— Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswel le: Täglich ausgenommen an Sonntagen und tes: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM deinſchließlich ö durch die Poſt monatlich 160 RM e ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugs Nummer 269 zetertagen. otenlohn, Freilag S iernheimer Volkszeilung Verkündigungsblatt der NSd AP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ den 19. November 1937 teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153 PS L'hafen 15101 13. Jahraana Pariſer Kammerſitzung mik Begleitmuſil Die Rechte fordert die Abkehr von Jowjelrußland Lürm als Auftakt Vorwürfe wegen der Duldung des Terrros Paris, 19. November. Die Ausſprache in der franzöſiſchen Kammer am Donnerstag über allgemeine politiſche Fra⸗ gen ließ gewiſſe innerpolitiſche Zuſpitzungen der letzten Zeit im grellſten Lichte erſcheinen. Be⸗ ſonders aufſchlußreich ſind die Ausführungen des rechtsſtehenden ehemaligen Pariſer Polizei⸗ präfekten Chiappe, die teilweiſe mit einem ohrenbetäubenden Lärm der ſich ſichtbar getrof⸗ 55 fühlenden Kommuniſten beantwortet wur⸗ en. Mit ſcharfen Worten warf Chiappe der Re⸗ gierung Untätigkeit gegenüber dem wieder ⸗ erwachten Terrorismus vor und be⸗ tonte, ſeit den Werksbeſetzungen im Juni 1936 habe ſich eine Reihe beunruhigender Ereigniſſe zugetragen, die erkennen ließen, in welchem Ausmaß das ſoziale Gleichgewicht Frankreichs geſtört ſei. Man habe die Urheber der einzelnen An⸗ ſchläge nicht ermitteln können. Man wiſſe nicht, uh es Franzoſen oder Ausländer geweſen ſeien. Man wiſſe aber, daß dieſe Anſchläge das Werk eines ausländiſchen Terrorismus geweſen ſeien. Warum ſei nichts geſchehen, um den ausländi⸗ ſchen Terrorismus zu unterdrücken? Habe die Regierung Bedenken wegen ihrer Bündniſſe? Man müſſe handeln. Nach den Anſchlägen im Monat September 1937 ſtänden ſich die Grup⸗ pen feindlich gegenüber. Unter großem Radau der äußerſten Linken fuhr der Polizeipräfekt fort:„Die ernſteſte Gefahr für das öffentliche Wohl ſind die Kommuniſten, die ſich heute hinter der Trikolore verſtecken. Eine Zuflucht für diejenigen, die im Dienſte der III. Internationale ſtehen und die dem Zu⸗ griff der Regierung entgehen, bilden die 72 kommuniſtiſchen Abgeordneten, da ſie durch die parlamentariſche Immunität geſchützt ſind.“ Um das deulſche Minderheilenrechl Beſprechung beim polniſchen Miniſterpräſidenten Warſchau, 19. November. Der polniſche Miniſterpräſident empfing den Vorſitzenden des Rates der Deutſchen in Polen, Senator Haß bach. Gegenſtand der Beſpre⸗ chung waren Fragen der deutſchen Volks⸗ gruppe, insbeſondere auch ſolche des deut⸗ ſchen Genoſſenſchaftsweſens in Pommerellen. Gleichzeitig weilte der Leiter der Deutſchen Vereinigung, Dr. Kohnert, bei dem Chef der Minderheitenabteilung im Innenminiſte⸗ rium. Göring kommt nach hamburg Hamburg. 19. November. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring wird auf Einladung des Gauleiters und Reichs⸗ ſtatthalters Kaufmann am Freitag, den 26. November,. zu einem Staatsbeſuch nach Hamburg kommen. Es iſt dies der erſte Beſuch des Miniſterpräſidenten als Ehrenbürger Ham⸗ burgs und nach der Schaffung Groß⸗Hamburgs, deſſen Verwirklichung in erſter Linie auf ſeine Initiative zurückgeht. Am Abend des Freitags findet eine Kundgebung der Partei in der Han⸗ ſeatenhalle ſtatt, in deren Mittelpunkt eine Rede des Miniſterpräſidenten ſtehen wird. Jagdausſtellung verlängerl Starker Zuſtrom aus dem Auslande Berlin, 19. Nov. Nach den Berliner Ausſtellungshallen am Kai⸗ ſerdamm ſtrömen ſeit 14 Tagen unüberſehbare Beſucherſcharen. Die„Internationale Jagdausſtellung Berlin 1937“ hat alle Erſolgserwartungen, die in dieſe einzigar⸗ tige Schau geſetzt wurden. weit übertroffen. Der Reichsjägermeiſter Generaloberſt Göring hat an⸗ geordnet, die Ausſtellung bis zum 28. November zu verlängern. Bis zum Donnerstagabend waren bereits 297 000 Gäſte durch die Drehkreuze der Ausſtellungshallen gegangen. Aus faſt allen europäiſchen Staaten laufen täglich neue Be⸗ ſucheranmeldungen ein, die nachdrücklich bewei⸗ ſen, daß die Internationale Jagdausſtellung mit ihren rund 100 Sonderſchauen jeden Freund der Natur und des Weidwerkes zu feſſeln weiß. Führende Männer des politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Lebens aller fünf Erdteile 2 zu den intereſſierten Gäſten der Ausſtel⸗ ung. Jür unabhängige Wirlſchaft Gemeinſame Kundgebung der deulſchen und ilalieniſchen Induftrie Nom, 19. Nov. Zur erſten Kundgebung für Freiheit der Induſtrie am Donnerstag vormittag anläß⸗ lich des zweiten Jahrestages des Beginns des Genfer Sanktionskrieges kamen in Roms größ⸗ tem Verſammlungsſaal 5000 Perſonen zuſam⸗ men. Es waren die Präſidenten des faſchiſtiſchen Induſtriellenverbandes, Graf Volpi und des Faſchiſtiſchen Induſtriearbeiterverbandes, Abg. ianetti, führende Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Stadt, ſowie Abordnungen aus ganz Italien erſchienen. Weiter wohnten Jur Jlugzeugkalaſtrophe von Oſlende Ueberführung der acht Todesopfer nach Deulſchland Urſache des Unglücks noch nicht feſigeſtellt Brüſſel, 19. Novy. Der Zug, mit dem die acht deutſchen Todes⸗ opfer des Flugzeugunglücks bei Oſt⸗ ende nach Deutſchland gebracht werden, hat Donnerstagnachmittag Oſtende verlaſſen. Der Sonderwagen mit den Särgen iſt in eine mit ſchwarzem Tuch ausgeſchlagene Trauerkapelle umgewandelt worden. Anter den zahlreichen Kränzen fallen beſonders zwei wertvolle Kranz⸗ ſpenden der beiden Kinder des belgiſchen Königs auf, die die Inſchrift tragen„Baudouin“ und„Joſefine Charlotte“. Die Urſache der Iſtender Flugzeugkalaſtrophe Ueber die Urſache der Flugzeugkataſtrophe von Oſtende iſt eine Unterſuchung eingeleitet worden, die noch nicht abgeſchloſſen iſt. Die bel⸗ giſche Luftverkehrsgeſellſchaft Sabena hat ihre vorläufigen Feſtſtellungen in einem Kommu⸗ niqué zuſammengefaßt. Darin heißt es, das Flugzeug habe die in Brüſſel vorgeſehene Zwi⸗ ſchenlandung infolge des Nebels aufgeben müſ⸗ ſen. Die beiden Fluggäſte, die in Brüſſel das Flugzeug nach London beſteigen wollten, ſeien ſchon vorher nach Oſtende befördert worden, wo während des ganzen Tages ſehr günſtige meteo⸗ rologiſche Bedingungen geherrſcht hätten. Um 14.30 Uhr ſei jedoch das Wetter über dem Flugplatz plötzlich umgeſchlagen. Dar⸗ aufhin habe die Flugleitung in Brüſſel den Flugplatz in Oſtende verſtändigt, daß das Flug⸗ zeug, wenn der Nebel zu dicht wäre, ſeinen Flug direkt nach London fortſetzen müſſe, ohne ſich um die beiden Paſſagiere in Oſtende zu küm⸗ mern. Unglücklicherweiſe habe aber das Flug⸗ zeug in dem Augenblick, in dem die örtliche Funkſtation den Piloten dieſe Weiſung übermit⸗ teln wollte, bereits mit dem Landungsma⸗ növer begonnen. In 1600 Meter Entfernung vom Landungsterrain habe dann auf einmal eine Wolkendecke den 65 Meter hohen Fabrik⸗ ſchornſtein eingehüllt, der die Kataſtrophe her⸗ beiführte. Zeiſetung am dienskag Darmſtadt, 19. Nov. Der Trauerkondukt mit den beim Flugzeug⸗ unglück bei Oſtende ums Leben gekommenen Mitgliedern der großherzoglichen Familie traf heute morgen um 3 Uhr auf dem Hauptbahnhof in Darmſtadt ein, wo im Fürſtenſaal die Auf⸗ bahrung erfolgt und im engſten Kreis eine kurze Trauerfeier ſtattfindet. Nachmittags um 15 Uhr erfolgt dann die feierliche Ueberführung der Leichen durch Abordnungen der NSDAP.— der Erbgroßherzog und ſeine Frau waren Mit⸗ glieder der Partei—. der Wehrmacht und ver⸗ ſchiedener Organiſationen nach der Roſenhöhe, wo die ſterblichen Ueberreſte in der Kapelle des Alten Mauſoleums aufgebahrt werden. Die Bei⸗ ſetzung findet vorausſichtlich am Dienstag kom⸗ mender Woche ſtatt. Beileid des Gauleilers Frankfurt a. M., 18. Nov. Wie der„Nationalſozialiſtiſche Gaudienſt Heſ⸗ * mitteilt, hat Gauleiter und Reichs⸗ tatthalter Sprenger an Prinz Ludwig von Heſſen folgendes Telegramm geſandt: „Zu dem ſchauerlichen Unglück, daß Sie und Ihre Familienangehörigen betroffen hat, ſpreche ich Ihnen mein Beileid aus. Rat und Hilfe ſtehen Ihnen, ſoweit mein Können reicht, zur Verfügung. gez. Sprenger.“ Segelflieger Martens 7 Der bekannte Altmeiſter der deutſchen Segel- liegerei verunglückte bei dem Flugzeugunglück über Oſtende, heſſiſche großherzogliche Familie ums Leben kam, tödlich. (Weltbild. furchtbaren bei dem die faſt reſtlos Zander K.) Annäherung Us A-London Außenminiſter Hull kündigt Handelsvertragsverhandlungen an Waſhington, 19. November. Außenminiſter Hull gab am Donnerstag die„Abſicht, mit England Verhandlungen über einen Handelspakt zu beginnen“ bekannt. Ob⸗ wohl das Außenamt nach dem Ermächtigungs⸗ geſetz nur verpflichtet iſt, den tatſächlichen Beginn ſolcher Verhandlungen anzukündigen, hat es ſeit einiger Zeit eine Vorfriſt eingefügt, um der amerikaniſchen Induſtrie genügend Gelegenheit zu geben, ihre Wünſche zu äußern und zu be⸗ gründen. Dieſe Bekanntgabe iſt nun im Falle England erfolgt, und zwar ſchneller, als man es noch geſtern in Washington annahm. Außenminiſter Hull erklärte, das Problem, ob das Ottawaer Abkommen den Eintritt Ame⸗ rikas in das Syſtem der Vor zugszölle innerhalb des britiſchen Empire geſtatte, ſei nunmehr befriedigend gelöſt. Wenn die ame⸗ rikaniſchen Intereſſenten innerhalb der nächſten vier Wochen ihre Wünſche angemeldet hätten, könne man darangehen, mit England über Her⸗ abſetzung oder Bindung einzelner Zollpoſitionen zu verhandeln. Außer mit Kanada beſtehe mit keinem anderen Dominion zur Zeit ein Han⸗ delspakt, und es ſei auch keiner in Ausſicht ge⸗ nommen. bei 200 deutſche Arbeiter und eine Ab⸗ ordnung der deutſchen Reichs⸗ gruppe Induſtrie. Die nationalſoziali⸗ ſtiſchen Gäſte wurden aufs herzlichſte begrüßt, Nachdem die Präſidenten ihre Berichte über die Unabhängigmachung der italieniſchen Induſtrie verleſen hatten, würde die Verſammlung unter den Klängen der italieniſchen und deutſchen Na⸗ tionalhymnen abgeſchloſſen. Ein gemeinſamer Gang zum Grabmal des Unbekannten Soldaten ſchloß ſich an mit einer Kranzniederlegung der Deutſchen. Der Duce grüßte in der Uniform des Ge⸗ neralkommandanten der Miliz vom geſchicht⸗ lichen Balkon des Palazzo Venezia herab, als ihm zu Ehren der Muſikzug der deutſchen Arbei⸗ ter die Giovinezza erklingen ließ. Eine Abord⸗ nung der italieniſchen Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer, an der Spitze Graf Volpi und Ab⸗ geordneter Cianetti, übergaben dem Duce eine Entſchließung der Verſammlung: Eine Hervorhebung der großen Erfolge des faſchiſti⸗ ſchen Regimes auf dem Gebiet der wirtſchaft⸗ lichen Unabhängigkeit mit einem Treuegelöbnis zum Duce des Faſchismus, zum Gründer des Imperiums. Benito Muſſolini hat in einer kurzen Anſprache n Zweige der Erzeugung und des Verbrauchs aufgefordert, alles zur wirtſchaftlichen Unabhängigmachung zu tun und innerlich davon ſtets erfüllt zu ſein. Zum Schluß kündigte der Ducee an, daß, wie am zweiten Jahrestag des Wirtſchaftskrieges gegen Italien die Textilausſtellung, ſo am dritten Jahrestag eine 8 zum Zei⸗ chen der faſchiſtiſchen Leiſtungen auf dem Gebiet der e Freiheit eröffnet werden wird. Texkilausſlellunng eröffnet Bewährung der Kunſtfaſernſtoffinduſtrie Italiens Nom, 10. Nov. Am Abend des zweiten Jahrestages des Be⸗ ginns des Genfer Sanktionskrieges gegen Ita⸗ lien hat Muſſolini die italieniſche Textil⸗ ausſtellung eröffnet. Mit Stolz zeigt der Fa⸗ ſchismus darin die in den letzten zwei Jahren erzielten großen Erfolge auf dem Gebiet der Herſtellung des italieniſchen Kunſtfaſerſtoffes. Zuſammen mit den Vertretern der italieni⸗ ſchen Induſtrie und der Induſtriearbeiter, betei⸗ ligten ſich an der erſten Beſichtigung auch die deutſchen Betriebsführer und Ge⸗ folgſchafts vertreter. Freunde und Jeinde Italien hat die Sanktionspolitik der Tſchechoſlowakei nicht vergeſſen Rom, 19. Nov. Die Behauptungen des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters Krofta, daß die Beziehungen ſeiner Regierung zu Italien gut ſeien, und daß ſich weder in der Tſchechoſlowakei noch in Italien heute irgendwer noch an den„kleinen Zwiſchenfall“ der Sanktionen erinnere, werden vom„Lavoro Faſciſta“ in einer ſarkaſti⸗ ſchen Gloſſe zurückgewieſen. Krofta habe zwar die Sanktionen vor ſen, ſo erklärt das Blatt, aber di Italiener würden ſich ihrer ſehr wohl erinnern, nicht weil ſie etwa in jenen Monaten unter Kälte und Hunger litten, wie es die Pazifiſten Europas erhofften, ſondern weil ſie unter dem Druck und im Kampf gegen die Sanktionen die Größe ihrer moraliſchen Kraft beweiſen und die gigantiſche Koa⸗ lition von 52 Staaten bezwingen konnten. Ein Verienſt der Sanktionen ſei es aber auch geweſen, daß durch ſie die verworrene poli⸗ tiſche Lage Europas eine Klärung erfuhr. Italien lernte ſo, die Freunde von den Feinden zu unterſcheiden und konnte den zerſuch ſeiner Iſolierung vereiteln. Außenmi⸗ niſter Krofta, ſo heißt es abſchließend, verbinde mit dem Vorzug der Vergeßlichkeit auch noch das Vorrecht, die Wirklichkeit zu verkennen. „In der Tat erinnert er ſich r'“„ur mehr an die Sanktionen, ſodern verharrt auch immer noch in der Auffaſſung, daß die ſowfetſpaniſche Regierung die ordnungsmäßige Regierung der Iberiſchen Hallkinſel iſt.“ — — 88 2 . rr . D l e R —— — der Marſch auf Nanking Entſcheidungskampf um die Schlüſſelſtellung von ganz Oſtchina Die„ſüdliche Hauptſtadt“— denn das bedeu⸗ tet der Name Nanking— iſt in ernſter Gefahr, von den japaniſchen Truppen eingenommen zu werden. Die Offenſive gegen den Sitz der chine⸗ ſiſchen Zentralregierung iſt in vollem Gange und die chineſiſchen Behörden haben bereits mit der Räumung der Stadt von Zivilperſonen begonnen. Auch die Gold⸗ und Silbervorräte der Bank von China, die hier aufgeſtapelt ſind, werden abtransportiert und ins Ausland ge⸗ ſchafft. Gleichzeitig bemüht man ſich in aller Eile, militäriſche Verteidigungswerke anzule⸗ gen, und den Widerſtand gegen die heran⸗ rückenden Japaner zu organiſieren. Als Nanking im Jahre 1927 zur Hauptſtadt des chineſiſchen Reiches erhoben wurde, waren 16 Jahre ununterbrochener Kämpfe und revolu⸗ tionärer Wirren vergangen, eine Dynaſtie, die zu Zeiten die Entwicklung des Reiches auf einen glanzvollen Höhepunkt gebracht hatte, war vom Thron vertrieben worden und das von den ver⸗ ſchiedenen Kräften auseinandergezogene Land war noch lange nicht zur Ruhe gekommen. Die Regierung, die ſich in Nanking ihre neue Zen⸗ trale ſchaffte, gebot keineswegs über das ganze unendlich weit geſtreckte chinefiſche Reich. Je ent⸗ fernter die Provinzen, deſto loſer die Verbin⸗ dungen. Und in Canton regierte immer noch eine Gegenregierung. Die Blütezeit Nankings iſt allerdings längſt vorbei. Den Bezirk, den die 35 Km. lange alte Stadtmauer umrundet, füllt die heutige Staot nicht mehr aus. Im 13. und 14. Jahrhundert war Nanking das kulturelle, politiſche und gei⸗ ſtige Zentrum Chinas und es zählte damals über eine Million Einwohner. Nanking war damit zu jener Zeit die volkreichſte u. räum⸗ lich ausgedehnteſte Stadt der Erde. Als die chineſiſchen Kaiſer im 14. Jahrh. nach Peking überſiedelten, begann der Abſtieg Nankings, die ſich bis ins 19. Jahrhundert fort⸗ ſetzte. Sie hat auf revolutionäre Regierungen offenbar immer ſchon eine große Anziehungs⸗ kraft ausgeübt, denn auch während des großen Teiping⸗Aufſtandes war es von 1853 bis 1864 der Sitz einer Revolutionsregierung. Als es der Mandſchu⸗Dynaſtie dann gelang, durch den Ein⸗ ſatz ihrer Truppen die Revolution endgültig niederzuwerfen, und Nanking zu erobern, wurde die Stadt zum großen Teil zerſtört und von der alten Pracht blieb nichts mehr übrig. Die Be⸗ wohner wurden niedergemetzelt und in den Trümmerhaufen verkrochen ſich vielleicht 200 000 Menſchen, die nach wiedereingetretener Beruhi⸗ gung ſich daran machten, die Stadt notdürftig wieder aufzubauen. Damals iſt auch eines der Wunderwerke Aſiens, der berühmte Porzellan⸗ Turm, der die Höhe des Ulmer Münſters er⸗ reichte, zerſtört worden. Seine Scherben liegen heute noch herum. Der Wiederaufſtieg Nankings begann erſt um die Jahrhundertwende. Die hervorragenden Ge⸗ bäude, die heute das Bild der Stadt eherrſchen, alſo der Regierungsſitz, die Militärſchule, das Verwaltungsgebäude der Koumintang uſw. ſind erſt im Laufe der letzten 15—20 Jahre er⸗ richtet worden. In jüngſter Zeit hat man auch einen großen Flugplatz angelegt, der für die chineſiſche Luftwaffe zur Zeit einen wichtigen Stützpunkt darſtellt. Nanking iſt heute im Aus⸗ druck keine chineſiſche Stadt mehr. Was die repu⸗ Berlin. 19. November. Einige ausländiſche Zeitungen haben, offenbar in der Abſicht, das Vertrauen des deutſchen Volkes zu einer Volksgasmaske zu erſchüttern, behauptet, daß die deutſche Volksgasmaske deshalb mangelhaft ſei, weil ſie keinen Schutz gegen das im Leuchtgas auftretende Kohlenoryd bietet. Wie von zu⸗ ſtändiger Seite hierzu erklärt wird iſt die deut⸗ ſche Volksgasmaske ebenſo wie auch die Gas⸗ maske des deutſchen Soldaten dazu be⸗ ſtimmt, Schutz gegen alle Stoffe zu bieten, die im Weltkrieg als chemiſche Kampfſtoffe ver⸗ wendet wurden oder in der Nachkriegszeit im Ausland entwickelt und als geeianet für den Gaskrieg bezeichnet worden find. Gegen alle diefe Stoffe ſchützt die Volksgas⸗ maske in unbedingt zuverläſſiger Weiſe. Der Umſtand, daß ſie nicht gegen Kohlenoxyd— alſo auch nicht gegen Leuchtgas— ſchützt, iſt kein Mangel, da Kohlenoxyd niemals als Kampf⸗ ſtoff gedient hat und wegen ſeiner Eigenſchaf⸗ ten auch in künftigen Kriegen für dieſen Zweck nicht in Betracht kommen wird. Die Böswilligkeit der erwähnten Zei⸗ tungsmeldungen geht am eindrucksvollſten Berlin, 19. Nov. Im Herbſt 1933 find in Rom neue internatio⸗ nale Uebereinkommen über den Ei ſenbahn⸗ Perſonen⸗ und Gepäck⸗ und Eiſen⸗ bahn⸗ Frachtverkehr abgeſchloſſen wor⸗ den. Nachdem nunmehr faſt ſämtliche an dem Uebereinkommen beteiligten Staaten die Uebereinkommen ratifiziert haben, hat am 17. November in Bern eine internationale Kon⸗ ferenz ſtattgefunden, in der beſchloſſen worden iſt, daß die Uebereinkommen am 1. Oktober 193 8. in Kraft treten werden. Deutſchland hat die Uebereinkommen am 12. Juli 1935 ratifi⸗ ziert. Sie ſind durch Bekanntmachung vom 28. Auguſt 1935 im Reichsgeſetzblatt, Teil 2, Seite 523 ff., veröffentlicht worden. Inhaltlich ſehen die Uebereinkommen eine Reihe von Erleichte⸗ rungen für die Eiſenbahnbenutzer vor. Die innerdeutſchen Verkehrsvorſchriften, die in der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung enthalten ſind, ſol⸗ len dem neuen internationalen Uebereinkom⸗ men angepaßt werden und vorausſichtlich eben⸗ falls am 1. Oktober 1938 in Kraft treten. Ver darf„verkehren“? Eine Verordnung des Verkehrsminiſters Durch das Geſetz vom 10. Auguſt 1937 iſt blikaniſche Regierung baute, iſt an amerikani⸗ ſchen Vorbildern orientiert. Der Fremde, der hinkommt, iſt enttäuſcht, weil er einen unharmo⸗ niſchen Zwitter vor ſich ſieht. Die Zentralregierung hat gewiſſe Anſtrengun⸗ gen gemacht, der Stadt wirtſchaftlich zu einer neuen Blüte zu verhelfen Seidenſpinnereien und Webereien haben wieder eine gewiſſe Be⸗ deutung erlangt. Aber die Herſtellung des ſtar⸗ ken Baumwollkörpers, aus dem die bekannten Nankinghoſen hergeſtellt werden, iſt heute hier nicht mehr zentraliſiert. Nur noch Ueberreſte der einſtigen großen Baumwollinduſtrie ſind übrig geblieben Dagegen iſt es gelungen, Nan⸗ king als Handels- und Umſchlagsplatz von der Bahn zum Schiff wieder ſtärker zu entwickeln. Am Jangtſe⸗Hafen iſt eine große Stadt mit Lagerhäuſern und Geſchäftsgebäuden in euro⸗ päiſchem Stil entſtanden, in der in normalen Zeiten ein reges Leben herrſchte. Durch dieſe Stellung als wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der durch eine leiſtungsfähige Eiſenbahnlinie mit dem chineſiſchen Haupthafen Schanghai ver⸗ bunden iſt, hat Nanking natürlich auch erheb⸗ liche ſtrategiſche Bedeutung. Wer dieſen Platz beherrſcht, beherrſcht nicht nur den Verkehr zu Waſſer auf dem Jangtſefluß und die Eiſen⸗ bahnverbindung mit Schanghai, ſondern auch die nordwärts und ſüdwärts führenden Stra⸗ ßen, die für die Verkehrsverbindungen mit den übrigen chineſiſchen Provinzen außerordentlich wichtig ſind. Es liegt ſozuſagen auf der Grenze zwiſchen Nord und Süd. Auch wenn das wei⸗ ter weſtwärts gelegene China kaum von den Wirren des Krieges berührt wird, ſtrahlen oll die Störungen, die in dem öſtlichen Streiſen des Landes in immer ſtärkerem Maße auftre⸗ ten, doch irgendwie nach Nanking aus, und wenn es den Japanern gelingen ſollte, dieſe Hauptſtadt in ihren Beſitz zu bringen, ſo wür⸗ den ſie damit, zumal auch Schanghai berens in ihren Händen iſt, den Schlüſſel für ganz Oſt⸗ ching in ihrer Gewalt haben. Kleine Nachrichten Der ungariſche Reichsverweſer Admiral von Horthy empfing am Donnerstagvormittag Mi⸗ niſterpräſident von Daranyi, der ihm vor ſeiner Berliner Reiſe Bericht über die aktuellen Re⸗ gierungsfragen erſtattete. 0 Nach einer im ungariſchen Abgeordnetenhaus abgegebenen Erklärung, daß die ungariſche Re⸗ gierung ſchon ſeit Mitte September offizielle Verbindungen mit dem Budavpeſter Vertreter des Generals Franco aufgenommen habe, teilt die Wiener Preſſe mit, daß das gleiche auch für Oeſterreich zutreffe. 23 Miniſterpräſident Dr. Hodza ging im Haus. Haltsgusſchuß des Abgeordnetenhauſes auch auf die Minderheitenpolitik der Regierung ein und ſtellte ſie wie bei früheren Gelegenheiten in dem Reichsverkehrsminiſter die Geſetzgebung über die Zulaſſung von Perſonen und Fahr⸗ zeugen zum Straßenverkehr, dem Reichsmini⸗ ſter des Innern die Regelung des Verhaltens im Straßenverkehr übertragen worden. neue Verordnung des Reichsverkehrsminiſters, die auch ſoeben im Reichsgeſetzblatt veröffent⸗ licht wird, bringt hauptſächlich die folgenden Neuerungen: Die 1. Für die Entwicklung der Kraftfahrzeuge iſt die Prüfung der Typen bedeutſam. Durch Gründung einer„Reichsſtelle für Typ⸗ prüfung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahr⸗ zeugteilen“ wird für die einheitliche, gleich⸗ mäßige und planmäßtae Entwicklung der Ty⸗ pen geſorgt. 2. In das Zulaſſungsverfahren für Kraft⸗ fahrzeuge werden die Anhän ger einbezogen. 3. Jeder Führer eines Kraftfahrzeuges— auch der bisher ſogenannten führerſcheinfreien Kleinkrafträder u, a.— muß künftig eine Prüfung über ſeine Kenntniſſe der Verkehrsvorſchriften machen. Dieſe Prüfung ſoll einfach ſein. Wer die Prü⸗ fung beſteht, erhält einen Führerſchein Klaſſe 4. Er gilt für Kraftfahrzeuge mit einem Hub⸗ raum bis zu 250 Kubikzentimeter und ſolche mit nicht mehr als 20 Km.⸗Std. Höchſtgeſchwin⸗ digkeit. Vom 1 Oktober 1938 an gibt es keine führerſcheinfreien Kraftfahrzeuge mehr. 4. Für die Verkehrsſicherheit der Kraftfahr⸗ zeuge und Anhänger ſoll künftig dadurch noch beſonders geſorgt werden, daß die Zulaſſungs⸗ ſtellen die Fahrzeuge zu regelmäßigen Prüfungen auf ihren vorſchriftsmäßigen Zuſtand vorladen können. 5. In den Bau⸗ und Betriebsvor⸗ ſchriften ſind zahlreiche Neuerungen ent⸗ halten. Im einzelnen handelt es ſich um Ver⸗ ſchärfung der Beſtimmungen über die Bremſen von Kraftfahrzeugen und beſonders von An⸗ hängern, aber auch von Fahrrädern. Das Ge⸗ ſamtgewicht von Anhängern wird begrenzt. Das Mitführen von Anhängern muß bei Dunkelheit durch ein gelbes Zeich en in Dreiecksform angezeigt werden. Für Windſchutzſcheiben und Scheiben im Innern der Kraftfahrzeuge quer zur Fahrtrichtung wird Sicherheitsglas vorgeſchrieben, Die Vor⸗ ſchriften über die Beleuchtung von Kraftfahr⸗ zeugen werden teilweiſe geändert. Kraft⸗ wagen müſſen zwei rote Schlußlich⸗ ter führen Auch an Anhängern müſſen die Schluß⸗ und Bremslichter angebracht werden, die für die ziehenden Kraftfahrzeuge vorge⸗ ſchrieben ſind. Zuſätzlich wird ein roter Rückſtrahler gefordert. Größe und An⸗ bringung der Fahrtrichtungsanzeiger und der das günſtigſte Licht. Auslandshetze gegen Volksgasmaske Schutz gegen alle Kampfſloffe in zuverläſſiger Veiſe wohl daraus hervor, daß keine einzige Wehr⸗ macht⸗ oder Volksgasmaske der Welt Schutz gegen Kohlenoxyd bietet. Ein ſolcher Schutz wird in allen Ländern mit Recht für entbehr⸗ lich gehalten, obwohl er durchaus möglich wä⸗ re. An den Stellen der Induſtrie, wo eine Schutznotwendigkeit gegen Kohlenoxyd beſteht, wie beiſpielsweiſe in Gaswerken. werden be⸗ ſondere Filter für dieſen Zweck verwendet. Die Volksgasmaske iſt ebenſo wenia wie ir⸗ gendeine Wehrmachtsaasmaske ein Schutzmtt⸗ tel gegen beliebige Gaſe oder gar gegen Sauer⸗ ſtoffmangel, ſondern iſt einzig dazu beſtimmt, im Kriege bei Anweſenheit chemiſcher Kampf⸗ ſtoffe Leben und Geſundheit ihres Trägers zu ſchützen. Diejenigen Stoffe, die ſie nicht oder nur zum Teil zurückhält. wie Kohlenoxyd, Koh⸗ lenſäure Sauerſtoff. Stickſtoff und wenige an⸗ dere Stoffe ſind entweder überhaupt nicht giftig, wie der lebensnotwendige Sauerſtoff., oder ſchädigen erſt in ſo hohen Konzentratio⸗ nen wie ſie durch Feindeinſatz niemals erreicht werden können. Die Verſuche der betreffenden ausländiſchen Zeitungen, die deutſche Volks⸗ gasmaske in ihrem Wert herunterzuſetzen, er⸗ Eiſenbahnverkehr international geregelt deulſchland ralifizierk— Ab 1. oklober 1938 in mrafk neue Verlehrsordnung im Reich Erlaß des Reichsinnenminiſlers Berkehrsſünder erhallen Unterricht Rückſpiegel wird geregelt. Die amtlichen Kenn⸗ ledigen ſich damit von ſelbſt. Auf der 38. Hauptverſammlung der Schiffs⸗ bautechniſchen Geſellſchaft hielt Reichs⸗ und Preußiſcher Verkehrsminiſter Dr. Dorpmül⸗ ler in der Techniſchen Hochſchule Berlin⸗Char⸗ lottenburg am Donnerstag eine Anſprache, in der er ausführte:„Der deutſche Schiffs⸗ bau hat ſich dank der ſtraffen Führung der nationalſozialiſtiſchen Regierung auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet weiter entwickelt und beginnt ſich von den Schäden, die ihm eine verſtändnisloſe Zeit zufügte, zu erholen. Ich begrüße es daher, daß die Schiffsbautechniſche Geſellſchaft, bei der ſich Wiſſenſchaft und Praxis die Hand reichen, in ihren Fachausſchüſſen„Stabilitäts⸗ und Schwin⸗ gungsfragen“, ſowie„Schiffsfeſtigkeit“, derartig wichtigen Aufgaben, die uns ſo ſehr am Herzen liegen, ihre beſondere Aufmerkſamkeit widmet. In gleicher Richtung habe ich bereits die Durch⸗ führung beſonderer Modellverſuche ange⸗ ordnet und Mittel dafür bereitgeſtellt, um nach Möglichkeit allen Gefahrenmomenten, die namentlich bei Feuerſchiffen auftreten können, von vornherein durch geeignete Bauweiſe und beſondere techniſche Maßnahmen zu begegnen. zeichen an Kraftfahrzeugen ſollen allmählich auf ſolche mit weißer Schrift auf ſchwarzem Grund umgeſtellt werden. Daluege über Einzelheilen Der Reichsminiſter des Innern hat eine neue Straßenverkehrsordnung unter dem Stichwort „Verhalten im Straßenverkehr“ erlaſſen, die dazu beſtimmt iſt, durch umfaſſende Geſetzes⸗ maßfnahmen die Zahl und Schwere der Ver⸗ kehrsunfälle energiſch herabzudrücken. In der Verkehrsordnung wird ſtatt des„Erfolgsprin⸗ zips“ das„Geführdungsprinzip“ eingeführt, dazu werden die Frage der Höchſtgeſchwindig⸗ keit, des Rechts⸗ und Vorfahrens, der Beleuch⸗ tung und Warnung, der Laſtkraftwagentrans⸗ porie geregelt und der„Nachhilfeunterricht“ für Verkehrsſünder. Ueber ihren Zweck und ihren weſentlichen Inhalt ſprach General Daluege. Die Aende⸗ rung unſeres bisherigen Verkehrsrechts ſei not⸗ wendig geworden, weil es nicht ausgereicht hat, die Zahl und die Schwere der Verkehrsunfälle zu verringern. Eine Aenderung des beſtehen⸗ den Zuſtandes war aber nicht nur wegen der zahlenmäßigen Vermehrung der Kraftwagen und Radfahrer, ſondern vor allem auch we⸗ gen der Vergrößerung der Geſchwindigkeit, der erleichterten Führung und der techniſchen Ver⸗ vollkommnung der Kraftfahrzeuge erforderlich. Mit dieſer ſprunghaften Entwicklung des Ver⸗ kehrs und der Technik hat die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer nicht genügend Schritt hal⸗ ten können, ſo daß das Verkehrsrecht hier hel⸗ fend eingreifen mußte Aus der Verordnung intereſſieren folgende Einzelheiten: Das grundſätzlich Neue iſt der Bruch mit dem bisherigen ſogenannten„Er⸗ folgsgedanken“, das iſt das Prinzip, im allge⸗ meinen eine Handlung erſt unter Strafe zu ſtellen, wenn ſie einen ſchädlichen Erfolg ver⸗ urſacht hat, die andern dagegen ſtraflos zu laſ⸗ ſen, Dieſe Tendenz unſerer zur Zeit noch in Geltung befindlichen Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung hatte zur Folge, daß vielleicht nur zehn Prozent der Verkehrsſünder zur Rechenſchaft gezogen worden ſind, bei den übrigen war nichts paſſiert. Deshalb führt die neue Ver ordnung das ſogenannte„Gefährdungsprinzip“ ein. Die Polizei wartet in Zukunft alſo nicht mehr darauf, daß ein Kraftwagenführer— und natürlich nicht nur dieſer, ſondern auch ein Radfahrer oder ein Fußgänger— einen Schaden anrichtet, ſondern ſie ſchreitet bereits ein, wenn das Ver⸗ halten an ſich ſchon geeignet iſt, den Verkehr oder andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Das bedeutet geſetzestechniſch mehr Paragra⸗ phen und mehr Einzelheiten als bisher. Prak⸗ tiſch jedoch bedeutet dieſer Grundſatz lediglich Fußgängers in ein geſchriebenes Recht für alle Verkehrsteilnehmer. Vir fahren alle auf der rechlen geile Völlig neu iſt folgendes: Das Rechtsfahren iſt in Zukunft unmiß⸗ verſtändlich vorgeſchrieben. und zwar nicht nur das Rechtsfahren allgemein, ſondern vor allem das Rechtsfahren auf der rechten Fahrbahn ſelbſt. Damit haben die langſam fahrenden Fahr⸗ zeuge eine klare Anweiſung, wo ſie hingehören, wenn die anderen ſchnelleren nicht in ihrer Be⸗ wegungsfreiheit und Ausnutzung ihrer wirt⸗ ſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit gehindert werden ollen. Geſchwindigkeit Das Gegenſtück hierzu ſind die Vorſchriften über die? e grenzung der Geſchwindigkeit nach oben. In dieſer Hinſicht ſind die bisherigen Vorſchriften grundſätzlich beibehalten worden. Es gibt alſo auch nach dem 1. Januar 1938 keine zahlenmäßige Höchſtgeſchwindigkeit; maß⸗ gebend iſt einzig und allein die Notwendigkeit, den Erforderniſſen des Verkehrs ſtets gerecht zu werden, und daß ein Fahrzeug notfalls rechtzeitig angehalten werden kann. Mit dieſer Formulierung iſt alles geſagt, was geſagt wer⸗ den muß, aber auch geſagt werden kann. Neu iſt die geſetzliche Begrenzung des Tem⸗ pos auf eine mäßige Geſchwindigkeit, wenn in eine Hauptſtraße eingebogen oder dieſe über⸗ quert werden ſoll, und zwar ohne Rückſicht dar⸗ auf, ob andere Verkehrsteilnehmer in der Nähe ſind oder nicht Neu iſt ferner die Vorſchrift, daß Laſtfahrzeuge außerhalb geſchloſſener Ort⸗ ſchaften bei Laſtkraftwagen E Kolon⸗ nen bilden dürfen, die länger als 50 Meter, und bei Laſtfuhrwerken keine Ko⸗ lonnen, die länger als 25 Meter ſind. Dazwi⸗ ſchen müſſen mindeſtens die gleichen Abſtände zwecks beſſeren Ueberholens gebildet werden. Der Verhütung von Unfällen während der Dunkelheit dienen neuartige Vorſchriften über Schlußlichter, Beleuchtung des ſeitlichen Ab⸗ ſtandes und— für die Radfahrer völlig neu— die Anbringung von gelben Rückſtrah⸗ lern an den Pedalen. Dieſe Vorſchrift gilt allerdings nur für die Räder, die ab 1. Juli 1938 erſtmalig in den Verkehr gebracht werden; für die anderen bleibt es vorläufig bei den bisherigen Vorſchriften. Schließlich be⸗ deutet auch ein weſentlicher Fortſchritt die Be⸗ dingung, daß jegliche Kinderſpiele auf der Fahrbahn verboten ſind. Dieſe Vorſchrift rich⸗ tet ſich vor allem an die Erziehungsberechtig⸗ ten. Hupen Anders geworden ſind die Beſtimmungen über die Abgabe von Warnzeichen. Es iſt vor⸗ geſehen, daß bei Dunkelheit an Stelle des Hu⸗ pens— das grundſätzlich nicht verboten Le auch Leuchtzeichen durch kurzes Auf⸗ blenden der Scheinwerfer gegehen werden können, wenn dies genügt, und wenn dadurch andere Verkehrsteilnehmer nicht ge⸗ blendet werden können. Die Vorſchriften über das Vorfahrtsrecht werden ebenfalls genau ge⸗ faßt, ohne allerdings an dem bisherigen Zu⸗ ſtand ſachlich viel zu ändern. Der bisherigen Rechtſprechung iſt u. a. dadurch Rechnung getra⸗ gen, daß entgegenkommende Fahrzeuge aller Art, die ihre Richtung beibehalten, an den Kreuzungen von dem abbiegenden Fahrzeu vorbeigelaſſen werden müſſen. Im übrigen dar ſich in Zukunft jeder auf die Einräumung des Vorfahrtsrechts durch den anderen verlaſſen; erkennt er jedoch, daß dieſer andere das Vor⸗ fahrtsrecht nicht achtet, ſo hat er alles zu un⸗ terlaſſen, um einen Anfall zu vermeiden. Die Perſonenbeförderung auf Laſt⸗ kraftwagen iſt mit Rückſicht auf die ſchlech⸗ ten Erfahrungen in Zukunft von einer beſon⸗ deren Erlaubnis der Verkehrspolizeibehörde abhängig Für marſchierende Abteilungen iſt vom 1. Juli 1938 ab die Sicherung durch Rück⸗ ſtrahler nicht mehr ausreichend, es iſt daher das Mitführen von Laternen vorgeſchrieben. Für die Unverbeſſerlichen Für diejenigen, die auch jetzt noch unvernünf⸗ tig und fahrläſſig den Verkehrsvorſchriften zuwiderhandeln, wird eine Art„Nachhilfe⸗ unterricht“ im Verkehrsrecht eingerichtet. Er findet grundſätzlich in den Morgenſtunden des Sonntags ſtatt, um Arbeits⸗ u. Verdienſt⸗ ausfall für den Teilnehmer zu vermeiden. Da⸗ mit erhält der in einigen Großſtädten erfolg⸗ reich durchgeführte Verſuch Geſetzeskraft, ſelbſt⸗ verſtändlich unbeſchadet der aufrechterhaltenen Befugnis der Polizei, Verkehrsſünder beſonde⸗ ren Maßnahmen zu unterwerfen. Die Eintra⸗ gung von Strafen über fünf Mark im Führer⸗ ſchein bleibt beſtehen, die Droſſelung von Kraft⸗ fahrzeugen als allgemeine Verkehrserziebungs⸗ maßnahme dagegen iſt zunächſt noch von den Ergebniſſen abhängig gemacht worden, die in ein⸗elnen Bezirken zur Zeit geſammelt werden. 5 Die Verordnung tritt am 1. Januar 1938 in Kraft. 2** 2 kangemarck-Feier in Berlin Berlin, 18. Nov. „ Am Sonntagvormittag findet in Berlin die Langemarck⸗Feier der deutſchen Studenten ſtatt. Auf Einladung des Reichsſtudentenführers wird Reichsleiter Dr. Dietrich, der als kriegsfreiwil⸗ liger Student ſelbſt vier Jahre an der Weſtfront ſtand über das geiſtige Vermächtnes von Lange⸗ marck im Rahmen einer würdigen Feier zu den Studenten ſprechen. Japans Verkrelung bei Franco Japaniſcher Geſandter bei der ſpaniſchen National-⸗Regierung ſchon beſtimmt 8 Tokio. 18. November Die Zeitung„Tokyo Aſahi Schimbun“ mel⸗ det, daß nach der Anerkennung der ſpaniſchen Nationalregierung durch Japan der bisherige japaniſche Geſandte in Madrid Han o der ft die Umwandlung des bisherigen ungeſchrfe be. nen Geſetzes des anſtändigen Fahrers und i Frankreich aufhält. nac augenblicklich in Salamanca entſandt werden ſoll. E . ͤ0( blürbe detden. d der läufig lich be⸗ die de⸗ uf der ift rich rechtig dungen ſſt vor⸗ es hu⸗ it* Auf. gehen Venn t ge⸗ n bet ſerigen getta⸗ allet den hrzeug n darf ig des laſſen; ö Vor⸗ 1 un die + t blech; ſon⸗ böte ——.—.. ſ—— — wiſchen Orient und Okzident Erlebniſſe und Ergebniſſe einer Reiſe in den Balkan und das öſtliche Mittelmeer von unſerem Sonderberichterſtatter Kurt Zieſel VII. Spaziergang mit Adolf Meſchendörfer Adolf Meſchendörfer zeigte mir einen Teil der Stadt. Ich wandere mit ihm durch die Schulräume, durch das Muſeum, durch die alte Kirche, die eben neu hergerichtet wird. Wir ſtei⸗ gen ein wenig über die Stadt, auf dem Hang zur Zinne des Berges, der als Wahrzeichen Kronſtadts gilt, empor. Er erzählt mir von dem Kampf, den er ſeit vielen Jahrzehnten ſei⸗ nes Lebens hier geführt hat, von dieſem zähen Feſthalten und Verteidigen der Rechte, Pflichten Und Aufgaben, die dem Deutſchtum in dieſer Völkergemeinſchaft Siebenbürgens erwachſen find. Es iſt nicht viel Optimismus in ſeinen Worten. Aber der Glaube iſt auch bei ihm im⸗ mer wach und bereit. Man ſpürt an den Grü⸗ hen, die ihm auf der Straße entboten werden, an den Worten, die er über ein Haus, eine Straße, ein Stück Garten irgendwo auf unſe⸗ rem Weg ſagt, die Verbundenheit und Vertraut⸗ heit mit allem, was hier lebendig und Geſchichte iſt.— Am Abend ſitzen wir mit jungen Leuten zu⸗ ſammen; Studenten, Schülern, jungen Rechts⸗ anwälten. Medizinern, Lehrern, eine bunt zu⸗ ſammengewürfelte Geſellſchaft, die von ihren Sorgen berichtet. Von den Kämpfen bei der Wahl gegen den Terror der Rumänen gegen die Uebervorteilung durch korrupte Beamte, die hier in unerhörtem Ausmaß ſeit Jahr und Tag die wirtſchaftliche Kraft des Landes verbrauchen und zerſtören. Es iſt nichts Erfreuliches, was wir hören, es iſt eine harte Anklage gegen das Staatsvolk. Wir hören das gleiche von Un⸗ garn, die in dieſem Kampf auf die Seite des Deutſchtums gedrängt werden. Vielleicht haben es die Ungarn dabei noch ſchwerer. Die Hal⸗ tung der Deutſchen gegenüber dem neuen Staat war immer loyal. Es gab hier keine revolu⸗ tionären, ſtaatsbedrohenden Unternehmungen. Anders die Ungarn. Sie haben bis zum heuti⸗ gen Tage ihre irredentiſtiſchen Umtriebe nicht eingeſtellt, jeder Rumäne weiß, daß im Ernſt⸗ falle ſofort der ungariſche Bevölkerungsteil in Siebenbürgen ſich gegen den Staat wenden wird. Das ſchafft keine friedlichen Voraus⸗ 4 Die Deutſchen wollen nur leben und hre Art und ihre Kultur erhalten. Die Un⸗ garn wollen aber zu Ungarn zurück. Manch⸗ mal iſt es uns unverſtändlich, von welcher eng⸗ ſtirnigen Anſicht die rumäniſche Minderheiten⸗ politik ausgeht. Das wirklich beruhigende Ele⸗ ment im ſiebenbürgiſchen Völkergemiſch, die Deutſchen, ſollte man mit beſonderer Sorgfalt pflegen. Aber das Gegenteil geſchieht. Seit Monaten iſt in immer ſteigendem Maße gegen die Deutſchen vorgegangen worden. Ob hier die liberale Bukareſter Regierung knapp vor ihrer abgelaufenen Amtszeit nochmals einen Beweis ihrer national⸗chauviniſtiſchen Haltung demonſtrieren will, um dem wachſenden Einfluß der Rechtskreiſe in Rumänien den Wind aus den Segeln zu nehmen, oder ob andere Beweg⸗ gründe maßgebend ſind, konnte man mir nir⸗ ids mit Sicherheit ſagen. Falſcher Nationalismus Wenn man mit Rumänen ſelbſt ſpricht, ſo begegnet man immer großer Verwunderung darüber, daß die Deutſchen nicht zufrieden ſeien. Daß man an ihre Stellen Rumänen ſetzt, daß man ſie höher beſteuert, daß man ihnen ihre Schulen und Kirchen wegnimmt, daß man in rein deutſche Unternehmen zwangsweiſe eine 60⸗ und mehrprozentige rumäniſche Geſchäfts⸗ leitung einſetzt, daß man die deutſchen Zeitun⸗ gen mit Zenſuren, Strafen und Schikanen aller Art belegt, daß man deutſche Bauern aus nich⸗ tigſten Gründen enteignet, daß man ihnen jahrzehntelange Konzeſſionen für Handwerker, Apotheker, Gaſthäuſer, Hotels entzieht, das alles, ſo verſichern uns die Rumänen, ſeien doch„Selbſtverſtändlichkeiten“. Auch hier ſoll mit Gewalt aus einem Nationalitätenſtaat ein Nationalſtaat gemacht werden. Was aber gäbe es gerade in Rumänien zu tun, um ſolche über— ſchüſſige nationale Kraft und Leidenſchaft fruchtbar und zweckmäßig anzuwenden!! In Bukareſt kommen wir am ſpäten Vormit⸗ tag an. Der Bahnhof iſt modern und groß. Er liegt etwas abſeits des Zentrums Ein Taxi ſoll uns zum Hotel im Mittelpunkt der Stadt bringen. Ein ſchöner Wagen, letztes franzöſi⸗ ſches Modell. Vorne iſt ein Rundfunk einge⸗ baut Es koſtet nicht mehr Die Muſik kann uns aber nicht beruhigen, ſo werden wir die kurze Strecke hin⸗ und hergeworfen. Es kracht in allen Federn und Gelenken. Eben ſind wir an wollkenkratzerartigen Gebilden, modernen Bauten, deren Schönheit im umgekehrten Ver⸗ hältnis zu ihrer amerikaniſchen Größe ſteht, vorbeigefahren, da krachen wir wieder in ein gut 30 Itm tiefes Loch. Irgendetwas iſt ge⸗ brochen und wir müſſen ausſteigen. Wir ſind mitten im Zentrum der Stadt, ein paar Schritte vor unſerem Hotel in der calea victoria, der großen Hauptſtraße Bukareſts. Sie iſt in einem Zuſtand, an dem gemeſſen deutſche Landwege als luxuriöſe Autoſtraßen bezeichnet werden müſſen. Dieſe Gegenſätze laſſen uns nicht mehr los, wohin wir in Buka⸗ reſt ſehen. Was iſt dieſes Bukareſt für eine ſeltſame, zwieſpältige und innerlich zerriſſene Stadt Tradition ſucht man vergeblich. Hier und da ſteht verſchüchtert im Schatten zwiſchen Wolkenkratzern und hypermodernen Rieſenbau⸗ ten ein altes orthodoxes Kirchlein. Wenn man ſie betritt, begegnet man vielen Menſchen, alten und jungen. Sie erfüllen hier mit Inbrunſt ihre religiöſen Riten. „Nichts iſt umſonſt!“ Da ſteht ein Pope zwiſchen Kerzen, Weih⸗ rauch und Blumen. Er hat ſeltſame Bilder und Inſignien vor ſich ausgebreitet. In der Hand hält er ein Kreuz, auf dem Edelſteine ſunkeln. Die Menſchen ziehen an ihm vorüber, küſſen das Kreuz und ſeine Hand und er ſegnet ſie Neben dem Popen ſteht ein Kirchendiener und handelt mit Bildern, religiöſen Schriften, Kerzen und ſonſtigen komiſchen Dingen. Nach m Segen 9 das Geld von einer Hand die andere. Nichts iſt umſonſt! Ich hörte dieſen Ausſpruch in Rumänien öf⸗ ters. In Ploeſti, der großen Induſtrieſtadt im Norden von Bukareſt, dem Herzen der ru— mäniſchen Erdölfunde, wo ringsum wie be⸗ ſchneite Rieſentrommeln die Oeltanks in der Sonne glänzen, die Rauchſchwaden über gewal⸗ tigen Raffinerieanlagen am Tage den Himmel verdunkeln und nachts einen Lichtſchein weit über das Land werfen, wo die Bohrtürme in unendlichen Reihen landeinwärts alle Vegeta⸗ tion und Natur verdrängt haben, dort frage ich einen der weißgekleideten Poliziſten um Auskunft nach einer Straße. Sie können alle franzöſiſch, ſelbſt die einfachſten und ärmſten Leute können ſich damit verſtändlich machen und Auskunft geben. Der Poliziſt iſt ſehr freundlich. Er läßt den Verkehr Verkehr ſein, nimmt ſogar ſeine Zigarette aus dem Mund und die Hand aus der Hoſentaſche und ſchiebt mich durch das Gewühl des nachmittägigen Bummels dieſer Provinzſtadt in eine ruhigere Quergaſſe. Wir ſind kaum 100 Meter gegan⸗ gen, da haben wir die geſuchte Straße erreicht. Ich bedanke mich und will das gewünſchte Haus betreten. „Ach, Monſieur“, ſagt er,„Zeit koſtet Geld. Das iſt nun einmal ſo in Rumänien“, fügt er mit gewinnendem Lächeln hinzu, als ich ihn etwas beſtürzt anſehe, den weiſen Hüter des 1 Geſetzes und Beamten des Staates. „Daran müſſen Sie ſich hier gewöhnen“, meint er, nachdem er die Höhe meines Back— ſchiſch, wie man hier nach alter türkiſcher Tra⸗ dition ſagt, genau geprüft hat. (Fortſetzung folgt) f der Mordprozeß Mieger 6. Verhandlungslag Frankfurt a. M., 19. Nov. Am Donnerstag, dem 6. Verhandlungstag— der Prozeß wird erſt in der nächſten Woche zu Ende gehen— wurde in der Vernehmung zur Mordſache Hofmann weitergefahren. Der alte Mieger äußerſt den Wunſch, ſeine Ausſagen zu ergänzen und läßt ſich des näheren über Vor⸗ kommniſſe am Mordtage aus, wobei er ſich be⸗ müht, ſeinen Sohn zu entlaſten. Auf die Feſt⸗ ſtellung des Vorſitzenden:„Das, was Sie eben geſagt haben ſind alles nur Kombinationen“, erwidert Mieger:„Das ſind ſchlagende Beweiſe“. Als Zeuge wird dann ein Einwohner aus Pfaffenwiesbach vernommen, der— es mag im Jahre 1920 geweſen ſein— vom Forſthaus Winterſtein kam und im Wald plötz⸗ lich in einen Flintenlauf blickte.„Kerl, was machſt Du denn?“, ſchrie er dem unbekannten Gegner zu, der ihn fragte, wer er ſei.„Ich bin der Sommerſeppl“, erwiderte der Zeuge und er⸗ kundigte ſich nach dem Namen des anderen, der ſich mit„Mieger⸗Wilhelm“ rorſtellte.„Zieh' doch Dei Ding weg, ſolang' ich hier ſteh“, hat der Zeuge geſagt, und der andere habe erwidert: „Ich bin auf jeden Moment gefaßt“. Der Zeuge hat dann etwa ein Jahr ſpäter in einer Wirt⸗ ſchaft in Köppern ſeinen Gegner wiedergeſehen. Heute erkennt er in Mieger den Mann wieder, dem er damals im Wald gegenüberſtand. Mie⸗ ger ſen.:„Meine Herren, das iſt der Anführer der Wilderer von Pfaffenwiesbach“. Der Zeuge bekundet, daß er nichts zu verheimlichen habe, daß er auch einmal wilderte, daß er ſich aber Mieger gegenüber in der geſchilderten Situation befunden habe. Das Gericht beſchloß die Ver⸗ eidigung des Zeugen. Es ſchließt ſich die a Bernehmung weiterer Kriminalbeamler über den objektiven Befund an. Danach waren die Feſtſtellungen am Tatort durch den Regen erſchwert. Der Boden war aufgeweicht und zeigte eine Unmaſſe Fußſpuren von Leuten, die Nach⸗ ſuche gehalten hatten. Nach dem Befund der Leiche it Hofmann eines gewaltſamen Todes ge⸗ ſtorben. Waffen wurden bei der Leiche nicht ge⸗ funden. Der Verdacht der Täterſchaft lenkte ſich auf Wilderer. Der junge Mieger habe zunächſt geleugnet, am vierten Tag ſeiner Feſtnahme aber den Beſitz eines Gewehres zugegeben, das er fortgeworfen habe, um nicht in falſchen Verdacht zu kommen. Die von Mieger jun gegebenen Darſtellungen wichen voneinander ab. Schließ⸗ lich habe er zugegeben, daß Tatort und Fund⸗ Veilere Bilder zum oſtender Unglück Unſer Bild zeigt die Unglücksſtätte der Flugzeugkataſtrophe bei Oſtende, bei ganze Großherzogsfamilie von Heſſen ums Leben kam. bei dem Verſuch, wegen des Nebels auf dem Flugplatz Oſtende der faſt die Die belgiſche Verkehrsmaſchine raſte zlwiſchenzulanden, gegen den Schornſtein einer in der Nähe gelegenen Fabrik, dann ſtürzte das Flugzeug auf das Fabrifge⸗ bäude, aus deſſen Dach die Tragfläche herausragt. Wie man erkennen kann, ſtürzte der obere Teil des Schornſteins durch die Heftigkeit des Zuſammenſtoßes gleichfalls herab. (Fulgur, Zander-⸗K.) Die hochzeit des Prinzen Ludwig von heſſen in London In einer Weſtlondoner Kirche hat wegen des tragiſchen Flugzeugunglücks bei Oſtende, bei dem fünf Angehörige des Bräutigams ums Leben kamen, in aller Stille die Prinzen Ludwig von Heſſen mit Fräulein Margaret Campbell⸗Geddes, ren engliſchen Botſchafters in Waſhington, Sir Auckland⸗Geddes, r nach der Trauung. Trauung des es, dey Tochter des frühe⸗ ſtattgefunden.— Das (Preſſephoto, Zander ⸗K.), ort nicht identiſch waren. Nachdem ein Geſtänd⸗ nis vorlag, habe man den Vater vernommen. der alles abſtritt. Es hätten ſich Widerſprüche in den Ausſagen des Sohnes und des Vaters ergeben. Letzterer behauptete, daß der Sohn völlig aufgelöſt vor ihm geſtanden und kaum ein Wort herausge⸗ bracht habe, der Sohn dagegen ſagte, daß er ſich mit dem Vater jeden Tag über die Sache unter⸗ halten habe. Auch der junge Mieger habe regel⸗ mäßig alles abgeſtritten, was ihm nicht zu be⸗ weiſen war. Ein anderer Beamter, der mit der Mordkom⸗ miſſion am Tatort weilte, berichtet, daß die Leiche Hofmanns in einer Rinne mit dem Geſicht nach oben, mit Reiſig zugedeckt, dalag. An der Schulter ſtellte der Zeuge einen von der Seite gekommenen Einſchuß feſt. Die Kugel wur⸗ de nicht am gleichen Tage, ſondern erſt ſpäter gefunden; ſie hatte ihre Durchſchlagskraft ver⸗ loren. Die Kugel hatte die Schulter nicht durch⸗ geſchlagen, ſondern war abgefallen. Der alte Mieger meldet ſich hier zum Wort mit dem Be⸗ merken, er könne vielleicht nach den Ausſagen ſeines Sohnes mit dazu beitragen, zu erklären. wie der Schuß dahinkam. Seine dann gegebene Darſtellung wird von dem jungen Mieger als Bluff bezeichnet. Es findet Erwähnung, daß der Sohn längſt zwei andere Darſtellungen gegeben hat. Der alte Mieger zuckt die Achſeln, als wolle er ſagen, er wiſſe nicht, was er nun von allem halten ſolle. 5 2 Die Wilwe hofmanns ſchilderte, wie ſie ihren Mann zum letzten Male ſah.„Ich geh' mal an den Bahndamm und dann ein Stückchen weiter, um nach den Rehen zu ſehen“, ſagte er, als er ſich entfernte. Wenn er nachts nicht nach Hauſe kam, hielt er ſich in dem eine halbe Stunde entfernten Jagdhaus auf. Ihr Mann ſei 1920 aus der Kriegsge⸗ fangenſchaft gekommen und ſchwer nierenlei⸗ dend geweſen. Es ſei anerkannt worden, daß er 50% arbeitsunfähig geweſen ſei, in Wirk⸗ lichkeit ſei er aber 80)“ erwerbsbeſchränkt ge⸗ weſen. Gerichtsarzt Profeſſor Dr. Hey erſtattete alsdann ſein Gutachten über die Obduktion der Leiche Hofmanns. Die Leiche habe eine große Zahl von Stichverletzungen, Würgemalen am Hals und eine Schußverletzung an der linken Schulter aufgewieſen. Auch an der linken Hand fand ſich eine Verletzung, die eine Abwehrſchuß⸗ verletzung war, und die ſich Hofmann zuzog. als er dem Täter das Meſſer abnehmen wollte. Die Zahl der das Leben gefährdenden Stich⸗ verletzungen, die die Leiche aufwies. habe zehn betragen, daneben waren aber noch eine Reihe oberflächlicher Verletzungen feſtzuſtellen. Die Stiche mußten mit großer Gewalt geführt wor⸗ den ſein. Der Verteidiger wirft die Frage auf, ob nicht die Möglichkeit beſtehe, daß ſich in dem Augen⸗ blick des Zuſammentreffens zwiſchen dem jun⸗ gen Mieger und Hofmann das Kräfteverhält⸗ nis zwiſchen beiden geändert haben könnte, wenn Hofmann ſich in Erwartung des Gegners be⸗ fand und Mieger überraſcht wurde. Dieſe Mög⸗ lichkeit gibt der Sachverſtändige zu. Der junge Mieger wird gefragt, wo denn die Würgeſpu⸗ ren herkämen. Er erklärt, er wiſſe es nicht. Der Vorſitzende richtet an den Sachverſtändigen die Frage, ob die Würgeſpuren von unten oder von der Seite herrührten. Sachverſtändiger: „Das kann man nicht ſagen.“ Aber mit gro⸗ ßer Sicherheit ſei anzunehmen, daß die Würge⸗ ſpuren vor den beiden Halsſtichverletzungen ent⸗ ſtanden ſeien. Der junge Mieger meint, daß die Würgeſpuren nicht tödlich ſein konnten. Vorſitzender:„Ob es wirklich ſo war. läßt ſich nicht ſagen.“ Der Sachverſtändige betont fer⸗ ner, daß die beiden Halsſtiche von außen nach innen, etwa horizontal, geführt wurden, die anderen Verletzungen zeigten aber ſolch verän⸗ derte Richtungen, daß man hier Genaueres kaum ſagen könne. Es ſei nicht unmöglich. daß ſich Hofmann nach den Stichen umdrehte und dann erſt hinfiel. Mieger ſen. er⸗ klärt wiederum, nicht dabei geweſen zu ſein. Der Sohn habe aber bei dem Ringen mit Hofmann unten gelegen und vor Angſt ge⸗ ſchrien, da ihm Hofmann zugerufen habe:„Du kommſt mir hier nicht vom Platz, Du verreckſt hier.“ Der Vorſitzende bemerkt, daß für Hof⸗ mann höchſtens Veranlaſſung vorgelegen habe, den jungen Mieger mitgehen zu heißen, für Hofmann habe doch kein Grund vorgelegen, zu ſagen, daß er Mieger töten wolle. Der junge Mieger beſtätigt, daß Hofmann auch nur von Mitgehen redete. Der Sachverſtändige äußert ſich nun zur Unterſuchung der Blutſpuren an den Kleidern der Mieger. An einer Hoſe und Weſte des alten und an zwei Hemden des jungen Mieger fand man verwiſchte Spuren von Menſchenblut. Man gewann den Ein⸗ druck, als ſeien die Kleidungsſtücke ausgewa⸗ ſchen worden. Der alte Mieger behauptete, an ſeiner Strickweſte könne kein Menſchenblut ſein. Vorſitzender:„Wie können Sie das ſagen?“ Angeklagter:„Ich war ja nicht bei der Tat da⸗ bei. Es kann nur ſein, daß, als ich die Leiche trug, etwas an mich gekommen 9 08 Der junge Mieger, der nichts Poſitives darüber ſagt, ob die Kleidungsſtücke ihm gehören, bekundet, nicht zu wiſſen, wie Blut dorthin kam. Vorſitzender: „Ich hatte immer gedacht, es würde geſagt. vom Naſenbluten.“ Sachverſtändiger:„Dazu waren ſie nicht groß genug. Die Spuren ſehen ſo aus, als ſeien ſie ausgewaſchen.“ Die nächſten Erörterungen laſſen die Frage offen, ob Hofmann bei Verrichtung der Not⸗ durft oder auf der Flucht den Schuß erhielt. Der alte Mieger ſagt, daß aus dem Karabiner kein Schuß gefallen ſei, denn dieſe Waffe habe daheim im Verſteck gelegen. Der junge Mieger aber bekundet, daß er den Karabiner morgens herausgenommen habe. Der Vorſitzende gibt den Hinweis, von zwei Zeugen ſei bekundet worden, daß ein ſchwerer Schuß gefallen ſei. Mieger ſen.:„Ich komme bei der Tat niemals in Frage.“ Es tritt dann eine Mittagspauſe ein. TT7T7C7TTCCCCCTCTCTTCCTT 2 0 . 2 Copyright by Prometheus-Verlag, Dr. Eichacker, Gröbenzell bei Munchen 17. Forkſetzung) „Ich werde en der jetzigen Stimmung wenig in Geſell⸗ ſchaft gehen“, wich ich aus.„Uebrigens, Steffi und ich, wir haben neulich abends über Nürnberg geplaudert. Ein Onkel ſchickte mir erſt vor ein paar Wochen die Anſicht der eiſernen Jungfrau. Steffi wollte die Karte ſehen, ſie inter⸗ eſſiert ſich für das Marterinſtrument. Geben Sie ihr doch bitte die Anſicht, Herr Doktor, mit meinen Empfehlungen und ſagen Sie ihr, ſie ſoll ſich von dem dummen Geſicht der Eiſernen nicht irreführen laſſen. Sie ſieht harmlos aus, könnte aber doch denen, die ſich etwas zuſchulden kommen „ließen, ſehr gefährlich werden.“ Er ſah mich einen Moment ſcharf forſchend an.„Waren Sie jeden Tag bei Steffi?“, fragte er dann. „Jeden Tag, Herr Doktor. Sie fühlte ſich aber nicht wohl und ging gewöhnlich ſchon nach neun Uhr, höchſtens zehn Uhr zu Bett.“ Tiefer Ernſt überſchattete ſein Geſicht.„Ich liebe dieſe Frau über alles. Würde jeden wie einen Hund nieder⸗ knallen, der es wagen ſollte, ſich ihr zu nähern.“ Ich fühlte tiefes Mitleid mit ihm. Dieſem Manne hätte ich mit der Wahrheit keinen Gefallen getan. „In Ihrer Geſellſchaft iſt ſie ſicher, Fräulein Ertler. Ich werde ihr auch trotz ihres Sträubens ein anderes Quartier ſuchen. Dieſe Hausfrau paßt mir nicht.“ * Zwei Tage ſpäter. Abends ſieben Uhr ſchlug das Tele⸗ phon an. Ich hob den Hörer. Giuſto meldete ſich. Fran⸗ döre ſtand dicht neben mir, ich reichte ihm den zweiten örer. Giuſto lud mich zum Nachtmahl ein mit dem Be⸗ merken, er hätte mir eine wichtige Mitteilung zu machen. „Ich kann nicht abkommen, Herr Doktor“, bedauerte ich,„bin aber allein im Kontor, Sie können alſo ruhig ſprechen.“ „Fräulein Fritzi, ich habe Ihren Auftrag erledigt und kann Ihnen nur perſichern, daß Gualtiero die ganze Sache überaus leid tut. Aber auch aus ihm bringe ich den Grund eueres Streites nicht heraus. Ich ſah ihn nie in ähnlicher Verfaſſung. Er hat Sie wirklich lieb, Fräulein Ertler, wenn Sie es auch nicht glauben und läßt Sie durch mich dringend um eine Unterredung bitten.“ g 0„Ganz ausgeſchloſſen, Herr Doktor“, erwiderte ich ſcharf „Sagen Sie Gualtiero, ich bleibe bei meiner Bedingung. Wie geht es übrigens Steffi?“ „„Miſerabekl“, war die gedrückte Antwort.„Sie klagt über entfetzliche Kopfſchmerzen, fiebert und bekam heute mittag einen Weinkrampf. Ihre unſchuldige Karte mußte ich zerreißen. Sie behauptete, das blöde Geſicht der Eiſernen nicht ſehen zu können. Sie ſind mir doch nicht böſe?“ „Es wird ſchon wieder beſſer werden“, tröſtete ich. „Sagen Sie ihr recht freundliche Grüße!“ „Sie ſind alſo wegen Gualtiero nicht zu erweichen?“, bat er nochmals. „Nein, auf keinen Fall.“ „Dann gute Nacht, wir ſehen uns ja doch bald wieder.“ Einmal noch ſah ich Giuſto, von ihm unbemerkt auf Straße; Steffi nie wieder. Sie war wie von der Erde ver⸗ ſchwunden. Später erfuhr ich, daß die beiden geheiratet haben. Was war das für eine Karte?“ fragte mich Francesco. „Die eiſerne Jungfrau von Nürnberg.“ Ich erzählte ihm die Botſchaft, die ich Steffi ſagen ließ. Er ſchüttelte den Kopf.„Von dir kann ich noch lernen. Und die Bedingung für dein Schweigen?“ „Daß ich ihn nie wieder ſehen will.“ Wie die Augen plötzlich aufleuchteten! Dann zogen dunkle Wolken über die Sonnen. Es wurde ſchwül, ein Gewitter ſtand am Himmel. Würde es reinigen oder ver⸗ nichten? * Jaſching! Der luſtige ausgelaſſene Hanswurſt pur⸗ zelte in die Stadt, trieb überall ſeine Poſſen. Ein über⸗ mütiges Karnevalstreiben herrſchte. Lodovico, einer meiner Muſikfreunde, ſpielte im Stadt⸗ theater, und ſo hätte ich jeden Ball, der dort abgehalten wurde, mitmachen können. Aber Francesco riet mir dringend ab. Dagegen beſuchte ich als Zigeunerin verkleidet. auf Lodovicos Bitten den Ball der„Lega nationale“. Das geräumige Theater war überfüllt, zum Tanzen faſt kein Platz. Ich wurde für eine Italienerin gehalten, mein Haar war ſchwarz, und geſprochen hatte ich ſoviel wie nichts. Mich intereſſierte der Charakter dieſes Balles. Reizend war das Kaffeehausleben und auch die kleineren Vereinsbälle. Masken blieben nicht in einem Lokal, ſondern hatten überall freien Zutritt; nur ganz abgeſchloſſene Ge⸗ ſellſchaften verriegelten ihre Türen dem allgemeinen Maskentreiben. „Beſuchſt du keinen Ball?“, fragte ich Francesco. Er ſchüttelte den Kopf.„Ich habe keine Freude am Tanzen und den Narrenpoſſen. Ich bin für dieſen Rummel viel zu ernſt.“ Sein Benehmen hatte ſich vollkommen geändert. Das, was ich gefürchtet hatte, traf ein: Gualtiero ſtand nicht mehr zwiſchen uns. Aber es war nicht mehr das alte ſaubere Freundſchafts⸗ verhältnis, es war auch nicht die ſchöne heiße Herzens⸗ liebe, die mir einige Male entgegengelodert war; das, was jetzt in den unergründlichen Augen brannte, das war et⸗ was, das ich nicht kannte und fürchtete. Ich konnte in dieſer Beziehung ſchon mit Santina ſagen:„Habs mich aute Augen für ſolchene Sachen.“ — Er ſuchte mich ſo viel als nur möglich zu halten und die Stimmung, die herrſchte, wenn wir uns allein gegen⸗ überſaßen, war ſchwül und drückend. Da erhielt ich von der Dame, bei der ich früher be⸗ ſchäftigt war, eine Einladung zum Ball der reichsdeutſchen Vereinigung„Eintracht“. „Gehſt du hin?“ fragte Francesco. Ich nickte.„Ja! Ein Korb wäre hier eine Beleidigung.“ „Unterhalte dich gut!“ Er nahm ein Büſchel herrlicher, gefüllter dunkelroter Nelken.„Hier, eine Zigeunerin muß Blumen haben!“ * Es wurde ein froher luſtiger Abend. Gegen elf Uhr bemerkte ich einen großen, ſchwarz⸗ ſeidenen, vollkommen maskierten Domino, deſſen raſche Bewegungen mir ſofort auffielen. Sollte das?—— Auch Signora Paulina hatte ihn be⸗ merkt. „Frederiga, das wird die teuerſte Maske hier ſein, dieſe wundervolle Seide; der Mann hat Geld.“ Er lehnte an der Säule des herrlich dekorierten Saales und ſah in das Maskentreiben. Die Schlitze der ſchwarzen Geſichtsmaske waren ſo klein, daß die Farbe der Augen nicht geſehen werden konnte. Dann beſtellte er Sekt und ſetzte ſich in eine Loge. Signora Paulina, die als weißſefdener Domino maskiert war, legte ihm die Arme um den Hals. Bald ſchienen die beiden in angeregter Unterhaltung zu ſein. Ich näherte mich unbemerkt der Loge, warf einen Blid auf die Hände. Umſonſt! Die langen Aermel ließen nur die Fingerſpitzen frei, die in ſeidenen Handſchuhen ſteckten. Und doch! Mitternacht! Auf dem Tiſch ſtand ein Bajazzo und bat um Ruhe. „Von einer Zwangsdemaskierung wird auf mehrfachen Wunſch obgeſehen“, rief er in den Saal. Ich riß trotzdem aufatmend weine Maske vom Geſicht. g In dem kleinen Nebenſaal ſtand ein Sachſe auf d Tiſch und ſang Lieder zur Laute. Da zwickte mich der Uebermut. Frau Paulino wich nicht von dem ſchwarzen Domino, und ich wollte Gewißheit! „Gib mir die Gitarre!“ bat ich den Sachſen. Dann ſprang ich auf den Tiſch. Sofort wurde ich umringt. „Sind Münchener hier?“ rief ich in den Tumult hinein. „Ja hier, hier, hier!“ klang es erſtaunt von einigen Seiten. „Dann ſingen wir unſeren alten Peter!“ War das ein Halloh! Der kleine Saal wurde gedrängt voll, auch die Masken im großen Saal wollten ſehen, was es hier zu lachen gab. Das Lied„S' Münchener Oktoberfeſt“ mit ſeinem Refrain: „Ja ſagt er, hat er g'ſagt“ folgte. Das Lied hat zehn Strophen.„Ja ſagt er, hat er g'ſagt!“ brüllte die ganze Ge⸗ ſellſchaft bei jeder Strophe jubelnd mit. Tann ſang ich Schnaderhüpferl. Nun wollte ich vom Tiſch herunter. Gänzlich ausgeſchloſſen. Ich wurde faſt zerriſſen Da ſchob ſich durch das Gedränge der ſchwarzſeiden⸗ Domino. „Hilf mir!“ rief ich und warf ihm meine dunkelroten Nelken zu. Er fing den Strauß auf und hob mich mit einer raſchen, herriſchen Bewegung vom Tiſch. In mir jubelte alles. Dieſer Arm hatte mich ſchon öfter als einmal gehalten. Hier war ich in Sicherheit; jetzt wußte ich, wer unter der Maske ſteckte. „Die Dame gehört zu mir“, wehrte er verſchiedene zu eifrige Verehrer mit vollkommen verſtellter Stimme ab. „Verſchwinden Sie!“ flüſterte er mir dann zu.„Hier werden Sie ja umgebracht. Ich komme ſofort nach, muß nur erſt den weißen Domino in Sicherheit wiegen.“ Aber ich kam nicht durch den Saal. Mußte da und dort einen Schluck Wein trinken, wurde nach meiner Adreſſe gefragt und vom Vorſtand gebeten, doch ganz beſtimmt der Vereinigung beizutreten. Endlich konnte ich mich aus dem Saal ſtehlen. Da ſtand er auch ſchon hinter mir. „Ihre Garderobenummer! Wir müſſen ſofort ver⸗ ſchwinden, ſonſt laſſen ſie uns nicht fort.“ Ich reichte ihm den weißen Zettel. „Ein Auto!“ rief er dem Portier zu. Kein Menſch hätte an dieſer Stimme Francesco erkannt. Der Schlag des 4 fiel zu, ich wußte nicht, wohin die Fahrt gehen ollte. Wohlig dehnte ich mich in den Polſtern. Der mir von ſo vielen Seiten aufgedrängte Wein hatte mich faſt trunken gemacht. „Francesco!“ Ich ſchlang jubelnd die Arme um ihn. „Du biſt und bleibſt mein Schutzengel.“ Er fuhr herum, riß die Maske vom Geſicht. „Ja, haſt du mich denn erkannt?“ fragte er verblüfft. Ich lachte.„Bringe mir hundert gleiche Dominos und ich ſuche dich auch aus dieſen hundert heraus. Glaubſt du denn, ich wäre mit einem fremden Herrn in ein Auto geſtiegen?“ „Gottlob“, atmete er auf,„daß ich das Blech vom Ge⸗ 5 bringe! Die letzten beiden Stunden waren Höllen⸗ qualen.“ Das Auto hielt vor einem hellerleuchteten Café. Fran⸗ cesco beſtellte eine Flaſche echten Lacrimae Chriſti. „Trink!“ Der wundervolle Wein floß wie Oel durch die Kehle und goß Feuer ins Blut. Ich bemerkte, daß ſich der Saal leise zu drehen begann. „Trink!“ Nein, ich betrinke mich nicht!“ 3 * „Bier iſt es ungemütlich, von allen Seiten Ard man angeſtarrt. Fahren wir nach Hauſe, machen uns einen Tee, da ſind wir allein.“ a Ich war einverſtanden, froh, dem Getriebe zu ent⸗ kommen. Mit einem Ruck hielt der Wagen. „Komm!“ Langſam gingen wir die ſteile Anhöhe hinauf⸗ Warum wurden meine Füße auf einmal ſo ſchwer, ſo bleiern? Ein würgendes Schamgefühl kroch mir zum Herzen. Ich war doch ſchon öfter mit ihm nach Hauſe ge⸗ gangen, hattte manche Nacht in ſeinem Heim verbracht. Aber das war nicht das todmüde Nachhauſekommen von aufreibender Arbeit, das war nicht das Zuſammenſein mit einem hilfsbedürftigen Kranken, das war auch nicht dez kriſtallklare, reine Herzensdank des Cinſamen. Blitzſchnell erſtand vor meinen Augen der Abſchied aus meiner Heimat. Ich ſah das ſchöne, ernſte Geſicht meiner heißgeliebten Großmutter, ich fühlte ihr Kreuzzeichen auf der Stirn, ihre liebevoll ſanften, mahnenden Worte, ſo zu bleiben, wie ich war, nicht unterzugehen im Schlechten, mich rein zu erhalten. Flammende Röte übergoß mein Geſicht. Ich fühlte es ganz deutlich. Ich riß mich zuſammen. Ja, ich liebe Fran⸗ cesco—— aber das nicht! Das nicht! „Nein“, ſagte ich ganz laut und hart. Er blieb zuſammenzuckend ſtehen. Da ſah ich ihm voll in die flackernden Augen. „Nein, Francesco, ich will nicht!“ Ich ließ ihn ſtehen, lief wie gejagt die Anhöhe hinunter: und hetzte meiner Wohnung zu. * Die nun folgenden Wochen zu beſchreiben, iſt mir mit dem beſten Willen nicht möglich. Ich erhielt kein böſes Wort, nicht einmal da, wo Tadel am Platze geweſen wärs Und doch fürchterlich war dieſe Zeit. Eiſige Kälte herrſchte zwiſchen uns. Er wußte, wie er mich am beſten treffen konnte und ſetzte die Daumen⸗ ſchrauben da an, wo ſie am empfindlichſten ſchmerzten. Während der Mittagsmahlzeit herrſchte ſtändig Schweigen Es kam eine Zeit, wo ich mit Grauen auf den Kanonen ſchuß wartete, der den mezzo giorno(halben Tag) an⸗ kündigte. Zum Glück war Francesco in dieſer Zeit ſehr oft im Friaul. Ich ſah ihn tagelang nicht, dann tauchte er plötz, lich auf; zu jeder Tageszeit, wenn wir ihn ſtundenweit far vermuteten, konnte er zur Türe hereinkommen. 4 Auch Damenbeſuche waren jetzt ſehr häufig und ich konnte ihn mehrmals, wenn er mit ſchneidendem Hochmmu das Kontor verlaſſen hatte, liebenswürdig plaudernd* Geſellſchaft aus ſeiner Wohnung gehen ſehen. 8 Ich wurde langſam verbittert, fragte ihn auch nichtz mehr. Ich hatte ihn oft genug gebeten, mir endlich er ſagen, was ihn ſo veränderte. „Nun ſitzt du glücklich zwiſchen zwei Stühlen auf den Erde“, brummte Santina wütend. Ich gab keine Antwort. Auch ihr gegenüber war ich wortkarg und verſchloſſen geworden. Der Frühling kam mit ſeinen Blütenwundern und be⸗ täubenden Düften. Ich ſah ihn nicht. Wie lange ſollte denn dieſer Kreuzweg noch dauern? Warum kündigte er mi nicht? Er hatte doch ſonſt nie Rückſicht ſeinen Mitmenſchen gegenüber. Warum zerriß ich ſelbſt nicht das Band, das uns verbunden hatte und nun zum würgenden Strick ge⸗ worden war? Was hielt mich denn noch bei ihm? „Du kannſt ein Teufel ſein“, hatte Dovan ihm einmal geſagt. Ich ſollte den Beweis bekommen, daß dieſe Be⸗ merkung nicht übertreben war. g * Ein Sonnabend im März. Frühling, leuchtender Früh⸗ ling, Blüten und Düfte und in einem jungen ſchuldloſen Herzen tiefer Winter und grauſame Nacht. Mit einem leiſen Gruß wollte ich mich, wie es nun immer war, entfernen. f „Bleiben Sie!“ befahl die herriſche Stimme.„Ich hab mit Ihnen zu reden.“ 0 Mitleid und Wut im Blick entfernten ſich meine Kol⸗ egen. Ich ſtand ihm gegenüber. Ich war tödlich erſchrocken, nun kam das Schreckliche, das ich gefürchtet hatte, das in der Luft gelegen hatte und dem ich wehrlos ausgeliefert war. „Es hat ſich zwar in unſeren Beziehungen in der letzten Zeit ſehr viel geändert“, begann er kühl,„aber ich will doch nicht, daß du es von fremden Leuten zuerſt erfährſt. Ich werde mich morgen verloben, in Kürze heiraten.“ Der Schuß war gut gezielt und traf mitten ins Herz. Er wollte noch etwas hinzuſetzen, ſeine Lippen formten Worte, aber kein Ton drang mehr über ſie. Seine Augen ſuchten den Boden, ſchienen der Verzweiflung, die aus meinen Blicken ſprach, nicht ſtandhalten zu können. „Nun, wünſcht du mir nicht Glück?“ fragte er endlich mũhſam. „Nein“, entgegnete ich mechaniſch. In der Büroſchürze, ohne Hut, wie ich war, hatte ich den Arbeitsraum verlaſſen. Stundenlang irrte ich im Frei⸗ hafen umher. Dann taumelte ich nach Hauſe. Santina ſchrie zu Tode erſchrocken auf bei meinem Anblick. „Um Gotteswillen, was ſer; geſchehen?“ „Nicht Doktor Dovan!“ bat ich noch, dann brach ich neuerdings bewußtlos zuſammen. Das Fieber wütete wieder in mir. (Fortſetzung folgt) eee 1 8 r 2 . E ire en i kw 2 1 * der Sport am Tolenſonnlag 13. Treffen Deulſchland-Ichweden— Jwiſchenrunde zum hocken-Eichenſchild— Auch Jußball⸗Punklkümpfe Wieder iſt ein Fußball⸗Länderkampf, der dem Sportprogramm des nächſten Sonntags er⸗ böbte Bedeutung verleibt: Am Totenſonntag wird im Altonder Stadion das Schwedenkreuz neben der deutſchen Reichsflagge flattern zum Zeichen daflür, daß ſich die beſden ſtarken Fuß⸗ ball-Nationen zum 18. Male in einem Länder- kzamyf gegenüberſtehen. In beiden Lagern mimmt man das Spiel ernſt— das haben die gewiſſenbaften Vorbereitungen bewieſen. Altona wird einen Maſſenbeſuch und einen heißen ſport⸗ lichen Kampf erleben. Die Bedeutung der Übrigen Sportarten tritt diesmal hinter dieſes Großereignis zurück. Die Raſenſports ſetzen die bunte Reihe ihrer Punkte⸗ ſpieler, die zur Abwechſlung wieder mit Freund⸗ ſchafts- und Auswahlkämpfen durchſetzt find, joxt. Deutſchlands Hockeyſpielerinnen blicken erwartungsvoll auf die Eichenſchild⸗Zwiſchen⸗ runde, deren zweiter Teil am 21. November zur Erledigung kemmt. Jablenmäbie gering ſind die übrigen Sportarten am Sonntags⸗Geſchehen beteiligt. Im handball hat das Programm der Meiſterſchaſtsſpiele nur geringen Umfang. Die Gaue Südwest, Baden und Württemberg ſind frei von Meiſterſchafts, . ſo daß alſo eigentlich nur das Gautref⸗ ſen in Weizenfels: Mitte— Südweſt ſtäxkſtes Intereſſe beanſprucht. Die vorausſicht⸗ liche Gaumannſchaft Südweſt— allerdings ohne Brobm und ÜUtgenannt— trug am Bußtag in Wiesbaden gegen den dortigen SB. ein Probe⸗ ſpiel aus, das die Vereinself mit 716(5:2) To⸗ ren knapp gewann.„Der Sieg der Wiesbadener war durchaus verdient, da die Gaumannſchaft ſtark enttäuschte. Nach Schluß des Kampfes wurde die Südweſt⸗Mannſchaft zum Spiel gegen Mitte in Weißbenfels wie folgt aufgeſtellt: Tor: Keimig(MSV. Darmſtadt): Verteidiger: Eremers(MeV. Worms), Brohm(VfR. Schwanbeim); Läufer: Stahl. Daſcher(beide Me. Darmſtadt), Avemarie(DR. Darm⸗ ſtadt): Sturm: Utgenannt(TV. Zweibrücken), Krüger(MSV. Darmſtadt), Obermark(Polizei Frankfurt), Kern(SV. Wiesbaden), Böcke(SV. Wiesbaden). Holen Im Hocker wird die Frage nach den beiden letzten Teilnebmern der Vorſchlußrunde zum Eichenſchild der Frauen beantwortet werden. In Wiesbaden kreuzen die Vertreterinnen der Gaue Süd weſt und Bayern die Schlä⸗ ger und in Oannover bat Niederſachſen die had iſchs Elf zum Gegner. Wie der Ausgang auch ſein mag., in beiden Fällen darf man inter⸗ eſſante Spiele exwarten. Daneben nehmen in den beiden einzigen ſüddeutſchen„Meiſterſchafts⸗ gauen“, Württemberg und Bayern. die Punkte⸗ ſpiele ihren Fortgang: auch die neu geſchafſene heſſiſche Gauliga weiſt ein Spiel auf. Die anderen Sporlarlen Rugby Im Ruaby hält allein Baden/ Württemberg die Meiſterſchaftsſpiele aufrecht. Tad, 78 Hei⸗ Delberg trifft auf die zweite Mannſchaft des Neuenbeim und der RC. Pforzheim hat ſich mit dem Heidelberger RK.(2.) auseinanderzu⸗ ſetzen. Die erſte Garnitur der Neuenheimer macht einen Abſtecher nach Straßburg, um bier gegen den RC. d' Alſace zu spielen. Nadſvort Nach einem ereignisreichen Wochenende vor acht Tagen legt der Radsport diesmal offenbar eine Heine Atempauſe ein. Von deutſchen Bah⸗ nen tritt nur die Berliner Deutſchlandhalle. allerdings mit einem gans ausgezeichnet beſetzten Programm, an die Oeffentlichkeit. In der „Stunde binter Motoren“ treffen die drei Deutſchen Weltmeiſter Lobmann, Erich Metze und der Lokalmatador Stach auf den ſtarken Franzoſen A. Wambſt. Merkens. Ehmer und Hoffmann beſtreiten u. a. ein Omnium füx Be⸗ ruſsſabrer. Unſer Straßenmeister Erich Bautz bat einen Vertrag für Brüſſel. wo er am Sams, 400 u. 4, mit Speicher. Magne und vielleicht Bartali⸗Italien(in einem Einzelfahren) kämp⸗ fan wird. Rege Tätigkeit entfalten unſere Amateur ⸗ bozer. Württembergs Kämpfer werden ſich in Iriebrichsbaſen ſchwer ſtrecken müſſen, um ge⸗ 1 eins römiſche Staffel beſtehen zu können. aden und Bavern tragen ibren Rückkampf zum füpdeutſchen Viergaue⸗Turnier in Konſtanz aus, einen Tag ſpäter geben die Mannſchaſten bei⸗ Boxen Würllemberg— Zübweſt Weitere Termine des Viergaue⸗Turniers Bis auf beat Begegnungen(Rücktämpfe Süd⸗ weſt—. Baden und Südweſt— Württemberg) liegen jetzt die Termine der reſtlichen Kämpfe im ſüddeutſchen Boxturnier feſt. Nach dem am 20. Nopember in Konſtanz ſtattfindenden Tref⸗ fen Baden— Banern kommt es am Freitag. 38. Dezember, zum Rückkampf Bayern Würt⸗ temberg in München und der 10. Dezember 3 5 dann die wahrſcheinlich für den Ausgang des Turniers von großer Vedeutung werdende erſte Begeanuna Württemberg— Südweſt in Stuttaart. Der Rückkampf Baden— Würt⸗ temberg kommt am 15. Dezember in Karls⸗ ruhe zum Austrag. * Am Montag abend wurden guch noch die beiden restlichen Kämpfe des Viergauer⸗Tur⸗ nierz im Boxen feſtaelegt. Süpweſt kämpft am 3, Dezember in Frankfurt am Main gegen Baden und tritt dann am 18. Dezember. eben⸗ 12 in Nrankfurt, zum Rückkampf gegen Würt⸗ rg an.. N der Gaue noch einmal in Singen in den Ring, allerdings nur in einem Freundſchaftskampf. Der lrübere deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt(Kiel) ſtellt ſich zum erſten Mal in ſeiner Heimatſtadt gegen den wenig bekannten Ita⸗ liener Maſſaceſe vor Fechten Unter Führung von Altmeiſter Erwin Casmir treten ⸗Oſtuf. Schröder, y⸗Uſtuf, Kretſchmann. Oblt. Mierſch und S. Lerdon die Reiſe nach London an, wo ſie ſich am Internationalen De⸗ gen⸗Turnier beteiligen werden. Die Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft des Gaues Baden hat am — und Sonntag Gaggenau zum Schau⸗ platz.— Schwimmen Nach dem ſo glanzvoll verlaufenen Magde⸗ burger Schwimmfeſt mit ſeinen hervorragenden Rekordzeiten intereſſiert am Sonntgg das reichs ⸗ offene Gedächtnisſchwimmen des Sc. von 1889 Berlin. Erbard Weiß. der mehrfache deutſche Meiſter im Kunſt⸗ und Turmſpringen, zeigt ſeine Kunſt bei einer Peranſtaltung in der hol⸗ ländiſchen Stadt Arnheim. Verſchiedenes Der Pferdeſport hat noch einmal Galoppren⸗ nen in Horſt/ Emſcher und Strausberg(Sa.] zu verzeichnen. Beim Düſſeldorſer Eisſeſt trägt Düſſeldorf ſeinen erſten Eishockeykampf zum Nordweſteuropa⸗Pobal gegen den Haag aus. Die Gaugruppenkämpfe zur deutſchen Meiſterſchaft im Mannſchaftsgeräteturnen eröffnen Schlesien. Baden, Württemberg und Bayern in Schwäb. Hall. Die Bilanz muß beſſer werden! Jum 13. Nale im Fuß ball gegen zchmeden Im ffußball gilt am kommenden Sonntag alle Aufmerkſamkeit dem 18. Zuſammentref⸗ fen zwiſchen Deutſchland und Schweden im Altonaer Stadion, das(nach der ſchon ſeit langem anhaltenden Kartennachfrage zu ſchlie⸗ ßen) bis auf den letzten Platz beſetzt ſein wird. Der Kampf zählt übrigens als Ausſcheidung zur Weltmeiſterſchaft, hat aber in dieſer Be⸗ ziehung bekanntlich keine praktiſche Bedeutung mehr, da beide Länder ſchon als Endkampf⸗ Teilnehmer feſtſtehen. Und trotzdem iſt die Be⸗ geiſterung rieſengroß. Sechs Niederlagen, pier Siege und zwei Unentſchieden, ſo lautet unſere bisherige„Schwedenbilanz“ nach 12 Spielen. Das Ziel iſt alſo die Verbeſſerung des Kontos. Die deutſche Nationalelf beſtreitet den Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungs⸗ kampf in folgender Beſetzung: Jakob(Jahn Regensburg); Janes Fort. Düſſeldorf), Münzenberg(Alem. Aachen); Kupfer(Schweinfurt), Goldbrunner(Bay. München), Gelleſch(FC. Schalke 04): Lehner(Schw. Augsburg), Schön(Dresd. SC.), Siffling(S. Waldhof), Szepan, Urban(beide FC. Schalke 04). Da Kitzinger nicht zur Verfügung ſteht, wurde der Schalker Gelleſch in die Läuferreihe zurück⸗ genommen und ſeinen Poſten im Sturm nimmt der Dresdner Schön ein. Als Erſatzleute ſtehen zur Verfügung: Jüriſſen(Oberhauſen), Sold (Saarbrücken), Höffmann(Hamburg) und Rohde(Eimsbüttel). Die ſchwediſche Fußball ⸗Sünderelf wurde nach einem Proheſpiel in Herſingborg aufgeſtellt. Das heißt, die endgültige Beſetzung wird wohl erſt an Ort und Stelle vorgenom⸗ men, denn für den Torhüterpoſten ſteht neben Bergaviſt noch Abrahamſſon zur Verfügung, und als linker Läufer könnte anſtelle von Grahn auch Spahnſtröm eingeſetzt werden. 18 Spieler werden auf alle Fälle die Reiſe nach Hamburg mitmachen, und zwar folgende: S, Berggpiſt; J. Exikſſon, Johanſſen; Flodin. S. Nilſſon, Grahn; Martenſſon, Carlſſon, Nyberg. Bergſtröm, Anderſſon. ur Verfügung ſtehen weiterhin Abrahamſſon Tor) und Spahnſtröm(Läufer). Hamburg im Länderſpielſieber Greß⸗ Hamburg ſteht heute ſchon im Zeichen des Länderkampfes, Etwa 1000 ſchwediſche Zu⸗ ſchauer haben ſich angeſagt, ſo daß es den ſchwediſchen Spielern an der nötigen Rücken⸗ ſtärkung nicht fehlen dürfte. Das Altonger Volksparkſtadion hat einen weiteren Ausbau erfahren. Gegenüber der Haupttribüne iſt eine Nottribüne mit faſt 4000 Sitzplätzen aufge⸗ haut und in beiden Kurven entſtehen zwei ie 60 Meter lange Stehyplatztribhünen. Insge⸗ ſamt werden am Sonntag 55 000 Beſucher Sichtmöglichkeit haben, Die Schweden, die am Samstag mit dem fflugzeug in Hamburg er⸗ wartet werden, folgen am Samstag nachmittag zuſammen mit den deutſchen Spielern einer Einladung des Hamburger Senats. Gauliga im Kampf um die Punkle Gau südweſt ohne spiele— Auch ſonſt gekürzles Programm Das Länderſpiel gegen Schweden in Altona und die vorläufig immer noch beſtehende Spiel⸗ ſperre im Gau Südweſt laſſen am kommenden Sonntag in den ſüddeutſchen Gauen nur ein kleines Meiſterſchaftsprogramm zu. Immerhin ſtehen von den führenden Mannſchaften Frei⸗ burger FC., 1. FC. Pforzheim und SV. Wald⸗ hof in Baden, Stuttgarter Kickers, Stuttgarter SC. und VfB. Stuttgart in Württemberg und Spielverein Kaſſel und Hanau 93 im Gau Heſ⸗ ſen im Kampf, ſo daß die Gewähr für eine Reihe guter Spiele geboten iſt. Gau Baden Sp. Vg. Sandhofen— Freiburger Fc. SV. Waldhof— V. Kehl Phönix Karlsruhe— 1. FC. Pforzheim Nur in einem dieſer drei Spiele ſteht der Sie⸗ ger von vornherein feſt: der SV. Waldhof wird den J Kehl ſchlagen, auch wenn Siffling nicht mit von der Partie ſein ſollte. Der Frei⸗ burger FC. wird in Mannheim bei der Sp. Vg. Sandhoſen einen ſchweren Stand haben, denn Sandhofen braucht dringend Punkte und die Mannſchaft iſt⸗beſſer, als es der Tabellenſtand beſagt. Phönix Karlsruhe ſpielte nach ſeinem Wiederaufſtieg in die Gauliga bisher eine ganz ausgezeichnete Rolle und es iſt wahrſcheinlich, daß es für den deutſchen Altmeiſter am Sonn⸗ tag gegen den 1. FC. Pforzheim zu einem wei⸗ teren Erfolg reicht. Gan Württemberg Stuttgarter Kickers— Spfr. Eßlingen Stuttgarter SC.— BIB. Stuttgar 1. SSB. Ulm— BfR. Schwenningen * die Stuttgarter Kickers dürfte es nicht allzu ſchwer ſein, die Tabellenführung zu be⸗ haupten. Dem guten Sturm der Kickers wird die Abwehr der Eßlinger Sportfreunde auf die Dauer nicht gewachſen ſein. Sehr ſpannend ver⸗ a der Cannſtattex Lokalkampf zwiſchen tuttgarter SC. und VfB. Stuttgart zu wer⸗ den, zumal beide Mannſchaften derzeit in be⸗ ſter 1 77 ſind. Man darf geſpannt ſein, wer das beſſere Ende für ſich haben wird.— Der 1. SSV. Ulm wird mit der Kampfkraft des VfR. Schwenningen rechnen müſſen, doch ſollten beide Punkte in Ulm bleiben. Sau Bayern Wacker München— BC. Augsburg 1860 München— Bf. Ingolſtadt Zwer Spiele der Rückrunde ſtehen auf dem Splelplan. Wacker München holte ſeinerzeit im Vorſpiel gegen den BC. 1 einen 2:1. Sleg heraus, der vielleicht in München eine Wiederholung finden kann. Notwendig kön⸗ nen dis„Blauſterne“ die Punkte auf alle Fälle gebrauchen.— 1860 München müßte normäler⸗ weiſe gegen den Tabellenletzten, VfR. Ingol⸗ ſtadt, die Oberhand behalten.— Der 1. FC. Nürnberg benutzt den spielfreien Sonntag zu einer Reiſe in den Gau Mitte, wo er gegen den Vf. 96 Halle, der hier eine gute Rolle ſpielt, antritt. Sau Heſſen Spielverein Kaſſel— Fc. Hanau 93 BC. Sport Kaſſel— Bc. Friedberg Heſſen Hersfeld— Germania Fulda Der 1. FC. Hanau 93 hat am vergangenen Sonntag in Kaſſel recht ſchlechte Exfahrüngen gemacht und wird bemüht ſein, im Kampf ge⸗ gen den Spielperein Kaſſel einen beſſeren Ein⸗ druck zu hinterlaſſen. Wenn Sonnrein wieder ſpielen kann, iſt ein ausgeglichener Kampf zu ermarten.— Der Ba. Sport Kaſſel trifft den VfB. Friedberg auf eigenem Gelände, da Fried⸗ berg ja mit Platzſperre belegt iſt. Der Neuling, der ſich in ſeinen bisherigen Kämpfen als über⸗ aus ſtark erwieſen hat, ſteht vor einem neuen Erfolg.— Auch Heſſen Hersfeld zieht aus der Platzſperre, von der Germania Fulda betroffen iſt, Vorteil und darf die Germanen in Hers⸗ feld empfangen. Nach dem letzten anne e werden wohl die„Heſſen“ wieder einmal mi einem Sieg aufwarten. Platzſperren aufgehoben Die über die beiden heſſiſchen Gauliaaver⸗ eine VfB. Friedbera und Germania Julda für zwei Spielſonntaae verhängte Platzſperre iſt ſetzt aufgehoben worden, ſodaß die beiden Vereine ihre fälligen Punkteſpiele am kommenden Sonntag auf eigenen Plätzen austragen können. Um den Iſchammer⸗Pofal! Die Paarungen der Vorſchlußrunde Am 5. Dezember wird die Vorſchlug⸗ runde im Kampf um den Tſchammer⸗Pokal ausgetragen, für die ſich der Deutſche Meiſter Schalke 04. Dresdener Sc. S. Waldhof und Fortuna Düſſeldorf qualifiziert haben. Den Beſtimmungen entſprechend müſſen die Kämpfe auf neutralem Boden ausgetragen werden Das Fachamt Fußball hat die Paarungen wi⸗ folat angeſetzt: Hannover: Dresdener SC.—Jortung Düſſeldort Erfurt: Schalke 04. Waldhof b——————(— Von Börsen und Märkten ffneim-Hainiscne apenuborse Still, aber behauptet Auch an dex Abendbörſe hatte das Geſchäft nur be⸗ grenzten Umfang, da der Auftragseingang gus dem Publikum weiterhin ſehr ſchwach war. Jedoch beſtand aus der Börſe heraus vereinzelt etwas Kaufintereſſe und bei zuperſichtlicher Gründſtimmung, die noch durch die Auslaſſungen im engliſchen Oberpaus ver⸗ ſtärkt wurde, konnten ſich die Kurſe im allgemeinen gut behaupten. Die Abweichungen zum Mittags und auch zum Berliner Schluß betrugen nur Prozentbruch⸗ teile. Mit minus 1 pt, fielen lediglich Demag mit 146% auf, ferner bröckelten Rheinmetall ½ pci. auf 146½ ab und am Montanmarkt gingen Rheinſtahl um/ pCt. auf 147½ zurück. Im übrigen notierten A. g.; Buderus 122½¼(122), Mannesmann 118(118 /), Hoeſch 124½(124¼, Verein. Stahl 114%% 114% (114%, Ackch 119(119%, MAN. unp. 136, Bemberg 142½(149¾), Deutſche Erdöl unv. 145, Licht& Kraft 152(151¼„ Esch. 130(180%, Ich. Farben unp. 158¼5, Geffürel unv. 148, Keimen Unp. 1538/ Schuckert unp. 170, Südd. Zucker un, 205 und Hapag und. 80. Auch Bankaktien kamen unverändert zum Kurs, Deutſche 123, Commerz 118½ Dresdner 114½, Adeg 101 ½. Der Rentenmarkt war ohne Umſatz. 4½ proz. Krupp unv. 99%, 6proz. JG. Farben uns. 180%. Im Freiverkehr nannte man Kommunal⸗Um⸗ nt unß. 94.90, Städte⸗Altbeſitz unv. 133½ bis Ubtreldemaride Monnzeimer Getreidegraßzmarkt: Alles unverändert. Weitars kräftige Reichsbanlentlaſtung Nach dem Ausweis ber Reichsbank vom 18. Noyem⸗ bex war auch in der zweiten Nopemberwoche die Ent⸗ laſtung des Notenbankſtatuts verhältnismäßig ka 7 Insgeſamt hat ſich die Kapitalanlage ber Reichs, bank um weitere 254,9 Millionen Reichsmark auf 5481,5 Mill. RM. verringert, was einem ßwpeiteren Abbau der Ultimoſpitze um 33,3 v. H. entſpricht. Seit Monatsbeginn ſind damit insgeſamt 77,7 p. H. der zuſätzlichen Ultimokredite wieder abgedeckt worden. Im Vorfahr waren es in der erſten Woche 68,* 55 und bis zur Monatsmitte insgeſamt 82,5 v. H. Prozen⸗ tual war alſo im Vorjahr die Entlaſtung etwas ſtär⸗ ker geweſen, dagegen iſt der abſolute Rückgang der Kapitalanlage mit 594,5 Mill RM. bis zur Mongts⸗ mitte in dieſem Jahre pegeraber 457,2 Mill. RM. im Vorjahr entſprechend der ſtetig größer werdenden Beanſpruchung des Reichsbankkredits im Zuſammen⸗ 170 mit der fortſchreitenden Wirtſchaftsbelebung er⸗ heblich größer. Gleichzeitig haben, wodurch die Ent⸗ laſtungstendenz noch Unterſtrichen wird, die Girogut⸗ haben um 57,3 auf 729,0 Mill. RM. zugenommen, während im Vorjahr der Zugang nur 46 Mill. RM. betragen hatte. An der Zunahme ſind ſowohl die öffentlichen als auch die privaten Guthaben beteiligt. Andererſeits haben die ſonſtigen Aktivg eine Ver⸗ mehrung um 72,6(im Vorjahr 36,1) Mill. RM. ex⸗ fahren, die in der Hauptſache aus einer Fnanſpruch⸗ nahme des dem Reiche ſeitens der Reichsbank einge⸗ räumten Betriebskredits beruht. Auf den Anlagekonten haben im einzelnen Handelswechſel und ⸗ſchecks um 248,8 auf 50049 Mill. RM. und Lombardforderungen um 11,7 auf 28,2 Mill. RM. abgenommen, während Reichsſchatzwechſel eine geringe Zunahme um 0,7 auf 1,0 Mill. RM. zei⸗ gen. Entſprechend dieſen Veränderungen ſind an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 200.6 Mill. RM und an Scheidemünzen ſind 0,1 Mill. RM. aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich Mitte November auf 8756 Mill. RM ge⸗ gen 7007 in der Vorwoche, 6821 Mitte Oktober und 6843 Mill. Ru. Mitte Nopember vor. Js. Die Gold⸗ und Depiſenbeſtände ſind um 0,2 auf ründ 75,9 Mill. RM, zurückgegangen. Von der Geſamtſumme entfal⸗ len rund 70,1 Mill RM. auf die Goldbeſtände und rund 5,7 Mill RM. auf deckungsfähige Deviſen. gie hören im Rundfunk.. Samstag, den 20. November 1937: Deutſchlaudſender 08.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 08.80 Kon⸗ zept. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.0009. 40 Sperr⸗ zeit. 09.40—10.00 Sendepauſe, 10.00 Reiter für Deutſchlands Ehre. 10.30 Fröhl. Kindergarten. 11.00 21.15 Sendepguſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.80 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 18.80 Nachr. 14.00 Mittagsſtändchen. 13.00 Wetter, Börſenberichte, Programmhinweiſe. 13.10 Erfüllte Wünſche. 16.00 Stuttgart ſpielt auf. 18.00 Unterhaltungsmuſik. 18 6 Sport der Woche. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Kurz- nachrichten. 19.10 Und 5826 iſt Feierabend. 20 00 Konzert. 29.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Eine lleins Nachtmuſil. 29.45 Seewetterbericht Fraulfurt 06.00 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.80 Kon⸗ ert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtil. 08.30 Werkskonzert. 09.80— 10.0 Sendepauſe. 10.00 Reiter für Deutſchlands Ehre. 10.80 Hausfrau hör zu! 10,45—11.30 Sendepauſe. 11.8 Programmanſage, Wirtſchaftsmeld., Weiter. 11.40 Gaunachrichten. 11.45 Deuiſche Scholle 18.00 Kon⸗ zert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Schallpl. 18.18 Volt und Wirtſchaft. 15.80 Rundfunkſpielſchar. 168.00 Kon ⸗ zert. 18 00 Zeitgeſchehen. 19.00 1 Nachr., Wetter. 19.10 Platzkonzert. 20.00 Ein Muſtkantenleben. 22.00 Zeit, Nachr. Wetter, Sport. 22.30 Nachtmuſik. 54.00 01.00 Nachtmusik. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Jandw. Notiarun⸗ en, Gymnaſtikl. 06.30 Konzert 08.00 Wafferſtand, etter, Marktbericht, Gymnaſtik. nzert. 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00„Canoffa“ 10.30 14.30 Sendepauſe. 11.30 Ballsmuftf. 18.60 Konzert. 14.00 Mittagsſtändchen. 15.00 Schallplatten. 16.00 Stuttgart ſpielt auf. 18.00 Tonbericht der Woche. 12.00 Nachr. 19.15 Pfälzer Kunterbunt. 20.00 Ein Griff ins Leben. 21.00 Tanzmuſik. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sportbericht. 22.30 Unterbaftungsmuſik. Pauſe in Südweſt Nur in und um Frankfurt wird geſpielt Die noch nicht geklärte Lage hinſichtlich der Maul⸗ und Klauenſeuche läßt auch für den kommenden Sonntag für unſer Gebiet keine ſportliche Betätigung zu. Für den Fußball hat der Gaufachwart bekannt gegeben. daß er mit Rückſicht auf die noch beſtehende Sperre nicht in der Laage ſei. Spiele der Gauliaa anzuſetzen, und das ailt ſinngemäß auch für die unteren Klaſſen der bedrohten Kreiſe uſw. Es finden alſo am Sonntag im Gau Südweſt nicht nur keine. Spiele der Fußball⸗Siaa ſiatt, ſondern der Spielbetrieb rubt auch für die Bezirksklaſſe uſw. und nur die Frankfurter Bezirksklaſſe dürfte ihre Spiele ausfragen. ür den Han d⸗ ball ailt ſinnaemäß dasſelbe, auch hier herrſcht Waffenruhe. ymboliſch für die erzieheriſchen Auf⸗ gaben der alten Armee war der Stil der Kaſernenbauten. Das Heer be— deutete ja nicht nur die Schule mili⸗ täriſcher Fertigkeiten und Tugenden. Der Jungarbeiter, der Geſelle, der Angeſtellte— ſie alle, die bisher ein mehr oder minder ungebundenes Leben geführt hatten, mußten dahin gebracht werden, den eigenen Willen unter das harte Geſetz der Gemeinſchaft zu beugen. Darüber hinaus ſollten Ecken und Kanten abgeſchliffen, innerlich und im Um⸗ gang mit anderen unreife Menſchen zu Männern gemacht werden, die ihren Platz im Leben ausfüllen konnten. Endlich ſollte als Erfolg der Dienſtzeit das Bewußtſein mit ins Zivilleben übernommen werden, daß der Soldatenrock nicht nur äußerlich gleichmacht, daß Stand und Herkommen für die Waffenträger der Nation weſenlos ſind. Dieſen Aufgaben der Armee glaubte man in den Kaſernenbauten ſinnfälligen Ausdruck geben zu müſſen. In Ueberſteige⸗ rung des preußiſchen Stils, in einfachen, harten Linien, die in nichts an Wohnungen erinnerten, erhoben ſich dieſe Unterkünfte der Regimenter, oft durch hohe Mauern von der Umwelt abgeſchloſſen. Dem Rekruten, der zum erſtenmal den Kaſernenhof betrat, ſagte ſchon die Umgebung mit unerbittlicher Deutlichkeit, daß er nichts mehr hatte, was ihm ſelber gehörte. Der ſtrengen Architektonik der Kaſernen⸗ bauten entſprach die innere Ausgeſtaltung. Schmucklos war die„Stube“, wie man den Raum nannte, in dem der Soldat ſchlief, ſeinen Kaffee trank, nachdem er ſich in der auf dem Schemel aufgebauten Waſchſchüſſel gewaſchen hatte, in der er mittags den „Schlag“ verzehrte, in der er das Gewehr reinigte. Ordnung, peinlichſte Sauberkeit konnten den düſteren Räumen auch nicht den Anſchein von Behaglichkeit geben. Dem har⸗ ten Beruf des Soldaten ſollte die Umwelt den entſprechenden Rahmen geben. Es war daher nicht weiter verwunderlich, daß der Soldat mit Sehnſucht auf den Augenblick wartete, wo er Stube und Kaſerne für kurze Stunden hinter ſich laſſen konnte; das Aus⸗ gehverbot bedeutetete für ihn damals eine beſondere Strafe. Als dann das Verſailler Diktat dem Heer die wichtige Aufgabe der Volkserziehung nahm, als die Kaſerne für zwölf Jahre die Heimat des Soldaten wurde, die Stätte ſeiner Berufsausübung, waren damit all die Gründe hinfällig geworden, die im Stil gemütlichen Heim Für die alte Generation ver⸗ bindet ſich mit dem Wort„Ka⸗ ſerne“ ein Begriff, der heute keine Gültigkeit mehr hat. Die Soldaten der neuen Wehrmacht wohnen nicht in kahlen Stu⸗ ben, ſondern in hellen, gemüt⸗ lichen Räumen. Die neuen Ka⸗ ſernen weiſen Bequemlichkeiten der Neuzeit auf, die in den Wohnungen vieler Volksge⸗ noſſen heute noch fehlen. Links: Die Fronten der neuzeitlichen Kaſerne werden belebt durch Blumenſchmuck, den man überall in den Fen⸗ ſtern findet.— Rechts: Blick in einen Flurgang einer Ka ⸗ ſerne. Die Flure ſind hell, die Gewehre ſtehen in Niſchen und die Wände tragen Bild. oder anderen Schmuck. Photos: Scherl⸗Bilderdienſt (4), Preſſebild⸗Zentrale— M. der militäriſchen Bauten und ihrer Innen⸗ ausgeſtaltung ein Mittel militäriſcher Diſzi⸗ plin ſahen. Die„Stuben“ wurden Woh⸗ nungen und mußten wohnlichen Charakter haben. Generaloberſt von Seeckt, der Schöp⸗ fer der Reichswehr, erkannte die Notwendig⸗ keit, ein Heer von Berufsſoldaten anders zu betreuen als junge Männer, die für eine Die Mo halliig des Sobclatea Kaſernen in alter und neuer Zeit— Von der einfachen Stube zum der alten Armee. Luft, Licht und Sonne haben ihren Einzug gehalten in die Bauten der Wehrmacht, die in mehrere Gebäude gegliedert ſind, die nicht mehr ſich bewußt In den neuen Kaſernen fehlen nicht die Waſch⸗ und Brauſeräume. verhältnismäßig kurze Zeit durch die eiſerne Schule der Armee zu gehen hatten. Er ſorgte dafür, daß die Kaſernen wohnlicher und ge⸗ mütlicher wurden. Dann kam, als der Führer die Wehr⸗ hoheit Deutſchlands ſchuf, wieder ein Volks⸗ heer, aber mit weſentlich anderen Aufgaben, als ſie die alte Armee zu löſen hatte. HJ., SA. und SS., der Arbeitsdienſt übernah⸗ men die Erziehung der jungen Menſchen zu Unterordnung, Diſziplin und Volks⸗ gemeinſchaft. Dem Heer bleibt die Krönung dieſer Vorarbeit und die Ausbildung der Waffenträger für die Landesverteidigung. Das bedeutet letzte Abſage an die Kaſernen⸗ bauten von einſt, an die freudloſen Stuben außerhalb des Stadtbildes ſtellen. Die Zim⸗ mer ſind wirkliche Wohnungen geworden. In den Schlafräumen gibt es keine überein⸗ andergeſtellten Betten, keine Strohſäcke mehr. Neben der Kantine befindet ſich der freundliche Eßſaal, Leſezimmer bieten Ge⸗ legenheit zur Unterhaltung und Entſpan⸗ nung. Künſtleriſchen farbigen Schmuck zeigen die Wände aller Räume.— ſprochene Wort des militäriſchen Erziehers es vermag. Vom Ausgang des Mittelalters bis in die neueſte Vergangenheit ſtellt ſich der Werdegang der Armee dar. Naturgemäß wird der Wandſchmuck in den Kaſernen auch gewiſſe landſchaftlich be⸗ dingte Unterſchiede aufweiſen, wie ſie ſich bei aller Uniformierung auch im alten Heer auf manchen Gebieten zeigten. Man denke an die preußiſche Pickelhaube und den baye⸗ riſchen Raupenhelm. Beſtimmend iſt auch oft das alte Regiment, deren beſondere Tradition in einer Kaſerne gepflegt wird und deſſen Ruhmestage von Künſtlern wie Anton von Werner und anderen, farbig und dramatiſch im Bild eingefangen, den jungen Trägern der Ueberlieferung eine ſtändige Mahnung ſind. Durch nichts kann die „Schönheit der Kaſernen“ eindrucksvoller; betont werden als durch derartigen künſtle⸗ riſchen Wandſchmuck, der, an die Ruhmes⸗ taten der Väter erinnernd, zugleich auf dis Einſatzbereitſchaft hinweiſt, die das Jeutſche Volk von ſeiner Jugend erwartet. Nach zwei Jahren kehrt der Soldat in das Berufsleben zurück. In ſeinem Er⸗ innern an die Militärzeit ſpielt die Kaſerne keine geringe Rolle. Er ſtellt Vergleiche an mit ſeiner„Zivilwohnung“, und die Ka⸗ ſerne wird oft dabei am beſten wegkommen. Der Reſervemann iſt ſehend geworden für geſchmackloſen billigen Tand, für ſüßlichen Kitſch. Schönheit der Kaſerne hat in ihm das Verlangen nach Schönheit der Woh⸗ nung, den Sinn für deutſche Wohnkultur erweckt. Im übrigen bedeutet die neue Kaſerne eigentlich auch ein Anknüpfen an alte Tra⸗ dition. Denn der Soldatenkönig brachte ſeine „blauen Kinder“ in Bürgerquartieren, alſo in richtigen Wohnungen, unter, und erſt die Vermehrung des Heeres machte das Er⸗ richten von Maſſenquartieren, von Kaſernen, notwendig, die ihr Geſicht dann im Verlauf von faſt 200 Jahren kaum änderten. F. R. In einem Erlaß hat der Reichskriegsminiſter es zur Pflicht gemacht, den Ruf nach Schönheit der Arbeit, den die Deutſche Arbeitsfront erhebt, für die Soldaten in Schönheit der Kaſernen umzuſetzen. Er hat die Bildniſſe deutſcher Frontſoldaten aus allen Gauen, die Profeſſor Spiegel einſt im Weltkrieg malte, als Wandſchmuck für Kaſernen⸗ räume vervielfältigen laſſen. So zeigen z. B. die Schöp⸗ fungen von Richard Duſchek, in welchem Maße die farbige Buntheit der Wände die Forderung nach Schönheit der Kaſernen erfüllt und zugleich die Tradition der alten Ar⸗ mee pflegt. In künſtleriſcher Vollendung geſtaltet, werden bedeutſame Abſchnitte der deutſchen Geſchichte lebendig, Bilder, die eindrucksvoller von kriegeriſcher Vergangen⸗ heit zeugen als das ge⸗ Links: Abendliche Unter- haltung ermöglicht das Kame ⸗ radſchaftsheim, in den Kaſer · nen des alten Heeres eine unbekannte Erſcheinung.— Rechts: Auch die Ausſtat- tung der Räume ſieht heute anders aus. Das Bild zeigt den neuen Einheitsſchrank für einen Mann. will 1 Ne dom ne M0 2 3 —— Hue man n . ̃ e 7 e 75 RR 7 7 Bekanntmachungen 2 4 Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Bieruheim 5 NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dieuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Durch einen traurigen Unglücksfall iſt der — Willi Neudörfer abberufen wor⸗ den. Wir werden ihm ein treues Gedenken bewahren. An der Beerdigung haben ſämtliche Parteigenoſſen teilzunehmen. Pg., die berech⸗ tigt ſind, die Uniform zu tragen, in Uniform. Trauerflor anlegen!— Zeit der Beerdigung wird noch bekannt gegeben. Braun, Ortsgruppenleiter. Aeichsluftichutzbund Gemeindegruppe Viernheim Die Blockwarte erhalten hiermit Anweiſung, die Kaſſierung für Monat November lfd. Is. kommenden Samstag und Sonntag vorzuneh⸗ men und mit den Untergruppenführern bis Montag, 21. November, abzurechnen. Der Gemeindegruppenführer. EPP ////////( Fernſehen! a Der Hauptanziehungspunkt der Gaukultur⸗ ausſtellung in der Frankfurter Feſthalle! — 4 n 2 Kltler Jugend? N * . 85 Standortbefehl! Durch einen tragiſchen Unglücksfall wurde plötzlich unſer Kamerad Willi Neudörfer aus unſeren Reihen geriſſen. Wir erweiſen un⸗ ſerem Kameraden die letzte Ehre. Alle Einheiten der Hitlerjugend(HJ, Bd M JVB, Bd) treten am Sonntag in ta⸗ delloſer Uniform zur Teilnahme an der Be⸗ erdigung, im Schillerſchulhof an. Trauerflor iſt anzulegen. Die genaue Antretezeit wird morgen an dieſer Stelle bekannt gegeben. Der Standortführer f Richard Wunder. Achtung Spielmamszugl! Der Spielmannszug tritt heute abend, pünktlich um 8 Uhr, mit Inſtrumenten im Schillerſchulhof an. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. November 1937 Anſer Tagesſpruch Begangene Fehler können nicht beſſer ent⸗ ſchuldigt werden als mit dem Geſtändnis, daß man ſie als Fehler auch wirklich anerkenne. Calderon. * 0 Bas bittede Mont Aus einer Laune, aus einer Verſtimmung heraus wird es geſprochen, die Wirkung iſt abwägend und iſt von tiefſter Wirkung dann,] öüberfahren wurde. Unmittelbar nach ſeiner a wenn es eine wunde Stelle berührt. Es drängt Gale ins Städtiſche Daasbahel iſt Nach Ilalien mit 0 über die Lippen, weil das Herz unruhig der Junge ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗„Kraft durch Freude 1100 ſchlägt. Es iſt vielleicht, nein, es iſt überhaupt nicht bös gemeint, aber es wirkt ſchlimm. Und es wirkt dort beſonders verhängnisvoll, wo das Empfinden weich entgegen kommt und theit erwartet wurde und erwartet werden kann. So manche Freundſchaft iſt durch ein Wort der Bitterkeit in Trümmer gegangen, ſo manche Liebe geſtorben. Und wir können doch nicht immer dus Wort zurückbrängen, das aus man tiefſtes Mitgefühl entgegen. F e 1 3 5 Genua.] mieden wird. f einer inneren Spannung kommt und wie eine N Eine Gondelfahrt in Venedig, eine Tampfere] Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937/8 f Erlöſun in, aber 55 noch größere Span⸗ Tag ber Deulſchen Hausmuſik Pon zur Inſel Capri, ſowie ein Ausflug nach Ortsgruppe Venen nung 172 5 Trügeriſch iſt es, weil es im] Das Ziel des diesjährigen Tages der Deut⸗ n i 4SSyyyyaSAEaA 0 N Augenblick etwas verſpricht, aber das Gegen⸗ ſchen Hausmuſtk iſt ſehr weit gesteckt: Jedes Des weiteren erhalten die Teilnehmer je⸗ Umorganiſation in der Nr 0 teil davon hält; und 5 ihm anvertrauen, 2— ſich einem gefährlichen Feind in die rme werfen. Da ſprach einer zu mir von einem Glück eee wie nur einer ſprechen kann, r ganz erfüllt iſt und in dem was er beſitzt, das köſtlichſte Geſchenk erblickt, das ihm vom Leben gewährt werden kann. Ich ſprach ihn wieder, als er durch ein bitteres Wort alles zerſtört hatte, und in ihm war harter Vorwurf. und jene troſtloſe Leere, die dem Leben keine Werte mehr zubilligt. Ein einziges Wort hat das vermocht, in unguter Stunde geſprochen. Einen Abgrund hat es aufgeriſſen, über den zwei Menſchen nicht mehr henüberſteigen konn⸗ ten, eine Wand aufgerichtet, daß ſie einander nicht mehr ſahen. Dann war, ſo kann die Meinung ſein, dieſes Wort nur die Erlöſung von einer Täuſchung und Selbſttäuſchung, und das Erwachen wäre früher oder 775 doch ekommen. Nein, ſo iſt es nicht. Dieſe zwei Menſchen hätten ſich wohl nie voneinander ent⸗ fernt, wenn dieſes harte Wort nicht geſprochen worden wäre, das ſich feſtkrallte und nicht mehr lasließ. Sie ſahen einander nur noch un⸗ ter dieſem Wort, und alles Bemühen konnte nicht mehr helfen. Können Worte ſchwer wiegen? Eine Unter⸗ ſchrift unter einem Vertrag, wer kann ſie un⸗ geſchehen machen? Ein Wort, das aus aufge⸗ wühlter Tiefe kam und ſich einſenkte mit Spitzen und Widerhaken, wer kann es unge⸗ ſprochen machen? Man kann es vergeſſen wol⸗ len, aber es wird ſich immer wieder melden und gerade dann wohl die Lippe verſiegeln, wenn über ſie ein gutes, warmes, herzliches und offenes Wort treten ſollte. * Die Lebensmittel⸗Pfundſammlung des WHW 1937⸗38 für Monat November wird heute Freitag, 19., und morgen Sams⸗ tag, 20. November, durchgeführt. Es wird ge⸗ beten, die Pfundpakete bereit zu halten, damit eine Nachſammlung nicht notwendig wird. Ein Viernheimer Junge ein Opfer bes Verkehrs in Mannheim Am Donnerstagvormittag, halb 8 Uhr, er⸗ eignete ſich an der Adolf Hitlerbrücke in Mannheim ein folgenſchwerer Verkehrsunfall, dem leider wieder ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Der 15jährige Willi Neudör⸗ fer, der mit ſeinem Fahrrad über die Brücke fahren wollte, rutſchte auf der glatten Straße aus und ſtürzte, wobei er unglücklicherweiſe von einer ſtädtiſchen Kehrmaſchine erfaßt und legen. Ueber die Bruſt ging ihm die ſchwere Maſchine. Der Junge befand ſich auf dem Wege zur Berufsſchule. Nach ſeinen Dienſt⸗ jahren im Jungvolk gehörte der Junge der Hitlerjugend an. Alle Einheiten derſelben wer⸗ den ihm bei der Beerdigung die letzte Ehre erweiſen. Den ſchwer betroffenen Eltern bringt deutſche Haus ſoll der Muſik erſchloſſen wer⸗ den. Nicht ſo, als ob nun etwa jeder deutſche Volksgenoſſe ein Muſiker werden oder als ob die Künſtler überflüſſig gemacht werden ſoll⸗ ten. Ganz im Gegenteil. Alles will gelernt ſein, auch die Sprache der Muſik. Iſt es nicht genau ſo wie mit der Sprache des Menſchen und der Sprache der Natur? Der Naturfreund iſt vom Zauber der Wälder und Felder, der Berge und Seen begeistert, während der Na⸗ turfremde gelangweilt an all dieſen Schön⸗ heiten vorübergeht. Genau ſo iſt es mit der Sprache der Muſik. Jeder Volksgenoſſe ſoll ſie erlernen und ſich darin vertiefen. Das ge⸗ ſchieht aber nicht allein durch Hören. Aus innerem Erleben heraus ſoll jeder Deutſche Verſtändnis gewinnen für die Muſik und ihre Ausbildung. Das Verlangen nach Muſik alſo muß geweckt werden. Es ſoll alſo ein General⸗ angriff gemacht werden auf die Unmuſikali⸗ ſchen oder um in der Berliner Sprache von heute zu reden: auf zur fröhlichen Treibjagd auf alle muſikaliſchen Banauſen. Vorausſetzung dafür iſt, daß zunächſt noch mehr Werke für ausgeſprochene Hausmuſik ge⸗ ſchrieben werden. Daneben lautet die Parole: Lernt Inſtrumente ſpielen! Es iſt für jeden nicht immer ganz einfach, die Möglichkeit dazu zu finden, wenn auch der wenig Bemit⸗ telte heute leicht ein gutes Inſtrument erwer⸗ ben kann. Eine neue Form des Unterrichts, der des Gruppenunterrichts, hat ſich als be⸗ ſonders erfolgreich zur muſikaliſchen Ausbil⸗ dung von Kindern und Erwachſenen erwieſen. In Gruppen zu dreien oder ſechs lernt es ſich leichter, das Miteinander⸗arbeiten im Unter⸗ richt gibt Kräfte, die beim Einzelnen ungeweckt blieben. HJ⸗Schulen ſowie das deutſche Volks⸗ bildungswerk wenden ſich gerade anläßlich des Tages der Deutſchen Hausmuſik 1937 an alle Volksgenoſſen, um der Muſik die Wege zu ebnen. Die HJ veranſtaltet vom 15. bis 21. November eine ganze Werbewoche für die Deutſche Hausmuſik, der hoffentlich der ge⸗ wünſchte Erfolg beſchieden ſein wird: Gute Muſik in jedes deutſche Haus! NSG. Im Gau Heſſen⸗Naſſau haben ſich bis zum 15. November in der Ausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche folgende Aende⸗ rungen ergeben: Neu erfaßt von der Maul⸗ und Klauenſeuche wurden die Orte Siedels⸗ brunn i. Odw., Erbach, Kreis Heppenheim und Wahlheim b. Alzey, in denen je ein Ge⸗ höft von der Seuche befallen iſt. In Schwarz⸗ Kreis Alsfeld, wurde ein drittes Gehöft er⸗ faßt und in Bauſchheim, Kreis Groß⸗Ge 4, hat ſich die Seuche auf ſechs Gehöfte a Fge⸗ dehnt. Im Regierungsbezirk Wiesbaden ſend auch bis heute noch keine Fälle von Maul⸗ und Klauenſeuche aufgetreten bzw. gemeldet worden. Wenn von der Bösartigkeit der Maul⸗ und Klauenſeuche geſprochen wird, ſo ſind damit die ſchlagartigen Todesfälle gemeint, die im Verlaufe einzelner Seuchengänge gehäuft auf⸗ treten. Dieſe Erſcheinung haftet dem neueſten Maul⸗ und Klauenſeuchenzug nicht an. Was natürlich nicht beſagt, daß infolge des Ein⸗ tretens beſonderer Komplikationen da oder dort einmal eine Notſchlachtung unvermeidlich wer⸗ den kann. Bei dem normalen Krankheitsverlauf, mit dem wir es bisher in Heſſen zu tun hatten, handelt es ſich um die gutartige Form der Seuche, die als blaſenförmiger Ausſchlag der Haut am Klauenſaum und Klauenſpalt, vor allem aber an der Maulſchleimhaut in Er⸗ ſcheinung tritt. Man nennt dieſe Blaſen auch Aphten und die Maul- und Klauenſeuche daher Aphtenſeuche. Noch beſſer iſt Aphtenfieber, wie die Franzoſen ſagen, weil dieſe Bezeichnung ſen vorausgehenden fieberhaften Erhöhung der Körperinnentemperatur Rechnung trägt. Dies iſt ein Zeichen dafür, daß das Weſen der Maul⸗ und Klauenſeuche in einer Vergiftung des Blutes mit dem durch die Schleimhäute des Verdauungsapparates oder die unbehaarte Haut, etwa des Euters, eingedrungene Er⸗ reger der Krankheit beſteht. Wenn ſich die Der Gau Heſſen⸗Naſſau führt in der Zeit vom 1. 3. 38 bis 13. 3. 38 985 zweite Italienfahrt durch. Die Fahrt führt von Ve⸗ nedig über Palermo, Neapel nach Genua. Der Fahrpreis beträgt ab Frankfurt(M.) RM. 150.—. In dieſem Preis ſind enthalten: Volle Verpflegung, Bahnreiſe, Schiffsreiſe, Stadt⸗ weils bei an Land gehen einen entſprechenden Betrag in Lire angezehlt. Die Fahrt wird mit dem Dampfer D.„Sierra Cordoba“ durchgeführt. Die NSG„Kraft durch Freude“, Kreis⸗ dienſtſtelle Bensheim⸗Heppenheim in Bens⸗ heim, Hochſtraße 2, Fernſprecher 526 Abtlg. RW, erteilt über dieſe Italienfahrt genaue Auskunft, insbeſondere über Abfahrt und An⸗ kunft, Zuſteigemöglichkeiten von Frankfurt auf der Strecke Ulm, Deviſenbeſtimmungen, Höhe der zur Auszahlung gelangenden Lire uſw. Anmeldungen ſelbſt werden ab ſofort bei der vorgenannten Kreisdienſtſtelle entgegen⸗ genommen. Blutgruppenbeſtimmung vollwertig es Beweismittel Noch immer werden in der Oeffentlichkeit Zweifel an der Sicherheit und Beweiskraft der Blutgruppenbeſtimmung erhoben. Die Ge⸗ richte folgen jedoch mehr und mehr dem Gut⸗ achten des Reichsgeſundheitsamtes aus dem Jahr 1936, wonach die beiden Methoden zur Blutgruppenbeſtimmung auf Grund wiſſen⸗ ſchaftlicher Feſtſtellungen eine volle Sicher⸗ heit gewährleiſten. In einem ausführlichen Urteil des Landgerichts Hamburg werden die verſchiedenen Angriffe gegen die Stichhaltig⸗ keit der Blutgruppenbeſtimmung widerlegt. Das Urteil ſtellt feſt, daß die Blutgruppenbe⸗ ſtimmung ein vollwertiges Beweismittel in den Vaterſchaftsprozeſſen ſei, um den Nachweis zu erbringen, daß ein beſtimmter Mann nicht der Erzeuger eines beſtimmten Kindes ſein könne. Zwei Verkaufsſonntage vor Weih⸗ nachten. In einer Mitteilung der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Einzelhandel wird darauf hin⸗ gewieſen, daß auch in dieſem Jahr zwei Sonn⸗ tage zum Verkauf freigegeben ſind. Es han⸗ delt ſich um den 12. und 19. Dezember. Die getroffene Regelung gilt einheitlich für das ganze Reich. Der Kupferne Sonntag iſt alſo in Begfal gekommen. noch der regelmäßig dem Aufſchießen der Bla⸗ b Erscheinungen und Verlauf ber Maul- und Klauenjeuche Aphten bilden, ſo kündigt dies bereits den Beginn der Ausſcheidung des Anſteckungsſtof⸗ fes und damit den guten Ausgang der Er⸗ krankung an. Da die beim Platzen der Blaſen entſtehenden Verletzungen nur oberflächlicher Natur ſind, tritt innerhalb von 8—14 Tagen Heilung, falls nicht, wie gelegentlich an den Klauen, nachträgliche Schmutzinfektionen zu eiterigen Auer eee führen, die mit der Maul⸗ und Klauenſeuche eigent⸗ lich nichts mehr zu tun haben. Sauberkeit und, wegen den an den Mägen und im Darm ebenſo wie an den ſichtbaren Schleimhäuten entſtehenden Verletzungen, Verabreichung ei⸗ ner reizloſen, leicht verdaulichen Nahrung, tragen weſentlich zur Vermeidung dieſer Schaͤ⸗ den bei. Nicht ſofort nach der Berührung mit einem kranken Tier oder einem Zwiſchenträger, tre⸗ ten jedoch die beſchriebenen Krankheitserſchei⸗ nungen auf, ſondern es vergehen bis dahin mehrere Tage. Es iſt dies die Zeit, in der das infizierte Tier die Krankheit gewiſſermaßen ausbrütet. Für die Seuchenverbreitung ſind derartige Tiere beſonders gefährlich, weil ſie, ohne krank zu erſcheinen, bereits den Krank⸗ heitserreger ausſcheiden können. Somit muß der Verlauf der Maul- und Klauenſeuche in drei Stadien eingeteilt werden: 1. Die drei⸗ bis ſechstägige Entwicklungszeit, 2. die 1—2⸗ tägige Fieberperiode, ſowie 3. in das Aushei⸗ lungs- oder das eigentliche Ausſcheidungs⸗ ſtadium. Erſt im dritten Stadium treten die ſichtbaren Veränderungen der Maul⸗ und Klauenſeuche hervor, insbeſondere das Spei⸗ cheln und Schmatzen, das die Krankheit un⸗ * errät, wenn am Euter an den Klauen Aphten entſtehen, außerdem Lahmgehen und in ſchlimmeren Fällen Ausſchuhen. Die Feſt⸗ ſtellung der Krankheit hat, wie in allen Seu⸗ chenverdachtsfällen, durch den beamteten Tier⸗ arzt zu erfolgen. Er leitet die Seuchenbekämp⸗ fung und die Seuchenvorbeuge im Einzelnen. — fe e 5 55 bküfschEN VOI KES Pfundſammlung November 153“ Die Pfundſammlung für November 1937 findet Freitag und Samstag durch den BDM ſtatt. Wir bitten die Spender, die Gaben be⸗ reit zu legen, damit eine Nachſammlung ver⸗ gruppe Heſſen. Die bisher zur Motor⸗ gruppe Heſſen gehörenden Motorſtandarten 50 (Darmſtadt), 148(Wiesbaden) und 150 (Mainz) wurden mit Wirkung vom 1. No⸗ vember der Motorbrigade Weſtmark, Koblenz, Steinſtraße 10, zugeteilt. Die im Kreiſe Hep⸗ penheim liegenden Einheiten der Motorſtan⸗ darte 50 fallen an die Motorbrigade Kur⸗ pfalz⸗Saar, Kaiſerslautern. Die bisherigen 2/M 49, Langen⸗Offenbach und 3/M 80, Dieburg⸗Erbach, werden mit der Staffel M2 (Alzenau) zu der neuen Motorſtandarte 146, mit dem Sitz in Aſchaffenburg, vereinigt. Die neuen. ür den deutſchen Verkehr werden zum 1. Januar 1988 eingeführt. Für die noch vorhandenen deutſchen Frachtbriefe mit den jetzt gültigen Aufdrucken wird eine Aufbrauchfriſt bis zum 31. Dezember 1938 gewährt. Der Reichsser⸗ kehrsminiſter hat unterm 9. Oktober 1937 im Reichsminiſterialblatt eine Verordnung über die Beſchaffenheit des zur Herſtellung von Frachtbriefen zu verwendenden Papiers erlaſ⸗ en. Darnach darf zur Herſtellung von Frachtbriefen bis auf weiteres auch Normal⸗ papier 6a verwendet werden. Für den inter⸗ nationalen Verkehr iſt das ſeitherige Fracht⸗ briefmuſter vorerſt weiter zu verwenden. Der Zeitpunkt der Einführung des neuen Muſters zum Frachtbrief für den internationalen Ver⸗ kehr wird noch bekannt gegeben. Fortdauer der unbeſtändigen Witterung. Von Südmweſt aufgleitende Warmluft bringt nun Weſtdeutſchland Nebel, der allmählich zu Regen übergeht. Der in der Höhe bereits ſeit Tagen vorhandene Warmluftzuſtrom wird ſich nur ſehr langſam durchſetzen, ſo daß die augen⸗ blickliche Wetterlage zunächſt noch anhalten wird. Freitag: Wolkig bis bedeckt, einzelne Regenfälle, dunſtig, tagsüber Temperaturen um etwa 5 Grad, Winde um Süd. Samstag: Etwas milder, Fortdauer der unbeſtändigen Witterung. 9———— 5 8 Aus Nah und Fern Mannheim.(Fünf Verkehrsunfälle). In der Nacht auf Donnerstag wurde auf dem Friedrichsring ein Fußgänger von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren und ſchwer ver⸗ letzt. Der Verletzte fand Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Ueber die Schuldfrage ſind die Erhebungen im Gange.— Bei vier weiteren Verkehrsunfällen, die ſich am Mittwoch er⸗ eigneten, wurden drei Perſonen verletzt und zwei Fahrzeuge beſchädigt. f Durch brennendes Bodenwachs beide Hände verloren Ein ſchwerer Unfall, der für alle Haus⸗ frauen eine ernſte Mahnung ſein müßte, daß man Bodenwachs zum Erwärmen nicht in den heißen Ofen ſtellen darf, trug ſich in einem Haus der Kleinſtraße in Stuttgart zu. Eine etwa 60 Jahre alte Frau hatte Boden⸗ wachs in den heißen Ofen geſtellt. Die Maſſe lief über, entzündete ſich und ſetzte die Klei⸗ der der Frau in Brand. Die Frau verſuchte vergeblich, der Flammen Herr zu werden. Auf ihre Hilferufe eilten Hausbewohner hin⸗ zu, die die Bedauernswerte mit ſchweren Brandwunden auffanden. Sie wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht, wo ſie in bedenk⸗ lichem Zuſtand darniederliegt. Es mußten ihr beide Hände abgenommen werden. In einer Lehmgrube verſchüttet. LPD. Marburg. Während der Arbeit in einer Lehmgrube im Ebsdorfer Grund ſtürzte plötzlich eine hohe Lehmwand ein und begrub einen Arbeiter aus Rauiſch⸗ Holzhauſen unter den Lehmmaſſen. Sofor⸗ tige Rettungsarbeiten förderten den Ver⸗ ſchütteten noch lebend zutage. Er hat einen Wirbelſäulenbruch davongetragen und wur⸗ de in die Marburger Klinik gebracht. 00 Stöchel u. Luce Enguscn in inrem neussten u. köstichsten Lusisplelschlager Der große Lachertolg am lautenden Band. Sowas muss man miterlent haben. Winterhilfsſpende der heſſiſchen Jägerſchaft. Ein Aufruf des Landesjägermeiſters Ga“ leiter Sprenger. Darmſtadt. Der Landes ägermeifter für en Jagdgau Land Heſſen e läßt an die heizen Jäger folgenden Aufreuf: „uch in dieſem Jahr hat der Herr Neichsjeagermeiſſer einen Appell an die deu ſchen Jäger ge ichtet, ſich an dem größ— len ſozialen Werk unſeres Führers, dem Winterhilfswerk, zu beteiligen. Im letzten Jahr haben die Jäger meines Jagdgaues durch ihre Spende, die die des Vorjahres noch übertraf, bewieſen, daß ſie ſich willig in den Dienſt der Volksgemeinſchaft ge⸗ elt haben und ſomit der Ehrenpflicht je⸗ des Deutſchen nachgekommen ſind. Ich erwarte, daß auch in dieſem Jahr jeser Bürger dem Appell Folge leistet und eine Wildmenge von mindeſtens 5 vom Kundert der Nutzwild⸗Jahresſtrecke in der Zeit vom 1. November bis 20. Dezember abliefert. Unſer Beſtreben ſoll ſein, durch Spendefreudigkeit auch als Jäger unſern Anteil an der Linderung der Not bedürfti⸗ ger Volksgenoſſen beizutragen. Die Kreisjägermeiſter ſind angewieſen, Näheres wegen der Ablieferung des Wildes bekannt zu geben. gez. Sprenger.“ Gelnhauſen. Vielfach herrſcht bei den Kindern die Unſitte, Bohnen oder Erbſen in die Naſe oder ins Ohr zu ſtecken, die dann, da ſie nicht alsbald entfernt werden können, zu ſchweren geſundheitlichen Schä⸗ den führen. Im Vogelsbergdorf Oberrei⸗ chenbach hatte ein zweijähriges Kind mit Bohnen geſpielt und ſich eine Frucht in die Naſe geſteckt. Die Bohne ſchob ſich ſo weit hinauf, daß ſie erſt durch ärztlichen Ein⸗ griff entfernt werden konnte. Sperre der Wegſcheideſtraße wieder auf⸗ gehoben. Bad Orb. Nach einer Mitteilung des Landrats des Kreiſes Gelnhauſen iſt die Sperrung der Reichsſtraße 276 zwiſchen Bad Orb und Burgjoß von Kilometer 5,5 bis 16,056 ab ſofort aufgehoben. Es handelt ſich um die wiederhergeſtellte und verbeſ⸗ ſerte Straße über die Wegſcheide. Viernheimer Tonjülmſchau Freitag, Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt „So weit geht die Liebe nicht Das neueſte und köſtlichſte Bavaria-Groß⸗ filmwerk— eine Lachkanone, mit jedem Schuß einen Treffer! Soweit geht die Liebe nicht, — nämlich bis zum Standesamt—, das iſt die Deviſe des Feinkoſthändlers Lobacher(Joe Stöckl). Wie weit die Liebe geht, darüber be⸗ lehrt ihn Helene Fiſcher, die hübſche Zigarren⸗ geſchäfts⸗Inhaberin(Luzie Engliſch). So köſt⸗ lich und heiter die Erlebniſſe der beiden Film⸗ lieblinge ſind, ſo hat die Sache dennoch einen tieferen, moraliſchen Sinn, der allerdings nicht daran hindert, daß man in dieſem Film herzlich lachen kann. Th. Auzinger, Paul Weſtermeier und viele beſtbekannte Darſtel⸗ ler ſichern den Erfolg dieſes Films. Es iſt ein heiterer Bavaria⸗Film, mit welchem Franz Seitz die Serie ſeiner Luſtſpielerfolge fort⸗ ſetzt. Eine Stunde voll wirklicher Entſpan⸗ nung und befreiendem Lachen iſt dem Film⸗ beſucher gewiß, denn Franz Seitz und ſeim be⸗ währtes Darſtellerenſemble, verſtehen es auch in dieſem neuen Luſtſpiel, eine Fülle heiterer Situationen zu geſtalten. Lucie Engliſch, Ma⸗ ria Paudler, Joe Stöckl, Paul Weſtermeier und viele andere Darſteller zaubern Lachen und Frohſinn in die Herzen der Zuſchauer. Die unerreichte Spiellaune aller Mitwirken⸗ den ſchlägt die tollſten Kapriolen. Ueberall ein Bombenerfolg! Samstag und Sonntag im Gloria „Wenn du eine Schwiegermutter haſt⸗ Mit Ida Wüſt, Ralph Arthur Roberts Skandal im Seebad! In einem bekannten Seebad— nennen wir es Seemünde— kam es vor einigen Tagen beinahe zu einem Skan⸗ dal. Eine junge, verheiratete Frau hatte ſich von einem Manne einen Heiratsantrag machen laſſen. Der Ehemann, der einige Tage ſpäter eintraf, wurde von der Schwiegermutter als ihr eigener Gatte ausgegeben. Zu ſeinem Schrecken mußte der geplagte Mann erkennen, daß der Freier ſeiner Frau ſein neuer Chef war. Wie die Sache ſich entſpann und wie es ausging, ſoll hier nicht verraten wer⸗ den. Gehen Sie Samstag oder Sonntag ins Gloria“ und ſehen Sie ſich den luſtigen Film„Wenn Du eine Schwiegermutter haſt“ mit Ida Wüſt, Suſe Graf, Mady Rahl, R. A. Roberts, Erwin Biegel, Ernſt Dumcke, Kurt Veſpermann und Blandine Ebinger an. Bunt wirbeln die Situationen durcheinander, immer wieder zwerchfellerſchütterndes Lachen hervorrufend! Wer noch keine Ferienreiſe ge⸗ macht hat, fahre mit uns in dieſem Film nach Seemünde. Wir garantieren, daß er ſich köſt⸗ lich amüſieren wird. Ein Lacherfolg,— nach Maß verpaßt— Wenn Du eine Schwieger⸗ mutter haſt! In beiden Theatern die bombigſten Luſt⸗ ſpielſchlager, voll Stimmung, Humor und Frohſinn. Lacherfolge am laufenden Band! Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— Da. X. 1937 über 1800. 3. Zt. int Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. „80 all pen fe Lede nichl rar un Kath. Kirchenkajie Viernheim Die Pächter der Kirchen⸗ und Pfarräcker werden hiermit aufgefordert, ihren Pacht jür 1937 begleichen zu wollen. Der Reſt des Kirchennotgeldes für 1937 kann noch bis zum 1. Dezember 1937 ohne Beitreibungskoſten bezahlt werden. Hofmann, Kühnerſtr. 24. Vereins⸗ Anzeiger Turnverein von 1893 Heute Freitag, abends 8.30 Uhr, in der Sporthalle Spielerverſammlung für Fuß⸗ und Handballer. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Samstag, den 20. November, abends halb 9 Uhr, im Vereinslokal„Fürſt Alexander“ Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet der Vorſitzende. Zu gleicher Zeit Uebungsſtunde für die Reigen ahrer. Pünktliches Erſcheinen erwartet der Sportleiter rodes· 1 Bruder, Enkel und Neffen jahre zu sich in die Ewigkeit abberufen. Viernheim, den 19. November 1937 In tiefer Trauer: Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unseren lieben Sohn, Willi Neudörfer infolge eines traurigen Unglücksfalles im 16. Lebens- faſmille deorg Heudörter u. Anverwandle Die Zeit der Beerdigung wird noch bekannt gegeben. Nachruf Unſer Kamerad Er war und bleibt unſer Kamerad. Hitler⸗Jugend Viernheim Willi Neubörjer wurde plötzlich durch einen Unglücks⸗ fall aus unſeren Reihen geriſſen. Gejolgichajt 211249 Für die erwiesene herzliche Anteilnahme an dem schmerzlichen Verlust, den wir durch den all- zufrühen Tod meines lieben, unvergeßlichen Gatten und Vaters erlitten haben, sage ich auch im Namen der Hinterbliebenen tiefempfundenen Dank Mathilde Allendörfer Viernheim, November 1937. Ultler u. 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