4 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 246 etertagen. otenlohn, Freitag S2 ternheimer Volkszeilung Verkündigungsblatt der NS d AP. Viernheim den 22. Oklober 1937 Anzetgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg, im Text⸗ teil für i mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 13. Jahraang „die Nordfront exiſtierk nicht mehr“ Gijon eingenommen— Der Belagerungsgürtel von Oviedo geſprengt die deulſchen Kolonialforderungen Reichsleiler General Riller von Epp ſpricht in Slockholm der nalionale Heeresbericht In geſchloſſenen Gruppen ergeben ſich die Roken Paris, 22. Oktober Nach Donnerstag mittag in Paris eingetrof⸗ fenen Nachrichten hat ſich die Stadt Gijon Donnerstag früh den nationalſpaniſchen Trup⸗ pen ergeben. Salamanca, 22. Oktober Der nationale Heeresbericht vom Donners⸗ tag meldet: Die Aſturienfront iſt von unſeren Truppen zum Zuſammenbruch eführt worden. Der geſchlagene, von ſeinen Anfüh⸗ rern im Stich gelaſſene Gegner händigte ſeine Waffen den ſiegreichen Truppen aus. An den Fronten Oviedo, Nalon, Villavi⸗ cioſa und Infieſto ging der Vormarſch unſerer Truppen unaufhörlich weiter. Der Feind ging in geſchloſſenen Gruppen und in voller Ausrüſtung in unſer Lager über. Die nationalen Streitkräfte marſchieren von Pra⸗ via und Escamplero aus auf Aviles. Andere Kolonnen gingen von Oviedo aus ebenfalls auf Aviles vor Gijon und Avlles befinden ſich bereits in der Hand der natio⸗ nalen Truppen. 0 Die Bevölkerung eilt überall mit unbeſchreib⸗ licher Begeiſterung und im Zeichen nationaler Fahnen auf die Straßen Mit den nationalen Truppenfahnen zieht in Aſturien wieder Ruhe und Ordnung ein. a Die Nordfront hat aufgehört zu exiſtieren. Unbeſchreiblicher Jubel in Giſon Lebens mitteltransporte für die Bevölkerung— Belagerungsgürtel von Oviedo geſprengt Gijon, 22. Oktober Der Oberbefehlshaber der nationalen Streit⸗ kräfte in Aſturien, General Aranda, teilt mit, daß heute abend um 18 Uhr das Gros der nationalen Truppen ſeinen Einzug in Sion hielt. Zugleich wird berichtet daß die Trup⸗ pen General Francos unter unbeſchreiblichem Jubel der Bevölkerung in die Stadt einmar⸗ ſchierten, deren Straßen in kürzeſter Zeit im r prangten. Geſchloſſene Abtei⸗ ungen roter Milizen marſchieren durch die Straßen, die ihre Waffen geſtreckt haben und auch mit erhobenen Armen grüßen. Be⸗ ſonders hat zu der Begeiſterung beigetragen, daß es durch den ſchnellen Vormarſch der nationalen Truppen gelungen iſt, mehr als 2000 von den Bolſchewiſten gefangen gehalte⸗ ne, für die nationale Sache Francos einge⸗ ſtellte Bürger zu retten, ehe die Roten an ihnen ihre Mordabſichten durchgeführt haben. Kurz nach ihrem Einzug veranſtalteten die nationalen Truppen eine kurze Feier zum Gedächtnis der von den Bolſche⸗ wiſten bei Repolutionsausbruch ermordeten Beſatzung der Kaſerne Simanoa. Von der früheren 400köpfigen Beſatzung der Kaſerne iſt von den Bolſche⸗ wiſten nicht ein einziger Mann verſchont ge⸗ blieben. Aus Bilbao wird berichtet, daß heute ſchon Laſtwagen mit Lebensmitteln von den ſpaniſchen Falangiſten zuſammengeſtellt wur⸗ den, die der ausgehungerten Bevölkerung von Gijon erſte praktiſche Hilfe bringen ſollen. Desgleichen haben mehrere Schiffe, die ſchon in den letzten Tagen Nahrungsmittel geladen 4 mit dem Ziel Gijon Bilbao ver⸗ aſſen. Die Aſcenng dieſer letzten großen von Bol⸗ ſchewiſten gehaltenen Stadt Nordſpaniens wird von der geſamten Bevölkerung des nationalen Spanien mit größtem Jubel aufge⸗ nommen. An der Front von Madrid wurde die Nachricht von dem Erfolg der nationalen Truppen durch Lautſprecher verkündet. In den Schützengräben der Bolſchewiſten wird der Jubel und die Hochrufe auf Spanien und Franco, die von den nationalen Belagerern ausgebracht werden, mit eiſigem, betretenen Schweigen aufgenommen. i Nicht zu Unrecht wird der Fall Gijons auch zugleich als die Befreiung der ſeit über einem Jahr von den Bolſchewiſten belagerten Haupt⸗ ſtadt Aſturiens gefeiert. Und dies mit Recht, denn Oviedo iſt dadurch, daß die nationale Beſatzung zum Angriff übergegangen iſt und an verſchiedenen Stellen den roten Gürtel ge⸗ ſprengt hat, entſetzt. Ein Teil der bolſche⸗ wiſtiſchen Truppen hat auch hier die Waffen geſtreckt oder iſt in größeren Verbänden zu den Nationalen übergegangen. Auch in Aviles dem zweitgrößten Hafen Aſturiens, ſind gegen 19 Uhr die nationalen Truppen, wie General Aranda mitteilt, einge⸗ zogen. Der große Sieg der nationalen Trup⸗ pen im Norden Spaniens nähert ſich damit ſeiner Vollendung. Stockholm, 21. Oktober Reichsſtatthalter General Ritter v. Epp, der Leiter des Reichskolonialamts der NSDAP., ſprach am Donnerstagabend in der Schwedi ch⸗ Heut chen Vereinigung Stockholms über„Die Bedeutung von Raum und Rohſtoff in der Entwicklung der Völker“. Der Reichsleiter ſtellte nach Betonung der großen Friedensſehnſucht unſerer Zeit das Die militäriſche Lage nach der Befreiung Nordſpaniens Scherl⸗Bilderdienſt. Zander⸗K. Panik unker den roken Horden zwölf vollbeſetzle Flüchllingsdampfer aufgebracht Salamanca, 22. Oktober Der Sender Gijon, der am Mittwoch noch im Dienſte der aſturiſchen Bolſchewiſten ſtand, teilte Donnerstag um 13.45 Uhr mit, daß die nationale Bevölkerung ſich gegen die rote Herr⸗ ſchaft erhoben und Gijon für Spanien zurück ⸗ erobert habe. Unter der Bevölkerung herrſcht über die Flucht der Bolſchewiſtenführer unbe⸗ ſchreibliche Begelſterung. Die meiſten Häuſer ſind mit den Fahnen Nationalſpaniens ge⸗ ſchmückt. Der Bolſchewiſtenführer Bellarmin o Tomas ſowie die meiſten Anführer der Ro⸗ ten hatten Aſturien bereits im Schutz der Dunkelheit in der vergangenen Nacht verlaſ⸗ ſen. Bei der Flucht ſpielten ſich im Hafen wüſte Szenen ab, da die Anzahl der betriebs⸗ fähigen Schiffe nur ſehr gering war und in den Reihen der Bolſchewiſten eine große Pa⸗ nik ausbrach. Bei den Schlägereien gab es mehrere Tote. Inzwiſchen war es nationalſpaniſchen Schif⸗ fen gelungen, die letzte noch freie Verbin⸗ dung auf dem Seeweg nach Frank⸗ reich zu unterbinden. Zwölf voll ⸗ beſetzte ſowjetſpaniſche Flüchtlings⸗ dampfer wurden auf ihrer Flucht aus dem Hafen von Gijon von den Nationalen auf ⸗ gebracht. Unter den Gefangenen, die hier⸗ bei in die Hände der Nationalen gerieten, be⸗ findet ſich eine große Anzahl bekannter ſpaniſcher Bolſchewiſten führer. Zur gleichen Zeit funkte der nationalſpani⸗ ſche Rundfunkſender, daß die nationalen Streitkräfte im öſtlichen Sektor der Aſturien⸗ front an allen Abſchnitten in Eilmärſchen auf Gijon und Oviedo zu marſchieren, was natur⸗ gemäß die Eile der flüchtenden Bolſchewiſten noch beſchleunigte. Unter dem Eindruck dieſer Meldungen ſind an der Oviedo⸗Front mehrere rote Bataillone geſchloſſen zu den Nationalen übergegangen. Vor einer belgiſchen Regierungskriſe? Gerichtsverfahren gegen die Verwallung der belgiſchen Nationalbank Brüſſel. 22. Oktober. Wie„Nation Belge“ berichtet. iſt die Ver⸗ waltung der Nationalbank augenblicklich Ge⸗ genſtand eines Gerichtsverfahrens. das zur Aufklärung gewiſſer Unregelmäßigkei⸗ ten, die in der Verwaltung der Nationalbank feſtgeſtellt worden ſein ſollen, dienen ſolle. Man ſpreche in dieſem Zuſammenhang von einer bevorſtehenden Regierungaskriſe. Die ge⸗ richtliche Unterſuchuna beziehe ſich auf die Vorgänge, die bis 1932 zurückliegen. Damals ſei der jetzige Miniſterpräſident van Zee⸗ land Mitglied des Direktoriums der Natio⸗ nalbank geweſen. Van Zeeland befinde ſich augenblicklich in Urlaub. Man werde nicht verfehlen, ihn über die Wenduna der Ereianiſ⸗ ſe zu unterrichten. Das Blatt alaubt zu wiſſen. daß mehrere Miniſter der Meinuna ſeien. daß der Ausbrurch einer Reaierungas⸗ kriſe in kürzeſter Zeit unvermeidlich gewor⸗ den ſei. Am Freitag findet ein Kabinettsra! ſtatt, von dem man in politiſchen Kreiſen eine Klärung der von der„Nation Belae“ ange⸗ ſchnittenen Frage erwartet. deutſche Kolonialproblem klar her⸗ aus als eine von Verſailles ſtammende ſchwer⸗ wiegende Gleichgewichtsſtörung, ohne deren Be⸗ En keine Ruhe in der Welt einziehen kann. eneral v. Epp belegte 17 Tatſache durch bedeutſame Aeußerungen ſowohl der eng⸗ liſchen und holländiſchen Preſſe wie führender Kolonialpolitiker der Gegenwart. „Deutſchlands Kolonialforderung“, ſagte Ge⸗ neral v. Epp,„entſpringt im allgemeinen aus der Tatſache, daß die Lebensgrundlagen eines jeden Volkes zunächſt in den Kräften ſei⸗ nes Raums liegen und dann in dem, was Fleiß und Können ſeiner Menſchen aus dieſer Raumpotenz ſchaffen. Fleiß und Können ſind auf die Dauer wertlos oder erhalten eine ſehr bedingte Bedeutung, wenn die Materie, ſie zu nutzten, zeitweilig oder ganz fehlt. Im Herzen Europas lebt ein Volk, das trotz aller menſchenmöglicher Anſtrengungen höchſt⸗ geſteigerter Leiſtung und größter Tüchtigkeit nicht in der Lage iſt, die Grundlage ſeiner Exiſtenz aus den Kräften ſeines eigenen Rau⸗ mes ſicherzuſtellen.“ In einem We Ueberblick über die mo⸗ derne Entwicklung Deutſchlands in engem Zu⸗ ſammenhang mit ſeiner dadurch nötig geworde⸗ nen Kolonialpolitik wies der Reichsleiter auf wichtige Grundlagen des Welthan⸗ dels und der Weltpolitik hin. Die Störung durch Verſailles, das Deutſchlands ehr⸗ lich erworbenen Kolonialbeſitz kaſſierte, kam dann überzeugend zum Ausdruck. Die Weg⸗ nahme der Kolonien, deren ſyſtematiſche positive Entwicklung durch die Deutſchen nachgewieſen wurde, haben den neuen Verwaltern wenig Vorteile gebracht in Vergleich zu ihrem alten Kolonialeigentum. Aber:„Ohne die geringſte Notwendigkeit ſchuf man für Deutſchland eine Zwangslage, die ſich dahingehend kennzeichnet, daß nur unge⸗ fähr zwei Drittel unſeres Volkes aus den Kräf⸗ ten unſeres eigenen Raums leben, das heißt, daß das übrige Drittel der deutſchen Menſchen überhaupt nur dann leben konn, wenn die fehlende Maſſe der Güter anderweitig be⸗ ſchafft wird.“ Mit Nachdruck fuhr dann General v. Epp fort: „Heute verſucht nun eine Gruppe von Staats⸗ männern und Politikern dieſen geſchichtlichen und wirtſchaftlichen Tatſachen eine Deutung zu geben, die es ermöglichen ſoll, der vielleicht har⸗ ten Erkenntnis vom eigenen Fehler in Ver⸗ ſailles und ſeiner notwendigen Korrektur mit „ und Ausreden aus dem Weg zu gehen.“ Eingehend ſetzte ſich dann der Redner mit den lahmen Argumenten gegenüber Deutſchlands Kolonialforderung auseinander. Zahlen und Statiſtiken redeten eine unwiderlegbare Sprache. General v. Epp ſchloß u. a.:„Beiſpielloſe Droſſelungen ſind Deutſchland durch das Ver⸗ ailler Diktat und die chöpfung„Mandats⸗ ſtem“ zugefügt. Ich habe bewußt die mit der egnahme des kolonialen Eigentums Deutſch⸗ lands verbundenen ſchweren Ehrenkränkungen in meinen 3 nicht berührt. 5 kränkungen ſind kein Gegenſtand der Diskuſſion. Deutſchland fordert mit formalrechtlich ein⸗ wandfreien Begründungen die Beſeitigun des Ausnahmezuſtandes, der ihm den Beſig an ſeinem kolonialen Eigentum vorenthält. Es will kein Land und kein Volk in ſeinem Beſitzſtand beeinträchtigen, es will keine Son⸗ derrechte. Die Rückgabe unſeres kolonialen Eigentums iſt nur durch eine vollkommene und endgültige orrektur des ſchwerwiegenden geſchichtlichen — 4 von Verſailles zu erreichen, an deſſen olgen Deutſchland und die Welt leiden. Wir rechnen mit zunehmender zeitlicher Ent⸗ e vom Weltkrieg mit dem Verſchwinden er zu ſeiner Führung 1 Pſychoſe und damit mit einer Sicherung des Friedens auf Zeiten hinaus. Wir rechnen mit dem Wiederaufkommen des geſunden Menſchenverſtands vorab in der Politik und dem 7 von Idealen unter den abend⸗ ländiſchen Völkern, die dem Stand ihrer Ent⸗ wicklung entſprechen. ... —— 2 — —. 3 8 A kerbund und ähnliche Dinge. In dieſen Erör⸗ Rooſevell-Dämmerung in ASA. Wachſende Kritik an der Außenpolitik des Präſidenten. Die Zahl der Amerikaner, die mit der Po litik ihres Präſidenten unzufrieden ſind, mehrt ſich. Ein Anzeichen dafür iſt ſchon die Wahl⸗ mederlage, die die demokratiſche Rooſevelt⸗ Partei bei der Nachwahl für den verſtorbenen Bundesſenator Joſeph Robinſon im Staate Arkanſas erlitt. Dieſer Staat war ſeit über 60 Jahren ſicherer Beſitz der Demokraten und daß ſie diesmal geſchlagen wurden, iſt ganz offen⸗ ſichtlich dem Mißvergnügen über Rooſevelts Politik zuzuſchreiben. Daß die Republikaner, alſo die varlamen— tariſche Oppoſition der Rooſeveltregierung, ihre Geanerſchaft heftiger zum Ausdruck brin⸗ Len als zuvor, iſt auch nur ein Zeichen dafür, vaß ſie ſich augenblicklich einer ſtärkeren Re⸗ ſonanz ſicher ſind. Gegenſtand ihrer Angriffe iſt vor allem die Außenpolitik Rooſevelts. An ſich war es bisher beinahe ein Vorrecht der Demokraten, für die Iſolierung der Vereinig— ten Staaten in den Händeln der Welt einzu⸗ treten. Auf dieſer Linie lag noch das Neutra⸗ litätsgeſetz, um deſſen Zuſtandekommen Roo⸗ ſevelt ſich ſeinerzeit aufrichtig bemühte. Ex ließ dieſes Geſetz aber ſo zuſchneiden, daß ihm die Vollmacht zufiel, im gegebenen Augenblick über ſein Inkrafttreten zu entſchei⸗ den. Dieſer Augenblick war gekommen, als die Dinge im Fernen Oſten ſich zuſpitzten und als Japan u. China mit den Waffen um den auf friedlichem Wege nicht geglückten Intereſſen⸗ ausgleich zu kämpfen begannen. Rooſevelt lehnte die Inkraftſetzung des Neutralitätsge⸗ ſetzes ausdrücklich ab und nahm im Gegenteil in ſeiner viel beachteten Rede einſeitig Par⸗ tei gegen Japan. In der Folge hat dann in den Vereinigten Staaten eine heftige Agitation in der gleichen Richtung eingeſetzt. Noch weiß man nicht, welche Folgen die Einberufung der am 30. Oktober in Brüſſel zuſammentretenden Konferenz der am Neunmächtepakt intereſſier⸗ ten Staaten haben wird. Rooſevelt, auf deſſen Anregung dieſe Einberufung zurückgeht, hat ſeinerſeits jedenfalls den Willen zu einer ak⸗ tiven Politik bekundet. Von republikaniſcher Seite wird jetzt erneut darauf hingewieſen, daß dieſe Haltung und die mit ihr parallel laufende Aaitation ver— blüffend der gliche, die Amerika in den Welt⸗ krieg hineingezogen habe. Man ſpart nicht mit heftiger Kritik, warnt das amerikaniſche Volk davor, ſich zum Narren halten zu laſſen, und ermahnt es, ſich um ſeine eigenen Angelegen⸗ heiten zu kümmern, nicht aber um den Völ⸗ terungen hat der ſeinerzeit gegen Rooſevelt unterlegene republikaniſche Präſidentſchafts⸗ kandidat Landon zu einem ganz verſönlichen Vorſtoß gegen den Präſidenten ausgeholt. Er wirft ihm„Privatpolitik“ vor, beſchuldigt ihn, die ganze Sitzungszeit des letzten Kongreſſes damit vergeudet zu haben. mehr Macht für ſich ſelbſt zu erkämpfen, überhaupt nach außen hin Frieden zu predigen, im Innern aber Zwie⸗ tracht zu ſäen. Auch er verlanat kategoriſch, daß das Neutralitätsgeſetz angewandt werde. um die Vereinigten Staaten von gefährlichen Verwicklungen fernzuhalten. Wenn man ſich des ſchulmeiſterlichen Tones erinnert, mit dem Rooſevelt in einer ſeiner letzten Reden fremden Staaten aute Lehren erteilte, muß es überraſchen, aus einer ſoeben in Amerika veröffentlichten Verluſtliſte zu erſehen, daß eine große Anzahl amerikaniſcher Freiwilliger auf Seiten Rotſpaniens kämpft. Da iſt zunächſt die ſogenannte„Lincoln-Bri⸗ gade“, die nach der Angabe von Leuten, die es wiſſen müſſen, 3000 Mann umfaßt. Außer ihr aber ſtehen noch zwei oder drei andere amerikaniſche Brigaden an der roten Front in Spanien. Das dürfte zu den amerikaniſchen Waffenlieferungen an die Sowjetunion und zur Förderung, die Waſhinaton dem immer⸗ hin ſtark vom Kommunismus infizierten und mit Moskau paktierenden China zuteil werden läßt, ganz aut paſſen. Es paßt aber nicht zu den von friedlichen Phraſen triefenden Prä⸗ ſidentenreden. 0 Der beſte Maßſtab für die Beurteilung der politiſchen Tendenzen iſt in Amerika immer die Reaktion der Börſe. Sie iſt im Augenblick geradezu kataſtrophal. Seit dem 13. Auguſt find in New Pork Kursſtürze erfolat, die Verluſte in Höhe von etwa 20 Milliarden Dol⸗ lar verurſachten. Das amerikaniſche Publikum iſt ſchwer beunruhigt und hat bereits verlangt. daß der Präſident auf Grund des Währungs⸗ geſetzes eingreife und die Börſen schließen laſ⸗ ſe, damit ſich nicht der„ſchwarze Freitag“ vom Oktober 1929 wiederhole. Rooſevelt hat jedes Eingehen auf dieſe Wünſche abgelehnt. Auch das bat nicht gerade dazu beigetragen. die Stimmuna für ihn zu verbeſſern. Ilalien beleiligt ſich an der Neunmächkekonferenz Rom, 22. Oktober Auf die von der belgiſchen Regierung an Rom gerichtete Einladung zur Teilnahme an der nach Brüſſel einberufenen Neunmächtekon⸗ ferenz hat die faſchiſtiſche Regierung, wie von unterrichteter Seite verlautet, nunmehr zu⸗ ſtimmend geantwortet. 100 Lire-Goldmünzen in Italien Rom. 22. Oktober. Einem im Amtsblatt veröffentlichten Geſetz zufolge ſollen demnächſt„imperiale 100⸗Lire⸗ Goldmünzen“ in Umlauf geſetzt werden. Die achechoſlowakiſchen Kammern einberufen Prag, 22. Oktober Dr B ih hat am 21. Oktober die beiden lebt worden. Die Slraßen Berlin. 22. Oktober. In der zweiten Oktoberhälfte ſind mehrere wichtige Teilſtrecken der Reichsautobahnen mit einer Geſamtlänge von etwa 150 km dem Verkehr freigegeben worden. Es handelt ſich um die Strecken: Bad Nauheim Gießen, Kaiſerslautern— Grünſtadt. Stuttgart-Ulm. Traunſtein— Reichenhall u. Lieanitz—Bunzlau. Durch die Teilſtrecke Bad Nau heim— Gießen iſt die bereits fertige Kraftfahrbahn Karlsruhe— Frankfurt Bad Nau⸗ heim nach Norden bis auf eine Geſamtlänge von 194 km erweitert. Die Eröffnung wurde am 17. Oktober vorgenommen. Am gleichen Tage wurde auch die Kraftfahrbahn Breslau — Liegnitz— Kreibau nach Nord weſten um rund 20 km bis an die Reichsſtraße 152 zwiſchen Bunzlau u. Sprottau verlängert. Ihre Fort⸗ ſetzung bis Halbau Sagan(Reichsſtraße 99) ſteht bis Dezember zu erwarten. Die Eröff⸗ nung des Autobahnabſchnitts Kreibau—Bunz⸗ lau iſt für den Straßenbau in Schleſien auch deshalb bemerkenswert, weil am aleichen Ta⸗ ge das erſte Teilſtück der Sudetenſtraße zwi⸗ ſchen Oberſchreiberhau und Bad Flinsberg dem Verkehr übergeben werden konnte. Prag, 21. Oktober Die tſchechoſlowakiſchen Behörden ſetzen ihren Vergewaltigungsfeldzug gegen die Sudetendeut⸗ ſchen mit brutaler Rückſichtsloſigkeit fort. Ver⸗ ſammlungsauflöfungen, Zenſur der deutſchen Blätter und Strafperſetzungen ſind weiter an der Tagesordnung und kennzeichnen das wahre Ge⸗ ſicht dieſer Demokratie. So wurde in Hohenelbe eine Verſammlung der Sudetendeutſchen Partei aufgelöſt, weil der Bezirksleiter im Namen von 40 000 Wählern gegen das Vorgehen der Polizei in Teplitz⸗ Schönau gegen ſudetendeutſche Abgeordnete ſchärfſten Proteſt einlegte. Auch in Untertajay in Südmähren verfiel eine Verſammlung der ſudetendeutſchen Partei der Auflöſung. Der„Volksruf“, das Kreisblatt der ſudeten⸗ deutſchen Partei im Egerlande, unterlag in ſei⸗ ner Donnerstagsausgabe an mehreren Stellen der Zenſur. Aus einem Proteſttelegramm des Kreisleiters Abg. Wollner an Staatspräſident Dr. Beneſch wurden zwei Abſätze ſowie der offene Brief Konrad Henleins an den Staats⸗ präſidenten bis auf den Schlußſatz geſtrichen. Auf der erſten Seite des Blattes blieb— an⸗ Neude vom Zenſor vergeſſen— nur das Wort Maſaryks ſtehen:„Wo keine Preſſefreiheit iſt, iſt auch keine Demokratie“. Das Außiger Tagblatt wurde wegen einer amtlichen Meldung des Eiſenbahnminiſteriums beſchlagnahmt. Berkehrsübergabe weilerer 150 Klm. Reichsaulobahnen der Terror gegen die Zudelendeulſchen Unkerdrückung des Deulſchlums im ganzen Land des Führers Am 24. Oktober wird bei Kaiſerslautern ein 30 km langes Teilſtück der Kraftfahrbahn Mannheim— Saarbrücken freigegeben. Ein 45 km langes Zwiſchenſtück der Kraftfahrbahn Stuttgart— München. das zum 30. Oktober ſertiageſtellt wird, ſchließt die Lücke in der Kraftfahrbahn Stuttaart— Ulm und bietet eine weſentliche Verbeſſerung und Verkürzung der Verbindung Stuttgart— München, da die Kraftfahrbahn von Stuttgart aus bis öſtlech Günzberg dem Verkehr offen iſt und damit auch die ungünſtigen Städtedurchfahrten Ulm, Leipzim und Günzbera umgeht. Dieſe Strecke erhält damit eine zuſammenhängende Be— triebslänge von 99 km. Die ebenfalls bis zum 30. Oktober fertige Teilſtrecke Traunſtein— Bad Reichen⸗ hall verlängert die Kraftfahrbahn München —Traunſtein bis zur Reichsſtraße 20 zwiſchen Freilaſſing und Reichenhall und ſchafft ſomit eine unmittelbare V bindung nach Salzburg und dem Salzachviettel. Die Geſamtſtreckenlänge der Reichsautobah⸗ nen erweitert ſich durch die in dieſen Tagen fertiggeſtellten Strecken auf über 1700 km. die Verſetzung mißliebiger deutſcher Perſön⸗ lichkeiten und die Verſuche, die Front der Deut⸗ ſchen zu zerbrechen. Unter den a der Stadt Fiſchern ſei Karlsbad, wo die Bevölke⸗ rung zu 80 Prozent aus Anhängern der Su⸗ detendeutſchen Partei beſteht, erregte die Nach⸗ richt von der Verſetzung des deutſchen Pfarrers nach Schab großes Aufſehen und Empörung. Anſtelle des deutſchen Pfarrers kommt ein tſche⸗ chiſcher Kaplan nach Fiſchern. Die alten Methoden Prag, 21. Oktober Die Polizei in Außig verbot Verſammlungen der Sudetendeutſchen Partei in Schreckenſtein und Karbitz mit folgender„Begründung“: Die Creigniſſe der letzten Tage im Gren sehiet ha— ben eine gefährliche Verſchärfung der politiſchen Lage verurſacht. Es be⸗ ſteht daher die begründete Gefahr, daß die öffentliche Stcerboſt und das öffentliche Wohl durch die Abhaltung der Verſammlungen ge⸗ fährdet werden könnte. Eine ebenſo ſonderbare wie auch bezeichnende Begründung“, die eine völlige Verdrehung der Tatſachen darſtellt, gleichzeitig aber typiſch iſt für die Methoden eines Staates, der als die Demokratie der Demokratien“ ſeine Exiſtenz lediglich einer Siegerlaune zu verdanken hat und heute mit den brutalſten Mitteln die glei⸗ chen Minderheitenrechte, die er für ſich in An⸗ Zu den neueſten Strafmaßnahmen gehört auch Paſewalk, 22. Okt. In Anweſenheit des Stellvertreters des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, des Reichsleiters Alfred Roſenberg, des Gauleiters von Pommern, Schwede⸗Koburg, führender Männer von Partei, Wehrmacht und Staat und unter rieſi⸗ ger Anteilnahme der pommerſchen Bevölkerung, wurde in den ſpäten Nachmittagsſtunden des Freitag die feierliche Uebergabe der Weiheſtätte zu Paſewalk vollzogen. Bald nachdem in Pommern im Jahre 1934 Gauleiter Schwede-Koburg ſein Amt übernom⸗ men hatte, richtete er ſein Augenmerk auf das im Weltkrieg als Lazarett benutzte„Schützen⸗ haus“ in der kleinen pommerſchen Stadt Paſe⸗ walk, wo in den Oktobertagen des Jahres 1918 der Gefreite Adolf Hitler— an der Südfront vor Ppern durch Gelbkreuzgas vergiftet und faſt erblindet— eingeliefert wurde. Hier erlebte Adolf Hitler die Revolution, erkannte er das Unglück ſeines Vaterlandes und beſchloß, Politi⸗ ker zu werden. Jetzt, wo ſich der Tag der Ein⸗ lieferung in jenes Lazarett zum 20. Male jährt, wurde die Paſewalker Weiheſtätte an den pom⸗ merſchen Gauleiter übergeben. Sie iſt nach einem Entwurf des Koburger Architekten Claſ⸗ ſen hergerichtet und durch zwei eindrucksvolle Moſaikbilder von Profeſſor Gruber⸗München be⸗ Das ſchlicht und monumental wirkende Ge⸗ bäude beſteht in ſeinen Hauptteilen aus der Ehrenhalle ſowie zwei Flügeln. Am Ende des Mittelganges befindet ſich eine große Büſte des Führers, über der in großen Buchſtaben die Worte aus„Mein Kampf“ ſtehen:„Ich aber be⸗ ſchloß, Politiker zu werden“. Ueber 10 000 Politiſche Leiter und Abord⸗ nungen der Formationen der Partei waren zu der Feier auf dem Platz vor der Weiheſtätte aufmarſchiert. Kurz vor 16 Uhr trafen der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und Reichsleiter Alfred Roſenberg mit ihrer Begleitung auf dem Bahnhof in Paſewalk ein, wo ſie vom Gauleiter Pommern begrüßt wurden. Nach dem Einzug der Fahnen und der Alten Garde führte der ſtellvertretende Gauleiter Simon in einer Anſprache u. a. aus: Der heu⸗ tige Tag iſt für den Gau Pommern ein ſtolzer Ehrentag. Pommern iſt ſtolz darauf, daß ge⸗ rade hier der unbekannte Gefreite den Entſchluß faßte, Politiker zu werden. Hier ſteht damit die Wiege des Nationalſozialis mus: denn hier beginnt der Weg des Mannes, in deſſen Hand heute das Geſchick Deutſchlands der Gegenwart wie das der ferneren Zukunft liegt. Der Redner entbot dann dem Stellvertreter des Uebergabe der Weiheſlätte in Paſewalk Rudolf heß und Reichsleiler Rosenberg wohnen der Feier bei Kammern der Nationalverſammlung für den 29. Oktober nach Prag zur Tagung einberufen. . Führers und Reichsleiter Alfred Roſenberg ſo⸗ wie der Alten Garde ſeinen Gruß. ſpruch nahm, bekämpft und mit Füßen reitt. Gauſchulungsleiter Eckhardt verlas an⸗ ſchließend„Die Tage von Paſewalk“ aus Adolf Hitlers„Mein Kampf“. Dann übergab Landeskulturwalter Popp die Weiheſtätte an Gauleiter Schwede⸗Koburg. Er gab in ſeiner Anſprache zunächſt einen Rückblick auf die Umgeſtaltung der Weiheſtätte. Heute jähre ſich, ſo führte er dann aus, der Tag, an dem der erblindete Frontſoldat, der Gefreite Adolf Hitler, in das Reſerpelazarett zu Paſe⸗ walk eingebracht wurde. Dieſes Haus habe ſein⸗ Weihe erhalten zu jener Stunde des 21. Oktober 1918, die den erblindeten Frontſoldaten Adolf Hitler dieſer Stätte zuführte. Hier ſei ihm die große Erkenntnis ſeiner Berufung geworden. und hier habe ſich nach einem qualvollen Rin⸗ gen und entſetzlichem Leid der Entſchluß gehär⸗ tet, Politiker zu werden. Landeskulturwalter Popp ſprach dann allen, die an der Geſtaltung der Weiheſtätte mitge⸗ holfen haben, ſeinen Dank aus und übergab dem Gauleiter die Weiheſtätte mit den Wor⸗ ten:„Möge ſie uns allen das ſein, was ſie nach Ihrem Willen werden ſollte: Ein Kraftquell der politiſchen Soldaten.“ Ein Fackelträger trat anſchließend aus dem gußeiſernen Tor der Weiheſtätte und entzün⸗ dete die Fackeln der Alten Garde, während Muſikzüge das Lied ſpielten:„Siehſt du im Oſten das Morgenrot“. Im Anſchluß daran wurde durch den Gauleiter und die Reichsregierung beſichtigt. Danach übernahm der pommerſche Gauleiter Schwede⸗Koburg die Weiheſtätte. Ein Front⸗ ſoldat, ſagte er, wurde ſehend, ein ſehender Frontſoldat wurde Politiker und Neugeſtalter ſeines Volkes: Adolf Hitler— der Retter der deutſchen Nation. Aus ſeinem Geiſt geſtaltete ſich die nationalſozialtſtiſche Idee. Durch ſein Wort und Wirken wurden neue Menſchen, wurde ein neues Volk und ein ſtarkes Reich. In dieſem Reich Adolf Hitlers iſt das volitiſche Soldatentum von allen Deutſchen gewürdigt, zum entſcheidenden und beſtimmenden Faktor geworden. Es iſt daher die Pflicht aller füh⸗ renden Männer für alle Zukunft, zum Nutzen der Nation das politiſche Toldalentum im Geiſte und nach dem einzigartigen Vorbild des Führers zu erhalten. Aus dieſer Erkenntnis her⸗ aus habe ich mich entſchloſſen, dieſer Weiheſtätte zu Paſewalk eine Gauſchulungsburg an⸗ zugliedern und mit deren Bau unverzügeich zu beginnen. So ſoll einmal die Weiheſtätte zu⸗ ſammen mit der Bauſchulungsburg zu einem ſtolzen Ganzen vereinigt werden, ſoll ein blei⸗ bendes lebendiges Denkmal, ein immerwähren⸗ der Kraftquell für das politiſche Soldatentum die Weiheſtätte Vertreter der führte in einer Anſprache u. a. aus: Dieſe ſchlichte Gedentſtätte ſoll die Deutſchen immer eingedenk ſein laſſen: Adolf Hitler ſtand einſt durch vier lange Jahre inmit'en beiſpielloſen Ringens der Fronten des Weltkrieges, wieder und wieder ſich dem Tode ausſetzend. Tauſend⸗ fach war die Möglichkeit. daß der Tod ihn hin⸗ wegraffte, wie Millionen andere. Oft ſtreifte ihn der Tod, wie damals, als er ſchwerverwun⸗ det hier nach Paſewalk gebracht wurde. Und er blieb uns erhalten durch die furchtbarſten Gefahren, von denen je Menſchen umgeben wa⸗ ren, weil der unbekannte Soldat zum Führer Deutſchlands auserſehen war. Adolf Hitler ſollte zum Führer Deutſchlands werden, weil Deutſchland nicht untergehen ſollte, weil das neue Deutſchland erſtehen ſollte, dieſes Deutſchland all unſerer Liebe und all unſeres Stolzes. Der Höchſte war mit dem Führer, weil der Höchſte mit Deutſchland war. Hieran möge dieſe Gedenkſtätte unſer Volk mahnen. auf daß es künftig ſtets würdig ſei des Segens des Höchſten! Wir aber wollen, jeder nach ſeinem Können, an uns ſelbſt wirken und in unſerem Bereich wirken, daß unſer Volk würdig bleibt dieſes Se⸗ gens. In dieſem Vexſprechen grüßen wir den Führer. Indem wir unſer Verſprechen ange⸗ ſichts dieſer Stätte erneuern, glauben wir nach dem Willen deſſen zu handeln, der uns den Füh⸗ rer ſandte. Wir grüßen den Führer Adolf Hit⸗ ler; Sieg⸗Heil! Der herzog von Windſor in Würllemberg Stuttgart, 21. Oktober. Nachdem der Herzog von Windſor am Don⸗ gerstqa früh mit Reichsſtatthalter Gauleiter Murt und Oberbürgermeiſter Ströhlin eine Siedlung bei Stuttgart beſichtiat und deren Siedlerfamilien aufgeſucht hatte, er⸗ chien er mittags bei den Daimler⸗Benz⸗Wer ⸗ ken in Untertürkheim. Generaldirektor Dr. Kiſſel erinnerte in ſeiner Begrüßungsan⸗ ſprache an den Beſuch des enaliſchen Gaſtes im Jahre 1913 und überreichte dem Herzog einige Photographien von damals. Dr. Kiſſel gab dann eine kurze Schilderung über das Werk, ſeine ſozialen Einrichtungen und ſchloß mit einem Hinweis auf die Rennerfolge der Mercedes⸗Wagen. Die Rennfahrer Caracciola, v. Brauchitſch, Lana und Seaman wurden bei dem ſich anſchließend ein Rundagana durch die Betriebsſtätten dem Herzogspaar vorgeſtellt. Im alten Rathaus in Eßlingen wurde das Mittaaseſſen zuſammen mit Gauleiter Murr, einen Mitarbeitern und den Oberbürgermei⸗ ſtern von Stuttgart und von Eßlingen einge⸗ nommen. Die vor der Rückfahrt nach Stutt⸗ gart durchgeführte Beſichtigung der Indexwer⸗ ke in Obereßlingen nahm der Herzog zum An⸗ laß, ſich von der Betriebsführung eingehend über die Betriebsordnung und die Produk- tionsvorgänge unterrichten zu laſſen. Am Abend beſuchte das Herzogenpaar vont Windſor gemeinſam mit Reichsleiter Dr. Ley eine große Kd F.⸗Veranſtaltunga in der Stadthalle. Der Verlauf dieſer Veran⸗ ſtaltung mit ihren zahlreichen künſtleriſchen Darbietungen und die herzlichen Kundgebun⸗ gen der Kd F.⸗Beſucher erfreuten die enaliſchen Gäſte ſichtlich. Auſſehenerregende Derhaftungen in Kallowit Gleiwitz, 22. Oktober Am Mittwoch abend nahm die Kriminal⸗ polizei von Kattowitz mehrere aufſehenerre⸗ gende Verhaftungen in der„Kattowitzer Zei⸗ tung“ einem deutſchen Minderheitenblatt, por, und zwar wurden verhaftet der Hauptſchrift⸗ leiter Weber, der verantwortliche Schrift⸗ leiter Koſt ka, Verlagsdirektor Kriedte und ein leitender Verlagsangeſtellter. Den Ver⸗ haftungen gingen Hausſuchungen in den Räu⸗ men der Schriftleitung und dem Verlag der „Kattowitzer Zeitung“ ſowie in den 8 gen der Verhafteten voraus. Den Verhafteten wird vorgeworfen, ohne Wiſſen der Be⸗ hörden einen monatlichen Sonder⸗ druck hergeſtellt und verbreitet zu ha⸗ ben, der in einer Zuſammenfaſſung alle Mel⸗ dungen und Artikel brachte, die in Kattowitz im Verlauf eines Monats über deutſch⸗polni⸗ ſche Minderheitenfragen erſchienen ſind. dieſen Sonderdrucken ſeien auch ſolche Artikel ſchlagnahme verfallen ſind. Die Unterfuchun⸗ gen dauern noch an und wurden Donnerstag vormittag vor dem Unterſuchungsrichter ge⸗ führt. Die ganze Angelegenheit, deren noch a gewartet werden muß, wird deutſchfeindlichen polniſchen Preſſe in Oſtober⸗ ſchleſien am Donnerstag in Extrablättern der Oeffentlichkeit bekanntgegeben Ohne das Er⸗ gebnis der Unterſuchungen abzuwarten, ergeht ſich beſonders die„Polſka Sa in un⸗ erhörten Angriffen gegen die„Kattowitzer Son tung“. Das Blatt ſpricht in aufhetzendem Ton von einer„ſtaatsfeindlichen und verſchwöreri⸗ ſchen Tätigkeit“ und verlangt von den maß⸗ gebenden Stellen die ſofortige„Liquidation“ der deutſchen Minderheitenzeitung. In gleicher Weiſe greift die übrige polniſche Preſſe Sſt⸗ oberſchleſiens dem Unterſuchungsergehnis vor, während die deutſche Minderheitenpreſſe bis⸗ her über die Verhaftungen kein Wort ver⸗ öffentlicht hat, um ſich nicht dem Vorwurf, in 140. Verfahren einzugreifen, aus⸗ zuſetzen häuſer fliegen in die Luft London, 21. Okt. An der Waziriſtangrenze in Indien iſt es wie⸗ der zu kleineren Zuſammenſtößen zwiſchen bri⸗ tiſch⸗indiſchen Truppen und aufſtändiſchen In⸗ dern gekommen. Ein Inder wurde dabei getötet, drei verwundet. Im Rahmen der„Aufräu⸗ mungsarbeiten“ die enaliſche Truppen hier durchführen wurde auch eine ganze Anzahl be⸗ Ausgaug von der unſeres Gaues werden. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, 4 — 1 N 85 55 2. 8 8 8 3 N 8 e feſtigter Häuſer, die von den Aufſtändiſchen an⸗ gelegt worden waren, in die Luft geſprengt. — e 1 — tgermei⸗ i einge⸗ 5 Stutt⸗ derwer⸗ um An⸗ ngehend Produl⸗ box Ku, det Vertu ⸗ etiſchen gebun⸗ 1117 gischen I obet minal⸗ merte⸗ t gi t, bor, ſchrift⸗ rift⸗ e und Vet⸗ Rau⸗ 0 det bnun⸗ die⸗ 1 Iu⸗ tet, iu; iet he⸗ London, 22. Oktober. Die außenpolitiſche Ausſprache im Unterhaus begann am Donnerstag mit einer Rede des Außenminiſters Eden. Nachdem Eden die Konferenz von Nyon geſtreift hatte, ging er, wie er ſich ausdrückte, auf einen weniger befriedigen⸗ den Punkt über, das Arbeiten des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes. Am Ende der Sitzung vom Dienstag habe er —* keinen anderen Ausweg mehr geſehen, als aß die Sitzung des nächſten Tages nur noch einen Bericht über den Fehlſchlag an den Vollausſchuß würde verfaſſen müſſen mit allen Folgen, die eine ſolche Entſcheidung in ſich ſchließen würde. In elfter Stunde ſei ein neuer und ſehr willkommener Beitrag du'rch die italieniſche Regierung geleiſtet worden. Betreffs des Zeitpunk⸗ tes der Zurückziehung der Freiwilligen hätten ſowohl die italieniſche wie die deutſche Regie⸗ rung ihre Haltung ſubſtantiell modi⸗ fiziert. Auch zur Frage der proportionellen Zurückziehung von Freiwilligen auf beiden Sei⸗ ten ſei jetzt eine Löſung vorgeſchlagen, die an⸗ nehmbar fein ſollte. Er ſei der Letzte, ſo fuhr Eden fort, der ſich nunmehr einem übertriebe⸗ nen Optimismus hingeben würde. Es blieben noch genug Fragen übrig, die noch ungelöſt ſeien.„Die nächſten Wochen werden zeigen— und ich ſage Wochen abſichtlich—, daß die britiſche Regierung keine Mühe ſcheuen wird. um dafür zu ſorgen, daß der einmal, erzielte Fortſchritt ſchnell und ungeſtört weitergeht. Zu dieſem Zweck werde der Ausſchuß morgen wieder zuſammentreten, zu welchem Zeitpunkt er die Antworten aller Regierungen auf den italieniſchen Vorſchlag erhoffe. Die Nichteinmiſchung in Spanien müſſe man, wie Eden allgemein zur Mittelmeerfrage ausführte, ſtark von einer Indifferenz gegen⸗ über der territorialen Unverſehrt⸗ heit Spaniens und den Reichsver⸗ bindungen durchs Mittelmeer un⸗ terſcheiden. Er wünſche hierbei noch einmal klarzuſtellen, daß die britiſche Wiederaufrüſtung keinerlei offene oder verborgene Tendenzen in ſich berge, Rache im Mittelmeer zu üben.(1) Die britiſche Poſition im Mittelmeer ſei vielmehr einfach die, daß Großbritannien beabſichtige, das Recht auf einen Weg auf dieſer Hauptverkehrsader aufrechtzuerhalten. Großbritannien habe niemals verlangt und ver⸗ lange auch heute nicht, daß dieſes Recht exkluſiv ſein ſoll. a 2 Solange aber die ſpaniſche Frage nicht gelöſt ſei, würde ein wahrer Fortſchritt in der Mittel⸗ meerfrage nicht möglich ſein. Sobald dies der Fall ſein würde, beſtehe aller Grund zu der Annahme, daß derartige Beſprechungen Erfolg haben würden. Man könne jedenfalls auf die volle Mitarbeit Großbritanniens rechnen, ſobald die Frage der Nichteinmiſchung in Spanien gelöſt ſei. Mouaul, wi noliuuuu Otto von Habsburg, den der Ehrgeiz und vielleicht auch der Nachedurſt der Frau Mama zum Thronprätendenten machte, ſcheint einen Ausſichten in Oeſterreich nicht mehr ſo onderlich zu trauen. Jedenfalls hat er neuer⸗ ings auch Fühler nach Ungarn aus 1 bulleur, dem Lande, wo die Legitimiſten ſeiner noch ſpärlicher geſät ſind als in Oeſterreich. Er hat kürzlich eine Unterredung mit dem viel ge⸗ wandten und viel gewandelten ungariſchen Po⸗ litilter Tibor von Eckhardt gehabt und Eckhardt beeilte ſich dann, auf einer Legitimi⸗ ſtenverſammlung in Körmend eine Lanze für Otto zu brechen. Dabei gab er ſich den An⸗ ſchein, im Namen der Partei der kleinen Land⸗ wirte zu ſprechen, obwohl ſie ihn dazu nicht er⸗ mächtigte und obwohl bekannt iſt, daß ſie auch wirklich keine Sympathien für den um ein Thrönchen werbenden Otto hat. Miniſterpräſident Daranyi hat den ſehr un⸗ eitgemäßen Vorſtoß von Eckhardt ſofort da⸗ 5 71 pariert, daß er erklärte, eine Aufrollung des Habsburger Problems ſei in 5 nicht aktuell. Und auch von den Seiten der unga⸗ riſchen Politik, die zwar grundſätzlich für eine monarchiſche Löſung eintrete, niemals aber daran denke, die Nachfolge des Schwächlings Karl aufleben zu laſſen, hat man Eckhardt zu verſtehen gegeben, daß er nach der falſchen Seite öſterreichiſche Armeeführer Erzherzog Jo⸗ iſt von Eckhardt und ſeinem neueſten Schütz⸗ naß Otto vernehmlich abgerückt. Die Ungarn 1 en kein Verlangen, die alte Habsburger oppelmonarchie in irgendeiner Form wieder ben zu ſehen. Otto, der nach beiden Sei⸗ ten hin intrigiert, würde aber, wenn er Erfolg haben ſollte, gerade dieſe Gefahr heraufbeſchwö⸗ ren. Herr Tibor von Eckhardt iſt tief betrübt, daß eine legitimiſtiſche Extratour ſo wenig Anklang ſindet Aber er bleibt wendig und hat ſchleu⸗ nigſt nach dem Muſter der Echternacher Spring⸗ prozeſſton wieder einen Schritt rückwärts ge⸗ tan. In Mako hielt er eine neue Rede, in der er ſich bereit erklärte, ein Kompromiß zwiſchen den Auffaſſungen der Legitimiſten und der freien Königswähler zu fördern. In Körmend habe er es ja garnicht ſo böſe gemeint. Um ſich ſelbſt aber in die Rolle eines Retters der unga⸗ riſchen Nation hineinzuſteigern, verband er dieſe Abbitte mit Anklagen gegen den Antiſemitis⸗ mus, die ungariſche Pfeilkreuzbewegung, die po⸗ litiſche Freundſchaft* mit Deutſchland und überhaupt gegen alle wahrhaft aufbauen⸗ den Tendenzen im ungariſchen Staate. Arm an eigenen neuen Gedanken, möchte er die Entwick⸗ lung der Nation um zwei Jahrzehnte zurück⸗ drehen. gabſchwenkt. Ja, ein Habsburger ſelbſt, der ein⸗ e f Eden ging weiter auf die Vorgänge im Fernen Oſten ein. England bedauere ſie, nicht nur. weil es größte wirtſchaftliche Intereſſen im Fernen Oſten habe, ſondern auch weil es kurz vor dem Ausbruch des Streites in Verhandlungen mit der japaniſchen und der chineſiſchen Regierung geſtanden habe, die zu einer Beſſerung der in⸗ ternationalen Beziehungen im Fernen Oſten geführt haben würden. Die Beſprechungen habe man unterbrechen müſſen, und es ſei un⸗ möglich, ſie zurzeit wieder aufzunehmen. Eden behandelte dann die Verhandlungen, die zu einer Einberufung der Neun⸗Mächte⸗Konferenz in Brüſſel geführt haben Bisher habe die franzöſiſche Re⸗ gierung ihre Beteiligung an der Konferenz zu⸗ geſagt; die italieniſche Regierung werde einen Abgeordneten ſchicken, und auch die Vereinigten Staaten würden vertreten ſein Die Tages⸗ ordnung ſei durch den Völkerbund beſtimmt worden. Die britiſche Regierung, die ſich eben⸗ falls an der Konferenz beteiligen werde, ſei ent⸗ ſchloſſen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Erfolg der Konferenz zu ſichern. Zum Schluß behandelte Eden die allgemeine internationale Lage. Die Erfahrungen dieſer Jahre ſollten eine grau⸗ ſame Warnung für dieſe und jede künftige Re⸗ gierung ſein.„Endlich beginnt nunmehr“, ſo ſagte der engliſche Außenminiſter,„unſere eee Eden und Lord Plymouth über das Londoner Ergebnis Nicht unfreundlich, aber auch ohne Oplimismus— Starke Bekonung der engliſchen Nüſtungen wachſende Stärke auf dem Gebiet der Rüſtungen in Erſcheinung zu tre⸗ ten. Die Bedeutung deſſen kann kaum über⸗ trieben werden.(1) Schließlich gab Eden ſeiner Befriedigung über die Tatſache Ausdruck, daß die Labour ⸗Party ſich endgültig für die Unterſtützung der britiſchen Aufrüſtung ausge⸗ ſprochen habe. E Gleichzeitig mit der Sitzung im Unterhaus fand auch im Oberhaus eine außenpolitiſche Ausſprache ſtatt. Sie wurde durch Lord Ply⸗ mouth eröffnet, deſſen außenpolitiſche Aus⸗ führungen ſich im weſentlichen mit denen dens deckten. Lord Plymouth gab der beſonderen Befriedigung Ausdruck, daß die Ver⸗ einigten Stagten ſich bereit erklärt hätten, ſich auf der Brüſſeler Konferenz vertreten zu laſſen. Die Frage, ob auch Mächte eingeladen werden ſollten, die nicht Signatarmächte ſeien, werde zur Zeit erwogen. eine Entſcheidung werde jedoch vorausſichtlich erſt auf der Konfe⸗ renz ſelbſt getroffen werden. Plymouth hob ſodann, im Gegenſatz zu den Andeutungen Edens, hervor, daß die Völkerbundsſatzung für die Konferenz nicht maßgeblich ſein werde, ſo daß ſie jeden Weg wählen könne, den ſie für geeignet halte, um zu einem Ziel zu kommen. Es ſei nicht wünſchenswert, zu erörtern, was ſich ereignen könnte, wenn die Konferenz fehl⸗ ſchlage. Zu der ſpaniſchen Frage äußerte ſich Lord Plymouth dahin, daß zwar alle Schwierig⸗ keiten noch nicht vorüber ſeien, der geſtrige Tag aber zweifelsohne einen wirklichen Schritt vor⸗ wärts bedeute. Moskaus Marioneflen Nach der großen Pleite werden die„Schuldigen“ geſuchl Valencia, 22. Okt. Auf Befehl des ſowjetſpaniſchen„Verteidi⸗ gungsminiſters“ Prieto ſind die roten„Ge⸗ neräle“ Aſenſio, Martinez Monje, Martinez Gabrera und der Oberſt Ar⸗ taga, der zuletzt Ortskommandant von Ali⸗ cante war, verhaftet und nach Valen⸗ cia transportiert worden. Aſenſio war „Generalſtabschef“ unter Largo Caballero und leitete anfänglich die Verteidigung Madrids. Martinez Monje iſt ein Verräter an der nationalen Bewegung, der ſich trotz eines Fran⸗ co gegebenen Verſprechens bei Ausbruch der Revolution auf die Seite der Bolſchewiſten ſtellte und die Schuld daran trug, daß ſich die nationale Bewegung in Valencia nicht durch⸗ ſetzen konnte. Martinez Cabrera war früher der Anführer der roten Horden an der Nordfront, ſpäter ging er in gleicher Eigenſchaft nach dem Süden. Den verhafteten Bolſchewiſtenführern wird vorgeworfen, daß ſie den Fall von Malaga verſchuldet haben. Sie ſind ſämtlich ver⸗ traute Freunde von Largo Caballe⸗ ro. In Valencia nimmt man an, daß dies der erſte Schritt iſt, um eine Verhaftung von Largo Caballero zu rechtfertigen. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang ein Proteſt ſowjetruſſiſcher Stellen bei den roten Machthabern in Valencia, in dem man ſich ener⸗ iſch gegen die Beleidigungen verwahrt, die 9 Caballero bei ſeiner am vergangenen Sonntag gehaltenen Oppoſitionsrede gegen Sowjetrußland und gegen die ſowjetruſſiſchen Vertreter geäußert haben ſoll. Die ſowjetruſſi⸗ ſchen Stellen haben verlangt, daß die für den kommenden Sonntag angekündigte Verſamm⸗ lung Largo Caballeros verboten wird. 72 neue Todesurleile i Warſchau, 21. Oktober. Wie aus Kiew gemeldet wird, nimmt in der ganzen Ukraine die Welle der„Schädlings⸗ und Sabotage⸗Prozeſſe“ ihren Fortgang. Einer zu⸗ verläſſigen Berechnung zufolge fanden allein im Laufe des Monats September aus dem ganzen Gebiet der Ukraine 19 Prozeſſe gegen Bauern und Angeſtellte der landwirtſchaftlichen Verwal⸗ tung ſtatt, in denen— abgeſehen von zahlrei⸗ chen ſchweren Freiheitsſtrafen— 49 Todes⸗ urteile ausgeſprochen wurden. Die Anklage ſtützte ſich hauptſächlich darauf, daß die Schul⸗ digen nicht reinſortiges Getreide zur Ausſaat verwandt oder durch ihr Verhalten zur Aus⸗ breitung von Getreidekrankheiten beigetragen hätten. In der ganzen Ukraine befänden ſich zahlreiche weitere Prozeſſe in Vorbereitung. Im Nordkaukaſus⸗Gebiet wurden laut„Or⸗ dſchenowſkidſe Prawda“ vom 16. Oktober zehn neue Todesurteile gegen Saboteure aus dem Gebiet der Landwirtſchaft vollſtreckt und im Ge⸗ biet Roſtow am Don weitere zehn angebliche Mitglieder einer konterrevolutionären Organiſa⸗ tion laut„Molot“ vom 18. Oktober zum Tode verurteilt. Auflöſung der Danziger Jenkrumsparlei Einverſtändnis des bisherigen Vorſlandes der Jenkrumsparlei Danzig, 22. Oktober Die Preſſeſtelle des Danziger Senats teilt mit: „Mit Verfügung vom heutigen Tage hat der Polizeipräſident die Zentrumspartei einſchließ⸗ lich ihrer Nebenorganiſationen mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt. Die Auflöſuna iſt erfolgt, nachdem feſtgeſtellt worden war, daß ein Mit⸗ glied des Vorſtandes der Zentrumspartei wie— derholt ſich ſchwerſter Verſtöße gegen 8 12a des Strafgeſetzbuches ſchuldig gemacht hat.“ Der erwähnte Paragraph des Strafgeſetz⸗ buches bezieht ſich auf Umgehung von Anord⸗ nungen und Geſetzen des Staates. Mit der Auflöſung der Zentrumspartei ver⸗ ſchwindet nach der bereits früher erfolgten Auf⸗ löſung der marxiſtiſchen Gruppen und der freiwilligen Eingliederung der Deutſchnationa⸗ len in die große Nationalſozialiſtiſche Front die letzte Partei, die der deutſchen Einheit auf Danziger Boden noch entgegenſtand. In Aebereinkunft mit dem Jenkrumsvorſland Amneſtie für volitiſche Strafen in Vorbereitung 88 Danzig, 21. Oktober. Die Auflöſung der Danziger Zentrumspartei kommt der Danziger Oeffentlichkeit wie auch dem Danziger Zentrum nicht überraſchend. Ver⸗ handlungen, die zuletzt am Mittwoch von dem Danziger Gauleiter Albert Forſter mit dem Vorſtand der Zentrumspartei geführt wurden, ergaben die gütliche Uebereinſtim⸗ mung. daß der Zentrumsparteivorſtand die Auflöſung aus eigenem Willen anerkennt. In der Danziger Bevölkerung wird es mit Genugtuung aufgenommen, daß der letzte Fall der Liquidierung des Parteiſyſtems in Danzig in dieſer loyalen Form durchgeführt werden konnte. Der Danziger Gauleiter Albert Forſter wen⸗ det ſich in einem Aufruf an die Danziger Bevölkerung. in dem der verſöhnliche und loyale Geiſt, unter dem die Auflöſung des Danziger Zentrums von⸗ ſtatten ging, dadurch gekennzeichnet wird. daß es dort heißt: „Unter das, was war, wollen wir einen dicken Strich ziehen und dafür ſorgen, daß die noch nicht für die Volksgemeinſchaft ge⸗ wonnenen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ebenfalls von der Idee Adolf Hitlers erfaßt werden. Gemeinſam mit ihnen wollen wir den Weg der deutſchen Sache in Dan⸗ zig marſchieren. Vor uns ſtehen viele Fragen, die nur in gemeinſamer Zuſammen⸗ arbeit aller deutſchen Volksgenoſſen und nur von einer einzigen entſchloſſenen Führung gelöſt werden können. Zur Zeit wird auch in Danzig ein Amne⸗ ſtiegeſetz für politiſche Strafen vorbereitet, unter das vor allem eine Reihe von Zentrums⸗ angehörigen fällt. die in der letzten Zeit ord⸗ nungsgemäß beſtraft worden ſind. Kein Zuſammenhang mit der Frage der polniſchen Perſonal⸗Pfarreien und der Zentrumsauflöſung Danzig, 22. Oktober Die Preſſeſtelle des Senats teilt mit:„Der bisherige Vorſtand der Zentrumspartei der Freien Stadt Danzig hat an den Präſidenten des Senats ein Schreiben gerichtet, in dem er in offizieller Form davon Kenntnis gibt, daß die Zentrumspartei von einer Be⸗ ſchwerde gegen die vom Polizeipräſidenten am 21. Oktober verfügte Auflöſung abſehen werde. Der Vorſtand der Zentrumspartei richtet an den Präſidenten des Senats die Bitte um Genehmigung von einer Reihe von Maßnahmen. die zur Liquidierung der Zen⸗ trumspartei notwendig ſind. Die Liquidierung ſoll am 30. November 1937 endgül⸗ tig abgeſchloſſen ſein. In einem ent⸗ ſprechenden Schreiben hat der bisherige Vor⸗ 3 der Zentrumspartei Dr. Stachnick ie Bezirksvorſitzenden der Zentrumspartei von dieſem Vorgehen unterrichtet In dieſem Schreiben wird u a erklärt. daß zwiſchen dem Verbot der Zentrumspartei und den zur Zeit ſchwebenden Streitigkeiten wegen der Errich⸗ tung polniſcher ke fer kein Zuſammenhang beſtehe. In einem Schreiben an den Hohen Kommiſ⸗ ſar des Völkerbunds, Profeſſor Dr. Burck⸗ hardt, teilte der bisherige Vorſitzende Dr, Stachnick mit, daß die Zentrumspartei auf die Einlegung von Rechtsmitteln gegen die Auf⸗ gie hören im Rundfunk. Samstag, den 23. Oktober Deutſchlandſender 6.00: Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter 6.30: Kon⸗ zert. 7.00: Nachr. 9.40: Kl. Turnſtunde. 10.00: Kö⸗ nig Geiſerich ſucht neues Land 10.30. Fröhl. Kinder⸗ garten. 11.15: Dt. Seewetterbericht 11.40: Aufräu⸗ men— Ausräumen! 12.00: Konzert. 13.50: Neueſte Nachr. 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00: Wetter, Börſe, Progr. 15.10: Buntes Wochenende. 16.00: Rundfunkkaruſſell. 18.00: Meiſter ihres Fachs. 18.45: Sport der Woche. 19.00: Kernſpruch, Wetter, Kurznachricht. 19.10: Unterhaltſame Weiſen. 21.00: Deutſchlandecho. 21.15: Der Tag klingt aus 22.00: Wetter, Nachr., Sport, Deutſchlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 22.45: Dt Seewetterbericht. 23.00—0.55: Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt 6.00: Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit. Waſſerſtand. 8.05: Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Morgenſtund'. 10.00: König Geiſerich ſucht neues Land. 10.30: Hausfrau, hör zu! 11.30: Progr., Wirt⸗ ſchaftsmeldg. Wetter. 11.40: Gaunachr. 11.45: Deut⸗ ſche Scholle. 12.00: Konzert. 13.00: Zeit, Nachrichten, Wetter, offene Stellen, Nachr. aus d. Sendebezirk. 14.00: Zeit, Nachr. 14.10:„Mixed Picles“. 15.15: Volk und Wirtſchaft. 15.380:„Präſident Feuerſtein lei⸗ tet eine mißvergnügte Konferenz.“ 16.00: Ein bißchen Komödie. 17.00: Wo a kleins Hüttle ſteht.. 17.30: Bitte einſchalten— 18.00: Zeitgeſchehen im Funk. 19.00: Zeitangabe, Nachr. 19.10: Platzkonzert. 20.00: Die Welt iſt verliebt! 22.00: Zeit, Nachricht. 22.15: Wetter, Nachr. aus d. Sendebezirk, Sport. 22.30: Wir tanzen in den Sonntag. 24.00—01.00: Nacht⸗ muſik. Reichsſender Stuttgart 6.00: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Notierung., Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Waf⸗ ſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30: Konzert 10.00: Paul de Lagarde. 11.30: Volksmuſik. 12.00: Konzert. 13.00: Zeit, Wetter, Nachr. 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00: Wer recht in Freuden wandern will. 16.00: Stuttgart ſpielt auf! 18.00: Tonbericht d Woche. 19.00: Nachr 19.10: Die Blätter fallen. 19.30: Jägerlatein und Köhlerglaube. 20.00: Wie es euch gefällt. 22.00: Zeit, Nachr., Wett. n 22.30: Tanzmuſik. 24.00—01.00: Nacht⸗ muſik. löſungsverfügung des Polizeipräſidenten ver⸗ zichtet habe. Präſident Greiſer unterrichtet den diplomatiſchen Vertreter Polens Danzig, 22. Oktober Die Preſſeſtelle des Senats teilt mit:„Der Präſident des Senats, Greiſer, empfing heute, am Donnerstag, den 21. Oktober, Herrn Lega⸗ tionsrat Perkowſki, als Vertreter des ver⸗ hinderten diplomatiſchen Vertreters der Repu⸗ blik Polen in Danzig, Miniſter Chodacki. Der Präſident des Senats unterrichtete Lega⸗ tionsrat Perkowſki über den chronologiſchen Ablauf der Entwicklung, die zu der Auf⸗ löſung der Zentrumspartei geführt hat. Der Präſident des Senats brachte zum Ausdruck, daß mit Bildung einer geſchloſſenen Front des Deutſchtums in Danzig die inner⸗ volitiſche Entwicklung einen gewiſſen Abſchluß erreicht habe. Allein aus der Tatſache, daß er, obwohl dazu an ſich keinerlei Veranlaſſung be⸗ ſtünde, den diplomatiſchen Vertreter der Repu⸗ blik Polen zu ſich gebeten habe, um ihm von einem Vorgang in Kenntnis zu ſetzen, der eine ausſchließlich innere Angelegenheit der Freien Stadt Danzig darſtelle, möge Polen erſehen, daß ſich entgegen den in der polniſchen Preſſe häufig aufgeſtellten Behauptungen, die inner⸗ politiſchen Maßnahmen der Regierung der Freien Stadt in keiner Weiſe gegen Polen gerichtet haben und richten werden.“ deulſchkundliche Woche in Danzig Danzig, 22. Oktober. Die vom 17. bis 23. Oktober dauernde deutſchkundliche Woche, deren Schirm⸗ herr Gauleiter Staatsrat Albert Forſter iſt, begann am Donnerstag früh mit einer von der Kapelle der Danziger Schutzpolizei aus⸗ geführten Turmmuſik von der St. Marienkir⸗ che. Im aroßen Saal des Friedrich⸗Wilhelm⸗ Schützenhauſe fand am Vormittag eine Kund⸗ gebung ſtatt, zu der Gauleiter Staatsrat Alb. Forſter und der Präſident des Senats, Artur Greiſer, mit zahlreichen führenden Perſönlichkeiten von Partei und Staat er⸗ ſchienen waren. nebel auch auf der Oſlſee Vorübergehende Einſtellung des Schiffsverkehrs Kiel, 22. Oktober Am Mittwoch abend ſetzte bei leichten weſt⸗ lichen Winden über der Oſtſee Nebelbildung ein, die ſich ſpäter ſo verſtärkte, daß die Schiff⸗ fahrt gegen 20 Uhr zum Stillſtand kam. Der Nebel verdichtete ſich während der Nacht noch weiter, ſo daß in der weſtlichen Oſtſee jegliche Sicht genommen wurde. Die Temperatur fiel auf drei Grad. Am Donnerstag vormittag wurde der Nebel wieder ſchwächer, jedoch iſt die Schiffahrt immer noch behindert. Auf der Unterelbe von Hamburg bis Cux⸗ haven und im Bereich der Nordſeeküſte herrſcht ſeit über 24 Stunden dichter Nebel. Am Mitt⸗ woch abend wurde von der Elbmündung eine Sichtbeſchränkung auf 30 bis 50 Meter gemel⸗ det. Durch dieſe Sichtbehinderung wurde der geſamte Schiffsverkehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen Die meiſten Fahrzeuge mußten vor Anker gehen, um beſſere Sicht abzuwarten. Auch im Hamburger Hafen machte ſich der Nebel ſehr ſtark bemerkbar. ————— Die jüdiſche Preſſe greift außerordentlich hef⸗ tig den nunmehr veröffentlichten Geſetzentwurf an, der auf Anregung des Peel-Berichtes die künftige Judeneinwanderung nicht länger von der wirtſchaftlichen Aufnahmefähigkeit des Man⸗ datsgebietes abhängig machen ſoll, ſondern vor⸗ läufig dem britiſchen Oberkommiſſar die Ent⸗ ſcheidung überläßt, wie viele jüdiſche Einwan⸗ derer ins Land gelaſſen werden Die Höchſt⸗ zahl iſt für die kommenden Monate zunächſt auf tauſend jüdiſche Einwanderer feſtgeſetzt worden, 8 —— 1 1 4 1 1 N 1 1 93 17 1 r Roman von Lotte Gummert 22. Fortſetzung) Erſtarrt ſaß der Gutsherr da und konnte nur immer ſeine Frau anſehen. Sabine war richtig erſchrocken. Sicherlich wollte er kein Kind mehr. Als aber Ernſt das erſchrockene Ge⸗ ſichtl ſeiner Sabine ſah, ſprang er auf und nahm ſie in den Arm. „Kleine Mutti, du! Ich freue mich ja ſo, und du 4 warſt ſicher erſchrocken und haſt gedacht... „. ich hab wirklich gedacht, du wollteſt kein Kind“, ſtotterte Sabine immer noch ängſtlich. „Du Liebe, ich freu mich ja ſchon ſo ſehr. Und was es wird, iſt ganz egal, nur geſund ſoll es ſein.“ Ernſt hätte ſeine Frau am liebſten richtig herumgewirbelt, aber das wollte er lieber laſſen. „Alſo, es iſt dir gleich, ob Sohn oder Tochter?“ fragte Sabine mit glücklichen Augen.„Da bin ich zufrieden. Mir iſt es auch gleich. Aber was wird Liſa dazu ſagen?“ Bang ſchauten die Augen zu dem Manne empor. „Liſa wird ſich ſehr freuen. Aber wir werden ihr vorläufig noch nichts ſagen, ſonſt kommt ſie aus Sorge alle Sonntage hier angerannt, und trifft mit Fri zuſammen.“ „Du läßt dir alſo nichts abhandeln?“ „Wenn unſer Kind getauft wird, können die beiden meinetwegen Hochzeit miteinander machen! Die Freude, die du mir damit gemacht haſt, glaubſt du ja nicht, und deshalb will ich dir auch eine Freude machen.“ „Ja, damit machſt du mir auch eine!“ nickte die junge Frau ernſt,„denn erſt ſeit ich ſelbſt verheiratet bin, weiß ich, wie glücklich der Menſch ſein kann. Und wenn ich daran denke, wenn ich erſt Mutter ſein werde, ſo möchte ich allen Menſchen das gleiche Glück wünſchen Und unſerer Liſa und meinem Bruder zuerſt.“ Dankbar küßte Ernſt ſeiner Frau die Hand. „Liſa konnte keine beſſere Mutter bekommen, als du es biſt, Sabine. Das weiß ich ſo genau wie Liſa ſelbſt. Dafür wollen wir dir alle Tage danken.“ „Da iſt nichts zu danken, es iſt ja ſo einfach, ein wenis Liebe zu geben, und ein klein wenig daran zu denken, daß ſie um meinetwillen hier vom Hofe ort aing, dann iſt die Sache ſo einfach.“ „Es iſt aber nicht ſo einfach, wie du immer ſagſt. Sieh, ich wußte ſtets, daß ich vielleicht ſchon früher eine ordentliche Frau hätte haben können, aber ob ſie meinem Kinde eine ganze Mutter geweſen wäre, da wußte ich nicht, und darum war mir bange.“ „Und da haſt du armer Mann ſo lange gewartet bis du mich armes Mädchen genommen haſt!“ „Die Aermſte hat mich zum reichſten Manne gemacht“ ſagte er mit feuchten Augen. Still lehnte Sabine an ihrem Manne und dachte an das Kind, das da kommen würde. Neues Leben zog dann ins Haus ein. Der Gutsherr mußte wohl ähnliches gedacht haben, denn er fragte leiſe in das Ohr ſeiner Frau:„Und wann, Liebes?“ „Wenn der Wind über die Stoppeln geht, und ſich die Bäume unter der Schwere ihrer Frucht biegen“, gab verſonnen Sabine zur Antwort. „Und wem ſoll es gleichen?“ neckte der Mann. „Von jedem ein Teil, dann wird es ſchon recht werden. Aber nicht wahr, jetzt brauch ich keinen Reit⸗ unterricht mehr zu nehmen.“ „So, alſo davon willſt du dich drücken, und deshalb willſt du ein Kind haben. Na, das iſt gut. Nun ſehe ich wenigſtens, wie gern meine Frau Reitſtunden bei mir gehabt hat“, ſagte der Gutsherr. „Ach Ernſt, und wenn du böſe mit mir biſt, und mich einen Haſenfuß nennſt, ich hab mit Zittern und Zagen auf dem Pferde geſeſſen.“ „Und davon haſt du mir nichts geſagt? Aber Sabine!“ „Ich habe mich nicht getraut und wollte auch nicht zeigen, daß ich ſo ein Haſenfuß bin.“ Verſchämt und lächelnd kam es von Sabines Lippen. „Dummchen du!“ ſagte Ernſt zärtlich.„Da iſt man ſchon ſo lange verheiratet, und die Frau hat noch Ge⸗ heimniſſe vor ihrem Mann. Jetzt kenne ich dich aber, warte nur!“ „Ach Ernſt, mein Auto iſt mir lieber, da kenne ich mich aus. Aber wenn das Pferd mal wild war, dann dachte ich immer, es ginge mit mir durch.“ „Sabine, ich ſehe ein, es war ſehr kurzſichtig von mir, denn ich mußte von alleine wiſſen, daß man Reiten in jungen Jahren lernen muß. Ich muß dich ſchon um Verzeihung bitten.“ Sehr nachdenklich ſah der Mann ſein Weib an. So ungern hatte ſie es getan, aber da er es gern wollte, hatte ſie nicht mit der Wimper gezuckt. Entſchuldigend ſah ſie ihn an. Womöglich hatte ſie ihm eine Freude zerſtört. Doch als ſie das ſagte, lachte er ſie glatt aus. „Sabinchen, daß ich nicht lach! Jetzt iſt es mit dem Reiten ſowieſo aus, na und wenn erſt bei uns etwas Kleines da iſt, dann wird wohl meine Frau keine Zeit und Ruhe mehr haben, um auf dem Pferde rumzu⸗ galoppieren. Nein, mein Herz, das würde ich dann auch ſelbſt nicht mehr zugeben. Biſt du nun zufrieden?“ „Vollſtänd eg, Ernſt! Und weißt du, ich werde dich entſchädigen, und immer mal mit dem Auto aus⸗ fahren“, neckte ſie. „Gut, machen wir. Das hat noch den Vorteil, daß man ſpäter das Kleine eventuell mitnehmen kann.“ Orheberrechtsschutz Romarverlag Sreiser/ Rastatt-Baden f Ach Ernſt, wir reden ſchon, als ware es da, und es it ſoviel Zeit bis dahin“, gab ſie verſonnen zur Ant⸗ wort. Ernſt lachte und wollte ſie ein bißchen ärgern: „Weißt du Sabine, es iſt vielleicht ganz gut, daß es noch eine Weile dauert. Da bin ich noch eine Zeit der erſte für dich, denn dann...“ g Weiter kam er nicht, denn große Tränen rollten der jungen Frau über die Backen.„Sabine, was haſt du denn?“ Ganz betroffen fragte Ernſt. „Du glaubſt, daß du für mich dann nicht mehr der erſte biſt? Oh, Ernſt, das glaubſt du doch ſelbſt nicht. Ich werd dich immer gleich liebhaben, vielleicht dann noch viel lieber, wenn uns der liebe Gott ſo ein kleines Weſen ſchenkt. Das darfſt du nicht wieder ſagen“, ſchluchzte Sabine. „Heut mach ichs wahrhaftig verkehrt. Ich hab dich doch nur necken wollen, und du dumme kleine oder vielmehr große Frau glaubſt das auch. Na, ich ſehe ſchon, euch Frauen muß man in der Zeit beſonders zart anfaſſen.“ Behutſam ſtrich der Mann ſeiner Frau über die im Lampenlicht wie Gold ſchimmernden Haare. Sabine ſaß ordentlich beſchämt da, und rief ſich ſelbſt zur Ordnung. Und Ernſt war ſo nachſichtig mit ihr. Abbittend ergriff ſie ſeine Hand. „Sei nicht böſe, Ernſt, ich werde nicht wieder ſo töricht reden. Und werde beſtimmt keine Launen haben. Nur daß du gedacht haſt, ich könnte dich weniger lieb⸗ haben, hat mich ganz aus dem Häuschen gebracht.“ „Schon erledigt, Sabine. Freuen wir uns alſo jetzt, auf die kommende Zeit. Ich glaube ſchon, daß du ein wenig durcheinander biſt. Aber nun weiß ich es, und da können wir uns miteinander freuen.“ Zart und rückſichtsvoll nahm er ſein Weib in den Arm und küßte ſie, bis ſie wieder die Alte war, und ihn mit ihren ſchönen Augen anſtrahlte. „Weißt du, Frauchen, eins muß mein Kind, vielmehr unſer Kind, bekommen, nämlich deine ſchönen dunklen Augen. Das andere iſt mir gleich.“ Sabine war froh und glücklich, und lachte ſich jetzt ſelbſt aus. Nun konnte ſie auch ihrem Mann erzählen, daß Fritz angerufen hatte. Es handelte ſich wegen dem Verkauf der Ziegelei. Zwei Intereſſenten waren da. Der eine bot ſechzigtauſend Mark, der andere würde unter Umſtänden nur fünfundfünfzig geben, aber mon bekam das Geld bar in die Hand. Fünftauſend Mark mehr war ja ganz ſchön, aber wenn das andere ſicherer war, dann wollte man lieber auf die fünftauſend Mark verzichten. Der Käufer, der nur fünfundfünfzigtauſend Mark bot, wollte aber den geſamten Arbeiterbeſtand über⸗ nehmen, ja er hatte es ſogar zur Bedingung gemacht. Ernſt überlegte ſich die Sache hin und her. Jedenfalls ſprach das für den Käufer und er be⸗ ſchloß, ſeinem Schwager zuzureden. Wegen Sabines Erbteil brauchte er ſich nicht zu ſorgen, das würde er mit ihr regeln. Doch Sabine erklärte gleich, daß ſie von dem Bruder nichts wollte, ſie wäre doch auf Sandhagen gut auf⸗ gehoben. Nein, das geſamte Geld ſollte zum Ankauf von Hergenthal verwandt werden. Ernſt hatte auch ſchon fünfundzwanzigtauſend Mark freigemacht, und ſo ſtand dem Kauf wahrſcheinlich nicht mehr lang etwas im Wege. 5 Liſa leitete nun ſchon ein Vierteljahr Hergenthal und war noch nicht ein einziges Mal zu Hauſe geweſen. Ordentlich Sehnſucht hatten die beiden nach ihr. Doch ſie wollten es Liſa nicht ſagen, ſonſt kam ſie gleich ange⸗ fahren, und wie ſie ſchrieb, hatte ſie doch wenig Zeit. Mochte ſie ſich nur richtig in Hergenthal einge⸗ wöhnen, ſie wollten ſchon ſo lange warten. * 14. Die Stirn in nachdenkliche Falten gezogen, ſaß Liſa auf einem hohen Drehſchemel vor einem großen alten Pult und baumelte mit den Beinen, die in den Reit⸗ ſtiefeln ſteckten. Vor ihr ſtand der junge Inſpektor von Hergenthal und ſah geſpannt auf ſeine Vorgeſetzte. Erſt hatte er darüber lachen wollen, doch als er ſie kennenlernte, als ſie auf Hergenthal war, da bekam er unbedingte Hochachtung vor ihr. Donnerwetter, das wäre eine Frau für ihn geweſen! Wenn er ſeinem alten Herrn ſo eine Schwiegertochter brächte. unbedinat kaufte der ihm eine anſtändige Klitſche. Aber ſo, nich in de Tüte, hatte er erklärt. Erſt eine anſtändige Frau, dann kam das Gut. Ja, Liſa ſteckte in ihrem unvermeidlichen Reitanzug, und die Reitſtiefeln ſahen ordentlich ſchmutzig aus. Seit früh um fünf war ſie auf dem Poſten, und Gott weiß wo ſchon herumgekrochen. Nun hatte ſie der Inſpektor noch ins Büro geſchleppt, er hatte verſchiedene Aufſtellungen gemacht, und die wollte ſie doch ſo eilig ſehen. f Eine genaue Statiſtik über die Milchkühe, und die gemolkene Milch hatte ergeben, daß die Kühe zu wenig Milch gaben. Oder, das nicht ehrlich gearbeitet wurde.! Gern hätte da Tiſa reingewettert, aber ſo ihr nicht Hergenthal gehörte, fühlte ſie ſich nicht dazu berechtigt. Als ſie vor Monaten hierher kam, war ſie von Frau von Hergenthal begrüßt worden, auch von den beiden lieben Kindern im Alter von elf und acht Jahren, aber dann hatte ſie nicht mehr viel von ihnen geſehen. Zwei Tage ſpäter hatte Frau von Hergenthal eine Ausſprache mit ihr gehabt und geſagt, daß ſie ihr alles vertrauensvoll in die Hände legte, ſie ginge in die nahe Kreisſtadt zu ihren Eltern zurück. In einer Art hatte Liſa das Vorhaben begrüßt, denn es arbeitete ſich beſſer, wenn man wußte, man war allein. Der junge Inſpektor gefiel ihr ja, aber er ſah ſie viel zu verliebt an, und das konnte ihr⸗Aicht gefallen. Genau ſo jetzt! Sie wußte ganz genau, was er dachte und das ärgerte ſie. Aber was wollte ſie machen. Daß ſie ſich verlobte, litt der Vater noch nicht, erſt ſechs Wochen vor der Hochzeit ſollte es diesmal geſchehen, na und da konnte der junge Mann natürlich nicht wiſſen, daß ſie bereits ſo gut wie vergeben war. Außer⸗ dem war der junge Mann eine gute Partie, ſo konnte man ſein Werben nicht mal übelnehmen. „Ja, Fräulein Hornung, was machen wir da?“ fragte der Inſpektor jetzt vertraulich. „Gar nichts, mein lieber Herr Stache. Abwarten, bis ich hier Beſitzerin bin.“ Jetzt lachte ſie doch hellauf, als ſie das wenig geiſtreiche Geſicht des vor ihr Stehenden betrachtete. Wie die Kuh, wenns donnert, dachte ſie. Gott, ſah der Mann dumm aus, ihr Fritz hätte beſtimmt ein geiſt⸗ reicheres Geſicht gemacht. Endlich hatte ſich der junge Mann von ſeinem Schreck erholt. „Kaufen? Hergenthal? Ja, wozu denn, Sie haben doch keinen Mann?“ „Na, der wird dann ſchon noch kommen, da laſſen Sie ſich um Gotteswillen keine grauen Haare wachſen. Oder denken Sie, daß mich keiner mag?“ „Fräulein Liſa, ach, wenn ich dürfte, ich...“ „Nicht dürfen Sie. An die Arbeit dürfen Sie gehen, und ich auch, denn unſer Tagewerk iſt heute noch nicht zu Ende. „Bitte laſſen Sie mich doch mal ausreden, Fräulein Liſa. Stets verbieten Sie mir das Wort, wenn ich mal reden will“, ſagte jetzt energiſch der Inſpektor. Er war gerade ſo ſchön im Zuge, da wollte er ſich nicht ab⸗ weiſen laſſen. Doch Liſa lachte und meinte etwas verlegen: „Ja, Herr Stache, ich wollte Ihnen nur ſagen, daß der Mann, der hier mal reinkommt, ſchon gewählt iſt.“ Ganz erbärmlich kam ſie ſich vor, als ſie das trau⸗ rige Geſicht des Mannes ſah. „Alſo da haben Sie ſchon einen Bräutigam?“ fragte Stache bedrückt, aber neugierig. „Wenn man ſo ſagen will, ja! Aber vorläufig iſt es noch nicht ſo weit, und macht mir auch keine Sorgen. Vorläufig iſt meine größte Sorge, wie wir dieſer Sau⸗ wirtſchaft abhelfen, denn auf ſo einem Gute iſt dar Vieh die Hauptſache.“ Schweigend nickte der Inſpektor. Ganz war er noch nicht bei der Sache. Aber er ſah ſchon, es war nichts mehr zu holen. Da wollte man tüchtig lernen, vielleicht fand ſich wo anders ein nettes Mädel. Es gab ja genug davon und er war von ſeiner Wichtigkeit überzeugt. Liſa ſah ſchon, dem hatte ſie nicht den Todesſtoß ver⸗ ſetzt, daß ſie ihn nicht zum Manne nahm. Ja, wenn ſie nur erſt hier Beſitzerin war, dann konnte ſie ganz anders auftreten. Aber ſo waren ihr noch die Hände gebunden. Eben wollten die beiden das Zimmer verlaſſen, als der Poſtbote kam. „Einen großen eingeſchriebenen Brief für Fräulein Liſa Hornung“, ſagte er. Liſa nahm den Brief, quittierte ihn und ſah raſch auf den Abſender. Der Brief war von Frau von Hergenthal. Siſa war neugierig, was ſie ſchrieb. „Bleiben Sie noch einen Augenblick, Herr Stache, vielleicht hören wir was Neues.“ Liſa nahm das Federmeſſer und ſchlitzte den um⸗ ſchlag fein auf. Intereſſiert las ſie, und ihre Wangen wurden vor Ueberraſchung ganz rot. Das war ja allerhand! Solche Duckmäuſer! Nichts hatte ſie ihr davon verraten! Frau von Hergenthal ſchrieb, daß Liſa ſich vom heutigen Tage als Beſitzerin betrachten könnte, da die Kaufſumme von achtzigtauſend Mark bei ihrer Bank eingezahlt worden wäre. Die amtlichen Formalitäten könnten demnächſt er⸗ ledigt werden, wenn Liſa in der Stadt wäre, nur wollte ſie ihr eben mitteilen, daß ſie ab heute Be⸗ ſitzerin ſei. Liſa ließ freudeſtrahlend den Brief ſinken. Das war ja fein! Nun ſollte ihr noch einer kommen! Der junge Mann ſtand immer noch abwartend im Zimmer. Langſam kam Liſa näher und ſagte: Na, Herr Stache da können Sie mir gleich mal gratulieren!“ (Fortſetzung folgt) .———————. * zu 1 den en. ine ihr r 6 U Gegen Norwegen und deſterreich Am Lonnlag Länderlämpfe im Jußball und Handball Um Jußball⸗Deutſchlands Veltgellung 10. Jußball⸗änderkampf deulſchland-Nocwegen am Jonnlag in Berlin Der 8. Auguſt 1936 wird in der Geſchichte des deutſchen Fußballſports ſtets ſchmerzliche Erinnerungen wecken. An dieſem Tage wurde unſeren Fußballern, gerade als ſie im Begriff waren, die Hand nach Olympiſchem Lorbeer auszuſtrecken, eine Niederlage zuteil, die in der anzen Sportwelt Aufſehen erregte. Das kleine Norwegen, in den letzten Jahren ein Fußball⸗ land großen Formats, ſchlug in der Zwiſchen⸗ runde des Olympiſchen Turniers die ochfavo⸗ riſterte deutſche Elf mit 2:0 und bereikete dem Traum von einem deutſchen Fußball⸗Endſieg ein jähes Ende. Die große Enttäuſchung, die uns unſere Fußballer in jenen herrlichen lympiatagen bereiteten, war beſonders pein⸗ lich, weil ſie unter den Augen des Führers zu⸗ ſtande kam, der zum erſten Male einem Län⸗ derſpiel beiwohnte und eine deutſche Nieder- lage erleben mußte. Es erſcheint müßig, heute noch einmal das unerfreuliche Drum und Dran dieſes verlore⸗ nen Länderkampfes aufzufriſchen. Uns alle, die wir mit dem deutſchen Fußball ſo en verbunden ſind, beſeelt lediglid der Wunſch un die alben daß unſere Spieler, die am kommenden Sonntag die Ehre haben, die deut⸗ ſchen Farben im zehnten Länderkampf gegen orwegen zu vertreten, mit einer eindrucks⸗ vollen Leiſtung die wahre Stärke des deutſchen Fußballs bekunden und die Scharte, die ung die Norweger an jenem 8. Auguſt 1936 ſchlu⸗ gen, auswetzen. Daß es nicht leicht ſein wird, die Norweger zu ſchlagen, das wiſſen wir, aber wir wiſſen auch, daß es keine Unmöglichkeit iſt Großer Kampf wird erwarlel So hat alſo dieſer zehnte deutſch⸗norwegiſche Länderkampf ſeine beſondere Bedeutung. Wir erwarten ein gutes Spiel und erſehnen einen deutſchen Sieg. Für ein gutes Spiel ſollte bei der Qualität beider Mannſchaften eigentlich von vornherein Sorge getragen ſein, dagegen iſt es mit dem Gewinnen, wie wir ja aus Er⸗ fahrung wiſſen, ſo eine Sache. Es hätte eigent⸗ lich gar nicht erſt unſerer Olympia⸗Niederlage bedurft, um von der Stärke des norwegiſchen Fußballs überzeugt zu werden, denn wir hoben ſchon die vier jenem Berliner Verluſtſpiel vorausgegangenen Kämpfe nicht gewinnen können. 8 Seit 1930 gelang uns kein Sieg mehr gegen Norwegen, jedesmal trotzten uns die Nordländer ein Un⸗ entſchieden ab, 1930 in Breslau 1:1, 1931 in Oslo 2:2, 1933 in Magdeburg wieder 2·2 und 1935 in Oslo abermals 1:1 Dieſen unentſchie⸗ denen Spielen gingen vier deutſche Siege voraus, u. a. in Hamburg ein 62, aber ſelhſt in dieſem von unſerer Vertretung zahlenmaßig ſo klar gewonnenen Kampf war Norweuen ein großer Gegner und ſchloß die erſte Halbzeit ſo⸗ gar mit einer 2:0⸗Führung ab. Hätten die Nor⸗ weger damals ſchon etwas von„Beton⸗Syſtem“ gewußt, wäre vielleicht unſere erſte Niederlage ſchon 1927 zuſtande gekommen. Norwegen aufs Beſte gerüſtel Sie kommen zwar ohne ihren großen Stra⸗ tegen Jörgen Juve, der früher eiſ überra⸗ 82 Stürmer war und dann mit zunehmen⸗ em Alter als Verteidiger zurückging und ſich gerade beim Olympiaſpiel gegen Deutſchland als großer Stratege erwies, aber dieſer Juve hat gute Nachfolger gefunden. Da iſt z. B. Nils Erikſen, ein Stopper⸗Mittelläufer großen ormats, der früher als Verteidiger ſtand. f Johanneſen(ia, ja, es iſt der Jo⸗ fene der viele Jahre beim FK. Pirmaſens pielte!) und ODevind Holmſen erwieſen ſich kürzlich im Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungs⸗ ſpiel gegen Irland als ſtarke und ſchlagſichere Verteidigung, und Torhüter Sperre Nordby gilt als vollwertiger Erſatz für den verletzten Tippen Johannſen. Die Außenläufer und die geſamte Fünferreihe wirkten vor Jahresfriſt in Berlin gegen Deutſchland mit. Auch das iſt eine Erklarung für die Stärke der norwe⸗ giſchen Elf, daß ſie ſchon ſeit Jahr und Tag— mit ganz wenigen Ausnahmen— in der glei⸗ chen Beſetzung ſpielt. Die Stürmer wiſſen un⸗ ter ſich ihre Stärken und Schwächen und um das Funktionieren ihres Zuſammenſpiels brau⸗ chen ſie ſich normalerweiſe keine Sorge zu machen. Der Sturm iſt die ſtärkſte Waffe Norwegens! Ihn am Toreſchießen zu hindern, wird unſerer Abwehr nicht leicht fallen. Exinnern wir uns, daß Arne Bruſtad beim Olympiaturnier der beſte Linksaußen war, daß der Halbrechte Kpammen kürzlich die Begeiſterung des be⸗ kannten Arſenal⸗Managers Alliſon erweckte(er ſchätzte ihn mit 10 000 Pfund ein!), und daß Magnar Iſakſen, der unſerem Jakob im vo⸗ rigen Jahr die beiden Bälle ins Tor ſetzte, auch wieder dabei iſt. So ſteht Norwegens Streit⸗ macht als ein ſtarkes Gebilde da. Deulſchland ſlärker als 1936 Deutſchland ſtellt eine weſentlich ſtärkere Elf ins Feld als vor 4 im Poſtſtadion, obwohl auch damals ſechs unſerer Stammſpie⸗ ler, nämlich Jakob, Münzenberg, Goldbrunner, Lehner, Siffling Urban, dabei waren. Es fehlten aber Jen es, die beiden Schweinfurter Läufer Kitzinger und Kupfer und ſchließlich Fritz Szepan, der geiſtige Führer der Mann⸗ ſchaft. Die Norweger werden es im Olympia⸗ Stadion zu ſpüren bekommen, daß zwiſchen je⸗ ner und der heutigen Elf doch ein großer Un terſchied beſteht. So hoffen wir es wenigſten⸗ und ganz Deutſchland ſieht dem Auftreten un⸗ ſerer Elf vertrauensvoll entgegen. g Der Kampf wird ein ſchwerer ſein, aber wir halten unſeren Sturm für ſtark genug, mehr als einmal in die Abwehr der Norweger eine Breſche zu ſchlagen und die zu einem Sieg not⸗ wendigen Treffer herauszuholen. Aber es hängt auch ſehr viel davon ab, daß unſer Sturm höchſte Wirkung erzielt, ſo wird doch die Ge⸗ ſamtleiſtung der Elf von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Schwächen dürfen gegen dieſen Gegner nicht zu Tage treten— eine geſchloſſene, eindrucksvolle Mannſchaftsleiſtung iſt notwen⸗ dig, um den Sieg zu erringen! die Mannſchaflen Folgende 22 Spieler werden ſich im Olympia⸗ Stadion zum Kampf ſtellen: Deutſchland; Jakob; Janes. Münzenberg; Kup⸗ fer, Goldbrunner, Kitzinger; Lehner, Gelleſch, Siffling, Szepan, Urban. Norwegen: Nordby: Johanneſen, Holmſen; Ulleberg, Erikſen, Holmberg; Frantzen, Kvammen, Martinſen, Iſakſen, Bruſtad. Als Schiedsrichter wurde der Engländer Snape(Mancheſter) gewononen. Handball⸗Großkampf in Halle deulſchlands Handballer im Länderſpiel gegen eſterreich. Die beiden ſtärkſten Handball⸗Länder der Welt. Deutſchland und Oeſterreich, treffen am Sonntag in Halle zum zebnten Male zuſam⸗ men. In den vergangenen zwölf Jahren, die neun Begegnungen zwiſchen beiden Nationen brachten. trugen ſiebenmal die deutſchen Far⸗ ben den Sieg davon. Die erſte Niederlage er⸗ litt Deutſchland gleich im erſten Treffen, das 1925 in Halle durchgeführt wurde. Sollte das ein ſchlechtes Vorzeichen ſein? Wir glauben es nicht. Seit dem knappen 615⸗Sieg der Oeſterreicher in Darmſtadt hat die reichsdeutſche Elf jedesmal triumphiert. Das Olymviſche Handball⸗Turnier, das wieder die beiden ſtärk⸗ ſten Nationen im Endſpiel ſah. endete mit einem Siege der Deutſchen von 10:6 Toren und die letzte Begegnung, die in dieſem Jahre in Wien ausgetragen wurde, ſah unſere Ver⸗ tretung mit 18˙6 erfolgreich. Beide Mannſchaften wurden für den 10. Län⸗ derkampi mit größter Sorgfalt aufgeſtellt. Die Oeſterreicher haben nur vier Spieler von der Mannſchaft benannt, die am 23. Mai in Wien gegen uns unterlag, und zwar Tauſcher. Wohl⸗ rab. Biſtricky und Axmann. Dagegen ſtehen außer Tauſcher und Wohlrab mit Bartl, Licha und Kiefer noch drei Mann in der Elf. die beim Olympiſchen Turnier bereits mitgewirkt haben. Weniger umgeſtellt gegenüber dem letzten Länderkampf hat Deutſchland, das ſie⸗ ben Spieler am Sonntag wieder antreten läßt. Es gehl weiler Verſtärkt iſt vor allem der deutſchen Angriff. bei dem zu dem ausgezeichneten Innentrio heilig— Ortmann— Klingler die ſchnellen und wurfgewaltigen Außenſtürmer Zimmer— mann und Laqua kommen. Im Tor ſteht wie⸗ der der bewährte Lüdicke und in der Läufer⸗ reihe wird vor allem Brinkmann der öſter⸗ reichiſchen Fünferreihe manch Nuß zu knacken geben. Wir ſind ſicher daß unſere öſterreichiſchen Ka⸗ meraden der reichsdeutſchen Elf einen großen Kampf liefern werden, doch iſt wohl mit einem klaren Siege des Reichsbundadlers zu rechnen. Die Mannſchaften werden ſich dem Schwei⸗ zer Unparteiiſchen Gerber wie folgt zum Kampfe ſtellen: Deutſchland: Tor: Lüdicke(Deſſau 98); Verteidigung: Schünzel(MTS A. Leipzig), Müller(SV. Waldhof): Läufer: Keiter(Pol. 7 Berlin), Brinkmann(Turu Düſſeldorf), Han⸗ ſen(VW. Oberalſter): Sturm: Zimmer⸗ mann(SV. Waldhof). Theilig(Vf. Ober⸗ alſter), Ortmann(Bor. Carlowitz), Klingler. Laaua(beide MSV. Weißenfels“. Oeſterreſch: Tor: Werm(Ferrowatt): Verteidiger: Bartl. Tauſcher(beide Alt⸗ Turm): Läufer: Licht(Alt⸗Turm), Zehetner (Ferrowatt). Wohlrab(Alt⸗Turm): Sturm: Biſtricky(Polizei). Reiſp(Grazer A.). Willy(Donau, Kiefler(Ferrowatt). Arx⸗ mann(Donau). um die Punkte Die ſüddeulſchen Fußball⸗Ganligaſpiele am 24. llober Faſt unbeeinflußt vom Länderkampf Deutſch⸗ land— Norwegen in Berlin nehmen die ſüd⸗ deutſchen Meiſterſchaftskämpfe ihren Fortgang. In Bayern mußte zwar der ursprüngliche Spielplan eine Aenderung erfahren, da ja fünf bayriſche Spieler in der Nationalelf mitwir⸗ ken, aber in den anderen Gauen geht alles ſei⸗ nen gewohnten Gang, ſelbſt der V. Waldhof tritt auf den Plan, obwohl er auf Siffling ver⸗ zichten muß. Es ſtehen jedenfalls überall recht intereſſante Paarungen auf dem Programm. Gau Hüdweſt SV. Wiesbaden— Eintracht Frankfurt SV. Frankfurt— FK. 03 Pikxmaſens ormatia Worms— Opel Rüſſelsheim 1. FC. Kaiſerslautern— Kick. Offenbach Das Treffen der beiden Saarvereine wurde aß⸗ eat, ſodaß nur vier Spiele ſteigen. Der wet⸗ erwendiſche SV. Wiesbaden hat die„Elf des Tages“ Eintracht Frankfurt, zu Gaſt. Nach der eindeutigen Offenbacher Niederlage der Wies⸗ badener und dem großen Sieg der Riederwäl⸗ der über Wormatia ſpricht die Papierform eindeutig für die Eintracht. Wahrſcheinlich wird ſie auch das beſſere Ende für ſich haben; aber man vergeſſe nicht, daß vor Jahresfriſt 13 Eintracht in Wiesbaden eine böſe Abfuhr ekam. Der FSP. Frankfurt wird dem FK. Pirma⸗ ſens nach Kampf das Nachſehen geben. Offen iſt dagegen das Treffen zwiſchen dem 1. Fez Kaiſerslautern und den Kickers Offenbach, da⸗ vielleicht den Pfälzern den erſten Sieg bringt In Worms tritt Opel Rüſſelsheim an Nach der Diſtanzierung der Wormaten durch die Eintracht iſt es ihre Aufgabe. nun den Anſchluß an die Syitzengruppe zu erreichen. Wenn es auch nach klarer Erwägung ſehr ſchwer ſein wird, die beiden Spitzenreiter aus dem Sattel zu heben, ſo iſt aber im Fußball eigent⸗ lich nichts unmöglich: es ſind da ſchon die toll⸗ ſten Sachen vaſſiert. So müſſen auch die WVor⸗ maten jetzt auf Punkteſammlung bedacht ſein. Reicht es nicht zum erſten Platz ſo kann man aber dicht dahinter ſtehen. Die Möglichkeit, den Anſchluß zu gewinnen, iſt übrigens durchaus günſtig. Nach dem Spiel gegen Rüſſelsheim folgen hintereinander am 7. 14. und 21. No⸗ vember drei ausgefallene Spiele, die ſämtlich in Worms ausgetragen werden und alle gut für die Punkte ſein müßten. Wir taxieren, daß Ende November die Situation für die Wor⸗ maten erheblich freundlicher als jetzt ausſeben wird. Gau Baden VfR. Mannheim— Phönix Karlsruhe SV. Waldhof— Pf. 2 SpVg. Sandhofen— Germ. Brötzingen Freiburger FC.— Pf. Neckarau Der Tabellenführer Mannheim kann normalerweiſe natürlich gegen Phöniz Karls⸗ 2 0 nicht verlieren, dazu 5 er den Karls⸗ ruhern in allen Mannſchaftsteilen zu klar überlegen. n ſei daran erinnert, daß ſich der Phönix in früheren Jahren gerade an den„Brauereien“ in Mannheim* erfolg⸗ Bürgerweide haben: gang mehr als offen, denn Blauweiß braucht PP „lug. Und Tradition bedeutet ja im Fußball viel.— Der S. Waldhof wird nach ſeiner vorſonntägigen Niederlage bemüht ſein müſſen. den VfR. nicht aus den Augen zu ver⸗ lieren. Gegen den kampfkräftigen VfB. Mühl⸗ burg iſt. zumal ohne Siffling, Vorſicht gebo⸗ ten, aber letzten Endes werden die Punkte doch in Waldhof bleiben.— Die SpVg. Sandhofen bat gute Ausſichten, im Kampf gegen Germania Brötzingen zum erſten Sieg zu kommen.— Frei⸗ burger FC. müßte ſich ebenfalls dem Pfs. Neckarau gewachſen zeigen. Gan Bürltemberg Bf Stuttgart— Union Böckingen Stuttgarter Kickers— BfR. Schwenningen 1. SSV. Ulm— Ulmer FV. 94 Wenn der Meiſter VfB. Stuttgart nicht gleich zu Beginn der Punktekämpfe ausſichtslos ins Hintertreffen geraten will, muß er ſchon gegen Union Böckingen, den ungeſchlagenen Spitzen⸗ reiter, gewinnen. Wir trauen dem VfB. einen Sieg zu. denn in wichtigen Treffen ſtand er noch immer ſeinen Mann.— Die Stuttoarter Kickers, die aus vier Spielen ganze drei Punkte heimgebracht haben, werden gegen den VfR. Schwenningen ihre Stellung wohl verbeſſern und im Ulmer Lokalkampf zwiſchen 1. SSW. Ulm und Ulmeer FV. 94 gilt der Gaſtgeber als Faporit. Gau Bayern 1. FC. Nürnberg— BC. Augsburg 1860 München— Spielvereinigung Fürth Der BC. Augsburg hat zwar wiederholt gerade auswärts gutes Können gezeigt, aber es wäre 8 ekanmmachunger ber Nöbgr. Kreis hensneim-Hengenneim Kreisgeſchäftsſtele: Bensheim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 5. Dienſtſtunden: Täglich von 8—12 und 14—18 Uhn Samstags von 8—13 Uhr. Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Sprechſtunden des Kreiswirtſchafts berater: Mittwochs von 17-18 Uhr. Sprechſtunden des Kreis⸗NS.⸗Beraters: Donnerstags von 17-18 Uhr. Der Kreisleiter! Betr.:: Verſammlungs verbot. Sämtliche Verſammlungen, Zuſammenkünfte, Schulungsabende uſw. der Partei, ihrer Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände im Bereich des Kreiſes Bensheim(frützer Kreis Bensheim und Heppenheim), ſind bis auf weiteres un⸗ terſagt. Die Aufhebung des Vorſammlungsverbotes wird 430 an dieſer Stelle wieder bekannt ge⸗ geben. Kreiskaſſenleiter. Die für kommenden Sonntag, den 24. Okt, 1937 im Bahnhofshotel in Bensheim angeſetzte Tagung für die Kaſſenleiter der Ortsgruppen und Stützpunkte des Kreiſes Bensheim, fällt aus.— Neuer Termin wird noch bekannt ge⸗ geben. Die Beitragswerkmarlen für Monat Novem- ber ſind eingetroffen und können bis zum 27. Okt. 1937 bei der Kreisleitung in Empfang genommen werden. Marken, die bis zu dieſem Termin nicht abge⸗ holt ſind, werden am 28. Oktober zu Laſten der ſäumigen Ortsgruppen per Einſchreiben zum Ver⸗ ſand gebracht. Brückmann, Kreisleiter eine große Ueberraſchung, wenn er gegen den 1. FC. Nürnberg im„Zabo“ auch nur einen einzioen Punkt geminnen würd Ein neuer Sieg des deutſchen Alt. iſters iſt zu erwar“ n. — Ausgeglichener dürfte ſchon der Kampf zwi⸗ ſchen 1860 München und Sp.⸗Vg. Fürth ſein und es hält ſchwer, hier den Sieger vorauszu⸗ ſagen. Die Münchner„Löwen“ müßten einen ausgeſprochen guten Tag haben, wenn es zu einem doppelten Punktgewinn reichen ſollte, eher glauben wir an eine Punkteteilung. Mar zchmeling gegen Ben Joord! Die Verhandlungen um einen Kampf von Mar Schmeling in Deutſchland vor dem Antritt der Amerikareiſe im nächſten Jahr haben zu einem erſten feſten Abſchluß geführt. Die Hamburger Hanſeatenballe hat in London den Kampfver⸗ trag mit dem früheren britiſchen Meiſter Ben Foord(Südafrika) zum Abſchluß gebracht. Die Unterzeichnung iſt noch vor dem Kampf Neuſel T Strickland erfolgt, weil für Hamburg nur 750 3 als Gegner in Betracht kommen onnte. Nach den aus London vorliegenden Meldun⸗ gen ſind die Verträge ſehr ſorgfältig ausgearbei⸗ tet. ſo daß die Vereinbarungen als endgültig anzuſehen ſind, zumal Ben Foord und ſein Ma⸗ nager zu verſtehen gegeben haben, daß ſie für ihr Wort und ibre Unterſchrift einſteben und ſich an einen Vertrag halten. Man darf wohl annehmen. daß auch eine Vertragsklaufel ge⸗ troffen iſt. die Ben Foord vor dem Kampf ge⸗ gen Schmeling ein Antreten gegen Walter Neu⸗ ſel oder einen anderen namhaften Gegner in London nicht geſtattet. Wenn eine Vereinbarung dieſer Art beſteht. dann iſt vorerſt mit einem größeren Kampf von Walter Neuſel in London kaum zu rechnen, denn der einzige in Betracht kommende Gegner. Tommy Farr. will Mitte Dezember bereits wie⸗ der nach Amerika abreiſen. Außer einem Rück⸗ kampf gegen Maurice Strickland kommt für Neuſel alſo wahrſcheinlich nur ein Kampf in Deutſchland gegen Max Schmeling in Betracht. Um dieſes Zuſammentreffen hat ſich die Deutſch⸗ landhalle in Berlin ſehr bemüht, und bisher hat man einen Vertragsabſchluß auch als mög⸗ lich angenommen. Es bleibt abzuwarten, wie Max Schmeling ſich entſcheiden wird. Wahrſcheinlich trifft der deutſche Exweltmeiſter aber bei einem zweiten Kampf in Deutſchland günſtigere Bedinaungen an. als bei einem„Aufgalopp“ in Amerika ge⸗ gen einen Boxer der zweiten Klaſſe und ſo wird auch mit dem Berliner Kampf von Max Schme⸗ ling vielleicht noch gerechnet werden können. Jüdheſſens Spitzengruppe wird geprüft. Ver auswärks beſtehl, bleibt an der Spitze! Der unſichtbare Fußballregiſſeur, der immer wieder für Spannung und Leben in den Kämp⸗ jen um die Punkte ſorgt, hat es gewollt, daß die Tabellenerſten am Sonntag alle reiſen müſſen und vor ſchwerſten Aufgaben ſtehen. Der 6. Spieltag bringt folgende Treffen: SV. Horchheim— Olymvia Lorſch Blauweiß Worms— Olympia Lamperth. Germ. Oberroden— VR. Bürſtadt Union Wixhauſen— Norm. Pfiffligheim Spꝰgg. Arheilgen— Alemannia Worms MSV. Darmſtadt— SV. 98 Darmſtadt Der geſamte Riedfußball geht auf Reiſen. Die tüchtige Olympia Lorſch, die als einzige Mannſchaft ungeſchlagen die Tabelle führt, hat auch in Horchheim Ausſichten zu beſtehen, zu⸗ mal der Tabellenletzte am Sonntag noch einen weiteren Mann verloren hat. Oder ſollte ſich Horchbeim doch noch aufraffen können? Weit ſchwerer wird es Lampertheim auf der hier iſt der Spielaus⸗ Punkte. 1 P Die Bürſtädter Raſenſpieler. gezeichneten Hintermannſchaft. Oberroden auch nicht leicht. doch ein Punkt geholt werden. Geſpannt darf man ſein. wie die Norman⸗ nen in Wirbauſen beſtehen werden Union it auf eigenem Platz, nachdem es vom Tabellen⸗ ende wegſtrebt, nur ſchwer zu ſchlagen: das wird auch Normannia verſpüren. Wenn die Wormſer einen Punkt mitbringen. dann haben ſie viel erreicht. Am Arheilger Mühlchen wird es ſich zeigen. wie die Alemannen über die ſchwere Schlappe vom Sonntag binweggekommen ſind. Hat die Elf wieder Tritt gefaßt, ſchließt ſie an ihre vor⸗ herigen Leiſtungen an und iſt vor allen Dingen wieder komplett, dann iſt der Gang ans Mühl⸗ chen nicht gerade ausſichtslos. Darmſtapt hat ſeinen großen Fußball⸗Lokal⸗ ampf. Die Leute vom Böllenfalltor daben bös enttäuſcht. Man kann ihnen wirklich nicht viel Chancen gegen die nun wieder in Meiſter⸗ farm befindliche MSV.⸗Mannſchaft ein⸗ räumen. mit ihrer aus⸗ haben es in Immerhin ſollte CCC ĩðͤ e E C — Bekanntmachungen Ortsgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. „Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Der für Sonntag, 24. Okt. für alle Block- und Zellenleiter angeſetzte Schu⸗ lungstag fällt aus. Neuer Termin wird noch bekannt gegeben. * Allgemeines Verbot jeglicher Verſamm⸗ lungen, Schulungsabenden, Mitglieder⸗ verſammlungen, Heimabenden uſw. Auf Anordnung des Gauleiters dür⸗ fen im Ortsbereich Viernheim bis auf weitere Beſtimmung keinerlei Ver · ſammlungen und Veranſtaltungen ir⸗ gendwelcher Art der Partei, Gliede⸗ rungen und Verbände ſtattfinden. Der Ortsgruppenleiter. Atte ge Achtung, Spielmannszug! Der Spielmannszug tritt heute abend 8 Uhr in Uniform mit Inſtrumenten im Schillerſchulhof an. N 2 * Achtung, Kameradſchaftsführer! Sämtliche Kameradſchaftsführer kommen am Samstag, 23. Oktober pünktlich um 8 Uhr zwecks Beitragsabrechnung und Markenaus⸗ Jabe ins Heim(Schillerſchule). Der reſt⸗ liche Beitrag iſt unbedingt abzurechnen. Der Gefolgſchaftsführer. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Oktober 1937 Anſer Tagesſpruch Es kann nur eine Freiheit geben: Die Freiheit des Volkes. Adolf Hitler. * +* Ole kleine eucle Das große Glück iſt ſelten. Aber die kleinen Freuden ſind es, die jedem geſchenkt werden und die das Leben ſo froh und ſo ſonnig ma⸗ chen. Oft legt ſich ein heiteres Erlebnis am frühen Morgen, ein herzliches Lachen oder ein ſtilles Lächeln wie Sonnenglanz über un⸗ ſeren Arbeitstag, und manchmal müſſen wir inmitten der Arbeit daran denken und werden innerlich froh. Freude bereiten, ſelbſt anderen Freude ſchenken, iſt das Schönſte, was es im Leben gibt. Und wir ſollten keine Gelegenheit vorübergehen laſſen, um anderen Menſchen, den nächſten Familienangehörigen, Freunden und Bekannten ſolche kleinen Freuden zu be⸗ reiten. Und nicht nur ihnen, ſondern auch einmal Fremden, die uns vielleicht gar nichts angehen. Dieſer Tage kam ich an einem Ge⸗ müſeladen vorbei. Zwei Frauen ſtanden noch am Schaufenſter, ſie hatten gerade eingekauft. Die eine von ihnen, eine ältere, abgehärmt ausſehende Frau, mußte zwei ſchwere Netze voll Kartoffeln, Gemüſe und Obſt heimſchlep⸗ pen, beſonders aus dem einen Netz lugte ein Kohlkopf hervor, der es„in ſich hatte“— man konnte ihn gut und gern auf ſechs Pfund chätzen. Die andere, die wohl ein paar Jahre jünger war, hatte nicht ſo ſchwer zu tragen, gewiß hatte ſie nicht für eine ſo große Fa⸗ milie zu ſorgen.„Na, da haben Sie ja wieder gehörig zu ſchleppen“, meinte die Gemüſefrau frau mitleidig, als die erſte Frau mühſam alles in ihren Netzen verſtaut hatte und ſich anſchickte, zu gehen.„Haben Sie's weit?“, fragte die andere, die nur eine Kleinigkeit Schillerſchule ausgegeben. Die Zeit genau der N. S. D. A. P. Viernheim Gefolgſchaft 21/249 Jungvolk Fähnlein 50 und 53ſ/ö249 Betr.: Sparmarkenausgabe für die Heſſen⸗Naſſaufahrt und die Nord- und Oſtmarkfahrt 1938. Die Sparmarken zu 10 und 50 Pfg. ſowie die Sparkarte für die großen Fahrten 1938 werden für die beiden Fähnlein 50 und 53 am Sanstag, 23. Oktober nachm. von 5—6 Uhr und für die Gefolgſchaft ebenfalls am Samstag von 7.30—8 Uhr im Heim in der einhalten. Der Geldverwalter. Alle Mädels der Scharen 4, 5 und 6, die nicht in Arbeit ſtehen, treten heute Freitag⸗ abend um 6 Uhr im Heim der Schillerſchule an. Die Gruppenführerin. * Jungmädelgruppe Achtung Jung mädel! Alle Schar- und Schaftsführerinnen treten abend pünktlich 8 Uhr am Heim in Kluft an. Kontrollbücher und Schreibzeug ſind mitzu⸗ bringen. Entſchuldigungen nur ſchriftlich zu⸗ vor! Die Führerin. 225 n le Feulſche Arbeitsfront! Heute Freitag abend 8 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle kurze Beſprechung der Zellen⸗ u. Betriebsobmänner ſowie der Betriebswarte. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen. Der Ortsobmann. erſtanden hatte.„Ach ja, es iſt ein ganzes Stück, aber was hilft's, ich muß es ſchon ſchaffen!“„Na, laſſen Sie nur“, ſagte da die jüngere freundlich,„ich werde mal mittragen helfen“. Geben Sie mir mal den Rieſen⸗Kohl⸗ kopf, ja? Dann kriechen Sie den Reſt ſchon fort!“„Aber ich kann doch nicht— das geht doch nicht—“, wehrte die blaſſe Frau ab, doch die andere hatte ſchon den Köhlkopf, den „ſchweren Brocken“ in den Arm genommen und ging aufmunternd voran.„Geteilte Laſt iſt halbe Laſt“, lachte ſie fröhlich... Auch die Gemüſefrau lächelte.„Nett, ſowas“, ſagte ſie anerkennend. Iſt auch nett, ſowas! Und wir ſollten das öfter machen. Nicht, daß wir nun ausgerechnet gerade einen Kohlkopf... Aber man ſollte mehr mit offenen Augen um ſich ſchauen. Und raſcher bereit ſein zu helfen und eine kleine Freude zu machen. Manchmal koſten kleine Freuden wenige Groſchen. Hier ein paar Blumen, dort ein kleiner, ſüßer Gruß der nichts ſagen will als: Ich habe an dich gedacht und will dir ein bißchen Freude ma⸗ chen! Und iſt das nicht genug? Ein Sämann ſchreitet über das Fell Still lag das Land, leicht dampfte die friſch gepflügte Erde, als ob der Atem einer Müden entſtiege, die ſich gelegt hat, um zu nehmen und zu geben. Durch die herbſtfarbenen Baum⸗ kronen kam der Sonne mildes Licht, verdop⸗ pelte und vervielfachte der Blätter Farben und Formen, wärmte die Erde, den Bauern und die Pferde. Den Sack mit Tauſenden von Körnern nahm ich auf die Schultern, wie meine Ahnen im Laufe der Jahrhunderte es immer getan, um den Samen auf das Land zu ſtreuen für alle, denen es größeres Geſchick verwehrt. Hinein in das Korn griff ich mit Bedacht, zog die gefüllte Hand zurück, um ſie im Schwung zu öffnen und das Korn zu werfen auf eine maß ich das Feld im Rhytmus mit der ſäen⸗ den Hand. Und als ich den letzten Streifen getan, den Schweiß von der Stirne ſtrich, dachte ich an das Wort vom Brot im Schweiß und der tauſendfältigen Frucht. Im ſchweren Grund gingen die Pferde vor der Egge, die ſtreichend, reißend und zerrend die Scholle glättete zur leichten Grümelung, den Samen unter ſich nehmend und bergend für die Nacht. So oft ich das Geſpann wendete, um neu zu beginnen, ſah ich bereits der Aehren goldiges Gewoge und das Brot auf dem Tiſch. Mit dem letzten Schein der Erweckerin verließ ich das Feld, getan, was mich die Väter gehei⸗ ßen, erfüllt, was mir die Zeit befahl, erwar⸗ tend den Segen des Himmels. Vom Dorf ſang der Glocke Abendgruß, der mich und die Väter gerufen zum Werk, zum Warten und zur Ernte. a * Allgemeines Verbot von Verſammlungen, Schulungsabenden, Heimabenden u. ſ. w. Laut Anordnung der oberen Parteidienſt⸗ ſtellen dürfen im Ortsbereich Viernheim bis auf weitere Beſtimmung keinerlei Verſamm⸗ lungen und Veranſtaltungen irgendwelcher Art ſtattfinden. Dieſe Anordnung iſt als eine vorbeugende Maßnahme, bedingt durch die um ſich greifende Maul⸗ und Klauenſeuche und iſt im Intereſſe der Erhaltung unſerer Vieh⸗ beſtände und der Hintanhaltung der Ver⸗ ſchleppung der Seuche unbedingt zu begrüßen. Hier handelt es ſich um einen wichtigen Be⸗ ſtandteil der Volksernährung, hinter dem im Falle der Gefahr alles andere, auch jedes Ver⸗ gnügen zurücktreten muß. Auch die bereits vorhandenen Dyphteriefälle in unſerem Ort rechtfertigen die Maßnahme des Verbots jeg⸗ licher Veranſtaltungen. In Orten der Um⸗ gegend wurden wegen Eintretens von Todes⸗ fällen bereits die Kindergärten geſchloſſen, Zuſammenkünfte der Jugend etc. verboten. * Keine ungelernten Arbeiter mehr! Jeder Jungarbeiter ſoll in ein„Anlernver⸗ hältnis“ In der„NS-⸗Sozialpolitik“ behandelt Dr. Rocholl das Problem der Abſchaffung des ſo⸗ genannten ungelernten Arbeiters im Zuſam⸗ menhang mit der Erziehung eines tüchtigen fachlich ausgebildeten Nachwuchſes. Es ſei heute eine Unmöglichkeit, daß in einem Be⸗ trieb Jugendliche beſchäftigt ſind, die nicht in ihrem Entwicklungsalter gründlich ausgebildet werden. Auf dem Gebiete der Landarbeit ſei das Problem des Anlernverhältniſſes nicht ſo ſchwierig wie in der Induſtrie. Neben die allgemeine Erziehung und Aus⸗ bildung trete als gleichwichtiger Faktor das Anlernverhältnis, das ſich von dem bloßen Arbeitsverhältnis abhebt. Es iſt eine wichtige Forderung, daß Betriebsführer, die keine Ausbildungsbefugnis beſitzen, in Zu⸗ kunft für die in ihren Betrieben zu leiſtenden Hilfsarbeiten nur ſolche Jugendlichen beſchäf⸗ tigen, die vom Arbeitsamt als„untauglich für jede Ausbildung“ bezeichnet werden.— Das Anlernverhältnis ſolle ſich auf die Dauer von 2 Jahren erſtrecken. Heſſiſche Autos H gekennzeichnet Die Zeichen VS, VR und VO verſchwinden Es mag ſchon manchem aufgefallen ſein, daß neuerdings in unſerer Gegend Autos und Motorräder mit der bisher unbekannten Be⸗ zeichnung Vo erſcheinen. Trotz allen Suchens im Taſchenkalender hat man aber die Her⸗ kunft dieſer Fahrzeuge nicht feſtſtellen können. Man war eher gewohnt, das VS, VR, VO und auch das IT Heſſen-Naſſaus zu finden. Aber VH war für viele etwas vollkommen Unverſtändliches. Nun werden aber in wenigen Wochen nur noch VH⸗Wagen fahren, denn des Rätſels Löſung iſt ganz einfach. Bekanntlich wurden im Zuge der Verwaltungsreform die heſſiſchen Provinzen Starkenburg(VS), Rheinheſſen(VR) und Oberheſſen(VO) durch Reichsſtatthalter Sprenger aufgelöſt, ſodaß als Verwaltungsgebiet über den Kreiſen nur noch das Land Heſſen beſteht. So war es nach der Durchführung dieſer Reform nur noch eine Frage der Zeit, auch die Fahrzeugbezeichnun⸗ gen einheitlich zu regeln. Das VH wird nun⸗ mehr das Zeichen aller heſſiſchen Fahrzeuge gierige Scholle. Mit großem Schritt durch⸗ werden. Keichslufijchutzbund An alle Amtsträger! Ich erinnere an Abrechnung der Oktober⸗ beiträge. Die Untergruppenführer müſſen bis Montagabend, 20 Uhr, im Beſitze aller Ok⸗ toberabrechnungen ſein. Montagabend 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle Abrechnung mit den Untergruppenführern. Gleichzeitig mache ich die Blockwarte auf die Einziehung der Hausliſten aufmerkſam. Bis 25. ds. Mts. muß die Aktion beendet ſein. Ich erwarte genaueſte Einhaltung der genann⸗ ten Termine. Der Gemeindegruppenführer. E ͤͤ A Die lebende Front Weltkriegsausſtellung der Kriegsopfer und Frontſoldaten in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen zu Mannheim Am Freitag, 22. Oktober, mittags 1 Uhr, eröffnete der Reichskriegsopferführer, Pg. Oberlindober die Weltkriegsausſtellung zu Mannheim, der dritten deutſchen Stadt nach Berlin. Im vergangenen Jahre wurde die Ausſtellung in der Wandelhalle des Reichs⸗ tagsgebäudes zu Berlin mit größtem Erfolge gezeigt, von Mai bis September in den Aus⸗ ſtellungshallen in Stuttgart. Zweck der Ausſtellung iſt, der heutigen Ge⸗ neration die unvergeßlichen Leiſtungen unſerer Frontſoldaten wieder in Erinnerung zu brin⸗ gen. Neben echtem Material an Waffen und Uniformſtücken aus den Weſt⸗ und Oſtkämpfen zeigt die Ausſtellung große Schaubilder von der hinterſten. bis zu den vorderſten Schützengräben. Mannheimer Pioniere haben zu Ehren des Reichskriegsopferführers, der ſelbſt Pionier war, einen Schützengraben in natura mit Unterſtänden und Laufgräben an⸗ gefertigt und in die Halle eingebaut. Weiter zeigen große Reliefs und Panoramas die Schlachten bei Verdun und die Skagerak⸗ ſchlacht. Modelle von Schlachtſchiffen und Transportbegleitzügen ergänzen die Schlacht⸗ bilder. Ein rieſiges Bilder- und Kartenmate⸗ rial ladet zum genaueren Studium ein. Auch die Nachkriegszeit kommt in Kriegerheimſtät⸗ ten und Luftſchutzräumen zum Wort, die den . vervollſtändigen. ie Verlegung der Ausſtellung nach Mann⸗ heim aber hat noch einen beſonderen Zweck. Sie ſoll hier im Grenzland im Weſten der Schau auch noch einen politiſchen Charakter geben und„Brücken über den Rhein“ ſchlagen zum Nachbarvolk, das uns einſt bekämpfte. Ein Beſuch von deutſchen Frontkämpfern un⸗ ter Führung Oberlindobers wird im Anſchluß an die Ausſtellung dieſe Veranſtaltung noch beſonders betonen und auf eine Einladung des franzöſiſchen Kriegsopferführers eine große Kundgebung auf franzöſiſchem Boden durch⸗ führen. g Der Eröffnung voraus ging am 20. Ok⸗ tober eine Preſſekonferenz im„Mannheimer Hof“ unter Leitung des Reichspreſſereferen⸗ ten Pg. Dr. Dick, der auch zwei Vertreter der Viernheimer Ortsgruppe auf Grund beſon⸗ derer Einladungen beiwohnten. Die Ausſtellung iſt ab 23. Oktober jeden Wochentag, von 10—20 Uhr, geöffnet.— Schulen haben ermäßigten Eintritt. * Kirchliche Nachrichten der kath. Kirche. Heute Freitag abend in der Kirche Verſamm⸗ lung der 1., 2. und 3. Abteilung der Jüng⸗ lingsſodalität. Geſangbuch mitbringen. Es bleibt neblig Bericht des Reichswetterdienſtes Mit dem Eindringen feuchterer Meeresluft hat z. Zt. die Nebelbildung in den Niederun⸗ gen wieder größere Ausdehnung angenommen. Selbſt die niederen Mittelgebirge ragten ge⸗ ſtern früh noch darüber hinaus und zeigten heiteres Wetter. Wenn auch mit dieſer Ent⸗ wicklung noch keine durchgreifende Aenderung der Geſamtlage verbunden iſt, ſo wird doch die Witterung für die Niederungen durch Nebel⸗ oder Hochnebelbildung überwiegend unfreund⸗ liches Gepräge erhalten.— Freitag: Vielfach Nebel oder Hochnebel, ſonſt im allgemeinen trocken und höchſtens gelegentlich aufheiternd, ausgeglichene Temperaturen, Winde meiſt um Süd.— Samstag: Vielfach nebliges Herbſt⸗ wetter. ——ę auger Aang frov aut —— —— —— zel Kana die Hous- turrtgrrt- udenWoschmittel. 5 selbs nötigen 1 verzichten. g 16 ö eee durch seigoben Sschmmiffel N tnt! nb Hninmaſiem — c— A Sram sch SS-——————b— ̃— ͤ——ͤ —̃—————— adele Noche! NER KRaf T! —— —— — —— 2 8 A rr n r X Gewaltige Kundgebung der u SDA. Für ein ewiges, unvergängliches. heiliges Deutjchland Am Mittwochabend hielt die NS DAP in den„Freiſchütz“⸗Sälen nach langer Zeit wie⸗ der eine Verſammlung ab, die ſich zu einer gewaltigen Kundgebung für den Führer und den Glauben an Deutſchland 8 Als unter den Klängen der Feuerwehrkapelle die 9 701 einmarſchierten, war der Saal dicht eſetzt. Alle wollten wieder einmal vom Füh⸗ rer, ſeinem Schaffen und Wirken und von ſeiner Bewegung hören. Als Vertreter des ſich im Schulungslager befindlichen Ortsgruppen⸗ leiters Pg. Braun, eröffnete ſein Stellver⸗ treter, Preſſeamtsleiter Pg. Fritz Bender, die Kundgebung mit dem Gruß an den Füh⸗ rer. Beſonders begrüßte er den neuen politi⸗ ſchen Leiter des Großkreiſes Bensheim⸗Hep⸗ penheim, Kreisleiter Pg. Brückmann, einen alten Kämpfer des Führers, der ſchon im Jahre 1930 die ſiegreiche Hakenkreuzfahne nach Viernheim trug, als er ſ. Zt. in einer Verſammlung im„Rebſtock“ ſprach. Der weitere Gruß galt dem Redner des Abends, Kreisleiter Pg. Koltermann, Landsberg a. d. Warthe. Kreisleiter Brückmann ſprach hierauf zu den Verſammelten und ſagte, daß er nun nicht als neuer Mann käme, der ſpricht nun wird gearbeitet, ſondern daß er mit Stolz auf die Leiſtungen der letzten 4½ Jahren zurück⸗ blicke und allen Mitarbeitern ſeinen herzlich⸗ ſten Dank ſage. Was wir geleiſtet haben und noch mehr erreichen wollen, war und iſt nur möglich, wenn wir ein geſchloſſenes und ei⸗ niges Volk bleiben. Wir wollen treu dem Führer und ſeiner Fahne folgen. Alle Arbeit nicht für uns, ſondern für unſer Volk und die deutſche Jugend. g Reichsſtoßtruppredner Pg. Koltermann ſtellte ſich dann als Nordoſtdeutſcher vor, der ſich freue, einmal Gelegenheit zu haben, hier im Süden zu ſprechen. In den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen ſtellte er den Glauben, den feſten heiligen Glauben an den Führer und ſeine Miſſion. Warum halten wir Verſamm⸗ lungen? Weil wir das Volk immer auf⸗ richten wollen und ſtärken für die großen Ziele der Bewegung. Weil wir ein geſchloſ⸗ ſenes Ganzes bilden müſſen, um keinem die Möglichkeit zu geben, uns anzutaſten.— Volksgemeinſchaft, ein ſchönes, herr⸗ liches Wort! Doch dürfen wir es nicht ſo viel auf den Lippen tragen, ſondern wir müſſen alle die Volksgemeinſchaft vorleben. Und be⸗ ſonders wer die Ehre hat, das braune Kleid zu tragen, iſt hier doppelt verpflichtet, Vor⸗ bild zu ſein. Jeder einzelne muß ſich bewußt Mühe geben in der Volksgemeinſchaft zu leben, da wir alle, die wir gleichen Blutes ſind, jede Notzeit 4 7 zu tragen haben. Wir ſiad ein Volk in einer einzigen großen Zahl und haben gemeinſam eine große Aufgabe zu er⸗ füllen. Glaubensſtarke Herzen brau⸗ chen wir. Wir müſſen unbedingt glauben kön⸗ nen an einen Mann, an eine große Idee. Weil Adolf Hitler uns den Glauben in's Herz ſen⸗ ken konnte, haben wir ſo Großes erreichen können. Die Kampfzeit, die Zeit des Glau⸗ bens, war die Geburt der Wertung des Cha⸗ rakters, ja des ganzen Volkes. Wir glaub⸗ ten an den Führer und brachten hierdurch die Erfüllung. Und dieſer Glaube ſei heute das Fundament unſeres Staates. Gerade in der Jetztzeit, wenn auch mal Kürzungen ſtattfinden, das Fleiſch viel⸗ leicht mal knapper iſt, muß der Menſch dieſen Glauben aufbringen. Es muß jedem klar ſein, daß er ſich glücklich fühlen kann und darf mit Adolf Hitler und ſeiner großen Zeit zu leben. Nicht immer ſaure Geſichter machen, wenn auch etwas kommt, was dem Einzelnen nicht paßt. Dieſe kleinen Geiſter müſſen überwunden werden. Und dieſen lä⸗ cherlichen Quatſchköpfe, die Neunmalklugen und zehn mal weißen Politiker des Biertiſchs, die bei jeder großen Tat des Führers, wie: Austritt aus dem Völkerbund, Schaffung der Wehrmacht, Einmarſch in das Rheinland uſw. — Taten, die von jedem aufrechten Mann froh begrüßt wurden—, immer miſepeterten mit: wenn das mal gut geht, die, die nicht glauben können, über dieſe Menſchen ſchreiten wir mit ſtarkem Schritt hinweg. Der Führer hat bewieſen, daß er zu regieren verſteht und alles klug abzuwägen weiſ Deshalb wollen wir vertrauensvoll Adolf Hitler folgen. Denn was in den vier Jahren geleiſtet wurde, iſt gigantiſch groß. Deutſch⸗ land iſt frei, die Wirtſchaft iſt angekurbelt, die Arbeitsloſigkeit überwunden. Eine ſtolze Wehrmacht und Luftwaffe. iſt geſchaffen. Deutſchland iſt wieder ein Machtfaktor ge⸗ worden, mit dem die anderen Staaten rechnen müſſen. Der Beſuch des Duce, des ſtarken Führers von Italien, hat bewieſen, wie ſehr man mit dem neuen Deutſchland als Bundes⸗ genoſſe rechnet. Und dieſes Volk, das unter der genialen Führung Muſſolinis ſteht, es wird nicht mehr treulos werden. Die Achſe Berlin— Rom iſt nicht nur der Garant des Friedens von Europa, ſie iſt auch die An⸗ erkennung Deutſchlands als Machtfaktor. f Und nun, nachdem wir politiſch vom Aus⸗ lande frei geworden ſind, müſſen wir uns auch wirtſchaftlich vom Auslande unabhängig machen. Und deshalb der neue Vierjahresplan. Das Judentum, das, nachdem es in Deutſch⸗ land nichts mehr zu beſtellen hat, verſucht uns zu boykottieren und wirtſchaftlich unter Druck zu ſetzen. Unſer Kampf gegen das Weltjuden⸗ tum iſt groß, er wird jedoch kompro⸗ mißlos geführt. Jammert deshalb nicht über die„anſtändigen Juden“. Das Juden⸗ tum iſt es, das verantwortlich iſt, für die übel⸗ ſten und infamſten Beleidigungen, die Deutſch⸗ land und ſeinen Führern widerfahren. Wir haben es nicht vergeſſen, wie ſie Deutſchland wie die Aas⸗ geier ausſaugten, wie ihre Het⸗ ze:„Schlagt die Faſchiſten“ 400 braven SA⸗Männern und 21 Hitlerjungen das Leben koſtete. Doch Deutſchland bricht lieber, als daß es in die Kniee geht. Wir ſteifen den Nacken. Und deshalb hat der Führer den zweiten Vierjah⸗ resplan geſchaffen und einen Mann mit einer gewaltigen Energie, unſeren Parteigenoſſen Göring mit ſeiner Durchführung betraut. Ueber die Popularität des Miniſterpräſiden⸗ ten Göring wußte der Redner in humorvoller und überzeugender Weiſe zu plaudern. Ingenieure, Techniker und Er⸗ finder arbeiten heute für die wirtſchaftliche Freiheit Deutſchlands. a Und was ſie ſchaffen, iſt keine Erſatzware, ſondern neue Erfindung und zum Teil noch beſſer als die eingeführten Rohſtoffe. Kohle haben wir in Hülle und Fülle und das iſt heute unſer beſter Rohſtoff. Unſer Gummi und unſere Zellwolle iſt vollwertig. Und an⸗ genommen, es wäre der Fall, daß es nicht ſo wäre, was machte das ſchon aus, wenn wir vom Auslande frei ſind und Millionen Deut⸗ ſcher Arbeit und Brot erhalten. Warum bei uns Rohſtoffknappheit, Deviſenmangel, und Kampf dem Verderb? Weil in der Syſtemzeit blindlings gewirtſchaftet wurde. Es wurde ge⸗ pumpt und Darlehen aufgenommen, Deutſch⸗ land verſchuldet, nur damit jede Partei ſich für kurze Zeit an der Futterkrippe mäſten konnte. 29 Milliarden Goldmark aus⸗ ländiſche Schulden wurden gemacht. Und es iſt mehr als ein Wunder, daß das Volk aus dieſem Tiefſtand in ſo kurzer Zeit geſunden konnte und die ſchmachvollen Jahre überwun⸗ den hat. Warum Aufbau der Wehrmacht? Weil wir ſtark ſein müſſen. Die Welt muß ſehen, daß dieſes Deutſchland nach außen ge⸗ ſichert und geſchützt iſt und kein Spielball wie ehedem mehr darſtellt. Erſt die Grenzen ſtark und dafür geſorgt, daß die Welt Reſpekt vor uns hat, denn nur dadurch ſichern wir den inneren Aufbau. Wir verzichten darauf, daß das bolſchewiſtiſche Geſindel unſere Kultur zerſtört. Der Redner verwies auf den Rot⸗ mord in Spanien, von dem er ſelbſt Bilder der abſcheulichſten und gräßlichſten Greuel⸗ taten geſehen hat, die für uns einfach unvor⸗ ſtellbar ſind. Und wer glaubt, daß dieſes nur Propaganda ſei, der erinnere ſich doch der Zeit, in welcher dieſe bolſchewiſtiſchen Hor⸗ den in Deutſchland wüteten. Wir wollen dieſe Mordbanditen nicht in Deutſchland. Unſere Kultur, unſere Dome und Kirchen ſind uns zu heilig, um von dieſem Geſindel zerſtört zu werden. Darum ein Bollwert au den Landesgrenzen gegen den Bolſchewismus. Zu all den herr⸗ lichen Baudenkmälern, die wir in Deutſch⸗ land haben, wurden und werden Kulturwerte geſchaffen, wie Autobahn, Bauten in Mün⸗ chen, Nürnberg uſw., die in 1000 Jahren noch Zeugnis geben von dem ſtolzen Auſben des neuen Reiches. Man wirft uns vor, wir. antireligiös, ottlos und wollten die Kirche vernichten. Wenn die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht geweſen wäre, hätten wir heute keine Kirchen mehr und das ſollten die doch endlich einſehen. Wir haben die Kirche gerettet, dem Arbeiter Arbeit und Brot gegeben und dem Bauern ſeine Scholle geſichert. Der Führer Adolf Hitler hat eine große Ge⸗ meinſchaft geſchaffen, die kein Stand und keine Klaſſe und keine Religion mehr trennt. Der Weg zu Gott ſteht jedem frei. Wir glauben an Gott, denn noch nie hat Gott in der Geſchichte ein Werk ſo geſegnet, wie das Werk Adolf Hitlers. Denn nie hätte der Führer ohne Gottes Segen dieſes alles vollbringen können. Sie ſprechen und ſchwören auf Moral, wir haben genug davon geſehen. Sie predigen Nächſtenliebe. Iſt ſie das, wie man verſucht, das Volk von ſeinem Führer abzubringen? Redet nicht ſo viel, ſondern handelt! Ihr ſollt Gottes Wort predigen, aber wir verwehren es euch, Politik zu machen, die wird von uns gemacht. In einem völkiſchen Staat hat auch die Kirche dem Staate zu dienen, denn wenn es kein Volk mehr gibt, dann kann es auch keine Kirche mehr geben. Wir wollen die Einheit wahren, die Ge⸗ meinſchaft ſichern, denn nur mit dieſer kann der Führer ſein Werk vollenden. Das wollen wir auch beweiſen in dem Winterhilfswerk. Nicht verſtecken, wenn die Sammler kommen. Auch ſoll niemand aus Barmherzigkeit oder Mitleid geben. Wir wollen opfern, ſpenden und helfen in der Pflichterkenntnis, daß wir zu helfen haben! Denn der in Not iſt ja auch ein Deutſcher mit dem gleichen Blute. Opfer und Hingabe, Glaube und Ver⸗ trauen war 1914 in den Herzen derer, die hinauszogen für Deutſchland. Opfer wurden daheim gebracht. Und 1918 wurde die Fahne, unter der unſere Väter und Brüder ſtarben und litten, in den Schmutz getreten. Doch die braunen Jungen haben ſie aus ihrer Schmach wieder herausgeriſſen und mit ihrem Herz⸗ blute reingewaſchen. In flammenden Worten erinnerte der Redner an die Opfer der Be⸗ wegung, an den Opfertod eines Schlageters, Horſt Weſſels und Norkus. Und alle dieſe Opfer, ſie waren nicht umſonſt! Deutſchland iſt groß und ſtark geworden! So haben wir uns gefunden, einig und ſtark folgen wir dem Führer. Und wenn einer müde wird, zeige ihm der andere den Weg. Und die ergreifende, mitreißende Rede, die alle Herzen tief bewegte, klang aus in einem Bekenntnis für den Führer, in dem Glauben an ſein Werk für ein ewiges, un⸗ vergängliches, heiliges Deutſch⸗ land! Der Verſammlungsleiter ſchloß die Kund⸗ gebung mit herzlichen Worten des Dankes an die beiden Redner und betonte, daß die Worte hinausgetragen werden mögen, damit ſie das ganze Volk zur Ausrichtung erhält. Das „Sieg⸗Heil“ galt dem Führer und die Lieder der Nation beſchloſſen dieſe erhebende Kund⸗ gebung. 2500 freiwillige Heljer jür die NS.⸗Jugenoͤhilje im Gau In vielen Familien beſtand früher und beſteht auch heute noch zwiſchen den Eltern und den Kindern eine Entfremdung, die eine ſtete Quelle ſeeliſcher Not und Zerriſſenheit iſt. Dadurch geraten die Jungen und Maͤdel ſchon im früheſten Alter in eine innere Ver⸗ bitterung und Verſchloſſenheit. In einer ſol⸗ chen Seelenverfaſſung verliert das Kind jedes Vertrauen, fühlt ſich verlaſſen und wird in⸗ nerlich heimatlos. Die Zukunft des Volkes beruht aber auf unſerer Jugend. In dieſer Er⸗ kenntnis ſind Kinder in ſolcher ſeeliſchen und geiſtigen Haltung wertlos. Es iſt alſo nur zu verſtändlich, wenn ſich Partei und Staat be⸗ ſonders um die Jugend ſorgen und die Be⸗ ſtrebung haben, ſie zu vollwertigen Mitglie⸗ dern unſerer Volksgemeinſchaft zu erziehen. Der Grundſatz„Nicht Fürſorge, ſondern Vor⸗ ſorge“ machte es notwendig, im Gegenſatz zu den behördlichen Stellen, die lediglich Für⸗ ſorge treiben, eine Einrichtung zu ſchaffen, die vorſorgend und vorbeugend arbeitet. Die⸗ ſer Aufgabe dient die Jugendhilfe der NSV. Das Ziel der NSV⸗ Jugendhilfe, die im Gau Heſſen⸗Naſſau ſeit ihrem Beſtehen auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken kann, iſt die charakterliche, geiſtige, körperliche und weltanſchauliche Ausrichtung einer zwar ge⸗ fährdeten oder verwahrloſten aber erbgeſunden und für die Volksgemeinſchaft erziehbaren Jugend. Elternhaus, Hitlerjugend und Schule ſind die geſetzlichen Erzieher der deutſchen Jugend. Dieſen Erziehern will die Jugend⸗ hilfe Helfer ſein. Zwiſchen der NS Jugend⸗ hilfe und der Hitlerjugend iſt im Gau Heſſen⸗ Naſſau ein Uebereinkommen getroffen, das die Durchführung der Jugendhilfearbeit auf einer einheitlichen und gemeinſam ausgerichteten Linie gewährleiſtet. Auch auf engſte Zuſam⸗ menarbeit mit den öffentlichen bzw. behörd⸗ lichen Stellen, Fürſorgeerziehungsbehörden, Jugendämtern uſw. wird größter Wert gelegt. Zu den beſonderen Aufgaben, die ſich die NSV⸗Jugendhilfe im Gau Heſſen⸗Naſſau ge⸗ ſtellt hat, gehören die Vermittlung und Le- treuung von Pflegekindern, die Uebernahme von Vormundſchaften, Schutzkameradſchaften, Schutzaufſicht, die Mitarbeit in der Fürſorge⸗ erziehung, die Jugendgerichtshilfe, Kinder⸗ ſchutz, die Ueberwachung von Wettlokalen, Rummelplätzen und die Durchführung von Erziehungsberatungen in beſonders dafür ein⸗ gerichteten Beratungsſtellen. Die NSV⸗ Jugendhilfe verfügt im Gau Heſſen⸗Naſſau bereits über 2500 freiwillige Mitarbeiter und Helfer, die Behüter der Ju⸗ gend und damit Treuhänder des Volkes ſein wollen. Die Vorſorge, die Jugendlichen vor körperlicher und ſeeliſcher Verwahrloſung zu bewahren, kann nicht auf einem äußerlich au⸗ toritären Verhältnis geſchehen, da ein gefähr⸗ detes Kind nur ſehr 1 5 Vertrauen zu ir⸗ gend jemand faſſen kann. Dieſe Hilfe kann nur aus dem Volke ſelbſt kommen, kann nur von Menſch zu Menſch gegeben werden. Der Mann oder die Frau, die die Bearbeitung die⸗ ſes Arbeitsgebietes der NS übernommen haben, müſſen ſich zu dem gefährdeten Kind als Kamerad ſtellen, müſſen aus dieſer Ka⸗ meradſchaft heraus gemeinſam mit dem Jun⸗ gen oder Mädel ſelbſt die Schwierigkeiten zu beheben verſuchen. Dadurch wird dem Jugend⸗ lichen die innere Sicherheit wiedergegeben und das Gefühl, daß er genau wie alle anderen ein nützliches Mitglied der Volksgemeinſchaft werden kann. In Frankfurt a. M. wurde vor längerer Zeit ein NSV⸗Lehrlingsheim errichtet. Mit ihm unternimmt die Jugendhilfe im Gau Heſſen⸗Naſſau den erſten Verſuch, eine na⸗ tionalſozialiſtiſche Betreuung elternloſer be⸗ rufstätiger Jugend durchzuführen. Die Vor⸗ arbeiten zur Errichtung einer Jugendheim⸗ ſtätte, die für gefährdete, aber erbgeſunde Ju⸗ gendliche, die aus beſonderen Gründen einer Gemeinſchaftserziehung bedürfen, gedacht iſt, ſind aufgenommen. nſg. eee ee eee Aujruj an die Hanowerksmeiſter im Treuhänderbezirk Hefen NSG. Der Landeshandwerksmeiſter Heſ⸗ ſen richtet an alle Handwerksmeiſter des Treu⸗ händerbezirks folgenden Aufruf, dem ſich die drei Handwerkskammern Darmſtadt, Wies⸗ baden und Kaſſel angeſchloſſen haben: „Wiederum ergeht an das deutſche Volk der Ruf des Führers zur Mithilfe im Kampfe gegen Hunger und Kälte. Große Erfolge ſind in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit erzielt worden, auf dem Wege zum Aufſtieg unſeres Volkes ſind wir weiter voran gekommen. Es gilt aber, die noch vorhandene Not zu lindern, auch dem letzten deutſchen Volksgenoſſen zu helfen. Das deutſche Winterhilfswerk kann ſeine gewaltigen Leiſtungen nur unter der tätigen Mithilfe eines jeden einzelnen vollbringen. Von jedem Handwerksmeiſter erwarte ich, daß er durch die praktiſche Tat ſeine nationalſo⸗ zialiſtiſche Haltung und Opferbereitſchaft be⸗ weiſt. Unſere Sachſpenden und die regelmäßi⸗ gen und finanziellen Spenden ſollen die Lei⸗ ſtungen der Vorjahre übertreffen. In allen Innungs⸗ und ſonſtigen Handwerksveranſtal⸗ tungen wollen wir in dieſem Sinne wirken. Der deutſche Handwerksmeiſter wird, deſ⸗ ſen bin ich gewiß, freudig und gerne hier ſeine Pflicht an der Gemeinſchaft erfüllen“. eee eee eee ee, eee Warum ſind die Kinder größer als vor dem Krieg? Seit zwanzig Jahren berichten zahlreiche Aerzte im In⸗ und Ausland über Zunahmen der Durchſchnittswerte für Länge und Gewicht der Schulkinder. In Leipzig ſtellte man, wie Dr. E. W. Koch hervorhebt, am Ende des Volksſchulalters Veränderungen bei den Kna⸗ ben bis zu 8,9 em und bis zu 8 Kilogramm, bei den Mädchen bis zu 11,6 em und bis zu 11,1 Kilogramm feſt. Es handelt ſich dabei um eine Veränderung des geſamten Entwick⸗ lungsablaufs. Auch an körperlicher Reife ſind die Kinder am Ende des Volksſchulalters den gleichaltrigen Kindern der Vorkriegszeit um anderthalb bis zwei Jahre voraus. Dr. Koch glaubt, daß als Urſache dieſer Tatſache die heutige beſſere Vitaminverſorgung in der Jugend anzuſehen ſei. 9 22 S 8 25 N —— 8 8 —— — 1 e ee ee FEE N W FF Aus Nah und Fern Mehrere Todesfälle durch Diphterie Der Kindergarten mußte geſchloſſen werden! Bürſtadt. In unſerer Gemeinde ſind in den letzten Wochen eine ganze Reihe ſehr ſchwerer Diphterieerkrankungen vorgekom⸗ men, von denen leider auch einige tödlich ver⸗ liefen. Durch die angeordneten Maßnahmen iſt es zwar gelungen, die Krankheit einzudäm⸗ men, aber in den letzten Tagen haben ſich die Krankheitsfälle wieder ſo vermehrt, daß der Kindergarten in der Wilhelmſtraße ab Mon⸗ tag durch das Kreisamt geſchloſſen werden mußte, um einer weiteren Ausbreitung dieſer anſteckenden Krankheit vorzubeugen. Auch der BDM hat auf Grund einer Anordnung des ſtaatlichen Geſundheitsamtes ſeinen Dienſt für vier Wochen ausfallen laſſen.—(Einem Herzſchlag erlegen). Der weit über die Gren⸗ zen ſeines Heimatortes Bürſtadt hinaus be⸗ kannte Dachdeckermeiſter Hch. Molitor in der Köpfelgaſſe erlag am Dienstagmorgen einem Herzſchlag. Geſchäftsſchließung wegen Aeberſchreitung des zuläſſigen Traubenpreiſes.— Eine Mahnung an die Bauern, Winzer und Weinhändler. Darmſtadt. Das Weinhandelsgeſchäft des Georg Adam Horn 3. in Elsheim wurde auf die Dauer von drei Monaten geſchloſſen, weil Horn die zuläſſigen Preiſe für Portugieſer⸗Trauben um 2 Mk. je Zentner überſchritten hat. Er hat in ver⸗ ſchiedenen Fällen dieſen Betrag als Fuhr⸗ lohn geboten und auch bezahlt. Die Zah⸗ 3 ſolcher Fuhrlöhne iſt jedoch nicht zu⸗ äſſig. Wer bei einer geringen Ernte die Lage dadurch ausnutzt, daß er die Winzer durch Gebot eines Ueberpreiſes veranlaßt, ihm die Ware zu überlaſſen, vergeht ſich nicht nur gegen die übrigen Weinhändler, die ebenfalls Anſpruch auf Ware haben, auch wenn ſie nicht in der Lage ſind, den gleich hohen Preis zu zahlen; dieſer Weinhändler bringt aber auch ſeine Mißachtung gegen⸗ über den von den ſtaatlichen Stellen und den Stellen des Reichsnährſtandes bekannt⸗ gegebenen Maßnahmen zum Ausdruck. Aus dieſem Grunde erfolgte Geſchäftsſchließung auf die Dauer von drei Monaten. Bauern, hungen und leichtlebiger Bei dieſer Winzer und Weinhändler die Mahnung, ſich rechtzeitig über die Wein⸗ und Traubenpreiſe bei dem Kreisbauern⸗ führer und bei dem Weinbau⸗Wirtſchafts⸗ verband zu unterrichten. In Zukunft wird jeder zur Rechenſchaft gezogen, der über⸗ mäßige Preiſe bietet oder ſich zahlen läßt. * Der Weinhändler Philipp Bayer aus Ensheim wurde wegen Ueberſchreitung der zuläſſigen Weinpreiſe in eine Ordnungs⸗ trafe von 200 Mk. genommen. Der Zuchthäusler als Teilhaber. Frankfurt a. M. Ein Zeuge wollte ſein Geſchäft erweitern und ging auf die Suche nach einem kapitalkräftigen Teilha⸗ ber, wobei er an den 36jährigen Willi Schmidt geriet, einem ſehr redegewandten Menſchen, der mit weitreichenden Bezie⸗ Der Zeuge faßte Vertrauen zu S. und hoffte durch ihn zu Reichtümern zu gelan⸗ gen. S. ſchwindelte ihm vor, er habe die Vertretung einer großen Mühle übernom⸗ men, was er durch Vorzeigen von Korre⸗ ſpondenz und eines Vertrages zu bekräftigen ſuchte. S. verſtand es, dem Zeugen nach und nach 736 Mk. zu entlocken, die ſich der Zeuge mühſam geſpart hatte, und die neuen geſchäftlichen Zwecken dienen ſollten. S. hat das Geld, wie vermutet wird, in Damengeſellſchaft verpraßt, doch zahlte er nachher 135 Mk. zurück. Der Zeuge hatte keine Ahnung davon, daß er es mit einem 29mal, darunter mit Zuchthaus, vorbeſtraften Mann zu tun hat⸗ te, der für den Rückfallbetrug vom Schöf⸗ fengericht zu einem Jahr und fünf Mona⸗ ten Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt wurde, da es ſich nach Anſicht des Gerichts bei S. um einen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher handelt. Ein umfangreicher Patentſchwindelprozeß. Frankfurt a. M. Vor der Erſten Strafkammer begann am Dienstag eine mehrtägige Verhandlung, die ſich gegen den 43jährigen Franz G. wegen Rückfallbetrugs richtet. Der am 17. Oktober vorigen Jahres verhaftete, aus dem Rheinland ſtammende Angeklagte ſoll ſeit 1933 in einer Reihe weſt⸗ und ſüddeutſcher Städte Staubſauger⸗ düſen an andere Perſonen verkauft oder ſich Gelegenheit ergeht an alle Geld darauf beſchafft hatte. Weiterhin wird Bankverbindungen prahlte. wurden. faſzinierender Das gewaluge und auisenenerregende Snitzeniumwerk Weilge Sklaven“ Panzerkreuzer Sebastopoel ab heute das Munonen mit größter Begeisterung gesehen haben Die Tatſache allein ſchon, daß ein einzelner und dazu ein einfacher Arbeiter plötzlich und dann immer wieder das verkündete, was in Millionen von Menſchen ſeines Volkes ſchon wie ein heimliches Feuer brannte,— dieſe Tatſache allein gab ihm von vornherein eine ganz beſondere Poſition im Geſchehen ſeiner Zeit. Er wandte ſich nicht an eine Klaſſe dieſes Volkes, ſondern an das deutſche Volk in ſei⸗ ner Geſamtheit,— das hatte vor ihm keiner getan, das war ſchon nationaler Sozialismus. haben, obwohl er 1932 ſeine Rechte, die er hinſichtlich der Düſen beſaß, an andere Perſonen verkauft ihm zum Vorwurf gemacht, daß er über Aufzeichnungen, Or⸗ ganiſation und Verkaufstätigkeit der Düſen falſche Angaben machte. In den Akten iſt feſtgeſtellt, daß der Angeklagte in dreiſter Weiſe die Staatsanwaltſchaft und die Rich⸗ ter in Stuttgart und Frankfurt in ganz we⸗ ſentlichen Punkten getäuſcht und bei einer Vernehmung in Stuttgart geſagt hat, er habe bei der Sparkaſſe in Frankfurt 10 000 Mk. liegen, während die Erſparniſſe längſt aufgebraucht waren. Ferner machte der An⸗ geklagte ſeinerzeit Angaben über ihm er⸗ teilte Patente, ohne daß ſie ihm erteilt Viernheimer Tonfilmſchau Im Central⸗Film“Palaſt Freitag, Samstag, Sonntag und Montag das aufregende Spitzenfilmwerk „Weiße Sklaven“ oder:„Panzerkreuzer Sebaſtopol“ Ein Filmwerk nach wahren Begebenheiten, ein Film aus dem Rußland der erſten Revo⸗ lutionstagen.— Einen ſeltenen Reichtum an Schickſalen, eine Fülle von Geſchehniſſen, eine wuchtige Reportage des Lebens, ein Appell an jedes Herz, erregend, erſchütternd, mitrei⸗ ßend, iſt dieſes Spitzenfilmwerk, das ſich jeder Filmfreund anſehen wird. Pauſenlos ballen ſich die Ereigniſſe zuſammen zu einer lemen⸗ taren filmiſchen Symphonie, ſich immer wieder zuſpitzend zu Höhepunkten der Senſation in Szenenfolge, und ſchließlich klingt dieſer Film aus in einem hohen Lied der Treue, des Glaubens und der alles überdau⸗ ernden Liebe.— Bordfeſt auf dem Panzer⸗ kreuzer Sebaſtopol. Glückſtrahlend verkündet der Gouverneur die Verlobung ſeiner Tochter mit Graf Wolgoff. Und während auf dem Deck die Offiziere und der Adel des zariſtiſchen Rußland tanzen und flirten, bewaffnen ſich in den Kaſematten die Matroſen für den Auf⸗ ſtand. Plötzlich heulen die Sirenen, krachen Schüſſe, die Revolution iſt da! Bittere, leid⸗ volle Tage beginnen für die„Weißen“, die Bürger, die Offiziere, die Zarenanhänger. Der Pöbel herrſcht in Sebaſtopol, der Kammerdie⸗ ner des Gouverneurs regiert als allgewaltiger Kommiſſar die Stadt, während der Gouver⸗ neur, durch eine Kopfwunde ſeines Gedächt⸗ niſſes beraubt, in einer Schenke von ſeiner Tochter verborgen wird. Die Tſcheka durch⸗ ſucht die Stadt, den Gouverneur und ſeine Tochter zu finden, den Führer der Gegenre⸗ volution aufzuſpüren. Aber der Gegner iſt un⸗ tätig. Munitionsdepots fliegen in die Luft, Waffenarſenale werden zerſtört, Geiſeln be⸗ freit uſw. So wie es früher in Rußland war, ſo iſt es heute in Spanien. Kommt alle und ſeht euch dies an!— Ein großer Film doku⸗ mentariſchen Charakters iſt der Lloyd⸗Film im Tobis Europa⸗Verleih„Weiße Sklaven“, der nach einem Tatſachenbericht Carl Antons gedreht wurde. Camilla Horn, Werner Hinz, Theodor Loos, Karl John, Agnes Straub, Fritz Kampers, Albert Florath, Willy Schur und Alexander Engel ſind die Hauptdarſteller. Es iſt ein Film aus der ruſſiſchen Revolution, der den Kampf zwiſchen Weiß und Rot um den Beſitz des Hafens Sebaſtopol ſchildert. Durch das Eingreifen des Panzerkreuzers Se⸗ baſtopol, den heimlich weiße Offiziere und Ingenieure wieder flott gemacht haben, wird dieſer Kampf zugunſten der Weißen entſchie⸗ den, die Gegenrevolution hat ihren erſten Sieg errungen. Achtung! Gloria⸗Lichtſpiele Nur Samstag und Sonntag! Lilian Harvey und Willy Fritſch in ihrem neueſten und ſchönſten Filmwerk: Sieben Ohrjeigen“ Ein intereſſanter Film, reich an humor⸗ vollen Höhepunkten.— Ueberaus gute Be⸗ ſetzung!—(Morgen mehr davon!) — Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſ— Teil 1. V. Phil. Obenauer, Worms, für den übrig Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Dil. IX. 1937 über 1800 g. gt. Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Froltag im CGentral-FIIm-FGsI 884 Pereins⸗Anzeiger Verein der Hundefreunde Samstag, den 23. Oktober 1937, abends 8.30 Uhr Mitgliederverſammlung im Vereinslokal zum Ochſen. Der Vorſtand Turnverein von 1893 Fußball: Die Spiele am kommenden Sonntag werden in der heute Freitag Abend ſtattfindenden Spielerverſammlung bekanntgegeben. Vollzählig er⸗ ſcheinen! Alle Spieler, die z. Zt. nicht aktiv tätig ſind, wollen im Laufe des Samstags die Trikot und die blauen Hoſen(Vereinseigentum) in der Sporthalle abgeben.(Sonntag Pflichtſpiele in Mann⸗ heim). Handballer! Vergeßt nicht die heutige Spieler⸗ verſammlung. Co hort man immer wieder Zeitumęsleser urteilen Dampf ist für die Maschine die treibende, bewegende Kratf wie die Reklame für das Geschäft Gelbe Speiſe⸗ kartoffeln zu verkaufen Adolf Hitlerſtr. 55 7 ö Arterlenverkalkung? Seugen Sie vor! Sekämpten Ste) Verdauungsstôrungen, Schwindel gefühle und truhes Altern. in Apotheken und Drogerien erhal- ten Sle für 1. RM elne Monatspackung (und in diesen Tagen noch eine nette Tasche. dose dazu) Arkuln nodlauch- Ferien Derjenige. 1 Schlfz. 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Oktober 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 Sewinne zu 5000 RM. 301244 395077 2 Gewinne zu 3000 RM. 8765 4. 83 zu 7—— 1 5 98001 204876 ewinne zu 1 17 184066 224170 82 3500 368746 385879 39488 285405 15 20 Gewinne zu 800 RM. 1 187161 193564 246845 270039 8 8 e 83 35 5 ewinne zu AM. 10881 14279 23948 62954 64774 82389 592382 125138 140227 178148 190607 220334 266381 268885 280202 288198 307882 319005 321238 826675 327088 376749 377272 88 Gewinne zu 200 NM. 1431 14327 18091 23927 31898 54721 54988 881899 80288 87870 88280 89901 74842 7659 77357 79960 32718, 83882 88151 92193 96888 97234 97487 98335 98576 101535 3328289 888169 341485 347798 355 188 358387 387499 380464 362121 383898 385244 367085 887682 367763 367881 368883 376078 381781 388861 388450 388648 W e In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 100000 R. 236893 2 Gewinne zu 25000 NM. 8868 2 Gewinne zu 10000 RM. 2 Gewinne zu 3000 RM. 2 Gewinne zu 2000 NM. 14 1 1 1000 RM. ma ewinne zu 900 RM. 783 40887 121888 177369 183701 189283 218114 223638 233788 246438 256170 258688 274659 282518 288860 86 Gewinne zu 500 AM. 15429 16658 29069 29710 33189 35048 359713. 88057 47824 51647 103088 127251 153129 163861 186349 194038 298089 206878 222594 2471142 242232 243309 262847 272275 329929 887180 341538 358418 359583 368830 371457 392738 384950 188 Gewinne zu 200 Nr. 4784 6097 10003 20044 38898 40807 42234 48792 49980 52388 52548 53689 88883 62217 66576 67312 76298 82414 84297 88088 88400 92099 93872 96010 109237 112184 119884 120884 121881 127928 133123 133806 135254 143874 147393 142883 181153 153847 153943 185178 187308 182131 174069 175848 579887 181883 183928 187480 192345 194556 205117 208818 208383 244749 2137241 221887 221688 231231 234848 237707 249219 250850 280862 282894 2727189 2758785 278482 274278 277288 280488 286045 8 e e 18 5 3692 0 385008 886004 388 172 888507 219493 87514 125388 224418 302324 315189 welcher am letzten Samstag auf Sonn⸗ tagnacht zwiſchen 2—3 Uhr im Gaſt⸗ Hex Laumann zimmer des Ratskeller die einzige dort hängende Lederfacke aus Verſehen an ſich nahm, wird gebeten, dieſe unve r⸗ 5 AKanclu/exken züglich an den Eigentümer Hofmannſt r. 30 oder im Ratskeller abzugeben. 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