tele cha⸗ ett n hal. nen ihn. lolz lehr n uu ef. kl⸗ 1 2 — 1 N Jol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſchelnungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM peinſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 245 etertagen. otenlohn, Donnerskag S iernheimer Weilung Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim Anzeilgenprets: Grundpreis für imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ den 21. klober 1937 teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpſig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 13. Jabhraang Eden erklärt:„Ein großer Jorlſchrilt“ Iwei neue italieniſche Vorſchläge helfen über den kolen Punkt Rommiſſionen zu beiden Parkeien Zymboliſche Jurückziehung einer gleichen Anzahl Freiwilliger London, 20. Oktober „Die Sitzung des Unterausſchuſſes des Vor⸗ ſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes fand geſtern in einer ſehr viel beſſeren Atmoſphäre ſtatt. Schon nach einer drei⸗ viertel Stunde wurde eine Einigung er⸗ zielt. Danach machte es allerdings ſehr große und zeitraubende Mühe, das Kommuniqué über den Verlauf der Sitzung zu vereinbaren. Der Sekretär des Ausſchuſſes, der brikiſche Außenminiſter Eden und der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter Corbin ſetzten nacheinander Ent⸗ würfe auf, aber immer wieder ſchien es den einzelnen Teilnehmern, daß wichtige Stellen fehlten oder die einzelnen Punkte nicht im rich⸗ tigen Gleichgewicht zueinander ſtünden. Das Kommuniqué, das ſchließlich herausgegeben wurde, war eigentlich nur ein Notbehelf. Zu Beginn der Sitzung verlas der italieniſche Botſchafter Graf Grandi eine längere Er⸗ klärung. Seine Ausführungen gipfelten in zwei Vorſchlägen: es ſolle eine Kommiſſion nach Spanien— und zwar nach Salamanca und nach Valencia— entſandt werden, die zu⸗ nächſt die Stärke der ausländiſchen Kriegsteil⸗ nehmer in beiden Lagern feſtzuſtellen und ſpä⸗ ter die Heimſchaffung der Freiwilligen zu über⸗ wachen habe. Nach Empfang des Berichts die⸗ ſer Kommiſſion(über die Stärke der Freiwil⸗ ligen und ähnliche Angaben) ſolle der Nichtein⸗ miſchungsausſchuß das Verfahren einer gleich⸗ mäßigen Heimbeför derung der Frei⸗ willigen und die Methoden der Zubilligung der Rechte der Kriegführenden an beide Parteien beſchließen. Der italieniſche Vertreter legte— vor allem auch in der Debatte um das Kommuniqué— großen Wert darauf zu betonen, daß ſeine Re⸗ gierung zu dem britiſchen Plan vom 14. Juli ſtehe. Die von Frankreich vor⸗ geſchlagene ſofortige ſymboliſche Abtranspor⸗ tierung gewiſſer— wie Grandi verlangte, gleich großer— Zahlen von Freiwilligen hatte er ſchon in der Samstagsſitzung angenommen. Die Vorſchläge des italieniſchen Botſchafters brach⸗ ten den Ausſchuß über den toten Punkt hinweg. Sie wurden ſofort von dem briti⸗ ſchen Außenminiſter Eden. der auch heute in Vertretung des dienſtlich verhinderten Lord Plymouth— den Vorſitz führte, als„ein großer Fortſchritt“ bezeichnet. Dann ergriff der deutſche Vertreter, Geſand⸗ ter Woermann, das Wort. Er teilte mit, daß er auf Grund der ihm zugegangenen Wei⸗ ſungen zu ſeiner Freude die italieniſchen Vor⸗ ſchläge vollauf unterſtützen könne, und ſprach die Hoffnung aus, daß nun auch die anderen Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes zu der Verhandlungslage ähnlich wertvolle Beiträge leiſten mögen. Der Geſandte Woermann präziſierte die deulſchen Gedankengängen etwa wie folgt: Es ſolle zunächſt an beide ſpaniſche Parteien zur Herbeiführung einer Zurückziehung einer gleichgroßen Zahl von Freiwilligen aus beiben Lagern heräangetreten werden. 2 Es ſei, unabhängig von Punkt 1, erforderlich, eine ſchnelle Entſcheldun in der Frage der Neutralität und der Rechte der Kriegführenden herbeizuführen. Es ſei von entſcheidender Bedeutung, daß es u einer Wiederherſtellung und Ver⸗ bar gang, der Kontrolle nach dem Be⸗ richt des Nichteinmiſchungsamts, des Verwal⸗ tungsorgans der Nichteinmiſchungspolititk, komme. 4. Eine Kommiſſion ſei nach Spanien zu ent⸗ 0 um die nötigen Vorbereitungen für die e eee der Freiwilligenfrage zu reffen. er Ausſchuß beſchloß, ſeine Vertreter ſollten — 5 Regierungen über die neuen italieniſchen orſchläge berichten und am Freitag um 15 Uhr erneut zuſammentreten. In der Freitags⸗ ſitzung ſoll dann die Einigung„präziſtert“ und die dem Ausſchuß vorliegenden Vorſchläge„kon⸗ kretiſiert“ werden. 5 Nach einigen Tagen geſpannteſter Kriſen⸗ ſtimmung iſt erfreulicherweiſe am Mittwoch eine recht beträchtliche Aufhellung der politiſchen Atmoſphäre eingetreten. Italiens Vertreter im Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß hat zwei neue Vorſchläge zu Be⸗ ginn der Sitzung unterbreitet und Außenmini⸗ ſter Eden, der auch geſtern wieder den Vorſitz führte, hat ſie als einen„großen Fortſchritt“ bezeichnet. Damit war die Brücke geſchlagen, die über die beiden zur Erörterung ſtehenden Pläne Frankreichs und Englands zu einer raſchen Einigung führen konnte. In die Hauptſtädte der beiden kriegführen⸗ den Parteien werden Kommiſſionen entſandt, die ſich über die Zahl der Spanienfreiwilligen unterrichten werden, und im Anſchluß daran wird der Londoner Ausſchuß die Zahl der Freiwilligen feſtſetzen, die gleichſam als„ſym⸗ boliſche Handlung“ aus beiden Fronten zu⸗ rückbefördert werden ſollen. Für Freitag iſt eine neue Sitzung des Lon⸗ doner Ausſchuſſes 3 In ihr ſollen die Einzelheiten des geſamten Planes feſt⸗ gelegt werden, ſodaß mit ſeiner Durchführung raſch begonnen werden kann. Mit dieſem Ergebnis der geſtrigen Londoner Sitzung kann man inſofern recht zufrieden ſein, als mit ſeiner Annahme die drohende Kriſe, die zwiſchen den verſchiedenen europäi⸗ ſchen Staaten ausgebrochen war, und ſich von Tag zu Tag mehr verſchärfte, beſeitigt wurde. Falls nun bei der Feſtlegung der Einzelheiten keine ſtrittigen Fragen mehr auftauchen, ins⸗ beſondere keine Streitfragen über die Reihen⸗ folge der nächſten politiſchen Schritte, kann man annehmen, daß das Spanienproblem für die nächſte Zeit wieder in Bahnen geleitet wird, die keine Gefahr mehr für Europa bedeuten. Kontrolle und Frei⸗ willigenfrage können unter den intereſſierten Mächten ordnungsgemäß zur Erledigung ge⸗ bracht werden, und damit kann vielleicht auch für Spanien ſelbſt allmählich wieder ein Zuſtand der Ordnung und des Friedens ein⸗ treten. Und das iſt auch wichtig. Solange in Spanien ſelbſt die Waffen nicht zur Ruhe ge⸗ kommen ſind, ſolange wird Moskau ſeine Hoff⸗ nung, Spanien zu einem Sowjetſtaat auszu⸗ bauen, nicht aufgeben. Solange wird Europa ſich in ſeinem ernſten Willen zum Frieden, für den jetzt wieder die Mächte in London ein ſtar⸗ kes Bekenntnis abgelegt haben, bedroht ſehen müſſen. Jehl am Platze Nachdrückliche Jurückweiſung eines kſchechiſchen Proleſiſchrilles Berlin, 20. Oktober Der tſchechoſlowakiſche Geſandte, Herr Maſtny, ſuchte heute den Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen auf, um gegen den Ton der deut⸗ ſchen Preſſe bei der Erörterung der Teplitzer Vorfälle Verwahrung einzulegen. Der Reichsminiſter des Auswärti⸗ gen hat in ſeiner Erwiderung darauf hingewie⸗ ſen, daß ein ſolcher Proteſt angeſichts des Cha⸗ rakters der polizeilichen Uebergriffe fehl am Platze ſei, da die Erregung der deutſchen Oeffentlichkeit eine natürliche und ſelbſtver⸗ ſtändliche Folge der ſchweren Ausſchreitungen ſtaatlicher Organe gegenüber dem Sudeten⸗ deutſchtum ſei. Wenn man eine ſolche Reaktion der deutſchen Preſſe wie die der letzten Tage vermeiden wolle, dann müſſe man in erſter Linie tſchechoſlowakiſcherſeits da⸗ für Sorge tragen, daß kein Anlaß zu ſolchen Aeußerungen gegeben würde. den öchuldigen paſſierk nichts Prag, 20. Oktober Wie die„Prager Abendzeitung“ meldet, hat die Staatspolizei in Teplitz⸗Schönau, ſtatt die wirklich Schuldigen ihrer Beſtrafung zuzufüh⸗ ren, gegen den von der tſchechiſchen Polizei miß⸗ handelten Abgeordneten Karl Hermann Frank der Sudetendeutſchen Partei die Straf⸗ anzei de erſtattet. 5 Sobald die Leitmeritzer Staatsanwaltſchaft die Anklage gegen Frank erhoben hat, muß das dortige Kreisgericht das Abgeordnetenhaus um die Auslieferung Franks erſuchen, da ein Strafverfahren gegen einen Abgeordneten nur mit Zuſtimmung der Kammer geführt werden kann. Truppenverſchiebungen und Straßenbaulen Beunruhigende Meldungen von der ägypliſchen Weſigrenze Kairo, 20. Oktober Trotz amtlicher Dementis berichten die Blät⸗ ter 1 über umfangreiche Truppen⸗ verſchiebungen an der ägyptiſchen Weſtgrenze. Während in zuſtändigen Kreiſen erklärt wird, daß kein Grund zur Be⸗ unruhigung vorliege und daß die Truppen⸗ übungen bei Merſa Matruch lediglich zur Vor⸗ bereitung der Wintermanöver dienten, wiſſen die Zeitungen zu melden, daß ein in Kairo lie⸗ 3 britiſches Regiment in Merſa Matruch iegende Truppen erſetzen ſoll, die auf verſchie⸗ dene Grenzpoſten verteilt würden. Auf Drän⸗ 7 der engliſchen Militärbehörden würden die traßenbauten im Nildelta und in den Grenz⸗ gebieten weiterhin beſchleunigt. Journaliſten werde das Betreten des Kriegsminiſteriums in Kairo verboten und die Ausweiſe aller das Mi⸗ niſterium betretenden Perſonen würden ge⸗ naueſtens geprüft, da Journaliſten verſucht hätten, unter dem Deckmantel von Lie⸗ ferungen in das Gebäude hineinzugelangen. Um den Groß- Mufti London wird in Paris vorſtellig London, 20. Oktober „Preß Aſſociation“ zufolge hat die britiſche Regierung die franzöſiſche Regierung erſucht, dem Groß⸗Muſti von Jeruſalem zu geſtatten, nach Aegypten zu gehen. Man nehme General Milch beſichtigt engliſche Bombenflugzeuge Der zur Zeit in London weilende Staatsſekretär, General der Flieger Milch, beſichtigte eine der modernſten Militärflughäfen Englands in Mildenhall. In ſeiner Begleitung befanden ſich Generalleutnant Stumpff und Generalmajor Udet. (Weltbild, Zander⸗K.) jetzt an, daß der Mufti ſich unter Bewachung franzöſiſcher Behörden im Lybanon befinde. Unverſtändliche Hallung der „Reichspoſt“ Wien. 20. Oktober. Die„Reichspoſt“ veröffentlicht eine von Reuter verbreitete Erklärung Lansburys über ſeine bevorſtehende Reiſe nach Wien. Das Blatt hält dabei aber an der angeblichen Rich⸗ tigkeit des von ihm wiedergegebenen Inter⸗ views mit dem Labour⸗Abgeordneten feſt, in⸗ dem es ſchreibt, daß die Erklärungen Lans⸗ burys, ſoweit ſie ſich auf die„Reichspoſt“ be⸗ zögen, nur durch unzureichende In⸗ formationen über ihre Veröffentlichung veranlaßt worden ſein könnten. Das Dementi des Deutſchen Nachrichtenbũ⸗ ros, wonach der Führer und Reichskanzler mit Lansbury über Oeſterreich kein Wort geſpro⸗ chen hat, wird überdies weder von der„Reichs⸗ poſt“ noch von allen jenen Zeitungen, mit Ausnahme der„Wiener Neuen Nachrichten“, die die angebliche Lansbury⸗Erklärungen in großer Aufmachung wiedergegeben hatte, ge⸗ bracht. Es iſt unverſtändlich, daß die„Reichs⸗ poſt“ an einem ſo eindeutigen deutſchen De⸗ menti vorübergehen kann. Dieſe Art. eine kla⸗ re Stellungnahme der Reichsregierung zu dem Lansbury⸗Interview ihren Leſern zu unter⸗ ſchlagen, muß mit aller Entſchiedenheit zurück⸗ gewieſen werden. Konflikt zwiſchen Regierung und Fronkfämpferverbänden Belgiſche Regierung beteiligt ſich nicht an der Feier des Jahrestages der Schlacht an der Meer Brüſſel, 20. Okt. Der Konflikt zwiſchen Regierung und gewiſſen FF über die Amneſtie⸗ rage hat ſich weiter zugeſpitzt. Am nächſten Sonntag ſollte, wie in jedem Jahre, der Jah⸗ restag der Schlacht an der Yſer durch einen Vorbeimarſch der Frontkämpfer und der Abordnungen der aktiven Armee vor dem König gefeiert werden. Da die Veranſtalter es unter⸗ ließen, die Regierung einzuladen, hat ſie be⸗ ſchloſſen, von einer Mitwirkung der Armee Ab⸗ ſtand zu nehmen. Ferner wird mitgeteilt, daß auch der Kö⸗ nig nicht an der Feier teilnehmen werde. Die Regierung hat ſchließlich Maßnahmen ge⸗ troffen, die einen Vorbeimarſch der 8 ferverbände am königlichen Schloß, das in der ſogenannten neutralen Zone liegt, verhin⸗ dern. Das Regierungsviertel wird durch um⸗ fangreiche Abſperrmaßnahmen geſichert werden. Die Regierung beabſichtigt, zur Erinnerung an die Schlacht an der Yer bei allen Regimentern in den Kaſernen eigene Feiern zu veranſtalten. e 9 IIC A e—* „ Berhökert wie Bieh“ Teplitz wird zum politiſchen Fanal. Je mehr die Regierung in Prag verſucht, die ungeſetzlichen und jeder Ziviliſation Hohn ſprechenden Handlungen ihrer Polizeiorgane in Teplitz zu beſchönigen. deſto heller flammt in allen Kreiſen des deut⸗ ſchen Volkesdiesſeits und jenſeits der Grenzen die Empörung dar⸗ über auf., daß die verbrieften Rechte ihrer Stammesbrüder in der Tſchechoſlowakei in fo brutaler Weiſe mit Füßen getreten werden. Es geht auch nicht an, die Schuld an diefen Vorgängen etwa untergeordneten Polizeior⸗ ganen zuzuſchieben. Wüßten ſie nicht. daß ſie von den tſchechiſchen Machthabern in Prag ge⸗ deckt werden, ja, daß ſie ſogar deren Wohlge⸗ fallen mit der unerhörten Dranaſalierung der Sudetendeutſchen gewinnen, ſie würden es niemals gewagt haben, ſich mit moskowitiſchen Methoden an den gewählten Abgeordneten des deutſchen Volkes in der Tſchechoſlowakei tät⸗ lich zu vergreifen, obendrein ohne daß auch nur der gerinaſte Anlaß für ein vpolitiſches Vorgehen ſelbſt innerhalb geſetzlicher Grenzen vorgelegen hätte. Was in Teplitz geſchah, war Ausdruckdes Haſſes und der Macht⸗ gier, vielleicht aber darüber hinaus Abſicht, um die ſudetendeutſche Bevölkerung zum Aeußerſten zu reizen und damit die Handhabe für einen vernichtenden Schlag gegen ihre Par⸗ tei zu gewinnen. Eine beiſpielloſe Diſziplin der Betroffenen hat das allerdinas verhin⸗ dert. Aber es kann garnicht genug anerkannt werden, welches Maß an Selbſtbeherrſchung und politiſchem Verantwortlichkeitsgefühl da⸗ zu gehörte, daß die erwählten Vertreter des ſudetendeutſchen Volkes ebenſo wie ihre An⸗ hänger, die in großer Zahl Zeuge der Vorgän⸗ ge waren, darauf verzichteten, handareiflichen Widerſtand zu leiſten. Der Regierung in Prag iſt allerdings nicht wohl bei der ganzen Angelegenheit. Sonſt würde ſie nicht mit dem Stift des Zenſors— wie verträgt ſich das eigentlich mit der zur Schau getragenen demokratiſchen Muſterhaf⸗ tigkeit?— die Berichte über die ſkandalöſen Vorgänge aus den ſudetendeutſchen Blättern herausgeſtrichen haben und ſie würde auch nicht den mannhaften und mutigen„Offe⸗ nen Brief“, den Konrad Henlein an den Staatspräſidenten Beneſch richtete. in der Oeffentlichkeit unterdrückt haben. In der Tſchechoſlowakei kann man ihn nicht leſen. Henlein geht in ſeinem Briefe aufs Grun d⸗ ſätzliche. Es genügt ja nicht. daß. was bei der Einſtellung der Prager Reaierung nicht einmal zu erwarten iſt, nun etwa die lokalen tſchechiſchen Uebertäter zur Verantwortung ge⸗ zogen werden. Teplitz war nur möalich, weil ſich in den zwei Jahrzehnten ſeit der Grün⸗ duna des tſchechoſlowakiſchen Staates durch die Mißachtung aller ſeinerzeit gege⸗ benen Verſprechungen und durch ein unmenſchliches Willkürregiment die Lage der Sudetendeutſchen bis zur Unerträglich⸗ keit entwickelt hat. Henlein fordert des⸗ halb noch einmal mit klaren, eindeutigen Wor⸗ ten die Autonomie für das Sudetendeutſchtum. Er erinnert den Staatspräſidenten daran, daß die Tſchechoſlowakei kein Nationalſtaat, ſon⸗ dern ein Nationalitätenſtaat iſt und daß der Verſuch der machtmäßigen Aufrechterhaltung eines einſeitigen tſchechiſchen Herrſchaftsver⸗ hältniſſes jede gerechte, wirkſame und konſtruk⸗ tive Löſunga des Nationalitätenvroblems un⸗ möglich macht. Damit faßt er die Sache an der Wurzel. Europa muß endlich die Unmöglich⸗ keit des derzeitigen tſchechoſlowakiſchen Regi⸗ mes erkennen und begreifen. Wie iſt dieſer tſchechoſlowakiſche Staat denn überhaupt entſtanden? Im Jahre 1928 ſchrieb Lloyd George, der an ſeiner Entſtehung nicht unſchuldig iſt, denn er ſaß mit im Rate der Großen, die 1919 in Paris die Karte Euro⸗ pas neu zeichneten, gerade mit Bezug auch auf die Tſchechoſlowakei:„Die Dokumente, die einige unſerer Alliierten uns während der Friedensverhandlungen unterbreiteten. waren falſch und unwahrhaftiat: unſere Ent⸗ ſcheidung iſt auf Fälſchungen aufgebaut worden.“ In der Tat haben gerade der ver⸗ ſtorbene Präſident Maſaryk und der der⸗ zeitige Präſident Dr. Beneſch als Vertreter des tſchechiſchen Volkes damals ganz einſeitige Informationen, falſche Statiſtiken. gefälſchre Karten, unvollſtändige Dokumente und ähnli⸗ ches in Paris vorgelegt. Und Lord Rothermere bekannte offenherzig:„Die Friedenskonferenz wurde geblufft, als ſie den tſchechoſlowakiſchen Staat machte.“. Dieſer Staat iſt ein ſo künſtliches Gebilde, daß ſelbſt die führende franzöſiſche Enzyclo⸗ pädie, die Encyelopédie Larouſſe Univerſelle“, von ihm ſchreibt:„Die Tſchechoſlowakei iſt ein Staat ohne phyſikaliſche, nationale und reliai⸗ öſe Einheit.“ Und der wiederholt zitierte Lord Rothermere folgert mit Recht aus der Grün⸗ dung dieſes künſtlichen, jealicher Einheit ent⸗ behrenden„Cocktails von Nationalitäten“, dieſe mitteleuropäiſche Schande. ſei eine be⸗ ſtändige Gefahr für den Frieden in dieſem Teile des Kontinentes. Die arößte Schmach aber iſt es, daß die Tſchechen ihre Machtſtel⸗ lung in dieſem Staate, der ihnen von rechts⸗ wegen nicht gehören dürfte, zur Unterdrückung und Vernichtung der anderen Volksteile aus⸗ nutzen. Amerikaniſche Abordnung zur Neunmächlekonferenz 5 New Pork, 21. Oktober Die amerikaniſche Delegation zur Neun⸗ mächtekonferenz iſt heute an Bord des Damp⸗ fers„Waſhington“ abgereiſt. Gemäß den Aeußerungen des Präſidenten Rooſevelt nennt „Preß Aſſociation“ die Rolle der amerikani- ſchen Delegation in Brüſſel die eines einfluß⸗ reichen Beobachters, der ſein Gewicht in die Waagſchale wirft ohne ſein Land in irgend⸗ welche ausländiſche Verwicklungen hineinzu⸗ ziehen. Beamter und Kamerad der Kampfbewegung Auf dem Erſten Deulſchen Beamlenlag spricht Reichsleiler Roſenberg über die wellanſchauliche Lage a München, 20. Oktober Die Mittwoch⸗Tagung des Erſten deutſchen Beamtentages war, wie die NSck. meldet, der Erörterung der weltanſchaulichen Grundlagen des Nationalſozialismus und damit der Tätigkeit auch des Hauptamtes für Beamte gewidmet. Zuerſt ſprach der Leiter des Reichsſchulungsamles der Nad Ap., Ichmidk Er zeigte, daß der große Krieg die bisherigen Gemeinſchaftsformen, in denen das deutſche Volk lebte, als überholt erwies, und daß die biologiſche Weltanſchauung, das heißt das Wiſſen um die biologiſche Geſetzlichkeit alles Lebens, die Grundlage für das neue Ge⸗ meinſchaftsideal des Nationalſozialismus ſchuf. Aus Blut, Boden und Ehre erheben ſich die gewaltigen Aufgaben des Nationalſozialismus, die in der Schaffung einer Gemeinſchaft aller deutſchen Menſchen, einer ſozialiſtiſchen Ord⸗ nung, die jedem ſein Brot ſichert, und in der Schöpfung einer Recht⸗ und Wehrgemeinſchaft beſtehen. 5 Der nationalſozialiſtiſchen Idee tritt die Menſchheitschaos anſtrebende Gegenidee des Bolſchewismus entgegen. Die dadurch ent⸗ ſtehenden Gegenſätze werden durch das Ein⸗ greifen der alten Kräfte des politiſchen Kon⸗ feſſionalismus und der Demokratie noch verſchärft. Aus der Aufgabe, dieſe Gegenkräfte zu überwinden, ergibt ſich die Not⸗ wendigkeit des Totalitätsanſpruchs der Partei. Dieſer Anſpruch erſtreckt ſich auch auf das Recht der Wirtſchaftsfüh⸗ rung, der Erziehung und der Geſund⸗ heitsführung. Aus dem Totalitätsan⸗ ſpruch ergeben ſich auch die Schulungsaufgaben der Partei. Die Schulung ſelbſt dient der Durchſetzung der Gemeinſchaftsform der Ka⸗ meradſchaft, der Heranbildung der Führer⸗ ſchaft und der politiſchen Willensbildung. Der deutſche Menſch dankt der Vorſehung für die Gnade, daß uns im Führer ein Menſch ge⸗ ſchenkt wurde der Größe und Zukunft ſeines Volkes verkörpert. Die Gemeinſchafksform In jeder Geſchichtsepoche hat ſich das deutſche Volk eine gewiſſe Form geſchaffen. Der Natio⸗ nalſozialismus ſtellt ſich als Gemeinſchaftsform unſeres Jahrhunderts dar. Der Nationalſozia⸗ lismus mußte in ſeinem politiſchen Kampf die politiſchen Parteien zerſchlagen, ebenſo aber auch die Weltanſchauungen überwin⸗ den, die hinter dieſen Parteien ſtanden. Die geiſtige Auseinanderſetzung, die jahrhunderte⸗ lang auf religiöſem metaphſiſchem Gebiet aus⸗ gefochten wurde, ging durch den Nationalſozia⸗ lismus auf das Gebiet der Charakterbildung über. Wenn man uns fragt, welche Religion und Konfeſſion wir dem religiöſen metaphyfi⸗ ſchen Glauben des Chriſtentums entgegenſetzen, dann ſagen wir, daß wir jeden Deutſchen ſelbſt in ſich den Kampf um die religiöſen Anſchau⸗ ungen auskämpfen laſſen. Mit der Raſſenkunde haben wir ein Kampffeld beſchritten, auf dem die nationalſozialiſtiſche Bewegung glaubt, abſo⸗ lut ſiegreich zu ſein. Unſer eigentliches Kampfgebiet iſt heute unſer Kampf um die Erhaltung und Weckung der Charakterwerte des deutſchen Menſchen und um die Formung einer beſtimmten Rangordnung dieſer Werte. Nationale Ehre des deutſchen Volkes. Schutz des deutſchen Blutes und Erziehung der deutſchen Jugend ſind die Forderungen, von denen wir nicht abgehen können. Wer in dieſem Kampf nicht mit uns zu gehen vermag, über den wird die Entwicklung eindeutig hinweggehen. Wenn dann jemand ſich auf einen höheren Auftrag beruft, dann ſagen wir, der höhere Auftrag zur Sicherung Deutſchlands lieat bei uns. Und wenn ſie aber gar glauben, einen Kampf gegen uns führen zu müſſen, dann werden ſie eben von uns zerbrochen werden. Denn das ſoll man bedenken: gegen die Anmaßungen der Vergangenheit ſtehen heute nicht nur einige Könige und Ritter, nicht nur einige Philoſophen und Forſcher, ſondern Millionen und aber Mil⸗ lionen des deutſchen Volkes. Wir wiſſen, daß Verkzeuge des Anſchließend ſprach Reichsleiler Alfred Roſenberg über die weltanſchauliche Lage. Er wurde von den Politiſchen Leitern des 5 für Beamte herzlich begrüßt. Roſenberg führte u. a. aus: In unſerer zweitauſendjährigen Geſchichte haben wir den Kampf der Religionen, den Kampf der Dynaſtien ſowie den Kampf zwiſchen univerſaliſtiſcher Theokratie und deutſchem Rittertum austragen müſſen. Könige und Fürſten forderten die Väter kühner Gedanken heraus. Päpſte und Biſchöfe wurden aus dem gleichen Grund zu Herausforderern proteſtan⸗ tiſcher Empörung. Ueber die Folgen der Zer⸗ ſplitterung, das territoriale Fürſtentum, kamen Aufklärung und Liberalismus. Damit war die Grundlage für die Entwicklung des Kaſten⸗ weſens gegeben, und daraus entſtand auch das, was wir als den Beamtenton kennenge⸗ lernt haben. Wir ſind heute dabei, ſie reſt⸗ los verſchwinden zu laſſen. Der for⸗ male Staat, der die Vorausſetzung für beide ſchuf, iſt durch die nationalſozialiſtiſche Er⸗ hebung überwunden worden. Der deutſche Beamte weiß heute, daß er nicht Vorgeſetzter des deutſchen Volkes iſt, ſondern ſein Arbeits⸗ kamerad. Die Entwicklung der geſamten Staatsauf⸗ faſſung eines Volkes hängt ab vom Rau m, in dem ein Volk lebt. So gab es in Deutſch⸗ land auch ſchon ſehr früh eine Staatsauffaſ⸗ ſung, die ſich zur Gemeinſchaft bekannte. Wir bemühen uns, die Eigengeſetzlichkeit, un⸗ ter der die übrigen Völker leben, zu verſtehen und erkennen ſie an, wir verlangen aber eben⸗ ſo, daß man in unſere Eigengeſetzlichkeit nicht in ſentimentaler Weiſe hineinredet. Wir kön⸗ nen in Deutſchland in dem mit Menſchen aus⸗ gefüllten Raum nicht jeden tun laſſen, was er will. Das zeitigte frühzeitig das Pflichtbe⸗ wußtſein, das das preußiſche Beamtentum und das preußiſche Soldatentum auszeichnete und das im deutſchen Volk vererbt iſt. Aus preußiſcher Zucht und preußiſchem Pflichtbe⸗ wußtſein iſt heute der großdeutſche Gedanke geworden. unſeres Jahrhunderts Weltanſchauungen nicht durch Zerſchlagung von Dokumenten überwunden werden, ſondern da⸗ durch, daß dieſe Weltanſchauungen das Leben nicht mehr verſtehen und ſo von ſelbſt überflüſ⸗ ſig werden. Der deutſche Beamte iſt mitten in die⸗ ſen weltanſchaulichen Kampf hineingeſtellt. Nach außen hin hat er die Pflicht zur Aus⸗ führung des ſtagtlichen Auftrages, nach innen hat er als Kamerad zur Kampf⸗ bewegung des 20. Jahrhunderts zu treten. Wenn wir das verlangen, dann iſt das keine Vergewaltigung der Freiheit, ſondern eine Erhöhung der inneren Poſition, die Ausfüllung einer bisher leergebliebenen Stelle in ſeinem Innern. Der deutſche Beamte hat nicht nur Pflicht⸗ menſch nach außen, ſondern auch Träger einer neuen Zeit zu ſein. Es gilt mit⸗ zuarbeiten, die Einheit von Weltanſchauung, Bewegung und Staat herbeizuführen, damit die nationalſozialiſtiſche Revolution nicht eine kleine geſchichtliche Epiſode bleibt, ſondern die Zer⸗ ſplitterungsbewegung der letzten 400 Jahre ab⸗ ſchließt, die Vorausſetzung für eine dauernde Lebensform ſchafft. So wird uns das Bewußt⸗ ſein gegeben, als Fundament einer kommenden Epoche zu leben. Erſt dann können wir dem Führer melden, daß ſeine Revolution geſiegt hat. Dem ſtürmiſchen Beifall des politiſchen Füh⸗ rerkorps der Beamtenſchaft gab Reichsbeamten⸗ führer Hermann Neef Ausdruck mit dem Ge⸗ löbnis, daß das. was hier Alfred Roſenberg geſagt habe, hinaus bis zum letzten deutſchen Beamten getragen werde. Die alten Kämpfer, die hier verſammelt ſejen, würden nicht ruhen, bis die nationalſozialiſtiſche Revolution Adolf Hitlers gewonnen ſei. Hier finde man nicht einen Beamten mittelalterlichen Denkens, ſon⸗ dern nur Menſchen des 20. Jahrhunderts, deut⸗ ſche Beamte Adolf Hitlers, die bereit ſeien, an ſeinem Auftrag mitzuwirken. Rommunismus hinkergründe der lürkiſchen Breſſefehde gegen deulſchland Iſtanbul, 20. Oktober. Die Preſſehetze einiger türkiſcher Zeitungen gegen eine angeblich nationalſozialiſtiſche Pro⸗ paganda in der Türkei veranlaßt heute die Zeitung„Cumhuriyet“ zu einer Stellungnah- me, die eine Entlarvung der jüdiſchen und kommuniſtiſch⸗ verſeuchten türkiſchen Schriftleiter darſtellt, die ſich in den letzten Tagen in einer ſyſtematiſchen Verunglimpfung Deutſchlands eraangen ha⸗ ben. In dem Leitartikel heißt es, man könne überzeugt ſein, daß der Kemalismus. die revo⸗ lutionäre Bewegung Atatürks, zu ſtark ſei, als daß ſie durch eine Preſſepropaganda erſchüttert werden kann. Die Schreiberlinge, die ſich ſo empfindlich zeigen, ſchweigen, wenn es ſich um kommuniſtiſche Propaganda handelt. Warum? Aus dem einfachen Grunde. weil dieſe Zei⸗ tunasſchreiber ſelber Werkzeuge des Kommu⸗ nismus ſind. Dann weiſt die Zeitung dar⸗ auf hin, daß die jüdiſche Schriftleiterin der Iſtanbuler Zeitung„Tan“. Frau Zekeriya früher eine Zeitſchrift herausgab, die von der türkiſchen Regierung wegen kommuniſtiſcher Tendenz verboten wurde. Die Offenheit, mit der die Hintergründe der zügelloſen Hetze einiger türkiſcher Blätter gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland enthüllt werden, hat in Iſtanbul aroßes Aufſehen erregt und bildet heute das Ta⸗ gesgeſpräch der politiſchen und diplomatiſchen Kreiſe. Es wird abzuwarten bleiben, ob dieſe immerhin erfreuliche Stimme aus der Wüſte eine wünſchenswerte Aenderung in der Spra⸗ che der übrigen türkiſchen Blätter bewirkt. Ge⸗ rade die von„Cumhuriyet“ aufgezeichneten Hintergründe laſſen darauf ſchließen, daß die von jüdiſch⸗ kommuniſtiſcher Seite veraiftete Atmoſphäre gewiß nicht zu Nutz und From⸗ men des deutſch⸗türkiſchen Verhältniſſes ge⸗ beſſert werden wird. Veitere Bluturkeile Moskau, 20. Oktober Wie die ſoeben in Moskau eingetroffene fernöſtliche 9„Burjatomongolſkaja Prawda“ vom 12. Oktober mitteilt, findet ein neuer Maſſenprozeß in Ulan⸗ÜUde vor dem Ober⸗ ſten Militärgerichtshof der Sowjetunion 355 Vor Gericht ſtanden 54 Angeſtellte der fern⸗ östlichen Eiſenbahnlinie. die ſämtlich wegen Sabotage, Vorbereitung terrori⸗ ſtiſcher Akte und gegenrevolutio⸗ närer Umtriebe zum Tode verurteilt wur⸗ den. Das Urteil iſt bereits vollſtreckt worden. In Moskauer Kreiſen iſt man auch diesmal wieder gewillt, über dieſes Bluturteil ſtrengſtes Stillſchweigen zu bewahren. Jowſelſpaniſche Oberhänpllinge geflüchlel Saint Jean de Luz, 21. Oktober „Am Mittwochnachmittag trafen auf dem fran⸗ zöſiſchen Flugplatz Parme bei Biarritz vier mit Maſchinengewehren ausgerüſtete Flugzeuge aus Gijon ein. An Bord befanden ſich geflüch⸗ tete bolſchewiſtiſche Oberhäuptlinge. Die unter Polizeiaufſicht geſtellten Flieger er⸗ klärten, ihre aſturiſchen Genoſſen hätten Gijon in Brand geſteckt. Ein Apparat erlitt bei der Landung Scha⸗ den. Zwei andere ſowjetruſſiſche Flugzeuge gin⸗ gen bei Cap Breton in der Nähe des Strandes ſchävig Auch eine dieſer Maſchinen wurde be⸗ ädigt.. Bizeadmiral a. d. Jatobſon 75 Jahre alt Altona, 20. Okt. Vizeadmiral a. D. Deo Jacobſon, der langjährige Kommandant von Helgoland, der heute in Altona⸗Othmarſchen im Ruheſtand lebt, wird am 21. Oktober 75 Jahre alt. Vizeadmiral Jacobſon, der in Oſtpreußen ge⸗ boren wurde, trat 1880 in die Kaiſerliche Ma⸗ rine ein, 1901 fuhr er als Kommandant des Kleinen Kreuzers„Schwalbe“ nach Oſtaſten. 1902 wurde er Kommandeur der Matroſen⸗Ar⸗ tillerie-Abteilung in Kiautſchau. Später war er Kommandant des Großen Kreuzers„York“ und des Linienſchiffes„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“. 1910 wurde er zum Kommandeur der 2. Marine⸗ Inſpektion ernannt und 1912 zum Kommandan⸗ ten von Helgoland. Dieſen Poſten hatte er auch während des Weltkriegs inne. die Jellſtoff⸗ und Papierwirlſchaft Berlin, 20. Oktober Vor führenden Perſönlichkeiten der in der Papier⸗ und Zellſtoffwirtſchaft tätigen Indu⸗ ſtrien ſowie vor Vertretern der Partei, Wiſſen⸗ ſchaft und Wehrmacht ſprach Oberſt Lö b, der Chef des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe. über die Rohſtoffverforgungslage in der Zellſtoff⸗ und Papierwirtſchaft, ſowie über die Aufgaben. die der Vierfahresplan allen Verantwortlichen ſtellt. Wie Oberſt Löb betonte hat die Papier⸗ und Zellſtoffwirtſchaft den Bedarf einer Reihe wichtigſter Verwendungsgebiete zu befriedigen. Namentlich ſei auch die Deutſche Preſſe zur Er⸗ füllung ihrer Aufgabe auf das Papier ls Rohſtoff angewieſen. Die Papierwirtſchaft bringe weiter erfreuliche Exvortüberſchüſſe und ſei als Verpackungsmittel für den Transport vieler Wirtſchaftsgüter unerläßlich. Im Rahmen ſeiner vielfachen Daſeinsberech⸗ tiaungen habe ſich das Papier- und Zellſtoff⸗ gebiet geradezu als Schulbeiſpiel für die For⸗ derung der Grundgedanken des Vierjahres⸗ planes erwieſen Denn dieſer für die geſamte Volkswirtſchafſt ſo außerordentlich wichtige Wirtſchaftszweig ſei bis zu 70 v. H. auf aus⸗ ländiſche Rohſtoffe angewieſen gewe⸗ ſen. Oberſt Löb konnte feſtſtellen, daß die Planungsarbeit des vergangenen Jahres er⸗ freulicherweiſe erkennen läßt, daß in weiteſt⸗ gehendem Maße das für die nächſten Jahre geſteckte Ziel ſchon erreicht iſt. 15 Jahre Kämnfer der Ns dp. Nürnberg, 21. Oktober. „Die„Fränkiſche Tageszeitung“ erinnert in einem ausführlichen Artikel daran, daß am heu⸗ tigen Mittwoch 15 Jahre vergangen ſind, ſeit Julius Streicher die erſte Ortsgruppe der Be⸗ wegung in Nürnberg gründete. Der Franken⸗ führer hatte bekanntlich unmittelbar nach Be⸗ endigung des Krieges ſeinen politiſchen Kampf eröffnet und kämpfte zuerſt in der Deutſch⸗ Sozialiſtiſchen Partei dann in der Deutſchen Werk⸗Gemeinſchaft. Ihr gewann er mehr als 3000 eingeſchriebene Mitglieder. Fer⸗ ner gründete er zwei Zeitungen, die Kampf⸗ blätter„Deutſcher Sozialiſt“ und„Deutſcher Volkswille“, die mehr als 10 000 Leſer hatten. Im Herbſt des folgenden Jahres unterſtellte er ſich mit ſeiner Bewegung und ſeiner Zeitung Adolf Hitler. Am 20. Oktober gründete er im Ludwigstorzwinger zu Nürnberg die erſte Orts⸗ gruppe der NSDaP. Durch dieſe Tat bahnte Julius Streicher der Bewegung den Weg nach Norden. Für die Stadt Nürnberg war Nulius Strei⸗ chers Tat von großer Bedeutung. Durch die No⸗ vemberrevolution war aus dieſer Stadt der letzte Schimmer des früheren Glanzes einer alten Reichsſtadt geſchwunden. Durch Julius Strei⸗ chers Kampf gegen die auflöſenden und zugrun⸗ derichtenden Kräfte des Judentums entſtand im Herzen der Bevölkerung wieder der alte Reichs gedanke. Er hatte damit den Bo⸗ den geſchaffen, auf welchem Adolf Hitler Nürn⸗ N Stadt der Reichsparteitage erheben onnte. Ein ſapaniſches Blanungsaml“ 88 Tokio. 20. Oktober. Der Vorſchlag des Miniſtervräſidenten Ko⸗ noe auf Bildung eines neuen Organs zur Un⸗ terſtützung der Kabinettsarbeit wurde vom Staatsrat angenommen. Das neu gebildete Organ wird Planungsamt genannt. Seine Auf⸗ gaben umfaſſen eine Mohiliſierung der wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte im Sinne der Wehrwirt⸗ ſchaft. Die Einſetzung des Planungsamtes ent⸗ ſpricht der Tendenz. wichtige Fragen der Lan⸗ desverteidigung dem Kabinett abzunehmen. 94 1 * er rs ee ——— 2 ber fun 5 U 1* ſeuge flüch, Age. d er. diſon Sha⸗ gin. des N bes det det fund ge⸗ Na⸗ des ien. At⸗ der und ine. dan⸗ auh der du⸗ en⸗ db, und age ple lan ler. dhe ell. te 15 Juft nd ort ch off⸗ or⸗ es. lle ige ve⸗ die er⸗ ſt⸗ hre 1 1 e f 5 . . U Tagung der Deulſchen Geſellſchaft für Gynäkologie 3 Berlin, 20. Okt. Im Beiſein der Reichsfrauenführerin, Frau choltz⸗Klink, hervorragenden Vertretern der Wehrmacht, hoher Behörden und Partei⸗ liederungen, der Stadt Berlin ſowie wiſſen⸗ chaftlicher und Standesorganiſationen trat am 1 in Berlin die 25. Tagung der Deut⸗ chen Geſellſchaft für Gynäkologie zuſammen, zu er 22 Nationen Abordnungen entſandt haben. Die Tagung iſt im weſentlichen der ärztlichen Fürſorge und Behandlung der Frau in Schwan⸗ gerſchaft und Geburt, der Betreuung des Neu⸗ geborenen, der Wiedergutmachung von Schäden der Mutter und anderen, für die Fortpflan⸗ zungsfähigkeit und ⸗tätigkeit der Frau wichti⸗ gen Fragen gewidmet. Auf ein Grußtelegramm des erſten Vorſitzen · den der Geſellſchaft, Profeſſor G. A. Wagner⸗ Berlin, antwortete der Führer und Reichskanz⸗ ler wie folgt: „Den zur 25. Tagung der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft für Gynäkologie verſammelten Frauen⸗ ärzten und Geburtshelfern danke ich für die mir telegraphiſch übermittelte Bekundung der Treue und Einſatzbereitſchaft. Ich ſende Ihnen meine Grüße und beſten Wünſche für ihre verantwor⸗ tungsvolle Arbeit.(gez.) Adolf Hitler“ Abſchluß der Kochkunſtausſlellung 230 000 Beſucher, davon 7000 aus dem Ausland 5 Frankfurt a. M., 20. Okt. Der Siebenten Internationalen Kochkunſtaus⸗ ſtellung, die am Mittwochabend ihre Pforten ſchloß, war bis zuletzt ein außerordentlicher Er⸗ folg beſchieden. Bis zur Schlußſtunde wurde eine Geſamtbeſucherzahl von 230 000 Perſonen gezählt, davon waren etwa 7000 aus dem Aus⸗ land gekommen. Der letzte Nachmittag ſtand im Zeichen der Preisverteilung mit dem 5 0 Ber⸗ liner Gaumannſchaft im Kampf um die„Mar⸗ mite“ als wichtigſtes Ergebnis. Berlin, das den Preis ſchon zweimal gewonnen hat, gelangt da⸗ mit in den endgültigen Beſitz des esp reisen, Den zweiten Platz erreichte Hamburg, gefolgt von Danzig. Mit dem großen Preis der JAK und Wan⸗ derpreiſen wurden ausgezeichnet: Die Koch⸗ mannſchaften von Amerika, Italien, Frankreich. der Schweiz, Oeſterreich, Schweden, Ungarn und der Tſchechoſlowakei. Von den deutſchen Mann⸗ ſchaften erhielten den 5 Preis der JKA: Die Gaue: Hamburg, Baden, Berlin, Sachſen, Weſtfalen, Rheinland, Bayern, Mecklenburg, Hannover, 1 Schleſien, Oſtpreußen, Thü⸗ ringen und Würktemberg. Sachſen und Berlin 972 außerdem Sonderpreiſe für ihre Diät⸗ küche. Die Achte Internationale Kochkunſtausſtellung wird im Jahre 1941 wieder in Frankfurt/ Main abgehalten. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat für die nächſte Internationale Kochkunſt⸗ ausſtellung einen Wanderpreis für die jeweils beſte Kochmannſchaft geſtiftet. Deulſch-afghaniſche Beziehungen Zuſammenarbeit auf vielen Gebieten Berlin, 20. Oktober. In Fortſetzung des Beſuches des kal. afaha⸗ niſchen Premierminiſters und anderer afgha⸗ niſcher Regierungsmitglieder wurden zwiſchen der deutſchen und der afghaniſchen Regierung Verhandlungen über eine Zuſammenarbeit auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet ein⸗ geleitet, die nunmehr erfolgreich abgeſchloſſen werden konnten. Anläßlich der bevorſtehenden Rückreiſe des für dieſe Verhandlungen beauftragten der kgl. afgbaniſchen Regierung, des Präſidenten der jahaniſchen Nationalbank Exzellenz Medjfid Khan nach Kabul, gab Reichsleiter Roſenberg, wie die NSK. mitteilt, im Hotel Adlon einen Empfang, an dem alle beteiligten Dienſtſtellen von Partei und Staat teilnahmen. Exzellenz Abdul Mediid Khan verſicherte in ſeiner Ab⸗ ſchiedsrede, daß er ſich auch weiterhin für den planmäßigen Ausbau der Wirtſchaftsbezie⸗ hungen zwiſchen Deutſchland und Afghaniſtan einſetzen werde. id.-Jlolfe wieder daheim Ihre erſte diesjährige Madeira⸗Reiſe beendet Glückhafter Auftakt 5 7 Winterprogramm 1937/3 88 Bremen, 20. Oktober. Die KdF.⸗Flotte iſt am Mittwoch von der erſten Auslandsreiſe ihres großen Winterpro⸗ gramms 1997/8 zurückgekehrt. Am Kolumbus⸗ Kai in Bremerhaven machten in den frühen Morgenſtunden die KdF.⸗Dampfer Der Deutſche“ und„Sierra Cordoba“ nach einer glücklich verlaufenen Fahrt wieder feſt. An Bord iſt alles wohl.— Die„Oceana“ trifft am 22. Oktober in ihrem Heimathafen Hamburg ein. Eine vom Wetter außerordentlich begünſtigte Hochſeefahrt ließ den 2500 Arbeiterinnen und Arbeitern aus allen Gauen Deutſchlands die Reiſe zu einem unvergeßlichen Erleb⸗ nis werden. Ueberaus herzlich war der Emp⸗ fang in Liſſabon und Madeira. Insbeſondere ließ es ſich die vortugieſiſche Freizeitorganiſa⸗ tion„Freude und Arbeit“ angelegen ſein, die KdF.⸗Urlauber durch Führungen und Veranſtal⸗ tungen zu erfreuen und mit dem portugieſiſchen Volksleben bekannt zu machen. Dadurch wurde die Freundſchaft zwiſchen Deutſchen und Portu⸗ gieſen auch diesmal wieder erhärtet. Panzerſchiff„Deutſchland“ aus Gibraltar ausgelaufen London. Das Panzerſchiff„Deutſchland“ iſt am Montagabend wieder aus Gibraltar aus⸗ gelaufen. Wie Reuter berichtet, haben die Mannſchaften, die bei dem Luftangriff auf das deutſche Kriegsſchiff Ende Mai dieſes Jahres verwundet worden waren und in Gibraltar im Lazarett gelegen haben, die Gelegenheit des Aufenthalts in Gibraltar be iutzt, um das La⸗ zarett zu beſuchen und ihren Pflegerinnen und Aerzten noch einmal ihren Dank für die Be⸗ handlung auszuſprechen. . 2 r Fortuna— auf einem Auge blind! Wenn die Glücksgöttin Laune hat 3) Ein Tatſachenbericht von Peter Paul Möbius „Sehr geſchätzter Meiſter“, ſchrieb Edwin oquin an beide,„ein armer Student der Phi⸗ loſophie bittet um eine Partie. Jahrelang ſaß ich hinter dem Brett und immer mit dem Wunſch, mich einmal im Leben mit Ihnen. verehrter Meiſter, zu meſſen. Nun habe ich ge⸗ ſpart und gedarbt. Jetzt iſt die Summe bei⸗ Sie mir eine Chance, verehrter Meiſter! Ich ſetze meine 1000 Fr. gegen 5000 Fr. von Ihnen. Ich bin ein kleiner, unbedeutender Spieler, welches Riſiko würden Sie alſo ein⸗ gehen? Und Sie ſind doch gewiß auch einver⸗ ſtanden, daß die zu ſpielende Partie für mich als gewonnen gilt, wenn ſie remis wird?“ Harald Borſtnieff ſchrieb einige gönnerhafte 51 Ja, er ſetze 5000 Fr. gegen 1000 Fr. Er ſei mit einer Briefpartie einverſtanden. Alex Kirginowitſch ſagte ebenfalls zu. 5000 gegen 1000. Harald Borſtnieff bekam Weiß. Eröffnete mit dem Königsbauer. Seinen Zug ſchrieb er auf eine Poſtkarte und ſchickte ſie an den„Student der Philoſophie Edwin Roquin, Paris, Rue de Montparnaſſe 388 a“. Bei der Wahl zwiſchen Kirginowitſch und Ro⸗ guin bekam Roquin Weiß. Er ſchrieb eine Poſt⸗ karte und ſandte dieſe an Kirginowitſch. Dieſe Karte war ſehr ſchnell geſchrieben, denn den Text lieferte ja das Schreiben Harald Borſt⸗ nieffs! „Eröffnung durch den Königsbauer“. Folgte dann noch die genaue Feldangabe. T Kirginowitſch antwortete mit einem Zug. Teilte ihn brieflich mit, und Edwin Roquin ſchrieb wieder eine Poſtkarte. Dieſes Mal an Herrn Harald Borſtnieff, Warſchau. Edwin Roquin bekam auffallend viel Poſt. Aber er ſchrieb auch fleißig. Kaum kamen einige Zeilen von Herrn Kirginowitſch, ſchrieb er ſei⸗ nen Zug an Herrn Borſtnieff. Gab der Ant⸗ wort, ſchrieb Roquin an Kirginowitſch. „Kaum glaublich“, meinte Borſtnieff kopf⸗ ſchüttelnd und beugte ſich verbiſſen über die Schachfiguren.„Da gibt es nun Turniere und man denkt, die wirkliche Weltklaſſe an den Fingern abzählen zu können. Und ſitzt da in Paris ein Student, ein völlig unbekannter Ir⸗ gendwer, und macht mir jetzt das Leben ſchwer. Der Turm und der Springer ſind nicht zu hal⸗ ten, wenn ich nicht... wenn ich nicht..“ Und dann atmete er auf. Entſchloß ſich händereibend zu einem anſcheinend unnützen Opfer. Sollte Turm und Springer genommen werden! Und der Randbauer auch noch! Natür⸗ lich, dieſe Falle würde der Studiker in Paris nicht ſehen. Alſo ſchrieb Borſtnieff ſeinen Zug. Er irrte aber, wenn er annahme, daß Edwin Roquin deshalb beunruhigt ſein würde. Der Student nahm ſich nicht einmal die Mühe, die Partie aufzubauen. Alles, was er tat, war Paris, im Oktober Die Unterſuchung über die Entführung Ge⸗ neral Millers, des Vorſitzenden der weißruſſi⸗ ſchen Frontkämpfer, nimmt ihren Fortgang, ohne daß es freilich bis zur Stunde gelungen wäre, eine Spur des verdächtigten Generals Skoblin zu finden, der auch die Seele des Komplotts gegen den vor Jahren verſchwun⸗ denen General Kutiepow geweſen ſein ſoll. Bei den mit der Aufklärung der rätſelhaften Affäre betrauten Stellen ſowie in Pariſer ruſ⸗ ſiſchen Kreiſen herrſcht die Meinung vor, daß General Miller das Opfer eines von langer Hand vorbereiteten Verbrechens der GPU. ge⸗ worden iſt. Eine Frage, die gegenwärtig in aller Oef⸗ fentlichkeit aufgeworfen wird, ſoll heute beant⸗ wortet werden. Allenthalben fragt man ſich, warum die nach Le Havre führende Spur des verſchwundenen Generals von den franzöſiſchen Unterſuchungsbehörden nicht weiter verfolgt wurde. Hier gilt es, einige bisher unbekannte Tatſachen anzuführen. Eine angezweifelte„Richtigſtellung“ Man weiß aus den erſten Fahndungen, daß die Spur zur Ladung des Sowjetdampfers „Marija Ulyanowa“ führte, der wenige Stun⸗ den nach dem Verſchwinden des Generals in Le Havre die Anker lichtete Die Abfahrt des Schiffes vollzog ſich in überſtürztem Tempo und fiel zeitlich mit der Ankunft eines Laſt⸗ wagens der Pariſer Sowjetbotſchaft zuſam⸗ men, der eine etwa 175 Meter lange und 60 Zentimeter breite Kiſte an Bord brachte. Un⸗ mittelbar nachdem dieſe Ladung angelangt war, ſtach die„Marija Ulyanowa“ in See. Dieſes und andere Indizien waren Grund genug für eine genaue Verfolgung der nach Le Havre führenden Spur. Bald nachdem dieſe Tatſachen bekanntgeworden waren, gab man von Seiten der Sowjetbotſchaft in Paris eine Erklärung ab, in der es hieß, daß der geheim⸗ nisvolle Laſtwagen lediglich einige zum Bot⸗ ſchaftsperſonal gehörende Angeſtellte, die nach Sowjetrußland zurückreiſen wollten, befördert abe. Dieſe„Richtigſtellung“ hinderte die mit der Unterſuchung der Affäre betrauten Stellen frei⸗ lich nicht, weitere praktiſche Löſungen zur Auf⸗ klärung der myſteriöſen Angelegenheit zu ſuchen Man erwog ſogar als letztes Mittel die Entſendung eines Kriegsſchiffes zur Ver⸗ folgung der„Narija Ulyanowa“, 8 n 4 1 ee eee er de n. r, e e e eee F ſammen, die ich Ihnen anbieten kann. 1000 Franken, wahrlich viel Geld für mich. Geben 8 dies: Er ſchrieb eine Karte an Alex Kirgino⸗ witſch.„Und hier iſt mein heutiger Zug Dann ſetzte er ſich wieder auf das rote rote Plüſchſofa neben ſeine Yvonne. Sie war verweint zurückgekommen und er tröſtete ſie. ſo gut er konnte. Nein, ſie ſolle ſich keine Sor⸗ gen machen, in nächſter Zeit bekäme er 4000 Fr. Das ſei ein ſchöner Pfennig Geld und be⸗ ſtimmt genug zum Heiraten. Und dann werde er auch nach Hauſe fahren und mit ſeinem Vater ſprechen. „Nur Geduld, kleine Yvonne, es wird noch alles gut.“ „Aber dann ſpielſt du wieder...“ „Nein, kleine Yvonne. Dann ſpiele ich nicht mehr. Dieſe eine Partie noch, nur dieſe eine..“ Meiſter Kirginowitſch las mit einem leiſen Lächeln den letzten Zug des Studenten aus Pa⸗ ris. Die Partie war ſo gut wie zu Ende. Turm⸗ opfer, Springeropfer, ein Bauer? Aus! Ord⸗ nungsliebend, wie er war, nohm er ſein Merk⸗ büchlein und ſchrieb die Haben⸗Seite: 1000 Fr. von Edwin Roquin, Paris. Die Partie ſtand noch aufgebaut, als Kirgi⸗ nowitſch am Abend Beſuch bekam. Es war der große Schachtheoretiker Brindelles. Inter⸗ eſſiert beugte er ſich über das Brett. Kirgino⸗ witſch lächelte. „Genial!“ ſagte Brindelles.„Haben Sie das ausgeknobelt?“ „Aber, aber! Die einfachſte Sache der Welt. Genial iſt übertrieben!“ Brindelles wurde eifrig.„Dieſes Opfer iſt genial, dabei bleibe ich. Dieſes fer von Turm und Springer bringt im achten Zuge unausbleiblich das Matt!“ 5 Kirginowitſch wurde blaß. Stürzte ans Brett. Fluchte und fegte dann wütend die Figuren von den Feldern. Kirginowitſch war in die Falle gegangen. Er ſchrieb ſofort einen Brief an Ed⸗ win Roquin, Paris, und legte einen Scheck über 5000 Fr. bei. Sparte auch nicht mit anerken⸗ nenden Worten. Oh, er konnte auch verlieren. Selbſt wenn der Gewinner ein Unbekannter war. Nun ging Yvonne doch den Weg zum Stan⸗ des amt. Hieß nun Yvonne Roquin. Dann fuh⸗ ren ſie zuſammen aufs Land bei Bordeaux. * Borſtnieff und Kirginowitſch trafen vier Mo⸗ nate ſpäter in Scheveningen zuſammen, als die Saiſon gerade auf der Höhe war. „Grüß dich Gott, Borſtnieff“, ſagte Kir⸗ ginowitſch,„was macht die Kunſt?“ „Tag, Kirginowitſch, wie geht es Ihnen?“ Am Abend ſaßen ſie auf der Hotelterraſſe und ſprachen über das königliche Spiel. „Man ſoll es nicht glauben“, meinte Borſt⸗ nieff,„aber es leben Menſchen genug, die ein kffabelhaftes Brett ſpielen. Ich habe da mit einem Studenten aus Paris zu tun gehabt großartig!“ (Fortſetzung folgt) Nochmals die Enkführung des Generals Miller Die Jahrt der„Marija Ulyanowa“ Beshalb die franzöſiſchen Behörden nicht eingreifen konnlen Verfolgung— wenig ausſichtsreich Von dieſem Plane mußte ſchließlich Ab⸗ ſtand genommen werden. Verſchiedene Gründe ſtellten ſich nämlich ſeiner Ausführung ent⸗ gegen. Zunächſt einmal befand ſich kein Kriegs⸗ ſchiff zur kritiſchen Stunde im Hafen von Le Havre. Dann beabſichtigte man ein ſolches aus dem Kriegshafen Breſt anzufordern, und man erging ſich ſchon in allen möglichen Berech⸗ nungen. Dabei ergab ſich, daß der Sowjel⸗ dampfer bereits einen beträchtlichen Vorſprung hatte, und daß es ſchwierig, wenn nicht ſogar unmöglich wäre, ihn einzuholen. Ganz abge⸗ ſehen davon, hatte man zu prüfen, welche Chancen beſtanden, um ein Schiff auf hoher See, deſſen Kurs man nicht kannte, überhaupt zu finden. Der Erfolg eines ſolchen Vorgehens 5 alſo zum mindeſten höchſt fraglich ge⸗ weſen. Im Schutz des internationalen Seerechts Aber noch andere Schwierigkeiten dämpften den Eifer der franzöſiſchen Unterſuchungs⸗ organe. Angenommen, daß es einem Kriegs⸗ ſchiff trotz der erwähnten Hinderniſſe doch ge⸗ glückt wäre, den Sowjetdampfer einzuholen, ſo hätte das internationale Seerecht jede wirk⸗ ſame Intervention ſchließlich doch unmöglich gemacht. Der Kommandant des franzöſiſchen Kreuzers hätte höchſtens durch Funkſpruch vom Kapitän der„Marija Ulyanowa“ die Erlaubnis zu einer Durchſuchung der Schiffsladung anfor⸗ dern können, wobei die Frage offen bleiben muß, ob der Sowjetkapitän ſich dazu bereit er⸗ klärt hätte. Hätte, um den günſtigſten Fall an⸗ 3 der Kapitän ſich dazu bereitgefun⸗ en, weiß man ob die geheimnisvolle Kiſte, auf die es die Unterſuchungsbeamten in erſter Linie abgeſehen hatten, nicht noch ſchnell vor dem Eintreffen der franzöſiſchen Seeleute im Meer verſenkt worden wäre? Man ſieht. daß eine ganze Reihe von prak⸗ tiſchen Hinderniſſen die ſranzöſiſche Juſtiz zum Aufgeben ihrer ſorgfältig erwogenen Pläne zwang. Immerhin iſt es weſentlich, dieſe Schwierigkeiten, die ſich der Aufklärung der Angelegenheit entgegenſtellten, beſonders her⸗ vorzuheben. Sie beweiſen auch zur Genüge, daß ſelbſt in den maßgebenden franzöſiſchen Stellen niemand daran zweifelte, daß Mos⸗ kau auch diesmal ſeine Hand im Spiele hatte. Parteiangeſchloßene Verbänſe NSLB., Kreis Heppenheim. Der zum 30. September fällig geweſene Bericht über ſoziale Schuljugendarbeit ſteht von vielen Schulen noch aus. Er iſt ſofort an Lehrer Schäfer⸗Heppenheim zu ſen⸗ den.(5769 Hartmann, Kreiswalter. Sie hören im Rundfunk.. Freitag, den 22. Okotber Deutſchlandſender 6.00: Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 6.30: Fröhl. Morgenmuſik 7.00: Nachr. 10.00: Die Verwandlung des Waldes. 10.30: Die ſportl. Winterarbeit der HJ. 11.15: Dt. Seewetterbericht. 11.40: Knigge auf der Landſtraße. Anſchl.: Wetter 12.00: Konzert. 13.50: Neueſte Nachr. 14.00: Allerlei— von Zwei bis Dreil 15.00: Wetter, Börſenber., Progr. 15.15: Kinderlie⸗ derſingen. 15.40: Heute große Zaubervorſtellung im Jungmädelheim! 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: W. Niemann ſpielt eigene Werke. 18.30: Erfüllte Wünſche. 19.00: Kernſpruch Wetter, Kurznachricht. 19.10: Tanz am Abend. 19.15: Hoch vom Dachſtein an... 21.00: Deutſchlandechyh 21.15: Der Tag klingt aus. 22.00: Wetter, Nachr., Sport, Deutſch⸗ landecho. 22.30—24.00: Zu Unterhaltung und Tanz. Reichsſender Frankfurt 6.00: Intermezzo, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wet⸗ ter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Wehrmacht und Hitler⸗ jugend muſizieren 10.00: Schulfunk 10.30: Hausfrau hör zul 10.45: Mutter turnt u. ſpielt mit dem Kind. 11.30: Progr., Wirtſchaftsmeld., Wetter. 11.40: Deut⸗ ſche Scholle 12.00: Konzert. 13.00: Zeit, Nachricht., Wetter. 14.00: Zeit, Nachr. 14.10: Sprühender Me⸗ lodienreigen. 15.00: Volk u. Wirtſchaft. 16.00: Kam⸗ mermuſik. 16.30: Unterhaltungskonzert. 18.00: Zeit⸗ geſchehen im Funk 19.00: Zeit, Nachr. 19.10: Tanz am Abend. 20.00:„Der Bafazzo“. 21.15: Der deut⸗ ſche Genius erlebt Italien. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr. aus d. Sendebezirk, Sport. 22.30: Tanzmuſik. 24.00—01.00. Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Notierung., Gymnaſtik, 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Waſ⸗ ſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſttk. 8.30: Wehrmacht u. Hitler⸗Jugend muſizieren 10.00: Die Verwandlung des Waldes. 10.30: Die ſportl. Winter⸗ arbeit der HF. 11.30: Volksmuſik. 12.00: Konzert. 13.00: Zeit, Wetter, Nachr. 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei. 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Kom⸗ poſitionen von Prof. H. Caſſimir. 18.30: Griff ins Heute. 19.00: Nachr., Aus d. Welt d. Sports. 19.15: Stuttgart ſpielt auf! 20.00: Keine Zeit— Zeit ge⸗ nug. 21.00: Sinfonie Nr. 2 c⸗moll v. A. Bruckner. 22.00: Zeit, Nachr., Wett., Sport. 22 30: Joſ. Haydn. 3 Zu Unterhaltung u. Tanz. 24.00—01.00: Nacht⸗ onzert. CCC ãũã b Jwei deulſche Frachldampfer im Nebel zuſammengeſloßen Ein Mann getötet— ſechs Vermißte 88 Ymuiden, 21. Oktober In der Nacht zum Donnerstag ereignete ſich an der holländiſchen Küſte, ungefähr 15 Seemeilen von Pmuiden, ein Schiffsunglück. Die beiden deutſchen Frachtdampfer„Weſtfa⸗ lia“ und„Schwalbe“ ſtießen in dichtem Nebel zuſammen. Die„Weſtfalia“ ſank ſofort nach dem Zuſammenſtoß. Sieben Be⸗ ſatzungsmitglieder dieſes Schiffes konnten durch die„Schwalbe“ gerettet werden, wäh⸗ rend ſechs Mann der„Weſtfalia“ noch vermißt werden. Ein Motorrettungsboot der hollän⸗ diſchen Rettungsſtation Pmuiden fuhr unmit⸗ telbar nach Bekanntwerden des Unfalles aus und ſucht nach den Vermißten. Die„Schwalbe“, die Schaden über der Waſ⸗ ſerlinie erlitten hat, konnte mit eigener Kraft ihre Reiſe fortſetzen. Die„Weſtfalia“(955 Bruttoregiſtertonnen) gehörte der Kölner Ree⸗ derei⸗A. G. Köln und war unterwegs von Rot⸗ terdam nach Kolberg. Die„Schwalbe“(842 Bruttoregiſtertonnen) gehört der Argo⸗Reede⸗ rei Bremen und war unterwegs von Riga nach Antwerpen. Schwerer Baggerunfall— Drei Tote Hannover, 20. Oktober Die Reichsbahndirektion Hannover teilt mit: Beim Bau einer Neubauſtrecke bei Minden (Weſtfalen) löſte ſich am 20. Oktober egen 5.30 hr an einem Bagger der bauausführenden Firma der Löffel. Der Bagger ſtürzte um. Dabei wurden drei Arbeiter getötet und ein weiterer leicht verletzt. Die Arſache iſt noch nicht geklärt. 42 Todesopfer der Kinderlähmung in Melbourne London, 20. Oktober Nach einer„Times“⸗Meldung aus Mel⸗ bourne beliefen ſich die in Melbourne verzeich⸗ neten Fälle von Kinderlähmung auf 561; da⸗ runter befinden ſich 19 Erwachſene. 42 5 haben bisher einen tödlichen Ausgang gehabt, darunter bei fünf Erwachſenen. Troß Löſegeld nicht zurückgekehrt Ss Chicago, 20. Oktober. Ein neuer ſenſationeller Entfüb⸗ rungs fall, deſſen Opfer der 72jährige Fa⸗ brikant Charles Roß iſt, beſchäftigt die Oef⸗ fentlichkeit ſehr ſtark. Roß wurde am 25. Sep⸗ tember von drei Männern aus ſeinem Auto ge⸗ holt und entführt Die Polizeibehörden verbiel⸗ ten ſich bisber zurückhaltend, um, wie üblich, die Verbandlungen der Familie Roß mit den Ent⸗ führern, die 50 000 Dollar Löſegeld ver⸗ langten, nicht zu ſtören. Das Löſegeld wurde, wie heute bekannt wird, bereits am 8. Oktober ausgezahlt. Roß iſt bisher jedoch nicht be⸗ freit. Bundespolizei und Staatspolizei be⸗ gannen deshalb im ganzen Lande die Suche nach den Entführern. Es wird befürchtet, daß. wie im Lindbergh⸗Fall. in dem die Entführer Löſegeld erpreßten, obwohl das Lindbergh⸗Kind bereits tot war. auch im Fall Roß das Löſegeld eingetrieben wurde, nachdem Roß bereits ge⸗ ſtorben war. 1 rr John Edger Hoover packt aus . 2 SAA 5 5 n N Werlanicher. Belerd Jede 90 Sekunden ein Verbrechen— John Edgar Hoovers Aufklärungsfeldzug Ein intereſſantes Miniaturmuſeum in Waſhington— G'men dürfen nicht trinken Al Bradys letzte Stunde Bangor iſt eine unbedeutende Stadt wie tau— ſend andere in ASA. Und doch ging ihr Name in Rieſenlettern durch die amerikaniſche Preſſe. Eines Tages landete irgendwo auf den Aeckern in der umgebung der Stadt ein Flug⸗ zeug. Sechs junge Leute entſtiegen ihm. Sie trugen die Kleidung wie ſie Millionen anderer junger Amerikaner tragen. Nichts Auffälliges war an ihnen. In den ſpäten Abendſtunden trat ein Mann aus einem Geſchäft, wo er ſich ein Päckchen Zigaretten geholt hatte.„Hände hoch!“ peitſchte es ihm entgegen. Der Mann griff nach der Taſche. Das war ſein Verderb. Vier Schüſſe zugleich knallten in die Nacht. Der Mann ſackte in ſich zuſammen. Taſchenlaternen flamm⸗ ten auf. Die ſechs Paſſagiere des Flugzeuges ſtanden wie aus der Erde gewachſen um die Leiche. Sie transportierten ſie in ein bereit⸗ ſtehendes Auto. Amerikas Feind Nr. 1, der Nachfolger des größten Verbrechers, der je Amerika unſicher gemacht hatte, der Nachfolger John, Dillingers, Al Brady, war nicht mehr. Jede 45 Minuten ein Mord Die G'men hatten eine neue Schlacht gewon⸗ nen Keiner, der bisher in die Reihe der öffent⸗ lichen Feinde Amerikas eingereiht wurde, oder der gar zum öffentlichen Feind Nr. 1 erklärt war, iſt bisher den Revolverkugeln dieſer Spe⸗ zialtruppe der amerikaniſchen Bundespolizei ent⸗ gangen 9 96 Als die Kriminalität ins Unerträgliche ge⸗ ſtiegen war, als die Gangſterbanden in den Großſtädten Amerikas die Gewalt an ſich ge⸗ riſſen zu haben ſchienen, wurde Edgar Hoover mit der Organiſation dieſer Spezialtruppe be⸗ traut und erhielt als Direktor des Inveſtiga⸗ tion⸗Büro beſondere Vollmacht. John Edgar Hoover war nicht der Mann, ſie nicht auszunutzten. Sein Name iſt heute der ge⸗ fürchtetſte in Amerika. Seine Offenheit flößt nicht nur bequemen Polizeichefs, ſondern auch zweifelhaften Politikern und korrupten Ge⸗ ſchäftemachern allergrößten Schrecken ein. Eins iſt ihm vor allem geglückt, die ame⸗ rikaniſche Oeffentlichkeit aufzurütteln und mit der Verherrlichung der Gangſter durch Zeitung und Film ein Ende zu machen. 1 Hoover, ein Mann der kühlen Sachlichkeit, be⸗ vorzugt keine romantiſchen Deklamationen. Er läßt die Tatſachen ſprechen. Sie ſind erſchüt⸗ ternd genug. Et jtellt feſt: In den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika findet jede 90 Sekunden ein Verbrechen ſtatt, ein Raubüberfall, ein Diebſtahl, ein Mord oder irgendeine Untat l Jede 45 Minuten wird ein Amerikaner er⸗ mordet. 5 Ein Familienhaupt von ſechszehn Familien⸗ gliedern erleidet durch Verbrecher einen Verluſt an Eigentum oder wird körperlich geſchädigt, bezw. getötet. 8. Von vier Amerikanern hat nur einer die Chance, während eines Lebens von 60 Jahren nicht einem ernſthaften Verbrechen, ſei es ein Raubüberfall, einen Diebſtahl, einer Erpreſ⸗ ſung, einer Entführung zum Opfer zu fallen. Hoover hat auch mit Zahlenangaben den furchtbaren Unfug der frühzeitigen Begnadigung von Verbrechern gebrandmarkt. In einem Jahr allein ſind mehr als 50 000 Sträflinge, früher als das Urteil es vorſah, aus den Ge⸗ fangniſſen entlaſſen worden. Er ſchätzt, daß 150 000 Mörder in den Ver⸗ einigten Staaten frei herumlaufen. Das ſind Zahlen, die jedem anſtändigen Ame⸗ rikaner zu denken geben.. Hoover gebraucht einen großen Teil ſeiner Zeit, um ſolche Tatſachen zuſammenzutragen und ſo die amerikaniſchen Bürger aus ihrer Lethargie aufzuſchütteln. Das Krimlnalmuseum im Wartezimmer Will man die Arbeitsweiſe dieſes fähigſten aller amerikaniſchen Kriminaliſten begreifen lernen, ſo braucht man nur einen Blick in das Vorzimmer ſeines Departements zu tun. Jeder Amerikaner wird aufgefordert, ihn zu beſuchen. Denn es iſt ein Muſeum des Verbrechens und der Abſchreckung, wie es plaſtiſcher nicht gedacht werden kann. Hoovers oberſter Grundſatz iſt: „Verbrechen machen ſich nicht bezahlt!“ Und ſein kleines Muſeum im Vorzimmer beweiſt die Richtigkeit dieſes Satzes. Da hängt die Toten⸗ maske Dillingers, der Strohhut, den er bei ſei⸗ ner Erſchießung trug, die Augengläſer, mit de⸗ ren Hilfe er verſuchte, ſich unkenntlich zu ma⸗ chen. Man ſieht einen Strick, mit dem ein Gangſter, der zwei G'men auf dem Gewiſſen hatte, gehängt wurde. In einer Glasvitrine prangt eine Perücke aus roten Haaren, mit de⸗ ren Hilſe ein Bandenführer hoffte, unerkannt u bleiben. Eine große Karte von Newyork mit bunten Stecknadeln zeigt die Jagd der Krimi⸗ nalbeamten nach den Noten des Löſegeldes, die der Mörder des Lindbergh⸗Baby ausgegeben hatte, und die ihn endlich der Juſtiz über⸗ lieferten. 4 Alle Beſucher werden aufgefordert, reiwillig ihre Fingerabdrücke zu geben. Auch Rockefeller jr. hat ſich zum Beiſpiel dieſer Prozedur unter⸗ worfen. . plädiert dafür, daß alle Amerikaner durch Geſetze gezwungen werden, 15 erabdrücke abzugeben, damit man bei Verbrechen ſofor! wirkungsvoll eingreifen kann und bei ungeklär⸗ ten Morden die Identifizierung des Opfers und des Täters ohne langwierige Recherchen vor⸗ nehmen kann. Hoover unbestechlich Hoover hat ſeinen G'men kategoriſch perboten, Alkohol zu trinken, nicht, um ihnen eine Freude zzu nehmen, ſondern um ihre ethiſche Unantaſt⸗ barkeit nicht zu untergraben. Eine Ausnahme wird geſtattet, wenn ſie ſich durch Nichttrinken in Gangſterkneipen verdächtig machen könnten. Hoover unterſtützt alle Beſtrebungen, die ſchwere Arbeit der G'men durch Film, Rad und Zeitungen populär zu machen. Er iſt ein Freund kriminaliſtiſcher Tatſachenberichte und ein Förderer von Detektiv⸗Romanen. Er ſelbſt hat in vielen Fällen zur Feder gegriffen und ins Mikrophon geſprochen, ohne allerdings jemals eine Bezahlung für ſeine Arbeit anzunehmen. Einer Zeitung ſchickte er erſt kürzlich einen Scheck über 1200 Dollar zurück. Nach einem Rundfunkvortrag wollte man ihn ſogar 2500 Dollar als Honorar anweiſen. Auch dieſen Be⸗ trag lehnte er ab, ebenſo wie alle Offerten von Firmen, die ſein Bild für Reklamen von Hem⸗ den, Zigarren und Raſtermeſſern benutzen woll⸗ ten. John Edgar Hoover verdient im Jahre 12 000 Dollar. Mehr braucht er nicht, mehr will er nicht haben. Er iſt vierzig Jahre und unverheiratet. Wie der Begrift G'men entstand Intereſſant iſt, daß die Bezeichnung„G'men“ von der amerikaniſchen Unterwelt ſelbſt erfun⸗ den wurde. Als der Kidnapper Maſchinen⸗ gewehr⸗Kelly in Memphis gefangen wurde, be⸗ zeichnete er ſeine Beſieger als„G'men“. Man 2 15 ihn nach der Bedeutung, und er erklärte, hieße:„Government⸗men⸗Regierungsmän⸗ ner“. Erſt ſpäter wurde dieſes„G'men“ zu „Gun⸗men“, zu Revolvermännern. Seit 18 Jahren führt Hoover den Kampf ge⸗ en die Unterwelt, wenn auch an verantwort⸗ icher Stelle erſt ſeit einigen Jahren. Die Er⸗ folge ſeines Kampfes ſind überraſchend, aber er iſt ſich vor allen Anderen klar, daß erſt ein Bruchteil der notwendigen Arbeit geleiſtet wurde. das Der Stein der Weiſen Diamantenerſatz die große Erſindung— Leichtſinnige Selbgeber Berlin, im Oktober Bei dem Betrugsverfahren gegen den 47jäh⸗ rigen Willy D. vor der 21. Berliner Strafkam⸗ mer ging es zwar nicht um Goldmacherei, wohl aber um die techniſchen Geheimniſſe eines Wun⸗ derſteins, der wegen ſeiner ungewöhnlichen Härte angeblich berufen ſein ſollte, den Diaman⸗ ten in ſeinem induſtriellen Anwendungsgebiet völlig zu erſetzen. Auf der Fahrt zur Leipziger Meſſe hatte D. einem Mitreiſenden gegenüber verheißungsvolle Andeutungen über ſeine„Forſchungen“ und die günſtigen Möglichkeiten ihrer finanziellen Aus⸗ wertung gemacht. Dieſer„Eingeweihte“ wies wiederum eine ihm bekannte Dame, die Geld anlegen wollte, auf die Angelegenheit hin. Man trat in Verhandlungen, und nun ſtellte D.— nach der Behauptung der Geſchädigten— die Sache ſo dar, als ob es ſich um eine fertige Er⸗ findung handele. Er wollte nicht„entrechtet“ werden „Er legte mir“, ſo gab die Zeugin bei ihrer kommiſſariſchen Vernehmung zu Protokoll,„ſo⸗ gar Gutachten von Induſtriefirmen vor, wonach ſich der Stein bereits im praktiſchen Gebrauch gut bewährt habe.“ Von Banken und Großkapi⸗ taliſten, ſo behauptete der„Erfinder“, könne er Hunderttauſende bekommen, nur befürchte er, dann„entrechtet“ und um die Früchte ſeiner Ar⸗ beit gebracht zu werden. Er nehme daher lieber Geld von Privatleuten auf. Er wolle ſich nur noch ein Laboratorium einrichten und dann an⸗ fangen zu fabrizieren. Nach Ablauf von ſechs Wochen könne er ſchon mit der Auslieferung der fabrikmäßig hergeſtellten Steine beginnen. Die Sache hörte ſich ſo günſtig an, daß die geſchäft⸗ lich nicht ſonderlich gewandte Frau 10 000 Mark hergab, von denen ſie nicht einen Pfennig wie⸗ dergeſehen hat. Ein anderer Intereſſent ſoll übrigens 19000 Mark in die Sache hineinge⸗ ſteckt haben und ſich— wie großzügig— trotz des Scheiterns der ſchönen Fabrikationspläne nicht geſchädigt fühlen. Angeblich ein Geheimverfahren Die„Erfindung“ ſtamme übrigens gar nicht vom Angeklagten, ſondern von deſſen Sohn. Und weil der Vater ſich im Hinblick auf die er⸗ hofften Reichtümer dem Trunke ergab, kam es zu Zerwürfniſſen, und der Sohn ging ſchließlich nach Chile. Aus dieſem Grunde konnte er leider auch nicht zur Verhandlung erſcheinen. Vielleicht wäre er in der Lage geweſen, etwas Näheres über die chemiſche Zuſammenſetzung ſeines Wun⸗ derſteins mitzuteilen. Sein Vater ſuchte jeden⸗ falls ſeine Unkenntnis mit der fadenſcheinigen Erklärung zu bemänteln, daß es ſich um ein „Geheimverfahren“ handele, das er nicht preis⸗ geben könne. Die Sache ſah, wie auch der Vorſitzende in der Urteilsbegründung betonte, oberfaul aus, und der Staatsanwalt beantragte ein Jahr 6 Mo⸗ nate Gefängnis. Dennoch kam der Angeklagte — wegen unüberbrückbarer Widerſprüche in den Zeugenausſagen hinſichtlich der von ihm gemach⸗ ten Verſprechungen— mit einem blauen Auge davon. Trotz ſchwerſter Bedenken gelangte die Strafkammer ſchließlich zum Freiſpruch, weil eben wegen dieſer Widerſprüche die Ueberfüh⸗ rung des Angeklagten nicht reſtlos geglückt ſei. Hinzu komme die geradezu unvorſtellbare Leicht⸗ gläubigkeit der Geldgeberin, die in der Sucht, recht viel zu verdienen, ihr Geld aus den Hän⸗ den gab, ohne ſich auch nur im geringſten über die geſchäftlichen und ſonſtigen Grundlagen des Unternehmens zu unterrichten. Neues Heilverfahren gegen Kinderlähmung Vielverſprechende Verſuche einer auſtraliſchen Krankenſchweſter London, im Oktober. Seit langen Jahren iſt die mediziniſche Wiſſenſchaft eifrig auf der Suche nach einem Heilmittel, womit man die verheerende Seuche der Kinderlähmung niederkämpfen könnte. Be⸗ kanntlich hatten ſich gerade in den letzten Mo⸗ naten die Fälle von Kinderlähmua im mitt⸗ leren Weſten der Vereinigten Staaten von Amerika in geradezu entſetzlicher Weiſe gehäuft. Nun will eine auſtraliſche Krankenpflegerin, Schweſter Eliſabeth Kenny. ein neues Heil⸗ verfahren entdeckt haben. Verſuche, die ſich auf die Dauer von vier Monaten erſtrecken und im Queen Mary's Hoſpital zu Carshalton in der engliſchen Grafſchaft Surrey angeſtellt wurden, haben ſehr günſtige Eragebniſſe gezei⸗ tigt. Der auſtraliſchen Krankenpflegerin, die ſchon in ihrer Heimat erfolgreiche Verſuche unternommen hatte, iſt ſchon einmal der Be⸗ trag von 20000 Pfund Sterlina angeboten worden, wenn ſie ihr Geheimnis enthülle. Doch hat Schweſter Kenny das Angebot abgelehnt mit der Begründung, ſie wolle aus ihrer Ent⸗ deckung keine perſönlichen Vorteile ziehen. Zu Anfang dieſes Jahres kam Schweſter Kenny nach London und erbot ſich, ihr Syſtem koſtenlos aufzuzeigen in jedwedem vom Lon⸗ doner Grafſchaftsrat unterhaltenen Hoſpital. Die Geſundheitskommiſſion des Londoner Graftſchaftsrats aging auf dieſes Anerbieten ein und wies der Auſtralierin eine Abteilung im Queen Mary's Hoſpital zu. Dort konnte ſie nach freiem Ermeſſen ſchalten und walten. Zu⸗ nächſt richtete ſie die Krankenzimmer recht freundlich ein. Die Wände erhielten einen him⸗ melblauen Anſtrich. Die Pflegerinnen trugen lichtblaue Tracht, blaue Mützen und einen ro⸗ ten Umhang. Jeder der Schweſter Kenny zur Behandlung übertragene Fall, hatte als hoff⸗ nungslos gegolten. Die Erfolge der von ihr durchgeführten Kur aber waren überraſchend. Einige Kinder, die noch vor wenigen Wochen keinen Schritt gehen konnten. können ſich be⸗ reits kriechend oder gar trippelnd fortbewegen. Der Zuſtand der kleinen Pflealinge verbeſſert ſich ſtündlich zuſehends. Freilich darf man noch nicht ſagen, daß das neue Heilverfahren völlig durchgeführt iſt. Es iſt an und für ſich unmöglich. Kinderlähmung in ganz kurzer Zeit zu heilen. Schweſter Ken⸗ ney ſagt denn auch, daß eine wirkſame Kur mit dauerhaftem Heilerfolg Jahre beanſprucht. Doch die Behandlung, die ſie den Patienten angedeihen läßt, kann im Hauſe fortgeſetzt wer⸗ den, ſobald das Kind das Hoſpital verlaſſen hat. Sie meint, man müßte die Mütter in der Heilmethode unterrichten. Das neue Verfahren iſt weſentlich eine Heilbehandlung durch Waſ⸗ ſer. Insbeſondere werden Wellenſchaukelbäder gegegeben und nach einem beſtimmten Syſtem Heilübungen vorgenommen. Bevor die Be⸗ handlung begann, wurden alle Patienten ge⸗ filmt. Jetzt ſoll bald ein zweiter Film aufge⸗ nommen werden, um die Wirkungen des neuen Verfahrens augenſcheinlich darzutun. 5 Bis jetzt hatten die meiſten Aerzte in Fällen von Kinderlähmung unbewegliche Ruhe der Patienten anempfohlen. Schweſter Kenny iſt gänzlich anderer Meinung. Sie hält dafür, daß die Aufrechterhaltung des freien Blutumlaufes weſentlich iſt, um den kleinen Patienten bei au⸗ ter Laune zu erhalten und ſeine innerliche Mitwirkung am Heilverfahren zu ſichern. 211 1 Von Börsen und Färkten flneln- Ma nische abendbörse Abwartend, aber behauptet. An der Abendbörſe herrſchte ſtärkere Zurückhaltung, infolgedeſſen war die Umſatztätigkeit überaus klein un auf nur wenige Papiere begrenzt. Die Mehrzahl kam wieder nur nominell zur Notiz. Im ganzen war die Haltung behauptet. Soweit noch etwas Angebot vorlag, wurde es verhältnismäßig leicht aufgenommen, darüber hinaus beſtand aber keine Unternehmungs⸗ luſt Rückläufig waren erneut Bemberg auf 140 (142, 140% in Berlin), ferner Rheinſtahl auf 145 (146½ bzw. 145¼). Deutſcher Eiſenhandel waren zum Berliner Kurs von 145(145¼) angeboten, etwas niedriger lagen auch Geſfürel mit 146%(147¼, Holz ⸗ mann mit 150(150 ¼), dagegen waren Demag mit 145 und Feinmech. Jetter mit 104 je 7, rozent höher gefragt. JG. Farben blieben mit 159 behaup⸗ tet, Th. Goldſchmidt ½ Prozent höher mit 139 ¼. Von Montanwerten notierten 1 Buderus mit unv. 120½, Harpener mit unv. 175¼, wogegen Mannesmann ½ Prozent nachgaben auf 116¼%. Am Rentenmarkt kam es kaum zu Abſchlüſſen. 4½pðproz. Krupp unv. 99, im Freiverkehr bewegten ſich Kommunal-Umſchuldung auf dem Mittagsſtand von 94,85. nielreldemärkle Frankfurter Getreidegroßmarkt Es notierten(Getreide je Tonne, alles übrige je 300 kg) in RM.: Weizen W 13 204, W 16 207, W 65 211, W 20 213, Roggen R 12 189, R 15 192, R 18 196, R 19 198 Großhandelspreife der Mühlen der genann⸗ ten Preisgebiete. Weizenmehl Type 812 Wi 29,00, W'̃ 16 29,10, W' 19 29,10, W 20 29,45, Roggenmehl Type 1150 R 12 2245, R 15 22,80, R 18 28,30, R 19 23,50 plus 0,50 RM. 8 10 f. 8 Weizenfutter⸗ mehl 13,60, Weizenkleie W 13 10,75, 16 10,90, W̃' 19 11,10, W 20 11,20, Roggenkleie R 12 9,95, R 15 10,15, R 18 10,40, R 19 10,50 Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlen ⸗ ſtation. Treber 14.00 Höchſtpreiſe ab Erzeugerſtation, Heu 6.80—7,00, do. drahtgepreßt 7,20—7,40, Weizen ⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 3,00—3,30, do. gebün · delt 2,70—3,00. Tendenz: ruhig. ieee eee eee eee eee Rieſenkrebſe, die mil seinen werfen Wie die Londoner ige„Daily Mail“ be⸗ richtet, hat eine engliſche Krankenſchweſter auf einer entlegenen Südſee⸗Inſel, die zu der Fid⸗ ſchi⸗Gruppe gehört, merkwürdige naturwiſſen⸗ ſchaftliche Beobachtungen gemacht. Die Inſel liegt 15 Meilen nördlich von der großen Inſel Vanut⸗Levu und wird von Euro⸗ päern nur ganz ſelten beſucht. Die Kranken⸗ ſchweſter hatte den Auftrag, ſich um die Geſund⸗ heitsverhältniſſe der Kinder auf dieſer Inſel zu bekümmern und da man wußte, daß die Ein⸗ geborenen dort äußerſt friedfertig ſind, brauchte man ihr außer den Seeleuten keine Begleitung mitzugeben. Das Boot legte in dem primitiven Hafen der Inſel an einem rohbehauenen 47 an, der ſich unterhalb einer mehrere Meter hohen Klippe befand. Die Eingeborenen hatten die Ankunft des Bootes längſt bemerkt und empfingen die Krankenſchweſter ſehr freundlich. Ein beſonders ſtarker Mann beugte ſich tief zu ihren Füßen nieder und forderte ſie auf, auf ſeinen Rücken zu ſteigen. Er ſchnellte ſich plötz⸗ lich hoch und warf dadurch die Krankenſchweſter mehrere Meter in die Luft, ſodaß ſie von einem anderen Eingeborenen, der auf halber Höhe der Klippe ſtand, aufgefangen werden konnte. Die⸗ ſer wiederholte das Manöver und auf dieſe recht halsbrecheriſche Weiſe gelangte denn die über⸗ raſchte Krankenſchweſter auf die Spitze der Klippe, von wo aus ein bequemer Weg ins In⸗ nere der Inſel führte. Die Geſundheitsverhältniſſe auf der Inſel er⸗ wieſen ſich als günſtig und ſo konnte die Kran⸗ kenſchweſter ihre Aufmerkſamkeit auf all die andern merkwürdigen Dinge richten, von denen es auf dieſer Inſel mehr als genug gab. So fand ſie Schlangen, wie man ſie bisher auf keiner anderen Südſee⸗Inſel je beobachtet hat und rie⸗ ſenhafte Landkrebſe. Dieſe Landkrebſe ſind gute Kletterer. Sie ſind imſtande, Kokospalmen zu erklimmen und Ko⸗ kos nüſſe hinabzuwerfen. Kokosnüſſe ſtellen offen⸗ bat ihre Hauptnahrung dar. Werden die Krebſe angegriffen, dann ſetzten ſie ſich mit größter Hef⸗ tigkeit zur Wehr, und ſie werfen ſogar mit Steinen. Für die Eingeborenen iſt es nicht leicht, ſie zu fangen. Schon mancher von ihnen iſt von den Rieſenkrebſen durch einen Stein⸗ wurf oder durch Kneifen mit der Schere erheb⸗ A worden. an kann den Krebſen, die eine Delikateſſe lind, nur erfolgreich nachſtellen, in dem man Fallen ausgelegt. die böſe 13 Immer wieder ſcheinen merkwürdige Begeb⸗ niſſe die abergläubiſche Meinung zu eſtätigen, daß die Zahl 13 eine Unglückszaßl ſei. Dieſer Tage kehrte von einer Reiſe nach Kapſtadt der kleine Schleppdampfer„Sir William Mackin⸗ toſh“ nach ſeinem Heimathafen Shout ampton zurück. Der Kapitän mußte berichten, daß auf der Heimfahrt drei Matroſen an Bord geſtorben waren. Er ſchrieb dieſe Trauerfälle dem unheil⸗ vollen Wirken der Zahl 13 zu. Denn das Schiff war dreizehn Jahre alt, hatte eine Beſatzung von dreizehn Mann und war am dreizehnten Oktober vor Anker gegangen. Die elegankeſie Fran der U. d. 3.8. N. verhaftel Paris, im Oktober Die unter dem Seigie enmennamen„Ro⸗ ſanelle“ bekannte itwe des hingerichteten Volks kommiſſars für Bildungsweſen Anatol Lu⸗ natſcharſki, der einſt erſter Sowjetbotſchafter in Spanien war, ſoll Moskauer Meldungen zu⸗ folge verhaftet worden ſein. Sie iſt die Kouſine der berüchtigten Jüdin Nathalie Satz, der Leite⸗ mn des Moskauer Kindertheaters, die vor 8 Wochen wegen Spionage feſtgenommen wurde. „Roſanelle“ galt als die eleganteſte Frau der Sowjetunion. Ihre Toiletten und Juwelen rie⸗ fen während der Genfer Abrüſtungskonferenz allenthalben die größte Bewunderung hervor. Wie die Berichte lauten, ſtand die Diva kurz vor ihrer Verhaftung im Begriff, ſich mit Pro⸗ feſſor Schmidt. dem Leiter der ſowfetruſſiſchen Abteilung für die Arktis zu verheiraten. a6 en hee 1 ſut ien in eb ſe b 11 et ſi⸗ N 1 1 1 f 10 1 . Ich blättere im Rieſen⸗Atlas Buchbinderkunſt eines der ſchönſten Handwerke Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks lenkt durch eine Schau„Schöpferiſches Buchbinderhand⸗ werk“ die Aufmerkſamkeit auf neue Meiſterwerke dieſes Handwerkszweiges. Wer Bücher liebt, dem lacht das Herz beim Anblick eines gediegenen, künſtleriſch ſchönen Bucheinbandes, der wie ein würdiges Kleid für den Inhalt des Buches iſt. Und die Buchbin⸗ derei iſt zweifellos eines der ſchönſten moder⸗ nen Kunſthandwerke, in dem nicht nur hand⸗ werkliche Leiſtung, ſondern auch künſtleriſcher Geſtaltungswille ihren Ausdruck finden. Mit Recht will jetzt der Reichsinnungsverband des Buchbinderhandwerks einmal zeigen, was die heſten deutſchen Meiſter auf dem Gebiete des künſtleriſch wertvollen Bucheinbandes zu leiſten vermögen. Einer von ihnen, der junge Buchbindermeiſter Wilhelm Kohnert, führt mich durch die Schau „Schöpferiſches Buchbinderhandwerk“, die jetzt im Haus des Handwerks in der Reichshaupt⸗ ſtadt eröffnet wurde. In vielen Schränken und Glasvitrinen ſind hier die beſten Arbeiten der modernen deutſchen Buckbinderkunſt vereinigt und zwar vom einfachen, billigen Buch bis zur wertvollſten Liebhaberausgabe. * Nur wenige wiſſen, daß ſich in Weimar Deutſchlands bedeutendſte Buchbinderſchule von Profeſſor Dorfner befindet, der ſelbſt einer der hervorragendſten Schöpfer künſtleriſcher Bucheinbände iſt. Aber wie es heute zum Grund⸗ ſatz des deutſchen Handwerks gehört, daß nicht nur die Meiſterſchaft des Einzelnen wichtig iſt. ſondern ebenſo die Aufgabe, auch den Nach⸗ wuchs zur gleichen Meiſterſchaft zu erziehen— ſo gehen aus der Schule Profeſſor Dorfners im⸗ mer wieder junge Meiſter hervor, die heute ſchon zum großen Teil ſelbſt bedeutenden Ruf enießen. Fünfzehn von ihnen haben im Haus es Handwerks Proben ihrer Kunſt gegeben. Und damit enthüllt ſich gleichzeitig vor dem Be⸗ ſchauer die unendliche Vielfalt des Bucheinban⸗ des, damit hekommt man einen Begriff, wieviele Arten von Büchern überhaupt ein gediegenes, ſchönes Kleid bekommen können. Wer hat zum Beiſpiel früher daran gedacht, nüchterne Geſchäftsbücher in einen ſchönen Ein⸗ band zu binden? Und iſt dieſe Aufgabe nicht durchaus richtig? Nimmt der Geſchäftsmann nicht ſein Hauptbuch Jahrzehnte hindurch zur Hand, ſodaß es wohl einen ſeiner Aufgabe wür⸗ digen Einband verdient? Und man kann die⸗ ſen Einband geſtalten. Schweres, gediegenes Leder, Metallbeſchäge uſw. heben ſolch ein Ge⸗ ſchäftsbuch aus dem Rahmen der übrigen Ge⸗ ſchäftsbücher heraus. In unendlichen Abwandlungen zeigt ſich das gute deutſche Buch im ſchönen Kleid. Leder⸗ Jeinbände, Pergamenteinbände, aber auch ſchlich⸗ tes Leinen(oft mit Pergament oder Leder kom⸗ biniert) oder ein einfacher Papiereinband kann 1159 und geſchmackvoll ſein. Und dabei wollen ie deutſchen Buchbinder gleich beweiſen, daß der ſchöne Bucheinband durchaus nicht nur für Leute mit wohlgefülltem Geldbeutel geſchaffen wird, ſondern daß guch der Durchſchnittsmenſch ihn ſich durchaus leiſten kann. Bücher, die einem ganz beſtimmten, wichtigen Zwecke dienen, müſſen ſich ſchon durch ihr Aeu⸗ ßexes aus der Menge ihrer Gefährten heraus⸗ heben, dazu gehören zum Beiſpiel Haus⸗ und Jamilien⸗ Chroniken, Erbhofhücher, die ſich durch enerationen forterben, Gäſtebücher oder ein Buch über Mutter und Kind, das in der Fa⸗ milie als Chronik aufbewahrt wird. Selten haben wohl die Meiſter der Buchbin⸗ derkunſt an einem Werke ſo oft ihre Kunſt ver⸗ ſucht wie an dem Buche des Führers„Mein Kampf“. Und wenn es hier, im Haus des Handwerks, in einer Glasvitrine, zwanzigmal zu finden iſt, ſo ſind dies zugleich zwanzig Buch⸗ einbände, die als das Beſte gelten können, was je in dieſem Handwerkszweig geleiſtet wurde. Ein dickes, breites Buch in rotem Leder zieht die Aufmerkſamkeit des Beſchauers auf ſich, es iſt ein Geſchenk des Philharmoniſchen Orcheſters an ſeinen genialen Dirigenten Wilhelm Furt⸗ wängler zu ſeinem 50. Geburtstage: eine Pho⸗ tographie der Original⸗Handſchrift zu Beetho⸗ vens 5. Symphonie— wobei auf den erſten Blättern des Werkes ſich ſämtliche Orcheſtermit⸗ glieder mit ihrem Namen eingetragen haben. Nicht minder intereſſant ein großes, ſchweres Buch in ſchwarzem Leder, das auf dem Einband die goldenen Kreuze des Zeichens der Kriegs⸗ gräberfürſorge trägt: ein Geſchenkbuch der Deutſchen Solpey⸗Werke Ach. in Bernburg, in dem ſämtliche Namen der im Weltkrieg gefalle⸗ nen Werksangehörigen eingetragen ſind. Und ſchließlich ſtehen wir vor dem in ſeinen Ausmaßen größten Buch dieſer kleinen Schau — vor einem Atlas des Großen Kurfürſten, der bor einigen Jahren reſtauriert und neu gebun⸗ den wurde.„Ein Jahr haben allein die Re⸗ ſtaurierungsarbeiten gedauert“ erzählt mir der junge Buchbindermeiſter Wilhelm Kohnert.„die Karten waren großenteils ſehr zerſtört und mußten mühſelig ergänzt werden— auch das gehört heute oft zur Aufgabe des Buchbinder⸗ meiſters. Damals lag ich übrigens einmal 14 Tage lang im Krankenhaus, weil ich mir beim Anheben des Werkes einen Muskelriß zugezogen hatte!“ Kein Wunder, denn dieſer Atlas des Großen Kurfürſten iſt 1,70 Meter hoch und wiegt zwei Zentner! Jetzt liegt er hier, und der Atlas ſieht ſo neu aus, daß man garnicht glaubt, daß er ſchon vor mehreren Jahren neu gebunden wurde und während all dieſer Zeit in der Preußiſchen Staatsbibliothek auslag. Der Einband iſt aus ſtarkem Klubſeſſelleder und es hat damals lange gedauert, ehe der Buch⸗ bindermeiſter Kohnert., der die Arbeit aus⸗ führte, die notwendigen, ſehr großen Häute für dieſen rieſigen Einband auftreiben konnte. Die ſchweren Bronzebeſchläge des Rieſenbuches wer⸗ den nun ſeine Erhaltung wieder für ein paar hundert Jahre ſicherſtellen. Modernſter Beruf: Droſchkenflieger Kleine Senſationen auf Londons Flugplatz Heſton— Wochenendausflüge in gemieteten Flugzeugdroſchken— Privatflugreiſen rings um die Welt In London beginnt ſich neuerdings die Ein⸗ richtung der„Flugzeugdroſchke“ immer ſtärker durchzuſetzen. Im Hotel Ritz in London ſitzen zwei engli⸗ ſche Induſtrietapitäne. Der eine. übernächtig und überarbeitet, ſpricht mit Begeiſterung von Island. Ach, wenn es doch möalich wäre, jetzt mitten in der Arbeit einen Ausflug in diefes herrliche Land zu machen. Die Fiſchereipartie, die er dort vor einem Jahr genießen durfte, kann der Allgewaltige nicht vergeſſen. Der Ge⸗ ſprächspartner des Großinduſtriellen nippt an ſeinem Soda⸗Whiski und meint, daß ein Wo⸗ chenendausflug nach Island durchaus im Be⸗ reich der Möglichkeit liege.„Ein Wochenend⸗ ausflug?“„Ja. Wir leben doch im Jahre 1937. Du brauchſt bloß Heſton anzurufen.“ Heſton? Was iſt das? Es iſt der nur wenigen bekannte Flugplatz von London, der ſich einer Einrichtung rühmt, die im Weltluftverkehr bald überall eine Rolle ſpielen dürfte. Man kann ſich dort einen Droſchkenflieger mieten, genau wie man ſich eine Taxe für einen Ausflug mie⸗ tet. Hat man Geld. dann ſpielt die Entfernung keine Rolle. Man ruft den Flugplatz an. äußert ſeinen Wunſch und bekommt die Ant⸗ wort, daß man in kürzeſter Zeit ſtarten könne. Etwa eine halbe Stunde ſpäter ſteigt man in eine aut gewärmte Maſchine, mit einem beque⸗ men Bett und Rundfunkgerät an Bord. Als Gepäck dient eine Handtaſche und der Feldſte⸗ cher. Am nächſten Tag kann man an ſeiner Lieblingsſtelle fiſchen und 48 Stunden ſpäter ſitzt man wieder in ſeinem Büro und macht Geſchäfte. Droſchkenflieger iſt der modernſte Beruf in der britiſchen Weltſtadt. Nur der erfahrenſte Pilot kann ſich um dieſe Stelle bewerben, die außerdem Diskretion verlanat. Die Taxiflieger müſſen den Mund halten und dürfen ſich nicht interviewen laſſen, das iſt eine Bedingung bei der Anſtellung. Trotzdem drinat manches aus ihrer recht bewegten Tätiakeit in die Oeffent⸗ lichkeit. Da kommt eines Tages ein Anruf aus Bor⸗ deaur. Es geht um einen Flug nach Rotſpa⸗ nien. Ein Schwerkranker muß aus der roten Hölle gerettet werden, um ſich einer Operation zu unterziehen. Eine gefährliche Aufgabe. Einer der beſten Heſton⸗Flieger. W. A. An⸗ drews, übernimmt die Sache und flieat nach Bordeaux. Dann geht es weiter in die Stadt, in der der Bürgerkrieg tobt. Jeden Augenblick kann der Pilot von den Flaks abgeſchoſſen werden. Er führt ſeine Aufgabe dennoch aus und ſitzt zwei Tage ſpäter pfeiferauchend im Büro des Flugplatzes. Nicht einmal Arabien oder Afahaniſtan oder Flüge um die Welt können Piloten abſchrecken. Wenn ein Großinduſtrieller einen Flug nach Kabul braucht, um dort einen lohnenden Ab⸗ ſchluß zu machen, ſo mietet er ſich einfach eine Lufttaxe und fliegt. Es geſchieht auch, daß ein Schiff mitten auf dem Atlantik von einem Amerikaner, der ſich verſpätet hat. eingeholt werden muß. Vor kurzem geſchah folgendes: Ein weltberühmtes Modehaus in Paris wur- de von einer amerikaniſchen Milliardärin be⸗ ſucht, die ſich dort die koſtbarſten Toiletten be⸗ ſtellte. Alle Wünſche der verwöhnten Dame waren erfüllt. Im letzten Augenblick aber ſkiz⸗ zierte eine Modezeichnerin noch ein neues Mo⸗ dell, das in der knappen Zeit aber nicht ange⸗ fertigt werden konnte. Dennoch verſprach die Firma, das neue Kleid pünktlich abzuliefern, obwohl die Amerikanerin am ſelben Tag ſich einſchiffen wollte. Auf hoher See bemerkte ſie nun, wie ein kleines Flugzeug Kreiſe um den Ozeanrieſen zog. Wenige Minuten ſpäter fiel auf Deck ein aut verſchnürtes Paket. Es war das beſtellte Modellkleid. Das Flugzeug war von der Modefirma in Heſton beſtellt. Auch kleinere Flüge können von Ueberra⸗ ſchungen begleitet werden. So flog eines Tags ein Geſchäftsmann aus Nordenaland mit einer Heſtonmaſchine nach London. Kurz vor London bemerkte der Pilot, daß ſein Flugaaſt ſeinen Rock ablegte, was weiter nicht verwunderlich war. Einige Minuten ſpäter ſtand er in der Unterwäſche. Als das Flugzeug landete, ſaß der Mann im Adamskoſtüm. Der Paſſagier war während des Fluges wahnſinnia gewor⸗ den und mußte von dem Heſton⸗Flieger in eine Klinik gebracht werden. Ein andermal geſchah es, daß zwei alte Da⸗ men von London nach Paris flogen. Als ſie in der Seineſtadt ankamen, erklärten ſie dem Heſtonpilot, daß ihnen der Flug ſo aut gefal⸗ len hätte, daß ſie nicht ausſteigen möchten. Der Pilot flog aus einer franzöſiſchen Stadt in die andere. Es koſtete den Damen ein Vermögen, aber es hat ihnen Spaß gemacht. Soldatentum Von Walter Fler In einem Ruſſendorf zoa ich nachts die Reiterſtiefel aus und fiel in einen Traum und flog auf Kinderſchuh'n ins Elternhaus. Die Türen aingen auf und zu. von Kinderhänden leicht beweat, als atmete in ſüßer Ruh das Haus, vom Leben friſch durchreg— Ich war in meines Vaters Haus von Dämmerung zu Dämmerung und lief im Spiel türein— türaus, an Blut und Gliedern knabenjung. Ich war daheim und war ein Kind, doch als das Feld ſich kaum bereift, hat mir der kühle Moragenwind die Kinderſchuhe abgeſtreift. ch a im Stroh, des Könias Mann, remd, tot und öde war das Haus. Ich zog die Reiterſtiefel an Und trat ins Morgenrot hinaus. (Aus Walter Flex„Im Felde zwiſchen Nacht und Tag“. Gedichte. Verl. C. H. Beck München) ———̃ů—— Das Knochenauto von Marſeille Vor einigen Monaten zog man aus einem Hafenbaſſin in Marſeille mehrere Perſonen⸗ kraftwagen und einen Laſtkraftwagen. deren Herkunft nicht feſtgeſtellt werden konnte. Man ſtellte alle möglichen Vermutungen an, wie die Wagen dorthin gelangt ſein könnten, ver⸗ folgte auch eine Weile lang eine Spur, die auf einen Verſicherungsbetrug hindeutete, man kam aber zu keinem befriedigenden Er⸗ gebnis und die Sache wurde ad acta gelegt. Nun griff vor einigen Tagen ein Bagger, der im Hafen arbeitete, wiederum einen großen Gegenſtand. Er wurde hochagehoben und auf den Kai gezogen. Dabei eraab ſich, daß es ſich um ein zertrümmertes u. vollkommen verro⸗ ſtetes Auto handelte. Im Innern des Wa⸗ gens fand man eine ganze Anzahl menſchlicher Knochen verſchiedener Größe. Nach dem Befund muß der Wagen ſchon mindeſtens zwei Monate im Waſſer gelegen haben. Die Frage iſt nun nicht nur, wie er da hineingekommen iſt, föndern auch was der Knochenfund zu bedeuten hat. Lieat hier etwa ein Verbrechen vor, das wielleicht mit den in⸗ deren Wagenfunden in Verbindung ſteht? Die Kriminalpolizei bemüht ſich gegenwär⸗ tig mit Einſatz aller Kräfte, das Geheimnis aufzuklären. Angenehmer Dienſt Als im Jahre 1870 die deutſchen Truppen gegen Frankreich zogen, wurde ein preußiſches Armee⸗ korps unter General von Manteuffel an die Nordſeeküſte gelegt, um hier gegebenenfalls feindliche Truppenlandungen zu verhindern. Die Wachmannſchaften kehrten abends nach Dienſtſchluß in die Stranddörfer zurück, wo ſie bei Fiſchern und Bauern in Quartier lagen. Das Verhältnis zwiſchen Truppe und Einwoh⸗ nerſchaft war ein äußerſt herzliches, und als es eines ſchönen Tages hieß, da ſich doch kein feind⸗ liches Schiff blicken laſſe, ſei die Wache über⸗ flüſſig und das Armeekorps werde in Feindes⸗ land eingeſetzt, da war das Bedauern beiderſeits groß. Noch lange ſprachen die Fiſcher und Bauern von„ihrer“ Wache, und wenn man ſie fragte, was die Jungs dieſer Woche denn eigentlich ſo zu tun gehabt hätten, dann blinzelten ſie ein⸗ ander zu und meinten bedächtig:„Tia, tagsüber beſchützten ſie die Küſten— und abends und nachts— da küßten ſie die Beſchützten.“ Der große Hund J,. Erzählung von Joſ. Cl. Lohr Um zu erfahren, wie furchtbar Langeweile die Gemüter zu befallen vermag, muß man einen Sommerſonntag in einem kleinen Land⸗ ſtädtchen an der frontera, an der chileniſch⸗ argentiniſchen Grenze verlebt haben. Landſtädtchen ſagte ich doch, es iſt wohl zu viel geſagt bei dem Haufen Bretterbuden mit ihren rot angeſtrichenen Wellblechdächern und dem dazwiſchen liegenden Raum. den man als Straße bezeichnet. So ungefähr war das Pucon am Ufer des Villa⸗RicaSees, zu Füßen des in den Him⸗ mel ſtrebenden Vulkan villa rica. Totenſtille herrſchte in der ausgeſtorbenen Stadt, das grelle Sonnenlicht brannte auf die Straßen mit ihrem mehligen, fußhohen Staub. Die Luft war glasklar, der Wind zum Wehen zu faul, die Hunde zum Kläffen, die Menſchen ſchliefen hinein in den Taa. Ich lag faul in der Hängematte auf der Vet⸗ anda und döſte. Ab und zu trank ich Mate. Die Röchelkiſte, die einmal ein Grammophon war, könnte höchſtens noch die Affen vertreiben, ſo abgeſpielt waren die Platten, die Bücher wa⸗ ren zerleſen, die Zeitungen ſechs Wochen alt. Die Inſerate ſpukten in meinem Gehirn. Nicht einmal in den Himmel zu ſtieren war möglich, weil der Vulkan die Hälfte bedeckt, der zu faul iſt zum Rauchen und der ſtehende Qualm vor Trägheit herabhänat wie eine ge⸗ bogene Naſe. So ein Sonntag iſt das Lanaweiliaſte auf der Welt! Während ich wieder einmal, zum wievielten Male eigentlich ſchon. ſolchen Ge⸗ dankengängen nachgina und ſchönerer Tage in Hamburg, in der Lüneburger Heide gedachte, patſchten ein paar nackte Indianerfüße die Veranda herauf. Ein junger Burſche mit rund⸗ lichem Kopf, luſtigen Augen u. blauſchwarzem Haar brachte Nachricht vom fundo ſeines Herrn. meinem Freund Don Alberto: 5 „Don Alberto le mandageſta cartal“, ſagte der Burſche und verſchwand, um auf der Veranda⸗ treppe ſitzend auf Antwort zu warten. Tage⸗ lang ſäße er ſo Endlich. Endlich eine Abwechſluna im grau⸗ ſigen Sonntag! Einerlei, was Alberto ſchon mochte. Es war eine Erlöſuna aus der furcht⸗ baren Oede. Aber was wollte Don Alberto vom fundo drüben am Berga, ſeiner Bella Viſta? f „Lieber Paul! Komm ſofort herüber zu mir. Wir jagen den Puma. Das Fell wird verſof⸗ fen! Alberto.“ „Allright! Wird gemacht.“ Beſſer auf Puma jagen als auf der Veranda verblöden! „Sattel das Pferd!“ rief ich dem Jungen zu, holte Flinte und Meſſer aus dem verſchloſ⸗ ſenen Schrank und ſaß in wenigen Minuten im Sattel. Wir jagten hinauf auf den Berg. Oben wartete ſchon Don Alberto. „Was gibt's?“ begrüßten wir uns. Stirn⸗ runzelnd erzählte Alberto in kurzen Zügen die Geſchichte vom Puma. „Schon wochenlang treibt ſich hier ein Puma herum. Frißt meine Schafe. Frißt mich noch arm, wenn ich noch länger zuſehe. Wochenlang ſuch ich ihn ſchon, jetzt hab ich's ſatt. Jeden Tag holt er ein Schaf. Meine huaſos haben ihn ſchon öfter geſehen, aber mit ihren Vor⸗ derladern kriegen ſie das Bieſt nicht. Denk dir, am hellichten Tag! Sie behaupten ſchon ſeit Jahrzehnten kein ſo aroßes Tier mehr geſehen zu haben. Ein ſandfarbiger, weiß du, von drü⸗ ben, von denen hie und da einer über die Grenze wechſelt. Flinte haſt du?“ Als ich bejahte, rief er die pancha, das indi⸗ aniſche Mädchen: a „Pancha, paß auf den chice auf!“ Der chice war ſein einziger Junge. N 1 „Si, ſi, Don Alberto“, beſtätiate eifrig die vancha. Auf Indianermädchen iſt unbedingter Verlaß „Iſt deine Frau nicht da?“ fragte ich Albert „Nein, die iſt auf einige Wochen rüber nach Valdivia.“ nn Dann zogen wir los. Streiften auf ſchwieri⸗ ger Pirſch durch den Urwald. kletterten über die ſchneeweißen, kahlen Stämme des palo muerto, die an Rieſenknochen erinnern, ſcho⸗ ben uns durch junges Bambusgeſtrüpp, durch⸗ pirſchten das mata, eine vielbewachſene Ro⸗ dung und ſtanden bei den Schafherden an. Am Bach vermuteten wir den ſtändigen Wechſel des Puma. Aber der Puma zeigte ſich nicht.„Caramba. goddam“, ſchimpfte Albert. Es war wie ver⸗ hext. Nur die Hirten klagten in erreaten end⸗ loſen Monologen über den Räuber. Durch ausgedehnte, fruchtſchwere Weizenfelder wech⸗ ſelten wir unſeren Standplatz. ſchlichen durch Maisfelder, ſaßen ſtundenlana. aber alle Mü⸗ he war reſtlos vergebens. Gegen Abend gaben wir's auf und machten uns auf den Heimweg ins fundo. Zu unſerem Erſtaunen war der ganze Hof leer, wie ausgeſtorben, nur der klei⸗ ne Junge Albertos ſaß auf dem Graſe. „Junge, was machſt du denn hier? Wie kommſt du hierher?“ rief ihm Alberto von weitem ſchon zu. Faſt beleidigt erklärte der Kleine. daß die pancha ihn eingeſperrt habe und er durchs Fenſter geſtiegen ſei, weil er nicht in der en⸗ gen Stube herumſitzen wollte. „Und wo iſt die vancha?“ „Lachſe fiſchen hinunter zum See“, meinte der Junge. „Und eingeſchlafen, natürlich. wie immer“, ſchimpfte Alberto.„Und was treibſt du hier?“ „Ich“, meinte unſchuldsvoll der Junge,„ich habe mit dem großen Hund geſpielt!“ „Was für einem Hund. Wir haben doch gar keinen aroßen Hund.“ „Doch, Pappi, mit dem großen Hund. Da hinten ſitzt er doch auf der tranca.“ Dabei wies er mit der Hand auf das Falltor des Palliſadenzaunes. Blitzſchnell ſuchten unſere Augen den Hund Wir waren nicht wenig erſtaunt, trauten un⸗ ſeren Augen nicht recht... da ſaß der rieſige Puma, den wir draußen bei den Herden ver⸗ gebens geſucht hatten. Mit ſeinen großen fra⸗ genden Augen ſtierte das Tier aufmerkſam zu uns herüber. Ich zog die Mauſerpiſtole aus der ledernen Taſche, legte an und wollte ſchon abdrücken, als ſich Albertos Hand auf meinen Arm legte: „Laß ihn laufen!“ Ganz ruhig ſaate es Al⸗ berto. Ich ſchaute ihn wahrſcheinlich recht dumm an. Im gleichen Augenblick war der Puma mit mächtigem Satz im mata ver⸗ ſchwunden. „Und warum?“ fragte ich Alberto. „Weil er ſo ſchön geſpielt hat mit dem Jun⸗ gen! Laß nur, ein andermal kriegen wir ihn.“ Und mein Fell?“ „Das wird trotzdem vertrunken!“ Langeweile jedenfalls kam an dieſem Sonntaa keine mehr auf. Die älteſte Landkarte Die älteſte Reiſekarte iſt in der Wiſſenſchaft unter dem Namen Peutingerſche Tafel bekannt. Sie wurde von Caſtorius im 4. Jahrhundert n. Chr. geſchaffen und umfaßt die geſamte da⸗ mals bekannte Welt. Sie reicht im Norden bis Schottland, im Weſten bis Spanjen, im Süden bis zur Wüſte Sahara und im Oſten bis zum Wunderland Indien. Im 12. Jahrhundert wur⸗ de ſie von einem ſüddeutſchen Mönch auf das Genaueſte nachgezeichnet. Drei Jahrhunderte ſpäter fand ſie der Humaniſt Konrad Celtis wieder auf und überließ ſie dem Augsburger Ratsſchreiber Peutinger. Heute befindet ſich die Karte im Beſitz der öſterreichiſchen Nationale bibliothek. Die Karte war urſprünglich ſieben Meter lang und nur 34 Zentimeter breit, ſie wurde für den Gebrauch anfangs von einer Rolle abgewickelt, ſpäter aber dann in handliche Stücke zerſchnitten. Die Peutingerſche Tafel hat der Geſchichtswiſſenſchaft gute Dienſte ge⸗ leiſtet, denn auf ihr ſind etwa 3500 Orte ver⸗ zeichnet mit den Verbindungsſtraßen und Ent⸗ fernungsangaben gemeſſen in Tagereiſen. Ge⸗ hirge und Flüſſe ſind aber lediglich angedeutet, denn dieſe hatten damals nur die Bedeutung von Verkehrshinderniſſen. W A. LISA Roman von Lotte Gummert (21. Fortſetzung.) Liſa ſtand ganz verdattert da. Woher wußte es Sabine? Sicher hatte Vat'l was geſagt. Und ſie hatte ſich doch davon ſchon in der Kirche gedrückt. Was ſollte ſie tun? Beim Aufblicken ſah ſie in Fritz's erſtaunte Augen. Das hatte er ja auch noch nicht gewußt. „Liſa, ſingſt du etwas? Ja?“ Bettelnd ſahen ſie ſeine Augen an. Da konnte ſie doch nicht gegen an. Und dann drängten die übrigen Gäſte. Da war wohl nichts zu machen. „Alſo gut, ich hole nur meine Laute. Aber bitte verſprechen Sie ſich nicht zu viel, ich ſinge nämlich nicht ſchön. Nur laut und lange.“ Damit verſchwand ſie raſch nach oben. Nach einigen Minuten war ſie wieder da, die Laute im Arm, und ſetzte ſich auf die Lehne eines Seſſels. „Was ſoll ich ſingen?“ fragte ſie luſtig.„Heut iſt Wunſchabend.“ Erſt ſang ſie auf Wunſch des Vaters:„Vor meinem Vaterhaus ſteht eine Linde“. Alle lauſchten auf die Stimme des Mädchens. Sabine hörte ſie zum erſten Male und war im Innerſten berührt. Seltſam ſang dieſes Mädchen und gab mit dieſer Stimme viel Rätſel auf. Das war die lachende Liſa? Unbegreiflich! Immer wieder ſchüttelte ſie den Kopf und konnte ſich nicht ſatthören. Genau ſo erging es Fritz. War das ſeine Liſa? Von der er meinte, er kenne ſie in⸗ und auswendig? Ewig wird das Weib ein Rätſel bleiben, ging es ihm durch den Kopf. Und Liſa ſang das Lied mit wahrer Inbrunſt. Bald war ſie ja von hier fort und das Vaterhaus lag hinter ihr, da klagte ſie ſchon jetzt all ihre Sehnſucht im Liede aus. Die Zuhörer waren wie in einem Bann und ſaßen beim Schluſſe unbeweglich. Jeder meinte die Liſa Hornung zu kennen, und es dämmerte wohl bei vielen, daß keiner ſie richtig kannte. Als Liſa die ernſten Geſichter ſah, mußte ſie doch ein wenig lächeln. „Oh, hat Ihnen mein Lied ſo wenig gefallen?“ Alles proteſtierte, und Liſa ſagte luſtig:„Gut, ſingen wir ein luſtiges Lied.“ 5 Schon klang es auf:„Wenn die Soldaten durch die Stadt marſchieren...“, und die Männer klatſchten den Takt mit dazu. Als drittes kam das Lieblingslied von Fritz:„Schwarz⸗ braun iſt die Haſelnuß...“ So wechſelte Lied um Lied und die Gäſte wurden nicht müde, zuzuhören. Zum Schluß durfte ſich Sabine ein Lied wünſchen. Ernſt ſagte ſie:„Sing mir das Lied, das ich immer ſo geliebt hab, und was am heutigen Tag in Erfüllung gegangen iſt, nämlich:„Still wie die Nacht und tief wie das Meer ſoll deine Liebe ſein'.“ Und Liſa nickte nur. Sie ſang ja ſolche Lieder viel, viel lieber als die luſtigen. Und ihre dunkle Stimme eignete ſich dazu ganz beſonders. Sabine ſah und hörte nichts als dieſe Stimme, und Tränen ſtanden ihr in den Augen. „Still wie die Nacht, tief wie das Meer ſoll deine Liebe ſein.“ Ja, ihre Liebe war ſo tief, und ihres Mannes Liebe wohl auch. Hand in Hand ſaßen ſie da und lauſchten dem Liede wie eine Offenbarung. Noch niemals hatte Liſa ſo geſungen wie jetzt, das empfand der Vater am meiſten. Das Lied war aus, und man ſah in vielen Augen Tränen ſchimmern. Gutsbeſitzer Pommer war auch gerührt, wollte es aber beileibe nicht zeigen, deshalb meinte er jetzt in die Stille: „Manchmal iſt die Nacht aber nicht ſtill, wenn zum Beiſpiel ſo ein ruppiger Köter bellt.“ Da war die ſchwere Stimmung hin, und die Menſche⸗ lachten und dankten nun Liſa für den ſeltenen Gennp. Frau Pommer zankte ihren Mann herzhaft aus, daß er ſtets daneben hauen müßte. Der verteidigte ſich aber wacker und meinte: „Nu, ſag bloß mal, Jettchen, wer ſchimpft denn immer und kann nicht ſchlafen, wenn ſo ein Hundevieh bellt?“ Da gab ſich die getreue Ehehälfte geſchlagen, denn— er hatte ja recht. Das Feſt nahm ſeinen Verlauf und es war ſo gemüt⸗ lich, daß es bis gegen Morgen dauerte, ehe alle fort waren. Geſchah es doch auch ſelten, daß die Gutsbeſitzer zuſammenkamen, wenn aber, dann ging es hoch her, und vor Morgen fuhr man nicht heim. Die Kutſcher ſaßen in der Küche mit dem anderen Geſinde zuſammen, und da gab es großes Hallo und vielen Spaß. Emma ſorgte auch dafür, daß die Kutſcher munter und nüchtern blieben. Nach einiger Zeit kam immer eine große Kanne ſtarker Kaffee auf den Tiſch. Der machte jeden wieder munter. Außerdem konnten die Kutſcher wirklich allerhand vertragen, und Emma wun⸗ derte ſich immer wieder, wie ſchnell die Flaſchen leer wurden. ** ——ä—ũ—é—— 2———— 2. N 1 eee eee 8—— Urheberrechtsschutz Romanverlag Sreiser/ Rastatt-Baden Sie bremſte auch nicht, wenn Hermann wieder ein paar neue Flaſchen brachte, denn der Herr hatte geſagt, ſie ſollten trinken, ſoviel ſie wollten. Der Weinkeller war auch außerordentlich gut ein⸗ gedeckt. * Nun hatten alle Wagen den Hof verlaſſen und fuhren in die Nacht hinaus, bis auf die Break von Gutsbeſitzer Pommer. Kriſchan, der Kutſcher, hatte ſich gut eingemummelt, denn es war verflixt kalt. Nur gut, daß man von innen gut eingeheizt hatte. „Na, Kriſchan“, hatte Pommer gefragt,„kannſte noch kutſchieren oder muß ich rauf auf'n Bock?“ Aber Kriſchan wehrte ganz entſetzt ab. Er als Kut⸗ ſcher und nicht fahren, womöglich ſich in den Wagen zur Gnädigen ſetzen, das war nicht auszudenken. Da lachte der alte Pommer herzhaft auf und meinte, luſtig mit den Augen zwinkernd:„Wenn de einen Hund bellen hörſt, das kannſte mir mal ſagen!“ Kriſchan war ſich jetzt im klaren, daß ſein Herr ziemlich ſchwer geladen hatte. So ein Blödſinn mit dem Hund. Ja, ſo eine Hochzeit hatte es eben in ſich, ſtellte er feſt. Lachend ſtand der Gutsherr auf Sandhagen neben dem Wagen und half Frau Pommer hinein. Es war ziemlich ſchwer, denn ſo an die zweihundert Pfund wog Frau Pommer. Ihr Gatte ſah ſchmunzelnd zu und lachte. „Sehen Sie, Hornung, erſt heiratet man ſon ein trautes Marjellchen, und denn, wenn ſe ſo richtig an Futtertrog komm'n, dann gehen ſe auseinander. Nich, Mutter, ſo an de zweihundert Pfund Lebendgewicht wirſte ſchon haben?“ Aber Frau Pommer war nicht aus der Ruhe zu bringen. „Nur gut, Herr Hornung, daß er noch vierzig Pfund mehr hat. Aber es iſt ſchon ſo, wir eſſen ganz gerne e biſſel gut, aber die Männer müſſen immer noch einen guten Tropfen dazu haben.“ „Sehen Sie, jetzt hab ich mein Fett weg. Ja, meine Jette is gut beſchlagen“, pruſtete der dicke Gutsbeſitzer raus.„'s geht och niſcht über ein gutes Glas Wein.“ Unter Lachen und Stöhnen wurde er auch in die Kutſche, den ſogenannten„Glaswagen“, verfrachtet, und die Fuhre ging los. i * Lachend hatte Liſa vom Fenſter dem Abſchied mit zugeſehen und ſagte zu dem eintretenden Vater: „Na, Vat'l, eine ſchwere Fuhre, was? Die kann nicht umfallen.“ Der nickte nur lachend und trat zu ſeiner Frau, die ſich eben mit Fritz unterhalten hatte. „Na, wie iſt es denn, ſeid ihr noch nicht müde? Ich ſchlage vor, Emma kocht uns eine Taſſe guten Kaffee, und wir unterhalten uns noch ein Weilchen, ehe wir verſchwinden.“ Das war allen recht. Sabine hatte doch ſchon nachts um zwölf Uhr Kranz und Schleier ablegen müſſen, denn die jungen Mädels wollten doch den Kranz austanzen. Jede war neu⸗ gierig, wer die nächſte Braut ſein würde. Zufällig hatte Liſa den Kranz erwiſcht und das Sträußchen ein junger Mann, der als Inſpektor auf Hergenthal war. g Nun ſtand Sabine auf und machte ein gemütliches Eckchen, damit man recht nett zuſammenſitzen konnte. Als Emma mit der dampfenden Kanne Kaffee kam, ſchnupperten alle. „Oh, ein Göttertrank“, ſtellte der Hausherr feſt. „Kinder, ihr könnt ſagen was ihr wollt, allein iſt's doch am allerſchönſten. So gern wie ich mal Gäſte bei mir habe, aber jetzt hats für eine ganze Weile Ruhe!“— ſprachs und ließ dabei die Hand auf die Tiſchplatte allen, daß die Taſſen luſtig hüpften. So richtig ausgelaſſen war er. Jetzt hatte er endlich ſeine Sabine für ſich. Denn Liſa und Fritz zählten ſowieſo heute nicht, die waren von ſich allein in An⸗ ſpruch genommen. Sabine ſchmunzelte auch, wenn ſie die beiden jungen deute anſah. Die ſchienen mit ſich vollſtändig im reinen zu ſein. „Na, wie iſt es denn mit euch beiden?“ fragte der Gutsherr jetzt.„Hat Liſa alles erzählt?—— Und iſt denn Fritz damit einverſtanden?“. Lebhaftes Nicken von Fritz und Liſa, die hatten ge⸗ rade ein großes Stück Kuchen im Munde und konnten kaum ſprechen. „Alſo ein Jahr lang nicht ſehen und ſprechen, und— tuch nicht ſchreiben!“ Ganz entgeiſtert ſahen ihn vier Augen an. Liſa war die erſte, die ihren Kuchen hinuntergewürgt hatte. „Nicht ſchreiben? Vat'l, das iſt doch nicht wahr?“ Doch der nickte ganz energiſch:„Jawohl, auch nicht ſchreiben. Kinder, dabei bleibt es. Ihr müßt euch ſchon darnach richten!“ Sabine tröſtete:„Ein Jahr iſt auch nicht lang. Paßt 555 ihr fragt euch nachher, wo die Zeit hingegangen iſt.“ Der Bruder ſchien ſich langſam damit abgefunden zu gaben. „Haſt recht, Bine. Das vergeht auch, und überdies haben wir ja euch, und ihr könnt uns doch etwas von der anderen Seite erzählen. Da wiſſen wir dann auch genau über alles Beſcheid.“ Der Gutsherr lachte herzlich:„Siehſte, Sabine, ſie ſind ſchon vernünftig.“ Jedenfalls war alles reſtlos zufrieden und man konnte nun endlich— es war bereits halb ſechs Uhr geworden— ſchlafen gehen, nachdem man Emma noch eingeſchärft hatte, ja nicht zu wecken. Die verſprach es hoch und heilig, und ſah mit ver⸗ klärtem Geſicht ihrer Herrſchaft nach, wie ſie Arm in Arm in ihr Zimmer gingen. Fritz und Liſa hatten ſich auch verabſchiedet, nachdem ſie ſich noch einen herzhaften Abſchiedskuß hinter dem Rücken der Neuvermählten gegeben hatten. „Uebers Jahr mein Schatz, übers Jahr“, ſummte Liſa ihrem Fritz ins Ohr. Und„Uebers Jahr, da ſoll die Hochzeit ſein“ vollendete der. * 13. Ein ganzes Vierteljahr war nun Sabine ſchon vev⸗ heiratet. Manchmal kam es ihr noch nicht ſo lange vor, doch manchmal meinte ſie, ſie wäre ſchon viel länger auf dem Gute bei ihrem Ernſt. Eine echte Gutsfrau war ſie geworden, und wenn ſie auch nicht alles ſo verſtand wie Liſa, ſo hatte ſie ſich doch wunderſchön hineingefunden, und war früh mit ihrem Manne als erſte auf. Der Hühnerhof war ihr das liebſte, und jetzt Ende Februar ſaßen auch ſchon ein paar Hühner in ihren Neſtern und brüteten. Da gab es zeitig junge Hühnchen und junge Enten, denn man hatte manchen Hühnern Enteneier unter⸗ gelegt. 5 Sogar Reitſtunden hatte ſie bei ihrem Mann genom⸗ men, und der freute ſich über ihre Fortſchritte. Ihr Auto war ihr ja lieber und gern fuhr ſie mit ihrem Mann ein wenig hinaus. Heute war es ſehr kalt, aber trotzdem wollte ſie ſich ein wenig herumtummeln. Ernſt war aufs Feld ge⸗ gangen. Die Mamſell hatte auch ſchon nach ihr geſehen, wahr⸗ ſcheinlich gab es irgend etwas wegen dem Eſſen. Um das kümmerte ſie ſich jeden Tag ſelber, und die Emma freute ſich darüber. Da kochte ſie nochmal ſo gern. 0 Eine Frau genoß die fein zubereiteten Speiſen ganz anders, als ein Mann. Jeder freute ſich ſchon, wenn er die Frau ſah, und Sabine hatte ſich einmal ſehr gefreut, wie ſie zufällig hörte, daß die Leute von ihr als„Unſere Frau“ ſprachen. Ernſt Hornung war ein ganz anderer geworden. So viel Glück ſtrahlte aus ſeinen Augen, daß ſich Sabine immer mehr Mühe gab, ihm etwas liebes anzutun. Eben kam er vom Felde. In ſeinem ſchmucken Jägeranzug ſah er jung und unternehmungsluſtig aus. Der Hund ſprang bellend an ihm empor, als wenn er etwas ſchönes erzählen wollte. Als er ſeine Frau auf dem Hofe ſtehen ſah, kam er raſch auf ſie zu. „Sabine, denk mal, zwei Haſen hab ich erwiſcht! Gibt einen feinen Braten, ja? Und nicht mal ſo ein paar dünne Dinger. Nein, ſo richtige angefreſſene Kerle“, ſchmunzelte er. „Oh, da freu ich mich aber. Ich ſchlage vor, die laſſen wir bis Sonntag hängen. Da kommt Fritz zu Beſuch“, ſtrahlte Sabine. „Selbſtverſtändlich! Aber nun komm ins Haus, hier iſts ja bannig kalt“, ſagte beſorgt ihr Gatte, und ging mit ihr ins Haus. „Wie eine alte Gutsfrau ſiehſt du aus, Sabine! Das Kopftuch umgebunden, die Schürze über dem Mantel, nein, das hätte ich nie gedacht.“ Sabine verteidigte ſich lachend: „Ach, du dummer Mann, ich mußte doch nach dem Hühnerhof, und wenn ich da herumkrieche, da wird man doch nur ſchmutzig.“ „Da kaufe ich dir eben eine neue Jacke“, neckte ſie Hornung,„ſoviel biſt du mir ſchon wert.“ „Wert ſchon, aber wir müſſen doch ſparen!“ „Sparen, ja wozu? Willſt du Reichtümer anſam⸗ meln?“ neckte ſie der Gutsherr und ſah ſein junges Weib an. Wie ſie ſo vor ihm ſtand, die von der Kälte ge⸗ röteten Bäckchen, das ein wenig zerzauſte Haar, es war eigenartigerweiſe nie mehr ſo glatt wie früher, und der ſchönen vollen Geſtalt, kam ſie ihm alle Tage ſchöner vor, und er war verliebter wie ein funger Mann. a Sabine hatte auch ſo ein eigenes Lächeln um die Lippen und die Augen hatten ſo einen weichen Schim⸗ mer, er hätte ſie nur immerzu küſſen mögen. Als er ſie zu ſich heranziehen wollte, ſie ſollte ſich auf ſeine Seſſellehne ſetzen, blieb ſie vor ihm ſtehen und ſagte, mit einem ganz unſicheren Lachen: „Ja, ich glaube doch, daß wir etwas ſparen müſſen. Ob es nun für einen Sohn oder eine Tochter iſt, das weiß ich nicht!“ (Fortſetzung folgt) Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. N. Biernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Tienſt ſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Schulungstag für alle Block⸗ und Zellenleiter. Ich mache darauf aufmerkſam, daß an dem feſtgeſetzten Schulungstag, 24. Oktober, alle Pol. Block- und Zellenleiter teilzunehmen ha⸗ ben, ohne Ausnahme und ohne Entſchuldigung. Es iſt 5 lr und Pflicht! Es wird pünktlich um 7.15 Uhr morgens im hinteren Hofe der Schillerſchule angetreten und zwar in Uni⸗ form, wer ſolche hat, bzw. in Zioil mit Ha⸗ kenkreuzarmbinde. Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute Donnerstag, 20 Uhr, 7. Ausbil⸗ dungsabend für Kurs 9. Ich erwarte reſtloſes Erſcheinen. Der Gemeindegruppenführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! 185 * 8 Gefolgſchaft 21/249 Unſer Sportbetrieb fällt dieſe Woche aus. Der nächſte Dienſt iſt am Montagabend, 8 Uhr in Uniform im Heim der Schillerſchule. Der Gefolgſchaftsführer. 2 DAF deulſche Arbeilsfront Ich mache unſere Mitglieder und Ange⸗ hörige ſowie alle Volksgenoſſen auf die am Sonntag, 24. Oktober ds. Js. ſtattfindende Wanderung nach dem Jägerhaus mit der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ auf⸗ merkſam und erwarte von allen ſowie den Betriebsgemeinſchaften eine zahlreiche Betei⸗ ligung. Der Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. Oktober 1937 Anſer Tagesſpruch eund, ſo du etwas biſt, o bleib' doch ja nicht ſteh'n: an muß von einem Licht fort in das andere geh'n. n oclex. Machtæssen c Das iſt eine Streitfrage von weltbewegen⸗ der Bedeutung und ſicher dazu angetan, die Gelehrten auf den Plan zu rufen. Es müßten Kommiſſionen und Ausſchüſſe gebildet werden, die ſich darüber klar zu werden hätten, wel⸗ cher Ausdruck als einheitlich für ganz Deutſch⸗ land anzuſprechen wäre. Abendbrot ſagt man, wenn wir uns nicht mehr ſehr täuſchen, mehr im Norden des Reiches, während das Nacht⸗ eſſen ein wichtiger Beſtandteil im Tageslauf des Südens iſt. Dabei iſt es wohl weniger wichtig, wie dieſe Mahlzeit heißt, ſondern wie ſie ausſieht. Und da ſind wir uns ſofort ohne Rommiſienen und Ausſchüſſe einig: Dieſe Mahlzeit am Tagesende muß zweckmäßig ſein, alſo geſund und nicht teuer. Alſo nehmen wir eben Brot, das iſt immer noch das Billigſte! Falſch, beſonders dann 155 wenn zu die⸗ Sileſins. em Brot noch die mancherlei Zutaten auf den Plan treten: Butter, Wurſt uſw. Das belegte Brot iſt zugegebenermaßen die einfachſte Art der Abendmahlzeit, wenigſtens was die Zu⸗ bereitung anbelangt. Aber es iſt nicht die ver⸗ nünftigſte und 95 auch nicht die geſündeſte. Iſt das belegte Brot zum Abend nicht auf die Dauer eine reichlich einſeitige Angelegenheit? Einſeitigkeit, beſonders in der Ernährung, muß ſich aber immer rächen. Alſo überlegen wir uns, ob es nicht auch andere Möglich⸗ keiten für den Abend gibt. Zum Beiſpiel die „Reſte“ vom Mittag? Nein, nein, nichts „Aufgewärmtes“! Man kann, wenn man das Kochen verſteht und ein wenig Erfindungsgeiſt hat, aus dem einfachſten Reſt vom Mittag eine gut ausſehende und noch beſſer ſchmek⸗ kende Abendmahlzeit bereiten. Sie wird in den allermeiſten Fällen ſogar bekömmlicher ſein, als das ewige belegte Brot, auf dem in Butter gebettet, irgendein Wurſtgedicht liegt. Und dann noch etwas: kalt iſt gut— aber warm iſt beſtimmt beſſer, auch bei der Abend⸗ mahlzeit, die wir ganz nach Belieben„Abend⸗ brot“ nennen oder„Nachteſſen“ taufen kön⸗ . Großkundgebung ber 2 S d Dem Rufe zum Beſuche der geſtrigen Groß⸗ Kundgebung in den„Freiſchütz“⸗Sälen wurde in recht ſtarkem Maße Folge geleiſtet. Dicht gefüllt waren alle Räume von Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die nach der Ruhepauſe wieder einmal vom Führer und der Bewegung hören wollten. Preſſeamtsleiter Pg. Ben⸗ der eröffnete die Kundgebung mit Worten der Begrüßung für die ſo zahlreichen Beſucher und beſonders für die Redner des Abends, Kreisleiter Brückmann des Großkreiſes Bens⸗ heim⸗Heppenheim und Reichsſtoßtruppredner, Kreisleiter Koltermann, Landsberg(Warthe). Sowohl Kreisleiter Brückmann, wie der Red⸗ ner des Abends, verſtanden es, in zündenden Worten allen das Wollen des Nationalſozia⸗ lismus auf alten Gebieten des politiſchen Le⸗ bens klarzumachen und die Richtung zu zeigen für die Zukunft. Es waren Stunden der Er⸗ bauung für die Beſucher, in denen das große Werk des Führers in ſeiner machwollen Sprache zu uns ſprach und das Val erfüllte. Einen ehrlichen und begeiſterten Beifall ſpen⸗ deten die Kundgebungsteilnehmer.(Bericht über die Ausführungen folgt). * Das beulſche Volksbilöungswerk im Kreis Heppenheim Die NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude beginnt nunmehr auch im Kreis Heppenheim mit der Winterarbeit des deutſchen Volksbil⸗ dungswerks. In jedem der 9 größten Orten des Kreiſes, in Birkenau, Fürth, Heppenheim, Hirſchhorn, Mörlenbach, Nek⸗ karſteinach, Rimbach, Viern⸗ heim und Waldmichelbach gelangt eine Großvortragsreihe mit 6—7 Vorträgen führender Männer des In⸗ und Auslandes zur Durchführung. Im Oktober 1937: Der Leiter der Schu⸗ lungsburg Cronberg, Pg. Fell, ſpricht über: „Das Primat des deutſchen Menſchen“. Im November 1937: Oberſt Hayner(Wehrpol. Ref.) ſpricht über:„Die rote Armee der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken“. Im Dezember 1937: Oberſtleutnant im Reichskriegsminiſterium, von Belli, ſpricht über:„Die wehrpolitiſche Lage Deutſchlands“ und„Das wahre Geſicht des Zukunftskrie⸗ ges“. Im Januar 1938: Kapitän Ritter von Trapp, Salzburg,(Oeſterreich) ſpricht über ſeine Erlebniſſe als der erfolgreichſte U-Boot⸗ Kommandant der Oeſterreichiſchen Kriegsma⸗ rine. Im Februar 1938: Der letzte Ober⸗ befehlhaber der weißruſſiſchen Armeen, Ge⸗ neralleutnant Sakhar ow, ſpricht über das Thema:„Der rote Panslowismus als Lenker Europas“. Im März 1938: Parteigenoſſe Jung, Mdg., Berlin, der ehem. Führer der udetendeutſchen NS DA, ſpricht über:„Der udetendeutſche Arbeiter in der Tſchechoſlo⸗ wakei“. Weiterhin wird zur Zeit noch mit dem Pg. Staatsminiſter Schmitthenner, Karlsruhe, verhandelt, um auch dieſen füh⸗ renden deutſchen Staatsmann im Rahmen des Winterprogramms in den 9 Orten des Kreiſes Heppenheim hören zu können. Alles in allem, ein Großprogramm, deſſen Durchführung die Mitarbeit und den Einſatz aller Volksgenoſſen vorausſetzt. Es muß und wird gelingen, dieſes Programm durchzufüh⸗ ren, wenn alle am Leben und der Weiterent⸗ wicklung des deutſchen Volkes intereſſierten Volksgenoſſen hierbei helfen. Für alle 6—7 Vorträge wird eine Teil⸗ nehmerkarte herausgegeben, welche 2.— Mk. koſtet. Bei der Bedeutung der Vortragsreihen und den gewaltigen Koſten, die bei der Durch⸗ führung entſtehen, wahrlich nicht zu viel! * Schuldienſtnachrichten. Mit der Lei⸗ tung der beiden hieſigen Schulen(Schiller⸗ und Goetheſchule) wurde mit Beginn des Win⸗ terhalbjahres Kreiswalter Lehrer Hart⸗ mann betraut. Der neue Schulleiter, dem der Ruf eines tüchtigen Schulmannes voraus⸗ geht, wurde am verfloſſenen Dienstag von Kreisſchulrat Siebert in ſeinen Dienſt einge⸗ wieſen. Wir wünſchen ihm eine recht lange ſegensreiche Wirkſamkeit. N 1 8— * beziehbaren Wir wandern mit Ko. Wenn wir mit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wandern, kommt es uns nicht darauf an, daß wir große Strecken durchlau⸗ fen und möglichſt oft im„Gaſthaus am Wege“ einkehren. Hei dieſem Wandern wollen wir in erſter Linie die landſchaftlichen Schönheiten unſerer Heimat und die Vielgeſtaltigkeit in der Formgebung und des Wachstums in der Natur ſehen und kennen lernen. In unſerem Innern wollen wir die Kräfte erleben und uns daran ſtärken, die uns aus dem ewig⸗ jungen Born der Natur entgegenquellen. Und wenn wir auch nur einen Tag durch die Fel⸗ der und Wälder wandern, bringen wir doch immer wieder eine merkliche Stärkung mit nach Hauſe, ſodaß wir befriedigt ſagen kön⸗ nen:„Heute war's wieder mal ſchön!“ Desinſeltionsmittel gegen die Aaul⸗ und Klauenjeuche Es iſt nach alten und jüngſten Erfahrungen erwieſen, daß durch den Perſonenverkehr in erſter Linie die Verſchleppung der Maul⸗ und 3 erfolgt. Der Erreger der Maul⸗ und Kl ee ſetzt ſich an den Schuhen, Kleidern und Händen der Perſonen feſt, die mit ſeuchenkranken Tieren oder verſeuchten Ställen in Berührung kommen. Auch Gerät⸗ ſchaften aller Art, wie Milchkannen, Fahr⸗ zeuge uſw. ſind Träger des Anſteckungsſtoffes. Das geeignetſte Desinfektionsmittel bei der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt zweifellos die Natronlaugenlöſung, die auch geſetz⸗ lich als alleiniges Bekämpfungsmittel vorge⸗ ſchrieben iſt. Die in den Apotheken und Dro⸗ „Natroletten“(Natron⸗ auge in Tablettenform) ergeben bei Auflöſung einer Tablette in 10 Liter Waſſer eine ein⸗ prozentige Deſinfektionslöſung. Auch das „Duramin“ kann hierzu verwendet werden. Zur Herſtellung einer einprozentigen Natron⸗ laugenlöſung werden von dieſem Pulver 40g auf einen Liter 7. benötigt. Dieſe Na⸗ tronlaugenlöſung iſt billig und geruchlos. Es iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Bauern und Landwirt, dafür zu ſorgen, daß durch die Anwendung dieſer wichtigen Desinfektionsmittel die ſchwere Gefahr der Seucheneinſchleppung von Hof und Gemeinde ferngehalten wird. Welcher Tarif gilt bei Tarijkonkurrenz Für die Frage der Anwendbarkeit einer Tarifordnung iſt nach ſtändiger, auch jetzt feſtgehaltener Rechtſprechung des Reichsar⸗ beitsgerichts auch von der Art des Betriebes auszugehen, in dem die Arbeit geleiſtet wird. Umfaßt der Betrieb verſchiedene Zwecke und muß er aus dem Grundſatz der Tarifeinheit⸗ lichkeit für die Frage der Anwendbarkeit eines Tarifs als Ganzes betrachtet werden, ſo wird ihm das Gepräge aufgedrückt, durch diejenige Betriebstätigkeit, welche als die überwiegende anzuſehen iſt. Dies führt, ſofern nicht ſelb⸗ ſtändige Betriebsabteilungen vorliegen, dazu, daß bei einer Tarifkonkurrenz derjenige Tarif anzuwenden iſt, der für die Tätigkeit des Be⸗ triebes in Frage kommt, die als die über⸗ wiegende anzuſehen iſt. Iſt für den überwiegenden Teil der Tätig⸗ keit eines einheitlichen Betriebes ein Tarif nicht vorhanden, ſondern für den weniger er⸗ heblichen Teil, ſo kann der Gedanke der Tarif⸗ einheit nicht dazu führen, daß der Betrieb in ſeinem ganzen Umfange von einem Tarif be⸗ herrſcht wird, deſſen Arbeitsbedingungen einer Berufsart angepaßt ſind, die möglicherweiſe eine nur geringfügige Bedeutung fur den Be⸗ trieb hat. In dieſem Falle wird der Betrieb vielmehr überhaupt nicht tariflich erfaßt. Eine andere Auffaſſung würde eine Verkennung des Gedankens der Tarifeinheit bedeuten, der da⸗ hingeht, daß ein Betrieb, der zu verſchiedenen Berufsarten oder Gewerben gehörige Tätig⸗ keiten umfaßt und für den deshalb mehrere Tarife einſchlägig ſind, grundſätzlich nach Möglichkeit von einem Tarif beherrſcht werden 105 Denn dieſer Tarif, der für den ganzen Betrieb gelten ſoll, kann naturgemäß nur ein Tarif ſein, der für die im ganzen Betrieb vorherrſchende Tätigkeit gilt.(Urteil des Reichsarbeitsgerichts vom 5. Mai 1937 RAG 14/37). Frau Schumann reitet wieder für das WH W. Jeder erinnert ſich noch gern der kleinen tapferen Frau, die im vergangenen Winter durch viele deutſchen Gaue ritt und dem Winterhilfswerk einen Scheck über RM. 163 000 zur Verfügung ſtellte. Die brave Reiterin hat dieſe Summe in viereinhalb Mo⸗ naten geſammelt und war auf ihrem Weg be⸗ kanntlich auch durch Viernheim gekom⸗ men. Frau Schumann wird auch in dieſem Winter wieder einen Ritt für das Winterhilfs⸗ werk durchführen. Diesmal geht es nach Oſt⸗ preußen. Die Reiterin iſt am 19. Oktober in Pyritz(Pommern) zu ihrem diesjährigen WH W⸗Ritt geſtartet und wird vorerſt durch die Kurmark an die polniſche Grenze reiten. Nach der Ueberquerung des Korridors mit der Bahn ſoll in Marienburg die Sammeltätig⸗ keit in Oſtpreußen beginnen. Entrümpelt!— Aber richtig! Im Einvernehmen mit der Landesgruppe Heſſen⸗ Rheinland⸗Süd des Reichsluftſchutzbundes bringt der Reichsſender Frankfurt am 22. Oktober, abends von 18.25 Uhr bis 18.28 eine Hörſpielfolge„Entrümpelt— Aber rich⸗ tig!“. In launiger Weiſe wird die in Stadt und Land zur Zeit aktuelle Entrümpelungs⸗ aktion des Reichsluftſchutzbundes, die gemein⸗ ſchaftlich mit der RSV und dem Rohproduk⸗ tengewerbe durchgeführt wird, behandelt. Luftſchutz und Haftpflichtver⸗ ſicherung. Die zuſtändige Fachgruppe der Reichsgruppe Verſicherung hat den privaten und öffentlich⸗rechtlichen Verſicherungsunter⸗ 1 nehmen nahegelegt, das Haftpflichtriſiko des Grundſtückseigentümers aus der Errichtung und Unterhaltung von Schutzräumen für den zivilen Luftſchutz prämienfrei in die Haus⸗ haltpflichtverſicherung einzuſchließen. Mitper⸗ ſichert iſt danach die geſetzliche Haftpflicht des Grundſtückseigentümers für Schäden, die ſich bei Luftſchutzübbungen im Frieden infolge man⸗ gelhafter Errichtung oder Unterhaltung von Schutzräumen, auch öffentlichen Sammel⸗ 1 ereignen, ſofern der Eigentümer ie Errichtung oder Unterhaltung dieſer Räu⸗ me unternommen hat. Die Regelung bezieht ſich nur auf ſolche Schäden, die auf einem vom Grundſtückseigentümer zu vertretenden Um⸗ ſtand beruhen. Fälle, in denen nicht die Ei⸗ gentümer, ſondern die Gemeinden haften, wer⸗ den von der Regelung nicht betroffen. Herbſtnebel wallen Nach ſternenklaren Stunden hat ſich in der Nacht zum Mittwoch beinahe unvermittelt, nur von den Rheumatikern geahnt, und unter Aechzen und Stöhnen prophezeit, ein dichter Nebel über die Landſchaft gelegt, der ſich im⸗ mer mehr verdickte und am geſtrigen Morgen an Güte nicht mehr viel zu wünſchen übrig ließ. Näſſe und Kälte bringend, iſt er durch die Straßen und Gaſſen unſeres Ortes gezo⸗ gen und hat ſich überall häuslich niederge⸗ laſſen, wie wenn er immer hier anſäſſig ge⸗ weſen wäre. Mit ſeinen grauen Geiſterhänden hat er das Häuſermeer umſchloſſen und über alles ſeinen feuchtkalten, ſichthindernden Man⸗ tel gebreitet. Und je mehr dieſe ſeltſamen Dunſtgeiſter ihre froſtigen Leiber durch die Gaſſen ſchieben, je mehr die Luft Geſtalt an⸗ nimmt und in Erſcheinung tritt, deſto mehr heben alle Dinge um uns, Häuſer und Bäume, ihre Umriſſe auf, verflüchten ſich in den Formen, verfließen in den Farben. Die Häuſerſpitzen und Kirchtürme verlieren ſich in den weißlichen Nebelwolken; langſam ſchwin⸗ den ſie nach oben, ſymbolhaft die Erde mit dem Himmel verbindend; ihre Spitzen ſind ver⸗ ſchwunden, ſind hineingetaucht in die weiß⸗ graue Unendlichkeit. Autos tauchen, ungeſtalten Dämonen gleich, aus den dicken, ſchweren Nebelſchleiern, um wieder darin zu verſchwinden; mit großer Vorſicht ſchieben ſie ſich durch die ſilbergrauen ſichthindernden Wogen; häufiger als ſonſt er⸗ tönen Hupenſignale und andere Warnungs⸗ zeichen; überall herrſcht ein Gefühl der Un⸗ ſicherheit. Auch dann, wenn der Tag, der nie ganz hell geworden, zu Ruhe geht und über⸗ all die Lichter aufflammen. Im Dunſtmantel des Nebels werden die Lampen zu winzigen, in der Luft ſchwebenden Lichtlein, die müden Glühwürmchen gleichen. Auto- und Radfahr⸗ lichter ſchweben mit ſchimmerndem Hof als große und kleine Monde durch die dicke Luft. Zu dunklen Schatten verſchwommen, gleiten die Menſchen vorüber. Man geht durch das Grau faſt wie mit einer Tarnkappe bedeckt. Wie ein Märchenmantel iſt das Nichtgeſehen⸗ werden um uns. Jen den Wäldern ſcheinen die Wege wie ſonderbare Geheimgänge, die zu verwunſche⸗ nen Schlöſſern führen. Entblättertes Geäſt reckt und ſtreckt fich wehrend und lockend über den Pfaden, von Stamm zu Stamm. Einzelne Zweige greifen aus falbem Gewirr ganz deutlich heraus. Unabläſſig raſchelt und kniſtert und wiſpert es, als ob es regnete. Doch es ſind nur die Blätter, ſtändig herabzitternde Blätter, die im Fallen die anderen ſtreifen. Darum das Kniſtern bis hinauf in die Wip⸗ fel, in denen ſich der Nebel dehnt und räckelt. Ueberall, wo immer wir hinkommen, ſchwelt rauchgleich der Dunſt, als wollte er das große Sterben und Vergehen der Natur decken. Ven Schritt zu Schritt baut ſich die Wand der geſtaltgewordenen Luftatome. Schemenhaft tauchen im nebligen Dämmer entgegenkom⸗ mende Geſtalten auf, und wenige Schritte hin⸗ ter uns hat der Nebel ſie wieder aufgeſaugt. Es ſcheint, als ob der Herbſt unter dieſem kalten Waſſerſchleier jetzt ſchon entſchlüöpfen wollte, als ob jetzt ſchon der Winter verſucht, durch den Türſpalt ſich zu zwängen, den der ſcheidende Herbſt ihm offen läßt. Aus Nah und Fern Tödlicher Verkehrsunfall Mannheim. Am Montag ſtieß auf der Zubringerſtraße zur Reichsautobahn in Kä⸗ fertal ein Motorrad mit Beiwagen mit einem die Straße überquerenden Brauereifuhrwerk zuſammen. Der im Beiwagen ſitzende junge Mann wurde herausgeſchleudert und erlitt ſchwere Verletzungen, welche einige Stunden ſpäter zum Tode führten. Der Motorradfah⸗ rer wurde ebenfalls bewußtlos ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Gerichtliche Unterſuchung über die Schuldfrage iſt eingeleitet.—(Ver⸗ mutlicher Freitod. Am Montag um 17 Uhr wurde in einem Gebüſch des Luiſenparks die Leiche eines 12jährigen Jungen durch ſpielende Kinder aufgefunden. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen iſt ein fremdes Verſchulden an dem Tod des Jungen nicht anzunehmen. Klärung wird jedoch erſt durch die gerichtliche Unter⸗ ſuchung zu erwarten ſein.—(Verkehrsüber⸗ wachung). Wegen verſchiedener Uebertretun⸗ gen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wur⸗ den 31 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 11 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgegeben, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Obſtzucht iſt nationale Pflicht Lampertheim. Der Obſt⸗ und Garten⸗ bauverein hielt eine 135 gut beſuchte Mit⸗ gliederverſammlung ab, in der Obſtbau⸗In⸗ ſpektor Behne⸗Darmſtadt einen Vortrag über die Zweckmäßigkeit des Obſtbaues hielt. Er gab Richtlinien über den zweckmäßigen Obſtſortenbau, Pflanzabſtand, referierte über damit den Pflanzern wichtige Fingerzeige für rationellen Obſtbau. Neben dem Obſtbau darf auch der Beerenanbau nicht vernachläſſigt wer⸗ den, der einen wichtigen Faktor darſtelle. Der Anbau des Beerenobſtes ſei nationale Pflicht. Die alten verholzten Obſtbäume, die man noch in vielen Gärten findet, ſind unrentabel, ihnen kann nur noch die Axt helfen und man müſſe dadurch jungen Obſtanlagen Platz ſchaffen. Apotheker Feldhofen hielt einen lehrreichen Lichtbildervortrag über eine Studienfahrt durch die Bonner Obſtbauplantagen und die Obſtanlagen an der Moſel. Zum Schluß wur⸗ den an die Mitglieder zahlreiche Obſtbäume verloſt. Neue Urteile im Wormſer Getreideprzeß Bürſtadt. Seit nunmehr drei Wochen tagt im Wormſer Amtsgerichtsgebäude die Dritte Große Strafkammer Mainz, um den Komplex des großen Getreideprozeſſes zu ver⸗ handeln. Am Montag ſaßen vier Getreide⸗ händler auf der Anklagebank. Es handelte ſich um die Angeklagten Jakob Schweikert 3. aus Bürſtadt, Jakob Fettel aus Worms, Georg Räder aus Abenheim und Emil Arnold aus Worms. Schweikert, der etwa 70 Sack ge⸗ ſtohlene Frucht gekauft hatte, wurde wegen ge⸗ werbsmäßiger Hehlerei zu einem Jahr Zucht⸗ haus verurteilt. Sein Helfer Jakob Fettel er⸗ hielt wegen Beihilfe zu dieſem Verbrechen eine Gefängnisſtrafe von 11 Monaten. Der Angeklagte Räder hatte ſich des Betrugs und der Hehlerei in mehreren Fällen ſchuldig ge⸗ macht. Das Urteil gegen ihn lautete auf zehn Monate Gefängnis. Bei Arnold ſah das Ge⸗ die vom Staat bewilligten Zuſchüſſe und gab richt trotz eines verbleibenden ſtarken Ver⸗ 450% F. i. T. 125 gr.. 32 Emmenthalerkäſe o. Ri. 450% F. i. T. 125 gr... 30 Edamerkäſe 400% F. i. T. 125 gr.. 30 Münſterkäſe 450% F. i. T. 125 gr.. 25 Delikateß-Limburger o. Ri. 200% F. i. T.125 1,15 Allgäuer Stangenkäſe 200% F. i. T. 125 gr.. 13 Nomadourkäſe 200% F i. T. Stück. 24 Kranz-Weichkäſe 20% F. i. T. Stück. 15 Allgäuer Streichkäſe 200% F. i. T Stück. 10 Camembertkäſe 500% F. i. T. Schacht. ab 20 Hochſtämme Spalier Salami⸗ und Zervelat- wurſt 125 gr. 50 Vierwurſt 125 gr.. 35 Mettwurſt 125 gr. 35 Sie finden bei mir in 29., 38., 45. 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Wildſchweine auf Reiſen In Ladenburg wurde am Dienstag⸗ vormittag ein Rudel Wildſchweine beobachtet, wie es am Neckar entlang zog und dann über die Felder verſchwand. Noch im Laufe des Vormittags zauchten die ſchwarzen Geſellen aus Richtung Roſenhof kommend, in Schries⸗ heim auf und verſetzten dort einige Frauen, die Feldarbeit verrichteten, in Schrecken. Um das Erſcheinen der in unſerer Gegend ſeltenen Gäſte rankte ſich natürlich ſofort ein Kranz lichen Uebertreibungen. Jedenfalls ſcheint es zu ſtimmen, daß etwa acht bis zwölf Wild⸗ ſchweine eben einmal Luſt verſpürten, dem Jagdgetümmel in den heimatlichen Wäldern zu entfliehen und friedlichere Gefilde aufzu⸗ ſuchen; vielleicht wollten ſie auch beim Kar⸗ toffelausmachen helfen. Das eine iſt ſicher: die Angſt war durchaus auf ſeiten der Tiere, die viel lieber keinem Menſchen begegnet und ruhig ihre Bahn gezogen wären. Daß ſie Menſchen angefallen hatten, iſt uns nicht be⸗ kannt geworden, hingegen ſcheint es zu ſtim⸗ men, daß eines der Wildſchweine von einem tapefren Schriesheimer erſchlagen wurde. Die anderen ſollen gegen Heddesheim zu ver⸗ ſchwunden ſein. Es iſt möglich, daß die Wild⸗ ſchweinfamilie in der vorigen Woche aus dem Sie ſind es ſchuldig, nämlich Ihrer Geſundheit, daß Sie min⸗ deſtens zweimal wöchentlich Fiſch⸗Gerichte machen, Fiſche ent⸗ halten knochen⸗ und blutbildende Nährſtoffe, wie wenig andere Fiſch hat Fieiſcheswert, gibt Kraft und iſt preiswert! Höchhalle Belag 27817. 47[ Adier. Käfertaler Wald gekommen iſt und einen Aus⸗ Darum wird Seeaal ger. 125 gr. 23 Rollmops ger.„„ 18 Kronſardinen„ Scheibenlachs„5 von Erzählungen und Gerüchten mit den üb⸗ flug an den Strand des Neckars unternahm; vielleicht iſt aber auch der Odenwald ihre Heimat. Autoberaubungen einer jugendlichen Diebes⸗ f bande. Frankfurt a. M. Mitte September wurden vier Burſchen im Alter von 17 Jahren nachts dabei überraſcht, wie ſie ein Auto ausraubten. Sie wurden damals feſt⸗ genommen. Im Laufe der Ermittlungen hat ſich nun herausgeſtellt, daß die glei⸗ chen Täter noch mehrere Autoberaubungen und Diebſtähle von Motorrädern, ſowie Einbrüche in Waſſerhäuschen und Man⸗ ſarden begangen haben. Insgeſamt konnten bisher zehn Perſonen feſtgenommen werden. Schwerer Verkehrsunfall. Mainz. Am Sonntag mittag ereignete ſich an einer Straßenkreuzung in der Nähe des früheren Forts Heiligkreuz ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Motorradfah⸗ rer fuhr von der Seite kommend auf ein Auto auf, das dadurch eingedrückt wur⸗ de. Der Motorradfahrer erlitt einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch, was ſeine ſofortige Auf⸗ nahme ins Krankenhaus erforderlich machte, Auch ſeine Beifahrerin und eine Inſaſſin des Kraftwagens wurden mit Kopfver⸗ len ungen ins Krankenhaus überführt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den pollttſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übriges Teil Friedrich Martin, Viernheim. NN Ven U einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co Worms.— Ol. Pe. 1937 über 1800. g. gt. des Scaujenſtet allein macht es nicht! 5 Ten Jil II Man muß ſie anbieten Hiernnelmerbolnszellung Anzeigenpreisliſte Nr. G. gültia. eee eee eee as 8er e e eee Die Waren verk. schönen Worten sprechen 5 l 5 rlaufen die Hausfrauen über die Vor- ſich nicht von ſelbſt.— züge von KINESSA-Bohner- wachs. Es trägt sich leicht auf. gibt mühelos herrlichen. lange haltbaren Spiegel- elanz, der sogar wiederholt naß wischbar ist. Zu 4 bis 6 Parkett- od. Linoleumbòden reicht eine Pfunddose in er Schnitzellachs 4 5.24 97 Seefriſche Salzheringe 10 St.. 58 u. 72 Fische Kabliauu Filet Bismarckſtr. injerieren KINFE IAA BOHNERWAC HS Emil Renter. Hora. Nrogerſe Erjolg durch Die Zeitungs- Anzeige ist das Kernstück der Werbung! 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