RNS r 1 434 Volk Amtsblatt der Nummer 229 Bürgermeisterei Miernheim Erſcheinungswelſe: Täg ch ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Feiertagen. einſchließlich Botenlohn, Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Jams fag S ternheimer Seilun 0 Verlündigungsblatt der NS d AR. Miernheim gültig Geſchäftsſtelle Viernheim CCC... ²˙ Tb den 2. Oktober 1937 Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höbe und 22 mm Breite 3 Rpfg., tim Text; teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PSck L'hafen 15101 13. Jahraang Aufmarſch zum Ernledanklag der Jühter ſpricht zum deulſchen Candvolk— Große Ichauübung der Wehrmacht Das Programm des Ernledankfeſles Reichsminister Dr. Goebbels und Reichsbauernführer Darrs ſprechen Bückeberg, 2. Oktober. Das Programm des diesjährigen Erntedank⸗ tages ſieht folgende Veranſtaltungen vor: Samstag, 2. Oktober, 16 Uhr: Empfang der Abordnungen des Neichsnährſtandes durch Reichsminiſter Dr. Goebbels namens der Reichsregierung in der Maſchſee⸗Gaſtſtätte Hannover. Im Laufe des Nachmittags treffen auf den Bahnhöfen Hameln, Afferde, Tündern, Grohnde, Emmertal, Groß⸗ und Klein⸗Verkel die erſten Sonderzüge aus allen Teilen des Reiches ein. Die Sonderzugteilnehmer werden, ſoweit ſie bis Sonntagfrüh vor fünf Uhr ein⸗ treſſen, in Privat⸗ und Maſſenquartieren un⸗ tergebracht. Sonntag, 3. Oktober: Aufmarſch der ein⸗ treffenden Teilnehmer zum Bückeberg. Ab 7 Uhr Abmatſch von den Quartieren zum Bückeberg. Um 8 Uhr iſt der Anmarſch der Wehrforma⸗ tionen in Bereitſtellungsräumen beendet. Von 9 bis 11 Uhr konzertieren ſechth vereinigte Mu⸗ ſikkorvs der Wehrmacht. Abwechſelnd wird ein Maſſenchor von 15 000 Sängern Chöre und Volkslieder zu Gehör bringen. Um 10 Uhr mar⸗ ſchieren 3 000 Teilnehmer in bäuerlichen Trach⸗ ten, 90 Abordnungen des Landiahres und 60 Erntehelfer der Deutſchen Studentenſchaft längs des Mittelweges auf. Um 10.45 Uhr trifft der Sonderzug des Diplomatiſchen Korps auf einem Bahnhof in der Nähe des Bückeberges ein. Um 11 Uhr marſchieren Fahnen und Feldzeichen der Bewegung zum Aufſtellungsplatz auf der unteren Tribüne. Dazu ſpielt der SA.⸗Muſikzug der SA.⸗Gruppe Niederſachſen den Marſch„70 Mil⸗ lionen— ein Schlag“. Die aufmarſchierten Sän⸗ ger ſingen dieſen Marſch mit. um 11.30 Uhr marſchieren die Ehrenkompagnien der Wehr⸗ macht auf. N Gegen 12 Uhr trifft der Führer am Bückeberg ein. Eine Batterie ſeuert 21 Schuß Salut. Nachdem der Führer die Front der Ehrenkom⸗ vagnien der Wehrmacht und der Ehrenforma⸗ tionen der Gliederungen der Bewegung ab⸗ geſchritten hat, begibt er ſich auf dem Mittelweg zur oberen Tribüne. Dort überreicht ihm eine Abordnung des Gaues Oſtpreußen eine Ernte⸗ krone und dem Reichsbauernführer einen Ernte⸗ ktranz. Beim Eintreſſen des Führers auf der oberen Tribüne blaſen Fanfarenbläſer der Wehrmacht die Führer⸗Fanfare. Dann beginnt die große Schau ü bun g der Wehrmacht. die gegen 13 Übr beendet it. Der Führer begibt ſich darauf wieder zur unte⸗ ren Tribüne. wo zuerſt Reichsminiſter Dr. Goebbels und dann Reichs bauernführer Darré kurze Anſprachen halten. Um 13.45 Uhr ſpricht der Führer! Nach Beendigung der Rede des Führers Abſchuß von Fallſchirmfahnenbomben. Die Kundgebung iſt beendet. Von 16 Uhr ab veranſtaltet die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ in Hameln, Tün⸗ dern und Emmertal Voltsfeſte bis zur Abfahrt des letzten Sonderzuges. Am Abend des 3 Oktober werden die Ehren⸗ abordnungen des Reichs nährſtandes vom Füh⸗ rer in der Kaiſerpfalz zu Goslar empfangen. Nach dem Empfang wird das Jägerbataillon Goslar den Jag rzapfenſtreich ſpielen. Danach werden von den Bergen rund um Goslar große Holzſtöße abgebrannt. 8 Viele Tauſende pilgerten geſtern zum Bücke⸗ berg, um der Generalprobe der Wehrmach! beizuwohnen, die, wie in den vergangenen Jahren, am Tage des Erntedank⸗ feſtes eine große Schauübung vorführt. Infan⸗ terie. Kavallerie, Artillerie, Kraftradſchützen, Panzerwagen, Panzerabwehr, leichte und ſchwere Flackartillerie. Jagd⸗ und Sturzkampf⸗ ſtaffeln. insgeſamt mehr als 10 000 Mann, neh⸗ men an dieſer Uebung teil. Bei prachtvollem ſonnigen Herbſtwetter wickelte ſich der ſpan⸗ nende Kampf um das von Pionieren erbaute „Bückedorf“ unter lebhafteſter Teilnahme der Zuſchauer ab. der Jührer eröffnel das Dom. Ueberkragung der veranſtallung auf alle deulſchen gender Berlin, 2. Oktober Das Winterhilfswerk 1937/38 wird am Dienstag, 5. Oktober, durch den Führer und Reichskanzler in der Deutſchlandhalle er⸗ öffnet. Die Kundgebung wird durch den ſtell⸗ vertretenden Gauleiter und Staatsrat Gör⸗ hindenburgs 90. Geburkskag Heute, am 2. Oktober, würde Generalfeld⸗ marſchall von Beneckendorff und von Hinden⸗ burg 90 Jahre alt ſein, wenn ihn der Tod nicht vor vier Jahren von uns geruſen hätte. Wir denken daran, daß das ganze Leben Hinden⸗ burgs dem Dienſt und der Pflichterfüllung gewidmet war. Der Soldat von 1866 u. 1870. der General der Friedensjahre war eines der großen Vorbilder der Nation, die zum Erzie⸗ her unſeres Volksheeres wurden. Seine Ver⸗ dienſte wuchſen aber ins Unendliche, als er der Retter Oſtpreußens wurde und zum Feldherrn des Weltkrieges berufen ward. Die Geſchichte hat ſeinen Namen unter die arößten Geſtalten des Soldatentums geſtellt, die deutſche Nation aber pflegt ſein Andenken in Bewunderung u. in Nacheiferung ſeiner großen Eigenſchaften. Hindenbura ſteht vor uns als der Mann der Pflicht, der keine Rückſicht auf ſich kannte, wenn das Wohl des Vaterlandes ſeine Kraft ver⸗ langte. So meldete er ſich im Auauſt 1914 zur Uebernahme jedes Kommandos. das man ihm übertragen würde, ſo opferte er die Ruhe ſei⸗ nes ſpäten Lebensabends, als man ihn rief, ſeinen aroßen Namen für den Kampf um das Amt des Reichspräſidenten zur Verfügung zu ſtellen. In den Jahren des Ringens um die Neugeſtaltung der Nation, in den Zeiten der Zerſetzung und Zwietracht nicht minder, war Hindenburg ein Bild edler Würde und menſch⸗ Reichspräſident von den Linden am Volkstrauertag 1934. um 90. Geburkslag des licher Größe, der Mann, der mit ſtarkem Gott⸗ vertrauen niemals aufgehört hat. an Deutſch⸗ land zu glauben und zur Einigkeit zu mahnen. In den letzten Tagen ſeines taten reichen Lebens hat der Generalfeldmarſchall des Welt⸗ krieges die hohe Gnade des Schickſals mit tie⸗ fem Dank empfunden, daß er noch den Anbruch der neuen Zeit erleben konnte. Er war es, der Adolf Hitler zum Reichskanzler berief, er durf⸗ te dos ngtionale Erwachen unſeres Volkes ſehen und den Tag von Potsdam herauffüh⸗ ren. Nun war die Zeit nahe, die auch die neue Wehrmacht erſtehen ließ, die das Vermächtnis der aroßen Taten unſerer Väter und Brüder weiterführt, die einſt im Kampfe für Deutſch⸗ land gefallen ſind. Der Kanzler des neuen Reiches, Adolf Hit⸗ ler, hat den Verewiaten ſelbſt in die Ruhmes⸗ halle von Tannenberg zur letzten Ruhe gelei⸗ tet. Dort ſchläft er inmitten der Toten einer großen Schlacht, die ſeinen Namen leuchtend über das ganze Land erhob. Gern gibt das deutſche Volk anläßlich des 90. Geburtstages des Helden ſein Scherflein zu der Hinden⸗ buraſtiftun g, die der Marſchall einſt ins Leben rief und die unſer Führer Adolf Hitler erneuert hat, um alten Kämpfern des Welt⸗ krieges in der Not zu helfen. Der beſte Dank iſt auch hier die Tat. großen Feldmarſchalls Hindenbura und der Führer begrüßen ſich vor dem Ehrenmal Unter Dahinter erkennt man Generaloberſt Göring und Generaladmiral Raeder. Ganz links der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propagan⸗ da Dr. Goebbels. (Scherl⸗Archiv, Zander⸗K.) litzer eingeleitet. Reichsminiſter Dr. Goebbels erſtattet dann den Rechen⸗ ſchaftsbericht des abgeſchloſſenen Winterhilfs⸗ werks 1936/37. Alle deutſchen Sender werden die Veranſtaltung übertragen. Anverſchämte Beleidigung des Führers Der engliſche Abgeordnete der Arbeiterpar⸗ tei, Alfred Barnes, hat es auf einer poli⸗ tiſchen Kundgebung in Caſtham fertiggebracht, das Staatsoberhaupt des deutſchen Volkes, den Führer und Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler, und den Duce des italieniſchen Volkes, Benito Muſſolini in nicht wiederzuge⸗ bender Weiſe zu beſchimpfen und als„Gang⸗ ſter“ zu bezeichnen. Der engliſche arbeiterparteiliche Abgeordnete Alfred Barnes hat ſich in einer öffentlichen Verſammlung in Eaſtham mit der deutſchen und der italieniſchen Außenpolitik beſchäftigt. Er hat es bei dieſer Gelegenheit fertiggebracht, den Führer und den Duce als Gangſter zu be⸗ zeichnen. Wir ſind von der engliſchen Arbeiter⸗ partei und ihrem Leib⸗ und Magenblatt, dem „Daily Herald“ bereits mancherlei gewohnt. ber eine derartige Ausdrucksweiſe blieb dem Abgeordneten Barnes vorbehalten, der ſich zu den Beſten ſeines Volkes zählt. Barnes ſcheint aber direkt aus einer Kaſchemme geholt wor⸗ den zu ſein, denn die Ausdrucksweiſe, die er be⸗ liebt, ſpricht nicht gerade dafür, daß er die be⸗ ſonderen Eignungen mit ſich bringt, die man von einem ſogenannten Volksführer verlangen darf. Jeder Haß, ſelbſt wenn er noch ſo groß iſt, hat ſeine Grenzen. Daß man in den Krei⸗ ſen der engliſchen Arbeiterparteien voller Neid auf die politiſchen Leiſtungen des National⸗ ſozialismus und des Faſchismus ſieht und den Führer und den Duce haßt, iſt längſt klar, aber neu iſt uns, daß man nunmehr entſchloſſen zu ſein ſcheint, die einfachſten Grundgeſetze der 50flichkeit und des Anſtandes außer acht zu laſſen und ſich ſo zu gebärden, als ſei man im Begriff, die Gemeinſchaft aller Vernünftigen und aller Anſtändigen zu verlaſſen und ſich nicht nur mit ſeinen Handlungen, ſondern auch mit ſeiner Ausdrucksweiſe förmlich im Dreck zu wälzen. Wir dürfen wohl das engliſche Volk, wir dürfen vor allem auch die Klique des Herrn Barnes, alſo die geſamte Mitgliedſchaft des engliſchen Parlamentes fragen. was ſie zu dieſer zweifelhaften Leiſtung des arbeiterpar⸗ teilichen Abgeordneten ſagt oder ob man darauf verzichtet, von ſich aus dieſen Zeit⸗ genoſſen, der ſich befleißigt, fremde Staatsober⸗ häupter in der gröbſten Weiſe zu beleidigen, etwas ruckartig abzuſchütteln. der Nachfolger grlows Moskau. 2 Oktober Der Armeekommiſſar 2. Ranges,. Smir⸗ now, iſt, wie die TAS meldet, zum ſtellver⸗ tretenden Kriegskommiſſar ernannt worden. Zu der Entfernung Orlows von ſeinem hohen Poſten bemerkt der„Daily Telegraph“ daß die Urſache für dieſe wie ſo viele andere, vorgenommenen Aenderungen wohl ein Ge⸗ heimnis bleiben wird Der Wechſel im Oberkommando der Flotte ſei auch nur in einem kleinen Blatt erſchienen. Es ſei über⸗ haupt auffallend daß in der letzten Zeit ſelbſt über ſehr bedeutende Perſonalveränderungen bei den ſowjetruſſiſchen Streitkräften entweder überhaupt nicht oder nur in einem unbedeu⸗ tenden Blatt berichtet werde Der jetzt zum ſtellvertretenden Kriegskom⸗ miſſax ernannte Armeekommiſſar zweiten Ran⸗ ges. Peter Alexandrowitſch Smirnow. iſt einer der neuen Männer im Kommandoſtab der ro- ten Armee und verdankt ſeine Karriere wohl in erſter Linie der Beſeitiaung der Tuchat⸗ ſchewſki⸗Gruppe. r e e ee PF... 7 * 2 — e 8 8 S N . 2 . N N e e 3 e dere n 1 r 2 28 2 2 2 50 N ——— 9————— 8 * — e 55 e e Reſerve hal Ruh! Von Siegfried von Beöczy. Mit lachenden Geſichtern ſind ſie aus dem Kaſernentor gekommen Zwei lange Jahre Dienſtzeit lleaen hinter ihnen, in denen Diſzi— plin und Kameradſchaft ihr Leben ausfüllten und die Pflichten und Anforderungen des Soldatentums ſich ihnen in Fleiſch und Blut prägten. Männer, die dieſe zweijährige harte Waffenſchule der Wehrmacht durchſtanden. werden im Leben überall, wo man ſie hinſtellt. ihren Poſten bis zum Letzten ausfüllen. Sie wiſſen, was man als Vorgeſetzter fordern kann, ſie kennen die Kameradſchaftsbande. die ſich nicht nur von Gleich zu Gleich knüpfen, ſon⸗ dern die ebenſo aut ihre Gültiakeit zwiſchen dem Voraeſetzten und ſeinem Untergebenen behalten. Es iſt der erſte Jahrgang, der zwei Jahre im Dienſt der Waffe ſtand. Die jungen Deut⸗ ſchen gingen zu Beginn dieſer Zeit in der Erwartung fort, nur ein Jahr bei den„Preu⸗ zen“ zu dienen. Sie haben ſeinerzeit, als an einem kalten Herbſtmorgen der Befehl über die Verlängerung der Dienſtzeit verleſen wur de, eine gewiſſe Enttäuſchung niederkämpfen müſſen. Doch das Soldatiſche war ſchon in dem einen Jahre ſo weit in ihnen erſtarkt und geweckt worden, daß ſie wußten. worin die höchſte Tugend des Soldaten liegt. Im ſchwefi— genden Gehorchen, auch wenn es einmal an— ders kommt, als man es dachte und erwartete. Sie blieben ein zweites Jahr bei ihren Kom⸗ panien, bei ihren Schwadronen u. Batterien. Und wenn ſie jetzt zum letzten Male dem Unteroffizier die Hand geſchüttelt haben, wenn ſie zum letzten Male vom Rechnunagsführer ihre Löhnung bekamen und auf der Beklet— dungskammer ihren Exerzierrock, mit dem ſie zwei Jahre durch Felder und Wälder. durch Dörfer und Städte marſchierten. abgegeben haben, dann wird ihnen allen traurig zu Mu⸗ te. Die dunklen Stunden, wo die ſoldatiſche Lebenskurve ein tiefes Tief erreicht hatte— und ſolche Stellen gibt es überall im Leben— jind vergeſſen und das Schöne dieſer Jahre ſtraht von Woche zu Woche mehr in der Exrin⸗ nerung. Die Sorgloſiakeit des Soldatenlebens iſt für den jungen Menſchen ein Geſchenk, das er nicht hoch genug einſchätzen kann. Der Kampf um eine geſicherte Lebensgrundlage, der früher bei dem Jungarbeiter oder dem Lehrling ſchon zeitig einſetzte und in vielen Fällen ein unge— löſtes Problem blieb, iſt durch den Wehrdienſt erleichtert worden. Die zwei Jahre, in denen der junge Menſch die Uniform der Wehrmacht trägt, ſind Jahre, in denen die perſönliche Ent⸗ wicklung ihren Abſchluß findet und in denen der Mann endaültig geformt und geknetet wird. Gergde der Dienſt an der modernen Waffe, am Geſchütz oder am Horchgerät, am Panzerwagen oder im Flugzeug vermittelt „Eindrücke, die ſich unauslöſchlich in das Ge⸗ dächtnis gruben. Niemand, der einmal eine große Nachtübung mit dem Zuſammenwirken aller Waffen erlebte, wird das Bild der Scheinwerfer, die mit ihren weißen Geiſter⸗ armen durch das ſamtene Schwarz der Nacht taſten, mit dem zuckenden Mündunasfeuer der ſchweren Artillerie, mit dem Hin und Her der Meldefahrer auf Motorrädern. deren Lampen magiſch abgeblendet ſind, vergeſſen. Das eigene Ich wird in ſolchen Augenblicken klein, wenn man mit brenneden Augen hinter dem rattern— den ſtoßenden Maſchinengewehr lieat und den glühenden Bahnen der Leuchtſpurmunition nachblickt. Wer in aroßen Manövern Stunden um Stunden, Kilometer um Kilometer in der Marſchkolonne der Infanterie marſchierte, im⸗ mer den bepackten, gekrümmten Rücken des Vordermannes vor ſich, unwiderſtehlich durch den gleichmäßigen Klang der tappenden Schritte mitgezogen, der weiß, welcher Zau⸗ ber und welche Wucht in dem ſchweigenden Rhythmus der Hunderte liegt, die ihre eigene Uebermüdung meiſtern und mit eiſernem Wil⸗ len dem Befehl gehorchen. Aber es gibt noch andere„Reſerviſten“, die in dieſen Tagen ihre Uniform ausziehen. Der Arbeitsdienſt entläßt ſeine Männer nach halb⸗ jähriger Dienſtzeit. Die Jungen, die hier zum zweiten Male in ihrem Leben Bekanntſchaft mit der Uniform machten, die nicht mehr für knappe Stunden Dienſtanzug war,. ſondern plötzlich für immer zum Dienſt⸗ oder Ausgeh⸗ anzug wurde, ſtehen zwiſchen zwei wichtigen Abſchnitten ihres Lebens. Der Auftakt, den der Arbeitsdienſt zum Wehrmachtsdienſt bildet, gibt den jungen Menſchen einen Vorageſchmack der ſoldatiſchen Diſziplin und der hohen An⸗ forderungen, die die Wehrmacht an ſie ſtellt. Es iſt ein frohes Gefühl, das die Reſerviſten in dieſen Tagen beherrſcht. Das Ausſcheiden aus ihrem militäriſchen Dienſtverhältnis ſetzt einen vorläufigen Schlußvunkt unter ihren Ausbildunasweg Der Wehrmachtsdienſtpaß, den ſie am Ende ihrer zwei Jahre erhalten, iſt eines der wichtigſten Dokumente ihrer wei⸗ teren Zukunft. Arbeitspaß und Militärpaß öffnen das Tor zum aroßen Einſatz in dem rieſenhaften Arbeitsprozeß des ganzen Volkes. Diplomalen nehmen eil Berlin. 2. Oktober. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat auch in dieſem Jahre die hie⸗ ſigen fremden Miſſionschefs mit ihren Damen als ſeine Ehrengäſte zur Teilnahme an der feierlichen Begehung des Erntedanktages auf dem Bückeberg am 3. dieſes Monats eingela⸗ den. Dieſer Einladung werden nachſtehend aufgeführte Miſſionschefs— zum Teil mit ihren Gattinnen— Folge leiſten: Die Bot⸗ ſchafter der Türkei, von Japan, Italien und Braſilien, die Geſandten von Griechenland. Finnland, Uruguay, des Irak, von Lettland, Jugſlawien. Ungarn, Belgien. Eſtland. Bo⸗ lipien, der Niederlande, Bulgarien und Guate⸗ mala; ſerner die Geſchäftsträger der Vereinig⸗ ten Staaten von Amerika. von Großbritan⸗ nien, der Union Südafrika, von Columbien, Litauen, der Dominikaniſchen Republik. von Iran. Venezuela, der Schweiz. von Rumänien und Luxemburg. Darmſtadt. 2. Oktober Nicht weniger als 5 Veranſtaltungen füllten den 1. Oktober, einen ſtrahlenden Herbſttaa, in Darmſtadt aus. Sie waren ſämtlich der RS. gewidmet. Hauptamtsleiter Hilaenfeld, Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗-Klink und die Generaloberin der NS.-Schweſtern⸗ ſchaft Käte Böttger beſichtiaten bereits am frühen Morgen das neue Gauhaus der NE B. und nahmen anſchließend an der Vereidigung von 48 NS.⸗Schweſtern im Städt. Saalbau teil, der mit Tannengrün und weißen Dahlten— blüten bekränzt war. Die Berliner Gäſte rich⸗ teten dabei ermahnende Worte der Treue und des Glaubens an die Verſammelten. Die Treue aus dem Glauben ſei die ſtärkſte Kraft im Kampf für das ewige Deutſchland, betonte Hilgenfeldt, während Frau Scholtz⸗Klink die reliatöſe Schlußformel des Treueides auf den Führer„ſo wahr mir Gott helfe“ unterſtrich. Man ſei nicht ſo anmaßend, ſich im Beſitz der richtigen Lehre über Gott zu fühlen aber man wolle nie verlernen, den Schritt Gottes, der 1 die Erde und durch unſer Volk gehe. zu ören. Beihe des Jakob-5prenger-Hauſes Gegen Mittag fand auf dem Steuben-Platz vor dem neuen Gauhaus deſſen Weihe ſtatt, an der neben den Gliederungen der Partei und den Spitzen der Behörden die Bevölkerung und die Jugend Darmſtadts in arößtem Aus⸗ maße teilnahm. Gauamtsleiter Haug hielt die Begrüßunasanſprache. Der Dank der N SV. an den Gauleiter werde durch unermüd— liche Arbeit auch weiterhin einzulösen verſucht. Die größte Freude und Gennatuung habe jedoch der Gauleiter der NSV. dadurch erwieſen, daß er ſeinen Namen auf immer mit dieſem Haus verbunden habe. Gauleiter Sprenger erklärte, dies Haus ſei eine ſicht⸗ bare Bekurdung dafür, daß von den Städten im Rhein⸗Main⸗Gebiet keine vergeſſen ſei. Jede ſolle am Ende ſagen können, ſie habe im Reiche Adolf Hitlers noch etwas dazu bekom⸗ men. Er dankte dem Gauamtsleiter für die ſchöpferiſche Arbeit, die auch dieſes Haus ge⸗ ſchaffen habe. Die Arbeit im neuen Haus müſſe ſtets dem praktiſchen Sozialismus ge⸗ widmet ſein. Darum weihe er es der Kamera⸗ dentreue, wie ſie der Führer lehre und vor— Berlin, 2, Oktober. Die Neubildung deut ſchen Bau⸗ erntums iſt im Jahre 1938 durch Errichtung von 3300 neuen Bauernhöfen mit 60 000 Hektar Geſamtfläche und durch Abgabe von über 10000 Landzulagen mit einer Geſamtfläche von 22 000 Hektar weitergefördert worden. Ins⸗ geſamt wurden rund 82 000 Hektar zu Sied⸗ lungszwecken neu erworben oder beretitgeſtellt. Dieſe Fläche iſt um 15 000 Hektar größer als im Durchſchnitt der Jahre 1919 bis 1932. Sie bleibt allerdings hinter dem Siedlungsergebnis der Jahre 1933, 1934 und 1935 zurück, da im Jahre 1936 andere ſtaatspolitiſche Auf⸗ gaben, hinter denen die Neubildung deutſchen Bauerntums zurückzutreten hatte, vordringlicher durchgeführt werden mußten. Der Grundſatz, jedem Neubauernhof durch ausreichende Flächenzuteilung eine geſicherte Wirtſchaftsgrundlage zu geben, hat im Jahre 1936 zu einer weiteren Vergröße⸗ rung der Neubauernhöfe geführt Im Geſamt— durchſchnitt entfiel 1936 auf einen Neubauern hof eine Fläche von 18,2 Hektar. In den Jahren von 1919 bis 1932 war eine Neuſiedlerſtelle durchſchnittlich nur 10,5 Hektar groß. Mit der Durchſetzung der neuen Richtlinien ſtieg die Fläche eines Hofes auf durchſchnittlich 12,3 Hek⸗ tar im Jahre 1983, 15 Hektar im Jahre 1934 und 17,5 Hektar im Jahre 1985. 1936 wurde demnach mit 18,2 Hektar der bisher höchſte Geſamtdurchſchnitt erreicht. Auch bei der zur Vergrößerung und wirtſchaftlichen Feſtigung beſtehender landwirtſchaftlicher Kleinbetriebe durchgeführ⸗ ten. Anliegerſiedlung wurde die dem einzelnen Anlieger zugeteilte Fläche vergrößert. Im Reichsdurchſchnitt war im Jahre 1936 eine Landzulage zwei Hektar groß. Im Vor⸗ jahr entfielen auf eine Landzulage durch⸗ ſchnittlich 1,58 Hektar und im Durchſchnitt der Jahre 1919 bis 1932 nur 1.5 Hektar. Die insgeſamt in dieſem Zeitraum an Landzulagen verteilte Fläche von 22 000 Hektar iſt mehr als New Pork, 2. Okt. Zu der Aufdeckung eines kommuniſti⸗ ſchen Aufſtandes, den die Kommuniſten für Oktober in Braſilien planten, erfährt die „New Pork Times“ aufſehenerregende Einzel⸗ heiten. Danach gab das Kriegsminiſterium bekannt, daß der Generalſtab eine Geheimkor⸗ reſpondenz der Komintern auffing, die die bra⸗ ſilianiſchen Kommuniſten anwies, einen Auf⸗ ſtand für den 27. Oktober 1937 vorzubereiten. Die Anweiſungen gingen dahin, den Aufſtand möglichſt ſchnell durchzuführen und alle Regie⸗ rungsbeamte, beſonders die Offiziere, die die kommuniſtiſche Bewegung bekämpften, zu beſei⸗ tigen. Kriegsſchiffe ſollten torpediert, Mili⸗ tärflugfelder, Flugzeuge. Kaſernen und öffent⸗ liche Gebäude durch Dynamit zerſtört werden Infolge der erneuten kommuniſtiſchen Propa⸗ ganda erſuchten der„Nem York Times“ zufolge hohe Marine- und Armee⸗Offiziere den Präſi⸗ denten Vargas, ſofort einen 90 tägigen Jakob-Sprenger-haus eingeweiht Ehrenlag der 13 B. im Gau heſſen-Naſſau im Beiſein des Gauleilers lebe. Den Dank der Stadt mittelte kurz Oberbürgermeiſter Wamboldt Während die Hülle von der Hausinſchrift fiel und die Inſchrift Hitlers. die nattonalſozialiſtiſche und die Verwirklichung des echten zunasſaal des einer internen Feierſtunde Hilgenfeldt Ausführungen ſätzlicher Bedeutung über die künftige Arbeit der 150. Ausgehend von der Frage, wozu Verſchwinden der Arbeitsloſiakeit ſichtbaren Rückgang der Not ein ſo Verwaltungsgebäude der NSV. Jakob⸗Sprenger⸗Hauſes von nötig de berelts angebahnte Aufbauarbeit NSV. an der Volksgeſundheit gegenüber. In der Betreuung von Mutter und Kind, der Kräftigung der heranwachſenden Jugend, im Ausbau des Netzes der NS.⸗Gemeindeſchweſtern⸗ Poſten und der NS.⸗Kindergärten auf dem Land liege die dauernde und vornehmſte Ver⸗ pflichtung der NSV. In wenigen Jahren ſei es bereits gelungen, die Säuglingsſterblichkeit in Deutſchland von 7.9 auf 6,59 Prozent herabzl⸗ drücken, das erreichbare Ziel ſeien jedoch 4 bis 3 Prozent. Am Anfang ſteht man erſt bei der Aufgabe einer bewußten, intenſiv betriebener Raſſenpflege, die ſich über Generationen er⸗ ſtrecken müſſe, um den angekränkelten Beſtand des Volkes zu beſeitigen. Dieſe Arbeit müſſe vom Volk ſelbſt geleiſtet werden. Wenn man be⸗ denke, daß die Mitgliederzahl der NSV. in Deutſchland die Achtmillionengrenze überſchrit⸗ ten habe, ſo ſei es klar, daß im Wirken der NSW. der Wille der Nation zur Geſundheit zum Ausdruck komme. Das alles ſei kein Tun aus Schwäche und Mitleid, ſondern Arbeit der Kraft im Dienſt der Nation, um nach dem Wil⸗ len Adolf Hitlers den deutſchen Sozialismus zu verwirklichen. 148 2 Beſichtigung der Erholungsheime Am Nachmittag beſichtigten die Gäſte die Er⸗ holungsheime der NSW. an der Bergſtraße und im Odenwald. Zunächſt fuhr man nach dem 3300 neue deulſche Bauernhöfe Nalien unkerſlützt Dentſchlands Kolonialforderungen doppelt ſo groß wie die im Durchſchnitt der Jahre 1919 bis. 1932 jährlich im Wege der Anliegerſiedlung verteilten Flächen. In dem genannten Zeitraum wurden durchſchnittlich in jedem Jahr nur 6900 Landzulagen mit 10 200 Hektar verteilt. Der am 1. Januar 1937 für die Neubildung deutſchen Bauerntums bei den Siedlungsgeſell⸗ ſchaften vorhandene-Landvorrat belief ſich auf 101000 Hektar. „Gleichberechligung!“ Rom, 2. Oktober. Unter der Ueberſchrift„Gleichberechti⸗ gung“ veröffentlicht die halbamtliche„Azione Colonfale“ einen die ganze erſte Seite füllenden Bericht, in dem Deutſchlands Berech⸗ tigung auf Kolonien beſonders betont wird. Einleitend heißt es, das deutſche Volk wende ſich mit der Entſchloſſenheit einer neu⸗ erſtandenen Nation gegen die jedem hiſtoriſchen und menſchlichen Recht hohnſprechende Tatſache. „ein Volk ohne Raum“ bleiben zu ſollen. Der Führer habe die Kette des Verſailler Diktats ge⸗ ſprengt. Italien habe als erſtes Land ſchon am Tage der Unterzeichnung erkannt. daß man einem großen Volk unmöglich auf die Dauer ſeine Lehensnotwendigkeiten rauben könne. Der Duce habe vor geraumer Zeit in Turin erklärt: „Die deutſche Forderung auf Gleichſtellung iſt vollauf berechtigt und muß, je eher deſto beſſer, anerkannt werden.“ Ein 70⸗ Millionen ⸗Volk könne man, führt das Blatt weiter aus, nicht in enge Grenzen ein zwängen, um ſo mehr als es ſich um ein Volk handelt, das in den 30 Jah⸗ ren ſeiner Kolonialgeſchichte den Beweis ſeiner Fähigkeit und Eneraie, weite Gebiete in Afrika, Aſien und im Stillen Ozean erfolgreich zu kolo⸗ niſieren erbracht hat. Deutſchlands Recht leite ſich nicht nur aus wirtſchaftlichen und volitiſchen, Braſilien verhängt Belagerungszuſtand Jur Abwehr des kommunifliſchen Nevolulfionsplanes ſondern. vor allem aus kulturhiſtoriſchen und menſchlichen Erwägungen ab Ausnahmezuſtand zu erklären, um die Komintern⸗Agenten gründlich bekämpfen zu können. Nach einer Erklärung des Juſtizmini⸗ ſters Soares ſoll der Ausnahmezuſtand in⸗ nerhalb der nächſten 70 Stunden verhängt werden. Der von der braſilianiſchen Regierung bean⸗ tragte Kriegszuſtand wurde vom Parlament ge⸗ nehmigt. Auch die schweiz wehrl ſich Bern, 2. Okt Der ſchweizeriſche Ständerat hatte am Frei— tag darüber zu entſcheiden, ob das vom Kanton Genf erlaſſene Verbot der Kommuniſt⸗ ſchen Partei mit der Bundesverfaſſung übereinſtimme oder nicht. Mit 27 gegen Stimmen wurde das Vorgehen des Kantons Genf, das eine Abänderung ſeiner Verfaſſuns bedingt, genehmigt. Darmſtadt über⸗ „Jakob⸗Sprenger⸗Haus“ frei⸗ gab, verſprach Gauamtsleiter Haua, in dieſem Haus zu wirken für das Aufbauwerk Adolf Boweauna deutſchen Sozialismus.— Anſchließend machte im Sit— bei Hauptamtsleiter arund⸗ denn beim und beim aroßes ſei. ſtellte er der bisherigen Notabwehr-Tättakeit der Mutterheim in Als hach, das an der für Müt⸗ tererholung klimatiſch beſonders geeigneten Bergſtraße liegt. Es dient der Aufnahme bon 48 Müttern: ein 16 Morgen großer Park ſteht zur Verfügung Das Mütterheim Schönberg bei Bensheim hat ebenfalls mehrere Morgen eigenen Pank und bietet bei ſeder Kur 37 er⸗ holungsbedürftigen Müttern Aufenthalt. Dann gings hinauf in den Odenwald. Das Mütter⸗ und Säuglingsheim Lindenfels dient zur Aufnahme von 25 Müttern und 30 Säuglingen. Nicht jeder Gau beſitzt ein„Mutter und Kind⸗ Heim“. Das Heim unterſteht ſtändiger ärztli⸗ cher Ueberwachung, die Heimleiterin iſt in Säuglingspflege und großer Krankenpflege ausgebildet. Im nördlichen Odenwald liegt das eim Rimdidi m. Es iſt imſtande, nach er⸗ olgtem Umbau 60 Jungen für je vier Wochen aufzunehmen. In dieſem auf Berghöhe gelege⸗ nen Heim werden körperlich behinderte, krank⸗ heitsanfällige, aber erbgeſunde Jungen zur vol⸗ len Wiederherſtellung ihrer Leiſtungsfähigkeit durchgebildet. Jum Abſchluß ein Kameradſchafls⸗ abend Nach der Uebergabe der als Muſterbetrieb von der Stadt Darmſtadt angelegten Schweine⸗ maſt⸗Anlage des Ernährungshilfswerks durch Oberbürgermeiſter Wamboldt an die NSW. bildete den Abſchluß des ereignisvollen Tages ein Kameradſchaftsabend im Städt. Saalbau, an dem etwa 1500 Perſonen teilnehmen. Neben den Mitarbeitern der Gauamtsleitung und der Kreisamtsleitung Darmſtadt waren ſämtliche Arbeiter beteiligt, die bei der Errichtung des NSV.⸗Gauhauſes und bei der Erſtellung der Schweinemaſt⸗Anlage beſchäftigt geweſen maren. Im Verlauf des Abends ergriff auch Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger noch einmal das Wort. Reichs gutohahn Karlsruhe-Bruchſal eröffnel Karlsruhe, 2. Okt. Unter freudiger Anteilnahme der Bevölke⸗ rung der Städte Karlsruhe und Durlach wurde am Freitag vormittag die neue Reichsautobahn⸗ ſtrecke Bruchſal— Karſsruhe durch den General- inſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, feierlich dem Verkehr übergeben. Eine heſondere Note erhielt das Ereignis durch die Anweſenheit von über 200 engliſchen Straßen⸗ baufachleuten und Parlamentariern neben den führenden Verſönlichkeiten aus Partei und Staat in Baden. deulſchlands Finanzlage iſt geſund Meersburg. 2. Oktober. Am Freitag wurde hier durch Staatsſekretär Reinhafdt die Dritte Reichsfinanzſchule feierlich eröffnet. 400 Beamte aus allen zen Deutſchlands werden hier in jeweils dre Mo⸗ nate dauernden Kurſen für ihre künftige, Tätig⸗ keit in der Reichsfinanzverwaltung borbexeitet und geſchult. Mit dem 1. Oktober habe eits 400 Lehrgangstchnehmer in der neuen Reichs⸗ finanzſchule ihren Einzug halten Staatsfektetär Reinhardt machte längere grundlegende Aus⸗ führungen über die Finanzpolitit des Reiches. In der Steigerung d. Steuereinkommens ſpiegele ſich mit aller Deutlichkeit der große Aufſtieg der deutſchen Wirtſchaft und die Verbeſſerung der ſozialen Lage der Schaffenden in Deutſchland wider. Stagtsſefretär Reinhardt kam dann auf das große Werk der Eheſtandsbeihilfen zu ſpre⸗ chen und gab hier folgende Zahlen bekannt: Seit Auguſt 1933 bis heute ſind bereits über 800 000 Eheſtandsdarlehen im Betrag von mehr als 500 Millionen RM gewährt worden. Außerdem werden rund 200 000 Eheſtandsdar⸗ lehen jährlich weiter gewährt werden. nene Todesurteile der Zowſels 5 Moskau, 2. Okt. Die ſowjetruſſiſche Provinzpreſſe berichtet wie⸗ der von zahlreichen Prozeſſen wegen „Getreideverderbs und angeblich abſichtlich her⸗ beigeführter Getreideverſeuchung“. Dieſe Tat⸗ ſache läßt darauf ſchließen, daß bei der Einbrin⸗ gung der diesjährigen Ernte große Verluſte in⸗ folge ſchlechter Lagerung und Transportſchwie⸗ rigkeiten entſtanden ſind.— So meldet die Zei⸗ tung„Moſot“ aus Roſtow am Don unter der Rubrik„Chronik“ 16 Todesurteile. Der„AUral⸗ ſkifrabotſchij“ berichtet 5 weitere Todesurteile aus Perm, der„Charkowſki Rabotſchif“ 4 To⸗ desurteile aus Krementſchug, der„Rabotſchij Kray“ 4 Todesurteile aus Jwanowo.— In allen Fällen mußten die Eingangs erwähnten Gründe zur Urteilsbegründung herhalten. Weitere Prozeſſe wegen„Ernteſchädigung“ kündigen an: die„Prawda Sewera“ aus Nowo⸗ ſibirſt gegen 3 Angeklagte, die„Ordſchonikidſer Prawda“ gegen 6 Angeklagte aus Petrowſkoje. — Der bereits gemeldete Prozeß gegen leitende Perſönlichkeiten des Bezirks Kadyfisſt wurde laut„Rabotſchif Kraj“(Jwanowo) nunmehr beondet. 4 Angeklagte, darunter der Porſitzende des Bezirkspollzugsausſchuſſes und der Bezirks⸗ parteiſekretär, wurden zum Tode verurteilt als angeblich„aktive Teilnehmer an einer konter⸗ revolutionären Organiſation, 3 weitere Ange⸗ klagte kamen mit Freiheitsſtrafen von 8—10 Jahren davon— Nach einer Meldung der Saratower Zeitung„Kommuniſt“ verurteilte das dortige Militärtribunal 9 Angeklagte zum Tode durch Erſchießen da ſie nach Feſtſtellung der GPil.⸗Behörden„eine Naphta⸗Pumpma⸗ ſchine an der Wolga in die Luft geſpreugt⸗ haben ſollen wobei nh Perſonen getötet wurden Amerikas Kriegsmarine erhält Juwachs §§ Waſhington, 1. Oktober Der neue 10 000 Tonnen⸗Kreuzer„Brook⸗ lun“ wurde am 1. Oktober auf der Marinewerft im Newyorker Stadtteil Brooklyn in Dienſt ge⸗ ſtellt Der neue Kreuzer. der mit fünfzehn 15 cm⸗Geſchützen ausgerüſtet iſt, weiſt zahlreiche für den amerikaniſchen Kriegsſchiffbau völlig neue Einrichtungen auf. In dem rechteckigen Heck des Kreuzers ſind Flugzeughallen ein⸗ gebaut. 2 . . — — S2 2 2 K 9 dit zevölke⸗ wurde tohahn, eretal. 1, O.. Eine h die taten n den und 0 17 Une * 5 . 14 ner Richtung, aus der das Geräuſch kommt. 7 ieder lauſcht er angeſpannt. Tatſächlich, da iſt doch jemand iſt es wirklich General Samſonow? „Exzellenz!“. Von General Noskoft der Hann, der Tunnenberg verlor ——(Copyright 1934 by Vorhut-Verlag Otto Schlegel dmb l., Berlin Sw 68 (30. Fortſetzung) Vorſichtig macht Kuptſchik einige Schritte in Er ruft. Nichts antwortet. Wieder und wieder ruft er und geht noch einige Schritte weiter. Da hört er jemand laufen. Das iſt be⸗ ſtimmt nicht General Samſonow. Sein Herr konnte ſich nur mit Mühe ſchleppen. Alſo ſchnell zurück und melden, daß jemand im Walde iſt. Eilig begibt ſich Kuptſchik nach jenem Ort, o ex die Offiziere zurückgelaſſen zu haben glaubt und.. ſteht plötzlich vor einer ſchwar⸗ zen Geſtalt. Starr blickt er ſie an. Es iſt Samſonow. „Exzellenz!— Wir haben Sie „Wo ſind denn die andern?“ Samſonow fragt in einem Ton, nichts Beſonderes geſchehen wäre. „Sie lagern an einem Reiſighaufen, wo die erſte Raſt gehalten wurde! Wir müſſen ſchnell zu ihnen hin, weil ſie ſonſt ſchon fort ſein können!“ Schweigend folgt ihm Samſonow. Er hat derart unter ſeinem Aſthma zu leiden, daß er faſt alle fünf Schritte ſtehen bleiben muß. „Da müſſen noch andere Leute im Walde ſein“, ſagt Kuptſchik mit einemmal, um ſeinen Herrn zu veranlaſſen, ſchneller zu gehen. Dieſe Worte machen aber auf Samſonow keinen Eindruck, Langſam gehen beide, der eerführer und der 29 Soldat, durch den ald, in dem es immer heller wird. Kuptſchik iſt offenſichtlich vom richtigen Wege abgekom⸗ men; er müßte ſchon längſt wieder auf die anderen geſtoßen ſein. Halt!“ ſagt Samſonow.„Ich kann nicht mehr weiter— Wir wollen etwas aus⸗ ruhen!“ Sofort breitet der treue Soldat die Reitdecke aus, Samſonow läßt ſich auf ihr nieder und ſchließt die Augen. Aber er ſchläft nicht, er verharrt nur in düſterm Brüten. Vergeblich bemüht ſich Kuptſchik, ihn durch ſeine Erzäh⸗ lung darüber, wie man nach ihm geſucht habe, zu zerſtreuen. Samſonow ſchweigt. Vielleicht hört er gar nicht, was ihm Kuptſchik eifrig und gutherzig vorſchwatzt. 4 Jetzt iſt es ſchon ganz hell. Samſonow wi wieder— Mit Mühe bringt ihn ſein Burſche auf die Beine. 31 nun geh! Danke! Ich geh allein wei⸗ ter!“ Alleine kann man ſich leichter retten!“ „Nein, Exzellenz, ich kann Sie nicht allein laſſen!“ Das gequälte Antlitz Samſonows nimmt plötzlich einen ſtrengen Ausdruck an. „Geh!— Ich befehl es dir!— Sofort!“ Kuptſchik gehorcht. Doch nachdem er einige Schritte gegangen iſt, verſucht er, ſeinem Herrn unmerklich zu folgen. Aber Samſonow wird dies gewahr und ruft mit ſcharfer Stimme in den Wald: ſo geſucht!“ als ob „Geh! Geh!“ f 5 Weiter öſtlich hört man einige Schüſſe fal⸗ * Schon länger als eine Stunde ſind die Offi⸗ ziere wieder auf der Suche nach Samſonow. Kaum daß die Morgendämmerung angebro⸗ chen, hat man ſich darangemacht, den Wald „ ſyſtematiſch abzuſtreifen. Das Fehlen Kupt⸗ ſchiks wird ſofort bemerkt. Sie hören im Rundfunk. Sonntag, den 3. Oktober Deutſchlandſender 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Wetter. Anſchl.: Frohe Deiſen. 69 Senne morgen ohne Sorgen. 1.00: Bolksmuſik und Erntelieder. 11.45: Feſtliche Muſik und Staatsakt des„Deutſchen Erntedanktages 1937 auf dem Bückeberg 14.00: Der Herbſt reiſt über die Erh. 14.0: Die Bauernkrönung. 15.15: Heiterkeit und Fröhlichkeit 16.00: Stuttgart ſpielt auf! 18.00: Schöne Melodien. 19.00: Kernſpruch, Wetter, Nachr. 20.00: Abendmuſik u Ausklang des Deutſchen Ernte⸗ denktages 1987 22.00: Wetter, Nachr. Sport. An ⸗ ae Deutſchlandecho. 22.30—00.55: Muſik zur nterhaltung. Reichsſender Frankfurt 6400: Hafenkonzert. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Morgenmuſik: Chriſtl. Morgenfeier. 9.45: Blutsbewußtſein und Raffeſtolz. 10,00: Schöne Melodien. 11.00: Volksmuſik u. Ernte⸗ lieder 11.45: Feſtliche Muſik u. Staatsakt des„Deut⸗ ſchen Erntedanktages 1937“ auf dem Bückeberg. 14.00: ilitärkonzert. 15.30: Mümmelmann. 16.00: Kon ⸗ rt. 18.00: Ins rechte Licht gerückt! 19.00: Zeit, r. 19.10: Unterhaltungskonzert. 19.40: Sport⸗ ſpieael d. Sonntags, 20.00: Abendmuſik und Aus⸗ klang des Deutſchen Erntedanktages 1937. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter, Nachr aus d Sendebezirk. 22.15: Sportbericht 22.30 Muſik zur Unterhaltung. 24.00 Fis 01.00: Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Waſſerſtand, Wett Gymnaſtik, 8.30: Kathol. Morgenfeier. 9.00: Son tagmorgen ohne Sorgen. 10.00: Wie es euch gef 11.00: Volksmuſik u. Erntelieder. 11.45: Feſtl. Mu u. Stgatsalt des„Deutſchen Erntedanktages 1937“ a dem Bückeberg, 14,00: Muſikal Ae ramm. 14.80:„Kaſperle und des Müllers Löwe“, 15.00: Un term Weizenkranz. 15.30: Choxgeſang. 16.00: Stutt art ſpielt auf. 1800: Bauernlieder u. Tänze. 19.00: Nach Sport. 19.30: Kleine Abendmuſik. 20.00: Abendmuſik und Ausklang des Deutſchen Erntedank⸗ Betr.: Freizeitring in der NRSA⸗Gemeinſchaft „Wir werden ohne ihn anfangen“, Wjalow vor. verlieren.“ Das ganze Waldgelände im Umkreis iſt ab⸗ geſucht. Man dringt noch in die ferner gelege⸗ nen Waldteile vor, in denen ſtarkes Unterge⸗ hölz iſt. Aber alles ohne Erfolg. Man will zum Ausgangspunkt zurückkehren, doch es iſt nicht mehr möglich. Von verſchie⸗ denen Seiten fetzt Infanteriefeuer ein. Man ſucht Deckung in den Gebüſchen, die man noch kurz 1 51 7 abgeſucht hat. Unter dem Schutz des Waldes gelangt man ſchließlich ohne Ver⸗ luſte bis zur Willenberger Chaufſee, auf der ſchlägt „Wir dürfen keine Zeit mehr Kabul, 2. Oktober Am 27. September war das ſeit vier Wo⸗ chen vermißte Lufthanſa⸗Fluazeug D- AN 9 „Rudolf von Thüng“ und ſeine Beſat⸗ zung, die aus dem Direktor der Deutſchen Luft⸗ hanſa, Freiherrn v. Gablenz, dem Flug⸗ kapitän Untucht und dem Oberfunkmaſchini⸗ ſten Kirchhoff beſtand, unverſehrt in Ka⸗ bul gelandet, wo ſie mit aroßen Jubel begrüßt wurden. Nach einer gründlichen Durchſicht der Maſchine wurde am Freitag der Rückflug an⸗ getreten und man rechnet mit ihrem Eintref⸗ fen in Berlin für Sonntag. den 3. Sktober, wo auf dem Flughafen Tempelhof ein feier⸗ licher Empfang ſtattfinden wird. Ueber ihre Erlebniſſe während ihrer Gefangenſchaft ha⸗ ben ſie in Kabul eingehend berichtet. Nachdem ſie Ende Auguſt das Pamir-⸗ Gebirge auf dem Wege über den Wakhan⸗ Paß zum erſtenmale überflogen hatten, waren ſie am 30. Auguſt von Anſchi(China) zum Rückflug nach Kabul geſtartet. Nach etwa achtſtündigem glattem Flugverlauf be⸗ merkte die Beſatzung ein Nachlaſſen der Lei⸗ ſtung des linken Motors ihres dreimotorigen Flugzeuges und beſonders ſtarkem Oelver⸗ brauch. Die Beſatzung entſchloß ſich, bei der Oaſe Lob etwa 30 km öſtlich der Stadt Cho⸗ tan, eine Zwiſchenlandung vorzuneh⸗ men. In anderthalbſtündiger Arbeit gelang es, die Motorſtörung zu beheben. Als die T⸗ AN O) zum Start rollte, um den Weiterflug nach Kabul fortzuſetzen, bekam das Flugzeug plötzlich Gewehrfeuer durch herbei⸗ kommende Soldaten, wobei die Ma⸗ Nom, 2. Oktober. Zur geplanten Dreier konferenz wird in den Preſſeberichten aus London und Paris die Tatſache hervorgehoben. daß allein ſchon der Ton der Einladung, die man an Italien richten wollte, dem Foreign Office nicht gerin⸗ ges Kopfzerbrechen mache. Allem Anſchein nach, ſo erklärt der Londoner Vertreter des„Gior⸗ nale d' Italia“, gewinne in England, wo die ſpaniſche Frage immer mehr wie ein Alpdruck wirke, der franzöſiſche Einfluß die Oberhand. Die vom„Evening⸗Standard“ verbreitete Nachricht, wonach der italieniſche Botſchafter Graf Grandi angeblich im Voraus die Teilnahme Italiens an einer Dreierbeſpre⸗ chugn abgelehnt haben ſoll, hält der gleiche Korreſpondent für eine freie Erfindung. Es ſei umnöglich, daß der italieniſche Botſchafter eine Note noch vor ihrer Uebergabe ablehne, dagegen ſei es nicht ausgeſchloſſen, daß er bei ſeinem Beſuch darauf hingewieſen habe, Italien vertrete immer noch den Standpunkt, daß Be⸗ ſprechungen über eine Freiwilligenfrage am beſten im Nichteinmiſchungsausſchuß geführt werden können. „Lavoro Faſciſta“ bemerkt, daß die ein Panzerauto mit und herfährt. Es iſt nicht mehr Zeit, lange zu überlegen. Die Deutſchen folgen auf dem Fuße. Glück⸗ licherweiſe führt parallel der Chauſſee ein Eiſenbahndamm, der ſtellenweiſe gegen eine Beſchießung Deckung bietet. Einzeln überquert man die Chauſſee und er⸗ reicht den Eiſenbahndamm. Dem Panzerauto gelingt es aber doch, freies Gelände zu faſſen — zu beſtreichen— dennoch kommt man ohne Schaden davon. Nur Oberſt Lebedew muß zurückbleiben, Die Kräfte haben ihn verlaſſen. Beim Springen über einen tiefen Graben ſtürzt er in ihn hin⸗ ein Man rettet ihn vor dem Ertrinken und zieht ihn an den Rand des Grabens. Aber weiter kann er nicht. Regungslos bleibt er an der Stelle liegen, wo man ihn aus dem Waſſer gezogen hat. Der Morgen des 30. Auguſt beginnt zu dammern Maſchinengewehren hin⸗ Vier Wochen in die Ziladelle geſperrt die Erlebniſſe der deulſchen Beſaßung des Pamit-Flugzeuges Spanienfrage geht alle Völker an Es iſt vergeblich, die deulſch⸗ialieniſche Juſammenarbeil zu flören Freiwilligenfrage„keineswegs eine ausſchließ⸗ olf Hitler- Haus. ſytecher: Poſtſchectonto: 52 003 3 U 7 t im 3 Berntttags! Donnerstag und Freiiag von 10—12 Ute. el eite, don 17—18 Mh. aut uu in nach vorheriger Anmeldung. 89 0 Der Kreisleiter. „Kraft durch Freude“ Die Schaffung des Freizeitringes in der NSG. „Kraft durch Freude“, ha 5 als eine Belebung wi Neuordnung des Veranſtaltungsweſens ex⸗ wieſen. tages 1937. 22.00: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. at Mufit zur 9 24.00—01.00: Nacht⸗ muftl. Es iſt aber auch erforderlich geworden, einmal klar und deutlich zu ſagen, dak gegenüber (Fortſetzung folgt.) ſchine mehrere Treffer erhielt. Frhr. von Gab⸗ lenz mußte daraufhin den Start abbrechen Die Beſatzung wurde gefangen genommen und ge⸗ feſſelt auf Pferden ins Gefängnis von Lob gebracht. Später wurden die Gefangenen in die Zitadelle von Chotan übergeführt, wo man ſie zahlreichen Verhören unterwarf. der Kom⸗ mandant nahm den deutſchen Fliegern ihre Päſſe ab und ſandte ſie nach Jarkann. von wo er weitere Inſtruktionen erbat. Die Beſatzung der D⸗ANR Od wurde bei ſchlechter Behandlung wochenlang feſtgehalten. Inzwiſchen brachen in Chotan Unruhen aus, die Zitadelle wurde von Aufſtändiſchen belagert und nach ſchweren Kämpfen eingenommen. 2 Der neue Kommandant ſtellte Herrn von Gablenz und ſeine Kameraden vor die Wahl, entweder innerhalb von 24 Stunden mit der D⸗ANOq abzufliegen oder aber auf Pferden über den Karakoram⸗Paß nach Indien ab⸗ geſchoben zu werden. Die Beſatzung entſchloß ſich für das erſtere. Sie wurde zum Notlande⸗ platz zurückgebracht, wo es ihr nach acht Stun⸗ den angeſtrengteſter Arbeit gelang, die drei Motoren ihrer„Ju 52“, die vier Wochen ohne Schutz im Freien geſtanden hatten, wieder in Gang zu ſetzen. Am Vormittag des 27. Sep⸗ tembers erfolgte der Start zum Weiterflug nach Kabul. Trotz ſchlechteſten Wetters erreich⸗ te die D⸗AN O) nach 5½%ſtündigem Flug ihr Ziel, nachdem abermals das Pamir⸗Gebirge überflogen war. Freiherr von Gablenz und ſeine Kameraden betonen, daß ſie die friebliche Bevölkerung in angenehmer Erinnerung be⸗ halten hätten, jedoch mit äußerſt gemiſchten Gefühlen an die Soldateska zurückdächten. liche italieniſche Angelegenheit darſtelle.“ Eine Oreierbeſprechung über dieſes Thema ließe aber ſtillſchweigend das Geſamtproblem der ausländiſchen Einmiſchung ausſchließlich mit der Frage der italieniſchen Freiwilligen iden⸗ tiſch erſcheinen. England und Frankreich, ſo ſchreibt der Pariſer Korreſpondent des Blattes, ſtehe es frei, Noten zu überreichen. Ebenſo gut aber könne Italien ein Dokument zurückweiſen. das auch nur im entfernteſten einem Ültima⸗ tum ähnlich ſehe oder die tendenziöſe Abſicht verrate, aus einem internationalen ein ita⸗ lieniſches Problem zu machen. Italiens Hal⸗ tung Spanien gegenüber ſei von Muſſolini in ſeiner Rede auf dem Berliner Maifeld erneut klargeſtellt worden. Solange die drohende Ge⸗ fahr einer Bolſchewiſierung Spa⸗ niens beſtehe, ſolange beſtehe auch die Not⸗ wendigkeit einer Abwehr dieſer Gefahr. Der Direktor der„Tribuna“ erklärt in ſeinem Frei⸗ tags⸗Leitartikel, es ſei wahrſcheinlich, daß Ita⸗ lien auf einer Einladung zu der Teilnahme an einer Dreierbeſprechung in Sachen Spaniens „die Forderung erheben werde, Deutſchland bei Verhandlungen über ein ſo wichtiges Problem den ihm gebührenden Platz einzuräumen.“ den Aufgaben, die der nationalſoztauſtiſchen Bewe⸗ gung auf dem Gebiete der Freizeitgeſtaltung und der kulturellen Erfaſſung des deutſchen Menſchen geſtellt ſind, noch viel Unverſtand bewieſen wird. Immer und immer wieder verſucht man, nunmehr unter dem Namen der Ko. als der vom Führer geſchaffenen Freizeitorganiſalion, in gewohnter Weiſe Spiele und Programme an die Oeffentlichkeit bringen, die in unſerem Staat keinen Platz* auf den Bühnen, in den Sälen haben können. Die Partei iſt verpflichtet, hier rüdſichtslos durch⸗ zugreifen, und kann nicht zugeben, daß dann ſolche „Leiſtungen“ noch im Namen der NS.„Kraft durch Freude“, alſo einer Partei liederung, von un vernünftigen Spielleitern und a. tern gezeigt werden. Der Organisation NSG.„Irraft durch Freude“ ſind durch die Eingliederung der NS⸗Kulturge⸗ meinde, ferner durch die Arbeitsabkommen mit dem Reichsarbeitsdienſt, dem 0 ee rer und dem Reichsjugendführer größere Aufgaben für die kom⸗ mende Zeit geſtellt. Der NSF.„Kd.“ iſt für die Zukunft das Ziel geſetzt, die nationalſozialiſtiſche Kulturarbeit in Stadt und Land zu führen und zu vertrete“ Völkerbundsreform auf die lange Bank geſchoben Genf, 30. Sept. Der 28er⸗Ausſchuß für die Reform des Völker⸗ bundspaktes hat Donnerstag abend ſeine Bera⸗ tungen bis auf weiteres abgeſchloſſen. Der Vorſitzende behielt ſich vor, ihn zu gegebener Zeit wieder einzuberufen, um die Frage der Uni⸗ verſalität in Angriff zu nehmen. Wie groß die Anluſt ſelbſt zu den einfachſten und logiſchſten Reformen iſt, zeigt das Schickſal eines Juriſten⸗ berichts über die Frage der Trennung des Völ⸗ kerbundspaktes von den Friedensverträgen. Die⸗ ſer Bericht beſchränkt ſich auf Vorſchläge für die Ausmerzung der unbeſtreitbar überholten Formulierungen im Ver⸗ ſailler Stil. Infolge des Widerſpruchs der Ver⸗ treter der Kleinen Entente konnte der Bericht nicht mehr erörtert werden. Nun ſollen die Re⸗ gierungen der gegenwärtigen Mitgliedsſtaaten befragt werden. Die Völkerbundsverſammlung wird im günſtigſten Falle in einem Jahr damit befaßt werden. In gleicher Weiſe wurde die be⸗ ſonders von Chile gewünſchte Befragung der Nichtmitglieder über die allgemeinen Probleme der Paktreform auf die lange Bank geſchoben. Die Angelegenheit wurde an den Völkerbunds⸗ rat abgegeben. Ich ſehe mich veranlaßt, in Abänderung der Anordnung vom 7. Dez. 1936, betr. Freizeitring in der NSF.„Ko.“, die unter dem Abſatz: Organiſation— Auf⸗ bau des Freizeitrings— Punkt J u. K., die finanzielle Geſtaltung und Verant⸗ wortung für alle Veranſtaltungen durch die NSG.„Kd.“ betreffenden Feſtlegun⸗ gen aufzuheben. Alle übrigen von mir getroffenen 1 Anordnungen vom 7. Dezember 1936, bleiben reſt⸗ los in Kraft und ſind die Hoheitsträger angewieſen, für die Durchführung Sorge zu tragen. Beſonders ſei aber darauf hingewieſen, daß die Organiſation„Kd.“ im Bewußtsein ihrer erwei⸗ terten Verantworkung für das kulturelle Leben des deutſchen Volkes auch im Kreis Heppenheim reſtlos unterſtützt werden muß. Dies inbeſondere dadurch, daß bei Feſtlegung von Terminen für Veranſtaltungen in erſter Ninie die NSG.„Koc.“ ihre Aufgaben erfüllen muß, und dam erſt alle Organiſationen, die nur ab und zu oder nebenbei mal eine Veranſtaltung, d. h. Frei⸗ zeitgeſtaltung durchführen, eine Terminzuteilung zu erwarten haben. Die Bewegung hat mit vielen anderen Aufgaben auch die der Neugeſtaltung des deutſchen Kultur ⸗ lebens übernommen, und muß ich deshalb von allen beteiligten Organiſationen, Vereinen und Vereini⸗ gungen reſtloſe Disziplin verlangen. Kreispropagandaleiter. Betr.: Erntedankfeſt am 3. Ottober 1937. Beflaggung. Die Ortspropagandaleiter werden hiermit noch mals darauf hingewieſen, daß am Erntedanktag eine einheitliche Beflaggung durchzuführen iſt. Bis ſpäteftens 8 Uhr morgens, iſt die Fahne dez Bewegung zu hiſſen, einheitlicher Zeitpunkt iſt ört⸗ lich bekannt zu geben. Es geht nicht an, daß ein Volksgenoſſe um 10 und andere wieder erſt um 14 Uhr die Fahne heraushängen. Betr.: Erntedankfeſt am 3. Ortober 1937. Uebertragung. Die Uebertragung vom Bückeberg beginnt be⸗ reits um 12 Uhr. Jedoch iſt für den Gemein⸗ ſchafts empfang erſt ab 13 Uhr einzuſchalten. Der Gemeinſchaftsempfang iſt durch den Hoheitsträger bezw. feinen Beauftragten zu eröffnen und mit kurzem Schlußwort zu beenden. Sowohl die deutſchen Lieder, wie das Sieg Heil auf den Führer ſind nicht mehr zu übertragen, ſondern werden örtlich ge⸗ ſungen bezw. ausgebracht. Betr.: Erntedankfeſt am 3. Oktober 1937. Gemeinſchaftsabende. Die Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände ſind ebenſo wie die Bevölkerung in den Orts⸗ gruppen und Stützpunkten darauf hinzuweiſen, daß am Abend des Erntedankfeſtes die von der Partei veranſtalteten Gemeinſchaftsabende zu beſuchen sino, und hierbei reſtloſe Beteiligung erwartet wird. Betr.: Tagung am 10. Oktober in Birkenau. Die Ortspropagandaleiter, Ortswarte der NS. „Kdß.“ und die Volksbildungsreferenten werden ſchon jetzt darauf hingewieſen, daß am 10. Oftober 1937 eine Ta gung stattfindet, und wollen ſich unter allen Umſtänden dieſen Tag freihalten.(Er⸗ ſcheinen in Uniform iſt Pflicht). Parteſangeichloßene Verbände NSLB., Kreis Heppenheim. Betr.: Fußball. Wie in anderen Kreisgebieten des RSB. wird nun auch in unſerem Kreisgebiet eine Lehrermann⸗ ſchaft Wettkämpfe austragen. Die vorläufige Mann⸗ ſchaftsaufſtellung lautet: Holzamer Sutter Reinhard (Seppenh.)(Viernheim;(Möͤrlenb.)(Kirſchh.) Knapp Müller Hinkel (Mörlenbach)(Viernheim)(Sonderbach) Robert Borgenheimer (Mengelbach)(O.⸗Laudenbach) Plenk Heil März (Seppenheim) Ehe unſere Kreislehrermannſchaft gegen die Lehrer⸗ mannſchaft anderer Kreiſe antritt, erprobt ſie zu⸗ nächſt ihre Kräfte in einem Uebungsſpiel gegen die 1. Mannſchaft der Ober⸗Realſchule Heppenheim, damit zu ſchwach beſetzte Poſten durch beſſere Spieler erſetzt werden können. Kameraden, die eben⸗ falls Luſt und Liebe zum Fußballſport haben, werden gebeten, ſich am kommenden Montag 4. Oktober, 14.30 Uhr, in Sport(schwarze Hoſe, weißes Hemd), auf dem Sportplatz am Schwimm⸗ dab einzufinden, zumal 2 4 der vorgemerkten Ka⸗ neraden wahrſcheinlich nicht antreten können.(Für dieſe beiden müſſen alſo zwei noch„unbekannte örößen“ einſpringen). Der Wettlampf der Kreislehrermannſchaft gegen ie Oberrealſchule Heppenheim ſteigt am Montag, en 4. Okt., 15 Ahr auf dem Sportplatz al chwimmbad! Auskunft erteilt Kamerad Plenk, Heppenheim. Heinrichſtr. 18½0. S S 9— 2— De 3 n——— 8— e B 8 CCT N e — e e * 9— 2 8 Von Gallipoli nach Paris— von Wrangel bis Kutiepoff Die„Wei ze Armee Die letzten Monate der Wrangel⸗Armee— Armee ohne Waffen— Zentrale der weißruſſiſchen Frontkämpfer⸗Organiſation: Paris— Das Werk Kutiepoffs Die Tragödie der Wrangel-Armee Es iſt jetzt 17 Jahre her, da vollendete ſich die Tragödie der weißruſſiſchen Armee. Ab⸗ gekämpft, verhungert, waffenlos wurden die Reſtdiviſionen des Generals Wrangel in Kon⸗ ſtantinopel, das damals von Franzoſen und Engländern beſetzt war, interniert. Soldaten und Offiziere, die einſt auf Seiten Frankreichs und Englands geſtritten hatten. wurden einer nicht gerade ehrenvollen Behandlung aus⸗ geſetzt. 17 Jahre! Das iſt eine lange Zeit. 17 Jahre in der Fremde. 17 Jahre im Malſtrom des Elends, der Emigration, des Hungers. 17 Jahre mit der brennenden Sehnſucht im Her⸗ zen, zurückzukehren in das Vaterland. das von landfremden Gewalthabern reaiert wird. Doch die Zeit der furchtbaren Entbehrungen und Enttäuſchungen konnte den Lebens willen, die Energie, den Patriotismus jener 60000 Män⸗ ner des Generals Wrangel, jener ruhmreichen weißen Armee, die der Uebermacht des Bol⸗ ſchewismus ſolange ſtandgehalten hatte, nicht zerſtören. Die Kosaken auf Lemnos Man hatte ihnen die Waffen genommen, man hatte ſie interniert als wären ſie Kriegs⸗ gefangene, man warf ihnen die Lebensmittel und die Bekleidungsſtücke vor die Füße, als wären es Bettel⸗-Almoſen. Franzöſiſche Nig⸗ gertruppen brachten zum Beiſpiel die tapferen Koſaken auf die Inſel Lemnos, eine Inſel, die nichts weiter war als ein kahler Felſen im Meer, auf den glühende Sonne ihre Fieber⸗ ſtrahlen ſandte. Ein Felſen. auf dem es kaum Waſſer gab, keine Bäume. kein Gras und keine Blumen. Die Söhne der Steppe, an die un⸗ endlichen Weite ngewöhnt, ſaßen nun auf die⸗ ſem kargen felſigen Eiland. Aber ſie verloren nicht eine Sekunde den Mut. Sie bauten ſich eine Stadt, eine Kirche, ein Krankenhaus. Sie ſchufen eine Kanaliſation. Es mag wohl das letzte große Erlebnis dez Barons Wrangel geweſen ſein, als er nach Jahren ſeine Koſaken beſuchte und ſtatt einer verzweifelten Horde von Menſchen eine wohl⸗ organiſierte Armee vorfand, deren Muſikkorps ihn mit ſeinem Lieblings⸗Armeemarſch, dem Marſch von Preobrajenſky, begrüßte. General Kutiepoffs waffenlose Armee Die ruſſiſchen Freiwilligen⸗Formationen wurden zunächſt auf Galipoli interniert. Das Vaterland war fern, die Zukunft düſter, die Waffen fort. Dennoch blieben die Freiwilligen eine Armee. Tag für Tag ererzierten ſie. Strenge Diſziplin wurde gehalten. Studenten und Profeſſoren, Arbeiter und Soldaten, ak⸗ tive Leutnants und ehrwürdige Generale füg⸗ ten ſich den Geſetzen des Lagers. Wer nicht parierte wurde ausgeſtoßen und ſah in Kon⸗ ſtantinopel einem entſetzlichen Hungerdaſein entgegen. Kommandant war der General K u⸗ tiepoff. Der einzige zarentreue Offizier, der in den Tagen der Februar-Revolution in den Straßen Petersburgs den Aufſtändiſchen erfolgreichen Widerſtand leiſtete. Auf dieſer troſtloſen Inſel wurden die Grundlagen zu einer Kameradſchaft gelegt, die trotz aller Wi⸗ derſtände die Mannen des General Wrangel auch im Exil, auch als ſie in alle Länder Euro⸗ pas zerſtreut wurden, zuſammenhielt. Die Wanderung nach Serbien Eines Tages kam der Taa der Auflöſung. Die Entente drohte mit Entzug der Lebens- mittel. Serbien und Bulaarien erklärten ſich bereit, Kontingente der weißruſſiſchen Armeen aufzunehmen. Serbien und Bulaarien ſtatteten ſo dem alten Rußland ein Teilchen des Dan⸗ kes ab, den ſie durch die Befreiuung vom tür⸗ kiſchen Joch im 19. Jahrhundert dem alten Rußland ſchuldig waren. Die Soldaten des Zaren, die Soldaten des Generals Wrangel wanderten weiter nach Serbien und Bulga⸗ rien. Eine Tragödie, aber auch ein erſchütterndes Bekenntnis der Solidarität, erlebte nun Europa. Zehntauſende von ruſſiſchen Sol⸗ daten, die den Tag über mit dem Spaten, mit dem Pflug in Sümpfen und in Urwäldern ſchwerſte Arbeit verrichteten, legten am Abend ihre alten ruhmreichen Uniformen wieder an. Sie blieben vereinigt in ihren Regimentern. Die Weiße Armee lebte weiter. Jede freie Stunde gehörte den Kameraden. Offizierſchu⸗ len entſtanden, die Jugend wurde militäriſch erzogen. Sie hatten keine Waffen, aber ſie be⸗ hielten ihre Diſziplin. Die Orden aus den Feldzügen des Weltkrieges und des Bürger⸗ krieges wurden Heiligtümer. Sie exerzierten und rüſteten für den großen Tag, da ſie ihr Vaterland wieder befreien konnten. Gleichgül⸗ tig, wann dieſer Tag heraufdämmern würde. Die„Weise Armee“ von Paris Aber nicht nur nach Serbien und Bulgarien wanderten die Soldaten Wrangels weiter. Sie kamen nach Paris. nach Berlin, nach Wien, nach Budapeſt. In den Großſtädten Europas verſchwanden ſie in der Maſſe der werktätigen Bevölkerung. Aber ſie blieben auch in dem Strudel der Weltſtädte beieinander. Jener General Kutiepoff, der in Gallipoli die Diſziplin der Truppen gerettet hatte, wur⸗ de auch ihr Organiſator im Exil der Groß⸗ ſtädte. Er gründete die Vereinigung der ruſſi⸗ ſchen Frontkämpfer, eine Organiſation, die über ganz Europa verbreitet iſt, deren ſtärkſte Stütze naturgemäß in Serbien und Bulgarien liegt. Die kleinſten Einheiten dieſer Organiſa⸗ tion, die die Angehörigen eines Regiments, das in den Bürgerkriegen zuſammenkämpfte, umfaſſen, bilden Kameradſchaften. Die Kame⸗ radſchaften ſchließen zu Unionen zuſammen, die wieder vereinigt ſind in der Dachorganiſa⸗ tion. In Frankreich zum Beiſpiel zählt man hundert Kameradſchaften und acht Unionen, 15 denen die Union Gallipoli die bedeutendſte iſt. Die Geſamtmitgliederzahl 60 000 in Europa. Seit 1920 treffen ſich die ruſſiſchen Soldaten, die heute Arbeiter, Handelsreiſende, Kellner, Muſiker ſind und deren Offiziere zum aller⸗ größten Teile Taxichauffeure geworden ſind. in ihren Heimen. Viele der Unionen und Ka⸗ meradſchaften verfügen über eigene Speiſe⸗ beläuft ſich auf häuſer, über eigene Bibliotheken. Manche ha⸗ ben ſich kleine Muſeen eingerichtet und jede trägt den Namen eines ruſſiſchen Regiments. Eines Tages erlebte ſogar Paris das Schauſpiel eines Aufmarſches der ruſſiſchen Armee im Exil. Am Arc de Triomphe defelier⸗ ten die Bataillone in ihren alten Uniformen, geführt von Generalen und Oberſten, vor dem Grab des unbekannten Soldaten. Als Gene⸗ ral Wrangel ſtarb, verſetzten Tauſende ſeiner Soldaten ihr letztes Gut, um an ſeiner Be⸗ erdigung in Serbien teilzunehmen. Kein Wunder, daß die Bolſchewiki die weiße Armee mit allen Mitteln bekämpfen. Es be⸗ gann damit, daß Komintern⸗Terroriſten die Yacht des Generals Wrangel in die Luft ſprengten. Zwei Jahre ſpäter wurde General Wrangel vergiftet. 1930 im Januar wurde der Gründer der weißruſſiſchen Frontkämpfer⸗ Organiſationen, General Kutiepoff, am hell⸗ lichten Tage aus Paris entführt und ermor⸗ det. Jetzt iſt General v. Miller, dem Nachfol⸗ ger des Generals Kutiepoff, dasſelbe furcht⸗ bare Schickſal bereitet worden. Aber trotz aller Terror⸗Akte ſteht die Orga⸗ niſation der Frontkämpfer weiter feſtgefügt bereit, wenn die Stunde gekommen iſt, mit den bolſchewiſtiſchen Mördern ee 4 w. b. In Arizona steht man vor einem Rätsel Das Gold im„Berg des Aberglaubens“ Verirrter entdeckt einen Schatz— Aber er ſchweigt New Pork, im Oktober. Mitten im Staate Arizona erhebt ſich ein hoher Berg mit zerklüfteten Schluchten und ſpitzen Klippen, den man Superſtition moun⸗ tain“,„Berg des Aberglaubens“ nennt. In der Geſchichte Arizonas hat dieſer Berg ſchon oft eine Rolle geſpielt. Unter anderem heißt es, hier liege eine Goldgrube verſteckt, die ſogenannte „Dutchman⸗Mine“. Schon mancher verirrte ſich auf der Suche nach dieſer geheimnisvollen Mine in den dunklen, labyrinthartigen Schluchten des Berges und kam elendig um oder ſtürzte von den Klippen zu Tode. Nun hat ein Bürger der Stadt Phönix, Mr. Charles Williams, ein 1 merkwürdiges Erlebnis im„Berge des Aberglau⸗ bens“ gehabt. Spurlos im Berge verſchwunden. Herr und Frau Williams machten eine Wo⸗ chenendfahrt im Auto. Dabei kamen ſie an dem„Berg des Aberglaubens“ vorbei. Char- les Williams hielt an, er wollte allein einen kleinen Erkundungs⸗Spaziergang durch das geheimnisvolle Gelände machen, von dem er ſchon viel gehört hatte. Er erklärte alſo ſeiner Frau, daß er in ſpäteſtens zwei bis drei Stun: den zurückkehren werde und machte ſich auf den Weg. Frau Williams wartete geduldig zwei Stunden, drei Stunden, fünf Stunden. Die Sonne verſchwand hinter den ſpitzen Zak⸗ ken des Gebirgsgeländes und Frau Williams war noch immer allein. Dieſe hielt das War⸗ ten nicht mehr länger aus und fuhr mit dem Wagen nach der Ortſchaft Maricopa, wo ſie beim Sheriff Meldung von dem Verſchwinden ihres Mannes erſtattete. Der Sheriff erklärte, Herr Williams ſei nicht der erſte, der ſeine Neugier in dem verfluchten Berge mit dem Tode bezahlt hätte. Die arme Frau brach in Tränen aus und flehte den Beamten an, ſofort Hilfe herbeizurufen. In⸗ zwiſchen hatte aber ein ſintflutartiger Regen eingeſetzt, ſo daß es Wahnſinn geweſen wäre, noch dazu mitten in der Nacht, nach dem Ver⸗ ſchollenen zu ſuchen. Flugzeug ſucht vergeblich. Am anderen Morgen brach dann eine Ret⸗ tungsexpedition, beſtehend aus den Sheriffs der Ortſchaften Maricopa und Pinal ſowie einigen Polizeiſergeanten auf und ſuchte erſt einmal nach den Fußſpuren des Vermißten. Schlamm und Regen hatten aber alle Spuren verwiſcht. So mußten die Männer das Berg⸗ gelände aufs Geratewohl durchſtreifen. Sie rie⸗ fen laut den Namen„Williams“, doch nie⸗ mand antwortete. Am nächſten Tage wurde ein Flugzeug ein⸗ le, das aber auch nichts ausrichten konnte. Wegen des Regens war die Sicht gering. Mittlerweile war die Nachricht von Charles Williams Verſchwinden in ſeinem Wohnort Phönix bekannt geworden. Er gehörte dort einem ehemaligen Frontſoldaten⸗Verband an, der„American⸗Legion Poſt“. Zweihundert ſei⸗ ner Kameraden nahmen ſich ſofort Urlaub und fuhren in das Berggelände, um Williams zu ſuchen. Williams war auch noch Mitglied eines Clubs, des Dons⸗Club. Seine Club- freunde ſahen es als Ehrenſache an, hinter den früheren Frontſoldaten nicht zurückzuſtehen. Mehrere Autobuſſe mit Clubmitgliedern roll⸗ ten am„Berge des Aberglaubens“ an, und in verſchiedenen Gruppen wurden nun die Schluchten durchſtreift. Aber alle noch ſo gründliche Suche blieb erfolglos. Allgemein hielt man Charles Williams für verloren. Das„Waſchfaß voll Gold“ Und da— genau 85 Stunden nach ſeinem rätſelhaften Verſchwinden— tauchte Charles Williams aus einer der Schluchten wieder auf. Ein halb verhungerter, wüſt ausſehender Mann, mit völlig zerfetzten Kleidern. Nachdem man ihm zu eſſen und zu trinken gegeben hatte, erzählte er eine erſtaunliche Geſchichte. Er habe ſich verirrt und ſei in eine Schlucht geſtürzt, aus der er erſt nach übermenſchlichen Anſtrengungen herausſteigen konnte. Er habe aber Glück im Unglück gehabt. Denn er wiſſe jetzt, wo ſich die geheimnisvolle„Dutchman⸗ Mine“ befinde. Ganz zufällig habe er den Schatz entdeckt und„mindeſtens ein Waſchfaß voll Gold“ mit eigenen Augen geſehen! Seine Freunde ſtarrten ihn ungläubig an. Aber da griff Charles Williams in die Taſche und holte eine Handvoll Goldkörner hervor. Wirk⸗ lich echte Goldkörner, wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte. Ein Juwelier kaufte ſie für 400 Dollars. 7 Ein ſpaniſcher Schatz Die Nachricht von der Entdeckung der Gold- mine hatte ſich bald im ganzen Staate Arizona herumgeſprochen, und zahlreiche Leute bekun⸗ deten ihr Intereſſe. Dr. Rolf Alexander, ein kanadiſcher Ingenieur, der ſich eingehend mit der Geſchichte des„Berges des Aberglaubens“ befaßt hatte, prüfte die Goldkörner und er- klärte ſie für Zahngold! Nach ſeiner Meinung hatten Diebe nach einem lohnenden Einbruch bei einem Zahnarzt ihre Beute in einer Höhle des Berges verſteckt, und Williams war nur zufällig darauf geſtoßen. Dieſe Behauptung rief andere Wiſſenſchaftler auf den Plan, die eine neue, wahrſcheinlicher klingende Theorie aufſtellten. „Williams Goldkörner“, erklärte Profeſſor A. R. Etzwiller, ihr Wortführer,„ſind weder Naturgold noch Zahngold. Sie ſind die Er⸗ gebniſſe eines Schmelzungsprozeſſes, dex be⸗ reits vor Jahrhunderten von den ſpaniſchen Koloniſten vorgenommen worden iſt. Die Spa⸗ nier, deren Anweſenheit in der Nähe von Ma⸗ ricopa erwieſen iſt, haben ihren Goldſchatz im Gebirge verſteckt. Charles Williams muß im Intereſſe der archäologiſchen Wiſſenſchaft auf⸗ e werden, ſeine Fundſtelle bekannt zu geben. Das Rätſelraten geht weiter So war denn Williams auch nicht ſehr über⸗ raſcht, als eines ſchönen Tages die Polizei mit einem Auto bei ihm vorfuhr und ihn erſuchte, mitzukommen, um zu zeigen, wo„mindeſtens ein Waſchfaß voll Gold“ verborgen liege. Aber ſonderbar—der gute Mann konnte plötzlich den Weg nicht mehr finden. Er habe ſich ja damals verirrt, erklärte er, und er wiſſe nicht mehr genau. wo er überall geweſen ſei. Ganz Akizona ſchmunzelte.„Würden Sie denn die Fundſtelle verraten“, fragte einer den andern, „wenn Sie wüßten, wo mindeſtens ein Waſch⸗ faß voll Gold' verborgen liegt?“ Damit endet einſtweilen die myſteriöſe Ge⸗ ſchichte. Charles Williams bleibt auch wei⸗ terhin ſtumm wie ein Fiſch. Niemand kann ihn veranlaſſen, nähere Angaben zu machen. Viel⸗ leicht vermag er ſich wirklich nicht mehr zu er⸗ innern? Oder iſt er ein ſchlauer Fuchs, der ſelbſt in aller Stille ſein„Waſchfaß voll Gold' in Sicherheit bringen will? Das große Rätſel⸗ raten geht weiter. Das einzige, was bisher an realer Grundlage vorhanden war, ſind eine Handvoll Goldkörner, die ein geſchäftstüchtiger Juwelier in der Stadt Phönix(Arizona) im⸗ mer noch in ſeinem Schaufenſter ausliegen hat. Von Börsen und Märkten fneln-maimtscne abendpörse Tendenz: feſt An der Abendbörſe blieb die Tendenz feſt und das Geſchäft war verhältnismäßig lebhaft, da weitere Kundſchaftsaufträge vorlagen. Die Kuliſſe zeigte nur wenig Unternehmungsluſt, wobei mitſprach, daß aus der een von Klöckner noch kein Ergebnis vorlag, inoffiziell verlautete ein Dividendenſatz von 5(4½) Proz. Gegen die Mittagsſchlußnotierungen ergaben ſich vielfach weitere Beſſerungen von etwa ½—/ Proz. Lebhafter waren Mannesmann mit 124½¼—124½(123⅛). Klöckner lagen mit 133 be⸗ hauptet, während Buderus in teilweiſer Anpaſſung an Berlin ¼ Proz. nachgaben auf 125 ¼, auch Verein. Stahl waren ¼ Proz. leichter mit 119 ½. Otavi Mi⸗ nen notierten unverändert 33. Etwas feſter lagen JG. Farben mit 165¼(165), Moenus Maſchinen mit 124¼(123 ¼), Deutſcher Eiſenhandel mit 149, Licht und Kraft mit 156(155 ¼), Felten mit 136½% Junghans mit 135½(135), Kaufhof mit 60¼(595/) und Hapag mit 87¼(87) ſowie Conti Gummi mit 191(190). Daimler blieben mit 143 ½ voll behaup⸗ tet, ebenſo Adlerwerke mit 116 ¼. Im Freiverkehr lagen Raſtatter Waggons etwas niedriger mit 58 bis 54 nach 55—56. Das Rentengeſchäft war klein. Einige Goldpfandbriefe hatten Umſatz bei unveränderten Kurſen, Farben⸗Bonds zogen ½¼ Proz. an auf 131 /, 4½ Proz. Krupp unverändert 99˙¼.* Freiverkehr wurden Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,85 umgeſetzt. detreldemärkie Preisfeſtſtellung für den Marktverkehr des Getreide⸗ großmarkts Worms(Wormſer Börſenverein e. B.) zu Worms vom 1. Oktober 1937.(Die Notierungen gelten für 100 kg bei Barzahlung in Reichsmark, ſo⸗ weit nichts anderes vermerkt. Die Mehlpreiſe ver⸗ ſtehen ſich für Abnahme von mindeſtens 10 Tonnen frei Empfangsſtation, gemäß Anordnung der WV. Für mitlenſchin Reichsmühlen chlußſcheins. Getreide ohne Müh⸗ lenfabrikate mit Sack.) Weizen, Preisgebiet Wö 20 frei Mühle 21.30, Roggen, Preisgebiet R 19 19.80, Hafer, Preisgebiet 14 16.30, Braugerſte, rheinheſſiſche 21.50, Braugerſte, Ried 21.50, Braugerſte, pfälzer 22.00, alle Braugerſte frei Erzeugerſtation, vollwertige Brau- gerſte. Futtergerſte, Preisgebiet 11 17.20. Weizenmehl, Type 812, Preisgebiet W 20 29.45 plus 50 56. Rog⸗ genmehl, Type 1050, Preisgebiet R 19 23.50 plus Pfg. Weizenkleie, Preisgebiet W220 11.20. Roggen⸗ kleie, Preisgebiet R 19 10.50. Kartoffeln laut Preis- beſtimmung. Luzerneheu, Wieſenheu(beide ab rhein⸗ heſſiſcher, pfälziſcher Verladeſtation) beide Heuſorten waren ohne Notiz. Roggen⸗Weizenſtroh, Gerſten⸗ Haferſtroh(ab rheinheſſiſcher, pfälziſcher Verladeſta⸗ tion) beide Strohſorten laut Preisbeſtimmung. Mainzer Getreidegroßmarkt. Es notierten je 100 kg in RM.: Weizen Wö 19 21.10 waggonfrei Mühlen⸗ ſtation., Roggen R 18 19.70 waggonfrei Mühlenſta⸗ tion, Futterhafer H 14 16.30 ab Station, Erzeuger⸗ feſtpreis, Futtergerſte G 11 17.40 ab Station, Er⸗ zeugerfeſtpreis. Weizenkleie W 19 11.10 brutto mit Sack ab Mühle, Roggenkleie R 18 10.40 brutto mit Sack ab Mühle, Braugerſte 21.50 Erzeugerfeſtpreis frei Station, Biertreber 14.00 ohne Sack, abrik⸗ höchſtpreiſe, Malzkeime 13.40 dto., Wieſenheu loſe 5 60 bis 680, drahtgepreßt 7.00—7.20 rachtpaxität Mainz, Luzerneheu loſe 6.60—7.00, gebündelt 7.00 bis 7.40 ab rheinheſſiſche Verladeſtation, en; Weizenſtroh loſe oder bindfadengepreßt 2. 3.00, drahtgepreßt 3.00.30, Hafer⸗Gerſtenſtroh bind⸗ fadengepreßt 2.40—2.70, gebündelt 3.20.50 alles Höchſtpreiſe Frachtparitäke Mainz. Tendenz:„Das 5 de. in Brotgetreide iſt infolge der Feldarbeiten, insbeſondere der Weinbergsarbeiten, klein. 95 C((((ũã dd èͤK Treibſloff aus dem Veſur Pläne eines italieniſchen Ingenieurs Es iſt für unſere Zeit charakteriſtiſch, daß die Ingenieure und Techniker ſich an große Projekte heranwagen, die vor wenigen Jahrzehnten noch als völlig utopiſch galten. Phantaſie eint ſich mit Scharfſinn, um die Naturgewalten zu meiſtern und ihre Kräfte dem Wohl der Menſchheit nutz bar zu machen. Jetzt kommt aus Rom die Nach⸗ richt, daß der kürzlich verſtorbene italieniſche Ingenieur Cardini genau ausgearbeitete Pläne hinterlaſſen hat, die nichts geringeres zum Ziel haben als die Verwertung der Veſuv⸗Gaſe. Cardini hatte die dem Vulkan entſtrömenden Gaſe einer eingehenden Analyſe unterzogen. Vo⸗ lumen und Dichtigkeit der Gaſe fanden genau⸗ eſte Berechnung. Jahrelang hatten ſich Cardinis Forſchungen und Verſuche hingezogen. Als ſich zufriedenſtellende Ergebniſſe zeigten, hinderte ein plötzlicher Tod den eifrigen und unermüd⸗ lichen Forſcher an der praktiſchen Erprobung ſeiner Studien. Die im Nachlaß Cardinis ge⸗ fundenen Aufzeichnungen erweiſen die Möglich⸗ keit. auf dem Veſuv eine Energieſtation von höchſter Leiſtungsf higkeit zu errichten. Das In⸗ nere des Vulkans birgt ſchier unerſchöpfliche Vorräte eines hochwertigen Treibſtoffs, der ſich aus entſprechender Umwandlung der Gaſe ge⸗ winnen läßt. Mutter Natur bewährt ſich hier als ver⸗ ſchwenderiſche Schenkerin. Ungeahnte Ausſichten eröffnen ſich. Eine Verwirklichung des auf den erſten Blick phantaſtiſch anmutenden Planes iſt im neuen Italien durchaus zu erwarten. Dabei braucht man indeſſen nicht zu befürchten, daß das edelſchöne Profil des Veſups durch häßliche Schornſteine entſtellt werden könnte. selbſtmord mit goldener Kugel New Pork, im Okt. Jahrzehnte hindurch war der einſtige Multi⸗ millionär Toppuis eine ſtadtbekannte Figur der kanadiſchen Großſtadt Toronto. Er verſchwendete ſeine Reichtümer in der Befriedigung exzentri⸗ ſcher Launen, deren Seltſamkeit in ganz Kanada immer wieder Aufſehen erregte und zur Bildung höchſt abſonderlicher Legenden Anlaß gab. Schließlich war Toppuis mit ſeinen Millionen und aber Millionen am Ende. Der ihm verblie⸗ bene Reſt hätte jedoch zu einer beſcheidenen Le⸗ bensführung gut und gern gereicht. Aber Top⸗ puis konnte und wollte wollte ſich nicht mit glanzloſer Dürftigkeit abfinden. Wie ein rechter Snob ſuchte er nach einem ſenſationellen Ab⸗ gange von der Bühne des Lebens. In der Tat— er inſzenierte einen grotesken Schlußeffekt. Er ließ ſich von einem Juwelier eine maſſiv goldene Revolverkugel ſchmieden, lud mit dieſer ſeinen edelſteinverzierten Prunkrevolver und brachte ſich dann einen tödlichen Herzſchuß bei. gelten die A des ack. Seine Nr. 40 Sonntag, den 3 Oktober 1937 Mutter Erde Der Städter, der in Jahr und Tag ein⸗ mal aufs Land hinaus fährt, kennt meiſt weder Bauer noch Dorf. Er kehrt im Gaſt⸗ 3 ein, verlebt mit denen, die mit ihm men, ein paar fröhliche Stunden und hetzt dann wieder zum mehr oder weniger 12 fel Bahnhof, um heim zu fahren.— Wie ſoll dieſer Städter je hinter das Geheimnis von Dorf und Bauer kommen? Er weiß nicht um die tiefe Gemeinſchaft der Leute im Dorf, die Generation um Generation bebe geblieben ſind auf ihrer Scholle Er begreift nicht, daß ſie nicht hinaus können aus ihrer Gemeinſchaft, daß der Weg hin⸗ aus für ſie ebenſo ſchwer iſt, wie für Fremde der hinein. Der Bauer kennt die Geſtirne des Him⸗ mels, er lieſt von ihnen ab, was die Witte⸗ rung bringt. Die Eigenart des Sonnen⸗ untergangs, das Rauſchen der Blätter in den äumen auf ſeinem Hof ſind dem Bauer Zeichen die er zu leſen verſteht. Ja, es gibt für Wochen nichts Wichtigeres für ihn, als den Gedanken daran, ob es an einem beſtimmten Tag regnen wird oder nicht; denn damit iſt nach alter Regel das Wetter für lange Zeit vorausbeſtimmt. All dies Urtümliche, Unverfälſchte iſt dem Städter fremd. And erſt langſam wieder fängt er an, das Wort von der Mutter Erde und das andere vom Blut und Boden zu begreifen. Der Menſch hat das Weltall erforſcht iſt vorgeſtoßen in bis dahin verſchloſſene Räume und Träume. Seine großartigen Maſchinen ſcheinen den Himmel zu ſtürmen. Schiffe durchfurchen— über und unter See— alle Meere der Erde. Unſere Großväter brauchten zur Ueberquerung des Atlantiſchen Ozeans ſo viel Wochen, wie ſie uns Tage koſtet. Die Welt iſt märchenhaft klein geworden. Das Hirn der Menſchen hat Wege er⸗ lonnen, aus bis dahin wertloſen Dingen koſtbarſte Stoffe zu formen. Denken wir an die Fichtennadel, die uns lebenswichtigen Zellſtoff liefert.— Aber alles, was aus⸗ un wird, nimmt ſeinen Weg von der eſten Erde; und es iſt auch von den er⸗ lauchteſten Geiſtern der Menſchheit nichts ſo fein erſonnen wie das Säen und Ernten, das Stirb und Werde, das Mutter Erde diktiert. An einem Tag im Jahr dankt unſer Volk dafür, trägt Haus um Haus in Stadt und Land bunke Feſtgewänder.— Möchte dem Städter an dieſem Tage, dem Erntedankfeſt, das Geheimnis vom Blut und Boden, von Mutter Erde ein wenig mehr aufgehen. Möchte er das Erlebnis dieſes Tages mit hineinnehmen in den grauen Winter. Scharping Seltſames Gewitter Im Volksmunde hieß er nur der alte Goltz. Merkwürdigerweiſe wußte niemand ſeinen Vornamen. Auch ich nicht. Mir war auf einer Feſtlichkeit der ſchöne Greiſenkopf aufgefallen. So ſuchte ich ſeine Bekannt⸗ ſchaft. Ich erfuhr, daß er auch„zum Bau“ höre. Er malte. Nicht berufsmäßig, mehr 11 Scherz, wie er meinte, und um die ände ſeiner„Raubritterburg“ nicht gar tu leer ausſehen zu laſſen. „Wo liegt denn Ihre Naubritterburg?“ e ich. Er nannte einen niedrigen Ber. ganz in der Nähe der Stadt, der, wie i mich erinnerte, mit reichlich verwildertem Buſchwerk bedeckt war. Da kam der Kellner. Goltz machte eine einladende Geſte und ließ ein zweites Glas bringen.„Lacrimae 1 ſagte ich und blickte auf die e „Meine Lieblingsſorte.“ „Richtig“ verſetzte ich,„Sie müſſen Ken⸗ ner ſein. Beſitzen Sie nicht ſelbſt einen kleinen eigenen Weinberg?“ „Jawohl“, entgegnete Goltz nicht ohne Stolz.„Saure Wochen, ſaure Feſte“, lächelte ich und dachte an den Krätzer, der in unſerer Gegend wächſt. Goltz faßte mich am Arm. „Der Tropfen, der auf meinem Berge wüchſt, iſt mir ebenſo lieb wie dieſer hier. Beſuchen Sie mich, probieren Sie ihn!“ Ich nickte lachend. Dann ſahen wir uns nach zangem erſt zufällig auf der Straße wieder. „Sie wollten mich doch beſuchen und meinen in probieren“, rief Goltz. Photo Löhrich M Gaben unſerer Mufker Erde Wieder Brot und Frucht gegeben hat das Jahr, im Sonnenglanz reiften Beeren, reiften Reben;— laßt uns nun die Stirnen heben, feſtlich ſchmückt den Erntekranz! Honigſchwer die Bienenwaben, in den Gärten, rund und prall leuchten Aepfel, holde Gaben; auch die jungen Färſen haben duftend Heu in ihrem Stall. „—„ Seht, wie hoch die Fuder ſchwanken, ſeht, wie voll die Scheuern ſind! Nun mit Herzen und Gedanken laßt uns fromm dem Schöpfer danken, eh' der frohe Tanz beginnt!—— Dank für all' die reichen Spenden, für das täglich Brot im Schrag, Dank den treuen Helferhänden allerorten, allerenden— Heut' am Deutſchen Erntetag! Bert Brennecke „% „Gut“, entgegnete ich,„morgen bin ich bei Ihnen!“ Der Nachmittag war viel zu ſchwül. Goltz hatte mich kommen ſehen. Noch ehe ich den ſchweren eiſernen Klöppel auf die Platte fallen laſſen konnte, ging die Eichen⸗ tür auf. Er ſtand vor mir, trug ein braunes Samtwams. Wir ſtiegen eine Wendeltreppe empor, durchquerten eine Diele und ſtanden in einem mittelgroßen Raum. Ich ſah Mal⸗ gerät, Staffeleien, angebrochene Farben⸗ tuben, mitten drin auf einmal einen Teller mit Nahrung. Nur eine Ecke war möbliert. 2 beiden Seiten eines Backſteinkamins tanden Korbmöbel. An den Wänden hingen gerahmte Bilder. „Mein Lieblingsplatz“ ſagte Goltz und zog einen dunkelblauen Stoffvorhang quer über den ganzen Raum. „So trenne ich 1 meiner Kleckſerei! Bitte!“ Er öffnete den Deckel eines Ziga⸗ rettenkäſtchens.„Der Wein kommt gleich Lacrimae Chriſti“ natürlich!“ Er ging. Ich erhob mich und ſah zum enſter 88 Die ſchweren Wolken tten jetzt den Strom erreicht. Der graue Schleier über den Häuſern am anderen Ufer deutete darauf hin, daß dort ſchon ſchwere Tropfen fallen mußten. Doch mich ee—— 2 zog es zu dem Zimmer und zu den Bildern zurück. Es waren eigentlich einige recht bunte Landſchaften, ſehr eigenartig in ihrer Kompoſition. In allen Gemälden jedoch ſtand ein und dieſelbe Frau. Schlank, nicht mehr ganz jung, mit einem faſt fahlen Blond des Haares und einem exotiſch ſtrahlenden tiefen Blau der Augen. Richtig, dort drüben das Kopfbild gab auch jene Frau wieder. Auch auf ihm erſchienen die Züge des Geſichts eigenartig ſtarr und puppenhaft. Das Rot der Wangen und des Mundes war hart abgegrenzt und gab dem Geſicht etwas Ekſtatiſches. Ich mußte immer wieder dieſe dunkelblau aufgleißenden Augen anſehen. Der Blick des Bildes macht mich faſt müde. Die Augen nach oben gerichtet, ſetzte ich mich. Da ver⸗ nahm ich Goltz' Stimme. „Weshalb ſchauen Sie Magdalena an?“ „Ich nehme an, das Bild ſtammt aus Ihrem Pinſel“, erwiderte ich zerſtreut. Er murmelte etwas und ſtellte Flaſche und Gläſer auf den Korbtiſch. „Gewiß, gewiß“, entgegnete er dann mit verſchleierter Stimme,„das Bild iſt von mir und dieſer Wein auch!“ Er goß die Gläſer voll.„Zum Wohl, mein Herr!“ Ich tat ihm Beſcheid und mußte be⸗ kennen, daß ich in den lezten Jahren kaum einen beſſeren Wein gekoſtet hatte. Das euer ſchien durch alle meine Adern zu fliehen Ich ſah Goltz an:„Auf Ihrem Berg 1 dieſer Wein?“—„Ja! Und wis wollen das Glas auf das Wohl jener e über uns leeren.“ Ich ſah die gleichen har⸗ ten Linien 1 0** das gleiche Auf⸗ leißende im Blick. a„Wiſſen Sie auch, weshalb dieſer Wein gut ſein muß?“ fragte der Alte. Ich ſah ihn nur fragend an. a „Weil es kein Wein iſt. Das, was Sie trinken, iſt Magdalenens Blut!“ Ich erſchrak über die ſpitze Helligkeit der Greiſenſtimme und über das geſpenſtige Ausſehen ſeines Geſichtes. Als ſei der Alte ein Hexenmeiſter, knatterte bei ſeinen Worten ein lauter Donner auf und lohte ein Blitz fahlblau ſeinen Lichtſchein ins Zimmer. Magdalenens Augen verfolgten mich, ich konnte meine Blicke nicht von ihnen wenden. Jetzt beugte ſich Goltz weit über die Tiſch⸗ platte, ſeine Augen ſtanden nahe vor den meinen, Haß lohte mir aus ihnen entgegen. „Und da Sie Magdalenens Blut tranken und da Sie dem andern ſo ähnlich ſehen, muß ich Sie haſſen.“ Seine Stimme erſtarb zu einem Flüſtern „Wiſſen Sie Wie daß die dort oben meine Frau war? Wiſſen Sie auch, weshalb das Rot der Wangen ſo brennt, das Rot der Lippen ſo glüht und die Augen wie ins Jenſeits ſtarren, ja vor Todesangſt ſtar⸗ ren... 2 Weil ich Magdalenens Bild ſo malte, wie ich es ſah, als ſie in den letzten Zügen lag.“ „Heh“, lachte er gellend,„es hat zwei Jahre lang eine gute Ehe gegeben! Bis der hübſche Junge kam... Ich alter Narr merkte nichts. Nichts! Bis ich an einem Herbſttag die beiden dort oben hinter dem Weinberg hinauf, in einer Laube fand. Dort drüben ſtand ein Gewitter, 8 ſo wie heute, Sie flohen zum Weinberg, ich war beſinnungslos, griff nach meiner Hacke. Sie deckte ihn mit ihrem Leib, und ich traf e Die letzten Worte hatte der Alte hinaus⸗ 1„Seit Jahrzehnten bin ich hinter em Kerl her, und heute habe ich ihn Sie ſehen ihm ſo ähnlich, daß Sie es ſein müſſen!“ Langſam kamen ſeine dürren Greiſenfinger auf mich zu. Ich ſaß wie im Bann. N fühlte ich, wie ſie ſich um meinen Hals krallten.„Sie find es“, kreiſcht⸗ Goltz,„ich habe es an den Blicken bemerk mit denen Sie Magdalenens Bild anſahen. Feſter 1 ich die Krallen ſeiner in ger, mühſam rang ich nach Luft. End⸗ ich fand ich mich. In wilder verzweifelter Wut rang ich eine Hand frei, mit der konnte ich die leere Flaſche erfaſſen. Höh⸗ 5 grinſten mich die Worte an„Lacrimae Chriſti“. Ich ſchwang die Flaſche, wollte ſie auf den Schädel des Alten niederſauſen laſſen... Da tat ſich ein Abgrund um mich auf. Als ich wieder zum Bewußtſein kam, hörte ich eine fremde Stimme, alt und 10„Unbeſorgt, es war nur der Luft⸗ a Ich ſchlug die Augen auf und ſah voller Entſetzen, daß ich noch immer bei dem Alten war, auf einem Sofa lag, und ſein Geſicht war wieder nahe dem meinen Wie zur Abwehr erhob ich die Hände. „Nichts, nichts“, flüſterte der Alte. „Danken Sie Gott, daß die Geſchichte noch ſo gut abgelaufen iſt... In die Eiche vor dem Fenſter hat der Blitz eingeſchlagen. Sie ſchwammen in einem Feuermeer Unbeſorgt, es iſt Ihnen nichts geſchehen Sie ſind nur benommen.. Sie haben auch den Wein haſtig getrunken! Er iſt ſchwer!“ „Und die Frau, die Sie ermordet haben, und die Trauben, die auf dieſer Stelle wachſen...!“ rief ich ee „Lieber junger Freund“, lächelte Goltz väterlich,„Sie haben ſchwer geträumt Den Wein beziehe ich aus der Stadt..“ „Und das Bild dort oben?“ „Stammt auch nicht von mir. Ich habe es im Kriege einem armen Kameraden ab⸗ gekauft.“ Mit Mühe erhob ich mich und trat zum 8 noch immer zwiſchen Tag und raum pendelnd. An einer Eiche vor dem Fenſter hatte der Blitz eine breite Bahn abgeſchält.. Hinter der Weinberg rumpelte ſchläfrig der letzte Donner N 9 3 — 8 S 9—— 255 n a 5. 1 V E» ˙ r 7. 5 9 ä * 2 — das Pſycholelephon/ Melchior Grahm lehnte ſich im Stuhl zu⸗ rück. Aergerlich ſtreifte ſein Auge die langen Zahlenreihen auf dem Papier. „Es will und will nicht gehen“, murmelte er gedrückt.„Wieviele Tage und Nächte habe ich mich um das Pſychotelephon ge⸗ müht!... Und ich muß die Löſung finden!“ Er reckte ſich und trat zum Fenſter. Das Leben pulſte durch die Großſtadtſtraße. Jedoch Grahm hörte weder das Läuten der Straßenbahnen noch die Brülltöne der Kraftwagen. Er durchdachte den Gang ſeiner Arbeiten und Verſuche. Das Tech⸗ niſche des Problems hatte er zweifelsfrei gelöſt. Der Fehler konnte nur in den Be⸗ rechnungen ſtecken. Eigentlich hatte er den Grundgedanken zum Pſychotelephon einer alten Schrift entnommen, die die Theſe ver⸗ focht, jede Gedankentätigkeit im menſch⸗ lichen Hirn ſende gewiſſe Wellen aus. Die Empfangsſtation ſtand fix und fertig da. Nur an einem Punkt war bisher alles geſcheitert: Er fand die Wellenlänge der Gedanken nicht. Verdrießlich kehrte er zu ſeinem Stuhl zurück. Zum erſtenwal über⸗ kam ihn der Gedanke, ob dies ganze ent⸗ ſagungsvolle Mühen überhaupt durch die Löſung des Problems belohnt werde. Gewiß, es eröffneten ſich völlig neue Aus⸗ blicke. War es nicht etwas Ungeheueres, durch einen Apparat die geheimſten Ge⸗ danken dem Ohr als Worte zu übermitteln, ſo daß die geſchickteſte Lüge, die meiſter⸗ hafteſte Verſtellung nichts mehr half? Grahm übermannte abermals die Größe des Gedankens. Draußen ſank die 8 tiefer. Der gelehrte Grübler ſann Möglichkeiten aus... Der Richter wird das geheimſte Verbrechen aufdecken, der Arzt zum wahr⸗ haften Helfer werden. Die Lehrer werden die Jugend anders erziehen, und mählich wird das Verbrechen aus der Welt ver⸗ ſchwinden Tiefer ſank der Kopf des Gelehrten. Plötzlich ſchreckte er auf. Ein ſcharfer Luft⸗ zug traf ſeine Stirn und wirbelte ein Blatt Papier, auf das er vor kurzem noch einige Zahlen geworfen, zur Erde. Gewohnheits⸗ mäßig wollte er ſich bücken. Da— was war das? Das Blatt, das am Boden lag, war leer... Verſchwunden waren die Glei⸗ chungen und Zahlenreihen. Auf einmal hoben ſich aus dem Weiß des Papierblattes Schattierungen und formten ſich ſchließlich zu einer Zahl.. Er ſprang auf. War das etwa die Zahl der geſuchten Wellenlänge, die ihm ein Wundergeſchehen mühelos ſchenkte? Erregt ging er zu einem Wandſchrank und nahm aus einem Fach ein kleines flaches Käſt⸗ chen, an dem ein paar Drähte hingen, die eine winzige Antenne vorſtellten. Es war der längſt fertige Aufnahmeapparat für Gedankenwellen. Grahm öffnete den Deckel. Da waren die beiden winzigen Mikro⸗ phone, die einen Kopfhörer in Miniatur⸗ format vorſtellten, da der Zeiger, und dar⸗ unter die Skala mit den Wellenlängen. Faſt zitterte die Hand, als er die Batterie einſchaltete und den Zeiger langſam auf jene Zahl einſtellte, die ihm ſo wunderbar erſchienen war. Erwartungsvoll befeſtigte er den Kopfhörer und verbarg die winzige Apparatur in der Bruſttaſche. Schweigend trat der alte Tobias ein. Grahm ſchien über die Arbeit vertieft. In Wirklichkeit lauſchte er mit allen Sinnen auf das geringſte Geräuſch in den Mikro⸗ phonen. Da, vernahm er nicht ein leiſes Surren? Das verdichtete ſich zu einem winzigen Stimmchen, das die Worte ſprach: „Arbeitet denn der Alte immer noch? Er ſollte doch ausruhen, ſonſt macht er es nicht mehr lange!“ Melchior Grahm ſprang auf. Das Pro⸗ blem war gelöſt. Was er da eben in Worten vernommen, hatte der alte Tobias gedacht. Der Diener wartete immer noch. Aber das Stimmchen wiſperte ſchon wieder:„Der Alte iſt ſo komiſch, iſt er etwa bei ſeiner Erfindung übergeſchnappt?“ Grahm zwang ſich zur Selbſtbeherrſchung. Er ſucht nach einer Frage. In ſeiner Er⸗ regung fielen ihm nur die Worte ein: „Tobias, haben Sie meinen Regenſchirm irgendwo geſehen?“ Das Stimmchen in Grahms Ohr wiſperte Antwort:„Deshalb hätteſt du alter Eſel mich auch nicht noch einmal aus dem Bett zu holen brauchen.“ Laut jedoch erwiderte der Diener 055 „Ich habe nichts geſehen, Herr Profeſſor.“ Grahm lächelte. Es ging alſo ſchon los. Die Wahrheit wirkt nicht immer angenehm. Zerſtreut erwiderte er:„Ich danke Ihnen, Tobias, Sie können gehen.“ Der Diener verneigte ſich, das Stimmchen aber wiſperte:„Mich ſoll's gar nicht wun⸗ dern, wenn der Alte einmal ſeinen Kopf irgendwo ſtehen läßt.“ ö Meinen Kopf werde ich ſicher nicht ver⸗ N rief der Gelehrte, und der alte obias erſchrak über die Antwort ſo, daß er mit einem eiligen Satz verſchwand. Auf der Treppe murmelte er:„Es ſcheint, daß ich etwas laut dachte!“ Grahm ließ der Erfolg keine Ruhe. Er haſtete die Treppe hinab. Die Straße mußte das beſte Er⸗ probungsfeld ſeiner Erfindung ſein. Lang⸗ ſam ſchritt er durch eine größere Menſchen⸗ menge. Vor der eee ſtand wartend ein junges Mädchen. Er trat näher. Sofort ver⸗ nahm er das Stimmchen:„Kommt er immer noch nicht? Es iſt doch ſchon über neun Uhr. Er wird mich doch nicht ver⸗ geſſen haben? Das wäre ſchade! Er hatte ſo hübſche blaue Augen. Und Walzer konnte er himmliſch tanzen.“ Im ſelben Atemzug blieb ein kleiner dicker Herr an der Säule ſtehen. An⸗ ſcheinend überlegte er, ob er auf die Straßenbahn warten ſolle. Als er in die Nähe Grahms kam, fing das Stimmchen an zu wiſpern:„Vierzig Prozent müßten die Monatus⸗Aktien fallen, dann wäre das Geſchäft 1 Das Bergwerk hat eine kitz⸗ liche Stelle. Wenn dort nur ein winziges Loch wäre, dann ſtünden alle Stollen unter Waſſer— und man könnte die Aktien für. ein Butterbrot haben. Ob der Heubner die Sache dreht? Einfach eine Handgranate in den Südſtollen...“ f Da tönte die Stimme wiederum an ſein Ohr. Ohne daß er es geſehen, war eine ärmlich gekleidete Frau hinter ihn getreten; er vernahm:„Das letzte Stückchen Brot iſt verzehrt. Mein Mann iſt alt.“. Der Profeſſor ſah unſagbar traurige Augen in dem vergrämten Frauengeſicht. Er griff nach ſeiner Brieftaſche und nahm — einen Schein.„Gute Frau, hier haben Sie etwas verloren.“ Die Frau ſtammelte:„Das— iſt— nicht von mir.“ „Doch, doch,— das Geld gehört Ihnen!“ erwiderte Grahm verlegen. Eilends barg die Frau den Schein, und ihre jubelnden Gedanken vernahm der Gelehrte:„Dank, Dank, lieber Gott, daß du halfſt!“ Wieder ertönte eine Stimme im „Pſychotelephon“:„Der Kerl ſcheint recht viel Geld zu beſitzen. Den muß ich mir genauer aner Das iſt ja der verrückte Profeſſor, der am Breiten Weg wohnt! Da werde ich doch einmal hinterher gehen. So eine Brieftaſche zu finden, lohnt ſich.“ Melchior Grahm ſtarrte in ein bart⸗ ſtoppeliges Gaunergeſicht. Mit eiligen Schritten Lung er. Der Kerl folgte ihm. Das „Pſychotelephon“ jedoch höhnte in Grahms Ohr:„Nützt dir nichts, Alter, und wenn du noch ſo ſehr läufſt, ich hole dich ein. Wenn du dich wehrſt, gibt es einen Schlag mit dem Sandſack.“ Durch Grahm wirbelten die Gedanken. Er bog in die Gartenſtraße ein. Immer deutlicher vernahm er die Schritte des anderen hinter ſich. Jetzt ging er an ſeiner Seite, hielt ihn am Rock ſeſt Mit allen Kräften wehrte 7 Profeſſor und wollte laut aufſchreien. fühlte er einen ſchwe⸗ ren Schlag auf der Stirn.. erwachte und — lag mit dem Kopf auf der Platte ſeines Schreibtiſches. Geängſtigt ſprang er auf und ſtammelte:„Hilfe.. Hilfe!“ Die Tür ging auf. Der alte Tobias ſtürzte herein. Grahm ſah den Diener verwirrt an. Im ſelben Augenblick flammte das elektriſche Licht auf.„Nichts iſt!“ ſagte leiſe Melchior Grahm.„Ich habe nur verrückt geträumt. Bringen Sie mir meinen Mantel, ich möchte noch ein wenig ſpazieren gehen.“ Der Diener ging. Grahm ſtarrte noch immer benommen auf die Zahlenreihen. Wo war das Blatt mit der geheimnisvollen Zahl? Nirgends. Ein Traum! In tiefen Gedanken ſchlenderte er durch die Straßen. Am anderen Morgen zerriß Melchior Grahm die Pläne und Berechnungen. Er hat nie wieder an der Löſung des Pro⸗ blemes gearbeitet. Vergeltung Novelle von Oswald Richter Noch einmal wie im Todeskampf ſtrahlt die Sonne im Weſten auf, taucht die Gräſer der Prärie in ein flammendes Schwerter⸗ meer. Seit Jahren ſteht abends der Farmer Frank Klaußner mit ſeinem Sohn Tom vor feiner Farm, immer wieder beobachten ſie das Naturſchauſpiel, wie die Nacht förm⸗ lich den Tag aufſaugt. Still gehen beide dem Hauſe zu, und ſo bemerken ſie nicht die Schatten einer her⸗ ankommenden Reiterſchar. Es ſind ſieben Menſchen um den Abend⸗ tiſch zum Gebet vereint. Hart und ſchwer ſchwingt die Stimme des alten Klaußner durch den großen Raum. Plötzlich wird die Weihe durch ein herriſches„Hände hoch!“ zerriſſen. Wie gebannt blicken die Menſchen zur Tür. Dort ſteht ein großer dunkler Mann; hinter ihm blitzen fünf Revolver. N das Geld heraus, Klaußner— onſt. „Ich habe keins hier“, entgegnete ruhig der Alte. „Was du nicht ſagſt“, lachte höhniſch der Maskierte,„paß einmal auf, wie ſchnell du mit deinem Mammon herausrückſt— ſchießt!“ wendet er ſich an ſeine Kumpanen. Toms Schweſter und zwei Pferdehirten brechen zuſammen. Ein Brüllen, einem verwundeten Löwen gleich, ſchlägt aus dem Munde des Alten. Verzweifelt zieht er mit einem Ruck ſeinen Revolver hervor. Im ſelben Moment ſchlagen zwei Schüſſe auf— wie ein entwurzelter Baum ſchwankt der alte Farmer hin und her, um dann plötzlich mit großer Wucht nach vorn hin⸗ überzuſinken. Im Fallen aber reißt er die Maske des Banditen mit ab. „John Belling“, ſchreit Tom auf. „Ja, ich bin John Belling“, entgegnet der Bandit,„und Ihr wißt, wer mich ohne Maske ſieht, iſt des Todes.“ Eine kurze unheimliche Pauſe folgt ſeinen Worten. „Los, Jungens, ſchießt ſie zuſammen!“ Mit einem großen Satz ſpringt Tom durch das Fenſter. Im Zimmer hört er es einige Male aufknallen—„meine Mut⸗ ter“, ſtammelte er; zitternd bleibt er ſtehen. Am Fenſter ſieht er es zweimal aufblitzen — zwei Schüſſe fühlt er in ſeinen Körper eindringen—, langſam ſackt Tom in ſich zuſammen. Zwei Tage ſind vergangen. Fred Rachow ſteht kopfſchüttelnd vor der abgebrannten Farm ſeines Nachbars Klaußner.„Edith“, er wendet ſich ſeiner fünfzehnjährigen Toch⸗ ter zu,„was mag hier nur geſchehen ſein?“ Ziellos, als ob ſie etwas ſuchen, laufen ſie beide umher. Plötzlich hört Fred Rachow die Hilferufe ſeiner Tochter. Schnell eilt er zu ihr und findet ſie über einen Menſchen gebeugt.„Das iſt ja Tom!“ ruft er über⸗ raſcht aus. Er kniet nieder und betrachtet den Lebloſen.— Schußſtellen— im Nu reißt er die Kleider herunter. Sorgfältig unterſucht er die Wunden. Traurig blickt das Mädel auf den Jugendgefährten.„Du, Edith“, wendet ſich der Farmer ſeiner Tochter zu,„hole raſch den Wagen, ich glaube, der Junge lebt noch.“ Nach vier Wochen ſteht Tom das erſte⸗ mal auf. Täglich ſitzt er auf einer Bank; unbewegt ſtarrt er in die Richtung, wo die Farm 5 5 Eltern lag. Das junge, ſteb⸗ zehnjährige Geſicht iſt verfallen, kraftlos hängen die Arme herab, aber in ſeinen Augen ſchimmert etwas Unheilvolles, kein Menſch kann dieſen kalten Blick ertragen. Nach einigen Tagen kann ſich Tom ohne Hilfe bewegen. a Eines Abends erzählt er ſeinen Rettern den gemeinen Ueberfall der Banditen. „Wer war es?“ Fred Rachow ſieht den Jungen fragend an. „John Belling!“ Nach einer Weile reicht er Fred Rachom die Hand.„Ich danke Ihnen für alles, aber nun will ich Ihnen nicht mehr zur Laſt fallen— ich bin jung und ſtark..“ „Sprich nicht ſo einen Blödſinn!“ unter⸗ bricht ihn der Farmer unwillig.„Du bleibſt hier! Du kannſt auch bei mir Pferde hüten— einreiten— und haſt doch deine Heimat.“ „Auch ich bitte dich, daß du bei uns bleibſt, Tom.“ Verlegen blickt das Mädel zur Seite und läuft dann haſtig dem Hauſe zu. Drei Jahre lebt Tom auf der Farm Fred Rachows. In dieſer Zeit hat ihn noch niemand lächeln geſehen. Still und ernſt verrichtet er ſeine Arbeit. Selbſt die Cow⸗ boys, die ſonſt mit jedem Streit anfingen, ließen ihn zufrieden. Fred Rachow feierte den achtzehnjährigen Geburtstag ſeiner Tochter in gebührender Art. Am Nachmittag ſchlenderte Tom an der feſtlichen Geſellſchaft vorbei. Frank Fließ, ein großer, ſtarker Farmer, der wegen ſeiner Brutalität ſehr gefürchtet iſt, rempelt Tom mit Abſicht an. Unwillig wendet ſich Tom ab und will weitergehen. Aber Frank Fließ, leicht angetrunken, hält ihn mit harten Griffen feſt. Langſam dreht ſich Tom ſeinem Gegner zu. Erſtaunt blicken Edith und ihr Vater auf den ſonſt ſo fried⸗ fertigen jungen Klaußner. Mit dieſem iſt eine merkwürdige Veränderung vorgegan⸗ gen. Aus ſeinen Augen bricht ein Glimmen hervor, gefährlich wie bei einem Tiger. Im Nu hat er ſeinen größeren Gegner gepackt. Mit einem Ruck hebt er den ſchweren Farmer vom Boden und wirft ihn im Bogen durch die Luft. Benommen vom Aufſchlag, erhebt ſich nach einigen Sekun⸗ den Frank Fließ, ſtarrt verſtändnislos auf Tom und ſetzt ſich dann wortlos auf eine uk. Verächtlich blickt Tom umher. Plötzlich nimmt er einige Steine vom Boden auf und wirft ſie hoch in die Luft. Blitzſchnell zieht er ſeinen Revolver aus der Taſche, und mit dem Aufſchlagen der Schüſſe zer⸗ ſplittern die Steine. 5 Als jetzt Toms Stimme klar und deutlich ertönt, iſt eine ſeltſame Stille unter den Menſchen. 3 „Wenn ſich jetzt jemand mit mir ſchießen will, ſtehe ich jederzeit zur 8 Eine Weile blickt er ſtarr auf den Far⸗ mer Fließ; dann geht er mit einem ver⸗ ächtlichen Lächeln, ohne ſich umzuſehen, weiter. Das Feſt endete mit einem Mißklang. Am Abend ſteht Tom vor Fred Rachom und ſeiner Tochter.„Ich habe gehört“, be⸗ innt er zögernd,„daß John Belling mit einer Bande in der Nähe iſt. Ich habe mit ihm noch abzurechnen, und Sie werden verſtehen, daß ich gehen muß.“. „Ich weiß“, entgegnete Fred Rachow leiſe,„daß ich dich nicht halten kann— ſeit heute weiß ich es. Du biſt ſtark geworden und kannſt ſchießen. Aber trotzdem ſieh dich vor— ich bitte dich“, ſeltſam warm klingt jetzt ſeine Stimme,„denn mein Mädel wartet auf dich.“ Haſtig wendet er ſich ab. „Tom!“ lange blickt Edith Rachow ihn an,„bleibe hier, ich habe Angſt um dich.“ „Ich kann nicht, Edith“, entgegnete Tom feſt.„Ich ſelbſt weiß nicht, was es iſt, — was an mir iſt,— ich fühle, daß ich vor⸗ wärts getrieben werde, meine Pflicht zu erfüllen. Ich habe geſchworen, John Bellin mit ſeiner Bande zu Tode zu hetzen, un für mich ſelbſt gibt es nichts Höheres, als dieſen Schwur einzulöſen. Du weißt, was ich durchgemacht habe, du mußt verſtehen, daß das nicht ungefühnt bleiben kann. Edith“, innig küßt er das Mädel,„ich komme wieder.“ Nach drei Tagen hat Tom John Belling mit ſeiner Bande aufgeſpürt. Wie ein Blut⸗ hund hängt er ſich an ihre Ferſen. Als John Belling eines Nachts ſeinen Com⸗ plicen von der Nachtwache ablöſen will, findet er ihn mit einem Dolch erſtochen auf; dicht neben dem Toten liegt ein weißer Zettel. Verſtändnislos betrachtet John Belling das Stück Papier.„Tom Klauß⸗ ner“—— John Belling ſtarrt in die Dunkelheit hinein;„Tom Klaußner“, wiederholt er. Schnell dreht er die Jahre zurück,— Klaußner—— der Farmer Klaußner ſtößt er entſetzt hervor. And der dort drüben im Wald iſt alſo ſein Sohn. Wie gefährlich muß dieſer Burſche ſein. Sie waren alle in der Wildnis groß geworden — und doch hat ihn niemand gehört. Am Abend des vierten Tages hockt John Belling mit ſeinen Leuten um ein Lager⸗ feuer.„Das geht nicht mehr ſo weiter“, flüſtert er den anderen zu,„wir müſſen Tom Klaußner erledigen. Seit vier Nächten können wir nicht mehr ſchlafen. Bei der kleinſten Bewegung ſchrecken wir auf. Du“, er blickt einen der Männer befehlend an, „bleibſt am Lagerfeuer, und wir werden verſuchen, ihn zu töten. Los!“ Mit einem Sprung ſind die vier im Wald— wie ein Spuk ſind ſie verſchwunden. Als die Banditen nach Stunden zurück⸗ kommen, liegt der Wächter mit einer feinen N Schlinge erwürgt am Boden. f Am nächſten Tage will John Belling mit ſeiner Schar eine Lichtung überqueren. Müde hängen die vier im Sattel— ſie ſind die ganze Nacht hindurch geritten und glauben, ihrem Feind entronnen zu ſein. Ueber dem Boden liegen ſchwere Nebel⸗ ſchwaden und verhüllen die Menſchen mit einem dichten Schleier. Plötzlich, wie aus dem Boden gewachſen, ſteht Tom vor den Banditen. John Belling hat ihn als erſter erblickt. Sein Ruf:„Schießt!“— kommt zu ſpät.— Drei Schüſſe ſchlagen auf; drei Männer fliegen aus dem Sattel. John Belling iſt allein. Seit drei Tagen Heß ihn Tom umher. Von Bäumen herab beſchießt er ihn des Nachts immer nur haarbreit daneben. John Belling iſt zerfallen— tiefe Furchen hat die Todesangſt in ſein Geſicht hine gegraben. Am vierten Tage— er fühlt den Irrſinn in ſich emporkriechen— treibt er ſein Pferd in die Prärie hinein. Nach Stunden macht er Halt und erwartet Tom. Als dieſer ſich ſeinem Gegner nähert, ſteht* John Belling mit erhobenen Händen da. Auf zwanzig Meter iſt nun Tom heran⸗ gekommen. Plötzlich blitzt in der Fauſt des Banditen ein Revolver auf: bevor er aber abdrücken bann, ſchlägt ihm eine Kugel die Waffe aus der Hand. Wie ein Panther fällt ihn jetzt Tom an. Mit einem einzigen Hieb ſchlägt er ihn zu Boden Nach zehn Tagen wird ein alter weiß⸗ haariger Mann in einem Dorf aufgeleſen. Seine Papiere lauten auf den Namen John Belling. Als man ihn fragt, wer er in Wirklich⸗ keit ſei, gibt er keine Antwort. Er lallt nur immer vor ſich hin: „Tom Klaußner— Frank Klaußner— Tom Klaußner.“ — 2 3 r Sbles — 2 5 Es war im ſpaniſchen Bürgerkrieg, vor Madrid. Gegen Morgen ſollte ein Sturm⸗ angriff gemacht werden. Wir machen uns ertig. Kamerad Alfonſo knöpft ſich die aſchenlampe an den Waffenrockknopf. Da ſagt ſein Kamerad Fernando:„Alfonſo, laß die Lampe lieber hier, wie leicht kannſte die verlieren, und dann behaupten die Roten, ſie hätten eine Batterie erobert.“ „Wenn ich dir meine Hand verweigere, würdeſt du dich dann wirklich erſchießen?“ fragte die Angebetete. „Ja“, antwortete der verzweifelte Wer⸗ ber,„das war ſchon immer mein letzter Ausweg!“ 1. „Ich möchte meinen Bräutigam. vor der 8211 5 mit irgend etwas überraſchen. —— S— n Tuna ——— Ste 1 2 erer I Nenne ue Nu 1 5 8* 0 4 Brägemüller trifft Sägemüller an der Straßenecke. Bräge⸗ müller, hocherfreut: „Menſch, du kommſt mir wie gerufen!— Sag mal, fünf Mark haſt du wohl nicht bei dir?“ Sägemüller:„Wie * Was rätſt du mir? a genau du raten „Und wegen dieſer beiden Zeugen wollen„„dm— zeige ihm doch mal deinen Ge⸗ kannst!“ Sie mich verurteilen, Herr Richter?“ burtsſchein„ „Allerdings, denn dieſe beiden haben 1 Müller, äußert Ihren Diebſtahl beobachtet.“ Es iſt nicht zu glauben“, ſagte der An⸗ ſeklagte,„dabei hätte ich hundert Zeugen ür Sie, die beſchwören könnten, mich nicht geſehen zu haben.“ * Wilhelm Wundt war in einer Geſellſchaft eingeladen worden. Eine ſehr lebhafte junge Dame, die es nicht widerſpruchsvoll genug hinnehmen konnte, neben dem be⸗ kühmten Gelehrten zu ſitzen, gefiel ſich in Fragen über Fragen, die ſchließlich in der einen gipfelten:„Was iſt nun eigentlich Philoſophie?“ Wundt erwiderte;„Philoſophie iſt di Arzt:„Das Ausſehen Ihrer Frau gefällt mir aber gar nicht, Herr Förſter.“ „Mir ja auch nicht, Herr Doktor. Aber ſie paßt auf die Kinder auf, kocht gut, hält alles in Ordnung— na, und da muß man ſchon zufrieden ſein.“ *. Richter:„Angeklagter, erklären Sie un⸗ mißverſtändlich, ob ſie im Augenblick der Tat die vollſtändige Gewalt über ſich hatten!“ s Angeklagter:„Nein, Herr Richter, meine Frau ſtand neben mir!“ ** „Era, 55 uns einen Schleier über meine Lehrer:„Kann mir einer von euch ſagen, welches der kleinſte Wald in Deutſch⸗ land iſt?“ Meldet ſich der kleine Fritz:„Ich weiß es, Herr Lehrer!— Das iſt der Odenwald!“ Archiv AbfW²örts-veriog »Aber, mein Herr, Ihre Baflgeige gibt ja nicht einen Ton von sichle ef »Pst! Richten Sie mich doch nicht zugrunde! Seit zwanzig Jahren sind Sie der erste, der es merktle empört:„Wenn mein Abteilungsleiter das nicht zurücknimmt, was er zu mir geſagt hat, gehe ich am näch⸗ ſten Erſten!“ „Was hat er denn geſagt?“ „Müller, Sie ſind zumErſten entlaſſen!“ * Frau Kraftvoll(die in der Dunkelheit Geräuſche hört, voll Angſt):„Biſt du es. Artur?“ Herr Kraftvoll:„Ja, Schatz.“ Frau Kraftvoll:„O Gott! Ich glaubte. 5 f i auf?“ 3 2 1 Kunſt, die Fragen einer ſchönen Frau an Vergangenheit breiten“, meinte er ſchuld⸗„Wir fing„ ein es wäre ein Mann im Zimmer! uhören und dabei nicht zornig zu wer. bew zt. Baum im Odenwad!“ 1 2 8 * „It Ihr älteſter Sohn noch in Amerika?“ „Nein, der iſt jetzt in China.“ „Was Sie ſagen! Wo denn da?“ „Sein letzter Brief war aus Sing⸗Sing.“ * „Ich denke gar nicht daran!“ rief ſie. „Ein Pelzmantel iſt das mindeſte!“ * „Soll ich 5 ein Vorbeugungsmittel gegen die Seekrankheit sehen? „J wo, i wo, Doktor! iſt, beuge ich mich ſchon ſelber vor!“ E Wenn es ſo weit A In einem Hamburger Kino iſt ein ehe⸗ maliger Matroſe als Platzanweiſer tätig. Eines Abends, die Vorſtellung iſt gerade beendet und alles drängt ih nach den Ausgängen, ruft er plötzlich mit lauter Stimme: „Bitte, Frauen und Kinder zuerſt!“ „Lieben Sie blonde Männer, Auguſte?“ „Nur drei! Den Emil, den Karl und den Willi!“ . Buchhalter:„Auf welches Konto ſoll ich die Summe verbuchen, mit der unſer Kaſ⸗ ſierer nach Holland geflüchtet iſt?“ Chef:„Unter laufende Ausgaben!“ 0 hy PPP ö V Europäiſche Gebirge Waagerecht: 1. Nebenfluß der Donau, 3. Vorgebirge, Wirklichkeit und Wahrheit Rätſelgedicht Dem Lager verkürze das Ende, 7 8 6. Ufermauer, 8. Anerken⸗ g a N i a 22 nach 10. Schlingpflanze, die Die Mitte verdoppele ihm, n 7 7 7 11. nicht ſelten, 12. Nachtvogel, Dann kannſt du Blumen drauf ziehn! . 5 13. europäiſches Gebirge, 15. erd ern erw 7 Gemeinſchaft zwiſchen 5 eee Mann und Frau, 16. gtd f hke f hüb ich iew 5 eitmeſſer, 17. euro⸗ Auflösungen 71 2 dische Gebltge ird irk ite itn lie aus voriger Nummer . Senkrecht: 1. l Alle Erdteile verwertet 5 7 e e eee e 1 iſch ·. Art, 9. Arm, 10. e, 11. Wee ei wa thi wan 4, Amerikst 14. Ohr, 16. iim, is. Asien, Bier, 5. Fluß in Ita⸗ l Er 17 76 7. euro äiſches Ge⸗ wer Senkrecht: 2. Europa, 3. Ob, 4. El. f 5. Afrika, 7. Australien, 14. Oka, 15. Rate. be in dan e 2 11. 251 Wenn die Käſtchen richtig anetnander⸗ Uebertreibung tut nicht gut 77 im Oſthavelland gereiht wann, ergeben ſie ein Sprichwort 1. Amerika, 2. Lamprecht, 3. Limbach, 4. (Großfunkſendeſtelle) von Schiller. Zigarette, 5. Universität, 6. Saskatchewan, Wie man verzeihen soll Fünf magiſche Quadrate in einer Figur 2. Cranach, 8. Hadubrand, 9. Adalbert, 10. Referat, 11. Friedrich, 12. Marburg.— Das Sprichwort lautet: Allzu scharf macht schartig. Aus den Silben: 7 7 7 7 7 7 a eee ee i de u eee e en— en— er— furt— gen— hold l hun— i— i— in— le— ler— li— ne 2 2 Gut zureden ner— no— re— rein— rhi— ros— ſa Das Sprichwort lautet: ſar— tel— va— ver— ze— zun 8 8 Ein gütiges Wort in das Herz voll Qual. Wirkt vi in leuchtend hl. dla Fuge 1 gen 8 irkt wie ein leuchtender Sonnenstrahl vierte Bu en, beide von oben nach 2 X 2 Farben unten geleſen, ein Sprichwort ergeben 4 1 2 8 4 405) b K 0 1 Buchſtabe). Die Bedeutung der f örter iſt: 7 S SH W A. R 2 B R A UN 1. große Anfangsbuchſtaben im Buchdruck 1 1 8 3 L 5 5 2. Stadt an der Gera 1. 7 7 5 7 r 8. männlicher Vorname 4 B 4. Feuerſchwamm V0 1. EGC T7 . 1 2 8 45) 1 2 8 4 WE I S8 8 5. Verwandter N E G ER 8 5 5 . weiblicher Vorn 2 2 ö 2 bernane er 7. Zahl DR Cen N 8. Waffe, 2 8 Das Raubinsekt 8 K4bei 22 05 F en Kater, 1 N 5 4 4 abel. 7—2 Falter, 3-06 Falle. 1-4—0o das Eee Wa 0 Raubinsekt) Libelle. 10. Dickhäuter Waagerecht und ſenkrecht gleichlautend. franzöſiſcher General unter Napoleon, 3 Aus dem Konzertprogramm 11. römiſcher Kaiſer Enterich, 4. Feſtung in Italien, 5. Gebirge f. OS TUNE 3 Links oben: 1. Stadt am Irtyſch, 2 in Nerd et V Gehirg e 12. Land in Aſten welblicher Vorname, 3. Augenkrankheit. Linksunten: 1. Stadt in Thüringen,„ . g 4. Spielkartenfarbe. 2. Laſttier, 3. Teil eines Gedichtes, 4. weib⸗ OR GF U. 13. Staat in Südamerika Rechtsoben: 1. weiblicher Vorname, licher Vorname. HORN 133 2. deutſcher Fluß, 3. Anſprache, 4. griechi⸗ Rechts unten: 1. Aſchenſalz, 2. rö⸗ H AR MON I U M 14. Eßgerät ſcher Kriegsgott. miſcher Dichter, 3. erſte Sängerin, 4. bibli⸗ H AIR F E Mitte: 1. Griechischer Buchſtabe, 2. ſche Figur. Das Konzertstück ist die Sinfòônie * 32 2 5 er e—— 2 —. Ernkedank! Die Ernte iſt geborgen. Millionen Hände heben ſich zum Allmächtigen, ſagen ihm Dank, daß er Wetter und Winde alſo leitete, daß uns gefüllte Scheunen und Fäſſer ent⸗ gegenlachen. Verheißungsvoll grüßen die prallen gelben Körner, die roten Aepfel, die blauen Trauben. Trocken und ſüß duftet das Heu auf den Böden und gibt uns noch ein letztes Erinnern. Denn heute ſchreitet der Herbſt über das Land, nimmt Beſitz von dem Reich, das der große Spender und Ver⸗ ſchwender drei Monde lang ſein Eigen nannte. Herb und ernſt kommt er daher, hängt ſeinen ſpröden Namen über den klingenden hellen Sommer, verratend, daß auch ihm bald ein anderer folgt, der ſeine ſcharfen Zähne unerbittlich in die Erde ſchlägt und ſie erſtarren läßt zu Froſt und Eis. Heute iſt Erntedank! Fortgewiſcht die bangen Gedanken an dunkle Winternächte, ſteht doch dahinter ſchon wieder ein neues Jahr: ewiges Wandeln der Geſtirne und Gezeiten, jede gefüllt mit ihrer Freude, ihrer Arbeit, ihrem Leid. Erntedank! Wir danken Gott und wir danken dem Bauern: all' den helfenden, ſchaffenden, aufopfernden Händen, die der Erde Brot und Frucht im Schweiße ab⸗ gerungen haben. Erntedank! Heute tanzen und feiern wir, find wir froh und glücklich und leicht. Zu neuer Kraft führt der Gedanke über den tiefſten Sinn dieſes Schaffens. Zu neuer Kraft aber führt uns auch die Freude, der wir uns ſelig hingeben wollen in voller Gelöſtheit und Bereitſchaft. Jehzt Abhärkungskur Wer im Winter geſund ſein will, muß beizeiten anfangen, für die Erhaltung ſeiner körperlichen Friſche zu ſorgen. Jedes Lebeweſen antwortet in irgendeiner Form auf Außenreize. Luft, kaltes und heißes Waſſer bewirken auf der Haut Rötung, alſo eine Reaktion, die zum Teil abhängig iſt von der Stärke des Reizes und der Empfindlichkeit des einzelnen Menſchen. Im Mittelpunkt aller Abhärtungsbeſtrebun⸗ en ſteht der Verſuch, den Körper, vor allem ie Haut, darauf einzuſtellen, daß ſie bei Außenreizen ſich zweckmäßig verhält, ent⸗ weder Wärme abgibt oder Wärme zurück⸗ hält, mit anderen Worten: daß ſie durch eine entſprechende Vorübung in der Lage iſt, die Außenreize zu bekämpfen oder aus⸗ zunützen. Damit die Haut richtig durchblutet iſt, muß das Zentrum des Blutkreislaufes, das Herz, ohne Störung arbeiten. Es müſſen aber auch die großen und kleinen Gefäße ſich raſch zuſammenziehen und er⸗ weitern können, je nach Bedarf. Wir haben in der Anwendung von Waſſer und Luft die Möglichkeit, Gefäßübungen zu machen im Sinne einer vernünftigen Abhärtung. Die Doſierung der Luft, was Wärme und Kälte anlangt, iſt viel ſchwieriger als die des Waſſers. g Menſchen, die von Natur aus überemp⸗ findlich ſind, ſollten durch eine ärztliche Unterſuchung feſtſtellen laſſen, ob Störun⸗ gen im Körperhaushalt vorliegen, beiſpiels⸗ weiſe Schilddrüſen⸗ oder Kreislauferkran⸗ kungen. Iſt ein Menſch geſund und doch kälteüberempfindlich, neigt er alſo immer wieder zu Erkältungen, ſo iſt er mit großer Wahrſcheinlichkeit nicht richtig abgehärtet. Es geht ja aus dem früher Geſagten her⸗ vor, daß Abhärtung nicht erzielt wird da⸗ durch, daß man einſeitig ſich beſtimmten Temperaturen ausſetzt, ſei es Kälte oder Hitze, ſondern daß die Haut lernt, ſich Reizen verſchiedenſter Art anzupaſſen. Eine Uebung zur Reizbewältigung iſt es z. B., wenn man vor einer kühlen Abreibung ſich heiß duſcht; dabei werden die Hautgefäße ſtark erweitert und durch die nachfolgende kühle Anwendung raſch zuſammengezogen. Jede Gewaltſamkeit mit kalten oder heißen Waſſeranwendungen ſoll vermieden werden. Mancher, der bei kalten Waſſeranwendun⸗ gen keine richtige Reaktion herausbekommt, erreicht dies durch Anwendung von Salz⸗ waſſer. Ein Salzzuſatz von 1 bis 3 Prozent entſpricht dem Durchſchnitt des Salzgehaltes vom Seewaſſer. Man tut unter Umſtänden gut, mit einem in dieſem Salzwaſſer ge⸗ tränkten Frottierhandtuch die Haut durch⸗ zureiben, ſich dann mit heißem Waſſer raſch abzuduſchen oder abzureiben, und eine kurze kühle Duſche nachzuſchicken. Vor allem ältere Menſchen fahren gut, in dieſer Art Abhärtungsverſuche zu machen. An⸗ ſchließende Luftbäder mit Gymnaſtik, unter⸗ brochen von kurzen Sonnenbädern, unter⸗ ſtützen die Abhärtung. a 5 Menſchen, deren Füße nicht abgehärtet ſind neigen immer wieder zu Erkältungen. Sie werden gut tun, durch Wechſelfußbäder, durch Waſſertreten und durch Barfußgehen Abhilfe zu ſchaffen. Wer vorwiegend durch Waſſer ſeine Haut abhärten will, muß damit rechnen, daß er durch das Waſſer und durch die Ab⸗ reibungen einen Teil der natürlichen Fett⸗ ſchicht der Hautoberfläche entfernt. Vor allem ſollten Menſchen, die zu rheuma⸗ tiſchen Beſchwerden neigen, ſich nach dem Bad eines fetthaltigen Stoffes bedienen. Wer lange im Waſſer bleiben muß oder will, wird auch zuvor ſich einfetten Die meiſten Salben und Badeöle enthalten terpentinhaltige ätheriſche Oele. Man kann dem Waſſer Lavendelſpiritus zuſetzen, etwa 1 Löffel auf 1.Liter Waſſer, oder auch Oele aus beſtimmten Kiefern⸗ oder Fichtenarten. Es kann auch nützlich ſein, überfettete Seifen anzuwenden, ferner kleine Doſen von Glyzerin oder Creme. Die Abhärtung iſt natürlich auch ab⸗ hängig von der Menge und Art des inne⸗ ten en und wel die ſich ein Menſch durch Speiſen und Getränke zuführt. Nicht wenige 8 Bilderdienst Kießlich M Kinder und Erwachſene ſchädigen ſich durch eine falſche Ernährung. Die Betonung von ſtark eiweiß⸗ haltigen Nahrungsmitteln, alſo nor allem von Fleiſch, Käſe, Ei und Hülſenfrüchten, ſollte auch im Herbſt ausgeglichen werden durch uſatz von Obſt, Salat, Gemüſe, uermilch und Schwarzbrot. Gym⸗ naſtik und Sport in leichter Form ehören ebenfalls zur Abhärtungs⸗ ur. Bei jeder Abhärtungskur muß man berückſichtigen, daß die Haut ein lebendiges Organ iſt, wie Herz, Lunge, Nieren, alſo keine tote Ueberkleidung, und daß ihre zahl⸗ reichen Blutgefäße und Nerven einer ſchonenden Uebung bedürfen, um den Reizen des Organismus und der Außenwelt gewachſen zu ſein. Modische Wollkleidchen für den Alltag Oben: Amüösqnt und heiter wirken die weißen qufgestickten Punkte quf der Jacke des roten Staffalaine- kleldes mit gutsitzendem Bahnrock. Unten: Reiche Steppereiverzierungen auf Kragen, Rand und knopfge- schmückten Taschen machen dieses dunkelbraune Straßenkleid unge- wöhnlich elegant. Ich ſchneidere Gardinen und Fenſterdekorationen Heutzutage wird uns Hausfrauen die Arbeit in jeder Weiſe leicht gemacht. Wäh⸗ rend wir uns früher mühſelig damit ab⸗ quälen mußten, die Teppiche ſauber zu klopfen, ſtehen uns jetzt Staubſaugapparate zur Verfügung. Das Einmachen, das Bügeln, das Bohnern, alle dieſe Arbeiten bedürfen keiner körperlichen Anſtrengun mehr. Das Schneidern der Kleider iſt au kein Rechenkunſtſtück mehr, ſeitdem die uns ins Haus gelieferten Schnitte erfunden wurden. Seit einiger Zeit gibt es aber auch Schnitte für Gardinen und Fenſter⸗ dekorationen. Dies zu wiſſen iſt für jede Hausfrau wich⸗ tig. Wir ſtehen vor dem Hausputz des Herbſtes, vielleicht gar vor dem Umzug. Die Gardinen und Fenſterdekorationen werden abgenommen, und manche von uns muß zu ihrem Leidweſen feſtſtellen, daß ſie „zerfallen“, daß es trotz aller Flickkunſt nicht gelingt, die Fenſter damit zu deko⸗ rieren. Man ſcheut eine Neuanſchaffung. Wenn man ſie aber ſelbſt herſtellen kann und nur den Stoff zu kaufen braucht, geht man eher an den Schmuck der Fenſter her⸗ an. Die Schnittmuſter für Fenſterdekora⸗ tionen enthalten die genauen Maße für das erforderliche Material, den Zuſchneide⸗ plan und eine genaue Anleitung für die Näharbeit. Die neuzeitliche Raumausſtattung hat dem Fenſter einen bevorzugten Platz ein⸗ geräumt. Bei der Wahl der Stoffe muß man ſelbſtverſtändlich auf den Raum und auf die Tapete Rückſicht nehmen. Für kleine und niedere Räume kommen helle und mittlere Stoffarben in Frage. Die Räume erſcheinen dadurch lichter und weiter. Für größere Räume kann man ohne Bedenken dunklere Farben wählen, die den Raum dadurch wohnlicher und intimer geſtalten. Zu geſtreiften Tapeten darf man keineswegs geſtreifte Dekora⸗ tionsſtoffe wählen. Hier ſollte man ein glattes, einfarbiges Muſter bevorzugen. Für einfarbige Wandflächen— ſie können aber in ſich gemuſtert ſein— kann man jede Art von Stoffen, gemuſtert, geſtreift, kariert, verwenden. Die Hauptſache dabei iſt ſtets, daß Fenſterdekoration und Wand⸗ fläche gut aufeinander abgeſtimmt ſind. Geräuſchloſes Stühlerücken Für nervöſe Menſchen bedeutet das Rücken von Stühlen jedesmal eine Qual. Wie oft werden Kinder von gereizten Müttern geſcholten, wenn ſie vom Stuhl aufſtehen oder ſich auf ihn ſetzen. Aber ab⸗ geſehen von dem unangenehmen Lärm, den es verurſacht, wird der Fußboden oder der Bodenbelag durch ungeſchicktes Stuhl⸗ ſchieben auch beſchädigt. Man kann dem ſehr leicht abhelfen. Man zerſchneidet einen alten Filzhut in kleine runde oder vier⸗ eckige Stücke in der Größe der unteren Fläche des Stuhlbeines und klebt unter jedes Stuhlbein ein entſprechend großes Stück. Zum Kleben benutzt man einen flüſſigen Leim. Man kann auch zu dem⸗ ſelben Zweck dünne Gummiblättchen ver⸗ wenden, die man fertig kaufen oder ſich im Gummiwarengeſchäft ſchneiden laſſen kann. Dieſe Gummiblättchen muß man über einer Flamme weichmachen und dann raſch gegen das Holz aufdrücken. Der guke Rat Spiegelglanz auf ſchwarzen oder dunklen Wollſtoffen läßt ſich durch folgende Behand⸗ lung entfernen: Man ſtellt eine Miſchung von einem Viertelliter Waſſer, einem Tee⸗ löffel Salz und zwei Teelöffel Salmiak⸗ geiſt her. Nachdem das Kleidungsſtück zuvor von Staub und Flecken befreit iſt, bürſte man ſtrichweiſe mit der gut angefeuchteten Bürſte die glänzenden Stellen ab. Waldbeerenernte 105 Preiſelbeeren— Brombeeren ie Preiſelbeere hat einen ſehr herben, man möchte ſagen, eigenartigen Geſchmack, ſo daß 15 ſich zum Roheſſen wenig eignet. Sie enthält Zitronen⸗ ſäure und wird in getrocknetem Zuſtand als Mittel gegen Magenkrämpfe und Magen⸗ katarrhe verordnet. Mit Preiſelbeeren kann man eine große Anzahl Speiſen, Kompotte, Gelees uſw. herſtellen, ſo daß ſie im Speiſe⸗ plan der Hausfrau eine große Rolle ſpielen. Preiſelbeergelee. Man kocht die Beeren bis ſich möglichſt viel Saft gebildet hat, dann läßt man ihn durch ein Tuch ablaufen und kocht ihn mit dem gleichen Gewicht Zucker auf, bis eine Probe auf dem Teller zu Gelee erſtarrt. Man füllt es, nachdem die Maſſe einige Minuten abgekühlt und abgeſchäumt wurde, in Gläſer, die man nach dem Erkalten zubindet. Preiſelbeerſpeiſe. Drei Löffel Mehl ver⸗ rührt man mit zwei Eiern. Inzwiſchen kocht man einen halben Liter Milch, ſchüttet ein wenig Vanillezucker und einige Löffel 55 hinein und gibt die verquirlte Maſſe hinzu, die man auf dem Feuer ſteifkochen läßt. Man ibt be in eine Form und läßt ſie kalt werden. in Teller voll dick eingekochter Preiſelbeeren werden erkaltet mit einer Taſſe Zucker und den Eiweißen ſo lange gerührt, bis die 100 ſteif iſt. Man überzieht damit die geſtürzte Speiſe. Einmachen von. Auf je 500 Gramm gewaſchene Beeren nimmt man 125 Gramm Zucker, der mit etwas Wein an⸗ efeuchtet iſt, läßt ſie aufkochen, ſchäumt ſie und füt ſie in einen ſteinernen Topf, den man einen Tag ſtehen läßt, hierauf gießt man etwas Arrak auf und verſchließt dieſen Topf mit Pergamentpapier. Brombeeren 19 ſind die letzten Früchte. Sie ſind ſehr aro⸗ matiſch und wohlſchmeckend und werden viel zu wenig bei uns gegeſſen. Man ſchreibt ihnen eine große Heilkraft bei Bleichſucht und Blutarmut zu. Reife Beeren enthalten viel Zucker, Pflanzenſäure und roh gegeſſen reichli der Stef Brombeeren be⸗ einfluſſen den Stoffwechſel günſtig. Brombeerkompott. Auf ein Kilogramm Brombeeren rechnet man 200 Gramm Zucker. Der Zucker wird angefeuchtet und mit Zitronen⸗ ſchale klar 2 ie reifen Beeren legt man fat le läßt ſie einige Minuten in dem Zucker⸗ aft* ie werden dann mit dem Schaum⸗ löffel herausgenommen. Den Zuckerſaft läßt man dann noch einmal aufkochen. Er wird nach dem Erkalten über die Beeren gegoſſen. Brombeermarmelade. Friſchgepflückte Beeren zerdrückt man und kocht ſie etwa eine Viertel⸗ ſtunde, gibt dann Zucker(je 500 Gramm Mus, 500 Gramm Jucker) und Waſſer lein viertel Liter je 500 Gramm) hinzu und kocht nochmals eine halbe Stunde dick ein. *. Apfelereme(6—8 Perſonen) zes gel bereitet man einen viertel Liter dickes geſüßtes Apfelmus. Dann rührt man von vier Eidottern, einem viertel Liter Milch, einem Vanillezucker und 100 Gramm Zucker auf dem Feuer eine dickliche Creme. 1 El ver⸗ miſcht man mit dem Apfelmus, einem Eßlöffel Arrak und zehn Blatt aufgelöster weißer Gelatine. Sobald die Creme zu ſtocken beginnt, daß man einen halben Liter Schlag ahne arunter und füllt die Creme ſofort in eine Glasſchale. Beim Anrichten kann man nach Be⸗ lieben mit Schlagſahne verzieren. Geſulzte Birnen(4—5 Perſonen) Ein halbes Kilogramm ſaftige Birnen wer⸗ den nach dem Schälen in Achtel geteilt und in einem halben Liter Waſſer mit zwei Eßlöffeln Zucker und einem Stückchen Vanille wei ge⸗ kocht. Man legt ſie in eine Glasſchale. Wenn man einige eingemachte Kirſchen hat, dann kann man dieſe dazwiſchen legen. Den Birnen⸗ ſaft vermiſcht man mit einem Schuß Cherry und acht Blatt aufgelöſter weißer und zwei Blatt roter Gelatine. Dieſe Flüſſigkeit gießt man über die Birnen und läßt ſie erſtarren. Aprikoſenereme(6—8 Perſonen) Ein halbes Kilogramm entſteinte Aprikoſen werden mit 100 Gramm Zucker zerkocht, durch ein Sieb getrieben und nachdem dicklich ein⸗ gekocht. Zährend das Mus erkaltet, ſchlägt man mit fünf Eidottern, 100 Gramm Jucker und einem viertel Liter Sahne auf dem Feuer eine dickliche Creme ab. Man nimmt ſie vom 12 und ſchlägt 12 Blatt aufgelöſte weiße elatine darunter.— Hiermit vermiſcht man das Aprikoſenmus und ſchlägt die Creme ſo⸗ lange bis ſte zu ſtocken beginnt. Man füllt ſie ſofort in eine Glasſchale und ſtellt ſie kalt. Man kann ſie nach Belieben mit Schlagſahne verzieren. 6 2 — 5 e eee * 10* a e FF ee eee e ee ee CCC 9 5 5 eee e ä e N N BVA Daß Männer die Geſchichte machen, hat Heinrich von Treitſchke als Ewigkeitswort geprägt. Aber wie oft iſt weltgeſchichtliche Wende geworden aus den Begegnungen und entſcheidenden Taten von Männern, die in Willen und Macht Gegenſätzliches zu errin⸗ gen oder zu verteidigen ſuchten. Um das zu erfaſſen, was die Begegnung Muſſolini— Hitler bedeutet, ſeien einige prägnante Bei⸗ ſpiele aus der Geſchichte gegeben, da Män⸗ ner einander trafen, ſich ausſprachen, ohne daß ſich jedesmal Harmonien ergaben. Das Treffen Muſſolini— Hitler iſt jedenfalls ein welthiſtoriſcher Einzelfall. Italien und Deutſchland ſehen ſich erneut durch das Werk zweier Männer, deren Hände ſich feſtineinander ſchließen. Es iſt ein Augen⸗ blick, da die Menſchen den Atem anhalten. Denn ſie ſpüren den Hauch der Kräfte, die die Geſchichte der Völker lenken. Eine ſolche Be⸗ gegnung iſt ein Sinnbild. Denn es treten ſich nicht zwei Männer gegenüber wie andere mehr. wei einmalige Perſönlichkeiten grüßen ein⸗ ander. Sie verkörpern in ſich die Ideen, die heute die Geſchichte zweier großer Völker tra⸗ gen. Im wahrſten und höchſten Sinne des Wortes ſind Benito Muſſolini und Adolf Hit⸗ ler repräſentative Perſönlichkeiten. Anſer gei⸗ ſtiges Auge blickt zurück in Vergangenheiten, denn ein jeder, dem die Größe der Welt⸗ geſchichte nur in etwa aufgeſchloſſen iſt, ſucht nach Vorbildern der Ereigniſſe des Tages. Ver⸗ gleichende Betrachtungen ſchärft das Verhält⸗ nis lebendiger Gegenwart. Seit den älteſten Zeiten haben die Geſchichts⸗ ſchreiber uns Schilderungen überliefert, von den vperſönlichen Zuſammenkünften großer Herrſcher, Feldherren und Staatsmänner. Meiſt allerdings waren es Vertreter gegenſätz⸗ licher Welten, ringender Völker und verfein⸗ deter Beſtrebungen, die ſich dann Auge in Auge gegenüberſtanden. Solche Begegnungen gaben den Auftakt zu grundſätzlichen Wendungen im Schickſal von Staaten, Völkern und Menſchen. Seipio und Hannibal vor Zama Ausgangs des Jahres 202 vor unſerer Zeit⸗ rechnung iſt Karthagos letztes Heer unter Füh⸗ rung Hannibals vor der Stadt Zama, fünf Tagesreiſen vor Karthago, auf das Lager des jungen römiſchen Feldherrn Publius Cornelius Scipio geſtoßen. Hannibal hat Kundſchafter entſendet. Dieſe ſind von den römiſchen Vor⸗ poſten gefangen und ins Feldherrn⸗Zelt ge⸗ bracht worden. Scipio ließ ſie durch das Lager führen. Und als ſie alles geſehen hatten, wur⸗ den ſie freigegeben. Sie haben Hannibal trübe Kunde überreicht. Tief furcht ſich ſeine Stirn, als er vernimmt, daß am Tage zuvor der numi⸗ diſche König Maſſiniſſa mit zehntauſend Krie⸗ gern zum römiſchen Heere geſtoßen iſt. Hanni⸗ bal erſucht den Gegner um eine Unterredung, zum den Krieg vielleicht ohne Schlacht zu been⸗ digen. Scipio willigt ein. „Scipio und Hannibal treffen zwiſchen den Vorpoſtenketten zuſammen. Hannibal, voll li⸗ ſtiger Verſchlagenheit, will den jungen Römer mit dem Hinweis auf unberechenbare Wechſel⸗ fälle des Schickſals einlullen.„Beſſer wäre es . ſagte er,„wenn Rom ſich immer auf talien, Karthago auf Afrika beſchränkt hät⸗ ten“. Hannibal redet von Frieden, er will auf Spanien verzichten und auf alle Inſeln, die zwiſchen Italien und Afrika liegen. Doch Sci⸗ io, unbeugſam, das Ahnen des Imperiums in 785 Bruſt, fordert bedingungsloſe Anterwer⸗ fung. Somit iſt die Begegnung verlaufen, wie ſie mußte. Sinnfällig erwies ſie die Notwen⸗ digkeit klarer Entſcheidung. Denn bei Za ma wurde das Los geworfen um die Herrſchaft im Mittelmeer. Kärthagos Stern ſinkt, die Ge⸗ burtsſtunde des römiſchen Imperiums ſchlägt. „Männer machen die Ge Welthiſtoriſche Begegnungen chichte“ — Perſönlichkeit, Macht und Anſchauung Luther und Karl V. in Worms n, und wären ſoviel Teufel iegel auf den Dächern!“ önch Martin Luther, der päſtliche Bannbulle ver⸗ kleinmütig warnenden n ſteht er vor der glän⸗ es Reichstages, vor dem en Kaiſer Karl V., dem niſchen Königin Iſabella, ausgeſendet hatte, um für Welt zu entdecken. t zum Widerru kühnen Auguſtinermönch. Legat Aleander. brauche dem verſtockten Ketzer das frei nicht zu halten, erwidert er empört: halte mein Wort. Denn ich will ni wie Sigismund, als Hus zum Scheiterhaufen in die Dennoch ſtanden in Wor ten gegenüber, die ſtehen konnten: Der in dem Alt i und der beherzte Kün ſen Vordringen der Geſchichte neue Wendung geben ſollte. Friedrich der Große und Joſeph II. Der Herzenswun endlich erfüllt. eſucht den be „Ich werde komme in der Stadt, als ſo hat der tapfere ein Jahr zuvor, die ihm auf dem Wege Augen blickte“. ms zwei Geiſteswel⸗ nicht mehr ver⸗ en feſtverhaftete der eines neuen Freunden bedeutet. Nu zenden Versammlung d römiſch⸗deutſch Enkel der großen ſpa die den Columbus Spanien eine neue wird aufgeforder die der Papſt als ketzeriſ Doch er weigert ſich deſſ würdevoller Rede. vergeßliche Wort: anders, Gott helfe iſt tief ergriffen. Der jun erſten Anblick Luthers geäu mich nicht zum Ketzer mach 0 Europas eine f ſeiner Lehre, ch gebrandmarkt hat. in edler, feſter und Am Ende ſagt er das un⸗ ehe ich, ich kann nicht Der Reichstag e Kaiſer, der beim ert hatte:„Der ſoll en!“, blickt erſtaunt aria Thereſias wunderten Preußenköni tzten Habsburgerin grü Preußens Größe 1 ſagt dem Gaſt, dies ſei der . Hohenzollern Friedrich der Große . 5, ee. ,,. I D J I 5, Linolſchnitt von Friedrich Rasmus(M) ſchönſte Tag ſeines Lebens. Denn Oeſterreich und Preußen ſeien zulange Feinde geweſen. Joſeph II. drückt dem alten Fritz dankbar die Hand, um voll bitterer Reſignation zu erklären, er habe bei Lebzeiten der Mutter leider nicht hinreichenden Einfluß. Wohl trägt er ſchon die römiſch⸗deutſche Kaiſerkrone; doch die Kaiſerin⸗ Witwe Maria Thereſia hält die Herrſchaft über die Oeſterxeichiſchen Erblande immer noch feſt in ihren Händen und läßt den ehrgeizigen Sohn in unmutig empfundener Untätigkeit. zeide Monarchen mögen in dieſem Augenblick die Tragik des an ſich nicht notwendigen Gegen⸗ ſatzes gefühlt haben. Sie wußten, daß die deutſche Geſchichte den Austrag forderte und ahnten wohl, daß die Selbſtbehauptung Preu⸗ ßens im Siebenjährigen Kriege dem alten Oeſterreich die Vormacht zu Gunſten des auf⸗ ſtrebenden jungen Preußens entriſſen hatte. Napoleon und Franz II. Ein Jahr nach der Kaiſerkrönung hat, am 2. Dezember 1805, dem korſiſchen Eroberer die Sonne von Auſterlitz geleuchtet. Der dritte Koalitionskrieg iſt durch die Niederlage des öſterreichiſch⸗ ruſſiſchen Heeres zu Gunſten Na⸗ voleons entſchieden worden. Alsbald nach der Drei⸗Kaiſer⸗Schlacht trennt Rußlands wankel⸗ mütiger Kaiſer Alexander I. ſich von den Ver⸗ bündeten. Nun hat ſich der römiſch⸗deutſche Kaiſer Franz II., Maria Thereſias Enkel, in das Lager des Kaiſers der Franzoſen zu Sta⸗ roſchütz begeben, um die Bitte eines Waffen⸗ ſtillſtandes zu ſtellen. Der letzte römiſch⸗deutſche Kaiſer, der Erbe einer noch im Niedergange großen Ueberlieferung, ſteht, als Bittender, vor dem alückbegünſtigten Sohne der Revolution. Der Emporgekommene macht dem Niedergebro⸗ chenen höfliche doch umſo herbere Vorwürfe, daß er die Kraft des jungen Frankreichs zu niedrig eingeſchätzt habe. Franz II. muß be⸗ ſchwichtigen und erreicht dann um den Preis demütiger Bedingungen die Waffenruhe. Drei Wochen ſpäter entreißt der Friede von Preß⸗ burg dem Hauſe Oeſterreich ein volles Drittel ſeines Gebietes. Franz II. blieb einzig und allein Kaiſer von Oeſterreich. Eines Reiches, deſſen Problematik mit zur grauenvollen Kräfteauslöſung von 1914 beitrug. Schickſal und Wille, gehen ihre großen Wege: Aus dem Niederbruch von 1918, der der Er⸗ hebung aller Deutſchen in den gewaltigen Auguſttagen von 1914 folgte, entſtand die Sehnſucht, nach dem großen und freien und einigen Deutſchland. Ihr gab Hitler als Rufer und Führer Ausdruck; ebenſo, wie Muſſolini, der an ſeinem Italien formte, das heute eine Ganzheit bildet. Was iſt ein Faſeio? Wie das Hakenkreuz das Zeichen des Natio⸗ nalſozialismus, ſo iſt das Faſzio das Kenn⸗ zeichen des nach ihm benannten Faſchismus. Es beſteht in der Darſtellung eines zuſammen⸗ geſchnürten Ruten⸗ oder Stabbündels, aus dem ein Beil hervorragt. Im alten Rom waren dieſe Rutenbündel mit dem Beil, die von den ſog. Lectoren, den mit Gerichtsbefugnis verſehenen hohen Amtsperſonen, vorangetragen wurden, das Sinnbild der Strafgewalt über die römi⸗ ſchen Bürger. Muſſolini wählte es als Hoheits⸗ abzeichen der faſchiſtiſchen Macht, durch das gleichzeitig die unangreifbare Stärke eines in ſich geeinten Staates dargeſtellt wird. Der Aus⸗ druck„Faſcio“ wurde dann auch auf die Ein⸗ heiten der faſchiſtiſchen Organiſation übertra⸗ gen(im März 1919 fand in Italien die erſte Verſammlung der„Faſci die Combattimento“, Kampfbund, ſtatt). Im Jahre 1929 wurde das Hoheitszeichen des Faſchtsmus durch königliches Dekret mit dem Wappen des königlichen Hauſes von Savoyen vereinigt: zwei Rutenbündel flan⸗ kieren mit nach außen gerichteten Beilen das rote Schild mit dem ſilbernen Kreuz, über dem die Krönungskrone ſchwebt. Um das Kind 7 Erzählung von Franz Heinrich Pohl Der Bauer Anton Wiedemann ſchob Teller, Meſſer und Gabel zurück und griff zum Kreis⸗ blatt. Er las langſam Seite für Seite und nahm einen kurzen Bleiſtift aus der Taſche, als er an die Marktnotierungen kam. Er ſtrich hin und wieder etwas an, blickte dann, in Ge⸗ danken verſunken, vor ſich hin, wobei er Kringel und Striche auf das Papier malte. Als er die Augen erhob, fiel ſein Blick auf den Glasſchrank in der Jimmerecke, der die Geſchenke zu Hoch⸗ zeiten, Taufen und anderen feſtlichen Gelegen⸗ heiten enthielt, die von den Wiedemanns in den letzten fünfzig Jahren gefeiert wurden. Da ſtan⸗ den auch das prächtige, goldverzierte Kaffee⸗ geſchirr und die ſilbernen Schalen, die Anton Wiedemann und ſeine junge Frau zu ihrer Hoch⸗ zeit erhalten hatten. Das war eine Hochzeit! Ueber hundert Gäſte hatten mit dem jungen Paar Tag und Nacht gefeiert! Wie glücklich war er geweſen, damals, vor acht Jahren.— Wiedemann erhob ſich und ging mit ſchweren Schritten in der Stube auf und ab. Am Hof⸗ fenſter blieb er ſtehen und blickte hinaus. Knecht und Pferdejunge ſtanden pfeifend vor dem Pferdeſtall und putzten Geſchirre. Die beiden Mägde miſteten den Kuhſtall aus. Als ſie jetzt wieder an der Dungſtätte waren, raſteten ſie einen Augenblick, auf ihre Gabeln geſtützt, und Wiedemann hörte ſie ſprechen. „Die Rabe⸗Martel aus Klausdorf und der Winkler⸗Hanſel aus Wieſerwotz ſind ſchon ge⸗ ſtorben und viele Kinder ſind noch krank“, ſagte Marie, die kleine Magd,„mein Brüderle auch.“ Wiedemann ſah, wie ſich ihr die Augen mit Tränen füllten.. 5 „Ach du lieber Herrgott, is ſchon a Kreuz mit dieſer Diph—te—ri—tis!“ Die Großmagd ſeufzte. l „Und weißt du, Annel, der Wiedemann-Ber⸗ Der Bauer blieb nahm die Mütze ab un von der Stirn. einen Augenblick ſtehen, d wiſchte ſich den Sch Was waren das für W̃ 0 Mägde hatten ihn waren ſeiner mür⸗ wo ſie nur konn⸗ an ſeinen kleinen In allen Ecken des Hau⸗ g von ihm und erinnerte Umhertollen in Haus und jetzt um Bertel ſtehen? mit Rieſenſchritten dem r und Scheunen immer hervortraten. Endlich and vor dem Anweſen hat er und is a Geizkragen, a Grobian, ſie's nich bei ihm aushalten kann. Die Mädchen und machten ſich ſchlecht und recht bedient und riſchen Miene ausgewichen, ten. Und wie oft hatta er Sohn denken müſſen! ſes lag noch Spielzeu an ſein fröhliches Hof. Wie mochte es Wiedemann ſtrebte Dorf zu, deſſen Häuſe fuhren erſchrocken zuſammen mit ihren Gabeln zu ſchaffen, Bauer ſtand plötzlich in der Tür. Aber Augenblick vor ſich hin ur Pferdeſtall hinüber. ſagte er mit rauher Stimme zu dem „„ich geh' mal fort. runter holen. Und vergiß ni Pferden vorzulegen.“ Damit ſchritt er zum Tor hinaus. Wiedemann nicht rechts noch oh, daß er keinem Bauern be⸗ gegnete, mit dem er ein paar Worte hätte wech⸗ ſeln müſſen. Am Ortsausgang ſtanden drei alte Weiber, die ihr Geſpräch unterbrachen und Wie⸗ neugierig entgegenſchauten. Nach Wieſerwitz geht er!“ flüſterte die Alte und deutete hinter dem Bauern her,„ was von der Krankheit des und nun treibt ihn das bö und Kind. Acht Wochen iſt die W nun ſchon bei ihren Eltern!“ D eifrig ſchwatzend die Köpfe zuſa Anton Wiedemann eilte wie gehetzt die Land⸗ z gegen ſeine Gewohnheit „wie die Wieſen, wie tanden. Sein Blick hing ber einem dunklen z in den gold⸗ Dort waren Weib iedemann mußte an den letzten ſie bei ihm verlebt hatten. roſchen, die an dem Butter⸗ geld der Molkerei fehlten, hatte er getobt und hatte Eliſabeth Kleider von ſich Jungen ſtill zuſammengepackt, vom pannen laſſen und r möge ſie ein zweites d ging dann zum Kannſt noch Heu cht, rechtzeitig den aus dem Grün hatte er es erreicht und ſte ſeiner Schwiegereltern. Mit klopfendem Herzen betrat Wiedemann 5 Kein Menſch war zu ſehen. Nur der aus ſeiner Hütte h bellend und mit dem Sch Kette hin und her. Wie öffnete die Tür zum auch hier niemand vor. den Gedanken ſtehen und ließ trauten Raum wande Seine Frau ſtand bl zum Nebenzimmer u Lieſel, ich Im Dorf ſah links und war fr ervor und ſprang weif wedelnd an ſeiner demann ging ins Haus, Wohnzimmer und fand Unſchlüſſig, von quälen⸗ gepeinigt, blieb er an der Tür ine Augen durch den wohlber⸗ rn. Da fuhr er zuſammen: aß und ſchmal in der Tür nd ſah ihn ſchweigend an. ſtammelte Wiedemann und große grobe Rechte hin. gte die Bäuerin ihre Hand in die iſt du hergekommen, Aber als ſie ſah, wie er abquälte, ergriff ſie ſeinen er die Schwelle. Angſt und Verwirrung faſt mußte ſich erſt an die in dem rrſchende Dunkelheit er ſein ſchlafendes Kind erkannte. hatte ein Tuch um den Hals mete mit offenem Munde. glühend heiß und mit Wiedemanns Augen Händen haften, die m auf der Bettdecke lagen. Wiedemann betrachtete Wie anders war er als ſon Bertel gehört haben, wiſſen zu Frau iedemann⸗Lieſel ie Frauen ſteckten aße hinunter. Gan achtete er nicht dara Kartoffeln und Rüben ft an einen Kirchturm, der Waldſtreifen wie ein Schattenri glänzenden Himmel ragte. und Kind. Tag denken, Wegen ein paar G des Mannes. Anton?“ fragte ſie. ſich um eine Antwort Arm und zog ihn üb Wiedemann, den betäubt hatten, gewöhnen, bis gewettert. Da V 5 und dem tel ſoll auch ſo krank ſein!“ Marie blickte ſich Knecht ans ſcheu um.„Wenn's der Bauer wüßte, würd er ren. E keine ruhige Minute haben— ſein einziges Hauſe, hatte ſie Jungele!“ f 11 ihr hne Elie re „Geſchäh ihm recht, wenn er ſich'mal ſor⸗ war ohne Eliſabeth und Bertel zu gen tät!“ ſagte Anna hart.„So a gute Frau— nie hätte Wiedemann das gedacht. gebunden und at⸗ Sein Geſicht war war davongefah⸗ Schweißperlen bedeckt. Mal holen von zu eben. ihm zugerufen, während er erkwürdig ſtill und zart Rücken zukehrte rückgekommen ihren Mann. Erinnerung an Zeiten ſtieg in ihr auf, die lange, lange zurücklagen. Nun trat der Bauer einen Schritt näher an das Bettchen heran. Er beugte ſich über das ſchlafende Kind und ſtrich ihm be⸗ utſam über die wirren, blonden Haare. Eliſa⸗ eth ſah, wie die braune Hand, die auf dem Kopf des Knaben liegen blieb, bebte. Sie hörte den ſchweren Atem des Mannes. „Es geht ihm beſſer, Anton“, ſagte die Bäu⸗ erin mit weicher Stimme.„Das Fieber iſt her⸗ untergegangen. Der Doktor war heute hier, hat Bertel unterſucht und geſagt, daß jetzt keine Ge⸗ fahr mehr wäre!“— Die Bäuerin begleitete ihren Mann noch zur Gartentür hinaus bis hinter die Scheune, wo ein Weg um das Dorf herum zur Landſtraße führte. Die Frau erzählte von der Krankheit des Knaben, und der Mann von Haus, Hof und Feld. Das Geſpräch ging nur ſtockend, denn die Eheleute, die in Unfrieden auseinandergegangen und wochenlang getrennt geweſen waren, hatten noch mit einem Gefühl des Fremdſeins zu kämp⸗ fen. Aber immer ſtärker und beglückender kam ihnen doch zum Bewußtſein, daß die alte Liebe nicht erloſchen war und das Vertrauen all⸗ mählich zurückkehrte. l An der Windmühle, wo ſich die Wege kreuz⸗ ten, blieb Eliſabth ſtehen.„Nun muß ich um⸗ kehren„ſagte ſie, die Eltern ſind im Dorf. und der Kleine kann ſich melden.“ Anton konnte ſich noch nicht von ihr trennen. Er hielt ihre Hand feſt und ſuchte nach Worten. Bald“, meinte er ſchließlich,„bald iſt Ernte⸗ dankfeſt. Da muß man doch für die Leute...“ „Ach Mann“, unterbrach ihn Eliſabeth lä⸗ chelnd,„dann ſind wir doch ſchon längſt wieder zu Hauſe!“— War es derſelbe Weg, den der Bauer zurück⸗ legte? Nein, wie verwandelt kam ihm die Ge⸗ gend vor! Froh ließ er den Blick über die weiten Felder ſchweifen, über denen noch ein letzter Schimmer des Tages lag. Am Himmel began⸗ nen die Sterne zu funkeln. Der Wind flüſterte in den Alleebäumen. Anton Wiedemann nahm die Mütze ab und atmete mit vollen Zügen die friſche Luft ein. Rüſtig ſchritt er ſeinem Dorf zu. 57FTTFT —— 4 C0000 * rr — * r 7 R e R. CCCP a2 2 5 999979——jꝙ—%ꝙ—?— —— r eee LISA, Roman von Lotte Gummert .(5. Fortſetzung) 5 Lachend grüßte Liſa zuruck, aber auf einmal ſtutzte 2. Ganz groß wurden ihre Augen. Du lieber Gott, das war doch der Ziegeleibeſitzer. Eben hatte der Gutsherr die gleiche Entdeckung gemacht und wollte ſeine Tochter aufmerkſam machen. Doch die winkte ſchon herzhaft mit der Hand zu dem Reiter hinüber. Fritz Thierbach ſtrahlte über das ganze Geſicht. Na, wenn das nicht ein Rieſenglück war! So ein Glück zu haben und hierher zu kommen. Jetzt fehlte nur noch, daß er als Einquartierung auf den Gutshof kam. Aber ſo viel Glück konnte ein nor⸗ maler Much nicht haben! Aber nun wurde erſt recht mitgeſungen. Wo das hübſche Mädel noch Liſa hieß. Und wenn ſie zehnmal verlobt war, er freute ſich doch, daß er ſie wiederſah. Na, wenn er das Sabine ſchrieb, die würde ſtaunen. 1* Die Dorfbewohner hatten ſchon einen großen Kreis um die Soldaten geſchloſſen. Viele bekamen Einquartierung und die mußten ſie ſich doch ſofort abholen. g Junge Mädchen kicherten ſchon und freuten ſich auf kommende vergnügte Tage. Ueberhaupt, wer ſah Sol⸗ daten nicht gern! 5 Die Mannſchaft, die doch ſo müde geweſen war, lebte ſichtlich auf, als ſie ſah, wie ſich alles freute. Der Herr Lehrer wartete mit ſeiner Frau, rechts und links ſtanden große Eimer mit kaltem Kaffee, denn er wußte, daß die Soldaten von dem langen Marſche Durſt bekommen hatten. Am regen Zuſpruch ſah er auch, wie willkommen allen ſeine Gabe war. Doch jetzt ging's an's Verleſen. Da ſpitzte feder das Ohr. Am allermeiſten ſpannte wohl Fritz Thierbach. Hoffte er doch, daß er in ein gutes Quartier kam, denn er war hundemüde, und der Marſch hatte ihm viel Schioeiß erpreßt, obwohl er geritten war. Aber ſtundenlang auf einem Gaul zu ſitzen, iſt, wenn man dies ſeit langer Zeit nicht mehr getan hatte, auch keine ungetrübte Freude. Lau und deutlich wurden die Namen und Quartiere 5 berleſen. Aha, jetzt ging die„Sortiererei“ los, dacht⸗ Fritz aufatmend. Na, er mußte ja gleich zuerſt mit dran kommen. „Herr Leutnant Thierbach ebenfalls zu Herrn Hor— nung auf Gut Sandhagen“, klang es zu ihm herüber Fritz kniff ſich in den Arm. Das ſtimmte ſicher nich das hatte er ſich nur eingebildet! Abec da ſagte ſein Kamerad, Leutnant von Fredrichs „Donnerwetter noch mal, wir haben Duſel! Dort wird's uns gut gehen! Ein hübſches Mädel, ein bild⸗ hübſcher Kerl! Haben Sie geſehen?“ i Gottſeidank war es doch wahr, er hatte nicht». geträumt. 0 „Lieber Fredrichs, nicht ſo viel Illuſionen! Freuen Sie ſich nur nicht zu früh. Ich kenne die Herrſchaften und weiß, daß die Tochter mit einem reichen Gutsbe⸗ ſitzer verlobt ſein ſoll! Und dann denken Sie an ihr⸗ Braut!“ „Gott, Braut in Ehren, Sie mißverſtehen mich! Im Manöver will man doch ein bißchen vergnügt ſe'⸗ wenn der Dienſt vorüber iſt.“ Schmunzelnd ſah er dabei ſeinen Kameraden an. Fritz verſtand ihn ſchon! War ein netter Kerl und guter Offizier. Aber daß er ausgerechnet mit der Liſa flirten wollte, das paßte ihm nicht in den Kram. Ablenkend ſagte er daher:„Ueberhaupt hübſche Mädel hier. Man müßte ſich eine gute Partie herausſuchen. Haben Sie das junge Mädel neben der Frau Lehrer ge⸗ ſehen, das uns Kaffee zureichte, das war auch nich“ ohne.“ „Stimmt Kamerad! Hauptſache, daß es recht vergnügt wird. Aber vorläufig werden wir uns mal unſerem verehrten Hauptmann anſchließen, denn ich ſehe ſchon. daß er auch in ſein Quartier will.“ „Und Hunger habe ich“, ſagte Fritz mit tiefem Auf⸗ ſeufzen.„Wenn's bloß was nettes gibt. Die Erbſen mit Speck von geſtern liegen mir noch heute im Magen.“ „Dagegen hilft nur ein ordentlicher Schnaps, Kame⸗ rad und ich hoffe, ihn von dem ſchönen Gutsfräulein kredenzt zu erhalten!“ antwortet Leutnant Fredrichs in guter Laune. „Tempo, meine Herren“, rief fetzt Hauptmann Bern⸗ hardi ſeinen Leutnants zu.„Wollen uns mal nach Sandhagen begeben. Und ich bitte mir aus, den Damen des Hauſes mit aller Hochachtung zu begegnen, ver⸗ ſtanden? Machen Sie die Witzkiſte nicht zu weit auf.“ „Zu Befehl, Herr Hauptmann“, ſchallte es zurück * Müde trotteten die Gäule das kurze Stück Weg noch mals zurück. Sie ſehnten ſich auch nach dem Stalle. Fritz Thierbach klopfte ſeinem Fuchs aufmunternd den Hals: „Alter, guter Kerl, gleich ſind wir da. Sollſt ſehen, wir kriegen es extra fein. Daß du dich aber gut mit den anderen Pferden verträgſt, ſonſt kannſt du was erleben.“ Zur Bekräftigung, gerade als ob es das Pferd ver⸗ ſtamden hätte, wieherte es hell auf. * Urheberrechtsschutz Romarverlag Greiser/ Rastatt-Baden Vergnügt lachte Fritz in die Welt. Das Leben war doch zu ſchön! Zumal wenn einem etwas in Erfüllung geht, von dem man nie geglaubt hat, daß es ſo kommen könnte! „Siehſte Fritze, du haſt doch ein Mordsglück“, lobte er ſich ſelbſt. Bloß an den dußligen Verlobungsring durfte man nicht denken. Wer weiß, was für einen unausſtehlichen Kerl dieſe Liſa heiraten wollte. Feſt nahm er ſich vor, nicht daran zu denken und recht nett zu Fräulein Liſa zu ſein. 4. Liſa ſtand mit ihrem Vater immer noch wartend auf dem Gutshofe, Hoffentlich dauerte es nicht ſo lange, bis die Soldaten kamen. Sie hatte nämlich ſelbſt einen ganz gehörigen Hunger bekommen. Auch Emma ſah dauernd zum Fenſter hinaus, und meinte auf Liſas fragenden Blick:„Wenn ſie nicht bald kommen, zerkochen die Kartoffeln!“ Unentwegt ſtand auch der Gutsherr am Tore und ſpahte, ob die Herren nicht kämen. Er war vielleicht aun meiſten geſpannt und hoffte auf einen bildſchönen Skat. Wenn er aber gewußt hätte, wie geſpannt ſeine Tochter wartete, ſo hätte er ſie ſicherlich am Ohr⸗ läppchen gezerrt und geſagt:„Und Fred?“ Liſa dachte überhaupt nicht an Fred. Sie hatte bereits in Gedanken beſtimmt:„Wenn er hierher kommt, dann ſoll er auch mein Zimmer bekommen.“ Sie begriff ſich ſelbſt nicht, daß ſie ſich ſo darauf freute, ihn wiederzuſehen. „Liſa, ſie kommen!“ rief der Gutsherr aufgeregt. Und da erſchienen ſie hoch zu Roß, die drei Offiziere, gefolgt von den zehn Soldaten, die ihnen ſingend folgten und abermals das Lied von der Liſa ertönen ließen. g Die Offiziere ſprangen ab, die Knechte von Sand⸗ hagen nahmen ihnen die Pferde ab. Dann wurden ſie von dem Gutsherrn und Liſa herzlich willkommen geheißen. „Ich hoffe, daß Sie ſich bei uns recht wohlfühlen“, ſagte Herr Hornung,„Wir werden jedenfalls alles tun, Ihnen den Aufenthalt ſo behaglich wie nur möglich zu machen.“ 5 1 8 „Davon bin ich überzeugt, verehrter Herr Hornung. Es iſt uns ein Vergnügen, daß wir auf Ihr Muſtergut zu liegen kommen! Geſtatten Sie.. Hauptmann Bern⸗ hardi! Meine Offiziere.. Herr Leutnant von Fre⸗ derichs, Herr Leutnant Thierbach!“ Ganz beſonders herzlich wurde natürlich die hübſche Liſa begrüßt und Hauptmann Bernhardi ſagte liebens⸗ 2 würdig,„Soviel ich weiß, gnädiges Fräulein, ſtehen Sie Sandhagen gewiſſermaßen als Hausfrau vor“ „Gewiß, Herr Hauptmann, das muß ich ſchon Mutter iſt ſchon Jahre tot! Aber ich möchte Sie bitten, mich nich“ ſo förmlich anzureden vorhin beim Einmarſch ſo ein nettes Lied geſungen! Liſa Liſa, ſchenk' dem Reſerviſten noch ein dimbeer⸗ waſſer ein, ja?“ Luſtig fragten die blauen Augen die drei Herren, die nur ſtumm nickten. „Sehen Sie und da ich nun zufällig Liſa heiße, möchte ich Sie bitten, mich nur Fräulein Liſa zu nennen Ganz einfach.. ohne das gnädige Fräulein.“ „Es iſt uns eine Ehre und ein Vergnügen! Er⸗ gebendſten Dank!“ ſagte ehrerbietig der Hauptmann und wandte ſich ſeinen Leutnants zu„Nicht wahr, gern einverſtanden, meine Herren?“ „Befehl, Herr Hauptmann!“ ſchallte es aus dem Munde der beiden Leutnants Wenn das kein patentes Mädel war, dann gabs überhaupt keines! ſagte ſich Fritz in beſter Laune. Oiſa bat die Herren, ihr zu folgen. Bald ſtand man vor dem Zimmer, das für den Herrn Hauptmann be⸗ ſtimm war Ihre Soldaten haben Als der Herr Hauptmann eintrat, ſah er zunächſt nur das Bett, und das verhieß ihm eine gute Nacht⸗ ruhe Er war hochbefriedigt, das Zimmer war wirk lich freundlich. „Vielen Dank, Fräulein Liſa!“ „Bitte ſehr, Herr Hauptmann. Ich möchte aber bit⸗ ten, daß die Herren ſich ein wenig ſchnell friſch machen, denn unſere Köchin hat mir verraten, daß die Kartoffeln ſonſt zerkochen“, drängte Liſa. „Selbſtverſtändlich, Fräulein Liſa. Wir ſind raſch fertig.“ 5 Das nächſte Zimmer erhielt Leutnant von Fredrichs, uletzt führte Liſa Leutnant Thierbach in ihr Schlaf. zimmer, das ſie ihm zugedacht hatte. „Fräulein Liſa, das iſt ja reizend! Sie berauben ſich gewiß, denn ich ſehe doch, das iſt doch Ihr Zimmer!“ „Mein Zimmer? Wie kommen Sie denn darauf?“ fragte Liſa mit rotem Köpfchen. „Das weiß ich doch von meiner Schweſter Bine, die hat nämlich auch ſo ein helles Schlafzimmerchen. Und wenn mich meine Augen nicht täuſchten, waren die anderen Schlafzimmer doch dunkel?“ fragte Fritz, gan; harmlos tuend. f„Das iſt ja gleich! Die Hauptſache iſt doch, daß Si ſich wohlfühlen“, ſagte Liſa ſchnell und wandte ſich zum Gehen.„Aber* 9 lie Herr Leutnant. Das immer liegt unten im Parterre.“ 2— dann. Fritz allein. Er fühlte ſich im ſieben⸗ zen Himmel. Na, wenn das nicht ein Glück war, dann wollte er gleich einen Beſenſtiel eſſen. „Eſſen. oh. er hatte Hunger! Raſch waſchen, Haare kämmen Uniform abbürſten und andere Schuhe an⸗ ztehen.., fertig war der Reſervpiſt. Keine zehn Minuten hatte es gedauert und die drei Herren gingen gemeinſam die Treppe hinunter. Unten ſtand ſchon Hermann, der bei beſonderen An⸗ läſſen den Diener markierte und bat die Herren, in's Speiſezimmer einzutreten. Herr Hornung und Fräulein Liſa erwarteten die Herren Offiziere ſchon. ö „Immer nähergetreten, meine Herren. Sie werden mit Sehnſucht erwartet, meine Tochter verhungert ſchon bald“, rief lachend der Hausherr den eintretenden Gäſten zu. „Vat'l, ſchäm' dich! Glauben Sie's nicht, mein Herren! Er übertreibt: wenn ich auch ſchrecklich gern eſſe“, verteidigte ſich Liſa. a i Die Offiziere lachten Der herzliche Ton gefiel ihnen und ſie ließen ſich nicht lange nötigen. Das war ein Goulaſch! Das Fleiſch zerlief auf der Zunge Und das Gemüſe! Dreierlei Kompott ſtellte ſachgemäß der Leutnant von Fredrichs feſt. Auch der Wein war ausgezeichnet, der ließ iich trinken Liſa freute ſich, als ſie ſah, wie es allen ſchmeckte. Der Gy'sherr ſtrahlte ebenfalls, denn er gatte in dem Herrn Hauptmann einen exzellenten Weinkenner gefunden, und beide waren nun, nachdem ſie mit dem Eſſen fertig waren, ganz vertieft in ihr Geſpräch der alle möglichen Weinſorten. Le nant von Fredrichs hätte ja gern ein wenig den „Unwiderſtehlichen“ geſptelt, er war aber ſo ſatt, daß er aus Bequemlichkeitsrückſichten fir heute darauf zichtete: Umſomehr ging Fritz aus ſich heraus und plauderte mit Liſa in einer ſo netten Weiſe, daß das Mädchen immer fröhlicher wurde. Immer beſſer gefiel ihr der „Ziegeleifritze“ So hatte ſie ihn früher immer genannt, als ſie ihn noch nicht kannte, jetzt war er nur der Ziegeleibeſitzer. Auch vor ſich ſelber kam ſie ihm reſpekt⸗ voller entgegen. 5 Es iſt manchmal ſeltſam im Leben, man lebt ſayre⸗ tang mit Menſchen zuſammen und ſie bleiben reſtlos fremd, einen anderen aber ſieht man an und iſt ſofort gut Freund mit ihm. So erging es Liſa und Fritz. Gewiß, ior Intereſſenkrets paßte zuſammen. Alles, was Liſa intereſſierte, das intereſſierte auch Thierbach. Das Ausſchlaggebende war aber vielleicht, daß ſie im Naturell einander ähnelten Beide waren friſche, unver⸗ bildete Menſchen und ſie lachten gern und hinzukam, daß es beide hübſche funge Menſchen waren. Fred war ſchöner als Fritz Thierbach, aber Fritz' Geſicht wirkte herzlicher, lebendiger Er war nicht geiſt⸗ reich, aber geſcheit, er war kein ausgeſprochener Spa z⸗ vogel, aber er gab ſich gern von der luſtigen Seite. Seine Ar! war einfach, ungekünſtelt und herzlich Und das gefie! Liſa, ſie fühlte ſich ſofort zu ihm hingezogen. Di! Tafel! wurde aufgehoben und der Mokka im Nauchzimmer ſerviert Hauptmann Bernhardi war einer guten Taſſee Kaffee genau ſo hold wie einem guten Glaſe Wein und er und ſeine Leutnants kargten nicht mit Lob denn der Mokka war ganz ausgezeichnet. Liſa wurde rot bot Freue Sie wat rehlos zufrieden, denn den Gäſten gatte es deter ne gro, necke „Jetzt toill ich mich uber einne u die Sent inunnen unt ne deten, baß iber ach niches* Fir ier reens att: „Wenn es Ihnen recht iſt, Fräulein Liſa, begleit⸗ ich Sie“ „Kommen Sie mit, Herr Leutnant! Sie können ſich auch ein bißchen mit um Ihre Soldaten kümmern! des freut Sie doch ſicher!“ a Gemeinſam ſuchten ſie die große Geſindeſtube auf und als ſie die Tür öffneten, da klang ihnen ſchon das laute Lachen der Soldaten und des Geſindes ent⸗ gegen Die Soldaten wollten aufſpringen, aber Fritz winkte ab. „Schon gut! In Ordnung! Laßt's Euch ſchmecken! Wie gefällt's Euch denn auf Sandhagen, Jungen?“ „Ausgezeichnet, Herr Leutnant!“ entgegnete Unter⸗ offizier Schaffer.„Verpflegung ſehr gut, Behandlung desgleichen!“ „Freut mich! Aber... daß mir keiner Zicken baut, verſtanden? Alſo dann laßt's Euch weiter gut ſchmecken!“ Liſa ſagte nichts, ſie freute ſich nur. Sie ſah es den Geſichtern der Soldaten an, daß ſie wirklich alle zu⸗ frieden waren. Ja, ſie kannte ihre Emma! Die ſorgte wie eine Mutter für alle. Eben erſchien der Diener in der Geſindeſtube und ſagte Liſa etwas in's Ohr. Die entſchuldigte ſich raſch bei den Herren mit der Bemerkung, ſie werde in der Futterkammer benötigt, denn die Häckſelmaſchine wäre nicht in Ordnung. Als Fritz das hörte, war er mit einem Satz bei Liſa. „Darf ich mit, Fräulein Liſa? Ich verſtehe nämlich uch ein bißchen davon!“ „Gern, Herr Leutnant, wenn es Ihnen Spaß macht! Kommen Sie nur“, freute ſich das Mädel. Als ſie in die Futterkammer kamen, mühten ſich zwei Mägde und ein Knecht, die Maſchine wieder in Gang zu bringen. Aber vergeblich! (Fortſetzung folgt) — nne — — Belannlmachungen Ortsgruppe Achtung Kameradſchaftsführer! Sämtliche Kameradſchaftsführer kommen heute abend, pünktlich 8 Uhr, in das Heim der Schillerſchule, zwecks Beitragsabrechnung 7 und Markenausgabe. Es iſt Pflicht eines jeden Kameradſchaftsführers, daß er antritt. Der Gefolgſchaftsführer. 0 H IJ⸗Standortbef ehl! Kameraden, Kameradinnen! Noch ſtehen wir alle im Banne der großen Ereigniſſe der letzten Tage, und des gewaltigen Erlebniſſes vom Reichsparteitag der Arbeit. Schon iſt wieder ein neuer Tag an uns herangetreten, den wir würdig zu geſtalten wiſſen, der Tag des Deutſchen Bauern. Es wird wie folgt angetreten: Samstag, 2. Oktober: 18.30 Uhr HJ am Schillerſchulhof(Ig. ohne Uniform) 8.30 Uhr BDM am eech Unif. 18.30 Uhr Jungvolk am Schillerſchulhof 18.30 Uhr Jungmädel am Schillerſchulhof Sonntag, 3. Oktober: 7.30 Uhr Jungvolk Fähnl. 53 a. Haltepunkt Viernheim, den 2. Oktober 1937 An ſer Tagesſpruch Indem ich für die. Zukunft kämpfe, muß ich kämpfen für die deutſche Scholle und muß kämpfen für den deutſchen Bauern. Er gibt uns die Menſchen in die Städte. Er iſt die ewige Quelle ſeit Jahrtauſenden geweſen, und er muß erhalten bleiben. 5 Adolf Hitler. oi 46 23 luntes CHAußfchen Es gab eine Zeit, wo das Erntedankfeſt ein Tag war, um den man ſich kaum kümmerte. Nur die Landleute erlebten dieſen Tag in 5 ner ganzen Bedeutung. Sie wußten, welche Bedeutung der Tag für 5 hatte, ſie fühlten das ganze Glück und die Befriedigung darüber, daß wieder einmal die Hauptarbeit eines lan⸗ gen Sommers getan war, daß das Brot des kommenden Winters Abe deg in den Scheuern lag... Der Unbeteiligte aber blickte auf den Kalender und ſagte hoͤchſtens, den Tag zur Kenntnis nehmend,„ach, richtig, heute iſt ja Erntedankfeſt!“ Das alles war einmal. neuen, eiſern zuſammengehämmerten Volk, kann es gar nicht mehr geſchehen, daß ein weſentlicher Teil dieſer Menſchen beſtimmte Sorgen oder Nöte, beſtimmte Freuden und beſtimmte Feſte hat, ohne daß auch der andere Teil lebendig daran Anteil nähme. Es iſt 5 Erntefeſt und ſchon Tage vorher iſt nicht einer . im e chen Vaterland, der nicht um dieſen Tag wüßte, der nicht Teil nähme an der frohen Stimmung aller bäuerlichen Men⸗ ſchen. Und dieſer Stimmung geben wir nun auch ſichtbaren Ausdruck durch das kleine Ernteſträußchen, das in dieſen Tagen überall f verkauft wurde, und das jeder an den Mantel, 3 ans Jakett oder an den Hut ſteckt! N 3 Ein kleines buntes Sträußchen: eine reife 1 Kornähre, zwei bunte Kleeblüten und ein glück⸗ 1 bringendes vierblätteriges Kleeblatt— iſt es ein Wunder, wenn Hunderte und Tauſende a von Händen danach greifen? Das Ernteſträuß⸗ 4 chen eröffnet gleichſam nach langer ſommer⸗ g licher Pauſe wieder den Reigen der verſchie⸗ denen kleinen Abzeichen, die in den Winter⸗ monaten verkauft werden— und es iſt zugleich wie ein ſymboliſcher Abſchied vom Sommer, wenn wir uns noch einmal mit einem kleinen, wenn auch künſtlichen Sträußchen ſchmücken! Es gibt ein frohes, buntes Bild, die Tauſende geſchmückter Menſchen. Aber es iſt nicht allein die Freude des bevorſtehenden Erntefeſtes, die uns erfüllt, ſondern auch das glückliche Be⸗ wußtſein der inneren Zuſammenge⸗ hörigkeit aller dieſer Menſchen zueinander. Davon ſpricht der kleine Ernteſtrauß, von dem unſichtbaren Band, das alle dieſe Millionen f* umſchlingt, die nun gemeinſam das deutſche Erutefeſt feiern wollen, die ſich gemeinſam 2 — Wir ſind ein Volk geworden, und in dieſem ber A. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 7.30 Uhr Jungvolk Fähnlein 50 unter den Linden(Blauehutſtraße) f 7.30 Uhr HJ uniformiert am Marktplatz (Fürſt Alexander) 7.30 Uhr BTM uniformiert a. Staatsbahnh. 7.30 Uhr Spielm.⸗Zug der HJ am Rathaus Um 10.30 Uhr haben ſich ſämtliche Ig. der HJ, die keine Uniform beſitzen, in kurzer Hoſe und weißem Hemd im Goetheſchulhof einzu⸗ finden. Ebenſo erſcheinen hierzu alle Mädels des BDM, die nicht im Beſitze einer Uniform ſind.— Das Jungvolk und die Jungmädel treten wie von ihren Führern bzw. Fuͤhrerin befohlen, an. Um 10.50 Uhr haben ſich alle Jungen und Mädels, die an der Feierausgeſtaltung be⸗ teiligt ſind(HJ und BDM, alle die eine Uniform beſitzen), Jungvolt und Jungmädel je 50 Ign., Ig. in tadelloſer Uniform im Hof der Schillerſchule einzufinden. Hierzu kommen auch die Fanfarenbläſer. Nun wollen wir alle durch unſeren Einſatz bezeugen, daß wir es verſtanden haben, was es heißt, eine Jugend zu ſein, die nur Pflicht⸗ erfüllung und Opferbereitſchaft kennt. Der Standortführer der HJ Wilhelm Rech. Motorſchar. Die geſamte Motorſchar tritt am Sams⸗ tag, 17.30 Uhr, an der„Vorſtadt“ an. Der Führer der Motor⸗HJ 9p Lokale Nachrichten freuen, daß der Segen deutſchen Bodens in den Scheunen ruht. Der kleine Ernteſtrauß ſpricht zu jedem, will jeden werben, teilzunehmen am Feſt des ganzen Volkes.„Auch du mußt dabei ſein!“, ſagen die beiden Kleeblüten, ſagt die Aehre und das Kleeblatt. Und wir ſtecken den kleinen Strauß an und lächeln:„Auch ich bin e 0 Liederſingen der Hitlerjugend Wir verweiſen die Viernheimer Bevölkerung auf das Liederſingen unſerer Pimpfe und Jungmädel, heute abend, 7 Uhr, auf dem Rathausplatz, während der Aufſtellung des Erntekranzes. Zeigt eure Verbundenheit mit der Hitler-Jugend und den deutſchen Bauern und kommt alle heute abend, 7 Uhr, zu der Feierſtunde auf den Rathausplatz. Fuhrwerle. Aabjahrer ujw. von Viernheim Durch die Herſtellung der Weinheimerſtraße iſt zur Zeit der Verkehr auf dieſer Straße ge⸗ radezu lebensgefährlich. Durch die vielen Fuhrwerke, die jetzt hinaus ins Feld und wie⸗ der zurück fahren, herrſcht oft ein ſtockender Verkehr, und es iſt ſchwierig, hier wieder heraus zu kommen. Es iſt daher ſchon im Intereſſe insbeſondere der Fuhrwerke zu emp⸗ fehlen, den Weg nicht durch die Weinheimer⸗ ſtraße zu nehmen, ſondern durch die verſchie⸗ denen anderen Ortsſtraßen, die nach dem in⸗ neren Ort zu laufen(ins Feld durch die Blauehutſtraße und durch die Pandurengaſſe heraus, heimwärts durch die Blauehutſtraße von der Weinheimerſtraße aus). Die wenigen Tage, wo hier dieſe Arbeiten vorgenommen. werden, muß jeder Fuhrwerksbeſitzer, Auto⸗ und Radfahrer, in ſeinem eigenen Intereſſe Disziplin halten und an erſter Stelle mit dazu beitragen, daß von der hieſigen Bevöl⸗ kerung aus hier eine Entlaſtung eintritt. Bezahlt die Handwerterrechnungen Unſere Schmiedemeiſter wenden ſich an ihre Kundſchaft mit der Bitte, für ſofortige Be⸗ zahlung der Rechnungen beſorgt zu ſein. Es iſt dies ein gerechtes Verlangen, zumal ihre For⸗ derungen faſt nur Material und Arbeitslohn bedeuten. Sie ſind daher auf den Eingang ihres Lohnes für geleiſtete Arbeiten ſo gut wie jeder Arbeiter angewieſen, um ihren Zahlungs⸗ verpflichtungen nachkommen zu können und das Leben zu beſtreiten. Bezahlt Euere Handwerker, ſie dan ken es Euch! 7 Uhr⸗Ladenſchluß beachten. Mit dem 1. Oktober tritt wieder der 7 Uhr⸗Laden⸗ ſchluß in Kraft. Desgleichen dürfen die Ge⸗ ſchäfte, gleich welcher Art, vor 7 Uhr früh nicht geöffnet werden. Wir machen die Ge— ſchäftsinhaber ſowohl, als auch das kaufende Publikum auf dieſe Vorſchrift aufmerkſam und empfehlen deren ſtrikte Einhaltung. Durch die Ortspolizeibehörde wird ſtrengſte Ueber⸗ wachung erfolgen und werden Verſtöße durch Strafanzeigen geahndet werden. — 9——— 2 8 NN Aufruf an alle Anhänger und Förberer unjerer Freilichtbühne Bei den Freilichtaufführungen in den Jah⸗ ren 1933/35 hat es ſich gezeigt, daß unſere Freilichtbühne in kultureller und ſtaatspoli⸗ tiſcher Hinſicht von außerordentlich hoher Be⸗ deutung iſt. Es hat ſich weiterhin gezeigt, daß unſere Freilichtbühne unſerer Gemeinde auch in wirtſchaftlicher Hinſicht recht nutzbar ge⸗ worden war. Und ſchließlich gereichte durch die Freilichtbühne der Gemeinde Viernheim im weiten Umkreis zu Ruhm und Ehre. Hieraus folgt ohne weiteres, daß die Freilichtbühne ein Kulturwerk und ein wertvolles Stück Volksgut darſtellt. Nach drei aufeinander fol⸗ genden ruhmreichen Spieljahren trat im Jahre 1936 Betriebsſtille ein, und es ſchien, als wolle unſer wertvolles Freilichtunternehmen vor unſeren Augen für alle Zeiten untergehen. Das Ruhen des Spielbetriebes iſt eingetreten, weil die Nervenkraft der Spielleitung erſchöpft war, und weil es an dem feſten Glauben fehlte, daß das Werk auch weiterhin beſtehen muß, auch wenn der Mann gefallen iſt. Betriebsſtille bedeutet Untergang und Ver⸗ derb. Nach des Führers Willen und Anord⸗ nung wurde zur verſchärften Durchführung des Vierjahresplanes durch Miniſterpräſident Ge⸗ neraloberſt Göring die Parole an das deut⸗ ſche Volk gerichtet:„Kampf dem Verderb!“ Nicht nur Lebensmittel, Gebrauchsgegenſtände ete. ſind vor Verderb zu ſchützen, ſondern auch Volksgüter jeder Art, und dazu gehört auch unſere Freilichtbühne. Für das Erhaltenblei⸗ ben deutſcher Volksgüter hat ſich der einzelne Reichs bürger wie auch die Volksgemeinſchaft nach Möglichkeit mit voller Kraft einzuſetzen. Wir empfinden es deshalb als unſere vater⸗ ländiſche Pflicht, über den Trümmern, die aus der Freilichtbühne geworden ſind, wieder neues Leben zu erwecken und unſere Natur⸗ bühne in einem noch viel helleren Glanze als bisher wieder neu erſtehen zu laſſen. Erſte Vorausſetzung iſt es aber, die Geſchäfte der Spielleitung auf breitere Schultern zu laden. Der in dieſer Hinſicht von Jahr zu Jahr ge⸗ machte Verſuch hatte leider immer nur einen Teilerfolg. Nun werden wir einen weiteren und damit den letzten Verſuch anſtrengen, den Perſonenkreis innerhalb der Spielleitung zu erweitern. Das Ergebnis dieſes letzten Ver⸗ ſuches iſt über die Frage des Weiterbeſte⸗ hens des Freilichtunternehmens entſcheidend. Ich appeliere deshalb nicht nur an die Mit⸗ glieder des Turnvereins von 1893 als Träger des Unternehmens, ſondern ich appeliere auch an die geſamte Einwohnerſchaft Viernheims und richte an jeden einzelnen Volksgenoſſen das dringende Erſuchen, unſer wahres, gutes, ſchönes Freilichtunternehmen nach Möglich⸗ keit zu unterſtützen. Träger des Unternehmens bleibt nach wie vor der Turnverein von 1893 mit eigener Verwaltung. Alle Schlagbäume ſind hochgezogen und ſämtliche Wege, die von der Spielleitung bis⸗ her nicht beſchritten werden konnten, ſind nun⸗ mehr freigelegt. Alle zuſtändigen Reichs⸗, Landes-, Gemeinde- und Parteiſtellen werden unſerem Freilichtunternehmen die weitgehend⸗ ſte Unterſtützung und Förderung angedeihen laſſen. Volksgenoſſen, Landsleute! An Euch liegt es nun, mit feſter Entſchloſſenheit in den vaterländiſchen Volksdienſt einzutreten und einſatzbereit mitzuhelfen an dem Wiederauf⸗ bau unſerer einſtigen herrlichen und ruhm⸗ reichen Freilichtbühne. Vor allem rufe iq un⸗ ſere früheren Mitwirkenden wieder vollzählig auf den Plan zur willensfreudigen Wieder⸗ aufnahme der großen Gemeinſchaftsarbeit. Und darüber hinaus darf ich wohl erwarten, daß der Perſonenkreis unſerer Mitarbeiter durch neu hinzukommende einſatzbereite Volks⸗ genoſſen weſentlich erweitert werden kann. Durch ſchaffensfreudige enge Zuſammenarbeit muß es uns wieder gelingen, unſer wertvolles Kulturbauwerk neu aufzurichten, ein voll⸗ kommenes gigantiſches Spiel zu zeigen und da⸗ mit Zehntauſende deutſcher Volksgenoſſen zu begeiſtern. f Ich verweiſe an dieſer Stelle auf die im Anzeigenteil enthaltene Einladung zu der am Dienstag, den 5. Oktober, abends 8.30 Uhr, im Saale des Gaſthauſes„Zum goldenen Karpfen“ ſtattfindende öffentliche Verſamm⸗ lung. Es wird erwartet, daß alle Perſonen, die bisher bei der Durchführung der Spiele mitgewirkt haben ſöwie alle Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die gewillt ſind, als Spie⸗ ler, Sänger, Soldat(Reiter⸗ oder Fußtruppe) oder in der Spielleitung künftig mitzuwirken, recht zahlreich erſcheinen. Auch alle ſonſtigen treuen Anhänger unſerer Bühne, die bereit und in der Lage ſind, uns in der Propaganda zu unterſtützen, ſind ebenfalls herzlich eingeladen. Kommt alle, hört die mündlichen Ausführun⸗ gen und helft, daß die Verſammlung zu einer machtvollen Kundgebung und zu einer Wieder⸗ erſtehungsfeier unſerer ruhmreichen Natur⸗ und Freilichtbühne wird. 5 Volksgenoſſen, Landsleute! Erkennt die Wichtigkeit der deutſchen Volkskulturarbeit, habt Empfinden für Euren Heimatſtolz und Eure Heimatliebe und ſteht uns bei im Kampf um den Chrenſchild unſerer ruhmreichen Frei⸗ lichtbühne und der Gemeinde Viernheim. Be⸗ ſeelt von einem echt vaterländiſchen Geiſte und feſten Willen, wollen wir unſeren Glauben an das Weiterbeſtehen unſerer Freilichtbühne ver⸗ binden mit dem Glauben an das ewige Deutſchland. Winkenbach. . Anfere Frauen beginnen mit ihrer Winterarbeit Zu der am letzten Mittwoch im Heim der NS-⸗Frauenſchaft, im Adolf Hitler⸗Sälchen des„Freiſchütz“ ſtattgefundenen Tagung ſamt⸗ licher 24 Frauenſchaftsleiterinnen der Orts⸗ gruppen und Stützpunkte des Kreiſes Heppen⸗ heim war das Heim feierlich geſchmückt, wäh⸗ rend im großen Saal, wo die Leiterinnen wäh⸗ rend der Beratungen das Mittageſſen und an⸗ ſchließend Kaffee einnahmen, die ganze Deko⸗ ration im Rahmen des Erntedankfeſtes gehal⸗ ten war, im Zeichen des Vierjahresplanes und der Erzeugungsſchlacht, indem die verſchie⸗ denen Feldfrüchte in wirkungsvoller Weiſe ausgelegt waren. Die immer tätigen Frauen⸗ hände unſerer hieſigen Ortsgruppe zeigten ein⸗ mal wieder ihren bewährten Sinn für die eindrucksvolle Geſtaltung ſolcher Tagungen in ihrem Viernheimer Hauſe und konnten ein weiteres Lob wieder für ſich buchen für die vortreffliche Bewirtung, die ſie ihren Mit⸗ ſtreiterinnen zuteil werden ließen. Im Rahmen der bevorſtehenden Pflichten und Arbeiten für das kommende Winterhalb⸗ jahr ſprach die Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Menges, Reckarſteinach, über den Einſatz und die tätige Mithilfe aller Frauen in der NS-⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauen⸗ werkes und darüber hinaus aller deutſchen Frauen im Dienſte der Nächſtenliebe, in der praktiſchen Verwirklichung des deutſchen So⸗ zialismus. Viele Arbeiten ſtehen den Frauen wieder im Rahmen des Winterhilfswerks 1937⸗38 bevor und ſo wie ſie bisher ſtets ihre Pflicht erfüllten, werden auch wieder alle Frauen mit neuer Kraft an die Arbeit gehen, um den Kranken und Schwachen zu helfen, ſie zu betreuen, wie beſonders im Reichsmütter⸗ dienſt, der tätigen Hilfe für Mutter und Kind. Einen beſonders lehrreichen Vortrag hielt hierbei auch die uns aus den praktiſchen Koch⸗ kurſen uſw. bekannte Kreisreferentin für Volks⸗ und Hauswirtſchaft, Frau Schmie⸗ chen, Heppenheim, über die aufklärende Tä⸗ tigkeit der Frauen in den verſchiedenen Haus⸗ halten und Familien, über die planmäßige Verwendung und Verarbeitung, beſonders aber die zweckmäßige und vorteilhafte Aus⸗ nützung der in den Wintermonaten zur An⸗ bietung für den Kochtopf kommenden Gemüſe⸗ ſorten uſw. Den einzelnen Familien wird über die Kochrezepte, den praktiſchen Haushalttiſch uſw. noch beſondere Aufklärung gegeben werden. Todesfälle. Sterbegeläute gab den Heim⸗ ag des im 41. Lebensjahre ſtehenden Theo Salmon, kund, der nach ſchwerer Krankheit verſchieden iſt. Theo Salmon, mit ſeiner herr⸗ lichen Tenorſtimme, und hier kein Unbekann⸗ ter, ſtand zuletzt in Bonn.— Das zweite Kind innerhalb weniger Monate wurde den Eheleuten Johann Filbeck, Wieſenſtraße, durch den Tod entriſſen. Geſtern abend ſtarb das Töchterchen Röſel, 4½ Jahre alt. Leben und Tod im September. Im Monat September ſind in unſerer Ge⸗ meinde 18 Geburten zu verzeichnen. 8 Perſo⸗ nen ſind geſtorben; den Bund des Lebens ſchloſſen 10 Paare. Den aradgen Sonntagsdienſt derſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde Geſchäftliches (außer Verantwortung der Schriftleitung) Unſerer heutigen Auflage liegt ein Pro⸗ ſpekt der Firma Gebrüder Braun, Mannheim, Breiteſtraße K 1, 1—3, bei. Wir bitten um Beachtung desſelben. Das Schuhgeſchäft Franz Hofmann, Adolf Hitlerſtraße 20, gibt einem Teil un⸗ ſerer heutigen Auflage eine Beilage bei. Wir empfehlen deren Beachtung. 77 ö 0 0 * 4 5 5 . 1 21 1 1 1 1 E 1 F* 51 1 e 1 1 1 43. J 51 . 1 7735 1 1 8 1 . 4 5 1 * 55 170 13. F 1 1 1 J 1 0 1 5 2 5 121 3 2 17 . 115 5 1 untergeteilt iſt. Die Neuordnung erfolgt in Bergſtraße geboren 8— 5 1* 5 8 N 1 r N Zuſammenlegung der Kreisleilungen Bensheim und Heppenheim Am 1. Oktober tritt im Gau Heſſen⸗Naſſau die Neuorganiſation in Kraft, nach der der Gau Heſſen⸗Naſſau in 26 Kreiſe der NSDAP Durchführung der Richtlinien des Stellver- treters des Führers, die beſtimmen, daß für die Kreisleiter der Perſonalunion mit haupt⸗ amtlichen ſtaatlichen oder kommunalen Aem⸗ tern bis zum 1. Oktober 1937 zu löſen iſt. Kreisleiter Ruppert wurde nach Mainz als Studienrat verſetzt. Man ſieht Pg. Ruppert ungern ſcheiden, hat er ſich doch während ſei⸗ ner Tätigkeit als Kreisleiter des Kreiſes Hep⸗ penheim recht viel Sympathie erworben. Sei⸗ nen Amtswaltern war er ſtets ein guter Ka⸗ merad, wie es ein echter Nationalſozialiſt ja immer nur ſein kann. Die Kreisleitung für die beiden Kreiſe hat ihren Sitz in Bensheim, Kreisleiter iſt Pg. Brückmann, ſeither Kreisletter und Bür⸗ germeiſter von Bensheim. Kreisleiter Georg Brückmann iſt am 8. Januar 1896 in Auerbach an der und beſuchte dort die Volksſchule, um dann den kaufmänniſchen Beruf zu erlernen. Nach Beendigung der Lehrzeit blieb er noch ein Jahr in ſeinem Beruf und meldete ſich bei Ausbruch des Krieges ſofort freiwillig. Zweimal verwundet, wurde er am 28. Nobember 1918 aus dem Heeresdienſt entlaſſen und ging wieder in ſei⸗ nen Beruf zurück. Seit Oktober 1922 iſt er Mitglied der eS DAP, ſeit 1926 gehörte er der SA an und war ab 1928 Ortsgruppenleiter in Auer⸗ bach an der Bergſtraße. Im November 1931 wurde er in den Heſſiſchen Landtag gewählt und am 15. November 1933 zum Kreisleiter berufen. Im Juni 1933 wurde er Bürger⸗ meiſter von Auerbach und im März 1934 in der gleichen Eigenſchaft nach Bensheim ver⸗ ſetzt. Sein erfolgreiches Schaffen während ſei⸗ ner Tätigkeit in Bensheim gibt uns die Ge⸗ wißheit, daß ſich Kreisleiter Brückmann die Sympathie aller Volksgenoſſen im Kreiſe Heppenheim ſo reſtlos gewinnen wird, wie dies ihm in Bensheim auch gelungen iſt. Zirkus Europa kommt nach Biernheim Zirkus! Das Wort hat Zauberklang. Was hinter ihm ſteht begeiſtert, zleht Alt und Jung in ſeinen Bann, läßt vieles vor ihm zu⸗ rücktreten. Da ziehen wieber einmal die Zeiten eines Karl May auf, da erblickt man raſende. Pferde, tollkühne Reiterkünſte, höchſte Lei⸗ ſtungen von Menſch und Tier, Akrobatik, Ar⸗ tiſtik, Dreſſuren in höchſter Vollendung.— Zirkus! Seine Kunſt iſt wohl die älteſte, die die Welt kennt. Schon die Römer huldigten ihr. So iſt es geblieben durch all die Jahr⸗ tauſende hindurch und auch heute noch hat ſie nichts von ihrem Zauber eingebüßt. Wieder einmal rückt ein Zirkus an. Wir alle wiſſen, wie ſchwer die deutſchen Zirkusunternehmen in der folgeſchweren Nachkriegszeit mitgenommen worden ſind. Ueber 50 waren es damals, knapp 10 ſind es heute. Und doch hat die deutſche Zirkuskunſt auch heute noch die Gunſt der Maſſen. Deutſche Zirkuſſe haben den deut⸗ ſchen Namen erfolgreich im Ausland vertreten. Und diejenigen, die in Deutſchland weilen, ſetzen durchweg ihren Ehrgeiz darein, Höchſt⸗ leiſtungen zu vollbringen. Das erwarten wir auch von dem Zirkus „Europa“, der ſich früher als„Zirkus der 7000“ bereits einen Namen zu ſchaffen ge⸗ wußt hat und bedeutende Erfolge erreichen konnte. Ein guter Ruf geht ihm voraus, und wenn er am Montag zu ſeiner„Gala- und Eröffnungsvorſtellung“ Viernheim und Um⸗ gebung aufruft, wird er ſicher einen großen Beſuch gefunden haben. Lockende Plakate an Schaufenſtern und Freianſchlagſtellen verkün⸗ den all die Senſationen, die eben nur ein Zirkus bieten kann und bald wird er das Tagesgeſpräch von Viernheim ſein. * Das Bußmichel⸗Kreuz: Ein Weinheimer Sühnekreuz im Viernheimer Walde Wir leſen hierzu in den Weinheimer Nach⸗ richten: Nicht weit von der ehemaligen Poſtſtraße Weinheim— Wormſer Weg— Viernheim— Lampertheim— Worms ſteht im Viernheimer Walde ein ſteinernes über ein Meter hohes Steinkreuz mit Inſchrift und der Weinheimer Weinleiter im Wappenſchild. Im Volksmund heißt dieſer Stein das„Bußenmichel“-Kreuz in der Annahme, dort ſei ein Wilddieb wegen Wildfrevel erſchoſſen worden, weil ja der Mann aus dem Volke die Inſchrift nicht deu⸗ ten konnte. Dieſe lautet: C. Dives Miles, wo⸗ bei das C als Cünradus zu leſen iſt, alſo Konrad Reich, Ritter bedeutet. Wir haben es hier mit dem alten Weinheimer Burgmann⸗ Geſchlecht der Reich zu tun, welches bereits! im 12. Jahrhundert in Weinheim vorkommt. Denn wir finden im Kloſterbuch von Lorſch am Ende des 12. Jahrhunderts folgenden Ein⸗ trag:„Conradus Dives gibt für ſich und ſei⸗ nen Sohn Cunrad einen Weinberg in Wein⸗ heim im Furſten“. Das Wort Dives iſt der ins Lateiniſche überſetzte Familienname „Reich“. Der alte Ritter Konrad Reich ſchenkte dem Kloſter Lorſch, das ja in Wein⸗ heim ſehr begütert war, für ſich und für ſei⸗ nen Sohn Konrad einen Weinberg im heutigen Forſtweg. Der junge Ritter Konrad Reich wird 1231„Konrad genannt der Reiche“ in Urkunden aufgeführt und wird noch 1268 in Urkunden als Zeuge erwähnt. Aus dieſer Zeit ſtammt der Stein und ſtellt jedenfalls ein Sühnedenkmal für ein an dem Verſtorbenen verübtes Verbrechen vor. Nach mittelalterli⸗ chem Rechtsbrauch wurde das Steinkreuz an der Stelle errichtet, wo Konrad Reich ſeinen Tod fand. Wahrſcheinlich befand ſich der 8 ——— An die Führer der Belriebe im Wirijchaflsgebiet Hejjen Wiederum beginnt in beſonderen Veranſtal⸗ tungen in allen Gauen des Reiches die Deut⸗ ſche Arbeitsfront ihre Winterſchulungsarbeit. Hier werden ſich in gemeinſamer Arbeit Be⸗ triebsführer, Vertrauensmänner und Gefolg— ſchaftsmitglieder zuſammenfinden, um eine einheitliche Ausrichtung im Dienſte einer wahren Betriebs- und Volksgemeinſchaft zu erleben. In Würdigung dieſer für den Arbeitsfrie⸗ den ſo bedeutungsvollen Arbeit bitte ich die Betriebsführer, dieſe Schulungsmaßnahmen der Deutſchen Arbeitsfront zu unterſtützen und den Gefolgſchaftsmitgliedern die notwendige Freizeit zur Teilnahme, insbeſondere an Wo⸗ chenend- und längeren Kurſen zu gewähren. Dort, wo die Betriebsordnung über die Weitergewährung des Einkommens für die Dauer der Freizeit noch nichts vorſieht, emp⸗ fehle ich, eine entſprechende Beſtimmung auf⸗ zunehmen, die den Erſatz für den Lohnaus fall ſichert. Ferner würde ich es begrüßen, wenn die Be⸗ triebsführer als verantwortliche Leiter ihres Betriebes ſich, ſoweit wie möglich, perſönlich an den Schulungsveranſtaltungen beteiligen würden. Denn nur das gemeinſame Erleben eines Schulungslagers, Wochenendkurſes oder eines gemeinſamen Ausſpracheabends wird in der täglichen Arbeit den ideellen und prak⸗ tiſchen Nutzen dieſer Einrichtung zeigen. gez. Dr. Kimmiſch. eee e eee Ritter auf dem Wege von Weinheim nach Worms, um als Burgmann Dienſtgeſchäfte in der Biſchofsſtadt zu erledigen. Entweder iſt er im Viernheimer Walde das Opfer eines heim⸗ tückiſchen Ueberfalles aus dem Hinterhalt ge⸗ worden, oder er fiel im Zweikampf. Der Wormſer Weg in Weinheim erinnert heute noch daran, daß im Mittelalter der Verkehr zwiſchen der kurpfälziſchen Stadt Weinheim und der Biſchofsſtadt Worms ein ſehr reger war. Damals exiſtierte Mannheim als Stadt noch nicht, alſo auch noch kein Verkehr nach Mannheim. Mit dem Burgmann Konrad Reich ſtarb dieſe Ritterfamilie in Weinheim noch nicht aus, denn wir finden den Namen Reich noch 1381 in Weinheimer Urkunden. Da der Name ſpäter nicht mehr vorkommt, ſo iſt an⸗ zunehmen, daß dieſes Burgmannengeſchlecht N 1 14% * 7. r 77 — 8 5 N L/ 1 ö 5 b — f Beim Ernte ⸗Tanz 77 N r Erntebankjeſt 1937 Viernheim PPP P Aujfmarſch und Feierſtunde am Sonntag, 3. Otiober 1937 Vorfeierſtunde am Samstag, 2. Oktober: abends ½7 Uhr: Einbringung des Erntebaumes durch die Einheiten der§J abends 7 Uhr: Aufrichten desſelben auf dem Rathausplatz Während des Aufſtellens gemeinſame Lieder uſw. Sonntag— Erntedanktag. 3. Oktober: morgens 8 Ahr Der Feſttag des deutſchen Bauern wird in einem Sternmarſch der Par⸗ tei⸗Formationen ange ungen— Die Fahnen des Dritten Reiches werden erſt Glockenſchlag 8 Ahr von allen Häuſern gehißt(nicht früher) Zum Anſingen treten ½8 Uhr an: l SA— Sc: Ortsausgang Weinheimerſtr. durch Weinheimer-, Saar- und Schulſtraße. NS: Lorſcherſtr.(Vorſtadt) durch Lorſcher⸗, Kirſchen⸗, Bertholous-Pfenningh⸗ und Bürſtädterſtraße HJ: vom Tivoli aus durch die Adolf Hitlerſtraße BDM: vom Staatsbahnhof aus durch Ernſt Ludwig⸗, Saar⸗ und Adolf Hitlerſtraße JIM: von Sandhöfer Weg(Dreſchhalle) durch Lampertheimer⸗, Bürſtädterſtraße Di, Fähnl. 50: von der Linde, Blauehutſtraße, durch Blauehut⸗, Wald⸗, Lorſcher⸗, Adolf Hitlerſtraße Di, Fahnl. 53: vom Haltepunkt durch Mannheimers, Bismarck⸗, Seegarten⸗, Lam⸗ pertheimer-, Bürftädterſtraße HJ Spielmannszug: je 1 Parſchſtück, 1) am Rathausplatz, 2) Denkmal, 3) an der Lind' und zurück Feuerwehr⸗ Spielmannszug: je 1 Marſchſtück, 1) am Marktplatz, 2) Ecke Gambrinus, 3) Rebſtock und zurück N Do 2 er Sternmarſch erfolgt von den angegebenen Stellen aus punkt 8 Uhr zum Rathausplatz % Ahr: Aulſtellen des Feitzuges vor dem Os.⸗Vahnhof — rechts und links im Hendenburgeing, Anfahrt der Wagen von der alten Kirche aus— Spitze am Eingang Weinheimerſtraße Reihenfolge der Teilnehmer, Gruppen, Wagen uſw. Jungbauern-Reitergruppe Erntewagen mit Ernt. kanz der Bauernſchaft Viernheim HI ⸗Spieklmannszug „Fahnengruppen(Fahnen der Partei, SͤA, DAß, Bauernſchaft, HJ, BDoſe, D, Ihe, SO, R mit je 2 Begleitern) Ortsgruppenletter und Or-sbauernführer die Amts⸗, Zellen- und Blockleiter, Walter und Warte der Partei und Glie⸗ derungen in uniform, ſoweit Tragen genehmigt. Feuerwehrkapelle NS⸗Bauernſchaft Viernheim f Gruppen von Schnitter und Schnitterinnen, Erntewagen uw. N 10. als Abſchluß: die geſamte Viernheimer Volksgemeinſchaft, Männer ltd Frauen, die an dieſem Tage ihre Verbundenheit zur deutſchen Scholle be⸗ kunden N 11. SS⸗Ehrenſturm 1 Ahr: pünctlich erſolgt der Abmarſch zum Rathausplatz durch jolgende Marſchſtraßen: Horſt Weſſel-⸗, Weinheimer⸗, Mannheimer⸗, Stein⸗, Adolf Hitler⸗, Bismarck⸗, Anna⸗, Lampertheimer⸗, Bürſtädterſtraße 12 Ahr: Feierſtunde auf dem Nathausplatz a) Fanfarenruf der Hitlerjugend b) Lied der HJ und Aufmarſch der Fahnengruppe zur Tribüne c) Gedichtvortrag:„Die Scholle“ d) Lied der HJ— 4 Sprecher— e) Gemeinſames Lied:„Nur der Freiheit gehört unſer Leben; f) Anſprache des Ortsbauernführers g) Muſekoorträge der Feuerwehrkapelle, Fanfarenmärſche der HJ— bis zur Uebertragung der Rede vom Bückeberg a mittags 1 Uhr: 5 Gemeinjames Anhören der Führerrede von der Staatskundgebung auj dem Bückeberg — bei ſchlechter Witterung iſt Gelegenheit, die Rede anzuhören im Saale des Ratskeller, Freiſchütz und Centeal⸗Film⸗Palaſt Nach Beendigung der Rede: Schlußanſprache des Ortsbauernführers mit den deutſchen Liedern. Abends: Erntetanz in allen Sälen Viernheims. Dazwiſchen werden Gruppen von HJ und BM ſinnvolle Erntetänze aufführen und einige Erntelieder ſingen in verſchiedenen Sälen. Der Eintritt in die Säle kann nur mit dem Feſtabzeichen erfolgen. Die Tanzge⸗ bühr beträgt allgemein 20 Pfg. und iſt ein Unkoſtenbeitrag. 8 Allgemein: Die Beflaggung ſoll ſchlagartig 8 Uhr erfolgen. Kein deutſches Haus ſoll ſich am Ehrentage des deutſchen Bauern von einer würdigen Beflaggung und Schmückung der Häuſer ausſchließen. Wo eine große Hakenkreuzfahne nicht vorhanden iſt, ſchmücle man Feuſter und Türen mit kleinen Fähnchen. Wir wollen hierdurch in der großen Volksgemeinſchaft alle helfen, unſeſen Bauern ihren Ehrentag zu verſchönern! Von der Bauernſchaft, Jungbauern und Bäuerinnen wird eine geſchloſſene Beteiligung erwartet, wie auch die vielen Landwirtſchaft treibenden Männer und Frauen ſich reſt⸗ los an dem Feſtzug und der Feierſtunde auf dem Rathausplatz beteeligen wollen. Die Mitglieder der Partei, Formalionen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände werden zur vollzähligen Teilnahme hermit aufgerufen. Sie marſchieren geſchloſſen in der großen Volksgemeinſchaft. Der Ehrentag des deutſchen Bauern gebietet es jedem deutſchen Volksgenoſſen, daß er das herrliche Feſtabzeichen bei allen Veranſtaltungen trägt! Ganz Viernheim ſteht in einmü⸗ tigem Bekenntnis zum deutſchen Bauernzolk, zur deutſchen Scholle und Heimaterde! Heil Hitler! N e 1 8 8 8 8 . — 0 1— 9 N D N Braun Ortsgruppenleiter Blaeß Ortsbauernfuhrer 1 8 5 * n rr“ ⁰ͥ¹ri N.—?:»ê 2 2 e * e 1 N ee e N F eee 0 9055 ö N* 1 Sportnachrichten chli ten Sportvereinigung Amicitia 09 Kirchliche Nachrich en Sportecho Katholſiche Kirche: Eangelſſche Kirche: a 20. Sonntag na fingſten Sonntag, 3. Oktober, Erntedank e ſt Für die unterbadiſche Bezirksklaſſe lautet Ehrhardt Jak., Wörner; Winkler Jak., Apoſtelkirche: eee ee 10 Uhr: Gottesdienſt fef das Programm am 3. Oktober: Jaltermann, Glaab, Martin Nik., Fetſch. ½7 Uhr: Hl. Meſſe. Vormittags 111 Uhr: Kindergottesdienſt Eiernheim— Fricdrichsfes Erſatz: Klee. 8 Uhr: Hl. Meſſe. 8 28 235„ 98 Seckenheim— 07 Mannheim Die Jungliga beſtreitet am Sonntagvormlt⸗ 10 Uhr: Hochamt. 158 18, 4 1 1 1 3 Käfertal— 09 Weinheim tag auf dem Waldſportplatz ein weiteres 2 Uhr: Andacht Vanda, 5. Oktober 7.30 Uhr, Bibelſtunde, 9 0 f chließend Frauenabend Hockenheim— Neulußheim Fllächeppiel gegen Feüdenheim in folgender 2 Uhr: Verſammlung des 3. Ordens] anſchließen 8 Feudenheim— 08 Mannheim g Aufſtellung: in der Kapelle der Engl. Fräulein Heddesheim* Phönix Mannheim a Biſchler: Dewald, Weidner; Bauer, Frie⸗[ Marienkirche: ſchen. Die Art der ſchweren Kopfverletzungen, Ein weiterer Großkampf ſteigt alſo auf dem del 2, Mandel Karl; Pfenning, Mandel H. 8 Uhr: Hi. Meſſe. konnte indeſſen keinen Zweifel darüber Waldſportplatz den die Amiciten— nach ih⸗ 1 in ie n 5 10 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder entſtehen laſſen, daß der Tote einem Ver⸗ ren bisherigen Leistungen gemeſſen— für ſich Knapp, Martin Rich., Kempf Konr. 1 uhr: Andacht für die Kinder brechen. efallen—— Bereits am entſcheiden ſollten. Sie haben am Sonntag die] Folgende Spielergebniſſe ſind noch nachzu⸗ Montag: g 1 8 5 der junge D. und ſeine Viernheimer Fußballfreunde in helle Begei⸗J melden: f„ 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S. A. für[ Tante, die 40 jährige Frieda Biehl, feſtge⸗ ſterung verſetzt und die 1000 Zuſchauer wer⸗ Amicitia Erſatzliga— Phönix ErſL. 3.2 Eliſabeth Bauer geb. Martin nommen und ins Anterſuchungsgefängnis* den morgen noch einige Hundert mitbringen.] Amicitia Jungliga— Bft Jungliga 15 6.40 Uhr geſt. hl Meſſe für Familie Mich. eingeliefert. Schon bei den erſten Verhören 9 Dieſe gilt es zu überzeugen daß ein friſcher[Amicitia Pr. M.— OC Viernheim 9.2 Mandel 3 Jakob und Matthäus Martin.] hate ſich der Täter zu einem Geſtändnis be⸗* Geiſt eingezogen iſt, um auch ſie wieder zum Amicitia A 1⸗Jug.— 09 Weinheim 4•2 Dienstag: 5 here 5 quemt und zugegeben, daß er mit Aeberleg⸗. 25 W. 95 1 zu ver⸗ Amicitia gem. Jugend— Wallſtadt Jug. 0:6 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für ledig verſt. Joſef 564%. 515 550 9 4 anlaſſen. Wir haben das Vertrauen zu un⸗ Koob 5. 14 eren Mannen, daß ſie ihr Beſtes geben und f 5 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jakob] Verbrechen angeſehen, da ſie oft genug ihrem 1 bee führende Stellung mit eiſerner Energie Erſter Fußball Punktekampf Welder, Ehefrau. geb. Adler, e.— 5 1 und Einſatzwillen verteidigen. 4 bes Turnvereins Tochter Barbara, geehel. Benz, Schwieger⸗ e die Angeklagte B. zu 1 4 5„ eee Am morgigen Sonntag beginnen die Pflicht⸗ Windo Keller und Angehörige daß ſie ſich bereits ſeit Frühjahr 1936 mit 1 die Puntte den 98ern überlaſſen müſſen. Einen J ſpiele der Turner⸗Fußballer auf dem Sport⸗ 6 40 Uhr 1., 7.10 uhr 2 S.⸗A. für ihrem Neffen darüber.. ſchweren Gang haben die Weinheimer nach feld an der Lorſcherſtraße. Die diesjährige ledi 0 Ma 1 4016 88 man ihren Ehemann beiſeite ſchaffen könne, 5 Käfertal. Sie konnten ihren zweiten Tabellen⸗ Runde beſteht aus folgenden Vereinen: Jahn 855 0 00 9 a H um ſie zu erlöſen. Der Angeklagte D. gibt 9 bis eee 55 it ge⸗J Weinheim, FV Sulzbach, FVgg. Laudenbach, nn 9 5 92 ſeinerſeits den Tatbeſtand im weſentlichen 0 5 5 1„ b 8 an T Lützelſachſen, FB Altenbach, Firmenſporl-]“ 6.40 Uhr 3. S.⸗A für Hans Grammig zabe un, er auch zu behaupten verſucht, er 1 Wort 1 1 55 ee egen verein Och. Lantz, F G Stadt⸗ 3 ee 1 habe nicht mit Ueberlegung gehandelt. 1 wollen. Käfertal aber hat ſich in der Zwiſchen⸗ ſportverein Mannheim und TV Viernheim. Angehöri 5 Schwieg Jute Luft in Arbeitsraum 7 N deit gefunden und ſcheint den Abgang von Außer Jaudenbach, die cen wahl die Mann⸗ Freika* ſtellen, heißt eine nationalſozialiſti ch Fuchs üb b ben heimer Vereine als die ſtärkſten Konkurrenten g: S gr ki Neiße e. zialiſtiſche 1 Fuchs überwunden zu haben. Es iſt daher 3 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.A. für Pflicht erfüllen! 10 fraglich, ob die 09er als Sieger die Heimreiſe 17 N 4 5— geben 7 0 e ledig verſt. Katharina Schmitt antreten. Zu einem ſogenannten Lokalderby] Turnern die Wolfe Chance für die e 640 Uhr geſt,. hl. Meſſe für Joh. Hof⸗ Diernheimer Confiimſchau 0 kommt es in Hockenheim. Die Nachbarn wer⸗ ſchaft in. n Ruf mann und Chefrau Johanna geb. Babylon, 5 4 N den ſich einen Kampf auf Biegen oder Bre- das erſte im morgigen 1 Tochter Marg. geehel. Klee, Kaſpar Adler Sein letzles Aobell 1 chen liefern und kann das eigene Gelände für tag gegen FV Sulzbach auf unſerem 504 N hil. Adler 4 ˖ iße S ö 3 5 19 2 iſt man deshalb geſpannt. Die Mann⸗ und Vater Phil. Adler 4. oder:„Die weiße Schweſter“ 1 einen Hockenheimer Sieg ausſchlaggebend ſein. feld iſt man deshalb geſpannt. N e Samstag: 6 Eine leichte Aufgabe haben die Feudenheimer, ſchaften ſpielen in folgender Aufſtellung: 40 Uhr 5 ö r 940 Uhr 3. S. A. für Phil. Stumpf 3. Sams tag, Sonntag und Montag die den O8ern keine Gelegenheit zum erſten 1. Mſchft.: Beikert; Schmitt J., Kühlwein; 40 Uhr geſt. hl. Meſſe für gef. Krieger i m Central-Film-Palaſt Sieg laſſen werden. Heddesheim hat Phönix Helfrich K., Bergmann, Unrath W.; Win⸗ Jakob Buſalt, Adam und gef. Krieger zu Gaſt und müſſen ſich die Mannheimer vor⸗ kenbach, Jakob, Alter N., Stumpf, Helbig. Martin Bauer Das Bavaria⸗Großfilmwerk„Sein letztes 0 2. f f 5 5 8 ell“ Di iße S. ſter“ 1 j ſehen, wollen ſie nicht eine weitere Niederlage[ 2. Mſchft.“ Knapp Karl; Adler Ad., Wink⸗ 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Kath. 3 e e iſt er einſtecken. Gu Nandel A., eifler A, Kiß Peter:] Adder geb. Helfrich Sohn Hans, Schweſter e e ee ane 1 Mannſchaftsaufſtellungen: Buſalt E., Müller, Mandel J., Hofmann Eliſabeth, Eltern, Schwiegereltern und An⸗ 5 Ein Film für Alle Dis Babari 1 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Faltermann; Mül⸗ Kaſp., Brandenburger. gehörige. 0 95 a n 8 ler, Weiß, Hoock; Kiß 3, Koob, Kiß 4, Jugend: Jakob; Adler Georgi; Schneider Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. 9 15 en le 35 0 f 5 5 g Jakob;. rgi ß D 2 5 5 5 gefeierten ungariſchen Baritons Ale⸗ 5 Schmitt Mich., Kiß 2. Erſ.: Martin H. Roos, Winkenbach; Kempf, Jäger, Keck, Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei xander Sved, allen Filmbeſuchern. Es iſ 1 Exſatzliga: Müller; Keßler, Krug Phil.; Hoock Lamberty, Knapp. Erſ.: Flößer, Wiegand. e e e eh eine J trotzdem kein Sängerfilm im eigentlichen Sinne a Aeger Belrieb in der Hand ball⸗Vezirksklaſſe. Seat, aahergerahncge ue, ch und Freitag iſt TV Viernhein kämpft in Ziegelhauſen um die Punktel abends halb 8 Uhr Roſenkranzandacht. ae d e ee Se e 0. 9 Schr— 45 ind* ol, 8 N. 43 In Fortſetzung der Pflichtſpiele in der derlagen alles zu tun beſtrebt. Auch in Zie⸗ e eee. Carl, Julie Serda, Tibor von Halmay und— 1 Handball⸗Bezirksklaſſe ſtehen ſich morgen gelhauſen will man ſiegen, trotz vieler ent⸗ chen beichten am Freitag 8 halb 6 Uhr, die Edith Wolff. Als eine weitere große Ueber⸗* folgende Vereine gegenüber: gegenſprechenden Widerſtände, wie zum Bei⸗. am Samstag um halb 2 Uhr 5 raſchung in dieſem Film macht man die Be⸗ Laudenbach— Germania Mannheim ſpiel die ſchlechte Platzanlage, die harte Gag⸗ Am Dienstagabend um 8 Uhr ist Ver⸗kanntſchaft mit Paul Javor, ungariſcher b 1846 Mannheim— Schwetzingen art des Gegners u. a. m. Doch wir haben ſammlung für die 1. und 2. und am Freitaa⸗ Staatsſchauſpieler und erklärter Liebling von. Leutershauſen— Friedrichsfeld am Sonntag unſere Turner ſpielen und auch abend 8 Uhr für die 3 Abteilung 15 Jung⸗ Budapeſt. Ein Filmwerk, das allen Beſuchern ö Ziegelhauſen— TV Viernheim ſiegen geſehen, dies gibt Hoffnung auch bei 179 sſodalität. N 9 zu Herzen geht. Ueberall hat dieſes Bavaria⸗ 1 Die weitere in der Terminliſte angeführte[dem morgigen ſchweren Gang. Mit einer Wie⸗ 1205 die Kinder die am Sonntag in Mör⸗ Filmwerk großes Aufſehen erregt. ö Begegnung: St. Leon— Käfertal kommt in derholung der gleichen Leiſtung wäre wohl 5 g 85 ö Wegfall, da St. Leon ſeine Mannſchaft infolge auch. das Schickſal Ziegelhauſens beſiegelt! fenkach dus, Saklanent ber R Achtung! Wiederers ffnung der *. 15 fangen, wird folgendes bemerkt: Samstag: 8 ia Li 1812 1 ae i„hat. Käfertal] Die Mannſchaftsaufſtellungen: Beichte; Sonntag um halb 7 Uhr Kommunion. Wii Kin 9 bleibt alſo ppielfrei.— Alle übrigen n M. Effler; Kempf, Sander A., Beiner A.,] Um 8 Uhr ſteht ein Autobus vor der Kirche Samstag und Sonntag: 1 ier teuren fehr intereſfant zu werden und tt abe 5 2 F bereit le Punklic 8 Uhr Abfahrt nac ö a ae, f. f 9 Jak., ik.; s W., Ein. Al 55 2 0 ä 2 r e für Beckenbach Ad., Sax Peter, Alter Gg., Mörlenbach. Dort 9 Uhr Hochamt mit Pre⸗ Die Tochter des Samurai 0 „Germania“ Nnnheim, bis jetzt noch ohne Burkert Peter. e Halb 12 Uhr Rückfahrt nach Eine Filmſehenswürdigkeit erſten Ranges. 1 Punktgewinn, wird wohl auch in Laudenbach[ 2. Mſchft.: Buſalt Ad.; Beckenbach Gg., Ba⸗ e In Berlin ſahen den Film 14 221 Beſucher eine Niederlage einſtecken müſſen, denn die bylon Hch.; Alter Ad., Buſalt H., Hanf N.; 1————— in ſechs Tagen und iſt drei Wochen lang ge⸗ 6 dortigen Platzherren werden die am letzten Kempf H., Kühlwein Hch., Helbig J., Eff⸗ gebung nicht nur für ſich betrachte, ſondern een e fand ein ſtark intereſſiertes Pub⸗ 0 Sonntag in Viernheim erlittene Schlappe wie⸗ ler Ad., Faltermann Hch. vielmehr als ein Zeichen des Dankes an den] likum. Mit einer ungeheuren Intenſität iſt in der gut machen wollen.— Weſentlich ſchwe⸗ Führer. Er ſchloß ſeine mit großem Beifall] dieſem 0 i 7 8 die ö ger norauszuſagen iſt der Ausgang des Spiels aufgenommene Rede mit einem dreifachen in Deutſch and nicht weniger le endig iſt als 1846 Mannheim— Ss Schwetzingen, da us 1 und ern Sieg⸗Heil“ auf den Führer. Mit dem Ab-] im modernen Japan. Es ſind ergreifende Bil⸗ 1 beide Mannſchaften bisher nur einmal in D Duce e f ingen der nationalen Weihelieder fand dieſer] der, wenn der junge Teruo ſich zur Heimat Punktekämpfen ſtanden; ihre Spielſtärke iſt Ein 9 als Gaſt an fete Akt ſeinen Abschluß. 1 7 10 55 1 10 00 Erde des a ö shalb noch ziemlich unbekannt. ielleicht,. l. Ackers zärtli ur ie Finger gleiten läßt daß der Saber e acer dulſgedend„Lampertheim. Unter den vielen Ita⸗ brü. und wenn er ein Aid in die fiche Furche 9 — Wird Friedrichsfeld ſeinen begonnenen Sie- lienern, die am Dienstag die Ehre hatten, nenn brüchen. Vor dem Schwurgericht dee des jungen Ackers legt. Fanck hat in dieſeim eszug auch in Leltknahauſen forfſehen kön. ihrem Duce in Berlin vorgestellt zu werden, 8 8 ieh Vieh Wund e Kefer 5 100 Punkt die Brücke zwiſchen dem fernen Osten ö 1 Wenn nicht alles trügt, wird wohl befand ſich auch ein Lampertheimer, und zwar A een Ein ſchrweregs erbrechen, und Deutſchland geſchlagen. Wunderbare Auf⸗ 0 der jetzige Tabellenführer knapp die Oberhand der ſeit Jahren hier anſäſſige Obſt⸗ und Ge⸗ gemeinſchaftlicher Mord, begangen an dem] nahmen machen dieſen Film ſtellenweiſe zur ö behalten, obwohl man nicht unterſchätzen darf, müſehändler Magro. Auch eb genoß als 42 Jahre alten Albert Biehl, wird ihnen[Symphonie der Schönheit. Von beſonderem daß die heimiſche Umgebung für Leutershau⸗ Faſchiſt freie Fahrt nach Berlin und freie] zur Laſt gelegt, Die Mordaffäre hat ſich am[ Reiz ſind die darſtelleriſchen Leiſtungen der 1 ſen ſich gleichfalls günſtig auswirken wird. Verpflegung. ſpäten Abend des 4. Auguſt 1936 in der japaniſchen Hauptperſonen. Die ſeltſame Ver⸗ 0 Und nun zum Spiel unſerer Turner⸗Hand⸗ Weinheim. Am Freitag fand zu Ehren Kaffeeküche der Grube Dechen ereignet. Der haltenheit der jungen Setſuko Hara und das baller. Ziegelhauſen iſt ſchon von jeher ein[des 40 jährigen Geburtstages des badiſchen J 24jährige D., der ſeit mehreren Jahren mit füllige, maſſive Temperament von Iſamu heißes Pflaſter geweſen; nur wenige Vereine Miniſterpräſidenten Walter Köhler ein großer ſeiner Tante ein ſträfliches Verhältnis un-[ Koſugi ziehen die Zuſchauer in ihren Bann. konnen ſich rühmen, in Verbandskämpfen die Fackelzug ſämtlicher Formationen und Glie⸗ terhielt hatte ſich von der Frau dazu beſtim⸗ Ein ruhiger, ſchöner Film und eine koſtbare Punkte von dort mitgenommen zu haben. Wir derungen, ſowie der Weinheimer Werkſcharen dene laſſen, den Onkel gewaltſam aus dem Frucht der Zuſammenarbeit zweier Völker auf zweifeln deshalb auch keinen Augenblick an ſtatt. Unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle Henin eke en Sina ae 20 95 dem Kunſtgebiet. b der Tatſache, daß Viernheim ſich ſchon bewegte ſich der Zug durch die Straßen der[5 378 ge 81 Filmfreunde, beſucht die beiden Filmbüh⸗ 55 75 N a 8 He, bends, als in d ffeeküch its Schluß 8 e eee 1 ganz gewaltig ſtrecken müßte, um ſiegreich das] Stadt bis zu dem in der Birkenauertalſtraße 457 An Ae len e be nen. Ein Beſuch iſt ſtets das ſchönſte und Spielfeld zu verlaſſen. Dies umſo mehr, als gelegenen Hauſe des Miniſterpräſidenten. Nach den Kopf Der Verletzte brach gleich nach dem billigſte Vergnügen. Ziegelhauſen in zwei Auswärtsſpielen vier einem Muſikſtück und einem Liedervortrag der 10 N 9 N N erſten Hieb zuſammen. Als er auf Bo⸗ i ich fü itiſch Punkte einbüßte und nun morgen unter allen Formationen ſprach Ortsgruppenleiter Niceus. 50 985 folg der 7 705 e ee e& ahl Geenen ere n der de f Umſtänden gewinnen will. Grund genug zur[ In ſeiner Anſprache brachte er namens der auf den Wehrloſen eia, bis der Schädel ſo Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver. 1 Behauptung, daß es zu einem Kampf Formationen und der Bürgerſchaft die herz⸗J zertrümmert war, daß Gehirn aus der Leide tene Felchen. 16 2 0 auf Biegen und Brechen kommen wird. Denn lichſten Glückwünſche zum Ausdruck. Der Ju- Wunde quoll. Als man den Mann tot glaub⸗———. F 7 0 auch Viernheim hat mit vier Verluſtpunkten zu] bilar dankte in bewegten Worten und hob in] te, wurde eine Kiſte mit Sprudelflaſchen auf Wormb.— B. VII 1937 über 8 15 N 0 5 5 15 5 5 2 5 GO rechnen und iſt zur Vermeidung weiterer Nie⸗ ſeiner Anſprache hervor, daß er dieſe Kund- ihn geworfen, um einen Anfall vorzutäu⸗] Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 3 1 — Amiliche Bekanntmachungen Schnellkur bei Erkältung, Grippe! Betr.: Fettverſorgung der minderbemittelten. 5 Bevölkerung; hier für die Zeit vom 1. Je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker rühre man in einer Taſſe gut um, gieße kochendes Waſſer hinzu und trinke Di* 8 30. September 1937. möglichſt heiß zwei Portionen dieſes wohlſchmeckenden Geſundheits⸗ NoItn Viertelſahr erfolgt im Saale des Gasthauses* Wer dieſes ausgezeichnete Mittel erprobte, wird es bei Erkäl⸗ 2 N Atem⸗Not Angſt⸗ Sefühl Schlaf- 30 r. tungskrankheiten gern wieder anwend. Laſſen Sie ſich deshalb 8 17. nicht von einem Anfalk überraſchen, ſundern e——— n 90 N 0 7 1 bab noch eine Flaſche Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt bei Ihrem Apotheker oder 8 25 Deumanns gerg- Hulle nachmittags von 3—4 Uhr, Buchſtabe Au. B Drogiſten zu RM. 2.95, 1.75 oder—.W. Rur echt in der blauen 3*— bei Hersbeſchwerden 5 8„ 2, E. F. G Packung mit den drei Nonnen; niemals loſe e 6 5. f„ a, 5—6„„ H N 8 Herzklopfen · nero bſem Dienstag, 5. Oktober 1937, Aserzen ⸗Herzſchmerzen 1 nachmittags von 3—4 Uhr,„ u. 4—5„ 1 L u. 5—6 N. O, P* Mittwoch, den 6. Oktober 1937, nachmittags von 3—4 Uhr, Buchſtabe R u. S 4—5 Die Verhältniſſe zwingen auch die Schmie⸗ el 2 W und 2. arise, err 5 Außenſtände an ihre Kund⸗ sowohl beim flott gemusteften n Jeder Bezugsberechtigte hat den von mir ausgeſtell⸗ ſchaft zu appelieren. Durchtroge · Hantel. mit ongewebte Henmanns Herzg⸗Hllſe ten Haushaltsnachweis, ſowie Stempelkarte oder Der bei uns in Anſpruch genommene Kre⸗ Abs eſte. ve quch beim schmissig en unterſſüht und regelt die Berdienſtbeſcheinigung vorzulegen. dit von mancher Seite hat ſich gerade in letzter fotbenfronhen Stropezler- Anzug mit Arbeitskraft Ihres Herzens F für Speiſefette longer Hose oder knickerbocke 1 erhalten ab 1. J. 195 Zeit über unſere Verhältniſſe ausgedehnt. Wir Heumanns Herzg⸗Hllſe f a f chevlot-Muntel: 38, 42. 88.- oa. 7 a Alleinſtehende bis zu einem Einkommen ſind nicht mehr in der Lage, ſo weiter zu ar⸗ e 28.* 40., 58. int unlcpadlich und aus rein von wöchentlich 10.50 N beiten. Unſere Lieferanten verlangen Barzah⸗ 9 aa * 25 1 5 7 7 lung in 30 Tagen; zum Teil ſogar Vorkaſſe. 1. . 8 Eiſen iſt knapp bemeſſen! Wer nicht bezahlen 90 28 Chepaar mit 3 Kindern 31.60„ kann, bekommt überhaupt nichts! t— * 75 1 3 mehr Kindern je N„ Und ſo müſſen wir doch bitten, für unſere een 1 ſchwierige Lage Verſtändnis aufzubringen und Nonnhelm N 1, 3, Srelte Straße N eee 5 für Bezahlung der Rechnungen beſorgt zu ſein, Alleinſtehende bis zu einem Einkommen damit auch wir unſeren Verpflichtungen nach⸗ von wöchentlich 17.50 N kommen können. Ehepaar ahne Kinder E Kind 2 Weinet nicht an meinem Grabe hepaar mit 1 Kind 29.50 7 N 8 1 . mit 2 I 41.40 5 dabr9 Haas aba Wunderſe e e W 45 epaar mit 3 Kindern 47.40„ N 5 Bibra Fin dern und mehr je weitere, a— Hans Simon dg. Kuma ik. wunderle ah ich ſchlos dis Augen zu. itwe mit Kind 27.— Perſonen, die ihren Fettbedarf aus eigener Wirtſchaft oder Viehhaltung decken können, oder deren Einkommen die feſtgeſeten Richtlinien überſchreitet, können nicht ſodes- Anzeige Gott, der Herr, berückſichtigt werden. Männergeſangverein 1846 hat unſer liebes Alu⸗ und Kru⸗Empfänger erhalten ihre Reichsver- Heute Samstag abend 8 Uhr Bäſſe, ab 9 Uhr Tenöre K 22 billigungsſcheine beim Arbeitsamt. und Bäſſe. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Rösel Viernheim, den 30. September 1937. der Vorſitzende. eſtern obend 10/ Der Bürgermeiſter Sänger ⸗Einheit 9 5 Uhr im Alter von 4½ Jahren zu ſich 2 Heute abend halb 9 Uhr Singſtunde. Da neue haben Bett: Die Ausübung ber Schl. Chöre in Angriff genommen werden, bitte ich um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſitzende. in die Ewigkelt genommen. —— bat durch Geſetz vom 15. April Geſangverein Sängertreue, Harmonie. Wir 18 Viernheim, 2. Oktober 1937 1937 beſtimmt, daß ab 8 1175— 8 27— 4* 9705 5 92 90 n e Wieſenſtraße a 4 Hausſchlachtungen der Fle eſchau ſowie l N iefer Trauer: der Talchtgenſcan unterliegen. 1 iſt be Geſangverein Sängerbund Flora. Dar- ö 1 8 dohann Fulneck ſtimmt, daß Schweine und Hunde, deren Fleiſch zum] Heute abend 9 Uhr Singſtunde. Keiner darf fehlen. und Angehörige Genuß für Menſchen 2 werden ſoll, nach der Der Vorſitzende. Rleht Schlachtung amtlich auch auf Trichinen zu unterſuchen Nadfahrervereinigung Viern eim 07 ſind. Der krichinenſchan zunterllegen außerdem nach 1 den 2. Dilber abends 8 Uhr in der gewußt- Tasse 1 1 Wirtſchaft zum Bahnhof Dec. bei Mitglied Auguſt eiſchfreſſende 5 5 N 2 a wenn das Fleiſch zum Genuß für Menſchen verwendei] Sander Vorſtandsſitzung. Vollzähliges Erſcheinen er⸗ Ja, das iſt es ü N Der Vereinsführer. 8 0 werden ſoll. wünſcht eben, Meiers ha⸗ L f n 1. 8 5 3 Ne 1 ee rene 05 re me au Kenntni ebra m em gen, da* amstag, den 2. ober, aben. r be it⸗ 7 12 2 2 — biergegen nach dem Fleiſchdeſchaugeſetzſ glied Laut(Goſthaus„Zum due e 1, ee e W̃ 5 f 7 16 7 1 1 beſtraft werden. verſammlung. Auch können die Felle beim Fellfach⸗ ganze ört ein au 1 3. wart(2. Sendung) abgeholt 9 6 Nachbarſchaft Wenn einer aufhört zu 118 f — err e eee er Worſtand. verärgert.— hört ein anderer auf zu verkaufen. e vor der beabſichtigten Schlachtung bei dem Be⸗ 5. 5 ſchauer zu erfolgen 55 55 3 der 8 Deutſches Notes Kreuz, Halbzug Vhm. 8 8 W̃ 5. 19 75 e 7 e. r räumliche Ausdeinung zer Beſcaubegidke zcbtngt. Rath Ernledanffeſt 5 r Hol——2 am Anzeige in die her 5 Febter eletetn ss 8 t 93 athaus. Der Halbzugführer. 5 58 l 8 5 ene Bilder geren Heſſiſe 3 0 4 Die ese 3 Wen 5 3 aufhört zu 1. 1 Aru J. B.: 5 olkszeitun 5 e ann auf zu kaufen—* . fee beat. Marinekameradſchaft Viernheim* 88 91 8 5 5 5 1 0 CGcorg Spiegel ö Vorstehende Bekanntmachung bringen wir hiermit Morgen Sonntag, 3. Oktober, nachm. 4 Uhr, Freunde u. Be⸗ 7 Rachausdrogerie f zur fentlichen Kenntnis and Beachtung. findet im„Löwen“ Kameradſchaftsappell ſtatt. kannte erfahren! 11 Photo zentrale Viernheim, den 30. Oktober 1937. 8 10 e e e N zu I er eren 4 f Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. Auch die Frauen ſind herzlich eingeladen. Er⸗ S N 5 1 gJ ſcheinen iſt Pflicht. g 5 Betr.:— in der Gemarkun Der Kameradſchaftsführer. iernheim.. Um den Zahlungspflichtigen nochmals Gelegenheit Srontvencimigung Antietgta 60 4. S zu geben, ohne bealige Koſten ihren Verpflichtungen Spielbetrieb am Sonntag, 3. Oktober, auf Ich bin zwar wegen Zahlung der 1. Rate des Geldausgleichs nach- dem Waldſportplatz. 1. Fußb.⸗Mſchft. gegen unſichtbar zukommen, ſeße ich hiermit nochmals einen Erhebungs-] Germania Friedrichsfeld. Beginn 3 Uhr. Die E. z. Siebe, 155 bn mee b e. Erſatliaa spielt nach der I. Möchft um 4 50 aber meinen Schaden 2 3 drs 22 R keller“ von 9—12 Uhr vorm und 2—4 Uhr nachm. an.“ Uhr. Jungliga gegen Feudenheim Ilga. Be⸗ 1— due dee 8 pant erſolgt unnachſichtlich koſten⸗ ginn: 10 Uhr vorm. Mannſchaftsaufſtellun⸗ ſieht man! 5 1 aul ichti itreibung. 9 f al 10 den 20. September 1937. r 75 14 4. 15 Alb bes 8 Unſichlbar gelangt der Kalk 1. la. a 2 1 i 2 ls Beſtandteil des eitungs · n 1 0 Wartenbetg: 1 l Eg dankfeſtes ſtattfindenden Feſtzug recht zahl⸗ 0. 2 8 3 i t. 1 ui 1 Freim. Feuerwehr Ii ernß eim Turnverein von 1893 eee Unſere geſamte Mitgliedſchaft beteiligt ſich] ſeine ſeifenſreſſende Tatigkeit. Am Sonntag, den 3. Oktober, reſtlos an allen Veranſtaltungen anläßl. des Enthorten sie deshalb immer 7— 2 1 1 Erntedankfeſtes. Der Vereinsführer. das Waſſer vor Bereitung der Rohrbacher, Philipp; Schmitt, Heinrich Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag 535 Punkte⸗ Waſchlauge durch einige hand durch Verleihung des Reichsfeuerwehrehren⸗(kampf gegen JV Sulzbach auf unſerem voll Henko Bleich- Soda. die zeichens 2. Klaſſe geehrt. Zu dieſem Zweck] Sportfeld. 1. M. 3 Uhr, 2. M. 1.15 Uhr, zie 16 minuten im Woſſer d grit die ganz. Mehr an und zwar am Jugend gegen Jahn Weinheim 1. Jug. 3 Uhrf muten laſſen. Nur in weich Spritzenhaus. Anzug 1. Garnitur mit Mütze. Muſik(Platz 29. Unſere Mitglieder ſind zu dieſen 4 oer beben lle und Spielmannszug zur Stelle. Erwarte pünktl. Er⸗ Spiel a li ch 3 gemachlem ſcheinen aller Kameraden zur feſtgeſetzten Zeit. pielen recht herz 9 ö 2 die volle Schaum- und Daſch· Das Lommande.] Abtlg. Handball: Morgen Sonntag Pflicht⸗[ traft der Cauge. ſpiele in Ziegelhauſen. 1. M. 3 Uhr, 2 M. * 1.45 Uhr. Gemeinſame Abfahrt 11.18 5* 2 3 1 OEG. Betr. Regelung der Fahrpreisermäßi⸗“ Waſchen ſpart un e nehmt ein ferſennind! gung müſſen alle Mitfahrenden/ Stunde vor Verluſt bewahrt! vor Abfahrt am Bahnhof anweſend ſein. In 1. Hnontsonntag- 0. Oäober- demelnschansessen Im Frelschlltz“ / D * Zum Deutschen Halse amn 5, ur Tanz Sonntag großer Erntetanz Empfehle meine bekannt gute Küche ſowie Rhein- und Pfalzweine und das gute Kühnerbräu Famllle Weschmann Es ladet ein e eee eee eee, eee deschätts-Vebernahme u.-EMlehlung& des Snielheirlehs findet am Dienstag, den 5. Oktober 1937, abends 8.30 Uhr im Saale des Gasthauses„zum goldenen Karpfen“ eine Inentnene Versammlung statt.— Hierzu laden wir alle früheren Mitwirkenden, sowie alle Personen, die gewillt sind, die Freilichtspiele in irgend einer Weise künftig zu unterstützen und zu fördern, freundl. ein. Uolksgenossen u. Volksgenosslanen örschelnt in Massen Siehe Aufruf in gleicher Ausgabe. Die Spielleitung. Zum ebrentag des deutſchen Bauern — ä ů—ů 66 OEG. Bahnhof Telefon Nr. 10 Je jrüher Sie uns Ihren Anzeigen auf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, beſlo beßſer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus- geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Der Verlag Zeitungs · Juſerat führt im Gefolge Gewinn und Aufſtieg und Erfolge 1 9 8 0 2 Der verehrten Einwohnerſchaft, insbeſondere aber allen Freunden und Bekannten geben wir hierdurch davon Kenntnis, daß wir im elter⸗ lichen Hauſe, Adolf Hitlerſtraße 11 die Gaststätte Ain dennen ballgeh t übernommen haben. Gleichzeitig laden wir zu dem heutigen Eröffnungsabend mit Konzert ergeb. ein. 5 Es wird unſer Beſtreben ſein, den alten Ruf des Hauſes ahurch zu pflegen und nach Kräften zu fördern, daß wir unſere berehrl. Gäſte ſtets aufs beſte bedienen. Zum Ausſchank kommt das bekannte Bier aus der Heidel⸗ berger Aktienbrauerei Kleinlein. Für gepflegte Weine und gute Küche iſt beſtens geſorgt. Wir bitten um geneigtes Wohlwollen. gans Weibner und Frau Lieſel geb. Kirchner mim, F 22 7 . F Teilen der geehrten Einwohner- ſchaft, werten Nachbarn u. Gönnern erg. mit, daß wir die von den Ehe⸗ ö 15 Merkel geführte Gaſtwirt⸗ 5 t T rhnen kus 5 dadaudunmmnumnaumummummmnmummmnmmnmmn übernommen haben. Es wird unſer ganzes Beſtreben ſein, die werten Gäſte mit nur prima Speiſen, naturreinen Weinen und dem weitbekannten Heidel berger Engelbrän zu bedienen. Wir bitten um geneigtes Wohlwollen und laden . Aebernahmefeier heute Samstag abend freund- ichſt ein Mit deutſchem Gruß ſ Uebernahme und. Empfehlung f ober rugum fl, Ratsteler von abends 8 Uhr ab e,, en., SSS Empfehle meine Küche, 1a. Weine, Bergbräu-⸗Spezial Es ladet freundlichſt ein Fomilie Bücklein — „ Sonntag abend in unſerem Lokal ein Unterhaltungs- Abend Freunde und Bekannte freundlichſt einladen. Prima Weine— 1a. Kühnerbier 5 Famlille Georg Her bert 2. Zum Herbſt empfehle: alle Geräte Anläßlich des Erntedankfeſtes findet(I dean wundere O Auoel Se be. rein Aol zune IBUffer Erg den IAbs zieht. 4 pPolsterSt. „400 5 mahiong Mk. 80 enaterate M. 1675 . ed aliliſngepllan Airein Sllligimmey Schrantgziso em br 2 Bettstellen 5 1 Frisſerommode 2 5 2 Nachtschfänke erf 2 Polsterstühle 5 „ 3502 Anzahlung M Monatsrate Mk. 14.2 S osklAETEIIUN E stand 980“ 5 e 10 ne 425 sscheinsg 0 N D Udesfeichen KbfHAUsVEITER FU FIE, MAM MEM ER WOHNUN ES EINRICHTOUNSS GMBH MANNHEIM. TURMHw Us N, 3 aemung Haustrauen! Am Montag, 4. Oktober; kommt der bekannte Beluledernreiniger Wagner aus Herrnsheim und reinigt im Hofe bei Joh. Hofmann, Adolf Hitlerſtr., im Beiſein von Kunden gut u. billig. Auch wird fert. genäht. Barchent verkft. Werbl neue Lejer nur beste Fabrikate bei billigsten Preisen am Marktplatz ſtatt, wozu wir unſere Lokalpereine, Gäſte, Nachbarn, S TRT Im Haiserno zum Erntedankfest 2 2 — Hans Schmit u. Frau. 7 Auf obige Bekanntmachung bezugnehmend, danken 7 0 wir für das uns entgegebrachte Vertrauen, und bitten, 7 8 dies auch unſeren Nachfolgern entgegenbringen zu wollen 4 J Mit deutſchem Gruß! Auguſt Merkel und Frau. 7 2 Enmachlöge Friedrichsfelder Ware) ir Bonnen, durken Und Sauerkraut in allen Größen vorrätig bei Weingheimerſtraße 53 Töerubinghcgr af gentung! achtung! Für Speiſe und Trank iſt reichlich geſorgt zugleich Feier der 10jährigen Führung des„Kaiſerhofes, wozu wir alle alten Freunde und Bekannte, Nachbarn und Gönner recht herzlich einladen. Gutes Tanzorcheſter! 4. großer Tanz 25 225 Alichael Froſchauer und Frau Morgen Sonntag großer Ernte⸗ Tanz Es ladet frdl. ein 7 SS D De Familie Sg. Beibelleie Kapelle Zum Salad ff 1 Lache zum 100 0 Sonntag Morgen Sonntag 1 ab 7.30 großer anz Erntelanz Es ladet freundl Es ladet herzl. ein ein Die Kapelle P. Jochim Frau Träger Wwe. sind gut aufgefüllt Anzüge Ubergangsmäntel Wintermäntel 1 * groger Auswahl nue 36. 43. 30 Mntermintel 4 2, 54, 68 ladet ein zum Seocſuuiaten qtepſian Ito Cinkauę 500 Eroͤbeeren (gute Sorte, 100 St. 2.—) abzugeb. Wallenfels, Adolf Hitlerſtr. 10 Verloren wurde grüne Lo. denjoppe. Um gefl. Rückgabe geg Belohng. w. gebet Cantral-Fllm-Palast Samstag, Sonntag und Montag Die Bavaria zeigt ihren Großfilm alles für den Herbst l. Munter an warmen Sachen brauchen, finden Sie in schön sortierter Mantel- Diagonal Hansſtr. 15. Aus wahl gut 8 wie immer 140 em breit in schönen Farben Meter 4.75, 3.90 Verloren preis wert bei uns Marenge-Boucle für den 3 ging ein Reiſen von Baumwall Waren: Wintermantel, 140 em. breit Meter 5.90 Boucle-Velour marine und— für den eleganten Mantel Meter 12.75, 9.50 Kartoffelaus- machmaſchine Der ehrl Finder wird geb. denſelben Hansſtraße 8 Hemdenflanell bellgestreift. weiche Qual., . 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N ——— zu dem wir alle Kegelfreunde aufs herzlichſte n , Preiſe— ee eee nachſtehende 5 1 1 reiſe zur Verteilung: Wie danken recht herzlich Verloren 8 1. en 8(Herkules) 8. ein Gin— a i ein Cou. ein Einkochappara für die uns anläßlich unſerer Dermählung Ein Geſchäfts⸗ a 3. ein Nadio-Volksempf. 7. eine Zimmerpalme zuteil gewordenen Glüchwünſche und über⸗ mann, der nicht 1 4. ein Polſterſeſſel 8. ein Kiſtchen Zigarren reichten Seſchenbe den Weg der J 8 Mit deutſchem Gruß Zeitungsrekla⸗ b Familie Engelbert Winkler Johann E. Kühlwein und Frau 1 me beſchreitet, Natharina geb. Hanf der hat bei Ab⸗ ö ſchluß des Rech⸗ Kegeltage: Samstags und Montags von 20-24 Uhr, Sonntags von 16—24 Uhr. 5 Die Preiſe ſind im Schaufenster Nik. Sax, Lorſcherſtr. ausgeſtellt Ein fapaniſcher Großfilm von 1. Qualität, Film⸗ kunſt in höchſter Vollendung. Dazu herrliches Beiprogramm mit Afa⸗Woche. Beide Pro⸗ i gramme ſind ſehenswert Anfang Werktags 8.15, 4 g nungsjahres Sonntags 7 Uhr, ab 9.20 Uhr 2. 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