“ „General Samſonow iſt ſchon ſeit früh nicht mehr in Neidenburg.“ „Das macht nichts! Dann ſpreche ich mit ſei⸗ nem Stabschef!“ N Zu ſeiner größten Ueberraſchung erfährt Stre⸗ lius, daß auch der Armeeſtab Neidenburg ver⸗ laſſen hat. 8 Mit ſeinen Begleitern ſtudiert dann Sirelius die Karte. Er will jetzt nach Südoſten fahren und Verbindung mit dem erſten Korps ſuchen. Der beſte Weg iſt die Chauſſee nach Soldau. Zwar donnert es ſehr heftig aus der weſtlichen Richtung, aber ſchon fünf Kilometer von Nei⸗ denburg, bei Karlshöhe, biegt die Chauſſee ſcharf nach Süden. 3 „Alſo los nach Soldau!“ ſagt Sirelius. Aus Vorſicht ſchlägt er die r daß die gelbe Farbe nicht in die Augen fällt. Auf Amwegen kommt man auf die Soldauer Chauſſee. Man findet ſie leer. Das Auto raſt in der Richtung des Kanonendonners. Er vergehen nur wenige Minuten, bis man ſchon die Karls⸗ höhe vor ſich ſieht. „Menſchen! Menſchen!“ ſchreit plötzlich einer der Inſaſſen auf. 2. Ehe man ihn aber richtig verſteht, iſt das Auto ſchon dicht bei der Menſchengruppe, die rechts von der Chauſſee auf der Anhöhe ſteht und ebenfalls u überraſcht iſt.. In nächſten Augenblick begreifen die Ruſſen, 9 es der Gegner iſt, deutſche Truppen! ie Pickelhauben laſſen keinen Zweifel zu. Noch ein Augenblick— und die Gruppe bleibt ſchon weit hinten. Es war der Kommandierende General des Erſten deutſchen Korps, General von Francois, mit ſeinem Stabe. Der künftige Held der Einkreiſung dex Sam ⸗ ſonow⸗Armee war erſt vor wenigen Minuten im Auto zur Karlshöhe gekommen. Er wollte ſo ſchnell wie möglich Neidenburg ſelber erreichen. In ſeinem Vorwärtsdrang hat er ſogar ſeine auf Neidenburg marſchierenden Truppen überholt. Nach einer Fliegermeldung ſollte Neidenburg von Ruſſen verlaſſen ſein. daß die Gegner ſich auf die höflichſte Weiſe ſalu⸗ tierten. Das war wohl die einzigartigſte Begrüßung während des ganzen Weltkrieges! Gegen 3 Uhr nachmittags wird der Offizier des ruſſiſchen Ueberwachungskommandos auf dem Bahnhof Neidenburg ans Telephon gerufen. „Hier der Poſten auf der Chauſſee Karlshöhe Neidenburg. Soeben kommen hier einige Sol⸗ daten herbei. Sie ſagen daß der Feind ihnen auf den Ferſen folge.“ „Was für ein Regiment iſt dort?“ „Eſtländiſches Regiment der 2. Diviſion.“ „Wo iſt das Regiment ſelbſt?“ „»Sie haben keine Ahnung. Seit geſtern haben ſie das Regiment verloren.“ „Gut, ich komme ſofort.“ Der Offizier hängt den Hörer ab und läuft ſelber zum Poſten. Durch perſönliche Ausfrage will er den Tatbeſtand feſtſtellen. Seit früh⸗ morgens häufen ſich die falſchen Gerüchte über herannahende deutſche Truppen ſo ſehr, daß er der Meldung ſeines Anteroffiziers jetzt keinen Glauben mehr ſchenkt. e dem Poſten findet er aber keine Flücht⸗ inge. „Na, wo ſind denn deine Eſtländer?“ „Sie ſind ſchon in der Stadt.“ „Warum haſt du ſie nicht angehalten?“ „Es war unmöglich! Wir waren drei gegen zwanzig. Sie wollten nichts hören und drohten uns niederzuſchießen. Sie wollen in der Stadt Brot ſuchen.“ Das waren die letzten Trümmer des geſtern — am 27.— von der deutſchen ſchweren Artil⸗ Nürnberg, 10. Sept. Nach der Rede des Reichsleiters Amann gab Rudolf Heß dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Hauptamtsleiter Dr. Todt, das Wort zu ſeinem Bericht über den Bau und über den Verkehr auf den Straßen Adolf Hitlers. Dr. Todt gab in ſeiner Rede ein eindrucks⸗ volles Bild von den Reichsautobahnen, von denen jetzt bereits 1500 Kilometer dem Kraft⸗ fahrer zur Verfügung ſtehen, während bis Ende des Jahres programmgemäß 2000 Kilo⸗ meter fertiggeſtellt ſein werden. Dr. Todt veranſchaulichte an mehreren Zah⸗ len, mie gewaltig das Werk der Reichsautobah⸗ nen iſt, das in ſeinem bisherigen Umfange bereits die größte zuſammenhängende Erdar⸗ beit der Welt darſtelle. Eine ſolche Leiſtung ſei, wie Dr. Todt unter ſtärkſtem Beifall feſt⸗ ſtellte, nur möglich, weil anſtelle von Streiks und zweckloſen Diskuſſionen die große national⸗ ſozialiſtiſche Gemeinſchaftsarbeit getreten ſei. 80 Millionen Tagesſchichten habe der deutſche Arbeiter bis heute für dieſe Stra⸗ ßen des Führers geleiſtet und durch dieſe Ar⸗ beit für ſich und ſeine Familie ſicheren und bleibenden Verdienſt erhalten. Dr. Todt ließ dann an mehreren Beiſpielen erkennen, wie auch die Reichsautobahnen im Rahmen des Vierjahresplanes in der Verwendung von Eiſen und anderen Bauſtoffen äußerſte Sparſamkeit übten. Wie wichtig dem nationalſozialiſtiſchen Straßenbauer der kulturelle und landſchaftliche Wert ſeiner neuen Straßen iſt, ging u. a. aus der Mitteilung hervor, daß drei Millionen junger Pflanzen pro 1000 Kilometer ganze Wälder an den Autoſtraßen entſtehen laſſen würden. Dann betonte Dr. Todt, wie ſehr die Reichsautobahnen als die großen Verbin⸗ lerie zerſprengten eſtländiſchen Regiments, deſſen Verluſte durch die Standhaftigkeit der Truppen bis zu dem ungeheuren Satz von faſt 80 Pro⸗ zent ſtiegen. Vereinzelte Gruppen des Regiments irren in der Umgegend von Neidenburg herum. Als der Offizier zurück zum Bahnhof kommt, meldet man ihm, daß die deutſche Kavallerie die Stadt von Süden einkreiſt. Eine vorbeikom⸗ mende eigene Kavalleriepatrouille beſtätigt dieſe Nachricht. Der Offizier bemüht ſich, dieſe Nachrichten dem Stadtkommandanten telephoniſch zu übermit⸗ teln. Weder das Landratshaus noch Hotel Hen⸗ nig geben Antwort. Er ſchickt zum Oberſten Dowatur. Zehn Minuten ſpäter erſcheint der Bote auf dem Marktplatz. Auf den Stufen des Rathauſes trifft er den Stadtkommandanten. Herr Oberſt, die Deutſchen kommen!“ Dowatur nimmt die Meldung ruhig entgegen. Er hat keine Möglichkeit, die Stadt zu ver⸗ teidigen. Seit Stunden lebt er in einem un⸗ beſchreiblichen Chaos, und ſeine ganze Kraft ſetzt er auf Erreichung eines einzigen Ziels: dieſen Wirrwarr nicht in wüſte Ausſchreitungen der verzweifelten Soldateska ausarten zu laſſen. Als der Offizier dieſe Ruhe, ja faſt Gleich⸗ gültigkeit des Oberſten ſieht, ruft er erregt aus: „Es iſt keine Zeit zu verlieren! Man muß fliehen!“ „Mein Lieber, beruhigen Sie ſich! Fliehen Sie ſelber. Ich bleibe, was auch geſchehen mag!“ Von einem anſtändigen Feind hat er nichts zu fürchten. Seit der erſten Stunde ſeines ſchweren Amtes in der feindlichen Stadt hat er ſich ſtets bemüht, die Härten und Schrecken des Krieges für die unglückliche Bevölkerung zu mildern. Viele ruſſiſche Verwundete, die im Hoſpital und in den Häuſern liegen, muß er den Deut⸗ ſchen übergeben und ihre Intereſſen vor den neuen Herren der Stadt vertreten. Verkehr auf den Reichsaukobahnen hauplamlsleiler Dr. Todt ſpricht auf dem Parleilongreß dungslinien dur die Länder und Gaue zur Verwirklichung der Reichseinheit beitragen. Von Börsen und Närkten flneln-Maintsche Abenubörse Tendenz: ſtill. Auch die Abendbörſe hatte keine einheitliche Haltung. Bei kleinem Geſchäft wichen die Kurſe aber nur un⸗ weſentlich von denen des Mittags ab. Weiter ſchwach lagen jedoch Schiffahrtsaktien, in denen das Angebot anhielt, Hapag gingen auf 79 Brief(80) und Nordd. Lloyd auf 80(82) zurück. Von Montanwerten lagen Mannesmann ¼ Prozent niedriger mit 121 ¼, Buderus ½¼ Prozent höher mit 125½ während ſonſt die Mittagskurſe behauptet blieben. Etwas niedriger notierten Maſchinenaktien, Rheinmetall 153/(154½), MAN 135(135¼½), Demag 149 ¼(150), Moenus mit 126, Eßlinger mit 122⅛ und BMW ͤ mit 154 lagen unverändert. Von chemiſchen Werten zogen Scheide⸗ anſtalt ½ Prozent an auf 266, JG.. lagen mit 165¼(165 ¼) gut behauptet, während Gold⸗ ſchmidt auf 145(146¼) abbröckelten, ebenſo gingen Bemberg auf 150¼(150¼) zurück. Am Elektromarkt gaben Licht& Kraft auf 153½(154), Elektr. Liefe⸗ rungen auf 131(131¾) nach. Von Einzelpapieren erhöhten ſich Conti Gummi auf 188(187¼), dagegen ermäßigten ſich Holzmann auf 152(152½)). Am Ein⸗ heitsmarkt lagen Haid& Neu weiter feſt mit 103/ (102¼). Das Rentengeſchäft war ohne Bedeutung. JG. Farben⸗Bonds waren zu unv. 133 angeboten, 4½pñproz. Krupp verblieben bei 988 Geld, Kommunal- Umſchuldung nannte man mit 94,85. Im Frei⸗ verkehr ſchwächten ſich Adlerwerke Kleyer auf 115¼ (116) und Katz& Klumpp auf 111½(112½ ab. delreidemärkie Mainzer Getreidegroßmarkt Die Notierungen für Weizen, Roggen, Futterhafer, Futtergerſte, Sab Braugerſte, Weizen und oggenkleie, Biertreber, Malzkeime und Weizenfutter⸗ mehl blieben gegenüber denen vom 3. September un⸗ Die beiderſeitige Ueberraſchung war ſo groß, verändert Sonſt notierten je 100 kg in RM.: Wie⸗ ſenheu, loſe 4,90—5,10 Höchſtpreis, do. drahtgepreßt (Fortſetzung folgt) Beſondere Aufmerkſamkeit fanden die Mit⸗ teilungen über die ſtarke Inanſpru ch ⸗ nahme der Reichsautobahnen: Die durchſchnittliche tägliche Verkehrsbelaſtung der 1500 fertigen Kilometer beträgt 2400 Fahr⸗ zeuge; der jeweils dichteſte Verkehr wurde in den Abendſtunden an Sonntagen mit 1950 Fahrzeugen in einer Stunde gezählt, d. h. alle zwei Sekunden ein Fahrzeug. Aber nicht nur der deutſche Volksgenoſſe, auch der ausländiſche Kraftfahrer fährt ſehr gern auf den Straßen Adolf Hitlers; auf den Reichsautobahnen wur⸗ den in verkehrsreichen Tagen bis zu 30 p. H. ausländiſche Kraftfahrzeuge gezählt. Dr. Todt konnte dann Mitteilungen über Meßfahrten auf einem beſtimmten Streckenabſchnitt der Reichsautobahn und der entſprechenden Reichs⸗ ſtraße machen, die ergaben, daß der Kraftfah⸗ rer auf den Reichsautobahnen bedeutend raſcher und billiger fährt. Bei ſchneller Fahrt wurde auf der Reichsautobahn auf der 147 Kilometer langen Strecke eine Zeiterſparnis von einer Stunde erzielt. Bei einer auf 70 Kilometer herabgeminderten Durchſchnittsgeſchwindigkeit wurde eine Benzinerſparnis von 30 v. H. auf der Reichsautobahn erreicht Die Kupplung wurde auf der Reichsautobahn nur biermal, dagegen auf der Reichsſtraße 105 mal betätigt. Dieſe für jeden Kraftfahrer wichtigen Feſtſtel⸗ lungen, die Dr. Todt noch um viele weitere Beiſpiele vermehrte, fanden größtes Intereſſe. Unter ſtärkſtem Beifall ſchloß Dr. Todt ſeine Rede mit der Feſtſtellung, daß die Reichsauto⸗ bahnen für den Nationalſozialiſten aber mehr als eine gute Kapitalanlage, nämlich ein Denk⸗ mal des Glaubens, ein Symbol der geſchloſſe⸗ nen Kraft eines geeinten Volkes, ein Beiſpiel einer neuen nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung der Technik und vor allem wirklichkeitsgeworde⸗ nen Gedanken unſeres Führers ſeien. Nach der Rede Dr. Todts wurde der Kon⸗ greß auf Samstagnachmittag vertagt. 5,30—5,50 Höchſtpreis, Luzerneheu 5.605,90 Höchſt⸗ preis, Roggen⸗ und Weizenſtroh loſe oder bindfaden⸗ gepreßt 2,70—3,00 Höchſtpreis, do. drahtgepreßt 3,00 — 3,30 Höchſtpreis, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, bindfaden⸗ gepreßt 2,40—2,70 Höchſtpreis, do. gebündelt 3,20—3,50 Höchſtpres. Tendenz: In Weizen haben die An⸗ lieferungen etwas nachgelaſſen. Roggen iſt weiter⸗ hin nur in geringen Mengen angeboten Am Brau- gerſtenmarkt herrſcht infolge der neuen Beſtimmungen über feine Sorten und Ausſtichware noch manche Unklarheit. Die Rauhfutterpreiſe ſind die von der Landesregierung zugelaſſenen Höchſtpreiſe des Han⸗ dels. Abfallende Qualitäten entſprechend billiger. Getreidegroßmarkt Worms (Die Notierungen gelten für 100 kg bei Barzahlung in Reichsmark, ſoweit nichts anderes vermerkt. Die Mehlpreiſe verſtehen ſich für Abnahme von mindeſtens 10 Tonnen frei Empfangsſtation, gemäß Anordnung der W V. Für Mühlenfabrikate gelten die Be⸗ dingungen des Reichsmühlenſchlußſcheins. Getreide, Trockenſchnitzel und Oelkuchen ohne Sack. Mühlen⸗ fabrikate und Biertreber mit Sack.) Weizen, Preisgebiet W 20 frei Mühle 21,30; Roggen, Preisgebiet R 19 frei Mühle 19,60; Hafer 16,10; Brau- gerſte, rheinheſſiſche 21,505); Braugerſte, Ried 21,505): Braugexſte, pfälzer 22,00); Futtergerſte, Preisgebiet 9 17,20; Weizenmehl, Type 812, Preisgebiet W 20 29,85 plus 50 Pfg.; Roggenmehl, Type 1050, Preisgebiet R 19 23,50 plus 50 Pfg.: Weizenkleie, Preisgebiet W 20 11,20; Roggenkleine, Preisgebiet R ig 10,50: Luzerne⸗ heu, loſe 5,30—5,60 7); Luzerneheu, gebündelt 5,50 5,805); Wieſenheu, loſe 4.604,80); Roggen⸗ Weizenſtroh, bindfadengepreßt 2,708.00 π⁴); Roggen⸗ Weizenſtroh, drahtgepreßt 3,003.30); Gerſten⸗ Haferſtroh, bindfadengepreßt 2 402,70 Gerſten⸗ Haferſtroh, gebunden 3,203,507). Für Wieſenheu und Stroh verſtebt ſich der Preis pro 100 kg Fracht- parität Worms. Tendenz: ruhig. ) frei Erzeugerſtation für vollwertige Braugerſte ) Amtlich feſtgeſetzte Höchſtpreiſe ab rheinh.⸗pfälz. Verladeſtation gie hören im Rundfunk. Sonntag, den 12. September 1937: g Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert. 07.45 08.00 Schaltpauſe 08.00 Reichsparteitag Nürnberg 1937 5 19 2 ö l 15.00 Bunter Melodien⸗ reigen 16.00 Muſik am Nachmittag 1700 Song Melodien 19.00 Für jeden etwas 1.58 20.00 Schalt. pauſe. 20.00 Nachr. 20.10 Reichsparteitag Nürnberg 1937. 22.00 Nachr. 22.30—00.55 Muſik zur Unter⸗ haltung. Frankfurt ö 06.00 Hafenkonzert. 07.48—08.00 Schal Reichsparteitag Rürnberg 1937. 0 00 e am Sonntagmorgen. 10.30 Chorgeſang 11.15 Höhen⸗ W e 19 14.00 Für unſere 0 0 30 Heiter und bunt! 15.80 Hei S 40 be gane, 15.30 Heitere Szene. en, Bekannten. 19.40 Sportſpiegel. 19.55—20.00 Schaltpauſe. 20.00 Nachr. 20.19 Reichsparteitag Nürnberg 1937. 22.00 N 2 i 5 Sen dachr. 22.10 Sportberichte. 22.13 —01.00 Nachtmuſitf. Stuttgart ö 06.00 Hafenkonzert. Hafen 08.00 Reichsparteitag Nürn⸗ 45 1937. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sie 19 ſingt und ſpielt die Stuttgarter Rundfunkſchar. 1 Fröhliche Morgenmufik. 12.00 Konzert 14.0 Kinderſtunde. 14.30 Schallplatten. 16.00 Konzert. 18.00 Hörbericht. 18.45 Abendmuſik. 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort. 20.00 Nachrichten 20.30 Reichsparteitag Nürnberg 1937 22.00 N 2220 Sport. 22.30 Un i 01700 Nach muff nterhaltungs⸗Konzert. 94.00 Montag, den 13. September 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenxuf, Wetter. 08.30 Fröhl. Morgenmuſik. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00— 09.40 Sperrzeit. 09.40—10.00 Sendepauſe. 10.00 Alle Kinder ſingen mit. 10.30—11.15 Sendepaufe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30—11.85 Sendepauſe. 11.55 Wet⸗ ter. 12.00 Schloßkonzert. 13.45 Nachr 14.00 Aller- lei, von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Aufnahmen. 16.00 Mu⸗ ſit am Nachmittag. 17.55—18.00 Schaltpauſe. 18.00 Reichsparteitag Nürnberg 1937. 20.00 Schluß des Parteikongreſſes mit der Rede des Führers. 22.00 Nachr. 22.20 Feſtl. Muſik. 24.00— 00.435 Großer Zap⸗ fenſtreich der Wehrmacht vor dem Führer. Frankfurt 06.00 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 09.30 Nachr. 09.45—10.00 Sendepauſe. 10.00 Brüderchen Schweſterchen. 10.30 Hausfrau, hör zu! Sendepauſe. 11.30 Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Schloß konzert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Allerlei, von Zwei bis Drei 15.90 Volt und Wirtſchaft. 15.15 Für uünſere Kinder. 15.30—16.00 Sendepaufe. 16.00 Konzert. 17.55— 18.00 Schaltpauſe. 18.00 Reichsparteitag Nürnberg 1 29.00 Schluß des Parteikongreſſes mit der Rede des Führers 22.00 Nachr. 22.20 Feſtliche Muſik 24.00 und 10.45—11.30 Stuttgart Sitzung die bis in den andauerte. aleichfalls heiten der die im Zuſammenhbana damit von der Oppoſi⸗ tion land gerichtet wurden, beſchäftiat. Zum Schluß der Ausſprache wurde Stimmen bei 17 Stimmenthaltun⸗ gen eine von den brachte Entſcheidung angenommen 880500 Ergzuich Neal 05.45 eit, Wetter landw. Nachr., Gymnaſtik. 06.15 Nachrichten. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand, B berichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Brüderchen und Schweſtarchen. 10.80—11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſtk. 200 Konzert. 14.00 Allerlei, von Zwei bis Drei! 15.00 216.00 Sendepauſe. 16.00 Unterhalt.⸗Konzert. 18.00 Reichsparteitag Nürnberg 1937. 20.00 Schluß des Parteikongreſſes mit der Rede des Führers 22.00 Nachr. 22.20 Feſtliche Muſik. 24.00— 00.45 Großer Zapfenſtreich der Wehrmach“ vor dem Führer. — Reichsauleihe überzeichnel Erhöhung auf 850 Millionen RM. 0 1 Berlin, 10. September Die am 9. ets geſchloſſene Zeichnung auf die eprozentigen auslosbaren eee f— Deutſchen Reiches von 1937, III. Folge, hat ergeben. daß der zur 171117 aufgelegte Betrag von 606 Mill RM. erheblich ü erſchritten worden iſt. Um die Zeichner, die mit einer vollen Zuteilung gerechnet und dies überwiegend bereits bei der Zeich nung zum Arsdruck gebracht haben, befriedigen zu können, iſt das Reichsanleihekonſortium an das Reich wegen nachträglicher Ueberlaſſung des mehrgezeichne · ten Betrages herangetreten. Das Reich hat, um den dringenden Anforderungen zu entſprechen, dem Reichs ⸗ anleihekonſortium weiter 150 Mill. RM. gleichartiger Schatzanweiſungen 2 9 Hiernach kann im all ⸗ gemeinen mit einer vollen Zuteilung de i gerechnet werden* e Da 100 Mill. RM. der gleichen Schatzanweiſungen Morgenlied, bereits feſt übernommen waren, erhöht ſich der Ge⸗ ſamtbetrag der 4½prozentigen auslosbaren Schatz⸗ anweiſungen des Deutſchen Reiches von 1987, III Folge, auf 850 Mill. Rom. Die Anarchie in Aflurien 300 Erſchießungen. 8 5 Santander, 10 Sept. Die völlige Anarchie in Gijon hält an. Auch in den Ortſchaften der Provinz Aſturien ha ⸗ ben die Plünderungen zugenommen. Die Zahl der Erſchießungen in den letzten Tagen wird auf 300 geſchätzt. darunter befinden ſich 1 Rädelsführer der ſpaniſchen Volks⸗ ront. „Die Lebensmittelknappheit hat ſich weſent⸗ lich verſchärft da die Ladeninhaber ihre Ge⸗ ſchäfte geſchloſſen hatten und der Betrieb der den meisten Bäckereien ſtill lieat. Die Anar⸗ chiſten haben alle Dampfer. kleine und große, ſowie ſämtliche Fiſcherboote beſchlaanahmt u. üben eine ſcharfe Kontrolle aus. um jeden Fluchtverſuch wa 1000 Wobnungen geplündert worden. Berirauensvofum für van Jeeland zu vereiteln. In Gijon find et⸗ Brüſſel. 10 September. Der belaiſche Staat hat ſich geſtern in einer die heutgen Morgenſtun⸗ mit den Angelegen⸗ Nationalbank und den Anariffen, gegen den Miniſterpräſdenten van Zee⸗ mit 121 aeaen 6 Mehrheitsparteien einge- in der van er) Amtlich feſtgeſetzte Hüchſtpreiſe Zeeland das Vertrauen des erneuert wird. Senats 09.00 Sonntagmor⸗ gen ohne Sorgen. 11.00 Aufnahmen 11.15 See. 1 A Fantaſien auf der lte re. Drgel. 12.00 Konzert. 14.00 Der Froſchtönig. 30 Der baperiſche Wald ſingt. 1 er Melodien 18.00 Weniger Bekanntes von gu· 1 Deutſchen Kulturwoche in Paris 24.00 g Großer Zapfenſtreich der Wehrmacht vor dem Führer. N 1 11 Han, t Link Analt 0 ande keviets. fie ihn. ſottgeze . legt No att ache AN. . Seßtember nung auf die veiſungen des , hat erheben, rag don 600 en vorden Zuteilung g bei der git beftiebigen zu u un das Feich niligegeitue⸗ 0 bat, um den en den Reich ⸗ N. gleichertiger unn in el 1 Jeichnungen Acnpeiſungen J ſch der Gt eurem Eda 0 5 don Wi, dön lien „10 Seh galt an. Auch Auurien be. Amen. die cen uc befinden 10 ſcen Ball ich vel 1 1 910 der die Ana“ und drohe acnobm un lc n iind worden. n zb, enn in eile Monenlun⸗ Aaaeleael A eien, Anariſ N. ſi⸗ ber Cbbe hen dee jüngeren Männern tun, Se Sennlag Sonntag, den 12. September 1937 Dir Briefträger fflartens Von Hanns Lerch Der Briefträger Martens kannte die unge Frau Holm ſehr gut, beſſer als es rau Holm wußte. Nicht einmal war es geweſen, daß er vor dieſer Flurtür länger als nötig haltgemacht hatte; in der jungen Ehe ſtimmt etwas nicht, es gab laute Worte, und Herr Mar⸗ tens wußte bald, weshalb. So war er denn eines Morgens gar nicht erſtaunt, als er die Tochter des Hausmannspaares, die ſie in dieſem Mietshaus nur das„Tageblatt“ nannten, ſehr erregt auf ſich zukommen ſah und tuſcheln hörte:„Sie iſt durchgegangen, die junge Frau dort oben...—„Habe es kommen ſehen“, nickte Martens vor ſich hin. „Sie hat Ihnen wohl auch Augen zu⸗ geworfen?“ „Ach, Fräulein, das ſoll ſie man bei mir iſt eine Zigarre lieber.“ Damit ging Martens und dachte auf der Treppe, jetzt wird der Herr Holm ſelbſt herauskommen und wahrſchein⸗ lich die Poſt ſchroff in Empfang nehmen. Holm öffnete die Tür auf ſein Klingeln. „Die Poſt, Herr Holm“, ſagte Martens. „Ja, ja“, nickte Holm,„Sie werden ſich wohl nun daran gewöhnen müſſen, ſie mir auszuhändigen.“ It Ihre Gattin verreiſt?“ fragte der Briefträger väterlich. dich, Nach Nirgendwo verreiſt!“ „Bm, hm“, meinte der Briefträger und und konnte den Anblick Holms an ieſem Tage lange nicht los werden. Auf dem Amt neckten ihn die Kameraden, was er denn ſchon wieder zu überlegen habe. „Gar nichts!“ brummte er und ordnete immer wieder ſeine Briefe durch. Seine Augen blieben aber immer wieder auf dem⸗ ſelben Umſchlag haften. Er las wohl an nmal die Anſchrift. Nicht, daß er ſie nicht ätte entziffern können, denn da ſtand ganz klar in Maſchinenſchrift: Herrn Friedrich Holm, Marienallee 12 J. Der Abſender war es! Links in der Ecke ſtand gedruckt: Rechts⸗ anwalt Dr. Friedrich Ablaß, Lange Str. 7. Langſamer als gewöhnlich verließ Martens das Poſtamt, doch ehe er zur Marienallee einbog, verſchwand er im Tore des Polizei⸗ reviers. Nun, auf dem Meldeamt kannten ſte ihn. Einen Brief für Frau Holm, die fortgezogen wäre, er wiſſe die Anſchrift nicht. „Ja, ſie hat ſich abgemeldet, ſie wohnt jetzt Nordſtraße 17.“ Martens trug wie an jedem Tage pünkt⸗ lich und zuverläſſig die Nachmittagspoſt aug, nur ein einziger Brief blieb in ſeiner Taſche. Dann nahm er eine Straßenbahn nach der Nordſtraße. Einen Augenblick nur erte er, als er vor dem Hauſe Nord⸗ ze 17 ſtand. Dann ſuchte er von Geſchoß 11 Geſchoß und fand endlich bei der Frau üller im dritten Stock ein Nicken auf ſeine Frage, ob hier Frau Holm zur Untermiete wohne. Frau Holm war nicht wenig er⸗ ſtaunt als ſie den Briefträger ſah. Woher er wifſe, wo ſie wohne! „Ein Brief an Sie“, mehr brachte Mar⸗ tens nicht heraus. a Ein Brief an mich?“ fragte ſie,„den Sie nachbringen?“ „Nein“, ſagte der Alte,„ein Brief von Ihnen, den ich nicht aushändigen mochte.“ „Jawohl, ein Brief meines Anwaltes.“ „Frau Bolm, Sie wiſſen wohl, daß ich meine Pflichten ſchwer verletzt habe, wenn ich zu Ihnen komme, und ſo ein alter dummer Briefträger, der ich nun einmal bin, muß ſich von Ihnen abweiſen laſſen, wenn Sie mich nicht anhören wollen.“ Sie fragt zwiſchen zwei ſchlauen Blicken. „Er ſchickt Sie wohl, es iſt beſtellte Arbeit?“ Martens hob beteuernd die Hand. „Ihr Mann hat dieſen Brief überhaupt noch nicht geſehen, aber ich weiß doch, daß Sie beide ſich aus Liebe genommen haben, und ich brachte doch damals die vielen Glückwunſchkarten, Sie ſich vor einem Fahr verheirateten.“ —— Holm machte eine Bewegung, dann ſchürzte ſie die Lippen.„Ja, und nun iſt keine Frau mehr im Hauſe. Was fällt Ihnen überhaupt ein, ſich in unſere An⸗ gelegenheiten zu miſchen“, fuhr ſie hoch. wich muß das Ihrem Poſtamt melden.“ Der Reben Saft iſt flüſſiger Sonnenſchein, Photo Löhrich M Er gießt dir Freude ins Herz hinein ————————k——h——————Q——ẽ—— ff———⸗ 2„„ 29 4„4„„„„. 93ꝙ3ð 0——* „Sie können mich melden, Frau Holm, und es wird heute Vorgeſetzte geben, die verſtehen, was ich wollte. Vielleicht weiß ich zu genau, daß eine Ehe rettungslos in die Brüche geht, wenn die Advokaten ihre Naſe hineingeſteckt haben.“ Seine Stimme wurde heller und ſeine Augen blitzten: „Aber das eine will ich Ihnen ſagen, daß ich einen jungen Mann mit Ihnen Arm in Arm ſah und das beſchwören kann.“ „Tun Sie es doch“, rief Frau Holm ſpöttiſch,„ſagen Sie es doch meinem Mann, dann hat er wenigſtens auch einen Scheidungsgrund.“ „Ihr Mann macht mir nicht den Ein⸗ druck, als ob er Scheidungsgründe ſucht, er ſah mir krank aus.“ Frau Holm kauerte auf einem Stuhl und ſtarrte auf die Dielen.„Krank meinen Sie?“ Auf einmal fragte ſie ganz anders. „Sind Sie verheiratet, Martens?“—„Das können Sie glauben, ſeit 30 Jahren, Frau Holm, und vielleicht habe ich es auch durch⸗ gemacht, daß meine Frau mal mit einem andern losflattern wollte.“ Martens tat, als ob er ſich zur Tür wenden wollte.„Dann entſchuldigen Sie man, wenn ich es gut gemeint habe!“ Den Brief des Rechtsanwalts hielt er noch in der Hand.„Ich werde den Brief noch heute beſtellen“, ſagte er im Gehen.„Nein, nein“, rief Frau Holm und war auf einmal an ſeiner Seite,„geben Sie ihn mir!“ „Recht ſo“, lächelte der alte Briefträger, und in ſeinem Geſicht wetterleuchtete es Dann ging er. Am nächſten Morgen war er jedoch gar nicht erſtaunt, als die Tochter des Haus⸗ manns, die im ganzen Haus das„Tage⸗ blatt“ genannt wurde, ihm zuflüſterte:„Sie iſt wieder da. Da hätte ſie doch gar nicht erſt abzurücken brauchen.“ Und er war noch weniger erſtaunt, als ihm wieder im erſten Stock eine junge, nette Frauenhand die Poſt abnahm und dabei heimlich ein blitz⸗ blankes Fünfmarkſtück in die Hand drückte. Fährt ins Borf „Und dann noch eins, Karl, ich hätte es bald vergeſſen... Aber da fuhr der Zug an. „Auf Wiederſehen! Alles Gute! Schreibe bald!“ Die Freunde winkten und ſahen ein wenig traurig aus. Karl blickte nur noch einmal kurz aus dem Fenſter und winkte ab. Die hatten gut wünſchen, die blieben hier. Ihre Großſtadtſorgen konnten nun doch für Jahre nicht mehr die ſeinen ſein. Er mußte ja aufs Land. Dorfſchulmeiſter, dachte er bitter. Ausgerechnet er, der die Großſtadt mit allen Sinnen geliebt hatte, der nicht leben zu können glaubte ohne Kino, ohne Theater und die vielen Freunde. Gewiß, jetzt hatte er eine Stellung— aber auf dem Lande! Er, der Großſtadtmenſch, ſollte nun mit wortkargen Bauern zuſam⸗ menleben, ſollte ihre gutgenährten und ſchlecht lernenden Kinder unterrichten und ſollte die Stadt, die ihm doch Heimat war, höchſtens einmal beſuchsweiſe wiederſehen. Seine Stimmung verſtärkte ſich zur Wut. Er betrachtete die Mitreiſenden. Bauern mit Körben und Marktgeſprächen und Frauen mit Kopftüchern und kleineren örben füllten das Abteil. Schließlich fuhr er ganz allein einige Stun⸗ den. Da wurde auf einer Station die Tür geöffnet, ein kleiner Junge von etwa acht Jahren ſtieg herein, und eine Frauen⸗ ſtimme bat Karl, darauf zu achten, daß der Junge richtig ausſteige. Sie nannte das Dorf, in dem Karl morgen ſeinen Dienſt antreten ſollte. Bevor er antworten konnte, fuhr der Zug davon. So, da ſaß ihm alſo ſolch ein Bauern⸗ junge gegenüber, ſicher einer von den fünfzig ſeiner Schule. Genau ſo hatte er ſie ſich vorgeſtellt, ſtrotzend geſund, ſtämmig und— nein, dumm ſah er gar nicht aus. Mit großen, leuchtenden Augen und einem Lächeln, das neugierig und zutraulich zu⸗ gleich war, betrachtete er Karl. So blickt niemand, der dumm iſt. So brauchen ſie nicht einmal alle zu ſein, und es macht Freude, mit ihnen zu arbeiten, dachte Karl. Er merkte, wie ſeine Stimmung umſchlug und mußte lächeln. Der Junge nahm das als eine Aufforde⸗ rung zum Sprechen.„Sind wir gleich da?“ „Nein, wir haben noch viel Zeit. Ich werde dir ſchon weten Beſcheid ſagen. Was willſt du denn dort?“ „Ich wohne doch da. Heute habe ich meine Tante beſucht, die hat Geburtstag.“ So kamen ſie in ein Geſpräch, und Karl mußte mit innerem Erſtaunen wahr⸗ nehmen, daß er dabei auflebte und alle Wut und Trauer von vorhin vergaß. Er kannte faſt alles, was den Jungen und ſeine kleinen Kameraden bewegte, vor allem, daß ſie morgen einen neuen Lehrer bekämen und eigentlich alle etwas— 055 hätten. Denn der ſollte aus der Stadt kommen und wäre ſicher ſehr ſtrenge. Das wäre doch erſt abzuwarten, meinte Karl. Als der Zug ſchließlich in die Station ein⸗ lief, waren ſie die beiden einzigen, die ihn verließen. In Karl kochte die alte Wut wieder hoch, als ſie auf die Straße traten. Es war ſtockdunkel. „Warum ſind Sie denn mit einemmal ſo böſe?“ fragte ihn eine Stimme. Und da merkte er erſt, daß der kleine Junge neben ihm ging. „Weil man hier nichts ſehen kann, weil dies hier ein ſcheußliches Dorf iſt und weil ich hier jetzt wohnen muß!“ Der Junge ließ ſich aber nicht beirren. „Es iſt doch aber ſo ſchön bei uns. Sehen Sie einmal die vielen Sterne!“ Karl ſah zum Himmel auf und blieb plötzlich ſtehen, erſchreckt und erſchüttert von der Weite. Und dann ſuchte er. Ja, da waren ſie alle wieder, die Freunde, die in die Dachkammer des Studenten geſchienen hatten. Die alte Ehrfurcht vor dem Großen und Gewaltigen überkam ihn wieder, und damit das Bewußtſein von der Kleinheit des Menſchen im Angeſicht der Unendlich⸗ keit. Und da ſpürte er, daß es auch hier Erleben gab. „Kennen Sie die Sterne?“ fragte der kleine Junge neben ihm. „O ja, ſteh mal da, die ſieben großen Sterne, das iſt der große Wagen, und der da, gerade über dem Baum, iſt der Polar⸗ ſtern, und dort— und hier—“ Karl zeigte ihm alle Sternbilder, die er kannte, und er⸗ klärte ihin, wie ihre Namen zuſtande ge⸗ kommen waren. Der Junge konnte gar nicht genug bekommen. Schließlich ſagte er: „Schade, daß Sie nicht unſer Lehrer find, Sie wiſſen 0 viel. Bei Ihnen möchte ich gern in die Schule gehen.“ Karl ſah plötzlich die Großſtadt vor ſich, am Abend und hell erleuchtet. Aber die tauſend Lichter verblaßten ſchnell vor dem ewigen Schein der Sterne. Und vor ihm ſtand ein kleiner Junge, der ſich freuen würde, ihn zum Lehrer zu bekommen. „Und wenn ich's wäre?“ fragte er. „Oh, fein, dann bin ich der erſte, der Sie getroffen hat. Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen, wo die Schule iſt!“ „Der Junge ergriff ſeine Hand, und Karl fühlte, wie ein Strom des Zutrauens und Verſtehens zwiſchen ihnen zu fließen be⸗ gann. Er ließ ſich willig mitziehen. Nun wußte er, daß die Großſtadt hinter ihm lag. Jetzt ging er ins Dorf. Alfred Dunkel 1 e R der Brie fumſchlag, Von Mlegander Rohmann⸗Hehburg „Ich habe Sie zu mir bitten laſſen“, ſagte der Kriminaldirektor zum eintretenden Oberinſpektor,„um mit Ihnen den Vor⸗ gang im Villenort Oſtend nochmals ein⸗ gehend zu erörtern. Denn“, fuhr der Direk⸗ tor ſtirnrunzelnd fort,„es iſt tatſächlich ein Skandal, daß wir das ſchwere, die All⸗ gemeinheit außerordentlich beunruhigende Verbrechen immer noch nicht aufgeklärt haben!“ Der Oberinſpektor zog ſich gelaſſen einen Stuhl heran und zuckte die Achſeln.„Wir haben getan, was wir konnten. Aber Sie wiſſen ja ſelbſt, Herr Direktor, wie unend⸗ lich ſchwer es iſt, einen Verbrecher zu er⸗ mitteln, der nicht die geringſte Spur am Tatort hinterlaſſen hat.“ Der Direktor lachte gezwungen.„Gewiß weiß ich das“, gab er zurück,„— es iſt geradezu ein Kunſtſtück, einen ſolchen Bur⸗ ſchen zu erwiſchen, aber dieſes Kunſtſtück...“ Der Inſpektor winkte ab.„Ich hoffe“, ſagte er langſam,„den Täter in den näch⸗ ſten zwei Tagen ermitteln zu können.“ Der Direktor riß die Augen auf.„Sie haben ſeine Spur entdeckt?!“ rief er be⸗ gierig. „Gar nichts habe ich gefunden“, ant⸗ wortete der Gefragte und betrachtete ſeine Fingerſpitzen. „Dennoch hoffen Sie..“ „Trotzdem rechne ich damit, Ihnen den langgeſuchten Täter bis übermorgen vor⸗ führen zu können“, entgegnete der Ober⸗ inſpektor mit einer Entſchiedenheit, die ſeinen Vorgeſetzten ſtutzig machte.„Aller⸗ dings nur in dem Falle, wenn Sie mir „ freie Hand geben“, ſetzte er inzu. Der Kriminaldirektor ſprang auf.„Machen Sie, was Sie wollen, lieber Oberinſpektor, ich erkläre mich ſchon jetzt mit allen Ihren Maßnahmen einverſtanden. Gehen Sie ſo⸗ gleich ans Werk, damit wir dieſe fatale Geſchichte endlich zum Abſchluß bringen können!“ Der Inſpektor lächelte.„Ich, Herr Direk⸗ tor, gehe jetzt— ſchlafen. Ich habe kein Auge zugemacht in den letzten Tagen. Und ich rate Ihnen, dasſelbe zu tun,— auch Sie ſehen recht abgeſpannt aus. Vor morgen mittag werde ich Sie beſtimmt nicht be⸗ unruhigen.“ Bekanntmachung „Hiermit wird mit Hinweis auf die aus den bisherigen amtlichen Mittei⸗ lungen hinreichend bekannten Tatſachen in bezug auf den am 3. vorigen Monats in dem im Villenort Oſtend gelegenen ſo⸗ genannten„Schlößchen“ verübten Raub⸗ mord, folgendes der Oeffentlichkeit er⸗ gänzend zur Kenntnis gebracht: Den polizeklichen Ermittlungen zufolge iſt der Täter durch den linken Hauseingang in das erwähnte Gebäude eingedrungen und ſpäter, wie auffällige Fußſpuren und niedergedrückte Hecken beweiſen, un⸗ bemerkt über den linken Gartenzaun flüchtig geworden. Die jüngſten kriminal⸗ polizeilichen Nachforſchungen haben er⸗ geben, daß der Täter auf ſeiner Flucht in nächſter Nähe des Tatortes einen Brief⸗ umſchlag verloren haben muß, der ſich zwiſchen den von ihm geraubten Bank⸗ notenbündeln befunden hatte.— Das Publikum wird hiermit aufgefordert, an der Wiederauffindung dieſes Briefum⸗ ſchlages, der den Firmenſtempel der hieſigen Handelsbank trägt, mitzu⸗ arbeiten, da er der Kriminalpolizei er⸗ möglichen würde, untrügliche Schlüſſe bezüglich der Perſon des Täters zu ziehen und deſſen Feſtnahme herbeizuführen.“ „Wer hat das veranlaßt?“ ſchrie der Kriminaldirektor die dienſttuende Ordon⸗ nanz an, die ihm dieſen knallroten Aufruf uſammen mit anderen Schriftſtücken ge⸗ racht hatte. Der Gefragte ſchlug die Hacken zuſammen:„Der Herr Oberinſpektor!“ „Ohne mich gefragt zu haben!“ donnerte der Direktor.„Das iſt ja alles purer Un⸗ ſinn, was hier drinſteht: Briefumſchlag— untrügliche Schlüſſe... 51“ Er hob ver⸗ zweifelt die Schultern. f „Der Herr Oberinſpektor hat geſagt“, wagte der Unterbeamte einzuwenden,„Sie, Herr Direktor, hätten ihm geſtern freie Hand gegeben „So?“ brummte der Kriminaldirektor und bekam nachdenkliche Stirnfalten,„wo iſt der Oberinſpektor jetzt?“ „Draußen in Oſtend.“ „So, ſo“, machte der Direktor wieder und vertiefte ſich in den Inhalt der ſeltſamen Bekanntmachung. 4 Warmer Sonnenſchein lag über dem Villenort Oſtend. Bunte Blumen ſtanden in den gepflegten Gärten. Vogelgezwitſcher ſcholl aus dichten Hecken in die blaue Mor⸗ genluft hinein. Der Oberinſpektor trat aus dem„Schlöß⸗ chen“.—„Wachtmeiſter Bauer, ſtellen Sie ſich dorthin an die Pforte, aber vorſichtig, bitte.— Sie, Franke, paſſen drüben auf. Iſt jemand von uns in der Villa? Aus⸗ 3 Und Sie, Wachtmeiſter Müller, ommen mit mir. Es wird Zeit, ein gutes Verſteck zu beziehen, falls wir den Burſchen rechtzeitig abfaſſen wollen.“ Er ſetzte ſich in Bewegung.„Halt, Müller, wohin gehen Sie? Nicht nach links— auf die andere Seite müſſen wir. Es hat ſchon ſeine Rich⸗ tigkeit“, fügte er lächelnd hinzu, als er den verwunderten Blick ſeines Begleiters be⸗ merkte.„Und nun hier hinein“, der Ober⸗ inſpektor zog den Gehilfen hinter ein dichtes Buſchwerk am Straßenrand,„von hier aus können wir, ohne entdeckt zu werden, alles gut überfehen.“ „Darf ich fragen“, wunderte ſich der Unterbeamte,„warum wir uns gerade hier poſtieren? Die niedergedrückten Hecken und die Fußtapfen im Garten beweiſen doch, daß der Täter drüben auf der linken Seite geflüchtet iſt?“ Sein Vorgeſetzter nickte.„Er hat dort abſichtlich deutliche Spuren hinterlaſſen, um uns irrezuführen. In Wirklichkeit iſt er über den rechten Gartenzaun und dieſe Straße entlang geflüchtet. Aber darauf bin ich erſt geſtern gekommen.“ Müller pfiff durch die Zähne.„Nun rechnen Sie, Herr Oberinſpektor, damit, daß er hier vorbeikommen wird, um, durch Ihre Bekanntmachung an den Säulen auf⸗ merkſam gemacht, den verräteriſchen Brief⸗ umſchlag auf jeden Fall wiederzufinden?“ „Jawohl.“ „Was iſt das überhaupt für ein Brief⸗ umſchlag“, fragte der Wachtmeiſter neu⸗ gierig weiter,„von ihm iſt bis heute gar nicht die Rede geweſen.“ Dort drüben liegt er ja“, blinzelte der Oberinſpektor liſtig und zeigte auf etwas Weißes, das ein paar Schritte weiter am Straßenrand lag.„Still jetzt!“ flüſterte er,„es kommt jemand.“ Es war nur der Briefträger, der arglos vorbeiſchritt. Noch ein paar harmloſe Leute gingen vorüber, ohne auf das Stück Papier zu achten. „Schon zwölf Uhr mittags“, ſeufzte 3*„der Burſche kommt beſtimmt nicht.“ „Ich glaube, das iſt der richtige!“ ziſchte der Inſpektor und beugte ſich ſprungbereit vor. Die Straße herab kam ein Mann, die Mütze tief ins Geſicht gezogen. Plötzlich blieb er ſtehen und ſchaute ſich vorſichtig nach allen Seiten um: es war niemand zu ſehen. Schnell bückte er ſich und hob etwas Weißes vom Boden auf. Die Zweige eines Buſchwerkes knackten. „Sie wollen den Briefumſchlag wieder fortwerfen“, erklang eine freundliche Stimme,„warum haben Sie ihn denn auf⸗ gehoben?“ Ueberraſcht blickte der Mann auf die beiden Geſtalten, die ſo plötzlich, wie aus der Erde gewachſen, vor ihm ſtanden. Weil, weil...“, ſtotterte er. Weil Sie mir gewiß den Gefallen tun wollten“, fuhr der Inſpektor liebenswürdig fort,„einen recht deutlichen Fingerabdruck auf dieſem eigens präparierten Briefum⸗ ſchlag zu hinterlaſſen, damit ich ihn bequem mit dem von uns, der Kriminalpolizei, im Schlößchen' gefundenen Abdruck vergleichen könnte?“ Der Mann ſtand wie verſteinert. Lang⸗ ſam überzog tiefe Röte ihm Geſicht und Nacken.„Keinen Fingerabdruck habe ich dort hinterlaſſen!“ ſchrie er außer ſich vor blinder Wut. „Aber verraten haben Sie ſich“, meinte der Beamte trocken.„Müller“ „Schon erledigt“, brummte der Wacht⸗ meiſter und ließ die Handſchellen zu⸗ ſchnappen. „Es ſind Kleinigkeiten, die zum Ziele führen!“ Die beiden Herren ſaßen ſich gegenüber. Der Rauch ihrer Pfeifen verhüllte zuweilen ihre Geſichter. In dem breiten Kamin brannten die mächtigen Holzkloben, und um die Fenſterläden heulte der Sturm. Der jüngere der beiden lächelte. „Weißt du, Oskar, dieſer Abend iſt ſo recht dazu geſchaffen, Schauergeſchichten zu erzählen. Du weißt doch ſo viele...“ „Schauergeſchichten? Ich kann dir nur eigene Erlebniſſe berichten, die ſich der Wahrheit nicht zu ſchämen brauchen.“ „Du kennſt mich doch, Oskar. So war es ja auch nicht gemeint. Und da du immer⸗ hin ein bekannter— und anerkannter — Abenteurer und Kriminaliſt biſt, wirſt du gewiß auch etwas Intereſſantes zu er⸗ zählen wiſſen.“ „Sm. Fragt ſich bloß, ob ſie dich wirklich intereſſieren, die Geſchichten. Du weißt, ich vertrage in ſo ernſten Dingen keine Gloſſen. Und du biſt manchmal...“ „Nein, nein. Ich verſpreche dir, dich nicht zu unterbrechen. Alſo, bitte beginne, Oskar.“ „Nun gut! So will ich dir mein letztes Erlebnis erzählen.“ „Ach, den Mord an dem bekannten Bau⸗ herrn Olaf Spenſen. Der war doch ganz einfach.“ „Meinſt du? Die Löſung war für mich eigentlich nicht ſo einfach, wenn da nicht eine Kleinigkeit.“ „Eine Kleinigkeit, Oskar?“ „Erſtens wollteſt du mich nicht unter⸗ brechen—“ „Ach ja— verzeih!“ „—und zweitens ſind es Kleinigkeiten umeiſt, die die Löſung bringen. Sie ben den Hauptanteil an dem Finden des Täters.“ „Das begreife ich nicht, Oskar.“ „Du wirſt es. Alſo, du weißt, daß Bau⸗ herr Olaf Svenſen in der Stadt ein Büro hat, einige Angeſtellte uſw., wie ſie eben zu einem ſeriösen Unternehmen gehören. Das Geſchäft hatte Spenſen von ſeinem Vater übernommen und ging ſelbſt in ſeinem Geſchäft und ſeiner Arbeit voll⸗ kommen auf. Er wurde daher nur zu dem Lebensnotwendigſten, alſo zum Eſſen, Schlafen uſw., in ſeiner im Vorort ge⸗ legenen Villa geſehen. Uebrigens hatte er vor einigen Monaten geheiratet und war ſehr glücklich. Feinde hatte er ſcheinbar nicht. Als man daher ſeinen Leichnam fand, du weißt, daß er an den Kai geſpült wurde, glaubte man zuerſt an einen Un⸗ glücksfall, da ja Mord oder Selbſtmord nicht in Frage kam. Ich unterſuchte die Leiche genau und entdeckte am Halſe Würgemale, die darauf hindeuteten, daß man ihn alſo bereits als Toten in das Waſſer geworfen hatte. In ſeinen Taſchen befanden ſich Steine, die man zur Täuſchung hineingelegt hatte. Es ergaben ſich für mich folgende Fragen: Wer hat Olaf Sven⸗ ſen ermordet? Warum? Wann iſt er er⸗ mordet worden? Die Zeugenausſage ergab folgendes: der Sekretär ſagte, daß der Ermordete bis zu dem Tage, an dem er aufgefunden wurde, noch im Geſchäft geweſen war. Er hatte ferner niemanden empfangen oder irgend etwas Diesbezügliches zu ſeinem Sekretär geäußert. Sein Benehmen war wie immer. Am letzten Tag iſt er um fünf Uhr aus ſeinem Büro fortgegangen. Dieſe Ausſage konnte von keinem zweiten beglaubigt werden, da der Chef nur mit ſeinem Sekretär ſprach. Alle anderen Angeſtellten mußten das durch den Sekretär tun. Gewiß eine ſeltſame Angelegenheit, aber es war ſo, wie ich mich überzeugen konnte. Als⸗ dann unterhielt ich mich mit dem ſehr alten und treuen Faktotum in Svenſens Villa. Er ſchilderte mir ſeinen Herrn, den er ſchon als Knaben gekannt hatte, da er bei ſeinem Vater ſchon diente, ſo genau, daß mir Olaf Svenſen faſt gegenwärtig war. So erfuhr ich z. B. daß Olaf Svenſen eine Woche vor ſeiner Auffindung am Kai in der Villa angerufen haben wollte, daß er ein paar Tage nicht nach Hauſe kommen würde und auch außerhalb ſchlafen wollte. Meine Er⸗ kundigungen darüber ergaben, daß der Er⸗ mordete ein ſehr ſolider Mann war, der ſehr glücklich verheiratet war und niemals einen„Seitenſprung, machen würde. Zur Zeit der Tat war ſeine Frau übrigens ver⸗ reiſt. Ferner berichtete mir der Alte, daß Svenſen genau wie ſein Vater äußerſt genau und einfach in ſeinem Büro arbeitete. Er ſpitzte ſeine Bleiſtifte ſelber, goß ſich ſelber ſeine Tinte ein, und was ſo alles zu kleinen Arbeiten am Schreibtiſch gehörte. Die beiden verſchiedenen Ausſagen, die des Sekretärs und die des alten Dieners, kamen mir irgendwie ſeltſam vor, und ſo begann ich, mich mit dem Leben des Sekretärs näher zu befaſſen. Ich erfuhr, daß er für ein Mädchen ſorgte, die ein Kind hatte. Ich ſah mir das Kind an und entdeckte mit irgendwem eine Aehnlichkeit, bis ich darauf kam, daß es dieſelben Geſichtszüge hatte wie der Ermordete. Auf vielerlei Um⸗ wegen erfuhr ich, daß das Mädchen vor einigen Jahren die Geliebte Spenſens war. Als er ſie heiraten wollte, war ſeine Familie dagegen. Allmählich vergaß er ſie und heiratete ſeine jetzige Frau. Das Mädchen, das von dem Sekretär ſehr ge⸗ liebt wurde, wollte aber von einer Heirat zwiſchen ihr und dem Angeſtellten des Mannes, den ſie noch immer liebte, nichts wiſſen. Ich wußte nun, daß der Sekretär einen Grund hatte, ſeinen Chef zu haſſen. Und ſo mußte er gelogen haben, als er ſeine Zeugenaussage machte. Wie aber ihm das beweiſen? J unterſuchte noch einmal das Arbeitszimmer des Ermordeten im Büro und machte eine intereſſante Feſt⸗ ſtellung. Ich erblickte den Kalender, der nicht abgeriſſen war und auf dem 3. Oktober ſtand. Das war der Tag, an dem Svenſen das letztemal in der Villa war. Ich wagte mich daher an eine Ueberrumpelung. ſagte dem Sekretär auf den Kopf zu, da er gelogen hatte. Sein Chef wäre nicht, wie er meinte, bis zu dem Tage, da man ihn fand, im Geſchäft geweſen, ſondern er hätte ihn am 3. Oktober ermordet. Zuerſt ſtand er gefeſtigt, aber blaß vor mir. Erd als ich den Mord erwähnte, ſchwankte er. Ich verhaftete ihn und er legte am ſelben Tage noch ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Es war ſo, wie ich ahnte. Er hatte Spenſen wegen des Mädchens gehaßt. Und ich hätte Nösber auf 7 5 915 ſpäter den order ausfindig gemacht, hätte ich nicht das Kalenderblatt entdeckt 9 Es war ſtill zwiſchen den beiden Män⸗ nern. Nur der Sturm heulte nach wie vor um das Haus. Der Jüngere der beiden lächelte nicht mehr. „Ich bewundere dich, Oskar. Nein, wehre nicht ab. Ich meine es aufrichtig. And gebe dir recht. Es ſind wirklich Kleinigkeiten, die zum Ziele führen. Ich will daran denken.“ Fred Thurn der dichler und die Nachligall Ein arabiſches Märchen, nacherzählt von a Bert Brennecke Im fernen Morgenlande lebte vor vielen hundert Jahren ein König, der unermeßlich reich war. Das Schloß dieſes Königs lag in einem herrlichen Park, und weil er auch über die Jahreszeiten herrſchen wollte, hatte er künſtliche Bäume und Sträucher darin aufſtellen laſſen. Die Vögel aber mieden den Park, und niemals vernahm der König ihren Geſang. Zu derſelben Zeit wohnte in der Haupt⸗ ſtadt des Königreichs ein junger Dichter, der war arm wie eine Kirchenmaus. Selten nur konnte er ſich ordentlich ſatteſſen. Eines Tages, als die Verzweiflung ihn gänzlich übermannen wollte, hörte er vor den Fenſter ſeiner Dachſtube einen wunder⸗ ſamen Geſang. In der Krone des Pfirſich⸗ baumes, der im Garten hinter dem Hauſe ſtand, ſaß eine Nachtigall und ſang ſo ſchön, daß ſelbſt der Wind, der ſtändig vom Meer hetüberwehte, den Atem anhielt. Der junge Dichter aber mußte bitterlich weinen. Dann aber, wie von unſichtbarer Hand ge⸗ führt, ergriff er die Feder, und die Worte formten ſich zu einem Gedicht, darin alle Klänge des Lebens und der Duft aller Blumen vereinigt waren.— Als er das Gedicht am nächſten Morgen noch einmal durchlas, fand er es überaus gelungen, ſo daß er es nicht über ſein Herz brachte, den Menſchen dieſes koſtbare Geſchenk der Muſe zu verſchweigen. Es dauerte auch nicht lange und der Name des Dichters lief von Mund zu Mund. Als der König davon hörte ſandte er einen Boten aus, damit der Dichter vor ſeinen Thron käme und den verdienten Lohn empfinge. Fortan mußte er an der Tafel des Königs ſitzen und alle Not hatte ein Ende.— Den König wurmte es aber im Stillen, daß ein ſo geringer Mann über den Geſang einer Nachtigall gebieten konnte. Er rief ſeine Miniſter herbei und gab ihnen den Befehl, die Nachtigall um jeden Preis lebendig einzufangen. Von dem Dichter, der jetzt ſehr geſchwätzig worden war, wußte er, daß ſich das Nest in der Krone des Pfirſichbaumes befand. Heimlich wurde eine Leimrute darin be⸗ feſtigt, und ſchon nach wenigen Stunden brachte ein Schnelläufer den gefangenen Vogel. Er erhielt einen goldenen Käfig, der im Park aufgehängt wurde. Jeden Morgen ſaß der König am Fenſter und wartete darauf, daß die Nachtigall ſingen würde; aber unbeweglich, den Kopf ängſt⸗ lich in die Federn geſchmiegt, ſaß die Nach⸗ tigall und rührte ſich nicht. ö Da geriet der König in Wut und er be⸗ fan daß die Nachtigall geblendet werden ollte. Drinnen im Schloß ſaß der Dichter und prahlte vor allen Höflingen mit ſeiner Kunſt, die er der Nachtigall abgelauſcht hatte. Die Höflinge aber zogen ihn auf und fragten ihn, ob er auf den erworbenen Lorbeeren für immer ausruhen wollte? Plötzlich erhob die geblendete Nachtigall ihre Stimme. Ein klagender Ton zerriß das übermütige Lachen. Wie Tränen perlte das Lied der ſterbenden Nachtigall. In ſtummer Ergriffenheit lauſchte der König und mit ihm der ganze Hof. Der junge Dichter aber zerriß ſein Kleid und verfluchte ſich ſelbſt und die ſatte Be⸗ haglichkeit, die ihn zugrunde gehen ließ. Ober blätte Tiaul hang die fie gebün len, 9 gefahr und 9 b N 1 Aihlt von e bot vielen mmermeßlic opigs lag in eil et auh en wollte, Sträucher gel abet 5 vernahm der Haupt ⸗ er dichtet, .„ ſen Eines 77272 I den under, e Nfitſch⸗ dem Hause g Jo schön, vom Meet hielt, der ich— r Hand ge⸗ die Porte darin alle Duft allet Ig er das c eimmal ungen, Jo achte den der Niße auth ncht ts lief von ſundte et achtet vor verdienten et an del Not hatte es abet ann über gebieten Eiba ſtigall un gen. Von wätig ge das 0 5 befand. datin be⸗ Sulden zpungelen en Käfig, b. Mn. ſſter 1d all igen Sachliches um„blauen Dunst“ 1 Virgin-Tabal jetzt auch im Ried Im südlichen Ried Jetzt ſtehen die Dörfer des ſüdlichen Rieds und der Bergſtraße wieder im Zeichen des Ta⸗ baks. Fleißige Hände ernten das koſtbare Gut auf den Feldern, hochbeladene Wagen fahren nach den Dörfern, und in den Höfen reiht man Blatt an Blatt auf Schnüre, wo ſie in Scheu⸗ Beim„geizen“ wilder Triebe nen, Trockenſchuppen und an den Hauswänden einer köſtlichen Reife entgegentrocknen und die Luft mit ihrem herben Duft erfüllen. Jetzt iſt die Zeit der Ernte. Da regt ſich in den Tabakdörfern jede Hand. Männer, Frauen und Halbwüchſige helfen, das begehrte Gut zu bergen. Im taufriſchen Mor- gen, wenn die breiten, dunkelgrünen Blätter noch vollſaftig ſind, bricht man die Pflanzen aus, zuerſt das Hauptgut, die zahlreicheren „Schwer beladen ſchwankt der Wagen“ Oberblätter, indes man die wertvolleren Sand⸗ blätter geſondert erntet. Zeilenweiſe, wie beim Traubenleſen, oder im doppelzeiligen Durch⸗ gang auf beiden Seiten, brechen flinke Hände die ſtarken Blätter, die zu Haufen zuſammen⸗ gebündelt werden zu halbzentnerſchweren Pak⸗ ken. Auf ſchweren Wagen wird das Gut heim⸗ gefahren zur weiteren Verarbeitung. Frauen und Mädchen Blatt um Blatt ns ene e Ein maleriſcher Schmuck— An der wettergeſchützten Seite des Hauſes hängen die Bündel und an der Bergstraße auf halbmeterlange, handliche Schnüre auf, die nun luftig im Dachgebälk der Scheunen, an Tragbalken oder an den Hauswänden aufge— hangen werden und vom Grün zu Fahlgelb und einem kräftigen Braun eintrocknen. Eine zeitraubende, mühſelige, wenn auch nicht körperlich ſchwere Arbeit iſt das Tabakernten, — und das Pflanzen will verſtanden ſein. Im zeitigen Frühjahr wird die Saat in Miſtbeeten oder geſchützten Ländereien vorgezogen und nach etwa zwei Monaten auf den Acker verpflanzt, wo ſie noch mancherlei ſorgfältige Pflege erfordert. Hacken, wieder hacken,„anhäufeln“ der Pflan⸗ zen, dann werden ſie„geköpft“, damit nicht die beſte Kraft in den Samen ſchießt, ſchließlich noch die„Geize“, das ſind die neuaufbrechenden Blatt⸗ und Blütentriebe, herausgebrochen. Vor Schnecken und ſonſtigen tieriſchen und pflanzlichen Schädlingen muß man die jungen ist jetzt Tabakernte Veredlungsbeſtrebungen, indem man Wert darauf legt, daß nur geeignete Böden als An⸗ baufläche Verwendung finden und ſchon lange wird durch eine geeignete Düngung Geruch u. Geſchmack des Tabaks beeinflußt und durch neuzeitliche Trockenſchuppen die Qualität ver⸗ beſſert. In großangelegten Experimenten wer⸗ den Veredlungsverſuche unternommen, die der Gewinnung beſonders nikotinarmer,„ſanf⸗ ter“ und milder Tabake dienen und auf der anderen Seite verſucht man Tabakſorten mit ſehr ſtarkem Nikotingehalt zu züchten, die man in der Schädlingsbekämpfung verwendet. In unſerem ſüdheſſiſchen Tabakanbaugebiet, deſſen Produkte ſich auch zur Zigarettenherſtel⸗ lung eignen, hat man in dieſem Jahr erſtmals einen Verſuch im Anbau von Virain ge⸗ macht, der günſtig auszufallen ſcheint. Das würe für den heimiſchen Tabakbau ein rockenſchuppen mit beweg lichen Ventilationsklappen Pflanzen ſchützen und dann braucht man Regen, viel Regen. Je mehr vom himmlichen Naß die Tabakpflanze auf den leichten und ſandigen Böden aufnimmt, deſto feiner, edler und brenn⸗ barer wird das Blatt. Vor der Haupternte ſchon hat man die Grumpen geerntet, ſchwache und verkümmerte Blätter. Jetzt aber, jetzt bricht man das Hauptgut, jetzt erntet der Bauer die Frucht einer langwierigen Arbeit. Mit allen Kräften ſtrebt man danach, den heimiſchen Tabakanbau zu fördern und zu ſteigern, nach der quantitativen Seite ſowohl als auch vor allem bezüglich der Qualität. Amtliche Stellen, Tabakforſchungsinſtitute und Pflanzer arbeiten Hand in Hand zur Verbeſ⸗ ſerung der Qualität des heimiſchen Tabaks. Schon bei der Auswahl des Saatautes u. der Tabakanbau Mockoy für den beginnen dieſe wie farbiger Zierrat Erfolg, deſſen Tragweite garnicht überſchätzt werden kann. Denn: Es wird immer mehr geraucht! Das hätte ſich Chriſtoph Kolumbus nicht träumen laſſen, als er vor nun mehr als vier— hundert Jahren bei der Erforſchung des See— weges nach Indien im nun entdeckten Amerika. erſtmals Menſchen ſah, die ein eigentümliches, glühendes Kraut handhabten und ihm Wolken duftenden blauen Rauches entlockten, daß da⸗ mit das erſte Stimulans und Genußmittel auch für die alten Europäer gefunden war, die ſich mit wachſender Begeiſterung ſeiner annahmen. Oftmals verboten und mit Strafe belegt, fand das Tabakrauchen ſeinen Weg bis in den hinterſten Erdenwinkel, und Er— zeugung und Verarbeitung dieſes Gutes ſind heute zu einem wirt⸗ Blühende Tabakpflanzen— ein Feld zur Samengewinnung ſchaftlichen Faktor erſter Größe ge⸗ worden. Milliarden und Abermilliarden Zigaretten und Zigarren wetteifern miteinan⸗ der, ſich in blauen Dunſt zu verwandeln und allein in Deutſchland beträgt der Tabakverbrauch viele Hunderttau⸗ ſend Zentner und dem Werte nach jährlich mehr als zwei Milliarden Mark. Früh ſchon, nach dem dreißigjährigen Kriege, begann man mit der Kultivierung dieſer be⸗ gehrten Pflanze auf deutſchem Boden, in der brandenburger Mark zunächſt, und ſeit etwa hundert Jahren auch in Süddeutſchland, in Baden, in Heſſen und der Pfalz, u. heute wird in Deutſchland auf mehr als 10 000 Hek⸗ tar Tabak angebaut, der vielen Zehntauſenden Pflanzern Verdienſtmöglichkeiten bietet. Noch iſt es heute zum größten Teil„blauer Dunſt aus Ueberſee“, in den ſich das duftige Kraut beim Gebrauch verwandelt, denn Die Blätter werden„genäht“, an Fäden aneinandergereiht noch wird der größere Teil unſeres Tabakverbrauches aus dem Aus⸗ land bezogen, aber deutſche Tüch⸗ tigkeit und Zuverläſſigkeit in Wiſ⸗ ſenſchaft und Praxis ſind dabei, dem einheimiſchen Tabak ein er- weitertes Feld zu erſchließen durch Förderung der Qualität. N. R. Saftige, dunkelgrüne, breite Blätter an halbanannshohen Stauden— das iſt Tabat Aufnahmen: L. Hanſelmann( :.:]⅛7⅞r et 7]7,—.. . 25 eee eee e 3 9 r ————— 2 8— — T e i 2 „——3—— * = nnn 2—— eee Der demsäger von Roman von 0. v. Hansfeln 12. Fortſetzung 5e der Koffer gehört mir.“ un wurde der Preis aus emacht, die Frau fragte noch allerhand, dann drehte ſie ich um un b den—.— wieder verlaſſen. 1 3 Kommen Sie noch einmal mit hinunter? Oder ſoll ich Abnen die Sachen heraufſchicken?“ „Wenn ich mich gleich hinlegen könnte, wäre es mir ſehr alſo ich bin von dem vielen Laufen todmüde. „Alſo gut, dann laſſen Sie ſich in der erſten! etwas Schönes träumen.“ 5 5 „Grüßen S bitte Herrn Waſtel Schindhammer noch von mir, ich laß ihm danken und bin morgen früh pü i in der Brauerei.“ een 10. Langſam ſchlich Joſepha die Treppe nach oben. Das kleine Zimmer beſaß einen Ofen, von dem 52 angenehme Wärme ausging, die gute Frau hatte auch daran gedacht, um es ihr behaglich zu machen. Joſepha zog einen faden⸗ dae e 1 70 das 1 noch einen raſchen tie auf den pechfinſt i i e 7 pechfinſteren Hof mit all ſeinem Ganz langſam ſtreifte ſie das Gewand ab, hing alles wieder fein Junder in den Schrank, dann köſte ſie die Radeln aus ihrem langen, ſchwarzen Haar. Wo waren ihre roten Wangen geblieben? Ohne eine Spur von Farbe, ſchneeweiß. glich ihr Geſicht dem einer Toten. Ste betrachtete ihre ſchmal gewordene Geſtalt, dann ſchlich ſte ſich in das Bett, zog die Decke weit über ihren Kopf. Stechend und ſcharf ſchmerzte ihr das Herz, ein Stöhnen und Jammern drang aus Joſephas Bruſt, ſie biß in die Kiſſen, um das laute Schluchzen zu vertuſchen, und ſie weinte,— weinte allen Jammer aus ihrer Bruſt, alle Sehnſucht nach Xaver, die durch die ſchmerzlich ſüßen Worte des Taigaliedes doppelt in ihr erwacht war. In der Nacht fuhr Joſepha aus dem Schlaf. Sie wußte ſelbſt nicht, was ſie erſchreckt hatte, auch nicht, wie ſpät es war, hatte aber das Gefühl, bereits Stunden geſchlafen zu haben. Unwillkürlich hatte ſie ſich im Bett aufgeſetzt und lauſchte. Es war ihr, als ſchlürften immerfort leiſe Tritte über den Hof, als wäre es auch im Hauſe lebendig, als karrten die Treppen unter vielen Tritten. Vergebens machte ſie ſich klar, daß es für ſie ja voll⸗ kommen gleichgültig war, was im Hofe geſchah, ſie hatte Angſt vor irgend etwas Unheimlichem, einem Schrecknis, einer Gefahr. Endlich ſtand ſie auf und trat an das Fenſter, verbarg ſich hinter dem Vorhang und ſchaute vor⸗ ſichtig hinaus. Es war alles ſtill, nirgends Licht, nichts, gar nichts! Dann aber— dret Männer, Joſepha glaubte, Ruſſenkittel fi erkennen. Die Männer kamen von hinten, wahrſchein⸗ ich durch einen Nebeneingang, gingen ganz leiſe über den Hof und verſchwanden ebenſo leiſe in der großen Remiſe, die deſſen eine Seitenwand faſt gänzlich einnahm. Jetzt kamen wieder zwet, diesmal durch die Vordertür— wieder ein paar— immer gingen die Leute faſt wie auf Zehen, prachen kein Wort miteinander und verſchwanden in der Remiſe. Eigentlich verſtand Joſepha nicht, warum ſie das auf⸗ regte, und— jetzt hörte ſie unten in der Wohnung der Miſchkins wieder den Ton der Balalaika, zu der diesmal ein Mann mit kräftiger, warmer Baßſtimme ein ruſſiſches Lied ſang. Dieſer Geſang beruhigte ſie, er war ihr ein Beweis, daß Miſchkins noch auf waren, alſo ſicher von den vielen Menſchen im Hofe wußten und— wenn die ruhig ſangen, dann konnte ſie ſchlafen. Als ſie am Morgen zu Sonja Petrowna ins Zimmer trat— Saſcha war ſchon gegangen, und Joſepha emp⸗ fand es als Feinfühligkeit, daß er ſie nicht veranlaßte, wieder mit ihm zuſammen in die Fabrik zu kommen— fragte ſie die Ruſſin: „Was waren das nur für viele Menſchen, die in der Nacht auf den Hof kamen und in der Remiſe ver⸗ ſchwanden?“ Sonja ſtand mit abgewandtem Geſicht und goß Kaffee ein. „Sind Sie geſtört worden? Das iſt ſo eine Religions⸗ geſellſchaft, ſo eine Sekte. Ich weiß ſelbſt nicht recht was. Sie haben wohl in der Remiſe ihren Betſaal und kommen in jeder Woche einmal zuſammen.“ „So ſpät in der Nacht?“ „Vielleicht iſt das Vorſchrift bei ihnen. Ich weiß nicht, und wir haben uns län daran gewöhnt und merken es gar nicht mehr. Uns gehört das Haus ja nicht, —— 8 es iſt eben jeder Winkel an irgendjemand ver⸗ mietet.“ Waſtel hatte auch in dieſer Nacht Dienſt. Trotz der zwölf Stunden am Tage! Der Sudmeiſter konnte, ebenſo wie der Mälzmeiſter, keine beſtimmten Arbeitsſtunden ein⸗ halten, wenn er es mit ſeiner Verantwortung ernſt nahm. Der chemiſche Prozeß, der langſam aus Waſſer, Gerſte und allen möglichen Dingen erſt Würze, dann Bier ent⸗ ſtehen läßt, richtet ſich nicht 2 Arbeitsſtunden. Waſtel hatte ſchnell in der Kantine gegeſſen, zwei Stunden geruht, nun war er ſchon wieder friſchauf. Es war ja immer ſo: Eine ſchwere Zeit raſtloſer Arbeit, dann ein paar Tage Ruhe. Die 3 von der Nachtſchicht ſaßen in einer kleinen Kammer neben dem Sudhauſe und ſpielten Karten. Es gab nicht andauernd zu tun, nur wenn der Sudmeiſter das Signal gab, dann galt es, eilig einen Keſſel leerzupumpen oder die ben* auſe. 1 rühren. Es war dämmerig in dem großen Sud an den Pfannen waren kleine Glühbirnen, die zum Ab⸗ leſen der Thermometer genügten. Von draußen kam durch die nur mit hölzernen Gitterbrettern verſchloſſenen Fenſte. ein ſchwaches Licht von der großen Bogenlamp« auf dan: Hofe herein. f Sudmeiſter Waſtel Schindhammer ging, ine Fand in den Haſentaſchen, von der Wichtigkeit ſeiner Aufaaß⸗ voll überzeugt, ein kleines Lied vor ſich hinträllernd, au C ͤ ³Ü¹7. ——— Bernina- Copyright 19833 by„Der Zeltungsroman A. E,“ Lit. Verlag Berlin SW 29, neisenau-t aß 34 — der oberen Galerie auf und nieder. Zufrieden war er mit ſich, daß der Vater ihm durch ſeine Stellung als Bräumeiſter den Weg geebnet hatte. Ja. Bier trinken, das kann halt jeder, aber eins brauen? Was weiß da der Trinker davon, daß es zuerſt auf das Waſſer ankommt, daß man kein richtiges Münchner in Dresden und kein Berliner Weißbier in München brauen kann und daß ſelbſt in München eben nur das Waſſer des Mangfallflüßchens für das Münchner Bier das geeignete iſt! Mit der Mälzerei hatte der Waſtel jetzt nichts mehr zu tun, brauchte ſich nicht darum zu kümmern, wie die Gerſte geweicht, zum Keimen gebracht und gedarrt wird, wie unter Zuſatz von Karamel das Malzſchrot gebräunt wird. Aber dann— dann kam der Sud! In langen Reihen— alle die Pfannen, die hatte er beſchickt! Da wurde das Malz mit Waſſer zur Dickmaiſche angerührt, immer wieder mit heißem Waſſer der Brei„angeſchwänzt“, in anderen Bottichen die Bierwürze durch kupferne Siebe getrieben. Dann galt es, den Hopfen, der wiederum beſonders be⸗ handelt war, zuzuſetzen, weil er dem Bier ſeine Bitterkeit gibt und dafür ſorgt, daß es ſich beſſer hält. Alles muß auf die Minute berechnet und beobachtet ſein. Ein bis vier Stunden, je nach der Art des Bieres, kocht der Maiſchbrei mit dem Hopfen. Und immer wieder geht der Waſtel von Keſſel zu Keſſel, prüft hier die Wärme, läßt dort die großen Rühr⸗ kreuze gehen oder die Treber auflockern und ausſchöpfen. prüft mit dem Saccharimeter die Stärke der Würze. Dann ein Klingelzeichen— die Bräuknechte kommen herein, pumpen eine große Bräupfanne in das kupferne Kühlſchiff. Ganz plötzlich iſt auch der Bräumeiſter gekommen. Vater und Sohn ſtehen zuſammen und ſehen auf den braunen Bierſee in der flachen, mächtigen Schale. Vorläufig iſt's nur ein 1050 unvollkommenes Urteil, als ſie ein Probe. f glas vollſchöpfen, gegen das Licht halten, koſten. Es iſt ein noch unfertiger, über Trank und kein Bier, aber— — 4 wenigſtens klar. Raſch ſinken die Eiweißflocken zu oden.—— Von Pfanne zu Pfanne ſchritt Waſtel, hatte gar keine Zeit, etwa müde zu werden, prüfte den„Bruch“ im Glaſe, das Klarwerden der Flüſſigkeit, hatte dann wieder dreiviertel Stunde Ruhe, um das Läutern eines friſch aus⸗ gepumpten Bottichs abzuwarten. Bald war es kühl durch den Nachtwind, der durch die Fenſtergitter wehte, bald wieder heiß und dunſtig, wenn eine Pfanne ausgepumpt oder der kochende Treberſchlamm ausgeſchöpft wurde. Ein rieſenhaftes chemiſches Laboratorium war das Sudhaus, und der Waſtel der Alchimiſt, der die Verant⸗ wortung trug. Wehe, wenn nur einmal etwas verſäumt wurde, ein Bottich nicht gut geſcheuert war! Schon wurde das Bier ſauer, und Tauſende waren verloren. Während die Kühlſchlangen wieder eine Pfanne auskühlten, ſtand Waſtel an einem der Fenſter, hatte ein Glas Bier in der Hand und ſah in die Nacht. 5 Sein muskelſtarker Körper dehnte ſich, und behaglich knurrte er:„Ach, dös tut gut!“ Warum aber ſein immer friſches Geſicht ſo freudig glänzte, hatte eine ganz andere Bedeutung. Dieſer Schein des Glückes galt der Joſepha. Das war ein guter Ge⸗ danke von ihm geweſen, dem Vater einzublaſen, daß er ſie in das Sudhaus hineinſteckte. Da hatte er ſie immer um ſich und konnte ſie beobachten. Auch, daß Waſtel Joſepha zu den Ruſſen gebracht, war ein guter Griff. Dort war ſie verſorgt, und er konnte ſie unauffällig beſuchen. Dieſer Miſchkin war ihm zu großem Dank ver⸗ pflichtet, hatte er es doch nur Waſtel zu verdanken, daß er, ein fremder, ſtellungsloſer Ruſſe, in der Brauerei angeſtellt wurde. Sie hatten hier in München Arbeitsloſe genug, und Waſtel wußte ſelbſt nicht, warum, aber der ſo verhungert ausſehende Kerl tat ihm in der Seele leid. Nun war er ſchon faſt ein halbes Jahr beim Vater tätig, und der war ſehr zufrieden mit dem immer willigen, ſtillen Menſchen. Sein Sepherl!— Denn nicht lange würde es dauern, und ſie gehörte ihm. Aber bei dieſem Gedanken dachte er nicht an eine leichte Liebſchaft, ſo ganz anders erging es ihm, als bei den Dirndeln, die er geliebt hatte.— Dies⸗ mal war es ein ganz anderes Gefühl. Wenn er an ſie dachte, wurde ihm bald heiß, bald kalt, nie mehr hätte er gewagt, ſie mit ſeinen Küſſen zu überrumpeln. Als Joſepha geſtern ſeine Hand drückte, war es ihm, als jage ein heißer Feuerſtrom durch ſeinen Körper, noch nie hatte Waſtel ſo etwas empfunden. Ein unendliches Glücksgefühl und Trauer zu gleicher Zeit. 5 1 Ueberhaupt ertappte er ſich dabei, daß er ganz plötz⸗ lich von ſeiner Arbeit aufſchaute und vor ſich hinſtarrte, daß er, der ſonſt wie ein Murmeltier ſchlief, ſich in ſeinem Bette wälzte und beim Mittag vom Vater einen Rippenſtoß erhielt, daß er eſſen und nicht vor ſich hinſtarren ſolle. Es ging etwas mit ihm vor, etwas, was dem ſchwer⸗ fälligen Menſchen ein Rätſel erſchien. Er kannte noch nicht die Wonne, den Schmerz und den Jammer, den eine tiefe Liebe bereiten konnte. Sein geſunder Körper, ſein freier Geiſt wehrten ſich gegen die umſtrickenden Gefühle dieſer Liebe zu dem fremden Mädchen. Wie war es möglich, daß ein ſo kerniger, geſunder Bub, wie er elner war, ein Zittern in den Knien empfand, wenn er das Mädchen ſah? Er ärgerte ſich hölliſch, wenn r fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen ſtieg, wenn Joſepha ihn mit ihren Nixenaugen anſah. Denn Nixen⸗ augen hatte ſie, ganz verteixelt ſchöne Augen, und dös Jöſchecl. dös Naſerl, ſie hatte ihn, den Waſtel, doch net etwa gar verhext? Waſtel ſtand jetzt kerzengerade auf⸗ zerichtet und ſa 115 blöde aus mit ſeinen verwilderten Haaren, ſeinem offenen Mund.— Er wollte auf der Jut ſein. noch nie hatte ſeinem armen Schädel ein Weibs⸗ nild ſo viel Kopfzerbrechen gemacht. Längſt gatte die Sirene auf dem Hof die neue Tages⸗ beit eingeleitet, als der Waſtel Feierabend machte. Der eſte große Gärbottich, den er ſchon vierzehn Tage be⸗ bachtete und in dem die braune Brühe bereits zu Jung⸗ ier geworden, war in den Morgenſtunden noch in Fäſſer abgefüllt und gut verſpundet worden. Es mußte noch einmal ſechs Wochen reifen, um dann endlich in ſchäumen⸗ den Maßkrügen vor den durſtigen Trinkern ein Zeugnis für die Kunſt des Sudmeiſters abzulegen. Waſtel aina ſchwerfällig und etwgs ſchläfrig zunächſt zum Fruhſtück in die Kantine. Freiuch, ein lavpperiger Milchkaffee war es nicht, den er ſich vorſetzen ließ, ſondern eine kräftige Maß Bier, in die er mächtige Runken Schwarzbrot hineinbrockte, um ſie dann mit dem Löffel nieder herauszufiſchen und zu verzehren. Es war um dieſe Stunde vollkommen einſam in dem Schankraum, und die Wirtin ſchwänzelte um den jungen Zudmeiſter herum. „Grüß Gott der Herr Waſtel, war wieder a ſchwerer vienſt dieſe Nacht?“ Ein Brummen kam als Antwort. Die junge Witwe fühlte, daß der ſonſt immer ſo üſtige Waſtel ihr irgendetwas übelgenommen hatte, und rat hinter ihn. „Warum denn ſo grantig?“ „Laß mir mei Ruah, ich bin müd.“ Schmollend zog ſie ſich an die Theke zurück, während der Waſtel, faſt zu müde und faul, um heimzugehen, auf ſeinem Platz hocken blieb. Neun Uhr war es geworden, und Saſcha Miſchkin kam in die Kantine. Natürlich kannte die Wirtin den Ruſſen auch und bachte ſofort an den geſtrigen Morgen, als er mit dieſer Joſepha an ihr vorubergegangen. „Sie ſchulden dem Fräulein Joſepha Collina dreißig Mark. Hier iſt die Quittung, ich bitte Sie um das Geld.“ In der Frau kochte ſchon wieder die Eiferſucht. Um des Mädels wegen war ja der Waſtel ſo häßlich zu ihr. „Sie ſcheinen wohl ſehr vertraut mit dem Mädel?“ „Das geht Sie gar nichts an, das Fräulein hat bei meiner Frau ein Zimmer gemietet.“ 5 Die Wirtin lachte laut und ſchrill auf. 0 „Die macht ſich's ja kommod. Wenn ſie was von mir will, dann ſoll's ſelbſt kommen, einem Fremden geb ich kein Geld net.“ 5 Im Auge des Ruſſen flammte wieder der fanatiſche Schimmer. 7 „Sie wird nicht zu Ihnen kommen Sie wird auf das Gericht gehen und Sie noch wegen Beleidigung verklagen, weil ſie ohne Grund von Ihnen aus ihrem gemieteten Zimmer gewieſen wurde.“. Die Frau wurde immer zorniger.„Sie ſan mir gerade der Rechte! Erſt ſcharmuzieren S' mit ihr in der Nacht auf dem dunklen Hof, drucken S' ſich mit dem Madel herum uind dann—.“ 1. 0 Saſcha verlor die Beherrſchung. 3 „Was hab ich getan?“ e „Wollen S' vielleicht leugnen, daß Sie dieſe Perſon borgeſtern abend auf dem Fabrikhof abbuſſelt haben?“ zue „So eine Gemeinheit! Gar nicht gekannt habe ich ſie; he ſie zu meiner Frau kam.“ DD „Dann hat ſie alſo noch einan anderen, iſt ſa eine“ aubere Perſon.“. 1 78 Ganz langſam hatte der Waſtel ſich aufgerichtet, mit twas von der Müdigkeit ſtieren Blicken herübergeſchaut, dann ſchlug er mit der Fauſt auf die Tiſchplatte, daß der zroße Maßkrug einen mächtigen Hupper machte, und am langſam näher. f 15 f „Dös Maul hälſt du, dein giftiges, ungewaſchenes Maul hältſt! Laß dös Madel in Ruh! Hetz mir net die Arbeiter zuſammen, ſonſt ſag is dem Vater, und du biſt bie längſte Zeit in der Kantine geweſen. Dös wär ja zelacht, dös Geld zahlſt augenblicklich.“ N Erſchreckt ſtarrte die Wirtin ihn an, ſo wütend hatte te den gutmütigen Rieſen noch niemals geſehen. „Sakra, was gehts mi an?“. Sie langte drei Zehnmarkſcheine aus ihrer Ledertaſche und warf ſie dem Ruſſen hin, der ſie einſteckte und wort⸗ os die Kantine verließ. Noch immer ſtand Waſtel breitbeinig mit gebeugtem Rücken und geballter Fauſt vor ihr. „Laß mir dös Madel in Frieden, ſonſt ſan wir zwei Freunde geweſen.“ 5 Die Antwort erſtarb der Wirtin auf den Lippen, der Sudpmeiſter drehte ſich um und ſtapfte in den Hof hinaus. Als er dann die Straße hinunterging noch der Woh⸗ gung ſeiner Eltern, um den Tag über auszuſchlafen, ſchüttelte er immer wieder ſchwerfällig den Kopf. „Weiß gar net, warum i halt gar ſo wild bin, was gehts mi ſchließlich an?“ g Aber er wußte es doch, denn er freute ſich, daß die Joſepha nichts von ihm geſagt hatte, von dem, was er an jenem Abend getrieben. 8 In den nächſten drei Wochen konnte Joſepha eine ſeltſame Empfindung nicht loswerden. Nach den vielen, ſchweren Erlebniſſen ihrer erſten Tage in München war ihr die gleichförmige Stille, in der fetzt ihr Leben dahin⸗ floß. faſt unheimlich. 3 In der Brauerei ging alles ſeinen Hang. Waſtel, der in jeder Woche drei Tage im Sudhaus var, grüßte ſie, aber mit einer entſchieden abſichtlichen Jurückhaltung, wenn ſie auch 155 bemerkte, daß er oben auf der Galerie ſtand und zu ihr hinunterblickte. Sobald ſie aber aufſchaute, ſchien er ſelbſt verlegen zu werden ind wandte ſich ab. Das Ehepaar Miſchkin war immer gleichmäßig freund⸗ uch und ſie hatte dieſe junge, ſtille Fran wirklich lieb gewonnen. Der Mann war ſehr oft auch in den Abendſtunden außer dem Hauſe und kam erſt ſpät nachts zurück. Manch⸗ mal ſaß er auch über Papieren und ſchrieb, dann ſchlich Frau Sonja auf den Zehenſpitzen umher, um ihren Mann durch kein Geräuſch zu ſtören. Die Frau mußte irgend⸗ ein geheimes Leid in ſich tragen, aber ſo lieb ſie auch ſonſt zu Joſepha war, von ihren eigenen Sorgen ſprach ſie nie. Nur zuweilen hatte ſie große, ſchwermütige Augen: Ich jehne mich nach meiner Heimat.“ Wie ſehr Joſepha ihre Gefühle verſtand! In eder wehe einmal, aber nicht immer an demſelben Wochen⸗ age, kamen die Freunde und ſangen zur Balalaika, und n derſelben Nacht fand dann auch wieder der ſeltſame Hottesdienſt in der Remiſe ſtatt, von dem Miſchkins nichts wiſſen wollten. gleichmäßigen (Fortſetzung folgt) 4 9 * 3 eigele porte Deut 7 fete dhe einen Vati 5 don ſih ü prchag werden hen, 11 nach de eren 10 999 die Un begin Lehe Aub nutiſche auf das lagen, lieteten gelbe Wacht herum Verſon uo 2 1 Bekanntmachungen Ortsaruppe ber A. S. H. A. P. Kiernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8.30—9.30 Uhr. Hienſtſtunden der Pol veituna nur Donnerstags 20.30 21.30 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19 Lokale Nachrichten Viernheim, den 11. September 1937 nſer Tages ſpruch Durch eigene Arbeit, durch eigenen Fleiß, eigene Beharrlichkeit werden wir wieder em⸗ porſteigen, wie auch die Völker, einſt auch Deutſchland, nichts geſchenkt erhielten, ſon⸗ dern ſelbſt ſich ſchaffen mußten. Das Landvolk jchart ſich um den Führer Erde— du biſt das Korn und das Brot und die Traube. Erde— du biſt der Leib und der Geiſt und der Glaube. Erde— du biſt unſerer Väter Arbeit und Blut. Deutſche Erde— wir halten treu deine Hut— Deutſchland! ——- das iſt das Bekenntnis, das heute das Landvolk bewegt. In raſtloſer Tätigkeit und in unermüdlichem Fleiß hat es Tag um gearbeitet, um unſere Nahrungsmittel⸗ verſorgung zu 8 und uns mit den lebens⸗ wichtigen Rohſtoffen zu verſorgen. Allen Schwierigkeiten und Sorgen zum Trotz hat ſich auch in dieſem Jahr der Aufbauwille und die Tatkraft bewährt. Der Bauer, der Landwirt und der Landarbeiter ſtanden Schulter an Schulter in dem Kampf um die Erhöhung der Erträge des Bodens. Es iſt bereits zu eine n ſeſiſtehenden Brauch geworden, daß ſich das Landvolk alljährlich auf dem Bückeberg um ſeinen Führer ſchart, denn das feſte Band des Vertrauens verbindet den Führer mit ſeinem Landvolk. Nur wer einmal ſelbſt dabei ſein konnte und Zeuge war, welch erhebendes Ge⸗ fühl durch die Reihen ging und die Hundert⸗ tauſende beherrſchte, wenn der Führer dem Landvolk ſeinen Dank für die geleiſtete Arbeit aus ſprach, kann die Bedeutung dieſer Stunden und des weihevollen Staatsaktes ermeſſen, der alljährlich das deutſche Volk am Bückeberg vereint. Alle mit der Heranbringung der Maſſen nach dem Bückeberg zuſammenhängenden Ar⸗ beiten werden in engſter Zuſammenarbeit der Gaupropagandaleitung mit dem Reichsnähr⸗ ſtand und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erledigt. Und zwar nach folgendem Plan: Alle Anmeldungen zu den Sonderzügen werden in 45 5 Jahr lediglich von den Dienſtſtellen„Kraft durch Freude“ entgegen⸗ nommen, während die Werbung und Auf⸗ lärungsarbeit zum Erntedanktag 1937 von der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau mit be⸗ ſonderer Unterſtützung der Kreis⸗ und Orts⸗ propagandaleiter der NSDAP. durchgeführt werden. Insgeſamt ſind ſechs Züge vorgeſe⸗ hen, um die vielen Tauſende aus unſerem Gau nach dem Bückeberg zu befördern. Wie in frü⸗ eren Jahren, gewährt die Reichsbahn auf rund der Sonderzugfahrkarten eine erheb⸗ liche Preisermäßigung. Beſichtigungen von Bad Pyrmont und Umgebung, Rundfahrten in die Umgebung von Holzminden, in das Weſer⸗ 25 ſind vorgeſehen und werden jedem Teilnehmer reiche Abwechslung bieten. * Arbeit bringt Zufriedenheit und Steigerung des Verkehrs Seit der faſt reſtloſen Niederringung der ungeheuren Arbeitsloſigkeit im neuen Deutſch⸗ land iſt wieder Zufriedenheit und auch Froh⸗ * eingekehrt. Sind es Feſte oder ſport⸗ iche Veranſtaltungen, ſo wird ſtets von Po. ßen 10 berichtet; man hört Be⸗ ſucherziffern von 150 000, 80 000 uſw. Auch die kleineren Feſte, wie Kirchweihen, Winzer⸗ feſte, Spargelfeſte uſw. weiſen ſtets guten Be⸗ ſuch auf. Der Reiſeverkehr im allgemeinen iſt bedeutend geſtiegen; beſonders die NS⸗Orga⸗ niſation„Kraft durch Freude“ fördert das Reiſen bei äußerſt Fest gen Bedingungen, um auch dem arbeitenden Volksteil die Schön⸗ heiten des Vaterlandes und auch das Reiſen ins Ausland zu geſtatten. Dieſe Verkehrs⸗ ſteigerungen greifen ähnlich wie induſtrielle oder handwerkliche Betriebsſteigerungen in das 80 Leben ein. Lebensmittelgeſchäfte, das Gaſtwirtsgewerbe, Bäcker, Metzger uſw., die Eiſenbahnen, der Omnibusverkehr haben dadurch Einnahmen und können Arbeitskräfte einſtellen und andererſeits den Arbeitsmarkt beleben. Denn in der Wirtſchaft greift ein Rad in das andere. So kann man mit Genugtuung feſtſtellen, daß in Deutſchland durch die Ar⸗ beitsbeſchaffung aus dem Segen der Arbeit ein neues pulſierendes Leben erwächſt zum Wohle aller. Auf die große Hitze, die in den letzten Tagen herrſchte, iſt es bedeutend kühler gewor⸗ den und geſtern früh nur wenig Regen gefolgt. In Gärten und Feldern iſt es ſehr trocken, Gartengewächſe und Hackfrüchte litten unter der großen Trockenheit, beſonders die Bohnen, Gurken, Salate ſind ſtark abgeſtanden. Ein durchweichender Regen wäre daher ſehr er⸗ wünſcht. Deu ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, in⸗ heimerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Baſar der NS⸗Frauenſchaft. Reſt⸗ liche Gewinne wollen heute Samstagnachmit⸗ tag, von 5—6 Uhr, im„Freiſchütz“ abgeholt werden. Ständig ſteigender Beſuch in der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Aus⸗ ſtellung. Das Intereſſe an der großen In⸗ duſtrieausſtellung nimmt ſtändig zu. Beſon⸗ ders an den beiden letzten Tagen war der Be⸗ ſuch wieder ſehr rege. Auch die Veranſtaltun⸗ gen in der KdF⸗Feſthalle erfreuen ſich eines gleichbleibend ſtarken Zulaufes. Für heute Samstag iſt das Feſtzelt bereits ausperkauft. Sonderzählung der Handwerksbetriebe 1923 wird im Rahmen einer allgemeinen Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung erſtma⸗ lig gemäß den Anregungen des Reichsſtandes des deutſchen Handwerks eine Sonderzählung der Handwerksbetriebe erfolgen, die bisher ſtets mit den Induſtriebetrieben zuſammen er⸗ faßt wurden. Nach einem ſchematiſchen Ver⸗ fahren erfolgte nur eine gewiſſe Aus ſonderung der Betriebe mit zehn und weniger Werksan⸗ gehörigen, obwohl einerſeits derartige Klein⸗ betriebe durchaus Fabrikcharakter haben kön⸗ nen, während umgekehrt ſolche mit einer weit⸗ aus höheren Beſchäftigungszahl reines Hand⸗ werk repräſentieren. Eine derartig grobe Un⸗ terſcheidung brachte in wirtſchaftspolitiſcher Beziehung Nachteile mit ſich in Fragen der Lehrlingshaltung. Schadenerſatztleiſtungen der Wehrmacht In einem Runderlaß des Reichskriegs mi⸗ niſters wird die Frage, inwieweit die Wehr⸗ macht bei Straßenbeſchädigungen haftpflichlig iſt, entſchieden. Danach übernimmt die Wehr⸗ macht die Verantwortung für alle Beſchädi⸗ gungen durch Heeresfahrzeuge, wenn die Er⸗ füllung der hoheitlichen Aufgaben ein Zu⸗ widerhandeln gegen die allgemeinen Verkehrs⸗ vorſchriften erfordert und infolgedeſſen Stra⸗ ßenbeſchädigungen verurſacht wurden, ferner dann, wenn Straßen bei Gefechts⸗ und Schieß⸗ ſowie Herbſt⸗ und ſonſtigen Uebungen unter Verſtoß gegen die Verkehrsbeſtimmungen be⸗ ſchädigt wurden. Das gilt auch für ſolche Fahrzeuge, die von der Wehrmacht gemietet ſind. Verurteilte Schwarzhörer. Im Vier⸗ teljahr April bis Juni 1937 ſind 209 Fälle der Errichtung und des Betriebes nichtgeneh⸗ migter Funkempfangsanlagen ſtrafrechtlich verfolgt worden. Verurteilt wurden 169 Per⸗ 11 davon 165 zu Geldſtrafen von 5— 200 M. und 4 zu Gefängnisſtrafen von 1—3 Wochen. Von den verurteilten Perſonen ſind 2 wegen Beihilfe oder Mittäterſchaft beſtraft worden. DRB.-9 Das künftige Heim der Deutſchen Koch⸗ und Sprachenſchule Der Feierabend in ber Induflrie⸗Ausſtellung „Kraft durch Freude“ leiſtet Muſtergültiges! Die Feſthalle der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung iſt unter Einflußnahme der Kreis⸗ propagandaleitung Mannheim der NSDAP zu einem würdigen Raume ausgeſtaltet wor⸗ den. Uber 5000 Perſonen, deutſche ſchaffende Männer und Frauen, erleben allabendlich in ihr frohe Stunden auserleſenſter Unterhal⸗ tung. An verſchiedenen Nachmittagen werden Sonderveranſtaltungen ſtattfinden, im Abend⸗ programm wird man u. a. Paul Heidemann mit Freude begrüßen.— Das Varietee⸗Pro⸗ gramm, welches ſich über vier Stunden er⸗ ſtreckt, zeigt Darbietungen, wie ſie nur an den erſten Varieteebühnen gefunden werden. Das Wichtigſte aber iſt folgendes: Jeder deutſche Volksgenoſſe kann ſich den Beſuch die⸗ ſer Kd.⸗Veranſtaltungen erlauben! Die Ein⸗ trittskarten für dieſe Veranſtaltung berech⸗ tigen gleichzeitig zum Beſuch der Oberrheini⸗ ſchen Induſtrie⸗Ausſtellung ab 17 Uhr des Gültigkeitstages. Es bleiben ſomit bis zum Beginn der Abendveranſtaltungen mehr als drei Stunden Zeit für den Ausſtellungsbeſuch. Der geſamte Eintrittspreis für den Ausſtel⸗ lungsbeſuch und für die vierſtündige Abend⸗ veranſtaltung beträgt nur 65 Rpf., gewiß eine gewaltige Leiſtung der NS„Kraft durch Freude!“— Die Karten können über die Ge⸗ ſchäftsſtellen von„Ko.“, über die Betriebs⸗ obmänner und durch Anmeldung bei der Aus⸗ ſtellungsleitung(Rhein⸗Neckar⸗Hallen) beſtellt und bezogen werden. Eine möglichſt frühzeitige Anmeldung iſt erwünſcht. Es werden nicht mehr Karten ausgegeben, als Plätze vorhanden ſind.— Verſchiedene Betriebsführer haben auch Folgendes in Erwägung gezogen: Ein Programm, wie es in der Feſthalle der Ober⸗ rheiniſchen Induſtrieausſtellung geboten wird, iſt ſonſt nur in den ſeltenſten Fallen für Be⸗ triebs⸗Veranſtaltungen durchführbar. Wenn man nun bedenkt, daß z. B. ein Betrieb mit 2000 Gefolgſchaftsmitgliedern für 1300 Mk. Abendveranſtaltungen beſuchen kann, ſo wird den Betrieben etwas ganz Gewaltiges für ver⸗ hältnismäßig geringe Koſten ermöglicht. Den Gefolgſchaftsmitgliedern aber wird etwas Aus⸗ erleſenes geboten. Ueberholte Uebergangsbücher für den Sprachunterricht Der Reichserziehungsminiſter hat angeord⸗ net, daß dem Gebrauch der Uebungsbücher für den deutſchen Sprachunterricht an den Volks⸗ ſchulen künftig größere Aufmerkſamkeit zuzu⸗ wenden iſt. Die Zahl der gebrauchten Uebungsbücher ſei recht hoch und eine Nach⸗ prüfung habe ergeben, daß viele Bücher keines⸗ wegs den Anforderungen entſprechen und größ⸗ tenteils ſtofflich veraltet ſind. Aus wirtſchaft⸗ lichen Gründen vor allem ſoll jedoch bis zum Jahre 1939 von Veränderungen im Gebrauch der Bücher für den deutſchen Sprachunterricht abgeſehen werden. Vom Schuljahr 1939 an gelten jedoch neue Richtlinien. Danach iſt es erwünſcht, daß überall an den Volksſchulen ſolche Uebungsbücher eingeführt werden. Um den Schülern bei Umſchulungen unnötige Aus⸗ gaben zu erſparen und eine Zerſplitterung in der Unterrichtsarbeit zu vermeiden, ſoll die Zahl der einzuführenden Bücher möglichſt be⸗ ſchränkt werden. Hierbei ſind die einzelnen Sprachgebiete zu berückſichtigen. Die Ent⸗ ſcheidung über die Einführung treffen die Un⸗ texrrichtsberwaltungen der Länder, in Preu⸗ ßen die Regierungspräſidenten. Nichtverſicherung führt zur Füh⸗ rerſchein⸗Entziehungl Aus einem un⸗ Ke Grunde wurde in München⸗ zladbach⸗Rheydt einem Kraftfahrer der Füh⸗ rerſchein entzogen. Der Fahrer hatte mit ei⸗ 2 eimatbilderdienſt— Aufn.: A. Kern. im Sommerhofpark zu Frankfurt am Moin.“ Alea die Ausſtellung beſichtigen und de — nem nichwerſicherten Wagen einen Unfall ver⸗ ſchuldet, war aber aus eigenen Mitteln nicht zur Schadenerſatzleiſtung imſtande. Aus die⸗ ſem Grunde entzog der Polizeipräſident dem Fahrer den Führerſchein und kündigte gleich⸗ zeitig an, daß in derartigen Fällen künftig regelmäßig mit der gleichen Maßnahme zu rechnen ſei. Hindenburg ⸗Spende. Hindenburg hat vielen geholfen! Helft jetzt ſeiner Stiftung! Beiträge zur Hindenburg⸗Spende nehmen alle Sparkaſſen, Poſtanſtalten, Banken ſowie das Poſtſcheckkonto der Hindenburgſpende Berlin 73800 an.— Zeiten, an die man mit Schrecken denkt. Einige Zahlen aus dem Inflations⸗ jahr 1923. Im März 1923 koſtete ein Sack Kleie 25 000 Mk., im Dezember desſelben Jahres aber 7 Billionen 500 Milliarden Mk. eine Kuh koſtete am 12. November 120 Bil⸗ lionen, das waren 120 000 Milliarden Mark. Ein Pfund Butter koſtete am 15. Oktober 500 Millionen Mark, ein Viertel Liter Wein Mitte September 6—8 Millionen Mark, 1 Portion Wur ſtö Millionen, 1 Zigarette 700 000 Mark, eine Z.garre 1 Millton Mk. Ein Paar Schuhe zu ſohlen koſtete im Novem⸗ ber 4 Milliarden, Ende November koſtere ein Stock Salat auf dem Wochenmarkt 10 Mil⸗ liarden RM. uſw. Wir wollen aufhören, daß es unſeren Leſern nicht ſchwindelig vor den Augen wird. Wie die Tauben das Wetter ankündigen Schon ſeit alten Zeiten ſtehen die Tauben in dem Rufe, verläßliche Wetterpropheten zu ſein. Wenn ſie auf den Dächern mit den Schnäbeln nach Oſten ſitzen, dann bedeutet dies den Eintritt von regneriſchem Wetter, das ſpäteſtens am nächſten Tage zu erwarten iſt. Gleichfalls deutet es auf ſchlechtes Wetter, wenn die Tauben ſich nicht weit von ihrer Behauſung entfernen, in der Nähe von Zäu⸗ nen oder an Dachgiebeln ſitzen oder unge⸗ wöhnlich früh in den Schlag zurückkeh en. Fliegen ſie jedoch weiter aus und kommen erſt ſpät heim, ſo kann dies als ein ganz ſicheres Zeichen für ein fortdauerndes gutes und be⸗ ſtändiges Wetter angeſehen werden. Etwas für die Hausfrau. War es aus irgend einem Umſtano nicht möglich, genug Gurken für den Winterbedarf einzumachen, ſo verwende man jetzt die Melonen oder zarten Kürbiſſe. 3 Pfund geſchälte Melonen legt man in eine Terrinne mit einem paſſenden Deckel. Nach zwei Tagen gießt man den Eſſig ab, kocht ihn mit zwei Pfund Zucker auf, ſchäumt ihn gut ab, legt die Melonenſtücke hinein und läßt ſie 10 Minuten in dem Eſſig aufkochen. Dann nimmt man die Melonen heraus, der Eſſig wird dicklich eingekocht und heiß über die Mekonen gegoſſen. Nach zwei Tagen wird der Eſſig abgegoſſen, mit 10 Gramm Nelken und 10 Gramm Zimt vermiſcht und wieder über die Melonen gegoſſen. Nach dem Aus⸗ kühlen bindet man das Einmachgefäß(Stein⸗ topf) mit Pergament zu. „Die groß' Glock“ ein neues Ladenbur⸗ ger Heimatſpiel. Nach den erfolgreichen Auf⸗ führungen„Der Bundſchuh ruft“, des Spiels aus der Zeit der Bauernkriege 1525 haben die Ladenburger ein neues Spiel„Die groß' Glock“ unter der Regie von Hofſchauſpieler a. D. Hans Godeck, einſtudiert. Heimatdichter Cornel Serr führt uns in dieſem Stück die Zeit der Franzoſenherrſchaft in der Kurpfalz 1693 vor Augen und läßt uns jene traurige Zeit getreu den hiſtoriſchen Ueberlieferungen miterleben. Wie immer bei den Ladenburger Heimatſpielen, ſind ſämtliche Rollenträger Laienſpieler, die in tiefempfundener Natüͤr⸗ lichkeit und in lebensechter Darſtellung ihrer mitunter recht ſchwierigen Aufgabe ſich ent⸗ ledigen.— An allen Samstagabenden und Sonntagnachmittagen in Monat September gelangt dieſes Spiel zur Aufführung, dem ebenfalls aus Nah und Fern ein großes In⸗ tereſſe entgegengebracht wird. Für die Jahreszeit zu kalt 11,5 Grad Wärme waren es heute früh gegen 6 Uhr.— Der von Irland raſch ſüd⸗ oſtwärts wandernde Tiefdruckwirbel hat— begünſtigt durch die allgemeine Luftdruckver⸗ teilung— eine ſehr weitgehende Ueberflutung des europäiſchen Feſtlandes mit friſchen arkti⸗ ſchen Luftmaſſen gebracht. Die Verdrängung der vor allem in der Höhe noch vorhandenen Warmluft gab dabei Anlaß zu Niederſchlägen, die beſonders im Alpenvorland ſehr ergiebige Ausmaße annahmen und in Höhen von über 1500 Metern meiſt als Schnee fielen. Mit dem Zuſammenſinken der Kaltluft wird raſch wie— der Aufheiterung ſich durchſetzen.— Sams⸗ tag: Veränderlich mit häufiger Aufheitcrung und nur vereinzelt auftretende Schauer, Winde aus nördlichen Richtungen, far die Jahreszeit zu kalt.— Sonntag: Zunächſt vielfach heiter und nachts ſehr friſch, doch nicht durchdus be⸗ ſtändig. ee eee ee c W„„—— K Sportnachrichten Sporiecho Sportvereinigung Amieitia 09 Käfertal— 07 Mannheim Heddesheim— Friedrichsfeld 98 Seckenheim— 08 Mannheim Neulußheim— Phönix Mannheim Feudenheim— Ilvesheim 09 Weinheim— Amicitia Viernheim Der 3. Verbandsſpielſonntag bringt uns im Kreis Unterbaden⸗Weſt der Bezirksklaſſe zum erſten Mal ein volles Programm. Nur Hockenheim als 13. Verein pauſiert. Die Neu⸗ linge haben ſich bis jetzt ſehr gut eingeführt und gezeigt, daß ſie nicht gewillt ſind, die Punktelieferanten zu ſein. So wird ſich auch Käfertal vorſehen müſſen, will es nicht ſchon wieder Federn laſſen. Heddesheim hat Fried⸗ richsfeld zu Gaſt und wird es trotz des eige⸗ nen Platzes ſchwer haben, zu ſiegen. Der Neu⸗ ling 98 Seckenheim hat das erſte Heimſpiel und muß 08 Mannheim ſich ſchon ſtrecken, um ungerupft davon zu kommen. Eine offene Angelegenheit iſt das Spiel Neulußheim— Phönix Mannheim. Feudenheim empfängt den letztjährigen Meiſter Ilvesheim. Haben letztere auch ihre alte Form noch nicht ganz erreicht, ſie ſollten dennoch zum Siege kommen. Unſere Amicitia muß zu 09 Weinheim. Es iſt ſchon lange her, daß beide Vereine ſich im Verbandsſpiel gegenüberſtanden. Von jeher haben aber die Kämpfe ſchon„lokalen“ Cha⸗ rakter getragen und daher auch große An⸗ ziehungskraft auf die Fußballintereſſenten ausgeübt. Wenn wir die in letzter Zeit in Spielen erzielten Reſultate beider Vereine als Maßſtab für die augenblickliche Spielſtärke nehmen, ſo hat unſere Amicitia ein Plus zu verzeichnen und ſollte daher mit zwei weiteren Punkten die Heimreiſe antreten. Vor allem muß ſich die Mannſchaft bewußt ſein, daß zu Anfang geſammelte Punkte die wertvollſten ſind, und daher auch gleich zu Beginn des Spieles mit vollem Eifer bei der Sache ſein! Alle Viernheimer Fußballfreunde fordern wir auf, die Mannſchaft zu begleiten und durch ihre Anweſenheit den Spielern den nötigen Rückhalt zu geben. Folgende Leute vertreten die Farben der Amicitia: Krug Kiß Faltermann Martin H. Müller Joſ. Hoock V. Kiß K. Kiß Jak. Koob Schmitt M. Kempf Erſatz: Weiß Erſatzliga: Bichler; Mandel, Keßler; Ehr⸗ hardt Jak., Fetſch, Ehrhardt Math.; Pfen⸗ ning, Wunder, Lang Hans, Wörner, Röß⸗ ling Ad.— Erſatz: Bauer. Der erte Punktekampj ber Turner⸗Hanbballer! Auf dem Sportplatz am Lorſcher weg: TV Viernheim TG Käfertal Mit dem morgigen Sonntag nehmen auch die Pflichtſpiele in der Handball-Bezirksklaſſe ihren Anfang. Eingeteilt in die Staffel 1, kreuzt Viernheim im Verlaufe der Verbands⸗ ſaiſon mit folgenden Vereinen die Klinge: 1846 Mannheim, SV St. Leon, Friedrichs⸗ feld, Schwetzingen, Germania Mannheim, Zie⸗ gelhauſen, Laudenbach, Leutershauſen und Käfertal. Die ausgeglichene Spielſtärke aller teilnehmenden Mannſchaften ſtellt ganz her⸗ vorragende und intereſſante Punktekämpfe in Ausſicht. Jetzt ſchon den einen oder anderen Verein als Favoriten zu bezeichnen, iſt noch nicht möglich, denn in keinem Jahre war die Lage offener als es heuer der Fall iſt. Und iſt es nicht gerade dieſe Tatſache, was den Verlauf der Verbandsrunde umſo ſpannender geſtaltet? Viernheims Handballfreunden drängt ſich wohl die Frage auf: Wie werden ſich in dieſem Jahre unſere Turner⸗Handballer halten?— Ohne voreilig zu ſein, glauben wir ſagen zu können: Sie ſind ſtark genug, um mit jedem der Vereine mit gleichem Recht um die höchſte Ehre, um die Meiſterſchaft zu kämp⸗ fen!— Die in den vergangenen Wochen in jeder Hinſicht geleiſtete gute Vorbereitungs⸗ arbeit iſt ſicherlich nicht vergeblich geweſen; ſie läßt die Mannſchaft mit den beſten Hoffnun⸗ gen in die diesjährigen Pflichtſpiele ſtarten! Morgen nachmittag ſteigt nun der erſte Groß⸗ kampf auf dem Sportplatz am Lorſcherweg und zwar gegen den Neuling Käfertal. Ohne weitere Worte zu verlieren, ſollte Viernheim aus dieſem Treffen als klarer Sieger hervor⸗ gehen. Der Umſtand jedoch, daß erfahrungs⸗ gemäß gerade die„Neulinge“ ſchon ſo manchen Ueberraſchungsſieg landeten, ſollte unſeren Turnern zu denken geben. Auf keinen Fall darf man den Kampf auf die leichte Schulter nehmen. Einſatzbereit bis zum Schluß⸗ pfiff— ſei die Loſung eines jeden Spielers! Uneigennützig und ſelbſtlos— muß das oberſte Geſetz in allen Spielhandlungen ſein! Einer iſt des anderen Kamerad! Und Kameradſchaft verpflichte!—— Nun auf in den erſten Punktekampf!— Nachſtehend die Mannſchaftsaufſtellung: Effler W. Kempf Joh. Babylon Hch. Beiner d. Sander Ad. Martin N. Weiß K. Herbert Alter Beckenbach Burkert Erſatz: Schmitt Jak. Die Zeit der harmloſen Freundſchaftsſpiele iſt nun zu Ende! Jetzt wird es ernſt! Jetzt geht's wieder um Punkte! Ein beſonderer Reiz nicht nur für die Mannſchaften, nein, erſt recht auch für die Sportfreunde! Seid Zeuge des morgigen erſten Punktekampfes der Tur⸗ ner⸗Handballer! CCC AAA Zeichnet Hindenburg⸗Spende! Beiträge zur Hindenburg⸗Spende, die aus Anlaß des 90. Geburtstages des toten Gene⸗ nehmen Sparkaſſen und Poſtanſtalten ralfeldmarſchalls veranſtaltet wird, alle Banken, entgegen. — Das Vorſpiel beſtreiten die 2. Mannſchaften beider Vereine. Viernheim tritt in folgender Aufſtellung an: Buſalt Ad.; Schmitt Jak., Kempf Hans; Schüßler P., Buſalt H., Hanf N.; Falter⸗ mann, Effler Ad., Helbig Joſ., Kühlwein Hch., Sax Peter. Viernheimer Tonfilmſchan Samstag, Sonntag und Montag! Der entzückende und ſpannende Großfilm: „Aillionenerbichaft“ oder:„Es kam ein Mann aus US A“ Die„Millionenerbſchaft“ wird zum Signal für eine Rebellion im Herzen des Mannes, der die Heimat verließ und ſie beinahe vergaß. Der gleichnamige Eda⸗Film der Terra rollt dieſes Thema als Grundidee ſeiner Handlung auf und zeigt inmitten von Schmerz und Ernſt — von Gaunereien und Anſtändigkeit die Lö⸗ ſung dieſes Rätſels zwiſchen zwei Weltſtädten mit den Darſtellern Hans Stüwe, Alfr. Abel, Anton Pointner, Friedl Czepa und Inge Liſt in den Hauptrollen. Dieſe bekannten Darſtel⸗ ler verkörpern mit der ihnen eigenen Inten⸗ ſität und Wirklichkeitstreue Menſchen, deren Charaktere und deren Handeln in großem Kontraſt zueinander ſtehen, und da ſie das Schickſal zuſammenführt, ergibt ſich dieſes abenteuerliche, ſpannende und unterhaltſame moderne Geſchehen, dem alle Beſucher mit in⸗ nerer Anteilnahme und lebhafter Freude folgen werden. Es werden geheimnisvolle Fäden ge⸗ ſponnen zwiſchen Neuyork und Wien, um ein ahnungsloſes junges Mädel um ihre Mil⸗ lionenerbſchaft zu betrügen. Was wiegt ſchwe⸗ rer? Dollars oder ein Frauenherz?! Wieder einmal ein Wienerfilm!„Wer die Wienerſtadt nicht geſehen hat, hat viel Schönes im Leben verſäumt. Haſt du Wien geſeh'n, wirſt du gleich verſteh'n, warum jeder ſo gern davon träumt!“— Ein Beſuch dieſes Filmwerkes und des ſchönen Beiprogramms kann nur beſtens empfohlen werden. Starke Raupenplage in Bürſtadt Bereits im Frühjahr wollten die Klagen über das ſtarke Auftreten der Raupen nicht verſtummen. Die große Trockenheit während des Sommers hat viel dazu beigetragen, daß ſich die Schädlinge nur noch vermehrt haben und auch das Spätgemüſe mit ihrem Beſuch „beehren“. „Kurpfalz Neckarau als Gaſt beim TB. Viernheim morgen Sonntagvormittag, 10.30 Uhr Die Turner⸗Fußballer haben zum letzten Freundſchaftsſpiel vor den Pflichtſpielen die ſpielſtarken„Kurpfälzer“ verpflichtet. Mit Rückſicht auf das erſte Meiſterſchaftsſpiel der Handballelf des Turnvereins auf dem Sport⸗ feld an der Lorſcherſtraße, iſt das Fußball⸗ treffen unſerer 1. Elf auf vormittags 10.30 Uhr feſtgelegt. Die Neckarauer werden als letzte Vorbereitung zu den Meiſterſchaftsſpie⸗ len in ſtärkſter Aufſtellung antreten und die Turner werden alle Hände voll zu tun haben, um ehrenvoll zu beſtehen.„Kurpfalz“ hat in der Bezirksklaſſe ſehr viel gelernt, denn am Schluſſe der letztjährigen Pflichtſpiele mußte mancher Gegner die Punkte in Neckarau laſſen. Es wird alſo ein intereſſantes Treffen geben, das ſich kein Sportler entgehen laſſen ſollte. Die 2. Mannſchaft hat das Vorſpiel und die A⸗Jugend ſpielt ebenfalls auf Platz 2. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Beikert Schmitt Joh. Kühlwein Unrath Bergmann Effler Winkenbach J. Jakob Alter Helbig Hofmann 2. Mſchft.: Jöſt Gg.; Adler, Mandel Jak.; Mandel, Hotz, Kiß; Buſalt, Heckmann G., Stumpf 1, Helfrich K., Brandenburger. Jugend: Jakob; Adler, Georgi; Schneider, Roos, Winkenbach; Lamberth, Jäger, Keck Kempf E., Knapp. Aus Stadt und Land Mannheim.(Zuſammenſtoß). Am Don⸗ nerstag gegen 19 Uhr ereignete ſich auf der Kreuzung zwiſchen S 1 und T 2 ein bedauer⸗ licher Verkehrsunfall. Ein von den R⸗Qua⸗ draten herkommender Perſonenkraftwagen ſtieß mit einem von S 1 anfahrenden Motor⸗ radfahrer auf der Kreuzung zuſammen. Der Kraftradfahrer erlitt erhebliche Verletzungen am rechten Bein und mußte ſofort mit dem ſtädtiſchen Krankenwagen abtransportiert wer⸗ den. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt, während das Auto nur leichte Schrammen am Vorderrad und am rechten Kotflügel erhielt. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. Hitzſchlag mit Todesfolge Lampertheim. Am Mittwoch nachmit⸗ tag begab ſich die 44jährige Frau Kindler von hier mit dem Fahrrad nach Mannheim, um Beſorgungen zu machen. Auf der Rück⸗ fahrt wurde ſie kurz vor Lampertheim plötzlich von einem Unwohlſein befallen, ſtieg vom Fahrrad ab und ſetzte ſich an den Fahrweg, um ihre Kleider zu lockern. Ein Mädchen, das vorbeikam, holte Hilfe, als ſie jedoch zurück⸗ kam, war die Frau bewußtlos. Ein Sanitäter des Arbeitsdienſtlagers leiſtete die erſte Hilfe und man veranlaßte die ſofortige Ueberfüh⸗ rung ins Krankenhaus nach Lampertheim. Eine halbe Stunde ſpäter ſtarb Frau Kindler ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu ha⸗ ben, an den Folgen eines Hitzſchlages. Die Frau hinterläßt außer dem Gatten vier un⸗ mündige Kinder. Laſtzugunglück bei Walsheim Lan dau. In der Nähe von Walsheim fuhr Donnerstagfrüh gegen 8 Uhr die mit zwei un⸗ beladenen Anhängern verſehene Zugmaſchine des Fuhrunternehmers Mattern aus Böhl⸗ Iggelheim mit dem 34 Jahre alten Fahrer Matthias Holzmann aus Reichertshofen und dem Beifahrer Jakob Korn aus Erlenbach bei Kaiſerslautern die Böſchung hinunter. Zug⸗ maſchine und Anhänger überſchlugen ſich und begruben die beiden Fahrer unter ſich. Holz⸗ mann wurde auf der Stelle getötet, der Bei⸗ fahrer wurde ſchwer verletzt geborgen und ins Landauer Krankenhaus transportiert. Er liegt mit ſchweren Schädel und inneren Verletzun⸗ gen bedenklich darnieder. Als Urſache des Un⸗ glücks wird vermutet, daß die Steuerung de⸗ fekt war und die Bremſen verſagt haben. Den Vollziehungsbeamten bedroht Groß-Gerau. Vor dem Amtsgericht in Groß-Gerau hatte ſich ein Einwohner aus Gernsheim wegen Beleidigung und Bedrohung eines Beamten zu verantworten. Als ein Voll⸗ ziehungsbeamter bei dem Angeklagten einen Auftrag ausführen wollte, wurde er von die⸗ ſem beſchimpft und ſchließlich auch bedroht. Das Gericht machte dem Angeklagten klar, daß ſolcher Widerſtand gegen die Staatsgewalt nicht geduldet werden kann. Da der Angeklagte bereits 72 Jahre alt iſt und ſich bisher ſtraf⸗ frei geführt hat, ließ das Gericht Milde wal⸗ ten und verurteilte ihn zu einer Geldſtrafe von 30 Mark. Eigenartiger Unfall— aus Schreck Lörrach. Am Bahnübergang in der Nähe des Strandbades ereignete ſich am Mittwoch⸗ nachmittag ein ſchwerer Unfall. Die Frau des Bauunternehmers Oliviera wollte, auf dem Bahnübergang ſtehend, nach ihrem im Strand⸗ bad befindlichen Sohn Ausſchau halten. Sie bemerkte ihn, wie er gerade von einem Sprung⸗ brett ins Waſſer ſprang. Darüber erſchrack ſie ſo ſehr, daß ſie ſich nicht mehr von der Stelle * bewegen konnke und von dem herannahenden Güterzug erfaßt und eine Strecke weit mitge⸗ ſchleift wurde. Frau Oliviera, die zuerſt von den Scheinwerfern der Lokomotive erfaßt wor⸗ den war, erlitt dadurch kleine Schnittwunden, ſowie einen Beckenbruch. Schwerverbrecher mit einem in Frankfurt geſtohlenen Auto verunglückt. Lpd. Frankfurt a. M. Wie aus Eſſen gemeldet wird, ereignete ſich in Herne ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem ein Mann zu Tode kam. Ein Motorradfahrer wurde von einem Perſonenkraftwagen erfaßt, wo⸗ bei der Perſonenkraftwagen auf den Bür⸗ gerſteig geriet und dort einen Mann anfuhr, der auf der Stelle getötet wurde. Der Bei⸗ fahrer des Kraftwagens wurde durch den Anprall aus dem Wagen geſchleudert und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Dieſe⸗ Begleiter iſt, wie durch die Herner Krimt nalpolize: feſtgeſtellt wurde, der ſeit Juli 1937 geſuchte Johann Roſinsk: aus Scher⸗ lebeck bei Recklenghauſen, der im Juli it Eſſen, als er bei einem Einbruch über⸗ raſcht wurde, den Oberwachtmeiſter der Straßenpolize! Paul Blaſig niederſchoß Der in Eſſen auf Urlaub weilende Ober⸗ wachtmeiſter Blaſig bemerkte in der Nacht zum 17. Juli einen Einbrecher, der die Schaufenſter eines Lebensmittelgeſchäfts ein⸗ ſchlug und Wurſtwaren entwendete. Als der Beamte zur Feſtnahme des Täters ſchreiten wollte, drehte ſich dieſer blitzſchnell um und gab aus einer Schußwaffe fünf Schüſſe auf den Beamten ab, die dieſen erheblich verletzten. Der Täter, den jetzt in Herne ſein Schicksal erreichte, war damals auf einem Fahrrad geflüchtet. Er kam u. a. auch nach Frankfurt a. M., wo er einem Frankfurter Arzt das Auto ſtahl, mit dem er wieder ins Ruhrgebiet zurückkehrte und in Herne verunglückte. 1 55 Bei der polizeilichen Feſtnahme erſchoſſen. Lpd. Frankfurt a. M. In der Nacht zum Mittwoch wurden von Beamten der Bahnpolize: zwei junge Burſchen, die an⸗ geblich aus der Gegend von Magdeburg ſtammen, auf dem hieſigen Hauptbahnhof angehalten. Hierbe' erſchoß ſich der eine von ihnen mit einer Piſtole, die er in der Hoſe verſteckt bei ſich trug. Ueber den Grund zu der Tat iſt noch nichts Näheres bekannt. Ungetreuer Stadtrechner zu Zuchthaus i urteilt. 3 pd. Heidelberg. In einer dreitägi⸗ gen Sitzung verhandelte die Große Straf⸗ kammer gegen den 34jährigen Albert Rie⸗ menſperger aus Walldorf. Acht Monate hatten zwei Sachverſtändige benötigt, um überhaupt nur den Sumpf, der in den fünf Jahren Tätigkeit des Angeklagten entſtan⸗ den war, überſehen zu können. Schon 1931, als R. aushilfsweiſe als Rechner verwendet worden war, hatte er aus der Straßenbahn⸗ kaſſe 864 Mark entnommen. Seine größeren Betrügereien beginnen allerdings erſt mit dem Jahre 1932, als er als Beamter die Führung der Stadtkaſſe übertragen bekom⸗ men hatte. Sein ungemein verſchwenderi⸗ ſches Leben ſtand in keinem Verhältnis zu ſeinem Verdienſt, und ſo war er immer wie⸗ der dazu gekommen, ſich Gelder aus der anvertrauten Kaſſe anzueignen. Als im Jahre 1936 durch eine unvermutete Kaſſen⸗ prüfung durch den Gemeinderechnungs⸗Prü⸗ ſungsverband die Verfehlungen an den Tag kamen, war allein be: der Stadthauptkaſſe ein Fehlbetrag von 12 000 Mark zu ver⸗ zeichnen. Daneben hatte der Angeklagte ſich aber auch durch Ausgabe von Lebensmit⸗ telgutſcheinen an die Erwerbsloſen einen netten Verdienſt zu verſchaffen und es vor allen Dingen verſtanden, mit dieſen Gut⸗ ſcheinen ſich durch die Reviſionen zu jong⸗ lieren. Außerdem hatte er priwate Maß⸗ nahmen in Höhe von 720 und 500 Mark einfach mit ſtädtiſchen Geldern eingelöſt ſo⸗ wie aus einer Privatkaſſe der Beamten 120 Mark unterſchlagen. Alle dieſe Verfehlun⸗ gen waren nur möglich, weil der Ange⸗ klagte in dem Ratſchreiber einen guten Freund beſaß, der ſich anſcheinend für die verſchiedenen Darlehen und das ſtändige Freihalten erkenntlich zeigen wollte. So wurde z. B. einmal ein Protokoll über einen unvorhergeſehenen Kaſſenſturz aufgeſetzt und unterſchrieben, ohne daß man über⸗ haupt die Kaſſe geprüft hatte. Zum ande⸗ ren hatte der Ratsſchreiber ſich und dem Angeklagten ein höheres Gehalt dadurch verſchafft, daß er einfach das Dienſtalter um über acht Jahre hinaufſetzte. Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten wegen ſchwerer Amtsunterſchlagung, Un⸗ treue und mehrerer Verbrechen der Ur⸗ kundenfälſchung zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus und 2350 Mark Geldſtrafe und erkannte ihm außerdem die ver⸗ Ehrenrechte auf drei Jahre ab. 8 2 duch en et und . Due e Keie ſeit Jul us Scher All ih ich üer iter den ederſchoſ de Ober der Math de dl gas en. „ Mb her reiten Um und Sh erheblich in Herne nals auf m 1. 0. er einem nit dem tte und erſhoſen da Nacht imten der die an⸗ agdeburg bahnhof eine bon det Hose Grund zu dam. ius hel: Wed O bert Rie⸗ Munate igt, un den fünf 1 entfan⸗ on 100, ſerwendet benbahn⸗ größeren ert mit nter die belom⸗ wenderi⸗ ls du iet wie⸗ aus der As in be gaſſen⸗ A9 l= den 109 ſeuptlaſſe zu bel⸗ ſagte sch bers gen einen Id es bol 7 G. 1 Jong e Moß⸗ Besucnt die Overrhelnische Industrie- ausstellung Mannneim 1937 vom 4. bie 10. september 2937 aut dem Ausstellungsgelände der Reln-NMechar- Hallen Die grügte Ausstellung Badens uri cler Pralz seit 30 lahren! — — —— Strossenbahnfahrt zur Ausstellung im Strassenbahnnetz der Strassendahn Mannheim- Lud wigsbafen frel bei Lösung der Eintrittskatte bel den Strassenbahnschaffdern. Tuglich aut der Reichsbahn Sonntags. Rückfahrkarten für die gesamten Gaue Baden u d Saarpfalz sowie 150 km um Mannheim in den anderen Gaugebleten. Geltungsdauer der Sonntags- Rückfahrkarten jeweils 3 Tage! Kirchliche Nachrichten Evangeliſche Kirche: Katholiſche Kirche: 17. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 77 Uhr: Hl. Meſſe. ½8 Uhr: Hl. Meſſe. 710 Uhr: Hochamt. 1 Uhr: Verſammlung der Jünglings⸗ ſodalität 2 Uhr: Andacht Marienkirche: 8 Uhr: Hl. 5 10 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder. Montag: 6.45 0 38. S.⸗A. für Friedrich Kamuff 1. 7.15 Uhr 3. S.⸗A. für Phil. Köhler Dienstag: 6.45 Uhr beſt. E.⸗A. für Heinr. Sander, Großeltern Kaſpar Sander, Ehefrau Auna Katharina geb. Froſchauer 7.15 Uhr beſt. E.⸗A. für Jakob Kempf 4., Ehefrau Katharina geb. Zöller und An⸗ gehörige Mittwoch: 6.45 Uhr beſt. Amt für Barbara Schneider geb. Schmitt, deren Mutter und Angehörige 7.15 Uhr beſt. Amt für Chriſtina Babylon geb. Sommer, Bruder Sebaſtian, Schwager Adam Adler Donnerstag: 6.45 Uhr beſt. Amt für Jakob Eufinger, Kinder Anna und Margaretha, Schwägerin Maria, Großeltern und Anverwandte 7.15 Uhr beſt. E.⸗A. für Friedrich Wein⸗ lein, Ehefrau Kath. geb. Beikert, Eltern, Geſchwiſter und Anverwandte re 2 9645 f beſt. Amt für Roſa Friedel geb. gmann 6.48 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Eufin⸗ ger und Johannes Gans 7.15 Uhr beſt. Amt für Cäcilia Kühlwein geb. Adler, beſt. von den Altersgenoſſinnen Samstag: 6.45 beſt. Amt für Adam Hagenburger, 9 75 Eliſabeth geb. Hofmann, Sohn Jako 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe 1 Gg. Müller 4. und Johannes Müller 6. 7.15 Uhr beſt. Amt für Margaretha Hanf geb. Hahl und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Nächſten Sonntag gemeinſame hl. Kommu⸗ nion für das 5. Schuljahr; Mädchen beichten Freitag, halb 6 Uhr, Knaben Samstag, halb 2 Uhr. Die Kollekte am nächſten Sonntag iſt für das Biſchöfl. Prieſterſeminar in Mainz. Die Gläubigen werben 2 bei dieſer Kol⸗ lelte mehr geben zu wollen Montagabend: 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen, Dienstagabend: 3. Abteilung Verſammlung im Sälchen der Kirche. Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend 8.30 Uhr treffen ſich die Sänger im Vereinslokal, hauptſächlich dieſenigen, die mit nach Darmſtadt fahren.(Beſprechung und Probe). Der Vorſitzende. Sänger ⸗Einheit i gutem Wetter findet unſer Ausflug morgen Sonn⸗ S8 12 September ſtatt Abfahrt 11 43 Uhr OC. Ich bitte alle Teilnehmer, eine Viertelſtunde vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof zu ſein, zwecks Fahrkartenlöſung.— Heute Samstag abend Sing⸗ nunde. Bitte vollzählig und pünktlich Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend punkt 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Unſer Ausflug findet endgültig am Sonntag, den 14. September ins Blaue ſtatt. Letzter Meldetermin Dienstag, den 14. September, beim 1, Vorſitzenden. Bei der Anmeldung in ſofort 1 Mark pro Perſon für Fahrt abzuliefern. Dee Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue Harmonie. Heute abend Singſtunde. Alle Sänger erſcheinen. Der Vorſitzende. Nadfahrervereinigung 07 Viernheim Samstag, den 11. September, abends 8.30 Uhr, im Sonntag, 12. September Vormittags 10 Uhr: Gottes dienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Vormittags 11 uhr Chriſtenlehre Dienstag, 14. September: Frauenabend. „Motortifierte Gendarmerie“ Die neue„Motoriſierte Gendarmerie“ iſt in 42 Bereitſchaften an den Knotenpunkten der Reichs ſtraßen ſtationiert und überwacht den Verkehr außerhalb der Städte. Eine Fahrt mit der„Motoriſierten Gendarmerie“ iſt auf⸗ Vuusnuch, vertieft das Verſtändnis für die otwendigkeit der 1 und nötigt Bewunderung für die Sachkenntnis dieſer Spezialbeamten ab. Die Beamten ſind ſehr geſchickt im Umgang mit den zu U n⸗ den und haben einen ſcharfen Blick für alle Geſchehniſſe auf der Landſtraße. Die neueſte Nummer(Nr. 35) des Illuſtrierten Blattes veröffentlicht über ihre Tätigkeit eine ſehr intereſſante Bildſeite. Das gleiche Blatt bringt einen größeren aufſchlußreichen Bildartikel über das unbekannte Auſtralien. Den Freun⸗ den des Humors macht eine Seite des Stamm⸗ zeichners Stamm über Reitunterricht durch Kd. beſonderes Vergnügen. Bekanntmachung der Ortsbauernſchaft 1. Betr. Kontrollſcheinpflicht bei Kartoffelverkäufen. Beim unmittelbaren Verkauf von Speiſe⸗ und Futterkartoffeln durch den Erzeuger an den Verbraucher hat der Erzeuger einen Kon⸗ trollſchein zu löſen. Die Gebühr beträgt 5 Pfg. pro 50 kg. Die Kontrollſcheine werden in der Milchzentrale ausgegeben. 2. Betr.: Abblatten von Zuckerrüben Ot. Anordnung des Zuckerrübenbauverban⸗ des iſt das Abblatten der Zuckerrüben nicht zuläſſig und verboten. Abgeblattete Rüben ver⸗ lieren an Zuckergehalt und müſſen bei der Ab⸗ nahme zurückgewieſen werden. Der augenblick⸗ liche Futtergewinn ſteht in keinem Vergleich zu dem ſpäteren Verluſt. 3. Betr.: Eierbewirtſchaftung. Im Aushängekaſten der Bauernſchaft iſt eine Verordnung des Cierwirtſchaftsverban⸗ des 1 angeſchlagen, welche alle Landwirte, die Eier zum Verkauf bringen, be⸗ achten wollen. 4. Hiermit werden alle Getreide⸗Erzeuger nochmals auf das Verfütterungsverbot für Broigetreide hingewieſen und erſucht, Brot⸗ getreide nicht zu Fütterungszwecken zu ver⸗ wenden. Verſtöße gegen das Verbot werden beſtraft. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Lal t. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII 1937 über 1800 8. St. int Anzeigen preisliſte Jer. 6 gültig. Reichspoſtomnibuſſen in das Neckartal. 2. Beſchaffung einer neuen Rfe. Vereinsfahne 3. Verſchiedenes. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 1878 Der Waldſtreifendienſt für Sonntag, den 12. September 1987 iſt wie nach⸗ ſtehend feſtgeſetzt: Zug 1 und 4 von 9.30— 12.30 Uhr Zug 2 und 5„ 19.30— 15.30„ Zug 3 und 6„ 15.30— 18.30„ Der Kameradſchafts führer Von 9—11 Uhr kann letztmals auf die Bundesnadel geſchoſſen werden. Gartenbauverein Viernheim Am Sonntag, den 12. September, Verſammlung im Gaſthaus zum„Löwen“ nachm. 4 Uhr. Tagesordnung: 1. Jahresabſchluß über Spargel und weitere Behandlung; 2. Genehmigungspflicht bei Neuanlage von Spargel und div. Spezilaltulturen; 3 Verſchiedenes. Dazu werden alle Mitglieder mit Frauen und ſonſtige Intereſſenten eingela en. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 Fußball: Sonntag letztes Freund ſchaftsſpiel vor der Pflichtrunde gegen„Kurpfalz“ Neckarau(1., 2. und Jugendmannſchaft). Die Spiele finden vor⸗ mittags auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtr. ſtatt. 1. M. 10.30 Uhr; Vorſpiele: 2. M. 9 Uhr, Jugend “ Uhr(Platz 2). Mitglieder und Sportfreunde ſind Vereinslokal Fürſt Alexander Mitgltederverſammlung. Tagesordnung: 1. Familienausflug am 19. 9. mit eingeladen. „Zur bor stadt“ Den Kegelfreunden empfehle ich meine gut gepflegte Rogelbann NB. Das wohlſchmeckende Weizenbier Familie Gg. Heibel rr ͤ K Morgen Sonntag 1a Es ladet herzl. ein Die Kapelle Frau Träger Wwe. zum grünen Laub Moderne Familien- Drucksachen SSH H— Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbild chen us w. SB——— bb lie fert die Druckerei der Herngelmerbolnszenung W Geaur wird das ganze Jahr. Da⸗ rum darf die Geſchäfts. welt auch mit der Anzeigen⸗ Werbung nicht aus ſetzen. Der Ra ba tt für Geschäfts- Anzeigen betragt: Bei 8⸗maliger Aufgabe 8 Proz 5 .* „24„ b 5 5 Henxkauęt wird ſtets mehr durch eine ſachgemäße praktiſche Wer⸗ bung in der ſo weit ver⸗ breiteten Heimatzeitung Ulernneimer Vofkszenung eee eee eee feld an der Lorſcherſtraße: 1. Verbandsſpiel 175 Vorher um 1.45 Uhr Sportfreunde ſind eingeladen. Sportvereinigung Amicitia 09 e. VB. Tg. Käfertal. Beginn 3 Uhr. 2. Mannſchaften. Sicheren Boden E„„ 7 Unter den Füßen hat die Winterſaat, die im fierbſt reichlich mit Kali ge⸗ düngt wird. Kali ſchützt die Saat vor den befahren des in. ters und ſichert hohe Protfrucht. ernten beſter Qualität. fiilf alſo Deinen Saaten d Dir N die ſtark verbilligte Salidungung Man lat gewannen 2 Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch-Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lotterſe Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind 15 gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 1 8 Nummer l in den beiden Abteilungen 1 und II 29. Zlehungstag 9. September 1937 In der heutigen Ziehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 20000 RM. 144206 2 Gewinne zu 6600 RM. 188433 4 Gewinne zu 5000 RM. 188366 391312 8 Gewinne zu 3000 RM. 837 248822 38233831 S0 zu 2000 RM. 98486 208650 225828 268789 870150 82 III 1000 Rt. 19708 47121 78041 101184 124682 138000 149252 144118 186318 188466 180828 185101 180731 1832 184214 188874 189449 292888 215855 220087 245042 255270 80882 7 310408 811588 818982 15. 3888 888850 881842 3848 8 251284 281264 264610 288275 289151 273864 274322 280917 2 288092 288918 297425 287908 289877 323848 332538 337723 341 348078 351556 371662 373886 375026 388248 388523 234 Gewinne zu 900 Nl. 2892 3080 6883 0088s 130886 226880 28994 28708 21627 31723 32488 38020 35790 45282 4844 48801 52724 52213 54588 58199 58932 62488 83888 65883 70808 73348 7898.827198 88215 91599 92776 95738 99732 118411 122862 123543 124878 128023 129255 13 133304 141818 142534 148766 146485 248354 252191 255597 288199 258808 255101 261208 272689 274344 274429 283721 287059 292228 284988 2958 18 368267 188 894783 308330 311225 313720 8183588 817164 318088 31802 318388 3822482 324811 332937 33289 342457 343582 357192 35848 360813 383638 363650 371336 372980 373778 377170 378840 381387 383383 397314 Spielbetrieb, Sonntag, den 12. September: 1. Fußballmannſchaft: Verbandsſpiel gegen 09 Weinheim in Weinheim. Beginn 3 Uhr. Abfahrt 1.43 Uhr OCG. Vorſpiel Erſa liga. Beginn 1.15 Uhr. Abfahrt 12.43 Uhr OCG. Betr.⸗Mſchft. Gebrüder Brechtel gegen Betr. Mſchft. Brauerei Kühner auf dem Waldſport⸗ platz. Beginn: 9 Uhr.— Amicitia Fußball⸗ Jug. egen Hemsbach Jug. auf dem Wald⸗ ſportplatz. Beginn: 10.15 Uhr.— Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Die Vereinsführung. Wiederiehensſeier der Aejerve 118er Am Sonntag, den 26. September 1937 kommen alle Reſerve. 118er zu einer Wiederſehensfeier in Darm⸗ ſtadt zuſammen. Feſtfolge: Samstag, den 25, abende 20 Uhr Begrüßung ber bereits anweſenden Kameraden im Gaſthof Fürſtenſaal, Grafenſtr 18. Sonntag, den 26., vormittags 11 Uhr Beginn der Wiederſehensfeier im Gartenſaal des Städtiſchen Saal⸗ baus, Saalbauſtraße. Kameraden, am 26 dar keiner fehlen. Anmeldun⸗ gen richte man an Kamerad Ernſt Kreß in Darm⸗ ſtadt, Pankratiusſtraße 14. Der Vorſtand des Vereins RIR. 18 Abtig Handball: Morgen Sonntag auf dem Sport⸗ Ohne Wolken, Blitz und Donner wundervolles Regenwaſſer! Es genũgt, wenn Sie einige hand⸗ A, voll Henko Bleich⸗Soda 15 Minu- , ien im Waſſer wirken laſſen, bevor 72 Sie die Vaſchlauge bereiten. 30 haben Sie immer das ſchönſte weiche Waſſer, das Schaum- und Waſchkraft der Cauge voll zur Wirkung kommen läßk. Aimm Henko, das beim Waſchen ſpart unò Seifen Herluſt bewahrt! Die Arbeit im gut gelüfteten Betrieb iſtjedem Mann nochmal ſo lieb e —— ——. — r . dle neue Merbst-Kleldung aus unserem großen Lagei moderner Mäntel und Anzüge enzuscheffen. Sie kaufen modisch und prelswefrt nach dem bequemen Zahlungsplan: Seim Kauf von Waren für 100. Mk. beträgt dle Anzahlung 20.-Mk. den Rest tragen Sie in Monatsraten von 10.-Mk. ab. Bei Kleineren Kaufen— natürlich kleinere Raten! In unseren samtlichen Schaufenstern haben Wir die neuen Moden adusgestelim. Tarblaehen, Aelngungs sachen werden, schnell, sauber u. billig in kürzester Frist in der Färberei Friedrich Brehm, Mannheim ausgeführt. Kürkelwäsche, Sardinen, Plungwäsche u. s. w. liefert tadellos die Edelweißwäſcherei Chriſtian Mörz, Mannheim Annahmeſtelle: (Frau Hunn u. Tochter. 2 r Jüngeres ſchulfrei, tagsüber in Geſchäftshaus zum 15 September geſucht. Näh. Auskunfts⸗ taf. der Geſchäftsſt. 1 Stämmchen Zwerghühner 1 vahn u. 4 Henn Silberh. Ital. faſt ausgewachſen, Stamm Lege⸗ hühner, 1 Hahn lu. 5 Henn, 1jähr Im„Brauhaus“ findet morgen Sonntag ab 4 Uhr wieder ein großes Kellerfest ſtatt, wozu wir unſere werten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Bekannte höfl. einladen. Sämtliche Räume ſind feſtlich ge⸗ ſchmückt und gut durchwärmt. Bei dem Genuß des bekömmlichen Kühnerbräu ver⸗ bringen alle Beſucher recht angenehme Stunden. Für Stimmung u. Unterhaltung ſorgt die Kapelle TANZ ——— Heimatſpiele FCadenburg Neu einſtudiert: „Die groß' Glock“ Ein Stück Leidensgeſchichte der Kurpfalz 1693 von Cornel Serr Regie: Hans Godeck Heute Samstag abend Erſtaufführung auf dem hiſtoriſchen Markt⸗ platz. Weitere Aufführungen jeden Samstag abend 20.30 Uhr und ſeden Sonntag nachmittag 15.30 Uhr im Monat September. Werdet Mitglied der S. 77 zu verkaufen. FB. Kirchner. Ludwigſtr. 16. Einige junge DEG. Bahnhof Feruſprecher 1 Sonntag ab 5 Uhr „Dedlscher Halser 0 TANZ Es ladet herzlich ein Familie Wejchmann Empfehle: Guten Mittagstiſch ſowie die Spezialplatte Sauerkraut garniert. . Auch Rippchen mit Kraut und verſchiedene andere Speiſen.— Im Ausſchank das gute Kühnerbier, ſowie Pfalz⸗ u Nheinweine. 2 Samstag, Sonntag und Montag 0 Der entzückende Wiener Großſfilm 0 Milllonenerbschaft N Mit Friedel Czepa, Inge Liſt, Hans JStuwe, Alfred Abel, Anton Pointer, f und Fritz Imhoft 2. in dem Sie dieſes ausgezeichnete Großfilmwerk beſuchen Dazu gutes Beiprogramm und neueſte Ton⸗Woche Werktags ab 8,15 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.20 Uhr 2. Vorſtellung D 2 ge, boectraFum-Tsinst S N S o e DEE Wir zeigen hierdurch an, daß wir fal d. Höck Wut. SSS J 8 8 J 1 Jahr alte N Lege- N Schuhgeſchäft, Adolf Hitlerſtraße 2 nuhner J eine Annahmeſtelle für unſere zu verkaufen. N 2 5 udo geg, Färberei u. chem. 1 . Reeinigungsanſtalt 8 übergeben haben. Durch tadelloſe Aus⸗ J führung und mäßige Preiſe werden wir J beſtrebt ſein, allen Anſprüchen unſerer Becher 8 Kundſchaft gerecht zu werden. 1 f. m 1* 2 derne Für berel Fr. H. Brun b. f N Chem. Neinigungsanſtalt delen J Spezialität: Auf⸗ und Umfärben von Hessel J Schuhen und Lederwaren. 20 Monatsrat. I Mannheim SA Qu 2, 13 a. d.— Empfehle meine beliebten leine Zzschoche-Malten- Weiß⸗ und und Loterwagen Wirſinghraut Anzeigen ul. Beten. ſehr brtan a ee e Wilh. Hoock in dieſer Sam. Felde u. Garten- Steinſtraße 14 Zeitun 9 geräte. NB. Habe einen w. Jelcungs-; d gebr. Kohlenherd bill. abzugeb dab un de ſind Ihnen ſtets'. wunderie rt im Gefolge llicenſtr. Lage, a Lüls Höller 1 ufſtieg un Erfolgen„55 Merbt neue Leſer! crepe 7. em . eibstiatden 1. 45 A qtoꝶmann geb. Hotz Essen/ Ruhr 1937 Vermählte Viernheim F ür die uns anläßlich unſerer Silberhochzeit in ſo reichem Maße erwieſenen Glüchwünſche und überreichten Seſchenbe danken herzlichſt Rarl Hoock und Frau Magdalena geb. Fammer Leichit S ,˖ Ewu weder ein Bild zur douern- den krinnerung eingefangen. t dle Adolf Hitlerstr. 15 Tel. 60 Täglich Süßen em„ dWenee Geloͤbeutel 4.86 e St Briefmappen, Lederetuis für alle Zwecke in großer Auswahl Billigſte Preiſe! Hans Were, Steez. 36 üben dplelmos keltert täglich Obſt⸗ und Weinkelterei W. Roſchauer, aa Ohne Fisiko knipst mon mit Agfo · Cameras alles Schöne, was einem in den Weg kommt. Jede Auskunff gern und unver- bindlich bei Georg Spiegel Rathausdregerie Photozen trale Zum Fölschüt⸗ Sonntag Tanz Es ladet freundl' ein Famaonubole Friedrichsfelder Ware) ur Bohnen, Gurken und Sauerkraut in allen Größen vorrätig bei Weinheimerſtraße 53 Die Kapelle P. Jochim Für den Haushalt: Ablaufbretter von 3.20 an Spülſteineinlagen Bohnenbretter Bügelbretter von 1.20 an Einmachtöpfe in all. Größen Jean Wunberle am Marktplatz — etſch Bein durch ru I . 91 K Hoch det Aufteln bildeten Männer Fliege gan pff dabnen! dle Stun gealige A ſhluß ga ten böe wn der und W dare Ehtenn un Opfer. ſummn be werkrlbün Nadue Vütret Nahr a Tribün Kolonn. in ieſer en. In Vollenſch nun das duben pi, 120 Mn Um bon den 2 dubelſt det Form tung ern gampffort Vetbände: 2000 Ma Hell Mä keuen f hmm die dunnelu fahnen ſe einen mä Den zun den Seiter Lum er 1 1010 5 dul sind. twin de dd 10 her ö Nur