ch gelffi⸗ g wenn n⸗ We b wuben it ingung 8 gte und tung iſt falt ügliches die groke 110 eh — II en Ihren elannten die beit aul gem a Lalk⸗ Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poßt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. ... ß ⅛˙—ũͥo-un:e Bezugspreis: Nummer 255 eiertagen. otenlohn, Dienstag S2 ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS D AN. Mernheim den 2. November 1937 Anzelgenprets: Grundpreis für 1 um Höbe und 22 mm Breite 3 Rpfg, im Fert⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisli gültig Geſchäftsſtene Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 WWWWWTXrTXCCCCCTWWWW+ThrTrTCChÿ)c ch“. ſte Nr. 6 13. Jahrgang Rolſpanien— das hinkerland Sowjelrußlands Verzweifelle Bemühungen der geſchlagenen Häuptlinge, ſich zympalhien zu ſchaffen Ddeulſchlands Kolonialanſpruch Hochbetrieb in Albacele Immer noch Kauonenfufler für die Rolen San Sebaſtian, 2. Nov. In Rot⸗Spanien wird augenblicklich ein als „Sowietruſſiſche Feſtwoche“ mit gro⸗ zem Aufwand aufgezogener Rummel veranſtal⸗ tet. Sympathiekundgebungen, auf denen den Ueberlebenden des bolſchewiſtiſchen Terrors die ihnen jedenfalls vorenthaltenen„Vorzüge“ des Moskauer Regiments verherrlicht und auf denen ferner die Verbundenheit zwiſchen Sow⸗ jet⸗Rußland und Sowjetſpanien unterſtrichen wird, rollen in reichlicher Zahl ab. In verſchie⸗ denen Aufrufen der rotſpaniſchen Bolſchewiſten wird das Spanien des Valencia⸗Ausſchuſſes offen als das Hinterland Sowjetrußlands be⸗ zeichnet. San Sebaſtian, 2. Nov. In der als„Standort“ der internationalen Brigaden bekannten Stadt Albacete herrſcht Hochbetrieb. Täglich treffen neue ausländiſche „Freiwillige“ ein, die kurs ausgebildet. ausge rüſtet und auf ſchnellſtem Wege an die Front — meiſtens die Aragon⸗Front— geſchickt werden. Der neue Chef des bolſchewiſtiſchen „Generalſtabes“,„General“ Rojo, hat in Be⸗ gleitung mehrerer ausländiſcher bolſchewiſten⸗ Häuptlinge alle Abſchnitte der Aragon⸗Front eingehend beſichtigt und angeordnet, daß in Ver⸗ bindung mit der bei allen Stäben durchgeführ⸗ ten„Säuberung“ u. a. auch drei politiſche Kommiſſare entlaſſen werden. England ſtellt Erhebungen an London, 2. Nov. Die britiſche Regierung hat den Schlachtkreu⸗ zer„Hood“ nach Barcelona entſandt, um dort Erhebungen über die Verſenkung des britiſchen Dampfers Jean Weems! anzuſtellen. Der Dampfer iſt bekanntlich auf hoher See von einem Flugzeug verſenkt worden. Es ſei zu er⸗ warten, ſo wird erklärt, daß die britiſche Re⸗ gierung weitere Schritte ergreifen werde, falls ſich dies auf Grund der Unterſuchungen als er⸗ forderlich herausſtellen ſollte. Die„deulſchland“ in Ceula Sevilla, 2. Nov. Aus Anlaß des Beſuches der„Deutch; land“ ſand in Ceuta eine von den ſpaniſchen Behörden und der Falange veranſtaltete herz⸗ liche Deutſchlandfeier ſtatt. Die nationalen Freiwilligen⸗Organiſationen veranſtalteten zu⸗ ſammen mit den Jungfalangiſten zu Ebren der deutſchen Gäſte einen Umzug durch die Stadt. Die Bevölkerung, die an der Kundgebung teil⸗ nahm, brachte Hochrufe auf Deutſchland und Spanien aus und ſang die Nationalhymnen. Nalien in Brüſſel Rom, 2. November. Die italieniſche Delegation zur Neunmächte⸗ konferenz iſt am Montag unter Führung des früheren italieniſchen Botſchafters in Berlin. Aldovrandi Mares cott i, nach Brüſſel ab⸗ gereiſt. Graf Ci ano fährt nicht nach Brüſſel. Die britiſche Abordnung abgereiſt London, 1. Nov. Außenminiſter Eden hat London am Mon⸗ tagabend verlaſſen, um ſich in Begleitung von Dominionminiſter Malcom Mac Donald und Staatsſekretär Cardogan nach een zu begeben, wo er am Dienstag früh eintreffen wird. Vas kut der Großmufli? Jeruſalem, 2. Nov. Preſſemeldungen, wonach der Groß mufti vom König des Irak nach Bagdad eingeladen ſei, wurden auf Anfrage des DNB.⸗Vertreters vom irakiſchen Konſulat in Beirut als unrich⸗ tig bezeichnet. Die Preſſemeldung, wonach der Mufti und andere geflüchtete Araberführer Paläſtinas auf Anordnung der franzöſiſchen Mandatsregierung binnen Wochenfriſt aus Sy⸗ tien und dem Libanon ausgewieſen würden. iſt von der zuständigen Mandatsvertretung in Beirut dementiert worden: kein derartiger Schritt ſei vorgeſehen. Die Verhandlungen über das Schickſal des Großmufti gehen zwiſchen Lon⸗ don und Paris weiter. Die Preſſeſtelle drückte die Erwartung aus, daß der Großmufti im Libanon verbleibe. Niederlage der Labour-Parkn Ihr Antrag zur Thronrede abgelehnt. London, 2. November. Im Unterhaus kam es geſtern im Anſchluß an die bereits gemeldete Rede des Außenmini⸗ ſters Eden zu einer Ausſprache, in der die Labour⸗Abgeordneten Dalton und Attlee die Außenpolitik der Regierung heftig angriffen. Im Namen der Regierung gab Schatzkanzler Sir John Simon eine kurze Erklärung ab, in der er den Grund für die Teilnahme Englands an der Neunmächtekonferenz in Brüſſel erläu⸗ terte. Hinſichtlich der Vorſchläge über Aus⸗ landsſendungen des britiſchen Rundfunks kün⸗ digte der Schatzkanzler an, daß Auskandsſen⸗ dungen höchſtwahrſcheinlich zunächſt einmal in ſpaniſcher und portugieſiſcher Sprache erfolgen würden. Hierauf wurde über den Antrag der Labour⸗Party zur Thronrede abgeſtimmt. Die⸗ ſer Antrag wurde mit 363 gegen 142 Stim⸗ men abgelehnt. „Tribuna“ ſtellt unſer Recht auf flafrika feſt Rom. 2. November. Die Bekräftigung, die der deutſche Kolo⸗ nialanſpruch durch die Rede des Duce im Forum Muſſolini vor aller Welt erfahren hat, iſt, wie der frühere Gouverneur von Eritren am Montag in der„Tribuna“ feſt⸗ ſtellt, durch die begeiſterte Zuſtimmung der 300000 zur Jahresfeier des Marſches auf Rom Verſammelten noch unterſtrichen worden. Ge; wiſſe Kreiſe hätten in den Worten des Duce die Abſicht geſehen, Deutſchland einen Gefal⸗ len zu tun, andere einen Akt ſtaatsmänniſcher Art und internationaler Gerechtigkeit. In der Tat habe Muſſolini ſicherlich auch an die Ge⸗ fahren gedacht. die das Fortbeſtehen dieſes Problemes für eine endgültige Befriedung Europas darſtelle. Darüber hinaus aber habe Muſſolini, wie die Hunderttauſende richtig empfanden, ein großes Unrecht der Vergangenheit aufzeigen wollen, ein Unrecht, das ſowohl ein militäriſches als auch ein hiſtoriſches Unrecht ſei, das, wie das faſchi Abbruch ſapaniſch-engliſcher Beziehungen? England wird der Anlerſtützung Chinas beſchuldigl Tokio, 2. November. Die ſteigende Erbitterung der japaniſchen Oeffentlichkeit gegen England findet ihren Niederſchlag in zahlreichen Leitartikeln, die die Preſſe in England mehr oder weniger beſchul⸗ digen, China Beiſtand zu leiſten. Die am Samstag auf einem(offiziellen) politiſchen Parlamentsausſchuß angenommene Entſchlie⸗ ſſung, mit der Forderung nach dem Ab bru ch der diplomatiſchen Beziehungen zu England wird von der Preſſe in ſchar⸗ fer Form unterſtützt. Die Wichtigkeit dieſer Entſchließung liegt in der Tatſache, daß nicht nur zahlreiche füh⸗ rende Politiker, ſondern auch einfluß⸗ reiche hohe Offiziere dem Ausſchuß an⸗ gehören. Auch in den Kreiſen der Marine ſoll nach einer Meldung des„Nici⸗Nici“ große Empörung gegen England herrſchen. In Tokio werden die engliſchen Behaup⸗ tungen, wonach japaniſche Granaten für den Tod von vier engliſchen Soldaten verantwortlich geweſen ſein ſollen, energiſch und ein ⸗ deutig abgelehnt. Auch die Tatſache, daß die chineſiſchen Verteidiger in Tibet⸗Road in Schanghai von engliſchen Truppen mit Lebensmitteln verſorgt und auch in anderer Weiſe unterſtützt wurden, wird mit ungewohnter Schärfe kritiſiert. Der ehemalige Außenminiſter Graf Itſchi iſt nach England abgereiſt und will, wie er vor ſeiner Abreiſe erklärte,„die in einem bedauer⸗ lichen Zuſtand befindlichen engliſch⸗japaniſchen Beziehungen ordnen“. Muſſolini ehrt die token italieniſchen Freiwilligen Vor dem„Altar des Vaterlandes“ in Rom war die faſchiſtiſche Ehrung für die Hinterbliebenen der im Kampf für die faſchiſtiſche italieniſchen Hinter ihm eichsminiſter Rudolf Heß und Stabschef Lutze. der Pute f Idee in Spanien gefallenen reiwilligen beizuwohnen.— Der Duce begrüßt italieniſche e eee K. Miliz aufmarſchiert, (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗ ſtiſche Italien lebhaft wünſcht, baldigſt wieder⸗ gutgemacht werde. Die ausländiſche Preſſe ſpreche davon, daß bei einer Diskuſſion über die Kolonien viel⸗ leicht über die Abtretung einiger Gebiete im weſtlichen Afrika unter gewiſſen Bedin⸗ gungen verhandelt werden könne. Demgegen⸗ über müſſe man feſtſtellen. daß Deutſchland gerade auf Oſtafrika den größten und be⸗ rechtigſten Anſpruch habe. Das Blatt erinnert in dieſem Zuſammen⸗ hang an den heroiſchen Kampf von Lettow⸗ Vorbeck, der mit nur 3000 Deutſchen und 12000 Eingeborenen einer Uebermacht von 300000 Mann mit 130 Generälen nicht nur ſtandgehalten habe, ſondern von ſeinen Geg⸗ nern ſelbſt als der eigentliche Sieger des Kolonialkrieges bezeichnet worden ſei. Auch dieſe Tatſache habe der Duce zum Aus⸗ druck bringen wollen, wenn Europa und die Welt erwarte, daß dieſer Akt der Gerechtigkeit verwirklicht werde, einerlei. ob dadurch det Egoismus der ſatten Völker darunter leide. Aber herr Eden begreift nicht. 8 London. 2. November. In der außenpolitiſchen Unterhausausſpra⸗ che am Montag ergriff Außenminiſter Eden das Wort, um u. a. zu erklären: „Das Haus wird ohne Zweifel bemerkt ha⸗ ben, daß in den letzten acht Tagen ein Land. das im Ergebnis des großen Krieges beträcht⸗ lichen Ländergewinn in Europa machte und ebenfalls gewiſſe territoriale Konzeſſionen in Afrika von Ländern erwarb. die ſeine Alliier⸗ ten während des Weltkrieges waren. ſich nun⸗ mehr zum Vorkämpfer für Deutſch⸗ lands Forderungen nach afrikaniſchem Beſitz gemacht hat. Ich wünſche im Augenblick bezüglich dieſer Forderungen nichts hinzuzu⸗ fügen, ſoweit Deutſchland und wir ſelbſt be⸗ troffen ſind. Aber ich muß nunmehr deutlich erklären, daß wir das Recht, an uns Forderun⸗ gen zu ſtellen, an keine Regierung zugeſtehen, ſolange keine Beweiſe dafür vorhanden ſind, daß dieſe Regierung bereit iſt. auch ibrerſeits einen Beitrag zu leiſten. Orden für Naliener Berlin, 2. November. Der Führer und Reichskanzler hat aus An⸗ laß der Eröffnung der Ausſtellung„Itali⸗ eniſche Kunſt 1937“ in der Akademie der Künſte. Berlin, die nachſtehenden Aus zeichnun⸗ gen an italieniſche Perſönlichkeiten verliehen, die die Kunſtausſtellung organiſiert haben u. zur Zeit in Berlin weilen: Das Verdienſtkreuz mit dem Stern des Ordens vom Deutſchen Adler erhielten: Ugo Ojetti. Mitalied der Königlichen Akademie von Italien. Profeſſor Antonio Maraini, Präſident des Ausſtel⸗ lungskomitees: Geſandter Baron Andrea Geißer Celeſia di Vegliaſco. Das Verdienſtkreuz 1. Güte des Ordens vom Deut⸗ ſchen Adler erhielt Legationsſekretär 1. Klaſſe Baron Vitaliano Confalonieri. Nalieniſcher handwerksbeſuch Berlin, 2. November. 5 Am Montagmittag traf der Präſident der Internationalen Handwerkerzentrale und Füh⸗ rer des italieniſchen Handwerks, Prof. Bu⸗ ronzo, aus Rom kommend, in Berlin ein, um mit dem Leiter des deutſchen Handwerks, Paul Walter, wichtige Handwerksfragen zu beſprechen und Möglichkeiten einer noch inten⸗ ſiveren internationalen Zuſammenarbeit des Handwerks zu erörtern. Prof. Buronzo wird einen Beſuch auch dazu benutzen, eine Reihe handwerklicher Betriehe und Einrichtungen des deutſchen Handwerks in der Deutſchen Arbeits⸗ front zu beſichtigen. In der Krolloper tritt am Dienstagvormittag der Reichsgusſchuß für den Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen 1938 zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Hierbei werden der Reichsorganiſationslefter Dr. Ley. der Jugend⸗ führer des Deutſchen Reiches Baldur v. Schi⸗ rach und der Leiter des Berufswettkampfes aller ſchaffenden Deutſchen, Obergebietsführer Axmann. frechen. Kolonialpoliiker „Daß derjenige, nicht mit Steinen Weisheit. ten, daß verſtändlich iſt. Vor Steinen werfen ſoll, iſt Jedoch kann man keineswegs allen deren nicht im nialanſprüche. Berechtigung unſerer Kolonialforderungen ſich[ räumen der Akademie, in der zwei monumen⸗ als unhaltbar erwieſen haben, operiert man tale Broncebüſten des italieniſchen Königs und neuerdings gerne mit der nigſt zur Anlage von üb Flottenſtützpunkten benutzen. Man beabſichtigt hiermit, heraufzubeſchwören, genſtände. Unterſuchen, ob die hier lediglich einmal feſtſtellen, Kolonien oder Dominions. ſitzungen läßt ſich nennen, Flotte nicht zu mind allen Kriegs fügt. Der Muſterbeiſpiel für Möglichkeiten tar, Malta, Singapore, Hongkong Seefeſtu ngen, denen einnehmbarkeit vorausgeht. Als man daran ging, ſich dieſe Stützpunkte fragte man nicht viel danach, was gar die direkt betroffenen Als jedoch Deutſchland ſeinen Kiautſchouvertrag abſchloß, ſich damit einen Handelshafen und einen Rück⸗ 0 oſtaſiatiſches Kreuzergeſchwader ſichernd, da wußte man in England nicht genug Entrüſtung wegen der Vergewaltigung der Chi⸗ alſo Was Old England recht er⸗ zu ſchaffen, andere Nationen oder Völker dazu zu ſagen hätten. halt für ſein neſen aufzubringen. das gleiche Lied ſcheint, iſt anderen Doch ſehen „vermeidet“, brauchen“. Ozean, finden wir die Singapore. Die ſitzungen verfügen über die Flottenſtützpunkte Aukland, Melbourne, Damals wie heute längſt nicht billig. ſtoffſtationen für die britiſche Pazifikflotte. Aber England ſichern gewußt. dien, um Afrika herum, weiſt tionen auf. Wir verweiſen hier auf Simons⸗ town. unweit Kapſtadt. Wir nennen Free⸗ town, St. Helena und Mauritius. Und ſchließlich bleiben, im weſtlichen Atlanti⸗ ſchen Ozean, Feſtungen wie Halifax(Ka⸗ nada), die Bermudasinfeln, Jamaika und auf dem ſüdamerikaniſchen Wege, die Falklandsinſeln zu nennen. Zum Schluß wollen wir noch darauf ver⸗ weiſen, daß England, infolge ſeiner militäri⸗ ſchen Kolonialpolitik, ſich ein Kabel⸗ und Funknetz zu ſchaffen vermochte, das auch im Kriegs falle wohl ſeine Aufgaben haben dürfte. Das iſt ein Faktor, der nicht hoch genug ein⸗ geſchätzt werden kann. Es liegt auf der Hand, welch gewaltigen militäriſchen Gewinn die ſtändige einwandfreie Verſorgung mit Nach⸗ richten und Operationsbefehlen bedeutet. In Anſehung der vorſtehend aufgeführten Tatſachen kann es alſo keinem Zweifel unter⸗ liegen, daß es denjenigen, die Deutſchlands Kolonialanſprüche aus militäriſchen Geſichts⸗ punkten heraus zu bekämpfen für gut finden, zwar wohl keineswegs an der notwendigen Einſicht, wohl aber an dem Willen zur Ehr⸗ lichkeit fehlt. In dieſem Zuſammenhange er⸗ ſcheint es angebracht, auch auf das Deutſch⸗ Engliſche Flottenabkommen hinzuweiſen, das in jeder Weiſe unſeren Willen, engliſche Inter⸗ eſſenſphären in Ueberſee zu reſpektieren, unter⸗ ſtreicht. Damit entfällt auch der letzte„Grund“ für gewiſſe Kolonialpolitiker ihr eigenes Glas⸗ haus weiterhin in Gefahr zu bringen. Es empfiehlt ſich alſo, den Grundſatz des „fair play“ auch hier endlich in ſeine Rechte eintreten zu laſſen. Flabschef Lutze zurückgekehrt Ehrenvolle Auszeichnung durch den Chef der Faſchiſtiſchen Miliz Berlin, 2. Nov. Mit der Maſchine„Horſt Weſſel“ landete der Stabschef Lutze mit ſeiner Begleitung, von der Teilnahme an der Feier des 15. Jahres⸗ tages des Marſches auf Rom zurückkehrend, auf dem Flugplatz Hannover. Bei ſeinem Abſchied in Italien wurde ihm durch den Vertreter des Duce, den Chef der Faſchiſtiſchen Miliz, General Nuſſo, ein alter Kampfdolch der Miliz als Ebrendolch verliehen. Die Ehrung des Stabschefs iſt umſo höher zu bewerten, als die Waffe aus der Zeit des Kampfes des Faſchismus um die Erringung der Macht ſtammt. Sämtliche Generale der Miliz waren beim Abflug nach Deutſchland zugegen und wur⸗ den dem Stabschef verſönlich vorgeſtellt. Bei der Ueberfliegung der italieniſchen Grenze brachte der Stabschef als Teilnehmer der Parteidele⸗ gation dem Duce ſeinen Dank für die freund⸗ liche Aufnahme in Italien telegraphiſch zum Ausdruck. Der Vizeſekretär der Faſchiſtiſchen Partei. Dino Gardini, erwiderte im Auftrag im Glashaus Englands Flottenſtützvunkte in aller Welt der ſelbſt im Glashaus ſitzt, eine alte behaup⸗ ihre Befolgung allgemein und ſelbſt⸗ ndli 8 Dingen nicht auf dem Gebiete der hohen Politik und im beſon⸗ Hinblick auf die deutſchen Kolo⸗ 0 Hier tut ſich beſonders England hervor; weil alle anderen Einwände gegen die neuerd 0 n r„Befürchtung“,[des Duce ſowie ein Bildnis Deutſchland würde einen Kolonialbeſitz ſchleu⸗ erſeeiſchen 5 das Geſpenſt der Bedrohung der übrigen Kolonialnationen war⸗ nend an die Wand zu malen und die Anſicht 5 daß eine ſolche Entwicklung allen Friedensbeſtrebungen grundſätzlich entge⸗ Wir wollen nun als Antwort nicht Anlage von Flottenſtützpunk⸗ ten zur militäriſchen Sicherung des Kolonial⸗ beſitzes Notwendigkeit iſt oder nicht. Wir wollen was gerade die Macht, die dieſe Theſe gegen Deutſchland ins Feld führt. ſich auf dieſem Gebiete geleiſtet hat. England verfügt faſt in allen Weltteilen über Und keine dieſer Be⸗ in der die engliſche e ſt über eine nach i moderner technik befeſtigte Baſis ver⸗ engliſche Weg nach Indien iſt ein 0 die Heranziehung überſee⸗ iſchen Beſitzes zu militäriſchen Zwecken. Gibral⸗ ſind hier Namen, die einen beweiskräftigen Klang haben, oft der Ruf der Un⸗ wir weiter, wie England es Kolonialbeſitz militäriſch zu„miß⸗ Am engliſchen Meer, dem Indiſchen gewaltige Seefeſtung auſtraliſchen Be⸗ befeſtigten Al⸗ bany. Sidney und Port Darwin, neben einer Reihe ebenfalls militäriſch geſicherter Brenn⸗ hat ſich auch anderweitig zu Sein zweiter Weg nach In⸗ ebenfalls eine Reihe von Seefeſtungen und befeſtigten Sta⸗ Berlin, 2. November In der Preußiſchen Akademie 1800 bis zur Gegenwart“ feierlich eröffnet. ſtellung gefunden hatten, eine von Ehrengäſten eingefunden. der italieniſchen Regierun dem Ehrenausſchuß angehörenden des Auswärtigen, Graf Ciano, Miniſters für nationale Als Miniſterialdirektor Baron kultur, Alfie ri. Hermann Göring, Neurath, Ruſt, Schacht. Als Korps begrüßte der italieniſche Attolico, der mit Botſchaftsrat giſtrati und Generalkonſul ſchienen war, die Botſchafter Dänemark, Rumänien, reich, Ungarn, rien. Neben den Staatsſekretären der Schweiz, Botſchafter in Rom, von eine große Zahl von Vertretern Berlin an der Eröffnung teil Nach Begrüßungsworten des Miniſters Alfieri Ruſt. Es folgte dann eine Anſprache des ita⸗ lieniſchen Juſtizminiſters Sol mi, der u. a. ausführte: Wir ſind ſtolz darauf, daß Berlin dieſe Ausſtellung italieniſcher Kunſt aufnimmt, die von unſerem Miniſterium für Volkskultur gefördert und vom deutſchen Reichserziehungs⸗ miniſterium und vom Propagandaminiſterium in wirkſamer Weiſe unterſtſitzt worden iſt. Dieſe Kunſtausſtellung ſtellt die erſte wechſel⸗ ſeitige kulturelle Beziehung unter den zwei Nationen nach dem denkwürdigen Empfang des Chefs der faſchiſtiſchen Regierung ſeitens des Führers, Berlins und ganz Deutſchlands dar. Sie iſt dazu beſtimmt, das Band der löslich vereint, auch im Gebiet der Kunſt noch beſſer zuſammen zu ſchließen. Die Ausſtellung, die heute eröffnet wird, iſt ein großes Vorbild unſerer naufhörlichen Arbeit ſeit den erſten Zeiten Jer politiſchen Auferſtehung bis zur Zeit der neuen Kunft des Imperiums. Berlin wird das Vorrecht ha⸗ ben, in einer vollendeten Zuſammenfaſſung, wie es noch in keiner vorherigen Ausſtellung der Fall war, das Beſte der italieniſchen Be⸗ Rom. 2. November. Die unerträglichen und bewußten Lügen über die italieniſche Politik in Spanien ſind, erklärt der Direktor des„Giornale d'Italia“, wieder einmal aus den eigenen Reihen heraus demen⸗ tiert worden. Ausgerechnet an dem Tage, an dem Herriot auf dem Parteitag der Radikalſozialen in Lille mit großem Lärm auf die Frankreich angeblich in Marokko und Mallorca drohenden Gefahren hinwies, habe die Nachrichtenagentur Havas feſtgeſtellt, daß auf Mallorca nur Spanier anzutreffen ſind.. Es könnte genügen, den Fälſchern dieſen Bericht vor Augen zu halten, wenn nicht das furchtbare Lügengewebe, mit dem Europa umgarnt ſei, zu einem näheren Eingehen zwinge, denn man bediene ſich dieſer Lügen zur Beeinfluſſung der Politik der Aufwiege⸗ lung der Maſſen und zur Begründung der Aufrüſtung. Eben dieſe Lügen, die die gan; ze Welt verſeuchten, findet man in den Re ⸗ den einiger hochgeſtellter Perſönlichkeiten wieder, die ſich von Europa und ſeiner Kunſt ein völlig falſches Bild machten. Der znlitiſche Terrorismus dieſer Lügenkampagque ſei nur die Vorhut jenes bewaffneten Ter⸗ Nalieniſche Kunſt in Berlin Miniſterpräſidenk Göring eröffne die Ausſlellung„Ilalieniſche Kunſt“ der Künſte wurde am Montag mittag die in Gemeinſchaft ntit der Königlich Italieniſchen Regierung ver⸗ anſtaltete Ausſtellung„Italieniſche Kunſt von Der Bedeutung des Exreigniſſes entſprechend, hatte ſich in den feſtlich geſchmückten Empfangs- des Führers Auf⸗ große Anzahl Vertreter insbeſondere des Miniſters und des Erziehung, Bottai, war Juſtizminiſter Sol mi erſchienen, ferner Geißer⸗Ce⸗ leſia in Vertretung des Miniſters für Volks⸗ Von den Mitgliedern des deutſchen Komitees ſah man Miniſterpräfident die Reichsminiſter von Kerrl, Frank und Dr. Vertreter des diplomatiſchen Botſchafter Graf Ma⸗ Renzetti er⸗ Frankreichs, Po⸗ lens, Chiles und Spaniens, die Geſandten von Oeſter⸗ Belgien, Bolivien und Bulga⸗ Meißner, Körner und Funk ſowie dem deutſchen Haſſell, nahm der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Partei und der Stadt des ſtellvertreten⸗ den Präſidenten der Akademie, Profeſſor Schu⸗ mann, und Verleſung eines Grußtelegramms ſprach Reichsminiſter Bruderſchaft, das unſere beiden Länder unauf⸗ her während ihrer Deutſchlandreiſe bildete ein Empfang in der Verbindungsſtelle Berlin des Montagnachmittag beſuchten die Kolonialfachleute noch das Kolonialwirtſchaft⸗ liche Komitee, mit deſſen Aufgabenkreis ſie der Leiter, ſtrebungen auf dem Gebiet 0 der Künſte vereint zu ſehen. teilnahme und des meine Gedanken zu Ihrem dem Duce, und bitte die Ausſtellung der zeitgenöſſiſchen net erklären zu wollen. Darauf nahm Miniſterpräſident oberſt Göring zu einer kurzen Wort. der Akademie mit Ausſtellung eröffne. Leidenſchaften und kulturelle Dinge zu denken. Italien und Die Achſe Berlin-Rom, ten die Führers und Reichskanzlers die Ausſtellung und Organiſationskomitees bekannt. aufgenommenen Reden fand unter des verdienſtvollen Organiſators der Ausſtel⸗ lung, Maraini, des Präſidenten des Re ichs⸗ verbandes der bildenden Künſtler Italiens, eine Führung durch die zahlreichen Säle ſtatt, in denen das faſchiſtiſche Italien ein bewunderns⸗ wertes Abbild ſeines kulturellen Schaffens zeigt. Nalieniſche Kolonialſachleule in Berlin Berlin, 2. November. Die in Berlin weilenden italieniſchen Kolo⸗ nialfachleute Vizepräſident Silva, Profeſſor Maſſi und Profeſſor Donati ſetzten am Mon- tag die Reihe ihrer Beſichtiaungen deutſcher kolonialer Einrichtungen mit Beſuchen in der Bundesführung des Reichskolonialbundes u. in der Verbindungsſtelle Berlin des Kolonial- politiſchen Amtes der NSDAP.(Reichslei⸗ tung) fort. Den Abſchluß der Beſichtigung, de⸗ ren Leitung wiederum Major a. D. Schöckel innehatte, der die italieniſchen Gäſte auch bis⸗ betreute, Amtes. Am italieniſchen Kolonialpolitiſchen Geheimrat Schmidt. ſelbſt bekannt machte, und den Verein für deutſche Verſiche⸗ rungswiſſenſchaft. Naliens Beſitzungen unankaſtbar Klarſlellung des„Giornale d' Aalig“ gegenüber franzöſiſchen eügen land gerichteten Lügen ſeien das täaliche Brot jener Partei und Preſſe, durch die Volksfront an der Verantwortung der Regierung teilhabe. abſchließend, habe Herriot in ſeine Rede. m't der er ſeiner ſtellte, um ihre Erbſchaft anzutreten. wollen, als er fragte, ob nicht auch der Dode⸗ kanes und die Inſel Rhodos eine Dro⸗ hung im Mittelmeer darſtellten. Herriot müſ⸗ ſe ein für allemal wiſſen, daß der Dodekanes ebenſo wie jeder andere italieniſche Beſitz nicht angetaſtet werden dürfe. Wenn man aber in Europa unvorſichtigerweiſe darüber zu ſpre⸗ chen begänne, zungen der einzelnen Mächte Dritter bedrohen könnten, ſo müſſe man den Blicke dorthin lenken, wo nicht nur allgemeine Mittelmeerintereſſen, ſondern auch die Inter⸗ eſſen der Eingeborenenbevölkerung auf dem zorismus, den Genf zwar ſchon ſo oft ange⸗ Berlin, 2. November. Den Auftakt zu der für das kommende Win⸗ terhalbjahr vorgeſehenen großangelegten Auf⸗ klärungs⸗ und Propagandaaktion gibt die Großkundgebung der NS D AP. im Sportpalaſt am Freitag, den 5. November, um 20,15 Uhr. In dieſer traditionellen Stätte der Partei wird der Reichs⸗ propagandaleiter der NSDAP., Reichsminiſter Dr. Goebbels, zu den aktuellen Fragen der Innen⸗ und Außenpolitik Stellung nehmen. Wahl zwiſchen Berlin und Moskau Paris, 2. Nopember. Der Intranfigeant“ beſchäftigt ſich des Duce dieſe Grüße ebenſo herzlich. in einem Aufſatz mit der Frage einer deut ſch⸗ Spiele ſtänden, deren Behandlung im Gegen⸗ ſatz zu den Völkerbundsarundſätzen ſtehe. Dr. Goebbels gibt die Parole Auflakt der Pinkeraklion der sd Ap. im Sporlpalaſt franzöſiſchen Annäherung und ſtellt einleitend feſt, daß auf deutſcher Seite der 165 nach Verſtändigung unzweifelhaft auf ri beiderſeits anzutreffen ſei. durck die ſpaniſchen Ereigniſſe auf eine harte Probe geſtellt worden. Da aber der ſpaniſche Streit entgegengehe, ſcheine die Gelegenheit für einen erneuten Verſuch, irgend etwas auf dem Ge⸗ biet der Annäherung zu unternehmen, gut zu ein. 15 der letzten Nummer von Macht“ auf Veranlaſſuna Baldur von Schirachs, Vexrtrauensmannes Hitlers erfolg ſei. Schluß wird Freundſchaft melle und daß Berlin in dſeſer Hinſicht unnach⸗ giebig ſein würde und Moskau zu wählen“, „Die Wahl für uns liegt klar.“ prangert habe, aber nie ausrotten merde, weil er ſeinen beſten Nährboden in der ge⸗ wohnheitsmäßigen Anwendung der Ver ⸗ leumdung finde. Dieſe vor allem gegen Italien und Deutſch⸗ die in Frankreich Was aber, ſo fragt das halbamtliche Blatt eigenen Regierung eine Falle ſagen inwieweit die Mittelmeerbeſit⸗ die Intereſſen tig ſei. Leider ſei der gute Wille, der offenbar dem Ende Das Blatt beſpricht dann ausführlich den „Wille und enthaltenen Vorſtoß der Jugend. der des Zum betont, daß Deutſchland feine nicht mit Zowfetrußland teilen „Wir haben zwiſchen Berlin ſchließt das Blatt bildenden Italien iſt für dieſes hohe Zeichen der An⸗ Glaubens dankbar, und indem ich dieſes Gefühl ausdrücke erhebe ich großen Oberhaupt, dem Führer, zu unſerem großen Oberhaupt, ich Sie, Exzellenz Göring, italieni⸗ ſchen Kunſt im Namen des Führers als eröff⸗ General⸗ Anſprache das Er ſagte u. a., daß er als Protektor beſonderer Freude dieſe Die Völker mit großen politiſch⸗ſtarkem Lebens⸗ willen hätten oft keine Zeit gehabt, auch an 5 Deutſchland aber hätten gerade dieſe kulturellen Fragen für ebenſo notwendig gehalten wie die politiſchen und wirtſchaftlichen. die zuerſt im Politiſchen geſchmiedet worden ſei, ſolle ſich durch dieſe Ausſtellung erneut im Kul⸗ turellen erweiſen. Italien und Deutſchland hät⸗ gemeinſamen Ideale des Friedens und der Kultur. Er erklärte ſodann im Namen des für eröffnet und gab einige Ordensauszeich⸗ nungen an italieniſche Mitglieder des Ehren⸗ Im Anſchluß an die mit lebhaftem Beifall Führung wollte dort der oppoſitionelle Behörden verboten war, da ihre geſetzlichen Erforderniſſen nicht der örtliche Gendarmerieführer ter darauf aufmerkſam machte daß das Abhal⸗ ten der Verſammlung verboten ſei, ſoll der Ab⸗ geordnete haben. Schüſſe abgegeben und Steine gegen die Gen⸗ darmen Nähe der Rudolf heß beſuchle Pompeſi Rom, 2. Noy. Der Stellvertreter des Führers. Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß hat Montagvormittag den Ausgrabungen in Pompefi einen mehrſtündigen Beſuch abgeſtattet und iſt nachmittags auf den Veſuy gefahren. Am Abend hat der Stellver⸗ treter des Führers Neapel im Schiff verlaſſen. um ſich nach Palermo zu begeben. Ver darf zur Parlei? Berlin. 2. November. Der Chef der, Kanzlei des Führers, Reichs⸗ leiter Bouhler, gibt, wie NS K. mitteilt, bekannt: Bei Lockerung der Mitaliederſperre für die Partei iſt der Kreis der zur Aufnahme Berechtigten genau feſtgeleat worden. Darüber hinaus erſtreben zahlreiche Volksagenoſſen, bei denen die Vorausſetzungen zur Aufnahme nicht vorliegen, auf Grund von Gnadenaeſuchen die Mitgliedſchaft zur Partei. Es handelt ſich hierbei überwiegend um ehemalige Mitglieder von Freimaurerlogen oder Logen ähnlicher Vereinigungen. Gnadengeſuche der oben be⸗ zeichneten Art an die Partei müffen verſaat werden, da Neuaufnahmen nur im Rahmen der erlaſſenen Beſtimmungen erfolgen. Die Einreichung derartiger Gnadengeſuche iſt da⸗ her zwecklos. Pilſudſtis Vermächtnis Warſchau, 2. November. Am 2. November ſind fünf Fahre ſeit der Uebernahme der Leitung des Außenminiſteri⸗ ums durch Oberſt Beck verfloſfen. Die War- ſchauer Blätter bringen aus dieſem Anlaß ausführliche Würdigungen ſeiner Arbeit. So ſchreibt der„Expreß Poranny“ u. g.: Obwohl 2½% Jahre ſeit dem Tode des Mar- ſchalls vergangen ſeien, beherrſchen ſeine Ideen die polniſche Außenpolitik noch weiter⸗ hin. Die Grundſätze dieſer Außenpolitik ſeien lar und einfach. Ihre Haupttheſe Fremdes begehren wir nicht, Eigenes geben wir nicht her“ habe er auf das folideſte Element, näm⸗ lich das der eigenen Kraft geſtellt. Sein Be⸗ ſtreben ſei es geweſen, die Beziehungen mit den Nachbarn unmittelbar und ohne fremde Vermittlung zu regeln, Konflikte zu vermei⸗ den, die Polen unmittelbar nichts angehen, um die traditionellen Bündniſſe und Freund⸗ ſchaften des Landes ſtark werden zu laſſen. Von dieſen Grundſätzen ſei Außenminiſter Beck auch auf keinem Gebiet gewichen. Er ha⸗ be treu das ihm vom aroßen Marſchall anver⸗ traute Vermächtnis gewahrt. „Polska Zbrojna“ unterſtreicht eben⸗ falls, daß die Armee und die Außenpolitik für den großen Marſchall beſonders wichtia gewe⸗ ſen ſeien, ja im Grunde eine unzerteilbare Einheit bildeten. Dies werde beſonders deut⸗ lich, wenn man die Entwicklung der polniſchen Bündniſſe betrachtet. Auch den Nachbarn d ue⸗ genüber hätten Marſchall Pilſudſti und Oberſt Beck eine Beſeitigung der Schwieriakeiten un⸗ geſtrebt und poſitive Löſungen geſucht. Oberſt Beck habe als Leiter der polniſchen Außenpo⸗ litik ſtets richtig die Kräfte und die Mittel, die ihm zu Gebote ſtanden, abgeſchätzt, ſie an der richtigen Stelle und zur richtigen Zeit zur An⸗ wendung gebracht. Am fünften Jahrestag des Außenminiſters Oberſt Beck könne man nur feſtſtellen, daß er die polniſche Außenpolitik auf Wegen führe, die durch das Genie. die Lei⸗ ſtung und das Schwert Joſef Pilſudftis geeb⸗ net worden ſeien. Begnadigung durch den Führer Berlin, 2. Nobember. Reichskanzler hat die am 12. Juni 1937 von dem Schwurgericht Nürn⸗ berg⸗Fürth gegen die am 25. Juli 1891 gebo⸗ rene Katharina Leupold aus Fürth wegen Mordes ausgeſprochene Todesſtrafe im Gnd⸗ denwege in eine zehnjährige Zuchthausſtrafe umgewandelt. Katharina Leupold hat am 9. Dezember 1936 in Fürth ihren Ehemann ge⸗ tötet, der ſie durch jahrelange Mißhandlungen in eine verzweifelte Stimmung getrieben hat. Griechenlands König in Nom Ss Rom, 1. November König Georg 2. von Griechenland, der ſich am Sonntag von Brindiſie aus im Kraft- wagen nach Biri begeben hatte, iſt Montagfrüh im Sonderzug in Rom eingetroffen. Auf dem Bahnſteig wurde der König von Admiral Bo⸗ netti. dem Adjutanten des Könias von Italien und Kaiſers von Aethiopien, dem Prinzen und der Prinzeſſſin Chriſtophorus von Grie⸗ chenland, dem Gouverneur und dem Präfekten der italieniſchen Hauptſtadt. ſowie den Mit⸗ gliedern der Geſandtſchaft empfangen. Juſammenſtöße in Kroalien 2 Belgrad, 2. November. „In Nowi Gradatz in Kroatien kam es am Nontag zu einem ſchweren Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen kroatiſchen Bauern und Gendar⸗ men, bei dem drei Bauern getötet wurden. Einer amtlichen Darſtellung zufolge, N kroatiſche Bauern⸗ e Meſaroff eine Verſammlung ab⸗ die ſchon vorher von den zuſtändigen Anmeldung den entſprach. Als die Veranſtal⸗ Der Führer und abgeordnete halten, Meſaroff ſeinen 5 Revolver gezogen Aus der Menge f ſeien darauf einige geworfen worden. Auch Transjordanien in Unruhe Paris, 2. Rop. Wie aus Amman gemeldet g g wird, ſind in Transiordanten Uncuhen ausgebrochen. Nn Sitze des Gouverneurs in Aieffoun und in der Militärpoſten von Karame und Pal⸗ furd kam es zu Schießereien. 7 — — ——— a— auf einem Auge blind! Wenn die Glücksgöttin Laune hat Ein Tatſachenbericht von Peter Paul Möbius roc ele noch weile, palit eien A ſeiet je Frendez en wir nut lenent nen. lt, Seig De ihnen nit obne tende %% bern. 1s angehe, i Freund. z laſſen. „ rc auen. reicht eben⸗ politik für vichtig gewe, umzerteilbore onders deut et holniſchen dachborn Und Obrſt leiten u uc. Doc N Außenps⸗ e Nithel, die „ ſie an der deit zut Au⸗ reste des e nan kur ußenpoliat nie, die Hei⸗ 190% geeb⸗ ſobenber land, der im Kraft iontaaftüh Af den Prinzen on Glie⸗ Präſe U f (Schluß) Flug geglückt— und dennoch Ueber Newtownards lag ein dünner Nebel, der ab und zu von Windſtößen zu grotesken Ge⸗ ⸗bpjlden geformt wurde. Die Luft war merkwür⸗ dig feucht, und drüben, an den Montagehallen wimmerte ein kranker Flugzeugmotor. Kapitän L. G. ſtand fröſtelnd an die große Privatmaſchine gelehnt und wartete auf ſeine Fluggäſte. Ein Zwillingsſchweſternpaar war heute in den heiligen Stand der Che getreten. »Und der Vater, ein reicher Pfefferhändler, hatte den Hochzeitsflug für vier Perſonen geſtiftet. Endlich kamen ſie. Lachten und ſcherzten. und wenn die fungen Gatten in aller Heffent⸗ lichkeit zu zärtlich wurden, wehrten die Damen, ein wenig ſich ſchämend. ab.. Und dann brummte der Motor auf. Die Maſchine raſte über das Rollfeld und wurde vom Nebel verſchluckt. Das war am Dienstag, nachmittags 3.20 Uhr. Im Flughafen Glasgow nahm der Funker um 38.45 Uhr folgende Botſchaft auf: 5 „Das Backbordrad zertrümmert. Machen Sie das Rollfeld frei für meine Ankunft. g Kapitän L. G.“ Das Backbordrad zertümmert? fragte man ſich unten. Wie kann das möglich ſein? Er iſt doch in Newiownards gut abgekommen!. Der Flugplatzleiter war ein gründlicher Mann. Minuten nach der Botſchaft gingen dringende Funkanfragen an ſämtliche ſchotti⸗ ſchen, engliſchen und iriſchen Flugplätze, ob ir⸗ endein Flugzeug vermißt werde oder während des Fluges über den Nordkanal zwiſchen Schott⸗ land un Irland beſchädigt worden ſei? Nirgends war etwas von Zwiſchenfällen in der Luft bekannt geworden. a Und doch war an Kapitän L. G.“s Maſchine das Backbordrad zertrümmert! Ein großer Vo⸗ gel vielleicht der Schuldige? In Glasgow wurde das ganze weite Gelände des Flughafens für die Landung der havarierten Maſchine abgeſperrt. Sanitätswagen und Feuerwehr wurden vor⸗ ſorglich an Ort und Stelle beordert denn eine Landung auf einem Rad konnte nicht gut aus⸗ gehen Inzwiſchen ſchwitzte Kapitän L. G. wie noch nie in ſeinem Leben. Es hatte ſich alles wie ge. wöhnlich angelaſſen. Zuerſt war der Nebel ziemlich dicht geweſen. Das war ſehr häufig auf der Strecke Newtownards über den Nord⸗ kanal nach Glasgow der Fall. Dreißig Meilen ungefähr hatte er zurückgelegt, als er ſich ent⸗ ſchloß, dem Nebel auszuweichen und auf 1200 Metet zu gehen. Und gerade. als die Maſchine klare Luft erreichte, hatte es einen Schlag ge⸗ geben. f Einen Schlag, der bis in die Schwanzſpitze zu fühlen geweſen ſein mußte. Und da waren auch ſchon die beiden Hochzeitspaare unruhig gewor⸗ den. Hatten an die Scheibe geklopft, aufgeregt die Arme geſchwenkt und verſtört im Geſicht des Piloten zu leſen verſucht. 8 Kapitän L. G. ſagte dem Bordfunker einige Worte. Der ſchrieb haſtig etwas auf einen Block und reichte den Zettel in die Kabine. „Alles in Ordnung“, ſtand darauf.„Keine Gefahr, wahrſcheinlich ein geringfügiger Motor⸗ ſchaden, der nichts zu ſagen hat.“ Trotzdem hatten Kapitän L. G. und der Fun⸗ ker weiße Geſichter. „Funken Sie Glasgow an“, ſagte der Pilot endlich gepreßt.„Laſſen Sie das Feld für uns freimachen. Wir müſſen hinunter, wenn wir nicht a In dieſem Augenblick gab es ein hartes Knir⸗ ſchen, das in ein hohes. ſchrilles Singen über⸗ ging. Und dann ein Reißen, Krachen und Ber⸗ ſten. Die Glasſcheibe des Führerſitzes klirrte rgend etwas pfiff am Kopf des Piloten vor⸗ ei. Die Maſchine ſchwankte bedenklich. Aus der Kabine kamen entſetzte Schreie. Aber der Kapitän hatte keine Zeit, ſich umzuſehen. Mußte ſeine ganze Kraft und Aufmerkſamkeit ſeiner Maſchine widmen. f 5 Er gab Tiefenſteuer und aging in weiten Spi⸗ ralen nach unten. Ein ſteiler Gleitflug war es, der ſelbſt dem Funker den Magen in die Kehle trieb. g 5 Und hinten in der Kabine hingen zwef junge Ehefrauen ſchluchzend am Halſe ihrer Männer. Irgend etwas ſchien nicht zu ſtimmen mit dem Flugzeug. Und der Funker kümmerte ſich auch nicht, wie es ſonſt üblich war, um die Fluggäſte. Der eine der Ehemänner bewahrte noch etwas Faſſung. Tröſtete, ſo gut er konnte, mit ſei⸗ nem rebelliſchen Magen.„Er macht ſich einen Scherz mit uns, dieſer Teufelsbraten bon Pi⸗ lot! Ich werde ihm mal, wenn wir heil unten ſind, harte Bandagen vorſchlagen!“ Aber es hörte niemand auf die tröſtende Stimme. Das Flugzeug ſchwankte und bohrte ſich ſtetig nach unten, in den Nebel. Der Backbordmotor war auch ausgefallen. Kapitän L. G. wußte nun, was ihm vorhin um die Ohren gepfiffen war.— Er preßte die Lißpen zuſammen und verfolgte den Zeiger auf dem Höhenmeſſer. 800 Meter! 600 Meter! 500! Der Glasgower Flugplatz hob ſich undeutlich aus dem milchigen Gebrodel. Auf einmal wurde die Sicht wieder beſſer. Jetzt konnte man ſchon deutlich aufgeregt hin⸗ und herlaufende Menſchen erkennen. Sie ſahen nach oben und ihrer Haltung war anzumerken, daß es bange Blicke waren. „Das halbe Fahrgeſtell iſt weg“, ſagte der Flugplatzleiter heiſer.„Und der Backbordmo⸗ lor iſt herausgeriſſenj Und die Schwanzverklei⸗ 5 K Backbord iſt auch nicht in Ordnung! Gebe Gott... I“ Kapitän L. G. ſetzte zur Landung an. Den rechten Flügel abwärts geneigt, ging die Maſchine im ſteilen Gleitflug nieder. Mei⸗ ſterhaft ſetzte der Pilot das Flugzeug allein mit dem rechten Rad auf den Erdboden auf. Es waren aufregende Augenblicke, die den Atem dämmten. Immer noch ſchräg geneigt, lief die Maſchine aus. Und dann konnte der Pilot die Maſchine in der Schräglage nicht mehr halten. Der linke Teil des Fahrgeſtells, nur ein paar Eiſenſtumpfe noch, ſetzte auf. Im nächſten Augenblick ſprang die Maſchine mit holpernden Sätzen nach vorn, drehte ſich dann nach links wie irrſinnig im Kreiſe und blieb ſtehen. „Von 500 000 Fällen geht es einmal gut, denke ich.“ meinte Kapitän L. G. trocken.„Die⸗ ſen Fall haben wir eben erlebt. Doch ein nettes Frauenzimmer, dieſe Fortuna...“ a Paris, 2. Nov. Der Radikalſoziale Parteitag in Lille hat eine außenpolitiſche Tagesordnung einſtimmig angenommen, in der u. a. ausgeführt wird: Der Parteitag proklamiere den Willen Frankreichs, ſeine Sicherheit zu gewährleiſten, den Frieden zu verteidigen und zu dieſem Zweck ſeine internationalen Verpflichtungen einzuhalten. Die Partei heiße die ſeit dem letzten Parteitag im Vorjahre von den Regie⸗ rungen befolgte Außenpolitik gut und er⸗ neure dem Außenminiſter Delbos ihr Vertrauen. Beſonders unterſtütze die Partei den fran⸗ zöſiſchen Widerſtand„ge gen alle Formen des Imperialismus.“ Wenn Frankreich aber auch ſeine Sympa⸗ thien für die„demokratiſchen Regime“ kun tue, ſo kenne es als Gegner doch nur die Feinde des Friedens. Die diplomati⸗ ſche Aktion Frankreichs beruhe weder auf Sympathien noch auf Gegnerſchaften ideologi⸗ ſcher Art. Die Partei ſei jeder in gegenſeitiger Lovalität geſchloſſenen allgemeinen Regelung zugetan, die in der Gleichheit die Achtung vor der territorialen Unberührbar⸗ keit und der politiſchen Unabhän⸗ gikeit der Staten gewährleiſte. Frankreich ſei entſchloſſen, im Einverneh⸗ men mit ſeinen Freunden die Sicherheit fran⸗ zöſiſchen Gebietes und die Freiheit beſonders der Mittelmeerverbindungen in jedem Fall zu garantieren. Es müſſe daher eine parallele und übereinſtimmende Aktion mit England durchführen. Der Kongreß wünſche, daß Frankreich bei den internationalen Beſpre⸗ chungen beſonders in London und Brüſſel mit Klarheit ſeine Friedenspolitik feſtlege, und daß ſich Frankreich in den Grenzen dieſer Wolitik halte Gleichzeitig ſolle Frankxeich ſich enthalten, eine„Bluffpolitik“ zu betreiben oder zu dulden, die nur zu Abenteuern oder zu Verzichtleiſtungen führen könne. Die Partei ſei mit jedem Abkommen ein⸗ verſtanden, das eine wahre Nichteinmiſchung verwirkliche; doch ſtelle ſie die Bedingung: entweder Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilligen oder Schluß mit der Nichtein⸗ miſchung.(0) Bern, 2. November. Die Strafkammer des Berniſchen Obergerichts hat geſtern nachmittag im Berufungsprozeß ge⸗ gen Schnell und Fiſcher wegen Verbrei⸗ tung der zioniſtiſchen Protokolle das Urteil verkündet. Die beiden Angeklagten wurden freigeſprochen, da der geſetzliche Tatbeſtand des Berniſchen Schundliteraturge⸗ ſetzes nicht erfüllt iſt. Eine Entſchädigung wird ihnen nicht zugebilligt. Die Koſten erſter und zweiter Inſtanz fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Lediglich Fiſcher hat den Betrag von 100 Fran⸗ ken für das erſtinſtanzliche Verfahren zu zahlen, ſoweit es ſich auf ſeinen Artikel„Schweizer Mädchen, hütet Euch vor ſchändenden Juden“ bezog. Die Prozeßkoſten für die erſte Inſtanz haben ſich bekanntlich infolge der von den jüdi⸗ ſchen Klägern beantragten umfangreichen Sach⸗ verſtändigenvernehmung auf über 26 000 Fran⸗ ken belaufen, wozu nach 2400 Frauken Kartei⸗ koſten kommen. Das freiſprechende Urteil in dem Berufungs⸗ prozeß um die zioniſtiſchen Protokolle wurde bom Gericht unter Hinweis auf das große Intereſſe, das der Prozeß in der Oeffent⸗ lichkeit gefunden habe, ausführlich begründet. Es wurde zugegeben, daß im erſten Verfahren Mängel vorgekommen ſeien, hauptſächlich was die Protokollführung betrifft. Auch die Prozeß⸗ führung ſei aus dem üblichen Rahmen gefallen. Hierauf wurde unterſucht, ob der Tatbe⸗ ſtand des Berniſchen Schundlite⸗ raturgeſetzes auf die Verbreitung der zioniſtiſchen Protokolle und zwei im„Eidgenoſ⸗ ſen“ veröffentlichte Aufrufe gegen das Juden⸗ lum zutreffe. Die Anwendung dieſes Geſetzes habe unter dem Geſichtspunkt der Pr eſſe⸗ freiheit zu erfolgen. Es ſei davon auszu⸗ gehen, daß politiſche Theſen und Anſchauungen über Raſſen⸗ und Religionsfragen in der Preſſe frei und in weitgehender Weiſe erörtert werden könnten. Ein Mißbrauch liege nur dann vor, f Verſchiedene Menſchen wollten wiſſen, wie die Geſchichte eigentlich geſchehen konnte. Kapitän L. G. zuckte die Achſeln. Er wußte es nicht, und niemand konnte eine Erklärung geben. Vielleicht war es ein großer Vogel, mit dem ſie zuſammenſtießen. Vielleicht auch nicht. Wer kann das ſagen? Die Hochzeitsreiſenden hatten ſich wieder be⸗ ruhigt. Lachten ſchon wieder und ſcherzten, wie es junge, verliebte Leute eben tun. Wenn der Himmel nicht einſtürzt, iſt noch kein Malheur paſſiert. „Eigentlich wollte ich Sie mal zum Partner haben, wenn ich Boxhandſchuhe anhahe“, ſagte der eine junge Ehemann heiter.„Wenn die Sache aber ſo liegt, wie ich eben erfahre, kön⸗ nen wir auch in die Kantine gehen!“ Die Kantine beſaß vier Stufen. Auf der oberſten lag eine Bananenſchale. Kapitän L. G. achtete nicht darauf, machte einen Schritt, rutſchte aus und ſchlug rückwärts hin. Zwei Stunden ſpäter erlag er im Krankenhaus einem Schädelbruch.— Fortuna war doch ein launiſches Frauen⸗ zimmer. Mit einem Auge hatte ſie gelacht. Das andere aber war blind. Blind, wie ſo oft! — Ende.— Aadikalſoziale Verſtändnisloſigkeit Eine Außenpolitik, die nicht dem Frieden Europas dient Eulſchließung zur Kolonialfrage Paris, 1. November. Der Radikalſoziale Parteitag in Lille wur⸗ de am Sonntag mit der Verabſchiedung einer Programmerklärung geſchloſſen und der näch⸗ ſte Parteitag nach Marſeille anberaumt. Die angenommene Programmerklärung be⸗ jaht die ſogenannte„Pauſe in den Refor⸗ men“ u. ſpricht ſich für die Forderungen der Wirtſchaft und für die Finanzierungspolitik Bonnets aus. Sie verlangt eine beſſere Entloh⸗ nung der Landwirtſchaft, ohne daß dieſe für den Verbrauch mit einer neuer Erhöhung der Lebenshaltungskoſten verbunden ſein durfe. Wehnpolitiſch heißt es in der Erklä⸗ rung,„Fronkreich bringe der Welt gerade durch ſeine Macht eine Friedensbürgſchaft“, und außenpolitiſch, Außenminiſter Delbos möge ſeine Politik der Wahrung des Frie⸗ dens fortſetzen. Er möge alle Anſtrengungen machen, die Ausbreitung des ſpaniſchen Dra⸗ mas zu verhindern und die Belange Frank⸗ reichs und die Vollſtändigkeit der franzöſiſchen Beſitzungen in Ueberſee zu wahren. Den Ver⸗ ſuchen der franzöſiſchen Regierung innerhalb des Völkerbundes zugunſten der Organiſie⸗ rung der kollektiven Sicherheit ſei zuzuſtim⸗ men Es erſcheine unvorſtellbar und ũ b⸗ rigens unnütz auch nur die Mög⸗ lichkeit einer neuen Verteilung der Kolonialmandate anzuneh⸗ men(). Dabei weigere man ſich aber nicht, eine Anerkennung interna ⸗ tionaler Märkte ins Auge zu faſſen, die allen Völkern einen gleichen und leich⸗ ten Zugang zu den weſentlichen Rohſtoffen eröffnen würde. ö Die Programmerklärung wurde mit allen Stimmen außer der des in den Parteivorſtand hineingewählten Vertreters der Jungradikalen angenommen. In ſeiner Bankettrede wies Kriegsminiſter Daladier dann auf die umfangreichen Be⸗ feſtigungsarbeiten an der franzöſiſchen Nord⸗ grenze hin und behandelt nochmals die Pro⸗ grammpunkte der Partei, die Sozialreformen, und betonte, Frankreich wolle den Frieden.— „Frankreich ſtelle ſich der Welt als Minerva vor, behelmt, gepanzert und in der einen Hand die Lanze, in der anderen den Oelzweig des Friedens.“ Freiſpruch vor dem Berner Obergericht der Talbeſland des Berniſchen 5 chundlileralurgeſetzes nicht erfüllt wenn dieſe Erörterungen eine Aufforderung zu ſtrafbaren Handlungen enthalten, in unzüchtiger Sprache gehalten oder völlig unwahr ſind. Die zioniſtiſchen Protokolle ſollten eine Nie⸗ derſchrift von Vorträgen einer unbekannten Perſon ſein, die als Mitglied einer jüdi⸗ ſchen Geheimregierung auftrete. Sie ent⸗ hielten über die Ausübung der jüdiſchen Weltherrſchaft Anſichten und Darſtellun⸗ gen, die den Leſer mit Abſcheu vor dem Juden erfüllen können. In nicht üblicher Weiſe habe der erſtinſtanzliche Richter eine Sachverſtändigenunterſuchung über die Echtheit der Protokolle durchgeführt. Da⸗ durch, daß die Parteien die Sachverſtändigen benannten, ſei das Vertrauen auf dieſe erſchüt⸗ tert worden. Ueber den Charakter der Schrift könnten nur der Inhalt und die Form entſchei⸗ den. Ob die Protokolle tatſächlich echt oder gefälſcht ſind, brauche daher nicht unterſucht zu werden. Es ſei nur zu prüfen geweſen, ob die 1— wie behauptet— Schundliteratur ſind. Wenn die Protokolle auch geeignet ſeien, den Leſer. zum Judengegner zu machen, ſo würde es doch zu weit gehen, zu behaupten, daß die Protokolle geeignet wären, zur Be⸗ gehung von Verbrechen anzureizen oder anzu⸗ keiten. Man könne auch nicht ſagen, daß die Protokolle die Sittlichkeit gefährden. Das Bundesgericht ſtehe auf dem Standpunkt, daß eine Schrift nicht ſchon deshalb zu verbie⸗ ten ſei, weil ſie„etwas für die Juden Pein⸗ liches“ enthalte. Nirgends finde ſich ein An⸗ haltspunkt dafür, daß auch politiſche Streit⸗ ſchriften unter das Schundliteraturgeſetz fallen ſollten. Bezeichnend ſei, daß die gleichfalls offi⸗ zielle Ueberſetzung für Schundliteratur„publi⸗ eee Von Börsen und Härkten Haneln-nalmsche Abenaporse Die Abendbörſe lag ſehr ſtill, da die Zurückhaltung anhielt und Aufträge nach beiden Seiten fehlten. Größtenteils kamen die Kurſe nominell zur Notiz, wobei ſich auf weiter etwas ermäßigter Baſis eher Nachfrage zeigte. Demag mit 143. Deutſcher Eiſen⸗ handel mit 143¼ und Schuckert mit 162 verloren je 1½ pCt. Von Montanaktien notierten Buderus 119½(120), Harpener 177(177¼), Hoeſch 123 ¼(124), Mannesmann 115½½(116), Rheinſtahl 145 ¼(145 ¼), Deutſche Erdöl 140 ¾(141½). J Farben lagen mit 156½(156) behauptet, dagegen notierten Scheidean⸗ ſtalt gegen Mittagseinheitskurs 1 pCt. ſchwächer mit 257½. Leichte Abbröckelungen zeigten ferner AEG. mit 118(118 ¼, jedoch 117 in Berlin), Bemberg mit 140%(14), AG. für Verkehrsweſen mit 126 (127 ¼), Holzmann mit 149½(150), und Adlerwerke Kleyer mit 109(109 ¼), während Licht& Kraft in Anpaſſung an Berlin/ pCt. gewannen auf 147½. Unverändert blieben u. a. VDM. mit 170, Geſfürel mit 146%, Lahmeyer mit 126, Conti Gummi mit 187½f Der Rentenmarkt lag geſchäftslos. 4 ¼proz. Stadt Wiesbaden bröckelten auf 9885/8(98 ⅝) ab. 4½⸗ proz, Krupp unv. 99 ¼, proz. JG. Farben unv. 1298. Im Freiverkehr nannte man Kommunal⸗ Umſchuldung mit 94.70— 94.75. dtelrefdemärkle Frankfurter Getreidegroßmarkt Die erwartete Verſtärkung des Brotgetreideange⸗ bots iſt im neuen Monat noch nicht feſtzuſtellen. Die Mühlen ſind aber mit Weizen für die nächſte Zeit meiſt verſorgt, während die Beſtände in Roggen 125 lenweiſe dringend einer Auffüllung bedürfen Gele⸗ gentlich hat eine Zuteilung in Roggen ſtattgefunden. In Induſtriegerſte war ein kleines oſtdeutſches An⸗ gebot vorhanden. dagegen blieben Futtergerſte und Hafer umſatzlos. Das Mehlgeſchäft hat ſich etwas be⸗ lebt, beſonders für die hellen Weizenmehlſorten; Type 1050 hat ſchwieriges Geſchäft Auch Roggenmehl geht nur bei den hieſigen Mühlen flott ab, während die oſtdeutſchen Herkünfte weniger Beachtung finden. Die Futtermittelverſorgung ſtützt ſich auf die Zuteilungen. Am Rauhfuttermarkt fehlt es an hieſigem Angebot, ſo daß man bei den Fernbezügen bleibt. Es notier⸗ ten(Getreide je To., alles übrige je 100 Kg.) in RM.: Weizen W 13 206, W' 16 209, W 19 213, W 20 215, Roggen Rü 12 191, R 15 194. R 18 198, R 19 200 Großhandelspreiſe der Mühlen der genannten Preis⸗ gebiete. Futtergerſte—.—, Futterhafer—.—. Wei⸗ zenmehl Type 812 W; 13 29.10, W' 16 29.20, Wᷣ 19 29.20, W 20 29.55, Roggenmehl Type 1150 R 12 22.45, R 15 22.80, R 18 23.30, R 19 23.50 plus 0.50 RM. Frachtausgleich. Weizenfuttermehl 13.60. Weizenkleie W' 13 10.75, W'ö 16 10.90, W' 19 11.10, W' 20 11.20, Roggenkleie R 12 9.95, R 15 10.15, R 18 10.40, R 19 10.50 Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation. Soyaſchrot —.—, Palmkuchen—.—, Erdnußkuchen—.—, Treber 14.00 Höchſtpreis ab Erzeugerſtation, Trockenſchnitzel Heu 6.80— 7.00, do. drahtgepreßt 7.20—7.40, 8 und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebün⸗ elt—.— die hören im Rundfunk. Mittwoch, den 3. November 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Fröh⸗ liche Morgenmuſik. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00 09.40 Sperrzeit. 09.40 Kl. Turnſtunde. 10.00„Die Königin“. 10.30 Fröhl. Kindergarten. 10.45 Schalt⸗ pauſe. 11.00 Eröffnung der Internationalen Jagd⸗ ausſtellung Berlin 1937. 12.00 Konzert. 12.55 Zeit⸗ zeichen. 13.00 Glückwünſche. 13.15 Konzert. 13.50 Nachr. 14.00 Unterhaltungsmuſik. 15.00 Wetter, Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Oper und Operette. 15.45 wiegeſpräch. 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag. 18.00 Ueber den Umgang mit Büchern. 18.20 Claudio Arrau ſpielt. 18.40 Sportbücher. 19.00 Kern⸗ ſpruch, Wetter, Kurznachrichten. 19.10 Märſche. 20.00 Unterhaltungsmuſik. 21.00 Deutſchlandecho. 21.15 Der Tag klingt aus... 22.00 Wetter, Nachr., Sport. Frankfurt 06.00 Fuge, Morgenſpruch, Gymnaſtik. zert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Werkskonzert. 09.30—10.00 Sende⸗ pauſe. 10.00 Das Hildebrandlied. 10.30 Hausfrau, hör zu! 10.45 Schaltpauſe. 11.00 Eröffnung der Internationalen Jagdausſtellung Berlin 1937. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Sonder⸗Programm. 15.45 16.00 Sendepauſe. 16.00 Kl. Konzert. 16.30 Als Bilbao fiel. 16.45 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen im unt, 19.00 Zeit, Nachr. 19.10 Unſer ſingendes, lingendes Frankfurt. 21.15 Walter Niemann ſpielt. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 Kamerad, wo biſt du? 22.30 Unterhaltung und Tanz. a Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Marktbericht, Gymnaſtik.(8.30 Konzert. 09.30.—10.00 Sendepauſe. 10.00 Das Hilde⸗ brandlied. 10.30—10.45 Sendepauſe. 10.45 Schalt⸗ pauſe 11.00 Eröffnung der Internationalen Jagd⸗ ausſtellung Berlin 1937. 12.00 Konzert. 14.00 Heite⸗ res Allerlei. 15.00—15.15 Sendepauſe. 15.15 Deut⸗ ſcher Kreis der Columbia⸗Univerſität. 15.45 Zwiſchen⸗ programm. 16.00 Schallplatten. 18.00 Von deut⸗ ſchem Fliegergeiſt. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Mu⸗ ſik am Abend. 20.00 Durch die Wälder, durch die Auen. 21.00 Neue Kammermuſik. 21.20 Wir dürfen dienen. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Kammerſonate für Cello und Klavier. 22.45 Melodie und Rhythmus. 24.00—01.15„Djamileh“. cations immorales“ laute. Außerdem ſei das Geſetz an die Stelle der entſprechenden Beſtim⸗ mungen des Strafgeſetzbuches getreten, die von „ſittenloſen Veröffentlichungen“ ſprachen. Woll⸗ te man eine Einſchränkung auf das ſittliche Ge⸗ biet nicht unternehmen, ſo würde man dabei mit der garantierten Preſſefreiheit in Konflikt geraten. Vom Standpunkt der Preſſefreiheit, die als oberſter Grundſatz in Betracht ſtehe, müſſe deshalb eine Grenze gezogen werden. Die Protokolle, heißt es weiter, ſeien„Schund⸗ literatur“, aber nicht im Sinne des Ge⸗ ſetzes von 1916. Damit entfalle die Straf⸗ barkeit der Protokolle an ſich und der ſie an⸗ greifenden Hinweiſe. Das Gleiche gelte von dem gleichfalls eingeklagten„Aufruf an alle heimattreuen und blutbewußten Eidgenoſſen“. Auch der Artikel„Schweizer Mädchen, hütet Euch vor ſchändenden Juden“ ſei aus dieſer Kampfſtellung heraus geſchrieben. Aus all den angeführten Gründen müßten Schnell und Fi⸗ ſcher vollſtändig freigeſprochen werden, da der geſetzliche Tatbeſtand nicht erfüllt ſei. Das Ge⸗ richt hahe nicht zu unterſuchen, ob nicht aus ſtaatspolitiſchen oder Sicherheitsgründen ein Verbot der Protokolle erlaſſen werden könne und von wem. Zu der Frage einer Entſchädigung wurde die Billigkeit für eine ſolche verneint. wenn auch zugegeben iſt, daß das Verfahren in 06.30 Kon⸗ unnötiger Weiſe erweitert wurde. —.— — 8 8 8 2 —— 11 5 0 94 2 n ———— —— e —— — 8 — ——ů—— ü ̃¶ ͤ•Ud 7* Btele architektoniſch wertvolle oder hiſtoriſche Gebäude ſtehen nicht auf feſtem Baugrund, ſon⸗ dern ſind auf Pfahlroſten auf Moorboden ge⸗ baut; denn der Stadtbildner konnte ſich nicht zmmer den beſten Bauplatz ausſuchen, wenn der Plan für einen einheitlichen Platz oder ein ge⸗ ſchloſſenes Straßenbild ein beſtimmtes Gebäude an einer beſtimmten Stelle forderte. Sank dann aber, oft nach Jahrzehnten und manchmal erſt nach Jahrhunderten, etwa durch andere Bau⸗ unternehmungen das Grundwaſſer, dann wur⸗ den die Köpfe der als Pfähle dienenden ge⸗ waltigen Baumſtämme vom Waſſer frei und ver⸗ morſchten in verhältnismäßig ſehr kurzer Zeit ſo, daß die auf ihnen ruhenden Gebäude große Riſſe bekamen und einzuſtürzen drohten. Bekanntlich mußten zu B. am alten Bibliotheksgebäude in Berlin die meiſten Holzpfähle durch Betonpfoſten erſetzt werden, als vor einigen Jahren beim Um⸗ bau des Opernhauſes der Grundwaſſerſpiegel ge⸗ ſenkt worden war. „Feſt wie Beton“ Beton gilt uns heute als das feſteſte, als ein nur mit roher Gewalt zu zerſtörendes Bau⸗ material. Aus Beton bauen wir Autobahnen. Aus Beton beſtehen die Feſtungswerke von Singapore. Hat ein Baumeiſter nicht gerade in aufgeſchüttetes Gelände ſondern in„gewachſenen Boden“ Fundamentgräben zu ziehen und ſie ſo mit Zement ausſtampfen laſſen, daß ein geſchloſ⸗ ſener Betonrahmen entſtand, dann läßt er dar⸗ über das Haus hochmauern und nimmt an, daß er„für die Ewigkeit“ gebaut habe. Und dennoch: Es bedarf keines Preßlufthammers und keines Sprengmittels, um auch dieſe Zementfundamente zu zerſtören! Aehnlich wie Fäulnisbakterien das Holz vermodern laſſen, gibt es auch kleinſte Lebe weſen, die zwar den Beton nicht zernagen, wie der Holzwurm die Balken, aber doch das Ihrige dazu beitragen, das Wort von der Vergänglich⸗ 10 alles Menſchenwerkes nicht unwahr werden aſſen. Zement und Baukalk ſind Vettern Man kann dieſen Bakterien aus dieſer zerſetzen⸗ den Tätigkeit nicht einmal einen Vorwurf machen, denn— ſie atmen nur! Ebenſo wie der Menſch Sauerſtoff ein⸗ und Kohlenſtoff ausatmet, ſo auch die Bakterien im Boden, nur haben ſie eine be⸗ londers ſtarke Kohlenſäure⸗Ausatmung. Die Kohlenſäure erfüllt daher zum großen Teil die Bodenporen, und auch das Grundwaſſer reichert ſich allmählich ſtark mit Kohlenſäure an.— Nun iſt der Zement, aus welchem der Beton gemiſcht wird, aber ein naher Verwandter des Kalkmör⸗ tels. Wie der Baukalk wird er aus gebrochenen Kalkſteinen gewonnen und nur die Tatſache, daß er mit Aluminium, Silizium und etwas Eiſen vermiſcht bis nahe an den Schmelzpunkt heran „gebrannt“ wird, während man den Baukalk nur bei 1200 Grad glühen läßt, verändert den, Ze⸗ ment weſentlich. Beim Baukalk wie beim Ze⸗ ment iſt aber die vorhandene Kohlenſäure durch das Brennen ausgetrieben worden und beide haben ſtändig das Bedürfnis, wieder Kohlen⸗ fäure aufzunehmen. Daher löſt das, von den Bodenbakterien mit Kohlenſäure beladene Grund⸗ waſſer oft Kalk aus dem Betonfundament heraus und indirekt greifen ſo die Bakterien die Feſtig⸗ keit des Bauwerkes an, weil das Fundamen“ zermürbt wird. Wie kommt Milchſäure in die Erde? Es gibt aber auch Bodenbakterien, die nicht uur mit ihrer Atemluft indirekt die Bauwerke ſchädigen, ſondern ſie mit Säuren geradezu an⸗ greifen. Ebenſo wie es Kleinlebeweſen gibt, deren einziger Daſeinszweck es zu 45 ſcheint, Zucker u. andere Kohlehydrate in Milchſäure umzuwan⸗ deln, die als„Ermüdungsſtoff“ auch bei körper⸗ lichen Anſtrengungen in den Muskeln des Men⸗ ſchen entſteht, ſo ſcheiden auch manche Bodenbak⸗ terien als Abfallſtoffe ihrer Ernährung Milch⸗ ſäure aus. Wie gefährlich aber Milchſäure den Bakterien freſſen Mauerwerk Geheimniſſe um zermürbte Fundamente Beton angreift, zeigten Experimente, über welche Dr. T. Seeler kürzlich in der Zeitſchrift„De: Naturforſcher“ berichtete. Bakterien züchtet man bekanntlich außerhalb ihres gewohnten Lebens⸗ raumes in ſog.„Kulturen“ aus Nährgelatine, um ſie unterſuchen und beobachten zu können. Ein Betonklotz, der beſtimmt noch nicht von Bakterien zerſetzt ſein konnte, wurde zu feinem Pulver zer⸗ mahlen und ſo in die Nährgelatine geſchüttet. daz eine trüb⸗milchige Flüſſigkeit entſtand. Dieſe wurde nochmals erhitzt, um jedes etwa in ihr vorhandene Lebeweſen abzutöten. Dann ſchüttete er aber Bröckchen eines, wahrſcheinlich von Bak⸗ terien beſchädigten, Betonfundaments in die Schale und die„Kulturen“ konnten ſich entwil⸗ keln. Ueberall dort, wo ein Klümpchen des ver⸗ dächtigen Betons in der Gelatine ſchwamm, bil⸗ deten ſich nun raſch„klare Höfe“ um die Stück⸗ chen; d. h. die vom Betonmehl getrübte Gelatine wurde dort wieder durchſichtig, weil das Beton⸗ mehl aufgelöſt worden war. Da mußte alſo eine ſtarke zerſetzende Kraft wirken! Tatſächlich wur⸗ den in der Gelatine dieſer klaren Höfe bei der mikroſkopiſchen Unterſuchung Bakterien gefunden, die ſich in der Nähraelatine raſch vermehrten. und die Milchſäure dudeten.— es find ah recht ernſt zu nehmende Feinde, die im Boden auf den Zement lauern. Während ſie aber die Betonklötze an den Außenflächen verrotten, gibt es eine dritte Gruppe von Bodenbakterien, die mit ihren Aus⸗ ſcheidungen das ſteinharte Material einfach in weiche, widerſtandsloſe Stoffe verwandeln. Der ganze Boden iſt, je nach Aulem mea anz des Erdreiches in dauernder chemiſcher Umſetzung be⸗ griffen. Dabei entſteht oft namentlich in Moraſten unter anderem auch Schwefelwaſſerſtoff. Dieſen nehmen einzelne Bakterien auf und ſpeichern ihn Sie geben dann Tröpfchen Schwefelſäure ab und dieſe verbindet ſich mit dem Kalk und Magneſium des Zementes zu Gips bzw. zu„Magneſiumſul⸗ fat“. Nun braucht man nur ein Stückchen Gip⸗ und einen Betonbrocken nebeneinander zu halten und zu verſuchen, beide mit dem Fingernagel zu ritzen, um den Feſtigkeitsunterſchied zwiſchen bei⸗ den Materialien zu erkennen. Tatſächlich wird ſo der Beton unter dem Einfluß der Schwefel⸗ ſäure geradezu ſchmierig. Man könnte beinahe ſagen: er„verfault“ durch die Bakterien.— Nur die unermüdliche Vorſorge der Chemiker, die gegen jeden neuauftretenden Gegner neue Schutz⸗ anſtriche und widerſtandsfähige Miſchungen er⸗ ſinnen, kann uns davor bewahren, daß die klein⸗ ſten Feinde des Menſchen ihm die Grundmauern ſeiner Bauten unter den Füßen wegfreſſen. Dr. F. Frische. Das Hochzeitsgeſchenk/ von Sorg W. Pijet Als Onkel Philipp das junge Paar in ſeinem neuen Heim überraſchte, wehte ihm noch ein Hauch übermütiger Liebestrunkenheit entgegen, ſo daß er ſich mit ſeinem Hochzeitsgeſchenk gar nicht recht hervorwagte. Da aber hatten Len⸗ chens Augen es bereits entdeckt. Schnüre und Packpapiere ſielen, und heraus ſtieg ein zierliches üppchen. Schmunzelnd erklärte der Onkel den weck der kleinen Puppe. „Schaut einmal her, liebe Kinder! Mit den kleinen Schlüſſeln wird das Püppchen aufgezogen. Es ſpielt aber nur, wenn beide Spielwerke auf⸗ fete ſind. Wenn ihr auch nun einmal zanken R „Aber Onkel, das tun wir doch nicht!“ wehrte Lenchen ab. „Aber ſtell' dir's mal vor, Lenchen! Und dann möchte man ſich wieder verſöhnen, wenn man wüßte, ob der andere auch ſo denkt! Und dafür iſt das Püppchen da. Wenn ſich nämlich einer von euch beiden wieder verſöhnen will, dann zieht er das eine der beiden Spielwerke auf. Wenn nun der zweite das andere aufzieht, be⸗ innt die Puppe nach einer kleinen Weile zu aalen Und dann wißt ihr beide, daß ihr euch wieder verſöhnen wollt.“ „Das iſt ja fabelhaft, Onkelchen!“ rief Len⸗ chen, während Kurt ſchmunzelnd das Spielwerk betrachtete. „Das iſt alſo eine richtige Verſöhnungspuppe“, meinte er dann. „Aber wir werden ſie niemals brauchen, Onkelchen!“ zwitſcherte Lenchen vergnügt. Und als es auch Kurt mit ſtrahlendem Geſicht be⸗ ſtätigte, wagte Onkel Philipp nicht mehr zu widerſprechen. Sechs Jahre ſpäter kehrte er eines Tages wieder bei ihnen ein. Lenchen war allein zu Haus. Sie war freudig überraſcht. Und ſo viel hatte ſie zu erzählen Onkel war ein aufmerkſamet Zuhörer. Plötzlich blieben ſeine Augen auf der Puppe ruhen.„Habt ihr ſie ſchon einmat ge⸗ braucht?“ fragte er. Lenchen nickte errötend. „Das heißt: Kurt hat ſie gebraucht“, verbeſ⸗ ſerte ſie. „Kurt? Wieſo? Und du? fragte er ver⸗ wundert. „Ach, wir hatten uns mal gezankt, um Klei⸗ nigkeiten. weißt du. Wir waren ganz bös aufeinander. Da hörte ich auf einmal, wie Kurt die Verſöhnungspuppe aufzog!“ „Na, und dann ſtiegſt du wohl nach und zogſt das andere Spielwerk auf?“ „Nein, das tat ich nicht. Die Puppe ſpielte euch ſo.“ Die Geburt des Lichtbildes Photographie— Von Leonardo da Vinci bis Daguerre Man ſchreibt das vierte Jahrzehnt des vori⸗ gen Jahrhunderts. Drei Männer, die von ihrer gegenſeitigen Exiſtenz keine Ahnung haben, be⸗ ginnen etwa um die gleiche Zeit, ſich mit dem roblem zu beſchäftigen, ob die Reproduktion deſſen, was unſer Auge ſieht, auf phyſikaltiſch⸗ chemiſchem Wege möglich iſt. Hat ein Zufall allen dreien, den beiden Franzoſen und dem Engländer, dieſen Gedanken eingegeben? Sicher nicht; die Zeit ſelbſt iſt es, die für die Photo⸗ graphie reif iſt und nach ihr verlangt! Die Aſphaltplatten Niepce's Schon drei Jahrhunderte früher taucht die Idee der Photographie zum erſten Male auf und zwar im univerſellen Hirn des Leonardo de Vinci, der unter ſeinen vielen anderen Er⸗ findungen auch die„Camera obſcura“ beſchrelbt. die im Prinzip bereits eine Photokamera iſt. Aber die Zeit um 1500 iſt eben noch nicht reif für eine allgemeine Anwendung dieſer Erfin⸗ dung, die nur als Spielerei und Hilfsapparat für Maler benützt wird. Mitte des 17. Jahr⸗ hunderts erfindet der deutſche Mönch Zahn eine tragbare Camera obscura mit gefaßter Linſe und einem ſchrägen Spiegel, um das Bild im Winkel ſichtbar zu machen— im Prinzip alſo eine Spiegelreflex⸗Kamera. Aber erſt Nicéphore Niepce kommt auf den Gedanken, das Bild der Camera obscura auf chemiſchem Wege zu konſervieren. 2 Niepce war 1765 geboren und wurde Offi⸗ zier. Als faſt Fünfzigfjähriger läßt er ſich 1811 penſionieren, um in Ruhe die Idee, die ihn ge⸗ packt hatte, durchzuführen. Er gießt eine dünne Schicht auf Metallplatten und baut ſie in die Camera obscura ein; die lange belichteten Stel⸗ len ſind dann in ätheriſchen Oelen nicht mehr löslich. Auf dieſe Aſphaltplatten kopiert er auch Strichzeichnungen und ätzt die ölgewaſchenen Platten mit Säure. Es iſt das erſte lichtmecha⸗ niſche Druckverfahren, die Heliographie, dir er damit erfunden hat. Unermüdlich arbeitet er an ſeiner Camera obscura und den Platten meiter: nach tagelanger Belichtung erhält er ein Poſttipbild. Ex kommt auf die Idee, als Unter⸗ lage für die Aſphaltſchicht Jodſilberplatten zu verwenden, ohne zu ahnen, daß er den Aſphalt ruhig weglaſſen könnte, da das Jodſilber ſelbſt die richtige lichten»indſiche Subſtanz iſt, die er ſucht! Das Rätſel des alten Schranks Ein Zufall führt den alten Niepce, nachdem er ſich zwanzig Jahre mit ſeinen Aſphaltplatten hetrumgequält hat, mit ſeinem Landsmann, dem ehemaligen Dekorationsmaler Louis J. M. Da⸗ guerre in Paris zuſammen, der ſich mit dem gleichen Problem beſchäftigt, aber bereits er⸗ kannt hat, daß das Jodſilber viel lichtempfind⸗ licher iſt als Aſphalt. Stundenlang exponieren die beiden Erfinder Platten und erhalten ſchwache negative Bilder. Aber als Niepce 1833 in Ar⸗ mut geſtorben iſt, ſtehen die Verſuche auf einem toten Punkt. Daguerre kommt nicht weiter. Doch wieder greift der Zufall ein, diesmal entſcheidend. Daguerre hat einige verpatzte, zu kurz exponierte Jodſilberplatten in einen alten Schrank gelegt, um ſie gelegentlich abzuwaſchen Nach ein paar Wochen— es iſt im Herbſt 1837 holt er ſie zu dieſem Zweck hervor und glaubt. ſeinen Augen nicht trauen zu dürfen: die Platten zeigen vollendete Poſitipbilder von einer Schärfe und Naturähnlichkeit, wie ſie Da⸗ guerre in ſeinen künſten Träumen nicht geſehen hat! Aber wie das Wunder geſchehen iſt, weiß er nicht. Sicher iſt nur, daß es etwas mit dem Schrank zu tun hat. Er räumt ihn aus, ſtellt neue exponierte Platten hinein— nach einiger Zeit ſind ſie„entwickelt“. Iſt der Schrank wirk⸗ lich leer? Er ſieht nochmals nach und entdeckt ein paar Queckſilberkügelchen am Bo⸗ den. die aus einer zerbrochenen Flaſche heraus⸗ gelaufen ſind. Das Rätſel iſt gelöſt: die Queck⸗ ſilberdämpfe haben die Jodſilberplatten entwickelt. Die Daguerteotypie— ſo nennt man dieſe; erſte photographiſche Syſtem— erobert Paris, Frankreich. Europa und Amerika. Es it Mode „Wie? Aber wieſo denn?“ rief Onkel erſtaunt. Lenchen blinkerte dem Onkel ſchelmiſch zu. „Kurt hatte einfach beide Spielwerke aufge⸗ zogen— und er hat ſie jedesmal aufgezogen!“ ſagte Lenchen vergnügt. Onkel ſchlug die Hände zuſammen.„Jedesmal? Alſo ſolch ein Dickkopf iſt du?“ „Ach, weißt du, Onkelchen, es iſt doch ganz egal, wer mit der Verſöhnung beginnt!“ N Später ſaß dann Onkel in Kurts Arbeits⸗ zimmer bei einer duftenden Havanna und einem fröhlichen Männerplnuſch. Schließlich ſprach man auch von der 1 „Alſo hat's bei euch noch keinen Streit gege⸗ ben?“ tippte der Onkel vorſichtig an. Kurt nickt⸗ verlegen. „Doch, ach— manchmal, weißt du. Und das iſt dann bald wieder gut. Lenchen iſt nicht nach⸗ tragend. Sie iſt immer die erſte, die den Schritt zur Verſöhnung tut.“ Onkel riß erſtaunt ſeine Augen auf.„Zum Beiſpiel mit deiner Puppe, Onkel. Die iſt einfach fabelhaft. Alſo wir hat⸗ ten uns mal verkracht. Lenchen ſchäumte und ich ſchäumte. So gings eine Weile. Als plötz⸗ lich die Verſöhnungspuype spielte!“ „Ach! Aber wie kam denn das?“ „Lenchen hatte einfach beide Spielwerke auf⸗ gezogen“, ſchloß Kurt grinſend. Onkel vergaß vor Verwunderung ſeinen Mund zu ſchließen. Kurt aber flüſterte vergnügt:„Sie kam mir jedesmal zuvor.“ a „So ſo! Alſo dann biſt du der Dickſchädel!“— Lenchen rief zum Eſſen. Etwas benommen folgte der Onkel, während Kurt noch ein Tele⸗ fſonanruf feſthielt. Aufmerkſam lauſchte Onkel dem Bericht einer Keilerei, den der fünfiährige Rolf ihm vortrug. Nervpös haſtete Lenchen hin und her. Der Teleſonanruf! Dann ſchleuderte ſie einen wütenden Blick in die Lichtung des Arbeitszimmers. Auf einmal nerſchwand ſie darin. Man vernahm beftig Stimmen. End⸗ lich knallte die Tür, und Lenchen erſchien mit bochrotem Geſicht. Hinter ihr her tappte Kurt mit rollenden Augen. Man nahm Platz. Plotz⸗ mich bemerkte man, daß ſich auch Rolf vom Tiſch zntfernt hatte. Lenchen rief nach ihm und ſchimpfte, als er endlich wieder erſchien. Onkel hätte ihn am liebſten verteidigt, aber er wagte es nicht angeſichts der böſen Mienen. Plötzlich ereignete ſich etwas Unfaßbares. Aus dem Nebenzimmer drang das Spiel der Verſöhnungs⸗ buppe. Onkel blickte auf. und die beiden Ehegatten aben ſich zitternd in die Augen. Lenchen er⸗ geworden, ſich eine halbe oder ganze Srunde in die unbarmherzige Sonne zu ſetzen, um dann ein kleines Medaillon mit ſeinem Porträt nach Hauſe nehmen zu können. Daguerre und ſeine Jünger haben jedoch, wie die alten Bilder beweiſen, zum Teil einen ausgezeichneten Blick für Bildwirkung gehabt und Photographien geſchaffen, die ſich ne⸗ ben modernen Lichtbildern nicht zu verſtecken brauchen. Nur: eine Daguerreotypie war ein⸗ malig, nicht zu kopieren oder zu vergrößern, ge⸗ nau wie ein Gemälde. Erſt ein Engländer, der Rentner und Amateurwiſſenſchaftler Fox Tal ⸗ bot, erfindet das Syſtem des Negatipprozeſſe⸗ und Poſitiv⸗Kopierens. Während Daguerre 1839 ſeine Erfindung der Pariſer Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften vorführt, eine lebenslängliche Jahres⸗ rente von 6000 Francs von der franzöſiſchen Re⸗ ierung erhält und auf der Höhe ſeines Ruhms ſieht eigt Talbot bereits der königlichen Ge⸗ ſellſhaft in London ſeine neue, noch beſſere Er⸗ findung, die allzubald die ene aus dem Feld ſchlagen ſoll: er ſtellt Negative aus Papier her, die er wiederum auf Papier poſi⸗ tiv vervielfältigt. Talbot genießt, wie Daguerre, die Früchte ſeiner Arbeit; er iſt der erſte, der Negative op⸗ tiſch vergrößert, und erfindet den photomechani⸗ ſchen Kupferdruck. Er überlebt Daguerre, der 1851 ſtirbt, um ein Viexteljahrhundert; aber noch lang vor ſeinem Tod iſt wiederum das Gute vom Beſſeren verdrängt worden; Niepce de Saint Victor, ein Neffe des alten Niepce, hat ſchon 1847 die exſten Glasplatten verwendet, die allerding⸗ naß ſein mußten; die erſte trockene, alſo moderne Photoplatte ſtellte der Engländer Maddox 1871 her. Und 1888 photographiert der Amerikaner Eaſtman zum erſtenmal auf einem Rollfilm. Wenige Jahre ſpäter führt der Franzoſe Lumidre gleichzeitig mit den deutſchen Brüdern Selsde nomwſki den erſten Kinofilm vor Der Wecker ſchießt Es ſoll ſchon vorgekommen ſein, daß jemand orgens ſeinen neben das Bett geſtellten Wecker überhört hat und zu spät zum Zug oder zum Geſchäft gekommen iſt. Dem dürfte nun ein Uhrmacher in Venedig abgeholfen haben. Stille Stunde Von Maria Kahle Nun wird die Erde feierlich a Und dunkelt ein in ſamtner Nacht Die Unraſt meines Tags entwich, Die Flut der Nacht hat Ruh gebracht. Mein Herz iſt ganz mit ſich allein Und fühlt nur dich und deukt nur: Du— Du ruhſt in meinem tieſſten Sein Und all mein Leben mächſt dir zu. Und war ich dir am Tage fern, Jetzt haſt du mich ſo nah durchglüht, So nahe wie der Abendſtern Aus meinem dunklen Herzen blüht. ————— ä tötete und entſchuldigte ſich einen Augenblick. Kurt folgte ihr ſo heftig, daß Onkel meinte, er müßte ihr unbedingt den Abſatz abtreten. Die Tür ſchloß ſich hinter ihnen. Da zog ihn der Junge am Aermel und flüſterte ihm fröhlich ins Ohr:„Onkel, haſt du gehört?“ Dazu machte er ein geheimnisvolles Geſicht. Onkel nickte berſonnen. Der Junge neben ihm druckſte eine Weile, endlich ſagte er:„Onkel, ich hab das auf⸗ zezogen!“ Onkel Philipp fuhr erſchrocken hoch. Du warſt das?“„Du wirſt mich doch nicht ver⸗ raten. Onkel?“ bettelte der Junge.„Dann haſt du's wohl immer getan?“ Rolf nickte.„Und weshalb haſt du das gemacht?„Damit ſich Vati und Mutti wieder ausſöhnen!“ Als Lenchen und Kurt mit verſonnenen Ge⸗ ichtern an der Tafel erſchienen, verklärte ein weiſes Schmunzeln die Züge des alten Onkels, und er ſtellte nun auch von ſich aus feſt: Es iſt ia wirklich ganz gleich, wer die Hand zur Ver⸗ ſöhnung reicht. Und dabei zwinkerte er dem ſtrahlenden Rolf zu. Das Rieſenwerk kleiner Hände Was leiſtet eine newandte Maſchinenſchreiberin? Zahlreiche Prüfungen und Meſſungen haben ergeben, daß eine gewandte Stenotypiſtin im Durchſchnitt etwa vier Anſchläge in der Sekun⸗ de leiſtet. Dieſe Fertigkeit— von der Arbeits⸗ wiſſenſchaft als„Takt 4“ bezeichnet— bedeutet eine Leiſtung von 70 Silben in der Minute. Die Unterſuchungen ergaben nun, daß bei einer reinen Schreibzeit von täglich ſieben Stunden die Maſchinenſchreiberin bei„Takt 4“ 90000 Anſchläge ausführt. Die Zahl iſt für die einfache Abſchrift ohne Durchſchläge zu verſtehen. Wird ein einziger Durchſchlag ange⸗ fertigt, ſo iſt im Durchſchnitt ein Sechſtel von der Anſchlagleiſtung abzuziehen und ſomit die Zahl 90000 in 75000 abzuändern. Auch dies iſt noch eine beträchtliche Leiſtung. Ungefähr 37 Taſtenanſchläge kommen auf eine Silbe. 00 Taſtenanſchläge ſind alſo mehr als 20000 Sil⸗ ben oder, da ein Wort der deutſchen Sprache durchſchnittlich 1,82 Silben enthält, über 11000 Wörter. Oder anders ausgedrückt ergeben die 75 000 Anſchläge 1250 Zeilen zu je 60 Anſchlä⸗ gen oder 50 Briefe auf DI N⸗Bogen,/ wenn Wortlaut und Ueberſchrift die Hälfte des Blat⸗ tes einnehmen. Dieſes Tagesmaß gilt aber. wie nochmals betont ſei, nur für eine Schreibmaſchinenar⸗ beit nach einer ohne weiteres lesbaren Vorla⸗ ge, alſo nur für die Tätiakeit des„Abſchrei⸗ bens“. Beim„Umſchreiben“, alſo etwa bei der Uebertragung von Stenoarammen, ſinkt die Leiſtungsfähigkeit um etwa ein Drittel. So viel rechnet man für den„Schwund“, d. h. für die Verlangſamung, die durch das Entziffern des ſtenographierten Textes eintritt. Eine Ste⸗ notypiſtin, die Stenogramme aufnimmt, wird alſo höchſtens 36 bis 37 Briefe des geſchilder⸗ ten Umfanges fertiaſtellen können. Wird ſie 3 Stunden lang durch die Aufnahme von Dik⸗ taten in Anſpruch genommen. ſo wird ihre Tagesleiſtung aar nur 22 Briefe betragen. Der von ihm konſtruierte Wecker gibt zur ge⸗ wünſchten Zeit einen Schuß ab. Aber er kann noch mehr: er ſpielt ein Lied, er hupt wie ein Auto, ex ahmt ſogar die Stimme eines Hundes nach. Insgeſamt ſteben dem ſeltſamen Wecker zwanzig verſchiedene Möglichkeiten zu Ver⸗ fügung, um ſich bemerkbar zu machen.(Könnte man nicht. verehrter Herr Uhrmacher in Vene⸗ dig, den ſenſatfonellen Wecker noch weiter ausbauen? Vielleicht ſo, daß er nach dem Wecken dem Schläfer die Bettdecke fortzieht? Küſſen iſt doch eine Sünd'. ... wenigſtens in Irland, wo es Gefängnis und Geldſtrafen koſtet (3T.) Küſſen iſt keine Sünd, behaupten Leu⸗ te, die darin einige Sachkenntnis beſitzen wol⸗ len. Auf Irland dürfte dieſer Spruch indeſſen nicht zutreffen, wie eine Gerichtsverhandlung in Dunvalk beweiſt. In dieſer lieblichen Som⸗ merfriſche wurde ein junges Paar verhaftet, weil es am Meeresſtrande küſſenderweiſe an⸗ getroffen wurde. Vor dem Gericht gaben die Verhafteten ihr„Vergehen“ unumwunden zu. in der Hoffnung, vielleicht mildernde Umſtände zu erreichen. Aber da hatten ſie ſich gewaltig geirrt: das junge Mädchen wurde zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Monat, und der junge Mann zu einer Geldbuße von 4 Pfd. und Tra⸗ gung der Koſten des Verfahrens verurteilt. Der Jüngling mußte die Geldſtrafe gleich nach beendetem Prozeß bezahlen. Das Mäd⸗ chen, das außerhalb des Freiſtaates beheimatet iſt. verlietz die ungaſtliche Sommerfriſche ſo⸗ foxt nach der Urteilsverkündung. um zu feinen Eltern zurückzukehren. da das Gericht es offenbar vergaß. Haftbefehl gegen die Sünde⸗ rin zu erlaſſen, ſcheint es fraalich, ob ſie diefen Monat abſttzen wird: es ſei denn. daß ein Aus⸗ lieferungsantrag an England ageſtellt werden wird —— 3— ö ö ö ö ü ö ——— icht . acht. N * 97 U 55 uU. llt, liht. Augen ö mei 10. . nude, er muten Die Ninute. daß bei ſiehen ei Talg le gahl itt Achläge zu Hag ange⸗ achſtel von ſomit die ich diez it gefähr 3 ilbe. oh Ah Sil⸗ roche het Illu dend I Y Auſchlä⸗ „ wenn des Flat⸗ nochmals chinennt en Vorlo⸗ Abichrei⸗ l bei der ſinſt dit el. E50 d 0 fit ntziffern ine Ste⸗ nt, Wird ieſchilder⸗ Jird ſie 3 von Dil wird ihre agen. — it zur ge⸗ et hann t wie ein b Huldez n Netet uu Ver⸗ (Köntte in bene⸗ beitet a le 760 fte 0 600 wo es 8 lot 2: en Leu ten wol⸗ indeſſen handlung en Bom verhaftet, geiſe au ben die aden du, mbinde wollt inet 07 I lunge ind Tit —. Copyright by Prometheus- Verlag. Dr. Eichacker. Gröbenzell bei Munchen (3. Fortſetzung) Da mir aber kein Geld geblieben war und ich mich ſcheute, im Geſchäft um Vorſchuß zu fragen, befand ich mich nur zu oft in peinlichſter Verlegenheit. So hatte ich nach einem arbeitsſchweren und glühendheißen Tage nicht die paar Pfennige, um mit der Straßenbahn zu fahren. Mit geſenktem Kopf trabte ich an den Häuſern entlang, immer ängſtlich bemüht, wenigſtens etwas Schatten zu er⸗ wiſchen, wußte ich doch, daß ich fehr auf der Hut ſein müßte, ſollte mich die Malaria nicht noch einmal erwiſchen. Ein leiſes Bremſenknirſchen ließ mich plötzlich auf⸗ ſchauen. Signor Francesco hielt neben mir. Er ſaß in einem der neuen, ſehr eleganten Wagen, die Hand(äſſig am Steuer und ſah nachdenklich in mein mahrſcheinlich völlig erſchöpftes und ſchweißbedecktes Geſicht. „Wollen Sie nicht einſteigen?“ fragte er in ſeiner herriſchen Art.„Ich bringe Sie zu Ihrer Wohnung. Die Hitze iſt ja teufliſch heute...“ Ich zögerte einen Augenblick. Ich dachte daran, daß Santina meiner harrte, ich konnte die treue Seele nicht warten laſſen. Raſch klärte ich ihn darüber auf. Das immer noch verſchattete Geſicht meines Chefs wurde nicht heller. Er ſah mich mit einem ſeiner gefürch⸗ teten durchdringenden Blicke ſcharf an und nickte abſchied⸗ nehmend. Dann glitt der Wagen davon. Am nächſten Tage ſah ich Signor Francesco den ganzen Tag nicht. Er war im Freihafen. Es dämmerte ſchon leicht, als ich mit leiſem Herzklopfen ſeinen wohlbekannten Tritt in der Diele, die zu den Büroräumen führte, hören konnte. Dann ſtand Francesco neben mir. Eine Weile ſprachen wir nach kurzem Gruß nichts. Ich arbeitete ſtumm und gequält. Langſam machte ſich in⸗ folge unerträglicher Spannung ein heftiger Kopfſchmerz, ein Andenken an die Malaria, bei mir bemerkbar. Immer noch fühlte ich den forſchenden Blick des Mannes neben mir. Er ſaß am chreibtiſch und ſpielte mit einen koſt⸗ baren bronzenen B eföffver. Dann fragte er ſchroff und ohne jede Einleitung: „Welches Gehalt beziehen Sie bei uns?“ „Fünfzig———“ erwiderte ich leiſe. „Das iſt ja nicht möglich———“ ſtieß er erregt her⸗ bor.„Das iſt ja ein Hungerlohn! Mein Bruder ſagte mir, Sie bekämen das Doppelte.“ „Es iſt wahr“, ſagte ich gequält, ohne den Blick zu heben. „Fräulein Eugenie führt doch die Angeſtelltenkaſſe. Fra⸗ gen Sie ſie.“ Es klang etwas Bitteres in meinen Worten mit, ohne daß ich es wollte. Francesco war nahe zu mir getreten. „Um Gotteswillen, Kind... wovon haben Sie denn gelebt?“ N a Ich hielt den Blick, den er mir zuſandte, ruhig aus. „Iſt doch nicht ſo ſchlimm“, ſagte ich und verſuchte zu lächeln.„Es gibt Muſcheln und Polenta, die faſt nichts koſten. Meine Freundin teilte Mittags mit mir die Mahl⸗ zeiten. Und bei einer Dame, die ich von meiner früheren Tätigkeit her kenne, bin ich zweimal in der Woche zu Tiſch geladen..“ „Von allen haben Sie Hilfe angenommen“, entgegnete Francesco finſter.„Nur von mir nicht. Zu mir hatten Sie kein Vertrauen.“ „Sie hatten doch ſo viel für mich getan, als ich krank war“, war meine gedrückte Antwort. „Sie bekommen hundert Kronen von jetzt an“, erklärte er knapp und ſchnitt jeden Widerſtand ab.„Eſſen werden Sie mit mir.“ Ohne meinen Dank abzuwarten, ging er hinaus. Ich aber flog zu Santina, um ihr von der Wendung zu er⸗ zählen. 5 Aber die Gute ſchien nicht ſonderlich erbaut. „Will er Dir nur haben ganz für ſich, darum läßt er dir mittags nicht mehr weg“, brummte ſie eiferſüchtig. Als ich ihr aber auch meine Gehaltsaufbeſſerung mit⸗ teilte, ließ ſie vor Freude ihre ganzen Schätze fallen. „Mädel, Mädel, das ſein herrlich“, rief ſie jubelnd. „Sagen wir's keine Menſchen Wort davon, kaufens uns Möbel, werden wir haben in drei bis vier Monaten, was wir brauchen; dann mieten wir leere Zimmer, weil ſein möbliertes zu teuer und bleibens allein, ganz allein; dann habens mich erſt ſchön.“ 6 Ich ſchenkte ihr zwanzig Kronen, für die ſie mir aber freudeſtrahlend Strümpfe, Hausſchuhe und all die Kleinig⸗ keiten brachte, die ich ſchon lange dringend entbehrte. Ihren Verwandten erzählte ſie, ich hätte meine goldene Uhr verſetzt, um mir alle dieſe Schätze kaufen zu können. * Müde, den Kopf in die Hand geſtützt, ſaß ich Signor Francesco eines Nachmittags gegenüber. Schien es mir nur ſo oder hatte wirklich eine fahle Bläſſe das ſchmale Geſicht überſchattet? Bange Unruhe ergriff mich; ſollte er krank ſein? Ich wußte aus ſeinen Erzählungen, daß auch er ſeit Jahren unter Fieberanfällen zu leiden hatte. Er erhob ſich plötzlich und kam den Nachmittag über nicht mehr ins Kontor. Ich war ſchon zum Weggehen gerüſtet, da rief mich die Haushälterin von Signor Francesco, eine große, ro⸗ buſte Slovenerin, und bat mich dann, das Kontor ahgu⸗ ſperren.„. „Signor Francesco“, meinte ſie gleichmütig,„ſein krank, haben Fieberanfall. Ich gehe zu meinem Schatz, der ar⸗ * beitet in Hochöfen von Servola. Werfen Sie die Schlüſſel in Briefkaſten von Wohnung!“ Sprachlos ſtarrte ich ſie einen Moment an. „Ja, und der Kranke?“ fragte ich dann. „Geht doch mir nix an“, war die kalte Antwort.„Soll er rufen ſeine Mutter, wenn er braucht Hilfe; ich habe heute meinen Ausgang.“ Ich ſuchte dieſe kalte, unzugängliche Frau, der ich wenig Sympathie entgegenbrachte, in der Villa. Elegant, eben zum Weggehen gerüſtet, ſtand die hohe, imponierende Ge⸗ ſtalt unter der Türe. Auf meine dringende Bitte, doch nach ihrem Sohne, der krank geworden ſei zu ſehen, erklärte ſie ſpöttiſch: „Mein liebes Kind, mein Sohn iſt, ob krank oder ge⸗ ſund, am liebſten allein. Ich gehe heute ins Theater und helfen kann ich ihm ja doch nicht.“ Da ſtand ich nun. Ich wußte, daß ein lieber Menſch, dem ich ſo viel Dank ſchuldig war, in den Klauen des wilden Tieres hing, aus denen er mich befreit hatte. Einen Moment noch kämpfte ich mit der mich an⸗ fallenden Angſt vor dem Geſchwätz der Leute Dann aber ſchämte ich mich dieſer Feigheit und ſtand ein paar Mi⸗ nuten ſpäter vor dem kranken Manne, der noch halb ange⸗ kleidet auf dem Bette lag. Die Schlüſſel zu ſeiner Woh⸗ nung hatte ich mir in der Villa geholt. „Iſt etwas los?“ fragte er mich mühſam. „Nein“, war meine ruhige Entgegnung,„aber Ghita ſagte mir, daß Sie krank ſind und nachdem alle fort⸗ gingen, wollte ich Sie nicht allein laſſen.“ Ich bekam keine Antwort, fragte auch nicht lange, ſon⸗ dern ging in die Küche und holte mir eine Schüſſel. In einer Cellateria, die nicht weit entfernt von unſerem Be⸗ trieb lag, bat ich um etwas Eis, das mir nur ungern und ausnahmsweiſe gegeben wurde. Dann eilte ich ſo raſch ich ke ite zu meinem Kranken zurück. Als ich das Schlafzimmer betrat, blieb ich betroffen unter der Türe ſtehen. Signoring Erica ſtand vor dem Bett in eleganteſter Abendtoilette: ſie war bildſchön, aber ihre Augen glühten in ſchlecht unterdrücktem Zorn. „Ich gehe nicht allein“, ſtieß ſie hervdr.„Wenn du dich ein wenig beherrſcht, wird es dir ſchon möglich ſein, mitzu⸗ kommen.“ Sich umwendend gewahrte ſie mich mit dem Eis unter der Türe und hohnlachend entriß ſie mir die Schüſſel. „Wenn du in ſo guter Pflege biſt, glaube ich gerne, daß du nicht ausgehen willſt; aber ich werde euch helfen!“ und ehe ich es hindern konnte, flog das mit ſo viel Mühe erkämpfte Eis klatſchend zum Fenſter hinaus. Sprachlos, keines klaren Gedankens fähig, ſtand ich da. Als ſie mich aber wütend am Arm faſſen und mit den Worten:„Gehen Sie augenblicklich nach Hauſe!“ zur Türe drängen wollte, geſchah etwas Unerwartetes. Der auf dem Bette liegende totblaſſe Mann war mit einem Sprunge gleich einem Panther in die Höhe ge⸗ ſchnellt und faßte den Arm meiner Feindin mit hartem Griff. Er riß ſie mit einer Wildheit von mir los, die mir zum erſten Male im Leben Furcht vor einem Manne durch die Glieder jagte. Ich hatte ihn noch nie in ſchran⸗ kenloſem Jähzorn geſehen und begriff nun meine Kollegen, die ſich bedingungslos vor dieſer Vulkannatur duckten. Die Blicke der beiden prallten wie Pfeile aufeinander. Doch auch dieſe unbeherrſchte Frau ſchien zu wiſſen, daß es in ſolcher Stimmung bei Signor Francesco nur ein Mittel gab: nachgeben. f Sie ergriff den feinen Abendmantel, den ſie achtlos auf einen Stuhl geworfen hatte, und verließ das Zimmer, indem ſie krachend die Türe ins Schloß warf. Der von mir telephoniſch verſtändigte Arzt ſchüttelte ernſt den Kopf.„Seit drei Jahren hatten wir keinen ſo ſchlimmen Anfall“, murmelte er beſorgt für ſich,„und es iſt natürlich wie immer kein Menſch zuhauſe, der bei ihm bleibt.“ „Ich bleibe hier, Signor Dottore, bis Signor Francesco wieder ganz geſund iſt“, verſicherte ich feſt. Ein herzlicher Händedruck des mit Signor Frances gut befreundeten Herrn und die Worte:„Ich danke Ihnen für meinen armen, reichen Freund“, war die Antwort. Der Sohn unſeres Obergärtners gab Santina Beſcheid, daß ich nicht nach Hauſe kommen würde. Eine ſchlimme Zeit begann nun für meine ohnedies noch geſchwächte Geſundheit. Aber ich fühlte das nicht; bot ſich mir doch endlich Gelegenheit, etwas von meiner großen Dankesſchuld abzutragen. Jede freie Minute war ich bei meinem Kranken, der ungeduldig nach mir verlangte, wenn ich einmal zu lange im Kontor blieb. Aber auch dieſe Zeit ging vorüber und es kam der Tag, an dem ich mein Pflegeamt wieder niederlegen durfte. „Ich war während meiner Krankheit ein ganz ent⸗ ſetzlicher Egoiſt“, ſagte Signor Francesco lächelnd, als er das erſte Mal wieder außer Bett war.„Aber Sie ſind ſelbſt ſchuld; wenn man einen Kranken ſo ſtrafbar ver⸗ wöhnt, iſt es kein Wunder, daß er auf jede andere Hilfe verzichtet.“ „Wieviel Nächte ſind Sie eigentlich nicht mehr zu Bett gekommen?“ fragte mich die Mutter Signor Francescos teilnahmsvoll. „Zehn Nächte, Mutter“, entgegnete Signor Francesco ſtatt meiner. „Wie brachten Sie das nur fertig?“ Die Frau, die durch ihre Herzenskälte viel dazu beigetragen hatte, daß ihr Kind ein einſamer verbitterter Menſch geworden war, ſchüttelte den Kopf. Als ſeine Mutter gegangen war, nahm Signor Fran⸗ cesco plötzlich meine Hände mit warmem Druck.„Wie drachten Sie denn das fertig?“ 7 „Es gibt eine indiſche Reiſebeſchreibung“, erklärte ich lachend,„in dieſer ſagt ein Inder zu ſeinem Herrn, der ihn vor giftigem Schlangenbiß bewahrte: Du retten Leben meiniges, ich retten Leben deiniges, das ſein gut, ſonſt aber ſterben mit dir.“ Hatte er wirklich meine Hand geküßt? Verſtändnislos ſah ich der hohen Geſtalt nach, die raſch das Zimmer verließ. * „Nach Bilanzſchluß im Juli gibt unſer Chef für das ganze Perſonal ein großes Feſt“, erzählte mir meine Kollegin eines Tages.„Ich habe keine Freude daran. Die kaufmänniſchen Angeſtellten bekommen den Ehren⸗ platz am Tiſche des Chefs; das macht unfrei und geniert, während die Arbeiter, die ſelten ſolch vorzüglichen Wein bekommen, wie er hier geboten wird, ſich ſinnlos be⸗ trinken, nicht zu ſprechen von den Frauen, die ſich manch⸗ mal im Rauſch geradezu entſetzlich benehmen.“ „Aber“, entgegnete ich,„die vielen Menſchen, wo werden denn die untergebracht?“ „An langen Tiſchen in unſeren Lauben. Es iſt ein ſchönes Bild, beſonders abends, wenn die Lampions ihr mattes Licht auf die Paare in ihren bunten Trachten werfen. Wir bekommen redlich Arbeit, bis die vielen Vor⸗ bereitungen beendet ſind.“ * Südliche Blütenpracht, durch fachkundige Pflege ge⸗ hoben, ſchuf aus unſeren Gartenanlagen ein Paradies. Durch ein Meer der herrlichſten Blumen und hängenden Trauben leuchtete der ſtets wolkenloſe dunkelblaue Himmel und die ſonnenüberfluteten Waſſer der Adria. Die gemeinſamen Mittagsmahlzeiten waren mir bald eine liebe Gewohnheit geworden. Der ſchneeweiß gedeckte und mit Blumen gezierte Tiſch genügte allein ſchon, die Eßluſt anzuregen, die bei der drückenden Hitze oft ſehr gering war. Außerdem war die Küche reichlich und gut beſtellt. 8 f dach Tiſch aber, wenn Signor Francesco die kurze Zeit bis zum Wiederbeginn der Arbeit ſich ſchlafen legte, ging ich zu meiner Hängematte, die mir der Obergärtner zwiſchen zwei hochſtämmigen Palmen angebracht hatte. Von hier aus bot ſich ein bezaubernder Anblick über das Schloß Miramare und die gigantiſche Alpenkette. Das Summen der Fliegen und Zwitſchern der Vögel über mir waren die einzigen Laute, welche die tiefe Mittagsruhe unterbrachen. Träumend blickte ich hinaus auf das weiße ins Meer ragende Marmorſchloß. Es ſchien geſchaffen zu einem Hort reinſten Glückes und hatte doch ſo bitteres Leid in ſeinen Mauern beherbergt. * ——— Der Abend unſeres Feſtes war angebrochen: erſtaunt ſah ich auf das bunte, maleriſche Bild, das ſich vor meinen Augen abrollte. Die ſchlanken, ſehnigen Geſtalten unſerer Gärtner bil⸗ deten einen reizvollen Gegenſatz zu den Frauen in bunter Tracht, unter denen ſich einige bildhübſche Friaulerinnen befanden; erſt beim Anblick dieſer vielen Menſchen, denen unſer Geſchäft Brot und Exiſtenz gab, begriff ich die ganze Größe und Ausdehnung des Betriebs. Über hundert Perſonen mochte die luſtig ſchwatzende Geſellſchaft zählen und doch fehlte noch das ganze in Dalmatien beſchäftigte Perſonal. „Kommt Signora Erica auch?“ fragte ich meine Kol⸗ jegin. „Oh nein, heute kommen andere Damen, die ich habe genau ſo lieb und die auch alle ſpitzen auf Eheverſorgung, ſowie einige mit Signor Francesco befreundete Offiziere des Bosniakenregiments. Wir ſind heute das notwendige Uebel, das man nicht unter die Arbeiter ſetzen, aber auch nicht als gleichberechtigt anerkennen will.“ Allmählich kamen die geladenen Gäſte und ich ſtaunte über den Schick der Damen, gegen die ich in meinem ein⸗ fachen weißen Seidenkleide nicht vorteilhaft abſtach. Daß mich Livio, mit dem ich ja nichts zu tun hatte, kalt ſtellte, war mir nicht neu. Daß aber auch Signor Francesco jetzt ganz Chef war und in ſeinem Benehmen jede auch nur geringſte Zugehörigkeit verneinte, befremdete und irritierte mich. Hatte uns doch ſchon zu viel gemein⸗ ſames Erleben zuſammengeführt, als daß ich in ihm noch den fremden Arbeitgeber hätte ſehen können. „Waren Sie krank, Signor Francesco?“ fragte eine der Damen mit einem Blick in das noch immer bleiche Geſicht meines Chefs, das auch mir heute ſehr angegriffen erſchien. „Natürlich“, entgegnete Livio ſpöttiſch.„Unſere Deutſche“, er wies mit einer Handbewegung auf mich,„die ihn tage⸗ lang mit ſeltener Aufopferung pflegte, wird beſtätigen können, daß er nichts zu lachen hatte.“ Dann ſah er mir höhniſch ins Geſicht.„Auch Ihnen, Fräulein Ertler, ſieht man die vielen Nachtwachen noch an.“ Glühende Röte ſchoß mir ins Geſicht und wüͤrgender Ekel ſaß mir in der Kehle, als ſich aller Augen bei dieſen Worten auf mich richteten. Hilfeſuchend blickte ich auf Signor Francesco, aber unſicher wich ſein Blick dem mei⸗ nigen aus. „Dio mio! Wie aufopfernd!“ rief höhniſch die Sprecherin und ein verletzend wiſſendes Lächeln lag auf all den ande⸗ ren Geſichtern, die nun, als ſie merkten, daß mich Signor Frarꝛcesco fallen ließ, eine beſondere Freude daran fanden, mich zu qrꝛzälen. (Fortſetzung folgt) —. 7 . Niauiere füt eiue lalauiale Zluuft Manner und Frauen werden für Leberſee ausgebildet— Die Aufgaben der Kolonſalſchulen Witzenhauſen und Rendsburg Deutſchland hat vorläufig ſeine Kolonien verloren. Doch noch immer fanden ſich genügend deutſche Menſchen, die den Mut und die Begeiſterung aufbrachten, in die Welt hinauszu⸗ ziehen, um dort den Boden zu erobern. Hunderte von ſolchen Menſchen, Männer und Frauen, haben die Kolonialſchulen in Witzenhauſen und Rendsburg ausgebildet und hinausgeſchickt. Ganz ſelbſtverſtändlich iſt es, daß nur die beſten und tüchtigſten Männer berufen ſind, in ferne Länder zu ziehen, um dort deutſche Kultur verbreiten zu helfen und an lebenswichtiger deutſcher Wirtſchaft mit⸗ zuhelfen. Als die Deutſche Kolonialſchule in Witzenhauſen an der Werra gegründet wurde, war Deutſchland reich und hatte große Kolonien. Es waren die Beſten und Tüchtigſten, die hier zum Kolonialpionier ausgebildet und in die Kolonien geſchickt wurden. Die Kolonialſchule in Witzenhauſen dern muß eine umfaſſende Ausbildung geben, ſo daß ſich der junge Menſch der im fremden Lande faſt immer allein auf ſich geſtellt iſt, aus eigener Kraft weiter⸗ helfen kann. Grundlage iſt die neuzeitliche deutſche Landwirtſchaft; alle in der Heimat bewährten Methoden und Geräte, die ſich in tropiſchen und ſubtropiſchen Ge⸗ bieten anwenden laſſen, werden gründlich ſtudiert und praktiſch durchgearbeitet. Große Treibhäuſer ſorgen dafür, daß die Schüler ſich ſchon in der Heimat mit den tro⸗ piſchen Nutzpflanzen und ihrer Pflege vertraut machen. In der Maſchinenhalle, der Molkerei, der Schmiede und Tiſchlerei werden ihnen gründliche handwerkliche Fertigkeiten vermittelt, und in den Laboratorien und Sammlungen erhalten ſie die notwendige wiſſen⸗ ſchaftliche Grundlage ſamt Kennt⸗ niſſen von Land und Menſchen im künftigen Arbeitsgebiet. Schließlich muß ſich der Farmer in der Landes⸗ und Eingeborenenſprache verſtänd⸗ lich machen können. Die Deutſche Kolonialſchule gibt den jungen Männern ein Rüſtzeug mit auf den Weg, das ſie in die Lage verſetzt, Pionierarbeit im wahrſten Sinne des Wortes zu leiſten. In Deutſch⸗Südweſt, in Deutſch⸗ Oſtafrika, in Angola und Kamerun — überall ſind wieder deutſche Far⸗ men entſtanden, überall waltet die deutſche Frau als treue Kameradin des Mannes und als Bewahrerin von Haus und Hof im wahrſten Sinne des Wortes. Freilich gibt es heute wohl nur noch ſelten Far⸗ mersfrauen, die im Ochſenwagen durch Buſch und Steppe ziehen auf der Suche nach Land. Dieſe Zeit iſt vorbei Es gibt auch wenige Farmersfrauen, die, angetan mit hohen Stiefeln und Reithoſen, be⸗ waffnet mit einer Schnellfeuer⸗ büchſe und Meſſer, auf die Löwen⸗ und Pantherjagd ausziehen oder ſogar den Elefanten erlegen wol⸗ len. Das Leben der Farmersfrau iſt weder abenteuerlich noch beſon⸗ ders gefährlich, es iſt aber ſchwer. Das junge Mädchen, das nach Ueberſee gehen will, muß damit rechnen, daß es ſich ganz anderen und viel ſchwereren Verhältniſſen gegenüberſieht als in der Heimat. „Drüben“ und„draußen“ muß nicht nur der Mann ſchwer ar⸗ beiten, wenn die Farm vorwärts kommen ſoll, auch die Frau muß anpacken können. Ein Farmbetrieb iſt ein bäuerlicher Betrieb, aber mit Auch im Hausbau muß der Koloniſt beſtens Beſcheid wiſſen. Photos: Scherl-Bilderdienſt(3), Weltbild(2)— M. Oben: So wachſen die Kaffeebohnen. Ein Neger aus einer ehemaligen deutſchen Kolonie hilft heute an der Kolonialſchule in Witzenhau⸗ ſen.— Unten: In Rends. burg lernen die Frauen auch die Feldbeſtellung. blieb beſtehen, als Deutſch⸗ land die Kolonien geraubt wurden, denn noch immer fanden ſich deutſche Männer, die in die Welt ziehen und den Boden kultivieren woll⸗ ten. Hunderte von ſolchen tatendurſtigen und zähen Männern wurden hier aus⸗ gebildet und hinausgeſchickt. Viele von ihnen gingen nach Deutſch⸗Südweſt. Der Beruf des Farmers ſtellt außerordentlich hohe An⸗ forderungen an theoretiſches Wiſſen und praktiſches Kön⸗ nen. Eine Kolonialſchule muß ſich deshalb weſentlich von einer Hoch⸗ oder Fach⸗ ſchule unterſcheiden. Sie kann ſich nicht in einſeitigem Spe⸗ zialſtudium erſchöpfen, ſon⸗ dem Unterſchied, daß die Farm unter viel ſchwierigeren Verhältniſſen bewirtſchaftet wird. Da hat ſich die Frau faſt ganz auf die Selbſtverſorgung einzurichten; ſie muß alles können: Was klein und hilfsbedürftig iſt, gehört unter ihre Fürſorge, die eigenen Kinder und das Vieh und die kranken Kin⸗ der der Eingeborenen. Die Farmersfrau macht die Hungrigen ſatt, ſie ſoll aber auch Hand anlegen beim Brunnenbohren, beim Einzäunen der Farm und beim Ausbeſſern der Werkzeuge. Dieſe vielfältigen und ſchwe⸗ ren Pflichten verlangen Frauen, die, falls ſie nicht„drüben“ geboren wurden, gut vor⸗ bereitet aus der Heimat kommen. Kenntnis in vielen„Künſten“, wie Ver⸗ glaſen der Fenſter, Flicken der Schuhe, und man erwartet von ihr, daß ſie ſchon einmal ein Hufeiſen oder eine Krampe ſchmiedet. Darauf werden die Schülerinnen der Kolo⸗ nialen Frauenſchule vorbereitet und noch auf vieles andere. Die Farmersfrau muß die Feldarbeiten kennen, wenn ſie die ſchwarzen Hilfskräfte beaufſichtigen will; ſie muß wiſſen, wie ſie die Milch unter anderen kli⸗ matiſchen Bedingungen verarbeitet, muß nähen und ſtopfen, tiſchlern und reiten, ſticken und töpfern können. Von ihr verlangt man, daß ſie Pferde genau ſo gut lenkt wie Ochſen, Tiere und Menſchen kuriert und mit den Gäſten ſich in Engliſch oder Spaniſch, mit den eingeborenen Arbeitern dagegen in Otjiherero oder Kiſuaheli unterhält, unter Umſtänden ſogar in kräftigen Tönen, denn zimperlich iſt man„draußen“ nicht. Und Oben: Die Koloniale Frauenſchule in Rendsburg.— Unten: Vielſeitig muß die Fran des Farmers ſein. Deshalb lernt ſie in Handwerkskurſen, mit dem Werkzeug umzugehen. Die Koloniale Frauenſchule in Rends⸗ burg hat es ſich zur Aufgabe gemacht, die deutſchen Mädchen und Frauen vor der Ausreiſe in eine harte Lehre zu nehmen. Hier werden körperlich und ſeeliſch beſon⸗ ders geſunde Menſchen für das Leben draußen ausgebildet. Die aber durch dieſe Schule gegangen ſind, werden in Afrika und Südamerita als Frau oder Gehilfin auf einer Farm„ihren Mann ſtehen“. Die Kolo⸗ niale Frauenſchule erzieht keine Abenteure⸗ rinnen, ſondern Frauen, die mit beiden Beinen auf der Erde ſtehen und hier richtig aufzutreten und anzufaſſen wiſſen. Deshalb unterſcheidet ſich dieſe Schule von anderen Schulen ſchon dadurch, daß ſie, mit den Hilfsmitteln der modernen Technik ausge⸗ rüſtet, die Schülerinnen genau ſo ſorgfältig mit den dem gleichen Zweck dienenden pri⸗ mitiven Hilfsmitteln ſchult. Auf einer Farm in Südweſt wird kaum elektriſch gebacken und geplättet, wohl aber mit Holz und Holzkohle. Alſo muß die Schülerin damit umzugehen verſtehen. Es iſt zwar ſehr ſchön, wenn das Mädel künſtleriſche Gegenſtände baſteln und entzückende Kiſſen ſticken oder ſogar malen kann, aber„drüben“ helfen ihr dieſe Künſte nicht viel; beſſer iſt es ſchon, wenn ſie ein einfaches Häuschen oder einen Schuppen für das Vieh ſchnell aufrichten und einen Pfahl für die Umzäunung ein⸗ ſetzen kann. Man verlangt von ihr die doch ſoll ſie dabei Frau bleiben: friſch, leben⸗ dig, aufnahme⸗ und gebefreudig, es darf ihr nichts verlorengehen, was ſie zu einer rech⸗ ten Mutter und Lebenskameradin macht. Das iſt etwas viel verlangt. Die alten Kolo⸗ nialen wiſſen ſchon, warum ſie den Lehr⸗ plan der Kolonialen Frauenſchule ſo reich⸗ haltig und ſo ſchwer ausgeſtattet haben. Die dort geſchulten Mädel„ſtehen ihren Mann“. Die Kolonialſchulen in Witzenhauſen und Rendsburg ſind der Ausdruck des Glaubens an unſere koloniale Zukunft, und ſie er⸗ ziehen die ihnen anvertrauten Menſchen in dem Glauben, daß Deutſchland wieder ein⸗ mal ſein Recht werden wird. Dann werden ſie Männer und Frauen in überſeeiſche Länder ſchicken, über denen die deutſche Flagge weht. Dieſe Männer und Frauen ſind für ihren Beruf beſtens vorgebildet. Das iſt nirgendwo ſo erforderlich wie bei den Pionieren, die nach Ueberſee gehen wollen. Hunderte Männer und Frauen ſind bisher in Witzenhauſen und Rendsburg ge⸗ ſchult worden. In der Welt kennt man die Gründlichkeit dieſer Schulung und ſchätzt ſie. Wer ſo gut vorbereitet nach Ueberſee gegan⸗ gen iſt, hat die Schwierigkeiten leichter mei⸗ ſtern können. Vielleicht blieben ihnen auch viele Rückſchläge erſpart, die anderen den Anfang erſchweren oder überhaupt unmög⸗ lich machen. Paul Deparade. 2 Ver. , und einmal miedet gol. moch Buß die wagen g muß ten lli⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Deutſches Volksbildungswerk. Ich bitte, die ausgegebenen Hörerkarten am Mittwoch, 3. November, von 19—21 Uhr, in der DAß⸗Dienſtſtelle abzurechnen. Kraft durch Freude Winterurlaubsfahrten 1937-38 Die„Kraft durch Freude“⸗Fahrten im Win⸗ terhalbjahr 1937⸗38 ſind in dem ſoeben er⸗ Lokale Nachrichten Viernheim, den 2. November 1937 Aunſer Tagesſpruch Des Menſchen Tagewerk iſt ein Kriegsdienſt von Anfang an. Erſt im Tode kommt die Ruhe. A. Donders. * leine ͥ atx acſitung 2. 9 dex Eeltung uncl gucſi Wir ſind gewöhnt, eine Zeitung wegzu⸗ werfen, wenn wir ſie geleſen haben. Kaum lehnt ſich etwas in uns dagegen auf, wenn wir da, was uns eben noch intereſſierte, feſſelte, ſind wir vom Mittagstiſch aufgeſtanden, oder iſt die Zigarette zu Ende, beiſeiteſchieben, in der Rocktaſche begraben oder achtlos in die Ecke knüllen. Als Zeitung hat ſie ihre Schul⸗ digkeit getan, das Papier kann gehen. Es lebte ein paar Stunden— nun iſt es tot. Wir verübeln es der Zeitung, wenn ſie uns länger anſpricht als ganz knappe Zeit; wir beurteilen ſie nach ihrer Bezogenheit auf die Stunde, das Ereignis, der Aktualität. Aber ihre raſche Sterblichkeit iſt es gerade, was wir lieben; hinter jeder aufgeſchlagenen Zeitung lockt ſchon wieder der jungfräuliche Reiz der näch⸗ ſten.— Und iſt es etwas anderes mit dem Stunden⸗ reiz eines plätſchernden Unterhaltungsbuches! Lockt auch hier nicht das Kurzlebige, Vergäng⸗ liche, Unverpflichtende? Unſere Schwere weicht und wir werden abgelenkt. Und dieſes Aus⸗ ruhen unſeres Ichs geſchieht in dem Abſtellen unſerer Gedanken, in der Unterbrechung un⸗ ſerer Sorgen. Der Schmöker lockt uns nicht heraus aus dem unbekümmerten Schlendern durch leichtes Wellengekräuſel. Er beanſprucht uns nicht und er hält uns nicht auf. Und er ſchenkt uns das Verheißungslicht des guten Abſchluſſer! f Werden Sie alſo enttäuſcht ſein, wenn Sie merken, was eine ſolche frohbewimpelte kleine Fregatte bei Ihnen will? Vielleicht— mit⸗ unter— nicht mehr als eine über die ganze Ciſenbahnfahrt ausgedehnte Entſpannung. Steigen wir, fertig mit Leſen, aus, ſo iſt der Roman zu Ende, aber: die Bahnfahrt haben wir geſchafft! Und daß ſie uns nicht zu Be⸗ wußtſein kam, iſt oft ein Zeugnis für unſere leichte Liebe zur Vergänglichkeit. „Das Blatt, die Ablenkung für die Bahn⸗ fährt ſind Dinge, die wir erſt bemerken, wenn ſie uns einmal fehlen. Hat ein freundlicher Nachbar einmal Ihre gewohnte Zeitung„aus Verſehen“ in die Taſche geſteckt, haben Sie ein Buch, das Sie ſich feſt vorgenommen hat⸗ ten zu leſen, einmal pergeſſen einzuſtecken? Und der heftige oder leiſe Groll, der ſich in Ihnen erhob, war er nicht ähnlich dem über ein entgangenes Geſchenk oder ein verſäumtes Vergnügen?. * „Die Rekruten rücken ein. ſchwarz⸗ braunes Madel, du bleibſt zu Haus! So mag mancher geſungen. haben beim Abſchied für zwei Jahre; denn der November iſt der Monat der neuen Rekruten, die nun im ehrenhaften Dienſt für ihr Vaterland ſich bewähren ſol⸗ len als rechte und echte Kerle. Hand aufs Herz! Unſere ſchönſte Zeit war die Zeit im bunten Rock, und wir erinnern uns daran als eine Zeit guter Kameradſchaft, froher Unbe⸗ kümmertheit und herzhaften Draufgänger⸗ tums. Der Geiſt von damals iſt wieder leben⸗ dig. Die Anforderungen zwar werden wohl größer geworden ſein, aber mit größeren Auf— gaben wächſt auch der Menſch. Kräftige junge Geſtalten ſind unſere neuen Rekruten. Sie wiſſen ja ſchon vom Marſchieren. Sie wuch⸗ ſen auf in HJ und SA, wurden gut vorbe⸗ reitet auf die Zeit, wo ſie nun wehrfähig ge⸗ worden ſind. Stolz iſt auf ihren Geſichtern. Denn Dienſt fürs Vaterland, das iſt Ehren— dienſt!— Glückauf, Kameraden! und haltet ber N. S. D. A. P. Niernheim ſchienenen Monatsheft der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ bekannt gegeben. Das Heft iſt bei der Kreisdienſtſtelle Heppenheim und durch alle Warte der NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ für nur 10 Pfg. er⸗ hältlich. E R vv Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! euch gut! Ob's ſchwarzbraune Madel auch weint! Und kommt ihr auf Urlaub mit jung⸗ riſchem Mut, dann weiß es, daß Sonne ihm ſcheint! Marſchieren, das iſt eben Mannes Art, marſchiert drum zum Tor hinaus! Glückauf, Kameraden, zur frohen Fahrt! Und 's Madel, das bleibt halt zu Haus! * die WSW. ⸗Plaketlen mit den Monatszeichen kommen zum Verkauf Am 6. und 7. November führt das Winter⸗ hilfswerk 1937⸗38 die zweite Reichsſtraßen⸗ ſammlung durch- Sie wird diesmal von den Gliederungen der Partei getragen. Männer der SA, SS und NS, die ſeit Jahren mit ganzer Hingabe große Opfer für Führer und Volk bringen, werden ſich auch an dieſen beiden Tagen mit allen Kräften dafür ein⸗ ſetzen, der Gemeinſchaft zu dienen. Mit der Sammelbüchſe in der Hand und den Schach⸗ teln mit den WHW⸗Abzeichen unterm Arm werden ſie in der Stadt und auf dem Land unermüdlich die Straßen auf und ab gehen und um Opfer für die bedürftigen Volksge⸗ noſſen bitten. Bei der zweiten Reichsſtraßenſammlung kommen in allen Gauen Deutſchlands die Ab⸗ zeichen zum Verkauf, von denen ein Teil auch in unſerem Gau, vor allem im Kreis Hanau hergeſtellt wurde. Es handelt ſich um die Elek⸗ tron⸗Plaketten, in denen die Monatszeichen eingeprägt ſind und auf denen ſich ein„Ca⸗ bochon“, ein halbkugelförmig geſchliffener Stein, befindet. Durch die Herſtellung dieſer Abzeichen fanden Hunderte von Volksgenoſſen in unſerem Gau Lohn und Brot. Dies muß uns doppelt verpflichten, nicht nur eine, ſon⸗ dern mehrere Plaketten zu erwerben. Wir unterſtützen damit nicht nur die Betreuung der bedürftigen Volksgenoſſen, wir tragen damit auch unſer Scherflein dazu bei, daß zahlreiche Männer und Frauen unſerer Heimat in Ar⸗ beit gebracht werden konnten. Die Plakette mit den 12 Monatszeichen ſollen ein Symbol ſein für die Verbunden⸗ heit und die Kameradſchaft unſeres Volkes, das im Winterhilfswerk die Idee der Volks⸗ gemeinſchaft lebendig werden läßt. Im Glau- ben daran ſoll jeder Deutſche dieſes Abzeichen tragen. * Einſperren der Tauben während der Saatzeit. Ab ſofort bis einſchließlich 15. November ſind die Taubenſchläge wegen der Saatzeit geſchloſſen zu halten. Die Tau⸗ benbeſitzer werden auf die Folgen der Ueber⸗ tretung der im öffentlichen Intereſſe erfolg⸗ ten Anordnung aufmerkſam gemacht. Lehrlingszuwachs im Handwerk. Rund 200 000 Lehrlinge mehr als 1933 ſind heute im deutſchen Handwerk untergebracht. Nach der Lehrlingsrolle ergibt ſich nämlich für Mitte 1937 ein Lehrlingsbeſtand von 618 000 im Vergleich zu 577000 im Sommer des vorigen Jahres und gegenüber nur 419 000 Ende des Jahres 1933. In dieſen fünf Jah⸗ ren iſt die Lehrlingshaltung alſo um nahezu 50 v. H. vermehrt worden. Es ſei bemerkt, daß Induſtrie und Handwerk 1933 zuſammen nur 564 000 Lehrlinge ausbildeten, alſo we⸗ niger als heute das Handwerk allein. Angültig werdende Poſtwertzeichen Mit Ablauf des 31. Dezember 1937 ver⸗ liert eine Reihe von Sonderpoſtwertzeichen ihre Gültigkeit zum Freimachen von Poſtſen⸗ dungen. Die bis dahin nicht verwendeten Wertzeichen können noch während des Monats Januar 1938 bei den Poſtämtern gebühren⸗ frei gegen andere Poſtwertzeichen umgetauſcht werden. Im einzelnen handelt es ſich um die nachfolgenden Freimarken: Luftpoſtmarken mit Zeppelinluftſchiff(ohne Aufdruck) zu 2 und 4 RM.(Ausgabe 1928) und zu 1 RM. 1931), desgleichen mit Aufdruck„Chicago⸗ fahrt Weltausſtellung 1933“ zu 1, 2 und 4 RM.(1933), ferner die Ausgaben von 1936: 10 Jahre Lufthanſa zu 40 Rpf., Daimler⸗ Benz⸗Marken zu 6 und 12 Rpf.,„Mit LZ 129 nach Nordamerika“ zu 50 und 75 Rpf., die Otto v. Guerickemarke zu 6 Rpf., die Marken für den 6. Internationalen Gemein⸗ dekongreß für Freizeit und Erholung zu 6 und 15 Rpf. und die Sonderwertzeichen vom Reichsparteitag 1936 zu 6 und 12 Rpf. Warum zieht der Ofen nicht? Weil im Sommer nicht gereinigt wurde— Abgekühlte Gaſe haben keinen Auftrieb mehr= Oder der Schornſtein iſt undicht Wenn bei Beginn der kalten Jahreszeit die Zimmeröfen wieder in Betrieb genommen werden, häufen ſich die Klagen über ſchlechtes Arbeiten der Brennſtätten. Entweder wird der Ofen nicht warm und raucht, oder aber er verſchlingt eine Unmenge Brennſtoff und erfüllt ſeine Pflicht als Dauerbrenner nicht. Zwar wird in den meiſten Fällen den Oefen die Schuld hierfür gegeben, das iſt aber nur bedingt richtig, nämlich immer dann, wenn der Wohnungsinhaber es verſäumt hat, wäh⸗ rend der Sommermonate die Heizſtellen einer gründlichen Säuberung zu unterziehen. Bleibt dieſe aus, ſo ſetzen ſich die Züge in den Defen mit Ruß und Flugaſche zu und verhindern den Abzug der Verbrennungs⸗ gaſe. Oftmals erfährt ein Ofen auch dadurch eine Betriebsſtöruna, daß das vom Abzug zum Schornſtein geführte Rohr durch zwi⸗ ſchengeſetzte Rohrſtücke zu harfenähnlichen Gebilden verlängert wird, weil der Beſitzer glaubt, die mit den Gaſen in den Schorn⸗ ſtein abziehende Wärme auf dieſe Weiſe beſ⸗ ſer ausnutzen zu können. Der erwartete Er⸗ folg bleibt in der Regel aus und verkehrt ſich in eine Verſchlechterung der Heizanlage. Die Urſache hierfür liegt darin, daß ſich die Abgaſe auf dem langen Weg durch das Rohr ſo ſtark abkühlen, daß ſie beim Eintritt in den Schornſtein nicht mehr genügend Auf⸗ trieb beſitzen. Der Wohnungsinhaber beklagt ſich dann darüber, daß der Ofen nicht zieht. Aus jeder Feuerſtätte müſſen aber die Ab⸗ gaſe mit einer dem ſparſamen Benutzer hoch erſcheinenden Temperatur austreten, um die Feuerung ordnungsgemäß in Gang zu hal⸗ ten. Wird nicht hierfür geſorgt, ſo kommt es vor, daß die abgekühlten Gaſe an den Schorn⸗ ſteinwänden ſich als Feuchtigkeit niederſchla⸗ gen und zu einer Verſottung der Schornſtei⸗ ne füßren. aus der empfindliche Schäden für den Hausbeſitzer erwachſen können. Oft tre⸗ ten aber auch dann Klagen über ein ſchlech⸗ tes Arbeiten von Oefen und Herden auf, wenn die Feuerſtätten im Innern ſorafältig gerei⸗ niat wurden. In ſolchen Fällen hat der Schornſtein ſchufſd. Daß er verſchmutzt iſt. kann bei der baunoſizeiſich norgeſchriebenen Ueberwachung durch den Schornſteinfeger nicht angenommen werden. Wohl aber kön⸗ nen die Störungen darauf zurückzuführen ſein, daß oer Schornſtein nicht dicht iſt und durch irgendwelche Oeffnungen Nebenluft anſaugt, die eine Verminderung des Zuges bedeuten. Die Undichtigkeit des Schornſteins ſetzt keineswegs Riſſe im Mauerwerk voraus. Vielmehr tritt die unerwünſchte Nebenluft in der Regel durch ſchlecht ſchließende Reini⸗ gungsklappen am unteren Ende des Schorn⸗ ſteins ein. Nicht ſelten wird der Schornſteinzug in mehrgeſchoſſigen Wohnhäuſern dadurch beein⸗ trächtigt, daß irgendeiner der angeſchloſſenen Zimmeröfen außer Betrieb iſt und nicht ge⸗ ſchloſſen wurde. Der richtige Zug eines Ofens und des damit verbundenen Schornſteins läßt ſich in einfacher Weiſe durch die ſogenannte Kerzenprobe ermitteln. Man hält eine bren⸗ nende Kerze vor die geöffnete Ofentür und beobachtet die Ablenkung der Kerzenflamme aus ihrer ſenkrechten Stellung. Wird die Flamme nur wenig zur Seite gelenkt, iſt der Ofenzug ſchlecht, alſo der Ofen oder der Schornſtein nicht in Orönung. Bei gutem Zug muß die Kerzenflamme in eine ſtark ſchieſe Lage umgelenkt werden, darf aber nicht zum Erlöſchen kommen. Tritt letzteres ein, ſo iſt der Schornſteinzug zu ſtark und damit eine Brennſtoffverſchwendung verbunden. In die⸗ ſem Fall muß der Zug des Ofens durch rich⸗ tige Stellung der im Rauchrohr vorhandenen Droſſelklappe vermindert werden. Fehlen derartige Regelungsmöglichkeiten, muß ihr nachträglicher Einbau oder eine entſprechende Zugverminderung im Schornſtein durch fach⸗ kundige Hand vorgenommen werden. Da ein weſentlicher Teil unſerer Kohlenförderung im Hausbrand verbraucht wird, und da außer⸗ dem im Hausbrand überwiegend Holz zur Verfeuerung gelangt, haben alle Maßnahmen zur wirtſchaftlichen Verwendung der Brenn⸗ ſpffe volkswirtſchaftliche Bedeutung. Jeder Wohnungsinhaber muß es ſich daher zur Pflicht machen. dafür zu ſorgen, daß ſeine Oefen richtig ziehen, denn nur dann hat er die Gewäßr für eine wirtſchaftſiche und ſpar⸗ ſame Verwertung der Brennſtoffe. 2——-„—— Ob's regnet? Frag' die Sterne! Wirklich, es kann ſein, ſie verraten es. Wenn der Abend ſchon ſo frühe kommt, blickt man häufiger nach dem Sternenhimmel. Lange Abende, Herbſt und Winternächte ſind ja der Sternbeobachtung beſonders günſtig. Und wer blickte nicht gern in dieſe unendliche Welt des Alls mit ihren tauſend Fragen und tauſend Rätſeln, die ſie trotz aller menſchlichen Klug⸗ heit, trotz oder gerade wegen alles Forſchens den Menſchen ſtellt.„Vater, die Sterne fun⸗ keln heut' ſo!“ In der Tat, manchmal ſchei⸗ nen die Lichter am Himmel zu zittern, beſon⸗ ders ſtark dort, wo der Himmel den Boden berührt. Das hat ſeinen Grund in der ver⸗ ſchiedenen Dichte der Luftſchichten. Nebel und Luftfeuchtigkeit beeinfluſſen die Strahlenbre⸗ chung. Deshalb wird das Funkeln der Sterne als ein Vorzeichen für naſſe Witterung ge⸗ wertet. Der Vater gab ſeinem„neugierigen“ Jungen eine ähnliche Auskunft. Die Augen des 8 700 hingen dabei an den Sternen. Es iſt etwas ſo Feierliches um die Fragen, die uns die Natur ſtellt, und köſtlich iſt es, wie unſere Jugend immer aufgeſchloſſener wird für alles, was mit dem Geſchehen in der Gott⸗ natur zuſammenhängt. Ob's daran liegt, daß ſie jetzt mehr mit ihr verbunden ſind? Durch Wanderungen, durch Sport, durch Körper⸗ pflege, durch Dienſt an und in der Natur? Wandergewerbeſcheine für 1938 be⸗ antragen! Da die Gewerbetreibenden, die für ihren Geſchäftsbetrieb Wandergewerbeſcheine und Legitimationskarten benötigen, bis 1. Ja⸗ nuar 1938 im Beſitze der neuen Papiere ſein müſſen, und da die Prüfung und Ausſtellung infolge neuer geſetzlicher Beſtimmungen län⸗ gere Zeit in Anſpruch nimmt, wird den Ge⸗ werbetreibenden dringend empfohlen, entſpre⸗ chende Anträge bei der Bürgermeiſterei zu ſtellen. Große Karnevals⸗Geßelljchaft Viernheim Am Sonntag fand im Nebenzimmer des „Ratskeller“ eine Mitgliederverſammlung ſtatt, welche ganz gut beſucht war, denn es galt ja auch die Programmfolge der kommen⸗ den Karnevalsſaiſon bereits am 11. im Elf⸗ ten bekannt zu geben. Der vom Vorſitzenden eingereichte Vorſchlag wurde einſtimmig an⸗ genommen; es finden demnach ſtatt: am 16. November 1937 Eröffnungsſitzung im„Fürſt Alexander“; Sonntag, 2. Januar, Gratula⸗ tionsmarſch der Garde; Sonntag, 23. Januar 1. Fremdenſitzung im Ratskeller; Sonntag, 13. Februar, 2. Fremdenſitzung im Freiſchütz; Samstag, 19. Februar, Weiberfaſtnacht im Kaiſer; Faſtnachtſonntag: Kappenfahrt des Elferrates durch die Ortsſtraßen; Roſenmon⸗ tag: Sitzungen bei unſeren Mitgliedern in den Kleinlokalen; Faſtnachtdienstag: Faſtnachts⸗ küchelmarſch der Prinzengarde, anſchließend „Brauhaus“ gemütliches Beiſammenſein;— Aſchermittwoch: großes Heringeſſen. Das neue Liederbuch iſt originelle Verne⸗ mer Arbeit und wurde in Druck gegeben. Der Bund deutſcher Karnevalsvereine mit der Ar⸗ beitsgemeinſchaft Oberrheiniſcher Karnevals⸗ vereine, ſtellt ſich reſtlos in die gute Sache der Vortragenden, gibt ſeine Richtlinien je⸗ weils an die einzelnen Vereine durch, um eine wirklich volksverbundene Karnevalszeit allen Volksgenoſſen zu bieten. Die Große Karnevals⸗Geſellſchaft ſteht gut gerüſtet für die Faſchingszeit an der Spitze des Ganzen, die Fremdenſitzungen werden wie⸗ der Prunkſitzungen werden und alle Beſucher erfreuen und mit Humor neu ſtärken.— Als Vizepräſident wurde Nikl. Hofmann(Tell) gewählt, welcher auch den Vereinsführer ver⸗ tritt.— Das neue Vereinslokal wurde in den „Ratskeller“ durch Abſtimmung verlegt, und nun geht die Sache los, alle Volksgenoſſen laden wir jetzt ſchon ein, die Veranſtaltungen der Karnevals⸗Geſellſchaft zu beſuchen und ſich hier einige Stunden Abwechſlung aus dem grauen Alltag zu holen. Alla! Hajo! Aha! Zwar unbeſtändig aber doch freundlich Die Wirbeltätigkeit über Weſteuropa hat ſich erneut verſtärkt und dabei in Frankreich wieder verbreitete Negentätigkeit ausgelöſt. Diesmal hat ſich jedoch auch für Deutſchland mit der Anfuhr feuchterer Meeresluft eine leichte Unbeſtändigkeit eingeſtellt, die im We⸗ ſten auch ſchon zu vereinzelten Regenfällen Anlaß gab, vorausſichtlich aber mit keiner durchgreifenden Verſchlechterung verbunden ſein wird.— Dienstag: Stellenweiſe Nebel oder Hochnebel, ſonſt wolkig bis aufheiternd mit vereinzelt auftretenden Niederſchlägen, im Ganzen aber freundlich, Winde meiſt um Süd. Mittwoch: Leicht unbeſtändig, aber im Weſentlichen freundlich. ——— — eee r.—ꝛ—ꝛ—— 3 202 ——— —— rr ä —— . 8 3 2 Sonntag, 7. November, vormittags 11 Uhr: TV Viernheim— Jahn Weinheim Ein Tag im Jahre iſt für Deutſchlands Handballer von beſonderer Bedeutung, der Tag, an welchem ſie ſich geſchloſſen in den Dienſt des Winterhilfswerkes ſtellen. Und ſie tun es gern und freudigen Herzens! Sie wol⸗ len nicht untätig be iſeite ſtehen, ſondern tat⸗ kräftig mithelfen und mitſchaffen, um ſo auch ihr Scherflein zur Linderung der Not noch ſo manches Volksgenoſſen, ſo mancher kinder⸗ reichen Familie beizutragen. Und um dieſes Ziel zu erreichen, kommen alljährlich Winter⸗ hilfsſpiele zur Ful Daß nun von⸗ ſeiten der Sportbehörden alles verſucht und ge⸗ tan wird, um gerade dieſen in allen deutſchen Gauen, in Dörfern, Städten ſtattfindenden Treffen beſondere Zugkraft zu verleihen, das bedarf hier keiner beſonderen Erwähnung. Soll mit einem außergewöhnlichen Beſuch ge⸗ rechnet werden, dann muß auch etwas Außer⸗ gewöhnliches geboten werden! Dies iſt man ſich an maßgebender Stelle nur zu gut bewußt und hat demzufolge ausſchließlich beſonders vielverſprechende, tatſächlich zugkräftige Begeg⸗ nungen in das Programm aufgenommen. Man braucht nur die Liſte der angeſetzten Spiele zu überblicken, um dieſe freudige Feſtſtellung beſtätigt zu finden.— Gleich den Vorjahren haben auch wir Viernheimer wieder unſer Winterhilfsſpiel und zwar findet dieſer Großkampf am kom⸗ menden Sonntag, vormittags 11 Uhr, auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße ſtatt. Als Gegner unſerer Turner iſt die TG Jahn Weinheim vorgeſehen. Weinheim iſt zur Zeit Tabellenführer in der Staffel 2 der Bezirks⸗ klaſſe und hat die beſten Ausſichten auf die Meiſterſchaft, was umſo höher zu bewerten iſt, als in dieſer Staffel äußerſt ſpielſtarke Mannſchaften mitwirken. Wir Viernheimer konnten uns tatſächlich nichts Far wün⸗ ſchen, als einmal dieſe Mannſchaft in Viern⸗ heim ſpielen und kämpfen zu ſehen. rr— Viernheims Handballer im Dienſte der Winterhilje Hoffen wir, daß dieſe Begegnung vonſeiten der hieſigen Sportwelt auch wirklich den Zu⸗ ſpruch findet, der ihr gebührt. Der Beſuch muß ein ganz gewaltiger werden, umſo mehr, da dem Spiel der bekannt gute Zweck zugrunde liegt und der Erlös reſtlos dem Winterhilfs⸗ werk zufließt. Noch nie hat ſich die Bitte zum Beſuch der Winterhilfsſpiele als eine Fehlbitte erwieſen, und iſt zu wünſchen, daß auch in dieſem Jahre wieder zahlreiche Volks⸗ genoſſen dem an ſie ergangenen Ruf Folge leiſten! Vom Sauerkraut „Und dann das edle Sauerkraut, Wir dürfen's nicht vergeſſen, Ein Deutſcher hat's zuerſt gebraut, Drum iſt's ein deutſches Eſſen. Wenn ſo ein Fleiſchchen weich und mild Im Kraute liegt, das iſt ein Bild Wie Venus in den Roſen...“ So beſingt unſer großer ſchwäbiſcher Volks⸗ dichter Uhland, deſſen 150. Geburtstag wir heuer begingen, in ſeiner„Metzelſuppe“ das Sauerkraut. Und mit Recht gilt dieſe ſchmack— hafte und geſundheitsfördernde Art, das Weiß⸗ kraut einzulegen, als ein Nationalgericht der Deutſchen. Lange Zeit war es faſt das einzige bekannte Gemüſe, was ja ſchon in dem Wort „Kraut“ zu erkennen iſt. Es war eben das „eßbare Kraut“. Bereits im 16. Jahrhundert wird es als„Leibgericht“ der Deutſchen ge⸗ prieſen.— Vor allem war es auch für die damaligen Seefahrer von unſchätzbarem Wert, denn ihm allein verdankten es die Matroſen, die auf den langſamen Segelſchiffen oft mo⸗ natelang unterwegs waren, daß ſie von der Mangelkrankheit„Skorbut“ verſchont blieben. Man kannte ja noch keine Mittel und Wege, friſches Gemüſe zu konſervieren, und ſo war es das Sauerkraut allein, das dem Körper die unentbehrlichen Vitamine zuführte. Aber nicht nur wegen ſeines Vitamingehaltes iſt das Sauerkraut unſerer Geſundheit förderlich, es regelt auch die Schärfe der Magenſäure, rei⸗ nigt den Darm und regt ihn zu geſunder regel⸗ mäßiger Tätigkeit an. Darum ſollen auch wir dieſes im ganzen deutſchen Reich, auf dem Land und in der Stadt ſo beliebte Gericht recht häufig auf den W bringen. Aus Nah und Fern in von i Darm ſtadt. Im feſtlich geſchmückten Festsaal des Alten Palais in Darmſtadt fand am Sonntagmittag die Gründungsfeier für das Neubauerndorf Allmenfeld im Ried ſtatt. Nach der Verloſung der Urkunde über die Gründung des neuen Dorfes verpflichtete und vereidigte Gauleiter Sprenger den erſten ehrenamtlichen Bürgermeiſter der neuen Ge⸗ meinde, Hans Schreiber, die Beigeordnete und Gemeindevertreter, ſowie den Ortsbauernfüh⸗ rer Chriſtian Neubecker. Lampertheim.(Die Holzhauereien ha⸗ ben begonnen). Sowohl im Staatswald als auch in den Gemeindewa Wü haben die Holzfällungen ſeit einiger Zeit begonnen. Man hat den Anfang ſo früh gelegt, weil Arbeits⸗ kräfte nicht ſtark vertreten ſind und man in längerer Zeit die umfangreichen Arbeiten mit weniger Leuten durchführen will. Der Hiebſatz im Staatswald beträgt 5000 Feſtmeter Nutz⸗ holz und 2500 Feſtmeter Brennholz; bei der Gemeinde werden als Nutzholz 7000 Feſtme⸗ ter und als Brennholz 2500 Feſtmeter ge⸗ ſchlagen. Maul⸗ und Klauenſeuche hat nach Württemberg übergegriffen Neckarſulm. Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche, die bekanntlich ſchon ſeit einiger Zeit in den badiſchen Viehbeſtänden herrſcht, hat nunmehr nach Gundelsheim als bis jetzt ein⸗ zigem Ort in Württemberg übergegriffen. Schon ſeit einigen Tagen gehören die Orte Gundelsheim und Böttingen zum Sperr⸗ gebiet. Infolge des Uebergreifens der Seuche fallen jetzt zahlreiche Orte in das Beobach⸗ tungsgebiet bzw. in den 15⸗km⸗Umkreis. Un⸗ ter anderem iſt der geſamte Hauſierhandel im Kreis Neckarſulm verboten worden, um zu verhindern, daß auf dieſe Weiſe die Seuche verſchleppt wird. * Deutſchland zweitgrößtes Nundfunk⸗ land der Welt. Die deutſche Rundfunk⸗Teil⸗ nehmerzahl erreicht jetzt die 9⸗Millionen⸗ Grenze und tritt damit hinter den Vereinig⸗ ten Staaten, die rund 24 Millionen Rund⸗ funkhörer zählen, an die zweite Stelle in der Welt⸗Rangliſte. England iſt in dieſem Jahr(8 Mill. Hörer) erſtmalig von Deutſch⸗ land überflügelt. Frankreich hat den vierten Platz mit etwas mehr als 3 Millionen Teil⸗ nehmern. Trotzdem gilt es, unſer Rundfunk- netz weiter auszubauen, denn auf je 100 Haushaltungen kommen in Deutſchland heute etwa 46 Rundfunkteilnehmer, in Eng⸗ land aber ſchon 66, in Dänemark 71 und in den Vereinigten Staaten ſogar 78. * Ausländiſche Jugend in deutſchen Ju⸗ gendherbergen. Daß ſich die Einrichtungen des deutſchen Jugendherbergswerks auch im Ausland eines wachſenden Anſehens er⸗ freuen, geht aus der Tatſache hervor, daß die Zahl der Uebernachtungen ausländiſcher Jugendwanderer ſich während des letzten Jahres faſt verdoppelt hat. Es wurden ins⸗ geſamt 196 600 gezählt im Vergleich zu nur 106 400 im Jahr zuvor. Und zwar kamen al⸗ lein 52 800 Engländer, ferner 31 700 Dänen, 22 400 Tſchechen, 13 800 Holländer und 9706 Schweden. Frankreich ſtellte bisher 2200 Ju⸗ gendwanderer. Außerdem kamen aus Nord⸗ amerika 11700 Gäſte. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 138 Stück, verkauft 97 Stück. Milchſchweine das Stück von 7—11, Läufer das Stück von 13—43 Mark. Marktverlauf gut. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſches Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ve einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck:; Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 1937 über 1800. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. In schöner Auswahl! Hemdenflanelle Hemden Popeline Sporthemdenſtoffe Skiflanelle ANNA APE N r 5 Mannheims Fach-Geschäft für Kleiderstoffe, 1 Weisswaren— Fertige Wäsche— Trikotagen 8—— Strumpfwaren et. Zu stets günstigen Preisen! 1 e ee Schlafanzugſtoffe» Morgenrockſtoffe 0 ae 8 ee eee,. 1 Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Einhaltung der Tauben zur Saatzeit. Auf Grund des Artikels 39 Abſ. 2 des Feldſtraf⸗ geſetzes ordne ich hiermit an, daß die Taubenſchläge während der Saatzeit ab ſofort bis 15. November ge⸗ ſchloſſen zu halten ſind. Es iſt verboten, Tauben in der angegebenen Zeit fliegen zu laſſen. Ich mache die Taubenbeſitzer auf die Folgen der Uebertretung dieſer im öffentlichen Intereſſe erfolgten Anordnung beſonders aufmerkſam, Jeder Zuwider⸗ handelnde wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 1. November 1937 Der Bürgermeiſter Betr.: Neinhaltung und Wegſamkeit der Orts- ſtraßen. In den Polizeiverordnungen für den Kreis Heppen⸗ heim ſind Beſtimmungen für die Reinigung der Orts⸗ ſtraßen und Goſſen feſtgelegt. Trotz früherer Hinweiſe werden dieſe Vorſchriften vielfach nicht beachtet. Dabei wird beſonders auf einen Mißſtand hingewieſen, deſſen Beſeitigung dringend erforderlich iſt. Die Hausbeſitzer leiten der Bequemlichkeit wegen, nicht etwa aus böſem Willen, ihr Spülwaſſer und womöglich dan noch andere ſGoſſen, in denen ſich im Winter ein widerlich grau⸗ lichmutziges Eis anhäuft, wo im Sommer das Waſſer agniert, ſcheußliche Gerüche verbreitet und Brutſtätten es Ungeziefers gebildet werden. Soweit nicht ſoviel Straßengefälle vorhanden iſt, müſſen die Goſſen täglich gereinigt und mit ſauberem Waſſer nachgeſpült werden. Vorhandener Schmutz und Kehr⸗ richt iſt ſofort von der Straße zu entfernen und darf nicht dem Nachbar zugeſchoben oder gar in den nächſten Senkkaſten gekehrt werden. Grundſtückseigentümer, die dieſen Vorſchriften zu⸗ widerhandeln und die Straßen und Goſſen überhanpt nicht oder nicht vorſchriftsmäßig reinigen, beweiſen ge⸗ genüber ihren Volksgenoſſen eine Rückſichtsloſigkeit und verſchandeln das Straßenbild in beſonderem Maße. Um dieſem Mißſtand zu begegnen ſind die Polizeiorgane angewieſen, jeden Zuwiderhandelnden im allgemeinen ordnungs⸗ und verkehrsſicherheitspolizeilichen Intereſſe unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Viernheim, den 28. Oktober 1937 Der Bürgermeiſter 1,6 junge Danksagung Für die vielen Beweiſe geb. Mandel Ruheſtätte, Viernheim, den 2. November 1937 herzlicher Teilnahme beim Heimgange unſerer lieben Verſtorbenen, Frau marnareia! ichelnans ſagen wir unſeren innigſten Dank. Beſonderen Dank den Barmh. Schweſtern für die aufopfernde Pflege, für die Begleitung beim Gange zur letzten für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Die trauernden Hinterbliebenen. gühner (ſilberh.) zu verkaufen. Adolf Hitler⸗ ſtraße 159 Schöne gelbfleiſchige Karlolſeln zu verkaufen. Hensgasse 15 Junges Ehepaar ſucht 20 Umm. Ind Hüche Offert. m. Preisan⸗ gabe anGeſchäftsſt HJ⸗Winterblujen HJ⸗Hojen SA GSK) ⸗gojen bei 69. 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Auchabsatzgenossenseha Heute Dienstag, von 5.30—8 Uhr, Milchgeld⸗ ſchickung! auszahl ung und Einzug des Ausgleichs.* unſere wichtigſte flufgabe. die Seſunderhaltung unſerer Jugend iſt bebt Freipläe für die finderlandver⸗ Unterbrechung in der Familien⸗Druckſache Derlobungs⸗, Dermählungs⸗ Geburts/ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens in der Buchdruckerei der„Diernheimer Tallunos- oklame 8 Dolkszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 153. 1 0 1 — — n 3