meg woh⸗ daße daß 7 * * 1 0 eine Ver⸗ kber⸗ kung U N XR— n 2 1* 0, d. ue 3 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich durch die Pot monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg Nummer 221 eiertagen. otenlohn, S Donnerskag L Ergee ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim den 23. Jeplember 1937 Anzelgenpreis: Grundprets für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS L'hafen 15101 13. Jahraana deulſchland grüßt Benito Muſſolini Am Samslag trifft der duce zu fünftägigem Slaalsbeſuch in deulſchland ein Aufruf an die Berliner Bevölkerung Jührer zweier Völker Zum Staatsbeſuch Muſſolinis Von Ph. Obenauer In zwei Tagen wird der Führer des italie⸗ iſchen Volkes Benito Muſſolini als ef der Königlich Italieniſchen Regierung zum mehrtägigen Beſuch in Deutſchland eintref⸗ fen. da der Hauptſtadt der Bewegung, der Stadt der deutſchen Kunſt, in München, wird 5 7 Benito Muſſolini Die neueſte Aufnahme des italieniſchen Re⸗ gierungschefs.(Weltbild, Zander⸗K.) er vom Führer empfangen werden und im An⸗ ſchluß daran wird er für drei Tage der höchſte Gaſt der Reichshauptſtadt Berlin ſein. Die Vorbereitungen für ſeinen Einzug ſind bis ins Letzte getroffen und bald wird der Jubel der Bevölkerung dieſer Städte und darüber hinaus des ganzen deutſchen Volkes, dem Duce verkün⸗ den, mit welch begeiſtertem Dank man ſeinen Beſuch in Deutſchland aufnimmt. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich nicht zuviel geſagt, wenn man behaup⸗ tet, daß wohl noch nie ein ausländiſcher Gaſt. und mag er noch ſo hochgeſtellt geweſen ſein. mit größerem Jubel in Deutſchland begrüßt wurde als der Führer des italieniſchen Volkes. Benito Muſſolini wird mit dem Führer des deutſchen Volkes zuſammentreffen. Beide wer⸗ den ſich über die wichtigſten Lebensfragen ihrer Völker, ſeien ſie politiſcher, wirtſchaftlicher oder kultureller Art, unterhalten, und beide werden in einer gewaltigen Kundgebung gemeinſam zu beiden Völkern ſprechen. So wird die Welle der Begeiſterung, die das deutſche Volk ergriffen hat, hinüberſchlagen über die Alpen und wird ein tauſendfältiges Echo finden in ganz Italien. Von den Südabhängen der Alpen bis nach Si⸗ zilien und hinüber nach dem afrikaniſchen Kolo⸗ nialreich wird der Name der beiden großen Füh⸗ rer im Munde aller Italiener ſein. Schon die rein äußerliche Erſcheinungsform des italieniſchen Staatsbeſuches bezeugt, daß es ſich bei dem Eintreffen Muſſolinis in Deutſch⸗ land um weit mehr handelt als um einen Höf⸗ lichkeitsbeſuch, wie er früher und auch heute noch unter hohen Perſönlichkeiten verſchiedener Länder üblich war. Es handelt ſich um ein Er⸗ eignis von weltpolitiſcher Bedeutung. e Es iſt keine erzwungene Höflichkeit und keine geſtellte Begeiſterung, die dieſen Staatsbeſuch auszeichnen wird. Es iſt die von jeglichem Arg⸗ wohn und allen Hinterhältigkeiten freie jubelnde Begeiſterung, die den italieniſchen Regiexungs⸗ chef in Deutſchland umbranden wird. Aus in⸗ nigen Herzen heraus begrüßt das deutſche Volk den Führer des italieniſchen Volkes und damit grüßt es das ganze italieniſche Berlin, 22. Sept. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda und Gauleiter der Reichshaupt⸗ ſtadt Dr. Goebbels richtet folgenden Aufruf an die Berliner Bevölkerung: Am Montag, dem 27. September, wird Benito Muſſolini, der Duce des italieni⸗ ſchen Volkes und Chef ſeiner Regierung, als Gaſt des Führers für drei Tage zu einem Staatsbeſuch in der Hauptſtadt des Dritten Reiches eintreffen. Mit ſtolzer Genugtuung begrüßt die ganze Berliner Bevölkerung dieſe hiſtoriſche Zuſam⸗ menkunft zweier Männer, deren geſchichtliches Wirken für Gegenwart und Zukunft von einzigartiger Bedeutung iſt. Die Berliner Bevölkerung iſt von tiefer Freude erfüllt angeſichts der Tatſache, den Schöpfer des jungen faſchiſtiſchen Italien, den Freund des deutſchen Volkes, für die Ehre ſeines Beſuches begeiſterten Dank abſtatten zu können. Er wird, deſſen ſind wir alle gewiß, in Berlin von einer Welle des Jubels empfangen und von der Liebe und Zuneigung des ganzen Volkes umgeben ſein. Vom Montag, dem 27. September, bis einſchließlich Mittwoch, dem 29. September, ſoll Berlin ein Flaggenmeer ſein. Die Fahnen des faſchiſtiſchen Italien werden neben denen des Dritten Reiches wehen. Ganz Berlin wird den beiden Männern huldigen, die, aus der Tiefe ihrer Völker kommend, auch wahrhafte Führer ihrer Völker geworden ſind. Ihren glanzvollen Höhepunkt aber werden die Berliner Feſttage auf einer großen Kundgebung am Dienstag, dem 28. September, auf dem Berliner Maifeld einſchließ⸗ lich des Olympiaſtadions finden, auf der der Duce Benito Muſſolini und der Führer Adolf Hitler das Wort ergreifen. Auf Anordnung des Führers blei⸗ ben an dieſem Tage in Berlin alle Betriebe mit Ausnahme der lebenswichtigen geſchloſſen. Für alle Berliner Berufs⸗ und Handelsſchulen wird ſchulfrei angeordnet. Die Schulferien der anderen Schulen ſind vorverlegt worden. 4 Millionen Berliner ſollen Gelegenheit haben, Zeugen eines Ereigniſſes zu ſein, das zu den glanzvollſten und bedeutſamſten der Geſchichte der Reichshauptſtadt zählt. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung u. Propaganda und Gauleiter der Reichshauptſtadt Dr. Goebbels CCCCFCFCã pDPVVVVVVwVPPpfPPGGPPGPGPPpPwCPGPPCGPCPPbPPPPVTPTGPGPcGGTGGGGcGcPGPcGcCcGccGcPGPGPPcPPcGVVCVCGVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVPVVVVVVVVVVVVTPTFPPPPP—————— Volk, mit dem es durch mehr als die politi⸗ ſche Achſe der letzten Jahre aufs engſte verbun⸗ den iſt. Seit tauſend Jahren beſteht zwiſchen den deutſchen Landen und Italien eine geiſtige Achſe, um die ſich das Schickſal der beiden Völ⸗ ker oft in entſcheidender Weiſe gedreht hat. In gegenſeitig befruchtendem Zuſammentreffen ha⸗ ben beide Völker in ſcharf ausgeprägter natio⸗ naler Eigenart Kulturen hervorgebracht, deren ſegensreiche Ströme der ganzen Menſchheit för⸗ derlich geweſen ſind. f Wir erinnern an die große Zeit, als die fränkiſchen, ſächſiſchen und hohenſtaufiſchen Kai⸗ ſer über die Alpen zogen, zu jenem Land Ita⸗ lien, mit dem ſie politiſch ſo eng verbunden waren. Wir erinnern an die Zeit der Renaiſ⸗ ſance und des Barock, wo unendliche Ströme tiefſten völkiſchen Kunſtempfindens von einem Land zum anderen gefloſſen ſind, wo die Kunſt Albrecht Dürers die Bewunderung der ganz großen italieniſchen Meiſter erregte, wo die ge⸗ nialen Baumeiſter Italiens zu uns herüber⸗ kamen und die herrlichen Schlöſſer und Kirchen gebaut und ausgeſchmückt haben. Wir gehen durch die Jahrhunderte weiter und treffen den Dichterfürſten Goethe in Italien, und finden die deutſchen Gelehrten in Rom, beſchäftigt mit der Erforſchung des klaſſiſchen Altertums, und begegnen den Großen aus unſerem deutſchen Geiſtesleben, einem Wilhelm von Humboldt, einem Hirth, einem Bunſen, einem Niebuhr, einem Mommſen und anderen mehr. Und bis in unſere Tage, ja heute vielleicht mehr und in beſſerem Sinne als je zuvor, findet zwiſchen beiden Völkern ein reger Austauſch der geiſti⸗ gen Güter ſtatt. a a Die politiſche Achſe hat erſt die rechte Vorausſetzung und Grundlage geſchaffen, auf der die ſeit Jahrhunderten beſtehende geiſtige Achſe wieder frei und groß ſich drehen kann. Wenn heute die italieniſchen Jungfaſchiſten oder die italieniſchen Arbeiter nach Deutſch⸗ land kommen und umgekehrt, oder unſere deutſchen Arbeiter im kommenden Frühjahr die Alpen überqueren werden, um in der erſten Frühjahrsſonne die Schönheiten und kulturel⸗ len Schöpfungen dieſes Landes kennen zu ler⸗ nen, dann wiſſen wir, daß von dieſen gegen⸗ ſeitigen Beſuchen ein reicher Segen ausgehen wird. 0 Und wie beide Völker im Lauf der Geſchichte viel gemeinſames Schickſal miteinander getragen haben, wie beide einander durchdrungen un dennoch eines am anderen ſeine eigene Kultur aufgerichtet hat, ſo ſind ſie heute im großen weltpolitiſchen Geſchehen enger zuſammengerückt als irgend zwei an⸗ dere Völker des Erdballs. Aus der Not und der Tragik des Weltkrie⸗ ges ſind beiden Völkern Männer entſtanden, die ſie aus Niedergang und Zuſammenbruch heraus⸗ geführt haben, Adolf Hitler und Muſſolini ha⸗ ben aus vielfach gleichgerichteter weltanſchau⸗ licher Geſinnung heraus Revolutionen in ihren Ländern entfacht, die eine Wiedergeburt der Nationen im Gefolge hatten. Beide haben den Menſchen und ſein ſoziales Wohlergehen in den Mittelpunkt ihres revolutionären Willens ge⸗ ſtellt und damit eine überalterte Welt, die ohn⸗ mächtig den brennendſten ſozialen Fragen der Zeit gegenüberſtand, über den Haufen geworfen. Beide haben die große gemeinſame Linie gefun⸗ den, auf der, bei aller Betonuna des nationalen Eigenlebens, die Völker in friedlichſter Weiſe am gemeinſamen großen Kulturwerk der Men⸗ ſchen arbeiten können. Beide haben die Schran⸗ ken niedergeriſſen, die in Verſailles zur Tren⸗ nung der Völker aufgerichtet wurden und beide haben die Theſen aufgeſtellt, auf die alle wahren Freunde des Friedens ſchwören müſſen, wenn ihre Friedensbeteuerungen echt ſein ſollen. Beide haben dem gemeinſamen Feind, dem Bol⸗ ſchewismus, dem Zerſtörer jeder Freiheit und Ordnung, den Kampf angeſagt und beide wer⸗ den dieſen Kampf zum ſiegreichen Ende führen. So geben beide großen Führer Adolf Hitler und Benito Muſſolini der Welt ein Bei⸗ ſpiel, wie die Geſchicke der Völker gelenkt werden müſſen, wenn dieſelben nicht in Not und Elend verfinken ſollen. Beide konnten dieſe großen Ziele nur aufſtellen und erreichen, weil ſie aus der Mitte ihrer Völker gekommen ſind. Nicht arts und welt⸗ fremd ſtehen ſie ihrem Volke gegenüber, ſondern in tiefſter Verbundenheit ſind ſie die erſten und ſtärkſten Glieder ihrer Völ⸗ e r.— Wenn ſich dieſe beiden Männer in den näch⸗ ſten Tagen die Hände reichen, dann reichen ſich durch ſie zwei Völker die Hände. Dann werden die großen geiſtigen Verbindungs⸗ linien ſichtbar, die ſeit Jahrhunderten das deut⸗ ſche mit dem italieniſchen Volk verbunden ha⸗ ben, dann wird die Bedeutung des Wortes von der politiſchen Achſe Berlin—Rom in hellſtem Licht erſtrahlen, dann wird den beiden befreundeten Völkern und der Welt klar wer⸗ den, was es heißt, wenn zwei Völker durch mehr als papierne Verträge, durch Bande der wahren Freundſchaft, durch Zuneigung der Herzen miteinan⸗ der verbunden ſind. Im Herzen Europas ſtehen zwei Völker in Treue zuſammen, geführt von zwei der Größ⸗ ten, die je über die Erde gegangen ſind. Für ihre Völker der Inbegriff des nationalen Le⸗ bens; bewährt in vielen Fragen der ſturmbe⸗ wegten Gegenwart: für Europa der ſicherſte Hort des Friedens. Beflaggung vom 25. bis 29. Sepl. 5 Berlin, 22. Sept. Der Reichsminiſter des Innern gibt folgen⸗ des bekannt: Auf Anordnung des Führers und Reichs⸗ kanzlers flaggen aus Anlaß des Beſuches des italieniſchen Regierungschefs Benito Muſſolini die öffentlichen Gebäude im ganzen Reichsgebiet vom Sonnabend, dem 25. September bis Mittwoch, dem 29. September. Auf öffentlichen Gebäuden und Plätzen, die Empfangs⸗ oder Abſchiedszwecken dienen, kann neben den im Runderlaß des Reichsminiſters des Innern vom 14 Dezember 1935(MBliG. Seite 1503) vorgeſehenen Flaggen die italieni⸗ ſche Flagge geſetzt werden der Jührer grüßt den Dduce Die Veranſtalkungsfolge für den Beſuch in München München, 22. Sept. Vor in⸗ und ausländiſchen Preſſevertretern äußerte ſich Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner in der Gaſtſtätte des Hauſes der Deutſchen Kunſt über die Veranſtaltungen aus Anlaß des Beſuches des Duce des Faſchismus, Muſſolini, in der Hauptſtadt der Bewegung. Wagner betonte beſonders, daß München als Hauptſtadt der Bewegung den Duce empfangen werde. Muſſolini werde hier in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als der Gründer und Führer des Fa⸗ ſchismus Adolf Hitler als Gründer und Führer des Nationalſozialismus beſuchen. Deshalb wer⸗ de auch die Partei die Trägerin der Münchener Veranſtaltungen ſei. Bei dieſer Gelegenheit werde die Stadt München auch ihrem Namen als Hauptſtadt der deutſchen Kunſt Ehre machen und ein Feſtkleid anlegen, das dem hohen Be⸗ ſuch entſpreche. Gauleiter Wagner gab dann bekannt, daß der Führer an der Spitze ſämtlicher Reichsleiter der Partei den hohen italie⸗ niſchen Gaſt am Samstag auf dem Hauptbahnhof begrüßen werde. Adolf Hitler und Muſſolini werden dann im Führerhaus die leitenden Perſönlichkeiten der Partei empfangen. Sämtliche führende Män⸗ ner der Bewegung ſowie viele hervorragende Wirtſchaftler und Wiſſenſchaftler Deutſchlands werden am Samstag in München weilen und am Nachmittag in den Räumen des Hauſes der Deutſchen Kunſt verſammelt ſein. Auch viele namhafte deutſche Künſtler ſind ein⸗ geladen worden. Die Augen der ganzen Welt werden, ſo erklärte Gauleiter Wagner weiter, in den kommenden Tagen auf Deutſchland und die be⸗ deutungsvolle Begegnung der beiden führenden Staatsmänner Deutſchlands und Italiens ge⸗ richtet ſein. Letztere iſt ein Beweis für die Freundſchaft zwiſchen Italien und Deutſchland. Sie zeigt den eiſernen Wil⸗ len der beiden Völker, unabläſſig gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr zu kämpfen, die Europa bedroht. Muſſolini und Hitler ſind aus der Tiefe des Volkes gekommen und haben als ein⸗ fache Soldaten im Großen Kriege ihre Pflicht für ihr Vaterland getan. Solche Staatsmänner wünſchen keinen Krieg mehr, ſondern nur den Frieden. Auch ihre Völker wollen nur das eine: Im Frieden arbeiten und zur Wohlfahrt ſtreben. Ueber die „Einzelheiten des Münchener Nrogramms ſelbſt machte Gaupropagandaleiter Wenzl Mitteilung. Auf der Fahrt von der Landes⸗ grenze, wo der Duce Samstagfrüh eintrifft, bis nach München werden auf allen Bahnhöfen 8 5 ö 2 ä — e d 2 ihr ſchönſtes Feſtkleid anlegen. Die Beflag⸗ die Formationen der Partei und die Schul⸗ jugend Muſſolini begrüßen Nach der Ankunft in München ſchreitet der Due zunächſt die Fronten der Ehrenformationen ab die von den Wehrmachtsteilen und den nationalſozialiſtiſchen Formationen geſtellt werden. Darauf fährt er 717* 1 8 1 mit dem Führer zum Prinz Carl⸗Palais, wo der bayriſche Miniſterpräſident Siebe rt den Duce willkommen heißt. Von hier aus ſtattet Muſſolini etwas ſyäter in Begleitung von Ru⸗ dolf Heß dem Führer einen offiziellen Beſuch in der Privatwohnung Adolf Hitlers ab. Nach einiger Zeit begibt ſich Muſſolini zu den Ehren⸗ tempeln, wo ihn der Führer empfängt. An⸗ ſchließend beſucht er das Braune Haus, wo der Schöpfer des Faſchismus die Toten der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung ehren und Kränze niederlegen wird. Es folgen Beſuche im alten Braunen Haus und im neuen Verwaltungsge⸗ bäude. Im Führerhaus findet ſodann ein Früh⸗ ſtück im kleinen Kreiſe ſtatt. Gleichzeitig iſt die Führerſchaft der Partei Gaſt des Oberbürger⸗ meiſters der Hauptſtadt der Bewegung im Ka⸗ ſino und im Alten Rathausſaal. Im Führer⸗ haus wird dann Adolf Hitler dem Duce die Führerſchaft der Partei vorſtellen. Nach dieſem Empfang erfolgt auf dem Kö⸗ niglichen Platz der Vorbeimarſch aller Partei⸗ formationen. Nach der Riickkehr Muſſolinis in das Prinz Carl⸗Palais ſtattet der Führer dem Duce einen Gegenbeſuch ab. Von hier aus be⸗ geben ſich beide in das Haus der Deutſchen Kunſt, wo der Führer ſeinem Gaſt die große deutſche Kunſtausſtellung zeigen wird. Mit einem Empfang in der Ehrenhalle des Hauſes der Deutſchen Kunſt ſchließt der Tag. Aufruf Adolf Wagners an die Münchener Beuölkerung München, 23. Sept. Aus Anlaß des Beſuches des Duce in der Hauptſtadt der Bewegung hat Gauleiter und Staatsminiſter Adolf Wagner folgenden Auf⸗ ruf an die Münchener Bevölkerung gerichtet: Der Gründer und Duce des faſchiſtiſchen Italien trifft am 25. September zu einem mehrtägigen Beſuch in Deutſchland ein. Er betritt den Boden des Reiches in der Haupt. ſtadt der Bewegung. Der Führer und Reichskanzler wird im Namen des gan⸗ zen deutſchen Volkes in unſerer Stadt Benito Mufſolini begrüßen. Und München, der Blutzeuge des 9. Novem⸗ ber 1923, bolfße damit einen der größten Tage in ſeiner polftiſchen Geſchichte! Erfüllt von der großen Freude, Zeuge dieſes hiſtoriſchen Augen⸗ blicks zu ſein, empfängt die Stadt den Schöp⸗ fer des neuen Italien in ihren Mauern. Sie wird ſich zu Ehren dieſer Begrüßung gung der Gebäude aller Staats⸗ und Ge⸗ meindebehörden iſt angeordnet Allein auch die Einwohnerſchaft Münchens wird zum Ruhm der Hauptſtadt der Bewegung und der Stadt der Deutſchen Kunſt ihre Privatgebäude mit den Flaggen ſchmücken. Lein Haus und kein Fenſter ohne Fahne! Für jene Straßen, die den öffentlichen Feſt⸗ ſchmuck erhalten, ergehen beſondere Anordnun⸗ gen. Die ganze übrige Stadt ſoll in ihrem reichſten Feſttagskleid prangen, um dem Gaſt des Führers und des Reiches zu bekunden, daß München ihn mit offenen Armen und auf⸗ geſchloſſenem Herzen empfängt. Wenn der Duce Italiens an der Seite des Führers von Deutſchland ſeinen Einzug in die Stadt unſerer Bewegung hält, dann ſoll die beiden Männer das Heil der 100 000 deut⸗ ſchen Volksgenoſſen begrüßen, die ſich der Be⸗ deutung dieſer Stunde bewußt ſind: Heil dem Duce Benito Muſſolini! Heil unſerem Führer Adolf Hitler! 13 gez. Adolf Wagner, Gauleiter und Staatsminiſter. Geſeß über Jonderfeierkage für die Reichshauptſtadt Berlin und die Haupt⸗ ſtadt der Bewegung München Berlin, 22. Sept. Die Reichsregierung hat aus Anlaß des Be⸗ ſuches des Königlich Italieniſchen Regierungs⸗ chefs Benito Muſſolini das folgende Geſetz be⸗ ſchloſſen: 31 Der 25. September 1937 oder der an deſſen Stelle vom Reichsminiſter des Innern zu beſtimmende Tag iſt für die Hauptſtadt der Bewegung München, der 28. Septem; ber 1937 oder der an deſſen Stelle zu beſtim⸗ mende Tag iſt für die Reichshauptſtadt Ber⸗ lin Feiertag im Sinne des Geſetzes über die Feiertage vom 27. Februar 1934(Reichsgeſetz⸗ blatt J Seite 129). 8 2 Die für den 1. Mai geltenden Vorſchriften über Lohnzahlung finden an den in 8 1 be⸗ zeichneten Tagen für die Hauptſtadt der Bewe⸗ gung München und die Reichshauptſtadt Ber- lin entſprechende Anwendung. gammelt Bucheckern! Berlin, 22. September. Um die Ernte an Bucheckern für die Oelge⸗ winnung nutzbar zu machen, ſind Bucheckern auch in dieſem Jahre in die Förderungsmaß⸗ nahmen des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft für Oelge⸗ winnung aus deutſchen Oelſaaten einbezogen worden. Die Oelmühlen werden durch Bewilli⸗ gung einer Ausgleichsvergütung in die Lage verſetzt werden, dem Sammler von Bucheckern einen Kaufpreis von 25 RM. für den Doppel⸗ zentner zu zahlen. Darüber hinaus iſt dem Sammler noch ein Rückkaufrecht für die bei der Verarbeitung der Bucheckern angefallenen Bucheckernkuchen in einer Menge von 65 v. H des Gewichts der angelieferten Bucheckern ein⸗ geräumt worden. Den Oelmühlen wird die Wall ſehen, an dem ihre umſtürzleriſchen Ver⸗ Leipzig, 22. September. Die„Leipziger Illuſtrierte Zeitung“ widmet ihrer Ausgabe vom 23. d. M. dem Beſuch des italieniſchen Regierungschefs in Deutſchland Sie bringt u. a. ein Geleitwort des Reichsmi⸗ niſters des Aeußern Frh. v. Neurath, in dem es heißt: Der Beſuch Muſſolinis iſt ein beſonders ſinn⸗ fälliger Ansdruck der deut ch⸗ italieni⸗ ſchen Freundſchaft und iſt zugleich der Beweis für die Folgerichtiakeit. mit der ſich das deutſch⸗italieniſche Verhältnis in den letz⸗ ten Jahren anhand der in dieſer Zeit aufge⸗ worfenen europäiſchen Probleme entwickelt bat. Es iſt das ageſchichtliche, in Deutſchland nicht vergeſſene Verdienſt des Duce, daß er ſchon frühzeitig und als erſter Staatsmann einer europäiſchen Großmacht das Unheilvolle der Politik von Verſailles durchſchaut hat. Weil ſeine Politik wirklichkeitsnah und aufbaufreudig iſt, brachte ſie auch dem deut⸗ ſchen Ringen um Ehre und Gleichberechtigung Verſtändnis entgegen. Daß die deutſche Politik ihrerſeits den glei⸗ chen Grundſätzen der Billigkeit folgte, dafür zeugt die Haltung Deutſchlands angefichts der Behandlung der abeſſiniſchen Frage durch den Völkerbund. Es iſt ferner kein Zu⸗ fall, daß Deutſchland und Italien in der kla⸗ ren Erkenntnis der die europäfſche Kul⸗ tur und Ziviliſation bedrohen⸗ den Gefahren ſich verbunden f ü h⸗ len und ſich der Pflichten, die ihnen als europäiſche Kulturſtaaten erwachſen, voll be⸗ wußt ſind. Hieraus erklärt ſich die deutſche wie auch die jtalieniſche Haltung gegenüber der Bedrohung Spaniens durch den Bolſchewis⸗ mus. So hat ſich alſo die Vertiefung der deutſch⸗ italieniſchen Beziehungen günſtia für Rom, 22. September Von Tag zu Tag ſteigert ſich in Italien das Intereſſe an dem immer näher rückenden ge⸗ ſchichtlichen Ereignis des Beſuches des italie⸗ niſchen Regierungschefs Muſſolint in Deutſch⸗ land. In dieſem Ereignis ſieht die italieniſche Preſſe nicht nur die Begegnung der beiden gro⸗ ßen Führer, ſondern auch die innere Verbundenheit der beiden Revolutionen, die mit dem gewaltigen Aufſchwung der bei⸗ den befreundeten Völker und ihrer engen Zu⸗ ſammenarbeit in allen weſentlichen Fragen eine neue Aera in der europäiſchen Politik ein⸗ geleitet habe. Dieſe neue Epoche werde, wie auch hier allgemein betont wird, nicht durch Konflikte und gewaltſame Ueberraſchungen ge⸗ kennzeichnet ſein, ſondern von einem raſcheren Aufſtieg der Menſchheit. 5 Die nahe bevorſtehende Begegnung zwiſchen dem Duce und dem Führer auf deutſchem Bo⸗ den bringt jedermann, ſo betont der Direktor des„Giornale d'Italia“ in ſeinem Leitaufſatz einleitend, die. Verwandtſchaft der geſchichtlichen Entwick⸗ lung und der Ziele der beiden Revolutionen zum Bewußtſein. Beide ſind aus einer ſpon⸗ tanen und heldenhaften Tat der Kriegsteilneh⸗ mer hervorgebrochen, die ſich gegen die Er⸗ niedrigung ihrer Nationen aufgelehnt haben. Trotz Verſchiedenheit in der nationalen Eigen⸗ art verfolgen ſie bei ihrem konſtruktiven Auf⸗ bauwerk Parallelen, die ſie von allen anderen Regimen der Welt unterſcheiden und ſie ver⸗ brüdern, indem ſie beide die Arbeit, den durch die ſoziale Gerechtigkeit verwirklichten inneren Frieden und die Staatsautorität in den Mit⸗ telpunkt ſtellen. Beide Revolutionen ſtimmen gegenüber den Problemen und Ereigniſſen in der Welt in ihrer Auffaſſung eines feſtge⸗ fügten, aber realiſtiſchen Friedens überein, der nicht durch papierne Verträge und kleinliches Feilſchen zuſtandekommt, ſondern durch die Gerechtigkeit, die auf der poſitiven Anerkennung der Notwendigkeiten und der legitimen Rechte jeder Nation beruht und auf dem Recht, zur Verteidigung der nationalen Belange gerüſtet zu ſein. 5 Schließlich müſſen beide heute gegen die feindſelige Einſtellung von Staaten, Parteien oder Unruheſtiftern Front machen, die den Faſchismus und den Nationalſozialismus be⸗ kämpfen, da ſie in ihnen den unzerſtörbaren ſuche zerſchellen müſſen. „Dieſe Verwandtſchaft des Geiſtes und der Einſtellung ſchafft von ſelbſt die Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen der deutſchen und der italieni⸗ ſchen Nation.“ Das Italien Muſſolinis iſt heute ſtolzer denn je, ſeine Zuſammenarbeit Deutſchland auch in ſchweren Zeiten angeboten zu haben. Die Politik des Duce gegen die tra⸗ giſchen Auswirkungen des Weltkrieges hat das Ende der Reparationen beſchleunigt und ge⸗ Zwei Revolutionen— ein Ziel Ein Geleilwork des Reichsaußenminiſlers die beiden Staaten ſelbſt ausgewirkt, aber hierin nicht erſchöpft: aufbauenden Bedeutung von der Kulturwelt ihre Würdigung finden. Ein Erlaß Görings Verdunkelungsmaßnahmen für Großberlin ab 6 Uhr außer Kraft geſetzt Berlin, 22. Sept. laß gerichtet: daß die vom etlin außer Kraft geſetzt werden. war neben Rückſicht wirtſchaftliche Leben kerung Groß⸗Berlins, die erkennung aus.(gez.) Hermann Göring. lin verlaſſende Fahrzeuge müſſen daher bei Dun⸗ gen die abſurde Scheidung der Großmächte in Llanes(Aſturien). 22. September. Die Operationen im weſtlichen Teil der Aſturienfront wurden am Mittwoch bereits beim Morgengrauen fortgeſetzt. Der Schwer⸗ punkt der Kämpfe lag in den Abſchnitten von Covadonga und Cangas de Onis im Süden von Ribadeſella und in den Bergen ſüdöſtlich dieſes wichtigen Verkehrsknotenpunktes. Die Ausgleichsvergütung auch dann gezahlt. wenn ſie das Bucheckeröl, das ſie für den eigenen Verbrauch der Sammler im Lohnſchlaa ge⸗ ſchlagen haben abgeſehen vom reinen Schlag lohn, frei von allen übrigen Zuſchlägen zurück liefern. marſches auf Gijon und Oviedo bildet. An der Bolſchewiſten bemühten ſich verzweifelt, von den dem Sella⸗Tal im Oſten vorgelagerten Gebirgen aus die nationalen Streitkräfte auf⸗ zuhalten, da dieſes Tal den Ausgangspunkt für den letzten Abſchnitt des nationalen Vor⸗ Küſte ſtehen die nationalen Truppen in einem kelheit auch weiterhin mit Verdunkelungseinrich⸗ tungen verſehen ſein. Deilere Befeſligung der Ireundſchaftsbande Sieger und Beſiegte angekämpft und die raſchere Anerkennung der deutſchen Rüſtungs⸗ gleichberechtigung ermöglicht. Muſſolini habe damit wertvolle Beiträge zur Geſchichte der deutſchen Wiedergeburt geliefert Heute jedoch ſei die Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Rom und Berlin eine Zuſammen⸗ arbeit der beiden Regime, d h. des geſamten nationalen Lebens der beiden großen Völker, und umfaſſe deshalb alle konkreten Pro⸗ bleme, die ihre Beziehungen und ihre Haltung gegenüber Europa und der Welt bedingen. Um⸗ ſonſt ſuche man jenſeits der Alpen nach klein⸗ lichen Urſachen, die die beiden Nationen trennen könnten. „Alle dieſe Urſachen, die überhaupt nicht be⸗ ſtehen, ſind, auch wenn ſie vorhanden wären, ge⸗ genüber der großen gemeinfamen Uebereinſtim⸗ mung der beiden Regime bedeutungslos. Die Achſe Rom— Berlin, die die italieniſch⸗deutſche Zuſammenarbeit verſinnbildlicht, iſt alſo mehr als eines der üblichen diplomatiſchen interna⸗ tionalen Uebereinkommen Ihr Wert liegt nicht nur in den unterzeichneten Protokollen, ihre Funktionen ergeben ſich nicht nur aus der er⸗ zielten Verſtändigung, ſondern aus dem Geiſt ſelbſt. der dem Leben und der Politik der bei⸗ den Nationen Geſtalt gibt. Gerade deshalb bildet aber die Achſe Rom Berlin gegenüber Europa nicht das Endziel der Politik Italiens und Deutſchlands. Sie ſtelle nur deren lebendige Grundlage dar. Für ſie gebe es keine Unterwerfung, keine über⸗ raſchenden Anſchläge, aber auch keine Iſolie⸗ rung So ſtolz die beiden Länder auf ihre Re⸗ gime ſeien, ſo wollen ſie doch die Tür zur Zu⸗ ſammenarbeit mit anderen Regimen nicht ver⸗ ſchlteßen. Dabei ſtellen ſie lediglich die Vor⸗ bedingung, daß jene ſich nicht mit den Mächten des Umſturzes oder der Vergewaltigung iden⸗ tifizieren. Die Möglichkeiten dieſer umfaſſen⸗ den Zuſammenarbeit ergeben ſich aus dem We⸗ ſen und Werk ſowie aus dem wahren Geiſt und der Gerechtigkeit der anderen Nationen. Die Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Hitler in dem zu neuer Größe und Macht ge⸗ langten Deutſchland zeige der Welt die geeinte Kraft von 110 Millionen Menſchen im Herzen Europas vom baltiſchen Meer und der Nordſee bis herunter zum Mittelmeer. Ihre Bedeu⸗ tung könne nicht übergangen, noch weniger aber mißverſtanden werden. Unter der Ueberſchrift„Kraft und Recht“ feiert die Tribuna den Duce und den Führer als die Verteidiger der modernen Kultur ge⸗ gen die kommuniſtiſche Barbarei. Der Beſuch Muſſolinis in Deutſchland werde die zwiſchen den beiden Völkern beſtehenden Bande der Freundſchaft noch weiter feſtigen. „Lavoro Faſciſta“ ſieht in der Begegnung der beiden großen Führergeſtalten das feierliche Zu⸗ ſammentreffen der beiden Revolutionen der Ge⸗ genwart, die einzig und allein dieſes Namens würdig ſeien. Für den Kampf gegen die bol⸗ ſchewiſtiſche Peſt habe die Demokratie weder die Waffen noch den nötigen Kampfwillen. Fa⸗ ſchismus und Nationalſozialismus hätten ſich da⸗ gegen zu dieſem Kampf im höchſten Grade be⸗ fähigt erwieſen. der nalionale Vormarſch geht weiler Nur noch 3 Kilometer bis zum Wallfahrtsort Covadonga. Abſtand von 1000 bis 2000 Meter halbkreisför⸗ mig um die letzte vor Ribadeſella gelegene Ortſchaft Belmonte. Am Mittwochfrüh verſuch⸗ te der Gegner im Abſchnitt Cangas de Onis heftige Gegenangriffe, die von den Nationalen blutig zurückgeſchlagen wurden Die Sierra Beſtaſirmin im Südoſten von Onis, die im Südweſten in die Sierra von Cowadonga übergeht, iſt jetzt vollſtändia von den bolſchewi⸗ ſtiſchen Horden geſäubert. Die nationalen Vor⸗ huten befinden ſich hier noch drei Kilometer von dem Wallfahrtsort Covadonaa entfernt wo die Bolſchewiſten ein wichtiges Verkehrs- netz verteidigen. —ũ ͤn Ich habe unter dem heutigen Tage angeordnet, 20. bis 26. September angeordneten Verdunkelungsmaßnahmen mit Wirkung vom 23. September 6 Uhr für das Uebungsgebiet Groß⸗ Beſtimmend für dieſe gewährte Erleichterung auf das gewerbliche und ö der Großſtadt vor allem die muſtergültige Haltung der geſamten Bepöl⸗ k. die Verdunkelungs⸗ übung im Luftſchutzort Berlin zu einem vollen Erfolg geführt hat. Ich ſpreche allen an der Vor⸗ bereitung und Durchführung der Verdunkelungs⸗ maßnahmen beteiligten Stellen vor allem aber der Bevölkerung von Groß⸗Berlin Dank und An⸗ Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewie⸗ ſen, daß die im Rahmen der Wehrmachtsmanö⸗ ver ſtattfindenden Verdunkelunasübungen außer⸗ halb Berlins weiter durchgeführt werden. Ber⸗ ſich ſie hat viel⸗ mehr auch zur Klärung der vielfach verworre⸗ nen geſamteuropäiſchen Verhältniſſe beigetra⸗ gen und wird eines Tages auch in dieſer ihrer übrigen Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe Generaloberſt Göring at an die Berliner Bevölkerung folgenden Er⸗ Deulſchlandg „Rraftfahrzeugdichte“ Erfreuliche Ergebniſſe der großen Julizählung — In vier Jahren 1200 000 Kraftfahrzeuge Wer ſind die Käufer? mehr— Auf 24 Einwohner im Deutſchen Reiche kommt jetzt ein Kraftfahrzeug. Damit rücken wir, was die„Kraftfahrzeugdichte“ anbelangt, in die Spitzengruppe der europäiſchen Länder. Alljährlich am 1. Juli wird der Kraftfahr⸗ zeugbeſtand Deutſchlands gezählt. Das Ergeb⸗ nis der diesjährigen Erhebungen wird eben der Oeffentlichkeit bekannt gemacht. Es iſt be⸗ ſonders intereſſant, wenn man an ihm den Fortſchritt der deutſchen Verkehrsmotoriſierung ſeit dem Jahre 1933, dem der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus, mißt. Seit dem 1. Juli 1933 erhöhte ſich der deutſche Kraftfahr⸗ zeugbeſtand um beinahe 1.2 Millionen Fahr⸗ zeuge oder um rund 70 Proz. 1933 kam ein Kraftfahrzeug erſt auf 39 Einwohner, 1937, wie oben ſchon angegeben, auf je 24 Dieſes ſtürmiſche Tempo im Fortſchritt der Motoriſierung iſt ganz und gar die Folge der außerordentlichen Förderungsmaßnahmen der Reichsregierung für dieſen Zweig der Wirt⸗ ſchaft, daneben natürlich die Wirkung des wirt⸗ ſchaftlichen Aufſtiegs, den wir in Deutſchland zu verzeichnen haben, der ja aber auch auf die Förderungspolitit der Regierung zurückgeht. Am ſtärkſten hat der Perſonenwagenbeſtand zugenommen, der ſich ſeit 1933 faſt verdoppelte. Der Laſtfahrzeugbeſtand ſtieg in den vier Jah- ren um 85 Proz., der Beſtand an Krafträdern um 50 Proz. und der an führerſchein⸗freien Krafträdern um 80 Proz. e Die Statiſtik ermöglicht auch, die Verteilung der vorhandenen Kraftfahrzeuge auf die einzel nen Größenklaſſen zu verfolgen. Bei den Per⸗ ſonenkraftwagen haben im letzten Jahr(vom 1. 7. 1936 bis 1. 7 1937), wie das nicht anders zu erwarten war, genau wie in den Vorjahren die billigen kleinen Wagen beſonders ſtark zu⸗ genommen. Die Hubraumklaſſe bis 1,1 ver⸗ mehrte ſich um 27,6 Proz., die nächſte Klaſſe, über 1 bis 1,5 Ltr., um 22,2 Proz. Beacht⸗ licher aber iſt, daß die mittelſchweren Wagen von über 2 bis 2,5 Ltr. auch um 21,7 Proz. zu⸗ nahmen. Das iſt der Typ, der für den allge⸗ meinen Bedarf vor allem in Betracht kommen⸗ den nicht zu teuren„autobahnfeſten“ Wagen. Bei den Krafträdern iſt eine Zunahme nur bei den leichteren Typen bis zu 200 cem feſt⸗ zuſtellen. Sie beträgt hier 20,6 Proz. im letzten Jahr. Dagegen hat die. Zahl der ſtärkeren Ma⸗ ſchinen ſich nur ganz unweſentlich um noch nicht einmal 2000 Stück vermehrt. Dieſe Er⸗ ſcheinung iſt eine Folge der Verbilligung der leichten Perſonenkraftwagen, die zum Teil in die Preislage der ſchweren Krafträder hinein⸗ gerückt ſind. Bei den Laſtkraftwagen entfällt rund die Hälfte des Zugangs des letzten Jahres aue Nutzlaſtklaſſe bis 1 To. Dieſe Fahrzeuge mi chen 46,3 Proz. des geſamten Laſtkraftwagen⸗ beſtandes aus. Ueberdurchſchnittlich groß war die Steigerung bei einigen Gruppen von mit⸗ telſchweren und ſchweren Fahrzeugen, beſon⸗ ders in der Nutzlaſtklaſſe 3 bis 3,5 To., und über 5 To. Das ſind die Fahrzeuge, die ſich als beſonders wirtſchaftlich erwieſen haben, namentlich nachdem der Dieſel⸗Motor als An⸗ triebsart ſo ſtarke Fortſchritte gemacht hat. Ein Achtel der Laſtkraftwagen, faſt ein Drittel der Kraftomnibuſſe und über ein Drittel der Zug⸗ maſchinen ſind mit Dieſelmotoren ausgerüſtet. Im übrigen fällt auf, daß nahezu 7000 Nutz⸗ fahrzeuge ſchon mit Speicherggs fahren. Wer kauft in Deutſchland Kraftfahrzeuge? Auch darüber kann man durch eine neue ſeit dem 1. Januar 1937 aufgenommene Statiſtit jetzt Auskunft bekommen. Im erſten Halbjahr 1937 wurden insgeſamt 270321 Kraftfahrzeuge erſtmals zum Verkehr zugelaſſen. Den ſtärkſten Anteil an dieſer Zahl hat— was zunächſt überraſchen könnte— die Berufsgruppe der Arbeiter und Angeſtellten, auf die 93 889 ent⸗ fallen. Allerdings ſind die Mehrzahl davon, nämlich 77 566, Krafträder. In dieſer Fahr⸗ zeuggruppe führen aber Arbeiter und Ange⸗ ſtellte überhaupt, denn erſt in weitem Abſtand kommt mit 14503 Krafträdern die Berufs⸗ gruppe Induſtrie und Handwerk Arbeiter und Angeſtellte ſind aber auch mit 16 261 Perſonen⸗ kraftwagen vertreten und ſtehen damit bei die⸗ ſer Fahrzeuggruppe an dritter Stelle nach 33 306 Perſonenkraftwagen, die in Handel und Verkehr, und 29 229, die in Induſtrie und Handwerk abgeſetzt wurden Handel und Ver⸗ kehr ſtehen bei den Nutzfahrzeugen mit 17543 an der Spitze und nach ihnen Induſtrie und Handwerk mit 10 317. Für die allgemeine Lage der Abſatzgeſtaltung iſt es bemerkenswert, daß ſich bei einem Ver⸗ gleich der Zugänge in den einzelnen Reichs⸗ teilen eine verhältnismäßig ſtarke Vermehrung der Perſonenwagen und Laſtwagen vor allem in den Gebieten zeigt, die eine überwiegend landwirtſchaftliche Bevölkerung haben, nämlich Oſtpreußen, Pommern und Mecklenburg. Das iſt ein Zeichen dafür daß die Landwirtſchaft, die lange Zeit in der Motoriſierung zurück⸗ ſtand, neuerdings ſtark aufholt. ſicherlich unter dem Einfluß der ſchärferen Anforderungen, die die Erzeugungsſchlacht ſtellt, und als Wirkung der fühlbaren Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage in der Landwirtſchaft. — Nachſpiel der Zuſammenſtöße in Algier Fd Paris, 22. September. Die Zdwiſchenfälle. die ſich am vergangenen Sonntag in Algier ereigneten, hatten jetzt ein gerichtliches Nachſpiel. Von den 13 in Haft be⸗ zindlichen Eingeborenen wurden vier zu je drei Fahren Gefängnis verurteilt, die übrigen wur⸗ den freigeſprochen. In der Nacht zum Mittwoch verließen meh⸗ rere Barkaſſen mit bolſchewiſtiſchen Anfüh⸗ rern in Bord die weſtlich von Giſon gelegene ö Hafen ſtadt Aviles Man nimmt an. daß die Boote einen franzöſiſchen Hafen anlaufen merden. 4 n 2 r Die erfolgt bons, getatef 1 mist hardier auf d Stad söſſſche wücht Fran dieſe Staa und Regie 111 et aus! nachg det fta eſen in die fm gierung wort! und an rigen b l Die vioch di zueit die daf bean kaaten age, 5 oder an dun ehen ier) drag Jen g, Amit z men⸗ Vagen. ſuhme nur cem feſt⸗ im letzten leren Na⸗ um noch mund die auf die en beſon⸗ To, und ge, die ſich N77 Neſe Er⸗ ö der u baben, t als An⸗ hat. Ein drittel det eͤcpeuge! neue geit e Staff Halbjahr fahrzeuge n füäklſten 5 Wand e Berufs⸗ leitet und Perſonen⸗ tt bei die⸗ ele nac del und irie und und Ver, 1 175 15 altung zen 70 Anſüb⸗ dae u die linen —* Nanking dreimal bombardiert 51 Flugzeuge werfen 40 Bomben ab De iking, 22. Sept. Am Mittwochmorgen gegen zehn Uhr Orts⸗ zeit erſchienen 51 japaniſche Bombenflugzeuge über der chineſiſchen Hauptſtadt und warfen aus etwa 5000 Meter Höhe insgeſamt 40 Bomben über verſchiedenen Stadtteilen ab. Zunächſt waren in der Südſtadt, in der Nähe des Arſenals, einige Treffer zu beobach⸗ ten, ſpäter in der Nähe des neuen Wohnviertels und des chineſiſchen Auswärtigen Amtes. Der Alarm wurde gegen Mittag abgeblaſen. Um 13 Uhr Ortszeit erfolgte ein zweiter Fliegeralarm. der etwa eine Stunde dauerte. Etwa 20 japa⸗ niſche Bombenflugzeuge erſchienen aus der Rich⸗ tung von Pukou und warfen in dem Stadtteil Hſiakwan in der Nähe des Nangtſe etwa zehn Bomben ab. Rieſige Staubwolken zeigten die Einſchläge an. Einige von den Bomben fielen in der Nähe des Bahnhofs nieder. Ein dritter japaniſcher Lufkangriff Die japaniſche Marineluftflotte hat am Mitt⸗ wochnachmittag außer dem bereits gemeldeten zweiten Luftangriff auf Nanking noch einen dritten Angriff auf die chineſiſche Haupt⸗ ſtadt durchgeführt. Im Zuſammenhang damit wurden auch die am Hangtſe gelegenen Be⸗ feſtigungsanlagen bei Kiangyin, halb⸗ wegs zwiſchen Schanghai und Nanking, ſowie die dort liegenden chineſiſchen Kriegs ⸗ ſchiffe mit Bomben belegt. g Die fapaniſche Marine beſtätigt ferner die erfolgreiche zweimalige Bombardierung Kan⸗ tons, wobei mehrere Stadtbezirke in Brand geraten ſein ſollen. Tſchangkſchau von Japanern eingenommen Tokio. 22. Sept. Die japaniſchen Truppen haben Tſchangtſchau. eine wichtige Verteidigungsſtellung der Chine⸗ ſen, an der Tientſin—Pukau⸗Bahn, einge ⸗ nommen. Tſchangtſchau liegt 100 Kilometer ſüdlich von Tientſin. Auch franzöſiſcher Schrilt in Tokio Frankreichs Staatsangehörige und Kriegsſchiffe bleiben in Nankina Paris, 22. Sept. Der franzöſiſche Botſchafter in Tokio bat im Anſchluß an die Demarche des britiſchen Bot⸗ ſchafters wegen der etwaigen Folgen der Bom⸗ bardierung von Nanking bei der japaniſchen Re⸗ gierung ebenfalls einen Schritt unternommen. Man erklärt in hieſigen gut unterrichteten divlo⸗ matiſchen Kreiſen, daß Proteſt gegen eine Bom⸗ bardierung eingelegt worden ſei, die ſich nicht auf die militäriſchen Gebäude der Stadt beſchränken würde. Die fran⸗ zöſiſche Regierung erkenne den Japanern auch nicht das Recht zu, die Abreiſe der Vertreter Frankreichs aus Nanking zu verlangen, ſondern dieſe würden, ebenſo wie die franzöſiſchen Staatsangehörigen, weiterhin an Ort und Stelle bleiben. Die franzöſiſche Regierung werde, ſo verlauteti weiter, auch der japaniſchen Forderung nach Entfernung er franzöſiſchen Kriegsſchiffe aus dem Hafen von Nanking nicht nachgeben, da dieſe Schiffe zur Sicherung der franzöſiſchen Staatsangehörigen und Inter⸗ eſſen in China notwendig ſeien. Ferner werde die franzöſiſche Regierung die japaniſche Re⸗ gierung für alle Schäden verant⸗ wortlich machen, die an den Intereſſen und am Leben der franzöſiſchen Staatsangehö⸗ rigen in Nanking verurſacht würden. Neuer amerikaniſcher Proleſt Waſhington, 22. Sept. Die amerikaniſche Regierung ließ am Mitt⸗ woch durch ihren Botſchafter in Tokio einen zweiten und ſchärferen Proteſt gegen die Luftangriffe auf Nanking überreichen. Darin beanſtandet die Regierung der Vereinigten Staaten auf das ſchärfſte die Schaffung einer Lage, durch die der amerikaniſche Botſchafter oder andere Amtsſtellen vor die Wahl geſtellt Ver erhält Abdul Hamids Millionen? Vor dem Kantonalgericht in Zürich ſoll nunmehr nach 14jähriger Dauer der Pro⸗ zeß um die Millionenerbſchaft des tür⸗ kiſchen Sultans Abdul Hamid entſchieden werden. Nach 14jährigem Prozeß jetzt Schlußurteil in der Schweiz Abdul Hamid, der von 1876 bis 1909 regierte, war der letzte wirkliche türkiſche Sul⸗ tan. Was ihm bis zur Ausrufung der türti⸗ ſchen Republik noch auf dem Throne folgte, hatte, mit den alten Selbſtherrſchern der Türkei nichts mehr zu tun, denn ſie waren nur noch Puppen in den Händen der neuen Machthaber, die ſie ſofort beiſeite legten, als ſie ihrer nicht mehr bedurften. 1 Als am 13. April 1909 der Aufſtand gegen die von ihm zwangsweiſe eingeführte Verfaſ⸗ ſung ausbrach, war auch ſein Schickſal beſiegelt. Vierzehn Tage ſpäter erklärte ihn die türkiſche Nationalverſammlung für abgeſetzt und die jungtürkiſchen Offiziere ſetzten es durch, daß Abdul Hamid in Saloniki interniert wurde. Am 10. Februar 1918 iſt er dann gestorben. Schon zu Lebzeiten umrankte ihn die Legende. In ſeinem Schloß am Bosporus lebte er, ſtän⸗ dig von Furcht und Mißtrauen befangen, in völliger Zurückgezogenheit. Um ſich her ver⸗ breitete er Schrecken durch ſeine Willkür. die auch vor blutigen Mitteln nicht zurückſchreckte. Er war des weiteren von einem habgierigen Geiz beſeſſen, der ihn ſtändig dazu trieb, die bereits von ſeinen Vorfahren ererbten uner⸗ würden, entweder ihren Amtsſi aufzuge ſich ernſten Gefahren. W ee Die amerikaniſche Regierung behält ſich alle Rechte vor, für ſich und die amerikaniſchen Bür⸗ ger für alle Schäden, die ſich aus den japaniſchen militäriſchen Operationen ergeben, Erſatzforde⸗ rungen zu ſtellen.— Eine japaniſche Antwort iſt noch nicht bekannt geworden. Nach Preſſemeldungen iſt der amerikaniſche Botſchafter Johnſon mit ſeinem Stab wieder in das Botſchaftsgebäude in Nanking zurück⸗ gekehrt. Das Staatsdepartement, das dar⸗ über ſeine Befriedigung äußert, betont, daß es den Botſchafter nicht angewieſen hätte, nach Nanking zurückzukehren, ſondern daß dieſer aus eigener Initiative gehandelt habe. Man hofft auch, daß damit die chineſiſche Verſtimmung wie⸗ der beſeitigt iſt. der Knalſchbull-Jwiſchenfall erledigt London, 22. Sept. Nach der Ueberreichung der japaniſchen Ant⸗ wortnote wegen der Verletzung des britiſchen Botſchafters in Schanghai hat der britiſche Bot⸗ ſchafter in Tokio, Sir Robert Craigie, im Auftrage der engliſchen Regierung dem japani⸗ ſchen Außenminiſter mitgeteilt, daß die engliſche Regierung die Erklärung der japaniſchen Regie⸗ rung mit Genugtuung entgegengenommen habe — den Zwiſchenfall als abgeſchloſſen betrach⸗ Die Antwortnote ſpricht Japans Bedauern aus Tokio, 22. Sept. (Oſtaſiendienſt des DRB) Das Auswärtige Amt gibt die Note bekannt, in der Außenminiſter Hirota die britiſche Note wegen der Verwun⸗ dung des britiſchen Botſchafters im Kampfgebiet von Schanghai beantwortet. Hirota erklärt, die Frage der Schuld an der Beſchießung des briti⸗ ſchen Botſchafters ſei zwar nicht endgültig ge⸗ klärt, dennoch ließen gewiſſe Anhaltspunkte die Annahme zu, daß die japaniſchen Flie⸗ ger die Schuld treffe. Hirota verſicherte, daß die japaniſchen Flieger niemals abſichtlich ſondern nur aus Irrtum auf den britiſchen Botſchafter geſchoſſen haben könnten. Dennoch ſpricht die japaniſche Regierung ihr tiefſtes Be⸗ dauern aus. Eine Beſtrafung der Schuldigen ſei allerdings nur dann möglich, wenn eine Abſicht der japaniſchen Flieger feſtgeſtellt werden könnte. Zum Abſchluß verſicherte Hirota, daß für die Zu⸗ kunft alle Vorſichtsmaßnahmen ge⸗ troffen worden ſeien, um die Gefahren für die Nichtkämpfenden zu beſchränken. Japan lehnk jeden Schadenerſah ab Der franzöſiſche Botſchafter in Tokio hatte ebenſo wie die Botſchafter Englands und Ameri⸗ kas einen Proteſt gegen die Bombardierung nichtmilitäriſcher Ziele eingelegt und die Scho⸗ nung des Lehens der Ausländer verlangt. Fer⸗ ner ſollte ſich die japaniſche Regierung bereiter⸗ klären, für alle Schäden, die Ausländern zuge⸗ fügt würden, aufzukommen. g Die japaniſche Regierung hat der erſten Bitte entſprochen, hat ſich aber nicht bereit erklärt, irgend einen Schaden zu erſetzen, der Ausländern durch die Bombardierung entſtehen könnte. Zu den großen Herbſimanövern in Norddeulſchland Panzertruppen im Manöver in Mecklenburg * E ee e 5 8 8 e 75 8 „„„ ee . det,, e un ee, ö, 120 S 1 N. 15%%% 5 5 5 * 5* 1 8 8 5 „ F% . Fe 645 Kae, e (Preſſe-Hoffmann, Zander⸗K.) 8 I e ele 5 . „ ae, 4 Ccleſstr 2 ebe 15 NB RS 5 S + 2 2 eee Eine Ueberſichtskarte zu den großen mecklenburgiſchen Manövern meßlich reichen Schätze zu vermehren. In ſei⸗ nen Schatzkammern häuften ſich die Prunk⸗ und Prachtſtücke des Orients, beſonders berühmt waren die Schalen voll ungeſchliffener Edel⸗ teine. f Abdul Hamid war einſichtsvoll genug, das drohende Verhängnis zu erkennen, Deshalb hatte er jahrelang gewiſſermaßen eine Reſerve angehäuft, die ihm auch bei ſeiner Abſetzung verblieb. Der ſonſtige Kronſchatz iſt dann ſpä⸗ ter von Kemal Atatürk zum Staatseigentum erklärt worden. Solange Abdul Hamid noch lebte, konnte er ſich ungeſtört ſeiner Beſitz⸗ tümer erfreuen. Nach ſeinem Tode entbrannte jedoch ein heftiger Streit unter den 22 Erben, die Adul Hamid namentlich bedacht hatte. Zif⸗ fernmäßig genau läßt ſich der Wert der Erb⸗ ſchaft nicht errechnen. Er wird nach unſerem Geld auf mehr als 600 Millionen Mark ge⸗ ſchätzt. Es handelt ſich dabei aber nicht nur um Gold und Edelſteine und ſonſtige Wertſtücke, ſondern auch um Petroleum⸗ und Erzkonzeſſio⸗ nen, die der Sultan während ſeiner Regie⸗ rungszeit gegen hohe Renten vergeben hatte und deren rechtlicher Anſpruch, wenigſtens nach Anſicht der Erben, ſich auf ſie übertragen hat. Zunächſt herrſchte nicht nur unter den Erben ein völliges Durcheinander, auch einige Regie⸗ rungen der Staaten, die aus ehemals türki⸗ ſchem Gebiet hervorgegangen waren oder große Teile der früheren Türkei zu ihrem Staatsge⸗ biet zählten, erhohen Anſprüche. Dann miſchte ſich ein amerikaniſcher Geſchäftemacher als Fi⸗ nanzberater hinein. Er gründete in Richmond eine eigene Geſellſchaft, der er nach Art eines Holdinggeſchäftes alle Rechte von 17 Erben übertragen ließ. Nun ging die Prozeſſiererei erſt recht los, bis ſich 1923 die Erben wenig⸗ (Kartendienſt Erich Zander, K) neuer schlag gegen das Denlſchlum Kattowitz, 22. September Das deutſche Schulweſen in Oſtoberſchleſien, das in der letzten Zeit ſo manchen ſchweren Schlag erlitten hat, iſt— wie bekannt wird— durch eine erneute Zwangsmaß⸗ nahme wiederum auf das ſchwerſte be⸗ troffen worden. Der Deutſche Schulverein unterhielt in Pleß ein Internat, in dem 28 Schüler des deutſchen Privatgymnaſiums Pleß untergebracht waren. Das Internat, das einzige deutſche in ganz Polen, befand ſich in einem Ge⸗ bäude des Fürſten von Pleß. Die Zwangsver⸗ waltung der Pleßſchen Betriebe hat eine Räu⸗ mungsklage angeſtrengt, die anerkannt wurde. Obgleich das Räumungsurteil infolge des Ein⸗ ſpruchs des Schulvereins noch nicht rechtskräftig geworden iſt, wurde das Internat am Dienstag zwangsweiſe geräumt. Die 28 deutſchen Schüler mußten ihre Sachen packen und das Haus ver⸗ laſſen Die geſamte Einrichtung des Internats iſt auf die Straße geſtellt worden. Dieſe Zwangsmaßnahme hat unter der deut⸗ ſchen Bevölkerung begreiflicherweiſe Entrüſtung hervorgerufen. hollands Aufrüſtung Den Haag, 22. Entſprechend den in September rech der Thronrede gemach⸗ ten Mitteilungen über eine bedeutende Erhöhung der holländiſchen Rü⸗ ſtungsausgaben zeigt der holländiſche Haushaltsplan für 1938 ein Mehr für militä⸗ riſche Zwecke in Höhe von 46,4 Millionen Gul⸗ den im Vergleich zum Jahre 1937. In dieſer Zahl ſind die erhöhten Ausgaben für die beab⸗ ſichtigte Verlängerung der Dienſtzeit noch nicht enthalten. In einer Denkſchrift an die Zweite hollän⸗ diſche Kammer ſtellt der holländiſche Verteidi⸗ gungsminiſter van Dija feſt, daß die Stärke der holländiſchen Marine drei Kreuzer, drei Flot⸗ tillenführer, 12 Zerſtörer, 18 U⸗Boote für Nie⸗ derländiſch⸗Indien, einige weitere U⸗Boote für das holländiſche Mutterland, drei Torpedo⸗ bootszerſtörer und die nötige Anzahl von Hilfs⸗ und Spezialſchiffen umfaſſen müſſe. Ferner ſeien 70 Groß⸗Waſſerflugzeuge und eine An⸗ zahl kleinerer Waſſerflugzeuge notwendig. Um dieſe Flottenſtärke aufrecht zu erhalten, müßten jährlich 17,5 Millionen Gulden für Neubau⸗ zwecke aufgebracht werden. Für den Erſatz des Kreuzers„Sumatra“ wer⸗ den als erſte Rate fünf Millionen Gulden ein⸗ geſtellt. Der neue Kreuzer ſoll einen ſtarken Panzerſchutz aufweiſen und mit acht in Dop⸗ peltürmen aufgeſtellten 15 em⸗Geſchützen und mit ſechs Doppel⸗Schnellfeuer⸗Flakgeſchützen von 40 mm Kaliber beſtützt werden. Ferner werden zwei Millionen Gulden eingeſtellt, um hollän⸗ diſche Handelsſchiffe mit Geſchützen zu verſehen, damit dieſe Schiffe als Hilfskreuzer Dienſt tun können. Weiter wird die erſte Baurate für zwei neue Zerſtörer eingeſtellt, womit ſich die Zahl der Zerſtörer im Zuſammenhang mit den bereits 1937 im Kolonialhaushalt bewilligten beiden Zerſtörern um vier erhöhen wird. Der Haushaltsplan enthält auch Bauraten für große und kleinere Waſſerflugzeuge. Was die Landverteidigung anlangt, ſo ſei bereits aus Mitteln des Verteidigungs⸗ fonds eine Anzahl Batterien moderner Flak⸗ geſchütze, Infanteriegeſchütze und Feldartillerie angekauft werden. Neben der Anſchaffung von Geſchützmaterial und Landflugzeugen ſind an anderen ſtrategiſch wichtigen Punkten des Lan⸗ des Befeſtigungen errichtet worden. Die Be⸗ waffnung der Infanterie wird vom Miniſter vorläufig noch als unzureichend bezeichnet. Fer⸗ ner ſei die Verſtärkung der techniſchen Waffen und insbeſondere der Luftabwehr unbedingt notwendig. Miniſterrat in Bien Wirtſchaftspolitiſche Geſetze werden verlängert Wien, 22. September Ein Miniſterrat, der unter dem Vorſitz des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg tagte, be⸗ ſchloß eine Reihe wirtſchaftspolitiſcher Geſetze. Zunächſt wurde die Geltungsdauer der verſchie⸗ denen Kriſenſteuern, die im ſogenannten Budget⸗ ſanierungsgeſetz eingeführt worden ſind, auf die Dauer von zwei Jahren verlängert. Ferner wurde beſchloſſen, das Winterhilfsgeſetz, wie es für das Jahr 1936/37 in Geltung ſtand, auch für das Jahr 1937/8 in Kraft zu ſetzen. ſtens inſofern einigten, daß ſie einem Schwei⸗ zer Gericht die Durchführung des Prozeſſes übertrugen. Jetzt, nach vierzehn Jahren, ſoll nun eine Entſcheidung gefällt werden. Wer weiß, was jetzt noch von der Erbſchaftsmaſſe übrig geblieben iſt. Bon den„Drei Mohren“ zum„Blutgerichl“ Deutſchlands berühmteſte Gaſtſtätten auf der Jahresſchau am Berliner Funkturm Die„Jahresſchau für das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe und die Nah⸗ rungsmittelhandwerke“ die am 24. Sep⸗ tember in den Berliner Ausſtellungshallen eröffnet wird, wird auch eine Sonder⸗ ſchau,„1000 Jahre deutſches Gaſtſtätten⸗ weſen“, enthalten. Ratskeller und vielhundertjährige Gaſtſtätten werden ſich demnächſt unter einem Hallendach der Berliner Meſſeſtadt vereinigen. Natürlich wird man die alten Gaſthäuſer nicht ausräu⸗ men und ihre Einrichtungen und Stammtiſche auf Möbelwagen laden, um ſie nach der Reichs⸗ hauptſtadt zu rollen. Aber in ſtimmungsvollen Bildern werden ſie ſich dafür zu einer Galerie vereinigen. Man wird ſehen können, wie ſich aus der Gaſtfreundſchaft bei Fürſten und Klö⸗ ſtern das deutſche Gaſtgewerbe entwickelt. Schon im 12, Jahrhundert gab es eine Blüte deutſcher Gaſtſtätten, und im Jahrhundert des Großen Kurfürſten ſind die meiſten deutſchen Ratskel⸗ ler, die in der ganzen Welt zu einem Begriff der deutſchen Behaglichkeit wurden, entſtanden. Bis auf das ſpäte Mittelalter führen einige der berühmteſten Gaſtſtätten ihre Gründung zurück, — ſo z. B. der Miltenberger„Rieſe“, der Freibur⸗ ger„Bär“, die Augsburger„Drei Mohren“, das Königsberger„Blutgericht“, der Saalfelder „Anker“ und die Dinkelsbühler„Roe“. Da ſchon damals zum guten Trunk ein gutes Eſſen gehörte, wird die Ausſtellung im Schatten der uralten Wirtshausſchilder auch eine Anzahl handgeſchriebener Kochbücher aufweiſen. Nürn⸗ berger, Augsburger und Berliner Kochbücher aus der Zeit, da Kolumbus nach Amerika fand. In jedem dieſer Bücher finden ſich 300—400 Re⸗ zepte, und es wird ganz intereſſant ſein, einmal feſtzuſtellen, welche von dieſen Rezepten ſich bis in unſere Tage erhalten haben. Gab es doch damals ſogar ſchon Diätkochbücher, wie eines unter dem Titel„Diätetiken“ beweiſt, das 1682 in Kölln an der Spree gedruckt wurde. Im Un⸗ tertitel heißt es zur Erklärung:„Neues Tiſch⸗ buch oder Unterricht von Erhaltung guter Ge⸗ ſundheit durch eine ordentliche Diät und in Sonderheit durch rechtmäßigen Gebrauch der Speiſen und des Getränkes“. Die Angaben ſind in einem ſeltſamen Kauderwelſch aus deut⸗ ſchen und lateiniſchen Worten niedergeſchrieben, wenn man will, in wahrem„Küchenlatein“. Die Ausſtellung ſoll ferner zeigen, welche große Rolle das Gaſtgewerbe heute in der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft ſpielt. Man wird darü⸗ ber aufgeklärt, in welche Kanäle der Volkswirt⸗ ſchaft das Geld rinnt, das man als„Zeche“ be⸗ zahlt, um ein Beiſpiel anzuführen: von je 100 Mark, die der Wirt einnimmt fließen 10 Mark dem Genußmittelgewerbe. 45 Mark dem Le⸗ bensmittelgewerbe, 13 Mark dem Handwerk und 15 Mark der Induſtrie zu. Die verbleibenden 19 Mark werden aufgeteilt für elektriſch Licht, Gas, Löhne, Werbung, Steuern, Gehälter und Gewinn 5 „—] — 5 — 9— 8 n b 0——— 5 — „C 00b0CCbCCCGCCCbbGGCbCCC e . Neues Aerzlegeſetz in defterreich Verſchärfter Schutz gegen das keimende Leben. Wien, 22. September. 1 Monaten in Kraft getreten zum Schutz des keimenden Lebens, da Das vor einigen Geſetz eine weſentliche Verſchärfung der Beſtimmun— gen gebracht hatte, ſcheint nicht alle Erwar tungen erfüllt zu haben. Es wird daher— wie die Reichspoſt“ mitteilt— ein A erztege de vorbereitet. das in allen bedenklichen Fällen ein weſentlich Zupacken ermöglichen ſoll. Der Miniſter für ſoziale Verwaltung wird das Recht erhalten, dort, liche Tätigkeit eines Arztes wendungen erhoben werden können mit dem Entzug der ärztlichen Praxis wo gegen die beruf— Monaten vorzugehen ohne erſt die Einleitung eines gerichtlichen oder auch nur eines Poli zeiſtrafverfahrens abwarten zu müſſen Es habe ſich gezeiat, ſo erklärt die„Reichspoſt“ weiter, daß viele übelbeleumdete Aerzte les handelt ſich, wie allgemein bekannt iſt in erdrückender Mehrzahl um füdiſche Aerzte) es verſtanden haben, durch dunkle Winkelzüge alle in Betracht kommenden Zeugen ſo zu beeinfluſſen. daß die Einleitung eines Ge— richtsverfahrens nicht möalich ſei. Hier werde das neue Geſetz entſcheidend durchareifen. Erſahdienftyflicht in Volen Warſchau, 22. September. Der Innenminiſter hat Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dem Geſetz über die Erſatzdienſt⸗ pflicht erlaſſen. Danach ſollen alle Gemeinden unperzüglich Verzeichniſſe der Perſonen auf⸗ ſtellen, die aus irgendwelchen Gründen zum Militärdienſt nicht einge zogen wurden und die darum zur Arbeitsdienſtfeiſtung in den Gemein— den, und zwar nach Möglichkeit am Wohnort ſelbſt herangezogen werden ſollen. Die Blulwelle toll weiler Immer neue Erſchießungen in Somwfetrußland Moskau, 22. September Das Organ des Moskauer Gebietsvollzugs⸗ ausſchuſſes,„Rabotſchaja Moskwa“ meldet, daß das Spezialkollegium des Moskauer Gebiets- gerichtes in Lotoſchino acht Angeklagte wegen Sabotage zum Tode verurteilt hat. Den Verurteilten wird Schädlingstätigkeit auf dem Gebiet der Bodenmelioration, der künſtlichen Düngung und in der Traktorenſtation vorgewor— fen. Die Zeitung geht in einem Leitartikel auf das Urteil ein, in dem es heißt:„Verräter und Spione haben wir ſtets vernichtet, vernichten wir und werden wir auch immer vernichten.“ Die„Prawda Woſtoka“, das Partei⸗ organ Usheſtikans berichtet aus Kaſſanſai, daß dort ein Prozeß gegen leitende Perſönlichkeiten des Bezirks durchgeführt worden ſei. Wegen „Verſpottung der Werktätigen“ durch ſowjetfeindliche Provokationen wurde der Vorſttzende des Bezirksvollzugsausſchuſſes zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Vier Funktio⸗ näre erhielten Freiheitsſtrafen von fünf bis zehn Jahren. Anter den Verurteilten befindet ſich der Bezirksparteiſekretär, der Vorſitzende für Kollekttowirtſchaft und ferner der Leiter des Dorfſowjets. Auch die„Prawda Ordſchonikidſe“ meldet ein neues Bluturteil. Hier ſoll eine Schädlinas⸗ bande entlarvt worden ſein, die ſeit 1934 große Getreideverluſte verurſachte. Vier Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, ſechs andere er⸗ hielten Freiheitsſtrafen bis zu zehn Jahren. — Der Kattowitzer„Aufbruch“, der ſeit einiger Zeit in Poſen gedruckt wird, verfiel auf An⸗ ordnung der Poſener Zenſur zweimal hinter- einander der Beſchlaanahme. Deſſen ungeachtet beſchlaanahmte die Polizeidirektion in Katto⸗ witz dasſelbe Blatt noch einmal wegen anderer. Artikel, die in Poſen nicht beanſtandet worden waren. Auf dieſe Weiſe verfiel das Kampf⸗ blatt der Junadeutſchen Erneuerunasbewe⸗ guna in zwei Tagen einer viermaligen Be— ſchlagnahme. gie hören im Rundfunk.. ſchnelleres und ſchärferes begründete Ein— ſofor: 5 bis zu 6 7 Dritter Tag 0 Bad Münſter am Stein, 22. Sept. „Wer am dritten Tag der Großen Herbſtma „ nover des XII. Armeekorps 1 Gefechtshandlungen gehofft hatte, auf ſeine Rechnung. Der Tag iſt den Gegner. Bereitſtellung bedeutet: den Tag der Entſcheidung bereit machen, deutet, die ſchließlich iſt beſtimmt durch die Vereinigung der beiden Flügel der roten Armee, der 34. und 36. Diviſion. Die blaue Armee hatte den Befehl erhalten, infolge des Einbruches der 36. Diviſion den Rückzug auf ihre bis weit ſitdlich von Kuſel vorgeſchobene Stellung an⸗ zutreten, zumal auch das Heranrücken der ro⸗ ten 34. Diviſion, die ſchließlich die Schwierig- keiten des Geländes trotz heftiger Kämpfe mit dem verſtärkten Maſchinengewehr-Bataillon V überwunden und die Nahe bei Türkismühle hatte überſchreiten können, eine ſtarke Bedro— hung bilden. Die Blauen zogen ſich deshalb auf eine Poſition ſüdlich von Baumholder zu⸗ rück, die ſie bis zum letzten Mann gehalten ha⸗ ben. Entgegen der urſprünglichen Abſicht, die linke Flanke der Blauen durch Vorwärtsſtotz nach Weſten zu umfaſſen. nimmt die 34. Divi⸗ ſion am dritten Tag eine Schwenkung gegen Norden vor, um den rechten Flügel des Fein⸗ des einzudrücken. Unter dem ſchweren Artil⸗ leriefeuer der Blauen bringt dieſe Diviſion ihre Truppen und namentlich ihre Artillerie in Stellung. und dieſes In-Stellung⸗bringen iſt für den Laienzuſchauer weit intereſſanter als die eigentlichen Gefechte, bei denen er von den Truppen wegen ihrer auten Tarnung und der noch immer beträchtlichen Entfernung des Gegners doch nicht viel zu ſehen bekommt. Das Aufmarſchieren der Truppen, ihre Durchzüge durch die Ortſchaften: Infanterie. Maſchinen⸗ gewehre, Artillerie, Panzerabwehrabteilungen, Nachrichtentruppen, ſchließlich das Eingraben ſelbſt, das alles hat ſeit je das freudigſte und lebhafteſte Intereſſe erregt und erregt es auch heute mehr denn je. Was es aber für den Sol⸗ daten ſelbſt bedeutet, das kann man ſich im allgemeinen nur ſchwer vorſtellen. Die land⸗ ſchaftlich ſo bevorzugte Gegend vermag nur ſchwer über die Strapazen der Märſche hin⸗ wea zu täuſchen. Immer geht es in dieſem Ge⸗ biet auf und ab. Das mag die Augen erfreuen, die Beine von Menſch und Tier aber kaum Wenn man bedenkt, daß z. B. der blaue rechte Swinemünde, 22 September Der Beainn der großen Wehrmachtmanöver in Pommern und Mecklenburg hatte ſich be⸗ reits am Montag weit über den engeren Uebungsraum hinaus durch die kriegsmäßig eingeſetzte lebhafte Tätiakeit der L uftwaffe auf der umfaſſenden Strecke von Königsberg in Oſtpreußen bis Bremen angekündigt. Für die Oeffentlichkeit hatte dabei der Luftkampf über Berlin im Mittelpunkt geſtanden. Im Laufe des Dienstag hat die Arbeit der Kriegsmarine arößere Bedeutung erlanat. In der Zuſammenarbeit der Wehr⸗ machtteile zeigen die Seeleute ihren Einſatz zur Erfüllung ihrer Aufgaben als Teil des Ganzen.— Wir befinden uns in Swinemün⸗ de in einem beſonders wichtigen Hafen der „blauen“ Partei. An dem herbſtlich dun⸗ ſtigen Ufer iſt wenig zu ſehen. War die Strecke von Berlin mit Truppentransvorten des Hee— res belebt, ſo herrſcht an der Küſte ein lebhaf⸗ ter Betrieb von Aufklärungs⸗Flugzeugen. Aus den Häfen der Feſtung wechſeln Zerſtörer und Schnellboote herein und heraus.— Verſteckt in den Dünen ſtehen modern eingerichtete Flak— Freitag, 24. September Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Fröhliche Mor- genmuſik. 10: Kohle, unſer Bundesgenoſſe im Kampf um Deutſchlands Freiheit. 10.30: Altmeiſter Heiner Stuhlfaut bei der Nachwuchsarbeit in der Fußball⸗ hochburg Nürnberg. 11.40: Immer noch Ernte! 12 Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 13.15: Kinderltederſingen. Zum Erntedankfeſt! 15.40: Auf zwet, auf vier und auf mehr Beinen vergnügt durchs Leben. Kleine Geſchichten von Jungmädeln und Tieren. 16. Mufik am Nachmittag. 18: Hoch ſteigen die Drachen. Geſchichten und Gedichte. 18.25: Zwi⸗ ſchenmuſik. 18.45: Land aus Moor und Meer. 19: Stuttgart ſpielt auf! 20,10: Der japaniſche Kompo⸗ niſt Prof. Koſeak Yamada dirigiert eigene Wexke. 21.15: Der Tag klingt aus. 22.3024: Muſik zu ſpäter Nacht. Frankfurt 6: Choral, Morgenſpruch. 6.30: N 7 Gymnaſtik. 8.30: Bäderkonzert. 10: Die närriſche Exzellenz. 10.30: Hausfrau hör“ zu! 10.48: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind: Zieh, Schimmel, zieh! 11.40: Einiges über die Zuckerrübenernte. 12: Kon⸗ zert. 14.10: O holde Frau Muſica! 15: Volk und Wirtſchaft. Das Handwerk ſteht wieder auf feſtem Boden. 16: Unterhaltungskonzert. 18: Zeitgeſchehen im Funk. 19: Kleiner Knigge für verliebte Leut'. Liebesgeſchichte in Schlagern. 20.10: Ins herbſtliche Konzert. 8.10: Land. Ein froher Marſch⸗ und Liederreigen. 21.15: „Hört ihr Herren und laßt euch ſagen...“ Eine wunderſame Streife durch die Nacht mit Pike und Wächterhorn. 22.30: Tanzmuſik. 24—1: Nachtkonzert. Stuttgart 5: Aufſtehen! Fröhliche Muſik für unſere Soldaten und Frühaufſteher. 5.45: Morgenlied, Gymnaſtik. 6.30: Konzert: 8: Marktberichte, Gymnaſtik, 10: Kohle, unſer Bundesgenoſſe im Kampf um Deutſchlands Freiheit. 10.30: Der Altmeiſter Heiner Stuhlfaut et der Nachwuchsarbeit in der Fußballhochburg Nürnberg 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei! 16: Muſik im Freien. 18: Griff ins Heute. 19: Stuttgart ſpielt aufl 20.„Iſt der Menſch ein wunderlich Geſchöpf“. Hörfolge. 21.15 2 batterien, die von einem ſorafältia organiſter⸗ ten Fluawachdienſt unterſtützt werden. Wie das Hinterland bis Berlin lieat auch die Küſte in tiefſtem Dunkel. Doch bei näherem Zuſehen überzeugt man ſich bald davon, mit welcher Die Manöver des III. Armeekorps . Die gegenſeilige Bereitſtellung auf intereſſante kam nicht N ung. De ziemlich ge⸗ kennzeichnet durch die„Bereitſtellung“ der bei— ſich für ö Kräfte an die für die Enutſcheidung vorgeſehenen Stellen heranzuſchaffen, in Dek⸗ kung bringen, Eingraben. Die ſtrategiſche Lage Die Kriegsmarine im Manöver Truppenkransporle von Oſtpreußen über zee Flügel durch den Vormarſch. Rückzug folate, ter über Straßen Tal hinter ſich bringen mußten, ohne ruhe und zum Teil bei empfindlicher Nacht- deruna für die kernigen Soldaten, denen die vorzügliche Laune noch heute aus den Augen leuchtet und eine wahre Hochachtu nig für ihre treuen Helfer. ihre Pferde. Ausländſſche Manövergäſte in Barnemünde Warnemünde, 22. September. Im Laufe des Mittwochnachmittag u. abend trafen in Warnemünde in Flugzeugen und mit der Bahn eine Reihe ausländiſcher Ma⸗ növergäſte ein. An der Spitze der englischen Gäſte bemerkte man den Chef des britiſchen Generalſtabes. Marſchall Sir Cyrill Deve⸗ rell, den Kommandeur des weſtlichen Wehr⸗ kreiſes General W. E. Jronſide und den Luftmarſchall Langnore. Mit Marſchall Badoglio trafen an der Spite der italieni⸗ ſchen Gäſte General Pariani, General Ca⸗ vaanari, General Valle und der Stabs⸗ chef der faſchiſtiſchen Miliz. General Ruſſo, ein. Auch der ungariſche Kriegs min! ſter General der Hondev Roeder iſt mit ſei⸗ nem Adjutanten Oberſt Gimeſy in Warne münde eingetroffen. Ferner bemerkte man Reichspoſtminiſter Ohneſorge und Reichs verkehrsminiſter Dr. Dorpmülle 1 der Führer bei den„Blauen“ Begeiſterte Begrüßung im Manövergelände. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht weilte auch am Mittwoch wieder mehrere Stunden im Manövergelände. Er ſuchte Truppen aller Waffengattungen des Heeres und Flakformationen der Luftwaffe, vornehmlich auf blauer Seite, in ihren Unter⸗ kunftsräumen und Gefechtsſtellungen auf und wohnte ſpäter den Vorwärtsbewegungen der blauen Partei beiderſeits des Tollenſe⸗Sees bei. Auf ſeiner Fahrt zu den Truppen berührte der Führer u. a. die Orte Neuſtrelitz. Burg Stargard, Neubrandenburg, Roſenow und Te⸗ ſchendorf, wo er, wie auch auf dem ganzen Gelände von den Einheimiſchen und Manö⸗ verzuſchauern begeiſtert begrüßt wurde. auf der Hut iſt. Schwere und mittlere Batte⸗ rien beſtreichen die Küſte und die Einfahrt Die Durchfahrt nach Stettin wird ſtändig von einer Flottille kleiner Motorfahrzeuge über⸗ wacht. Man wartet zur Zeit auf das Eintref⸗ fen der aus Königsberg angemeldeten Trup⸗ pentransporte über See. Die Aufrechterhaltung der Seeverbin⸗ dung mit Stettin iſt eine entſcheidend wichtige Aufgabe. Dieſe Sachlage lenkt natur. gemäß die beſondere Aufmerkfamkeit des Geg⸗ ners auf ſich, der verſucht, die Verbindunas⸗ wege abzuſchneiden oder wenkaſtens ſtark zu ſtören. Durch Einſatz von U-Booten und Legen von Minen hat er hierzu ein wirkſames Mittel in der Hand.— Deshalb werden die von Oſt⸗ preußen nach Swinemünde zu überführenden Transporte nicht einzeln auf den Weg geſchickt ſondern im Abgangshafen zu Geleitzügen zu⸗ ſammengefaßt. Die Sicherung der Geleitzüge iſt im allgemeinen zuſammengeſetzt aus Mi⸗ nenſuchfahrzeugen u. leichten, ſchnellen Kriegs⸗ ſchiffen. Nötigenfalls müſſen aber auch Pan⸗ zerſchiffe, Kreuzer und Flugzeuge Deckung und Aufklärung übernehmen. Die Ueberführung eines wichtigen Transports erfordert alſo einen erheblichen Einſatz von Streitkräften. Es iſt dabei Aufgabe der Seekrieasleitung, ſie in geſchäftigen Wachfamkeit die Feſtungsbeſatzung Es gibt eine Zigeunerfrage in Deutſchland, und es ist an der Zeit, daß dieſe Frage gelöſt wird. Dieſe Feſtſtellung trifft im Beffentlichen Geſundhettsdienſt“ Dr. Rodenberg, der Lei⸗ ter der Abteilung für Erb⸗ und Raſſenpflege im Reichsausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt. Bei den Zigeunern handle es ſich um einen biologi⸗ ſchen Fremdkörper, auf deſſen zerſtörenden Ein⸗ fluß unſer bluts⸗ und raſſemäßig harmoniſch ge⸗ ſtalteter Volkskörper zwangsläufig mit Ent⸗ artung antworten müſſe. Dem Judentum gegen⸗ über ſei durch die Beſtimmungen der Nürnberger Geſetze ein Schutzwall aufgerichtet. Es ſei daher nun die Bahn ftei geworden für eine eingehen⸗ dere Beſchäftigung mit dem Nomaden volk der Zigeuner. Es lebt, ſo fährt er fort, unter uns außer den Juden noch ein anderes fremdraſſiges Volk, das in ſeiner anlagebeding⸗ ten Verhaltensweiſe eine ſoziologiſche und bio⸗ logiſche Gefahr bedeutet, die nicht unterſchätzt werden darf, und die jedenfalls in raſſenbiolo⸗ giſcher Hinſicht nicht geringer einzuſchätzen iſt als die Gefahr, die uns durch die Vermiſchung mit Juden drohte. Es bedarf keiner weiteren Belege, um zu erkennen, daß hier gehandelt wer⸗ den muß Abendlonzert. 22.30: Operette, Film, Kabarett un Tanz. 24—1: Nachtkonzert. Geht es ſchon nicht an, daß Millionen und aber Millionen Mark jährlich für eine Un⸗ das Zigeuner⸗Problem Aſoziale und Degenerierle aus der Vermiſchung mik Jigeunern ausreichender Zahl hierfür frei zu machen, ohne die ſonſtigen aroßen Aufgaben der Kriegsmarine zu vernachläſſigen. zahl aſozialer Menſchen ausgeworfen wer⸗ den müſſen, ſo iſt es erſt recht nicht zu ver⸗ antworten, Quellen oſſen zu laſſen, von denen man weiß, daß aus ihnen unſerem Volks körper Blutſtröme zufließen, die dieſe unglücklichen Erbverbindungen immer wi“ der neu ſchaffen. Aus der Vermiſchung Deutſchblütiger mit Zigeu⸗ nern ſind nachweislich ganze Populatio⸗ nen von Aſozialen und Degenerierten entſtan⸗ den, die ſich einerſeits aus ſich ſelbſt heraus er⸗ halten, andererſeits aber durch immer neue Ver⸗ miſchungen mit ihrer Umgebung weiter ausbrei⸗ ten. Es iſt vergangenen Generattonen nicht zu verübeln, wenn ſie durch Seßhaftmachung, Stra⸗ fen und Erziehungsverſuche glaubten, dem Un⸗ heil wehren und die„ſchlechten Gewohnheiten“ dieſer Paraſiten abſtellen zu können, da ſie keine erbbiologiſchen und raſſiſchen Zuſammenhänge ahnten. Wir aber müſſen uns hüten, trotz un⸗ ſerer Erkenntniſſe dieſelben Mittel anzuwenden. Unſere Pflicht iſt es vielmehr, klare Vor⸗ ausſetzungen zu ſchaffen, die die Unmög⸗ lichkeit einer blutlichen Vermiſchung mit Zigeu⸗ nern gewährleiſten. Vordringlich iſt die Forde⸗ dem dann der gezwungen war. von Dienstag früh bis zum Eingraben am Mittwoch vormit⸗ tag etwa 60 Kilometer zurückzulegen, daß beide Teile von Montaa bis Mittwoch 120 Kilome⸗ und Gelände, durch Berau. 1 Nach: 155 kälte, dann bekommt man wahre Bewun— Bekanntmachungen der ASAP. Kreis gepvenbeim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2. Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Kreispropagandaleiter 1 Betr.: Erntedankſeſt am Sonntag den 3. Oktober Wiederum bereitet das deutſche Volk ſein Ernte⸗ dankfeſt vor, und wiederum liegt die Führung und Ausgeſtaltung dieſes Staatsfeiertages in den Händen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Es iſt darum Aufgabe der Ortspropagandaleiter, unverzüglich mit den Vorbereitungen in ihrem Hoheitsbereich zu beginnen. Seitens der Kreis⸗ bpropagandaleitung iſt jeder Ortsgruppe und jedem Stützpunkt eine Schrift zugegangen: „Deutſches Erntedankfeſt“. Aus dieſem iſt im großen der Rahmen für die Durchführung des Erntedankfeſtes erſichtlich.(Wenn nicht erhalten, ſofort nachfordern!) Ich weiſe nachdrücklichſt darauf hin, daß der Orkspropagandaleiter voll und ganz ſeinem Hoheits⸗ träger für die Durchführung des Feſtes in allen Einzelheiten verantwortlich iſt. Als 1. iſt eine Zuſammenkunft aller Gliederungen und Organiſationen einzuberufen, und zwar bis ſpäteſtens 24. Sept. 1937 in allen Ortsgruppen und Stützpunkten. 5 Als 2. iſt eine beſondere Beſprechung für den Propagandaleiter mit dem Ortsbauernführer„den J. und BdM.⸗Führern(innen) anzuſetzen, der KdF.⸗Ortswart iſt ebenfalls hinzuzuziehen. Dieſe Beſprechung muß vor der Geſamtbeſprechung der Einheits⸗ und Gliederungsführer ſtattfinden, und iſt in derſelben das Geſamtprogramm und der erforderliche Einſatz der HJ. und BdM.⸗Ein⸗ heiten gemäß den ſeitens der H J.⸗Bannführung ergangenen Rechtlinien feſtzulegen. Bis zum 26. September hat jeder Ortspropa⸗ gandaleiter an die Kreispropagandaleitung ein aus⸗ führliches Programm einzureichen! 0 Wie wird der Verlauf des Erntedankfeſtes 19377 1. Der Vorabend. Hier iſt weitgehendſt zu prüfen, ob die Einho⸗ lung und Aufſtellung eines Erntebaumes, deſſen Ausſchmückung örtlich durch die Bauernjugend(SJ.) vorzunehmen wäre, durchgeführt werden ſoll. Nach Möglichkeit hat dies wiederum in allen Orten, bezw. Ortsgruppen und Stützpunkten zu geſchehen, und iſt gemäß dem Heft„Deutſches Erntedankfeſt“ durchzuführen. 2. Der Morgen des Erntedankfeſtes. a) Beflaggung: Die Ortspropagandaleiter ſorgen dafür, daß bis ſpäteſtens 8 Uhr morgens überall geflaggt iſt. b) Anſingen: Durch Einſatz aller Einheiten, SA., NS K., 5 J., Bd M., iſt am Morgen des 3. Oktober ein Anſingen des Erntedankfeſtes durchzuführen. Dies muß ebenfalls bis ſpä⸗ teſtens 8 Uhr begonnen ſein. 3. Der Staatsalt— Uebertragung vom Bücleberg. Der genaue Zeitpunkt der Uebertragung ſteht noch nicht feſt, es wird jedoch wie alljährlich zur Mittag ⸗ ſtunde ſein. Vor allem iſt für die Uebertragung zeitig Sorge zu tragen, damit dieſe technich klappt. Es wird die Rede des Führers und des Reichs⸗ bauernführers übertragen, das weitere Programm iſt örtlich zu geſtalten. 5 4. Der Feſtzug. 0 Der Feſtzug muß in ſeinem Sinn eine echte Darſtellung des Schaffens und Lebens unſeres deutſchen Bauern ſein und iſt auf jede Verkünſte⸗ lung zu verzichten. Außer den Fahnen der Bewegung haben keine Fahnen bei dieſem Zug mitgeführt zu werden. 5. Gemeinſchaftsfeiern. Die örtlich zur Durchführung gelangenden Ge⸗ meinſchaftsfeiern ſtehen reſtlos unter der Verant⸗ wortung des Ortspropagandaleiters. Es iſt be⸗ ſonderen Wert auf die Durchführung von fröh⸗ lichen r e e der Bauernjugend (J., Bd M.) zu legen. a Beſondere Sorge iſt dafür zu tragen, daß die Tänze auch dem Tage angepaßt ſind. Wir verbitten es uns ganz energiſch, wenn jeder Gaſtwirt glaubt, von ſich aus„Erntetanz“ durchführen zu müſſen, und dann Tango und Fortrott uſw. als„Erntetanz“ bezeichnet werden. Sollte die Durchführung eines Gemeinſchafts⸗ abends auf keinen Fall zu ermöglichen ſein, ſo führt die Ortsgruppe bezw. der Stützpunkt auf ſeinen Namen einen Abend durch unter Heranziehung — Ortsbauernführers und des Ortswartes der dex. Ganz energiſch wird aber eingeſchritten, wenn wiederum, wie am 1. Mai, verſucht wird, Tanz⸗ abende mit hohen Tanzgebühren durchzuführen. Noch einmal ſei betont, der Erntedanktag iſt mit Alen ſeinen Veranſtaltungen in ſeiner ganzen Durch⸗ ührung eine Sache der Parte und hat niemand ohne deren Genehmigung etwas zu unternehmen. Und nun bitte ich alle beteiligten Kräfte, mit doller Kraft an die Geſtaltung des Erntedankfeſtes 1937 zu gehen.— Regelung der Juſtändigkeit 88 Berlin, 22. Sept. Der Reichs- und preußiſche Arbeitsminiſter hat durch die Verordnung zur Ausführung des Ge⸗ ſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung in Preußen vom 16. September 1987 die preußiſchen Ausführungsvorſchriften zu die⸗ ſem Geſetz der Neuordnung des Gemeinderechtes angepaßt, die durch die deutſche Gemeindeord⸗ nung vom 30. Januar 1937 getroffen iſt. Die Verordnung beſtimmt im Einzelnen, welche Ge⸗ bietskörperſchaften Gemeinde und Gemeindever⸗ bände im Sinne der einſchlägigen Vorſchriften des Geſetzes über Atbeits vermittlung. und Arbeitsloſenverſicherung ſind. und regelt, welche Behörden als Gemeindevorſtand und Gemeinde⸗ aufſichtsbehörde im Sinne des genannten Ge⸗ ſetzes anzuſehen ſind. Faſt 5000 Hitler⸗Urlauber in unſerem Gau. Im Gau Heſſen⸗Naſſau wurden bis fetzt in Familien-Freiſtellen 4104 Hitler-Urlauber auf⸗ genommen. 15 Urlauber⸗Kameradſchaften aus unſerem Gau vereiniaten 589 Hitler⸗Urlauber, ſodaß bisher insgeſamt 4693 Hftler⸗Urlauber rung nach einer raſſenpflegeriſch ausgerüſteten Zigeunetgeſetzgebung. in unſexrem Gau ſchöne Wochen der Freude und Erholung verleben konnten. DD SD S — 2 S N 3 8 2 — r — vc 555 Wangen et a 5 ne gun 15 n Ein⸗ ounuheng dutzyrnn, 0 ein aut, ſchts 1057 aun dun t notgen Lien, 64, Juthe 5 Programm eint acht. s Uuſires Jallaſte⸗ ben lein werden. den dhe A Jenatt i it be⸗ zan ftöh⸗ nernugend „ baß dt K 9 Her einſchafts „ U führt auf eines mnehng antes der D vnwothes. Spanien, ein Stück Europa. 1 rolf ein Stück Afrika und Orient. Schranke CFP Ein Berg macht Weltgeschichte Gibraltar—ge Ein deutſcher Prinz erobert Gibralta . lern, 1 * 1 N 3 85 r— Die Feſtung im Berginnern Eine ſpaniſche Königin trauert um Gibraltar Ein Berg reglert eine Stadt Groß, kalt und unnahbar droht der Gebel al Tarit über den ſpaniſchen Häuſern der eng⸗ liſchen Stadt. Barkaſſen flitzen durch die Meer⸗ enge. Der Wind bläſt von der Sierra herun⸗ ter. Von der afritaniſchen Seite, vom Atlas her, weht heißer Atem hernieder. Die Winde Europas und Afrikas miſchen ſich in der Mee⸗ resſtraße von Gibraltar. Sie werfen den Giſcht hoch und heulen in den Höhlen und Felsorgeln von Gibraltar. Stationsſchiffe, Minenleger, Fußballplätze, Kaſernen.— wie Spielzeug lie⸗ gen ſie vor dem mächtigen Felſen. Aengſtlich ſchmiegen ſich die Häuſer mit den flachen Dä⸗ chern an den Berg. Der Berg gibt ihnen allen Leben Der Berg, den niemand heſteigen darf. Der Berg, von dem niemand weiß, was ſich in ſeinem Innern verbirgt. Der Berg, von dem niemand weiß, ob er halten wird. In jede Gaſſe der alten andaluſiſchen Stadt, in der man nur engliſche Waren kaufen kann, blickt ſein ſteiner⸗ nes Antlitz. Kriegsſchiffe, Frachter, Lurus⸗ ſchiffe, Militärverwaltung, engliſche Klubhäuſer, ſpaniſche Bazare, Marokkaner. Spanier, Eng⸗ länder, Franzoſen, Italiener, Soldaten und Zivil— über ihnen allen ſteht der Berg. Der der Stadt ſeinen Namen gab. der der Stadt ihre Bedeutung gab. Der die Stadt zu einer Säule des engliſchen Imperiums machte. Durch den die Stadt zu einem der ſtärkſten militäri⸗ ſchen Stützpunkte der Welt wurde. Die Ge⸗ ſchütze auf dem abgeplatteten Gipfel des Fel⸗ ſens beherrſchen den Eingang zum Mittelmeer und ſie richten ſich gegen die gegenüberliegende Hſiſte Afrikas. Sebel al Tarik ewig umkämpft Völker vergingen. Reiche brachen zuſammen, Kulturen verſanken, eine Weltmacht loöſte die andere ab. Aber immer blieb der Berg. Für die Welt des Altertums war hier die Erde zu Ende. Der Berg von Gibraltar war eine der Säulen des Herkules, die den Abſchluß bedeu⸗ teten. Jenſeits davon mußte das ſagenhafte Atlantis liegen. Reiche vergingen— aber im⸗ mer tobte der Kampf um den Berg, der die Aigägheacht bedeutete.„Colonia Julia Cable“ nann⸗ ten die Römer ihre Kolonie am Fuße des Ber⸗ Aher der mauriſche Feldherr Tarik machte um erſtenmal aus dem Berg eine Feſtung. Er fegle ein Kaſtell an. Die Säule des Herkules bekam einen neuen Namen.„Gebel(Dſchebel) al Tarik“— Fels des Tariks— Gibraltar. Aus der friedlichen Kolonie wurde ein Fort. Der Kampf begann. Ferdinand II. von Kaſti⸗ lien entriß Gibraltar den Mauren. Krieg, Be⸗ lagerung, immer wechſelnd neue Herren— das wurde das Geſchick des Berges zwiſchen den zwei Meeren. Des Berges mit den vielen blu⸗ tigen Schickſalen. Der Kaiſer von Marokko nahm die Feſtung Kaſtalien ab. Der König von Granada den Marokkanern. Belagerung ohne Ende. Der holländiſche Admiral zerſtörte im Hafen von Gibraltar die ſpaniſche Flotte. 1704, im ſpaniſchen Erbfolgekrieg, erſchien die eng⸗ liſche Flotte in der Meeresſtraße. Es war ein deutſcher Prinz, der Prinz Georg von Heſſen⸗ Darmſtadt, der mit einem Korps von 1800 Sol⸗ daten den Felſen von Gibraltar durch einen Handſtreich für die Engländer gewann. Für immer gewann. Seit dieſem Tage hat Eng⸗ land den Poſten Gibraltar, von dem aus ſich dex Zugang zum Mittelmeer leicht abriegeln läßt, nicht wieder aus der Hand gelaſſen. Gibraltar im Weſten, Malta im Zentrum, Zy⸗ pern im Oſten— ſo lange dieſe Stützpunkte in engliſcher Hand ſind, bleibt das Mittelländiſche Meer ein engliſches Meer. Gibraltar 14 Mal belar ert 14 mal iſt Gibraltar belagert worden. Die letzte und vierzehnte war die größte Belagerung. Hinter dem ſchmalen Streifen neutralen Bodens, der das engliſche Gibraltar vom ſpaniſchen Land trennt, erhebt ſich ein Hügel mit einem hohen Kreuz und dem ſeltſamen Namen:„Lehn⸗ ſtuhl der ſpaniſchen Königin“. Dort ſaß bei der großen Belagerung die ſpaniſche Königin und gelobte den Platz nicht eher zu verlaſſen, bis auf Gibraltar die ſpaniſche Fahne wehe. Die Engländer waren Gentlemen. Sie gaben zwar nicht Gibraltar preis, aber ſie hißten für ein paar Stunden die ſpaniſche Flagge auf ihren Wällen, damit die Königin mit Anſtand ihren Platz verlaſſen konnte. Bis heute kann es Spa⸗ nien nicht bergeſſen, daß England diefen Felſen beſitzt, der der Schlußſtein des ſpaniſchen Rei⸗ ches iſt. Felsen der zwei Kontinente Vier Erdräume, zwei Kontinente und zwei Meere ſtoßen an der Straße von Gibraltar zu⸗ ſammen. Auf der einen Seite dehnt ſich der offene Ozean aus, auf der anderen Seite das landumgürtete Mittelmeer. Im Norden liegt Im Süden Ma⸗ und Brücke zugleich iſt die Meeresenge bon Gibraltar. Die Meere ſind an der Oberfläche miteinander verbunden, aher in der Tiefe durch eie Schwelle getrennt. Die Erdteile ſtrecken einander 8 entgegen, aber der Schlu⸗⸗ ſtein der! 8 Brückenkopf Gibraltar hält England. dem Druck unaufhörlicher Belagerung wurde Fuer das 8 be antraten ngländer das Erbe f —— der„Uneinnehmbare“. England ſchlug bei rücke iſt eingebrochen. Den einen Unter Berg eine mächtige Feſtung. Als die hieß der Felſen ſtamm zuſammengebracht und zeigte der großen Belagerung die berühmten Fels⸗ galerien in die Nordwand des„Gebel al Tarit“. England machte aus Gibraltar einen der ſtärk⸗ ſten militäriſchen Stützpunkte der Welt. Als der Suezkanal eröffnet wurde und der Handel Weſteuropas mit den Ländern des indiſchen und pazifiſchen Ozeans den Weg am Fuß des Fel⸗ ſens vorbei nahm, baute Großbritannien Fe⸗ ſtung und Hafen von Gihraltar immer weiter aus. Mit Gibraltar ſicherte es ſeinen Kolo⸗ nialbeſitz im Mittelmeer und im indopazifiſchen Ozean. Von Gibraltar aus kontrolliert es eine der wichtigſten Weltverkehrsſtraßen. Die Säule des Herkules iſt eine Säule des britiſchen Im⸗ bertums geworden. Der Felsen der Soldaten Gibraltar iſt heute keine Kohlenſtation mehr. Der Handel Gibraltars begnügt ſich mit den Bedürfniſſen der Garniſon, der Zivilbevölkerung und der Handels⸗ und Kriegsflotte. Gibraltar hat keine Induſtrie, Gibraltar hat aufgehört, ein Stapelblatz für die Waren nach dem Mittel- meer zu ſein. Gibraltar, ſeine Menſchen, ſein Boden dienen nur noch dem einen: der Feſtung und dem Kriegshafen. Eine Kette von Forts zieht ſich um den Felſen. Die Batterien, die die Einfahrt in den Hafen ſchützen, ſind ge⸗ ſchickt verdeckt. Rieſengeſchütze auf dem Gipfel beherrſchen die Meerenge. Faſt alle Bauten Gibraltars dienen militäriſchen Zwecken. Jeder Meter Boden iſt koſtbar auf dem ſchmalen Streifen Land. Jeder Meter Boden wird klug für militäriſche Zwecke ausgenutzt. Die Fron⸗ ten haben gewechſelt. Einſt ſchützte man Stadt und Halbinſel gegen Angriffe von der Land⸗ ſeite her und befeſtigte das Nordende des Fel⸗ ſens. Später, als die Gefahr vom Meer her drohte, rückte man immer mehr nach Süden. Der Kamm des Felſens wurde eingezogen. Heute iſt der Gebel al Tarik ein einziges Rieſenfort mit der Stirn gegen die Meerenge. Die Stadt im Eingewelde des Felsens Wie ein unnahbares Geheimnis blickt der Berg in die Stadt. Hinter ſeinem Geſtein leßt eine Stadt für ſich. Künſtliche Schluchten, Ga⸗ lerien mit alten Kanonen, wo über jedem Ge⸗ ſchütz noch der Vorhang hängt, der nach dem Schuß das Eindringen des Rauches in die Höhle verhindern ſollte, lichtloſe Tunnel, Mu⸗ nitionsmagazine, Waſſerröhren, alte Ziſternen. moderne Kaſematten, die neuen Depots, das große Waſſerreſervoir— der uneinnehmbare Felſen iſt ein Fuchsbau geworden, der„Unein⸗ nehmbare“ iſt unterhöhlt und durchlöchert wie ein Schwamm. Eine dicke Betondecke zieht ſich iber die ganze Oſtwand des Felſens und ſchützt das Waſſerperk— Gibraltars Lebensader. Mil⸗ lionen von Kubikmetern Süßwaſſer ſind hier auf⸗ geſpeichert, um ein belagertes Gibraltar für lange Zeiten mit Trinkwaſſer zu verſorgen. Waſſer iſt kostbar. Bäume und Sträucher kämpfen einen ſchweren Kampf mit der ſengen⸗ den Sonne. Dicke Betonmauern ſchützen di⸗ wenigen grünen Anlagen der Hafenſtadt. Die Felſen ſind künſtlich poliert, damit jeder Trop⸗ fen geſammelt wird. An den Decken der Höh⸗ len ders Felſens laufen Rinnen entlang, um die paar ärmlichen Tropfen zu ſammeln, die dort aus dem Geſtein treten. Jedes Rohr iſt ein neues Loch durch den Fels Eine Seeſchlacht mit neuzeitlichen Kriegsmitteln hat noch nicht um Gibraltar getobt. Wird ſie der Berg heute noch aushalten? Warum Gibraltar wichtig ist Für England iſt die Stärke der Feſtung Gibraltar weniger wichtiger, als daß Gibraltar für ſeine Flottenmacht der beſte Stützpunkt iſt. Das Fort von Gibraltar iſt zwar modern, aber es fehlt ihm Boden zur ſpaniſchen Seite hin, um ſich gegen Landangriffe ſchützen zu können. Auch der Waſſermangel iſt gefährlich. Nicht das Fort iſt wichtig, nicht ſein kunſtvoller Ausbau, nur die günſtige Lage. Gibraltar iſt der Schlüſ⸗ ſel zum Mittelmeer. Mit Gibraltar kann Eng⸗ land das Mittelmeer in einen Binnenſee ver⸗ wandeln, Italien vom Ozean abſchließen, Spa⸗ niens und Frankreichs Mittelmeerhäfen bon den ozegniſchen abſchneiden. Mit Gibraltar kann es die Verbindung Frankreichs mit ſeinem afri⸗ kaniſchen Kolonialreich ſtören. Mit Gibraltar bringt England alle ſeefaßrenden Völker in eine gewiſſe Abhängigkeft. Gibraltar iſt für Eng⸗ land eine wichtige Etappe und Kohlenſtation auf dem Weg nach dem Indiſchen und Großen Ozean. Die Tragik des dübberhofes Dennoch: Kampf gegen den Aberglauben Osnabrück, im September Auf dem ſogenannten Dübberhof des Bauern Wilhelm Grewe in Haaren bei Oſterkappeln im Kreiſe Osnabrück iſt ein Bulle„Bonaparte“ ſtationiert, der der Stierhaltungsgenoſſenſchaft Nordhauſen gehört. Das Tier hatte ſich in der Nacht losgeriſſen und war aus dem Stall aus⸗ gebrochen. Als man am anderen Morgen das Tier vermißte, machte ſich der 63 Jahre alte Bauer auf den Weg, um den Stier wieder ein⸗ zufangen. Als der Bauer den Bullen einholte und ſich ihm näherte, nahm dieſer ſofort eine drohende Haltung an. Mit aller Gewalt drückte das Tier, das ein Gewicht von 24 Zentnern beſitzt, den Bauern an eine Böſchung Die rie⸗ ſige Kraft des Stiers preßte den akten Mann zu Tode. Kampf um Leben und Tod Inzwiſchen war der Sohn des Bauern her⸗ angekommen und wollte ſeinem Vater zu Hilfe eilen. Kaum aber hatte der Stier den Mann gewittert, als er ſich auch ſchon gegen ihn wandte. Nur mit knapper Not konnte ſich der Sohn retten, indem er ſchnell auf einen Baum kletterte. Der Stier ſtürmte mit aller Kraft gegen den Baumſtamm, doch gelang es dem Sohn, von oben her den Nafenring des Stle⸗ res zu erfaſſen und das Tier allmählich zu be⸗ ruhigen. Inzwiſchen hatte auch die Ehefrau eines benachbarten Heuerlings einen Leitſtab berbeigeholt, der dem Bullen durch den Ring gezogen werden konnte. Nun gelang es, den Stier ruhig abzuführen.* Schickſalsſchlag auf Schickſals ſchlag Ueber dem Hoſe des Bauern Wilhelm Greice liegt eine tiefe Tragik. Im Jahre 1929 ſtürzte die Frau des Bauern Wilhelm Grewe aus einer Bodenluke und brach das Genick, ſodaß ſie auf der Stelle tot war, Vor etwa vier Jah⸗ ren brach auf dem Dübberhofe ein großes Schadenfeuer aus, bei dem zwei Pferde ums Leben kamen. 1935 wurden ein Sohn des Bauern, Werner Grewe, vor dem elterlichen Hauſe von einem Auto angefahren und ge⸗ tötet. Aber auch bei dem Vorbeſitzer des Hofes, ſchwere dem Bauern Helling, ereigneten ſich Unfälle. Damals ſtürzte der Sohn des Heuer⸗ lings Hildebrand aus einer Bodenluke und verunglückte tödlich. Die Ehefrau des Vorbe⸗ ſitzers, unter dem der Hof 1910 abbrannte, ſtarb nach einem Sturz beim Heufahren. Aberglau⸗ ben iſt verſucht, von einer Unglückskette zu ſprechen, die den Dübberhof in ununterbroche⸗ ner Folge heimſucht. Jedoch die Arbeit und das Pflichtbewußtſein, daß die Gemeinſchaft den Bauern braucht, ſind ſtärker und vermögen das Geſpenſt zu bannen. Es geht geraden Blickes vorwärts auf dem Dübberhof. Trotz und alledem! Don der Schaubude zum Millionenkonzern Das größte Koſtümverleihinſtitut der Welt Dieſer Herr Burns, von dem hier die Rede iſt, mag ein echter Amerikaner ſein. Deshalb braucht man ihm nicht alles zu glauben. Wenn aber doch, dann ſei in aller Beſcheiden⸗ heit die Frage geſtattet, weshalb ſo vieles unecht und anachroniſtiſch iſt, was auch über dem Filmweg über den großen Teich zu uns kommt? Eines der meiſt beſuchten Sehenswürdigkeiten auf der Weltausſtellung in St. Louis 1905, war die Indianerſchau von L. L. Burns. Dieſer junge Amerikaner hatte zehn Indianer vom Highwaſh⸗ in einer Schaubude „Echtes Indianerleben in den Wigwams, auf der Jagd, auf dem Kriegszuge und am Mar⸗ terpfahl“. Ein Beſucher dieſer Schau, der dieſes „Indianerleben“ photographierte gab Burns den Rat, nach Schluß der Ausſtellung einen In⸗ dianerfilm zu drehen. Burns folgte dem Nat und 1906 entſtand mit ſeinen Koſtümen das da⸗ mals größte Weſtern Picture, der Vorläufer der bekannten Indianer⸗ und Cowboyfilme. Burns konnte für das Jahr 1906 einen Reingewinn von rund achthundext Dollar buchen, heute liegt der Ausweis der Weſtern Coſtume Corp. vor, die auf ihr Aktienkapital von rund drei Millionen Dollar, 22 Prozent Dividende ausſchütten. Burns iſt Präſident dieſer Rieſengeſellſchaft, die nichts weiter tut, als Koſtüme anzufertigen und auszuleihen. Die Weſtern Coſtume Corp. beſitzt einen Wol⸗ l unmittelbar neben dem Rieſenatelier in Hollywood und hatte alle überhaupt nur er⸗ denklichen Koſtüme in ihrem Fundus. Aus den Originalbeſtänden aller Armeen der Welt, befinden ſich hier Uniformen aller Truppengattungen, vornehmlich für ahne jeder Art. Alles iſt echt, das iſt die Deylſe von L. L. Burns. In einem einbruchſicheren Safe ruhen Oxigi⸗ nale aller Orden und Ehrenzeichen, die über⸗ haupt einmal auf der Welt verliehen wurden, Von Börsen und Märkten flfelm-Hammische abenqborse Still und behauptet Das Abendbörſengeſchäft hatte zwar nur tleinen Umfang, da der Ordereingang ſich in engen Grenzen hielt, die Haltung des Aktienmarktes blieb aber im Grundton ſeſt. Die Mehrzahl der Kurſe lag/ pCt. über denen vom Mittagsſchluß Darüber hinaus er⸗ höhten ſich Deutſcher Eiſenhandel auf 149(148¼), Eßlinger Maſchinen auf 1217¾(121, Conti Gummi auf 186(185¼), MAN auf 139½(139) und Metall- geſellſchaft auf 155½(155). Montanwerte zogen bei vereinzelt lebbafteren Umſätzen durchgehend bt, an, annesmann 121 ⅛, Verein. Stahl 117¼, Abeinſtahl 159¼, Buderus 126 /, Harpener 178, Hoeſch 123. Elettropapiere blieben voll behaupiet, etwas höher Schuckert mit 171½(171) und Licht u. Kraft mit 159½ 158). Die Farben⸗Aktie gewann pCt. auf 162¼, dagegen Rütgerswerke pCt. leich⸗ ter mit 149 ¼½. Von Zellſtoffaktien waren Waldbof weiter erhöht auf 157¼(157), vor Schiffahrtswerten bröckelten Nordd. Lloyd auf 86/(86¼) ab. Nicht ganz behauptet waren ferner Rheinmetall mit 152, Neinmech. Jetter mit 106 und Holzmann mit 152. Der Rentenmarkt hatte nur wenig Geſchäft, proz. Ich Farben ließen ½ pet. nach auf 130½¼, 4½proz. Krupp blieben mit 98% unverändert. Köommunal⸗ Umſchuldung wurden mit unv. 94 65—94.70 bewertet. delrelemärkle Frankfurter Getreidegroßmarkt Es notierten(Getreide je To., alles 8510 je 100 Kg.) in RM. Weizen W 18 204 W 16 207, W 19 211, W 20 213, Roggen R 12 187, R 15 190, R 18 194, R 19 196 Großhandelspreiſe der Mühlen der genann⸗ ten Preisgebiete. Futtergerſte„ Jutterhafer —. Weizenmehl Type 812 W 13 28.90, 16 29,00, W̃' 19 29.00, 38 29.35, Roggenmehl Type 1180 R 12 22.45, R 15 22.80, R 18 23.30, R 19 23.50 plus 0.50 RM. Fracht⸗Ausgleich, Weizenfuttermehl 18.60. Wei⸗ zenkleie W 13 10.75, W' 16 10.90, W̃ 19 11.10, W 20 11.20, Roggenkleie R 12 9.95, R 15 10.15, R 18 10.40, R 19 10.50 Müßlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation. Soya⸗ ſchrot—.—, Palmkuchen—.—, Erdnußkuchen—.—, Treber getr. 14.00 öchſtpreis ab Erzeugerſtation, Trackenſchnitzel—.—, Heu alte Ernte 5.50, neue Ernte 4.90—5.10, Heu drahtgepreßt alte Ernte 5.90, neue Ernte 5 30—5.50. Weizen⸗ und Roggenſtroh—.—. Tendenz: ruhig. ãã ͤ ͤ bd ĩͤv u. a. ſind dort zwei Exemplare vom Goldenen Vließ, ein Hoſenbandorden, das Georgskreuz und viele andere mehr. Ferner die Requiſiten be⸗ 0. und bekannt geweſener Filmſchauſpie⸗ ler. Nur der Burnus und der Turban des ſchö⸗ 774172 nen Rudolf Valentino fehlen, die hat eine Ver⸗ ehrerin für 5000 Dollars gekauft. Aber ſonſt iſt alles da. Tauſend Schuppenpanzer für den Film„Unter dem Zeichen des Kreuzes“ tauſend Montuten einer Zarengarde und vieles mehr. Chineſiſche Sänften, Originalrickſchahs, afrikaniſche Götter⸗ bilder und indianiſche Kanus, geſchnitzte Gangs⸗ pills eines abgewrackten Pixatenſchiffs, gedrech⸗ ſelte Feuerräder, bemalte Gallionsfiguren um 1600, bronzene Mörſer, echte Ritterrüſtungen, kurz ein Rieſenmuſeum von Ausrüſtungsſtücken aller Art. Von der graueſten Vergangenheit bis 1 den gigantiſchen Nach ildungen eines„King ong“. Ein Mannequin wird zu dick Paris, im September. Was in der Hauptſtadt Frankreichs vielleicht eine alltägliche Senſation ſein mag, bereitet den weiſen und gerechten Richtern in der klei⸗ nen Stadt Coulommiers gewiß manche Schwie⸗ rigkeiten. Wenigſtens ſind ſie emſig dabei, einen Prozeß immer wieder zu vertagen, weil es ungemein ſchwierig erſcheint, den richtigen »Maßſtab für einen Schadenserſatzanſpruch zu finden. Es ereignet ſich ja auch nicht alle Tage, daß im Arrondiſſement Coulommiers eine der eleganteſten Vorführdamen von Paris verun glückt, und zwar durch einen Autounfall, der eine I nach ſich zog. Es muß keine ſchlechte Behand ung 2 5 ſein, die dem Mannequin in der reizenden Provinz⸗ ſtadt Coulommiers an der franzöſiſchen Oſt⸗ bahn zuteil wurde, aber Vorführdamen ſchei⸗ nen ihre beſonderen Wünſche zu haben, denn unſer Mannequin, war gerade mit der Pflege nicht zufrieden. Wenn man eine 44er Figur iſt Ganz ſo leicht, wie es den 3 0 hat, lag die Sache nun wirklich nicht. Die Vorführ⸗ dame, die die Richter von Coulommiers plagt, iſt eine geſuchte Spezialtſtin für Größe 44. Das ſahen die Richter auch ſchließlich ein und billigten ihr einen Schadenerſatz von 30 000 Francs zu. Was aber ein fi eee Pa⸗ riſer Mannequin iſt, kann ſich bei einer ſolch lumpigen Summe nicht beruhigen. Die Richter aber blieben hartnäckig und meinten, daß dem Mannequin zunächſt einmal im Krankenhaus eine gute Koſt verabreicht worden wäre; und wenn dieſe in Coulommlers zu dick gemacht hätte, dann ſtände der geldhungrigen Dame nichts im Wege, in Paris ſchleunigſt wieder abzumagern, Hungerkuren ſeien überdies mo⸗ dern und als Hebergangszeit von etwa 46 oder 48 auf 44, genüge die Summe von 50 000 Franc vollkommen. Aber es werden doch Badekoſtüme gezeigt Das Mannequin bezw. der findige Anwalt, der den Prozeß in Coulommiers vertritt, er⸗ weiſen ſich aber einſtweilen doch noch klüger als die Richter. Ihnen iſt eingefallen, daß die Vorführdame bei dem Autounfall einen Kratzer — ſie ſagen natürlich urplötzlich: Verletzung— am Oberſchenkel erlitt, der eine unſchoͤne Narbe zandetgezaſſen hätte. Dieſe den Pariſer Mode⸗ amen bei der Schau von Badekoſtlimen mit vorzuführen, könnte weder der Eitelkeit des Mannequins noch den Nerven der Pariſer Käuferinnen zugemutet werden. Langer Rede kurzer Sinn: Die Karriere des Mannequins ſet endgültig erledigt. 50 000 Franc Schaden⸗ erſatz würden keinesfalls ausreichen! Die Rich⸗ ler von Coulommiers fielen zunächſt in eine leichte Ohnmacht Dann erholten ſie ſich, am ſich zu vertagen. Möglich, daß unſer Mäanne⸗ guin doch noch mehr aus ſbrem Autoausflug in die Provinz herausholt? 8 D e eee ——— — 9 r .—— . — homan von 0. v. ans fein (22. Fortſetzung) „Ich verleſe die vom Gericht unterzeichnete Schuld⸗ frage: Iſt Xaver Kernbacher ſchuldig, den Grenzjäger Thomas Infanger durch Totſchlag im Affekt vom Leben zum Tode befördert zu haben?“ Die Geſchworenen zogen ſich in das Beratungszimmer zurück, zwei Wärter führten den ſtumpf vor ſich hinblicken⸗ den Kaver, der auch jetzt nicht einmal für Joſepha einen Blick hatte, aus dem Sitzungsſaal. Dieſe blieb in der Zeugenbank und lehnte ſich ſtill weinend an den Vater. Der Verteidiger trat zu ihr und wollte ein paar tröſtende Worte ſagen, aber ſie wies ihn ſchroff ab. Dann irrte ihr Blick zum erſten Male zu den Zuſchauerbänken hinüber: Dort ſaß Waſtel Schindhammer. Sie hatte ihn bisher gar nicht bemerkt. Sein bleiches, krankes Geſicht war zum Teil noch verbunden, ſein linker Arm war geſchient und ruhte in einer Binde, aber ſeine Augen ſahen mit ſo warmer Teilnahme zu ihr herüber, daß es unwillkürlich warm wurde in ihrem Herzen. Die Glocke des Präſidenten ertönte, der Angeklagte wurde wieder hereingeführt, gleich darauf betraten die Ge⸗ ſchworenen wieder den Saal. Es waren Männer, die ſich wirklich ihrer Verantwortung bewußt waren, und ſie hatten ſehr ernſte Geſichter. Der Obmann der Geſchworenen trat bis dicht an den Richtertiſch und ſagte mit erhobener, feierlicher Stimme: „Auf Ehre und Gewiſſen bezeuge ich als den Spruch der Geſchworenen: Schuldfrage: Iſt Xaver Kernbacher ſchuldig. den Grenzjäger Thomas Infanger im Affekt vom Leben zum Tode befördert zu haben?— Antwort mit mehr als ſieben Stimmen: Ja.“ Mit lautem Aufſchrei brach Joſepha zuſammen. Waſtel ſtand auf, als wollte er zu ihr eilen. Xaver ſtarrte teil⸗ nahmslos zu Boden. Der Vorſitzende ſtand auf. Fee Gericht zieht ſich zur Feſtſetzung der Strafe zurück.“ In dieſem Augenblick trat ein Aſſeſſor in den Saal und ging direkt auf den Richtertiſch zu. „Verzeihung, Herr Landgerichtsdirektor, eine dringende Depeſche vom Schweizer Bundesgericht in Chur. Wir haben den Inhalt desſelben durch ſofortige telephoniſche Rückfrage in Chur beſtätigt erhalten.“ . Der Vorſitzende wollte zuerſt die Unterbrechung in dieſem Augenblick ſtreng rügen, dann aber ſah er dem Aſ⸗ ſeſſor an, daß es etwas Dringendes war, nahm die De⸗ Plone las— las— noch einmal— dann ſchwang er die ocke. „Meine Herren, ein ganz außerordentlicher Umſchwung 2 eiſt eingetreten. Ich verleſe dieſes Telegramm des Schwei⸗ zer Bundesgerichts an Chur: „Durch perſönliches Zeugnis des nach langer Krank⸗ heit zurückgekehrten Grenzjägers Thomas Infanger, der von keiner Schußwunde verletzt iſt, ſondern durch einen unglücklichen Zufall in den Abgrund ſtürzte, iſt die vollkommene Unſchuld des Kaver Kernbacher er⸗ wieſen. Das ausführliche Protokoll über die Verneh⸗ mungen iſt als Eilbrief unterwegs. Das Schweizer Ge⸗ richt hat jeden Verdacht und jedes Verfahren gegen Kernbacher niedergeſchlagen und bittet, denſelben augen⸗ blicklich der Freiheit zurückzugeben.“ Von einem Weinkrampf überwältigt, mußte Joſepha tus dem Saal geführt werden. Xaver war aufgeſtanden. Ganz langſam wankte er vorwärts, nicht mehr von den Wärtern gehalten, war vor den Richtertiſch getreten, hielt lich mit beiden Händen an deſſen Platte, ſtarrte den Vor⸗ ſitzenden mit Augen an, in denen Ueberraſchung, Hoffnung und Unglaube lagen. Der Vorſitzende fuhr fort:„Wie Herr Aſſeſſor von We⸗ dekin mir ſagt, iſt die Richtigkeit dieſes Telegramms durch ſelephoniſche Rückfrage in Chur beſtätigt. Da wir hier nur gewiſſermaßen im Auftrage der Schweizer Behörde derhandelt haben, iſt damit der Fall für uns erledigt.“ Er ſchwang die Glocke:„Ich verkünde: Das Verfahren zegen Kaver Kernbacher iſt niedergeſchlagen, der Ange⸗ Kagte iſt augenblicklich in Freiheit zu ſetzen, die Sitzung ſt geſchloſſen.“ Xaver Kernbacher ſtand immer noch mitten im Saal, nachdem bereits die Richter gegangen. Er konnte den plötz⸗ lichen Umſchwung von tiefſter Verzweiflung zum Glück nicht faſſen, verſtand auch nicht, wie es kam, daß Joſepha und ihr Vater plötzlich verſchwunden waren. Dann aber geſchah etwas ganz Seltſames. Ein fremder, oßer Mann, den er niemals geſehen hatte, auf deſſen nge ein paar Pflaſter klebten, deſſen linker Arm in einer Binde hing und aus deſſen Augen dicke Tränen kollerten, faßte ihn am Arm.„Kimmen S', Herr Xaver kernbacher, i bin der Waſtel Schindhammer, und jetzt bring i Sie zum Sepherl.“ Verſtändnislos nahm Xaver die gebotene Hand und ließ ſich vom Waſtel aus dem Saale führen. 18. Eine volle Woche hatte Mutter Kernbacher droben in den Chionnahäuſern oberhalb des Städtchens Scalino berweilen müſſen. Die ihrem müden, alten Körper ab⸗ getrotzte Ueberanſtrengung des Marſches hatte ihre Kräfte erſchöpft. Noch mehr aber ließ die abermals getäuſchte Hoffnung, den Infanger zu finden, das alte Weiblein zuſammenbrechen. Freilich— am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte die Greiſin ein ſeltſames Erlebnis. Sie lag in einem Bett, das die Sennbäuerin ihr angewieſen hatte, nachdem ſie am erſten Morgen wenigſtens aufklären konnte, was ihr anzer Beſuch hier oben bedeutete, und nachdem ſie eine Anzahl guter Frankenſtücke in die Hand der armen Aelplerin gedrückt hatte. So lag ſie denn in dem einzigen Zimmer des Bauern in dem hergerichteten Bett, als plötzlich die Tür aufging und—— ie Greiſin ſchrie auf:„Joſepha Collina!“ Da ſtand ſie wahrhaftig, das Sepherl, aber jung, friſch, rotbäckig und lachend, ſo wie ſie geweſen, als ſie noch Sennerin auf der Saſſal Maſone war. Erſtaunt wandte das Mädchen der Alten im Bett ihr Geſicht zu und lachte.„Na, die Joſepha Collina bin i net, aber die Pia Collina! Jeſſas Maria. daß i altes Leut a an gar nix mehr Copyright 1988 by„Der Zeitungsroman A. E.“ Lit. Verlag Berlin SW 29, Gneisenaust aße 34 denk. Dre Pilar J freint, die Pia Collinal Aber t har denkt, du biſt in Tirano?“ „War i, aber im Frühjahr bin i mit nauf in die Chionnahäuſer, und da die Frau hier, die Brudersfrau von meinem Herrn in Tirano, krank worden, bin i halt oben blieben in dieſem Winter.“ „Kennſt mit net mehr?“ „Jeſſas, die Kernbacherin von den Berninahäuſern! Was ſchaffſt denn hier droben?“ Das wurde ein 1% Erzählen, das der Alten über die Stunden hinweghalf, die ſie müßig im Bett liegen mußte, um wieder zu Kräften zu kommen. Wenig wußte das Pia⸗Madel von dem, was geſchehen. Hatte nur gehört, daß der Xaver verdächtig war, den Infanger erſchoſſen zu haben. Sonſt nichts, denn die Pia war auch ein rechter Collina⸗Dickkopf, und nachdem ſie der Stiefmutter wegen gleich nach der Hochzeit in Stellung gegangen, hatte ſie daheim nichts mehr von ſter hören laſſen, ſo ſehr ſie ſich auch nach der Schweſter Joſepha bangte. Jetzt ſaß ſie bei der Alten und konnte das alles nicht faſſen. „Na, na, i war ja noch a halbwüchſig Ding, aber na— der Kaver iſt kein Mörder! Gewiß net! J hab denkt, dös iſt niedergeſchlagen. In München iſt's Spherl! Und du altes Weiberl treibſt di zur harten Schneezeit in den Bergen herum? Und was iſt mit dem Vater?“ Auf einmal wurde das Heimweh wieder wach in der Dirn, und ſchließlich heulten ſie beide miteinander um die Wette. Am dritten Januar erſt war die Alte wieder ſo weit, daß ſie an den Abſtieg nach Scalino denken konnte. Zum Glück war aber die Aelplerfrau, bei der die Pia im Dienſt war, wieder beſſer, und dieſe kam herüber: „J hab mit der Frau geſprochen. Hier oben braucht's mi net mehr, i geh nach Tirano zurück. Allein kannſt eh net gut reiſen. Wann es dir recht iſt, geh i mit dir bis 5 8 und bring di bis zur Bahn, daß du heimfahren annſt“. Es war wirklich recht gut, denn als die Kernbacherin letzt wieder von den Chionnahäuſern herabſtieg, mußte ſie ſich recht feſt auf das junge Madel ſtützen und brauchte ſaſt noch einmal ſo lange zum Rückweg, wie damals zum Aufſtieg, als noch die Hoffnung ihr immer wieder di⸗ Kraft gab. In Scalino gingen ſie dann in den Gaſthof. Zu Fuß bis Poſchiavo hinunterzugehen, daran konnte die Alte mit ihren lahmen Füßen nicht denken, und daß der Fuhrmann, der ſie heraufgefahren hatte, kam, daran wer auch nicht zu denken; aber der Wirt wußte Rat. „Weißt, es iſt geſtern an Steuerkommiſſar aus Tirano heraufkommen, um die Kaſſen zu revidieren. Er wird in a paar Täg, vielleicht ſchon morgen, wieder abifahren. Wannſt aufs Stadtamt gingeſt? Vielleicht nimmt er euch beide in ſeinem Wagen mit nach Tirano hinunter? Der Weg iſt dorthin jetzt recht gut.“ „Da will i glei gehen.“ 5 Pia nickte.„J will noch an Auftrag ausrichten von der Alpbäuerin in der Stadt und hol di vom Amt ab.“ Die alte Frau nahm die Taſche, in der ſie ſtets all ihre Papiere und ihr Geld mit ſich herumtrug und humpelte zum Stadthaus. Der Zufall wollte, daß ſie geradeswegs in das Büro kam, in dem der Rendant mit dem Herrn aus Tirano beiſammenſaß. Da brachte die Kernbacherin gleich ihr Anliegen vor. Der Rendant ſchüttelte ver⸗ wundert den Kopf. „Was wollten Sie denn jetzt im Winter hier droben?“ „J hab halt den toten Infanger geſucht.“ Fetzt geſchah etwas Unerwartetes. Ein junger Menſch war in das Zimmer getreten, er hinkte etwas und trug ein Aktenbündel unter dem Arm. Er kam juſt in dem Augenblick, als die Alte den Namen Infanger ausſprach, zuckte zuſammen und ließ die Akten zu Boden fallen. Da ſah die Alte ihn an, ſprang auf, zitterte an allen Gliedern. „Jeſſas Maria, der Infanger Thomas!“ Der Mann hatte ſich raſch gefaßt. „Was meinſt, Alte?“ Aber ſie ſtand bei ihm.„Der Infanger Thomas! Da iſt er!“ Jetzt miſchte der Amtsvorſteher ſich ein. „Sie irren, das iſt der Sekretär Bernardo Grimaldi!“ Aber die Kernbacherin hielt ihn am Arm, hörte gar nicht auf die Einrede. „Infſanger Thomas, wie kimmſt du daher? Erkennſt mit etwa net? Weißt net, da i die Kernbacherin bin? Weißt net, daß der Xaver im Gefängnis ſitzt als dein Mörder?“ Einen Augenblick ſtand der Mann unſchlüſſig da, dann riß er ſich los. Laß mir mei Ruh, weiß net, was d' willſtr Die andere Tür, zu der der Mann jetzt hinauswollte, wurde geöffnet, und der Polizeihauptmann trat ein.„Was iſt denn hier los?“ „J weiß net, Herr Hauptmann—.“ Die Kernbacherin hatte all ihre Kraft wieder.„Aber mweiß! Der da, das iſt der tote Infanger, der Grenz⸗ tager.“ 5 „Verrückt biſt!“ „Laſſen Sie den Mann los, das iſt der Sekretär Grimaldi!“ Aber die Alte ward ihrer Sache immer ſicherer, nun erkannte ſie auch des Grenzjägers Stimme.„Der In⸗ fanger iſt's. Hier, im Taſcherl hab i ſein Bild. Sehen Sie her, wann S' net glauben!“ Der Mann ſtand zögernd da und ſchielte nach den Türen. Doch er konnte nicht hinaus, denn in der einen ſtand der Hauptmann, in der andern die Stadtvorſteher. „Hier iſt das Bild— iſt er's, oder iſt er's net?“ Verwundert ſahen die Herren die Photoarapbie an. Frei⸗ lich, es war ein altes Bild und in der Grenzjageruniform, aber—. Die Tür wurde geöffnet, und Pia trat ein. Ehe einer der Herren etwas reden konnte, zerrte die Kern⸗ bacherin ſie heran. „Pia, kennſt den Mann da?“ „Jeſſas, der Infanger!“ Der Poltzeihauptmann wurde zweifelhaft.„Grimaldi, holen Sie Ihre Papiere!“ Der Mann war bleich.„Ich hab Ihnen geſagt, i hab ſie verloren.“ Jetzt ſtand die Kernbacherin dicht vor ihm und hatte ſich hoch aufgerichtet.„Verloren haſt ſie? Nie gehabt haſt andere Papiere. Der Infanger biſt! Streif dein Rockärmel hoch, daß man den blauen Anker auf deinem Arm ſieht, den du eintätoviert haſt ſeit der Zeit, als du noch als Matroſe auf dem Kriegsſchiff zur See gingſt!“ Die energiſche, 2 Art der alten Frau machte den Polizeihauptmann immer verwirrter.„Zeigen Sie Ihren Arm, Grimaldi!“ „J werd tun, was die Hexen befiehlt? J will net!“ Jetzt riß dem Beamten die Geduld. So benahm ſich kein Mann, der unſchuldig verdächtigt wurde.„Den Arm her, Grimaldi!“ Zitternd fügte ſich jetzt der Schreiber, der Aermel wurde hinaufgeſchoben.„Da iſt der Anker!“ Der Stadtvorſteher trat heran.„Grimaldi, ich habe Sie angeſtellt, weil Ihr Schwager Sie zu mir brachte. Ich habe gar nicht nach Ihren Papieren gefragt. Jetzt mit der Wahrheit heraus: Wer ſind Sie?“ „Der Infanger iſt's, das ſchwör i.“ Mit flammenden Augen ſtand die Kernbacherin vor dem Mann, da wandte dieſer ſich ab. „Grimaldi?“ „Seht's her! Iſt net das böſe Gewiſſen ihm auf der Stirn abzuleſen?“ Mit einem raſchen Sprung war der Mann beim Fenſter, riß es auf, wollte hinaus, da hatte ihn ſchon der Polizeihauptmann am Kragen. 5 „Hiergeblieben! Geſtanden! Sind Sie der Infanger?“ „J ſag kein Wort mehr.“ Das war freilich eine andere Sitzung geworden, als der Herr Rendant aus Tirano es ſich gedacht hatte, als er nach Scalino zur Reviſion kam, und nun wurde es ein langes Verhör. Zuerſt ſchickte der Hauptmann zwei Gendarmen weg und ließ den Erneſto Grimaldi ins Stadthaus holen. Während der wiedergefundene Infanger von Poltziſten bewacht wurde und die Frauen im Neben⸗ zimmer warten mußten, wurde der Erneſto Grimaldi vernommen. Der demsjäger vom Bernina- paß Es war ein in der Stadt angeſeſſener Bauer, dem es bis vor wenigen Monaten ſo ſchlecht gegangen, daß man ihm ſein Häuſel hatte verkaufen wollen, der aber jetzt wieder obenauf war. Ehe der Polizeihauptmann ihn ver⸗ nahm, ſagte der Bürgermeiſter, der in den Akten ge⸗ blättert hatte:„Die Frau Grimaldi iſt eine geborene Infanger.“ 5 Das Verhör mit Grimaldi war kurz.„Wenns mich 6 fragen— ja, Herr Hauptmann, es iſt meiner Frau ruder.“ „Was ſoll dann der Schwindel?“ Infanger wurde geholt.„Sie ſind Grenzjäger! Sie waren Beamter! Was hat Sie veranlaßt, ſich zu ver⸗ ſtecken? Ein offenes Geſtändnis iſt das einzige, was Ihnen noch helfen kann.“ Ganz zuſammengebrochen ſaß der Infanger da, fluchte allerhand vor ſich hin von der verdammten Hexe, der alten, die mit dem Teixel im Bunde ſei— dann aber geſtand er. f 1 In jener Nacht, als er plötzlich die Gemſe geſehen und — auf ſie geſchoſſen, als dann, wie aus dem Boden ge⸗ wachſen, der Xaver Kernbacher auftauchte, war er tödlich erſchrocken, taumelte ein paar Schritte zurück, glitt aus, und dann— ja, dann kam der Abſturz. Glück hatte der Infanger gehabt. Tief war er gefallen, aber in weichen Schnee, und als er aus der Betäubung erwachte, war es ſchon wieder Tag geworden. Schmerzen fühlte er in allen Gliedern, ſein rechtes Bein war gebrochen. Er lag auf einer Art Abhang, demſelben, auf dem ſpäter die Grenzwächter ſeine Brieftaſche fanden, und gegen Mittag, als er ſchon an allem verzweifelte, ſah er ein paar Männer, die mit großen Packen von der Grenze herauf⸗ kamen. Schmuggler waren es, und ſie wußten, warum ſie den Infanger nicht im Stich ließen. Sechs Wochen lag er wund in einer Schmugglerhütte die nicht einmal die Grenzer kannten. Vielleicht nur der Infanger! Dann humpelte er geheilt, aber mit wildem Bart und unkenntlich, bergab, um ſich in Tirano ſeiner Behörde zu ſtellen. Unterwegs, in Le Preſe, machte er Station bei ſeinem Freunde, dem Fuhrmann Spoletti. „Der Infanger? Stehen die Toten denn auf?“ Er nahm ihn ins Haus. „J u muß nach Tirano. J hab fünftauſend Frank bei mir, die ich abliefern ſollte, und ich denk faſt, man hält mich für tot. Sechs Wochen hab i droben in einer Hütten gelegen.“ „Fünftauſend Frank haſt?“ „Geld, das i damals in Pontreſina erhoben.“ „Dann gibſt mir davon tauſend.“ „Was dir einfallt!“ Der andere hatte böſe Augen. „Mir gibſt tauſend Frank.“ „Iſt net mein Geld.“ „Hör gut zu. Weißt, was mit dir geſchieht, wanns di kriegen? Eingeſperrt wirſt.“ „Möcht wiſſen, weshalb?“ Der andere flüſterte. „Offenkundig iſts worden. Der Alberto Thomaſi und der Guileno Fermatti ſind erwiſcht und baben ge⸗ ſtanden. Alles weiß man, faſt hättens mich auch beim Kragen. Daß du ſeit Jahren mit den Schmugglern ge⸗ meinſame Sache gemacht haſt, daß ſie dir ein Feſtes dafür bezahlten, daß du immer nicht da wark, wo ſte ihre Waren über die Grenze brachten. Alles iſt heraus.“ Das ſtimmte nun freilich nicht ganz. Wohl war es heraus, daß ein Grenzjäger mit den Schmugglern zu⸗ ſammengearbeitet hatte, aber daß dies der„tote“ In⸗ ger war, das wußte man nicht. Fortſetzung folgt) 0 tem auf 1 aldi, hab tte habt dein nem 1 gt. der den kt! ſich len mel habe chte. Jett den adte der tag, dar mf ſie la die am ich em hei nan nt 5 Bekanntmachungen Drisgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jede ber A. S. D. A. P. Viernheim n Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Tienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute abend, 8 Uhr, 4. Abend des Aus⸗ bildungskurs 9. Achtung! Amtsträger! Morgen Freitag, 20 hr, Amtsträger⸗Appell in der LS ⸗Schule. ch erwarte reſtloſes Erſcheinen.. Der Gemeindegruppenführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! 1 J Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. September 1937 euſee Ta esfpeuch Fortſchritt hängt nicht vom Reichtum der Natur, ſondern von der Tatkraft des Men⸗ ſchen ab. Buckle. „Bas dat nlclit meine Cacſia- „Was geht das denn mich an 7“, hört man ſo oft die erregte Frage. Sehen wir näher zu, ſo wird faſt immer ein Fall vorliegen, wo Ueberall in Deutſchland ſind durch die Bun⸗ desleitung des VDA For chungsſtellen ge⸗ ſchaffen worden, die dieſe? ufgabe löſen ſol⸗ len. Auch in Heſſen iſt vor einigen Monaten im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsſtatt⸗ halter eine ſolche„Forſchungsſtelle Stamm⸗ heimat“ gegründet worden. Anſchrift:(Ar⸗ chivdirektor Dr. Adolf Müller, Stadtbücherei Darmſtadt, Pädagogſtraße 1, Fernruf 7731, Nebenſtelle 433). Vor einigen Monaten wurden durch die Kreisämter und Bürgermeiſtereien Fragebogen ausgegeben, in die jeder die Namen und An⸗ ſchriften der Auswanderer ſeiner Familie ein⸗ tomand ontmeder unnerſchuldet in Nut ae⸗ ſchäftlich geſprochen, wirtlich nichts angehr. Aber, ſo frage ich, ſind wir denn wirklich nur auf der Welt, um egoiſtiſch unſerem Geſchäft, der Erraffung von Geld und Beſitz, der Ver⸗ wirklichung unſerer Pläne nachzujagen? Wenn der Nebenmenſch ſo gar nichts bedeutet, uns beſonders ſein Unglück, ſeine Not nichts an⸗ geht, dann ſind wir— geſtehen wir es nur ehrlich— ſelbſt bedeutungsloſe Nieten und erbärmliche Blindgänger im Leben. Der Ne⸗ benmenſch hat uns tatſächlich etwas zu ſagen. Wir müſſen eben mal die Zeit nehmen und uns um ihn kümmern, auch wenn wir nicht Arzt, Krankenſchweſter oder Sanitäter ſind. Wo deutſche Menſchen zuſammenwohnen, da gilt nicht immer allein das eigene Ich, und man jetzt am bequemſten lebt, am raſcheſten reich wird. Da gehört es mit zum oberſten Geſetz, unauffällig und ſtill zu helfen. O, man kann ſo viel tun, ohne ſich irgendwie zu binden. Ein freundliches Wort iſt oft wie Balſam in aufgeregte Gemüter. Beſuche ein⸗ mal einen Kranken auf ſeinem Schmerzens⸗ lager. Du wirſt erleben, daß er dich nicht nur dankbar, ſondern ſogar faſt andächtig betrachtet und ſich wundert, daß es ſo etwas noch gibt. Und wer gar die Gabe des Schlich⸗ tens, des Ausgleichens von Meinungsver⸗ ſchiedenheiten hat, der vermag geradezu Wun⸗ der zu wirken, ſchon jahrelang beſtehende Feindſchaften und Zerwürfniſſe zu beſeitigen, Leute in der Verwandtſchaft zu verſöhnen, tragen ſollte. Es gibt ja kaum eine Familie in nſerem Gebiet, die nicht Sippengenoſſen im usland beſitzt. Leider ſind aus manchen Ge⸗ einden keine Namen gemeldet worden. Des⸗ Ab prüfe jeder Vol sgenoſſe noch einmal ach, ob er nicht die Lücken ſ ließen kann. kragebogen ſind durch die Forſchungsſtelle in Darmſtadt zu beziehen. Die Forſchungsſtelle verfolgt nicht nur wiſ⸗ ſenſchaftliche Ziele. Wichtiger iſt, durch Briefe und Leſepatenſchaften, durch Buch⸗ und Zeit⸗ ſchriftenverſand unſeren deutſchen Brüdern im Ausland zu zeigen, daß wir uns mit ihnen verbunden fühlen. Eine große vaterländiſche Aufgabe iſt zu löſen. Sie kann nur elöſt wer⸗ den, wenn viele Helfer ſich zur Verfügung ſtellen. Darum: Ans Werk! . Ahre und Kleeblüten. Zum diesjäh⸗ rigen Erntedankfeſt wurde wieder ein ſchönes Ernteabzeichen geſchaffen, das aus einer Aehre und zwei Kleeblüten beſteht. Durch die Her⸗ ſtellung dieſer Abzeichen erhielten wieder viele deutſche Heimarbeiter Beſchäftigung. Das Ab⸗ zeichen ſoll nicht nur von den Teilnehmern am Staatsakt auf dem Bückeberg, ſondern von allen Volksgenoſſen als Zeichen der Teil⸗ nahme am Chrentag des ſchaffenden Landvol⸗ kes getragen werden. Zur Förderung der Kleintier⸗ zu cht findet am Samstag, 25. September, im Saale„Zum Fürſt Alexander“ ein Filmvor⸗ trag ſtatt. Kleintierzuchtverein 1916 und Ge⸗ flügelzuchtverein ſind vom Reichsverband damit ſie ſich fürderhin wieder den Gruß bieten, gerade frei in die Augen ſehen. Auf dieſe Weiſe, lieber Volksgenoſſe, ge⸗ hören wir alle zuſammen. Und wenn uns auch vieles, was der andere tut, tatſächlich nichts kümmern darf; wo Recht und Geſetz mißachtet werden, und wo der Mitmenſch in Not und Gefahr ſchwebt, da gilt es, helfend einzugreifen. Das iſt Menſchenpflicht. * Hejjen in aller Welt Das deutſche Volk iſt ein Volk ohne Raum. Die Enge drückt. Zahlloſe wertvolle Volks⸗ genoſſen wandten in der Vergangenheit der Heimat den Rücken, wanderten aus, um drau⸗ ßen in der Welt ihr Glück zu ſuchen, und gin⸗ gen dem deutſchen Volk verloren, ein unerſetz⸗ licher Verluſt an raſſiſch koſtbarem Blut, an Wagemut und Schöpferkraft, denn der Ent⸗ ſchluß, über See ein neues Leben aufzubauen, ſtill, aber klarer und reiner als war ſchwer. Spießer und Schwächlinge blieben lieber daheim. Die deutſchen Staaten des liberaliſtiſchen 19. Jahrhunderts und der Syſtemzeit ertrugen nur allzu gern den Aderlaß dieſer Auswan⸗ a 25 mild. Es iſt, als habe ſich in ihr noch ein derungen. Noch war der Sinn für den hohen gut Teil der ſommerlichen Wärme aufge⸗ Wert des Blutes nicht geweckt. Wir haben im ſpeichert, als ſei ſie noch mit Juli⸗ und Weltkrieg für dieſe Sünde unſerer Väter bü⸗ ten zahlreiche Enkel jener Auswanderer, die einſt mit Verzweiflung und Bitterkeit im Her zen, ſich losgeriſſen hatten von dem Mutter⸗ boden der Heimat. Das Dritte Reich erkennt ſeine Pflicht, in letzter Stunde zu retten, was noch zu retten iſt. Wir wollen die Fäden wie⸗ der anknüpfen, die eine verſtändnisloſe, ſelbſt⸗ ſüchtige Vergangenheit abreißen ließ. g wollen den Deutſchen draußen in der Welt wieder deutſche Heimat ſchenken. ſucht nun ſonnenbeſchienene Stellen auf. Septemberſonne beleuchtet welkende Blätter temberſonne behauptet der Volksmund, daß ihre Strahlen den Menſchen beſonders zu⸗ träglich ſeien. Tatſächlich gehört auch dieſer Monat zu unſeren Monaten mit der gering⸗ ſten Sterblichkeit. Sommertagen. Kerzengerade ſteigt dann der Rauch aus den Schornſteinen in die Höhe. Weiter als ſonſt iſt an ſchönen Herbſttagen alles in der Landſchaft ſichtbar. Wenigſtens am Anfang des Herbſtes iſt die Luft noch Auguſtrahlen geſättigt. 5 ßen müſſen. Auf amerikaniſcher Seite kämpf⸗ fröhlich, leicht und beſchwingt, ſie drückt nicht mehr, macht empfindlichen Perſonen nicht mehr die Beſchwerniſſe wie die heiße, ſchwüle Luft des Hochſommers. lockt noch einmal hinaus ins Freie, ſie ladet zum Wandern ein. Zu keiner Zeit wandert es ſich auch ſchöner, als an einem ſonnigen Herbſttag, wenn letzte Blumen in den Gär⸗ 1 ten blühen. Wir und Morgenſtunden bereits kühler. die Luft allerdings kälter, feuchter, undurch⸗ Wieder einmal iſt es ſo weit, daß Tag und Nacht die gleiche Länge haben. Doch nicht wie bei der Tag⸗ und Nachtgleiche im März ſtehen uns Zeiten der länger werden⸗ den Tage bevor, ſondern jetzt geht es ra⸗ ſcher noch als in den vergangenen Wochen bergab. Tag⸗ und Nachtgleiche im Septem⸗ ber bedeutet Abſchiednehmen vom Sommer und Einzug des Herbſtes. Jetzt iſt die Sonne ſchon milder geworden mit ihren Strahlen. Auch am Mittag wärmt ſie nicht mehr ſo wie vor einigen Wochen. Hunde, Katzen, 9 und anderes Getier, das ſich an hei⸗ en Sommertagen im Schatten verkroch, an Bäumen und Sträuchern. Von der Sep⸗ Die Luft im erſten Herbſt iſt noch ebenſo in den Solche Luft macht Solche Herbſtluft Nur wird es in den Abend⸗ Mit dem Fortſchreiten des Herbſtes wird NSG. Das fünfte Erntedankfeſt, das am 3. Oktober von dem geſamten deutſchen Volke, nicht nur der Landbevölkerung allein, feierlich begangen wird, ſteht am Ende der dritten Er⸗ zeugungsſchlacht des deutſchen Volkes. Tau⸗ ſende von Volksgenoſſen werden bei der Feier am Bückeberg den Rechenſchaftsbericht des Landvolkes entgegennehmen und das ganze Volk wird an dem Ehrentag des Bauern teil⸗ nehmen. Es war ein Kennzeichen der boden⸗ entwurzelten, liberaliſtiſchen 17 0 daß das Erntedankfeſt vor der nationalſozialiſtiſchen Epoche faſt ausſchließlich zu einer Feier des Landvolkes wurde, während doch der Boden die entſcheidende Lebensgrundlage des ganzen Volkes, gerade auch der ſtädtiſchen Bevölke⸗ rung, bildet. Neben dem Nationalfeiertag des deutſchen Volkes, dem 1. Mai, der der deut⸗ ſchen Arbeit gewidmet iſt, ſteht der Feſttag des deutſchen Bauern. In dem Wort Erntedanktag liegt für uns die ganze Schönheit des deutſchen Landes, liegt die Fruchtbarkeit unſerer Aecker und die Kraft der Dörfer und Höfe, in dem Wort Erntedank! liegt aber auch die Arbeit des Landvolkes, ſeine Mühen und Sorgen. In der Erzeugungsſchlacht hat das deutſche Landvolk alle Kräfte eingeſetzt, um die Ab⸗ hängigkeit vom Ausland zu verringern. Noch denken wir alle daran, wie unſere Gegner einſt prophezeiten, daß wir in Deutſchland nichts mehr zu eſſen haben würden, wie ſie uns ſogar den genauen Zeitpunkt der Hungersnot vor⸗ rechneten. Jahr um Jahr der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Regierung ſind aber vergangen, ohne daß dieſe Prophezeiungen eingetroffen ſind, ja wir konnten ſogar die Nahrungsmitteleinfuhr, die 1929 noch 5,5 Milliarden Reichsmark be⸗ trug, auf 1,28 Milliarden im Jahre 1935 Deutſcher Kleintierzuchtvereine beauftragt, den hieſigen Geflügelhaltern Aufk.ärung zu geben betr. Haltung der Tiere und Förderung der Legeleiſtung. Alle Freunde der Kaninchen⸗ und Geflügelzucht, insbeſondere die Hausfrauen, erſcheinen zu dieſem Vortrag. Hindenburg ⸗Spende. Hindenburg hat vielen geholfen! Helft jetzt ſeiner Stiftung! Beiträge zur Hindenburg⸗Spende nehmen alle Sparkaſſen, Poſtanſtalten, Banken ſowie das Poſtſcheckkonto der 73800 an.— Keine Entſchädigungspflicht der Un⸗ fallverſicherung. Zahlreiche Entſcheidungen der Verſicherungsbehörden beſtätigen, daß ein Lehrling bei ſeinem Wege zur Berufsſchule dem Schutz der geſetzlichen Unfallverſicherung nicht unterſteht. Neuerdings wurde in einer Der Ehrentag bes Bauern und noch weiter herabſenken, obwohl ſeit 1933 das deutſche Volk um zwei Millionen gewach⸗ ſen iſt. Was der einzelne Bauer auf ſeinem Acker durch die Verbeſſerungen der Wirt⸗ ſchaftsmethoden leiſtete, das unterſtützte die nationalſozialiſtiſche Politik, indem der Ar⸗ beitsdienſt große unkultivierte Gebiete für die landwirtſchaftliche Nutzung gewann. Wo frü⸗ her Moore, Sümpfe und wertloſe Oedlän⸗ dereien lagen, kann der Bauer heute ſäen und wir ſelbſt haben es ja im Gau Heſſen⸗Naſſau erlebt, wie Erbhof um Erbhof im Ried ge⸗ wonnen wurde, und wie dort neu gewonnener fruchtbarer Boden für die Sicherung der Er⸗ nährungsfreiheit des deutſchen Volkes einge⸗ ſetzt wurde. Die Maßnahmen der Regierung und des Reichsnährſtandes haben eine gewaltige Pro⸗ duktionsſteigerung möglich gemacht. Niemals aber ſoll der deutſche Bauer— und gerade nicht an dieſem Ehrentag— vergeſſen, daß der Führer als erſtem dem Landvolk geholfen hat. Der deutſche Bauer wird daher am Ernte⸗ dankfeſt dem Führer ſeinen Dank abſtatten, aber auch das ganze deutſche Volk wird an die⸗ ſem Tage dem Bauern dafür danken, daß er den Dienſt am Volke mit einem ſo bewun⸗ dernswerten und raſtloſen Einſatz erfüllt hat. Der Erntedanktag wird damit wieder zu dem, was er in früheren Zeiten einmal geweſen iſt: das Feſt des geſamten Volkes. Nur allzuwenige unſeres Gaues werden— trotz der vielen Sonderzüge— das Glück ha⸗ ben, an der Feier auf dem Bückeberg teilzu⸗ nehmen. Alle aber werden an dieſem Tag ihre Verbundenheit mit dem deutſchen Bauerntum bezeugen und damit die große Gemeinſchaft unſeres Volkes erfüllen. me dient im weſentlichen dem ei enwirtſchaftlichen Ausbildungsintereſſe des Lehrlings ſelbſt und genießt daher den Berſicherungsſchutz nicht“. * Verbraucherhoͤchſtpreije jür Kartoßeln Gültig in Heſſen bis Ende 1937 Im Benehmen mit dem Kartoffelwirt⸗ Hindeuburgſpende Berlin ſchaftsverband Heſſen⸗Naſſau hat der Reichs⸗ ſtatthalter für Heſſen Speiſekartoffeln an 31. Dezember 1937 Wirkung ab 1. September feſtgeſetzt: In den Städten von 2.85 Mk. bis 3.45 Mk. und auf dem flachen Lande und in den Orten, in denen für die Abgabe von die Verbraucher bis zum folgende Höchſtpreiſe mit Entſcheidung des Reichsverſicherungsamtes klar geſtellt, daß der Berufsſchule die theore⸗ tiſche Ausbildung des Lehrlings obliegt. In der Entſcheidung— RBA 25. 2. 1937— heißt es:„Sie(die Berufsſchule. Die Schrftl.) 23. September: Herbffanfang ſichtiger. An Stelle der frühherbſtlichen Klarheit miſcht ſich der Dunſt ein, der ſich wie ein Schleier über den Horizont ausbrei⸗ tet. Je mehr es in den Herbſt hineingeht, deſto mehr wird die Luft von allerlei Düf⸗ ten durchzogen. Ueber die Felder zieht der Geruch verbrannten Kartoffelkrauts, aus den Gärten ſtrömt der feine Duft reifenden Obſtes. Friſcher Erdgeruch durchzieht über⸗ all die Atmoſphäre, wo auf den Fluren die Pflüge gehen, wo im Garten Beete um⸗ gegraben werden. Jedoch— der Herbſt kann auch als ein recht grämlicher Geſelle auftreten und er⸗ innert uns daran, daß nach ihm der Win⸗ ter kommt! Er bringt Regen, Stürme, ſchwere Nebel, in die Herbſtluft miſchen ſich Verweſungsdünſte. Faulig, nach Schlamm und Pflanzenreſten riecht es aus den Tei⸗ chen und aus Tümpeln, faulende Nadeln, faulendes Laub, zerſetzte Pilze, abſterbende Pflanzen laſſen im Wald einen Verwe⸗ ſungsgeruch entſtehen, der vom Boden auf⸗ ſteigt und überall hin vordringt. So iſt die Herbſtluft wie der Herbſt ſelbſt ein lang⸗ ſamer Wandel von der Fröhlichkeit zur Griesgrämigkeit— das Jahr hat begonnen, ein unfreundliche Geſicht anzunehmen. Macht ſich der Herbſt ſo bemerkbar, ſo er⸗ ſehnen ſich die Menſchen wohl weniger den Sommer zurück, ſondern einen klaren Win⸗ tertag mit ehrlicher Kälte, Schnee und Eis. Vorher aber iſt noch für mancherlei zu ſorgen. Der Familienvater muß daran den⸗ ken, wie er Holz und Kohlen für die kom⸗ mende kalte Jahreszeit beſorgt, die Haus⸗ mutter bringt allerlei Wünſche über die Winterkleidung vor. Noch mehr als in der Stadt muß man auf dem Land für den Winter vorſorgen. Jetzt beginnen Beratun⸗ gen über die Zeit des Herbſtſchlachtfeſtes; denn auch für Fleiſch und Wurſt muß geſorgt werden. Wie alles, hat auch der Herbſt ſeine ſchönen und ſeine Schattenſeiten. J meiſt unter dem Regelwert nächſten Woche iſt jedoch zunehmende Erwär⸗ die Verſorgung durch Erzeuger unmittelbar ſichergeſtellt werden kann, bei Abgabe von 50 kg für weiße, rote und blaue Sorten bis zu 2.70 Mk. und für gelbe Sorten bis zu 3.— RM. Holt der Verbraucher die Kartoffeln bei dem Erzeuger ab, iſt der Höchſtpreis für die erſtgenannten Sorten 2.35 Mk. und für gelbe Kartoffeln 2.65 Mk. Wer vorſätzlich oder fahr⸗ läſſig der Anordnung zuwiderhandelt, wird ge⸗ mäß der Verordnung über das Verbot von Preiserhöhungen beſtraft. Zehn Tage Weltervorherjage In einem großen Teil Deutſchlands hat ſich das Wetter erheblich gebeſſert. Doch muß im großen und ganzen auch weiterhin mit unbe⸗ ſtändiger Witterung gerechnet werden, d. h. es werden trübe, zu Niederſchlägen neigende Tage mit trockenen, wolkig bis heiteren Tagen ab⸗ abwechſeln. Die Niederſchlage werden aber im allgemeinen, vom Alpenvorland abgeſehen, nicht mehr ſo ſtark ſein wie in den beiden letz⸗ ten Wochen. Aufheiterungen werden vermul⸗ lich im mittleren Norddeutſchland und im Oſten etwas häufiger und von längerer— zeitweilig mehrtägiger— Dauer ſein, als im Weſten des Reiches. Die Temperaturen wer⸗ den in den nächſten Tagen„im Nordoſten“ liegen. In der mung wahrſcheinlich. Die Geſamtſonnenſchein⸗ dauer wird in den meiſten Orten zwiſchen 30 und 55 Stunden betragen.—(Dies iſt de letzte diesjährige Zehn⸗Tage⸗Vorherſage. D. Schriftltg.) * Heute früh gegen 6 Uhr waren es 12 Grad über Null.— Bei Irland hat ſich ein kräftiger Teilwirbel entwickelt, der ſich ſüd⸗ oſtwärts auf das Feſtland verlagert. Gleich⸗ zeitig hat ſich über Südeuropa lebhafte Wir⸗ beltätigkeit eingeſtellt, die durch Verfrachtung von Warmluft um die Oſtalpen Süddeutſch⸗ land einzelne Regenfälle gebracht hat. Im übrigen Deutſchland herrſcht jedoch zur Zeit der Hochdruckeinfluß vor, der aber raſch nach⸗ laſſen wird.— Donnerstag: Unbeſtändiges Wetter mit zeitweiliger Aufheiterung, aber auch einzelnen Regenfällen, im ganzen milder, veränderliche Winde.— Freitag: Noch immer unbeſtändig, aber nicht durchweg unfreundlich. —— 8 3 e Aus Nah und Fern Mannheim. Bei der am Dienstag durch geführten Verkehrsüberwachung wurden 16 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 5 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen.— Beleuchtungs⸗ kontrolle. Eine am Dienstagabend durchge⸗ führte Beleuchtungskontrolle ergab, daß 158 Fahrzeuge infolge unzureichender Beleuchtung (Scheinwerfer, Kennzeichenbeleuchtung, ſowie Schlußlichter) den Verkehr gefährdeten. Sämt⸗ liche Fahrzeuge wurden zur Abnahmeſtelle ein⸗ beſtellt und müſſen nunmehr dort den Nach⸗ weis der Inſtandſetzung ihrer Fahrzeuge er⸗ bringen. ſtehler Rheinbrüke wird höher gelegl Die Hüninger Rheinbrücke verſchwindet OL. Kehl, 21. September. Auf Grund des bereits am 6. November 1934 zwiſchen Deutſchland und Frankreich ab⸗ geſchloſſenen Uebereinkommens werden noch im aufenden Jahre die Vorarbeiten für die He⸗ bung der beiden Rheinbrücken(Straßen⸗ und Eiſenbahnbrücke) zwiſchen Straßburg und Kehl ſowie für den Abbruch der Hüninger Eiſenbahn⸗ brücke in Angriff genommen werden. Nach lang⸗ wierigen Meinungsverſchiedenheiten einigte man ſich für die Straßburg⸗Kehler Rheinbrücke auf eine lichte Hubhöhe von 7 Meter über dem Waſ⸗ ſerſtand, der 4,65 Meter des Rheinfeldener Pegels entſpricht. Bei dieſem Hochwaſſerſtand muß gewöhnlich die Schiffahrt eingeſtellt werden. Von deutſcher, ſchweizeriſcher und holländiſcher Seite hatte man eine lichte Höhe von 9,10 Met. erſtrebt. Dafür hat Frankreich das Zugeſtändnis gemacht, daß Schiffe, die wegen ihrer Aufbauten unter den gehobenen Brücken nicht durchfahren können, deren Ausmaße ihnen jedoch den Weg durch den Straßburger Hafen geſtatten, die Brücke durch den Hafen umfahren dürfen und dabei unentgeltlich hindurchgeſchleppt werden. Die Höherlegung, die ein ſchweres Schiffahrts⸗ hindernis auf der Rheinſtrecke Straßburg—Ba⸗ ſel beſeitigt, wird nach einer Straßburger Mel⸗ dung der„Frankfurter Zeitung“ eine Arbeits⸗ zeit von zwei Jahren in Anſpruch nehmen. An der Hüninger Eiſenbahnbrücke, die ſeit der geringe Verkehrsbedeutung hat, wird nur der Ueberbau beſeitigt, während die beiderſeitigen Widerlagen beſtehen bleiben. Die Hauptkoſten dieſer Arbeiten trägt der franzöſiſche Staat, der durch die Verſailler Frie⸗ densbeſtimmungen zum Eigentümer der Brücken bis zum rechtsrheiniſchen Ufer wurde; das Par⸗ lament hat hierfür einen Kredit von 20 Mil⸗ lionen Franc bewilligt. Das Spiel mit der Schußwaffe „ OL. Waldshut, 21. September. Der 16jährige Lehrling Ernſt Kaiſer aus Degern hatte am Samstag in ſeiner Lehrſtelle, einer Eiſenwarenhandlung in Waldshut, heim⸗ lich einen Walzenrevolver mit Munition an ſich genommen. Am Sonntagnachmittag machte er mit mehreren Kameraden und einem Mädchen einen Ausflug nach dem benachbarten Waldkirch. Nachdem die ganze Geſellſchaft durch Bier⸗ und Weingenuß angeheitert war, gab Kaiſer auf dem Heimweg mehrere Schüſſe ab. Den letzten Schuß wollte— nach Angabe Kaiſers— der ebenfalls 16jährige Franz Acker aus Waldshut abgeben. Bei der Uebergabe der Waffe ſoll Acker dieſe nun zu Boden gefallen und losgegangen ſein. Das Geſchoß ging dem Acker in den Kopf und führte in ganz kurzer Zeit ſeinen Tod her⸗ bei. Kaiſer wurde feſtgenommen. Bodenheim. 21. Sept. Ein Traubenbütten⸗ fuhrwerk brachte mehrere Leſerinnen in den Weinberg. Als man dort angekommen war und die Frauen abſteigen wollten. zog das Pferd plötzlich nochmals an. Durch den Ruck fielen zwei Frauen vom Wagen: die eine erlitt einen rechten Unterarmbruch, die zweite ver⸗ ſtauchte ſich die linke Hind und zog ſich eine Knieverletzung zu. Kind von einem Laſtzug totgefahren. Fürfeld, 21. Sept. Hier riß ſich am Freitag⸗ abend das 2½jährige Kind des Weinhändlers Schmitt von der Hand eines 12jährigen Mäd⸗ chens los. als eben ein Laſtwagen mit Anhän⸗ ger die Straße paſſiert hatte. Das Kind lief gegen das Hinterrad des ſchwerbeladenen An⸗ hängers. wurde ſeitlich erfaßt und auf der Stelle getötet. Den Fahrer trifft keine Schuld. Der Tod im Rhein. Bingen. 21. Sept. Bei Trechtingshauſen wurde die Leiche eines Jungen aus dem Rhein geländet. Es handelt ſich bei dem To— ten, wie jetzt feſtgeſtellt werden konnte, um den 14 Jahre alten Schüler Arthur Proſke aus Mainz⸗Kaſtel, der beim Baden ertrank. Die Jranzöſiſche Fronkkämpfer in Bingen „Bingen, 20. Sept. Am Sonntag trafen fran⸗ zöſiſche Frontkämpfer mit der Bahn in Bingen ein. Es handelt ſich um etwa 80 Perſonen, Frontkämpfer mit ihren Frauen, an der Spitze der Präſident des Franzöſiſchen Frontkämpfer⸗ bundes Berg. Abends fand zu Ehren der aus⸗ ländiſchen Gäſte im Hindenburaſaal der Städ⸗ tiſchen Feſthalle eine Begrüßung ſtatt. Präſi⸗ dent Bera hielt eine Anſprache, in der er kurz den Sinn ihrer Deutſchlandreiſe ſchilderte. Er brachte zum Ausdruck. daß ſich die franzöſiſchen Frontkämpfer lange darauf gefreut hätten, ein⸗ mal in das neue Deutſchland zu reiſen. In Bingen, ihrem erſten Aufenthaltsort, ſeien ſie ſehr gaſtfreundlich aufgenommen worden. Schon jetzt ſeien ſie begeiſtert über Deutſchland. Stadtrat Wagner hieß namens der Stadtver⸗ waltung die Franzoſen herzlich willkommen und betonte, daß gerade die Frontkämpfer aller Nationen dazu berufen ſeien, am Frieden Europas mitzuarbeiten. Der reſtliche Teil des Abends war einem gemütlichen Beiſammen⸗ ſein vorbehalten, bei dem den Gäſten ein vor⸗ züglicher Wein aus dem Städtiſchen Weingut gereicht wurde. Am Montagmorgen beſuchten die Gäſte das Städtiſche Weingut und fuhren dann mit einem Dampfer nach Köln weiter. Anfälle auf der Reichs aulobahn OL. Heidelberg, 21. September. Auf der Reichsautobahnſtrecke zwiſchen Hei⸗ delberg und Bruchſal fuhr in der Nacht auf Montag ein Perſonenkraftwagen auf einen vor ihm fahrenden Fernlaſtzug auf. Der Führer des Perſonenautos erlitt dabei einen Unter⸗ kieferbruch und andere Geſichtsverletzungen und mußte von einem vorüberfahrenden Kraftwagen — Bruchſaler Krankenhaus transportiert wer⸗ en. Bei einem weiteren Unfall auf der gleichen Strecke kam ein Perſonenkraftwagen von dei Fahrbahn ab und ſtürzte die ſechs Meter hoh Böſchung hinunter. Dabei geriet der Wager in Brand. Auch in dieſem Falle erlitt der Wa⸗ genführer, in der Hauptſache durch die Flam men, ſo ſchwere Verletzungen, daß er durch einer vorüberfahrenden Kraftwagen einem Kranken⸗ haus zugeführt werden mußte. OL. Saarbrücken, 21. September. In St. Wendel war der Maurer Heinrich Fehr mit dem Graben eines Kanals beſchäftigt, als ſich plötzlich ein Steinblock löſte und ihn be⸗ grub. Etwa eine Stunde nach der Ueberführung Trennung des Elſaß vom Reich nur noch ſehr Amlliche Bekanntmachung Betr.: dei Reichsbahn Weinheim— Lampert- eim. Zur Durchführung von Oberbauarbeiten wird der Ueberweg an der Induſtrieſtraße der Strecke Viernheim Weinheim von Freitag, den 24. September um 7 Uhr bis Samstag, den 25. September um 17 Uhr für jeg⸗ lichen Fuhrwerksverkehr geſperrt. Umleitung hat über den Ueberweg am Wieſenweg zu erfolgen. Ich mache die Ortseinwohner beſonders hierauf aufmerkſam. Viernheim, den 22. September 1937 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Amtliche Bekanntmachungen Schornſteinfegerweſen; hier: Erlaß einer Kehrordnung und Kehrgebühren⸗ ordnung. Die Ortseinwohner werden auf die am 1. Juli d. J. in Kraft getretene Kehrgebührenordnung, die in ihrem weſentlichen Inhalt im Rathaus angeſchlagen iſt, auf- merkſam gemacht. In Zweifelsfällen wird auf Wunſch weitere Auskunft erteilt. Betr.: Betr.: Steuerſprechtag. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamtes findet Leiche wurde nach Mainz überführt. Dankjagung Zurückgekehrt vom Grabe unſeres lieben, nun in Gott ruhenden Sohnes, Bruders und Neffen Hans Grammig ſagen wir für die uns erwieſene herzliche Anteilnahme ſowie für die Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte unſeren innigſten Dank Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh.Schweſtern für die aufopfernde Pflege, der hieſigen Gemeindehruppe des Reichsluftſchutzbundes, der Radfahrervereinigung und ſeinem Arbeitgeber, Dachdecker⸗ meiſter Gg. Adler ſowie den Arbeitskameraden für die dem Verſtorbenen erwieſene letzte Ehre und die Kranzniederlegungen. Auch Dank für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 23. September 1937 Die trauernden Hinterbliebenen ins Krankenhaus ſtarb der Verunglückte. am Donnerstag, den 7. Oktober 1937, hier auf dem Rat⸗ haus ſtatt. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 4. Oktober 1937 mittags 12 Uhr, bier— Zimmer 13— melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt ge⸗ wünſcht wird. Später Anmeldende können an dem Sprechtag nicht berückſichtigt werden. Viernheim, den 20. September 1937. Der Bürgermeiſter Vereins⸗Anzeiger Kleintierzuchtverein und Geflügelzuchtverein Viernheim Am Samstag, den 25. September, abends ½9 Uhr, findet im Saale„Zum Fürſt Ale⸗ xander“ ein Filmvortrag ſtatt. Die obigen Vereine ſind vom Reichsverband Deutſcher Kleintierzüchter beauftragt, den hieſigen Ge⸗ flügelhaltern Aufklärung zu geben betreffs Haltung der Tiere und Förderung der Lege⸗ leiſtung. Wir laden die Mitglieder der beiden Vereine, ſowie die hieſigen Geflügelhalter da⸗ zu herzlich ein, ganz beſonders die Haus⸗ frauen oder deren erwachſene Töchter, da doch die Fütterung und Betreuung der Hühner vor⸗ wiegend in ihren Händen liegt. Eintritt frei. Der Vorſitzende des Geflügelzuchtvereins Michael Reinhard Der Vorſitzende des Kleintierzuchtvereins Nikolaus Wunder Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Freitag abend im„Schützenhof“ Zuſammenkunft des neuaufgeſtellten Spielmannszuges. Inſtrumente mit⸗ mit dem Waſchen der ligen und fettverſchmutzten Berufswaͤſche abzuplagen. Sie hatte von Ia gehort und probierte es kurzer · hand aus Nachtsũber weichte ſie die Sachen in heißem ie Waſſer ein und kochte ſie am Morgen eine · Diertelſtunde in einer friſchen dal. Sſung. Und welch ein Erfolg! Muͤhelos und viel billiger Hatte ſie in kurzer Seit alles ſauber und friſch. iii iſt das preis werte und bewährte Reinigungsmittel fur Berufswaſche aller Art. r fo billiges und vorzuͤgliches Reini gungs mittel für ver · oͤlte und ſtark den ſchmutzte Hande l N bringen. Zur Uebergabe des Spielmannszuges an den Kameraden Bauer wollen alle Spielleute an⸗ weſend ſein. Der Kameradſchaftsführer. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Donnerstag Training für alle aktiven Mann⸗ ſchaften um halb 9 Uhr im„Freiſchütz“. Ich mache hierauf beſonders die Erſatzliga und Jungliga auf- merkſam und werde ihrem Verhalten nicht mehr lange zuſehen. Der Vereinsführer. Je weniger Rufhaben du in deinem keben zu meiſtern haſt, um ſo leerer und unnützer wird Dir dein keben erſcheinen. Du ſollſt dich für die bemeinſchaft einleten! Koblenz. 21. September. „In einer Kiesgrube zwiſchen Güls und Win⸗ ningen wurde ein 58 Jahre alter Mann aus Rübenach bei der Arbeit von einſtürzenden Kies⸗ maſſen verſchüttet. Es gelang zwar, den Mann nach kurzer Zeit aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien, doch hatte er ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß der Arzt nur noch den Tod feſt⸗ ſtellen konnte. Todesſprung von der Brücke a Koblenz. 21. September. Frühmorgens ſprang eine Frau aus einem Nachbarort von der Pfaffendorfer Brücke in den Rhein Die Frau war plötzlich über das Ge⸗ länder geklettert und ſtürzte ſich in die Fluten, in denen ſie den Tod fand. Von dem Perſonal der Brücke wurde die Leiche kurze Zeit ſpäter aus dem Rhein geborgen. Arbeitsloſigke it in Oſtober⸗ ſchleſien In Oſtoberſchleſien iſt das Deutſchtum am ſchwerſten von der Arbeitsloſigkeit betroffen. Während früher unter den Angeſtellten in der Induſtrie 70 bis 80 v. H. Deutſche waren, ſind es heute kaum noch 15 v. H. Insgeſamt ſchätzt man die Beteiligung des Deutſchtums an der Arbeitsloſigkeit auf 70 bis 80 v. H. Zwei Drittel der geſamten deutſchen Bevöl⸗ kerung ſind dem Elend ausgeliefert. Selbſt in Betrieben, die bis vor kurzem noch rein deutſch waren, wird mit Macht eine Aenderung er⸗ zwungen. Schwer betroffen wird natürlich auch die deutſche Jugend. Von 8 000 Schulentlaſ⸗ ſenen im Jahre 1934 z. B. fanden nur 1000 eine Beſchäftigung. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— D. VIII. 1937 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Vorderſchinken gekocht 125 gr. 43 Salami- und Cervelat⸗ wurſt 125 gr. 50 Bierwurſt 125 gr 35 Mettwurſt 125 gr. 35 Ochſenmaulſalat Doſe 90 und 46 Bismarckheringe Literdoſe 75 Rollmops Literdoſe. 75 Heringe i. Gelee Literdoſe 80 Neue Vollheringe 2 Stück 15 Neue Fettheringe 2 Stück 10 Fettheringe i. Toma⸗ tenſoße 3 Doſen 1.⸗ ettheringsfilet 2 0 und 45 Seelachs i. Scheiben (Lachserſatz) Doſe 60 Bücklinge ſcharfe St.. 10 Cornichons(Kleine Eſſig⸗ gurken) 125 gr 25 Delikateß⸗Friſchgurken Stück ab 04 Neues Sauerkraut 1 Kilo. 14 Deutſcher Weißwein offen Liter. 60 Deutſcher Notwein offen Liter. 63 30% Rabatt 1 mit Ausnahme der mit“ bezeichneten Artikel eheviet Mäntel gesang 36. 29. 43.— 39.— Sakko- Anzüge 35.— 42. 49. 34. Frische Fische! Ab heute Schellfiſche, Kabliauu Filet i Ferner Roll⸗ ſchäftslage zu mops in Majo-] vermieten. naiſe, Süßbück- Anfrag. ſind unter linge und alle Nr. 180 an die Ge⸗ Marinaden. ſchäftsſt. zu richten. Häußer Empf. für Freitag Ecke Luiſen⸗ und ſeefr. Kabliau, Blauehutſtr. Filet und Bück⸗ F Acker Sorten Obſt u. Ge⸗ 5 müſe. Nehme Be⸗ in guter Lage (1813 qm) ſtell. auf la bayriſch. Wirtſchafts- und zu verkaufen. n Näh. Auskunſtst. Kempf, Hügelſtr. 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