er ſert 50 1 11580 nutzral. 1 1 „15 under ci . 10 ten clue ode 0 85 dnrch Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC ã AAA ã ᷣͤ Vyp. AUummer 224 Bezugsp eiertagen. otenlohn, Montag S den 27. Jepfember 1937 Verkündigungsblatt der NS 9 AR. Nlernhelm Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 EPP ˙ AAAcGßGGccßoßobGGGGPbTbTTTTbTPTTbTTTT 13. Jahraang Berlin zum Empfang des Duce gerüſtel Letzte Ausſchmückungsarbeiten an der Triumphſtraße der Reichshaupiſtadt hohe Ehrung Muſſolinis Ueberreichung des Goldenen hoheilszeichens der Parkei München, 27. September Der Führer hat anläßlich ſeines Beſuches im Prinz⸗Carl⸗Palais dem Duce des faſchiſtiſchen Italiens, Benito Muſſolini, das Gol⸗ dene Soheitszeichen der Partei überreicht. e Das Hoheitszeichen in Gold wurde bisher allein vom Führer der Partei getragen. Berlin in Erwarkung Berlin, 27. September Nur wenige Stunden noch, und nach der Hauptſtadt der Bewegung wird auch die Haupt⸗ ſtadt des Reiches Muſſolini in ihren Mauern begrüßen. Wenn eines ſicher iſt, ſo dieſes: Ber⸗ lin wird Muſſolini einen Empfang be⸗ reiten, wie er noch keinem fremden Staats⸗ mann zuteil geworden iſt. Das fühlt man ſchon eute, wenn man die Menſchen dieſer Mil⸗ jonenſtadt von dem kommenden hiſtoriſchen Ereignis ſprechen hört, wenn man vernimmt, wie in den Familien beratſchlagt wird, wie und wo man wohl am beſten mit dabei ſein kann, wenn man die Werktätigen hört, die am kom⸗ menden Dienstag hinausziehen werden, um Muſſolini zu ſehen und zu hören. die Triumphſtraße Eben wird noch letzte Hand an die Aus⸗ ſchmückung der Via Triumphalis gelegt. Be⸗ reits der Sonntag vormittag ſieht in Maſſen die Berliner und darüber hinaus in ganzen Gruppen auswärtige Beſucher, die das denk⸗ würdige Ereignis des Einzuges des Duce in die Reichshauptſtadt miterleben wollen, auch im Spaziergang üuer die Linden und die Stra⸗ ßen der feſtlich geſchmückten Innenſtadt. Als erſte Gäſte ſind am Sonntag früh aus München kommend 45 führende italie⸗ niſche Journaliſten in Berlin einge⸗ troffen. Unter der Obhut des Reichsminiſte⸗ riums für Volksaufklärung und Propaganda atten ſie alsbald Gelegenheit, auf einer mehr⸗ ſtündigen Rundfahrt einen Einblick in die roßartigen Vorbereitungen zu bekommen, die Berlin zu Ehren ſeines Gaſtes allenthalben ge⸗ troffen hat. An der Fahrt nahmen u. a. teil der Leiter der Abteilung Inlandspreſſe im ita⸗ lieniſchen Miniſterium für Volksaufklärung, Miniſterialdirektor Caſini, der Direktor der „Agenzia Stefani“ Morgagni, und weiter viele bekannte italieniſche Journaliſten. Von deutſcher Seite nahmen an der ahrt u. a. teil: Geſandter Aſchmann und die egationsräte Dr. Bömer und Braun von Stumm vom Auswärtigen Amt, vom Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ anda Regierungsrat Bade, Dr. Heſſe, der in München die anläßlich des Beſuches Muſſo⸗ linis eingerichtete Sonderpreſſeſtelle geleitet hat und der Italienreferent des Miniſteriums Dr. Willis ſowie Hauptſtellenleiter Dr. Kirch⸗ hoff vom Außenpolitiſchen Amt. Rundfunkprogramm für Monkag Berlin, 27. September Aus Anlaß des Eintreffens des italieniſchen Regierungschefs Muſſolini in der Reichshaupt⸗ felge veranſtaltet der deutſche Rundfunk heute olgende Reichsſendungen: Deutſchlandſender: 17—19 Uhr Unterhaltungskonzert; gegen 17,30 Uhr Berichte von der Ankunft des Führers mit dem Duce und von der Fahrt durch die Triumphſtraße über das Bran⸗ denburger Tor zum RNeichspräſidenten⸗ palais. Reichsſender Stuttgart: 19—20 Uhr feſtliches Konzert. Es werden geſpielt Werke von Mozart, Verdi und Richard Strauß. Es wirken mit: Marghe⸗ rita Perras(Sopran), Helge Roswaen e (Tenor), Karl Schmidt⸗Walter(Bariton). Mmeichsſender Berlin: 5 20— 20,10 Uhr Nachrichtendienſt.— Reichs⸗ ſender Berlin: 20,10—22 Uhr Anterhal⸗ tungskonzert mit großem Orcheſter und Chor. Gegen 20,45 Uhr Zuſammenſchnitt der ab 17,30 Uhr gegebenen Berich! Reichsſender Stuttgart: 24—2 Uhr Nachtkonzert. Mit ſtolzer Freude ſahen die Gäſte aus den Reihen der italieniſchen Preſſe allüberall in Berlin neben der Flagge ihres Landes das Symbol des faſchiſtiſchen Staates. Sie beka⸗ men Gelegenheit vom hohen Glockenturm aus einen Blick auf die gewaltige Anlage des Reichsſportfeldes zu werfen, ſtanden auf den Tribünen des Maifeldes und ſie konnten ſchließlich auch Potsdam und ſeine Sehenswür⸗ digkeiten in Augenſchein nehmen. Erſt am ſpä⸗ ten Nachmittag kehrten die italieniſchen Preſſe⸗ vertreter nach anregenden und genußreichen 5 5 1 aus Potsdam in die Reichshauptſtadt zurück. Muſſolini in Eſſen die deulſche Waffenſchmiede wird vom Dute beſichligt Eſſen, 27. September. Der italieniſche Regierungschef Benito Muſſolini und der Führer werden— aus dem Manöver kommend— am heutigen Montagvormittag den Kruppſchen Werken in Eſſen, der deutſchen Waffenſchmiede, einen Beſuch abſtatten. Die freudige Nachricht wurde der Eſſener Bevölkerung am Sonntagnachmittag durch eine Mitteilung von Reichsminiſter Dr. Goebbels über den Reichsſender Köln und durch einen Aufruf des Oberpräſidenten und Gaulei⸗ ters Terboven bekannt, der durch ein Extrablatt der„Nationalzeitung“ in Hunderttauſenden von Exemplaren verbreitet wurde. Badoglio in Hamburg Ueberreichung des Goldenen Hoheitszeichens der Partei Hamburg, 27. Sept. Der Generalſtabschef der italieniſchen Wehr- macht, Marſchall Badoglio, der Chef des Generalſtabes des italieniſchen Heeres, Armee⸗ general Pariani. und der Stabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, die an den großen Wehrmachtmanövern in Nord— deutſchland teilgenommen haben, werden am heutigen Montag nachmittag nach einem Be⸗ ſuch Lübecks und einer Fahrt über die Reichs⸗ autobahn in Hamburg eintreffen. Im Rathaus werden die Gäſte von Reichs⸗ ſtatthalter Karl Kaufmann willkommen gehei⸗ ßen. Sie werden ſich dann in das Goldene Buch der Stadt Hamburg eintragen. Im Ver⸗ lauf des Nachmittags findet eine Hafenrund- fahrt ſtatt, an der mit den italieniſchen Gäſten, in deren Begleitung ſich auch General der Ar⸗ tillerie von Reichenau als Vertreter des Generalfeldmarſchalls von Blomberg und der deutſche Militärattachh in Rom, Oberſt von Rintelen, befinden. Reichsſtatthalter und Gauleiter Karl Kaufmann, der Kommandie⸗ rende General des 10. Armeekorps, General der Kavallerie Knochen hauer, regierender Bürgermeiſter Krogmann mit weiteren Vertretern von Staat, Wehrmacht und Partei teilnehmen. Am Dienstag morgen werden ſich die Gäſte im Sonderzug zur Reichshauptſtadt begeben. Bilder vom Duce-Beſuch in München Der Führer und ſein Gaſt bei der Fahrt durch die Hauptſtadt der Bewegung (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗K.) Der Vorbeimarſch der Parteiformationen Die Blutordensträger vor dem Führer und dem Duce (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗K.) der Aufruf hat folgenden Wortlaut: Muſſolini und Hitler Montag in Eſſen: Montag früh um 7.56 Uhr, trifft der Duce des italie⸗ niſchen Volkes zuſammen mit unſerem Führer auf dem Hauptbahnhof in Eſſen zu einer Be⸗ ſichtigung der Krupp⸗ Werke ein. Damit wird Eſſen in die Reihe der wenigen Städte geſtellt, die in ihren Mauern ein Ereig⸗ nis von überragender Bedeutung miterleben dürfen. In der Hauptſtadt der Bewegung haben ſich zwei Männer die Hände gereicht, die, beide aus der Tiefe ihrer Völker kommend, dem Bol⸗ ſchewismus unerbittlichen Kampf angeſagt und ihre Nationen zu Kraft und Stärke empor ge⸗ führt haben. Mitbürger von Eſſen! Zeigt Euch dieſes hohen Beſuchs würdig! Bereitet ihm einen jubelnden Empfang! Schmückt Häuſer und Stra⸗ ßen! In wenigen Stunden muß die Stadt in ein Flaggenmeer verwandelt ſein! Eſſen, das ſtählerne Herz Deutſchlands, wird Morgen unter ſubelnder Begeiſterung den triumphalen Einzug Benito Muſſolinis und Adolf Hitlers erleben. Eſſener Volksgenoſſen. Morgen iſt Euer Ehrentag! Empfangt die hohen Gäſte, wie es ſich für die Waffenſchmiede des Reiches gebührt. Terboven, Gauleiter. Die Gauleitung Eſſen teilt ferner mit, daß eine größere Zahl von rheiniſch⸗weſtfäliſchen Betrieben die Gefolgſchaften unter Fortzahlung der Löhne für den heutigen Montag vormittag beurlaubt hat, um ihnen Gelegenheit zu geben, Zeuge dieſes in der Geſchichte einzigartigen Er⸗ eigniſſes zu werden. Eſſen im Flaggenmeer In wenigen Stunden, ſo hatte der Gauleiter erklärt, müſſe die Stadt in ein Flaggen ⸗ meer verwandelt ſein, aber faſt in wenigen Mi⸗ nuten war das wenigſtens in der Innenſtadt ſchon geſchehen! Faſt mit derſelben Geſchwindig⸗ keit, mit der ſich die Freudenbotſchaft in der Stadt bis in die Vororte hinaus verbreitete, veränderte ſich auch das Straßenbild. We⸗ nig ſpäter ſchon ſah man hoch beladene Wagen mit friſchem Grün und Tannengirlanden. Reichsminiſter Dr. Goebbels war bereits im Laufe des ſpäten Vormittags in der Krupp⸗ ſtadt eingetroffen, um ſofort die nötigen Arbei⸗ ten aufzunehmen. Nachmittags ſtatteten Dr. Goebbels und Gauleiter Terboven den Kruppwerken einen Beſuch ab. Bereits um 17 Uhr hielt der ſtellvertretende Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat Berndt, in der Gauleitung eine Preſſebeſprechung ab, bei der er über die Einzelheiten des bevorſtehenden großen Ereigniſſes Angaben machte. Für den Ehrentag der Kruppſtadt ſind eine große Zahl von Sonderzügen aus dem geſamten Induſtriegebiet eingelegt, um möglichſt vielen Volksgenoſſen Gelegenheit zu geben, dem hiſtoriſchen Ereignis beizuwohnen. Wenige Stunden nach Bekanntwerden des großen bevorſtehenden Ereigniſſes ſcheint der Zuſtrom der Gäſte ſchon einzuſetzen. In endloſer Kette zieht die Bevölkerung durch die Feſt⸗ ſtraße und verfolgt die raſch fortſchreitenden Ausſchmückungsarbeiten. Auf der hoch gelege⸗ nen Bahnhofshalle grüßen die Fahnen Itali⸗ ens und Deutſchlands, und der Vorplatz iſt nicht mehr wiederzuerkennen. Auf allen Straßen chießen weiße Maſten empor. Gegen den Abendhimmel hebt ſich als Wahr⸗ zeichen der Waffenſchmiede ein mächtiger Schorn⸗ ſtein der Kruppwerke ab, die allein ohne Schmuck bleiben, denn dem hohen Gaſt wird ein deutſches Induſtriewerk, wird das ſtählerne Herz Deutſchlands mitten in der Arbeit gezeigt. Nur auf dem Portal zur Hauptverwaltung ſind die Flaggen der beiden Länder aufgezogen. und gegenüber dem Haupteingang bezeichnet das Symbol der NSKOV. den bevorzugten Platz, den die Opfer des Freiheitskampfes der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung und der Arbeit hier erhalten. * en — N 8 — 5 3 —— — r —— — — 2 6 „M“ Perſönliches, Staatsmänniſches um Muſſolini Menſchliches, M nner. die die Schickſale von ganzen Völ⸗ ern in den Händen halten, müſſen vor der meiſtens eine undurchdringliche Gar zu viele Augen, darunter viele berufsmäßig, belauern jede ihrer Mienen. Die„Maske“ iſt Selbſtſchutz. Wir kennen an ſeine Erlaſſe uſw. ſeit einiger Zeit mit dem knappen, aber ſo vielſagen⸗ den„M“ zu zeichnen pflegt, überwiegend die eherne Starre eines befehlsgewohnten Cäſaren— antlitzes. vergn . Oeffentlichkeit Maske tragen. Benito Muſſolini, der Bilder, auf denen er heiter oder gar ügt zu ſehen iſt, ſind ſo ſelten wie die Kunde von dem inneren Menſchen in ihm. Rücken wir den Staatsmann mit wenig näher und großen allem ſchuldigen Reſpekt ein ſchauen wir ihm einmal bei Lebensweiſe, Tage— werk und ſpärlicher Erholung zu. 25 Mitarbeiter, die zum erſten Male in den engexen Stab des Duce berufen werden, ſtehen in der erſten Zeit oft vor einem Rätſel. Es iſt kaum zu begreifen, wie dieſer Mann ein un⸗ geheures tägliches Arbeitspenſum mit einer ſtets gleichmäßigen Anſpannung aller Kräfte bei ſpärlichſten Pauſen erledigt, immer wieder plötzlich irgendwo in Garniſonen, auf Schu⸗ lungsflugplätzen, bei großen Bauten und dergl. inſpirierend erſcheint, ſich in direktem Geſpräch unterwegs um die Sorgen der Menſchen be— kümmert und bei alledem doch immer noch ein bißchen Zeit findet, um ſich durch körperliche Uebungen friſch und elaſtiſch zu erhalten, ein gutes Konzert zu hören, ein gutes Buch zu leſen und zugleich der ſorglichſte Familienvater zu ſein. Alſo ein Leben nach dem Diktat des Minuten⸗ zeigers? Ja und nein. Ja inſofern, als ſein Tag bei der Fülle der verſchiedenartigſten Be— anſpruchungen auf das Genaueſte eingeteilt iſt; nein, inſofern, als der Duce je nach den Not⸗ wendigkeiten des Augenblicks jederzeit noch die⸗ ſes oder jenes unaufſchiebbare Vorhaben in die lange Liſte des Tagesplanes einſchaltet und trotz⸗ dem nichts dabei zu kurz kommen läßt. Wie lebt nun dieſer Mann? Wie bringt er es fertig, daß ein 54jähriger heute noch die Spannkraft und die körperliche wie geiſtige Ar⸗ beitsintenſität eines etwa 30⸗ bis 35jährigen hat? Wenn man ihn ſelbſt darüber hört, er⸗ ſcheint es ſo einfach wie bewundernswert: „Ich habe meine Tätigkeit vom Standpunkt der Arbeitseinteilung, des Kampfes gegen jede unnötige Ablenkung und jeden Zeitverluſt aus eingerichtet. Ich habe aus meinem Organismus eine wohlüberdachte und kontrollierte Maſchine gemacht, die mit völliger Gleichmäßigkeit ar⸗ beitet. Täglich brauche ich 35 bis 40 Minuten für körperliche Uebungen. Ich übe faſt alle Sport⸗ arten aus. Ich ſchwimme gern im Sommer, laufe gern Ski im Winter und reite ſo gut wie jeden Tag. Alle mechaniſierten Sporte ſind mir vertraut: Radfahren, Motorradfahren, Autofahren, Fliegen.... ich glaube auch. daß das Fechten eine beſonders ausgezeichnete Uebung iſt.“ Das meiſte davon hat Muſ⸗ ſolini ſich erſt in der Nachkriegszeit, zum Teil ſogar erſt in vorgerückteren Mannesfahren, an⸗ Eine moderne Schlacht unler Im Manöverfelde, 27. September. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, traf am Sonn⸗ tagvormittag mit ſeinem hohen Gaſt, dem ita⸗ lieniſchen Regierungschef Benito Muſſo⸗ lini, im Manövergelände ein. Zum Empfang des Duce und des Führer hatten ſich auf dem Bahnhof Lalendorf in Mecklenburg eingefunden der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht. Generalfeldmarſchall v. Blomberg, der Reichsminiſter der Luft⸗ fahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Ge⸗ neraloberſt Göring, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, der Staatsſekretär im Reichsluftfahrtminiſte⸗ rium, General der Flieger Milch, der Chef des Generalſtabes des Heeres. General der Ar⸗ tillerie Teitel, der Chef des Marinekomman⸗ do⸗Amtes, Konteradmiral Guſe und der Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, Generalleut⸗ nant Stumpf f. Vun italieniſcher Seite waren auf dem Bahnhof auweſend der italieniſche Ge⸗ neralſtabschef Marſchall Baduglio, der Un⸗ terſtaatsſekretär für das Heer, General Pari⸗ ani, der Unterſtaatsſekretär für die Marine, Flottenadmiril Cavagnari, der Unter⸗ ſtaatsſekretär für die Luftwaffe, General Val⸗ lñe, der General der faſchiſtiſchen Miliz, Ruf⸗ ſo, ſowie die übrigen Mitglieder der italieni⸗ ſchen Wehrmachtdelegation und die italieniſchen Wehrmachtattacheées. In Begleitung Muſſolinis befanden ſich u. a. der italieniſche Außenmini⸗ ſter Graf Ciano, Parteiſekretär Miniſter Starace, Kabinettschef Sebaſtiani, Botſchafter Attolico, Botſchaftsrat Graf Magiſtrati, ſowie die Herren vom deut⸗ ſchen Ehrendienſt, unter ihnen Reichsminiſter Dr. Frank, General der Infanterie Li ſt 5 Botſchafter von Haſſell und der Cehf des Protokolls Geſandter v. Bülow Schwan⸗ te. Mit dem Führer, in deſſen Begleitung ſich die Wehrmachtsadjntanten Oberſt Hoß⸗ bach, Korvettenkapitän v. Putt kammer und Hauptmann v. Below befanden, kamen u. g. der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath, Reichsführer 6 Himmler, der außerordentliche bevollmächtigte Botſchafter H⸗Gruppenführer v. Ribbentrop, Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich, die Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Bruckner, Bri⸗ gadeführer Schaub und Hauptmann Wie⸗ demann, ferner die Gruppenführer Wolff und Reichsbildberichterſtatter Heinrich Hoffmann. Inmiflen der Kämpfenden Vom Bahnhof Lalendorf begaben ſich Muſſo⸗ lini und der Führer unmittelbar in das Manö⸗ vergelände zu den kämpfenden Partei⸗ en. Die blaue Partei war ſoeben im Begriff, die rote Verteidigungsſtellung anzugreifen. Bei⸗ derſeits des Weges, den der Duce und der Füh⸗ rer durch das Gelände nahmen, ſah man zahl⸗ reiche ſchwere und leichte Batterien der blauen 23. und 3. Diviſion in Stellung. Ihr lebhaftes Feuer diente der Unterſtützung der ſich an den Gegner heranarbeitenden Infanterie. Auf dem erſten Beohachtungspunkt bei Belitz ſtanden der eignen können. Erſt vor einigen Monaten er⸗ warb er ja zu ſeinem Pilotenſchein auch noch das Diplom des Militärfliegers, und unſer Reichskriegsminiſter, Generalfeldmarſchall von Blomberg, hatte bekanntlich bei ſeinem Beſuch in Italien Gelegenheit zu ſehen, wie der Duce einen dreimotorigen Bomber meiſterte. Es iſt das immer noch der gleiche Muſſolini, der bei⸗ ſpielsweiſe einmal vor Jahren eine ſchwere Autopanne hatte und ſich dann, gelehriger Sohn des Dorfſchmiedes aus Predappio, kur⸗ zerhand ſelbſt mit wuchtigen Hammerſchlägen eine behelfsmäßige Autoachſe ſchmiedete; der⸗ ſelbe auch, der ein Fenſter zu mauern weiß oder eine Dreſchmaſchine bedient oder plötzlich in dem Seebad Viareggio mitten zwiſchen den Badegäſten ſo ſchnell hinausſchwimmt. daß man ihm nicht folgen kann. Aber dieſer Mann, der die Unnahbarkeit ſelbſt ſein kann. wenn's drauf ankommt, der ſitzt auch am Mittwoch oder Sonnabend abends in der Conſtantin⸗ Baſilika bei einem klaſſiſchen Konzert auf einem 3 Lire-Platz(etwa 40 Pfg.) freut ſich, wenn er unerkannt hineinkommen kann, und unterhält ſich in den Pauſen mit ſeinen Nach⸗ barn in zwangloſeſter Form. Er weiß es genau wie Adolf Hitler, was es heißt, ſein Brot mit der Hände Arbeit zu er⸗ werben. Er weiß auch, wie Hunger weh tun kann. Er erzählt ſelbſt aus der Zeit um 1902, als er in Lauſanne war und keine Arbeit be⸗ kommen konnte:„Ich hatte keinen Soldo, kein Bett, kein Brot.“ Damals wurde er zum erſten⸗ mal verhaftet, als er obdachlos vor dem ſtrö⸗ menden Regen Schutz in einer große Kiſte ſuchte, die auf dem Hof einer Druckerei ſtand. Als er um 20 Jahre ſpäter als italieniſcher Regierungschef im gleichen Lauſanne mit Lord Curzon und Poincaré verhandelte, ſah ihn der Bürgermeiſter, der ihm einen Roſenſtrauß zur Begrüßung auf ſein Zimmer brachte, am Fen⸗ ſter ſtehen und auf eine alte Brücke ſtarren. Halblaut kam es von Muſſolinis Lippen:„Un⸗ ter dieſer Brücke habe ich damals oft geſchla⸗ en Aber hören wir weiter, was dieſer Mann über ſeine Lebensweiſe ſelbſt erzählt:„Ich eſſe nur einfache Dinge, ſo wie das auch die Bauern lieben, und ſehr viel Früchte. Ich ſchlafe etwa ſieben bis acht Stunden, regelmäßig von 11 Uhr abends bis 7 Uhr morgens. Ich ſchlafe ſofort ein, ganz gleich, was ich hinter mir habe oder was am Tage vorgefallen iſt Schlafmittel kenne ich nicht, ebenſo wenig Ruhepauſen wäh⸗ rend des Tages. Solche Pauſen ſind gewöhnlich nur die Folgen des übermäßigen Eſſens zu Mittag. In meinen wenigen Erholungsſtun⸗ den leſe ich alte und neue Bücher, etwa 70 im Jahr, in franzöſiſcher, in deutſcher, zuweilen auch in engliſcher Sprache, am meiſten aber in Duce und der Führer mit ihrer Begleitung mit⸗ der Führer und Muſſolini im Manöver Rampſwagen— Jubel um Muſſolini und hiller Einſaß von Flugzeugen und der der Angriff der blauen Diviſion ins Stocken geraten war. Unter Einſatz von ſtarker Artille⸗ rie, Jagdfliegern und ſchließlich auch Kampfwa⸗ gen, die dicht an dem Beobachtungspunkt Minſso⸗ linis und des Führers vorbeirollten, gelang es, den blauen Angriff wieder in Gang zu bringen. Das lebhafte Intereſſe der Gäſte fand hier auch das von Generalmafor Udet geführte Klein⸗ flugzeug„Fieſelr⸗-Storch“, das ſeine Lan⸗ dungs⸗ und Aufſtiegsmanöver vorführte. Auf dem Wege zur nächſten Beobachtungsſtelle bei Stielow fuhren der Duce und der Führer dicht hinter der roten Stellung bei den Reſervetrup⸗ pen, Minenpwerferſtellungen und Infanteriege⸗ ſchützen vorbei. Von Stielow aus konnte man den Angriff der blauen 12. Diviſion im raſchen Vorwärtsſchreiten erkennen. Bei der Weiter⸗ fahrt bot ſich den italieniſchen, und deutſchen Gäſten unweit Dalwitz das Bild eines ſtarken rolen Gegenangriffs gegen den hier tief in die roten Verteidigungs⸗ ſtellungen eingebrochenen Feind. Der Duce und der Führer ſetzten ſodann hinter der roten Front mitten durch die Stellungen der roten Artillerie und Flakartillerie hindurch ihre Fahrt bis zum Schmocksberg bei Tolzin fort. Dieſer hinter der roten Front gelegene Punkt bot ein umfaſſen⸗ des Bild eines großen Teiles des Schlachtfeldes. Vor den Höhen beiderſeits des Schmocksberges war der Angriff der blauen 23. Diviſion im Feuer der roten Abwehrmaſſen ins Stocken ge⸗ raten. Um ihn wieder in Gang zu bringen, ſetzte Blau nunmehr ſeine Luftwaffe zum Eingreifen in den Kampf ein. a Die Entſcheidungsſchlacht beginnt! Hunderte von Kampfflugzeugen gehen mit Bomben und M.⸗Feuer gegen die roten Angreifer vor. Gleichzeitig ſetzt Blau ſtarke Kampfwagenver⸗ bände ein, die ſich in großer Ausdehnung und Tiefe gegen das von Rot beſetzte Höhengelände vorwärtswälzen. Trotz der ſtarken Abwehr ge⸗ lingt es den Kampfwagen bald, in die rote Ver⸗ teidigung einzubrechen und der nachfolgenden Infanterie den Weg zu bahnen. Ein eindrucks⸗ volles Bild einer modernen Schlacht wickelt ſich vor den Augen des Duce und des Führers ab. Der Höhepunkt der Wehrmachtmanöver iſt er⸗ reicht! Der Maſſeneinſatz von Flugzeugen und Kampfwagen zur Unterſtützung der Infanterie beim Durchbruch durch die feindlichen Stellun⸗ gen reißt alle Zuſchauer zu ehrlicher Begeiſte⸗ rung und Anerkennung hin. Auf der Höhe des Schmocksberges nahm der Führer und Reichskanzler Gelegen- heit, die engliſche und die ungariſche Manöverdelegation zu begrüßen, die ihm vom Reichskriegsminiſter, Generalfeldmar⸗ ſchall v. Blomberg, vorgeſtellt wurden. Der engliſchen Delegalion gehören ſan Sir Cyrill Deverell, Chef des engliſchen Reichsgeneralſtabes, General Iron⸗ ſide, Kommandierender General im General⸗ ſtab, Luftmarſchall Longmore, Kommandeur der Wehrmachtakademie und Brigadegeneral Packen⸗ ham⸗Walſh.— Mitglieder der ungariſchen De⸗ legation ſind Honvedminiſter General der In⸗ fanterie Roeder, General der Infanterie Vixez Sonyi, Oberbefehlshaber der Honveds. Feldmar⸗ ſchall⸗Leutnant Vitéz von Ratz, Chef des Gene⸗ ten in der Stellung der 30. roten Diviſion, vor Begeiſterungsſtürme Die zahlloſen Einheimiſchen und Schlachten⸗ bummler, die ſich zu vielen Tauſenden im ausgedehnten Manövergelände eingefunden hatten, bereiteten dem Duce und dem Führer auf der Manöverfahrt immer wieder begei⸗ ſterte, nicht endenwollende Kundgebungen, in allen Dörfern und Ortſchaften, die der Füh⸗ rer und ſein Gaſt berührten, begleitete ſie ſtürmiſcher Jubel. Jedes Haus, auch die kleinſte Ortſchaft, trug reichen Flaggen⸗ und Girlandenſchmuck. In den begei⸗ ſterten Heilrufen der Tauſende kam ihre ganze freudige Ueberraſchung über den uner⸗ warteten Beſuch des Duce und des Führers zum Ausdruck. Den Soldaten, die hinter der Front dem Duce und dem Führer begegneten, leuchtete die große Freude aus den Augen, daß ſie den Gründer des faſchiſtiſchen Imperiums und den Führer des neuen Deutſchlands von Angeſicht zu Angeſicht ſehen konnten. Auch den italieniſchen Begleitern des Laage(Mecklenburg), 27. Sept. Die großen Wehrmachtsmanöver, die ſeit Anfang der Woche in Pommern und Mecklen⸗ burg im Gange ſind, haben im Laufe des Sonntags unter den Augen des Führers und ſeines hohen italieniſchen Gaſtes ſowie in Gegenwart der militäriſchen Delegationen aus Italien, England und Ungarn, der Mitglieder der Reichsregierung und der Spitzen von Staat und Partei ihren Abſchluß gefunden. Die Uebungen der Kriegsmarine waren be— reits am Sonnabend beendet worden. Empfänge im Jonderzug Wuſtrow, 27. Sept. Am Sonntag mittag gab der Führer auf der Fahrt nach Kröpelin in ſeinem Sonder⸗ zug dem italieniſchen Generalſtabschef Mar⸗ ſchall Badoligo und dem Unterſtaatsſekre⸗ tär Parian i, Flottenadmiral Ca vagnari und General Valle ein Eſſen. Zu gleicher Zeit waren der Oberbefehlshaber der Wehr⸗ macht, Generalfeldmarſchall v. Blomberg, und der Oberbeſehlshaber der Luftwaffe, Ge⸗ neraloberſt Göring, Gäſte des Duce Be⸗ italieniſcher.“ nito Muſſolini in ſeinem Sonderzug. ——— um die beiden Führer Triumphfahrt durch das Manövergelände ralſtabes der Honveds. Duce und den führenden deutſchen Perſönlich⸗ keiten wurden begeiſterte Kundgebungen be⸗ reitet. Auf ihrer anſchließenden Bahnfahrt nach Kröpelin zum Beſuch des Luftwaffen⸗ übungsplatzes Wuſtrow wurden dem Duce und dem Führer von den vielen Tauſenden, die in allen Dörfern und Städten die Bahnſtrecke umſäumten, erneut begeiſterte Huldi⸗ gungen dargebracht. In den Städten Laage, Roſtock und Bad Doberan ſtan⸗ den die Maſſen dicht gedrängt auf den Bahn⸗ ſteigen. Die Muſikzüge der Gliederungen grüß⸗ ten den Duce und den Führer mit den Na⸗ tionalhymnen Deutſchlands und Italiens. Brauſende Heilrufe erfüllten die Bahnhofs⸗ hallen, als die beiden Sonderzüge langſam durch die Halle fuhren. Ganz Mecklenburg er⸗ lebte mit dieſer Fahrt des Duce und des Füh⸗ rers durch das Manövergelände ein großes geſchichtliches Erlebnis, das unvergeßlich in der Erinnerung der Bevölkerung bleiben wird. In Kröpelin und auf der Fahrt nach Wuſtrow ſetzen ſich am Sonntag nachmittag die Kundgebungen der Bevölke- rung, die zu Zehntauſenden an den Straßen Aufſtellung genommen hatte, mit größter Be⸗ geiſterung fort. Der Weg, den der Führer mit ſeinem hohen Gaſt Benito Muſſolini durch das nördliche Mecklenburg nahm, glich einer wahren Triumphfahrt. Nalieniſche Gäſte in Berlin Berlin, 27. Sept. Am Sonntag morgen trafen mit dem fahrplan⸗ mäßigen Schnellzug von Rom der Direktor der politiſchen Abteilung des italieniſchen Aus⸗ wärtigen Amts, Bu ti, der Chef der Auslands⸗ organiſation. Parini, ferner Geſandter Vitetti. und einige weiteren Herren des Gefolges des italieniſchen Regierungschefs Muſſolini auf dem Anhalter Bahnhof ein. Zur Begrüßung der italieniſchen Gäſte hatten ſich neben Herren der italieniſchen Botſchaft die Geſandten von Weizſäcker und Aſchmann vom Auswärtigen Amt, Miniſterialrat Haſen⸗ öhrl vom Reichspropagandaminiſterium, ſow!e Herren des Protokolls und der Vertreter des völkerwandernng nach der Zeſſtraße Berlin, 27. September Das ſchöne Wetter des erſten Herbſtſonntoos lockte eine Unzahl ſchauluſtiger Berliner nach der Feſtſtraße, die ſich in einer Farben⸗ ſymphonie ſondergleichen zeigte. Beſonders in den ſpäten Nachmittagsſtunden war der An⸗ drang in der Straße Unter den Linden ſo groß, daß man eine Völkerwanderung vor ſich zu ha⸗ ben glaubte. Der ſtarke Verkehr auf den Fern⸗ bahnhöfen und die überaus große Nachfrage in den Hotels läßt erkennen, daß für die Beſuchs⸗ tage ein beſonders ſtarker Zuſtrom von Frem⸗ den eingeſetzt hat. N Peihe der Storſtröm-Brücke Kopenhagen, 27. Sept. Das daäniſche Volk hat am Sonnta die Ein⸗ weihung der Storſtrömbrücke, die in vierjähriger Arbeit geſchaffen wurde, gefeiert. Der König von Danemark und die übrigen Mitglieder des könig⸗ lichen Hauſes, die Landesregierung und 600 Ebrengäſte aus dem In⸗ und Ausland waren zur Brückenweihe nach Südſeeland gekommen. Unter den Ehrengäſten ſah man von deutſcher Seite den Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht und Neichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller. Der däniſche Verkehrsminiſter Fisker eröff⸗ nete die Feier und gab in ſeiner Rede einen Ueberblick über die Geſchichte und den Bau der Brücke zwiſchen Seeland und Falſter. Nach ihm ſprach der engliſche Miniſter Sir Oliver Stanley und dann Reichsverkehrsminiſter Dr. Dor p⸗ müller. Der mit großem Beifall aufgenomme⸗ nen Rede des deutſchen Verkehrsminiſters folgten als letzte Anſprache die Worte König Chriſtians X. Zuſammen mit dem König und ſeinem Gefolge beſtiegen dann die Ehrengäſte den Sonderzug, um zum erſten Male über die neue Brücke zu fahren, und während das Hoch d ee auf 2 5 neue Brücke verklang, allierte der erſte regelmäßige Zug Kopenhagen — eutſchland die Strecke. N e hindenburg-spende zum 2. Olober 425 000 RM. kommen zur Ausſchüttung Berlin, 27. September. Die Hindenburg⸗Spende nimmt auch den bevorſtehenden 90. Geburtstag Hin⸗ denburgs zum Anlaß, um, wie regelmäßig ſeit 1927. zum 2. Oktober notleidenden Kriegsbe⸗ ſchädigten, Kriegshinterbliebenen und Veteranen zu helfen. Es kommen 425 600 RM. zur Aus⸗ ſchüttung, die in Beträgen von durchweg 150,.— RM. ausgezahlt werden Von dem Ergebnis der zur Zeit im Gang befindlichen Sammlung wird es abhängen, ob die bisherige Unterſtützungs⸗ tätigkeit der von Hindenburg geſchaffenen Stif⸗ tung fortgeſetzt werden kann. Bis zum 30. Sep⸗ tember nehmen die Poſtämter, Banken und Sparkaſſen Beiträge zur Hindenburg⸗-Spende an. Bieder 12 ſpaniſche Dörfer befteſt San Sebaſtian, 27. September. 0 Aus dem nationalen Heeresbericht vpm Samstag geht u. a. hervor, daß an der Aſtu⸗ rienfront der Vormarſch fortgeſetzt wurde. Be⸗ ſetzt wurden befeſtigte Anhöhen und nicht weni⸗ ger als 12 Ortſchaften. Ein bolſchewiſtiſcher Ge⸗ genangriff auf den Benzua wurde zurückgeſchla⸗ gen. An der Leon⸗Front wurde ein bedeuten⸗ der Vorſtoß unternommen, der zur Einnahme wichtiger Stellungen führte. Im Abſchnitt Riano wurde die bolſchewiſtiſche Front durchbrochen. Die Eiſenbahnſtrecke nach Gijon wurde bis Santa Lucia wiederhergeſtellt. An den Fronten von Madrid. Avila und Soria war leichtes Feuer. An der Aragon⸗Front wurde im Ab⸗ ſchnitt Orna ein heftiger Angriff der Bolſche⸗ wiſten abgewieſen, wobei der Gegner zahlreiche Verluſte hatte. Im Abſchnitt Zuera beſetzten die nationalen Truppen einige Stellungen. An die⸗ ſen Abſchnitten machten die Nationalen 225 Gefangene. g Von der Südarmee liegt nichts Neues or. Die bolſche wiſtiſche Luftwaffe bombardierte im Hinterland die Ortſchaft Lum⸗ bier(Provinz Navarra), die ohne jede mflitä⸗ riſche Bedeutung iſt. Vier Kinder, eine Greiſin und ein Mädchen wurden getötet, ein Kind und ein Greisverwundet. 8 Anklage gegen Frau skoblin 8 Paris, 27. Sept. Der Verdacht gegen den verſchwundenen Gene⸗ ral Sto blin verſtärkt ſich mehr und mehr. Von ihm wird jetzt ſchon vielfach ganz offen behaup⸗ tet, er habe ſtändig mit ſowjetruſſiſchen Krei⸗ ſen in Verbindung geſtanden. Die Polizei ſcheint dieſe Anſicht zu teilen, da ſie die feſtgenommene Frau des Generals Skoblin in das Pariſer Hauptgefängnis gebracht hat. Darüber hinaus hat der Unterſuchungsrichter gegen ſie eine auf Beihilfe zu gewaltſamer Entführung lautende klage erhoben. Den Gerichten, nach denen rotſpaniſche Kreiſe die direkten Urheber der Entführung General Millers geweſen ſeien, ſchenkt die franzöſiſche Polizei keine Beachtung. Dagegen wird die Spur, die nach Le Havre auf den ſowjetruſſiſchen Dampfer„Maryia Ulianow“ führte, wieder mit großem Intereſſe verfolgt. Nach Zeugenausſagen ſoll am Tage des Verſchwindens von General Miller auf deſſen Landſitz ſüdlich von Paris ein geheimnisvoller ſargähnlicher Kaſten auf ein Laſtauto geladen worden ſein. Die Polizei ſucht jetzt nach dieſem Kaſten, der möglicherweiſe mit dem lebenden oder toten Gneral auf das Sowjet⸗ ſchiff in Le Havre gebracht wurde. König Georg II. von Griechenland beſichtigte am Sonnabend die Internationale Ausſtellung in Saloniki und ſtattete dabei auch dem deut⸗ ſchen Pavillon einen Beſuch ab. Der König hat ſich außerordentlich anerkennend über die deutſche Schau geäußert. Der ſowjetruſſiſche Geſandte in Eſtland, Gauleiters Bohle, Ruhberg, eingefunden. Hſtinow, iſt infolge Herzſchlags plötzlich ge⸗ ſtorben. 5 fadt det pcdeutſa 1 nommen Um lung, rungsch endet. Wen det mit haf ei Pflanzt ineil, 12 Hi cher E. Hitler. 1 er 2 Jihter Ey ber ond boniett d „ehmne In fag ſolini keit auf Wal di Der 5 orten der di Muſſi . Kanzl ben ihn dai len, die Vat. ie erfaßt i Kan Gene 0 rei 9 Nr 1 6 As gi . Deutſchlan eben. Al J alen Vid führt L bhrer hoher ber und e eden um ö Etunde de aft und ö dh der Fü das geſamle Führerkorps der Partei angelrelen München, 26. September. Mit einem Jubel ohnegleichen empfangen, traf der Sonderzug, der den Schöpfer des faſchiſtiſchen Italien, Benito Muſſolini, in die Ge⸗ burtsſtadt des Nationalſozialismus brachte, um 10 Uhr auf dem Münchener Hauptbahnhof ein. Umgeben von dem geſamten hohen Führerkorps der Partei hieß Adolf Hitler, der Führer des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, ſeinen Gaſt auf dem geſchichtlichen Boden der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung willkommen. Weltpolitiſch bedeutſame Tage haben damit ihren Anfang ge⸗ nommen. Um 9.45 Uhr iſt die Ehrenaufſtel⸗ Lung zur Begrüßung des italieniſchen Regie⸗ rungschefs im Münchener Hauptbahnhof voll⸗ endet. Wenige Minuten vor 10 Uhr trifft der Füh⸗ rer mit ſeiner Begleitung vor dem Hauptbahn⸗ hof ein. Langanhaltender, brauſender Jubel pflanzt ſich vom Bahnhofsvorplatz in die Halle hinein fort, wo dem Führer von Jungvolk, von der Hitler⸗Jugend und der Balilla ein ſtürmi⸗ ſcher Empfang bereitet wird. Nachdem Adolf Hitler die Front der Mitglieder des Führerkorps der NSDAP. abgeſchritten hat, nimmt er an ihrer Spitze Aufſtellung. Punkt 10 Uhr läuft der Sonderzug in die Halle ein. Die Muſik in⸗ toniert den Lieblingsmarſch Muſſolinis, die „Hymne auf Rom“. N In jugendlich friſcher Haltung ſteigt Muſ⸗ olini aus dem Wagen. Der Führer ritt auf ihn zu. Dann ſchreiten Muſſolini und Adolf Hitler die Front des Führerkorps ab. Be⸗ gleitet von nicht endenden Heilrufen der italie⸗ niſchen und der deutſchen Jugend treten ſie auf den Bahnhofsvorplatz hinaus. Aus den Bei⸗ fallsſtürmen, von denen ſie auch dort empfangen werden. klingen die Rufe der anweſenden italie⸗ niſchen Gäſte„Duce! Duce!“ hervor. Un⸗ ter den Klängen der Nationallieder beider Länder ſchreiten Muſſolini und der Führer dann die Front der Ehren⸗ formationen der Wehrmacht und der 5 ſowie des Arbeitsdienſtes ab. Sodann beſteigen der Duce und der Führer, umbrauſt von dem Jubel der Maſſen, den Wa⸗ gen. In dem nächſten Wagen folgen dann der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Ru⸗ dolf Heß, mit dem Generalſekretär der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei, Miniſter Starace, der Reichsaußenminiſter ⸗Obergruppenführer von Neurath mit dem italieniſchen Außenmini⸗ ſter Graf Ciano, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels mit dem italieniſchen Miniſter für Volks⸗ kultur Alfie ri. Es folgt dann der Reichs⸗ führer 1 und Chef der deutſchen Polizei Himmler und dann in langer Wagenkolonne die anderen hohen italieniſchen Gäſte, begleitet von führenden Männern der Partei und des Staates. Man ſieht u. a. den Reichsſtatthalter in Bayern General Ritter von Epp, Gau⸗ leiter Staatsminiſter Adolf Wagner und Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fiehler„ die Repräſentanten des Landes Bayern, des Tradi⸗ tionsgaues München⸗Oberbayern und der Hauptſtadt der Bewegung. Das geſamte Führerkorps der NS D A P., das auf dem Bahnhof angetreten war, begab ſich ſodann auf dem gleichen Fahrweg in die Stadt. hohe Ehrung für Adolf hitler Jum Ehrenkorporal der Faſchiftiſchen Miliz ernannt München, 26. September. Der Führer der Faſchiſtiſchen Partei und Oberſtkommandierende der Faſchiſtiſchen Miliz, der italieniſche Regierungschef, Benito Muſſolini, hat den Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches zum Ehren⸗ korporal der Faſchiſtiſchen Miliz ernannt. Er hat ihm damit die höchſte Würde und Ehre verlie⸗ hen, die die Faſchiſtiſche Bewegung zu vergeben hat. Die Urkunde, mit der dieſe Ehrung erfolgt iſt, trägt folgenden Wortlaut: Kanzlei des Miniſterrates Generalkommando der M. V. S. N. (Freiwilligen⸗Miliz der National⸗ Verteidigung) Adolf Hitler, Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches und Volkes. wird hiermit zum Ehrenkorporal der M. V. S. N. ernannt. Als Führer des deutſchen Volkes hat er N Deutſchland den Glauben zu neuer Größe ge⸗ eben. Als Wiederherſteller der bürgerlichen, ozialen und politiſchen Ordnung in Deutſch⸗ land führt er mit feſter Hand die deutſche Nation ihrer hohen Beſtimmung entgegen. Als Vertre⸗ ter und Hüter der europäiſchen Kultur gegen jeden Umſturzverſuch hat er Italien in der Stunde des Kampfes ſeine rückhaltloſe Gemein⸗ ſchaft und Freundſchaft bewieſen. Rom, den 24. September 1937. XV. der Faſchiſtiſchen Aera Der Oberſtkommandierende Muſſolini. hohe Auszeichnung für Muſſolini Das Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler für den Duce 88 München, 26. Sept. Der Duce weilte nach ſeiner Rückkehr vom Vorbeimarſch längere Zeit in ſeinen Privat⸗ gemächern im Prinz⸗Karl⸗ Palais, um dringende Arbeiten zu erledigen. Anterdeſ⸗ ſen ertönten draußen unabläſſig Sprechchöre „Wir wollen den Duce ſehen!“ Man kann es bei dieſen Begeiſterungsſtürmen verſtehen, wenn der Duce geäußert hat, es ſeien ihm bei ſeiner Fahrt von Kufſtein und dann in 0 München, wo ihm überall ſo viele warme Herz⸗ lichkeit entgegengebracht wurde, Momente ge⸗ kommen, in denen er faſt hätte glauben können, ſich im eigenen Lande zu befinden. Am 17 Uhr 25 näherte ſich von der Prinzregen⸗ tenſtraße her wieder die Wagenkolonne des Füh⸗ ters. wie immer umbrandet ron der Begeiſte⸗ rung der Menge. Der Führer begibt ſich in das Prinz⸗Karl⸗Palais, um dem Duce ſeinen Ge⸗ enbeſuch zu machen. Muſſolini erwartet den Führer in der großen Halle des Palais. Hier verweilen die beiden Staatsmänner einige Zeit, während 1 in der Vorhalle ver⸗ harrt. Der Führer und Reichskanzler überreichte Muſſolini als perſönliche Ehrung eine nur für ihn beſtimmte einmalige Ausführung des Großkreuz es des Ordens vom Deut ſchen Adler, deſſen erſter Inhaber Muſſolini iſt. Die Ordenszeichen ſind in Gold gearbeitet, der Bruſtſtern iſt mit Brillanten beſetzt. Die Auszeichnung befindet ſich in einer ſilberge⸗ ſchmiedeten, mit Bernſtein ausgelegten Kaſſette und 285 auf dem Deckel das Hoheitszeichen in Gold. rdensinſignien und Kaſſette ſind nach den Entwürfen Münchener Künſtler gefertigt und ſtellen eine hervorragende Arbeit deutſcher Goldſchmiedekunſt dar. ſchon 1 Von der Straße her hallen eder Sprechchöre. Sie verwandeln ſich zu brauſenden Ovationen, als um 17 Uhr 42 die beiden Staats⸗ männer gemeinſam das Palais verlaſſen, und ſich zu Fuß in das Haus der Deutſchen Kunſt begeben. Orden für Begleitung Muſſolinis Berlin, 26. September. Aus Anlaß des Beſuches Muſſolinis in Deutſchland wurden vom Führer und Reichs kanzler verſchiedene Herren der Begleitung des italieniſchen Regierungschefs Ordensauszeich⸗ nungen verliehen und vom Ehef des Protokolls Geſandten von Bülow⸗Schwandte überreicht. U. a. erhielten: Seine Excellenz der Kgl. ita⸗ lieniſche Botſchafter in Berlin. Dr. Bernardo Attolico und Seine Excellenz der General⸗ ſekretär der Faſchiſtiſchen Partei Miniſter Sta⸗ race das Großkreuz des Verdienſtordens vom Deutſchen Adler, Seine Excellenz der Chef des Privatſekretariats des Duce Oswaldo Seba⸗ ſtiani, Botſchaftsrat bei der italieniſchen Botſchaft in Berlin Graf Magiſtrati und Legationsrat und Kabinettschef im italieniſchen Außenminiſterium Filippo Anfuſo das Ver⸗ dienſtkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler mit dem Stern. München im Freudenkaumel Als der Wagen des Führers, in dem auf den Rückſitzen rechts der Duc e, links der Füh⸗ rex Platz genommen hatten, die Triumphpfor⸗ te beim Eingang zur Schützenſtraße paſſierte, da war die Luft erfüllt von einem Orkan des Beifalls u. des Ueberſchwanas der Freude. Die ganze Straße war wie ein wogendes Meer in Grün und Weiß und Rot. Hunderttauſende, die ſich hinter dem Spalier der 1 drängten, ſchwenkten Fähnchen in den zenſtraße iſt. Farben des faſchiſtiſchen Italiens und rote Hakenkreuzfähnchen. Die Stadt München hat den ſchönſten Schmuck in ihrer Geſchichte für dieſen großen Tag angelegt. Das Auge iſt ge⸗ blendet von Glanz 8 Gold der Liktorenbündel und der Hoheitszei⸗ chen, die die Straßen ſäumen, von der bunten Farbenpracht der Fahnen und der Flaggen. und Farben, von dem Und ſo wie es am Bahnhof und in der Schüt⸗ ſo iſt es in der ganzen Stadt. Allen, die dieſe feſtliche Fahrt durch München 1 noch lange hinterher die Ohren von den Bezeugungen der herzlichen Verbundenheit, der Freude und des Stolzes über den Beſuch des Führers des italieniſchen Volkes in München. So war dieſe Stunde auch Zeugnis der ehrlichen und tiefen Bewun⸗ derung für das vom Duee vollendete Werk der Wiedergeburt ſeiner Nation. Nach allen Seiten grüßt der Duce immer wieder mit dem faſchiſtiſchen Gru ß. Jetzt iſt der Karls⸗Platz erreicht. Maſten tra⸗ gen hier einen mächten Erntekranz, ſymboli⸗ ſches Zeichen eines von reichem Arbeitsſegen gekrönten Jahres: Wahrlich eine Ehrenpforte beſonderer Art. Durch das Karlstor geht die Fahrt dann weiter durch die Neuhauſer und die Kaufunger Straße, hinein in das alte ge⸗ ſchichtliche München mit ſeinen ehrwürdigen Bauten. Nun weitet ſich die Straße: Der Ma⸗ rienplatz iſt erreicht mit dem ſtolzen Bau des Münchener Rathauſes. Den Platz miterlebten, gellten ſinchen umjubelt Benito Muſſolini Fürmiſcher Empfang für den duce in der Hauplſtadl der Bewegung hrer grüßt Muſſolini 2 flankieren vergoldete Säulen. die abwechſelnd die Wappen deutſcher und italieniſcher Städie tragen. Im Vorbeifahren lieſt man die Namen Syracus, Bochum, Mailand. Königsberg, Ge⸗ nua, Köln und ſo viele andere mehr. Von je⸗ dem Wappen ſpannt ſich ein ſchmales Fahnen⸗ band in den Farben der betreffenden Stadt hinauf zu dem Dachfirſt der Giebelhäuſer und des Rathauſes. Kein Fenſter iſt hier freigeblie⸗ ben. wie Trauben hängen die Menſchen übereinander in den Fenſtern, und es iſt, als ob die Häuſerfronten lebendig wären: denn bis unter die Dächer ſind ſie ein wogendes Meer von Fähnchen und Wimpeln. Durch die Dienerſtraße geht es weiter zum Max⸗Joſeph⸗ Platz mit der ſtolzen Attika des Nationalthea⸗ ters. Der ganze Platz ſtrahlt im pompeja⸗ niſchen Rot, mit dem die Häuſerfront ver⸗ kleidet iſt. Jahrt an geweihten Ställen vorüber Nun geht die Fahrt einen geſchichtsträchtigen Weg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung die Reſidenzſtraße entlang, den ganzen Weg vom 9. November 1923. Ganz langſam fährt der Wagen mit dem Duce und dem Führer am Mahnmal vorbei. Das Geſicht des Duce, das bisher von Freude erfüllt war, iſt ernſt geworden, und jetzt hebt der Duce den Arm und grüßt mit dem faſchiſtiſchen Gruß die 16 Toten vom 9. November 1923, die erſten Märtyrer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und in ihnen die vielen Hunderte von Toten, die im Getümmel des Kampfes um die Macht und um Deutſchland am Wege geblieben ſind. Ueber der Stätte des Mahnmales hängt die ſchwarze Fahne mit den Sigrunen, die für alle 5 an feſtlichen Tagen über dieſer Stätte eht. In dieſer Stunde begreifen wir eben: Die 16 Helden vom 9. November 1923 haben mit ihrem Blut nicht nur den Weg bereitet für das nationalſozialiſtiſche Reich, ſie haben auch den Weg ebnen helfen für die denk⸗ würdige Begegnung des Duce mit dem Führer in München. Durch das Ehrentor biegt nun die Wagen⸗ kolonne in die Von⸗der⸗Tannſtraße ein. Aus dem Grün des Engliſchen Gartens leuchten weit die Säulen des Hauſes der deut⸗ ſchen Kunſt. Dann hält der Wagen mit dem Duce und dem Führer dor dem Prinz⸗Karl-Palais wo beide den Wagen verlaſſen. Nur die engſte Begleitung folgt dem Duce und dem Führer in das Haus, das dem Duce Heim während ſeines Aufenthaltes in der Hauptſtadt der Be⸗ wegung ſein wird. Der bayeriſche Miniſter⸗ präſident Ludwig Siebert empfängt hier als Hausherr den Duce, um ihm das Haus zu übergeben. Wenige Minuten, nachdem der Duce und der Führer das Prinz⸗Karl⸗Palais betreten haben, fährt der Führer durch die Prinz regentenſtraße in ſeine Wohnung am Prinzregentenplatz, die bekanntlich wie in der Kampfzeit in der Etage eines Miets⸗ hauſes liegt. Der duce im haus des Jührers 11.25 Uhr: Von fern her ein Brauſen. Alle Hände recken ſich, alle Fähnchen winken, ein einziger Schrei des Jubels— Muſſolini kommt. Er ſteht im Kraftwagen und grüßt freundlich nach allen Seiten. Ihm zur Linken ſitzt Rudolf Heß. Im Gefolge des Duce befinden ſich von italieniſcher Seite Konſul Marcheſe Lanza d Ajeta und Bot⸗ ſchaftsrat Graf Magiſtrot i. Punkt 11.30 Uhr hält der Kraftwagen vor dem Haus des Führers. Adolf Hitler begrüßt Muſſolini am Kraftwagen und geleitet ihn ins Haus. Wäh⸗ rend oben die erſte Beſprechung zwiſchen den großen Führern der deutſchen und italieniſchen Nation ſtattfindet, unterhält ſich die Begleitung Muſſolinis vor dem Haus mit den ⸗Führern. Um 12.45 Uhr präſentiert die Wache. Unter ge⸗ waltigen Begeiſterungsausbrüchen der Menge verläßt Muſſolini, ihm zur Linken Rudolf Heß, gefolgt von der Begleitung, das Haus des Füh⸗ rers. Ehe er den Wagen beſteigt, verweilt er ein paar Augenblicke und dankt der Menge für ihre Huldigungen. Kaum hat ſich der Wagen in Bewegung geſetzt, da ſchwillt der Jubel zum Orkan an. Aufrechtſtehend und nach allen Sei⸗ ten grüßend, fährt der italieniſche Regierungs⸗ chef in die Stadt zurück. Wenige Minuten ſpäter folgt, von gleichen ſtürmiſchen Kundgebungen begrüßt, der Führer Adolf Hitler mit ſeiner Begleitung. Vorbeimarſch vor den beiden Führern Schon ſeit Stunden iſt der Königliche Platz vollgepropft von Menſchen, aber immer noch ſchieben und drängen die Maſſen nach, unauf⸗ hörlich und ununterbrochen ſtrömen ſie herein durch die breiten Tore der Propyläen. Sie ſtehen gleich einem brodelnden wogenden Meer. Nicht Neugierde, nicht Schauluſt haben dieſe Maſſen hierhergeführt, ſondern die Ge⸗ wißheit, Zeugen ſein zu dürfen einer geſchicht⸗ lichen Stunde, die ihren Widerhall findet in der ganzen Welt. Impoſant und würdig des großen Augenblicks iſt der äußere Rahmen An den rieſigen Maſten auf dem Königlichen Platz ſind die langen goldverbrämten Haken⸗ kreuzfahnen aufgezogen. Sie wehen nur an den größten Feiertagen der Partei. Zu beiden Sei ten der Kunſtausſtellungsgebäude haben die Fahnen der Gliederungen Aufſtellung genom⸗ men. Sie ſind Sinnbild der Einheit und Ge⸗ ſchloſſenheit der Nation: das ganze impoſante Bild iſt verklärt von einer milden Herbſtſonne. Der Zeiger rückt vor. Die Abſperrungsmann⸗ ſchaften können nur mit Mühe die vielen Zehntauſende zurückhalten. Von Zeit zu Zeil hallen Heilrufe über den Königlichen Platz. Sie gelten den führenden Männern aus Partei und Staat, gelten nicht minder herzlich den Männern des faſchiſtiſchen Italiens, die jetzt nach und nach an den weſtlichen Seiten der beiden Ehrentempel Aufſtellung nehmen. Und jetzt ſchwillt der Jubel zu einem Orkan: der Führer zeigt ſich mit Muſſolini auf dem Balkon des Führerhauſes. Heilrufe hallen von den Mauern wider, die Fähnchen und Wim⸗ pel in den italieniſchen Farben und die Haken; kreuzwimpel fliegen in die Höhe. Der Führer und der Duce grüßen das jubelnde Menſchen; meer. Bald darauf verläßt der Führer mit ſeinem Gaſt das Führerhaus und beide begeben ſich auf die Kanzel, die zwiſchen den Ehrentem⸗ peln mit Front zum Königlichen Platz auf⸗ geſtellt iſt. Zehntauſende von Armen recken ſich, wuchtig und gewaltig branden die Heilrufe der Maſſen zum Führer des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, zum Führer des faſchiſtiſchen Italiens. Minuten vergehen. ehe ſich der Sturm legt. Fanfarenſtöße. Kurze knappe Kommandos. Marſchmuſik ſetzt ein, dann be⸗ ainnt der aroße Vorbeimarſch der Parkeiformakionen vor dem Duce und dem Führer. Motoriſierte Gendarmerie eröffnet die Parade. In Dreier⸗ Kolonnen knattern Soloräder, Beiwagenmaſchi⸗ nen. Kraftwagen vorüber. HJ. auf Motor⸗ rädern ſchließt ſich an. Muſtergültig iſt ihre Haltung und eindrucksvoll ihre Geſchloſſenheit Das nationalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps rückt an. Die metallenen Hoheitsadler der Fahnen und Standarten blitzen. Jetzt marſchieren die alten Kämpfer des Führers vom 8. und 9. November 1923. Es iſt die Alte Garde des Führers, die die höchſte Auszeich⸗ nung tragen, die die Partei zu vergeben hat, den Blutorden. Barhäuptia marſchieren ſie. Ihnen voran ſchreitet Julius Streicher, hinter ihm wird die Blutfahne getragen. Ehr⸗ furchtsvoll wird das Heilige Zeichen von den vielen Tauſenden begrüßt. Und mit einem Mal erkennen alle, die in dieſer Stunde auf dem Königlichen Platz ſtehen, daß die beiden Männer, die da vorne auf der kleinen Kanzel zwiſchen der Ewigen Wache ſtehen. ein Boll⸗ werk des Friedens und der Ordnung ſind, ein Schutz und Wall inmitten des aufgewüßlten und ſchwankenden Europas. Jeht rückt die Jugend an Für ſie iſt es einer der glücklichſten Tage, den ſie erleben. Sie ſehen den Führer, ſehen Muſ⸗ ſolini, die beiden Männer, die ihrer Jugend die Zukunft ſichern und ſie ſchon in jungen Jahren mitarbeiten laſſen am Schickſal der Nation. Prächtig iſt die Haltung dieſer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Jugend. Dann kommen die Standarten. Sie verſinnbildlichen Kraft, Stärke, Einheit und Geſchloſſenheit der deut⸗ ſchen Nation. Einer blutroten Mauer aleich werden ſie vor dem Führer und ſeinem italie⸗ niſchen Gaſt vorübergetragen. Wieder ſchwenkt Muſik ein. Dahinter marſchiert die SA.⸗ Standarte Feldherrnhalle dröhnenden, häm⸗ mernden Trittes. In Zwölferreihen defilieren ſie vorüber. 5 Der Reichsarbeitsdienſt folgt. Die geſchulterten Spaten blinken in der Sonne. Stolz das Auge, hart der Tritt. Die SA.⸗ Gruppe Hochland folgt. Auch ihre Haltung iſt vorzüglich. Das NS. und die jünaſte Glie⸗ derung der Partei, das NSF K. ſchließen ſich an. Hinter den ⸗Oberabſchnitt Süd marſchie⸗ ren die Junker der Burg Vogelſang. Aus ihren Reihen wächſt die kommende Führerſchaft der Partei. Jetzt marſchieren die politiſchen Leiter; ſie zeigen, daß ihnen die Straße genau ſo gehört wie das Rednerpult und die Arbeit am Schreibtiſch. Ein neuer Muſikzug ſchwenkt ein. Das ſchwarze Korps rückt ein. Feſt und wuchtig iſt ſein Marſchtritt. Zuerſt kom⸗ men die ⸗Totenkopfverbände, dann dröhnte das Pflaſter wider von dem wuchtigen Tritt der ⸗Standarte Germania und der J⸗Stan⸗ darte Deutſchland. Den Abſchluß bildet, wäh⸗ rend die Muſik den Badenweiler Marſch ſpielt, die Leibſtandarte Adolf Hitler. In höchſter Vollendung, vorbildlich in Haltung, Blick und Richtung marſchieren die y-Männer an Muſſolini und am Führer vorbei. Eine Stunde lang hat der prächtige Vorbei⸗ marſch gedauert. Alle Schichten des deutſchen Volkes marſchierten in dieſer großen Kamerad⸗ ſchaft. Die Parade war ein überzeugendes Bild von der geſchloſſenen Einheit der Bewe⸗ gung und ihrer Verbundenheit mit dem Volk. „Jetzt rufen die Männer aufs neue:„Heil, Führer!“„Heil, Duce!“ Wieder recken ſich die Arme zum Gruß, wieder flattern die Fähnchen und Wimpeln über dem Meer der Menſchen. 5 r — r — —— 1—— — 2 ä— F eee e * e . — * 7 r —— S Der Hann, der Iannenberg verlor Von General Nos kon Dee eee 28. Fortſetzung Un Heerführer. „Kuptſchik und die Offiziere helfen ihm auf⸗ ſtehen. Die Kolonne bildet ſich. Die kleine Men⸗ ſcheuraupe beginnt ſich durch den Wald zu ſchlängeln. Langſam und vorſichtig kriecht ſie ihre ges. Häufig hört man im Walde verdächtige Geräuſche. Man hält an und lauſcht. Gräben, Reiſig, kleine Sümpfe zwingen zuweilen vom Wege ab und erſchweren die Orientierung, Viel Zeit geht verloren, bis ſich Zurückgebliebene wieder angefunden haben. In der undurchdring⸗ lichen Duntelheit kommen die letzten in der Reihe oft von den Vorderleuten ab und irren im Walde umher. Unebenheiten des Geländes und Bäume verhindern ein lückenloſes Hinter— einandergehen. mſonow muß oft haltmachen. Die Aſthma⸗ nehmen mehr und mehr 5 s We⸗ Es iſt Mitternacht. ö Die Gruppe ſteht dicht zuſammengedrängt und lauſcht geſpannt. Jemand will das Ge⸗ räuſch eines vorüberfahrenden Laſtautos ver— nommen haben. Mit Hilfe von Streichhölzern ſtudiert Wjalow noch einmal die Karte. Er macht das mit äußer⸗ ſter Vorſicht unter ſeinem Mantel, da in dieſer Dliſternis ſchon das kleinſte Licht alarmierend wirken muß. Auf dem zurückgelegten Wege gab es, nichts, das die Orientierung hätte ermög⸗ lichen können. Wjaloßp iſt völlig auf ſein Gefühl angewieſen. Er erhebt ſich von der Erde. Die dunklen Geſtalten rings um ihn flüſtern ihm beſorgte Fragen zu. „Wo ſind wir eigentlich?“ „Wir ſind verirrt!“ Man iſt in einer böſen Lage. Man darf auf keinen Fall zu nahe an die Stadt Willenberg heran. Wenn, wie die Bauern ſagten, die Stadt ſchon ſeit einigen Stunden von einer ſtarken deutſchen Truppe beſetzt iſt, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die wichtigſten Wege überwacht ſind. Wjalow ſteckt den Kompaß ein. „Genau feſtſtellen. wo wir jetzt ſind, kann ich nicht. Mir ſcheint, daß wir uns in unmittelba⸗ rer Nähe der Chauſſe Willenberg-Neidenburg befinden.“ Ein kurzes Tack⸗tack, tack eines Maſchinen⸗ gewehrs irgendwo weſtlich von der Marſchrich⸗ tung der kleinen Menſchengruppe läßt vermu⸗ ten, daß Wjalow recht hat. Offenbar ſind es die deutſchen Sperrtruppen auf der Chauſſee, die in der Nacht alarmiert waren. Gott weiß, wie viele Ruſſen vereinzelt und in Gruppen jetzt, genau ſo wie ihr unglücklicher Feldherr, über die Chauſſee Neidenburg— Wil⸗ lenberg dem Tode oder der Gefangenſchaft zu entgehen verſuchen? Ehe man ſich aber wieder in Bewegung ſetzt, ſtößt Wjalow hervor: „Vorſicht! Vorſicht! Ich finde meinen Kom⸗ paß nicht,“ Dieſes kleine Ding mit dem leuchtenden Zeiger iſt für dieſe zehn gehetzten Menſchen ge⸗ nau ſo teuer wie die Freiheit und Leben. Alle heteiligen ſich am Suchen des unerſetzlichen Gegenſtandes, Zuſn Glück ſtehen alle noch da, wo Wjalow die Karte zum letzten Male ſtu⸗ dierte, Die ſcharfen Augen Kuptſchiks entdecken ihn endlich, und mit erleichtertem Herzen ſetzt man den Marſch fort. Tatſächlich gelangt man an eine Landſtraße, und gerade in dem Augenblick, da einige Reiter in der Richtung nach Neidenburg vorbeieilen. Unmöglich, zu erkennen, ob es Deutſche oder Ruſſen ſind. Nachdem ſie vorüber ſind, wird die Straße ſo raſch wie möglich überquert. Dem leidenden Samſonow fällt dies ſehr alſo, dann los mit Gott!“ ſagt der pyright 1934 by Arnut Verlag Otto Schlegel GmbH., Berlin SW 68 wegſchleppen. Aber auch dies wird durch— geführt. Auf der andern Seite der Straße geht es wieder in den Wald hinein. Ein neues Hindernis ſtellt ſich den nächtlichen Wanderern entgegen: ein Eiſenbahndamm, der parallel mit der Chauſſee verläuft, Das nimmt Samſonow die letzten Kräfte. Er kann nicht mehr weiter. Ermattet ſinkt er, von den Armen ſeines treuen Kuptſchik gehal⸗ ten, auf die Erde nieder. Anſtatt die reſtlichen Kräfte zuſammenreißen zu können und ſo ſchnell wie möglich die letzten gefahrvollen 3 bis 4 Kilometer zurückzulegen, Paris, 27. Sept. Unter dem Vorſitz des Bauernführers Dor⸗ deres hat die Tagung zur Verteidigung des Bauernſtandes eine ſehr beſtimmt gehaltene Entſchließung angenommen, die zur Geſun⸗ dung der landwirtſchaftlich tätigen Bevölke⸗ rung eine große Reihe von Forderungen auf⸗ ſtellt. Sie verlangen u. a. die A uf wertung des Preiſes der landwirtſchaftlichen Er— zeugniſſe, eine Erhöhung der Löhne der land⸗ wirtſchaftlichen Arbeiter auf einen der Arbeit entſprechenden Stand, Kündigung der Han⸗ delsverträge, die der franzöſiſchen Landwirt⸗ ſchaft keinen Schutz bieten, Ausgleich für die Vierzigſtundenwoche, die bei den Landarbei⸗ tern nicht in dieſer ſtarren Form angewendet werden kann. Beſſerung der Wohnungsverhält⸗ niſſe auf dem Lande, Schaffung eines land⸗ wirtſchaftlichen Berufsſtandes, der außerhalb der Klaſſenkampfvereinigungen die Beziehun⸗ gen zwiſchen Landwirten und Landarbeitern regelt, Bekämpfung des Betrugs und der Spekulation, Freizeitgeſtaltung und end⸗ lich Beſeitigung der Truſts und Monopole ſowie der ſtaatlichen Ge⸗ treideſtellen, die nur der Vorwand für einen unnützen und teuren Beamtenapparat ſind. Blutiges Ende einer Kairo, 27. Sept. Bei einer Vollskundgebung vor dem in der Nähe von Alexandrien gelegenen Som⸗ merſchloß des Königs von Aegypten ereignet⸗ ſich ein furchtbares Unglü c, bei dem 22 Perſonen getötet und 140 verletzt wurden. Die Vereinigten Wafdiſtiſchen Arbeiterver⸗ bände Alexandriens, insgeſamt über 50 000 Perſonen, veranſtalteten am Samstag nachmit⸗ tag eine Sympathlekundgebung für den König und für die Wafd⸗Partei. In freudigſter Stimmung hatte ſich eine rieſige Menſchenmaſſe vor der Sommerreſidenz des Königs in Raſeltin bei Alexandrien verſam⸗ melt. Als die Tore des Schloßhofes geöffnet wurden, ſtauten ſich die Maſſen in dem engen Durchgang, während die hinten anſtehenden Kundgebungsteilnehmer ununterbrochen nach⸗ drängten. So wurden in der hilflos eingekeil⸗ ten Menge 22 Perſonen, darunter 14 Kinder, tot getreten, während 140 Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden. Bei der Begeiſte⸗ ſchwer. Man muß ihn über die Gräben faſt Dreierkonferenz mit Jlalien Die ſichExtelſior“ die Elapnen einer europälſchen Verſtändigung denft Rom, 27. Sept. Die aus ſechs Marineoffizieren beſtehende italieniſche Abordnung für die Dreierkonferenz in Paris hat am Sonnabend vormittag unter Führung des ſtellvertretenden Admiralſtabs⸗ cheſs, Geſchwaderadmiral Pini, die Reiſe nach der franzöſiſchen Hauptſtadt angetreten. Ihr gehören ferner an: Diviſionsadmiral Rai⸗ nert Biacia, zwei Fregattenkapitäne und ein Korvettenkapitän als Sachverſtändige, ſo⸗ wie ein weiterer Stabsoffizier als Sekretär. Die italieniſche Abordnung iſt Sonntag in Paris eingetroffen. Wie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, wird die Konferenz mit einer Beſprechung zwiſchen den franzöſiſchen und engliſchen Teilnehmern am heutigen Montag vormittag beginnen, während die offizielle Er⸗ öffnung der Konferenz unter Beteiligung der italieniſchen Abordnung erſt Montag nachmit⸗ tag unter dem Vorſitz von Marineminiſter Campinchi ihren Anfang nehmen wird. ö Paris, 27. Sept. e Verhandlungen über die Kontrolle im Mittelmeer zwiſchen Italien, England und Frankreich werden am heutigen Montag vor⸗ mittag gegen 10 Uhr im franzöſiſchen Marine⸗ miniſterium eröffnet. In hieſigen unterrichte⸗ ten Kreiſen rechnet man damit, daß die Be⸗ ſprechungen ſehr raſch zu einer Einigung füh⸗ ren werden. Man hegt den Wunſch, ſie ſpäte⸗ ſtens am Mittwoch oder Donnnerstag zu be⸗ enden. Die Admiralſtäbe Englands und Frankreichs haben bereits in den letzten Tagen die Bedingungen geprüft, unter denen die italieniſchen Seeſtreitkräfte zur Kontrolle im Mittelmeer herangezogen werden können. Es ſcheint, als ob man ihnen außer den be⸗ reits im Abkommen von Nyon vorgeſehenen Zonen noch einen Teil des Mittelmeeres zwiſchen Sizilien und Tunis bis nach Tripolitanien zuzuweiſen beabſichtigt. Man iſt franzöſiſcher⸗ und engliſcherſeits bemüht, keine zu einſchneidenden Aenderungen an dem Ab⸗ Di rung der Maſſen wurde der Zwiſchenfall zu⸗ kommen von Nyon vorzunehmen, weil man befürchtet, dadurch das ganze Abkommen wie⸗ der in Frage zu ſtellen. Der„Excelſſor“ will zu den kommenden engliſch⸗franzöſiſch-italieniſchen Beſprechungen und ihren weiteren Ausbau folgendes be⸗ richten können: Man wolle die Probleme hin⸗ tereinander in Angriff nehmen, und die Elappen der europäiſchen Enkſpannung würden ſich wahrſcheinlich wie folgt abſpielen: . Franzöſtſch⸗engliſch⸗italieniſche Zuſammen⸗ arbeit im Mittelmeer im Rahmen der Abmachungen von Nyon, das ſei das Ziel der Fachbeſprechungen, die am Montag in Paris im Marineminiſterium beginnen werden. 2. Franzöſiſch-engliſch⸗italieniſche Verſtändi⸗ gung auf politiſchem Gebiet hinſichtlich der all⸗ mählichen Zurückziehung der aus⸗ ländiſchen Freiwilligen.— Das werde der Zweck der Dreier-Konferenz ſein, zu der Italien eingeladen worden iſt und die, wenn London und Rom nichts dagegen hät⸗ ten, ebenfalls in Paris zuſammentreten könnte. 3. Das innerhalb des Londoner Ausſchuſſes erhoffte Dreier abkommen würde dann den 27 Mächten vorgelegt werden, die dazu Stellung nehmen könnten. 4. Der Londoner Ausſchuß würde eine Ver⸗ mittlung im ſpaniſchen Konflikt und einen Plan zum wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Wiederaufbau des von jeder ausländi- ſchen Hypothek befreiten Spanien vorzuberei⸗ ten haben. Gleichzeitig mit der Liquidierung der ſpani⸗ ſchen Frage würden die Großmächte, ſoweit es möglich iſt, auch ihre ſonſtigen Schwierigkeiten freundſchaftlich beizulegen ver⸗ ſuchen, ſodaß Europa ſein Gleichgewicht, ſeine Forderungen der franzöſiſchen Bauern Truſis, Monopole und ſlaalliche Gelreideſtellen ſollen verſchwinden muß die Gruppe an einem äußerſk gefährdeten Punkt, zwiſchen zwei Chauſſeen, Raſt machen. Drei Uhr morgens. Man ſetzt den Marſch fort. Während der Ruhepauſe hat es noch einige äußerſt bange Mi⸗ nuten gegeben. In nächſter Nähe ertönten Stim- men. Einmal bellte ſogar ein Hund. Das gan ze Unternehmen hing an einem einzigen Faden. Selbſt den Kaltblütigſten lief der Schweiß über den Rücken. Die allgemeine Stimmung beſſert ſich etwas. Der Rand des endloſen Waldes wird bald er⸗ reicht ſein. Von dort iſt es nicht meit zur Grenze. Die Erfolgsausſichten werden größer und grö⸗ ßer. Die Chauſſee Willenberg—Chorſheli muß in der Nähe ſein. Aber es müſſen noch eine Landſtraße und ein Eiſenbahndamm überſchritten werden. Eine neue Ruhepauſe wird eingelegt, um neue Kräfte zu ſammeln. N (Fortſetzune folgt.) Als am Sonnabend eine Abordnung des Bauernbundes am Grabe des Unbeenten Soldaten unter dem Triumphbogen einen Kranz niederlegen wollte, wurde ſie, da der Bauernbund Dorgeres als„faſchiſtiſch“ per⸗ ſchrien iſt, beläſtigt. Die Polizei mußte ein⸗ greifen, um das Handgemenge zu beenden. Zwei Perſonen wurden vorübergehend in Haft genommen. * Neue Kundgebungen in Marrakeſch Paris, 27. Sept. Im Anſchluß an die Unruhen vom vergange⸗ nen Freitag in Marrakeſch bei dem Beſuch des Anterſtaatsſekretärs im Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten kam es Sonnabend nachmittag zu der Verurteilung von 60 verhafte⸗ ten Maxokkanern, von denen 12 zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt wurden.— Als die vor dem Gerichtsgebäude verſammelte Menge von dieſem Urteil hörte, organiſierte ſich ſofort eine neue Proteſtkundgebung zugunſten der Häftlinge. Es gelang dem Ordnungsdienſt, die 22 Renſchen vor der Fommerreſidenz in Alexandrien kolgelrelen Sicherheit und ſeinen Wohlſtand in einem dauerhaften Frieden wiederfinden könnte. — —— Menge wieder zu zerſtreuen, ohne daß es zu ernſteren Zwiſchenfällen gekommen iſt. Rönigs-Kundgebung nächſt kaum beachtet. Der König, der eine Ab⸗ ordnung der Arbeiter empfangen hatte, begab ſich noch in der Nacht ins Krankenhaus, und ſuchte die bei dem Unalück Verletzten auf Für die Angehörigen der Opfer ſind bereits weit⸗ gehende Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Aufgaben für Genf Anſtellung wirtſchafts⸗ und finanzpolitiſcher Unterſuchungen Genf, 27. Sept. Der Techniſche Aus ſchuß der Völterbundver⸗ ſammlung begann am Sonnabend die allge⸗ meine Ausſprache über die internatio⸗ nalen Wir! 8, und Finanzfragen. Der auſtraliſche Vertreter regte Unterſuchungen der Wirtſchafts⸗ und Finanzorganiſation des Völ⸗ kerbundes über folgende Fragen an: 1. Ueber die Methoden, wie die Regierungen durch nationale oder internationale Aktionen den 2 ebensſtandard erhöhen könnten: 2. über die praktiſchen Maßnahmen zur Ver⸗ hütung oder Abmilderung der Wirt⸗ ſchaftskriſen; 3. über die Frage des landwirtſchaft⸗ lichen Kredits, insbeſondere eine Neu⸗ orientierung der Landwirtſchaft in Mittel- und Oſteuropa; 4. über die gegenwärtigen Wirtſchafts⸗ und Finanztendenzen, die die künf⸗ tige Geſtaltung der Mährungsſyſteme beein⸗ fluſſen könnten. Der belgiſche Vertreter ſetzte ſich für die Fortführung der durch die engliſch⸗fran: zr ch. amerikaniſche Währungserklärung eingeleiteten Politik, d. h. für die Abſehaffung der„Han⸗ delshemmniſſe“ ein. Tuürkiſcher Miniſteryräſidenl 5 zurückgelrelen Iſtanbul, 27. Sept. Die Zeitung„Kurun“ meldet in einem Extra⸗ blatt aus Ankara, daß Miniſterpräſident Ismet Inönü nunmehr endgültig ſeinen Rücktritt an⸗ geboten habe, der auch vom Staatspräſidenten Atatürk aſtgenommen worden ſei. Als Nachfol⸗ ger wird der gegegenwärtige Wirtſchaftsmini⸗ ſter Celal Bayar genannt. Der Rücktritt des Miniſterpräſidenten, der ſeit 1925 ununterhro⸗ chen den Vorſitz des Kabinetts inne hatte, wird auf Meinungsverſchiedenheiten mit dem Staats⸗ chef zurückgeführt, die auf dem Gebiete der Außenpolitik liegen ſollen.— Ismet Inönü gilt als Verfechter eines Kurſes enger Zuſammen⸗ arbeit mit Sowjetrußland in der Außen⸗ und Wirtſchaftspolitik. Die Zeitung„Son Poſta“ be⸗ richtet, daß der Rücktritt Ismet Inönits amtlich erſt am 1. November hei Zuſammentritt der Nationalverſammlung bekanntgegeben würde *. Es bleibt abzuwarten, ob der Rücktritt des türkiſchen Miniſterpräſidenten der Auftakt zu einer allmählichen Entfernung der Türkei aus * Aeberfall auf voni einn Warſchau, 27. September Auf die Schriftleitung der natfonalradikaſen Warſchauer Tageszeitung wurde am Sonnabend abend ein Ueberfall cus⸗ geführt. Eine etwa 30 Mann ſtarke. mit Schlag⸗ ringen und Revolvern ausgerüſtete Horde be⸗ ſetzte die Eingänge zu den Redaktionsräuwen und zerſtörte die Telefonleitungen. Der Hauptſchriftlefter des Blattes wurde miß handelt. Mehrere Schüſſe, die von den Eindrinelingen abgegeben wurden, ver⸗ fehlten ihr Ziel Aus einem Schreiben, das der Schriftleitung wenſge Stunden nach dem Meberfall zuging, geht hervor, daß es ſich bei dem Uebe all um einen politiſchen Racheakt vonſeiten des Verbandes Jundee d ten“, der Jugendorganftation des Lagers der Nationa⸗ len Einigung. handelt, deren Palitit vom An“ in lebter Zeit mehrfach ſcharf angegrif⸗ jen worden war Per Polizei iſt es bereits oe⸗ lungen, drei Mitglieder der Grupne, die den Ueberfall ausführte, zu verhaften. Der Ueber⸗ fall wird wegen ſeines nolitiſchen Hin⸗ tergrundes viel beachtet. Judengeſindel. Jüdiſche Kommwiſten planen„Maßnahmen gegen die wachſende Judengegnerſchaft“ Warſchau, 27. Sept. In einem Warſchauer Kaffeehaus, das ſeit längerem verdächtig erſchien, über⸗ raſchte die Polizei in der Nacht zum Sonntag eine Gruppe ausnahmslos jüdiſcher Kommuni⸗ ſten bei einer vertraulichen Beſprechung. Gleich⸗ teitig wurden in einer Privatwohnung mehrere Juden verhaftet, die ebenſo wie die anderen Kommuniſten„Maßnahmen gegen die wach⸗ ſende Judengegnerſchaft“ beſprachen. Bomben auf der Jeruſalemer Allee Warſchau, 27. September. Am Sonntagmittag explodierte an einem der Hauptverkehrsſtraßen Warſchaus, an der Kreuzung der Jerufalemer Alle und der Straße „Neue Welt“ eine Vombe, als marxi⸗ ſtiſche und jüdiſche Sport⸗ und Jugendorganiſa⸗ tionen aus allen Teilen des Landes. denen die Genehmigung zur Abhaltung eines Sportfeſtes erteilt worden war, unter provozierendem Grü⸗ ßen mit der geballten Fauſt und unter dem Ge⸗ ſang der Internationale vorbefmarſchierten.— Infolge der Panik, die durch die Exploſion ent⸗ ſtand, und die umherfliegenden Glasſplitter der zerſtörten Scheibe eines großen Kaffeehauſes wurde eine Perſon ſchwer und über 20 Perſonen leicht verletzt. Engliſcher Kommiſſar erſche nen Ausnahmezustand über Nazareth verhüngt 58 Jeruſalem, 27. September Am Sonntag abend ereignete ſich in Naza⸗ reth ein blutiger Zwiſchenfall. Beim Verlaſ⸗ ſen einer Kirche würde der engliſche Diſtrikt⸗ kommiſſar vom Galiläa ⸗Bezirl, Louis Andrews, von bisher unbekannter Seite erſchoſſen. Auch ein ihn begleitender engliſcher Poliziſt wurde von dem gleichen Schickſal be⸗ troffen. 5 Andrews war erſt kürzlich zum Diſtriktkom⸗ miſſar des neu gebildeten Galiläa⸗Bezirks er⸗ nannt worden. Er hatte beſonders bei der Tä⸗ tigkeit der Paläſtinakommiſſion unter Sir entwickelte nach der Erſchießung Andrews eine fieberhafte Tätigkeit und ſtellte feſt, daß als Täter vier Perſonen in Frage kommen, die je⸗ doch unerkannt entkommen find. Nach Zeugen⸗ ausſagen ſollen die Täter Araberkleidung ge⸗ tragen haben. Kommiſſar Andrews war durch drei Schüſſe in den Kopf und in den Magen auf der Stelle tot, während der ihn begleitende Poliziſt erſt eine halbe Stunde ſpäter ſeinen Verletzungen erlag. Das Arabiſche Hochkommitee in Jeruſalem veröffentlichte noch in den ſpäten Abendstunden des Sonntags eine Verlautbarung, in der es den blutigen Vorfall von Nazareth ver⸗ urteilt und bedauert. Es wird darin zum Aus⸗ druck gebracht, daß mit dem Hochkomitee auch alle Araber Paläſtinas in der Verurteilung der verwerflichen Bluttat einig ſeien. Ueber Nazareth iſt der Ausnahmezuſtand verhängt worden. Japaniſcher Angriff auf Hainan Tokio, 27. Sept. Japaniſche Maxineflugzeuge bombardierten am Sonnabend die Stadt Hothau an der Nordküſte der Inſel Hainan. Sie wurden dabei durch japaniſche Kriegsſchiffe unterſtützt, die die mili⸗ täriſchen Anlagen beſchoſſen. Ein Vetter des Kaiſers von Japan verwundet Tokio, 27. Sept. Der kaiſerliche Prinz Hiroyoſchi Fuſchimi wurde als Kommandant eines Zerſtörer⸗Ge⸗ ſchwaders der por Schanghai operierenden japa⸗ niſchen Flotte während eines heftigen Gefechts mit chineſiſchen Batterien verwundet. Der Prinz iſt der einzige Sohn eines Onkels des japaniſchen Kaiſers Hiroyaſu Fuſchimi, der Groß⸗Amiral und Chef des Admixalſtabes iſt. Seine Verwun⸗ dung ſoll nicht lebensgefährlich ſein. kleine Nachrichten Der Beſuch Muſſolinis in Deutſchland ſteht im Mittelpunkt der amerikaniſchen Außenpoli⸗ tik. Die geſamte Preſſe ſchildert ausführlich die Herzlichkeit des Empfangs in München und bringt Funkbilder von der Fahrt der beiden Staatsmänner durch die Hauptſtadt der Be⸗ wegung. Die Belegſchaft des Arſenals von Breſt hat zur Unterſtützung ihrer Forderungen nach Er⸗ höhung der Teuerungszuſchläge einen einſtün⸗ digen Streik beſchloſſen.— 600 Bergleute in den Erzbergwerken von Map'ſur Orne ſind wegen Lohnforderungen in den Streik ge⸗ treten. f Während einer Filmvorführung brach am Sonntag nachmittag in einem Filmtheater in Gabian, nahe bei Beziers in Frankreich,“ Feuer aus, 30 Perſonen mußten mit ſchweren Brand⸗ dem Einflußbereich Sowfetrußlands iſt. verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. a 5 Beg Peel eine große Rolle geſpielt. Die Polizei — — ͤ— rz darauf Seute dur ————ů—— er Ninnebach 4 die die bei d ingen ku Ger. 9 dtm Eines Morgens an der Sta Tire 1 ver for vorrſtandbig Säule auf dem Fried- ch. Er So fam es au Seute ſteht die 8 . geſcheĩt werden 22 Verſtand. Den 7 p WPF i eee e eee eee eee ee ne ie Bunz een e ne ben en ee eee rng ed an fed Sique 55 d% a0 eee e nog d no mn une enen ue une Wusbie zun joneqao aun und uten u dn: 0 uud Vunazansusqeg z0ufe sn a0 June soqieg tussi bun yo gun jn ꝛenog use nie n ene et uus Aung zan one e ee eee ee J egen D eee enen e eee ee neee eee u in nuszu vba ui„seeuvch siv eg un paß a feidluzuuublng ophuvbzo so im ug lane? 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Gerade das zeigt ſeine Natur⸗ nähe, denn auch in der Entwicklung der Tier⸗ und Pflanzenwelt gibt es keine Sprünge, ſondern nur ein allmähliches Fortgleiten, und ſelbſt Organe, die nicht mehr gebraucht werden, erben ſich noch durch Epochen fort. So war es der Bauer, der ſich die Einſtellung ſeiner Arbeit und ſeiner Feſte auf den Jahresablauf des Natur⸗ geſchehens nicht nehmen ließ, er iſt es geweſen, der uns die aus der Natur ſtammenden Grundlagen bewahrt hat. W. H. Riehl ſagt:„Was wir Volkstum, Volkskunſt, Volksweisheit nennen, iſt zum guten Teil Bauerntum, Bauernkunſt, Bauernweisheit, und durchweg iſt es der Charakter der Gediegenheit, der unverwüſtlichen Lebens⸗ kraft, der den Erzeugniſſen dieſer Art innewohnt, wäh⸗ rend was die Stadtmode bringt in wenigen Monden * vergeſſen iſt. Im Bauern liegt Deutſchlands Zu⸗ unft.“ Die kunſthandwerkliche Leiſtung im Kannenbäckerland Lpd. Rheiniſches, ſalzglaſiertes Steinzeug! Wer kennt nicht dies herbe, hochgebrannte, dauerhafte und vielleicht deutſcheſte Geſchirr! Im Mittelalter entdeckten rheiniſche Töpfermeiſter die Technik, in den Oefen bei 100— 1200 Grad Salz zu ſtreuen und dadurch den Scherben mit einer unverwüſtlichen Glaſur zu überziehen. Porzellan iſt noch nicht bekannt. So kommt es, daß in kurzer Zeit in den rheiniſchen Töpferorten Siegburg, Rären bei Aachen und Köln die Töpferkunſt einen einzigartigen Aufſchwung nahm. In allen europäiſchen, damals hochſtehenden Län⸗ dern, wurden die Arbeiten der rheiniſchen Töpfer begehrt und hoch bezahlt. Die damaligen Töpfer waren aber nicht nur gute Techniker, ſondern auch Künſtler, wie über⸗ haupt im Mittelalter der Handwerksmeiſter in jedem Beruf nicht nur Techniker war. Die Leiſtungen der frühe⸗ ren rhein! en Steinzeugtöpfer ſind heute noch Prunk⸗ ſtücke in vielen Muſeen. Verſchiedene wirtſchaftliche und politiſche Umſtände, vor allem der 30jährige Krieg, zwangen die Meiſter in Siegburg, Rären und Köln ihre Werkſtätten zu verlaſſen. Sie ſiedelten ſich in dem von allen Wirren abſeits gele⸗ genen Weſterwald, wo bis dahin nur primitive Töpfer ſaßen und brachten ihre Leiſtung mit. Hier iſt die Technik bis heute geblieeben und überſtand das Auf und Ab der letzten 300 bis 400 Jahre. Unſere Zeit iſt wieder offen für ſolch ehrliche, hand⸗ werkliche Leiſtung. Da ein Menſch aber an ſeinen Auf⸗ gaben wächſt, werden auch die Leiſtungen immer mei⸗ ſterhafter. In den guten Werkſtätten findet man einfachſte Formen von Vaſen, Krügen, Doſen und Schalen ohne Ornament. Die auf der Töpferſcheibe gewachſene ſchlichte Form, das ruhige Kölſch⸗Braun als Ueberzug genügen, um das Gefäß Schmuckſtück ſein zu laſſen. Daneben reizt es den Töpfer mit ſeiner Phantaſie die Gefäße zu ſchmük⸗ ken. Er möchte, daß ſeine Arbeiten wieder Familienſtücke werden, die ſpäteren Geſchlechtern Ahnenkunde bedeuten. Mit ſymboliſchen Zeichnungen und Schrift erzählt er von Hochzeit, vom Beruf, von einem Jubiläum u. a. Das ſind dann ganz perſönliche Dinge, die alſo nicht in irgendeinem Geſchäft unter vielen ausgeſucht ſind. So bauen die heutigen Weſterwälder Töpfer Kamine und Brunnen, ſchmücken ganze Wände mit und ohne Zeich⸗ nung; ritzen auch hier oft über ganze Kachelflächen hinweg ihre Blumen und Tiere hinein. Sie werden aber durch die geſtellten Aufgaben immer kühner und ſo entſtehen große Kachelbilder von 3—4 Meter Höhe mit Landſchaft, Tie⸗ ren, Wappen, Blumen, menſchlichen Darſtellungen und was ſonſt für den jeweiligen Verwendungszweck in Frage kommt. Ein drittes Gebiet einzelner Werkſtätten iſt die Plaſtik. Tiere und Menſchen werden in der Eigenart des Steinzeugs modelliert und erfreuen ſich mancher Freunde. „Wandplatten aus dem Kannenbäckerland“. DNB.⸗Heimatbilderdienſt.— Aufnahme: Archiv Lan⸗ desfremdenverkehrsverband. 2 Seligenſtädter Sagen und Legenden geſammelt und erläutert von Dr. Joſ. Schopp. Wenn man von Sagen aus Seligenſtadt hört, denkt man in erſter Linie an die bekannte Erzählung von Egin⸗ hard und Emma, die jetzt in den Fresken der Bierhalle des„Römiſchen Kaiſers“ ihre künſtleriſche Darſtellung gefunden hat. Doch iſt ſie gar keine Sage, ſondern nur eine hiſtoriſche, pikante Anekdote, die uns der Chroniſt des Lorſcher Kloſters aus reiner Luſt am Fabulieren über⸗ efert hat. Die echten Sagen leben noch im Volke und ſind meines Wiſſens noch nicht aufgezeichnet worden. Ich ver⸗ ſuche, damit einen Anfang zu machen. Die meiſten ſtehen mit den geſchichtlichen Tatſachen in Widerſpruch. Aber man darf daran keinen Anſtoß nehmen, da Sagen und Legenden keine Geſchichte überliefern wollen; ſie ſind lediglich als Erzeugniſſe der dichtenden Volksſeele zu be⸗ werten. Die Sagen verſetzen uns in eine eigentümliche Welt des Zwielichts, in der Natur und Uebernatur in⸗ einander greifen, die jenſeitigen Mächte ragen herüber in unſere Welt der Wirklichkeit. Dabei kommen völkiſche Traditionen zum Vorſchein, Glaubenselemente, die ſich durch Jahrhunderte und Jahrtauſende weitergeerbt haben. Wir finden uns gleichſam ſelbſt in ihnen und ſind durch ſie in der Lage, einen Blick in die Tiefe unſerer Volksſeele zu werfen, an der wir teilhaben. 5 Stätten, die von Sagen umwittert ſind, finden wir innerhalb und außerhalb der Stadt. Es ſind das Kloſter, Die Waſſerburg, der Abtswald, Kirchen und Kapellen und der Wallfahrtsort Liebfrauenheide. Die Erzählungerk laſſen ſich nach der Art des Stoffes in Sagen und Legenden gliedern, je nachdem ſie Profanes oder Heiliges zum Gegenſtand haben. 45 1. Sagen. 3 Die Sagen vom Abtswald ſtellen ſich als Spuk⸗ oder Geſpenſterſagen dar. Beſonders die Geſchichte von dem Bär und dem Wilden Jäger laſſen ſich durch die neuere Sagenforſchung in größere Zuſammenhänge einordnen. Sie ſind urſprünglich Erlebnisberichte von Augenzeugen, welche die Wilde Jagd mit eigenen Augen erblickten. Dieſe war ein von kultiſchen Geheimbünden veranſtal⸗ teter lärmender Dämonenumzug in der Mittwinter⸗ oder Faſtenzeit. Dabei wurden auch ſehr häufig Tiermasken getragen. Dem nicht eingeweihten Beobachter ſind ſie als etwas Furchtbares und Schreckenerregendes erſchienen. Der Bär im Abtswald. Das Kloſter Seligenſtadt beſaß früher einen herr⸗ lichen Wald, den Abtswald, der heute dem Staate gehört. Hier ſoll ein Abt ſpuken und als Bär die Leute er⸗ ſchrecken, die ſich allein in die Waldestiefe wagen. Wer früher auf Chriſti Himmelfahrt oder Fronleichnam in den Abtswald ging, wurde von dieſem Bär verfolgt. Die Wilde Jagd im Abtswald. Mein Vater erzählte, daß die Bauern beim Holz⸗ fahren ſich immer beeilten, vor zwölf Uhr mittags aus dem Abtswald herauszukommen. Dann hörte man näm⸗ lich ein unheimliches Kettengeraſſel, Heulen, Stöhnen, Jagen und Lärmen wie von einem Wilden Heer, das mit Wagen und Kanonen dahinfuhr. Spuk im Abtswald. Zwei Mädchen gingen einmal in den Abtswald, um Moos zu holen und gerieten ziemlich tief hinein, bis ſie das richtige fanden. Dann ſtellten ſie ihren Korb hin und machten ihn halb voll. Plötzlich hörten ſie heftiges Schnau⸗ fen und Keuchen. Sie blickten um ſich, konnten aber nie⸗ mand ſehen; es war ganz nahe bei ihnen. Auch über ihnen auf den Bäumen war nichts zu bemerken. Da ergriff die eine ſtillſchweigend den Korb und beide rannten voll Grauen aus dem Wald, ohne ſich umzuſehen. Die Beziehungen der Spukgeſchichten zum Kloſter und ſeinen Aebten iſt ſicher eine ſpätere Ausgeſtaltung. Die Erzählungen haben auch z. T. den Charakter von Warnungsſagen erhalten: In einer gewiſſen Zeit nicht den Abtswald zu betreten, wenn nicht ein Unglück ge⸗ ſchehen ſollte. Die folgende Sage von umgehenden Mönchen ſcheint dagegen eine neuere Spukſage zu ſein. Betende Mönche. Durch den Abtswald geht eine alte Waldſchneiße, die Langſchnatz, die von Babenhauſen bis nach Hanau reicht. Sie iſt die alte Staats⸗ und Heeresſtraße. Dort kann man nachts, wenn der Mond ſcheint, betende Mönche auf⸗ und abwandeln ſehen. Auch die Waſſerburg iſt Schauplatz verſchiedener Spuk⸗ geſchichten geweſen, von denen ich aber nur eine kurze habe aufzeichnen können; nichtsdeſtoweniger leben aber noch mehr im Volke. Dieſe Gegend iſt früher jedenfalls ſehr verrufen geweſen, und Spaßvögel haben den Aberglau⸗ ben und die Angſt der Leute durch allerlei Schabernack noch vermehrt und geſchürt. Frau M. Friedmann er⸗ zählte mir folgende kleine Geſchichte: Der Schimmelreiter. Früher getrauten ſich nicht die Leute, nachts allein an der Waſſerburg vorbeizugehen, weil es darin ſpukte. Dort ſoll nämlich ein Abt des Kloſters auf einem Schim⸗ ſnel hin⸗ und hergeritten ſein.— Daß es nun ausgerechnet ein Schimmel war, deutet wieder auf germaniſche Totenmythen hin, in denen das —— und beſonders der Schimmel eine beſondere Rolle pielen. — Nun möchte ich noch einen Vertreter der Heren⸗ und Herenmeiſterſagen anführen, eine Sagenart, die früher ebenfalls ſehr häufig in Seligenſtadt zu hören war. Die Hauptaufgabe der Hexen war der Schadenzauber, unter anderem die Erzeugung von Ungewittern und Ungeziefer. Lüuſe werden gehert. Eine Frau in Seligenſtadt kaufte am Markttag ein ſeidenes Halstuch und zog es an, als ſie in das Nieder⸗ feld gehen wollte. In Klein⸗Frankreich redete ſie ein Maurer an und brachte ſie dazu, daß ſie mehrmals ja ſagte. Auf ihrem Wege ins Feld biß es ſie am Hals. Auch auf dem Heimweg wollte es nicht aufhören. Sie ſagte es ihrem Manne. Der ſah nach und rief: Ach, waos Lais, waos Lais, du biſt jao ganz vekeilt im Hals! Sie band das Tuch ab, und es wimmelte von Läuſen. Da ergriff er es, warf es ſofort ins Feuer und ſprach: Das ſpürt der jetzt! Der Maurer war verſchrien als Hexenmeiſter. Man darf nicht dreimal ja ſagen bei fremden Leuten, daß ſie nicht Gewalt über einen bekommen.— 2. Legenden. Unter den folgenden Legenden iſt beſonders die von der Not Gottes merkwürdig. Das darin vorkommende Sagenmotiv von der ſchwimmenden Heiligenfigur iſt auch in einem Gedicht des 17. Jahrhunderts zu finden. Der Abt Dominik erzählt 1679 im„Azwiniſchen Bogen“ (Schmeller BWB. I, Sp. 1043), daß die ſteinerne Mutter⸗ gottesſtatue von Bogen an der Donau eine große Strecke ſtromaufwärts geſchwommen ſei und deswegen von den Donauſchiffern verehrt wurde. Von der Liebfrauenheide ſind beſtimmt noch mehr Legenden bekannt, und es würde ſich lohnen, ſie zu ſammeln. Das römiſche Tempelchen. Hinter der Kirche ſteht ein Tempelchen mit römiſchen Säulen und Gedenkſteinen. Es wurde einſt von dem römiſchen Hauptmann errichtet, der unter dem Kreuze Chriſti ſtand und ſein Leiden mitanſah. Dieſer war ein Germane und tat in der neunten Legion Dienſt. Als er zum Chriſtentum übergetreten war, ſchied er aus dem römiſchen Heere und ſiedelte ſich in Seligenſtadt an. Dorthin brachte er auch das Chriſtentum und erbaute auf dem Freihof dieſes„Hilgehaiſje“. Die Schwedenfäule. Als die Schweden im Dreißigjährigen Kriege nach Seligenſtadt kamen, zwangen ſie die Stadt zur Uebergabe und zogen durch das Kloſtertor in die Oberſtadt ein. Im Kloſterhof errichteten ſie ſogleich einen Galgen und wollten daran alle Geiſtlichen und Mönche aufhängen. Der damalige Abt Walz bat den Hauptmann der Schwe⸗ den noch einmal beten zu dürfen. Dies wurde ihm bewil⸗ ligt. Er kniete ſich hin und betete in lateiniſcher Sprache: Wenn auf die Fürbitte unſerer Schutzheiligen Petrus und Marcellinus und der Muttergottes die Stadt gerettet wird und Seligenſtadt katholiſch bleibt, ſo werde ich im Kloſterhof eine Bildſäule errichten und einen Spring⸗ brunnen machen laſſen. In dieſem Augenblick kamen die kaiſerlichen Verbün⸗ deten über den Freihof ins Kloſter geſtürmt, verjagten die Schweden und trieben ſie wieder zur Stadt hinaus bis dahin, wo heute die evangeliſche Kirche ſteht. Sie haben dann lange die Stadt unter dem Hauptmann Fiſcher belagert. Der Abt erfüllte ſein Verſprechen und errichtete mit⸗ ten im Kloſterhof die Marienſäule. Als ſpäter das Kloſter aufgehoben wurde und ſeine Güter vom heſſiſchen Staate eingezogen wurden, ſollte die Säule abgebrochen werden. Der damalige Kloſterpförtner Neſſel übernahm dieſe Ar⸗ beit; aber die Leute ſagten, er müßte deswegen„nicht recht * 77FCCCCCCCCPGCGCoCGobobobooob ieee— 5 r.—— 5 3* 7 CT 2 r ——— Portefangeichloſſene Verbn⸗e NSoB., Kr Heppenheim. Krei ſtelle für Jugendzeiiſchriften. 1 3— e 88 rt 4 8 1 1 5 5 5 5 5. 5 3 Jahre ſind, wie im Vor⸗ 8 g 5 6 15 1 N g 1 f ahre, gebundene Jahrgä Hilf 8 5 0 N 0 g lal 9 ihrgänge von„Hi 788 Or etzung ek LI El lerſchaſtslämpfe Vier 1 Niederlage von Cramms mit!“ u.„Deutſche„ zum Prei. 155 1 8 Der 3 beſte Tennisspieler Donald Bud. ſe von 2.— Mk. zu beziehen. Beſtellun⸗ 28 3 zu 3 seh 3 5 ge und Gottfried von Cramm ſtanden ſich 5 1 177 N 1 IAI f 1 1 2 e en können* 7 28 Die kage In der ſüddeulſchen ußball-Gauliga zum ſechſtenmale in ihrer erfolgreichen ſport⸗ 1 1 5 15 Oktober aufgegenen 98 Die Meiſterſchaftskämpfe auf den ſüddenn der Stuttgarter Mannſchaften 33 lichen Laufbahn gegenüber Beide hatten ſich 8 außerdem ſei auf den Bezug von 8 8 1 n g 3„ Stuttgart Alle en- Das Gau— 8 5 Ni i 1 Nan 1. 188 ſchen Fußbalffeldern wickelten ſich am letzten ſpiel zwiſchen ee un 1 Bau in iger Kettubrunde der 11. Pazifit Südweſt⸗ 5 elnappen für den neuen Jahrgang N September⸗Sonntag bei herrlichſtem Spätſome] Anf die großen Leichtarhlelt kan daß, un zeiſtorſchaften gekämpft und lieferten ſich in] hingewieſen. 4916 885 merwetter ab Es 1 8 1 70 ve 1 j 15 die großen Leichtathletikkämpfe in J Los Angeles vor über 10000 Zuſchauern einen 338 r ab. Es 0 Sme n ens⸗ Stu at 1d, ſah die Württemberger bnif. 1 3 l EE werte Ueberraſchungen ab, ein Zeichen, daß die knapp und glücklich mit 3:2 221) Toren fis e ef end 1 8 2 88 ſaboriſierten Mannſchaften ſchon durchweg eine reich. Eine Tabelle ſagt hier noch recht wenig. I aber die nächten dre 377. 456 77 755 83 recht beſtändige Form erlangt haben. In Ba⸗ f. N 7 38* den und Südweſt ſpielen nach wie vor die Neu⸗ 5 Fühal I Zah JI a 388 ele 8 5 5 Rolle, dagegen er⸗ 2 5 82 zeiſen ſie ſich in Bayern und Heſſen als recht I box von rau U 3 f 98* 7 3 N 2 7 l * kamoftröftig und Jahn Regensburg und VfB. Aüddeulſche Meiſterſchaftsſpiele Mad mbc * uU 2 Ada Hud Slo ou enen oasis onze? uGohandunesrs re 2 a Gu luv uous Gau roenm uuns .* — GU* u ru S Danes * Fath das dritte Tor ſchoß. Zwei Minuten vor Schluß ſtellte dann Eckert das Endergebnis her. Die Wormſer warteten mit einer recht guten Geſamtleiſtung auf, ohne allerdings höchſten Anforderungen gerecht zu werden. Der Sturm, in dem Fath und Eckert ſcharf bewacht waren, verſtand es nicht. Breſchen in die verſtärkte Lautringer Abwehr zu ſchlagen. Bei Kaiſers⸗ lautern zeichnete ſich die geſamte Hintermann⸗ ſchaft mit Gebhardt, Jung, Hörhammer und Fritzinger aus.— 3500 Beſucher; Schiedsrich⸗ ter Pieroth(Frankfurt). Der Tabellenſtand am 26. 9. 37 Eintracht Frankfurt 9 7 6 Boruſſta Neunkirchen 8 9 9 11:8 6 J V. Saarbrücken 3 3 0 0 10:4 6 F 2 V. Frankfurt n 4 SV. Wiesbaden 5:8 3 Wormatia Worms 284 2 F. Pirmaſens 5 1 Kickers Offenbach 3. 0 0 3 316 0 Opel Rüſſelsheim 3 0 0 3 24 0 FK. Kaiſerslautern 3 0 0 3 1s 0 Gau Bayern In Bayern konnte 1860 München die führende Stellung durch einen 2:1⸗Sieg über den Lokalgegner Wacker behaupten, aber rela⸗ tiv ſtehen die Vertreter der„Hochburg“, Fürth und Nürnberg, beſſer, denn ſie ſind ja noch ohne Verluſtpunkt. Fürth bezwang den VfB. Ring⸗ ſee mit 2:0 und das gleiche Ergebnis erzielte der Club in Augsburg gegen die Schwaben, ob⸗ wohl er nicht weniger als fünf Erſatzleute zur Stelle hatte. Ein Zeichen, daß beim Altmeiſter der Nachwuchs gut iſt! Jahn Regensburg ſchlug zuhauſe gegen den BC. Augsburg eine ſcharfe Klinge und ſiegte mit 5:2. Der FC. 05 Schweinfurt endlich ſchlug die Münchner Bayern verdient mit 1:0, Der Tabellenſtand: 1860 München 8 1 90 22 5 1. FC. Nürnbero„5 31 4 SpVgg. Fürth 23 0 3 4 Jahn Regensburg e 11 7 FC. Bayern München 3 1 1 1 24 8 BC. Augsburg 1 8 8 FC. Schweinfurt 05 38 2 Schwaben Augsburg 1 12 Wacker München h VfB. Ingolſtadt ns tn In Württemberg gab es nur ein Punkteſpiel: Union Böcklingen bezwang den SSV. Ulm mit 3:1(1:0), ſehr zur Freude Weltbeſtleiſt ungen es 1 Wooderſon über die engliſche Meile 4:06,4 iſt Deutſchland ausgezeichnet e Zwar ſtehen wir in den Laufwettbewerben nur einmal durch Hölling üher 400 Meter Hürden an erſter Stelle und unſere Sprinter ſind auch nicht beſſer geworden, Wettbewerben 8 der erſten Plätze. Im einzelnen hat die Beſten⸗ liſte Neckermann(beide die acht„Großen Preiſe“ feſtgelegt und dabei als Austragungsort für den 11. Großen Preis von Deutſchland der 24. Juli beſtimmt. Die Liſte der übrigen internationalen Rennen iſt noch nicht vollſtändig. Der vorläufige Termin⸗ kalender hat folgendes Ausſehen: A) Internationale Großveranſtaltungen: 30. Mai: Großer Preis von Indianapolis (USt): 5 5 3. Juli: Großer Preis von Frankreich; 10. Juli: Großer Preis von Belgien; J. Januar: Großer Preis von Südafrita: 23. April: Internationales Rennen in Cork (Irland); 10. Mai: Großer Preis pon Finnland: 12. Juni: Großer Preis von Rio de Janeiro; 19. Juni: Großer Preis von Ungarn: 29.256. Juni: Palniſche Tourenfahrt; 17. Juli: Großer Preis von Luxemburg: 25. September: Tſchechoflowaket: 2. Oktober: nien. Großer Maſaryt⸗Preis der Felege⸗Bergrennen in Rumä⸗ 8 Sroß-Auheim warteten ſogar mit impoſanten 1 5 Senn 0 5 zau Südweſt 5 Siegen auf. Mertedes Benz gewann das 7. Naſaryk-Rennen N rena,— In Wieshaden 11 1 8 3 Kickers Offenbach— FV. Saarbrücken 223 Gan Baden flange gt Wertebe g G eber Abe 5 lag ausgezeichnet im Rennen. eine Zeit⸗[ Obel Rüſſelsheim Eintracht Frankfurt 0:4 25 5 2 1 2* mieirges⸗ J Stec 1 hi 1 91 N. Pir ſens— BHoruſſi N kirche 2 „ adden ſtanden diesmal im auf der gefährlichen Brünner Rundſtrecke 000 1% 95 Se N 8 1285 e l ae 111 Zeid. Daltreffen. Der SV. Waldhof] gewann damit das 7. Rennen in dieſem Fahr. jedoch von v Brauch ic Seal au„ ne 3 f ſchlua don r Samstag die Spog. Sandho⸗ Europameiſter Rudolf Caracciola durchfuhr] holt Alle übrigen Wa⸗ 110 e e Gan Baden ſen mit 20(1:0), ohne aber reſtlos gefallen zu[die 437 Kilometer in der neuen Rekordzeit von abgeſchlagen urüc 1 f 1 e SV. Waldhof— SpVag. Sandhofen 20 78 8 können, obwohl Heermann und Siffling wie⸗ 3.09253 Stunden mit einem Durchſchnitt von ſicher. eee e 5.. r BfR. Mannen 921 88 der auf ihren alten Poſten ſtanden.— Ueber- 138,40 kmſtd. Der alte Rekord Roſemeyers, den den, während v Brauchilſch 850 1 0 Germania Brötzingen— Freiburger FC. 121. 43 aus hart wurde am Sonntag zwiſchen Vfe. er bei ſeinem erſten Sieg als Mitalied des bolen konnte Roſemever k ſch ee e Ken 1. FC. Pforzheim 68 0 12 Neckarau und BfR. Mannbeim gekämpft. Die[ Auto-Unſon⸗Rennſtalles 1933 aufftellte, ſtand[an Seaman vorbel 18 15 We nan Sc. Müßfburg— Phönix Karlsrube 20 1 2 1 hatten Erſatz für Langenbein und auf 132.6 kmſtd. Den Erfolg für Mercedes. Platz. Mit einer Rund Abſtand fel 5 N bu 5 5 damen zin behaupteten ſich aber dank ihrer au-] Benz unterſtrichen der 2. und 4. Platz durch von J die Ftaliener Nuvolarf daes! 8 N 1 Gau Württemberg 5 2 7 ten Abwehr mit 110. Im Karlsruber Lokal-[ Brauchitſch und Seaman. Auf den 3. Rang] Romeo, zwei Runden wei 81 0 e Union Böckingen— SSV. Ulm 3: 7 88 treffen bebielt wie ſteis in den letzten Jahren.] kam Bernd Roſemever in Müllers Autg⸗Unſon. dalia an 8 9 5 ſtetieg.] Ganſpiel: Württemberg— Heſſen 372 1 2 der VfB. Mühlburg über den Karlsruher[ Wagen. Dann erſt folgten die beiden Alſa⸗] Mit rieſigem Jubel wurde dar e Gau Bayern: a 9 05 Phönir die Oberhand. Durch zwei Treffer von] Romeo⸗-Fahrer Nuvolari und Brivio. ciola am Ziel band empfangen 98 SpVgg. Fürth— Vi Ingolſtadt⸗Ringſee 210 13 5 N N ein 2 die Der 74 Vor 200 000 Zuſchauern. darunter vielen 5 2 1 N N 1800 münchen— Wacker München 0 271 1 1 5 Pforgheim 9— 47. abs 99 185 Deutſchen, wickelte ſich das Rennen an einem Villoroſi bei den„Kleinen“ Fahn Regensburg— BC Augsburg 52 1 E ten Viertelſtunde zuſammen. ſo ſtegte Pforz.[ brächtigen Herbsttage ab. Da Achille Varzi am Vor den aroßen Renn⸗Unaetümen waren die[Tano Schweinfurt— Baneren Rünchen 18 97 2 beim noch mit 320 Schütze an Samstag abgereiſt war. ſchickte Auto⸗ünion kleinen Rennwagen an den Start gegangen.] Schwaben Augsburg— 1. KC. Nürnberg 012 5 7 er Nationalſpieler deen wer we Wagen mit Bernd Roſemeper und H Hier aing es um den Preis der Stedt Brüng. Gau Heſſen 1 3 0 Brötzingen blieb b n 15 12 1 5 an den Start. Auch einige Privat.] den der Italiener Villoroſt auf Maſerati vor[ VfB. Groß⸗Auheim— Boruſſia Fulda 5:0 1 8 e en Sten deten den Freiburger FC. reiche] der augaeloflen Neldenolge Kutten neh. Lire ae enn. Werden Marin und Ping] Geffanie füße— nein Bacenucen 171 1 8 es nur zu einem 111. men. Die erſte Runde ſah Lana in Front, hin⸗ 82 Die age im Bezirk Züdheſſen g 7 Der Tabellenſtand: ter dem Roſemever daherfjagte. Eine Rekord⸗ Ergebniſſe:* 0 85 S. Waldhof 2 2 0 0 5.70 4 runde von 12:07 Minuten brachte nach der 5 g N Dlauweiß Worms—Spg. Arheilgen 4˙2(2:0) 9 9 8 VfR. Mannheim 2 2 0 0 5571 4 Runde Roſemever in Führung. Gleichzeitig 7. Großer Maſarnkpreis(15 Runden 437 km) Union Wirhauſen.-Alem. Worms 35(2. 71 2 5 I. FC. Pforzheim 1 10 8 fuhr Kang nz enen, Straßengraben und gab 1. Rud. Coracciola(Mercedes-Benz 350925.3 Ofen. Sürfkad. Mes. Weka, L gt 1 * Freiburger 8C. 2 1 1 0 423 3 auf. Wenig ſpäter ſchon kehrte Caraceiola 21 gleich 138.4 kmſtd. Olympia Lorſch— Norm. Pfiffligheim 121(0:5 1 21 BiB. Mühlburg 2 1 6 1 43 2 Spitzenreiter zurück. Eine abermalige Rekord b. Brauchitſch(Mercedes⸗Benz) 321050 Germ. Oberroden— S. Horchheim 421(221) 11 9 8 VfL. Neckarau F runde von 11:59.3 Minuten batte ihm die Füh. ee b(Mercedes-Benz)? 10:01.7][ SV. 98 Darmſtadt— Ol. Lampertheim 0:1(0:0) 14 8 Germanſa Brötzingen 2 0 1 1 225 1 rung eingebracht. 5 8 7 5 9 5 8 Die Tabelle nach dem 26. Sept. 00 1 2 7925 Farmen 0 1 1 82 1 Der zu erwartende 8 oſemeyer(Auto-Unfon) 3:10.07. Samanig Oberroden 8 1 2 0 61:8 4 1 17 Phoner Karlsruhe 2 0 0 2 25 0 gwei 1. 8 Blömpig Lorſch„ 4 FB. Kehl 2 0 0 2 66 0 ee e e 1 4. Richard Seaman(Mercedes Benz) 32102438 Blauweiß Worms 7 1 1 aracciola blieb leider aus. Stunden. Alemannia Worms V Gau güdweſt 1 hafte Pech. 1 done e 1 Runde zurück: 5. Nuvolari(Alfa Romeo). Hlomdpia 1 2 N N 3 715 3 5 a 3 ſen mußte er ünterwegs liegen bleiben. Ein Brivio(Alfa R 1 8 ück:][ Normannia Pfiffligheim 3 1 7:5 3 Wormatia Worms— 1. FC. Kaiſerslautern[ Privatwagen brachte ihn aber zu den Boren, l 7 Hartmann(Maferat N Gref F. eee fd Bürſtadt nee 41(2:1) a wo er H. P. Müllers Wagen übernahm Mil:(Maſerati). 6 1711 I Spvgg. Arheilgen„ Im Kampf gegen den 1. FC. Kaiſerslautern a SB. 98 Darmſtadt 9. 1 4 2 ſah es anfangs ſo aus, als ob der Meiſter 2 Union Wirhauſen 2 1 Wormatia zu einem klären und leichten Sieg le ukorennen des 1 res 1938 5. Horchheim 9 1 1 9 kommen würde. dene nach 15 Minuten hieß ö U MSV. Darmſtadt„ es durch Tore von Eckert und Fath bereits 2; l 2:0. Vn hatten die Gäſte aber ſbre Abwehr 11. Großer Preis ven Deutſchland am 24. Juli Um den Silberſchild organiſiert und in der Folge rannte der Die internationale Sportkommiſſion des Au⸗ 24. Juli: Großer Preis von Deutſchland; g Wormſer Sturm vergeblich gegen die Gäſte- toſport⸗Weltverbandes(AN ACR) tagte am 7. August: Großer Preis von Monako: Alles klar zur Zwiſchenrunde am 17 Oktober Deckung an. Fünf Minuten vor der Pauſe ge⸗ Donnerstag in Paris und ſtellte hier den Renn⸗ 21. Auguſt: Großer Preis der Schweiz: Oſtpreutze 3 0 7 lang es Kaiſerslauterns Rechtsaußen Marker falender für das nächſte Jahr zuſammen. Den 3. September: Engliſche Touriſt⸗Tropht für* 1 Wen 118 480 5 borber enge garfgerünkten Varmſer Verteldiaung Vorſit fübete Chevalier Rene de Kaff; perkres] Automobile:.. Sachſen e ede e 4 Die liaberbenen nd ein, Gegentor zu erzisten een waren Belgien, Praſiljen, Krankreich, US. 1. September: Großer Preis von Italien eee, ee 90 ) Die Ueberlegenheit der Einheimiſchen hielt Italien, England, Monako, Holland und die 8 1 g Weſtf fer 7 13 Bei 320 105 auch nach Seitenwechſel an, aber der Sieg Schweiz. Zunächſt wurden die Termine für B) Internationale Veranſtaltungen: Sd dein 36(180 wurde erſt in der 70. Minute ſichergeſtellt, als 5 Südweſt— Baden 2:0(0:0) In den ſechs Vorrundenſpielen des Hockey⸗ Silberſchildwettbewerbs ging es ohne nennens⸗ werte Ueberraſchungen ab Oſtpreußen, Bran⸗ denburg(der Titelverteidiger), Niederſachſen, Nordmark, Mittelrhein und Südweſt blieben ſiegreich und werden nun zufammen mit Bayern und Niederrhein, die in der Vorrunde ſpielfrei blieben, die vier Zwiſchenrundenſpiele austra⸗ gen, die am 17. Oktober ſteigen und folgende Paarungen bringen: Oſtpreußen— Branden⸗ burg, Mittelrhein— Niederrhein, Niederſachſen — Nordmark, Südweſt— Bayern. Veilere Steigerung in Europas Leichlalhlelik neue deulſche Rekorde durch Harbig, hein und Beinköß- deulſchland in Europas Veſtenliſte Das Leichtathletik⸗Jahr 1937 iſt noch nicht zu Ende; aber es lohnt ſich ſchon, einen Blick auf die im nacholympiſchen Jahr erzielten Lei⸗ ſtungen zu werfen. Entgegen den hier und da geäußerten Befürchtungen hat die Form der europäiſchen Läufer und Springer, der Athleten im Wurf und Stoß nicht nachgelaſſen, ſondern hat auf berſchiedenen Gebieten ſogar noch Stei⸗ gerungen und neue Rekorde hervorgebracht. Her⸗ porzuheben ſind in erſter Linie die beiden des Engländers mit über ſind Salminen Erfreulich Finnen mit 30:05, 5. und des 10 000 Meter weiter die deut ſchen Rekorde, die Har⸗ big(400 Meter in 47,6 0 b 150,9), Weinkötz(2,00 Meter⸗Hochſprung) und Hein(57,22 Meter im Hammerwerfen) aufſtellten. Beſonders in dem Dresdener Har⸗ big hat ſich in dieſem Jahr ein Mittelſtreckler in die porderſte Linie geſchoben, d i große Beſtändigkeit auffiel und ſich noch weiter zu berbeſſern imſtande ſein ſollte. und 800 Meter in der durch ſeine In der europäiſchen Beſlenliſle vertreten. aber in den techniſchen belegt Deutſchland die Hälfte folgendes Ausſehen: 100 Meter: Hänni(Schweiz) Hornberger, Deutſchland), Oſendarp(Hol⸗ Wee Beſchetznik(alle Deutſchland) je 14.8 Sekunden land), Gyenes(Ungarn), Mariani(Italien), Pennington, Sweeney, Holmes(alle England) ſämtlich 10,4 Sekunden. 200 Meter: 1. Pennington 21,2: 2. Hänni 21.3; 3. Oſendarp 21,4: 4. Holmes 31.5 5. Hornberger, Neckermann, Gyenes, Tammiſto (Finnland), van Beyeren(Holland) und Page (England) je 21,6 Sekunden. 400 Meter: 1. Brown(England) 47,2; 2. Roberts(England) 47,5: 8. Harbig(Deutſch⸗ land) 47,6; 4. v. Wachenfeldt(Schweden) 47,8 Sekunden. 800 Meter: 1. Lanzi(Italien) 8 Harbig 1:50,9: 8. Brown, Linnhoff(Deutſch⸗ land) und Goix(Frankreich) ſe 1:52,3; 4. Col⸗ lger(England) und Kucharfki(Polen) ie 1:52,4 Minuten 1500 Meter: 1. Wooderſon(Engl. 2. Jonſſon(Schweden) 3:51.4; 3. S garn) 3:51,88; 4. Minuten. 5000 Meter: 1. Mäki 14:28,8: 2. Askola 14:89; 8. Lehtinen und Kurkt ſe 14:31,1(alle Finnland): 4. Ward(England) 14:31,6 Min. 10 000 Meter: 1. Salminen 39 703.5 2. Lehtinen 30:15; 8. Askola 30:84,2; 4. Ta⸗ mila 30:49,4 Minuten(alle Finnland). 110 Meter Hürden: Finlay(England) 14,1 2. Thornton(England) und Lidman(Schweden) je 14,5; 3. Wegner 14,6; 4. Kumpmann und 32 50,8: 9 a zabo(Un⸗ Janſſon(Schweden) 3:52,.4 400 Meter Hürden: 1. Hölling(Deutſchland) 53,3; 2. Kovacs(Ungarn) 53,4; 3. Scheele 53,6; 4. Böhm(beide Deutſchland) 53,8 Sek. Weitſprung: 1. Long(Deutſchland) 7.90 m; 2. Maffei(Italien) 7.63 m; 3. Berg(Norwe⸗ gen) 253 m: 4. Aßmus(Deutſchland) u. Steng⸗ viſt(Schweden) je 7,47 m. Hochſprung: 1. Weinkötz(Deutſchland) 2,00 m. 2. Lundaviſt(Schweden) 1.98 m: 3, Kalima und Kotlas(beide Finnland) je 1.97 m, 4. Pa⸗ räſalo(Finnland) und Oedmark(Schweden) je 1.95 m. Dreiſprung: 1. Jlovaara 15,62 m; 2. Ra ja⸗ ſaari 15.29 m; 3. Luoma(alle Finnland) 15,2 m; 4. Ziebe(Deutſchland) 14.92 m, 5. Karttu (Finnland) 14,88 m. Stabhochſprung: 1. Prokſch(Oeſterreich) 4,12 m; Lindblad(Schweden) 4.10 m: 3. Zſufffa (Ungarn) 4.06 m; 4. Schneider(Polen) 4.05 m: 5. Larſen(Dänemark) 4.04 m. 0 g Kugelſtoßen: 1 Wöllke(Deutſchland) un; 2. Kreek(Eſtland) 15.83 m 3. Bärlund (Finnland) 15.78 m. 4 Berg(Schweden) 15 75 m;: 5. Wiidina(Eſtland) 15.60 m. 16.16 1 Speerwerfen: 1. Matti Järvinen 76,47 m: 2. Nikkanen(beide Finnland) 74.78 m: 3 Sule (Eſtland) 72.72 m; 4 Atterwall(Schweden) 71.66 m. 5 Iſſak(Eſtland) 70.48 m Hammerwerfen: 1. Hein 57,22 m: 2. Blaik 54.66 m. 3. Lutz(alle Deutſchland) 54.44 m,. 4. Siltanen(Finnland) 54.40 m, 3, Knotef (Tſchechoflowakei) 5420 m Diskuswerfen: 1. Sörlie(Norwegen) 51.57 m! 2 Kotkas(Finnland) 51.27 m. 3 Ober⸗ weger(Italien) 50.50 m: 4 Schröder(Deutſch⸗ land) 50.44 m; 5. Syllas(Griechenland) 49.63 m. I r 8* 5 r —U—U——-—:!üñũñ%%l“! — — 9 P e F — 0 U 0 119 rr 1 SA, LISA Roman von Lotte Summert 1. „—— ja, wie geſagt, es tut mir ſehr leid, aber ich brauche das Geld. Vielleicht haben Sie doch die Mög⸗ lichkeit, das Geld irgendwo anders aufzutreiben, Herr Thierbach?“ „Ganz unmöglich, Herr Hornung.“ „Wieſo unmöglich? Geht Ihre Fabrik nicht?“ „Doch, doch, Herr Hornung, das iſt es nicht. Nur, wo bekomme ich in dieſem Winkel Fünfzigtauſend Marl als Hypothek——“ „Als erſte Hypothek, Herr Thierbach“, warf der Guts⸗ beſitzer Hornung ein. „Und wenn es eine erſte Hypothek iſt, das iſt gleich Sehen Sie, meine Fabrik geht gut, Gottſeidank, aber ich habe ſchwere Jahre hinter mir, und die wollen auf⸗ geholt ſein. Wenn ich heute das Geld aufbringen muß ee „Erſt in einem Vierteljahr, Herr Thierbach.“ „Und wenn es erſt in einem Vierteljahr iſt, ſo weiß ich doch ſchon heute, daß ich meine Fabrik verkaufen muß, denn ſo eine große Hypothek kann ich heute beim beſten Willen nicht aufbringen“, erwiderte achſelzuckend der Ziegeleibeſitzer Fritz Thierbach. Nachdenklich ſtanden ſich die beiden Männer gegen⸗ über. Der Gutsbeſitzer Hornung, ein großer, breitſchult⸗ riger Mann in den Fünfzigern, war einen Augenblich ratlos. Vor zehn Jahren hatte er das Geld an den Vater des jetzigen Beſitzers gegeben, und bis jetzt waren ihm die Zinſen ſtets pünktlich zugegangen. Er würde es nie gekündigt haben, aber jetzt brauchte er das Geld, denn ſeine Tochter Liſa wollte heiraten, und das Geld war ihr als Heiratsgut zugedacht. Er ſah ja die Notlage Thierbachs ein, es tat ihm auch leid, Thierbach zu kündigen, aber er hatte ſeinem zukünftigen Schwiegerſohn zugeſagt, daß Liſa am Tage der Hochzeit ihr mütterliches Erbteil in Höhe von Fünf⸗ zigtauſend Mark erhalte. „Muß es denn ſo raſch ſein? Das Kapital ließe ſich für mich eher auftreiben, wenn ich Zeit dazu hätte, Herr Hornung“, ſagte Fritz Thierbach wieder. „Herr Thierbach, meine Tochter Liſa will heiraten, und da habe ich ihr und ihrem zukünftigen Manne ver⸗ ſprochen, daß ſie am Tage ihrer Heirat in den Beſitz inhres mütterlichen Erbes kommt.“ „Aber, ſie braucht doch das Geld nicht unmittelbar?“ „Nein, denn die Möbel- und Wäſche⸗Ausſtattung erhält ſie ja von mir“, ſagte der Gutsbeſitzer ehrlich. Erleichtert wollte Fritz Thierbach ſchon aufatmen, doch der andere winkte ab.„Ich habe es aber meinem Schwiegerſohn verſprochen, und das kann ich nicht zurücknehmen.“ 5 Fritz Thierbach ſtand ratlos, mit hängenden Schultern dam Fenſter. Sein Blick fiel auf das kleine Auto, das im Gutshofe ſtand. Drin ſaß ſeine Schweſter Sabine und wartete auf das Ergebnis der Unterredung. Schon Sabines wegen mußte er es nochmals ver⸗ ſuchen. „Sehen Sie, Herr Hornung, ich bin gelernter Land⸗ wirt, und——“ „Was, Landwirt ſind Sie? Wie kommen Sie denn dann zu der Ziegelei?“ warf intereſſiert der Gutsbe⸗ ſitzer ein. Thierbach rückte ihm unwillkürlich innerlich näher. „Ja, als der Vater ſtarb— die Mutter war ſchon länger tot—, mußte ich wohl oder übel— ich war damals zweiter Inſpektor auf einem Gut oben im Mecklenburgiſchen— meinen geliebten Beruf an den Nagel hängen und die väterliche Ziegelei übernehmen.“ „Vielleicht hätten Sie beſſer vacun getan, ſie damals zu verkaufen?“ „Ja, das hätte ich auch getan, wenn ich nicht eine Schweſter gehabt hätte, die den Betrieb ſchon ſeit zehn Jahren mit leitete. Sie hat mich aufgezogen und glei⸗ chermaßen Mutterſtelle an mir vertreten.“ „Om, ja, das kann ich da ſchon verſtehen.“ „Die Ziegelei bringt einen guten Ueberſchuß. Ich kann leben und allen Verpflichtungen nachkommen. Aber wenn ich die Fabrik heute verkaufen müßte, dann bekäme ich nicht mehr, als Ihre Hypothek ausmacht. Ich ginge mit meiner Schweſter bettelarm aus dem Hauſe. Um mich würde ich mir keine Sorge machen, doch 5. „Wie alt iſt Ihre Schweſter?“ fragte der Gutsbeſitzer intereſſiert. Da lächelte Fritz Thierbach. „Schon ein altes Mädchen, Herr Hornung. Die kriegt nicht gleich einen Mann. Und vor allem, ein alt⸗ modiſches Mädchen.“ „Wieſo altmodiſch?“ „Ja, denken Sie nur, ſie iſt nun ſchon fünfunddreißig Jahre und will nur den Mann heiraten, den ſie auch lieben kann—— Ja, da beſteht wenig Ausſicht, daß ſie noch unter die Haube kommt“, ſchloß Fritz Thierbach ſeine Rede. „Na, na, ſo häßlich wird ſie doch nicht ſein!“ lächelte der Gutsherr begütigend, dem wirklich nichts anderes einfiel. „Häßlich? Wer ſagt das? Vielleicht ein bißchen ſehr ſtolz. Schlank iſt ſie auch nicht. So an die hundert⸗ fünfzig Pfund wird ſie ſchon wiegen, aber ein kreuz⸗ babes Mädel.— Na, die gönne ich aar leinam Wann. Urheberrechtsschutz Romanverlag Sreiser/ Rastatt- Baden wer ſollte mich denn da verreuen— fchelte nun auch Fritz Thierbach. „Ja, Herr Thierbach, warum heiraten Sie denn da nicht? Alt genug ſind Sie doch wohl?“ „Hm, ſchon ſiebenundzwanzig Jahre!“ „Na, und wo fehlts denn da? Es gibt doch genung junge, hübſche Mädel, und Sie werden doch ſelbſt genau wiſſen, daß Sie ein ſtattlicher, hübſcher Kerl ſind“, ermunterte der Gutsherr wieder. „Ganz gut und ſchön, Herr Hornung, aber wo gibts die hübſchen Mädel, die mir vielleicht auch zugleich aus der Patſche helfen könnten? Ich habe nichts dagegen, wenn die Frau, die ich liebe, auch Geld in die Ehe mitbringt, aber was ich bis jetzt kennengelernt habe, das waren dumme Puten, die ich nicht um hundert⸗ tauſend Taler geſchenkt haben möchte! Das Geſicht von meiner Bine möchte ich ſehen, wenn ich ſo eine Fran anbrächte!“ lachte jetzt der junge Mann. „Bine? Verzeihung, was heißt das?“ „Entſchuldigung, Sie konnten das natürlich nicht wih⸗ ſen. Das iſt meine Schweſter Sabine. Ich nenne ſie nur immer ſo.— Doch um zum Schluß zu kommen, ich werde alles verſuchen, um das Geld aufzutreiben.“ „Sie würden mir einen großen Gefallen tun!“ ſagte der Gutsherr. Fritz Thierbach mußte innerlich feſtſtellen, daß der Gutsherr ein fabelhafter Kerl war. Gefallen tun? Wo es doch ſein Geld war! Ein anderer hätte ſich beſtimmt auf nichts eingelaſſen. „Schade nur, daß ich übermorgen zu einer Reſerve— übung einrücken muß ſagte Thierbach ärgerlich.„Da hat meine Schweſter Bine die ganze Arbeit allein auf dem Halſe. Doch jetzt entſchuldigen Sie, wenn ich Sie ſo lange aufgehalten habe. Damit hielt er abſchied⸗ nehmend dem Gutsbeſitzer die Hand hin. Der Gutsberr ſchüttelte ſie kräftig.„Nichts zu eut⸗ ſchuldigen. Sie können mir glauben, ich ließe die Hypothek noch gern bei Ihnen ſtehen, dann hätte ich mein Mädel, das mir eine vollſtändige Hausfrau er⸗ ſetzt, noch eine Weile bei mir. Doch wenn ſie heiratet, geht ſie von hier fort——“ „Das tut mir ſehr leid!“ warf höflich Fritz Thier⸗ bach ei „— ia, denn ſie übernimmt mit ihrem Manne ein größeres Gut, welches dieſer von ſeinem Ontel erhält.“ „Hoffentlich in der Nähe?“ „Nee, nee, leider nicht. Ganz oben im deutſchen Zipfel, in erhin an die vierhundert Kilometer weit, da wird man ſie nicht oft zu Geſicht bekommen“, ſagte der Gr sberr wehmütig. „Und Ihre Frau Gemahlin?“ fragte intereſſiert Fritz Tierbach. „Iſt ſeit zehn Jahren tot! Ja, ich bin dann ganz allein“, antwobtete trübe der Gefragte. „Verzeihung, ich wußte nicht——“ Doch der Gutsherr winkte nur ab, daran war nun einmal nichts zu ändern. Nachdem ſich die beiden Männer nochmals kräftig die Hand geſchüttelt hatten, ging Fritz Thierbach. *. Der Gutsherr ſtand am Fenſter und ſah, wie der junge Mann aus dem Hauſe trat. Da ſtand ja auch ſein kleiner Wagen. Aha, die Schweſter ſchien darin zu ſitzen. Jetzt hob ſie den Kopf. Viel konnte der Mann von oben nicht erkennen, doch er ſah, ſie war blond, und als ſie nun aufſtand, konnte er auch eine hübſche Größe feſtſtellen. 5 Das war doch ſchön, wenn Geſchwiſter ſo zuſammen⸗ hielten. Wie gern hätte er noch einen Jungen gehabt. Doch ſeine Frau kränkelte ſeit der Geburt Liſas und ſtarb früh. Hoffentlich bekam ſeine Liſa wenigſtens mal ein paar tüchtige Jungen, damit der eine ſeine Klitſche übernehmen konnte. Er war ja ſelbſt erſt 47 Jahre, da würde er ſchon noch gut und gern ſeine zwanzig Jahre aufnehmen, bis die Kinder ſoweit erwachſen wären. * Inzwiſchen hatte Fritz Thierbach ſeinen Wagen ange⸗ laſſen und war aus dem Hofe gefahren. Sabine ſaß ruhig neben ihm. Sie wußte, er würde ihr ſchon erzählen, wenn es ſoweit war. Wie die Unterredung ausgelaufen war, wußte ſie jetzt ſchon. Sie kannte die kleinſte Regung im Geſicht ihres Bruders, an dem ſie fanatiſch hing. Als ſie jetzt das Gut hinter ſich hatten und in den breiten Wieſenweg einbogen, legte ſie die Hand auf's Steuer f „Halt mal ein Weilchen an, mein Junge. Hier kommt niemand und du kannſt mir mal alles erzählen. Soviel Zeit haben wir ſchon.“ Der Bruder erfüllte ihee Bitte und nahm den Fuß vom Gashebel. 2 5 „Nach deiner Miene zu urteilen, mein Lieber, haſt du keinen Erfolg gehabt“, lächelte Sabine reſigniert. „Stimmt, Bine, du haſt wie immer recht. Trotzdem hat es mich gefreut, den Mann mal kennen zu lernen. Schade, daß du ihn nicht geſehen haſt, der Mann iſt nämlich Witwer, und. „.. Und ich hätte ihm eventuell mal präſentiert wer⸗ den künnen, nicht wahr? Na, da halt du lein Guck. Aber jetzt rede mal, zu was braucht er ſo ſchneu das Geld, alles andere intereſſiert mich jetzt nicht.“ „Seine Tochter Liſa will heiraten. Und da das Geld mütterliches Erbe iſt, muß er es bei der Eheſchließung auszahlen“, ſeufzte nun doch ein klein wenig Fritz. „Ach, ſo liegt die Sache? Ja, da werden wir wohl nichts machen können. Am beſten iſt's, du ſetzt dich mal mit der Landes⸗Sparkaſſe in Verbindung. Vielleicht haben wir Glück!“ ſagte ſehr ſachlich Sabine. „Daran hab' ich auch ſchon gedacht, es wäre wohl auch der einzige Ausweg.“ „Ich wüßte noch einen Ausweg“, warf da Sabine ein Jetzt hör' mal zu! Kennſt du eigentlich Hornungs Tochter... Nein...! Ja, da müßten wir ſie eben kennenlernen und ſelbſt fragen!“ „Bloß wie, mein Gold.“ „Ja, wie mein Junge. Ihre Stimme kenne ich ja!“ „Stimme, wieſo?“ ſtaunte da Fritz. i„Om, als du oben bei Herrn Hornung warſt, hörte ich, wie ſie im Stalle kommandierte: Macht raſch h Scheint ein tüchtiges und energiſches Mädchen zu ſein. Nach ihren Worten ſchließe ich, daß ſie hier die Frauen beim Kartoffelausmachen beaufſichtigt. Meines Erach⸗ tens müßten wir ſie auf alle Fälle in der Nähe finden.“ „Ganz ſo optimiſtiſch bin ich ja noch nicht, aber wir haben ja das Auto und können mal ſehen, wo wir die Schöne finden“, ſtimmte Fritz zu.„Du meinſt, Haare hat ſie auf den Zähnen?“ „Das muß ſie, wenn ſie mitunter den Vater vertreten muß“, verteidigte ſie Sabine.„So eine Frau mußt du auch einmal haben, denn du biſt ja viel zu gut, und. „Bine, Bine, halt an! Haſt ja recht! Wenn ich da gnädige Fräulein nachher treffe, werde ich ſie knie⸗ fällig bitten, ihren Bräutigam aufzugeben und mich zu heiraten, ſchon weil ſie ſo gut zu kommandieren ver⸗ ſteht“, ſtöhnte Fritz humorvoll. „Junge, Junge, mit dir kann man aber niches ernſt haftes reden“, lachte ärgerlich Sabine auf. „Komm! her, geliebte Große, ich gebe dir einen Kuß. und dann biſt du wieder gut. Ich denke immer, es ge⸗ nügt, wenn eins von uns die Sache ſchwer nimmt. Und ob du mir böſe biſt oder nicht, ich muß ehrlich ſagen, ich freue mich trotz allem wie ein König, daß ich übermorgen auf acht Wochen zur Reſerve-Uebung einrücken muß.“ Und als das Fritz geſagt hatte, drückte er ſeiner Schweſter einen herzhaften Kuß auf die Wange. Die fuhr ihm nur mit einer kurzen Handbewegung über ſein widerſpenſtiges Haar. Sollte er ſich freuen! Sie gönnte es ihm von Herzen. Viel Freude hatte er die ganze Zeit nicht gehabt. ö 15 Unbeweglich ſtand die Reiterin am Wieſenrand. Sogar ihr Fuchs ſchien erſtaunt zu ſein, daß der Mann das Mädchen im Auto küßte, denn er wieherte herzhaft. Liſa Hornung, denn ſie war die Reiterin, mußte hell auflachen, als ſie das erſtaunte Geſicht des Mannes ſah. Die Dame zeigte nur eine neugierige Miene. Wer mochten die Beiden nur ſein. Sabine hatte blitzſchnell die Situation erfaßt. „Verzeihung, mein Fräulein, könnten Sie mir viel⸗ leicht ſagen, wo ich Fräulein Liſa Hornung treffen kann?“ Liſa zog überraſcht die Augenbrauen in die Höhe. Zu ihr wollten die Leutchen? Das war wirklich intereſſant. Fritz hatte bis jetzt keinen Gedanken faſſen können. Unverwandt ruhten ſeine Augen auf der Reiterin. Donnerwetter, die hatte einen fabelhaften Sitz, und der Fuchs war auch nicht ſo ohne! Das Mädel ſelbſt war tipptopp. Es gefiel ihm auf den erſten Blick. Er hatte ſchon lange nicht ſo etwas Nettes geſehen. Schade, daß man ſiebzig Kilometer weil von hier weg wohnte. Liſe ſagte höflich zu Sabine: „Ja, gnädige Frau, das kann ich Ihnen genau „Oh, das iſt ſehr ſchön!“ „Ich bin Liſa Hornung ſelbſt!“ lachte ſie. Sabine lächelte erfreut. Sie hatte ſo etwas geg Nur Fritz ſchien vom Anblick Liſas ſo benommen zu ſein, daß ſein Gehirnskaſten ſcheinbar nicht mehr rich⸗ tig funktionierte. Als er jetzt hörte, wer ſie war, entfuhr es ihm un⸗ willkürlich: „Gnädiges Fräulein, Sie ſelbſt ſind. ſchade!“ Sabine drehte ſich aber jetzt doch entrüſtet herum. „Junge, was redeſt du da nur zuſammen? Froh bin ich, daß wir Fräulein Hornung kennengelernt haben“ Doch Fritz hatte nur einen roten Kopf. „Natürlich freue ich mich. Entſchuldigen Sie viel⸗ ., meln gnädiges Fräulein, es war.. ich weiß ſelbſt nicht... Er verhedderte ſich immer mehr. Liſa Hornung mußte herzhaft lachen. „Ich muß doch der reinſte Kinderſchreck ſein, mein Herr? „Thierbach, mein Fräulein, nebſt Schweſter Sabine“, ſtellte er nun ſich und Sabine vor. Liſa ſprang mit einem eleganten Satze von ihrem Fuchs und ſtand nun, das Pferd ganz loſe am Zügel haltend. neben dem Auto. 5 ach wie (Fortſetzung folgt) ese 2— DSS Held ung vohl mal ticht vohl bine ing eben örte ſchh ſein. nen ach. en.“ bil du art de dal nie * her. N det tk te les det 10 Ill bie zin Belanntmachungen Orisgruppe 2 N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adol „Die Zellenleiter der Pe wollen ſich zu einer wichtigen Dienſtbeſprechung heute Mon⸗ tagabend, 8.30 Uhr, in der Parteidienſtſtelle einfinden. Braun, Ortsgruppenleiter. Achtung, Kameradſchaftsführer! Der Beitrag wird heute abend vor dem Gefolgſchaftsdienſt, ab 7 Uhr, im Heim der Schillerſchule abgerechnet. Der Geldwalter: Lokale Nachrichten Viernheim, den 27. September 1937 Anſer Tagesſpruch Sei nicht ein Wind⸗ und Wetterhahn und fang nicht immer Neues an. Was du dir wohl haſt vorgeſetzt, dabei geharre bis zuletzt. Robert Reinick. Anjer täglich Brot gehört nicht in den Müllkaften Die fleißige und ordentliche Hausfrau hält das Brot trocken und ſauber aufbewahrt. da⸗ mit es nicht ſchimmelt und ſie vor Not und Schaden behütet bleibt. Es kommt in jedem Haushalt vor, daß eine Scheibe Brot trocken wird, ſo daß ſie niemand mehr eſſen mag. Sie wandert dann als Abfall in den Müll. Was aber bedeutet dieſe Scheibe Brot, die der menſchlichen Ernährung verloren geht, für Deutſchland. Wir haben rund 17,5 Millionen Haushaltungen in Deutſchland. Wenn in die⸗ ſen wöchentlich nur eine Scheibe Brot verloren geht, ſo entſteht damit ein jährlicher Verluſt von 900 000 Zentnern Getreide! 45 Eiſen⸗ bahnzüge mit je 100 Güterwagen, wären not⸗ wendig, um dieſe gewaltige Menge an Ge⸗ treide zu befördern. Das alſo bedeutet e ine Scheibe Brot, die wöchentlich im Haushalt verlorengeht. Und das auf deutſchem Boden gewachſene Nahrungsgut rechtzeitig zu ern en, wurden wichtige Maßnahmen zur Erleich⸗ terung des Arbeitseinſatzes in der Landwirt⸗ ſchaft geſchaffen. Auch die kleinſte Menge Korn, auch der geringſte Anfall anderer Nahrungs⸗ mittel, iſt für Deutſchlands volkswirtſchaft⸗ liche Lage wichtig, dient der Sicherung der deutſchen Nahrungsfreiheit. Zur Sicherung unſerer Brotverſorgung wurden ſeit der Macht- ergreifung Maßnahmen erlaſſen, die eine ſtär⸗ kere Erfaſſung der vorhandenen Getreidebe⸗ ſtände und eine erhöhte Sorgfalt in der Ge⸗ treideverwertung vorſehen. Wir treiben heute eine Brotgetreidepolitik auf lange Sicht. So geht die erſt kürzlich vom Reichsernährungs⸗ miniſter erlaſſene Verordnung zur Sicherſtel⸗ lung des Brotgetreidebedarfs in ihrer Bedeu⸗ tung weit über die Uebergangsbeſtimmungen eines Erntejahres hinaus. Sie ordnet die pflichtmäßige Ablieferung der geſamten Brot⸗ getreideernte an und ſpricht gleichzeitig ein Verfütterungsverbot von Brotgetreide aus. Mit Hilfe dieſer neuen Verordnung werden nunmehr erheblich größere Mengen von Brot⸗ getreide für die Verſorgung der Bevölkerung zur Verfügung ſtehen als bisher. Ernteſchwan⸗ kungen ſind bei der Abhängigkeit von Wit⸗ terung und der Eigenart der landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugung unvermeidlich. Darum be⸗ ſchränkt ſich die nationalſozialiſtiſche Ernäh⸗ rungspolitik nicht auf die mengenmäßige Si⸗ cherſtellung der Verſorgung, ſondern will bei knapper Verſorgungslage eine ausreichende Be⸗ lieferung aller Volksſchichten zu feſten und gerechten Preiſen ermöglichen. Das iſt der Sinn der neuen Brotgetreideordnung. 8* Die Glücksmänner kommen wie⸗ der! Für das geſamte Reichsgebiet iſt jetzt wiederum die Arbeitsbeſchaffungslotterie ge⸗ nehmigt worden. Der Vertrieb der Loſe durch die braunen Glücksmänner mit dem Bauch⸗ laden beginnt am 1. Oktober. Am 22. und 23. Dezember findet in München die Ziehung ſtatt. Das Spielkapital beträgt 6 Millionen RM., während 1,6 Millionen RM. für Ge⸗ winne ausgezahlt werden. Hindenburg⸗Spende. Hindenburg hat vielen geholfen! Helft jetzt ſeiner Stiftung! Beiträge zur Hindenburg⸗Spende nehmen alle Sparkaſſen, Poſtanſtalten, Banken ſowie das Poſtſcheckkonto der Hindenburgſpende Berlin zer A. S. O. A. P. Viernheim f Hitlerſtraße 19 Sportdienſtgruppen Montag: Fußball: Gruppe A 1, A 2 und B 18 Uhr Waldſportplatz.— Uebungsleiter: Reinhardt, Hoock und Jakob Dienstag: Handball: Gruppe A 1 und 2 um 18 Uhr Waldſportplatz. Uebungsl.: Eppel Mittwoch, fällt aus! Donnerstag: Handball: Gruppe B 18 Uhr Lorſcherweg. Uebungsl.: Beckenbach Ad. Freitag: Geräteturnen: Gruppe B 18 Uhr Sporthalle. Uebungsleiter: Friedel Grundausbildung: A, B und C 18 Uhr Lorſcherweg. Uebungsleiter: Bauer H., Dewald L. Rektor Beller, wußte in ſeinen Ausführungen 43800 an.— Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Schöne Kerbſttage Unſere Erwartungen ſind eſtern reſtlos erfüllt worden. Das war 860 den ſchönen Vortagen auch ein rechter Herbſtſonntag mit viel Sonne und blauem Himmel, an dem man faſt vergeblich nach einem weißen Wölkchen ſuchte. Leiſe fächelt der Wind in den Baum⸗ kronen, von denen manches welke Blatt herun⸗ terfällt. Es ſcheint, als ob die Wetterlage ſich von Grund auf geändert habe, daß ein Um⸗ ſchwung zum Beſſeren eingetreten ſei. Das ſchöne Wetter verlockte geradezu zu ei⸗ nem Gang durch die Natur. Viel beſucht wa⸗ ren unſere Wälder, die ſchon iht Herbſtgewand angezogen haben. Wie ſchön iſt es im Buchen⸗ wald, wenn die Sonne hindurchdringt und das welke Blatt in glitzerndes Gold verwandelt. Herrlich war der Blick an die Bergſtraße und in die Odenwaldberge. Von dem Ortsrande aus konnte man weit in die Berge ſchauen. An einem ſolchen Herbſttag iſt die Ausſicht viel ſchöner noch als im Sommer, wenn die Hitze über der Landſchaft brütet. Der große Zug ging geſtern wieder mal auf die Sportplätze. War die Zuſchauerzahl an der Lorſcherſtraße, wo die Handballer gegen die TG. Laudenbach einen verdienten 1324⸗Sieg landeten, auch kein großer, ſo eilten Hunderte von Fußballfreunden zum großen Treffen ge⸗ gen Phönix Mannheim auf den Waldſport⸗ platz. Die große Zuſchauerzahl erinnerte wie⸗ der an Großkampftage wie vor Jahren. Einen herrlichen und überzeugenden 4:1⸗Sieg erran⸗ gen geſtern die Grünen. Die beſten Wünſche aller einheimeſchen Fußballfreunde werden die Elf auch zu dem Start der weiteren Punkte⸗ ſpiele begleiten.— Am Vormittag ſtanden ſich auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz die Rathaus⸗ Mannſchaft und die der Brauerei Kühner in einem Fußballkampf gegenüber, den die Rat⸗ hauself mit Glück 3:2 für ſich entſcheiden konnte. Der Abend brachte im„Ratskeller“ eine volksdeutſche Feier, die wegen der Tabakferien vom„Tag des deutſchen Volkstums“, auf dieſen Sonntagabend verlegt worden war. Lieder, Gedichte und ein Theaterſtück waren glänzend vorbereitet, ſodaß der Abend recht eindrucksvoll wurde. Der Redner des Abends, der Leiter der hieſigen Ortsgruppe des VDA, die Größe und Ausbreitung unſeres geſamt⸗ deutſchen Volkes vor Augen zu ſtellen. Wie Wenige bedenken, daß wir ein Hundert⸗ millionenvolk ſind, von dem ein Drittel au⸗ ßerhalb der deutſchen Reichsgrenzen zu woh⸗ nen gezwungen iſt. Und dieſe Auslandsdeutſche führen einen Kampf um ihr Volkstum, von dem wir uns, nach den Worten des Redners zu urteilen, kaum einen Begriff machen kön⸗ nen. Da heißt es auch für uns Viernheimer, mitzuhelfen an dem überaus wichtigen Hilfs⸗ werk, das der VDA unſeren Auslandsbrüdern in ſeeliſcher, moraliſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht angedeihen läßt. Die Einheit aller Deutſchen ſteht als unverrückbares Hochziel vor dem Geiſtesauge all derer, die einen Blick haben für die geſchichtliche Sendung unſeres Volkes. Nur wer das Deutſchtum kennen und lieben lernt, wird auch befähigt und bereit ſein, dafür in jeder Beziehung einzutreten und, wenn es ſein muß, jedes Opfer für Volk und Vaterland zu bringen. Das deutſche Volkstum jenſeits der Staatsgrenze, die faſt nirgends Volksgrenze iſt, muß geſtärkt werden, aus ideelen, aus völkiſchen Gründen. Die Aus⸗ landsdeutſchen erfüllen ihre Staatsbürger⸗ pflicht in den Ländern, in denen ſie wohnen, aber ihr Volkstum muß ihnen gewahrt wer⸗ den. Und daran müſſen wir mitarbeiten.(Wir berichten noch über den Verlauf des Abends. Viele Einwohner beſuchten geſtern am letz⸗ — ten Ausſtellungstage die Induſtrie⸗Ausſtel⸗ lung in Mannheim.— Gegen 11 Uhr unter⸗ nahmen die hieſigen Metzgermeiſter zuſammen mit ihren Geſellen ſowie zahlreichen Familien⸗ angehörigen in einem großen Omnibus einen Ausflug. Wohl in den Weinherbſt ging die Fahrt an dem ſchönen Sonntag. — Geflügelhaltung im Vierjahres⸗ plan. Alle Kleintierzüͤchter waren auf Sams⸗ tagabend in den Fürſt Alexander zu einem Filmvortrag eingeladen. Es handelte ſich um die Geflügelhaltung im Vierjahresplan und war der Beſuch für alle organiſierten, die das Gros der Beſucher bildeten, und die nicht or⸗ ganiſierten Züchter ſehr intereſſant. Man konnte erfahren, wie die Geflügelhaltung ren⸗ tabel geſtaltet wird. Eine Rentabilität kann nur durch entſprechende Unterbringung und Fütterung der Tiere erreicht werden. Den Abend leitete der Kreisleiter der Geflügel⸗ zuchtvereine, Diſtel, Heppenheim. Auch ſpra⸗ chen die Vorſitzenden der veranſtaltenden Ver⸗ eine, Mich. Reinhardt und Nikol. Wun⸗ der. Der Abend hätte einen größeren Beſuch ſeitens der Kleintierfreunde verdient. * Zujatzyrüfung für Schuhmacher Am 9. September iſt ein Geſetz zur Aen⸗ derung der Gewerbeordnung für das Deutſche Reich verkündet worden, das als Ergänzung des„Großen Befähigungsnachweiſes“ einen wichtigen Fortſchritt für das Schuhmacher⸗ handwerk bedeutet. Danach dürfen die ortho⸗ pädiſchen Maßſchuhe nur im Handwerksbe⸗ trieb eines Schuhmachermeiſters gefertigt wer⸗ den, der eine Zuſatzprüfung beſtanden hat. Dieſes Geſetz verſchafft einerſeits dem ge⸗ lernten Meiſter Anerkennung und gibt ihm Schutz vor der Konkurrenz des Pfuſchers, ſo daß er wirtſchaftlichen Erfolg für ſeine Be⸗ mühungen um Leiſtungsſteigerung erwarten kann, andererſeits aber ſchafft es Sicherheit für den Kunden, wirklich von einem ausgebil⸗ deten Orthopädieſchuhmachermeiſter bedient zu werden. Es iſt nachgewieſen, daß die Zahl fußkranker Menſchen zur Zeit erſchreckend hoch iſt, deshalb iſt die geſetzliche Regelung ihrer Betreuung beſonders wichtig. Wer treu gedient hat ſeine Zeit In wenigen Tagen ſcheidet zum erſten Mal ein ganzer Jahrgang von Dienſtpflichtigen nach zweijähriger Dienſtzeit aus dem Wehrdienſt aus. Außerdem kommen im Herbſt 1987 auch eine große Anzahl langgedienter Soldaten zur Entlaſſung.— Die Eingliederung dieſer bei⸗ den Gruppen von Soldaten in das Wirtſchafts⸗ leben iſt eine Aufgabe, der ſich die verant⸗ wortlichen Dienſtſtellen der Wehrmacht mit aller Energie und Hingabe widmen. So ſind gegenwärtig in allen Teilen des Reiches die Fuͤrſorgedienſtſtellen der Wehrmacht mit den Vorbereitungen für die Ausſcheidung der Sol⸗ daten beſchaftigt. Neben den Verſorgungsab⸗ teilungen gibt es bei zahlreichen Wehrbezirks⸗ kommandos Fürſorgereferate, deren Aufgabe in erſter Linie in der Fürſorge für ausſchei⸗ dende Soldaten beſteht. Wann dürfen Betriebsfahnen mitgeführt werden? Das Organiſationsamt der Deutſchen Ar⸗ beitsfront erließ neue Beſtimmungen über das Führen von DAF ⸗Fahnen bei Veranſtaltun⸗ gen, wonach eine Fahne nur von einem dazu beſtimmten Politiſchen Leiter oder DAß⸗Wal⸗ Deuijcher. benk an deine Pflicht! Deutſch— Fremdſprache für deutſche Kinder! Die kleinen Schwabenkinder in der Batſchka müſſen ſchon mit vier Jahren in die ſogenannte Vorbereitungsſchule gehen. Wenn unſere Kin⸗ der noch froͤhlich ſpielen, müſſen die kleinen Schwaben ſchon das cyrilliſche Alphabet ler⸗ nen. In den erſten beiden Schuljahren wird dann deutſch unterrichtet, im 3. und 4. Schul⸗ jahr Geſchichte und Erdkunde in ſerbiſcher Sprache, wobei Deutſch nur als Fremdſprache getrieben wird. Viele ſerbiſche Lehrer können aber ſelbſt nicht richtig deutſch. Hier liegt auf den Schul⸗ tern der wenigen deutſchen Lehrer eine unge⸗ heure Verantwortung, die unſere ganze Teil⸗ nahme fordert. ieee eee eee eee Leute ſo!“— Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß ein derartiges Vorgehen als Sabotage zu betrachten iſt und beſtraft wird. Steigenlaſſen von Drachen. Mit dem Beginn des Herbſtes ſetzt auch das Stei⸗ — für die Jugend iſt, ſo unerfreulich iſt es für Telegrafenſtellen und Lichtwerke, wenn die Drachen an den Drähten hängen bleiben, da allerlei Störungen damit verbunden ſind. Zur Vermeidung von derartigen Störungen wird die Jugend angewieſen, ihre Drachen außer⸗ halb des Ortes ſteigen zu laſſen. Weinherbſt an der Bergſtraße. Ueberall in den Weinbergen der Bergſtraßorte regen ſich fleißige Hände, um den Segen des Herbſtes einzubringen. Selten gibt es ein ſo gutes Weinjahr, wie es heuer der Fall iſt. Die Winzer ſind ſehr zufrieden, denn Quali⸗ tät und Quantität ſind einzig. Freilich wird nur der Weinberg tragen, deſſen Beſitzer ſich alle die Arbeit, die ſo ein Weinberg bringt, nicht verdrießen ließ. Das Gewicht ſchwebt zwiſchen 9095 Grad nach Oechsle. Aus Aah und Fern Freitod im Walde Lampertheim. Ein Pilzſucher fand die⸗ ſer Tage im Walde bei Neuſchloß ein neues Fahrrad. Bei näherer Umſchau entdeckte er auch ſeinen Beſitzer im Gebüſch erhängt, den 25. Jahre alten Arbeiter Philipp Hahl. Er iſt bereits ſeit dem 30. Auguſt 1937 ver⸗ mißt. In einem hinterlaſſenen Abſchiedsbrief kündigte er ſeine Abſicht, aus dem Leben zu ſcheiden, an. Als Motiv zur Tat iſt Liebes⸗ kummer anzunehmen. Hahl war elternlos. Die Leiche wurde in das Leichenhaus einge⸗ liefert. Zweijähriges Kind tödlich ver⸗ unglückt Bürſtadt. Von einem bedauerlichen Un⸗ glück wurde die Familie Johann Gründling in der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße betroffen. Der 9⸗ jährige Sohn hatte im Hof eine Kiſte zurecht gezimmert und ſie auf vier Rädern zu einem primitiven Wägelchen aufgebaut. Dann ſetzte er ſein zweijähriges Brüderchen in den Wagen. Als der Junge dann auf kurze Zeit die nötige Aufmerkſamkeit außer Acht ließ, ſtürzte das Kind heraus und zog ſich ſo ſchwere Kopfver⸗ letzungen zu, daß es im Wormſer Krankenhaus ter von ihrem Platz entfernt und getragen wer⸗ den darf. Nur bei Aufmärſchen, an denen ſich die Belegſchaften geſchloſſen beteiligen, bei Betriebsfeiern, Jubllarenehrungen, Beerdigun⸗ gen uſw. dürfen Fahnenabordnungen teilneh⸗ men. Auf alle Fälle iſt es nicht zuläſſig, daß Betriebsfahnen bei Ausflügen mitgeführt wer⸗ den. — Wann wird eine Wohnung zwangsweiſe geräumt? Wenn in Urteilen und Vergleichen zwiſchen den Parteien für die Räumung einer Wohnung ein beſtimmter Termin feſtgeſetzt iſt, ſo wird der Zwangsräumungstermin— bei nicht frei⸗ williger Innehaltung der Räumungsverpflich⸗ tung— regelmäßig erſt nach dieſem Termine feſtgeſezt. Der Hauseigentümer kann die Zwangsräumung auf Grund des vollſtreckba⸗ ren Titels erſt betreiben, das heißt dem Ge⸗ richtsvollzieher erſt Auftrag zur Vollſtrek⸗ kung geben, wenn der zunächſt feſtgeſetzte Ter⸗ min nicht freiwillig von dem Mieter inne ge⸗ halten wird. Der vom Gericht im Urteil(oder der in einem gerichtlichen Vergleich) beſtimmte Termin für die Räumung hat alſo in zahl⸗ reichen Fällen nur die praktiſche Bedeutung, daß von dieſem Tage an die zwangsweiſe Räu⸗ mung beantragt werden kann. Sabotage bei Entrümpelung iſt ſtraf bar. Man berichtet folgendes Entrüm⸗ pelungs⸗Geſpräch: Frau A. entrümpelt ihren Boden vorſchriftsmäßig und ſagt zu ihrer Nachbarin, Frau B:„Sowie die Beſichtigung durch iſt, räume ich die Sachen alle wieder auf den Boden. Ich ſtelle ſie bloß einſtweilen ſtarb. Einweihung von Allmendfeld verlegt Weitere Einweihungen und Grundſteinlegung Gernsheim. Die Einweihung des Erb⸗ höfedorfes„Allmenfeld“ iſt auf eine noch nicht bekannte Zeit verlegt worden. In den letz en Tagen ſind bereits einige Siedler eingezozen, andere werden in nächſter Zeit folgen. Es ſei noch erwähnt, daß der Erbhöfeweiler„Roſen⸗ garten“ bei Worms am Sonntag, 3. Oktober, (Erntedankfeſt) eingeweiht wird, und daß am gleichen Tage die Grundſteinlegung des neuen Erbhöfedorfes„Heſſenaue“ bei Gein heim ſtattfindet. Hemsbach.(Diebe werden angeprangert). Da ſich die Felddiebſtähle auf hieſiger Ge⸗ markung immer mehr anhäufen, wurde be⸗ ſchloſſen, die Diebe durch die Ortsſchelle be— kanntzugeben. Hausſchlachtungen ſchaupflichtig! Laudenbach. Das Bezirksamt Mann⸗ heim gibt bekannt, daß ab 1. Oktober 1937 alle Hausſchlachtungen fleiſch⸗ und trichinen⸗ ſchaupflichtig ſind. Wer Hausſchlachtungen vornimmt, ohne das Fleiſch vom Fleiſchbe⸗ ſchauer beſichtigen zu laſſen, wird ſtreng be⸗ ſtraft. 100 Kartoffeln an einer Staude Die Natur zaubert manchmal ſeltſame Din⸗ ge. Während ein Bremer Kleingärtner kürzlich eine Birne von 880 Gramm erntete, konnte ein Stader Gartenbeſitzer jetzt auf ſeinem Kar⸗ toffelacker eine Staude ausnehwen an der ich in meine Wohnung ein, das machen viele 100 Knollen befanden. genlaſſen von Drachen ein. So erfreulich es ——-⏑VT¼ 5iT 1 1 1 1 75 1 8 1 * 1 1 1 1 1 1 . 14 1 1 0 1 5 1 13 5 1 5 ö 0 73 1 7 ä e . 5 9 — r e 9 5 I * e 22 g . P — A — 18 PP e 7 e 8 3 8 3 3 N————— Amicitia Viernheim 5 4 0 1 17:6 8 09 Weinheim 1 18585 7 Feudenheim„„ 6 Käfertal n 6 Ilvesheim R Seckenheim V 5 Neulußheim„CCC 3 Friedrichsfeld 1 3 Phönix M'heim 0 3 07 Mannheim„%% ͤ Heddesheim 1 d 315 2 Hockenheim„ 2 08 M'heim e — W eee 8 Spottnachtichten Die Amicitia behält weiterhin die Tabellenführung Autos, Motorräder und ungezählte Fahr⸗ räder durchfuhren die Induſtrieſtraße gen Waldſportplatz. Hunderte Wiernheimer Fuß⸗ ballfreunde und Anhänger pilgerten zu der Stätte, die ſchon ſo oft Zeuge großer und ſpannender Kämpfe war. Großkampfſtimmung herrſchte auch geſtern wieder. Wird die Ami⸗ citia ihre Poſition wahren? Wird ſie in der Lage ſein, gegen die vortrefflichen Phönix⸗ leute erfolgreich zu beſtehen? So und ähnlich waren die Fragen, die zu Beginn des Kampfes ſo manches ängſtliche Fußballerherz bewegten. Nun, unſere Mannſchaft hat die Antwort auf dieſe Fragen gegeben und bewieſen, daß alle Angſt und alle Bangigkeit unbegründet waren. Unſere Mannen wußten um was es ging, ſie kämpften mit einem Einſatz und einem Eifer, der geradezu vorbildlich war. Prachtvoll wirkte die Stürmerarbeit, die wunderbaren Flankenläufe der beiden Außen Kiß 2 und Kiß 3 erinnerten an alte Zeiten, und auch Koob, Kiß 4 und Schmitt M. ließen geſtern ihr großes Können zur Genüge durchblicken. Die Läuferreihe war unermüdlich in der Zer⸗ ſtörung und im Aufbau und die Verteidigung ſo wie Krug im Tor bewieſen wieder einmal mehr ihre Sicherheit und Beſtändigkeit. Unter dieſen Umſtänden mußte ja der Laden klappen. Es kam, was nach den gezeigten Leiſtungen gar nicht ausbleiben konnte: ein überzeugen⸗ der Sieg und Sicherſtellung zwei weiterer wichtiger Punkte. Mit beiderſeitigen flotten Angriffen wurde der Kampf eröffnet. Sofort findet ſich Viern⸗ heim und belagert des Gegners Tor, allerdings noch erfolglos. Zwiſchendurch ſtellt auch der Gegner durch gefährliche Durchbrüche ſein Können unter Beweis. Kampfbilder, die das Herz unwillkürlich mitgehen ließen, wickelten ſich ab. Endlich, in der 32. Minute gelingt der ſchon längſt fällige Führungstreffer der Viernheimer. Kiß 3 iſt es, der des Gegners Torhüter zum erſten Mal ſchlägt. Weiterhin bleibt Viernheim überlegen, doch ſollte es bis zum Wechſel bei dieſem einzigen Erfolg blei⸗ ben. Die zweite Hälfte ſteht wiederum im Zei⸗ chen wunderbarer Kombinationsarbeit der Viernheimer. Des Gegners Abwehr hat alle Hände voll zu tun. Faſt unhaltbar waren nun die Amiciten. Ein prachtvoller Flankenlauf von Kiß 3 endigt mit dem 2. Tor und wenige Minuten ſpäter erhöht Kiß 2 auf 3:0. Im⸗ mer mehr wächſt die Amieitia⸗Elf, ſie geht vollſtändig aus ſich heraus. Fußball in Höchſt⸗ form wurde vorgeführt. Mit Leib und Seele waren die Spieler bei der Sache. So muß es ſein, in dieſer Weiſe muß ſich der Siegeswille zum Ausdruck bringen. Und auch der Fußball⸗ freund hat dann ſeine Freude daran. Die un⸗ ermüdliche Arbeit der Viernheimer wird mit dem vierten Treffer belohnt, einen ungeahnten Beifallsſturm hervorrufend. Ein gegen die Mannheimer verhängter Elfmeter konnte nicht verwertet werden; ſchade drum. Weiter geht's, Anterbaden⸗Weſt Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. gentung! auigenaßt! Hur noch heute Montag der lustige Soldaten fim„, und in einem ſchnellen Durchbruch der Gäſte kommen ſie zum Ehrentor. Viernheim iſt noch⸗ mals im Angriff, der jedoch nichts mehr ein⸗ bringt. Es bleibt beim 4:1. Wieder iſt eine Schlacht ſiegreich geſchlagen. Ein Sieg reiht ſich an den anderen, die Punktezahl wird immer größer. Das eine ſteht heute ſchon feſt: Mit Viernheim iſt in dieſem Jahre zu rechnen! Darum iſt nicht herumzukommen! Warten wir nun die wei⸗ teren Spiele ab. * Weitere Begegnungen Seckenheim— Ilvesheim 8 In Lokalkämpfen geht es hart auf hart. Das war auch geſtern wieder in Seckenheim feſtzuſtellen, wo man ſich zuletzt auf eine Punkteteilung einigte, was auch dem Spiel⸗ verlauf gerecht wird. 1:1 hieß es bei Halbzeit und 3:3 beim Schlußpfiff. SC Käfertal— 08 Mannheim 6˙1 08 bleibt auch weiterhin ohne Punkte, klar geſchlagen mußten ſie auch geſtern wieder das Kampffeld verlaſſen. Käfertal hat mit dieſem Sieg ſein Torverhältnis gewaltig verbeſſert. Mit 2:0 ſchien das Spiel bei Halbzeit ſchon entſchieden, doch wußte der Platzverein in der zweiten Hälfte noch ſeiner Ueberlegenheit durch zählbare Erfolge Ausdruck zu verleihen. Feudenheim— 07 Mannheim 2:0 Nach einem an Höhepunkten recht armen Kampf blieben die Feudenheimer mit 2:0(0:0) nicht allzu eindeutiger Sieger. Das Reſultat müßte den Torchancen nach zu urteilen, weit günſtiger lauten, wie auch 07 mindeſtens zwei Tore hätte erzielen müſſen; die Stürmerlei⸗ ſtungen waren beiderſeits recht ſchwach. 09 Weinheim— FV Hockenheim 5:0 Ein ſchußfreudiger Angriff ſieht die Wein⸗ heimer ſchon bei Halbzeit mit 2:0 in Front, und nach dem Wechſel kann man ſeiner Ueber⸗ legenheit auch zahlenmäßig noch Ausdruck ge⸗ ben. Hockenheim war in allen Teilen ſchwach. Neulußheim— Germ. Friedrichsfeld 2.2 Mit der Punkteteilung kann Friedrichsfeld mehr als zufrieden ſein. Wohl war es zeit⸗ weiſe überlegen, doch hatte Neulußheim zwei⸗ fellos die größeren Torchancen. PP Eine Frage: Warum biſt Du noch nicht Mitglied im Reichsluftſchutzbund? Geht 5 die Sicherheit Deiner Heimat nichts an? Ein einörucksvoller Sieg der Turner⸗Hanoballer TWV'Viernheim— TG Laudenbach 13:4(4:2) Noch im letzten Augenblick waren die Tur⸗ ner⸗Handballer infolge Erkrankung des ſeitherigen Mittelläufers Sander Ad., zu einer Umſtellung gezwungen und trat die Mann⸗ ſchaft dann folgendermaßen an: Effler, Kempf Schmitt; Beiner, Herbert, Martin, Thomas, Beckenbach, Sax, Alter, Burkert. Man kann heute ſagen, daß dieſe Aufſtellung ſich be⸗ währt hat. Beſonders in der zweiten Hälfte ſah man ein des öfteren vorbildliches Stür⸗ merſpiel, wobei auch heute die beiden Außen große Beſchäftigung fanden. Intereſſant zu ſehen, wie der Ball genau von Mann zu Mann wanderte, des Gegners Verteidigung durch breites Spiel auseinandergeriſſen wurde, und im letzten Moment der den Ball erhielt, der in beſter Wurfſtellung war. Die Läufer⸗ reihe mit Verteidigung und Torwart waren gleichfalls auf der Höhe; ſie zeigten ſich dem Angriff des Gegners als vollauf gewachſen. Die wenigen Gegentore der Bergſträßer be⸗ ſagen dies recht deutlich. Und dabei ſchlug Laudenbach noch nicht einmal eine ſchlechte Klinge. Die Mannſchaft machte in ihrer Ge⸗ ſamtheit ſpieleriſch einen guten Eindruck. Be⸗ ſonders die Fünferreihe zeichnete ſich durch gute Kombinationsarbeit aus. Doch wie ge⸗ ſagt, durch die bedachte Arbeit von Viernheims Hintermannſchaft war der Gegner eben zur Erfolgloſigkeit verurteilt. Viernheim hat Anſpiel, Laudenbach ſtoppt den erſten Angriff und ſofort entwickelte ſich nun ein flottes Spiel. Viernheim erringt die Führung, muß ſich jedoch gleich darauf den Ausgleich gefallen laſſen. Schon nach wenigen Minuten liegt Laudenbach ſogar mit 2:1 in Front. Viernheim kommt jetzt langſam in Fahrt, gleicht aus und legt bis zum Wechſel noch zwei Tore vor.— Sofort nach Wieder⸗ anſpiel zeigte ſich Viernheims Fünferreihe in ihrer ganzen Gefährlichkeit. Durch wunder⸗ bare Kombinationen erzielte man ſchon inner⸗ halb 10 Minuten vier weitere Tore, eines ſchöner als das andere. Doch der Torhunger war damit noch nicht geſtillt. Angeſpornt durch die vorbildliche Abwehrarbeit der eigenen Hintermannſchaft, kamen Viernheims Stür⸗ mer immer mehr in Schwung. Ihr Eifer und ihr uneigennütziges Spiel war geradezu be⸗ wundernswert. Anerkennbar vor allem die vorbildliche Aufbauarbeit der beiden Halb⸗ ſtürmer und die gute Verteilungsarbeit des Mittelſtürmers. Die beiden Außen ſpurteten zur rechten Zeit auf das Tor und durch ge⸗ naue Vorlagen bedient, konnten auch ſie ſich, gleich den Innenſtürmern, als mehrfache Tor⸗ ſchützen auszeichnen. Bis zum Schlußpfiff ſtand das Ergebnis 13:4; das Reſultat geht vollſtändig in Ordnung, Viernheim hat in dieſer Höhe verdient gewonnen. Die beiden erſten Punkte ſind nun unter Dach und Fach. Angeſichts der guten Leiſtung des Vorſonntags konnte man ja einen Sieg erwarten, doch auch die kühnſten Erwartungen dürften geſtern übertroffen worden ſein. Viern⸗ heim hat bewieſen, daß noch ein guter Kern in ihm ſteckt. Hoffen wir, daß ſich die Turner⸗Handballer in ihrer Leiſtung beſtän⸗ dig zeigen. Dann ſind weitere Siege mit aller Beſtimmtheit zu erwarten. Das Spiel der 2. Mannſchaft fiel infolge Nichterſcheinens des Gegners aus.— Die A⸗Jugend empfing zum erſten fälligen Ver⸗ bandsſpiel den TV. Hohenſachſen und ſchickte dieſen mit einer 2:5⸗Niederlage wieder ab. Reſultate der Handball⸗Bezirksklaſſe: Germania Mannheim— TW Leutersh. 4:9 Tſchft. Käfertal— TG Ziegelhauſen 10:6 Viernheimer Tonfilmſchan „Der Etappenhaſe“ Das ſchönſte und luſtigſte Soldatenſtück als Großfilm im Central⸗Film⸗Palaſt! Heute Montag letzter Tag! Ein herzerfriſchender Film von Humor und echter Kameradſchaft! Ein ſo prachtvolles Volksſtück, wie man es lange nicht mehr ſah. Man lacht ſich tot und wieder lebendig, man kommt wirklich aus dem Lachen nicht mehr heraus. Das Filmwerk iſt bedeutend ſchöner als das Bühnenſtück und hat daher auch den zehnfachen Erfolg.— Etappe! Weit hinten in Flandern! Ein Dach über dem Kopf, ein Bett, ein Tiſch und zwei Mädel im Haus, zwei blitzſaubere Mädel, die Antje und die Marie! Faſt könnte man vergeſſen, daß man geſtern noch im Dreck lag und darauf wartete, daß der Tommy käme und einem eins auf den Detz gebe. Nur der Kohldampf, der ewige Kohl⸗ dampf! Die Feldküchenſuppe war wieder ein⸗ mal verdammt dünn und die Fettpakete von Muttern ſind ſchon ſeit Wochen ausgeblieben. Aber wozu hat die Korporalſchaft ihren Be⸗ ſorger, den Hein Lammers, den Smutje, den Koch aus Hamburg? Der findet immer etwas! Diesmal ganz was Feines! Einen Haſen! Wo er ihn wohl her hat? Er wird ſich hüten, es euch zu ſagen. Der ſchöne Ferdinant, der Ge⸗ freite von der Ortskommandantur, könnte es hören, und der ſucht ſchon ſeit ein paar Stun⸗ den einen Haſen, den Haſen, den der Herr Major geſtern morgen geſchoſſen hat, und auf den er aufpaſſen ſollte. Kann man ihm verden⸗ ken, daß er im Schwindel iſt, Denn iſt der Haſe nicht rechtzeitig zum Feſtſchmauß heute abend zur Stelle, dann wird der„Alte“ fuchs⸗ teufelswild, dann„ade Etappenleben und Marſchrichtung Front!“ Hein hätte es dem feinen Pinkel eigentlich gegönnt, daß er auch einmal Dunſt bekäme. Aber der Leutnant hat Lunte gerochen, und der will Ordnung in der Kompanie haben. So muß Hein den Haſen wieder rausrücken. Wieſo aber am Abend ſo⸗ wohl die„Etappenhengſte“, als auch die „Frontſchweine“, jede ihren Haſen eſſen, die beide Hein Lammers gebraten hat, wieſo Peter — Maries Katze— verſchwunden bleibt, und der ſchöne Ferdinand ſich freiwillig an die Front meldet, wenn ihr das wiſſen wollt, ja, dann müßt ihr in den Film:„Der Etappen⸗ haſe“ gehen. Vielleicht kennt ihr ihn ſchon als das Theaterſtück des Niederſachſen Karl Buntje, über das ſchon ſo viele tauſend Deut⸗ ſche ſich krank und wieder geſund gelacht haben. Jetzt hat ihn Forum⸗Film auf die Leinwand gebannt und tüchtige Leute haben ihm dabei geholfen: Günther Lüders als Hein Lammers, Alfred Maack als Landſturmmann Ummen, Hermann Ehrhardt als Gefreiter Feldmann, Erich Fiedler als der ſchöne Ferdinand, Arib. Mog als Leutnant, Eduard von Winterſtein als Major, Leny Marenbach als Marie und Charlott Daudert als Antje. Ein rechtes Frontſoldatenſpiel, zu dem Mare Roland eine flotte Muſik geſchrieben hat. Es kommt jener Lebensdrang zu ſeinem Recht, der die Männer des Grabens durchpulſte, wenn ſie für ein paar Tage dem Tode entronnen zu ſein glaubten, denen es auf einen derben Scherz und ein paar Küſſe mehr oder weniger nicht ankam, die um eines Mädels willen im Handumdrehen ſich an die Köpfe kriegten und im nächſten Augen⸗ blick verſöhnt wieder zuſammenhielten wie Pech und Schwefel. Wer den Etappenhaſen auf der Bühne ge⸗ ſehen hat, wird beſtimmt ihn auch im Film an⸗ ſehen, und wer den„Etappenhaſen“ überhaupt noch nicht geſehen hat, wird ihn erſt recht anſehen. Alſo auf zum Etappenhaſen! Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 107 Milchſchweine, 204 Läufer zuſammen 311 Stück. Verkauft 80 Milch⸗ ſchweine, 116 Läufer, zuſammen 196 Stück. Milchſchweine das Stück 4—9 Mark, Läufer das 925 15—32 Mark. Marktverlauf: mittel. g Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polttiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— D. VIII. 1937 über 1800. 8. Zt. ist Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Amtliche Bekanntmachung Betr.: 5 im gemeinheitlichen Faſel ta Nachnehend gebe ich die Sprungzeiten für den ge⸗ meinheitlichen Faſelſtall für das Winterhalbjahr 1937/38 bekannt: Werktags: a) für Großvieh, vorm. von 8—10 Uhr nachm. von 1— 5 Uhr b) für Ziegen vorm. von 8—10 Uhr nachm. von 3—5 Uhr e) für Schweine nachm. von 1—5 Uhr Sonntags: für alle Tiere von 8—9 Uhr vormittags Die in den Faſelſtall zur Deckung verbrachten Tiere dürfen nur von Erwachſenen vorgeführt werden. Für Kinder unter 14 Jahren iſt der Zutritt verboten. Viernheim, den 25. September 1937 Der Bürgermeiſter Das Schaufenster ſpricht zu Hunderten Die Anzeige aber spricht zu Tauſenden! r d Ie Saucksachen cnc Me epdsentanten und Kenntnisse zur Seite stehen. man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernste n Schriften fachmännische Erfahrungen Bestellen Sie Ihre Drucksachen in der Buchdruckerei der Friedrich Mertin— Bismarckstraße 13 eee eee Zimmer und Küche zum 15. Oktober zu vermieten. Alicenſtr. 6 r rõt yeinigt, wischt Annahmestellen in Viernheim: Nik. Brechtel 4., Kurz- und Modewaren, Lorscherstraße 11 2 Karl Borromäus Winkler, Kurz-, Weiß., uneit jahrzehntelang. Wollwaren, Adolf Hitlerstraße 57. 5 5 Der Flannenhase“ 4er uu, vent nadie den Cenfel-T nal PRINT edelwelg die Königin der Alpen. 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