Jageksberg Mittag 90 tt. abtilbetrieh Bſchtiger ohrmaſchine ber Gunz 5 Een ine untet u Schlag u Wirz. ns Kran⸗ 10d bereits en. ö zärne.— In Weſen r evöllung viſcen hat r Bibel ge⸗ mit kühlem t verſtärkier u kam.— ſederſchlägen mit Schau⸗ 9 Nun dre 9: Forthautt l Witterung. narlt N. Ab doh⸗ t 170 gtr, r. markt. 179 Nufe. Muufer.— 9 M., Lüu⸗ 1. Murlter⸗ — hen polltiſcen r hun übrigen erlag: Ber 140, Bom. bein. Drul: Guhrin Ale, ü. 8. N — — — N 2 8 Nummer 214 Nyon, 15. September. Die Tagung in Nyon iſt Dienstag mittag mit der nn des„Abkom⸗ mens über die Bekämpfung der U⸗Boot⸗Pira⸗ terie im Mittelmeer“ abgeſchloſſen worden. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos wies in einer Eigenſchaft als Vorſitzender darauf hin, ß in Nyon nur das Problem der U Boot⸗ angriffe geregelt worden ſei. Andere ähnliche Probleme würden demnächſt in Genf erörtert werden. Der Pakt werde ſofort in Kraft treten und gehe über die Intereſſen der Anliegerſtaa⸗ ten des Mittelmeers hinaus, weil er die Sicher⸗ eit der großen internationalen Schiffahrts⸗ en ſchütze. Nalien lehnt ab Nom, 15. September Der italieniſche Außenminiſter Ciano hat den Unterzeichnermächten von Nyon mitgeteilt, daß die Nyoner Vorſchläge für Italien unannehm⸗ bar ſeien Die Konlrollſchiffe laufen aus London, 15. September. Wie an zuſtändiger engliſcher Stelle erklärt wird, ſind zwiſchen England und Frankreich Vorkehrungen für die engſte Zuſammenarbeit bei der Ausführung der Seekontrolle im Mittel⸗ meer getroffen worden. Die engliſche Admira⸗ lität teilte mit, daß der kleine Kreuzer„Cairo“ und die 4. Zerſtörerflottille, beſtehend aus einem Führerboot und acht Zerſtörern, bereit 95 England zu verlaſſen, um an der Kon⸗ rolle im Mittelmeer teilzunehmen. Mit dem Eintreffen dieſer Zerſtörer würde England dann ber viereinhalb Flottillen, beſtehend aus 36 Zerſtörern und vier Führerbooten. im Mittel⸗ meer verfügen. Außerdem beſteht zur Zeit die engliſche Flotte im Mittelmeer aus zwei Schlacht⸗ ſchiffen, den beiden Schlachtkreuzern„Hood“ und„Renownu“, vier ſchweren Kreuzern, vier Kreuzern, einem Flugzeugträger, 7 U⸗Boo⸗ ten, 6 Motor⸗Torpedobooten, 7 Minenräumern, einem Netzleger ſowie Eskorteſchiffen, einem Hoſpitalſchiff und ſonſtigen kleineren Fahr⸗ zeugen. 3owjelruſſiſche Waffenkransporke geſchütl Rom, 15. September. 2 Gegenüber den vor allem in der„Times und dem„Daily Telegraph“ geäußerten Hoff⸗ nungen auf eine Teilnahme Italiens an der in Nyon beſchloſſenen Mittelmeerkontrolle betont der Direktor des halbamtlichen„Giornale d' Italia“, es handle ſich dabei offenbar um willkürliche Vorwegnahmen, zu denen nur eines zu ſagen ſei:„Abwarten!“ England und Frankreich hätten ſich die Kon⸗ trolle des Mittelmeeres im Weſten wie im Oſten zugeſprochen, ein Vorgehen, das die Aufmerk⸗ ſamkeit der übrigen Großmächte erregen müſſe, für die dieſes Meer der Mittelpunkt ihres na⸗ tionalen Lebens ſei. Dieſe höchſt ſonderbare Tatſache werde aber in ihrer Bedeutung keines⸗ wegs dadurch abgeſchwächt, ſondern vielmehr er⸗ höht, falls England und Frankreich die Abſicht haben ſollten, mehr als 60 Einheiten im Mittel⸗ meer zuſammenzuziehen. Das Blatt bemerkt abſchließend in ſeiner Stellungnahme. das Abkommen von Nyon werde nur die Wirkung haben, die ſowietruſſi⸗ ſchen Waffentransporte nach So⸗ wfietſpanien zu ſchützen. Aſturienfronk wieder in Bewegung 88 Salamanca, 15. September Der nationale Heeresbericht meldet: Front von Aſturien: Nach Einbruch klareren Wetters wurde der am Montag er⸗ ſolareich begonnene Angriff unſerer Truppen im öſtlichen und ſüdlichen Abſchnitt der Aſtu⸗ rienfront weiter vorgetragen und alle vorher durch das Wetter verurſachten Schwierigkeiten überwunden. Der Gegner wurde aus allen Aumtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM uausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. otenlohn, Mittwoch Franzöſiſch⸗engliſche Kontrolle beginnt Jalien lehnt die Teilnahme ab Stellungen vertrieben, wo er verſuchte, unſe⸗ ren Siegeszug aufzuhalten. Unſere Streii⸗ kräfte ſtürmten den Ort Mazuco, ſüdlich von Llanes, deſſen gleichnamiger Gebirgspaß be⸗ reits vor mehreren Tagen genommen wurde Ferner ſind wichtige Höhen im Norden dieſes Ortes, ſowie die Berge im Weſten von Pena Vieja beſetzt worden. Es wurde umfangreiches Material erbeutet.— Im weſtlichen Abſchnin leichtes Geſchützfeuer. Leon: Auch an dieſer Front haben unſere Truppen ihren Vormarſch fortgeſetzt und meh⸗ rere Ortſchaften beſetzt. Sie erreichten die Aus⸗ läufer der Bergkette Celleros. Im Abſchnitt Valdescahera an der Aragon⸗ front machten unſere Streitkräfte nach erfola⸗ reicher Abwehr eines feindlichen Angriffes einen mit viel Geſchick und aroßer Stoßkraft vorgetragenen Gegenangriff und umzingelten Se den Feind. der über 300 Tote in den von den Nationalen eroberten Stellungen zurückließ ternheimer Volkszeüung Verkündigungsblatt der NS AP. Miernheim den 15. Jepflember 1937 Anzergenpreis: Grundpreis für 1am Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreiskiſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'hafen 15101 ͤͥͤͥͤͥͥĩ ͤ K ²˙ A dd 13. Jahraana Trotz Nyon— weiler role Vaffenkransporle das Abkommen von Nyon unlerzeichnet und in Kraft geſetzt Vieder Jlieger über Schanghai Der Rückzug der Chineſen vollzieht ſich geordnel Schanghai, 15. September. Die Rücknahme der chineſiſchen Trup⸗ pen auf die ſtark ausgebauten Verteidigungs⸗ ſtellungen beim Nordbahnhof Liuhang und Lothien vollzieht ſich, wie auf japaniſcher Seite feſtgeſtellt wird, in voller Ordnung und ohne daß es den japaniſchen Truppen bisher gelungen iſt, die chineſiſchen Verbände abzu⸗ ſchneiden. Angriffe größerer japaniſcher Tank⸗ formationen an verſchiedenen Stellen der Front wurden von den chineſiſchen Truppen abgeſchla⸗ gen. Der Vormarſch der Japaner auf dem nördlichen Frontabſchnitt zwiſchen Lotien und Liuhang ſcheint zum Stehen gebracht worden zu ſein, während in Kiangwan an der Bahn Schanghai—Wuſung Rückzugsgefechte der chineſiſchen Nachhut das Vorrücken der japa⸗ niſchen Mitte aufhalten. Am Dienstag war erneut eine rege Tä⸗ tigkeit der japaniſchen Flieger an der Schanghai⸗Front und auf den Anmarſch⸗ wegen der chineſiſchen Truppen zu beobachten. Kommt die koloniale Regelung? Eine engliſche ötimme zur deulſchen Kolonialfrage London, 15. September Die Londoner Abendpreſſe veröffentlicht an hervorragender Stelle und zum Teil unter fett⸗ gedruckten Ueberſchriften eine Meldung, die das offiziöſe Reuterbüro über eine Erklärung des Oberkommiſſars für die Südafrikaniſche Union in London, Te Water, verbreitet hat. Da⸗ nach hat Te Water, der ſich zur Zeit auf einer Reiſe durch Kanada befindet, in Montreal er⸗ klärt, er glaube, daß die Südafrika niſche Union bereit ſein würde, ſich an einem allgemeinen Abkommen über die Rückgabe der früheren deutſchen Kolonien an Deutſchland zu beteiligen, wenn das nicht auf Koſten ihrer Sicherheit ginge. Süd⸗ afrika würde bereit ſein, ſich mit Deutſchland an einen Konferenztiſch zu ſetzen, und es nehme an, daß als Ergebnis eine annehmbare Löſung für Deutſchland wie für die Mandatsmächte gefun⸗ den werden könnte. Später hat Te Water allerdings dem„Eve⸗ ning Standard“ auf telephoniſche Anfrage eine neue Erklärung abgegeben, in der er betont, daß er ſeine urſprüngliche Mitteilung in ſeiner Eigenſchaft als Ferienreiſender Die Erklärung ſtelle lichen Standpunkt dar. Die Reuter⸗ Agentur zog deshalb ihre ur⸗ ſprüngliche Meldung zurück und gab eine ent⸗ ſprechende Berichtigung heraus. Danach habe Te Water folgendes erklärt:„Soweit die Ko⸗ lonialfrage betroffen iſt, iſt es meine perſön⸗ liche Anſicht, die ich ſchon lange vertrat, daß die Nationen nicht mehr länger zögern ſollten, im Geiſte der Vernunft und Mäßigung den Stand⸗ punkt Deutſchlands in dieſer Frage wie in allen anderen Fragen, die den Weltfrieden ſtören, zu prüfen. Deutſchland nimmt die Erklärung des ſüd⸗ afrikaniſchen Oberkommiſſars mit umſo größe⸗ rer Befriedigung zur Kenntnis, als dadurch des Führers Feſtſtellungen in ſeiner Proklama⸗ tion, Deutſchland habe ſeine Kolonien weder geraubt, noch geſtohlen, nach heruntergewirt⸗ ſchaftet, von einem führenden Beamten der größten Kolonialmacht beſtätigt werden. Es iſt an der Zeit. daß ſich nun auch die Regierung Großbritanniens näher mit dieſer Lebensfrage Deutſchlands befaßt. gemacht habe. lediglich ſeinen perſön⸗ vollkommen zerſtört wurde, Der zerſchoſſene Bahnhof von Hangſchau Ein Blick auf die Ruinen des Bahnhofs von Hangſchau, der durch japaniſche Bomben (Aſſociated Preß, Zander-K.) Napaniſche Kriegsſchiffe auf dem Wangpu be⸗ ſchoſſen die chineſiſchen Stellungen im Raum von Putung. Bilanz des japaniſchen Vormarſches Tokio, 15. September. Die Oberkommandos der Armee und der Ma⸗ rine ſowie die Landungskommandos im Gebiet von Schanghai machen Mitteilung von den be⸗ deutenden Erfolgen der dreiwöchigen gemein⸗ ſamen Offenſive. Die Ergebniſſe der Kampf⸗ handlungen ſind die Zurückdrängung der Haupt⸗ teile der chineſiſchen Truppen aus dem ſtrate⸗ giſch wichtigen Abſchnitt zwiſchen dem Wang⸗ bu⸗ Fluß und Schanghai in die zweite chineſiſche Stellung öſtlich Tazang. Damit iſt die Verbindung zwiſchen den bisher einzeln operierenden japaniſchen Abteilungen im Gebiet nordöſtlich von Wuſung und Lotientſchen her⸗ geſtellt. Die japaniſche Preſſe feiert in ihren Meldun⸗ gen von der Schanghai⸗Front dieſe Erfolge als die wichtigſten der bisherigen Kämpfe um Schanghai. Sie hebt allerdings auch die Schwie⸗ rigkeiten hervor, denn ein räumlich nur kleiner Gewinn wurde mit ſtarken Opfern erreicht, und das Hauptziel— die Vertreibung der chineſi⸗ ſchen Truppen aus Schanghai und ſeiner Um⸗ gebung und die Unterbrechung der Eiſenbahn⸗ linie Nanking— Schanghai— ſteht noch als die ſchwerſte Aufgabe bevor. Japan redet von Fälſchungen Tokio, 15. September. Der japaniſchen Armee naheſtehende Kreiſe nehmen zur Anrufung des Völkerbundes durch China Stellung und erklären, daß die chineſiſ Maßnahme praktiſch wertlos ſei. Die chineſiſche Begleitnote an den Völkerbund enthalte aus ⸗ e Fälſchungen. Beſonders die Behauptung, daß Japan während der Kämpfe in Nordchina Giftgas angewandt habe ſowie andere Behauptungen könnten von der ſapani⸗ ſchen Armee nicht ernſt genommen werden. Es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die anderen Mächte die Wertloſigkeit der chineſiſchen Behauptungen erkennen mögen. Japan ſei durch die Anrufung des Völkerbundes jedenfalls nicht beunruhigt. Dauerregen weicht Siraßen auf Tientſin, 15. September. Die japaniſche Offenſive auf beiden Seiten der Bahn Tientſin— Pukau kommt infolge von ungeheuren Regengüſſen, wie ſie ſeit 20 Jahren nicht mehr erlebt wurden, nur langſam vom Fleck. Durch den Dauerregen ſind die wenigen Straßen ſtellenweiſe völlig aufgeweicht und die Anforderungen, die an Menſch. Tier und Fahrzeug geſtellt werden, ſind naturgemäß demzufolge ungehuer. Dazu ſind noch die Kanäle überſchwemmt. Die japaniſchen Truppen indeſſen, ſehr gut gusgerüſtet, gut ver⸗ pflegt und ſiegesgewiß, beherrſcht das Gefühl von Ueberlegenheit über die Chineſen, deren beſter Bundesgenoſſe derzeit der„General Re⸗ 3 15 iſt. Wie bekannt wird, ſind die Verluſte er Durchbruchſchlacht bei Maſchang auf beiden Seiten nur gering geweſen. Ein ernſtes Problem für die Japaner bilden die Banden, die im Hinterland einen Gue⸗ rillakrieg führen, deſſen Unterbindung einen ſtarken Etappenſchutz notwendig macht. Amerika verbietet Waffenausfuhr nach Fernoſt Waſhington, 15. September Präſident Nooſevelt erließ am Dienstag für alle im Staatsbeſitz befindlichen Handelsſchiffe der Vereinigten Staaten ein Verbot, Waffen, Munition oder anderes Kriegsmaterial nach China oder Japan zu transportieren. . CCC.. ö Die Lage nach Nyon Mittelmeerkontrolle bleibt ungewiß Die unſaubere Art, in der Herx Litwinow⸗ Finkelſtein ſowjetruſſiſche Politik in Nyon machte, hat den anderen dort vertretenen Mäch⸗ ten doch wohl einige Klarheit über die Ziele Moskaus im Mittelmeer beigebracht. Man mag zu dem Ergebnis der Nyoner Beſprechungen ſtehen, wie man will— und ſicherlich wird dazu noch einiges zu ſagen ſein— eins iſt erfreu⸗ lich: daß der Anſpruch der Sowjetruſſen, an den Sicherheitspatrouillen auf den Hauptſchiffahrts⸗ wegen des Mittelländiſchen Meeres beteiligt zu werden, abgelehnt worden iſt. Trotz Mon⸗ treux werden die ſowjetruſſiſchen Kriegsſchiffe alſo keine Gelegenheit bekommen. in der Tar⸗ nung einer internationalen Miſſion den Hilfs⸗ transporten für das rote Spanien ihren Schutz zu gewähren. Im übrigen hängen vorläufig die Abmachun⸗ gen, die man in Nyon traf, noch etwas in der Luft. England und Frankreich haben ſich auf diplomatiſchem Wege mit der italieniſchen Re⸗ tierung in Verbindung geſetzt. um nachträglich deren Beteiligung in dem Patrouillendienſt innerhalb einer noch zu vereinbarenden Zone zu erlangen. In Rom hat man das Anerbieten kur⸗ zerhand abgelehnt. Uebrigens kann die ganze Angelegenheit noch dadurch ein anderes Geſicht bekommen, daß Sowjetrußland zu den Abmachungen von Nyon Vorbehalte erhebt. Es will anſcheinend ſeine Zuſtimmung nur geben, wenn der Völker⸗ bundsrat den Schiffen der Valencia⸗Bolſchewi⸗ ſten e in beſonderes Schutzrecht zu⸗ geſteht. Hier liegt ein deutlicher Gegenſatz zu dem Protokoll von Nyon vor, denn in ihm iſt vorgeſehen, daß die Mittelmeer⸗Kontrolle ſich nicht einmiſchen ſoll in Kampfhandlungen zwi⸗ ſchen Kriegs⸗ und Handelsſchiffen der beiden ſpaniſchen Parteien. In gewiſſem Sinne wer⸗ den damit ſowohl der Regierung Nationalſpa⸗ niens wie dem Bolſchewiſten-Ausſchuß von Va⸗ lencia die Rechte kriegführender Parteien zu⸗ erkannt, denn dieſer Paſſus des Protokolls geht ja von der Feſtſtellung eines Kriegszuſtan⸗ des zwiſchen ihnen aus. Was die Kontrollmethoden anbetrifft. ſo zeigt das Protokoll von Nyon gegenüber den zu⸗ erſt diskutierten Vorſchlägen eine bemer⸗ ktenswerte Mäßig un g. Man hatte an⸗ fänglich ja doch davon geſprochen, daß die Kon⸗ trollſchiffe das Recht bekommen ſollten, jedes auf hoher See angetroffene Unterſeeeboot zu verſenken. Herr Litwinow⸗Finkelſtein hat ſich reichlich Mühe gegeben, die verſammelten Kon⸗ ferenzteilnehmer für eine Auffaſſung zu ge⸗ winnen, nach der gewiſſermaßen die Fahrzeuge der Francoregierung für vogelfrei erklärt wer⸗ den ſollten. Damit iſt er nicht durchgedrungen. Man ſtützt ſich vielmehr auf die Beſtimmungen des Londoner Flotten vertrages 1930, durch die der Unterſeebootkrieg„huma⸗ niſiert“ werden ſollte, indem für die U-Boote vorgeſchrieben wurde, daß ſie feindliche Handels⸗ ſchiffe zunächſt anhalten müſſen, die Mannſchaft zu übernehmen haben. die Flagge zeigen ſollten uſw. Die Beachtung dieſer Vorſchriften ſoll von den Kontrollſchiffen ſichergeſtellt werden. Inſo⸗ fern bietet das Protokoll alſo auch gewiſſe Dis⸗ kuſſionsgrundlagen. 5 Anfechtbar bleibt, daß den U=Booten der bei⸗ den ſpaniſchen Parteien das Recht verſagt wird. verdächtige Handelsſchiffe, alſo Schiffe, die offenbar unter falſcher Flagge im Dienſte der anderen Partei ſtehen anzuhalten und zu durch⸗ ſuchen. Män muß hier wieder an die zahl⸗ reichen Fälle der letzten Zeit erinnern, in denen Soßpfetſchiffe und Valenciaſchiffe ſich widerrecht⸗ lich der Flagge anderer Nationen. namentlich der engliſchen, bedienten, um entweder unter ihrem Schutz ihre Konterbande ſicher ans. Ziel zu bringen oder aber internationale Zwiſchen⸗ fälle hervorzurufen. Auch die„Noemie⸗Julia“, deren Bombardierung durch unbekannte Flug⸗ zeuge vor kurzem einigen Staub aufwirbelte. war, wie ſich jetzt herausgeſtellt hat. ein Va⸗ lenciaſchiff, das ohne Berechtigung unter bri⸗ liſcher Flagge fuhr. Wenn man ſchon die Frage der Sicherheit der Schiffahrt im Mittelmeer in Nyon diskutierte, dann hätte man dieſe Flaggen⸗ frage auch einmal zur Bereinigung bringen follen. Die Schmugglerunehrlich⸗ feit der Roten iſt letzten Endes an all den Zwi⸗ ſchenfällen der letzten Zeit ſchuld. —— Kleine Nachrichlen Der Abſchluß des Reichsparteitages wird von der römiſchen Preſſe ausführlich geſchildert und die Rede des Führers ſteht völlig im Mittel⸗ punkt. Die Schlußrede des Führers auf dem Par⸗ leitag der Arbeit wird in Budapeſt als ein Er⸗ eignis von großer politiſcher Tragweite ge⸗ wertet. 5 Aus Anlaß der Anweſenheit des Prinzen Chichibu von Japan auf dem Reichsparteitag gab der Stellvertreter des Führers Montag abend im Gäſtehaus des„Grand⸗Hotel“ in Nürnberg einen Tee⸗Empfang Unmittelbar im Anſchluß an dieſen Empfang begab ſich der Prinz im Flugzeug nach Bremen und von dort nach Bremerhaven, um ſich mit dem Schnell⸗ „dampfer„Bremen“ nach England zu begeben. Die 31 Kilometer lange Teilſtrecke Lim⸗ bach— Ulm—Dornſtadt der Reichsautobahn Stuttgart— München wurde am Dienstag dem Verkehr übergeben.. Am Dienstagvormittag hat das Panzerſchiff „Admiral Scheer“ Liſſabon wieder verlaſſen. Zum Abſchied fanden ſich am Kai der deutſche Geſchäftsträger Graf du Moulin⸗Eckart. Ver⸗ treter der Landesgruppe der Auslandsorganiſa⸗ tion und hunderte deutſcher Volksgenoſſen ein. die den deutſchen Seeleuten einen herzlichen Abſchied bereiteten. Der Papſt hat Kardinal Pedro Segura 9 Saenz zum Erzbiſchof von Sevillo ernannt. Die erſte Filmſchauſpielerin, die wirklich hohe Gagen erhielt, war Mary Pickford. Im Jahre 1915 ſchloß ſie einen Vertrag ab. der ihr eine Gage von 20000 Dollar wöchentlich und 50 Prozent von den durch ihre Filme erzielten Gewinnen zuſicherte. Roter Kumpf aer gegen alle Die örklichen Machthaber Aſturiens belriegen ſich gegenſeilig San Sebaſtian, 15. September Das vüllige Auseinanderfallen des gegen General Franco kämpfenden Bolſche⸗ wismus wird von einem Kampf aller gegen alle charakteriſiert. Die örtlichen Machthaber und Konkurrenten erheben ſich nach und nach gegeneinander und erklären ſich unabhängig von Valencia. Bezeich⸗ nend ſind die tollen Zuſtände in Giion, über die jetzt Tatſachen bekannt werden. In Gijon hat der Bolſchewiſt Belarmino Jonas Aſturien zum unabhängigen Kanton erklärt und ein Direktiorium eingeſetzt, das nun ſyſtematiſch die von Valencia beauftragten, zum Teil ruſſi⸗ ſchen und franzöſiſchen Funktionäre ermordet. Zugleich wurde ein Schiff mit alten Leuten, Frauen, Kindern und Gefangenen beſetzt und im Hafen von Gijon unter die bolſchewiſtiſchen Kriegsſchiffe gelegt, um die Flugzeuge der Nationalen am Angriff zu hindern. Wenn noch etwas die Wahrheit der Tatſache unterſtreichen kann, daß es ſich bei den Bolſche⸗ wiſten in Spanien um eine internation ile Räuber⸗ und Söldnerhorde handelt, die keiner Idee dient, ſondern aus Grundſatz brand⸗ ſchatzt und plündert. dann geſchieht das durch dieſe Meldung und die untenſtehende Meldung aus Katalonien vom Bruderkriea der bolſche⸗ wiſtiſchen Machthaber untereinander. An der Uneinigkeit ſeiner bezahlten Revolutions⸗ häuptlinge werden Moskaus Pläne zerſchellen. Das Prinzip der Ordnung und der nationalen Würde aber, für das General Franco kämpft, wird um ſo eher zum Siege kommen. Auf Gijon zu Santander, 15. September An der Aſturienfront werden die Ope⸗ rationen durch unbeſtändiges Wetter beeinträchtigt. Die nationalen Flieger nutzten am Dienstag ein vorübergehendes Aufklären des Himmels aus. Sie verfolgten feindliche Truppenanſammlungen durch Tief⸗ angriffe und führten wiederum mehrere Bom⸗ benflüge aus Im öſtlichen Frontabſchnitt be⸗ ſetzte die nationale Infanterie mehrere für die weiteren Kampfhandlungen wichtige Hö⸗ hen Sie beherrſcht von dieſen aus im Oſten die an der Küſte 65 km von Gijon entfernt liegende Straßenkreuzung von Ribadeſel⸗ la., wo die Bolſchewiſten ihre Horden zuſam⸗ mengezogen haben. Im Sektor Oviedo be⸗ ſchoß die nationale Artillerie die feindlichen Beraſtellungen. Im Norden von Leon ſtürm⸗ ten die nationale Streitkräfte wichtige feind⸗ liche Stellungen zu beiden Seiten der Haupt⸗ ſtraße Leon⸗Oviedo. Die Straße San Ped⸗ ro de Luna⸗Puebla de Gordon iſt vollſtändig im packe ten Beſitz. Danach wur⸗ den die Ortſchaften Geras weſtlich der Haupt- ſtraße am gleichnamigen Fluß gelegen, Para⸗ dilla und Carbonera, ſowie die Höhen, die den Ort Santa Lucia beherrſchen, genommen. Santa Lucia wurde von den Bolſchewiſten vor der Räumung in Brand aeſteckt. Mehrere ſchwere Exploſtionen ließen darauf ſchließen, daß auch Gebäude in die Luft geſprengt wor⸗ den ſind. Nationale Artillerie beſchießt unaufhörlich den Gebirgspaß Pajares, der nördlich von Matallana an der Straße Leon— Oviedo liegt und über den die Provenzgrenze Leon—Aſtu⸗ rien verläuft. Andere Kolonnen beſetzten in dieſem Abſchnitt den Ort Villafeide und an⸗ dere taktiſch wichtige Höhen. hungerſchrei aus Barcelona Paris, 15. September. Ueber die in Barcelona und in ganz Katalonien herrſchenden Zuſtände berichtet am Dienstag früh der Sonderberichterſtatter der Agence Havas in Perpignan. Er weiſt ausdrücklich darauf hin, daß ſeine Schilderung auf Auskünften aus glaubwürdigen Quellen beruhe und der wahren Lage in Kata⸗ lonien gerecht werde. Der Berichterſtatter ſagt, der Kampf tobe einerſeits zwiſchen der „Regierung“ und der Bevölkerung und inner⸗ halb der Bevölkerung zwiſchen den Kommuni⸗ ſten und Anarchiſten. Der Katalonier wolle in der bolſchewiſtiſchen Miliz überhaupt nicht kämpfen. Wie könne eine„Armee“ Kampfes⸗ willen zeigen, wenn ſie aus Barcelona Hun⸗ gerſchreie höre und wenn das Haupt der„Re⸗ gierung“, Companys, der Repräſentant einer ohnmächtigen Partei und mehr Gefangener denn Chef der„Regierung“ ſei? Die Einariffe Valencias und der anarchiſtiſchen Gewerk⸗ ſchaften, die ihn faſt jeder Autorität beraubt hätten, möchten dabei noch weniger ſchwer ſein, als die verheerende wirtſchaft⸗ liche Lage. Die Beamten beiſpielsweiſe müßten immer noch auf ihr Juni⸗Gehalt war⸗ ten. Das ſchon faßt nicht mehr genießbare Brot ſei täglich auf 200 Gramm pro Kopf ver⸗ ringert worden. Auch gäbe es keinen Tropfen Oel mehr in dieſem Olivengarten Europas. Englands Paläſtinaplan in Genf „Polen befürworlei die Aus wanderung der Juden Genf, 15. September. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates am Dienstagnachmittag begann mit einer Eh⸗ rung für den verſtorbenen chileniſchen Staats⸗ mann Rivas Vicuna. Hierauf genehmigte der Rat den Bericht des Mandatsausſchuſſes. ſoweit er ſich auf die Verwaltung Paläſti⸗ nas und Transjordaniens in den letz⸗ ten beiden Jahren bezog. Das vorläufige Gut⸗ achten des Mandatsausſchſſes über den eng⸗ liſchen Teilungsplan wurde einer beſonderen Prüfung vorbehalten. Der engliſche Außenmini⸗ ſter Eden gab zu dieſer Frage eine längere Erklärung ab. in der er die Argumente des Peel⸗Berichtes noch einmal zuſammenfaßte. Er erſuchte den Rat, der britiſchen Regierung die Ermächtigung zu erteilen. unverzüglich die Ein⸗ zelheiten des Teilungsplanes, wenn möglich in Zuſammenarbeit mit Juden und Arabern, aus⸗ zuarbeiten. Der franzöſiſche Außenminiſter Del bos äußerte unverbindlich ſeine Sympathie für die engliſchen Vorſchläge und erkannte an, daß in Paläſtina eine ganz beſondere Lage beſtehe, die 1955 Mandatsmacht allein richtig beurteilen nne. Der polniſche Außenminiſter Beck betonte das beſondere Intereſſe Polens an Paläſtina. Allerdings ſei die füdiſche Aus wande⸗ rung für Polen nicht nur eine Frage des nahen Oſtens, ſondern ein Komplex ernſter wirtſchaftlicher und ſozialer Fragen ähnlich wie für andere Länder Mittel⸗ und Oſteuropas. Das Judentum habe ſich aus„hiſtoriſchen und gefühlsmäßigen Gründen“ auf die Einwan⸗ derung nach Paläſtina eingeſtellt und es ſeien in Polen auf dieſem Gebiet bereits wertvolle Erfahrungen vorhanden. Die Hauptſorge der polniſchen Regierung ſei es, daß Paläſtina, wel ⸗ ches auch immer ſein künftiges Regime ſein möge, eine möglichſt große Aufnahmefähigkeit für die füdiſche Einwanderung erholte. Der Vorſitzende des Mandatsausſchuſſes er⸗ läuterte hierauf ſein vorläufiges Gutachten. indem er feſtſtellte, daß der Ausſchuß mit der engliſchen Regierung in drei Punkten einig ſei. nämlich der Undurchführbarkeit des gegenwärti⸗ gen Mandats, dem Grundſatz der Teilung und der Schaffung eines beſonderen Regimes für die heiligen Stätten. Dagegen ſeien hinſichtlich der Beſchränkung der Einwanderung, wenn ſie für die ganze Dauer der Verhandlungen über ein neues Paläſtina⸗Statut vorgeſehen ſei, Ein⸗ wendungen zu machen. Hierauf war die Ausſprache beendet und der Rat beauftragte die Vertreter von Lettland, Rumänien und Schweden, eine Entſchließung auszuarbeiten, die dem Rat, wenn möglich. in ſeiner nächſten Sitzung vorgelegt werden ſoll. Tſchechen-Angſt vor Ernkedankfeſt Leitmeritz, 15. September Die Bezirksleitung der ſudetendeutſchen Partei hatte bei der ſtaatlichen Behörde ord⸗ nungsgemäß um die Genehmiauna der Abhal⸗ tung eines Erntedankfeſtes für den 25. und 26. September in Leitmeritz nachgeſucht. Hierbei ſollte auch Konrad Henlein ſpre⸗ chen. Die ſtaatliche Behörde in Leitmeritz hat nun die Abhaltung dieſes Feſtes kurzerhand verboten. In der Begründung heißt es. daß das geplante Erntedankfeſt weiter nichts als eine politiſche Kundgebung ſei. die der Verbreitung der Ideen der ſudetendeutſchen Partei diene. Ein großer Teil der Einwob⸗ nerſchaft von Leitmeritz und ein überwiegen⸗ der Teil der Bevölkerung der nächſten Um⸗ gebung ſei, ſo heißt es in dem Verbotsent⸗ ſcheid weiter, Anhänger„demokratiſcher Ideen“, die mit den Grundſätzen der ſudeten⸗ deutſchen Partei im Widerſpruch ſtänden. Die Stadtgemeinde Leitmeritz werde außerdem zu mehr als einem Drittel von der Bevölkerung tſchechoflowakiſcher Nationalität bewohnt Wie die ſudetendeutſche Partei hierzu erklärt, wurde gegen dieſes Verbot Be⸗ rufung eingelegt. Darüber hinaus wird das Verbot auch zum Gegenſtand einer parlamen⸗ tariſchen Interpellation gemacht werden. Daß das Verbot außerdem noch auf falſchen Vor ausſetzungen baſiert, zeigt die Tatſache, daß bei den letzten Wahlen am 9. Mai 1935 nicht weniger als 79 v. H. der Bevölkerung des Leit, meritzer Gebietes ihre Stimme der ſudeten⸗ deutſchen Partei Konrad Henleins gaben. Nachrufe für Maſaryt 5 Paris, 15. Sept. Die franzöſiſche Preſſe widmet am Dienstag dem Hinſcheiden Maſaryks ausführliche Kommentare, in denen zum Ausdruck kommt, daß die Perſönlichkeit des Altpräſidenten für die franzöſiſche Oeffentlichkeit faſt zu einer „legendären Geſtalt“ des tſchechoſlowakiſchen Staates geworden ſei. In allen Blättern wird an die politiſche Rolle erinnert, die Ma⸗ ſaryk als erſter Staatschef der tſchechoſlowaki⸗ ſchen Republit geſpielt hat, und man betont allgemein den großen Verluſt, den der Tod Maſaryks auch für Frankreich bedeutet. Wien: Der Zerſtörer Oeſterreich⸗Ungarns. Wien, 15. Sept. Der Tod Maſaryks hat hier angeſichts der engen Verknüpfung ſeiner Perſönlichkeit mit der Geſchichte des alten Oeſterreich ſtarken Wi⸗ derhall gefunden. Das„Neuigkeitswelt- blatt“ unterſtreicht daß Maſaryk im Bunde mit der weſtlichen Freimaurerei Oeſterreich⸗ Ungarn zerſtört habe Die Beziehungen mit ihr hätten ihm zum Ruhme eines Staaten; gründers und auf den Präſidentenſeſſel der neuen tſchechoſlowakiſchen Republik verholfen, deren Errichtung Maſaryk zwar mit dem Hin⸗ weis auf das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völ⸗ ker bezogen habe die jedoch ſelbſt dieſes Selbſtbeſtimmungsrecht nicht geachtet habe. Maſaryk habe die Fehler die er an dem Bau der alten zſterreichiſchen Monarchie getadelt habe, auf ſeine eigene Staatsgründung über- tragen. Prinz Chichibu daul. Berlin, 15. Sept. Prinz Chichibu von Japan hat aus Bremen an den Fführer das folgende Tele- gramm gerichtet: „Im Begriff, das deutſche Reichsgebiet zu verlaſſen, iſt es mir ein Bedürfnis Ew. Ex⸗ zellenz meinen herzlichſten Dank für jede mir erwieſene Liebenswürdigkeit auszuſprechen, und meiner dankbaren Anerkennung für die Aufmerkſamkeiten, die mir von der Reichs- regierung und aus allen Kreiſen des deutſchen Volkes bezeugt wurden, Ausdruck zu geben. Ich ſcheide von hier mit dem Gefühl der Be⸗ wunderung des gewaltigen Aufſtieges Deutſch⸗ lands, ſowie mit den innigſten Wünſchen für das Wohlergehen Ew. Erzellenz und für das Blühen und Gedeihen des zu neuer Macht er⸗ ſtandenen Deutſchen Reiches. Prinz Chichibu von Japan.“ deulſche Ingend an Roms Ehrenmälern Rom, 15. September. Die 450 Jungvolkführer, die ſeit Freitag in der italieniſchen Hauptſtadt weilen. haben ſich am Dienstagvormittag mit Mufikzug und Fahnen zum Grabmal des Unbe⸗ kannten Soldaten und zum Ehrenmal der gefallenen Faſchiſten begeben, wo Gebiets⸗ führer Langanke Kränze niederlegte. Die jungen Teutſchen wurden hier von einem Ver⸗ treter des Staatsſekretärs Ricci und einer Ehrenkompanie Jungfaſchiſten und Avant⸗Gar⸗ diſten empfangen. Von dort aus begaben ſich die Jungvolkführer ins Kapitol, wo ſie von dem Gouverneur von Rom empfangen wurden. Ein geheimnisvoller Jeuge Wir kennen die Pariſer Bombenattentäter. Paris, 15. Sept. Im Zuſammenhang mit den beiden An⸗ ſchlägen gegen die Gebäude der Pariſer Ar⸗ beitgeberverbände und den Nachforſchungen der Polizei berichtet der„Paris Soir“, daß es einem ſeiner Mitarbeiter gelungen ſei, einen „gebeimnisvollen Zeugen“ e zu 8 deſſen Name nicht näher genann wird. Dieſer Zeuge habe nach längerem Dienſt in der Fremdenlegion die franzöſiſche Staats- angehörigkeit erhalten. Vor etwa acht Tagen habe man ihn gefragt, ob er bereit ſei, ein Gebäude in Paris in die Luft zu ſpren en 5 Er habe dieſen Antrag abgelehnt und ſei dar aufhin allerlei Schwierigkeiten ausgeſetzt ge⸗ weſen, die er jedoch nicht näher erläutern wolle Bereits am vergangenen Montag ſei die Pariſer Polizei von ihm über die Vor⸗ fälle in Kenntnis geſetzt worden, habe aber ſeinen Ausführungen keine allzu große es 5 tung beigemeſſen. Erſt nach den beiden. ſchlägen ſei er erneut nommen worden. Beobachtungsbeamler berſchwunden London, 15. Sept. Der Kapitän des deutſchen Dampfers„Gir genti“ hat dem Nichteinmiſchungsamt in Lon i icin U don gemeldet, daß am 11. September auf 1 Höhe der Nordweſtfrankreich vorgelagerten Inſel Queſſant ein polniſcher Beobach 0 tungsbeamter des Nichteinmiſchungs“ amtes mit Namen Lipinſki verſchwunde ſei. Als man den Beamten vermißt habe habe das Schiff kehrt gemacht und erfolglos bis zum Einbruch der Dunkelheit dis See ab? geſucht. Jomſels ſchließen lapaniſche Konſulale Tokio, 15. September. 1 Anläßlich der von den Sowjets angekündig! ten zwangsweiſen Schließung der japaniſchen Konſulate in Ode ſſa und Nowoſibir. hat das japaniſche auswärtige Amt eine Erkla rung herausgegeben. Dieſe lehnt entſchieden di ſowjetruſſiſche Auslegung des 1925 ausgetauſch ten Memorandums über die Einrichtung kon ſulgriſcher diplomatiſcher Behörden beider Län der untereinander ab. Eine zwangsweiſe Schlie zung beider Konſulate unter dem Vorwand, da die Anzahl der Sowjetkonſulate in Japan i letzter Zeit vermindert worden wäre, wodurch die bisher gleiche Zahl der Konſulatsvertretun gen zugunſten Japans verändert ſei. könne nich das ſapaniſche Recht auf die genannten Konſuf latsſtellen aufheben. Die japaniſche Regierun weiſt nachdrücklich auf den Rechtsſtandpunkt hir der ſich mit der japaniſchen Auffaſſung decke. Großfeuer in einer Lederfabril Bad Kreuznach, 14. Sept. In den Lederwerken Eckenroth u. Emmeric brach nachts in den Wolltrockenräumen ei Brand aus, der wahrſcheinlich durch Selbſten! zündung der Wolle entſtanden iſt. Das FFeue das in den Vorräten reiche Nahrung fan dehnte ſich ſchnell aus. Das geſamte Gebäud der Trockenanſtalt brannte aus. Eine Brand mauer verhinderte ein Uebergreifen auf di übrigen Gebäude des Werkes. Durch ſchnell Umorganiſation wird der Betrieb keine Unten brechung erleiden. Einbruch in den Räumen des Bundes der Reichsdeutſchen in Wien. Wien. 14. September. In den Räumen des Bundes der Reichsdeu ſchen wurde in der Nacht von Sonntaa an Montag ein verwegener Einbruch b gangen. Die Täter erbeuteten arößer Summen Bargeld. Gerüchte, die vo politiſchen Hintergründen des Einbruchs wi ſen wollen. werden vom Bund der Reichsden ſchen ſelobſt dementiert. Die Täter hab alle Schränke mit Akten und Schriften ung getaſtet gelaſſen. 1 von der Polizei ver⸗ ö 7 J 7 1 nicht in gibt le den w Hide Ut dacht Ziele im meert geweſe dieſer Nebolt ein aer. zum ge Itali Dabei Ihlie Nitte englisch Suez man zt Was. bedeute ane Angen bo wurden. Nhe benatientitet. nis, 5 Len. den beiden An⸗ der Pariſer Ar Jucerſchungen il e, daß e ungen ſei, elnen gen“ ausindi t näher genan längeum Dienſt nzöſiſce Euaatz wa acht Tagen bereit sei, ein ſt zu ſptengek. int und sel der⸗ über den, habe aber zu große Bede en beiden Halſſel bet, e f n don, 15. Seht. Dampfes„Gir mgiamt in ul plember auf der 9 borqelagetten get Lesbe Icteinmiſchungs⸗ 1 betſchwunden bermißt hahe, und erfolglos eit dis See g — gl 14. Ech arntki 1. Emmen. N Flugzeuggeſchwader über das weite Rund des Wege und Genua, im September. Unſer Berichterſtatter befindet ſich auf einer Reiſe im Mittelmeer. Er wird uns von den be⸗ deutendſten Orten Berichte ſenden, die angeſichts der weltpolitiſchen Vorgänge im Mittelmeer die wichtigſten Mittelmeerprobleme ſchildern werden. Nachſtehend der erſte Bericht aus Genua. Das Ereinis der Stunde. Auf der Piazza de Ferrari wollen die Zei⸗ tungsverkäufer in dieſer warmen Sommer⸗ nacht nicht verſtummen. Der Beſuch des Duce in Deutſchland iſt das Ereignis der Stunde, das mit ſüdländiſchem Temperament auf al⸗ len Straßen und Plätzen. in und vor den Kaffeehäuſern eifriaſt diskutiert wird. Die Achſe Berlin— Rom iſt zum Tages⸗ und Nachtgeſpräch geworden und wo man deutſche Gäſte erkennt, werden ſie begrüßt und um ihre Meinung befragt. Italien will in Frieden le⸗ ben und arbeiten können. darin aipfeln alle ausgeſprochenen Wünſche, und das iſt heute und für die Zukunft die deutſch⸗ſitalieniſche Gemeinſamkeit, die eine natürliche Verbunden⸗ heit hat entſtehen und wachſen laſſen. Luftflotte und Kriegsmarine ſchützen Italiens lange Küſte. Mit dem Schlaf iſt es nicht viel in dieſer Nacht, denn in aller Herraottsfrüh donnert ein Genueſer Golfes, um dann im Moraendunſt, der über dem Liauriſchen Meere liegt. zu ent⸗ ſchwinden. Schneidige Jungens, dieſe italieni⸗ ſchen Flieger, das muß man ſchon ſagen, das haben ſie eben jetzt bei den ſizilianiſchen Ma⸗ növern wieder bewieſen Italiens Ingenieure und Arbeiter haben ihnen auch ausgezeichnete Maſchinen in die Hand gegeben und die neue Luftflotte Italiens hat das ſtrategiſche Bild im Mittelmeer arundlegend verändert. Die langen Küſtenlinien, einſt ein Grund ernſter Beſorgniſſe, ſind nun, in Verbindung mit den Stützpunkten auf den Inſeln. in ge⸗ wiſſem Sinne ſogar in ihr Gegenteil verkehrt worden: Italien hat den Schutz, deſſen es. ſei⸗ ner Lage und Form entſprechend. bedarf. Die⸗ ſe neue Luftflotte iſt der ureigenſten Initiative des Duce entſproſſen. Das Werk war nicht leicht, denn in den erſten Jahren nach dem Marſch auf Rom mangelte es an Fliegern, bis ein Appell des Statschefs die wertvollſte Ju⸗ gend an das Steuer der Maſchinen rief. Auch hier zeigte ſich. was eine moraliſch⸗politiſche Volkserneuerung bedeuten kann. Mit der Schaffung der Luftflotte aina die Ergänzung der Kriegsmarine Hand in Hand und jetzt kann der Führer Italiens die Wege ge⸗ hen um ſeine Mittelmeerziele zu verwirkli⸗ chen. Dieſe Ziele ſind. das wird von allen maßgebenden Kreiſen immer wieder betont, nicht imperialiſtiſcher agareſſiver Natur. Es gibt keine dunklen Pläne und Abſichten. Ita⸗ lien will im Mittelmeer nicht mit gebundenen Händen ſtehen. ſondern den beſtimmenden Einfluß ausüben können. auf den es vollbe⸗ rechtigten Anſpruch hat. Muſſolini hat ſeine Ziele nie im Dunkeln verborgen ſondern ſchon im Jahre 1926 geſagt:„Wir ſind ein Mittel⸗ meervolk. Unſer Schickſal iſt auf dem Meere geweſen und wird es auch immer ſein.“ In dieſer Beziehung brauchte auch die faſchiſtiſche Revoltuion nichts Neues zu ſchaffen: Es führt ein gerader Weg vom geeinten Italien Crispis zum geſtärkten Italien Muſſolinis. Italiens Tore ſind geſperrt. Dabei darf nicht vergeſſen werden. daß den Italienern noch heute die Tore des Mittelmeeres geſperrt ſind. Der engliſche Torwächter ſteht in Gibraltar u. Suez und wird dieſe Torſchlüſſel. ſoweit man zu denken vermag. auch ſtets behalten. Muſſolin und das Mittelmeer Ziele. zug gezeigt. England wußte in dieſer Zeit aber auch, daß eine Sperrung des Suezkanals ernſte Folgen haben würde. Seit Montreux ſind die Türken wieder im Beſitz der Dardanellen. Italien nahm an dieſer Konferenz nicht teil, aber das Ergebnis von Montreux muß als Faktum gewertet werden. Italiens neue Mittelmeerpolitik liegt klar zu⸗ tage. Die neue Entwicklungsphaſe wird ge⸗ kennzeichnet durch die Tatſache, daß italieniſche Freiwillige in Spanien dagegen kämpften, daß im Mittelmeer bolſchewiſtiſche Zentren entſtehen, die ſelbſttätig neue Spannungen u. neue Kriegsgefahren imGefolge haben müſſen. Die Italiener als Koloniſten In ſeiner Geſchichte hat das italieniſche Volk die Tragik erlebt. immer Weabereiter für andere zu ſein. Auf der Piazza Acquaverde in Genug ſteht das Denkmal des Chriſtoph Columbus, der der alten Welt den Weg zur neuen Welt ſchuf. Spanien, Frankreich u. England nutzten dieſe Wege, Italien blieb eine Art Gefangener im Mittelmeer. Italieniſche Koloniſten verließen den kargen und übervöl⸗ kerten Boden der Heimat und ſiedelten im Mittelmeerbecken. wo ſich ihnen Raum und Gelegenheit bot. Hier ſind einige Zahlen: Es leben in Marokko 120000 Italiener. in Algier 37000, Tunis 80000, Aegypten 60000. Das ſind nur die erfaßbaren Zahlen. nicht gerechnet ſind die vielen Italiener, die entnaturaliſiert ſind. Italiener leben in Dalmatien. in Iſtan⸗ bul. in Smyrna— alle unter fremder Herr⸗ ſchaft. Und nun muß man bedenken. daß 1 ſcher Irrlehren künſtlich geſteigert wurden, im Tunis, in dem die Italiener. Muſter der Selbſtgenügſamkeit, wertvollſte koloniſatoriſche §8 London, 14. September. Die meiſten Londoner Morgenblätter be⸗ ſchäftigen ſich heute mit der Genfer Ratsta⸗ aung. Die„Morning Poſt“ greift in dieſem Zuſammenhang den Völkerbund ſcharf an. In der abeſſiniſchen Angelegenheit, ſo meint das Blatt, müſſe etwas getan werden. Leider beſtünden kaum Ausſichten, daß der Völkerbund ſich zu irgend einem Schritt ent⸗ ſchließen werde. Der Völkerbund ſcheine wei⸗ terhin feſt entſchloſſen zu ſein. den Kopf in den Sand zu ſtecken. Auch trage er durch ſeine Haltung in keiner Weiſe zur Auf⸗ rechterhaltung des Rechts und der Gerechtigkeit bei. Der Generalſekretär des britiſchen Gewerkſchaftsverbandes habe kürzlich erklärt, daß vom Völkerbund nur der Name übrig geblieben ſei. Auch das ſei zu we⸗ nig. Zum mindeſten in der abeſſiniſchen Frage ſei der Völkerbund eine Gefahr für eine friedliche Bereinigung. Man wolle ja weiter nichts, als daß er länaſt vollzogene Tatſachen anerkenne. Indem der Völkerbund ſich weigere, dieſe Formalität zu erledigen. habe er aufs neue ſeine Unfägiakeit unter Be⸗ weis geſtellt, die Wirklichkeit zu ſehen und le⸗ diglich aufs neue gezeigt. daß er nur durch ſinnloſes Hinausziehen jealiche Ausſicht auf Wiederherſtellung ſeines Anſehens zunichte macht. Völkerbundsreform geforderk Der chileniſche Delegierte vor der Völker⸗ bundsverſammlung. Ss Genf, 14. September Die Völkerbundsverſammlung hielt am Dienstagvormittag eine Sitzung ab, die ganz von einer Rede des chileniſchen Bot⸗ Was der Suezkanal politiſch und militäriſch bedeuten kann. das hat der abeſſiniſche Feld⸗ Von amerikanischen Hochhäusern ſchafters in London, Edwards. ausge⸗ füllt war. Es ſei notwendig, unverzüglich zur Die denkenden Fahrſtühle von Manhattan Zwei Dinge haben die Errichtung der ameri⸗ kaniſchen Hochhäuſer erſt möglich gemacht: die Technik des Stahlgerippebaues und— die des Fahrſtuhlbaues. Die Wolkenkratzer New Porks und der anderen amerikaniſchen Großſtädte könnten nicht in Betrieb gehalten werden, wenn ſie nicht wunderbar entwickelte Aufzugsanlagen mit„D⸗Zügen ſenkrecht nach oben“ beſäßen. Viele dieſer Hauskoloſſe haben einen Tagesver⸗ kehr, der ſich mit dem eines großſtädtiſchen Bahnhofes durchaus vergleichen läßt. Hundert⸗ tauſende gehen täglich in dieſen Gebäuden ein und aus. So hat man beiſpielsweiſe an einzel⸗ nen Tagen in dem Büroturm„333“ in der Mi⸗ chigan⸗Avenue in Chikago bis zu 425 000 Paſ⸗ ſanten galt, Noch größer dürfte dieſe Zahl in dem New Porker Empire State Building ſein, das das höchſte Hochhaus der Erde mit 102 Stockwerken iſt. In den geräumigen Vorhallen im Erdgeſchoß eines Wolkenkratzers herrſcht während der Ge⸗ ſchäftsſtunden, alſo zwiſchen 8 und 17 Uhr, ein unaufhörliches Kommen und Gehen. Von der roßen Halle aus zweigen zahlreiche Nebenſtra⸗ en ab, in denen die Fahrſtühle liegen. Ange⸗ nommen ein Beſucher will in dem Rieſenhaus das Büro der„Internationalen Büroklammern⸗ Geſellſchaft“ aufſuchen, ſo bahnt er ſich zunächſt einmal den Weg durch das Menſchengewimmel zu der großen Haustafel, auf der ſämtliche Be⸗ wohner in alphabetiſcher Reihenfolge verzeich⸗ net ſind. Nachdem er dort die Zimmernummer 6328 gefunden hat, weiß er ſofort, daß das Büro im 63. Stockwerk liegt. Daraufhin ſucht er ſich ſeinen dorthin führenden Fahrſtuhl aus, genau ſo, wie man auf der Untergrundbahn auf den An jeder Fahrſtuhl⸗ Tafel, etwa mit der richtigen Bahnſteig geht. Straße befindet ſich eine Aufſchrift:„1. bis 14. Stockwerk“,„15. bis 29. Stockwerk“ uſw. Das Fahrſtuhl⸗Syſtem eines Wolkenkratzers läßt ſich geradezu mit einem Eiſenbahnnetz vergleichen. So verkehren in man⸗ chen Aufzugsſchächten ſogar zwei Fahrſtuhlkörbe; ein eiſenbahnähnliches Blockſyſtem ſorgt dann dafür, daß ſich keine Zuſammenſtöße ereignen. Auch ein„Fahrdienſtleiter“, der den einzelnen Fahrſtuhlführern jeweils das Abfahrtsſignal gibt, fehlt nicht. Erſt nach dieſem Kommando ſchließt der Führer die Doppeltüre ſeiner Ka⸗ bine, die übrigens der Amerikaner als„car“, alſo als„Wagen“ bezeichnet, und fährt ab. Im Fahrſtuhl nennt man dann ſein Stock⸗ werk, in unſerem Fall alſo die Nummer 63. Der Fahrſtuhlführer drückt auf einer großen Tafel auf den Knopf 63; andere Beſucher nennen ihm andere Stockwerkszahlen, und jedesmal drückt er auf den betreffenden Knopf. Seine Knopf⸗ tafel hat nur 14 Knöpfe— nämlich von 60 bis 74—, die ihn etwas angehen. Lautlos ſchließt ſich die Kabinentür, und lautlos, ohne Ruck, gleitet der Fahrſtuhl nach oben. Die Aufwärts⸗ geſchwindigkeit iſt beträchtlich, ſie beträgt mit 250 Metern in der Minute rund das Dreifache der in Europa üblichen. Bei uns kennt man der⸗ artig hohe Aufzugsgeſchwindigkeiten nur in Bergwerken. Der Aufenthalt in der Kabine be⸗ trägt ſomit nur knapp eine halbe Minute. Neben der Knöpfen, die der Fahrſtuhlführer vorhin gedrückt hat, brennen während der Fahrt kleine rote Lämpchen und ab und zu leuchten noch weitere auf. Dies iſt ein Zeichen von Stock⸗ werken, in denen Fahrgäſte warten, die eben⸗ falls höher fahren wollen,— ſelbſtverſtändlich nur von ſolchen in dem Bereich zwiſchen dem 60. und 74. Stockwerk. Ueber der Kabinentür be⸗ findet ſich eine Leuchtbildtafel, auf der die Zah⸗ der Völkerbund eine Gefahr für den Frieden Scharfe Angriffe der„Morning Poſt“ auf den Völkerbund wegen der Abeſſinienfrage Arbeit geleiſtet haben. nur wenige Stunden von Sizilien entfernt liegt. Wer ſehen und be⸗ urteilen will, was Italiener zu leiſten ver⸗ mögen, der muß nach Lybien gehen. Die ly⸗ biſche Wüſte zu einem Garten Eden zu ma⸗ chen, das vermag jedoch ſelbſt der Wille und die Tatkraft Muſſolinis nicht. der übrigens betont erklärt hat, daß er kein Wüſtenſammler ſei. Die hier aufgeführten Zahlen ſollen nun keine Eroberungsziele Italiens andeuten, ſie ſtellen aber die Tatſache feſt, daß Italien nicht nur große Traditionen und axößte Lebensnot⸗ wendigkeiten zu verteidigen hat. ſondern daß es eben ein Mittelmeervolk, in ſeiner Einheit und Geſchloſſenheit das Mittelmeervolk iſt. Hier iſt der Ausgangspunkt der italieniſchen Mittelmeerpolitik. Wer die Spannungen zwiſchen Beſitzenden und Nichtbeſitzenden, die auf Grund marxiſti⸗ eigenen Volke organiſch verringert hat, der kann kein Intereſſe daran haben. daß die Spannungen zwiſchen beſitzenden und nicht beſitzenden Staaten dauernd am Leben erhal⸗ ten oder wiederum durch Diplomaten oder Konferenzformeln künſtlich geſteigert werden könnten. Verſtändigungsmöglichkeiten gibt es genug, ſie müſſen nur richtig geſehen und er⸗ kannt werden Die Weltenuhr iſt ſeit den Ta⸗ gen. da die Engländer Gibraltar beſetzten, nicht ſtehen geblieben. Was hat ſich ſeit den Pariſer Vorortsverträgen im öſtlichen Mittel⸗ meer nicht alles verändert; im weſtlichen Mit⸗ telmeer treiben Valencia und Moskau ein frevelhaftes Spiel, um Konflikte zu ſchafſen. In ſolchen Stunden ſind im Raum urewiger Kämpfe und Auseinanderſetzungen ein zielkla⸗ rer Führer und ein geeintes verteidigungsbe⸗ reites Mittelmeervolk die beſte und ſicherſte Gewähr für den Frieden und für eine friedli⸗ che Entwicklung.. Univerſalität des Völkerbundes zu gelangen. Das einzige Mittel dazu ſei, die Nichtmit⸗ gliedsſtaaten aufzufordern, ihre Anſicht zur Völterbundsreform zu äußern. Wei⸗ ter verlangte er neue Sitze für die ſüdameri⸗ kaniſchen Staaten und zwar im internation ꝛ⸗ len Schiedsgerichtshof. Braſilien, die Vereinig⸗ ten Staaten und die fehlenden mittel⸗ und ſüdamerikaniſchen Staaten dürften bei der Völkerbundsreform nicht beiſeite ſtehen. Als das ſicherſte Mittel zur Rettung des Völker⸗ bundes bezeichnete er die Regionalverträge, die nach dem defenſiven Grundſatz des Artikels 21 zu verwirklichen ſeien. Jan Sebaſtian feierle den Jahreslag der Befreiung San Sebaſtian, 14. Sept. San Sebaſtian beging am Montag den Höhepunkt des ſeit Samstag andauernden Fe⸗ ſtes des Jahrestages des Einmarſches der na⸗ tionalen Befreier. Am Montag vor einem Jahr um zwölf Uhr mittags zogen zuerſt vier⸗ zig Freiwillige in die von den Bolſchewiſten verlaſſene und teilweiſe geplünderte brennende Stadt ein. Ueber 2000 Perſonen waren da⸗ mals von Bolſchewiſten ermordet worden. Um ein Uhr mittags zog Oberſt Beorlegui an der Spitze ſeiner ſiegreichen Freiwilligen ein und es wurden an Regierungs⸗ und anderen öffent⸗ lichen Gebäuden nationalſpaniſche Flaggen ge⸗ hißt.— Zur Erinnerung an dieſe denkwür⸗ digen Stunden wurden am Sonntag nach einem feierlichen Hochamt, an dem alle Behörden teil⸗ nahmen, eine Büſte des Oberſt Beorlegui, der ſpäter gefallen iſt, enthüllt. Es folgte dann ein großer Paradeaufmarſch durch die feſtlich geſchmückten und reich geflaggten Straßen, an dem Truppen, Freiwillige, Milizen und die Organiſationen der Falange teilnahmen. len 60 bis 74, ſowie ein„M“ ſtehen.„M“ be⸗ deutet„Erdgeſchoß“, nämlich„main floor“. Kurz vor der Erreichung des 60. Stockwerkes leuchtet die 63 auf, als Zeichen dafür, daß man ſich ſei⸗ nem Ziele nähert. Ebenſo leuchten dann ſpäter alle weiteren Nummern der Stockwerke auf, an denen der Fahrſtuhl zu halten hat. Automatiſch bremſt der Fahrſtuhl vor den gewünſchten Eta⸗ gen und gleichfalls ſelbſttätig öffnen ſich die Türen; an den übrigen Stockwerken fährt er vorüber. Will man nun vom 63. Geſchoß wieder in das Erdgeſchoß gelangen, ſo muß man einen der vor⸗ beifahrenden Fahrſtühle zum Halten veranlaſ⸗ ſen. Zu dieſem Zweck iſt auf dem Korridor neben der Schachttür eine Druckknopftafel mit zwei Knöpfen angebracht; am oberen ſteht„up aufwärts“ und am unteren„down= abwärts“. Kurz vor Erſcheinen des Fahrſtuhls leuchtet dann ein Pfeil auf, und zwar ein grüner, wenn der Fahrſtuhl von oben kommt, oder ein roter. wenn er von unten kommt. Wenn dieſe Zeichen aufleuchten, hat man noch einige Sekunden Zeit. um zur Türe hinzutreten. Dann öffnet ſie ſich bereits, und bevor man ſich noch richtig umge⸗ ſehen hat, geht der„Schnellzug“ ſchon wieder hinunter zum Erdgeſchoß. Der ganze Fahrſtuhl⸗Betrieb eines Wolken⸗ kratzers, alſo das Abfahren und Anhalten, ſo⸗ wie das Oeffnen und Schließen der Türen voll⸗ zieht ſich ohne menſchliches Eingreifen vollkom⸗ men automatiſch. Der Aufſichtsbeamte gibt das Abfahrtszeichen, dann werden Knöpfe gedrückt und alles weitere erledigt der„denkende“ Fahr⸗ ſtuhl mit Hilfe einer ungeheuer komplizierten Schaltanlage von ſelbſt. Eine ſolche Anlage muß gegen jeden Zufall geſchützt ſein, ſie muß „narrenſicher“—„foolproof“, wie der Amerika⸗ ner zu ſagen pflegt— gebaut ſein. So könnte der Fall eintreten, daß ſich ein eiliger Beſucher noch in die Kabine drängen will, während ſich der Führer von nürnberg abgereiſt Nürnberg, 15. September. Am Dienstag verließ der Führer wieder die Stadt der Reichsparteitage. Auf der Fahrt vom Deutſchen Hof zum Hauptbahnhof bereitete die Bevölkerung ebenſo wie die vielen Parteitagsgäſte dem Führer begeiſterte Huldi⸗ gungen. Auf dem Bahnſteig ſchritt der Führer unter den Klängen der Lieder der Nation die Front der Ehrenabteilung der Standarte „Deutſchland“ ab. Zur Verabſchiedung hatten ſich u. a. eingefunden: Gauleiter Streicher, 11⸗Obergruppenführer Schmouſer, Haupt⸗ dienſtleiter Schmeer, Generalbauinſpektor Profeſſor Speer, Oberbürgermeiſter Lie⸗ bel. Mit dem Führer verließ auch ſein Stell⸗ vertreter, Reichsminiſter Rudolf Heß, Nürn⸗ berg. Kleinſiedlung neugeregell Berlin. 15. September. Kleinſiedlung und Landarbeiterwohnungsbau ſind auf dem Gebiet des Siedlungs⸗ und Woh⸗ nungsweſens die wichtigſten und vordringlichſten Maßnahmen. Um dieſe Maßnahmen noch ſtär⸗ ker als bisher voranzutreiben, hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter ſoeben auf beiden Gebieten neue Beſtimmungen herausgegeben, die weſentliche Erleichterungen finanzi⸗ eller und verfahrensmäßiger Art enthalten. ſchwediſche Jugend ſtehl auf Stockholm, 14. Sept. Schwediſche nationaliſtiſche und gleichgeſinnte Studenten veranſtalteten am Montag an der hieſigen Hochſchule eine Kundgebung gegen den jüdiſchen„Profeſſor“ David Katz. der mit dem erſten ſchwediſchen Lehrſtuhl für Kinderpſychologie betraut wurde, anläßlich ſei⸗ ner Antrittsvorleſung. Schon eine zeitlang vor Beginn der Vor⸗ leſung verteilten vor den Toren der Hochſchule Anhänger der Lindholm⸗Partei Flugblätter, in denen ſcharfe Angriffe gegen die Regierung, namentlich aber gegen den Unterrichtsminiſter Engberg und gegen die Leitung der Hoch⸗ ſchule enthalten waren. Desgleichen wurde da⸗ rin gegen die Verjudung der Hoch⸗ ſchule proteſtiert, die durch die Tat⸗ ſache, daß einem Juden ein für das Volksleben ſo wichtiges Lehrfach übertragen wurde, beſon⸗ ders augenfällig zum Ausdruck kam. Ueber dem größten Vorleſungsſaal, der bis auf den letzten Platz gefüllt war, lag eine merkliche Spannung und Unruhe, als Rektor Thun⸗ berg im Beiſein von etwa 20 Profeſſoren ſeine Einführungsanſprache begann. In dem Augenblick, als ſich der Rektor mit den letzten Worten unmittelbar an Katz wandte, brach ein Huſtenſturm los, der ſich noch ſteigerte, als Katz ſelbſt am Rednerpult erſchien und in gebrochenem Schwediſch antwortete, Laute Pro⸗ teſtrufe und Lärm erfüllten den Hörſaal, und gruppenweiſe zu dreien und vieren begannen die Hörer den Saal demonſtrativ zu verlaſſen. Die Demonſtranten, die ſich in der unteren Halle der Hochſchule verſammelten, wurden auf Wunſch des Rektors auf die Straße gedrängt, wo Katz beim Verlaſſen der Hochſchule mit Pfiffen verabſchiedet wurde Mit Hilfe der Polizei beendete man ſchließlich die Kundgebun⸗ gen auf der Straße. Leichte Erkrankung des polniſchen Staatspräſidenten. Warſchau. 14. September. lich bekanntgegeben wird, leicht an Grippe er⸗ krankt, weshalb eine Reihe von Empfängen abgeſagt werden mußte. Bereits in den näch⸗ ſten Tagen werde der Staatspräſident ſeine normale Tätigkeit wieder aufnehmen können. rahmen, verhindern automatiſch ſowohl das Ja der Türe, als auch das Abfahren der abine. „Die Schaltanlage dieſes Verkehrsſyſtems iſt ähnlich verwickelt gebaut wie ein automatiſches Fernſprechamt. Auf großen eiſernen Geſtellen befinden ſich gleitende Schalter beſonderer Art, die ſog. Miniatur⸗Fahrſtühle, die ſich mit den richtigen Fahrſtühlen im Gebäude im Gleichlauf befinden. Sie ſchließen und öffnen während ihrer Bewegung eine Unzahl von Kontakten. Und jeder dieſer Kontakte gibt dann einen Im⸗ puls zu der benachbarten Kontrolltafel. Dieſe Tafel ſcheint mit ihrem unaufhörlichen Knacken und ihrem gelegentlichen Funkenſprühen gleich⸗ ſam ein lebender Organismus zu ſein. Außer⸗ dem ſind noch ſog. Wähler ns wie ſie in Fernſprechämtern Verwendung finden, die die von den Druckknöpfen kommenden Ströme an die richtigen Kontakte weiterleiten. Wenn nun beiſpielsweiſe der Fahrſtuhlführer auf ſei⸗ nen Abfahrtsknopf drückt, ſo ſetzt er dadurch die Aufzugsmotoren nicht unmittelbar in Bewe⸗ gung, ſondern er betätigt nur Kontakte auf der Kontrolltafel, die veranlaſſen, daß ſich die Türen allmählich ſchließen, und daß den Fahrſtuhl⸗ motoren Strom zugeführt wird, ſo daß ſie an⸗ laufen und langſam ihre Umdrehungszahl ſtei⸗ gern, um die Kabine bis zu demjenigen Stock⸗ werk zu heben, von dem aus die Kontrolltafel ein Zeichen erhalten hat. Drei verwickelte An⸗ lagen werden alſo bei jedem Drücken eines Knopfes in Tätigkeit geſetzt und miteinander in Verbindung gebracht: die Wähler, die Kon⸗ takte der Schalttafel und die Aufzugsmotoren. Die Ueberwachung eines ſolchen„Fahrſtuhl⸗ Schnellbahnnetzes“ erfordert einen Stab gut eingearbeiteter Techniker. Im Gebäudekomplex des Rockefeller Center hat beiſpielsweiſe der lei⸗ tende Haus ingenieur 243 Mann unter ſich, von die Türen bereits ſchließen. Aber das iſt völlig ungefährlich, denn„elektriſche Augen“ im Tür⸗ —5 allein 202 im Fahrſtuhldienſt beſchäftigt ind. Der polniſche Staatspräſident iſt, wie amt⸗ r N e 10 —— e — Der Hann, der unn Von General Nos koff .. ˙—— enberg verlor 23. Fortſetzung) Abſeits von ihren Stäben führen eine lebhafte Unterhaltung Samſonow ſeinem Untergebe— nach Neidenburg zu Martos now und Martos Wieder beſteht nen gegenüber darauf eilen, ehe es der Geaner beſetzt hat. wendet nichts dagegen ein. dies noch möglich ſei ren, die Verbindung mit den zerſchnitten und auf ihre Unterſtüt— endgültig zweifelt abe zuna nicht mehr zu rechnen. Ungeduldig erwarten die übrigen O den Abſchluß der Unterredung. Oberſt Wjalow. umgeben von „Mein Gott“, ruf er.„bringen Sie ihr bei, daß wir ſofort nach Janow zurück Eifrig ſtimmen ih ziere zu. Für alle ſteht es auß nur noch von Janow aus etw freiung der Zentralgruppe aus ſen. Was wollen wir denn noch hier?“ m die anderen Stabsoffi⸗ er Zweifel, daß as für die Be⸗ ihrer ve felten Lage getan werden kann. Auch Wjalow, der bis zu dieſem Augenblick mehr als die anderen auf ſeiten Samſonows ſieht dieſe Notwendiakeit ein. er ſeinen Chef davon überzeu⸗ geſtanden hat, Aber wie ſoll gen? Schon zu wiederholten Malen Wjalow in den letzten ſchweren Stunden Ge⸗ genſtand des Unwillens Samfſonows. Um ſich und ſeine Laufbahn hat er keine Sorge che Gedanken Jetzt. waren ihm wo die Armee vor einer Kataſtrophe von jeher ſteht, liegen ſie ihm noch ferner. „Schön! Ich gehe!“ Entſchloſſen tritt Wialow auf Samſonow zu. Aber es kommt nicht zu der Ausſprache. Kaum iſt er zehn Schritte gegangen, als dicht über mehrere Allaemeine Verwirrung urch geſteigert wird, daß ſcheugewordene Pferde her dem Hügel kurz Schrapnells platzen. entſteht, die noch dad zahlreiche hintereinander über die Anhöhe davonfagen. Die in der Nähe von Mannſchaftsüberreſte ergreifen wiederum pa⸗ nikartig die Flucht auf Nadrau zu. Ein Glück, daß es ſchon dunkel geworden iſt, und der Gegner die W̃ nicht wahrnehmen kann. Die Beſchießun bald wieder nach. Allmählich begint auch hen, daß es keinen Zweck zu verweilen. Noch einmal drückt er Martos Samſonow ei kräftig die Hand und geht zu Wjalaw. Auf halbem Wege dreht er ſich um. „Alſo, bitte“, ruft er, „ſo ſchnell wie lich nach Neidenburg.“ Das ganze Sinnen und Trachten nows iſt jetzt nur noch auf die Verte dieſes Punktes gerichtet. Er vertraut noch auf dieſe Möalichkeit und vermag dem Gerücht, die Stadt ſei von den Deutſchen be⸗ ſetzt, keinen Glauben zu ſchenken. „Auch wir werden ſofort n reiten“, ſagt er, als er Wjalow erreicht hat. „Geſtatten Exzellenz— wird es nicht rat⸗ ſamer ſein, ſofort nach Janow zu eilen? Von werden wir keine Verbin⸗ dung mit den Flügelgruppen erlangen kön⸗ Neidenburg aus nen.“ „Nein, nein. ihn Samſonow. Wieder in Nadrau angelangt, will Sam⸗ ſonow nach Süden auf jene Straße abbiegen, auf der er morgens von Neidenbura her an⸗ gekommen war Mit Mühe gelingt es ſchließ⸗ lich, ihn von dieſem Vorhaben abzubringen. Wiederholt iſt die Koſakenfeldpoſt auf dieſem nach Neidenburg!“ unterbricht Wege mit ſtarken Kavallerieabteilungen ſammengeſtoßen. Nachts kann man leicht in einen Hinterhalt geraten. Das Echo des Reichsparleifags Begeiſterte Berichte der ausländiſchen Preſſe über nürnberg Berlin, 15. September Die Berichte. die eine Reihe ausländi- ſcher Journaliſten über fang durch den Führer auf der berger Burg am Sonntag veröffentlicht haben, laſſen erkennen, daß die freimütige Aus ſprache mit dem Führer und Reichskanzler des neuen Deutſchl ands einen nachh gen Eindruck hinterlaſſen hat. Die italieniſche Preſſe gibt ihre Be⸗ richte über dieſen Empfang in größter Auf⸗ Auch in den engliſchen en die Schilderungen hier ⸗ um ein. Pariſer Blätter führliche Darſtellungen von der machung wieder. Blättern nehm über breiteſten Ra Ebenſo geb Bege der ausländiſchen Preſſevertreter mi Führer des neuen Deutſchlands. Da den amerikaniſchen Zeitun allem in den Newyorker Blättern iſt ſehr groß. Aber auch in der übrigen Weltpreſſe findet der ausländiſchen Preſſevertreter Empfang der beim Führer allerſtärkſte Beachtung. Beſonders tief beeindruckt war der in Nürn⸗ Sonderberichterſtatter der Ha⸗ Berichterſtatter ſchildert. wie der Führer von dem gewaltigen Stadion quer Vorſtädte und engen Straßen der auf dem gewundenen Weg zur Bura hinaufgefahren ſei und ſich überall eine berg weilende vasagentur. Der durch die alten Stadt unermeßliche Menge gedrängt habe. Die Begeiſterung, die er nicht nur ein von Hundertt erlebt hab uU Ul Samſo⸗ Flügelgruppen ffiziere . ſeinen Ka⸗ meraden, wird von dieſen heftig bedrängt. Am tiefſten erregt iſt Oberſt Andoafki. Samſonow ſtehenden irkung ſeines Feuers mehr hat, länger hier Samſo⸗ idigung immer ach Neidenburg ihren Emp⸗ an erſter Stelle aus; 8 Echo in gen, vor auſenden in Uni- „Gut“, Nadrau. r. daß verlo⸗ n doch müſ⸗ en Copyright 1934 by Vorhut—- Verlag Otto Schlegel GmbH., Berlin Sw 68 tſcheidet ſchließlich Samſonow, „wir wollen dann von Schwedrich nach Nei⸗ denburg reiten.“ Schwedrich liegt fünf Kilometer öſtlich von und die von hier nach führende Straße iſt durch den langen Maran⸗ ſenſee gegen den Feind gedeckt. Schlafloſe Nächte und die tragiſchen Erleb— niſſe des vergangenen Tages beainnen allmäh⸗ lich ihre unausbleiblichen Folgen zu zeitigen. Samſonow iſt todmüde, und mehr noch als er ſind die Stabsoffiziere ihnen ſind drei Tage lang nicht zur Ruhe ge⸗ kommen. da ſie ſtändia wichtige der Front zu erledigen hatten. übermannt fie: andere von Neidenburg erſchöpft. Einige von Aufträge an Die Müdtakeit zeitweiſe ſchläft der eine oder ihnen während des Reitens ein. Nachdem man das Dorf Schwedrich paſſiert hat, läßt Samſonow mit einem Male anhal⸗ ten, Von früh an hat er noch nichts gegeſſen. Mühſam ſtetat er vor einer einſam ſtehenden Scheune vom Pferd. „Abſitzen! In zwei Stunden gehts weiter!“ rzwei⸗[befielt Samſonow Die Nacht iſt dunkel. Totenſtille herrſcht. war Sol⸗ fremd. renlos a läßt nzuſe⸗ dauerhaft „nächſt mög⸗ man erſt ten ihren ſchen einmal. wir, die ginnt, die enn nun ei denn der Hö macht ihn Wer endli dieſer— oder jener greift dort ein, wo er es für ange⸗ und er ſpricht ſchließlich Immer aber geſchieht etwas Ungeheu⸗ res, wenn Adolf anders läßt wir Der Führer bracht hält, Die grandioſen Ereigniſſe der letz 90 praſſelten mit einer derart erſchütternden Wucht auf uns nieder, daß man zunächſt für eine Weile die Sprache verlor.„Können Sie das alles hait ſchon verkraften?“(So von der Weltmacht Preſſe, den ich antraf. Er ſaß hinter einer Rieſenkalbshaxe, die ihn faſt verdeckte, und kaute, kaute — mi hats hinghaut!“ Es iſt in der Tat ſo, daß einen muß, ehe man ſich ſelbſt zurecht findet. Was war gentlich das Schönſte? Was war hepunkt? Auch ſchon die Fragen ſind ſchief. Wer möchte es unternehmen, dieſen oder jenen Kongreßtag gegen marſch abzuwägen? Wem Vergleiche zu ziehen? tiſche Leiter ſind eee SA. und 3½ hat⸗ oßen Ta atte. ch möchte Unterſchiede Der Schlachtenlärm iſt hier nicht vernehmbar. Nur hier und da am weſtlichen Horizont auf⸗ tauchender Feuerſchein erinnert an die tragi⸗ ſche Wirklichkeit. Angelehnt an eine Scheunenwand, ſitzt Sam⸗ ſonow mit tiefgebeugtem Kopf. Schrecklich iſt die Bilanz der vergangenen Tage. Ob ſich die Ar⸗ mee noch aus der Amklammerung befreien wird oder nicht— je Die Verluſte ſind gewaltig. Anſtatt den Geg⸗ ner zu vernichten, droht ihr nun Schickſal. Das Vertrauen des Zaren hat er nicht gerechtfertigt. Für immer wird er vor ſeinem Vaterland ſchuldbefleckt daſtehen. ihm den ſchrecklichen Vorwurf machen können, denfalls iſt ſie geſchlagen. ſelber dieſes Jeder wird Tauſende von Menſchenleben unnütz geopfert zu haben. Niemals wird man in der Heimat jene Gründe begreifen können, die in dieſe verhäng⸗ nisvolle Lage hineingeführt haben. Ohne lange nachzudenken, wird man über ihn herfallen, ihn verurteilen und nur harte, beleidigende Worte für ihn finden. Anerträglich wird es für einen Mann von Ehre, für einen pflichtbewußten Soldaten ſein, in einem ſolch ſchmachvollen Zuſtand weiterzu⸗ leben. Dieſe ſeeliſche Finſternis, die über Samſonow laſtet, wird für einen Augenblick von einem hellen Lichtſchein durchbrochen: Die Geſtalt einer jungen Frau taucht vor* auf. In ihrem treuen und lieben Antlitz ſteht nichts von Vorwurf. Es drückt nur Liebe und innige An⸗ teilnahme aus. Wie lange ſchon weilt er fern von ihr— wie lange iſt es her, daß er die letzte Nachricht von ihr erhalten hat Sehnſucht nach ihr überkommt ihn. Ständig trägt er ihr Bild bei ſich. Er bewahrt es in einem Medaillon, von dem er ſich niemals trennt. Ehe noch die letzten Koſaken der Samſonow⸗ Eskorte das Dorf Nadrau perlaſſen, 1757 Mar⸗ tos entſchloſſen an die Arbeit. Er ſoll ſofort an ſeine Truppen Befehl zum Rückzuge erteilen. Die Empörung über alles, was die ſchlechte Ar⸗ meeführung verbrochen hat, läßt ſich deutlich in ſeiner ganzen Haltung erkennen. Er ſpricht mit niemandem, iſt kurz und ſchroff, ſogar mit dem Chef des Generalſtabes. Bei dem kargen Licht der Kerze ſtudiert er nochmals die Karte, auf der mit rotem Bleiſtift die letzte Lage der eigenen Streitkräfte verzeich⸗ net iſt. Die blauen Linien und Muadrate be⸗ deuten den Gegner. Auf der Stelle der Stadt Neidenburg ſteht ein großes blaues Fragezei⸗ chen. Aber trotz dem Fragezeichen iſt Martos Überzeugt, 5 die Stadt ſchon wirklich in den Händen der Deutſchen iſt. Den Worten Sam⸗ ſonows:„Da iſt die Garde, die Neidenburg bis zum vollendeten Rückzue der Zentralgruppe hal⸗ ten wird!“ traut er nicht. Zu oft und zu böſe waren die Ueberraſchungen, die ihm die Armee⸗ führung bereitet hatte. (Fortſetzung folgt.) Abſchied von Nürnberg hunderllauſende wollen wieder heimwärls- And immer wieder: der Führer! „Wenn dieſe Zeilen in Druck erſcheinen, rollen überall die Sonderzüge wärts, während man Ane einzuſchlagen und das, was iſt Hätte Molgfättig aufzuheben; für das— e Mal“. mit den Gäſten heim⸗ in Nürnberg damit be⸗ an Hausſchmuck und ſon tigem letzten Tage fragt mich ein Kollege irgendwo )J net gewiſſen Abſtand gewinnen irgend einen Auf⸗ könnte es einfallen, Arbeitsdienſt und Poli⸗ g ebenſo wie die Wehr⸗ Was war„am Schönſten?“ machen zwi⸗ ede des Führers? u allen Hitler ſpricht! Das fühlen wir, ſich das nicht ſagen. Und gerade zu⸗ſtehen— uns e Nürn⸗ Freude, alti⸗ en die In gnung t dem e, ſei Führer. Neugierde ſchieden habe. Die Volkstümlichkeit Adolf Hit⸗ lers in Nürnberg ſei ungeheuer und das An⸗ ſehen des Führers des Dritten Reiches ſei noch im Steigen haupt noch möglich ſei. Ueberall ſeien aus den geöffneten Fenſtern photographiſche Apparate auf Adolf Hitler gerichtet geweſen, und über⸗ all hätten ſich die Arme zum Gruß erhoben faſt im Schrittempo Wagen habe der Führer unermüdlich dem Bei⸗ fall und den Grüßen geantwortet. Wenn man einige Schritte durch den engen menſchlichen Korridor gefahren ſei, ſo ſei man nach wenigen Augenblicken buchſtäblich betäubt von dem Ju⸗ bel der Beifallrufenden geweſen. dem Wagen einherſchritten, um erſt dann zu⸗ rückzubleiben, als das Auto den Burgaraben überquert hatte. Auch der Vertreter der mes“ unterſtreicht, deutſchen Volkes zum Führer beſonders deut⸗ lich zu beobachten geweſen ſei. als er hinter dem Wagen des Führers gedrängten zur Burg gefahren ſei. Hier iſt Korreſpondent feine Eindrücke zuſammen, ein neuer Glaube geboren. ein Glaube an ihn, den ſeinem wieder, von Jahr zu Jahr Red Straßen 95 länger 1 in der Bewegung chüttert es immer und immer und von Rede zu form, von Ziviliſten, Frauen und Kindern un⸗ geheurer Beifall delndes Ueberſchäumen von die ſich ſehr ſtark von der hinzulaufender Zuſchauer ſondern ein bro⸗ Begeiſterung und einfachen unter · geweſen, begriffen, wenn das über⸗ fahrenden die neben „Newyork Ti⸗ daß das Vertrauen des durch die dicht⸗ und Gaſſen Nürnbergs ſo faßt der So nehmen wir denn von Nürnberg das große und beglückende Gefühl mit, wieder mit dabei⸗ geweſen zu ſein— wie immer ſeit 10 Jahren— und dabei wiſſen wir es heute ſchon: 1938 ſind wir auch wieder da! Nur keine Müdigkeit vorſchützen! Daran ändert auch die Tatſache nichts, daß ſo mancher von uns in dieſen Tagen irgendwann mal auf den Tiſch gehauen hat!„Das iſt aber beſtimmt das letzte Mal geweſen— jetzt 5 genug! Mögen andere ſich das nächſte Mal pla⸗ gen; mir langts.“ Ich habe auch ſo etwas ähnliches geſagt, als ich nämlich eines Morgens um 4 Uhr auf⸗ wachte— mit dem Oberkörper auf der Schreib⸗ maſchine liegend.. Ich war einfach„der⸗ matſcht“, wie der Nürnberger ſagt— aus— fertig— peng. Aber wenige Stunden ſpäter— beim großen Vorbeimarſch auf dem Adolf⸗ Hitler⸗Platz— war das alles längſt vergeſſen. Und nächſtes Jahr— wird ſelbſtverſtändlich wieder gefahren! Ganz klar! Uebrigens: Was bedeuten alle unſere An⸗ ſtrengungen gegen die immenſe ſeeliſche und körperliche Leiſtung, die der Führer an jedem Tag vollbringt? Geradezu unvorſtellbar iſt dieſe höchſte Konzentration. Gemeſſen an ihr iſt alles, was hier von allen— von den Marſchie⸗ renden, von der Preſſe, von den Zuſchauern— gefordert wird, keine große Heldentat! Wurſt⸗Rieſenſchlange bis Berlin Stellt man ſich alle hier zur Zeit verkonſu⸗ mierte Wurſt zu einer Rieſenſchlange zuſam⸗ mengeſetzt vor, dann reichte dieſe Wurſt von Nürnberg bis Berlin! Nicht auszudenken Mit der Wurſt hats hier überhaupt ein jeder, denn in dieſer Stadt„kann“ man welche machen! Mitunter gibt es luſtige Szenen. Ein SA.⸗Mann aus Thüringen verlangte allen Ernſtes„eine“ Nürnberger Bratwurſt. Mit toternſter Miene brachte ihm der Fritz(denn auch dies hat ſich im„Herzl“ ereignet), dieſe „eine“. Der Mann aus Thüringen ſtaunte nicht wenig über den kaum daumengroßen Zwerg auf dem Teller. Er hatte ſich die Sache anders gedacht.„Nu— das is aber gomiſch; bei uns derheeme wiecht ſo e Ding e Viertel- pfund., Hermann Göring noch einmal beim Bratwurſt⸗Frühſtück. Kurz vor Beginn des großen Vorbeimar⸗ ſches auf dem Adolf⸗Hitler-Platz hat Hermann Göring noch einmal im„Bratwurſt⸗Herzl“ ge⸗ frühſtückt. Sie ſind ihm wieder lieblich einge⸗ gangen— die kleinen knuſprigen, wohlſchmek⸗ kenden Dinger, und lomberg und viele an⸗ dere bekannte Männer haben es ihm gleich getan. Das iſt auch nun ſchon Parteitag⸗Tra⸗ dition geworden. Ausländer können ſich nicht genug über ſowas wundern. In Zeitungen ſtand es doch ſo ganz— ganz anders— und nun. hier alles ſo friedlich und gemütlich zu. Stimmt da etwa doch etwas nicht? Ganz beſtimmt— liebe Leute! Ausklang. Der Donner der Kanonen iſt verhallt. Das Brauſen der Flugzeugſtaffeln— die in ihrer Maſſe den Himmel verdunkelten— iſt ver⸗ ſtummt. Marſchmuſik und Männergeſang ſind verhallt. Wir aber können unſeren Dank an den Führer nicht beſſer zum Ausdruck brin⸗ gen, als daß wir nun wieder nach einer un⸗ erhört erlebnisreichen Woche in Nürnberg — überall wieder an unſere Arbeit gehen. Lebewohl— Nürnberg! Und: Auf Wieder⸗ ſehen! „Zwei bis Drei. der NSDAP. Kreis geppenheim Der Kreispropagandaleiter. Betr: Wanderausſtellung„Kampf den Volkskrant⸗ heiten und Pflege der Volksgeſundheit. a Die Führer aller Gliederungen und Vereine melden bis zum 20. Sept. 1837, ſchriftlich an die Ortsgruppe Heppenheim, an welchem Tag ſie ge⸗ ſchloſſen die obengenannte Ausſtellung beſuchen. Gliederungen, die bis zu dieſem Tag nicht melden, werden von der Ortsgruppe feht an einem beſtimm⸗ ten Tag zum Beſuch eingeſetzt. Die Austellung findet vom 16—26. Sept. 1937 im HJ. ⸗Heim ſtatt. Don Börsen und Märkten flftein-Malntsche abenabörse Die Abendbörſe lag— allen Gebieten überaus ſtill, doch konnten ſich die Kurſe im ganzen etwa behaupten. Die Entwicklung war weiterhin etwas unregelmäßig. Von Montanwerten lagen je Proz. leichter Bude⸗ rus mit 125, Rheinſtahl mit 155 und Deutſche Erd⸗ öl mit 152, um ebenſoviel gingen Rütgerswerke au 149¾ und Deutſche Linoleum auf 166 918 Geffüre ermäßigten ſich um 1 Proz. auf 158. aſchinenaktten lagen unverändert, Moenus 125, BMW. 153, Demag 147¼, Junghans 134, auch chemiſche Papiere blieben behauptet. J. Farben 164g, Scheideanſtalt 265. Goldſchmidt plus 77 Proz. mit 148. Von Kuxen er⸗ höhten ſich Gewerkſchaft Deutſchland auf 410(890) RM. Adlerwerke 258 waren vor der Einführung in den amtlichen Verkehr zu 1585 Proz. geſucht. Der Rentenmarkt war bei behaupteten Kurſen ohne Ge⸗ ſchäft; 4 Proz. Krupp 988, 6 Proz. JG. Farben 132%. Kommunal- Umſchuldung nannte man mit 94,85 nach 94 /. enmärkle Mannheimer Großviehmarkt. ufuhr: 88. Ochſen, 234 Bullen, 290 Kühe, 233 Farfan 1110 Kälber, 72 Schafe, 1167 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen: a) 4245, b) 37—41, e) 3036; Bullen: a) 4043, 3 35—39, e) 28—34; Kühe: a) 40—43, b) 34—89, c) 2 bis 33, d) 20—25; Färſen: a) 41—44, b) 86—40, c) 29—35;, Kälber: a) 60—68, b) 53—59, c) 41—50, d) 2040; Lämmer: b1) 5058, c) 40—45, d) 36—40; Schafe: e) 45, f) 45, g) 35—40; Schweine: a) b1) und 62.55, e) 58, d) 58, 9) 586. Marktberlauf: Großvieh, Kälber und Schweine zugereilt.— Der Mannheimer Großviehmarkt hatte einen recht guten Auftrieb zu verzeichnen. Es ſtanden zur Verfügung: Ochſen 83 Bullen 234, Rinder 223, Kühe 290, zuſammen 846 Stück Großvieh, gegenüber der Vorwoche 51 Tiere weniger. Die uteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei unveränderten öchſtnotizen. Die⸗ ſelben betrugen für Ochſen 42— t Bullen 40 bis 43, für Rinder 41—44, für Kühe 40—43.— Am Kälbermarkt ſtanden 1110 Tiere(in der Vorwoche 1328) zur Verfügung. Es mußte na une vorgenom- men werden. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60 bis 6 Pen Der Auftrieb am Schwernemark: mit 1167 Tieren kommt ungefähr dem der Vorwoche mit 1132 Tieren gleich. Bei einer unveränderten Höchſt⸗ notiz von 56 Pfg. wurde die Zuteilung der Bezugs⸗ berechtigung entſprechend vorgenommen. 8 Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 20 Arbeits- pferde und 50 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 1200— 1850, Schlachtpferde 75—23 RM. Verlauf ruhig. Mainzer Schweinemarkt. Auf dem Ser in Mainz ſtanden 479(222) Schweine zum Verkauf, die zu folgenden Preiſen zugeteilt wurden: a) 56(86), 15 56(56), b?) 56(56), ch 55(55), d) 52(52). Sauen 91 56(56) RM. je 50 kg Lebendgewicht. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Kälber 883 gegen 602 am letzten Dienstagsmarkt), Hammel und Schafe 181(212), Schweine 2280(1722). Notiert wur⸗ den je 50 kg Lebendgewicht in Rahd.: Kälber a) 62 bis 65(am 7. 9 6265), b) 54—59(55—59), c) 44—50 (45—50), d) 27—40(3540). Hammel b2) 47—52(45 bis 52), c) 43—46(4040), d) 37—42(84—39). Schafe a) 36—44(35—40), 5) 25—85(2734) c) 20 (15—26). Schweine a) 56(56). b1) 56(56), 52) 50(56), c) 55(55), d) 52(52). Sauen 91) 56(56), 2) 54(34). Marktverlauf: Kälber und Schweine zugeteilt. Ham⸗ mel und Schafe mittelmäßig. AA⸗Tiere über 59 . Fleiſchgroßmarkt: Angebot 1679(1684) Viertel Rindfleiſch, 1504(925) halbe Schweine, 128 (113) ganze Kälber, 60(88) gane Hämmel, 52(70) Kleinvieh. Notiert wurden je 50 in RM.: Ochſen⸗ fleiſch a) 80. Bullenfleiſch a) 77, b) 66. Kuhfleiſch a) 77, b) 65, c) 54. Färſenfleiſch a) 80, b) 69. Kalbfleisch a) 95—97(—), b) 80(92). Hammelfleiſch b) 90—98. Schweinefleiſch b) 78.— Fettwaren: Roher Speck unter 7 em 78, Flomen 80 RM. je 50 kg. Marktver⸗ lauf: lebhaft. — gie hören im Rundfunk. Donnerstag, den 16. September 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenspiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon · zert. 08.000.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr- zeit. 09.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volkslied ingen. 10.45—11.15 Sendepaufe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30—11.40 Sendepaufe. 11.40 Landfunk. 12.00 Konzert. 19.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Börſenberichte, Programm; hinweiſe. 15.15 Kleine Tanzmuſik. 6.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Ein junger Deutſcher reiſt durch Marokko. 18.20 Soliſtenmuſtk. 18.45 Ein Bericht. 19.00 Muſik zur Unterhaltung. nachr. 2015 Muſik Der Tag klingt aus. 22.20 Deutſchlandecho. 20.00 Wetter, Kurz⸗ 21.00 Deutſchlandecho. 21.15 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. Frankfurt 06.00 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Froher Klang zur Morgen⸗ ſtund. 09.30 Nachr. 09.45 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volksliedſingen. 10.80 eugfrau, hör zu! 10.48 1180 Sendepauſe. 113 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Konzert. 14.00 eit, Nachr. 14.10 Allerlei, von 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Für unſere Kinder 15.901600 Sendepauſe 16.00 Fröh⸗ liche Weiſen von Moſel und Rhein. 18.00 eit · geſchehen. 19.00 Das gibt es nur einmal. 20.00 Zeit, Nachr. 20 10 Fröhl Muſik. 2115 Ein heiteres Spiel 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Nachr, Wetter, Sport. 22.30 Volks. und Unterhaltungsmuſik. 24.00 —01 00 Nachtkonzert. Stuttgart 05 00 Konzert. 05.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gymnaſtil 06.15 Nachr 06.30 Kon; zert 08.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09 80 1000 Sendepauſe. 10 00 Volksliedſingen 10 80. 130 Sendepau l 16.00 Muſik am Nachmittag. 48 00 Griff ins 2955 1900 Schallplatten. 20 00 Nachr Anſchl Frohliche Schwarzwaldreiſe. 21.15 Konzert. 22.00 Zeit, Nachr. 5 r r—— — 3 1 Mrehen den g, 1 Dol wut n une n e e Jann de piete lie, faber, 0 an gt 12* 0 Vorpoge mit erten Höcht⸗ det Bezugs . 5 f Roman von 0. v. Hansfeln 1 (15. Fortſetzung.) Ter feierliche Gottesdienſt war zu Ende. Mit ge⸗ ſenkten Köpfen, viele mit tränenüberſtrömten Geſichtern, Ablegung 54 25 3 in verbiſſenem Groll, in harter nung fedes Gotteswortes, e Sträfli i A de kehrten die Sträflinge in Heute war Weihnachten! Heute gab es beſſeres Eſſen. ür jeden einen Weihnachtsteller mit Pfefferkuchen, mit epfeln und Nüſſen. Ein vaar gigaretten und kleine Lie⸗ besgaben, die während des Winters geſammelt waren, wurden jetzt verteilt. Auch Geſchenke der Angehörigen. die von der Verwaltung nicht beanſtandet wurden, hatte man mit Briefen, die etwa gekommen und natürlich geleſen waren, in die Zellen gelegt. N Mit tief geſenktem Haupt betrat Kaver wieder den Heinen Raum. Auf dem Tiſch— neben dem Weihnachts⸗ . 8 e viereckige Kiſte. e an dieſem Tage immer an Joſepha gedacht. gehofft, die Tür möchte ſich öffnen und ſie eintreten 85 nun— er wußte, wer an ihn gedacht hatte. Kaver nahm den Deckel des Kiſtchens ab: Ein ganz kleiner Weihnachtsbaum ſtand in derſelben. Ein winziges Bäumchen, aber es war richtig mit Lametta geputzt und bea dung kleine Lichtchen. it Tränen, die er nicht zu unterdrücken vermochte bob Xaver das Bäumchen heraus. Kleine Tannenzweige und Zapfen, ein paar Stauden blühender Erika, ein — 3„ Aepfel, Nüſſe, ein paar eidene Leckerbiſſen, Wurſt, Speck, eine i i Päckchen Tabak. e eee, Er hätte fedes dieſer kleinen Geſchenke kü 1 Und dann war ein Brief: ee e g Mein Kaverl! Mußt net den Mut verlieren!* bin ja immer in Deiner Nähe! Jetzt weiß i vom Vatern, daß Dein Mutterl wieder daheim iſt. J hab mir beim Bräuer Urlaub erbeten und bin auf acht Tag in der Heimat. Will Deine Mutter ſelbſt aufſuchen, will alles tun, damit Deine Unſchuld hell wird. Net weinen! Hoffen mußt und glauben, daß Gott uns hilft. J bin bald wieder da! Mußt immer denken, daß i feſt an Di glaube, daß i immer an Di denk, Tag und Nächte, und daß i Dir treu bin bis zum Tode. Dein Sepherl.“ Als der Schließer etwas ſpäter kam, um dem Taver das Beihnachtseſſen, aus einem tüchtigen Stück Braten mit Kartoffeln und einer Maß Bier beſtehend, auf den Tiſch zu ſtellen— da brannten die Lichter des kleinen Bäum⸗ chens— der gutmütige Schließer hatte ihm ja auch ein „paar Zündhölzer dazugelegt, und der Xaver ſaß davor, hatte den zerknitterten Brief in der Hand, ſtarrte die Lichter an, als ſeien es kleine, helle, wunderſame Sterne, die plötzlich in der Nacht ſeiner Verzweiflung aufgegangen waren, und die hellen Tränen floſſen aus ſeinen Augen. Joſepha hatte in Lindau den Dampfer alſo glücklich er⸗ reicht. Es war eine mondhelle Nacht. Und als ſie nun langſam über den Bodenſee dahinglitt, überkam ſie ein frohes, ein heimatliches Gefühl. Dann aber ſtieg wieder Angſt in ihr auf. Der Zoll⸗ kontrolleur kam auf ſeinem Gange über das Schiff auch zu r. Sie war trotz der Winternacht an Deck geblieben. Nun war ſie voller Beſorgnis, nicht ihretwegen, aber wenn der Mann das koſtbare Bild fand? Wenn ſie es etwa derzollen mußte? Sie hatte ja nur das Reiſegeld! Der . war nicht allein, ſondern, anſcheinend im Ge⸗ räch, war wieder der Fremde, der auf der ganzen Reiſe mit ihr gefahren, an ſeiner Seite. „Haben Sie etwas zu verzollen?“ A glaub net.“ ie hatte das Gefühl, daß ihre Stimme vor Angſt bebte „Haben Sie noch mehr Gepäck?“ „Nein.“ „Deffnen Sie den Koffer.“ Ganz flüchtig wühlte der Beamte in der Wäſche. „Es iſt gut.“ Er machte das Zeichen mit Kreide auf den Koffer und ging gleichgültig weiter. Der Dampfer legte in Rorſchach an, die meiſten Rei⸗ ſenden ſtürzten ſich auf den bereitſtehenden Zug: Joſepha ging mit ihrem Koffer in das Hotel„Rösli“, nachdem ſie den Bahnportier gefragt hatte, wo dieſes lag. „Kann ich ein billiges Nachtlager haben?“ Dann war ſie in einem kleinen Dachſtübchen ganz ober und ſchloß ſorgſam hinter ſich ab. Wenn ſie nur erſt das Bild los war und den Brief! Jetzt, ganz zuletzt, war ihr dieſer Fremde unheimlich geworden, der immer in ihrer Nähe war. Sie glaubte ihn auch im Hotel geſehen zu haben Joſepha hatte allerhand dunkle Räubergeſchichten vor internationalen Dieben geleſen. Unſinn! Der Zollbeamte ſogar hatte das Bild nicht geſehen! Wie ſollte ein Dieb ſelbſt, wenn der Mann einer wäre, ahnen, daß ſie, das einfache Mädel, in ihrem Koffer ſolchen Schatz hatte! Endlich ſchlief ſie ein, und als ſie am Morgen erwachre, war es ſchon wieder heller Tag. Sie kleidete ſich an, ging hinunter und hatte das Paket der Hand. Wie ſeltſam— drüben am Tiſch ſaß wieder er Herr! Fneschuwihen S', wohnt hier im Hotel ein Herr Wal, demar Bergmann?“ „Zi'nmer 14.“ „Ah na, ins Zimmer geh i nett. Würden S' net ſo lieb ſan, dem Herrn zu ſagen, ob er herunterkommen tät? Es wäre wer da aus Rünchen, und i hätt ihm a Brieferl und a Paketerl von ſeine Freund abzugeben.“ Der Kellner ſchickte den Pikkolo hinauf, der raſch wiederkam.. „Der Herr kimmt glei, das Fräulein möcht derweil frühſtücken.“ Joſepha wurde befangen, als der Kellner einen Kaffe komplett mit allem ſchweizeriſch reichen Zubehör vor ſi, hinſtellte. 1 „Ah, na, dös wird mir zu teuer. „Iſt ſchon vom Herrn Bergmann bezahlt.“ Tu matte ne ſich wetter keine Gedanken und hieb tapfer in das knuſprige Weißbrot, Honig und Marmelade ein und ſchlürfte den guten Kaffee. Dann kam ein Herr in das Gaſtziiamer. Groß, ſchlank entſchieden ruſſiſcher Typus. Auch ſeine Sprache. „Sie haben etwas für mich?“ Hier ein Brief und dös Paket.“ a Er durchlas die Zeilen und ſteckte das Papier ein, das Vatet nahm er ziemlich achtlos unter den Arm. Es iſt das ſchöne Bild von der wundertätigen Mutter Vottes in Kaſan, das der Herr Miſchkin Eahna ſchickt.“ oſepha war eigentlich ärgerlich, daß der Ruſſe es ſo acht 2. behandelte, aber jetzt lachte er. „Ich weiß, ich weiß! Ich freue mich ſehr. Wann reiſen Sie zurück? Ich möchte Ihnen auch ein kleines Geſchenk für meine Freunde und einen Brief mitgeben.“ „J fahr um zehn Uhr nach Pontreſina und will meinen Vater beſuchen. Am 2. Januar fahr i zruck und kimm wieder hier durch.“ „Wollen Sie am 2. Januar hier im Hotel wieder nach mir fragen?“ „Gern, i hab doch verſprochen, eine bringen.“ „Hier— nehmen Sie—“ Er wollte ihr einige Geldſcheine geben, aber ſie wehrte Antwort zu ab.— Ah na! J hab fa ſchon hundert Mark bekommen, weil i Eahna das Muttergottesbild mitbracht hab. Dös iſt reichli anug.“ „Dann alſo auf Wiederſehen am 2. Januar.“ Der Ruſſe ging davon, und Joſepha, die beim beſten Willen nicht das Frühſtücksbrot aufeſſen konnte, ſtrich ſich noch ein paar Semmeln für unterwegs. „Was habei zu zahlen?“ „Macht der Herr ſchon in Ordnung.“ „Dös iſt a mal a Nobler!“ Recht vergnügt eilte Joſepha zur Bahn, um eine Karte nach Pontreſina zu löſen. 4 „Nehmen Sie doch eine Rückfahrkarte, da kommen Sie billiger weg.“ Sie erſchrak ordentlich, als ſie die Stimme hörte. Es war der Herr von der Bahn, der doch eben mit ihr im Frühſtückszimmer des Hotels Pezeſſen hatte. „Dark ſchön, i bin net viel gereiſt, aber woher wiſſen Sie, daß ich wieder zruck will?“ Der Fremde lachte. „Sie haben doch ganz laut geſprochen.“ Immerhin war Joſepha froh, als der Zug ſich in Be⸗ wegung ſetzte und dieſer merkwürdige Herr in Rorſchach auf dem Bahnhof zurückblieb. Sie war den Leuten in den Berninahäuſern immer eine unheimliche Frau geweſen, die alte Barbara Kernbacherin, des kavers Mutter. Zumal ſeitdem der Vater, der alte „Rechtsverdreher und Wunderdoktor“, wie ſie ihn nannten. geſtorben und das alte Weiblein faſt immer allein in dem viereckigen Steinwürfel abſeits der Siedlung hauſte. Nur wer einen Rat brauchte, oder wenn ein verliebtes Madel oder eine Frau ſich von ihrem Manne betrogen laubte, dann ſchlich ſie heimlich zum Kernbacherhäuſel und ieß ſich aus Karten und Kaffeegrund wahrſagen. Wunderte ſich, daß ſo vieles eintraf und daß die Ratſchläge, die ihr der geſchlabene Eierſchaum und der Kaffeegrund eingaben. meiſt gut waren und richtig, war aber froh, wieder draußen u ſein, denn nicht ſelten tönte ein ſchrilles, gellendes achen hinter der Hilfeſuchenden her, die ſchnell heimlich das Kreuz ſchlug, um ſich vor„Hexenzauber“ zu ſchützen, und nicht ahnte, daß die Barbara klüger war als ſie alle zuſammen und nur lachte über den Hokuspokus, in den ſie ihre Ratſchläge kleiden mußte, damit ſie von den Dummen geglaubt und befolgt wurden. Am Abend nach der Nacht, in der kaver in Chur aus dem Gefängnis entwich, ſtand die Alte urplötzlich, als ſei ſie aus dem Boden gewachſen, vor Siegmund Beltram, dem Almbauern von Saſſal Maſone, der ſchon ſein Winter⸗ quartier in einem der Berninahäuſer bezogen hatte. „Jeſſas Maria, wo kommſt her, Alte?“ „Grüßi, Beltram, mit dir zu reden hätt i.“ Dab harte ſie wieder das ſpöttiſche Lachen um den Mund, aus dem, wenn ſie ihn zum Grinſen verzog. auf der linken Seite der letzte Zahn hervorſah. „Wie ſiehſt aus, Kernbacherin?“ „Net anders als ſonſt, und wannſt wiſſen willſt, wo t herkimm? J komm von Chur und hab dem Kaver aus dem Gefängnis geholfen. Brauchſt net zu erſchrecken, hab ſchon dem Falte Richter geſagt, daß ich's tat und hat mi doch net behalten können.“ Der Ausweiſungsbefehl war an jenem Abend noch un⸗ terwegs und nicht bekanntgegeben. Unwillkürlich trat Bauer Beltram zurück und ſie nickte. „Verſteh ſchon! Haſt Angſt, daß i dir Unfrieden ſchaff. Iſt net nötig, i geh fort. Heut in der Nacht.“ „Wo willſt hin?“ „Bin erſt zur Hälften fertig. Erſt den John aus dem Kittchen, jetzt ſuch i den Infanger.“ „Den Toten?“ „Weißt, daß er tot iſt? J weiß nix, weiß gar nix. iſt auch gleich. Tot oder lebendig, finden muß i den In⸗ fanger, damit er zeugen kann für den Kaver und ſeine Un ſchuld.“ „Zeugen, wann er tot iſt?“ „Glaubſt, an Toter kann net zeugen? Was verſtehft du! Hör fein. J geh, und i weiß net, wann i zruckkomm. Kann ſein, bald, kann ſein, nie. Sicher net ohne den In⸗ fanger. Hier iſt der Schlüſſel von meim Häuſel. Droben im Stall ſteht mein Maultier, mein Ziegen, und a Hühner ſind da. Nimms herunter, nimm ais Heu. Iſt reichlick mua. Sorg fürs Vieh. Wann i an dem Tag, wann ſte 45 Kaver verurteilen, noch net zruck bin, dann gehört das Vieh dir, wann i wiederkimm, werd i dir ſchon zahlen was recht iſt. Hier— hier haſt hundert Franken als An⸗ geld Abrechnen tun wir. wann f komm.“ Immerhin— Pferd, Ziegen und puhner ronnte der Beltram gebrauchen, und die hundert Franken waren auch kein ſchlechtes Geſchäft. 3 dir dein Weſen ſchon hüten, aber wann willſt „Jetzt gleich.“ „Kerubacherin, es iſt bald Nacht.“ g „Kimm außi, Nachbar. Kimm und ſieh!“ Sie trat mit ihm vor die Hütte und ſtreckten den mageren Arm mit der ſchmalen Hand und den dünnen Fingern gegen den Gipfel des Piz Palü, über dem, genau wie ſpäter in der Weihnachtszeit, als Joſepha den Aufſtieg zu den Berninahäuſern antrat, ein Stern ſtand. So dicht darüber, als gehörte er zu dem Berge. „Sixt den Stern?“ „Was iſt's mit ihm?“ „Ziehet hin und forſchet fleißig, ſo ſagte der Engel zu den drei Königen im Evangelium, und der Stern, den ſie im Morgenlande geſehen, zog vor ihnen her, bis daß et kam und ſtand über dem Ort, wo das Kindlein war! So ſteht's in der Bibel und—der dort, das iſt mein Stern, Beltrambauer, daß du es weißt!“ Ernſt und mit tiefer Stimme, wie von innerer Ueber⸗ zeugung getrieben, hatte die Alte geſprochen, dann wartete ſie keine Antwort mehr ab und ging mit ſtarken Schritten, den derben Stock feſt auf den Boden ſtoßend, den Tal⸗ weg hinab, der zum Weg nach Poſchiavo abwärts führte. Kopfſchüttelnd ſah der Sennbauer ihr nach. „Narriſch iſt's worden, das alte Weibl.“ Seine Frau trat in die Tür, ſie hatte den Auftritt von drinnen belauſcht. „A arms Haſcherl iſt's! Iſt net leicht für die Mutter, wann der einzige Sohn als Mörder vors Gericht muß.“ „J hätt ſie zruckhalten ſollen.“ „Die hältſt net, die bat an ſturen Kopf, und— was gehts uns an! Aber das Vieh hol abi, und fürs Haus wollen wir ſorgen.“ Wenige Tage vor Weihnachten hatte die Alte ebenſo unerwartet wieder vor dem Häuſel geſtanden. „Biſt wieder da?“ 5 Mehr erſchreckt kam die Frage, als erfreut, denn ſett Wochen klebte oben am Häuſel der Ausweiſungsbefehl. wenn er auch ſchon vom Wetter zerfetzt und kaum noch zu leſen war. 2 „Freuſt di wohl, Nachbar, daß d' mi ſiehſt?“ „Warſt ſchon am Häuſel droben?“ Jetzt lachte ſie auf. 5 „Manſt, wegen dem Wiſch? Hab ihn ſchon geleſen, hab ihn abgeriſſen und in alle vier Winde geworfen. Will nur amal frogen, was das Vieh macht und ob die Joſepho Collita nach mir gefragt hat.“ „Weißt net?“ „Was ſoll i wiſſen?“ N „Daß das Sepherl ua Narrin iſt, daß ſie nach Miinchen hinunter iſt, dahin, wo der Xaver „Net weiter reden! Das Wort mag i net hören. Alſo dorthin iſt das Madel? Brav iſt's! Brav! Braver, als i denkt hab. Gut iſt's, in zwei Täg geh i wieder davon. Brauchſt ka Angſt zu haben, werd net mehr zu dir kommen, häng den Schlüſſel an den Nagel vor die Tür, da holſt ihn am Tag vor Chriſtabend ab. Grüßi Bauer. „Haſt den Infanger funden?“ 8 „Dann ſtünd i mit andrem Geſicht hier. Schad't nix. Noch ſteht 8 Stern über dem Berg. Werd ihn ſchon finden.“. Unheimlich war es den Bauern, die in den verſchnei⸗ ten Häukern ſaßen, daß jetzt droben in dem letzten kleinen Steinhäufel der Alten hinter dem Fenſter wieder ein Licht brannte. Bisweilen ſchlich ſich ein vorlauter Burſch bis hinauf, tat raſch einen Blick hinein, denn Vorhänge hatte die Alte nicht, aber— er ſah weder Teufel, noch böſe Geiſter. Sah nur ein altes Weib, das herumhantierte und das ganz plötzlich mit dem Beſenſtiel in der Hand aus der Tür und um die Hausecke fuhr, wenn es ein Ge⸗ ſicht am Fenſter geſehen hatte. Der Gendarm war zum Beltrambauern gekommen und hatte ihm eine Verfügung gebracht, denn der Beltram war der Siedlungsälteſte in den Berninahäuſern. a. „Weißt, Gendarm, daß die Alte wieder da iſt, die Ker! drin?“ „Laß ihr die Ruh, i werf keine unglückliche Mutter aus ihrem Häuſel.“ a 2 An dem Abend bekam es der Beltram mit der Bäuerin zu tun. „Häſt nix ſagen ſolln.“ „Bin Vorſteher, iſt meine Pflicht.“ a In der Nacht, die Barbara genannt hatte, erloſch oben mieder das Licht. 4 Der Beltram ſtand mit ſeiner Frau vor der Tür. Sie iſt wieder fort, morgen hol i den Schlüſſel. die Frau faßte die Hand ihres Mannes. 10 ‚Siehſt. Auf dem Palü leuchtet wieder der Stern! „Fangſt a ſchon an, Alte“? Aergerlich ging der Bauer hinein. Die Barbara Kernbacher war aber nicht planlos in die Welt hinausgelaufen, wenn es auch mit dem„Stern in gewiſſer Weiſe ſeine Richtigkeit hatte. Sie war halt ein ſonderbarer„Einſpänner“ geworden in ihrer langen Witwenzeit und hatte ihre eigenen Gedanken. Mit Men⸗ ſchen hatte ſie wenig im Sinn, dafür aber glaubte ſie allerhand Stimmen aus der Natur zu vernehmen. An jenem Tage, als ſie den Kaver abführten, da hatte ſie zum erſten Male in dieſer ſchrecklichſten Nacht ihres Lebens. die ſie einſam in ihrem Häuſel verbrachte, den Stern gerade über dem Berge geſehen, und es war ihr, als ſei er ein Zeichen der Hoffnung. Iſt ja ſchließlich ganz gleich, woran er ſich klammert, der arme, verzagte Menſch, wenn er ſich verzweifelt unter dem Schickſal beugt. Wenn es nur irgend etwas iſt, was ihn tröſtet. Gleich, ob es ein Menſchenwort iſt oder ein Stern, und— es hat noch Klügere gegeben als die Barbara Kernbacher, die aus irgendſolcher vermeintlichen Stimme die eines höheren Weſens zu erkennen glaubten, 8 über den Menſchen in der Not ſeine ſorgende Kand nält. (Fortſetzung folgt) * 8 N eee . r —— — — —.— 5 r — Boxer eine ſchwerbewaffnete Leibgarde . 5 5 1 5 noch vor wenigen Jahren beſtanden. Mafaſleit ade Qekbametalck? Abenteuer des Brifiſchen Boxmeiſters in Us A. Verwegene Gangſterſtreiche aber die„S-men“ räumen auf— Abſchaffung des Dritten Grades New Pork, im September. In den Vereinigten Staaten erregen augen⸗ blicklich zwei verwegene Gangſterſtreiche allgemei⸗ nes Aufſehen. Der eine iſt der Ueberfall auf den engliſchen Boxmeiſter Tommy Farr und der an⸗ dere die Entführung zweier Poliziſten durch einen Gangſter im Polizei⸗Automobil. Dieſe beiden Streiche können aber doch nicht darüber hinweg⸗ täuſchen, daß die amerikaniſche Bundespolizei immer mehr die Oberhand im Kampf gegen das Verbrechertum gewinnt. Leibgarde für Tommy Farr Tommy Farr, der britiſche Schwergewichts⸗ boxer, der ſo ſchmählich vor dem deutſchen Max Schmeling gekniffen hat und dann im „Weltmeiſterſchaftskampf“ gegen den Neger⸗ boxer Joe Louis nach Punkten unterlag, ver⸗ ſucht augenblicklich mit allen Mitteln, die kurzlebige Popularität auszunützen. die ihm die gewaltige Zeitungspropaganda verſchafft hat. So abſolvierte er dieſer Tage in Atlantic⸗ City einen Schaukampf, der ihm eine Einnah⸗ me von rund 7000 Mark verſchaffte. Mit die⸗ ſem Geld in der Taſche befand er ſich zuſam⸗ men mit ſeinem Trainer, ſeinem Manager, ſeinem Chauffeur und einem amerikaniſchen Freunde auf der Heimreiſe im Auto nach New Vork. Als ſein Wagen eine wenig belebte Straße paſſierte, bemerkte der Chauffeur vor ſich am Straßenrande eine große Limouſine mit abgeblendeten Lichtern. Dieſe Limouſine ſetzte ſich beim Herannahen des Farrenſchen Wagens in Beweguna und als Farrs Chauf⸗ feur die fremde Limouſine überholen wollte, verſuchte dieſe den Wagen Farrs von der Straße herabzudrängen. Die beiden Wagen kamen dicht aneinander und es wäre zweifellos zu einem böſen Unfall gekommen. hätte nicht Farrs Chauffeur Vollgas gegeben und ſei⸗ nen Wagen aus der gefährlichen Situation befreit. Die fremde Limouſine blieb aber Farrs Wagen auf den Ferſen und ſo entſpann ſich eine wilde Verfolgungsjagd. die erſt ihr Ende fand, als Farr eine kleine Stadt erreich— te. Hier meldete ſich Farr ſofort bei der Poli⸗ zeiwache und erſtattete Anzeige. Die Poliziſten erkannten, daß hier ein Ganaſter⸗Ueberfall ge⸗ plant war und ſo gaben ſie dem 5 0 mit. Außerdem fuhr ein Polizeiauto hinter Farrs Wagen her. Man kann ſich vorſtellen, daß Farrs Manager aus dieſem Vorfall ſo viel Kapital herausſchlagen, wie nur möalich. Po⸗ pularität iſt bekanntlich für einen Boxer ba⸗ res Geld. Und wenn ein Name nur recht oft in aller Leute Munde kommt, gewinnt er auch ſchon an Popularität. So kann der verhinderte Gangſterüberfall Tommy Farr nur recht ſein. „Sle sind im Irrtum, meine Herren.,“ Der zweite Gangſterſtreich iſt dagegen etwas ernſter zu nehmen, denn er endete mit der Flucht eines Schwerverbrechers. der bereits verhaftet war. Zwei Poliziſten hatten den Gangſter Clyde Derrick auf der Landſtraße getroffen, ehe er ſich zur Wehr ſetzen konnte, in ihr Polizeiauto gezogen.„Sie werden die Güte haben, mit uns zur Wache zu kommen“, meinten die Poliziſten. Doch Derrick ſchüttelte den Kopf, zog plötzlich eine ſchwere Handfeuer⸗ waffe aus der Taſche und erklärte:„Sie ſind im Irrtum, meine Herren, Sie werden mich in ganz entgegengeſetzte Richtung fahren und al⸗ le meine Weiſungen ſtrengſtens befolgen.“ Den beiden Poliziſten blieb nichts anderes übrig, als ſich in ihr Schickſal zu ergeben. zumal ſie gleich darauf von dem Gegner entwaffnet wur⸗ den. Man fuhr viele Meilen weit und hielt ſchließlich vor einer einſamen Scheune, in die dann der Polizeiwagen hineingefahren wurde. Hier machte man es ſich bequem, denn der Gangſter erklärte, er müſſe für ſeine Flucht die Nacht abwarten. Seine Schußwaffe immer in der Hand und auf die Poliziſtien gerichtet, blieb man tatſächlich beinahe zwölf Stunden ſtumm beieinander ſitzen. Endlich war es Nacht. Der Gangſter gab jeden der Poliziſten eine Taſchenlampe, damit ſie den Weg nach Hauſe finden konnten und jagte dann mit dem Polizeiauto davon. Allzu lange wird er ſich aber kaum ſeiner Freiheit erfreuen können, denn inzwiſchen hat ein rieſiges Polizeiaufge⸗ bot und mehrere hundert bewaffneter Bürger ſeine Verfolgung aufgenommen. Für ihn aibt es kein Entkommen mehr. Die Zeiten eines John Dillinger, der ſich monatelang einer ganzen Armee von Poliziſten und Bundes⸗ truppen widerſetzen konnte, ſind endgültig vor⸗ bei. Auf wen einmal eine Jagd gemacht wied, der tut aut daran, ſich freiwillig der Polizei auszuliefern, denn die Bundespolizei findet ihn auch in dem entlegenſten Verſteck. Von den Verbrechern am gefürchteſten ſind die berühm⸗ ten„G⸗men“, die Beamten von der Abteilung „G“ der Bundespolizei, ſie haben dafür ge⸗ ſorgt, daß die großen Verbrechertruſts. 12 5 0 ſämtlich geſprengt ſind. Das organiſierte Ver⸗ brechen iſt kein„Geſchäft“ mehr. Das ſchließt natürlich nicht aus. daß es noch immer eine ſtattliche Anzahl von Schwerverbrechern in den arßen Städten gibt. Der Bürgermeiſter von New Pork täte ganz gewiß beſſer daran. ſein Augenmerk auf die Verbrecherwelt ſeiner Stadt zu richten, als unverſchämte Beleidigun⸗ gen fremder Staatsoberhäupter zum Gaudium politiſcher Unterweltler zum Beſten zu geben. Aber New Pork iſt natürlich noch kein Maß⸗ ſtab für die ganzen Vereinigten Staaten. In welchem Maße die amerikaniſche Bun⸗ despolizei Herr des Verbrechertums gewor⸗ den iſt, beweiſt allein ſchon die Tatſache, daß man jetzt bei der Vernehmung verhafteter Ganaſter auf die gefürchtete folterartige Ver⸗ nehmungsmethode, den ſogenannten dritten — 8 2 3 .——— Grad, verzichten will. Gangſter, die dem drit⸗ ten Grad unterworfen wurden. weil ſie ſich aller Beweiſe zum Trotz nicht zum Geſtändnis bequemen wollten. hatten gehörige Tracht Prügel zu erwarten und mußten jede Art ſee⸗ liſcher Qual erdulden. Die amerikaniſche Po⸗ lizei hat jetzt Anweiſung, unter allen Umſtän⸗ den auf den Dritten Grad zu verzichten und ſtatt deſſen ſorgfältig durchdachte und bereits vielfach erprobte pſychologiſche Vernehmungs⸗ methoden anzuwenden. Poliziſten, die dieſer Anweiſung zum Trotz den Verhafteten doch e werden mit ſtrengen Strafen be— roht. Das Sladion Einzelheilen zu der giganliſchen Angeſichts der vorige Woche erfolgten Grundſteinlegung des Deutſchen Stadions durch den Führer, erſcheint es angebracht, ein⸗ mal nähere Einzelheiten über dieſes gewaltige Bauwerk mitzuteilen. Das Deutſche Stadion, in dem auf den ſpä⸗ teren Parteitagen die NS.⸗Kampfſpiele aus⸗ getragen werden, wird in ſeinen Ausmaßen alles übertreffen, was bisher jemals an Sportſtätten erbaut worden iſt. Der berühmte Zirkus Maximus des antiken Roms hot nach ſeinen wiederholten Erweiterungsbauten an der langen Pferderennbahn etwa 200 000 Zu⸗ ſchauer faſſen können. Das Stadion des Reichsſportfeldes, auf dem die Olympiakäm⸗ pfe des vergangenen Jahres ausgetragen wur— dnen, kann auf ſeinen zwei Rängen etwas mehr als 100 000 Zuſchauern Platz geben. Un⸗ gefähr die gleiche Menge faſſen die großen Sportforums, die in den letzten Jahren in deulſchland Polen im Fechlen Am 11. Dezember in Frankfurt am Main Zwiſchen Deutſchland und Polen wurde jetzt ein Länderkampf im Fichten zum 11. Dezember nach Frankfurt am ain vereinbart. Der Kampf, der im großen Saal des Palmengartens durchgeführt wird, beſteht aus einem Säbel⸗ und einem Degen⸗Mannſchaftswettbewerb. Als die deutſche Mannſchaft im Dezember 1935 in Warſchau weilte, wurde ſie von den Polen im Säbelkampf beſiegt, während das Degenfechten einen unentſchiedenen Ausgang nahm. der 400000 Rampfbahn der u5.-Kampfſpiele neten Tribünen, Quadratiſche Pfeiler aus rot⸗ grauem Granit erheben ſich bis zu einer Höhe von 65 Meter und werden durch Rundbogen verbunden. Der Granit wird in handwerklich behauenen, verſchieden großen Quadern aus⸗ geführt, ſodaß die lebhafte Wirkung der Struk⸗ tur zur Geltung kommt. Die hufeiſenförmige Anlage des Stadions öffnet ſich in der Richtung nach der aroßen Aufmarſchſtraße zu: gewaltige Türme begren⸗ zen die Tribünenmauern und tragen oben Hoheitszeichen, deren Adler eine Flügelſpann⸗ weite von über 15 m erhalten werden. Rund⸗ um auf den Umfaſſungsmauern ſtehen große Feuerſchalen, ſo daß der Rhythmus der Pfei⸗ leranordnung durch dieſe Bekrönung noch ein⸗ mal betont wird. Die Schalen ſind 6 m im Durchmeſſer und 1.50 m tief. Die Zuſchauer gelangen zuerſt in den Um⸗ gang, der durch die Pfeiler der Begrenzungs⸗ Die NS.⸗Kampfſpiele abgeſchloſſen Oben Der Führer, Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall miniſter Dr. Goebbels, Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Oberbürgermeiſter Fiehler(München) lachen über einen originellen Anblick, der ſich bei den Vorführungen bot.— Un Siegerehrung. 5 mehreren Ländern erbaut worden ſind. Das Deutſche Stadion wird auf den 5 Rängen 405 000 Zuſchauern Raum geben können. Die Vergleichs maßſtäbe für das Reichsſportfeld in Berlin und das Deutſche Stadion in Nürn⸗ berg, bei denen der Vorhof des Deutſchen Sta⸗ dions in Nürnberg noch nicht mitberückſich⸗ tigt iſt, ergeben folgendes Bild: Länge 300 m 540 m Breite 8 225 m 445 m Länge des Spielfeldes 190 m 380 m Breite des Spielfeldes 115 m 150 m Fläche d. Spielfeldes 17 152 qm 55 000 qm Aeußere Höhe 16.97 m d m Innere Höhe 29,22 m 82 m Plätze 115 000 40⁵ 000 Der Unterſchied in der Höhe ergibt ſich da⸗ durch, daß beim Reichsſportfeld das Spielfeld tiefer liegt als das umgebende Feld. Die Ausmaße des Deutſchen Stadions, deſ⸗ ſen Bau jetzt in Angriff genommen wird, er⸗ gaben ſich aus der notwendigen organiſchen Eingliederung dieſes Baues in die Geſamt⸗ bebauung und deren Maßſtäbe. Außerdem ent⸗ ſprechen ſie der beſonderen Beſtimmung dieſer Sportkampfſtätte. Das Modell, das nach dem Entwurf von Prof. Speer angefertigt wur⸗ de, und das auf dem Reichsparteitag aus⸗ geſtellt iſt, zeigt die Schönheit dieſer Anlage und ihre wohlerwogene Lage in der Geſamt⸗ bebauung. Wenn man über die große Straße vom Dutzendteich her nach dem Märzfeld geht, ſo werden ſich rechts über die Wipfel der Eichen die hier gepflanzt werden. die Umfaſ⸗ ſungsmauern der Tribünen bis zu einer Höhe von 90 Meter erheben. Sie umfaſſen die in einer langgeſtreckten Hufeiſenform angeord⸗ von Blomberg, Reichs⸗ 1 ten: Die (Preſſe⸗Hoffmann, Weltbild, Zander K.) mauern gebildet wird, von hier aus führen 21 Verteilerräume in den Tribünenbau hin⸗ ein. Die Verteilerräume ſind 20 m hoch, 58,5 Meter lang und 18 Meter breit. Von hier aus geſchieht die Beförderung nach den Umgängen der Tribünen durch ein Syſtem von Aufzügen Da das Stadion fünf Ränge erhalten wird, führen die Aufzüge zu den fünf Umgängen, von denen aus die Tribünen von unten nach oben beſetzt werden. An den Umaängen liegen auch die notwendigen Toilettenräume und Sa⸗ nitätsräume. Wenn man auf dem weiten Rund der Tri⸗ bünen angelangt iſt, ſo hat man unter ſich das Spielfeld, ſieht über den Vorhof hinweg nach der großen Straße auf das Gelände und wird über den Bäumen die Aufbauten des Zeppelinfeldes ſehen können. Selbſtverſtändlich iſt für alles geſorgt wor⸗ den, was zum Betrieb einer ſolchen Rieſen⸗ ſportſtätte gehört: Umkleideräume für die Sportler. Ruheräume, Sanitätsräume, eine große Anzeigentafel und nicht zuletzt der große Tribünenraum für den Führer und ſeine Be⸗ aleitung, der die Mitte der einen Längsſeite einnimmt, während gegenüber die Preſſetri⸗ büne ihren Platz erhält. Zwiſchen dem Stadion und der aroßen Auf⸗ marſchſtraße wird ein rechteckiger Vorhof Platz finden, der nach innen einen Pfeiler⸗ umgang enthält. Das Feld dieſes Vorhofes. das drei Meter höher liegt, als die Straße und das Spielfeld, beſteht aus einer Fläche von 150 mal 380 Meter. Die Umfaſſung des Vorhofes iſt nach der Straße zu in der Mitte als große Ehrentribüne ausgebaut, die oben die Standartenhalle trägt. n * 9 N Trilt gefaßt Ein Rückblick auf die 1. NS.⸗Kampfſpiele Eine Würdigung der 1. Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Kampfſpiele des Reichsparteitages 1937 kann niemals den Zweck verfolgen, die Lei⸗ ſtungen der Mannſchaften und Einzelkämpfer gegeneinander abzuſchwächen. Was wir in Nürnberg erlebt haben, vollzog ſich auf einer ſo grundſätzlich neuen Ebene, daß auch jeder Vergleich mit anderen Veranſtaltungen, und ſeien es auch die bedeutendſten ſportlichen Be⸗ gegnungen, unangebracht erſcheint. Nach den Erfahrungen von Nürnberg wird man ſich da⸗ Joſef Manger wieder Vellmeiſter „Die in Paris entſchiedene Weltmeiſterſchaft im Gewichtheben der Schwergewichtsklaſſe 5 5 ſich abermals der deutſche Olympiaſieger Joſef Manger(Freiſing), der im Dreikampf 420 Pfund zur Hochſtrecke gebracht hatte. (Schirner, Zander⸗K.) ran gewöhnen müſſen, gewiſſe Dinge niemals mehr mit dem Maß liberaliſtiſcher Sportauf⸗ faſſungen zu meſſen. In Nürnberg ging es nicht darum. den Ehr⸗ geiz einzelner Größen zu befriedigen und perſönlichen Ruhm zu ernten. Hier wurde vielmehr ein neuer tragender Pfeiler in das ſtolze Gebäude der Reichsparteitage eingefügt. Wie einſt die Kolonnen des Arbeitsdienſtes. und die der neuen Wehrmacht dieſer über⸗ wältigenden Heerſchau des deutſchen Volkes neue und bleibende Züge verliehen, ſo wurde, jetzt die Idee der Wehrertüchtigung des deut⸗ ſchen Mannes für immer in den Rahmen der Parteitage geſtellt, eine Idee, die immer nur getragen ſein kann vom Geiſt der kämpfenden SA. Schon, deshalb ging es hier im Grunde nicht um die Feſtſtellung von Ergebniſſen, ſo notwendig dieſe auch ſind, um in nüchternen Zahlen die vorzüglichen Leiſtungen feſtzuhal⸗ ten, deren beſonderer Wert darin liegt, daß ſie Krönung einer ſyſtematiſchen Breitenarbeit be⸗ deuten. Vor unſeren Augen ſtand in Nürnberg die wehrhafte Mannſchaft des neuen Reiches. Dieſe Mannſchaft im Kampf zu ſehen, vermit⸗ telte allein ſchon die ſichere Gewißheit, daß wir am verheißungsvollen Anfang einer unauf⸗ haltſamen Entwicklung ſtehen, die den beſten Teil der deutſchen Jugend zwangsläufig in ihren Bann ziehen wird. Die einſatzbereite Jugend wird immer da zu finden ſein, wo Leiſtungen erzielt werden die in erſter Linie dem Mannſchafts⸗ und Kameradſchaftsgedan⸗ ken entſpringen. Die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele erwieſen ſich als ein Ausleſeprin⸗ ziv von außerordentlicher Härte, das von der SA. gelenkt. die Kampforganiſationen der Be⸗ wegung erfaßt und damit die körperliche Er⸗ ziehung der Jugend gewährleiſtet, die hart und einſatzbereit die nationalſozialiſtiſchen 2 70 85 und Führer der Zukunft zu ſtellen at. Wenn ſich im Laufe der Jahre im Volks⸗ empfinden eine ganz beſtimmte Vorſtellung deſſen durchgeſetzt hat, was als nationalſozia⸗ liſtiſch oder nichtnationalſozialiſtiſch anzuſpre⸗ chen iſt, ſo iſt die Verpflichtung, ſich möglichſt lange wehrfähig zu erhalten, zweifellos die erſte Vorausſetzung einer nationalſozialiſtiſchen Haltung jedes einzelnen deutſchen Mannes. Daß wir in Nürnberg einen 46jährigen SA. Führer als Teilnehmer unter ganz jungen Wettkämpfern fanden, kann dieſe Auffaſſung nur noch unterſtreichen. Niemand darf ſich Kämpfer nennen, der nicht bereit und fähig iſt, ſeine Worte in die Tat umzuſetzen und vollwertiges Mitglied der kämpfenden Mannſchaft zu ſein. Das iſt der tiefere Sinn der Nationalſozialiſtiſchen Kampf⸗ ſpiele, ſo wie wir ſie erſtmals in Nürnberg erlebten. Und ſomit werden die Sandhügel des Aebungsplatzes Tennenlohe, die Sportplätze und Schießſtände in und um Nürnberg und vor allem das Deutſche Stadion, deſſen Grundſtein der Führer in dieſen Nürnberger Tagen legte, für immer die Schauplätze ſein, auf denen ſich alljährlich die Einſatzbereitſchaft der kämpfen⸗ den Bewegung offenbart. Es iſt in dieſem Zu⸗ ſammenhang unerheblich, welche organiſatori⸗ ſchen Maßnahmen ſich aus den in Nürnberg ge⸗ wonnenen Erkenntniſſen in der Wehrſportarbeit ergeben werden. Auf jeden Fall aber ſteht feſt, daß in Nürnberg eine Idee ſiegreich zum Durch⸗ bruch kam. Die Mannſchaft, die ſich für dieſe Idee einſetzt, hat ſich gefunden. Sie hat Tritt efaßt und auf dem Vormarſch zu dem ihr vom Führer geſteckten Ziel den erſten großen Erfolg errungen! Dr. H. B. 2 D. Da daf auff 15 Schrei Clala titten Nhe 0 6 iu ft u den Darth den dot der l bu de den de WMiclur wenn d! den tit. di dus ihn 0 3 eue Merce * pile urn Nes 195 die 00 länpfe wir in uf eine ler 0 leber u, und den De⸗ 0 den ſcch da⸗ zolles wurde; deut⸗ en det t nur jenden runde en, ſo fernen zuhal⸗ aß ſie it be⸗ 3 die iches. mit⸗ wit auſ⸗ een 9 in kteite 0 Linie edan⸗ chen rin der Be⸗ Et⸗ hatt ſchen elen oll lung gi pre lch die chen nes. A igen ung der die del del i II l ige Bekanntmachungen Orisaruppe der A. S. D. A. P. Riernheim NS. ⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8.309. 30 Uhr. Dleuſtſtunden der Pol Leitung nur Donnerstags 20.30— 2130 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19 Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. September 1937 Anſer Tages pruch Das erſte und wichtigſte im Leben iſt, daß man ſich ſelbſt zu beherrſchen ſucht. W. v. Humboldt. Ben e ESt Irgendwo an einer graugeſtrichenen Häu⸗ ſerwand klebt ein großer roter Poſtkaſten. Man kann dieſe Briefkäſten mit verſchiedenen Au⸗ gen betrachten. Man kann ſie als notwendige Aufbewahrungsorte für Briefe, die die Poſt weitertragen ſoll, anſehen, man kann ſie, wenn man gerade eine beſondere„Aeſthetenbrille“ auf der Naſe hat, als ſtörende Unterbrechung des Geſamtbildes betrachten, man kann ſie. Doch auch ein Poſtkaſten hat ſein Schick⸗ ſal. Tag um Tag ſchluckt er zahlloſe Briefe. Bewerbungsſchreiben, Liebesbriefe. Zahlungs⸗ aufforderungen. Unverbindliche Höflichkeits⸗ ſchreiben zwiſchen Bekannten, kurz und gut— Schreiben, in denen ſich die ganze menſchliche Skala der Gefühle vom bitterſten Haß bis zur tiefſten Liebe ſpiegelt. Wer ſich einmal die Mühe macht, der kann ſchon an den Mienen und Geſten der Menſchen, die die Briefe in den ſchmalen 15 hineinwerfen, Rückſchlüſſe auf den Inhalt ziehen. Mit zögernden, kleinen Bewegungen nähert ſich ein junges Mädchen dem roten Kaſten. Bleibt noch einmal im Lichte der Lampe ſtehen und überfliegt den Inhalt der Poſtkarte, die ſie in der Hand trägt. Wer⸗ den die Worte richtig* ſein? Wird die Wirkung eintreffen? Mit einem Stoßſeufzer trennt ſie ſich von dem wertvollen Schreiben und klappernd fällt der Metallſchlitz am Ka⸗ ſten hinter der Karte zu. Mit der Aktenmappe forſch unter dem Arm, den Hut ſchief über das rechte Ohr gedrückt, marſchiert ein Mann von einigen zwanzig Jahren die Straße entlang. Aber iſt es nur, um die Mappe zu öffnen, als er ſeine Schritte in der Nähe des Kaſtens verlangſamt? Er 7 77 noch zu überlegen. Soll ich den Brief abſchicken, oder ſoll ich ihn nicht abſchicken? Wenn er noch etwas jünger wäre, würde er vielleicht an den Knöpfen ſeiner Jacke abzäh⸗ len. Aber er ſchickt den Brief ab. Es ſteht eine irma auf der. Sicher ein Bewer⸗ ungsſchreiben. Alle Hoffnungsträume ver⸗ ſinken mit dem Schreiben in dem roten Kaſten. Regelmäßig kommt an jebcue Montag in den erſten Abendſtunden eine alte Frau die Straße herunter. Sie ſtützt ſich auf ihren Stock, der einen monotonen Takt auf den Gehweg hämmert. Jedesmal, wenn ſie vor dem Papierladen angelangt iſt, bleibt ſie Sekunden ſtehen, blickt die Straße hinab und geht quer über die Fahrbahn nach der anderen Straßen⸗ ſeite. Hier iſt der Kaſten. Umſtändlich zieht ſie aus ihrer Taſche den zerknitterten Brief. Lieſt genau Wort für Wort noch einmal— ſicher⸗ lich iſt es ſchon zum zwanzigſten Male bei jedem dieſer Briese— die Anſchrift, fährt mit der Hand zum letzten Male prüfend da⸗ rüber hin, und„kling“ macht die Klappe vor dem Einwurfſchlitz. Die Alte ſchreibt an ihren Sohn, der irgendwo draußen in der Welt ſeine Arbeit hat. Tauſend Briefe und Geſichter ſieht der Ka⸗ ſten. Alte perwitterte Züge und die friſche Röte auf den Wangen des jungen Mädchens. Alle kommen ſie zu dem Kaſten und alle vertrauen ſie ihm ihre tiefſten Geheimniſſe an. Aber es iſt ein verſchwiegener Diener. Er verrät kein Wort von dem, was ſein Inneres birgt. Tag des deutjchen Voltstums In den meiſten Orten findet anläßlich des Tages des deutſchen Volkstums am 19. ds. Mts. eine volksdeutſche Veranſtaltung ſtatt. Die hieſige Ortsgruppe des VDA hält aus praktiſchen Gründen dieſe Feier am Sonn⸗ tag, 26. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Ratskellerſaal ab. Auf dieſe volksdeut⸗ ſche Feier machen wir heute ſchon aufmerkſam. Unſere jungen VDA ⸗Kameraden werden ein herrliches Schauſpiel aufführen, an dem jeder⸗ mann ſeine helle Freude haben wird. Niemand darf dieſen Theaterabend am 26. ds. Mts. im„Ratskeller“ verſäumen, zumal ein Ein⸗ trittsgeld nicht erhoben werden wird. Wo gehen wir heute abend hin? Wir beſuchen den Kdỹ⸗Sportkurs im„Rats⸗ keller“. Dort können wir für einen Groſchen Freude und Frohſinn holen im Kreiſe froher Menſchen. Beginn pünktlich 8.30 Uhr. — Pflegt die heimſſche Mundart! Neben Volkskunſt, Bau⸗ und Siedlungs⸗ 5 Tracht und Brauch iſt die Mundart die wichtigſte geiſtige Aeußerung bodenſtändigen Volkstums. Mundart iſt nicht, wie früher viel⸗ fach angenommen wurde, eine verdorbene Schriftſprache, ſondern im Gegenteil: Mund⸗ art iſt die eigentlich gewachſene, bodenſtändige Sprachform, die als Glied einer Entwicklungs⸗ kette noch unmittelbar zuſammenhängt mit den älteren germaniſchen Sprachſtufen, der gegen⸗ über die Schriftſprache zum guten Teil eine erſtarrte Kunſtform darſtellt. Von beſonderer Bedeutung iſt die Mundart als Ausdruck der Bewohner der dörflichen Ge⸗ meinſchaft. Mundart und Hochſprache haben hier ihre Aufgaben nebeneinander. Wie die deutſche Gemeinſprache das deutſche Volkstum jenſeits der Staatsgrenzen an uns bindet, ſo tut dies im Kleinen wieder die gemeinſame Mundart. Damit ſoll die Bedeutung der Hoch⸗ und Einheitsſprache in keiner Weiſe unter⸗ ſchätzt werden. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt es, daß die kleinen Gemeinſchaften der Dörfer nicht die große Volksgemeinſchaft ſtören ſollen. Im Gegenteil, gerade der, der noch nicht ver⸗ einzelt iſt, ſondern noch in einer dörflichen Ge⸗ meinſchaft lebt, wird ſich auch am erſten der großen Gemeinſchaft einfügen, der die kleinen als Glieder in ihrer Mannigfaltigkeit dienen. Mit der Mundart wird die dörfliche Ge⸗ meinſchaft erhalten und geſtaltet durch die Volksdichtungen, d. h. Lieder, Sagen und Schwänke, ſoweit ſie wirklich lebendiges, wei⸗ tergegebenes und gehörtes Erzählgut ſind. Au⸗ ßerdem wären noch die Namen zu nennen, und vor allem die Orts⸗ und Flurnamen, die ein bedeutſames Stück dörflicher bodenſtändiger Ueberlieferung enthalten und in geſchichtlicher und volkskundlicher Hinſicht wertvolle Auf⸗ ſchlüſſe geben können. Dieſe Gebiete, Mund⸗ art mit ihrem bäuerlichen Erzählgut, wie Orts⸗ und Flurnamenforſchung ſtellen der Heimatpflege reiche Aufgaben. Es iſt im Be⸗ ſonderen eine Angelegenheit der Lehrer und Volkserzieher, durch eigene genaue Kenntnis und Beſchäftigung Sinn und Verſtändnis für die Eigenart dieſes Volksgutes zu wecken und es in ſeiner Bedeutung für die Gemeinſchaft zu erhalten. 8 Es herbſtelt ſtark. Brauſend ſauſte in den letzten beiden Tagen der Herbſtwind über die Fluren, welkes Laub von den Bäumen ſchüttelnd. Dann ſetzte mehrmals auch etwas Regen ein. Eine fühlbare Kälte macht ſich bemerkbar, ſodaß in den Zimmern kaum noch ohne Heizung auszukommen iſt.— Echte Zeichen des Herbſtes, der in den nächſten Ta⸗ gen kalendermäßig beginnt, machen ſich be⸗ merkbar. In den bayeriſchen Bergen hat ſich bereits der Winter eingeſtellt, denn der erſte Schnee iſt gefallen— weiß ſind die Berge bedeckt. Uns möge dieſer Wintersbote noch ver⸗ ſchonen, denn der Landwirt hat noch viel zu ernten und zu arbeiten und dann noch ſein Feld zu beſtellen mit dem Pflug,„denn das ſchönſte Wappen in der Welt— iſt der Pflug im Ackerfeld“. Die Tabakernte geht auch hier ihrem Ende entgegen, verſchiedene Pflanzer, die ſchon vor Wochen mit dem Brechen beginnen konn⸗ ten, ſind bereits damit fertig. Der Ertrag an Grumpen und Sandblatt dürfte gegenüber dem des vorigen Jahres etwas höher, der des Hauptgutes dagegen niederer ſein, da die in dieſem Jahre herrſchende große Trockenheit das Wachstum ſehr beeinträchtigt hat. Schuppen und Scheunen zum Tabakhängen ſind, wie im Vorjahre, bisher noch nicht gefragt. Wie ſich an den vorgeleſenen Sandblättern und Grumpen bereits zeigt, iſt deren Farbe ganz hervor⸗ ragend ſchön. Bald werden die Grumpenein⸗ ſchreibungen erfolgen.— Man klagt allgemein darüber, daß es nicht möglich iſt, den Boden für die Herbſtſaaten uſw. herzurichten, da er 5 trocken iſt, daß er nicht gepflügt werden kann. Ein baldiger durchweichender Regen wäre daher ſehr erwünſcht. Jodlerabend im„Freiſchütz“. Ein Jodler⸗Abend, ein Volkslieder⸗Abend aus den Bergen iſt ein beſonderer Genuß. Wenn Lieder aus Tirol, Bayern, Schweiz und Oberöſter⸗ reich, vorgetragen von wahrhaften Meiſtern und Beherrſchern der Jodlerkunſt, an unſer Ohr dringen und uns innerlich bewegen, dann werden wir uns ſicherlich ſelbſt in dieſe herr⸗ liche Bergwelt verſetzt fühlen. Es iſt daher klar und nur zu ſelbſtverſtändlich, daß dem Jodler⸗Abend im„Freiſchütz“ ein voller Er⸗ folg beſchieden ſein wird, umſo mehr, als die „luſtigen Tiroler“ Flüchtlinge ſind, öſterrei⸗ chiſche Nationalſazialiſten, und die mit ihren Vorträgen ſicherlich die Sympathie aller Be⸗ ſucher gewinnen werden. Es gibt im Verlaufe des einzigartigen Programms„ſchmatzige“ wie luſtige Liederln und Zither vorträge. Alles trägt den ſo eigenartigen Hauch der Bergwelt, der dieſe edle Volkskünſt ſo anziehend macht. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! „Sagen Sie es nicht meiner Frau.. Das Geheimnis um ein Lotterielos Folgende Geſchichte iſt nicht nur komiſch, ſondern ſie iſt auch wahr. Sie iſt das Erlebnis eines Berliner Lotterie⸗Einnehmers, der un⸗ freiwillig das Geheimnis einer Familie um ein Lotterielos hütete. Seit längerer Zeit ſpielte bei ihm ein ſchon älteres Ehepaar in der Preußiſch⸗Süddeut⸗ ſchen Klaſſenlotterie. Immer hatten ſie ge⸗ Af das Große Los zu gewinnen. Vergeblich. Da erſchienen ſie eines Tages gemeinſam im Geſchäft und erklärten entmutigt, jetzt nicht mehr weiter ſpielen zu wollen. Die ſtete Geld⸗ ausgabe von 15 Mark für eine Ziehung bleibe doch unperzinſt und belaſte ihren kleinen Etat aufs höchſte, ſodaß ſie ſich die Ausgabe nicht mehr leiſten könnten. Vergeblich verſuchte der Lotterie⸗Einnehmer die beiden von ihrem Entſchluß abzubringen, ſie wollten ſich nicht belehren laſſen. Am anderen Tag aber geſchah das Uner⸗ wartete. Schon in den frühen Morgenſtunden f erſchien der Mann wieder im Geſchäft und erbat ſich ſein Los wieder zurück. Er hätte ſich die Sache überlegt und wolle nun ſein Glück heimlich verſuchen, und nachdem er ſein altes Los wieder in Empfang genommen hatte, ent⸗ fernte er ſich glückſtrahlend mit den Worten: „Sagen Sie es aber nicht meiner Frau!“ Der Lotterie⸗Einnehmer machte daher kein verwundertes Geſicht, als am Nachmittag nun⸗ mehr die Frau in den Laden trat und recht geheimnisvoll ebenfalls ihr Los zurückerhat. Der Lotterie-Einnehmer ſagte nichts von dem Beſuch ihres Mannes, obwohl ihm die Sache etwas ſonderbar vorkam. Glücklicherweiſe hatte er noch ein Achtelles der betreffenden Num⸗ mer in ſeinem Beſitz. Doch als die Frau ſich verabſchiedete, war ihm des Rätſels Löſung klar. Sie flüſterte ihm nämlich ins Ohr: „Sagen Sie es aber nicht meinem Mann!“ Zwei Jahre ging das ſo. Nach jeder Zie⸗ hung erſchien zuerſt der Mann und dann die Frau und erneuerten ihr Los. Beide waren unverdroſſen. Was vorher bei einem Los nicht mehr möglich ſein ſollte, mußte aus dem klei⸗ nen Etat jetzt doppelt herausgeholt werden. Und es ging. Keiner merkte das Geheimnis des anderen, bis, ja bis eines Tages der Lotterie⸗ Einnehmer ein Benachrichtigungsformular nehmen mußte, das er dex Einfachheit halber gleich an das Ehepaar gemeinſam adreſſierte. Und in ihm ſtand kurz geſagt:„Sie haben in der letzten Ziehung 20000 Mark gewonnen!“ Er hatte die beiden Gewinnſummen gleich zu⸗ ſammengezählt, und wie ſich herausſtellte, das Geheimnis richtig und zur rechten Zeit preis⸗ gegeben.—— Drei Monate ſpäter hielt er einen Brief von außerhalb in ſeinen Händen, und in dem ſtand in herzlichen Worten die Einladung: „Wir würden uns rieſig freuen, wenn Sie uns einmal auf unſerem wunderſchönen Grundſtück in M. beſuchen würden!“ 9 Finſchütten der 400 000 cosnummern gor Beginn der 1. El. 45. Cotterie. Fallobſt nicht verjaulen laſſen Es gibt Hunderttauſende von Menſchen, die gern einen kleinen Garten mit ein paar Obſt⸗ bäumen und Obſtſträuchern beſäßen, deren Wunſch aber unerfüllt bleiben muß. Wenn ſie an Obſtgärten vorbeigehen, erfüllt ſie oft ein leiſes Bedauern, daß nicht ſie die glücklichen Beſitzer ſind. Geradezu unverſtändlich iſt es ihnen aber, daß man dieſen koſtbaren Beſitz nicht immer richtig pflegt. Da liegen jetzt in vielen Gärten herabgefallene Aepfel, Birnen uſw. auf dem Erdboden, keiner kümmert ſich um ſie und man kann direkt zuſehen, wie ſie von Tag zu Tag ihr Ausſehen verſchlimmern, bis ſie ſchließlich ganz verfault ſind. Wer elbſt weiß, welche Mühe die Aufzucht eines aumes koſtet, wie man ſich über ſeine erſten Früchte gefreut hat, ſollte allein ſchon aus dieſem Grunde kein Fallobſt verderben laſſen. Kann man es ſelbſt nicht verwenden, findet man genug Familien, die es gern abnehmen. Auch die Marmeladen⸗ und Sußmoſtinduſtrie ſind dankbare Abnehmer. Jedes Stück Obſt, das jetzt verfault fortgeworfen werden muß, fehlt uns im Winter, wo wir uns über jedes Friſchobſt und über Obſterzeugniſſe beſonders freuen. Radwanderung mit K. d. J. am Sonntag, 19. September. Wit ahren am Sonntag mit dem Rad über Weinheim— Rimbach— Fürth nach Lindenfels. Von dort über Reichenbach zum Felſenmeer. Rückfahrt über Bensheim— Lorſch. Alle Volksgenoſſen ſind herzlich eingeladen, im frohen Kdſß.⸗ Kreiſe auf dieſer Wanderung wieder ein Stück unſeres ſchönen Heimatlandes kennenzulernen. Ruckſackverpflegung mitnehmen und die Räder nachſchauen! Abfahrt pünktlich 8 Uhr vom Rathaus. Rückkunft etwa 7 Uhr abends. Sachſen will 4000 km Radwege erbauen. Sachſen, deſſen Straßennetz be⸗ kanntlich das beſte in Deutſchland iſt und das deshalb in Bezug auf Straßenbau und un⸗ terhaltung ſchon von jeher vorbildlich war, beabſichtigt den Bau von insgeſamt 4000 km Radwegen. Vorhanden ſind bisher lediglich 260 km. Der Wein in der Bierflaſche. In einem Ort der Bergſtraße bei Heidelberg hatte ſich eine Frau neuen Moſt in einer Bierflaſche auf das Feld mitgenommen. Plötzlich... ein Krach— der gärende Moſt hatte die Flaſche zerſprengt. Da während der Explosion gerade ein Flieger vorüberflog, meinte die Frau in ihrem erſten Schreck, der Flieger habe eine Bombe abgeworfen, bis ſie von anderen Leu⸗ ten, die auf dem Felde arbeiteten, von dem „Bombenabwurf“ überzeugt war. Die Frau konnte noch von Glück ſagen, daß es ohne Ver⸗ letzung abging. Gärenden Moſt darf man nicht in Flaſchen feſt verſchließen. Der Hering jchentt uns wichiige Nährſtoßje Der Hering iſt zwar nicht der größte Fiſch, wohl aber einer der Fiſche, die die meiſten Vorzüge aufzuweiſen haben. Das Herz jeder Hausfrau erobert er durch ſeine Billigkeit. Ferner iſt er wie kein anderer Fiſch geeignet, die Behauptung zu widerlegen, daß man aus Fiſch nicht viel machen könne, er darum lang⸗ weilig ſei und man bald genug von ihm ge⸗ geſſen habe. Ob in friſchem Zuſtande zube⸗ reitet, eingelegt oder geräuchert, immer ge⸗ ſtattet er eine gute, abwechslungsreiche Ver⸗ wendungs möglichkeit in der Küche, ſei es für den Mittags⸗ oder Abendtiſch. Von Bedeu⸗ tung iſt aber vor allem ſein großer Nährwert. Gerade der Hering iſt unter den Seefiſchen mit der nährſtoffreichſte. Sein Fett iſt eine ausgezeichnete Vitaminquelle, während z. B. das Schweinefleiſch in ſeinem Fett keine Vi⸗ tamine aufweiſt. Darum vermag der Hering vor allem im Herbſt und Winter, wenn es weniger Obſt und Gemüſe gibt, uns einige von deren Vitamine zu erſetzen. Ferner iſt ſein Ei⸗ weiß und vor allem ſein großer Gehalt an Kalk und Phosphor hervorzuheben, die für unſere Knochenbildung und unſere Zähne ſehr wichtig ſind. Schließlich beſitzt der Hering noch etwas, was den meiſten Nahrungsmitteln fehlt, nämlich Jod. Durch Mangel an Jod werden viele Krankheiten verurſacht, von de⸗ nen die bekannteſten Kropf und Baſedowſche Krankheit ſind. Während 1000 g Rindfleiſch nur 53—89 Tauſendſtel Milligramm Jod ent⸗ halten, findet man in 1000 g Schellfiſch 6230 Tauſendſtel Milligramm, in 1000 g Heringen aber 1 700—2 2000 Tauſendſtel Milligramm. All dieſe Vorzüge ſollten darum dem Hering in unſerem Küchenzettel einen weitaus größe⸗ ren Platz einräumen als bisher. * Das Wetter. Mittwoch: Vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt zunächſt zeitweilig aufhei⸗ ternd, dann neue Verſchlechterung mit Regen⸗ fällen, Mittagstemperaturen um etwa 20 Grad. Winde von Nord über Weſt drehend. Donnerstag: Unbeſtändig und zu Niederſchlä⸗ gen neigend. 3 8 —— Aus Stabi Ein Fall roher Führerflucht Ober-Ramſtadt. Ein ſchwerer Unfall, der auf den Leichtſinn und die Rückſichtsloſig⸗ keit eines Motorradfahrers zurückzuführen iſt, ereignete ſich am Sonntagabend gegen 6 Uhr am Ortsausgang nach Nieder⸗Modau, in der Nähe des Schwimmbades. Im gleichen Augen⸗ blick, als ein Omnibus ein Perſonenauto über⸗ holte, kam ein Motorradfahrer auf einer ro⸗ ten Standardmaſchine mit Beiwagen in der gleichen Richtung wie die beiden anderen Fahr⸗ zeuge im ſchärfſten Tempo angeraſt, um dieſe ebenfalls zu überholen. Er kam dabei auf den Fußſteig, der zur fraglichen Zeit von vielen Fußgängern begangen wurde. Ein 16jähriges Mädchen wurde von dem auf der linken Seite anhängenden Beiwagen gefaßt und über dieſen hinweggeſchleudert. Das Mädchen erlitt hier⸗ bei nicht unerhebliche Verletzungen und mußte auf Anordnung des Arztes in bewußtloſem Zuſtande abtransportiert werden. Ohne das raſende Tempo einzudämmen und ohne ſich um ſein Opfer zu kümmern, raſte der Uebel⸗ täter in Windeseile davon. Wie verlautet, ſoll der Fahrer, der kurz vor dieſem Unfall durch ſeine raſche Fahrweiſe ſchon das Aufſehen zahlreicher Straßenpaſſanten erregte, dennoch erkannt worden ſein. Führerflucht wird ſtreng beſtraft. „Der Baumeiſter des Hartmanns⸗ weilerkopfes“ geſtorben Mainz. Vor wenigen Tagen verſtarb in Mainz Major a. D. Wilhelm v. Jecklin. Er war von Februar 1916 bis Kriegsende Kom⸗ mandeur des(Rhein.) Reſerve⸗Jägerbatail⸗ lons Nr. 8. Auf allen Kriegsſchauplätzen des Reſerve⸗Jägerbataillons Nr. 8: in den Vo⸗ geſen, in Nordfrankreich, in Mazedonien und in Italien, hat von Jecklin ſein Bataillon von Erfolg zu Erfolg geführt. Beſonders bekannt iſt er geworden als der Baumeiſter des Hart⸗ mannsweilerkopfes. Er hat mit ſeinem Ba⸗ taillon die deutſche Verteidigungslinie auf dem Hartmannsweilerkopf angelegt und ausgebaut, die bis Kriegsſchluß den immer wiederholten heftigen Angriffen der Franzoſen getrotzt hat. Die Zigarrenkiſte als Sparkaſſe Mäuſe zernagen 600 RM. Einen böſen Reinfall mußte in Lengerich ein Mann erleben, dem eine im Keller aufbe⸗ wahrte Zigarrenkiſte als„Sparkaſſe“ diente. In ihr bewahrte er über 1000 Mk. auf und er entnahm vor einiger Zeit einen größeren Betrag. Als nun wieder Geld benötigt wurde, mußte der Mann mit Entſetzen feſtſtellen, daß ſtatt der ſchönen Scheine nur einige zernagte Papierfetzen vorhanden waren. Er hatte bei der letzten Entnahme die Zigarrenkiſte nicht feſt verſchloſſen, ſodaß ſich Mäuſe an die Geldſcheine heranmachten und dieſe zernagten. Der Schaden beläuft ſich auf über 600 Mk. (Hätte er das Geld zur Sparkaſſe getragen, dann wäre er von dieſem Schaden verſchont geblieben. D. Schr.) und Land Beim Hochzeitsſchießen ſchwer ö verunglückt Aſchaffenburg. Bei einem Hochzeits⸗ ſchießen in Oberbeſſenbach ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Der Schuß ging zu früh los und verletzte die beiden Schwäger des Bräu⸗ tigams, die Brüder Anton und Rudolf Spatz, ſchwer. Bei beiden iſt das Augenlicht ſchwer gefährdet. Dem in Oberbeſſenbach beſchäftigten Anton Spatz, der Ende der zwanziger Jahre ſteht, iſt die volle Ladung ins Geſicht und an den Kopf gegangen. Er hat außer den bedenk⸗ lichen Augenverletzungen noch ſchwere Fleiſch⸗ wunden im Geſicht und Schädelverletzungen davon getragen. Sein Bruder, der in Aſchaf⸗ fenburg beſchäftigte Schloſſerlehrling Rudolf Spatz, wurde weniger ſtark getroffen. Ein ſeltener Fund Koblenz. Einem hieſigen Einwohner, deſ⸗ ſen Haus einſam ſteht, fiel in den letzten Näch⸗ ten ein polterndes Geräuſch auf, das zweifel⸗ los von Tieren herrühren mußte. Da auch angefreſſene Nüſſe dies beſtätigten, ging man der Sache auf den Grund. Dabei entdeckte man ein Neſt mit ſechs jungen Siebenſchläfern. Dieſe Tiere ſind bekanntlich in Deutſchland ſelten geworden und dem Ausſterben nahe. Dreſchmaſchine und Getreide verbrannt Bruchſal. In Oſtringen wollte am Mon⸗ tag der Landwirt Kimmich ſein Getreide durch eine Dreſchmaſchine laufen laſſen, als während der Veſperpauſe plötzlich das ausgedroſchene Stroh in Brand geriet und alles in Flammen hüllte. Die Feuerwehr vermochte nur die an⸗ grenzenden Gebäude zu ſchützen. Das Getreide und die Dreſchmaſchine wurden vernichtet. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Geliebte aus Eiferſucht nieder- geſtochen Pforzheim. Am Montagabend wurde eine 30 Jahre alte Frau in der Altſtadt von ihrem Liebhaber, einem 41 Jahre alten Manne aus Liemburg nach vorausgegangenem Streit überfallen und mit dem Meſſer an der Bruſt ſchwer verletzt. Der Grund zu dieſer Tat iſt Eiferſucht. Die Verletzte mußte ins Kranken⸗ haus eingeliefert werden, ihr Zuſtand iſt be⸗ ſorgniserregend. Tödlicher Sturz vom Karuſſell St. Wendel. In Oberthal ſtürzte der elf⸗ jährige Günther Federkeil, das einzige Kind der Familie, von einem Kettenkuruſſell ab und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen am Rückgrat zu, daß er trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb. Motorrad raſt in eine Marſch⸗ kolonne Ottweiler. Im Verlauf der in Eppel⸗ born ſtattgefundenen Kreisübung der Sani⸗ tätskolonnen ereignete ſich gegen 14 Uhr ein folgenſchweres Verkehrsunglück. Die Feuer⸗ wehr Habach bewegte ſich in Marſchkolonne aus der Wiesbacher Straße der Ortsmitte Eppelborn zu. Aus derſelben Fahrtrichtung kamen unmittelbar hintereinander ein junger Radler und ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad. Bei dem Verſuch, die Kolonne zu überholen, ſteuerte der Radfahrer plötzlich nach rechts. Im ſelben Augenblick wurde er von dem von rückwärts nahenden Motorrad erfaßt und zu Boden geſchleudert. Durch den Anſtoß ver⸗ lor der Motorradfahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und rannte in voller Fahrt in die Marſchkolonne. Der Fahrer und ſein So⸗ zius ſowie drei Mann aus der Kolonne erlitten ſchwere Verletzungen. Tod auf der Arbeitsſtelle Groß-Bieberau. Der Zijährige ver⸗ heiratete Schloſſer Guſtav Knobloch aus Reichelsheim erlag am Samstag vormittag während ſeiner Arbeit einem Herzſchlag. Da er zur Gleisausbeſſerung, die er mit einem anderen Arbeitskameraden vornahm, neues Handwerkszeug benötigte, ging er nach dem nahegelegenen Bahnhof. Als er nach längerer Zeit nicht zurückkam, folgte ihm ſein Arbeits⸗ kamerad und fand ihn bewußtlos in der Werk⸗ ſtätte auf. Der Arzt ſtellte den Tod feſt. Mutter und beide Kinder verletzt Schaafheim. Am Sonntag nachmittag fuhr ein von Groß⸗Zimmern kommender Klein⸗ wagen am Ortsausgang nach Schlierbach in eine Gruppe Paſſanten und verletzte eine Frau und ihre beiden Kinder. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Der Autobeſitzer hatte das Steuer ſeinem unkundigen Beifahrer an⸗ vertraut. Der Wagen wurde durch die Polizei beſchlagnahmt. Heidelberg.(Raubüberfall). Auf dem Heiligen Berg ereignete ſich um die Mit⸗ tagsſtunde des Sonntags ein eigenartiger Vorfall. Nach dem Bericht einer Dame mittleren Alters aus Frankfurt wurde dieſe um 12.30 Uhr oberhalb der Feierſtätte, auf dem Fußweg, der dort zur Michaels⸗ baſilika emporführt, plötzlich von einem et⸗ wa 22jährigen Burſchen angeſprochen. Dieſer hielt der Frau angeblich einen Re⸗ volver vor und verlangte einen Betrag von 37 Mark. Er brauche dieſen Betrag unbe⸗ dingt ſofort. Die Frau, die einen weſentlich höheren Betrag in ihrer Handtaſche hatte, gab das Geld, worauf der Burſche gleich von ihr abließ. Nach der Schilderung der alſo Ueberfallenen handelt es ſich bei dem jungen Mann um einen 20—22jährigen Burschen mit hellem ene, ohne Mantel und Hut. Für Angaben, die zur Aufklärung der etwas myſteriöſen Angelegenheit bei⸗ tragen können, iſt die Kriminalpolizei zu⸗ ſtändig. Heidelberg.(Kleine Verkehrsunfälle). In der Hauptſtraße am Kornmarkt geriet ein Motorradfahrer zu nahe an die Straßen⸗ bahn, ſo daß er zu Fall kam.— Ecke Laden⸗ burger⸗ und Brückenſtraße ſtieß ein Motor⸗ radfahrer mit einem Perſonenkraftfahrer zuſammen. Bei dem Zuſammenprall iſt nur geringer Sachſchaden entſtanden. Lpd. Frankfurt a. M. Ein 33jähriger Mann hatte vor Jahren verſchiedene ſchwe⸗ re Krankheiten durchgemacht und zur Lin⸗ derung ſeiner Schmerzen Morphium er⸗ halten. Er wurde ſchließlich ſüchtig und unterzog ſich in einer Heilanſtalt einer Ent⸗ wöhnungskur. Vor zwei Jahren wurde er lungenleidend und ging nun darauf aus, wieder in den Beſitz von Betäubungsmit⸗ teln zu kommen. Er ließ ſich unter falſchem Namen von einer Aerztin ein Opiat ver⸗ ſchreiben; insgeſamt erhielt er nach und nach 14 Rezepte. Dann ſchickte er Leute, die er in der Herberge kennengelernt hatte, zu der Aerztin. Dieſe mußten ſich als Pa⸗ tienten ausgeben und als Mittel gegen len wurden dann auch von der Aerztin Re⸗ zepte für Opiate ausgeſtellt, die von den angeblichen Kranken ihrem Auftraggeber ausgehändigt wurden. Eines Tages fiel es in einer Apotheke auf, daß dieſer Mann in der Lage war, ſich ſo häufig Opiate zu beſchaffen und es er⸗ folgte ſeine Feſtnahme. Er hatte ſich nun in Gemeinſchaft mit der Aerztin wegen Ver⸗ gehens gegen das Rauſchgiftgeſetz vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der Aerz⸗ tin wurde zum Vorwurf gemacht, daß ſie die Betäubungsmittel verſchrieben habe, ohne daß dies vom ärztlichen Standpunkt aus notwendig war. Die 63 Rezepte wurden von ihr in der Zeit von September 1936 bis März 1937 ausgeſtellt. Die Angeklagte behauptete, daß ſie ſich von den Patienten die Zunge zeigen ließ und daß ſie in man⸗ chen Fällen den Leib abgetaſtet habe. Der als Sachverſtändige geladene Gerichtsarzt äußerte ſich gutachtlich zu dem Fall und bekundete, daß, ſo wie hier unterſucht und verordnet wurde, ein gewiſſenhafter Arzt nicht handeln dürfe. Die Angeklagte habe noch nicht einmal den Verſuch gemacht feſt⸗ zuſtellen, ob in dem einen oder anderen Fall Rauſchgift notwendig war. Die Anwendung ſei nicht ärztlich begründet geweſen. Durch⸗ fall ſei nur das Symptom einer Krankheit und die Angeklagte hätte ſich im Einzelfall orientieren müſſen, was für eine Krankheit vorliege. Das Schöffengericht verurteilte die Aerztin zu 6, den Mitangeklagten zu 5 Monaten Gefängnis, weil er ſich der An⸗ ſtiftung ſchuldig gemacht hat. Weinheimer Soſtroßmarkt vom 14. September Brombeeren 18— 22; Pfirſiche 17 bis 235 2 Tomaten 5—6; Bohnen 15—18; Nüſſe 25 bis 46. Anfuhr 2180 Zentner.— Nächſte Verſteigerung: heute, 14 Uhr. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1937 über 1800. Z. Zt. it Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. vielseitige, schöne Auswahl in allen Preis la gen, Farben und Geweben, jedem Geschmack entsprechend, finden Sie bei uns! Mantel-Stoffe 0 aggpgggmanmadndagagagataneeaſnag Amtliche Bekanntmachung Betr: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Ge⸗ meinde Viernheim. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Getränkke⸗ ſteuer⸗Erklärung für Monat Auguſt 1937. Viernheim, den 13. September 1937 Der Bürgermeiſter J. V.: Blaeß Vereins⸗Anzeiger Sänger⸗Einheit Die Singſtunde findet bereits am Donnerstag abend ſtatt. Erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Vorſitzende. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute abend halb 6 Uhr Training für A- und Gem. Jugend auf dem Waldſportplatz. Training für aktive Mannſchaften muß wegen Sing⸗ ſtunde der A auf Freitag, den 17. Sept., abends halb 9 Uhr verlegt werden. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 Heute abend 6 Uhr Hand⸗ und Fußballtraining. Frolschüiz-Saal in Uiernneim Ammer bringen Jodler-Solis, Duette, mit Guittarre nur 30 Pfg., Militär 20 Pfg. Heute Mittwoch, den 15. September 1937 großer Alpenjodler-Abend Original Schrofenſteiner Meiſterjodler aus Tirol, Terzette, Alpenlieder, Echolieder, Zither Duette Und komiſche Vorträge(Komiker) dezente Witze, Kunſt, Stimmung und Humor. Programm umfaßt 35 Nummern.— Sonderpreis Es laden ein die heimloſen Tiroler I. Roche von fung. Ehepaar z. mieten geſucht. Näh. Auskunfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. 2 Zimmer u. Küche an ruhige Leute zu vermieten. 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