Sears e 8 ſcheint er einmal zu befürchten, daß Amtsblatt der Vürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich N durch die Roß monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg Nummer 268 — N eee ee C TTT ier otenlohn, Donnerstag — heimer den 18. November 1937 eüung Verkündigungsblatt der NS D AN. Aernheim Anzergenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für! um Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS L'hafen 15101 FEC ²˙ AA 13. Jahraang Ibn Jaud droht mit dem heiligen Krieg Schweres Gefecht zwiſchen arabiſchen Freiſchärlern und briliſchen Truppen Vas geſchiehl in Paläſtina? Arabiſche Abwehr gegen den briliſchen Teilungsplan Jeruſalem, 18. November. In Nordpaläſtina, nahe der ſyriſchen Grenze, iſt ſeit Montag ein heftiges Gefecht zwiſchen arabiſchen Freiſchärlern und britiſchen Truppen im Gange. Obwohl die Engländer ſogar Flug⸗ zeuge eingeſetzt haben, iſt es ihnen bisher noch nicht gelungen. den Widerſtand der Araber zu brechen. Die Freiſchärler ſollen drei Tote ver⸗ loren haben, wührend auf Seiten der Engländer ein Soldat verwundet wurde. Abwehr gegen die Teilung Jeruſalem, 18. November. Nachrichten aus Saudi⸗ Arabien be⸗ ſagen, daß die religiöſen Oberhäupter Saudias eine Proklamation an das Volk beſchloſſen haben; darin ſoll der Heilige Krie g der Sache Paläſtinas wegen erklärt werdend falls man auf der Paläſtina⸗Teflung beſtehe und die Sache der Araber in Paläſting unbefriedigend gelöſt werde. König Ibn Saud hat ſei⸗ nen Londoner Geſandten beauftragt, die eng⸗ liſche Regierung von der ernſten Auffaſſung ſeines Landes über die Lage in Paläſtina zu verſtändigen. Gleichzeitig ſoll er dort die Pro⸗ klamation bekanntgeben unter Hinweis darauf. daß König Ibn Saud die Veröffentlichung der Proklamation wegen ſeiner Verhandlungen mit England zurückgehalten habe, bis er Aufſchluß über die engliſche Paläſtina⸗Politit bekommen habe. Der Hintergrund des Vorgehens Ibn Sauds ſcheint nicht nur ſeine Loyalität mit den Paläſtina⸗ Arabern zu ſein. Vielmehr Palä⸗ ſtina geteilt werden könnte. was für ihn untragbar wäre, zum anderen. daß England Akaba am Roten Meer behalten könnte, das Ibn Sand als rechtlichen Beſtandteil Saudias beanſprucht. Demgegenüber iſt von engliſcher Seite Akaba vorläufig zu Transjordanien ge⸗ ſchlagen worden und England iſt am ſtatus quo intereſſiert. Lage ſehr geſpannt Beirut, 18. November. Nach Nachrichten, die aus Paläſtina hier ein⸗ getroffen ſind, hat das derzeit als brutal emp⸗ fundene Regime der engliſchen Man⸗ datsregierung und der Armee, wobei auch viele Unſchuldige in Mitleidenſchaft gezo⸗ gen worden ſind, ungeheure Erregung auch in dem bisher friedlichen Teil der arabiſchen Be- völkerung ſowie in den anderen arabiſchen Län⸗ dern hervorgerufen. Man betrachtet deshalb die Lage als äußerſt geſpannt. Nach arabiſcher Anſicht ſei das verſchärfte britiſche Vorgehen gegen die Araber auf jüdiſchen Ein⸗ fluß zurückzuführen, wobei das Judentum den Standpunkt vertrete, daß die arabiſche Frei⸗ heitsbewegung ſich einem Gewaltregiment beu⸗ gen werde. Alle Anzeichen deuteten, ſo wird weiter berichtet. darauf hin, daß nach der Be⸗ endigung des derzeitigen mohammedaniſchen Faſtenmbonats Ramadan Anfang Dezember die Unruhen in Paläſtina die Form eines allge⸗ meinen Volksaufſtandes annehmen würden. Auſſtände und Juſammenſlöße Blutige Schlägereien in einem abeſſiniſchen Flüchtlingslager London, 18. November. Nach einer Meldung iſt es im Flüchtlings⸗ lager von Iſiolo(Kenya), in dem ſich Einge⸗ borene aus Abeſſinien befinden, zu Schlägereien gekommen, ſo daß ſich die britiſche Wache ge⸗ zwungen ſah, das Feuer zu eröffnen. Neun Eingeborene wurden getötet und 27 verletzt. Auf Seiten der britiſchen Truppen wurden zehn Soldaten verwundet. 58 tote und 161 verwundete Engländer in Indien London, 18. November. Wie die„Times“ aus Delhi meldet, ſind bei den Kämpfen gegen die Aufſtändiſchen an der indiſchen Nordweſtgrenze in der Zeit vom 10. Juni bis 27. September auf engliſcher Seite 58 britiſche und eingebo ene Offiziere und Mannſchaften gefallen, während die Zahl der Verwundeten ſich auf 161 beläuft. Die Zahl der Gefallenen auf Seiten der Aufſtändiſchen iſt nicht bekannt, wird aber auf 122 geſchätzt. Verbot aller politiſchen Straßenkundgebungen in Aegypten Kairo, 18. November. „Um die fortgeſetzten Beunruhigungen der öffentlichen Meinung zu verhindern, hat die ägyptiſche Regierung ein vorläufiges Verbot ller politiſchen Straßenkundgebungen ange⸗ ordnet. Marſchall Graziani kritt zurück Nom, 18. Nov. Marſchall Graziani hat aus Geſundheits⸗ rückſichten ſein Rücktrittsgeſuch als General⸗ gouverneur von Italieniſch⸗Oſtafrika und Vize⸗ lönig von Abeſſinien eingereicht. Zu ſeinem Nachfolger iſt der Herzog von Aoſta aus⸗ erſehen, der bereits nach Italieniſch⸗Oſtafrika unterwegs iſt. Der Gouverneurwechſel wird un⸗ mittelbar nach dem Eintreffen des Herzogs von Aoſta in Addis⸗Abeba amtlich bekanntge⸗ geben werden. Berlin, 18. Nov. Lordpräſident Halifax traf Mittwoch früh mit dem Norderpreß um 8.43 Uhr zu einem pri⸗ vaten Beſuch und einer Beſichtigung der Jagd⸗ ausſtellung in Berlin ein. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich auf dem Bahnhof Friedrichſtraße der engliſche Botſchafter Sir Neville Henderſon und der Chef des Protokolls, Geſandter von Bülow⸗Schwante, eingefunden. nationalen Jagdausſtellung ſeinen erſten Beſuch in Begleitung von Botſchafter Sir Neville Hen⸗ derſon ab. Neues Verkrauen! London, 18. Nov. Die Londoner Morgenblätter vom Mittwoch verzeichnen die Abreiſe von Lord Halifax nach Berlin, enthalten ſich aber durchweg jener Art der Senſationsmacherei, die in gewiſſen Londo⸗ her Blättern in den letzten Tagen vorherrſchte. Einheitlich melden die Zeitungen, daß es ſich lediglich um eine Infor mationsreiſe handele und daß mit keinen ſenſationel⸗ len Ergebniſſen zu rechnen ſei. Die„Times“ bringt einen Berliner Bericht. in dem es u. a heißt, unter den Diplomaten der Deulſchland-Aus ſprache in London London, 18. November. Das Oberhaus beſchäftigte ſich am Mitt⸗ woch in einer außenpolitiſchen Ausſprache in ſtarkem Maße mit Deutſchland. Als er⸗ ſter Redner nahm Lord Allen of Hurt⸗ wood das Wort, der die Kolonialfrage in den Vordergrund ſeiner Ausführungen ſtellte. Es ſei unſinnig, Deutſchland gegenüber zu erklä⸗ ren, daß die Kolonialgebiete wertlos ſeien und andererſeits das geſamte Kolonialreich zu be⸗ halten. Die Kolonialfrage ſei nur auf dem Wege einer Geſamtregelung zu löſen. Nach ver⸗ — ſchiedenen anderen Rednern, die die Bedeutung des Beſuches von Lord Halifax un⸗ terſtrichen. wurde ebenfalls zur Kolonialfrage Stellung genommen, kam Lord Plymouth für die Regierung zu Wort. Die allgemeine Regelung der Weltſchwierigkeiten nannte er das Hauptziel der Regierungspolitik. Großbritan⸗ nien wolle in freundſchaftlichen Beziehungen mit Deutſchland und Italien leben. Ein Eingehen auf die Kolonialfrage lehnte er aus „offenſichtlichen Gründen“ ab, ſagte aber, daß die britiſche Regierung auf eine Befriedung in ganz Europa und der Welt hinarbeite. Das brennende Tſchape. Ton der chineſiſch⸗apaniſchen Front ſind jetzt die erſten Originalpholos bon der Einnahme Tſchapeis durch die Japaner eingetroffen. die nach ſchwerem Luft⸗ u. Artilleriebombardement erfolgte. Ein rieſiger Brand wütete tagelang in dem heiß umkämpften Gebiet. Unſer Bild zeigt einen Ueberblick über die Kampfzone. Im Vordergrund das Europäerviertel, während im Hin⸗ tergrund dunkle Rauchwolken aus dem brennenden Tſchapei aufſteigen. (Aſſociated Preß, Zander⸗K.) eee eee ee Nachmittags ſtattete Lord Halifax der Inter⸗ der engliſche Beſuch Lord Halifax in Berlin eingetroffen beiden Länder herrſche jetzt ein neues Ver trauen daß der Beſuch die ſtarken Hoffnun⸗ gen erfüllen werde. die nur zeitweilig durch „Preſſeverleumdungen“ in Gefahr gebracht wor⸗ den ſeien. Man habe den Eindruck, daß eine offene und freundſchaftliche Atmo⸗ ſ p h ã re wieder hergeſtellt worden ſei und daß der Beſuch in ſich alle Möglichkeiten für eine neue Periode eines beſſeren Verſtändniſſes zwi⸗ ſchen England und Deutſchland berge. Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph“ ſchreibt, die britiſche Regierung erwarte keine ſofortigen Ergebntſſe von dem Ge⸗ dankenaustauſch zwiſchen Hitſer und Lord Hali⸗ fax. Halifax werde es aber möglich ſein, in offener Weiſe auf alle Fragen zu antworten, die Cͥã ͤ dd ãã d Bericht über die oſtender Flugzeng⸗ kakaſtronhe auf Seite 3 Hitler ihm ſtellen könnte. Soweit es Lord Hali⸗ ſax betreffe, würden keine Fragen aus der Dis⸗ kuſſion ausgeſchloſſen. Ward Price berichtet in der„Daily Mai!“ aus Berlin, Lord Halifax beginne eine Miſſion der Anterſuchung und der Ergründung. die weitreichende Auswirkungen auf den Cha⸗ 33 der deutſch⸗engliſchen Beziehungen haben önnte. Seine Abſicht ſei es, jenes Element des per⸗ ſönlichen Kontaktes wiederherzuſtellen, das in der letzten Zeit zwiſchen der britiſchen und der deutſchen Regierung gefehlt habe, um feſtzuſtel⸗ len zu verſuchen, welches Hitlers wirkliche Ge⸗ fühle über die wichtigſten internationalen Fra⸗ gen des Augenblicks ſeien und um in der Lage zu ſein, die Anſichten des Führers dem britiſchen Kabinett übermitteln zu können. Im Leitartikel ſchreibt die„Daily Mail“. mit der Abreiſe von Lord Halifax und der An⸗ kunft des Königs der Belgier in London könne man feſtſtellen, daß die europäiſchen Staatsmän⸗ ner augenblicklich in aktiver Weiſe jenes große Ziel, nämlich den Frieden, verfolgen. A5 A. ſieht Kriegsgefahr Reaktionen auf die Chikagoer Rede Nooſevelts Waſhington, 18. Nov. Die Rede, die Präſident Rooſevelt neulich in Chikago hielt, hat in den Vereinigten Staa⸗ ten gewiſſe Reaktionen ausgelöſt, und die Furcht vor kriegeriſchen Verwicklungen verſtärkt. Dieſe Befürchtungen finden jetzt ihren Niederſchlag im Kongreß. Die Senatoren Lafollette und Capper haben im Senat zwei Verfaſ⸗ ſungszuſätze eingebracht, durch die dem Kongreß das Recht zur Kriegserklärung ohne vorherige Volksabſtimmung entzogen werden ſoll. Der Verfaſſungszuſatz, der wenig Ausſicht auf An⸗ nehme beſitzt, würde dem Präſidenten außerdem das Recht entziehen, die amerikaniſchee Kriegs⸗ macht ſo einzuſetzen, daß ohne vorherige for⸗ melle Kriegserklärung des Kongreſſes ein Krieg unvermeidlich wäre. Eine Volksabſtim⸗ mung wird von dem Antrag lediglich im Falle eines feindlichen Einfalls in die Vereinkgten Stagten oder deren Schutzgebiet für unnötig erklärt Im Repräſentantenhaus iſt eine Geſetzesvorlage eingebracht worden, der im Falle eines bevorſtehenden Krieges allgemeine Muſterung und die Dienſtbarmachung ſämt⸗ licher menſchlichen und materiellen Hilfsquellen im Intereſſe der Nation verzeht. Im Rundfunk hielt Senator Shipſtead eine Anſprache, in der er erklärte, Rooſevelts Vorſchlag, über einen Angriffsſtaat die „Quarantäne“ zu verhängen, bedeute den erſten Schritt zu einem Kriege. Der Redner zog dann eine Parallele zwiſchen der heutigen amerikani⸗ ſchen Außenpolitik und der von 1917 und ſagte. das Volk der Vereinigten Staaten werde wieder geiſtig auf einen Krieg vorbereitet. Voll Ironie meinte Shipſtead, man erzähle dem Volke wie⸗ der, es müſſe Soldaten über den Ozean ſchicken, um andere Leute artig zu meren. „5b 2— 8 5 .— e ieee 1 2 2 1 N g 3 1 ——-—„— — —————— Läßt Frankreichs Arbeitskraft nach? Intereſſante Kommentare zu einer Pariſer Zeitungsumfrage In der franzöſiſchen Rechtspreſſe kann man ſchon ſeit langem beſorgte Betrachtungen über die Lage der franzöſiſchen Induſtrie finden. Die Blumſchen Sozialexperimente haben ſich höchſt verhängnisvoll ausgewirkt. Links bemüht man ſich, das zu vertuſchen und den Teufel durch Beelzubub auszutreiben, indem man zu den La⸗ ſten die die Induſtrie jetzt ſchon niederdrückt, noch neue fügen will. Die Zeitung„Le Petit Pariſien“ hat nun auf eigene Fauſt eine Umfrage veranſtaltet, um die Frage zu klären:„Wohin führt der Weg der franzöſiſchen Induſtrie?“ Die Ergebniſſe dieſer Umfrage werden im Augenblick noch bearbeitet, aber bereits ein erſter einführender Artikel iſt überaus aufſchlußreich. Dabei verdient gleich ein Satz hervorgehoben zu werden, der wie eine erwachende Erkenntnis von der Richtigkeit der wirtſchaftlichen Ueberzeugung wirkt, die das neue Deutſchland vertritt.„Le Petit Pariſien“ ſchreibt:„Die Arbeitskraft unſeres Landes ſcheint nachzulaſſen und infolgedeſſen auch der Ertrag der Arbeit, d. h. das Produkt der Arbeitskraft, alſo der wirkliche Reichtum des Landes, der ſich nicht in einer Vermehrung der umlaufenden Banknoten ausdrückt, ſondern in der wachſenden Menge von wirklichen nütz⸗ lichen und angenehmen Gütern... Wenn wir weniger produzieren, dann iſt die Wirkung im Innern die, daß wir auch weniger verbrauchen können, d. h., wir verarmen. Nach außen hin aber, wenn wir alſo weniger von dem, was die uns eigentümlichen Produkte anbetrifft, ver⸗ kaufen können, iſt die Folge, daß uns nicht mehr das nötige Geld zufließt, um die uns notwendi⸗ gen ausländiſchen Güter damit kaufen zu können. Wir verarmen alſo auch auf dieſe Weiſe.“ Die Zeitung ſtellt dann ein paar Ziffern zu⸗ ſammen, mit denen ſie belegen will, daß die induſtrielle Produktion Frankreichs am Erliegen iſt. Von 1932 bis 1937 ſtieg die induſtrielle Geſamtproduktion der Welt um rund 61 Proz. In Deutſchland, einem der aktivſten Länder, ſtieg ſie in derſelben Zeit, wie der„Petit Pari⸗ ſien“ nach einer Statiſtik des Völkerbundes zitiert, ſogar um 100 Proz. England bleibt hin⸗ ter dem Weltdurchſchnitt zurück. Es weiſt nur eine Steigerung um 57 Proz. auf. Holland arbeitete unter ſehr ungünſtigen Bedingungen, weil ſein überwertetes Geld den Preis der Handarbeit in die Höhe treibt. Trotzdem zeigt ſich eine Steigerung der induſtriellen Produk⸗ tion um 16 Proz. Aber in derſelben Zeit, in der alle Induſtrien der Erde ihre Produktion er⸗ höhen konnten, die meiſten mindeſtens um die Hälfte, ſtieg die franzöſiſche kaum um 2 Prozent. d. h. ſo gut wie überhaupt nicht.„Da aber— ſo fährt der„Petit Pariſien“ fort—„unſere Bedürfniſſe ſich nicht vermindert haben(im Gegenteil) und da wir normalerweiſe im Auslande das einkaufen müſſen. was wir ſel⸗ ber nicht beſitzen, und ſeien es auch nur Roh⸗ ſtoffe, die unſere Fabriken brauchen, ſo haben wir importiert, viel importiert. viel und mehr, als wir exportierten. Das heißt, wir haben Gold abgegeben.“ Aus den Zahlen der fran⸗ zöſiſchen Handelsſtatiſtik folgert die Zeitung, daß die durch Goldausfuhr auszugleichende Unterbilanz des franzöſiſchen Außenhandels aufs Jahr gerechnet 15 Milliarden Franes ausmacht. Die franzöſiſche Regierung hat bereits am . September unter dem Vorſitz des Miniſter⸗ präſidenten einen beſonderen Ausſchuß einge⸗ ſetzt. um die Verhältniſſe der Produktion zu ſtudieren. Von den Ergebniſſen dieſer Unter⸗ ſuchung hat die Oeffentlichkeit aber bisher nichts erfahren. Man iſt unruhig und ungedul⸗ dig und deshalb hat der„Petit Pariſien“, al⸗ lerdinas mit Beſchränkung auf die induſtrielle Produktion, eine eigne Erhebung veranſtaltet, über die er der Oeffentlichkeit raſcheſtens be⸗ richten will. Er hat ſich ſowohl an die Ver⸗ treter der Unternehmerſchaft wie an die der Arbeiterſchaft gewandt und hat ihnen vor al⸗ lem zwei Fragen vorgelegt:„Warum iſt eure Produktion zurückgegangen? Wie kann man ſie wieder beheben?“ Ohne den Ergebniſſen der Umfrage vorgret⸗ fen zu wollen, ſchreibt die Zeitung, bereits die erſten Befragungen hätten ergeben, daß weder Unternehmer noch Arbeiter den neueſten Sozialgeſetzen über die Arbeitszeit, über Ar⸗ beitslöhne und über den Urlaub irgendwelche Bedeutung beimäßen. Die einen dächten nur daran, wie ſie am zweckmäßiaſten und unge⸗ fährlichſten anzuwenden ſeien, die anderen fürchteten, daß es ſich hier nur um formelle Konzeſſionen handelte, die praktiſch nichts än⸗ dern würden. Der„Petit Pariſien“ zieht dar⸗ aus die Schlußfolgerung, es käme auf eine beſ⸗ ſere Verbindung zwiſchen dem ſozialen und dem wirtſchaftlichen Gedanken an. Im übrigen ſcheint es nicht leicht zu ſein, den Weg zu einer Ueberwindung der augen⸗ blicklichen Stagnation zu finden. Die Beteilig⸗ ten ſind wie von einer Lähmung erariffen. Einer der von der Zeitung mit den Inter⸗ views Beauftraaten ſchreibt:„Manche Unter⸗ nehmer und manche Arbeiter erkennen freimü⸗ tig die Unzulänglichkeit der induſtriellen Pro⸗ duktion an, weigern ſich aber aleichwohl, ir⸗ gendeiner neuen Ausrichtung ihrer Kapital⸗ kräfte oder ihrer Arbeit zuzuſtimmen.“ Da wird wohl nicht viel zu machen ſein. Im Laufe des Dienstag beſuchten Reichs⸗ krieasminiſter Generalfeldmarſchall von Blombera und Reichsminiſter Dr. Goebbels die Internationale Jagdausſtellung. Der Generalinſpektor für die Reichsautobah⸗ nen Dr. Todt traf am Dienstaa mittag auf dem Flugplatz von Croydon zu einem mehrtäaigen Beſuch in Enaland ein. Auf Einladung des Präſidenten der Confe⸗ derazigone Faſeiſta Degli Induſtriali reiſt eine Vertretung der Reichsaruppe Induſtrie nach Rom um am 18. November an den Feier⸗ lichkeiten des zweiten Jahrestages zur Erin⸗ nerung an die Anwendung der Sanktionen ge⸗ gen Italien teilzunehmen. rr Rolonialausſprache wieder im Gang Reiche Rohſtoffausbeule in Togo und„Eingliederung“ New Pork, 18. November. Cecil of Chelwood, der zur Zeit in den Vereinigten Staaten weilt und lürzlich Gaſt des Präſidenten Rooſevelt im Weißen Hauſe war, außerte ſich in einem In⸗ terview mit einem amerikaniſchen Preſſeverkre⸗ ter in New Nork über die weltpolitiſche Lage, wobei er mit vorſichtigen Worten die Rück⸗ gabe der ehemaligen deutſchen Kolonien befürwortete. Eine um⸗ faſſende politiſche Regelung zwiſchen den Be⸗ ſitzenden und den Habenichtſen unter den Na⸗ tionen könnte die Rückgabe don Kolonien an Deutſchland einſchließen, vorausgeſetzt, daß eine derartige Aktion nicht zum Ausgangspunkt wei⸗ terer Forderungen gemacht würde. Er befür⸗ wortete eine Ausſprache über die Rückgabe von Kolonien mit dem Ziel einer Löſung dieſes Problems, vielleicht in Geſtalt eines völligen Verzichts auf das Prinzip des individuellen Be⸗ ſitzes dieſer unentwickelten Gebiete.— Auch der Gründer der engliſchſprechenden Vereinigung des britiſchen Empires in New York, Sir Eve⸗ lin Wrench, der zur Zeit die Vereinigten Stgaten und Kanada bereiſt, ſprach hier zur Kolonialfrage. Nach ſeiner Auffaſſung würde ein großer Teil der britiſchen öffentlichen Mei⸗ nung eine Rückkehr Deutſchlands in den Kreis der kolonialbeſitzen⸗ den Nationen begrüßen, wenn Deutſch⸗ land gleichzeitig dem Völkerbund wieder bei⸗ träte, an einer Generalregelung teilnähme und die Verſicherung abgäbe, daß ſeine Kolonien, beſonders Tanganfika, nicht als Stützpunkt für Unterſeeboote und Uebungsplätze für Kolonial⸗ armeen benutzt würden. Iſt das noch Mandat? Genf, 18. November. Die Mandatskommiſſion des Völkerbundes beſchäftigte ſich am Montag mit der Verwal⸗ Lord tung des franzöſiſchen Mandatsgebiet Togo im Jahre 1986. Der akkreditierte Vertreter der Mandatsbehörde ſchilderte zunächſt aus⸗ führlich die außerordentlich günſtige Wirt⸗ ſchaftslage und die reiche Rohſtoffausbeute des ehemals deutſchen Gebietes. Der Anſtieg ſei auf die zunehmende Kaufkraft der Bevölkerung zurückzuführen und dieſe wieder auf die ver⸗ ſtärkte Geſamtproduktion und die Preisſteige⸗ rung der Rohſtoffe. Die Rationaliſierung der Landwirtſchaft habe eine Zunahme der Roh⸗ ſtoffausfuhr von 40 254 Tonnen im Jahre 1935 auf 56000 Tonnen im Jahre 1986 zur Folge gehabt. Der Geſamthandelsumſatz ſei von 57 400 Tonnen bezw. 66 687 000 Franken 1935 auf 82 040 Tonnen bezw. 91976 000 Franken 1936 geſtiegen, d. h., er habe um 25 289 000 Franken zugenommen. Im erſten Halbjahr 1987 habe ſich die Lage noch günſtiger geſtaltet. Was die einzelnen Rohſtoffe betreffe, ſo habe ſich das im Einvernehmen⸗mit den Farmern aufgeſtellte Intenſivierungspro⸗ gramm aufs beſte bewährt. Beſonders die Er⸗ zeugung von Fettſtoffen und Kaffee wurde durch Prämienverleihung an europäiſche und einge⸗ borene Farmer gefördert. Die Ausfuhr von Palmkernen ſei dadurch von 18 138 Tonnen auf 21505 Tonnen, von Palmöl von 2094 auf 3281. von Kopra von 4800 auf 5656 Tonnen, von Kaffee von 111 auf 162 Tonnen. von Mais von 3183 auf 7807 Tonnen geſtie⸗ gen. Ein neues Ausfuhrprodukt, die Erdnuß, ſei in den nördlichen Gegenden mit Erfolg an⸗ gebaut worden. In pylitiſcher Hinſicht begründete der Man⸗ datsvertreter die verwaltungsmäßige Eingliederung Togos in das franzö⸗ ſiſch⸗weſtafrikaniſche Kolonialgebiet mit Erſpar⸗ nis⸗ und Zweckmüßigkeitsermägungen und be⸗ teuerte, daß dieſe Vereinfachung keineswegs dem Mandatsgrundſatz zuwiderlaufe. 49 Schmuggelſchiffe nach Rolſpanien Rom, 16. November Nachdem vor wenigen Tagen die engliſch⸗ franzöſiſch⸗italieniſche Mittelmeer⸗Kontrolle in Kraft getreten iſt, bringt die italieniſche Preſſe am Dienstag abend in ſenſationeller Auf⸗ machung Enthüllungen über Waffen⸗ und Frei⸗ willigentransporte, die in der Zeit zwiſchen dem 20. Oktober und 10. November zum Teil auf dem Landweg über Frankreich, zum Teil auf dem Seeweg aus Frankreich und Sowjetruß⸗ land nach dem bolſchewiſtiſchen Spanien ge⸗ langt ſind. Danach ſind allein in den Tagen vom 20. bis 6. Oktober in Paris über 5000 ſowjet⸗ uſſiſche und tſchechoſlowakiſche Freiwillige“ eingetroffen, zum größten Teil Mechaniker, Funker und Spezialiſten für ſchwere und Flakartillerie. Nach kurzem Auf⸗ enthalt in Paris wurde das neue Kanonen⸗ futter in kleinen Gruppen nach Barcelona ab—⸗ geſchoben. Außerdem trafen in der Zeit vom 25. Oktober bis 10. November nicht weniger als 49 Dampfer mit geſchmuggelten Munitionsbe⸗ ſtänden und„Lebensmitteln“ in Sowjetſpanien ein. Die meiſten Schmuggelſchiffe fahren unter franzöſiſcher und engliſcher Flagge. 17 von die⸗ ſen 49 Dampfern haben in Barcelona, 18 in Valencia, 2 in Alicante und 12 in anderen ſowjetſpaniſchen Häfen angelegt. 23 waren von franzöſiſchen, 12 von ſowjetruſſiſchen Häfen und 14 von anderen Häfen ausgelaufen. Die ſow⸗ jetruſſiſchen Dampfer haben hauptſächlich Waf⸗ fen, Munition und Benzin nach Rotſpanien gebracht, während die von den franzöſiſchen Häfen ausgelaufenen Schiffe angeblich vor allem„Lebensmittel“ verfrachtet hatten. Aber auch aus Frankreich werden große Kriegsmate⸗ riallieferungen gemeldet, wie z. B. ſechs voll⸗ ſtändige Batterien mit 15⸗Ztm.⸗Geſchützen, die mit Erlaubnis des franzöſiſchen Kriegsminiſte⸗ riums an Sowjetſpanien geliefert worden ſein ſollen. Roſſnaniſches Schiff auf eine Mine gelaufen Salamanca, 18. November Die nationalſpaniſche Blockade des noch roten Teils der Levanteküſte zeitigt die erſten Erfolge. Man hat in Valencia die Nach⸗ richt erhalten, daß ein rotes Handels⸗ ſchiff auf dem Weg nach Alicante auf eine von den Nationalen gelegte Mine gelaufen und ſchwer beſchädigt worden ſei Das Schiff treibe ſteuerlos auf dem Meer. Der Zwiſchenfall hat bei den Valencia⸗Bolſchewiſten große Niederge⸗ 2 75 ſchlagenheit hervorgerufen, da man nicht da⸗ mit gerechnet hatte, daß die Blockade ſo wirk⸗ ſam und ſo fühlbar werden würde. Abfuhr für Havas Salamanca, 18. Nopember Hier wurde eine halbamtliche Verlautbarung folgenden Inhalts herausgegeben:„Der fran⸗ zöſiſche Rundfunkſender Radio Colonial hat nachſtehende Meldung verbreitet: Paris. Der Berichterſtatter der Agentur Havas in Tetuan telegraphiert: Unruhen in Tetuan. Vor zwei Tagen fanden große Kundgebungen der Eingeborenen in den Straßen von Tetuan ſtatt, die mit dem Ruf„Nieder mit Franco“ heftig gegen die Entſendung von 150 000 Mu⸗ ſelmanen in den ſpaniſchen Krieg, von denen keiner zurückkehren werde, proteſtierten. Die dae wurden raſch auseinandergetrie⸗ en. Dieſe Meldung wird auf das entſchie⸗ denſte dementiert. Außerdem glauben wir nicht, daß beſagter Berichterſtatter dies telegraphiert hat. Die Eingeborenen⸗Freiwilli⸗ gen, die zuſammen mit unſeren Truppen kämp⸗ fen, gehen in Urlaub in die Protektoratszone, wo ſie bereit ihre Begeiſterung äußern, die ſie für die ſpaniſche Sache erfüllen In der ſpa⸗ niſchen Zone herrſcht abſolute Ruhe, trotz jener Elemente die ſeit Beginn der glorreichen ſpa⸗ niſchen Bewegung von außen her Unruhe zu ſtiften verſuchen. Die Stimmung der Muſelmanen für die ſie beſchützende Nation iſt ausge⸗ zeichnet, innerhalb und außerhalb des ſpa⸗ niſchen Gebietes hört man bei ihnen immer wieder den Ruf: Es lebe Franco.— Der Aus⸗ druck der Anhänglichkeit, den die Mekka⸗Pilger dem Generaliſſimus in Sevilla überbrachten, zeigt, daß die Gefühle des muſelmaniſchen Vol⸗ kes unerſchüttert ſind und daß die Zuſammen⸗ gehörigkeit mit Nationalſpanien im Laufe des Krieges immer feſter geworden iſt.“ Die in San Sebaſtian erſcheinende Zeitung „Le Oz de Eſpana“ ſchließt an die Ver⸗ lautbarung eine energiſche Stellung⸗ nahme an, in der das Blatt fragt, ob nicht vielleicht bei der Ortsbezeichnung ein Irrtum vorliege und die Nachricht ſich auf Fez be⸗ ziehe, wo die in allen Städten Franzöſiſch⸗ Marokkos herrſchende Mißſtimmung der Ein⸗ geborenen gegenüber den Volksfrontbehörden beſonders ſtark zum Ausdruck komme. Es lä⸗ gen Nachrichten vor, nach denen über 20 Ba⸗ taillone franzöſiſcher Truppen ndtwendig ſeien, um in Fez und den anderen Städten der franzöſiſchen Marokkozone Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Wer in letzter Zeit dort gereiſt ſei, habe ſich überzeugen kön⸗ nen. daß das Werk des Marſchalls Lyauthey von den Volksfrontbehörden reſtlos zerſtört worden ſei. Es ſei alſo leicht möalich, daß der Havas⸗Korreſpondent ſich verhört und in Fez die Rufe„Nieder mit Frankreich!“ ge⸗ hört habe. Bewaffneler Umflurz in Frankreich? Rieſiges Vaffen- und Sprengſtofflager enkdeckk Paris, 18. Nov. Die Pariſer Frühpreſſe berichtet, daß die Po⸗ lizei des Departements Seine augen⸗ blicklich eine große Unterſuchung in ganz Frank⸗ reich durchführe, die ſich gegen eine geheime Rechtsorganiſation richte, deren Ziel ein gewaltſamer Umſturz der revublikaniſchen Einrichtungen geweſen ſei. Es handle ſich nicht etwa um eine kleine Gruppe aufgehetzter junger Leute, ſondern um eine große, militäriſch organiſierte Organiſation, der Zehntauſende angehören ſollen und die bereits ſeit 16 Monaten einen bewaffneten Handſtreich gegen die Regierung vorbereitet habe. Das Stillſchweigen, das man in polizeilichen und amtlichen Kreiſen fürs erſte über die Nachforſchungen an den Tag lege, ſcheine den Ernſt der Angelegenheit zu beweiſen. Atkion Francaiſe im Hinlergrund Ueber die Bildung und die Ziele dieſer Orga⸗ niſation machen die Blätter folgende Angaben: Nach Auflöſung der nationalen Bünde hätten ſich von dieſen Splittergruppen abgelöſt. Die ſtärkſte bildeten frühere Anhänger der Action 5 ancaiſe, die von einem angeſehenen Ari⸗ tokraten geführt wurden. Dieſem ſei es gelungen, ſämtliche nebeneinander beſtehenden Gruppen zu einer militäriſchen Organiſation zuſammenzuſchließen, die ſich„Geheime revolutionäre ne nannte. In drei Punkten ſeien ſich ſämtliche Gruppen einig geworden, und zwar: Eine direkte Aktion zur Schaffung einer ſaſchiſtiſchen Regierung auf völkiſcher Grundlage; 2. Kampf gegen den Kommu⸗ nismus; 3. Kampf gegen das Judentum. Des weiteren habe ſich dieſe Organiſation ge⸗ gen de la Rocque und ſeine Franzöſiſche Sozialpartei zuſammengefunden. Durch Zufall ſei die Polizei in Dieppe einem früheren Feuer kreuzler auf die Spur ge⸗ kommen, der Waffenlieferungsaufträge für eine Rechtsorganiſation ausgeführt habe. Der Mann habe anfangs behauptet, dieſe Aufträge vom Kriegsminiſterium erhalten zu haben. Eine telephoniſche Rückfrage habe jedoch ſeine Aus⸗ ſage als unrichtig erwieſen. Bei einer Haus⸗ ſuchung vorgefundene Schriftſtücke gaben der Po⸗ lizei Fingerzeige, die nach Paris führten. Es wurde dann in dem Pariſer Vorort Rueil eine Villa entdeckt, die unterirdiſche Verſlecke ent⸗ hielt ſowie Waffen⸗ und Munitionskammern. Weiter entdeckte man im Zentrum von Paris eine Garage, die durch Betonmauern di⸗ Auf⸗ merkſamkeit der Polizei auf ſich gelenkt babe; ſie gehörte einem Mitglied einer bekannten Rechtsorganiſation namens Robert de la Motte⸗Saint⸗ Pierre. Der Waffenauf⸗ käufer in Dieppe, ein Arbeiter, der die Auf⸗ träge ausführte, ſowie Motte⸗Saint⸗Pierre ſeien am Dienstag eingehend von der Poltzef verhört und dann ins Polizeigefängnis einge⸗ liefert worden. Das radikalſoziale„Heupre“ glaubt zu wiſ⸗ ſen, daß die Polizei am Dienstag abend in der Nähe des Bois⸗de⸗Boulogne ein großes Waf⸗ fen⸗, Munitlons⸗ und Sprengſtoff⸗ lager gefunden habe. Das Blatt behauptet, die Nachforſchungen würden binnen kurzer Zeit ſenſationelle Enthüllungen bringen. Zu dem bereits gemeldeten Waffenfund wird noch berichtet, daß in den zu einem Waffen⸗ lager ausgebauten Kellerräumen gefundenen Vorräte an Waffen, Munition und Sprengſtof⸗ fen unter anderem auch 15 Kg. Scheddit enthielten, das genügt hätte um ein ganzes Stadtviertel in die Luft zu ſprengen. Dieſer Sprengſtoff ſei außerdem noch in der Nähe eines ampfheizungsofens aufgeſtapelt geweſen. Zur Abbeförderung der Waffen waren drei Militär⸗ kraftwagen erforderlich. FJühlungnahme mik Franco Budapeſt, 18. November. In ſchriftlicher Beantwortung einer Inter⸗ pellation im Abgeordnetenhaus bezüglich der Anerkennung der ſpaniſchen Nationalregierung durch die ungariſche Regierung teilte der Mi⸗ niſter des Aeußeren, von Kanva. mit. daß die ungariſche Regierung bereits im September d. J. die Fühlung mit dem Budapeſter Vertre⸗ ter des Generals Franco. Carlos Conde de Bailen, tatſächlich aufgenommen habe. Einer Meldung aus Gibraltar zufolge lief das Flaaaſchiff des Vizeadmirals Somer⸗ ville,„Galatea“, am Mittwoch zu einem Höflichkeitsbeſuch nach dem nationalſpaniſchen Hafen Ceuta aus. 1 Wie die nationalſpaniſche Preſſe meldet, ſind die Agenten, die die ſpaniſche Kattonslreafe rung bei der britiſchen Regierung vertreten ſollen, dieſer Tage nach England abgereiſt. Rom wird unkerrichtel Rom, 18. November Zu der Reiſe von Lord Halifax nach Berlin wird in unterrichteten italieniſchen Kreiſen er⸗ klärt, Italien beobachte nach der klärenden Po⸗ lemik der letzten Tage den Verlauf der Reiſe mit lebhaftem Intereſſe. Gleichzeitig betont man, daß die italieniſche Regierung von der Reichsregierung über die Reiſe auf dem Lau⸗ fenden gehalten werde. deulſche Arbeiter in Rom Rom, 18. Nop. Den 300 deutſchen Arbeitern die ihre Arlaubsreiſe auf den KdF.⸗Schiffen in Neapel unterbrachen. um ſich als offizielle Abordnung der deutſchen Arbeiterſchaft zur Teilnahme an der Feier des 2. Jahrestages des Beginns des Genfer Sanktionskrieges nach Rom zu begeben. wurde am Mittwochabend bei ihrem Eintref⸗ ken in Rom von ihren italieniſchen Kamera⸗ den ein begeiſterter Empfang zuteil. Zahlreiche Vertreter der römiſchen Ortsgruppe der DAF. Vertreter der Botſchaft. ſowie Abordnungen der faſchiſtiſchen Arbeiterverbände hatten ſich auf dem mit den deutſchen und italieniſchen Fahnen geſchmückten Bahnſteig eingefunden. Jungfaſchi⸗ ſten bildeten das Ehrenſpalier. Als der Zug um 19.20 Uhr in die Bahnhofshalle einlief, erklan⸗ gen die Nationalhymnen der beiden Länder, wo⸗ rauf Abgeordneter Cianetti als Präſident des faſchiſtiſchen Induſtriearbeiterverbandes die deutſchen Gäſte willkommen hieß. Allenkal in Varſchau Warſchau, 18. No. Ein Attentat auf den Leiter der Jugendorga⸗ niſation im Lager der Nationalen Einigung. Rutkowſki, erregt in weiten Kreiſen Polens leb⸗ haftes Aufſehen. Als Rutkowſki ein Auto be⸗ ſteigen wollte, wurde er aus einem vorüberfah⸗ renden Wagen beſchoſſen. Da er ſich ſofort zur Erde warf, durchbohrten die Schüſſe lediglich Hut und Mantel. Der Attentäter konnte uner⸗ kannt entkommen. Da Rutkowſki innerhalb der leitenden Perſönlichkeiten des Lagers der Na⸗ tionalen Einigung auf dem äußerſten rechten Flügel ſteht, wird vermutet, daß der Attentäter in linksradikalen Kreiſen zu ſuchen iſt. Gold aus Amerika für Frankreich Ein Transport auf der„Normandie“ i Paris. 16. November Die„Normandie“ iſt am Montaa von New⸗ vork kommend mir einer Ladung von 102 Bar⸗ ren und 12 Kiſten Gold im Werte von an⸗ nähernd 300 Millionen Franken in Le Havre eingetroffen. Die Senduna iſt für die Bank von Frankreich beſtimmt. 1 22 P 2 0 0 2 2 — — . —-¼— ẽ.—ö 0 Dieſet ide eihes een. Jut 1 Mili. 1 . kt Vertre⸗ N Conde de 1 folge lief N Eonet⸗ 5 einem aner bertteten keit ö bemb e: N N ö . ch Berlin teiſen er⸗ ö aden Uo⸗⸗ zer Reiſe betont bon det em Lau⸗ U 8. No 0 1, die hre 1 Neabel ſbordnung ahne an gints des begeben. litteß⸗ Kamera⸗ gablteibe et Dag. ungen der ih 1 e, 172 dug um erllan⸗ det, Wo⸗ dent des des die 5 W. gerdorgs“ Finigung. lens leb; Jule be⸗ tiberub⸗ bott zur lediglich ſle ufer chalb der det J- 1 ace ſtentätet 11 dle“ ſembel Jauurchlbares Flugzeugunglück die heſſiſche Großherzogsfamilie mil einem belgiſchen Perkehrsflugzeng bödlich abgeſlürzt- Beſaßung und ſümlliche Baſſagiere verbrannt Brüſſel, 18. November. In der Nähe von Oſten de verunglückte am Dienstagnachmittag ein dreimotoriges belgiſches Verkehrs flugzeug. Bei dem Unfall kamen acht Fluggäſte und die drei⸗ köpfige Beſatzung ums Leben. Unter den Toten befindet ſich die Gattin des verſtorbenen Großherzogs Ernſt Ludwig von Heſſen, der Erbgroßherzog, ſeine Gattin, die bei⸗ den Kinder Prinz Ludwig und Prinz Alexander und der alte Segelflieger Di⸗ plomingenieur Marten 8. Ein Vertreter der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel hat ſich am Dienstagabend nach Oſtende begeben, um die Ueber führung der deut⸗ ſchen Opfer des Flugzeugunglücks nach Deutſch⸗ land in die Wege zu leiten. Der Bruder des verunglückten Erbprinzen Georg, Prinz Ludwig von Heſſen, der der deutſchen Botſchaft in London angehört, traf im Laufe des Mittwoch in Oſtende ein. Die verwitwete Großherzogin von Heſſen, Erbgroßherzog Georg von Heſſen und ſeine Frau. eine geborene Prin⸗ zeſſin Eäeilie von Griechenland, ſowie deren beiden Söhne, die bei dem Flugzeugunglück in der Nähe von Oſtende ums Leben gekommen find, befanden ſich auf dem Wea na ch Lon⸗ don, um an der für Samstag angeſetzten Hoch⸗ eit des Attaches an der deutſchen Botſchaft rinz Ludwig von Heſſen mit Miß Mar⸗ garet Campbell Geddes teilzunehmen. Erbgroßherzogin Cäcilie von Heſſen iſt eine nahe Verwandte des zurzeit in London weilen⸗ den König Georg von Griechenland und eine Couſine der Herzogin von Kent. einer gebore⸗ nen Prinzeſſin Marina von Griechenland. Der verunglückte Erbgroßherzog war ein Enkel der Königin Viktoria von England. Die geſamte Londoner Frühpreſſe hat an hervor⸗ ragender Stelle ihre große Anteilnahme dem Attaché an der Londoner Botſchaft, Prinz Lud⸗ wig von Heſſen, zum Ausdruck gebracht. Die Toten Darmſtadt, 18. Nov. Wieder tragen in Darmſtadt unzählige Häu⸗ ſer Trauerbeflaggung. Auf dem Neuen Palais iſt nach vier Wochen ſchon wieder die ausflagge auf Halbmaſt geſetzt wegen der ei dem Flugzeugunglück bei Oſtende verun⸗ glückten fünf Mitglieder des Großherzoglichen Hauſes. Nur wenige Wochen nach dem am 9. Oktober erfolgten Tode des früheren Groß⸗ Herzogs von Heſſen, iſt die Großherzogin Ele o⸗ nore, geborene Prinzeſſin Solms⸗Hohenſolms⸗ Lich, im Alter von 67 Jahren ihrem Gatten in den Tod gefolgt. Die ehemalige Großherzogin hat ſich insbeſondere durch ihre ſoziale Tätigkeit im ganzen Heſſenland allgemeine Hochachtung und Dankbarkeit geſichert. Seit mehr als 25 Jahren war ſie Landesvorſitzende des Heſſiſchen Alice⸗Frauenvereins des Deutſchen Roten Kreuzes. 5 Von dem gleichen Geiſt beſeelt, verſah die Erbgroßherzogin Cäcilie ihr Amt als Lan⸗ desleiterin der weiblichen Hilfskräfte im Roten Kreuz. Erbgroßherzog Georg Donatus von Hefſen, geboren am 8. November 1906 in Darmſtadt, war ein paſſionierter Autofahrer und Flieger. Er hatte bei Opel in Rüſſelsheim in der Werkſtatt praktiſch gearbeitet und ſeine volkswirtſchaftlichen Studien an der Landes⸗ univerſität Gießen als Dr. rer. pol. mit Aus⸗ zeichnung abgeſchloſſen. Er war ein guter Ka⸗ merad im NS.⸗Fliegerkorps und Fliegerleut⸗ nant d. R. Am 23. Januar 1931 heiratete er die Prinzeſſin Cäcilie von Griechenland, eine Tochter des Prinzen Andreas von Griechen⸗ land und deſſen Gattin Alice von Battenberg. Der Ehe ſind drei Kinder entſproſſen, der 6 Jahre alte Prinz Ludwig und der 4jährige Prinz Alexander, die beide bei der Flug⸗ zeugkataſtrophe ebenfalls ums Leben gekom⸗ (Aufn.: Kurt Frahnert, Darmſtadt) men ſind, ſowie die einjährige Prinzeſſin Jo⸗ hanna. Der mit verunglückte Freund des großherzoglichen Hauſes, der 27jährige Frei⸗ herr Joachim Riedeſel zu Eiſen bach, wird am Montag nachmittag in Sickendorf bei Lauterbach in Oberheſſen beigeſetzt. Die 39 Jahre alte Kinderſchweſter Lina Hahn war ſeit ſechs Jahren als Kindergärtnerin im groß⸗ herzoglichen Hauſe tätig. Auch der mitverun⸗ glückte Ingenieur Martens war in Darm⸗ ſtädter Fliegerkreiſen ein bekannter und guter Kamerad. Er hatte ſich namentlich bei den Segelflugwettbewerben auf der Waſſerkuppe einen Namen erworben. Der Tag der Beiſetzung der verunglückten Mitglieder der großherzoglichen Familie in 5 auf der Roſenhöhe ſteht noch nicht feſt. Außer den Beileidstelegrammen des Füh⸗ rers und des Stabschefs Lutze haben ſich Reichsminiſter Rudolf Heß und Miniſterpräſi⸗ dent Generaloberſt Göring noch am Un⸗ glückstag nach den Begleitumſtänden des Un⸗ glücks erkundigt und ihre herzliche Anteilnahme ausgeſprochen. Außerdem haben ihr Beileid übermittelt Reichskriegsminiſter Generalfeld⸗ marſchall von Blomberg, Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger, der Kommandie⸗ rende General des XII. Armeekorps General der Kavallerie Kreß von Kreſſenſtein, Staatsrat Reiner. Prinz Auguſt Wil⸗ helm von Preußen, der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von Schweden, ſowie die Führerin der Kreisfrauenſchaft, der die beiden verunglückten Frauen angehörten. Nottrauung des Prinzen Ludwig in London London, 17. November. Das furchtbare Unglück der heſſiſchen Für⸗ ſtenfamilie hat in England tiefſtes Mitgefühl erregt. König Georg und König Leopold von Belgien wurden darüber noch vor dem geſtern abend im Buckingham⸗Palaſt gegebenen Staats⸗ bankett unterrichtet. Nach einer Familienkon⸗ ferenz, die geſtern in den ſpäten Abendſtunden ſtattfand, teilte Sir Auckland Geddes mit, daß die kirchliche Trauung des Prinzen Lud ⸗ wig von Heſſen, der ein Attaché an der Deut⸗ ſchen Botſchaft iſt. mit Miß Margaret Camp⸗ bell, der Tochter des Sir Auckland, infolge der durch den Unglücksfall eingetretenen Ver⸗ hältniſſe vorverlegt werden würde. Die Trau⸗ ung, die eigentlich auf Samstag angeſetzt ge⸗ weſen war, fand heute vormittag in alle Stille in der St. Peterskirche des Belgraviaviertels ſtatt. Für den ebenfalls verunglückten Frei⸗ herrn von Riedeſel ſprang Lord Louis Mount⸗ batten als Trauzeuge des Prinzen Ludwig ein. Bei der Trauung waren ferner zugegen der deutſche Botſchafter, Frau von Ribbentrop, Prinzeſſin Paul von Jugoſlawien, Gräfin Toer⸗ ring, der Herzog und die Herzogin von Kent. und einige andere Gäſte. Am Nachmittag fuh⸗ ren Prinz Ludwig und ſeine Gattin nach Oſt⸗ ende, dem Ort des Unglücks, ab. Große Anleilnahme in Belgien Brüſſel, 17. Nov. Die Flugzeugkataſtrophe bei Oſtende hat in Belgien größte Anteilnahme und aufrichtiges Mitempfinden hervorgerufen. Aus allen Krei⸗ ſen ſind dem deutſchen Geſandten überaus hers⸗ lich gehaltene Beileidskundgebungen zugegan⸗ gen. In Abweſenheit des Königs hat der Graf von Flandern ſeinen Adjutanten nach Oſt⸗ ende entſandt, um Kränze an den Särgen nie⸗ derzulegen. Die Königinmutter ließ durch ihren Oberhofmeiſter ihr Mitgefühl ausſprechen. Ver⸗ kehrsminiſter Jaſper hat ſich in einem Son⸗ derflugzeug an die Anglücksſtelle begeben, um die Bergungsarbeiten verſönlich zu leiten.— Die Ueberfübrung der Leichen nach Deutſchland wird vorausſichtlich am Don⸗ nerstagnachmittag erfolgen. Bis dahin ruhen die Opfer in der Kapelle des Krankenhauſes in Oſtende. Der verunglückte Erbprinz Georg und ſeine Familie. (Aufn.: Kurt Frahnert. Darmſtadt) wind der Inſtrumente. gie hören im Rundfunk.. Donnerstag, den 18. November 1937 Deutſchlandſender 12.00 Konzert. 13.50 Nachr. 14.00 Mittagsſtänd⸗ chen. 15.00 Wetter, Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Hausmuſik einſt und jetzt. berufe. muſik. Jahre nachrichten. beimliche Geſchichten. Wetter, Nachr., Sport. muſik. Jooſt ſpielt. 15.45 Vier Frauen⸗ 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Klavier- 18.25 Kl. Unterhaltungskonzert. 18.45 20 Handball. 19.00 Kernſpruch, Wetter Kurz⸗ 19.10 Und jetzt iſt Feierabend! 20.00 Un⸗ 20.20 Weber⸗Beethoven. 22.00 30 Eine kleine Nacht- 23.00—24.00 Oskar D 22.45 Seewetterbericht. Frankfurt 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.30 16.00 Sendepauſe. 16.00 12.00 Konzert. 15.15 Für die Frau. Aus dem Senderaum der Rhein⸗Mainiſchen Rund⸗ 18.00 Zeitgeſchehen im Funk. 19.00 19.10 Aus dem Senderaum 5 Rundfunkſchau 1937. 20.00 Schöne Weiſen von der Moſel. 21.15 Klänge der Heimat. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter, Nachr. Sport. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00 01.00 Aus Mozarts Opern. Stuttgar! 12.00 Konzert. 14.00„Eine Stund' ſchön und bunt“. 13.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 18.00 Kammermuſik. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Zauber der Stimme. 20.15„Mein Heimatland— mein Baden“. 21.15 Haydn⸗Schubert. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Volts⸗ und Unter⸗ haltungsmuſik. 24.00—01.00 Aus Mozarts Opern. Freitag, den 19. November 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Fröhl. Morgenmuſik. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00— 09.40 funkſchau 1937. Zeit, Nachr. Wetter. der Rhein⸗Mainiſchen Sperrzeit. 09.40 Kl. Turnſtunde. 10.00 Hörſpiel. 10.30 Funkberichte aus der Deutſchlandhalle. 10.45 11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten! 12.00 Konzert. 13.50 Nachr. 14.00 Zur Unterhaltung. 15.00 Wetter, Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Fuhrmannslieder. 15.40 Geſpenſter. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Fahrt durch Sturm und Sand. 18.20 Zeitgenöſſiſche Chor⸗ muſik. 18.40 Hörbericht. 19.00 Keraſpruch, Wetter, Kurznachr. 19.10 Und jetzt iſt Feierabend! 29.00 75 1 Deutſchlandecho. 21.15 Der Tag ingt aus.. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 24.00 Nachtmuſik. l 5 Frankfurt. Tag des Rundfunks im Gau Heſſen⸗Naſſau. 6: Paſtorale, von M. Reger. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. 9.30: Nach⸗ richten 10: Drei unvergängliche Volksgeſtalten. 10,30: Hausfrau hör' zu! 10.45: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind: Mäuschen, laß dich nicht er⸗ wiſchen. 11.40: Deutſche Scholle. 12: Konzert. 141 Zeit. Nachrichten. 14.10: Aus der Wunſchkiſte. 15 Volk und Wirtſchaft. 15.15: Für unſere Kinder Luſtige Spielſtunde des Kinderfunks. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen im Funk. 19: Zeit, Nachrichten Wetter. 19,10: Kleines Konzert. 20: Großes Kon⸗ zert. 22: Zeit, Nachrichten. 22.15: Wetter, Nach⸗ richten aus dem Sendebezirk, Sport. 22.30: Tanz⸗ muſik 24—01: Nachtkonzert. Stuttgart. 6: Morgenlied, Zeit, Wetter 6.30: Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. Gießereilehrling. 10.30: Deutſche 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Eine Stund ſchön und bunt. 16. Weißt du noch? 17: Muſtt am Nachmittag. 18: Das deutſche Lied. 18.30: Griff ins Heute. 19.15: Stuttgart ſpielt auf. 20.15: Ver⸗ loren! Gefunden! 21.15: Orcheſterkonzert. 22: Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30: Volks⸗ und Un⸗ terhaltungsmuſik 24—01: Nachtkonzert. Konzert. 8: 10: Nur ein Radrennfahrer. Schanghai. 18. Nov. Angeſicht des unaufhaltſamen die Verlegung zahlreicher gelegene Provinzſtädte vor. Reichsämter nach Sungkina nan und die Miniſterien Finanzen und Geſundheit nach Hankau. iſt bereits abtransportiert worden. Nanking lebenden 31 deutſchen Frauen dieſen Zweck lands und Oeſterreichs ſind ebenfalls rung im Falle der Gefahr ſicherzuſtellen. Der Slaafspräſidenk ſliehl Nanking, 18. Nov. Pferdewagen und Rikſchas, der Tragfähigkeit mit dem tender Einwohner beladen, in die Stadt verlaſſen. Mit der Regierungsſtellen ſetzte am Mittwoch die große Abwanderung Die Großherzogin⸗Witwe Eleonore ſchau⸗Front. Ne e Wann fällt Nanking? Vormarſch der Japaner— Chineſiſche Behörden verlaſſen die Stadl Vormarſches der Japaner bereitet die Nankina⸗ Regierung Behör⸗ den aus der bedrohten Hauptſtadt in entfernt So ſollen fünf in der Provinz Szetſchuan verlegt werden. das Verkehrsmini⸗ ſterium nach Tſchanatſcha in der Provinz Hu⸗ für Auswärtiges Da⸗ gegen ſollen die Militärbehörden zunächſt in Nanking verbleiben. Ein Teil der Staatsakten Auch die deutſche Botſchaft hat ange⸗ ſichts der Lage Vorſichtsmaßnahmen im In⸗ tereſſe der deutſchen Kolonie getroffen. Die in und Kinder ſollen am Donnerstag an Bord des für geſcharterten Dampfes Tukwoh abtransportiert werden. Für die reſtlichen et⸗ wa 80 männlichen Staatsangehörigen W aß⸗ nahmen eingeleitet worden. um ihre Evakuie⸗ Die Räumung Nankinas iſt in vol⸗ lem Gange. Staatspräſident Sin⸗Sen iſt be⸗ reits mit den Beamten der Reichsämter nach Tſchungkina in der Provinz Szechuan unter⸗ wegs. Das Straßenbild Nantings wurde am Mitt⸗ woch beherrſcht von Laſtkraftwagen, Autos. die bis zur Grenze Hab und Gut flüch⸗ endloſen Reihen Räumung der mittag der chineſiſchen Zivil⸗ eee ein, deren Zahl in den letzten drei e Strom der Flüchtlinge marſchieren Regimen⸗ ter durch die Stadt in Richtung auf die Sut⸗ huangho erreicht Peiping, 18. November. Die japaniſchen Truppen in Nordchina ha⸗ ben an der Schantung⸗Front an mehre⸗ ren Stellen den Huanaho erreicht und ſte⸗ hen unmittelbar vor der großen Eiſenbahn⸗ brücke, die in einer Länge von 1255 m den ge⸗ waltigen Strom überſpannt. Die Hauptmaſſe der chineſiſchen Truppen konnte in den Abend⸗ ſtunden des Montags das rechte Ufer des Fluſſes erreichen. ſedoch mußten die Chineſen unter dem heftigen Artilleriefeuer und Flug⸗ zeugbombardement der Japaner mehr als 1000 Tote und viele Geſchütze und Grabenmör⸗ ſer neben großen Mengen von anderem Krieasmaterial zurücklaſſen. Die japaniſchen Truppen, die von zahlrei chen Tanks und Flugzeuge begleitet und aus · reichend mit Stahlpontons ausgerüſtet ſind, ſind im Begriff, den Huangho zu über · König Leopold in London London. 18. November. Zu Ehren des Könias der Belgier Leopold gab am Mittwochmittag der Lord⸗ mayor von London im Namen der Stadt ein Frühſtück in der Guildhall. Nach dem Emp⸗ fang der am Hofe von St. James beglaubig⸗ ten Vertreter ſämtlicher Mächte im Bucking⸗ hampalaſt fuhr König Leopold in Begleitung des Herzogs von Kent, von den die Straßen umſäumenden Zuſchauern herzlich begrüßt, im offenen Wagen zur Guild hall. Hier hatten ſich zahlreiche Gäſte eingefunden. unter ihnen Außenminiſter Eden, Krieasminiſter Hore Be⸗ liſha und weitere Kabinettsmitalieder, ferner der Oberkommandierende der Flotte. Admiral Chatfield, und Feldmarſchall Sir Cyrill De⸗ verell. Nach der Begrüßung des Königs durch den Lordmavor wurde eine Adreſſe der Stadt verleſen, in der König Leopold herzlich begrüßt wurde. Im Buckingham⸗Palaſt fand am Dienstag abend das feierliche Staatsbankett ſtatt, das das engliſche Königspaar zu Ehren des Königs der Belgier veranſtaltete. An dem Bankett nahmen 180 Gäſte teil. König Georg und König Leopold tauſchten Trinkſprüche aus, ſchreiten Süden fortzuſetzen. Prag, 18. Nov. Im Außenausſchuß Dienstag die Ausſprache die Sudetendeutſche Partei Moskaus. Im Gegenſatz und daß ſogar der Staatspräſident Glückwunſchtelegramm dieſe Feier würdigte. Wir ſind davon überzeugt, Lehre mit der Komintern eine und ſehen darin nach für die Tſchechoſlowakei. Monaten bereits von einer Millton auf etwa 5 Holle Zündnis mit 350 000 zuſammengeſchrumpft iſt. Tauſende feſtgeſtellt. daß wir uns mit dem Bündnis mi warten auf den Bahnhöfen und Dampfer⸗ r niemals einverſtanden erklären anlegeplätzen auf Fahrgelegenheit. Gegen den onnen. 8 1 1 Wir ſind davon überzeugt, daß die Querachſe zur Achſe Berlin Nom, kau, die organiſche und ihren Vormarſch nach des Senats wurde am zur letzten Rede des Außenminiſters eröffnet. Für ſprach Senator Pfrogner, der u. a. ausführte: Der Außen⸗ miniſter diſtaaziert ſich von der offiziellen Lehre dazu ſteht die Tatſache, daß die 20⸗Jahrfeier Sowietrußlands in Prag in Anweſenheit des Außenminiſters vor ſich ging in einem beſonders daß in Sowietrußland Staat und bolſchewiſtiſche Einheit bilden wie vor eine ernſte Gefahr Wir haben wiederholt Paris Prag Mos⸗ Eingliederung der Tſchecho⸗ in denen ſie die enge Verbundenheit und Freundſchaft zwiſchen Enaland und Italien hervorhoben. Prag im Schwungrad Moskaus Warnung der sudelendeulſchen vor der Bindung an den Bolſchewismus ſlowakei in den mitteleuropäiſchen Naum ver⸗ eitelt. Wir find davon überzeugt, daß auch die Tſche⸗ choſlowakei, mit dieſer Achſe verbunden. alle Drehungen und Erſchütterungen mitzumachen gezwungen iſt, die das große Schwungrad des Bolſchewismus in Moskau vollführt. Dieſe Tatſache birgt die Gefahr der Gegenſätze gegen die nächſten Nachbarn in ſich, insbeſondere auch gegen Deutſchland, Gegenſätze, die die Su⸗ detendeutſchen in ein Dilemma zwiſchen Staats⸗ pflichten und Volkstreue bringen könnten. Wir fordern deshalb eine Außenpolitik, die die wirk⸗ liche Befriedung zwiſchen den Staaten und Völ⸗ kern ermöglicht.— Eine weitere Notwendigkeit iſt die Erfüllung der berechtigten Forderungen der ſudetendeutſchen Volksgruppe. Damit haben wir nicht nur die Intereſſen dez Sudetendeutſchtums, ſondern auch die Intereſſen des tſchechiſchen Volkes im Auge. Nachdem auch die Redner der anderen Parteien zu Wort ge⸗ kommen waren. ergriff der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Krofta das Wort. Wirbel⸗- 1 1 9 5 2 2 e . 8 FFC . 3 A 5 2 8 5 wiederholt Beifall. SCFCFFFCCCCCCCCCCCCCCCCCCGGGGVTGTTGTGCGCCTCTCTCPTPGVTPPPGGGGTGTGGPGGGVVVTPVTCTGCTGTGTCGGhVTGTGTVTVTVTGGVTTbbbbTb c Das bedeutendſte Fußball-Winterhilfsſpiel führte im Frankfurter Sportfeld die ſiegge⸗ wohnte deutſche Nationalelf mit einer Reichs⸗ auswahl zuſammen, die ſich in der Hauptſache aus talentierten Nachwuchskräften zuſammen⸗ ſetzte. Die 30 000 Zuſchauer, die ſich bei kaltem. trockenem Wetter eingefunden hatten, ſahen ein ſchönes Spiel, vor allem von Seiten unſerer Nationalmannſchaft, aber es wäre übertrieben, zu behaupten, daß man einen großen, mitrei⸗ ßenden Kampf geſehen hätte. Aber es war ja von vornherein zu erwarten, daß ſich unſere Nationalſpieler im Hinblick auf den Länder⸗ kampf gegen Schweden am kommenden Sonn⸗ tag in Altona gewiſſe Reſerven auferlegen würden, und das war dann auch der Fall. Immerhin bekam man im Verlauf der neunzig Minuten einen Begriff von der Stärke und der Kampfkraft unſerer Nationalvertretung, wenn ſie auch nicht mit voller Kraft ſpielte u. vor allem in Bezug auf das Stürmerſpiel manche Wünſche unerfüllt ließ. Etwas enttäuſcht hat zweifellos die Reichsauswahl. obwohl ſie ergebnismäßig gegen die National⸗ elf recht aut abſchnitt. Das aute Ergebnis kommt aber in erſter Linie auf das Konto der ausgezeichneten Abwehr, in der ſich Wel ſch, Sold, zum Teil Billmann, ſowie(vor der Pauſe) der Torhüter Jüriſſen beſonders auszeichneten. Von den jüngeren Kräften ſah man nur gelegentlich einige aute Sachen, wo⸗ bei allerdings nicht vergeſſen werden ſoll zu bedenken, daß ſie ja auch gegen einen überra⸗ genden Gegner zu kämpfen hatten. Die Schön, Höffmann, Wirſching und Kuckertz ſind zweifellos begabte Spieler, aber ihre Zeit ſcheint doch noch nicht gekommen, und an die⸗ ſem Buß⸗ und Bettag konnten ſie den Stamm⸗ ſpielern der Nationalelf noch nicht den Rang ablaufen. Nur einer hob ſich aus der Reihe der Jungen heraus: der Mannheimer Außen⸗ läufer Müller(Spvg. Sandhofen), der an⸗ ſtelle des verletzten Kitzinger in der National⸗ elf ſpielte und ſich ſchnell als eine vollwertige Kraft erwies. Ichönes Spiel fro alledem Unter der Leitung des Frankfurter Schieds⸗ richters Beſt nahmen folgende Spieler den Kampf auf: Nationalelf: Jakob Janes Münzenberg Kupfer Goldbrunner Müller Lehner Gelleſch Siffling Szepan Urban a f* Fath Wirſching Höffmann Schön Than Karl Sold Kuckertz Billmann Welſch Reichsauswahl: Jüriſſen(Klodt) Von der erſten Minute an lief das Spiel bei der Nationalelf, während die Reichsauswahl über Anſätze zur Kombination nicht hinaus⸗ kam. Urban erwies ſich zunächſt als der ſchnellſte und lebendigſte Stürmer und von ihm kamen auch die erſten Schüſſe. Schon nach zehn Minuten war das Führungstor fällig und zwar war es der fein freigeſpielte Urban, der Jüriſſen mit einem harten Schuß in die lange Ecke ſchlua. Eindeutig beherrſchte die Nationalelf das Feld, man ſah wunderſchöne Kombinationsſpiele, aber im Strafraum war der Einſatz nicht hun⸗ dertprozentig, und ſo konnten Welſch, Billmann. Sold und Jüriſſen immer wieder rettend ein⸗ greifen. Auf der Gegenſeite arbeitete der An⸗ griff der Reichsauswahl nicht geſchloſſen genug. Die Innenſtürmer konnten den Ball nicht hal⸗ ten und die Außen wurden nicht bedient. Jakob hatte geruhſame Minuten und bekam nur hier und da einen zurückgeſpielten Ball. Die Natio⸗ nalelf erzielte vier Eckbälle, vermochte aber das Ergebnis nicht zu verbeſſern. Jüriſſen erntete Gegen Schluß der erſten Hälfte kam dann die Reichsauswahl beſſer zur Geltung. Schön und Wirſching brachten den Ball verſchiedentlich gut nach vorn, aber Jakob wurde nur einmal bei einem feinen Schuß Wirſchings ernſtlich auf die Probe geſtellt. In der zweiten Halbzeit ſtand anſtelle von Jüriſſen der Schalker Klodt im Tor der Reichsauswahl. Eine Viertelſtunde lang verlief das Spiel recht eintönig, erſt als die Reichsauswahl etwas drängte, wurde es wieder lebhafter auf dem Spielfeld. Die Na⸗ tionalelf erzielte zwei Ecken, die nichts einbrach⸗ ten, dann verſchoß der glänzend freigeſpielte iff Endlich fand aber die Ueberlegenheit der Nationalelf in einem zweiten Treffer ihren Ausdruck, den Gelleſch nach wunder⸗ ſchöner Zuſammenarbeit mit Lehner erzielte. Klodt, der bei weitem nicht ſo ſicher wirkte wie vorher Jüriſſen, konnte den unter die Latte ge⸗ ſetzten Ball ſeines Vereinskameraden nicht hal⸗ ten. Die Unſicherheit Klodts führte zu einigen weiteren Ecken für die Nationalelf, aber die Ab⸗ wehr der Reichsauswahl, in der vor allem Welſch durch ſeine befreienden Schläge auffiel, ließ ſich nicht mehr bezwingen. Gegen Schluß ſah man dann auch noch einige gute Angriffe der Nachwuchskräfte. Einmal wartete Schön mit einer guten Einzelleiſtung auf, doch war Jakob auf dem Poſten und wehrte den feinen Schuß zur Ecke. Bis zum Abpfiff beherrſchte die Nationalmannſchaft klar die Lage, aber über⸗ triebenes Zuſammenſpiel und mangelnder Ein⸗ ſatz im Strafraum geſtatteten keine Verbeſſerung des Ergebniſſes. Unſer Mitarbeiter urleilt: Kritiſch bleibt nicht mehr viel zu ſagen. Von den Spielern der Nationalelf konnten vor allem Münzenberg. Kupfer und Gelleſch ſehr gut ge⸗ fallen. Nach ihnen wären die beiden Außenſtür⸗ mer Urban und Lehner zu nennen und ſchließ⸗ lich noch der Erſatzmann Müller. Janes ſpielte allzu pomadig, Jakob hatte keine Gelegenheit ſich auszuzeichnen und Goldbrunner, Szepan und Siffling gaben ſich im Hinblick kommender grö⸗ ßeren Aufgaben nicht aus, obwohl auch ſie wir⸗ kungsvolle Arbeit verrichteten. Vertrauen zu deulſchlands Nationalelf! In überlegenem Flil ſchlägt die Nafionalelf Reichs auswahl 2:0[1:0 Von den jüngeren Kräften konnte ſich, wie ſchon eingangs geſagt, nicht ein einziger Spieler zu einer überragenden Leiſtung aufſchwingen. Die bereits bewährten Leute wie Jüriſſen, Sold und Welſch hinterließen den nachhaltigſten Ein⸗ druck. Fath. auf deſſen Auftreten man ſehr ge⸗ ſpannt war, reichte bei weitem nicht an Urban heran, allerdings fehlten dem Wormſer auch die entſprechenden Nebenleute. Randbemerkungen zum Frankfurter Winkerhilfsſpiel Mit das erfreulichſte an dem Spiel war der ſtarke Beſuch, der 30 000 Perſonen erreichte. Er beſtätigte nur, wie ausgehungert die Frank⸗ furter Kante nach gutem Fußball iſt. Die Un⸗ gewißheit, ob das Spiel überhaupt ausgetra⸗ gen wird, hatte gewiſſe Verwirrung angerich⸗ tet; nach Beginn noch ſtanden Hunderte an den Kaſſen und verlangten Eintrittskarten. Im übrigen war auch Worms recht gut vertreten. * Wer die deutſche Nationalelf in dieſer Auf⸗ ſtellung das erſtemal geſehen hat, wird ſicher zufrieden nach Hauſe gegangen ſein. Hut ab vor dieſer Mannſchaft! Sie iſt nicht nur kör⸗ pezlich gut beiſammen, ſondern auch ſpieleriſch abſolut auf der Höhe. Techniſch iſt jeder ein⸗ zelne Spieler vollkommen im Bilde, noch auffallen⸗ der aber iſt das gute Zuſammenarbeiten aller Leute. Zeitweiſe läuft der Ball, daß es eine Freude iſt. Dabei bewahren alle Leute eine Ruhe, die erſtaunlich iſt. Es hat doch etwas für ſich, das Wort„Erfahrung“. Eine ſo eis⸗ kalt operierende deutſche Nationalelf habe ich doch noch nicht geſehen. Sogar die 1925 in Nürnberg gegen Oeſterreich ſiegreich gebliebene deutſche Elf wirkte verkrampft gegen dieſe „Breslauer Aufſtellung“. Was am meiſten auffiel, war dabei das Spiel des Innenſturms. Es dauerte garnicht lange, und man wußte nicht, wer auf Halb⸗ links, Mitte oder Halbrechts ſtand. Immer wa⸗ ren dieſe drei Leute in Bewegung und wechſel⸗ ten ihre Plätze. Dann war noch die oft ganz famoſe Zuſammenarbeit. Man kann ſich vor⸗ ſtellen, daß ſo mancher Gegner von dieſer Elf geradezu ausgeſpielt wird Im übrigen hätte das Ergebnis höher für die„Nationalen“ aus⸗ fallen müſſen. Das 2:0 gibt ihren überlegenen Stil bei weitem nicht wieder. * Man kann dabei die unterlegene Reichself nicht eigentlich ſchwach nennen. Kollegen, die Deutſchland— Norwegen ſahen, ſtellen die geſtrige Leiſtung der Nachwuchself über die der Norweger. Sicher iſt, daß die Nationalelf gegen Norwegen eine weit größere Ueberlegenheit herausſpielte als am Mittwoch gegen unſeren Nachwuchs. 5 Deſſen Schwäche war vor allem das Unein⸗ geſpieltſein. Man ſah deutlich, daß ſich die Leute nicht kannten. Wenn die Mannſchaft noch zwei⸗ oder dreimal zuſammen geſpielt hat, dürfte ſie weſentlich ſtärker ſein. Dabei ſtanden Leute in der Elf, die ſchon aus unſerem Gau weit beſſer erſetzt werden könnten. Der Dresd⸗ ner Rechtsaußen Than war abſolut undisku⸗ tabel, auch wenn man ſeine Gegenſpieler be⸗ rückſichtigt. Schwach waren auch beide Außen⸗ läufer. Kiefer und Lindemann hätten an deren Stelle etwas anderes gezeigt. Ausgeſprochen gut war Jüriſſen im Tor. Dieſer Mann Es war nichts mit Baden/ Würklemberg— 5 Heftiges Schneetreiben und ein ſehr glatter Boden waren die wenig günſtigen äußeren Vor⸗ ausſetzungen für das Stuttgarter WHW.⸗Spiel zwiſchen den Mannſchaften von Baden/ Württem⸗ berg und Südweſt/ Heſſen. Immerhin waren doch noch 5000 Zuſchauer nach der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn gekommen; ſie erleb⸗ ten einen unerwartet hohen Sieg der badiſch/ württembergiſchen Elf, deren erſter Vorzug das beſſere Zuſammenſpiel war. Die hohe Nieder⸗ lage der Gäſte überraſcht. Sie wird aber einiger⸗ maßen verſtändlich, wenn man bedenkt, daß zwei ſo hervorragende Kräfte wie Adam Schmitt und der Hanauer Torhüter Sonnrein er⸗ ſetzt werden mußten und zudem das Glück meiſt aufſeiten der Baden/ Württemberger war. Ausſchlaggebend für den klaren Erfolg von Baden/ Württemberg war vor allem die vor⸗ zügliche Arbeit der Läuferreihe Förſchler⸗Frey⸗ Kneer, die den Gäſteangriff immer wieder zum Stillſtand brachte. In der ſiegreichen Mann⸗ ſchaft gefielen ferner noch Torhüter Schnait⸗ mann, der rechte Verteidiger Seibold und die ſchnellen Nee een e Langenbein und Föry. Bei Südweſt/ Heſſen ſah man gute Leiſtungen von Kiefer und Bonard, während Eckert nur in der erſten Halbzeit überzeugen konnte. Beide Mannſchaften waren im übrigen mit etwas veränderter Aufſtellung erſchienen. Bei den Gäſten ſpielten Remmert(Rotweiß Frank⸗ furt) und Weſtermaier(Hanau) anſtelle von Sonnrein bezw. A. Schmitt. Bei Baden/ Würt⸗ temberg war Seitz(Kornweſtheim) doch noch ur Stelle, dafür aber Koch(VfB. Stuttgart) urch Brandes(Kickers) erſetzt. Remmert hätte zwei Tore verhindern können. Nach anfänglicher Ueberlegenheit von Baden/ Württemberg kam Südweſt/ Heſſen ausgezeichnet in Schwung. 12 Ecken waren die Ausbeute, aber nur zwei konnten zum Tor ausgenutzt werden. Schuchardt und Lindemann waren die Schützen. Nach dem Wechſel gab Baden Württemberg hat eine Beweglichkeit, die ſtaunen macht Herr⸗ lich auch ſein Abſchlag. Publikumschöre ver⸗ ſuchten anfangs bei des Regensburger Jakob Abſtößen den Hau⸗Ruck⸗Geſang anzubringen, hätten das aber beſſer bei Jüriſſen getan, deſſen Abſchläge noch über denen Jakobs lagen. Der Weſtdeutſche iſt erſter Anwärter für die Natio⸗ nalelf. Ausgezeichnet ſchlug ſich auch der Neun⸗ kirchener Wel ſch. Es war herzerfriſchend, wie der kleine ſchwarze Mann dazwiſchenfunkte. Wenn er für Münzenberg neben Janes geſtan⸗ den hätte, er hätte es auch nicht ſchlechter ge⸗ macht. Seine Leiſtung gegen einen ſolchen Sturm muß anerkannt werden. Er wird wohl bald einmal in einer Nationalelf zu finden ſein. Billmann war nicht ſchlecht, ohne aber Welſch zu erreichen Sold ſchaffte wieder un⸗ auffällig gut. Er ſteht im Schatten Goldbrun⸗ ners, Im Angriff war der Dresdner Schön der beſte Mann. Der Junge hat vor allem eine famoſe Ballbehandlung. Es iſt erfreulich, daß man ihm Gelegenheit gibt, ſich zu erproben. Es iſt denkbar, daß er auch am Sonntag noch Hemmungen hatte, aber einmal wird ſeine Zeit kommen. Nach ihm iſt Wirſching zu nen⸗ nen, der einige ſchöne Sachen machte, ohne aber „teamreif“ zu ſein. Das gilt auch für den Ham⸗ burger Höffmann. Fath wurde ſträflich wenig bedient(im Publikum ſchrie man oft: „Ball nach links“), hatte aber auch in Janes einen ganz ausgekochten Verteidiger gegen ſich. Sicher wäre er in der Nationalelf beſſer zu Wort gekommen. Noch ein„Neuer“ war dabei, der Sandhofe⸗ ner Läufer Müller. Er ſpielte in der Natio⸗ nalelf und fand ſich überraſchend gut zurecht. (Das würde wahrſcheinlich mancher andere in dieſer Elf auch getan haben!) Wenn er noch keine Gnade bei Herberger fand, ſo deshalb, weil er ſich als typiſcher„Rechtſer“ zeigte. Ein Nationalſpieler ſoll aber beidfüßig ſpielen kön⸗ nen!!! * Ueberſieht man das Gebotene der Nachwuchs⸗ leute im Geſamten, ſo kommt man leider zur Feſtſtellung, daß ein beſtimmter ganzer Mann⸗ ſchaftsteil doch noch nicht in eine Nationalelf genommen werden kann. Dazu reichts noch nicht. Dagegen kann dieſer oder jener Spieler einzeln ſehr wohl einmal herangezogen wer⸗ den. In der Reihenfolge Jüriſſen(ſein Nach⸗ folger Klodt zeigte ſich nebenbei ſehr aufgeregt), Welſch, Sold, Müller, Schön, ſollte man das ſchon einmal probieren. Vergeſſen darf aber nicht werden, daß noch viel gleichwertiges, ja ſogar beſſeres Material vorhanden iſt. Und ſicher iſt auch, daß es doch allerhand Erfahrung bedarf, bis einer der„Neuen“ einmal ſoweit iſt, um mit den Leuten der heutigen National- elf auf eine Stufe geſtellt werden zu können. Die Schlußfolgerung iſt alſo die, daß dieſe Be⸗ währungsproben des Nachwuchſes fortgeſetzt werden müſſen. Je öfter, umſo beſſer für den deutſchen Fußballſport. F. K der Kombination üdweſt/ heſſen 8:2[4:2] ſtets klar den Ton an. Die Tore des Siegers erzielten Foery(3), Klingler(2), Seitz, Bran⸗ des und Verteidiger Golz(30 Mtr.⸗Schuß). Schiedsrichter Hirſch(Cannſtatt) leitete gut. Jüdweſt doch nach Oſtpreußen! Neueinteilung der Meiſterſchafts⸗Gaugruppen Die Neueinteilung der Meiſterſchafts⸗Gau⸗ gruppen im Fußball wurde für dieſe Spielzeit endgültig vorgenommen, und zwar ſpielen(ſo wie wir ſchon meldeten) von den ſüddeutſchen Gauen in Gruppe 1 Südweſt, in Gruppe 2 Württemberg, in Gruppe 3 Baden und in Gruppe 4 Bayern und Heſſen. Dieſe Aende⸗ rung iſt vom ſportlichen Standpunkt aus zu be⸗ grüßen, weil jetzt die Gruppen⸗Zuſammenſtel⸗ lung ausgeglichener iſt. Wir wiſſen noch aus dem Vorjahr, wie unangenehm es vermerkt wurde, daß in einer Gruppe ſo ſtarke Mann⸗ ſchaften wie SV. Waldhof, Fortuna Düſſel⸗ dorf und 1. FC. Nürnberg zuſammenſpielten. Hier die endgültige Einteilung für die kom⸗ menden Endkämpfe: Gruppe 1:. Südweſt. Oſtpreußen, Pommern, Nordmark: Gruppe 2: Württemberg. Schleſien, Sachſen, Niederrbein: Gruppe 3: f Baden, Weſtfalen. Mitte, Brandenbura: Gruppe 4: Bayern, Heſſen, Mittelrhein, Niederſachſen. Die Meiſter der Gaue müſſen diesmal be⸗ reits am 13. März feſtſtehen. Die Gaugrup⸗ penkämpfe finden mit Vor⸗ und Rückſpiel am 27. März, 3., 10., 17., 24. April und am 8. Mai ſtatt. Schon am 15. Mai— dieſer Ter⸗ min iſt denz neu!— ſteigen die beiden Vor⸗ ſchlußrundenſpiele, während das Endſpiel erſt nach der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft ausgetra⸗ gen wird. Die zweite Hälfte des Monats Mai wird zur Vorbereitung der deutſchen National⸗ ſpieler und Trainingsſpielen der National⸗ mannſchaften benötigt. Winterhilfs⸗Jußball Frankfurt:. Nationalelf— Reichsauswahl 2:0 Stuttgart: Württemberg/ Baden Südweſt/ Heſſen 872 Bremen:. Nordmark/ Niederſachſen— Rheinland 022 Halle:. Mitte/ Sachſen— Berlin/ Pommern. Schleſien 0:2 Gau Südweſt Kreis Wiesbaden— SV. Wiesbaden 0:5 Gau Baden Stadtelf Heidelberg— 1. FC Pforzheim 1:4 FV. 09 Weinheim— SpVg. Sandhofen 2:1 Bezirksklaſſe Ettlingen— Vf. Neckarau 2:1 Stadtelf Baden⸗Baden— Germ. Brötzingen 3:8 Bezirkskl. Offenburg— Phönix Karlsruhe 2:2 Bezirksklaſſe Freiburg— Freiburger FC. 1:0 Bezirksklaſſe Villingen— SV. Waldhof 38:4 Stadtelf Konſtanz— VfR. Mannheim 1:8 Gau Württemberg SpVg. Schramberg— Sportfr. Stuttgart VfB. Kirchheim— Stuttgarter SC. Stadtelf Ulm— Wehrmacht SV. Reutlingen— VfB. Stuttgart g Stadtelf Tübingen— Sportfr. Eßlingen Stadtelf Ludwigsburg— Union Böckingen Stadtelf Bieberach— Ulmer FV. 94 SC. Schwenningen/ Troſſingen— VfR. Schwenningen FV. Nürtingen— FV. Zuffenhauſen Gau Bayern Bayern München— MTV. Ingolſtadt 2 Stadtelf Hof— SpVg. Fürth 2 1860 München— SpVg. Moosburg 4 Wacker München— Alte Haide München⸗ SC. 5 Jahn Regensburg— Bezirkskl. Oſtmark 8 FC. 05 Schweinfurt— Stadtelf Kitzingen 2 Stadtelf Bamberg— 1. FC. Nürnberg 0 Gau Heſſen O 0 00- N e An * 88 4 24 1 5:2 20 2 2 Städteſpiel Hangu— Aſchaffenhurg 32:8 VfB. Groß⸗Auheim SV. Klein⸗Steinheim 1:8 Wachenbuchen— Dörnigheim/ Hochſtadt 8:0 SC. 08/ Sp. Kaſſel— Bezirkskl. Kaſſel 2:4 Germania Fulda— Bezirksklaſſe Fulda 3:0 Städteſpiel Marburg— Gießen 325 Handball Meiſterſchaftsſpiele im Gau Baden SV. Waldhof— Freiburger FC. 1124 TSV. Nußloch— TV. Hockenheim kampfl. f. N. TV. Seckenheim— VfR. Mannheim 5 Probeſpiel in Wiesbaden SV. Wiesbaden verſt.— Südweſtelf 776 Rugby Spiele zu Gunſten des Winterhilfswerks Heidelberg: Baden— Südweſt B Heidelberg: Baden— Südweſt(Jugend) 12:0 Leipzig: Sachſen— Mitte Ve Ge 81:8 155 deulſchlan-Eugland perfekt Am 14. Mai 1938 im Olympiaſtadion Die Verhandlungen zwiſchen dem Fachamt Fußball im Deutſchen Reichsbund für Leibes⸗ übungen und dem engliſchen Fußball⸗Verband zwecks Austragung eines Länderſpiels auf deut⸗ ſchem Boden, haben jetzt einen erfolgreichen Abſchluß gefunden. Der 7. Länderkampf zwiſchen Deutſchland und England wird am 14. Mai 1938 im Berliner Olympiaſtadion ſtattfinden. Die Kunde vom Abſchluß eines Fußball Länderkampfes mit England wird in der deut⸗ ſchen Fußballgemeinde, Freude und 9 auslöſen, denn ein Länderkampf mit Englan iſt ein ſportliches Ereignis von überragender Bedeutung und darüber hinaus bedeutet die⸗ ſer Abſchluß von Seiten der Briten eine An⸗ erkennung, denn ſie pflegen ſich ihre Länder⸗ ſpielgegner auf dem Kontinent ſtets recht ſorg⸗ föltig auszuwählen. Deulſchlands Elf gegen schweden Am Abend nach dem Frankfurter Spiel wur⸗ de auch die Mannſchaft bekanntgegeben, die am kommenden Sonntag in Hamburg gegen Schwe⸗ den antreten wird. Es ſpielen: Urban Szepan Siffling Schön Lehner Gelleſch Goldbrunner Kupfer Münzenberg Janes Jakob Damit ſtehen alſo zehn Mann der Franffur⸗ ter Elf, zu denen ſicher noch der verletzte Kitzin⸗ ger hinzugekommen wäre. Für dieſen rückt Gelleſch zurück, ſodaß dem Dresdner Schön Ge⸗ legenheit geboten iſt, ſein Können gegen Schwe⸗ den zu erproben. Cramm japaniſcher Tennismeſſier Wie nach den Vorkämpfen kaum anders zu erwarten war, gewann Gottfried v. Cra mm die japaniſche Tennismeiſterſchaft in großem Stil. Jiro Vamagiſhi, der vorfährige Titelträger, verteigte ſich mit der ſeiner Raſſe eigenen Zähigkeit und zwang ſogar v. Cramm, den erſten Satz 7:9 abzugeben. Dann aber ſetzte ſich das große Können des Deutſchen durch und ſo mußte ſich der Japaner ſchließlich mit 729, 6:4, 6:4, 6:4 geſchlagen bekennen. Henner Henkel war in der Vorſchluß⸗ runde von Japans Meiſter Yamagiſhi in vier Sätzen 6:4, 4:6, 6:3, 6:3 geſchlagen worden. Henkel hat leider immer noch unter der in USA. ſich zugezogenen Knöchelverletzung zu leiden. Er ließ ſich in Tokio nochmals von einem erſtklaſſigen Chirurgen unterſuchen. Be⸗ dauerlich, daß, wie der japaniſche Arzt erklärte, Henkel wohl kaum vor ſechs Monaten völlig ausgeheilt ſein wird. Jetzt muß der Deutſche jedesmal ſtark bandagiert in den Kampf ehen, was ihn natürlich an der vollen Ent⸗ altung ſeines Könnens hindert. P r F 2 0 8 2 2 —— 289 SS Ss SELL& A S DDD= 2 225 — 2— 22 r· in⸗ ge⸗ 0 0 Copyright by Prometheus- Verlag. Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München * (16 Fortſetzung.) Sollte ich Francesco Aufklärung geben, ihm alles er⸗ zählen? Auch er hatte mir Andeutungen gemacht, die zu denken gaben. Aber ſah das nicht aus, als ob ich durch meine Erzählung einen gewiſſen Zweck verfolgte? Als ich ins Kontor trat, durchzuckte mich eine heiße Freude. Francesco war ſchon wieder zurück. Auf meinen Gruß nickte er flüchtig, vermied auch meinen Blick. Bei Tiſch derſelbe Hochmut, wir ſprachen kaum drei Worte. „Francesco“, bat ich herzlich,„hatteſt du Verdruß? Du biſt ſo verändert.“ Da traf mich ein Blick, ſo verächtlich und wegwerfend, daß ich beleidigt ſchwieg. Die letzte Zeit war wunderſchön geweſen, nun mußte ich wohl wieder bezahlen. Es war ja nicht das erſte Mal, daß eine liebevolle Stimmung in Kälte umſchlug. 5 Auch abends hielt er mich keine Sekunde auf und er⸗ widerte kaum meinen Gutenachtgruß. Gualtiero erwartete mich vor dem Geſchäft. Er war gebrückt, wie ich ihn nie geſehen und ſchien ſchuldbewußt. Plötzlich hob er beſorgt meinen Kopf.„Was hat es gegeben? Du wirſt doch hoffentlich nicht gequält?“ Ein heißes Schluchzen ging durch meinen Körper Sollte ich hier bei ſeinem Feind über Francesco klagen? Ich brachte kein Wort über die Lippen. * Ueber dem Grabhügel der armen Ginditta flüſterten die düſteren Zypreſſen. Vollkommen gebrochen war Sal⸗ vatore am offenen Grab geſtanden, und war auch nicht wegzubringen geweſen, als die Totengräber ſchon zu⸗ ſchaufelten. Es war mir unmöglich geweſen, Mitleid für ihn aufzubringen und ich hatte ihm auch nicht mein Bei⸗ leid ausgeſprochen. a Demetrio hatte mich traurig angeſehen.„War mein Berbrechen ſo groß, daß Sie mich wie die Peſt meiden mußten?“ i Ich reichte ihm herzlich die Hand.„Nein, gewiß nicht.“ Von dieſer Zeit ab, beſuchte er mich öfters. Einmal brachte er mir ein Gedicht, auf meinen Namen Iantend; ernſt und traurig ſind dieſe Zeilen, die ich heute noch beſitze. Die Kinder Giudittas hatte die Schweſter zu ſich ge⸗ hommen. g Vor Santina hatte ich kein Geheimnis. Sie ſtampfte wütend mit den Füßen.„Hier ſein gemacht worden Teu⸗ felei, laſſe ich mir nicht nehmen. Dieſer Gualtiero mir haben zu ſchlechte Gewiſſen.“ „Aber Francesco kam doch vollſtändig verändert von Portoroſe“, warf ich ein,„und Gualtiero war in Trieſt.“ „Mir ſein ein Rätſel“, brummte ſie wütend:„wenn ich mal Herrgott wäre, würde ich das ganze Mannsgeſindel ausrotten; wäre nicht mehr wert. Ich kann mir nur denken, daß ihn haben gereut ernſte Worte, die er hat geſprochen mit dir, und darum ſein er jetzt ekelhaft.“ * Teilnahmslos ſtand ich eines Tages unter der Türe des Kontors. Unweit von mir ſtritt der Obergärtner mit einem fungen Italiener wegen einer Gießkanne. Die beiden kamen hitzig übereinander. Der junge Mann drehte mir den Rücken. Ich ſah, wie er in den hohen Stiefel griff. Ein Meſſer blitzte, mein Schrei gellte wild auf. Ich hatte mich zwiſchen die beiden Männer geworfen und das ſpitze Metall war mir in die Hand gefahren. Francesco eilte, eben vom Pferde geſtiegen, zu uns, die Reitpeitſche noch in der Hand. Die Peitſche pfiff durch die Luft, wie ein Tier ſchrie der junge Mann, während alles im Betrieb zuſammenlief. -Ich werde dich lehren, einen Vater von fünf Kindern zu erſtechen!“ keuchte Francesco in wildem Jähzorn. „Schweinehund du!“ Da ſchrie auch ich jammernd auf. Ich hatte verſucht, den unbarmherzigen Arm zu faſſen und ein Hieb hatte mich ge⸗ troffen. Francesco warf mit wildem Fluche die Peitſche von ſich. Der Junge entfloh. „Hat er dich getroffen?“ fragte er den Obergärtner, der kreidebleich an der Mauer lehnte. „Sie hat mir das Leben gerettet.“ Er deutete auf mich. Ich wußte nicht, daß er ein Meſſer beſitzt.“ Es war ein furchtbarer Tumult. Erregt liefen die AMärtner durcheinander, laut ſchreiend und geſtikulierend. Francesco ſah entſetzt auf meinen blutigen Arm.„Dich hat er erwiſcht? Telephonieren Sie ſofort Doktor Dovan!“ befahl er meiner ſchneeweiß unter der Türe ſtehenden Kollegin. Dann nahm er mich wie ein Kind auf die Arme und trug mich in ſeine Wohnung. Die Hand blutete ſehr ſtark. Er ſchob den Aermel in die Höhe. Ein breiter roter Striemen zog ſich über meinen Arm. Er öffnete mir das Kleid unter dem Hals und rieb mir mit Toilettenwaſſer Stirn und Schläfen. Ich ſuchte traurig ſeine Augen.„Francesco“, bat ich dringend,„bitte ſag mir doch endlich, was dich ſo ver⸗ ändert hat! Es iſt ſchrecklich, im Dunkel tappen zu müſſen.“ Er wandte ſich ab.„Nichts, auch das geht vorüber.“ So hatte auch Gualtiero e ſagt. Doktor Dovan verband mir die Hand.„Es iſt nichts“, erklärte er ruhig:„der Stich ſitzt allerdings nahe bei der Schlagader. Sie hatten Glück. Der durchſchnittene Finger wird Bald wieder heil Lein“ Von dieſer Zeit an war Francesco freundlicher, aber ſeine Kälte und Zurückhaltung blieb. Auch Doktor Dovan beklagte ſich einmal bei mir.„Er iſt wie eine Granitmauer. Was mag er nur haben? Wir ſehen uns kaum noch.“ *. „Doktor Salvo wünſcht dich am Telephon.“ Francesco reichte mir gleichgültig den Hörer. „Fräulein Ertler“, bat Doktor Salvo,„ich verreiſe morgen, darf ich Sie an Ihr Verſprechen bezüglich der Abende mit Steffi erinnern?“ „Wenn ich mich frei machen kann, ſehr gerne, Herr Doktor“, verſicherte ich widerwillig. Ich wollte ihm, der immer ſehr zuvorkommend geweſen war, die kleine Ge⸗ fälligkeit nicht abſchlagen. Am Abend erwartete mich Gualtiero wie jeden Tag. Er war voll Liebe und Zärtlichkeit und ſagte mir, daß er auf zwei Wochen als Reſerveofftzier zu einer Uebung nach Steiermark müſſe. „Zum Schreiben werde ich keine Zeit haben“, betonte er noch,„ſei mir deshalb nicht böſe, kleine Fran! In zwei Wochen bin ich wieder zurück.“ Ich erwiderte flüchtig ſeinen Abſchiedskuß. Am nächſten Tage, ehe ich zu Steffi ging, fragte ich Francesco, der auch Reſerveoffizier war:„Weißt du, in welchem Regiment Doktor Orazio ſteht?“ „Weshalb fragſt du das?“ „Weil ich vermute, daß ich die Dumme machen ſoll unt dazu keine Luſt verſpüre“, erklärte ich in ſchlecht unter⸗ drückter Erregung. „Selbſtverſtändlich weiß ich es“, nickte Francesco. n haben ja die gleiche Waffengattung.“ „Hat Gualtiero jetzt Reſerveübung?“ forſchte ich. Er lachte laut auf.„Hat er dir dieſen Bären aufge⸗ bunden?“ Alles Blut drang mir zum Herzen. Ich ſah Francescr ſtarr an, in deſſen Augen langſam tiefes Mitleid ſchimmerte. „So bald ſchon“, murmelte er ingrimmig vor ſich hin. Ich ergriff ſeine Hände.„Francescv, du haſt mir einma] geſagt, wenn ich einen treuen Freund brauche, könnte ich auf dich rechnen!“ Seine Augen funkelten wie geſchliffener Stahl.„Kann kommen, was will!“ klang es meſſerſcharf von ſeinen Lippen. Ich nickte: dann ſchlüpfte ich in meinen Mantel und ging zu Steffi. Ich verbrachte feden Tag den Abend bei ihr und ging täglich gegen zehn Uhr nach Hauſe. Sie klagte über ſtarkt Kopf⸗ und Halsſchmerzen und kroch manchmal ſchon uw neun Uhr ins Bett. „Wo iſt denn eigentlich Gualtierv?“ fragte ſie mich ein, mal.„Warum kommt er nie mit? Habt ihr euch verkracht?“ „Er hat Reſerveübung“, entgegnete ich. „Ach ſo, dann biſt du alſo auch Strohwitwe. Arme Fritzerl, gut, daß dein Chef nicht in Dalmatien iſt.“ Ich ignorierte ruhig die Bosheit. Morgen ſollte Giuſtr kommen. Als ich den Weg zur Straßenbahn einſchlug, hört ich hinter mir eiliges Laufen. Es war das Töchterchen un⸗ ſeres neuen Lagerverwalters. „Signorina“, flüſterte ſie atemlos,„Signorina Steff geht jeden Abend, wenn Sie fort ſind, mit Ihrem Herrn aus. Ich merkte es ſchon lange und habe ihnen geſtern auf gelauert.“ „Weißt du, wo ſie hingehen?“ Sie nannte mir ein Lokal, das ich nicht kannte. „Ich danke dir, Kleines.“ Sie nickte eifrig.„Vater hat mir geſagt, ich ſolle es Ihnen ſofort mitteilen; wir dulden nicht, daß Sie betrogen werden.“ Santina ſprang erſchrocken vom Bett, als ich ins Zimmer ſtürzte. Santina, mein neues Sefdenkleid, Mantel. Hut, raſch!“ „Was denn ſein?“ fragte ſie unruhig. „Ich ſage es dir ſpäter.“ Dann lief ich zu Francesco. Die Schlüſſel hatte ich ver⸗ geſſen einzuſtecken. Ghita öffnete mir auf mein Läuten. „Signor Francesco haben Damenbeſuch“, flüſterte ſte mir leiſe ins Ohr. „Bitten Sie ihn einen Moment heraus!“ Da ſtand er auch ſchon unter der Türe und zog mich ins Herrenzimmer. „Was iſt los?“ 4 „Francesco“, bat ich dringend,„ich muß dich beim Wort nehmen, du mußt mir helfen. Ich muß Gualtiero mit der Geliebten Giuſtos ſelbſt ſehen, ſonſt kann ich ſo viel Schlechtigkeit und Gemeinheit nicht glauben.“ Ich erzählte ihm den Bericht der Kleinen und nannte ihm das Nacht⸗ Lokal. Die ſchlanken Hände faßten mich an den Schultern. Kannſt du dich beherrſchen?“ f „Aber ſelbſtverſtändlich“, verſicherte ich ungeduldig „So warte hier!“ Er verließ das Zimmer. Draußen hörte ich ungeduldiges Rufen.„Erſt biſt du den ganzen Abend zum Verzweifeln ekelhaft, und dann ſchickſt du mich einfach fort. Ich beſuche dich nie wieder.“ Zehn Minuten ſpäter betrat er im eleganten Gefell. ſchaftsanzug das Zimmer. „Das Lokal iſt ſehr teuer, liegt verſteckt und iſt abſolut kein Aufenthalt für ein junges, anſtändiges Mädchen. Dae Pärchen nimmt jedenfalls dort ein Zimmer. Solche Sacher hat Orazio ſchon öfters gemacht.“ Er rief ein Auto. Vor der winkligen, nicht fahrbaren und verrufenen Altſtadt hielt der Chauffeur an. Von allen erdenklichen Wohlaerũchen geſättigte Lukt W‚²-a——.—̃ ſchlug uns beim Betreten der nicht ſehr großen, aber außer⸗ gewöhnlich geſchmackvollen Räume entgegen. Die Beleuch⸗ tung war tiefrot abgedämpft; halb Nacht war es hier. Mein Blick glitt über die Vorhänge, halbverdeckte Niſchen und Lauben, in denen Pärchen ſaßen. Halbnackte Frauen wiegten ſich im Tanz, von ihrem Partnern leidenſchaftlich umſchlungen. Lautlos ſervierten Kellner ſchäumenden Sekt. „Gehe einen Moment in die Damentoilette, nur dort biſt du ſicher! Derzeit ſuche ich das Pärchen.“ Als ich wieder in den Flur trat, in dem es auch ſehr dunkel war, ſtand Francesco dicht bei der Türe. „Sie ſind nicht im Lokal, alſo heißt es warten.“ Dann zog er mich mit einer raſchen Bewegung in eine finſtere Ecke. Die beiden kamen eben die Treppe herunter, ſtanden ganz in unſerer Nähe, ſahen uns aber nicht. „Wollen wir noch eine Flaſche Wein trinken?“, fragt Gualtierv. „Nein“, entgegnete Steffi,„ich habe heute keine Ruhe. Es liegt etwas in der Luft. Wenn uns Giuſto erwiſcht, ſind wir beide verloren. Gehen wir nach Hauſe!“ „War Fritzi bei dir?“ fragte Gualtiero, Steffi in den Mantel helfend. „Die eiſerne Jungfrau?“ Sie lachte höhniſch.„Die platzt ja vor Dummheit.“ Ich zuckte zuſammen. Francesco preßte beruhigend meine Hand. Dann waren die beiden gegangen. Francesco ſah mich forſchend au.„Wollen wir eine Flaſche Wein trinken?“ „Um Gottes Willen, in dieſer Laſterhöhle und in der Stimmung!“ Schwankend verließ ich, von Francesco ge⸗ ſtützt, das Lokal. „Wo gehen wir hin?“ „Nach Hauſe“, bat ich. Mir ſchlugen die Zähne aufein⸗ ander. Trotz all dem Schrecken und Ekel, den ich über dieſe mir unbegreifliche Gemeinheit empfand, war ich in freudiger Erregung über die Tatſache, daß ich nun frei war. Nun erſt erkannte ich, wie ſehr ich unter der Freundſchaft zu Gualtiero in der letzten Zeit gelitten hatte. Alles jubelte in mir: Frei, frei, endlich wieder frei! „Deine Hände ſind eiskalt, reg' dich doch nicht ſo entſetz⸗ lich auf! Hatteſt du ihn denn ſo lieb?“ „Lieb?“, fragte ich.„Das kommt jetzt gar nicht in Frage: aber ich kann ſo viel Schlechtigkeit und Gemeinheit nicht begreifen.“ „Es wundert mich nicht von dieſem Wolf im Schafs⸗ kleid“, ſtieß er zornig hervor,„und ich bedauere nur von 1 8 Herzen, daß ich jetzt nicht wirklich dein Bruder 15 „Was hatteſt du mit Gualtiero?“ fragte ich. „Eine Sache unter Männern; von ihm wundert mich überhaupt nichts mehr. Aber du, was wirſt du nun tun? Jetzt iſt er in deiner Hand und die feine Dame dazu, denn ſo viel ich Salvo kenne, iſt mit ihm in dieſer Beziehung nicht zu ſpaßen.“ „Er wird von mir nichts erfahren.“ Der Kopf Francescos fuhr herum. Du willſt die beiden ſchonen?“ Ja.“ „Das verſtehe ich nicht.“ Er Iieß nicht nach. Ich mußte mit ihm in ein Café. In einer gemütlichen Ecke beſtellte er Eis und vorzüglichen Wein, ſetzte alles daran, mir üher die erſten Stunden der —— ſeiner Meinung ſchweren Enttäuſchung hinweg⸗u⸗ elfen. f Trotz allem, er war nicht der Alte. Augen der Lieb! ſehen ſcharf. Ich verſuchte noch einmal, zum letzten Mal zu erfahren, was ihn ſo veränderte. Da wehrte er gequäln 2 Heute wäre ja gerade der richtige Tag, es dir zu agen!“ Ich ſchwieg. Wortlos gingen wir nach Hauſe. Francescn griff in die Taſche. Er reichte mir eine weiße Tablette. Nimm das, dann kannſt du ſchlafen!“ „Vergelts Gott für alles!“ Ehe er es hindern konnte, hatte ich meine Lippen auf ſeine Hand gepreßt. Er riß ſich los und verließ mich faſt fluchtartig. Santina hüpfte vor Freude, als ich ihr alles erzählt hatte, riet mir aber auch, Giuſto nichts zu ſagen. „Das kann geben heilloſen Krach und du ſein ein Mädel allein. Haben ja dieſe Teufel hier immer gleich Revolver oder Meſſer in der Hand. Nun da wieder gehören Fran⸗ cesco allein.“ Ich ſchüttelte den Kopf.„Auch er weiß nicht, was er will, Santina“, entgegnete ich traurig,„und denkt ſo wenig wie Gualtiero daran, mich zu heiraten. Seine Ge⸗ liebte aber werde ich nie ſein. Ich bin müde Santina und ſehne mich nach der Heimat.“ * Am übernächſten Tage ging ich in die Kanzlei Gi Er begrüßte mich herzlich und dankte mir für die— die ich Steffi geopfert hatte. „Herr Doktor“, bat ich,„dürfte ich Sie um einen kleinen Gefallen bitten?“ -Aber herzlich gerne.“ 1„Bitte geben Sie Gualtiero dieſe Bücher und dieſes Kuvert und ſagen Sie ihm, wenn er ſich nur noch ein ein⸗ ziges Mal einfallen läßt, mich zu erwarten, gibt es ein Un⸗ W ſchweige nur, wenn ich ihn nie wieder ſehe.“ „Aber um Gottes Willen“, fragte er erſchrocken, iſt denn mit euch?“ 0 eee ee „Darüber ſpreche ich nicht.“ „Das tut mir aber leid, aufrichtig leid. Doch“, er er. Uf meine Hände,„Stefft und mir bleiben Sie aber aut Fortſetzung folgt) 8—— . —— N 9 ö 1 5 8 rr D r = r — . rr Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. O. A. B. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. November 1937 Tagesſpruch Im Blute allein liegt ſowohl die Kraft als auch die Schwäche des Menſchen be gründet. Adolf Hitler. * Jas Jagewexk Jeder Menſch hat ſein Tagewerk. Beim einen iſt es ein wenig leichter, beim anderen ſchwerer. Aber vielleicht kommt uns das nur ſo vor. Ob ein Werk leicht oder ſchwer iſt, kann nur der ermeſſen, der es ſelbſt ausführt. Dem Geiſtesarbeiter, der über die Straße gehend, bei irgendwelchen ſchweren Straßen⸗ bauarbeiten zuſieht, der beobachtet, wie ein Maurer die Ziegel zum Bau ſchleppt, oder wie in Umzugszeiten die Möbelträger ſchwere Stücke aus den Häuſern tragen, wird vielleicht denken:„Wie furchtbar ſchwer hat es dieſer Mann!“ Der andere aber, der Kabel legt, La⸗ ſten ſchleppt, denkt, wenn er einmal einen Blick in ein Geſchäftshaus tut:„Wie furcht⸗ bar, ſo den ganzen Tag auf einem Stuhl feſt⸗ ſitzen zu müſſen, immer in geſchloſſenen Räu— men mit vielen Menſchen zuſammenarbeiten müſſen, nie den Himmel und die Sonne über ſich— ich möchte es nicht!“ Dann gibt es noch andere, die grundſätzlich ſich ſelbſt be⸗ dauern und andere beneiden. Die ſagen ſtän⸗ dig:„Der hat's gut!“, und denken gar nicht ſo weit, um ſich darüber klar zu werden, daß ſie ſelber im Grunde die Arbeit des anderen Menſchen um alle Welt nicht ſelber machen möchten. Letzten Endes aber kommt es gar nicht darauf an, was man ſchafft, ob man dieſe oder jene Arbeit tut, es kommt nur darauf an, daß man überhaupt ſchafft, daß man mit beiden Händen zupackt und daß dieſe Arbeit, Anfec daß das Tagewerk, das man täglich vollbringt, gut iſt, daß es wirklich ein rechtes Werk iſt! Nur aus dem Gefühl heraus, jeden Tag etwas Rechtes geleiſtet zu haben, entſpringt die in⸗ nere Zufriedenheit und das Glück der Arbeit. Wer am Abend, wenn das Tagewerk voll⸗ bracht iſt, rechtſchaffen müde die Hände in den Schoß legt, oder den Kopf, der ſo viel denken mußte, nun ausruhend gegen das Polſter lehnt, der weiß, daß auch er ſein Teil im Leben ſchafft und ſich durch Arbeit die Muße ver⸗ dient. Und der wird einmal von einem ar⸗ beiterfüllten Leben ſagen können, daß es köſt— lich war. * 55 el Kdad.⸗Sonderzug am nächſten Sonntag, 21. November nach Frankfurt/ Main Der Sonderzug am vergangenen Sonntag iſt aus techniſchen Gründen ausgefallen. 0 Dafür fährt nun am nächſten Sonn⸗ tag, 21. November, ein Kd⸗Sonderzug nach Frankfurt zur Gau⸗Kulturausſtellung. Die Bedingungen, Preiſe und Fahrzeiten ſind die gleichen wie bereits bekannt gegeben: Der Sonderzug fährt ab Bensheim 10.30 Uhr. Der Fahrpreis ab Bensheim bis Frankfurt . f 2 5 1 und zurück beträgt 1.35 RM. Für die Hin⸗ und Rückfahrt ab Viernheim bis Bensheim wird gegen Vorzeigen der Sonderzugskarte 75 . 3 R 1* 1 Vater; N86 8 2 Prozent Fahrpreisermäßigung gewährt. Ab Viernheim OeEch morgens 8.42 Uhr, Wein- heim ab 9.20 Uhr Rückfahrt ab Frankfurt 20.26 Uhr, Bens⸗ heim an 21.28 Uhr. Anſchluß in Bensheim ab 21.42 Uhr, Weinheim an 21.57 Uhr, Wein⸗ heim OEG ab 22.03 Uhr. Wer mitfährt, melde ſich ſofort— bis Donnerstag, 18. November, abends 9 Uhr— beim Kdß-Ortswart Pg. Karl Weidner, Reps⸗ gaſſe 9, an. * Die Maul- und Klauenſeuche In einem Gehöft in Erbach(Kreis Heppen⸗ heim) iſt die Seuche amtlich feſtgeſteltt worden. Wir bitten, die heutige Bekanntmachung betr. der Vorbeugungs⸗ und Abwehrmaßnahmen zu beachten.— Auch in Doſſenheim iſt die Seuche ausgebrochen. Die notwendigen Maßnahmen wurden auch dort bereits am Montagabend vorgenommen.“ Man darf hoffen, daß durch umfaſſende Vorkehrungen gelingt, das Uecer— greifen der Seuche nach anderen Bergßraß— orten zu verhüten. * Todesfall. Am Dienstagmorgen hat Frau Magdalena Stumpf 4. Witwe geb. Gallei, Bismarckſtraße 11, im Alter von 90 Jahren das Zeitliche geſegnet. Mit der „Stumpf Mutter“, einer unſerer älteſten Ein- wohnerinnen, ging ein Stück altes Viernheim, von dem ſie bis in ihr hohes gottbegnadetes Alter erzählen konnte, von uns. Die Beer- digung findet heute nachmittag 4 Uhr ſtatt. Erhöhte Gefahr im November. No⸗ vember bringt, Regen, Nebel, Froſt, Glatteis, Schlamm, Pfützen. Nebel bedeu cet Großgefahr für den Verkehr. Regen macht die Straßen und Wege ſchlüpfrig und glatt. Das vermin⸗ dert die Reibung der Räder auf der Straße. Glatteis: Gefahrenmarke 1. Jecer Radſah er, jeder Kraftfahrer, jeder Mann am Steuer muß das beachten! Im November ſteigt all⸗ jährlich die Unfallkurve. Schont euch ſelbſt! Schont eure Mitmenſchen! Schont eure Fahr⸗ zeuge! Das ſind die Mahnrufe des November! Geſtern in der Frühe Froſt, heute weiße Dächer, ſo wechſeln die Novembertage hin⸗ ſichtlich des Wetters, und will der Winter jetzt ſchon zeigen, daß er an der Herrſchaft iſt. In den Abendſtunden des Mittwoch zeig een ſich die erſten Schneeflocken, die ſich jedoch nicht behaupten konnten. Konzert des„Liederkranz“ Lorſch Unter Leitung unſeres hieſigen Chormeiſters Herrn Georg Hook, findet am kommenden Sonntag, 21. November, in Lorſch im Saale des„Goldenen Stern“ ein volkstümliches Kon— zert ſtatt, aus Anlaß des 85 jährigen Beſtehens des Vereins. Im Programm finden wir unler anderem auch die großen gemiſchten Chöre der Viernheimer Freilichtbühne verzeichnet, bei deren Erklingen die Beſucher des Konzertes vor ihrem geiſtigen Auge die Herrlichkeit der Viernheimer Fee lichtbühne in angenehmer Erinnerung wieder erſtehen ſehen und genußreiche Stunden verleben werden. Möge unſerem Viernheimer Chormeiſcer und ſeinem Verein ein voller Erfolg beſchieden ſein. d. Der Bußlag Am geſtrigen Novembertag ſahen wir über— raſcht in den Morgen. Reif und Eis hatten ſich eingeſtellt. Der Tag mit ſeiner kalten, meiſt unfreundlichen Witterung war in ſeiner Stimmung ſo recht dazu angetan, daß der Menſch den Blick einmal nicht auf Weſen und Wirken der Umwelt richtete, ſondern daß er nach innen blickte. Viele gingen auch auf den Friedhof, um am Tag der Buße und des Gebetes in dieſer Pauſe des Beſinnens im All⸗ tagsgetriebe, auch denen ein ſtilles Gedenken zu widmen, die uns vorangegangen ſind in die Ewigkeit. Sonſt war der Tag eben durch ſeine nebelverhangene Witterung ein Tag ech⸗ ter Häuslichkeit.— Wie in allen deutſchen Gauen hatten ſich auch unſere Fußballer in den Dienſt der Win⸗ terhilfe geſtellt und darf dies als ein beredtes ſchönes Zeugnis der Verbundenheit gerade die⸗ ſer Sportgemeinſchaft mit den Armen des deutſchen Volkes betrachtet werden. Freudig haben am geſe gen Buß- und Bettag unzäh⸗ lige Mannſchaften, vom kleinſten Dorf bis hinauf zur Großſtadt, ihre Pflicht erfüllt und ſo zur Linderung der Not helfend zur Seite geſtanden. Leider fehlten dem Treffen Ami- citia— Turnverein auf dem Wald⸗ * 5 g Pundſammlung November 183, Die Pfundſammlung für November 1937 findet Freitag und Samstag durch den BDM ſtatt. Wir bitten die Spender, die Gaben be— reit zu legen, damit eine Nachſammlung ver- mieden wird. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937/8 Ortsgruppe Viernheim Aeichslultjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute 20 Uhr Bürodienſt für Untergrup⸗ penführer und Frauenſachbearbelterianen. Der Gemeindegruppenführer. CCP ſportplatz geſtern die Zuſchauermaſſen, nach dem beide ſich erſt vor drei Wochen gegen⸗ überſtanden. Und doch hätte man dem Rufe zum Beſuch folgen müſſen, nachdem das Spiel einer Sache diente, dee den Sozialismus in einer ſchönen Art verkörperte. Sammler der Hitlerju end am 18. Dezember ſchulfrei Der Reichserziehungsminiſter hat in einem Erlaß vom 3. November 1937 angeordnet, daß vom 17. bis 19. Dezember, an welchen Tagen die Hitler-Jugend für das Winterhilfswerk ſammelt, die an der Sammlung und den Werbemärſchen beteiligten HJ-Angehörigen von den Hausaufgaben zu entlaſten und am Samstag, 18. Dezember, vom Unterricht zu befreien ſind. Neue Telegrammſchmuckblätter der Reichspoſt. Am 22. November werden drei neue Formblätter für Schmuckblatt ⸗Tele⸗ gramme von der Deutſchen Reichspoſt einge⸗ führt, zwei ſechsfarbige Offſetdrucke. nach Holzſchnitten von Profeſſor Gampp, Karls⸗ ruhe, und Alfred Zacharias in Gauting bei München, ein vierfarbiger Offſetdruck nach einem Entwurf von Willi Harwerth, Offen— bach. Das eine Schmuckblatt zeigt auf der Vorderſeite vier die Jahreszeiten verſinn⸗ bildlichende Körbe mit Blumen, Kornähren und Brot, Früchten und weihnachtlich ge— ſchmückten Tannenzweigen, auf der Rüaſeite eine aus welkem Laub ſprießende Primel. Das andere enthält vorn eine Darſtellung des menſchlichen Lebensganges und hat auf der Rückſeite einen Poſtreiter. Das dritte iſt für das Weihnachts- und Neujahrsfeſt beſtimmt. Es bringt Abbildungen hübſcher, auf die bli— den Feſte hinweiſender Gruppen, die von Kinderhand aus dem Inhalt einer weihnacht— lichen Spielzeugſchachtel aufgebaut ſcheinen. Viehzählung am 3. Dezember 1937. Für den 3. Dezember 1937 wurde eine all- gemeine Viehzählung angeordnet. Ste umfaßt die Zahl der viehbeſitzenden Haushaltungen, der Pferde, Maultiere, Mauleſel und Eſel, des Rindviehs, der Schweine, Schafe, Zle⸗ gen, des Federviehs und der Bienen töcke. Mit dieſer Zählung ſind weiter verbunden Ermict— lungen über die nichtbeſchaupflichtigen Haus⸗ ſchlachtungen von Bullen, Ochſen, Kühen, Jungrindern, Kälbern, Schweinen, Schafen und Ziegen in der Zeit vom 1.—30. 9. 1937 und nach Inkrafttreten des neuen Fleiſchbe⸗ ſchaugeſetzes am 1. 10. 1937, der Schafen und Ziegen unter 3 Monate alt auch in den Monaten Oktober und November 1937, fer⸗ ner die Ermittlungen der in jedem der drei vorhergehenden Monate September, Oktobe und November 1937 geborenen Kälber.— Ge⸗ genüber der letztjährigen Zählung fallen die Kaninchen⸗ ſowie die Edelpelztierzählungen weg. Die Erhebung dient ſtatiſtiſchen und volkswirtſchaftlichen Zwecken. Die Ergebniſſe der Schweinezählung ſind vorweg zu bearbei⸗ ten. Rinderauftrieb 45 v. H. über dem Vorjahr. Der Rinderauftrieb in den erſten Monaten dieſes Jahres weiſt gegenüber dem Vorjahr einen außerordentlich ſtarken Unter- ſchied auf. An den 49 Großmärkten lag der Geſamtrinderauftrieb(inländiſcher Erzeu— gung) um 45,2 v. H. über der Auftriebsziffer des Vorjahres. Der Auftrieb belief ſich auf 976 595 Stück gegen 67/2 628 Stück in den erſten neun Monaten 1936. Während der Auftrieb in den Monaten Januar bis März 1937 nur 18,6 v. H. über dem des Vorjahrs lag, ſtieg er im 2. Vierteljahr um 62,3 v. H. und im 3. Vierteljahr ſogar um 62,9 v. H. Deine Heimatzeilung it bie Viernheimer Volkszeitung Hilj mit den 2000. Bezieher werben! gerung hat der Monat Juni aufzuweiſen, der den Juni 1936 um 108,2 v. H. übertrifft. In dieſen Zahlen kommt die Wiederaufflül⸗ lung des Rinderbeſtandes zum Ausdruck, die nach den Trockenperioden 1934 und 1935 in⸗ folge der beſſeren Futterernte im Jahr 1936 vorgenommen werden konnte. * Auf Sparen jolgt Haben Das gilt auch für den Haushalt a Merkwürdig iſt es, welche Zähigkeit und geheimnisbolle Lebenskraft den Sprichwörtern innewohnt. Wer ſie einmal gehört hat, wird ſie nicht los. Uebertritt er ihre Lehre, ſo mel— den ſie ſich mit eindringlicher Gewalt, richtet. er ſich nach ihnen, ſo geben ſie ihm recht und ſind wie Wegweiſer zum guten Ziel. In der heutigen Zeit, wo es auf die Einſicht und Herkunft des einzelnen für die geſamte Volks⸗ wirtſchaft ſo ſehr ankommt, möchte man wün⸗ ſchen, daß Sprichwörter recht bekannt würden. Zumal den haushaltführenden Hausfrauen, die einen ſo bedeutenden Einfluß auf unſer Wirtſchaftsleben ausüben. 5 „Auf Sparen folgt Haben!“— Dieſe Worte gelten für das Bewahren des Spar⸗ groſchens, aber ſie gelten auch für jedes Be⸗ wahren von Ernteüberfluß im Haushalt, wenn dann zur Winterzeit das Eingemachte die ge— ſunde Abwechslung in den Speiſezettel brin⸗ gen kann. Sie gelten, wenn die Hausfrau wäh⸗ rend des Winters die leeren Konſervengläſer zu Zuckerſparbüchſen gemacht hat und dann zur Einmachzeit das Obſt als Wintervorrat einkochen kann, ohne die plötzliche Notwendig⸗ keit von zuviel Zucker in der Haushaltskaſſe zu ſpüren. Auch jede Reſteverwertung iſt eine Erſparnis, denn„Wer ſpart, wenn er hat, der findet, wenn er ſucht!“, und praktiſche Haus⸗ frauen wiſſen nur zu gut:„Erſpart iſt ſo gut als gewonnen!“. ö Sparſamer, ſachgemäßer Verbrauch der Güter, die die Hausfrau in ihren Haushalt hereinholt, iſt eine volkswirtſchaftliche Not⸗ wendigkeit.. 5890 * Eheſchließung in würdigen Formen Erlaß des Reichsinnenminiſters Die zuſtändigen Behörden haben darauf zu achten, daß die ſtandesamtliche Eheſchließung in einer möglichſt würdigen Form vor ſich geht. So wird das Zimmer, in dem die Ehe geſchloſſen wird, mit der Reichsflagge und mit Blumen geſchmückt werden können; ſollte die finanzielle Lage einer Gemeinde in Ausnah— mefällen davon abhalten müſſen, Blumen- ſchmuck zur Verfügung zu ſtellen, iſt nichts dagegen einzuwenden, wenn die Brautleute ſelbſt für die Ausſchmückung des Zimmers ſorgen. Sind die Dienſträume des Standes⸗ beamten unzulänglich, ſo iſt darauf hinzu⸗ wirken, daß ein anderer würdiger Raum, et⸗ wa ein Sitzungszimmer oder das Dienſtzimmer des Bürgermeiſters, zur Vornahme der Ehe- ſchließung zur Verfügung geſtellt wird. Da⸗ gegen muß grundſätzlich daran feſtgehalten werden, daß die Ehe— von Krankheitsfällen abgeſehen— nicht außerhalb des Gebäudes, in dem ſich die Dienſträume des Standesbe⸗ amten ſich befinden, geſchloſſen wird. Soweit der Raum es zuläßt, iſt auch Abordnungen von Parteiorganiſationen die Teilnahme zu geſtatten. Ebenſo iſt gegen eine Spalierbil⸗ dung vor dem Standesamt nichts einzuwen⸗ den, ſofern der Verkehr dadurch nicht behindert wird. Im übrigen werde ich wegen einer feier⸗ lichen Ausgeſtaltung der ſtandesamtlichen Ehe⸗ ſchließung demnächſt allgemein nähere Anord— nungen treffen. Der Anfall von nutzbarem Wildfleiſch Die im Jagdjahr 1936⸗37 angefallene Menge an für die menſchliche Ernährung ver⸗ wertbarem Wildfleiſch beträgt rund 25 400 Tonnen. Das iſt etwa ein Achtel der geſamten deutſchen Kalbfleiſcherzeugung des letzten Wirtſchaftsjahres. Wenn es ſich dabei auch nur um eine rohe Schätzung handelt, ſo iſt doch erſichtlich, daß das Wildfleiſch einen recht beachtenswerten Teil der deutſchen. Fleiſchverſorgung ausmacht. Der Anteil der einzelnen Wildarten an der Geſamtwildfleiſch⸗ menge iſt ſehr unterſchiedlich. Der Geldwert der Jagdſtrecke 1936⸗37 beträgt etwa 35 Mil⸗ lionen Reichsmark und errechnet ſich aus dem Anfall an Fleiſch und Fellen. inn, Sie kennen Ihre Heimat erſt, wenn Sie Ihre Kultur kennen. Ueberzeugen Sie ſich in der kulturellen Leiſtungsſchau des Gaues Heſſen-Naſſau in der Frank- furter Feſthalle. über den Vorjahrsauftrieb. Die größte See —— Hel. Regel Ani 1 22 8 K 3 De dun linz geſti Mrtſc Reich lahme eilige le Ke lit der n S. baß in — — — Wenn wir zu 5 unſerer großen Ent⸗ täuſchung über das aufſeiten der hieſigen Ein⸗ wohnerſchaft mangelnde Intereſſe Ausdruck geben, ſo deshalb, weil wir eben in Anbe⸗ ö tracht der guten Sache einen weitaus größeren Beſuch erwartet hatten! Wahrhaftig, hier blieb viel, ſehr viel zu wünſchen übrig! Es iſt ſchon richtig: die rauhe Witterung, die kalte ſchnei⸗ dige Luft und der ſcharfe Wind, dies alles machte den Aufenthalt im Freien ziemlich un⸗ angenehm. Mit ſteifen Ohren und kalten Fü⸗ ßen mußte man allerdings rechnen und ſich ſchon im voraus damit abfinden. Aber trotz allem: der dem Spiel zugrunde liegende gute Zweck, die gute Sache, für die es einzuſtehen alt, hätte für Jeden Anlaß zum unbedingten Heſuch ſein müſſen! Und dies auch trotz dem Umſtand, daß ſich beide Vereine erſt vor we⸗ nigen Wochen in einem Privatſpiel gegen⸗ über ſtanden und hierdurch die Anziehungs⸗ kraft naturgemäß etwas vermindert wurde. Das Gemeinſchaftsgefühl iſt oberſtes 7 5 Es verpflichtet! Es sah über den eigenen Be⸗ langen! In dieſem Sinne hätte man dem geſtrigen Spiel eben doch weitaus mehr In⸗ tereſſe entgegenbringen ſollen! * Der Spielverlauf: Sowohl die Amicitia als auch der Turn⸗ verein hatten einige Umſtellungen vorgenom⸗ men: Die Mannſchaften ſtanden ſich wie folgt gegenüber: Amicitia: Krug; Kiß 1, Martin H.; Hoock Müller A., Wörner P.; Winkler Jak., Krob Müller Joſ., Martin, Kiß 2. 5 Turnperein: Beikert; Schmitt, Kühlwein Müller Jak., Bergmann K., Pfenning H.; Winkenbach, Jakob Gg., Alter, Stumpf, Helbig Joh. Die Turner zeigen ſich ſogleich von ihrer beſten Seite und bringen etwas Leben ins Spiel. Hauptſächlich die Fünferreihe iſt gut im Bilde, doch ſcheitern vorerſt alle Angriffe an der ſicheren Verteidigung der„Grünen“, deren Sturm ſich bis jetzt aber noch nicht ge⸗ funden zu haben ſcheint. Soeben ſind die Tur⸗ ner wieder im Angriff, Alter gibt eine Steil⸗ vorlage nach rechts, der Ball kommt zur Mitte, Alter erfaßt die Chance und bringt eine Mannschaft durch ſaftigen Schuß in Uhrung. Dies war das Signal für die Ami⸗ eiten; auch ſie werden jetzt mehrmals gefähr⸗ lich, doch erſt als der Eckpfoſten ein weiteres Tor der Turner vereitelte, kommen die„Grü⸗ nen“ durch eine etwas harte Elfmeter⸗Ent⸗ ſcheidung zum Ausgleich und wenige Minute ſpäter verwandelt Müller eine Flanke von rechts zum 2. Tor. Unbeeinflußt führen die Turner ihr Spiel weiter, auch heute zeichnet ſie wieder ein großer Eifer aus. Helbig J. vergibt nacheinander zwei totſichere Chancen und nun beenden die Amiciten einen Angriff Schwacher Bejuch es WS W.⸗Spſels mit dem 8. Tor. Nach kurzer Drangperiode des Turnvereins, übernimmt die Amicitia das Kommando und kommt bis Seitenwechſel auch noch zum 4. Tor, währenddem den Turnern durch große Zaghaftigkeit jeder weitere Erfolg verſagt blieb. Gleich der erſten Hälfte iſt das Spiel auch nach dem Wechſel nicht überreich an ſportlichen Höhepunkten. Es bleibt meiſtens beim offenen Feldſpiel, wobei die Amicitia allerdings etwas größeren Anteil hat. Aufſeiten des Turnver⸗ eins vergibt Helbig eine gute Gelegenheit zur Verbeſſerung des Reſultats; ſein ſchwacher Schuß wurde von Wörner noch rechtzeitig un⸗ ſchlen emacht. Auf der anderen Seite ver⸗ ehlen Kiß 2, Müller und Koob mehrere Male knapp das Ziel. Erſt nach langer Zeit kann Kiß 2 durch Kopfball auf 5:1 erhöhen und wenige Minuten ſpäter ſchlägt Koob den un⸗ ſicheren Turner⸗Hüter zum ſechſten Male. Bis zum Schluß ändert ſich an dieſem Reſultat nichts mehr. Die Mannſchaftskritik in wenigen Worten: Krug im Tor der Ami⸗ citia fand nicht allzu viel Beſchäftigung; er hielt bekannt ſicher, was zu halten war. 9151 erwies c wiederum als durchaus zuverläßig und ſchlagſicher, desgleichen auch ſein Partner Martin H. Die Läuferreihe hatte man aller⸗ dings ſchon beſſer geſehen, obwohl Wörner als linker Läufer noch nicht mal eine ſchlechte Par⸗ tie abgab. Der Sturm in zum Teil neuer Be⸗ ſetzung gefiel im allgemeinen gut. Winkler auf Rechtsaußen fiel angenehm auf durch ſeine gefährlichen Flankenbälle; Koob, Müller und Martin hatten wohl in ihren Aktionen des öfteren etwas Pech, wüßten ſich jedoch immer wieder durchzuarbeiten. Kiß 2 auf Linksaußen fand heute etwas weniger Beſchäftigung. Die Turnerelf hatte ihren ſchwächſten Punkt zweifellos im Torwart Beikert, der mindeſtens 2—3 Tore hätte vermeiden müſſen. In der Verteidigung war Schmitt ſeinem Partner Kühlwein weit überlegen; letzterer war durch ſeine Fehlſchläge nicht ſchuldlos an manchem Erfolg des Gegners. Die Läuferreihe war wohl gut in der Zerſtörung, ließ jedoch im Spielaufbau manchen Wunſch offen. Der Sturm verſteht wohl zu kombinieren, aber nicht zu ſchießen. Der Dirigent iſt hier Alter Nikl., der durch ſein flinkes Spiel und ſeine Wendigkeit beſonders auffiel; nicht ganz auf der Höhe war beſonders der Linksaußen Hel⸗ big Joh., auch Jakob Gg. und Winkenbach Joſ. hatten nicht ihren beſten Tag erwiſcht, während Stumpf L. wiederum ſeine Durch⸗ ſchnittsleiſtung erreichte. Allerdings muß man hier noch in Betracht ziehen, daß eine Stür⸗ merreihe es gegen ſo eine maſſiv. Abwehr wie die der Amicitia, ſchon ziemlich ſchwer hat, um ſchließlich das Spiel erfolgreich zu ge⸗ ſtalten. P Berorbnung zur Bekämpfung des Karloffelkrebjes Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat eine Verordnung zur Be⸗ kämpfung des Kartoffelkrebſes erlaſſen, die, geſtützt auf das Geſetz zum Schutze der land⸗ wirtſchaftlichen Kulturpflanzen, für das ganze Reichsgebiet einheitliche durchgreifende Maß⸗ nahmen vorſieht. Zwar beſtanden ſchon für einige Gebiete Anbauverbote für krebsanfäl⸗ lige Kartoffelſorten. Außerdem hat die Tätig⸗ keit der mit der Saatgutanerkennung betrau⸗ ten Stellen des Reichsnährſtandes bewirkt, daß in ſteigendem Maße krebsfeſte Saatkar⸗ toffeln erzeugt und angebaut wurden. Dieſe Vorausſetzungen ermöglichen es nunmehr, das Endziel durchgreifender Bekämpfungsmaßnah⸗ men, die reſtloſe Vernichtung des Kartoffel- krebſes, zu erreichen. Nachdem die langjährige wiſſenſchaftliche Züchtungsarbeit und die Er⸗ probung in der Praxis gezeigt haben, daß in wenigen Jahren der geſamte Saatgutbedarf an krebsfeſten Kartoffeln gedeckt werden kann, mußte ſchon jetzt beſtimmt werden, daß vom 1. März 1941 ab nur Pflanzgut krebsfeſter Kartoffelſorten angebaut werden darf. Bis zu dieſem Zeitpunkt müſſen alle Betriebe in allen Gebieten Deutſchlands auf den Anbau der von amtlicher Seite als krebsfeſt veröffentlichten Kartoffelſorten umgeſtellt ſein. Dieſe Ueber⸗ gangszeit von drei Jahren ſoll alſo ſowohl dem Handel als auch dem Kartoffelanbauer die Umſtellung auf krebsfeſte Kartoffelſorten ermöglichen. Schwierigkeiten ſind nicht zu er⸗ warten, da ſchon jetzt 90 v. H. des im Handel befindlichen Saatgutes krebsfeſt ſind. Not⸗ wendig jedoch iſt es, daß ſämtliche Betriebe der Landwirtſchaft bis zum Ablauf dieſes Zeitraumes die Verwendung krebsanfälliger Sorten völlig aufgeben. Bis zum Frühjahr 1941 dürfen nur noch ſolche krebsanfällige Sorten angebaut werden, die durch behörd⸗ liche Anordnung beſonders zum Anbau frei⸗ gegeben worden ſind. Das vom 1. März 1941 ab geltende Anbauverbot für krebsanfällige Kartoffelſorten hat zur Folge, daß vom 1. Juli 1940 ab nur noch Pflanzgut krebsfeſter Kartoffelſorten in den Verkehr gebracht wer⸗ den darf. f Der unmittelbaren Bekämpfung des Kar⸗ toffelkrebſes dienen die Vorſchriften über die Anzeigepflicht im Falle des Auftretens des Kartoffelkrebſes, über die Vernichtung der Krankheitsträger ſowie das auch in der An⸗ laufszeit ſchon geltende Verbot der Bepflan⸗ zung verſeuchter Grundſtücke mit krebsanfäl⸗ ligen Sorten. Die Durchführung dieſer Ver⸗ ordnung, die neben den Ortspolizeibehörden den Pflanzenſchutzämtern und deren Beauf⸗ tragten obliegt, wird es ermöglichen, bis zum Jahre 1941 die völlige Vernichtung des Kar⸗ toffelkrebſes zu erreichen. Damit iſt dann die ſeit Jahren ſich bemerkbar machende ertrags⸗ mindernde Wirkung des Kartoffelkrebſes end⸗ gültig ausgeſchaltet. Merkwürdiger Betrug gegen einen Vater. Die Polizei in Konnersreuth machte eine eigenartige Entdeckung. Sie nahm einen jungen Mann, der aus der Tſchechoſlowakei gekommen war, näher vor und ſtellte dabei feſt, daß es ſich um ein Mädchen handelte. Die Vorgeſchichte dieſer Entdeckung klingt ſeliſam. Der Vater des Mädchen hatte ſich einſt unbe⸗ dingt einen Sohn gewünſcht. Als dann das Mädchen zur Welt kam, wagte die Mutter nicht die Wahrheit zu ſagen, zog ihre Tochter wie einen Jungen an, ſteckte ſie in Knaben⸗ kleider und brachte es fertig, den Betrug bis jetzt fortzuſetzen. Aus Nah und Fern Schweres Motorradunglück Zwei junge Meuſchen getötet Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Am Sonn⸗ tagnachmittag ereignete ſich vor Lachen⸗ Speyerdorf ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad fuhr in der Kurve gegen einen Chauſſeebaum, riß dieſen um und fuhr noch etwa 70 Meter auf dem Bürgerſteig weiter. Der Fahrer verlor die Gewalt über ſeine Maſchine und ſtürzte. Die auf dem Soziusſitz mitſahrende 17jäh⸗ rige Barbara Moſer war ſofort tot, während der Fahrer des Motorrads, der B jährige Spengler Willi Schaaf, auf dem Transport ins Neuſtadter Krankenhaus ſtarb. Die Schuld an dem Unfall trifft den Fahrer, der nach Zeugenausſagen mit zu hoher Geſchwin⸗ digkeit die Kurve nehmen wollte. Die beiden tödlich Verunglückten ſtammen aus Neuſtadt an der Weinſtraße. Durch Kohlengaſe erſtickt Zweibrücken. Die hier in der Landauer Straße wohnhafte, im 85. Lebensjahr ſte⸗ hende Witwe Luiſe Brenk geb. Fuhrmann wurde morgens in dem von Brikettqualm erfüllten Zimmer tot im Bett liegend aufge⸗ funden. Sie hatte, obwohl ſie ihre Schwe⸗ ſter ſchon wiederholt gewarnt hatte, vor dem Schlafengehen nochmals den Ofen mit Bri⸗ ketts geheizt. Durch ausſtrömende Kohlen⸗ gaſe fand die Frau den Tod. Dreiſte nächtliche Einbrüche Die Spur im Neuſchnee verriet den Täter Pirmaſens. In der Nacht auf Montag wurden die Anhängekaſten des Mäſchege⸗ ſchäfts Fiſcher in Pirmaſens eingeſchlagen und die darin befindlichen Strümpfe(39 Paar) geſtohlen. Nach dieſem Einbruch woll⸗ te ſich der Täter auch noch ein Paar Schuhe „beſorgen“ und ſuchte ſich zu dieſem Zweck das Schuhgeſchäft Bingemer aus. Dieſer Diebſtahl ſollte ihm aber zum Verhängnis werden. Es war gegen 3.30 Uhr, als der Dieb das Fenſter der Ladentür eindrückte und ſich Eingang verſchaffte. Er achtete aber Schach Nachdem die Sommerturniere beendet wur⸗ den, ging man auch bald daran, die Winter⸗ turniere um die Klub⸗ und Ortsſchachmeiſter⸗ ſchaft Viernheim 1937⸗38 zu eröffnen. Daß um die Meiſterſchaft härter gekämpft wird, geht bereits aus der 1. Runde hervor; wird doch hier auf ein Jahr der Meiſtertitel und die Berechtigung, um die Bezirksmeiſterſchaft zu ſpielen, vergeben! Bei gleichwertigen Spie⸗ lern kommt es hauptſächlich auf die Tages⸗ form an, immer im gegebenen Moment den richtigen Gegenzug zu finden. Natürlich gibt es auch ſehr ſtarke Spieler, die den richtigen Zug ſehen und trotzdem einen Fehlzug machen, durch irgend eine Beeinfluſſung. Im diesjäh⸗ rigen Viererturnier, Dr. Euwe, Dr. Aljechin, Bogoljubow, Sämiſch, überſah Weltmeiſter Euwe gegen Bogoljubow ſogar das matt. Man kann hieraus erſehen, daß auch den größten Spielern dieſe Fehler paſſieren, man iſt eben doch nur Menſch. Wer bei uns dieſes Jahr Meiſter wird, kann man nicht voraus ſagen. Fraglich iſt es, ob Meiſter Walter noch ein⸗ mal den Titel behaupten kann, hat er doch in Rockenſtein, Jörns, Theobald, Hanf N. und Frank, ſehr ſtarke Ripalen, die ihm jederzeit den Titel ſtreitig machen können. Alſo ran und nicht zurückſchrecken, es kann auch einmal ei⸗ nem anderen gelingen, den Titel zu erringen. Nachſtehend den Stand der Tabelle: Name Spiele verl. unent. Rockenſtein Theobald Jörns 2 — . 7 5 Hofmann Frank Rech Hanf N. Blã Adler N. Schneider Buſalt Merkel A. 5 Der Kampf um die Weltmeiſterſchaft Dr. Euwe— Dr. Aljechin in Holland, ſtand am letzten Freitag 5/½—8½ für Dr. Aljechin. Natürlich kann dieſer Stand bereits wieder verändert ſein, da noch 16 Partien zu ſpielen ſind. o do HN Hr H O e i to do to to do A EO ELS 8880888898800 OO FEE Aichr Brauüf, daß Hinker ihm die Tür fang ſam ins Schloß zurückging und an dem Schleifkontakt hängen blieb, wodurch das Läuteſignal ertönte. Der Ladeninhaber, durch das Läuten aus dem Schlaf geweckt, alarmierte die Polizei, die ſofort zur Stelle war. Der Einbrecher hatte mit ſeinem Fahr⸗ rad bereits die Flucht ergriffen. Der Neu⸗ ſchnee jedoch hielt ſeine Spur feſt und er⸗ möglichte daher die Verfolgung. Eine Kreuz⸗ und Querfahrt ſollte die Polizei irreführen. Die Radſpur konnte ſehr leicht bis zum Waſ⸗ ſerturm feſtgeſtellt werden, wo ſie abbrach, und zwar deswegen, weil der Einbrecher ſein Rad auf die Schulter nahm und zu Fuß den Weg fortſetzte. Man folgte den Fußſpuren, die in ein beſtimmtes Haus an der Siedlung führten. Eine genaue Unterſuchung der Räume brachte prompt das geſamte Diebes⸗ gut, das in einem Sack verwahrt war, zu⸗ tage. Außer dem Diebesgut dieſer Nacht jand die Polizei eine Anzahl anderer Gegen⸗ ſtände, die ebenfalls aus ſolchen Einbrüchen herrühren dürften, darunter auch Ringe aus dem Goldwarengeſchäft Chelius. Wie erin⸗ nerlich, konnte dieſer damalige Einbruch nicht aufgeklärt werden. Der mutmaßliche Täter, der es ahnte, daß die Polizei ihn verfolgte, hatte das Haus bereits verlaſſen. Er iſt flüchtig gegangen. Unſer Rugenmerk in der Familie richtet lich auf ⸗Mutter und fund“. Adolf Hitler. Der abergläubige Jagdpächter Bei dem Lehrer des Dorfes weilte eine nicht mehr ganz junge und auch recht wenig 4 Baſe zu Beſuch, die ſich unſterblich in den neuen Jagdpächter verliebt hatte. Sie ent⸗ deckte deshalb plötzlich ihre Leidenſchaft fürs Pilzſuchen. Als ſie von einem 0 Wald⸗ ſerder gang zurückkam, erzählte ſie:„Ein ſehr netter Menſch, der neue Jagdpächter! Als er mich heute im Walde an verbotener Stelle Pilze ſuchen ſah, da wich er mir ſchon von weitem aus und tat, als hätte er nichts ge⸗ ſehen.“— Der wenig höfliche Vetter antwor⸗ tete:„Ja, ja, er iſt ſehr abergläubig!“ Vlernheimer Tonfilmjchau Achtung! Heute Donnerstag! Eine Sehenswürdigkeit, wie noch keine da war! Der Welt größter und ge⸗ waltigſter Abenteuer⸗Film: „Bengali“ oder:„Die Todes⸗Legion vom Khaiber⸗Paß“ Am Khaiber⸗Paß, der Pforte zu Indien, dem geheimnisvollſten und gefährlichſten Lande Aſiens, 5 eine Handvoll weißer Männer Wache über die Millionen kriegeriſcher Berg⸗ ſtämme, die ſich in ununterbrochenen Feind⸗ 0 gegenſeitig aufreiben. Inmitten der erſuchungen und Leidenſchaften einer my⸗ ſtiſchen und fremden Welt führen die Bengali, ein engliſches Lanzenreiter⸗Regiment, ihr ge⸗ 8 und heldenhaftes Leben. Spannen⸗ er und ſenſationeller als der beſte Abenteuer⸗ roman es könnte, ſchildert dieser Film das Schickſal von drei jungen Offizieren, als Ge⸗ fangene des Mohamed Khan, deren Tollkühn⸗ heit es gelingt, einen ſchweren Aufſtand nie⸗ derzuſchlagen und gleichen ihr Regiment „Bengali“ aus größter Gefahr zu retten. Abenteuer, Spannung, Senſation, vollen⸗ dete Schauſpielkunſt und eine Tendenz, wie man ſie ſich beſſer kaum wünſchen könnte— all das bietet der Millionenfilm, deſſen Mil⸗ lionen nicht für Prachtaufwand ausgegeben worden ſind, ſondern für ein einmaliges Filmwerk, das einen Einblick in das aben⸗ teuerliche Leben an der indiſch⸗afghaniſchen Grenze gibt, wie man es bisher nie geſehen hat. Jeder Beſucher wird ganz begeiſtert ſein über„Bengali“.— Anfang: halb 9 Uhr. Humoriſtiſche Geometrie Was iſt ein Punkt?— Ein Punkt iſt ein Winkel, dem man beide Schenkel ausgeriſſen hat. Was iſt ein Kreis?— Ein Kreis iſt ein aufgeblaſener Punkt. Ein Förſter gibt Auskunft „Weshalb hat man denn die dunklen Teer⸗ ringe um die Kiefernſtämme gezogen?“ fragte eine Großſtädterin den alten Revierförſter. Mit toternſtem Geſicht antwortete der: „Damit man Ober⸗ und Unterkiefer entſchei⸗ den kann“. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. e Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſcäaſtsſtele Friedrich Martin, Viernheim. Druck; Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— DA. X. 1937 über 1800. 3. St. ic Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Achtung! Hausfrauen! Freitag und Samstag Pjundjammlung! . 3 8 5 3 8 — 2 EFFECT eee —— —— rr — D 3 —— 8 — 2 3 28 .. Has herrliche Abenteuer⸗Spitzenfilmwerk, eine der größten Fehenswürdiakeiten der Welt Auf vlelſeitiges Verlangen heute Donnerstag nochmals im„Central“. Anfang 9 Uhr. Amtliche Bekanntmachung B etr.: Maul⸗ und Klauenſeuche in Erbach(Kreis Heppenheim). Nachdem in einem Gehöft in Erbach (Kreis Heppenheim) die Maul- und Klauen⸗ ſeuche amtlich feſtgeſtellt worden iſt, werden auf Grund des Reichsviehſeuchengeſetzes und ſeiner Ausführungsvorſchriften, unter Beſtä tigung der von dem Kreisveterinäramt Bens⸗ heim vorläufig getroffenen Maßnahmen, fol⸗ gende Anordnungen getroffen: J. Ort und Gemarkung Erbach(Kreis Hep⸗ penheim) wird zum Sperrbezirk erklärt. II. Die Orte und Gemarkungen Heppen— heim mit Fiſchweiher, Kirſchhauſen, Sonder⸗ bach und Juhöhe werden zum Beobachtungs gebiet erklärt. III. Es wird ein gefährdetes Gebiet gebil⸗ det, in das die in einem Umkreis von 15 km von Erbach(Kreis Heppenheim) liegenden Ge⸗ meinden fallen. IV. Auf den Sperrbezirk, das Beobach⸗ tungsgebiet und das gefährdete Gebiet finden den die unter A, B und C unſerer Bekannt⸗ machung betr. Ausbruch der Maul- und Klau⸗ enſeuche in Unter⸗Schönmattenwag vom 3. ds. Mts.(Amtsverkündigungsblatt Nr. 303 vom 5. 11. 1937) für den Sperrbezirk, das Beobachtungsgebiet und das gefährdete Ge⸗ biet bekanntgegebenen Vorſchriften Anwen⸗ dung. V. Beſondere Maßregeln für den vorliegenden Fall: 1. Die Erteilung von Ausnahmegenehmi⸗ gungen, wie ſie in den vorerwähnten Beſtim⸗ mungen vorgeſehen ſind, findet im Intereſſe einer wirkſamen Bekämpfung der Seuche vor⸗ erſt nicht ſtatt. 2. Der Durchgangsverkehr auf der Straße Heppenheim— Erbach— Juhöhe iſt geſperrt. 3. An allen Ortsausgängen des Sperrbe⸗ zirks Erbach(Kreis Heppenheim), einerlei ob es ſich um Straßen, Wege oder Pfade han⸗ delt, ſind Desinfektionsſtreifen in der Weiſe anzulegen, daß Sägmehlſtreifen von 3 Meter Breite und 10 em Höhe über die Straße(Weg Pfad) geſtreut werden, die öfters mit Des⸗ infektionsflüſſigkeit getränkt und feucht ge⸗ halten werden müſſen. Die Desinfektionsflüſ⸗ ſigkeit muß 5 Prozent Kalk und 1 Prozent Aetznatron oder kauſtiſche Soda enthalten. Dieſe Desinfektionsſtreifen müſſen von jedem Fußgänger und Fahrzeugbenutzer durchſchrit⸗ ten und von jedem Fahrzeug durchfahren wer⸗ den. 4. Die gleichen Desinfektionsſtreifen wie zu 3) ſind innerhalb des Sperrbezirks vor dem verſeuchten Gehöft ſowie vor allen Ein⸗ gängen in Geſchäfte jeder Art, Wirtſchaften, Sammelſtellen uſw. anzulegen und von allen Paſſanten zu benutzen. Der Desinfektionsſtrei⸗ fen vor dem Seuchengehöft(Haus Nr. 28) iſt beſonders ſorgfältig im Stand zu halten und von allen Paſſanten zu benutzen. 5. In dem Sperrbezirk werden die Schulen geſchloſſen; auch die Gottesdienſte müſſen bis auf weiteres unterbleiben, wie überhaupt jede größere Anſammlung von Menſchen im Sperr⸗ bezirk verboten iſt. Den Einwohnern des Sperrbezirks iſt auch die Teilnahme an Ver⸗ anſtaltungen(auch an Gottesdienſten) außer⸗ halb des Sperrbezirks verboten. 6. Die in dem verſeuchten Gehöft beſtehende offene Verkaufsſtelle iſt für die Dauer der Verſeuchung des Gehöfts geſchloſſen. VI. Zuwiderhandlungen werden nach den §S§ 74 ff. des Reichsviehſeuchengeſetzes be⸗ ſtraft. Heppenheim, den 15. November 1937 Kreisamt Heppenheim Nanz Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis und weiſen darauf hin, daß Viernheim nunmehr innerhalb der vom Sperrbezirk aus feſtgelegten 15 km⸗Zone liegt und als gefährdetes Gebiet gilt. Wir er⸗ warten die ſtrikte Einhaltung der hierzu er⸗ laſſenen Beſtimmungen und machen auf die Bekanntmachungen an den Anſchlagſäulen auf⸗ merkſam. Viernheim, den 16. November 1937 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. Freiw. Feuerwehr e. N. Viernheim Sonntag, den 21. ds. Mts. vorm. 10 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr mit Pflichtmannſchaft, Jahrgg. 1913, ſtatt Freiübung und Fußexerzieren, Unter⸗ weiſung im Schlauchwerfen u Standrohr. Unentſchuldigtes Fehlen wird gemeldet. Die Uebung iſt bei jeder Witterung. Das Kommando. schaue Braune Mahrnaf. schmackhaft und preiswert Das ſind die Vorzüge unſerer 5 Räucherwaren, Marinaden u. Friſchfiſche, an die jede Haus⸗ frau denken ſollte Unſeregroße Auswahl, tägl friſch. Zufuhr, ſorgt für Abwechſlung. Das Angebot der Woche: Kabliau o /K 500 g. 38 Grüne Heringe 500 g 22 Schellfiſch oK„„48 Süßbücklinge 250 9.16 Goldbarſch o/„„40 Seelachs ger. 125 g. 18 Seelachs o /K„„. 35 Makrelen 250 9 25 Filet v. Goldbarſch„„60 Seeaal ger. 125 9.3 Vlernhelm Sdarstr. 47 nen ſind längſt dahinter gekommen, eine wie große Hilfe hei beim Reinigen A befleckter und verkruſteter 2 Berufswäſche iſt. Man läßt die Sachen über He Nacht in lauwarmem n., waſſer weichen und kocht ſie morgens eine Diertelſtunde in friſcher n- Cöſung. Das iſt nicht nur ein billiges 5 Rezept, es iſt auch zuver⸗ läſſig und ſchonend. Wiſſen Su beigen ſchon, daß Ar ein ſo billiges und vorzuͤgliches Reinigungs mittel far derökbe und ſtark oerſchmutzte Hande iſt ꝰ Klar und stetig strömt dieser Brunnen Klar und stetig gibt Deine Zeitung Dir Kunde vom Leben der Nation und der Welt Die Ausſtellung der Preſſe zeigt das Weſen der Zeitung Vorträge erläutern das Werden der Zeitung Besucht die Presseschau auf der Gau- Kulturausstellung in der Festhalle zu Frankfurt a. M. vom 13. bis 21. Nov. 1937 ———. I Jecle olngeige noch so kleln, wirbt Kundenl oder:„Die Todeslegion vom Khalber⸗Paß“ BEN GALI NReſes Filmereiguis muß man geſehen haben Der liebe Gott berief unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroß mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Mabdadena Summol d. We. 9b. dalle! im Alter von 90 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Viernheim, Mainz, Haigerloch, Ludwigshafen, Wolfach, den 18. November 1937. Dle trauernden Hinterbllebenen Die Beerdigung findet heute nachm. 4 Uhr statt. Danksagung Unſeren herzlichen Dank allen, die uns anläßlich des ſo ſchmerzlichen Verluſtes unſeren lieben Kindes Hans Volker ihre Teilnahme bezeugten. fafmis ö. Bugert 15. Tabak jachſchaft Am Freitag, den 19. November, nachmit⸗ tags 1 Uhr, werden die Sandblätter der Grup⸗ pe 9 und die der Gruppen 15 und 16 ver⸗ wogen. Hauptgut⸗Verwiegungen ſind bereits für die kommende Woche angeſetzt; die Reihen⸗ folge der Verwiegung wird noch bekannt ge⸗ geben.— Die zur Auszahlung kommenden Preiſe für die Ernte 1937 ſind wie folgt: Grundpreis für Grumpen, loſe Mk. 43.54 pr. 50 kg für Grumpen geb. Mk. 56.44 pro 50 kg für Sandblatt Mk. 89.76 pro 50 kg für Hauptgut Mk. 60.57 pro 50 kg Die Ausſtellungsproben für die Reichs⸗ nährſtandsausſtellung 1938 in Leipzig müſſen beim Rechner Hofmann bis Sonntag gemeldet werden, da dieſelben baldigſt abgenommen wer⸗ den ſollen. Ich bitte die Pflanzer, ſich recht zahlreich an dem Wettbewerb zu beteiligen, damit Viernheim ſeinen Platz im Tabakbau behaup⸗ ten kann. Der Fachſchaftsführer. de Reruhelznalchen D. R. G. M. . e zum Heizen der Zimmer von jedem Küchenherd aus und alle Friedrichſtraße 44 Alarinab en. H ⸗Winterbluſen H · goſen SA(ASK) ⸗gojen bei 69. Marlin ne ben der Pofſt Erbſen geſchälte ½ Kilo. 26 u. 32 Weiße Bohnen ½ Kilo 24 Linſen 12 ᷑ilo 5.30,—.34. 36 Graupen ½ Kilo. 23, 5. 28 u. 28 Grünkern ganzu. gemahlen Weizengrieß ½ Kilo 24 Speiſehaferflocken 1) Kilo 24 Vorzügliche Weizen mehle von erprobter Back⸗ fähigkeit, maſchinell gelockert und geſiebt Weizenmehl Type 502 ½ Kilo 22 Weizenmehl Type 502 m/ Auslandswetzen 7 Kilo. 23 Cier-Schnittuudeln ½ Kilo ab 44 Eier⸗ Makkaroni Grieß ⸗Makkaroni Grieß Spaghetti ½ Kilo 38 Eier⸗Spaghetti 1½ Kilo. 45 u. 52 Hörnchen, Spätzle, Suppeneinlagen Gemüſe- und Obſt. konſerven in groß. Auswahl Sauerkraut ½ Kilo 13 Delikateß-Friſchgurken Stück ab 006 Cornichons(kleine Eſſig⸗ gurken) 125 gr. 25 Vorderſchinken gekocht 125 gr. 43 Empfehle auch alle Durch Werbung Erfolg! Sorten 1 Gemüſe u. Hof Morgen frische] Gulerhallene Häuser Ecke Luiſen⸗ und E Dautreppe Blauehutſtr. zu verkaufen. Weißkraut zum Einſchneiden. Anunaſtr. 47. Kempf, Hügelſtr.! Werbt für die V. V. 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