— 1 JI —— mulung 07 1 ürt 222 en der Wund. ö übt werden, Erſcheinungswerſe: nummer 259 Berlin 6. Nov. Die deutſche Regierung und die polniſche Re⸗ Fenn haben Anlaß genommen, die Lage der eutſchen Minderheit in Polen und der polni⸗ ſchen Minderheit in Deutſchland zum Gegenſtand einer freundſchaftlichen Ausſprache zu machen. Sie ſind übereinſtimmend der Ueberzeugung, daß die Behandlung dieſer Minderheiten für die weitere Entwicklung der freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen von großer Bedeutung iſt, und daß in jedem der beiden Länder das Wohlergehen der Minderheit um ſo ſicherer gewährleiſtet werden kann, wenn die Gewißheit beſteht, daß in dem anderen Land nach den gleichen Grundſätzen verfahren wird. Zu ihrer Genugtuung haben die beiden Regie⸗ rungen deshalb feſtſtellen können, daß jeder der beiden Staaten im Rahmen ſeiner Souveränität für die Behandlung der genannten Minderhei⸗ ſieh Wee Grundſätze als maßgebend an⸗ ieht: 1. Die gegenſeitige Achtung deutſchen und polniſchen Volkstums verbietet von ſelbſt jeden Verſuch, die Minderheit zwangsweiſe zu aſſimilieren, die Zugehörigkeit zur Minderheit Jugghtigker zur in Frage zu ſtellen oder das zekenntnis der Minderheit zu behindern. nsbeſondere wird auf die jugendlichen Ange⸗ hörigen der Minderheit keinerlei Druck ausge⸗ um ſie ihrer Zugehörigkeit zur Minderheit zu entfremden. 2. Die Angehörigen der Minderheit haben das Recht, auf freien Gebrauch ihrer Sprache in Wort und Schrift ſowohl in ihren perſönlichen und wirtſchaftlichen Beziehungen wie in der Preſſe und in öffentlichen Verſamm⸗ lungen. Den Angehörigen der Minderheit wer⸗ den aus der Pflege ihrer Mutterſprache und der Bräuche ihres Volkstums ſowohl im öffentlichen wie im privaten Leben keine Nachteile erwachſen. 3. Das Recht der Angehörigen der Minder⸗ heit, ſich zu Vereinigungen, auch zu ſol⸗ chen kultureller und wirtſchaftlicher Art, zuſam⸗ menzuſchließen, wird gewährleiſtet. 4. Die Minderheit darf Schulen in ihrer Mutterſprache erhalten und errichten. Auf kirch⸗ lichem Gebiet wird den Angehörigen der Min⸗ derheit die Pflege ihres religiöſen Lebens in ihrer Mutterſprache und die kirchliche Organi⸗ ſierung gewährt. In die beſtehenden Beziehun⸗ gen auf dem Gebiete des Bekenntniſſes und der caritativen Betätigung wird nicht eingegriffen werden. 5. Die Angehörigen der Minderheit dürfen wegen ihrer Jagebsiglelt zur Minderheit in der Wahl oder bei der n eines Berufes oder einer wirtſchaftlichen Tätigkeit nicht behin⸗ dert oder benachteiligt werden. Sie genießen auf wirtſchaftlichem Gebiet die gleichen Rechte wie die Angehörigen des Staatsvolkes, ins⸗ beſondere hinſichtlich des Beſitzes oder Erwerbs von Grundſtücken. Die vorſtehenden Grundſätze ſollen in keiner Weiſe die Pflicht der Angehörigen der Minder⸗ heit zur uneingeſchränkten Loyalität gegen⸗ über dem Staat, dem ſie angehören, berühren. Sie ſind in dem Beſtreben feſtgeſetzt worden, der Minderheit gerechte Daſeinsverhältniſſe und ein harmoniſches Zuſammenleben mit dem Staats⸗ volk zu gewährleiſten, was zur fortſchreitenden Bulſhen des freundnachbarlichen Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und Polen beitragen wird * Die Richtlinien die zwiſchen Deutſchland und Polen über die Behandlung ihrer Minderhei⸗ ten vereinbart worden ſind, bedeuten einen neuen bedeutſamen Schritt auf dem Gebiet der Minderheitenpolitik. Es handelt ſich um einen Austauſch gegenſeitiger Erklä⸗ rungen, um die i die ſich gerade in jüngſter Zeit aus der Behandlung der Min⸗ derheiten ergeben haben, hoffentlich endgültig zu beſeitigen. Deutſchland und Polen haben ihre Grenze nicht ſelbſt feſtgelegt. und ſie iſt ö ö 0 ö nicht nach dem Volkstum, ſondern durch Ge⸗ walt entſtanden. Dadurch hat ſich ein völkiſches Gemenge auf beiden Seiten der Grenze erge⸗ ben, das bei dem ſtarken nationalen Bewußt⸗ ſein beider Völker in den erſten Jahren zu ver⸗ ſchiedenen Reibungen führte Durch den Ver⸗ trag vom 26. Januar 1934 iſt es gelungen, die Vergangenheit zu liquidieren und die Grund⸗ Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Wiernheim Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich PPP 1.60 RM einſchließlich Botenlohn, Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. — ͤ Jamskag Achlung des Volkslums Minderheit darf schulen in der Nullerſprache erhalten lage zu einem freundlichen nachbarlichen Ne⸗ beneinanderleben zu ſchaffen Der Erfolg iſt auch nicht ausgeblieben, aber die Minderheiten⸗ politik blieb eine offene Wunde, zumal, da auf dem langen Weg von der Zentralſtelle bis in die Lokalbehörden hinein Mißverſtändniſſe ein⸗ geſchlichen ſind, die den guten Willen der Re⸗ gierung zunichte machten. Um dieſe unerfreu⸗ lichen Zuſtände zu beenden, ſind die Richtlinien vereinbart worden, die den Minderhei⸗ ten ihr Lebensrecht geben. Dabei iſt Vorausſetzung, daß ſie der Regierung gegen⸗ über ein loyales Verhalten an den Tag legen. Es wird ihnen das Recht einge⸗ räumt, daß ſie ihre Sprache in Wort und Schrift und in der Schule wie in der Kirche anwenden dürfen und daß ſie durch ihre völ⸗ kiſche Zugehörigkeit keinerlei wirtſchaftliche Nachteile erfahren. Die Minderheiten begrü⸗ ßen den Beſchluß, weil er den ſeeliſchen Druck beſeitigt, in dem die Minderheiten leben mußten. Die Deutſchen in Polen wiſſen ebenſo wie die Polen in Deutſchland daß Frei⸗ heit und Stolz auf ihr Volk das höchſte iſt und ſie die Sitten ihres Vaterlandes pflegen dür⸗ fen, ohne in Widerſpruch zu geraten mit dem Land, in dem ſie wohnen. Es hat ſich wieder einmal gezeigt, daß un⸗ mittelbare Regelung zwiſchen den Re⸗ gierungen viel raſcher zum Ziel führt, als der verſchwommene Kollektivismus. Das große Friedenswerk Adolf Hitlers hat dadurch S2 Viernheimer zeilun. —— eee 1 Verkündigungsblatt der NSd AP. Viernheim FEE ͤ¶ũ; A den 6. November 1937 Berlin, 5. Nov. Trotz Erneuerung und Umbauten iſt er der alte geblieben, der Berliner Sportpalaſt: die denkwürdige Stätte der großen Kampf⸗ kundgebungen in den Jahren bis 1933. Wie einſt in einer Zeit, da der Weg zum Sport⸗ palaſt ein ſtolzes Bekennen war, iſt es auch jetzt: Der Zuſtrom der Maſſen beweiſt deutlicher als alles andere. wie ſtark und lebendig der Kampfgeiſt der Bewegung geblieben iſt. Schon vor 19 Uhr iſt der rieſige Raum des Svort⸗ palaſtes überfüllt. Kopf an Kopf ſitzen die Ber⸗ liner. Wie in den Kampiiahren herrſcht ene Stimmung, die vom eerſten Augenblick an jeden mitreißt, auch wenn er ſie ſchon oft miter⸗ lebte. Das mächtige Hoheitszeichen auf weißem Sockel auf rotem Grunde an der Seirn⸗ wand des Saales beherrſcht den Raum, grüne Girlanden ergänzen den ſchlichten aber doch o wirkungsvollen Schmuck. Langſam füllt ſich auch die Tribüne der Ehrengäſte, auf der man alle Manner ſieht, die einſt als treue Kampfgefähr⸗ ten des„Doktor“, des Gauleiters Dr. Goeb⸗ bels mitgeholfen haben, Berlin zu erobern. Plötzlich ſpringt Bewegung in die Maſſen: Dr. einen neuen großen Erfolg zu verzeichnen. Goebbels iſt angekommen! Ein Jubel⸗ Polens Verkreler beim Führer Empfang des polniſch. Bolſchaflers Berlin, 6. November. Der Führer und Reichskanzler empfing den polniſchen Botſchafter in Berlin. Herrn Lips⸗ ki. In der Unterhaltung mit dem Botſchafter gab der Führer und Reichskanzler ſeiner Be⸗ friedigung darüber Ausdruck, daß es gelungen ſei, nunmehr auf dem für die deutſch⸗polniſchen Beziehungen beſonders bedeutungsvollen Ge⸗ biet der Minderheiten eine Einiauna zu erzie⸗ len, wodurch der Beweis erbracht ſei. daß die deutſch⸗polniſche Erklärung vom 21. Januar 1934 u. der darin vorgeſehene Wea der unmit⸗ telbaren Verſtändiaung ſich nach wie vor be⸗ währe. Bei der Unterhaltung wurde zugleich feſtgeſtellt, daß die deutſch⸗ volniſchen Beziehungen durch die Danziger Fragen nicht geſtört werden ſollen. Empfang in Varſchau Warſchau, 6. November. Aus Anlaß der heute veröffentlichten Er⸗ klärung der polniſchen Reaieruna über die Behandlung der deutſchen Minderheiten in Polen empfing der volniſche Staat S⸗ präſident als Vertreter der deutſchen Minderheit die Senatoren Hasbach u. Wiesner und Herrn Kohnert. Der Staatspräſident hatte ſeine Befriedigung über die in beiden Ländern veröffentlichten Erklä⸗ rungen, die im Sinne der deutſch⸗ polniſchen Verſtändigung vom 26. Januar 1934 abgefaßt ſind, ausgedrückt und hat verſichert. daß die deutſche Minderheit in Polen bei einer luyalen Einſtellung zum volniſchen Staate und deſſen Verfaſſung auch weiter⸗ hin auf eine freundliche Betrachtung ihrer Intereſſen ſeitens der polniſchen Regie⸗ rung rechnen kann. Der polniſche Staatspräſident empfina den deutſchen Botſchafter in Warſchau. Herrn von Moltke. In der Unterhaltung mit dem Bot⸗ ſchafter gab der Staatspräſident ſeiner Befrie⸗ digung darüber Ausdruck, daß es gelungen ſei. nunmehr auf dem für die deutſch- volniſchen Beziehungen beſonders bedeutunasvollen Ge⸗ biet der Minderheiten eine Einiaunag zu erzie⸗ len. Ein Bild aus dem Ein chineſiſcher Verräter wird abgeführt. zerſtörlen changhai (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Anzelrgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'hafen 15101 im Text⸗ Nr. 6 13. Jahraang Minderheilenrecht Deulſchland—polen geregelt Ein Abkommen als Grundlage für Weiterentwicklung der freundſchaftlichen Beziehungen Dr. Goebbels ſprach im Sporkpalaſt Abrechnung mit den Allesbeſſerwiſſern ſturm bricht los. Die Hände ſtrecken ſich ihm entgegen. So zeigt ſich wieder einmal die tiefe Verbundenheit zwiſchen den Berlinern und ihrem Gauleiter. Der„Doklor“ ſpricht Nach dem Einmarſch der Standarten und Fahnen, der vielfach ſchon vergilbten und zer⸗ ſchliſſenen Kampf⸗ und Ehrenzeichen der Bewe⸗ gung, ergreift Gauleiter Dr. Goebbels das Wort zu ſeiner großen Rede. Bereits nach den erſten Worten fühlt man ſich wieder in ſeinen Bann gezogen, ſchon der erſte Satz wird von ſtürmiſchem Beifall und verſtänd⸗ nisvollen Zuſtimmungskundgebungen unterbro⸗ chen. Dr. Goebbels ſpricht ja davon, daß ihn immer wieder die Sehnſucht überkomme, zum Volke zu ſprechen und beim Volke zu ſein. Und wenn man die Geſichter der Tauſenden von Zu⸗ hörern beobachtet, kann man feſtſtellen, daß der Wunſch der Berliner, ihren Gauleiter zu hören und mit ihm wieder in einer großen Kundge⸗ bung vereint zu ſein. nicht geringer iſt. Auch als er die Erinnerungen ſchildert, die dieſer Raum in ihm erweckt, beweiſt ſtürmiſcher Beifall, daß auch dieſe Erinnerungen etwas Gemeinſames ſind, das die Berliner aus der Kampfzeit mit Dr. Goebbels verbindet. So war es wohl ſelbſt⸗ verſtändlich, daß Dr. Goebbels ganz beſonders auf die enge Verbundenheit zwiſchen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung und dem deutſchen Volke verwies und dieſe Verbundenheit als die Grundlage der ganzen Politik und als die Ur⸗ ache aller Erfolge würdigte. Der Schluß der Rede des Gauleiters Dr. Goebbels klang aus in ein leidenſchaft⸗ liches Bekenntnis zur Partei und 3 u ihrem immerwährenden Kampf, der heute genau ſo notwendig iſt wie einſt. Und wiederum waren ſich in dieſem Bekenntnis Ber⸗ lins Nationalſozialiſten mit ihrem Gauleiter eins. Hatten ſie während der zwei Stunden ſeiner großen Rede doch in jeder Minute ge⸗ ſpürt, daß ſie nicht allein einſt in der Arbeit zuſammengeſchweißt wurden, ſondern daß dieſe Verbundenheit heute genau ſo lebendig iſt und ſich immer wieder erneuern muß wie einſt. Und das gab der großen Kundgebung im Berliner Sportpalaſt ihre geſchichtliche Bedeutung, die nicht kleiner iſt als die ihrer Vorgängerinnen in der Kampfzeit. So war es ſelbſtverſtändlich. daß die Worte Dr. Goebbels ausklangen in dem alten Sportpalaſtkampfruf von einſt:„Füh⸗ rer befiehl, wir folgen!“ Das Sieg⸗ heil auf den Führer und die Lieder der Nation klangen noch lange in den Herzen der Tauſende nach. die an der eindrucksvollen Kundgebung teilgenommen hatten. (Die Rede bringen wir im Innern des Blattes.) * Im Berliner Sportpalaſt, der bereits um 19 Uhr dicht gefüllt war, auf der Ehrentribüne all die alten Kämpfer, die mit ihrem„Doktor“ geholfen hatten, Berlin für den Nationalſozia⸗ lismus zu erobern ſprach geſtern abend Dr. Goebbels. Schon der erſte Satz wird von ſtür⸗ miſchem Beifall und verſtändnisvollen Zuſtim⸗ mungskundgebungen unterbrochen. Dr. Goeb⸗ bels ſpricht ja davon, daß ihn immer wieder die Sehnſucht überkomme, zum Volke zu ſprechen und beim Volke zu ſein. Auch als er die Erinnerungen ſchildert die dieſer Raum in ihm erweckt, beweiſt ſtürmiſcher Beifall, daß auch dieſe Erinnerungen etwas Gemeinſames ſind, das die Berliner aus der Kampfzeit mit Dr. Goebbels verbindet. So war es wohl ſelbſtverſtändlich, daß Dr. Goebbels ganz beſonders auf die enge Ver⸗ bundenheit zwiſchen der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung und dem deutſchen Volke verwies und dieſe Verbundenheit als die Grundlage der gan⸗ zen Politik und als die Urſache aller Erfolge würdigte. r R 2 * — —————— De Partei lebendige Ouelle unſeres Wirlens Dr. Goebbels rechnet mil den Ewiggeſtrigen ab— die ſoldaliſche Nation hält Disziplin Alle werden falt in Deulſchland Berlin, 6. November. Der Berliner Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnete am Freitagabend mit einer gewaltigen Maſſenkundgebung im über⸗ füllten Sportpalaſt die Winterarbeit ſeines Gaues. Schon im erſten Satze ſtürmiſche Zuſtimmung weckend, legte Dr. Goebbels unter Hinweis auf übereifrige und vorzeitige Mutmaßungen einer gewiſſen Auslandspreſſe über den Inhalt ſeiner Rede, die, wie er ſagte, nur aus dem Kaffeeſatz geweisſagt ſein könnten, ſarkaſtiſch dar, daß es durchaus nicht das Ziel ſeiner Ausführungen ſei, Senſationen im üblichen Sinne zu bringen. Wie wan derlei„Senſationen“ überhaupt nicht vom nationalſozialiſtiſchen Staat erwarten kön⸗ ne, beruhe doch ſeine geſamte Politik von An⸗ fang an auf einer planvollen, Senſationen gar nicht zulaſſenden überlegenen Stetigkeit. Alles, was ſich ereigne, geſchehe in logiſcher Konſeguenz und zielbewußter Verwirtlichung des Parteiprogramms. Der Führer und ſeine Mitarbeiter, die zwar nicht von Gottes Gnaden ſeien“, wohl aber ſichtbar in Gottes Gnade arbeiteten, bezögen ſich immer noch am liebſten auf den kraftvoll⸗ ſten und lebendigſten Faktor der Macht⸗ und Staatsformung, nämlich auf die Nation ſelbſt. Ihr Willensvollſtrecker zu ſein, ſei das höchſte Ziel der führenden Männer. und dem Volke zu helfen und zu dienen ihre erſte und vornehmſte Aufgabe. Selbſtverſtändlich gebe es gewiſſe Entſchei⸗ dungen und Maßnahmen, die man nicht ſo ohne weiteres im Volke verſtehen könne, weil deren Zielrichtung nicht vorzeitig erkennbar ſei. Aber ihre Beweggründe müßten dem Volke klar ge⸗ macht werden, und das ſei eine Aufgabe der Propaganda, die auch dafür zu ſorgen habe, daß die noch nicht ſpruchreifen, im Werden be⸗ griffenen Maßnahmen vom Vertrauen des Vol⸗ kes getragen würden. Unter dem lebhaften Bei⸗ fall ſeiner Zuhörer ſtellte Dr. Goebbels dann feſt. daß die Abſichten der nationalſozialiſtiſchen Regierung ganz klar ſeien und daß die Welt durch ihre Handlungen nur deshalb überraſcht werde, weil ſie den Nationalſozialismus nicht kenne. „Die Ziele des Nationalſozialismus werden verwirklicht— Zug um Zug und Stück um Stück, allerdings auch mit der dazu gehörigen Ruhe. Denn alles Große wächſt mit der Zeit!“ Immer wieder von Beifall und ſtürmiſcher Heiterkeit unterbrochen, widerlegte Dr. Goeb⸗ bels mit ſchlagkräftigen Argumenten den Vor⸗ wurf, die Führer des Nationalſozialismus rede⸗ ten zu viel und meiſt immer wieder dasſelbe. „Wenn etwas richtig iſt“, betonte Dr. Goebbels, „darn bleibt es ſelbſtverſtändlich immer das⸗ ſelbe. Unſere Grundſätze ſind die gleichen wie vor 15 Jahren, und ſelbſtverſtändlich müſſen wir heute in derſelben Art darüber reden wie damals. Das iſt ja unſer Lob und unſere Ehre, daß wir uns nicht geändert haben.(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) 5 Dieſer Vorwurf, ſtellte der Miniſter weiter feſt, gehe ja auch gar nicht vom Volke aus, ſon⸗ dern nur von den wenigen Beſſerwiſſern, die gern ſehen würden, daß die Regierung ſchweige, damit ſie ungeſtört ihre unwahren Gerüchte in die Welt ſetzen könnten.„Das Volk will das Gefühl haben, es wird anſtändig regiert und wenn ſich ein Unrecht zeigt, wird es beſeitigt!“ (Stürmiſche Zuſtimmung.) „Wir ſind ja nun einmal die politiſchen Seel⸗ ſorger des Volkes“, ſtellte der Miniſter unter minutenlangem Beifall ſeiner Zuhörer feſt. „Sie alle ſind gläubigen Herzens und voll ſtar⸗ ken Vertrauens zu uns gekommen, um von den Sorgen, die das Leben nun einmal mit ſich bringt, irgendwie befreit zu werden. Wir wol⸗ len über die aktuellen Probleme ſprechen, an denen ſich die Feſtigkeit der nationalſozialiſti⸗ ſchen Lehre erhärten und erweiſen muß. Von dieſer Lehre als Grundlage ausgehend, geſtal⸗ ten wir unſere Zeit, und es iſt vielleicht das be⸗ glückendſte Gefühl, das wir überhaupt beſitzen können, Geſtalter einer Zeitepoche zu ſein und zu wiſſen, daß dieſe Zeitepoche unverwiſchbar für heute und für alle Zukunft unſeren natio⸗ nalſozialiſtiſchen Stempel trägt.“(Erneute ſtür⸗ miſche Beifallskundgebungen). Als erſtes der aktuellen Probleme behandelte Reichsminiſter Dr. Goebbels den Bierjahresplan der für unſere Innen⸗ und Außenpolitik von gleich großer Bedeutung ſei. Der Vierjahres⸗ plan ſei uns durch Verſailles aufgezwungen worden und die Bemühungen der vergangenen Regierungen, dem Verſailler Diktat gerecht zu werden. haben Deutſchland nur immer tiefer in den Abgrund geführt.— Unter dem Jubel der Maſſe ſtellte Dr. Goebbels feſt, daß der Führer verſprochen habe, nach der Machtübernahme kei⸗ nen Pfennig mehr für Reparationen zu bezahlen. Dieſes Verſprechen habe er auch ein⸗ gehalten. Die Situation, die er vorgefunden habe, ſei eine außerordentlich prekäre geweſen. An dieſer verzweifelten Lage hätten die Na⸗ tionalſozialiſten allerdings keine Schuld gehabt. Aus ihr herauszukommen, ſei mit üblichen Mit⸗ teln nicht möglich geweſen, deshalb hahe man ich anderer Mittel bedient: man ſei daher die⸗ er Notlage mit ganz neuen Methoden zu Leibe gerückt. Hier ſei der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ ierung die deutſche Intelligenz, ein kraftvolles Urbeiter⸗ und Wiſſenſchaftlermaterial und end⸗ lich der in Deutſchland ſo reichlich vorhandene Rohſtoff Kohle zuſtatten gekommen.„Mit dieſem zur Verfügung ſtehenden Material galt es wenigſtens einen großen Teil deſſen herzuſtel⸗ len, was uns fehlte. Das iſt die Aufgäbe des Vierjahresplanes“ Wenn nun das Ausland erklärt, daß dies Autarkie ſei, ſo müſſe demge⸗ genüber betont werden, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung es für ihre erſte Pflicht halte, Deutſchland von der Willkür der Welt unabhängig zu machen. Dabei gehe das Beſtreben dahin, nicht etwa Er⸗ ſatzſtaffe, ſondern beſſere als die natür⸗ lichen Stoffe zu ſchaffen. In dieſem Zuſammenhang kam Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels auf ein anderes wichtiges Problem zu ſprechen, der Ernährun gund des Raumes.„Wir ſitzen auf engem Raum und können uns nicht ausdehnen; während es Nationen in Europa gibt, die mit 13 Einwoh⸗ nern auf dem Quadratkilometer leben, müſſen wir mit über 142 auf einen Quadratkilometer auskommen. Eine weniger intelligente Nation müßte auf unſerem Raum verhungern. Daß wir leben und daß wir im Verhältnis gegen⸗ über anderen reichen Ländern noch den höch⸗ ſten ſozialen Standard beſitzen, verdanken wir nur dem deutſchen Fleiß, der deutſchen Intelli⸗ genz und der deutſchen Organiſationskunſt.“ Um der Nation bei unſexer Abhängigkeit von den Nanirgewalten das tägliche Brot zu ſichern, müſſe eine planmäßige Lenkun g erfolgen, auch deshalb ſchon weil durch die Arbeit der Regierung viele Millionen Schaf⸗ fende wieder im Arbeitsprozeß ſtehen, deren Verbrauch an Lebensmitteln erheblich höher ſei als zur Zeit der Arbeitsloſigkeit. Gewiß müſſe zugegeben werden, daß andere Völker mehr Mittel als das deutſche zur Verfügung haben, gleichzeitig ſei aber auch offenkundig, daß ſie weniger damit anzufangen wüßten als wir mit unſerer Kargheit. Sorgen hätten auch etwas Gutes: ſie mach⸗ ten den Menſchen reifer und ließen ihn mit größerer Kraft, als es ſonſt der Fall ſein könnte, auch ein ſchweres Schickſal ertragen. Jreude allezeit mit Für das Vertrauen, das ſie genieße, könne es wohl kein ſchöneres Beiſpiel geben als die von wunderbarem Kameradſchaftsgeiſt zeu⸗ gende, ſtändig noch wachſende Bereitſchaft zur Spende für das Winterhilfswerk. Von der Tat⸗ ſache ausgehend, daß der ſeine Pflicht tut, auch ein Recht darauf habe, ſich ſeines Lebens zu freuen, wandte ſich Dr. Goebbels in ſeinen wei⸗ teren Ausführungen gegen ſchädlichen Peſſi⸗ mismus und nutzloſe Kopfhängerei„Wir ha⸗ ben immer Optimismus gepredigt“ erklärte er unter dem Beifall der Zuhörer,„und es ent⸗ ſpringt durchaus dem Geiſt unſerer Bewegung, wenn wir die Lehre verbreiten: Freut Euch des Lebens!“ Das könne man nicht etwa als Oberflächlichteit bezeichnen. Die Schwierig⸗ keiten des Lebens überſehe der Nationalſozia⸗ lismus keineswegs, aber wer ſich mit Sorgen, Laſt und Aerger abgemüht habe, dürfe und müſſe ſich auch einmal der Freude hingeben, einer Freude, an der das ganze Volk teilneh⸗ men ſolle. Es ſei nur allzu erklärlich, daß ge⸗ wiſſe klerikale Kreiſe es nicht gerne ſähen, 0 eine geſunde Lebensfreude das Volk er⸗ füllt. 5 Mit aller Deutlichkeit rechnete Dr. Goebbels in dieſem Zuſammenhang mit dieſen Kreiſen ab, die in der unprüden, offenen und daſeins⸗ bejahenden Lebensart unſeres Voltes und na⸗ mentlich unſerer Jugend eine Gefahr für die Sittlichkeit erblicken wollen. Dieſes Phariſäertum wirke in unſerer Zeit nur lächerlich, vor allem, wenn man ein⸗ Kein Platz für Für Biertiſchſtrategen iſt im neuen Deutſch⸗ land kein Platz mehr. Der Miniſter ſchrieb beſonders den auslän⸗ diſchen„Krititern“ ein Wort ins Gedächtnis: „Vor allem müſſen wir uns jede Einmiſchung in deutſche innere Angelegenheiten vom Aus⸗ lande her verbitten. Wir ſind eine ſoldatiſche Nation geworden, wir halten Diſziplin(ſtür⸗ miſche Beifallskundgebungen) und deshalb kön⸗ nen wir diejenigen, die lediglich herumſchwa⸗ dronieren, aber nichts leiſten, nur dem öffent⸗ lichen Gelächter preisgeben.“ Das, was bisher getan wurde, und was in den nächſten Jahren noch geleiſtet werden müſſe, ſei nur mit Gottes Segen möglich. Wenn ein Volk, das 2000 Jahre lang nur Zerſplitterung kannte, jetzt innerlich geeſnigt worden ſei, ſo ſei das faſt wie ein Wunder und nur mit Gottes Hilfe habe es vollbracht werden können. Die Vergangenheit des deutſchen Volkes ſei eine einzige große Leidensgeſchichte geweſen. Ge⸗ wiß: die Welt habe das ſehr genau geſehen, da ſie bei unſerer inneren Zerriſſenheit mit uns am leichteſten ſertiggeworden ſei. Selten nur ſeien in Deutſchland überragende Führer vor⸗ handen geweſen, die die Volkseinheit ſchmiede⸗ ten. Nun, da ſie endlich geſchaſſen ſei, ſei es ganz natürlich, daß wir alles tun müßten, um ſie für immer zu bewahren. Man dürfe ſie von niemanden antaſten laſſen. Im Gegenſatz zu früheren Regierungen vertrete der Führer heute ein einiges Volk Damit könne er die natſonale Außenpolitik viel ſchneller und wirkſamer lenken, als das je zuvor der Fall geweſen ſei. In dieſem Zuſammenhang kam Dr. Goebbels auf unſer Freundſchaflsverhällnſs zu Nalien zu ſprechen. In vorbildlicher Weiſe werde hier eine nationale Zuſammenarbeit mit Italien be⸗ trieben. Mit Stolz konnte Dr. Goebbels in die Erin⸗ nerung zurückrufen daß der Nationalſozialis⸗ mus Dentſchland vor dem Schickſal des Bolſche⸗ wismus bewahrt habe. Es ſei wohl die größte hiſtoriſche Tat des Führers geweſen, daß er dem deutſchen Volk das kommuniſtiſche Elend er⸗ ſparte. Nach beſten Kräften müſſe ſich auch Europa dagegen zur Wehr ſetzen. Die Welt Das gelte nicht nur für den Einzelnen, ſon⸗ dern auch für ganze Völker. Ein an Sor⸗ gen gewöhntes Volk werde viel eher Schwierigkeiten meiſtern künnen als eine Nation, die der Reichtum ſchwach und träge gemacht habe. Und möge Deutſchland auf dieſem oder jenem Gebiet auch Sorgen ha⸗ ben— zu hungern brauche hier niemand. Nur ſei es ſelbſtverſtändlich, daß ſich ein jeder dem uns durch die Beengtheit unſerer allge⸗ meinen Lebensbaſis aufgezwungenen nationa⸗ len Speiſezettel anpaſſe. Beſonders große Kraft gäben uns bei allen Sorgen jene herrlichen Schätze der deut- ſchen Kultur, die nun auf allen Gebieten dem ganzen Volke zugänglich gemacht worden ſeien und in unbeſchreiblicher Fülle Nahrung für die Seele brächten. Delikateſſen für den Magen im Ueberfluß machten meiſt fett, dick und träge, dieſe aber verliehen echte Kraft, im wahrſten Sinne des Wortes Kraft durch Freude. Dr. Goebbels gab in dieſem Zuſam⸗ menhang einen Ueberblick über die gewaltigen Anſtrengungen, die der nationalſozialiſtiſche Staat gemacht hat, um auch den letzten deut⸗ ſchen Arbeiter an die Schöpfungen und Seg⸗ nungen der Kultur beranzuführen und ihm neuen Mut und neue Kraft für ſein ſchweres Alltagswerk zu geben. Denn die Regierung, ſelbſt ein Stück des Volkes, wolle ja nicht nur ihr Leid, ſondern auch ihre dem Voll zu leilen. U mal hinter die Kuliſſen ſchaue und in Klü⸗ ſter⸗ und Prieſterkreiſen die abſcheulichſten Sittenprozeſſe abrallen ſehe.„Das ſind keine Sittenrichter“, rief Dr. Goebbels un⸗ ter Bezugnahme auf dieſe Ereigniſſe die ſen Kreiſen zu.„Sie haben das Mandat, Moral zu predigen, verloren.“ linter lang; anhaltender, ſich immer erneuernder Zu⸗ ſtimmung bezeichnete es Dr. Goebbels als eine Dreiſtigkeit, wenn dieſe Kreiſe in ihrer ohnmüchtigen Wut ſich ſogar an das Aus⸗ land als Helfershelfer wenden. Sie ſollten lieber Gott mit Werken ſtatt mit Worten dienen. Wenn ſie nicht wüßten, wie ſte das tun ſollten, erklärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſcher Heiterkeit, dann fänden ſie im Win⸗ terhilfswerk und in der NS V. Gele⸗ genheit genug dazu. Hierauf wandte ſich der Miniſter an diejenigen, die ſich über angeb⸗ lichen Mangel an„Freiheit“ beklagen. Die wirkliche Unfreiheit. die darin beſtanden habe, daß die deutſche Nation der Willkür anderer Länder ausgeliefert ſei, iſt heute beſeitigt. Nie⸗ mand könne uns mehr Tribute abpreſſen oder einen Spaziergang in das Rheinland ma chen. Es ſei doch kein zu großes Opfer für dieſe Frei⸗ heit, wenn heute Juden und Judenge⸗ noſſen nicht mehr ihre höchſt unmaßgebliche Meinung ſagen könnten. Aber auch jetzt noch ſei Freimütigteit geſtattet: Jeder, der arbeite und Verantwortung trage, dürfe ſeine Mei⸗ nung ſagen, aber an der richtigen Stelle, dort nämlich, wo dadurch Nutzen geſtiftet werde. Bierliſchpolitik ſolle wiſſen, daß dieſe Ideologie der Steupe in Dentſchland nicht geduldet werde. Wenn auch jetzt immer wieder Gedanken aus den früheren Jahren des Kampfes in Kundge⸗ hungen und Reden hervorgekehrt würden, ſo deshalb, weil nach wie vor heute wie damals, die Partei die lebendige Quekke unſeres Wirkens ſei. Nie ſei die Arbeit der Bewegung ſo notwen⸗ dig geweſen wie heute, da es gelte, mit uner⸗ müdlichem Eifer die Nation und insbeſondere die heranwachſende Jugend in der nationalſozia⸗ liſtiſchen Lehre zu erziehen. Immer wieder zögen wir aus der Bewegung dem plaſtiſchen Abbild unſeres Volkes, die Kraft. der Führer wacht Zum Abſchluß ſeiner Rede gedachte Dr. Gueb⸗ bels in zu Herzen gehenden, immer wieder von toſendem Beifall unterbrochenen Worten des Führers und ſeiner ſorgenden Arbeit im Dienſt an der Nation.„Bis zum letzten Mann“, ſo ſagte er,„halten wir unverbrüchlich zuſammen und ſind dabei von dem tiefen Glücksgefühl durchdrungen, daß zum erſtenmal an der Spitze unſerer Nation ein wirklicher Volksführer ſteht, ein Mann, in dem ſich wie noch in keinem an⸗ deren die Führungsinſtinkte unſeres Volkes verkörpern. Ihm zu dienen iſt uns nicht eine Pflicht“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter toſen⸗ dem Beifall“, ſondern eine Herzensſache. Er iſt für uns die reinſte Verkörperung unſeres Volks, tums! Deshalb iſt die deutſche Nation heute ſo ruhig, weil ſie ſich in ſeiner Hand ſicher ge⸗ borgen weiß. Sein Wille lebt in uns allen, und ob jeder ihn ſieht oder nicht, wir wiſſen: der Führer wacht! Er hat uns wieder freu dig gehorchen und dienen gelehrt, er hat unſerem Leben wieder einen Inhalt gegeben. Sein Wille beherrſcht uns, ſeine Tat lebt in uns und wird von uns mitgeſtaltet. Das, was wir früher oft als kleine Sekte geſagt haben, was ſu oft an den Stirnſeiten des Sportpalaſtes geſchriehen ſtand, iſt heute Ruf und Verſprechen des ganzen Volkes geworden: Führer befiehl, wir folgen!“ Der Sportpalaſt erdröhnte unter dem Bei⸗ fallsſturm, der bei dieſen Schlußworten aus⸗ brach. Wieder einmal hatte Dr. Goebbels ſei⸗ nen Berlinern aus dem Herzen geſprochen und ihnen neue Kraft in neuer Arbeit gegeben. Britiſcher Handelsgeiſt Die Engländer ind ein vorwiegend handel⸗ 1 treibendes Volk. 1 der Ueberzeugung, daß ausſchließlich alles Engliſche Gott wohlgefällig ſei, betätigen ſie für das irdiſche Daſein vor allem den Grundſatz, das der Handel, der Um⸗ ſatz, die Geſchäfte unter gar keinen n 1 ſtocken dürfen. Noch immer iſt daher die Cit eins der empfindlichſten Barometer der briti⸗ cen Außenpolitik geweſen. Die Eity iſt es auch, er das zunehmende Verluſtgeſchäft wegen des Somjetkrieges in Spanien mehr und mehr auf 5 Man hat da Dutzende und Dutzende von Schiffsladungen an die Roten ge⸗ liefert, vor allem an der Oſt⸗ und an der Nord⸗ 9 küſte Spaniens, gewiß; aber das Geſchäft war die Nerven geht. allzu unſicher und hat ſich nach dem Verluſt der aſturiſchen Küſte durch die Roten noch mehr ver ringert. Es muß alſo etwas geſchehen. Von Stund an betztigt ſich der britiſche Han⸗ delsgeiſt darin, mit den ſtärkeren Bataillonen in Spanien ins Geſchäft zu kommen— nun aben nicht etwa ſo, daß man ſich in London mit der Anbahnung handelspolitiſcher Beziehungen de⸗ gnügte, ſondern man benutzt die gute Gelegen⸗ heit, die Frage der Zuerkennung der Kriegs⸗ rechte und damit die Frage der Anerkennung der Nationalregierung als Handelsoßbjekt für die Einleitung wirtſchaftspolitiſcher Beziehun gen größeren Umfanges auszubeuten. Da ſchſch man alſo einen„Hauptagenten“ nach Burgos letzt einige Agenten in größere Städte National⸗ ſpaniens, läßt die Möglichkeit für den Abſchluß eines Handelspertrages durchblicken, kurzum: 4 baut alſo ſozuſagen hinter einer ſpaniſchen Wand den ganzen diplomatiſchen Apparat auf, der im Verkehr zwiſchen ſouveränen Regierun⸗ gen üblich iſt, verwahrt ſich aber hoch und teuer dagegen. daß darin bereits eine Anerkennung der Regierung Franco ausgedrückt ſei. Der bri⸗ tiſche Handelsgeiſt verlangt dieſes wenig ſchöne Komödienſpiel, um jede einzelne Poſition eines etwaigen Handelsvertrages und einer etwaigen ſpäteren Anerkennung der nattonalſpaniſchen Regierung politiſch ſo teuer wie möglich zu ver⸗ kaufen. 4 38 Gleichzeitig tut Herr Eden im Unterhaus o, 4 50 Eigen. Ficlungen 1 1 Keilhab ulturelen der Unber d fel als wäre nie etwas zwiſchen London und Sala⸗ 1 manca geweſen, und verſichert treuherzig, er glaube nicht, daß die nationalſpaniſche Kegie⸗ rung nach ihrem endgültigen Siege„eine eng⸗ landfeindliche Haltung einnehmen werde. Es ſſt ſchließlich England, das nächſt Sowfetruß⸗ land und Frankreich dem ſpaniſchen Befrefungs⸗ kampf gegen den Bolſchewismus durch die fort⸗ geſetzte direkte und indirekte Unterſtützung der Noten alle nur erdenklichen Schwierigkeiten ge⸗ macht hat. Es waren engliſche Kriegs⸗ ſchiffe, die verhinderten, daß rotſpaniſche See⸗ ſtreitkräfte von nationalſpaniſchen angegriffen und vernichtet wurden; es waren engliſche Kriegsſchiffe, die die Blockadebrecher an der aſturiſchen Küſte ſicher bis unter den Schutz roter Kriegsſchiffe und roten Hafenbatterien gelei⸗ teten. Es waren engliſche Kriegsſchiffe, dis unter den 90 000 rotſpaniſchen„Flüchtlingen Jehntauſende von bolſchewiſtiſchen Kämpfern ſicher nach Frankreich ſchafften und ſa mithaffen, daß dieſe Koten über das franzöſiſche Land⸗ transportſyſtem ſicher wieder an die rotſpani⸗ ſche Front gelangen konnten. Es iſt durch die ganze Weltpreſſe und ſogar durch einige engliſche Blätter gegangen, wieviel Morde an wehrkoſen Menſchen und welche Verlängerung des Sowjet⸗ krieges in Spanien letzten Endes auf die britiſche Sorte von Nichteinmiſchung zurückgeht. Jett eriſtiert keine totſpaniſche Küſte mehr in ſo bequemer Reichweite wie die aſtuxiſche, es giht auch keine„Flüchtlinge“ mehr, die man Unter den Schutz des Union Jack ſtellen könnte. Die Zeit beginnt zu drängen. Drei Fünftel des ſpaniſchen Gebietes in Francos Hand! Immer raſcherer Zerfall der rofen Kampfkraft. Höchſte Zeit, im ſchlichten Zivil der Handlungsreiſenden und mit der Aktentaſche unter dem Arm die Vordertreppe in Salamanca hinaufzuſteigen. Höchſte Zeit! Dieſer Franco iſt bei aller diplo⸗ matiſchen Gewandtheit von einer höchſt unge⸗ hörigen Selbſtändigkeit in ſeinen Entſchließun⸗ gen, und außerdem ſind da bereits gewiſſe Mächte in Salamanca vertreten, die dieſe komi⸗ ſche Marotte mit der bedingungsloſen Ableh⸗ nung alles deſſen haben, was Bolſchewismus heißt— alſo ſchaffen wir uns die Nörgler aus der City endlich nom Halſe und ſteigen wir in 875 lepniſche Geſchäft, bevor es zu ſpät ſein önnte! Der britiſche Handelsgeiſt arbeitet nach der ſpaniſchen Seite hin— jederzeit bereit, das Geſchäft mit den Roten deswegen nun nicht etwa einſchlafen zu laſſen. Was heißt hier Sowjetkrieg in Spanien!„Bufineß as uſual“, die Geſchäfte gehen weiter wie gewöhnlich. Jetzt ſind die„Inſurgenten“ des Herrn Eden in der Vorhand, man muß ſie alſo flattieren. Unan⸗ genehm, daß gleichzeitig die Welt widerhallt von den Zahlen. die das Hinaufſchnellen des roten Kriegsimpertes nach Retſpanien als direkte Folge der engliſch⸗franzöſiſchen Beſchlüſſe von Nyon ſchreiend kennzeichnen. Aber man kann das ja nach bewährter Methode in Old⸗England einfach überhören, einfach totſchweigen und da⸗ für umſo lauter den„Inſurgenten“ die Niitz⸗ lichkeit lukrativer Handelsbeziehungen zu Eng⸗ land klarmachen. Später kann man dann über die politiſche Seite reden. Später. Vielleicht. Nichleinmiſchung ſo und ſo London, 6. Roy. „Auf Grund der Beſchlüſſe des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes hat die britiſche Regierung im Laufe des Freitag vormittag an beide Regie⸗ rungen in Spanien Telegramme gelandt, in denen dieſen die Entſchließung des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes zur Kenntnis übermittelt wird Gleichzeit werden die beiden ſpaniſchen Parteien von der britiſchen Regierung erſucht, ihre Zuſtimmung zu dem britiſchen Plan zu geben. Jevaviſche Truppen haben die Hauptſtadt von Schanſi erreicht s Tokio, 6. Nap. Deule morgen haben die japaniſchen Truppen die Hauptſtadt von Schanſi, Taiyuanfu, erreicht. dne kr Helf ain feiner dun i Hani Melt il die aut und fru ſche Su ſem N bon du u halt binchen uf. Fubu nit nel Helfe in Wind. S dus Nn. au vnn Eilbim In Eonnla Die Aus Vachau, iuncchließ Furben i Hir hier ſett. Nu eiter Sta in der fer Fſucht ung Viederſeh getrübt. von Mpe Flugplatz und bol haben e getroffen die Dont auch sche nich fert befruchtet kaufmann Sie iſt ſei ßperpeg vo derte bon wich bela e Nalll 1 2 der 3 negz Merten ssh ene 5 . in de hn erde. Fs Somſetruß; Vefreiungs. 9 N ich die ſort, angegriffen engl „ in der Shut toter Kämpfern nate irn e Laſth⸗ 1 du dis ge engliſze ö N N dterheuz 5 0 f und Silz aher uſche 1% e eine e, N N N ö 0 N es Sowjet, die hritich! *. te meht in utiſche, es die nern könnte ünftel s d Inner ft. Höhe gteiſenden — öcht unge⸗ J ilſchließun⸗ 5 geßſſe diele omi u dbleh⸗ hewis mus Jigler aus en wit in al fein 1 bach der 1 1 erhalt N des Für. ien keglerung daniſchen K etſucht, Plan du tet Nb. 1 ö um eine angeblich bedrohte chei ſelbſt, eine klare Gefahr. II. Je 5 Pfennig pro Stunde!! Wir erinnern uns der ſchönen Worte eines ührenden tſchechiſchen Politikers auf dem Kon⸗ greß des internationalen Arbeitsamtes in Prag, wo er verkündete, daß die Tschechei der ausge⸗ lichenſte ſoziale Staat der Welt ſei mit der Fertgeſchriltenſten ſozialen Haltung in Theorie und Praxis. Wir erinnern uns daran, wenn wir hören, daß ein flowakiſcher Arbeiter 5 Pfg. ro Stunde verdient, daß er 12 Stunden arbeitet, aß er in Höhlen hauſt und nichts zur Beklei⸗ dung hat. Wir hören, daß alle Projekte für die dringendsten, wirtſchaftlich notwendigen Eiſen⸗ bahnen immer wieder hinausgeſchoben werden, zu Gunſten wirtſchaftlich e aber ſtra⸗ kegiſch bedeutſamer Anlagen von ahnen, Stra⸗ ßen, Flugplätzen. Wir hören Zahlen von der gigantiſchen Aufrüſtung des unter Angſtpſychoſe 1 tſchechiſchen Staates eine Aufrüſtung, ie in keinem Verhältnis zur Größe des Staates ſelbſt ſteht, aufgebläht wie alles, was dort zum äußeren Glanz und zur Befriedigung eigenen Größenwahnſinns getan wird, ſtatt zur organi⸗ ſchen Geſundung und Aktivierung der bankerot⸗ Dies alles nehmen wir mit auf unſere Reiſe in den Südoſten. Das Bild einer irregeleiteten Politik, die ſich aus den natürlichen Ordnungen des großen mittel⸗ und oſteuropäiſchen Wirt⸗ ſchafts⸗ und Kulturraumes herausgeriſſen hat. ü Sicherheit einer Staatenkonſtruktion zu untermauern. in der ein paar Millionen Tſchechen die gleiche Zahl an anderen Nationalitäten zentraliſtiſch unterdrük⸗ zen und aushungern. Prag iſt Brücke in den Südoſten. Wenn der Schritt der Zeit und Ent⸗ wicklungen über dieſe Brücke hinweggeht ohne fie teilhaben zu laſſen am wirtſchaftlichen und ulturellen Aufſchwung, dann liegt darin, neben der Unvernunft und dem Schaden für die Tſche⸗ Bis zu welchem Grad man ſich in Prag noch weiter in dieſe Ge⸗ fahr der völligen Iſolierung begibt, iſt nicht abzuſehen. * Das ſchöne und bequeme Verkehrsflugzeug der holländiſchen Luftfahrtgeſellſchaft, das uns auf ſeinem Flug von Holland nach Indien die paar hundert Kilometer in die öſterreichiſche Hauptſtadt mitnimmt, fliegt nur wenige hundert Meter über dem Boden. Wir ſehen unter uns die Bauern bei der Ernte. Wir ſehen, wie reich und fruchtbar auch hier im Süden der tſchechi⸗ ſche Staat iſt. Was bleibt dem Lande von die⸗ ſem Reichtum? Man ſchüttet Waggonladungen von Zuckerrüben in die Moldau. um die Preiſe zu halten. Man baut mit künſtlicher Eile und wirtſchaftlicher Unvernunft neue Induſtrien auf und wird daher ſeine landwirtſchaftlichen Produkte nicht mehr los, weil man Fertigwaren nicht mehr ins Land läßt mit denen üblicher⸗ welſe in einem Agrarſtaat der Export bezahlt wird. Sieht man nicht, daß dieſe Loslöſung aus dem Donauraum und ſeinem Verhältnis zu den mitteleuropäiſchen Induſtrieſtaaten einem Selbſtmord gleichkommt? Wiederſehen mit Wien? In Wien liegt der Glanz eines herbſtlichen Sonntag⸗Nachmittags über dem Häuſermeer. Die Ausläufer der Alpen, der Semmering, die Wachau, die Hügel der Weindörfer im Weſten umſchließen die Stadt mit einem Kranz von Farben und Formen. Vor drei Jahren haben wir hier zum letzten Mal zur Landung ange⸗ ſetzt. Nun iſt es alſo ein Wiederſehen mit einer Stadt, die uns aus der Jugend vertraut in der Ferne immer mit Liebe und etwas Sehn⸗ ſucht umhegt war. Ein kurzer Tag ſoll dieſem Wiederſehen gehören. Die Freude iſt nicht un⸗ getrübt. Mit Freunden fahren wir im Auto von Aſpern, dem weit vor der Stadt liegenden Flugplatz, ins Innere. Die Straße iſt ſchlecht und voller Löcher, wie vor drei Jahren. Wir haben es tief unten im Balkan nicht ſchlimmer etroffen. Bei der Reichsbrücke geht es über die Donau. Man baute an ihrer Vergrößerung auch ſchon vor drei Jahren. Sie iſt immer noch nicht fertig. Die Donau war einmal das mächtige Band wirtſchaftlicher und politiſcher Umklammerung. die von hier aus den Südoſten umſpannte und befruchtete. Einer meiner Begleiter iſt Groß⸗ kaufmann. Er berichtete von ihrer neuen Blüte. Sie iſt ſeit drei Jahren wieder der große Waſ⸗ ſerweg vom Südoſten ins Reich geworden. Hun⸗ derte von Schleppern fahren hier Tag für Tag reich beladen hinauf ins Reich und hinunter in die Balklanländer. Die früher bankrotte öſter⸗ reichige Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft hat nie genug Schiffe, um dieſen Verkehr bewälti⸗ gen zu können. Aber auch Wien iſt hier eine Brücke, an der der Strom neuer Kräfte und Entwicklungen vorüberfließt. auch heute noch bei allen Bemühungen um gemeinſame Wege und Aufgaben. Oeſterreich exportiert in alle Welt und kann nichts dafür kaufen, weil ſein Binnen⸗ markt wirtſchaftlich ruiniert und ausgeplündert iſt. Die öſterreichiſchen Exporteure haben über⸗ all bis in die Türkei eingefrorene Gelder, Lie⸗ ferſchulden, die ſich in überdimenſionalen Clea⸗ ringſpitzen auswirken, deren Abtragung an der mangelnden Aufnahmefähigkeit des öſterreichi⸗ ſchen Marktes ſcheitert. Aber offiziell rühmt man ſich in Oeſterreich der guten Deviſenlage, der feſten Währung. Es macht auf die not⸗ leidende öſterreichiſche Bevölkerung den Eindruck, den auf Tantalus der unerreichbare Apfel ge⸗ macht haben muß. Böſer Galgenhumor Das Urteil der Oeſterreicher über ihre Zu⸗ kunft und Gegenwart iſt bitter. Es iſt von einer Bitterkeit, die uns tief bedrückt. Wir fahren durch die Stadt. über den Ring. entlang den Prachtbauten der Kaiſerzeit, den Wunderwerken barocker Baumeiſter. An meiner Seite ſeufzt in meine Wiederſehensfreude ein Freund das galgenhumorige, furchtbar: Wort: 9 arockgrab! „ Iſt es ein Wunder, wenn zwei Millionen Menſchen in dieſer Stadt von einem Volk von Eriebniſſe und Ergebniſſe einer Reiſe in den Balkan und das öſtliche Mittelmeer N von unſerem Sonderberichterſtatter Kurt Zieſel vier Millionen draußen in der Provinz erhal⸗ ten werden ſollen? Iſt es ein Wunder, wenn dieſer kleine Wirtſchaftsraum ſeit zwei Jahr⸗ zehnten zum Spielball machtpolitiſcher Ausein⸗ anderſetzungen in Europa gemacht wurde, immer wieder abgewendet von dem ihm gemäßen grö⸗ ßeren Raum im Norden und Oſten? Es iſt hier der zweite große Brückenkopf deutſcher Kultur und Wirtſchaft, der aus ſeiner organiſchen Auf⸗ gabe herausgeriſſen wurde und daher zu ver⸗ kümmern droht. Der eine Tag gibt uns ein Bild: Wo iſt der immer heitere, glückliche, lebensfrohe Oeſterreicher geblieben, in deſſen Heiterkeit und Humor ſolche Kraft lag? Wo iſt die immer wache, aktive Kraft ſeiner Kultur ge⸗ blieben, die in den Stätten ſeiner Kunſt, in der Oper, im Schauſpiel, in den Konzertſälen und ſchmerzliches n der Univerſität ihre Früchte rug? Von Juden überfremdet, ja vielfach aus⸗ ſchließlich einem jüdiſchen Monopol gefügig ge⸗ macht, iſt Wien zu einer jener internationalen Treffpunkte der„Ziviliſation“ geworden, die ihre Freiheitstheſen in der Schrankenloſigkeit ſogenannter Kunſtgenüſſe und der Wurzelloſig⸗ keit großſtädtiſcher Literaten demonſtriert. Das Volk iſt all dem abgewandt und fern. Aber es leidet unſagbar darunter, mehr noch vielleicht als unter der wirtſchaftlichen Not, die uns an feder Straßenecke in mannigfachen Bildern ein⸗ deutig vor Augen tritt. So ſehen die beiden Brückenköpfe im Süd⸗ oſten aus. Ueber ſie hinweg hat das erſtarkte Reich den Raum ſeines Lebens und ſeiner Ar⸗ beit ausgebaut. In Aſpern ſteht die Ju 52 der Luftlinie Ber⸗ lin— Athen zum Fluge nach Budapeſt bereit. Das Hakenkreuz am Schwanzende des metalle⸗ nen Leibes entlockt den öſterreichiſchen Freunden. die mir das Geleit zum Abſchied geben, ein Lächeln. Hier auf Wiener Boden wirkt es wie ein Gruß aus einer erſehnten Welt. (Fortſetzung folat) Rudolf heß im Ilug über Libyen Deulſche Kriegsſchiſfe begleilen Rom, 6. Nov. Rudolf Heß iſt mit den Gauleitern Wag⸗ ner und Terboven, dem Stellvertretenden Gauleiter Görlitzer und anderen Mitglie⸗ dern der Abordnung der NSDAP. am Freitag⸗ vormittag wieder in Tripolis eingetroffen. Auf dem Flug über das Innere Lybiens wur⸗ den über 1000 Kilometer zurückgelegt. Die deut⸗ ſchen Gäſte erhielten dabei ein intereſſantes Bild von der Größe des Landes und der orga⸗ niſierten Aufbauarbeit des Faſchismus. Nach einer Zwiſchenlandung in der Oaſe Nalut, wo die Ruinen des dortigen Berber⸗ ſchloſſes beſichtigt wurden, ging der Flug nach Gadames, einer der intereſſanteſten Einge⸗ borenenſiedlungen von Lybien und Sitz des be⸗ kannten Tuareg⸗Stammes. wo die Maſchine kurz vor Sonnenuntergang landete; die deut⸗ ſchen Gäſte verbrachten hier die Nacht. Am Frei⸗ tagmorgen wurde nach der Beſichtigung von Ga⸗ dames der Rückflug nach Tripolis angetreten. Nach der Ankunft in Tripolis fand in unmit⸗ telbarer Nähe des Flughafens zu Ehren von Rudolf Heß und der Parteiabordnung der Vor⸗ beimarſch einer Diviſion ſtatt, den Marſchall Balbo gemeinſam mit Rudolf Heß abnahm. Anſchließend wurde eine Autofahrt entlang der Küſte nach Leptis Magna unternommen. Auf der Fahrt hatten die deutſchen Gäſte Gelegen⸗ heit, auf einer Strecke von 90 Kilometern zu beiden Seiten der Straße die in den letzten Jahren der Wüſte abgerungenen neuangelegten Plantagen zu ſehen.. In Leptis Magna wurden in einem langen Rundgang die Ueberreſte dieſes alten römiſchen Kulturzentrums in Libyen, der Ge⸗ burtsſtadt des römiſchen Kaiſers Septimius Se⸗ verus beſichtigt. Dieſer Beſuch vermittelte einen Rdq.-dampfer durchs Miltelmeer intereſſanten Einblick von den römiſchen Kolo⸗ nialunternehmungen in Afrika vor über zwei Jahrtauſenden. Dr. Len in Neapel Neapel. 6. Nov. Reichsleiter Dr. Ley traf am Freitagnach⸗ mittag in Neapel ein. Zu ſeinem Empfang hat⸗ ten ſich auf dem Flughafen der Präfekt von Neapel, der faſchiſtiſche Gauleiter von Neapel, Präſident Cianetti. Präſident Angelini und Comm. Puccetti eingefunden. Von deutſcher Seite waren die Vertreter der Ortsgruppe der NSDAP. Neapel und des deutſchen Generalkon⸗ ſulats, ſowie Hauptamtsleiter Selzner erſchie⸗ nen. Eine Ehrenbereitſchaft der Jungfaſchiſten erwies Reichsleiter Dr. Ley die Ehrenbezeu⸗ gung. Am Samstagfrüh trafen die drei„Kraft durch Freude“⸗Dampfer„Der Deutſche“,„Ocea⸗ na“ und„Sierra Cordoba“ in Neapel ein. Die italieniſchen Behörden haben für die deut⸗ ſchen Arbeiter-Urlauber großzügige Empfangs⸗ vorbereitungen vorgeſehen, in deren Mittel- punkt Anſprachen Dr. Ley's und des Oberbür⸗ germeiſters von Neapel ſtehen werden. Deulſche Kriegsſchiſſe in Gaela Rom, 6. Nov. Panzerſchiff„Deutſchland“ und vier Tor⸗ pedoboote der deutſchen Seeſtreitflotte. die zur Wahrung unſerer Intereſſen ſich in der Nähe der ſpaniſchen Gewäſſer aufhalten und die die deutſchen KdF.⸗Schiffe auf ihrer Fahrt durch das Mittelmeer nach Italien begleiteten, ſind um 16.40 Uhr in dem italieniſchen Kriegshafen Gaeta eingetroffen. Jowjelgenerale kommandieren Blick hinter die Kuliſſen der Saragoſſa, 6. Nov. Ein aus dem bolſchewiſtiſchen Lager zu den Nationalen Uebergelaufener brachte bei ſeinem Verhöre intereſſante Ausſagen über die immer weiter zunehmende Sowjetiſierung der rotſpaniſchen Kriegsführung. Er erklärte, daß alle Stäbe ſich aus ſowjetruſſiſchen Offizieren zuſammenſetzten, in denen Spanier nur noch die Rolle von nebenſächlichen Beobach⸗ tern ſpielten. Die bolſchewiſtiſche Kampf⸗ zentrale befinde ſich in dem Ort Arche na (Murcia), der zu einer abſolut ſowjetruſſiſchen Stadt gemacht worden ſei. Das ſei ſchon aus der Tatſache erſichtlich, daß dort zahlreiche Plakate in den Straßen angeſchlagen wurden, die in ruſſiſcher Sprache verfaßt ſind. Ferner befinde ſich in Archena eine für die Ausbildung der Tankbeſatzungen beſtimmte Schule, unter deren Mitgliedern nur 10 Prozent Spanier ſeien. Die Anführer aller Tankeinheiten ſeien Sow⸗ jetruſſen. Zur Zeit würden Verſuche mit einem neuen ſowejtruſſiſchen Tankmodell ge⸗ macht, das noch größer ſei als die bisher ver⸗ wendeten ſowjetruſſiſchen Tanks. In ihm ſeien ein Geſchütz und vier Maſchinengewehre einge⸗ baut. Vor einem Monat ſeien 16 Tanks dieſes neuen Modells bereits eingetroffen. Die Be⸗ ſatzungsmitglieder der Tanks würden, bevor ſie an die Front führen, gezwungen, ihre Papiere beim Stabe zu hinterlegen, damit ſie im Falle ihrer Gefangennahme nicht verloren gingen. Der Ueberläufer teilte ferner mit, daß vor vier Wochen eine große Anzahl neuer ſowfetruſſiſcher Flieger in Rotſpanien eingetroffen iſt. von denen der größte Teil ſofort an die Aragon⸗ Front geſchickt wurde. Menſchenſchmugglerin verhaftet Baſel, 6. November. Wie bereits gemeldet, ſtand die Aktion der Bundesanwaltſchaft gegen die Tätigkeit der Ko⸗ mintern auf Schweizer Boden in Zuſam⸗ menhang mit dem durch öſterreichiſche Polizei an der Grenze feſtgenommenen Transport von Spanienſöldnern. Es ſteht nunmehr feſt, daß die Moskauer Agentin Melanie Schwarz oder Melanie Ernſt tatſächlich im Mittelpunkt des Menſchenſchmuggels ſteht. Sie iſt als erſte in Davos verhaftet worden. Obwohl ſie vor Monatsfriſt aus der Eidgenoſſenſchaft aus⸗ gewieſen worden war, kehrte die Schwarz über ie Grenze zurück, um ihren Menſchenſchacher für Valencia fortzuſetzen. Mit einigen Schwei⸗ 3 Kommuniſten zuſammen hat die Agentin— em Vernehmen nach eine Jüdin— aus Oeſter⸗ reich, Polen und der Tſchechoſlowakei Kano⸗ nen futter nach dem bolſchewiſti⸗ ſchen Teil Spaniens geſchmuggelt. Der Fall dieſer Frau hat die enge Zuſammenarbeit rolſpaniſchen Kriegführung der öſterreichiſchen Sicherheitspolizei und der Schweizer Bundesanwaltſchaft in vunkto Kom⸗ muniſten begründet. Die Prüfung des zahl⸗ reich beſchlagnahmten Materials iſt ſehr zeit⸗ raubend. da die Kommuniſten lauter Decknamen verwandten. Der große Schlag, der auf beiden Seiten der Grenze geführt wurde. hat damit unzweifelhaft die mitteleuropäiſche Zentrale jenes über die ganze Welt gebreiteten Netzes der Freiwilligen⸗ werbung für das bolſchewiſtiſche Spanien ge⸗ troffen. Abermals erhellt daraus, daß das Schwergewicht des Freiwilligenproblems nicht 83 bei General Franco, ſondern in Valencia iegt. Barbariſche Kriegführung der Rolen San Sebaſtian, 6. November. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat der Direktor des nationalen Militärhoſpitals in Gronon an der Madrid⸗Front dem Sanitäts⸗Generalinſpek⸗ teur des 1. Armeekorps berichtet, daß die vom 14. bis 16. Oktober in das dortige Militärlaza⸗ rett eingelieferten nationalen Soldaten Ver⸗ wundungen trugen, die ſämtlich von Explo⸗ ſivgeſchoſſen herrühren. Es iſt bekannt, daß durch Exploſivgeſchoſſe hervorgerufene Ver⸗ wundungen außerordentlich ſchmerzhaft und ſehr ſchwer heilbar ſind. Damit iſt ein neuer Beweis gegeben für die feige hinterhältige und rohe Kampfesweiſe der Bolſchewiſten, denen kein Mittel zu ſchlecht iſt, um ihre barbariſchen Inſtinkte zu befriedigen. Jowjelruſſiſche Armeeangehörige unker den Token gefunden 85 Salamanca, 6. Nov. Der nationale Heeresbericht meldet: Im Ab⸗ ſchnitt Jaca beſetzten die nationalen Streitkräfte bei einem wohlgelungenen Handſtreich auf die gegneriſchen Positionen mehrere wichtige Höhen, erbeuteten 50 Gewehre, ein Geſchütz. mehrere Maſchinengewehre, 100 Kiſten Munition und Handgranaten und bargen die Leichen von 100 gefallenen roten Milizen. Auch bei einer Erkun⸗ dung im Abſchnitt Melina wurden Leichen von gefallenen ſpaniſchen Bolſchewiſten gefunden: unter ihnen befanden ſich ein Offizier und drei Soldaten ſowjetruſſiſcher Nationalität. Madrid: Im Abſchnitt Aravaca wurde ein feindlicher Angriffsverſuch vereitelt. Flugwaffe: Unſere Flieger bombardier⸗ ten die militäriſchen Ziele von Barbaſtro(Ara⸗ gon). Bei einem Luftkampf wurde eine feind⸗ liche Jagdmaſchine abgeſchoſſen.— Im Laufe des Monats Oktober wurden insgeſamt 26 feindliche Flugzeuge von uns abgeſchoſſen. (Trommel⸗ zum Jon Börsen und flärkten fünein-Malmsene ahenunorse Die Abendbörſe war auf Käufe des Publikums und der Kuliſſe weiter feſt und hatte lebhaftes Geſchäft. Im allgemeinen ergaben ſich neue Erhöhungen von etwa /2—1 pCt. Etwas ſtärker erböht waren Moenus Maſchinen mit 119⅛(118) und Akkumulatoren mit 225(222). Am Montanmarkt notierten Buderus 120½(120), Harpener 177½(177), Mannesmann 115 (114¼), Verein. Stahl 112¾—)(112¾) und Hoeſch unv. 124, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Ber- liner Schlußnotierungen vielfach unter denen des hie- ſigen Platzes lagen. In der chemiſchen Gruppe be⸗ feſtigten ſich JG. Farben auf 155¼(155), Scheide⸗ anſtalt auf 254 ½(254). Von Maſchinenaktien waren außer Moenus auch MAN, feſt mit 134½—135(134), Junghans 124%(124), Eßlinger 115¼(115), Adler⸗ werke 110(109 /), Demag unv. 142¼. Am Elektro- markt verbeſſerten ſich AE auf 118 ¼(117¼), Licht E Kraft auf 150(149¼), Es. auf 130(129‘J), Schuckert auf 164(162 ½), während Geffürel/ pCt. niedriger lagen mit 145 ¼, aber 1 pCt. über Berlin. Von Zellſtoffwerten zogen Feldmühle auf 135¾(135) an, Waldhof unv. 146. Kunſtſeide Bemberg weiter feſt mit 139(138). Am Einheitsmarkt ſtiegen Linde's Eis auf 167(165%), Schantung notierten nach Pauſe mit 126 ¼(127). Bankaktien waren bei unveränder⸗ ten Kurſen ebenfalls gefragt. bielredemärkie Preisfeſtſtellung für den Marktverkehr des Getreide⸗ großmarkts Worms, Wormſer Börſenverein e. V. zu Worms a. Rh. vom 4. November 1937. Weizen, Preisgebiet W XX frei Mühle 21.50, Roggen, Preis⸗ gebiet R XIX frei Mühle 20.—, Hafer, Preisgebiet XIV 16.50 Erzeugerpreis, Braugerſte, rheinheſſiſche 21.50, Ried 21.50, pfälzer 22.— frei Erzeugerſtation, vollwertig⸗ Braugerſte, Futtergerſte, Preisgebiet XI 17.50 Erzeugerpreis, Weizenmehl, Type 812, Preis- gebie! W' XX 29.55. 0.50, Roggenmehl, Type 1050, Preisgebiet R XIX 23.50 0.50, Weizenkleie, Preis⸗ gebiet W'ö XX 11.20, Roggenkleie, Preisgebiet R XIX 10.50. Kartoffeln 1. gelbe Sorten: Induſtrie, 2. gelbe Sorten: Andere, 3. blaue, rote und weiße Sor⸗ ten laut Preisbeſtimmung, Luzerneheu, loſe, geſund, trocken 7.40—7.70 ab rheinh. Station, Luzerneheu, gebündelt, geſund, trocken 7.60—7.90 ab rheinh. Sta⸗ tion, Wieſenheu, loſe, ab rheinh., pfälziſcher Verlade⸗ ſtation 6.80—7.00, Frachtparität Worms, Wieſenheu, gebündelt, ab rheinh., pfälziſcher Verladeſtation 7.20 bis 7.40, Frachtparität Worms, Roggen⸗Weizenſtroh, bindfaden⸗ und drahtgepreßt, do. Gerſten⸗Haferſtroh, ab rheinh. pfälziſcher Verladeſtation, laut Preisbe⸗ ſtimmung.— Tendenz: ruhig. Mainzer Getreidegroßmarkt Es notierten je 100 Kg. in RM.: Weizen W 19 21.30 waggonfrei Mühlenſtation, Roggen R 18 19.80 waggonfrei Mühlenſtation, Futterhafer H 14 16.50 Er⸗ zeugerfeſtpreis ab Station, Futtergerſte G11 17.50 Erzeugerfeſtpreis ab Station. Weizenkleie W 19 11.10 brutto mit Sack ab Mühlenſtation, Roggenkleie R 18 10.40 brutto mit Sack ab Mühlenſtation, Braugerſte 21.50 Erzeugerhöchſtpreis ab Station Biertreber 14.00 ohne Sack Fabrikhöchſtpreis, Malzkeime 13.40 ohne Sack Fabrikhöchſtpreis, Heu, gut, geſ. u. trocken, loſe 6.80—7.00, do. drahtgepreßt 7.20—7.40 Frachtparität Mainz Tendenz: Weiterhin ruhig. gie hören im Rundfunk. Sonntag, den 7. November 1937: Deutſchlandſender 5 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Wetter. Zwiſchenmuſik, 08.20 Im„Roten Ochſen“ zu Saſſenfeld. 09.00 Sonn⸗ tagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Morgenfeier. 10.45 Werke von Georges Bizet. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 12.00 Standmuſik. 12.55 Zeitzeichen. 13.00 Glückwünſche. 3.10 Konzert. 14.00 Bunte Muſik. 14.30 Lettiſche Volksweiſen. 15.00 Die wunderbare Reiſe. 16.00 Mu⸗ ſik am Nachmittag. 17.30 Luſtige Hörfolge. 18.00 Schöne Melodien. 19.45 Sportecho. 20.00 Vom Zwerchfell. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 Deutſchlandecho. 22.30—00.55 Wir bit⸗ ten zum Tanz.. Frankfurt 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. Better. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Deutſche 08.45 Morgenmuſik. 09.00 Morgenfeier. iſt ein beſonderer Saft. 10.00 Morgenfeier. 10.30 Chorgeſang. 11.15 Hürfolge. 12.00 Konzert. 14.00 Für unſere Kinder. 14.30 Alte Schinken und friſches 08.05 Scholle. 09.45 Blut Gemüſe.(Schallpl.) 15.20 Deutſche Scholle. 16.00 Konzert. 18.00 Piepers fahren heut ins Blaue. 19.40 Sportſpiegel. 20.00 Deutſche Märſche in aller Welt. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Nachr. 22.15 Sport. Stuttgart 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Waſſerſtand, Wetter; Bauer, hör' zu!; Gymnaſtik. 08.30 Morgenfeier. 09.00 „Der Führer hat gerufen“. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Heldiſche Feier. 10.30 Muſik am Sonntagmor⸗- gen. 11.15 Bad. Gaukulturpreisträger 1937. 11.30 Badiſche Muſik aus alter Zeit. 12.00 Konzert. 14.00 Ganz friſch. 15.00 Die wunderbare Reiſe. 16.00 Kon⸗ zert. 18.00 Das Heldenlied von deutſchen Kampfflie⸗ gern. 19.00 Nachr., Sport. 19.30 Kl. Abendmuſik. 20.00„Die weiße Dame“. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00 —01.00 Nachtmuſik. Montag, den 8. November 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. liche Morgenmuſik. —09.40 Sperrzeit. 06.30 Fröh⸗ 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00 N S 09.40 Kleine Turnſtunde. 19.00 Märchenſpiel. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 See⸗ wetterbericht. 11.30—11.40 Sendepauſe. 11.40 Was hat der Kleingarten eingebracht. 12.00 Schloßkonzert. 13.50 Nachr. 14.00 Bunte Unterhaltung. 15.00 Wet⸗ ter, Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Werke großer Meiſter. 15.45 Vorleſung. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Deutſchland— heiliges Vaterland. 19.00 Nachr. 19.10 Und ſetzet ihr nicht das Leben ein. 22.00 Nachr. 22.15—24.00 Vorabend des 9. No⸗ vember 5 5 Frankfurt 06.00 Morgenſpruch, Morgenlied, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſik am Morgen. 09.30 Nachr. 09.45.—10.00 Sendepauſe. 10.00 Schulfunk. 10.30 Hausfrau, hör' zu! 10.45—11.30 Sendepauſe. 11.30 Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Schloßkonzert. 14.00 Nach⸗ richten. 14.10 Donnerwetter— tadellos! 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Für unſere Kinder. 15.45 — 16.00 Sendepauſe. 16.00 Konzert. 18.00 Deutſchland — heiliges Vaterland. 19.00 Nachr. 19.10 Und ſetzet ihr nicht das Leben ein. 22.00 Nachr. 22.15 Vor⸗ abend des 9. November. 24.00—01.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Notierungen, Gymnaſtik. 06.30 Wenn die Woche ſo beginnt, wird ſie auch gut enden! 08.00 Waſſerſtand. 08.30 Muſik am Morgen. 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00 Die Mär vom Wappen des Schulzenhofes. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Eine Stund! ſchön und bunt. 15.00—16.00 Sende⸗ pauſe. 16.00 Muſil am Nachmittag. 18.00 Deutſch⸗ land— heiliges Vaterland. 18.45 Deutſchland baut auf. 19.00 Nachr. 19.10 Und ſetzet ihr nicht das Leben ein. 22.00 Nachr. 22.15 Vorabend des 9. No⸗ vember. 24.00—01.00 Nachtkonzert. eee 1 3 N 7 — e 2 Copyright by Prometheus- Verlag. Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München 7. Fortſetzung Volt Intereſſe blickte ich auf das Bild bunten inter⸗ nationalen Badelebens, das ſich vor meinen Augen nun abrollte, eine mir vollſtändig fremde Welt, unwahrſchein⸗ lich und kuliſſenhaft wirkend. Eine entzückende, junge Dame promenierte vorüber, ſtutzte und reichte Francesco dann erſtaunt die Hand. Er ſchien unangenehm berührt. Ich verbiß mit Mühe ein Lachen. als ich bemerkte, wie ein nervöſes Zucken über ſein Geſicht lief, während ſich ein Wortſchwall gleich einem Mühlrad über ihn ergoß. Drei weitere Damen ge⸗ ſellten ſich bald dazu. Trotzdem mich Francesco vorgeſtellt hatte, wurde ich vollkommen ignoriert. -Sie müſſen an unſeren Tiſch kommen, Signor Fran⸗ cesco“, drängte eine der Damen. Sichtlich ungern gab er nach und bat mich, ihn ein paar Minuten zu entſchuldigen. ⸗Buona ſera, Signorina!“ Ich blickte erſtaunt in die lachenden übermütigen Augen Dr. Orazios. Er drückte meine Hand an die Lippen.„Darf ich Geſellſchaft leiſten? Es iſt ja ein Verbrechen, Sie hier alleine ſitzen zu laſſen.“ ö „Danke“, Begleitung.“ „Bemühen Sie ſich nicht, Doktor“, klang eine eiskalte Stimme neben mir.„Ich bin ſchon wieder zurück.“ „Verzeihung!“ Eine förmliche Verneigung; Dr. Orazio war verſchwunden. -Gimpel“, ſpottete Francesco hinter ihm her. „Es wird gut ſein, wenn du bald zur Ruhe gehſt“, ſchlug er mir dann vor, meinem Blicke ausweichend. Ich verſtand ſofort. Anſcheinend ſtörte meine Anweſenheit. „Ich bin froh, wenn ich nach Hauſe komme“, war meine Antwort.„Laſſe den Wein an den Tiſch der Geſell⸗ ſchaft bringen! In kurzer Zeit biſt du ja wieder hier, ich kann leider nicht ohne Begleitung gehen.“ Ein ſcharſer Blick traf mich. Als er aber merkte, daß nicht die geringſte Mißſtimmung meine Laune trübte, entgegnete er froſtig:„Erſt trinken wir unſeren Wein.“ Er ſchien es nun auf einmal gar nicht eilig zu haben, mich los zu werden, und erſt als er ſah, derß mir wirklich übermüdet die Augen zufielen, trank er raſch aus und bezahlte. Während er mir den Schal um die Schultern legte, kam nochmals die junge Dame, die ihn vorher begrüßt hatte, an unſeren Tiſch. „Signor Francesco, Papa möchte Sie noch einen Mo⸗ ment ſprechen“, bat ſie. Ich ſtehe in einigen Minuten zur Verfügung“, war die höfliche Antwort. Eng aneinandergeſchmiegt wanderten wir unſerer Be⸗ hauſung zu. 1 „Gute Nacht!“ Einem unwiderſtehlichen Drange fol⸗ gend ſchlang ich die Arme um ſeinen Hals und küßte ihn herzlich auf Mund und Augen.„Unterhalte dich gut!“ Die Tür fiel hinter mir ins Schloß. Signora Pedra kam mir ſchon im Flur entgegen. „Signorina“, ſchlug ſie mir liebenswürdig vor,„haben Sie Luſt. mit mir noch eine Taſſe Tee zu trinken?“ Ich nickte. Raſch hatte ich ein bequemes Hauskleid übergeworfen und lief nun fröhlich auf den bunt be⸗ leuchteten Balkon. Meine liebenswürdige Wirtin erzählte und plauderte allerlei. Unter uns ein raſcher Schritt. „Francesco.“ Er begrüßte uns gut gelaunt. Mit einem Vorwand verſchwand Signora Pedra. „So etwas bringſt auch nur du fertig“, brummte er grollend,„nach einem ſolchen Gutenachtgruß recht amü⸗ ſante Unterhaltung mit anderen zu wünſchen. Schmeichel⸗ katze du.“ „Warum hat es dir nicht mehr gefallen?“ fragte ich ſcheinheilig. Da wurde ich zur Strafe wie ein Lausbub an den Ohren über den Tiſch gezogen. Unſere Wirtin brachte den duftenden Tee mit feinem Backwerk und ungezwungen plaudernd ſaßen wir noch einige Zeit beiſammen. Ich hatte den Kopf auf die bequeme Lehne des Korb⸗ ſeſſels geſtützt und war plötzlich eingeſchlafen. Wie mich die beiden zu Bett brachten, weiß ich nicht; erſt am anderen Tage gegen elf Uhr mittags weckte mich Signora Pedra aus tiefem traumloſem Schlaf. „Signor Francesco“, berichtete ſie mir,„iſt mit dem erſten Dampfer abgereiſt und läßt Sie bitten, ihn in einigen Tagen zu erwarten.“ Ratlos ſah ich der alten Dame, in deren Augen etwas wie Mitleid ſchimmerte, ins Geſicht. „Kam denn ein Telegramm oder ſonſt eine Botſchaft von Trieſt?“ fragte ich. Sie ſchüttelte den Kopf. „Nein, Signor Francesco deckte die volle Penſion für Sie auf acht Tage, meinte aber, er würde kaum ſo lange ausbleiben.“ „Zu gütig!“. Heiße Bitterkeit ſtieg in mir hoch. Ich ſetzte mich an den üppig gedeckten Kaffeetiſch, konnte aber kaum einige Biſſen genießen. 1 Langſam ging ich zum Strand und blickte müde auf das bewegte brandende Badeleben um mich. Menſchen, ſo weit das Auge ſehen konnte, unabſehbare Reihen von Strandzelten und Hütten, entzückende Badekoſtüme, ele⸗ gante flirtende Frauen mit herrlichen braungebrannten Körpern und warmer weicher Sand, in dem es ſich heſſer ruhen ließ als im feinſten Bett. Die ſchön war es hier! Wie flatternde große Vögei durchzogen die bunten Segelboote der Fiſcher die ſtillen Waſſer und friedlich ſahen die grünen Wälder der kleinen Snjeln. die Grado umgeben, in das bunte Strandleben. war meine Antwort,„ich bin bereits in In weiter Ferne grüßte Iſtriens Küſte, umſpielt von dunkelblauen Waſſern, der Monte Maggiore erhob ſein ſtolzes Haupt, ſchneebedeckt lagen die Gipfel der Juliſchen Alpen. Ich legte mich in ein Sandbett für Rheumatismus⸗ kranke, das nur den durch einen Schirm geſchützten Kopf freiließ und fühlte mit Wonne, wie der weiche Sand den ganzen Körper wunderbar durchwärmte. Ich lag und grübelte, fühlte, daß etwas in mir un⸗ rettbar dahinwelkte, das Kind, das harmloſe, frohe Kind, das ich bis dahin geweſen. Ich ſah fetzt klar, daß meine treue Santina nur zu recht gehabt, daß er in mir nicht die Schweſter, ſondern das junge Weib ſah, und dieſes hatte ihm geſtern die Arme um den Hals gelegt. Wie mich der Gedanke quälte. Aber auch ich erkannte an dem ſchneidenden Herzweh, das mich durchzuckte, daß eine Schweſter nicht ſo um den Bruder leiden kann: ſo peinigt nur ein Mann das Weib, das ihn liebt. Ein Schatten ließ mich aufſehen. Es war Dr. Orazio. „Ich ſuche Sie ſchon wie eine Stecknadel ſeit Stunden, Signorina“, beteuerte er.„Geſtatten Sie, daß ich mich neben Ihnen ins Grab legen laſſe?“ -Ich kann es Ihnen nicht verbieten“, entgegnete ich gleichgültig.„Der Sand iſt für alle Badegäſte da.“ „Zu liebenswürdig“, war die ſpöttiſche Antwort.„An allzu großer Höflichkeit kranken Sie nicht.“ „Es ſteht Ihnen ja frei, meine Geſellſchaft zu meiden“, war meine ruppige Antwort. Ohne zu grüßen wandte er ſich ah. Ich atmete auf. Gott ſei Dank, den war ich los. Ich wollte allein ſein, denn ich hatte in dieſer Stimmung abſolut keine Luſt, fade Artigkeiten anzuhören. „Die Verpflegung im Hauſe Pedra war glänzend und die alte Dame rührend um mich beſorgt. Anſcheinend freute ſie ſich außerordentlich, wenn ich abends ſchon vor Eintritt der Dunkelheit im Haus war und in einem Liegeſtuhl ein Buch las. Am fünften Tage ergriff mich, während ich ausge⸗ ſtreckt im Sande lag, eine Unruhe, die ich nicht meiſtern konnte. Als ob jemand nach mir riefe, war es in meinem Innern. Ich hielt es endlich nicht mehr aus, kleidete mich zu ganz ungewohnter Zeit an und lief faſt unſerer Villa zu. Die Türe des Zimmers im Erdgeſchoß, das Fran⸗ ceseb bewohnte, ſtand offen. Er ſelbſt am Schreibtiſch, einen Brief äffnend. Oeffner und Kuvert flogen achtlos zur Seite, als er mich unter der offenen Türe bemerkte. „Mein Kleines!“ Er zog mich an ſich, aber leiſe ab⸗ wehrend machte ich mich wieder frei. „Biſt du böſe?“ „Dazu hätte ich wirklich kein Recht“, Antwort. „Wir müſſen morgen nachmittag in Friaul ſein“, ſagte er. Mit keiner Silbe erwähnte er den Grund ſeiner plötzlichen Abreiſe.„Die Arbeit drängt. Du kannſt aber in ein paar Wochen wieder zurück nach Grado.“ „Arbeiten!“ Ich ſtreckte in heller Freude die Arme von mir.„Ich bin ſo froh: denn es gehört auch eine Kunſt dazu, dieſes faule Leben hier auszuhalten. „Haſt du Luſt zu einem Ausflug nach Aquileja? In einer halben Stunde geht der Dampfer. Ich ſtimmte freudig zu. Mit fröhlichen Augen blickte ich, mit ihm zum Hafen mandernd, auf das luſtige Badetreiben. Warum war das altes ſo ganz anders wie vor einer Stunde? So ſonnig, ſo hell und ſo intereſſant. „Was freut dich denn ſo, Maus?“ klang die warme Stimme neben mir. „Daß du wieder da biſt“, entfuhr es mir wahrheits⸗ getreu. Aquileja! Da ſtand ich nun auf hiſtoriſchem Boden, über deſſen Steine und weichen Sand ſchon die ſtolzen Römer gewandert waren. Eine Stadt, die eine bewegte und traurige Vergangenheit hatte.. Nachmittags ruderte Francesco mit dem Boot nach dem Pinienwald auf Belvedere und bewundernd blickte ich auf die eigenartige Vegetation, die durch Francescos Kenntniſſe der ganzen Pflanzenwelt noch intereſſanter wirkte. Im Fluge vergingen die ſchönen Stunden, und wir mußten zurück zum Dampfer, der uns wieder nach Grado brachte. Der Abend bot einen würdigen Abſchluß des Tages; erſt gegen zwölf Uhr ſuchten wir unſere Woh⸗ nung auf. Im ſchützenden Dunkel einer Laube zog mich Fran⸗ cesco, ehe wir das Haus betraten, an ſich.„Erſt meinen Gutenachtkuß, ſonſt kann ich nicht ſchlafen“, bat er über⸗ mütig. Doch faſt heftig ſtieß ich ihn von mir. „Nie wieder!“ preßte ich hervor. Der Gedanke an meine letzten freiwilligen Küſſe trieb mir glühende Scham⸗ röte ins Geſicht. Ich wollte kein Spielzeug von Launen ſein. 5 „Wie du willſt!“ Tiefbeleidigt war die Stimme. Er ſchloß die Haustüre auf.„Buona notte!“ Die Tür ſeines Zimmers ſchnappte ins Schloß. Ich ging zufrieden in meine Behauſung. Den erſten sieg über mich ſelbſt hatte ich errungen. Mochte er norgen launiſch und unberechenbar ſein und mich quslen, o viel er wollte. Ich wußte, das alles war leichter zu irtragen, als das erdrückende Schamgefühl der letzten Tage, das Bewußtſein, den Spielball einer Laune zu be⸗ deuten. war meine * Doch er quälte mich nicht am nächſten Tage, hatte keine Laune, ſondern war Chef, nur Chef und eiskalt. Dieſes Benehmen behielt er auch in Friaul bei. Die Arbeit in den ausgedehnten Sämereien häufte ſich ſo ſehr, daß wir halbe Nächte am Schreibtiſch ſaßen; beſonders belaſteten die Vorarbeiten zu unſerem neuen Katalog, der in drei Sprachen erſcheinen ſollte. Ganze Felder von Blumen, lediglich zur Samenzucht angepflanzt, dufteten hier betäubend. Ich hatte täglich Gelegenheit, die durchgreifenden Kenntniſſe und ſeltne Tatkraft dieſes Mannes zu bewundern. Wir waren immer zuſammen. An den Sonntagen beſuchten wir Görz mit ſeinem hellgrünen Iſonzo oder das italieniſche Udine. Nichts in Francescos Benehmen verriet, daß mich ſein Arm je umſchlungen, ſein Mund herzlich geküßt hatte. Ich verfolgte die heißen Blicke unſerer jungen, oft bildhübſchen Friauler Arbeiterinnen, die ſtolz waren, wenn ſie einmal von ihm angeſprochen wurden. Und doch, mie froh war ich nun, ihn zurückgewieſen zu haben! So raſch, ſo ohne jeden Kampf war ich wieder die Null wie vordem. Jedes perſönliche Intereſſe ſeinerſeits war erloſchen. Wa⸗ rum ſollte er ſich auch um ein verlorenes Spielzeug be⸗ mühen? Es war doch jederzeit zu erſetzen. Nicht im Traum dachte ich daran, daß dieſes Benehmen vielleicht nur Schein ſein könnte. Eines Morgens ſchritt ich mit ihm über unſere herr⸗ lichen Blütenfelder.„Wie groß doch euer Beſitz iſt!“ rief ich bewundernd. „Signor Francesco!“ Ein helles zwitſcherndes Stimm chen. Von der entgegengeſetzten Seite flog eine kleine ent⸗ zückende Elfe auf uns zu, gefolgt von einem Greis mit ſchneemeißem Patriarchenkopf. „Chiutti!“ Er ſtreckte dem Feenkind in ehrlicher Freude beide Hände entgegen. Auch den Greis begrüßte er herzlich. Nach der Vorſtellung ergriff das Elſchen meinen Arm. „Sie müſſen kommen zu uns“, bat ſie in allerliebſten gebrochenem Deutſch.„Unſer Beſitz grenzt an den der Firma. Wir ſind Nachbarn.“ Ich ſah, wie die ſtrahlenden Kinderaugen auf Fran⸗ cesco haften blieben. „Wir beſuchen Sie nächſtens“, wehrte Francesco ab. „Momentan iſt die Arbeit zu dringend.“* Die Kleine war nicht höſe, machte ein reizendes Schmoll⸗ mündchen und eilte dann raſch, wie ſie gekommen war, wieder fort. Später als ſie gegangen war, fragte ich Francesco nach ihr. „Chiutti? Eine Vollblutitalienerin, geboren im heißen Sizilien. Eine ſchöne, verwöhnte Treibhauspflanze, an⸗ ſpruchsvoll und zerhrechlich. Der Abgott ihres Großvaters und der beiden Brüder. Eltern beſitzt ſie nicht mehr.“ Nachmittags reichte mir Francesco ein Kuvert. „Dein Gehalt, es iſt heute der erſte Auguſt.“ Ich öffnete den Umſchlag. Es waren zweihundert Kronen. „Du haſt dich geirrt!“ Mit dieſen Worten legte ich die hundert Kronen, die zu viel bezahlt waren, auf den Tiſch. „Nein“, entgegnete er kalt.„Die Arbeit war mehr wie doppelt; behalte das Geld!“ Natürlich, ich war doch Angeſtellte und ein anſtändiger Chef bezahlte ſeinen Leuten die Ueberſtunden. „Und Grado?“ fragte ich noch. „Dahin habe ich dich eingeladen!“ Faſt drohend klang das. Ich ſprach kein Wort mehr und nahm meine Arbeit wieder auf. Einige wichtige Eilſendungen mußten abgeſchickt wer⸗ den. Dieſe endloſen Fakturen, Frachtbrief. Policen, Do⸗ klarationen! Todmüde ſank mir um ein Uhr früh der Kopf zwiſchen die Arme; ich konnte nicht mehr. „Erſchrocken ſprang er auf, hob meinen Kopf in die Höhe. Hilflos ſchmiegte ich meine Wange an ſeine Hand, ſuchte unbewußt Schutz bei dem, der mich auälte. Er klappte den amerikaniſchen Schreibtiſch zu und bettete mich auf den im Kontor ſtehenden Liegeſtuhl. „Ich bin in einer Stunde fertig“, kam es gepreßt von ſeinen Lippen.„Du mußt es mir ſagen, wenn es dir zu viel wird. Ich habe keine Zeit, auf die Uhr zu ſehen; du weißt ja doch ſelbſt, wie ich im Druck bin. Ich glaube aber beſtimmt. daß wir mit den nötigen Arbeiten in einigen Tagen fertig ſind; dann fahren wir ſofort nach Trieſt und du haſt wochenlang Zeit, dich auszuruhen. Jetzt, bei der größten Hitze. die ſa gottlob im Friaul nicht ſo drückend iſt, gibt es wenig Arbeit in Trieſt.“ Leiſe kam der Schlaf und mit ihm ein ſeltſamer Traum. Zwei weiche Lippen preßten ſich auf die meinen. „Mein liebes, ſüßes, trotziges Du“, flüſterte eine wohl⸗ bekannte Stimme in einem Ton, den ich ſeit Wochen 11 mehr gehört hatte. Schlaftrunken fuhr ich in die Höhe. Froncegen ſtand dicht an meinem Lager und griff eben nach ſeinem Hut.„Gehen wir!“ Kalt, geſchäfklich klang die Stimme. Wie ſehr konnte doch ein Traum narren! (Fortſetzung folgt) ie ert, keis wit r dreuht hetzlich n Arm. liehſten den der Fran, sch ab. woll 1 Wot, aucezco heißen e, an. vaters r.“ . undert t ich if den !meht indiget klang Arbeit ,. Obe det u die Hand, und 5 t bon i dit sehen; iaude * ö nach ruhen. nicht ſamek einen, wohl lochen u die ei lg raum 6 0 Nr. 45 1937 ——n— Trinkt aus Ob dieſer oder jener Tag ein Glück in Händen hält, die Uhren geh'n, mit jedem Schlag ein Menſchentraum zerfällt. Und war es tieſſte Seligkeit, die je das Herz gefühlt, trinkt aus, eh euch die Woge Zeit an dunklere Geſtade ſpült!— B. B. 2 —— der erſte Beiger Von Chriſtoph Walter Drey Aber ich muß doch bitten—“ Der Kapellmeiſter klopfte ab. Die Bläſer etwas mehr piano, die Geigen nicht ſo ſchleppend. Alſo noch ein⸗ mal beim glocoso, meine Herren!“ Wieder ſetzte das Orcheſter ein, aber ſchon nach wenigen Takten zeigten ſich auf der Stirn des jungen Dirigenten Falten e „Halt!“ Der Taktſtock ſchlug energi gegen das Notenpult. 5 l „Es geht für eine letzte Probe alles viel zu mechaniſch. Etwas mehr Feuer, mehr Empfindung! Die erſte Geige iſt ja voll⸗ kommen farblos.“ Kapellmeiſter Herter wandte ſich zu dem erſten Geiger: „Herr— er ſuchte nach dem Namen. Schöller,“ ſagte der Angeredete, ein weißhaariger alter Herr, ſich leicht ver⸗ netgend. „Herr Schöller, Sie müſſen mit mehr Ausdruck ſpielen. So werden wir dem Komponiſten nicht annähernd gerecht. Der Einſatz hier beim fünften Takt war viel zu unbeſtimmt. Ich bitte, nur die Strei⸗ cher— eins, zwei, drei—“ Aber es wollte auch jetzt noch nicht klingen.. e Ziemlich heftig klopfte Herter wieder ab. „Das iſt ja ſchauderhaft! Das herrliche Thema verpufft uns in dieſer Behand⸗ lung. Es tut mir leid, daß ich gleich in den erſten Tagen unſeres Zuſamſen⸗ wirkens Ihnen ſo Unangenehmes ſagen muß, aber die erſte Geige iſt einfach troſtlos.“ Der Kapellmeiſter fuhr nervös mit der Hand durch ſein dichtes, welliges Haar. „Herr Schöller, Sie verſtehen mich doch! Ich muß dringend erſuchen, genau acht zu geben. Noch einmal unisono!“ Das Orcheſter ſtrengte ſich wacker an, am meiſten wohl der alte Schöller, aber einem feineren Ohr konnte es nicht ent⸗ ben daß die Klangwirkung zu wünſchen brig ließ. Der junge Kapellmeiſter fühlte ſein Blut wallen. Jetzt kam eine kurze Solo⸗ partie für die erſte Geige, aber der Ton klang ſo müde, ſo dünn!— „Genug, genug,“ rief Herter heftig. „Herr Brückner, ſpielen Sie, bitte, einmal das Solo!“ Brückner, ein noch junger Mann, ſpielte die Stelle mit Schwung und Feuer. „Recht ſo,“ lobte Herter.„Ich übertrage Ihnen dieſe Partie. Und nun wollen wir das Ganze zum letzten Male durchnehmen.“ Der Kapellmeiſter dirigierte mit ſolchem 1 0 daß er nur für ſeine Partitur Augen hatte. Jetzt, bei den rauſchenden Schluß⸗ akkorden, lickte er zufällig auf Schöller und ihm ſchien, als ſähe der Alte merk ⸗ würdig bleich und betrübt aus. Schon gereute ihn ſeine Heftigkeit. Aber konnte, durfte er denn Rückſicht auf eine Perſon nehmen, eine Rückſicht, die dem Intereſſe der Sache zuwiderlief? Das ging einfach nicht. Er war völlig mit ſich im Reinen, als er nach Beendigung der Probe bemerkte, wie Schöller langſamen Schrittes, gebeug⸗ ten Hauptes das Theater verließ. „Herr Wendling!“ Der Chordirigent kam näher. „Sagen Sie mir doch mal, was der Schöller für ein Mann iſt... Sie wiſſen ja, unſer erſter Geiger.“ „Der? Oh, das iſt ein Prachtmenſch! Aber leider hat er den einen Fehler, ſchon Sie ſich täuſchen. — Wer schnell gibt, gibt doppelt! ———— 22—— 2 recht alt zu ſein, und das Alter iſt der ſchlimmſte Feind derjenigen, die es in ihrer Jugend zu nichts brachten.“ Herter ſtand noch eine Weile ſtill. Er fühlte ſo etwas wie Beſchämung. „Ein alter Künſtlerveteran,“ ſagte er ſich,„ergraut im Dienſte der Kunſt, aber kein Glücklicher, der den Weg zur Höhe fand und der nun ums liebe Brot arbei⸗ ten muß, obwohl er längſt ausruhen ſollte.“ Eine ſtarke Unruhe bemächtigte ſich des jungen Kapellmeiſters. Er ließ ſich im Theaterbüro das Adreßbuch reichen: Emil Schöller, Muſiker, Wilhelmſtr. 2. Bald darauf ſtand Herter vor dem be⸗ zeichneten Hauſe. Schnell ſtieg er die Treppen hinauf. Ein junges Mädchen öffnete. „Iſt Herr Schöller zu ſprechen?“ „Er muß ſogleich hier ſein. Wenn Sie einige Minuten warten möchten—“ „Sehr liebenswürdig. Mein Name iſt Herter— Kapellmeiſter Herter.“ „Ich bin Gerda Schöller. Mein Vater erzählte von Ihnen,— doch was ſage ich—“ unterbrach ſie ſich verlegen—„ich meinte——“ „Aber ich bin Ihnen wirklich nicht böſe, daß Ihr Herr Vater die Freundlichkeit hatte, meiner auch Ihnen gegenüber zu gedenken. Ihr Vater wird mir gewiß nicht die allerbeſte Zenſur ausgeſtellt haben. Nach ſeiner Schilderung bin ich ein Grobian, ein kratzbürſtiger Wüterich, nicht wahr?“ Sei lachte. „Wenn ich aufrichtig ſein ſoll,“ meinte ſie,„ſo würden Sie ſehen, wie gründlich Aber Sie wollen doch keine Schmeicheleien hören?“ Er wehrte lebhaft ab. „Dann hat Sie Ihr Vater getäuſcht— oder er hat ſich in mir geirrt. Davon habe ich ihn heute kuriert. Heute würden Sie ſchon eher von ihm erfahren können, was für ein Menſch ich bin.“ Sie ſah jetzt ernſt und beſorgt aus. „So, iſt etwas vorgefallen?“ fragte ſie. „Na, es iſt ſo ſchlimm nicht,“ ſuchte er Photo Löhrich M ——*—b——ͤͤEkͤ̃* 2„4*⸗ñ 4444 zu beſchwichtigen.„Es ging nicht ſo wie es ſollte, 5 war erregt—“ „Und da?“ „Aber, Fräulein Schöller, es liegt wirk⸗ lich kein Grund zur Beunruhigung vor.“ „Sie haben ihm gekündigt!“ „Nein, nein! Doch ich hätte Ihnen über⸗ haupt nichts von der Sache erzählen ſollen, es erregt Sie nur unnötig. Nun iſt es freilich beſſer, Sie wiſſen alles.“ Und er erzählte, daß er die Aufgaben des Sologeigers einem anderen übertragen hätte; es ſei das wohl in etwas kränken⸗ der Form geſchehen und da ſei ihm ge⸗ weſen, als habe der alte Schöller ſich den Vorfall zu Herzen genommen„Deshalb bin ich hierhergeeilt“, ſchloß er,„um wieder alles ins Geleiſe zu bringen.“ „Wie gut von Ihnen“— ſagte ſie herz⸗ lich und reichte ihm die Hand. Herter war ganz glücklich. „Sie verzeihen mir alſo? Und da iſt auch Ihr ter!“ Schöller war nicht wenig überraſcht, ſeinen jungen Kapellmeiſter in ſeiner Wohnung anzutreffen. Als Herter den Zweck ſeines Beſuches erklärte, meinte der Alte: „Sie konnten nicht anders handeln, Herr Kapellmeiſter, es war ganz in der rdnung. Ich fühle ſelbſt, daß es nicht mehr ſo gut geht. Wenn man erſt an die Siebenzig kommt, laſſen einem Sinne und Glieder im Stich. Nur war es immer mein Wunſch als erſter Geiger, der ich nun ein Menſchenalter hindurch geweſen, aus dem Orcheſter auszuſcheiden—“ „Das ſollen Sie, lieber Herr Schöller,“ verſprach Herter,„Sie ſollen die erſte Geige nach wie vor bei mir ſpielen, bis — einen Vorbehalt müſſen Sie freilich gelten laſſen— eine Frau Kapellmeiſterin dieſes Recht für ſich beanſprucht.“ Schöller war es, als hätte der Kapell⸗ meiſter ſeiner Tochter bei dieſen Worten einen ganz eigenen Blick zugeworfen, und als ſei dieſelbe arg verwirrt geweſen. Aber ſeine Augen werden den Alten wohl auch diesmal im Stich gelaſſen haben!— Das Wiederſehen Der Schlußakkord war verklungen. Sekundenlang herrſchte noch tiefe Stille. Dann löſte ſich der Bann und die Zuhörer brachen in einen nicht endenwollenden Beifall aus. Große Ovationen brachte man dem Komponiſten dar. Etwas verlegen dankte er dem begeiſterten Publikum. Immer wieder verbeugte er ſich. Mit einer Handbewegung deutete er auf die Muſiker, die ſich daraufhin erhoben und in dieſer Form ebenfalls für den Beifall dankten. Ruth Hollberg aber ſaß währenddeſſen immer noch auf ihrem Platz und ſah wie gebannt auf den gefeierten Künſtler. Erſt als man ſie höflich aufforderte, Platz zu machen, erhob ſie ſich und ging mit den anderen hinaus. Erſt als der kühle Abendwind ihre heiße Stirn umſpielte, fand ſie in die Wirklich⸗ keit zurück. Das alſo war er— Peter Steineck. Peter Steineck der große Komponiſt. Sie hatte es ja gewußt, ſie hatte es ja immer gefühlt, daß er einmal wiederkom⸗ men würde. Sie erinnerte ſich wieder deut⸗ lich der Worte, die er, der junge Muſik⸗ ſtudent, zu ihr, der jungen Muſtkſtudentin, geſagt hatte, als er von ihr Abſchied nahm. „Ich werde zurückkommen— Ruth— bald — wenn ich etwas erreicht habe, und bleibe dann bei dir— für immer——“ Jahre waren inzwiſchen vergangen, aber immer hat ſie an ihn geglaubt. Sie hatte es hingenommen wie ein Vermächtnis und hat es bewahrt, auch als ſeine Briefe ſeltener wurden und ſchließlich ganz aus⸗ blieben. Erfüllt von der Hoffnung, daß er wiederkommen würde, gab ſie ſich ganz ihrem Beruf als Klavierlehrerin hin. Und heute— da war er wieder da. Groß — berühmt— gefeiert. Aber das Wieder⸗ ſehen hatte ſie ſich ganz anders vorgeſtellt. Warum kam er nicht zu ihr? Am nächſten 25 ließ ſie ſich bei ihm melden. Die kurze Wartezeit ſchien ihr eine Ewigkeit zu dauern. „Herr Steineck läßt bitten!“ Sie trat in das große helle Zimmer ein. Steineck ſtand in der Mitte des Zimmers. Sekundenlang ſah ſie ihm in ſeine er⸗ ſtaunten Augen. „Ruth— du?“ „Ja“, ſagte ſie, und ein leichtes Vibrieren lag in ihrer Stimme. „Ja— ich bin's“, ſagte ſie nochmal und trat auf ihn zu. ö „Wollen wir uns nicht ſetzen— Peter“, begann ſie wieder. „Ja— natürlich— verzeih'— aber ich bin— ich war— es kommt ſo plötzlich—.“ „Freuſt du dich nicht— Peter?“ ſagte ſte, und ihre Stimme hatte wieder ihren weichen melodiſchen Klang. „Doch— natürlich“, antwortete er nervös und ſtrich mit der linken Hand über ſein ſchwarzes gewelltes Haar. Ruth ſtreifte die Handſchuhe von ihren ſchmalen Händen und ſagte, indem ſie verſuchte, in ſein Geſicht zu blicken: „Ich habe mir unſer Wiederſehen anders vorgeſtellt— Peter, ich weiß nicht— du biſt ſo verändert— haſt du niemals mehr an mich gedacht?“ „Doch“, ſagte er gepreßt und wandte das Geſicht wieder zu ihr. Langſam zog er ein Etui aus ſeiner Taſche und bot ihr eine Zigarette an. Sie dankte. Aber da— jäh durchfuhr es ihren Körper. Ein goldener glatter Ring blinkte an ſeiner Hand. „Verheiratet?“ fragte ſie tonlos. „Ja“, ſagte er und blickte zu Boden. Es war jetzt ganz ſtill im Zimmer. Nur das gleichmäßige Ticken einer Uhr war zu hören. Irgendwo wurde eine Tlülr zuge⸗ ſchlagen. „Alſo darum“, ſagte ſte müde, kaum ver⸗ nehmlich. Eine Wolke ſchob ſich jetzt vor die Sonne und ließ die Sonnenſtreifen im Zimmer verblaſſen. Steineck war ans Fenſter getreten und blickte hinaus auf die Straße. Langſam erhob ſich Ruth Hollber aus dem tiefen Lederſeſſel. Mechanif nahm ſie ihre Taſche und Handſchuhe vom Tiſch. Ihre Hand e Leiſe klappte die Tür hinter ihr ins Schloß. H. A. Lorenz rn n A e 8 8 7 rr eee eee 7... ß ̃]ĩͤ- . eee ** e 1 ä—— GERT SRENN ECKE: Die glückliche Gefahr des Alphonſo Camacho/ Auguſt 1836!—— Madrid gleicht einem brodelnden Hexenkeſſel. Das Pflaſter dampft vom Blut. Es wird geſchoſſen und erſchoſſen, daß es nur ſo kracht. Jede der jeweils ſiegreichen Parteien, ob es ſich um Royaliſten, Carliſten oder Liberaliſten handelt, hält als oberſtes Geſetz daran feſt, daß die eingebrachten Gefangenen an die Wand geſtellt und als Rebellen erſchoſſen werden. Diesmal geht es den Monarchiſten an den Kragen. Seit langen Stunden ver⸗ handeln die Inſurgenten im Eskorial mit der Königinmutter Marie Chriſtine wegen Erneuerung der Konſtitution von 1812. Mateo Garſtas iſt der Wortführer der Ab⸗ ordnung. Die Regentin feilſcht um jeden Punkt.„Verfluchter Pöbel“, denkt die königliche Intrigantin,„wenn die Palaſt⸗ wache nicht Hals über Kopf die Tore ge⸗ öffnet hätte, würde ich euch am höchſten Galgen baumeln laſſen, den Spanien auf⸗ zuweiſen hat!“ Währenddem ziehen die„ſiegreichen“ Inſurgenten johlend durch die Straßen Madrids. Auch die hereinbrechende Nacht kann die Bilder des Schreckens nicht aus⸗ löſchen. Aus der Richtung des„Puerta del ſol“ peitſchen Gewehrſchüſſe. Ein Mann in der Uniform der königlichen Garde, in der rechten Fauſt eine rauchende Piſtole, hetzt in eine ſchmale Gaſſe hinein. Zu ſpät merkt er, daß die Gaſſe keinen zweiten Ausgang beſitzt. Alſo ſterben!— Wenn möglich, mit Würde ſterben!—— Eine Türniſche bietet ihm Rückendeckung. Im Piſtolenlauf ſteckt noch eine Kugel. Sie wird ihr Ziel nicht verfehlen——— Näher preſchen die Schritte der Ver⸗ folger. Das Leben zählt nur noch nach Sekunden. Der Mann, zum Widerſtand bis zum letzten Atemzug bereit, fühlt plötz⸗ lich, wie ſich die Tür hinter ihm öffnet. Eine Hand, es iſt die Hand einer Frau, zieht ihn in das Haus. Leiſe und behutſam ſchließt ſich die Tür. „Kommen Sie“, haucht eine Stimme aus dem Dunkel. Wieder fühlt er den ſanften „Druck der Hand. Blindſein iſt keine Laſt mehr, er möchte ſich ewig ſo führen laſſen. Stufen tragen ihn aufwärts, immer höher. Er hört den Atem der Frau...„Bleiben Sie ſtehen“, ſingt ihre Stimme,„ich mache Licht!“ Wozu Licht?— Er ſieht doch, ſieht die helle, ſtrahlende Erſcheinung. Den Körper leicht nach vorn gebeugt, ſtarrt er wie geiſtesabweſend auf die ſchöne Frau, die ſein Gebaren kaum zu deuten vermag. Sie iſt jung, knapp zwanzig, obwohl der Mund eine ſtrenge Linie zeigt, die dieſem Alter ſonſt fremd iſt. Der dunkle Haarkranz umrahmt ein blaſſes, wie aus Alabaſter gemeißeltes Geſicht. Die Augen ſind tief umſchattet, und wieder ſingt die Stimme der Frau:„Ein ſpäter Gaſt, die Diener⸗ ſchaft ſchläft bereits... Sie ſind ein Offizier der Infantin?“ Jähes Erwachen im Antlitz des Mannes. Er verbeugt ſich, verbeugt ſich mit voll⸗ endeter Höflichkeit.—„Verzeiht, Sennorita, ich bin Alphonſe Camacho, Kapitän der königlichen Garde. Zufällig ſah ich, wie die Aufſtändiſchen einen hilfloſen Greis zu Boden ſchlugen; meiner Einmiſchung ver⸗ danke ich die Wut des Pöbels. Man ver⸗ folgte mich, ich fürchtete den Tod nicht, allein..“ Dieſelbe höfliche Verbeugung. Jetzt lächelt die Frau. Die Starrheit ihres Mundes löſt ſich.„Iſt es ſo ſchimpf⸗ lich“, fragt ſie leiſe betont,„ſich von einer Frau retten zu laſſen?“ Alphonſe Camacho wägt das Wort auf der Zunge, dann antwortet er mit ſchroffer Kühnheit:„Ehrenvoller wäre es jedenfalls für einen Mann, eine Frau drohender Ge⸗ fahr zu entreißen, die ſo bezaubernd lächeln kann!“ 0 f „Vielleicht befindet ſie ſich jetzt in Ge⸗ fahr!“ Die Stimme der Frau ſchwingt dunkel, wie von Unruhe bewegt. Das Geſicht iſt noch um einen Schein blaſſer ge⸗ worden. Langſam hebt ſie die Hand und preßt ſie in Herzhöhe auf die Bruſt. „Befehlen Sie über mich, Sennorita!“ Die Frau will ſprechen, aber ein Geräuſch im Haus läßt nur den angſtvollen Auf⸗ ſchrei zu:„Er kommt... Schnell, gehen Sie Eine Erzählung aus dem Carlistenkrieg dort hinein! Wenn mein Mann Sie findet, ſind wir verloren!“ Die Finſternis eines engen Zimmers nimmt den Flüchtling auf. Jenſeits wird eine barſche Männerſtimme laut:„Bring' mir Wein, Elvira!— Der Tag war heiß. Morgen beſchwören die Truppen vor Graf Ramon die konſtitutionelle Verfaſſung. Das iſt ein Werk!— Die alte Hexe im Eskorial wollte uns einſeifen, aber Mateo Garſias war diesmal ſchlauer. Calatrava iſt zum Miniſterpräſidenten vorgeſchlagen, dieſes hirnloſe Subjekt wird meine Befehle aus⸗ führen, meine Befehle!— Was ſtehſt du da und ſtarrſt mich an?— Wein will ich haben, ſchaff' mir Wein heran!“ Alſo, das iſt es!— Alphonſe Camacho, Kapitän der königlichen Garde, ſetzt ſich leiſe auflachend davon in Kenntnis, daß er in das Haus des ſchlimmſten Monarchiſten⸗ freſſers von Madrid geraten iſt. Jetzt bleibt ihm nur ſchnelles Handeln. Er reißt den Waffenrock herunter. Gut, daß er die Piſtole noch bei ſich hat. Behutſam, auch das kleinſte Geräuſch vermeidend, öffnet er die Tür. Der Inſurgentenführer, unver⸗ ſtändliche Worte lallend, ſitzt mit ihm zu⸗ gekehrten Rücken am Tiſch. Es iſt gut, daß die Frau das Zimmer verlaſſen hat, denn Mateo Garſias darf unter keinen Um⸗ ſtänden erfahren, daß ſie einem Offizier der Infantin Zuflucht gewährte. Langſam tritt Alphonſe Camacho vor und ſetzt dem ſchlaftrunkenen Mann die Piſtole in den Nacken.„Nicht die geringſte Bewegung, Sennor!“— Wie vom Blitz getroffen zuckt der ſchwere Körper zu⸗ ſammen.„Wer ſeid Ihr?“ keucht Mateo Garſias mühſam hervor. „Euer Freund Calatrava ſchickt mich, da⸗ mit Ihr ſeht, daß er genug Grütze im Kopf hat, einen ſo gefährlichen und heim⸗ tückiſchen Widerſacher aus dem Wege zu räumen!“ Garſias ſtöhnt auf:„Dieſer Schuft!— Was verlangt Ihr, wenn Ihr mir das Leben laßt?“ „Ihr ſeid mit den Gepflogenheften des Meuchelmords vertraut!— Hört mich an: Calatrava wünſcht nicht, daß Ihr morgen beim Zuſammentritt der Cortes zugegen ſeid... Eigentlich verdientet Ihr die Kugel, aber ich will Gnade üben... Gleich wird Eure Frau mit dem Wein erſcheinen; leert den Krug, den ſie bringt, in einem Zuge,— habt Ihr verſtanden? Und kein Wort, keine unüberlegte Bewegung, ſonſt ſeid Ihr in der nächſten Sekunde ein toter Mann!“ Schritte im Treppenhaus. Der Offizier ſchnellt in das Dunkel zurück. Durch den Türſpalt beobachtet er, wie die Frau den dickbäuchigen Weinkrug auf den Tiſch ſtellt. Ihre Augen verbergen den Abſcheu nicht, den ſie vor dem Manne empfindet, der mit ſeltſam erloſchenen Augen den Krug an die Lippen führt. Garſias trinkt, trinkt. Zu beiden Seiten des Mundes rinnt ihm der rote, blutflüſſige Wein in den Rock⸗ kragen. Dick quellen die Augäpfel hervor, aber er trinkt weiter, trinkt, als hätte er den Durſt der ganzen Welt auszulöſchen. Dann taumelt er auf vom Tiſch, torkelt hin und her...„Cala... Calatrava“, lallt er mit ſchwerer Zunge. Noch ein Ruck, ein heftiges Aufbäumen, dann ſchlägt er breit in die Mitte des Zimmers. Der leere Weinkrug zerſchellt neben ihm am Fuß⸗ boden. „Keine Sorge, Sennorita“, ſpricht der Offizier, aus ſeinem Verſteck hervortretend, „eine große Gefahr, nicht nur für mich allein, iſt gebannt!“ Fremd und groß geht der Blick der Frau über ihn hinweg in die Leere. Eine ganze Weile ſteht ſie ſo, dann hebt ſie den Leuch⸗ ter auf.„Geht nun, Sennor Camacho“, ſpricht ſie mit tonloſer Stimme,„und möget Ihr alle Gefahren Eures Lebens ebenſo glücklich beſtehen!“ Kühl und beherrſcht iſt der Ausdruck ſeines Geſichts, als er die Hand der Frau an die Lippen führt.„Habt Dank, Senno⸗ rita!— Ihr botet dem Flüchtling Freiſtatt in Eurem Hauſe; in der Stunde, wo Ihr einmal Zuflucht braucht, denkt an Alphonſe Camacho!“ Die Frau antwortet nicht. Mit der Fuß⸗ ſpitze ſchiebt ſie die Scherben des Wein⸗ krugs zurück. Bei flackernder Kerze ſieht Camacho, wie ihre Augen mit Tränen ge⸗ füllt ſind. Bis zur Tür gibt ſie dem Manne Geleit. Sie hört ſeine Schritte auf leerer Straße verhallen. Matt und verſchwommen blinken die Sterne der Auguſtnacht über der Stadt am Manzanares. Der Menſchenfreſſer von Karauli Das Morſe⸗Alphabet kannte Jonny Webſter in⸗ und auswendig. Das hatte man ſchon in den ganzen Jahren bei der Truppe gelernt. Doch wie es ſonſt alles zuſammenhängt mit dieſer verdammten Elektrizität, das war einfach nicht in ſeinen Schädel hineinzubringen. Doch die Prüfung als Telegraphiſt mußte gemacht werden, wenn man nicht als einfacher Strecken- wärter der Bahnlinie Katah-⸗Dhartpur ſitzenbleiben wollte. Nein, man hatte nicht lange Jahre in dieſem Indien die Uniform durch Steppen und Wälder getragen, um nun mitten im Dſchungel ſich von den Mos⸗ kitos Tag und Nacht vergällen zu laſſen. Und vor allem würde Jenny Bratford be⸗ ſtimmt nicht mit hinaus in dieſe Einöde kommen; wo ſie doch ſo gern tanzte und ins Kino ging! Alſo mußte ſchon die Prüfung als Telegraphiſt beſtanden werden. Dann ſaß man ſchön in Katah oder in Djaipur oder Dhartpur. Das waren doch wenigſtens Städte, wenn auch verdammt heiße Neſter. James Lind mußte geſehen haben, wie Jonny lange auf die Tiſchplatte ſtarrte. „Menſch, das iſt doch ſo einfach. Eben hat es der Kurslehrer erklärt: Ein Bunſen⸗ element, das als Stromquelle für den elek⸗ triſchen Telegraphen benutzt wird, beſteht aus einer Zelle mit einer Zinkplatte in Schwefelſäure und aus einer zweiten mit einer Kohle⸗Elektrode in Salpeterſäure!“ „Haſt gut reden“, knurrte Jonny,„bei dir fahren die Worte in den Schädel wie ein Eiſenbahnzug in einen Sackbahnhof. Aber mein Denkkaſten iſt ein kleiner Tunnel. Da fahren ſie zum anderen Loch immer wieder hinaus!“ James Lind gähnte.„So einfach iſt das, Jonny. Schwefelſäure iſt farblos, ſtark ätzend und raucht nicht. Salpeterſäure er⸗ kennſt du ſofort an den braunen Dämpfen, die ſie in dieſer indiſchen Hitze wie ein kleiner Feuerberg entwickelt.“ „Schwefelſäure— Salpeterſäure“, mur⸗ melte Jonny,„das lerne ich nie!“ „Du mußt! Der Comiſſioner will das bei der Prüfung beſonders wiſſen, es iſt ſein Steckenpferd.“ Lind ſah ihm zu.„Du, noch etwas!“, er ſchlug ihm auf die Schulter.„Es iſt ein Rundſpruch da: Der Menſchenfreſſer von Karauli iſt wieder geſichtet worden. Weißt du, der alte Tiger, der ſchon zwei Dutzend Eingeborene geſchlagen hat. Soll ſich in der Nähe der Blockſtelle P herumtreiben. Guten Appetit, du haſt heute abend auf, Dienſt.“ Jonny blickte auf.„Werde mit meinem Schießeiſen und mit dem Menſchenfreſſer von Karauli eher fertig werden als mit dieſer dreimal verdammten Schwefel⸗ und Salpeterſäure!“ Nach dieſen Worten lernte Jonny, bis es Zeit war, in den Zug zu ſteigen, der ihn auf Blockſtelle k abſetzen ſollte. Die Lokomotive ſchnaufte durch Dſchungel und Wald. Als die Wellblechbaracke mit dem großen Buchſtaben ß auf den Wänden und dem Signalmaſt davor in Sicht kam, ſtand Staughton ſchon am Gleis.„Gib Obacht, Jonny, der Menſchenfreſſer tigert hier umher.“ Jonny zeigte nur auf ſeinen Browning, ging zur Blockſtation und murmelte: „Schwefelſäure iſt, wenn braune Dämpfe— nein, das iſt Salpeterſäure— hol' der Kuckuck ſämtliche Säuren!“ Mechaniſch meldete er den Zug nach Blockſtelle G, dann ſetzte er ſich auf den Bock vor dem Morſeapparat. Verflixt ſtickig war hierdrinnen die Luft. Dieſer Dumm⸗ kopf von Staughton hatte die Fenſter ge⸗ ſchloſſen. Bah, Angſt vor einem Tiger! Dann ſchon eher vor Salpeter⸗ und Schwefelſäure. Er blickte zu den Bunſen⸗ batterien, zu dem großen Kleiderſpind, auf dem zwei dickbauchige Flaſchen ſtanden. Richtig, das waren ja die beiden Säure⸗ ſchweinehunde! In der einen war Salpeter⸗ und in der anderen war Schwefelſäure zum Nachfüllen der Batterien. Beide ſahen aus wie Waſſer. Alſo, wie war es? Wer rauchte braun? Natürlich Schwefelſäure! Nein, das ſtimmte nicht; dann Salpeterſäure? Nein, umgekehrt. Jonny wurde es heiß. Er zog die Jacke aus, warf den Browning auf die Pritſche und riß beide Fenſterflügel auf. Wann kam der Gegenzug von Dhart⸗ pur? In etwa einer halben Stunde. So lange konnte man noch lernen.„Alſo, Schwefelſäure“, ſprach er halblaut vor ſich hin,„iſt eine farbloſe, ſirupartige Flüſſig⸗ keit von ſtark ätzender Wirkung. Salpeter⸗ ſäure ſieht gleichfalls weiß aus, iſt nur leichter beweglich und ſtößt beim Zuſam⸗ mentreffen mit der Luft braune Dämpfe aus. Sie iſt ſtark ätzend. Salpeterſäure befindet ſich an der Kohle⸗Elektrode, * Schwefelſäure an dem Zink der Bunſen⸗ batterie.“ „Iſt doch einfach genug, Jonny, du dum⸗ mer Teufel“, ſchimpfte er ſich ſelbſt aus, „man muß ſich nur klarmachen, wo Zink iſt, iſt auch Salpeter! Donnerwetter, ſchon wieder falſch! Hat denn dieſe blöde Hitze meinen Gedächtniskaſten ganz ausgetrock⸗ net?“ Und wieder bohrt Jonny beide Zeigefinger in die Ohren und büffelt. Die Sonne war ſchon im Sinken. Draußen rührte ſich kein Lüftchen. Da, ein leiſes Scheuern draußen am Wellblech. Jonny hörte es nicht. Jetzt ein Kratzen. Jetzt, vor dem Fenſter, ein Fauchen, der gräßlich große Kopf eines bengaliſchen Tigers.„Der Menſchenfreſſer von Karauli“, ſchoß es ihm durch den Kopf. Mit einem Satz wollte er hinüber zur Pritſche und zum Browning, da war die Beſtie ſchon in der Blockſtelle. Doch Jonny hatte nicht umſonſt ſeine Jahre als Soldat gedient. Auf dem Schemel, und mit einem Armzug auf den Schrank hinauf, das war eins. Der Tiger kauerte am Boden und ließ ſeine grünen Lichter in die Höhe lohen. Deutlich ſah Jonny, wie er die Muskeln der Hinterbeine zum Sprung ſpannte, wie ſein Schweif aufgeregt hin und her pendelte. Anwillkürlich griff Jonny nach der einen von den beiden Flaſchen, die die Säuren zum Nachfüllen der Batterien enthielten. Vielleicht konnte er die der Beſtie auf den Schädel ſchmettern. Er atmete ſchwer, und ſein Herz hämmerte gewaltig. Halt, Salpeterſäure— hatte nicht in dem Leitfaden geſtanden, ſie entwickele braune Dämpfe? Hoho, vielleicht paßte das der alten wütenden Tigerkatze gar nicht, wenn er ihr ein paar ſolche braune Dämpfchen vor die Naſe ſetzte? Doch das mußte blitz⸗ ſchnell gehen! In dem Augenblick, in dem ſich Jonny bewegte, würde der Menſchen⸗ freſſer zum Sprung anſetzen. Er angelte mit der rechten Hand nach der einen Flaſche. Der Glaspfropfen ſaß feſt. Jonnys Blut ſtockte. Leiſe löſte er die Hand von dem Flaſchenhals und angelte nach der anderen. Gottlob, hier war der Pfropfen locker. Die Beſtie unten ſchnob leiſe. Und jetzt kam es darauf an! Jonny kippte die Flaſche nach vorne, der Tiger ſchnellte hoch! Doch ſchnellte ſein mächtiger Kopf mitten in den dicken Säureſtrahl hinein. Der Leib klatſchte gegen den Schrank, daß das Holz knirſchte. Aber die Pranken trafen ſchon die Luft. Brauner ſtickiger Nebel braute auf. Der Tiger brüllte! Die grünen Lichter waren erloſchen, die Säure hatte ihn geblendet. Er wälzte ſich ſchmerzgepeinigt auf dem Rücken. Die Pranken erwiſchten den Tiſch und warfen ihn gegen die Wand, die Pranken trafen den Schemel und ließen ihn ſo auf die Pritſche ſauſen, daß ſeine Beine wie Streichhölzer brachen und Jonnys Browning knallend in irgendeine Ecke fuhr. Der Menſchenfreſſer von Karauli raſte vor Schmerzen, ſein Schweif peitſchte wild hin und her, er ſetzte zu Sprüngen an und prallte gegen das Wellblech, daß die ganze Blockſtation zitterte. Da, ein neuer Säure⸗ ſtrahl aus Jonnys Flaſche, der ihn mitten in das bleckende Maul traf. Und in das Raſen, Brüllen und Fauchen der helle Glockenton des Telegraphen, der den Zug von Dhartpur ankündigte. Noch zehn Minuten— dann mußte der Zug vorbei⸗ kommen. Jonnys Herz klopfte bis zum Halſe. Der zum Tode gepeinigten Beſtie war alles zuzutrauen, und die Säuredämpfe nahmen einem hier oben auf dem Schrank bald den Atem. Der Tiger hatte jetzt die Pranken in die Wolldecke der Pritſche ver⸗ krallt und zerriß ſie in tauſend Fetzen. Endlos ſchlichen die Minuten. Endlich draußen Lokomotivlärm und ein Pfiff. Natürlich! Jonny hatte ja oben auf dem Schrank das Blockſignal nicht bedienen können. Gottlob, der Zug mußte halten. Nun würden die draußen ſich denken kön⸗ nen, daß in der Blockſtation F etwas nicht ſtimmte. a Da, Geſichter am Fenſter, der Lokomotiv⸗ führer und der Zugſchaffner. a „Vorſicht!“ rief Jonny,„holt Schießeiſen!“ Da hatten die beiden ſchon genug geſehen. Noch Sekunden, dann ſchoben ſich zwei Flintenläufe durch das Fenſter. Zwei Schüſſe peitſchten, und der Leib des Tigers bäumte ſich zum letzten Male auf. Vorſichtig ſtiegen der Lokomotivführer und der Zugſchaffner zum Fenſter herein. Der Tiger war tot. Huſtend ſprang Jonny vom Schrank her⸗ ab. Der Lokomotivführer tippte den Tiger mit dem Fuß an.„Ein toller großer Burſche. Schade, das Fell iſt ganz verbrannt. Was haſt du ihm auf den Pelz gegoſſen?“ Jonnys Antwort kam wie aus der Piſtole geſchoſſen:„Salpeterſäure, weiß, farblos, ſtark ätzend, entwickelt bei der Berührung mit der Luft braune Dämpfe und dient zur Füllung der Bunſen⸗Elemente an der Kohle⸗Elektrode..“ „Donnerwetter, Donnerwetter!“ brummte der Zugſchaffner,„wenn du das ſo gut weißt, dann wirſt du ja auch die Tele⸗ graphiſtenprüfung mit Glanz beſtehen!“ „Sicher“, rief Jonny, noch immer huſtend,„und dann wird ja auch Jenny Bratford eines Tages in Katah ankommen!“ Hanns Lerch und keln wie her nen ten len. der ten det. en ch die ihn ine hs ht. ite ld ind tie te⸗ ten 18 lle 19 * ei⸗ un tie die mt die ek⸗ en. if. en en en. jn 6 11 f. hel I 15 1 1 Ein grünes Blatt Von Theodor Storm Verlaſſen trauert nun der Garten, Der uns ſo oft vereinigt hat; Da weht der Wind zu euern Füßen Vielleicht ſein letztes grünes Blatt. Ein Blatt aus ſommerlichen Tagen, Ich nahm es ſo im Wandern mit, Auf daß es einſt mir werde ſagen, Wie laut die Nachtigall geſchlagen, Wie grün der Wald, den ich durchſchritt. ....... 7 AKA 5 Wann gibt man dem Säugling Obſt und Gemüſe? Der Altmeiſter der Kinderheilkunde hat gelehrt, daß; man dem Säuglinge, ſowohl dem Bruſt⸗ wie dem Flaſchen⸗ kinde, vom ſechſten Monat ab anſtelle einer Milchmahlzeit eine Grießbrühe und auch bald Gemüſe geben ſoll. In den folgenden Monaten ſoll dann ganz all⸗ mählich die Milchnahrung immer mehr durch die Beikoſt erſetzt werden. Damit ſollte den Schäden einer einſeitigen Milch⸗ nahrung, insbeſondere der Blutarmut und der Rachitis, vorgebeugt werden. Der Czernyſchen Lehre iſt zu verdanken, daß unſere Säuglinge in den letzten Jahrzehn— ten richtiger ernährt und gegen Krank⸗ heiten widerſtandsfähiger wurden. Wie Prof. Vogt, Münſter, in der„Deut⸗ ſchen Med. Wochenſchrift“ ausführt, ſcheint es aber, als ob die Säuglingsernährung den Einflüſſen einer neuen Richtung ver⸗ fällt. Ein Teil der Aerzte und auch Laien befürworten, daß ſchon vom dritten Monate ab Gemüſe, und ſpäteſtens von der zweiten bis fünften Woche ab Obſt⸗ und Gemüſe⸗ ſäfte gegeben werden. Warum nun überhaupt Obſt und Ge⸗ müſe? Es kommt dabei nicht auf die eigentlichen Nährſtoffe an. Fett ſind in der Milch ja reichlicher und Eiweiß und vollwertiger vorhanden. Man denkt vor allem an die Vitamine. Die Frauenmilch enthält alle für den Säugling notwendigen Vitamine in genügender Menge. Im Ver⸗ gleich mit ihr iſt die Kuhmilch ärmer; ins⸗ beſondere enthält ſie nur ein Viertel vom Vitamin C, deſſen Mangel zu Skorbut führt. Nun iſt Skorbut bei uns eine ziem⸗ lich unbekannte Krankheit. Aber die Vita⸗ minforſchung hat gezeigt, daß alle Krank⸗ heiten, die aus Mangel an Vitaminen ent⸗ ſtehen, vor ihrer vollen Entwicklung eine gewöhnlich lange Vorſtufe durchlaufen, in der ſchon körperliche Schädigungen mehr oder weniger deutlich beginnen. So iſt zwar der Säuglingsſkorbut ſehr ſelten, aber die Kinderärzte führen manche Ernährungs⸗ ſtörungen und Schädigungen des Knochen⸗ wachstums auf eine Vorſtufe des Skorbuts und Mangel an Vitamin C zurück. Daher die Empfehlung frühzeitiger Gemüſe⸗ und Obſtkoſt als Vitamin⸗C⸗Spender. Man darf ſich indeſſen nicht verhehlen, daß die Vitaminlehre einen gewiſſen Ueber⸗ eifer gezeitigt hat. Uebereifer kann auch ſchaden, dann insbeſondere, wenn der Sach⸗ verhalt, wie bei den Vitaminen, keineswegs nach allen Richtungen geklärt iſt. Daher warnt Prof. Vogt vor zu frühzeitiger Gemüſefütterung. Es iſt möglich, daß ein Säugling ſchon im dritten Monat Gemüſe verträgt; ſeine Anpaſſungsfähigkeit iſt groß. Es ſteht aber feſt, daß davon Durch⸗ fälle eintreten können, und dann iſt der Schaden größer als der etwaige Nutzen, Obſtſäfte werden wohl immer gut ver⸗ tragen. Die Frage iſt nur, wo und wann ſie notwendig ſind. Das Bruſtkind braucht keine. Der künſtlich ernährte Säugling mag ſie in vielen Fällen brauchen, und wenn man ſie zur Vorbeugung gibt, bedarf es nicht einer verfrühten Darreichung von Gemüſen. Hoher Blutdruck Zu manchen Zeiten gibt es eine Art von Modekrankheit. Früher war es einmal die Blinddarmentzündung. Heute beſchäftigen ſich mehr Menſchen als nötig und mehr, als es gut iſt, mit ihrem Blutdruck. Wie hoch iſt der Blutdruck, Herr Doktor? 150 Milli⸗ meter? Iſt das nicht zu viel? Wenn der Doktor den aufgeregten Patienten auch be⸗ ruhigt, zu Hauſe wird das Lexikon hervor⸗ geholt: normaler Blutdruck 90—120 Milli⸗ meter. Das Schreckgeſpenſt iſt da. Dabei haben junge geſunde Syortleute im Trai⸗ ning oft 160 Blutdruck. Warum? Nun, weil ſie ſich anſtrengen, und Anſtrengungen . bewirken Druckſteigerungen und ⸗ſchwan⸗ kungen. Und ſehr viele Leute laufen Jahr⸗ zehnte mit noch höheren Werten ohne Beſchwerden herum, weil ihr hoher Blut⸗ druck einer ererbten, familiären Anlage. entſpricht. Die Höhe des Blutdruckes iſt alſo individuell ganz verſchieden. Die Zahl an ſich beſagt noch nichts. Ein über die ſo⸗ genannte Norm erhöhter Blutdruck bedeutet noch lange keine Krankheit. Nur ſehr hohe Werte und große Schwankungen— ohne beſondere körperliche oder ſeeliſche Urſache — bringen Beſchwerden und ſind dann be⸗ denklich, wenn ſie das Signal einer anderen Krankheit, der Nieren oder der Arterien, bedeuten. Die„Deutſche Mediziniſche Wochenſchrift“ beleuchtet in einer Reihe von Aufſätzen die Behandlung des zu hohen Blutdrucks. Zu entnehmen iſt dar⸗ aus, wieviel ſich mit einer Umſtellung der körperlichen und ſeeliſchen Lebenshaltung, mit Diät, Uebungen, Medikamenten er⸗ reichen läßt. Zu entnehmen iſt daraus aber auch das eine, daß die Menſchen beſſer tun, über ihren Blutdruck nicht Kalender zu führen. 0 Maſſage als Schönheitsmittel Früher wandte man Maſſage nur als Heilmittel an. Die neuzeitliche Wiſſenſchaft denkt hierüber anders. Maſſage gehört zur läglichen Körperpflege wie das Bad. zur Erfriſchung. zur Leiſtungsſteigerung und nicht zuletzt zur Schönheitspflege. Wer täg⸗ lich nach dem Baden oder Waſchen ein wenig Zeit für Maſſage aufwendet, wird den ganzen Tag ſich wohler und leiſtungs⸗ fähiger fühlen. Maſſage fördert den Blut⸗ kreislauf, verhindert Ablagerungen und macht Haut und Muskulatur geſchmeidiger. Tagsüber werden ſo viel Anforderungen an den Körper geſtellt, daß man dafür früh oder auch des Abends fünf bis zehn Minuten Zeit aufbringen müßte. Maſſage nimmt man am beſten nach dem Waſchen und Frottieren vor, wenn die Poren noch ge⸗ öffnet ſind, unter Zuhilfenahme eines Haut⸗ öles. Es genügt oft eine Teilmaſſage, um eine belebende Wirkung zu verſpüren. Man fettet die Innenflächen der Haut gut mit Oel ein und beginnt bei den Füßen mit der Maſſage. Von den Fußſpitzen geht man immer in ſtreichenden oder rotierenden Bewegungen über den Spann und Wade bis zum Knie. Dann kommen Schenkel, Bauch, Rücken, Bruſt. Man ſpreizt den Daumen und maſſiert mit der Innenfläche der Finger und der Hand. Man ſollte die Körperteile, die wir am meiſten leiſtungs⸗ fähig erhalten wollen, auch bei der Maſſage bevorzugen. Wer tagsüber ſeine Beſchäf⸗ tigung im Stehen verrichten muß, beiſpiels⸗ weiſe Verkäuferinnen, Büglerinnen, ſollten auf Fuß⸗ und Beinmaſſage beſonderen Wert legen. Für ſitzende Beſchäftigungen ſind wiederum Bauch- und Hüftmaſſage vorteilhaft. Frauen, die den ganzen Tag über am Schreibtiſch, an der Schreib⸗ maſchine oder auch der Nähmaſchine ſitzen und leicht Fett anſetzen, werden ſchon nach kurzer Zeit Fettablagerungen ver⸗ mindern können. Geſichtsmaſſage Kleiner Taſchenfahrplan des Magens Vorbei die Zeiten, in denen es als un⸗ fein galt, von den Dingen des Körperhaus⸗ haltes zu ſprechen. Immer mehr begreift die Menſchheit, wie wichtig dieſe an⸗ ſcheinend ſo nebenſächlichen Fragen ſind, und immer wahrſcheinlicher wird der alte Ausſpruch: der Menſch iſt... was er ißt. Es gibt ſicher wenig Familien, in denen nicht über die Fragen: Rohköſtler oder nicht, Vegetarier oder nicht, diskutiert wird. Und die Abmagerung unſerer Speiſekarten, ihre proſaiſche Kürze im Vergleich zu den einſtigen gewaltigen Epen beweiſt am beſten, daß ſich hier ein Umſchwung voll⸗ zogen hat. Ein ziemlich großer Prozentſatz Städter lebt heute nach einem beſtimmten„Regime“. Viele Frauen verbieten ſich gewiſſe Nah⸗ rungsmittel ihrer Schlankheit zuliebe, aber auch die Menſchen, die im allgemeinen alles eſſen, wozu ſie Luſt haben, ſchlingen nicht mehr wahl⸗ und beſinnungslos Unmengen von ſchweren Nahrungsmitteln in ſich hin⸗ ein. Was aber iſt nun eigentlich„ſchwer“, das heißt ſchwer verdaulich?„Nun“, werden Sie mir vielleicht antworten,„doch zum Beiſpiel ein fetter Gänſebraten mit Rotkohl.“ Sicher. Aber, wiſſen Sie, daß es viel ſchwerere, dabei harmloſere Dinge gibt? Der Magen braucht für jedes einzelne Nahrungsmittel eine ganz gewiſſe Spanne, um es zu bewältigen. Dieſe Zeiten habe ich, was die gebräuchlichſten Nahrungsmittel anbetrifft, zu einem kleinen Fahrplan zu⸗ ſammengeſtellt, der aber nur für Leute mit geſundem Magen berechnet iſt: Ein geſunder Magen braucht alſo zur Verdauung: 1 Stunde für gekochten Reis; 1 Stunden für gebackene Forellen, Lachs, Grieß⸗ und Gerſtenſuppen, rohe Aepfel; Stunde 45 Minuten für gekochten Sago; Stunden für gekochte Milch, gegrilltes Rindfleiſch, gegrilltes Hammel⸗ fleiſch(auch Leber), friſche rohe Eier; Stunden 15 Minuten für rohe Milch, gebackene Eier; Stunden 30 Minuten für Truthahn und gebackene Gans, im Ofen ge⸗ backene Aufläufe, warmes Gehack⸗ tes, gekochte Erbſen, Kohlrüben; 2 Stunden 45 Minuten für gekochtes Hammelfleiſch; 3 Stunden für gekochte Eier, für Rühr⸗ ei, blutiges Beefſteak, gebackenes Wild; 3 Stunden 15 Minuten für gekochtes ge⸗ ſalzenes Schweinefleiſch, gekochtes Rindfleiſch, Weizenbrot, gekochte Karotten; 3 Stunden 20 Minuten für gebackene Wurſt, gebratenes Rindfleiſch, Käſe; 3„ 7 Minuten für gekochtes Ge⸗ lügel, m8 e 1 dient der Schönheitspflege. Aber auch geiſtige Arbeiter werden nach einer Geſichts⸗ und Stirnmaſſage die entſpannende Wirkung raſch empfinden. Beim Maſſieren achte man dar⸗ auf, daß der betreffende Muskel oder der Körperteil gelockert wird. lderdienst Kießlich M Zeichnung Wieth M macht wieder von sich reden. Und wir mõssen zugeben, daß sie quf eine so reizende Art garniert Wird, daß man ihrem Erscheinen xu- stimmen muß. Außerdem gestattet sie jedem Geslcht, sich auf die kleidsamste Art um- schmeicheln zu lassen. Vorn, seftlich, rück- Wörts angebracht, alles ist erlaubt und— modern. 4 Stunden für Ragouts von Wild: 4 Stunden 30 Minuten für Geftugei⸗ ragouts; 5 Stunden für Hummer und andere Schalentiere, für Trüffeln und Champignons;. 5 Stunden 40 Minuten für fettes Ochſen⸗ fleiſch. Wer hätte das gedacht? Brot und ge⸗ kochte Karotten ſind viel„ſchwerer“ als die berüchtigte fette Gans, und ein zartes Geflügelragout gibt unſerem Magen un⸗ 67 viel mehr zu tun, als ein gegrilltes Steak! Kleine Küchenwinke Kein Wäſſern der Nahrungsmittel, da ſonſt die Nährſtoffe ausgezogen werden. * Hülſenfrüchte müſſen nach dem Waſchen zwölf Stunden in weichem Waſſer ein⸗ geweicht werden. In demſelben Waſſer er⸗ hitzen bis zur Schaumbildung, das Waſſer abgießen und neues heißes Waſſer zuſetzen. Wird ſtatt deſſen kaltes genommen, ſo bleiben die Hülſenfrüchte hart. de Nudeln ſowie Makkaroni ſind ſtets mit kochendem Waſſer aufzuſetzen, damit ſie Form behalten und nicht durch langſames Erweichen ihren Mehlgehalt ans Waſſer abgeben. a 1 Reis darf nie gerührt, nur geſchüttelt werden. Irdene Kochtöpfe(Kochkiſtel), Reiskocher im Waſſerbad verwenden, damit Körner ihre Form behalten, aber trotzdem weich ſind, ohne zu zerfallen. 2 Die Gänſeſchlachterei beginnt Gänſeklein mit weißen Bohnen Man koche die Bohnen in Waſſer weich und gieße das Waſſer davon ab. Die Brühe des weichgekochten Gänſekleins gieße man durch ein Sieb, koche ſie mit etwas in Butter gelb⸗ geröſtetem Mehl zu einer ſeimigen Soße, füge ein wenig Pfeffer, gehackte Peterſilie und Majoran, die Bohnen und das Gänſeklein hin⸗ zu, miſche alles durch behutſames Umſchwingen ut untereinander und laſſe es auf gelindem 5 55 noch eine kurze Zeit ganz ſacht kochen. Schwarzſauer von Gänſeklein Das Blut der Gans wird beim Schlachten derſelben aufgefangen und mit etwas Eſſi klar gequirlt Das Gänſeklein wird in nicht zu vielem Waſſer mit Salz weich gekocht. Birnen werden in Hälften oder Viertel ge⸗ ſchnitten, geſchält, von den Kerngehäuſen be⸗ freit und mit Waſſer, Eſſig, Zitronenſchale, Zimt und Zucker langſam, daß ſie rot werden, weich gekocht.(Man kann ſtatt der Birnen auch Backobſt nehmen und dasſelbe kochen.) Die Brühe der Birnen oder des Backobſtes ver⸗ miſcht man mit der durch ein Sieb gegoſſenen und entfetteten Brühe des Gänſekleins und mit etwas in Butter gelbgeröſtetem Mehl, fügt einige fein geſtoßene Gewürznägel, ein Stückchen Zucker und ein wenig Eſſig hinzu, kocht hiervon eine ſeimige Soße, quirlt dieſe mit dem Gänſeblut ab, vermiſcht ſie mit dem Obſte und dem Gänſeklein, läßt das Ganze noch einigemal aufkochen und tiſcht es mit Klößen auf. Weißſauer von Gans Man koche vier zerhackte Kalbsfüße in etwa drei Liter Waſſer langſam recht weich und gieße die Brühe durch ein Sieb davon ab. Dann lege man eine recht ſauber vorbereitete Gans in eine paſſende Schmorpfanne, gieße die Brühe von den Kalbsfüßen, etwas Eſſig und ſo viel Waſſer darüber, daß die Gans damit bedeckt iſt, laſſe ſie kochen, ſchäume ſie gut aus, füge etwas Salz, einige Zwiebeln, zwei Lor⸗ beerblätter, Pfeffer, einige Gewürznägel, die Schale einer halben Zitrone, ein wenig Thymian. Baſilikum und Eſtragon hinzu, laſſe die Gans zugedeckt auf gelindem Feuer lang⸗ ſam ziemlich weich kochen und in der Brühe verkühlen, nehme ſie heraus und ſchneide ſie nach dem Erkalten in Stücke Man kann die Gans auch, ehe man ſie kocht, in Stücke teilen (durch Zerhauen), doch werden dieſe nicht ſo ſauber als die von der nach dem Kochen zer⸗ legten Gans. Wenn man das Weißſauer längere Zeit aufbewahren will, ſo gieße man, nachdem die Gallerte erſtarrt iſt, etwas Ham⸗ mel⸗ oder Rindstalg darüber.— Statt der Kalbsfüße kann man ſich zur Bereitung der Gallerte zum Weißſauer auch der Gelatine be⸗ dienen. Man kocht alsdann die Gans nur mit Waſſer und den übrigen oben angegebenen Zu⸗ taten weich, tut hierauf 80—100 Gramm in kaltem Waſſer erweichte Gelatine zur völligen Auflöſung in die heiße Gänſebrühe und ver⸗ fährt dann weiter wie oben. Spickgans oder pommerſche Gänſebruſt Man nimmt dazu nur junge und fette Gänſe. Die Bruſt wird, nachdem ſie vorſichtig aus der Gans herausgelöſt und gereinigt wurde, mit etwas Salpeter eingerieben und dann mit ganz heißem Salz recht tüchtig ein⸗ geſalzen, in ein Gefäß getan und feſt zugedeckt. Drei Tage bleibt ſie in dieſer Salzlake, muß jedoch während dieſer Zeit öfter mit derſelben begoſſen werden. Dann nimmt man ſie heraus, reibt ſie mit einem Tuche tüchtig ab und wickelt ſie in dünnes Papier. Darauf hängt man ſie in den Rauch, doch darf derſelbe nicht zu ſtark ſein, damit die Bruſt nicht zu dunkel wird. Am mildeſten wird ſie, wenn ſie neun Tage räuchert und darauf fernere neun Tage an die Luft gehängt wird. —— FFP r e 7 ee eee eee eee 7 ———-— e e * Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. H. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 2021 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. r 227 deutſche Arbeitsfront Betr.: DAß⸗Schulungsabende Am Dienstag, 9. November, abends 8 Uhr, beginnt in der Schillerſchule der neue 1 515 gerkurs f ür Einheitskurzſchrift. Die Teilneh- mer Waben gebeten, an dieſem Abend, wie auch an den folgenden Abenden pünktlich zu erſcheinen. Anmeldungen können an dieſem Abend dem Kursleiter Vg. Martin noch abgegeben werden. Gleichzeitig wird nochmals auf die Durch⸗ führung von Buchhaltungskurſen hengewieſen, 15 für kleine Geſchäftsleute von beſonderem Leitung nur Donnerstags 20 —21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Intereſſe ſein dürften. Nähere Auskunft kann bei der DAß⸗-⸗Geſchäftsſtelle während der Dienſtſtunden eingeholt werden, woſelbſt auch Anmeldungen abzugeben ſind. Der Ortsberufswalter. Achtung Kameradſchaftsführer! Heute abend, 8 Uhr, Beitragsabrechnung. Sparmarkenausgabe! Die Sparmarken für die beiden Fähnlein werden heute abend, ab 6.30 Uhr, ausge⸗ geben. Die Zeit iſt genau einzuhalten. Der Geldverwalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. November 1937 UAnjer Tagesſpruch Wenn wir anſtändig, fleißig und redlich, wenn wir brav und treu unſere Pflicht er⸗ füllen, dann wird auch in der Zukunft der Herrgott uns immer wieder helfen. Er läßt anſtändige Menſchen auf die Dauer nicht im Stich. Adolf Hitler. Etwerb bes Sternenbilbes heiligſte Pflicht Das ganze deutſche Volk trägt heute und morgen wieder die Abzeichen des Winterhilfswerkes, das zur zweiten Straßen⸗ ſammlung aufgerufen hat. Keinen Volksge— noſſen darf es geben, der nicht die Leichtmetall⸗ plaketten mit den zwölf Symbolen der Stern⸗ bilder des Tierkreiſes trägt. Auf jedem Rock- aufſchlag müſſen ſie leuchten und davon zeu— gen, daß das Volk in ſeiner Geſamtheit ſich zum Sozialismus der Tat bekennt. Wenn wir die Abzeichen von den Männern der SA, SS. und des NSKK erwerben, beweiſen wir auch gleichzeitig unſere Verbundenheit mit den Kampfformationen der Partei, die ſich Tag für Tag für den Dienſt an Volk und Führer einſetzen. Sie ſind ein leuchtendes Vorbild der Opferbereitſchaft und ihnen dafür zu danken, daß ſie unter Einſatz ihres Lebens den Weg bahnten für ein ſtarkes und freies Deutſch— land, muß uns heiligſte Pflicht ſein. Mit den Sternbildern, die das Winterhilfs- werk für die Straßenſammlung geſchaffen hat, iſt ein Abzeichen hergeſtellt worden, das den Weg zu den Herzen aller Vo olksgenoſ en fin⸗ den wird. Es iſt ein niedliches Meiſterwerk handwerklicher Kunſt. Mit Mühe und Sorg⸗ falt wurde es in über 100 deutſchen Betrieben — darunter Werkſtätten des Kreiſes Hanau und Frankfurt,— hergeſtellt. Tauſende von Männern und Frauen wurden dadurch in Lohn und Brot gebracht. Dieſe Tatſache allein müßte uns verpflichten, nicht nur eine Plakette zu erwerben, ſondern alle zwölf Sternbilder. Dazu wird auch die geſchmackvolle Geſtaltung des Abzeich jens, das ein kleiner blitzender Halb— edelſtein ziert, einen beſonderen Anreiz geben. Noch mehr muß uns aber zum Erwerb des Abzeichens die hohe Aufgabe verpflichten, der die Mittel aus dem Verkauf d dieſer Plaketten dienen. Wenn wir unſere Opfer den Männern der SA, SS und des NS anvertrauen, tragen wir nicht nur dazu bei, die Betreuung Bedürftiger während der Wintermonate zu ſichern, ſondern darüber hinaus die Grund⸗ lage zu ſchaffen, die notwendig iſt, das Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“, die Verſchickung von Müttern und Kindern, die Einrichtung von Beratungsſtellen und vielem anderen durchzuführen, Maßnahmen, die auf das große Ziel ausgerichtet ſind, die Geſundheit unſeres Volkes zu fördern. Aclerbautreibenbe! Gebt Eure Kartoßſelwende In dieſen Tagen wird die Kartoffel- und Fruch tſpende für das Winterhilfswerk einge— zeichnet. Es ſind die gleichen Richtſätze wie um Vorjahre aufgeſtellt und zwar: für jeden Morgen bebauter Ackerfläche: 10 Pfd. Kartoffeln und 1 Pfund Getreide. Wer wird ſich ausſchließen, wenn es gilt, Hilfsbedürftigen, Kranken die Kartoffeln für den Winter zu geben? Doch gewiß keiner un⸗ ſerer ackerbautreibenden Volksgenoſſen! —* — 0 Im Silber“ Morgen Sonntag, 7. November, Eheleute Philipp Eff. er 1. und ſeine Ehefrau Maria geb. Haas, Kirſchen⸗ ſtraße 10, das Fe ſtder ſilbernen Hochzeit. Herzlichen Glückwunſch und Glückauf zur gol⸗ denen Hochzeit! feiern die 1 Sonderausgabe„Buch und Volt zur Woche des Deutſchen Buches 1937 In jeder Buchhandlung koſtenlos zu haben Als Hauptwerbemittel zur„Woche des Deutſchen Buches 1937“ iſt ſoeben eine Son⸗ derausgabe der Buchwerbeteitſchrift„Buch und Volk“ erſchienen, die für jeden Volksge⸗ boſſen in ejder deutſchen Buch handlung und Leihbücherei koſtenlos zu haben iſt. Sie enthält neben einer Einführung in das wichtigſte Schrifttum unſerer Zeit zahlreiche Leſeprosen aus Proſa und Dichtung, her orragende Bil— der und ein vollſtändiges v eichnis der von der e, beim Reichsmini⸗ ſterium für Volksaufklärung und Propagand a zur Buchwoche ve ranſtalteten Leiſtungsſch hau des deutſchen Schrifttums. In dieſer ſind de weſentlichen Neuerſcheinungen aus der Ziit von Mitte 1936 bis Mitte 1937 zuſammen⸗ gefaßt. Auch den dem Buch noch Fernſtehen— den wird damit eine Möglichkeit gegeben, ſich auf dem Buchmarkt zurecht zu finden. So muß die Sonderausgabe„Buch und Volk“ als ein Orientierungsmettel von größter Bedeutung bezeichnet werden. Sie verdient es, daß Hun⸗ derttauſende den Weg in die deutſchen Buch⸗ handlungen gehen, und nichts anderes iſt nö ig, um in den Beſitz der Sonderausgabe zu kom⸗ men. Sie wird— das ſei noch einmal wieder⸗ holt— an jedermann koſtenlos abgegeben. Sie enthält zudem das zur Buchwoche veranſtal⸗ tete Preisausſchreiben der Reichsſchrifttums⸗ kammer, an dem ſich jeder Volksgenoſſe be⸗ teiligen ſoll und bei dem wertvolle Preiſe zu gewinnen ſind. Den ärztlichen Sonntagsdienſt berſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Zum diesjährigen Winte Auhruj an ale Aderbaulrelbende! rhilfswerk wollen auch wir Pflicht tun, wenn am Sonntag, den 7. wegen der herantreten mit der tut Eure Pflicht. Spendeliſte, Helft unſerem Führer ſein großes ſoziales Werk vollenden. lksgenoſſen zugute kommen. ſoll unverſchuldet in Not geratenen Vol Kartoffel- und Getreideſpende vorſprechen. dann f 1 Landwirte unſere November 1937, unſere Jungbauern Wenn dieſelben an Euch Euren Kräften ſteht und gebt, was Unſere Spende Heil Hitler! Blaeß, die eee ehrt ihre tolen Kameraden In einigen Tagen ſenken ſich die Fahnen der Bewegung wieder über eine große Anzahl Gräber, in denen heldenmütige Kämpfer Adolf Hitlers, deren Geiſt die Hakenkreuzflagge zum Siege führte, ihren letzten Schlaf tun. Die Partei und mit ihr das g geſamte deutſche Volk vereinigen ſich am 9. November, um den gro⸗ ßen Mitkämpfern des Führers zu gedenken, die am Anfang der nationalſoz tal! ſtiſchen Bewe— gung, an der Schwelle des neuen Reiches, vor der Feldherrnhalle in München den Heldentod ſtarben. Dieſe Mäuner fielen für eine neue und beſſere Zukunft unſeres Volkes. Heute nehmen ſie den erſten Platz im Herzen aller Volksgenoſſen ein. In einer erhetenden ſym⸗ boliſchen Handlung bereitete ihnen der Füh- rer am 9. November 1935 die Auferſtegung vor der Feldherrnhalle. Sie waren die erſten auf dem Marſch ins Dritte Reich, ſie fielen als Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Idee— und haben doch geſiegt. Am kommenden Dienstag ehren wir wieder die erſten Toten unſerer Bewegung und mit ihnen all die, die in den ſpäteren Jahren des Kampfes um ein Deutſchland der Ehre, der Freiheit und der Größe ihr Leben 9 75 Neben der großen Feier in e nicen die im Mittel 1 des Tages ſteht, 19 75 in un⸗ ſerem Gau in den Kreisſtädten und Orts grup⸗ pen der NS DAp ſchlichte Gedenkfeiern ſtalt. An den Gräbern der gefallenen Toten des nationalſozialiſtiſchen Frerheitskampfes und an den Ehrenmalen für die Helden des Welt- krieges ziehen Wachen aller Formationen der Partei auf. unclodtʒze clie das Cellien omen In das weite Gebiet der Grundſatztreue fällt eine ganze Reihe 1 Gepflogen⸗ heiten. Einmal gefaßte Entſa lüſſe ſollten nicht ohne zwingende Gründe unge worfen oder auf⸗ geſchoben werden. Iſt eine Arbeit in einer be- ſtimmten Zeit zu erledigen, ſo ſoll es für den grundſatzfeſten Menſchen bin„Wenn“ oder „Aber“ geben. Auch heißt es nicht mit Un⸗ recht, wer befehlen will, muß erſt gehorchen gelernt haben. Ein ganz beſonderes Kapitel 05 die„Pünktlich keit“. Sehr leicht ſetzt mit dem Maugel an Pünktlichkeit auch eine falſche Zeiteinteilung ein, die ſich) ſehr nachterelig aus⸗ wirkt. Pünktlichkeit des Mannes in Arbeit und Beruf, gepaart mit Grundſatzfeſtigkeit in allen Dingen, begründet das Wohl ergehen der Familie; Pünktlichk: it der Frau im Haushalt bedeutet mit einen der wertwollſten Bauſteine im Familienglück. Aber noch eines ſoll nicht vergeſſen werden: die Wahrheit. Ein wahr⸗ heitsliebender Menſch gleicht einem kriſtall⸗ klaren Gewäſſer, auf deſſen Grund ſich der Blick mühelos ſenken kann. Ein charalterfeſter Menſch, der ſein Tagewerk in unverrücbare Grundſätze einfügt, an Pünktlichkect, Pilicht⸗ bewußtſein und Ordnungsliebe Aaohn iſt, kann weit ſicherer auf ſein wirtſch haftliches Fortkommen rechnen als wenn man ſeinen Lebensweg in Gleichgültigke it gegenüber dieſen vitalen Stützen verzettelt. Darum ſollen auch die Eltern ſchon früh— Ortsbauernführer. 0 Sp zeitig ihre Kinder zur ſtrikten Ordnung, Pflichttreue, Pünktlichkeit und Wahrheitsliebe anhalten. Gerade hier aber wirkt am beſten das gute Beiſpiel. Eingeſaubt In Ihrem geſchätzten Blatt erſchien am letz⸗ ten Mittwoch unter„Viernheim wird immer ſch öner“ ein kurzer Artikel, in dem Sie auf das immer hübſcher werdende Stra- ßenbild Viernheims hinweiſen, ſowie auf die vielen, vielen Häuſer, die in der letzten Zeit ein neues Geſicht erhielten. Aber, aber: Kaum hat ein Hausbeſitzer ſeinem Heim ein neues, Gewand geben laſſen, und kaum freuen ſich die Seinen, aber auch Straßenpaſſanten da⸗ rüber, ſo wird ſchon die Freude durch Buben⸗ hände getrübt, die den Sockel des Hauſes mit Kreide, Blei- und Buntſtiften verſchmleren oder gar mit Hartgegenſtänden verkritzeln. Was ein Aerger, was ein Verdruß für den ſorglichen Hausbeſitzer, der unter ſchweren 75 ſeinem Haus ein neues Kleid geben ließ und dieſes ſchon nach kurzer Zeit wieder Wie ſieht. Dieſer Unfug hat hier dermaßen überhand genommen, daß es höchſte Zeit wäre, der ab⸗ ſcheulichen Unſitte durch einlges Vor ge⸗ hen mit allem Nachdruck zu ſteuern. Da muß in erſter Linie das Elternhaus ſeine Schuldigkeit tun. Die Eltern können ihre Kin⸗ der nicht oft und nicht nachhaltig genug er⸗ mahnen, fremdes Eigentum zu ſchonen. Immer und immer wieder müſſen ſie die kleinen Ver⸗ geßlichen auf das Verwerfliche ihres Tuns. und Treibens aufmerkſam machen. Das r. hört unbedingt zur Erziehung. f Nun ein. Mahnwort an die Stra⸗ ßenpaſſanten. Auch ſie müſſen mithel⸗ fen, müſſen ſoldorich denken. Nicht müßig zuſehen, wenn ſo ein kleiner Bengel vor ihren Augen ſein Zerſtörungswerk treibt. Nicht den⸗ ken: Was geht das mich an, es iſt ja nicht mein Eigentum, das er beſchädigt. So denkt nur einer, der kein Funken Vekſtänd⸗ nis für Volksgemeünſchaft 9a Als weiterer Hauptfaktor in der Bekämp⸗ fung des angeſchnittenen Unfugs kommt die Schule in Betracht. Sie ſoll ja bekanntlich nicht nur eine Lern-, ſondern nicht zuletzt auch eine Erz iehungsanſtalt ſein. Eine Haupt⸗ n fgabe ſehen wir da⸗ rin, den Schönheitsſinn der Kin⸗ der zu 1 und zu fördern. Die Schule kann nicht oft genug diesbezügliche Be⸗ lehrungen und Verwarnungen geben, insbe⸗ ſondere die größeren Schüler anhalten, auf die Kleinen ein wachſameres Auge zu haben, ihnen feſt einprägen:„Narrenhände beſchmie— ren Tiſch und Wände!“ Beſonders möchten wir empfehlen, daß Lehrer und Lehrerinnen, wenn ſie Klaſſenwanderungen durch den Ort machen, dann und wann 72 verkritzelten Häu⸗ ſern Halt machen und an Ort und Stelle das verwerfliche Tun geißeln. Tut dann noch unſere Polizei ihre Schuldigkeit und hat ein wachſames Auge auf kleine und große Miſſetäter, dann kann der Erfolg nicht ausbleiben zur Freude aller, in denen der Schönheitsſinn noch nicht erſtorben iſt. Für den Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein: J. Mayr, Rektor i. R. N fliꝛ diæ iausbucltei mit dem altbeuinꝛten Zaclhul ex., QGuchin Hitte as sch elde und a Druclescane ehsenden ish por) bn Miolitiges Nereuthlcilt An Firma Dr. August Oetker, Blęlefeld Senden Sie mir It. Ihrer Anzeige in d. kostenlos Ihr neues Rereptblatt, So backen wir gut mitwenig Fett“ Name: Wohnort: Postort: Straße: Viernheimer Nolfszeſtung —— wieder fel le 2 ſol lie Mann Das U ße i. ſtatt/ 1 Tele iſt ein Paß auch n von mög! ncht Wei erb fle 900 gau 10 0 ſteulle deen 1 cn Woch ir ber weis ati ſic u en w. Lele dl U engeit u Weihe State Suſſel g, hab en gehen ße! werden lſſen I eit Watte U. dhe ehe dan en u wel 4 dür gule laſſe Volke geit! duc fir un 0 voſſ en in N ey de 2 S 1 Viernheim— Hockenheim 08 Mannheim— 07 Mannheim Heddesheim— Neulußheim Käfertal— Feudenheim Phönix— Seckenheim 09 Weinheim— Ilvesheim Nach der ſonntäglichen Zwangspauſe ſetzt die Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt morgen wieder mit einem vollen Programm ein. Un⸗ ſere Amicitia hat Hockenheim zu Gaſt und ſollte ihren Siegeszug fortſetzen können. In Mannheim kommt es zu 5 Lokalkämpfen. Das intereſſanteſte iſt wohl 08—07. Die größten Gewinnausſichten haben diesmal die Oer. Das wichtigſte Spiel findet in Käfer⸗ ſtatt, wo Feudenheim antreten muß. Für beide Teile geht es um den Tabellenanſchluß. Es iſt eine ganz offene Sache, wer als Seeger den Platz verlaſſen wird. Genau ſo ungewiß iſt auch der Ausgang des dritten Lokaltrefſens Phünir— Seckenheim. Nach den bisherigen von den 98ern gezeigten Leiſtungen iſt es müglich, daß ſie die Punkte mit nach Hauſe nehmen. Der Meiſter Ilvesheim muß nach Weinheim. Wir haben wenig Hoffnung, daß er dort zum Siege kommen wird. Dagegen haben die Heddesheimer eher eine Chance auf eigenem Gelände den Neulußheimern die Punkte abzunehmen. Volles Programm in Unterbaben⸗Weſt Die Fußballer des Turnvereins in Laudenbach Morgen Sonntag müſſen die Fußballer des Turnvereins in Laudenbach zum fälligen Ver⸗ bandsſpiel antreten. JV Laudenbach ſcheint in dieſer Runde gut in Fahrt zu ſein, denn ein Torverhältnis von 10:0 in zwei Spielen kann ſich ſehen laſſen. Für unſere Fußballer aber gilt es, die Tabellenführung unter allen Um⸗ ſtänden zu halten. Und wir glauben, daß auch Laudenbach geſchlagen wird, wenn unſere Fuß⸗ baller mit demſelben Einſatz und Elan kämp⸗ fen wie am vorigen Sonntag; vor allem darf der Sturm das Toreſchießen nicht vergeſſen, denn nur Tork entſcheiden.— Die Fußball⸗ jugend empfängt die Jugend vom SpC Käfer⸗ tal zu einem Privatſpiel auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße und zwar vorm. 9 Uhr. Die Mannſchaften: 1. Mſchft.: Beikert; Schmitt, Kühlwein; Pfenning, Bergmann, Unrath; Winkenbach Stumpf 2, Alter, Helfrich K., Helbig Joh. 2. Mſchft.: Kühlwein H.; Adler Ad., Winkler; Mandel Ad., Kiß, Effler; Buſalt, Bran⸗ denburger, Mandel Jak., Müller Jak., Hofmann Kaſp.— Erſatz: Jöſt Gg. Jugend: Jakob; Adler, Georgi; Schneider, Rops, Winkenbach, Jäger, Kempf, Keck, Lamberth, Knapp. Morgen Vormittag 11 Uhr Sportplatz, Lorſcherweg: Kandball⸗Großkampf zugunſten der Winterhilje! TV Viernheim—„Jahn“ Weinheim Wie im Laufe dieſer Woche ſchon berichtet, werden morgen Sonntag, 7. aer, in ganz Deutſchland die diesjährigen Winter⸗ hilfsſpiele durchgeführt. Faſt auf allen Sport⸗ plätzen unſeres deutſchen Vaterlandes herrſcht Hochbetrieb, intereſſante Begegnungen ziehen die Zuſchauer in ihren Bann. Mehr als ſonſt noch ringen die Mannſchaften mit dem letzten Kräfteeinſatz um die Siegespalme, mehr als ſonſt noch ſind die Spieler in dem Bewußtſein des Kampfes für eine gute Sache, beſtrebt, jeden der anweſenden Volksgenoſſen zufrieden⸗ zuſtellen. Auch Viernheims Handballer warten morgen vormittag mit einer ganz beſonderen Darbie⸗ tung auf. Sie wiſſen, daß die hieſigen Sport⸗ freunde in Bezug auf ſportliche Großkämpfe ſchon„etwas Beſſeres“ gewöhnt ſind, daß ſie hierin einen ganz beſonders feinen Geſchmack beſitzen. Und dem Rechnung tragend, wurde für das morgige Winterhilfsſpiel ein Gegner verpflichtet, deſſen feine und überlegte Spiel⸗ weiſe allein ſchon volle Garantie für einen reſtlos begeiſternden Handballkampf gibt. Wer ſich in der Viernheimer Handballgeſchichte nur ein wenig auskennt, dem ſind zwar die Jahn⸗ Leute aus Weinheim ſchon aus früheren Pri⸗ vat⸗ und Punkieſpielen bekannt, doch in ihrer derzeitigen Form werden ſie alle Freunde und Anhänger angenehm überraſchen. Jahn Weinheim führt zur Zeit in der ſpielſtarken Staffel 2 der Bezirksklaſſe die Tabelle an, was übrigens als beſter Beweis für unſere vorerwähnte Feſtſtellung dient. Wir glauben mit Beſtimmtheit ſagen zu können, daß dieſer morgige Handballkampf mit zu den größten und beſten gehören wird, die wir Viernheimer jemals erlebt haben. Dafür bürgt uns ja nicht nur der Gaſtverein, ſondern auch der Gaſt⸗ aber unſere Turner⸗Handballer. Auch ſie zaben im Laufe der diesjährigen Pflichtſpiele nehen allerdings auch ungenügenden, ſchon große und vielſagende Leiſtungen gezeigt und werden morgen vormittag nichts unverſucht laſſen und alles tun, um auch ihren Teil 7 einem großen und ſchönen Handballſpiel eizutragen. iſt eigentlich überflüſſig, nach den er⸗ wähnten für einen Handballgroßkampf im echten Sinne des Wortes, günſtigen Varbe⸗ dingungen, jetzt noch an die hieſigen Sport⸗ freunde um guten Beſuch der Veranſtaltung zu appelieren. Aber trotzdem wollen wirs tun, weil wir für morgen vormittag auch den letz⸗ ten Volksgenoſſen gewinnen wollen. Und dies dürfte doch nun wahrhaftig nicht ſchwer ſein. Schon allein der dem Spiel zugrunde liegende ute Zweck muß reſtlos zum Beſuch veran⸗ ſaſſen. Denn das Gemeinſchaftsgefühl eines Volkes und ſein Zuſammenſtehen in ſchwerer Zeit kann keinen ſchöneren und erhaberen Aus⸗ druck finden, als in einem tatkräftigen Einſatz für unſere noch in Not befindlichen Volksge⸗ noſſen. Beherzigen wir dies und folgen wir dem Ruf, der jetzt nochmals an alle Volksgenoſſen ergeht: Erſcheint morgen vormittag reſtlos beim WOHW-⸗Spiel auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße! Das an und für ſich ſchon gute Ergebnis des Vorjahres wollen und müſſen Der Jud it der Feind unſeres Volkes— wer bei ihm kauft, iſt auch unſer Feind! wir überbieten! Helft dazu alle mit! Komme auch du, der du bis heute vielleicht dich wenig für den Handballſpört intereſſierteſt! Das Gemeinſchaftsgefühl verpflichtet hierzu! Die Mannſchaftsaufſtellung des Turnver⸗ eins erfährt eine kleine Umſtellung. Der rechte Läufer Beiner A. ſteht nicht zur Verfügung; ſein Erbe tritt Sander Ad. an. Die Fünfer⸗ reihe erfährt durch Thomas Wilh., der mor⸗ gen erſtmals wieder ſpielberechtigt iſt, eine weſentliche Verſtärkung. Die übrigen Mann⸗ ſchaftsteile erſcheinen in alter Beſetzung, ſo⸗ daß die Elf ſich folgendermaßen vorſtellt: Effler W.; Kempf Joh., Babylon einr.; Sander Ad., Herbert J., Martin Nikol.; Thomas W., Beckenbach Ad., Sax Peter, Alter Gg., Burkert Peter. 2. Mſchft.: Buſalt; Beckenbach Gg., Effler; Alter A., Buſalt H., Kempf H.; Falter⸗ mann H., Kühlwein Hch., Schneider, Hel⸗ big Joſ., Weiß Karl. Hoffen und wünſchen wir nun, daß der Beſuch ein recht guter wird, damit ein anſehn⸗ licher Betrag dem WHW zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden kann. Am 7. November Kreisklaſſenfechten in Viernheim Das Fechten der Kreisklaſſe des DR, welches den Siegern den Aufſtieg in die Be⸗ zirksklaſſe ermöglicht, findet morgen Sonntag vormittag 8 Uhr, hier in Viernheim beim Fechtklub von 1932 ſtatt. Die Kämpfe finden diesmal für Männer in allen drei Waffen— Florett, Degen, Säbel — und für Frauen im Florett— ſtatt. Die Beteiligung wird in den einzelnen Waffen be⸗ ſtimmt gut ſein und dürften ſich auch hier intereſſante Gefechte unter Leitung des Kreis⸗ fechtwartes Höfler abwickeln. Aicht in bie Tüte! „Nicht in die Tüte“, ſo ſagt der Berliner, wenn er„kommt nicht in Frage“ meint. Wie bei allen volkstümlichen Redensarten iſt die Entſtehungsurſache in tiefes Dunkel gehüllt. Plötzlich nun hat dieſes Wort nun aktuelle Bedeutung, eine beſondere Beleuchtung be⸗ kommen: Um eine ausreichende Rohſtoffver⸗ ſorgung zu gewährleiſten, ſind wir aufgefor⸗ dert worden, Verpackungsmaterial zu ſparen. Die Hausfrauen ſollen ſich beim Einkauf mit Netzen und Taſchen bewaffnen, um den Händ⸗ lern Tüten und damit der deutſchen Wirt⸗ ſchaft Papier und Holz zu ſparen, die im Rahmen des Vierjahresplanes wichtigeren Zwecken zugeführt werden müſſen. „Nicht in die Tüte!“— dieſe Phraſe iſt jetzt gewiſſermaßen ins Vaterhaus zurückge⸗ kehrt. Wenn wir jetzt einkaufen gehen, dann heißt unſere Loſung:„Nicht in die Tüte!“ Denn es kommt gar nicht in Frage, daß wir uns alles in Papiertüten einpacken laſſen, was wir auch getroſt in der Einholetaſche nach Hauſe tragen können. So manches Wort hat ſchon von Berlin aus ſeine Runde durch das deutſche Vaterland gemacht. Diesmal ſoll es aber nicht nur beim Wart bleiben:„Nicht in die Tüte!“ muß überall die volkstümliche Mahnung zur Papiererſparnis werden! Kirchliche Nachrichten Katholijche Kirche: 25. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelturche: 7 Uhr: Hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Allerſeelen⸗Andacht, danach Ver⸗ ſammlung für den 3. Orden Martenlurche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwach ſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Karl Lamberth, Ehefrau Sofia geb. Heckmann und Ange⸗ hörige 7.10 Uhr beſt. Amt für Joh. Peter Alter, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige Dienstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Leonhardt Kühl⸗ wein, Ehefrau Marg. geb. Ditſch, Sohn Georg und Valt. Reiſchert, deſſen Ehe⸗ frau Anna geb. Kühlwein 7.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Frö⸗ dert, beſt. von den Schulkameradinnen Mittwoch: 6.40 Uhr beſt. Amt für Kath. Stumpf geb. Bildſtein und Angehörige 7.10 Uhr beſt. Amt für Nikol. Adler 9., Söhne Chriſtian und Adam, Eltern und Angehörige Donnerstag: a 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Joſef Königsfeld, Eltern, Schwiegereltern Joſ. Brückmann, Ehefrau Sofie Maria Brückmann und Schwager Karl Blank 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig verſt. Toni Schneider Freitag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Mich. Hoock 12., Ehefrau Sofie geb. Seib, Tochter Anna, Großeltern und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Cäcilia Belz geb. Roos, Ehemann, Kinder und Angeh. 7.10 Uhr beſt. Amt für Nikol. Adler 14., Ehefrau Kath. geb. Alter, Söhne Joh. und Jakob, Schwiegerſohn Jakob Ringhof Sataeeg: 6.40 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Hof⸗ mann geb. Winkenbach, Eltern, Schwieger⸗ eltern und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nik. Man⸗ del 5., Joh. Jakob Butſch, Michael Win⸗ kenbach 7.10 Uhr beſt. Amt für Adam Bähr, El⸗ tern und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Don⸗ nerstag bei den Barmh. Schweſtern eine hl. Meſſe.— In der Marienkirche iſt am Diens⸗ tag und Freitag hl. Meſſe. 5 Nächſten Sonntag gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 7. Schuljahr. Mädchen beich⸗ ten Freitag halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Es wird der Pfarrgemeinde bekannt gege⸗ ben, daß Herr Adam Schneider 4. zum ſtän⸗ digen weltlichen Mitglied des kathol. Kir⸗ chenvorſtandes ernannt wurde. Die Kirchen⸗ rechnung für 1936 liegt 8 Tage lang im Pfarrhaus zur Einſicht offen für jedermann. Montag: 1. und 2. Abteilung, Donnerstag: 3. Abteilung der Jungfrauen Verſammlung im Sälchen der Kirche. Dienstag: 1. und 2. Abteilung und Frei⸗ tag: 3. Abteilung Verſammlung der Jüng⸗ lingsſodalität. e Die„Lehr⸗ und Leiſtungsſchau“ um acht Tage verlängert Mit Rückſicht auf den ſtarken Beſucheran⸗ drang hat ſich die Ausſtellungsleitung veran⸗ laßt geſehen, die„Lehr⸗ und Leiſtungsſchau der badiſchen Gemeinden 1937“ in der Städti⸗ ſchen Ausſtellungshalle Karlruhe um 8 Tage, bis einſchließlich Sonntag, den 14. November, zu verlängern. Damit iſt die Gewähr dafür gegeben, daß zahlreiche Volksgenoſſen, die noch nicht in der Ausſtellung waren, die Leiſteaigs⸗ ſchau beſuchen können. — Der 7. Nopember geſchäftsoffener Sonntag in Worms Wenn auch in 1 75 Jahr auf den bekann⸗ ten und beliebten Meſſetrubel auf dem Back⸗ fiſchfeſt verzichtet werden muß, ſo ſind die Ge⸗ ſchäfte in der Stadt alleſamt genau wie in den Vorjahren gerüſtet, die Bevölkerung aus nah und fern aufzunehmen und ihr das Beſte zu bieten.„Einkaufs⸗Sonntag für Herbſt und Winter“ heißt das Motto des morgigen Sonn⸗ tags. Die günſtige Fahrgelegenheit bietet die Reichsbahn durch die Sonntagskarte. Aber 0 Vergnügen iſt in beſter Weiſe geſorgt. Die Kinos warten mit guten Programmen auf, das Kabarett„Elefanten“ hat gute und unter⸗ Eoangelſſche Kirche: Sonntag, den 7. November 1937 Vormittags 10 Uhr: Gottes dienſt Vormittags 11 Uhr: Chriſtenlehre und Kindergottesdienſt Montag, 8. November, keine Singſtunde Dienstag, 9. November, 7.30 Uhr, Bibel⸗ ſtunde, anſchließend Frauenabend. PVP haltende Künſtler verpflichtet und hat mittags wie auch abends große Vorſtellungen und im Wintergarten der Gaſtſtätten des Städt. Spiel⸗ und Feſthauſes ſudet nachmittags der 5⸗Uhr⸗Tee und abends der Tanzabend ſtatt. Jeder kommt nach ſeinem Geſchmack auf ſeine Rechnung. Geſchäfte und Gaſtſtätten, ganz Worms iſt gerüſtet, und erwartet ſeine treuen und anhänglichen Kunden und Gäſte. Benzolvergiftung Die zunehmende Verwendung von Benzol als Löſungsmittel für Farben, Lacke, Kleb⸗ ſtoffe uſw. bringt vermehrte Gefahren für die Gefolgſchaftsmitglieder beim Umgang mit die⸗ ſen Stoffen mit ſich. Verſchiedene ſchwere und auch tödliche Vergiftungen haben gezeigt, daß bei den Betriebsleitern und den Gefolgſchafts⸗ mitgliedern die Kenntnis der Gefährlichkeit des Benzols noch nicht ſo verbreitet iſt, wie zur Durchführung eines wirkſamen utzes erforderlich wäre. Das Reichsgeſundheitsamt hat deshalb 0 Unterrichtung der Beteiligten ein Merkblatt herausgegeben, das Hinweiſe enthält, wie die Betriebe Benzolvergiftungen verhüten und wie ſich Gefolgſchaftsmitglieder vor Benzolvergif⸗ tung ſchützen können. * Die Brandſtifter von der Bergſtraße vor dem Nichter Dreimal innerhalb weniger Wochen läu⸗ teten in dem freundlichen Bergſtraßort Lützel⸗ ſachſen vor den Toren Weinheims, die Sturm⸗ glocken. Jedesmal gingen landwirtſchaftliche Gebäude in Flammen auf. Es beſtand kein Zweifel, daß hier Brandſtiftung vorlag. Der Bevölkerung bemächtigte ſich größte Erregung. Der Staatsanwalt, der zu alsbaldigen Ver⸗ haftungen ſchritt, hatte langwierige euer ſuchungen durchzuführen. Es ſtellte ſich her⸗ aus, daß ſich ganze Intereſſengemeinſchaften bildeten, die ſich irgend einen Vorteil ver⸗ ſprachen bei der Aſchelegung der Gebäuden. Als Haupttäter gelten der 20jährige Jakob Baier und der 30jährige Karl Müller. Mül⸗ ler ſteht in Verdacht, ſein eigenes Anweſen ab⸗ brennen zu laſſen, um ſich in den Beſitz der Verſicherungsſumme zu ſetzen. Die fünf üb⸗ rigen Angeklagten ſollen aus den gleichen Mo⸗ tiven gehandelt haben. Entweder wollten ſie neue Gebäulichkeiten oder wollten ſie durch den Wiederaufbau Arbeits möglichkeit ver⸗ ſchaffen. Die Angeklagten waren in der Vor⸗ unterſuchung geſtändig, haben dann aber wie⸗ der ihre Ausſagen widerrufen. Während der langen Unterſuchungshaft geſchriebene Kaſſiber wirken aber erſchwerend für die Angeklagten. 13 Zeugen ſind geladen. Die Fülle des Zuhörerraumes beweiſt, daß der ganze Ort an der Verhandlung teilnimmt. Am zweiten Verhandlungstag verlegen ſich die Angeklag⸗ ten immer wieder aufs Leugnen. Sie geben an, daß man ihnen die erſten Geſtändniſſe herausgepreßt habe. Dem trat der die erſte Unterſuchung führende Gerichtsaſſeſſor ent⸗ gegen. Die Vernehmung der Angeklagten be⸗ anſpruchten den ganzen Mittwoch. Das Ge⸗ richt beſchloß am Donnerstag, 4. November, in Lützelſachſen an Ort und Stelle einen Ter⸗ min abzuhalten. Begleitet von einer größeren Polizeiabordnung trafen am Donnerstagvor⸗ mittag Gerichtshof, Angeklagte und Zeugen an den früheren Brandſtellen ein. Es ſpielten ſich aufregende Szenen ab. Hoffentlich gelingt es, Licht in die dunkle Affäre zu bringen und die Schuldigen ihrer verdienten Beſtrafung entgegenzuführen. Man rechnet mit einem Ur⸗ teilsſpruch anfangs nächſte Woche. Immer noch Aubeſtändigkeit Deutſchland liegt an der Südſeite eines ſich von Oſteuropa nach England erſtreckenden Hochdruckrückens. Da an der unteren, verhält⸗ nismäßig kühlen Feſtlandsluft wärmere Luft aus dem Mittelmeergebiet zum Aufgleiten kommt, beſteht vor allem für die oſt⸗ und mit⸗ teldeutſchen Gebiete leichte Unbeſtändigkeit, während im Weſten und Süden des Reiches der Hochdruckeinfluß ſtärker zur Auswirkung kommt, ohne aber durchweg heiteres Wetter zu bringen. Samstag: Vielfach dunſtig, ſonſt wol⸗ lig bis aufheiternd und im allgemeinen trok⸗ ken, Temperaturen wenig geändert, Winde um Oſt.— Sonntag: Abgeſehen von Nebel⸗ bildung wolkig bis aufheiternd und tagsüber etwas wärmer. 8 2 Fernen ee eee, Beſucht das morgen vormittag, 2 2 Viernheimer! 2 e. Sportplatz ſtattfindende WSHW⸗Spiel TV. V'heim Jahn Weinheim Veierinärarzt Dr. Allendörjer f Trauergeläute gab heute früh den unerwar⸗ teten Heimgang des Veterinärarztes Dr. Al⸗ lendörfer, kund. Eine ſchwere Krankheit ſollte der noch rüſtige Mann nicht überſtehen. Dr. Allendörfer kehrte erſt vor zwei Wochen von einer mehrwöchigen Wehrmachtsübung zu⸗ rück. Der ſchwer betroffenen Familie wendet ſich herzliche Teilnahme zu. Aus Aah und Fern Mannheim.(Verkehrsunfälle). Im Laufe des Donnerstag ereigneten ſich hier 5 Verkehrsunfälle, wobei nur unbedeutender Sachſchaden entſtand. Perſonen wurden nicht verletzt.—(Verkehrsüberwachung). Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtra⸗ ßenverkehrsordnung wurden 37 Perſonen ge⸗ bührenpflichtig verwarnt. An 11 Kraftfahr⸗ zeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine aus⸗ gehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Män⸗ gel aufwieſen. Bei der Arbeit getõtet Frankfurt a. M. Zu einem tödlichen Un⸗ fall kam es an der Markthalle. Der 58jäh⸗ rige Arbeiter Otto Lang, der kurz nach 3 Uhr bereits ſeinen Dienſt beginnt, fuhr einen Elektro⸗Karren. Dabei geriet er in eine Gleisgrube und ſtürzte ſo unglücklich, daß er unter den Wagen kam und auf der Stelle getötet wurde. Dem Tod„entſprungen“ Oberweſel(Rhein). Ein aufregender Verkehrsunfall ereignete ſich in Oberweſel. Als ein Laſtwagen mit Anhänger und ein Motorradfahrer mit Beiſitz an einer Stelle, wo parkende Autos ſtanden, ſich be⸗ gegneten, kamen ſie nicht einander vorbei. In letzter Sekunde ſprangen Motorradfah⸗ rer und Beifahrer ab und ließen die Ma⸗ ſchine fahren, die unter die Räder des Laſt⸗ wagens geriet und ſchwer beſchädigt wurde. Die Fahrer des Motorrads blieben unver⸗ letzt. Sie ſind ſozuſagen dem Tod entſprun⸗ gen. Neiſender Einbrecher Friedrichshafen. Auf der Straße zwiſchen Fiſchbach und Immenſtaad wurde von Be⸗ amten der Friedrichshafener Kriminalpolizei der 28 Jahre alte Rudolf Melzer aus St. Gallen feſtgenommen. Melzer wurde von verſchiedenen deutſchen und ſchweizeriſchen Behörden ſteckbrieflich verfolgt. Er hat von April bis Oktober mehr als 20 Einbrüche und ſchwere Diebſtähle verübt und kam von der Bodenſeegegend auch in den ſüdlichen Schwarzwald nach Freiburg und Bad Dürr⸗ heim. Dann ging Melzer nach Mannheim und ſpäter in die Schweiz. In der Haupt⸗ ſache unternahm er ſeine Diebesfahrten im Auto. Viernheimer Tonfilmjchau Freitag, Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt „Frauenliebe— Frauenleid“ Ein Spitzenfilmwerk, auf das ſchon ganz Viernheim wartet! Von Mutterglück und Selbſtaufopferung, vom Triumph des reinen Frauenherzens er⸗ zählt in beſeeligenden und erſchütternden Szenen dieſes große dramatiſche Spitzenfilm⸗ werk, das überall die allergrößte Erfolge hat. Jeder muß dieſes Filmwerk ſehen. Ein klei⸗ ner Barſpieler vertauſcht das Podium der Tanzkapelle mit dem glanzvollen Rahmen in⸗ ternationaler Konzertſäle. Am Vorabend ſei⸗ ner noch unbekannten Karriere ſchenkt ihm ein Mädchen ſeine ganze Liebe, und erſt nach Jahren kreuzen ſich ihre Lebenswege wieder. Zwiſchen Trennung und Wiederſehen liegt das Leben eines tapferen Frauen⸗ und Mutter⸗ herzens— ein Leben, wert, von Millionen mitempfunden zu werden. Im Mittelpunkt des Films ſteht Magda Schneider und ihr Peterle. Nichts kann ſie trennen... ſollte man mei⸗ nen— und doch gibt es, wie dieſer hochdra⸗ matiſche Film zeigt, innere Gewalten, die ein Mutterherz zur freiwilligen Hergabe des Lieb⸗ ſten auf der Welt bewegen können. Erleben Sie das Hohelied opferſtarker Mutterliebe. Der Film„Frauenliebe— Frauenleid“ mit Magda Schneider, Ivan Petrovich, Oskar Sima und Peter Boſſe in den Hauptrollen, enthüllt den ganzen erſchütternden Sachver⸗ halt.— * Achtung! Samstag und Sonntag in den Gloria⸗Lichtſpielen: Das packende Ufa⸗ Großfilmwerk mit Willy Vickel, Heinrich George und Matthias Wiemann „Anternehmen Michael“ Mit„Unternehmen Michael“ ſtellt ſich der Welt ein Ufa⸗Film vor, deſſen Bedeutung nicht zuletzt darin liegt, daß er zu breiteſten Schichten ſpricht. Den Teilnehmern des Welt⸗ krieges, der ganzen älteren Generation er- ſchließt der Film eine bis heute oft unbeant⸗ wortet gebliebene Erkenntnis: die Verantwor⸗ tung der Führung! Die gleiche Antwort gibt der Film aber auch der jungen Generation vom Standpunkt der Gegenwart aus. Aus der Vergangenheit ſpricht der Film zur Gegen⸗ wart und Zukunft! Darin liegt die neue ſym⸗ boliſche Bedeutung dieſes heroiſchen Film⸗ werkes der Ufa. Schauplätze, Bild und Dialog verdichten und ergänzen ſich in ſelten erreichter packender Wirkſamkeit zu einem geſchloſſenen Ganzen, das den Rahmen eines gewöhnlichen Films ſprengt und zu einem heißen, echten, fil— miſch geſtalteten Erleben wird.— Ein Vor⸗ ſtoß des deutſchen Films, dem in ſeiner gei⸗ ſtigen und künſtleriſchen Geſtaltung kein bis⸗ heriger Kriegsfilm an die Seite geſtellt wer⸗ den kann. Mit ungewöhnlich packenden Ereig⸗ niſſen der vorderſten Frontlinie erſchließt der Film in einer menſchlich ergreifenden Hand⸗ lung eine der Oeffentlichkeit unbekannte Welt: das Gehirn einer Schlacht— den Generalſtab eines Armeekorps während der Märzoffenſive 1918. Ein Beſuch der beiden Filmbühnen iſt dieſe Woche beſonders zu empfehlen. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— DA. X 1937 über 1800 8. Zt. in Anzeigenpreisliſte 9 6 auttig. rum Frplsonle Sonntag Belrieb Es ladet freundl' ein P. Jochim Die Kapelle Empfehle: Hünenscnnelder, Kariontel- Uuslschen, daucnenumgen, Acker- und saaleggen und alle anderen landwirt⸗ ſchaftlichen Geräte in prima Qualität zu billigſt be⸗ rechneten Preiſen. 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Die Lungen waxen verſchleimt, der Magen nahm keine Speiſen mehr an, und ſelbſt beim Genuß leichter Speiſen, wie Milch und Haferſchleim, trat Erbrechen ein. Auch war die Herztätigkeit ſo unregelmäßig, daß Schwindel⸗ anfälle mir große Sorgen bereiteten. Da verſuchte ich Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt, und nach Gebrauch einer Flaſche wurde die Herztätigkeit ſchon regelmäßiger, der Magen dot mir keinen Widerſtand mehr, und die Körperkraft kehrte langſam zu⸗ rück. Ich nahm nun regelmäßig dreimal täglich ein Litörgläschen, enthal⸗ tend/. 1 1 eie ban wt 45 3— 1 te i ieder hergeſtellt und konnte meinen Dienſt als Zugführer bei der Rei ahn wieder aufnehmen.“ Weite — 8 d), Schneider, in, Biden ftr ent 2. 2. 2 eee at mir beim Anfang einer Grippeerkrankung gut geholfen. Ich hatte nachmittags Kopfſchmerzen, und aben Fele ſich noch Fieber ein. Nach Einnahme von Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt kam ich richtig ans Schwitzen und war Herr Anton Schwab(Bild nebenf am andern Morgen wieder geſund.“ Holen Sie deshalb noch heute Kloſterfrau-Meliſſengeiſt bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten, damit Sie Er⸗ 1 ort 3 können. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt iſt nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen. Flaſchen zu RM 2.95. 1.75. 0.95. niemals loſe. . 1 1 2 1 222 2 8 ———........... Amtliche Vetanntmachungen Die Maul⸗ und Klauenſeuche breitet ſich in Baden, der Pfalz und dem Saarland bedroh⸗ lich aus. Zum Schutze der Klauenviehbeſtände ordne ich auf Grund der§8 18 ff., 74 und 79 Abſ. 2 des Viehſeuchengeſetzes vom 26. Juni 1909(RG Bl. S. 519) mit ſofortiger Wirkung folgendes an: A) Für die Kreiſe Alzey, Bensheim, Bin⸗ gen, Darmſtadt, Dieburg, Erbach, Groß⸗Ger⸗ au, Heppenheim, Mainz, Offenbach, Op⸗ penheim und Worms: 1. Alle zum Verkauf beſtimmten Klauen⸗ tiere von Händlern oder dieſen gleichzuſtel⸗ lenden Handels⸗ und Viehverwertungsorga⸗ niſationen unterliegen einer 5⸗tägigen poli⸗ zeilichen Beobachtung gemäß der Anordnung zur Durchführung des Reichsviehſeuchenge⸗ ſetzes vom 13. Januar 1928(Reg. Bl. S. 3). Ausgenommen hiervon iſt Schlachtvieh, das unmittelbar in die Schlachthöfe oder Schlacht⸗ häuſer verbracht wird. 2. Der Hauſierhandel mit Klauentieren al⸗ ler Art iſt verboten, auch der Handel auf et⸗ waige vorherige Beſtellung. 3. Das Treiben von Wanderſchafherden iſt verboten. Auf dem Triebweg befindliche Her⸗ den ſind zum Verladen zur nächſten Bahn⸗ ſtation zu verbringen. Die Herden unterliegen am Beſtimmungsort einer S⸗tägigen polizei⸗ lichen Beobachtung. 4. Der Transport von Schlachtvieh auf Schlachtviehmärkte und Verteilungsſtellen und der Abtrieb von dort darf nur mit der Eiſenbahn oder mit vorſchriftsmäßig einge⸗ richteten Kraftwagen erfolgen. Das von Schlachtviehmärkten und Verteilungsſtellen abgetriebene Vieh muß bis zur Schlachtung von anderem Vieh getrennt gehalten werden und iſt am Beſtimmungsort innerhalb 24 Stunden abzuſchlachten. 5. Jede größere Anſammlung von Klauen⸗ tieren, wie Sammelkörungen, Tierſchauen, Viehmärkte, Auktionen, Prämiierungen, Milchleiſtungsprüfungen uſw. ſind verboten. B) In den Kreiſen Alzey, Bensheim, Bin⸗ gen, Erbach, Heppenheim und Worms ſind außerdem Veranſtaltungen überörtlicher Art und größeren Umfangs, ſoweit nicht der Kreisdirektlor zu der Veranſtaltung ſeine Ge⸗ nehmigung gibt, verboten. Unter die Veran⸗ ſtaltungen fallen u. a. auch Kirchweihen. Darmſtadt, 16. Oktober 1937 Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung— J. B.: Reinet. Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung Erſte Bekanntmachung zur Ergänzung der Bekanntmachung vom 16. Okober 1937. Vom 18. Oktober 1937 In Ergänzung meiner Bekanntmachung vom 16 Ok⸗ tober 1937, betreffend Maul⸗ und Klauenſeuche, wird weiterhin unter A beſtimmt: 6. Jegliche Einfuhr von Klauentieren(Zucht-, Nutz⸗ und Schlachttieren) aus Baden, der Pfalz und dem Saarland nach Heſſen iſt verboten. Darmſtadt, den 18. Oktober 1937. Der Neichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung J. V.: Reiner. Betr.: Maul⸗ und Klauenſeuche. Bekanntmachung. Nachdem auch in den Gemeinden Dühren, Helmſtadt, Wollenberg, in der Neumühle (Gemarkung Ober⸗Gimpern) und in der Gemeinde Gundelsheim die Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden iſt, werden auf Grund des Reichsviehſeuchengeſetzes und der Ausführungsvorſchriften des Bun⸗ desrats hierzu folgende Anordnungen ge⸗ troffen: J. Die geſamte Exklave Wimpfen mit den Gemeinden Bad⸗Wimpfen am Berg, Bad⸗ Wimpfen im Tal, Hohenſtadt, Helmhof und Finkenhof, wird zum Beobachtungsgebiet erklärt. II. In das in einem Umkreis von 15 km Entfernung von Seuchenorten zu bil⸗ dende gefährdete Gebiet, fallen die Ge⸗ meinden Neckarſteinach, Darsberg, Grein, . Hirſchhorn und Langen⸗ thal. III. Maßregeln: a) Für das Beobachtung gebiet gelten die Beſtimmungen der 88 166 und 167 der Bundesrats⸗Ausführungs⸗ beſtimmungen zum Reichsviehſeuchen⸗ geſetz. Es gelten hiernach insbeſon⸗ dere folgende Vorſchriften: 1. aus dem Beobachtungsgebiet darf Klauenvieh ohne polizeiliche Ge⸗ nehmigung nicht entfernt werden. Auch iſt das Durchtreiben von Klauenvieh und das Durchfahren 8 8 2 g— 3 mit fremden Wiederkäuergeſpan⸗ nen durch das Beobachtungsge⸗ biet verboten. Die Ausfuhr von Klauenvieh zum Zwecke der Schlachtung, kann durch den Bürgermeiſter geſtattet wer⸗ den. Die Ausfuhr von Klauen⸗ vieh zu Nutz⸗ oder Zuchtzwecken kann nur ausnahmsweiſe durch das Kreisamt geſtattet werden. We⸗ gen der beſonderen Bedingungen wird auf§ 166 Abſ. 2 und 3 der Bundesrats⸗Ausführungsvor⸗ ſchriften zum Viehſeuchengeſetz hin⸗ gewieſen. Im ganzen Bereiche des Beobach⸗ tungsgebietes iſt der gemeinſchaft⸗ liche Weidegang von Klauenvieh aus den Beſtänden verſchiedener Beſitzer und die gemeinſchaftl'che Benutzung von Brunnen, Trän⸗ ken und Schwemmen für Klauen⸗ vieh verboten. In der heſſiſchen Gemeinde Helm⸗ hof gelten darüber hinaus die von der zuſtändigen badiſchen Behörde für die badiſche Gemeinde Helmhof erlaſſenen Beſtimmungen für das Be⸗ obachtungsgebiet. Das Gleiche gilt für den Finkenhof, in dem auch die in den bad. Gemeinden Obrigheim und Hochhauſen für das Beobach⸗ tungsgebiet erlaſſenen Beſtimmungen Anwendung finden. ) In dem gefährdeten Gebiet gelten die in§ 168 der Bundesratsaus⸗ führungsvorſchriften zum Reichs⸗ viehſeuchengeſetz aufgeführten Beſtim⸗ mungen. Dieſe Beſtimmungen decken ſich im weſentlichen mit den für alle Gemeinden des Kreiſes Heppenheim angeordneten Vorſchriften in der Be⸗ kanntmachung der Heſſ. Landesregie⸗ tung vom 16. 10. 1937 und vom und vom 18. 10. 1937. Es wird ins⸗ beſondere darauf hingewieſen, daß auch das Weggeben von nicht aus⸗ reichend ethitzter Milch aus Sammel⸗ molkereien an landwirtſchaftliche Be⸗ triebe, in denen Klauenvieh gehalten wird, ſowie die Verwertung ſolcher Milch in den eigenen Viehbeſtänden der Molkerei, ferner die Entfernung der zur Anlieferung der Milch und zur Ablieferung der Milchrückſtände benutzten Gefäße aus der Molkerei, bevor ſie desinfiziert ſind, verboten iſt. c) In allen Gemeinden des Kreiſes, einerlei, ob ſie im Beobachtungsge⸗ biet, im gefährdeten Gebiet egen oder nicht, gelten nach wie vor die Beſtimmungen der Bekanntmachun⸗ gen der Heſſ. Landesregierung vom 18. 10. 1937 und 18. 10. 1937, die in Nr. 285 des„Volksgenoſſen“ vom 18. 10. 1937 und Nr. 290 vom 23. 10. 1937 abgedruckt find. V. Zuwiderhandlungen gegen die erlaſſe⸗ nen Beſtimmungen werden nach den Vorſchriften des Neichsviehſeuchenge⸗ ſetzes beſtraft. Heppenheim, den 30. Oktober 1937. Kreisamt Heppen„eim;. Vorſtehende Bekanntmachungen werden hiermit zur fentlichen Kenntnis gebracht. Unſer lizeibeamten ſind angewieſen, die ſtrikte der erlaſſenen Beſtimmungen zu über⸗ wachen tuelle S unnachſicht⸗ lich zur Anzeige zu bringen. Vierndeim, den 3. November 1937 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. Zwangsberſteigerung Die nachſtehend bezeichneten Grund⸗ ſtücke, die zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ ſteigerungsvermerks auf den Namen des Georg Thomas in Worms im Grundbuch eingetragen waren, ſollen Frei⸗ tag, 19. November 1937, nachm. 15 Uhr durch das unterzeichnete Gericht, in Viern⸗ heim auf dem Rathaus verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 3. März 1937 in das Grundbuch eingetragen worden. Bezeichnung der Grundſtücke: Grundbuch für Viernheim, Band XVIII Blatt 1220 Betrag der Schätzung: 1. Flur I, Nr. 325 ⅜0 Hofreite Sautanzgaſſe, 334 qm. 9000. RM. 2. Hofreitegrund daf. 13¼ fm 20.— RM. Einh⸗Wert 3200.— Lampertheim, den 3. Oktober 1937 Amtsgericht e ungen gelten saus⸗ Reichs⸗ Bein delen lt alle enhein er Be⸗ Kegie⸗ 0 bon 1 ins⸗ U daß t uus⸗ mmel⸗ e Be⸗ halten ſolther anden ung 5 de Mere, thoten reise, usge⸗ legen r die ahun⸗ vom 1037, oſſen⸗ vom laſſe⸗ den henge⸗ . mit zut die frilte zu über⸗ nac ſiht⸗ 9 Aso qu nach Worms! Benũtaen Sie die gũnst. Fahggelegenheit um nach vorteilhaften& in- kcufsmòͤglichkeiten Umschau zu halten] Die Baden geschäfte Sfnd vom 13 bis 18 Uhr gesffnet᷑! 1 Pereins⸗Anzeiger Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Mäunergeſangverein 1848 Heute Samstag abend pünktlich 8.30 Uhr Sing⸗ ſtunde. Bitte vollzählig. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend 8.80 Uhr Singſtunde, alle Sänger an Bord. Morgen Sonntag nachmittag 1 Uhr Vor⸗ ſtandsſitzung im Gaſthaus zur Gambrinushalle. Alle Vorſtandsmitglieder pünktlich und reſtlos erſcheinen. Turnverein von 1893 Handball im Dienſte der Winterhilfe! Morgen vormittag 11 Uhr großes WHW. Spiel gegen Jahn Weinheim. Vorſpiel 2iI Mannſchaften. Beginn 9.45 Uhr. Mitglieder, Einwohner Viernheims! Seid enge dieſes Großkampfes! Unterſtützt das WHW⸗ und B-Jugend ſpielt in Käfertal. Beginn? A⸗ Jugend um 8 Uhr und B-Jugend um 2 Uhr. Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Pflichtſpiele im Laudenbach. 1. M 3 Uhr, 2. M. 1.15 Uhr Ab⸗ fahrt 1. M. 12 40 Uhr Staatsbahn, auch Zuſchauer J können auf Fahrpreisermäßigung mitfahren, 60 Pfg., 10 Minuten früher am Bahnhof ſein. 2. M. 12 Uhr er Rad ab Deehſcheibe.— Jugend gegen Sport- ub Käfertal auf unſerem Platz um 9 Uhr. Abtlg. Geräteturnen: Heute Samstag Vereins⸗ mannſchaftskämpfe in Weinheim. Es beteiligt ſich: Tabaffachſchaft Am Montag, den 8. November 1937, vor⸗ mittags 8 Uhr beginnend, werden die Sand⸗ blätter der Gruppen 13 und 14 verwogen. Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12. November 1937: 1. die loſen Grumpen der Gruppen 4—6 und 7—9; 2. das Sandblatt der Gruppen 1—3 und 10—12. Die Verwiegungen erfolgen ſtreng grup⸗ penweiſe nach der neuen Einteilung[t. Aus⸗ weis. Haas, Fachſchaftsführer. „Deulscner Masser Se Laue ag g Ne,. 2 Se.„Bahnhof Feruſprecher 10 ee Allem gerichtet. Empfehle Sonntag vorm. warme Frühſtückportionen N N Die modernen zu kleinen Preiſen. Jahn Weinheim, 1846 Mannheim, TV. Waldhof, Friedrichsfeld, Viernheim. Beginn iſt abends 8 Uhr in der„Jahn⸗Turnhalle.“ „„Nadfahrervereinigung Viernheim 07 „ den 7. November mittags 3 Uhr im„Fürst Alexander“ Mitgliederderſammlung. Wegen wichtiger Tagesordnung wird um vollzähliges Exſcheinen der Mitglieder gebeten. Der Vorſtand. Brieftauben⸗Verein Samstag, den 6. November, abends 8 Uhr Ver. ſammlung im Lokal Saftladen zum grünen Laub⸗ NB. Ringbeſtellung für 1988; ſpätere Beſtellungen können nicht mehr berückſichtigt werden, da die Be⸗ ſtelung bis 15. November gemacht ſein muß Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. VB. Spielbetrieb am Sonntag, den 7. No. vember 1937: Xuf dem Waldſportplatz: 1. Fußballmannſchaft gegen 0s Hocken⸗ heim Beginn 2 80 Uhr. Vorſpiel: Er⸗ ſatzligamannſchaften. Beginn 12 45 Uhr Jungliga gegen Phönix Mannheim. Beginn 11 Uhr. Mannſchaftsauffſtel⸗ lungen im Schaukaſten. Die Vereinsleitung. Friedrichsfelder für Sauerkraut u. 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Im Ausſchank das gute Eichbaum⸗Edelbier u. prima naturreine Weine. Um freundlichen Zuſpruch bitten mit deutſchem Gruß dakon Hani u. Frau Bezugnehmend auf obige Anzeige danken wir allen werten Geſchäftsfreunden für das uns in all den Jahren bewieſene Wohlwollen und bitten, dies auch unſeren Nachfolgern übertragen zu wollen. Mit deutſchem Gruß Frau Mich. Herbert Wwe. 222 central-Flm-Fatast Samstag, Sonntag und Montag Ein erſchütterndes Spitzenfilmwerk unergründlichen Schickſals des Lebens Der Film, der jedem zu Herzen geht„Es kann zwiſchen heute und morgen ſo unſagbar vieles ge⸗ ſcheh'n“— aus dieſem Schlagerlied ſpricht die ganze Geſchehnisfülle des Films, der durch die hohe Darſtellungskunſt ſeiner Mitwirkenden zum tiefen menſchlichen Erlebnis wird. In der Hauptrolle: Magda Schneider, Jvan Petrovich und Peter Boſſe Dazu gutes Beiprogramm und neueſte Afa⸗Tonwoche Jammsiag u. donllag Im Gloria Das große Ufa⸗Spitzen⸗Filmwerk Ein Vorſtoß des deutſchen Films, dem in ſeiner geiſtigen und künſtleriſchen Geſtaltung kein bis⸗ heriger Kriegsfilm an die Seite geſtellt werden kann. Mit ungewöhnlich packenden. Ereigniſſen der vorderſten Frontlinie erſchließt der Film in einer menſchlich ergreifenden Handlung eine der Oeffentlichkeit unbekannte Welt: das Gehirn einer Schlacht— den Generalſtab eines Armeekorps während der Märzoffenſive 1918. Eine Atmoſpäre erregenden Mitgehens und Mitempfindens geht von der ſpannunggeladenen Handlung dieſes neuen, künſtleriſch vollendeten Filmwerkes über die noch nie gezeigte, gemeinſame Welt von Front und Generalſtab aus! In den Hauptrollen: Heinrich George, Willy Bürgel und Math. Wieman Dazu ſchönes Beiprogramm und neueſte Tonwoche.—— Anfang Werktags 9 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9¼ Uhr 2. Vorſtellung. Gebrauchten gerd zu verkaufen. Adolf Hitler⸗ ſtraße 3 e Das nahen Wir ja gar- nicht gewußt- Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die Viernheimer Volkszeitung, damit es alle Freunde u. Be⸗ kannte erfahren! N Verloren! Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech⸗ nungsjahres nahmen ver loren! Sie uns Ihren trag und Ihre Anzeigentexte ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, — Lorſcherſtr. 28 ſicher an Ein⸗ Je jrüher An zeigenauf⸗ vor d. gewünſch⸗ fllr den Garten! Himbeer⸗, Johannisbeer ⸗ Stachelbeer⸗ u. Erdbeer ⸗ Setz ⸗ linge, 1⸗ u. 2fh. zu verkaufen. Joh. Schiller Hohenſachſen bei Weinheim Zwei neue Holzhauer⸗ Schub- Karren billig zu verkaufen. Zwei Einleg⸗ jchweine zu verkaufen. Friebrichſtr. 66 Schönes Wohn. Haus in guter Lage aus freier Hand ſo⸗ fort zu verkauf. Näh. Auskunfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. 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