Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezu Nummer 233 etertagen. otenlohn, S Donnerskag ternheimer Volkszellung Verkündigungsblatt der NS d AN. Mernheim 2 den 7. Rlober 1937 Anzelgenpr eis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 13. Jahraang der Jührer ruft das deulſche Voll zum Opfer den Winkerſchlachlen der vergangenen Jahre wird ein neues Auhmesblatl angefügt An das deulſche Volk! Aufruf des Führers und der Reichsregierung Im Jahre 1933 wandte ſich die Regierung des neuen Deutſchland angeſichts eines Heeres von weit über ſechs Millionen Arbeitsloſen zum erſten Male an die Nation, um den Opfern des überwundenen Syſtems über die ärgſte Not des Winters hinwegzuhelfen. Das deutſche Volk legte damals den Grundſtein zum Winterhilfswerk, dem größten ſozialen Werk aller Zeiten. Die Geſamtleiſtung der Winterhilfswerke ſeit 1933/34 beträgt 1490 760 834 RM. Die Winterſchlachten der vergangenen Jahre ſind Ruhmesblätter unſerer Volksgemein⸗ ſchaft, ein unwiderlegliches Zeugnis für den Erfolg nationalſozialiſtiſcher Erziehungsarbeit. Im Winter 1937/38 gilt es, die bisherigen Ergebniſſe noch zu ſteigern. Deutſches Volk, hilf mit! Berlin, den 5. Oktober 1937. Der Führer und Reichskanzler und die geſamte Reichsregierung Japaniſche Bomben auf mehr als 20 Städte Schanghai, 6. Okt. Die japaniſche Luftwaffe führte am Mittwoch einen Großangriff auf die Provinz Kwan⸗ tung durch. 66 japaniſche Flugzeuge bombar⸗ dierten mehr als 20 Städte. Auch die Bahnſtrecke Kantung—Hankau wurde erneut mit zahlreichen Bomben belegt. An der Schanſifront eroberten die japaniſchen Truppen die mauerumgebene Stadt Kuohſien, die von Teilen der früheren kommuniſtiſchen chineſiſchen Armee verteidigt wurde. Die von ihren Einwohnern geräumte Provinzialhaupt⸗ ſtadt Tayuan wurde mehrfach von japaniſchen Flugzeugen mit Bomben belegt. Der Stadtteil Tſchapei wurde am Mittwoch erneut außerordentlich ſtark durch japaniſche Flugzeuge bombardiert; auch die japaniſche Ar⸗ tillerie war ſehr beſchäftigt. Im Abſchnitt Liu⸗ hang—Lotien erfolgten chineſiſche Gegenan⸗ Auf e gegen die neuen japaniſchen Stellungen. uf beiden Seiten der Eiſenbahn Schanghai— Wuſung bauen die Chineſen ſtarke Verteidi⸗ gungsſtellungen aus, die ſich in weſtlicher Rich⸗ kung auf eine Länge von faſt 20 Klm. erſtrecken. Wieder zwei japaniſche Luftangriffe auf Nanking Nanking, 6. Okt. Nachdem das Regenwetter und der tiefver⸗ hängte Himmel der letzten Wochen wieder von Sonnenſchein abgelöſt worden iſt, fanden am Mittwoch um 10 Uhr und um 15.30 Uhr Orts⸗ zeit erneut japaniſche Luftangriffe auf Nanking ſtatt, die den geſamten Verkehr der chineſiſchen Hauptſtadt jedesmal auf zwei Stunden völlig lahmlegten. Das chineſiſche Ab⸗ wehrfeuer zwang die angreifenden japaniſchen Flugzeuge in großer Höhe zu fliegen. Die japa⸗ niſchen Flieger gingen bei ihrem Angriff äußerſt vorſichtig vor. Keine einzige Bombe wurde innerhalb der Stadtmauer abgeworfen. Dagegen wurden am Vormittag zahlreiche Bomben über dem Militärflugplatz bei Tſchuyung, 30 km öſt⸗ lich von Nanking, abgeworfen, während nach⸗ mittags der Flugplatz außerhalb des Nankinger Südforts bombardiert wurde. Proleſt gegen chineſiſche Maßnahme Einſpruch gegen die Sprengung der Hafen⸗ anlagen von Tſchifu Schanghai, 6. Okt. Das Konſularkorps und die US A.⸗Marine⸗ ſtelle von Tſchifu(Chefoo) in der Provinz Schantung erhoben Proteſt gegen die von chine⸗ eden Militärs angekündigte Sprengung er Hafenanlagen, wodurch eine Lan⸗ dung ſapaniſcher Truppenabteilungen verhin⸗ dert werden ſoll. Der Proteſt ſcheint jedoch erfolglos ge⸗ blieben zu ſein, denn fünf amerikaniſche Kriegs⸗ ſchiffe und mehrere engliſche Handelsdampfer verlegten auf Grund einer neuerlichen Auffor⸗ derung der chineſiſchen Kommandoſtellen ihren Ankerplatz nach der Außenreede. Tumulkſzenen im iriſchen Parlament Arbeitsloſe demonſtrieren Dublin, 6. Oktober Bei der Wiedereröffnung des iriſchen Parla⸗ ments(Dail) kam es unter den Abgeordneten zu erregten Szenen, in deren Verlauf vier Perſonen, die die Sitzung durch laute Zu⸗ rufe zu unterbrechen ſuchten, von den Aufſehern mit Gewalt aus dem Hauſe entfernt werden mußten. Eine Straßendemonſtration Arbeits- loſer konnte nur mit Hilfe eines Polizeiaufge⸗ botes daran gehindert werden, vor dem Parla⸗ mentsgebäiude aufzumarſchieren. Waſhington, 7. Oktober. Eine amtliche Mitteilung des Staatsdeparte⸗ ments enthüllte am Mittwochabend die erſtaun⸗ liche Tatſache, daß Sowjetrußland im Sep⸗ tember in den Vereinigten Staaten Waffen, Munition und Kriegsmaterialien im Werte von über zehn Millionen Dollar gekauft hat. Seit der Annahme des Ge⸗ ſetzes, das derartige Käufe genehmigungspflich⸗ tig macht, iſt dies der größte Waffenkauf, den jemals eine einzelne Nation in Amerika durch⸗ führte. Engliſche Kabinellsſitzung Die Regierung gegen den Labour⸗Party⸗Antrag London, 6. Oktober. Das Kabinett trat heute zum erſten Male, ſeitdem es Ende Juli in die Ferien gegangen war, zu ſeiner üblichen Mittwoch⸗Sitzung zu⸗ ſammen. Außenminiſter Eden, der das Wo⸗ chenende beim König verbracht hatte, war zu der Sitzung nach London zurückgekehrt. Er hatte mit dem König eine Reihe von außenpolitiſchen Fra⸗ gen beſprochen Der wichtigſte Punkt, der in der Sitzung des Kabinetts zur Ausſprache ſteht, iſt die Frage, ob dem Antrag der Labour⸗Party. das Parlament früher als beabſichtigt. zu⸗ ſammenzurufen, ſtattgegeben werden ſoll. Die allgemeine Stimmung im Kabinett iſt, wie ver⸗ lautet, gegen eine frühere Parlamentseinbe⸗ rufung. Eden berichtete über die außenpolitiſche Lage, beſonders auch über die bisherigen Ergeb⸗ niſſe der engliſch⸗franzöſiſchen Spanien⸗Note an Italien. Weiter wurde in der Kabinetts⸗ Eine vernünflige franzöſiſche Jlimme Elwas guter Wille gegenüber der deulſchen Kolonjalforderung Paris, 6. Oktober. Der bekannte Feuilletoniſt und Publiziſt des Pariſer„Oeuvre“, George de la Fou⸗ chardié re, befaßt ſich mit der Rede des Füh⸗ rers auf dem Bückeberg und geht in dieſem Zu⸗ ſammenhang vor allem auf die Kolonialfrage ein. Er würdigt die Verſorgungsſchwierigkeiten, vor die das deutſche Volk infolge des allzu knap⸗ pen Lebensraumes geſtellt iſt, und ſchreibt dann unter anderem: „Die Deutſchen ſind Koloniſatoren, und das mehr als wir. Es gibt Platz in Afrika, ſehr viel Platz.“ Deutſchland werde dort das ex⸗ langen, was ihm fehle, und das deutſche Volk werde dort ein fruchtbrin gendes Be⸗ tätigungsfeld finden. Der Verfaſſer erinnert weiter an die Er⸗ oberung Abeſſiniens durch Italien und richtet den dringenden Appell an die europäi⸗ ſchen Mächte, gegenüber den kolonialen Beſtre⸗ bungen Deutſchlands doch endlich etwas gu⸗ ten Willen zu zeigen, um eine ähnliche Wiederholung zu verhindern. General Milch am Grabe des Uubekannken Foldalen in Paris Während ſeines Aufenthaltes in der franzöſiſchen Hauptſtadt legte General der Flieger Milch am Grabe des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. (Schirner, Zander⸗K.) * Amerila liefert Sowjelrußland Für 10 Millionen Waffen und Kriegsmalerial gekauft ſitzung die Thronrede beſprochen, mit der die neue Parlamentsſeſſion am 26. Oktober eröff⸗ net werden wird. „Die Kabinettsſitzung dauerte nahezu zwei Stunden. Dem Antrag des Oppoſitionsführers Attlee auf frühere Einberufung des Parla⸗ ments wurde nicht ſtattgegeben. Um der Oppoſition entgegenzukommen wurde ledig⸗ lich vereinbart, bereits am erſten Tage des Wiederbeginns des Parlaments eine außenpoli⸗ tiſche Ausſprache anzuſetzen. Darauf wird ſich das Parlament dann wieder vertagen. Jowjelſpanien im Fieber der bolſchewiſtiſchen Cliquenkämpfe Caballero will wieder an die Macht. Salamanca. 6. Oktober. Nach hier vorliegenden Meldungen wird in Valencia die Spannung zwiſchen der Largo Caballero⸗Gruppe und den anderen bolſchewi⸗ ſtiſchen Machthabern täglich ſchärfer und bil⸗ det ſich immer mehr zum Mittelvunkt in ner⸗ politiſcher Cliquenkämpfe heraus. Largo Caballero hat, wie aus aut unterrichte⸗ ter Quelle verlautet, von dem arößten Teil der anarcho⸗ ſyndikaliſtiſchen Organiſationen der CNT. und von mehreren anderen geſchloſſenen bolſchewiſtiſchen Gruppen das feſte Verſprechen auf Unterſtützung erhalten. Man erwartet, daß Largo Caballero einen„Aufruf an die Bevölkerung“ erlaſſen wird. ſobald er ſich über den Umfang ſeiner Anhängerſchaft bei den einzelnen bolſchewiſtiſchen Gruppen im klaren iſt. In einem Vorſtoß der von ihm ge⸗ führten Oppoſition gegen die im Augenblick am Ruder befindlichen Häuptlinge, rechnet man mit dem Verſuch Caballeros. ſich ſelbſt mit ſeiner Clique wieder in den Beſitz der Macht zu bringen. Bolſchewiſtenhäuptling Aguirre im Flugzeug Haile Selaſſies. San Sebaſtian. 6. Oktober. Nach einer hier eingegangenen Meldung traf der Oberhäuptlina des früheren baskiſchen Bolſchewiſtenausſchuſſes. Aguirre. am Mitt⸗ woch auf dem Flugplatz von Valencia ein. Eine kurioſe Einzelheit von ſymboliſcher Be⸗ deutung iſt die Tatſache, daß Aauirre in dem Flugzeug Haile Selaſſies. das von deſ⸗ ſen„Leibpiloten“ geſteuert wurde. in Valen⸗ cia ankam. Haile Selaſſie verkaufte ſeine Flugmaſchine, die lange Zeit auf dem franzö⸗ ſiſchen Flugplatz Parme bei Biarritz geſtan⸗ den hatte, an den ſeinerzeit nach Frankreich ge⸗ flüchteten baskiſchen Bolſchewiſtenausſchuß. Jukunftsmuſik der Labour Parly Pläne für die„Demokratiſierung“ der britiſchen Wehrmacht. London. 6. Oktober. Die Senſation aus der heutigen Sitzung der Labourkonferenz in Bournemouth war die Wahl der beiden Einheitsfrontagitatoren Sir Stafford Cripps und Prof. Laski in den Vollzugsausſchuß der Partei. Dieſer Beſchluß erſcheint umſo erſtaunlicher. als dieſe beiden „Einheitsfrontler“ am Dienstag von der Par⸗ teiexekutive wegen ihrer beabſichtiaten Ver⸗ brüderung mit den Kommuniſten außerordent⸗ lich ſtark angegriffen worden waren. Die Tar⸗ ſache, daß ſie jetzt in die Parteileitung ge⸗ wählt worden ſind. wird auf ihre Verſicherung zurückgeführt, daß ſie ihren Feldzug für eine Einheitsfront mit den Bolſchewiſten end⸗ gültia aufgeben wollen.— Die Konfe⸗ ferenz beſchäftigte ſich weiter mit dem ſogen. kurzfriſtigen Programm der Labour Party, das die Verſtaatlichuna der Bank von England der Kohleninduſtrie und der Kraftwerke und ähnliche Ziele vorſieht. Das Programm, das innerhalb der erſten fünf Jahre einer Labourreaierung durch- geführt werden ſoll. wurde einſtimmia ange- nommen. Lord Strabolai erklärte es ſei aus⸗ ſchlaggebend daß die Partei nach ihrer Macht- erareifung die Unterſtützung der militäriſchen Streitkräfte erhalte, man müſſe daher vollſtän⸗ dige Pläne für die„Demokratiſierung der britiſchen Wehrmacht“ ausarbeiten. Panifſtimmung 6 um den Franc Spekuliert die franzöſiſche Regierung à la baiſſe? Der franzöſiſche Ministerrat, der am Sams- tag vormittag auf Schloß Rambouillet, dem Sommerſitz des Präſidenten der Republik, ſtattfand, bat die Miniſtertriſis zunächſt noch einmal vertagt, übrigens offenbar nur für kurze Zeit. Er hat aber nicht vermocht, auch die ran c⸗Kriſis in der ſchließlich alle poli⸗ tiſchen Schwierigkeiten Frankreichs ihren ſicht⸗ baren Niederſchlag finden, zu vertagen. Der Franc bat an den internationalen Börſen eunſeen neuen kataſtrophalen Kurs- rückgang erfahren. Nachdem das Pfund in London beiſpielsweife am Freitag früh in einem Verhältnis zum Frane mit 144 4j er⸗ offnete, ſtand es am Schluſſe des Börſentages auf 151 und engliſche Zeitungen alauben, daß in den nächſten 175 zu erwarten iſt. Man rechnet mit einer Schließung der Pariſer Börſe. Das Kursniveau iſt ſo niedrig, wie es ſeit Jahren nicht war. In Rambouillet ſind eine Reihe von Be⸗ ſchlüſſen gefaßt und Erklärungen abgegeben worden, mit denen man beruhigend auf die ſchon beinahe den Charakter einer Pa⸗ nik annehmende Stimmung wirken wollte. Vor allem hat die franzöſiſche Regierung die unbedingte Ablehnung jeder Wäh⸗ runaskontrolle, d. h. jeder Deviſen⸗ zwangswirtſchaft, verkündet und ſich noch ein⸗ mal zu dem Währungsabkommen mit Eng⸗ land und den Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika vom September 1936 bekannt. Gleichzeitig iſt zum Ausdruck gebracht worden. die Kurs⸗ ſtützung würde allein dem dafür ſeinerzeit er⸗ richteten Währungsausgleichsfonds überlaſſen bleiben. Es ſei aber nicht beabſichtigt, die gewaltigen Goldreſerven der Bank von Frank⸗ reich, die zweitſtärkſten der Welt. für dieſen zweck einzuſetzen. Frankreich hütet dieſen Goldſchatz eifrig als letzte Reſerve für den Kriegsfall. Dieſe Ankündigung, die als Parole des Feſthaltens an der Währungs⸗ freiheit gelten ſollte, hat aber die Baiſſeſpeku⸗ lation zu neuen Taten ermutiat. Man weiß in Paris und an den Börſen der Hauptplätze der Welt nur zu aut, daß der Währungsaus⸗ gleichsfonds faſt erſchöpft iſt. Die Interven⸗ tion, die ſich ausdrücklich auf ſeine Mittel be⸗ ſchränken will, kann dem Anſturm derer, die auf ein Abgleiten des Franc⸗Kurſes ſpekulie⸗ ren, nicht ſtandhalten. Am Freitag zeigte ſich obendrein, daß in dem Augenblick, in dem der Währunagsausgleichsfonds ſeine Stützungs⸗ käufe einſtellte, ſofort ein Kursſturz um fünf Punkte erfolgte. Man fragt ſich alſo. was die Regierung beabſichtigt hat, als ſie eine Er⸗ klärung abgab, die nur bedeuten konnte, daß eine wirkliche Stützungsaktion für den Frane nicht beabſichtigt ſei. Eindruck gemacht hätte eine Androhung der Einſetzung der Goldbe⸗ ſtände der Bank von Frankreich. Sie wurde ausdrücklich abgelehnt. Alſo kann man nur vermuten, daß der Regierung der Kursdruck erwünſcht iſt, daß ſie den Franc noch eine Weile lang dem freien Spiel der Börſenkräfte überlaſſen will, um auf dieſe Weife eine Ab⸗ wertung zu erzielen, ohne daß ſie ſich ſelbſt mit dem Odium belaſten muß. nach der bereits zweimal vorgenommenen Devalvation nun von oben her noch eine dritte in die Wege zu leiten. Der größte Baiſſeſpekulant iſt die fran⸗ zöſiſche Regierung ſelbſt. Die Wirkung auf die Weltbörſen iſt kataſtropbal. Aus London wird ge⸗ meldet, daß die Goldkäufe zu Hortungszwecken einen bisher kaum gekannten Umfang ange⸗ nommen haben. Am Freitag beiſpielsweiſe ſind für anderthalb Millionen Pfund Sterling Gold gekauft worden, die nach Annahme der Börſen⸗ beobachter ſo gut wie ausſchließlich gehortet wurden. Wenn man die Beſchlüſſe des franzöſiſchen Miniſterrats, ſoweit ſie den wirtſchaftlichen Problemen gelten, durchlieſt, kommt man im⸗ mer wieder zu der Ueberzeugung, daß der Kern der Kriſis nicht begriffen wird. Es wird darin zwar auf das Anter⸗ ſuchungsergebnis des Ausſchuſſes für Produk⸗ tionsfragen verwieſen und der Arbeitsminiſter erhält den Auftrag, Verordnungen zur Be⸗ ſchleunigung des Produktionstempos, ſei es durch Rationaliſterung von Betrieben, ſei es durch entſprechende Anwendung lies Ab⸗ wandlung— des Geſetzes über die 40⸗Stunden⸗ Woche auszuarbeiten, aber das ſind ja vorläu⸗ jig noch keine Taten. Man klebt offenbar an der Hoffnung, von der Währungsſeite her der Dinge Herr zu werden. Damit vergleiche man den lapidaren Satz. den der Führer auf dem Bückeberg ſprach, als er— nicht als gute Ab⸗ ſicht, ſondern als Zuſammenfaſſung der Grund⸗ ſätze nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsvpolitik— erklärte, daß bei uns die Arbeit alles iſt. Er warf dabei einen Seitenblick auf an⸗ dere Länder“, in denen es nicht ſo iſt, und bei denen das Geld alles iſt.„Geld iſt garnichts, Produktion iſt alles!“ Wenn die deutſche Mark unter gewiß unendlich ſchwierigeren Verhält⸗ niſſen, als ſie für das reiche Frankreich beſtehen, eine ſtabile Währung geblieben iſt, ſo eben des⸗ halb. weil hinter der Mark die zur höchſten Leiſtungsfähigkeit geſteigerte deutſche Arbeit ſteht. Nach den Formeln der Währungstheoretiker, die die Währung eines Landes gewiſſermaßen als etwas außerhalb und über der Wirt⸗ ſchaft Stehendes anſehen, müßte der franzöſiſche Franc mit ſeiner weit über das normale Maß binausgebenden Golddeckung die ſtabilſte Wäh⸗ rung der Welt ſein. Er iſt es nicht, wie die mit wechſelnder Stärke nun ſchon ſeit über einem Jahre anhaltende Kriſis zeigt. Er iſt es des⸗ halb nicht, weil die Währung nicht der Beherrſcher der Wirtſchaft. ſon⸗ dern nur eine ibrer Funktionen iſt. Seitdem die Volksfront in Frankreich regiert. hat man ſich dauernd an der franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaft vergangen Es dämmert jetzt wohl die Erkenntnis daß es ein Unſinn war eine Beſ⸗ Tagen ein Kurs bis zu. eee eee Berlin, 6. Oktober. Am 6. Oktober 1987 trat der Beirat der Deutſchen Reichsbahn unter dem Vorſitz von Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller zu ſei⸗ ner vierten Sitzung zuſammen. Dem Beirat wurde eine Darſtellung über die finanzielle Lage eichsbahn gegeben. Dem weiterhin zu⸗ nehmenden Verkehr entſprechend ſind die Ein⸗ nahmen in den neun Monaten Januar bis September ds. Is. naten des Vorjahres um rund 10 p. H. geſtie⸗ gen. Gleichzeitig hat aber der Mehrverkehr an den Betrieb verſtärkte Anforderungen geſtellt und zu vermehrten Betriebsausgaben geführt. Ueber den Perſonalſtand, die Sicherung des Nachwuchſes, die Heimſtoffverſorgung, die lau⸗ fenden ener im Perſonen⸗, Gepäck⸗ und Güterverkehr, die Güterwagenſtellung und über die Abkommen mit Polen über den Oſt⸗ preußenverkehr wurde der Beirat eingehend un⸗ terrichtet. Erneute Junahme der Lehrlingsausbildung im Handwerk Berlin, 6. Oktober. Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks t auf Grund der Lehrlingsrolle, die die Handwerkskammern führen, die Zahl der Handwerkslehrlinge für Mitte 1937 feſtgeſtellt. Es waren am 30. Juni 617877, davon 559 292 Berlin, 6. Oktober. Der überaus ſtarke Zuſtrom von Teilnehmern zu den„Kraft durch Freude“⸗Reiſen und Wan⸗ derungen nimmt auch weiterhin un vermin⸗ dert zu. Nunmehr liegen die Ergebniſſe vom Jahre 1937 bis zum 15. September vor. Ins⸗ geſamt nahmen an 67 000 KdfßF.⸗Reiſen und Wanderungen rund acht Milli o nen Volksgenoſſen teil. die ihren Urlaub auf längeren Reiſen verbrachten oder Kurzfahrten im eigenen Gau und in die Nachbargaue unter⸗ nahmen. Bis zum heutigen Tage iſt dieſe Zahl von acht Millionen ſchon längſt überſchritten. Beſonderer Beliebtheit erfreuten ſich auch die Hochſeefahrten' nach Norwegen, an den bis zum 15. September 125 000 Urlauber teilnahmen. Da die KdfF.⸗Hochſeefahrten nicht, wie in den vergangenen Jahren, mit Sommer⸗ ende abſchließen, ſondern erſtmalig den ganzen Winter über durchgeführt werden. iſt damit zu rechnen, daß ein Jahresergebnis zuſtande kom⸗ men wird. wie es bisher noch nicht erreicht wurde. Im Denſte für das Pow. Berlin, 6. Oktober Auf Veranlaſſung von Intendant Götz Otto Stoffregen wird der Deutſchlandſender auch während der Dauer des WSH W̃ 1937/8 ſeine bekannten Wunſchkonzerte durchführen. Die Reihe dieſer Sendungen beginnt am Sonntag, den 24. Oktober, um 17 Uhr, mit einer fünfſtündigen Veranſtaltung, in der wieder mehrere bekannte Orcheſter und Kapellen ſowie eine Reihe namhafter Soliſten unter der Ge⸗ ſamtleitung von Heinz Gödecke mitwirken wer⸗ Ueber zehn prozent mehr Einnahmen Veifere günflige Enkwicklung bei der deulſchen Reichs bahn der Deutſchen. gegenüber den gleichen Mo⸗ 8 Millionen fuhren mil Kraft durch Freude“ Angeheurer Juwachs männliche und 58 585 weibliche. n Die ſtarke Steigerung der handwerklichen Lehrlingsaus⸗ bildung ſieht man aus folgendem Zahlen⸗ veraleicht: Ende 1933 419000 Handwerkslehrlinge Mitte 1936 577 000 Handwerkslehrlinge Ende 1936 588 000 Handwerkslehrlinge Mitte 1937 618 000 Handwerkslehrlinge Zunahme ſeit 1933 198 000= 32 v. H. 618 000 Lehrlinge im Handwerk Mitte 1937: Das iſt um 50 000 mehr als die Zahl der Lehr⸗ linge, die Induſtrie und Handwerk zuſammen 1933 hatten(564 000). Die Zunahme der Handwerkslehrlinge würde noch ſtärker in Er⸗ ſcheinung treten. wenn nicht inzwiſchen die Buchdrucker und Edelſteinſchleifer aus der Handwerksorganiſation ausgealiedert und in die Induſtrieorganiſatiyn übergeführt worden wären. Im Sinne des Vierjahresplanes hat das Handwerk die Zahl der Lehrlinge beſon⸗ ders ſtark in den Bauhandwerken. den Bau⸗ nebengewerben und den metallverarbeitenden Handwerken geſteigert, und es trägt damit zur Beſeitigaung des dringendſten Facharbeiter⸗ mangels bei Am 22. Oktober wird der finniſche Außen⸗ miniſter Dr. Holſti zu einem kurzen Aufenthalt nach Berlin kommen. Am Tage nach ſeinem Eintreffen wird er dem Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherrn von Neurath einen Beſuch abſtatten. in dieſem Jahre denen unter Berückſichtigung der eingegangenen Sammelſpenden etwa 445 000 Hörerwünſche er⸗ füllt wurden, konnte der Deutſchlandſender dem Winterhilfswerk mehr als 127 000 RM. über⸗ weiſen, wobei man bedenken muß, daß ſich die⸗ ſer Betrag zum überwiegenden Teil aus klein⸗ ſten Spenden zuſammenſetzt. Noch wertvoller aber iſt wohl die hierbei durch den Deutſchland⸗ ſender geleiſtete ideelle Hilfe, denn die Wunſch⸗ konzerte haben weitgehend dazu beigetragen, den Gedanken des WSW. nicht nur in Deutſch⸗ land ſelbſt, ſondern darüber hinaus auch im Ausland volkstümlich zu machen. Drei Schulſchiſfe gehen in zee Halbjährige Ausbildungsreiſen Berlin, k. Oktober. Am 11. Oktober laufen die Schulſchiffe Kreu⸗ zer„Emden“, Linienſchiff„Schleſien“ und Linienſchiff„Schleswig ⸗Holſtein“ zu ihren halbjährigen Auslands⸗Ausbildungsreiſen aus. Der Reiſeweg der Länder berübren: Kreuzer„Emden“: Italien. Griechenland. Britiſch⸗Indien, Niederländiſch⸗Indien, Britiſch⸗ Indien. Italieniſch⸗Eritrea. Griechenland. Ita⸗ lieniſch⸗Tripolitanien. g Linienſchiff„Schleſien“: Kanaren(Spaniſch). Kap Verden(Portugieſiſch). Braſilien. Argen⸗ tinien. Chile. Panama. Dominica, Azoren (Portugieſiſch). Linienſchiff„Schleswig⸗Holſtein“: Kana ren (Spaniſch). Kap Verden(Portugieſiſch), Weſt⸗ afrika⸗Goldküſte(Britiſch), Weſtafrika⸗Nigeria (Britiſch). Weſtafrika(Portugieſiſch). Südafri⸗ kaniſche Union. Oſtafrika(Portugieſiſch). Sey⸗ chellen(Britiſch), Arabien(Britiſch), Italien, Schulſchiffe wird folgende den. Durch die bisherign Wunſchkonzerte, in Berlin, 6. Oktober. 85 einem Aufſatz„Die Weſtmark in der Reichsplanung“ befaßt ſich Dipl.-Ing. Heinrich Dörr von der Reichsſtelle für Raumordnung im Auguſtheft der Zeitſchrift„Deutſche Weſt⸗ mark“ mit der raumplanlichen Geſtaltung des Rheinlandes und führt aus, daß das deutſche Volk infolge der Raumnot und deren verhäng⸗ nisvollen volkswirtſchaftlichen und volkspoliti⸗ ſchen Folgen einer Raumordnung und Raum⸗ bedarf. Die Formung des deutſchen aumes zu einer harmoniſchen Kulturlandſchaft iſt die endgültige Erfüllung der Raumordnung. die das deutſche Volk in ſeinem Lebensraum verankern und dieſen zur wahren Heimat geſtal⸗ ten will. Räumliche Unordnung und mangelnde Verbindung des Volkes mit dem Boden muß immer zur völkiſchen Entartung führen. Bei der Durchführung der umfaſſenden raum⸗ ordnenden Aufgaben muß das Dritte Reich ſeine beſondere Aufgabe der Ausgeſtaltun g der deutſchen Grenzgebiete zuwenden, die als vollwertige Nachbarräume den wirt⸗ ſchaftlichen Austauſch und die ge⸗ ſellſchaftliche Verbindung mit den an⸗ grenzenden Nationen ſicherſtellen. Unter den deutſchen Grenzlandſchaften nehmen die Rhein⸗ lande eine beſondere Stellung ein. Ihre For⸗ mung zu einem organiſchen Glied des Deutſchen Reiches und die Beachtung und Ausprägung ihrer internationglen Funktionen ſind nicht als eine Einzelaufgabe, ſondern nur im Rahmen der Produktionsleiſtung zu erwarten, wie ſie mit der Einführung der 40⸗Stunden⸗Woche durch Blum erfolgte. In den Beſchlüſſen von Rambouillet wird ein ſchüchterner Verſuch un⸗ ternommen, die Möglichkeit einer Abänderung dieſes unglückſeligen Experiments in Erwägung zu ziehen. Man ſpricht von einer 45⸗Stunden⸗ Woche. Die ſozjaliſtiſchen Miniſter ſollen nicht ſerung der Wirtſchaft von einer Herabſetzung mehr unbedingt ablehnend ſein. Aber die all⸗ Reichsplanung in der Weſtmark Beſondere Aufgabe iſt die Ausgeſtalkung der deulſchen Grenzgebiele moniſch ausgerüf grenzpolitiſchen Verpflichtungen zu einem wich ⸗ tigen Durchgangs land des Frem⸗ .— ob es Chautemps überhaupt gelingen kann, mit England. einer allgemeinen übergeordneten Reichsplanung zu löſen. Dabei iſt zu beachten, daß der Nie ⸗ derrhein als ſtärkſte Induſtrieprovinz des Reiches außergewöhnliche räumliche Schwierig⸗ keiten bietet. Für das landwirtſchaftliche Er⸗ zeugungsprogramm in den Rheinlanden müſſen Garten bauzonen und Gebiete Lland⸗ bezw. forſtwirtſchaftlicher Nutzung feſtgelegt und in ihrer Leiſtung geſteigert wer⸗ den. Es gilt, die rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſche Städtegruppe zu entwirren und die einzelnen Großſtädte zu ſanieren. Da⸗ bei iſt allerdings die ſinnloſe Art der Stadt⸗ erweiterung durch Stadtrandſiedkun⸗ gen zu verlaſſen und zur Schöpfung har⸗ ſteter, ſelbſtändiger Traban⸗ tenſtädte zu ſchreiten. „Die beſondere Lage der Rheinlande erfordert eine ſinn volle Verkehrsplanung. Dörr ſchlägt dabei die Planung von Autotouri⸗ Fa ehe vor, um die Rheinlande gemäß ihren denverkehrs von den weſtlichen Ländern nach Südeuropa auszubauen. Neben dieſer wirtſchaftbetonten Ausnutzung ſtehen die kul⸗ turellen Funktionen der Land⸗ chaf t. Durch neuen ſtädtebaulichen und Iand⸗ ſchaftsgeſtaltenden Willen werden die Weſtmär⸗ ker die Periode der Ueberinduſtrialiſierung über⸗ winden und Sorge tragen, daß die Rheinlande zu einer der wichtigſten Erholun gsland⸗ ſchaften des Reiches ausgebaut werden. mächtigen Gewerkſchaftsbonzen fürchten die Re⸗ aktion aus Arbeiterkreiſen und ſträuben ſich noch. Ihr Eiafluß in der Volksfront iſt nach wie vor groß Man wird alſo fragen dürfen, ſeinem jetzigen Kabinett das Zuſammenbrechen der franzöſiſchen Wirtſchaft aufzuhalten. Die Aufgabe lautet ja nicht: Francſtützung, ſondern Die Einlopfſonnlage und die Reichsſtraßenſammlungen Berlin, 6. Oktober Das neue, vom Führer ſoeben eröffnete Win⸗ terhilfswerk des deutſchen Volkes wird die Mit⸗ tel zur Anterſtützung bedürftiger Volksgenoſ⸗ ſen außer durch die Pfundſpende, die Spende für die Türplakette, die Kleiderſammlung und ſonſtige Veranſtaltungen in der wieder durch Eintopfſonntage und Reichs⸗ ſtraßenſammlungen aufbringen, d. h. alſo durch die tätige Hilfsbereitſchaft aller Deutſchen. Eintopfſonntage ſind der kommende Sonntag, ferner der 14. November, der 12. Dezember, der Von den ſechs Reichsſtraßenſammlungen fin⸗ det die erſte am 16. und 17. des laufenden Mo⸗ nats ſtatt. Die ehrenamtlich tätigen Samm⸗ ler— in dieſem Monat ſind es die Angehörigen der Deutſchen Arbeitsfront werden dem Spender fünf verſchiedene Buchzeichen mit dem Bildnis des Führers zur Auswahl anbieten. Am 6. und 7. November ſammeln SA., z und NS gegen Abgabe von Edelſteinabzeichen auf Elektron, von denen zwölf verſchiedene usführungen vorhanden ſein werden. g Zum Tag der nationalen Solidarität, an dem ſich die führenden Männer aus Partei und Staat mit der Sammelbüchſe in den Dienſt des Heben Hilfswerkes ſtellen werden, iſt der 4. ezember, ein Samstag, beſtimmt worden. Die dritte Reichsſtraßenſammlung wird ſich über drei Tage, den 17. und 18. Dezember und den anſchließenden Goldenen Sonntag erſtrecken. Hitler⸗Jugend und BDM. werden hübſche höl⸗ zerne Abzeichen in ſieben verſchiedenen Arten anbieten. 2 Is Tag der. Weihnachtsfeiern die Betreuten iſt der Tag vor Heiligabend in Ausſicht genommen. a Der Monat Januar bleibt diesmal allein den Gauſtraßenſammlungen vorbehalten, ſo daß die Ueberſchneidung von Reichs⸗ und Gau⸗ ſch leben einen lung; wie ſie im vorigen Jahr ver⸗ 5 unzweckmäßigerweiſe eintrat, ver⸗ ieden iſt. Die vierte Reichsſtraßenſammlung fällt auf den 5. und 6. Februar. Auch für ſie halten ſich wieder SA., ß und NS. bereit. Der Spender kann unter zehn verſchiedenen Webe⸗ abzeichen auswählen. Die beiden letzten Straßenſammlungen fin⸗ den im März ſtatt, und zwar für die 2 75 am 5. und 6. und die ſechſte am 28. und 27. März. Für die eine ſtellen ſich— zum dritten Male— Männer der SA., der und des NSS K. zur Verfügung, für die andere noch⸗ mals die DAF. Der Spender wird mit Por⸗ zellan⸗ bzw. Kunſtharz⸗Abzeichen, die es in zehn verſchiedenen Muſtern geben wird, bedacht. Die Einkopfgerichte für die Gaſtfläften Berlin, 6. Oktober Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbecgungsgewerbe teilt ſeinen n Mis⸗ gliedern mit, daß für den erſten Eintopſſonntag am 10. Oktober folgende Eintopfgerichte für die Gaſtſtätten vorgeſchrieben ſin: 1885 1. Fiſcheintopf nach eigener Wahl. 2. daabnenſuppe mit Wurſt oder Fleiſchein⸗ age. g 3. Gemüſetopf vegetariſch. 4. Hammelfleiſch mit Wirſingkohl. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt nur für Gaſtſtätten. Fkurm im Paſſerglas Lärmende Aufregung unter den Warſchauer Juden. Warſchau, 6. Oktober „Die Zuweiſung beſonderer Plätze für die fü⸗ diſchen Studenten ſämtlicher Warſchauer Hoch⸗ ſchulen. die bekanntlich von den Rektoren ange⸗ ordnet worden iſt, hat einen„Sturm der Ent⸗ rüſtung“ unter den Juden bervorgerufen. Die jüdiſchen Studenten haben Proteſtent⸗ ſchließungen gefaßt, und die jüdiſchen Seimab⸗ geordneten und Senatoren beabſichtigen. im Kultusminiſterium gegen die Anordnung der Senatoren Einſpruch zu erheben. Wie die regierungsfreundliche Abendpreſſe meldet, hatten jüdiſche Abordnungen, die Mitt⸗ woch bei den Rektoren der Warſchauer Univer⸗ ſitäten und der Technischen Hochſchule vor⸗ ſprachen, keinen Erfolg. 8 der Mörder des engliſchen Diſtriktskommiſſars Moskau auch hier der Drahtzieher? Damaskus, 6. Oktober Zuverläſſigen Nachrichten zufolge ſtammt der Mörder des hritiſchen Diſtriktskommiſſars in Nazareth,. Andrews, deſſen Ermordung die Auf⸗ löſung des arabiſchen Hochkomitees, die Ah⸗ ſetzung des Großmuftis die Verbannung der Araberführer und andere ſcharfe Maßnahmen zur Folge halte, gar nicht, wie bisher per⸗ mutet wurde, aus Araberkreiſen. Viel⸗ mehr handele es ſich um einen kürzlich aus Amerika nach Syrien gekommenen armeni⸗ ſchen Kommuniſten, der ſich vor Arabern hochtrabend„armeniſcher Wolf“ oder„armeni⸗ ſcher Löwe“ titulierte und direkte Beziehungen zu Moskau habe. Seine feige Mordtat, die er in arabiſcher Kleidung mit fünf Komplizen ver⸗ übte, habe nur der Zerſtörung der engliſch⸗ arabiſchen Beziehungen gegolten, die Moskau um jeden Preis trüben wolle. Im chemiſchen Verſuchszimmer des Czegedi⸗ ner Realgymnaſiums hat ſich heute während des Unterrichts ein ſchwerer Unfall ereignet. Der Chemieprofeſſor des Gymnafiums führte den Schülern praktiſche Ver ſuche zur Her⸗ ſtellung von Chlorgas vor, als plötzlich aus bis⸗ her unbekannten Gründen der Chlorgasbehälter explodierte und das Klaſſenzimmer mit gifti⸗ gen Gaſen füllte. Unter den Schülern brach eine Panik aus. Sechs Schüler und der Chemie⸗ profeſſor erlitten ſchwere Chlorgasvergiftungen Produktionsſteigerung. und mußten in bewußtloſem Zuſtand ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Hauptſache 9. Januar, der 13. Februar und der 13. März. — „ r fangt elſcht erden ſhiedeſe arität ga an de Putte n g fällt auf e halten ih eteit. der denen Nebe⸗ alungen fin, k die fünfte 8 und 5 zum dritten und des bete noch; ö mit Pot⸗ es in ein bedacht 11 b. Ollober Paſttätten⸗ einen Ri opſſonnteg fi fine Ileiſchein⸗ irſchauer Okiober ür die jü⸗ guet Hoch⸗ oren ante⸗ n det Eft⸗ fen. Proleten⸗ U Seinab⸗ tigen, im rung der lbendoreſee die Nitt⸗ 1 Univer⸗ gule vor⸗ I rr. bet unt der lues l ö auf karpathendeutſchem Boden mit 2 Ein gewandter Schwimmer „Gleiche unler Gleichen“ Konrad Henlein auf der Zehnjahresfeier der Karpathendeutſchen Partei Preßburg, 6. Oktober In den Sälen der Städtiſchen Redoute fand am Mittwoch die Feier des zehnjährigen Be⸗ 5 der Karpathendeutſchen Partei ſtatt, zu der auch Konrad Henlein erſchienen war. Die Teilnahme der deutſchen Bevölkerung an der Veranſtaltung war überaus groß. Nach der Begrüßung ſprach zunächſt Senator Keil über den politiſchen—85 des Karpathen⸗ deutſchtums ſeit der Gründung der tſchechoflowa⸗ kiſchen Republik bis zur Gründung der Kar⸗ pathendeutſchen Partei. Dabei würdigte er vor allem das volksbewußte Streben der Jugend. Ueber die Arbeit der Karpathendeutſchen Partei in den verfloſſenen zehn Jahren ſprach Abgeordneter Ingenieur Karmaſin. Den Höhepunkt der Feier bildete die Rede Konrad Henleins und die Weihe von 20 Fahnen der Karpathendeutſchen Partei. Kon⸗ rad Henlein führte unter ſtarkem Beifall u. a. folgendes aus: 0 „Die Einheit zwiſchen den Karpathen⸗ deutſchen und den Sudetendeut⸗ ſchen iſt eine lebendige Einheit. Sie iſt natur⸗ ewollt und geſund gewachſen. Das Band, as ſich um die Kameraden von Aſch bis in die Wälder Karpathenrußlands ſchlingt, umſchließt eine Volksgruppe, welche nicht verſtandesmäßige Erwägungen und taktiſche Ueberlegungen zu⸗ ſammengefügt hat. Den harten Kampf, den Sie noch heute um die Erhaltung Ihres Volks⸗ tums zu führen haben, den führen Sie für eine ſtolze und gewaltige Aufgabe im Dienſte des Geſamtdeutſchtums. Ihre Vorpoſtenſtellung bedeutet die Aufgabe, Brücke zu ſein zwiſchen den geſchloſſenen deutſchen Sprachgebieten. Wie ich es ſchon immer entſchieden abgelehnt habe, wenn das Sudetendeutſchtum der Irredenta und der unloyalen Haltung gegenüber dem Staat von unverantwortlicher Seite bezichtigt worden iſt, ſo wiederhole ich dieſe Mehrung g achdruck. Liegt nicht vielmehr gerade die Aufgabe der deutſchen Minderheit in den Karpathen⸗ ländern darin, durch ein gerechtes Zuſam⸗ menleben auf der Ebene„Gleiche un⸗ ter Gleichen“ mit den anderen Minder⸗ eiten des Staates, die Tatſache, daß unſer Staat ein Nationalitätenſtaat erſter Ord⸗ nung iſt, der Welt vor Augen zu führen, andererſeits aber auch durch die Art des Zuſammenlebens der Minderheiten unter⸗ einander den Beweis zu liefern, daß ein Nationalitätenſtaat nicht Inbegriff von Un⸗ ordnung und Anzufriedenheit zu ſein braucht! Wir haben die Aufgabe, den anderen Völkern 7 von Ihnen bewohnten Raumes Vorbild zu ein. Wenn die Karpathendeutſche Partei auch erſt ehn Jahre beſteht, ſo ſeid Euch doch deſſen ein⸗ gedenk, daß Sinn und Aufgabe Eures Daſeins durch Jahrhunderte gleich geblieben ſind, daß aber„die Meiſterung der Aufgabe heute noch größere und ſtärkere Menſchen verlangt als je zuvor.“ Während der Verſammlung hatte ſich vor dem Gebäude eine brüllende Menge von Kommu⸗ niſten verſammelt, die unter Schreien und To⸗ ben die Auslieferung Konrad Hen⸗ leins an ſie verlangten.(]) Die Po⸗ lizei griff ſofort ein und ſäuberte den Platz vor dem Verſammlungsort, ſo daß nach den bis⸗ her vorliegenden Meldungen Zuſammenſtöße vermieden werden konnten. Einige der ärgſten Schreier wurden verhaftet. Wie die Blätter in Damaskus melden, ſoll dort der Plan aufgetaucht ſein, einen neuen panarabiſchen Kongreß einzuberufen, der im Hinblick auf die letzten Vorfälle in Paläſtina die Haltung aller arabiſchen Länder gegenüber England feſtſtellen ſoll. Horſt Weſſel Ju ſeinem 30. Geburlskag- Dom Opfergang deulſcher Jugend Am 9. Oktober jährt ſich zum 30. Mal der Ge⸗ burtstag des deutſchen Freiheitskämpfers Horſt Weſſel, der am 23. Februar 1930 durch kommu⸗ niſtiſche Mörderhand den Tod fand. Er, deſſen Fahnenlied ſpäter Gemeingut des ganzen Volkes werden ſollte, er, der glühenden Herzens für die Befreiung Berlins aus marxiſtiſchen Banden ge⸗ kämpft hatte, ſollte das Neue Reich nicht mehr erleben. Horſt Weſſel war wohl ein Sohn der weſt⸗ fäliſchen Erde, trotzdem aber auch ein Berliner Kind, das die Millionenſtadt und ihre Menſchen nach dem Kriege wie kaum ein anderer kannte. In Bielefeld an den Ausläufern des Teuto⸗ burger Waldes wurde er am 9. Oktober 1907 als Sohn eines evangeliſchen Paſtors geboren. Aber die ganze Jugend in der Heimat zu ver⸗ leben, war ihm verſagt. Knapp zwei Jahre alt, folgte ſein Vater, der Pfarrer Dr. Ludwig Weſſel, einem Ruf nach Mülheim a. d. Ruhr und wenige Jahre darauf zog die Familie nach Berlin, wo der Vater eine Pfarrſtelle an der Nikolaikirche bekleidete. Der Vater aber war der alten Heimat innerlich noch ſo feſt verbun⸗ den, daß er es für ſelbſtverſtändlich hielt, all⸗ jährlich die Sommerferien im Weſertal zu ver⸗ bringen. Hier, auf urgermaniſchem Boden, war auch die Heimat der Ahnen Horſt Weſſels, der bisher ermittelte älteſte Vorfahre, Heinrich Ernſt Weſ⸗ ſel, verheiratete ſich um 1700 mit der Tochter eines Bäckermeiſters aus Langenſalza in Thü⸗ ringen und zog mit ihr nach Oedelsheim an der Weſer. Im 18. Jahrhundert lebten Mitglieder der Familie Weſſel in Kaſſel, Heiſebeck a. d. Weſer und in Nieder⸗Aula bei Hersfeld, wo Johann Konrad Weſſel Pfarrer war. Sein füngſter. zu Beginn des vorigen Jahrhunderts geborener Sohn, Johann Weſſel, war der erſte der Familie, der ins Schaumburger Weſertal überſiedelte. Sein jüngſter Sohn. Georg Max Ernſt Weſſel, war der Großvater Horſt Weſſels. Er war zunächſt bei der neuerbauten Eiſenbahn Hameln— Löhne tätig, übernahm dann eine Bahnhofswirtſchaft und baute ſich ein Haus in Heß⸗Oldendorf, in dem Horſts Vater geboren wurde. Das Schaumburger Weſerland war im 30jährigen und ſiebenjährigen Krieg oft der Schauplatz blutiger Kämpfe geweſen und dem kampfgeſtählten harten Bauerngeſchlecht, in deſſen Adern das Heldenlied der Vorfahren aus grauer Vorzeit weiter klang, entſtammte Horſt Weſſel. * Horſt Weſſel hatte alles Elend, jede Not und jede Demütigung der Nachtriegsgeneration er⸗ lebt. Urſprünglich hatte er ſich dem juriſtiſchen Studium zugewandt, aber ſeinen wachen Augen und ſeinem geſunden Gefühl für die Vorgänge rund herum genügte nicht mehr die Fortbildung des eigenen Schickſals. Das innere Bedürfnis zwang ihn, ſich der Politik zuzuwenden; als Korpsſtudent wurde er Mitglied eines der da⸗ mals beſtehenden nationalen Verbände, glie⸗ derte ſich dann in die Schwarze Reichswehr“ ein, bis ihn ſein Weg nach deren Auflöſung dem Nationalſozialismus entgegenführte. Im Kampf um Berlin, den der„Doktor“ damals mit ver⸗ biſſener Hartnäckigkeit führte, erkannte er, daß es am wichtigſten war, den Arbeiter, und zwar den Berliner Arbeiter, für den Nationalſozia⸗ lismus zu gewinnen. Daß er dieſes Ziel nie erreichen würde, wenn er ſich abſeits hielt, wußte er genau. Er mußte dem„bürgerlichen Leben“ den Rücken kehren, er mußte Arbeiter unter Arbeitern werden; er mußte ſeine Frei— zeit unter ihnen verbringen und unter ihnen und vor ihren Augen kämpfen. Die dunklen Gewalten der Kommune, die Berlin damals be⸗ herrſchten. haßten ihn, weil ſie ſeine Erfolge verſpürten, mit ohnmächtiger Wut, und in dem damaligen Liebknechthaus, der kommuniſtiſchen Hochburg am Bülowplatz, fällte die Feme auch das Todesurteil gegen Weſſel, das bei jeder Gibt es doch einen Tatzelwurm? Neue Beobachtungen Berchtesgadener Bergführer— Die immer wieder Berchtesgadener Bergführer haben vor kurzem im Naturſchutzgebiet des Königſees wiederum einen Tatzelwurm, auch Spring⸗ wurm, Bergſtutz oder Stollwurm genannt. beobachtet, obowhl deſſen Exiſtenz in Fach⸗ welt und Wiſſenſchaft noch heiß umſtritten iſt. Das Intereſſe an dieſem ſagenhaften Tier des Hochgebirges, mit dem ſich ſogar der Rund⸗ funk ſchon beſchäftigt hat, iſt in letzter Zeit in weiteſten Kreiſen wieder aufgelebt. da nach neuen, durchaus ernſt zu nehmenden Berichten mit einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit ſein Vor⸗ handenſein anzunehmen iſt. Der Bergſtutz wird als nur in entlegenen Hochgebirgstälern und heute nur mehr äußerſt ſelten vorkommendes Tier von etwa ſechzig Zen⸗ timetern Länge mit walzenförmigen, am hinte⸗ ren Ende abgeſtumpftem Körper, ſowie ganz kurzen, krummen Beinchen beſchrieben. Die Farbe ſpielt zwiſchen ſchmutzigweiß und dunkel⸗ grau. Der Kopf ſoll rund wie der einer Katze ſein. In zahlreichen Berichten über ein angeb⸗ liches Zuſammentreffen von Jägern oder Holz⸗ knechten mit dem Bergſtutzen aus dem vergange⸗ nen und gegenwärtigen Jahrhundert wird über⸗ einſtimmend der furchterregende und bösartige Blick der großen Augen hervorgehoben. In ver⸗ ſchiedenen Fällen ſoll das rätſelhafte Tier den ihm zufällig entgegentretenden Menſchen mit größter Angriffsluſt angeſprungen haben. Auch wurden ſchon mehrere Exemplare davon erlegt, doch gelangten dieſe als Vergſtutzen bezeichneten Tiere leider nie zu einwandfreier Feſtſtellung ihrer Art und Lebensweiſe in die Hände eines Wiſſenſchaftlers. Sowohl in der Schweiz, als auch Tirol und dem Berchtesgadener Land will man den Bergſtutzen angetroffen haben. In den Mitteilungen des D.⸗Oe.⸗Alpenver⸗ eins findet ſich ein Bericht von Dr. Max Onno, wonach in Spittal in Kärnten ein Exemplar des bisher gefangenen Exemplare entkommen Tatzelwurs lebend gefangen, jedoch wieder frei⸗ gelaſſen wurde. Die Stelle, an der man das unbekannte Tier geſehen hat, liegt knapp 300 Meter vom Sanatorium Marienheim in Rich⸗ tung gegen Spittal. Beim Abtragen einer ſchad⸗ haften, trockenen Stützmauer wurde es durch Arbeiter in einem großen Hohlraum in Geſell⸗ ſchaft von Schlangen vorgefunden. Die Leute nahmen das Tier und warfen es zuſammen mit den Schlangen in die Leiſer hinunter, die es mit bedeutender Geſchwindigkeit durchſchwamm. um dann am anderen Ufer bei einem Hollunder⸗ 3 zu landen und den Blicken zu entſchwin⸗ en. Ein Straßenwärter aus derſelben Gegend will im Juni 1921 an einem ſehr heißen Tage unterhalb der Straße gleichfalls ein derartiges Tier zu Geſicht bekommen haben. Er beſchreibt es genau ſo wie die eben genannten Maurer. An Umfang ſoll es einem ſtarken Männerarm gleichkommen. Das Gewicht ſchätzte der Stra⸗ ßenwärter auf 5 bis 7 Kilo. Auf dem Ausſterbeetat der Natur? Im Sommer 1934 wurde außerdem am Kreuzbergel in Klagenfurt ein derartiges Tier von einem Realſchüler gefangen und in einer Pappſchachtel mit nach Hauſe genommen. Seine Mutter beſchreibt das Tier genau ſo wie die beiden bei Spittal geſichteten, nur ſoll es dies⸗ mal eine graugrüne Farbe gehabt haben. Leider hat der junge Mann das Tier aus Mitleid, da es Junge hatte, an der Fangſtelle wieder in Freiheit geſetzt. Erſt vor wenigen Jahren hat eine große deutſche Zeitſchrift, deren Bildberichterſtatter in der Schweiz erſtmals einen Tatzelwurm photo— graphiert haben wollte, einen hohen Geldpreis für ſeine„Gefangennahme“ ausgeſchrieben und zu dieſem Zweck eine ganze Expedition ausge⸗ rüſtet. Obwohl ihr ein Erfolg nicht beſchieden war, kommt man dennoch zu dem Schluß, daß die benz des Tatzelwurms nicht ſo ohne wei⸗ teres von der Hand zu weiſen iſt, wenn es ſich eee, 8 ſich bietenden Gelegenheit ausgeführt werden ſollte. Es iſt lächerlich, zu glauben, daß Horſt Weſſel um die Gefahr nicht wußte, die ihn ſtän⸗ dig bedrohte. Ein anderer hätte ſich jetzt viel⸗ leicht zurückgezogen, Horſt Weſſel aber blieb auf ſeinem Poſten und lehnte jeden Ausweg ab. 4 Man weiß heute in allen Einzelheiten, wie das heimtückiſche Verbrechen an Horſt Weſſel ſich vollzog. Die Zimmervermieterin, bei der Weſſel wohnte, bahnte den Weg. Sie verließ eines Abends die Wohnung, nachdem ſie ſich vergewiſſert hatte, daß Weſſel zuhauſe blieb, ſchlich hinunter in die Kneipe und alarmierte das lauernde Geſindel. Zu mehreren gingen ſie die Treppe bis zum 4. Stock empor, betra⸗ ten durch die Küche der inzwiſchen zurückgekehr⸗ ten Zimmervermieterin die Wohnung, klopften an die Tür Weſſels, der glaubte, es ſei einer ſeiner Kameraden und— öffnete. Schüſſe und wilde Rufe; Weſſel ſelbſt iſt ſchwer getroffen zuſammengebrochen. Die Angreifer flüchten Hals über Kopf, wie es ihre Art iſt, die Treppe hinunter. Mehrere Wochen lag er im Kranken⸗ haus, das jetzt ſeinen Namen trägt. Nach einer leichten Beſſerung zeigte ſich. daß der Krank⸗ heitsprozeß unerbittlich weiter ging. Der zweite Halswirbel war verletzt. In der Nacht om 22. zum 23. Februar nahm den Freiheits⸗ kämpfer der Tod in ſeine Arme. Neben vielen Gedenkſteinen und Ehrenmä⸗ lern, die dem Andenken des deutſchen Freiheits⸗ kämpfers in deutſchen Gauen gewidmet ſind, hat die Heimatſtadt Bielefeld ihrem unvergeßlichen Sohn eine würdige Ehrung bereitet. Aus der Einwohnerſchaft ſelbſt ging der Gedanke hervor, Horſt Weſſel an beſonderer Stelle einen Denk- ſtein zu ſetzen. und zwar im Teutoburger Wald auf einer Bergkuppe, die dem Ebb⸗Berg gegen⸗ über liegt. Um einen mächtigen Findlingsblock von 350 Zentnern ſind kleinere Blöcke gruppiert. Im Sockel des Denkmals iſt eine Urkunde ein⸗ gelaſſen, die den Nachfahren kündet: „Dem Sänger und Helden der deutſchen Revolution 1919— 1933* Horſt Weſſel, geboren in Bielefeld am 9. Oktober 1907, von Kommuniſten ermordet, in Berlin am 23. Februar 1930. wurde dieſer Gedenk- ſtein errichtet— Heil Hitler!“ gie hören im Rundfunk.. Freitag, den 8. Oktober 1937 Deutſchlandſender 06 00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Fröh⸗ liche Morgenmuſik. 07.00 Nachrichten. 08.00-09.00 Sendepauſe. 09.00-09.40 Sperrzeit. 09.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volk an der Arbeit 10.30 Davis- pokal 10.45—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetter- bericht. 11.30—11.45 Sendepauſe. 11.45 Herbſtzeit— Hechtzeit. 12.00 Konzert. 12.55 Zeitzeichen. 13.00 Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nachrichten 14.00 Aller- lei— von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Börſen⸗ berichte, Programmhinweiſe. 15.15 Kinderliederſingen. 15.40 Alte Muſikinſtrumente erzählen. 16.00. Muſik am Nachmittag. 18.00 Pimpfe im Zoo. 19.00 Kern⸗ ſpruch, Wetter, Kurznachrichten. 19.10 Die Berliner Philharmoniker ſpielen. 21.00 Deutſchlandecho. 21.15 Der Tag klingt aus. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30—24.00 Muſik zu ſpäter Nacht. 0 Reichsſender Frankfurt 06.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 07.00 Nachrichten. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Herbſtliche Mu⸗ ſik. 09.30 Nachrichten. 09.45 Hausfrau hör' zu! 10.00 bis 11.15 Sendepauſe 11.15 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 11.30 Programmanſage, Wirtſchafts⸗ auch vielleicht nur um eine äußerſt ſeltene Abart einer bereits bekannten Tiergattung han⸗ delt. Jedenfalls iſt es höchſte Zeit für die Wiſ⸗ ſenſchaft, ein derartiges Tier, falls dies noch möglich iſt, in die Hand zu bekommen, da es erſichtlich auf dem Ausſterbeetat der Natur ſteht und bald wohl nur mehr in der Volksſage fort leben wird. „Grünberger Mouſſé“ Die älteſte deutſche Schaumweinkellerei— nicht am Rhein, ſondern in Schleſien In dem ſchleſiſchen Weinſtädtchen Grünberg ſind jetzt alle Hände am Wekt, um den reichen Segen an Wein in die Kelter zu bringen. Dort iſt ſeit weit mehr als 100 Jahren auch die älteſte deutſche Schaumweinkellerei anſäſſig(ge⸗ gründet 1826), aber ſie profitiert heute nicht von der Grünberger Weinernte, ſondern ver⸗ arbeitet beſonders ausgeſuchte Weine aus den weſtlichen und füdweſtlichen deutſchen Wein⸗ gauen. Der in Grünberg gewachſene Wein aber bleibt in den engeren Grenzen ſeiner Heimat, oder wird zu Weinbrand verarbeitet. Das war vor 110 Jahren anders. Damals wußte man nicht, wohin mit dem reichen Grün⸗ berger Ernteſegen. Um dieſen Schwierigkeiten entgegenzuarbeiten, fanden ſich Männer, die zum erſtenmal in Deutſchland den Verſuch un⸗ ternahmen, einen Wein nach der Art des fran⸗ zöſiſchen Champagners herzuſtellen, der zu jener Zeit auf dem Höhepunkt ſeines Ruhmes an⸗ gelangt war. Der Grünberger ergab auch ein ſehr annehmbares Schaumweinprodukt und ließ ſich bedeutend leichter abſetzen als der helle. nicht mouſſierende Wein. Die Schaumweinberei⸗ tung in Grünberg unterſcheidet ſich übrigens in nichts von der in den weſtlichen Weinbaugebie⸗ ten üblichen. Ein gutes rundes Jahr muß min⸗ deſtens vergehen, bis aus dem einfachen Wein der Schaumwein wird. Man verwendet dazu leichte, im Geſchmack nicht beſonders hervortre— tende Jungweine, die aber trotzdem von edlen Gewächſen ſtammen müſſen. Dieſe Weine unter⸗ einander in einem beſtimmten Verhältnis ge⸗ miſcht— was zur großen Kunſt»es Schaum⸗ weinlaboranten gehört— werden mit einer Zuckerlöſung verſetzt und bilden die Cuvées. Sie A ekdndtmachungen bier spar. reis gpdiensfelm-RHepnenneim Kreispropagandaleiter! Betr.: Tagung der Propagandaleiter u. Ortswarte am 10. 10. 1937. Am Sonntag, den 10. Okt. 1937, findet, wie bereits unter den parteiamtlichen Bekanntmachungen mitgeteilt, eine Tagung folgender Amtsleiter und Amtswalter ſtatt: Ortspropagandaleiter der NSDAP. Ortswarte der NSG.„Kd.“ Ortsreferenten des Deutſchen Volksbil⸗ dungswerk. Die Tagung findet ab 10 Uhr morgens in Birkenau i. O. im„Birkenauer Tal“ ſtatt. Inhalt: 1. Durchorganiſation des Propaganda⸗ apparates 2. Reaktivierung der Propaganda 3. Die praktiſchen Aufgaben der NSG. „Kd.“ für den kommenden Winter, insbeſondere die des Deutſchen Volks⸗ bildungswerkes 1. Einführung des Kreispropagandalei⸗ ters und des Kreiswartes der NSG. „Kd.“ für den Kreis Heppenheim— Bensheim. f Durch den Kreisleiter Pg. Brückmann werden alle Amtsträger der Propaganda und KdF. für die Winterarbeit ausgerich⸗ tet. Ferner ſind der Gaupropagandaleiter und Gauwart der RSG.„Kd.“ einge⸗ laden. Ich teile mit, daß die Hoheitsträger für die Anweſenheit der vorgenannten Amts⸗ träger durch den Kreisleiter verantwortlich gemacht werden. Zur Begründung der Abweſenheit kann zur Krankheit oder Arbeitsverhinderung merkannt werden, es iſt ſchriftliche Beſtäti⸗ jung durch den Ortsgruppenleiter für jede Entſchuldigung erforderlich. meldungen, Wetter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Kon⸗ ** 13 00 Zeit, Nachrichten, Wetter, offene Stellen, achrichten aus dem Sendebezirk. 14.00 Zeit, Nachrich⸗ ten. 14.10 Schöne Suiten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15—16.00 Sendepauſe. 16.00 Unterhaltungskonzert. 18.00 Zeitgeſchehen im Funk. 19.00 Zeit, Nachrichten. 19.10 Unterhaltungskonzert. 20.15„Hans und Hanna“ 21.15 Rufendes Land. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.15 Wetter, Nachrichten aus dem Sendebezirk, Sport, 22.30 Tanzmuſik. 24.00—01.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Notierun⸗ gen, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 07.00 Nachrichten 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00„Die Schraubenwelle“. 10.30 Davispokal. 10.45 11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00— 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Große hiſtoriſche Marſchfolge. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Nachrichten. 19.15 Stuttgart ſpielt auf! 20.15„Anno dazumal!“ 21.15 Neue Kam⸗ mermuſik. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter und Sport. 3 Muſik zu ſpäter Nacht. 24.00—01.00 Nacht⸗ onzert. „Das neuſeeländiſche Repräſentantenhaus ra⸗ tifizierte am Mittwoch das Geſetz über das In⸗ krafttreten des neuſeeländiſch⸗deutſchen Han⸗ dels⸗ und Zahlungsabkommens. ruhen zunächſt in mächtigen Fäſſern und werden dann mit einem Zuſatz von Hefe auf Flaſchen gefüllt. Die Verkorkung iſt zunächſt nur eine proviſoriſche, da der Korken ſpäter wieder ent⸗ fernt wird. Unmittelbar darauf ſetzt die Gä⸗ rung ein. die etwa in 5 bis 7 Wochen beendet iſt. Hier heißt es den richtigen Zeitpunkt abzu⸗ paſſen und die Flaſchen jetzt, bevor die Gärung weiter vorwärts ſchreitet, in einen kühleren Kel⸗ ler zu bringen, damit der Sekt zur Reife ge⸗ langt, ohne die Flaſche zu ſprengen. Nach einiger Zeit muß der Wein„gerüttelt“ werden, worauf die Flaſchen auf den Kopf geſtellt werden, damit ſich die Hefe am Korken abſetzen kann. Die endgültige Fertigſtellung des Schaumweins erfordert das Entkorken der Fla⸗ ſchen und das Entfernen der Hefe auf dem Korken und die Verwendung eines neuen Ver⸗ ſchluſſes. Darauf erhält der Wein zur Voll⸗ endung ſeiner Art einen Zuſatz von Zuckerlöſung in Wein, der man zuweilen auch Weinbran oder einige Gewürzſtoffe zuſetzt. Dieſe Prozedur iſt gewöhnlich das Geheimnis jeder Schaum⸗ weinkellerei und wird ängſtlich geheimgehalten. Die Flaſche wird jetzt neu verkorkt, mit dem Drahtnetz gut verſchloſſen. wird noch einmal gerüttelt, und kommt dann auf das Dauerlager, bevor ſie dem Verkauf zugeführt werden kann. Fetzt müſſen noch mehrere Monate vergehen, bevor der Schaumwein ſein volles Aroma ent⸗ wickelt. Die ganze Arbeit, die mit der Schaum⸗ weinherſtellung verbunden iſt, kann nur von er⸗ fahrenen und bewährten Fachleuten ausgeführt werden. Jeder kleinſte Verſtoß oder die Un⸗ kenntnis der Gärungsvorgänge führt große Verluſte durch Flaſchenſprengungen herbei. Nach dem Fall der Schaumweinſteuer iſt die Geſamterzeugung der deutſchen Schaumwein⸗ induſtrie, die 1932 nur noch 3,5 Millionen Flaſchen betrug, jetzt auf rund 14 Millionen geſtiegen. Erwähnt zu werden verdient noch, daß Schaumwein mit 5 bis 6 Prozent Likör⸗ zuſatz unter der Bezeichnung„trocken“ in den Handel gelangt, mit mehr als 12 Prozent„ſüß“, und mit mittleren Gehalten„halbtrocken“ oder zbalbſüß“ Die billigeren Obſtſchaumweine wer⸗ den gewöhnlich nach dem Imprägnierverfahren 1 d. 8. e 7 7 Druck Koh⸗ enſäure zugeſetzt, ſo daß die Hefegärung in Fortfall kommt. 8 —— 9 Vom Artillerie-Offlzler zum machtigsten Araber Palästinas Die Macht des Mufti Wie der Mufti ausſieht— Englands großer Irrtum— Oberſter Gerichtsherr und Vermögens verwalter zugleich Der Mufti von Jeruſalem iſt von der engli⸗ ſchen Mandatsverwaltung abgeſetzt worden. Un ſer Artikel gibt einen Ueberblick über den Auf ſtieg und die Macht des Groß⸗Mufti von Paläſtina Es schwelt in Palästina nennt. In den engen Gaſſen von Jeruſalem rau⸗ nen es ſich die Araber zu. In den dunklen Ha⸗ Jaffa wächſt die Erregung von Stunde zu Stunde. Feindſeliger als je ſtarren Studenten den enaliſchen Sol⸗ daten nach. Niemals war die Zahl der Ver⸗ wünſchungen gegen die Juden arößer als an fenſchänken von die arabiſchen dieſen Tagen. Denn der Mufti von Paläſtina den man den Großmufti nennt, iſt als Präſi⸗ 5 mohammedaniſchen Rates abgeſetzt worden, und der aanze Rat von den dent des oberſten Engländern für ungeſetzlich erklärt. Mannes, den man den * . zu brechen vermag. Die hörden nicht beſeitigt worden. In ihnen ſprich der Kadi recht. Aber Gutachten des Mufti. Vermögensverwalter Vermögen und Güter. Da bende Mohammedaner ſich Denn der Mohammed Emin el Huſſeini, der Groß⸗Mufti von Paläſtina iſt tauſendmal mehr als ein geiſtlicher Würdenträger. Muftis gibt es in allen arabiſchen Ländern. Aber Moham⸗ med Emin el Huſſeini iſt über ſeinen eigent⸗ lichen Wirkungskreis weit hinausgewachſen. Er iſt heute die Seele des arabiſchen Wider⸗ ſtandes gegen die Teilung Paläſtinas, gegen die engliſche Mandatsherrſchaft, gegen die Einwanderung der Juden. Er kämpft ſeit 1920 mit ungebrochener Kraft für die vollkommene Unabhängigkeit Paläſtinas. Für jeden Mo⸗ hammedaner Paläſtinas iſt er der Volksheld, Diplomat, Seelſorger, Organiſator. Vermö⸗ gensverwalter, Oberſter Kriegsherr in einer Perſon. Der Mufti mit den blauen Augen Zahllos ſind die Geſchichten, die um dieſen Mann entſtanden ſind. Mythos u. Wirklichkeit vermiſchen ſich zu undurchdrinalicher Legende. Und doch haben ihn viele Europäer in ſeinen Amtsräumen, die im Herzen des arabiſchen Viertels der Jeruſalemer Altſtadt liegen, geſe⸗ hen. Hinter einem konventionellen Diploma⸗ tenſchreibtiſch ſahen ſie einen Mann, der ſo ganz anders ausſah, als man ſich gemeinhin einen Araber vorſtellt. Der Mufti hat ſtrahlen⸗ de blaue Augen und einen kraſſen rotblonden Bart. Der fließende, ſchwarze Talar und der hohe ſchneeweiße Scheik⸗Turban erſchweren je⸗ de Schätzung, ob er groß oder klein iſt. Das Faſzinierendſte an ihm ſind die funkelnden blauen Augen, die undurchſichtig, liebenswür⸗ dig, aber reſerviert den Beſucher beobachten. Das Geſicht paßt eher zu einem Wikinger als zu einem arabiſchen Großwürdenträger. Bevor der Mufti ſein ſchweres verantwor⸗ tungsvolles Amt antrat, bevor er an die Stelle trat, die 50 Jahre lana von Mitglie⸗ dern ſeiner ungeheuer einflußreichen Familie verwaltet wurde, hatte er während des Kriegs als junger Artillerieoffizier in den Reihen der türkiſchen Armee gekämpft. Hier irrte Herbert Samuel Die Ironie der Weltgeſchichte will. daß Mo⸗ hammed Emin el Huſſeini ausgerechnet von Sir Herbert Samuel, dem damaligen britiſchen Oberkommiſſar von Paläſting, der Jude iſt, gegen den Willen mächtiger arabiſcher Kreiſe als Präſident des hohen arabiſchen Rates u. als Mufti eingeſetzt wurde Der Mann, der 1920 wegen aufreizender Reden aus Paläſtina nach Transjordanien flüchtete, ſchien„zahm“ geworden zu ſein. Selten hat ſich die britiſche Politik mehr in einem Mann getäuſcht, als in dem Mufti. Er wurde ihr fanatiſchſter lo- giſchſter und erfolgreichſter Gegenſpieler. Der Groß-Mufti einst und heute Dieſer Mann, aus einer der erſten Familien Arabiens ſtammend, die ihre Abkunft direkt vom Mohammed ableiten kann. vereinigt in ſeiner Hand eine großartige Fülle der Macht. Die Inſtitution des Groß⸗Mufti, des„Scheich⸗ ül⸗Islam“ iſt an ſich mit dem Zuſammenbruch des alten osmaniſchen Reiches verſchwungen. Zwar reſidiert in Syrien noch ein 40 5 Mufti, aber er beſitzt nicht mehr die Machtvoll⸗ kommenheit ſeiner Vorgänger. die darin gip⸗ felte, die Muftis in den einzelnen arabiſchen Bezirken zu ernennen. In den Ländern mit mohammedaniſcher Obergewalt, wie etwa im Irak oder Aegypten, wird der Mufti vom Kö⸗ nia ernannt, während er in den Mandatslän⸗ dern vom Oberſten islamiſchen Rat gewählt wird. Der Sitz ſeiner Tätigkeit iſt heilig und eben⸗ ſo unantaſtbar wie ſeine Perſon. Viele weltli⸗ che Befugniſſe ſind ihm abgenommen worden. Doch ſein Machtbezirk iſt immer noch gewaltig genug. Aber gerade der Mufti von Paläſtina hat es verſtanden, ſein Machtbereich auszu⸗ bauen und zu verſtärken. wie keiner ſeiner Kollegen. Was der lu i vermag Mufti heißt zu Deunch„Entſcheider“ Er gibt nach dem kanoniſchen Recht des Islam Gutachten ab, die„Fetwa“. Mit der 5 5 wurden Sultane abgeſetzt. höchſte ürdenträger ihres Amtes entkleidet, ſtaatli⸗ che Verfügungen annulliert und das ganze öffentliche und private Leben der Rechtskon⸗ trolle des Islam unterworfen. Der Mufti be⸗ ſitzt eine Rechtsgewalt, die auch heute noch das von weltlichen Behörden geſprochene Recht islamiſchen Gerichte ſind trotz vieler Bemühungen der Mandatsbe⸗ ſein Spruch unterliegt den Er iſt der alleinige Ver⸗ treter des kanoniſchen islamiſchen Rechtes. Sein Wort hat unbedinate Geſetzes⸗ kraft. Und faſt noch weſentlicher iſt ſeine Rolle als des ſogenannten Wakf. Wakf, das ſind die dem Islam verſchriebenen nun jeder wohlha⸗ zu ſolchen Ueber⸗ ſchrͤibungen verpflichtet fühlt, iſt die Summe der Vermögen, über die der Mufti und insbe⸗ ſondere der paläſtinenſiſche verfügt, enorm. Um Anbaufläche geſchätzt wurde. ˖ Der Mufti von Paläſtina kann zum Beiſpiel den Verkauf arabiſchen Landes an Juden 5 ie ihren Landbeſitz an Juden verkaufen, aus dem hat einen äußerſt realen trollieren, und ſeine Drohung, Araber, Islam zu ſtoßen, Hintergrund. Mandatsverwaltung weiter entwickelt. hammed Emin el gen, ihn dort zu verhaften? Sturm arabiſcher Empörung wäre gewiß. den Umfang der Stiftungen, die er verwaltet, zu ermeſſen, ſei nur feſtgeſtellt, daß im ehema⸗ ligen osmaniſchen Reich der dem Watf gehö⸗ rende Grundbeſitz auf 70 Prozent der Geſamt⸗ Es iſt nicht abzuſehen, wie ſich der Kampf zwiſchen dem Mufti von Paläſtina und der Mo- Huſſeini hat ſich mit ſeinen 200 Leibwächtern in die Gebäude der Ormar⸗ Moſchee zurückgezogen. Werden die Briten wa⸗ Ein furchtbarer Seltsamer Kriminalfall in Cincinnati Verſchluckle Piſtole erzwingt Geſtäudnis Wie ein heimtüchiſcher New Nork, im Oktober. Auf ſehr merkwürdige Weiſe hat ein Kriminal⸗ fall in Cincinnati(Ohio) ſeine überraſchende Auf⸗ klärung gefunden. Ein abgefeimter Mörder wurde dadurch zum Geſtändnis gezwungen, daß die von ihm verſchluckte Mordwaffe ſchwere Ma⸗ genkrämpfte verurſacht hatte. Der Kriminal⸗ fall erregt wegen ſeiner in der Kriminalgeſchichte wohl einzig daſtehenden Begleitumſtände aller⸗ größtes Aufſehen. Ein verdächtiger Streit Als man in einem Park von ECineinati die ſchöne, zweiundzwanzigjährige Janet Logan er⸗ ſchoſſen auffand, ſchien es ein Leichtes, den Tä⸗ ter ausfindig zu machen. Man hatte ja die Er⸗ mordete am vergangenen Abend in Begleitung ihres Verlobten, des Bankangeſtellten Morton Ray, beobachtet und auch gehört, daß ſie ſich mit ihm zankte. Morton Ray hat dann den Park raſchen Schrittes allein verlaſſen, und ſo lag offenbar eine Affekthandlung vor. Morton Ray aber, der ſehr beſtürzt tat, als ihn die Kriminalbeamten vom Schreibtiſch weg verhafteten, leugnete mit aller Entſchiedenheit. Er erklärte, er habe zwar wirklich einen Streit mit Janet gehabt, aber nie und nimmer hätte er auch nur den Gedanken gehabt, ſie zu ermor⸗ den. Dau ſei ja auch gar kein Grund geweſen, denn der Streit hätte die künftige gemeinſame Wohnung zum Gegenſtand gehabt. Als ihm der Streit zu ſcharf geworden ſei, habe er Janet ſtehen laſſen und ſei nach Hauſe gegangen. Mehr wiſſe ex nicht und er ſei ſelbſt durch den ſo plötz⸗ lichen Tod ſeiner Braut auf das tiefſte er⸗ ſchüttert. Dieſe Unſchuldsbeteuerung machte auf die Kriminalbeamten nicht allzu tiefen Eindruck. Derartige Verteidigungsverſuche nahezu über⸗ führter Verbrecher hatte man ſchon zu oft er⸗ lebt. Trotzdem aber wurden auch andere Spu⸗ ren verfolgt. Auf alle Fälle mußte man doch noch weiteres Belaſtungsmaterial gegen Morton Ray zuſammentragen, damit man ihn zum Ge⸗ ſtändnis bewegen konnte. Das Auto des Chefs Man vernahm der Reihe nach ſämtliche Per⸗ ſonen, die ſich zur Zeit der Mordtat im Park oder in deſſen Nähe aufgehalten hatten. Es waren nicht allzu viele, die ſich auf den Aufruf der Polizei meldeten, und was ſie zu ſagen hatten, ſchien wenig ergiebig. Immerhin konnte ermittelt werden, daß in der Nähe des Parks ein großer Perſonenkraftwagen abgeſtellt gewe⸗ ſen war, deſſen Beſitzer ſich nicht meldete. Dies war zweifellos verdächtig und ſo galt es denn, dieſes Auto ausfindig zu machen. Das gelang innerhalb weniger Stunden. Zur höchſten Ueber⸗ raſchung der Beamten war es das Auto eines Großhändlers namens Gwynne Smeaton, bei dem die Ermordete als Sekretärin angeſtellt ge⸗ weſen war. g In höchſter Eile, dabei aber in aller Stille, wurden Exmittlungen über das Verhältnis des Großhändlers zu ſeiner Sekretärin angeſtellt. Es ergab ſich nichts Beſonderes. Als aber eine überraſchende Kaſſen⸗Reviſion im Büro des Großhändlers durch Beamte der Steuerbehörde eine erhebliche Steuerhinterziehung ans Tages⸗ licht brachte, entſchloß man ſich, Gwynne Smea⸗ ton in Haft zu nehmen. Bei ſeiner Verneh⸗ mung blieb Smeaton vollkommen ruhig. Er gab die Steuerhinterziehung zu, leugnete aber jeglichen Zuſammenhang mit dem Mordfall. Wie er nachweiſen konnte, hatte er ſich rein zufällig in einem Speiſehaus in der Nähe des Parks aufgehalten. Ueber die Frage aber, wie weit die Erſchoſſene von ſeiner Steuerhinterziehung wußte, verwickelte er ſich in Widerſprüche. die zwar nicht ſehr erheblich ſchienen, die Beamten jedoch veranlaßte, ihn in Haft zu behalten Röntgenbild beweiſt die Täterſchaft In der Nacht drang plötzlich lautes Stöhnen aus der Zelle Smeatons. Man fand ihn zu⸗ ſammengekrümmt auf der Pritſche liegen mit ſchweren Magenkrämpfen. Ein Arzt nahm eine Magenauspumpung vor, der Zuſtand des Kran⸗ zen wurde dadurch aber nur noch verſchlimmert. Im Krankenhaus wurde nunmehr eine Röntgen⸗ rückkehren. Vor Mord Aufklärung fand aufnahme gemacht. Und da kam alles aus Licht. Auf der Platte war deutlich der ſchwarze Schatten eines kleinen Revolvers zu erkennen. Nur noch eine Operation konnte Smeaton vor dem Tode retten. In dem Revolver, der dann auch herausoperiert wurde, konnte einwandfrei die Mordwaffe feſtgeſtellt werden. Nachdem Smeaton wieder vernehmungsfähig war, mußte er unter dem Druck dieſes Beweismittels ein offenes Geſtändnis ablegen. Janet Logan war wirklich Mitwiſſerin ſeiner Steuerhinterziehungen geweſen und da er fürch⸗ tete, ſie könnte ihn anzeigen, war er entſchloſ⸗ ſen geweſen, ſie zu ermorden und hatte nur noch auf eine günſtige Gelegenheit dazu gewartet. Als er nun beobachtete, wie Morton Ray das Mädchen im Streit verließ, hielt er ſeine Zeit für gekommen und erlebte es dann ja auch, daß Morton Ray der Tat dringend verdächtig er⸗ ſchien. Um ſich ein Alibi zu verſchaffen. ſuchte Smeaton unmittelbar nach der Tat ein Speiſe⸗ haus auf. Als er ſich nun beobachtet fühlte, wagte er es nicht mehr, ſich der Mordwaffe zu entledigen und verſchluckte ſie ſchließlich, als Kriminalbeamte in ſeine Wohnung kamen, um ihn zu verhaften. Er wollte ſich die Waffe ſpäter in einer anderen Stadt herausoperieren laſſen. lang dieſer Plan und feimte Mörder ſeinen irdiſchen Richtern überlie⸗ fert werden. Da er aber in Haft behalten wurde, miß⸗ ſo kann denn der abge⸗ Von Börsen und Märkten fein- Maimsche abenahörse Tendenz: ſtill. Der Abendbörſe mangelte es an Aufträgen, die Umſatztätigkeit denkbar kleinſten Indeſſen übten die erneut schwachen 0 keinen Einfluß auf die Kursentwicklung aus, ledig- lich die Unternehmungsluſt war ſehr gering. Bei rößtenteils nominellen Notierungen war die Haltung e Etwas ſchwächer lagen Bemberg mit 146½¼ (147¼, Demag mit 149(150¼, Conti Gummi mit 187(188¼), Holzmann mit 155¼(155%), Geſ⸗ fürel mit 153½(154) und Nordd. Lloyd mit 851% (85 /ͤ). Von Montanwerten lagen Buderus mit 124½¼, Mannesmann mit 122% je 8 Prozent, Ilſe Genuß mit 140¼ ½ Prozent höher, dagegen Deut⸗ ſche Erdöl mit 150% und Rheinſtahl mit 152% je % Prozent leichter. JG. Farben blieben mit 164 (164% behauptet. Bankaktien hatten bei unverän⸗ derten Kurſen zuar nur kleines Geſhift das Kauf. intereſſe erhielt ſich aber. Der Rentenmarkt war ohne Geſchäft. 4½proz. Krupp bröckelten/ Prozent ab auf 99, Kommunal-Umſchuldung hörte man mit un⸗ Umfang hatte. verändert 94,80 Im Freiverkehr ermäßigten ſich Raſtatter Waggon auf 60(62). dlelreldemärnle Frankfurter Getreidegroßmarkt Es notierten(Getreide je Tonne, alles übrige ie 100 195 in RM.: Weizen W138 204, W 16 207, W'̃ 19 21¹, 20 218, Roggen R 12 189, R 15 192, R 1 196, R 19 198 Großhandelspreiſe der Mühlen der genannten Preisgebiete. Weizenmehl Type 812 W183 29,00, W 16 29,10, W' 19 29,10, W 20 29,45, Reeg mehl Type 1150 R 12 22,45, R 15 22,80, R 18 2 80, R 19 23,50 plus 0,50 RM. e Weizen · futtermehl 13,60, Weizenkleie W 13 10,75, W' 16 10,90, W 19 11,10, W' 20 11,20, Roggenkleie R 12 9,95, R 15 19,15, R 18 10,40, R 19 10,50 Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation. Treber 14,00 Höchſtpreis ab Erzeu⸗ erſtation, Weizen- und Roggenſtro drahtgepreßt „003,30, do. gebündelt 2,70—3,00. endenz: ruhig. Mangels. ung geschänsberlente Hefftſche Kunſtmühle AG. Verwaltungsverlegung nach Worms Die Hefftſche Kunſtmühle AG. in Mannheim, die ſoeben auch ihre Ber waltung nach Worms, dem Sitze ihrer Mühle verlegte, berichtet in dem zum 30. März abgelaufenen Geſchäftsjahr 1936/37, daß die Mahlgutverſorgung für Worms deitweiſe beſchränkt war. Dagegen hatte die Zweignieder⸗ laſſung Köln/ Mühlheim eine Mehrvermählung er⸗ reicht. Die unausgenutzte Kontingentsſpitze in Worms zuſammen mit ſonſtigen Unkoſtenſteigerungen beeinflußten das Jahresergebnis. Dieſes zeigt einen Bruttoertrag von 2,22(2,29) Mill. RM. Nach 0,23 (0,23) Mill. RM. Abſchreibungen ergibt ſich ein Ueberſchuß einſchließlich Vortrag von 153 000(164 000) RM. woraus das der Mühlenvereinigung AG. Ber⸗ lin faſt reſtlos gehörende An von 2,6 Mill. RM. wieder 5 vß. Dividende erhält. 22 557 (34 439) RM. werden neu vorgetragen. Berichtet wird noch, daß Futtermittel das ganze Jahr über Abſatz fanden. Die Blflanz iſt wiederum gekennzeich ⸗ net durch den ſtarken Rückgang der Vorräte und an⸗ dererſeits der Geſamtverbindlichkeiten, wodurch die Flüſſigkeit erneut zunahm. Die Verbindlichkeiten fielen auf 1,75(8,26), zurück, hierunter Konzernſchul⸗ den auf 0,02(1,89) und Akzeptſchulden auf 1,47(8,18). Neben der geſetzlichen Rücklage von und 0,26 betragen ſonſtige Rücklagen 0,329(0834). Andererſeits ſind Anlagen mit 2,025(2,07) bewertet bei 0,18 Zu⸗ gängen(Ergänzungsbauten in Köln/ Mü lheim uſſp.). Die Beteiligungen(in Friedrichshafen und Köln) blie⸗ ben mit 0,34 unv. Das Umlaufsvermögen hat ſich auf 2,71(6,81) ermäßigt, beſonders durch den Rück⸗ gang der Vorräte auf 0,53(4,65). Etwas erhöht ſind biexunter Außenſtände auf 1,22(1,0, flüſſige Mittel auf 0,55(0,35). Neu ſind dabei Anzab ungen von 0,13. Die H., die in Worms ſtattfand, genehmigte den Abſchluß. Ueber das neue Geſchäftsjahr konnten Vorausſagen noch nicht gemacht werden. Ein Wiederfinden nach drei Jahrzehnlen Beim Erdbeben glaubte er Rom, im Oktober. 1 In Italien und in Nordamerika ſpielt eine ergreifende Tragödie des wirklichen Lebens. Ein durch Tennyſonis unſterb⸗ liche Dichtung„Enoch Arden“ perklärtes Heimkehrſchickſal erfährt unerbittliche Ab- wandlung. 29 Jahre hatte Francesco Pirretti ſeine alte Heimat nicht wiedergeſehen. Im Jahre 1908 war er als armer Arbeiter von Meſſina nach Nordamerika ausgewandert, um, wie ſo viele ſeiner Landsleute, dort das Glück zu ſuchen. Seine junge Gattin blieb zurück, da ſie Mutter⸗ freuden entgegenſah. Er wollte ſie ſo bald als möglich mit dem erwarteten Kinde nachkommen laſſen. Erſt wenige Monate hatte er in Newyork. wo er Beſchäftigung als Kellner gefunden, zuge⸗ bracht, als er am Ende des Jahres 1908 die Schreckenskunde vom Erdbeben von Meſſina er⸗ hielt. Am 28. Dezember jenes Jahres war ſeine Heimatſtadt durch ein entſetzliches Erd⸗ beben, infolge eines Ausbruchs des Vulkans Aetna völlig zerſtört worden. Alle Nachfor⸗ ſchungen, die der beſtürzte Pirretti mit Hilfe der italieniſchen Konſularbehörden nach dem Ver⸗ bleib ſeiner Gattin anſtellen ließ, die inzwiſchen mit einer Tochter niedergekommen war, hatten keinen Erfolg. Der untröſtliche Witwer blieb in den Verei⸗ nigten Staaten. Allmählich gelangte er zu Wohlſtand. Aber niemals unternahm er in den langen Jahrzehnten eine Reiſe in ſeine Heimat, wie es die Auslandsitaliener ſo gern und ſo —— tun. Das tragiſch⸗ Ende feiner fungen Familie umdüſterte ihm die Erinnerung an Meſſina. Er mochte ſeine Vaterſtadt deren Un⸗ glück ſein eigenes Glück vernichtet hatte, nicht wiederſehen. Doch jetzt, faſt 29 Jahre nach der Kataſtro⸗ phe. wurde in Pirretti die Sehnſucht nach Ita⸗ lien übermächtig. Er wollte italieniſche Erde, italieniſchen Himmel noch einmal wiederſehen. nachdem er die Mitte des Lebens weit über⸗ ſchritten hatte. a Piretti gelangte nun im vorigen Monat nach Rom und reiſte acht Tage ſpäter nach Neapel weiter. Von dort wollte ex nach Newyork zu⸗ einem Beſuch in Meſſina wältigten Kindheitserinnerungen gehsre nunmehr ihm wäldleriſchen Männer vom Gegenteil zu überzeugen verſuchte, ja, er erhielt 4 75 eine gehörige Tracht Prügel und wurde m wieſen. ibm dein clugzeno Frau und Tochter verloren Zuletzt aber über⸗ eben ſein Wider⸗ reben. Alsbald nach ſeiner Ankunft erfuhr er durch einen reinen Zufall, daß ſeine von ihm tot ge⸗ wähnte Gattin und die Tochter noch leben. Car⸗ melig Pirretti hatte ſich ebenfalls verwitwet ge⸗ glaubt, da der Gatte niemals mehr von ch hatte hören laſſen. Sie hat ſich nicht wiederver⸗ mählt und führte mit ihrer Tochter, Schwieger⸗ ſohn und Enkelin ein zufriedenes Leben. Se konnte Pirretti nach langer Trennung das Weiß ſeiner Jugend und die niemals von An⸗ geſicht gekannte Tochter in die Arme ſchließen. Beide Frauen hatten ſtets das Angedenken an den Verſchollenen liebevoll bewahrt. g Leider iſt damit dieſes erſchütternde Fami⸗ lienſchickſal nicht zu endlicher glücklicher Wende gekommen. Piretti iſt in einen ſchweren Zwie⸗ ſpalt geraten; denn der vermeintliche Witwer bat in Amerika eine zweite Ehe geſchloſſen, aus der vier Söhne hervorgegangen find. Zwei die⸗ ſer Söhne ſind ſogar Familienväter. Nun hat Pirretti in zwei Welten zwei Familien und ſieht keine Möglichkeit des Brückenſchlagens. Einem unverhofftem Wiederſehen entſpringt ein Drama, deſſen Tragik bei der Schuldloſigkeit der darin verſtrickten Menſchen nur um ſo ſchwerer und unfaßbarer wird. ſcheute er ſich noch immer. 1 Abenkeuer nach der Noflandung Newyork, im Oktober Ein ſehr r Abenteuer hatte ein junger Pilot in Kanſas, der infolge eines ge⸗ ringfügigen Motordefekts eine Notlandung auf einem Acker vornehmen mußte. Es er⸗ ſchien nämlich der Beſitzer des Ackers mit ſeinen Söhnen und erklärte, das aus den Wolken ge⸗ fallene Flugzeug ſei ein Geſchenk Gottes und und ſeinen Söhnen. Es alf dem Piloten nichts, daß er die hinter⸗ mit aller Beredtſamkeit ˖ 18. 5 Kopf non dem Acker ge⸗ Erſt mit Hilfe der Polizei gelang es wieder ic Beſitz zu vehmen. ſo daß Auslandsbörſen 3 70%, N elbe 4 . Ce raltgepteßt erz: rußig. U m5 unheim, die „Vornz, in dem zun 080 N, daß leitpeiſe Jeigrieder, ſehlung er · liſpite in ſeigetungen eigt einen N00 025 ic ein Weh b J. Ber⸗ Mil. Rn. It. 2557 1. belichtet Jahr über ite und an rodurch die hindlichleten umernichul⸗ 1 felgen ſeitz ind 8 Fa⸗ em d.). Neolt) ble. en hal ſch den Rc erhöht ſind ſige Nittel ingen don genehmigte t men IIS A II Roman von Lotte Gummert (9. Fortſetzung) Umſonſt rief er nicht an, da war er ptel zu ſparſam. 5 Sabine ſtutzte bereits bei den erſten Worten, die ſie örte. Na, wenn das keine Ueberraſchung war, dann wußte ſie nicht.. Als Papa Faber ſeinen Bericht zu Ende hatte, ſagte ſie nur:„Ich komme bald heim, dann erledigen wir die Sache. Auf Wiederſehen, Papa Faber“, und legte den Hörer an. 5 Unbeweglich ſaß ſie da. Das war ja allerhand, was ſie da gehört hatte. Sie würde jetzt ihre Sachen packen und heimfahren, das war das Geſcheiteſte. Ganz irre konnte man an den Menſchen werden. * Der Gutsherr war im Nebenzimmer geweſen und ge⸗ dachte, das Eiſen zu ſchmieden, ſo lange es heiß war. „Sind Sie fertig Fräulein Sabine?“ fragte er höflich, an der Tür ſtehend. „Gewiß. Herr Hornung, kommen Sie nur in Ihr Zimmer. Vielen Dank, daß Sie mich riefen“, ſagte ſehr ernſt Sabine. Betroffen ſah der Gutsherr die vor ihm Stehende an. „Haben Sie ſchlechte Nachrichten erhalten? Sie ſehen ſo komiſch aus!“ „Ja, allerdings! Und da muß ich nachher ſofort heimfahren“, ſagte Sabine immer noch ſehr ernſt und böflich.. „Fräulein Sabine, iſt es denn ſo eilig? Wollen Sie mir nicht erklären, vielleicht kann ich Ihnen behilflich ſein?“ Eindringlich klang die Stimme des Mannes durch's Zimmer. Mit einem Ruck hob Sabine den Kopf. „Warum haben Sie eigentlich die Hypothek erneut gekündigt? Das finde ich etwas merkwürdig.“ Unbeweglich ſtand der Gutsherr da und ſa) ſie ver⸗ ſtändnislos an. „Ich, die Hypothek gekündigt, denke nicht daran. Liſa will doch nicht“, kam es dann ſtockend von ſeinen Lippen. 8 „Aber mein Buchhalter ſagte mir doch eben tele⸗ foniſch, daß ein Brief von Ihrem Schwiegerſohn ge⸗ kommen wäre, der mitteilte, daß er im Einverſtändnis vez mit Ihnen und feiner Braut die Hypothek kündige.“ „er. gone:„Aber wir möchten nicht nochmals verſuchen, an Sie heranzutreten, Sie würden ſich in dieſe Angelegenheit nicht einmiſchen.“ g „Aber Sabine, ſo laſſen Sie mich doch mal zu Worte kommen. Niemals haben wir das beſchloſſen.“ „Und der Brief...?“ „Iſt mir rätſelhaft.“ Ratlos ſtanden ſich die beiden Menſchen gegenüber. 6 Behutſam nahm der Mann die Hände des Mädchens und fragte: „Sabine, haſt du im Ernſt daran geglaubt, daß ich das tun könnte? Ich dachte, acht Tage hätten genügt, um mich kennenzulernen.“ „Verzeihen Sie, Sie haben recht, ich war ſehr klein⸗ gläubig. Aber es kam ſo unerwartet.“ Beſchämt, verlegen ſtand das Mädchen vor dem Mann, der keinen Blick von der Frau ließ. „Willſt du mich nicht einmal anſehen, Sabine?“ Ernſt und groß ſah Sabine den Sprecher an. Es kam ihr alles wie ein Traum vor. „Muß ich noch lange warten, bis du ſagſt, wie ich heiße?“ 5 „Nein, Ernſt, du haſt recht! Keine Minute länger als nötig ſollſt du warten“, entgegnet Sabine, mit Tränen in den Augen. 9 „Gottſeidank! Dann hat L'ſa doch recht gehabt!“ atmete Hornung auf. a „Liſa——“ n „Halt, das kannſt du ſpäter fragen, erſt will ich meinen Verlobungskuß haben!“ Willig ſchmiegte ſich Sabine in des Mannes Arme und ließ ſich herzhaft küſſen. Alles war mit einem Male ſo ſelbſtverſtändlich, als müſſe es ſo ſein. Wie ein junges Liebespaar! So dachte Liſa, die kopf⸗ ſchüttelnd vor der Tür ſtand, denn ſie hatte durch einen Spalt geſehen und raſch die Türe zugemacht. Jetzt ſtand ſie draußen als Schildwache, damit nie⸗ mand kam und ſie überraſchen konnte. Endlich ſchienen ſie fertig zu ſein! Unglaublich, Vat'l als verliebter Seladon. Sabine ſah nicht ſo glatt wie immer aus. Der Nacken ⸗ knoten war ſchief gerutſcht, der mußte erſt raſch einmal vor dem Spiegel feſtgeſteckt werden. Langſam fanden ſie ſich in die Wirklichkeit zurück. Sie war noch ſehr verlegen und die Röte im Geſicht wollte nicht weichen. Aber unſagbare Freude war in ihrem Herzen. Schmunzelnd betrachtete der Gutsherr ſein Mädchen. „Alle Tage haſt du mir beſſer gefallen, Sabine“, ſagte er erfreut.„Wie ſoll das erſt werden, wenn wir ein Ehepaar ſind? Bald muß das werden, Sabine!“ „So raſch geht das ja nicht!“ wehrte ſie verlegen ab. „Du irrſt dich! In vier Wochen biſt du meine Frau, da laß ich nichts ab⸗ und zuhandeln, verſtanden?“ be⸗ ſtimmte kategoriſch der Gutsherr. Sabine nahm jetzt ſeine Hände und ſagte ernſthaft: „Jetzt laß uns einmal vernünftig reden. Ehe wir—— heiraten könnten, muß doch die Sache mit Liſa geklärt werden. Ich will nur wiſſen, daß du die Hypothek nicht gekündigt haſt?“ „Nein, nein, Sabine! Liſa hat beſtimmt auch nicht ihre Zuſtimmung gegeben. Hier iſt irgend etwas fauf im Staate Dänemark.“— „Der Anſicht bin ich auch. Aber das müſſen wir herausbringen. Wir müſſen ganz klar ſehen. Und drum ſchlage ich vor, du legſt die Sache einmal in meine Hände!“ bat Sabine. „Und was willſt du machen, Sabine?“ „Weiß ich im Augenblick noch nicht.“ „Du mußt doch eine Idee haben, Mädel!“ „Die habe ich auch! Die Sache mit dieſem Fred. mit Liſas Bräutigam, gefällt mir uicht. Ich will nicht, daß Liſa eine... Lebensenttäuſchung durchkoſtet. Ich weiß, was ich tue! Ich fahre einmal nach Oſtpreußen hinauf!“ „Du willſt——? Nein, Sabine, das kommt nich in Frage!“ wehrte der Gutsherr ab. „Doch, Ernſt, ich muß nach Riſterhagen! Es iſ nötig!“ entgegnete das Mädchen ernſthaft. * Liſa ſtand immer noch Schildwache vor der Tür. Eben„hörte ſie, daß ſie ſich wieder unterhielten. Schon wollte ſie die Tür aufmachen, als ſie den Namen Riſterhagen hörte. Unwillkürlich war ſie ein wenig neugierig geworden. Was beſchloß man jetzt drin über Riſterhagen, über Fred und vielleicht ſie ſelbſt? Sie hörte ſo allerhand, was ſie ſtutzig werden ließ. Da ſchien etwas nicht im Lot zu ſein, und Sabine wollte ſelbſt nach Oſtpreußen, um die Angelegenheit zu ordnen? Das ſah ihr ähnlich! Energie beſaß ſie dazu! Und verlaſſen konnte man ſich auf ſie! Sie beſchloß, nicht zu fragen, ſondern abzuwarten. — Langſam ſchlenderte ſie zum Stall. In der Stalltür ſtand Fritz und ſah Liſa eruſt ent⸗ gegen. Heute war der letzte Tag auf Sandhagen! Morgen ging es weiter und die neun Tage waren vorbeige⸗ rauſcht. Eine Wut hatte er. Und dabei lachte ihn Liſa, dieſe Kröte, noch ſo niederträchtig an. „Ah, der Herr Leutnant haben wohl ſchlechte Laune? Und an einem ſo ſchönen Tag!“ „Wollen Sie ſich luſtig machen, warum dann aus⸗ gerechnet über mich?“ entgegnete er grimmig. „Ach, ich mache mich doch nicht über Sie luſtig, ſondern freue mich nur, daß heute ſo ein ſchöner Tag iſt.“ Ganz harmlos tat ſie dabei. „Wer's glaubt“, murmelte der Leutnant undeutlich und zog einen Strohhalm durch die Zähne. Liſa tat es ſelbſt jetzt leid. Sie wollte ihn wieder ver ſöhnen. „Herr Leutnant, ich habe mich nun gefreut, daß heute abend Tanz im Krug iſt. Und den erſten Tanz wollte ich Ihnen ſchenken und nun ſind Sie ſo böſe auf mich!“ Schmollend ſtand ſie vor ihm, aber Fritzens Laune hatte ſich jäh gebeſſert. „Wirklich, Fräulein Liſa? Im Ernſt? Das iſt lieb von Ihnen!“ Ganz verklärt ſchaute er Liſa dabei an. „Natürlich, heute abend wollen wir mal ordentlich tanzen. Und Ihr Abſchied ſoll doch richtig gefeiert werden.“ „Abſchied!“ Genz ernſt ſahen des Mannes Augen das Mädchen an.„Sie ſind wohl froh, daß ich wieder fort⸗ gehe? Sagen Sie es nur ehrlich!“ Liſa, die doch ſonſt wirklich nicht auf den Mund gefallen iſt, wußte hier nichts zu ſagen. Beglückt ſpürte ſie, daß ihr das Herz des Mannes entgegenſchlug, aber ſie konnte ihm keine Hoffnung machen. 1 7 Aber ſo traurig konnte ſie ihn auch nicht ſehen. Was konnte man nur tun? N Als er ſagte:„Wer weiß, ob wir uns einmal wieder⸗ ſehen! fiel ihr blitzſchnell etwas ein. „Doch, Herr Thierbach! und wenn.. das kann ich Ihnen ziemlich genau ſagen! Späteſtens in vier Wochen, denn ich glaube nicht, daß mein Vater länger wartet. Sabine wird doch Vaters Frau!“ „Fräulein Liſa... wahrhaftig... iſt das möglich?“ Aufgeregt ſtand der gute Fritz vor ihr. „Beſtimmt! Aber wehe, wenn Sie ſich etwas merken laſſen!“ „Nicht die Bohne“, verſicherte Fritz eifrig. „Ich glaube, heute abend ſteigt die Verlobung! Und ich kriege eine neue Mama! Fein, was?“ Fritz ſah deutlich, wie ſich Liſa freute. „Fräulein Liſa, Sie ſind ein lieber Kerl, eine andere würde ſich nicht ſo freuen, wenn ſie eine Stiefmutter bekäme“, warf Fritz gerührt ein.„Mit Sabine verſtehen Sie ſich ganz groß! Ganz klar!“ „Stiefmutter iſt Quatſch! Wenn immer beide den guten Willen haben, geht's ſchon. Mein guter Vater verdient ſchon ſo eine nette Frau wie Sabine!“ „Fräulein Liſa, haben Sie ſich ſchon überlegt, daß Sie dadurch meine Nichte werden?“ lachte fetzt Fritz luſtig auf. „Was? Ich Ihre Nichte? Ausgezeichnet! Schon des wegen müſſen die zwei heiraten, daß ich einen ſo netten Onkel bekomme!“ „Nicht wahr, dann kann ich auch Liſa und du ſagen!“ entgegnete Fritz übermütig. Urheberrechtsschutz Romarverlag Sreiser/ Rastatt- Baden „Das könnte dir ſo paſſen!“ verſprach ſich Liſa prompt. Aber ſie ſollten nicht ſo lange warten müſſen, bis der Hausherr die Verlobung bekannt gab. * Man ſaß gemütlich bei der Mittagstafel, als der Hausherr an das Glas klopfte und dem ſtaunenden Herrn Hauptmann ſowie den anderen Anweſenden ſeine Verlobung mit Fräulein Sabine Thierbach be⸗ kannt gab. Der Herr Hauptmann gratulierte herzlichſt, ebenſo die beiden Leutnants, nur Liſa ſtand ruhig dabei. Ganz ängſtlich ſahen Sabines Augen das Mädchen an. „Liſa! Bekomme ich von dir keinen Glückwunſch?“ „Ja, aber erſt eine ordentliche Standpauke, weil du den armen Vat'! ſo lange warten ließeſt. „Aber er hat mich doch nicht früher gefragt!“ Sabine war rot wie ein junges Mädchen geworden. Da löſte ſich die geſpannte Stimmung in herzliches Lachen auf. Als nun zu Ehren des Tages noch Sekt angefahren wurde, ſtieg die Stimmung noch höher. * Mit fliegenden Rockſchößen kam Hermann in die Küche gerannt. „Emma, Emma, denken Sie nur, unſer Herr hat ſich mit Fräulein Thierbach verlobt!“ „Was?“ ſtaunte Emma, die Arme in die Seite ge⸗ ſtützt„Verlobt? Ja, Menſchenskind, da müſſen wir ja alle gratulieren gehen.“ Sprach's und legte mit einem Ruck die Schürze ab. Schnell wurden die anderen Leute zuſammengetrom⸗ melt Dann zog man im Eilmarſch in's Eßzimmer, um zu gratulieren. Jetzt wußte Emma, warum der Herr heute Reh⸗ braten beſtellt hatte. Der Gutsherr lachte, als er ſeine Leute ankommen ſah. Sabine freute ſich ganz toll, als ſie wieder ſah, wie das Geſinde an ihrer Herrſchaft hing. Sie nahm ſich ſchon jetzt vor, ihnen immer eine gute Herrin zu ſein. Sie hatte ſich mit ihrem einfachen Weſen in dieſer kurzen Zeit die Herzen der Leute bereits erobert, und ſie freuten ſich, daß gerade ſie als Herrin hierher kam. Liſa und Fritz blinkerten ſich luſtig zu. Na, das würde nun eine feine Abſchiedsfeier werden. Emma, die Köchin, mußte mit dem Herrn und ſeiner Braut anſtoßen. Das tat ſie nicht ohne Rührung und als ſie wie gewöhnlich nach dem Schürzenzipfel greifen wollte, erwiſchte ſie das Lüſterkleid, und man konnte den ſchönen rot⸗weiß geſtreiften Flanell⸗Unterrock ſehen. Das brach den rührſeligen Bann. Alles lachte und Emma ging mit rotem Kopfe ab. Auf Hermanns dämliches Grinſen bemerkte ſie: „Alles was recht iſt, wenn nur jede ſo ſauber iſt, fawohl!“ Jedenfalls wurde den ganzen Tag auf dem Guts⸗ hofe nur das Nötigſte gemacht. Ein ſolcher Tag mußte doch ausgenutzt werden. f — Im„Krug“ herrſchte ſchon beizeiten luſtiges Leben, denn es hatte ſich herumgeſprochen, daß ſich der Herr auf Sandhagen verlobt hatte. Dann kamen auch die älteren Leute aus dem Dorfe, um ihrem Gutsherrn zu gratulieren. Als der Gutsherr mit ſeiner Tochter und Braut nach dem„Krug“ gehen wollte, brachten ihm die Soldaten ein Ständchen. Und im Anſchluß daran ſangen die Soldaten das ſchöne Lied: „Liſa, Liſa, ſchenk' dem Reſerviſten doch ein Him⸗ beerwaſſer ein. Und die Muſik fiel zum Schluß ein und ſpielte das ganze Lied noch einmal. Liſa ahnte, daß es auf Fritz' Veranlaſſung geſchehen war. Dann ging es nach dem„Krug“, vornweg die Sol⸗ daten, hinterher die Sandhagener Herrſchaft. Und Liſa konnte es kaum erwarten, daß ſie auf dem Tanzboden ankamen Alle Lebensfreude in ihr drängte heute empor. Sie wollte einmal lachen und glücklich ſein. 5 Das beſte Kleid war angezogen worden und die Schneidermine hatte den ganzen Tag friſieren müſſen. Als jetzt die Herrſchaft in der Saaltür erſchien, ſchrie alles begeiſtert:„Hoch, hoch, hoch!“ Dann aber ging ein Glückwünſchen los, das ſchier kein Ende neh⸗ men wollte. Der Gutsherr bedankte ſich im Namen ſeiner Braut, und eröffnete mit ihr den Tanz. „Ein ſchönes Paar“, ſtellte man einmütig feſt. Sabine ſah heute auch wie ein junges Mädchen aus. Die Augen lachten nur ſo aus dem friſchen Geſicht und der Mund blühte wie eine rote Roſe. Der Gutsherr hatte heute keine Zeit, ſich um Liſa zu kümmern. Aber das erwartete Liſa auch nicht, das war auch nicht nötig, denn alles riß ſich um das hübſche friſche Mädel. Fritz tanzte mit ibr den erſten Tanz. Fortſetzung folgt) 2 TT.... TTT — — 3 3 8 — 2 2 —— ä 1 25 N 8 * Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Tienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Alle Zellenleiter der Pe Donnerstagabend, 8.30 Uhr, Parteidienſtſtelle einfinden. Der Ortsgruppenleiter. Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute Donnerstag, 20 Uhr, letzter Aus⸗ bildungsabend für Kurs 9. Der Gemeindegruppenführer. wollen ſich am pünktlich in der 855 auen schaft Heute Donnerstagabend, pünktlich 8 Uhr, Pflichtabend, wozu die Frauen vom Frauenwerk eingeladen ſind. N Die Leiterin. Melde Lich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Oktober 1937 Anſer Tagesſpruch Immer wieder muß Leben zerſtört werden, damit ſich Leben emporringe an dem, was einſtmals geweſen. Sperl. * 0„ E „Ma stelien liexeit/ Zum fünften Male hat der Führer vor⸗ geſtern abend zum Winterhilfswerk aufgeru⸗ fen. Alle deutſchen Volksgenoſſen haben ſeine Worte gehört, als er die gewaltige Bedeutung dieſer großartigen Gemeinſchaftsaktion für den Beſtand, die Zukunft und die Größe des deut⸗ ber Volkes kennzeichnete, und als er das interhilfswerk eine wahrhaft nationale, eine ſozialiſtiſche und eine echt chriſtliche Tat nannte. Von dieſer Tat darf ſich kein Deut⸗ ſcher ausſchließen, ſofern er ſich dieſes Namens würdig erweiſen will. Das Winterhilfswerk iſt kein Produkt einer wirklichkeitsfremden Theorie, ſondern das Ergebnis eines auf das Wohl der Gemeinſchaft ausgerichteten prak⸗ tiſchen Handelns. Was keiner Zeit vorher und was in keinem anderen Lande bisher möglich geweſen iſt, hat das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zuwege gebracht: Ein Volk, das tief in einen Abgrund geraten war, das den Glauben an ſeine Zukunft verloren hatte und das zum Spielball egoiſtiſcher Intereſſen ge⸗ worden war, hat ſich wieder zurückgefunden zum Bewußtſein ſeiner nationalen Exiſtenz und zum Willen zu ſeinem volklichen Leben. Die Vorausſetzung, die dieſe Wandlung aber erſt möglich machte, war die Zurückbeſinnung der Geſamtheit aller Volksgenoſſen auf ihre verpflichtende und unabdingbare Zugehörigkeit zur deutſchen Volks gemeinſchaft. Und dieſe Zugehörigkeit findet wohl ihren ſinnfälligſten Ausdruck im Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, das für die vergangenen Jahre eine in der Welt und in der Geſchichte einzigartige Leiſtungsbilanz aufzuweiſen hat und das ſich eben anſchickt, einen neuen Ab⸗ ſchnitt ſeines Wirkens zu beginnen. Der ſtolze lechen chef berich, den Reichsminiſter Dr. Goebbels am Dienstagabend gegeben hat und über den wir geſtern ausführlich berich⸗ teten, iſt ein beredtes Zeugnis für die Opfer⸗ bereitſchaft unſeres Volkes, und für ſeine Ge⸗ ſchloſſenheit, von jedem einzelnen Volksgenoſ⸗ ſen die Not fernzuhalten, indem bereits die Vorausſetzungen einer ſolchen Not beſeitigt werden. Gerade hier liegt der entſcheidende Sinn des Winterhilfswerkes, daß es nicht erſt wartet, bis die Not über einen Volksgenoſſen hereingebrochen iſt, ſondern daß es Maßnah⸗ men durchführt, die vorbeugend wirken und die dieſes Hereinbrechen von vornherein verhindern. Außerdem ſoll ja auch das Win⸗ terhilfswerk nicht nur dort in Aktion treten, wo bittere Not im engeren Sinne vorliegt oder im Anzuge iſt, ſondern es ſoll darüber hinaus auch dazu beitragen, den ärmeren Volksge⸗ noſſen Zugang zu Gütern höherer Art zu ge⸗ 2 1855 damit ſie ſich ohne Bitterkeit zur Gemeinſchaft ihres Volkes bekennen können. Daß das Winterhilfswerk dieſe gewaltige Aufgabe erfüllen kann, hat jedoch zur Vorbe⸗ dingung, daß ſie von jedem einzelnen Volks⸗ genoſſen als ſeine eigene Aufgabe begriffen wird. Die Rede des Führers, mit der er das Winterhilfswerk 1937⸗38 eröffnet hat, macht dieſes Begreifen leicht, und das deutſche Volk hat den tiefen Sinn der Ausführungen Adolf Hitlers verſtanden. Es hat den Appell in ſich aufgenommen und wird in den nächſten Monaten entſprechend handeln. Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels hat als Sprecher aller Deutſchen bereits in ſeinem Rechenſchaftsbe⸗ richt die Antwort auf den Appell des Führers gegeben, als er das uns alle verpflichtende Wort ſprach: „Wir ſtehen bereit!“ * Und am Sonntag wieder Eintopf! Die Bevölkerung wird auch dies- mal wieder von ganzem Herzen dabei ſein! Die Parole für kommenden Sonntag: Auf zum öffentlichen Eintopfeſſen in den Frei⸗ ſchütz! Beſorgt euch Karten zu 40 Pfg.! * Schutz gegen Felddiebſtähle. Um dem Ueberhandnehmen der Felddiebſtähle vorzu⸗ beugen, wurde auf Grund des Art. 36 des Feldſtrafgeſetzes angeordnet, daß die Feldge⸗ markung vorläufig bis 1. November als ge⸗ ſchloſſen zu gelten hat. Es beſteht ſomit für alle Perſonen, die kein Ackerland bebauen, oder nicht bei Landwirten arbeiten, Feldver⸗ bot. In erſchreckender Weiſe wurden ſeit Wochen in verſtärktem Maße Felddiebſtähle wahrgenommen und war obige Maßnahme notwendig. Rot⸗ und Wirſingkraut mußte, noch im Wachstum ſtehend, geerntet werden, um wenigſtens noch etwas von ſeinem Pflanz⸗ gut zu retten. Unſer Feldſchutzperſonal wird jede Zuwiderhandlung ahnden und, wie es in anderen Gemeinden üblich, für die Anpran⸗ gerung der Diebe Sorge tragen. Die Behörde hat ſich die Genehmigung des Stoppelns von Kartoffeln bis nach vollſtändiger Aberntung der Grundſtücke vorbehalten. Es befteht ſomet vorerſt Stoppelverbot. Viele Kartoffeln ſtehen noch grün im Kraut und können noch nicht geerntet werden. Froſtſpannerbekämpfung. Wie die Außenſtelle für Pflanzenſchutz und Schäd⸗ lingsbekämpfung Heppenheim mitteilt, hat das Kreisamt die Bürgermeiſtereien angewieſen, in den Gemeinden Leimringe zur Froſtſpan⸗ nerbekämpfung anzulegen. Da der Froſtſpan⸗ ner bereits jetzt ſchon fliegt, iſt dafür Sorge zu tragen, daß noch fehlende Leimringe um⸗ gehend angelegt werden. Wer hat gewonnen? Bei der Verlo⸗ ung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Feade die mit dem Kd⸗Monatsheft ver⸗ bunden iſt, fiel dieſes Mal ein zweiter Gewinn nach Heppenheim. Der glückliche Gewinner kann vom 26. 12. 37 bis 2. 1. 38 an einer Winterurlaubsfahrt teilnehmen. Viernheimer Freilichtbühne Heute abend, 8.30 Uhr, Verſamm⸗ lung im„Karpfen“ Alle ehemaligen Spieler, Mitarbeiter, Freunde und Intereſſenten der Viernheimer Freilichtbühne, die an der Wiederaufnahme dieſes ſchönen Werkes Intereſſe haben, treffen ſich heute abend, 8.30 Uhr, in der Verſamm⸗ lung im„Karpfen“ Die Viernheimer Frei⸗ lichtbühne mit ihren wundervollen Aufführun⸗ gen der Schauſpiele„Wilhelm Tell“ und „Andreas Hofer“ haben den Namen Viern⸗ heim in Stadt und Land ehrenvoll bekannt gemacht. Deshalb wollen wir uns freuen, daß im nächſten Jahre auf der prächtig gelegenen Naturbühne wieder neues Leben erſteht.— Viernheimer, helft deshalb alle mit zum gu- ten Gelingen des ſchönen Werkes. Erſcheint heute abend zahlreich im„Karpfen“ und be⸗ kundet damit, daß ihr gewillt ſeid, mit Rat und beſonders mit der Tat dem Turnverein v. 1893, als Träger der Schauſpiele, und ſeinen verantwortlichen Männern, zur Verfügung zu ſtellen. Im nächſten Jahre muß es heißen: Die Viernheimer Freilichtbühne iſt in alter Friſche und neuer Kraft wiedererſtanden zur Ehre von Viernheim und zur Erholung und Erbauung der Volksgenoſſen und Volksge⸗ noſſinnen. Noch ein Sonderzug zur Ausſtellung .„Schaßjendes Volk“ Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. veranſtaltet in der nächſten Zeit noch eine Anzahl im Fahrpreis um 50—60 Prozent verbilligte Sonderfahrten. An jedem Mitt⸗ woch im Oktober gibt es eine Kaffeefahrt nach Wiesbaden, wobei Gelegenheit für Beſichti⸗ gungen iſt. Von Freitag; den 8., bis Sonn⸗ tag, den 10. Oktober, iſt eine Wochenendfahrt nach Karlsruhe und Freiburg vorgeſehen.— Aſchaffenburg ſoll am Sonntag, den 10. Ok⸗ tober, beſucht werden. Noch einmal geht eine Sonderfahrt von Freitag, den 15., bis Sonn⸗ tag, den 17. Oktober, zur großen Ausſtellung nach Düſſeldorf. Auf Wunſch werden verbil⸗ ligte Eintrittskarten für die Ausſtellung an die Sonderzugreiſenden abgegeben. Mit dem gleichen Sonderzug kann auch Köln beſucht werden. Für Sonntag, den 17. Oktober, iſt eine Blaufahrt vorgeſehen. Sonnabend, den 23., bis Sonntag, den 24. Oktober, ſoll dann Stuttgart, und am Sonntag, den 7. Novem⸗ ber, Eltvilie beſucht werden. Nach Bonn und Köln geht von Sonnabend, den 13. bis Sonn⸗ tag, den 14. November, eine Sonderfahrt. Wer über Weihnachten und Neujahr nach Mün⸗ chen oder Schlierſee will, hat durch die Be⸗ nutzung des am 25. Dezember in Frankfurt a. M. abfahrenden Sonderzuges Gelegenheit. Rückfahrt am 2. Januar 1938. Die Reichsautobahn bis Karls⸗ ruhe. Am Ende der vergangenen Woche wurde bekanntlich von dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenbauweſen, Dr. Todt, das Teilſtück Bruchſal— Karlsruhe der Reichsautobahn Frankfurt— Mannheim⸗ Heidelberg— Karlsruhe dem Verkehr in einer ſchlichten Feier übergeben. Damit ſind 1600 km deutſcher Reichsautobahn fertiggeſtellt. Nach Süden wird ſich die Reichsautobahn in abſehbarer Zeit über Baden-Baden bis Baſel fortſetzen. Zunächſt wird jedoch der öſtliche Anſchluß nach Stuttgart und weiter nach München im nächſten Jahr gebaut werden. Die Arbeiten für das Stück bis Baden⸗Baden, das einen vorzüglichen Anſchluß an die dus⸗ ſichtsreiche Schwarzwaldhochſtraße ermöglicht, ſind ebenfalls ſchon in Angriff genommen. Einzelhandel wirbt für frühzeitigen Weihnachtseinkauf ö Es iſt eine alte Erfahrung des Einzel⸗ zelhandels, daß die Verkaufskräfte kurz vor Weihnachten durch ſpäte Geſchenkeinkäufe überlaſtet werden. Oft iſt es dann nicht mög⸗ lich, die Kunden ausreichend zufriedenzuſtel⸗ len. Seit Jahren wird deshalb verſucht, die Verbraucher von den Vorteilen eines früh⸗ zeitigen Weihnachtseinkaufs zu überzeugen. Zur Unterſtützung dieſer Beſtrebungen gibt der Reichsausſchuß für volkswirtſchaftliche Auf⸗ klärung im Benehmen mit der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel in dieſem Jahre einen Schaufenſterwerbekalender für den frühzeiti⸗ gen Weihnachtseinkauf heraus. Er beſteht aus mehrfarbigen Einzelblättern, die mit immer neuen Motiven auf das nahende Feſt hinwei⸗ ſen. Die Blätter ſind in Kalenderform geblockt und abreißbar. Der Schaufenſterwerbekalender beginnt mit dem 22. November und behält bis zum Feſt ſeine Wirkſamkeit. 7 Ein Staat, der wie das nationalſozialiſti⸗ ſche Reich aufgebaut iſt auf den ehernen Ge— ſetzen von Blut und Raſſe, kann nicht anders als ſich ſeines eigenen Blutes immer und überall anzunehmen, und ſei es im fernſten Winkel der Erde. Rudolf Heß. C õĩꝰ]ð¹A Kaffeehaus, ganz unberührt! Am Sonntag feierte das ganze deutſche Volk ſein Erntedankfeſt. Darüber hinaus halte die Stadt Worms einen beſonderen Freudentag, da mit ihrem nunmehrigen Stadtteil Roſengarten ein neuer Erbhöfeweiler eingeweiht wurde. Allein von dem Feiertag des geſamten Volkes ſchien ein— wie uns ſcheint, gar nicht ſchlecht gehendes— Kaffeehaus unweit des Rheines nicht im geringſten berührt zu ſein⸗ Noch um die Mittagsſtunde war der hohe Fahnenmaſt öd und leer und auch der ſonſt ſo tüchtige Lautſprecher hielt gerade ſeinen Mittagsſchlaf, aus dem er gemeinſam mit ſeinem Beſitzer erſt auf mehrfache Bitten hin aufgeweckt werden konnte, weil da einige Gäſte den hier vielleicht „befremdenden“ Wunſch hatten, die Ueber⸗ tragung der Führerrede vom Bückeberg zu hören. Und ſiehe„ſchon“ nach einigem guten Zureden wurde der Lautſprecher auch wirklich eingeſchaltet;— eigentlich doch wirklich furcht⸗ bar nett von dem Herrn Wirt! Aber er tat ſogar noch ein übriges! Beim Verlaſſen des Lokals war auch der Frage nach der Fahne genügt worden; allerdings war ſie ſo„groß“ ausgefallen, daß man ſie kaum ſah. Immer hübſch dezent! Warum denn auch eine anſtändige Fahne für ein zweiſtöckiges Haus, wo wir es doch im„Herzen“ haben!— In dem ſo unberührten kleinen Herzen, das wohl nur ſchneller ſchlägt, wenn die Taler rollen. Es bleibt uns bei dieſem klaren Tatbeſtand nichts mehr zu ſagen, da ſich das Verhalten dieſes feinen Kaffeehausbeſitzers in den Au⸗ gen der nationalſozialiſtiſchen Bevölkerung von ſelbſt richtet. E. K. „Freizeit— Frohe Zeit“. In der erſten Oktoberhälfte beginnen die Volksbil⸗ dungsſtätten des Amtes„Deutſches Volksbil⸗ dungswerk“ in der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit ihrer Herbſt- und Winter⸗ arbeit 1937⸗38. Einen weſentlichen Teil dieſer Arbeit ſtellt das Bemühen um eine ſinnvolle Feierabend⸗Geſtaltung dar. Spiel und Unter⸗ haltung, geiſtige und kulturelle Fortbildillig ſowie die Förderung beruflichen Könnens ſte⸗ hen dabei im Vordergrund. Wie vielgeſtaltlg die Möglichkeiten ſind, die das„Deutſche Volksbildungswerk“ in dieſer Hinſicht allen Schaffenden bietet, zeigt eine Schrift, die zur Zeit in den Betrieben verteilt wird, und die in überzeugender Weiſe für die Teilnahme an den Veranſtaltungen des Amtes„Deutſches Volksbildungswerk“ wirbt. Jedem ſchaffen⸗ den Volksgenoſſen ſei die Lektüre dieſer Bro⸗ ſchüre, die ſehr viel Wiſſenswertes enthält, wärmſtens empfohlen. N 8 Die Nachfrage nach Südfrüchten iſt in dieſem Jahr erfreulicherweiſe merklich zurückgegangen, nachdem wir auf reichlichere heimiſche Obſternten zurückblicken können. Bis Ende Auguſt ſind unſeren Märkten insgeſamt 2,85 Mill. dz Südfrüchte zugeführt worden, während in der gleichen Zeit 1936 ſchon 4,47 Mill. dz hereingekommen waren. Faſt um 40 v. H. iſt ſomit die Einfuhr von Südfrüchten gegenüber dem vorigen Jahr zuſammenge⸗ ſchrumpft!(Einfuhr von Südfrüchten ſeit 1933: 4,28, 4,33, 3,85, 4,47, 2.85 Mill. dz.) N Luxuriöſe Hühnerhaltung. In der Hühnerhaltung wird heute oft noch eine große Verſchwendung mit dem Futter betrieben. Dies zeigte ein Verſuch, der kürzlich mit zwei ver⸗ ſchiedenen Fütterungsarten gemacht wurde. Es ergab ſich dabei, daß Hennen, die die übliche Fütterung von Getreide, Kartoffeln, Kleie und Schrot erhielten, in 9 Monaten 81 Eier leg⸗ ten. Dagegen konnten Hennen, die zu dieſem Futter noch täglich 12 gr Fiſchmehl erhielten, in 9 Monaten eine Legeleiſtung von 138 Eiern aufweiſen. Es ergab ſich dabei, daß die Hennen, die wie üblich gefüttert wurden, 390 gr verdaulichen Geſamtnährſtoff brauchtzn, um 100 gr Eimaſſe zu erzeugen. Die zweite Gruppe der Hennen, die zuſätzlich 12 gr Fiſch⸗ mehl erhielt, wies dagegen nur einen Nähr⸗ ſtoffverbrauch von 252 gr auf. Dieſes Bei⸗ ſpiel zeigt, daß der größte Teil unſerer Hüh⸗ nerhaltungen noch viel zu verſchwenderiſch mit dem Futter umgeht. Nicht nur die reinen Fut⸗ termengen ſind entſcheidend, ſondern erſt die richtige Zuſammenſetzung des Futters gewähr⸗ leiſtet auch beſte Ausnutzung. 0 fate tag ſclaf, fta z en gung ich wirklich lac fuch⸗ 150 2 rn heir ſie um ſah. lach eine 5 Haus, — N das wohl r rollen. albeſtand Verhalten den Au⸗ bölkenung E. f. In der Vollsbil⸗ Wultsbil⸗ it„Kraft 7 stall Deudche ch allen t, de zur und die nahme an Deulſchs ſchaffen⸗ er Ho enthält, üchten merllich ichlichere en. Bis ögeſant worden, hon 4047 un 40 dfrüchten mmenge⸗ fen ſeit 5 Ml. Ju bet ie gloße Dios N. Dies bver⸗ diesem chieltel, l. 1 g daß die 1 300 zl, u weile ch 1 * 9 Cn qclulauęsatz Das ſoll ein Aufſatz ſein! Mit leiſem Seufzen legt Frau Reuter das Schulheft ihrer Aelteſten aus der Hand. Sie iſt ja beileibe keine dieſer Ewiggeſtrigen, die immer wehklagende Vergleiche mit dem„Frü⸗ her“ anſtellen, aber mit dieſer realiſtiſchen . ihrer zehnjährigen Tochter kann 9 ſich Frau Reuter doch nicht einverſtanden er⸗ klären.— Früher, da hieß ſo ein Aufſatz⸗ thema:„Was wollte Wilhelm Tell mit ſei⸗ nem Apfelſchuß erzwingen?“ oder,„Maria Stuart und Eliſabeth von England— zwei verſchiedene Charaktere“; ab und zu gab es auch einmal ein wahres Erlebnis im Aufſatz zu ſchildern— aber aus einer der täglichen Zeitungsnotizen über Unglücksfälle die Nutz⸗ anwendung für den„Kampf der Gefahr“ zu ziehen, nein, das tat man früher nicht. Drei Wochen ſpäter. Frau Reuter wirt⸗ ſchaftet in der Küche. Auf dem alten, ſchon ein wenig klapprigen Herd brodelt das Eſſen, da⸗ neben ſteht die Hausfrau über den Zuber ge⸗ beugt, eifrig mit dem Waſchen der Kinder⸗ kleider beſchäftigt. Sie iſt ſo in ihre Arbeit vertieft, daß ſie nicht merkt, wie die Kartof⸗ feln überkochen, die Gas flamme verlöſcht. Un⸗ gehindert kann das Gas ausſtrömen, immer ſtärker füllt ſich der kleine Raum mit den giftigen Stoffen— und ſchon iſt das Unglück geſchehen; als die Frau endlich aus ihrer Ar⸗ beit aufſieht und ſich ihren Kochtöpfen zu⸗ wenden will, ſinkt ſie ohnmächtig zuſammen. Nicht lange danach kommt die Tochter nach Hauſe. Entſetzt fährt ſie zurück, als ihr ſchon an der Haustür ein ſtarker Gasgeruch ent⸗ gegenſchlägt. Schnell entſchloſſen, wenn auch itternd vor Angſt, läuft ſie in die Küche und ſindet hier die Mutter. Jetzt nur nicht ſchlapp machen, jetzt nur nichts verſäumen! Wie ein Blitz fliegt dem Kinde der Gedanke an den Schulaufſatz durch den Kopf: zuerſt Fenſter aufreißen, dann den Verunglückten aus dem vergifteten Raum bringen, ſofort die Polizei benachrichtigen, damit ſie mit dem Sauer⸗ ſtoffapparat komm. Ganz klar ſteht der Inhalt ihres Aufſatzes vor dem Mädel, und faſt unbewußt folgt ſie den Anweiſungen, die ſie vor ein paar Wochen ſelber zu Papier gebracht hat. Als nach ein paar Stunden die Mutter noch müde und erſchöpft, aber doch unendlich glücklich über die Rettung auf dem Sofa liegt und die Tochter glückſtrahlend neben ihr ſitzt, da kommt auch der Frau der Gedanke an den Schulaufſatz, den 15 neulich ſo verſtändnislos abgelehnt hatte. Und ſie ſtellt bei ſich feſt, daß es doch wohl richtiger iſt, die Jugend rechtzeitig mit den Gefahren des Alltags ver⸗ traut zu machen, als ſie in eine Traumwelt zu führen, die das Leben ſpäter ſchmerzhaft zerſtört. Peier liebt das Feuer Beim Bauer Möring brannte die Scheune. Rieſige, rote Flammen ſchlugen zum dunklen Abendhimmel empor. In einiger Entfernung ſtanden die Dorfbewohner und betrachteten das. Schauſpiel. Zu retten gab es nichts mehr, und die Scheune ſtand glück⸗ licherweiſe allein, ſo daß das Feuer nicht weiter um— greifen konnte. Die Bäuerin Friedrich befand ſich auch unter den Zuſchau⸗ ern. Sie dachte daran, daß ſchon ſo ani Brände durch ungeklärte Urſache im Dorf ent⸗ ſtanden waren. Neben ihr ſtand ihr kleiner Peter und ſtarrte mit entzückten Augen in das Feuer. Die Bäuerin erſchrack, als ſie das Ge⸗ ſicht des Kindes ſag. „Komm fern, Peter“, ſagte ſie leiſe und ian das heftig widerſtrebende Kind mit ſich ort. Von dieſem Tag an begann die Bäuerin trotz ihrer vielen Arbeit das Kind zu über⸗ wachen. Mit dem Scharfblick der Mutter be⸗ ſah ſie ſich ſein Spielzeug und folgte ihm oft heimlich bei ſeinen Wanderungen durch das Dorf und über die Wieſen. „Eines Tages fand ſie das Kind an der Scheune des Nachbarn ſitzen und ein Feuer anfachen. Die Bäuerin trat die emporzucken⸗ den Flammen ſchnell aus. Dann ſprach ſie mit dem Kind. Sie merkte, daß Peter eine ſonder⸗ bare Veranlagung hatte und dieſe verbreche⸗ riſchen Anſchläge liebte: weil er das Feuer gern hatte, weil er ſo gern ſah, wie die roten Flammen zum dunklen Nachthimmel ſchlugen. Von dieſem Tag an blieb das Dorf von Bränden verſchont, und wenngleich der Bauer murrte und mit ſeiner Frau ſchalt, daß ſie den Jungen an ihren Rockzipfel hänge und ein Mutterſöhnchen aus ihm mache— ſie behielt das Kind immer unter ihrer Aufſicht. Es ge⸗ lang ihr in geduldigen Schilderungen und Er⸗ zählungen, Peter von ſeinen Feuergedanken völlig abzubringen. Er wurde größer, verſtän⸗ diger— und bergaß den furchtbaren Druck, der auf ſeiner früheſten Jugend laſtete. raſhes. Schwere Straten wegen Auf⸗ ruhrs und Landfriedensbruchs Frankenthal. Der würdige Verlauf des Frankenthaler Oktobermarktes im vergange⸗ nen Jahr wurde durch Ausſchreitungen eini⸗ ger ſtreitſüchtiger Feſtbeſucher geſtört, die ſich den Anordnungen der Polizei widerſetz⸗ ten und die Menge zum aktiven Widerſtand gegen die Sicherheitsbeamten aufriefen, ſo daß dieſe in ſchwerſte Bedrängnis kamen und den Widerſtand nur durch Gewalt bre⸗ chen konnten. Am 27. September 1937 fand die Berufungsverhandlung gegen fünf An⸗ geklagte vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal ſtatt, die am 19. Februar vom Schöffengericht Frankenthal in drei Fällen zu je ſechs Monaten und in zwei Fällen zu je acht Monaten Gefängnis verurteilt worden waren. Nachdem der An⸗ klagevertreter neuerdings Freiheitsſtrafen von ſechs Monaten bis zu einem Jahr bean⸗ traat hatte, wurde die Urteilsverkündung bis 4. Oktober 1937 ausgeſetzt. In der fetzt ſtatt⸗ gefundenen Sitzung der 2. Großen Strafkam⸗ mer verkündete Landgerichtsrat Semmler folgendes Urteil: Wegen eines Verbrechens des Aufruhrs und eines Verbrechens des Landfriedensbruchs in Tateinheit mit einem Vergehen der fortgeſetzten Beleidigung wur⸗ den Johanes Müſel und ſein Bruder Franz Müſel zur Gefängnisſtrafe von je einem Jahr verurteilt und Haftbefehl gegen beide erlaſſen. Wegen eines Verbrechens des Auf⸗ ruhrs und des Landfriedensbruchs wurde die Schweſter der beiden Erſtgenannten, die Ehefrau Anna Nickel, geb. Müſel, zur Ge⸗ fängnjsſtrafe von ſechs Monaten und der Mitangeklagte Otto Neu zur Gefängnis⸗ ſtrafe von acht Monaten verurteilt. Der Ehe⸗ mann Heinrich Nickel wurde wegen eines Vergehens des Aufruhrs und Landfriedens⸗ bruchs zu ſechs Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Damit wurde die Berufung der An⸗ geklagten als unbegründet verworfen und auf Antrag des Staatsanwalts die Erhö⸗ hung der Strafen vorgenommen. Das Gericht ließ ſich dabei von dem Gedanken leiten, daß für derartige Verbrechen bezw. Ver⸗ gehen nur die ſchwerſten Strafen Platz grei⸗ fen können, damit ſie abſchreckend wirken. Dieſes Urteil iſt rechtskräftig. Vier Wochen Haft für betrunkenen Fußgänger Mainz. Ein ſtark betrunkener Fußgän⸗ der bewegte ſich am 1. Oktober gegen 17.30 Uhr durch die Auguſtinerſtraße in Richtung Graben. Er torkelte auf dem rechten Bür⸗ derſteig umher und ſtieß dabei gegen den Mit lachenden Geſichtern ſind ſie aus dem Kaſernentor gekommen. Zwei lange Jahre Dienſtzeit liegen hinter ihnen, in denen Diſ⸗ ziplin und Kameradſchaft ihr Leben ausfüll⸗ ten und die Pflichten und Anforderungen des Soldatentums ſich ihnen in Fleiſch und Blut rägten. Männer, die dieſe zweijährige Waf⸗ enſchule der Wehrmacht durchſtanden, werden im Leben überall, wo man ſie hinſtellt, ihren Poſten bis zum Letzten ausfüllen. Sie wiſſen, was man als Vorgeſetzter fordern kann, ſie kennen die Kameradſchaftsbande, die ſich nicht nur von Gleich zu Gleich knüpfen, ſondern die ebenſo gut ihre Gleichgültigkeit zwiſchen den Vorgeſetzten und ſeinem Untergebenen behal⸗ ten. Es iſt der erſte Jahrgang, der zwei Jahre im Dienſte der Waffe ſtand. Die jungen Deut⸗ ſchen gingen zu Beginn dieſer Zeit in der Er⸗ wartung fort, nur ein Jahr zu dienen. Sie haben ſeinerzeit, als an einem kalten Herbſt⸗ morgen der Befehl über Ne eri an der Dienſtzeit verleſen wurde, eine gewiſſe Ent⸗ täuſchung niederkämpfen müſſen. Doch das Soldatiſche war ſchon in dem einen Jahre ſo weit in ihnen erſtarkt und geweckt worden, daß ſie wußten, worin die höchſte Tugend des Sol⸗ daten liegt. Im ſchweigenden Gehorchen, auch dachte und erwartete. Sie blieben ein zweites Jahr bei ihren Kompanien, bei ihren Schwa⸗ dronen und Batterien. Und wenn ſie vor einigen Tagen zum letzten Male dem Unteroffizier die Hand geſchüttelt haben, wenn ſie zum letzten Male vom Rech⸗ nungsführer ihre Löhnung, bekamen und auf der Bekleidungskammer ihren Exerzierrock, mit dem ſie zwei Jahre durch Felder und Wälder, durch Dörfer und Städte marſchierten, abge⸗ geben haben, dann wird ihnen allen traurig zu Mute. Die dunklen Stunden, wo die ſol⸗ datiſche Lebenskurve ein tiefſtes Tief erreicht hatte— und ſolche Stellen gibt es überall im Leben— ſind vergeſſen und das Schöne dieſer Jahre ſtrahlt von Woche zu Woche mehr in der Erinnerung. Die Sorgloſigkeit des Soldatenlebens iſt für den jungen Menſchen ein Geſchenk, das er nicht hoch genug einſchätzen kann. Die zwei Jahre, in denen der junge Menſch die Uniform der Wehrmacht trägt, ſind Jahre, in denen die perſönliche Entwicklung ihren Abſchluß findet und in denen der Mann endgültig geformt und geknetet wird. Gerade der Dienſt an der mo⸗ nhänger eines in gleicher Richtung ſahren⸗ 'n Straßen bahnzugs. Dadurch kam er zu all und mit den Beinen unter den Anhän⸗ wagen zu liegen. Nur dem geiſtesgegen⸗ wärtigen Verhalten des Straßenbahnperſo⸗ nals iſt es zu verdanken, daß der Betrunke⸗ ze nicht überfahren wurde. Bei dem betrun⸗ enen Fußgänger handelte es ſich um den aufmänniſchen Angeſtellten Ludwig Ben⸗ dix, geboren am 7. Febr. 1898 zu Eltville, vohnhaft in Mainz, Auguſtinerſtraße 15. zr wurde auf Grund der verſchärften Be⸗ timmungen des Reichs führers/ und Chefs er Deutſchen Polizei dem Richter vorge⸗ hrt, der ihn im Schnellverfahren zu vier Mochen Haft verurteilte.— Gleichzeitig er⸗ hielt der Fahrer eines Perſonenwagens eine Haftſtrafe von einer Woche. Er fuhr durch die Boppſtraße— Richtung Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Ring. In der Boppſtraße ſtieß der Fahrer gegen einen dort aufgeſtellten und beleuch⸗ teten Handwagen und zertrümmerte dieſen. Der Fahrer, der, wie ſpäter feſtgeſtellt wur⸗ de, unter Alkoholeinfluß ſtand und übermü⸗ det war, wurde vorläufig in Haft genom⸗ men. Auf Grund der verſchärften Beſtimm⸗ ungen des Reichsführers/ und Chefs der Deutſchen Polizei wurde er dem Schnell⸗ richter vorgeführt, der ihn in eine Haft⸗ ſtrafe von einer Woche nahm. Bei dem Fah⸗ rer handelt es ſich um den Karl Englert, geb. am 18. Juni 1898 zu Waldaſchaff, wohn⸗ haft in Mainz⸗Mombach. Wöhlerſtraße 1. Ein ungeklärter Unfall Offenbach a. M. In Ausübung ſeines Dienſtes iſt der 50 Jahre alte Eiſenbahnzug⸗ ſchaffner Thodor Rücker aus Groß⸗Auheim, Vater von ſechs Kindern, tödlich verunglückt. Der ſchwerverletzte Eiſenbahnbeamte wurde mit einer ſtark blutenden Wunde am Hinter⸗ kopf bewußtlos im Packwagen des Eilzugs gon einem Schaffner aufgefunden, als die⸗ ſer auf dem Bahnhof 8 ein Ge⸗ päckſtück aus dem Wagen holen wollte. Der tragiſche Unfall mußte ſich bereits auf der Abfahrt des Zugs vom Bahnhof Offenbach abgeſpielt haben. Man vermutet, daß dem Verunglückten durch das ruckartige Zuſchla⸗ gen der Packwagentür der Schädel einge⸗ drückt wurde. Möglicherweiſe iſt Rücker aber auch beim Aufſpringen auf den Zug geſtürzt und dabei mit dem Hinterkopf auf einen harten Gegenſtand aufgeſchlagen. Der Schwerverletzte wurde ſofort in ein Frank⸗ furter Krankenhaus gebracht, wo er an den Folgen der ſchweren Verletzung ſtarb. Der furchtbare Unfall iſt um ſo tragiſcher, als Rücker aus freien Stücken die Vertretung für einen Berufskameraden übernommen hatte. Neſerbe hat Nuh dernen Waffe, am Geſchütz oder am Horch⸗ gerät, am Panzerwagen oder im Flugzeug ver⸗ mittelte Eindrücke, die ſich unauslöſchlich in das Gedächtnis gruben. Niemand, der einmal eine große Nachtübung mit dem Zuſammen⸗ wirken vieler Waffen erlebte, wird das Bild der Scheinwerfer, die mit ihren weißen Gei⸗ ſterarmen durch das ſamtene Schwarz der Nacht taſten, mit dem zuckenden Mündungs⸗ feuer der ſchweren Artillerie, mit dem Hin und Her der Meldefahrer auf Motorrädern, deren Lampen magiſch abgeblendet ſind, ver⸗ geſſen. Das eigene Ich wird in ſolchem Augen⸗ blick klein, wenn man mit brennenden Augen hinter dem ratternden ſtoßenden Maſchinenge⸗ wehr liegt und den glühenden Bahnen der Leuchtſpur munition nachblickt. Wer in großen Manövern Stunden um Stunden, Kilometer um Kilometer in der Marſchkolonne der In⸗ fanterie marſchierte, immer den bepackten, ge⸗ krümmten Rücken des Vordermannes vor ſich, unwiderſtehlich durch den gleichmäßigen Klang der tappenden Schritte mitgeſogen, der weiß, welcher Zauber und welche Wucht in dem ſchweigenden Rhythmus der Hunderte liegt, die ihre eigene Uebermüdung meiſtern und mit eiſernem Willen gehorchen. Aber es gibt noch andere„Reſerviſten“, die in dieſen Tagen ihre Uniform ausziehen. Der Arbeitsdienſt entläßt ſeine Män⸗ ner nach halbjähriger Dienſtzeit. Die Jun⸗ gen, die hier zum zweiten Mal in ihrem Leben Bekanntſchaft mit der Uniform machten, die nicht mehr für knappe Stunden Dienſtanzug war, ſondern plötzlich für immer zum Dienſt⸗ und Ausgehanzug wurde, ſtehen zwiſchen zwei wichtigen Abſchnitten ihres Lebens. Der Auf⸗ takt, den der Arbeitsdienſt zum Wehrmachts⸗ dienſt bildet, gibt den jungen Menſchen einen Vorgeſchmack der ſoldatiſchen Disziplin und der hohen Anforderungen, die die Wehrmacht an ſie ſtellt. Es iſt ein frohes Gefühl, das die Reſervi⸗ ſten in dieſen Tagen beherrſcht. Das Aus⸗ ſcheiden aus ihrem militäriſchen Dienſtver⸗ hältnis ſetzt einen vorläufigen Schlußpunkt unter ihren Ausbildungsweg. Der Wehrmacht⸗ dienſtpaß, den ſie am Ende ihrer zwei Jahre erhalten, iſt eines der wichtigſten Dokumente ihrer weiteren Zukunft. Arbeltspaß und Mi⸗ litärpaß öffnen das in dem rieſenhaften Arbeitsprozeß des ganzen Volkes. or zum großen Einſatz Bingen.(Spritztour mit„entlie⸗ henem“ Auto.) Ein Autofahrer aus Bad Kreuznach hatte zum Wochenende in Bingen Einkehr gehalten, ſeinen Wagen in der Nacht zum Sonntag auf dem Parkplatz abgeſtellt. Als man damit wegfahren wollte, war er verſchwunden. Die Sache wurde der Polizei gemeldet. Ueberraſchend ſchnell klärte ſich der Diebſtahl auf. Sonntag früh gegen 6 Uhr fand man nämlich das Auto in Rüdes⸗ heim herrenlos auf. Es konnte dem Eigen⸗ tümer wieder ausgehändigt werden. Mit dem für einige Stunden„entliehenen“ Wa⸗ gen haben jedenfalls junge Burſchen eine nächtliche Spritztour über Mainz in den Rheingau gemacht, vielleicht auch damit ihren Heimweg zurückgelegt. Worms.(Betrunkener Motorrad⸗ fahrer.) Am Sonntag fuhr der Zimmer⸗ mann Adam Held, geb. am 11. Sept. 1907 zu Bürſtadt, Magnusſtraße 32, nach Genuß von Alkohol auf der Landſtraße Bürſtadt Worms(Zigeunerwäldchen) mit einem Mo⸗ torrad einen Fußgänger, der ſein Fahrrad drückte, an. Det Fußgänger ſowie der So⸗ ziusfahrer wurden mit nicht unerheblichen Verletzungen in das Stadtkrankenhaus ein⸗ geliefert. Held wurde gemäß Runderlaß des Reichsführers 77 und Thefs der Deutſcken Polizei vom 18. Mai 1937 in Haft genom⸗ men und ſieht ſeiner Verurteilung im Schnellverfahren entgegen. Das Arteil im Mordprozeß Frau Biehl zum Tod verurteilt— Denzler wegen Geiſteskrankheit freigeſprochen Saarbrücken. Da der Sachverſtändige der Auffaſſung war, daß der Angeklagte Denz⸗ ler an unheilbarer Geiſteskrankheit(Schi⸗ zophrenie) leidet, beantragte der Staatsan ⸗ walt bei ihm Einſtellung des Verfahrens und ſtellte den Antrag auf lebenslängliche Unterbringung in einer Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt, da es ſich um einen gemeingefähr⸗ lichen Geiſteskranken handelt, deſſen Ver⸗ wahrung im Intereſſe der öffentlichen Si⸗ cherheit notwendig ſei. Gegen die Ehefrau Biehl beantragte der Statsanwalt wegen gemeinſchaftlichen Mordes, zum mindeſten aber wegen Anſtiftung zum Mord die Todes⸗ ſtrafe und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Statsanwalts an. In einer längeren Begründung wies der Vorſitzende darauf hin, daß ſowohl aus der Vorbereitung als auch aus der Ausführung der Tat auf eine wohl vorbereitete Tat ge⸗ ſchloſſen werden müſſe. Es komme nicht nur eine porſätzliche, ſondern mit Ueberlegung ausgeführte Tötung in Frage. Frau Biehl habe die Tat bewußt gefördert und dieſe da⸗ her als ihre eigene gewollt. Eröffnung der erſten Reichsautobahn⸗Teil⸗ ſtrecke 11 der Saarpfalz. Lpd. Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Am 24. Oktober wird im Gau Saarpfalz die erſte Teilſtrecke Kaiſerslautern—Hettenlei⸗ delheim eröffnet werden. Die Straße führt durch eine landſchaftlich reizvolle Gegend mit ſchönen Wäldern und ſchließt zwei Brücken ein, die mit zu den größten gehß⸗ ren, die bisher an deutſchen Autobahnen erbaut wurden. Sport des Turnvereins Nächſten Sonntag beginnen die Spiele der gem. Jugend, woran auch unſere kräftige Tur⸗ nerjugend teilnimmt. Wie aus der unten ſtehenden Terminliſte zu erſehen iſt, nehmen acht Vereine daran teil und man wird auf das Können der einzelnen Mannſchaften geſpannt ſein. 10. 10.: FV Laudenbach— TV Viernheim Jahn Weinheim— FV Hemsbach Sulzbach— FV Weinheim Amicitia Viernheim— Lützelſachſ. 24. 10.: Hemsbach— Amiec. Viernheim FV Weinheim— WV Viernheim Sulzbach— Laudenbach Jahn Weinheim— Lutzelſachſen 31. 10.: TV Viernheim— F Hemsbach Jahn Weinh.— FV Weinheim Laudenbach— Amic. Viernheim Lützelſachſen— Sulzbach 14. 11.: TV Viernheim— Amice Viernheim FV Weinheim— Hemsbach Lützelſachſen— Laudenbach Sulzbach— Jahn Weinheim 28. 11.: TV Viernheim— Sulzbach Hemsbach— Lützelſachſen Amic. Viernheim— Jahn Weinh. IV Weinheim— Laudenbach 12. 12.: Jahn Weinh.— TV. Viernheim Laudenbach— Hemsbach Sulzbach— Amicitia Viernheim Lützelſachſen— FV Weinheim 9..: Lützelſachſen— TV Viernheim Sulzbach— Hemsbach IV Weinheim— Amicitia Viernh. Jahn Weinheim— Laudenbach Rächſten Sonntag 2. Punkteſpiel der 1. und 2. Mannſchaft gegen Stadtſportverein Mann⸗ heim auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße. S 9—— ⁵ ðͥ(Vð—Eñ ̃ ²— 8 Pirmaſens. Ein Maurer aus Kröppen, 5 in Oberſimten beſchäftigt war, hatte 8 N 5 in wenigen Stunden Abſtand zwei Laſ Scheune, um ſich auf dem oberen Stock des lraftwagen auf der Wiesbadener Straße ii Stadels zum Schlafen hinzulegen. Als er der Nähe des Vahnuͤbergangs von Ka an der Spitze der Leiter angelangt war, ſtel infolge der Näſſe auf einen Straßen ſtürzte er ab. Hausbewohner fanden ihn des] bahnmaſt auf. In dem einen Fall ent⸗ Morgens tot auf der Tenne liegen. ſtand leichter Perſonen⸗, in beiden Fällen Bad Kreuzna uus Fieub„ Sachſchaden. Der Straßenbahnmaſt wur⸗ fahren“ wil 8 Mfäbeteer Schl 1 de umgebogen und die Oberleitung beſchä⸗ Kreuznach Fahrräder geſtohlen haben. Er digt. Da in dieſem Abſchnitt der Wies⸗ habe dieſe lediglich an ſich genommen, ſie J badener Straße ſich ſchon häufig Verkehrs⸗ ſtreckenweiſe benutzt und an beliebigen Stel⸗ unfälle ereignet haben, empfiehlt ſich gerade len der Stadt wieder abgeſtellt. Der Junge] für auswärkige Kraftfahrer an dieſer Stelle, wurde des Diebſtahls von vier Fahrrädern beſonders bei feuchter Witterung, größte„ ſergelds die Kubikmeterzahl deiſpielsweiſe überführt. Vorſicht. von 3 auf 6 erhöhte und den Betrag gleich⸗ falls von 1.50 auf 3.— Mk. Es wurden im Die Preisordnung ſabotiert Schwere Bluttat ganzen 13.70 Mk. als zu Unrecht kaſſiert und Maikammer. Hier wurde der Inhaber* N fehlend feſtgeſtellt. Die Berufungsinſtanz Weingutsfirma Albert Spieß wegen Mord und Selbſtmord aus verſchmähter Liebe— die Große Straftammer Landau— kam Sabotage der Weinmarktregelung in Haft Trier. In dem Winzerort Wincheringen zu einem Freiſpruch, da die Anterſchlagun⸗ genommen. an der Obermoſel ereignete ſich eine ſchreck⸗ N e gen nicht als voll erwieſen betrachtet werden Ein zweites Todesopfer liche Bluttat. Ein 25 jähriger Mann erſchoß konnten. ein 15jähriges Mädchen, das im landwirt⸗. Pirmaſens. Das Motorradunglück bei ſchaftlichen Betrieb der Eltern des Täters Dahn hat außer der dabei ſofort getöteten arbeitete. Hierauf richtete der Täter die 17jährigen Thereſe Bacher inzwiſchen ein Waffe gegen ſich ſelbſt. Auf dem Transport 1 0 in zweites Todesopfer gefordert. Der Kraftrad⸗ in ein Trierer Krankenhaus iſt der junge haus eingeliefert, wo es einige Stunden lenker Willi Neuhart iſt ſeinen ſchweren Mann ſeinen Verletzungen ebenfalls er⸗ ſpäter ſtarb. Den Autofahrer ſoll keine Verletzungen im hieſigen Krankenhaus er⸗ legen. Wie man annimmt, ſoll das Motiv Schuld treffen. legen. der Tat verſchmähte Liebe ſein. Laſtwagen gegen Straßenbahnmaſt. Lpd. Mainz. Dienstag morgen fuhre ü Aus Nah und Fern Lorſch.(Grumpeneinſchreibung 1937). Auf der diesjährigen Grumpeneinſchreibung der heſſiſchen Tabakbaugemeinden erzielte die Lorſcher Tabakfachſchaft wiederum einen ſchö⸗ nen Erfolg und die Anerkennung für die ſeit Jahren hier beſonders betriebene Frühſaat und damit den Qualitätsbau, indem ſie die höchſten Preiſe erreichte. Für loſe Grumpen erhalten die Lorſcher Tabakbauern 70 Mark, für eingenähte 85 Mark pro Zentner. Die an⸗ deren heſſiſchen Tabakbaugemeinden bleiben hinter den Preiſen zurück. Von Lorſch werden rund 190 Zentner Grumpen zur Ablieferung gelangen. Kind läuft in ein Laſtauto Pirmaſens. In den Abendſtunden ereig⸗ zete ſich in der Alleeſtraße ein ſchweres der Verkehrsunglück. Als ein achtjähriger Junge mit ſeinem zwei Jahre alten Brüderchen die Fahrbahn überqueren wollte, kam ein Laſt⸗ kraftwagen daher. Das Kind riß ſich von dem Jungen los und lief geradewegs in das Auto hinein. Das Kind wurde mit ſchweren Verletzungen, hauptſächlich durch den An⸗ prall am Kotflügel verurſacht, ins Kranken⸗ Landau. Der 1910 zu Lingenfeld gebore⸗ ne, verheiratete Ernſt Klein war vom Schöf⸗ fengericht Landau wegen eines fortgeſetzten Verbrechens der ſchweren Amtsunterſchlag⸗ ung zu einer Gefängnisſtrafe von acht Mo⸗ naten verurteilt worden. Er gab ſich mit dieſem Urteil nicht zufrieden, da er die ihm zur Laſt gelegten Anterſchlagungen nicht be⸗ gangen haben will. Der Angeklagte war von Auguſt 1935 bis September 1936 Hilfspoli⸗ zeidiener in Lingenfeld und hatte als ſolcher die Aufgabe, die Waſſergelder für die Ge⸗ meinde einzukaſſieren. In dieſer Zeit ſoll er nun Fälſchungen dergeſtalt vorgenommen haben, daß er auf den Quittungen des Waſ⸗ Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Obenauer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 1937 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigen preisliſte er 6 gültig. SSF—— . ll.——......———— 85 Fallen. Lbolksschaug ee ernten Ii balshrlasge, Jadtnlr veranſtaltet am Freitag, den 8. Okto- ber 1937, abends 8 Ahr im Gaſt⸗ . Zwechs Wiederaufnahme haus zum„Freiſchütz ⸗, Saarſtraße des Splelbeirlens in Viernheim einen eee ee eee ee findet am Donnerstag, den 7. Oktober 1937, abends 8.30 Uhr im Saale des Gasthauses„zum goldenen Karpfen“ eine und ladet alle, die im Eigenheim frei und unabhängig wohnen, oder Hypothekenſchul⸗ den ablöſen wollen, herzlichſt ein. Reſtloſe Klarheit und perſönliche statt.— Hierzu laden wir alle früheren Mitwirkenden, sowie alle Personen, die gewillt sind, die Freilichtspiele in irgend- einer Weise künftig zu unterstützen und zu fördern, freundl. ein. Amtliche Bekanntmachungen Pjerbe-Geſtellungs⸗Aufruf Gemäß Verfügung des Reichskriegsminiſters werden Pferde⸗Vormuſterungen im Auftrage der Wehrerſatz⸗In⸗ ſpektion Mannheim durch Pferde⸗Vormunerungs⸗Offi. ziere durchgeführt. Her Zweck der Pferde⸗Vormuſterung iſt die Feſtſtellung der Anzahl der in den einzelnen Ge⸗ meinden vorhandenen für militäriſche Zwecke brauchbaren Pferde. Jeder Pferbebeſttzer iſt verpflichtet, ſeine ſämtlichen Pferde(auch Maultiere und Mauleſel) mit folgenden Ausnahmen zur Vormuſterung zu geſtellen: Y Dauernd befreit ſind folgende Pferde: 1. Angekörte Hengſte 2. Pferde, die auf beiden Augen blind ſind 3. Pferde unter 1,35 Stockmaß 4. Pferde, die in den Bergwerken dauernd unter Tage arbeiten. 4a) Pferde über 17 Jahre, die bei der letzten Pferde⸗ Vormuſterung dauernd unbrauchbar waren(D. u. Pferde unter 17 Jahren müſſen vorge⸗ führt werden). 5) Vorübergehend befreit ſind folgende Pferde: 5. Pferde unter 3 Jahren 8. Pferde, die wegen Erkrankung nicht marſchfähig ſind Geugnis des Tierarztes iſt beizubringen). 7. Pferde, die an einer übertragbaren Seuche leiden oder einer ſolchen verdächtig ſind, was durch den Beratung gerne zugeſichert. 8.— Für die mir anläßlich meines 85. Geburtstages übermittelten Glückwünſche und Geſchenke, insbe⸗ ſondere der Gemeinde Viernheim für die ſchöne Ehrengabe dankt herzlich Georg Baureis 2. Kreisamt Heppenheim J. B.: Denzer. Vorſtehenden Aufruf bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis un Beachtung. Die Pferde⸗Vormuſterung in Viernheim findet 19. Oktober 1937, 8.30 Uhr vormittags am Sand⸗ höferweg— Dreſchhalle Bugert— ſtatt. Viernheim, den 5. Okober 1937 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. Betr.: Feldſchutz. Auf Grund des Art. 36 des Feldſtrafgeſetzes ordne ich hiermit an, daß die Feldgemarkung vorläufig bis 1. November als geſchloſſen zu gelten hat. Dieſe durch das Ueberhandnehmen der Felddiebſtähle bedingte Maß ⸗ nahme betrifft alle diejenigen Perſonen, die kein Acker⸗ land bebauen oder nicht im Auftrage eines Landwirts Feldarbeiten verrichten Ich behalte mir vor, das ſog. Stoppeln von Kartoffeln nach vollſtändiger Ein⸗ bringung der Kartoffelernte zu erlauben. Das Feld. ſchutzperſonal iſt angewieſen, jede Zuwiderhandlung gegen dieſe feldpoltzeiliche Anordnung mit einer Straf⸗ anzeige zu ahnden. Hiernheim, den 6. Oktober 1937 Der Bürgermeiſter Fereins⸗Anzeiger Vrieftauben⸗Verein Samstag, den 9. Oktober, von 4—6 Uhr Futterau s⸗ gabe bei Mitglied Herrn Jäger, pro Mitglied 40 Pfund zum Preiſe von 15 Pfg. Der Vorſtand. Marin. Heringe St.. 12 Neue große Vollheringe St. 07 Reis 7 7g 36, 8,. 18 dosdeche-Nach! Adolf Hitlerſtraße 38 Neife Aillch⸗ jchweine zu verkaufen Noch gut erhalten. Kinber⸗ wagen zu verkaufen. Aepfel 5 Kilo 1.—, 1.20, 1.50 Hans Schmit, trage 1 Achtung l enpf. mich im Maisdreschen mit fahrbar. Maisdreſchmaſchine Math. 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Die Berufsfeuerwehren.„ 2 20 Ng 17 60 2 vor 2 0 ſtehen oder in 7 gran Schuhe ag 2 Ena 2 N 8— eee 2 ö en letzten Tagen gefo aben. egen Sie mit 2 1 5 2 2 2 5 g* 2 Plerbebeſther die ihre geſtellungspflichtigen Pferde 5 Sal 0 ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange in Majonaiſe, Spätzle/ Kilo- 36 u. 44 nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen, können mit grau camenber. zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren innigſten Süßbücklinge Hörnchen), 38 u.. 48 Beldſtrafen bis zu 150— Rm. beſtraft werden, wenn creme e es Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit Naäuger 2 e e leben e e ee ee e dehunbenchal uon farbe pfehe e dungen nnen, ed.. ihre Koſten zwangsweiſe herbeigeſchafft werden. Für pp— 0„de 0 kongregation,. ge.. 6. einen ſchriftlichen an die Ortspolizeibehörde zu ſtellenden ſowie den Schulkameradinnen für die erwieſene Empf. für Frelta ee es, abet 2—e ſind die erforder⸗ a letzte Ehre und die Kranzniederlegung. Auch danken 9 57 0 asorre e Waal malen ngepſhenger Fes. ſind in ſauber ll en Abenaluicn. 5 120 die 8 125 e und den KHanltau. Filei I waggis Eintopfgericht geputztem Zuſtand mit einwandfreiem Hufbeſchlag und We o K. iftern von hl. Seelenmeſſen. 1 u. Bücklinge Würfel. 15 einem brauchbaren Ee 5 3 5 und 45 83— 305 8 Viernheim, den 7. Oktober 1937 eee Weizengrieß ½ Kilo 24 Decke vorzuführen.— Die Pferde ſind durch erwachſene ratheringe off. St.. ernde i rbli nen. 2— Perſonen Aketne ang 5 Während dem* 1 e Die tranernd u Hinte ebenen Werbt n 5.24 Vorführen iſt das Rauchen zu unterlaſſen. eringe Literdoſe 1 7 237.2672 3 den 5. Oktober 1937 Friſche Bücklinge /kg⸗ 34 neue Leſer Graupen ½, 23, 26, 28 Grünkern ganz 17e Kilo 7. 36, 5. 40 Grünkern gemahlen 1 Kilo 5.38,—42 Weiße Bohnen J Kilo 3.24 Wachtelbohnen 1 ö 5/ Kilo 5.24 Linſen / Kilo. 30,. 34,„36 Erbſen, geſchälte J Kilo 3. 26, 32 Neues Sauerkraut 12 Kilo 3. 13 30% Rabatt Okloher- mit Tanz im S8