nen N ** Ar. eute tigen der 1 ud: la, 14— — 8 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bez u Nummer 226 eiertagen. otenlohn, Miftwoch S ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS d AR. Viernheim den 29. Jeplember 1937 Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 7 y bbb 13. Jahrgang Die Millionenkundgebung auf dem Maifeld Adolf Hiller und Benito Muſſolini bekennen ſich zum Frieden Auf der Tribüne Europas von Ph. Obenauer Mit dem Betreten deutſchen Bodens iſt für Benito Muſſolini der Beſuch unſeres Landes und ſeines Führers wohl zu einem der größten Erlebniſſe geworden, die er je erfahren hat. Sein Eintreffen in München, der Beſuch der deutſchen Wehrmachtsmanöver, ſein Verweilen mitten unter den Schaffenden der deutſchen Waffenſchmiede in Eſſen, ſeine Fahrt durch das induſtrielle Herzſtück Deutſchlands. durch das Ruhrgebiet, dies alles iſt für den Duce zweifel⸗ los von ſtärkſtem Eindruck geweſen. Er hat das deutſche Volk bei der Arbeit geſehen, hat ſeine ſtolze Wehr bewundern können, hat die größten Beweiſe der Verehrung und Zuneigung durch das Siebzig⸗Millionen⸗Volk empfangen, und wurde in einem Triumphzug, wie ihn die Welt noch kaum geſehen hat, von dem Führer nach dem gewaltigen Maifeld der Reichshauptſtadt eleitet. Dort hat er am geſtrigen Abend mit 9925 Führer zuſammen zur Welt. zuerſt aber zu den beiden befreundeten Völkern, zu den Deut⸗ ſchen und zu den Italienern, geſprochen. Vor einigen Tagen ſchrieben wir an dieſer Stelle, daß Adolf Hitler und Benito Muſſo⸗ lini die erſten Politiker ſeien, die fähig und befähigt ſind, europäiſche Politik zu machen. Die bewieſen haben daß ſie über die engen Grenzpfähle ihrer Länder auch hinaus⸗ ſehen können, um in das größere Land Europas zu ſchauen, das inſeiner Totalitäter⸗ halten werden muß, wenn die einzelnen Völker in Frieden und Arbeit leben wollen. Der europäiſche Geiſt, von dem ſo viel geredet wird, wurde von dieſen beiden Führern in die Tat umgeſetzt und alle Staatsmänner haben die Möglichkeit, ihre Völker in dieſem europäiſchen Geiſt zu führen, wenn ſie nicht im Kleinen und Kleinſten hängen bleiben, oder ſich den zerſtörenden Mächten des Bolſchewis⸗ mus verſchrieben haben. Und der Sinn der gewaltigen Kundgebung auf dem Maifeld in Berlin war kein anderer als der, erneut Europa zu friedlicher Gemeinſchaftsarbeit aufzufordern. Im wahrſten Sinn des Wortes ſtanden die bei⸗ den großen Männer am geſtrigen Abend auf der Tribüne Europas. Ihrer Stimme haben nicht nur die einhundertfünfzehn Millio⸗ nen Deutſche und Italiener gelauſcht, ſondern darüber hinaus iſt die ganze politiſche Welt Zeuge dieſer europäiſchen Tat geweſen. All die böswilligen Zeitungsſtimmen des Auslandes, die noch vor wenigen Tagen von eheimnisvollen Dingen zu erzählen wußten, bie angeblich zwiſchen Hitler und Muſſolini be⸗ ſprochen werden ſollten, ſind bitter enttäuſcht worden, Nichts Geheimnisvolles hat es zwiſchen den beiden Männer gegeben. Alles was ſie mit⸗ einander verabredet haben, galt der Stär⸗ kung der deutſch⸗italieniſchen Zu⸗ rann und damit der Befrie⸗ ung Europas, denn dieſe Zuſammen⸗ arbeit iſt gegen Niemand und gegen Nichts in der Welt gerichtet das ſich zum friedlichen Aufbau der Völker bekennt. Der Extrakt der Unterredungen wurde auf dem Maffeld verkündet. Es iſt ein erneutes großzügiges Angebot an Europa. „Mit allen anderen Völkern zuſammenzuarbei⸗ ten, die guten Willens ſind“, das iſt der einzige Wille und das einzige Ziel, das Deutſchland und Italien verfolgen. Es gibt keine andere taatsmänniſche Weisheit als dieſe. Nur wer em Frieden der Völker dient, dient dem Fort⸗ chritt der Menſchen und fördert das Glück ler. Hier hilft kein Philoſophieren und keine Haarſpalterei, hier kann ein Streit um Worte nur ſchädlich ſein. Hier kann das große Gerede des Völkerbundes nichts nützen, und hier verſagen alle Verſchwörungen, Pakte und Bündniſſe. Hier ailt allein die Tat, die mit den gegebenen Realitäten rechnet und hier hilft nur der Mut der der Tat zum Siege verhilft. Wir haben an dieſer Stelle ſchon vor einigen Tagen darauf hingewieſen, daß der Muſſolini⸗ Beſuch von weltgeſchichtlicher Be⸗ deutung ſein wird. Neben der Einladung an Europa zur fried⸗ lichen Zuſammenarbeit mit den beiden befreun⸗ deten Völkern im Herzen Europas, die aller⸗ dings jedes Paktieren mit dem zerſtörenden Bolſchewismus ausſchließt, iſt es noch die ſtarke Unterſtreichung der Achſe Berlin— Rom, die als Ergebnis dieſer hiſtoriſchen Tage her⸗ auszuſtellen iſt. In ſeinem Trinkſpruch hat Muſſolini den be⸗ deutungsvollen Satz ausgeſprochen:„Die Be— ſprechungen, die ich mit Eurer Exzellenz in die⸗ ſen Tagen geführt habe, haben unſere Freund⸗ ſchaft bekräftigt und gegen jeden Stö⸗ runas⸗ und Spaltungsverſuch— von welcher Seite er auch kommen möge— gefeit.“ Das iſt ein klares Wort und ein ſehr wichtiges Wort. Es iſt bekannt, daß immer wieder von ver⸗ ſchiedenen Seiten Verſuche zur Unterhöhlung und Zerſtörung der deutſch-italieniſchen Zu⸗ ſammenarbeit gemacht werden. Bisher ſind ſie alle geſcheitert. Und nach dem Wort Muſſoli⸗ nis werden ſie auch für alle Zukunft keinen Er⸗ folg haben. Auch dieſes Wort iſt an Europa gerichtet, wenn das deutſche und das italie⸗ niſche Volk auch zuerſt allen Grund haben, ſich über die enge und unzertrennliche Zuſammen⸗ arbeit der beiden Länder zu freuen. Europa ſoll wiſſen und muß es wiſſen, daß die Achſe Berlin— Rom unzerſtörbar iſt, daß mit ihrer Wucht und Gewalt gerechnet werden muß, daß es klüger iſt, ſich nicht den Drehungen dieſer Achſe entgegenzuſtellen, ſondern ſich in ihr Rä⸗ derwerk einzugliedern, daß alle Intriguen und alle Spekulationen umſonſt ſind. Die Achſe Berlin— Rom iſt heute das ſtärk⸗ ſte Unterpfand des Friedens in Europa ſie iſt aber auch der ſtärkſte politi⸗ ſche Machtfaktor im Herzen Europas, ohne den keine Weltgeſchichte mehr gemacht werden kann. So wie der Nationalſozialismus und der Fa⸗ ſchismus, in der Gemeinſamkeit ihrer welt⸗ anſchaulichen Grundlagen, die geiſtige Grund⸗ haltung der Völker Europas für die Zukunft beſtimmen werden, ſo wird die Achſe Berlin— Rom der äußerlich ſichtbare Kriſtalliſa⸗ tionspunkt ſein, um den ſich alle aufbau⸗ willigen friedlichen Völker Europas gruppieren werden, von dem allein die Niederwerfung des Bolſchewismus mit dauerndem Erfolg herbei⸗ geführt werden kann. Mögen die Worte der beiden großen Führer in der übrigen Welt aut aufgenommen und beachtet werden. Von der Tribüne Europas herab zu ſprechen iſt bis zur Stunde erſt weni⸗ gen vergönnt. Adolf Hitler und Benito Muſſo⸗ lini ſind die erſten Männer, die dieſe Platt⸗ form gefunden haben. Berlin, 29. September. Der 28. September 1937 wird für alle Zei⸗ ten im Gedächtnis der Völker haften bleiben. Die Begegnung zwiſchen den führenden Män⸗ nern zweier großer befreundeter Nationen, dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini und dem Führer des Deutſchen Reiches, Adolf Hitler, deren Verlauf von der ganzen Welt mit dem höchſten Intereſſe verfolgt wird, fand am Dienstagabend ihren Höhepunkt mit einer Kundgebung von gewaltigſten Ausmaßen in dem Rieſenraum des Berliner Maifel⸗ des. Die ganze Welt war Zeuge dieſer groß⸗ artigen, in der Geſchichte einmaligen Kund⸗ gebung, auf der der Führer Deutſchlands und der Duce Italiens zu ihren Völkern und darüber hinaus zur ganzen Welt ſprachen. Einmalig iſt dieſe Kundgebung in bezug auf die phantaſtiſche Teilnehmerzahl. Die Welt hat das leidenſchaftliche Friedensbekenntnis der Führer von 115 Millionen Menſchen gehört. Sie muß dazu Stellung nehmen. Das Maifeld in Erwarkung Berlin iſt ſeit dem Mittag eine entvöl⸗ kerte Stadt. An den Anfahrtsſtraßen ſtehen bereits ſeit den Vormittagsſtunden gewaltige Menſchenmaſſen, die von Stunde zu Stunde noch anwachſen. Weit mehr als zwei, ſogar drei Millionen ſind es, die hier der Durchfahrt der beiden Volksführer harren, um ihnen zuzu⸗ jubeln. Draußen auf dem rieſigen Platz des Maifeldes ſteht ſeit dem Mittag bereits das ganze werktätige Berlin: die Ge⸗ folgſchaften der großen Betriebe. Um 16 Uhr iſt der weite Raum innerhalb der großen Tri⸗ bünen bis auf den letzten Platz beſetzt. Ueber 650000 Menſchen haben ſich allein auf dem Maifeld verſammelt, und trotz des ſtunden⸗ langen Wartens herrſcht unter ihnen eine freu⸗ dige Erwartung. Sie ſind ſtolz, daß ſie aus⸗ erleſen ſind. Zeugen dieſer geſchichtlichen Stunde zu ſein. Und ſie zeigen ſich dieſer Auszeichnung durch muſterhafte Ruhe und Diſziplin würdig. Weitere Hunderttauſende ſtehen noch weit außer⸗ halb vor den Toren des Maifeldes und des Stadions. Alle deutſchen und italieniſchen Sen⸗ der übertragen die Kundgebung, und zahlreiche ausländiſche Sender übermitteln ſie in alle Teile der Erde, ſo daß weit mehr als hundert Millionen Menſchen unmittelbar Zeugen dieſes gewaltigen Ereigniſſes werden. Die Spannung Der Abendempfang beim Führer Der Führer gab zu Ehren des 3 8 italieniſchen Regierungschefs im Reichskanzlerhaus ein Abendeſſen, an dem führende Perſönlichkeiten der beiden Hier verabſchiedet ſich der Duce von dem Führer. befreundeten Länder teilnahmen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) 115 Millionen bekennen Muſſolini: Das Europa von morgen wird faſchiſtiſch ſein! bei den auf der Wilhelmſtraße Harren⸗ den und bei den Kundgebungsteilnehmern wächſt gegen 18 Uhr, als ein Wagen nach dem ande⸗ ren die Strecke durchfuhr, um die Ehrengäſte zur Kundgebung nach dem Maifeld zu brin⸗ gen, Punkt 18 Uhr wurde das Drängen in der Wilhelmſtraße beſonders beängſtigend, als die zwei Motorräder mit der gelben Flagge vom Wilhelmplatz durch die Straße fuhren und da⸗ mit das Zeichen gaben, daß ſofort der Führer erſcheinen wird. Punkt 18 Uhr brauſte der Jubel vom Wil⸗ helmplatz hinüber nach dem Haus des Reichs⸗ präſidenten, in dem kurz darauf der Wagen mit dem Führer anfährt. Zu gleicher Zeit öff⸗ nen ſich im Hauſe des Reichspräſidenten die Türen, und, von ſtürmiſchem Jubel begrüßt, tritt der Duce, nach der präſentierenden Wache grüßend, auf die Freitreppe hinaus. Gleich darauf nimmt der Duce zur Rechten des Führers im Wagen Platz. Von beiſpielloſen Ovationen begleitet, fährt der Duce mit dem Führer, die nach allen Sei⸗ ten hin grüßen, zur Kundgebung. Ihnen folgt Außenminiſter Ciano, der von Reichsminiſter Frank und dem Chef des Protokolls Ge⸗ ſandten von Bülow ⸗Schwante beglei⸗ tet wird. Kurz vorher, ebenfalls umjubelt, waren die anderen italieniſchen Ehrengäſte, an der Spitze die Miniſter Starace und Alfieri, be⸗ gleitet von General Liſt und dem deutſchen Botſchafter in Rom. von Haſſell, nach dem Reichsſportfeld abgefahren. Kurz hinter ihnen, ebenfalls herzlichſt umjubelt, waren der Stell- vertreter des Führers und General⸗ oberſt Göring gefolgt. der Jubel der Millionen Um 18.10 Uhr ertönt der ſchwere, feierliche Schlag der Glocke vom Glockenturm herab und zeigt an. daß der Führer mit ſeinem hohen Gaſt die Fahrt zum Maifeld angetreten hat. Das ganze Führerkorps des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchlands und des faſchiſtiſchen Ita; liens iſt jetzt auf der Ehrentribüne verfam⸗ melt. Brauſender Jubel begrüßt die engſten Mitarbeiter des Führers, und die Namen Gö⸗ ring und Goebbels klingen in hunderttauſend⸗ fachem Echo über das Feld. Iwei Führer Der Führer und der Du ce werden ſicht⸗ bar. Ein einziger unendlicher Jubelſchrei brauſt gen Himmel. Ein nicht endenwollender Heill⸗Ruf aus Millionen Kehlen, der viele, viele Minuten lang andauert. Eine ungeheure Welle der Begeiſterung ſchlägt den beiden Füh; rern ihrer Völker entgegen, immer und immer wieder ſich erneuernd als ein Zeichen unend⸗ lich gläubigen Vertrauens und innerſter Zu; neigung. Der Duce und der Führer werden vom Stell⸗ vertreter des Führers. Reichsminiſter Rudolf Heß, und Reichsminiſter Dr. Goebbels zur Ehrentribüne geleitet. Auf dem Platz vor der Rednerkanzel haben die italieniſchen Mi⸗ niſter Graf Ciano, Starace und Alfieri und die deutſchen Miniſter Generaloberſt Gö⸗ ring. Freiherr v Neurath und General⸗ feldmarſchall v. Blomberg, ſowie der ita⸗ lieniſche Botſchafter in Berlin. Attolico, und der deutſche Botſchafter in Rom, von Haſſell. Platz genommen Ein eiſerner Block 18.50 Uhr: Ein Kommando hallt über das Feld:„Fahnen und Standarten ab!“ Die hiſto⸗ riſche Stunde hat begonnen. Noch ein Blick über das weite Feld: Die 600 000 bilden jetzt im Silberlicht der Scheinwerfer einen eiſernen Block, ein Sinnbild der Kraft und des geein · ten Willens. Heill⸗Rufe donnern über den Platz. Es iſt der ſtürmiſche Gruß der Menge an Reichsminiſter Dr. Goebbels, der als Gauleiter von Berlin den Führer und ſeinen hohen Gaſt am Glockenturmeingang zum Mai⸗ feld empfangen hatte und der jetzt das Podium betritt, um die bedeutungsvolle Völkerkund⸗ gebung zu eröffnen. * 3 ͤ 5 4 * 2 1 1 De gewallige Jriedenskundgebung „Jeder Berſuch, die beiden Nationen auseinanderzubringen, wird an dem Willen der 115 millionen ſcheilern“ Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht der Gruß der Reichshaupffladt an Benito Muſſolini Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing als Gauleiter von Berlin den Führer und ſeinen hohen Gaſt am Glockenturmeingang zum Mai⸗ feld und eröffyete die Miklionenkundgebung mit folgender Anſprache: Duce des faſchiſtiſchen Italien! Mein Führer! Ich melde: Auf dem Maifeld in Berlin, im Olympiaſtadion und den Vorplätzen des Reichs⸗ ſportfeldes eine Million Menſchen, dazu auf den Anfahrtsſtraßen von der Wilhelmſtraße bis zum Reichsſportfeld zwei Millionen, ins⸗ geſamt alſo drei Millionen Menſchen zur hiſto⸗ riſchen Maſſenkundgebung der nationaliſtiſchen Bewegung verſammelt. In feſtlicher Stunde iſt die Bevölkerung der Hauptſtadt des Dritten Rei⸗ ches aufmarſchiert, Berlin und darüber hinaus das ganze deutſche Volk ſind mit tiefſter Freude erfüllt. Bewegten Herzens werden in Deutſch⸗ land und in Italien mehr als hundert Millio⸗ nen an den Lautſprechern verſammelt ſitzen, um durch die Aetherwellen mit dieſem einzig⸗ artigen Ereignis verbunden zu ſein. Ich bin glücklich und ſtolz. den Dolmetſch der gefühle machen zu dürfen, die uns in dieſer Stunde alle bewegen. Ich habe die hohe Ehre, den Duce Italiens auf dem Boden der Reichshauptſtadt vor dem deutſchen Volke auf das herzlichſte willkommen zu heißen. Ich darf Ihnen im Namen der un⸗ gezählten Millionen Deutſchen, die jetzt mit uns verbunden ſind, freudigen und begeiſterten Dank ſagen für Ihren Beſuch. Ich darf Ihnen ver⸗ ſichern, daß Ihr geſchichtliches Leben und Wir⸗ ken im deutſchen Volke tiefſte Bewunderung ausgelöſt hat. „Sie ſind in eine feſtliche Stadt gekommen. Sie hat ſich Ihnen zu Ehren bekränzt und ge⸗ ſchmückt. Aber ⸗was bedeutet das angeſichts der hochgeſtimmten und jubelerfüllten Herzen, die Ihnen aus ganz Deutſchland millionenfach ent⸗ gegenſchlagen? In Ihnen begrüßt die Stabt Berlin, begrüßt ganz Deutſchland, den großen Duce ſeines Vol⸗ kes und ſeiner Nation, den Freund Deutſchlands den mutigen und ziel⸗ bewußten Staatsmann, den überragenden Ge⸗ ſtalter eines nationalen Volksſchickſals. 4 Sie uns auf das herzlichſte willkom⸗ men Dies rufe ich Ihnen im Namen aller Deut⸗ ſchen zu, von denen nur ein ganz kleiner Aus⸗ ſchnitt Sie am heutigen Abend umſubeln kann. Wir grüßen Ihr ſchönes Land und Ihr tap⸗ feres Volk. Sie Seite an Seite mit unſerem geliebten Führer zu ſehen, iſt eines der freu⸗ digſten Ereigniſſe unſeres Lebens. Die große hiſtoriſche Maſſenkundgebung der nationalfozigliſtiſchen Bewegung auf dem Ber⸗ liner Maifeld iſt eröffnet! Es ſpricht der Führer! Die Rede des Führers Männer und Frauen! Wir ſind ſoeben Zeu⸗ gen eines geſchichtlichen Vorganges, der ſich in dieſer Form und in einem ſolchen Ausmaß bis⸗ her noch nicht abgeſpielt ha! Ueber eine Million Menſchen haben ſich hier verſammelt zu einer Kundgebung, an der 115 Millionen Angehörige zweier Völker in heißer Empfindung teilneh⸗ men, und die Hunderte von Millionen Menſchen der übrigen Welt als mehr oder weniger inter⸗ eſſierte Hörer verfolgen! Was uns alle in die⸗ ſem Augenblick zuerſt bewegt, iſt die große Freude, in unſerer Mitte als Gaſt einen jener einſamen Männer der Zeiten zu wiſſen, an denen ſich nicht die Geſchichte erprobt, ſondern die Wellgeſchichle machen! Zweitens fühlen wir, daß dieſe Kundgebung nicht eine der Verſammlungen iſt, wie ſie immer und auch anderwärts ſtattfinden, ſondern daß ſie ein Bekenntnisausdruck iſt aus gemeinſamen Idealen und zu gemeinſamen Intereſſen. Ein Bekenntnis, das von zwei Männern ausgeſpro⸗ chen wird, das eine Million Menſchen hier hö⸗ ren, aber 115 Millionen mit heißem Herzen erwarten und bejahen! Und damit iſt dieſer Abend heute keine Volksverſammlung mehr, ſondern eine Völkerkundgebung. Der tiefſte Sinn dieſer Völkerkundgebung aber iſt der aufrichtige Wunſch, unſeren Ländern jenen Frieden zu garantieren, der nicht der Lohn einer entſagenden Zeit heißt, ſondern das Ergebnis eines verantwortungsbewußten Sicherns unſe⸗ rer volklichen, ſeeliſchen und leiblichen ſowohl als unſerer kultureller Subſtanzen und Werte iſt. Damit glauben wir aber auch, jenen Inter⸗ eſſen am beſten zu dienen, die über unſere bei⸗ den Völker hinaus eigentlich die Intereſſen des ganzen Europa ſein müßten. Wenn wir heute in der Lage ſind, hier dieſe Kundgebung abzu⸗ halten, dann ermeſſen wir den Vandel der hinler uns zurück- liegenden Jeit. Kein Volk kann ſich mehr nach Frieden ſeh⸗ nen, als das deutſche, kein Volk hat aber mehr die furchtbaren Folgen von ſchwacher Vertrau⸗ ensſeligkeit kennengelernt als das unſere. Denn hinter uns liegt vor dem Machtantritt des Na⸗ tionalſozialismus eine Periode von 15 Jahren, die eine einzige Folge von Unterdrückungen, Er⸗ preſſungen, verweigertem gleichem Recht und damit von unſagbar ſeeliſcher und materieller Not war. Die Ideale des Liberalismus und der Demo⸗ kratie in unſerem Lande haben die deutſche Na⸗ tion nicht gerettet vor den ſchlimmſten Verge⸗ waltigungen, die geſchichtlich denkbar waren. So mußte der Nationalſozialismus ein anderes und wirkungsvolleres Ideal aufrichten. um un⸗ ſerem Volk jene allgemeinen Menſchenrechte wiederzugeben, die ihm anderthalb Jahrzehnte lang verweigert worden waren. In dieſer Zeit bitterſter Prüfungen, da hat ſich— dies muß ich am heutigen Abend vor dem deutſchen Volk und einer ganzen Welt ausſprechen— Italien und heſonders das faſchiſtiſche Italien— an den Demütigungen unſeres Volkes nicht be⸗ teiligt. Es hat in dieſen Jahren Verſtändnis aufzubringen vermocht für die Forderungen einer großen Nation nach gleichem Recht, für ihr nacktes Leben und nicht zuletzt für ihre volk⸗ liche Ehre. Es erfüllt uns daher mit aufrichtiger Befrie⸗ digung, daß eine Stunde kam, in der wir uns deſſen erinnern konnten— und wie ich glaube . exinnert haben! Aus der Gemeinſamkeit der faſchiſtiſchen und der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ bolution iſt heute eine Gemeinſamkeit nicht nur der Anſichten, ſondern auch des Handelns ge⸗ kommen. Dies iſt aber ein Glück in einer Zeit, und für eine Zeit, in der die Tendenzen der Zerſtörung und der Deformation überall ſicht⸗ bar ſind. Das faſchiſtiſche Italien iſt durch die geniale ſchöpferiſche Tätigkeit eines geſtaltenden Man⸗ nes zu einem neuen Imperium geworden. Sie, Benito Muſſolini, werden in dieſen Tagen mit eigenen Augen aber die Tatſache am national⸗ ſozialiſtiſchen Staat feſtgeſtellt haben: Auch Deutſchland iſt in ſeiner volklichen Haltung und ſeiner militäriſchen Stärke wieder eine Wellmachl. Die Kraft dieſer beiden Reiche bildet heute den ſtärkſten Garanten für die Erhaltung eines Europa, das noch eine Empfindung beſitzt für ſeine kulturelle Miſſion um nicht durch deſtrük⸗ tive Elemente der Auflöſung zu verfallen. Denn Sie alle, die Sie in dieſer Stunde hier verſammelt ſind oder in der Welt mithören, müſſen es bekennen, daß hier zwei ſelbſtherrliche nationale Regime den Weg zueinander gefun⸗ den haben und zueinander ſtehen, in derſelben Zeit, in der die Ideen unſerer demokratiſch⸗ marxiſtiſchen Internationale überall nur De⸗ monſtrationen des Haſſes und damit der Ent⸗ zweiung aufzuweiſen haben. Jeder Verfuch aber, eine ſolche Völkergemeinſchaft durch gegen⸗ ſeitiges Ausſpielen, durch Verdächtigungen oder durch die Unterſchiebung unwahrer Ziele aus⸗ einanderzubringen oder auflöſen zu wollen, wird ebenſo ſcheitern an dem Wunſch der 115 Millionen, die in dieſer Stunde dieſe Kund⸗ gebung der Gemeinſchaft bilden, wie aber be⸗ ſonders am Willen der beiden Männer, die hier vor Ihnen ſtehen und zu Ihnen ſprechen! Nachdem die italieniſchen Hymnen verklungen ſind, tritt Reichsminiſter Gauleiter Dr. Goeb⸗ bels nochmals an das Rednerpult und kündigt unter Jubelſtürmen von Millionen an:„Es ſpricht der Duce!“ 2 Die Rede Kameraden! Der Beſuch, den ich Deutſchland und ſeinem Führer mache, die Rede, die ich jetzt vor Euch halte, bedeuten einen wichtigen Punkt im Le⸗ ben unſerer beiden Völker und auch in meinem eigenen. Die Kundgebungen, mit denen ich empfangen worden bin, haben mich tief bewegt. Man darf meinen Beſuch nicht nach demſelben Maßſtab meſſen, wie die üblichen diplo⸗ matiſch⸗politiſchen Beſuche. Die Tat⸗ ſache, daß ich heute nach Deutſchland gekommen bin, bedeutet nicht, daß ich morgen wo anders hinfahren werde. Nicht nur in meiner Eigen⸗ ſchaft als Chef der italieniſchen Regierung bin ich zu Euch gekommen, ſondern vor allem in meiner Eigenſchaft als Chef einer nationalen Revolution, der damit einen Beweis für die offene feſte Verbundenheit zu Eurer Revolu⸗ tion geben will. Mag auch der Verlauf der beiden Revolutionen verſchieden geweſen ſein, das Ziel, das beide erreichen wollen und er⸗ reicht haben, iſt das gleiche: die Einheit und die Größe des Volles. Faſchismus und Nationalſozialismus ſind beide Ausdrücke jener Gleichartigkeit des 15 ſchichtlichen Geſchehens im Leben unſerer 5 tionen, die im gleichen Jahrhundert und durch das gleiche Ereignis zur Einheit gelangten. Wie ſchon geſagt, hinter meiner Reiſe nach Deutſchland verbergen ſich keine geheimen Ab⸗ ſichten. Hier wird nichts geſponnen, um das ſchon in ſich genug geſpaltene Europa noch wei⸗ ter zu ſpalten. Die ſeierliche Bekräftigung der Tatſache und der Feſtigkeit der Achſe Rom Berlin richtet ſich nicht gegen andere Staaten. Wir, Nationalſozialiſten und Faſchiſten, wol⸗ len den Frieden und werden immer bereit ſein, für den Frieden zu arbeiten, einen wirklichen fruchtbaren Frieden, der die 821 en, die ſich aus dem Zusammenleben der Völker ergeben, 1ſt mit Stillſchweigen übergeht, ſondern ſie öſt. Friede! Der ganzen Welt, die ſich geſpannt fragt, was das Ergebnis der Begegnung von Berlin ſein wird: Krieg oder Friede, können wir beide, der Führer und ich, mit lauter Stimme ant⸗ worten: Friede. So wie 15 Jahre Faſchismus Italien äußerlich und geiſtig ein neues Geſicht gegeben gieg-Heil den Führern! Obwohl während der Rede Muſſolinis ſtarker Regen niedergeht, bleibt die Begeiſte⸗ rung der Maſſen ungebrochen. Muſſolini ſpricht deutſch und findet ſchnell die Verbin⸗ duna zu den Hunderttauſenden. Er ſpricht mit eigenwilliger Betonung und Antesftteicht ſeine Worte mit lebendigen und wirkungsvollen Ge— ſten. Er ſtemmt ſeine Arme feſt in die Seiten. wirft den Kopf ſtolz nach hinten. Jeder ſeiner wuchtigen Sätze, die er in die Menge hämmert, zündet. Schon die erſten Worte, mit denen der Duce die Verbundenheit zur deutſchen Reyolution bekundet, finden begeiſterten Widerhall. Ein Sturm der Begeiſterung aber bricht los, als Muſſolini der ganzen Welt auf ihre Frage nach dem Ergebnis der Begegnung in Berlin, auf die Frage„Krieg oder Frieden“ mit lauter Stimme auch im Namen des Führers zuruft: „Frieden!“ Als Muſſolini auf Deütſchlands Nichtbeiteili⸗ gung an den gegen Italien gerichteten Wirt⸗ ſchaftsſanktionen zu ſprechen kommt und ausruft: 5 „Bir werden das nie vergeſſen“ dröhnt ein Beifallsſturm ohnegleichen über den Platz, der ſich noch ſteigert, als der Duce über die Achſe Rom— Berlin ſpricht. Die Hun⸗ derttauſende ſtimmen immer wieder begeiſtert zu, als er Deutſchland und Italien als die ech⸗ teſten Demokratien bezeichnet Ungeheurer Bei⸗ fall antwortet dem italieniſchen Staatsmann. als er über den gemeinſamen Kampf Deutſch⸗ lands und Italiens gegen den Bolſchewismus ſpricht, und anknüpfend an den nationalſozia⸗ liſtiſchen Schlachtruf aus der Kampfzeit: „Deutſchland erwache!“ die Frage erhebt: „Wann wird Europa erwachen?“ Die denkwürdige Rede des italieniſchen Regie⸗ rungschefs endet mit einem Beaeiſterungs⸗ ſturm. Immer wieder erſchallen„Duce-⸗Duce“. Rufe, bis Muſſolini mit der Feſtſtellung ſchließt, beide Völker werden in unerſchütter⸗ licher Entſchloſſenheit zuſammenſtehen. Nach der Rede des Duce werden die deut⸗ ſchen Nationalhymnen geſungen. Dann beſteigt noch einmal Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels das Podium und ſchließt die Kundgebung mit den Worten: „Die hiſtoriſche Millionen⸗Kundgebung auf dem Berliner Maifeld vereinigt ſich in die Rufe: Benito Muſſolini Siegheil! Siegheil! Siegheil! Adolf Hitler Siegheil! Siegheil! Siegheil! Begeiſtert ſtimmen die Millionen ein. Die gewaltige Kundgebung für den Frieden Euro⸗ pas hat damit ihr Ende erreicht. Es folgte der feſtliche Abſchluß im Stadion. Der Führer und der Duce begeben ſich durch das 16⸗Spalier zu Fuß über das Maifeld. Etwa 800 Meter lang führt dieſer Weg durch eine Begeiſterung. die einfach nicht mehr zu überbieten iſt. Das Sta⸗ dion, das bisher faſt völlia im Dunkel lag. flammt in dem Augenblick auf, als der Füh⸗ rer und der Duce, gefolat von den Spitzen des Staates der Partei und der Wehrmacht, durch das Marathontor hereinſchreiten. des duce 2 ſo hat auch Eure Revolution Deutſch⸗ and ein neues Geſicht gegeben: Neu, auch wenn es ſich, wie in Italien, nach den höchſten, unvergänglichen Ueberlieferungen formt, die ſich mit den Notwendigkeiten des modernen Lebens vereinbaren laſſen. Und die⸗ ſes Geſicht des neuen Deutſchland habe ich gern ſehen wollen. Und bei ſeinem Anblick, jetzt, bin ich noch ſtärker davon überzeugt, daß dieſes neue Deutſchland— in ſeiner Stärke, ſeinem berech⸗ tigten Stolz, ſeiner Friedfertigkeit— ein Grundelement des europäiſchen Lebens iſt. Ich glaube, daß die Urſache für manches Mißverſtändnis und Mißtrauen zwiſchen den Völkern darin liegt, daß die Verantwortlichen die neue, ſich bildende Wirklich⸗ keit nicht kennen. Das Leben der Völker wie der Einzelperſonen iſt nichts Starres, einmal Gegebenes, ſondern unterliegt einem fortwäh⸗ renden Umwandlungsprozeß: ein Volk auf Grund von Zahlen und Beſchreibungen oder einer Literatur von vor 20 oder 50 Jahren zu beurteilen, iſt ein Fehler, der verhängnisvoll werden kann. Dieſer Fehler wird ſehr oft ge⸗ genüber Italien begangen. Wenn man die na⸗ tionalen Revolutionen Deutſchlands und Ita⸗ liens beſſer kennen würde, würden viele Vor⸗ urteile fallen und viele Streitpunkte ihre Da⸗ ſeinsberechtigung verlieren. Gemeinſame Ideale Wir haben viele Elemente unſerer Welt⸗ anſchauung gemeinſam. Nicht nur haben Natio⸗ nalſozialismus und Faſchismus überall dieſel⸗ ben Feinde, die demſelben Herrn dienen: der Dritten Internationale, ſondern ihnen ſind auf viele Begriffe der Lebens⸗ und Geſchichts⸗ auffaſſung gemeinſam. Beide glauben an den Willen als die beſtimmende Kraft im Leben der Völker, als die Antriebskraft ihrer Ge⸗ ſchichte und weiſen deshalb die Lehren des ſo⸗ enannten geſchichtlichen Materialismus und — politiſchen und philoſophiſchen Neben⸗ produkte zurück. Beide verherrlichen wir die Arbeit— in ihren unzähligen Erſcheinungs⸗ formen— als das Zeichen menſchlichen Adels. Beide ſtützen wir uns auf die Jugend, die wir erziehen zur Disziplin, zum Mut, zur Zähigkeit, zur Vaterlandsliebe und zur Verachtung eines Unabhängigkeit vom Ausland Das wiedererſtandene Imperium Roms iſt das Werk dieſes neuen Geiſtes, der Italien beſeelt.»Die deutſche Wiedergeburt iſt gleichfalls das Werk einer geiſtigen Kraft, des Glaubens an eine Idee, an die erſt nur ein ein⸗ ziger glaubte— dann eine Schar von Vor⸗ kämpfern und Märtyrern, dann eine Minder⸗ heit und endlich ein ganzes Volk. Deutſchland und Italien verfolgen das gleiche Ziel auch auf dem Gebiet der Wirtſchaftsautarkie: Ohne wirtſchaftliche Unabhängigkeit iſt die po⸗ litiſche Unabhängigkeit einer Nation ſelbſt in Frage geſtellt, und ein Volk von großer mili⸗ täriſcher Kraft kann zum Opfer einer wirt⸗ ſchaftlichen Blockade werden. Wir haben dieſe Gefahr in ihrer ganzen An⸗ mittelbarkeit zu ſpüren bekommen, als 52 in Genf verſammelte Staaten die verbrecheriſchen Wirtſchaftsſanktionen gegen Italien beſchloſſen, jene Sanktionen, die mit aller Schärfe durch⸗ geführt wurden, aber ihr Ziel nicht erreichten, ia dem faſchiſtiſchen Italien ſogar Gelegenheit gaben, der Welt ſeine Widerſtandskraft zu be⸗ weiſen. Trotz allem Drängen hat Deutſchland ſich den Sanktionen nicht angeſchloſſen. Wir werden das niemals vergeſſen. Dies iſt der Punkt, an dem zum erſtenmal ganz deutlich das Vorhandenſein eines not⸗ wendigen Zuſammengehens zwiſchen dem na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland und dem fa⸗ ſchiſtiſchen Italien in Erſcheinung tritt. Das, was man nunmehr in der ganzen Welt als die Achſe Berlin— Rom kennt, entſtand im Herbſt 1935 und hat in den letzten zwei Jahren für die immer ſtärkere Annäherung unſerer beiden Völker aneinander, wie für die wach⸗ ſende politiſche Stärkung des europäiſchen Friedens großartig gearbeitet. Der Faſchismus hat ſeine Ethik, der er treu zu bleiben beabſich⸗ tigt, und dieſe Ethik deckt ſich mit meiner per⸗ ſönlichen Moral: Klar und offen reden und, wenn man einen Freund hat, mit ihm zuſam⸗ men bis ans Ende marſchieren. Keine Diklalur- ſondern Volksftaat Alle Argumente, die unſere Gegner ins Tref⸗ fen führen, ſind hinfällig: Weder in Deutſch⸗ land noch in Italien beſteht eine Diktatur, ſon⸗ dern es beſtehen Kräfte und Organiſationen, die dem Volke dienen. Keine Regierung, in keinem Teile der Welt, hat die Zuſtimmung des Volkes in ſolchem Maße wie die Regierun⸗ gen Deutſchlands und Italiens Die größten und echteſten Demokratien, die die Welt heute kennt, ſind die deutſche und italieniſche. Wo anders wird unter dem Deckmantel der zunveräußerlichen Menſchenrechte“ die Politik beherrſcht von Mächten des Geldes, des Kapitals, von geheimen Geſellſchaften und miteinander im Kampf liegenden politiſchen Gruppen. In Deutſchland und Italien iſt es ſtreng ausgeſchloſſen, daß private Kräfte die Politik des Staates beeinfluſſen können. ae Gemeinſamkeit der Gedanken in Deutſchlal und Italien hat ihren Ausdruck gefunden im Kampf gegen den Bolſchewismus die moderne Form finſterſter byzanti⸗ niſcher Gewaltherrſchaft. jene uner⸗ hörte Ausbeutung der Leichtaläubiakeit der niederen Maſſen, jene Hunger⸗ Blut⸗ und Sklavenregierung. Dieſe Form menſchlicher Entartung, die von der Lüge lebt, hat der Fa⸗ ſchismus nach dem Kriege mit äußerſter Ener⸗ gie bekämpft: Bekämpft mit dem Wort und mit der Waffe. Denn. wenn das Wort nicht aus⸗ reicht, und wenn drohende Umſtände es for⸗ dern, muß man zur Waffe greifen. Su haben wir es auch in Spanien gemacht, wo Tauſende von italieniſchen faſchiſtiſchen Freiwilligen gefallen ſind für die Rettung der europäiſchen Kultur, der Kultur, die noch eine Wiedergeburt erleben kann, wenn ſie ſich von den falſchen, lügneriſchen Göttern von Genf und Moskau abkehrt und ſich den leuchtenden Wahrheiten unſerer Revolutionen zuwendet. Europa von morgen faſchiſtiſch Kameraden! Ich komme zum Ende. Wir und Ihr machen außerhalb unſerer Landesgrenzen keinerlei Propaganda in gewöhnlichem Sinne des Wor⸗ tes, um Anhänger zu werben. Wir glauben. daß die Wahrheit ſelber genug Kraft beſitzt, um überall hineinzudringen, und daß ſie ſchließlich ſiegen wird. Das Europa von mor⸗ gen wird faſchiſtiſch ſein. durch den logi⸗ ſchen Zwang der Ereianiſſe. nicht aber durch unſere Propaganda 20 Jahre ſind es her, als Euer aroßer Führer den Ruf zur Erhebung in die Maſſen hineinſchleuderte, der zum Schlacht⸗ ruf des ganzen deutſchen Volkes werden ſollte: Deutſchland, erwache! Deutſchland iſt erwacht. Das Dritte Reich iſt da. Ich weiß nicht. ob und wann Europa erwa⸗ chen wird, wie auf dem Parteitag in Nürnberg geſagt wurde, denn geheime, uns dennach wohlbekannte Kräfte ſind am Werk, um einen Bürgerkrieg in einen Weltbrand zu verwan; deln. Wichtig iſt. daß unſere beiden großen Bölker— die an Menſchen die gewaltige Maſſe von 115 Millionen betragen— zuſammen⸗ ſtehen in einer einzigen unerſchütterlichen Ent⸗ ſchloſſenheit. ö Dieſe heutige aigantiſche Kundgebung gibt der Welt den Beweis. Maſſenverhaftungen in Nordpaläſtina Jeruſalem. 27. Sept. Die Mörder des Diſtriktskommiffars An⸗ drews und des ihn begleitenden Polizeiofftziers ſind noch nicht ermittelt. Die Polizei nahm im Laufe des Montags in Nordpaläſtina. haupt⸗ ſächlich in Nazareth, Haifa. Nablus und Jenin zahlreiche Araber, darunter führende Per⸗ ſönlichkeiten, feſt. Allein in Haifa waren es dreißig Perſonen. Beide Opfer wurden bereits am Montaa nachmittag in Jeruſalem feierlich bequemen Lebens. beigeſetzt. 2 — * S — Sant is Tief. Deutſch, ur, ſon⸗ ationen, ung, in ing des gierun⸗ mrößten 1 beute tel der 1 ga Cner⸗ d mit aus⸗ for for⸗ macht, tiſchen ig der eine 9 von Genf enden det UL nachen 3 8 Vehrmachlskonzerk als Ausklang Unler den Klängen der Nalionalhumnen ſcheiden die Führer Feierlicher und eindruckstiefer Ausklang der hiſtoriſchen Millionenkundgebung auf dem Mai⸗ feld war das vom Generalkommando des III. Armeekorps veranſtaltete Großkonzert der Wehrmacht im Olympiſchen Stadion. Die Menſchenmaſſen, die auch hier trotz der Anbilden der Witterung geduldig ausharren, er⸗ leben die Vorgänge auf dem Maifeld begeiſtert mit. Jubelnd ſtimmen ſie am Schluß der Kund⸗ ebung in den Geſang der Lieder der Nation ein. 14 ſchmettern. Am höchſt Olym⸗ piſchen Siegesmaſt wird die Fahne Italiens rechts davon werden das Hakenkreuzbanner und zur Linken die Reichskriegsflos se fgezogen. Scheinwerfer fallen auf das Marathontor und die große Freitreppe. Die Ovationen vervielfäl⸗ tigen ſich, und dann werden plötzlich der Juce und der Führer im Marathontor ſi⸗thar, ſchrei⸗ ten langſam die Freit-⸗ppe herunter über die roſtrote Aſchenbahn zur Ehrentribüne, gefolgt von ihrer Begleitung. Als Benito Muſſo⸗ lini und Adolf Hitler auf der in belles Scheinwerferlicht getauchten Ehrentribüne ſicht⸗ bar werden und die Standarten der beiden Staatsmänner gehißt werden, nimmt der Jubel orkanartige Formen an. In immer neuen Wel⸗ len klingt es zu ihnen herüber. Beide darken immer wieder nach allen Seiten. Faſt Stunde jau“-en und rufen und winken und jubeln die mehr als hunderttauſend Menſchen, die in em gewaltigen Oval verſammelt ſind. Sie verſtum⸗ men erſt, als ſcharfe Kommand Lerte ertönen. Trommeln und Pfeifen ſetzen»in. Die Schein⸗ werfer erlöſchen. Nur der Durchgang unter dem Marathonto- iſt in ſtrahle»de Helle getaucht, als die 25 Spielm uns. a M korps und 10 Trompeterkorps unter den Klͤn zen des Nar⸗ ſches„Preußens Gloria“ einmarſchieren. Die Spibe bilden alle Snielmannsüge des Heeres der Marine und der Luftwaffe, gefolgt von den Schellenbäumen, den Tanfarenßläſern und den Pauken Ihnen ſchließ ich die 12 Muſikkorps der Fußtruppe des Heeres, die 10 Trompeter⸗ korps der Kava vie und Artillerie und die Mu⸗ ſikkorps r Marine und endlich die 12 Muſik⸗ korps der Luftwaffe an. Gegenüber der Ehrentribüne nehmen ſie Auf⸗ ſtellung, während der Leiter ſämtlicher Spiel⸗ mannszüge, Feldwebel Winter vom Wach⸗ regiment, im Paradeſchritt vor die Front mar⸗ ſchiert. Wunderoboll exakt manchieren Spiel⸗ leute und Muſikkorps dann zu einem geſchloſſe⸗ nen Viereck unter den Klängen des Heeresmar⸗ ſches„Herzog von Braunſchweig“ auf. Unmittel⸗ bar vor dem Podium des Leiters der Heeres⸗ muſikinſpizienten, Prof. Schmidt ſind die Keſ⸗ ſelpauken aufmarſchiert. Auf der Freitreppe des Marathonturr es und nar der großen Anzeige⸗ tafel haben Fanfarenbläſer. die beau jeweiligen Einſatz von Scheinwerfern beſtrahlt werden Aufftllung genom n. Begeiſterter Beifall dankt für das prächtige Bild. Mit Rückſicht auf die Witterung wird das muſikaliſche Nrogramm zuſammengezogen. Die vereinigten Muſikkorps beginnen mit einer Hul⸗ digung an die großen Tondichter der beiden Na⸗ tionen: Guiſeppe Verdi und Richard Wag⸗ ner, einer Tonfolge aus„Aida“ und„Rienzi“. Während die Scheinwerfer, die bisher den Mittelteil des Stadions taghell erleuchtet hat⸗ ten verlöſchen, ertöyren Kommandos für die Fackelfräger Sie haben in dem Tunnel unter dem Marathon⸗ tor, aus dem bereits der Rauch herausgquillt Aufſtellung genommen. Die Muſikkorps und Spielmannszüge ſetzen ein mit dem Bayeriſchen Defiliermarſch, während die Fackelträger, die zu⸗ nächſt in einer geſchloſſenen Kolonne auf das Feld rücken, ein gewaltiges Oval von Lichtpunk⸗ en um den ganzen Innenraum des Stadions ziehen und die einzelnen Blocks der Muſikkorps und Spielmannszüge mit glitzerndem Licht ein⸗ rahmen. Kaum iſt der Beifall verrauſcht, als wiederum aus dem Dunkel des Marathontors helle Kommandos erſchallen. Nun marſchie⸗ ren die ebenfalls von Fackeln eingerahmten Blocks der Ehrenkompagnien mit ge⸗ ſchultertem Gewehr im ſtrammen Paradeſchrftt unter den jedem Soldaten bekannten Klängen des Vorkſchen Marſches von Beethoven ein. Es sind vom Heer Kompanien des Wachregiments Berlin, des Infanterie⸗Lehrregiments der Kriegsſchule Potsdam der Heeres⸗Unteroffiziers⸗ ſchule und der Heeres⸗Waffenmeiſterſchule, von der Kriegsmarine die erſte Marineunteroffizier⸗ Lehrabteilung und von der Luftwaffe Teile des Wachtbataillons der Luftwaffe Berlin, des Re⸗ gimentes General Göring, des Flak⸗Lehrregi⸗ mentes und der Flakregimenter 3, 13 und 20. Großer Japfenſtreich Die Kompanieblocks marſchieren auf der Aſchenbahn rund um das Stadion. Voran reitet Major Hofmeiſter vom Wachregiment Ber⸗ lin. In geſtrecktem Galopp reitet er vor die Ehrentribüne, pariert dort das Pferd, ſalutiert und läßt die Kompanien im Parademarſch ſo vor der Ehrentribüne aufmarſchieren, daß unmit⸗ telbar in der Mitte davor das weiße Viereck der Marineabteilung ſteht, zu beiden Seiten in Blau und Blaugrau die Formationen des Heeres und der Luftwaffe. Mit ſchneidender Stimme gibt er ſeine Kom⸗ mandos, läßt die Gewehre prüſentieren und mel⸗ det mit lauter, durch das ganze Stadion hallen⸗ der Stimme dem Führer:„1600 Soldaten der Wehrmacht zum Großen Zapfenſtreich angetre⸗ ten!“ Während dieſer Meldung waren noch einmal hell die Scheinwerfer aufgeſtrahlt. Jetzt wird wieder halb abgeblendet. Mit ſtrammem Griff werden die Gewehre abgenommen. Das Locken der Trommeln und Pfeifen ſetzt ein und es folgt die großartige Einleitung des Zapfenſtreiches mit den Klängen des Muſikkorps, abgewechſelt von den Fanfarenkorps, die über dem Mara⸗ thontor ſtehen. Wie die letzten Töne verklingen, wendet Ma⸗ jor Hofmeiſter ſein Pferd und leitet den eigentlichen großen Zapfenſtreich mit dem Kom⸗ mando ein:„Helm ab zum(ebet!“ Im gleichen Augenbl's blenden— Scheinwerfer rund um das Stadion herum auf und bauen hoch in die Luft einen Lichtdom. Es ſind weihevolle, ſtimmungsvolle Minuten, wie man nun mit verhaltener Stärke das Gebet der Soldaten„Ich bete an die Macht der Liebe“ durch das Stadion klingt. „Helm auf“ ſchallt es durch das Stadion. Major Hofmeiſter meldet:„Mein Führer! Gro⸗ ßer Zapfenſtreich der Wehrmacht beendet“. Er läßt die Truppen die Gewehre präſentieren. Die Muſikkorps ſetzen nun zu den italieniſ chen Während ſeines Potsdamer Beſuches erfüllte Unterſchrift und gab ihm ein Autogramm zur ſtändigen Erinnerung. (Preſſe-Hoffmann, Zander⸗K.) Berlin, 29. September. Um 10.30 Uhr vormittags wird der Duce am Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrie— ges Unter den Linden, begleitet vom italie— niſchen Außenminiſter Graf Ciano einen Kranz niederlegen. Muſſolini fährt dann über die Straße Unter den Linden zur Wilhelm— ſtraße zurück. Gemeinſam mit dem Führer wird er von dort aus die Paradeaufſtel⸗ lung der Truppenteile abfahren, die zu der großen Wehrmachtsparade kommandiert wor⸗— den ſind. Auf dem nunmehr hiſtoriſchen Ber— liner Paradeplatz gegenüber der Techniſchen Hochſchule, wo bereits lange Ehrentribünen errichtet worden ſind, werden dann der Füh— rer und der Duce den Vorbeimarſch abnehmen, San Sebaſtian, 28. Sept. Ueber die Anſprache des Bolſchewiſtenhäupt⸗ lings Miaja bei der Einreihung neuer Opfer der Zwangsaushebungen der Machthaber von Va⸗ lencia in die bolſchewiſtiſchen Horden von Mad⸗ rid, werden jetzt Einzelheiten bekannt. Nach dem ſchon gemeldete Eingeſtändnis Miajas, daß die Moral in den bolſchewiſtiſchen Heerhaufen brüchig geworden ſei, und daß eine große Zahl ihrer Angehörigen nur gezwungen Dienſt leiſte, gab Miaja zu, daß es im„Volksheer“, wie er hochtönend die bolſchewiſtiſchen Horden nannte. eine Proteſtbewegung gebe. Dieſe habe die Ur⸗ ſache„in den fortgeſetzten Machenſchaften faſchi⸗ ſtiſcher Elemente, die ſich eingeſchlichen hätten“. „In Madrid iſt verſucht worden“, ſo ſagt Miaja dann wörtlich,„den Verrat von Bilbao und von Santander zu wiederholen und die Hauptſtadt dem Feind auszuliefern.“ An der Wachſamkeit der„Polizei“ ſei dieſes Vorhaben aber geſcheitert. Jeder, der für das bolſchewiſtiſche Spanien kämpfe, müſſe ein Wächter ſein und jeden denun⸗ zieren(J), der nicht das nötige Vertrauen in Valencia habe. Die„verräteriſche Bewegung“ ſei jetzt vollſtändig niedergerungen. Von den zahlreichen„Schuldigen“, die verhaftet worden ſeien, habe einige bereits die„verdiente“ Strafe getroffen. Er wiſſe, daß viele von den „neuen Rekruten“ Feinde der Bolſchewiſten ſeien und nur auf den Augenblick warteten, um über⸗ zulaufen. Dieſe mahne er zur Vorſicht, denn ſie würden vorzüglich überwacht, und jeder Flucht⸗ verſuch oder Verrat werde unbarmherzig ge— ahndet. Oberbefehlswechſel an der Aragon-Fronk San Sebaſtian, 28. Sept. Der Befehlshaber des 5. Armeekorps(Aragon⸗ Front), General Pontey Manſo de Zuniga. hat den Befehl niedergelegt, da er ſeine in den gegenwärtigen Gefechtshandlungen erlittenen Verwundungen wieder ausheilen muß. An ſeine Stelle tritt der glorreiche Verteidiger des Alca⸗ zar, General Moscardo. Spaniennole in Vorbereitung London, 29. Sept. Außenminiſter Eden hatte am Dienstag nach⸗ mittag eine weitere Ausſprache mit Miniſterprä⸗ Die heimlehr des duce Madrid ſchreil nach Befreiung Bolſchewiſtenhäuplling Miaja beſtäligt die Erhebung in Madrid ſident Chamberlain. Man nimmt an, daß in der Unterredung die in Vorbereitung befind⸗ Nationalhymnen und unter Begleitung von Kanonenſchlägen zu den deutſchen Lie⸗ dern der Nation ein. Die Spannung der Maſſen löſt ſich in unendlichen Jubel, als der 1 855 mit ſeinem hohen Gaſt die Tribüne ver⸗ äßt. Während nun die Truppen und die Muſik⸗ korps unter den Klängen des Badenweiler Mar⸗ ſches aus dem Innenraum marſchieren, verlöſcht der Lichtdom. Zu gleicher Zeit ſteigen vor der regenſchweren Kuliſſe des Nachthimmels Ra⸗ keten unter ohrenbetäubendem Donnern auf. die mit grünweißroten Leuchtkugeln dem hohen Gaſt eine Huldigung bringen, um dann in allen Farben das Grau des Himmels mit feuri⸗ gen Ornamenten zu überziehen. Grandioſer Ab⸗ ſchluß iſt ein dröhnendes Trommelfeuer, wäh⸗ rend im gleichen Augenblick rings um das Sta⸗ dion bengaliſche Feuer auflammen und die tief⸗ hängenden Wolken bunt überſtrahlen. der Duce einem Pimpf die Bitte um eine der etwa gegen 13.00 Uhr beendet ſein wird. Anſchließend iſt der Duee Gaſt des Füh⸗ rers in der Reichskanzlei, während die anderen italieniſchen Gäſte vom Stell⸗ vertreter des Führers empfangen werden. Nach 15.00 Uhr begeben ſich die ita⸗ lieniſchen Gäſte zum Lehrter Bahnhof Kurz darauf fahren der Führer und der Duce über die Wilhelmſtraße, die Straße Unter den Linden die Siegesallee und über die Moltke⸗ brücke zum Waſhington-Platz am Lehrter Bahnhof, wo ſich der Führer und die Mitglie- der des Reichskabinetts vom Duce und ſeinen Mitarbeitern verabſchieden werden. Der Stellvertreter des Führers geleitet den Duce auf ſeiner Heimfahrt bis zur Grenze. liche franzöſiſch⸗engliſche Note an Italien über Spanien erneut erörtert wurde. In unterrichte⸗ ten Kreiſen betont man, daß hinſichtlich dieſer Frage eine ſtändige Fühlungnahme zwiſchen Lon⸗ don und Paris ſtattfinde. Die Note werde vor⸗ ausſichtlich dem Kabinett vor ihrer Abſendung vorgelegt, und mit ihrer Uebermittlung an die italieniſche Regierung ſei gegen Ende der Woche zu rechnen. Unker der Foller der Tſcheka San Sebaſtian, 29. Sept. Ueber unſagbare Folterqualen, die die politi⸗ ſchen Gefangenen in Madrid erleiden müſſen, gab ein aus Madrid entflohener Polizeibeamter einen eingehenden Bericht. Um Geſtändniſſe zu erpreſſen, habe man acht Frauen die Fingernägel ausgeriſſen. Dabei ſei eine vor Schmerzen wahn⸗ ſinnig geworden, während eine andere„geſtan⸗ den“ habe, daß ſie eine Spionin ſei, was natür⸗ lich nicht wahr war. Eine zuſammen mit den Spanierinnen verhaftete Franzöſin habe durch den franzöſiſchen diplomatiſchen Vertreter gerettet werden können, während die übrigen noch wei⸗ terhin im Kerker lägen. Heute würden beſonders Anarcho-Syndi⸗ kaliſten in Madrid aufgeſpürt, gefoltert und ermordet. Sowjetruſſiſche Tſchekabeamte ſeien in mehrere Ortſchaften Rot⸗Spaniens geſchickt wor⸗ den. um mit Hilfe ihrer barbariſchen Methoden die Anarcho⸗Syndikaliſten auszurotten. Ein Madrider Totengräber har„Jer habe allein im Auguſt über 300 von den Sowjetagen⸗ ten ermordete Anarcho-Syndikaliſten begraben müſſen. Aehnliche Nachrichten treffen auch aus Bar⸗ celona ein, wo nach Flüchtlingsberichten Hun⸗ derte von Anarcho⸗Syndikaliſten durch größten⸗ teils ſowjetruſſiſche Tſcheka⸗Beamte in ihren Wohnungen, auf der Straße und in Kaffeehäu⸗ ſern verhaftet worden ſeien. Man habe ſie in der Amgebung der Stadt ermordet und dann den Familien mitgeteilt, ſie ſeien an die„Front“ ge⸗ gangen. Zu Beginn des Winterſemeſters 1937/8 an den deutſchen Verwaltungs⸗ Akademien, den fachlichen Fortbildungsſtätten der Beamten und Behördenangeſtellten, erläßt der Führer des Reichsverbandes deutſcher Verwaltuͤngs⸗Akade⸗ Ehrenfliegerzeichen für Muſſolini Berlin, 29. September Der italieniſche Regierungschef folgte am Dienstag mittag gemeinſam mit dem Außenminiſter Graf Ciano, dem Botſchaf⸗ ter Attolico und einigen Herren ſeiner nächſten Umgebung, unter ihnen Botſchaftsrat Graf Magiſtrati und Generalkonſul Renzetti einer Einladung des Miniſter⸗ präſidenten Generaloberſt Göring und Frau Göring in den Waldhof Karinhall. Auf der Fahrt zur Schorfheide bereitete die Bevölkerung der durchfahrenden Ortſchaften dem Duce einen überaus herzlichen Empfang. Eine zahlreiche, mit den verſchiedenſten Ver⸗ kehrsmitteln herbeigeilte Menge umſäumte die Fahrſtraßen und brachte dem Duce lebhafte Ovationen. Die Ortſchaften hatten reichen Flaggenſchmuck angelegt. In der Schorfheide empfing Miniſterpräſi⸗ dent Göring den Duce. Die Ehrenkompanie erwies die Ehrenbezeigungen. Im Waldhof Karinhall bließen die Waldhörner deutſcher Jäger dem italieniſchen Regierungschef den Willkomm. Vor dem Frühſtück überreichte Ge⸗ neraloberſt Göring dem Duce das Ehren⸗ fliegerzeichen der deutſchen Luftwaffe in Bril⸗ lanten. An dem Empfang nahmen niſter Frank Reichsführer Botſchafter von Haſſel, 88 Philipp von Heſſen, General der Infanterie Liſt, die Staatsſekretäre des Miniſterpräſidenten Körner, Milch, von Keudell und die nächſten Mitarbeiter teil. Kurz vor 16 Uhr verließ der Duce Karinhall, auf der Rückfahrt nach Berlin wiederum freu⸗ dig begrüßt von der Menge, die an den Straßen ſeine Rückkehr erwartet hatte. Nalieniſche Gäſte bei dr. Goebbels Berlin, 29. September. Am Dienstag mittag empfing Reichsminiſter Dr. Goebbels hohe italieniſche Gäſſte in den Feſträumen ſeines Miniſteriums. Man bemerkte u. a. den italieniſchen Miniſter für Volkskultur, Alfieri, den Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Miniſter Starace, den Kabinettschef des Duce, Geſandten Se⸗ baſtiani, den Leiter der Abteilung Aus⸗ landspreſſe im Miniſterium für Volkskultur Rom, Geſandten Rocco, den Leiter der Ab— teilung Inlandspreſſe, Miniſterialdirektor Ca⸗ ſin i, Generalkonſul Miniſter Pittalis, den Chef der italieniſchen Auslandsorganiſa⸗ tion, Geſandten Parini, den Direktor der Politiſchen Abteilung im Auswärtigen Amt in Rom, Buti, und den Präſidenten der Agen⸗ zia Stefani, Worgagni. Von deutſcher Seite waren erſchienen Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, die Reichsleiter Dr. Ley und Bou h⸗ ler, Staatsſekretär Funk, Gauleiter Bohl e, Botſchafter von Ribbentro p, Oberbür⸗ germeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert und eine Reihe von führenden Perſönlichkeiten des deutſchen Kulturlebens. Die Gäſte verweilten längere Zeit in an⸗ geregter Unterhaltung in den gaſtlichen Räu⸗ men. Bei ihrer An⸗ und Abfahrt wurden ſie in den Straßen von der Bevölkerung herzlich begrüßt. i Ganz Jalien am Laufſprecher Rom, 29. Sept. Die hiſtoriſche Völkerkundgebung der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung auf dem Berliner Maife[d iſt von ſämtlichen Sendeſtationen des italieniſchen Rundfunks unmittelbar vom Olympiſchen Stadion aus in ganz Italien bis ins letzte Dorf und ins letzte Haus getragen wor⸗ den. Auf allen Plätzen in Rom und in ganz Italien waren Lautſprecher aufgeſtellt wor⸗ den, um die ſich ſchon lange vor Beginn der Maſ⸗ ſenkundgebung allenthalben Tauſende u. Aber⸗ tauſende ſtauten, So konnten alle Italiener, die Muſſolini im Geiſt auf ſeiner Deutſchlandreiſe begleiten, auch dieſe geſchichtliche Stunde Seite an Seite mit dem deutſchen Volk erleben, und alle fühlten ſofort bei den machtvollen Klängen der Olympiſchen Glocke die ganze Feier⸗ lichkeit und Bedeutung dieſes Völkertreffens. Vieder 23 ins Sowjelparadies Moskau, 29. September Wie die Leningrader„Prawda“ berichtet, wurden in Staraja⸗Ruſſa(ſüdlich von Now⸗ gorod) acht Beamte des Getreidebeſchaffungs⸗ büros wegen angeblicher Sabotage zum Tode verurteilt. Der Prozeß gegen 7 angebliche Schädlinge aus Pudoſh(Karelien), die der„planmäßi⸗ gen Saatſchädigung“, ſowie der„Diskreditie⸗ rung der Sowjetmacht“ beſchuldigt wurden, endete laut„Kaſnaja Karelia“ mit ſieben To⸗ desurteilen. Sechs Todesurteile meldet die„Turkmenſkaja Iſkra“ aus Kras nowodſk(Turkmeniſtan). Die Verurteilten ſollen beim Bau eines Jod⸗ Chrom⸗Kombinats„gegen revolutionäre Schäd⸗ linsarbeit“ geleiſtet haben, und zwar nach di⸗ rekter Anweiſung des früheren ſtellvertretenden e er für Schwerinduſtrie, Pjata⸗ ow Aus Gorki berichtet die„Gorkowfſkaja Kommuna“ zwei Todesurteile wegen Schäd⸗ linasarbeit“ in der Maſchinen⸗Traktorenſtation Mareſewo. Aus Batum am Schwarzen Meer meldet die georaiſche Zeitung„Sarja Woſtoka“ einen Prozeß gegen 11 angebliche„Aufſtändiſche“ aus der Republik Adſchirija. die die Losrei⸗ ßuna der Republik von der Sowjetunion und die Wiederherſtellung des kapitaliſtiſchen Re⸗ Aimes unter dem Protektorat eines anderen Staates erſtrebt haben ſollen. Der Haupt⸗ neben Reichsmi⸗ Himmler, der mien, Staatsſekretär und Chef der Reichskanz⸗ lei Dr. Lammers einen Aufruf. angeklagte iſt der Vorſitzende des Zentralaus⸗ ſchuſſes der Republik ſelbſt, Lordkipanidſe. „„„ D —— — die Flüchtenden Von General Noskott ber Hann, der Tunnenberg verlor —.—(copyright 1934 by Vorhut- Verlag Otto Schlegel GmbH., Berlin Sw 68 (29 Fortſetzung) Siebentes Kapitel Im Walde iſt es nach wie vor ſo dunkel, daß man ſelbſt den Nebenmann nicht erkennen kann. General Poſtowſki ruft leiſe die Namen der Marſchteilnehmer auf, um ſich von ihrer An⸗ weſenheit zu überzeugen. „Exzelenz!“ Das gilt dem General Samſonow. Keine Antwort. „General Samſonow!“ wiederholt Poſtowfki dringlicher. Wiederum Grabesſtille. Die ganze Gruppe wird von einer ungewöhn⸗ lichen Erregung gefaßt. Jeder flüſtert den Na⸗ men Samſonops, jeder überzeugt ſich, ob er nicht etwa neben ihm ſteht. Alles vergebens. Samſonow meldet ſich nicht. Samſonow iſt nicht da Ein furchtbares Ahnen taucht im Gehirn eines jeden auf. War Samſonow während des ganzen Mar⸗ ſches nicht auffällig gefügig? Seine Ruhe und ſeine offenſichtliche Entſchloſ⸗ ſenheit, gemeinſam mit allen anderen der feind⸗ lichen Umzingelung zu entrinnen, haben ſie nicht das Erſtaunen aller erregt? War dies alles nicht nur ein Manöver, um die Wachſamkeit der anderen zu überliſten? In der Dunkelheit der Nacht war es jedem leicht, ſich unbemerkt von der Kolonne zu ent⸗ fernen. Jeder folgte dem Vordermann nur rein gefühlsmäßig. Sehen konnte er ihn nicht oder nur ſelten. War Samſonow vielleicht infolge der über⸗ großen körperlichen und ſeeliſchen Anſtrengun⸗ gen irgendwo ohnmächtig liegengeblieben? Wie auf Kommando machen ſich alle ſofort auf die Suche nach dem Verſchwundenen. Wjalow führt mit Hilfe ſeines Kompaſſes ſo genau, daß man wieder zur gleichen Stelle zurückkehrt, wo man die letzte Raſt gemacht hat. Alle früheren Vorſichtsmaßnahmen ſind ver⸗ geſſen. Die Offiziere rufen den Namen ihres verlorenen Führers laut in den Wald hinein. Jedes Geräuſch im Walde wird ſofort auf ſeinen Urſprung geprüft. Aber alles ohne jeden Erfolg. Der Wald bewahrt hartnäckig ſein Geheimnis. „Noch einmal legt die Gruppe den ganzen Weg bis zur Waldlichtung zurück, von der man ausgegangen iſt. Nun kann kein Zweifel mehr ſein: ſonow hat ſich in voller Abſicht von Gefährten getrennt. Vielleicht ſteht er, während die anderen auf der Suche nach ihm im Wald hin⸗ und herge⸗ hen, ſchweigend hinter einem Buſch oder Baum, oder er drückt ſich ſeitwärts vorbei, mit det einzigen Befürchtung, entdeckt zu werden. Vielleicht hat er ſich noch tiefer in den Wald hineingeſchleppt, um dort die Ruhe zu ſuchen und zu finden, die ihm das Leben nie mehr bieten kann Wie Spürhunde durchſtöbern die Offiziere, in kleine Gruppen aufgeteilt, den Wald. Die Nacht iſt noch ſo dunkel, daß man ſich gegenſeitig verliert, daß bald dieſe, bald jene Gruppe ſich längere Zeit im Walde verirrt und nicht zum Sammelplatz zurückfinden kann. Infolgedeſſen muß man öfters die Sucher ſuchen und verliert viel Zeit. Aber alle Nachforſchungen ſind vergebens, und bis zum Tagesanbruch muß die Arbeit eingeſtellt ſein In der nächtlichen Stille iſt jedes Geräuſ von den beiden Chauſſeen, zwiſchen denen ſi verborgen halten, deutlich vernehmbar. Man hört Kraftwagen von und nach Willenberg vorüberfahren. Stumm ſitzen Sam: ſeinen alle um einen Reiſighaufen verſammelt, jeder 3 ſeinen eigenen finſteren Gedanken beſchäf⸗ tigt. Einige verfallen bald in einen tiefen Schlaf. Die einſame Inſel des Hels und der Geiſter Sowjetrußland auch Störenfried in Sachalin.— Aus der Geſchichte eines alten Streitobjekts zwiſchen Japan und Rußland Nach japaniſchen Feſtſtellungen haben ſowjetruſſiſche Behörden einigen hundert japaniſchen Arbeitern, die für die japaniſche Konzeſſion in Nord⸗Sachalin benötigt wur⸗ den, die Einreiſe unterſagt und dafür die Anſtellung von mehr als doppelt ſo viel ſowjetruſſiſchen Arbeitern erzwungen. Auch die Legung von Oelleitungen, von den im Innern des Landes gelegenen Oelfeldern nach den Verladehäfen wurde von dieſer Seite aus verhindert. ZT.) Um die Inſel Sachalin an der oſtſtbiri⸗ ſchen Küſte wird ſchon ſeit mehr als 150 Jah⸗ ren zwiſchen Japan und Rußland ein erbitter⸗ ter Streit geführt, der in der Zwiſchenzeit nur teilweiſe zur Ruhe kam. Zur Zeit iſt, wie es ſchon vor rund 80 Jahren der Fall war, der Süden Sachalins unter japaniſcher, der Nor⸗ den unter ruſſiſcher Herrſchaft. Geographiſch geſehen bildet Sachalin die nördliche Fortſet⸗ zung der japaniſchen Inſeln. Von der Inſel Hokkaido iſt es nur durch die Straße von La⸗ péruſe getrennt, kein Wunder, daß die Japa⸗ ner ſeit altersher Anſprüche auf dieſes nicht gerade ſehr fruchtbare Eiland erhoben. In den älteſten Zeiten der japaniſchen Ge⸗ ſchichte war die Inſel Hokkeido als Beſitztum eine Daimyo die nördlichſte Grenze des japa⸗ niſchen Reiches. Da ruſſiſche Schiffe ſich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts häufig in den nördlichen Gewäſſern ſehen ließen, richtete die damalige Tokugawa⸗Regierung ſchon 1780 ihre Aufmerkſamkeit nach Norden. Ein paar Jahre darauf wurde eine Expedition nach Sa⸗ chalin geſchickt und 1799 kam Sachalin unter ee e eee Ein Knall läßt die Schläfer aufſchrecken. Wjalow hebt den Kopf. „Das war ein Schuß!“ Ein Koſakenoffizier, der neben rüttelt die erſchöpften Kameraden: „Nicht weiterſchlafen! Es wird geſchoſſen!“ Abermals Schüſſe Unwillkürlich be⸗ ſchäftigen ſich bei dieſem Knallen die Gedan⸗ ken eines jeden mit dem Schickſal Samſonows. „Was aber, wenn...?“ Keiner ſpricht das Furchtbare aus. Jeder möchte das Drama dieſer Nacht löſen. * Der Burſche Samſonows, Kuptſchik, lauſcht aufmerkſam der Unterhaltung, die die Offi⸗ ziere im Flüſterton führen. Der Gedanke, daß ſein Herr irgendwo allein im Walde umher⸗ irrt, ohne die Reitdecke bei ſich zu haben, um ſie beim Liegen auf der feuchten Erde unter ſich auszubreitken, bedrückt ihn. Die Schüſſe, die ihm ſitzt, London, 29. September. Wie in London beſtätigt wird, hat der bri⸗ tiſche Botſchafter in Tokio, Sir Robert Craigie, im Zuſammenhang mit der Bom⸗ bardierung nichtmilitäriſcher Objekte in China durch die japaniſche Luftflotte am Dienstag wiederum ein Memorandum übergeben. Die japaniſche Regierung hat nach Londoner Meldungen abermals Verſicherungen abgegeben, daß nur militäriſche Ziele bombardiert werden ſollten. Was will er? London, 29. September. Der Sowjetbotſchafter in Nanking, Bog o⸗ molow, iſt heute früh nach Moskau abge⸗ flogen, wo er am 2, Oktober eintreffen ſoll. Der Grund ſeiner plötzlichen Reiſe wird nicht genannt, man hält ihn jedoch für äußerſt wich⸗ tig. Valencia auf Chinas Seile Genf, 29. September. In der Vormittagſitzung der Völkerbunds⸗ berſammlung brachte der Präſident eine Ent⸗ ſchließung des Konſultativ⸗Komitees für den oſtaſiatiſchen Konflikt ein, die ſich mit der Frage der Luftbombardements beſchäftigt. Der Send⸗ ling der Valencia ⸗Bolſchewiſten, del Vayo ließ ſich natürlich die Gelegenheit nicht entgehen, um allerlei unbewieſene Be⸗ ſchuldigungen gegen Japan vom Stapel zu laſ⸗ ſen. Er verſicherte dabei China der„warmen und herzlichen Solidarität“ Valencias. Bezeichnend für den Eindruck, den die Faſe⸗ leien del Vayos auf die Delegierten machte, war es, daß ſich der Saal immer mehr leerte. Schließ⸗ lich waren nur noch rund 25 v. H. der Delegier⸗ ten anweſend, davon die überwiegende Mehr⸗ zahl bolſchewiſtiſche und Volksfrontvertreter. Bei dieſer Zuſammenſetzung des Genfer Gre⸗ miums wurde ſelbſtverſtändlich die„Erklärung“ del Vayos mit lebhaftem Beifall aufgenom⸗ men. Cholera in Taku Tientſin, 29. September. In Taku, dem wichtigſten nordchineſiſchen Hafen für den geſamten Verkehr nach Tient⸗ ſin und deſſen Hinterland, iſt die Cholera ausgebrochen, die anſcheinend aus Schanghai eingeſchleppt wurde. Nachdem der Ausbruch der Seuche längere Zeit geheimgehal⸗ ten werden konnte, werden jetzt zwanzig Fälle amtlich zugegeben. Die Aufregung unter den Ausländern iſt erheblich, da eine Quarantäne zu erwarten iſt, ſo daß den immer zahlreicher die unmittelbare Herrſchaft der japaniſchen Regierung. Damals wurden auch die erſten ja⸗ paniſchen Fiſcherdörfer auf Sachalin gegrün⸗ det, denn es gibt kaum ein anderes Gebiet an der geſamten japaniſchen und ſibiriſchen Küſte, das einen derartigen Fiſchreichtum aufweiſt wie Sachalin. Das läßt die Ruſſen nicht ruhen, 1804 erſchien eine ruſſiſche Expedition unter Lezanoff mit einer Anzahl ſchiffbrüchiger Ja⸗ paner in Nagaſaki und erſuchte um Handels⸗ eröffnung mit Japan. Als man dieſen Leza⸗ noff mit ſeiner rauhen Geſellſchaft abwies, wandte er ſich nach Norden und plünderte Sa⸗ chalin. Dadurch wurden die Japaner veran⸗ laßt, dem Schutz des nördlichen Sachalin grö⸗ ßere Aufmerkſamkeit zuzuwenden und die gan⸗ ze Inſel gründlich zu erforſchen. Eine Zeitlang währte jetzt Ruhe auf Sacha⸗ lin. Die Ruſſen ſchienen das Intereſſe an der Inſel verloren zu haben, aber auch die Japa⸗ ner wurden in der Bewirtſchafttung zurückhal⸗ tend, da die Bebauung große Koſten verur⸗ ſachte und wenig Ertrag gab. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts erſchien dann wie⸗ der eine ruſſiſche Expedition in Sachalin und gründete auf Drängen des Grafen Muravieff an der weſtlichen Küſte Sachalins einen ruſſi⸗ ſchen Hafen. 1853 wurde dann ein Vertrag zwiſchen Rußland und Japan geſchloſſen, der die Inſel Sachalin in zwei Hälften teilte und die Grenzen feſtlegte. Nach dem Krimkrieg ſuchte Rußland darauf ſeinen Landbeſitz nach dem ſtillen Ozean zu weiter auszudehnen und man ſoeben vernommen hat, beunruhigen ihn aufs tiefſte. Er weiß vielleicht am beſten, in welch gedrückter Stimmung ſich ſein Herr be⸗ and, als er ihn vor wenigen Stunden beim Gehen ſtützte Er preßt die Reitdecke feſter an ſich. 5 Noch ehe der Tag angebrochen iſt, drückt er ſich ſtillſchweigend beiſeite und dringt tiefer in den Wald hinein. Bis es hell geworden iſt. gedenkt er wieder am Lagerplatz zu ſein. In⸗ zwiſchen will er die Gegend abſuchen, aus der er vorhin den Schuß hörte. Er fürchtete den deutſchen Wald nicht, der gegenüber dem ruſſi⸗ ſchen Urwald mit all ſeinen Rätſeln und Schreckniſſen faſt wie ein Park anmutet. Vorſichtig wie ein Fuchs ſchleicht Kuptſchik ſeines Weges. Oft bleibt er ſtehen und lauſcht den Geräuſchen des nächtlichen Waldes. Allein kann er ſich beſſer umſehen, Nachbarn ſtören nicht, die Aufmerkſamkeit wird durch nichts beeinträchtigt. Aber Kuptſchik hört nichts. Der Wald bleibt ſtumm. Die erſten Anzeichen des erwachenden Tages tun ſich kund. Es iſt Zeit, zum Lagexplatz zu⸗ rückzukehren. Kuptſchik macht kehrt und gebannt ſtehen. Er hört ein Kniſtern. jemand? bleibt wie geht da vorn nicht Nochmals briliſcher Proleſt in Tolio Jowſelbolſchafler in Nanking plöhlich nach Moskau abgereiſt erhob Anſpruch auf ganz Sachalin. Das Ver⸗ (Fortſetzung folgt.) Abreiſenden nur noch der Bahnweg Tientſin— Mukden offenbleibt. Man erwartet eine weitere Beſchränkung der Schiffahrt. Exploſion in Baſel 5 Baſel, 29. September In der Baſeler ee Burckhardt AG. explodierte ein Luftkompreſſor. Bis jetzt wurden fünf Tote geborgen. Elf Schwerver⸗ letzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Ein unglücklicher Schlag. Schlüchtern, 28 September. In Wildflecken wollten zwei Arbeiter Pfäh⸗ le einrammen. Dabei erhielt der Arbeiter Denk, der in Schöllkrippen beheimatet iſt un⸗ gewollt von einem Kameraden. der daneben geſchlagen hatte. einen Schlaa auf den Kopf Denk erlitt eine ſehr ſchwere Schädelverlet⸗ zung und wurde in Krankenhausbehandlung verbracht. gie hören im Rundfunk., Donnerstag, 30. September Deutſchlandſender 6, Glockenſpiel, Morgenruf. 6,30: Konzert. 10: Volksſingen. 11,40: Zwiſchen Erzeugung und Ver⸗ brauch. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei. 15,15: Im Wald und auf der Heide. 16: Muſik am Nachmittag. 17: Bärenjagd. 18: Theodor Haus⸗ mann: Violonſonate op. 16. 18,20: Kleines Unterhal⸗ tungskonzert. 18,40: Bei Charlie Mills. Mikrofon⸗ beſuch im Trabergeſtüt Staffelde. 19: Orcheſterkon⸗ zert. 21,15: Der Tag klingt aus.. 22,30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Und zum Schluß tanzen wir! 5 Frankfurt 6: Choral, Morgenſpruch. 6,30: Konzert. 8,10: Gym⸗ naſtik. 8,30: Ein froher Morgengruß aus der Weſt⸗ mark. 10: Volksliedſingen. 10,30: Hausfrau hör zu! 14,10: Vorratspflege iſt auch„Kampf dem Verderb“. 12: Konzert. 14.10: Vom Burgenland zum goldnen Wien. 15: Volk und Wittſchaft. 15,15: Für unſere Kinder. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen im Funk. 19: Am Brunnen vor dem Tores .(Klavier- und Chor⸗ muſik). 20,100 und abends wird getanzt! 21,15: Beethoven⸗Konzert. 22,30: Unterhaltungs⸗ Konzert. Stuttgart 5: Konzert. 5,45: Morgenlied. 6,30: Konzert. 8: Marktberichte. 8,30: Konzert. 10: Volksliedfingen. 11,30; Volksmuſik mit Bauernkalender 12: Konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 16: Muſik am Nach⸗ mittag. 18: Griff ins Heute. 19: Rund um den Glo⸗ bus. 20:„Sehr verehrtes unbekanntes Fräulein!“ 21: Das Neueſte zum Tanz. 21,30: Johannes Brahms. 22,30: Unterhaltungs⸗Muſik. 24—1: Nacht⸗ konzert. langen wurde abgelehnt und in den darauffol⸗ genden Jahren führten auch weitere Verhand⸗ lungen nicht zum Ziel. Da trat ein Ereignis ein, das die Grenzteilung Sachalins wieder in Fluß bringen ſollte. Der in den 7oer Jahren amtierende japaniſche Außenminiſter hörte, daß Rußland ſich mit dem Gedanken trage. Alaska an die Vereinigten Staaten zu verkaufen. Das brachte ihn auf den Gedanken, Rußland ſeinen Anſpruch auf den Teil der Inſel, der ſüdlich des 50 Breitengrades lag, abzukaufen. Allein, die Anſichten über den Wert Sachalins gingen in Japan damals noch ſtark auseinander. Einige Sachverſtändige erklärten, es ſei am beſten, die ganze Inſel Rußland zu überlaſſen und ſich durch andere Inſelabtretungen ſchad⸗ los zu halten, die Inſel ſei nicht die Ausgaben wert. die erforderlich wären, um ſie zu erhal⸗ ten. Nur einen Mann gab es damals in Ja⸗ pan, den bereits erwähnten Außenminiſter, der verhindern wollte, daß die Inſel ganz an Rußland abgetreten werde. Schließlich, im Jahre 1875, kam es zu einem Vertrag, in dem die Ruſſen die Südhälfte Sachalins gegen die Kurilen eintauſchten. Die Schätze Sachalins Im Jahre 1875 alſo war es, wo Sachalin im Austauſch für die Inſeln der Kurilengrup⸗ pe7 die als japaniſcher Beſitz anerkannt wur⸗ den, für Nippon zunächſt verloren aing. Erſt 1905 nach dem für Japan ſiegreich beendeten Krieg gegen Rußland, wurde Sachalin im Frieden von Portsmouth endgültig zwiſchen Japan und Rußland geteilt. Der volle Wert der Bodenſchätze Sachalins war damals aller⸗ dings noch nicht erkannt. Erſt nach dem Kriege wurden die großen Oelvorkommen entdeckt, die ſich jedoch hauptſächlich in den Bergen des Nordens befanden. Da Japan dieſes Oel drin⸗ an Börsen undflärkien fnein-Mmaimtsche Abenubörse Tendenz: behauptet Der Auftragseingang erreichte an der Abendbörſe kein größeres Ausmaß, immerhin war das Geſchaft etwas lebhafter als ſonſt. Bei durchaus freundlicher Grundtendenz wichen auch die Kurſe gegen den Mit⸗ tagsverkehr nur unweſentlich ab, größtenteils kamen ſie unverändert zur Notiz. Etwas Nachfrage ver⸗ blieb in einigen Montanaktien. Während Mannes⸗ mann ¼ Prozent anzogen auf 123, gaben Hoeſch nach auf 124 und Rheinſtahl ¼8 Prozent auf 154½, Verein. Stahl mit 119¾ und Buderus mit 126 la⸗ gen unverändert. Maſchinen⸗ und Motorenwerte blie⸗ ben behauptet, Adlerwerke lagen/ Prozent höher mit 114½, ebenſo Daimler mit 141½, Rheinmetall 132¾, Demag 151, MAN 138. Ic. Farben hatten bei unv. 163%¾ einigen Umſatz. Elektroaktten notier⸗ ten unverändert, Ac 127¼, Geffürel 155 ½, Schuckert 170. Von Schiffahrtsaktien waren Hapag bei unv 86 angeboten. Am Einheitsmarkt notlerten nach Pauſe Gebr. Adt mit 72(70) und Kahlgrund Eiſenbahn mit 21¾(20). Großbankaktien lagen un⸗ verändert. Der Rentenmarkt hatte nur wenig Ge⸗ ſchäft, 4½ Prozent Krupp unv 98 ¾, 6 Prozent JG. Farben unv. 131¼. Kommunal⸗Umſchuldung harrten auf dem Mittagsſtand von 94.75. * Ulenmärkie Mannheimer Großviehmarkt. E 105 Ochſen, 174 Bullen, 259 Kühe, 215 Färſen, 1060 Kälber, 44 Schafe und 2224 Schweine. Preiſe: Ochſen a) 42—45, b) 37—41, c) 30—36; Bullen a) 40—43, b) 3539, 6) 28—34; Kühe a) 40—43, b) 34—39, c) 26—33, d) 20 bis 25; Färſen a) 41—44, b) 36—40, c) 2935; Kälber a) 60—65, b) 53—59, c) 41—50, d) 30—40; Lämmer und Hammel bi) 50—53, c) 40—45, d) 36—40; Schafe e) 45, f) 40—45, g) 35—40; Schweine a), b1) und b 56, c) 55, d) 52, g) 56. Marktverlauf: Großvieh, Käl⸗ ber und Schweine zugeteilt.— Am heutigen Mann⸗ heimer Großviehmarkt ſtanden zur Verfügung: 105 Ochſen, 174 Bullen, 259 Kühe, 2185 Rinder, zuſam⸗ men 753 Stück Großvieh. Der Auftrieb bewegte ſich im Rahmen der Vorwoche(755). Die Zuteilung er⸗ folgte entſprechend der Kontingente. Am Kälbermarkt waren 1060 Tiere, Vorwoche 1081, aufgetrieben. Auch hier erfolgte Zuteilung bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60—65 Pfg. Eine gute Beſchickung mit 2224 Tieren hatte der Schweinemarkt erfahren (Vorwoche 1320). Bei einer Höchſtnotiz von 56 Pfg., die unverändert blieb, erfolgte die Zuteilung der Be⸗ zugsberechtigung entſprechend. Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 20 Arbeits⸗ pferde und 40 Schlachtpferde. Preife: Arbeitspferde 1200—1850 RM., Schlachtpferde 75—235 RM.— Marktverlauf ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt Auftrieb: Kälber 707(gegen 574 am letzten Diens⸗ tagsmarkt), Hammel und Schafe 259(230), Schweine 4145(2750). Notiert wurden je 50 Kilo Lebend⸗ gewicht in RM.: Kälber a) 60—65(am 21. 9. 265), b) 54—59(54—59), c) 45—50 4750), d) 36—40(37—40). Schafe a) 37—45(37-45), b) 80 —35(31—36), c) 24—28(20-30). Schweine a) 56 (56), b!) 56(56), b2) 56(56), c) 55(55), d) 52(52). Sauen g1) 56(56). Marktverlauf: Kälber und Schweine zugeteilt Hammel und Schafe mittel⸗ mäßig. Fleiſchgroßmarkt. Angebot: 928(1513) Vier⸗ tel Rindfleiſch, 316(3179) halbe Schweine, 76(115) ganze Kälber, 62(63) ganze Hämmel, 37(63) Klein⸗ vieh Notiert wurden je 50 Kilo in RM.: Ochſen⸗ fleiſch a) 80, b)——, ch 61. Bullenfleiſch a) 77. Kuhfleiſch a) 77, b) 65, e) 54. Färſenfleiſch——. Kalbfleiſch a) 81—90(81—95), b) 75— 80(80), Ham⸗ melfleiſch b) 90—98. Schweinefleiſch b) 73. Fett⸗ waren. Roher Speck unter 7 em. 78, Flomen 80 RM. je 50 Kilo. Marktverlauf: lebhaft. * Handels- ung geschäftsberionte HB. Konſervenfabrik Joh. Braun A.⸗G., Pfedders⸗ heim bei Worms. Die HV. der Konſervenfabrik Joh. Braun A.⸗G. Pfeddersheim bei Worms, genehmigte den Abſchluß für das am 30. April abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr 1936)37 mit wieder 4 Prozent Dividende auf 947 500 RM. Ax und Vortrag von 16 783 (16 279) RM. auf neue Rechnung. Die Verwaltung babe ſich für die gleiche Ausſchüttung und nicht für die an ſich um 1 Prozent mögliche höhere Ausſchüt⸗ tung für 1986/37 entſchloſſen, um im Intereſſe der Stärkung der Geſellſchaft bei gelegentlichen Rückgän⸗ gen und im Intereſſe der ſtetigen Dividendenpolitit auch für das laufende Jahr die gleiche Höhe zu halten. Bis jetzt ſei man mit der Entwicklung, die ruhig ver⸗ laufen ſei, durchaus zufrieden und hofft auf einen wieder guten Ausgang des Geſchäftsjahres. Sowohl die Gemüſe⸗ als auch die Obſternte ſeien nicht ganz einheitlich, zum Teil gut, zum Teil mittel verlaufen. tige Konzeſſionen erwerben, die bis zum Jahr 1936 liefen, und deren Verlängerung ja nur bedingungsweiſe zugeſtanden wurde. Aller⸗ dings ſoll Rußland ſchon vorher einmal ſehr geneigt geweſen ſein, Nordſachalin ganz an Ja⸗ pan zu verkaufen. Unter dem Einfluß des ame⸗ rikaniſchen Oelkapitals wurde dieſer Plan dann aber fallen gelaſſen. Jetzt ſtellten ſich fort⸗ geſetzt neue Schwierigkeiten ein. Die Oelfelder waren Japans wichtiaſte Oelreſerve. In we⸗ nigen Jahren war das Oel Sachalins eine Koſtbarkeit geworden, an der nicht nur Japan, ſondern plötzlich auch Sowjetrußland das größ⸗ te Intereſſe zeigte. Die Arbeiterfrage ſpielte dabei eine große Rolle. Die in den ruſſiſche⸗ japaniſchen Grenzgebieten auf Sachalin anſäſ⸗ ſigen Giljäken, die als ein mongoliſch⸗indiſches Miſchvolk gelten, kamen für die Arbeitsleiſtung auf den Oelfeldern kaum in Frage. Sie leben in Sippenſiedlungen, leiſten jeder Ziviliſation erbitterten Widerſtand und bevölkern die ab⸗ geſchloſſenen Bezirke Sachalins in ihrer Phan⸗ taſie mit einer Maſſe von Geiſtern. So kam das Wort auf von der Inſel des Oels und der Gei⸗ ſter. Um ſich nicht auf dieſe Außenſeiter der Kultur verlaſſen zu müſſen, ſah ſich Japan ge⸗ nötigt, Arbeiter aus dem eigenen Land nach Sachalin zu bringen. Soweit dieſe in Süd⸗ ſochalin Verwendung fanden, ließ ſich auch von ruſſiſcher Seite nichts dagegen einwenden,. Bet ihrer Einwanderung nach Nordſachalin aber. wo die Japaner ihre wichtigſten gültigen Kon⸗ zeſſionen haben, begannen die Treibereien auf Befehl Moskaus. Es iſt nicht abzuſehen, welche Löſung dieſer Konflikt finden wird. Japan weigert ſich na⸗ türlich, auf ſeinen erworbenen Gebieten ruſſi⸗ ſche Arbeiter zu beſchäftigen. Die Sowſetrbehör⸗ den wieder gehen mit Sabotageakten vor, und gend brauchte, mußte es von den Ruſſen wich⸗ legen es auf ein neues Störungsfeuer an, um den Konflikt weiter zu treiben. 8 ver⸗ he da S 5 P. ĩ KT.... 57 N LIS A L LISA Roman von Lotte Summert (2 Fortſetzuns) Nur— haſt du es dir genau überlegt? Beſſer wäre es wohl, du hätteſt erſt gewartet, bis Fred gekom⸗ men wäre, damit ihr die Sache gemeinſam bereden konntet.“ „Fred kommt ja ſchon morgen, da werde ich es ihm ſagen, aber reinreden laſſe ich mir da auch nicht von ihm Ueberhaupt Vat'l, das Geld bleibt mir allein. Das werde ich bei dieſer Gelegenheit zur Sprache bringen“, ſagte Liſa ſehr energiſch. „Und du glaubſt, daß er damit einverſtanden iſt?“ „Aber Vat'l, er braucht doch das Geld nicht, er hat doch ſelbſt ein Gut und außerdem hoffe ich, daß er mich doch nur aus Liebe heiratet“ „Was ich auch mit Beſtimmtheit annehme, mein Kind, aber Geld iſt trotzdem eine ganz angenehme Sache“, begütigte der Vater. 8 „Gewiß, Vat'l, da haſt du recht, und das Geld ſoll doch mal für ſpäter ſein, für unſere Kinder!“ „So weit denkſt du ſchon?“ ſtaunte der Vater. „Natürlich!“ entgegnete ſie offen.„Ich will doch mal Kinder haben... Aber fetzt wollen wir von etwas anderem reden.— Die Kartoffeln ſind nur mittelgroß, aber ſonſt ſehr gut geraten.“ Da war auch der Vater ſofort in dem gewohnten Fahrwaſſer. Sie fachſimpelten, um dann noch einen Oſfkizters Skat zu ſpielen. Es wurde gegen elf Uhr, als ſie die Karten hinlegten. „Gottſeidant, daß wir bald Einquartierung bekom⸗ men Hoffentlich ſind die Herren ordentliche Skatſpieler, da kannſt du mich nicht mehr jeden Abend rupfen wie eine goldene Gans“, ſagte Hornung wieder beſter Laune „Sei ruhig, Vat'l, jetzt kommt Fred auf einige Zeit wieder, da hört das Skatſpielen ſowieſo auf, er kann doch nicht ſpielen.“ „Ja, leider“, gähnte der Gutsherr.„Und nun gute Nacht, Mädel, ſchlaf' gut!“ „Du auch, Vat'l“, wünſchte das Mädel und küßte den Vater herzlich auf beide Wangen * 29 2 Frühzeitig war Liſa wieder auf. Auf einem Guts⸗ hofe ging auch am Sonntag die Arbeit weiter. Die Milch mußte zur Bahn gefahren werden. Da der Zug ſchon um fünf Uhr ging, hieß es zeitig aus den Federn ſein.. Enten, Gänſe und Hühner wollten ihr Futter haben, vom anderen Vieh ganz zu ſchweigen. Im Stalle war ein Wurf junger Ferkel, die beſondere Aufmerkſamkeit verlangten. Ein Kälbchen mußte mit der werden, denn die Mutter hatte müſſen. Alle Hände hatten etfrig zu tun, und Liſa mar ſchon ſeit fünf Uhr auf, beaufſichtigte alles und hatte für alle ein munteres Wort. Da ging die Arbeit nochmal ſo raſch von der Hand Tanz war heute außerdem noch im Gaſthof, und da ging alles, was abkommen konnte, mit hin Sonntags aß man ſowteſo bereits um 11 Uhr zu mittag. Um 2 Uhr gab es den Kaffee, und dann konnte das Ge ſinde bis auf zwei Leute verſchwinden Doch vorher mußte alles bedacht ſein. „Fräulein Liſa, das Frühſtück ſteht bereit!“ rief um ſieben Uhr die Mamſell. Liſa ſtellte feſt, daß ſie einen mordsmäßigen Hunger hatte enn früh um fünf Uhr hatte ſie nur ein Glas kuhwarme Milch getrunken. Ran ans Futtern! dachte Liſa und verſchwand ver⸗ gnügt im Hauſe. Der Vater betam einen herzhaften Morgenkuß, denn er hatte heu e länger als ſeine Tochter geſchlafen. Liſa hatte ihm nän h den Wecker aus ſeinem Zim⸗ mer ſtiebitzt, und da ihn kein Menſch geweckt hatte, war er nicht eher aufgewacht. Zärtlich nahm er Liſa am Ohr. „Wer hat meinen Wecker? Raus mit der Sprache!“ „Au, Vat'l. das tut doch weh! Warte nur, nächſten Sonntag ſtell' ich dir alle im Daus befindlichen Wecker ins Zimmer, aber ſo, daß du aus dem Bett kriechen mußt, wenn du ſie abſtellen willſt, drohte Liſa. „Um Gottes willen, ja nicht“, wehrte der Gutsherr mit hoch erhobenen Händen ab. „Bitten hilft fetzt nichts mehr“, erklärte Liſa kate⸗ 2*„Mal ſehen, wie du dich die ganze Woche 7 trägſt“ Damti war der Friede wieder hergeſtellt und Emma, die hocherhobenen Hauptes reinkam, konnte das leckere Frühſtück mit Genießermiene hinſtellen. Liſa aß mit gutem Appetit Ste mußte nachher mit den Pferden an die Bahn, um ihren Verlobten ab. zubolen. Dann kam ſie wahrſcheinlich nicht mehr zum Eſſen, denn Fred hatte immer allerhand Wünſche. Sie ſollte auch recht behalten * Flaſche aufgezogen man notſchlachten Fabelhaft ſah es aus, als Liſa mit ihren Trakehnern am Sandhagen vorfuhr. ö Dienſtbereit ſprang der anweſende Stationsvorſteher herzu um ihr behilflich zu ſein, obgleich er wußte, daf ſie, ehe er hinkam, doch ſchon längſt unten war. Fabelhaftes Mädel! ſtellte er wieder mit Befrie⸗ diauna feſt. Orheberrechtsschutz Romarverlag Sreiser/ Rastatt-Baden Aha, ſie wartete ſicher auf den Bräutigam Der hatte wirklich ein beſonderes Glück, ſo ein Mädel zu er⸗ wiſchen. Schade nur, daß Liſa, vielmehr Fräulein Liſa— na a, man kannte ſie eben ſchon zwanzig Jahre, da durfte man ſchon innerlich noch Liſa ſagen—, daß das Mädel von hier wegging. Der Verlobte ſollte ein Gut oben in Oſtpreußen haben Und er konnte den Kerl nicht ausſtehen. Die Liſa hatte eine ſo warme, herzige und aufrichtige Art. Aber dieſer Musföh, nee, der ſah ſo hochmütig über einen hinweg. Das waren die Leute von Sand⸗ hagen von ihrer Herrſchaft nicht gewohnt. Ein bildhübſcher Kerl war er, ohne Zweifel, alle Mädel und Frauen ſahen ihm nach, wenn er durch's Dor] ging oder fuhr. Ee, tra, der Zug(in. Liſa ſtand abwartend auf dem kleinen Bahnhof. Jetzt ſah ſie ihn. 0 5 Die Tür eines Abteils zweiter Klaſſe öffnete ſich, und Fred von Wornick ſtieg aus. „Ja, er war wirklich ein ſchöner Mann, das mußte ihm der Neid laſſen. Groß und ſchlank, mit dunklem Haar und dunklen Augen, die wie Samt ſo weich waren. Augemempern, lang und gebogen, wie ſie eine Filmſchauſpielerin nicht ſchöner haben könnte. Otſa war ſtolz und glücklich, als ſie ihren eleganten Verlobten wiederſah Er war ihre erſte Liebe. Und doch blieb ſie ſich ſelber treu. Ihre Art war die gleiche temperamentvolle, burſchikoſe, als ſie jetzt ihrem Verlobten herzhaft die Hand ſchüttelte. „Schön willkommen, Fred!“ „Vielen Dank Liſa! Ich freu' mich. daß du mich abholen gekommen biſt! Die Bahnfahrt war ſehr lang⸗ weilig!“ „Das iſt doch kein Wunder“ verkne en zu ſagen,„wenn du immer zweiter Klaſſe fährſt Nein, mir machte das tketnen Spaß. ich wil! unter den Menſchen ſein, ich will hören, was ſie ge⸗ ſcheites und dummes erzählen Es iſt gewiß inter⸗ eſſanter neben einer Bauersfrau. die mit Butter und fäſe zum Marti fährt, zu ſitzen, als einſam im Abteil zweiter Klaſſe!“ „Aber Liſa...!“ vperwarnte ſie Fred ſanft. „Ma, ſchimpf nicht gleich und ſei nicht böſe!“ „Ich denke nicht daran. Ich kenne dich doch. Du brauchſt dich nicht zu entſchuldigen. Was macht dein Vater?“ „Vat'] iſt wohlauf und erwartet dich.“ Unterdeß waren beide vor dem Bahnhof angetommen. Nanu, wo waren die Trakehner mit dem Wagen hin? Erſtaunt ſah ſich Liſa um. „Ja, wo ſind denn die Bieſter? Vorhin waren ſie doch noch da?“ 5 „Meinſt du die Trakehner? Du haſt ſie doch nicht etwe allein ſtehen gelaſſen?“ fragte Fred erſchrocken. „Allein? Meine Trakehner? Beileibe nicht! Der Wimmer hat ſie mir wie immer gehalten Wo er nur hen ſein mag?“ „Ausgerechnet die Trakehner mußt du nehmen?“ „Na Fred für ſo einen eleganten Mann kann man doch nur das beſte Pferd anſpannen“, meinte trotzdem neckend Liſa Geſchmeichelt verbeugte ſich Fred. ſchon zu nehmen Doch Liſa hatte jetzt nur die Pferde im Kopf. Da tam plötzlich ein halbwüchſiger Bub über den freien Platz gelaufen. Fräulein Liſa, ich ſoll Ihnen ſagen, de Bieſter hätten nicht ſtehen wollen, und da is der Vater e Stickl rim gefahren Nu ſin ſe aber im Krüger ſeine Kleewieſe und er brächt ſe ni' raus“ Liſa lachte befreit auf. Das ſah den Rackern ähnlich „Schön Dant, Schorſch! Wie wär's denn mit e Böhm?“ Dabei hatte ſie ſchon ihr Geldtäſchchen in der Hand Grinſend nahm Schorſch ſeinen„Böhm“, auf Hoch⸗ deutſch alſo Groſchen, in Empfang und zog ab Liſa und Fred gingen hinterher Jetzt hatte Liſa teine Sorge mehr. Wenn ſie über den Klee geraten waren da konnte je. ſorgt ſein. Trotzdem ſchritt ſie raſch aus, daß ſich Fred dazu⸗ halten mußte „Was rennſt du denn ſo? Die Pferde ſind doch etzt gut aufgehoben.“ 8 „Ja das ſtimmt. Aber ich dente, daß ſie ſich über⸗ freſſen können Es hat die Nacht gehörig geregnet und der Klee iſt noch naß. Ein Glück, daß es nur kurzer, ſpärlicher Herbſtklee iſt Trotzdem wollen wir uns dazu⸗ halten“ „Eine fabelhafte Gutsfrau wirſt du mal ſein“, ſagte anerkennend der ſchöne Fred an ihrer Seite Zärtlich drückte er ihren Arm an ſich, aber Liſa hatte augenblicklich für Zärtlichteiten nichts übrig Da ſah ſie ſchon von weitem die Pferde. Wimmer ſtand ruhig daneben, denn er kriegte ſie jetzt nicht heraus. „Na, Wimmer? Racker, was? Da haben Sie es woh mit der Angſt zu tun bekennen?“ lachte Liſa den Alten an, als ſie die Pferde aus dem Klee zog „Nu nee, Fräulein Liſa, ich hab mir nur gedacht wenn ſie nich' ſtehen wull'n, da fährſte immer ſachte konnte ſich Liſa nicht Liſa wußte ihn um'n Platz rim, dte werd'n's dann ſchun ſatt trieg'n. Abec nee, die hatten uffen Herweg in Krügern ſeine saar Kleedinger geſähn, und den wullt'n ſe dardu ham“, erwiderte bedächtig der Alte „Alſo ſchön Dant, Vater Wimmer ſtens wieder mal vorbei.“ fuhr ſic fort:„Steig kommen“ Mi einem Satz ſprang Fred auf Liſa ſchnell hinter⸗ her, ein Schnolzen und die Pferde ſtoben davon Befriedigt ſaß Fred da Die Pferde ſollte ſie als Hei⸗ ratsgut mit in die Ehe betommen, hatte uthm ſein Schwiegervater bereits erzählt. Jeder hing ſeinen Gedanten nach, denn die Tra⸗ kehner hatten ſich ein bißchen müde gelaufen durch den dauernden ſcharfen Trab und wechſelten in ruhiges Schrittempo Ste fuhren in den Hof ein. Der Gutsherr ſtand door dem Herrenhauſe und winkte „Hallo Vat'l, da ſind wir Haſt du ſchon lang ge⸗ wartet? Fred wird dir gleich erzählen, warum es ſo lange gedauer hat!“ Fred war bereits abgeſprungen und hatte ſeinem zukünftigen Schwiegervater kräftig die Hand geſchüttelt. „Guten Tag. Schwiegervater, da wären wir Die Trakehner waren uns vor'm Bahnhof ausgerückt Auf Krügers Wieſe ſtand noch ein bißchen ſpäter Klee——“ „ ausgerechnet auf Krügers Wieſe. Der wird morgen ſchon ankommen und Schadenerſatz verlangen“, lach der Gutsherr „Er ſoll nur kommen, mit'n Beſenſtiel oder ner Forte jag ich ihn vom Hofe. Der hängt bei mir jowieſo Unterſteh' dich und gib ihm was, Vat“, drohte Oiſa lachend „Um Gottes willen, ich werde ihn an dich verweiſen. Fred muß ja einen ſchönen Begriff von dir bekommen, wenn du ſo forſch ins Zeug gehſt!“ neckte ſie der Vater. Der ſchöne ved lachte etwas gezwungen auf „Liſa wird ſich bei uns ſchon einrichten. Mit gutem Willen geht alles“ ö Liſa zog die Stirn ein wenig in Falten, als ſie es hörte Vielleicht irrſt du dich auch! dachte ſie. „So die Racker wären gut im Stall Hermann, räum dae Sattelzeug gut weg, es iſt das beſte, wehe, wenn du es erſt dreckig werden läßt. Ich ſeh' mir's nachher nochmal an“ Unter dem dicken Waſſerſtrahl der Pumpe wuſch ſie ſich die Hände. Der Knecht brachte ſofort ein grobes Handtuch. ö „So, Herrſchaften, jetzt bin ich ſalonfähig, jetzt kann ich auch Fred erſt richtig begrüßen. Und dann gehen wir wohl ein bißchen in den Salon, Vat'l? Haſt du Hunger, Fred?“ „Nein, danke!“ „Wie iſt es mit einer Flaſche Wein und einer guten Zigarre?“ fragte der Hausherr. „Danke Schwiegervater! Das nehme ich dankbar an.“ * Ich komm näch⸗ Zu ihrem Verlobten gewandt raſch auf, damit wir heim Im Salon machte man's ſich gemütlich. Liſa rückte die Seſſel bequem, zog den Rauchtiſch heran holte noch ein paar Kiſſen für Fred. So mochte er es gern! Dann ſetzte ſie ſich auch zufrieden nieder. Unterdeß holte der Hausherr eigenhändig eine Flaſche Rotſpon aus dem Weinkeller, und in ſeiner Abweſen⸗ hein war Fred aufgeſtanden und hatte ſich über Liſa gebeugt. „Krieg ich keinen Begrüßungskuß, Siſa? Willſt du alle“ für die Ehe aufſparen?“ Liſa ſaß unbeweglich mit rotem Kopf da. Es war zu urchtbar Wenn er ſo lieb zu ihr war, kam ſie ſich vie eine gefangene Maus vor Mil einem Ruck hob ſte den Kopf Eine dumme Pute var ſie Es war doch ſelbſtverſtändlich, daß der Bräu⸗ igam einen Begrüßungstuß haben wollte „Da nimm ihn dir, Fred!“ ſagte ſie entſchloſſen und dot ihm den Mund Fred ließ ſich das nicht zweimal ſagen. Raſche feſte Schritte auf dem Korridor ließ die beiden useinanderfahren Liſa ſeufzte wirklich innerlich auf. Dumme Küſſerei Die paßte ihr eigentlich nicht Das mußte ſie ihm abgewöhnen „So Kinder nun werden wir's uns gemütlich machen“, ſagte der Vater und entkorkte die Flaſche. Er goß drei Gläſer voll Fred zog dabet ja etwas die Augenbrauen hoch, es paßte ihm nicht, daß Liſa vormittags Wein trank; aber das ſtörte Liſa nicht im geringſten. „Der Jahrgang von dem Raumthaler iſt ganz aus⸗ gezeichnet, nicht wahr, Fred“, ſtellte Liſa feſt. „Gewiß, Liſa“, ſekundierte ihr Bräutigam„Aber ſag mal, verſtehſt du denn eigentlich etwas vom Wein?“ Da lachte der Vater laut raus „Fred, du mußt fragen, was Liſa nicht verſteht. Das kann ich dir aufzählen, das iſt nämlich nicht viel. Alo er) s: ſie kann keinen Strump ſtricken, zweitens: kochen kann ſie nur Kaffee——“ „Jawohl, das gebe ich gern zu: aber ſonſt verſtetzt ſie alles, was auf dem Gutshof ſein muß Neulich, als die Kuh nicht kalben konnte und der Tierarzt nicht zu Hauſe war, hat ſie eigenhändig das Kalb geholt, und wir haben einen Haufen geld geſpart“, erzählte der Gutsherr mit Befriedigung. (Fortſetzung folgt) N 4 — 1 N 9 ———— 3 * 5 23 2 ö c e 3 ESE Add Ju 90:„der große Deſſauer“ Die erfolgreichſten Verſuche der deutſchen Transozeanflugzeuge„Nordmeer“ und„Nord- wind“ die inzwiſchen mit 14% Stunden Flug⸗ zeit einen neuen Rekord aufgeſtellt haben, rük⸗ ken das Problem des Großflugzeuges für den neue Maſchine zeichnet ſich ebenſo wie ihre Vorgänger durch robuſte Bauweiſe aus und wird für den Luftverkehr ein Minimum an Kontroll⸗ und Reparatur⸗Arbeit bieten. Alle betriebswichtigen Teile ſind ſo durchgebildet u. links vom Mittelgang ſind für den normalen Verkehr 1,25 m breite Doppelſitze angebracht, wodurch die Sitzfläche und ſomit die Bequem⸗ lichkeit für jeden Fluggaſt größer iſt als in der Polſterklaſſe der Eiſenbahnen. Jeder Sitz 40 Paſſagiere 4000 58.- 410 km die Neuſchöpfung der Junkerswerle beſitzt. Dann folgen Außerſt geräumige Toilet⸗ ten⸗ und Waſchräume. 2 weitere Frachträume, deren einer von außen verſchließbar iſt und für die Luftpoſt dient, ſowie ein weiterer Raum für Kleider⸗ und Hutablage. Unter der Kabine Paſſagier⸗ und Frachtverkehr erneut in den gebaut, daß ſie leicht zugänglich ſind. Die iſt mit Leſelampe und individueller Belüftung im Flü ittelſtü f i N 3 5 3 1 NN 2 u 0 Flügelmittelſtück ſind weitere Frachträu⸗ Vordergrund. Die Verkehrs-Statiſtiken der hauptſächlich dem Verſchleiß unterworfenen ausgeſtattet. Außerdem iſt genügend Platz zur me von 10 ebm Inhalt für ſchwere Gepäckſtücke. letzten Jahre zeigen deutlich, daß auf einer gan⸗ zen Reihe von Flugſtrecken in aller Welt die zurzeit eingeſetzten Flugzeuge hinſichtlich ihrer Größe den Anforderungen nicht mehr gewach⸗ Teile, darunter der geſamte Motoreinbau, ſind leicht auswechſelbar. Aber auch der Einzel⸗ u. General-Kontrolle iſt durch die bequeme Zu- gänglichkeit der geſamten Konſtruktion Rech⸗ Ablage von Taſchen und anderen Kleinigkei⸗ ten über und unter den Sitzen vorhanden. vorhanden. Eine erſtmalig bei dieſem Flug⸗ zeug zur Anwendung kommende Schalldämp⸗ fung läßt ferner eine völlig normale Unter⸗ haltung in den einzelnen Abteilen zu. und ebenſo iſt die Frage der Geſamtlüftung der Somit ſtehen an Nutzräumen für den Fluabe⸗ trieb insgeſamt rd. 82 ebm, die den Fluggäſten eine bequeme Reiſe gewährleiſten. in der Ju 90 zur Verfügung, bei Verwendung als reines Frachtflugzeug ſogar 87 ebm. Die Ju 90 iſt für den Einbau verſchiedener Kabine ſowie der direkten Zuführung von Motoren in der Leiſtungsklaſſe zwiſchen 800 f e N N 3 1 5 1 0 und 1200 PS. vorgeſehen. Es können ſowohl 9 ann ſe erſtändlich je nach Wunſch verſchie⸗ waſſer⸗ als auch luftgekühlte Motoren zum den ausgeſtattet und eingerichtet werden. 5 5 e e g ö gef e Einbau kommen. Obwohl die Maſchine mit Die Geſamtraumaufteilung iſt vorbildlich: Rückſicht auf die wirtſchaftliche Seite des Ver⸗ e 9 5 150. kehrs nicht ſo ſehr auf extrem hohe Geſchwin⸗ Obe, S er gro 3e Raum fur da and⸗ digkei 8 f* 8 8 gepäck der Fluggäſte. Anſchließend folgt auf n als vielmehr zum Trans vort aroßer ö der rechten Seite die Anrichte und der Aufent⸗ Laſten gebaut iſt. erreicht ſie— mit Junkers⸗ haltsraum für die Stewardeß. Jumo 211, die eine Startleiſtuna von je etwa 8 5 a 2 1100 PS haben, ausgerüſtet— doch die be⸗ Zum erſten Mal ſitzen Funker. Bordmonteur achtliche Höchſtgeſwindiakeit von 410 kmh. Die⸗ und Flugkapitän gemeinſam ohne Abtrennung Ki g Bad s 7 in einem Führerraum. Dieſer bat vorn zwei ſe Leiſtuna iſt als Spitzenleiſtuna neuzeitlicher nebeneinanderliegende Führerſitze mit Doppel⸗ Großverkehrsfluazeuge der Welt anzuſprechen, ſteuerung. Die Inſtrumentiekung iſt im mo- zumal bei voller Berückſichtigung beſter Flug⸗ tel hel „Der Große Deſſauer“, das neue deutſche 4motorige Großraum Verkehrs Flugzeug, Jun⸗ 10 kers Ju 90 für 40 Fluggäſte. Gewicht des Flugzeuges 21 bis 23 to. Maximale Ge⸗ 5 4 ſchwindigkeit mit Junkers⸗Jumo⸗211⸗Motoren 400 km Std. Reiſegeſchwindigkeit 350 km. Std. 5 4 N hö ſen find. Die Beſtrebungen aller aroßen Luft- nunq getragen, indem überall große abſchraub⸗ in verkehrs- Geſellſchaften und damit auch der bare Klappen angebracht ſind. Die Verkehrs ge⸗ 100 Luftfahrtinduſtrie gehen alſo auf ein Flugzeug ſellſchaften haben dieſe Eigenſchaften der Jun⸗ 0 hinaus, das die Beförderung von wenigſtens kers-Flugzeuge beſonders ſchätzen gelernt, da 0 40 Perſonen bei gleichzeitiger Steigerung der ſie die Grundlage der Betriebsſicherheit und 8 bisher erreichten Geſchwindiakeiten und Erhö⸗ wirtſchaftlichkeit bilden. Zu dieſem Zweck und N hung des Reiſekomforts geſtattet. auch zum Zweck beſſerer Transvportmöalichkeit ö Dieſen Forderungen entſpricht das von den e 8 Junkers⸗Werken entwickelte Großflugzeug Ju Rumpf Frganiſeh aufgebaut iſt, die beiden N 90. das vor einigen Tagen zum erſten Mal Flügel- Zwiſchenſtücke die die beiden inneren 4 einem größeren Kreis vorgeführt wurde und. e 8 9 1 71075 Motoren aufnehmen, und die beiden Außen⸗ 40 ſchon bei dieſen Probeflügen gezeigt hat daß es flügel, die die zwei Außenmotoren tragen. Der 90 ſowohl in der Leitung als in der Sicherheit Hauptflügel iſt mit dem bewährten Junkers⸗ 5 der weltbekannten Ju 52/3 m nicht nur eben⸗ 71 75 0 a Start N bürti Seite ſteht 10 Doppelflügel zur Verbeſſerung der Start- und i 2 l g 5 a 8 5 a 1 bürtig zur Seite ſteht, ſondern ſie ſogar noch Landeeigenſchaften ausgerüstet, der in ſeinen Raumaufteilung der Ju 90. Die Abbildung zeigt die gekrennten Raucher⸗ und Nichtrau⸗ U übertreffen wird. äußeren Teilen gleichzeitig als Querruder cher-⸗Abteile mit den zahlreichen Nebenräumen. Im Bug des Flugzeuges Navigationsraum 0 Die Ju 90 als 4=motoriges Flugzeug in der dient. Zum erſten Mal beſitzen die Flügel⸗ und Führerſtand. Aufn.: J. F. M.(4) 0 Junkers⸗Typenreihe iſt an ſich kein neues Zwiſchenſtücke und das Flügel⸗Mittelſtück, d. h. 0 Problem, denn ſie findet Anknüpfung an alle das Flügelſtück unter dem Rumpf, durchgehen⸗ 5 vorausgegangenen Typen, insbeſondere an die 4 Landeklappen. Dadurch 335 die Landege⸗ dernſten e ausgeführt und weiſt alle eigenſchaften, beſter Konſtruktions⸗Prinzipien 5 4. motorige G 38, die ja bei der Deutſchen Luft⸗ ſchwindigkeit dieſes 21 to Flugzeuges unter neuzeitlichen Einrichtungen für Blindflug, und großer Flugſicherheit, wie ſie allen Jun⸗ Ul hanſa bereits 3.500 Betriebsſtunden erreicht 100 km. Das Fahrwerk wird nach hinten in die Blind⸗ und Nachtlandung auf. Außerdem be⸗ kersflu 8 2 1 ift So eee 85 90 ſen hat, und die vornehmlich auf Strecken eingeſetzt Motoren⸗Gondeln eingezogen. ſitzt das Flugzeug ein Siemens⸗Kursſteuer⸗ itugzeugen eigen i de ze* pic wurde, auf denen die Bedürfniſſe den Einſatz Neue Eigenſchaften zeigt die Ju 90 in ihrer Gerät. Anſchließend an die Führerſitze hat der auch bei Ausfall eines Motors den Flug noch 15 eines ſo geräumigen Flugzeuges erforderten. Bequemlichkeit, die wohl für heutige Verhält⸗ Funker ſeinen großen Arbeitsplatz mit FT⸗ in Höhe von 4000 m ohne die geringſte Beein⸗ 3 Die Ju 90 iſt, wie alle Junkers⸗Flugzeuge. niſſe eine Spitzenleiſtung bedeutet. Die Kabine Geräten und Kartentiſch. trächtigung der Flugeigenſchaften und der gu⸗ 1. ein Ganzmetall⸗Tiefdecker und ſetzt ſomit die iſt in ihren Raummaßen größer als ein mo⸗ g ten Steuerbarkeit fortſeßen all Tradition von Junkers fort. denn die Tief⸗ derner D⸗Zug⸗Wagen. Die eigentliche Flug⸗ Hinter dem Hauptkabinenraum liegt der 5 0 N15 8 In decker⸗Bauart verbürgt in jedem Falle die gaſttabine iſt 55 m groß bei einer Breite von Vorraum für den Ein⸗ und Ausſtieg. der zum Vergleicht man die Leiſtungen der Ju 5203 m* größtmögliche Sicherheit des Fluggaſtes. Die 8 m und einer Länge von 10.5 m. Rechts und erſten Mal 2 Türen für Ein⸗ und Ausgang oder der 8 38, die über faſt ebenſo ſtarke 15 des Motoren wie die Ju 90 verfügt, ſo ergibt ſich 11 folgendes: 1 15 Für die Gü38: 30 Fluagäſte und 600 ka ele Fracht, Gepäck und Poſt; Reiſegeſchwindigkeit tal 200 kmh, Reichweite ca. 1500 km(mit Jun⸗ fun kers⸗Schwerölmotoren): cat Für die Ju 52: 17 Fluggäſte und 500 ka hen Fracht, Gepäck und Poſt: Reiſegeſchwindigkeit Jut 240/250 km/h. normale Reichweite ca. 1000/ 2 1600 km. Luftverkehr durch die Reichweite werden. ausſagen. daß das Für die Ausweitungsmöalichkeiten. die der den Einſatz dieſes neuen Die Reichweite der Ju 90 beträat bei einem wluggewicht von 21 bis Bto für den transkontinentalen Luftverkehr bequem So kann man alſo mit Beſtimmtheit vor⸗ neue Junkers-Großraum⸗ Flugzeug, die Ju 90. die auf ſie geſetzten Er⸗ wartungen und Hoffnungen techniſche und wirtſchaftliche Wertiakeit erfül⸗ len, daß ſich der erzielte Fortſchritt dahin rund 2000 km: kann auf 3000 km erhöht in Bezug auf großen Flugzeuges erfährt, ergeben ſich fol⸗ 1 gende Zahlen: N Die Ju 90 iſt gegenüber der G 38 um 60 bis N 80 Prozent im Reiſeflug ſchneller und gegen- 0 über der Ju 52/3 m trotz des doppelt ſo hohen 9 Fluggewichts um noch 30 bis 45 Prozent je e nach Motorenausrüſtung ſchneller. 0e f 0 auswirken wird, den Luftverkehr umfanarei⸗ cher, ſchneller und wirtſchaftlicher durchzufüh⸗ ren als bisher. und daß ſich ſchließlich die Fluggäſte in einer außergewöhnlich bequem und großzügig ausgeſtatteten Kabine auch während ſehr langer Flüge wohlfühlen werden. 4 mokorigen 4 Eine andere Anſicht des Rumpfes des 00 Großraum Verkehrs⸗Flugzeuges. ö gan: Der Rumpf des neuen 4 mokorigen Großraum neuen zeuges Junkers Ju 90. Verkehrs Flug⸗ e R 5 9 N 5 N ee — Bekanntmachungen Ortsgruppe N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Tienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Gefolgſchaft 21/249 Am Donnerstag, 30. September, abends um 20.15 Uhr, treten alle Ig. der HJ im Schillerſchulhof an. Diejenigen Ig., die eine Uniform beſitzen, haben dieſelbe unbedingt zu tragen. Der Gefolgſchaftsführer. * Achtung, Kameradſchaftsführer! Die Kameradſchaftsführer, die noch Bei⸗ trag abzurechnen haben, kommen heute abend 8 Uh in das Heim der Schillerſchule zwecks Abrechnung. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. September 1937 ner Ta jesſpeuch Und ſoll es ſein, und muß es ſein, da hilft kein Zieren und Flennen. Greif' in die Neſſeln friſch hinein, ſo werden ſie dich nicht brennen. Fr. W. Weber. Warum Bückeberg? In der Kampfzeit bin ich durch meine Par⸗ teitätigkeit in faſt allen Gauen Deutſchlands herumgekommen. Ich kann wohl ſagen, daß ich ſowohl Städte als Landſchaften faſt im ganzen deutſchen Vaterlande gut kenne, und gerade deshalb machte ich im Jahre 1933 an höchſter Stelle den Vorſchlag, den durch Geſetz zum nationalen Feiertag erhobenen Erntedank⸗ tag alljährlich am Bückeberg zu feiern. Kein anderer Platz erſchien mir geeigneter als dieſer. Hier war ein Berghang, groß genug zu einer machtpollen Kundgebung, hier bot ſich dem Beſucher ein Blick in eine herrliche Landſchaft. Am Fuße des Berges entlang zieht ſich das n Band der Weſer, ringsum bis zu den die Sicht begrenzenden Gebirgen frucht⸗ barſtes Ackerland, freundliche Dörfer, beſie⸗ delt mit einem Menſchenſchlag geſündeſten nie⸗ derſächſiſchen Bauerntums. Das Studium al⸗ ter Quellen beſtätigte das jahrtauſend alte Geſchehen entſcheidender deutſcher Geſchichte in dieſer Gegend. Schließlich fand ſich, daß auch die techniſchen Vorausſetzungen genügend wa⸗ ren, daß leiſtungsfähige Bahnlinien mit ſechs Ein⸗ und Ausladebahnhöfen für Hunderttau⸗ ſende von Fahrgäſten vorhanden waren, daß wichtige und ausreichende Straßen für den motoriſierten Verkehr in der Nähe vorbeiführ⸗ ten. Das Vorhandenſein und Zuſammentreffen all dieſer Vorausſetzungen war entſcheidend. Der Bückeberg wurde eine Feſtſtätte des ge⸗ ſamten deutſchen Volkes. Heute, wo zum fünf⸗ ten Male Hunderttauſende aus allen Gauen des Reiches hier zuſammen kommen werden, iſt der Bückeberg dem deutſchen Volke ſchon mehr als ein Begriff geworden. Hier iſt dem neuen Deutſchland eine Stätte der Tradition entſtanden, von der Jahr für Jahr neue Kraft⸗ ſtröme ſich in das Volk ergießen, an der in ſpäteren Jahren kommende Generationen ſte⸗ hen werden vor Ehrfurcht, weil hier in großer Zeit der große Führer alljährlich mit ſeinem Volke ein echtes deutſches Feſt gefeiert hat. Sport als Volksbewegung In immer größeren Kreiſen unſeres Volkes ſetzt ſich die Erkenntnis durch, daß auf die Dauer ein geſunder, leiſtungsfähiger Körper und ein lebensfroher Sinn nur durch regel⸗ mäßige und ſyſtematiſche Ausführung von Leibesübungen erhalten werden kann. Um einen ſpürbaren Erfolg dieſes Erkennens zu erhalten, müſſen wir etwas tun, müſſen wir handeln, müſſen wir Sport treiben. An dieſem Punkt fängt man dann gewöhn⸗ lich mit hundert Ausreden und Entſchuldigun⸗ gen an: Man ſei zu alt, die Knochen gehen nicht mehr recht mit, man hat's auf dem Her⸗ zen, von der„übrigen Zeit“ gar nicht zu reden. Dabei wird aber ganz überfehen, daß gerade dieſe Ausreden die körperlichen Münges auf⸗ zeigen, die durch Gymnaſtik und Leibesübun⸗ gen in den meiſten Fällen behoben werden konnen. Zu dieſem Zwecke gibt es heute eine Volksſportbewegung und der wich⸗ tigſte Vorkämpfer dieſer Bewegung iſt die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Das Sportamt der NSG.„Kraft durch Freude“, das vom Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten geleitet wird, hat in ganz Deutſchland ſchon eine rieſige Anzahl billiger urd volkstümlicher Leibesübungskurſe heute bei der Geldverwalterin ihre Beitrags⸗ ten, werden wieder eröffnet. Zum Teil Legen ber A. S. H. A. P. Viernheim Am Mittwoch, 29. September, abends 8.30 treten ſämtliche Mädel zum Gruppenappell im Heim an. * Jungmädelgruppe Sämtliche Schaftsführerinnen holen ſich marken für Oktober ab. Am Montag, 4. Ok⸗ tober, muß der Beitrag abgerechnet werden. Die Jungmädelgruppenführerin. eingerichtet, die allen denen wieder Geſund⸗ heit und Lebensfriſche geben wollen, die wo⸗ möglich noch nie Sport getrieben haben, oder ſchon ſeit Jahren nichts mehr getan haben, was man mit Leibesübungen bezeichnen könnte. Es iſt auch ein Irrtum, zu glauben, daß man jung und beſonders körperlich leiſtungsfähig veranlagt ſein müſſe, um Leibesübungen zu treiben. Gerade das Gegenteil iſt der Fall. Wir treiben nicht Leibesübungen, weil wir jung, geſund und ſtark ſind, ſondern weil wir geſund, ſtark und leiſtungsfähig werden und bleiben wollen. Das iſt das Entſcheidende an dem„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Sport. „Kraft durch Freude“ hat aber nicht den Ehrgeiz, Meiſterſchaften zu gewinnen, oder große!„Kanonen“ herauszubringen.„Kraft durch Freude“ will allen ſchaffenden Volksge⸗ noſſen nur Geſundheit, Frohſinn und Lei⸗ ſtungsfähigkeit ſchenken. Wer das will, der iſt jederzeit bei den Kd⸗Sporikurſen willkommen. Jeder ſoll da mitmachen können, denn das ganze Volk ſoll und muß. werden, um erfolgreich zu der Löſung der ihm geſtell⸗ ten Aufgaben fähig zu ſein. Ueberwindet eure Schwerfälligkeit, rafft euch auf, holt euch Kraft durch Freude im Kdß⸗Sportkurs! Die NS.⸗Frauenſchaft beginnt mit der Winterarbeit Die Verſammlungs ruhe iſt beendet, und die NS-⸗Frauenſchaft beginnt in dieſen Tagen in allen Ortsgruppen die neue Winterarbeit mit einem Pflichtabend. Die Kurſe des Reſchs⸗ mütterdienſtes, die beſonders in den Land⸗ kreiſen der Landarbeit wegen ausfallen muß⸗ ſchon wieder viel Anmeldungen vor, daß die Wünſche mit den zur Verfügung ſtehenden Lehrkräften kaum befliedigt werden können. Die Abteilung Volkswirtſchaft— Hauswirtſchaft hat auch in den Sommermonaten fortlaufend Kurſe über Süßmoſtbereitung, Verwendung von Obſt und Gemüſe, Brauchbarkeit des grauen Mehles, Fiſchzubereitung und andere wichtige Themen gehalten, denn gerade in den Sommermonaten iſt es ſehr weſentlich, daß die Hausfrau die anfallenden Ernten zu verwen⸗ den weiß. In den kommenden Wochen ſetzt aber auch hier die Arbeit wieder auf einer brei⸗ teren Baſis ein. Auskünſte über Kurſe und Veranſtaltungen werden jederzeit von der NS⸗ 0 Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes gegeben. nſg. * Todesfälle. Zweimal gaben heute früh die Glocken das Scheidezeichen. Nach längerer Krankheit ſtarb geſtern nachmittag Fräulein Magdalena Hanf, Tochter von Auguſt Hanf, Am Frohnberg 8. Sie ſtarb im 49. Lebensjahre.— Eines plötzlichen Todes ſtarb in der verfloſſenen Nacht Fräulein Katha⸗ rina Schmitt, Tochter von Leonhard Schmitt, Weinheimerſtraße 1. Sie erreichte ein Alter von nur 24 Jahren. Die Angehö⸗ rigen fanden die Heimgegangene heute früh tot in ihrem Bette vor. Säuglings⸗ und Mütterberatung Am Donnerstag, 30. September, fällt die Säuglings⸗ und Mütterberatungsſtunde im Krankenhaus aus. Die nächſte Beratung findet ſtal am Donnerstag, den 7. Oktober 1937. Einbruch im Schießſtand. In den letzten Tagen wurde von unbekannten Tätern das Schießhaus der Krieger- und Soldaten⸗ kameradſchaft im Wald am Sandhöfer Weg gewaltſam erbrochen und außer Werkzeug auch Schießmaterial(Scheiben) entwendet. Zweck⸗ dienliche Angaben, welche zur Feſtſtellung der Täter führen, wolle man bei der Kriminal⸗ polizei, Saarſtraße, machen. Erntebdankjeſt ber Voltsgemeinſchaft NSG. Landes bauernführer Dr. Wagner wendet ſich mit folgendem Aufruf an alle Volksgenoſſen in Stadt und Land: Den gewaltigen Ereigniſſen des„Reichs⸗ parteitages der Arbeit“ und des Beſuches des italieniſchen Regierungschefs in Deutſchland folgt in wenigen Tagen das Erntedankſeſt des deutſchen Volkes auf dem Bückeberg. Zum fünften Mal veranſtaltet die Reichsregiecung einen feierlichen Staatsakt, der den öffent⸗ lichen Dank und die allgemeine Anerkennung für die harte Jahresarbeit des deutſchen Land⸗ volkes zum Ausdruck bringt. Wenn früher höchſtens in der ſtillen Dorf- gemeinde der Erntedanktag feſtlich begangen wurde, ſo bekennt ſich heute das geſamte Volk in allen ſeinen Ständen und Berufen zur bäuerlichen Arbeit. Daher ſollten aus allen Dörfern unſeres Gaues und nicht minder aus allen großen und kleinen Städten zahlreiche Volksgenoſſen Amn Bückeberg ziehen, um dort einen Tag der olksgemeinſchaft mitzuerleben. Auch aus dem Gau Heſſen-Naffau wer⸗ den zwei Sonderzüge nach dem Bückeberg ge⸗ leitet, die am Abend des 2. Oktober in Frank⸗ furt am Main abfahren und am frühen Mor⸗ gen des Erntedanktages in der Nähe des Bückeberges ankommen. Die Preiſe für dieſe Sonderzuͤge ſind ſo niedrig, daß es der Mehr⸗ zahl aller Schaffenden möglich iſt, die Fahrt 7 70 Bückeberg zu unternehmen. Außer den eiden direkten Sonderzügen gibt ein Urlaubs⸗ zug, der am 1. Oktober Frankfurt verläßt und am 5. Oktober zurückkommt, Gelegenheit zur Teilnahme am Staatsakt. Von meinen örtlichen Bauernführern er⸗ warte ich, daß ſie in enger Zuſammenarbeit mit den zuſtändigen Amtsträgern der NSG. „Kraft durch Freude“ möglichſt viele Volks⸗ genoſſen aus ihrer Heimatgemeinde zur Fahrt und zur Teilnahme am Staatsakt auffordern. Der Erntedanktag iſt der Ehrentag des deut⸗ ſchen Bauerntums und ſtellt das ſchönſte Be⸗ kenntnis aller Stände zum Landvolk dar. Auch die diesjährige Feier auf dem Bückeberg muß eine Kundgebung von größtem Ausmaß werden! Dr. Wagner Landesbauernführer Heſſen⸗Naſſau. M. d. R. eee Froh zu ſein, bedarf es wenig, ihr dürft nur die Kdß⸗Sportkurſe im „Freiſchütz“ beſuchen, dort wird euch in frohem Kreiſe Freude und Frohſinn ver⸗ mittelt. Abbrennen des Kartoffelkrauts iſt unwirtſchaftlich Es iſt eine weit verbreitete Sitte, daß im Herbſt das trockene Kartoffelkraut auf dem Felde verbrannt wird. Beſonders den Buben bereitet dieſes„Feuerlesmachen“ eine große Freude. Dieſes Abbrennen iſt jedoch durchaus unwirtſchaftlich, da ſich das Kartoffelkraut im landwirtſchaftlichen Betrieb ſehr vielſeitig ver⸗ werten läßt. So ſtellt z. B. das grüne Kartof⸗ felkraut ein recht brauchbares Futtermittel dar. Man kann das Kraut, wenn man es ſauber gewinnt, im Gärfutterbehälter einſäuern o. er auf Trockengerüſten zur Verfütterung trocknen. Beſonders die Schafe freſſen dieſes Trocken⸗ futter im Winter ſehr gerne. In ſtroharmen Jahren kann das Kartoffelkraut aber auch als Einſtreu dienen. Gerne wird es auch als Iſo⸗ lierſchicht bei Mieten verwendet. Das Kartof⸗ felkraut beſitzt außerdem als Düngemittel ei⸗ nen hohen Wert, wobei es in trockenem Zu⸗ ſtand am beſten unterzupflügen iſt. Sofern jedoch auf die abgeernteten Kartoffelfelder ſo⸗ fort wieder Winterfrucht folgen ſoll, führt man am zweckmäßigſten das Kartoffelkraut auf einen Haufen zuſammen zum Kompoſtie⸗ ren. Schon nach einem Jahr iſt das Kraut ſo verrottet, daß es ſehr gut zum Düngen ver⸗ wendet werden kann. Vorſicht beim Pilzſammeln! Da in dem trockenen Sommer Pilze nicht gedeihen konnten, ſo trifft man jetzt hie und da ſolche an. Durch die Knappheit kommen viele Pilz⸗ liebhaber um ihren gewohnten Leckerbiſſen. Es wird von den Sammlern alles eſucht, was an Pilzen zu finden iſt. Aus Neſech Grunde iſt beſondere Vorſicht am Platze. Der einzige Pilz, der in dieſem Jahre in großen Mengen vor⸗ kommt, iſt der äußerſt giftige Knollenblätter⸗ pilz. Derſelbe variert vom ſchneeigen Weiß über gelb bis hellgrün. Es kann nicht genug vor dieſem Giftpilz gewarnt werden. * Unbeſtändiges Wetter. Mit der Verſtärkung der Wirbeltätigkeit über Nord⸗ europa iſt auch für uns der Durchzug einer Störungsfront verbunden. Sie brachte in der Nacht zum Dienstag von Weſten her einſet⸗ zende Regentätigkeit. Es kann wieder mit Witterungsbeſſerung gerechnet werden, die aber nicht mehr durchaus ſtörungsfreies Schönwetter herbeiführen wird.— Mittwech: Wieder vielfach heiter und im allgemeinen trocken, doch bei weſtlichen Winden tagsüber kühler als ſeither.— Donnerstag: Nach Früh⸗ nebel und anfänglich noch freundlichem Wet⸗ ter vorausſichtlich wieder aufkommende Unbe⸗ ſtändigkeit. Milt ber Aomantik beim Zirkus it's vorbei Ein Mann vom Fach plaudert vom Leben des„fahrenden Volkes“ Viernheim bekom mt Zirkus⸗-Beſuch Der große Zirkus„Europa“ hat vor eini⸗ ger Zeit die Erlaubnis der Gemeindeverwal⸗ tung erhalten, in Viernheim auf dem Platz am Gaswerk Gaſtſpiele zu geben. Er wird nun Anfang nächſter Woche nach hier kommen. Da in manchem romantiſch veranlagten Her⸗ zen die Auffaſſung beſteht, es gehe bei uns, beim Zirkus, romantiſch zu, habe ich mich entſchloſſen, einmal einen Tag im Leben der Leute vom Zirkus zu ſchildern. Der Tag für das„fahrende Volk“, wie wir vom Zirkus ſo gern genannt werden, beginnt früh. Schon um 7 Uhr morgens beginnen die Proben für die Kunſtreiter, die beim Zirkus verpflichtet ſind. Reiterei, dies äußerſt ſchwierige Fach der Zirkuskunſt, beanſprucht ein mühepolles, lang⸗ wieriges Trainieren. Wer Kunſtreiter werden will, muß ſchon als Kind anfangen zu lernen. Wer einmal Gelegenheit hatte, am frühen Morgen einen Blick in die Manege zu werfen, der wird einſehen, daß Artiſt ſein, arbeiten heißt. Da üben nun am frühen Morgen die Reiter immer wieder Tricks, bis ſie zur Vol⸗ lendung heherrſcht werden, dieſe werden dann nach kürzer Zeit durch neue Tricks abgelöſt, die man vorher noch nicht geſehen hat. 30- bis 40mal wird an einem Trick probiert, bis er „itzt“. Wenn man dieſe Reiter dann abends während der Vorſtellung, mit lächelnden Mie⸗ nen federleicht auf ihre galoppierende Pferde ſpringen ſieht, dann ahnt keiner der Zuſchauer, wieviele zähe Arbeit, Fleiß und Muͤhe es ge⸗ koſtet hat, um dieſe Darbietungen dem Zu⸗ ſchauer ſo vollendet vorzuführen. Des Artiſten höchſter Lohn für ſeine Mühe iſt, durch ſtarken Beifall vom Publikum aus⸗ gezeichnet zu werden. Und, meine verehrten Leſer, wo bleibt da für Romantik noch Raum? Nein, eine Romantik beim Zirkus gibt es nicht mehr! Die gab es einmal— vor langen Jah⸗ ren, als die Zirkusunternehmer noch nicht ſo modern reiſten, damals, als noch der Zirkus über die Landſtraße in die Stadt gezogen kam. — Heutzutage reiſt ein moderner Zirkus per Sonderzug der Eiſenbahn... Kaum iſt der Sonderzug angekommen, entſteigt den Perſo⸗ nenwagen unſer Perſonal. Es beginnt die Wohnungsſuche! Die wenigſten der Artiſten wohnen heute im Zirkuswagen. Iſt man glücklich unter Dach und Fach, wird ſchnell noch ein kleiner Bummel durch die Straßen gemacht. Da werden nun Fenſter und Türen aufgeriſſen. Wir, die Leute vom Zirkus, fragen uns mit Recht, was es denn an Beſon⸗ derem an uns gibt, daß man uns ſo intereſſiert nachſchaut. Sind wir denn andere Menſchen als ihr alle? Nein, auch wir haben Sorgen und Leiden, auch wir müſſen für unſer Brot kämpfen. Vielleicht noch mehr als mancher von euch. Denn mancher von uns hat lachend den neuen Tag begonnen und wurde abends abge⸗ ſtürzt aus der Manege getragen. Aber ich irre ab— ich wollte Ihnen ja einen Tag aus unſerem Leben ſchildern. Man ſieht bei uns an unſeren Garderobewagen die⸗ ſelben Bilder wie in der Stadt und auf dem Lande. Ein Mann ſitzt da und flickt ſeine Hoſe, während neben ihm der Petroleumkocher mit dem Kaffeewaſſer brodelt; die Frauen in den Wohnwagen lüften und richten die Betten ge⸗ nau ſo her wie anderswo. Aber: der Mann, der ſeine Hoſe flickt, iſt ein berühmter Clown. Die Frauen ſind unſere Luftkünſtlerinnen, Drahtſeilprinzeſſinnen, die Männer ſind Au⸗ guſte, Jockeys, Schulreiter, Akrobaten, die Kinder können auf den Händen laufen.— Alles wandelt ſich, ſobald man dem Zult näher kommt. Hammerſchmied, Bremer, VBau⸗ er und Schmidt werden Wilke, Sandor, Mar⸗ ga, Karlo. Ein kluger Mann macht den dum⸗ men Auguſt; ein Mann, der vor Zahnſchmer⸗ zen umkommt, jongliert. Herr Bauer aus Berlin ſetzt ſeinen Kneifer ab und wird „Jonanett“, einer der beſten Clowns der Welt. Und kommt der wahre Bürger am Abend und ſieht er uns im Zirkus unſere Arbeit vollbringen, dann denkt er, trotz allem— fahrendes Volk— lebende Romantik! L. Keller. CCC ²˙] ——ů— N Aus Nah und Fern Mannheim.(Die Baracken am Ochſen⸗ pferch ſind verſchwunden). In dieſen Tagen verſchwinden die letzten Ueberreſte der Barak⸗ kenwohnungen am Ochſenpferch, nackdem auch die letzten Behauſungen von ihren Bewohnern geräumt wurden. Der erſte Teil der Baracken iſt bekanntlich ſchon vor einigen Monaten ab⸗ gebrochen worden und nun hat man auch die übrigen Barackenbewohner in gefunden und ge⸗ räumigen Wohnungen untergebracht, ſodaß die Behelfswohnungen verſchwinden konnten. Ce genwärtig iſt man damit beſchäftigt, die letzten Ueberreſte der Ochſenpferchbaracken zu beſei⸗ tigen. Nun ſteht nichts mehr im Wege, das Gelände herzurichten und den Laſtwagenbahn⸗ hof für den Ferngüterverkehr zu erſtellen. Heddesheim.(Sportunfall). Am 26. S. Mts., gegen 12 Uhr, wurde auf dem Sportplatz bei der„Naturin“ in Weinheim, einem Spieler aus Heddesheim beim Fußball- ſpiel gegen den Leib getreten. Er trug derar⸗ tige Prellungen der Bauchmuskeln davon, daß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Schlägerei mit Todesopfer Kaiſerslautern. Eine ſchwere Schlägerei entſtand nachts in einer Wirtſchaft in der Bismarckſtraße. Man ſchlug mit Bierkrügen aufeinander los und ſetzte, als der ſtreitende Knäuel an die Luft geſetzt war, die Schlä⸗ gerei auf der Straße fort. Die Polizei ſtellte die Ruhe wieder her. Zwei Verletzte wurden ins Krankenhaus eingeliefert, von denen der 35jährige Hermann Schank, der einen ſchweren Schlag über den Kopf erhalten hatte, am anderen Morgen geſtorben iſt. Drei Haupttäter, Karl Lorch, Ludw. Bauſch und Reinhold Weber wurden feſtgenommen. Der fünfte Beteiligte Joſef Schneider liegt noch im Krankenhaus. Lieferauto ſtürzt über Vöſchung Ein Mitfahrer getötet Kuſel. Abends ereignete ſich oberhalb Thallichtenberg an der Brückenkurve ein ſchweres Unglück. Der Lenker des Lieferkraft⸗ wagens der Firma Petri, Schönenberg, der — von Baumholder kommend— die Kurve Bereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Mittwoch abend halb 6 Uhr Jugendtraining Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: Heute abend 6 Uhr Platz⸗ und an. ſchließend Hallentraining. Das haben lr Ja gar- nicht gewußt- Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich Tüchtiges, gutempfohlenes verheiratet, ſetzt man doch eine Madchen Anzeige in die das ſelbſtändig kochen und alle Haus⸗ Viernheimer arbeiten verrichten kann, in gutes Haus in Dauerſtellung zu Familie Volkszeitung, mit 3 Erwachſenen bei gutem Lohn 9 15 Freunde u. Be⸗ auf 15. 10. oder 1. 11. geſucht. kannte erfahren! Angeb. mit Bild, Zeugniſſen u. Lohn⸗ S Haben Sie ſchon ollext teteat Weinheimerstraße 62 Worms a. Nh., Dalbergſtraße 24. Fahres⸗Anzeigen⸗Abjchluß mit der vielgeleſenen Heimatzeitung „Viernheimer Volkszeitung“ gedacht? Das wäre ein günſtiger Vorteil! Sie ſind dann Dauer⸗Inſerent und ſiehen ſländig mit den Verbraucherkreijen in Fühlung. Sie werben durch einen Anzeigen⸗Ab⸗ ſchluß billiger— und der geſchäftliche Erfolg kann bei einer ſo großen Verbrei⸗ tung Ihrer Anzeigen nicht ausbleiben. Alles Nähere in unſerer Geſchäftsſtelle. e 2 2 8 8 ö 8 ab Donners⸗ tag im Hauſe 8 g im H mit abgeſtelltem Motor befahren haben ſoll, verlor die Herrſchaft über den Wagen, der die Böſchung hinunterſauſte und nach rechts umſchlug. Eugen Heß aus Patersbach, der den Wagen vertretungsweiſe fuhr, von ſeinem Sitz in die Wieſe geſchleudert; er kam mit einer un⸗ bedeutenden Armverletzung davon. Leider gerieten zwei Mitfahrer bei dem Verſuch, abzuſpringen, unter den umſtürzenden Kraftwagen. Der verheiratete, etwa 25 Jahre alte Schreiner Ernſt Müller aus Kuſel wurde ſofort getötet. Der 17 Jahre alte Herbert Cattarius aus Erdesbach lag mit dem Unterkörper unter dem Fahrzeug und mußte ſtundenlang unter Schmerzen aus⸗ harren, bis der Wagen gehoben werden konnte. Mit einer Oberſchenkelquetſchung und einigen Beulen mußte er ins hieſige Krankenhaus gebraucht werden.— Der Wa⸗ genführer Heß wurde durch das Amtsgericht Baumholder in Unterſuchungshaft genom⸗ men. Alter ſchützt vor Torheit nicht. Lpd. Darmſtadt. Vor der Großen Strafkammer in Darmſtadt hatte ſich ein 70jähriger Angeklagter aus Rumpenheim zu verantworten, der einer ſchlechten Ange⸗ wohnheit huldigte und weibliche Perſonen beläſtigte. Da er das auch bei zwei minder⸗ jährigen Mädchen getan hatte, wurde er zu einem Jahr und drei Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt.— Ein 75jähriger Mann, der wegen des gleichen Vergehens ange⸗ klagt war, wird auf Beſchluß des Gerichts erſt noch einmal vom Amtsarzt auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht. Wiederſehensfeier der Fußartillerie⸗Regi⸗ menter 5 und 18. Lpd. Mainz. Zu einem großen Er⸗ lebnis für Tauſende ehemaliger Fußartille⸗ riſten wurde die große Wiederſehensfeier der ehemaligen Angehörigen des Branden⸗ burgiſchen Fußartillerie-Regiments Gene⸗ ralfeldzeugmeiſter Nr. 3 und des Thü⸗ ringiſchen Fußartillerie-Regiments Nr. 18. Von nah und fern, ſogar aus dem Ausland, waren die ehemaligen„Fuſſer“ in ihre alte Garniſon geeilt, um bei dieſem Treffen ihrer Waffe nicht zu fehlen. Seit den Morgen⸗ Dabei wurde der Wagenlenker, Geschöftsverlegung und Empfehlung ſtunden des Samstag belebten ſie das Stra⸗ ßenbild, und in den einzelnen Standquar⸗ tieren gab es manch fröhliches Wieder— ſehen. Die offizielle Feſtfolge begann am Samstagabend mit einem großen Begrü⸗ ungsabend in der Mainzer Stadthalle. Deren großer Saal reichte faſt nicht aus für die zahlreichen Kameraden, die gekom⸗ men waren, um hier in fröhlicher Gemein⸗ ſchaft ein Wiederſehen, für viele das erſte ſeit dem ſchweren Kriegserlebnis, zu feiern. In ſeiner Begrüßungsanſprache konne der Führer der Kameradſchaft Mainz, Regie rungsrat Zang, viele Ehrengäſte aus Par— tei, Staat und Wirtſchaft begrüßen. Mit beſonderer Freude richtete er ſeinen Gruß an das aktive Militär, an deſſen Spitze Stadtkommandant Oberſt v. Koppelow und die Kommandeure der Truppenteile der Garniſonen Mainz und Wiesbaden. Unter den Kameraden galt ſein beſonderer Gruß Exzellens Zithen, dem Führer des Waffen⸗ rings, und dem Ehrenführer Oberſt Besner, vor allem aber Exzellens Sieger, der vor 31 Jahren der Kommandeur der Zer in Mainz war und während des Weltkrieges als Führer des 18. Reſervekorps mit dem Pour le Meérile mit Eichenlaub ausge⸗ zeichnet wurde. Erzellens Sieger beging am Montag ſeinen 80. Geburtstag im Kreiſe ſeiner ehemaligen Jameraden. Deutſche Tanzm i terſchaft 1937. Lpd. Wiesbaden. Die Deutſche Tanz⸗ meiſterſchaft 1937, zu der die beſten deut⸗ ſchen Tanzpaare geſtartet waren, wurde am Samstagabend auf dem im Rahmen von Wiesbadens Herbſtwochen abgehaltenen Tanzturnier entſchieden. Bei außerordentlich ſtarkem Beſuch zeigten die Titelanwärter beſtechende Leiſtungen. Die Leiſtungen der erſten fünf Paare waren faſt gleichwertig. Deutſcher Tanzmeiſter wurde das Wiesba⸗ dener Paar Herr und Frau Teypel vor dem ſeitherigen Meiſterpaar Herr Werner/ Frl. Boeſſl⸗München, die ſich mit Herrn Sau⸗ re/ Frl. Reichholtz⸗Berlin in den zweiten Preis teilten. Den vierten und fünften Platz erreichten die Paare Herr und Frau Skalka⸗ Graz und Herr Croy/ Frl. Feld⸗Bochum. zurückzuführen. Nach einer Mitteilung des Turnferleiters Fachgruppenleiter der Reichstheaterkammer und Präſident des Reichsverbandes zur Pflege des Geſellſchaftstanzes Bücheler wird die Europa⸗Tanzmeiſterſchaft im Mai näch⸗ ſten Jahres ebenfalls im Wiesbadener Kur⸗ haus ausgetragen. Kind ertrunken; pd. Schöllkrippen. Das drei Jahre alte Kind der Familie Schultes, das bei ſeinen Angehörigen auf dem Felde weilte, wollte allein nach Hauſe. Auf dem Heim⸗ weg kam es in die Nähe des Schwimmba⸗ des. Wahrſcheinlich hat das Kind am Ran⸗ de des Bades geſpielt und iſt dabei hinein⸗ gefallen. Da es wohl längere Zeit im Waſſer gelegen hat, hatten die Wiederbe⸗ lebungsverſuche kriven Erfolg. Neuſtadt a. d. Weinſtr. Am Samstag abend wurde am Kaſernenneubau ein 12. jähriger Junge von dem Anhänger eines mit Kies beladenen Laſtzuges erfaßt und totge⸗ fahren. Es trifft weder den Fahrer noch den Jungen die Schuld. Das Unglück iſt auf das Zuſammentreffen unglücklicher Umſtände Der Junge, der Sohn des Beſitzers des Wagens, wollte dem Fahrer zeigen, wo der Kies hinkommen ſoll. In dem Augenblick, in dem der Wagen anfuhr, woll⸗ te der Junge nach vorn zu dem Fahrer ſprin⸗ gen. Dabei ſprang er auf einen am Weg liegenden Balken, der um kippte. Dadurch fiel der Junge ſo unglücklich, daß er vor die Vorderräder des Anhängers zu liegen kam, die über ihn gingen. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 28. September Pfirſiche 10—18; Aepfel 6—15; Birnen 6—20; Nüſſe 10—22; Tomaten 2— 4; Ka⸗ ſtanien 10—11. Anfuhr: 1260 Zentner.— Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. VIII. 1937 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. teilung, daß ſich unſere — Der geehrten Einwohnerſchaft, insbeſondere unſerer geſchätzten Kundſchaft, werten Nachbarn, Freunden und Gönnern die erg. Mit- ehgerei ele Wald- ung Saapslras88 Wir danken für das uns bisher bewieſene Vertrauen und bitten dies uns auch fernerhin bewahren zu wollen. Mit deutſchem Gruß U Jodes- 7 Anzeige In Gottes unerforschlichem Ratschluß ist es gelegen, unsere liebe, herzensgute Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Magdalena Hanf nach längerer Krankheit, wohlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im 49. Lebens- jahre zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, den 29. September 1937 Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag In tiefer Trauer: famille august Hanf und angenorige 8 0 dosel Baumann u. Frau S S S 2 Lorſcher⸗ ſt r a ße 2 Am Samstag, den 2. Oktober 1937, beginnt in der Sporthalle unſer großes . 8 1 Prelslkegein 5 Preiſe zur Verteilung: 1. ein Motorrad(Herkules) 5. eine Eßſerviee 2. ein Couch 6. ein Einkochapparat Mit deutſchem Gruß Familie Engelbert Winkler Kegeltage: Samstags und Montags von 20- 24 Uhr, zu dem wir alle Kegelfreunde aufs herzlichſte 3. ein Nadio-Volksempf. 7. eine Zimmerpalme Sonntags von 16—24 Uhr Sladlon-gaststätie einladen.— Es kommen nachſtehende 4. ein Polſterſeſſel 8. ein Kiſtchen Zigarren Die Preiſe ſind im Schaufenſter Nik. Sax, Lorſcherſtr. ausgeſtellt 1 D zu kaufen geſucht. Angeb. üb Größe, Lage u. Preis unt Nr. 100 an die Geſchäftsſt. erbet. unentgeltlich in der Schreinerei Schu lentlaſſenes ehrliches für beſſeren Haus. halt geſucht. Näh Auskunfts⸗ taf d. Geſchäſtsſt. cĩ˖.. ñᷓ ꝗ́ũꝙ..qẽ! 4 Uhr vom Trauerhause, Am Frohnberg 8, aus statt. Todes- 1 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unsere liebe Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Halgarina schmt plötzlich und unerwartet, im 24. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten um ein Gebet für unsere liebe Verstorbene. Viernheim, Rensselear(USA), 29. Sept. 1937 Die trauernden Hinterbliebenen Die Zeit der Beerdigung wird noch bekanntgegeben. Menn tex listlliꝑte Cuftſchutz iſt Selbſiſchuß wehen und es kühler wird, dann wird die Damen- und Alle 1903 aus der Schule Entlajjenen mögen ſich heute abend um 8 Uhr aus Anlaß der Beſprechung der Teilnahme an der Beerdi⸗ gung der Schulkameradin Herrenwelt sich auf wärmere Kleidung umstellen und da bei den Engl. Fräulein einfinden wird es für den Kaufmann Zeit a⁊ui Menllung 23.— n Erfolg durch injerieren Opanken als Hausſchuhe gut geeignet Größe 36 und 37 Mk. 2.50 Hook. Schungeschal. 000 Muſſe Jubel den d nie ge ſolinis durch ſtette Hit! den witd Augen rung flagzt. grniſe Mußt wetd del. 1 10 D 115 hel ber ter ſchin darbri, ſollen Beſuch littiche ſen it. iſt kein läßt de henden ziges! meinſa und ſt man di und de N U Kein, zehn M müſſen denſtet AHubelſt 1 Hife fut ei kumal A fe