als zum, lung erg eröffnet. ebe:„De⸗ leierun, J u den il delnnt, Schuld al fit, biz n nit gel führt fe. erziehung den Monal ſprnch den 1 und der inte aber perutteilte n Uter⸗ hmsſttufe d eum e Sun kt omen ö; Mfuht ng: heute ec n Udrigen erlag: Ber; J, Vorn. ein. Drud: in Alo, g. gt. iſt an, . — eſef e 2 8 8 * ſchungsausſchuß auf die Anzeige ol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinunge welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RWI ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 235 otenlohn. S Jams fag ternheimer Weilung Verkündigungsblatt der NS AN. Mernheim L den 9. Mlober 1937 Anzelgenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 am Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für mm Höbe und 67 mm Breite 15 Ryfg Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'haſen 15101 13. Jahrgang heule Ueberteichung der ilalieniſchen Antwort In Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung— Englands und Frankreichs Ungeduld iſt unberechligt Engliſche Heuchelei Ablehnung der deulſchen Kolonfalforderung durch die Konſervaljven Das Freiwilligenproblem Die man ſich in Rom und Berlin die europäiſche Juſammenarbeit denkl Rom, 9. Oktober. Die in vollkommener Ueberein⸗ ſtimmung mit der Auffaſſung der Reichsregierung ausgearbeitete italieni⸗ 15 Antwort auf den franzöſiſch⸗eng⸗ iſchen Vorſchlag betreffend Dreierbe⸗ ſprechungen über die ſpaniſche Frage ſowie ins⸗ beſondere über die Zurückziehung der Freiwilli⸗ gen werde, wie der Direktor des halbamtlichen „Giornale d'Italia“ in ſeinem Leitartikel am Freitag ausführt, vielleicht noch am Sonnabend überreicht werden und abermals Italiens Wil⸗ len zur Zuſammenarbeit und zur Klärung der Lage beſtätigen. Die in London und Paris in Erſcheinung tretende Ungeduld über das Ausbleiben einer umgehenden Antwort ſei vollkommen ungerechtfertigt. Wenn die franzöſiſche und die engliſche Regierung zur. ihrer Note und deren ſtiliſtiſch und inhaltli auf einander abgeſtimmte Formulierung meh⸗ rere Tage benötigten, ſo ſei es, wie das Blatt betont, mehr als ſelbſtverſtändlich, daß die ita⸗ lieniſche Regierung es ihrerſeits für notwendig erachte, in aller Ruhe die Ergebniſſe von Ab⸗ machungen Dritter zu unterſuchen und mit der Reichsregierung Fühlung zu nehmen. Die euro⸗ äiſche Zuſammenarbeit, die das Thema der Paliſer und Londoner Note bilde, könne be⸗ ſtimmt nicht in dem Siane ausgelegt werden, daß einige Mächte ſich darauf beſchränken müß⸗ ten, die von anderen Mächten formulierten und in diplomatiſchen Noten niedergelegten Vor⸗ ſchläge anzunehmen. Eine ſolche Zuſammen⸗ arbeit könne nur in der Weiſe vor ſich gehen, daß jede Macht frei ihre Anſicht äußere und dieſer auch in der ſchließlichen Vereinbarung Rechnung getragen werde. Noch unberechtigter erſcheine aber die in London und Paris zur Schau getragene Ungeduld, wenn man ſie im Lichte der unleugbaren Tatſachen der geſchichtlichen Entwicklung des Frei⸗ willigenproblems betrachte. „Jedermann kann feſtſtellen, daß alle Ita⸗ lien betreffenden Fragen für London und Paris nur dann ernſten und vordringlichen Charakter annehmen, wenn ihre Löſung ſich zu Gunſten der Roten auswirkt.“ Als es ſich um die ſowjetruſſiſchen Freiwilligen handelte, habe Lord Plymouth im Nichteinmi⸗ des Grafen Grandi zunächſt geantwortet, daß die Ent⸗ ſendung von Freiwilligen nicht im Widerſpruch mit der Nichteinmiſchung ſtehe und daß die Mos⸗ kauer Regierung deswegen keinen Tadel ver⸗ diene. Die Freiwilligenfrage habe für London und Paris— wo man den zu Beginn der Kämpfe im Auguſt 1936 einſetzenden Zuſtrom weifelhafter ausländiſcher Elemente gefliſſent⸗ ich überſah— erſt im Januar 1937 einen dramatiſchen Charakter angenommen. Ja, man abe nach und nach aus der Frage der ausländi⸗ chen Freiwilligen eine ausſchließlich die italie⸗ niſchen Freiwilligen betreffende Angelegenheit machen wollen. Italien, ſo betont das halbamtliche Blatt abſchließend, ſei ſeinerzeit auf ſeine weſentlich brauchbareren Vorſchläge zur Freiwilligenfrage von London und Paris nicht tage⸗, ſon⸗ dern monatelang hingehalten wor⸗ den, ohne deshalb die Geduld zu verlieren, wie dies jetzt in London und Paris wegen einer an⸗ geblichen Verzögerung um Stunden oder einen Tag vortäuſchen möchten. Italien habe auch von jenen unklugen Einſchüchterungsverſuchen Abſtand genommen, die heute von London und Paris unternommen werden, um die italieniſche Antwort nicht nur zu beſchleunigen, ſondern vor allem auch zu beeinfluſſen. Alle dieſe Machenſchaften müßten von vornherein ver⸗ ſchwinden, um zu einer aufrichtigen Zuſammen⸗ arbeit und zu einer im Geiſte des Verantwor- tungsbewußtſeins geführten Politik der Nichtein⸗ miſchung zu gelangen. Ialieniſche Gäſte Rom rüſtet für den Empfang der neuen Freunde Rom., 8. Oktober. Der für Samstag angekündiaten Ankunft von 450 deutſchen Arbeitern widmet die geſam⸗ te römiſche Abendpreſſe überaus freundlich gehaltene Begrüßunas⸗ Artikel. Ebenſo herzlich wie die italieniſchen Arbeiter in München, Nürnberg und Berlin empfangen wurden, wird, ſo heißt es übereinſtimmend, das faſchiſtiſche Italien die deutſchen Freunde als hochwillkommene Gäſte aufnehmen. Rom rüſtet ſich bereits, um die deutſchen Kamera⸗ den, die während ihres Aufenthaltes in Ita⸗ lien Gäſte der faſchiſtiſchen Organiſation für Freizeitgeſtaltung(Opera Nazionale Dopola⸗ voro) ſind. mit Kundgebungen lebbafteſter Sympathie zu begrüßen. §§ London, 9. Oktober. Auf der konſervatäven Parteikonferenz in Scarborough brachte der Abgeordnete Sir Henry Page Croft, der als einer der ſchärf⸗ ſten Gegner der deutſchen Kolonial⸗ forderung bekannt iſt, eine Entſchlie⸗ ßung ein, in der eine„Aufgabe der Souveränität in den britiſchen Kolonien“ abgelehnt wird. Die Ent⸗ ſchließung beſagt, daß die von gewiſſen libera⸗ len und ſozialiſtiſchen Kreiſen ausgehenden Vor⸗ ſchläge für die Zerſchlagung des britiſchen Welt⸗ reiches durch Uebergabe der Oberhoheit in den Die Türkei erprobt ihre Wehrkraſ ie größten Manöver der kürkiſchen Geſchichle haben begonnen Iſtanbul, 8. Oktober Staatspräſident Atatürk begibt ſich heute nach Smyrna und von da in das weſtanatoliſche Küſtengebiet. wo Sonntag die großen Herbſt⸗ manöver der türkiſchen Wehrmacht beginnen. Auch die Kabinettsminiſter und zahlreiche Ab⸗ geordnete reiſen ins Manövergebiet. Die Manöver, die größten, die je in der Türkei abgehalten wurden, werden fünf Tage dauern und die erſte Prohe uf das neue Wehrgeſetz darſtellen. Durch dieſes Geſetz wird auch die geſamte Zivilbevölkerung von der Mobilmachung und dem Heeresdienſt erfaßt. Das Manöverthema iſt das Aufhalten einer feindlichen Landung an der weſtanatoliſchen Küſte. Nach Zeitungsmeldungen ſollen 80 000 Mann zu den Uebungen herangezogen werden. Auch die türkiſche Kriegsflotte und beträchtliche Luftſtreitkräfte werden an den Uebungen teil⸗ nehmen. Bei den Fliegern wird ſich auch die Adoptivtochter des Staatspräſidenten, Fräulein Gikön, befinden, die ihre Ausbildung als Militärfliegerin abgeſchloſſen hat. Bei den Manövern wird ſie erſtmalig eine Staffel von fünf Bombenflugzeugen führen. Sd h Deulſchland und ſeine früheren Beſihungen in Afrika Lie Rede des Chefs der Nationalpartei von hat die Aufmerkſamkeit der Weltöffentlichkeit auf Transvaal, J. P. Strydom, in Johannesburg die Frage der territorialen Beſitzungen der europäiſchen Mächte in Afrika gelenkt, damit eine Diskuſſion mit Italien und Deutſchland in Gang gebracht und eine befriedigende Löſung des Kolonialproblems gefunden werden kann. In der Rede hieß es, daß es unbedingt notwendig iſt, daß Deutſchland eine Kontrolle über Land auf dem afrikaniſchen Kontinent erhält.(Die ehemals deutſchen Beſitzungen ſind ſchwarz eingezeichnet.)(Kartendienſt, Erich⸗Zander⸗K) 222 823 8 2 britiſchen Kolonien an eine internationale Kör⸗ perſchaft große Beſorgnis verurſachten. Irgend ein ſolcher Vorſchlag würde eine gefühl⸗ loſe Mißachtung der Eigentumsrechte, einen verräteriſchen Betrug an den Einwohnern die⸗ ſer Kolonien und eine Kataſtrophe für das Wohlergehen derjenigen Engländer ſein, die in den Fabriken oder in der überſeeiſchen Produk⸗ tion beſchäftigt ſeien. Die Entſchließung wurde von der Konferenz ohne Oppoſition angenommen. Sir Henry Page Croft erklärte bei der Be⸗ gründung der Entſchließung, daß Deutſchland ſeine Kolonien in einem Angriffskriege verloren habe. Deutſchland habe kein größeres morali⸗ ſches Recht auf dieſe Gebiete, die es im Welt⸗ kriege verloren habe, als es England heute auf Helgoland habe. Er wünſche, daß die engliſche Regierung irgend einer deutſchen Kolonialfor⸗ derung ein„Nein“ entgegenſetzen würde. Im Verlauf der Konferenz kam auch Winſton Churchill, zu Wort. Er erklärte u. a. nach einem Hinweis auf die Lage in Spanien und im Fernen Oſten, daß man gegenwärtig eine Zeit ernſter Beſorgnis durchmache. Die kon⸗ ſervative Politik müſſe den Außenminiſter in der energiſchen und ehrenhaften Politik unter⸗ ſtützen, die er in ſeinem Streben nach Aufrecht⸗ erhaltung des Weltfriedens verfolge. Churchill beglückwünſchte dann die Regierung zu den gro⸗ ßen Fortſchritten, die ſie in der Aufrüſtung ge⸗ macht habe. Schließlich lobte er den Präſiden⸗ ten Rooſevelt wegen ſeiner geſtrigen Rede und ſprach ſeine Ueberzeugung aus, daß die Aus⸗ führungen des amerikaniſchen Präſidenten auch von der britiſchen Regierung herzlich begrüßt würden. Ablehnung der Kolonialenkſchließung London, 9. Oktober. Der„Mancheſter Guardian“ wendet ſich gegen die Kolonialentſchließung Sir Henry Page Crofts auf dem konſervativen Parteikon⸗ greß. Das Blatt ſtellt die Frage, ob eine ſolche Erklärung nicht als engliſche Heuche⸗ lei bezeichnet werden könnte. Auf dem Par⸗ teikongreß des letzten Jahres habe es wenig⸗ ſtens noch einige kluge Konſervative gegeben, die ſich geweigert hätten, den Grundſatz des „Was wir haben, behalten wir“ anzunehmen. Sie hätten ſich gehütet, Deutſchlands Kolonial⸗ forderungen ein abſolutes Nein entgegenzu⸗ ſetzen. Am Donnerstag jedoch habe es keine derartigen Vorbehalte gegeben. Das ſei ein betrüblicher Abſchluß. Ohne die Not⸗ wendigkeit für friedliche Aenderungen und die Notwendigkeit der Abſchaffung berechtigter Be⸗ ſchwerden zuzugeben, könne die konſervative Partei ſich keine beſſere Politik vorſtellen als die:„Wir beſitzen und behalten.“ Und doch, fährt das Blatt fort. habe Deutſch⸗ land eine berechtigte Beſchwerde. Es ſei nicht eine moraliſche und nicht eine wirt⸗ ſchaftliche Beſchwerde, aber es ſei eine poli⸗ tiſche Beſchwerde. Solange Großbri⸗ tannien und Frankreich ihre Kolonialrechte als Privatbeſitz und als Kriegsbeute anſähen, könne man verſtehen, daß Deutſchland ſeinen Anteil zu haben wünſche. die deulſchlandreiſe der Herzogs von Vindſor Berlin. 9. Oktober. Der Herzog und die Herzoain von Windſor werden zu einem zwölftägigen Beſuch Deuiſch⸗ lands am kommenden Montag in Berlin ein⸗ treffen. Dem Wunſche des Herzogs, die ſozial⸗ politiſchen Einrichtungen des neuen Deutſch⸗ lands und die Arbeits- und Lebensbedinaun⸗ gen der ſchaffenden deutſchen Menſchen an Ort und Stelle kennen zu lernen, ent⸗ ſprechend ſchließt ſich an den Beſuch der Reichs hauptſtadt eine unter der Führung des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley ſtehende Beſichtiaungsreiſe durch zahlreiche deutſche Betriebe, Siedlungen und DAF.⸗ und KF. Einrichtungen an. P Günſtige deulſche Ronjunklurbilanz Landwirtſchaftliche Erzeugung weiter im Stei⸗ gen— Verdoppelung des Bruttoproduktions⸗ wertes der deutſchen Induſtrie ſeit 1932— Der Nettoproduktionswert um 2 Milliarden höher als 1928 Die Zahl der in Deutſchland noch vorhande— nen Arbeitsloſen iſt Ende September unter die Grenze von 500 000 gefallen. Wenn man be⸗ rückſichtigt, daß darunter ein großer Teil nicht mehr voll einſatzfähiger und außerdem der in leder großen Volkswirtſchaft vorhandene Re⸗ ſervebeſtand fluktuierender Arbeitsloſer enthal⸗ ten iſt, gibt es Arbeitsloſigkeit im Sinne einer wirtſchaftlichen Notlage in Deutſchland über⸗ haupt nicht mehr. Das Problem, das unſerer Arbeitseinſatzpolitik heute geſtellt iſt, liegt nicht mehr in der Beſchaffung von Arbeitsſtellen für Beſchäftigungsloſe, ſondern in der Beſchaffung fachlich geeigneter Arbeitskräfte für die immer noch ſteigenden Anforderungen, die der Aufbau der deutſchen Produktionsſtätten ſtellt. Wir ſind zwar durch die allmonatlichen Nachweiſungen der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung die laufend fortſchrei⸗ tende Beſſerung nun ſchon ſeit langem ge⸗ wöhnt, die Tatſache, daß durch die tatkräftige Politik der Regierung ein ſo vollſtändiger Kon⸗ junkturwandel erreicht wurde und daß er ſich immer mehr befeſtigt in einer Zeit, in der man draußen im Auslande ſchon wieder von Kon⸗ junkturkriſe und Depreſſion zu ſprechen anfängt, kann garnicht genug unterſtrichen werden. Im übrigen ſind die Arbeitsloſenziffern ja nur ein Maßſtab, an dem unſer wirtſchaft⸗ licher Aufſtieg abzuleſen iſt. Es gibt deren auch noch andere. So iſt der Wert der landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugung Deutſchlands, der im Jahre 193233 mit wenig über 875 Milliarden ſeinen Tiefſtand erreichte, 1936/37 auf etwa 11.9 Milliarden RM. geſtiegen. Er weiſt damit auch gegenüber dem Vorjahr noch eine Erhöhung um etwa 0,3 Milliarden RM. auf. Von dieſem Geſamtwert der landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugung entfallen nach den vom Inſti⸗ tut für Konjunkturforſchung beigebrachten Nach— weiſungen etwa vier Zehntel auf pflanzliche Erzeugniſſe und ſechs Zehntel auf tieriſche Pro— dukte. Eine Nachprüfung im einzelnen ergibt, daß die Produktionsſteigerung nicht etwa nur eine wertmäßige, alſo unter Umſtänden durch Preiserhöhung bedingte iſt, ſondern daß auch der Menge nach die landwirtſchaftliche Erzeu⸗ gung erneut geſtiegen iſt. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung berechnet regelmäßig einen Inder, bei dem die Produktionsziffer 1927/28 bis 1928/29 gleich Hundert geſtellt iſt. Für das Wirtſchaftsjahr 1935/36 betrug der Mengenin⸗ der der landwirtſchaftlichen Erzeugung 110 und 1936˙37 113. Die Produktion hat ſich auch raſcher entwickelt, als es der Bevölkerunaszu— nahme entſprechen würde, denn heute ſtehen aus der inländiſchen Produktion je Kopf der Bevölkerung mehr landwirtſchaftliche Erzeug⸗ niſſe zur Verfügung, als etwa in den Jahren 192729. Ja, der Fortſchritt iſt ſogar noch grö⸗ ßer als der oben genannte Index erkennen läßt, wenn man nur die für den menſchlichen Verbrauch erzeugten Endprodukte unter Aus⸗ ſchaltung des auf die Erzeugung mit einge⸗ führten Futtermitteln entfallenden Anteils be— rechnet. Dann ergibt ſich nämlich ein Inder von 123, d. h. das Produktionsvolumen der deutſchen Landwirtſchaft war im Wirtſchafts⸗ jahr 1936/37 rund 23 Prozent größer als im Durchſchnitt der Jahre 1927/29 Noch größer ſind die Fortſchritte im Bereich der induſtriellen Produktion. Der Bruttopro⸗ duktionswert der deutſchen Induſtrie und des deutſchen Handwerks hat nach vorläufigen Be⸗ rechnungen des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung im vergangenen Jahr zwiſchen 65 und 70 Milliarden RM. betragen. Im laufenden Jahre dürften zwiſchen 75 und 80 Milliarden RM. erreicht werden. Damit hätte ſich der Pro⸗ duktionswert ſeit 1932 mehr, als verdoppelt. Wenn trotzdem der Wert der Jahre 192829 noch nicht ganz erreicht iſt, ſo liegt das aus⸗ ſchließlich an der bewußten Zügelung der Preiſe. Nach überſchlägigen Berechnungen hält ſich der induſtrielle Preisſpiegel noch um aut ein Fünftel bis ein Viertel unter dem Stand von 1928/29. Die Folge davon iſt, daß alle Ar⸗ beitsmöglichkeiten voll ausgeſchöpft werden können.. Innerhalb der Verbrauchsgüterwirtſchaft ſtellt das Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe bei weitem den Hauptanteil. Nach vorſichtigen Schätzungen dürfte dieſe Gruppe im Jahre 1936 für mindeſtens 16 Milliarden RM. Waren er⸗ zeugt haben. Sie iſt damit dem Bruttowert nach der größte Gewerbezweig. An zweiter Stelle ſtehen Textilien und Bekleidung mit über 9 Milliarden RM. Schließlich folgen die kleineren Verbrauchsgüterinduſtrien wie Möbel- herſtellung Schuhinduſtrie. Muſikinſtrumenten⸗, Spielwaren-, Porzellan-, Glas⸗ Lederwaren⸗ induſtrie uſw. 1936 war nach den angeſtellten Berechnungen der Wert der Verbrauchsgüter⸗ erzeugung mit rund 28 Milliarden RM. noch um 10 Milliarden RM. niedriger als 1928. Das hängt aber eben in erſter Linie mit den heute niedrigeren Preiſen zuſammen. Für die Produktionsgüterinduſtrien nennt das Inſtitut für Konjunkturforſchung folgende Ziffern: Bauproduktion 8 bis 9 Milliarden RM., chemiſche Induſtrie 4.2 Milliarden RM., Maſchinenproduktion 3 Milliarden RM., Berg⸗ bau 3 bis 4 Milliarden RM., Papier- und Ver⸗ vielfältigungsgewerbe 3 Milliarden RM., Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren(nach Abzug der Verbrauchsgüter) über 2 Milliarden RM, Kraftfahrzeuginduſtrie 1,1 Milliarden RM. uſw. Im Ganzen wird der Bruttoproduktionswert der Produktionsgüterinduſtrien in der Nähe von 40 Milliarden RM. liegen gegenüber 45 Milliarden RM. 1928. Die Bruttoproduktionswerte umfaſſen die Umſätze aller einzelnen In duſtriebetriebe, ⸗zweige und ⸗gruppen. Sie enthalten alſo eine große Zahl von Doppelzählungen, denn die von der Grundſtoff- und Halbſtoffinduſtrie er⸗ Berlin, 9. Oktober. Am Samstag, den 9. Oktober gedenkt das deutſche Volk des Vorkämpfers und Märtprers der nationalſozialiſtiſchen Idee, Horſt Weſſels, der an dieſem Tage vor 30 Fahren geboren wurde. Als Sohn eines Pfarrers verbrachte Horſt Weſſel ſeine Kindheit in M ühlheim an der Ruhr, beſuchte in Berlin das Gymna⸗ ſium und wandte ſich mit 18 Jahren dem Stu⸗ dium der Rechtswiſſenſchaft zu. Seine glühende Vaterlandsliebe und die ſchmachvollen Zuſtände nach dem Zuſammenbruch vom 9. November 1918 machten ihn zu einem politiſchen Kämpfer. 1926 bekannte er ſich zum Nationalſozialismus und wurde einer der treueſten Gefolasmänner des Führers. Sein großes Beiſpiel, der reſtloſe Einſatz ſeiner Perſönlichkeit und die treue Ka⸗ meradſchaft ſtellten ihn bald vor die Front der Berliner Parteigenoſſen. Von ſeinen Kamera- den geliebt und verehrt, von ſeinen Feinden gefürchtet, übernahm er 1929 den S A.⸗Sturm 5 im Bezirk Friedrichshain. Aus ſeinem Sturm Berlin, 9. Oktober. Auf ſeiner Reiſe durch 16 deutſche Städte gab das Auguſteum⸗Muſeum aus Rom ein Konzert in der Berliner Philharmonie, das ihm und ſei⸗ nem Dirigenten Bernardino Mol inari einen Erfolg von ſelten erlebtem Ausmaß brachte. Die Bedeutung des Abends für die deutſch⸗italieniſche kulturelle Verbundenheit war ſchon an dem geſellſchaftlichen Bild des Abends zu erkennen. Die Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels und Ru ſt waren erſchienen. Neben den Präſidenten der Reichsmuſikkammer und der Reichstheaterkammer Profeſſor Dr. Raabe und Miniſterialrat Dr. Schlöſſer wohnten dem Konzert zahlreiche Vertreter der deutſchen Kulturorganiſationen und viele hervorragende Perſönlichkeiten des Berliner Muſiklebens bei, an ihrer Spitze Staatsrat Dr. Furtwäng⸗ Leer. Von italieniſcher Seite ſah man u. a. Botſchafter Attolico, Butſchaftsrat Graf Magiſtrati und den Präſidenten der Kö⸗ Salamanca, 9. Oktober Der ſpaniſche Staatschef General Franco hat vier in Gefangenſchaft geratene und vom Kriegsgericht in Salamanca zum Tode ver⸗ urteilte Flieger— drei Sowjetruſſen und einen Nordamerikaner— begnadigt und damit einen neuen Beweis der großzügigen Gerechtig⸗ keit gegeben, mit der die Gefangenen im natio— nalen Spanien beurteilt werden. General Franco begründet die Begnadigung mit der Erklärung, daß die ſowjetruſſiſchen Flieger von der Moskauer Regierung gezwungen worden ſeien, in Spanien zu kämpfen und daß der Nordamerikaner den falſchen Verſprechungen der bolſchewiſtiſchen Werbebüros ins Garn ge⸗ gangen ſei. Der amerikaniſche Flieger richtete darauf an General Franco ein Danktelegramm, in dem es heißt, daß er nunmehr die geſchichtliche Be⸗ deutung des ſpaniſchen Rittertums, das für ſein Vaterland kämpfe, kennengelernt habe und aufrichtig wünſche, daß ſich die Welt bald Rechenſchaft darüber ablegen werde, wo die Wahrheit zu finden ſei. Am Donnerstag nachmittag trafen im Grenz⸗ ort Irun die erſten Transporte mittelloſer ſpa⸗ niſcher Flüchtlinge aus Frankreich ein, die dort auf Grund der neuen Verordnungen ausgewie⸗ ſen worden waren. Bisher kamen etwa 2000 Perſonen, hauptſächlich Frauen und Kinder, an. Sie wurden bis zur Weiterbeförderung in ihre Heimatorte vorläufig in der Eiſenbahn⸗ ſtation Irun untergebracht, wo ſie Matratzen erhielten, um auch über Nacht bleiben zu kön⸗ nen. Sie werden außerdem durch das ſtaat⸗ liche ſoziale Hilfswerk betreut. Der Abtrans⸗ port einzelner Perſonen hat jedoch am Don⸗ nerstag nach San Sebaſtian, Bilbao und an⸗ deren Orten begonnen. 9 In den nächſten Tagen wird noch eine grö⸗ ßere Anzahl von Flüchtlingen an der Grenze erwartet. Zahlreiche Heimkehrer berichten, daß die franzöſiſchen Behörden auf ſie einen ſtarken Druck ausgeübt hätten, um die Ausgewieſenen zu veranlaſſen, nach Sowjetſpanien und nicht in das von den Nationaltruppen beſetzte Ge⸗ biet einzureiſen. Trotzdem iſt jedoch die Zahl derer, die die Rückkehr nach Nationalſpanien wünſchen, ungeheuer groß. Die bolſchewiſtiſchen Stellungen an der Leon⸗ Front heftig bombardiert Leon, 9. Oktober Der Freitag ſtand an der Leon⸗Front im Zeichen lebhafter Tätigkeit der nationalen Flie⸗ ger. Nach Wiedereinſetzen guten Flugwetters wurden die feindlichen Stellungen in mehr als 60 Km Breite bombardiert und Anſammlun⸗ gen von Bolſchewiſtenhorden durch Tiefangriffe auseinandergeſprengt. Die nationale Artillerie der 30. Geburtstag horſt Veſſels Gauleiter Dr. Goebbels gedenkl ſeines opſerkodes ger kommuniſtiſcher Mörder. Schüſſe ſchwer verwundet, immer erloſch. ſteht die Anſprache Reichsminiſter Dr. Goebbels. Römiſches Konzert in Berlin In Anweſenheit der Reichsminiſter Goebbels und Ruft der des Auguſteum⸗Orcheſters Graf Martino. lenſpiegel von bildeten die Vortragsfolge naxi die deutſchen und lieder vorausſchickte. Die war ein großartiges ragende Klangkultur und Spieldiſziplin Geſtaltungskunſt des Dirigenten. ſchen ſtrickende nauigkeit ſchütteten zu einem Klangſinnlichkeit der Wiedergabe bewunderten, fen der Verarbeitung nochmals erfaßt. Die Be⸗ rechnung des Nettowertes iſt nicht ganz leicht. Für 1927/28 hatte das Inſtitut für Konjunktur forſchung 40 Proz. des Bruttoproduktionswer⸗ tes angenommen. Nach den heute verfügbaren Unterlagen muß die Nettoquote für 1936 aber zeugten Mengen werden in den einzelnen Stu⸗ 5 Nr auf etwa 45 Proz. angenommen werden, ſodaß ſingern zugab. Franco begnadigt role Flieger Eine großzügige Geſte des ſpaniſchen Slaatschefs Im Abſchnitt San Juſto ſetzte die nauonale Infanterie ihren Vormarſch fort, wobei dem abgenommen anderen Frontabſchnitten Gegner viel Kriegsmaterial wurde. Auch an konnten wichtige Stellungen beſetzt werden. Neuer Durchbruch in Aſturien 88 Salamanca, g. Okt. Der nationale Heeresbericht lautet: Aſturien: am oberen Teil des Sella⸗Fluſſes, erreichten den ee eus und beſetzten die Dörfer San irſo, Villa, San Tianes de Ole, Ortugeſa und die Höhe Collado, ſowie die Berge im Oſten. Der Gegner wurde ſtark erſchüttert und hinter⸗ ließ auf dem Kampfplatz über 60 Tote. An der Weſtfront Infanterie⸗ und Artilleriefeuer. Leon: Mehrere unſerer Stellungen, beſon⸗ ders Caſtellandos und Loma de Ajo, vom Gegner angegriffen, der jedoch jedesmal mit ſtarken Verluſten zurückgeſchlagen wurde. Unſere Truppen beſetzten Collado de las Are⸗ nas, Penas del Vienko, Panto del Oſo und die Höhe von Pendons. Der feindliche Widerſtand wurde überall gebrochen. Aragon: Im Abſchnitt Sabinanigo ſetzten unſere Truppen die Säuberungsaktion in der von den Flüſſen Sallaego und Beſa gebildeten Zone fort. Sie ſtellten die Verbindung mit den bei Pebra operierenden nationalen Kampfver⸗ bänden her. Eſtremadura: Im Norden des Guadia⸗ na⸗Fluſſes wurden in der Nacht vom Freitag feindliche Gruppen, die in unſere Linien einge⸗ brochen waren, wieder vertrieben. Bei dieſer Operation erbeuteten wir Maſchinengewehre, Gewehre und anderes Kriegsmaterial. Südarmee: Im Abſchnitt Penarroya nahmen unſere Truppen Loma de Santa Bar⸗ bara und verurſachten dem Gegner 50 Tote, unter denen ſich ein franzöſiſcher Hauptmann befand. Anſeren Truppen fiel ferner viel Kriegsmaterial in die Hände. Bomben auf Palma de Mallorca London, 9. Okt. Aus Palma de Mallorca meldet Reuter, daß während der bolſchewiſtiſchen Luftangriffe am Donnerstag auf dieſe Stadt eine Bombe in der Nähe des britiſchen Konſulats und eine weitere unweit des britiſchen Kreuzers„Delhi“ abge⸗ worfen wurde. Es ſei jedoch den nationalen nahm die feindlichen Bergſtellungen, die beim[Streitkräften gelungen. die Bolſchewiſten zu Gegner für uneinnehmbar gelten, unter Feuer. vertreiben. SSSSSFETCbFCbCCCCCFFPCFCPFC CCC ſich auch dadurch, abgeſehen von der Preisver⸗ ſchiedenheit, ein erheblich günſtigeres Bild der heutigen Exzeugung ergibt. Der Nettoproduk⸗ tionswert liegt 1936 jedenfalls um mehr als 2 Milliarden höher als der von 1928. wenn man die Preisſenkung und die höhere Netto quote berückſichtigt machte er in kurzer Zeit eine einzigartige na— tionalſozialiſtiſche Kampfaemeinſchaft inmitten des roteſten Berlins. Hier entſtanden auch ſei⸗ ne hinreißenden Kampflieder, von denen das kraftvolle SA.⸗Lied„Die Fahne hoch“ zur deutſchen Nationalhymne geworden iſt. Die kommuniſtiſche Hochburg im roten Oſten Ber— lins geriet in ſeinem Kampfzua bald ins Wanken. Horſt Weſſel erkämpfte hier der SA. die Freiheit der Straße und ſchlua eine tiefe Breſche in die Front des Bolſchewismus, da wurde er am 14. Januar 1930 das Opfer fei⸗ Durch mehrere rana der deutſche Freiheitskämpfer noch über fünf Wochen mit dem Tode, bis ſein Leben am 23. Februar für Zur Erinnerung an die 30. Wiederkehr ſeines Geburtstages findet am Samstaa auf dem Küſtriner Platz in Berlin ein aroßer Appell ſtatt. zu dem 16000 SA.⸗Männer aufmarſchie⸗ ren werden. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier des Berliner Gauleiters, niglichen Cäcilien⸗Akademie in Rom und Grün⸗ San Beethovens 6. Symphonie und der Till Eu⸗ len Richard Strauß ſowie Kompo⸗ ſitionen von Roſſini, Malipiero und Reſpighi der Maeſtro Moli⸗ italieniſchen National⸗ 0 Darbietung repräſen⸗ tativer Werke deutſcher und italieniſcher Muſik 0 Zeugnis für die hervor⸗ agen des römiſchen Orcheſters wie für die überragende Die Hörer, die von der Leidenſchaftlichkeit dieſes italieni⸗ Orcheſters überwältigt wurden und die be⸗ und Partiturge⸗ über⸗ die Künſtler mit Beifall der am Ende Sturm des Jubels anſchwoll, ſo daß Molinari das Vorſpiel zu Wagners Meiſter⸗ von Freitag 2 An der Oſtfront durchbrachen unſere Truppen am Freitag in Zuſammenarbeit mit der Luftwaffe die feindlichen Feſtungslinien wurden Einftellanastermin im weltlichen Arbeilsdſenſf 1 Jennar 1938 Berlin, 9. Oktober Der nächſte Einſtellunastermin im dienſt für die weibliche Jugend iſt der 1. nuar 1938. dungen vorausſichtlich in größerem berückſichtigt werden. Es empfiehlt ſich, die Meldungen baldmösolichſt einsureichen. Die Mel⸗ deformulare ſind auf allen Polfzeirevierxen und Landratsämtern erhältlich. Blomberg und Frick danken Berlin, 9. Oktober Der Reichskrieasminiſter und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, hat nach Abſchluß der Wehr⸗ machtsmanöver dem Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter des Innern ſeinen Dank für die Vorbereitung und Durchführung der Wehr⸗ machtsmanöver ausgeſprochen. Das verſtändnis⸗ volle Zuſammenarbeiten der Zivil⸗ und militä⸗ riſchen Stellen und die Pflichterfüllung aller beteiligten Beamten der inneren Verwaltung haben dazu beigetragen, daß ein ſo Manöver durchgeführt werden konnte. Ja⸗ Der völkerung des engeren Manöverraumes, die die Truppe trotz der ſtarken Belegung überall mit offenen Armen aufgenommen hat. Der Reichs und Preutfſene inzuer des In⸗ nern Dr. Frick übermittelte der Bevolkerung des Manövergebi s und den nachgerr meten Dienſtſtellen, die am Manöver beteiligt green, den Dank des Reiclskriegsminiſters und Oher⸗ befehlshabers der Wehrmacht und verbindet da⸗ mit ſeinen Dank an alle beteiligten Volks⸗ genoſſen. Nächſte Reiſeziele der Marine-5chulſchiſſe Berlin, 9. Oktober Die Schulſchiffe Kreuzer Emden“ und Li⸗ nienſchiffe„Schleſien“ und„Schleswig⸗Holſtein“ werden in der erſten Zeit nach ihrem Auslaufen denden“ einſchlagen: Kreuzer„Emden“: Auslaufen Wilhelms⸗ baven 11. 10., Syrakus(Italien) 21. 10. bis 29. 10. Argoſtolian(Griechenland) 30. 10. bis 8 11. Colombo(Ceylon) 26. 11. bis 4. 12., Be⸗ lawan(Niederländiſch⸗Indien) 9. 12. bis 16. 12. Linienſchiff„Schleſien“: Auslaufen Wilhelms⸗ baven 11. 10.⸗ St. Cruz de Tenerife[Kanaren) 22. 10. bis 1. 11., Porto Grande(Kay Verden) 6. 11. bis 13. 11. Maceip⸗Jaraqua(Braſtilien) 22. 11. bis 27. 11., Santos(Braſilien) 3. 12. bis 14. 12 Mar del Plata(Argentinien) 20. 12. bis 27 12. Linienſchiff„Schleswig⸗Holſtein“: Auslaufen Wilhelmshaven 11. 10., Arrecife Lan⸗ zerote(Kanaren) 22. 10. bis 31. 10. Porto Praia(Kap Verden) 6. 11. bis 11. 11., Takoradi (Goldküſte) 20. 11. bis 27. 11. Lagos(Nihlerfa) 29. 11. bis 7 12., Loanda(Weſtafrika) 13. 12. bis 20. 12. 1937. N f 111 keiſt in das frähliche denfſchlandl⸗ Berlin, 8. Oktober Auf Anregung des Lefters des deutichent Fremdenverkehrs, des Präſidenten Staatsmini⸗ ſter a. D Eſſer, verſammelten ſich am 7. Ok⸗ tober 1937 in Baden ⸗Baden die Beirals⸗ mitglieder der Deutſchen Reichsbahn und die wichtfoſten Referenten des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums unter Führun« des Keichsper⸗ kehrginiſters Dr Dorvmüller. ſowie die leiten⸗ den Dezernenten der Doutſchen Reichspoſt unter Fürane von Reichs noſtminiſter Dr. Ohneſorge und Staatsſekretär Nagel zu einer gemeinſamen Ausſprache mit den Mitgli dern des Beirats des Reichsfremdenverkehrsverbandes. Bei die⸗ ſer Gelegenheit gab Präßdent Eſſer die Werbe⸗ varole für das Fremden⸗Verkehrsfahr 1938 aus, die unter dem Motto Peiſt in das fröhliche Deutſchland!“ ſtehen ſoll Für die deutſchen Ver⸗ Sträger beorüüßte Reichsverkehrsmin!„ Dr. Dorpmüller dieſe Parole ganz beſonders im Hinblick auch euf die erßende Kraft gegenüber dem Auslande. Arheifsvermilllung und Gefangenenfürſorge München, 9. Okt. Am Freitag ſprach in der Jahresverſammlung des Reichsverbandes für Gerichtshilfe, Gefange⸗ nen⸗ und Entlaſſungsfürſorge der Präſident der Reichsanſtalt für, Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung, Geheimrat Dr. Sy ru p. Er behandelte die Arbeitsvermittlung der Strafentlaſſenen vom Standpunkt des Arbeits⸗ einſatzes her und begrüßte es dankbar, daß ſich in der letzten. Zeit zwiſchen den Strafvollzugs⸗ behörden und den Arbeitsämtern eine gute Zu⸗ ſammenarbeit angebahnt habe. Er ſtellte dabei u. a. feſt, daß zur Durchführung des Vierjahres⸗ planes alle Reſerven mit herangezogen werden müſſen. Dazu rechnet Präſident Syrup auch die Strafentlaſſenen und Ge fangenenarbeiter. Nachdem Staatsſekretär Freisler dem Präſidenten Syrup gedankt hatte, ſprach Regie⸗ rungsrat Schriever über die Vorbereitung der Arbeitspvermittlung während der Strafperbü⸗ ßung. Dieſe Vorbereitung müſſe eine ethiſche und eine techniſche ſein. Selbſt bei politiſchen Verbrechern müſſe die Rückgliederung in die Volksgemeinſchaft verſucht werden. Erſtrebens⸗ wert ſei eine Organiſation, die die Aufgabe habe, den Entlaſſenen perfönlich zu betreuen und ſeeliſch auf ihn einzuwirken. Inderziffer der Großhandelspreiſe Ss Berlin, 8. Okt. Die Indexziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt September auf 106,2(1913= 100). Sie iſt gegenüber dem Vormonat(106,7) um 0,5 Prozent zurückgegan⸗ gen. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 105,4(minus 0,9 Prozent), Kolonialwaren 96,9(minus 0.7). induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 95,6(minus 0,6) und induſtrielle Fertigwaren 125,(plus 0,5 Proz.) Arbeits- Zu dieſem Termin können Mel— Umfange großes gleiche Dank gelte aber auch der geſamten Be⸗ U e , 9. Oltober aden“ und di, eswig:Holſtein tem Auslaufen . Wilhelns⸗ 24. 10. bis 0 80 0. bis is 4. 12, Be⸗ 12 bis 18. 12. ey Wiſdebns⸗ e(Aangten) ö (an Vetden“ un(Itafliet) a alien) 3. fl. ftinien) 29.2. g⸗Holſteix“: Arrerife dan⸗ 22 — 2 2 2 8 a „ 8. Oktober des dentſch n 1 Staatsmini⸗ g an 1. Ol. ahn ub bel eichverlehts⸗ ichsper⸗ e leiten⸗ ſspoſt unter Ohneſorge emeinſamen des Beirats „ Vi die⸗ die Werhe⸗ it 108 tus, das ftöhiiche eutſchen Vet- min„ Or. geſonders im ift gegefüber Von General Nos koff —— Copyright 1984 by Vorhut-Verlag Otto Schlegel GmbH., Berlin SW 68 ber Mann, der unnenberg verlor (33. Fortſetzung) Der Sieger in Nöten— Eine niederſchmetternde Nachricht. Es iſt der 30. Auguſt, frühmorgens. Das Echo des nächtlichen Schuſſes, der die Samſo⸗ nowſche Tragödie beſchließt, iſt noch nicht bis Neidenburg gedrungen. Im Hotel Hennig ver⸗ bringt von Francois eine unruhige Nacht. Er weiß. daß ſeine Truppen, die die Straße Nei⸗ denburg— Willenberg zu beſetzen haben zwar hochgeſtimmt ſind, kennt aber andererſeits auch die zahlenmäßig ſtarke Ueberlegenheit des von Norden vordringenden Geaners. Als beſonne⸗ ner Menſch und vorſichtiger Pſychologe begreift er daß bei dem von ihm gewagten kühnen Spiel Erfola und Niederlage nur durch einen winzigen Schritt voneinander getrennt ſind. Ungeduldig erwartet von Francois den an⸗ brechenden Tag, um durch Tatkraft und Ener⸗ gie alle ſeine Zweifel vergeſſen zu machen und ſich ganz der geſtellten Aufgabe hinzugeben. Das Telephon arbeitet die ganze Nacht. Fortgeſetzt treffen Meldereiter ein Ein aroßer Teil der Nachrichten iſt befriedigend, doch ſpricht auch aus ihnen öfters eine gewiſſe Un⸗ ruhe. Faſt ſämtliche zur Verfügung ſtehenden Truppenkräfte ſind von Francois eingeſetzt, um den zurückfliehenden ruſſiſchen Maſſen den Weg abzuſperren. Nur ein paar Leute hat er für ſich zurückbehalten. Das erſte ruſſiſche Korps, das Neidenburg und dem Rücken ſeiner Truppen, die längs der Chauſſee Neidenburg⸗ Willenberg mit direkter Front nach Norden verſtreut ſind, gefährlich werden könnte iſt aber ſehr weit letzten Endes den kühnen General. g Um 9 Uhr morgens ſteht v. Francois auf dem Platz vor dem Hotel. Er hat ſich gerade mit den letzten Angaben über die Ruſſen ver⸗ traut gemacht, die die Offiziere ſeines Stabes aus einer Fülle von Papieren und Dokumen- ten, die den Tiſch im Hotelgarten bedecken, ausgeſondert haben. 2 Man braucht nicht lange zu warten. Starkes Motorengeräuſch verkündet, daß der Flieger kommt und daß er in ſehr niedriger Höhe fliegt. Einige Augenblicke ſpäter fällt, faſt vor den Füßen des Generals. ein Paket mit dem Bericht zur Erde. Der Adjutant nimmt das Paket und bringt es zu v. Francois. Auf dem kleinen Zettel eines Offiziers⸗ meldeblocks lieſt v. Francois folgende kurz ge⸗ aßten Sätze: l 3 A 29. Leutn. Heſſe. Wega Eylau— Soldau—Mlawa—Neidenburag. 5 Abgeworfen Neidenburg 30. 8. 9 Uhr 15 vor⸗ mittags. An Generalkommando J. A.-K. „Kolonnen aller Waffen von Mlawa auf Neidenburg. Spitze 9 Uhr 10 Min. in Kandien, Ende 1 Kilometer nördlich Mlawa. Eine 2te Kolonne von Strupſk auf Mlawa, Anfang 8 Uhr 45 Min. Ortsausgang Mlawa, Ende bei Wola. 5 f Körner. Beobachter. Die Stabsoffiziere rechnen flink die Kilome⸗ terlänge aus. Es ergibt ſich eine Ziffer von— 36 Kilometer. Keine Zweifel beſtehen mehr, daß die gegneriſchen Kräfte, die ſich gegen die Rückenfront von Francois vorſchieben, min⸗ deſtens die Stärke eines Armeekorps beſitzen. Noch wichtiger iſt, daß vor 10 Minuten die Spitze dieſer Kolonne ſich nicht mehr als 6 Kilometer ſüdlich von Neidenbura befand. Im Nu erfaßt von Francois die ganze Schwere der drohenden Gefahren. Kaum iſt Hindenbura telephoniſch von dieſem unerwar⸗ teten Vorgang in Kenntnis ageſetzt, als die ruſ⸗ ſiſche Artillerie die Stadt zum zweiten Male unter Feuer nimmt. Die Telephonverbindung zwiſchen Francois und dem Stabe Hinden⸗ burs wird unterbrochen. Francois iſt aber da⸗ von überzeugt, daß Hindenburg ihn unterſtützt und das hilft ihm, die neue komplizierte Auf⸗ gabe richtig zu löſen. Film als Denkmal einer Fliegerin Wie die verſchollene Amelia Earhart geehrt werden ſoll Das von rätſelhafter Tragik umwitterte Schickſal der großen amerikaniſchen Fliegerin Amelia Garhart wird ſich bald auf tönender Leinwand entrollen. Der Gatte der Verſchol⸗ lenen, der Schriftſteller und Verleger George almer Putnam iſt jetzt mit der Abfaſſung des rehbuchs beſchäftigt. Er wird ſich auch bei den Aufnahmen maßgeblich betätigen, damit ein wirklichkeitsgetreues Lebensbild Amelia Gar⸗ harts entſtehe. Uebrigens iſt George Putnam ſelbſt Filmfachmann; er war vier Jahre lang für die 9 5 5 tätig. f Bei ihren Lebzeiten hatte Amelia Carhart zweimal recht verlockende Angebote von Film⸗ geſellſchaften erhalten. Aber jedesmal lautete ihre Antwort:„Ich bin keine Schauſpielerin, ch bin eine Fliegerin!“ Bevor George Putnam das Drehbuch zu ſchreihen begann, hatte er die letzte Hand an das von ihm herausgegebene nachgelaſſene Werk Amelia Earharts über ihre Flüge gelegt. Er hat es vervollſtändigt durch die Aufzeichnungen, die ſeine Gattin ihm von jeder glücklich erreich⸗ ten Etappe des letzten Fluges übermittelt hatte. Noch heute empfängt George Putnam täglich aus allen Weltteilen Briefe von Hellſehern und Okkultiſten, die wiſſen wollen, wo Amelia Car⸗ hart verblieben iſt.„Ich leſe keinen einzigen dieſer Briefe“, ſagt George Putnam.„Täte ich es, würde ich wahnſinnig werden.“ Zur Darſtellung Amelia Earharts im Film „ iſt Katherine Hepburn, in Hollywood allgemein nur„Katie“ genannt, auserſehen worden, die rau, von der ein filmbegeiſterter Journaliſt ürzlich geſagt. ſie trage tauſend ſchimmernde er in ihren ſchönen Augen. zurückgegangen und das beruhigt Während eiligſt zuſammengewürfelte Trup⸗ penteile die Ruſſen am weiteren Vormarſch gegen die Stadt hindern, verläßt v. Francois auf ſchnellſtem Wege Neidenbura. um ſich zu ſeinen Truppen zu begeben. Alles. was nicht unmittelbar zur Abſperrung der Waldaus— gänge kommandiert iſt. wird dem neu auf⸗— getauchten Gegner entgegengeſtellt. Die gegen Neidenburg anrollenden Trainkolonnen wer⸗ den zurückdiriaiert. „Zurück! Zurück!“ hört man immer wieder die gebieteriſche Stimme des Generals rufen. Beim Dorfe Modlken begegnet v. Francois einem Militärwagen. Ein Offizier mit mü⸗ dem. eingefallenem Geficht hat in ihm Platz 7 genommen. Es iſt der während der Nacht in Gefangenſchaft geratene General Martos. Man will ihn zum Stab Francois nach Neidenburg bringen. Die beiden Gegner begrüßen ſich durch Händedruck. Durch ein beſonderes aufmerk⸗ ſames Verhalten iſt v. Francois in ritterlicher Weiſe bemüht, die begreifliche Trauer und den 5 dieſes vorzüglichen Soldaten zu lin⸗ ern. In der Nacht zum 29. Auguſt gelingt es dem jungen Stabsoffizier Sliſhikow, die Linie Nei⸗ denburg— Willenberg, ehe ſie von den Truppen des General v. Francois geſperrt iſt, zu über⸗ ſchreiten. Schon einige Stunden ſpäter iſt er beim Nachfolger des abgeſetzten Artamonow, General Duſchkewitſch, eingetroffen. „General Samſonow befiehlt ſofortigen An⸗ griff des 1. Korps auf Neidenburg“. Sliſhikow ſchildert dann dem General in le⸗ bendiger Form die kritiſche Lage, in die die Zen⸗ tralgruppe hineingeraten iſt. (Fortſetzung folgt) Die Hitler-Jugend des Gaues kagk der Gauleiler gibt die Richtlinien Darmſtadt, 9. Okt. Während im vergangenen Jahr die Führer der HJ. zu einem großen Schulungstreffen in Wiesbaden verſammelt waren, ſind diesmal in Darmſtadt zum Wochenende alle Fähnlein⸗, Ge⸗ folgſchafts ſowie Stamm⸗ und Unterbannführer zu einer dreitätigen Arbeitstagung zuſammen⸗ gezogen. Mit einer Feierſtunde im prächtig ge⸗ ſchmückten Heſſiſchen Landestheater, der Vertre- ter aller Formationen der Bewegung, des Staats, der Wehrmacht, des Arbeitsdienſtes, des BdM. und der Stadt Darmſtadt beiwohn⸗ ten, begann die Arbeitstagung. Bannführer Magſam meldete dem Gaulei⸗ ter Sprenger, der bei ſeinem Erſcheinen ſtürmiſch begrüßte wurde, 1200 Hitlerjugend⸗ Führer angetreten. Nach dem Lied„Wir Jun⸗ gen tragen die Fahne“ ſprachen Oberbürger⸗ meiſter Wamboldt und Gebietsführer Brandt herzliche Worte der Begrüßung. Der Gebietsführer knüpfte daran den herzlichen Dank an den Gauleiter für die ſtete Hilfsbereit⸗ ſchaft durch Rat und Tat und gab anſchließend mit Stolz von der Tatſache Kenntnis, daß nach den ſtatiſtiſchen Erhebungen der Reichsjugend⸗ führung das Gebiet Heſſen-Naſſau in der Durch⸗ führung der Fahrten nach Anzahl und Leiſtung an der Spitze marſchiere. Die Hitlerjugend verſpreche dem Gauleiter als Dank für ſeine Hilfe auch weiter ernſteſte Arbeit. Gauleiter Sprenger, am Rednerpult ſtürmiſch begrüßt, hielt darauf eine von großem Ernſt und hinreißender Begei⸗ ſterung getragene, oft aber auch von erfriſchen⸗ dem Humor gewürzte Rede über den Weg der Hitlerjugend von ihren Anfängen bis zum heu⸗ tigen Tage, um dann die Verantwortung des Elternhauſes herauszuſtellen, das der Jugend den rechten Weg weiſen müſſe auf dem allein ſie zu echten Deutſchen und Nationalſozialiſten werden könnte. Wer wollte ſo vermeſſen ſein, fragte der Gauleiter, ſeinen Kindern den Weg in die Zukunft zu verſperren? Der Weg, den die Jugend heute zu gehen hat, iſt klar vorgezeich⸗ net: es iſt ein Weg des Pflichtbewußtſeins, der Treue, des Gehorſams und der Gefolgsbereit— aft. 1 heutige Generation der Männer wird unſerer Jugend vorangehen. Beiſpiel und Vorbild erziehen die Jugend, nicht graue Theorien. So ſolle auch in der Hitlerjugend nur der Führer ſein, der es verſteht, ſich das Vertrauen ſeiner Gefolgſchaft immer von neuem durch Leiſtung zu erobern. Können und Lei⸗ ſtung dürften niemals der Grund ſein, uber⸗ mütig zu werden. Der Hitlerjugendführer ſolle immer eingedenk ſein, daß er ſeine Jungen be⸗ treuen, nicht tyranniſieren ſoll. Er hat nur ein Recht, den andern vorzuleben. Wer glaubt, daß an ihm⸗ nichts mehr zu verbeſſern iſt, der iſt ſchon verkalkt, denn der Menſch iſt ein Werdender von der Wiege bis zum Grabe. Welche Möglichkeiten bieten ſich allen auf der Fahrt und im Lagerleben. Im nächſten Som⸗ mer werdet Ihr ein Austauſchlager an der ſchleswig⸗holſteiniſchen Küſte beziehen können. Zum Schluß erklärte der Gauleiter: Wir Alten ſtehen Euch mit unſerm Rat gern zur Seite, wenn Ihr in Lagen kommt, die Ihr noch nicht überſchauen könnt. Ihr ſeid die Zukunft, und wenn wir kämpften, ſo taten wir es, um Euch den Weg freizumachen, den Ihr als unſere Nachfolger immer wieder neu geſtalten ſollt. Die Rede des Gauleiters wurde mit ſtürmi⸗ ſchem Beifall aufgenommen. Gebietsführer Brandt ſchloß die Kundgebung mit dem begei⸗ ſtert aufgenommenen Sieg⸗Heil auf den Füh⸗ rer, worauf das Landestheater-Orcheſter, das vorher ſchon Glucks Ouvertüre zu Iphigenie zu Gehör gebracht hatte, mit dem Lied der Hitler⸗ jugend die Feierſtunde beſchloß. In einer Preſſebeſprechung legte dann Ge— bietsführer Brandt die Umgeſtaltung und die Bedeutung der Hitlerjugend-Fahrten und Zelt⸗ lager dar. Von den früheren Erholungsreiſen ſind die Fahrten heute politiſche Erziehungs⸗ mittel erſten Ranges geworden. Fahrt und Zeltlager gehörten zuſammen und würden im kommenden Sommer in Heſſen-Naſſau noch wei⸗ ter ausgebaut werden. Drei Namen kennzeich⸗ neten die Ziele des Jahres 1938: Heſſen⸗ Naſſau⸗Fahrt, Nordmark⸗Fahrt und Bayriſche Oſtmarkfahrt. Nur Jungen, die ſich als Führer eignen, nehmen an den Fahrten, die von verſchiedener Dauer ſind, teil. Weiter umriß der Gebietsführer die übrigen ebenſo wichtigen Aufgabengebiete der H J.: Heimabende, Sportabende und ⸗nachmit⸗ tage in Sportdienſtgruppen, Bann⸗ und Ge⸗ bietswettkämpfe. ſowie die Schulung auf den verſchiedenen Gebieten. Seine Darlegungen vermittelten einen Einblick in die großen und ernſten Arbeitsgebiete, die ſich das Gebiet Heſ⸗ ſen⸗Naſſau der HJ. geſtellt hat. und auf denen es wieder bahnbrechend voranmarſchieren wird. Der Nachmittag war mit Vorträgen vor den H J.⸗Führern ausgefüllt, während der Abend im überfüllten Städtiſchen Saalbau einen ab⸗ wechſlungsreich geſtalteten und harmoniſch ver⸗ laufenen Spielſchar-Abend brachte. den rolen henkern enkronnen Ein Malroſe von einem ſowjelſpaniſchen Schiff erzählt San Sebaſtian, 9. Oktober Der Sonderberichterſtatter des DNB. hat Gelegenheit gehabt, ſich mit einem Beſatzungs⸗ mitglied des ſowjetſpaniſchen Schiffes„Ciu⸗ dad de Cadiz“ zu unterhalten, das im Auguſt d. Is. verſenkt wurde. Die Beſatzung wurde damals von einem ſowjetruſſiſchen Schiffe gerettet, über die Türkei nach Moskau gebracht und nach mehrwöchigem Aufenthalt über Paris wieder nach Barcelona abgeſcho⸗ ben. Dem ſpaniſchen Seemann gelang es vor wenigen Tagen, ſich auf der Rückreiſe in der franzöſiſchen Hauptſtadt zuſammen mit zwei Kameraden der ſtrengen Auſfſicht, der die ſchiff⸗ brüchige Beſatzung unterworfen war, zu entzie⸗ 4 und damit ein lehrreiches Abenteuer zu nde zu bringen. Der den bolſchewiſtiſchen Dienſten Entronnene lebte bei Ausbruch der Revolution in Madrid. Da er der nationalen Jugendorganiſation an⸗ ehörte und ſich beſonders an den Wahlkämp⸗ 555 im Februar 1936 hervorragend beteiligt hatte, ſtand er auf der ſchwarzen Liſte der Bol⸗ ſchewiſten. Nach vielen Wochen Aufenthalts in einem Verſteck wagte er ſich wieder auf die Straße. ls er ſich nach Erlangung der Mit⸗ gliedſchaft bei den Anarchoſyndikaliſten in Sicherheit wähnte, wurde er plötzlich erkannt und verhaftet. Er erlebte, wie jede Nacht einer ſeiner Mitgefangenen aus der Tſcheka⸗Zelle um Erſchießen abgeführt wurde. Die meiſten ſeiner Freunde wurden bereits in den erſten Wochen der Revolution Opfer der„GPU.⸗ Juſtiz“. Nach mehrwöchiger Kerkerhaft ſtellte man ihn vor die Wahl, entweder an die Front oder an Bord eines Handelsſchiffes zu gehen, das den gefährlichen Dienſt zwiſchen den ſowjetruſſi⸗ ſchen Häfen und Sowjetſpanien verſah. Die bolſchewiſtiſchen Häſcher entſchieden ſich in die⸗ ſem Falle nicht für die Erſchießung, da ihr Opfer vortreffliche techniſche Kenntniſſe beſaß, an denen es im Lage: der Bolſchewiſten in jeder Beziehung fehlte. Der Erzähler wurde Matroſe auf der„Ciu⸗ dad de Cadiz“. Auf der erſten Fahrt befanden ſich 200 ſpaniſche Flugſchüler und ſechs Flug⸗ lehrer an Bord, die in Sowjetrußland für den Kampf in Spanien weiter ausgebildet werden ſollten Auf der Rückfahrt nach Sowjetſpanien beſtand die Ladung aus 40 Militärlaſtwagen und 50 000 Stück 15,5 Ztm.⸗Granaten. Auf der zweiten Fahrt wurden Blei, Apfelſinen und Zitronen wieder gegen Granaten und Lebens— mittel in Sowjetrußland umgetauſcht. Die Um⸗ ladung erfolgte ſtets in dem ſowjetruſſiſchen Kriegshafen Sebaſtopol. Auf der nächſten Fahrt wurde die„Ciudad de Cadiz“ dann beim Ver⸗ laſſen der Dardanellen torpediert. Das ſowjetſpaniſche Schiff wechſelte auf je⸗ der Reiſe ſeinen Anſtrich, trug entweder einen falſchen Namen, meiſt aber keinen und fuhr unter franzöſiſcher Flagge, jedoch nie unter ſowjetſpaniſcher Flagge. Das Schiff ſank innerhalb einer Viertelſtunde. Der dann folgende ſechswöchige Aufenthalt in Sowjetrußland war beſonders für die kom⸗ muniſtiſchen Mitglieder der Beſatzung der „Ciudad de Cadiz“ ſehr lehrreich Die Spa⸗ nier haben ſich davon überzeugen können, daß die ſowjetruſſiſche Bevölkerung in einer gera— dezu grotesk wirkenden Unkenntnis über die Lage außerhalb der Landesgrenzen gehalten wird. Die von den ſpaniſchen Matroſen aus der Heimat mitgebrachten Kleiderſtoffe wurden wie ein Wunder angeſtaunt.„Das Familien⸗ leben“, ſo erzählte der Gerettete,„iſt in Sow⸗ jetrußland vollſtändig aufgelöſt. Jedes Fami⸗ lienglied wird an einen anderen Ort inner⸗ halb des rieſigen Sowietreiches geſchickt, ſo⸗ daß weder die Eltern noch Geſchwiſter infolge der niedrigen Einkommen die Möalichkeit ha⸗ ben, eine Reiſe zu ihren Verwandten zu be⸗ zahlen. Die Lebensverhältniſſe laſſen ſich am beſten daran ermeſſen. daß z. B. eine Frau 150 bis 300 Rubel verdient. ein Paar Schuhe aber ſchon 200 und ein Mantel 600 Rubel ko⸗ ſten. Die Wohnunagsverhältniſſe ſind unter je⸗ N N W der„Ciudad de Cadiz“ 7 der menſchlichen Würde, in kaſernenartigen Bauten hauſen vier bis acht Perſonen in einem Zimmer. Ueberall bemerkt man die angeblich im Sowjetparadies nicht mehr vorhandenen Klaſſenunterſchiede. Es aibt Sowietbonzen, die aut verdienen und ihr Geld arbeiten laſ— ſen. Der einfache Mann kann dagegen nichts ſparen, da er jeden Rubel, den er erübriat. zur Anſchaffung von Kleidung ausgeben muß. Das Arbeits⸗ und Verdienſtrecht exiſtiert nur für die Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei.“ Der befreite Matroſe erzählte ſchließlich, daß die Beſatzung der„Ciudad de Cadiz“ in ſie⸗ ben verſchiedenen Städten bei politiſchen Maſ⸗ ſenverſammlungen zur Schau geſtellt wurde. Bei dieſen Verſammlungen habe man den ho⸗ hen Grad der Volksverhetzung feſtſtellen kön⸗ nen. Schließlich aing der Erzähler noch auf die Disziplin an Bord des Sowjetſchiffes ein und erklärte, daß dieſe vollſtändig fehlte. Auf habe ein aus drei Kommuniſten beſtehender Ausſchuß das Wort geführt und dem Kapitän genau vorgeſchrie⸗ ben. was er zu tun habe. Der Gewährsmann meinte zuſammenfaſſend über ſeine Eindrücke in Sowjetrußland. daß dort die Sowjetherrlichkeit automatiſch mit dem Tage aufhören müſſe, an dem man die Grenzen öffne. neuer ͤchlag gegen das Deulſchlum Die größte Verſammlungsſtätte baupolizeilich geſchloſſen 88 Königshütte, 8. Okt. Unter der Begründung, daß die Räumlichkei⸗ ten den baupolizeilichen Erforderniſſen nicht mehr genügten, hatte die hieſige Polizeidirek⸗ tion krüzlich ſämtliche Gaſt⸗ und Vereinszimmer des Hotels„Graf Reden“ räumen und ſchließen laſſen. Am Donnerstag wurde nun auch von der Polizei die kurzfriſtige Schließung ſämtlicher Hotelzimmer und des„Großen Saa⸗ les“ unter der gleichen Begründung angeord— net. Der Hotelverwaltung iſt unter Strafandro⸗ hung verboten worden, inzwiſchen begonnene Inſtandſetzungsarbeiten fortführen zu laſſen, weil angeblich verſäumt worden war, die Um⸗ bau⸗ und Inſtandſetzungspläne der Baupolizei rechtzeitig vorzulegen. Die Schließung des Hotels„Graf Reden“ be⸗ deutet einen ſchweren Schlag für das Deutſch⸗ tum Oberſchleſiens. Das Hotel und beſonders der„Große Saal“ waren der Sammel⸗ punkt des Deutſchtums von Königs⸗ hütte und ſeiner weiteren Umgebung. Hier wur⸗ den ſämtliche großen kulturellen Veranſtaltun⸗ gen und vor allem auch die alljährlichen Thea⸗ teraufführungen abgehalten. Sie müſſen nun völlig unterbleiben, weil andere ge⸗ eignete Räumlichkeiten nicht zu finden ſind. Der„Große Saal“ war übrigens auch die Feier⸗ ſtätte der Reichsdeutſchen Kolonie Oberſchle— ſiens, die hier an den nationalen Feiertagen des Dritten Reiches zuſammen kam. Gegen die Schließung des Hotelbetriebes iſt bei Wojwod⸗ 5 0 Kattowitz Einſpruch erhoben worden. Erna Sack ſang in Slockholm Stockholm, 9. Oktober. Die deutſche Sängerin Erna Sack, die ſich augenblicklich auf einer Skandinavienreiſe befindet, ſang am 4. und 7. Oktober im großen Saal des hieſigen Konzerthauſes und erntete beide Male vom vollbeſetzten Hauſe einen für ſchwediſche Verhältniſſe ungewöhnlich herzlichen und ſtürmiſchen Beifall. Auch die Preſſe hob in ihren Berichten hervor, daß ſich der Beifall mit der Zahl der geſungenen Lieder geſteigert und ſchließlich die. Form einer begeiſterten Huldigung angenommen habe. Die Sän⸗ gerin mußte ſich an beiden Abenden zu mehre⸗ ren Zugaben verſtehen.— Dem Konzert am Dienstag wohnten auch König Guſtav V. und das Kronprinzenpaar bei, die gleichfalls reichen Beifall ſpendeten. Unter den Anweſenden ſah man auch den deutſchen Ge⸗ ſandten Prinzen zu Wied und viele Ver⸗ treter der deutſchen Kolonie.— Die deutſche Kammerſängerin ſingt noch am Freitagabend kurz vor 5 Weiterreiſe nach Os ho auf einer Wohltätigkeitsveranſtaltung zugunſten der Er⸗ blindeten. skrupelloſer Jude muß zahlen 100 000 RM. Ordnungsſtrafe für einen jüdi⸗ ſchen Großſchieber— Schwere Preisüber⸗ ſchreitungen feſtgeſtellt .§§S Ansbach, 8. Oktober Die Regierung von Oberfranken und Mittel⸗ franken teilt mit: Gegen den Alleininhaber der Holzgroßhandlung M. Bettmann und Co. in Nürnberg, den Juden Alfred Fränkel, wurde von der Preisüberwachtungsſtelle bei der Regierung von Oberfranken und Mittel⸗ franken in Ansbach wegen fortgeſetzter um⸗ fangreicher Verſtöße gegen die Preisſtopverordnung eine Ord⸗ nungsſtrafe von 100 000 R M. ver⸗ hängt. Der Firma, die im Bayriſchen Wald ein großes Sägewerk beſitzt, konnten dank der Zuſammenarbeit der Preisüberwachungsſtellen in Regensburg und Ansbach und dem energi⸗ ſchen Zugriff der Nürnberger Polizei eine ganze Reihe von ſchweren Verſtößen gegen die . nachgewieſen wer⸗ en. neunmächlekonferenz? Engliſch⸗amerikaniſche Beſprechungen Waſhington, 9. Oktober Der britiſche Geſchäftsträger Mallet ſprach am Freitag im Staatsdepartement vor, um die Verfahrensfrage einer möglichen Einberu⸗ fung zur Neunmächtekonferenz zu erörtern. Unterſtaatsſekretär Hugh Wilſon ver⸗ ſicherte dem Vernehmen nach Mallet die Bereit⸗ willigkeit Amerikas, an einer derartigen Kon⸗ ferenz teilzunehmen. Wie Aſſociated Preß hin⸗ zufügt, iſt die Frage, ob Mallet auch Erkun⸗ digungen eingezogen habe, bis zu welchem Grade ſich die Vereinigten Staaten um Maß⸗ nahmen zur Beilegung der Feindſeligkeiten in Oſtaſien beteiligen würden, nur ein Gegenſtand einer weitgehenden Spekulation. r 2 D . . 5 .— 4 gi 9 2 ie hören im Rundfunk. Sonntag, 10. Oktober 1937. Deutſchſandſender 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Wetter. Anſchl.: Zwiſchenmuſit 08.20 Im Roten Ochſen“ zu Saf⸗ ſenfeld gibts diesmal Patenwein. 09.00 Sonn⸗ taamorgen— ohne Sorgen. 10.00 Morgenfeier. 10.30 Wagner— Verdi. 11.15 Seewetterbericht. 14.30 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 12.00 Standmuſik. 12.55 Zeitzeichen. 13.00 Glück⸗ wünſche. 13.10 Konzert. 14.00 Der Graf von Doia. 14.30 Braſilianiſche Volksmuſik. 15.00 Singen. Tanzen. Lachen. 16.00 Bunte Kleinig⸗ keiten. 17.00 Kleine Schriften von Kleiſt. 18.00 Schöne Melodien. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Kurznachrichten. 19.45 Deutſchland⸗Sportecho. Hörberichte und Sportnachrichten. 20.00 2 Fahr⸗ räder. ein Auto, ein Radio und wir 22.00 Wetter. Nachrichten. Sport 22.15 Deutſche Mei⸗ ſterſchaft der Zeitungsfahrer. 22.30—00.55 Wir bitten zum Tanz. Neichsſender Frankfurt. 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit. Waſſerſtand. 08.05 Wetter 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Deutſche Scholle. 08.45 Klaviermuſik. 09.00 Chriſtliche 1 Morgenfeier. 09.45 Weihe des Lebens. 10.00 Borgenfeier. 10.30 Chorgeſang, 11.15 Abſchied 11.30 Muſiktage 1937 in Kaſſel. 12.00 Konzert 13.00 Sportereigniſſe. 14.00 Für unſere Kinder. 14.90 Kleine Muſik. 15.15 Deutſche Scholle. 16.00 Konzert. 16.50 Sport des Tages. 17.00 Muſik⸗ tage 1937 in Kaſſel. 18.00 In Sachen Herbſt. 19.00 Zeit. Nachrichten. 19.10 Geſänge der Lei⸗ denſchaft. 19.40 Sportſpiegel. 20.00 Unterhal⸗ tungskonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter. Nachrichten aus dem Sendebezirk. 22.15 Sportbericht. 22.20 Deutſche Meiſterſchaft der Zeitungsfahrer. 22.90 Wir bitten zum Tanz 24.00—01.00 Nachtmuſik. Neichsſender Stuttgart. 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Waſſerſtandsmel⸗ dungen, Wetter, Gymnaſtik. 08.30 Evangeliſche Morgenfeier. 0.00 Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen. 10.00 Morgenfeier der SA. 10.45 Beliebte Ouvertüren. 11.30 Anläßlich der badiſchen Gau⸗ kulturwoche. 12.00 Platzkonzert. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Konzert. 14.00 Kinder⸗ ſtunde. 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.30 Chorkonzert, 16.00 Stuttgart ſpielt auf. 18.00 Rüſt' die Stimmen wie's gebührt. Inſtrumente friſch beſchnürt. 19.00 Nachrichten, Sport. 19.30 Das Neueſte zum Tanz“ 20.00„Tosca“. 22.00 Zeit. Nachrichten. Wetter und Sportbericht. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00 01.00 Nacht⸗ muſik. Montag, 11. Oktober 1937. Deutſchlandſender. 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Fröhliche Morgenmuſik. 07.00 Nachrichten. 08.00 bis 09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit 09.40—10.00 Sendepauſe. 10.00 Grundſchulfunk, 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht 11.30—11.40 Sendepauſe. 11.40 Aus Sand wird gutes Land. 12.00 Schloßkonzert. 12.55 Zeitzei⸗ chen. 13.00 Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nach; richten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei 15.00 Wetter⸗ und Börſenberichte, Programm- hinweiſe. 15.15 Beliebte Sänger. 15.45 General⸗ poſtmeiſter H. von Stephan. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Aus dem Kinderland. 18.25 Muſikaliſches Kunterbunt. 18.45 Große und kleine Flugzeugbauer. 19.00 Kernſpruch, Wetter Kurznachrichten. 19.15 Stuttgart ſpielt auf 20.00 Die Bläſervereinigung der Berliner Phil⸗ harmoniker. 21.00 Deutſche Kampfwagen 1918 bis 1937. 21.90 Der Tag klingt aus 22.00 Wet⸗ ter. Nachrichten, Sport. Anſchl.: Deutſchland⸗ echo. 22.30— 24.00 Zu Tanz und Anterhaltung Reichsſender Frankfurt. 06.00 Wir ſind des Werktags Soldaten. 06.30 Konzert. 07.00 Nachrichten. 08.00 Zeit, Waſſer⸗ ſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Mu⸗ ſik am Morgen. 09.30 Nachrichten. 09.45—10.00 Sendepauſe. 10.00 Der beherzte Flötenſpieler. 10.30 Hausfrau, hör' zu! 10.45—11.30 Sende⸗ pauſe. 11.30 Programm, Wirtſchaftsmeldungen, §8 Waſhington, 8. Oktober In Waſhington wurden die Geſamtziffern der betreffenden amerikaniſchen Rüſtungsaus · fuhr während der letzten zwei Jahre bekannt gegeben. Danach gewährte das Staatsdeparte ment insgeſamt 8612 Ausfuhrlizenzen für Kriegsmaterialien im Geſamtwert v. 81 829 000 Dollar. Es kauften Kriegsmaterial für 13 605 000 China als großer Kunde für Mi⸗ litärflugzeuge, 1 11195 000 Sowietrußland. 2 343 000 Japan, 7 462 000 Argentinien als größter ſüdame rikaniſcher Käufer. Spanien als größter europäiſcher Käufer. Japans Volſchafter bei hull 8s Waſhington, 8. Oktober Der japaniſche Botſchafter Salto ſuchte am Donnerstag Staatsſekretär Hull auf. Preſſe⸗ vertretern gegenüber erklärte er ſpäter, er hätte nicht gegen die amerikaniſche Verurteilung des lapaniſchen Vorgehens gegen China proteſtiert, ſondern er hätte das Staatsdepartement aus eigener Initiative ohne beſondere Anweiſung ſeiner Regierung aufgeſucht, um newiſſe un⸗ klare Punkte aufzuklären. Befragt, ob die Er klärung des Staatsdepartements vom Mitt; woch eine Spannung in den Beziehungen der Vereinigten Staaten und Japan verurſachen könnte, erklärte Saito mit Nachdruck: Nein, im Gegenteil, die füngſten Entwicklungen der Kriſe im Fernen Oſten dürften eher eine beſ⸗ ſere Verſtändigung zwiſchen den beiden Län ⸗ dern durch eine Klärung der Atmoſphäre ber⸗ beiführen. 7 406 000 §§ Riga, 8. Oktober Am Mittwoch fand vor dem Riaaer Bezirks⸗ gericht wieder ein Prozeß gegen eine gehei⸗ me kommuniſtiſch⸗marriſtiſche Or⸗ ganiſation ſtatt, wobei ſämtliche 10 An⸗ geklagten Juden ſind. Die Hauptange⸗ klagten tragen den bezeichnenden Namen Aiſik Selikmann, Maiſchiwolkew und Abraham Ra⸗ wiſcher. Der Prozeß iſt inſofern beſonders be⸗ merkenswert, weil er die engen Beziehungen zwiſchen den getarnt arbeitenden kommuniſti⸗ ſchen und marxiſtiſchen Organiſationen ins helle Licht rückt. Wie aus der Anklageſchrift hervorgeht, ar— beiten neben der geheimen kommuniſtiſchen! Partei Lettlands noch zahlreiche kommuniſti⸗ ſche und marxiſtiſche Organiſationen, die ſich im November 1934, alſo ſechs Monate nach der Einführung des autoritären Staats in Lelt⸗ konzert. 19.00 Zeit. Nachrichten. Wetter. Offene Stellen, Nachrichten aus dem Sendebezirk. 14.00 Zeit, Nachrichten 14.10 Operette von geſtern und heute. 1500 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Für unſere Kinder. 15.45— 16.00 Sendepauſe. 16.00 Konzert 18.00 Zeitgeſchehen im Funk. 19.00 Zeit, Nachrichten. 19.15 Stuttgart ſpielt auf. 21.15 Muſikaliſche Meiſterwerke. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.15 Wetter. Nachrichten aus dem Sendebezirk. Sport. 22.30 Nachtmuſik und Tanz 24.00 01.00 Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart. a 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. No⸗ Wetter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Schloß⸗ tierungen. Gymnaſtik. 06.30„Wenn die Woche ſo Jür at 14 milnonen Waſſen an Ching China und Bowjelrußland Großabnehmer für amerikaniſche Waffen die Ankwork Japans Abſage an den Neunmächtepakt? Ss Tokio, 8. Okt. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes kün⸗ digte eine unmittelbar bevorſtehende Erklä⸗ rung der japaniſchen Regierung zur geſtern erfolgten Stellungnahme der Regierung der Vereinigten Staaken zum japaniſch⸗ chineſiſchen Konflikt an. Im Mittelpunkt dieſer japaniſchen Erklärung werde die Zurückwei⸗ ſung der amerikaniſchen Anſchuldi⸗ bean daß Japan den Neunmächtepakt ver⸗ e habe, ſtehen. Darüber hinaus werde eine offizielle japaniſche Stellungnahme zu der An⸗ regung einer Konferenz aller Unterzeichner des Neunmächtepaktes erfolgen. Es ſei anzuneh⸗ men, daß überhaupt eine grundſätzliche Defi⸗ nition der japaniſchen Haltung zum Neunmächte⸗ pakt formuliert werde. In politiſchen Kreiſen der japaniſchen Haupt⸗ ſtadt erwartet man, daß die japaniſche Regie⸗ rung ihre Stellungnahme nachdrücklich präzifie⸗ ren wird. Ein Rückzug Japans vom Neunmächtepakt wird dabei nich! für ausgeſchloſſen gehalten. A5 A. baut Rieſenkriegsflugboole Flugbereich von 14000 Kilometer 88 New Pork, 8. Okt. Die„New York Times“ meldet aus Waſhing⸗ ton, das amerikaniſche: karineminiſterium be⸗ abſichtige, Rieſenflugboote in Bau zu geben, die ein Gewicht von 5 0—6 0 Tonnen und einen Flug bereich von etwa 14 000 Km. hätten. Sie ſollten mit vier M otoren mit je 1500 PS. und eigener Kraftanlage ausgerü⸗ ſtet werden. An Größe und Beſtückung überträfen ſie alle bis jetzt von der amerikaniſchen Flug⸗ waffe verwendeten Maſchinen. Die Baukoſten Lelliſche„Bollsfront“ unter Kommuniſtenführung Prozeß gegen eine kommuniſtiſch⸗marxiſtiſche Organiſation F TTT beliefen ſich je Flug boot auf 1 Million Dollar. land, von der alle kommuniſtiſchen und mar⸗ riſtiſchen Organiſationen betroffen wurden zu einer„Volksfront“ zuſammen geſchloſſen. Auch eine Geheimdruckerei wurde von den Behörden feſtgeſtellt, in der die marxiſti⸗ ſchen Flugblätter und Zeitungen hergeſtellt wurden. Die Flugblätter beſchäftigen ſich vor allem auch mit Spanien. Der Hauptangeklaate Selikmann, der gegen eine hohe Kaution auf freiem Fuß ge⸗ laſſen war. erſchien nicht zur Verhandlung. worauf ſeine Verhaftung verfügt wurde. Das Verfahren gegen ihn wurde abgetrennt. Von den 10 Angeklagten erhielten zwei. Wolkew und Rawiſcher, drei Jahre Zuchthaus, vier weitere Angeklagte Zuchthausſtrafen von ein bis zwei Jahren und drei weitere Angeklagte 18—21jährige Jüdinnen Gefänanisſtrafen von 6—8 Monaten. beginnt, wird ſie auch gut enden.“ 07.00 Nach⸗ richten. 08.00 Waſſerſtand. Wetter. Markt⸗ berichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30 10.00 Sendepauſe 10.00„Der beberzte Flötenſpieler“. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.50 Volksmufik mit Bauernkalender und Wetter. 12.00 Schloßkon⸗ zert. 13.00 Zeit. Wetter, Nachrichten. 14.00 „Allerlei— von Zwei bis Drei!“ 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Bunte Mufik am Nachmittag. 17.15 Ausſchnitte a. d.„Oratorium der Ar- beit“. 18.00 Aus neuen Filmen. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Nachrichten. 19.15 Stuttgart ſpielt zuf! 21.00 Jetzt iſt die Saiſon vorbei. 22.00 Zeit, Nachrichten. Wetter. Sport. 22.30 Nacht⸗ muſik, 24.00—01.00 Nachtmulik Jehanmmachungen der Höbar. Hes Jensheim-Hengent eim heim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 8. 3 Kreisgeſchäftsſtelle: Bens Dienſtſtund en: Täglich von 8—12 und 1418 Uhr. Samstags von 8—13 Uhr. Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Sprechſtunden des Kreis wirtſchaftsberaters: Mittwochs von 17—18 Uhr. Sprechſtunden des Kreis⸗NS.⸗Beraters: Donnerstags von 17—18 Uhr Panelunzeſglehene Verbande LB., Kreis walter. Die neue Anſchrift des Kreiswalters iſt ab ſofort: Viernheim, Bismarckſtr. 1. Alle NSL B.⸗ Mitglieder müſſen Bezieher des NS.⸗Erziehers ſein. Ich werde dem⸗ nächſt diesbezüglich Erhebungen anſtellen. Die Arbeit an den Ahnentafeln iſt weiter⸗ zuführen. 575 Heil Hitler! Hartmann, Kreiswalter. r.. ³ ·mA ² Rom zerſtreul ägypliſche Beſorgniſſe a Rom, 9. Oktober Die italieniſchen Truppentransporte nach Libyen haben in der ägyptiſchen Oeffentlichkeit beſorgte Stimmen laut werden laſſen.„In⸗ formazione Diplomatica“ erklärt dazu, das Er⸗ ſtaunen, das man in Aegypten wegen der Ent⸗ ſendung des 20. Armeekorps nach Libyen beo⸗ bachten könne, ſei durchaus unbegründet. Die Transporte ſeien bekanntlich in der Mi⸗ niſterratsſitzung vom vergangenen April be⸗ ſchloſſen worden und hätten damals in Aegyp⸗ ten keinen nennenswerten Eindruck hervorgerufen. Selbſt wenn beſondere Umſtände Italien veranlaſſen ſollten, darüber hinaus noch weitere Truppen nach Libyen zu entſenden, ſo brauchte dies Aegypten in keiner Weiſe zu beunruhigen. In ägyptiſchen Regie⸗ rungstreiſen müſſe man wiſſen, daß für Aegyp⸗ ten bei der von unbedingter und aufrichtiger Freundſchaft geleiteten talieniſchen Politik nichts zu befürchten ſei. Nur die internationale Lage, die nichts mit der Politik Aegyptens zu tun habe, zwinge Italien, ſeine Garnifonen zu verſtärken. Berankworkungsloſigkeit eines jüdiſchen Arzles Warſchau, 8. Het. —— dern das Leben gekoſtet hat, ließ ſich ein jüdi⸗ ſcher Arzt namens Tohn in der Gemeinde Maly Plock bei Lomze in Mittelpolen zu⸗ ſchulden kommen. Als er in der Gemeinde Schutzimpfungen gegen die in vielen Teilen Po⸗ lens wütende Scharlachepidemie unter den Schulkindern vornahm, ließ er die primitipſten ſanitären Vorſichtsmaßnahmen außer Acht und impfte alle 286 Kinder mit derſelben Spritze, ohne eine Desinfektion zwiſchendurch vorzuneh⸗ men. Schon während der nächſten 24 Stunden nach der Impfung erkrankten 30 Kinder ſchwer, von denen acht ſtar ben. Die ärztlichen Ermittlungen ergaben, daß die Kinder den ſchweren durch Infektion hervorge⸗ rufenen Blutvergiftungen erlegen ſind. Dieſe verbrecheriſche Verantwortungsloſigkeit ſoll jetzt Gegenſtand eines gerichtlichen Verfah⸗ rens werden. Der häßliche don Juan Intereſſanter Bilderfund auf dem Stammſchloß 8 5 beim letzten Nachkommen Baſtia(Korſika), im Oktober. Auf Caſtel Montemaggiore, dem Stamm⸗ ſitz Don Juans, wurde unlängſt ein lange Zeit verſchollen geweſenes Bild des großen 8 aufgefunden. Wer das erſte Mal nach Baſtia kommt und das ſchmuckloſe, nur mit wenigen Fenſtern und einem kleinen Balkon verſehene Schloß des Grgfengeſchlechts de Lecca bei Montemaggiore erblickt, würde wohl niemals ahnen, daß hier an dieſer Stätte, die Generationen kommen und gehen ſah, einſt Schloßherren reſidierten, die über 3 Jahrhunderte an den Geſchicken der Inſel Korſika tätigen Anteil nahmen. 1 Aber eins ahnten ſie ſelbſt nicht, die ſtolzen Grafen von Montemaggiore, daß einer der ihren einmal zu Weltruhm gelangen würde, wenn auch nicht als kühner Entdecker neuer Kontinente oder als großer Kriegsmann. Der häßlichſte Kopf der Ahnengalerie Der heutige Eigentümer des Schloſſes Monte⸗ maggiore iſt Graf Colonna d'Anfriani. der letzte Sproß Don Juans. Ganz im Gegenſatz zu ſei⸗ nem Ahnherrn, dem weltberühmten Herzens⸗ brecher, iſt der jetzige Schloßherr ein reſervier⸗ ter, ſchlichter Mann, der ein völlig zurückgezo⸗ genes Daſein führt, Caſtel Montemaggiore und ſein eigenartiger Schloßherr könnten Wall⸗ fahrtsziel eines nie verſiegenden Touriſten⸗ ſtroms ſein, wenn einmal das Schloß nicht ſo vexkehrsungünſtig läge und Graf d'Anfriani ſelbſt jeder Verquickung von Ahnenruhm und Geld nicht ſo abgeneigt wäre. Der Beſitz des Grafen mit ſeiner vielhundertjährigen Geſchichte zählt unbeſtritten zu den romantiſchſten Korſi⸗ , und man kann dem Schloßherrn, deſſen feſ⸗ 0 chte Stoff zu einer ganzen Roman⸗ würden, ſtundenlang zuhören ohne Graf d'Anfriani iſt nicht allein des großen Verführers in Korſika— Beſuch des Herzensbrechers Don Juans Sproß, er iſt zugleich ein Angehöri⸗ ger eiber. wild⸗leidenſchaftlichen Sippe, wie man ſie nur in den Südländern an⸗ zutreffen pflegt, und deren männliche Familien⸗ mitglieder ſtets aus der Reihe tanzten, ſich nie⸗ mals in eine bürgerliche Gemeinſchaft einzu⸗ fügen vermochten, ſondern ein Heldenleben beſonderer Art führten. 5 Erſt unlängſt hatte der Graf ſein Schloß einer gründlichen Ausbeſſerung unterzogen. Bei den Aufräumungsarbeiten ſtieß er auf ein Bildnis ſeines berühmten Ahnen. Dieſes Ge⸗ mälde, das jetzt in der Familiengalerie hängt, verſetzt alle Beſucher in maßloſes Erſtaunen. Man iſt geradezu ſprachlos über die Häßlichkeit jenes Mannes, dem angeblich keine Frau wider⸗ wird als ein ungeſtümer Menſch von maßloſer Sinnenluſt geſchildert, an dem man erſt in rei⸗ feren Jahren erfreuliche Charaktereigenſchaften zu entdecken vermochte. Don Juan, der in allem ganz nach ſeinem Vater artete, hatte ſeltſamerweiſe eine beinahe heilige Mutter Donna Geronima d'Afriani war ein Vorbild edler Frömmigkeit und eine Frau. auf deren Antlitz ſich ſämtliche weiblichen Tu⸗ genden widerſpiegelten. Mit geradezu engelhaf⸗ ter Duldſamkeit ſah ſie dem wilden Treiben ihres Mannes zu. Auf ihren Einfluß iſt es auch zurückzuführen, daß der aus der Ehe her⸗ vorgegangene Knabe Don Miguel einen ſtarken religiöſen Halt bekam. Don Juans reumütige Rückkehr Don Juan ſollte nach dem Wunſche der Mut⸗ ter Prieſter werden. Er wuchs in Sevilla her⸗ an und verbrachte ſeine erſten Jahre mit ro⸗ mantiſch⸗religiöſen Träumereien. Aber das Blut des Tommaſo Lecca, das in ſeinen Adern rollte, kam im entſcheidenden Augenblick zum Durch⸗ ſtehen konnte. Dieſer Don Juan beſitzt eine viel zu lange dicke Naſe, häßliche hervortretende Backenknochen, eine ſchmale viel zu hohe Stirn und ein kahles Haupt... Nur die Augen üben einen ſeltſam faſzinierenden Glanz aus. Dä⸗ monie und eine lockende myſtiſche Gewalt finden ſich in ihrem Ausdruck vereint. Dieſes Merkmal iſt es, daß den häßlichen Don Juan zum Glanz⸗ ſtück der Ahnengalerie von Montemaggiore macht.. Graf d' Anfriani erzählt uns, daß auf Grund der Familiengeſchichte Don Miguel Vincente de Lecca, wie ſein Ahnherr Don Juan mit ſeinem vollen Namen hieß, in ſeinen Jugendjahren ein ſtilles, verträumtes und religiös leicht beein⸗ flußbares Kind geweſen ſei. Nichts in ſeinem Weſen ließ auf einen Zug ins Verwegene ſchlie⸗ ßen, und ſeine ſpätere Entwicklung ließ erken⸗ nen, daß er alle Anlagen nur von ſeinem Vater Tomaſo geerbt haben konnte. Tomaſo de Leeca verführt in früher Jugend eine hübſche Baſe, und als der Biſchof von Sagone die Trauung des Liebespaares verwei⸗ gerte, wanderte Tomaſo nach Spanien aus. Er bruch. Zu jener Zeit wurde in Sevilla der„Bur⸗ lador de Sevilla“, ein erfolgreiches Theater⸗ ſtück von Tireo de Molina, aufgeführt, in dem die Triumphe eines Fraueneroberers recht reali⸗ ſtiſch dargeſtellt wurden. Der Beſuch diefer Aufführung hinterließ auf Don Miguel einen unverwiſchbaren Eindruck. Seine wahre Natur war erwacht, er fühlte ſich mit einem Mal als echter Sproß des hemmungsloſen Grafenge⸗ ſchlechts der Leccas. Mit dieſen Tagen aber begab ſich das Merk⸗ würdige, daß auch Frauen und Mädchen plötz⸗ lich die dämoniſche Gewalt des Jünglings ver⸗ ſpüren und ihr rettungslos verfallen. Aus dem jungen Gottesmann und Glaubenseiferer wird über Nacht ein Herzensbrecher, deſſen einziger Ehrgeiz es iſt, jede Frau, die ihm in den Weg läuft, zu verführen.. Die dann einſetzende, von dämoniſcher Wild⸗ heit gekennzeichnete Bahn in Don Juans Leben iſt zur Genüge bekannt. Völlig ungeklärt aber was bis heute die Geſchichte ſeiner Jugend, die wie wir jetzt ſehen, die Zwieſpältigkeit ſeines der die ganze Familiengeſchichte der Leccas lückenlos exforſcht hat, erklärte, daß Don Juan in ſeinen letzten Lebensjahren viele Tharakter⸗ zige ſeiner erſten Kindheit an den Tag legte. Nach Befriedigung ſeiner ſchrankenloſen Sin⸗ nenluſt. die ihn in die verſchiedenſten Länder Europas führte, wurde er plötzlich von Reue ergriffen, wurde fromm und kehrte nach Se⸗ villa zurück. Von denſelben religiöſen Empfin⸗ dungen beſeſſen, die er ſchon als Knabe ver⸗ ſpürte, erwartete er dann den Tod, um eine Er⸗ löſung zu finden, die ihm in ſeinem wechſel⸗ vollen Leben verſagt geblieben war. durz noliert Franz Schuberts ſudetendeutſche Abſtammung. Der irrtümliche Glaube an Franz Schu⸗ berts Wienertum, deſſen ſich Operette und Tonfilm gern bemächtigt hatten, gehört der Vergangenheit an. Immer deutlicher haben verantwortungsbewußte Männer in den letzten Jahren auf das wahre Weſen der Muſtk Schu⸗ berts hingewieſen, der ſudetendeutſcher Abſtam⸗ mung iſt. Neudorf bei Mähriſch⸗Altſtadt iſt die Heimat ſeines Vaters, Zuckmantel in Schleſten die ſeiner Mutter“ In der Muſik Schuberts erkennen wir heute unzweideutig das ſudetendeutſche Stammeserbe. Seine Tragik war gerade die Auseinanderſetzung mit dem Wienertum, nicht aber deſſen Verherrlichung. In der Ahnenheimat Franz Schuberts, in Neu⸗ dorf bei Mähriſch⸗Altſtadt, ſoll nun eine Schu⸗ bert⸗Gedächtnisſtätte entſtehen, verbunden mit einem Künſtlerheim und einer Jugendherberge. Es iſt das großväterliche Haus chuberts, für deſſen Erhaltung und Ausbauung ſich ein rüh⸗ riger Ortsausſchuß mit Oberlehrer Otte an der Spitze bemüht. Der Muſikhiſtoriker der Prager Deutſchen Univerſität Prof. Becking hat den Ehrenſchutz über das Vorhaben übernom⸗ men. Der Deutſche Kulturverband, der Bund der Deutſchen, der Sudetendeutſche Sängerbund und der Deutſche Turnverband haben am 28. September im ganzen ſudetendeutſchen Gebiet Charakters treffend offenbart. Graf d' Anfriani, einen Opfertag für die Errichtung der Schubert⸗ ſtätte in Neudorf durchgeführt. Eine unerhörte Fahrläſſigkeit, die acht Kin⸗ Satze 3. 81 Uhr 1 I. dadtng Ur. ln * r dann nile 10 len. Nr. 41 Sonntag, den 10. Oktober 1937 ile eich bade* en aeg ne wei fierzen fal ſuchen das Glück Peter legte ſeine Hände auf die Schul⸗ tern des Freundes, in ſeinen Augen war ein flammendes Feuer. Und ſeine Stimme vibrierte leicht, als er ſagte:„Jeute erſt fühle ich, was es heißt, einen Freund tisdolter 1 g 1 e zu haben und ihn ſein eigen zu nennen. Von Fred Thurm Und daß Freundſchaft Opfer bringen kann. — Lars Nielſen und Peter Rolke ſind Das danke ich dir, Lars! 1 0 f—.4— 1 ſo,„. Ihre Hände umſchloſſen ſich feſt. Lane nen guten Bekannten auf der Straße trifft und ſagt:„Ah, ſieh da, mein lieber 5 dlüaber reund, wie geht es denn?“ Ich meine Jenny kind 9— 20 b die mi anſſchleßen und die Bürger von calais Leſſentlichteit enſchen, die ie Bruſt aufſchließen dase„ und ſagen: Sieh hinein, ſo bin ich! Sie 1 j j zal dür waren es durch Rot und Leid, durch Glück denz Lind die ſchwedig ac cela 9 90 der ent, und Freude. Sie waren ſich zugetan bis hatte kaum Ruhe in dem Hotel zu Calais Nuten ber 11 in ihr 8 gefunden, in dem ſie auf der Reiſe von beztündet Edith in ihren Kreis trat. Erich war die Paris nach London abgeſtiegen war, als ihr 2 1 Nasen aun bee Mug der Beſitzer des Hauſes ſelbſt den erſten Mril be⸗ 1 8 A8 00 1 a ale in Leh. über den„erſten Kuß“ und der ſerſten F Kunſt zatten ihns geschick le. e eee Sie lächelte dem Ueberbringer geduldig zu, len deri rs Nielſen betrachtete bas gutgewachſene. konnte ſich aber doch einer ſpattiſchen en 0 Kibben zu immer elegant angezogene junge Mädchen merkung nicht enthalten, daß ihre Anweſen⸗ 1 keiner mit Wohlgefallen und er konnte es ſich heit den Bürgern von Calais wohl nicht 155 10 einfach nicht anders vorſtellen als daß er e e Wirtes ſo raſch be⸗ 0 Daaufrihehen aud Edith ſich eirmal hrerrten onen. Während er untertänigſt ſeine voll⸗ ſchen Poll Das war ſo ein ſtilles Uebereinkommen, f Unſchuld bet t d um internatlonal⸗ von dem niemand ſprach, es aber als ee 1 He 1 15 5 di er Wepper f Selbſtverſtändlichkeit annahm, die Eltern, 1 B Herre emen en er 2 Jamon f wie auch die beiden Nächſtbeteiligten. So e n fee 4 war es, als Lars Nielſen eines Tages beim Baden Hilferuſe hörte und es ihm ſucher aber bald darauf ſelbſt ins Zimmer unter wiederholten Verſicherungen, daß er ties noch in der letzten Minute gelang, den 5 0 5 Face be seele Nenne ligen Berchrenn wic aber der der hoben warten ſie unverbrüchliche Freunde. Es. ern, 2 u. 8. c war nicht zu verkennen, daß Peter das 8 de fa vermöge. Avi u dd a Mädchen des öfteren lange und ſinnend zenng Lind fuhr recht ungnädig auf als 79 dh en di, betrachtete. Lars fand das nur in der drei würdige Herren hinter dem Wirt über er Gemeinde Tagesordnung denn ſchließlich war Peter die Schwelle traten. Sie bemühten ſich 1 ittelptlen zu⸗ ſein Freund. Doch dann kam der Tag, denn auch, ihr Erſcheinen und die Störung 5 24. an dem Peter dem Freund ſeine Liebe zu Poltzeiver muri beanie e 5. b N. ew 5 er— erge gangen, daß. b 1 + 1A verzichtete. Er blieb dem Mädchen ein ſich ihre Aehnlichteit mit der großen Fun. 1. Ee guter Kamerad, er lug dem Freunde gerin zu allerlei Hochſtapeleien zunutze 7 5 nichts nach und er gewühnte ſich an das. 1 5 e— man wolle doch 4 Stunden Glück der beiden ihm liebſten Menſchen, 80 igſt en ſche igen—, gezwungen, um dder ſchwet, als hätte er ſelbſt daran teil. Doch dann, n— 5 e e an einem Abend, ſie feierten Verlobung, 155 Peß. Ich e ub Sie 0 bilden 1 ben, dh die geſchah es, daß Lars die Nerven verlor Prüf N N 13 ledio er 885. ie on hetbutge⸗ 00. 58 l 5 lh Sue 00 2 ein Schiff digen. In zwei end, über neigte und ſie herzli uden geh 2 alan in Näßte. ter, der hinzu kam, ſtand ſtarr, NHausmötterch Bilderdienst Kießlich f„Die würdigen Herren prüften den Paß Angelegt dann ſtürzte er auf den Freund zu und usmöſterchen eingehend, um dann zu erklären, er ſei ge⸗ hen Verff. entriß ihm das Mädchen. Es wurden. p ̃. 7¼]«—ꝗẽ eee. fälſcht. Man müſſe alſo zunächſt im Zentral⸗ wilbe Worte gewechſelt, beiden Männern daßbürs in ent Screden. tieg das Blut in den Kopf. Doch plötzlich Peter hier, bei ihm, wollen. Und wieder eiferſüchtig, ich trotzig. Wir trennten uns erinnerte ſi S der U laßt Lars, der einen wehen Blick des klingelte es ſcharf und kurz zweimal hinter mit böſen Worten. Aber..“ lichkeit der franzöſiſchen Polizei in allen Mädchens aufgefangen hatte, zuſammen einander. Mein, Gott, ich habe mich doch„Aber..“ Paßangelegenheiten und verſicherte hoch und verließ ſchweigend das Haus. Seitdem nicht getäuſcht?! Mit einem Ruck blieb Und da brach es wie ein Vulkan aus und teuer, ſie ſei die echte Jenny Lind. hatten ſie ſich nicht wieder geſehen.— Lars ſtehen und hob den Kopf. In ſeinem Peter hervor, ſeine Hände zitterten und Die drei würdigen Herren zuckten die Lars Nielſen ging in ſeinem Zimmer Seſicht änderten ſich Augen und Haut⸗ ſeine Stimme klang heiſer, erregt.„Aber Achſeln: Wohl möglich aber die Schwind⸗ auf und ab. Er ſpürte es deutlich, daß farbe. Dann ſchritt er energiſch zur Tür ich liebe Edith! Ich muß ſie wiederfehen. lerin würde das gleiche behaupten. Man es etwas Gewaltiges auf ihn und öffnete. Vor ihm ſtand Peter Nolke. Lars begreife das doch. Ich kann nicht müſſe alſo rückfragen. Oder— etwas Großes, 5 g zukam.— 17 ich werde es zwingen, ge⸗ Lars ſah ihn fragend an, in ſeinen Augen anders“.„Oder?“ nahm Jenny Lind das rettende wiß, ich werde es zwingen, was es auch blitzte es gefährlich auf. Nein, er würde Peter ſprang heftig auf, ſo daß der Stichwort auf, von der Angſt geplagt, ihr ſei, dachte er. Und be chämend gedachte ſich nicht ein zweites Mal beſtegen laſſen, Stuhl zurückfliegt, und rannte in dem Schiff und damit das für den kommenden er der Szene mit Peter, damals vor vielen gewiß nicht.„Du wünſchſt, Peter?“ engen Raum auf und ab.„Du mußt mir Tag angeſetzte Konzert in London zu ver⸗ Monden. Er wollte gut machen, was er Peter ſah ihn unſicher an und ſpielte helfen, Lars! Verzeih' mir, wenn ich ge⸗ ſäumen. b Madame überzeugen uns durch verſchuldete, aber dann brauſte das Blut mit ſeinen Fingern nervös mit den rade zu dir komme mit dieſer Sache. Aber„Oder. in ihm auf: Warum gutmachen? Gehörte Handschuhen. Dann nickte er langſam ich kann nicht anders, Lars, du biſt der die Schönheit Ihres Geſanges, daß Sie die danmurz. e mir nicht ganz allein? Hatte ich nicht und blickte den Freund längere Zeit an. einzige Menſch, auf den Edith etwas gibt, echte Jenny Lind 1 1 Ehr alleinige und erſte Anrecht auf das„Kann ich dich ſprechen, Lars?“ Lars trat auf den ſie hört, du mußt mir helfen, Zunächſt fand die Sängerin noch ent⸗ dete b Mädchen? Habe ich wirklich unrecht ge⸗ zur Seite und ließ den anderen an ſich bitte, Lars. rüſtete Widerworte. Die Angſt aber, Schiff 1050 det delt, als ich das forderte, was aus⸗ vorüber in das Zimmer treten. Dann Und plötzlich war eine gefährliche Stille und Konzert zu verſäumen, war ſtärker. ſher ben chließlich nur mir gehörte? Und dann ſchloß er die Tür und trat langſam an das in dem Zimmer. Peter hatte die Finger Sie ſetzte ſich ans Klavier und ſang einige den Lee agte eine andere Stimme: Du haft Un⸗ Fenſter und wandte dem Zimmer den ineinander verkrampft und ſtarrte vor ſich Lieder. Die drei würdigen Herren und der Ruft 102 recht, Lars, das Mädchen hat entſchieden. Kücken zu. In ſeinem Kopf wirbelte es nieder. Wirt lauſchten entzückt. 1 111 1 Sie ſich ür deinen Freund entſchieden. durcheinander. Was will Peter von dir? Lars wußte nun, daß das Große, das Der ſtürmiſche Beifall, in den ihre Zu⸗ Ae! i Du eh 155 zu fordern, was dir nicht Iſt etwas mit Edith? Mit einem Ruck Gewaltige vor ihm ſtand. Er mußte es hörer ausbrachen und der ſich durch rauſchen⸗ 16 duft von ſelbſt gegeben wird. Es iſt Unfinn, fuhr Lars herum. zwingen. Mein Gott, hatte denn Peter den Beifall in den Nebenzimmern und auf 3000 daß was du a— And wieder hatte er„Iſt es wegen— Edith?“ lein Einsehen! Er, ausgerechnet er ſollte dem Flur verſtärkte, belehrte Jenny Lind u Teil das 9 eines nahenden Unwetters Peter nickte langſam und bedächtig. das Mädchen ihm wieder zuführen?! War freilich raſch, daß ſie einem wohlvorbereite⸗ 1 t den Es klingelte kurz zweimal hinterein⸗ Dann war Lars plötzlich neben dem denn ſein Herz garnichts, konnte man das ten Streich zum Opfer gefallen war. In enlche ander. Lars hob verwundert den Kopf. Freund und packte ſeinen Arm, daß der einfach überſehen? Das war doch unmög⸗ anfänglichem Zorn wollte ſie die drei 13 1 Das war doch unmöglich! Das war doch andere faſt aufſchrie.„Sprich doch, Menſch! lich! Lars war blaß geworden bis in die Pſeudobeamten zur Anzeige bringen. Die ale pit eters Klingelzeichen, aber— nein, be⸗ Iſt etwas paſſtert? Iſt Edith krank? So Lippen. Er grub die Zähne in das weiche ehrliche Begeiſterung der Männer und die ueber immt, er hatte ſich getäuſcht, was ſollte rede doch!“ Peter hob den Blick und ſah Fleiſch, bis daß es blutete. Da taſteten herzliche Dankbarkeit der ungeladenen Zu⸗ 2 ſit* Lars an. Und Lars wich nicht zurück vor ſich zwei Hände zu ihm, ſchmeichelnd, hörer verſöhnten ſie indeſſen bald. Die drei 1 uh N dieſem Blick, in dem er Schmerz und Leid bittend. würdigen Herren und der Wirt wurden otte a e las.„Nicht wahr, Lars, du wirſt es für mich mit einem freundlichen Lachen entlaſſen. fle det 0 Dann ſagte Peter ſehr leiſe:„Ich bin tun?“ Als Jenny Lind zwei Stunden ſpäter den eln d. ein Schuft, Lars!“ Lars wandte ſich um und ſah den Wagen beſtieg, um zum Hafen zu fahren, ed Lars machte eine wegwerfende Be⸗ Freund lange an. Peter ſenkte den Blick war das Gefährt ſo mit Blumen geſchmückt, de Fund 14 wegung mit der Hand, als wollte er ſagen: nicht. So ſtanden ſtie Auge in Auge, in daß ſie kaum Platz darin fand. An den ae Laß das doch! Und wartet. denen ihr Herz lag. Dann ſagte Lars Straßen ſtanden die Bürger von Calais 0 15 f„Ich habe Edith verlaſſen, Lars!“ ſehr leiſe und ſehr langſam:„Ja, ich werde und jubelten ihr zu. Eine Königin hätte gude f e„Verlaſſen? Warum?“ es für dich tun!“ Und wie zur Beſtätigung nicht herzlicher gefeiert werden können. l g„Wir hatten uns gezankt. Edith war nickte er noch einmal. Turt 1800 2— 8 4*.. 85 Das Gollesurkeil/. eee Als mein Vater auf ſeinem letzten Lager von einem langen, arbeitsreichen Leben ausruhte und mit mir, ſeinem älteſten Sohn, von all den vielen Dingen ſprach, die zu ordnen blieben, gab er mir auch ein altes Käſtchen in die Hand. „Es ſind nur Briefe, vor einem Menſchen⸗ alter geſchrieben, und ein paar Aufzeich⸗ nungen; halte ſie in Ehren.“— Lange nach meines Vaters Tod öffnete ich einmal den kleinen, unſcheinbaren Kaſten, denn bisher hatte ich nicht an Ge⸗ heimniſſe rühren wollen, die nur der Tod für mich beſtimmt hatte. Ich war überraſcht, Briefe meines Großvaters zu finden; dar⸗ unter befand ſich auch ein Dokument, das Vaters Handſchrift trug. Und weil alle, die es angeht, längſt dahingegangen ſind, möchte ich es veröffentlichen, ſo wie mein Vater es aufgeſchrieben hat. „Vor mehr als ſechzig Jahren wurde ich in dem Dorf Tihany am Plattenſee als- Sohn des Fiſchers Hartenſtein geboren. Mein Vater war Deutſcher, meine Mutter Ungarin, und von ihr ſtammt auch das kleine Anweſen, das mir für lange Jahre Heimat war. Meine Jugend verlief wie die anderer Fiſcherkinder. Als ich zwanzig Jahre alt war, ſagte mein Vater zu mir: „Mach' dich fein, Julius, wir wollen hin⸗ über zum Martin. Du ſollſt mit der Irene verſprochen werden.“ Daß ich Irene, die Tochter unſeres Nach⸗ barn heiraten ſollte, und daß die Alten ſich längſt darüber einig waren, war für mich keine Ueberraſchung. Schon als Schulbub wußte ich davon. Ohne daß ich in Irene verliebt geweſen wäre— dazu war mir der Gedanke, daß ſie einmal mir gehören würde, viel zu vertraut—, gefiel ſie mir. Sie war blond und hatte einen aufrechten, ſtolzen Gang, wie es ſich für Töchter erbeingeſeſſe⸗ ner Fresdaterg gehörte. Feierlich wurde am nächſten Tag die Ver⸗ lobung vollzogen und, wie üblich, kräftig von den Gevattern auf das Wohl des jungen Paares getrunken. Bald darauf holten ſie mich zu den Soldaten, und Irene ſteckte, der Sitte folgend, ein ſchönes, bunt⸗ geſticktes Band und einen Zweig Rosmarin auf meinen Rekrutenhut. Drei Jahre diente ich bei den Kaiſerlichen, und nur ſelten ſah ich Eltern und Braut. Nach meiner Entlaſſung aus dem Heere heirateten wir. Mein Vater ging ins Aus⸗ gedinge, und fortan hatte ich die Arbeit am See und im Hof zu beſorgen. Irene, die ſelbſt auf einem bäuerlichen Fiſcherdorf aufgewachſen war, half mir recht wacker. Unſer Vieh gedieh unter ihren Händen, und der See gab auch mir reiche Beute. Eines Tages entdeckten wir, daß eine unſerer Mägde uns beſtohlen hatte. Ich gab ihr ihren Lohn und erklärte, ſie möchte ihr Bündel ſchnüren und den Hof verlaſſen. Auf einer Bank vor dem Hauſe wartete ich, bis ſie zur Tür hinausging. Aber ſie drehte ſich noch einmal um. „Leb' wohl, Bauer. Vielleicht würdeſt du hier nicht ſo ruhig ſitzen und die Pfeife rauchen, wenn du wüßteſt, was jeder weiß. Deine Frau hält es mit einem andern. Schon wie du beim Militär warſt, hat ihr der Kendyſche Knecht bei der Kirchweih das Herz geſchenkt.“ Aber ich ſah über die Magd hinweg, als ſtände ſie nicht vor mir, und ließ ſie gehen. Ich hätte meiner Frau von der boshaften Bemerkung erzählen, hätte ſie auch nach dem Kendyſchen Knecht fragen können. Doch ich ſchwieg. Wenige Wochen ſpäter aber nahm der Fall ein ernſteres Geſicht an. Im Wirts⸗ 5 nahm mich der Dorfſchulze auf einmal beiſeite. „Du biſt viel fort vom Hofe, und deine Frau iſt noch ſehr jung, Julius. Man munkelt über ſie.“. „Was munkelt man?“ fuhr ich ihn an. Fr wollte nicht recht mit der Sprache her⸗ aus, aber auch er wußte etwas vom Herzen des Kendyſchen Knechtes, das er Irene bei der Kirchweih geſchenkt haben ſollte.(Es handelt ſich um eines jener großen, bunt⸗ verzierten Lebkuchenherzen, die bei länd⸗ lichen Feſten in Buden feilgehalten wurden. So ein Herz der Frau zu ſchenken, die man bewunderte, kam einer Liebeserklärung gleich.) Scheinbar ruhig trank ich meinen Wein aus. Aber nun zogen Zweifel und Zorn in mein Herz ein. Daß meine Frau über jede Verdächtigung erhaben war und daß es ſich um einen harmloſen Irrtum handelte, war mir noch immer klar; aber daß das Geſchwätz nicht einmal vor ernſthaften Männern wie dem Dorfſchulzen haltmachte und auch ihn ein⸗ nahm, verſtimmte mich. Ich erkannte auch die Gefahr, die darin lag. Denn eine Frau, die im Ehebruchverdacht ſtand, war in der Gemeinde zu jener Zeit unmöglich. Man jagte ſie von Haus und Hof. Im Dorf war kein Platz für ſie; mochte ſie zuſehen, was aus ihr wurde. Diesmal fragte ich Irene, was es mit dem Kendyſchen Knecht gegeben habe. Sie ſah mich erſtaunt an und ſagte, daß er mit ihr getanzt habe, als ich beim Militär war. „Die Leute ſagen aber, er hätte dir auch ein Lebkuchenherz geſchenkt, und du hätteſt es angenommen.“ Irene hantierte am Herd und vermied es, mich anzuſehen. Sie gab zu, das Herz behalten zu haben. Wir ſprachen nicht mehr über dieſe Angelegenheit, aber mein Miß⸗ trauen war geweckt. Wortkarg und fremd lebten wir nebeneinander her. Mein Stolz und mein Hochmut hinderten mich daran, eine Ausſprache herbeizuführen, und ähnlich mag es meiner Frau ergangen ſein. Einſt⸗ weilen aber ging das Gerede im Dorf her⸗ um und fand reichlich Nahrung. Man fing an, mir auszuweichen. Das Unheil war nicht mehr zu verhüten, als eines Tages drei Männer der Ge⸗ meinde bei mir erſchienen und mir mit⸗ teilten, daß keine Ehebrecherin im Dorf geduldet werden könne. Nach alter Sitte ſolle nun durch Gottesurteil entſchieden 1 ob meine Frau ſchuldig ſei oder nicht. Ich wußte, was das zu bedeuten hatte: Irene würde vor einem Sturm in einem Boot ohne Ruder dem Plattenſee aus⸗ geliefert werden. Kehrte ſie lebend heim, war ihre Unſchuld erwieſen. Heute noch iſt mir unverſtändlich, daß ich Irene dieſer Gefahr ausgeſetzt habe; heute wäre wohl auch der mittelalterliche Brauch ſelbſt in den vereinſamſten Fiſcher⸗ gemeinden unmöglich. Damals kam mir aber auch nicht einmal der Gedanke, mich dagegen aufzulehnen. War ich doch ſelbſt ſo erzogen worden! An einem ſchwülen Sommertag, als die Wolken drohend über dem felſigen Steil⸗ ufer von Tihany ſtanden, holten ſie Irene. Ein gutes Wort hätte die Situation retten können. Aber wir fanden es nicht; zu ſehr waren unſere Herzen verbittert. „Leb' wohl, Julius.“ Es klang faſt gleichgültig. Aber als meine Frau wirklich gegangen war und die Stille im Haus noch laſtender wurde, faßten mich Unruhe und Angſt. Die Liebe durchbrach alle Schranken, die Trotz und falſcher Stolz aufgerichtet hatten. Ich er⸗ innerte mich nun, daß eins meiner Boote weitab vom Dorf zwiſchen den Klippen verankert lag. Nur ſelten kam ich dorthin. Aber jetzt rannte ich in der brütenden Hitze, wie um mein eigenes Leben, nie⸗ mand ſah mich. Als ich die Liegeſtelle er⸗ reichte, peitſchten ſchon die erſten Böen den See. Sicherlich hatten die Wellen Irene ſchon weit hinausgetragen, und dieſelben Menſchen, die ſie dem Tode auslieferten, beteten jetzt wohl fromm um das Seelen⸗ heil der Sünderin. Meine Arbeit wurde erſchwert, weil ich verſuchen mußte, einen Umweg zu machen, damit niemand im Dorf mein Vorhaben bemerkte. Hätte man uns geſehen, wären wir beide verloren geweſen. Gott mag ſeine Hand über uns gehalten haben; denn trotz der ſchweren Brecher, die mein Boot hin und her warfen, trotz des Waſſers, das ich immer wieder aus⸗ ſchöpfen mußte, gelang es mir, Irene zu erreichen. 5 Das Geſicht in die Hände vergraben, ſaß ſie zuſammengekauert auf dem Boden des Bootes, völlig gleichgültig und abgeſtumpft gegen ihr Schickſal, wie es ſchien. Ich mußte laut ihren Namen ſchreien, um das Toſen von Sturm und Waſſer zu über⸗ tönen. Sie hob den Kopf und ſah mich ſtarr an. Sekundenlang tauchten unſere Augen in⸗ einander. Das Gefühl, das mich durch⸗ ſtrömte, kann ich nicht beſchreiben. Viel⸗ leicht bedeutet in großer Gefahr der Augenblick der Rettung das höchſte Glück für den Menſchen; vielleicht wäre es auch für mich das Glück geweſen, wenn nicht aus den Wellen ein drittes Boot aufge⸗ taucht wäre. Mit Imre, dem Kendyſchen Knecht. „Einen Augenblick hatte ich das Gefühl völliger Hilflosigkeit. Alſo hatten die Leute doch recht: ſie war ſchuldig. Mit ſchnellem Entſchluß packte ich die Ruder, die in meinem Boot lagen, und warf ſie Irene zu. Ohne mich noch einmal nach ihr und Imre umzuſehen, griff ich in die Riemen. Mochten ſie glücklich werden; meine Welt war zuſammengebrochen. Wie ich mein Haus an dieſem Tage erreicht habe, weiß ich nicht. Reglos ſaß ich in meinen durch⸗ näßten Kleidern an meinem einſam ge⸗ wordenen Herd. Längſt war das Gewitter vorüber, die Abenddämmerung ſank herab. Aber auf einmal öffnete ſich die Tür. Es war Irene. „Was willſt du hier?“ „Meine Pflicht tun, Julius.“ Sie kam auf mich zu und hielt mir beide Hände hin. Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich mich zurecht fand und die Frage tun konnte, die viel früher nötig geweſen wäre. Nun erfuhr ich auch den wahren Sachverhalt. ö Gewiß hatte ſie mit Imre getanzt. Es war auch richtig, daß er ihr ſein Lebkuchen⸗ herz geſchenkt hatte, und ſie hatte den Fehler begangen, es anzunehmen, um ihn nicht zu verletzen. Vielleicht liebte er ſie, ſonſt wäre er wohl auch nicht zur Rettung hinaus auf den See gefahren. „Er hat meiner kleinen Schweſter ein⸗ mal das Leben gerettet und hat nie einen Dank dafür annehmen wollen. Ich brachte es nicht über mich, ihm das Herz zurückzu⸗ geben. Das iſt alles, Julius.“ Tiefſte Kränkung über mein Mißtrauen hatte ſie dazu bewogen, alle Folgen ihres Tuns ſchweigend zu ertragen. Erſt dann glaubte ſie wieder an meine Liebe, als ich ihr die Ruder auf den tobenden Platten⸗ ſee brachte. Die Ehre meiner Frau war durch ihre geſunde Rückkehr aus dem Sturm in den Augen der Dorfbewohner wieder⸗ hergeſtellt. So ſehr man uns vorher ge⸗ mieden hatte, um ſo mehr bemühte man ſich jetzt, das Unrecht wieder gutzumachen. Trotzdem litt es uns nicht mehr unter dieſen Menſchen. Als mir durch den Tod eines entfernten Verwandten in Deutſch⸗ land eine kleine Summe in den Schoß fiel, verließen wir die Heimat unſerer Kind⸗ heit, um in die meiner Väter zu ziehen. Am deutſchen Rhein hat die Wiege unſerer Kinder geſtanden, ſeine Lieder haben ſie in den Schlaf geſungen, ſeine alten Geſchichten haben ſie zu guten Deutſchen gemacht. Gott erhalte ihnen die Heimat.“ Die Aufzeichnungen meines Vaters be⸗ wogen mich, doch einmal nach der Heimat meiner Mutter, dem Plattenſee, zu reiſen. Ich war ſechs Jahre alt, als meine Mutter ſtarb. Als eine ſchöne blonde Frau ſteht ſie mir noch deutlich vor Augen. Der See iſt längſt aus ſeiner verträum⸗ ten Einſamkeit erwacht. Die Fiſcherei iſt induſtrialiſiert, und Motorboote ziehen Netze durch die glitzernden Wellen. Keinem Menſchen würde es dort heute noch ein⸗ fallen, die Treue einer Frau durch ein Gottesurteil feſtſtellen zu laſſen. Man mag über die romantiſchen Methoden einer ver⸗ klungenen Zeit denken, wie man will; für meine Eltern hat das furchtbare Ereignis, das die harmloſe Huldigung eines Fiſcher⸗ burſchen ausgelöſt, ein Gutes gehabt. Ueber Not und Gefahr hinaus erkannten ſie, wie⸗ viel ſie eigentlich einander bedeuteten. Der ſchöne Plattenſee raunt noch immer ſeine, alten, heimlichen Lieder. Aber meinem Blut ſind ſie fremd geworden. Eine Liedzeile fiel mir ein, als ich wieder deutſchen Boden betrat: „.. grüß ich dich, Deutſchland, aus Herzensgrund!“ 8 die Markelender⸗-Kalhi /. ena Unterm„Alten Deſſauer“ ging es hoch her. Zumal, wenn die Brandenburger * einen tüchtigen Sieg errungen en. a Da floß der feurige römiſche Wein in Strömen, wilde Lieder ſchwirrten aus den Zelten, und im Jubel des Sieges brandete zum erſten Male das ſpätere Leiblied des fürſtlichen Haudegens durch die Bataillone: „So leben wir, ſo leben wir, ſo leben wir alle Tage!“ Obendrein überſchüttete die ſüdliche Sonne das Lager mit ſolcher Hitze, daß die Soldaten ihre Viktoria in Hemds⸗ ärmeln feierten. Und es ging toll zu, wenn die Kurbrandenburger erſt ihre blauen Röcke auszogen!—— Nun war beim Bataillon„Fürſt Leo⸗ pold von Anhalt⸗Deſſau“ die Kathi Mar⸗ das Bataillon ketenderin. Ein Teufelsweib, drall, rot⸗ bäckig, mit Kulleraugen und braunem Haar, und wenn ſie lachte, ging's den Soldaten bis in die kleinen Zehe, ſo lockten die Grübchen in den Wangen und der Mund mit den vollen Lippen. Gar zu gern kniffen die Soldaten in ihre runden Arme; aber die Kathi fackelte nicht lange, wenn einer allzu dreiſt wurde. Mancher hatte ihre Schlagfertigkeit ſchon zu ſpüren bekommen. Doch ihre handfeſten Backen⸗ ſtreiche waren ſehr beliebt. 5 Aber bartloſe Männer konnte die Kathi nicht leiden.„Ein Mann ohne Bart iſt wie eine Frau ohne Zopf“, ſagte ſie. Und weil unter den Kurbrandenburgern nur „Fürſt Leopold“ Bärte tragen durfte, war ſie auch bei dieſem 5 CCC CCC ˙Üw m.]²—˙ m]. 7—c’. Marketenderin. Den ſchönſten Bart hatte der Fahnenträger Franz. Wenn ſie den ſo recht wie eine zerſchoſſene Fahne flat⸗ tern ſah, dann klopfte ihr das Herz unter dem Mieder. Was Wunder alſo, daß ſie dieſes Herz juſt dem großen, ſtämmigen e W* 5 in Wort war bei ihr im Schwange: „Ich bin ſo frei!“ Sie ſagte es, 8 einer durſtigen Seele den* hin⸗ ſtellte. Sie ſagte es, wenn ſie einem dreiſten Burſchen die Hand ins Geſicht knallte. Und ſie ſagte es, wenn ſie ihren Franz in die Arme ſchloß. Von früh bis ſpät hörte man im Marketenderzelt ihr fröhliches„Ich bin ſo frei!“ Aber gar zu fröhlich war wohl die Kathi geweſen; denn plötzlich kam ein Gram über ſie wie ein Strafgericht. Wenn ſie morgens erwachte, ſeufzte ſie über dieſes Leid, und wenn ſie abends ſchlafen ging, zerdrückte ſte eine Träne, ſo arg marterte ſtie der Schmerz. Und das war auch ein Jammer: Ihr Franzel hatte nämlich ſeinen prächtigen Schnurrbart ein⸗ gebüßt! And ſo war es gekommen: Die Türken bedrohten Wien. In höch⸗ fie Not mußten die Brandenburger gegen ie eingeſetzt werden. Auch das Bataillon des Alten Deſſauers griff an. Es war ein verteufelter Kampf. Die Trommeln raſſelten, das Avanzier⸗Signal gellte, und mit einem Donnerwetter ſtürzten ſich die Wackeren auf den Feind. Für das um⸗ ſtändliche Laden der Musketen blieb keine Zeit; man hieb mit Kolben und Degen auf die Türken ein.„Sieg! Sieg!“ war Loſung und Feldgeſchrei. Den Muſel⸗ männern fuhr der Schreck ins Gebein. Nur eine Reihe ihrer Musketenſchützen hielt noch ſtand. Da aber fuhr der Alte Deſſauer wie ein Sturmwind zwiſchen ſie. Die Türken wehrten ſich verzweifelt. Wie⸗ der jagten ſie eine Salve in die Reihen der Anhalter Grenadiere. Und da geſchah es: Den braven Franz, der mit der Fahne neben ſeinem Herrn voranſtürmte, traf ſo eine hundstückiſche Kugel juſt unter der Naſe und riß ihm die Oberlippe mitſamt dem prächtigen Schnurrbart weg. Das war das Aergſte, das dem Tapferen je widerfahren konnte. Wochenlang hatte ihn dann der Batail⸗ lonsmedikus in der Kur. Aber alle Kunſt half nichts. Die Wunde heilte zwar gut, doch der Schnauzbart wuchs nicht wieder. Heute, gerade am Tage nach dem Siege von Caſanova, war er nun als geheilt entlaſſen worden. Da hatte die Kathi das Entſetzliche, daß er zeitlebens bartlos bleiben werde, erfahren. Und was noch ſchlimmer war: Nun mußte ſich der arme Fahnenträger noch beim Fürſten melden. „Franz“, randalierte der Alte Deſſauer, ziſt er verrückt? Ohne Bart? So kann ich Ihn nicht mehr im Bataillon gebrauchen!“ Der Arme wurde kreidebleich. Die Kathi, die Montur, die Fahne— alles vorbei? Ihm traten die Tränen in die Augen, und ſeine großen Hände zitterten. Der Fürſt indes wußte, was ihn am meiſten bedrückte. Er ſchlug ſeinem alten Fahnen⸗ träger leutſelig auf die Schulter.„Franz“, ſagte er dann,„Er iſt ein famoſer Kerl. Man muß ihn gern haben. Die Geſchichte mit den Türken werde ich nie vergeſſen. Aber bei meinem Bataillon kann er nicht bleiben. Damit Ihn jedoch die Kathi nicht verſtößt, ernenn' ich Ihn zu meinem Kam⸗ merdiener“. Eine Priſe nahm der Alte, dann holte er eine Rolle Geld hervor: „Hier, Franz, hat Er 300 Dukaten. Da kann Er Hochzeit machen. Aber vergeß Er mich nicht bei der Feier!“—— Die Kathi ſchleppte gerade mit gram⸗ vollem Geſicht in jeder Hand ſechs Maß⸗ krüge zu einer Zecherrunde, als ihr Fran⸗ zel, toll vor Glück, hereinſtürmte.„Kathi, Kathi, denk' dir...“ Und dann berichtete er die frohe Botſchaft, die Kathi ſo be⸗ geiſterte, daß ſie alle zwölf Maßkrüge zu Scherben fallen ließ. „Magſt mich noch, Kathi?“ Da lachte die Marketenderin aus vollem Herzen:„Ich bin ſo frei!“ und gab ihm einen ſchallenden Kuß auf den Mund Als die Deſſauer dann aus dem eldzug zurückgekehrt waren, wurde in lle an der Saale Hochzeit gehalten. Der alte Fürſt, das ganze Bataillon erſchien. Eine wunderſchöne Predigt hielt der Pfar⸗ rer, daß es den beiden windelweich ums Herz wurde. Und ſie ſollen, wie der Chroniſt vermeldet, ein glückliches Paar geblieben ſein bis an ihr Lebensende. — 0 5 übet hafen 5 bur hatte t ein fig, gegen Nillon ö Vat umeln , und c die b un⸗ eine egen at ſuſel⸗ bein. hüten Alte n ſie. Pie⸗ leihen 0 ſchah ahne af ſo der ſamt Das n e atail⸗ Kunſt 1 4 ö gut, edet. Siege . 1 U heilt das los doch arme lden. auet, 0 I fich hen!“ . b ah, bei? igen, ö Der ſten elt 0 f etl. chte ſen. füt ficht dam Alte, wot. e da tb ran Naß ö daft athi, tete be⸗ b len ihm den in der hien. ſat⸗ uns det n Roman von Lotte SGummert 11 Fortſetzung 5 Dret Tage war Sabine erſt in Tilſit geweſen, nicht wiſſend, was ſie tun ſollte. Da war ihr eingefallen, zur Stellenvermittlerin zu gehen, vielleicht brauchte man in der Nähe von Riſterhagen eine Hausangeſtellte Ste getraute ſich, alle Arbeit zu machen. Als ſie bei der Stellenvermittlerin hörte, daß auf Riſterhagen ſtets Leute geſucht wurden, aber keiner aushielt weil es zu einſam lag. hatte ſie ihren Plan gemacht Sie war nach Riſterhagen gefahren, um dort im Gaſthaus ein bißchen'rum zu hören. Auf ſo viel Glück hatte ſie ja nicht gerechnet, daß ſie dort Fred von Wornic ſelbſt traf Der Wirt brachte jetzt den großen Platte allerhand zu eſſen. Aufmerkſam ſprang Sabine auf und half dem Wirt, das Eſſen runter zu nehmen und alles ſchön anzu⸗ richten Das gefiel Fred Er war aus ſehr gutem Hauſe und nur durch ivgendlichen dich ſinn auf ſchiefe Bahn ge⸗ raten. Aber auf tadelloſe Formen hielt er ſtets Er aß mit richtigem Appetit. Sabine hatte ſich wieder ruhig an's Fenſter geſetzt, um ihren Kaffee auszu⸗ trinken Der Wirt hatte zu tun und war aus dem Zimmer verſchwunden Ho, ſentlich ergibt ſich eine Gelegenheit daß ich mit ihm ſprechen kann, dachte Sabine Fred war in ausgezeichneter Stimmung Wieder mal ein ordentliches Eſſen, denn ſeit Monaten ſchaltete auf Riſterhagen keine weibliche Pand. „Sie ſind wohl auf Beſuch hier, Fräulein?“ fragte er wohlwollend Sabine ſpielte jetzt ihre Rolle glänzend. „Beſuch hier? Ach du lieber Gott, ſo gut hat man's nicht!“ „Alſo dann nur auf der Durchreiſe?“ „Durchreiſe is' auch gut geſagt!“ ſeufzte Sabine. „Nee, nee, damit Sie's nur wiſſen, ich ſuche ein Unter— kommen.“ „Wie? Unterkommen? Was ſind Sie denn eigentlich?“ fragte intereſſiert Fred. ene„Von Beruf? Lieber Gott, ich war eine fabelhafte Köchin, Stubenmädchen, alles was verlangt wurde!“ „Und da kriegen Sie keine Stellung? Kaum glaub— lich!“ Sabine zuckte abwehrend mit den Schultern:„Ja, das iſt nicht ſo einfach! Da iſt man durch ſo einen däm—⸗ lichen Kerl in eine dumme Geſchichte mit reingekommen und da hab'n ſe mir meine Papiere abgenommen!“ „Ach ſo, ja, ich verſtehe, ohne Papiere...“ „Jawohl, ohne Papiere iſt nichts zu machen!“ Das war ein gefundenes Freſſen für Fred. Eine Frau in's Haus, dazu noch ohne Papiere, und auf die Männer erſchien ſie auch nicht erpicht zu ſein, Gott ſie war ja auch wahrlich nicht hübſch... bloß gut, daß das ſein Schwiegervater nicht hören konnte. das wäre was für Riſterhagen. Wein und auf einer — Itter „Ja, Fräulein, ich ſuche eine Haushälterin, es iſt ja nun dumm, daß Sie keine Papiere haben.“ Sabine hatte ihn bei den erſten Worten ſchon freudig angeſehen. „Aber vielleicht gehen wir mal drüber weg, wenn Sie den Kram verſtehen. Ich kann Ihnen ja nun nicht ſagen, wie lange, denn ich gedenke bald zu heiraten, und da muß ich meiner Frau dieſe Angelegenheiten ſchon überlaſſen, aber ſo lange könnten Sie ſchon au! Riſterhagen ſchaffen.“ „Ach, aber das wäre fein“, freute ſich Sabine. *„Liebesgeſchichten gibt es aber bei uns nicht!“ ſagte Fred ſehr betont. „Nee, Herr, da können Sie ruhig ſein, ich bin einmal reingefallen! Lieber gehe ich den Mannsbildern aus dem Wege.“ „Gut! Dann werde ich bezahlen und Sie können gleich mitkommen“, ſagte er zu Sabine.„Herr Wirt, zahlen!“ Der Wirt nahm dankend das Geld in Empfang und hörte erſtaunt von Fred, daß er die Frau als Haus⸗ hälterin angenommen habe. Er freute ſich für die Frau, denn ſie ſchien ein armes Luder zu ſein, die weiter nichts hatte, denn ſie hatte vorhin die Pfennige gezählt, als ſie beſtellte. * Vom Dorf ſelbſt war es nach Riſterhagen nur eine gute halbe Stunde zu laufen. Unterwegs hatte Fred gefragt, wie ſie heiße, und ſie hatt ſich kurzerhand Berte Lohmann getauft. Sie hatten mal zu Hauſe ein Dienſtmädchen dieſes Namens gehabt, na, und die würde ja nicht gerade auf Riſterhagen dienen. Sabine ſtaunte über das große Herrſchaftshaus, aber die Felder hatten einen kläglichen Eindruck auf ſie gemacht. Auch der Hof und die Ställe befanden ſich in einem jämmerlichen Zuſtand. Hierher, in dieſes verlotterte Gut ſollte Liſa hei raten? Ihr ſchauderte förmlich. d Eben kam Jan zur Tür heraus und ſtutzte, als Fred — mit einer Frau ankam. „Warten Sie einen Augenblick!“ ſagte Fred vaſch, und was mit ein paar Sätzen oben bei Jan. Urheberrechtsschutz Romarverlag Sreiser/ Rastatt-Baden ö Er klärte ihn über die Perſon Sabines, oder wie ſie nun hieß, Bertes, auf, und Jan freute ſich auch, daß er endlich jemand gefunden hatte. Hier an der Grenze gab es ja allerlei Leute, die vas auf dem Kerbholz hatten. Die beiden Männer kamen zu Sabine. „Alſo, Sie wollen hier dienen? Aber bei uns gibt's tel Arbeit!“ ſagte Jan. „Deſto beſſer, und Sie werden ſeh'n, daß ich arbeiten ann“ erwiderte Berte.„Gibt's noch eine Hilfe im Hauſe?“ ſetzte ſie neugierig hinzu. „Wenn Sie jemand für grobe Arbeiten brauchen, dann rufen Sie Wladimir.— Nun kommen Sie, ich will Ihnen Ihr Zimmer zeigen.“ „Ach ja, bitte, aber wie krieg' ich meinen Schließkorb zom Wirt her?“ fragte Berte ängſtlich. „Iſt er ſchwer?— Nein?— Na, da kann ihn Wladi⸗ mir mitbringen!“ entgegnete Jan und lief dem Hauſe zu, gefolgt von Sabine. Eine breite Treppe führte in den erſten Stock. Die letzte Tür im Gang wurde aufgeſperrt. „Es ſieht ja nicht ſchön aus, aber Sie müſſen ſich's ſelbſt in Ordnung bringen. Ich werde Ihnen dann zeigen, wo der Wäſcheſchrank iſt“, brummte Jan. Berte zog ſich den Mantel aus, ſetzte den Hut ab und war gleich damit einverſtanden. Das Zimmer war a groß, ſie würde es ſchon nett herrichten. Im Korridor ſtand ein rieſiger Wäſcheſchrank. Dann wurden ihr alle Räume gezeigt, aber gleich⸗ zeitig wurde ihr eingeſchärft, daß ſie jedesmal laut anzuklopfen hätte, ehe ſie ins Zimmer käme. Berte verſprach alles und machte ſich daran, ihr Zimmer wohnlich herzurichten. Als ſie damit fertig war, ging ſie nach der Küche, ihrem Reiche. Du lieber Gott, das ſollte eine Küche ſein? Das war ja ein Schweineſtall. Abgewaſchen wurde da ſcheints überhaupt nicht, und als Wladimir kam, ſagte ſie ihm auch kurzerhand die Meinung. Der zuckte aber nur die Achſeln und wollte ſich ent⸗ fernen Aber da hatte er nicht mit der Neuen gerechnet. „Jetzt bleiben Sie nur mal hier, jetzt wird erſt Ord⸗ nung geſchaffen. Sie nehmen jetzt Schrubber und Eimer und waſchen die kleine Speiſekammer gut aus. Die Bretter nehme ich raus und waſche ſie ſelbſt ab, denn das muß mit heißem Waſſer geſchehen. Hier muß wieder Grund rein!“ „Was, ich? Kommt gar nicht in Frage!“ widerſetzte ſich Wladimir „Herr von Wornick hat es mir geſagt, daß Sie zu helfen hätten“, ſagte Berte beſtimmt,„kommen Sie lieber, heute abend mache ich dafür ein leckeres Abend⸗ grot, denn Vorräte ſind ja da.“ Das zog Wladimir»idenſchaftlich gern. Er ver⸗ gewiſſerte ſich aber noch „Auch für die Leute? Richtiges warmes Eſſen?“ „Jawohl, auch für die Leute! Warmes Eſſen! Ihr habt ſcheints ſeit langer Zeit nur von Wurſt und Brot gelebt, nee. das hält auf die Dauer kein Menſch aus!“ gab Berte zu. Im ſchönſten Einvernehmen arbeiteten ſie jetzt zu— ammen 0 Sogar die Küche ſchrubste Wladimir aus, und Berte nachte ſich über den Abwaſch her. Darnach ſah es ſchon ganz manierlich aus. Nun verſchwanden noch die alten Spinnweben, und dann konnte man ſchon die weibliche Hand bewundern, die in dieſer Küche ſo Ordnung geſchaffen hatte. Jan von Wornick kam die Treppe heruntergeſtolpert und ko dee vor Staunen den Mund nicht zukriegen, als er Wladimir mit dem Schrubber in der Hand ſah. „Menſch, Wladimir, das ſeh' ich gerne“, lachte er. Doch der ſah ihn nur böſe und tückiſch an. Er mußt den Pumpel ſpielen und der andere, der auch nicht mehr als er war, konnte den Herrn herausſtrecken. Und nur, weil er einen feudalen Namen hatte. Jan ſtaunte noch immer. Berte, hier kennt man ſich kaum noch aus.“ Doch die meinte reſolut: „War auch verdammt nötig in dieſem Sauſtall. Da hätte man ja vor Ekel nichts eſſen können.“ Da verzog ſich Jan raſch, denn er wußte nichts mehr zu ſagen. Fred kam gerade die Treppe von oben herunter. „Du, Jan, ob uns die Neue ſchon etwas zum Abend- brot macht?“ „Frag' ſie mal! Ich denke doch! Arbeiten kann ſie! Sieb dir nur einmal die Küche an!“ Fred lachte:„Iſt doch ſchöner, wenn ein Weibsbild im Hauſe iſt!“ * Berte ſchuftete, denn jetzt hieß es, an's Abendbrot gehen, und ſie hatte genau ſo Hunger wie alle anderen im Hauſe. Wladimir hatte ſchon einen großen Topf Kartoffeln ſchälen müſſen. Fleiſchkonſerven waren eine ganze An zahl da, da nußte man ſehen, was es alles gab. Hier zwei große Büchſen mit Schweinebraten und hier war Spinat, alſo nahm man das. Der Braten wurde nochmals ſchön gebraten, und bald duftete es lieblich durch's ganze Haus. Als ote ubrigen drei Knechte mit den Pferden an⸗ kamen, ſtaunten ſie nicht ſchlecht, als ſie eine Frauens⸗ perſon rumwirtſchaften ſahen. Und als ſie ein richtiges Abendeſſen bekamen, da waren ſie mal richtig zufrieden. Jan und Fred beglückwünſchten ſich gegenſeitig zu der neuen Haushälterin und beſchloſſen, mit dem Ge⸗ balt nicht knickerig zu ſein. Berte arbeitete wirklich fabelhaft. Erſtens wäre es ihr zu langweilig geweſen und zwei⸗ tens konnte ſie keinen Schmutz um ſich ſehen. Sie hatte die Hände über dem Kopf zuſammengeſchla⸗ gen, als ſie die Zimmer beſichtigt hatte. Das ſollte Liſa nur ſehen, ſie wäre glatt ausge⸗ riſſen. denn das waren keine Zimmer mehr, das waren Ställe Nach acht Tagen hatte ſie mit Hilfe Wladimirs alles ſauber und aufgeräumt. Die Männer ſtaunten von Tag zu Tag mehr, und vor allem, daß ſie ſo gut kochen konnte, gefiel allen. Abenf mußte Wladimir ſtets nach dem Dorf fahren und alles Nötige einkaufen, damit ſie früh alles gleich zur Hand hatte. Jetzt kamen ihr ſogar die acht Tage in Sandhagen gut zu Nutze, denn ſie hatte aus dem Dorf Hühner und Enten mitgebracht und da ſah es eher wie auf einem Gut aus. Man hatte immer friſche Eier, ja auch mal eine denn im Topf. Das ſchmeckte allen. Das Vieh im Stalle ſah auch beſſer aus, denn ſie paßte auf, wenn die Leute fütterten und daß die Tiere ihre Sauberkeit hatten. Berte, oder Sabine, mußte oft in Gedanken lachen, wenn ſie ſich überlegte, was ſie hier alles machen mußte So hätte ſie Ernſt, ihr Verlobter ſehen müſſen. Aber das ſchadete nichts, denn nun brauchte ſie nicht zo viel zu lernen, wenn ſie nach Sandhagen kam. Kein Menſch zeigte ihr hier etwas, da mußte man ſich ſelbſt helfen. * Sie war ſchon in ihrem Verdacht irre geworden und wußte nicht, ob ſie mit ihrer Vermutung recht behielt, daß hier nicht alles war wie es ſein ſollte. Es ſchien ihr jetzt, als ob Fred das Geld nur brauchte, um das Gut richtig in die Höhe zu bringen. Aber warum war er dann nur ſo faul und lungerte im Hauſe herum, ſtatt auf den Feldern nach dem Rechten zu ſehen? Gerade, als ob er auf jemand warte. Sollte er das Geld für das Gut brauchen, dann konnte ſie ihn nicht einmal ſo verurteilen. Und wenn er Liſa wirklich lieb hatte, war es unrecht, ſich zwiſchen die beiden zu ſtellen. Jedenfalls wollte ſie die Augen offen halten, denn kam ihre Liſa hier hin, dann war es nur gut, daß ſie Ordnung vorfand. Da würde es dem Mädchen nicht ſo ſchwer werden, ſich hier einzuleben. Der Onkel gefiel ihr nicht. Er war ihr zu roh. Mit ihm unter einem Dache als junge Frau zu hauſen, war wirklich kein Gewinn. Aber eines Tages mußte ſie einmal hören, wie zyniſch Fred von Liſa ſprach. Jetzt zeigte er das wahre Geſicht! Jetzt wußte ſie.. auf das Geld kam es ihm an. Am liebſten hätte ſie ihm in's Geſicht geſchlagen. Der und Liſa lieb haben! Lachhaft! Weil er eine ſchöne Larve hatte, meinte er, er könnte alle Frauen bekommen. Nun erſt recht hielt ſie aus, denn ſie war feſt ent⸗ ſchloſſen, Liſa nicht hierher zu laſſen. i Vielleicht konnte ſie ihn einmal mit irgend einer anderen Frau erwiſchen. Das würde dann Liſa ge⸗ nügen denn ſie war maßlos ſtolz und würde nie einen Mann nehmen, der ſie betrogen hatte. Geſtern hatte ſie dem Poſtboten einen Brief mit⸗ geben können, als er irgend etwas für Fred von Wor⸗ nick brachte. Nun konnte Ernſt doch endlich beruhigt ſein. Liſa hatte an Fred geſchrieben, damit er nicht etwa ſtutzig wurde. Es war ein ziemlich nichtsſagender Brief und Fred warf ihn in die Ecke. Jan lachte roh auf:„Schreibt aber ſehr ſpröde, mein Lieber!“ Doch Fred winkte nur ab.„Du kennſt ſie ja nicht.“ * Es war Mittag, als plötzlich das Telefon läutete. Berte konnte es ganz deutlich hören, denn das Her⸗ renzimmer lag direkt über der Küche und die Fenſter ſtanden offen. Eilig lief einer von den beiden Männern an den Schreibtiſch. Nach einer Weile gingen haſtige Schritte über ihr, und die Stimme Jans ſchallte durch das ganze Haus. „Fred, hallo, komm' mal raſch her.“ Fred mußte den Ton kennen, denn er rannte raſch die Treppenſtufen empor, das konnte Berte alles deut⸗ (ich hören. Ungefähr eine halbe Stunde war es ruhig, daun amen die beiden Männer in die Küche. Sie ſchienen ſehr gut aufgelegt zu ſein, denn Jan agte ſchmunzelnd zu Berte: g (Fortſetzung folgt) N 7 1 Leben in der„stählernen Lunge“ Europa beſitzt eine einzige vom Tod gezeichnet „Die drei Männer in weißen Kitteln, die ſich über den fiebernden, bewußtloſen Menſchen beugen, zucken reſigniert die Schultern und ſchütteln ihren Kopf. Keine Hoffnung! Vor einigen Tagen hat man dieſen jungen Ameri⸗ kaner in das Hoſpital in Peiping fiebernd ein⸗ geliefert. Diagnoſe: Spinale Kinderlähmung. Eine Woche lang kämpften die Aerzte gegen Fieber und Tod. Aus Chikago kamen täglich Kabelrufe. Der Milliardär Snite, Vater des jungen Frederick, bangte um das Leben ſeines Sohnes. Keine Hoffnung! Die Arbeit der Lungen konnte jeden Tag verſagen. Tag und Nacht ſaßen die Aerzte am Bett des Frederick. Tag und Nacht, und warteten auf den Augen— blick, da es zu Ende ſein müßte. Frederick Snite war auf einer Vergnügungsreiſe in Pei⸗ ping erkrankt. In einer Stadt, deren Hoſpital eine jener koſtbaren„Stahllungen“ beſaß. Fre⸗ derick Snite war für den Tod beſtimmt, der Tod hatte die Hand nach ihm ausgeſtreckt, aber Wiſſenſchaft und Technik, mächtige Verbündete, betrogen den Tod. Sie überliſteten die Natur und beſiegten ſie. Frederick Snite, der Todge— weihte, wurde gerettet. Und der Arzt, Doktor Forkner, der Direktor des Hoſpitals in Pei⸗ ping, wurde ſo berühmt, wie der Doktor Dafoe aus Kanada, der die fünf kleinen Mädchen am Leben erhielt. Die Stahllunge als Retter „Ein Motor rettete den Milliardärſohn. Eine Stahllunge zwang die ſtreikende Lunge weiter⸗ zuarbeiten. Ein geheimnisvoller, unheimlicher Apparat entriß Minute für Minute dem Tod ſein Opfer. Die Lungen wollten nicht mehr atmen. Da legte man Frederick Snite in den geheimnisvollen Stahlzylinder, der hermetiſch abgeſchloſſen iſt, und nur den Kopf frei gibt. Frederick Snite iſt von nun an verdammt, in einem Stahlgefängnis zu leben, den Körper ge— fangen in einem Panzer. Ein Motor gibt die— ſem Menſchen, deſſen Lunge nicht mehr arbei⸗ ten will, die Kraft zu atmen. Dreißig oder vierzig Mal zwingt ſie die menſchliche Lunge zu arbeiten und hält den Menſchen ſo am Rande des Grabes, aber doch wenigſtens am Leben. Als nach vielen Monaten Frederick Snite in ſeinem Gefängnis ſogar nach Amerika transportiert wurde, fürchtete man ſtündlich, daß der Motor ſtillſtehen würde. Dieſe Stahl- lunge iſt eine geheimnisvolle, unheimliche und gewaltige Macht gegen das Leiden und den Tod. Sie gibt unerhörte Möglichkeiten. Sie war nicht nur dazu da, einen jungen Milliar⸗ där zu retten. Eine amerikaniſche Firma fabri— ziert heute Stahllungen ſerienweis. Denn der Fall eines Frederick Snite iſt leider häufig. Stahllunge gegen Kinderlähmung Seit Jahrhunderten bedroht die Kinderläh— mung die Menſchheit. Noch vor einigen Jah⸗ ren konnte die Wiſſenſchaft ihren Urſprung nicht entdecken. Sie wußte noch nicht, daß es Mikroben gibt, die ſelbſt das ſchärfſte Mikro⸗ ſkop nicht erkennen kann. Dieſe Mikroben durch⸗ dringen die menſchliche Haut, die Muskeln und die Nerven. Die Krankheitsſtoffe der Kinder⸗ lähmung verletzen im allgemeinen den unteren Teil der Wirbelſäule und lähmen die Beine. Manchmal aber ſteigen ſie langſam empor, bis dahin, wo der Wirbelknochen iſt. Wo ſich je⸗ ner Nerven⸗Punkt befindet, den kein Chirurg anrühren darf. Ein einziger Stich kann das Leben beenden. Von dieſem Punkt aus wird der Körper beherrſcht. Von hier aus wird das Herz gezwungen zu ſchlagen, die Zunge ſich zu bewegen, die Lunge zu atmen. Hier ſitzt der Wille und die Macht des Lebens. Der junge Frederick Snite erſtickte, weil ſeine Lungen un⸗ ter dem Einfluß der Mikroben nicht mehr at⸗ men wollten. Die Maſchine zwang ihn dazu. Nach ſechs Monaten fing der hoffnungslos Kranke zu ſprechen an, ſeine Lungen bewegten ſich. Vielleicht kann er noch einmal aus dem Stahlgefängnis befreit werden. In Europa gibt es eine stählerne Lunge Wie ein Rieſenzylinder ſieht die Lunge aus. Sie birgt ein Bett. Sie kann auseinander ge⸗ ſchoben werden und gibt nur den Kopf frei, der auf einem Kautſchukring liegt. Bis zum Hals iſt der Körper gegen die Welt abgeſchloſſen. Ohne Geräuſch arbeitet der Motor. Seine Kraft reißt die Bruſt auseinander und ein Luftſtrom ſtürzt in die Lungen. Seit 20 Mo⸗ naten lebt ein Menſch in dieſem Panzer. Wird gefüttert, gepflegt„Iſt hilflos und lebendig begraben, aber iſt gerettet— und ſoll glücklich ſein. Aſien und Europa beſitzen je eine dieſer koſtbaren Maſchinen, die ein Amerikaner er⸗ funden hat. Acht Kinder leben in der stählernen Lunge In Amerika beginnt man jetzt, dieſe Hiaser, in größerer Anzahl herzuſtellen. Der„Drinker⸗ reſpirator“— nach ſpiile Erfinder genannt— wird in vielen Hoſpitälern verwendet. Denn in Amerika iſt dieſes furchtbare Leiden ſehr verbreitet. Es leben heute mehr als 500 Men⸗ ſchen dort in dieſem Stahlgefängnis. In allen großen Kinderkrankenhäuſern gibt es heute nicht nur einige große Stahllungen, ſondern ganze Zimmer, hermetiſch verſchloſſen, mit die⸗ Tuo betrügt „ſtählerne Lunge— Acht Kinder leben mit einer Stahllunge ſen Motoren, die die Lungen zum Arbeiten zwingen. Vergrößerte Stahllungen ſind ſie. Acht kleine Bettchen haben darin Platz. Eine Metallwand ſchließt den Raum gegen die Welt ab und nur die Köpfe der Kinder ragen aus der Mauer heraus. Kopf und Körper liegen in zwei verſchiedenen Räumen. Die Pflegerin⸗ nen können nur mit Masken in dieſe Zimmer— lungen eindringen, um die Kinder zu beſorgen. Stahllungen serienweise Dieſer Wunder-Apparat, der die Menſchen zwangsweiſe am Leben hält, hilft nicht nur im Kampf gegen die Kinderlähmung. Ueberall, wo der Atmungs⸗Apparat geſtört oder durch einen Unfall verletzt iſt, bleibt er die letzte Rettung. Menſchen, die man vor einigen Jahren ſterben laſſen mußte, weil ſie nicht mehr atmen konn⸗ ten, kann man heute in dieſe Wundermaſchine legen. Menſchen, die einen elektriſchen Schlag bekommen, können gelähmt werden, wenn der Strom ſehr ſtark iſt. Die Atmung hört auf. Aber wenn das Herz noch ſchlägt, kann man noch alles hoffen. Die Stahllunge kann Men— ſchen retten, die durch elektriſchen Strom ge— lähmt ſind und Menſchen, die durch Gas, durch Kohlenoxyde und Schwefeldämpfe vergiftet ſind. Aber dieſe Maſchinen ſind unendlich koſt— bar. Ein einziger Apparat koſtet 1500 Dollar. Nun beginnt man in Amerika, dieſen wunder— baren Retter ſerienweis zu bauen und hofft, daß eines Tages jedes Krankenhaus ſeine Stahllungen bereit hat. ö Ein ganzer Erdteil auf der Mördersuche die Unbekannte von Sidney Die Identität einer Toten kann nicht feſtgeſtellt werden Vor drei Jahren hielt ein furchtbares Ver⸗ brechen, das in der Kriminalgeſchichte einzig daſteht, ganz Auſtralien in Atem. Trotz un⸗ abläſſiger Nachforſchungen, die ſich über die ganze Welt erſtretkten, und die auch in Eu⸗ ropa und ſogar in Deutſchland angeſtellt wurden, gelang es nicht, die Identität des Opfers feſtzuſtellen. Heute iſt in ganz Auſtra⸗ lien das Intereſſe wieder wachgerufen wor⸗ den. Denn aufs Neue haben die Polizeibe⸗ hörden hohe Belohnungen ausgeſetzt. Im Parlament des auſtraliſchen Staates Neufüd⸗ wales wurden letzthin Fragen an die Regie⸗ rung gerichtet, ob man der Löſung des Rät⸗ ſels ein wenig näher gerückt ſei. Dies mußte verneint werden. Der Leichenfund in der Ziſterne Am 1. September 1934 wurde in einer Re⸗ genwaſſerziſterne am Rande der Howlong⸗Land⸗ ſtraße, 6 Kilometer von der kleinen auſtraliſchen Stadt Albury, der Leichnam eines jungen Mäd⸗ chens aufgefunden. Der Kopf war in das Waſ⸗ ſer untergetaucht. Bekleidet war die Tote mit einem kanariengelben Pyfama aus koſtbarem Chinakrepp, offenbar chineſiſcher oder japaniſcher Herkunft. Um den Kopf war ein Handtuch ge⸗ bunden, das ein unleſerliches Wäſchezeichen trug und über das Handtuch war ein Kartoffelſack gezogen, teilweiſe verbrannt, auf den mit Blei⸗ ſtift einige Buchſtaben gekritzelt waren. Dieſe Buchſtaben bildeten. bei näherem Zuſehen, das Wort Dalmore, den Namen eines im Staate Victoria gelegenen Bezirks, wo im größten Um⸗ fange der Anbau von Kartoffeln betrieben wird. Der Sack glich den dort zum Transport von Kartoffeln benutzten Säcken. Aber daraus lie⸗ ßen ſich kaum Schlüſſe ziehen, weil aus dem Be⸗ zirk Dalmore Kartoffeln nach allen Gegenden Auſtraliens verſendet werden. Die Stirn der Toten zeigte eine furchtbare Wunde, die höchſt⸗ wahrſcheinlich mit der unſcharfen Kante eines Tomahawks beigebracht war. Der Mörder hatte verſucht, den Leichnam zu verbrennen, war aber dabei offenbar geſtört worden. Falſche Fährten Die Polizei ſah ſich vor eine ungemein ſchwierige Aufgabe geſtellt, denn es fehlte jed⸗ wedes Anzeichen, aus dem man auf die Perſon der Ermordeten hätte ſchließen können. Man konnte nur ſoviel annehmen, daß das unglück⸗ liche Opfer aus wohlhabenden Schichten ſtamm⸗ te. Darauf deutete die Feinheit der Geſichtszüge, der gute Ernährungszuſtand, die Spuren ſorg⸗ fältiger Körperpflege und die elegante Kleidung. Die Leiche wurde nun in der Totenkammer des Hoſpitals von Albury aufgebahrt und zur öffentlichen Beſichtigung ausgeſtellt. In ganz Auſtralien ergingen Aufrufe um Mitwirkung bei der Feſtſtellung der Perſon der Ermordeten. In den erſten vier Wochen der Unterſuchung machten nicht weniger als 18 Leute„genaue Angaben“ auf Grund des Augenſcheins und nannten den vermuteten Namen des Opfers. Es ſtellte ſich heraus, daß die namentlich be⸗ zeichneten Mädchen ſamt und ſonders am Leben waren. Dies war um ſo ſeltſamer, als ſorg⸗ fältige Ermittlungen ergaben, daß in Auſtralien zu jener Zeit insgeſamt 720 Mädchen als ver⸗ mißt gemeldet waren. Schönheitsoperation an der Toten Die Arheit der Polizei wurde übrigens er⸗ heblich behindert durch die ungemein ſeltſame Art und Weiſe, mit der man hernach an der Leiche verfuhr. Man wollte den Leichnam kon⸗ ſervieren, trieb aber dabei den Eifer zu weit, ohne ſich deſſen bewußt zu ſein. Der leitende Gedanke war, die Perſönlichkeit der Toten künſt⸗ lich wieder herzuſtellen, wie ſie vor ihrem ſchrecklichen Ende in Erſcheinung getreten ſein mochte. g Die erſten, die die Ermordete in der Toten⸗ kammer beſichtigten, hatten einen arg beſchmutz⸗ ten Körper mit einem klaffenden Loch auf der Stirne vor ſich. Die Leute, die ſpäterhin den Leichnam ſahen, erhielten einen völlig anderen Eindruck. Denn die Leiche war gebadet und mit kleinen Eisſtücken bedeckt worden. Das Ge⸗ ſicht hatte ſich entfärbt. Noch ſpäter bot ſich wiederum ein neues Bild. Nach der Einbal⸗ ſamierung hatte die Tote ihr urſprüngliches Geſicht wiedererhalten. Man ſah nicht mehr aufgeſchwemmte, ſondern fein gemeißelte Züge und eine ungemein zarte Naſe. Das Haar 0 gebürſtet, die Wangen gepudert und geſchminkt worden. Die Stirnwunde hatte man mit Watte ausgeſtopft, die Augenbrauen nachgezogen und den Mund mit dem Lippenſtift gerötet. Alle Bemühungen vergeblich Die kunſtvolle Rekonſtruktion hat in keiner Weiſe die gehegten Erwartungen gerechtfertigt. Mühſame Nachforſchungen, die ſich über ganz Auſtralien erſtreckten, blieben ohne das geringſte Ergebnis. Mehr als dreitauſend Menſchen aus allen Gegenden des Erdteils haben die Tote von Angeſicht geſehen, ohne den kleinſten Fin- gerzeig geben zu können. Niemals hat man in Auſtralien ſo hohe Koſten an die Aufklärung eines Verbrechens gewendet. Die Polizeibehör⸗ den der ganzen Welt wurden um Mithilfe er⸗ ſucht. Man ſtellte Ermittlungen an in Eng⸗ land und allen britiſchen Dominien, in den Vereinigten Staaten von Amerika. in Japan und China, auch in Frankreich, Italien und Deutſchland. Alle hilfreichen Anſtrengungen brachten das Verbrechen der Aufklärung nicht um Haaresbreite näher. Es iſt in der Tat erſtaunlich, ja erſchreckend. daß gerade in Auſtralien. das im ganzen nur 6 Millionen Bewohner zählt, die noch dazu mehr als die Hälfte in Großſtädten leben, es nicht gelingen will, die ſchändliche Mordtat zu klären. Heute befindet ſich der Leichnam der ſchönen Unbekannten, des Mädchens im Pyjama, im anatomiſchen Muſeum der Univerſität Syd⸗ ney. Einbalſamiert liegt das unglückliche Opfer in einem Spiritusbade. Es iſt niemals ganz ſtill um dieſen Fall geworden. Jetzt will man noch einmal alles aufbieten. um das furchtbare Rätſel zu löſen und den Mörder der Gerochtig— keit zu überliefern. Von Bürsen und Märkten flnein-Maimtsche abendbörse Leicht erholt Frankfurt a. M., 8. Oktober An der Abendbörſe kam die Abwärtsbewegung zum Stillſtand, Angebot lag kaum mehr vor. Auf dem er⸗ mäßigten Stand erfolgten kleine Rückkäufe, ſodaß bei etwas zuverſichtlicherer Stimmung die Kurſe über- wiegend leicht anzogen. Allerdings war die Kursent⸗ wicklung recht uneinheitlich, gegen die ſchwachen Ber⸗ liner Schlußkurſe traten jedoch meiſt Erhöhungen von ½%—/ pCt. im Durchſchnitt ein. Am Montanmarkt erholten ſich Verein. Stahl quf 115¾(115), Hoeſch auf 124½(123¼, Mannesmann auf 119(119 ⅜8 und Rheinſtahl auf 151(151¼), während Buderus wie in Berlin 123(124) und Harpener 176¼(177) notierten. JG. Farben zogen auf 162 nach 162¼ an, Scheideanſtalt gaben auf 263½(264) nach, matt lagen Th. Goldſchmidt, die noch unter Berlin gingen auf 140¼(142 /), Von Maſchinenaktien ſenkten ſich Rheinmetall auf 147(148), Moenus waren zu unv. 123 noch angeboten, Daimler erholten ſich auf 1888¼ (138) und Adlerwerke auf 114½¼(114). Etwas feſter lagen ferner Geſfürel mit 151(150), Deutſche Erdöl mit 149 ¼(148 ½), Deutſcher Eiſenhandel mit 147 (146¼), Linde's Eis mit 174 ¼(173 ½ und BMW. gegen Berlin um 1½ pCt. auf 155. Von Bankaktien bröckelten Commerzbank/ pCt. ab auf 120. Adca wa⸗ ren zu 104(103¼ in größeren Beträgen angeboten. Von Induſtriewerten notierten nach Pauſe Dürr⸗ werke Ratingen mit 133(131 ¼), andererſeits Schan⸗ tung mit 132½(134). Am Rentenmarkt war das Ge⸗ ſchäft ohne Bedeutung bei unveränderten Kurſen. 6proz. IG. Farben 131¾, 4½proz Krupp 99, 4½ proz. Stadt Frankfurt v. 26 98 /, Kommunal⸗Umſchul⸗ dung 94.85. Gelreldemärkie Mainzer Getreidegroßmarkt Mainz, 8. Oktober Am Getreidemarkt blieben die Notierungen gegen den Markt vom 1. Oktober unverändert. Am Rauh⸗ futtermarkt notierten je 100 Kg.: Wieſenheu, loſe 6.20 bis 6.50. do. drahtgepreßt 6.50—6.80 Frachtparität Mainz. Luzerneheu, loſe 6.60—7.00, do. gebündelt 6.90—7.30 ab rheinheſſ. Verladeſtation. Roggen⸗ und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt 2.70.00, do. drahtgepreßt 3.00—3.30, Hafer- und Gerſtenſtroh, bind⸗ fadengepreßt 2.40—2.70, do, gebunden 3.20—8.50, alles Höchſtpreiſe Frachtparität Mainz. Tendenz: ruhig. gcheinlod durch Ichlangenbiß London, im Oktober. In Colombo auf Ceylon hat ein Singhaleſe, den die Aerzte nach einem Schlangenbiß für. tot hielten, mehrere Stunden in der Toten⸗ kammer eines Hoſpitals und dann bei ſich zu“ Hauſe ſcheintot im Sarge gelegen. Er war in das Hoſpital gebracht worden, nachdem er von einer giftigen Karavalaſchlange gebiſſen wor⸗ den war. Mehrere Aerzte waren tagelang um ihn bemüht geweſen und hatten ſchließlich ein⸗ mütig den Tod feſtgeſtellt. Die Angehörigen hatten ſchon die Stunde der Beſtattung feſtge⸗ ſetzt. Gerade als die buddhiſtiſchen Mönche. zur Verrichtung der Totengebete und der Serbe bungen das Haus betreten wollten, regte ſich etwas im Sarge. Man nahm den Deckel ab. und der Totgeglaubte kam wieder zu Bewußt⸗ ſein. Die anweſenden Freunde und Verwand⸗ ten rannten entſetzt davon, nur ſeine beiden Brüder bewahrten ihre Geiſtesgegenwart und trugen den vom Scheintode erwachten Kranken in das Hoſpital zurück. Dort befindet er ſich jetzt auf dem Wege zur Geneſung. Einheimi⸗ ſche Aerzte haben daran erinnert, daß dies nicht der erſte derartige Fall iſt. 5 Das„Restaurant zur letzten Mahlzeit“ henkersmahlzeilen umſonſt Gipfel der Geſchmackloſigkeit in Chikago Amerika, das Land der klaſſiſchen Mög⸗ lich⸗ und Unmöglichkeiten, hat in Chikago eine neue Attraktion. Unweit des Zucht⸗ hauſes hat fich ein Reſtaurant etabliert. das den Kandidaten des elektriſchen Stuhls koſtenlos eine Henkersmahlzeit verabreicht. Es gibt in Amerika viele merkwürdige Re⸗ ſtaurants, originell ſchon durch die äußere Ge— ſtalt. So gibt es in Danburry, der Stadt der Hüte, eine Speiſewirtſchaft, deren Haus die Form eines ſteifen Hutes hat; in Los Angeles wieder eine Gaſtſtätte, die einer Auſternſchale nachgeahmt iſt und Hollywood hat ein Lokal, das ganz genau die Form einer Fimkamera aufweiſt. Man kann ferner in Negerkraalen, Eskimohütten, Indianerwigwams, auf Wol⸗ kenkratzerdächern und ſogar tief unter Waſſer ſpeiſen. Man kann teilweiſe umſonſt eſſen, wenn man genügend Getränke verzehrt und andererſeits genügend trinken, wenn man teu⸗ re und ſeltene Speiſen zu ſich nimmt. Alles iſt Reklame und ſicher, ſoweit ſie originell iſt, auch angebracht, ſchließlich liebt es der Ameri⸗ kaner, für ſeine Dollars etwas zu haben, von dem er behaupten kann, daß es in der Welt einmalig iſt. Es tut niemanden weh, brinat aber Geld. Doch Chikago, die Stadt der Unterwelt, des Verbrechens hat in dieſer Beziehung den Vo⸗ gel abgeſchoſſen. Unweit des Kriminalgerichts hat ſich nun ein geſchäftstüchtiger Yankee nie⸗ dergelaſſen, über deſſen Reſtaurant zu leſen iſt: „Court Reſtaurant— The laſt Dinner!“ Die letzte Mahlzeit. Und tatſächlich liefert dieſer Miſter Joe Sto⸗ ne. Chikago, 66 Auſtin Avenue, koſtenlos dem jeweiligen Delinquenten die Henkersmahl⸗ zeit, beſtehend aus einem Teller kräftiger Suppe, einem gebratenen Hühnchen, Eis oder Obſt nach Wahl und ein kleines Kännchen Mocca. Koſtenlos inſofern, als der Betreffende. der es verzehrt, und auch der Staat nichts da⸗ für zu zahlen haben. Doch umſonſt iſt auch in Amerkka nichts. Miſter Stone verlangt nur ein geringes Entgegenkommen, ein ganz geringes für die, die es angeht, aber für ſein Geſchäft iſt es von unerhörter Wichtigkeit: Miſter Stone läßt ſich mit dem zum Tode Verurteilten in der Zelle, während die letzte Mahlzeit verzehrt wird, photographieren. Das tut keinem weh. bringt aber dem tüchtigen„Geſchäftsmann“ eine große Anzahl Gäſte, denn nicht nur die Zeitungsreporter wollen jedesmal wiſſen, was der Verurteilte ſagte, wie er ſich benahm und was der Fragen mehr ſind. Mr. Stone beant⸗ wortet ſie gerne, denn die Gäſte werden ſo die Verpflichtung nicht los, eifrig den nicht gerade billigen Getränken und Speiſen zuzuſprechen. Als weitere Gratifikation dürfen dann die Gäſte eine Mappe mit Photographien beſichti⸗ gen, in der die Todeskandidaten beim Verzeh⸗ ren ihrer Mahlzeiten in Muße zu betrachten ſind. Zur Charakteriſierung der Geſchmackloſia⸗ keiten in dem Reſtaurant„Zur letzten Mahl⸗ zeit“ mag noch erwähnt ſein, daß die Sitz⸗ gelegenheiten ſämtlich dem„elektriſchen Stuhl“ nachgebildet ſind. hunde gegen Menſchen 5:1 London, im Oktober. Dieſer Tage hat der zu Lulworth Cove, in der engliſchen Graftſchaft Dorſet, ſtationierte Küſtenwächter Brooke Williams von einer Da⸗ me fünf Pfund Belohnung für die Rettung ihres Terriers erhalten. Der Wächter hatte mit einigen Fiſchern das Hündchen geborgen, das von einem ſechshundert Fuß hohen Klippen⸗ vorſprung ins Meer geſtürzt war. Die Retter teilten ſich die Belohnung. Der Küſtenwächter erzählte. daß dies die höchſte ihm jemals aus⸗ gezahlte Belohnung geweſen iſt. Für die Ret⸗ tung eines Menſchenlebens hat er niemals mehr als ein Pfund Sterling erhalten.—„Wir bekommen ſehr häufig Belohnung für gerettete Hunde. Aber wenn wir ein Menſchenleben retten, ſo gilt das den Leuten als ſelbſtver⸗ ſtändlich. Sehr ſelten empfangen wir dafür eine Belohnung in klingender Münze.“ n b, bind⸗ 0, alles pen 1er ichter aus 5 Belanntmachungen Orlsgruppe der N. S. D. A. P. Piernheim b NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— DTienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Großkundgebung am Mitt⸗ woch, 20. Oktober 1937 Ich mache die Formationen und Gliederun⸗ gen, angeſchloſſenen Verbände ſowie alte hie⸗ ſigen Vereine darauf aufmerkſam, daß am Mittwoch, 20. Oktober, abends 8.30 Uhr, in den Sälen des„Freiſchütz“ die erſte Großkundgebung der Partei ſtattfindet. Dieſer Tag iſt zum Beſuch von allen frei zu laben. Der Ortsgruppenleiter. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! Altler Jugend Achtung, Kameradſchaftsführer! Sämtliche Kameradſchaftsführer kommen heute abend pünktlich 8 Ahr in das Heim der Schillerſchule zwecks Beitragsabrechnung und Markenaus⸗ gabe. Es iſt unbedingte Pflicht eines jeden Kameradſchaftsführers, daß er antritt. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. Oktober 1937 unser Tages ſpruch Begrüße froh den Morgen, der Müh und Arbeit gibt. Es iſt ſo ſchön, zu ſorgen für Menſchen, die man liebt. * 9 1 An einem Jlacſi Neben dem praktiſchen Helfertum, das der Natipnalſozialismus geſchaffen hat, ſind uns darüber hinaus ſo viele Werte gegeben wor⸗ den, die vielleicht noch wertvoller ſind als die materiellen Bauſteine zur Linderung der Not. Wenn es nur darauf ankäme, wohltätig zu ſein, dann würden wir uns in nichts von frü⸗ her unterſcheiden, als durch die überwältigende Organiſation der NSV und des Winterſilß werks. Man war auch früher wohltätig, hat den Armen gegeben, und wer 5 dabei beſon⸗ ders hervorgetan hat, deſſen Verdienſt wurde durch einen Orden oder einen Titel, vielleicht ſogar durch Benennung einer Straße mit ſei⸗ nem Namen ausgezeichnet. Dieſe Wohltätigkeit hat, ob berechtigt oder unberechtigt, immer ei⸗ nen leiſen Beigeſchmack. Das Geben und Hel⸗ fen erſcheint als Mittel zum Zweck, etwa ſo wie die„Armenbälle“, bei denen ſich die Wohl⸗ habenden der Arbeit des Genießens hingeben mußten, um den armen Teufeln zu helfen. Dieſes Helfen kennen wir heute nicht mehr. Unſer Helfen hat einen höheren Sinn bekommen. Das Helfen ſoll Op⸗ fern ſein, das Geben der Ausdruck der inneren Bereitſchaft zur Tat. Das drückt wohl am beſten der Eintopfſonntag aus, der zum Tiſch der Nation geworden iſt. Wir eſſen ſymboliſch aus einem Topf, der für alle Deutſchen ge⸗ kocht wird, wir ſitzen zuſammen an einem Tiſch, und drücken damit auch unſeren Willen aus zur wahren Gemeinſchaft. Wenn morgen wieder die Teller dampfen, wenn im ganzen Reich Millionen Menſchen ihr Eſſen öffentlich einnehmen, dann iſt das wieder der Beweis für die große Wandlung, die unſer Volk durch⸗ gemacht hat. Wir ſind zuſammengeſchmiedet zu einem Block. Erſcheint zum gemein⸗ ſamen Mittagstiſch im„Freiſchütz“! Zum gemeinſchaftlichen Eintopfejjen Sonntag, 10. Oktober im Freiſchütz. Vergeßt nicht euch Karten zu kaufen. 1 Eßkarte koſtet nur 40 Pfg. PP Aur noch 8 Tage dann gibt's Patenwein! Da warten wir jetzt ſchon wieder ein gan⸗ zes Jahr darauf— und in 8 Tagen iſt er wieder da! Und wieder dieſer köſtliche Hohenſül zer! Wie ſagte doch im vorigen Jahre ſo ein Feinſchmecker nach der ſechſten Flaſche, als ihm der Kopf ſchon ſchwer war:„Eigentlich trink' ich am liebſte Waſſer, wenn's 4 Jahr zuvor in Hohe⸗ ſülze durch die Rebſtöck' durchgeloffe iſt!“ Der Mann hat recht gehabt— und ſo treten wir — und Hamit iſt die ganze Viernheimer Ge⸗ meindeeinwohnerſchaft gemeint— am nächſten Samstagabend wieder alle an, zuerſt führen wir wieder einige hundert Fackeln ſpazieren, damit es mehr Durſt gibt— und dann: hinein— in die Patenweintage! Es ſind leider nur zwei— am Samstag, 16. und Sonntag, 17. Oktober— da heißt es dranhalten! Die Gaſtſtätten werden in⸗ nen und außen ein patenweinfarbiges Kleid anlegen an den beiden Tagen, die Vereine wer⸗ den ihre Mitglieder zuſammenrufen, in den Sälen wird getanzt und ganz Viernheim, groß und klein, alt und jung, wird es auf den Straßen und überall ſingen— und die Schul⸗ jugend wird, wenn der Herr Lehrer ſagt: Fritz, ſing' mir mal die 1. Strophe, nach der Me⸗ lodie:„In München ſteht ein Hofbräuhaus“ dann in allen Klaſſen ſingen: Freude im Leben muß ja ſein, muß ja ſein, muß ja ſein, Drum trinken all' wir Patenwein und ſingen das Liedelein fein: „Ganz Viernheim trinkt jetzt Patenwein, eins, zwei, gſuffa, Das kann nur Hohenſülzer ſein, eins, zwei, g'ſuffa, Drum trink', mein Schatz, dein Gläschen aus, eins, zwei g'ſuffa, Und kommſt du morgens früh nach Haus, Mach' dir nix draus, mach dir nix draus, Sei froh und trink' von dem gold'nen Wein, Dann herrlich dein Leben wird ſein!“ So, nun wäre unſer Patenwein⸗ lied 1937 auch heraus, aber ganz aus⸗ führlich kommt es noch mit zwei weiteren Strophen, inzwiſchen wird es ſchon überall kräftig geübt, denn am Samstagabend nach dem Fackelzug zur Eröffnung wollen wir es alle gemeinſam ſingen— dann muß es klap⸗ pen, ſo klappen, wie dann das Ho⸗ r zwei Tag lang! s muß wieder ein großes Feſt mit über⸗ ſchäumender Stimmung werden— froh vereint beim Paten wein— mit un⸗ ſerem alten Gruß: beim Patenwein heißt's fröhlich ſein! Junger Erfinder. Der 20jährige Elek⸗ tromonteur Kurt Bucher von hier, erhielt vor einigen Wochen den patentamtlichen Schutz für eine eigens konſtruierte Erfindung eines Kurzſchluß⸗Prüfgerätes. Wir wünſchen dem jungen Mann zu ſeiner ausſichtsreichen Er⸗ akon beſten Erfolg. Sänger⸗ Ständchen. Am Donnerstag⸗ abend brachte die Sänger⸗Einheit ihrem San⸗ gesbruder Georg Aug. Dölcher aus An⸗ laß ſeines 75. Geburtstagsfeſtes ein Ständ⸗ chen dar. Man ehrte den treuen Sängerka⸗ merad, der noch heute wie ſchon vor mehr als 40 Jahren ſich aktiv in der„Sänger⸗Einheit“ betätigt, durch einige Liedergaben und bekun⸗ dete 15 dadurch neben der Ehrung zum Ge⸗ burtstag Dank für ſeine Hingabe für das deutſche Lied, dem er ſich, zum Anſporn für die Jugend, auch noch im Alter widmet. Man wünſchte ihm alles Gute für die Zukunft. 1938 wieder Piernheimer Volksſchaufpfele! Und neues Leben blüht aus den Ruinen. (Schiller). Schon zwei Jahre wird es mit tiefem Be⸗ dauern empfunden, daß auf der Naturbühne eine Totenſtille eingetreten iſt. So mancher Spaziergänger, den ſein Erholungsſpazier⸗ gang an der Freilichtbühne vorbeiführte, ließ mit wehmutsvollen Blicken ſeine Augen über die ſelten ſchöne Naturbühne gleiten, mit der Frage: Wann wird auf dir wleder Leben er⸗ blühen? Der bekannte Zahn der Zeit hat an dem Zwiebeltürmchen der kleinen Dorfkirche an der„Kellerlahn“ und an der Hofburg be⸗ denklich genagt und ſo manchen Wert vernich⸗ tet. Doch die„Natur“ an der Bühne, die Gaſſen und Winkel, die ſchönen grünen Bäu⸗ me und Sträucher ſind die alten geblie⸗ ben; ſie ſind ſogar noch gewachſen und haben darauf gewartet, daß wieder Freiheitshelden, Herolde oder Kriegsknechte oder mögen es auch Könige oder Königinnen ſein, die wieder neues Leben um ſie ſchaffen. Und nun, es wird Wahrheit werden. Im Jahre 1938 wird die Viernheimer Freilichtbühne wieder ihre Pfor⸗ ten öffnen und vieltauſenden von Freude⸗ und Erholungsſuchenden einige frohgemute und wertvolle Stunden bereiten. Am Donnerstagabend fand im„Karpfen“ eine Verſammlung ſtatt, in welcher die Wie⸗ deraufnahme der Volksſchauſpiele beſchloſſen wurde. Etwa 100 Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen hatten ſich hierzu eingefunden, die ſich alle zur freudigen Mitarbeit an dem ſchönen Werke bereit erklärten. Der Leiter der Verſammlung, Vg. Karl Englert, hieß die Erſchienenen herzlich willkommen und be⸗ rüßte beſonders den Vertreter der Gemeinde, Herrn Bürgermeiſter Bechtel, den Propa⸗ gandaleiter der Partei, Herrn Gemeindebau⸗ meiſter Kern, ſowie den Kd§⸗Ortswalter, Herrn Karl Weidner. Er gedachte den in der Ruhezeit verſtorbenen, ehemaligen Mit⸗ wirkenden der Spielerſchar, den Herren Mich. Herbert, Ernſt Stahl und Theo Salmon, zu deren Ehren die Verſammlung ſich pon ihren Sitzen erhob. Der Gründer der Freilichtſplele, Herr Hans Winkenbach, beleuchtete in ſei⸗ ner Anſprache das Werden der Freilichtbühne, ihre herrlichen Erfolge in den Spieljahren 1933 bis 1935, ihre Stillegung und nun die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Wie iſt die Betriebsſtille in den letzten zwei Jahren ſo oft bedauert worden! Das Schiff hat geſchwankt. Doch jetzt wird es wieder in ruhige Fahrbahnen kommen. Der kulturelle ſtaats⸗ politiſche Wert der Freilichtbühne darf nicht * Wieder nationaler Spartag Auch in dieſem Jahr wird der 29. Oktober als nationaler Spartag begangen. Der Reichs⸗ erziehungsminiſter hat angeordnet, daß auch in den Schulen auf die Bedeutung des natio⸗ nalen Spartags hinzuweiſen iſt. Die Kredit⸗ unternehmungen dürfen mit Zuſtimmung des Miniſters auch in den Schulen werben, wobei aber allgemein nur Werbemittel verwendet werden dürfen, die die Zuſtimmung des Reichskommiſſars für das Kreditweſen gefun⸗ den haben. Bauern! Die naſſen Feldwege machen es erforderlich, daß die Wagenräder vor dem Einbiegen an den Feldwegen auf die aſphal⸗ tierten Verkehrsſtrußen von jeglichem Schmutz gereinigt werden. Andernfalls werden die Landſtraßen ſchmierig, ſodaß leicht Autoun⸗ fälle entſtehen können. Das Feldſchutzperſonal wird ein ſcharfes Augenmerk auf die Beach⸗ tung dieſer Vorſchrift haben. Vorſicht bei Bahnübergängen. Die Statiſtik über die Unfälle an Wegübergängen und Straßenkreuzungen bei den Haupt⸗, Ne⸗ ben⸗, Klein⸗ und Straßenbahnen in Heſſen im Jahr 1936 hat ergeben, daß dieſe Unfälle gegenüber den Vorjahren zugenommen haben. Den Kraftfahrern wird daher in ihrem eige⸗ nen Intereſſe empfohlen, bei der Ueberfahrt von Bahn bergängen, die notwendige Sorg⸗ falt walten zu laſſen, und die Fahrtgeſchwin⸗ digkeit ſo einzurichten, daß ſie erforderlichen⸗ falls jederzeit in der Lage ſind, das Fahrzeug noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Roßhaare ſammeln. Da Roßhaare ein ſehr begehrtes Rohprodukt für die Her⸗ ſtellung von Matratzen, Polſterſtühlen uſw. darſtellen, iſt es notwendig, daß ſie beſonders ſorgfältig geſammelt werden. Hierbei iſt fol⸗ gendes zu beachten: Das Schneiden der Schweif⸗ und Mähnenhaare ſoll nur einmal im Jahre erfolgen und zwar am beſten im Ok⸗ tober. Beſonders wertvoll ſind auch ausge⸗ kämmte Roßhaare. Dieſe ſind daher das ganze Jahr hindurch ſorgfältig zu ſammeln. Was von den Roßhaaren gilt, muß teilweiſe auch bei den Rinderhaaren, insbeſondere bei den Schweifhaaren, Anwendung finden. Auch dieſe ſind ſorgfältig zu ſammeln und den zuſtändi⸗ gen Stellen zum Verkauf anzubieten. vekloren gehen. Er ſchilderte in beredten Wor⸗ ten das Weſen der Freizeitgeſtaltung. Wer Geſang und Spiel in der Freizeitgeſtaltung nicht kennt, iſt ein böſer Menſch. Es iſt vater⸗ ländiſcher Volksdienſt, ſich in den Dienſt der Volksſchauſpiele zu ſtellen. Er forderte alle auf, ſich zu einer großen Arbeitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen, ſich einig und feſt hinter die Spielleitung zu ſtellen, dann wird das Schöne wieder erreicht, an dem Tauſende von Volksgenoſſen wieder ihre Freude haben. In die aufliegenden Liſten hat ſich der Großteil der Anweſenden eingetragen uͤnd ſo an der Teilnahme im kommenden Jahre ver⸗ pflichtet. Was wird geſpielt? Darüber ſind die Würfel noch nicht gefallen. Zunächſt wird es wieder ein zugkräftiges, für die Volk⸗ heit wertvolles Stück ſein und dann muß es auch der Waldbühne ſich einfügen. Träger der Freilichtbühne iſt nach wie vor der Turn⸗ verein von 1893. Die Kraft⸗durch⸗Freude⸗ Organiſation wird ſich lediglich an der Pro⸗ paganda beteiligen und ſo wertpolle Hufs⸗ dienſte leiſten. Iſt es doch hlerdurch möglich, die Werbung für die Viernheimer Volksſchau⸗ ſpiele in alle Betriebe uſw. erfolgreich hinein⸗ zu tragen. Es wird ſpäter nochmals eine Ver⸗ ſammlung ſtattfinden, wozu ſich alle Anwe⸗ ſenden mit noch mehr Freunden und Intereſ⸗ ſenten einfinden ſollen. Herr Bürgermeiſter Bechtel gab ſeiner herzlichen Freude über den Wiederbeginn der Freilichtbühne Ausdruck. Ruf und Ehre un⸗ ſerer Gemeinde wurden durch die Volksſchau- ſpiele weit ins Land hinein getragen. Deshalb muß dieſes Werk wieder neu erſtehen. Es iſt notwendig, daß jeder mitarbeitet, hilft, för⸗ dert und unterſtützt. Jeder an ſeinem Platz. Wir wollen hinwirken auf die anderen Volks⸗ genoſſen, daß ſie beigehen und mitarbeiten. Die Gemeinde wird alles tun, was in ihren Kräften ſteht, um zum guten Gelingen des Werkes beizutragen. Mit etwas Heimatliebe und Heimatſtolz muß es gelingen, dieſes Werk wieder zu vollenden. Die Unterſtützung der Partei und ihrer Dienſtſtellen wird ebenfalls nicht ausbleiben. Andere Gemeinden haben ihre Volksfeſte und Viernheim ſeine Freilicht⸗ bühne. Sie muß wieder erſtehen und der Un⸗ terſtützung aller Volksgenoſſen ſicher ſein. Der Verſammlungsleiter, Vg. K. Eng⸗ lert, dankte den Rednern und ſchloß mit dem Gruß aller Deutſchen die Verſammlung. Das Jahr 1938 wird die Viernheimer Volksſchauſpiele wieder in voller Blüte ſehen. Freuen wir uns deſſen. r * U e tdglickes At Alle Bemühungen unſerer Führung ſind darauf gerichtet, die Brotverſorgung des deut⸗ ſchen Volkes zu ſichern. In dieſem Sinne iſt das jüngſt ergangene Verbot der Verfütterung von Brotgetreide zu verſtehen. Es ſoll eben auch das letzte Pfund Roggen und das letzte Kilo Weizen menſchlicher Ernährung geſichert werden. Und wenn wir auch fühlen, wie groß die Umſtellung auf neue Fütterungsmethoden in unſeren Bauernhöfen ſein wird, wie tief eingreifend die Ablieferungspflicht alles Brot⸗ getreides iſt, wir wiſſen, daß dieſe Maß⸗ nahmen weiſe Vorſicht einer Ernährungspoli⸗ tik ſind, die nicht erſt auf Mangelzeiten war⸗ tet, ſondern beſtrebt iſt, auf weite Sicht einen Ausgleich zwiſchen„fetten“ und„mageren“ Jahren zu ſchaffen. Wir wiſſen, daß nicht jedes Jahr eine reiche Ernte beſchert, wiſſen auch, daß uns die Deviſenlage zwingt, uns mit den Erzeugniſſen unſeres eigenen Landes zu beſcheiden, und wir ſind deshalb dankbar, daß durch die ſtrengen Maßnahmen zur Si⸗ cherung der Ernährung der Menſchen auf deutſchem Raum die Zukunft geſichert wird. Wir danken es auch unſeren deutſchen Bau⸗ ern, daß ſie neue ſchwere Pflichten auf ſich nehmen. Sie tun es um unſer aller Willen gern, und ſie werden es umſo lieber tun, wenn ſie ſehen, daß jeder auch in ſeinem Leben dazu beiträgt, daß nichts umkomme. Jede Schnitte Brot, die heute verdirbt, jede Schnitte, die unachtſam unter der Schul⸗ bank liegen bleibt oder gar in den Papierkorb wandert, fehlt und iſt Zeuge von einer Ver⸗ erbten am heiligen Gut. Sage niemand: Nur ein Schnitte! Verovielfacht ſtellt dieſe Schnitte den Ertrag einer ganzen Landſchaft dar. * Den ärztlichen Sonntagsdienſt derſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Gemeinſame Abfahrt. Die zu einer Uebung Einberufenen fahren am Sonntag⸗ nacht 12.25 Uhr gemeinſam mit der OEG hier ab. i ——T—T———— —ů— 2 5 — n 2 2 2 . 5 ———— N CCC 2 ͤ Sportvereinigung Amifeitia 09 Sportecho Großkampf in Ilvesheim! Alem. Ilvesheim— Amicitia Viernheim 08 Hockenheim— Feudenheim Ol. Neulußheim— 09 Weinheim Durch das Reichsbundpokalſpiel zwiſchen den Gauen Baden und Nordheſſen haben wir in der Mannheimer Gruppe ein verkürztes Programm. Umſo intereſſanter werden aber die drei zum Austrag kommenden Spiele ſein. Unſere Amicitia muß zum letztjähr gen Mei⸗ ſter Ilvesheim und hat zwei Niederlagen wie⸗ der gut zu machen. Dieſes Mal ſollte der Wurf gelingen, denn bis jetzt konnten ſie die hervorragenden Leiſtungen des letzten Jahres als ſie von Sieg zu Sieg eilten, noch nicht aufbringen. Man darf aber nicht annehmen, daß Ilvesheim als Titelverteidiger abgemeldet wäre, wenn ſie auch bei fünf Spielen ſchon vier Punkte verloren haben. Feſt ſteht, daß ſie am Sonntag alles einſetzen werden, um verlorenes Gelände zurückzuholen, und da heißt es auf der Hut ſein. Wir haben es am Sonntag erlebt, wie ſchwer es iſt, eine Zügel wieder feſtzuhalten, die man zu Beginn aus der Hand gegeben hat. Trifft man auf einen Gegner, der einem techniſch gewachſen iſt oder ſogar überlegen, dann muß man eben durch verſtärkten Einſatz und Eifer ihn zu über⸗ treffen ſuchen und nicht mutlos die Flinte ins Korn werfen oder denken und zeigen, die an⸗ deren 10 Mann werden es ſchon ſchafſen. Die Zuſammenarbeit gilt für jeden Spieler, gleich⸗ gültig, auf welchem Poſten er ſteht. Wir ha⸗ ben lange genug gebraucht, die große Enttäu⸗ ſchung des Abſtiegs zu überwinden und mar⸗ ſchieren augenblicklich in alter Friſche der Mei⸗ ſterſchaft entgegen. Ein Halt darf es nicht ge⸗ ben und auch Ilvesheim darf es nicht gelin⸗ gen, uns vom Wege abzudrängen. Sicher wer⸗ den morgen Hunderte von Viernheimer Fuß⸗ ballfreunden die Mannſchaft begleiten. Sie gilt es zu begeiſtern, denn ihre Begeiſterung reißt die Spieler mit und hilft den Widerſtand des Gegners brechen. Betrachten wir die beiden anderen Spiele, ſo ſind Feudenheim und Weinheim ihren Geg⸗ nern an Spielſtärke klar überlegen. Es iſt aber auch allzu gut bekannt, daß ſowohl in Hockenheim als auch in Neulußheim die Punke ſchwer zu holen ſind. Rechnet man nun noch den Vorteil des eigenen Platzes hinzu, ſo kann man ſagen, daß die Ausſichten für beide Teile gleich ſind. Von den unteren Mannſchaften ſpielen die Jungliga in Weinheim gegen 09. Die Al⸗ und gemiſchte Jugend vormittags auf dem Waldſportplatz gegen Käfertal bzw. Lützel⸗ ſachſen.— Aufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Faltermann; Mar⸗ tin, Müller A., Hoock; Kiß 3, Müller Joſ., Weiß, Koob, Kiß 2. 5 Erſatz⸗Liga: Müller; Keßler, Kempf J.; Krug Hoock, Wörner; Glaab, Faltermann, Fetſch Schmitt Mich., Düſter. Erſatz: Ehrhardt Jak. das 2. Bflichlipiel ber Turner ⸗Juß baller Die Fußballer des Turnvereins haben zum 2. Pflichtſpiel den Stadtſportverein Mann⸗ heim als Gaſt. Dieſer Verein iſt für Viern⸗ heim ein unbekannter Gegner und verfügt über eine ſehr flinke Mannſchaft. Am letzten Sonn⸗ tag mußten die Mannheimer bei den gefähr⸗ lichen Laudenbacher antreten und unterlagen ganz knapp mit 2:1 Toren. Auf jeden Fall wird ſich auf dem Sportfeld an der Lorſcher⸗ ſtraße ein ganz intereſſanter Punktekampf ab⸗ wickeln. Als Vorſpiel trägt die 2. Mannſchaft ihr erſtes Verbandsſpiel aus.— Die Jugend muß in Laudenbach zum erſten Pflichtſplel an⸗ treten.— Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Beikert; Schmitt Joh., Kühlwein; Pfenning H., Bergmann K., Helfrich K.; Winkenbach Jos., Jakob, Alter N., Stumpf Ludw., Helbig Joh. 2. Mſchft.: Knapp K.; Adler Ad., Kiß Pet.; Mandel Ad., Effler A., Reinhardt; Buſalt, Müller J., Mandel Jak., Hofmann, Bran⸗ denburger. Jugend: Jakob; Adler, Georgi; Flößer, Schneider, Winkenbach; Jäger, Kempf, Keck, Lamberth, Knapp. In der Kreisklaſſe wurden am letzten Sonn⸗ tag folgende Ergebniſſe erzielt: Viernheim— Sulzbach 8: Lantz⸗Mſchft.— Altenbach 4: Lützelſachſen— Gartenſtadt 45 Laudenbach— Stadtſportverein 2: — 2 Die Turner⸗Hanoballer beim Tabellenführer Mit dem morgigen Spiel iſt Viernheim wohl unſtreitbar vor die ſchwerſte Aufgabe dieſer Saiſon geſtellt. Friedrichsfeld, mit 3 Spielen und 6 Punkten die Tabelle anführend, iſt auf dem beſten Wege zur Meiſterſchaft. Durch junge Kräfte verſtärkt, hat die Mann⸗ ſchaft in ihrer derzeitigen Form auch das erſte Anrecht hierauf. Ziegelhauſen, Leutershauſen und Germania Mannheim mußten ſchon dran glauben, und nun ſoll morgen auch Viern⸗ heim die bittere Pille einer Niederlage ſchluk⸗ ken! So lautet wohl die Rechnung der Fried⸗ richsfelder! Doch halt! Hierüber iſt noch nicht das letzte Wort geſprochen! Wir wiſſen wohl, hoch, überaus hoch hängen in Friedrichsfeld die Punkte. Aber gibt es etwas Unmögliches? Nein! Hier nicht! Unſere Turner haben ſich wiedergefunden, was wohl am beſten der Punktgewinn in Ziegelhauſen beweiſt. Auch der Tabellenführer muß erfahren, daß Viern⸗ heim nicht gewillt iſt, ohne Kampf zu unter⸗ liegen! Der Ausgang dieſes Spiels iſt für unſere Turner von überaus großer Bedeutung. Hier gilt es jetzt die Lage zu erkennen! Eine Niederlage würde in der Tabelle zu ei⸗ ner ganz gewaltigen„Rutſchpartie“ nach unten führen. Und ein Sieg? Er würde den jetzigen Tabellenſtand wenn auch vorausſichtlich nicht verbeſſern, ſo aber doch beibehalten. Alſo lautet für morgen die Parole: Viernheim muß ſiegen! Muß ſiegen durch eine Wie⸗ derholung der Leiſtungen der Vorſonntage, wo nicht Einzelarbeit, ſondern ein Spiel, ge⸗ tragen von kameradſchaftlichem Geiſt, erfolg⸗ reich aufgebaut auf die Uneigennützigkeit eines jeden Mitwirkenden, zum Siege führte und damit die Punkte einbrachte. Deshalb: Mit friſcher Kraft ans Werk! Die 2. Mannſchaft trägt das Vorſpiel aus — die A-Jugend fährt nach Großſachſen und die B-Jugend ſpielt in Viernheim gegen Kurpfalz Neckarau.— Mannſchaftsaufſtel⸗ lungen: 1. Mſchft.: Effler; Babylon Hch., Kempf J.; Beiner Ad., Herbert Jak., Martin Nik.; Sander Ad., Beckenbach Ad., Sax Peter, Alter Gg., Burkert Peter. 2. Mſchft.: Buſalt Ad.; Beckenbach Gg., Haas Jak.; Hanf, Buſalt, Alter A.; Effler A., Weiß K., Helbig Joſ., Kühlwein H., Hoock Karl. A-Jugend: Sander; Effler H., Hagenburger; Beckenbach, Schmitt, Reinhardt; Wieland, Faltermann, Martin K., Martin H., Lam⸗ mer Jak. B-Jugend: Brechtel E.; Herbert K., Wieland W.; Hofmann, Werle E., Brechtel K., Ditſch, Werle K., Winkler K., Martin J., Bugert.. **. Nach verſchiedenen Aenderungen der Ter⸗ minliſte ſtehen ſich morgen in der Handball⸗ Bezirksklaſſe gegenüber: Friedrichsfeld— Viernheim Germania— 1846 Mannheim Laudenbach— Ziegelhauſen Käfertal— Leutershausen Aus Nah und Fern Eine Weltkriegsausſtellung kommt nach Mannheim In der Rhein⸗Neckar⸗Halle in Mannheim wird zur Zeit die unter der Schirmherrſchaft des Reichsſtätthalters und Gauleiters Robert Wagner ſtehende Weltkriegsausſtellung: „Die lebende Front“ der Reichsdienſt⸗ ſtelle der Nat. Soz. Kriegsopferverſorgung aufgebaut. Dieſe einzigartige Schau, die in Mannheim in weſentlich größeren Ausmaßen unter Beteiligung der Wehrmacht, des Reichs⸗ luftſchutzbundes, der techniſchen Nothilfe und des deutſchen Roten Kreuzes zur Aufſtellung gelangt, wurde bereits in Berlin und Stutt- gart mit größtem Erfolg gezeigt. 5 Im Mittelpunkt der Ausſtellung ſteht ein bewegliches Schaubild„Die lebende Front“, das einen Querſchnitt durch die Weſtfront 1917 zeigt und unter Ausnutzung aller tech⸗ niſchen Möglichkeiten mit laufenden Bändern, beweglichen Soldaten, fahrenden Tanks uſw. einen anſchaulichen Ueberblick gibt über ſämt⸗ liche Einrichtungen eines Kriegsſchauplatzes von der Etappe bis zur vorderſten Graben⸗ ſtellung.— Zwei große Reliefs„Verdun“ und„Skagerrak“ führen dem Beſchauer an⸗ ſchaulich vor Augen, wie die größten Schlach⸗ ten aller Zeiten zu Land und zur See unter unerhörtem Einſatz von Menſchenleben und Material geſchlagen wurden. Mehr als 1000 Originalaufnahmen aus amtlichen Archiven ſowie hunderte von Beute⸗ ſtücken aller gegneriſchen Armeen aus dem Weltkriege geben dem Beſucher einen ein⸗ drucksvollen Ueberblick, was der deutſche Frontſoldat in den Stahlgewittern des Weit- krieges geleiſtet hat. In weiteren Abteilun⸗ gen zeigt die NSK OV, wie der ſchwerkrlegs⸗ beſchidigte Frontſoldat als vollwertiger Mit⸗ helfer am Aufbau der Nation eingebaut wurde in das große Aufbauwerk unſeres Führers. Modelle der Frontkämpferſiedlungen der NSͤgOV ſowie anſchauliches Bildmaterial geben Kenntnis davon, wie dle NS⸗Kriesop⸗ ferverſorgung unter Verwirklichung der Ideen des neuen Staates auch den Frontſoldarten ſo⸗ wie den im Kampfe um die Bewegung be chä⸗ digten Männern des Führers Eigenheime baut, die nach dem Wort des Reichskriegsopferfüh⸗ rers Feſtungen des nationalſozialeſtiſchen Deutſchlands ſein werden. Aber nicht bloß den Frontſoldaten des gro⸗ ßen Krieges, ſondern auch unſerer jungen Wehrmacht und insbeſondere der deutſchen Jugend ſoll dieſe Ausſtellung zeigen, was Deutſchlands Söhne in ſchwerſter Zeit ge⸗ leiſtet haben. Einen beſonderen Ausdruck ihres Wollens gibt die NS-Kriegsopferverſorgung ihrer Aus⸗ ſtellung unter dem Motto, das ſie der leben⸗ den Front vorangeſtellt hat.„Einſt waren wir Soldaten im Kriege, jetzt ſand wir Pioniere des Friedens!“ 5 Der Radreifen begann zu bremſen Lampertheim. Ein Laſtzug aus dem Hunsrück kam durch den Ork. Ein Reifen hatte jedenfalls durch Reibung ſich entzündet und brannte. Er mußte ſchnell abmontiert werden und es dauerte eine ganze Zeit, bis er voll⸗ ſtändig verkohlt war. Nach Anbringen eines Erſatzreifens konnte der Fahrer die Re ſe ſort— ſetzen. Todesſturz vom Balkon Frankfurt a. M. In der Moltkeallee kam es zu einem bedauerlichen Unfall, der den Tod eines Volksgenoſſen zur Folge hatte. Ein 30jähriger Arbeiter, der auf einem Bal⸗ kon an einem Haus beſchäftigt war, ſtürzte in die Tiefe und war auf der Stelle tot. Schiffszuſammenſtoß im Nebel Fünf Rheinſchiffe beſchädigt Koblenz. Seit mehreren Tagen ſchon iſt das Rheintal morgens früh und vereinzelt auch für mehrere Stunden in dichte Nebel⸗ ſchwaden gehüllt, ſo daß dadurch der Schiffs⸗ verkehr nicht unweſentlich behindert wird. Plötzlich aufſteigender Nebel wurde auch dem großen Radſchleppdampfer„Mainz“, der „drei Längen“ im Anhang hatte, zum Ver⸗ hängnis. Er war auf der Talfahrt unter⸗ halb der Rheinbrücke von Urmitz, während ſich in der großen Brückenöffnung gleichzei⸗ tig der franzöſiſche Radſchleppdampfer „Reims“ mit beladenen Kähnen auf der Bergfahrt befand. Der Talſchleppzug fuhr, da der Nebel jede Sicht nahm und auch an ein Aufdrehen nicht zu denken war, über 1 1505. ne. o. uAn⸗ glücklicherweiſe ſtieß ſodann der Schlepp⸗ dampfer„Mainz“ mit dem erſten Anhänge⸗ ſchiff der„Reims“ und den weiteren An⸗ hängern zuſammen, wobei auf der einen Seite der Dampfer„Mainz“ und auf der anderen Seite die Kähne„Rijtrans Nr. 5“, „Mannheim Nr. 226“,„Diamant“ und das Tankſchiff„Braunſchweig“ mehr oder we⸗ niger bedeutende Beſchädigungen erlitten. Zum Glück handelte es ſich um Ueberwaſſer⸗ beſchädigungen; ſo auch bei dem Getreide⸗ kahn„Mannheim Nr. 226“, der einen Riß von etwa 3 Meter Länge davontrug. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu Schaden gekommen, aber der Sachſchaden iſt erheblich. Nach mehrſtündiger Unterbrechung ſetzten die Schleppzüge ihre Fahrt wieder fort. Tödlicher Motorradunfall Altenkirchen. Morgens fand ein Milch⸗ fuhrmann auf der Reichsſtraße bei Mam⸗ melzen den 58 Jahre alten Maſchiniſten W. Ingelbach aus Mammelzen neben ſeinem Motorrad im Straßengraben tot auf. Den Vermutungen nach iſt Ingelbach wahr⸗ ſcheinlich infolge ſchlechter Sicht von der Fahrbahn abgekommen, in den Straßengra⸗ ben geraten, hat dabei einen Baum geſtreift und iſt mit ſchwerem Schädelbruch in den Graben geſtürzt. Automarder vor Gericht Autodiebſtähle am laufenden Band Marburg. Eine Verhandlung vor dem Schöffengericht hörte ſich wie ein ſpannender Kriminalroman an. Der 29jährige Hans Gille und der 18jährige Erwin Löwke waren wegen zahlreicher Autodiebſtähle, die ſie überall in Deutſchland begangen hatten, an⸗ geklagt. Wahrſcheinlich könnte Gille als tüchtiger Automechaniker viel Geld verdie⸗ nen, hat es aber vorgezogen, den falſchen Weg zu gehen. Nach Verbüßung einer länge⸗ ren Gefängnisſtrafe wurde er im Februar aus der Strafanſtalt entlaſſen und lernte am Stettiner Bahnhof in Berlin Löwke ken⸗ nen, der ſich der Feſtnahme wegen eines Diebſtahls durch die Flucht entzogen hatte. Zuſammen gingen ſie nun auf Diebesfahrt, die ſie durch ganz Deutſchland führte und auf der ſie eine Reihe von Wagen ſtahlen und ſie, wenn das Venzin alle war, einfach auf der Straße ſtehen ließen. Zwiſchendurch nahmen ſie auch den Inhalt parkender Wa⸗ gen an ſich. In der Nähe von Wieſenfeld bei Frankenberg wurden ſie ſchließlich von einem Forſtbeamten, dem ſie verdächtig vorkamen und der ihre Ausweispapiere forderte, un⸗ ſchädlich gemacht. Am 4. Juli unternahm Gille einen verwegenen Ausbruchsverſuch aus dem Unterſuchungsgefängnis. Das Ur⸗ teil des Gerichts lautete für den ſo oft vor⸗ beſtraften Gille wegen fortgeſetzten ſchwe⸗ ren Diebſtahls, des Ausbruchs verſuchs und wegen Fahrens ohne Führerſchein auf insge⸗ ſamt drei Jahre acht Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, während der offen⸗ ſichtlich von Gille zu den Diebſtählen ver⸗ leitete Löwke mit einem Jahr ein Monat Gefängnis davon kam. Beide nahmen ihre Strafen ſofort an. Bei lebendigem Leib verbrannt Miltenberg. Nachmittags hörte man in Neunkirchen beim Haus des Steinbrucharbei⸗ ters Thurner gellende Hilferufe. Hinzueilen⸗ de Bewohner fanden die Ehefrau des Thur⸗ ner als hell lodernde Fackel im Hof vor. Man riß der Ehefrau ſofort die reſtlichen Kleider vom Leib und ſuchte die Flammen zu erſticken. Das inzwiſchen herbeigerufene Sanitätsauto mußte unverrichteter Dinge wieder umkehren, da der Tod der Unglück⸗ lichen inzwiſchen bereits eingetreten war. Die Arſache des ſchrecklichen Vorfalls konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden. Vom Schnellzug getötet Mühlacker. Nachmittags war der 22jäh⸗ rige Bahnarbeiter Rivoir aus Pinache mit dem Anzünden der Bahnlampen beſchäftigt. Als er dem von Pforzheim nahenden Zug auswich, überſah er den in entgegengeſetz⸗ ter Richtung durchfahrenden Schnellzug Stuttgart—Bruchſal. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und zur Seite geſchleu⸗ dert. Dabei wurde ihm die Schädeldecke weg⸗ geriſſen. Der Verunglückte wurde ins Kran⸗ kenhaus gebracht, wo er abends ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlag. Tödlich abgeſtürzt Manderſcheid(Eifel). Schreinermeiſter Johann Köhl ſtürzte morgens, als er die ſteinerne Treppe der Turnhalle herunter⸗ ging, und fiel ſo unglücklich, daß er ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog. Köhl er⸗ lag nach einigen Stunden der ſchweren Ver⸗ letzung. Er war ein eifriger und langjäh⸗ riger Förderer der deutſchen Turnerſache. Das eigene Haus angezündet Burgen(Mosel). In dem Anweſen eines Schneidermeiſters brach nachmittags ein Feuer aus, das auf dem Wohnungsſpeicher, wo Heu lagerte, reiche Nahrung fand und ſchnell um ſich griff. Dennoch gelang es dem tatkräftigen Einſatz der Feuerwehren, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Wohnräume wurden gerettet. Auch ein Großteil des Heues konnte in Sicherheit ge⸗ bracht werden. Der Schaden iſt trotzdem noch groß. Der Hausbeſitzer wurde als Brand⸗ ſtifter feſtgenommen. Er hat ein brennendes Streichholz ins Heu geworfen. Man vermu⸗ tet, daß der Mann plötzlich eine geiſtige Störung erlitt. Seine Verhältniſſe ſind ge⸗ ordnet, und man kann ſich nicht denken, was ihn ſonſt zu der Tat verleitet haben kann. Todesfahrt auf dem Motorrad Mülheim(Moſel). Ein junger Mann aus Veldenz wollte nachts den 24jährigen Arthur Sproß aus Thalveldenz mit ſeinem Motorrad von Burgen nach Brauneberg bringen. Auf der Fahrt zwiſchen Mülheim und Brauneberg ſtürzte Sproß ab, ohne daß der Vorfall gleich von dem Fahrer bemerkt wurde. Erſt ſpäter entdeckte der Fahrer, daß er ſeinen Beifahrer unterwegs verloren hat⸗ te. Er fuhr ſofort zurück und fand Sproß mit ſchweren Verletzungen im Straßengraben liegen. Der Mann war mitſamt dem Beifah⸗ rerſitz, der ſich während der Fahrt gelöſt hatte, auf die Straße geſtürzt. Im Kranken⸗ haus Bernkaſtel erlag er ſeinen ſchweren Verletzungen. Der Fahrer wurde vorläufig in Haft genommen. das Motorrad wurde eſchlagnahmt. Zug erfaßte Nadfahrer Er wurde 30 Meter mitgeſchleift Willmenrod(Weſterwald). Kurz vor der Station Willmenrod ereignete ſich auf der Bahnſtrecke Limburg Altenkirchen ein töd⸗ licher Unglücksfall. Als ein 42jähriger ver⸗ heirateter Steinbrucharbeiter aus Härtlin⸗ gen, der ſich mit ſeinem Fahrrad auf der Heimfahrt von der Arbeitsſtätte befand, auf einem Fußweg den ſchrankenloſen Bahn⸗ übergang noch vor einem herankommenden Zug überqueren wollte, wurde er von der Lokomotive erfaßt und zu Boden geworfen. Die Räder gingen ihm dabei über das linke Bein, das vom Rumpf getrennt wurde. Außerdem erlitt der Mann, der noch etwa 20 bis 30 Meter weit mitgeſchleift wurde und dann zwiſchen den Gleiſen liegen blieb, ſchwere Verletzungen am Kopf und an den Armen. Der Tod trat auf der Stelle ein — ——— 1 Erziehung für den Tierquäler 2 2 4 f 7 0 Bekanntmachungen Er muß Tierſchutzverſammlungen beſuchen! 3 i 1 und b ich it Im heutigen Deutſchland werden Tierquä⸗ b 1 5 ſahlen ler Orts zauernſcha lereien nicht geduldet. Kennzeichnend für die 3 a f f 14 de 1. Lt. Anordnung des Reichsnährſtandes 55 3 Weiſe, eee e 145 Kafkolnche Kirche:(Evangelſſche Kirche: 9 ed; ffelpreiſe für Viernheim wie folgt J gendliche Tierquäler einſchreitet und zu⸗ ng 1. 9 Ja M. 85 7 5 für Viernheim wie folg gleich 5 einfluſſen und zur Tierfreundſchaft 21. Sonntag nach Pfingſten Sonntag, 10. O ktober 1937 dale Nur 15 8 zu erziehen verſucht, war eine Verhandlung[ Apoſtelkurche: Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt von ür weiße, rote und blaue Sorten 3 5 0 a J 65 nes, 1 dunn 7. bis zu Mk. 3.15] vor dem Jugendgericht in Kaſſel. Zwei ½7 Uhr: Hl. Meſſe. Vormittags 11 125„ ert, den 5 75 F 7*, der andere 20. ½8 Uhr: Hl. Meſſe. Montag, den 11. Oktober, Kirchenchor derte 54 Sorten bis zu Mk. 3.45 p. 50k unge Burſchen, der eine 17„der andere 2 2 9. Montag,. rch 913 menen 5 Nm Lande u ſolche jährig, hatten eine Katze vertreiben wollen und ½10 Uhr: Hochamt. 1 Dienstag, den 12. Oktober, ½8 Uhr, Bibel⸗ nig Mnerhalb der Ortsbauernſchaft iſt ein Kon⸗ dieſe ſchließlich in roher Weiſe totgeſchlagen. 1 Uhr: Verſammlung der Jünglinge ſoda⸗ ſtunde, anſchließend Frauenabend. dus li, trollſchein erforderlich. Derſelbe wird in[ Der Jüngere wurde 100 45 1 ee 2 5 Roſenkranz-Audach⸗ PPC 0 ot 5 5 Huf 5 is verurteilt, er erhielt aber eine dreijährige 2 Uhr: Roſenkranz⸗Andach in ben* Wilchzentrale 5 71 05 enn be Bewöhrungsftif. 1 Ertichunem e Marienkirche: f Viernheimer Tonſilmſchau gui 2 eine 3 von 5 Pfg. pro Zentner aus⸗ e eee ene erteilt. Er hat 8 Uhr: Hl. Meſſe. 0 Die Julika“ al an. gestellt. 5 ferner 20 RM. in wöchentlichen Raten von 10 1511 34 1 7 Kinder 5 115 chens und 2. Betr.: Flachsanbau. 1.50 RM. an den Tierſchutzverein zu zahlen 1 Uhr: Andacht für die Kinder Mit Paula Weſſely und Attila de 5 5 8 5 5 2 7 15 2— 8 1 ill fe Die Flachspflanzer werden darauf hinge⸗ und außerdem muß er ein Jahr lang die Mit- Montag: beſt. E.⸗A. für Valentin Wink⸗ Hörbiger u wieſen, daß der 3 Flachs geriffelt gliederverſammlungen des Tierſchutzvereins be⸗ 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Valentin e ee e Film- Palaſt ne mat werden ſoll. Der anfallende Samen(Lein) ſuchen, um dort die nötige Aufklärung zu er⸗ ler 4., Ehefrau Thereſe geb. Georgi und 1 8 8 3 Woge W kann im eigenen Betrieb verwendet werden. halten. Sein älterer Mitſünder, der gegen ei⸗ Kinder e Endlich wieder mal 15 W 5 Die erforderlichen Riffelkämme ſind bei der] nen Strafbefehl in Höhe von 30 RM. Ein⸗ 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Jakob Wunder,] Film. So geht es von. zu N h tbrannt Landw. Warengenoſſenſchaft(Brechtel) leih⸗ ſpruch erhoben hatte, wurde zu einem Monat Ehefrau Magdalena geb. Effler und bei⸗ alle freuen ſich ſchon auf die kommen en Film⸗ i ältlich. Der Verladetermin für den ängnis verurteilt. Aber auch bei ihm wird derſeitige Angehörige Ereigniſſe. Sie ſpielt in dieſem Film ein ˖ weiſe erh Gefäng„ 9 Kt 75 2 1 11 8* 8 N 4 ädel 7 Waiſe e nan entriffelten Flachs wird bekannt gegeben. gegen beſtimmte Auflagen die Bewährungs⸗ Dienstag: I kleines ungariſches Bauernmä el, eine Wai a muharhei g ö friſt in Frage gezogen werden. 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für den verungl. Hans] die als einzige Stütze, als einziger treuer heller 3. Betr.: Schlachtviehverſand. f f 85 Burkert Menſch nach dem plötzlichen unglücklichen Tod e dn, Sämtliches in Viernheim anfallendes a 5 5. 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Adam ihres Vaters und dem Tod des Gutsbeſitzrs ile Schlachtvieh für den Mannheimer Viehmarkt Kirchweihe in Bürſtadt Mandel 8., Ehefrau Anna geb. Pfützer,] dem Erben verblieben iſt, nachdem et des Füllen. iti i der Ortsbauern⸗ 1 Sonnt 9 a ef. Krieger Sohn Johann und Angehörige J Vaters Schulden bezahlt und den größten Teil Janne muß rechtzeitig be Bürſtadt. Am Sonntag und Montag gef. 9 eee hat. Dieſe Julika lebt eigerufene ſchaft gemeldet werden. feiert die Gemeinde Bürſtadt We e 1. 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für ledig ihren e ihm Fullede ganze Bände . 10 4 K 5. 7 212 er 5 ie in frü⸗ 5 r 1 g J. E.⸗A. 7 ö He F. m 3 0 5 h en. i e e 110 San im verſt. Juliana Buſalt des Lexikons auswendig— und weiß es gar gl Am Sonntag, den 10. ds. Mts., nachmit⸗ Waun eren e ee 3 wegen rstag: nicht. Dieſe unberührte, kleine Magd, dieſen en per. e,; Saal] Oktober gefeiert wurde und ſeit 1933 wegen[ Douuerstag 8 5 8 9 ſe unberü 55 1 Me ls lune 5 tags 2 Uhr, findet lt 1 18 3 150 des Erntedankfeſtes auf den zweiten Sonntag 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für ledig verſt. Joſ.[von der„Ziviliſation 1 5 en⸗ ö der„Zwölf Apoſtel“ die Hauptver- iſt weit und breit belann un Foo ſchen, wie ſie vielleicht wirklich nur noch in ſammlung des Juckerrukenneuwüm ul, ber feder ſarten Besuch 2 von aus⸗ 7.10 Uhr Segensmeſſe für Franz Haas, verſteckten Gutsdörfern zu finden ſind, hat de tet wozu die Rübenanbauer eingeladen werden. 4 5 5 Ehefrau Kath. geb. Neff und Peter Pfen⸗ Paula Weſſely mit ihrer unvergleichlichen a ih. 5. Der Bauernkalender 1938 für die Landes⸗ n tel t 98 ning, Ehefrau Sophie Kunſt lebendig werden laſſen. Ihr würdiger nahe nit 5 ſt Heſſen⸗Naſſau, welcher ein Zehnjähriger ſpielt mit de Freitag: Partner war ihr Gatte Attila Hörbiger.— 9 5 be Nagſelgewen für jeden Bauern Revolver 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſe Bauer geb.] Der Weſſely-Scheitel!— Wie 5 11 9 men Ju ö 16850. b 0 8 f ihn kopiert, den vielberühmten e und Landwirt iſt, kann in der Milchzentrale Biblis. Enes galihriger Junge ſpielte 9 get hl. Wee ſur Familie dez 5. aul Weſſeh, der ſchief 100 145 Snell beſtellt werden. mit einem kleinen Revolver. s nee Wei nd Matth. Babylon Stirn nach dem Hinterko fe verläuft. Er iſt 5; 3 f Schuß los und drang ihm in Weidner und 9 9.. A 6. Den Mitgliedern der Ortsbauernſchaft wird tigkeit gin ein Schuß le t 1 Junge 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für ledig verſt. Magd. in gewiſſem Sinne gerade ſo Mode geworden, geſchleu⸗ der Beſuch der Wanderausſtellung„Kampf den Unterleib. Schwerverletzt mußte der 9 Hanf wie vor einigen Jahren die Greta Garbo⸗ 1859 den Volkskrankheiten“, welche z. Zt. im ins Krankenhaus gebracht werden, 2 ſehe Sar 1 Friſur. Ob die berühmte Darſtellerin aus en ſhwe⸗ Ratskellerſaale untergebracht iſt, empfohlen. riert werden mußte. Sein Zuſtand iſt ſ 6.40 Uhr 3. S.-A. für ledig verſt. Kath.]„Maskerade“ und piſode“ mit ihrem neueſten Der Ortsbauernführer. bedenklich. Schmitt Film wieder Einfluß auf die Haartracht der 5„ 8 0. 1 0 N Weſſely ſplelt 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Friedr.] Damen gewinnen wird? Paula Weſſely ſp it 7 Schröder und Geſchwiſter jetzt in dem Syndikat⸗Film„Die Julika 5 9 6E Schröder und wiſ ſe für die let Rolle ei infach 5e e lermeiler 5 0 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für die in] die Rolle einer einfachen Bauernmagd, b et die Pereins⸗Anzeiget Zeut cla Jucſle Gernsheim verſt. Kath. Illert geb. Niebler[um ihre Liebe ine 1 8 gegen herunter ö Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl.] den Widerſtand einer feindlichen Welt zu be⸗ 3 5 Jos. Baader Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei] haupten weiß. 185 Kohl er⸗ 8 N„ S f. eſſe. 8 N— N ann ber 50 fährige. Mennbeſm U 1, 12- Sreltestr. den Barmh. Schwestern N adde Achtung! Im Gloria! Sams taz 755 2 6 Gegenüber Sebauburg) Montag, Mittwoch und Freitag iſt abends 9. 42 565 ö 1887 88 1 halb 8 Uhr Roſenkranz⸗Andacht und Sonntag! 5—— un üer. 0 ö 1 3* 2 S Mtag iſt gemein⸗ det Heute Samstagabend findet im Gaſthaus zur Stad Heprens 0 0 5 Ir Jun 10 15 91. 90 9 95 f 1 5 für 915 Fünz⸗„Spiel an Bord 1 Mannheim eine Versammlung der 50 fährigen im e e ur pas 6 Ei itzige und abenteuerliche Re'ſe nach fen eines wichtiger Tagesordnung ſtatt.—. tllings ſodalität. Ebenſo für das 6. ine ſpritzige und abenteuerliche nac ags ein verein 1846 um JI Schuljahr. Mädchen beichten Freitag um halb Amerika! Die an witzigen Einfällen und ko⸗ ſpeichet,. eee ev Uhr Singſtunde des Geſamt⸗ Alelder 6 Uhr, die Knaben Samstag halb 2 Uhr. miſchen Situationen reiche Handlung führt end und Gors 1 1 Der Vorſitzende. Fyblschbte Montag 1. und 2. Abteilung, Donnerstag auf den Ozeandampfer 3 und 925 die ges den 5 5 1 N Abteil frauen Verſammlun Romantik einer Seereiſe leben ig werden.— . 1 e 15 1 Sonntag 1 Lü 1 enn e Humor, Komi, Witz, bes tene und Muſik Di r voll za 5 5 eee.: 0 8 17 Tem e 8. N N en e i der Voſtgende 1 gtür. echt Nuß⸗ Am nächſten Dienstogabend um halb 9 Uhr 5. 5 Film. In den e 0 J igiös⸗wiſſenſchaftli 2 f r Viktor de Kowa, Suſi Lanner, Alfre hel, 5 ogersteng Sesstseeneese. JV en nen Wegen Verhinderung unſeres Dirigenten findet die. J 0 Es ladet freundl“ daher 100 Mk herzlich eingeladen. Paul Heidemann, Hubert von Meckerinck, e ee eee 5 255 g l un., Bert. Mit jedem Filmmeter wächſt die nnendes Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend erforderlich 18 ſllelse! Crika Bert. Mit jede Filmmete derm N Der Vorſitzende. Die Kapelle P. Jochim Mannheim n Spannung um das geheimnisvolle Doppel⸗ gelttge N Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Gelbe Irren Möbelag Eg Aenderung in der Leitung der Häuſer ſpiel eines Mannes— mit jeder Szene ſtei⸗ ſind ge⸗ Spielbetrieb am Sonntag, 10. Oktober: Kartoffeln. Eheſtandsdarleh der Kurzſchrift gert ſich die prickelnde Erwartung, was da len, vas 28 5 dem e e ene 15 Weißzkraut Wohnung— und der Deutſchen Arbeitsfront kommen wird... Beſte Unterhaltung, glän⸗ kun. 5 N ugend gegen Käfertal. Beginn* 17 ü 5 0 er Deutsch 318 fr zende Ausſtattung, erleſene Eleganz und große unn 3 vormittags. Gemiſchte Fußballſugend 15 25 1 Pfg Schlafzimmer Je jrüher Auf Anordnung der Deutſchen Arbeitsft ont, 8 1 a deen den 115 tortad— been Lützelſachſen. Beginn 10 30 Uhr. Pia[. Eiche 80 em Sie uns Ihren[Amt für Berufserziehung und 1 Wer dieſe Voce bie Leiden Filmbüßhnen vormittags. ne m. weiß. Marm ˖ f. ru rlin, iſt der bisherige Leiter der Häu⸗ Wer die 9e ide i Namn Auf auswärtigen Plätzen 1. Fußball. Saarſtraße 23. u. Woll⸗ Anzeigen auf 3. 14 Heir AN Bayreuth, beſucht, hat doppelten Genuß und zweimal ſihrgen A mannſchaft gegen Memannie Ilpesheim— matratz A0. trag und Ihre ſer 17 zſcht* rden. Die Häuſer was erlebt.— Man beſuche möglichſt ſchon t ſeinen Beginn 3 Uhr. Ablahrt 1.04 Uhr mit Küche Büfett J Anzeigentexte ſeines Amtes enthoben worden. Die 8 t aunebeg dech Vorſpiel Erſatzliga Beginn 1.15 Uhr. Ab⸗ m. Linol. Tiſch, vor d. gewünſch⸗ der Kurzſchrift werden als Unterrichtswerk. f a Mülhein fahrt 11.18 Uhr mit Oe. Jungliga gegen 09 Wein⸗ 2 Stühle 60 ten Erſchei⸗ von der Deutſchen Arbeitsfront im Gau Heſ⸗ Danpſſcriſeteſer undperantwordſich r den poche Ine daß 8e Mungltga, degtan 11 tige vorn. Abfahrt Hocker U. l. ſen⸗Naſſau in unveränderter Form wei er ge⸗ Teil i VB. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen 3 l 242 Uhr mit Oech. Mannſchaftsaufſtellungen im 1 ungstagzuſtel⸗, A fiir d* inſchof Teil Friedrich Martin Viernheim Verl Ver⸗ bemert 0. ie Vereinsführun Geſamt⸗ führt. Anmeldungen für die Lehrgemeinſchof en ert 55 erlag 15 ß Schaukaſten. Die Vereinsführung. pr. Ml 3* len, ten 1—4 in Kurzſch rift und 1—2 in Maſchi⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. 5 2 20 8 g— Kurzſch 4* ſcha Friedr. 1 1 i— an h Tarmderein von 1898 eh. gaumer- desto bejjer ae(für Anfänger und Fortgeſchril⸗ Gen er Berg gdbendesd Haltet d 9 oh nit Fußball: Sonntag 2. Pflichtſpiel gegen Stadtſport. Becke:„Daun urd der Satz ehr 155 5 dle Orts 5 Kreiswal⸗ Worms. Del RF. ben verein Mannheim auf dem Sportfeld an der Lorſcher⸗ Ae 4 Co.. tene), nehmen nur die Orts⸗ und! 3 e e Aar ſtraße. Spielbeginn: 1. Mſchft. 3 Uhr, 2. Mſchft. 2 1 Ihrer Anzeigen tungen der Deutſchen Arbeitsfront entgegen. zeig 1 6 gültt 5 1.05 Uhr. Unſere Jugendelf trägt ihr erſtes Pflicht Gasherde U 1, J. Breitegtrag. ausfallen, deſto f tt b ſpiel in Laudenbach aus. Spielbeginn 9.30 Uhr Oefen mehr Zeit kön⸗————— ͤͤj— ee 2 be deen: dor Emme Sa le d esse rie un ir ang k= schwere g. Handball: orgen Sonntag Pfli tele der 4* g 155 8 e de e ee rden ee de Plötzlich Magenbeſchwerden— was tun? vnde de. c bezw 1.45 Uhr. Gemeinſame A. ri Mannheim geſtal ung Ihr. beſchwerden und die damit verbundenen Verdauungsſtörungen, meiſt 8.45. e e dee e in Qu 2, 13 ur Anzeigen ver⸗ 7 15 ler, Übermaß in Eſſen, Trinken und Rauchen hervorgerufen, 1 2 7 759 1 2 heibe. B⸗Jug Korbten⸗. wi äufig ſel rzhaft. Deshal 17 ennzeim gegen Kurpfalz Neckarau. Beginn vorm. d. 1 N f 5 wenden. Ii Kern en Heiltel zur Hand zu W en, del da welt. i 0 Dun. m exiexen oe. Wed 5 Sofort bei den erſten Beſchwerdon(auch ſolchen leichterer Art) ein bis zwei t 5— 2 8 Teelöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt 8 9 71 Se e e e 5 Das hi ißt d beugt ernſthaften Erkrankungen vor, g i 72 5 e nal Mee Mahlzeit, nach übermäßigem Trinken uſw. uuf der 5 6 5 1 5 Menn Aten listdligte 15 e Fenz enge g dee 1** 4* K 1 2 90 D 4 get bel⸗ 0 A C1, e i 1 3 Me 10 litt und noch heute mitunter ſehr üble A Darmkatarrh, an dem ich über 3 Monate li* l 15 Härtlil⸗ a v üre, nel ich ſeit einigen Wochen Kloſterfrau Meliſſengeiſt 1 3 Ale quem Gtpelg. 90h möchte diefen nicht mehr miſſen. Set ester een ie d, auf ö wehen und es kühler wird, dann wird die Damen- und 8 n cg e ein inen 7. Ae dete 1 E wah n e 5— 8 W e aber au vorſichtigen Geſunden, die gern vorbeugen, Kloſter⸗ 1——— Leidensgenoſſen, ch 9 nenden Uerrenwelt sich auf wärmere Kleidung umstellen und da ſrau-Meliſſengeiſt empfehlen. Volgemoaſſe 5 n 9—— 2 ach 5 5 0„ am„ 3. 20 on dern f 2 Wetter Herr Heinrie 2 a. 5 45 hauptſächlich bei Magen⸗ und Darm⸗ aul 2 eee deſchwe 3ꝗ 9 5 Wel wisder feſtſtellen daß einige Tropfen auf Zucker gut Teile 9h it, daß ile. Henn g öln⸗Rippes, Nordſt 78 21. 4. 37:„Teile Ihnen mit, da 5 2 N 00 en e d de ene ſſptoſe Krampf. und Ohnmachtsanſällen an⸗ wude. t 11 5 1 1 g 4 e dt d ich dabei gut bewährte.. 0 ellſſengeiſt! Sie worde a 1 ch 4 eit Zux Menllung 7 hagen auc el deal einmal einen Verſuch mit 1 eilen Vier ren el engen in der blau vun. enttäuſcht weiden. Verlangen Sie bei Ihrem Apotheter oder a ih 0 148, 00 fle, A 5 8 5— Original⸗Packung mit den drei Nonnen; niemals loſe. Flaſchen zu„95, 1.75,—. 95. 0—* ein 5 0 1 1 0 N Große Auswahl in modernen Damen-, Backſiſch⸗ Roher! Slelert und— Weinheimerſtr. 62 dean Aich gewaſchen, nicht nur rein, Viernheim, den 9. Oktobe Metec U ati geb. 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Beamtenbank angeschlossen Suna Muιανεινν Nau& alst Verlobte kükariotein zu verkaufen Füller. Hariollein Viernheim, den 10. Oktober 1937 Waldſtr. 39 Werbt neue Leſer! Amlliche Bekanntmachungen 8——— 7. Pjerbe⸗Geſtellungs⸗Aufruf Gemäß Verfügung des Reichskriegsminiſters werden Pferde⸗Vormuſterungen im Auftrage der Wehrerſatz⸗In⸗ ſpektſon Mannheim durch Pferde⸗Vormuuerungs⸗Offi⸗ ziere durchgeführt. ver Zweck der Pferde⸗Vormuſterung iſt die Feſtſtellung der Anzahl der in den einzelnen Ge⸗ meinden vorhandenen für militäriſche Zwecke brauchbaren Pferde. Jeder Pferdebeſitzer iſt verpflichtet, ſeine ſämtlichen Pferde(auch Maultiere und Mauleſel) mit folgenden Ausnahmen zur Vormuſterung zu geſtellen: m Dauernd befreit ſind folgende Pferde: 1. Angekörte Hengſte 2. Pferde, die auf beiden Augen blind ſind 3. Pferde unter 1,35 Stockmaß 4. Pferde, die in den Bergwerken dauernd unter Tage E arbeiten. 4a) Pferde über 17 Jahre, die bei der letzten Pferde⸗ Vormuſterung dauernd unbrauchbar waren.(D. u.⸗ Pferde unter 17 Jahren müſſen vorge⸗ führt werden). h) Vorübergehend befreit ſind folgende Pferde: 5. Pferde unter 3 Jahren 6. Pferde, die wegen Erkrankung nicht marſchfähig ſind Geugnis des Tierarztes iſt beizubringen). 7. Pferde, die an einer übertragbaren Seuche leiden oder einer ſolchen verdächtig ſind, was durch den Kreistierarzt zu beſcheinigen iſt. ) Von der Verpflichtung zur. ihrer Pferde ſind befreit: 8. Die Geſandten fremder Mächte und das Geſandt⸗ ſchaftsperſonal. 9. Die Angehörigen der Wehrmacht für ihre in Plan⸗ ſtellen befindlichen Pferde. 10. Die Angehörigen der SS ⸗Verfügungstruppe für ihre in Planſtellen befindlichen Pferde. 11. Die Angehörigen der Polizei und Gendarmerie für ihre in Planſtellen befindlichen Pferde. 12. Beamte des Reichs⸗ oder Staatsdienſtes für die zum Dienſtgebrauch notwendigen eigenen Pferde. 13. Das Zuchtmaterial der Staatsgeſtüte 14. Die Berufsfeuerwehren. 15. Pferde, die kurz vor dem Abfohlen ſtehen oder in den letzten Tagen gefohlt haben. Pferdebeſitzer, die ihre geſtellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen, können mit Geldſtrafen bis zu 150— RM. beſtraft werden, wenn keine höheren Strafen verwirkt ſind. Außerdem haben Sie zu gewärtigen, daß die nicht geſtellten Pferde auf ihre Koſten zwangsweiſe herbeigeſchafft werden. Für einen ſchriftlichen an die Ortspolizeibehörde zu ſtellenden Befreiungsantrag gemäß po. 2—c ſind die erforder⸗ lichen Beweismittel beizubringen. Alle muſterungspflichtigen Pferde ſind in ſauber geputztem Zuſtand mit einwandfreiem Hufbeſchlag und einem brauchbaren Zaumzeug ohne Geſchirr und ohne Decke vorzuführen.— Die Pferde ſind durch erwachſene Perſonen(keine Frauen) vorzuführen. Während dem Vorführen iſt das Rauchen zu unterlaſſen. Heppenheim, den 5. Oktober 1937 Kreisamt Heppenheim J. V.: Denzer. Vorſtehenden Aufruf bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis unv Beachtung. Die Pferde⸗Vormuſterung in Viernheim findet 19. Oktober 1937, 8.30 Uhr vormittags am Sand⸗ höferweg— Dreſchhalle Bugert— ſtatt. Viernheim, den 5. Okober 1937 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. —————— x— FNheinberger 8 RECTOSAN- SCHUHE elegant And, 4 F l . sscetecht, . Dobumenle Franz nolmenn Schuhwaren Abolf Hitlerſtr. 2 901 Ja . phfUSS-Slob- KlAsSENMIO HEI Lose der Staatlichen Lotterie-Ein- nahme Medicus, bei deren genehmigten Kaan diente Kolonialwaren, Augustinerstr. Marl H ler Friseur, Adolf Hitlerstraß e Ziehung 1. Klasse 20. und 21. Okt. Lospreis 3.-, 6.-, 12.-, 24. Mk. Amtl. Plan unentgeltlich Näh. Auskunfts- tafel d. Geſchäftsſt. zu kaufen geſucht. Gernsheim, Deen Contral-Flim-Palast Samstag, Sonntag und Montag Paula Wessely in dem neuen Syndikat⸗Spitzenfilm 1 00 e I 1 8 Lorſcherſtr. 24. 24. Neues Weidſtück, 23 Ar, zu verpacht. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Raule fist geg. Kartoffeln zu tauſch. geſucht. Friedrichſtraße 59. 0 05 7 C Safllaben z. zum grünen Laub gegen anderes zu DE G. ⸗Bah tauſchen geſucht. cher Peter Neff, Familie W Dealscher Hasen“ Feruſprecher 10 n hof Samstag u. Sonntag großer Oktober⸗Aummel mit Tanz Bayr. Leberknödel, Bock⸗ u. Bratwurſt, Rippchen mit Kraut. Außerdem meine reichhaltige Speiſekarte in kalten und warmen Speiſen Sun ausser: Oltoberjeſthier aus der Brauerei Kühner Samstag Tanz 8 30 Ahr, Sonntag 5 Ahr. Es ladet herzlich ein Die Kapelle Capriels mung Ne. Wider Hof Bier, au würſte und Oktober je weils ab 8 Ahr abends großes Oklobertelt nach Münchner Art mit Tanz Zum Ausſchank gelangt das bekömmliche Durlacher Bekannt gute Küche, Münchner Weiß Es ladet hierzu herzl. ein Math. Träger 3. 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