llen⸗ eit und Naa⸗ Leu⸗ Gaſt beide heim hartem iſchie⸗ erna⸗ n er⸗ hrten urück titten — 2 22 len 3 erſtei⸗ 1 then igen Ver⸗ orm. drud: Alo, . ſſt Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſteugeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 232 Mitwoch ternheimer qeilun Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim Anzeigenprets: Grundpreis für 1 mm Höbe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 teil für mm Höhe und 67 mm Breite gültia Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'haſen 15101 den 6. Oklober 1937 13. Jahraang der Jührer eröffnek das Wh w. 1937-38 Reichsminiſter Dr. Goebbels gibt den Rechenſchaftsbericht über das Wow. 1936-37 Ein verheißungsvoller Auflakl Der Jozialismus des prakkiſchen Lebens Berlin, 5. Oktober Die Kameradſchaft der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft iſt durch kaum eine andere Maßnahme ſo klar und einwandfrei vor aller Welt bewieſen worden, als durch die rieſenhaften Leiſtungen des Winterhilfswerkes in den hinter uns liegen⸗ den vier Jahren. Die Milliardenlei⸗ ſtung, die das deutſche Volk freiwillig im Kampfe gegen Hunger und Kälte aufgeſtellt hat. iſt einzigartig für alle Völker und alle Zeiten. 1. In demſelben nationalſozialiſtiſchen Gemein⸗ ſchaftsgeiſt wurde am Dienstagabend im Rah⸗ men einer großen Kundgebung in der Deutſch⸗ landhalle das fünfte Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes durch den Führer eröffnet. Den Rieſenraum der Deutſchlandhalle füllten 20000 Menſchen, die alleſamt bereits auf⸗ opfernde ehrenamtliche Arbeit im Dienſte dieſes großen Werkes geleiſtet haben. Hoheitszeichen auf hohen Sockeln rahmten das Rednerpodium an der Stirnſeite der Halle ein, das in weitem Umkreis von einem aus Lorbeerbäumen be⸗ ſtehenden Ehrenhain umſäumt war. An der Ehrentribüne war auf goldgerändertem Tuch das Abzeichen des Winterhilfswerkes ange⸗ bracht mit der Inſchrift„Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937/8“. Ein Transparent zeigte die Inſchrift„Ein Volk hilft ſich ſelbſt“. Im übrigen beſchränkte ſich die Ausſtattung der Halle auf Fahnen⸗ und Grünſchmuck. Auf der Ebrentribüne verſammelten ſich die Mitglie⸗ der der Reichsregierung, die Reichslei⸗ ter und Staatsſekretäre, Reichsſtatthal⸗ ter und Gauleiter, alle führenden Männer der Parteigliederungen, Generäle der Wehr⸗ macht und der Polizei. Sie alle bekundeten ge⸗ meinſam mit den unten ſitzenden 20 000 unbe⸗ kannten Helfern und den Millionen von Rund⸗ funkhörern die Solidarität aller Deutſchen im Sinne dieſes friedlichen Gemeinſchaftswerkes. Standarten und Fahnen marſchieren ein. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, der Schöpfer und För⸗ derer des Winterhilfswerkes, wurde mit lauten, anhaltenden Heilrufen begrüßt. Der ſtellvertretende Gauleiter von Berlin. Staatsrat Görlitzer, eröffnete die Maſſenkundgebung in der großen Halle der Reichshauptſtadt. Er begrüßte die 20 000 Erſchienenen und das ganze deutſche Volk draußen an den Radioempfängern. Reichsminiſter Dr. Goebbels nahm dann, von neuem Beifall begrüßt, das Wort, um den Rechenſchaftsbericht über das abgeſchloſſene Win⸗ terhilfswerk 1936/7 zu erſtatten. Gewaltige, eindrucksvolle Zahlen waren es, die der Mi⸗ niſter anführen konnte. Sie legen Zeugnis ab, daß der Sozialismus der Tat für das deutſche Volk eine ſelbſtverſtändliche Herzensſache gewor⸗ den ift.(Die Rede folgt an anderer Stelle die⸗ ſer Ausgabe.) Eine Welle der Begeiſterung und Freude flammte auf. als nach der Rede des Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels der Führer in die Halle trat und durch das Spalier der Leibſtandarte zur Ehrentribüne ſchritt. Minu⸗ tenlang wiederholten ſich die Kundgebungen der Liebe und des Vertrauens Reichsminiſter Dr. Goebbels begrüßte den Führer mit dem begeiſtert aufgenommenen alten nationalſozialiſtiſchen Kampfruf: Der Führer Siegheil! 1 Dann ſprach der Führer ſelbſt zu den hier verſammelten 20 000 Männern und Frauen, die mehr als eine Million Helfer und Helferinnen. Sammler und Sammlerinnen des Winterhilfs⸗ werkes vertreten, und er ſprach darüber hin⸗ aus zum ganzen deutſchen Volk. Er ſchilderte die Bedeutung des großen ſozialen Werkes nach zwei Richtungen hin, der organiſa⸗ toriſchen und der ideellen. Herrliche Worte fand der Führer für alle die Volksgenoſſen, die ſelbſt nur wenig beſitzen und manchmal in dünnen Kleidern für die Frierenden ſammeln und ſpenden. die dadurch das Chriſtentum der Tat üben, ſelbſt Apoſtel des Chriſtentums ſind. Er⸗ griffen lauſchte die Menge den weiteren Aus⸗ fübrungen des Führers, als dieſer den Sozia⸗ lismus des praktiſchen Lebens, wie er im Dritten Reich geübt wird. dem Sozjalis⸗ mus der theoretiſchen Erkenntnis gegenüber⸗ ktellte und von den ewigen Aufgaben der Menſchheit ſprach, die vielleicht niemals erfüllt werden. Fanatiſcher Beifall unterſtrich ſeine Feſtſtellung, daß die Nation durch die Gewalt eines Ideals gerettet worden iſt, das auch in dem Winterhilfswerk weiterlebt, daß höchſter Sozialismus nichts anderes iſt als reinſter edel⸗ ſter Nationalismus und reinſter Nationalismus nichts anderes als klarſter Sozialismus, daß die tiefe innere Umſtellung des deutſchen Volkes die Nation zur Einheit und Kraft geführt hat. Immer wieder brauſte der Beifall auf, als der Führer weiter vom Kampf und Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, von dem Triumph des Glaubens und dem Sieg eines Ideals von ungeheurem Ausmaß und ungeahnter Tiefe ſprach und er weiter mit leidenſchaftlichen Worten feſtſtellte. daß nur dem Glauben an dieſes Ideal und der Verwirklichung der deutſchen Volksgemeinſchaft es zu verdanken ſei. daß Deutſchland neben einem anderen Lande in Europa eine Inſel des Friedens ſei, daß alſo die Opfer für die Volksgemeinſchaft nichts anderes ſeien als eine Prämie für die Zukunft des Lebens. Ein faſt nicht endenwollender Bei⸗ fallsſturm drückte dem Führer den Dank aus für ſeine prachtvollen überzeugenden Worte und immer wieder erneuerten ſich die Kund⸗ gebungen, die Heilrufe und das Händeklatſchen. Als Sprecher der Helferinnen und Helfer des WH W. der großen Volksarmee der Sozialiſtin⸗ nen und Sozialiſten der Tat, dankte Hauptamts⸗ leiter Hilgenfeldt dem Führer. Jubelnd ſtimmten die Tauſende in das Sieg⸗ heil auf den Führer ein, das Hauptamtsleiter Hilgenfeldt ausbrachte. Die Lieder der Nation beſchloſſen die Feierſtunde. Neuer Jubel beglei⸗ tete den Führer bei dem Verlaſſen der Halle. Der glanzvolle Auftakt zu dem neuen Winter⸗ hilfswerk läßt keinen Zweifel daran, daß auch in den kommenden Wintermonaten das deutſche Volk in der im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land zur Selbſtverſtändlichkeit gewordenen Ka⸗ meradſchaftlichkeit wie ein Mann zuſammen⸗ ſtehen und der Loſung des Führers Folge leiſten wird. Der Führer eröffnet das Winterhilfswerk 1937/38 Berlin, 6. Oktober Der 1—5 hielt zur Eröffnung des fünften Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes fol⸗ gende Rede: Deutſche Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Sie haben ſoeben wieder ein Bild der Lei⸗ ſtung des größten Sozialwerkes aller Zeiten aus dem vergangenen Jahr erhalten. Es iſt gewaltig in ſeinen Ausmaßen und gewaltig in der Tiefe ſeiner Wirkungen. Ich glaube, der Lohn für alle, die an dieſem Werk tätig find, liegt im Gelingen der Arbeit ſelbſt. Dieſes Werk hat für uns nach zwei Richtungen hin eine beſondere Bedeutung, nach der or⸗ ganiſatoriſchen und nach der ideel⸗ len Seite. Denn dieſes Werk umfaßt die Leiſtungen von zwei Faktoren. Auf der einen Seite ſteht der Spender, und auf der an⸗ deren Seite der Mitarbeiter an dieſem Werk, der Sammler. Auf der einen Seite die große Armee derer, die fer 5 ihre Groſchen und durch ihre größeren Opfer helfen, und auf der anderen Seite die Millionenzahl jener freiwil⸗ ligen Kräfte, die es durch ihre Arbeit erſt er⸗ möglichen, daß dieſes gewaltige Werk elingen kann. Der eine iſt der Opferträger, 1 ver⸗ Opfer für die Indem wir den Weg des freiwilligen Sam⸗ melns einſchlagen, wird für Hunderttauſende Tag für Tag immer wieder betont: Es gibt ſoziale Aufgaben, die der Einzelne durch ſein Opfer erfüllen muß!(Toſender Beifall) n⸗ ter uns leben— und wir wollen ihnen deshalb keinen Vorwurf machen— Millionen Menſchen, denen ihr eigener Lebensweg jede Einſicht in die Not und die Armut anderer Volksſchichten verſchließt. Aber gerade deshalb iſt es wich⸗ tig, daß ihnen das Auge geöffnet wird, damit ſie ermeſſen, wie groß die Opfer anderer für (Preſſe⸗Hoffmann⸗Archiv, Zander⸗K.) Chriſtenlum der Tal Die Eröffnungsrede des Führers geſſen wir es nicht, der zweite iſt der Opfer⸗ bringer. Mancher, der ſich vielleicht 4—. nehm berührt fühlt, weil ſich zum zweiten⸗ oder drittenmal jemand an ihn wendet mit der Bitte, er möge etwas ſpenden, vergißt vollkom⸗ men, daß der, den er glaubt abweiſen zu müſ⸗ ſen, den viel unangenehmeren Schritt machen muß, um etwas zu bitten, das nicht nur ihm nicht zugutekommt, ſondern im Gegenteil, für ihn ſelbſt nur Arbeit und Aufopferung bedeutet. ieſe beiden nun, der Spender und der Mit⸗ arbeiter, ſind die Garanten für das Gelingen dieſes roßen Werkes! Der Mitarbeiter iſt zugleich auch für uns alle eine unerſetzbare Kraft im Dienſte der Auf⸗ 5 5 einer wahren Volksgemeinſchaft. Denn unſer nationalſozialiſtiſches Winterhilfswerk iſt rein erziehungsmäßig das größte angewandte Sozialwerk, das die Welt je geſehen hat. Wenn der Einwand erhoben wird:„Warum laſſen Sie nicht durch eine beſondere Steuer dieſe notwen⸗ digen Summen einbringen“, dann möchte ich Ihnen erklären, weshalb wir dieſen Weg nicht gegangen ſind. „Gewiß würde er viel einfacher und für un⸗ . Menſchen viel weniger beſchwerlich ein, allein er würde gerade das vermiſſen laſ⸗ ſen, was wir durch das Winterhilfswerk mit erreichen wollen, die Erziehung zur deutſchen Volksgemeinſchaft!(Stürmiſche Zuſkimpung Gemeinſchafl dieſe Gemeinſchaft ind. Daß ſie vor allem ver ehen, welches Opfer alle diejenigen bringen, diee ſich für ihr Volk einſetzten, obwohl ſie ſelbſt nicht vom Glück geſegnet ſind. Es iſt z. B. ſehr einfach 1 50 einen vermögenden Mann, für ein nationa! es Ideal einzutretn, das ſich ihm per⸗ ſönlich in vorteilhaftem Lichte zeigt. Allein um wieviel b ürdi i dieser ewundernswürdiger iſt Idealismus bei Millionen anderen, denen ſich dieſes glanzvolle Bild im . Leben 1 0 zeigt, wie es ſich ein⸗ elnen Wenigen gibt.(Stürmi i ee g(Stürmiſche Beifallskund⸗ Das Winterhilfswerk ſoll uns alle erziehen das nationale Ideal in ein ſozialiſtiſches zu ver⸗ wandeln! Denn es iſt leicht geſagt:„Wir wol⸗ len ſein ein einig Volk von Brüdern“ wenn man dafür gar nichts zu opfern und zu leiſten hat. Die wahre Brüderlichkeit zeigt ſich aber erſt darin, daß ſie ſich in der Not bewährt. Dieſes Winterhilfswerk iſt im tiefſten Grunde auch ein chriſtliches Werk! Viel chriſtlicher als manche theoretiſchen Phraſen es vorgaben(Stür⸗ miſche Zuſtimmung der Maſſen). Wenn ich ſo manchesmal ärmlich gekleidete Mädchen mit unendlicher Geduld ſammeln ſehe, ſelbſt frierend, um für andere Frierende zu ſor⸗ gen, dann habe ich das Gefühl, daß ſie alle auch Apoſtel eines Chriſtentumes ſind!(Stürmiſche Zuſtimmung). Und zwar eines Chriſtentumes, das von ſich mit mehr Recht als ein anderes ſagen kann: Dies iſt das Chriſtentum eines aufrichtigen Bekenntniſſes, weil hinter ihm nicht das Wort, ſondern die Tat ſteht!) (Minutenlange toſende Zuſtimmungskundgebun⸗ gen). Durch dieſes gewaltige Werk werden un⸗ zählige Menſchen dem Gefühl der ſozialen Ver⸗ laſſenheit und Vereinſamung entriſſen. Viele er⸗ halten dadurch wieder den feſten Glauben, daß ſie auf dieſer Welt nicht anz verloren, ſondern in ihrer Volksgemeinſchaft geborgen ſind, daß auch für ſie geſorgt wird, daß man auch an ſie denkt und ſich auch ihrer erinnert.(Erneuter ſtürmiſcher Beifall) And noch mehr: Es iſt ein Unterſchied zwiſchen dem Sozialismus theore- tiſcher Erkenntnis und dem Sozialismus des praktiſchen Lebens. Zum Sozialiſten wird man nicht geboren, dazu muß man erſt erzogen wer⸗ den!(Lebhafte Zuſtimmung) Millionen Men⸗ ſchen haben früher dieſes Wort im Munde ge⸗ führt, allein ihr ganzes Leben iſt dieſer Ver⸗ pflichtung zuwider gelaufen. Denn Sozialismus, das kann nichts anderes ſein als eine Verpflich⸗ tung, nicht nur an das eigene Ich zu denken, ſondern vor ſich die größeren Aufgaben der Gemeinſchaft zu ſehen und ihnen gemäß zu han⸗ deln. Dieſes Problem iſt allerdings nicht in —— 3 —— 7 1 155 1 5 3 3 9 2 e 3 — e e * 8 — . 2 5 —— 5 8 8 —— — e ee r 8 e N 2 eee e einem und zwei oder in drei Jahren zu löſen es iſt eine der ewigen Aufgaben der Menſchen Immer wieder müſſen wir uns bemühen, den Einzelnen im Sinne dieſer höheren Aufgabe zu erziehen. Gewiß iſt dies ein gewaltiges Ideal Allein wie in allen Idealen, liegt auch in die⸗ ſem eine ungeheure Kraft!(Stürmiſch geben die Maſſen ihre Zuſtimmung) Unter anhaltender, begeiſterter Zuſtimmung zeichnet der Führer dann in großen Strichen ein packendes Bild der Etrellung der Nalion durch den Glauben an dieſes Ideal, das Deutſch— land wieder emporgeriſſen hat. „Solange dieſes Ideal ſeiner Vollendung ſich hert rief der Führer aus— ſolange wird ſchland zunehmen an Kraft und an Stärke! Weder Waffengewalt noch diplomatiſche Schliche können die Kraft erſetzen. die in der inneren Einheit einer Nation liegt.(Jubelnder Beifall.) as iſt das Fundament, das alles andere erſt zu tragen hat und zu tragen vermag! Dem un— geheuren Ausmaß des Sieges dieſes Ideals ver⸗ danken wir unſere Volksgemeinſchaft. Wir le⸗ r ſehr bewegten Zeit. Deutſchland 5 enommen ein zweiter Staat, mit dem Hand in Hand gehen— da- einzige Land, das von den erregten Zuſtänden der Umwelt verſchont iſt und verſchont bleiben wird. Deutſch⸗ land bildet heute wirklich eine Inſel des Frie⸗ dens. So mancher geht heute in ſein Geſchäft, ex verdient, vergißt dabei aber ganz. daß er dies alles letzten Endes nur dem Glauben an die deutſche Volksgemeinſchaft zuzuſchreiben hat. Der Gemeinſchaft, die unſerem Volke die Kraft gegeben hat zur Behauptung auf der Welt, ohne daß es notwendig war, das Schwert zu ziehen.(Stürmiſcher Beifall.) Wir ſollen es alle wiſſen: Die Einheit unſeres Volkes iſt das höchſte Gut, das es für uns geben kann! Sie iſt durch nichts erſetzbar. Dafür ein Opfer zu bringen, iſt kein Opfer, ſondern ein Trihut an die Vernunft! (Stürmiſche und langanhaltende Zuſtimmung.) Die Menſchen im bürgerlichen Zeitalter vor uns haben ſich gegen alles verſichert, gegen Brand, gegen Diebſtahl, gegen Hagel, gegen Einbruch uſw., nur eine Verſicherung haben ſie vergeſſen, nämlich die Verſicherung gegen den politiſchen Wahnſinn, die Verſicherung gegen die politiſche Unvernunft, die erſt ein Volk zer⸗ reißt, und es dann ohnmächtig werden läßt zur Erfüllung ſeiner Lebensaufaaben. Und dieſes eine Verſäumnis hat alle anderen Ver⸗ ſicherungen zunichte gemacht. Wir aber ſtellen an die Spitze aller Verſicherungen die Verſicherung der deulſchen Volksgemeinſchafl! 9 (Jubelnde Zuſtimmung und lanaanhaltender Beifall). Dafür zahlen wir unſere Prämie, und wiſſen, daß ſie uns tauſendfach zurücker⸗ ſtattet wird.(Erneuter Beifallsſturm). Denn ſalange die Volksgemeinſchaft unangetaſtet be⸗ ſtehen bleibt. kann uns nichts bedrohen.(Ju⸗ belnde Kundgebungen). Darin liegt die Gewähr für die Zukunft des Lebens, nicht nur der Nation, ſondern auch der Eriſtenz jedes Einzelnen. Es iſt daber billig und gerecht. dafür von jedem Einzelnen auch jene Prämie zu ſordern. die ſeinem Einkom⸗ men entſpricht. Es zeuat für eine unanſtändige Geſinnung, dieſe Prämie nach einem allgemei— nen Satz bemeſſen zu wollen. Das alte kleine Frauchen, das in Moabit oder irgendwo auf dem Lande draußen fünf oder zehn Pfennige opfert, ſpendet viel mehr, als mancher. der 100 oder 1000, oder vielleicht auch 10000 Mark aibt (Stürmiſcher Beifall und Jubel). Hätten unſere ſogenannten intellektuellen Schichten ſchon vor dem Kriege dieſe Prämien⸗ zahlung durchgeführt. dann wäre ſpäter man⸗ ches Unalück vermieden worden.(Toſende Zu⸗ ſtimmuna). Heute wollen wir aus den Feh— lern der Vergangenheit lernen. Wir wollen uns bemühen, unſer Volk in dieſer Gemein⸗ ſchaft des Opferns zu erzieben. In ihr haben unzählige Menſchen ſehr viel ſchwerere Opfer zu bringen. Sie nehmen dies freiwillig auf ſich Andere wieder müſſen ſolche Opfer brin⸗ gen! Sie werden von ihnen gefordert. Als un⸗ anſtändia würde der gelten. der ſich dieſem Opfer entziehen wollte. Möge Gott verhüten, daß uns das Schick⸗ ſal noch einmal auf die ſchwerſte Probe ſtellt. Allein auch dann— das wiſſen wir — würden ſich Millionen Deutſche finden, die ſofort und bedingungslos dieſes letzte Opfer der Nation. dem ewigen Volke bringen würden. Was iſt unſer heutiges Opfer dagegen?! Tun Sie vor allem Ihre Pflicht im Gedenken an jene Millionen. die einſt ihre Pflicht für uns alle getan haben! (Erariffen erheben ſich die Maſſen. um dem Führer für ſeine Worte zu danken. Brauſend fallen die 20000 in die Lieder der Deutſchen ein.) kleine Nachrichten Der Führer und Reichskanzler hat Herrn Arthur Kannenbera, der ſeit Jahren den Haushalt des Führers betraut. den Titel Hausintendant verliehen. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern Dr Frick hat für die am 9. und 10. Oktober 1937 in Berlin ſtattfindenden Wett⸗ kämpfe des Deutſchen Schützenverbandes, um die deutſche Meiſterſchaft einen Ehrenpreis ge⸗ ſtiftet Korpsführer Hühnlein richtete an den Reichs⸗ verband der Automobilinduſtrie folgendes Te⸗ legramm:„35 Kraftwagen aller Typen nach 17. tägiger Jugoſlawien— Bulaarienfahrt des NS über 3500 km ſtaubiger und geröllrei⸗ cher Strecken unter Ueberwindung ſchwieriaſter Balkanpäſſe heute geſchloſſen am Ziel. Gleich der Bewährung der Fahrer ein erneuter Be⸗ weis der Leiſtungsfähiakeit der deutſchen Autd⸗ mobilinduſtrie.“ Als der Führer im Jahre 1985 das Winter⸗ hilfswert mit dem Geleitwort eröffnete:„Das iſt unſer Krieg“, brachte er zweierlei zum Aus⸗ druck. Zunächſt gab er dem deutſchen Volk die Parole, mit der es damals den Kampf gegen Hunger und Kälte, Not und Sorge erneut auf⸗ nahm. Nicht zutreffender und eindringlicher hätte er ſeinen Appell an das Volksgewiſſen ausdrücken können als mit dem Wort, das wir an die Spitze dieſes Leitaufſatzes geſtellt haben. Nur die Maßſtäbe, die ein großer nationaler Krieg an die Opferwilligkeit des Volkes ſtellt, an die Einſatzbereitſchaft und die Ausdauer, kön⸗ nen mit den Notwendigkeiten, die das WH W. von uns fordert, verglichen werden. Es iſt ebenfalls ein Krieg; aber ein Krieg mit fried⸗ lichen Mitteln, der zwar nicht der Beſiegung eines fremden, von auswärts kommenden Geg⸗ ners gilt, dafür aber mit umſo größerer Ein⸗— ſatzhereitſchaft gegen Feinde der deutſchen Volks⸗ kraft und Volksgeſundheit, gegen Hunger und Elend, durchgeführt werden muß. Und ein zweites hat der Führer 1935 mit ſeiner Parole ausgeſprochen. Wandte er ſich zunächſt an das deutſche Volk ſelbſt, dann zeigte er mit der zweiten Deutung ſeines Wortes dem Ausland, welch gewaltige Aufgaben friedlicher Art ſich das deutſche Volk n geſtellt hat; daß es im Entfern⸗ teſten nicht daran denkt, mit irgend einem Land der Erde Händel anzufangen. Den inneren Feind des Volkes wollen wir beſiegen. Dazu wollen wir unſere ganze Kraft einſetzen. Das iſt un⸗ ſere erſte Aufgabe. Das iſt für Deutſchland der Sinn dieſer Kriegsparole. Und ſo hat es das deutſche Volk all die letz⸗ ten Jahre hindurch gehalten. Mit einer von Jahr zu Jahr ſich ſteigernden Opferwilligkeit wurde immer im Herbſt der Kampf gegen Hun⸗ ger und Kälte, gegen die wirtſchaftliche und gei⸗ ſtige Not, aufgenommen. Die geſtrige Eröff- nung des WH W. für 1937/88 iſt nur die folge⸗ richtige Fortſetzung der gigantiſchen ſozialen Arbeit, die ſeit vier Jahren jeden Winter für das deutſche Volk geleiſtet wurde. Wenn der Reichsminiſter Dr. Goebbels bei dem feierlichen Eröffnungsakt am geſtrigen Abend eine ſich fortgeſetzt ſteigernde Millionen⸗ zahl nennen konnte und ſchließlich die Geſamt⸗ leiſtung des WHW. mit nahezu anderthalb Milliarden Mark angab, ſo ſind das Ziffern, die dem deutſchen Volk alle Ehre machen. Hier drückte ſich, wie der Führer ſagte, der „Sozialismus des praktiſchen Le⸗ bens“ aus. Das deutſche Volk hat Begriff und Inhalt des Wortes Sozialismus im beſten Sinne verſtanden und in die Tat umgeſetzt. So⸗ zialismus der Tat! Das iſt es, was hier gelei⸗ ſtet wurde und was auch im kommenden Winter in noch geſteigerterer Leiſtung vollbracht wer⸗ den wird. Wo in aller Welt, ſo dürfen wir mit Stolz fragen, iſt das Volk, das auch nur eine im Entfernteſten ähnliche Leiſtung ſozialer Für⸗ ſorge aufzuweiſen hätte?! Freilich, vielfach führt man das Wort vom Sozialismus ſtärker als bei uns im Munde, aber wo iſt es mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis?— Nur in Deutſchland iſt dem Wort des Führers die Tat Berlin, 6. Oktober Obwohl erſt wenige Stunden ſeit der feier⸗ lichen Eröffnung des 5. WSW. des deutſchen Volkes durch den Führer vergangen ſind, liegt bereits die erſte amtliche Reichsſpen⸗ denliſte vor, die mit einem Geſamtbetrag von 21 016 400 Reichsmark das Ergebnis vom Vorjahre weit übertrifft. Auch in dieſem Jahre wird die Liſte mit einer Spende von 500 000 Reichsmark der Reichsleitung der NSDAP. Mün⸗ chen eröffnet. Hieran ſchließt ſich eine Spende der Mitglieder der Wirtſchaftsgruppe Fahr⸗ zeuginduſtrie und des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie von 1714009 Reichsmark. Aus der Unzahl der weiteren Spenden fallen Salamanca. 5. Oktober. Ueber Madrid iſt aus Anlaß der Entdeckung des gegen die bolſchewiſtiſchen Häuptlinge ge⸗ richteten Aufſtandes eine wahre Terrorwelle hereingebrochen. Es finden ununterbrochen Maſſenverhaftungen ſtatt. Die Zahl der Feſt⸗ nahmen beträgt ſchon weit über 1000. Zahlreiche Verhaftete wurden ohne Gerichts- verfahren erſchoſſen. Die Mordſtimmung wird dazu benutzt, um auch jene Perſonen zu beſeitigen, die mit der Widerſtandsbewegung nichts zu tun hatten— alle verſönlichen Fein⸗ de unter den Bolſchewiſten zu erledigen Selbſt die unbequemen Anorcho-Syndikaliſten, deren Oppoſitionsgeiſt den Häuptlingen gefährlich werden könnte, werden trotz der Lovalität ih⸗ rer Anführer weiterhin feſtgenommen. Andererſeit ſcheint Largo Caballero gewillt zu ſein, den bolſchewiſtiſchen„General“ Miaja auf ſeine Seite zu bringen, um die Valencia⸗ Bonzen zu erledigen. Wie verlautet. ſoll es Caballero auf dem Wege über harmlos ſchei⸗ nende Mittelmänner gelungen ſein. mit Miaja in Verbinduna zu treten. Der rolen hölle enkronnen Jean de Luz, 5. Oktober In St. Jean de Luz trafen am Montag zahlreiche aus der bolſchewiſtiſchen Armee de⸗ ſertierte Spanier ein., darunter mehrere Offi⸗ ziere und Beamte der Guarda Zivil. die alle Anſer Krieg Von Ph. Oben auer gefolgt. Nur in Deutſchland hat man das größte aller innenpolitiſchen Probleme, das ſo⸗ ziale, praktiſch begonnen und gelöſt. Gelöſt, ſo⸗ weit menſchliche Kräfte dieſe Frage der end⸗ gültigen Löſung nahebringen kann. Erinnern wir uns heute einmal daran, daß wir beim erſten Aufruf zum Winterhilfswer! noch über ſechs Millionen Arbeits⸗ loſe hatten, die zu betreuen waren. Heute iſt dieſe Millionenarmee geſchlagen. Die Ar⸗ beitsloſen haben Brot und Arbeit gefunden und ſind ſelbſt wiederum zu Helfern im großen Werk der Reichswinterhilfe geworden. Heute kann das WH W. ausgedehnt werden auf alle vor⸗ beugenden Maßnahmen, gegen Not und Krankheit, auf zahlreiche andere Betreu⸗ ungsgebiete, auf„Mutter und Kind“, auf die geiſtige Fürſorge und Hilfe uſw. Es gibt eine ganze Reihe von Ergebniſſen des deutſchen Aufbauwillens, die das Ausland in Erſtaunen geſetzt haben. Der Kampf um un⸗ ſere Ehre und Freiheit, um unſere wirtſchaftliche Unabhängigkeit, um unſere Wehrfreiheit, unſere Reichsautobahnen, unſere politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Organiſation uſw. Nicht zuletzt iſt aber das Winterhilfswerk, das auch von dem Ausländer in einem Atemzug mit den großen Leiſtungen unſeres Volkes in den weni⸗ gen Jahren der nationalen Wiedergeburt ge⸗ nannt morden iſt. Dieſe Anerkennung aus dem Munde der zahlreichen, Deutſchland beſuchenden Ausländer nehmen wir zweifellos mit einem gewiſſen Stolz entgegen. Jede Anerkennung einer ehrlichen Leiſtung kann und darf einen mit Freude erfüllen. Aber wir wollen trotzdem auch an dieſer Stelle betonen, daß wir dieſer ausländiſchen Anerkennung im Grunde gar nicht be⸗ dürfen. Wir vollbringen das große Werk der Winterhilfe Jahr für Jahr für unſer eigenes Volk, für unſere Brüder und Schweſtern. Für uns liegt der Dank und die Anerkennung in dem Bewußtſein, daß wir für unſere bluteigenen Volksgenoſſen einſatzbereit geweſen ſind, daß wir ihr Schickſal mitgetragen und erleichtert haben. Wir haben damit eine der vornehmſten vaterländiſchen Pflichten er⸗ füllen dürfen Wir haben dem Volk und dem Führer gedient. In frei⸗ williger Pflichterfüllung haben wir unſere Lei⸗ ſtung von Jahr zu Jahr geſteigert und damit iſt auch unſere ſittliche Kraft ge⸗ wachſen. An dieſer inneren Berei⸗ cherung der deutſchen Seele iſt nicht zuletzt auch das WSW. beteiligt: denn darin liegt das ethiſch Entſcheidende und Wertvolle des ganzen Winterhilfswerkes, daß es den deutſchen Menſchen zur frei⸗ willigen Für ſorge für die noch notlei⸗ denden Volksgenoſſen„zum praktiſchen Sozialismus des Lebens“ erzogen hat. Die Parole von 1935 hbeſteht noch. Geſtern hat der Führer erneut zum Kampf aufgerufen. Wir alle halten es mit dem Wort, das der Reichsminiſter Dr. Goebbels zum Schluß ſeines Rechenſchaftsberichtes dem Führer entgegengeru⸗ fen hat:„Wir ſtehen bereit, wie immer, dieſem Befehl zu gehorchen!“ e erſte amtliche Reichsſpendenliſte schon über 21 Millionen Reichsmark für das Winkerhilfswerk 1937/38 auf das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Koh⸗ lenſyndikat rund 3750 000, die Vereinig⸗ ten Stahlwerke AG., Düſſeldorf, rund 1 500 000 Reichsmark und die DAF. Berlin, rund 1000 000 Reichsmark. Beſonders zu erwähnen iſt ferner eine Sonderſpende von einer Million Reichsmark, die von den Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern der Deutſchen Reichsbahn gezeichnet wurde, ſowie eine Spende von Ungenannt. die in der gleichen Höhe eingegangen iſt. Dieſe Ziffern. ſo überwältigend ſie auch ſind, ſtellen nur einen erfolg⸗ und glückverheißenden Auftakt für jenes gewaltige Hilfswerk dar. deſ⸗ ſen Durchführung heute für jeden deutſchen Volksgenoſſen zu einer freiwilligen Veryflich⸗ tung geworden iſt. Neue Terrorwelle in Madrid Ueber 1000 Verhaftungen— Caballero verhandelt mit Miaja militäriſchen Abzeichen von der Uniform ent fernt hatten. Die Flüchtlinge waren. 400 Mann ſtark, in der Nacht mit voller Ausrüſtung auf heimlichen Wegen über die katalaniſchen Pyre⸗ näen nach Frankreich gekommen. Sie beabſich⸗ tigen. ſich in einigen Tagen der nationalen Regierung zur Verfüaung zu ſtellen. Di⸗ Flüchtlinge beſtätigen übereinſtimmend die kataſtrophalen Ernährunasverhältniſſe in Ka⸗ talonien. Keſſeltreiben gegen die Reſte der bolſchewiffiſchen Horden in Afturien Ribedeſella(Aſturien), 5. Oktober Am Dienstaanachmittaa haben die nationa⸗ len Truppenverbände des Abſchnittes von Co⸗ vadonaa und des Abſchnittes Oſeja de Sajam⸗ bre im Rorden von Soto an der Provinzgrenze Leon—Aſturien die Verbindung miteinander hergeſtellt und damit ein etwa 600 akm aro- ßes Gebiet. in dem ſich noch ſtarke Bolſchewi⸗ ſtenhaufen aufhalten, abgeriegelt. Die Natio— nalen begannen ſofort die Säuberung des Gebietes und nahmen zahlreiche Milizmänn⸗⸗ gefangen. Im öſtlichen Abſchnitt der Aſturienfront be— ſetzten die nationalen Truppen mehrere Ort⸗ ſchaften ſowie den Odon⸗See und die Sierre de Odon. 0 . 13 1 N 7 12 General der Jlieger Milch in Paris Gaſt beim Stabschef der franzoſiſchen Luftwaf⸗ fe und beim Luftfahrtminiſter Pierre Cot. Paris, 5. Oktober. 5 Der Staatsſekretär im Reichsluftfahrtmini⸗ ſterium, General der Flieger Milch, ſtattete am Denstagvormittag dem Luftfahrtminiſter Pierre Cot, dem Unterſtaatsſekretär im Luft⸗ ſahrtminiſterium. dem Generalſtabschef der Fliegertruppe und des Heeres ſowie dem Chof des Admiralſtabes Beſuche ab. Um 16 Uhr legte General der Flieger Milch und die Her— ren ſeiner Begleitung am Grabe des Unbe— kannten Soldaten einen Kranz nieder. Eine Ehrenkompanie der Fliegertruppe hatte vor dem Triumphbogen Aufſtellung genommen u. präſentierte während der feierlichen Kundge— bung das Gewehr. Eine größere Menſchenmen⸗ ge hatte ſich hinter dem Spalier verfammelt. Die deutſchen Offiziere trugen ſich anſchließend in das Goldene Buch des Triumphbogens ein. Flärkung der deulſchen Volkskumsarbeil Wien, 5. Oktober Der Deutſche Schulverein Südmark hielt im Beiſein des Bundesminiſters Glaiſe⸗Hor⸗ ſten a u., des Attachss von Haften in Vertre⸗ tung des deutſchen Botſchafters und des Prä⸗ ſidenten des BDA. des Bundesleiters Dr. Steinacher, ſeine Generalverſammlung ab. Aus dem Bericht des Obmannes des Deutſchen Schulvereins Dr Mayer, ging hervor, daß der innere Aufbau der Organiſation durch die Gründung neuer Kreisleitungen in Eiſenſtadt und in Bregenz vervollſtändigt worden ſei. Was die Schularbeit betreffe, ſo konnten im ſloweniſchen Gebiet Oeſterreichs drei neue Schul⸗ gebäude und ein deutſches Heimathaus errichtet werden. Desgleichen wurden zur Erhaltung deutſchen Bauernbeſitzes im ſloweniſchen Grenz⸗ gebiet bedeutende Mittel zur Verfügung geſtellt. Dr. Steinacher wandte ſich in ſeinen Ausfüh⸗ rungen mit Schärfe gegen die immer wiederkeh⸗ renden Verſuche, dem Streben der deutſchen Schutzarbeit andere Beweggründe zu unter⸗ ſchieben, als ſie fremde Völker ihrer Schutzarbeit zu Grunde legen. Das deutſche Volk achte jedes anderen Volkes Würde, beanſpruche aber auch Achtung ſeines Volkstums in fremden Staaten. Er ſtellte dabei feſt, daß ſeit 1918 in dem langen Ringen des deutſchen Volkstums im Ausland trotz der heftigen Angriffe nicht in einem ein⸗ zigen Gebiet dem Gegner der Durchbruch ge⸗ lungen ſei. Das gebe das Recht, aber auch die Pflicht. zum Glauben an die Kräfte des deut⸗ ſchen Volkstums. Dr. Steinacher ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Wort aus der erſten Schrift über den Heldenkampf der Tiroler 1809: „Die ſtärkſten Heere ſind nicht unbeſiegbar, un⸗ beſiegbar aber iſt die Kraft des deutſchen Na⸗ tionalgefühls.“ Täglich neue hinrichtungen im Jowſel- Paradies Moskau, 5. Oktober Die Provinzpreſſe meldet immer neue Hin⸗ richtungen ſogenannter„Volksſeinde und Sabo⸗ teure“ insbeſondere auf dem Gebiet der Land⸗ wirtſchaft. Laut„Molot“ wurden in Roſtow⸗Don am 2. Oktober vier Angeſtellte der Getreideaufbrin⸗ gungskommiſſion erſchoſſen. Die„Prawda Se⸗ wera“ in Archangelfſk berichtet, daß der Sonder⸗ gerichtshof in Wologda zwei Todesurteile aus⸗ ſprach und in anderen Fällen lange Freiheits⸗ trafen unter ährlicher Begründung verhängte. Das Charkower Gebietsgericht verurteilte laut „Charkowſkij Rabotſchij“ am 2. Oktober fünf weitere„Schädlinge“ zum Tode. Mit drei Er⸗ ſchießungen ſchloß ſich laut„Gorkowſkaja Kom⸗ muna“ am 3. Oktober das Gebietsgericht in Riſchninowgorod an. An verſchiedenen Orten dauern noch umfangreiche„Schädlings⸗ und Hochverrats“⸗Prozeſſe an, ſo in Kudymkar (Swerdlowſker Gebiet), in Kraſſnogorſk(Mos⸗ kauer Gebiet) und in Bitſchuga(Gebiet Iwa⸗ nowo). Jas bisher ſchmerſte Bombardement von Iſchapei Schanghai, 5. Oktober. Der Stadtteil Tſchapei war am Diens-ag dem bisher in den Kämpfen um Schangbai ſchwerſten Luftbombardement ausgeſetzt, durch das die weſtlichen Teile der Internationalen Niederlaſſung den ganzen Tag über er⸗ ſchüttert wurden. Staffelweis fliegende fa⸗ paniſche Maſchinen warfen, eine neue Taktik anwendend, ihre aanze Bombenladuna mit einem Male ab Mehrere hundert Bomben. da⸗ runter auch ſolche von 500 Pfund. aingen auch über der chineſiſchen Front und auf die rück⸗ wärtigen chineſiſchen Stellungen nieder. Bolſchewiſtiſche Iffenſive zuſammengebrochen Saragoſſa. 5. Oktober Rach einwandfreien Feſtſtellungen haben die Bolſchewiſten bei ihrer letzten Offenſive im Ge⸗ biet von Jaca(Aragon) 1300 Tote gehabt. Das Ziel des bolſchewiſtiſchen Angriffes, der poll⸗ ſtändig geſcheitert iſt, war die Erreichung der von Huesca über Jaca nach Pau(Südfrank⸗ reich) führenden Hauptſtraße. Abgeſtürzt Abſturz eines öſterreichiſchen Heexesflugzeuges Vier Tote §s Wien, 5. Okt. Ein öſterreichiſches Heeresflugzeug iſt Dienstag. knapp nach dem Aufſtieg auf dem Flugfeld Aſpern infolge Tragflä⸗ chenbruchs abgeſtürzt. Die Beſatzung, zwei Unteroffiziere und zwei Soldaten des Flieger⸗Regiments 1, wurden tot aus den Trümern gezogen. S an. an U 1 s auch den Staaten v. den an. teideaufdtin Pranda Se⸗ 5 Freiheits⸗ verhängte. teilte laut ktober fünf it drei Er⸗ ſtaja Ko gericht in men Otten „ unD Ottobet. m Dien ag 1 Schande ele dan mationalen 157„ an Olobet babe de in Ge⸗ — FJoſzialismus der Tal Dr. Goebbels gibt den Rechenſchaftsbericht für 1936/37 2 Berlin, 5. Oktober. Bei der Eröffnung des Winterhilf 8. werkes 1937/38 am Dienstagabend in der Deutſchlandhalle hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels folgende Rede: Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Es iſt eine ſchöne Tradition im neuen Staat, gleich nach dem Erntedankfeſt auf dem Bückeberg das Winterhilfswerk zu eröffnen. Damit be⸗ kommt der Erntedank erſt ſeinen echten und vol⸗ len Sinn. Das tägliche Brot wird auf die ganze Nation verteilt. Es iſt auch mehr als eine Geſte, daß der Füh⸗ rer das Winterhilfswerk jährlich ſel b ſt eröff⸗ net. Im Namen des ganzen deutſchen Volkes, das weit über den Kreis der hier in der Deutſch⸗ landhalle verſammelten 20000 Mitarbeiter des Winterhilfswerkes nun an den Lautſprechern verſammelt ſitzt, wollen wir ihn an dieſem Abend begrüßen und ihm unſeren Dank ab⸗ ſtatten. Das Winterhilfswerk iſt eine ſoziale Großtat, die in der Geſchichte der deutſchen Nation un⸗ vergänglich ſein wird. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, in dieſem Jahre wiederum den Lei— ſtungsbericht dieſes ſozialen Monumentalwerkes dem ganzen Volke zur Kenntnis bringen zu dürfen. die Geſamlleiſtung des Vinkerhilfswerkes 1936/37 beträgt 408 323 140 Reichsmark. Sie über⸗ trifft die Leiſtung des Winterhilfswerkes von 1935/36 um 36 379 232 Reichsmark und die des erſten Winterhilfswerkes um rund 58 Mil⸗ lionen Reichsmark. Sämtliche bisher durchgeführten Winterhilfs⸗ werke zuſammen haben eine Geſamtſumme von 1 490 760 834 Reichsmark erbracht, damit alſo faſt 1% Milliarden Reichsmark erreicht. Der Opfergeiſt des deutſchen Volkes hat in vier Win⸗ terhilfswerken für unſere notleidenden Volksge⸗ noſſen eine Leiſtung vollbracht, die in der Welt kein Beiſpiel hat. Ein beſonders bemerkenswertes Vorbild gaben die deutſchen Kohlenſyndikate, die im Jahre 1936/37 mit einem Betrage von insge- ſamt 4,5 Millionen RM. am Winterhilfswerk des deutſchen Volkes beteiligt waren. Mit die⸗ ſem Betrag ſteht der deutſche Bergbau, vor allem des Ruhrgebietes, unter den Spendern der deutſchen Wirtſchaft mit an erſter Stelle. 1 Werlmäßia betrugen die Leiſtungen des Winterhilfswerkes 1936/87 im einzelnen: Für Nahrungs⸗ und Genußmittel. RM. 124 080 304.02 an Brennmaterialien RM. 62 937 592.36 an Bekleidung... RM. 78 965 265.14 an Haushaltungsge⸗ genſtänden.. RM. 9 579 671.89 an Gutſcheinen und 5 ſonſtigen Leiſtungen RM. 38 630 941.72 an ſonſt. Sachſpenden RM. 7 650 106.53 Um außer der Sammeltätigkeit des Winter⸗ hilfswerks die übrige Zeit des Jahres von Sammlungen möglichſt freizuhalten, wurden während des Winterhilfswerkes 1936/37 zum erſten Male das Deutſche Rote Kreuz. die Ver⸗ bände und Organiſationen der Wohlfahrtspflege mit 16 500 000 RM. unterſtützt. Außerdem wurden aus Mitteln des Winterhilfswerks für das Tuberkuloſe⸗Hilfswerk der NS. drei Mil⸗ lionen Reichsmark abgezweigt. Die Sachleiſtungen des Winterhilfswerkes 1936/87 betrugen:. C 5 478 019 Dz an Kohlen. Koks und Torf.. 21271 710 Dz. an ſonſtigen Lebensmitteln.. 2 256 224 Dz an Bekleidungsſtücken u. Haus⸗ haltungsgegenſtänden wie Betten, Decken uſw.(Stück o 13 647 459 an Freitiſchen, Schulſpeiſun⸗ ſungen u. WHW.⸗Speiſun⸗ 5 gen wurden vergeben... 32 980 557 An Karten für Theater, Konzerte und Kinos, die dem Winterhilfswerk gratis zur Verfügung geſtellt wurden, gelangten 3 734 752 Stück und an ſonſtigen Sachſpenden wie Büchern. Muſik⸗ inſtrumenten, Spielzeug und Weihnachtsbäumen 8 212 462 Stück zur Verteilung. Ein lebendiges Bild von dieſen ungeheuren Leiſtungen ergeben entſprechende Vergleiche Wenn die ſoeben aufgeführten und vom Win⸗ terhilfswerk verteilten Mengen an Kartoffeln, Brennſtoffen und Lebensmitteln in einer Ge⸗ ſamtmenge von 28 005 953 Doppelzentnern in Säcken zu je 50 Kilo nebeneinandergeſtellt wür⸗ den, ſo würde das drei Reihen Säcke von je 9 335 Kilometer Länge ergeben; das iſt 277 mal die Entfernung zwiſchen Berlin und Tokio oder faſt viermal die Entfernung zwiſchen Ber⸗ lin und Newyhork. Das neue, von den Junkers⸗Werken erbaute Großverkehrsflug Ju 90„Der große Deſſauer“ würde mit einer Reiſedurchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 350 Stundenkilometern 80 Flugſtun⸗ den benötigen, um dieſe in einer Reihe von 28 005 Kilometern aufgeſtellten Säcke zu je 50 Kilo abzufliegen. Wenn man ſich die mengen mäßige Lei⸗ ſtung an ſolchem Beiſpiel klarmacht, dann er⸗ kennt man, welche ungeheure Arbeitsleiſtung das Winterhilfswerk für die deutſche Wirtſchaft während des Winterhalbjahres bedeutet. Die Deutſche Reichsbahn und die Privat⸗ und Kleinbahnen beförder⸗ ten während des Winterhilfswerkes 1936/37 26 566 064 Doppelzentner Sachgüter des Win⸗ terhilfswerks. Dazu waren erforderlich 177 107 ns mit einem Ladegewicht von je 15 000 Kilo; es waren 3 542 Güterzüge zu je 50 ſol⸗ cher Waggons. Durch die frachtfreie Beförde⸗ rung dieſer Güter leiſteten die Deutſche Reichs⸗ bahn und die Privat⸗ und Kleinbahnen eine Spende von 17 527 980.06 Reichsmark. Die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit hat ſich hinſichtlich der Zahl der vom Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen weiterhin günſtig aus⸗ gewirkt. Während vom Winterhilfswerk 1938. 1934 von tauſend Einwohnern noch 253, vom Winterhilfswerk 1934/35 noch 211 und vom Winterhilfswerk 1935/1936 noch 194 Volks⸗ genoſſen betreut wurden, betrug die Zahl der vom letzten Winterhilfswerk betreuten Volksge⸗ noſſen nur noch 161 von 1000 Einwohnern. Die Zahl der gegen Gehalt oder Entſchädi⸗ gung für das Winterhilfswerk 1936/37 tätig geweſener Helfer macht 0,6 Prozent von der Geſamtdurchſchnittszahl der Helfer von 1349 008 aus. f amtlichen Helfer des Winterhilfswerkes, die ſich um 113 258 erhöht hat, gebührt der beſondere Dank des deutſchen Volkes. Die Unkoſten des Winterhilfswerkes 1937/37 waren verſchwindend gering, ſie betrugen nur 1,8 Prozent von der Geſamtleiſtung des Win⸗ terhilfswerks 1936/37.— Der„Tag der na⸗ tionalen Solidarität“ des Jahres 1936 erbrach⸗ te 1577 465,70 RM. mehr als der„Tag der nationalen Solidarität“ des Vorjahres. Dieſer Mehrerfolg der ſozialen Volksabſtinmung, wie der„Tag der nationalen Solidarität“ mit Recht genannt wurde. bedeutet eine Steigerung um 38.6 Prozent. Die Eintopfſpenden erbrachten dem Winterhilfswerk 1935/36 gegenüber ein Mehr⸗ aufkommen von 1769 867,50 RM.— Einen Der großen Zahl der ehren⸗ ungeheueren Erfolg hatten während des Win⸗ terhilfswerks 1936/37 die Reichsſtraßen⸗ ſammlungen, deren Ergebnis von 18 409 314,29 RM. auf 30 531 925,24 RM. geſteigert wurde. Das ſind 12 122 610,95 RM. oder 65.7 Pro⸗ zent mehr als im Vorjahre. An Abzeichen wur⸗ den bei dieſen Reichsſtraßenſammlungen insge⸗ ſamt 118 662 178 Stück verkauft, das bedeutet gegenüber dem Winterhilfswerk 1935/86 eine Steigerung von 30 871838 Abzeichen. Wie bisher ſind die Aufträge für dieſe Abzeichen wie⸗ derum deutſchen Notſtandsgebieten zugefloſſen und haben dieſen zuſätzliche Arbeit gegeben. Unſere im Ausland lebenden deutſchen Brü— der brachten über die Auslandsorganiſalion der Nod Ap. für das WSW. 1936/37 2 542 548,52 RM. auf. Das bedeutet gegenüber der Leiſtung für das Winterhilfswerk 1935/36 eine weitere Er⸗ höhung ihrer Beteiligung am Winterhilfswerk des deutſchen Volkes und zwar um 41.9 Pro⸗ zent. Unſere deutſchen Volksgenoſſen im Aus⸗ land haben beſonders ſchwer unter der Schwäche und dem geringen Anſehen ihres Vaterlandes vor der Machtübernahme gelitten. Auch heute noch ſind ſie in manchen Ländern beſonderer Bedrängnis ausgeſetzt Deshalb gerade er⸗ blicken wir in dieſen ſtändig ſich ſteigernden Spenden für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes ein freudiges und opferbereites Befennt⸗ nis zu dem unter dem Führer erſtarkten Deut- ſchen Reiche und einen Beweis dafür, daß die Auslandsdeutſchen wieder ſtolz ſind. Deutſche zu ſein.. Die im Rahmen des Winterhilfswerkes zu einer ſchönen Tradition gewordenen Volks⸗ weihnachtsfeiern wurden auch während des Winterhilfswerkes 1936/37 durchgeführt. In etwa 23 000 Weihnachtsfeiern wurde 3 Millionen Kindern ärmſter Volksgenoſſen eine wirkliche Weihnachtsfreude bereitet. Die Verwendung des WH. Bisher wurden die Aufkommen der Winter⸗ hilfswerke ausſchließlich dazu verwandt. die furchtbare Not, die die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung bei der Machtübernahme vorfand, zu lindern. Es iſt aber der Grundgedanke natio⸗ nalſozialiſtiſcher Wohlfahrtsarbeiter nicht allein Krankheiten am Volkskörper zu bekämpfen. ſon⸗ dern ihre Urſachen vorbeugend nach Möglichkeit zu beſeitigen. In dieſer Richtung wird ſich mit dem Fortſchreiten der wirtſchaft⸗ lichen Geſundung die Arbeit des Winterhilfs⸗ werkes allmählich auch etwas verlagern. So ſind von dem Aufkommen des Minterhilfs⸗ werkes 1936/7 59 597 469.88 RM. für das Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“ und den Reichs⸗ mütterdienſt verwandt worden. Dadurch hat die Arbeit des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ einen erheblichen Auſſchwung genommen. Ende 1936 betrug die Zahl der Hilfs⸗ und Beratungsſtellen 26 279. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahre eine Vermehrung um 37.7 Pro⸗ zent. Dieſe 26 279 Hilfs⸗ und Beratungsſtellen wurden von 3 410 848 Volksgenoſſen in Anſpruch genommen Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ umfaßt ein ungeheures Gebiet Durch Freigabe von Reſtfinanzierungen für Kleinſiedlungen konnten erbgeſunde und kinderreiche Familien in den Beſitz einer geſunden Wohnung mit Gartenland gelangen Durch die Mütterfürſorge wurden im Jahre 19338 185845 werdende Mütter und Wöchnerinnen und 99 168 Säuglinge betreut. Im Rahmen der Mütter⸗Erholungsfürſorge vom Maf 1934 bis Ende 1936 verlebten 175 892 Mütter 4657 9˙6 Erholungstage. Von dieſer Zahl wurden 69 876 Mütter allein im Jahre 1936 auf Erholungsurlaub geſchickt. Im Rahmen der Kindergärten und Schulen wurden im Monat durchſchnittlich 176 803 Kin⸗ der⸗ und Schulſpeiſungen und Speiſungen durch Freitiſche durchgeführt. Zur Entlaſtung kinder⸗ reicher und kranker Hausfrauen wurde in 80 817 Fällen Haushalts⸗ und Arbeitsplatzhilfſe ge⸗ währt. Durch die Jugenderholungspflege wur⸗ den im Jahre 1936 417 072 Kinder verſchickt. Ziel unſerer Arbeit auf dieſem Gebiet iſt. die Kinder⸗ und Säuglingsſterblichkeit auf ein Min⸗ deſtmaß herabzudrücken. vor allem die geborenen Kinder geſund heranwachſen zu laſſen. Deshalb iſt die Arbeit des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ für die Zukunft unſeres Volkes von ſo beſonderer Bedeutung. Ihr Umfang wird von Jahr zu Jahr größer werden. Das ſind die Leitungen eines einzigen Jahres Welch eine ſtolze Bilanz können wir damit auſweiſen! Wir ſind glücklich, vom Führer mit dieſer wahrhaft nationalſozialiſtiſchen Aufgabe betraut worden zu ſein und auch für das kom⸗ mende Jahr betraut zu werden. Wir haben ihr mit der beſten Kraft unſeres Herzens gedient und wallen das auch in Zukunft tun. Heute gibt der Führer uns nun wieder Befehl zu neuer Arbeit. Wir ſtehen bereit, wie i mmer, dieſem Befehl zu gehorchen. Bombenanſchlag auf Moſſul-Oelleilung Gegen einen elverſorger der briliſchen Miftelmeerflolle London, 6. Oktober Wie aus Jeruſalem berichtet wird, wurde von bisher unbekannten Attentätern auf die Oelleitung Moſſul— Haifa ein ſchwerer Spreng⸗ ſtoffanſchlag verübt. Danach iſt die Oelleitung auf transjordaniſchem Gebiet zur Exploſion gebracht und zerſtört worden. Die Oelleitung befindet ſich angeblich an drei Stellen in Brand Da auch die neben der Oelleitung laufenden Telephonleitungen zerſchnitten wurden, war eine ſofortige Verfolgung der Täter nicht mõg⸗ lich. Dieſer Sabotageakt bedeutet einen An⸗ ſchlag aufeine Lebensader der eng⸗ liſchen Flotte. Wie bekannt, wurde das gigantiſche Werk erſt im Januar 1935 beendet. Um die Schwierigkeiten beim Bau auch nur annähernd würdigen zu können, muß man ſich vorſtellen, daß dieſe mehr als 2000 Kilometer lange Rohrleitung unterirdiſch verlegt wurde. Bereits während der Bauzeit war dieſe Oellei⸗ tung Gegenſtand verſchiedenſter Anſchläge. Havas beſtätigt in ſeiner Meldung aus Am- man. daß die Oelrohrleituna von Moſſul nach Haifa durch den gemeldeten Anſchlaa beſchä⸗ diat worden ſei. Zur Sicherung der Transjor⸗ dan⸗Gegend ſeien die Urlaubsgenehmiaungen für die ſich aus Arabern. Türken, Kur⸗ den und Tſcherkeſſen zuſammenſetzende arabiſche Legion, die die Polizeitruppe bildet. aufgehoben worden hilferufe der Araber an Aegyplen Kairo, 6. Oktober Wie die arabiſchen Moraenblätter meldeg, richtete das Verteidiaunaskomitee für Paläſti⸗ na in Damaskus an die Könige von Aegypten, Irak, Hedſchas und Jemen Telegramme, in denen es um ihre Unterſtützung fürdie Araber Paläſtinas bittet. der neue Volksempfänger für 65 Mark Präſidenk Kriegler gab dem neuen Volksgeräl den Slark Berlin, 5. Okt. Im„Zeit⸗Rundfunk“ der deutſchen Reichsſender gab der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Kriegler, der Heffentlichkeit bekannt, daß der von Reichsminiſter Dr. Goebbels bei Eröff⸗ nung der diesjährigen„Großen deutſchen Rund⸗ funkausſtellung“ in Berlin angekündigte neue verbeſſerte und verbilligte Volks⸗ empfänger erſchienen iſt und in den Geſchäf⸗ ten des Rundfunkeinzelhandels zum Verkauf bereitſteht. Wie Präſident Kriegler erklärte, beweiſt das Erſcheinen des neuen Volksempfängers, der die Typenbezeichnung„Ve 301 Wn“ trägt, daß die Staatsführung und damit auch die politiſche Rundfunkführung in ihren Propagandamaßnah⸗ men für den Rundfunk nach wie vor am Volks⸗ empfänger feſthält und daß der Volksempfänger auch weiterhin die volkstümlichſte Maßnahme für die Gewinnung neuer Rundfunk⸗ teilnehmer bleibt. Mit dem neuen Volks⸗ empfänger habe die politiſche Rundfunkführung auch den Volksempfänger an der in den letzten Jahren erfolgten Vervollkommnung der rund⸗ funktechniſchen Erkenntniſſe und Ergebniſſe teil⸗ nehmen laſſen. Als Ergebnis des von der Reichsrundfunk⸗ kammer der Induſtrie erteilten Auftrages, den Volksempfänger den neuen techniſchen Anforde⸗ rungen anzupaſſen, die an einen modernen Ein⸗ kreiſer zu ſtellen ſind, läge heute der neue Volks⸗ empfänger vor. Die Merkmale ſeiner Verbeſſe⸗ rung ſeien eine leichtere Handhabung der Be⸗ dienung, die Erhöhung der Klangqualität, die Erreichung einer größeren Empfindlichkeit, be⸗ ſonders beim Tagesempfang, und ſchließlich eine Steigerung der Betriebsſicherheit und eine Ver⸗ billigung um 11 Mark gegenüber dem früheren Volksempfänger. Das neue Gerät koſte trotz aller techniſchen Verbeſſerungen 65 RM. Präſident Kriegler gab ferner bekannt, daß der alte Volksempfänger, deſſen Preis bekannt- lich auf 59 RM. herabgeſetzt ſei, immer noch nicht veraltet ſei. gieg der polniſchen Jugend Abſonderung der füdiſchen Studenten an den polniſchen Hochſchulen §S Warſchau, 5. Oktober Die Rektoren ſämtlicher Warſchauer Hoch⸗ ſchulen haben den Wünſchen, die ihnen die pol⸗ niſchen Studenten vortrugen, entſprochen und angeordnet, daß in ſämtlichen Hör⸗ und Uebungsſälen den jüdiſchen Studenten abgeſonderte Plätze zugewieſen wer⸗ den. Die Berückſichtigung ihrer Wünſche, um die während des ganzen letzten akademiſchen Jah⸗ res nicht nur in den Warſchauer Hochſchulen ein erbitterter Kampf mit den anmaßend auf⸗ tretenden jüdiſchen Studenten geführt worden iſt, wird von der rechtseingeſtellten Preſſe als ein großer Sieg der polniſchen Jugend gefeiert. „ABCc ſtellt feſt, daß damit die erſte Etappe des Kampfes der nationalen polniſchen Ju⸗ end um die Entjudung der Hochſchulen abge⸗ chloſſen ſei. Aber die polniſche Jugend werde erſt dann völlig vor den ſchädlichen Einflüſſen der jüdiſchen Elemente ſicher ſein, wenn die Juden die Mauern der polniſchen Hochſchulen überhaupt verlaſſen haben werden. Die nächſte Etappe gelte dem Kampf um die Einführung 2 numerus clauſus für die jüdiſchen Stu⸗ enten. Ungarn unkerſtützt unſere Rolonialforderung Starke Beachtung der Kolonialforderung des Führers Budapeſt, 5. Oktober. Das diesjährige Erntedankfeſt auf dem Bücke⸗ berg findet in der hieſigen Preſſe ſtarke Beach⸗ tung, Faſt ſämtliche Blätter bringen Einzelhei⸗ ten der Feier und längere Auszüge aus den Reden des Führers und des Reichsminiſters Dr. Goebbels. In den Ueberſchriften wird durchweg aus der Rede des Führers die For ⸗ derungnach Kolonien hervorgehoben. Das Regierungsblatt„Eſti Ujſag“ ſchreibt, der Glanzpunkt des diesjährigen Erntedank⸗ feſtes ſei die große Rede des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler geweſen. Die Feier habe politiſche Bedeutung erhalten, da ſich der Führer in ſeiner Rede ſtärker denn je zuvor für die deutſchen Kolonialforderungen einſetzte. keine Parlamenkseinberufung wegen des chineſiſch⸗japaniſchen Konfliktes in London 8d London, 5. Oktober Wie der politiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ wiſſen will, wird auf der morgigen Kabinettssitzung die Forderung Attlees, das . wegen des japaniſch⸗chineſiſchen onfliktes früher einzuberufen, erörtert wer⸗ den. Das Blatt iſt der Anſicht, daß der Mi⸗ niſterpräſident dieſen Vorſchlag ablehnen werde. Dagegen ſei anzunehmen, daß am 21. Oktober, am Tage des Zuſammentritts des Parlaments, die Gelegenheit zu einer Aus⸗ ſprache über dieſes Thema gegeben ſein werde. „Jankfionen fördern haßgefühle“ „Evening Standard“ gegen die japanfeindliche Stimmungsmache London, 5. Oktober Der„Evening Standard“ wendet ſi in einem Leitartikel gegen die japanfeindliche Propaganda, die gegenwärtig in weiten eng⸗ liſchen Kreiſen, beſonders aber von Seiten der Linksparteien und im feindlichen Lager, betrieben wird. Das Blatt erklärt, daß die Rande der Labour⸗Party, einen Handels⸗ oykott japaniſcher Waren zu erklären und ſo⸗ mit wirtſchaftlichen Sanktionen gegen Japan u ergreifen, ein unverantwortliches Vorgehen fei. Die Labour⸗Party ſolle dem engliſchen Volk keine Wiederholung dieſer Politik auf⸗ zwingen, die im Falle Italiens große Verluſte und Erniedrigung für England gebracht habe. Die Sanktionen hätten damals fehlgeſchlagen, und ſie hätten nur dazu beigetragen, die in⸗ ternationalen Haßgefühle zu verſtärken. Noch bedauerlicher ſei es, daß der Erz⸗ biſchof von Canterbury als gei⸗ ſtiges Oberhaupt der engliſchen Kirche und Perſönlichkeit, die über den Parteien ſtehen ſollte, ſich bereit erklärt habe, auf einer Proteſtkundgebung gegen Japan den Vorſitz zu übernehmen. Auch im Ausland werde man ſich darüber wundern. Beſprechungen London-Paris 88 Paris, 5. Oktober Zu den diplomatiſchen Beſprechungen des franzöſiſchen Außenminiſters am Montag und beſonders zu dem Beſuch des franzöſiſchen Bot⸗ ſchafters in London, Corbin, am Quai d Orſay meldet der„Petit Pariſien“, daß Bot⸗ ſchafter Corbin für einige Stunden nach Paris gekommen ſei, um die franzöſiſche Regierung über die Lage zu unterrichten und um letzte Anweiſungen zu empfangen.— Der„Matin“ will in dieſem Zuſammenhang wiſſen, daß Cor⸗ bin inzwiſchen nach London zurückgekehrt ſei und ſofort mit dem Außenminiſter Eden zuſammengetroffen iſt. Die von Delbos an den Botſchafter erteilten Anweiſungen ſeien auf die kürzlichen Beſchlüſſe des franzöſiſchen Miniſterrates gegründet. eee— N r e 8 2 . 2 muſtk Von Genera Noskoh Der Hann, der Tannenberg verlor eee eee eee (32. FFortſetzung) „ Martos folgt dieſem Rat, um N einige Minuten ſpäter mit ſeinen Kameraden in ein nabes Maſchinengewehrfeuer hineinzugeraten. Er ſeloſt bleibt unverwundet, während ſein Stabschef, General Matſchugowſti, und einige Koſaken im Feuer fallen. ö Alles das geſchieht gerade in dem Augen— blick, als 15. Kilometer weiter öſtlich, nahe dem Dorfe Saddek, der Stab Samſanows den vergeblichen Verſuch unternimmt, attakierend die Feuerkette der Deutſchen zu durchbrechen. G. Die Gruppe Martos iſt jetzt nur noch vier Mann ſtark. Von den Offizieren iſt allein der kranke Hauptmann Fedortſchukow übrig⸗ cholleben; die Koſakenhundertſchaft iſt auf zwei Mann zuſammengeſchmolzen Alle ſind ſter— bensmüde. Auch die Pferde bieten ſichtbar ihre letzten Kräfte auf. Aber noch iſt die Energie des Generals Maxtos nicht gebrochen. Er ermutigt die faſt Verzweiſelten und führte ſie wohlbehalten an den feindlichen Abteilungen vorbei, die all— mählich den Wald immer mehr anfüllen. Während 30 Kilometer weiter öſtlich der Ar— meeführer General Samſanow, ſeinen letzten nächtlichen Marſch durch den Willenberger Forſt antritt, ſchlängeln ſich Martos und ſeine Begleiter, die Pferde am Zügel führend, lang⸗ ſam durch das Dickicht des Grünfließer Wal⸗ des, gegen Süden. Im Geländeabſchnitt zwi⸗ ſchen Samſanow und Martos verſucht der Kommandierende des 8. Korps, General Klu⸗ jew, durch die feindliche Feuerkette zu gelan⸗ gen. Er iſt nicht ſo verlaſſen wie Samſonow und Martos. Zuſammen mit ihm ſuchen die Ueberreſte ſeiner Truppen einen Ausweg aus der Falle. Einem dritten Unterführer der Zentral- gruppe, General Kondratowitſch, iſt es noch rechtzeitig geglückt, im Auto zu entkommen, ehe ſich der feindliche Umklammerungsring geſchloſſen hat. Martos befindet ſich in einer noch gefähr— licheren Lage als Samſonow. Er hat keinen Kompaß bei ſich. Zur Orientierung dient ihm lediglich der Sternenhimmel. Aber auch hier will ihm das Geſchick nicht gnädig ſein, denn der Himmel bewölkt ſich. Er muß alſo aufs Geradewohl losmarſchieren, ſich nur vom In⸗ ſtinkt leiten laſſen. „Vorſichtiger! Leiſer! Dort vorne iſt Licht!“ Martos deutet nach einer Richtung hin, wo er einen leuchtenden Punkt wahrzunehmen glaubt. Vergeblich bemühen ſich ſeine Gefähr- ten, irgendwo zwiſchen den Bäumen Licht zu erblicken. Selbſt die ſcharfen Augen der Ko— ſaken können nichts Verdächtiges erſpähen. Der Vorſicht halber biegt man aber etwas zur Seite ab. Dies wiederholt ſich verſchiedene Male. Die anfangs eingeſchlagene Richtung iſt endgültig verloren. Man irrt ununterbrochen im Kreiſe umher. Allmählich ſtellt ſich heraus, daß die Gehirn- funktionen von Martos infolge der über⸗ menſchlichen Anſtrengungen der“ vergangenen drei Tage nachlaſſen. Das von ihm wahr⸗ W Licht exiſtiert in Wirklichkeit gar nicht. Martos ſteht unter dem Eindruck von Hallu— zinationen. Das planloſe Umherirren im Walde, mitten in der feindlichen Linie, findet einen un⸗ erwarteten Abſchluß. Der letzte Akt des Mar⸗ tos'ſchen Dramas wickelt ſich blitzſchnell ab. Unter Aufbietung der letzten Kräfte, ja faſt automatiſch, paſſieren die vier Geſtalten eine ausgedehnte Waldlichtung. Den vier Menſchen ſind nur drei Pferde geblieben. Einer von den Koſaken geht zu Fuß. Sein treuer Kampf- genoſſe iſt unter der Laſt der Anſtrengungen zuſammengebrochen und irgendwo im Walde verendet. Menſch und Tier ſind froh, endlich wieder in offenes Gelände gelangt zu ſein, wo man nicht jeden Augenblick gegen einen Baum ſtößt. gie hören im Rundfunk. Donnerstag, 7. Oktober Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6,30: Konzert. 10: Volksliedſingen. 11,40: Mit dem Eichmeiſter auf dem Wochenmarkt. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15,15: Worte und Weiſen aus der Zeit Mozarts. 15,45: Aus verwildertem Boden wird Nutzland. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Nach Oſt⸗ land. 18,20: Flöte und Klavier. 18.45: Leibesübun⸗ gen in der Volksſchule. 19: Kernſpruch. 19,10: Vier Jahre Königswuſterhäuſer Landbote. 20,30: Neue Unterhaltungsmuſik. 21,15: Der Tag klingt aus Frankfurt 6: Morgenlied, Morgenſpruch. 6,30: Konzert, 8,10: Gymnaſtik. 8,30: Ein froher Morgengruß aus der Weſtmark 9,45: Hausfrau hör zu! 11,40: Die Eier⸗ kennzeichnung ſichert große Werte. 12: Muſik für alle! 14,10. Dem Opernfreund. 15: Volk und Wirtſchaft. 15,15: Für unſere Kinder. 16: Konzert. 18: Zeit⸗ geſchehen im Funk. 19,10: Wenn die Soldaten 20: Der Wein in Sang und Klang 21: Kammer- 22,30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24 bis 1: Nachtmuſik. Stuttgart Gymnaſtik 6,30: Konzert. 8,30: Muſit am Morgen. 10: Volksliedſingen. 11,30: Voltsmuſik mit Bauernkalender. 12: Konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 16: Muſik am Nach⸗ nittag. 18: Unbekanntes aus Schwaben. 18,30: Griff ins Heute. 19,15: Zum Feierabend. 20,15: Durch die Wälder, durch die Auen. Ein Almanach für Jäger und Naturfreunde. 21,15: Abendkonzert. 22,30: Volts⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—1: Nachtmuſik. 6: Morgenlied, Copyrighi 1934 by Vorhut- Verlag Otto Schlegel GmbH., Berlin Sw 68 Ihre Augen haben ſich ſo an die Dunkelheit des Waldes gewöhnt, daß ſie, auf der Lichtung angekommen, wieder etwas erkennen können. Plötzlich wird die nächtliche Finſternis durch einen ſchmalen, grellen Lichtſtrahl durch⸗ brochen. Martos gibt ſeinem gequälten Pferd die Sporen: „Ein Scheinwerfer! Los, fort! Mir nach!“ Aber der elektriſche Strahl iſt behender als die halbtoten Pferde, der Scheinwerfer folgt Murtos unaufhörlich. Alle ſeine Bemühungen, ſich aus der Gewalt des Lichtes zu befreien, ſind vergeblich. Der Strahl macht alle ſeine Zickzackbewegungen mit. Dann ſetzt lebhaftes Gewehrfeuer ein. Martos Pferd bricht zuſammen. Grobe ſtarke Arme packen Martos. Im Scheinwerfer⸗ licht tauchen erregte Soldatengeſichter auf. Irgendwoher aus der Dunkelheit ſchallt es: Die Geſchichte des Unterſeebootes iſt weit älter als die meiſten annehmen, meldet doch ſchon die Legende, daß ſogar der große Alexan⸗ der ein unterſeebootähnliches Fahrzeug beſaß, in dem er ſich zuweilen auf dem Meeresgrunde aufgehalten habe. Aber alle dieſe früher gebau⸗ ten Boote waren nicht recht verwendbar, weil ſie über kein mechaniſches Fortbewegungsmittel unter Waſſer verfügten. Das älteſte Fahrzeug dieſer Art, von dem die Geſchichte berichtet, war das des holländiſchen Phyſikers van Drebbel. Dieſe„Unterwaſſergaleere“, wie man ſie nannte. beſtand aus Holz und wurde über und unter Waſſer durch 12 Ruderer fortbewegt. Seine höchſte Tauchtiefe ſoll 3—4 Meter geweſen ſein. Im Jahre 1624 führte Drebbel ſeine Erfindung dem engliſchen König Jakob J. auf der Themſe vor. Zwei Stunden ſoll das Boot unter Waſſer geweſen ſein, und der König ſelbſt ſoll ſogar eine Verſuchsfahrt mitgemacht haben. Da die engliſchen Admirale es angeblich aber für un⸗ würdig hielten, mit einem ſolchen Fahrzeug zu operieren, geriet die Erfindung in, Vergeſſen⸗ heit. 35 Jahre ſpäter ſollen dann noch einmal zwei franzöſiſche Gelehrte Verſuche mit einem U-Boot im Hafen von Varmouth angeſtellt ha⸗ ben. Aber dann wurde es ſtill um die Verſuche mit U⸗Booten bis zum Jahre 1775. Ein mißlungener Verſuch Während des amerikaniſchen Unabhängigkeits⸗ krieges ſann dann ein Student der Vale Uni⸗ verſität, Buſhnell, auf welche Weiſe es wohl am beſten möglich ſei, der engliſchen Flotte in den Häfen der amerikaniſchen Oſtküſte den Unter⸗ gang zu bereiten. Er baute ein höchſt ſeltſames Fahrzeug, das in der Form einer dicken Flunder glich, oder, wenn man es auf die flachen Seiten legte, einer Schildkröte, weshalb es den Namen „Turtle“ erhielt. Dieſes Schildkrötenboot war nur ein winziges Fahrzeug, ſchwamm ſenkrecht auf ſeinen Schmalſeiten, wurde durch einen Ballaſttank unten teilweiſe mit Waſſer gefüllt und durch zwei handbediente Pumpen wieder entleert. Für die Fortbewegung unter Waſſer waren Schrauben vorgeſehen, die durch ein Tret⸗ werk angetrieben wurden. Das Boot faßte nur einen Mann, der mit Händen und Füßen den ganzen Mechanismus in Bewegung halten mußté, und konnte angeblich eine halbe Stunde unter Waſſer bleiben. Außerhalb des Bootes war die Sprengvorrichtung angebracht, ein aus ſchwerem Eichenholz gefertigter Kaſten mit einer Sprengladung von etwa einem Zentner Pulver, die durch einen Uhrwerkzünder zur Entladung gebracht werden ſollte. Buſhnell dachte ſich den Vorgang ſo: die Schildkröte taucht in dunkler Nacht, bugſiert ſich ſelbſt unter den Kiel des anzugreifenden Schiffes, an dem die Spreng⸗ ladung durch eine Verſchraubung vom Boots⸗ inſaſſen befeſtigt wird. Leider konnte Bushnell ſein Boot nicht ſelbſt betätigen, da ſeine Körperkräfte nicht ausreich⸗ ten. Er bildete einen Unteroffizier namens Lee in der Handhabung des Bootes aus und ließ ihn auf das engliſche Kriegsſchiff„Eagle“ einen Unterwaſſerangriff unternehmen, der aber mißlang, weil die Sprengladung ſich unter Waſ⸗ ſer nicht anbringen ließ. Im Herbſt 1777 wurde dann der Verſuch bei der engliſchen Fregatte „Cerberus“(Höllenhund) wiederholt. Auch dies⸗ mal ſchlug der Verſuch fehl, da das Anbringen der Sprengladung unter dem Schiffskörper ſich als unmöglich erwies und vielleicht auch weil der arme Lee in ſeinem engen Unterwaſſerge⸗ fängnis die Nerven verlor. Jedenfalls konnte die„Schildkröte“ gegen den„Höllenhund“ nichts ausrichten und der Erfinder Buſhnell wurde ausgelacht. Der erſte Erfolg Fultons Zwanzig Jahre ſpäter machte ſich Robert Ful⸗ ton, der verdienſtvolle Erfinder des Dampf⸗ ſchiffes, an den Bau eines Unterſeebootes. Mit Unterſtützung Napoleons, der damals noch Er⸗ ſter Konſul war, baute er 1797 in Paris den „Nautilus“. Später ſetzte er ſeine Verſuche im Hafen von Breſt fort, wo er bereits einige Er⸗ folge erzielte. Auch der„Nautilus“ wurde un⸗ ter Waſſer durch eine Schraube mit Handbetrieb fortbewegt. An der Oberfläche dagegen wur⸗ den Segel geſetzt. Vor dem Tauchen wurde der Maſt umgeklappt. Bei einem ſeiner erſten Ver⸗ ſuche blieb Fulton eine Stunde in acht Meter Tiefe, während er ſpäter dieſe Leiſtung auf 4 Stunden erhöhte Auch er ſuchte ſein Boot als Angriffswaffe zu benutzen und war wohl der Erſte, dem es 1801 gelang, mit Hilfe des Un⸗ terſeebootes ein Verſuchsfahrzeug zu verſenken „Vorſicht! Das iſt ein ruſſiſcher General!“ Dieſe Worte gelten dem Hauptmann Fedort⸗ ſchukow. Die Feldgrauen laſſen den Gefange⸗ nen frei und fordern ihn höflich auf, ihnen zu folgen. Wie durch ein Wunder iſt Martos auch dies⸗ mal unverwundet geblieben, obwohl die Schüſſe aus einer Entfernung von nur we⸗ nigen Schritten abgegeben worden ſind. Kugel⸗ einſchläge an Waffen und Uniform des Gene- rals zeugen von einer ſeltenen Gunſt des Schickſals. Im ſelben Augenblick, wo ſich im Willenberger Forſt Samſonosps letzte Stunde nähert, zer⸗ bricht Martos ſeinen Degen, um die Bruch⸗ ſtücke einem deutſchen Offizier zu übergeben. 12 Stunden ſpäter, am Abend des 30. Au⸗ auſt, wird nahe dem Dorfe Saddek, wo der Stab Samſonows tagszuvor mitGgewalt durch⸗ zubrechen perſuchte, von dem Nachbarn des Generals Martos, General Klujew, die weiße Fahne gehißt, Nur 200 Offiziere und 15000 Mann der faſt 100 000 Kopf ſtarken Zentralgruppe haben ſich 25 der feindlichen Umklammerung befreien önnen, Napoleons Intereſſe an den Verſuchen erlahmte. Fulton wandte ſich an die engliſche Admirali⸗ (Fortſetzung folgt) Ichildkröle gegen Höllenhund der erſte U- Boolsangriff vor 180 Jahren tät, erlitt aber eine Abſage wie ſein Vorgänger, da man ihm erklärte, ſein Unterſeeboot ſei eine Waffe für Schwache und könne von dem meer⸗ beherrſchenden England aus Preſtigegründen nicht verwendet werden. Das Schicksal fügte es dann ſo ſeltſam, daß der nächſte U⸗Bootkonſtrukteur, ein Däne na⸗ mens Johnſon, auf den Gedanken kam, das von ihm erdachte Fahrzeug zu Schmugglerzwecken zu benutzen. Dieſe Verbindung des Angenehmen mit dem Nützlichen ſchlug allerdings für Johnſon ſehr ſchlecht aus, denn bereits nach den erſten Verſuchsfahrten auf der Themſe wurde das Boot von der engliſchen Regierung beſchlagnahmt und weiter durch eine Parlamentsakte, die Aus⸗ führung aller„unterſeeiſchen., unkontrollier⸗ baren Apparate“ verboten.— Die nächſte Etappe auf dem Wege des U-Bootsbaues war der bekannte„Brandtaucher“ des Deutſchen Wilhelm Bauer, deſſen Fahrzeug am 1 Februar 1851 auf der Kieler Förde mit ſeinen 3 In⸗ ſaſſen verſank. Eine Reihe unglücklicher Zu⸗ fälle wirkten dabei mit. und nur durch die Ener⸗ gie Bauers konnten die drei Eingeſchloſſenen wider alles Erwarten gerettet werden. Die Ge⸗ ſchichte dieſes„Brandtauchers“ und ihres Er⸗ finders iſt mehrfach ausführlich geſchildert wor⸗ den. Das Boot wurde erſt 1887 bei Bagger⸗ arbeiten im Hafen gehoben und ſteht heute im Lichthof des Muſeums für Meereskunde in Berlin. Das Todesboot Ein wirkliches Todesboot wurde dann ein ſpäter in Amerika erbautes Unterwaſſerfahr⸗ zeug, das eigentlich beſtimmt war, in den nord⸗ amerikaniſchen Bürgerkrieg einzugreifen. Es wurde im Jahre 1863 von den Amerikanern Clintock und Howgate erbaut unde hat wäh⸗ rend ſeines Beſtehens nicht weniger als 32 Menſchen das Leben gekoſtet. Dieſe 32 waren aber nicht„Feinde“, ſondern eben die Männer, die das Boot ſelbſt zu bedienen hatten. Schon bei der erſten Fahrt aina es unter und mit ihm ſeine ganze Beſatzung. Nachdem es wieder ge⸗ hoben und überholt worden war. kam eine neue Beſatzung an Bord. Bei dem bekannten Fort Sumter, das in dem Bürgerkrieg eine große Rolle ſpielte, kippte das Unalücksboot um und wieder ertranken 6 Mann der Beſatzung. * eanmmachungen ler Aba. Kreis Bensnelm-Heppenneim Kreispropagandaleiter! Betr.: Tagung der Propagandal iter u. Ortswarte am 10. 10. 1937. Am Sonntag, den 10. Okt. 1937, findet, wie bereits unter den parteiamtlichen Bekanntmachungen mein eine Tagung folgender Amtsleiter und Amtswalter ſtatt: Ortspropagandaleiter der NSDAP. Ortswarte der RSG.„Koc.“ Ortsreferenten des Deutſchen Volksbil⸗ dungswerk. 8 Die Tagung findet ab 10 Uhr morgens in Birken cku i. O. im„Birkenauer Tal“ ſtatt. Inhalt: 1. Durchorganiſation des Propaganda⸗ apparates 2 Reaktivierung der Propaganda Die praktiſchen Aufgaben der NSch. „Kd.“ für den kommenden Winter, insbeſondere die des Deutſchen Volks⸗ bildungswerkes 8 4. Einführung des Kreispropagandalei⸗ ters und des Kreiswartes der NSG. „Kd.“ für den Kreis Heppenheim— Bensheim. Durch den Kreisleiter Pg. Brückmann werden alle Amtsträger der Propaganda und Kd. für die Winterarbeit ausgerich⸗ tet. Ferner ſind der Gaupropagandaleiter und Gauwart der NSG.„Kd.“ einge⸗ laden. Ich teile mit, daß die Hoheitsträger für die Anweſenheit der vorgenannten Amts⸗ träger durch den Kreisleiter verantwortlich gemacht werden. Zur Begründung der Abweſenheit kann nur Krankheit oder Arbeitsverhinderung anerkannt werden, es iſt ſchriftliche Beſtäti⸗ gung durch den Ortsgruppenleiter für jede Entſchuldigung erforderlich. Brücdmann, Kreisleiter C ³ A c 2 3 7 Als es wieder gehoben war, verſuchte einer der Miterbauer ſein Heil mit dem Unalücksſchiff. Während einer Probefahrt auf dem Cooper River, bei der es vollkommen untergetaucht fuhr, kam es nicht wieder an die Oberfläche u. konnte erſt nach mehrtägigem Suchen vom Grunde des Fluſſes zum dritten Mal gehoben werden. Die ganze Beſatzung war natürlich tot. Mit bedanderungswürdiger Ausdauer wurden die Verſuche weiter fortgeſetzt. Am 17. ebruar 1864 verließ Leutnant Dixon mit acht Freiwilligen den Hafen und ariff mit dem Unalücksboot die auf der Außenreede liegende Unionskorvette„Houſotanic“ an. Ein Spieren⸗ torpedo traf den Gegner und brachte das gan⸗ ze Schiff zum Sinken. Da die Waſſertiefe am Ankerplatz aber nur gering war. konnte ſich der größte Teil der Beſatzung retten. Dem erfolg⸗ reichen U-Boot aber war die Exploſionswelle zum Verhängnis geworden. Sie überflutete das offenſtehende Lug und brachte das Boot zum Untergang, wobei wiederum die ganze Beſat⸗ zung den Tod fand.— Das war der erſte, aber überaus teuer erkaufte kriegeriſche Erfolg des amerikaniſchen Unterſeebootes im Bürgerkrieg. Jinnſoldalen erobern Paris Eine neue Sammelleidenſchaft an der Seine— Kinderſpielzeug für Erwachſene Paris, im Oktober. Wer einen Gang durch die Pariſer Straßen antritt, wird vor Verwunderung ſtehen blei⸗ ben vor den zahlloſen Spielwarengeſchäften, die, wie wohl nie zuvor Zinnſoldaten in den Vorder⸗ grund ihrer Auslagen geſtellt haben. Bei dieſen Miniaturſoldaten handelt es ſich keineswegs nur um ein Spielzeug der Kleinen und Klein⸗ ſten; ſie ſind gleichſam über Nacht zu einem Steckenpferd geworden, das ähnlich dem Brief⸗ marken⸗, Käfer⸗ und Schmetterlingsſammeln ein Zeitvertreib und eine Liebhaberei für ältere ernſthafte Menſchen geworden iſt. Man muß die Ausſtellung eines Spielwaren⸗ geſchäfts in der Rue des Saints⸗Peères ge⸗ ſehen haben, um ſich erſt mal einen Begriff von den Ausmaßen dieſer neuen Sammelleiden⸗ ſchaft machen zu können. Dieſer an ſich nicht allzu große Laden iſt nachweislich eine der be⸗ vorzugteſten Lieferquellen der Spielſoldaten⸗ ſammler aller Kontinente. Bei einem Beſuch in dieſer Spielzeughand⸗ lung erfahren wir. welche Bewandtnis es mit der in Frankreich neuauflebenden Zinnſoldaten⸗ mode hat. Ein internationaler Verband, die „Société des Collectionneurs de Figurins Hi⸗ ſtorique“, eine Vereinigung der Zinnſoldaten⸗ ſammler, die am Boulevard Bonne Nouvelle ihr Hauptquartier hat. an deren Spitze ein ſchweizeriſcher Präſident ſteht. und zu deren Mitgliedſchaft neben Süd⸗ und Nordamerika⸗ nern, Franzoſen und Engländern auch mehrere Deutſche gehören, hat den Herſtellern von Spiel⸗ ſoldaten manch wertvolle Anregung gegeben. In den Spielwarengeſchäften trifft man nicht ſelten namhafte Sammler aus aller Welt. Un⸗ längſt konnte man Mr. P. B Cornwall, einen jungen Akademiker aus San Franzisko, ſehen, der eigens über den großen Teich gekommen war, um ſeine Sammlung zu ergänzen. Zu den bekannteſten Pariſer Jinnſoldatenfreunden zählt Baron Bayens vom franzöſiſchen diplomati⸗ ſchen Korps, und Graf Antonetti. ein angeſehe⸗ ner Geſchäftsmann. Dieſe Sammler beherrſchen die ganze Zinnſoldatenwiſſenſchaft von A bis g. Mr. Cornwalls Sammlung untfaßt 3000 Stück. Ungleich anderen Sammlern, die ihre Schätze unter Glas zur Schau ſtellen, benützt Cornwa ſeine Miniaturkrieger um hiſtoriſche Schlach⸗ ten und Gefechte zu rekonſtruieren. Die auf dieſe Weiſe erzielten„Schlachtenbilder“ werden photographiſch feſtgehalten und ſeinem Archiv für militäriſche Strategie einverleibt. Corn⸗ walls Sammlung verdient deshalb Beachtung, weil ſeine Figuren in jeder Hinſicht hiſtoriſch getreu ſind. Zu ſeiner„Großen Armee“ gehört Napoleons Reiſeküche ebenſo wie die beiden grünberockten Lakaien, die dieſe ſchon legendäre Gulaſchkanone bedienen. Selbſt die beiden Töpfe und der Ofen dieſer Puppenküche können ge⸗ öffnet und gefüllt werden. 4 Der Spielzeugladen in der Rue des Saints⸗ Peres verfügt über einen ausgezeichneten Stab von Entwerfern, die mit unfehlbarer Sicherheit alle hiſtoriſchen Uniformen und Waffen wieder⸗ zugeben vermögen. Der Katalog dieſer Zinn⸗ ſoldatenſpezialfirma umfaßt 5000 verſchiedene Typen und dann wieder Gruppenſzenen wie bei⸗ ſpielsweiſe Ludwig XV. Hofhaltung in Mal⸗ maiſon oder Napoleons J. Hochzeit mit Marie⸗ Louiſe von Oeſterreich. Intereſſant und lehrreich iſt ein Beſuch dieſer großen Zinnſoldatenſchau. Selbſt Franzoſen, die mit der Geſchichte ihres Heeres wohlvertraut ſind, könften hier täglich noch hinzulernen. Wer weiß beiſpielsweiſe, das das 19. Dragonerregi⸗ ment des erſten Kaiſerxeiches rotbeſetzte grüne Uniformen trug, daß indeſſen den Trompeter desſelben Truppenteils eine gelbe Bluſe mit weißem Ueberwurf und reichlicher blaßblauer Paſpelierung zierte? Oder, daß das 3. Schweizer Regiment ſich rote Waffenröcke anzog, während ſeine Trompeter hellblau trugen? Dieſe kleinen Feinheiten gehören zum Allgemeinwiſſen jedes ernſthaften Zinnſoldatenſammlers. In franzöſiſchen Sammlerkreiſen neigt man der Anſicht zu, daß aus dem Steckenpferd der Kinder ein Zeitvertreib pon hohem Werte für die Genexalſtäbler werden wird. Der Tag wird nicht 45 allzu fern ſein da die Schulfugend ihren eſchichtsunterricht anhand plaſtiſcher Schlachtenbilder abſolvieren wird. S — — 22 2— 2 * bpagerdale⸗ der Nh. ſppenheim.— 6 Auth ropaganda ausgerich⸗ gandaleter F.“ einge⸗ träger fit ten Amts⸗ antwortlich enheit kam erhinbetung he Beſtäti⸗ er füt jede 1. Ktlisleürt ichte einer det lüdsſchiſ dem Cochet ct M eſonswelle ſlutete das Bodt zum inze Beſat⸗ N erſte, aber 5 Etfolg de zürgerkrieg. zöſene Wu er ſie ſeit Roman von Lotte Gummert 8 Fortſetung. „Nein, Herr Hornung, ich glaube nicht, daß Ihre Gattin anders geweſen wäre.“ Hornung ſah nachdenklich vor ſich hin.„Fräulein Sabine, ich ſag's Ihnen ganz ehrlich, manchmal meine ich, ich weiß überhaupt nicht recht, wie meine Frau war.“ „Das verſteh' ich nicht ganz.“ „Glaub' ich gern! Ich hab' meine Frau kennengelernt und ſechs Wochen ſpäter geheiratet. Das erſte Jahr, das kann man nicht ausſchlaggebend anſehen, da iſt man zu jung und verliebt.“ f „Sehr verſtändlich“, lachte Sabine. „Dann kam unſere Liſa und ſeit der Zeit kränkelte meine Frau. Als Liſa neun Jahre alt war, ſtarb ſie. und ich bin nun ſchon elf Jahre Witwer.“ „Ich kenne es, ich weiß, wie weh es tut, ich wurde auch mit dreizehn Jahren mutterlos und hatte noch einen dreijährigen Bruder.“ Leiſe hatte es Sabine geſagt. „Und ich habe ſchon oft erwogen, wieder zu heiraten, und immer hab' ich's gelaſſen, trotzdem mich Otſa flehentlich drum bat, denn ſie wollte einen Bruder oder eine Schweſter.“ „Vielleicht hingen Sie doch innerlich zu ſehr an Ihrer Frau?“ „Nein, Sie können mir's wirtlich glauben, die Ein⸗ ſamkeit und die geit heilt viele Wunden. Es rückt einem ſo fern, daß man meint, es wäre nicht wahr geweſen.“ „Auch darin muß ich Ihnen beipflichten, denn es koſtet mir manchmal Mühe, mir meine Mutter vorzu⸗ ſtellen und ich war doch ſchon dreizehn Jahre alr. Aber ich hatte ſo viel Arbeit mit dem kleinen Bruder, daß ich keine Zeit hatte, um nachzudenken“, ſchloß Sabine ihre Rede. Verſtändnisvoll hatte der Frau gefiel ihm immer beſſer. „Und aus Zeitmangel kamen Sie nie dazu, eine Ehe zu ſchließen. Pflichttreue iſt gut, aber wir ſollen die Menſchen um uns nicht ſo ſehr verwöhnen!“ ſagte er nun. f „Wenn man einen Menſchen ſo lieb hat, und er iſt hilflos, fragt man nicht, ob man ſich etwas anderes Gutsherr zugehört. Die verſcherzt, das kommt einem erſt ſpäter zum Bewußt⸗ ſein, wenn es zu ſpät iſt!“ ſagte Sabine etwas traurig. „Zu ſpät kann es nie für etwas ſein, Fräulein Sa⸗ bine, merken Sie ſich das“, tröſtete lächelnd der Guts⸗ herr und freute ſich wieder, wie ſchön rot das Mädchen werden konnte. Er würde ſie morgen früh beſtimmt nicht fort laſſen, denn er trug im Innern ſchon eine große Hoffnung. Vielleicht war es das Geſpenſt der Einſamkeit, was drohte, daß er ſich im Innern ſchon ſo weit entſchteden hatte, wozu bis jetzt Jahre nicht ausgereicht hatten. Oder es war niemals die rechte geweſen, die er als Hausfrau ſuchte. Erſt wollte er einmal ſehen, wie ſich Liſa zu der Sache ſtellte, aber dann wollte er ſich beſtimmt kein Jahr von ſeinem Glück mehr durch die Zeit ſtehlen laſſen. So vertraut war ihm die Frau an der Seite, als ob Jahren gekannt und nur auf ſte gewartet hätte, um ſie zu ſeiner Frau zu machen. Ein einziger Augenblick entſcheidet oft über ein ganzes Menſchenſchickſal. f Still und verſunken ging Sabine an des Mannes Seite. Sie dachte nicht weiter, ſie gehörte zu den Menſchen, die dankbar für feden ſchoͤnen Augenblick waren. Schon das Vertrauen, das ihr brachte, ehrte ie. Und ging ſie auch wieder von hier fort, ſo wußte ſte, daß es kein verlorener Tag in ihrem Leben geweſen war, denn ſie hatte einen wirklichen Mann kennen⸗ gelernt. Es iſt ſchon ſo, man wird beſcheiden, je älter man wird und lernt, neidlos daneben zu ſtehen, wenn andere glücklich ſind Hornung entgegen⸗ * Sabine ſtaunte eigentlich, daß der Gutsherr ſo ſtill und eruſt ſein konnte. Sie hatte ihn doch, im Verkehr mit ſeinem Kinde, ganz anders kennengelernt. Als ſie ihm das zögernd ſagte, lachte er verlegen: „Fräulein Sabine, meine Liſa iſt allein, hat keine Schweſter und keinen Bruder und vor allem ſeit Jahren keine Mutter, nun da mußte ich eben in all den Jahren verſuchen, dem Kinde das alles zuſammen zu erſezen“ „Meine Hochachtung, Herr Hornung! Ein anderer Vater hätte anders gedacht, zumal Sie doch auch noch ſehr jung waren.“ „Vielleicht war es gut, daß ich noch ſo jung war, da konnte ich auch mit meinem Mädel rumtollen, und machte alle tollen Streiche mit. Es gibt auch keinen beſſeren Kameraden als meine Liſa.“ „Wie tiſt ihr künftiger Mann zu beneiden“, ſagte Sabine warm Sehr nachdenklich entgegnete aber der Gutsherr:„Ich kann mir nicht helfen, ich glaube nicht, daß mein zu⸗ künftiger Schwiegerſohn ſie zu nehmen verſteht. Viel⸗ leicht lernt er es noch, man muß ſich ja in feder Ehe erſt aneinander gewöhnen Glauben Sie mir, Fräulein Sabine, die Ehe iſt zum großen Tetl ein Glücksſpiel.“ — Orheberrechtsschutz Romarverlag Sreiser/ Rastatt- Baden detter ſagte da Sabine:„Da muß ich meine Hande davon laſſen, denn im Spiel habe ich kein Glück“ „Ach, Fräulein Sabine, man ſpielt zwanzig Jahre Lotterie, gewinnt nie einen Pfennig und dann erhält man doch das große Los. Und ich meine, man muß ein wenig an das große Los glauben, dann kommt es auch zu uns.“ „Gut, ſpiele ich fetzt in der Lotterie“, mit Humor. „An eine Geldlotterie habe ich aber doch nicht ge⸗ dacht, Fräulein Sabine. Ich ſehe ſchon, Sie wollen mich nicht verſtehen. Aber warten Sie nur, wir haben noch viel Zeit, wir können uns noch oft unterhalten.“ „Bis morgen früh, mein Herr“, lachte froh das Mädchen. „Abwarten, mein Fräulein. Jetzt gehen wir noch ein Stück weiter, da kommen wir an den Uebungsplatz, und wenn Sie Glück haben, können Sie Ihren Bruder in die Arme ſchließen“, neckte Hornung. „Oh, das wäre fein.“ „Na, denn man los.“ Und flott ſchritten die beiden vorwärts. Schon nach kurzer Zeit war man am Waldesſaume und hörte eine kurze Kommandoſtimme. „Wir haben kein Glück: ſie ſind mitten drin in der Uebung. Da werden wir uns an den Waldrand ſetzen und ein wenig zuſehen.“ Das tat Sabine gern, denn doch ein wenig müde gemacht. mehr ſo gewöhnt. Sorglich hatte der Gutsherr einen ſchönen Platz aus⸗ gewählt und Sabine legte jetzt ihren Kleppermantel hin. Es war ſo warm, man brauchte keinen Mantel. Dicht ſaßen die beiden Menſchen nebeneinander und ſahen abwechſelnd durch den Feldſtecher, den der Gute herr ſa immer umgehängt bei ſich trug Ein Blick auf die Uhr zeigte, daß es bereits elf Uhr geworden war. Man mußte an den Heimweg denken. Sabine bedauerte es ſchon, den Bruder nicht über⸗ raſchen zu können, doch thr Wunſch ſollte doch noch in Erfüllung gehen. Ganz nah tamen jetzt die Soldaten vorbei, voran Hauptmann Bernhardi. Sein Glas ſtreifte in der Runde und da hatte er auch die beiden Schlachtenbummler am Waldrand ent⸗ deckt. ſagte Sabine das Laufen hatte ſie Ste war es doch nicht Man ſah deutlich, wie er ſtutzte, näher. 5 „Sehe ich recht, Herr Hornung ſelbſt? Das iſt ja ſehr liebenswürdig. Darf ich bitten, mich der Dame vorzuſtellen?“ „Gern, derr Hauptmann! Fräulein Sabine Thier⸗ bach! Sie wollte nämlich gern ihren Bruder, den Leut⸗ nant Thierbach, begrüßen, aber wir haben eingeſehen, daß es nicht möglich war“, gab heiter der Gutsherr zurück. „Gnädiges Fräulein, dann kam er raſch ich freue mich, Sie kennen zu lernen und werde Ihnen ſofort Ihren Bruder her⸗ zitieren... Hallo, Ordonnanz!“ „Befehl, derr Hauptmann!“ „Herr Leutnant Thierbach ſoll ſofort zu mir kom⸗ men! Verſtanden?“ „Befehl. Herr dauptmann!“ Die Ordonnanz ſtob da⸗ von, um nach kurzer Zeit Leutnant Thierbach den Be⸗ fehl auszurichten „Nanu was habe ich denn ausgefreſſen?“ Fritz am Kopf„Na, dann mal zu!“ Seine Augen wurden ganz groß und freuten ſich, als er neben dem Herrn Hauptmann ſeine Bine ſtehen ſah „Befehl, zur Stelle!“ „Na, dann begrüßen Ste ganz raſch Ihre Schweſter, Herr Leutnant“, lachte der Hauptmann. Das ließ ſich Fritz nicht zweimal ſagen. „Bine, altes, liebes Mädchen, wo kommſt du denn ſchon her? Iſt ja wundervoll.“ Er gab ihr einen herz⸗ haften Kuß Schmunzelnd ſahen die beiden Herren zu. Sabine war ganz rot geworden, aber ſie freute ſich doch ſo Fritz ſah ſchon richtig braun aus. „Gut ſiehſt 1 aus, Fritz, ich freue mich ſo. dab einen ordentlichen Spaziergang mit Herrn Hornung gemacht.“ Fritz pfiff unhörbar durch die Zähne. Aha, Aktien ſtanden anſcheinend günſtig. Das wäre ja der ſchönſte Tag in ſeinem Leben, wenn die Bine noch einen Mann detame, ſagte er ſich. Aber halt, der ſchönſte Tag wäre es, wenn er die Liſa... nein, nein, nicht daran denken! Er rief ſich ganz energiſch ſelbſt zur Ordnung. Noch einige belangloſe Worte, dann hieß es Köſchten nehmen bis heute Nachmittag. kratzte ſich Herr Hauptmann, melde mich gehorſamſt die „Und nun müſſen wir den Weg ganz raſch gehen und auch abkürzen, ſonſt müſſen wir heute wieder zerkochte Kartoffeln eſſen“, lachte der Gutsherr. „Gab's geſtern ſchon welche?“ neckte Sabine luſtig wie ein junges Mädchen. „Beinahe, mein liebes Fräulein Sabine!“ So ging die Plänkelei fort, bis man den Gutshof vor ſich liegen ſah. Liſa winkte ſchon mtt allen Zeichen des Entſetzens. Gott, was war da wieder los, und als ſie temen, rief ihnen Liſa ſchon von weitem zu: „Dalli, dalli, die Klöße zerkochen!“ „Sehen Sie, Fräulein Sabine, geſtern waren Kartoffeln, heute ſind's die Klöße. Na, da wir mal ordentlich reinlangen“ Und Sabine genierte ſich ebenſowenig wie die beiden anderen. Es ſchmeckte nach ſo einem Spaziergang aber auch richtig. Otte wollen 6. Papa Faber ſaß nachdenklich auf vor ſeinem Pulte. Die Brille hatte er letzt auf die Stirn geſchoben und drehte und wendete den Brief in ſeiner Hand hin und her Wenn das Fräulein dem Drehſchemel Sabine hörte und der kunge Herr, denen würde es ja ſchön in die Peterſilie hageln. Erſt zuſagen, daß das Geld in der Fabrik blieb und nun wieder das Gegenteil. Und warum ſchrieb denn da der Gutsherr nicht ſelbſt und beauftragte ſeinen Schwiegerſohn. Das fand er reichlich feige Entrüſtet ſchüttelte der alte Faber den Kopf. deute war Sabine ſchon ſechs Tage auf Sandhagen. Es mußte ihr doch zu gut gefallen. Und ſollte er da anrufen und ihr eine ſo unangenehme Sache erzählen? Was tun? Sabine war tatſächlich ſchon c TCeges dd Sund hagen und es gefiel ihr ausgezeichnet. Hin und wieder kamen ihr ja Bedenken wegen der Fabrit, aber ſie wußte, wenn es etwas Wichtiges gegeben hätte, wäre ihr ſchon Beſcheid zugegangen. Es waren ja ſo wundervolle Tage geweſen, und ee dämmerte ihr doch ſchon wohl eine Ahnung, warum ſie der Gutsherr nicht fortließ Mit Liſa verſtand ſte ſich wundervoll, und das junge Mädchen hing an ihr, und konnte ſich nicht denken, wie es ſein würde, wenn Sabine nicht mehr auf Sandhagen war Nun dafür wollte Liſa ſchon noch ſorgen, daß Sabine für immer her kam. Eben ſtand ſie vor ihrem Vater „Na, Vat'l, gefällt's dir letzt, wo deine Gäſte da ſind?“ fragte ſie ein wenig blinzelnd. „Selbſtverſtändlich, mein Döchting“, legen der Vater. „Aber wir ſind doch eigentlich faſt noch zu keinem, Skat gekommen Iſt doch allerhand!“ „Om, na ja, iſt ja auch nicht ſo ſehr wichtig!“ „Aber das kommt nur, weil Sabine nicht ſpielen kann Und da ſage ich dir beizeiten, das muß ſie lernen.“ Ganz energiſch klang Liſas Stimme. „Ob ſte will, Liſa?“ „Na, höre mal! Deine Frau muß doch Skat ſpielen können. Mit wem willſt du denn dann ſptelen, wen ich nicht mehr da bin?“ Das letzte kam ſehr wehmütig heraus. Doch Vater hörte diesmal nicht den wehmütigen Ton Er ſtand ganz ſprachlos am Fenſter. „Ja, Mädel, du Wein!! „Hab' ich nicht zwei geſunde Augen im Kopf?“ „Aber ob ſie mich will, das weißt du doch nicht! Ich würde ſie lieber heute wie morgen fragen!“ ſagte zwei⸗ felnd der Gutsherr. „Da iſt ja die drängte Lia. e du? Dann möchte ich mich doch mal in Gala Ware „Unterſteh' dich! Sabine hat neulich erſt geſchwärmt, wie gut du in deinem Sportanzug ausſiehſt Im ſchwarzen Anzug ſiehſt du aus, als wollteſt du zu einem Begräbnis gehen und nicht zu deiner Verlobung“, Lohte Liſa. „Gottſeidank, da iſt mir auch wohler. Gut, bei näch⸗ ſter Gelegenheit werde ich ſie fragen. Na, Liſa, dann ſind wir beide verlobt! Putzig, nich!“ ſagte der Vater unternehmungsluſtig, aber auch verlegen. Liſa ſchüttelte den Kopf Was war ſchon dabet! Etne Verlobung! Alle Tage konnte man ſie wieder löſen De ſeufzte ſie auch unbewußt„Gottſeidank“. * ſagte etwas ver- Gefechtslage klar. Frag' ſie nur!“ Sabine kam eben vom Geflügelhof. Alle Tage füt⸗ erte ſie jetzt die kleinen Hühner und Enten. Ueber ihre Sachen hatte ſie einen weißen Arbeits- mantel gezogen, den ihr die Mamſell geborgt hatte, und da paßte ſie ſo recht in den Gutshof hinein. Da ging oben ein Fenſter auf und der Gutsherr rief herunter: „Fräulein Sabine, langt“ „Sofort bin ich oben“, rief Sabine und nahm in der Elle gleich zwei Stufen auf einmal. Ordentlich jung konnte man hier werden, ſtellte ſie ſelbſt feſt. Der Gutsherr hatte ſchon die Tür geöffnet, damit ſie ſchnell an den Apparat konnte. Er verließ das Zimmer, die Tür ſich ſchließend. Sabine hatte ſchon den Hörer in der Hand und war geſpannt, was Papa Faber wollte. Sie werden von zu Hauſe ver⸗ hinter (Foriſetzung folgt) — 2 e ere e eee eee eee Wwe 5. 3 8 — * Bekanntmachungen Ortsgruppe R ele ene 81 der A. S. D. A. P. Viernheim g N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſt ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 „Alle Zellenleiter der Pe wollen ſich am Donnerstagabend, 8.30 Uhr, pünktlich in der Parteidienſtſtelle einfinden. Der Ortsgruppenleiter. l DAF deufſche Arbeitsfront, — Die geſamte Da— Amts-, Zellen- und Blockwalter, ſowie die Mitglieder der DA — beſuchen heute abend, 20.30 Uhr, geſchloſ⸗ ſen die Ausſtellung im Ratskeller„Kampf den Volkskrankheiten“. Treffpunkt und Zeit: 20.15 Uhr an der DA ,⸗Dienſtſtelle(Delikateſſengeſchäft Brech⸗ tel, Adolf Hitlerſtraße). Die DA ⸗Dienſtſtelle iſt aus dieſem Anlaß neute nur von 19—20 Uhr geöffnet. Der Ortsobmann. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Gefolgſchaft 21/249: Heute Mittwoch abend um 8.30 Ahr treten alle Ig. zur Beſichtigung durch den Bannführer im Schillerſchulhof an. Aniform iſt ſelbſtverſtändlich zu tragen. ⸗Führerbejehl Heute Mittwoch abend um 7.50 Ahr haben alle Führer der H3(auch die kein Amt haben uſw.) im Hof der Schillerſchule anzutreten. Der Bann⸗ führer iſt ſelbſt anweſend und wird eine Beſichtigung durchführen. Aniform und Pünktlichkeit. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. Oktober 1937 Anſer Tagesſpruch Wer ſein Volk liebt, beweiſt es einzig durch die Opfer, die er für dieſes zu bringen be⸗ reit iſt. Adolf Hitler. Alle Volksgenoſen jind zum Tatjozialismus im WH W 1937-38 aujgerujen Ganz Deutſchland ſtand wieder am geſtrigen Abend im Zeichen der herrlichen Rede unſeres Führers und der von Reichsminiſter Dr. Goebbels bekannt gegebenen großen Zahlen und den Leiſtungen im letzten Winterhilfsjahr 1936/37. Man kann dazu kurz ſagen: aus Not und Elend entſtand in 4 Jah⸗ ren eine gewaltige, die gewaltig⸗ ſte Hilfsgemeinſchaft aller Deut⸗ ſchen im nationalſozialiſtiſchen freien deutſchen Vaterland! Wie überall bis in den kleinſten Dorfflek⸗ ken hinein, waren opferfreudige Menſchen be⸗ reit, die Not ihres Nächſten, ihrer Familien und Kinder helfen zu tragen und in der großen Gemeinſchaft zu geben, was ihnen möglich war. So war es auch bei uns in Viernheim immer wieder von Woche zu Woche, oft von Tag zu Tag, mit Freuden feſtzuſtellen, daß die ganze Bevölkerung ſich durch ihre Opfergaben, durch ihre tätige Mithilfe zum Sozialismus der Tat, jenes Sozialismus ganz anderer Art, wie früher er ſich fälſchlich nannte, bekannte und freudig mithalf an der Linderung der Not, insbeſondere bei den vielen alleinſtehenden äl⸗ teren Leuten und den kinderreichen Familien, die hier alle laufend zu betreuen ſind. Dieſe Pflicht beſteht auch in gleicher Weiſe für dieſen Winter wieder! Freue ſich ein jeder, daß er auch mit ſeinem kleinſten Opfer mit⸗ helfen kann und ſchaue er nicht immer auf ſeinen Nachbar hin und rechne ſich aus, wenn der nur das gegeben hat, gibt er auch nicht mehr— nein, ſondern bedenke immer eines, daß wir helfen wollen! In der Hilfe und der Liebe zu ſeinem Nächſten braucht man ſich doch nicht nach ſeinem Vorder- oder Neben⸗ mann zu richten, ſondern man kann ihn da⸗ durch, daß man ſich in der Opferbereitſchaft mit ihm zu meſſen in der Lage iſt, nur be⸗ ſchämen, wenn er nicht weiß, da es ihm doch beſſer geht, daß er hier Gelegenheit hat, ſeine chriſtliche Nächſtenliebe zu zeigen! So wie durch den Führer am geſtrigen Abend jedem deutſchen Volksgenoſſen für ſeine tätige Mithilfe Dank geſagt wurde, ſo tritt auch in gleicher Weiſe die große deutſche Volks⸗ gemeinſchaft an jeden einzelnen im kommenden WSHW 37/38 heran— und dieſe Bitte tragen wir an jeden deutſchen Einwohner in Viern⸗ heim hin— helft alle wieder mit! Wie iſt es doch ſo ſchön, armen und in Not noch befindlichen Menſchen, die meiſt kränk⸗ lich ſind, Familien, die viele Kinder haben, helfen zu können— es iſt edel zugleich — und dann bedenke ein jeder— es iſt ihm in dieſen viereinhalb Jahren wieder beſſer ge⸗ gangen, als er jemals wieder glaubte, denn Anfang 1933 ſtand das Geſpenſt des Unter⸗ ganges vor einem jeden, er glaubte nicht mehr, daß er jemals wieder Arbeit bekommen würde — und deshalb wollen und müſſen wir alle helfen und zuſammenſte⸗ hen— das iſt deutſch, das iſt natio⸗ nalſozialiſtiſch— das iſt der Dank jedes einzelnen an Adolf Hitler! * Taſchenlampe beim Radfahren genügt nicht. Immer wieder iſt zu be⸗ obachten, daß nach Eintritt der Dunkelheit trotz Verbots Fahrräder benutzt werden, die keine oder nur eine mangelhafte Beleuchtung haben. Manchmal ſieht man auch Radfahrer, die in der Hand eine Taſchenlampe halten. Dieſe Beleuchtung gilt als mangelhaft und iſt daher ungenügend. Es iſt ausdrücklich vorge⸗ ſchrieben, daß am Rad ſelbſt eine hellbren⸗ nende Laterne angebracht ſein muß, die ihren Schein in die Richtung der Fahrbahn wirft. Gegen feuchte Keller. Feuchte Keller ſind ſchädlich. Um ſie trocken zu halten, ſtellt man gebrannten Kalk in die Ecken und erneuert dieſen, wenn er feucht geworden iſt, wieder durch trockenen. Ferner bei ſonnigem Wetter gut lüften. Ehe die Ackerfrüchte in den Keller kommen, denſelben gut in Stand ſetzen, damit Obſt, Kartoffeln, eingemachtes Kraut, Boh⸗ nen uſw. ſich gut halten und keinen Schimmel ziehen. Auch die Schnakenbrut vertilgen. Es iſt gut, wenn man die Kellerwände mit Kalk beſtreicht. Auch für den Keller heißt es: Kampf dem Verderb! Lohnſteuer erbrachte in den erſten vier Jahren des Etatsjahres bereits 565 Millio- nen RM. In den erſten vier Monaten des neuen Etatsjahres ſind ſchon 564,5 Mill. RM. an Lohuſteuern in den Staatsſäckel ge⸗ floſſen, im Vergleich zu 496,3 Mill. RM. im Vorjahr und nur 243,9 Mill. RM. im Jahre 1933. Die Zigarrenraucher nehmen zu. Schon in den erſten acht Monaten dieſes Jahres ſind nicht weniger als 5,65 Milliarden Zigarren geraucht worden. Rechnet man dieſe Ziffer auf das ganze Jahr um, ſo ergibt ſich ein Zigarrenverbrauch von 8,5 Milliarden Stück; das ſind bei 22½ Millionen Männern 375 Stück Jahresverbrauch für jeden männ⸗ lichen Erwachſenen. Dazu kommen noch rund 40 Milliarden Zigaretten. Seit 1932 hat ſich der Zigarrenverbrauch um 70 v. H., der Zi⸗ garettenverbrauch aber nur um 27 v. H. er⸗ höht. Bilber vom Erntebankjeſt Aufnahmen: Roos, Viernheim(3) Anſere Polizei in ihrer neuen Aniform beim Feſtzug eee e eee Die Stenografenſchaft marſchiert auf Ziel und Aufgabe der geſamten Stenogra⸗ fenſchaft für den kommenden Winter iſt die erhöhte Leiſtungsſteigerung ihrer Mitglieder in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Unter der Parole„Kampf der Mittelmäßigkeit“ faßt ſie dabei die ihr von der Reichsführung geſtellten Aufgaben mit Schwung und Begeiſterung an, denn ſie iſt ſich darüber bewußt, daß im Rah⸗ men des Vierjahresplanes Höchſtleiſtungen auch von den Stenografen und Maſchinen⸗ ſchreibern verlangt werden. In dieſer Erkennt⸗ nis ruft daher die Deutſche Stenografenſchaft die Mitglieder im geſamten Reichsgebiet auf, ſich planmäßig auf das Ende November ds. Is. ſtattfindende Reichsleiſtungsſchreiben vor⸗ zubereiten und unter Einſatz aller Kräfte bis dahin auch eine Leiſtungsſteigerung zu erzie⸗ len. Wertvolle Preiſe ſowie künſtleriſch aus⸗ geſtattete Urkunden werden die erfolgreichen Teilnehmer zu weiteren Leiſtungsſteigerungen anſpornen. Verordnung zum Schutz der Roßkaſta⸗ nie. Der Miniſter des Innern hat eine Ver⸗ ordnung zum Schutz der Roßkaſtanie erlaſſen, die in Nr. 33 des Geſetz⸗ und Verordnungs⸗ blattes vom 4. Oktober 1937 verkündet wird und ſofort in Kraft tritt. Darnach iſt es ver⸗ boten, bei dem Sammeln der Roßkaſtanien nach den Früchten mit Stöcken, Steinen und anderen Gegenſtänden zu werfen, die geeignet ſind, die Frucht oder Fruchthölzer zu beſchä⸗ digen. Zuwiderhandlungen werden mit Geld oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. E ß ß Für weniges Geld viel Freude beim KdF.⸗Sportkurs im„Freiſchütz“— bei fröhlichem Spiel und Sport in Gemein⸗ ſchaft lebensfroher Kameraden. Kommt alle am Mittwochabend! ſaſta⸗ Vet⸗ aſſen, 4 2 Ausſtellung Kampf ben Volkskrankheiten“ Die Wanderausſtellung der Landes cerſiche⸗ rungsanſtalt Heſſen„Kampf den Volkskrank⸗ 2 iſt nunmehr eröffnet. Sie iſt im atskeller⸗Saal untergebracht. Nach der Uebertragung der Eröffnung des Winter⸗ hilfswerkes des deutſchen Volles durch den Führer, fanden ſich daſelbſt unter Führung des Pg. Dir. Dr. Schmeel, Heppenheim, die hieſige Erzieherſchaft, Vertreter von Partei und Gemeinde, ſowie Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ein. Beigeordneter We itzel übernahm in Vertretung des Bürgermeiſters die Ausſtellung, worauf Pg. Dr. Schmeel ei⸗ nen Vortrag hielt, der der Einführung in die Ausſtellung galt. Er zeichnete an Hand der aushängenden Tafeln in großen Linien die nationalſozialiſtiſche Geſundheitsgeſetzgebung auf und ließ die Beſucher die Wege kennen lernen, die der Geſunderhaltung des Volkes dienen. Auf dem Gebiete der Erbkrankheiten müſſen mit den Jahren erfreuliche Erfolge erz elt wer⸗ den. Die nationalſozialiſtiſche Geſundheits⸗ führung, die erſt am Anfang ihrer Arbeit ſteht, weiſt den Weg, wie Erfolge erzielt, wie das Elend der Erbkrankheiten gemindert, wie das Kranke aus dem Erbſtrom ausgeſchaltet und das Geſunde gefördert werden kann. Die gro⸗ ßen Ziele, zu denen nach der Forderung un⸗ ſeres Führers Adolf Hitler die 1 15 5 liſtiſche Staatsführung ſtrebt, können nur von einem körperlich wie geiſtig geſunden Volk er⸗ reicht werden. des Volkes Intereſſe Mitarbeiter, Prediger und Soldaten auf dem Gebiete der Geſund⸗ heitsförderung zu werden. Pg. Weitzel ſprach dem Redner Dank aus und forderte die Beſu⸗ cher ebenfalls auf, für den Beſuch der Aus⸗ ſtellung in den Kreiſen der Volksgenoſſen zu werben. Sein Sieg⸗Heil galt dem um die Ge⸗ ſunderhaltung ſeines Volkes beſorgten Führer. Der Redner forderte zum Schluſſe die Anweſenden auf, in eigenem, wie Anſchließend führte Pg. Dr. Schmeel in die verſchiedenen Unterabteilungen ein. Er unterrichtete an Hand der Ausſtellungstafeln über die Schädigung durch Raſſevermi⸗ ſchung wie auch Tuberkuloſe und Krebs noch in hohem Maße an der Volks⸗ geſundheit zehren. Ueber all dieſe Feinde klärt die Ausſtellung auf, gilt der Kampf des Arztes, der aber nur erfolgreich geführt wer⸗ den kann, wenn Du, Volksgenoſſe, über dieſe Dinge unterrichtet und wenn Du Dir der Ver⸗ pflichtung bewußt biſt, auch Deinerſeits an dem großen Ziel mitarbeiten zu müſſen, daß ein geſünderes und damit gluͤcklicheres Volk im deutſchen Vaterland aufwächſt. Großes iſt in den letzten Jahren gerade im Kampfe gegen die Infektionskrankheiten erreicht worden. Hier hat der erfolgreiche Kampf dahin geführt, daß wir uns durchſchnittlich 20 Jahre länger des Lebens freuen können als unſere Vorfahren. Nunmehr ſteht Dir, Bewohner von Viern⸗ heim, dieſe einzigartige, allgemeinverſtändlich und einprägſam aufgebaute Schau über die Geſundheitsführung und Geſunderhaltung der deutſchen Menſchen zur Beſichtigung offen. Allabendlich ſteht Dir ärztliche Führung zur Verfügung, die Dich darüber belehrt, wie du Dich vor vielerlei Gefahren, die Deinem Kör⸗ er aus der Umwelt, in erſter Linie aus In⸗ ſektlenen, drohen, ſchützen kannſt, wie Du aber vor allem ſchon von vornherein darauf bedacht ſein ſollſt, Deine Kinder nur aus beſtem ge⸗ * Erbſtrom werden zu laſſen und wie dem volkszerſtörenden Unheil der Erbkrank⸗ heiten mit der Geſundheitsgeſetzgebung des Dritten Reiches begegnet werden kann. Auf daher! Zur Wanderausſtel⸗ lung! Bringe ein jeder ſeine Angehörigen und Freunde mit! Gliederungen der Partei und Vereine, erſcheint vollzählig! Der Eintritt iſt dann unentgeltlich. Einzelbeſucher zahlen 20 Pfennig. Eine bedeutungsvolle Stunbe jür unjeren Kreis Am Montagabend vollzog ſich in den Räu⸗ men der Heppenheimer Kreisleitung der Uebergang des politiſchen Kreiſes Heppenheim zum neugeſchaffenen Großkreis Bensheim⸗ 1 Sämtliche Kreisamtsleiter und kitarbeiter der Heppenheimer Dienſtſtelle waren erſchienen, um aus dem Munde des cheidenden Kreisleiters Pg. Ruppert, of⸗ 25 den Uebergang zur Kenntnis zu nehmen. Durch die Anordnung, die Perſonengleichhei⸗ ten in politiſcher und gemeindepolitiſcher Stel⸗ lenbeſetzung zu beſeitigen, machte ſich inner⸗ halb des Gaubereichs eine großzügige Verein⸗ fachung und Zuſammenlegung unumgänglich. Es liegt in dieſer Maßnahme keinerlei Spitze gegen 9—— Gepflogenheiten und„wohl⸗ erworbene“ Rechte, 9285 um die Wahrung und Feſtigung des geſteckten Zieles. Kreislei⸗ ter Ruppert, der nach ſeiner am 1. Oktober erfolgten Verſetzung als Studienrat nach Mainz, noch einmal Gelegenheit hatte, zu 1 8 Mitarbeitern zu ſprechen, legte allen ie letzte Bitte ans Herz, treu und unermüdlich ebenſo kamerabſchafflich in der Organiſation des neuen Großkreiſes mitzuarbeiten. Wenn auch alte erprobte Nationalſozialiſten aus innegehabten Stellen ausſcheiden oder in grö⸗ ßere Aufgaben eintreten müſſen, dann könne er dem anweſenden neuen Hoheitsträger des Großkreiſes, dem alten Kämpfer Pg. Georg Brückmann, der in der Kampfzeit ſchon allen Parteigenoſſen unſeres Kreiſes bekannt geweſen iſt, der in vielen Verſammlungen im Kreiſe Heppenheim geſprochen hat, die Zu⸗ ſicherung geben, daß der Kreis Heppenheim alles daran ſetzen wird, dem neuen Kreisleiter keine Unehre zu machen. Ein neuer Kampf⸗ abſchnitt iſt angebrochen. Der Kreis Heppen⸗ heim nimmt Abſchied von einem Mann, der ſich in zwei Jahren die Achtung und das Ver⸗ trauen aller erworben hat. Sein Name wird ebenſolange in den Herzen des Kreiſes weiter⸗ leben, wie er ſein Leben lang es nicht vergeſſen wird, daß er in 1 5 Kreis all ſeine Kraft eingeſetzt hat, allen Menſchen ein Freund und Helfer zu ſein.— Der für unſeren Kreis neu eingeſetzte Kreisleiter Pg. Brückmann ver⸗ ſprach, ſeine ganze Perſon dafür einzuſetzen, als Beauftragter des Führers ſein Amt ſo zu verwalten, daß alle aus Lokalpatriotismus reſultierenden vermeintlichen Gegenſätze bei ihm kein Betätigungsfeld finden, daß ihm das Wohl der kleinſten und entfernteſten Orts⸗ gruppe ſo nahe liegt, als ſein ſeitheriges Ar⸗ beitsgebiet— als Bürgermeiſter von Bens⸗ heim— dem dieſe Kreisſtadt ſo viel zu ver⸗ danken hat. Wir vom Kreiſe Heppenheim wiſ⸗ ſen, daß dieſes Mannes Wort keine Phraſe iſt; wir wiſſen, daß Kreisleiter Brückmann ein Mann iſt, der aus dem Volke gekommen und die Stimme des Volkes überhören wird. An⸗ lang November wird ein Appell der politiſchen Leiter der nun vereinigten Kreiſe dieſen Ueber⸗ gang endgültig vollziehen. Es iſt zu erwarten, daß der Gauleiter dieſem Appell beiwohnen wird. Der letzte Zug ging 23.13 uhr. Sie waren eine gemütliche Runde geweſen, man hatte geſcherzt und gelacht, bis einer dem Ober rief:„Zahlen, Bitte!“ denn— ſo ſetzte er mahnend hinzu:„Kinder, der letzte 810 geht 23.13 Uhr!“ Natürlich, den letzten Zug darf man nicht verpaſſen. Man zahlte, ging, lachte und 5 noch auf dem Weg zum Bahnhof, man hatte ja noch genügend Zeit. Hallo! Schalter geſchloſſen, Bahnhof leer? „He, Bedienung!“ ruft einer im Uebermut. Aber die„Bedienung“ kommt nicht. Nur der Kehrdienſt zieht ſeine gleichmäßige Bahnen gegen Staub, Papier und Obſtreſte, damit die Reiſenden von morgen nichts mehr pon der Liederlichkeit derer von heute ſpüren.„Ja, ligen Sie, der letzte Zug geht doch 23.13 Ihr!!“„Ging... ja, ging, meine Herren. Seit geſtern Winterfahrplan!“ Drei Sommer⸗ fahrpläne flogen dem Mann vom Dienſt vor ſeinen Beſen, und ſechs Geſichter wurden lang und länger. Die ſechs Beinpaare, die zu den langen Geſichtern gehörten, ſetzten ſich zwei Minuten ſpäter in Bewegung, eine Stunde lang, zwei Stunden lang und noch eine halbe. Geſchehen am 6. Oktober 1936.— Soll ſich das 1937 wiederholen? Beachten Sie deshalb den Winterfahrplan, der ab 3. Oktober in Kraft trat. * Für unjere geſleberten Sänger Heſſens Vogelfreunde an der Arbeit Die diesjährige Hauptverſammlung des Vogelſchutzvereins für Heſſen fand in Bingen am Rhein am 19. ds. Mts. ſtatt. Landesforſt⸗ meiſter Dr. Heſſe wies zunächſt auf den un⸗ geheuren nationalſozialiſtiſchen Aufbauwillen und die durchgreifenden Beſtrebungen gegen die Entſeelung des deutſchen Lebensraumes hin, bei deren vielſeitigen Maßnahmen auch dem Vogelſchutz eine nicht zu unterſchätzende Bedeutung zukommt. Die große Anerkennung. des Vogelſchutzes beweiſen die Maßnahmen der Reichsregierung, die jetzt die organiſatoriſchen Vorausſetzungen für ein gedeihliches Arbei⸗ ten bieten. Anſchließend ſprach der Leiter der Vogelſchutzwarte Seebach, Dr. Mansfeld, über die neueſten Erfahrungen auf dem Gebiete des praktiſchen Vogelſchutzes. Er zeigte, erläu⸗ tert durch treffliche Lichtbilder, Maßnahmen zum Schutze unſerer gefiederten Freunde.— Mit vielen wertvollen Anxegungen konnten die Tagungsteilnehmer am Abend die Rück⸗ reiſe antreten, um nun mit verſtärktem Ein⸗ ſaß mitzuwirken bei der Erhaltung der Schön⸗ heit und Eigenart unſeres deutſchen Lebens⸗ raumes. das im WSW 36/37 beliebte Eintop⸗Gemeinſchaſtseſjen findet erftmals wieder am 1. Eintopfionntag- 10. Oktober mittags 12 Ahr im Freiſchütziaal ſtatt Im Geiſte der großen Gemeinſchaft des deutſchen Volkes fanden ſich im vorigen Jahre über 500 Männer und Frauen zuſammen und nahmen gemeinſchaftlich an einem Sonntag das Mittageſſen im großen Saale des„Frei⸗ ſchütz“ ein. Das Eſſen war vorzüglich und man wollte ſich noch mehr in dieſer Gemein⸗ ſchaft treffen. Beſondere Umſtände aber mach⸗ ten einen Strich dadurch und ſo blieb es in dem Gedanken, mit Beginn des Winterhilfs⸗ werkes 1937⸗38 und des erſten Eintopfſonn⸗ tages dieſes Gemeinſchaftseſſen wieder auf⸗ leben zu laſſen. In Verbindung mit der NS wird nun dies am kommenden Sonntag wieder mittags um 12 Uhr erſtmals durchgeführt. Die bewährten Köchinnen unſerer Frauenſchaft werden wieder ihre Kochkunſt unter Beweis ſtellen und für jeden Feinſchmecker in der Zu⸗ bereitung ſorgen, denn am Sonntag gibt es Pickelſteiner in der Zubereitung mit friſchen Gemüſen, Kartoffeln und Fleiſch— die Portion für 40 Pfg.— es kann ſich alſo ein jeder für 40 Pfg. ſatt eſſen! Dazu werden den Hungrigen ftöhüche muſikaliſche Weiſen zu ihrem Eſſen während der ganzen Eſſenszeit bis 13 Uhr erklingen! Mehr kann man doch wirklich nicht verlangen, aber dazu wird man noch von unſeren BDM⸗Mädels bedient, die Teller ſtehen ebenfalls auf dem Tiſch, nur muß man ſich ein Eßbeſteck mitbringen. Das wird ſo fein ſäuberlich„abgeſchleckt“, daß es die Frau daheim nicht mehr zu ſpülen braucht. Alſo: hat einmal die Pausfrau am Sonntag keine Arbeit! Und das ſoll einmal mit der Sinn dieſes Gemeinſchaftseſſens ſein! Es wird pünktlich um 12 Uhr mit dem Eſſen begonnen— alſo zehn Mi⸗ nuten zuvor ſchon da ſein— denn bei uns herrſcht Ordnung, wie daheim beim Vadda am Tiſch! Und nun kommt wieder alle— und kauft Euch jetzt in dieſen Tagen bei den Amts⸗ waltern der NS dieſe Eßkarten, von denen nicht mehr als 500 ausgegeben werden, denn am Sonntag zu Eſſensbeginn werden ſolche nicht mehr zu haben ſein. Mit dieſem Gemein⸗ ſchaftseſſen aller Volksgenoſſen verbunden wurde in dieſem Jahre die Speiſung von Kin⸗ dern aus den kinderreichſten Familien, die wir freudig in unſerer Mitte begrüßen als die Träger des erhabenen Gedankens unſeres Führers, auf daß das deutſche Reich und das deutſche Volk in die Jahrhunderte beſtehe. So wollen wir uns wieder vollzählig zu dieſem Gemeinſchaftseſſen einfinden, wozu die geſamte Bevölkerung herzlichſt eingeladen iſt. Es wäre erfreulich, wenn die Na frage nach den Eßkarten ſo groß wäre, daß wir noch an⸗ dere Säle dazu benutzen müßten. Die Mühe und Arbeit wird gerne auf ſich genommen wer⸗ den, denn es wäre der ſchönſte Beweis für die immer größer und mächtiger werdende Volks⸗ gemeinſchaft, für den Geiſt national ozialiſti⸗ ſcher Geſinnung, des Wollens und itkämp⸗ — für ein neues Deutſchland. . ³˙¹·wmj K. Die Schule erzieht zu ganzen Kerlen Der Reichserziehungsminiſter hat neue Richtlinien für die Leibeserziehung an den Jungenſchulen aller Schularten erlaſſen, die im ganzen Reich mit Beginn des Winterhalb⸗ jahres in Kraft treten. Der Erziehungsweg entſpricht den Entwicklungsſtufen des Kindes und iſt für alle Schulgattungen gleich. Im Grundſchulalter(6. bis 10. Lebensjahr) iſt das Spielturnen Ausgangspunkt der gan⸗ zen Leibeserziehung, das Jungvolkalter(10. bis 14. Jahr) bringt Geſchicklichkeitsübungen und Schwimmen, während das HJ⸗Alter Er⸗ ziehung zur Härte verlangt, vornehmlich durch Mannſchaftsſpiele und Boxen. Die bisher im Aufbau der Leibeserziehung herrſchende Be⸗ griffsverwirrung wird dadurch beſeitigt, daß das geſamte Bewegungsgebiet im Schulturnen in Turnen, Sport und Spiel eingeteilt wird. Turnen ſteht im Mittelpunkt der Winter⸗ arbeit und umfaßt die Ausbildung mit und ohne Gerät. Sport als Sommerarbeit verlangt Uebung im Laufen, Springen, Werfen, im Schwimmen und Boxen. Bei den Spielen müſ⸗ ſen beſonders Hand⸗ und Fußball geübt wer⸗ den. Das Bodenturnen wird ſtärker als bisher gepflegt. Für alle Schulgattungen ſtehen grundſätzlich fünf Turnſtunden in der Woche zur Verfügung. Abſchluß der Sommer⸗ und Winterarbeit ſoll je ein Sportfeſt der Schule ſein. Ganz neue Wege werden bei der Lei⸗ ſtungsbewerzung und der Beurteilung des Schülers beſchritten. Die Aſchenbrödel⸗Stel⸗ lung des Turnens zwiſchen Handſchrift und Muſik auf dem Zeugnis wird beſeitigt. Bei der Fülle der Uebungsarten der modernen Leibes⸗ erziehung hat ſich der Sammelbegriff Turnen als zu eng erwieſen. Künftig werden alle Uebungsgebiete, Leicht⸗ athletik, Turnen, Schwimmen, Spiele und Boxen einzeln im Zeugnis bewertet, woran ſich noch eine beſondere Beurteilung der allge⸗ mein körperlichen Leiſtungsfähigkeit anſchlleßt. Untrennbar davon iſt die Charakterbeurteilung, für die künftig dem Turnlehrer die entſchei⸗ dende Aufgabe zufällt. Alle dieſe Neuerungen machen die Einführung eines neuen Zeugnis⸗ formulars notwendig. Zu den neuen Richtlinien bemerkt Miniſte⸗ rialrat Dr. Boye vom Reichserziehungsmini⸗ terium in der„National ſozialiſtiſchen Erzie⸗ 2 daß ihre Bedeutung über die einer neuen Turnvporſchrift weit hinausgehe. Es werde gleichzeitig die volle Gleichberechtigung der körperlichen Erziehung im Rahmen der ſchuliſchen Geſamterziehung ſichergeſtellt. Auch das ſei aber noch nicht das Entſchei⸗ dende. Die eigentliche Bedeutung der Richt⸗ linien liege vielmehr darin, daß erſtmalig die Erziehungsgrundſätze des heutigen Staates in Form einer klaren amtlichen Anwelſung nie⸗ dergelegt worden ſeien und daß der Schule der Auftrag erteilt werde, die Grundſätze in der Praxis der Schulerziehung zu verwirklichen. Es bedürfe heute keiner Begründung mehr da⸗ für, daß jede lebendige Erziehung am Leibe angreifen müſſe. Auch über den Wert der kör⸗ 1 5 Erziehung für die Charakterbildung es Jungen brauche kein Wort verloren zu werden. Es ſei die Pflicht nicht nur des Fei⸗ beserziehers, ſondern überhaupt jedes Erzie⸗ hers, ſich immer wieder die in den Richtlinien niedergelegten grundsätzlichen Erkenntniſſe ge⸗ genwärtig zu halten. Perſonalnachrichten. Beauftragt wur⸗ de mit Wirkung vom 1. Oktober 1937: Re⸗ ierungsrat Wilhelm Köhler in Heppen⸗ heim mit Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte des Kreisdirektors in Alzey. Preisregelung für Weihnachts⸗ bäume. Der Reichskommiſſar für die Preis⸗ bildung und der Reichsforſtmeiſter haben wie⸗ derum durch eine gemeinſame ausführliche Verordnung den Abſatz und die Preiſe für Weihnachtsbäume im Jahre 1937 geregelt. Groß und Kleinhandel mit Weihnachtsbäu⸗ men iſt nur für Inhaber von Erlaubnisſchei⸗ nen geſtattet. Die Kleinverkaufspreiſe werden von den örtlich zuſtändigen Stellen feſtgeſetzt. Die Einhaltung der marktregelnden Vor⸗ ſchriften wird überwacht. Die Schlacht von Tannenberg Auf ſeinem Siegeszug durch alle deutſche Gaue kommt nunmehr auch in Viernheim am Donnerstag, 7. Oktober— 5 Uhr für Kinder, 8.30 Uhr für Erwachſene— der Kriegsfilm Die Schlacht von Tannenberg zur Vorführung in einer nur einmali⸗ gen Sonderporſtellung. Dieſer Film, der unter ſtarker Verwendung hiſtoriſchen Archiv⸗Materials und unter ſorg⸗ fältigſter Beachtung des tatſächlichen Geſche⸗ hens hergeſtellt wurde, zeigt außer den außer⸗ ordentlich ſchweren Kämpfen in Oſtpreußen noch eine wahrheitsgetreue, wunderſchöne Handlung, die wir hier nicht ausführlich wie⸗ dergeben wollen. Es iſt ſchon beſſer, man ſieht und hört alles ſelbſt. Im Gegenſatz zu an⸗ deren Kriegsfilmen, wie„Die Hölle von Verdun“,„Die Somme⸗Schlacht“,„Die Schlacht bei Cambrai“ und wie ſie alle heißen, zeigt dieſer Film nicht ausſchließlich Kampf⸗ handlung, ſondern er gibt auch ein Bild von der Menſchlichkeit der beiden Gegner und vor allem der notleidenden und trotzdem ſo- hilfs⸗ bereiten Zivilbevölkerung. Der Film iſt tech⸗ niſch anſtändig und anſtändig in der Geſin⸗ nung. Es iſt auch anzuerkennen, daß er keine Geſchmackloſigkeit in Bild und Wort enthält. Dieſes Werk iſt edelſte und beſte Volkskunſt, Erlebnis einer vaterländiſchen Weiheſtunde. Es iſt ſein Vorteil, daß er nicht in hohlen, übernatürlichen Phraſen von deutſcher Gröſe ſpricht, ſondern daß die Menſchen reden und handeln, wie es eben Menſchen tun, denen das Leid der Nation zugleich ihr eigenes Leid iſt. Dieſer Film kann mit Recht in Regie und Spiel als meiſterhaft bezeichnet werden. Die Szenen ſind ſämtlich höchſt geſchmackooll und würdig geſtellt, ohne Aufdringlichkeit und Uebertreibung und ohne kitſchige Hetze gegen feindliche Offiziere. Im ganzen ein packender, ergreifender, vaterländiſcher Film, zu dem mit Recht auch die Jugend Zutritt hat. Ein Be⸗ ſuch kann allen aufs beſſe empfohlen werden, zumal das Filmwerk nur morgen Don- nerstag gezeigt wird. eee eee eee Ein Hoch bem Apfel Und jetzt muß es geſungen werden. Die Glieder der Familie Obſt ſind alle ſchon ge⸗ feiert, beſonders die ſogenannten vornehmeren. Im Frühjahr Fahrt in die Kirſchbaumblüte, an der Bergſtraße blühen die Mandeln, die erſten Pfirſiche ſind reif, die köſtlichen Anna⸗ nas laden zum Kauf, und ſo geht's fort, nur vom Stammvater und zugleich König aller Obſtarten, eben vom Apfel, wird kein Auf⸗ hebens gemacht. Der wird ſo ein wenig über die Achſel angeſchaut. Auch ſeine Verwandten oder Namensvettern. Ausgenommen vielleicht der Reichsapfel; aber der liegt in der Schatz⸗ kammer von Wien und iſt zur Zeit außer Kurs. Alle anderen, der Holzapfel, der Erd⸗ apfel, der Gallapfel, ſie können wenig Staat machen. Was iſt ſchuld an dem niedrigen Anſehen der Apfelfamilie? Vielleicht das erſte Men⸗ ſchenpaar, das den Apfel in ſeinen Ungehorſam hineinzog? Auch im Sprichwort kommt der liebe Apfel nicht gut weg. Man weiß ja: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm! Wer das ſagt, will meiſt nicht loben, ſondern irgendein menſchliches„Edelgewächs“ kennzeichnen. Und wenn es etwas recht Unangenehmes auszu⸗ baden gibt, dann ſagt man: Du mußt halt in den ſauren Apfel beißen! Dem Apfel geſchieht da großes Unrecht. Einmal hatten im Winter eine Reihe von Kinderkrankheiten das Dorf heimgeſucht. Ein alter erfahrener Bauer wußte die Urſache: Kein Wunder, es hat im Herbſt keine Aepfel gegeben, in einem guten Apfeljahr gibt's ſo etwas nicht! Da wird viel Aufhebens gemacht mit der Traubenkur. Sie putzt den Körper und regt die Lebenskräfte und ⸗ſäfte an. Gewiß, ſoll recht ſein. Aber von der Apfelkur, die vom Herbſt Versieigerung gr. Speiſezimmer ſchwer Eiche, Speiſe⸗ zimmer Eiche, Schnitzarbeit, Woynzim⸗ mer, Biedermeierzimmer, Schlafzim⸗ mer, Küche, Bauernſchrank, Sofa, geſchnitzt Tiſch, Seſſel, Kleider⸗u. Wäſcheſchränke, Teetiſch Speiſeſervice 12fach Meißen Speiſeſervice 24fach, Kaffeeſervice Biedermeier, Glasſerv., bis faſt wieder zum Herbſt dauert, da wird nicht geſprochen. Was veſpern die Kinder auf dem Land? Ein Stück Brot und zwei Aepfel Tag für Tag. Dann ſteht aber noch der Apfel⸗ brei, die Apfelküchle und die gedörrten Apfel⸗ ſchnitz in der Speiſefolge und zwar nicht ſellen. Und jetzt der Moſt! Geht's dem anders wie ſeiner Erzeugerfrucht?„Hohenaſtheimer“— ſpöttelt der eine, und„Eppelwei“ witzelt der Unterländer. Nicht zu reden vom Norddeut⸗ ſchen, der dann an Moſtrich denkt, was bei uns Senf heißt. s iſt ja wahr, ſchon manches Faß voll oder halb voll Moſt iſt ſchon in die Senf⸗Nachbarſchaft abgerückt und zu Eſſig ge⸗ worden, und bei manchem Moſt muß man wirklich ſchon vorher lachen, denn nach dem Schluck hat man die Geſichtszüge nimmer in NN NN NN im, Zum gemeinſchaftlichen Eintopfejjen Sonntag, 10. Ottober im Freiſchütz. Vergeßt nicht euch Karten zu kaufen. 1 Eßtarte toſtet nur 40 Pfg. NN NN der Gewalt. Aber das ſind Ausnahmen. Wer über Moſt urteilen will, der muß an einem heißen Sommertag in einem kühlen Bauern⸗ dorf ankehren und ſich zu Bauernbrot und Speck ein Krüglein Apfelmoſt kredenzen laſſen. Der kann ermeſſen, welche Gottesgabe der Apfelmoſt iſt, nicht zu reden natürlich von den Landleuten ſelbſt, denen der Moſt das tägliche Getränk iſt. Und zuletzt der Süßmoſt. So, iſt der Dorf⸗ bote ſelle Weg einer und ſpricht auch von dem neumodiſche Zigs! Nur langſam. Der zuerſt vom elektriſchen Licht oder vom Kunſtdünger oder von der Silofütterung geſprochen hat, iſt auch ausgelacht worden, und heute denkt man Einen gebrauchten Kinber⸗ zu verkaufen Molitorſtr. 15 niner- Klavier mit dem gewaltigen Kriegstonfilm Schlacht bei Tannenberg Ein Erlebnis auf deutſcher Erde anders. Süßmoſt iſt flüſſiges Obſt, und zwar unvergoren und mit allen Nährwerten und darum als Erfriſchungsgetränk und beſon⸗ ders für Kinder und Jugendliche gar nicht zu überſchätzen. Und nun aber Apfelkapitel— Ende! Was ſoll den Schluß machen? Die letzte Strophe von Uhlands Gedicht über den Apfelbaum: Und fragt ich nach der Schuldigkeit, Da ſchüttelt er den Wipfel. Geſegnet ſei er allezeit Von der Wurzel bis zum Gipfel! Aus Nah und Fern Ein ſchlimmes Erwachen. Frankfurt a. M. In eine heikle Lage kam ein junger Bäcker, der auswärts beſchäf⸗ tigt iſt und in Frankfurt zu Beſuch weilte. Er hatte abends den letzten Zug verſäumt und geriet in ein Kaffeehaus in der Altſtadt, wo ſich ein Mann zu ihm geſellte, der ihn, als man angetrunken war, zur Uebernachtung bei ſich einlud. Als der Bäcker morgens aufwachte, fand er ſich allein im Zimmer. Nicht nur ſein Begleiter, ſondern auch ſein Anzug, ſeine Uhr, ſein Paß und ſein Geld fehlten. Der Bäcker ſtand ſozuſagen vor„nackten Tatſa⸗ chen“, denn er hatte nichts anzuziehen und er mußte erſt Hausbewohner auf ſeine peinliche Lage aufmerkſam machen und ſich Kleider geben laſſen, ehe er ſich überhaupt ſehen laſſen konnte. Das Schöffengericht gab dem un⸗ freundlichen Gaſtgeber für den Diebſtahl 8 Monate Gefängnis. Ein Vermögen in der Taſche eines „armen“ Mannes Frankfurt a. M. Dieſer Tage erlitt auf dem Hindenburgplatz in Frankfurt a. M. ein wegen Wohnungsaufgabe klappſtuhl 2 mannneim. Hebelstr. 1(Tenntsplag) und einen f Todes- 17 Anzeige Donnerstag, 7. Okt. ab 11 u. 15 Uhr Ammerwagen Sonbervorilellung 5 älterer Mann einen tödlichen Schlaganfall. Er hatte ſehr ärmlich gelebt und ſich von Freun⸗ den und Bekannten mit Lebensmitteln, ſowie mit Kleidern unterſtützen laſſen. Man fand bei dem Toten in einer Taſche den Betrag von an⸗ nähernd 15000 Mark in 100⸗- und 50⸗Mark⸗ ſcheinen. Grünberg(Oberh.) Um die Grünberger Bürgermeiſterſtelle, die durch die Berufung des bisherigen Bürgermeiſters Wagner nach Tra⸗ ben⸗Trarbach frei geworden iſt, ſind nahezu 70 Bewerbungen eingegangen. Der Gießener Kreisleiter wird in den nächſten Tagen mit den Ratsherren der Stadt über die Beſetzung des Bürgermeiſterpoſtens beraten. Heitere Ecke Die Illuſtrierte Ida hat eine Illuſtrierte. Von Anno Schnee. Ungefähr ſo aus dem Jahre 1926. Die Illuſtrierte ſieht aus wie ein Fett⸗ leck. „Was machen Sie denn damit?“ „Die gebe ich jeden Sonntag meinem Dienſtmädchen zum Leſen.“ „Das Mädchen kann doch nicht jeden Sonntag dieſelbe Zeitung leſen?“ Ida guckte dumm: „Wieſo? Es iſt doch jeden Sonntag ein veues Mädchen.“(Tits Bits) Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Obenauer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 1937 über 1800 3. Zt. iſt Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante, Fräulein Jullana Busalt Anzeigen preisliſte u 6 gültig —————ů——AQ—ü—n——— Ein dokumentariſcher Film, der ſchlicht und phraſen⸗ los den heißen Kampf um den deutſchen Oſten ſchildert und all den toten Kameraden gewidmet iſt, die legionenhaft auf all den Schlachtfeldern der Erde gebettet liegen „Tannenberg“ Ein Stück Geſchichte! Die Stätte des größten Triumphes unſeres verewigten Generalfeldmarſchalls⸗ von Hindenburg f Alle, auch die nie ein Kino beſuchen, müſſen ge⸗ rade dteſen Film ſehen, der auch vollkommen ab⸗ weicht von anderen Kriegsfilmen, mit einer zu Herzen gehenden Spielhandlung nicht nur für Männerund Sol- daten, ſondern auch für alle Frauen und Mädchen. Nur 1 Tag! Donnerstag, 7. Oktober, 5 Uhr für Kinder, ½9 Uhr für Erwachſene, im Central⸗Film⸗Palaſt. 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Es genügt darum nicht, ſich ein⸗ oder zweimal im Jahr bemerk⸗ bar zu machen, wenn man gerade aus eigenem Intereſſe den Kontakt mit dem Konſumenten ſucht, um ihm plötzlich etwas verkaufen zu Die vornehme Familien Druckſache — 2 Derlobungs⸗, Dermählungs /, Geburts ⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens in der Buchdruckerei der„Diernheimer Dolkszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 153. 2—— 0—— ———— SO Hr Scr DEUTSCHLAND SELBST r.———————— n wollen, das er vielleicht momentan gar nicht braucht. Jeder Menſch wird aber früher oder ſpäter einmal doch Intereſſent, und darum wäre es auch falſch, die Wirkſamkeit einer planmäßigen Werbung nach Augenblickserfol⸗ gen zu beurteilen, die auch Scheinerfolge ſein können.