— kt 2 keishe⸗ t deren diesen N En⸗ Spot füge unah⸗ 5 qu 0 1. bein e der ri her deſtra⸗ ihnng zungen ine eden u, ſo⸗ trittz⸗ Nun⸗ ielfrei ihrer tragz⸗ Nas n ads den „alte doch auc l. Nuran wol⸗ Der chll⸗ men, Ver⸗ 1 eue Ju⸗ aber b die lppe, 1 die denn 1 m, and die 1 lt, en laß lei⸗ ho 115 5 her⸗ den m/ I b d- ſeh⸗ ih⸗ i ige, ich l 0 16 01 07 Erſcheinungs were: Nummer 223 „Deutſchland iſt da im Herzen Europas, mit ſeiner gewaltigen Bevölkerung von 65 Millionen Menſchen, mit ſeiner Ge⸗ ſchichte, ſeiner Kultur, ſeinen Notwendig⸗ keiten. Eine wahrhaft europäiſche Politit mit dem Ziel der Errichtung des Friedens kann man nicht ohne und noch weniger gegen Deutſchland machen.“ Muſſolini Wann dieſe Zeitung in die Hand des Le— — kommt, hat der Führer des italieniſchen olkes Benito Mufſolini bereits deut⸗ ſchen Boden betreten. Der Staatsbeſuch hat ſeinen offiziellen Anfang genommen. Damit hat der Ablauf eines geſchichtlichen Ereigniſſes begonnen, das nicht nur in den beiden direkt beteiligten Ländern bereits letzt ſchon ein ſtarkes Echo gefunden hat. Weit dar⸗ über hinaus, aus der ganzen Welt, ſind heute und in den nächſten Tagen die Blicke nach Deutſchland gerichtet. Die Preſſe des geſamten Auslandes beſchäftigt ſich ſchon ſeit Tagen mit dem Muſſolinibeſuch, und das engliſche Kabi⸗ nett hatte den Staatsbeſuch des Duce in Deutſchland auf der Tagesordnung einer ſeiner letzten Kabinettsſitzungen geſetzt. Selbſtverſtändlich fehlt es auch nicht an Ver⸗ leumdern und Nörglern, die das Zuſammen⸗ treffen der beiden Führer zweier junger Völ⸗ ker herabzuſetzen oder ſchlecht zu machen ver⸗ ſuchen. Die franzöſiſche Preſſe hat ſich in die⸗ ſer Hinſicht beſonders ausgezeichnet und auch ein Teil der engliſchen Zeitungen bemüht ſich, dem Staatsbeſuch Muſſolinis Abſichten und Pläne zu unterſchieben, die nur in der Phan⸗ taſie böswilliger Hetzer entſtehen können. Gerade derartigen Verdächtigungen gegen⸗ über weiſen die italieniſchen Zeitungen darauf hin, daß die Beſprechungen zwiſchen Hitler und Muſſolini im vollen Tageslicht der Oef⸗ fentlichleit vor ſich gehen können. In der Tat; hier gibt es keine Geheimnistuerei, hier werden keine Intrigen gegen irgend⸗ wen in der Welt geſchmiedet. Hier wird nur eine freie und offene Politik, wie ſie ſeither von dieſen beiden Staaten betrieben wurde, eine neue ſtarke Unterſtreichung und Förderung erfahren. Die Welt kann davon überzeugt ſein, daß die beiden Führer der befreundeten Völker die Dinge ſo nüchtern und klar ſehen, wie kaum ein anderer Politiker in Europa. Deshalb wird nur mit den gegebenen Faktoren und Tatſachen gerechnet, deshalb wird nur eine reale Politik betrieben, die allen berech ⸗ tigten Forderungen der europäiſchen Staaten nicht hinderlich iſt, und die alle Völker und ihre Regierungen an ihre Verpflichtung erinnert, die ſie ge⸗ en die europäiſche Kultur und Ziviliſation haben. Aber in dieſem Nichtverſtehen und Nichtver⸗ ſtehenwollen der deutſch⸗italieniſchen Zuſam⸗ menarbeit liegt eine der wichtigſten Urſachen der andauernden politiſchen Kriſen Europas. Es iſt anſcheinend recht ſchwer, ſich in die Mentalität des deutſchen und italieniſchen Vol⸗ kes zu verſetzen und ſchwer zu begreifen, daß beide Völker nicht mehr willens find unter der Bevormundung anderer zu leben oder nur eine zweite oder dritte Rolle im internationalen Völkerleben zu ſpielen. Man ſollte auch in Paris und in London zwanzig Jahre nach dem unglückſeligen Friedensſchluß von Ver⸗ ſailles gelernt haben, daß nach den dort aufgeſtellten Methoden und Plä⸗ nen die Völker Europas nicht mehr uſammenleben können. Dem franzö⸗ fischen Staatsmann Briand hat man nachge⸗ rühmt, daß er in europäiſchem Geiſt zu den⸗ ken vermochte. Das mag ſein, wenn es auch beſſer geweſen wäre, wenn er zu Lebzeiten auch in europäiſchem Geiſt zu handeln verſtan⸗ den hätte. Aber auch ſeine Nachfolger haben das bis zum heutigen Tag noch nicht fertig gebracht. Sie rechnen noch heute mit veralte⸗ ien Maßſtäben und Methoden und ſehen nicht, daß in der ganzen Welt ſich in den letzten zwanzig Jahren eine ungeheure geiſtige inne vollzogen hat. 1 Italien und Deutſchland ſind die Heimatlän⸗ der und Pflegeſtätten dieſes großen europäi⸗ ſchen Geiſtes geworden. Ohne ihn muß die Vol Amtsblatt der Bür Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich e Botenlohn. Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg Jamskag S Geſamkeuropäiſche Miſſion Hiller und Muſſolini schützen den Frieden Europas— die Bedeulung der Achſe Berlin-Rom ternheimer Szeilun germeiſterei Viernheim 0 Verkündigungsblatt der NS AN. Mernh eim CCC TT den 25. Jepfember 1937 FFP Von Philipp Obenauer Welt friedlos bleiben, weil die ſchweren Pro⸗ bleme der Politik und Wirtſchaft nur im Sinne und Geiſt vorurteilsfreier gemeinſchaftlicher Zuſammenar⸗ beit gelöſt werden können. Deutſchland und Italien ſind durch zwei Re⸗ volutionen hindurchgegangen, deren Aktivität getragen war von der heldiſchen Auffaſſung, der in den Stahlgewittern des Weltkrieges ge⸗ ſtandenen jungen Generation und die allein fähig war etwas wirklich Neues und Gro⸗ ßes an die Stelle des Zuſammengebrochenen und Veralteten zu ſetzen. Ein neuer Geiſt kam über dieſe beiden Völker zuerſt. Deshalb iſt es nicht verwunderlich, daß ſich gerade Deutſch⸗ land und Italien inniger die Hände gereicht haben, als dies anderen Regierungen lieb ge⸗ weſen iſt. Adolf Hitler und Muſſolini ſind die Repräſentanten des neuen Geiſtes, der neuen Zeit, die Führer in eine beſſere Zukunft. Es iſt das weltgeſchichtliche Verdienſt unſeres München und Berli Führers Adolf Hitler, daß er vor allen ande⸗ ren Politikern Europas die geſamteuropäiſche Miſſion der deutſch⸗italieniſchen Zuſammen⸗ arbeit erkannt hat. Er hat Mitte Juni 1934 dem italieniſchen Staatschef einen Beſuch ab⸗ geſtattet, die erſten Verbindungsfäden geknüpft und vielleicht darf an dieſer Stelle an das Wort erinnert werden, das damals der Duce der auf dem Markusplatz in Venedig verfam⸗ melten Menge zurief:„Wir haben uns hier vereinigt zu dem Verſuch, die Wolken zu ver⸗ ſcheuchen, die den Horizont des politiſchen Le⸗ bens Europas verdunkeln“ Gerade der Beſuch Muſſolinis in Deutſchland gibt uns Veranlaſſung zu prüfen, wie weit es der deutſch⸗italieniſchen Zuſammenarbeit ge⸗ lungen iſt die oft ſo drohend über Europa hän⸗ genden Wolken zu verſcheuchen. Es wäre falſch zu behaupten, daß alle euro⸗ päiſchen Probleme in beſter Weiſe gelöſt wären. Es gibt in Europa noch eine ganze Menge ern⸗ u empfangsbereil Am Vorabend vor Muſſolinis Ankunft in München Der Führer beſichtigt die letzten Vorbereitunge Neben ihm Frau Prof. Trooſt. n im Führerbau zum Empfang ſeines Gaſtes. Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Beleuchkungsprobe Unter den Linden Zum Muſſolini⸗Beſuch hat Berlin ein impoſantes feſtliches Gewand angelegt. In der Straße Unter den Linden, deren Ausf mückung vollendet iſt, wurde eine Probebeleuchtun führt. Im Vordergrund das Denkmal Friedrichs des durchge⸗ ander⸗K) (Preſſephoto, roßen. * Anzelgen preis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit u tſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültta Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153 PSK. L'hafen 15101 7 ͤͥͤͥĩê7;é« ˙ T, p 13. Jahraang ſter Acer die hin und wieder gefahrdrohend in den Vordergrund der Politik treten. Wir erinnern an das Mittelmeerproblem, an den ſpaniſchen Konflikt und andere Dinge mehr. Aber es kommt nicht auf die Tatſache an, daß ſolche Streitfragen noch exiſtieren ſondern da⸗ auf, obes bisher gelungen iſt, dieſe ſtrit⸗ tigen Angelegenheiten ohne ernſthafte Z u⸗ n e aus der Welt zu ſchaf⸗ en. Dank der deutſch⸗italieniſchen Zuſammenar⸗ beit iſt es gelungen ernſtere Verwickelungen unter den 4 Mächten zu vermeiden. Wir behaupten heute ſogar, daß einzig und allein die enge deutſch⸗italieniſche Cmein⸗ ſchaftsarbeit die überheblichen und anmaßenden Politiker immer in die Schranken zurückverwie⸗ ſen hat, hinter denen ſie dem Frieden keine Ge⸗ fahren mehr ſein können. Es iſt nicht der Völkerbund geweſen, der irgendeine poſitive Leiſtung aufzuweiſen hätte, aber es iſt der hinter Italien ſtehende ſtarke Schutz Deutſchlands geweſen, der die Ausdehnung des abeſſiniſchen Krieges auf Europa verhindert hat. Andererſeits iſt es der Kampf Italiens gegen die Verſailler Diktatur⸗ und Anterdrückungspolitik geweſen, der dazu bei⸗ getragen hat, daß Deutſchland die Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Ehre und Wehrfreiheit mit ſo großem Elan durchführen konnte. Die Neuordnung des Donauraumes., die Frankreich ganz in ſeinem Sinne zu erledigen wünſchte iſt durch die römiſchen Proto⸗ kolle und den italieniſch⸗jugoflawi⸗ ſchen Vertrag auf der einen Seite und durch den deutſch⸗italieniſchen Vertrag vom 24. Oktober 1936 ermöglicht worden. And nicht zuletzt können wir auf Spanien hinweiſen und feſtſtellen: daß es bisher gelungen iſt, die Ausdehnung des ſpaniſchen Brandherds nach dem Willen Moskaus auf das übrige Eu⸗ ropa zu verhindern, iſt wiederum ein Verdienſt der deutſch⸗italieniſchen Zuſammenarbeit. Ueberſehen wir den Verlauf des politiſchen Geſchehens der letzten Jahre, dann wird uns klar, daß die Realpolitik dieſer beiden Staaten der ſicherſte Friedensgarant geweſen iſt. Die Achſe Berlin—Rom, die am 24. Oktober 1936 von den beiden Staatsmännern gelegt wurde, die ſich heute wiederum die Hand ſchüt⸗ teln werden, hat ſich bewährt. Bewährt in erſter Linie für Deutſchland und Italien ſelbſt, dann aber auch bewährt für die übrigen Völker, wenn auch deren Regierungen noch nicht erfaßt ſind von jenem europäiſchen Geiſt, der Deutſchland und Italien die Erfüllungihrergeſamt⸗ europäiſchen Miſſion auferlegt hat. Jtürmiſche Huldigungen für Muſſolini Rom, 24. September. Der Sonderzug. der Muſſolini nach Mün⸗ chen bringt, erreichte nach über vierſtündiger Fahrt um 16.30 Uhr Florenz, wo dem italieni⸗ ſchen Regierungschef während eines kurzen Aufenthaltes die aus Rom eingetroffenen tele— foniſchen und telegrafiſchen Depeſchen über⸗ mittelt wurden. Auf ſeiner Fahrt bleibt der Duce ferner durch Funkſprüche laufend mit der italieniſchen Hauptſtadt verbunden, wie ihm auch durch eine beſondere telefoniſche An⸗ lage die Möalichkeit gegeben iſt. von jeder Station aus in kürzeſter Zeit mit jedem Ort des Landes in Verbindung zu treten Der Sonderzug aleicht einem fahrenden Re⸗ gierungs gebäude in dem ſich der Duce durch ein Telefonnetz ſofort mit jedem der ihn . Miniſter in Verbindung fetzen ann. Wie in Florenz. ſo hatte ſich auch auf allen anderen Bahnhöfen eine beageiſterte Menge eingefunden um dem Duce ſtürmi⸗ ſche Huldigungen darzubringen. der, wie Agen⸗ zia Stefani in ihren Berichten aus Florenz betont,„auf ſeiner Freundſchaftsreiſe zur aro— ßen nationalſozialiſtiſchen Nation. die den aleichen Willen für ſoziale Ordnung und den gleichen Wunſch nach Frieden und die aleiche Reife zur geiſtigen und ſittlichen Größe wie das faſchiſtiſche Italien hat. von der Liebe des Volkes begleitet wird.“ 8 —5 5 f ĩ».. S r * C 0 . 5 1 . N 1 2 1* 5 1 5 1 a. ee eee S —— — 55 5 3 2 JJC TT —— 2 5. 5 S 3 K e . — FFF. München, 24. September München müßte nicht die Stadt der deutſchen Kunſt ſein, wenn es nicht zu einem großen Tage einen Empfang vorbereitet hätte, der auch die höchſtgeſpannten Erwartungen übertreffen wird. Die Hauptſtadt der Bewegung, die die Ehre hat, als erſte deutſche Stadt den Führer des Faſchismus, Benito Muſſolini, in ihren Mauern zu ſehen, hat nicht nur ein reich ge⸗ ſchmücktes und feſtliches Gewand angelegt, ſon⸗ dern darüber hinaus auch dem hohen Gaſt die Herzen weit gacöffnet. Der Verkehr vervielfacht 8 Schon am Vortage iſt die Stadt nicht wiede zu erkennen. In den Hauptſtraßen hat ſich der Verkehr vervielfacht, einmal weil der Emp⸗ fangstag, der Samstag, ein Feiertag für die Bevölkerung Münchens iſt, und weil tauſend fleißige Hände, Künſtler, Handwerker und Ar⸗ beiter, im Begriff ſind, den Straßen und Plät⸗ zen jenes geſchloſſene künſtleriſche Geſicht zu geben, das ſchon nach außenhin dem hohen Gaſt die tiefe und herzliche Freude der Münchener Bevölkerung kundtun ſoll, zum anderen aber ſind es die endloſen Scharen, die heute ſchon von Nah und Fern in München eingetroffen find, um das Bild dieſer in ein köſtliches Kleinod verwandelten Stadt. in ſich aufzuneh⸗ men. Den Tauſenden und Abertauſenden. die hier vornehmlich durch die Feſtſtraßen fluten, iſt die Vorfreude und die feſtlich geſtimmte Erwar⸗ tung unſchwer anzumerken. In ihrer Freude ſchwingt der Stolz darüber mit, daß es gerade München iſt, das die Ehre hat, den Führer der faſchiſtiſchen Revolution als Gaſt des Führers und der Bewegung zuerſt zu empfangen. Das Heer der Journaliſten Bereits am Freitag war eine ſtattliche Zahl ausländiſcher und deutſcher Journaliſten, un⸗ ter denen man die namhafteſten Federn des In⸗ und Auslandes bemerkte, in München ein⸗ getroffen; beſonders ſtark ſind natürlich die ita⸗ kieniſchen Journaliſten vertreten, die zum groß⸗ ten Teil in Uniform gekommen ſind. Ihre Füh⸗ rung haben der Geſandte Ro cc o der Leiter der Preſſeabteilung der Königlich Italieniſchen Regierung, und Generaldirektor Caſſini übernommen. Man ſieht faſt alle Chefredak⸗ teure der großen italieniſchen Zeitungen. den Präſtdenten der Agentur Stefani, Mor⸗ gagni und den Preſſeattaché der Könialich Italieniſchen Botſchaft in Berlin, Marcheſe An⸗ tinori, die alle im„Hotel Leinfelder“ unter⸗ ebracht ſind. N 5 1 Anteilnahme nicht nur die deut⸗ lde ſondern auch die geſamte Auslandspreſſe em geſchichtlichen Ereignis entgegenſieht, läßt ſich am beſten in der eigens für den Muſſolini⸗ Beſuch eingerichteten Sonderpreſſeſtelle in der Karl⸗Straße beobachten, die die Betreuung aller een und damit ein ungeheures Ar⸗ eitspenſum übernommen hat. Hier herrſcht vom frühen Morgen bis in die tiefe Nacht ein Rieſenbetrieb, hier werden Auskünfte verlangt und gegeben. Ausweiſe und Wagenkarten aus⸗ gehändigt, Quartiere zugewieſen und Beſich⸗ tigungen organiſiert. Führende italieniſche und deutſche ö Perſönlichkeiten eingetroffen Schon in der Frühe des Freitag trafen füh⸗ rende Perſönlichkeiten aus der Bewegung, un⸗ ter ihnen Reichsführer 1 Himmler. in München ein. Auch Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath kam in der Hauptſtadt der Bewegung an. In den Mittagsſtunden er⸗ ſchien der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, überall, wo man ihn erkannte, begeiſtert begrüßt. Eben⸗ falls am Mittag traf auch der Königlich Ita⸗ lieniſche Botſchafter in der Reichshauptſtadt, Profeſſor Dr. Attolico, in München ein und nahm im Hotel„Vier Jahreszeiten“ Woh⸗ nung. Hier ſchien der Treffpunkt der bisher eingetroffenen führenden Perſönlichkeiten Deutſchlands und Italiens zu ſein, deren Zahl ſich von Stunde zu Stunde vergrößert. Man ſah hier neben den bereits Genannten auch den deutſchen Botſchafter in Rom, von Haſ⸗ ſell, den deutſchen Botſchafter in London, von Ribbentrop, zahlreiche Reichs⸗ und Gauleiter, Hauptamtsleiter und führende Män⸗ ner aus den Kampfformationen der Bewegung. Die Ausſchmückung des Hauptbahnhofes Erfreulicherweiſe ſetzte der Dauerregen, der in München in den letzten Tagen niederging, in den Mittagsſtunden aus. Nun gingen die Mün⸗ chener mit doppeltem Eifer daran, dem feſtlichen Gewand die letzten Nuancen zu geben. Am Nachmittag wurde die Ausſchmückung des Hauptbahnhofes zur Beſichtigung freigegeben. Eine endloſe Menſchenſchlange zog durch das Mittelportal, das in eine Ehrenhalle umgewan⸗ delt iſt, zu dem Bahnſteig 8, auf dem der Son⸗ derzug des italieniſchen Regierungschefs am Samstag um 10 Uhr einlaufen wird. Die Bahnhofshalle iſt nicht wieder zu erkennen. Die eiſernen Tragpfeiler ſind vollkommen mit ro⸗ tem Tuch verkleidet, die Aufbauten auf den Bahnſteigen unter friſchem Tannengrün völlig verſchwunden und die eiſerne Dachkonſtruktion unter den Fahnen Italiens und des Dritten Reiches verdeckt. Auch die den Gleisanlagen zugekehrte Innenſeite des Bahnhofsgebäudes iſt bis zur Dachkonſtruktion hinauf in Tannen⸗ grün gehüllt, nur die klaſſiziſtiſchen Portale ſind freigeblieben. 5 Ueber ihnen ſind goldene 6 zwiſchen den Pforten hohe goldene Standbilder antiker Heldengeſtalten aufgeſtellt. Das eine davon zeigt Aroſtidis. in der Hand die Ton⸗ ſcheibe, auf die er einem ſchreibunkundigen Bauern ſeinen eigenen Namen ſchrieb, als eine von ſeinen Feinden angezettelte Volksabſtim⸗ mung die Verbannung dieſer antiken Führer⸗ geſtalt verlangte— eine feine Satire, die daran erinnert. daß auch im klaſſiſchen Altertum die Demokratie nicht die glücklichſte Staatsform war. Die Schalterhalle, durch die der Führer mit ſeinem Gaſt den Bahnhof verlaſſen wird. iſt in drei Räume verwandelt, von denen der erſte im zarten Mattlila und wieder der große Mittelraum in Roſtrot und Gold gehalten iſt. Auch hier ſind antike Skulpturen und auf ſchma⸗ len Sockeln die Büſten römiſcher Cäſaren, von Lorbeerbäumen flankiert, aufgeſtellt. Wappen⸗ tücher mit den faſchiſtiſchen und nationalſoziali⸗ 4 5 Symbolen hängen von den Wänden. Die orhalle und auch das Bahnhofsäußere iſt wie⸗ der in Roſtrot und Gold gehalten. Lorbeergir⸗ 5 5 ziehen die ſchlichten Linien des Baues nach. Eine Triumphpforte von Haushöhe Ueberwältigend iſt der Blick auf den Vorplatz, der von zwei 16 Meter hohen Rutenbündeln beherrſcht wird, die gewaltige Adler von 3,50 Meter Höhe krönen. Am Eingang der Schützenſtraße iſt eine Triumphpforte von Haushöhe aus Tannengrün errichtet, die auf der Vorderſeite das Faſcio⸗ Symbol in Gold trägt. Rings um den Platz ſind die Tribünenbauten errichtet. Am Ab⸗ ſchluß der Schützenſtraße leuchten vom Karls⸗ platz, dem Stachus, her vier große mit Herbſt⸗ laub verkleidete Säulen herunter, auf deren gol⸗ denen Kugeln ein großes M prangt. Heute nacht wird zwiſchen dieſen Säulen, elf Meter über der Straße, noch ein gewaltiger Ernte⸗ kranz von einem Durchmeſſer von nicht weniger als ſechs Meter an ſtarken Drahtſeilen ange⸗ bracht werden. i Die Feſtſtraße Sowohl die Schützen-, als auch die Neuhauſer⸗ und Kaufungerſtraße ſind einheitlich mit den italieniſchen und den deutſchen Fahnen an den Häuſerfronten und über die Straße hin ge⸗ ſchmückt. Nur die Form der Fahnentücher wech⸗ ſelt auf dieſem ſchnurgeraden Weg vom Bahn⸗ hof bis zum Marienplatz. Beherrſchender Blickpunkt iſt hier das gotiſche Rathaus, das bis zur Höhe des Erſten Stock- werkes in Grün gehüllt und deſſen Balkone mit friſchen Blumen überreich beſetzt ſind. In langen Bahnen hängen die Fahnen deutſcher und ita⸗ lieniſcher Städte herab, deren Wappen in Gold an haushohen Maſten angebracht ſind. Der Charakter der Feſtſtraße verändert ſich grundlegend auf dem Mar⸗Joſeph⸗ Platz, wo das Nationaltheater mit ſeinem leuchtenden, bunten München in Erwartung des duce Lebhafle Ankeilnahme des Auslandes an dem geſchichllich en Ereignis Moſaikfries geblieben iſt, während alle umlie⸗ genden Bauten bis zur halben Höhe mit roſt⸗ braunen Tüchern verhangen ſind, die einen prächtigen Hintergrund für die Pylonen ab⸗ bester die die Masken der tragiſchen und der eiteren Muſe in Gold und Silber tragen. Der bisher heitere Ton der Feſtſtraße wird auf dem Wege zum Mahnmal der Bewegung in der Reſidenz⸗Straße und der Hälfte des Odeon⸗ Platzes durch einen dunkelbraunen Farbton ab⸗ 4 Hohe Pylonen mit flammenden Opfer⸗ chalen verſtärken den würdigen Eindruck. Ab⸗ ſchluß dieſer ernſt⸗feierlichen Stimmung ſind zur Ludwigſtraße hin ſechs gewaltige mit Tan⸗ nengrün verkleideten Sockel, deren äußere wie⸗ derum große Feuerſchalen tragen, während die mittleren mit ſymboliſchen Standbildern, Fackeln und Feldzeichenträgern gekrönt ſind. Das Prinz Carl⸗Palais, der Wohnſitz Muſſolinis Ganz in Rot leuchtet und blüht die Ludwig⸗ ſtraße, unter einem zweiten Säulendurchgang ganz in Weiß und Gold die von⸗der⸗Tann⸗ Straße, die zum Prinz Carl⸗Palais, dem Wohn⸗ ſitz des hohen Gastes während ſeines Münchener Aufenthaltes führt. Der ſchlichte in hellem Ocker gehaltene Palaſt mit dem Säulenvorbau iſt zu beiden Seiten von mächtigen viereckigen tannengrünverkleideten Blöcken flankiert, die den geflügelten Pegaſus tragen. Am Haus der Deutſchen Kunſt Die Fortſetzung der Feſtſtraße zum Haus der Deutſchen Kunſt hin erfreut ſich des gleichen un⸗ geheuren Zuſpruchs. Wieder iſt die Ausſchmük⸗ kung vielfältig und eigenartig, diesmal ſind es ſchlanke goldene Maſten, die, mit vergoldetem Herbſtlaub umwunden, die faſchiſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Symbole zeigen, während das herrliche Haus der Deutſchen Kunſt nur einen Sockel aus goldgelben Chryſanthemen er⸗ halten hat. Die Prinzregentenbrücke zeigt als zuſätzlichen Schmuck Fabelweſen aus der klaſſi⸗ ſchen Sagenwelt, während die Prinzregenten⸗ ſtraße, die zur Wohnung des Führers am Prinz⸗ regentenplatz, einem ſchlichten Privathaus, führt, in pompejaniſchem Rot gehalten iſt, das in Gold abwechſelnd die Buchſtaben SPR(Sena⸗ tus populusque Romanus* Der Senat und das römiſche Volk), das Feldzeichen der römi⸗ ſchen Legionen, den Buchſtaben M und das Hakenkreuz trägt. Der Friedensengel, ein Höhepunkt der Ausſchmückung Einen Höhepunkt der Ausſchmückung wird das die ganze Straßenflucht beherrſchende Monu⸗ ment des Friedensengels bilden, das neben dem Tücher⸗ und Fahnenſchmuck bei der Vorbeifahrt des hohen Gaſtes von einem Kranze girlanden⸗ tragender junger Mädchen anmutsvoll belebt ſein wird. Vom Odeonsplatz zweigt die Feſt⸗ ſtraße am Denkmal König Luwig 1. und dem in Silber und Blau gehaltenen Wittelsbacher⸗ Platz vorbei zur Briennerſtraße, deren beherr⸗ ſchende Farbe ein helles Braun iſt, und zum Karolinen⸗Platz, deſſen Obeliſt am Fuße mit Fahnenbündeln eingefaßt iſt. ö Der Königliche Platz Ringsum vertiefen mächtige Feuerſchalen die feſtliche Stimmung, die ihren Höhepunkt auf dem faſt ſchmucklos gebliebenen Königlichen Platz mit den beiden Ehrentempeln, den präch⸗ tigen neuen Parteibauten und den ewig⸗ſchö⸗ nen Prophyläen hat. Der ganze Rückweg bis zum Bahnhof iſt ein⸗ heitlich mit Rutenbündeln eingefaßt, auf denen ein Adler mit dem Hakenkreuz oder dem faſchi⸗ ſtiſchen Symbol in den Fängen ſeine Schwin⸗ gen reckt. Ergänzt wird das eindrucksvolle Bild der künſtleriſchen Ausgeſtaltung durch die prächti⸗ gen Bauten der Hauptſtadt der Bewegung. Ge⸗ radezu hinreißend ſchön iſt das Bild dieſer feſt lichen Stadt am Abend. wenn die ſteinernen Zeugen des gewaltigen Geſchickes, das hier zur Vollendung reifte, in ein verſchwenderiſches Licht getaucht ſind das die Fahnen und Tücher, die Embleme und Standbilder erglühen läßt. Reicher Schmuck auch außerhalb der Feſtſtraßen Der Eindruck von der feſtlichen Stadt wäre unvollſtändig, wollte man nicht den Schmuck erwähnen, den die Stadt auch außerhalb der eigentlichen Feſtſtraßen trägt. Hier zeigt ſich gerade ſo recht die freudige Begeiſterung, mit der München ſeinem großen Tage entgegenſieht. Es iſt in der Tat kein Haus und kein Fenſter ohne Schmuck, ob es ſich um die großen Ge⸗ ſchäftsviertel oder die kleinen Vororte handelt. In allen Fenſtern ſind blumengeſchmückte Bil⸗ der der beiden Volksführer aufgeſtellt, über allen Türen die Symbole der beiden Völker angebracht, die gemeinſam dieſen Tag als ihren Ehrentag begehen. eber di J Fiden;! bur ſich „ ſtanden! niedrigen ſuchen m Hat er Leben iht Und w Die Veranſtaltungsfolge für den Zamskag Großeinſatz des Rundfunks zum Beſuch des ilalieniſchen Minifterpräſidenlen Berlin, 24. Sept. Die Tage des italieniſchen Staatsbeſuchs ſtellen an den deutſchen Rundfunk beſondere Anforderungen Er hat die Aufgabe, dieſes bedeutſame geſchichtliche Ereignis nicht nur den Volksgenoſſen im Reich zu vermitteln, die ganze Welt wird mit Spannung die Ereigniſſe verfolgen. Vor allem aber hat das italieniſche Volk den Wunſch, ſeinem Duce auf der glanz⸗ vollen Fahrt durch Deutſchland ſo nahe wie möglich zu ſein. Der Reichsintendant hat deshalb für die Tage vom 25. bis 29. September angeordnet, daß ſämtliche Ereigniſſe von allen Reichsſen⸗ dern unmittelbar und in allen Einzelheiten übertragen werden, unter Einſatz der beſten Rundfunkſprecher aus dem ganzen Reich. Die Berichte werden jeweils in ein großes muſi⸗ kaliſches Rahmenprogramm eingeblendet, das als Gemeinſchaftsleiſtung ſämtlicher Reichsſen⸗ der mit den erſten Orcheſtern und hervorragen; den Künſtlern beſtritten wird. Das Programm ſieht die intereſſanteſten und wertvollſten deut⸗ ſchen und italieniſchen Muſikwerke vor, in allen Farben und Schattierungen, Volksmuſik, Militärmärſche, Unterhaltungsmuſik, Werke kammermuſikaliſchen Charakters und große Or- cheſtermuſik. Dieſes umfaſſende Muſikprogramm ſoll den Hörern eine Vorſtellung geben von dem Reichtum deutſchen und italieniſchen Mu⸗ ſikſchaffens, wie von ſeiner abſoluten Vor⸗ machtſtellung im Muſikſchaffen der Welt. Be⸗ ſonderes Intereſſe werden u. a. die Werke fin⸗ den, in denen deutſche Komponiſten Italien und italieniſche Komponiſten Deutſchland zu geſtalten verſuchen. Im Mittelpunkt ſteht das große Feſtkonzert aus Rom am 28. September, 21.05 Uhr bis 22 Uhr, unter der Stabführung von Exzellenz Pietro Mascagni. Es wirken mit Benjamino Gigli(Tenor), Pia Taſſinari und Lina Pag⸗ lighi(Sopran) und Tancredi Paſero(Baß). Die Reichsſendungen aus München (Samstag, den 25. September) 6.00 Uhr Reichsſender Berlin; bis 8.00 Uhr Frühkonzert. 8.00 Uhr Reichsſender München: bis 10.00 Uhr Unterhaltungskonzert. gegen 10 Uhr: Berichte von der Ankunft Muſſolinis, vom Empfang durch den Führer und von der Fahrt durch die Straßen Münchens. 10.00 Uhr Reichsſender Berlin: bis 11.30 Uhr 11.25 Uhr Bericht über die Ankunft Muſſolinis vor der Privatwohnung des Führers und Empfang durch den Führer. 11.30 Uhr Militärmuſik. Reichsſender Saarbrücken: bis 13.00 Uhr Unterhaltungskonzert. gegen 12.55 Uhr Berichte von der Kranzniederlegung Muſ⸗ ſolinis an den Ehrentempeln. 13.00 Uhr Reichsſender Köln: a „Aus der italieniſchen u. deutſchen Oper“ Deutſch-italieniſches Unterhaltungskonzert. 14.00 Uhr Reichsſender München: Nachrichten. 15.00 Uhr Reichsſender Berlin: bis 16.30 Uhr Militärkonzert. 16.20 Uhr Berichte vom Vorbeimarſch der Parteifor⸗ mationen vor dem Führer und dem Duce. 16.30 Uhr Reichsſender Hamburg: bis 18.00 Uhr Deutſch⸗italieniſche Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. gegen 17.45 Uhr „Ganz IJlalien folgt dem duce“ Rom, 24. September. Unter der Ueberſchrift„Die Achſe Rom— Berlin“ widmet das Mittagsblatt des„Gior⸗ nale d'Italia“ der Abfahrt des italieniſchen Regierungschefs Muſſolinis ein kurzes Geleitwort, in dem das Blatt beiden Staatsmännern den Gruß der Hauptſtadt des Faſchismus entbietet. Das römiſche Volk ſehe freudig der Begegnung des Duce der faſchiſtiſchen Nation mit dem Führer der nationalſozialiſti⸗ ſchen Nation entgegen. Die„Deutſche Woche“, die ein entſcheidender Faktor für einen er⸗ ſprießlichen Frieden der Völker ſein werde. be⸗ ginne in einer verheißungsvollen. ruhigen At⸗ moſphäre Europas. Der Duce nehme die gün⸗ ſtigen Vorzeichen des Auguſtäiſchen Jahres u die Segenswünſche der Gefallenen der Faſchi⸗ ſtiſchen Revolution, die er am Donnerstaa bei der Eröffnung der beiden Ausſtellungen ent⸗ gegennehmen konnte, mit nach Deutſchland „Es ſind zugleich die begeiſterten Wünſche eines 44 Millionen Volles“, ſo ſchließt das Blatt,„die den Duce überall auf dem Wege des Ruhmes und der Größe des Vaterlandes folgen werden.“ Muſſolini in Verona Zuſammentreffen mit ſeiner Gattin und zwei Kindern in Bologna Nom, 24 September Der italieniſche Regierungschef iſt auf ſeiner Reiſe nach Deutſchland um 21.30 Uhr in Verona eingetroffen. Wie in Florenz kam es auch in Bologna und in Verona, wo die Bahnhöfe reichen Flaggen⸗ ſchmuck trugen, zu begeiſterten Huldigungen für Muſſolini, zu deſſen Begrüßung ſich jeweils die Spitzen von Partei und Behörden eingefunden 4 882 In Bologna wurde der Duce auch von einer Gattin, Donna Hachele Muſſolini, be⸗ grüßt, die mit den beiden füngſten Kindern. Romano und Anna⸗Maria. von Rocca delle Caminate herübergefahren war. Feiner A des Mad deer g c(eſtern Berichte vom Beſuch des Hauſez er f der Deutſchen Kunſt. ſo ſellſa 18.00 Uhr K 19015 0 Hehnete 5 eichsſender Leipzig: recen bis 19.00 Uhr gef vais. Elan Feſtliches Konzert. 189% fragen. 18.05 Uyñr l ee, ee Reichsſender München: camiſen Berichte von der Fahrt des Duce durch die dend Straßen Münchens zum Münchener Saat 5 Ai bahnhof und Abfahrt des Duce. ede 19.00 Uhr* 1 2 5 Reichs ſender Frankfurt: 1g bis 20.00 Uhr 8 b 8 ffreil Unterhaltungskonzert abes n 20.00 Ubr 1 b Reichsſender München: ene gef, bis 20.10 Uhr 0 57 5 1 ſlher Nachrichten. ät?! 20.10 Uhr* fei geh Reichsſender München: e ihre bis 22.00 Uhr 80 Erabtene. Feſtliches Konzert.„ Samſor 22.00 Uhr 9 255 1 0 Unt achrichten. den ungli 22.30 Uhr erubign aus Rom oder vom Reichsſender München:. Erzel bis 24.00 Uhr and Aa. Feſtliches Konzert Fortſetzung). 1 3 24.00 Ubr n Reichsſender Stuttgart: Jan bis 200 Uhr f 25 Tanz- und Unterhaltungsmuſik. es inſtinkti Ein Querſchnitt zwiſchen 21 und 22 Uhr 4 1 5 Berlin, 24. September bh fi Nicht alle Hörer diesſeits und jenſeits der fin etten, Grenzen haben die Möalichkeit, die am Sams⸗ zubgen z taa laufend durchgegebenen Rundfunkberichte nuch von den feſtlichen Ereianiſſen in München an⸗ delle de zuhören. Der Reichsintendant bat deshalb be⸗ Venſchen ſtimmt. daß im Rahmen des feſtlichen Kon-. b dt zerts vom Reichsſender München zwiſchen 1 much alde und 22 Uhr eine Zuſammenſtelluna der im Watdndt Laufe des Tages gegebenen Berichte geſendet ie wu wird. 5 b m un Erweiterte Geltung der Sonntagsrückfahrkarten keen Berlin. 24. September. Loße 5 Nachdem der 28. September ds. Is. für Ber⸗ Spiel de lin zum Staatsfeiertaa erklärt worden iſt, wird die Gültigkeit der aufliegenden Sonn⸗ taasrückfahrkarten nach Berlin auch auf die⸗ ſen Tag ausgedehnt. Die Karten gelten da⸗ nach zur Hinfahrt vom Samstag, den 5. Sep⸗ tember, 12 Uhr. bis Dienstag, den 28. Sep⸗ tember, und zur Rückfahrt an dieſem Tag und am Mittwoch, den 29. September. bis 24 Uhr. Erlaß Hermann Görings Berlin, 25. September Die für die Zeit vom 18. 9. bis 26. 9. 1937 an⸗ geordneten Verdunkelungsmaßnahmen treten für das geſamte Verdunkelungsgebiet vorzeitig, und zwar mit Wirkung vom 25. 9. 1937, 6 Uhr, aufer Kraft. Dieſe Anordnung habe ich mit Rückſicht auf Gewerbe und Wirtſchaft getroffen. Zugleich ſpreche ich der Bevölkerung des geſamten Uebungsgebietes für ihre vorbildliche und diſziplinſerte Haltung meinen Dank aus. gez. Hermann Göring. ö 1 f 1 en präch, Wige ſchh⸗ t e inf denen m fach. Schwin⸗ zild her rüchti⸗ ung Ge⸗ ſeſet fe, teinernen bier zur Weriſches d Tücher, en läzt. eſttraßen f bie Sei alb det tigt ſich ng, mit edenſiebht. u Fenster aßen Ge; handelt. ücte Bil⸗ U, iber n Völler als ihren durch die et Haupt⸗ funcher Von General Nos kot ber Hann, der Tannenberg verlor ——(Copyright 1934 by Vorhut Verlag Otto Schlegel GmbfH., Berlin Sw 68 (27. Fortſetzung) Exzellenz! Wer weiß, was uns unterwegs nicht alles geſchehen kann] Es iſt deshalb rat⸗ ſamer, alle Erkennungszeichen und Dokumente zu vernichten!“ Die letzten Reſte von Energie werden in Samſonow lebendig. Er lehnt es ab, die Achſel⸗ klappen zu entfernen. Dieſer Widerſtand läßt aber bald nach. Die Anſichten ſeiner Begleitung ſetzen ſich durch. Mit zitternden Händen reißt General Po⸗ ſtowſki das Silber bon den Schultern Samſo⸗ nows herunter. Automatiſch leert Samſonow ſeine Taſchen. Alles, was ſeinen Namen irgendwie verraten könnte. übergibt er Poſtowſki. Einer von den Offizieren hat bereits eine kleine Grube ge⸗ graben. Wie in ein Maſſengrab wird in dieſe alles hineingelegt, deſſen ſich in eine Falle ge⸗ ratene Menſchen entledigen müſſen. a Dann deckt Laub und Reiſig die ſeltſame Stätte. 775 Nur zwei Dinge behält Samſonow bei ſich: die goldene Uhr mit dem an der Kette hängen⸗ den Medaillon und den goldenen Ehrendegen. Im erſten befindet ſich das Bild ſeiner Frau. Sich von ihm zu trennen, das geht über ſeine Kräfte. Und der Degen iſt das Geſchenk ſeines Zaren.. Alle empfinden tiefes Mitleid mit Samſonow. In den kritiſchen Tagen des Vormarſches haben ie ſeinen ritterlichen Charakter beſonders ſchätzen gelernt. Sie, die die ganze Schwere und Demütigung eines gehetzten Tieres am eigenen Leibe durchmachen müſſen, fragen ſich unwillkür⸗ lich, welche Empfindungen wohl auf denjenigen einſtürmen, der die ganze Verantwortung für das Geſchehene zu tragen hat Wenn ſelber dieſe quälenden Stunden ſo bitter emp⸗ finden: was erſt mag in der Seele desjenigen vor ſich gehen, der einſt auf ſo ſtolzer Höhe ge⸗ ſtanden und nunmehr ſeine Rettung in einer er⸗ niedrigenden Maskerade und in der Flucht uchen muß? 5 Hat er 2 nicht recht, wenn er ſagt, daß das Leben ihm nichts mehr zu bieten hat? Und was ſoll der Heerführer zu ſeiner Recht⸗ fertigung anführen, nachdem er ſich ſelber ge⸗ rettet, aber ſeine Armee verloren hat? Ein ſtummer Vorwurf, ſo liegt vor Samſo⸗ nows Augen die Karte der allgemeinen Lage ſeiner Armee mit den Eintragungen des Chefs des Nachrichtendienſtes. Oberſt Lebedew hat ſie zum letzten Male noch geſtern in den frühen Morgenſtunden ergänzt. Der Offizier der Kavallerieabteilung, dem man ſo ſeltſamerweiſe nördlich von Neidenburg be⸗ gegnete. hat zur Klärung der Lage auf dem rechten Flügel, obgleich er alles nur aus den Erzählungen der andern wußte, doch etwas bei⸗ getragen. 5 2 Jetzt, wo Samſonow dieſe Karte nach den Er⸗ eigniſſen des geſtrigen und des heutigen Tages prüfend überblickt, ſtellt er ſich die Frage: -Wie konnte ich ſolchen Fehler begehen? Der Fehler, das iſt das Verlaſſen von Nei⸗ denburg und der Abbruch der Verbindungen. Jetzt laſtet er ſchwer auf ſeinem Gewiſſen. Freilich hat er weder vom Chef des General⸗ ſtabes noch von den andern ſeiner höheren Generalſtäbler ernſthafte Einſprüche gegen ſeine gefährliche Maßnahme gehört. Aber iſt er ſelber nicht ein alter, erfahrener General⸗ ſtäbler? Und hat gerade dieſer Umſtand nicht feine Gehilfen in dem Sinne beeinflußt, daß ſie auf ihre Einmiſchung in die Maßnahmen des Erfahreneren verzichteten? 8:. Samſonow ſucht im Geſpräch mit Wjalow ſeine Unruhe zu meiſtern. Wjalow findet für den unglücklichen Feldherrn ein gutes Wort zur Beruhigung 9 2 „Exzellenz! Der Erfolg iſt immer entſchei⸗ dend. Nach dieſem Mißerfolg erſcheinen uns alle Handlungen fehlerhaft!“ a Während Wialow das ſagt, weiß er ſelber nicht, zu welch tollkühnen Entſchlüſſen auch Samſonows Gegner gezwungen war. um Oſt⸗ preußen vom Feinde zu befreien. Aber er fühlt es inſtinktiv: 5 5 Und in der Tat: wie viele Waghalſigkeiten hätte man nicht in den Handlungen der deut⸗ ſchen Führer finden können! Wie viele Toll⸗ kühnheiten, die aus der böſen Lage der deutſchen Truppen zwiſchen zwei ruſſiſchen Rieſenarmeen erwuchſen! l Aber der Kriegsgott war auf der Seite der Deutſchen 4 5 5 Wie hätte man im friedlichen Betrieb einer Kriegsakademie allein ſchon jenen kühnen Plan eingeſchätzt: Vor der ganzen Rennenkampf⸗ Armee nur einen dünnen Kavallerieſchleier zu laſſen, um mit denſelben Kräften. die ſoeben noch unentſchieden mit Rennenkampf kämpften, der Narew⸗Armee entgegenzutreten! Im Krieg entſcheidet nur der Erfolg. Der große Heerführer Hindenburg hat im blutigen Spiel der Hunderttauſende, im blutigen Kampf um Sein oder Nichtſein den großen, übermenſch⸗ lichen Schlag gewagt— und der Himmel hat ihm vor der Weltgeſchichte recht gegeben. Aber all das, alle dieſe Ueberlegungen können Samſonow nicht vor dem eigenen Gewiſſen ent⸗ laſten. Samſonow kann— und mit Recht— nicht von dem Gedanken los, die ſo guten Kennt⸗ niſſe vom Feinde und von der eigenen Lage, die die Karte aufweiſt, vernachläſſigt zu haben. Der Geiſt der Selbſtkritik beſtimmt in dieſer ſchweren Stunde Samſonows Pſyche in weit höherem Maß als der Geiſt der Entſchloſſenheit, als jener Geiſt verbiſſener Zähigkeit. um jeden Preis aus der Falle zu entkommen, um ſeine Fehler ſpäter wiedergutzumachen. Jeder iſt bemüht, ſo gut er kann. Samſonows finſtere Gedanken zu zerſtreuen. Als wäre es verabredet. läßt man ihn keinen Augenblick aus den Augen. Jede ſeiner Bewegungen wird ge— nau heobachtet. 1 l Allgemein iſt man darüber beſorgt, wie man dieſe kameradſchaftliche Ueberwachung auch im Dunkeln fortſetzen ſoll. Denn eine rabenſchwarze Nacht zieht herauf. Die Wolken verdichten ſich, Wenn ſchon ſie Sterne ſind nicht zu ſehen, ſo weit der Himmel über dem Rieſenſchlachtfeld liegt. Die gemeinſamen ununterbrochenen Bemü⸗ hungen der Offiziere ſind nicht gänzlich ver⸗ loren. Der letzten Welle tiefſter Verzweiflung iſt offenſichtlich die rettende Kriſis gefolgt: Samſonow wird merklich ruhiger. Mit größerer Anteilnahme verfolgt er die Vorbereitungen zum nächtlichen Marſch durch den Wald und die feindliche Linie. Zuweilen nimmt er ſogar akti⸗ ven Anteil an den Beratungen. Je dunkler es wird, um ſo dichter rückt die Gruppe um Samſonow zuſammen. Sie zählt, Samſonow mit einbegriffen, nur zehn Mann. Wie eine Kinderfrau weicht der treue Burſche Samſonows, Kuptſchiks, nicht einen Augenblick von der Seite ſeines Herrn. Er trägt eine Reit⸗ decke und breitet ſie jedesmal auf dem Erdboden aus, ſobald Samſonow etwas ruhen will. Wenn ſich ſein Herr vor Müdigkeit und Aſthmabe⸗ ſchwerden kaum noch auf den Beinen halten kann. ſtützt er ihn. Die kurze Ruhepauſe vor Eintritt der Dun⸗ kelheit hat Samſonow etwas geſtärkt. Um 10 Uhr abends iſt alles zum Aufbruch fertig. Man beſchließt, in einer Reihe hintereinander zu gehen, um ſo in ſtändigem Kontakt mit dem Vordermann zu bleiben. i leuchtenden Kompaß beſitzt, geht als erſter. Unter verſchiedenen Vorwänden läßt man Sam⸗ ſonow in der Mitte der Reihe gehen, um ihn beſſer unter den Augen zu halten. (Fortſetzung folgt) Umfaſſender japaniſcher Angriff Die Eroberung von Paoling Peiping, 24. Sept. Ueber die bereits kurz gemeldete Eroberung des chineſiſchen Hauptquartiers Paoting durch die japanjſchen Truppen ſind inzwiſchen Ein- zelheiten bekannt geworden. Während der japaniſche rechte Flügel bei der Verfolgung der in den letzten Tagen geſchlage⸗ nen chineſiſchen Truppenabteilungen weſtlich und ſüdlich von Paoting operierte, und das Zentrum Reſerveſtellungen einnahm, führten fünf Abteilungen des japaniſchen linken Flü⸗ gels am Donnerstag abend die vollſtändige Umzingelung der mit einer großen Stadtmauer umgebenen Stadt Paoting durch. Am Freitag begann dann im Morgengrauen nach einem heftigen Bombardement in einer Ausdehnung von 10 Km. der Angriff. Um 9.40 Uhr Orts⸗ zeit gelangten die ſtürmenden Japaner in den Beſitz der Nordweſtecke der Stadtmauer, und um 10 Uhr beſetzten ſie das Nordtor und das Weſttor. Die Stadt Paoting wurde nach dem Abzug der urſprünglichen Garniſon und der Flucht des größten Teils der Zivilbevölkerung von der als Elitetruppe bekannten 2. Diviſion ver⸗ teidigt, die ihren hartnäckigen Widerſtand erſt aufgegeben hat, nachdem ſie eingeſehen hatte, daß angeſichts des japaniſchen Vormarſches über Paoting hinaus an eine Rettung der Stadt nicht mehr zu denken war. Am gleichen Tage, an dem die Japaner an der Peiping⸗Hankau⸗Bahn Paotingfu nehmen konnten, fiel auch an der Tientſin⸗Pukau⸗Bahn die wichtige chineſiſche Verteidigungsſtellung Tſchangtſchau in ihre Hände. Die Kämpfe um dieſe Stadt waren durch Witterungsunbil⸗ den erſchwert und hatten ſich darum in die Länge gezogen. Treibminen vor der Jangtſemündung Schanghai, 24. Sept. Wie der fapaniſche Marineattachs in Schang⸗ hai bekannt gab, hat der japaniſche Dampfer „Nagaſaki Maru“ am Donnerstag morgen an- geblich 120 Seemeilen öſtlich der Jangtſemün⸗ dung in der Nähe der Inſel Tſomins eine treibende Mine geſichtet. Die amerikaniſche Flotte bleibt vorläufig Waſhington, 24. Sept. Nach einer Mitteilung des Marineminiſte⸗ riums ſoll die amerikaniſche Flotte für die Dauer des chineſiſch⸗japaniſchen Konfliktes in den chineſiſchen Gewäſſern bleiben. Neue engliſche Vorſtellungen in Tokio Die britiſche Regierung hat, wie verlautet, ihren Botſchafter in Tokio angewieſen, bei der japaniſchen Regierung„energiſche Vor⸗ ſtellungen wegen der Bom bardie⸗ rung nicht ⸗ militäriſcher Objekte zu erheben und die in England empfundene Abſcheu über den bedauerlichen Verluſt an Menſchenleben bei der Bombardierung von Kanton auszudrücken.“ Deutſche Bergſteiger bezwingen den Demawend Teheran, 24. Sept. Einer kleinen Gruppe deutſcher und öſterrei⸗ chiſcher Bergſteiger, unter ihnen der deutſche Ge⸗ ſandte Dr. Smend iſt die Beſteigung des De⸗ mawend, des höchſten und ſchwierigſten Berges des iraniſchen Hochplateaus, gelungen. Zur Be⸗ zwingung des 5700 m hohen Berges wurden drei Tage benötigt. Heftige Kämpfe an der ſpaniſchen Nordfront Llanes(Aſturien), 24. Sept. Am Freitag wurde an allen Abſchnitten der Nordfront heftig gekämpft. Die Bolſche⸗ wiſten machten verzweifelte Anſtrengungen, um die an den Vortagen verlorenen Stellungen zu⸗ rückzuerobern, konnten aber nicht verhindern, daß die nationalen Streitkräfte alle Angriffe abwieſen und darüber hinaus mehrere Berg⸗ poſitionen ſtürmten. Auch an der Leonfront waren die Nationalen wieder erfolgreich und kamen im Oſten der Hauptſtraße Leon Oviedo zwei Kilometer weiter vor. Die Beziehungen Skoblins zu den Jowjels die Frau des Generals Skoblin in Paris verhaftet Paris, 24. Sept. Die Polizei ſetzt ihre Unterſuchungen über das Verſchwinden der Generale Miller und Skoblin fort. Die Frau des früheren ruſſi⸗ ſchen Generals Skoblin, die ſich Freitag vor⸗ mittag in den Sitz der ruſſiſchen Gallipoli kämpfer begeben hatte, wurde von Polizei⸗ beamten auf der Straße feſtgenommen und zu der Polizeidirektion gebracht. Angeblich hat ſie die letzte Nacht in der Wohnung einer Freun⸗ din verbracht. Zur Zeit beſchäftigt ſich die Po⸗ lizei mit der Ueberſetzung der in der Wohnung und im Büro des Generals von Miller aufge- fundenen Papiere. Der„Intranſigeant“ erinnert daran, daß Skoblin im Februar 1935 beſchuldigt worden ſei, Beziehungen zu den Sowjets unterhalten zu haben. Während der Unter⸗ ſuchung ſoll weiter klargeſtellt werden, auf welche Weiſe die Frau des Generals Skoblin vorzeitig von dem Verſchwinden ihres Man- nes unterrichtet worden iſt. Die Polizei glaubt ſich zu der Annahme berechtigt, daß Frau Skoblin in letzter Minute durch einen Tele⸗ phonanruf ihres Mannes über die Vorfälle aufgeklärt worden ſei Es beſteht ferner der Verdacht, daß ſie genauer unterrichtet iſt über die Verbindungen, die 1935 zwiſchen Ge⸗ neral Skoblin und gewiſſen ſowjetruſſiſchen Kreiſen beſtanden haben ſollen. g Das Auko gehört der Fomſelbolſchaft Paris, 24. Sept. Wie im Zuſammenhang mit der Entführung des weißruſſiſchen Generals Miller verlautet, iſt jetzt einwandfrei feſtgeſtellt, daß das rätſelhafte Auto, das wenige Stunden nach dem Verſchwin⸗ den Millers in LeHavre geſichtet wurde, der Sowjetbotſchaft in Paris gehört. Die Pariſer Sowjetbotſchaft erklärt in dieſem Zuſammen⸗ hang, daß ſich in dem Auto nicht, wie Augen⸗ zeugen berichten, drei, ſondern vier Perſonen befanden, und zwar der ſowjetruſſiſche Vizekon⸗ ſul in Paris, ein Vertreter der ſowjetruſſiſchen Handelsgeſellſchaft, ein Beamter der Botſchaft und ſchließlich der Chauffeur. Die beiden Erſt⸗ genannten ſeien an Bord des Sowjetdampfers „Marya Alyanova“ gegangen, um ſich nach Le⸗ ningrad einzuſchiffen, während die beiden ande⸗ ren nach Paris zurückgekehrt ſeien. Auf dem Polizeipräſidium wird inzwiſchen das Verhör der Frau des Generals Skoblin, der be⸗ kannten Sängerin Pelwitzkaja, fortgeſetzt. Gene⸗ ral Skoblin ſelbſt der in weiten weißruſſiſchen Kreiſen ſchon ſeit langem verdächtigt wurde, in Dienſten Moskaus zu ſtehen, iſt immer noch ſpurlos verſchwunden und wird eifrig geſucht, da er allein Aufſchluß über das rätſelhafte Ver⸗ ſchwinden General Millers geben kann, an dem er ſicherlich aktiv beteiligt iſt. Frau Skoblin macht ſich verdächlig §§ Paris, 24. September Die Frau des verſchwundenen Generals Skoblin wurde, nachdem ihre Ffeſtnahme er⸗ folgt war, von der Polizei eingehend verhört. Ihre Ausſagen klangen ſo widerſpruchsvoll und ſchienen ſo auffallend. daß ſie beſtimmt mit am Verſchwinden des Generals Miller ſchuldig er⸗ ſcheint, ſo daß Frau Skoblin im Polizeigewahr behalten wurde. Man erwartet für heute den endgültigen Haftbefehl gegen ſie. Ergebnisloſe Unkerſuchungen der franzöſiſchen Polizei 88 Paris, 24. September Die Unterſuchung über das Verſchwinden der beiden ruſſiſchen zariſtiſchen Generale in Pa⸗ ris hat bis Freitagmittag noch nichts we⸗ ſentlich Neues gebracht. Intereſſant iſt jedoch die Feſtſtellung des„Paris Midi“, daß ſich in dem geheimnisvollen Laſtwagen auf der Fahrt nach Le Havre„zwei Männer und ein Greis“ befunden hätten. Trifft dieſe Behauptung zu, ſo könnte man daraus ſchließen, daß General Miller und nicht, wie zuerſt angenommen, Ge⸗ neral Skoblin der dritte in Le Havre zurück⸗ gelaſſene Mitfahrer geweſen iſt, denn die Be⸗ zeichnung„Greis“ kann unter den beiden Ge⸗ nerdlen ſich nur auf Miller beziehen, da Skob⸗ lin weſentlich jünger iſt.“ Das gleiche Blatt läßt ſich aus Le Havre mel⸗ den, daß die beiden Autos der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Paris, die in den letzten Tagen mehrfach in Le Havre geſehen worden ſind, nur wenige Minuten nach der Ausfahrt des Sowjet⸗ dampfers Marja Uljanowa“ zum letztenmal ge⸗ ſichtet wurden, als ſie etwa eine halbe Stunde vor der Abfahrt des Sowfetdampfers ganz in der Nähe des Schiffes am Quai Renaud ein Laſtauto mit drei Inſaſſen, darunter einen Greis, bemerkt hätten. Der„Intranſigeant“ glaubt verſichern zu können, daß in der Angelegenheit der beiden verſchwundenen ruſſiſchen Generale die Verhaf⸗ tung einer ſehr verdächtigen Perſon unmittel⸗ bar bevorſtehe, die hierbei eine führende Rolle geſpielt haben ſoll. Es handelt ſich bei dieſer Perſon, dem Blatt zufolge, um einen Sowjet⸗ ruſſen, der ebenfalls unter geheimnisvollen Am⸗ Wjalow. der einen Bekanntmachungen der USDA. Kreis geppenheim Kreispropagandaleiter. Betr.: Tätigkeitsbericht Sepiember 1937. Der Tätigkeitsbericht für September muß bis zum 29. 9. auf der Kreisleitung ein⸗ gegangen ſein. Betr.: Erntedankfeſt. An die Einſendung der Programme zum 26. 9. wird erinnert. Propagandal: iter Betr.: Sonderrundſchreiben Kreispropaga⸗ gandalci er. Der angegebene Termin für den 10 Punk⸗ te⸗Bericht J. muß unbedingt eingehalten werden. —— Jie hören im Rundfunk. Sonntag, den 26. September Deutſchlandſender 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Wetter. Anſchl.: Zwiſchen⸗ muſik 8.20: Im„Roten Ochſen“ zu Saſſenfeld 9.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 0.00: Morgenfeier. 10.45: Giuſeppe Verdi. 11.15: Dt. Seewetterbericht. 30. Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 12.00: Standmuſik. 12.55: 11 80 13.00: Ausſchnitte v. d. Eröffnungsfeierlichkeiten d Storſtrömsbrücke zwi⸗ chen d. Inſeln Seeland u. Falſter. 13.15: Konzert. 14.00: Die Vogelhochzeit. 14.30: Ungariſche Volks⸗ muſik. 15.00: Heiterkeit und Fröhlichkeit. 16.00: Kon⸗ zert. 17.30: Sudetendeutſche Muſik. 18.00: Melodie und Rhythmus. 19.30: Deutſchland⸗Sportecho. 20.00: Vom Waſſer haben wir's gelernt 22.00: Wetter, Nachr., Sport, Deutſchlandecho. 22.30—00.55: Wir bitten zum Tanz. i Reichsſender Frankfurt 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wett. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Deutſche Scholle. 8.45: Mor- genmuſik. 9.00: Morgenfeier der HJ. 9.80: Chriſtl. Morgenfeier. 10.15: Art und Glaube. 10.30: Den Ackermann ſoll man loben 11.15: Neue Kammer- muſik,. 12.00: Konzert. 13.00: Einweihungsfeierlichk. d neu. Brücke zwiſchen d. Inſeln Seeland u. Falſter. 14.00: Für 5 455 Kinder. 14.30: Zwiſchen Sonn⸗ tagsbraten und Kaffeeklatſch. Kunterbunt auf Schall⸗ platten. 15.15: Deutſche Scholle. g Konzert. 18.00. Von Landsknechten. 19.00: Kleine Stücke gro⸗ ßer Meiſter. 19.45: Sportſpiegel des Sonntags 20.00: Unterhaltungskonzert. 22.00: Zeit, Nachricht., 22.15: Sport. 22.30. Wir bitten zum Tanz. 24.00—01.00: „Diamiſeh“, Romantiſche Oper. Reichsſender Stuttgart 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Waſſerſtd. Wetter, Gym⸗ naſtik. 8.90: Evang. Morgenfeier 9.00: Sonntagmor⸗ gen ohne Sorgen. 10.00: Morgenfeier der HJ. 10.30: Fröhliche Morgenmuſik. 11.30: Uabekanntes aus Schwaben. 12.00: Konzert. 14.00: Kinderſtunde. 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.0: Chorgeſang. 16.00: Stuttgart ſpielt auf! 18.00: 900 Jahre Schwä⸗ biſch⸗Hall 19.00: Schöne Stimmen. 19.30: Turnen und Sport— haben das Wort! 20.00: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. 21.15: Die deutſche Tanne 22.00: Zeit. Nachr., Wetter, Sport 22.20: Funkbericht vom „Von der Goltz⸗Querfeldeinrennen“. 22.30: Wir bit⸗ ten zum Tanz. 24.00—01.00:„Djamileh“. * Montag, 27. September Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6,30: Fröhliche Mor⸗ genmuſik. 10: Alle Kinder ſingen mit! 11.30: Herbſt im Obſtgarten. 11,40: Fern von Konjunkturſchwan⸗ kungen. 12: Schloßkonzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15,15: Bekannte Melodien. 15,45: U-Boot am Feind! Ehemalige Gegner erzählen in neuen Büchern. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Aus dem Kinderland 18,25: Kleines Unterhaltungskonzert. 18,45: Große und kleine Flugzeugbauer. 19: Stutt- gart ſpielt auf! 20,10:„Orlog ohne Ende“.(Der Kampf Lettow⸗Vorbecks.) 21,15: Der Tag klingt aus. 22,15: Deutſchland baut auf. 22,30—24: Zu Tanz und Unterhaltung. Frankfurt 6: Choral, Morgenſpruch. 6,30: Konzert. 8,10: Gymnaſtik. 8,30: Muſik am Morgen 10: Des Kai⸗ ſers neue Kleider. 10,30: Hausfrau, hör' zu! 11,40: Beim Latwergkochen geht's luſtig zu! 12: Schloßkon⸗ zert. 14.10: Zum Zeitvertreib. 15: Volk und Wirt⸗ ſchaft. 15,15: Für unſere Kinder. 16: Konzert 18: Zeitaeſchehen im Funk. 19: Stuttgart ſpielt auf! 20.10: Unterhaltungs⸗Konzert. 21,15: Abendkonzert. 22,30: Nachtmuſik und Tanz. 24—1: Nachtmuſik. Stuttgart 5: Konzert. 5,45: Morgenlied Gymnaſtik. 6,30: Konzert. 8,30: Konzert. 10: Des Kaiſers neue Klei- der. 11.30: Volksmuſik. 12: Schloßkonzert. 14: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei. 16: Muſik im Freien. 18: Griff ins Heute. 19: Stuttgart ſpielt auf! 20: Nach- richten, anſchließend„Rigoletto“. 22,30: Nachtmuſik. 24—1: Nachtmuſik. ſtänden verſchwunden ſei. Die Polizei glaube, daß ſie durch die Feſtnahme dieſer Perſon auf die Spur der Entführer des Generals Miller kommen werde. Das Blatt weiſt weiter da rauf hin, daß die Polizei offenbar zu der Anſicht neige, daß das Verſchwinden des Generals Miller mit dem Bombenanſchlag von 1935 auf das Haus der ruſſiſchen Frontkämpfer in Pa⸗ ris und mit der Ermordung des ſowjetruſſiſchen Wirtſchaftlers Dimitri Navachine in enger Ver⸗ bindung ſtehe. Nollandung bei zu kurzem Auslaufsfeld Unglücksfall in der britiſchen Luftwaffe. §§ London, 24. September Bei Brackley wurde ein Flieger der britischen Luftwaffe zu einer Notlandung gezwungen. Die Landung glückte, doch war das Auslauffeld zu kurz, ſo daß die Maſchine an einen Baum rannte, wobei der Pilot getötet wurde. Sein Begleiter blieb unverletzt. — . D n C ͤĩ˙» e 2 7 * ä* ä r —— 8 F * . . 2 —————— ——— r 1 5 —— r e 8 —ͤ—UD—— ——— 5 rr r e F 8 Siebzehnmel den Namen gewechselt Ahle Hanling Die römiſchen Kaiſer kannten ſchon Nanking— Das Auf und Ab des Glanzes und des Niederganges— Wie die Mandſchu⸗Dynaſtie Ranking vernichtete Sym bolisches Schicksal f Ueber Nanking, der Hauptſtadt Chinas. donnern die Bombengeſchwader der japani— ſchen Armee hinweg. Tſchiangtaiſchers Regie⸗ rungsſitz erlebt die tragiſchſten Tage ſeiner Ge⸗ ſchichte. Tauſende von Bomben verrichten ihr furchtbares Werk. Viel, was im letzten Jahr— zehnt aufgebaut wurde, wird zerſtört worden ſein. Aber Nanking, die Hauptſtadt des neuen Chinas, iſt in ſeiner Geſchichte ſchon durch manche Stürtze erſchüttert, ja zerſtört worden. Es kennt das“ Auf und Ab von Glanz und Niedergang, von Aufſtieg und Verfall, von Frieden und Krieg, von Blüte der Kunſt und Wiſſenſchaft und Zerſtöruna und Tod, wie keine zweite Stadt Chinas. Ja, Nanking iſt geradezu das Symbol für die an Kataſtrophen und Siegen, an Eroberungen und Zuſammen⸗ brüchen ſo reiche Geſchichte Chinas. 3000 Jahre Nanking Nanking iſt viel älter als ſein Name. Ja, es iſt älter als Peking, Es hat in ſeiner 3000⸗ jährigen Geſchichte nicht weniger als ſiebzehn Mal den Namen gewechſelt. Als Gajus Julius Cäſar Britannien und Gallien dem römiſchen Imperium unterjochte, var Nanking ſchon eine alte ehrwürdige Stadt mit 1000 jähriger Geſchichte. Der römiſche Kai⸗ ſer Marc Aurel ſandte 166 nach Chriſti eine Geſandtſchaft nach Nanking, und im dritten Jahrhundert nach Chriſti tat Kaiſer Heliogabal dasſelbe. In ihren Archiven gibt es eine Sammlung von Karten, die das Geſicht der Stadt von 1000 vor Chriſti bis zum heutigen Tage zei⸗ gen, die, ein Kulturdokument ohnegleichen, das Schickſal der Stadt beſſer beſchreiben, als es tauſend Bände vermögen. Gegen Nanking ſind alle Städte, mit denen der Begriff der europäiſchen Kultür und Ziviliſation verknüpft find, jung. Nanking, die Perle des Reiches der Mitte Karawanen von buddhiſtiſchen Prieſtern, die vom Punjab und vom Ganges nach China wanderten, haben die 3000jährige Stadt ge⸗ gründet. Sie wurde die ſagenhafte Hauptſtadt des Wu⸗Königsreiches. Das war die erſte Pe⸗ riode des Ruhmes und des Glanzes. Univer⸗ ſitäten wurden gegründet, prächtige buddhiſti⸗ ſche Tempel entſtanden. das chineſiſche Erzie⸗ hungsſyſtem erhielt hier ſeine für Jahrtauſen⸗ de gültige Prägung. Aber am Ende dieſer Pe⸗ riode ſteht Vernichtung, Zuſammenbruch und Not. Neue Erobererſcharen tauchten auf, und Nanking entſtand wie der Fönix aus der Aſche, prächtiger und alorreicher als vorher. Die Tſing⸗Dynaſtie, die die erſte Stadt ver⸗ nichtet hatte, baute das zweite Nanking auf. Der erſte Kaiſer dieſer Eroberen errichtete, dem Lotus⸗See gegenüber, einen Palaſt von 3500 Zimmern. Auch ſeine Nachfolger waren große Bauherren. Es entſtand der Palaſt des „Vergnügens ohne Ende“. Ein Muſeum für Altertümer wurde gegründet, und eine Un⸗ zahl literariſcher Salons erſtand in Nanking. Maler, Dichter und Philoſophen, alle großen Geiſter des Reiches der Mitte verſammelten ſich in den Mauern der Stadt. Auch die nachfolgenden Dynaſtien taten. was in ihren Käfigen ſtand. zur Blüte der Stadt. Tauſend Studenten wurden jährlich auf Staatskoſten erzogen, die Armee wurde aus⸗ gebaut. Straßen, Paläſte, Brücken und Kanäle entſtanden. Die Blütezeit dauerte auch fort, als die Sung⸗Dynaſtie nach 400 Jahren Sian in der Provinz zum Sitz der kaiſerlichen Re⸗ gierung machte. Waren die hohen Mandarine weagezogen, ſo blieben doch die Dichter, von denen Li Po, der berühmteſte chineſiſche Dichter von Trink⸗ und Liebesliedern, der bedeutendſte war. Noch einmal im zehnten Jahrhundert wurde Nanking Hauptſtadt. Dann aber kamen die Tartaren von Norden, zerſtörten die Kunſt⸗ ſchätze und ruinierten Nanking wiederum. Auch die Mongolen wollten der Stadt nicht wohl und zerſtörten, was die Tartaren übrig ge⸗ laſſen hatten. Erſt die Ming⸗Dynaſtie verhalf der ſo oft gebrandſchatzten Stadt zu neuem Ruhm. Die Ming ⸗ Dynaſtie chineſiſchen Geblütes brachte Nanking die dritte Renaiſſance. Die Wälle, die auch heute noch zu dem Verteidiaungsnetz der Stadt gehören, wurden erbaut. und Nan⸗ king ſchien für ewige Zeiten gegen Ueberfälle gefeit. Nanking öttnet China den Europäern Als die Stadt, die alles überdauert, in die moderne Geſchichte eintrat, war ſie nur eine kleine Provinzialhauptſtadt. Die Mandſchus hatten ſie entthront. Unter den Wällen Nan⸗ kings aber wurde jener hiſtoriſche Vertrag ab⸗ geſchoſſen, der Chinas, ja Aſiens Geſicht än⸗ bern ſollte. Im Auguſt 1842 wurde China dem britiſchen Handel. dem Zugriff Europas aus⸗ geliefert. Unter dem Druck britiſcher Schiffs⸗ geſchütze mußte China ſeine tion aufgeben. 13 Jahre ſpäter ſchon war Nanking Mittel punkt blutiger Geſchehniſſe, die wiederum ih⸗ ren Untergang, ihren blutigen Zuſammenbruch herbeiführen ſollten. Ein religiöſer Fanatiker hatte die Fahne des Aufruhrs entrollt. Hung Siu⸗Tſuen, der Führer der Taipings, einer Horde religiöſer Séktierer, machte ſich ſelbſt zum Kaiſer von China und ſuggerierte ſeinen Anhängern, daß Buddha ihn dazu auserſehen hätte, die Mandſchu⸗Dynaſtie zu ſtürzen. Doch die Mandſchu⸗Kaiſer ſetzten Armeen gegen Nanking, die Zentrale des Aufrührers, in Bewegung und nach 10 Jahren blutigſter Kämpfe fiel ſie in die Hände der kaiſerlichen Armeen, die von einem abenteuerlichen Eng⸗ länder, dem„China⸗Gordon“, geführt wur⸗ den. Das Schickſal, das die Stadt nach ihrer Eroberung erlitt, war furchtbar. Kein Stein blieb auf dem anderen, der größte Teil der Altertümer wurde vernichtet. Hunderttauſende von Menſchen wurden hingerichtet. Von 480 Tempeln blieben nur 93 ſtehen. Splendid⸗Iſola⸗ Nanking Wiege der chinesischen Republik Nanking dämmerte dahin in tauſendjährigem Schlaf, bis 1912 Sun- Vatſen die Republik ausrief. Nicht umſonſt hat Sun⸗Yatſen gerade in Nanking ein prächtiges Erinnerungsmal erhalten. Denn in Nanking wurde die Repu⸗ blik proklamiert und von Nankina aus wurde das neue China organiſiert. So iſt es wohl auch zu verſtehen, daß Marſchall Tſchiang⸗ kaiſchek, der neue Schüler und Schwager Sun⸗ Patſens, gerade dieſe Stadt zum Herzen des neuen Chinas machte. Wieder, wie ſo oft in ſeiner 3000jährigen Geſchichte, ſind ſchwere Stunden über Nan⸗ king hereingebrochen. Das erſtemal aber don⸗ nern Flugzeugflottillen über den Feſtungs⸗ mauern, das erſtemal muß ſich Nanking in der Geſchichte des modernen Chinas in böſen Stunden bewähren. Vom Graphülbergwerk zum Bleiſtift Ein wichtiger Ausfuhrartikel— Graphit und Ton Vor dreihundert Jahren wurden in Deutſch⸗ land die erſten Bleiſtifte hergeſtellt. Ihre Er⸗ zeugung hat ſich ſeitdem zu einer bedeutungs⸗ vollen Induſtrie entwickelt, die in unaufhalt⸗ ſamem Siegeszug den ganzen Erdball erobert hat. Es iſt ein weiter Weg vom Graphitbergwerk bis zum fertigen Bleiſtift, der heute zu den un⸗ entbehrlichſten Gebrauchsgegenſtänden in der Hand des ABC⸗Schützen wie des Kaufmanns, des Technikers, wie des Künſtlers zählt. Die Fa⸗ brikation des Blei- und damit auch des Farb⸗ und Kopierſtiftes gliedert ſich in drei Abſchnitte: die Vorbereitung der zur Umhüllung der„Mine“, des Schreibkerns des Stiftes, beſtimmten Holz⸗ brettchen, die Herſtellung der Mine ſelbſt und die Zuſammenſetzung der beiden Halbfabrikate zum fertigen Erzeugnis. An Holzarten werden in der Bleiſtiftinduſtrie ſür erſte Qualitäten hauptſächlich die ſogenannte Rotzeder oder die kaliforniſche Zeder und für geringwertigere Sor⸗ ten einheimiſche Weißhölzer verwandt. Den Aus⸗ ſchlag bei der Auswahl der Hölzer gibt ſtets die Schneidbarkeit, die beim Anſpitzen der Bleiſtifte ſo augenfällig in Erſcheinung tritt. Nachdem die Brettchen aus rohen Holzſtämmen geſchnitten worden ſind, werden ſie in der Nutenſtoßerei „genutet“, wobei jeweils der Nuten⸗Querſchnitt dem halben Minen⸗Querſchnitt entſprechen muß. Aus jedem Brettchen können etwa 6—7 Blei⸗ ſtifte hergeſtellt werden. „Tonmilch“ und„Kuchen“ Weſentlich komplizierter als die Zubereitung der hölzernen Umhüllungen iſt die Fabrikation der Minen. Dieſe werden aus Graphit und Ton hergeſtellt, die in ungereinigtem Zuſtande, wie ſie der Erde entnommen wurden, angeliefert werden. Die beiden Rohſtoffe müſſen daher vor ihrer Verarbeitung erſt von den ihnen anhaften⸗ den Beimengungen befreit werden, was beim Graphit auf chemiſch⸗mechaniſchem Wege erfolgt. Der Ton hingegen wird einem Schlämmverfah⸗ ren unterworfen, indem man ihn in Waſſer auf⸗ löſt, wobei die Verunreinigungen zu Boden ſin⸗ ken. Sodann wird die„Tonmilch“, wie man den nunmehr geläuterten Rohſtoff bezeichnet, durch Zuſatz chemiſcher Präparate wieder abge⸗ ſchieden und in Filterpreſſen zu einer immer noch waſſerhaltigen Paſte abgepreßt. Erſt in dieſem Zuſtand iſt der Ton zur Minenfabrikation ver⸗ wendbar. 5 Die Härteabſtufung des Schreibkerns wird durch das Miſchungsverhältnis beſtimmt. Je mehr Ton man ihm beifügt, deſto härter wird die Mine; je mehr Graphit man zuſetzt, deſto weicher fällt der Schreibkern aus. Jede Bleiſtift⸗ fabrik hat hierbei ihr eigenes Verfahren. Meiſt werden Graphit und Ton in Rührwerken ver⸗ miſcht und dann in Spezialmühlen gepumpt. Dieſe vermahlen in kürzeſter Zeit das Material zu einer feinkörnigen Maſſe, die dann in Filter⸗ preſſen zu plattenartigen„Kuchen“ abgepreßt wird. Nachdem die Miſchung bis zu einem beſtimm⸗ ten Feuchtigkeitsgrad getrocknet worden iſt, wird ſie bis zur endgültigen Verarbeitung abgelagert. Dieſe beginnt mit einer mechaniſchen Zerkleine⸗ rung der„Kuchen“, die zunächſt gewalzt werden. wobei die urſprüngliche Teigmaſſe in blättrige Form übergeht. Hierauf wird die Miſchung mit⸗ tels hydrauliſcher Preſſen mehrmals durch„Sei⸗ her“ getrieben, bis Graphit und Ton völlig in⸗ einander aufgegangen ſind. Zum Schluß des Vereinigungsprozeſſes wird die Maſſe durch Stampfmaſchinen„entlüftet“ und von einer mechaniſchen Preſſe durch eine dem gewünſchten Minendurchmeſſer entſprechende Matrize zum fertigen Minenſtrang gepreßt. Sodann werden die Bleikerne in der erforderlichen Länge abge⸗ ſchnitten und zurechtgemacht. Schreibkerne im Fettbad Doch noch haben die Minen nicht die unum⸗ gängliche Feſtigkeit. Sie wandern daher in luft⸗ dicht verſchloſſenen, feuerfeſten Käſten in einen mit Oel geheizten, tunnelartigen Brennofen, in dem ſie bei einer Temperatur von über 1000 Grad Celſius ſtundenlang„geglüht“ werden. Da⸗ mit nicht genug, erhalten die Schreibkerne ſchließ⸗ lich noch ein heißes Fettbad, wodurch ihnen erſt vollkommene Gebrauchsfähigkeit verliehen wird. Verhältnismäßig einfach iſt die Zuſammenſetzung der Bleiſtifte. Durch Leimautomaten werden Mi⸗ nen und Amhüllungen unlösbar miteinander vereinigt. Nach mehrtägigem Trocknen und an⸗ ſchließendem„Schleifen“ der Stirnſeiten werden die Brettchen gehobelt und in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen zu einer entſprechenden Anzahl„rauher“ Stifte verarbei⸗ tet. Sodann werden die meiſt ſechseckigen oder kreisrunden Stifte in ihrem ganzen Umfang zu⸗ rechtgeſchliffen, womit bereits die erſte Ausſchei⸗ dung von Ausſchuß und nachzubearbeitenden Exemplaren verbunden wird. Schließlich werden die Schreibwerkzeuge noch lackiert. Es dient hier⸗ zu ein gefärbten Lack enthaltender Farbtopf, der mit einer Abſtreifvorrichtung, beſtehend aus einer Filzpackung mit Gummiring, verſehen iſt durch die die Bleiſtifte durchgeſtoßen werden. Innerhalb einer halben Minute ſind ſie wieder trocken und werden durch ein Förderband einem Sammelbehälter zugeführt. Stifte, die ein ver⸗ ſchiedenfarbiges Muſter oder einen bunten Ring am Kopfende erhalten, müſſen vorher noch die automatiſche„Spritzerei“ paſſieren. Vor der dutzendweiſen Verpackung werden die Schreibwerkzeuge noch durch die feingeſchliffenen Meſſer der ſogenannten„Schärfelmaſchine“ an beiden, Enden bearbeitet und ſchließlich vor⸗ ſchriftsmäßig abgeſtempelt. Fabrikmarke, Kenn⸗ nummer und Härtegrad werden in Goldbuchſta⸗ ben oder Schwarz⸗Weiß⸗Schrift auf den Stiften Von Bürsen und Kärkten Hhelm-Maimisene abendborse Tendenz: widerſtands fähig Frankfurt a. M., 24. Sept. Mit Rückſicht auf den Wochenſchluß und angeſichts der ſchwachen. der Auslandsbörſen war die Unternehmungsluſt an der Abendbörſe ſehr gering, zumal Kundſchaftsaufträge nicht eingetroffen waren. Deſſen ungeachtet erwies ſich die Grundtendenz als recht widerſtandsfähig; auch die Kurſe wichen nur un- weſentlich von denen am Mittagsſchluß ab, wenn auch kleine Abbröckelungen in der Mehrzahl waren. Etwas ſtärker verändert waren nur Licht& Kraft mit 154½ (155), Moenus Maſchinen mu 125(125¾), Geſfürel mit 155(155½), Metallgeſellſchaft mit 153(156 /), Deutſche Linoleum mit 165 ſ½(166) und Junghans mit 135(135¼). Von Montanaktien bröckelten Man⸗ nesmann ¼ pCt. ab auf 122 ⅛8, Rheinſtahl mit 154¾ und Verein Stahl mit 118 lagen behauptet. JG. Farben gingen/ pCt zurück auf 163 ¼, ebenſo Ha⸗ vag auf 87, Nordd. Lloyd unv. 88. Von Einheits⸗ werten waren Faber& Schleicher weiter feſt mit 120 (119) und wieder rep., auch Schramm Lack/ pCt. höher mit 128. Hanauer Hofbräuhaus kamen nach vierwöchiger Pauſe mit 154½(157) wieder zur Notiz. Bankaktien blieben unverändert. Von Renten waren Reichsaltbeſitz zu unv. 128 ¼ gefragt, 4½proz. Krupp zu 98½¼ nach 98%, wund Hproz. Union Rheinbraun Hraftſtoff notierten mit 101/(101¼). Kommunal- Umſchuldung nannte man unv. 94.70. delreldemärnie Mainzer Getreidegroßmarkt Mainz, 24 September. Bei ruhiger Geſamttendenz lagen die Notierungen gegenüber dem letzten Markt, am Freitag, dem 17. September, unverändert. Getreidegroßmarkt Worms vom 24. September 1937. Die Notierungen gelten für 100 kg bei Barzahlung in Reichsmark, ſoweit nichts anderes vermerkt. Die Mehlpreiſe verſtehen ſich für Abnahme von mindeſtens 10 Tonnen frei Empfangsſtation, gemäß Anordnung der W. V. Für Mühlenfabrikgte gelten die Be⸗ dingungen des Reichsmühlenſchlußſcheins. Getreide, Trockenſchnitzel und Oelkuchen ohne Sack. Mühlen⸗ fabrikate und Biertreber mit Sack. Weizen, Preisgebiet W220 frei Mühle 21,30; Rog ⸗ gen, Preisgebiet R 19 frei Mühle 19,60, Hafer, Preis- gebiet 14 16,10, Braugerſte, rheinheſſiſche 21,50, dito Ried 21,50, dito 22,00(Braugerſte frei Erzeugerſtation vollwertig), Futtergerſte, Preisgebiet 9 17,20,. mehl, Type 820, Preisgebiet 20 29,35 plus 0,50, Roggenmehl, Type 1000, Preisgebiet R 19 23,50 plus 0,50, Weizenkleie, Preisgebiet W 20 11,20, Roggen⸗ kleie, Preisgebiet R 19 10,50, Kartoffeln(feſtgeſetzte Preiſe. Tendenz: ruhig. vermerkt. Bei für den Export beſtimmten Blei⸗ ſtiften kommt hierzu noch der Zuſatz„made in germany“, womit die Stifte als deutſches Er⸗ zeugnis gekennzeichnet ſind. Als Material wird zur Stempelung je nach der Qualität der Schreibwerkzeuge Blattgold, Bronze oder Farbe verwandt, die als dünne Schicht 5 Papierfolien aufgetragen werden. Die Stempelapparate ſelbſt ſind elektriſch beheizt und die Zuführung der Stifte erfolgt wie auch die meiſten vorhergehen⸗ den Arbeitsgänge auf vollautomatiſchem Wege. Ebenſo wird die Anſpitzung maſchinell vorge⸗ nommen, falls man es nicht vorzieht, die Schreib⸗ werkzeuge ungeſpitzt in den Handel zu bringen. Man ſieht alſo— die Herſtellung von Bleiſtiften iſt keineswegs eine einfache Angelegenheit und erfordert ebenſo viel Fachkenntnis wie Gewiſſen⸗ haftigkeit u. Qualitätsleiſtung. Fee deutſcher Bleiſtifte iſt zurzeit Britiſch⸗Indien, wohin alljährlich 100 000 Gros ausgeführt wer⸗ den. In weitem Abſtand folgen England mit 67 000 und Argentinien mit knapp 66 000 Gros im Jahr. Järge mit doppellem Boden Das Flugzeug im Dienſte polizeilicher Beobachtung Kairo, 22. September. Der ägyptiſchen Polizei iſt es im Einver⸗ nehmen mit den griechiſchen Behörden gelungen, die Organiſation einer in den Mittelmeerländern weit verzweigten Schmuggelbande aufzudecken. 1 Mohn wird heimlich angebaut Das Flugzeug ſtreicht in niedriger Höhe da⸗ hin. Der Kameramann iſt geſchäftig. Alle paar Minuten ſtreckt ſich ſeine Hand aus, und das Filmband fängt die darunter liegenden Felder auf. Die Filmſtreifen wandern in die Dunkelkammern der ägyptiſchen Polizei. Und hier werden oft erſtaunliche En deckungen ge⸗ macht. In der regelmäßigen Fläche der Felder bemerkt man helle oder anders farbige Strei⸗ fen, kleine ovale Stellen. Das iſt kein Mais, kein Getreide: Mohn, der beimlich angebaut wurde! Kontrolleure, die durch die Felder wanderten, ließen ſich täuſchen. So hat es auch jetzt einen Bauer entlarvt, der Mohn kultivierte, was in Aegypten ſtreng verboten iſt. Der Mann leate ein Geſtändnis ab und gab auch ſeine Hintermänner an. Es konnte eine der gefährlichſten Schmuggelbanden, die in Athen ihre Zentrale hatte, unſchädlich gemacht werden. Das ehrſame Geſchäfthaus In Athen, in der Kalidromeu⸗Straße liegt ein reſpektables Geſchäftshaus, hinter deſſen vornehmer Faſſade die verdächtigſten Dinge vor ſich gehen ſollten. Zwei Detektive der grie⸗ chiſchen Polizei mieteten gegenüber als angeb⸗ liche Studenten ein möbliertes Zimmer. Tag und Nacht wachten zwei Augen mit Fernſtecher am Fenſter und paßten auf was ſich in dem Geſchäftshaus ereignete. Wochen und Monate vergingen. Laſtwagen fuhren ein und aus, Menſchen kamen und gingen. Dann wußte man genug. An gewiſſen Tagen kamen gewiſſe Waren im Piräus⸗Hafen an und verſchwanden darauf hinter dem ſchweren Tor des Hauſes in der Kalidromeu⸗Straße. Das alles war ſehr intereſſant, aber noch nicht genug, das Netz zuzuziehen. Die Polizei war entſchloſſen, ganze Arbeit zu leiſten und die Bande bis auf den letzten Mann auszuheben. Wie kam die Schmuggelware außer Landes, das fragte ſich die Polizei immer wieder. Das Rätſel löſte ſich, als eines Tages beobachtet wurde, wie ein Herr Voutſinas, der Beſitzer des fraglichen Geſchäftshauſes, einem Sargtiſchler einen Beſuch abſtattete. Der gute Mann wollte ſich doch nicht etwa begraben laſſen? Nein, er war noch ganz geſund. und erkundigte ſich nur. ob die Särge mit dem doppelten Boden ſchon fertig waren. Nachts ſchlich ſich ein Detektiy in die Werkſtatt des kleinen Meiſters und ſah ſich die Särge, die in allen Größen herumſtan⸗ den, etwas näher an. Alle hatten ſie einen doppelten Boden. Der Mann beſaß ſcheinbar eine florierende Sargtiſchlexei und beabſichtigte, ſeine Erzeugniſſe maſſenweiſe auszuführen. Die Polizei fand dieſe Exportmethode mehr als ſon⸗ derbar und zog nun das Netz zuſammen. Acht⸗ zehn Perſonen zappelten darin, ohne daß ſie von ihren Revolvern. die bereit lagen, Gebrauch machen konnten. Leider aber waren ſie auch ſtumm wie richtige Fiſche und wollten nichts darüber ſagen, wo ſich ihre geſchäftlichen Auf⸗ zeichnungen befanden. Die weſentliche Note in dieſen Kriminal⸗ roman brachte eine tapfere Bulldogge, die auf dem Hof des Hauſes in der Kalidromeu⸗Straße die Detektive wütend anbellte. „Gehen Sie ſofort, er beißt!“ ſchrie der ver⸗ haftete Herr Voutſinas verzweifelt. Aber es war ſchon zu ſpät. Nicht etwa, daß die Bull⸗ dogge gebiſſen hätte; nein, an der Hundehütte hatte ſich nur ein Brett verſchoben. Und da war die Ueberraſchung für die Polizei gegeben! Herr Voutſinas hatte ſeine Bücher in einem Geheimfach verſteckt und ſich ausgerechnet die Hundehütte als Treſor ausgeſucht. Es lag alles darin, was genügte, um die Beteiligten auf viele Jahre hinter Schloß und Riegel zu bringen. 2 3 hlt Freude eudlien ile felbt ung det ergehen 1 Uege. bolge⸗ Sh tei, piſſ e eher Indien rt ver. and mit 00 Gtos ausgeſtreckt. denken konnte. Der ſchmale, 0 Nr. 39 Sonntag, den 26. September 1937 Am Fluß Von Ernſt Kreuder Die Sonne hüllte die weite, ſommerliche Landſchaft in eine flirrende, flimmernde Glut. Als das farbloſe Feuer am heftigsten brannte, ſchien es, als wäre nun auch der Fluß in ſeiner breiten, hellgrünen Bahn ins Stocken geraten. Reglos ruhte in der blauen Weite über den ſanft geſchwungenen Höhen am Horizont ein ſtrahlendes, ſchnee⸗ weißes Wolkengebirge. Selbſt die dichten, hohen Schilfbüſche am Waſſer waren ſo un⸗ beweglich, als ſei die gläſerne, zitternde Luft über ihnen fort in die Ferne gerückt. In einer Lichtung am uferſchilf lagen um die Mittagsſtunde auf dem heißen, glitze⸗ rigen Sand zwei junge braune Geſtalten je hatten die Augen ge⸗ ſchloſſen, als ob ſie ſchliefen. Nur der ge⸗ ſpannte, von der ſengenden Glut leicht ver⸗ errte Ausdruck ihrer unbeweglichen Ge⸗ ſchter verriet, daß ſie wach waren. Jetzt öffnete der eine von ihnen träge den Mund und ſagte in die heiße Luft hin⸗ ein: Hat man uns eigentlich ſchon ge⸗ rufen?“ „Bis jetzt noch nicht“, erwiderte der andere mit geſchloſſenen Augen. Dann war es wieder ſtill. Die beiden waren gleichaltrig und wirk⸗ ten wiederum ſo verſchieden, daß man an einen Anterſchied von mehreren Jahren ſchmächtige, eſchwarze junge Mann, der eben geantwortet hatte, machte mit ſeinen zwanzig Jahren durchaus ſchon den Eindruck eines kleinen, gewandten Lebemannes. Sein leicht ge⸗ dunſenes Geſicht war etwas ausdruckslos und hochmütig. Der andere hatte eine wohlgegliederte, kräftige Geſtalt und wirkte mit dem weichen, unbeholfenen Geſicht und der jungenhaft braunen Mähne bedeutend jünger. Nun ſetzte ſich Chriſtian auf, ſtrich ſeine braune Mähne zurück und fragte etwas unwillig:„Wollte ſie uns nicht zum Eſſen rufen?“ „Sicher“, antwortete Konrad mit einem hochmütigen Grinſen. „Was hältſt du eigentlich von Herta?“ fragte Chriſtian ſcheinbar gleichgültig und blickte dabei über den Fluß. „Sie ſoll vorzüglich kochen“, erwiderte Konrad ironiſch. „Anſinn. Ich meine, was du von ihr hältſt?“ „Na hör' mal! Was iſt das für eine ge vorm Eſſen?“ ſagte Konrad unend⸗ ich gelangweilt,„dazu noch bei dieſer Glut. Außerdem bin ich hungrig, und in dieſem uſtand ſoll man nicht urteilen.“ Er lächelte flax und ſelbſtzufrieden. Chriſtian ſtellte keine Frage mehr und blickte wie gebannt auf den Fluß, der da und dort in der Sonne ſpiegelte und her⸗ überblitzte. Sein Verdacht war raſend ſchnell ewachſen. Natürlich war das Ganze eine Ausrebe von Konrad geweſen. In dem Augenblick, da Chriſtian es endlich über ſich gebracht hatte, ein Geſpräch über Herta an⸗ 2 war ihm Konrad ausgewichen. r kannte ihn doch. Sie hatten ſchon zu⸗ ſammen auf einer Schulbank geſeſſen. N Ein Gefühl von Scham und Verzweif⸗ lung durchdrang ihn. Er verſuchte noch ein⸗ Hoi— ist das eine Lust! Bilderdienst Kießglich M Photo Remmle ——2—— 2————&.—— 2E————U—ü—ä—ä ñ ſ——õ—„— 2 2 9—— 2. mal, ſich Herta vorzuſtellen, ihre blonde, liebe Geſtalt, ihr ernſtes, ſchönes Geſicht mit den klugen braunen Augen und dem jungen, friſchen Mund. Er liebte ſie mit der Bedingungsloſigkeit und Ohnmacht ſeiner Jugend. Fünfhundert Schritte hinter ihnen wußte er ſie in dem großen, hellen Sommerhaus ihrer Eltern, bei denen Konrad und er ſeit Tagen zu Gaſt waren. Aber jetzt ſchien ihm dies alles mit einem Male unmöglich geworden. Er hatte ſchon lange den ängſtlichen Verdacht in ſich ge⸗ nährt, daß dieſer in Gefühlsdingen ſtets ſo überlegen tuende Konrad einmal mit Herta näher befreundet geweſen ſein könnte. Er wußte darüber nichts Beſtimmtes. Und er hatte dieſe ſcheußlichen Gedanken immer wieder verdrängt. Aber jetzt ſchien ihm dieſer Verdacht endgültig beſtätigt. Die Art, wie Konrad, der ſonſt nur allzu gern von Frauen ſprach, ihm eben ausgewichen war—, ſeine Stimme, ſein Grinſen—, nein, er konnte ſich jetzt nicht mehr irren. 3 wühlte in ihm. Das reine, ge⸗ liebte Bild, das er ſich von Herta gemacht hatte, konnte er ſich nicht länger bewahren. Er war getäuſcht worden. Und er konnte in der Qual ſeiner erſten Liebe gar nicht ſehen, mit welch grenzenloſem und ſelbſt⸗ ſüchtigem Recht er einen Menſchen ganz für ſein Gefühl gefordert hatte. Nun hatte er Herta ſchon verſtoßen, ehe ſie ihm über⸗ haupt nahe geweſen, ein völlig unwirklicher Vorgang. Denn er hatte es bisher ängſtlich vermieden, von ſeinem träumeriſch ſchwelen⸗ den, ungeſtümen Gefühl etwas zu verraten Was ahnte ſie davon? Ahnte ſie, daß es nur eines Wortes von ihr bedurfte, damit er ihr blindlings ergeben war. Junges Blut. Und nun war mit einem Male alles unmöglich. Dieſer kleine, ſchmächtige, dunkelhaarige Don Juan neben ihm war mit Herta näher befreundet ge⸗ weſen. Unmöglich. Es war„alles“ aus. „Chriſtian! Konrad!“ rief in dieſem Augenblick eine helle Stimme fern aus dem Garten hinter ihnen. „Endlich“, ſagte Konrad.„Hörſt du nichts? Herta hat gerufen.“ „Ja“, ſagte Chriſtian, und ſie ſtanden auf. Aber in dem Augenblick, in dem Kon⸗ rad ſich nach dem Garten wandte, um hin⸗ auf zu gehen, beugte ſich Chriſtian plötzlich vor, und dann ſprang er im Kopfſprung in den Strom. Konrad drehte ſich um, ſchüttelte den Kopf, dann ging er leiſe pfeifend weiter, durch den großen, ſommerlichen Garten ins 8 us. Nach einigen Metern tauchte Chriſtian aus der kühlen grünen Tiefe wieder auf. Obwohl er verwirrt und traurig war, ſchwamm er ruhig und gleichmäßig. Dabei ordneten ſich ſeine Gedanken wieder, der Grimm ließ nach, und dann blieb ihm nur noch die kalte Einſicht, daß er jetzt das einzige verloren hatte, was ihm auf dieſer Welt heilig war. Er hatte in verhältnismäßig kurzer Zeit den breiten Fluß überquert und ging un⸗ willkürlich an der gleichen Stelle an Land, wo ſie ſtets ausruhten, wenn er mit Herta und Konrad über den Fluß geſchwommen war. Mutlos warf er ſich in das hohe Ufer⸗ gras. Aber bald empfand er die Hitze als zuwider und läſtig, er ſtand auf und watete durch das fette, glänzende Gras, bis er unter Weidenbüſchen am Waſſer eine ſchattige Stelle gefunden hatte. Dort ſtreckte er ſich aus, und dann wunderte er ſich wieder, daß er ſo vollkommen verzweifelt ſein konnte; aber nach einiger Zeit war er dann doch unter dem flirrenden, eintönigen Gezirp der Grillen eingeſchlafen. Er mochte über eine Stunde im Schatten geſchlafen haben, als ihn ein nagender Hunger weckte. Etwas ratlos ſetzte er ſich auf. Was konnte er jetzt eigentlich tun? In das Sommerhaus drüben konnte er nicht gut zurückkehren, dort hatte er ſich durch ſein unentſchuldigtes Fehlen bei Tiſch zumindeſt ein wenig lächerlich gemacht. Voller Trotz brütete er vor ſich hin. Er hatte jetzt keine Kleider und kein Geld und einen quälenden Hunger. Es war eine jämmerliche Lage. Dann dachte er ſich verſchiedene Auswege aus. Er konnte das Ufer entlang ſtreifen und einen Angler treffen, die hier ver⸗ einzelt am Waſſer ſaßen. Er konnte dem Angler erzählen, daß er über den Fluß ge⸗ ſchwommen war, aber nun zu entkräftet ſei, um wieder zurückzuſchwimmen. Dann wollte er ihn um etwas zu Eſſen bitten. Eine peinliche Bitte. Wenn er erſt den wühlenden Hunger los war, konnte er hier warten, bis es Nacht wurde. Dann würde er hinüber ſchwimmen und verſuchen, unbemerkt durch den Garten und in ſein Zimmer zu gelangen, deſſen Fenſter immer offen ſtand. Dann würde er im Dunkeln ſeinen Koffer packen und zum Bahnhof gehen. Er verließ das ſchattige Weidengebüſch und ſchlich recht betrübt durch das hohe Gras, als plötzlich jemand vor ihm auf⸗ tauchte. Es war indeſſen kein Angler, ſon⸗ dern ein großes junges Mädchen im weißen Badeanzug, von der weißen Badehaube liefen Waſſertropfen über das ſchmale braune Geſicht. „Was machſt denn du hier?“ fragte Herta lächelnd, ſte atmete noch raſcher vom Schwimmen. Er war blaß bis in die Lippen geworden. Er konnte ſie kaum anſehen. Zugleich durch⸗ drang ihn ein ſüßes und bitteres Glücks⸗ gefühl. Langſam faßte er ſich. Sein Mund wurde ſchmal, über der rechten Braue er⸗ ſchien eine kleine, ſchiefe Falte. „Oh“, ſagte er,„ich wollte nur gern allein ſein. Ich hatte über etwas nachzu⸗ denken. Bitte vielmals um Entſchuldigung, daß ich nicht zum Eſſen kam.“ „Dann habe ich dich alſo geſtört, Chri⸗ ſtian? Ich ſah dich durchs Glas herüber⸗ ſchwimmen und—“ „Nein, durchaus nicht. Es iſt ſehr nett von dir, daß du gekommen biſt.“ 5 8.5 faßte leicht nach ſeiner Hand und agte: „Komm, laß uns wieder rüberſchwim⸗ men.“ Die Berührung ihrer kühlen, ſchmalen Hand lähmte ſeinen Widerſtand. Er dachte nur noch verwirrt, daß es nicht möglich hen konnte, daß Konrad mit dieſem großen 8 440 Mädchen befreundet geweſen ſein ſollte. Als ſie am Waſſer ſtanden, kam es ihm mit einem Male wieder beſchämend vor, daß er ſich ſo leicht hatte überreden laffen. Er mußte etwas tun, um ſeinen Stolz zu retten. „Herta“, ſagte er und blickte ſie finſter an, dann ſah er ins Waſſer,„ich habe kein Recht zu dieſer Frage, aber, ich meine, hat Konrad dir einmal nähergeſtanden?“ Er ſah nicht, daß ſie jetzt vor ſich hin⸗ lächelte. Er fand ſeine Frage unendlich wichtig und zugleich unerträglich albern. „Doch“, ſagte ſie,„natürlich haſt du ein Recht zu dieſer Frage.“ Ueberraſcht blickte er auf. Sie lachte und dann ſchüttelte ſie lachend den Kopf. Jetzt hatte er ſich wahrſcheinlich lächerlich gemacht. „Aber, erſt wenn wir drüben ſind, be⸗ kommſt du die richtige Antwort“, ſagte ſie, ſtrich ihm übers Haar und ſprang ins Waſſer. Benommen ſah er ihr nach. Er hätte zer⸗ knirſcht ſein müſſen über die leichte, freund⸗ liche Art, mit der ſie ſeine verzweifelte Wichtigtuerei überging. Ach, warum mußte die Liebe ſo ſchwer ſein, dachte er, während er ihr nachſchwamm. Sie winkte ihm zu. Er war noch nie ſo leicht über den Fluß geſchwommen. 3 8 a 1 8 1 *— 5* e eee N 5 N 3 D r N N nN „„ — 8 4 rc ˙ TTT r.. ˙—— TTTTTTFTTTTTTTTTTTTTTTT . 5 eee ee eee eee .——— n 8 c 3 . r——————————————————ĩ 3 8 . 5 S PPP ———T—000T0—0T0T—T——. ebene. ihm Beſitz ergriff. —— M ęꝗ æ— — T Die Probepredigt Von Heinrich Riedel Predigtamtskandidat Palm kam ſpät abends— ſein Zug hatte ſchlechten An⸗ ſchluß— in dem großen Kirchdorf, wo er am morgigen Sonntag als Anwärter für die vakante Pfarrerſtelle ſeine Probepredigt halten ſollte, mit dem Wagen von dem drei Kilometer entfernten Bahnhof an, klopfte an die Tür des einzigen Gaſthofs im Ort und ließ ſich, ohne weitere Umſtände zu machen. von dem Wirt in das voraus⸗ beſtellte Zimmer führen. Kaum hatte dieſer die Tür von außen zu⸗ emacht, als Kandidat Palm erſtaunt auf⸗ ag Aus dem Nebenzimmer klang die laute Stimme eines Mannes, der eine Rede u halten ſchien. Der Betreffende mußte eigen Eintritt überhört haben. Der unfreiwillige Zuhörer brauchte keine — Minuten, um zu wiſſen, daß es ſich bei em einſamen Redner um ſeinen(wie ihm mitgeteilt worden war, ebenfalls für mor⸗ gen zur Probepredigt beſtellten, ihm anſonſt jedoch unbekannten) Mitbewerber um die Pfarramtsſtelle handelte, der ſeine Predigt memorierte. Jedes Wort war zu verſtehen, denn die beiden Zimmer waren nur durch eine dünne Tür voneinander getrennt. Intereſſiert folgte Palm dem Vortrag. Als er aber die Predigt bis zu Ende an⸗ gehört hatte, mußte er ſich ſagen, daß ſie viel beſſer ſei als die, die er ſelbſt zu halten gedachte. Sie hatte Schwung, Gedanken⸗ tiefe, ſie griff ans Herz. Kandidat Palm erſchrak. Seine Aus⸗ ſichten ſtanden ſchlecht für morgen. Sehr ſchlecht. Soeben fing der Anſichtbare im Neben⸗ zimmer zum zweitenmal mit ſeiner Pre⸗ digt an. Palm grübelte ſorgenvoll und mit auf⸗ geſtört wachen Sinnen vor ſich hin. Da kam ihm plötzlich eine Idee..., die er zunächſt unwirſch zurückdrängen wollte, die dann aber doch in Sekundenſchnelle von Unwiderſtehlich. Und Palm mußte ſich ihr, ſo ſehr er gegen ſie ankämpfte, ſchließlich wie unter einem Zwang fügen. Und nun tat er zunächſt folgendes: er prägte ſich— für ſein vortreffliches Ge⸗ dächtnis war er ſchon auf dem Seminar be⸗ rühmt geweſen— die Predigt, die er immer noch weiter mit anhören mußte und die ſein Gegenüber anſcheinend erſt kurz vor ſeiner Herkunft ausgearbeitet hatte, mit ein; und als der Vortragende endlich Schluß machte und zu Bett ging, konnte Kandidat Palm ſie ebenfalls faſt Wort für Wort auswendig.——— Feierlich läuteten die hellen Glocken am Sonntagmorgen. Von Flieder duftete die milde Luft. In der Kirche aber gab es keinen leeren Platz, und viele ſtanden in den Gängen, als der etwas rundliche Kan⸗ Harte Die junge Muſtangſtute wandert, von ihrem Fohlen begleitet, langſamen Ganges über die gras⸗ und waſſerarmen Gegenden des ſüdlichen Nevada. Erſt heute früh hatte ſie das unbeholfene Junge, ihr erſtes, geworfen, und man ſieht es der Mutter an, daß ſie eine ſchwere Geburt überſtehen mußte. Sie iſt mit dem Kleinen ein gutes Stück hinter der wandernden Herde zurück⸗ geblieben. Aber das regt ſie nicht auf. Sie weiß, ehe es völlig dunkel geworden iſt, wird der Hengſt zu ihr zurückkehren und die Nacht über bei ihnen bleiben. Und morgen wird ſie ja wieder kräftig genug ſein, um mit der Herde weiterzuwandern. Aber ſie iſt vorſichtig, kennt die Vorliebe ihrer Feinde, der zahlreichen Wölfe und Coyoten für zartes Fohlenfleiſch. Am hellen Tage wagen ſich zwar die feigen Geſellen nicht einmal in Rudeln in ihre Nähe. Aber in einer knappen Stunde wird plötzlich, wie es auf den ſüdlichen Prärien nun ein⸗ mal iſt, die Nacht anbrechen. Dann muß ie einen geeigneten Platz gefunden haben, der ſie gegen Angriffe ſchützt. Deshalb geht ſie jetzt noch langſamer als zuvor, aber vorſichtig weiter, bis ſie eine geeignete Stelle, ein hohes Kakteendickicht, entdeckt. N Es iſt ſchon dunkel, und das Wiehern des Erwarteten iſt immer noch nicht zu hören. Dafür klingen aus der Ferne abſcheuliche Laute. Das Geheul der Präriewölfe dringt wie Teufelsmuſik zu der Mutter. Dieſe Raubtiere haben ebenfalls Junge, und die Stute weiß, daß ſie jetzt beſonders gefräßig ind und vor nichts zurückſchrecken. Den Hals weit nach vorn geſtreckt, liegt die Stute da und ſchaut über die Liel⸗ farbigen tten der Ebene. Nur ein einziges Mal wendet ſie den Kopf, um ihr didat Palm, der als erſter predigen ſollte, mit einigermaßen unruhigen Schritten zur Kanzel emporſtieg und ſeine Predigt hielt. Andächtig lauſchte die Gemeinde und war, obwohl der Kandidat ein klein wenig un⸗ ſicher und hier und da zu ſtocken ſchien, ſichtlich befriedigt. Auf der Bank bei den Kirchenälteſten aber ſaß Kandidat Engelmann. a Bei den erſten Sätzen wäre er beinahe aufgeſprungen. Denn, was er da hörte— er wußte nicht, ob er träume oder wache— war beinahe Wort für Wort ſeine eigene Predigt. Das Blut hämmerte ihm in den Schläfen. Inzwiſchen redete Kandidat Palm eifrig weiter und Kandidat Engelmann konnte faſt auf die Minute berechnen, wann er zu 8 ſein würde und wann er ſelbſt dran⸗ äme. Was tun? Eine andere Predigt frei zu halten, konnte er ſich— in ſeiner Auf⸗ regung ſehr begreiflicherweiſe— nicht zu⸗ trauen. Die Gemeinde aufklären und einen Skandal herbeiführen, kam nicht in Be⸗ tracht, abgeſehen davon, daß ihm dies Be⸗ 2 zunächſt ſelbſt noch völlig unerklär⸗ ar war. Weggehen konnte er auch nicht. Er konnte überhaupt nichts, als auf die Kanzel gehen. Und das tat er denn auch, als es ſo weit war. Halb mechaniſch ſtieg er die kleine Treppe hinauf, langſam, um Zeit zu ge⸗ winnen. Aber einmal kam er ja doch oben an. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft und fand doch keinen Ausweg. Oben ſtützte er die Hände auf die Brüſtung. Vor ſeinen Augen flimmerte es. Was tun? Irgend etwas mußte ja ſchließ⸗ lich geſchehen. Er mußte anfangen zu reden. Und da— im gleichen Augenblick, als er, noch nicht recht wiſſend, was er ſagen würde, den Mund öffnete— kam ihm der rettende Einfall. Es war gleichſam, als be⸗ fehle ein anderer ſeiner Zunge. Sein Körper ſtraffte ſich, und mit wohltuend dunklem Organ begann er:„Liebe Ge⸗ meinde... wir haben ſoeben eine ſo ſchöne Predigt gehört, daß ich nichts beſſeres tun kann, als... ſie noch einmal zu halten.“ Und dann hielt er ſeine eigene Predigt. Und da er ſie doch noch etwas beſſer konnte als ſein Vorgänger, da zudem ſeine Art zu predigen eine beſondere Wärme und Ein⸗ dringlichkeit ausſtrömte, ſo machte er einen ganz außerordentlichen Eindruck. Die Gemeinde ſtarrte mit immer größerer Verwunderung, aber auch mit ſtiller Ehr⸗ furcht auf den gewinnenden, wahrhaft er⸗ ſtaunlichen Prediger.„Dat's aber'n Kirl! De kann wat!“ ſagten die Bauern. Und ſo wurde Kandidat Engelmann noch am gleichen Tage zum Pfarrer erwählt. Hufe Junges zu liebkoſen und es zu beruhigen. Wie das Kleine neben ihr zittert! Wie dicht es den geſchmeidigen Rumpf an die Mutter ſchmiegt. Plötzlich leuchtet am grauen Horizont ein Feuer auf, das, hell und rötlich auf⸗ flammend, einen weiten Lichtkreis über ſeine Umgebung legt. Die Stute hat noch nie ein ſolches Feuer geſehen und fürchtet ſich faſt noch mehr vor ſeiner fernen Helle als vor dem wüſten Heulen ihrer Tod⸗ feinde. Wo bloß der Hengſt bleibt? Er hätte doch längſt hier ſein müſſen. Das Wolfs⸗ eheul kommt näher, und ſie iſt mit ihrem Fohlen— allein. Naſſe Flecken zeigen ſich um ihre Ohren und in den weichen Flanken. Der Angſtſchweiß iſt es. Und der Hengſt fehlt. Aber die junge Mutter kann ja nicht wiſſen, daß zu der⸗ ſelben Stunde, am frühen Morgen, als das Fohlen zur Welt kam, einige Präriewellen von ihr entfernt, plötzlich ein Reiterſchwarm um die Herde auftauchte und mit ſurrenden Laſſos in ſie hineinritt. Ebenſowenig ahnt ſie, daß dort, wo ſeit einer halben Stunde die helle Flamme am Horizont auflodert, jetzt die Jüngeren ihrer Herde zwiſchen einem zuſammengekoppelten Kreis anderer Pferde zuſammengehalten werden, und daß ihr Beſchützer, den ſie ſo ungeduldig er⸗ wartet, ſtundenlang auf der Flucht mit älteren Tieren fortſtürmte zu den rettenden Felſenklüften. Sonderbar— in der Richtung des hellen Feuers iſt das Wolfsgeheul völlig verſtummt. Nur vereinzelt dringt dumpfes Knallen von dort durch die ſternenklare Nacht zu ihr herüber. Ein wüſtes Geheul verkündet ihr, daß die Wölfe die Stelle gefunden haben, wo ſie in der Frühe das Fohlen geworfen hatte. lachte der Bachmüllershans. 1„ Vn ͤ⁊;.— U—— Jetzt brauchen ſie nur dem ſcharfen Geruch ihrer Spuren zu folgen, um auch ihr Ver⸗ ſteck zu finden. Nach kurzen Minuten ſind ſie da. Es iſt nicht das erſtemal, daß ſie ſich gegen die Wölfe 5 verteidigen hat. And ſie iſt nicht gewillt, ihr 19 8 175 und das Leben ihres Jungen kampflos hinzu⸗ geben. Man wird es nicht von ihr nehmen, wie Wölfe es von zahmen Stuten ſtehlen, die in dieſen Gegenden kaum ein Drittel ihrer Jungen hochbringen. Ein Zucken geht durch ihre feinen Muskeln. Die Hinterbeine ziehen ſich ſtraffer, ſchlagfertig ein. J Die Spitze des Packes hat ihr Verſteck gefunden. Eine kurze Weile kreiſt das Rudel heulend um das natürliche Gehege, das ihnen den Weg zum Morden und zu dem unſchuldigen 3 von drei Seiten verſperrt. Dann ſetzt eine Wölfin zum Sprunge auf die abgekehrte Stute an, deren harte Hufe— fürchterlich ausſchlagend— die Beſtie in der Luft treffen und ſie zu Boden werfen. Einige Minuten lang hat die Stute nun Ruhe, bis das Rudel die verletzte Schweſter zerriſſen hat. Dann ſpringen zwei Wölfe zugleich die Mutter an. Auch dieſe beiden treffen die Hufe ſchnell hintereinander und mit verheeren⸗ der Wirkung. Der Reſt des Rudels fällt erbarmungslos über die Geſchlagenen her, während die Mutter ihr vor Angſt leiſe wieherndes Fohlen mit Liebkoſungen zu beruhigen ſucht. Die Wölfe bleiben vorläufig wieder in reſpektvoller Entfernung von dieſen gefähr⸗ lichen Hufen. Aber es dauert nicht lange, da reizt ſie die wilde Luſt nach dem Blut des Jungen zu weiteren Angriffen. Dies⸗ mal vergraben ſich die Fänge eines Wolfes tief in die Muskeln der Mutter, doch ge⸗ lingt es ihr, auch dieſe Beſtie von ſich zu ſchlagen, ehe die anderen zu dicht an ſie herankommen. Aber der Blutverluſt aus dem klaffenden Wundenriß ſchwächt die Stute, während die Wölfe abwartend und immer wilder heulend im Halbkreis hinter ihr ſtehen. Als die Beſtien durch erneutes, verſtärk⸗ tes Heulen den entſcheidenden Angriff ein⸗ leiten, hört die Stute aus der Dunkelheit ganz fein das Wiehern eines Hengſtes. Laut anwortet ſie. Neuer Mut beſeelt die. Mutter. a Unerwartet iſt das Heulen der Wölfe fort. Dafür knallt es grob und ziſchend. Cowboys, die das Bellen der Grauen vom Feuer aufgeſtört hat, beſchießen die Beſtien. Die Stute und ihr Fohlen ſehen die Reiter in der Dunkelheit nicht. Erſt als die Menſchen am hellen Morgen von der Wolfsjagd zurückkommen, erblicken ſie in dem Kaktusdickicht einen ſtämmig gewach⸗ ſenen ſchwarzen Hengſt, der ſie mit feurigen Augen herausfordernd anſtarrt. Und von dem Leib des Hengſtes verdeckt, ſteht eine ermattete Stute, die zärtlich ihr Fohlen beleckt und es durch Liebkoſungen zu er⸗ heitern verſucht. Zitternd ſteht das Kleine. NAA Im Zwielicht Von Hubert Südekum Seit Wochen gab's im gräflichen Forſt⸗ haus keine Ruhe und Gemütlichkeit mehr; denn der Oberförſter Tillmann randalierte alleweil, daß es in den Harzbergen wider⸗ hallte. Schon daß ihn ein böſer Rheuma⸗ tismus mit heftigen Schmerzen plagte und ans Bett feſſelte, verurſachte ihm ärgſten Verdruß. Daß aber währenddes im Revier ein Wildſchütz umging, ſo ein heimlicher, hundsföttiſcher, der nur die Kapitalen ab⸗ ſchoß, die für den Grafen höchſtſelbſt be⸗ ſtimmt waren, und daß der Franz, dieſer grünſchnabelige Forſtgehilfe, ihn um nichts in der Welt ſtellen konnte— das verſchlug dem Alten die Laune vollends. Ellenlanges Geſchimpf war von der Frühe bis in die Nacht hinein ſein einziges Getue. Und da⸗ vor duckte ſich nicht nur der Franz. Auch der eigenen Tochter, der Guſtel, ging's hart an; denn ganz im 2 war ſie dem ſchmucken Jungförſter zugetan, warum die ungerechten Tadel, mit denen ihr Vater Franz bedachte, auch ſie bis in die Seele ſchmerzten. So überlegte Guſtel hin und her, wie ſie dem jungen Förſter wohl helfen könnte. Franz indes, der von Guſtels Kummer nichts ahnte, rannte raſtlos durchs Revier, gönnte ſich kaum noch Schlafenszeit und ſuchte nach dem Freiſchütz wie ein Schweiß⸗ hund nach dem Wild. Er wußte wohl, wer dieſen vermaledeiten heimlichen Stutzen da führte und immer in aller Herrgottsfrühe die beſten Böcke umlegte. Aber der Bach⸗ müllershans kannte auch den Forſt wie ſeine Weſtentaſche, konnte ſchleichen wie ein Wildkater und war vorſichtig wie ein Luchs. Sonſt war er ein paſſabler Kerl, dieſer Bachmüllershans; nur das verteufelte Wildern, das konnte er nicht laſſen, das ſtak ihm im Blut. Auf dem letzten Jahrmarkt, juſt, als ſich Franz einmal dazu aufgerafft hatte, mit der hübſchen Tochter ſeines unwirſchen Vor⸗ geſetzten, mit der Guſtel, eine fröhliche Polka zu tanzen, traf er den Bachmüllershans. Er war ihm nicht feind. Beileibe nicht. Sie waren beim Holzausmeſſen oft tagelang ſelbander in beſter Eintracht durch die Bergwälder gegangen. Aber jetzt mußte er's ihm doch einmal ſagen:„Du, Bach⸗ müllershans, wann ich dich einmal erwiſch, Spaß kenn ich dann keinen!“ Der Hans aber ſah bockſcheu beiſeite: „Was willſt? Wo ſollteſt du mich wohl er⸗ wiſchen—?“ 5 ben im Forſt, beim Wildern— wo onſt!“ „Ah, geh! Da kannſt lange ſuchen—!“ Aber das Lachen blieb ihm im Halſe ſtecken; denn die Guſtel blickte ihn mit ihren Schwarzaugen an, als ſähe ſie ihm durch Leib und Seele Vier Tage danach, in früheſter Morgen⸗ ſtunde, als noch die Täler voller Nebel und Undurchdringlichkeit waren und auf den Bergen kaum das erſte klägliche Büchſen⸗ licht über die Blößen huſchte, knallte es wieder zweimal unmittelbar aufeinander⸗ folgend und ſo laut widerhallend, daß es im Forſthaus hörbar war. Der Franz war ſchon auf der Pirſch und ſtapfte, dampfend vor Wut und Schweiß, den Berg hinan. Aber jetzt fuhr auch die Guſtel aus dem Bett, Heimlich hatte ſie einen alten Anzug des Jungförſters bereitgelegt. Im Nu war ſie angezogen, nahm des Vaters Büchſe und Lodenhut und ſtürmte mit heißen Wangen hinaus in den kalten Morgen. Dem Franz zulieb wollte ſie auf eigene Fauſt mit⸗ W den Wildſchützen unſchädlich zu machen Ein trügeriſches Zwielicht herrſchte im Bergwald und täuſchte Schatten vor, die wie Menſchen ſchienen. Franz blieb auf ſeiner hitzigen Pirſch alle Augenblicke hinter einem Baumſtamm ſtehen und horchte und ſpähte. Es ſchüttelte ihn vor Zorn, und wenn ihn wieder ein Schatten genarrt hatte, heulte er auf vor Wut. 5 Aber jetzt hörte er plötzlich vor ſich einen Aſt knacken. Wie angewurzelt blieb er ſtehen. Hielt den Atem an und preßte ſeine Augen in die Dämmerung, daß ſie ſchmerzten. ie ditt Der Wilddieb— es war in der Tat der Bachmüllershans— ſtand ganz in ſeiner Nähe hinter einer Tanne. Er fühlte die nahe Gefahr, ahnte den Gegner. Zu ſehen war nichts. Aber bleiern hielten ihn ſeine Glieder in dem Verſteck. Bange Gedanken ſchoſſen ihm durchs Hirn. Er ſah wieder Guſtels Blicke, dachte an die Schande, wenn er ertappt würde, an die drohende ſchwere Strafe. Glaubte ſich mit einemmal von Dutzenden von Förſtern umringt. Sah ſich in einer Falle, aus der es kein Entrinnen gab. Und ſchwur am Ende bei allen Heiligen, nie mehr zu wildern, wenn er dieſes Mal noch davon käme. 5 Dann fuhr er jäh zuſammen. Ganz deut⸗ lich hörte er auch von der andern Seite her Schritte. War er denn wirklich umringt? In einer Falle? Taſtend kamen die Schritte 7 Ihm rann der Schweiß aus allen oren. a Da? Was war das? Gepolter! Flucht! Und Franzens wütende Stimme:„Hab' ich dich endlich, du ausgeräucherter Lump, du Wilddieb, du elender, erbärmlicher—?!“ Weiter hörte der Bachmüllershans nichts mehr. Er ſprang auf, und wie von Furien gejagt, raſte er hinein in den düſteren ſchen bergauf, bergab, ohne ſich umzu⸗ ehen. f Droben auf den Bergen aber gab es eine arge Enttäuſchung für den Franz. Als er ſich endlich ſein Herz blank geflucht hatte und ſein Opfer etwas zu Luft kommen ließ, hörte er plötzlich eine helle, zittrige Stimme: ae Franz! So ſperr' doch die Augen au 6 1 1 Er erſtarrte. Löſte verwirrt die Fäuſte aus dem Rock des Gefangenen. „Kennſt mich nicht, Franz?“. „Ja, um alles in der Welt, du biſt's, die Guſtel? Was machſt denn du hier oben?“ Ich. ich wollt' den Wildſchützen ſtellen, den lumpigen „Ja, du—? Du, Mädel? Und in Mannshoſen? Jeſſes, Guſtel, wie kommſt denn dazu?“ „Weil ich's nicht mehr vertragen kann, daß dich der Vater alle Tage ſchimpft.“ „Mir— mir zulieb... 2“ Franzens Ent⸗ täuſchung ſchlug nun in helle Freude um. Er begriff. Froh lachte er auf. And dann — blutjunges Leben, Bergeinſamkeit, Morgenſtille: was hätte der Franz, der doch einmal des Oberförſters Nachfolger im Amt werden wollte, da Beſſeres tun können, als die Guſtel ganz feſt in ſeine Arme zu ſchließen und die verpatzte Pirſch auf den Wilderer mit einem herzhaften Kuß zu beenden. 2 9 b Zir ſcht fta big 05 2 U nel, 10 fl 0 dest 1 ————— zodlich, als wären fie Zwillinge. Freilich, wer ſie und nebeneinander betrachtete, der erkannte, daß in den Roman von 0. v. Hanstein (24. Fortſetzung und Schluß.) Freilich, am Morgen nach der Gerichtsſitzun w aſte, ſchon bald auf, und cdie Mutter 8 ſich daß er gar ſo lange mit ſeinem Anzug beſchäftigt war. Als er dann in das Wohnzimmer trat, hatte er ſeit dem Unfall zum erſten Male die Pflaſter abgewaſchen. Die Narben waren nur noch wenig zu ſehen, und friſch kaſiert war er auch. Er hatte allerdings dazu zum Friſeur im Nebenhaus gehen müſſen, weil der linke Arm noch in der Binde hing. Lange hatte der Waſtel in dieſer Nacht noch gegrübelt. Aus war's mit dem Sepherl! Ganz Aus! Daran war jetzt nichts zu ändern. Der Sudmeiſter arbeitete ſich ſelbſt in eine Art Weltſchmerzſtimmung hinein. Gut! Dann würde er eben einſchichtig bleiben, denn nach der Joſepha ein anderes Mädel? Aber na! Nicht mehr ſehen wollte er die Joſepha, und ſchon ſchüttelte er wieder den Kopf. Was hatte das Sepherl geſagt? Ihr Freund ſollte er bleiben? Kurz, der Waſtel nahm Mantel und Hut und ging auf und davon. Das heißt, nur bis in die Ludwigſtraße. In einer Art ſelbſt⸗ gefälliger Märtprerſtimmung hatte er beſchloſſen, ganz früh zur Joſepha zu gehen und ihr noch einmal Glück zu wünſchen, ihr und dem Taver. 5 85 Oder war doch noch etwas anderes in ihm? Noch ein Fünkchen Hoffnung, daß, nun Taver frei war, vielleicht bei ihr die Stimmung umſchlug? Mit einem mächtigen Blumenſtrauß in der Hand, ſo daß er nun erſt recht wie ein Brautwerber ausſah, er⸗ ſchien der Waſtel bei der Windhuberin in der Biermälzer⸗ gaſſe und erſuhr dort Joſephas neue Adreſſe im„Schwarzen Hahnen.“ Er ſtieg die Treppe hinauf, da— da kam ihm Joſepha entgegen Herrgott, war das denn nur möglich? Es gab ihm einen ganz tiefen Stich ins Herz. War es denkbar, daß ein paar kurze Stunden ein Menſchenkind ſo ver⸗ ändern konnten? Rot und rund waren die Wangen! Voller die ganze Geſtalt! Jugendfriſch, lebensfroh, geſchmeidig, kräftig in jeder Bewegung, ſo kam ihm das Sepherl oben auf der etwas dämmerigen Diele entgegen. Er ſtand wie erſtarrt, hätte ſich doch freuen müſſen, daß es ihr ſo gut ging, und doch ſchmerzte es ihn bitter! „Fräulein Joſepha!“ Er fand wahrhaftig nicht mehr das„Du“ und das „Sepherl“. Aber da ſcholl ihm ein etwas fremdes, herzliches Lachen entgegen.„Wann's die Joſepha Collina meinen, die bin i net, wohl aber die Schweſter Pia.“ Es war wahrhaftig dem Waſtel ergangen wie droben 5 in Scalino der alten Kernbacherin. Ein Wunder war es 8 nicht, denn die neunzehnjährige Pia ſah der nun einund⸗ zwanzigjährigen Joſepha wahrhaftig ſo vollkommen ähn näher Zeiten des Leides aus dem Sepherl ein ernſter, be⸗ onnener Menſch geworden, während das fröhliche Pia⸗ Madel noch ein kindlich frohes Dirndel war. Iſt das die Möglichkeit! Alsdann— i bin der Schindhammer Waſtel.“ „Dös freut mi, dös i Eahna ſeh! Das Sepherl hat ſchon ſo viel von Ihnen erzählt.“ Sie faßte ſeine geſunde Hand und zog ihn mit ſich „Sepherl, da kimmt der Herr Sudmeiſter, und an großen Buſchen bringt er dir mit.“ Es war ein recht traulicher Kaffeetiſch, droben im Zimmer im„Schwarzen Hahnen“. Der Kaver war heut ſchon viel munterer und das alte Mutterl erſt recht! Ganz früh hatte das Sepherl ſchon beim Vater ge ſtanden, ihn mit in ihr Zimmer gezogen. Vaterl, red mit dem Xaver!“ Der Collina hatte ſauerſüß geſchmunzelt.„Was ſoll reden? I denk, du haſt geredet!“ „Biſt net mehr bös?“ Die Mundwinkel verzogen ſich noch mehr. „Was heißt bös? Bös bin k freili, aber— wenn ein Hagelſchlag kimmt und mir's Korn verſchlägt, hilft's Bösſein a net. Man muß es halt hinnehmen.“ Daß der Vater nun den armen Faver gar mit einem Hagelſchlag verglich, war der Sepherl net recht, aber— wenn er es nur hinnahm! Es gab viel, ſehr viel zu erzählen al dieſem Morgen. Wie das Mutterl den Infanger fand, wie die Pia ge⸗ holfen hatte, und mitten hinein ſchneite der Waſtel mit ſeinem Strutzen, und nun war der Vater erſt recht wieder nicht ganz zufrieden. Dafür aber war das Sepherl heute ganz anders. Was doch das kleine Almmadel für eine richtige, ſchlaue kleine Eva war, und wie ſie gleich in ihrem Kopf aller⸗ hand Dinge zuſammenreimte, an die kein anderer Menſch denken konnte, als eben ein junges Weib! Der Waſtel ſaß da und ſchüttelte immer wieder den Kopf, wenn er abwechſelnd die Joſepha und dann wieder die Pia anſah, und die Pia— die kam kaum aus dem fröhlichen Lachen heraus über des Sudmeiſters Er⸗ ſtaunen. Der Collinabauer ſtand auf.„J hätt einen Gang.“ „Du, Vater, in München?“ 5 „Ich bin ſo haſtig abgereiſt, daß i die Vroni gar ne. geſprochen hab, aber der Galterer Emil, der Nachbar, der will an Aug offenhalten und mir ſchreiben, wann daheim etwas los iſt. J hab meine Adreſſe auf der Hauptpoſt lagernd angeben. Dann müſſen wir auch auf das Paßbüro. Der Xaver hat ja net amal anen Paß, iſt ja heimlich über die Grenzen gangen. Aufs Gericht müſſen wir a, damit er ſeine Papiere kriegt und—u k denk, heim wollen wir a bald.“ Aber die Frauen wollten ſich erſt noch putzen, und der Xaver, der heut aus ganz anderen 2 ſchaute— ja, der mußte ein anderes Gewandel haben, und das ſollte ihm der Alte beſorgen. Mit ſeinen nacketen Knien und ohne Mantel? Ja, dös war geſtern in der erſten Erregung geſchehen, aber heut am Tag ging das nicht, und Geld hatte er ja, denn man hatte ihm geſtern die beſchlagnahmte Brieftaſche zurückgegeben. Der Gemsjäg Amor hbeannen. auf dem Nach einer Stunde ſchon kam der Collina zurück und— e er ein grimmiges Geſicht, daß das Sepherl er⸗ „Haſt etwa eine ſchlechte Nachricht, Vater?⸗ An gute Nachricht! Die beſte, die ich haben könnt!“ Dabei ſchlug er mit der Ti i Taſſen klirrten Fauſt auf den Tiſch, daß die „Aber Vater!“ „Weg iſt fie! Durchgebrannt mit an jungen Bu en Auf und davon! Frei iſt die Luft! Soll's der Tete holen, das Weibsſtück, das vermaledeite!“ a Bis auf den Waſtel, der mit großen Augen dieſem ſelt⸗ ſamen Freudenausbruch zuhörte, verſtanden ſie alle. „Hab's lange geahnt! Gut iſt's, und jetzt kan Wörtl mehr davon. Dumm war i, ſaudumm, aber— los bin i die Bisgurn, und froh bin i. Aber— nun bleiben wir noch a haar Täg in München! Sehen will i das Städtle! Ferien will i haben! Menſch will i ſein, i bin's weiß Gott in den letzten Jahren nimmer geweſen. J hab glei dem Galterer eine Karten geſchrieben!“ Während nebenan der Taver ſich umzog, der Collina 7807 einen großen Packen mitgebracht, ſtand der Alte ei ihm. „Was wirſt jetzt machen, aver? Willſt wieder in die Berge?“ f „Weiß ſelbſt net, hab's dir ja geſagt, was i möcht.“ ⸗Wirſt denn aushalten daheim als Baber?“ Jetzt leuchteten die Augen wieder auf. „J werd ſchon!“ „Und kane Gams wirſt mehr ſchießen?“ „Da kannſt ganz gewiß ſein.“ „Der Collinabauer war wirklich gut gelaunt. Wahrhaftig. eit ſeiner zweiten Hochzeit hatte er eigentlich kein Heim mehr gehabt, und wenn er daran dachte— ſein Sepherl, ſein braves Sepherl immer um ſich! Und ſchaden konate es gewiß nicht, wenn ein junger, kräftiger Menſch, und das würde der Xaver ja bald wieder ſein, ihm die Wirtſchaft abnahm. 0 „Sepherl, kimm ema! her! rief er. Sie trat mit rotem Kopf ein. „Willſt den da wirkli?“ „Ob ji will, Vater!“ Und wollt's treu zueinander halten? Da trat der aver vor ihn und ſtreckte die Hand aus. „J müßt hundert Jahr werden, wann i dem Sepherl abtragen wollt, was es mir Liebes getan!“ Sie blieben wahrhaftig noch volle acht Tage in Mün⸗ chen. Geizig war der Collina ſonſt— aber da hatte es noch ein kurzes Geſpräch zwiſchen ihm und der alten kernbacherin gegeben, und was ſie da dem Alten von dem dicken Strumpf erzählte, der im Häuſerl ganz hinten in der Schlafkammer unter dem Leinzeug lag, das war wahr⸗ haftig auch nicht zu verachten. Was war nur aus der al en, verbiſſenen Here in dieſen Stunden für ein ſanftes, glückliches, altes Weiblein geworden! Und der Waſtel? Ja, das gab ſich vollkommen von ſelbſt. Es war doch natürlich, daß die beiden alten Männer zuſammengingen. Die Joſepha tat, als dürfe ſie jetzt den Kaver nicht eine Minute mehr von ihrem Arm laſſen, die alte Schindhammerin ſchwatzte, was das Zeug hielt, mit der Kernbacherin, wenn dieſe es auch nicht recht verſtand, was die alte Frau mit dem Bandelwurm meinte, auf den ſie immer wieder, vielſagend zu dem Bräumeiſter herüberſchielend, zurückkam. Was blieb da dem Waſtel und der Pia übrig, als daß ſie gleichfalls nebeneinander gingen? Und der Waſtel— nun ja— er war eben ein Menſch mit einfachen Sinnen, und da ertappte er ſich immer wieder dabei, daß er das Pia⸗Madel für das Sepherl hielt! Dann aber hatte der Xaver ſeinen Paß, und nun ſollte es heimgehen. 5 „Wann der Herr Sudmeiſter etwa mal in die Berg kommen? Soll mir a Freud ſein.“ Es war wieder merkwürdig, daß der Waſtel eigentlich gar nicht mehr traurig und kopfhängeriſch war. „Könnt ſchon geſchehen!“ Als ſie dann aber wirklich auf der Bahn waren und in den Zug ſtiegen, da hielt der Herr Sudmeiſter gleich zwei Buſchen in ſeiner Hand. Einen für das Sepherl! und einen für Pia. „Damits net neidiſch ſan, und damit der Xaver niz Unrechtes glaubt.“ a Es war März geworden, und noch immer lag der tiefe Schnee über den Bergen. Der Kaver ſtand während der ganzen Fahrt am Fenſter. Niemand ſollte es ſehen, wie ihm die Augen feucht wurden, als er ſie wiederſah, alle die alten, vertrauten Freunde! Den Piz Roſeg, den Morteratſch, den Palü und das ehr⸗ würdige Haupt der Bernina. Mitten in die Winterpracht, die auch jetzt noch dit großen Hotelapläſte mit Fremden füllte, mitten in den Klang froher Kapellen, die auf den Bob⸗ und Skibahnen ſpielten, mitten in das fröhliche Treiben der Schlittſchuh⸗ fahrer hinein ertönte das Geläut der kleinen Dorfkirche auf dem Berg bei Pontreſina. 5 Als dann aber die Orgel erklang, die der Lehrer ſpielte, derſelbe Lehrer, der damals den böſen Brief an das Sepherl geſchrieben, da betraten der Kaver, der längſt wie⸗ der helle Augen und feſte Wangen bekommen, und das Sepherl die Kirche. 10 Nicht lumpen ließ ſich der Collinabauer, wenn es galt, ſeine Aelteſte zu verheiraten. Eine große Hochzeit war es. denn es war ja gleichzeitig eine öffentliche Ehrenerklä⸗ rung für den Xaver. 1 Kleine Mädchen gingen voran. Blumen 885 es ja noch nicht, aber grüne Tannenzweige und kleine Weidenkätzchen ſtreuten ſie auf den Weg, und dem alten Pfarrer kamen die Worte ſo recht von Herzen, denn froh war er, daf er dem Faber ſeine Ehre wiedergeben konnte und nich für eine armen Sünder zu beten brauchte. Friſch und neu ſah es aus im Collinahaus, nachdem das Sepherl die wüſte Unordnung beſeitigt hatte, die von der„Zweiten“ zurückgelaſſen worden war. Of: hatte der Collinabauer, der im Oberſtock ſein Gericht zu tun. Mit aller Eile Tom Bernina-Paß Copyright 1933 by„Der Zeitungsroman A. E.“ Lit. Verlag Berlin SW 29, Gneisenau t 2d 34 betrieb er diẽ Scheidung. Leicht war es, denn die Vront war mit einem Kellner davon und führte in Zürich ein leichtfertiges Leben. Einmal kam der Collina wieder vom Gericht. „Weißt das Neueſte? Dem Infanger, dem Hallodri, haben ſie in Tirano ſechs Jahre ſchweren Kerkers auf⸗ brummt.“ Der Frühling kam. Ganz langſam zog er ins Land. Von den Bergen donnerten die Lawinen zu Tal, die Bäche ſchwollen zu reißenden Strömen, der Schnee ſchmolz Augen aus dem jungen Graſe, eine würzige, ſtarke Früh⸗ leuchtenden jungen Frühlingsſonne, begann es überall zu ſproſſen und zu keimen. ö Mit der Berninabahn waren Xaver und Joſepha zu den Berninahäuſern gefahren. Aber hinaufgeſtiegen waren ſie nicht. Der Beltrambauer hatte das kleine Anweſen der Kernbacherin dazugekauft, ſeit das alte Weiblein, das nach den ſchweren Tagen des Winters ſich nicht mehr recht zu erholen vermochte, ſtill, aber mit glücklichem Lächeln in dem Collinahauſe, in dem ſie ein Altersſtübel bezogen. ihre Tage verbrachte. Manchmal mußte der Bauer lachen! Wer ihm geſagt hätte, daß er noch einmal mit der Hexen unter einem Dach leben ſollte! Aber— gut war es doch, zuzuſchauen, wenn jetzt der Kaver arbeitete, und aus dem Bergführer war ein tüch⸗ tiger Bauer geworden! Es war doch anders, auf eigener Scholle zu ſtehen, ſein junges Weib zur Seite, als immer wieder von Fremden Trinkgelder zu nehmen. An den Berninahäuſern hatten Xaver und Joſepha den Zug verlaſſen: fetzt ſtiegen ſie langſam hinauf zur Alp Saſſal Maſone. Da lagen ſie wieder: der ſteinerne Zucker⸗ hut, der im Winter den Jägern als Zuflucht diente, und daneben das kleine Sennhaus. Eben war der Beltrambauer dabei, die ſchweren Laden von ſeinen Fenſtern zu heben. Draußen auf der jungen Grasalm weidete wieder das Vieh, aber ein anderes Senn⸗ madel ſtand in der Küche und ſcheuerte alles blank, um parat zu ſein für die erſten Gäſte. kaver und Joſepha ſtanden an der Brüſtung und ſahen hinüber auf den mächtigen, hell in der Sonne ſchillernden Gletſcher. 8 a Größer ſah er aus, jetzt im Frühling. Weiß und glatt lag er da, und der Schnee deckte alle ſeine gefähr⸗ lichen Riſſe und Schründe, wenn auch unten im Tal der Wildbach mit ſeinem ſchäumenden Schmelzwaſſer als rei⸗ zender Fluß dahinrauſchte. 1 8 „Sixt, Xaverl, da hab i geſtanden in jener ſchweren Nacht und hab immer ausgeſchaut, ob du net kamſt. Und dann hat dort oben das kleine Lichtel gewinkt.. „Und dann biſt kommen und haſt mi geholt.“ Weich war ihnen beiden zumute. 5 „Weißt noch, Sepherl, wie du mir ſagteſt, daß du nie die Schand tragen würdeſt, wenn ſie mich als Wilderer ab⸗ führen täten? J hab mein Wort net gehalten, du aber haſt mehr tan! Haſt mehr Schande auf dich genommen ind biſt mir doch treu geblieben.“ g zNa! Dich hab i immer lieb gehabt. Immer nur dich!“ Der Xaver wußte nicht, was der plötzliche Ausbruch bedeutete, aber er ſchloß ſie an ſeine Bruſt. Spät abends war es, als die beiden heimkamen, und ſie hatten Augen, als ſeien ſie in einer Kirche geweſen. Das Pia⸗Madel, das nicht wieder ins Italieniſche zurück⸗ gekehrt war, ſondern der verheirateten„Schweſter im Kiternhauſe zur Hand ging, öffnete die Tür. Einen roten kopf hatte das Pia⸗Madel und lief eilig davon. b Im Zimmer ſtand der Collinabauer. „Beſuch haben wir kriegt!“ 1 Jetzt ſahen die beiden den Waſtel. Ganz plötzlich, ganz unvorbereitet und ohne ſeine Ankunft zu melden, war er gekommen. 27 „J wollt Eahna nur ſagen, die Brauerei iſt wieder parat. Schön iſt's geworden. Neue Maſchinen! Blitzſauber! Aber der Vater iſt net mehr ſo recht auf dem Schick. Kann ſich auch ans Neue net mehr gewöhnen und— t bin hal Bräumeiſter worden.“ t „Das freut mich“. Collina drückte ihm glückwünſchend die Hand, wenn er auch nicht begriff, warum der! zaſtel aus München heraufkam, um ihm zu ſagen, daß er Bräu⸗ meiſter geworden. 15 „Da hab i denkt, an einſchichtiger Menſch iſt eh nur ein halber und— damals das Sepherl—“. a „Ja, die Joſepha, die iſt jetzt die Kernbacherin.“ „Aber— die Pia!“. i Wahrhaftig, nun auch das Sepherl wieder rotwangig, glücklich und friſch war, konnte man die beiden kaum unterſcheiden.. 8 „Pia, jetzt kimm amal eini! Was ſagſt? Der Herr Bräumeiſter Schindhammer iſt da.“ 4 ſchon Blame „Willſt Frau Bräumeiſterin werden?“ 5 Die Pia war nicht um die Antwort verlegen und ſah en Alten lächelnd an. „Wann's der Herr Vater befiehlt?“ 5. Aber es war ein recht übermütiger Knix, den ſie dabei lachte, und ehe der Waſtel ſie faſſen konnte, war ſie zur Tür hinaus. Frühlingsnacht! Joſepha ſtand ſinnend am Fenſter. Wie würzig, wie jung, wie lebensbejahend es von draußen hereinzog! Wie leuchtend und heilig ſie in das Zimmer grüßten, die alten, ewigen Berge! 1 Feierlich war es in ihr. Die letzten trüben Gedanken, die ihr heut kamen, als ſie droben neben aver auf der Alm ſtand, und an zwei traurige Augen dachte, waren verſchwunden, der letzte Stein von ihrer Seele ge⸗ nommen. Xaver ſtand neben ihr und legte den Arm um ſie. Beide ſahen ſie hinaus in die Nacht, und ihre Herzen waren voll reinen Glücks. Darüber, an einem anderen Fenſter, ſtanden Waſtel und Pia. Auch ſie waren glücklich. In der Kammer droben aber ſaßen zwei alte Menſchen — ein Vater und eine Mutter. Sie ſprachen nicht, aber— ſie waren glücklich in dem Glück ihrer Kinder. 3 8 1 1 0 1 N 1 1 1 8 5 2 700 9 1 9 1 * 55 ö 1 1 1 0 12 8 5 1 74 0 1 1 1 5 N 5 40 1 1 A 4 1 1 . ——ů—ů— iohsleiter der aon Anordnung des keichsorganiſalionsleiter Dr. A. Ley v. 21. 1. 1937: Die Reichsſchulungsbriefe ſind das einzige, weltanſchauliche Schulungsorgan der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront. Für alle Politiſchen Leiter ſowie die DAff.⸗Walter iſt der 0 Feldten der Reichsſchulungsbriefe eine ſelbſt verſtändliche, dienſtliche Pflicht. Ohne Ausnahme ten alle ſeit 1933 eingetretenen und beſonders alle im vergangenen und in dieſem 225 in die Partei aufgenommenen Mit glieder Bezieher der Reichsſchulungsbriefe ſein. darüber hinaus muß die reſtloſe Erfaſſuung aller der Volksgenoſſen angeſtrebt werden. die Intereſſe an einer perſönlichen Vertiefung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zeigen oder in ihrem Tätigkeitsbereich Menſchen führen und erziehen wollen. Aus Stadt und Land Mannheim. Am Donnerstag nachmittag wurde an der Ecke Friedrichsring— Colini⸗ ſtraße eine Radfahrerin von einem Perſonen⸗ traftwagen angefahren und zu Boden geſchleu⸗ dert. Die Radfahrerin erlitt eine erhebliche Rißwunde am Hinterkopf und eine Gehirner⸗ ſchütterung. Die Verletzte wurde nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr be⸗ ſteht S0— Etwa zur gleichen Zeit fuhren zwei Schüler im Alter von 6 und 12 Jahren mit einem Handwägelchen, welches der Aeltere mit den Füßen ſteuerte, die ſüdliche Auffahrt der Reichsautobahnüberführung bei Secken⸗ heim hinunter. Beim Herannahen einer Zug⸗ maſchine mit zwei Anhängern wurde der Schü⸗ ler unſicher und fuhr gegen den letzten An⸗ hänger. Das Wägelchen wurde zur Seite ge⸗ ſchleudert. Während der Jüngere ohne Ver⸗ letzungen davon kam, blieb der Aeltere bewußt⸗ los liegen. Der Verletzte wurde von dem Füh⸗ rer eines hinzukommenden Perſonenkraftwa⸗ gens zu einem Arzt nach Seckenheim gebracht. — Bei acht weiteren Verkehrsunfällen wur⸗ den drei Perſonen verletzt und acht Fahrzeuge beſchädigt.— Verkehrsüberwachung). Bei ei⸗ ner am Donnerstag vorgenommenen Verkehrs⸗ kontrolle wurden wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung 44 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 14 Halter von Kraftfahrzeugen bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Waldmichelbach. Zur öffentlichen An⸗ prangerung kam ein hieſiger Vg., der fremdes Obſt erntete und hierbei auf der Tat betrof⸗ fen wurde. Radfahrerin tödlich verunglückt Trier, 23. September. Auf der Römerbrücke in Trier wurde ein achtzehnjähriges Mädchen, das mit dem Fahrrad nach ſeiner Arbeitsſtelle unterwegs wax, von dem Anhänger eines überholenden Laſtzuges aus dem Saargebiet erfaßt und zu Boden ge⸗ worfen. Ein Rad des ſchwerbeladenen Anhän⸗ gers fuhr dem Mädchen über den Unterleib und den rechten Oberſchenkel. Schwerverletzt wurde es ins Krankenhaus gebracht, wo es verſtarb. Kohlenſäureleitung explodiert LP. Nidda, 23. September. In der Molkerei in dem Nachbardorfe Ram⸗ ſtadt explodierte, anſcheinend infolge eines Ma⸗ terialſchadens, eine Kohlenſäureleitung. Von den herumfliegenden Stücken der Leitung wurde der gerade zur Milchablieferung anweſende 35 Jahre alte Landwirt Heinrich Herrche aus Bo⸗ benbaufen ſo unglücklich getroffen, daß er mit ſchweren inneren Verletzungen. u. a. auch er⸗ hebliche Verletzungen der Därme, nach Gießen in die Klinik eingeliefert werden mußte. — Von einem Langholzwagen überfahren OL. Säckingen, 28. September. In Hänner verunglückte in den Morgen⸗ ſtunden des Mittwoch der Landwirt Andreas Bühler tödlich. Er war mit einer Kuh unter⸗ wegs, als er von einem Langholzwagen überholt wurde. Hierbei ſcheute die Kuh und Bühler wurde vor das Hinterrad des Langholzwagens 1 überfahren und auf der Stelle ge⸗ ötet. In eine Miſchmaſchine gefallen Andernach(Rhein), 23. September. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich in einem Kretzer Bimswerk. Bei der Arbeit geriet ein 35jähriger Mann mit dem Kopf in eine Miſchmaſchine, wodurch ihm die Kiefer⸗ knochen eingedrückt wurden. Auch erlitt er noch ſonſtige ſchwere Verletzungen. Der Mann fand Aufnahme im Andernacher Krankenhaus. Eine unmenſchliche Frau Sie vernachläſſigte und mißhandelte ihren ſchwerkriegsbeſchädigten Mann PD. Offenbach, 22. September. Vor dem Bezirksſchöffengericht Offenbach hatte ſich die 48 Jahre alte Ehefrau Anna Doro⸗ thea Müller aus Offenbach unter der Beſchuldi⸗ gung zu verantworten, ihren ſchwexkriegsbe⸗ ſchädigten Ehemann, der im höchſten Grad hilf⸗ los und ſeit mehr als zehn Jahren an das Krankenbett gefeſſelt iſt, nicht nur in der Pflege vernachläſſigt, ſondern den ſo ſchwer getroffe⸗ nen Menſchen gequält und mißhandelt zu haben. Sie war weiter beſchuldigt, durch Verſchweigen ihres und ihres Ehemannes Vermögen, das ſich heute auf über 100 000 RM. beläuft, ſowie von Einkünften aus dem Geſchäftsbetrieb ihres Ehemannes beim Städtiſchen Wohlfahrtsamt bewirkt zu haben, daß ihrem Ehemann Unter⸗ ſtützungen ausbezahlt wurden. In der Verhand⸗ lung beſtritt die Angeklagte alles, was man ihr zur Laſt legte und bezeichnete das ganze als einen Racheakt. In der Zeugenvernehmung ſchilderte zunächſt der Hausarzt ſeine gemachten Wahrnehmungen. Es wurden dann verſchiedene Krantenſchweſtern gehört, die den Ehemann der Angeklagten ge⸗ pffegt hatten. Sie bekundeten, daß Müller ein bedauernswerter kranker Mann geweſen ſei, der oft geweint hätte. Eine Schweſter äußerte ſich dahingehend, daß der Mann oft über liebloſe Behandlung geklagt, keinen Kaffee bekommen und auch keinerlei Handreichungen erhalten habe, Nicht viel beſſer waren die Bekundungen einzelner Krankenpfleger, von denen einer ſagte, daß Frau Müller ihren Mann geſchlagen und diefer geäußert hätte, es käme ihm vor, als ſei er zu viel. Ein anderer wieder will den kranken Mann mit blutenden und geſchwollenen Lippen angetroffen haben und die Frau ſelbſt hahe er in vielen Wochen nur einmal geſehen. Eine Pflegerin hat mehrfach beobachtet, wie Frau Müller ihren wehrloſen Mann ſchlug. Der Zeugin gegenüber habe Mül⸗ ler einmal geäußert:„Ich gehe nicht an meinem Kriegsleiden, ſondern anden Unverſchämtheiten meiner Frau zugrunde“. Das Gericht berurteftte die Ehefrau Müller 2 em Jahr Gefängnis und 1000 RM. Geld⸗ Neuer iprudel n Bad Zoden Bad Soden, 23. September Bad Soden am Taunus hat bekanntlich im Frühjahr mit der Erbohrung eines zweiten Sprudels begonnen. Zu dieſem Zweck wurde ein Bohrturm errichtet. Bis zum Beginn der B war man auf etwa 180 Meter iefe gekommen, wo man reichlich Thermal⸗ waſſer vorfand. Da die Bohrung aber ziemlich piel Lärm verurſachte, wurde ſie vorläufig ein⸗ geſtellt. Jetzt hat man die Bohrarbeiten wieder aufgenommen. Der neue Sprudel wird vor⸗ ausſichtlich bis zum beginnenden Frühjahr zur Verfügung ſtehen. Die Bohrung des neuen Sprudels wird nach dem Voranſchlag etwa 120 000 RM. erfordern. Arzl ein Opfer ſeines Berufes Andernach(Rhein), 23. September. Im Andernacher Krankenhaus verſtarb an ben Folgen einer Infektion der 28jährige Arzt Dr. Biener aus München. Er ſollte im Ander⸗ nacher Krankenhaus die Vertretung übernehmen und war im Auto nach Andernach gekommen. Kurz vorher hatte er in München noch eine Ope⸗ ration ausgeführt, wobei er ſich an der rechten „Hand eine Infektion zuzug. Er kam trotzdem noch nach Andernach. doch hatte ſich während der Reiſe ſein Zuſtand ſo verſchlimmert, daß ihm in Andernach der rechte Arm abgenommen werden mußte. Leider war dieſer Eingriff ſchon zu ſpät, der junge Arzt verſtarb. Das märchen vom geſtohlenen Ichſen cine groteske Diebesgeſchichte Koblenz, 22. Sept. Einen Ochſen zu ſtehlen, iſt ſicher nicht ſo ein⸗ fach. Selbſt wenn man die Beute glücklich unter Dach und Fach hat, häufen ſich die Schwierigkei⸗ ten noch. Alle dieſe Entwicklungen hatte der An⸗ zeklagte P. aus Schuld an der Ahr vorbedacht ich deshalb die„freundliche“ Mitwirkung eines achmannes geſichert. Den unentbehrlichen omplizen fand er in zeinem jungen Mann namens K. aus Schuld an det Ahr, der eben ein Geſchäft eröffnet hatte. Bei Nacht und Nebel wurde der Ochſe entführt. Man holte ihn von der Weide und brachte ihn nach dem Anwe len des Angeklagten K., wo es unverzüglich an de Schlachtung ging. Sofort danach kam dann en Mann mit einem Kraftwagen aus Godesberg, der den geſchlachteten Ochſen für 320 Mk. kau e. Doch das Unglück ſchreitet ſchnell. Schließt ech kann ja das Abhandenkommen eines Ochſen ſei⸗ nem rechtmäßigen Beſitzer nicht verborgen blei⸗ ben. Die Polizei nahm ſich der Sache an und ſtattete auch dem Mann in Godesberg einen Be⸗ ſuch ab. Nach längerem Leugnen gab dieſer auch dann zu, daß er den Ochſen gekauft habe, ob⸗ wohl das Fleiſch nicht vom Fleiſchbeſchauer ge⸗ prüft und abgeſtempelt war. Daß der Ochſe ge⸗ ſtohlen war, habe er nicht gewußt. Die Sache hatte noch eine Nebenwirkung. Der Angeklagte P., der zweifellos der Urheber bei dem Och ſen⸗ diebſtahl war, wurde bei der Aufteilung des finanziellen Erlöſes von ſeinem Komplizen K. regelrecht übers Ohr gehauen. Fr ſann auf Rache und revanchierte ſich mit einem Einbruchs⸗ diebſtahl bei ſeinem ehemaligen Tatgenoſſen. Hierbei blieb er der Materie durchaus treu. denn er ſtahl— vier ſaftige Schinken. Das Schöffengericht, das ſich au 7. Mai mit dem verwegenen und ſo folgenreichen Ochſen⸗ diebſtahl zu befaſſen hatte, verurteilte damals den Angeklagten P., der wegen Diebſtahls ſchon häufig vorbeſtraft war, zu zwei Jahren und 8 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehryp rluſt. Der Angeklagte K. wurde als Mittäter zu einem Jahr Gefängnis und der Angeklagte M. aus Godesberg als Hehler zu drei Monaten Gefäng⸗ a nis verurteilt. Vor der Großen Strafkammer war dieſe Angelegenheit noch einmal Gegen⸗ ſtand, da die Angeklagten K. und M. Berufung eingelegt hatten. Beide Berufungen wurden ver ⸗ worfen. Eine Mufler fölet ihre beiden Kinder Wegen Totſchlags zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Mainz, 21. September. Vor dem Schwurgericht Mainz hatte ſich die 37jährige Ehefrau Katharina Heucher aus Ober⸗Hilbersheim bei Oppenheim we⸗ gen Tötung ihres ſieben Jahre alten Sohnes Reinhold und ihrer ſechs Jahre alten Tochter Margarete zu verantworten. Die Angeklagte hatte 1928 nach dreijährigem Verhältnis eine Ehe geſchloſſen. der die beiden Kinder ent⸗ ſprungen waren. Wie die zweitägige Ver⸗ handlung ergab, hatte die Angeklagte vor der Eheſchließuna das Verlöbnis löſen wollen, dann aber auf Zureden ihrer Mutter doch da⸗ von Abſtand genommen. Die Ehe wude nicht glücklich Die Frau fühlte ſich von dem jühzor⸗ nigen Mann ſchlecht behandelt und mit Arbeit überlaſtet. Auch glaubte ſie Anlaß zu haben. ſeiner ehelichen Treue zu mißtrauen, wozu die eigenartigen Wohnunasverhältniſſe beitrugen. Das Ehepaar Heucher mußte nämlich, um zum eigenen Schlafzimmer zu gelangen dasjenige des Hausmädchens durchqueren. Die Angeklag⸗ te rieb ſich bei ihren Eiferſuchtsvorſtellungen körperlich und ſeeliſch auf und faßte 1936 den Entſchluß. ſich von ihrem Mann zu trennen. gab aber dieſes Vorhaben auf Einwirkung ih⸗ rer Verwandten wieder auf. Ihre ſeeliſche Ver⸗ faſſung ließ dann in ihr den Entſchluß reifen, mit den beiden Kindern in den Tod zu gehen. Am Oſtermontaa dieſes Jahres fuhr ſie mit den beiden Kindern nach Gaulsbeim und ſtieß hier von der Brücke eines zum Rhein führen⸗ den Flutarabens erſt den Sohn und dann die Tochter trotz deren Schreie ins Waſſer. wobei ſie ertranken. Die Heucher ſelbſt fand nicht mehr den Mut, nun ſelber Schluß zu machen. Auf ihre Schreie hin wurde ſie von einem in der Nähe des Flutgrabens wohnenden Land⸗ wirt aufgefunden und ihre Ueberführung ins Krankenhaus in Bingen veranlaßt. Von dort kam die Heucher einen Tag ſpäter in Haft. Die Anklage lautete auf vorſätzliche Tötung zweier Menſchen durch zwei ſelbſtändige Hand⸗ lungen mit Vorſatz, aber ohne Ueberlegung. Die Verhandlung konnte in der Beweisauf⸗ nahme die Anſchuldigungen der. Angeklaaten gegen ihren Ehemann nur in geringem Um⸗ fang, ſoweit Handlungen gegen die eheliche Treue in Betracht kamen, als berechtigt feſtel⸗ len., dagegen ergab ſich, daß es ſich bei der Angeklagten um eine höchſt ſenſible pſychopa⸗ tiſche Perſon handelt, bei der, da in ihrer engeren Familie zwei Fälle von Schwachſinn vorhanden ſind, eine gewiſſe erbliche Veranla⸗ auna vieleicht vorhanden iſt. die aber im übri⸗ gen einen Mangel an äußerer Haltung und an Fähiakeit zum Eigenleben aufweiſt De Zerrüttung der Ehe ſei wohl in erſter Linie * 5 zlente u. der phyſiſch⸗pſychiſchen Ucberbeanſpruchung der Angeklagten zurückzuführen. Das Gericht erkannte die Angeklagte des Totſchlags inzwei Fällen für ſchuldiga und verurteilte ſie unter Zubilliaung mildernder Umſtände nach§ 51 Abſ. 2 und§ 213 zu je 3 Jahren Gefängnis. zuſammengezogen zu 5 Jahren Gefängnis und den Koſten unter An⸗ rechnung von 5 Monaten Haft. Der Staatsan⸗ walt hatte ſieben Jahre Gefängnis beantraat. Die Angeklagte nahm das Urteil an. galzſäure ins Gefickt geſchülkel Mainz, 22. Sept. Ein junger Mann von Sprendlingen brach auf Anraten ſeines Stiefvaters die Beziehungen zu 49 einem Mädchen ab. Eines abends im Frühſom⸗ mer ſtellte deren Mutter den jungen Mann und verlangte von ihm ein gegebenes Geſchenk zurück. Plötzlich ſchüttete die Frau dem jungen Mann ein vorher zu dieſem Zweck beſchafftes Salzſäure⸗ Gemiſch ins Geſicht, wodurch das eine Auge ſtark gefährdet wurde. Nur durch ſofortige ärztliche Hilfe konnte das Auge erhalten werden. Die Strafkammer verurteilte die Angeklagte zu vier Monaten Gefängnis. Ein Tolſchlag nach 18 Jahren geſühnt Die Raubaffüre von Niederſaubach.— 12 Jahre Zuchthaus für den Täter.— Der Arier Nachweis führte zur Verhaftung des Täters. OL. Saarbrücken, 23. September. Mehr als 18 Jahre ſind vergangen, ſeit in dem kleinen Dorf Niederſaubach bei Lebach ein ſchweres Verbrechen an dem Ackerer Wilhelm Riehm verübt wurde. das dieſen das Leben koſtete. Von dem damals 43 Jahre alten ledigen Beſitzer eines landwirtſchaftlichen Anweſens ging das Gerücht, daß er ſich ſchon mehr als 60 000 Mark geſpart habe. Auf dieſes Geld hatten es zwei Verbrecher abgeſehen. Der Plan gelangte in der Nacht zum 6. Mai 1919 zur Ausführung. Der in ſeinem Bett überfallene Mann ſetzte ſich energiſch zur Wehr und konnte erſt überwältigt werden. nachdem ihm ein Schuß in den Kopf beigebracht worden war. An dieſer ſchweren Verletzung iſt R. unmittelbar darauf geſtorben. Bereits zwei Tage ſpäter gelang es. die bei⸗ den Täter ausfindig zu machen. Es waren der damals 21jährige Alois Groß aus Eppelborn und ſein Freund Peter Sträßer. Sträßer iſt im Herbſt 1920 vom Saarbrücker Schwurgericht zu einer Zuchthausſtrafe von 10% Jahren ver⸗ urteilt worden; er iſt während der Strafhaft verſtorben. Seinem Helfershelfer Groß jedoch, der zur Unterſuchung ſeines Geiſteszuſtandes in die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Merzig verbracht worden war, gelang es, von dort zu entweichen. Er hatte ſich Papiere, die auf den Namen eines Verwandten lauteten, zu beſchaffen gewußt und unter dieſem Namen hat er bis heute ge⸗ lebt, ohne daß jemand in ihm den Verbrecher Groß vermutete. Er hat es ſogar fertiggebracht. unter dieſem Namen zu heiraten. Nur durch einen Zufall kam es heraus, daß es ſich bei dem in Herne unter dem Namen Wͤö lebenden Mann um den lange geſuchten Groß handelte. Groß mußte den Ariernachweis erbringen, und das führte zu ſeiner Entdeckung. Das Saarbrücker Schwurgericht hat ſich jetzt mit dieſer Angele⸗ genheit zu befaſſen. Der jetzt 39 Jahre alte An⸗ geklagte geſteht zwar den planmäßigen Raub⸗ überfall zu, er leugnet jedoch, daß man die Ab⸗ ſicht gehabt habe. den R. umzubringen. Dieſer habe ſich zur Wehr geſetzt und ſich des Revol⸗ vers Groß bemächtigt. Sein Helfershelfer habe dann mit der Waffe des Groß, nachdem er dieſe R. entwunden habe, auf dieſen den tödlichen Schuß abgegeben. Der Vorſitzende konnte dar⸗ auf hinweiſen, daß manche Einzelangaben des Angeklagten ſehr wenig wahrſcheinlich klingen. Auch ergeben ſich bemerkenswerte Widerſprüche zu ſeinem früheren Ausſagen. Ferner wird aus den alten Akten noch feſtgeſtellt, daß Sträßer in mehreren Vernehmungen Groß ſchwer bela⸗ ſtet habe. Darnach ſoll dieſer den Plan gefaßt haben, R. mit Waffengewalt aus dem Wege zu räumen. Während der Tat will St. gar nicht im Hauſe geweſen ſein, ſo daß Groß den töd⸗ lichen Schuß abgegeben haben müßte. Nach vierſtündiger Beweisaufnahme bean⸗ tragte der Staatsanwalt primär die Todes⸗ ſtrafe, weil er vorſätzliches Handeln mit Ueber⸗ legung für gegeben hielt, ſoweit auch die Tö⸗ tung Riehms in Frage kam. Für den Fall je⸗ doch, daß das Schwurgericht ſeinen Schuldig⸗ ſpruch nur gemäߧ§ 249 250 und 251 des RStcG B. fällen ſollte. beantragte er eine Zucht⸗ bausſtrafe von fünfzehn Jahren da er in dem Angeklagten den Täter ſieht. der den verhäng⸗ nisbollen Schuß aus der Parabellum⸗Piſtole abgegeben hat. Der Verteidiger beſtritt überleg⸗ tes Handeln und hielt auch den einwandfreien wech für die vorſätzliche Tötung für nicht ge⸗ geben. Nach zweieinhalbſtündiger Beratung verkün⸗ dete das Schwurgericht folaen des Ur⸗ teil: Der Angeklagte wird wegen gemein⸗ ſchaftſuden ſchweren malldes wirr Todeserroig nach§§ 249, 250 und 251 RZ.(gn zu zie elf Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte behielt ſich für die Annahme dieſes Spruches eine Bedenkzeit vor. N Bod bebe fahr nagen wird werden fen i lud, a dier eine deus dend bekam beiden malge Gebiet Sund die N die. bobei nicht Bekanntmachungen Ortsgruppe N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Tienſtſtel le: AuUaeichsluftjchutzbund 2 N Gemeindegruppe Viernheim An die Bevölkerung! In letzter Zeit mehren ſich die Beſuche von Volksgenoſſen, die mich und den Ausbildungs⸗ Privatwohnung in dienſtlichen Angelegenheiten ſprechen wollen. Ich mache deshalb die Bevölkerung darauf aufmerkſam, daß Anträge auf Zuruckſtellung von Ausbil- dungskurſen oder Entſchuldigungen nur bei der hieſigen Polizeibehörde zu ſtellen ſind. Bei ſonſtigen dienſtlichen Angelegenheiten ſind die Sprechſtunden: Montags, jeweils von 20 bis 21 Uhr, auf unſerem Buro, Repsgaſſe 10 leiter in der (bei Adler). Der Gemeindegruppenführer. Eine Frage: Warum biſt Du noch nicht Mitglied im Reichsluftſchutzbund? Geht Dich die Sicherheit Deiner Heimat nichts an? Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. September 1937 Worte in die Zeit Die letzte Unſterblichkeit auf dieſer Welt liegt in der Erhaltung des Volkstums. Adolf Hitler. Niemand von uns wünſcht fremdes Gut. Aber was Gott als Volk geſchaffen hat, ge⸗ hört zu dieſem Volk. 5 Adolf Hitler. Vergeßt nie, daß Euch Euer Tun einmal Tradition wird! Hindenburg. Volkstum kennt keinen Verzicht auf Volks⸗ tum! Hans Steinacher. Alit höchſten Ehren! Glanzvolle Feſttage für das ganze deutſche Volk werden die Tage ſein, an denen der Duce, Italiens Befreier und Einiger, auf deutſchem Boden weilt. Nie ſeit der Vorkriegszeit iſt ein bedeutſamerer Beſuch im deutſchen Reich er⸗ folgt, und mit allen Ehren, die dieſer hervor⸗ ragenden Geſtalt der Weltgeſchichte zukommen, wird Muſſolini vom deutſchen Volk empfangen werden. Muſſolini macht nicht nur ſeinen er⸗ ſten offiziellen Staatsbeſuch gerade in Deutſch⸗ land, ſondern er unterstreicht auch von ſich aus die kaum meßbare politiſche Bedeutung dieſer Reiſe dadurch, daß er von vornherein eine Reihe Tage dafür vorſieht. Gerade das deutſche Volk wird dieſe Tatſache ganz beſon⸗ ders zu würdigen wiſſen, denn es iſt ihm ja bekannt, daß Muſſolini, abgeſehen von ſeinen beiden Reiſen in die nordafrikaniſchen Kolo⸗ nialgebiete Italiens, das italieniſche Staats⸗ ebiet nur ein einziges Mal für ganz wenige tunden zu einer ſchnellen Autofahrt nach Genf verlaſſen hat. Und das deutſche Volk weiß weiter, daß dieſer Mann genau ſo wie unſer Führer und Reichskanzler ſich in der ausſchließlichen Arbeit für das von ihm ge⸗ lenkte Staatsweſen verzehrt. Wenn er ſich alſo gleichwohl inmitten einer Periode ſtärkſter Spannung in Europa zu einem mehrtägigen Staatsbeſuch im neuen Deutſchland entſchloß, dann liegen zweifellos nicht nur beſonders wichtige Gründe vor, ſondern das deutſche Volk wird auch einen ſo außergewöhnlichen Gaſt mit allen Ehren und aller Freude bei ſich aufnehmen. Der Aufruf des Berliner Gauleiters läßt aber auch erkennen, daß Deutſchland ſelbſt einem ſolchen Beſuch eine Bedeutung beimißt, die über das Uebliche weit hinausgeht. Die Reichsregierung hat durch beſonderes Geſetz feſtgelegt, daß die Tage der Anweſenheit Muſ⸗ olinis in München und in der Reichshaupt⸗ fast durch Arbeitsruhe als Feiertage ausge⸗ zeichnet werden. Auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers flaggen die öffentlichen Gebäude im ganzen Reichsgebiet vom Sams⸗ tag, 25. September, bis Mittwoch, 29. Sep⸗ tember. Das bedeutet zugleich eine Ehrung für den hohen Gaſt, wie ſie noch niemals einem Regierungschef zuteil geworden iſt. Wir wer⸗ den ferner alle Gelegenheit haben, über den Rundfunk den Duce, unſeren Gaſt, ſelbſt zu uns ſprechen zu hören. Auch dieſen Vorgang, die unmittelbar aufeinander folgenden direkten Anſprachen zweier Regierungsoberhäupter an das gaſtgebende Volt, hat es in dieſer Form ber A. S. D. A. P. Viernheim Adolf Hitlerſtraße 19 0 ELLE e Am Montag, 27. September, abends um 8.15 Uhr, tritt die geſamte Gefolgſchaft ein⸗ ſchließlich S. Z. und Motorſchar im Schiller⸗ ſchulhof an. Uniform! Pünktlichkeit! H J-Führerbefehl Sämtliche Führer der HJ beteiligen ſich an der morgen ſtattfindenden VDA ⸗Kundge⸗ bung. Antreten um 8 Uhr im Sommerdienſt⸗ zug an der Schillerſchule. N Der Gefolgſchaftsführer. el Sämtliche Führerinnen des BDM haben heute abend um 8.15 Uhr, im Heim der Schillerſchule zu erſcheinen. Die Gruppenführerin. in der Geſchichte noch nicht gegeben. Beide Männer, der Duce wie unſer Führer, ſollen wiſſen, mit welcher Spannung das deutſche Volk beſonders dieſer Stunde entgegenſieht, die geradezu einen Meilenſtein in der Ge⸗ ſchichte Europas bildet. Hex d teallat cat dla Man ſieht ihn, man hört ihn und— man riecht ihn! Den Herbſt nämlich. Selbſt wenn es der Kalender nicht ſchwarz auf weiß be⸗ wieſe, daß er angefangen hat, wir wüßten es doch. Unmerklich faſt hat das erſte leiſe Ver⸗ färben von Baum und Strauch begonnen. Die Natur hüllt ſich in bräunliche Farbtöne, die in dieſen Wochen in leuchtendes Gelb und Rot übergehen. Auch im Kleinen hält der Herbſt ſeinen Einzug. Er färbt die Blätter des wilden Weines rot, der unſeren Gartenzaun fröh⸗ lich umrankt, und jeden Morgen ſitzen Stare und Droſſeln zwiſchen dem Gezweig, um als beſonderen Leckerbiſſen die dunkelblauen Bee⸗ ren zwiſchen den Blättern abpicken. In dem Garten entfaltet ſich das letzte ſommerliche Blühen. Am ſtandhafteſten ſind noch unſere Geranien, die noch friſche leuchtende Blüten⸗ ſtände tragen, während es mit den Petuinen, Begonien und anderen Sommerblumen zu Ende iſt. Viele aber haben dafür bunte Herbſt⸗ aſtern oder Chryſanthemen gepflanzt, die uns noch ein paar Wochen lang alle Blüten⸗ und Farbenpracht des Herbſtes ſchenken. Man ſieht den Herbſt. Man ſieht das ſich verfärbende Laub, den ſeidig blauen Himmel, wie er nur an klaren, ſchönen Herbſttagen leuchtet, und manchmal auch die ſchweren, ſturmgejagten Wolken, die uns zuerſt wieder einen Begriff von der rauhen Seite des Herb⸗ ſtes geben. An ſolchen Tagen ſieht man den Herbſt nicht nur, man hört ihn auch. Man hört, wie der Herbſtwind mächtig durch die Kronen der Bäume fährt und wie er bereits die erſten trockenen Blätter von den Zweigen ſchüttelt. Und man hört den ſchleifenden Tanz dieſer Blätter auf dem Straßenplaſter, wo ſie um unſere Füße wirbeln. Das Orcheſter des Herbſtes hat begonnen. Manchmal ſpielt der Herbſtſturm die führende Melodie, manchmal auch rauſcht der Regen ſein einförmiges Lied, und man hört auf dem Fenſterbrett nur das Aufſchlagen der Regentropfen, jenes ewig gleiche Trommeln und Fallen der Tropfen, nach dem Chopin einmal, in die Melancholie ſolcher grauen Tage eingehüllt, ſein Regen⸗ tropfenpräludium ſchuf 1 Und ſchließlich riecht man den Herbſt. Die bunten Herbſtblumen, vor allem die letzten Blumen des Jahres, die Chryſanthemen, ſtrö⸗ men bereits den eigenartigen herben Duft aus, wie er nur dem Herbſt eigen iſt. Dieſer Duft entſteigt dem Boden des Waldes und ſchwebt draußen über den Feldern, über den Wieſen, wenn ſich mit der frühen Dämmerung die erſten Nebelſchleier über das Land breiten. Es iſt der Duft des Herbſtes, der Herbe und Kühle in ſich trägt und der ſchon Uebergang iſt zu dem klaren, kalten Atem des Winters. Den ärztlichen Sonntagsbpienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtädterſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ Volfsbeuljcher Abend Wir weiſen nochmals auf die volksdeutſche Feierſtunde hin, die die hieſige Ortsgruppe des VDa morgen Sonntagabend, 8 Uhr, im „Ratskeller“ veranſtaltet. Volksgenoſſen und Voltsgenoſſinnen! Zeigt durch zahlreiches Er⸗ ſcheinen Eure Verbundenheit mit unſeren Brü⸗ dern und Schweſtern jenſeits der Reichsgren⸗ zen. Ihr ſeid alle eingeladen, beſonders auch diejenigen, die dem Schickſal der Auslands- deutſchen bisher noch gleichgültig gegenüber⸗ ſtanden. Es koſtet kein Eintrittsgeld. Das Telefonkabelnetz wird vervollſtändigt 1938 Fernſprechſelbſtanſchluß in Viernheim Im Zuſammenhang mit der Fußſteigeher⸗ ſtellung wird das Kabelnetz des Viernheimer Fernſprechnetzes vervollſtändigt. Viernheim ge⸗ hört bekanntlich ſeit geraumer Zeit der Ober⸗ poſtdirektion Karlsruhe an, ſodaß die Kabel⸗ legung durch das Telegrafenbauamt Mann⸗ heim ausgeführt wird. Die Vervollſtändigung des Kabelnetzes geſchieht jetzt, damit ſpäter die neuhergeſtellten Fußſteige nicht wieder aufge⸗ riſſen werden müſſen. 35 Anfang des Jahres 1938 ſoll nämlich in Viernheim ein Selbſt⸗ anſchlußamt eingeführt werden, ſodaß das ge⸗ ſamte Viernheimer Fernſprechweſen vollſtaͤn⸗ dig umgeſtaltet wird. Jeder Fernſprechteilneh⸗ mer kann ſich dann ſelbſt mit dem gewünſchten Teilnehmer verbinden. Auswärtige Geſpräche werden durch das Amt in Mannheim verbun⸗ den, da Viernheim dort angeſchloſſen wird. Die Kabellegung geſchieht zur Zeit vom Gas⸗ werk bis zur Vlalelutſteaße. Das Kabel wird 70 em in der Erde in Hüllen gelegt und oben mit Steinen abgedeckt. Das Telefonkabel er⸗ höht die Verkehrsſicherheit im Fernſprechweſen. Die auf der Straße befindlichen Telefonmaſten verſchwinden. Die Fernſprechteilnehmer wer⸗ den, ſoweit ſie noch nicht ſind, an den verſchie⸗ denen Kabelverteilerpunkten angeſchloſſen, ſo⸗ daß ſich die Fernſprechdrähte nur noch in engeren Räumen bewegen. Die Anträge zum Winterhilfswerk werden, wie aus einer Bekanntmachung in vorliegender Ausgabe erſichtlich iſt, in der kommenden Woche, auf der Dienſtſtelle— Bismarckſtraße 24— entgegengenommen. Die Reihenfolge ſowie die zur Antragſtellung er⸗ forderlichen Unterlagen ſind aus der Bekannt⸗ machung zu erſehen. Auf die strafbare Hand⸗ lung, ſich durch falſche Angaben unberechtigt in den Genuß der Winterhilfe zu ſetzen, wird beſonders hingewieſen. Es wird weiter erwar⸗ tet, daß ſich nur ſolche Volksgenoſſen zur Be⸗ treuung melden, die es dringend bedürftig ſind. Stromunterbrechung. Vonſeiten des Kraftwerks Rheinau wird morgen Sonntag, von 13—15 Uhr, wegen dringender Repara⸗ turarbeiten die Stromzufuhr unterbrochen. Zur Förderung der Kleintier⸗ zucht findet heute Samstag, 25. September, im Saale„Zum Fürſt Alexander“ ein Film⸗ vortrag ſtatt. Kleintierzuchtwerein 1916 und Geflügelzuchtverein ſind vom Reichsverband Deutſcher Kleintierzuchtvereine beauftragt, den hieſigen Geflügelhaltern Aufklärung zu geben betr. Haltung der Tiere und Förderung der Legeleiſtung. Alle Freunde der Kaninchen⸗ und Geflügelzucht, insbeſondere die Hausfrauen, erſcheinen zu dieſem Vorlrag. Die Unterſtützungsanträge zum Wigter⸗ hilfswerk werden in nachſtehender Reihenfolge in unſerer Dienſtſtelle, Bismarckſtraße 24, entgegengenommen: Montag, den 27. September: vorm. 9— 12 Uhr: Buchſtabe A— Be. nachm. 2— 5 Uhr: Buchſtabe Bi Bu Dienstag, den 28. September: vorm. 9—12 Uhr: Buchſtabe C Fa. nachm. 2— 5 Uhr: Buchſtabe Fe Mittwoch, den 29. September: vorm. 9—12 Uhr: Buchſtabe H nachm. 2—5 Uhr: Buchſtabe J Donnerstag, den 30. September: vorm. 9—12 Uhr: Buchſtabe LM nachm. 2—5 Uhr: Buchſtabe N— P Freitag, den 1. Oktober: vorm. 9—12 Uhr: Buchſtabe R— Sch nachm. 2—5 Uhr: Buchſtabe St Die Reihenfolge iſt unter allen Um⸗ ſtänden genau einzuhalten. Bei der An⸗ tragſtellung ſind vorzulegen: Mietquittungs⸗ buch, Mietunterſtützungsbeſcheid, Rentenbe⸗ ſcheid, Geburtsdaten und evtl. Lohnnachweiſe ſämtlicher Familienangehörigen, ſowie Ste m⸗ pelkarten ab 1. 4. 1937. Wer verſucht, die Unterſtützung des Winterhilfswerks durch un⸗ wahre und unvollſtändige Anga⸗ ben über Einnahmen und Vermö⸗ gen irgendwelcher Art zu erlangen, wird vom Winterhilfswerk ausge⸗ ſchloſſen und der Staatsanwakt⸗ Icgaf! wegen Betrug gemeldet. Es wird erwartet, daß ſich nur ſolche Volks⸗ genoſſen zur Betreuung durch das Winterhilfs⸗ werk melden, die es dringend notwendig haben. Heil Hitler! Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937/88 Ortsgruppe Viernheim CCC Die Sparkaſſen verwalten 17,6 Mil⸗ liarden Reichsmark. Nach dem Stand vom 1. September 1937 betreuen die deutſchen Sparkaſſen bereits eine Einlageſumme von 17,6 Milliarden Reichsmark, davon entfallen auf Spareinlagen allein 15,2 Milliarden Reichsmark. Trotzdem ſich die Sparer an jeder neuen Reichsanleihe⸗Zeichnung rege beteiligen, ſteigt doch die Sparkurve von Halbjahr zu Halbjahr weiter. Man bedenke, daß am 1. Januar 1933 nur 11,3 Milliarden Reichs⸗ mark insgeſamt durch die Sparinſtitute ver⸗ waltet wurden. 5 Hindenburg⸗Spende. Hindenburg hat vielen geholfen! Helft jetzt ſeiner Stiftung! Beiträge zur Hindenburg⸗Spende nehmen alle Sparkaſſen, Poſtanſtalten, Banken ſowie das Poſtſcheckkonto der Hindenburgſpende Berlin 73800 an.— Diamantenes Ordens jubiläum. Am 26. September feiert in Haigerloch nicht Schweſter Anna Kempf ihr 50 jähriges Or⸗ densjubiläum, wie uns irrtümlich geſchrieben wurde, ſondern Schweſter Alfonſine li. d. W. Kath. Kempf), geb. am 19. März 1856, ihr diamantenes Ordensjubi⸗ läum. Die Jubilarin trat 1877 im Muttet⸗ haus in Straßburg ein, war ſpäter Oberin im Geſellenhaus in Mainz und in Hechingen (Hohenzollern). Wir wünſchen ihr einen von beſter Geſundheit begleiteten, ſonnigen Le⸗ bensabend. Im Tabakfeld Die Tabakernte dürfte jetzt beendet ſein. hängt jetzt das Tabakgut zum Trocknen am ten die Pflanzen ſich nicht ſo recht entwickeln, da die Tabakpflanze zum Auf (Privataufnahme) Nach dem Hochbetrieb in Scheunen und Höfen Dach. Durch den regenarmen Sommer kenn⸗ fbau viel Waſſer braucht. Das Blatt war etwas kleiner, dafür aber die Qualität ſehr gut.(Im Vorjahre konnte die im Tabakfeld arbeitende Bäuerin nicht den ganzen Acker überſchauen). ſtunde. Man darf hoffen, daß dieſes Jahr ein guter Preis erzielt wird, ſodaß die beſſere Qualilät den quantitativen Ausfall ausgleichen wird. rr * — — 2— DN 8 8 2 2 e . nnen 7 e — 2 7777770000 ö————— ——— — e S 8 5 r Sportvereinigung Amfeitia 09 Sportecho Der Großkampf: Phönix Mannheim- Amicitia Viernheim Mit einem ſchönen Sieg hat die Amieitia⸗ mannſchaft ihre Mitglieder und Anhänger am letzten Sonntag erfreut und gezeigt, daß ſie auch kämpfen kann und noch mit ihr zu rech⸗ nen iſt. Wo lag nun das Geheimnis dieſes Sieges? Vor allem im Einſatz eines jeden Einzelnen und in der taktiſchen Einſtellung der Mannſchaft zu den Vorgängen auf dem Spiel⸗ feld. Eine feſtgefügte, ſichere Abwehr iſt die Grundlage des Erfolges und genaueſte Dek⸗ kung der einzige Weg, den Gegner nicht zur Entfaltung und nicht zum Torſchuß kommen zu laſſen. Verfügt man nun noch über einen ent⸗ ſchloſſenen Angriff, der den Erfolg ſucht und in ſeiner zielklaren Einſtellung keine Cyan en „verſchenkt“, ſo kann der Enderfolg nicht aus⸗ bleiben. Dieſe Tatſachen haben bewirkt, daß der gefährliche O7er-Sturm kaltgeſtellt und ſich nicht durchſetzen konnte. Die Verieidigung wurde dadurch überlaſtet, mürbe gemacht, und ſo fielen dann Tore, eines ſchöner wie das andere, vor allem veranlaßt durch den Einſatz der beiden ſchnellen Flügel. „Die grüne Gefahr meldet ſich wieder“, dieſes Wort gab die Mannheimer Sportpreſſe den Phönixſpielern zum Geleit auf den Wald⸗ ſportplatz. Unſere Amiciten müſſen nun die einmal erreichte Tabellenführung mit eiſernem Einſatzwillen verteidigen, ein Vorhaben, das gelingt, wenn mit dem gleichen Geiſte gekämpft wird, wie am vergangenen Sonntag. Und heute richten wir auch einen Appell an alle Mitglieder, Anhänger und Intereſſenten des runden Leders. Erkennt die bisherigen Lei⸗ ſtungen der elf Grünen durch euren Beſuch des Spieles an. Die Mannheimer werden mit einer ſtarken Belegſchaft kommen. Es muß daher der letzte Mann aufgeboten werden, am Sonntag auf dem Waldſportplatz zu erſcheinen, um den Spielern den nötigen Rückhalt zu geben. Werben! Zum Beſuch des Spieles werben! Wir müſſen ſiegen! Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Faltermann; Müller Weiß, Hoock; Kiß 3, Koob, Kiß 4, Schmitt Mich., Kiß 2. Erſatzliga: Müller; Keßler, Kempf Joſ.; Wör⸗ ner, Ehrhardt Jak., Krug Ph., Mandel Hch., Faltermann H., Hoock H., Wunder, Felſch Jungliga: Biſchler; Weidner, Mandel Karl; Dewald, Georgi, Friedel Jak. 2; Pfen⸗ ning, Martin, Knapp, Bauer, Kempf Konr. Und morgen? Das zweite Keimjpiel der Turner⸗Handballer Ein altes Sprichwort ſagt:„Nach Regen folgt auch wieder Sonnenſchein!“ Schon immer hat ſich dieſes Sprichwort zugleich als Wahr⸗ wort erwieſen. Sind die Wolken auch noch ſo dunkel und laſſen ſie faſt jede gute Hoff⸗ nung auf irgendeine Beſſerung entſchwinden —— einmal ſiegt doch die Sonne, durchbricht die dunkle Wolkenwand und gibt wieder friſchen Mut und neue Kraft zur Arbeit. Dies mögen ſich auch die Turner⸗Handballer mer⸗ ken, die an den beiden letzten Sonntagen un⸗ ter keinem günſtigen Stern kämpften. Zwei⸗ mal lagen die Punkte greifbar nahe— und zweimal blieb man vom Glück, von allen guten Geiſtern verlaſſen und mußte ſich mit einer Niederlage abfinden. Und ſo wollen wir nun hoffen, daß Viernheim morgen etwas glücklicher als ſeither kämpft. Um es aber gleich vorweg zu ſagen:„Jeder iſt ſich ſelbſt ſeines Glückes Schmied!“ Nur dem unentwegt Tüchtigen ſteht auch das Glück zur Seite! Und von den Turner⸗Handballern könnte man nicht gerade behaupten, daß ſie die beiden erſten Pflichtſpiele unter Einſatz aller vorhan⸗ denen Kräfte beſtritten hätten. Schuldlos iſt man alſo an den Niederlagen auf keinen Fall! Doch nun ein Strich darunter! Schluß damit! Es iſt ja noch nicht alles verloren. Die not⸗ wendigen Lehren muß man aus dieſen Spielen ziehen und ſie für die Zukunft in Anwendung bringen. Da heißt es vor allem: Mehr Einſatz und mehr Eifer! Blitzſchnelle Erfaſſung jeder günſtigen Situation! Nerven nicht verlieren, auch wenn es vielleicht etwas brenzlich wird! Und dann: noch viel mehr Uneigennützigkeit! Es iſt doch ſchließlich egal, wer die Tore er⸗ zielt. Nicht der Ausführende, nein, die die Vorarbeit leiſten, ſind meiſtbeteiligt an dem Erfolg! Und dann zum Schluß: Nichts an⸗ deres als nur Taten ſprechen! Es ſind dies zwar immer wieder die alten Ermahnungen, aber wichtig genug, um ſtets aufs neue ins Gedächtnis zurückgerufen zu werden. Denn letztenendes ſind nur ſie entſcheidend für Sieg oder Niederlage einer Mannſchaft. TV Viernheim Tg. Laudenbach ſo heißt die Begegnung, die nun morgen nach⸗ mittag auf dem Sportfeld an der Lorſcher⸗ ſtraße von Stapel läuft. Die Gäſtemannſchaft, erſtmals in die Pflichtſpiele eingreifend, iſt bekannt durch ihren übergroßen Eifer und vor allem auch durch ihre wurfgewaltige Fünfer⸗ reihe. In Erinnerung iſt Laudenbach noch aus den Turnierſpielen vor einigen Wochen in Weinheim, wo es unter insgeſamt 10 Ver⸗ einen als Meiſter und Turnerſieger hervor⸗ ging. Ein wahrhaft ſchöner Erfolg, den unſere morgigen Gäſte als Empfehlung vorausſchik⸗ ken. Viernheim blieb damals mit 3:4 Toren unterlegen und hat nun morgen die beſte Ge⸗ legenheit, für dieſe Niederlage Vergeltung zu üben. Ob es gelingt? Darüber wollen wir erſt nach dem Spiel ſprechen. Vielleicht, daß die ein wenig veränderte Mannſchafts⸗ aufſtellung und mit dem reſtloſen Einſatz eines jeden Spielers der erſte Sieg winkt. Hoffen wir es!— Die Mannſchaftsaufſtellung: Effler W.; Kempf Joh., Schmitt Jak.; Beiner Ad., Sander Ad., Martin Nikl.; Thomas Wilh., Herbert Jak., Beckenbach Ad., Alter Gg., Sax Peter. Vorher ſpielt die zweite Mannſchaft in folgender Aufſtellung: Buſalt; Beckenbach Gg., Babylon Hch.; Alter Ad., Buſalt H., Hanf N.; Falter⸗ mann Hch., Kempf H., Weiß K., Helbig J., Burkert P.— Erſatz: Schüßler, Effler A. Auch die Verbandsſpiele der A-Jugend neh⸗ men morgen ihren Anfang. Die Mannſchaft des hieſigen Turnvereins empfängt zum erſten Spiel den TV. Hohenſachſen. Folgende Spie⸗ treten an: Sander Ernſt; Hagenburger, Effler; Wie⸗ land W., Schmitt W., Reinhardt; Wieland Alf., Faltermann, Martin P., Lammer J., Beckenbach Fr. * In der Handball-Bezirksklaſſe ſtehen ſich morgen gegenüber: 5 TV. Viernheim— TG. Laudenbach Germania Mannheim— Leutershauſen St. Leon— 1846 Mannheim Käfertal— Ziegelhauſen Friedrichsfeld und Schwetzingen ſpielfrei. * Jußball⸗Kreisklaße Die Pflichtſpiele beginnen am 3. Oktober. Insgeſamt 9 Vereine kämpfen um den Me.⸗ ſtertitel; es ſind dies: Viernheim, Sulzbach, Weinheim, Laudenbach, Altenbach, Lantz⸗M., Lützelſachſen, Gartenſtadt und Sladiſportver⸗ ein Mannheim. Unſer Turnverein eröffnet die Saiſon mit einem Heimſpiel und zwar gegen Sulzbach. Nachſtehend die vorläufige Termin⸗ liſte: 3. 10.: Viernheim— Sulzbach „Jahn“ Weinheim— Laudenbach Altenbach— Lantz Lützelſachſen— Gartenſtadt Stadtſportverein Mannheim frei 10. 10.: Viernheim— Stadtſportverein Laudenbach— Sulzbach Altenbach— Gartenſtadt Lützelſachſen— Lantz Weinheim frei. — Die letzte Eine wahre Begebenheit Der alte Meiſter hatte ſich wieder einmal in ſein hinterſtes Zimmer eingeſchloſſen. Die Geſellen und Lehrlinge wußten: Jetzt durfte ihn keiner ſtören. Einmal hatte es der neue Stift gewagt und war ahnungslos in das Büro gegangen. Dabei hatte er ſeinen Meiſter ge⸗ ſehen, wie er ihn nie gekannt hatte: Den Kopf in beide Hände geſtützt, weit vornübergebeugt, ſo ſaß der Lehrherr an ſeinem Schreibtiſch. Als er aufblickte, ſah der Junge in ein gramzer⸗ furchtes Geſicht mit trüben Augen. Leiſe war er wieder hinausgeſchlichen. Die Arbeiter ahnten, daß ihr Chef ſchwere Sorgen haben müßte, aber die Urſache hatten ſie bisher nicht ergründen können. Doch da ſich in den letzten Tagen öfter wiederholt hatte, daß der Meiſter ganz plötzlich bei der Arbeit aufhörte, um ſich nach hinten zurückzuziehen, waren ſie etwas beunruhigt, und beinahe eifer⸗ ſüchtig überwachten ſie das Leben ihres Mei⸗ ſters. Als daher eines Tages plötzlich ein gut gekleideter Herr in die Werkſtatt trat und dringend den Chef zu ſprechen wünſchte, konnte er erſt nach vielen Fragen erfahren, wo er den Geſuchten finden würde. Mit bangem Herzen ſahen die Arbeiter dieſer Ausſprache entgegen. Jeder ahnte das Schlimmſte und wagte es nicht auszuſprechen. Auf alles waren ſie ge⸗ faßt, doch das wahre Ergebnis hatte keiner erwartet. Der Mann war kein Gläubiger, der es mit ſeinen Forderungen eilig hatte. Es war der Deuljcher, denk an beine Pflicht! Volkstod in Rußland „..„ der Bauer hat gar kein Eigentum mehr. Wirtſchaftsgeräte und Zugkraft mußte er der Kollektivwirtſchaft abliefern und ſeine Arbeitskraft reſtlos in ihren Dienſt ſtellen. Die einzelnen Höfe ſind leer und ſehen ver⸗ laſſen aus: keine Handvoll Stroh mehr im ganzen Dorf, nichts Lebendes mehr, das Gras wächſt dem Kollektiviſten bis vor die Treppe. Die Dächer rutſchen ab, Nebengebäude werden abgebrochen, man braucht ſie nicht mehr. Es bellen auch keine Hunde mehr; zu bewachen gibt es nichts mehr, auch nichts mehr zu freſſen für ſie.— Die Leute gehen daher mit hängendem Kopf und grüßen einander nicht mehr. Lachen und Weinen haben ſie verlernt.“ Aus dem Brief eines Rußlanddeutſchen. Die Zeit ber Traubenkuren Die Traubenzeit iſt gekommen und mit ihr die Gelegenheit, eine Traubenkur zu unter⸗ nehmen. Derartige Kuren wurden von den Aerzten des Altertums ſchon empfohlen und werden heute von vielen Aerzten als erfolg⸗ reiches Kurmittel wieder in weitem Umfange verſchrieben, z. B. bei Bluthochdruck, Herz⸗ leiden, Unterernährung, dauerndem Ermü⸗ dungsgefühl uſw. Ein Kranker ſoll eine Trau⸗ benkur niemals ohne vorherige Einholung ärzt⸗ lichen Rates vornehmen, für Geſunde bildet ſie aber eine unbedenkliche Entſchlackungskur, die immer von Nutzen ſein wird. Traubenkuren haben den Vorzug, daß ſie zu Hauſe durchge⸗ führt werden können und keinen berufsſtören⸗ den Kuraufenthalt erfordern. Es iſt durchaus nicht erforderlich, daß man ſich zu einer der⸗ artigen Kur der ſogenannten Kurtrauben be⸗ dient, die nur eine auserleſene Ware darſtel⸗ len. Man kann die Kur mit jeder— nur nicht zu ſaueren— Traubenſorte vornehmen, nur müſſen die Trauben reif ſein. Sie bilden aber nicht die ausſchließliche Nahrung, höchſtens jeden zweiten Tag, ſonſt beginnt man morgens mit Trauben, nimmt mittags eine Mahlzeit wie gewohnt, und ißt abends wieder nur Trau⸗ ben. Nach etwa einer Woche kann man 2—3 Tage hintereinander ſich ausſchließlich von Trauben ernähren.. i Man ißt jeweils ein halbes bis zwei Pfund Trauben, die vorher gründlich gewaſchen und in einer Schüſſel mit warmem Waſſer aufge⸗ tragen werden, weil warme Trauben beſſer verdaut werden als kalte. Es bleibt dem Ge⸗ ſchmack des Einzelnen überlaſſen, ob er die Beeren nur ausſaugt oder Schalen und Kerne mitverzehrt. Man kann ſtatt der ganzen Trau⸗ ben auch den ausgepreßten Saft trinken, da ſie in hohem Grade ſchlackenbindend und da⸗ mit darmreinigend wirken. * Leimring anlegen! Im Frühjahr 1936 wurden in vielen Gegenden die jungen Blätter der Obſtbäume, auch Blüten- und Fruchtan⸗ ätze vom Froſtſpanner mehr oder minder zer⸗ reſſen. Die Folge davon war, daß die Obſt⸗ ernte dadurch ſtark verringert wurde. Dieſem Zuſtand muß ein Ende bereitet werden durch eine allgemeine Bekämpfungsaktion. Alle Bäume ſollten bis ſpäteſtens Ende September einen Leimgürtel mit gutem Raupenleim er⸗ halten. Nettung Lotterie⸗Einnehmer. Und er kam mit der fro⸗ hen Nachricht, daß der Meiſter in der Preu⸗ ßiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie einen Haupttreffer gewonnen habe. Blanke 50 000 Mark. Die Freudentränen ſtanden dem alten Mann in den Augen, als er von dieſem Glück erfuhr. Noch als der Freudenbote bei ihm weilte, griff er in die Schreibmappe, und zu ſeinem Erſtaunen ſah der Lotterie-Einnehmer, wie er einen Brief nach dem anderen zerriß und in den Papierkorb warf. Der Beſucher hielt es für Gedankenloſigkeit und machte den Chef auf ſein unverſtändliches Tun aufmerk⸗ ſam. Der aber ſchüttelte den Kopf:„Geht in Ordnung“, ſagte er mit leicht erregter Stim⸗ PPP Beſucht ben Vollsbeutjchen Abend morgen im Ratskeller PPP me.„Dieſe Briefe können Sie auch mitneh⸗ men, ich brauche ſie nicht mehr.“ Und damit übergab er eines der Schreiben dem Lotterie⸗ Einnehmer. Ein Blick genügte, um die tiefe Freude dieſes glücklichen Gewinners zu be⸗ greifen. Auf dem Schreiben ſtand zu leſen: Kündigung. Wenige Minuten ſpäter wanderte er ebenfalls in den Papierkorb. Der Betrieb war gerettet. Neue Freimarkenheftchen. In näch⸗ ſter Zeit werden an den Poſtſchaltern der Deutſchen Reichspoſt neue Freimarkenheftchen in rotem Umſchlag ausgegeben. Sie enthalten Freimarken zu 1, 3, 4, 5, 6, 8 und 12 Rpf. im Geſamtbetrage von 2 RM. Ein freies Markenfeld auf dem erſten Blatt des Heftes trägt den Aufdruck:„Unterſtützt die NS⸗ Volkswohlfahrt!“ Zu den üblichen Bedingun⸗ gungen gibt die Verſandſtelle für Sammler⸗ marken in Berlin, W 30, auch die zur Her⸗ ſtellung dieſer Auflage gedruckten Marken⸗ heftchenbogen ab. Der Ernährungskoſtenindex ſinkt, der Jahreszeit entſprechend. Die Koſten der Ernährung, die in den Sommermonaten ſtets verhältnismäßig hoch zu liegen pflegen, gehen nunmehr bereits wieder. zurück. Nach dem Stand von Mitte September ergibt ſich ein Indexſtand von 122,9 gegenüber 124,0 im Auguſt und ſogar 124,5 im Juli. Zur gleichen Zeit im vorigen Jahre lag der Index mit 123,0 ebenfalls etwas höher als jetzt. Faſcteine Wohlfahrtserwerbsloſen mehr Anfang September hatten wir nur noch 54000 erbsloſe, die durch die Wohlfahrt unterſtützt werden mußten, alle übrigen ſind bereits wieder in Lohn und Brot. Vor Jahres⸗ friſt waren dagegen noch 169 000 gemeldet. 1935 noch 362 000, und um die gleiche Zeit 1932 mußten nicht weniger als 2030 000 Erwerbsloſe ihr Leben durch Empfang von Wohlfahrtsunterſtützung friſten. Viernheimer Tonſtimſchau 6 „Her Elappenhaſe Das an in und luſtigſte Soldatenſtück als Großfilm im Central⸗Film⸗Palaſt! Ein herzerfriſchender Film von Humor und echter Kameradſchaft! Ein ſo prachtvolles Volksſtück, wie man es lange nicht mehr ſah. Man lacht u tot und wieder lebendig, man kommt wirklich aus dem Lachen nicht mehr heraus. Das Filmwerk iſt bedeutend ſchöner als das Bühnenſtück und hat daher auch den zehnfachen Erfolg.— Etappe! Weit hinten in Flandern! Ein Dach über dem Kopf, ein Bett, ein Tiſch und zwei Mädel im Haus, zwei blitzſaubere Mädel, die Antje und die Marie! Faſt könnte man vergeſſen, daß man geſtern noch im Dreck lag und darauf wartete, daß der Tommy käme und einem eins auf den Detz gebe. Nur der Kohldampf, der ewige Kohl⸗ dampf! Die Feldküchenſuppe war wieder ein⸗ mal verdammt dünn und die Fettpakete von Muttern ſind ſchon ſeit Wochen ausgeblieben. Aber wozu e die Korporalſchaft ihren Be⸗ ſorger, den Hein Lammers, den Smutje, den Koch aus Hamburg? Der findet immer etwas! Diesmal ganz was Feines! Einen Haſen! Wo er ihn wohl her hat? Er wird ſich hüten, es euch zu ſagen. Der ſchöne Ferdinant, der Ge⸗ freite von der Ortskommandantur, könnte es hören, und der ſucht ſchon ſeit ein paar Stun⸗ den einen Haſen, den Haſen, den der Herr Major geſtern morgen geſchoſſen hat, und auf den er aufpaſſen ſollte. Kann man ihm verden⸗ ken, daß er im Schwindel iſt, Denn iſt der Haſe nicht rechtzeitig zum Feſtſchmauß heute abend zur Stelle, dann wird der„Alte“ fuchs⸗ teufelswild, dann„ade Etappenleben und Marſchrichtung Front!“ Hein hätte es dem feinen Pinkel eigentlich gegönnt, daß er auch einmal Dunſt bekäme. Aber der Leutnant hat Lunte gerochen, und der will Ordnung in der Kompanie haben. So muß Hein den Haſen wieder rausrücken. Wieſo aber am Abend ſo⸗ wohl die„Etappenhengſte“, als auch die „Frontſchweine“, jede ihren Haſen eſſen, die beide Hein Lammers gebraten hat, wieſo Peter — Maries Katze— verſchwunden bleibt, und der ſchöne Ferdinand ſich freiwillig an die Front meldet, wenn ihr das wiſſen wollt, ja, dann müßt ihr in den Film:„Der Etappen⸗ haſe“ gehen. Vielleicht kennt ihr ihn ſchon als das Theaterſtück des Niederſachſen Karl Buntje, über das ſchon ſo viele tauſend Deut⸗ ſche ſich krank und wieder geſund gelacht haben. Jetzt hat ihn Forum⸗Film auf die Leinwand gebannt und tüchtige Leute haben ihm dabei geholfen: Günther Lüders als Hein Lammers, Alfred Maack als Landſturmmann Ummen, Hermann Ehrhardt als Gefreiter Feldmann, Erich Fiedler als der ſchöne Ferdinand, Arib. Mog als Leutnant, Eduard von Winterſtein als Major, Leny Marenbach als Marie und Charlott Daudert als Antje. Ein rechtes Frontſoldatenſpiel, zu dem Marc Roland eine flotte Muſik geſchrieben hat. Es kommt jener Lebensdrang zu ſeinem Recht, der die Männer des Grabens durchpulſte, wenn ſie für ein paar Tage dem Tode entronnen zu ſein glaubten, denen es auf einen derben Scherz und ein paar Küſſe mehr oder weniger nicht ankam, die um eines Mädels willen im Handumdrehen ſich an die Köpfe kriegten und im nächſten Augen⸗ blick verſöhnt wieder zuſammenhielten wie Pech und Schwefel. Wer den Etappenhaſen auf der Bühne ge⸗ ehen hat, wird beſtimmt ihn auch im Film an⸗ ehen, und wer den„Etappenhaſen“ überhaupt noch nicht geſehen hat, wird ihn erſt recht anſehen. Alſo auf zum Etappenhaſen! f 0 1 le in abel . . et in der der d 1 ö Dit ü Del gen ud als r und ſwolles t ſch. „ nan t nehr ſchiner 7 den den in Dab, „ dei Mariel geſtem k, daß en De Kohl⸗ et eil⸗ ele bon liehe/ M Ve⸗ le, den elbas! el Wo lten, es der Ge⸗ ſinte es 8 Aun⸗ Herr i auß verden⸗ alt hat u 1.2 ald ſo⸗ die ſen, de 0 Peter lt, ud all die alt, Ja, ſppel⸗ on als ful Deut⸗ haben. wand 1 mmer, Unmen, bun, „ Ab. ein In immer weiterem Ausmaß hat die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ die Geſtal⸗ tung des Feierabends in Stadt und Land über⸗ nommen. Aus vielen Erfahrungen und Verfu⸗ chen hat ſich die Arbeit klar geprägt. Die Bilanz, die das Amt„Feierabend“ in der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft Kd. über die jüngſtvergangene Zeit gibt, 1085 den ungeheuren Anſtieg der Beſucherzahl er Veranſtaltungen des Amkes Feierabend. So wurden in der Zeit von Januar bis Auguſt 1937 im Gau Heſſen⸗ Naſſau 1800 Veranſtaltungen durchgeführt. Sie verteilen ſich folgendermaßen: 108 Konzerte, 500 Theatervorſtellungen, 70 Variete⸗Vorſtel⸗ lungen, 201 bunte Abende, 100 Tanzabende, 120 Kameradſchaftsabende, 200 Dorfgemeinſchafts⸗ abende, 30 Kleinkunſt⸗Veranſtalkungen, 300 Volksliederabende und 170 ſonſtige Veranſtal⸗ tungen Beſucht wurden dieſe Veranſtaltungen von mehr als 900 000 Menſchen. In den Monaten Januar bis April fanden die beiden Gauturneen „Lache mit uns“ und„Lache und Staune“ außer⸗ ordentlich lebhaften Beifall. Für dieſe Turneen 3 ſich Künſtler aus Frankfurt, Mainz. iesbaden, Hanau und Darmſtadt zur Verfü⸗ gung geſtellt, In die Betreuung des Amtes z Feierabend“ einbezogen waren auch neun Reichsautobahnlager, ſowie die e im Gau. Auch hier fanden die Theatervorſtellungen und bunten Abende lebhafteſte Anerkennung. Die Abteilung bildende Künſte im Amt „Feierabend“ hat in den Betrieben des Gaues monatlich zwei Werkkunſtausſtellun⸗ e n 5 8 die ſtark beſucht wurden. Auch ie ausländiſchen Arbeitervertretungen, die ſich im Gau aufhielten, wurden von dem Amt Feier⸗ abend betreut. 900000 veſucher bel f. d.. die Arbeit des Amles„Feierabend“ im Gau heſſen-Naſſau In den Sommermonaten richtete ſich die Hauptarbeit des Amtes„Feierabend“ auf die Freilichtbühnen. So wurden auf dem Rö⸗ merberg in Frankfurt 8 geſchloſſene Veranſtal⸗ tungen der Römerbergfeſtſpiele abgenommen. Daneben wurden Beſucherfahrten zu den Feſt⸗ ſpielen in Marburg und zu den Reichs⸗Feſtſpie⸗ len in Heidelberg durchgeführt. Außerdem wur⸗ den im Gau an neun Orten Freilichtſpiele von der NS. Gemeinſchaft 1 7 veranſtaltet: . Ulrich v. Hutten⸗ eſtſpiele), Ober⸗ lahnſtein(Schinderhannes), Simmersbach(Hi⸗ ſtoriſches Feſtſpiel), Offenbach(Ein Spiel um Goethe), Eppſtein(wurde von der Heſſen⸗Naſ⸗ ſauiſchen Volksbühne Wiesbaden beſpielt), Als⸗ feld(Kätchen von Heilbronn), Homber(Liſe⸗ lotte von der Pfalz), Dillenburg Maven⸗ ſteinerin) und Hahnſtätten(Ravenſteinerin). Die Abteilung Volkstum und Brauchtum im Amt Feierabend hat zum Aufbau von Arbeits⸗ gemeinſchaften mit BDM. J., Reichs nährſtand und Arbeitsdienſt Abmachungen getroffen. In Verbindung mit der Einführung des Dorf⸗ und Hausbuches wurden in allen Kreifen Do rf ge⸗ meinſchaftsabende veranſtaltet, die be⸗ ſonders gut in der Wetterau, im Kreis Heppen⸗ heim, Kreis Wiesbaden und im oberen Weſter⸗ wald beſucht waren. Beſondere Sorgfalt verwen⸗ det die Volkstumsarbeit darauf, eine neue Klei⸗ dung zu ſchaffen. Es wurde unterſucht, wo die alten Trachten noch bodenſtändig ſind. Auf der Grundlage der Trachten ſoll ein neues, ſchönes und zweckmäßiges Kleid geſchaffen werden, das in lebendiger Beziehung zu dem Menſchen ſteht, der es trägt. Für die Zukunft ſoll die Volks⸗ tumsarbeit nicht allein auf das Dorf beſchränkt bleiben, ſondern auch in die Stadt und vor allem in den Betrieb getragen werden. Aenberung im Aundjunkprogramm Ab 1. Oktober 1937 Nachrichtendienſt um 19 und 22 Uhr Auf Veranlaſſung des Herren Reichsmini⸗ ſters Dr. Goebbels werden ab 1. Oktober 1937 in den Sendeplänen aller deutſchen Reichsſen⸗ der die täglichen Durchgabezeiten der Abend⸗ nachrichten auf 19 und 22 Uhr feſtgeſetzt. Die Neuregelung iſt auf Erfahrungen zu⸗ rückzuführen, die die leitenden Männer des Deutſchen Rundfunks in allen Sendegebieten gemacht haben. Durch die bisherigen Abend⸗ nachrichtenzeiten— 20 Uhr, 22 Uhr— war es notwendig, die großen Abendſendungen zwi⸗ ſchen dieſe Zeiten zu legen. Ein großer Teil der ſchaffenden Volksgenoſſen, vor allem Bau⸗ ern und Arbeitern, die in den frühen Morgen⸗ ſtüftden ihr ſchweres Tagewerk beginnen, war es unmöglich, die großen Abendſendungen in dieſer Zeit noch zu hören. Der kulturpolitiſchen Auswirkung des Deutſchen Rundfunks ging damit ein wichtiger Widerhall verloren. Da der Deutſche Rundfunk ſtets beſtrebt iſt, ſo weit als möglich den berechtigten Wünſchen ſeiner Hörerſchaft zu entſprechen, iſt mit Wir⸗ kung vom 1. Oktober eine Neufeſtſetzung der abendlichen Sendeplanzeiten in Ausſicht ge⸗ nommen worden. Die großen Abendſendungen der einzelnen Reichsſender werden in die Zei⸗ ten zwiſchen 19 und 21 Uhr gelegt, ſodaß allen Volksgenoſſen die Möglichkeit egeben ſein wird, dieſe Sendungen zu hören. nut eine Un⸗ terbrechung der Abendſendungen zu vermeiden, werden die erſten Abendnachrichten entſpre⸗ chend vorverlegt. Der Rundfunkteilnehmer hört alſo ab 1. Oktober die Abendnachrichten um 19 und 22 Uhr. Beſonders hervorzuheben iſt in dieſem Zu⸗ ſammenhang, daß ab 1. Oktober auch Sonn⸗ tags zweimal Abendnachrichten durchgegeben werden, um 19 und 22 Uhr. Bisher gab der Deutſche Rundfunk Sonntags nur einmal um 22 Uhr den Nachrichtendienſt. Zum Umzug Wenn man eine neue Wohnung gemietet hat und kurz vor der Umſiedlung die vom Vor⸗ mieter verlaſſenen Räume anſteht, iſt man ſich bereits klar geworden, wo Ausbeſſerungen in Frage kommen. Ein erheblicher Teil von Un⸗ annehmlichkeiten durch Handwerksarbeit im Haus wird erſpart, wenn man dieſe vornehmen läßt, bevor die Häuslichkeit erſt richtig wieder eingeordnet iſt. Da gibt es kein läſtiges Schränkerücken, keine Verſchmutzungen und Beſchädigungen. Nützlich, aber nicht ſelten unterlaſſen, iſt eine Inſpektion der elektriſchen Anlage. Dazu holt man zweckmäßiger Weiſe einen Fachkundigen, den Inſtallateur, der mit geringem Zeitaufwand feſtſtellt, ob und wo Reparaturen vorzunehmen ſind. Hier iſt es eine zerbrochene Steckdoſe, dort eine lockzre Ueberputzleitung; meiſt wird der Schaden mit wenigen Mitteln behoben ſein. Man muß ſich von der Vorſtellung frei machen, als halte eine Inſtallation ewige Zeiten. Zwar iſt ihr mechaniſcher Verbrauch nur geringfügig, aber die Zeit tut das ihrige, um auch die beſte Anlage im Laufe der Jahre ausbeſſerungs⸗ würdig zu machen. Läßt man eine ſolche dem Einräumen der Möbel beſorgen, ſo geht man ſicher, in abſehbarer Zeit keine Störung befürchten zu brauchen. Sehr oft wird der neu einziehende Mieter an der vorhandenen Elek⸗ troinſtallation Mängel herausfinden, die ſich auf fehlende Steckdoſen, zu gering bemeſſene Anzahl von Lampenausläſſen und ähnlichem beziehen. Die Geſchmäcker ſind bekanntlich ver⸗ ſchieden und manche Leute haben ſich ſcheinbar zur Richtſchnur gemacht, von den Errungen⸗ ſchaften der Technik, und ſei es von dem elek⸗ triſchen Licht, ſo ſparſam wie möglich Ge⸗ brauch zu machen. Dieſem Zwangszuſtand muß von vornherein ein Ende bereitet werden. Wohnt man einmal in den neu bezogenen Räumen, hat man ſich ſchnell mit den Män⸗ geln abgefunden, zum Schaden vor allem der Wohnlichkeit des Heims. Alte Verbandsunterlagen ab 1. October ungültig Nach dem 30. September 1937 werden die alten Verbands⸗ und Gewerkſchaftsunterlagen nicht mehr von der DA angerechnet. Mit Wirkung vom 1. Oktober ab hat die DA ſämtliche alten Mitgliedſchaftsunterlagen der von der DA übernommenen Verbände und Gewerkſchaften für ungültig erklärt. Eine An⸗ rechnung ſichert ſich nur der, der dieſe Unter⸗ lagen bis 30. September bei einer Dienſtſtelle der DAß abgegeben hat. Ameiſen vertreiben Zur Schadenverhütung und Schädlingsbe⸗ kämpfung gehört auch der Kampf, der den Ameiſen anzuſagen iſt, die ſich auf dem Land im Haus, Keller und Garten oft in unliebſam großer Zahl bemerkbar machen und an allem Eßbaren herumnagen. Vom Obſt ſuchen ſie ſich, ebenſo wie die Weſpen, gerade die beſten Sorten heraus, nagen Fleiſchvorräte an, krab⸗ beln auf dem Kuchen herum, finden ſich in den Zuckertüten beſonders häufig und verſchmähen auch nicht das Eingemachte. Will man die Ameiſen von den Obſtbäumen fernhalten, wo ſie den beſten Früchten nachſtellen, ſo legt man gute Fanggürtel aus Teer an. Im Hauſe fängt man die Ameiſen mit Töpfen, die man zur Hälfte mit Zuckerwaſſer füllt und dann zubindet. In den feſt anliegenden Papierver⸗ band ſticht man mit einer Nadel große Löcher hinein, durch die die Ameiſen in ihr naſſes Grab wandern. Auch Tomatenblätter, Laven⸗ del, Pfefferminze und Kerbel vertreiben die Ameiſen. Die Tunnelarbeiten im Birken⸗ auer Tal vollendet Wie bereits berichtet, ließ die Reichsbahn⸗ direttion Mainz durch Heranziehung vorzüg⸗ lich geſchulter Bergleute und Bauarbeiter aus dem Rheinlande die ſchwierigen Ausbauarbei⸗ ten des Hirſchkopftunnels— der bereits 50 Jahre die Verbindung zwiſchen Weinheim und Birkenau herſtellt— ſeit Herbſt v. V. durch⸗ zuführen. Dieſelben ſind nunmehr beendet und vor kurzem von der Reichsbahn— nachdem am 10. Juli ein Richtfeſt ſtattgefunden hatte — offiziell übernommen worden. Auch die letzten Spuren der monatelangen Umbauarbeit ſind beſeitigt. Mit dieſen Arbeiten iſt es ge⸗ lungen, den Tunnel, der durch jahrzehntelange Verwitterungen und dadurch entſtandenen Ver⸗ lagerungen eine Gefährdung der Verkehrsſi⸗ cherheit bedeutete, wieder einwandfrei herzu⸗ ſtellen. Die geſamte Tunnelanlage mußte neu Katfoliſche Kirche: 19. Sonntag nach Pfingſten Apoſceltirche: a ½7 Uhr: Hl. Meſſe. ½8 Uhr: Hl. Meſſe. 210 Uhr: Hochamt. 22 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht, danach Verſammlung für die Jungfrauen⸗Kongregation Marienkirche: 8 Uhr: Hl. Meſſe. 10 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.A. für Hans Grammig Dienstag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Hans Burkert Nittwoch: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna Bugert, beſtellt von den Schulkameradinnen 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna Maria Weidner geb. Gärtner, Bruder gef. Krie⸗ ger Valentin Donnerstag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. Philipp Stumpf 3. Freitag: 6.40 Uhr Requiem für den in Mainz verſt. Nikolaus Sax 6.40 Uhr geſt. hl. Matthäus Heckmann, Englert, Peter Knapp 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jakob Weidner, Ehefrau Anna Maria geb. Ep⸗ pel, Sohn Franz, Schwiegerſohn Georg Martin, Enkel Nikolaus Bugert, Eltern und Geſchwiſter Sar: tag: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Joſef Koob 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familien: Georg Kirchner 3. und Mich. Kempf 5. 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Anna Maria Hoock geb. Müller, Tochter Eva Cäcilia, Eltern, Schwiegereltern, Angehö⸗ rige und Maria Kath. Winkenbach Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Am Donnerstag, von 5—7 Uhr, Gelegen⸗ heit zur hl. Beicht wegen des Herz⸗Jeſu⸗Frei⸗ tags. Freitagabend, halb 8 Uhr, Eröffnung des Roſenkranzgebetes. Im Monat Oktober iſt am Montag, Mitt⸗ woch und Freitag, abends halb 8 Uhr, Roſen⸗ kranz⸗Andacht; am Dienstag, Donnerstag und Samstag wird der Roſenkranz morgens wäh⸗ rend der 2. hl. Meſſe gebetet. Am nächſten Sonntag, dem Roſenkranzfeſt, gemeinſame hl. Kommunion der Jungfrauen⸗ Kongregation und aller chriſtenlehrpflichtigen Jungfrauen. Zugleich gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 8. Schuljahr. Beicht für die Mädchen Freitag, halb 6 Uhr, für dle Knaben Samstag, halb 2 Uhr. Die Kollekte heute iſt für die re⸗ ſtaurierten Kapellen am Wein⸗ heimer⸗ und am Wieſenweg beſtimmt. Es wird darauf beſonders aufmerkſam gemacht. L wird der Pfarrgemeinde bekanntgegeben, daß das Kreisamt Heppenheim die Ernennun des Herrn Nikolaus Brechtel zum ſtändigen weltl. Mitglied des kathol. Kirchenvorſtandes am 13. September wieder zurückgenom⸗ men hat. Montagabend, 8 Uhr, Verſammlung der 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongre⸗ gation, Donnerstagabend für die 3. Abtlg. eee eee den. Das Portal nach Weſten iſt in Beton ausgeführt und mehrere Meter nach vorn ge⸗ zogen. Nach Oſten iſt es mit rohen Blöcken ummauert worden. Die Sohle des Tunnels liegt im Oſten um 1.67 Meter höher. Zu beiden Seiten ſind Rohre für das abzuleitende Waſſer eingebaut und ſo wird das Tunnel⸗ innere vollkommen trocken gehalten. Die auf dieſer Strecke in den ger Jahren er⸗ baute Odenwaldbahn iſt eine wichtige wirt⸗ ſchaftliche Verbindungsmöglichkeit für Baden und den heſſiſchen Odenwald. Heute früh 12 Grad Wärme Während ſich im Alpenvorland noch immer Regentätigkeit durchſetzt, herrſcht im Großteil des Reiches herbſtliches Schönwetter. Die nächtliche Ausſtrahlung läßt dabei die Tem⸗ peraturen vielfach bis in Gefrierpunkte ab⸗ ſinken. Über Nordeuropa hat ſich heftige Wir⸗ beltätigkeit eingeſtellt, die auf die norddeutſche Gebiete nicht ohne Einfluß bleibt, bei uns aber vorausſichtlich den herbstlichen Schönwetter— charakter nicht ſtärker ſtören wird. Sams⸗ tag: Im weſentlichen Fortdauer des freund⸗ lichen Herbſtwetters. Sonntag: Noch keine S.⸗A. für Meſſe für Familie Cäcilia Knapp geb. Ueberholung der Wohnungsinſtallation vor ausbetonniert und neue Träger eingebaut wer⸗ irchliche Nachrichten Epangelliche Kirche: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt; an⸗ ſchließend Feier des hl. Abendmahls Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 27. September, Kirchenchor Dienstag, 28. September, ½8 Uhr, Bibel⸗ ſtunde, anſchl. Frauenabend. CCC Alltglieder und Anhänger der Sportoereinigung Nachſtehend bringen wir unſeren Mitglie⸗ dern und Anhängern einige von der Kreisbe⸗ hörde erlaſſene Bekanntmachungen, für deren Befolgung der Verein haftet. Anlaß zu dieſen Vorſchriften gaben die verſchiedenartigſten Ein⸗ trittserhebungen auf den einzelnen Sport⸗ plätzen. Es muß natürlich eine einheitliche Linie eingehalten werden, da ja die Einnay⸗ men bei den Verbandswettſpielen nicht allein dem Platzverein zufließeg, ſondern weil auch der Gaſtverein hieran einen prozentualen An⸗ teil hat. Wir haben ſelbſtverſtändlich kein Intereſſe, von der Kontrollperſon, die der Gaſtverein an der Kaſſe ſtehen hat, bei der Behörde zur Anzeige und dadurch zur Beſtra⸗ fung gebracht zu werden. Die Vereimsführung bittet deswegen nachfolgende Beſtimmungen ſtrengſtens zu befolgen und dem Kaſſterer keine unnötigen Schwierigkeiten zu bereiten. Daß Spieler, die an dem betreffenden Sonntag ſpielen oder ſchon geſpielt haben, ſo⸗ wie Mitglieder der Vereinsführung eintritts⸗ frei ſind, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Mann⸗ ſchaften, die an dem betreffenden Tag ſpielfrei ſind, zahlen ihren Eintritt. Mitglieder haben nur gegen Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte mit der fälligen Beitrags⸗ marke Recht auf ermäßigten Eintritt. Das Gleiche gilt für Erwerbsloſe. Wer nicht im Beſitze eines Ausweiſes iſt, ſei es Mitglieds⸗ karte oder Erwerbsloſenausweis, zahlt den vollen Eintrittspreis. Die ſchöne Unſitte, alte Erwerbsloſenausweiſe vorzuzeigen, möge doch endlich aufhören. Es wäre an der Zeit, auch hier mal ehrlich und aufrichtig zu werden. Auch unſere Damenwelt muß ſich jetzt daran gewöhnen, ihren Geldbeutel mitzunehmen, wol⸗ len ſie Zeuge eines Fußballkampfes ſein. Der Preis von 20 Pfg. iſt beſtimmt niedrig gehal⸗ ten. Es wird ja auch keine Dame verſäumen, den Geldbeutel mitzunehmen, wenn es zu Ver⸗ gnügungen uſw. geht. Für unſere Schüler wird die Erhebung ei⸗ nes Eintrittspreiſes von 10 Pfg. etwas Neues bedeuten. Die Schüler, gemeint ſind die Jun⸗ gen, die noch zur Schule gehen, werden aber gerne dieſe 10 Pfg. opfern, dürfen ſie doch die ganze Woche, ſei es in der Sportdienſtgruppe, Jungvolk oder in ihrer Schulklaſſe ſich auf den Sportplätzen tummeln. Hier richten wir an die Eltern die Bitte, ja nicht kleinlich zu ſein, denn gerade die Jungen richten in ihrem Uebermut ſo manchen Schaden auf den Sportplätzen an, den zu beheben im Laufe des Jahres allerhand Geld koſtet. An dieſer Stelle möge auch einmal auf die Unſitte hingewieſen werden, daß man glaubt, auf der Tribüne Platz nehmen zu dürfen, wenn man im Beſitze einer allgemeinen Stehplatz⸗ karte iſt. Keinem von dieſen Tribünenſchlel⸗ chern wird es einfallen, auf dem Waldhof⸗ oder VfR⸗Platz auf die Tribüne zu gehen und nur einen allgemeinen Stehplatz zu löſen. In Viernheim geht das, ja. Wenn die Vereinsführung Spielern, ver⸗ dienten Mitgliedern, Kriegsverletzten oder den Frauen der Spieler Tribünenplaͤtze einräumt, ſo iſt das in das Ermeſſen der Vereinsführung geſtellt. Wir hoffen, daß unſere Mitglieder und Anhänger einſehen, daß auch hier einmal Ord⸗ nung geſchaffen werden muß. Wer einen Sieh⸗ platz löſt, der muß ſich eben mit einem Steh⸗ platz zufrieden geben. Wer es etwas angeneh⸗ mer haben will, der möge die paar Pfennige, die der Tribünenplatz mehr koſtet, nicht ſcheuen. Die Vereinsführung. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Weinheimer Obſtgroßmartt vom 24. September Pfirſiche 16—24; Aepfel 615: Birnen 7 bis 22; Tomaten 2—4; Nüſſe 15—21.— Anfuhr: 1570 Ztr. Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Dauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen 8 Teil i. V. Phil. Obenauer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1937 über 80 2 i durchgreifende Aenderung. Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig J 14 75 5 1 1 4 4 9 1 1 9 55 9 1 0 5 1 4 15 f 1 1 11 1 4 0 1 8 1 4 1 3. 1 7 1 0 1 13 9 — ere Amtliche Bekanntmachung Betr.: Stromunterbrechung. Wegen dringender Reparaturarbeiten wird von Seiten des Kraftwerkes Rheinau am Sonntag, den 26. bs. Mts von 13—15 Uhr die Stromlieferung unterbrochen. Die Konſumenten werden hierauf aufmerkſam gemacht Viernheim, den 24. September 1937 Der Bürgermeiſter „Dellscher Halsgr. O E G.⸗ Bahnhof Fernſprecher 10 Zu einem gemütlichen Bier- Abend mit Tanz und großem Reheſſen lade ich herzlich ein Samstag ab 6 Uhr Nehragut, Nehbraten, Nehſchnitzel(auch über die Straße) Saure Nieren, Rippchen, Brat⸗ wurſt, ruſſiſche Eier, Reſtau⸗ rationsbrot, Kaiſerſchnitte und alle anderen kalten und war⸗ men Speiſen in bekannt guter Zubereitung.— Im Aus⸗ ſchank: Liebfraumilch, Nyein-, Pfälzer ⸗ u Süd- weine, Viernheimer Brauhausbier. Tanz Samstag ab 8¼ Uhr, Sonntag ab 5 Uhr. Familie Wejchmann Vereins⸗Anzeiget Kleintierzuchtverein und Geflügelzuchtverein Viernheim Am Samstag, den 25. September, abends ½9 Uhr, findet im Saale„Zum Fürſt Ale⸗ xander“ ein Filmvortrag ſtatt. Die obigen Vereine ſind vom Reichsverband Deutſcher Kleintierzüchter beauftragt, den hieſigen Ge⸗ flügelhaltern Aufklärung zu geben betreffs Haltung der Tiere und Förderung der Lege leiſtung. Wir laden die Mitglieder der beiden Vereine, ſowie die hieſigen Geflügelhalter da⸗ zu herzlich ein, ganz beſonders die Haus⸗ frauen oder deren erwachſene Töchter, da doch die Fütterung und Betreuung der Hühner vor⸗ wiegend in ihren Händen liegt. Eintritt frei. Der Vorſitzende des Geflügelzuchtvereins Michael Reinhard f Der Vorſitzende des Kleintierzuchtvereins Nikolaus Wunder Männergeſangverein 1840 Heute abend Singſtunde und zwar punkt 8 Uhr die Tenöre und um 9 Uhr die Bäſſe. In Anbetracht des Herbſtkonzertes iſt es Ehrenſache aller Sänger, reſtlos und pünktlich zu allen angeſetzten Singſtunden zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend punkt 9 Uhr Singnunde. Bitte um reſtloſes Erſcheinen aller Sänger. Der Vorſitzende. NB. Die Zeit des Urlaubes und der Ausflüge iſt vor⸗ bei. Jetzt geht es wieder an die Arbeit. Neue Sachen müſſen gelernt werden; dazu iſt es nötig, daß endlich wieder alle Sänger zur Stelle ſind und dem Rufe, Samstags in die Singſtunde zu kommen, freudig Folge leiſten. Das naheliegende Programm muß vollſtändig werden. Für die Weinwerbetage iſt ein bunter Abend geplant. Für die Kirchweihe ſowie für das Weihnachts⸗ konzert muß jetzt ſchon alles mithelfen zum guten Ge⸗ lingen dieſer Veranſtaltungen. eder Sänger muß ſich freudig einſetzen, vor allen Dingen muß die Geſelligkeit gepflegt werden, Harmonie muß die Loſung ſein und dieſer Ruf an alle Herren Sänger darf nicht ungehört verklingen. 5 Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Alle Sänger pünktlich und reſtlos erſcheinen. Der Vorſitzende. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 26. September 1937: Auf dem Waldſportplatz: 1. Fußballmſchft. gegen Phönix Mannheim. Beginn 3 Uhr. Vorſpiel Er⸗ ſatzliga. Beginn 1.15 Uhr. Gemiſchte Fußballjugend gegen Wallſtadt. Beginn halb 10 Uhr. Amicitia Privat⸗ mannſchaft gegen OE Viernheim. Beginn halb! 1 Uhr. Auf auswärtigen Plätzen: Jungliga Verbandsſpiel] gegen VfR. Mannheim Jungliga auf dem Herzogen⸗ riedpark hinter der 110er⸗Kaſerne. Beginn 11 Uhr, Abfahrt 9.18 Uhr mit OEch. Fußball A1⸗Jugend gegen 09 Weinheim Jugend Beginn 9 Uhr, Ab⸗ fahrt 7.42 Uhr mit OEG. Sämtliche Mannſchafts⸗ aufſtellungen im Schaukaſten. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: Morgen Sonntag auf dem Sport⸗ feld an der Lorſcherſtraße drittes Pflichtſpiel gegen Tad. Laudenbach. Spielbeginn: 1. Mſchit 3 Uhr, 2. Mſchft. 1.45 Uhr. A⸗Jugend Verbandsſpiel in Viernheim gegen Tv. Hohenſachſen. Beg. 4 10 Uhr Abtlg. Fußball: Die Pflichtſpiele beginnen für die 1. und 2. Mſchft. am 3. Oktober. Morgen Vormittag Training.— Sonntag vormittag 9 Uhr Fußballſpiel der Rathauself gegen Brauerei Kühner auf unſerem Sportfeld. Marinekameradſchaft Viernheim Am Sonntag, den 26 September vormittags halb 10 Uhr, findet auf dem Schießſtand Pflichtſchießen ſtatt Ich bitte, daß alle Kameraden erſcheinen. Der Kameradſchaftsführer. unſer Rugenmerk in der familie richtet ſich aul Mutter und fund. Ein ſehr ſchönes Wonnhaus mit Stallung und Garten in guter Lage aus freier Hand zu verkaufen. Offert. unt. Nr. 300 an die Geſchäftsſt Schöne Wohnung 3 Zimmer und Küche m. sämtl. Zubehör ab 1. November zu vermieten. Näh. Auskunfts- taf.d. Geschäftsst. 2 Zimmer und Küche 2. 15. Okt. zu ver- mieten. Angeb. unter Nr. 40 an die Geschäftsst. d. Bl. Zwei möbl. Zimmer (auch unmöbliert) per sofort zu ver- mieten Lampert- heimerſtr. 22. Möbliertes zum 15. Okt. zu vermieten Angeb. unt. Nr. 30 an die Geschäfts- stelle ds. Bl. Jungen Burjchen fürLandwirtſch. geſucht. Näheres Aus⸗ kftst. d. Geſchſt. Derjenige, der meinen Nohrbock (Pionier) geliehen hat, wird ersucht, denselben sofort zurückzubringen. U. J. Wunderie!. 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Verkauf Aufmerk⸗ Kamen einſt drei Mustetiere Aus der Front mit Dreck und Laus Zur Etappe ins Ouartiere, Hießen Hein und Franz und Claus Kamen ſehr zum Mißbehagen Des Geſreiten Haſenbein, Der dort prangt mit hohem Kragen Als Etappenſchreiberlein Denn der liebte, wo er wohnte, Eine Maid, die hieß Marie ie ſah Franz, und er entthronte Haſenbein und küßte ſie man unbedingt geſehen haben alles Ein ſo prachtvolles Volks- und Soldatenſtück wie man es ſchon lange nicht geſehen hat. Der Etappenhaſe als Filmwerk muß Central-Film Palast Werktags ab 8.15 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9 15 Uhr 2. Vorſtellung c οf⏑οο e Doch weit ſchlim mer noch es klaute Nachts ein Häßlein unſer Hein, Das beſonders anvertraute Der Major dem Haſenbein. Mußt' auch Hein das Häslein laſſen, Haſenbein freut ſich zu früh: ö Hein, der Schelm, verſteht zu faſſen Was denn wohl und wo und wie? Dieſes und noch and're Sachen Zeigt der Film Euch wunderſchön Darum, wollt Ihr geſund Euch lachen Müßt den Film Ihr Euch beſeh'n! — Daher beſucht dieſe Woche den Hrankenversscnerung sucht für den hiesigen Bezirk einen zielbewußten und energiſchen Mar delter der mit unserer Unterstützung den dortigen Bezirk weiter ausbaut Bewerbungen sind zu richten an: durgertiene erficnerungs d. 8. Mannheim N 7. 1 Opanken als Hausſchuhe gut geeignet Größe 36 und 37 Mk. 2.50 Hook. Schungeschält Empfehle: Landwirten u. Viehhaltern kalk für Schweine und Hühner ſowie ungewürzt. Futterkalk für Kälb. u. Großvieh Jed Quant. erhältl. bei Herm. Ludwig Wunder Kühlk., 1 An⸗ richte, 1 Tiſch, 1 Hocker, 2 Stühle 160.⸗ Geſamtpr. 400. 4 Ce. Möbellager Bürſtädterſtr 3 Im HauteEhatt,Seitenbau eee beer Versicherung gegen schlechte Phofos! 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September 1937 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Danksagung Für die uns bei dem unerwarteten, ſchmerz⸗ lichen Verluſte unſeres lieben Entſchlafenen Johannes Burkert erwieſenen wohltuenden Beweiſe inniger Anteil⸗ teilnahme, ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir herzlichen Dank. Ganz beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, unſerer werten Nachbarſchaft, die uns in dieſen ſchweren Tagen ſo hilſreich zur Seite ſtand, ſeinen Freunden und Schulkameraden, und dem Brieftaubenverein Heimatliebe für die Kranzniederlegungen, ferner für die Kranz und Blumenſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 25. September 1937 In tiefer Trauer: Familie Mich. Burkert 3. Film verhindern viele Photo-Fehle ond machen qutomotisch wunder- bote Silder aus Ihren Aufnohmen. Wieso- dos sagt ihnen Georg Spiegel Rathausdregerie Photozentrale meinen 1a. gewürzten Futter Werbuna bringt Arbeit! 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