ins Agen Nast“ lake, on All, nag nach ber ger eke 1 1 1 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugsptels: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchlteßlich eiertagen. otenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 270 Jams fag ternheimer jeitum den 20. November 1937 8 4 Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 8 Ryfg., im Text⸗ teil für! mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zett iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PSg L'hafen 15101 13. Jahraang der Jührer empfing Lord Halifax Ausſprache über die deulſchland und Großbritannien inkereſſierenden Probleme Gegen die Gerüchlemacher Junger Wind zwiſchen Seealpen und Rhein leine Bedrohung Europas Oberſalzberg, 20. November. Der Führer und Reichskanzler empfing heute auf dem Oberſalzberg im Beiſein des Reichsminiſters des Auswärtigen den Lord⸗ präſidenten des engliſchen Staatsrats, Vis count Halifax, zu einer längeren Aus⸗ ſprache über die Deutſchland und Großbri⸗ tannien intereſſierenden Probleme der inter⸗ nationalen Politik. Beſichligung der Parkeibaulen München, 20. November. Nach ſeinem Beſuch auf dem Oberſalzberg begab ſich Lord Halifax im Sonderzug mit dem Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath nach München. Hier befichtigte Lord Halifax die Bauten der Partei, nämlich das Braune Haus, den Führerbau und das Verwaltungsge⸗ bäude auf dem Königlichen Platz, nachdem er vorher kurz an den Ehrentempeln verweilt hatte. Um 22.20 Uhr verließ Lord Halifax mit dem fahrplanmäßigen Zug München wieder, um die Reiſe nach Berlin anzutreten. „Junger Wind“ Wien, 20. November. Die Behauptungen des Präſidenten der Außenkommiſſion des franzöſiſchen Senats, Berenger, und insbeſondere deſſen Phan⸗ taſien über die„deutſchen Abſichten in Mitteleuropa“, die in der geſamten Wiener Preſſe ausführlich wiedergegeben wor⸗ den waren, werden heute von der„Reichspoſt“ in unzweideutiger Form zurückgewieſen. Das Blatt gibt ſeiner Vermutung dahin Ausdruck, daß der Vortrag der Stimmungsmache für die Vermehrung der franzöſiſchen Rü⸗ ſtungen, obſchon man ſich dieſe kaum mehr borſtellen könne, dienen ſollte. Welche auch im⸗ mer die Motive geweſen ſeien, ſo heißt es wei⸗ ter, die einen Mann von der Stellung Beren⸗ gers zu einer derartigen aufpeitſchenden Rede bewogen haben, auf jeden Fall bleibe der pein⸗ liche Eindruck zurück, daß ernſt zu nehmende politiſche Kreiſe Frankreichs heute unter einer Angſtpſychoſe ſtehen, für die eine reale Begründung fehle. Gewiß, die zwei großen Nachbarvölker Frank⸗ reichs, das deutſche und das italieniſche, beken⸗ nen ſich täglich ſtolz zu ihren Revolutionen. Die⸗ ſer junge Wind, der über die Seealpen und den Rhein wehe, ſei es vielleicht, der die Franzoſen erſchauern laſſe. Allein der franzöſiſche Staat habe keinen Anlaß, in dieſen nationalen Be⸗ wegungen eine Bedrohung ſeiner Grenzen zu ſehen. An den feierlichen Erklärungen des deutſchen Reichskanzlers, daß das Deutſche Reich keinerlei territoriale Anſprüche gegen Frankreich erhebe, könne ebenſowenig gedeutelt werden wie an der wiederholten Verſicherung Muſſolinis, das italieniſche Volk wünſche den Frieden. Spaniſcher Beſuch bei Dr. Goebbels Berlin, 20. Nov. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing beute mittag ſechs ſpaniſche Jugendführerinnen. die vom Staatschef der ſpaniſchen Regierung, General Franco, mit der Organiſation der Mädelarbeit in Nationalſpanien beauftragt worden ſind und ſeit Anfang September ds. Is. zum Studium der nationalſozialiſtiſchen Ju⸗ gendarbeit in Deutſchland weilen. Die Falan⸗ giſtinnen ſchilderten ihm eingehend die großen Eindrücke, die ſie bei ihrem Aufenthalt im Deutſchland Adolf Hitlers empfangen haben, und berichteten dann über ihr Tätigkeitsgebiet in Spanien. „Nach einer herzlichen Unterhaltung ſprach ihnen der Miniſter ſeine beſten Wünſche für tine erfolgreiche Erfüllung ihrer Aufgaben beim Aufbau der aus. Jperrle— General der Flieger Berlin, 20. Nov. Im Anſchluß an die Fahnenübergabe im Flie⸗ gerhorſt Gatow fand eine Ehrung des Komman⸗ dierenden Generals und Befehlshabers im Luftkreis 5, Generalleutnant Sperrle, ſtatt. Vor den verſammelten Offizieren, Fahnenab⸗ ordnungen und Truppenteilen gab General⸗ oberſt Göring bekannt, daß der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht General⸗ leutnant Sperrle in Anerkennung beſonderer Verdienſte zum General der Flieger befördert habe. Als Zeichen ſeines Dankes überreichte der Oberbefehlshaber der Luftwaffe das Flie⸗ gerabzeichen in Gold mit Brillanten. Nanking, 20. Nov. Da zur Zeit in Nanking ſtarke Regenfälle niedergehen und die Sicht ſtark verringern, konnte die Räumung der Stadt ohne Störun⸗ gen durch japaniſche Luftangriffe vor ſich ge⸗ hen. Nachdem in den letzten drei Tagen der Hauptteil der chineſiſchen Bevölkerung. der von amtlicher chineſiſcher Seite auf annähernd 200000 Perſonen geſchätzt wird. die Stadt ver⸗ laſſen hat, flaute der Flüchtlinasſtrom etwas ab. Die ſonſt dicht bevölkerte Südſtadt Nan⸗ kings macht jetzt einen verödeten Eindruck. Die meiſten Geſchäfte ſind geſchloſſen. die Schau⸗ fenſterſcheiben mit dicken Bretterverſchlägen vernagelt. Sämtliche chineſiſchen Zeitungen haben ihr Erſcheinen eingeſtellt oder ihren Be— trieb ſtark eingeſchränkt: die einzige engliſch⸗ ſprachige Chinazeitung erſcheint nicht mehr. Somit ſtellt der Rundfunk den Hauptübermitt⸗ ler von Nachrichten dar. Der Poſtverkehr mit Schanghai wird durch Yanatſe-Dampfer auf rechterhalten, dauert aber faſt eine Woche. Die Mehrzahl der chineſiſchen Bankfilialen hat ge⸗ ſchloſſen. Lediglich die Transvortunternehmun⸗ gen und die Rikſcha⸗Kulis können bei den ra— ſpaniſchen Jugendorganiſationen Die Trauerſeierlichleilen in Darmſiadl Die Ankunft der Token in der heimak— die Ueberführung nach dem Mauſoleum auf der Roſenhöhe Darmſtadt, 20. Nov. Die acht Opfer des Flugzeugunglückes in O ſt⸗ ende wurden in der vergangenen Nacht von Belgien aus nach Darmſtadt übergeführt. Auf dem Bahnſteig vor dem Fürſtenſaal hatten ſich zum Empfang der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen großherzoglichen Familie die näch⸗ ſten Angehörigen und Freunde ſowie die Leid⸗ tragenden der Familien von Riedeſel, Martens und Hahn eingefunden. U. a. wa⸗ ren erſchienen die Schweſter der verſtorbenen Großherzogin, Fürſtin Dohne, die Mutter der Erbgroßherzogin, Prinzeſſin Alexandra von Griechenland mit ihren drei Töchtern, Erbprinz Hohenlohe mit Gemahlin. der Markgraf von Baden, Prinzeſſin Chriſtoff von Heſſen mit Ge⸗ Nanking wird geräumt Auch die Beamlen verlaſſen die Hauplſiadl pid anſteigenden Preiſen ein blühendes Ge⸗ ſchäft melden. Alle Miniſterien ſowie Behörden haben ihre Dienſtzimmer bis auf einen kleinen Stab von etwa zehn Beamten geräumt, das Gros der Beamtenſchaft befindet ſich be⸗ reits auf dem Wege nach den Häfen des mitt⸗ leren Yangtſe. Am Freitag wurde das Stadt⸗ bild hauptſächlich durch ſtarke Truppenbewe⸗ gungen beherrſcht. Truppenkontingente, die an⸗ ſcheinend von der Nordfront herbeigeholt wor⸗ den waren, paſſierten bei ihrem Marſch an die Sutſchaufront die Stadt oder wurden zur weiteren Verſtärkung der Garniſon in Nanking feſtaehalten. Die letzten Meldungen von der Sutſchaufront berichten von erneuten Durch⸗ bruchsverſuchen der Japaner. Von deutſcher Seite werden ebenfalls die zur Räumung nötigen Schritte unter⸗ nommen. So fanden weitere Einſchiffungen auf einem zur Verfügung ſtehenden Dampfer ſtatt. Auch die anderen ausländiſchen Kolonien ſind in Richtung Hankau abagereiſt. Außerdem wird noch gemeldet, daß ſich zur Zeit zwei Kanonenboote der USA.- Marine auf der Fahrt nach Nanking befänden. —— Neben dem Führer Lord Halifax, dahinter korb Halifax auf dem Berghof Reichsaußenminiſter Freiherr von N (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) mahl, zwei Kuſinen des fin Solms⸗Laubach und Prinzeſſin Elisabeth von Solms⸗Lich. Auf dem Bahnſteig, wo die Bahnpolizei die Abſperrung übernommen hatte, war auch der Darmſtädter Flieger⸗ ſturm 1/77, dem der Erbgroßherzog angehört hatte, als Ehrenformation angetreten. Nach dem Eintreffen des ſahrplanmäßigen Zuges wurden die Särge von den Mitgliedern des Fliegerſturmes in den auf das ſtimmungs⸗ vollſte ausgeſchmückten Fürſtenſaal getra⸗ gen und dort aufgebahrt. Inzwiſchen war Prinz Ludwig von Heſſen mit ſeiner jungen Gemahlin und in Begleitung des Mark⸗ grafen von Baden erſchienen und wurde auf dem Bahnſteig von dem Grafen Hardenberg empfangen. Als der erſte Sarg aus dem Wagen getragen wurde, ſenkten ſich die Fahnen, und der Sturmführer des Fliegerſturms legte einen Kranz am Sarge des Erbaroßberzogs nieder. Pfarrer Monnard⸗Egelsbach hielt im eng⸗ ſten Kreiſe eine kurze Andacht und ſegnete die Toten ein. Zahlreiche Kränze waren als letztes Zeichen der Ehrung im Fürſtenſaal niederge⸗ legt worden. Am Nachmittag erfolgte die Ueber⸗ führung der ſterblichen Ueberreſte der ſo plötz⸗ lich aus dem Leben Geſchiedenen vom Fürſten⸗ ſaal des Hauptbahnhofes nach dem alten Mau⸗ ſoleum auf der Roſenhöhe, wo wahrſchein⸗ lich am Dienstag der kommenden Woche die endgültige Beiſetzung erfolgt. Hinter dem ein⸗ zigen Ueberlebenden der großherzoglichen Fami⸗ lie, dem Prinzen Ludwig von Heſſen, folgten die engeren männlichen Angehörigen der Fa⸗ milie und Verwandten. Als Vertreter des Gau⸗ leiters und Reichsſtatthalters war Staatsrat Reiner erſchienen, der den Trauerzug bis zur Roſenhöhe begleitete. Darmſladk grüßt ehrfurchtsvoll den Trauerzug Darmſtadt, 19. November. Um 15 Uhr begann unter dem Geläute ſämt⸗ licher Kirchenglocken die Ueber führung der ſterblichen Reſte der Mitglieder des groß ⸗ herzoglichen Hauſes vom Fürſtenzim⸗ mer des Bahnhofs nach dem Mauſoleum auf der Roſenhöhe. Ein grauer, naßkalter Novem⸗ bertag. Von allen Gebäuden, öffentlichen und privaten, hingen die Trauerflaggen regenſchwer herab. In den Straßen ſtanden trotz dem Re⸗ gen die Menſchen in acht⸗ bis zehnfacher Reihe, um die Toten auf ihrer letzten Fahrt durch die Heimatſtadt zu grüßen. Auf dem mehr als drei Kilometer langen Wege, den der Zug nahm, war in der dichten Menſchenmauer keine Lücke. In der inneren Stadt reichte der Fußſteig nicht aus, da auch die Landbevölkerung aus der Um⸗ gebung Darmſtadts gekommen war. 5 Dumpfe Trommelwirbel, die mit Trauer⸗ chorälen abwechſelten, begleiteten den Zug. Dem Muſikkorps des Infanterieregiments 115 folg⸗ ten Kranzträger des NS⸗Fliegerkorps und zwei Offiziere, die die Orden der toten Großherzogin trugen, darunter auch die Sächſiſche und Preu⸗ ßiſche Rettungsmedaille, die ſie ſich als junges Mädchen erworben hatte. Den Särgen voraus ſchritten drei Geiſtliche, in der Mitte der Propſt von Starkenburg, Oberkirchenrat Dr. Müller (Darmſtadt). der beim Abholen der Särge am Bahnhof eine kurze Andacht gehalten hatte. Die Särge waren von der großherzoglichen Haus⸗ flagge hedeckt und wurden von Geſpannen des Darmſtädter Arxtillerieregiments gezogen. Auf dem Sarg des Erbgroßherzogs lagen Stahlhelm und Degen des Fliegerleutnants. Sturmmän⸗ ner des Fliegerkorps bildeten das Geleite. Hin⸗ ter dem letzten Sarg ſchritt allein Prinz Lud⸗ wig von Heſſen, der letzte männliche Hin⸗ terbliebene des vom Schickſal hart betroffenen Fürſtenhauſes. folgten die Anverwandten der großherzoglichen Familie, viele in Uniform, ſodann Staatsrat Reiner als Vertreter des Gauleiters und Reichsſtatthalters. der Divi⸗ ſionskommndeur, General Ritter von Schobert und Oberbürgermeiſter Wamboldt, ferner die Kommandeure der drei Darmſtädter Regimen⸗ ter und das ganze Offizierskorps. Stark war die Beteiligung der NSDAP. und ihrer Glie⸗ Prinzen Ludwig, Grä⸗ r ! e derungen, voran NS-⸗Flieger, dann jeweils ein Sti NSsict. über 200 Polt⸗ ter, Hitlerjugend, Bd M., Arbeitsdienſt, entenbund und die Frauenſchaft. In erſten Reihe der Geiſtlichkeit ging Landes⸗ trich. Das Rote Kreuz war mit esleitung, mit einer Abteilung Sa⸗ icen⸗Frauenverein und mehreren en Helferinnen vertreten. Trauerzug beſchloſſen Beamte und Angeſtellte s großherzoglichen Hauſes, Freunde des Für⸗ )hauſes, Unteroffiziere und Mannſchaften Traditionsregimenter und militäriſche Ver⸗ Den der Aufbahrung der Särge im Mauſo⸗ die im engſten Kreiſe vor ſich ging und kurzen Andacht verbunden war, löſte ig auf. Bis zur Beiſetzungsfeſer am 2 ſt der Bevölkerung Gelegenheit 0 geben, vor den Särgen den Toten die letzte Ehre zu erweiſen. ge⸗ NN 2 Eidbruch-das größle verbrechen Berlin, 20. Nov. r Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Gene⸗ raloberſt Göring, übergab am Freitag mit⸗ tag im Fliegerhorſt Gatow an die Abordnun⸗ gen der Luftwaffenverbände und die angetre⸗ tene Truppe 50 Fahnen für vefkſchiedene Truppenteile der Flieger⸗, Flak⸗ und Nachrich⸗ tenabteilungen von ſechs Luftkreiſen. Auf dem weiten Flumplatz des Fliegerhorſtes, unweit vor den Toren Berlins, waren je zwei Lehrgänge der Luftwaffen⸗Kriegsſchule Gatow und Wildpark⸗Werder ſowie das Wachbataillon der Luftwaffe angetreten. Schnurgerade ausge⸗ richtet ſtanden auf dem rechten Flügel die Fahr⸗ zeuge, während im Hintergrund fünf Kampf⸗ flugzeuge die Paradeaufſtellung abſchloſſen. Auf dem linken Flügel war faſt die geſamte Generalität der Luftwaffe verſammelt. Um 12.30 Uhr erſchien Generaloberſt Gö⸗ ring in Begleitung des Staatsſekretärs des Luftfahrminiſteriums, General der Flieger Milch und des Chefs des Generalſtabes der Luftwaffe, General Stumpff. Nach Entgegen⸗ nahme der Meldung durch den höheren Flieger⸗ kommandeur 2, General Grauert, ſchritt er die Fronten ab. Die Luftwaffe, die fuüngſte deutſche Waf⸗ fengattung, ſo führte Generaloberſt Göring in ſeiner Anſprache aus, habe an dem Tage, an dem der Führer die letzten Feſſeln von Deutſch⸗ land abgeworfen habe, ſelbſtverſtändlich auf der alten Tradition der ruhmreichen Armee aufge⸗ baut. Das Sinnbald ſoldatiſcher Tugenden und ſoldatiſcher Begeiſterung, ſei auch bei der jungen Luftwaffe die Fahne. Ihr die Treue zu halten, dokumentiere zugleich die Treue zum Führer, zu Volk und Reich. Die Fahne ſei das Zeichen einer ehernen Geſchloſſenheit. Der Soldat leiſte auf ſie den Eid, bekenne ſich damit zum Führer und verpflichte ſich zum Gehorſam gegenüber den vom Führer eingeſetzten Vorgeſetzten. Ein Bruch des Eides gelte heute in Deutſchland als das größte Verbrechen am deutſchen Volk. Die Grundtugenden der Soldaten ſeien Treue, Tapferkeit, Gehorſam und Kameradſchaft, Tu⸗ enden, in denen eine gewaltige, unüberwind⸗ iche Kraft liege. Voll Dankbarkeit und Stolz werde die Luftwaffe auch die neuen Feldzeichen entfalten und immerdar bereit ſtehen, wenn der Führer zum Schutz der deutſchen Nation aufruft. Mit innerer Verpflichtung und großer Dank⸗ barkeit gedachte abſchließend Generaloberſt Göring des Führers, der aus Deutſchen wieder Soldaten gemacht habe und ſchloß mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer, den ober⸗ ſten Befehlshaber der Wehrmacht und das deutſche Volk. Dann weihte Generaloberſt Göring jede ein⸗ elne Fahne und übergab ſie den Abordnungen 2 Verbände. Ein Vorbeimarſch der neuen Fah⸗ nen und des Wachbataillons der Luftwaffe vor Generaloberſt Göring beſchloß die Feierſtunde. Einführung des Gaukulkurwarkes Mainz, 20. Nov. Heute findet im Feſtſaal der Kreisleitung Mainz der NSDAP. eine große Kultur⸗ tagung der NSDAP. ſtatt, auf der der Gau⸗ kulturwart eingeführt wird. Auf der Kulturta⸗ gung ſprechen der Stellvertretende Gauleiter Linder und Gaukulturwart Conrad. Abends findet im Stadttheater Mainz die fröh⸗ liche Veranſtaltung der NS. ⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“;„Bunt iſt die Welt der Bühne“ ſtatt. De 2 Krieg um 30 Tänzerinnen Glasgow, im Nov. Dreißig hübſche Tänzerinnen— einige können auch weniger hübſch geweſen ſein— lagen mit ihren Partnern in einem bekannten Glasgower Tanzſaal dem Vergnügen ihres Berufes ob. Niemand dachte an etwas Böſes Da machten ſich im Vorraum dieſes Saales einige junge Leute unliebſam bemerkbar, indem ſie verlang⸗ ten, nach einem beſtimmten Turnus mit den dreißig Tanzdamen ebenfalls tanzen zu wollen. Das Verlangen wurde etwas rauh vorgetragen, worauf die Störenfriede an die Luft geſetzt wurden. Dieſe nun ließen es nicht dabei be⸗ wenden, ſondern brachten in kurzer Zeit ein Heer von Kameraden auf, die das Tanzlokal ſtürmen ſollten. Man hatte aber dieſe Abſicht rechtzeitig bemerkt und verrammelte Türen und Fenſter. Die Belagerer ließen ſich keineswegs abhalten, ſondern gingen mit Gewalt vor. um die Schlöſſer 34 erbrechen. Die Männer im Tanzſaal waren ebenfalls heldiſch. Sie ſchraub⸗ ten die Stuhlbeine los und erwarteten den Feind gewiſſermaßen mit gezücktem Degen. Noch klüger war allerdings ein kleines Tanzmädchen. Es dachte wohl, daß Vorſicht der beſſere Teil der Tapferkeit ſei. und lief ans Telefon. um die Polizei herbewuholen. Im letzten Augenblick rollten die Bereitſchaftswagen an und zumain⸗ gelten den ganzen Kambpfplatz. Das End. vom Liede: eine Summe von Strafmandaten! * Vor ſoviel Leid verſtummt das Wort Von Ph. Das furchtbare Schickſal, das fünf Mitglie⸗ der des großherzoglichen Hauſes bei der Flug⸗ zeugkataſtrophe in Oſtende erlitten haben, hat in der ganzen Welt, beſonders aber in unſerem Heſſenlande, die innigſte Anteilnahme hervor⸗ gerufen. Man kann wohl ſagen, daß noch ſel⸗ ten eine Familie in ſolch grauenvoller Weiſe vom Schickſal getroffen wurde, wie das in die⸗ ſem Fall geſchehen iſt. Fünf prächtige Menſchen aus drei Genera⸗ tionen. hoch geehrt und beliebt, ſind auf dem Weg zur Hochzeit eines Sohnes und Bruders, und in wenigen Sekunden iſt ihr Leben ausge⸗ löſcht. Sie ſollten das Familienmitglied jen⸗ ſeits des Kanals nicht mehr begrüßen und be⸗ glückwünſchen können. Das Schickſal hat es anders beſtimmt. Rur verſtümmelt und tot kehrten ſie wieder zur Heimat zurückt, beweint von nur zwei noch lebenden direkten Familien⸗ mitgliedern und betrauert von einem ganzen Volke. Die heſſiſche Großherzogsfamilie iſt durch dieſes Unglück bis auf zwei Mitglieder ausgeſtorben. Erſt vor wenigen Wochen war das Familien⸗ oberhaupt, der ehemalige Großherzog Ernſt Ludwig, geſtorben. Es wurde an dieſer Stelle ſeiner und ſeines Lebenswerks in ehrenden Worten gedacht. Die Mehrzahl der Familien⸗ mitglieder, die damals die Bahre umſtanden, ſollten den Toten nicht lange überleben. Weit mehr als irgend ein anderer ſchwerer Schickſalsſchlag hat dieſes tragiſche Ende unſer ganzes heſſiſches Volk erſchüttert, weil das großherzogliche Haus in Darmſtadt kein Son⸗ derleben abſeits vom Volke führte, ſich nicht abſchloß gegen die Welt und die geſchichtliche Entwicklung, ſondern den Zeitumſtänden Rech⸗ nung trug, und nach geänderter Lage nicht aufhörte ein dienendes Glfed der Volksgemeinſchaft zu ſein. Wenn wir hören, daß der verſtorbene Großherzog Ernſt Ludwig nach dem Tode ſeines im jugendlichen Alter unter ſo geheimnisvollen Umſtänden in Rußland verſtorbenen Töchterchens den Weih⸗ nachtsabend im Kreiſe der Aermſten der Atmen im Darmſtädter Obdachloſenaſyl verbrachte, dann tritt uns hier ein Zug ſo großer Menſch⸗ lichkeit entgegen, daß es uns ſchwer fällt, von ihm als einem„Herrſcher“ zu ſprechen. Und der Geiſt der Güte und Liebe, der ihn beſeelte, herrſchte in ſeinem ganzen Hauſe. Gerade die Großherzogin Eleonore erblickte ihre vornehmſte Aufgabe darin, ihren Mann in jeder Weiſe in ſeiner Arbeit für das Ge⸗ meinwohl zu unterſtützen. Sie war eine deut⸗ ſche Frau und Mutter. Während des Krie⸗ gers war ſie vorbildlich in ihrem Wirken für die Verwundeten und die Hinterbliebenen der Gefallenen und der Gegenwart lieh ſie opferbereit ihre ganze Kraft. Sie war gleich ihrer Schwiegertochter Mitglied der NS. Frauenſchaft und noch nicht lange iſt es her, da ſah ſie die Kriegsſchweſtern und Helferinnen des Roten Kreuzes um ſich in Darmſtadt verſammelt, um in alter Ka⸗ meradſchaft ſich mit ihnen auszuſprechen, ſich an Vergangenes zu erinnern und neue Kraft Brücken zwiſchen den Völkern Offene Ausſprache des Jührerkorps auf Burg Jonkhofen Sonthofen, 20. November. Auf dem vierten Arbeitstag der Führer⸗ tagung hielt der Reichsjugendführer Baldur von Schirach einen Vortrag über die Be⸗ ziehungen der Jugend des Dritten Reiches zu den Jugendorganiſationen der uns umgebenden Welt. Die vom Reichsjugendführer durch Zah⸗ len belegte Tatſache, daß zahlreiche Gruppen der Hitleriugend Gäſte des Auslandes geweſen ſind, könne als Beweis für die herz⸗ liche Zuſammenarbeit mit der Jugend vie ⸗ ler Völker gewertet werden. Aus einer anfangs verwehrten Gleichberechtigung der HF. in der internationalen Jugendarbeit wurde heute im Gegenſatz hierzu die nationalſozialiſti⸗ ſche Jugendbewegung in der ganzen Welt wegen ihrer umfaſſenden Organiſation, ihres bedeu⸗ tungsvollen Wirkens und ihrer ſportlichen Tä⸗ tigkeit wegen anerkannt und geachtet. So ſei auch erfreulicherweiſe die irrtümliche Meinung im Schwinden, die Hitlerjugend würde im krie⸗ geriſchen und militäriſchen Geiſte erzogen. Baldur von Schirach wies nach der Behand⸗ lung der beſonderen Beziehungen zu der ita⸗ lieniſchen. nationalſpaniſchen und portugieſiſchen Jugend auch auf das beherzte Anpacken des deutſch⸗franzs⸗ ſiſchen Problems hin, das durch den Kontakt und die Initiative der Jugend eine nicht unweſentliche Entſpannung der politiſchen At⸗ moſphäre mit ſich gebracht hatte. Erfreulich ſei die Zunahme der Jugendaustau ſch⸗ bewegung mit den verſchiedenſten Ländern Europas. Religion— aber ohne Polifik SA ⸗Obergruppenführer Reichsminiſter Kerrl ſprach in grundſätzlichen, oft von ſtarkem Bei⸗ fall unterbrochenen Ausführungen zur Kir⸗ chenfrage. Nach Entwicklung der philoſo⸗ phiſchen Grundlage von Weltanſchauung und Religion ging der Redner unter Behandlung der in dieſem Zuſammenhang wichtigen Judenfrage auf die Probleme des Tages ein. Er ſchilderke hierbei die Kirche vergangener Zeiten, wie ſie die Bekenntniſſe lediglich dazu benutzte, ſie politiſchen Zwecken dienſthar zu ma⸗ chen. Unter Hinweis auf das Parteiprogramm ſtellte Reichsminiſter Kerrl bei lebhafteſter Zu⸗ ſtimmung aller antwveſenden Kreis⸗ und Gau⸗ amtsleiter ausdrücklich die in jeder Beziehung notwendige und gewahrte Freiheit für alle religiöſen Bekenntniſſe in Deutſchland feſt. Man werde es aber ebenſo entſchieden von den verantwortlichen Stellen mit allen Mit⸗ teln zu unterbinden wiſſen, daß ſich auch noch künftig die Kirche in Dinge einmiſcht, . Obenauer fen gewinnen für Zutunftsaufgaben. Auch die⸗ en wollte ſie gerüſtet gegenübderſtehen Gleich ihr hatten auch ihre Söhne ſich z u Adolf Hitler bekannt. Wir leſen in einer To⸗ desanzeige, des Nationalſozialiſtiſchen Flieger⸗ korps Gruppe 11 Darmſtadt, daß Prinz Georg Donatus als„einſatz⸗ und hilfsbereiter Kame⸗ rad von uns gegangen iſt, und daß man ihm allzeit ein treues Andenken bewahren werde.“ Wer mit den Darmſtädter Verhältniſſen ver⸗ traut iſt, weiß, daß die großherzogliche Familie in allen ihren Teilen mit zu der großen Stadtgemeinde gehörte. Wenn ſie auch in der Umgebung eines Thrones geboren wa⸗ ren, ſo waren ſie doch zunächſt heſſiſche Landsleute, deutſche Volksgenoſ⸗ ſen, die um den Sinn der Volksgemeinſchaft, der Zuſammengehörigkeit aller Stände wußten. Auf dieſe innere Verbundenhelt gründet ſich heute die Anteilnahme des ganzen deutſchen Volkes, deſſen beſter Vertreter, der Führer ſel bſt, als einer der erſten ſeine herzliche Teilnahme dem noch lebenden Sohn, dem Prin⸗ zen Ludwig, ausgeſprochen hat * Angeſichts des ſchweren Unglücks, das das großherzogliche Haus betroffen hat, werden Erinnerungen wach an eine Reihe an⸗ derer ſchwerer Schickſalsſchläge, die das Haus Brabant getroffen haben. Der 16. Novem⸗ ber ſpielt dabei eine verhängnisvolle Rolle. Am 16. November 1878 verſtarb plötzlich an Diphtherie die vierjährige Prinzeſſin Marie. Am 16. November des Jahres 1903 ſtarb unter geheimnisvollen Umſtänden Prinzeſſin Eliſabeth, Tochter des Großherzogs Ernſt Ludwig aus der erſten Ehe, am ruſſiſchen Hof, und am 16. November dieſes Jahres wurde faſt die ganze großherzogliche Familie durch die Kataſtrophe von Oſtende vernichtet. Es iſt weiter auf das unendlich traurige Schickſal hinzuweiſen, das die Schweſtern des Großherzogs in Rußland erlitten. Als Frau des letzten Zaren brach eine unter den Kugeln der moskowitiſchen Mörder zuſammen und das Schickſal der anderen Schweſter, die Frau des Großfürſten Sergius, iſt heute noch in tie⸗ fes Dunkel gehüllt. Erwähnt kann noch wer⸗ den, daß ein älterer Bruder des letzten Groß⸗ herzogs vom Balkon des Alten Palais tödlich abgeſtürzt iſt und Ernſt Ludwig unter dieſem tragiſchen Geſchick Thronfolger und ſpäter Großherzog wurde. . Uebermäßig gehäuftes Leid zeichnet die Le⸗ bensbahn des heſſiſchen großherzoglichen Hau⸗ ſes. Aber kein Schickſalsſchlag war härter als der letzte. Noch vor wenigen Tagen gehörten ſieben Mitglieder zur Familie, und zu den drei Kindern des erbgroßherzoglichen Paares ſollte vorausſichtlich noch in dieſem Jahr ein viertes ſich geſellen. Da nimmt eine unſicht⸗ bare Hand fünf Slieder aus der Familie. Mutter, Bruder, Schwägerin und zwei Neffen werden am nächſten Dienstag in Darmſtadt gan die Kreisleiter und Gauamtsleiter. die ſie nichts angehen. beigeſetzt werden— wahrlich vor ſoviel Leid verſtummt das Wort. Im Mittelpunkt der kameradſchaftlichen Ver⸗ anſtaltungen, die an den Abenden die Teilneh⸗ mer der Tagung auf der Burg zu Filmen, Kon⸗ zerten und Theateraufführungen dereint, ſtand heute das von dem Stadttheater Augsburg auf⸗ geführte Luſtſpiel von Kleiſt„Der zerbrochene Krug“. 5 nog- poliliſche Kampftruppe Korpsführer Hühnlein betonte, daß das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps getreu ſei⸗ ner alten Kampftradition ſich ſtets in erſter Linie als politiſche Kampftruppe der Bewegung fühlt. Damit wandte er ſich ſehr deutlich gegen eine Auffaſſung, daß das NSKK. nurmehr als eine techniſche Formation ange⸗ ſehen werden könnte. Jielſtrebigkeil ſicherk die Brotverſorgung Sonthofen, 19. November In ſehr offenen und weſentlichen„Ausfüh⸗ rungen über die Grundſätze, Probleme und aktuellen Fragen und Erſcheinungen der Volks: ernährung wandte ſich Reichskeiter Darrée Alle auftretenden Spannungen können ſtets überwunden werden, wenn das Volk die Vor⸗ ausſetzungen unſerer Ernährungspolitik ver⸗ ſtehen lernt und aus Vertrauen und Verſtänd⸗ nis heraus zur tatkräftigen Mitarbeit findet. Nach dem Hinweis, daß allein durch Ver⸗ mehrung der Erträge wettgemacht wer⸗ den könne, was an Boden fehlt, gab der Red⸗ ner eine überzeugende Ueberſicht aus der ge⸗ leiſteten Jahresarbeit, die Klarheit und Ziel⸗ ſtrebigkeit des eingeſchlagenen Weges erkennen ließ. Obwohl die Vorausſetzungen nicht gün⸗ ſtig geweſen ſeien, hätte die Getreide⸗ ernte das Ergebnis des Vorjahres wieder er⸗ reicht, und es ſei abermals gelungen, die Ge⸗ treideverſorgung ſicherzuſtellen. Durch die Entziehung des Brotgetreides von der Verfütterung ſei darüber hinaus eine Er⸗ höhung allein der Roggenbelieferung um 400 000 Tonnen erreicht worden. Und wenn man eine Kartoffelrekordernte erzielt hätte, die das überaus günſtige Ergebnis des Vorjſahres um 6 Millionen Tonnen übertrifft, dann ſei auch dieſes Ergebnis kein Geſchenk des Himmels, ſondern nur durch gemeinſame harte Anſtrengung erreicht worden. Es be⸗ weiſe daß der Bauer mit Verſtändnis der Parole der Mehrerzeugung gefolgt ſei, ver⸗ lange andererſeits aber auch im gleichen Maße, hochverpflichtende Aufgabe mit noch mehr Verſtändnis und größerer Ent⸗ ſchiedenheit von allen Volksgenoſſen geführt werden, um gerade die Brotverſorgung ſichern zu helfen. Uebergehend auf die Erörterung der Lenkung machte Reichsleiter Darrs die Feſtſtellung, daß 66 v. H. des Verbrauchs heute allein in Schweinefleiſch beſtünden. Dieſe Tat⸗ ſache erhelle nachdrücklich die entſcheidende Be⸗ deutung der Verbrauchslenkung, der allein es zu danken ſei, daß bis heute alle Komplikatio⸗ nen überwunden werden konnten. Engländerin warnk Großbritannien Berlin, 20. Nov. Auf Einladung der Deutſch⸗Engliſchen Ge⸗ ſellſchaft mit Anterſtützung des Engliſchen Se⸗ minars ſprach am Freitag abend in der Berli⸗ ner Univerſittät die Engländerin Frau Ten⸗ nant über das Thema:„Kommunismus in England“. Frau Tennant führte u. a. aus, die meiſten Menſchen ſeien der Meinung, daß Großbritannien durch ſeine Verfaſſung ſeine Tradition, ſeinen Volkscharakter und dur ſeine geographiſche Lage ein ſicheres Bollwerk gegen den Kommunismus bleiben werde. Es werde dabei aber überſehen, daß der Kommu⸗ nismus nicht nur eine politiſche Lehre, ſondern vielmehr ein Aktionsfaktor ſei. Im Jahre 1920 ſei beſchloſſen worden, in Großbritannien eine Kommuniſtiſche Partei zu gründen. Auf Grund des eigenen Berichtes der briti⸗ ſchen Kommuniſtiſchen Partei erhielt dieſe in der letzten Zeit 61000 Pfund aus frem⸗ den Quellen, denen nur 699 Pfund aus eigenen Zeichnungen gegenüberſtanden. Während des letzten Jahres habe die bri⸗ tiſche kommuniſtiſche Parteipreſſe an Einfluß außerordentlich gewonnen. Das habe ſich zum Beiſpiel bei der Abſtimmung in Oxford durch die Oxford⸗Anion gezeigt, wo erklärt wurde, im Kriegsfalle nicht kämpfen zu wollen und nur die rote Fahne anzuerkennen. Auch die Schulen ſeien von dieſer Agitation ergriffen und ſelbſt die Kirche ſei nicht mehr davor ſicher. avon zeugten zahlreiche kommuniſtiſche Aeuße rungen britiſcher Biſchöfe. Es wäre beſſer, erklärte die Rednerin, wenn die Konſervativen in England ſich einigen wür⸗ den im Kampf gegen den Kommunis⸗ mus, anſtatt ſich in eine Gruppe, die miß⸗ trauiſch auf Italien ſieht und eine andere, die Deutſchland voller Zweifel gegenüberſteht, zu ſpalten. Darüber vergäßen ſie leicht, die eigent⸗ fuhr und wirklich drohende kommuniſtiſche Ge⸗ fahr zu erkennen. 121 ſieht, ſchloß Frau Ten⸗ nant. England die Gefahr nicht, die ihm droht. Aber ich hoffe, es wird ſtark genug ſein, ſich ihrer zu erwehren. Auf keinen Fall wird der Kommunismus triumphieren dürfen. Das er⸗ warten alle, die die Gefahr ſehen. Sie wiſſen auch, daß das deutſche Volk durch feinen Fi rer in Weſteuropa Einhalt zu gebieten. Allzuſehr hat ſich England bisher auf ſein Inſeldaſein berufen, wenn von der Gefahr des Bolſchewismus die Rede war. Es iſt erfreulich, daß zu den ſchüchternen Stimmen, die auf die Gefahr des Kommunismus weiſen, jetzt auch eine etwas deutlichere einer engliſchen Frau tritt. Die Feſtſtellung, daß der Bolſchewismus nicht nur eine politiſche Lehre, ſondern eine Art Aktionsfaktor iſt, mit dem man rechnen und zu dem man in Abwehrſtellung treten muß, deckt ſich mit der deutſchen. Wenn Miß Tennant for⸗ dert, die Blickrichtung von Moskau abzuwenden und in Richtung Berlin Rom zu lenken, ſo iſt das ein klarer Wink für die engliſche Außen⸗ 1 5 Lord Halifax hat geſtern auf dem Ober⸗ alzberg mit dem Führer in offener Ausſprache die Deutſchland und Großbritannſen intereſſie⸗ renden Fragen beſprochen. Deutſchland würde es begrüßen, wenn fetzt auch das übrige Eng⸗ land zu einer ſolchen freimütfgen Aussprache be⸗ reit wäre. Vielleicht würde dann auch England ſeine Stellung gegenüber den Sowjets ändern. 399:160 Slimmen für Cbamlemps Paris, 20. November Bet der Vertrauensabſtimmung in der Karte mer erzielte die Regierung 399 gegen 160 Stimmen. Die Volksfrontparteien einſchließlich der Kommuniſten haben für die Regierung ge⸗ ſtimmt. Damit wurde die Sitzung aufgehoben. Die nächſte Kammerſitzung findet am nächſten Donnerstag nachmittag ſtatt. Wieder ins Sowſelparadies Moskau. 20. Nov. Das Leningrader Blatt„Leningradskafa Prawda“ meldet, daß im Bezirk Staraſa Ruſſa acht Angeſtellte eines Getreidekontors als„Schädlinge“ erſchoſſen wurden. Das Urte ſei bereits vollſtreckt. In einem weiteren Prozeß im Leningrader Gebiet ſtanden elf Pro⸗ feſſoren einer höheren Lehranſtalt vor Gericht, die angeklagt waren, unter den Schülern „ſchädliche Theorien“ verbreitet zu haben. Das Gericht verhängte drei Todesurteile und verur⸗ teilte die übrigen zu Kerkerſtrafen von insge⸗ ſamt 115 Jahren. In der„Wolgadeutſchen Re⸗ publik“ ſind. der Zeitung„Nachrichten“ zufolge, neun Bauern, die geringfügige Mengen Ge⸗ treide aus einer ſtaatlichen Mühle entwendet haben ſollen. zu Zwangsarbeit bis zu ſteben Jahren verurteilt worden. zchwere Juchlhausflrafen Rom. 19. November Der Sondergerichtshof zum Schutze des Staates hat am Donnerstagabend nach zwei⸗ tägigen Verhandlungen eine weitere Gruppe von 24 wegen kommuniſtiſcher Umtriebe An⸗ geklaaten abgeurteilt. Der Rädelsführer, der in direkter Verbindung mit der kommuntiſtiſchen Zentrale in Brüſſel ſtand, wurde zu 1 Fahren Zuchthaus, zwei weitere Angeklagte zu 6 Jih⸗ ren Zuchthaus verurteilt. 20 Angeklaate erhtel⸗ ten Zuchthausſtrafen zwiſchen einem und vier daß der Verbraucher dieſe Kartoffelmehr⸗ erzeugung mit einem Mehrverbrauch beant⸗ Jahren zwei Angeklaate wurden freigeſpro⸗ chen. 5 worte. Gerade für die* läge hier eins Auch der Kampf gegen den Verderb muſſe und der Anforderungen der Fleiſchverforgung 3 1 Uiſeg, unattiſch auftichit Ungatn JZuſamm Vöböffentlic 4 4 1 dazu beigetragen hat, der kommuniſtiſchen Flut . 1 1 9 1 . 4 ö Tutſache kennung. das nischen der poli ne Halt der Frit hervorge von 1 Deulſchl ariſche den. hätten ſhen S Gtuppier i ond ten. Ne de Suden de schon Mühun⸗ ſierten lichten den W Löſung i eine inlereſie der Fötd virtſcaf kuber au Aürliche Aen. Ange dieses Ge Vetlin Teil de ſich geſun Ausbau Deulſh lis dert dn un dal Ahe Ber vir digte — Linie Ber Episode 1 ſode ift Zuſtimmun Statsmän Vetttägen. ſund Pfeil e dre Nürung Un uad inner kdeth e Muß, öhete, Aüſe cen En. ug n er 9 N er den F Mun bse hung dig 1 da Wel. Vleſe„ etdende nl t allei,, zmnueln ez ndl, debt, zu ie eigent⸗ he Ce⸗ tau Ten⸗ hn deoht ſehn, A bird det 1 l e Hier (u den Fla auf fei efaht des erſteulich e auf die jetzt auch en Frau ewismus eine Art t und zu ß, deckt fant for; zuwenden en, Jo iſt Außen ⸗ m Obet⸗ Uöſptache fteteſſie⸗ d würde ige Eng; late be⸗ Eiglald afldert. m ember el Rach ten let tung ge gehoben 7 if hie gelbe Schülern 1. Das J perüt⸗ . insge⸗ en e; ſuſelge en Hes wendet 1 eben 0 0 U 0 ſchem 1 logiſche Folge des freundſchaftlichen Zuſam⸗ Tatſachenbeweis der Freundſchaft mit Aner⸗ filmkammer. Profeſſor Dr. Leh Miniſterpräſidenk von Daranyni Der kgl. ungariſche Miniſterpräſident v. Daranyi mit Gattin und der kal. ungariſche Miniſter des Aeußern v. Kan na werden mit ihrer Begleitung am Samstagvormittag mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Wien abfahren, um von dort ihre Reiſe mit einem fahrplanmäßigen Zug nach Paſſau fortzu⸗ ſetzen. In Paſſau beſteigen die Gäſte einen ihnen von der Reichsregierung entgegenge⸗ ſandten Sonderzug, der ſie nach Berlin bringt. An der Grenze werden ſie von dem deutſchen Ehrendienſt unter Leitung des Chefs des Protokolls, Geſandten v. Bülow⸗ Schwante, und von dem Berliner kgl. un⸗ gariſchen Geſandten Sztojay begrüßt wer⸗ den. Der Sonderzug trifft am Sonntag kurz nach 10 Uhr in Berlin ein, wo am Anhalter Bahnhof ein feierlicher Empfang ſtattfindet. Beweis aufrichliger Freundſchaft Die Reiſe des Miniſterpräſidenten v. Daranyi und des Außenminiſters von Kanya nach Berlin wird von den Blättern bearüßt.„Pe⸗ ſti Naplo“ bezeichnet ſie als eine Dokumen⸗ tierung der Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Ungarn. Es erfülle mit Genuatuung, daß Deutſchland heute die Freundſchaft Ungarns als ein wichtiges Element ſeiner außenpoliti⸗ ſchen Struktur anſehe. Ungarn nehme die Ber⸗ liner Reiſe des Miniſterpräſidenten und des Außenminiſters mit Freude auf. da ſie eine menwirkens der Staaten der Rom⸗Proto⸗ kolle mit Deutſchland ſei. Das Abendblatt der Regierung.„Eſti Ujſag“, ſieht in dem Berliner Beſuch der ungariſchen Staatsmänner einen Beweis der aufrichtigen Freundſchaft. die Deutſchland und Ungarn in einem produktiven außenpolitiſchen Zuſammenwirken verknüpfe. Die ungariſche öffentliche Meinung quittiere dieſen neuen kennung. Das Reich als einer der größten euro- päiſchen Freunde Ungarns habe in der Zeit der politiſchen Iſolierung Ungarns durch ſei⸗ ne Haltung und ſein Auftreten das Gewicht der Friedensmiſſion Ungarns im Donauraum hervorgehoben. Gleichzeitig ſei das erſtarkte, von nationalem Geiſt durchdrungene neue Deutſchland einer der größten Abnehmer un⸗ gariſcher landwirtſchaftlicher Produkte gewor; den. Schwere Kraftproben der letzten Jahre hätten bewieſen, daß die Verbindungen zwi⸗ ſchen Berlin und Budapeſt keine augenblickliche Gruppierung oder gar Blockbildung darſtell⸗ ten, ſondern auf realen Gegebenheiten beruh; ten. Die Berliner Beſprechungen der ungariſchen Staatsmänner ſchlöſſen ſich organiſch den heu⸗ te ſchon als allgemein zu bezeichnenden Be⸗ mühungen ſämtlicher am Donauraum intereſ⸗ ſierten Mächte an, die an dieſem oft ſchmerz⸗ lichſten Punkt Europas endlich die Dinge auf den Wega einer nüchternen und aerechteren Löſung bringen wollten. Das Deutſche Reich ſei eine an der Donaufrage am mächſten intereſſierte Macht. Daher könne man es bei der Förderung und Löſung der politiſchen oder wirtſchaftlichen Probleme des Donauraumes weder auslaſſen, noch, im Gegenſatz zu allen natürlichen Folgerungen des Lebens. verdrän⸗ gen. Ungarn ſei keineswegs ausſchließlich von dieſes Geſichtspunkten geleitet. Auf der Linie Berlin— Budapeſt, als organiſchem Teil der Achſe Berlin— Rom, träfen ſich geſunde und friedliche Bemühungen zum Ausbau gegebener Tatſachen. Deutſchland begrüßt die ungariſchen Gäſte als Vertreter eines befreundeten Landes. Wenn das ungariſche Regierungsblatt die Linie Berlin— Budapeſt als oraganiſchen Teil der Achſe Berlin— Rom bezeichnet. dann können wir dieſe Feſtſtellung nur unterſtreichen. Die Linie Berlin— Budapeſt iſt ebenſowenig eine Epiſode, wie die Achſe Berlin—Rom eine Epi⸗ ſode iſt. Beide Freundſchaften beruhen auf der Zuſtimmung der Völker. die hinter ihren Staatsmännern ſtehen und nicht auf papiernen Verträgen. Berlin, Rom und Budavpeſt, das ſind Pfeiler des europäiſchen Friedensgebäu⸗ des. Aus Moskau weht der Wind der Zer⸗ ſtörung. Und Paris und Praa ſind vorläufig noch immer die Steigbügelhalter Moskaus. deulſcher Film in Paris Paris, 20. Nov. „Die Reihe der erfolgreichen Vorführungen die die Reichsfilmkammer im Kino der Welt⸗ ausſtellung in dieſem Sommer und Herbſt ver⸗ anſtaltet hat, fand ihren Abſchluß mit wei Galaabenden. Es werden gezeigt der Ufa⸗Film„Zu neuen Ufern“, der Ufa⸗Kul⸗ turfilm Kalt, kälter, am kälteſten“, der Tobis⸗ Film„Der Muſtergatte“ und der Tobis⸗Kul⸗ turfilm„An ſteilen Wänden“ Die Vorführung am Donnerstag eröffnete die Bavaria⸗Wochen⸗ ſchau Die Träger der Hauptrollen des Films „Der Muſtergatte, Heinz Rühmann, Leni Ma⸗ renbach und Hell Finkenzeller, wohnten dem Abend bei und ſtellten ſich dem Publikum vor. Heinz Rühmann ſprach einige Worte, die eben⸗ ſo wie der Film mit großem Beifall aufgenom⸗ men wurden. a Unter den zahlreichen Anweſenden ſah man neben dem Reichskommiſſar Miniſterialdirektor Dr. Ruppel und dem Präſidenten der Reichs⸗ nich, Vertre⸗ ter der deutſchen Botſchaft. der deutſchen Ge⸗ meinſchaft. der Ausſtellungsleitung, des Comi⸗ tes France⸗Allemagne, den Präſidenten der internationalen Jury der Ausſtellung und Mit⸗ „ dDdeulſch-ungariſche Freundſchaft und Außenminiſter von Kana lreſſen morgen in Berlin ein 1 Budapeſt, 20. November. 5 Hotels bot den Gäſten anſchließend Gelegenheit, mit den deutſchen Filmkünſtlern näher bekannt zu werden. Aus Algerien eingeſchleppf Senatsinterpellation über die Maul⸗ und Klauenſeuche in Frankreich Paris, 20. Nov. Die ſich in Frankreich immer ſtärker ausbrei⸗ tende Maul⸗ und Klauenſeuche, die be⸗ Die franzöſiſche Polizei auf der Paris, 20. Nov. Die Polizei gibt bekannt, daß ſie bei einer der Hausſuchungen in Paris zwei weitere Bomben entdeckt hat: die eine befand ſich in einem Metallofen, die andere in einem Autoölbehälter. Die Bomben waren noch nicht geladen, enthielten aber eine elektriſche Zeitzündungs vorrichtung. Sie ähneln der Bom⸗ be, die vor einiger Zeit am Eingang des Eiſen⸗ bahntunnels von Cerbère gefunden worden war. Ferner wurden auch noch 100 Sprengkap⸗ ſeln des gleichen Modells entdeckt wie dieieni⸗ gen, die vor einiger Zeit von unbekannter Hand vor der Wohnungstür des Generals Pre⸗ telat gefunden wurden. In Polizeikreiſen ſchweigt man ſich über alle Einzelheiten zu der Verſchwörung aus. Die Nachrichten, wonach eine hochſtehende militä⸗ riſche Perſönlichkeit, ſowie ein bekannter Staatsmann in die Angelegenheit verwickelt ſeien, werden polizeilicherſeits als reine Phan⸗ taſie bezeichnet. „Geheimbund der Kapuzen-Träger“ Eine Wagenladung Maſchinengewehre. Gewehre und Munition in Lille entdeckt Paris, 20. November. Beamte des Stadtzolls von Lille entdeckten am Freitagvormittag in dem Laſtwagen eines Schweinehändlers zahlreiche Kiſten mit Ge⸗ wehren, Maſchinengewehren, Piſtolen, Parabel⸗ lum und Munition. Die Polizei iſt der Anſicht, daß dieſe Entdeckung weitere Spuren des„Ge— Deilere Bombenfunde in Paris reits zu einer weitgehenden Beunruhlgung ge⸗ führt hat, veranlaßte mehrere Senatsmitglieder aus vornehmlich landwirtſchaftlichen Bezirken, in Interpellationsanträgen zu fragen, welche Maßnahmen der Landwirtſchaftsminiſter zu er⸗ greifen gedenke. Die Herden ſeien infolge der Einfuhr von verdächtigem Vieh aus Algerien angeſteckt worden. Dieſe Einfuhr ſei in einigen Departements durch miniſterielle Verordnung vom 12. Juni 1937 genehmigt worden, ohne daß dabei die in der genannten Verordnung vor⸗ geſehenen Vorbeugungsmaßnahmen angewandt wurden. Ein anderes Senatsmitglied interpel⸗ lierte hinſichtlich der Umſtände, die die Verbrei⸗ tung der Maul⸗ und Klauenſeuche, vor allem im Elſaß, ermöglicht und ſogar begünſtigt hät⸗ ten, und fragt. welche Maßnahmen die Regie⸗ rung treffen werde, um die Bauern gegen die Wiederholung eines derartigen Unglücks zu ſchützen. uche nach 200 Geheimſendern Ueber Frankreich zerſtreul Parts, 20. Nov. Der„Intranſigeant“ will erfahren haben, daß die Polizei über 200 geheime Rund⸗ funkſender abgehört habe, deren Lage noch nicht feſtgeſtellt ſei. Dieſe Geheimſender ſollen über ganz Frankreich zerſtreut ſein und ſich namentlich in der Nähe der Grenzen und von Kaſernen befinden.„Ce Soir“ glaubt, daß einige der Geheimſender in Kraftwagen einge⸗ N ſeien und ihren Standort ſtändig wechſel⸗ en. Judenfrechheik ohne Ende Warſchau, 20. Nov. Das provozierende Verhalten der jüdi⸗ ſchen Studenten an den Warſchauer Hoch⸗ ſchulen, die ſich weigern, die für ſie beſtimmten abgeſonderten Plätze einzunehmen, gibt faſt täg⸗ lich den Anlaß zu Zuſammenſtößen mit den vol⸗ niſchen Studenten. Daher hat ſich der Rektor einer Parſchauer Maſchinenbauhochſchule zu der Verfügung veranlaßt geſehen, die jüdiſchen Stu⸗ denten bis auf weiteres überhaupt nicht mehr in das Hochſchulgebäude hineinzulaſſen. Erſt wenn die jüdiſchen Studenten eine bindende Er⸗ klärung abgeben. ſich den Anordnungen des Rektors fügen und den Lehrbetrieb durch ihr Verhalten nicht zu ſtören, ſollten ſie wieder zu⸗ gelaſſen werden.— Die polniſchen Studenten der Kunſtgewerbeſchule in Poſen faßten eine heimbundes der Kapuzenträger“ offenbart. Die Waffen wurden beſchlagnahmt und zahl⸗ reiche Hausſuchungen innerhalb der Stadt, die jedoch zu keinem Ergebnis führten, waren die unmittelbare Folge dieſer Entdeckung. 7. Berhandlungslag im Ir Frankfurt a. M., 20. Nov. Zu Beginn des 7. Verhandlungstages wurden Zeugen über den Geſundheitszuſtand des Wild⸗ hüters Hofmann vernommen. Eine weſentliche Rolle ſpielt in der Verhandlung die Frage, ob Hofmann zur Zeit der Tat körperlich noch in der Lage war, es mit dem jungen Mieger aufzu⸗ nehmen. Ein Arzt aus Friedrichsdorf behan⸗ delte Hofmann bis 1928. Nach Ausſage dieſes Zeugen war Hofmann ein ſehr kränklicher, ar⸗ mer Menſch mit reduziertem Körperzuſtand. Er litt an chroniſchem Rheuma und chroniſcher Nie⸗ renerkrankung. l g Die nächſten Zeugen ſind Maurer oder Mau⸗ rermeiſter, aus deren Ausſagen hervorgeht, daß Hofmann früher ein ſtarker Mann, zuletzt aber hinfällig war. Der alte Mieger behauptet, daß Hofmann einmal mit einem Maurer einen Streit hatte und dabei äußerte:„Noch einen Schritt näher, dann ſtirbſt Du.“ Er führt auch noch einen wei⸗ teren Vorgang an, aber die Zeugen wiſſen von nichts. Der Sohn des getöteten Hof⸗ mann bekundet, daß der Vater die letzten Jahre dauernd kränklich war und ſich in ver⸗ ſchiedenen Anſtalten befand. Wieder ſtellt der alte Mieger Behauptungen auf und muß ſich vom Vorſitzenden ſagen laſſen: „Die reinſte Phantaſie, was Sie hier dem Ge⸗ richt vorſetzen. Sie haben ein fürchterliches Pech.“ Mieger bekommt vom Vorſitzenden zu hören, daß heute die Zeugen ihm nicht mehr wie früher, als der Angeklagte noch mit gela⸗ dener Büchſe durch den Wald ging, den Gefallen tun, zu ſeinen Gunſten auszuſagen. Heute iſt das aus, meint der Vorſitzende. Der alte Mieger behauptet, daß Hofmann bei zwei Zeugen noch in Stellung war. Dieſe Zeugen beſtreiten dies und Mieger fordert die Herbeiſchaffung der Lohnbücher. Der Vor⸗ ſitzende iſt der Meinung, daß ſich der Ange⸗ klagte in dem Prozeß, in dem es um Kopf und Kragen gehe, mit ſolchen Anträgen lächerlich mache. Das Gericht beſchloß, daß die Lohnbücher ſofort herbeigeholt werden. Ein Polizeibeamter der als einer der nächſten Zeugen erſcheint, wohnte der Szene bei, in der der verhaftete junge Mieger ſich im Mie⸗ gerſchen Haus mit ſeiner Stiefmutter unterhal⸗ ten durfte Der Zeuge hörte, wie die Mutter ſagte:„Wilhelm, Wilhelm, wenn ich Dich auch nicht geboren habe, ich habe Dich doch großge⸗ zogen. Sag's, der Vater war es!“ Der junge Mieger beſtätigt, daß die Mutter ſich ſo un⸗ glieder des franzöſiſchen Filmweſens. Ein Emp⸗ jang in den Feſträumen eines großen Pariſer gefähr geäußert hat. Phanlaſien des allen Mieger Entſchließung, in der die Leitung der Schule gebeten wird, den jüdiſchen Studenten keinen Gehührennachlaß zu gewähren und im kommen⸗ den Jahr Juden in die Anſtalt überhaupt nicht mehr aufzunehmen. f ankfurker Bildererprozeß Vorſitzender: Die Mutter hat es geſtern in Abrede geſtellt. Sie hätte nur geſagt:„Was macht der Vater?“ Mieger jun.: Ja, ſie hat ſich nachher er⸗ kundigt nach dem Vater. Während der Verhandlung hat der alte Mie⸗ ger ſchriftlich neue Beweisanträge geſtellt, de⸗ nen das Gericht ſtattgab. Aber alle daraufhin heute als Zeugen geladenen Perſonen verſagen. Vorſitzender: Jeder Beweisantrag, den Sie ſtellen, geht zu Ihrem Nachteil aus. Mieger ſen.: Die Zeugen haben ſich ver⸗ ſchworen. Der alte Mieger verfolgt die Me⸗ thode, Zeugen herbeizuzitieren, von denen er gehört hat, daß ſie mal wildern gingen und denen er das„Dippchen aufdecken“ will. Solche Zeugen haben bisher keine entlaſtenden An⸗ gaben für Mieger gemacht und auch vielfach irgendwelche Angaben nicht beſtätigt. Der Vorſitzende gibt dem Angeklagten zu er⸗ kennen, er ſolle ja nicht glauben, daß eine ſolche Methode vom Gericht nicht auch in Rechnung gezogen werde. Erſchütternd wirkte, wie ein betagter Zeuge ſich gegen die Angaben des alten Mieger zu ſchützen ſuchte. Der Zeuge hat, um mit ſeinen zahlreichen Kindern durchzuhalten, während des Krieges gewildert und wurde auch beſtraft. Er hat ſeitdem nicht mehr gewildert. Er kennt Mieger nicht und iſt entrüſtet über die gegen⸗ teilige Behauptung des Angeklagten, der letzten Endes noch imſtande ſei, ihm, dem Zeugen, den Mord an Birckenauer aufzuhalſen.„So ein Schurke!“, ruft der Zeuge. Der Zeuge, der den ermordeten Hofmann als Wildhüter beſchäftigte, hält die Darſtellung des jungen Mieger für völlig unglaubwürdig, daß Hofmann, der ein beſonnener und ver⸗ nünftiger Mann war, auf Mieger zuſtürzte und ihn niedergeſchlagen hat. Vom Staatsanwalt wird der junge Mieger darauf aufmerkſam gemacht, daß er auch aus 58 212, 214, 49 und 43 des Strafge⸗ ſetzbuches, alſo wegen Totſchlags bezw. Bei⸗ hilfe bezw. Verſuchs beſtraft werden könne. Der junge Mieger erklärt dann:„Der Vater ſagt, was er will. Ich habe die Sache aufgerollt und das Gericht hineinſehen laſſen in das dunkle Geheimnis. Ich habe auf keinen geſchoſſen und es war auch nicht mein Wille. Seien Sie verſichert, wenn ich es geſehen hätte, wäre ich genau ſo dazwiſchen geſprungen.“ Von Börsen und Märkten Hine im aumsche abenaborse Tendenz: behauptet Die Abendbörſe nahm wohl auf allen Gebieten einen ruhigen Verlauf, da der Auftragseingang aus dem Publikum weiterhin ſchwach war. Jedoch war die Haltung gegenüber der herrſchenden Unluſt nach wie vor widerſtandsfähig und die Kurſe überwiegend be⸗ hauptet. Vereinzelt zeigte ſich aus der Börſe heraus etwas Intereſſe. Mit Aufmerkſamkeit verfolgt man die laufenden deutſch⸗engliſchen Unterhaltungen Mon⸗ tanaktien notierten völlig unverändert, Buderus 122 ¼, Harpener 174, Ilſe Genuß 137, Rheinſtahl 147½, Verein. Stahl 114½ bis 114¾, nur Deutſche Erdöl / pCt. abbröckelnd auf 144. JG. Farben lagen mit 157¾(158) nicht ganz gehalten, Scheideanſtalt unv. 258, Bemberg ½ pCt, freundlicher mit 142½¼. Von Maſchinenwerten erholten ſich Rheinmetall um J pCt. auf 145 ¼, Demag lagen ½ pCt. höher mit 147. Sonſt notierten u. a.: Geffürel und. 147¼, Licht & Kraft unv. 151½, Schuckert unv. 169¼, Holzmann unv. 153¼, Conti Gummi unv. 199, Elektr. Liefe⸗ rungen ½ pCt höher mit 129), Südd. Zucker plus ½½ PCt. mit 205½ Am Rentenmarkt wurden Ober⸗ heſſen Provinz 1 pCt. heraufgeſetzt auf 140, 4½proz. Krupp unv. 99 ½, von Stadtanleihen Pirmaſens nach Pauſe 98½(98 /). Im Freiverkehr blieben Kommu⸗ nal⸗Umſchuldung mit 94⅜ behauptet, 4proz. Renten- bank⸗Ablöſungsſcheine wurden etwas gefragt mit 93¾ bis 93%(93 /. enmarkie Frankfurter Schlachtviehmarkt Auftrieb: Großvieh 1796(gegen 1657 am letzten Markt vom 11. Nov.), darunter 314(316) Ochſen, 210 (191) Bullen, 954(818) Kühe, 318(332) Färſen Käl⸗ ber 403(505), Hammel und Schafe 63(132), Schweine 203(187). Notiert wurden je 50 Kg. Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42—45(44—45), b) 40—41(40 bis 41), c) 36(36), d) 29(—). Bullen a) 42—43(41 bis 43), b) 39(38—39), c) 34(34). Kühe a) 40—43 (42—43), b) 36—39(35—39), c) 26—33(28—33), d) 15—25(1725). Färſen a 42—44(4140, b) 39 bis 40(36—40), e) 33—35(29—35), d) 25(—). Käl⸗ ber a) 62—65(63—65), b) 55—59(55—59), c) 4750 (45—50), d) 32—40(35—40). Hammel be) 43—48(44 bis 50), c) 388—42(—). Schafe a) 33—41(32—45), b) 54 664), be) 54(54), c) 53(53), d)—(50). Sauen 91) 54(—). Marktverlauf: Großvieh, Kälber und Schweine zugeteilt Hammel und Schafe mittelmäßig. Fleiſchgroßmarkt: Angebot: 231(503) Viertel Rindfleiſch, 580(531) halbe Schweine, 129(132) ganze Kälber, 133(204) Hämmel, 31(9) Kleinvieh. Notiert wurden je 50 Kg.: Ochſenfleiſch a) 80, Bullenfleiſch a) 77, Kuhfleiſch a) 77, b) 65, c) 54. Färſenfleiſch a) 80. Kalbfleiſch 1 81—97, II 80. Hammelfleiſch b) 76 bis 90(76—95), c) 65—75. Schweinefleiſch b) 73. Fettwaren: Roher Speck unter 7 Ztm. 78, Flo⸗ men 80 RM. je 50 Kg. Marktverlauf: mittelmäßig. delreldemärkie Mainzer Getreidegroßmarkt Gegen den Markt vom 12. November 1937 blieben die Preiſe unverändert Tendenz: Weizen wird lau⸗ fend zu kaufen geſucht, auch in Roggen waren die Zufuhren nux klein. Für die noch vorhandenen Be⸗ zugsſcheine bleibt Braugerſte begehrt. 7 10 ſind weiter gefragt, aber nur knapp angeboten. gie hören im Rundfunk.. Sonntag, den 21. November 1937: Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Wetter, Schallplatten. 08.20 Pflaſtermeiers kommen zu Beſuch. 09.00 Du holde Kunſt. 10.00 Morgenfeier. 10.45 Schallplatten. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Fantaſien auf der Wur⸗ litzer Orgel. 12.00 Muſik zum Mittag. 12.55 Zeit, Glückwünſche. 13.10 Konzert. 14.00 Hörſpiel. 14.30 Polniſche Volksweiſen. 15.05 Fußballänderkampf. 16.00 Schöne Melodien. 18.00 Verklungene Stimmen. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Nachr. 19.10 Muſik zur Unter⸗ haltung. 19.45 Hörberichte und Sportnachrichten. 20.00 Weber Mozart Brahms. 21.00 Erzählung von einem dramatiſchen Flug. 21.30 F. Schubert. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30—24.00 Nachtmuſik. Frankfurt 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter⸗ und Schneeberichte. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Deutſche Scholle. 08.45 Orgelmuſik. 09.00 Morgen⸗ feier. 09.45 Die Totalität unſerer Weltanſchauung und der Glaube. 10.00 Fleiß und Kraft, Arbeit und Willen gehören zuſammen. 10.30 Lieder zur Gitarre. 11.15 Funkfolge. 12.00 Konzert. 14.00 Kinderſtunde. 14.30 Kammermuſik. 15.05 Fußball⸗Länderkampf. 16.00 Konzert. 18.00 Lied der Einſamen. 19.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 19.10 Ein deutſches Requiem. 19.40 Sportſpiegel. 20.00„Das Nachtlager in Granada“. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter-, Schneebericht, Nachr. Stuttgart 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Bauer, hör' zul, Gymnaſtik. 08.30 Morgenfeier. 09.00 Muſik am Sonntagmorgen. 10.00 Fleiß und Kraft, Arbeit und Willen gehören zuſammen. 10.30 Morgen⸗ feier. 11.30 Kleine zeitgenöſſiſche Muſik. 12.00 Kon⸗ zert. 14.00 Kaſperle. 14.30 Muſik zur Kaffeeſtund. 15.05 Fußball⸗Länderkampf. 16.00 Nachmittagskon⸗ zert. 18.00 Ein alemanniſcher Liechtgang. 19.00 Nachr., Sport. 19.30 Konzert. 20.15 Herrgottsdome. 20.45 Konzert. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Nachtmuſik. 24.00—01.00 Nachtkonzert. Montag, den 22. November 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. genmuſik. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit. 09.40 Turnſtunde. 10.00 Märchenſpiel. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Schloß konzert. 13.50 Nachr. 14.00 Unterhaltungsmuſik. 15.00 Wetter, Börſe, Programmhinweiſe. 15.15 Schallplatten. 15.43 Plauderei. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Froh zu ſein, bedarf es wenig... 18.25 Schallplatt. 18.40 Röntgenſtrahlen im Film. 19.00 Kernſpruch, Wetter, und Kurznachr. 19.10 Und jetzt iſt Feierabend. 20.00 Stuttgart ſpielt auf. 20.45 Deutſchland als Bollwerk gegen den bolſchewiſtiſchen Oſten. 22.00 Wetter, Nach⸗ richten, Sport. 22.30—24.00 Nachtmuſik. Frankfurt 06.30 Mor⸗ 06.00 Morgenſpruch. Gymnaſtik. 06.90 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſik am Morgen. 69.30 Nachr. 09.45— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Schulfunk. 10.30 Hausfrau, hör' zu! 10.45—11.30 Sendepauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Schloßkonzert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Klingende Palette. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Für unſere Kinder. 15.43 16.00 Sendepauſe. 16.00 Konzert 18.00 Zeit⸗ 9 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.15 Stuttgart pielt auf. 21.00 Geſpräch in der Schmiede. 21.15 Konzert. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter, Schnee⸗ berichte, Nachr., Sport. 22.30 Nachtmuſik und Tanz Die Verhandlung dauert an. 24.00—01.00 Nachtmuſtk. 9 25—30(), c) 1617(—). Schweine a) 54(80, bi) ee e 5 ——ñä5'“t——— —— 2— r —— 2— e (18. Fortſetzung) Feierlich tönten die Oſterglocken in unſer Zimmer: ſtrahlende Sonne flutete über meine glühende Stirne. Von wildem Weinen geſchüttelt barg ich das Geſicht an der Bruſt meiner treuen Freundin. „Vorige Oſtern“, klagte ſie traurig,„wir nur hatten ein Stück Polenta und Waſſerſuppe, aber du warſt meine ſonnige fröhliche Kind. Dieſe Oſtern gehören zu ſchwerſte meines Lebens, denn du haſt auch verloren Vertrauen zu mir.“ Drei Wochen vergingen. Drei Wochen treueſter Pflege von ſeiten Santinas, wilder Fieberglut und grauſam nagenden Herzwehs. So viel mich Santina auch bat, ich ſolle doch ſagen, was es gegeben habe, es war kein Wort aus mi herauszubringen. Als es endlich langſam wieder beſſer ging, bat ich Santina, Francesco einen Brief zu bringen. Sie war ſo⸗ fort bereit.„Einmal hätte er auch fragen können, wie es dir geht“, nörgelte ſie zornig,„wo du haſt geſtanden Tag und Nacht bei ihm, wie er war krank.“ Ich hatte nur wenige Zeilen geſchrieben, ihm gebeten, meine Stellung als gekündigt zu betrachten und Santina die wenigen Sachen, die ich dort hatte, mit meinem bis zu meiner Erkrankung fälligen Gehalt mitzugeben. Auch die — 95 hatte ich in ein Kuvert gepackt und ihm über⸗ andt. Santina kehrte ohne Erfolg zurück, brachte mir auch die Schlüſſel wieder mit. „Deine Chef war nicht anweſend, aber alle haben nach dir gefragt und laſſen dir gute Beſſerung wünſchen. Sollſt kommen, ſobald geht wieder. Schlüſſel hat kein Menſch ge⸗ nommen; deine Kollegin mir haben geſagt, dazu hätte ſie kein Recht und es haben noch nie jemand außer dir von Signor Francesco Schlüſſel in Hand bekommen.“ „Du hätteſt ſie auch niemand außer Francesco ſelbſt geben dürfen“, entgegnete ich, leiſe über das harte Eiſen ſtreichelnd. Wie anhänglich dieſe kleinen Dinger waren, immer wieder kamen ſie zurück, ich brachte ſie nicht los. Am nächſten Tage brachte mir ein Gärtnerjunge ein geſchloſſenes Geſchäftskuvert. „Belieben Sie das Gewünſchte ſelbſt in Empfang zu nehmen und Ihre Kündigungszeit ordnungsgemäß einzu⸗ halten. F. C.“ 5 Wie kalt dieſe Zeilen waren und doch Francesco! Ich legte ſie an meine Wange und ſchlief nach Wochen das erſte Mal mit einem glücklichen Lächeln ein. Warum mußte ich meine Kündigungszeit einhalten, mein Gehalt ſelbſt abholen? Ich hatte vierteljährliche Kündigung und der erſte April war vorbei. Weshalb wollte er mich noch ein halbes Jahr halten? Wieder ein Sonnabend. Ich durfte das erſte Mal aus⸗ gehen. Warum zog es mich mit allen Faſern dahin, wo ich doch in der letzten Zeit ſo traurige Stunden verlebt hatte. Wie lang der Weg wurde, wie müde und ſchwach ich noch war. Vor der Kontortüre ſtockte mein Fuß. Dann ſetzte ich energiſch die Hand auf die Klinke, einmal mußte es ja doch ſein. Erſtaunt blieb ich ſtehen, Eugenia flog mir an den Hals. „Gott ſei Dank, daß Sie da ſind. Padrone war fürchter⸗ lich die letzte Zeit, einfach nicht mehr auszuhalten. Aber Sie Armes, wie ſehen Sie aus? Noch viel ſchlimmer, als nach Ihrer Rückkunft aus Dalmatien.“ Der Obergärtner, das Sorgenveilchen, wie unſer tüch⸗ tiger Lagerverwalter auch jetzt noch ſcherzweiſe genannt wurde, unſer Buchhalter,-alle kamen ſie ins Kontor und begrüßten mich herzlich. Freudig ſchüttelte ich jedem die Hand. Wie verwachſen ich mit dem Betrieb war! Halb geſund ſchon machte mich die Luft, die hier nach Arbeit duftete. „Wo iſt Signor Francesco? Was gibts Neues?“ fragte ich. „Neues? Gar nichts.“ Was ſollte das heißen, ſeine Verlobung mußte das Per⸗ ſonal doch längſt wiſſen. „Signor Francesco iſt im Friaul“, erzählte mtr Eugenia. f „Ich bin ſo froh, daß Sie ſind wieder da. Ich weiß doch gar nichts von den anfallenden Arbeiten und ſeine Geduld kennen Sie ja. Faſt der ganze Inhalt Ihres Schreibtiſches iſt ſchon im Friaul. Ich habe ihm in Verzweiflung alles geſchickt.“ Die Fernleitung ſchrillte. „Gehen Sie nur gleich hin!“ atmete Eugenia auf. Ich hob den Hörer, den Namen der Firma nennend. Es war Francesco. Er benötigte Preiſe, die ich mir einige Wochen vorher notiert hatte. Raſch diktierte ich die Zahlen. Plötzlich unterbrach er mich.„Wer iſt denn eigentlich am Telephon?“ „Ertler“, entgegnete ich mit wildem Herzklopfen. „Kommen Sie ſofort ins Friaul, in einer halben Stunde geht der Zug!“ „Es wird nicht möglich ſein“, verſuchte ich zu er⸗ klären.„Ich bin noch krank und durfte heute das erſte Mal ausgehen.“ „Alles iſt möglich, wenn Sie nur wollen“, war die ſpöttiſche Antwort.„Fahren Sie erſter Klaſſe, laſſen Sie ſich von Eugenia Geld geben, was Sie brauchen, und nehmen Sie Giovanni mit! Ich muß ihn hier haben.“ Eine halbe Stunde ſpäter ſaß ich mit dem Gärtner in der Bahn. Santina würde beſtimmt einen kleinen Tob⸗ ſuchtsanfall bekommen, wenn ſie hörte, daß der Vogel ous⸗ geflogen war. Copyright by Prometheus-Verlag, Dr. Eichacker, Gröbenzell bei Munchen An der Baghnſtatton warrere unfer wagen. verre werde ich die Fahrt vergeſſen durch blühende Kaſtanienalleen, lumenfelder und farbenſatte Wieſen, nie das furchtbare Bangen und die fiebernde Ungeduld, mit der ich das Zuſammentreffen herbeiſehnte und trotzdem fürchtete. Meine zitternden Finger vochten an die Kontortüre der Sämerei. „Avanti!“ Er ſtand am Schreibtiſch und wandte ſich nicht um. Ich hielt mich krampfhaft am Türſtock feſt. Alles tanzte vor meinen Augen. „Es iſt ja hübſch, daß Sie ſich wieder einmal be⸗ quemen, ins Kontor zu kommen“, klang es höhniſch don ſeinen Lippen.„Ich nehme Ihre Kündigung ſelbſtver⸗ ſtändlich an, aber———“ er hatte ſich ungewandt. „Gott im Himmel, wie ſiehſt du aus?“ rief er ent⸗ ſetzt.„Du warſt ja wirklich krank!“ Er wollte meine Hände faſſen, aber ſchen, ängſtlich wich ich zurück. Ick hatte ihn fürchten gelernt. Hinter mir ein klatſchender Fall. Ich war an einen Pack Schriftſtücke geſtoßen, die auf dem Tiſch gelegen hatten. Eine Menge eng beſchriebener Blätter lagen ver⸗ ſtreut am Boden vor den Füßen Francescos, auch ein ſchmales Kuvert, dicht mit roten und blauen Strichen be⸗ ſchmiert. Er hatte ſich gebückt, es aufgehoben. „Ein Brief von dir an mich nach Dalmatien?“ rief er erſtaunt. Ich ſtöhnte auf. Nun er mich von ſich geſtoßen, ohne jeden Grund buchſtäblich mit Füßen getreten hatte, hielt er auch noch den Brief in den Händen, den ich in größter Herzensnot, aber trotzdem immer noch in feſtem Glauben an ſeine Liebe geſchrieben hatte. „Gib mir den Brief!“ Ich umklammerte in ſinnloſer Erregung ſeinen Arm.„Gib mir den Brief!“ „Nein!“ Scharf, ſchneidend war dieſe Antwort.„Der Brief gehört mir. Wer kann es gewagt haben, ihn mir zu unterſchlagen?“ Ich ſelbſt!“ „Du? Darf ich vielleicht fragen, weshalb?“ „Ich hatte einmal einen Mann über alles lieb“, murmelte ich mit tränenerſtickter Stimme,„und glaubte auch felſenfeſt, von ihm wiedergeliebt zu werden. Er ging fort, kam nicht mehr zurück, iſt draußen irgendwo geſtorben. Der Brief gehört meinem Toten, kein Dritter hat das Recht ihn zu leſen. Gib ihn mir!“ Da traf mich ein Blick, daß meine Hände gelähmt von ſeinem Arm ſanken. Er drückte auf die elektriſche Glocke, Giovanni flitzte unter die Türe. „Bringe die Signorina in unſer Quartier!“ klang es in kaltem Befehl von ſeinen Lippen.„Sie iſt krank und wird mein Zimmer benützen. Sage es der Signora!“ Erſchöpft lag ich endlich auf dem breiten, weichen Lager und drückte ſtöhnend den ſchmerzenden Kopf in die Kiſſen. Unſere Padrona hatte mir, da ich in der überſtürzten Abreiſe keine Wäſche mitnehmen konnte, eines ihrer ge⸗ ſtickten Ueberhemden angezogen, in das ich zweimal hätte ſchlüpfen können. Langſam brach der Abend herein. Wundervolle Ruhe herrſchte. Leiſe zwitſcherte ein Vögelchen vor dem ganz mit Blüten eingewachſenen Fenſter ſein freundliches Lied⸗ chen und der friſche gährende Duft der Erde drang ins Zimmer. Bleiern ſenkte ſich die Mattigkeit des Fieber auf meinen geſchwächten Körper und wie ſo oft in Dal⸗ matien verdämmerte langſam das Gemach. Ich lag halb befinnungslos, vollſtändig apathiſch. Da wurde ungeſtüm die Türe aufgeriſſen. Unter ihr ſtand Francesco. Aber wie ſah der Mann aus! Das blan⸗ ſchwarze Haar hing wirr in die hohe Stirn, das Geſicht war aſchfahl, ohne jede Farbe. Mühſam richtete ich mich auf. „Francesco, was iſt?“ Er gab keine Antwort, brach förmlich auf einem Stuhl zuſammen und ſchlug die Hände vors Geſicht. Ich kroch ſchwerfällig vom Bett, wollte zu ihm hin, ſtolperte über mein viel zu langes Kleid und brach in die Knie. Mit dumpfem Laut ſprang er in die Höhe, riß mich hoch. Seine zuckenden Finger wühlten in meinem Haar. „Du!“ kam es wie ein Stöhnen von ſeinen Lippen. „Du, ſo konnteſt du ſchreiben, ſo lieb hatteſt du mich! Der Brief iſt echt, mit Herzblut, nicht mit Tinte geſchrieben. Und jetzt muß er mir in die Hände fallen, fetzt, wo ich gebunden bin und du dich an den Anderen weggeworfen Ich zuckte zurück.„Weggeworfen? Weggeworfen?“ fragte ich atemlos.„Ja Francesco, was haſt du denn eigentlich geglaubt?“ Er ſtarrte mich an. Dann gruben ſich ſeine Hände in meine Schultern, daß ich aufſchrie. „Willſt du nun wieder zu lügen beginnen?“ keuchte er außer ſich. Ich ſchüttelte ſeine Hände ab. Ich habe keine Gabe zum Lügen und bei allem, was mir lieb iſt, Francesco, ich habe dich nicht angelogen.“ „So wärſt du auch heute noch das reine unberührte Mädel wie vor Monaten?“ fragte er endlich. „Daß du daran überhaupt zweifeln konnteſt!“ Ich ſchüttelte ohne Verſtändnis den Kopf.„Wenn ich dich, den ich über alles liebte, abgewieſen habe, ſo iſt. es doch gänzlich ausgeſchloſſen, daß ich Gualtiero, für den ich nur * eundſchaft empfand. iemals gebörte.“ „Aber das iſt ja üvergaupt uicht auszudenken“ Er batte ſit) müde ouf das Bett geſetzt, ſtarrte verzweifelt vor ſich hin. Ich legte nach langen Wochen das erſte Mal wieder die Arme um ſeinen Hals. Es war mir, als müßte iich u vor etwas Entſetzlichem ſchützen. „Ich bin alſo wirklich einmal genebt worden!“ Was lag nicht alles in den wenigen Worten! Da brach bei mir de- Eis, brach endlich alles aus mir heraus. Nichts verſchwieg ich ihm, gar nichts. Von dem Tag an wo ich weinend den dunklen Leib des„Hohen⸗ lohe“ im hellen Morgenlicht entſchwinden ſah, bis zu dem Moment, wo ich krank, verzweifelnd im Freihafen umher⸗ irrte, beichtete ich rückhaltlos. Als ich die Montenegrinerin erwähnte, flog glühende Röte über ſein Geſicht. „Auch das wurde dir nicht erſpart?“ „Nein, auch das nicht.“ „Und du warſt nie mit Gualtiero nachts aus?“ forſchte er dann. „Nein, gar nie. Nur einmal in einer ſchrecklichen Nacht traf ich ihn morgens einhalb zwei Uhr in Guardiella.“ Er fuhr auf, daß ich erſchrocken zuſammenzuckte. „Was war das für eine Nacht?“ „Die Dreikönigsnacht.“ Ausführlich erzählte ich ihm die traurigen Stunden am Lager der Sterbenden, ſchilderte meinen darauffolgenden Kampf mit Gualtiero. Was war das? Ich blickte gebannt in die Augen, die aufſtrahlten, immer intenſiver und heißer. Alles, was ich mit Gualtiero durchgekämpft hatte, lohnte mir dieſer in reiner Freude leuchtende Blick des geliebten Mannes tauſendfach. „Du“, rief ich plötzlich,„er iſt nicht tot! Kommt er nun endlich zurück?“ „Ja“, klang es erſtickt an meinem Ohr,„er kommt zurück, mein armes tapferes Mädel, du über alles ge⸗ liebte Frau!“ Ich wußte nicht, waren es dunkle Malariaſchatten oder Francescos beſinnungsloſe Küſſe, die mir das Bewußtſein raubten. * Strahlende Sonne flutete durch ein Blütengewirr in das Zimmer, als ich die Augen öffnete. Die Kopfſchmerzen hatten ſich bedeutend vermindert, aber eine Mattigkeit, die wie Blei im ganzen Körper lag, eine unheimliche Schwäche hielten mich mit eiſernen Armen nkedergedrückt. Mein Blick fiel auf unſere Hausfrau, die mir beſorgt über die Haare ſtrich. „Francesco“, hörte ich im anſtoßenden Zimmer, deſſen Tür nur angelehnt war, Dovans lachende Stimme,„heute bin ich eigentlich ein ſchlechter Arzt. Heute bin ich ge⸗ flohen, wollte auch einmal ein Menſch ſein und einen ſchönen einſamen Frühlingsſonntag zwiſchen deinen Blü⸗ tenwundern im Friaul verleben.“ „Du hätteſt gar keinen beſſeren Gedanken haben können“, entgegnete Francesco warm;„am liebſten würde ich dich umarmen.“ „Das hat gar keinen Reiz“, lachte Dovan,„da wäre mir ein Kuß deiner kleinen Kontoriſtin entſchieden ange⸗ nehmer.“ 0 Francesco ſtand unter der Türe und winkte Dovan. „Mußt ſie halt fragen, ob ſie geneigt iſt, deine enormen Anſprüche zu befriedigen.“ Dann wandte er ſich an mich. „Wie geht es dir, arme kleine Maus? Biſt nun endlich er⸗ wacht?“ Trotzdem ich mich ſo matt und elend fühlte, mußte ich über das verlegene Geſicht Dovans lachen. Unſere Pa⸗ drona verließ das Zimmer. Die Augen Dovans blickten plötzlich tiefernſt.„Laſſe mich einen Augenblick mit Fräulein Ertler allein!“ Nach einer gründlichen Unterſuchung ſchüttelte Dovan zornig den Kopf.„Sie ſind vollſtändig geſchwächt, halb verhungert, ſind überhaupt ſchon länger krank. Warum habe ich davon nichts erfahren?“ Unter der Türe ſtand Francesco.„Quäle das arme kind nicht mit Fragen, Dovan!“ erſuchte er ihn ungeduldig. „Sag mir lieber, was zu tun iſt, die Kleine wieder hochzu⸗ bringen und hilf mir, ein himmelſchreiendes Unrecht, das ich an ihr begangen, gutzumachen!“ Die klugen Augen des Arztes wanderten von mir zu Francesco. „Hatten Sie denn ſo wenig Appetit?“ forſchte er dann. „Gar keinen“, war meine Antwort. Hatte ich doch ſchon bie entſetzlichen Wochen vor meiner Erkrankung kaum einige Biſſen genießen können. Dovan zog Francesco in das anſtoßende Zimmer. Müde ſchloß ich die Augen und war auch ſchon wieder einge⸗ ſchlafen. Eine weiche Hand ſtrich mir über die Wange. „Willſt du den ganzen Tag verſchlafen, Kleines? fragte mich Francesco mit einer Zärtlichkeit, wie ich ſie 42 1 ihm gekannt hatte, auch in den ſchönſten Stunden ni „Unſere Padrona iſt ganz unglücklich. Schon dreimal var ſie mit allen erdenklichen Leckerbiſſen bei dir, aber 7—= 1 wird gefuttert!“ „Gehf mit dem Herrn Doktor nicht 2* i . He cht fat?“ fragte ich Er lachte.„Wir waren ſchon drei Stunden unterwegs, die du verſchlafen haſt. Jetzt trinken wir in der Weinlaube enſeren Tee und möchten dich auch draußen haben.“ Bei dem Gehöft lag ein herrlicher gepflegter Garten, fr deſſen Inſtandhaltung Francescos Arbeiter ſorgten. Francesco hatte mich in weiche Decken gehüllt und wie ein kleines Kind in die von friſchem Grün Lachtende Laube zetragen, durch deren noch nicht dichte Blätter neckende Sonnenſtrahlen hüpften. Dovan rückte einen bequemen Liege⸗ tuhl zurecht.„Wie fühlen Sie ſich?“ fragte er beſorgt. „Nüde“, klagte ich traurig,„ſterbenzmüde.“ (Fortſetzung folgt) eh gal U 1 bort aus f 8 cl 1 bet at gel dete tf Nah gebe U un dn ul * 2 nher. Nerin che duct m e aher, Das ber nes t er mint ge. odet e sein oban halb mm une lig c. das 1* dige üde inge * j ſt nden intl aber eg be ten. wie ube de 1937 Welch ein ganz anderer Maßstab wird in der künftigen Welt an unser lrdisches Wirken gelegt werden! Nicht der Glanz des Erfolges, sondern dle Lauter- keit des Strebens und das treue Beharren in der Pfſicht wird über den Wert eines Menschenlebens entscheiden. Helmuth von Moltke S—— Beſinnung. Am 9. November ſtand unſere Nation in Ehrfurcht vor den Toten der Feldherrn⸗ halle. Heute treten wir vor die Gräber unſerer Lieben. Wir, die wir im Alltag nicht die Zeit haben, auch wohl nicht haben wollen, an den Friedhof und ſeine Be⸗ wohner zu denken, ſtehen an dieſem Sonn⸗ tag dort und ſind mit unſeren Gedanken im Lande der Toten, verweilen wie der Beter bei der Viſton einer heiligen Erſcheinung. Die Völker und Religionen haben ſich von dieſem Lande menſchliche, allzu menſch⸗ liche Vorſtellungen gemacht. Kein Lebender weiß, wie es wirklich ausſieht. Wir alle kennen aber die Bewohner jenes Landes. „Es ſind unſere Freunde und Kameraden; unſere Väter und Mütter; unſere Kinder zuund Enkel. Es ſind Menſchen wie du und ich, es find unter ihnen aber auch jene, die das Schickſal auf die Höhen des Lebens führte, die Helden der Nation wurden-und zu den erlauchten Geiſtern unſterblicher Wiſſenſchaft zählen. Sie, denen ein Höchſtmaß an Leiſtungen immer nur Dienſt am Ganzen blieb, die uns Vorbilder waren im Leben, im Kämpfen und Sterben, ſind uns dorthin vorangegangen, ſie ſind vor uns abberufen aus dem gleichen Schritt und Tritt, in dem ſie mit uns gemeinſam marſchierten. In der Erinnerung an die große Armee ſchließt ſich die Kette der Gedanken, die vom Tode wieder zum Leben führt. Der Totenſonntag verlangt darum kein verzweifeltes Trauern; denn das Schickſal hat uns zuviel an Aufgaben in die Hände gelegt. Vieles ſchon iſt durch jene erfüllt, deren wir heute gedenken. Die ſtillen Hügel auf unſern Friedhöfen ſind uns alſo heilige Mahnungen zur Arbeit, zur Leiſtung. Sie geben uns Kunde vom ewigen Kommen und Gehen, in dem jeder von uns in immerwährender Bereitſchaft ſeine vom Schickſal geſtellten Aufgaben zu löſen hat. Der Gedanke an einen toten Kameraden ſtellt uns erſt recht mitten hinein in das Leben. Es iſt, als ob das Leben von den Toten her einen neuen Sinn gewinnt. Die heute unter der Erde ruhen, ſchufen den Grund unferes Lebens. Die einen verbrauchten als die Hüter unſerer Jugend ihre Kraft. Andere wurden uns Freude und Stolz für unſeren Alltag. Als die Gefallenen des Weltkrieges weckten und ließen ſie neues Heldentum reifen. Als die Toten des Frei⸗ heitskampfes führten ſie den Morgen des erwachenden Deutſchlands herbei. Unſer ganzes Leben iſt gebaut auf dem Grunde des Sterbens. Es macht uns ernſt d ſtill, daß in der Bindung an die Toten N. Kraft für unſer Leben liegt. Scharping ueber 5rüber und ſjügel, Wenn du dich vollendei Durch Raum und Jeit Im nachidunklen ſjaus, Schwingen die Flügel Dein fjerzblut verſchwendel Der Unſterblichkeit. nun endlich ruhſt aus, Tod iſt nur Wandlung. Dann kann nichis geschehen. erhabenes Schweigen Im dümmernden Land, Ein Flüſtern, ein neigen: „Den hab ich gekannt, er schlafe in Frieden.“ Ihr Hrüber und hjügel! Durch Raum und Jeit Schwingen die Flügel der Unſterblichkeit. rod iſt nur Wandlung. , 2 Zelehnung Kießlich(Not 97) Der Toten Vermächtnis Iſt ſchweigende Tat, Der Toten Gedächtnis Iſt ſteigende Saat: Das eben der finder. Max Barthel e 0 e A . e N ** 3 S ——— N ee ——— 5 8 e 5 8 2 8 5 1 8 55 5 NF S 7 5 3 * 82. r 8 . — . r Panik im Colorado-Hotel Das Colorado⸗Hotel liegt am Fuße der Rocky Mountains, zwanzig Minuten Wagen⸗ fahrt von Denver entfernt. Die Leute, die der Großſtadt überdrüſſig geworden ſind, ohne ihren Luxus entbehren zu wollen, verbringen hier ein paar Wochen oder Monate des Sommers. Man flirtet, ſpielt Tennis oder Bridge, fährt im Wagen ſpa⸗ zieren und feiert jeden Abend oben im großen Saal des Hotels ein anderes Feſt. Man lernt ſich zwanglos kennen und ſchließt allmählich feſtere Bekanntſchaft mitein⸗ ander. Mr. Hunters, der Sohn des Konſerven⸗ königs von St. Louis verfolgt Sylvia Colton auf Schritt und Tritt. Sylvia iſt die einzige unter den Gäſten hier, die nicht gewöhnt iſt an ſoviel Luxus. Sie lebt ſonſt von ſelbſtverdientem Geld und hat bei einem Preisausſchreiben die freie Reiſe und den Aufenthalt im Colorado-Hotel ge⸗ wonnen. Eben hat Hunters mit ihr getanzt, jetzt führt er ſie in die Bar. Er legt ihr ein rotes Saffianetui in die Hand. „Das möchte ich Ihnen ſchenken, Miß Sylvia. Erſtaunt öffnet ſie das Käſtchen, in dem ein koſtbarer Rubinring funkelt. Langſam reicht ſie das Etui zurück.„Es tut mir leid, Mr. Hunters, ich kann Ihr Geſchenk nicht annehmen.“ Hunters legt das offene Käſtchen auf den Bartiſch.„Ich laſſe ihn hier liegen, Sie werden ſich's noch überlegen...“ In dieſem Augenblick tritt Higgins in die Bar. Hemd, Hoſe und die hoch⸗ geſchnürten Lederſtiefel ſind mit Staub be⸗ deckt. Ein kraſſer Gegenſatz zu den eleganten Gäſten. Higgins achtet nicht darauf. Zwei Monate iſt er als Abenteurer, Goldſucher und Jäger durch das Gebirge gezogen, hat manchmal zwiſchen Leben und Tod ge⸗ fanden. Für die Menſchen hier hat er nur ein Achſelzucken. Er geht an den Bartiſch und wirft ein Geldſtück hin. „Einen Whisky!— Bin ſeit zehn Stun⸗ den nicht aus dem Sattel gekommen.“ Hunters ſchickt einen Seitenblick zu dem Fremden und beugt ſich zu Sylvia.„Meinen Sie nicht auch, daß man ſolchen Land⸗ ſtreichern das Betreten dieſes Hauſes ver⸗ bieten ſollte?“ „Ich bin anderer Meinung, Mr. Hunters, ſchließlich kann der Menſch ja nichts dafür, wenn er keinen reichen Vater hat.“ Wütend beißt ſich Hunters auf die Lip⸗ pen. Nach einer Weile knurrt er böſe: „Achten Sie auf Ihren Ring, Miß Sylvia, der Mann ſitzt neben Ihnen..“ Da kommen plötzlich Schreie aus dem Saal:„Feuer!— Feuer!— Das Colo⸗ rado brennt!!!“ Kreidebleich ſtarrt Hunters in den Saal. Die Treppe brennt. Von draußen ſchlagen dichte Rauchſchwaden herein. Die Menſchen ſind ſtarr vor Schrecken. Eben haben ſie noch gelärmt und getanzt in ausgelaſſener Heiterkeit— jetzt ſtehen ſie hier oben im achten Stockwerk des brennenden Hauſes, und die Flucht über die Treppe iſt von Rauch und Flammen verſperrt.. Aber da iſt auf der andern Seite der Fahrſtuhl. Da brennt es noch nicht, da gibt es noch eine Rettungsmöglichkeit. Schon drängen die Menſchen hinüber. Die ſich eben noch Schmeicheleien ſagten, werden zu erbitterten Feinden— jeder will der erſte ſein an der rettenden Tür. Männer fluchen, Frauen ſchreien—— Hunters ſchiebt Sylvia zur Seite— ſpringt an ihr vorbei und drängt als einer der erſten zum Fahr⸗ ſtuhl Aber einer war ſchneller als alle andern. Higgins hat die Lage blitzſchnell erkannt, hat geſehen, daß im nächſten Augenblick die Maſſe zum Fahrſtuhl drängt, ihn weit überfüllt, daß dann die Tragſeile reißen und die letzte Rettungsmöglichkeit ver⸗ nichtet iſt. Mit ein paar Fauſtſchlägen bricht er ſich Bahn, ſteht vor der Tür, hat lötzlich einen Revolver in der Hand, knallt 2 die Luft und brüllt laut in den Lärm: „Halt!!— Ich ſchieße auf jeden, der nicht ſofort ſtehen bleibt!“ Die Schüſſe verſchaffen ihm Reſpekt. Das Gedränge läßt nach. Einige Menſchen werden vernünftig. Aber Hunters drängt weiter, packt eine Weinflaſche und will ſich auf Higgins ſtürzen. Higgins ſchießt. Klir⸗ rend zerſplittert die Flaſche— Hunters taumelt ſchreiend zurück. Von ſeiner Hand tropft Blut. Higgins gibt mit ruhiger Stimme Be⸗ fehle.„Platz machen!— Habt ihr Feig⸗ linge vergeſſen, daß man auf Frauen Rück⸗ ſicht nimmt?!“ Beſchämt geben die Män⸗ ner den Weg frei. Higgins ſchaut auf das Meſſingſchild neben der Tür.„Zehn Per⸗ ſonen!“— Er läßt zehn Frauen eintreten. Gibt dem Boy einen Wink. Die Tür ſchließt ſich—— eine Ewigkeit ſcheint es zu dauern, bis ſie ſich wieder öffnet. Wieder zehn Frauen, wieder das Warten— immer heißer wird es im Saal— immer mehr wächſt die Angſt— nur Higgins Revolver hält ſie zurück. Nach den Frauen zählt er die Männer ab—immer zehn zu zehn, nicht ein ein⸗ ziger zuviel kommt in den Fahrſtuhl. — Immer dichtere Rauchſchwaden dringen von der Treppe herein, das Parkett fängt ſchon Feuer, an den Wänden züngeln die Flammen. Die Männer können ſich in dem Qualm kaum noch auf den Beinen halten. — Schließlich ſind außer Higgins nur noch zwei Menſchen im Saal, ein beſonnener junger Mann und Hunters, der ſich aus Angſt und Verzweiflung ſinnlos betrunken hat. Higgins läuft hinüber in die Bar. Das Käſtchen mit dem Ring ſteht noch auf demſelben Platz. Higgins ſteckt ihn ein, läuft zum Fahrſtuhl zurück. Der Boy tut bis zum letzten Augenblick ſeine Pflicht. Sie ſchleppen den betrunkenen Hunters in den Fahrſtuhl— eine Minute ſpäter ſind die letzten drei gerettet... Draußen ſtehen die Menſchen und ſchauen entſetzt auf das brennende Haus. Higgins drängt ſich durch die Menge und findet Sylvia Colton. Er gibt ihr Hunters Rubin⸗ ring.„Haben Sie oben vergeſſen...“ Dann taucht er unter im Dunkel der Nacht.—— Hans Kersten Chriſtoffel pulmann lut ſeine Pflicht. Nach einer geſchichtlichen Begebenheit erzählt von Kurt Stein Es geſchah am hellichten Mittag des 26. Juli 1787. Zwei Offiziere der Leib⸗ kompanie des Regiments Prinz von Heſſen⸗ Darmſtadt reiten durch das kleine hollän⸗ diſche Städtchen Amersfoort. Die Kromme⸗ ſtraat liegt einſam und verlaſſen, als ſeien die Bewohner vor der drückend heißen Mittagsſonne in die Häuſer geflüchtet. Es iſt unheimlich ſtill. Nur die Hufe der beiden Pferde klappern eintönig über das holprige Pflaſter. Plötzlich ſauſt ein Stein durch die Luft, hart an dem Kopf des einen Offiziers vor⸗ bei. Sonſt geſchieht nichts. Die Straße bleibt einſam und ſtill wie zuvor. Die beiden Offiziere tun, als ſei nichts von Bedeutung geſchehen. Sie reiten im Schritt weiter. Kurz nur blicken ſie ſich von der Seite an.„Verflucht“, brummt der Jüngere,„man müßte zwiſchenſchlagen, daß dieſe Kanaillen endlich zur Räſon kommen.“ Der andere Offizier ſchüttelt unmerklich den Kopf.„Wir haben diesbezügliche Order, Kattwitz. Alſo ruhig Blut und offene Augen. Nichts merken laſſen und nichts unternehmen. Wir kommen ſonſt in des Teufels Küche. Es wäre Wahnſinn, die Horde wegen des Steins aus den Häuſern zu locken. Die Kerls warten ja nur auf den rechten Augenblick, losſchlagen zu dürfen. Und wenn wir Anlaß dazu geben, tobt der Bürgerkrieg noch heute im Land. Glaub's mir, Kattwitz.“ Eine Stunde ſpäter reiten die beiden Offiziere durch Soeſtdijk zum Palais, dem Standort des Regiments Prinz von Heſſen⸗ Darmſtadt. * Die Schatten der wuchtigen Koppelpoort werden länger und düſterer. Einem drückend heißen Tag folgt eine ſchwüle Nacht. Kein Vogel ſingt. Kein Blatt raſchelt. Nur das zage Fließen der Eem gluckſt ab und zu gegen die Böſchung des Ufers. Hier, unter den feſten und hohen Mauern des Tores, warten Männer aus Amersfoort auf Vincent Veenman, den Waffenſchmied, der ſie noch heute nacht nach Soeſtdijk führen ſoll. Einer der Wartenden, Michiel Groots, weiß allerlei Neuigkeiten aus dem Haag und aus Amſterdam zu berichten, und die Aufrührer, meiſtens wilde Geſellen, drän⸗ gen ſich an ihn heran.„Was gibt's denn, Michiel, geht's dem Jüngling von Erbſtatt⸗ halter und ſeinem Vormund an den Kragen?!“ „Wie du ſagſt, Harmenſz. Heute nacht kracht es im Haag, in Amſterdam und über⸗ all im Land. Die beiden Stricke für den Oranier und für den Braunſchweiger ſind bereits gedreht. Und mit dem übrigen Ge⸗ ſindel macht die Bürgermiliz kurzen Prozeß. Die oraniſche Partei wird niedergemacht, und die Grenadiere aus Braunſchweig, Heſſen⸗Darmſtadt und wo ſie ſonſt überall her ſein mögen, werden über die Grenze gejagt. Jawohl, wir tanzen heute nacht den Kehraus, Harmenſz! Wir räumen auf! Wir brauchen den Erbſtatthalter und auch den Herzog von Braunſchweig nicht. Was geht's uns an, daß der Oranier die Schweſter des Preußenkönigs zur Frau hat?! Nichts geht's uns an!“ Die Männer aus Amersfoort nicken Bei⸗ fall.„Nichts geht's uns an!“, toben ſie. „Gar nichts geht's uns an!“, überſchreit Jakob Jongheer die anderen.„Der Preußen⸗ könig ſoll ſeine Schweſter zurückholen! Der Oranier ſoll baumeln! Auch der Braun⸗ ſchweiger ſoll baumeln!“, brüllt Hendrik Ruys dazwiſchen.„Ja, hängen ſollen ſie! Mitgefangen, mitgehangen, heißt es bei uns! Pack an den Baum! Hängen ſollen ſie, hängen!“ Plötzlich iſt Ruhe im Schatten der Kop⸗ pelpoort. Das Gluckſen der Eem iſt wieder zu vernehmen, und ganz fern und verhalten tönt das Grollen eines Gewitters. Das Wetterleuchten bleibt abermals auf. Zu den Leuten aus Amersfoort iſt ein hagerer, großer Mann, der Waffenſchmied Vincent Veenman, getreten. Er hat die Stirn in Falten gezogen. Seine Lippen ſind aufeinander gepreßt, ſeine zuſammen⸗ gekniffenen Augen verraten Wut.„Seid ihr denn närriſch“, droht er halblaut,„ſeid ihr verrückt, einen derartigen Lärm zu ſchlagen? In der ganzen Stadt hört man, was ihr beredet. Und wenn es in Amers⸗ foort keine Verräter gibt, will ich nicht Veenman heißen.—, Sollen denn dieſe Burſchen nach Soeſtdijk laufen und uns bei den Heſſen⸗Darmſtädtern verpetzen? Habt ihr Dummköpfe Luſt, mit blanker Waffe empfangen zu werden?“ Die Leute ducken ſich vor Veenmans Worten. Sie kennen Vincent und wiſſen, daß er mit eiſenharter Fauſt zwiſchenzu⸗ ſchlagen vermag, wenn etwas nicht nach ſeinem Willen geſchieht. Sie ducken und fügen ſich und folgen ſeinem Befehl. Es iſt ein wilder Haufe, der von Amers⸗ foort nach Weſten zieht und in der Dunkel⸗ heit der weiten Buchenwälder nach Nord⸗ weſten ſchwenkt. Und in dem Wetter⸗ leuchten, das durch die Kronen der Bäume blinkt, blitzen Aexte und Senſen, Meſſer und Spaten, Säbel, Musketen, Vorder⸗ lader und anderes brauchbares Waffen⸗ gerät. aus und, glimmt a. Der Grenadier Chriſtoffel Pulmann von der Leibkompanie des Regiments Prinz von Heſſen-Darmſtadt übernimmt die Wache vor dem Schloß von Soeſtdijk. Es iſt noch immer drückend ſchwül, nach wie vor bleibt das Wetterleuchten in der Ferne, und das Donnergrollen iſt dumpf und ver⸗ halten. Kein leiſeſter Wind kommt auf. Es iſt totenſtill ringsum; es geht gegen Mitternacht. Chriſtoffel Pulmann ſchreitet vor der Torfahrt auf und ab. Er blickt zu den dunklen Fenſtern des Schloſſes hinauf, zum nahen Wald hinüber, zählt im ſtillen die Sekunden vom Wetterleuchten bis zum Donnergrollen. Er denkt an ſeine Heimat, an ſeine Mutter und an ſein Mädel. Er denkt an das tägliche Einerlei hier in dieſem fremden Land. Alles iſt voller Langeweile, nichts hat einen Reiz. Die Tage vergehen gleichförmig und ohne Ge⸗ ſchehen. Er lehnt für einen Augenblick an der Mauer und wiſcht ſich den Schweiß von der Stirn.„Selbſt die Gewitter in Holland haben Langeweile“, murrt er und flucht und ſchreitet wieder auf und ab, raſtlos und ohne Ruhe. Plötzlich verhält er den Schritt. Er d gt in den Schatten der Mauer zurück und blickt angeſtrengt zum Wald hinüber. Es war ihm doch, als hätte er von dort ein Klirren gehört? Eine lange Zeit vergeht. Nichts rührt ſich weit und breit. Nur ein helleres Wetterleuchten zuckt auf und ein ſchnelleres und lauteres Grollen folgt. Dann iſt wieder Ruhe. „Hab' mich geirrt“, brummt Chriſtoffel Pulmann unwirſch vor ſich hin. Er ſetzt ſein unſtetes Auf⸗ und Abwandern fort; blickt doch wieder zum Wald hinüber. Das Klirren konnte keine Täuſchung geweſen ſein; es klingt ihm noch immer nach; ja, ſo war es, ſo und nicht anders! Und löſen ſich dort nicht zwei Schatten aus der Finſternis? Kommen nicht zwei Männer aus der Dunkelheit auf ihn zu? Haben dieſe Männer nicht jeder einen Spaten geſchultert?! Der Grenadier Chriſtoffel Pulmauen er⸗ kennt es immer deutlicher und iſt ſich ſeiner Sache gewiß.„Zwei Bauern ſind es“, ſtellt er feſt; fragt ſich zugleich, was jene zu ſo ſpäter Stunde hier herum zu ſuchen haben. Die beiden Männer kommen auf fünf Schritte heran. Chriſtoffel Pulmann ruft ihnen ſein„Halt!“ entgegen.„Wer ſeid ihr?! Was wollt ihr?!“ „Wir ſuchen Unterkunft für die Nacht“, tönt die Antwort zurück.„Wir ſind Land⸗ arbeiter und fremd in dieſer Gegend. Wir haben uns im Wald verirrt und ſind zu⸗ frieden, daß wir herausgefunden haben. Sind zwei Strohlager im Haus zu haben?“ „Geht nach Soeſtdijk hinüber. Dort drüben ſeht ihr die erſten Häuſer des Dorfes.“ f g Die beiden Männer blicken in die Rich⸗ tung, in die Chriſtoffel Pulmann weiſt. „Ein weiter Weg iſt's noch“, ſagen ſie und treten näher an den Grenadier heran. „Kamerad, wir bleiben bei dir. Wir haben keine Luſt, noch weiter zu laufen. Laß das Schießeiſen ſtecken. Kamerad, wir ſind friedliche Leute!“ Chriſtoffel Pulmann blickt die beiden Männer forſchend an. Sie ſcheinen harm⸗ los und wiederum nicht harmlos zu ſein: er wird aus ihnen nicht ſchlau.„Halt!“, ruft er ihnen ein zweites Mal zu,„keinen Schritt weiter!“ Nun iſt es dem Grenadier, als grinſe ihn der eine Burſche vertraulich an. Und ſchon hört er deſſen verhaltene Stimme:„Kame⸗ rad, willſt du gute holländiſche Goldgulden verdienen? Höre und ſchweig. Höre doch erſt, was ich dir zu ſagen habe. Nimm das Schießeiſen fort, Kamerad!“ Chriſtoffel Pulmann hat ſeine Piſtole hochgeriſſen.„Steh', oder ich ſchieße!“ brüllt er. Doch der andere iſt flink wie eine Katze. Er ſpringt auf Chriſtoffel zu. Der feuert los; ein ſcharfer Knall zerreißt die Stille der Nacht. Und dann ſieht Chriſtoffel einen Spaten niederſauſen, wehrt den Schlag mit dem Arm, kann ihn aber nicht ganz ver⸗ hindern und fühlt ein Krachen, daß ihm mit wildem Schmerz den Kopf zu ſpalten ſcheint. And er fühlt zugleich eine eiſen⸗ harte Fauſt, die ihm ins Geſicht ſchlägt und hört ein wüſtes Fluchen und ſtürzt vorn⸗ über in den Sand.. N Dann iſt es ſtill, totenſtill... und Chriſtoffel findet ſich am Fuß der Mauer wieder. Er hebt den ſchmerzenden Kopf, um zu rufen. Er müht ſich und horcht und lauſcht und hört nichts und läßt den Kopf wieder ſinken. Doch dann wird es lebendig auf dem Hof des Schloſſes. Preußiſche Reiter ſprin⸗ gen auf ihre Pferde, galoppieren über den Hof zum Tor hinaus. Chriſtoffel Pulmann richtet ſich noch einmal auf und preßt es hervor:„Aufſtändiſche. im Wald e Einer der Reiter ſpringt vom Pferd, die anderen ſprengen davon. Chriſtoffel Pul⸗ mann liegt lang ausgeſtreckt im Sand; ein Kamerad hält ſeinen blutüberſtrömten Kopf. Chriſtoffel lächelt.„Grüß mir die Heimat, Schorſch“, ſagt er kaum vernehm⸗ bar.„Grüß mir die Mutter und mein Mädchen, Schorſch... grüß mir...“ Das dumpfe Aufſchlagen der Pferdehufe verſtummt in der Ferne. Ein Blitz zuckt grell aus den geballt ſtehenden Wolken, ein ſchwerer Donner kracht hinterdrein. Und von der Zuider See herüber fährt wilder, wirbelnder Sturm über das Land, treibt praſſelnden Regen vor ſich hin und zauſt in den blonden Haaren des Grenadiers Chri⸗ ſtoffel Pulmann, der ein letztes ſtummes Gebet ſpricht a 1 Wo dieſer erſte Aufſtand der gegen⸗ oraniſchen Partei in Holland zum Ausbruch kam, wurde er bereits im Keim erſtickt. Die Geſchichte weiß weiter zu berichten, daß Herzog Ludwig von Braunſchweig, der als Feldmarſchall an der Spitze der hollän⸗ diſchen Staatsverwaltung ſtand und der der vielen kleinen Händel und Streitigkeiten überdrüſſig geworden war, ſeinen Abſchied nahm. Friedrich Wilhelm II. von Preußen ſah ſich alsbald durch die Gefangennahme ſeiner Schweſter und Frau des Erbſtatt⸗ halters Wilhelm V. von Oranien durch die gegenoraniſche Partei zum Krieg ge⸗ zwungen. Es kam zum offenen Ausbruch der holländiſchen Händel, die jedoch kurz nach dem Einmarſch eines preußiſchen Armeekorps von 24000 Mann nieder⸗ geſchlagen wurden. Bereits ſieben Tage ſpäter, am 20. September, hielt der ge⸗ flohene Erbſtatthalter unter dem Schutz preußiſcher Truppen und unter dem Jubel der oraniſch geſinnten Menge ſeinen Ein⸗ zug im Haag. ö Holland aber gedenkt heute, nach 150 Jahren, eines pflichtbewußten deut⸗ ſchen Soldaten. Eine hölzerne Erinnerungs⸗ tafel, die im Rahmen einer Erinnerungs⸗ feier durch ein dauerhaftes Mal erſetzt werden ſoll, trägt die ſchlichte Inſchrift: „Chriſtoffel Pulmann, Grenadier in der Leibkompanie des Regiments Prinz von Heſſen⸗Darmſtadt, 28 Jahre alt. Er verlor lieber ſein Leben, als daß er in der Nacht zum 27. Juli 1787 ſeine Waffen übergeben hätte!“ fen 1 hon ö N den en die m⸗ in fe „Verſuchung. Cine nu, ein ein gex Jag/ Seht die Tage, wie ſie fallen Hat von jenen Tagen allen einer nur, ein einz' ger Tag, euch beſchwingt den Herzensſchlag? Einer, leuchtend wie Fanale, der die gluterhellte Schale ſegnend hob, gebenedeit, in den Klang der Ewigkeit? Einer, der im Nauſch der Stunde jenen Schrei euch riß vom Munde, kühn der Gottheit zugeſchrillt: Sterben jetzt— es iſt erfüllt! Goldene Lebensregel für junge Eheleute Vor hundert Jahren, aufgeſetzt von Joh. Heinrich Daniel Iſchokke, aber auch für die heutige Jeit richtung⸗ gebend und empfehlenswert. Verſprechet einander feierlich: nie, auch in bloßem Scherz nicht, miteinander zu zänkeln, zu wortwechſeln oder gegenein⸗ ander ein wenig böſe zu tun. Nie! ich ſage: nie!— Auch nur das Zänkeln aus Scherz, das Böſemiteinandertun aus bloßer Necke⸗ rei, wird bei Uebung— zum Ernſt. Merket euch das!— Ferner verſprechet ein⸗ ander beide herzlich und feierlich, nie vor einander irgendein Geheimnis zu haben, unter welchem Vorwand, unter welcher Entſchuldigung es auch ſein könne. Ihr müßt einander beſtändig und jeden Augen⸗ blick klar durchſchauen. Auch wenn eins von euch irgendwo gefehlt hätte— keinen Augenblick angeſtanden und es frei ge⸗ beichtet, und wenn es mit Tränen ſein ſollte, aber gebeichtet!— Und ſo wie ihr beide vor einander nichts geheim habt, ſo habt dagegen alle eure eigenen inneren Haus⸗, Ehe⸗ und Herzensſachen vor Vater, Mutter, Schweſter, Bruder, Tante und aller Welt geheim. Ihr beide, und Gott dazu, bauet nur eure eigene ſtille Welt. Jeder dritte und vierte, den ihr mit hineinzöget, würde Partei machen und zwiſchen euch beiden ſtehen! Das darf nicht ſein. Gelobet euch das. Erneuert das Gelübde bei jeder Ihr werdet euch wohl be— finden. So werden eure Seelen gleichſam zuſammenwachſen; ſo werdet ihr beide nur eins ſein. Ach, wenn manches junge Paar dies einfache Kunſtſtück der Lebensweisheit am Hochzeitstage gewußt und benutzt hätte, wie manche Ehe wäre glücklicher, als ſie leider iſt! Schon im Mittelalter gab es berufskätige Frauen Die Meinung, daß die öffentliche und ge⸗ werbliche Tätigkeit der Frau eine Neu⸗ erſcheinung unſerer Zeit ſei, früher dagegen die Naa ausſchließlich„weiſe im häuslichen Kreiſe“ gewaltet habe, entſpricht in keiner Weiſe den hiſtoriſchen Tatſachen. Von der ländlichen Frauenarbeit kann dabei ganz abgeſehen werden, denn es gab ſchon im frühen Mittelalter unendlich viele andere Arbeitsgebiete, auf denen ſi rauen teils ſelbſtändig, teils als Gehilfinnen beruf⸗ lich betätigten. er Bereich der geiſtigen und künſtleriſchen 1 war im Mittelalter nicht auf eingeſchriebene u gegehlen beſchränkt und deshalb auch beiden Geſchlechtern zugänglich. Beſonders im Kunſtgewerbe und in der Heim⸗ arbeit haben zu jener Zeit ſchon Frauen ſelbſt ihr Brot verdient. Geiſtige Arbeit bildete auch bei den Männern allgemein noch keinen eigenen Beruf, ſondern war nur ein An⸗ hängſel des geiſtlichen Standes oder Lieb⸗ haberei reicher— aus anderen Einkommens⸗ quellen ſchöpfender— Leute. Trotzdem— oder gerade deshalb— haben auch die Frauen die allgemeine Bildung gepflegt. Größere Grundherren ließen ihre Frauen und Töchter Leſen, Schreiben und Rechnen lernen und von ihnen die laufenden Schreibarbeiten er⸗ ledigen, während ſie ſelbſt auf dem Felde oder zim Felde“(bei Fehden) vollauf zu tun hatten. Bereits Winfried⸗Bonifatius hat in Biſchofsheim an der Tauber ein weltliches Frauenkloſter als Muſterſchule für Mädchen Ne und Mathilde, die Gattin des eichsgründers König Heinrichs des Sachſen, lernte noch im hohen Alter Leſen und Schreiben. Sie ſtiftete auch beſondere Mäd⸗ chen⸗Lehranſtalten. Noch im ſpäten Mittel⸗ alter hielten zahlreiche„Lehrfrauen“ oder „Schulfrauen“ gegen Entgelt öffentlichen Anterricht ab. Auch in den von Lehrern ge⸗ leiteten Lateinſchulen ſaßen Mädchen. Mit Ausgang des Mittelalters trat hier allerdings ein ſtarker Rückſchlag ein. Nach dem Dreißigjährigen Kriege ſetzte aber dann das der Gegenwart vorgreifende Zeitalter des gelehrten Frauenzimmers“ ein. In den Slädten traten Mädchen als berufliche Schau⸗ ſpielerinnen, Sängerinnen und ſogat Schrift⸗ ſtellerinnen auf. Frauen vom Schlage der Neuberin und der Karſchin ſind keineswegs vereinzelt Viel deutlicher ne Frauenarbeit beim Handwerk hervor. die Münchener Ratsverordnung von 1250 be⸗ noch tritt die berufliche Schon ſagt:„Swer webaermeiſter oder meiſterinn iſt, der ſol haben, ob er wil, einen lerne⸗ knecht und eine lerndirn und niht mer.“ Viele Zünfte nahmen ſich zu jener Zeit weibliche Lehrlinge und Geſellen auf. Der Geſchichts⸗ ſchreiber Caeſarius von Heiſterbach erwähnt z. B. bereits für 1200 eine„Braxatrix“, das iſt eine Brauerin, die im Dienſte der Kölner Kirche tätig war. Auch aus Frankfurt a. M. und aus Lübeck wird uns von Brauerinnen berichtet. Die Baſeler Chronik erwähnt 1268 eine„Textrix“, das iſt eine ſelbſtändige Weberin. Leinenweberinnen mit Zunftrecht ſind uns auch aus Wismar bekannt. Vielfach war auch nicht zur Zunft gehörigen Bürgerfrauen geſtattet, ſelbſtge⸗ fertigte Leinewand jederzeit an jedermann zu verkaufen. Dem Lübecker Gewerbe der Pater⸗ noſtermacher(Roſenkranzſchnitzer) gehörten ebenſo Frauen an wie der Nürnberger Zunft der Barettleinenmacher, für die eine Lehrzeit von ſechs Jahren vorgeſchrieben war. Die Nürnberger Gewerbeordnung von 1349 ver⸗ bot für die Zunft der Harniſch⸗ und Hand⸗ ſchuhmacher die Frauenarbeit mit folgender Vorſchrift:„Ez ſol kain frawkain arbeit nicht tun auf den hantwerchen mit kainem hamer (Hammer), ez ſei denn ains maiſterswirtinne oder ſein kint,— alle tag pei ſehtzig haller.“ Bei den Nürnberger Goldſchmieden wurden noch Ende des 17. Jahrhunderts Frauen nur zu gröberen Handreichungen zugelaſſen. 1463 geſtattete der Nürnberger Rat einem Dach⸗ deckermeiſter die Anſtellung eines Mädchens für Ziegel tragen, aber nicht zum Mörtel anrühren. 1601. wurde den Bortenwirkern unterſagt, neue„Lehrmaiden“ einzuſtellen; die bereits ausgebildeten Wirkerinnen durften ihrem Erwerb jedoch weiterhin nachgehen. In Köln am Rhein gab es ſchon im 14. Jahrhundert zwei ausſchließlich aus Frauen beſtehende Gewerke, und zwar das der Gold⸗ ſpinnerinnen und der Garnmacherinnen. Ferner nahmen hier die Gewandmacher, Wap⸗ penſticker und ſogar die Fleiſcher weibliche Lehrlinge und Mägde-⸗Geſellen auf. Auch als Meſſebeſucher werden mehrmals Frauen er⸗ wähnt. In Frankfurt a. M. gab es nicht nur weibliche Bäcker und Schneider. Es werden im 14. und 15. Jahrhundert hier ſogar Aerztinnen— darunter drei Spezialiſtinnen für Augenleiden— namentlich genannt. Intereſſant für die Geſchichte der Frauen⸗ arbeit iſt der Einwand der männlichen Gilde⸗ genoſſen, daß die Zunftverpflichtung, unter dem Bänner des Gewerkes bei der Landes⸗ verteidigung mitzuwirken, von den Frauen nicht verlangt und geleiſtet werden könne und ſomit das Zunftrecht der Frauen eine unge⸗ rechte Bevorzugung darſtelle. Der Verfall der Zünfte hat dann der Frauenarbeit ein anderes Gepräge gegeben. Die hiſtoriſchen Tatſachen liefern aber den Be⸗ weis, daß berufliche Frauenarbeit zu keiner Zeit als etwas Unmögliches angeſehen worden iſt. und Hannover Wilhem Lenz. Die Geſundheit des Kindes Der Arzt ſpricht über Fortſchritte in der Nachitisbekämpfung. Die Rachitis oder engliſche Krankheit be⸗ ruht auf einer Störung des Kalkſtoff⸗ wechſels und der Knochenbildung, die ſich gewöhnlich in der zweiten Hälfte des erſten und im zweiten Lebensjahre äußert. Die Knochen bleiben weich, kalkarm und neigen zu Verbildungen und Verkrümmun⸗ gen, die am Schädel, an der Wirbelſäule und an den Gliedmaßen beſonders auf⸗ fallen. Die Rachitis gehört zu der Gruppe von Krankheiten, die durch Mangel an Vitaminen, für den Ablauf des Stoff⸗ wechſels unentbehrlichen Wirkſtoffen, ge⸗ zeugt werden. Bei der Rachitis iſt es der Mangel an dem ſogenannten Vitamin P. Eine Nahrung, die den Säuglingen ge⸗ nügend Mengen des Vitamins zuführt, verhindert den Ausbruch der Krankheit. Wenn aber die Krankheit infolge von Vitaminmangel aufgetreten iſt, ſo ver⸗ mag die Zufuhr von Vitamin D die Krank⸗ heit zu heilen. Darum gab man von je Lebertran als Vorbeugungs⸗ und Heil⸗ mittel, rein erfahrungsgemäß, denn man wußte früher ja noch nichts von dem Vitamin D und wußte auch nicht, daß ge⸗ rade Lebertran es reichlich enthält. Später lernte man auch noch Milch, Obſt, Gemüſe als Vitaminträger und die Sonne als Vitaminbildner ſchätzen, als man das Vitamin D in ſeiner Wirkung erkannte, als es ſchließlich gelang, das Vitamin künſtlich herzuſtellen, verbanden ſich damit große Hoffnungen. Man glaubte, nun der Rachitis raſch Herr zu werden. Dieſe Gefahr beſteht heute nicht mehr. Fraglich blieb früher auch, ob eine einmal zuge⸗ führte Vitaminmenge nicht zum großen Teil wieder ausgeſchieden würde. Heute weiß man, daß das Vitamin in inneren Organen geſpeichert wird und fortwirkt. Profeſſor Opitz hat in den letzten beiden Wintern eine große Zahl rachitiſcher Kinder mit einmaligen Vitamingaben be⸗ handelt. Schon nach acht Tagen zeigte das Röntgenbild Heilungsvorgänge an den Knochen. Raſch trat ein allgemeiner . und geiſtiger Umſchwung ein, und in fünf bis acht Wochen waren auch die ſchweren Fälle geheilt. Eine kleinere Vitaminmenge, einmal gegeben, erzielte raſcheren Erfolg als eine größere, verteilt auf mehrere Wochen. Gleichlaufende Be⸗ obachtungen an der Kinderklinik der Charité beſtätigten das Ergebnis. Damit iſt ein großer Schritt vorwärts getan. Man bedenke: wenn der Arzt in der Sprechſtunde den Kindern einmal die nötige Vitamin⸗ doſts einflößt und damit die Behandlung abgeſchloſſen iſt, wieviel leichter wird da⸗ mit die allgemeine Bekämpfung der Rachitis ſein. Jett jeden Tag f Bückling dͤuf den Tiſch Die Zeit der beſten Bücklinge im ganzen Jahr Fett wie Aal, zart und ſchmackhaft— eine Delikateſſe von großer Preiswürdig⸗ keit, das iſt der deutſche Bückling in dieſen Monaten. Und das hat ſeine guten Gründe. Nach den Unterſuchungen des ſtaatlichen Inſtituts für Seefiſcherei in Weſermünde hat nämlich die deutſche Fiſchinduſtrie aus den deutſchen Heringsfängen den fetteſten und ſchönſten Hering zur Verfügung. Dieſe * Qualität gerade des deutſchen Herings wird einmal bedingt durch die Art der Heringe, die uns zum Fang zur Ver⸗ fügung ſtehen, und ſie iſt zweitens be⸗ dingt durch die Jahreszeit, in der wir den größten Teil fangen. Heute unter⸗ liegt auch der Fiſchbeſtand auf dem offenen Meere einer ſehr großzügigen und umfangreichen Forſchung, deren Ergebniſſe der Hochſeefiſcherei und da⸗ mit unſerer Ernährungsbaſis zugute kommen. Zwar kannten die Fiſcher im allgemeinen die Ergiebigkeit der Fiſch⸗ gründe, und ſie wußten auch, zu welchen Jahreszeiten ſie dem Fang nachgehen mußten, die Wiſſenſchaft vermochte aber erſt die Urſachen zu ergründen, die zu den merkwürdigen Schwankungen in den Fiſchbeſtänden führen, Schwan⸗ kungen, die ſich im Fangergebnis der⸗ art ſtark auswirken, daß die Hochſee⸗ fiſcherei periodenweiſe in die ſchwierig⸗ ſten Wirtſchaftskriſen geriet. Auch mit Hilfe der Wiſſenſchaft und dem Ausbau unſerer Fiſchereiflotte war es erſt mög⸗ lich, die Fangzeiten ganz weſentlich auszudehnen. Die Wiſſenſchaft hat uns nämlich eine ſehr eingehende Er⸗ kenntnis von den verſchiedenen Herings⸗ arten, ihren Laichplätzen und Laich⸗ zeiten geſchaffen. Die Heringsart, die 3. B. jetzt in ganz großen Mengen im weſtlichen Teil der Nordſee von der ſchottiſchen Küſte bis zur Doggerbank gefangen wird, da ſie nämlich dort ihre Laichplätze hat, ſtellt einen völlig un⸗ abhängigen Beſtand, wie der Wiſſen⸗ ſchaftler ſagt, gegenüber denen dar, die im Februar März an den Küſten Schottlands, der Orkneys und Shet⸗ lands laichen. Hoffnungen haben ſich nicht ganz erfüllt. Zwar ſieht man nicht mehr wie früher ſchwere Knochenver⸗ bildungen und die Rachitis des reiferen Jugendalters. Aber die Krankheit iſt, wenn auch in milde⸗ rer Form, immer noch da, weil eben die Vorbedingungen: un⸗ zweckmäßige Ernährung, lichtloſe Wohnungen und gewiſſe erbliche Einflüſſe noch da ſind. Und die Heilung und Bekämpfung ſcheitert, wie Prof. Opitz in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ aus⸗ führt, noch allzu oft daran, daß die Mütter in der wochenlangen Be⸗ handlungszeit allmählich nach⸗ läſſiger werden. Wenn man die Behandlung durch eine einmalige Gabe des Vitamins erledigen könnte, ſo würde der Erfolg ein viel beſſerer und allgemeinerer ſein. An ſolche Verſuche hat man ſchon gedacht; man hat ſie verein⸗ zelt auch ſchon unternommen. Aber ſie waren früher nicht unbedenk⸗ lich. Solange das Vitamin nicht ganz rein hergeſtellt werden konnte, beſtand die Gefahr einer Ueberdoſierung und Schädigung. r 2— r 9 2 r rr Zwei schlichte schwarze Kleider für Vorträge, Konzert, Theater und einfache Geselligkeit. Eins davon braucht jede Frau, auch die spar- samste. Bilderdienst Kieglich(Okt, 37) M Leichte Rezepte für Magenſchwache Fiſch in Aſpik 500 Gramm grüne Heringe, Gewürzdoſis, Waſſer, Salz, etwas Fiſchſud, 2 Blatt weiße Gelatine, Zitronenſaft.— Heringe aus⸗ nehmen, waſchen. Waſſer mit Gewi doſis und Salz zum Kochen bringen, 1 ang⸗ ſam darin gar kochen, in ortionsſtücke ſchneiden und in eine Schüſſel oder Glasform legen. Die in kaltem Waſſer eingeweichte Gelatine in etwas heißem Fiſchſud auflöſen, durch ein Haarſieb zu der Geſamtflüſſigkeit geben, mit Salz und Zitronenſaft abſchmecken, über den Fiſch gießen, erkalten und ſteif wer⸗ den laſſen. Kalbsgulaſch 500 Gramm Kalbfleiſch, 15 Gramm Mehl, 15 Gramm ungeſalzene Butter, etwas Waſſer. — Kalbfleiſch waschen, in Stücke ſchneiden, in einer Pfanne in heißem Oel goldgelb an⸗ dünſten. Waſſer zugießen, in geſchloſſener Pfanne gar 5 laſſen. Das in Waſſer glatt gerührte Mehl dazu geben, aufkochen laſſen, mit Salz abschmecken. Spinat 500 Gramm gedämpfter Spinat, 15 Gramm Butter, 10 Gramm Mehl, eine Taſſe Milch, Salz.— Spinat verleſen, waſchen, in heißer Butter 10 Minuten dünſten, durch die Fleiſch⸗ maſchine geben; Milch mit Mehl verquirlen, zum Spinat geben, aufkochen laſſen, ſalzen. Karamelcreme 40 Gramm Zucker, 2 Taſſen Milch, 10 Gramm Mondamin, 10 Gramm Zucker, 2 Eier.— Von dem Zucker bereitet man Karamel und ſtreicht damit 2 heiße Taſſenköpfe aus. Nach dem Erkalten gibt man die verquirlte Efercreme⸗ maſſe in dieſe Formen und läßt ſie eine halbe Stunde im Waſſerbade langſam kochen. Nach dem Erkalten ſtürzen. ...... e eee e e * ——— e 9 2 * 8— 8 ———ů 2e Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. Hd. A. P. Riernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Die Beerdigung des Hitlerjungen Neudör— fer findet Sonntagmittag, halb 3 Uhr, ſtatt. Die Pol. Leiter ſowie die Amtsleiter und Führer der Gliederungen in Uniform, ſowie Parteigenoſſen treten um 1.45 Uhr an der Geſchäftsſtelle an. Abmarſch 2 Uhr. Braun, Ortsgruppenleiter. HI⸗Standortbefehl Zur Beerdigung unſeres Kameraden tritt die geſamte HJ(§J, mit Spielmannszug, U N JV, BDM, IM) am Sonntagmittag um 2 Uhr in tadelloſer Uniform im Hofe der Schillerſchule an. Es wird vollzählige Betei ligung erwartet. Trauerflor anlegen.. Der Standortführer. Achtung Spielmannszug! Der Spielmannszug tritt morgen Sonntag pünktlich um 9.30 Uhr, mit Inſtrumen⸗ ten am Waldheim an. Der Gefolgſchaftsführer. E e Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. November 1937 Anſer Tagesſpruch Treue, Gehorſam, Diſziplin und Opfer⸗ willigkeit waren die Tugenden, mit denen wir das große Reich eroberten. Adolf Hitler. Der Straßenverkehr erjordert jährlich: 7000 Tote und 120 000 Schwerverletzte Die Bedeutung der neuen Straßenverkehrs⸗ Ordnung: rechtzeitig vorbeugen! Der Straßenverkehr in Deutſchland erfor⸗ dert jedes Jahr 7000 Tote und 120 000 Schwerverletzte! Das iſt die traurige Bilanz einer regelrechten Schlacht im Kriege. Es ſind ſogar erheblich mehr Opfer, als dem Kaiſer⸗ reich Italien der ganze abeſſiniſche Feldzug gekoſtet hat. Die neue Straßenverkehrs⸗Ord⸗ nung, die jetzt veröffentlicht wird, jedoch erſt am 1. Januar 1938 in Kraft tritt, bezweckt den Schutz des deutſchen Lebens bei verſtärkter Motoriſierung. Denn dieſe 7000 Tote und 120000 Schwerverletzte jährlich ſind nicht etwa alte Leute, ſondern meiſtens Menſchen, die in der Blüte der Jahre meiſt mitten aus ihrer Arbeit dem Verkehr zum Opfer fielen. Dem Befehl des Führers Anfang des Jahres 1933 zur verſtärkten Motoriſierung iſt Folge geleiſtet worden. Eine nachteilige Auswirkung der verſtärkten Motoriſierung war die ſtarke Zunahme der Verkehrsunfälle. Für den na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat ergab ſich die Not⸗ wendigkeit, rechtzeitig vorbeugende Maßnah⸗ men zu treffen: das iſt der Sinn und die innere Bedeutung der neuen deutſchen Stra⸗ ßenverkehrs⸗Ordnung. Die breite Maſſe des Volkes muß erſt zum Verkehr erzogen werden. Das Leitmotiv der neuen Ordnung iſt Siche⸗ rung des deutſchen Lebens bei verſtärkter Mo⸗ toriſierung, alſo größte Freiheit für den Ver⸗ kehr und größte Sicherheit für den Verkehrs⸗ teilnehmer. Die neue Verordnung bringt in⸗ ſofern eine Umwälzung, als ſie nicht mehr vom Erfolgsgedanken, ſondern vom Gefähr⸗ dungsgedanken ausgeht. Heute iſt es Aufgabe der Polizei, nicht erſt einzuſchreiten, wenn ein Unglück geſchehen iſt, ſondern alles erdenkliche zu tun, um Situationen zu vermeiden, die einen Unfall herbeiführen können. Die neue Verordnung enthält viele Vorſchriften, deren Beachtung für den erfahrenen und rückſichts⸗ vollen Kraftfahrer bisher ungeſchriebenes Ge⸗ ſetz war, wird jetzt ein für alle Verkehrsteil⸗ nehmer gültiges eindeutiges Gebot. Alles wird beſeitigt, was erfahrungsge⸗ mäß einem flüſſigen Verkehr im Wege ſtand. Künftig gilt der Grundſatz:„Je langfamer das Fahrzeug, deſto mehr Rechtsfragen“: Die Perſonenbeförderung auf Laſtkraftwagen iſt nunmehr an eine beſondere Erlaubnis gebun⸗ den. Der Sicherung des Millionenheeres der Radfahrer gilt die vorgeſehene Verwendung von gelben Rückſtrahlern an den Pedalen der Fahrräder, da ſich das rote Katzenauge nicht als ausreichender Schutz erwieſen hat. Kraft⸗ fahrzeuge und Schienenfahrzeuge werden in Bezug auf die Vorfahrt einander gleichgeſtellt. Das Vorfahrtsrecht als ſolches wurde neu ge⸗ regelt. Motoriſierte Gendarmerie, ſowie Ver⸗ kehrsbereitſchaften der Schutzpolizei auf be⸗ ſonders ſtarken Motorrädern innerhalb der Großſtädte werden eingeſetzt, um den Ver⸗ kehr dauernd zu überwachen. 4 Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtädterſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ runde. ſowie unſtändige Was bielel die Gaukulturausſtellung? Täglich finden mehrere Fernſehvorführun⸗ gen im Fernſehſender„Paul Nipkom“ und Uebertragungen aus dem Senderaum des Reichsſenders Frankfurt in der Gau⸗Kultur⸗ ausſtellung, durch Glaswände ſichtbar, ſtatt. Bildtelegraphie und Drahtfunk, dazu die neu⸗ eſten Rundfunkapparate in der großen Rhein⸗ Mainiſchen Rundfunkſchau. Vom Volksemp⸗ fänger bis zu den teuerſten Mehrkreisempfän⸗ gern ſind alle Modelle vertreten. Sie können auch eine Schallplatte beſprechen und ihre Stimme auf der Platte mit nach Hauſe neh⸗ men. Zarah Leanders Original-Koſtüme aus dem Film„Zu neuen Ufern“ zeigt die Ufa⸗ Lehrſchau neben vielen anderen filmtechniſchen Einzelheiten. Auch auf einer richtigen Bühne können Sie ſich bewegen. Eine Szene aus Kleiſt's Hermannsſchlacht iſt naturgetreu auf⸗ gebaut. Daneben finden Sie zahlreiche Koſtüme und Szenenentwürfe der Theater un⸗ ſeres Gaues. In der Preſſe⸗Schau liegen täglich die neueſten Zeitungen aus dem ge⸗ ſamten Gaugebiet auf. 113 Zeitungen wollen von Ihnen beurteilt ſein! Sicher haben Sie noch keine Rotationsmaſchine geſehen. Kom⸗ men Sie deshalb zur Gau⸗Kulturausſtellung! Auch wer Riedrode nicht kennt, muß die Gau⸗ Kulturausſtellung beſuchen. Und erſt die ge— mütliche Bauernecke!— Holzſchnitzereien, bunte Tontöpfe und Schalen, Handweberei! Gemälde, Plaſtiken, Zeichnungen, Reklame⸗ entwürfe, Kunſtgewerbe, Bucheinbände und auch alte Kunſt, Notenmanuſfkripte, pracht⸗ volle alte Inſtrumente und die große Schau des deutſchen politiſchen Werdens:„Das Po⸗ litiſche Deutſchland“, runden die Schau ab. Kein Volksgenoſſe ſollte ſich dieſe gute Gele⸗ genheit entgehen laſſen, ſich die Gau⸗Kultur⸗ ausſtellung anzuſehen, die nur noch bis ein⸗ ſchließlich morgigen Sonntag geöffnet iſt und zwar zu ermäßigten Preiſen. 8 Die Beerdigung des am Donnerstag— früh in Mannheim tödlich verunglückten Willi Neudörfer, Mannheimerſtraße 11, findet morgen Sonntagnachmittag, 2.30 Uhr, ſtatt. Todesfall. Am Freitag nachmittag ſtarb Frau Eliſabeth Franz Witwe, geb. Wüſt, Kühnerſtraße 32. Im Alter von 79½ Jahren wurde ſie in die Ewigkeit abberufen. * Nachſchau der Invalidenverſicherungskarten Wie in heutiger Ausgabe durch amtliche Bekanntmachung mitgeteilt wird, findet am Dienstag, 23., Mittwoch, 24., und Donners⸗ tag, 25. Nov., im Nebenzimmer des Ratskeller eine Nachſchau der Invalidenkarten durch ei⸗ nen Kontrollbeamten der Landesverſicherungs⸗ anſtalt ſtatt. Es wird dazu noch bemerkt, daß ſämtliche hier wohnenden Arbeitgeber ver⸗ pflichtet ſind, die Quittungskarten von den bei ihnen beſchäftigten Arbeitern, Geſellen, Ge⸗ hilfen, Lehrlingen und Hausgehilfinnen ete. perſönlich während der Zeit von vormittags 8—12 Uhr und nachmittags 14—18 Uhr, vorzuzeigen. Es iſt auch geſtattet, daß ein Beauftragter, welcher über die Höhe des Loh⸗ nes uſw. Auskunft geben kann, die Quittungs⸗ karten vorlegen kann. In der angegebenen Zeit haben auch die Hausgewerbetreibenden, B. Hausſchneider, Hausſchneiderinnen uſw. Arbeiter(Hausſchlächter, Taglöhner, Putzfrauen, Wäſcherinnen ete.) und die freiwillig Verſicherten ihre Quit⸗ tungskarten vorzulegen. Hierzu iſt noch zu bemerken, daß diejenigen Perſonen, welche die⸗ ſer Aufforderung nicht Folge leiſten, in eine Strafe genommen werden können. Bei der 0 5 Kontrolle wird auch Auskunft erkeilt über alle die Rentenverſicherung betreffenden Fragen, wie Leiſtungen, Wiederaufleben erloſchener Anwartſchaften uſw.). Zu beachten iſt noch, daß die Markenverwendung bis zu dem Kon trolltermin reſtlos in richtiger Höhe erfolgt ſein muß und daß jede Beitragsmarke mit dem Datum des die Woche abſchließenden Sonn tags entwertet werden muß. Erſte feierliche Verleihung der Kinderreichen⸗Ehrenbücher Das„Ehrenbuch für die deutſche kinder reiche Familie“ wird am 2. Dezember zum erſtenmal in einer feierlichen Veranſtaltung in Berlin verliehen werden. Es iſt dabei nicht eine Kundgebung nach außen vorgeſehen, ſon dern eine Feierſtunde im Rahmen der großen Familie des Reithsbundes der Kinderreichen in Anweſenheit von Vertretern von Partei und Staat. Angeſichts der hohen Bedeutung, die dem Ehrenbuch in ethiſcher wie materieller Weiſe in Zukunft im öffentlichen Leben Deutſchlands zukommt, wird dennoch der Auf takt der Ausgabe überall im Reich ein Echo finden. Etwa 200 Familien des RDK., darun ter zahlreiche Mitglieder des Ehrenringes des Bundes, werden als erſte mit dem bevölke rungspolitiſchen Paß verſehen werden. Selbſt⸗ verſtändlich werden eine ganze Anzahl Monaie vergehen, ehe die Verteilung an jede der faſt 400 000 kinderreichen, erbgeſunden Familien mit geordnetem Lebenswandel erfolgt iſt, die im RD vereint ſind. Freiwillige für das Heer. Freiwil⸗ lige, die im Herbſt 1938 in das Heer ein treten wollen, müſſen ſich bis zum 5. Januar 1938 bei dem gewählten Truppenteil melden. Nach dem 5. Januar 1938 werden Freiwil⸗ ligen⸗Meldungen nur noch für 1939 ange⸗ nommen. Die für die Wohnſitze der Bewer⸗ ber zuſtändigen Truppenteile können bei den Wehrmeldeämtern bzw.-Wehrbezirkskomman⸗ dos erfragt werden. Die Einziehung zum Reichsarbeitsdienſt im Frühjahr 1938 wird von behördlicher Seite veranlaßt. Beſondere Schritte des Bewerbers ſind hierzu nicht ex— forderlich. Wer erhält das Mitgliedsbuch der NSV'? Das Mitgliedsbuch der NSV wird nach einer zweijährigen Mitgliedſchaft aus⸗ geſtellt. Die ehrenamtlichen Walter der NS können das Buch bereits nach einem Jal erhalten. Der Antrag iſt bei der zuſtändigen NSV⸗Ortsgruppe zu ſtellen. Für jedes Buch iſt eine Ausfertigungsgebühr von 1.— RM. zu zahlen. Die Auſchaffung eines NSV⸗Mit⸗ gliedsbuches iſt Pflicht eines jeden NS-Mit⸗ gliedes und iſt deshalb von beſonderem Wert, weil in dem Buch der Tag der Anmeldung bei der Nationalſozialiſtiſchenn Volkswohlfahrt — — 0 V r eingetragen und beglaubigt wird. Ehrentrunk auf dem Standesamt. Im Rahmen der Beſtrebungen, die ſtandes⸗ amtliche Trauung würdevoller zu geſtalten, iſt nun auch die Stadt Ahrweiler dazu übergegangen, die Trauung eines Brautpaares in beſonders feierlicher Weiſe zu vollziehen. Die Handlung wird im Feſtſaal des Bürger⸗ meiſters vorgenommen, der durch Blumen- ſchmuck eine feſtliche Ausſtattung erhält. Am Schluß der Trauung wird den Neuvermähl ten und den Zeugen vom Bürgermeiſter. der Stadt Ahrweiler ein Ehrentrunk feinſten Alt⸗ burgunderweines gereicht. Nur noch 69 000 Angeſtellte warten auf einen Arbeitsplatz Nur noch eine geringe Anzahl von Ange ſtellten, die während der harten Kriſenjahre aus dem Beruf geſchleudert worden waren, konnte bisher noch nicht in den Wirtſchafts prozeß wieder eingegliedert werden. Es ſind Ende Oktober noch 68 000, während vor der Machtergreifung durch den Nationalſozialis mus, 427000 außen ſtanden. Linksausſteigen aus Kraftwagen. Von Radfahrern wird vielfach darüber ge⸗ klagt, daß die Führer von Kraftwagen links nach der Fahrbahnſeite zu ausſteigen und rückſichtslos die Türen öffnen und dadurch vorbeifahrende Radfahrer gefährden. Es muß berückſichtigt werden, daß die meiſten Kraft⸗ wagen Linksſteuerung haben und der Fahrer daher auch nach links ausſteigen muß. Ge⸗ ſchieht das mit der nötigen Vorſicht, ſo iſt dagegen nichts einzuwenden. Die Radfahrer ſollen es ſich aber auch angewöhnen, in ent⸗ ſprechendem Abſtand von haltenden Kraftwa⸗ gen vorbeizufahren. Wenn alle Verkehrsteil⸗ nehmer ſich mit der nötigen Sorgfalt und Vorſicht im Verkehr bewegen, dann werden derartige Unfälle von ſelbſt ausgeſchaltet. Pflegegeld iſt unpfändbar Nach der Zivilprozeßordnung ſind die auf geſetzlicher Vorſchrift beruhenden Unterhalts⸗ forderungen der Pfändung nicht unterworfen. Zu dieſen Forderungen gehört nach einem Be⸗ ſchluß des Landesgerichts Münſter in W. auch der auf Grund des§ 1 c der Fürſorgepflicht⸗ verordnung beſtehende Anſpruch eines Pflege⸗ kindes auf Unterſtützung durch den Bezirks- fürſorgeverband. Dasſelbe muß gelten für das vom Bezirksfürſorgeverband an die Pflege eltern gezahlte Pflegegeld. Dieſes Pflegegeld dient zum Unterhalt des Pflegekindes, und nur dafür wird es bezahlt. Im Falle der Nichtzahlung oder Pfändung des Pflege⸗ geldes iſt der Unterhalt des Pflegekindes ge⸗ fährdet. Das Pflegegeld iſt eine zweckgebun⸗ dene Leiſtung, die den Unterhalt des Pflege kindes ſicherſtellen ſoll. Es muß hinſichtlich der Frage der Pfändbarkeit ebenſo behandelt werden, wie die auf geſetzlicher Vorſchrift be⸗ ruhenden Unterhaltsforderungen und iſt daher wie dieſe unpfändbar. e Der Jude iſt der Feind unſeres Volkes— wer bei ihm kauft, iſt auch unſer Feind! Marklbericht ber Landesbauernſchaft Heßen⸗Naßjau Während die Kartoffelverladungen nach dem Rheinland ganz aufgehört haben, iſt es möglich, Baden und das Saargebiet zu be liefern. Außerdem geht die Einkellerung in den Städten noch weiter vor ſich. Futterkar— toffeln werden gut aufgenommen. Die Weizenanlieferungen bleiben ſehr klein, während die Mühlen ſteigenden Bedarf haben. Beſonders der rheiniſche Mühlenbezirk wird infolge des niedrigen Waſſerſtandes nur ſchwach verſorgt. Die Roggenverladungen aus unſerem Gebiet ſind lebhafter, wie auch ge⸗ nügend norddeutſcher Roggen erhältlich iſt. Die Vorratsverſorgung bei den Mühlen reicht meiſt für einige Zeit aus. Im Weizenmehlgeſchäft macht ſich erhöhter Bedarf für die Feſtzeit bemerkbar. Allerdings werden nur die hellen Sorten abgenommen, während ſich in der dunkleren Type weitere Vorräte bilden. Roggenmehl findet guten Ab⸗ zug, ſoweit es ſich um hieſiges Roggenmehl handelt. Dagegen nehmen die hieſigen Läger in oſtdeutſchem Mehl ab. Gerſte und Hafer liegen faſt umſatzlos. Die Futtermittelzuteilung iſt vermöge der beträchtlichen Zuteilungen von Mais und Oel⸗ kuchen ausreichend. Die Landwirtſchaft deckt ſich außerdem mit Schnitzeln ein. Rauhfutter wird dagegen wenig angeboten. Stroh iſt ge fragt. Die Auftriebe von Vieh ſind leicht zurück⸗ gegangen, reichen aber für die Kontingents deckung der Metzger gut aus, auch qualitativ. Kälber finden flotte Abnahme auf den Märk ten. Die Zufuhren von Hammeln und Schafen wurden bei beſſerer Nachfrage für den Ein topfſonntag bei anziehenden Preiſen glatt ge— räumt. Die Schweinemärkte weiſen eine zah lenmäßig genügende Beſchickung auf. Jedoch liegen die Tiere häufig an der unteren Ge⸗ — wichtsgrenze, ſodaß es Schwierigkeiten macht, die Anforderungen der Metzger voll zu befrie⸗ digen. Der herbſtliche Tiefſtand der Milcherzeu— gung dürfte überwunden ſein, wie die ſtellen⸗ weiſe leicht anziehende Milchanlieferung zeigt. Aber bei beträchtlichen Anforderungen für den Friſchmilchmarkt konnte die Buttererzeugung noch nicht erhöht werden, ſodaß es bei der Ausgleichslieferung durch die Reichsſtelle blei— ben mußte. Die Konſumnachfrage in Butter iſt ſehr lebhaft, ſowohl im Hinblick auf die Feſtzeit, als aber wegen der beſchränkten Ver⸗ ſorgung mit anderen Fetten. Am Käſemarkt wünſcht man eine Umſatz⸗ belebung, beſonders in den mageren Käſen, in denen noch beträchtliche Beſtände bei den Er zeugern lagern. Fettkäſe und auch Sauermilch käſe haben dagegen gute Nachfrage. Die Anlieferung von Eiern genügt den drin⸗ gendſten Anſprüchen, ſtützt ſich aber hauptſäch⸗ lich auf die Belieferung mit Kühlhausware, während Friſchware nur in beſchränktem Um⸗ fange aus den weſtlichen und öſtlichen Ländern hereinkommt. Die Eigenerzeugung iſt dagegen ſehr gering. Auf dem Obſtmarkt iſt eine kleine Belebung eingetreten, die aber vornehmlich nur die be ſten Sorten betrifft, allenfalls ſchön gefärbte reife Ware bevorzugt. Wirtſchaftsobſt kann dagegen nicht genügend umgeſetzt werden, da beim Einzelhandel wie auch beim Verbraucher noch beträchtliche Mengen vorhanden ſind. De Zufuhren in Südfrüchten ſind zur Zeit ſehr klein. Die Herbſt- und Wintergemüſe beſter Be⸗ ſchaffenheit ſind überall ausreichend käuflich. Beſonders kann jetzt Spinat, wie auch Wur zelgemüſe aller Art empfohlen werden. 7 1. 4 um. igel cl da U 0 lu 1 de 1 pro han chin und nen kethe näglic ber w ſchn a Id l late 5 gglg — wirtſchaft im ganzen Reichsge geſehen von der Haltbarkeit, Anfallverhütungstag der Landwirtſchaft Am 22. November 1937 führen die land⸗ wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften in Ver⸗ bindung mit dem Reichsnährſtand und der Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung den erſten Unfallberhltun, stag der Land⸗ diet durch. In allen Dörfern weiſen große Werbeplg⸗ kate, die ein von der Leiter abſtürzendes Mäd⸗ chen zeigen, auf den Reichsunfallverhütungs⸗ tag hin. Das gleiche Werbebild erſcheint auch in der Tagespreſſe. Dabei hört man ſo oft die Frage: N Warum Unfallverhütung? Jeder Unfall gefährdet Menſchenleben und fordert Opfer an Geſundheit und Volksver⸗ mögen. Das Aufbauwerk des Führers, der Vierjahresplan und die Erzeugungsſchlacht er⸗ fordern dringend die Erhaltung wertvoller Menſchenleben und unerſetzlichen Volksgutes. Im Jahre 1936 verunglückten in den land⸗ wirtſchaftlicen Betrieben Deutſchlands 300 000 Menſchen— davon 3 000 tödlich! Pahlen die jedem Einſichtigen zu denken ge⸗ en! Kein Arm kann in der Landwirtſchaft entbehrt werden; alle Bauern, Landwirte, Landarbeiter und ſonſtige Mithelfer müſſen ſich ihre volle Arbeitskraft erhalten. Wie ſieht es aber in den meiſten landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben mit der Unfallverhütung, die doch als erſte Maßnahme geeignet iſt, Arbeitskräfte zu erhalten, aus? Erne oberflächliche Beſichti⸗ g. zeigt ſchon, daß vieles zu verbeſſern iſt. An leichteſten ſind die Schäden an Treppen und Leitern zu erkennen und abzuſtellen; des⸗ halb dient der Reichsunfallverhütungstag vor⸗ wiegend einer Kontrolle dieſer Betriebsein⸗ richtungen. Die Leiter wird in vielen Betrie⸗ ben ſtiefmütterlich behandelt. Oft iſt die Her⸗ ſtellung ſchon ſehr mangelhaft. Es wird kein eſundes, trockenes Holz für Holme und proſſen verwendet. Fichtenholz iſt für die Herſtellung von Leitern völlig ungeeignet, da es zu leicht ſplittert und ſpaltet. In vielen Fällen ſind Holm⸗ und Sproſſendurchmeſſer zu ſchwach gewählt. Hier muß man ſich nach der Art des verwendeten Holzes richten. Die beſten Leitern ſind die mit eingezapften Sproſ⸗ ſen. Sie müſſen aber durch die Holme reichen und gut verkeilt ſein, damit ſie ſich nicht dre⸗ hen können. Auch eingekerbte Holme kann man verwenden; dabei müſſen aber die Sproſſen eingelegt und dann feſtgenagelt oder ver⸗ ſchraubt ſein. Zu verwerfen iſt die Art, Sproſ⸗ ſen einfach— ohne ſie in Kerben zu legen— auf die Holme zu nageln. Das hat ſchon viele Unfälle verurſacht, da die Nägel— der ein⸗ zige Halt— leicht abroſten. Erſatzſproſſen dieſer Art findet man faſt auf jedem Hof. Ab⸗ Gref 0 oft U bieten dieſe Sproſſen auch oft Veranlaſſung zum Stol⸗ pern. Die Lebensdauer ame Lens iſt ſtark Shen ig von ihrer Pflege. Iſt ſie dauernd ind und Wetter ausgeſetzt, ſo ſollte ſie durch einen Farbenanſtrich gegen Fäulnis geſchützt werden. So hergeſtellte Leitern bieten größt⸗ möglichſte Sicherheit gegen Bruch. Sie müſſen auch mit Sicherungen gegen Rutſchen ver⸗ ſehen ſein. Es ſind kräftige eiſerne Spitzen mit Zwingen an den Holmenden anzubringen oder beſſer noch richtige eiſerne Schuhe, die 50 kaum abnützen und immer wieder an neue eitern angeſchlagen werden können. Auf latten und feſten Böden(Betonboden und 1185 geben ſie naturgemäß nicht genügend utz. Hier kommen nur Einhakleitern in 55 bei denen das Abrutſchen mit Sicher⸗ eit verhindert wird. Vorrichtungen dieſer Art — 1 Anbringen an jede Leiter— ſind im Handel zu haben oder können leicht vom Hand⸗ werker hergeſtellt werden. An Stellen, die tändig beſtiegen werden(Futterluken, Häckſel⸗ den uſw.) ſollten ſtets Einhakleitern Ver⸗ wendung finden. Senkrechte Leitern vor Wän⸗ den müſſen mit der Mitte der Sproſſen min⸗ deſtens 12 em von dieſen entfernt ſein, damit ſie ſicheres Aufſteigen ermöglichen. 5 Noch ein Wort über die Länge der Leitern! Wie oft iche man Leitern, bei denen man, um von dieſer an die Aufſtiegſtelle zu ge⸗ langen, ein Klimmzug machen und umgekehrt, ſich auf den Bauch legen muß, um mit dem Fuß nach der erſten Sproſſe zu angeln. Die Leitern müſſen ſo lang ſein, daß wenigſtens ein Holm die Aufſtiegſtelle um 75 em über⸗ ragt, wenn nicht ein Handgriff in der Luken⸗ leibung genügende Sicherheit zum Feſthalten bietet. Leitern dürfen auch nicht überlaſtet werden; daher grundſätzlich keine Leiter be⸗ ſteigen, auf der ſchon jemand ſteht. Die beſte Leiter muß zu Bruch gehen, wenn ſie zu ſchräg geſtellt wird. Bei viel benutzten Leitern ſind vorteilhaft wagrecht liegende Trittſtufen ein⸗ zubauen. Selbſtverſtändlich müſſen die Stie⸗ gen der Leiter gleich ſein. N Gehe die Leiter ſtets rückwärts herab und reinige vor jedem Be⸗ treten von Leitern deine Schuhe gut von Eis, Schnee und Futter⸗ reſten, damit du nicht abgleiteſt. Und nun zu den Treppen: Hier iſt in vielen Fällen eine Entrümpelung vonnöten. Dienen doch die Treppen neben ihrem Hauptzweck vielfach als Abſtellgelegenheit für alles, was ſonſt im Betriebe wohl eine andere Aufbe⸗ wahrungsſtelle finden könnte, wie alte Töpfe, Flaſchen, halb gefüllte Säcke uſw. Dazu ſind ſie mit Futterreſten von oben bis unden be⸗ erkennen ſind. Wieviel ſind deshalb ſchneller die Treppe herunter gekommen als ſie es wünſchten. Da ſind ferner die Kellertreppen; meiſtens liegen ſie im Halbdunkel ohne Mög⸗ lichkeit einer Beleuchtung. Muß man in der Dunkelheit in den Keller, ſo geht beim Oeff⸗ nen der Kellertür durch den Luftzug das Licht aus. Man muß die Treppe alſo 1 im Dun⸗ nach einem Halt, einem Handlauf oder Ge⸗ länder. Plötzlich ein Schrei, ein dumpfer Schlag und das Unglück iſt geſchehen, nur weil die Treppe als Abſtellgelegenheit für irgend etwas benutzt wurde, oder das Geländer fehlte. Vielfach findet man auch, daß die Eingänge der Treppen durch Falltüren geſchloſſen ſind. Es gehört eine Kraftanſtrengung dazu, ſie auf⸗ zuheben und herabzulaſſen und dabei geht die Falltüre nicht ſo auf, daß ſie hochgeklappt eine Umwehrung bildet, ſondern ſie ſchlägt nach der Wand zu auf. Der ſteil abfallende Keller⸗ ſchacht bildet eine ſtete Gefahr nicht nur für Fremde, ſondern auch für die Hausbewohner, beſonders für Kinder. Und wie ſehen die Trep⸗ penſtufen vielfach aus? Stark ausgetreten, ſchief und ausgebrochen an alten Steintrep⸗ pen; da fehlt das Geländer, dort iſt es repa⸗ raturbedürftig. An hölzernen Treppen ſind die Seitenteile vom Wurm zerfreſſen oder durch Feuchtigkeit gefault; die Tritte ſind loſe, an den Kanten abgetreten oder es fehlen gar einzelne. Stalltreppen ſind ſtets ſauber zu halten. Zu dieſem Zweck muß ein Beſen zur Hand ſein, der immer an ſeinem Platz zu ſtehen hat. Durch Ordnungsliebe kann hier, wie auch ſonſt im Betrieb, viel Unheil ver⸗ mieden werden. Darum jetzt die Augen auf! Seht Eure Betriebe, beſonders aber Leitern und Trep⸗ pen nach, damit die Großwerbung am 22. November zu einem vollen Erfolg führt. Ihr helft damit Führer und Volk! Drei Aillionen für Unjallverhütung Nach dem Verwaltungsbericht der Berufs⸗ genoſſenſchaft für den Einzelhandel meldeten die rund 117000 verſicherten Betriebe im vorigen Jahr 34 547 Betriebsunfälle, von denen 50 tödlich verliefen. Eine Minderung der Unfälle muß neben den Ueberwachungsmaßnahmen der Berufsge⸗ noſſenſchaft vor allem durch eine Selbſtüber⸗ wachung der Betriebsgemeinſchaften herbei⸗ geführt werden. Bei 16 Einzelhandel⸗Großbetrieben, bei de⸗ nen eine Mobiliſierung der Abwehrkräfte planmäßig geſchah, konnte die Unfallziffer um 33 Prozent geſenkt werden. Im Berichtsjahr 1936 waren die meiſten Unfälle bei den Tex⸗ tilfachgeſchäften zu verzeichnen. Danach ka⸗ men die Geſchäfte des Lebensmitteleinzelhan⸗ dels, die Warenhäuſer, die Gaſtſtätten⸗ und Schankbetriebe und die Verbrauchergenoſſen⸗ ſchaft. f Die geringſte Unfallziffer meldeten die Be⸗ triebe des Einzelhandels mit Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren und die Einheitspreisge⸗ ſchäfte. Die Geſamtausgaben der Berufsge⸗ noſſenſchaft für Unfallverhütung, Behand⸗ lungskoſten, Abfindungen, Verwaltung uſw. betrugen im Berichtsjahre rund drei Millionen Mark, von denen allein 230 000 RM. für ſolche Unfälle gezahlt wurden, die ſich vor 1921 ereigneten und die teilweiſe ſogar ſchon annähernd 50 Jahre zurückliegen. ſchüttet, daß die einzelnen 14 kaum zu. keln begehen können. Vergebens taſtet man Werbefeldzug beteiligen. belohnt werden. bringt oder einſendet: „Beleg für den Werber Ausfüllen, aufbewahren und bei Abholen der Prämie vorzeigen! Nuß mit der Nummer des Beſtellſcheins übereinſtimmen) Name des Werbers: Wohnort: Straße: Name des Beſtellers: —A Straße: PWerbefeld zug für den Perbung für die Heimatzeitung! Drei Preije von zuſammen R. 100. für bie erfolgreichſten Werber— Jeber kann ſich beteiligen Das Leſen einer Zeitung gehört zu den notwendigſten Bedürfniſſen des täglichen Lebens. Trotzdem gibt es immer noch eine Anzahl Volksgenoſſen, die dieſe Notwendig⸗ keit nicht erkannt haben und noch keine Zeitung halten. Andere leſen wohl ihre Heimat⸗ zeitung, aber zuſammen mit ihren Verwandten, Freunden oder Bekannten, obwohl ſie ſich damit vielen Unannehmlichkeiten und Streitereien ausſetzen. Eure Heimatzeitung, bie Viernheimer Volkszeitung, gehört aber in ſebes Haus, in ſebe Familie. Wir wollen nun für die Zeit vor Weihnachten einen allgemeinen Werbefeldzug für unſere Zeitung veranſtalten, um alle Volksgenoſſen in Viernheim, die noch nicht Bezieher unſerer Zeitung ſind, als ſolche zu gewinnen. Jeder kann ſich an dieſem 8 Abgeſehen davon, daß es Pflicht jedes Zeitungsleſers iſt, auch ſeinen noch außen⸗ ſtehenden Volksgenoſſen die Notwendigkeit und die Vorteile des regelmäßigen Zeitungs⸗ leſens vor Augen zu führen, ſollen alle, die hierbei mit Erfolg arbeiten, dafür beſonders Wir halten es für unbedingt ſicher, daß für die Viernheimer Volkszeitung, die zurzeit faſt 1900 Bezieher hat, bis Weihnachten eine Bezieherzahl von mindeſtens 2000 mit Leichtigkeit erreicht werden kann, wenn alle dazu mithelfen. Wir ſchreiben deshalb für jeden der Viernheimer Volkszeitung neugewonnenen feſten Bezieher folgende Vergütung aus, die der erhält, der uns die Beſtellung über⸗ für jeden Bezieher, der 3 Monate feſt beſtellt, RM. 1.— für jeden Bezieher, der 6 Monate feſt beſtellt, RM. 1.50 für jeden Bezieher, der 12 Monate feſt beſtellt, RM. 2.— Die Vergütungen ſind nach dem erſten Einzug des Bezugsgeldes zahlbar. Außerdem ſetzen wir noch folgende Sonderprämien aus für die Mithilfe, daß der 2000. Bezieher für die Viernheimer Volkszeitung geworben wird: 1. Wer die meiſten Bezieher geworben hat, erhält eine Sonderprämie von RM. 50.— 2. Wer die zweitmeiſten Bezieher geworben hat, erhält eine Sonderprämie von RM. 30.— 3. Wer die drittmeiſten Bezieher geworben hat, erhält eine Sonderprämie von RM. 20.— Die Auszahlung der Vergütung bezw. der Sonderprämie geſchieht unter Ausſchluß des Rechtsweges. In allen Fällen entſcheidet der Verlag. Zur Werbung ſind Beſtellſcheine zu benutzen, wie wir einen untenſtehend erſt⸗ mals veröffentlichen, und wie wir ſie von jetzt ab dauernd in unſerer Zeitung abdrucken. Wir hoffen, daß ſich recht viele Viernheimer Volksgenoſſen an unſerem Werbe⸗ feldzug beteiligen und werden uns freuen, wenn wir am Schluſſe des Werbefeldzuges von einem recht guten Erfolg berichten können. Dieſer Abſchnitt iſt an die Geſchäftsſtelle zu übermitteln! Nr. (Lfd. Nummer der vom Werber Übermittelten Beſtellung) Beſtellſchein Ich beſtelle hiermit die„Viernheimer Volkszeitung auf drei, ſechs, zwölf Monate (nicht Zutreffendes ſtreichen) zum Preiſe von NM. 1.60 monatlich frei Haus für die Zeit vom an bis einſchließlich Erfolgt vor Ablauf der Bezugszeit keine aus- drückliche Abbeſtellung, ſo läuft der Bezug ſtillſchweigend von Monat zu Monat weiter. Unterſchrift des Beſtellers: (VBor⸗ und Zuname) 9 A eee e e Str. u. Haus-Nr. 0 Viernheim, den 193 Vom Werber auszufüllen Obiger Bezieher wurde geworben von Vor⸗ u. Zuname: Beruf: Straße: Ad. Bezieher N 1 7 8 e 5 e 0 2 5 S——T—T—T—T—T—T—T—T—T——»»—»»— K——5ð—ið;Pꝗ! e 5 ee 5 wird dort wohl keine Punkte erben, da der Turnverein v. 1893 Viernheim noch ungeſchlagen Spannenbe Kämpfe in der Fußball⸗Vezirksklaße Für den 21. November lautet die Termin⸗ liſte: Hockenheim— 08 Mannheim Friedrichsfeld— Phönix Mannheim Käfertal— Ilvesheim Neulußheim 07 Mannheim Feudenheim— Weinheim Spielfrei iſt Viernheim, Seckenheim und Heddesheim. Intereſſant iſt, daß außer Fried⸗ richsfeld— Phönix alle morgigen Paarungen auch in der Punkttabelle nebeneinander ſtehen. Es wird alſo heißumſtrittene Kämpfe geben und jeder Verein verſuchen, ſeine Poſition zu verbeſſern. Das bedeutendſte Treffen iſt wohl Feudenheim Weinheim. Wenn auch der Tabellendritte am Sonntag in Heddesheim verloren hat, ſo wird er den Vorteil des ei⸗ genen Platzes doch auszunützen ſuchen und wir ſehen Weinheim noch nicht als den voraus⸗ ſichtlichen Sieger. Da über Neulußheim Sperre beſteht, wird der Kampf wohl in Mannheim ſtattfinden. Dies berechtigt die 07er zu Siegeshoffnungen, zumal Neulußheim durch Spielerſperren z. Zt. geſchwächt iſt. Der vorjährige Meiſter muß nach Käfertal und Der ſtärkſte Mitkonkurrent um die dies⸗ jährige Meiſterſchaft in der Fußball⸗Kreis⸗ klaſſe, der Firmenſportverein Lanz, mußte am letzten Sonntag gegen die immer ſpielſtärker werdende SA-Mannſchaft die erſte Niederlage mit nach Hauſe nehmen. Mit dem knappen Re⸗ ſultat 1:0 mußte Lanz beide Punkte auf der SA⸗-Kampfbahn laſſen. Damit ſind die Mei⸗ ſterhoffnungen der Viernheimer Turner be⸗ deutend geſtiegen und wenn dieſe Fußballelf ihre derzeitige Form beibehält, ſo wird ſie die Tabellenführung nicht mehr abgeben. Die Reſultate des vergangenen Sonntags * Weinheim— TV Viernheim 2.5 Lützelſachſen— Altenbach 53 Sulzbach— Gartenſtadt 0¹˙2 SA— Lanz 1:0 Stadtſportverein— Laudenbach 0:2 Die Tabelle: Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. TV. Viernheim 6 6 0. 0 26.8 12 Lanz„%%ͤ;; ͤd¹ Lützelſachſen 6% 1 lens Laudenbach„%%%» Gartenſtadt„ ͤ ð¾ SA„%%ͤ ũ..! Stadt 8 V Altenbach%% Weinheim„%%( Sulzbach VVV * Der morgige Sonntag bringt wieder ein volles Programm und ſtehen ſich gegenüber: Lützelſachſen— Viernheim Laudenbach— Lanz Sulzbach— Stadtſportverein Gartenſtadt— Weinheim Altenbach— SA Die Viernheimer müſſen morgen auf den gefürchteten kleinen Platz in Lützelſachſen. Lanz hatte dort alle Hände voll zu tun, um mit 3:2 Toren beide Punkte zu retten. Die Turner dürfen deshalb auch dieſes Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen, dann wird auch dieſe Klippe überwunden werden. Die Mannſchaften: 1. Mannſchaft: Beikert; Kühlwein, Schmitt; Müller, Bergmann, Kiß; Jakob, Stumpf, Helfrich K., Pfenning, Helbig. 2. Mannſchaft: Keck; Adler, Winkler; Man⸗ del, Effler, Georgi; Buſalt, Heckmann, Mandel, Kühlwein, Brandenburger. Papier gejucht Altſtoff— kein Brennſtoff, ſon⸗ dern Rohſtoff Papier— geduldige, verachtete Maſſen⸗ ware, ſo billig, daß es keinen Wert zu haben ſcheint. Und doch: Ueberlege, wie du ohne Papier auskommen wollteſt! So im richtigen Umfang ſeiner Wichtigkeit kannſt du es gar nicht ermeſſen, weil es eben immer da iſt. Aber denk' einmal, wie es dir gehen würde, wenn du keine Zeitung mehr ins Haus be⸗ kämſt, keine Briefe mehr, wenn du nichts mehr einwickeln könnteſt und nichts mehr notieren. Wenn dir die Bücher fehlten und die Bilder an den Wänden, wenn es keine Photographie mehr gäbe und keine Schachteln. Unausdenk⸗ bar, nicht wahr? Aber weißt du, daß du ſelbſt daran arbeiteſt, dieſen unmöglichen Zuſtand herbeizuführen? Ungeheuer groß iſt die Ge⸗ ſamtmaſſe des Papiers, ungeheuere Stoff⸗ mengen, vor allem aus dem deutſchen Wald, müſſen für ſeine Herſtellung geopfert werden. rung nicht dringend genug vor derartigen un⸗ Sportklub ſicher mit Macht ſeine Poſition verbeſſern will. In Friedrichsfeld geben wir Phönix Mannheim keine Ausſichten zum Siege zu kommen. Die Inhaber des Tabellen⸗ endes werden ſich Mühe geben, den Anſchluß an ihre Vorderleute nicht zu verlieren, doch hat Hockenheim die größeren Chaneen durch einen Sieg einen Sprung mehr nach der Ta⸗— bellenmitte zu machen. * Unſere Amieitia wirb nach den ſonntäglichen Treffen trotz pauſierens die Tabellenführung behalten. In acht Tagen wird das Spiel Kä⸗ fertal— Viernheim nachgeholt und wird aus dieſem Grunde morgen vormittag 9.30 Uhr, ein Trainingsſpiel zwiſchen der 1. Mannſchaft und Erſatzliga mit folgender Aufſtellung ſtatt⸗ finden: 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Faltermann; Mar⸗ tin H., Müller A., Hoock; Kiß 3, Schmitt Hch., Müller J., Koob, Kiß 2. Erſatz: Schmitt Mich. Erſatzliga: Müller; Keßler, Weidner Jak.; Wörner, Ehrhardt Jak., Krug Ph.; Wink⸗ ler Jak., Martin Nik., Fetſch, Ehrhardt Matth., Faltermann H. Erſatz: Pfenning J. mer aufs neue bereit ſtehen. Auf die Dauer müſſen wir dahin kommen, wenigſtens einen größeren Teil des täglich verbrauchten Pa⸗ piers der Wiederverwertung zuzuführen. Eine große Induſtrie ſteht bereit, das Altpapier aufzunehmen und zu erneuern, es unter ge— ringfügigem Zuſatz neuer Stoffe zu vollwer⸗ tigem Neupapier zu machen. Ein gewaltiger Kreislauf ohne große Verluſte könnte es ſein. Eine gefährliche Rutſchbahn ins Nichts aber iſt es. Darum helft mit, ſorgt mit, daß das papier wieder neu werde. Verderbt euch nicht die Oefen damit. Sie vertragen ſolche Koſt nicht, ſondern hebt es auf für den Altpapier⸗ ſammler, den euch auch die zuſtändige Partei⸗ dienſtſtelle nachweiſt. * Alt⸗ Warnung vor Händlern mit Geheimmitteln gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche Wie feſtgeſtellt wird, iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche auch in Dolgesheim(Rh.) und in Hahn bei Darmſtadt in Starkenburg ausgebrochen. Bemerkenswert iſt dabei, daß die Seuche nach Hahn aller Wahrſcheinlichkeit durch einen ſogenannten„Geheimmittelhänd⸗ ler“ verſchleppt wurde, der vor mehreren Ta⸗ gen in Hahn ſeine Geheimmittel hauſierend verſchiedenen Bauern anbot. Es muß deshalb aus dieſem Anlaß noch einmal darauf hinge⸗ wieſen werden, daß dieſe Hauſiererei verboten iſt und daß die landwirtſchaftliche Bevölke⸗ verantwortlichen Elementen gewarnt werden kann. Die Gefahr der Seuche kann nur N. durch lokaliſiert werden, daß die Bauern alle Anordnungen der für die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche allein zuſtändigen Stellen genaueſtens befolgen und jeden Ver⸗ ſtoß dagegen unnachſichtlich fahnden. An jedem vierten Anfall ein Nadfahrer beteiligt Von beſonderer Bedeutung iſt die Loslöſung der Radfahrer von den Fahrbahnen der Auto⸗ mobile. In Deutſchland laufen zur Zeit 17 Millionen Treträder, jeder dritte bis vierte Deutſche iſt Radfahrer, und Radfahrer ſind an dem vierten Teil ſämtlicher Verkehrsun⸗ fälle mitbeteiligt. Aber nach genauen Unter⸗ ſuchungen, die Prof. Wolff vor zwei Jahren angeſtellt hat, beträgt die Unfallquote auf den Radwegen nur ein Zehntel der Ziffer, die bei einer Mitbenutzung des Fahrdammes durch Radfahrer feſtzuſtellen war. Daraufhin hat der Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, bereits größere Summen für den Bau beſonderer Radwege zur Verfügung geſtellt. Obwohl auf den neuen Straßen des Dritten Reiches ver⸗ glichen mit den Reichsſtraßen, eine vierfache Verkehrsdichte herrſcht, weiſen ſie auf 100 Kilometer nur jährlich 47 Unfälle auf gegen 66 auf der gleichen Strecke der Reichsſtraßen. Verwertung der Kartoffel Die diesjährige überaus reiche Kartoffel⸗ ernte wird gegenüber den Durchſchnittsernten eine gewiſſe Verlagerung der Verwertung mit ſich bringen. In den Jahren 1930 bis 1936 hatten wir eine durchſchnittliche Kartoffelernte von etwa 43 Millionen Tonnen, von denen 30 v. H. als Speiſekartoffeln verwendet wur⸗ den, 16. v. H. wurden für Saatzwecke ge⸗ rechnet, etwa 8 v. H. für induſtrielle Ver⸗ wertung und die reſtlichen 36 v. H. dienten als Futter, während 10 v. H. als Schwund Tatkoliſche Kirche: Letzter Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt ½'2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchafts⸗ andacht; darnach Verſammlung für den Mütterverein und aller kath. Frauen. Marienkirche: f ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 7½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Kath. Kempf geb. Kraus 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Hoock 6., Adam Kirchner und Sohn Dien dg: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Mag⸗ dalena Stumpf geb. Gallei Mit. Ich: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für den verunglückten Willi Neudörfer Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Bergmann, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Joſ. Spieler, Ehefrau Karolina geb. Edinger und Ange- hörige Freitiig: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Kempf geb. Kraus 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Heinr. Nik. Effler und Konr. Effler 2. 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Magd. Stumpf geb. Gallei o 1 3 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für den verunglückten Willi Neudörfer 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Michael Belz 1., Ehefrau und Kinder 7.10 Uhr beſt. Amt für Georg Hofmann, Ehefrau Franziska geb. Köhler, Tochter Anna Maria, Peter Friedel, Ehefrau Anna Maria geb. Englert, Tochter Appolonia geehel. Lammer, Eltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Nächſter Sonntag iſt erſter Adventsſonn⸗ tag. An dieſem Tag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion aller Jungfrauen. Zugleich gemein⸗ ſame hl. Kommunion für das 5. Schuljahr; Mädchen beichten Freitag halb 6 Uhr, Kna⸗ ben Samstag um 2 Uhr. Beichte beginnt am nächſten Samstag wie⸗ der ab 4 Uhr.. Am Montagabend 1. und 2. Abteilung, Donnerstag 3. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation. Dienstag: 1. und 2. Abteilung der Jüng⸗ lingsſodalität. PPP. AAT(( jährigen Rekordernte wird ſich das Verhältnis ſtark nach der Futterkartoffel verſchieben, die in erheblichem Ausmaß Futtergetreide erſet⸗ zen kann. Natürlich wird auch der Verbrauch für die induſtriellen Zwecke erweitert, doch ſind dieſer Steigerung durch das Faſſungsvermögen der Fabriken zur Zeit Grenzen geſetzt. Auch der Verbrauch von Speiſekartoffeln wird ſich nur in verhältnismäßig engen Grenzen ſteigern laſſen, ſo daß die Verwendung der diesjährigen Kartoffelernte ſich etwa ſo verteilen wird, daß gut die Hälfte als Viehfutter dient, ein Viertel ſind Speiſekartoffeln, für Pflanz- und Fab⸗ rikkartoffeln werden etwa je ein Achtel der Geſamternte benötigt. Das Fieber. Warum fiebern die Men⸗ ſchen? Warum mißt das Thermometer 4¹ Grad? Ueber dieſe Frage hat man ſich den Kopf zerbrochen, ſolange der denkende Menſch Fieberkranke beobachtet hat. Seit 2 000 Jah⸗ ren ſtreitet man über das Problem, ohne es gelöſt zu haben. Man nahm früher an, daß das Fieber eine einfache Störung der Regu⸗ lierung ſei. Aber das würde uns nicht erklä⸗ ren, warum es ſo geſetzmäßig verläuft, daß der kundige Arzt nach der Höhe und dem Ver⸗ lauf des Fiebers ſagen kann, nicht ſondern auch in welchem Stadium er ſich befindet. Die Mehrzahl der Forſcher ſteht heute wohl auf dem Standpunkt, im Fieber eine Schutz⸗ vorrichtung zu ſehen, durch die der Körper vorübergehend auf eine höhere Körpertempe⸗ ratur als 17 Grad eingeſtellt wird. Der Organismus ſteht im Kampfe mit einem Geg⸗ ner— meiſt ſind es Bakterien—, der be⸗ ſiegt werden muß. Alle Organe müſſen unter Aufbietung aller Kräfte tätig ſein, dem Kör⸗ Auf die Dauer können ſolche Werte nicht im⸗ und Verderb geſchätzt wurden. Bei der dies⸗ Kirchliche Nachrichten Evangeliche Kirche: Sonntag, 21. November— Totenſonntag Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Mitwirkung des Kirchenchors) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 22. November, abends 8 Uhr, „Singſtunde des Kirchenchors. Um vollzäh⸗ liges Erſcheinen wird gebeten. Dienstag, 23. November, halb 8 Uhr: Bibelſtunde, anſchl. Frauenabend. EEC · A e währt auch das Fieber, die hohe Temperatur, durch die die Zellen angeſtachelt werden, ihr Letztes herzugeben. Iſt der Kampf beendet, dann ſinkt mit einem Schlag das Fieber. Die Wärmebildung hört auf, die Schleuſen wer⸗ den aufgezogen, binnen kurzer Zeit fällt unter Schweißausbruch die Körperwärme auf das normale Maß. Der Patient fühlt ſich trotz des Temperaturabfalls jetzt warm und wohl, weil die Hautgefäße erweitert ſind. Er iſt geneſen. Viernheimer Tonfilmjchau Samstag, Sonntag und Montag im Central-⸗Film⸗Palaſt 5 8 „So weit geht die Liebe nicht“ Das neueſte und köſtlichſte Bavaria⸗Groß⸗ filmwerk— eine Lachkanone, mit jedem Schuß einen Treffer! Soweit geht die Liebe nicht, — nämlich bis zum Standesamt—, das iſt die Deviſe des Feinkoſthändlers Lobacher(Joe Stöckl). Wie weit die Liebe geht, darüber be⸗ lehrt ihn Helene Fiſcher, die hübſche Zigarren⸗ geſchäfts⸗Inhaberin(Luzie Engliſch). So köſt⸗ lich und heiter die Erlebniſſe der beiden Film⸗ lieblinge ſind, ſo hat die Sache dennoch einen tieferen, moraliſchen Sinn, der allerdings nicht daran hindert, daß man in dieſem Film herzlich lachen kann. Th. Auzinger, Paul Weſtermeier und viele beſtbekannte Darſtel⸗ ler ſichern den Erfolg dieſes Films. Es iſt ein heiterer Bavaria⸗Film, mit welchem Franz Seitz die Serie ſeiner Luſtſpielerfolge fort⸗ ſetzt. Eine Stunde voll wirklicher Entſpan⸗ nung und befreiendem Lachen iſt dem Film⸗ beſucher gewiß, denn Franz Seitz und ſein be⸗ währtes Darſtellerenſemble, verſtehen es auch in dieſem neuen Luſtſpiel, eine Fülle heiterer Situationen zu geſtalten. Lucie Engliſch, Ma⸗ ria Paudler, Joe Stöckl, Paul Weſtermeier und viele andere Darſteller zaubern Lachen und Frohſinn in die Herzen der Zuſchauer. Die unerreichte Spiellaune aller Mitwirken⸗ den ſchlägt die tollſten Kapriolen. Ueberall ein Bombenerfolg! Samstag und Sonntag im Gloria „Wenn du eine Schwiegermutter haſt Mit Ida Wüſt, Ralph Arthur Roberts Skandal im Seebad! In einem bekannten Seebad— nennen wir es Seemünde— kam es vor einigen Tagen beinahe zu einem Skan⸗ dal. Eine junge, verheiratete Frau hatte ſich von einem Manne einen Heiratsantrag machen laſſen. Der Ehemann, der einige Tage ſpäter eintraf, wurde von der Schwiegermutter als ihr eigener Gatte ausgegeben. Zu ſeinem Schrecken mußte der geplagte Mann erkennen, daß der Freier ſeiner Frau ſein neuer Chef war. Wie die Sache ſich entſpann und wie es ausgihg, ſoll hier nicht verraten wer⸗ den. Gehen Sie Samstag oder Sonntag ins „Gloria“ und ſehen Sie ſich den luſtigen Film„Wenn Du eine Schwiegermutter haſt“ mit Ida Wüſt, Suſe Graf, Mady Rahl, R. A. Roberts, Erwin Biegel, Ernſt Dumcke, Kurt Veſpermann und Blandine Ebinger an. Bunt wirbeln die Situationen durcheinander, immer wieder zwerchfellerſchütterndes Lachen hervorrufend! Wer noch keine Ferienreiſe ge⸗ macht hat, fahre mit uns in dieſem Film nach Seemünde. Wir garantieren, daß er ſich köſt⸗ lich amüſieren wird. Ein Lacherfolg,— nach Maß verpaßt— Wenn Du eine Schwieger⸗ mutter haſt! In beiden Theatern die bombigſten Luſt⸗ ſpielſchlager, voll Stimmung, Humor und Frohſinn. Lacherfolge am laufenden Band! Die unbeſtändige Witterung hält an Der ganze Weſten des Reiches liegt jetzt im Bereich der von Südweſten zu uns vor⸗ dringenden Störungen. Die unbeſtändige Wit⸗ terung wird bei weiterer Milderung anhalten. Mit dem Durchſetzen der Warmluft zum Bo⸗ den wird die Neigung zur Nebelbildung nach⸗ laſſen. f 5 Samstag: Wechſelnd bewölkt, einzelne ſchauerartige Niederſchläge, Tagestemperatu⸗ ren weiter anſteigend, nur noch vereinzelt Frühnebel, auf Südweſt drehende auffriſchende Winde. f Sonntag: Nachlaſſen der Niederſchlags⸗ per zu helfen. Solange der Kampf dauert, tätigkeit, doch noch nicht ganz beſtändig. . ĩͤ v 22 2 22 — Hein! bach 1 gReliet II. det, in von Et meinde I. Ange de di h ß ſͤcht, 8 ſſt d Je er he⸗ Arten⸗ o fit Fün⸗ Linen wugz g um Paul uſtel⸗ it ein dm fott⸗ kſpan⸗ Filn⸗ n he⸗ d auch eiterer ö Ma⸗ Heler A auer. niken cberall haft oberts alten kaum Slan⸗ te ſich fachen ſpäter er als einem eulen, c f und u Wel⸗ a5 i ite halt , K. uu, t ul. 22 al N dach 9 föſt⸗ lach Hegel uf N 1 1 cht 3 bol⸗ Mt⸗ schenkt am Bedenke vor den Festen: Wer frlili lcauift besten! 81e linden bel uns eine rose Auswahl sehr schöner, vortellbafter Qualititswaren in Meiderstoffen, Mantelstoffen 2 Weigwaren, Wäsche, Hand- schuhen, Strümpfen DEM ͤ. Amtliche Velanntmachungen Betr.: Ausſtellung und Umtauſch der Quit⸗ tungskarten für die Invalidenverſicherung. Am Dienstag, den 23. und Mittwoch, den 24. November 55 Js. in der Zeit von 8—12 und 14—18 Uhr, ſowie am Donnerstag, den 25. ds. Mts., von 8—12 Uhr, nimmt der Kontrollbeamte der Landesverſicherungsan⸗ — eine Nachprüfung der Quittungskarten er hieſigen invalidenverſicherten Perſonen in Bezug auf ordnungsmäßige Beitragsentrich⸗ tung vor. Die Arbeitgeber werden hiermit aufgefor⸗ dert, die Quittungskarten der von ihnen be⸗ ſchäftigten Arbeiter, Geſellen, Gehilfen, Lehr⸗ linge und Dienſtboten ete. zur angegebenen 5e Nebenzimmer des„Ratskeller“ zur zahme der Markenverwendung perſönlich vorzulegen oder durch einen Beauftragten, der über die Höhe des Lohnes uſw. Auskunft ge⸗ ben kann, vorlegen zu laſſen. Zu der angege⸗ benen Ine haben auch Hausgewerbetreibende bun neider uſw.) ſowie unſtändige Ar⸗ eiter(Hausſchlächter, Taglöhner, Putzfrau⸗ en, Wäſcherinnen etc.) und die freiwillig Ver⸗ ſicherten ihre Quittungskarten vorzulegen. Die Arbeitgeber ſowie die vorgenannten Verſicher⸗ ten ſind nach 88 2 und 7 der Ueberwachungs⸗ vorſchriften der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen vom 1. November 1929 bei Meidung von Beſtrafung(bis zu 1000 RM.) hiermit verpflichtet. Während der Kontrolle wird auch Auskunft erteilt über alle die Rentenverſiche⸗ rung der Arbeiter(Invaliden⸗ und Hinterblie⸗ benenverſicherung) betreffenden Fragen. Die Markenverwendung muß bis zum Kontrollter⸗ min reſtlos in richtiger Höhe getätigt und jede Beitragsmarke mit dem Datum des die Woche abſchließenden Sonntags entwertet ſein. Viernheim, den 16. November 1937 Deter.: Faſeldung. „Montag, den 22. ds. Ms., vormittags 11 Uhr wird im Saale des„Ratskeller“ der Dung im gemeinheitl. Faſelſtall losweiſe öffentlich verſteigert. Viernheim, den 18. November 1937 Der Bürgermeiſter Belannimachung Betr.: Maul⸗ und Klauenſeuche in Erbach(Kreis Heppenheim). Nachdem in einem Gehöft in Erbach (Kreis Heppenheim) die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche amtlich feinen worden iſt, werden auf Grund des Reichsviehſeuchengeſetzes und ſeiner Ausführungsvorſchriften, unter Beſtä⸗ tigung der von dem Kreisveterinäramt Bens⸗ heim vorläufig getroffenen Maßnahmen, fol⸗ gende Anordnungen neff I. Ort und Gemarkung Erbach(Kreis Hep⸗ penheim) wird zum Sperrbezirk erklärt. I. Die Orte und Gemarkungen Heppen⸗ heim mit Fiſchweiher, Kirſchhauſen, Sonder⸗ bach und Juhöhe werden zum Beobachtungs⸗ gebiet erklärt. 5 III. Es wird ein gefährdetes Gebiet gebil⸗ det, in das die in einem Umkreis von 15 km von Erbach(Kreis Heppenheim) liegenden Ge⸗ meinden fallen. IV. Auf den Sperrbezirk, das Beobach⸗ tungsgebiet und das gefährdete Gebiet finden den die unter A, B und C unſerer Bekannt⸗ machung betr. Ausbruch der Maul⸗ und Klau⸗ enſeuche in Unter⸗Schönmattenwag vom 3. ds. Mts.(Amtsverkündigungsblatt Nr. 303 vom 5. 11. 1937) für den Sperrbezirk, das Beobachtungsgebiet und das gefährdete Ge⸗ biet bekanntgegebenen Vorſchriften Anwen⸗ „Beſondere Maßregeln für den vorliegenden Fall: 1. Die Erteilung von eee Selin gungen, wie ſie in den vorerwähnten Beſtim⸗ mungen vorgeſehen ſind, findet im Intereſſe einer wirkſamen Bekämpfung der Seuche vor⸗ erſt nicht ſtatt. 2. Der Durchgangsverkehr auf der Straße Heppenheim— Erbach— Juhöhe iſt geſperrt. 3. An allen Ortsausgängen des Cpirtbe⸗ zirks Erbach(Kreis Heppenheim), einerlei] ob es ſich um Straßen, Wege oder Pfade han⸗ delt, ſind Desinfektionsſtreifen in der Weiſe Aetznatron oder kauſtiſche Soda enthalten. Dieſe Desinfektionsſtreifen müſſen von jedem Fußgänger und Fahrzeugbenutzer durchſchrit⸗ ten und von jedem Fahrzeug durchfahren wer⸗ den. 4. Die gleichen Desinfektionsſtreifen wie zu 3) ſind innerhalb des Sperrbezirks vor dem verſeuchten Gehöft ſowie vor allen Ein⸗ gängen in Geſchäfte jeder Art, Wirtſchaften, Sammelſtellen uſw. anzulegen und von allen Paſſanten zu benutzen. Der Desinfektionsſtrei⸗ fen vor dem Seuchengehöft(Haus Nr. 28) iſt beſonders ſorgfältig im Stand zu halten und von allen Pafſanten zu benutzen. 5. In dem Sperrbezirk werden die Schulen geſchloſſen; auch die Gottesdienſte müſſen bis auf weiteres unterbleiben, wie überhaupt jede größere Anſammlung von Menſchen im Sperr⸗ bezirk verboten iſt. Den Einwohnern des Sperrbezirks iſt auch die Teilnahme an Ver⸗ anſtaltungen(auch an Gottesdienſten) außer⸗ halb des Sperrbezirks verboten. 6. Die in dem verſeuchten Gehöft beſtehende offene Verkaufsſtelle iſt für die Dauer der Verſeuchung des Gehöfts geſchloſſen. VI. Zuwiderhandlungen werden nach den 88 74 ff. des Reichsviehſeuchengeſetzez be⸗ traft. i Oeppenheim, den 15. November 1937 Kreisamt Heppenheim Nanz Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir ur öffentlichen Kenntnis und weiſen darauf 5 daß Viernheim nunmehr innerhalb der vom Sperrbezirk aus feſtgelegten 15 km⸗Zone liegt und als gefährdetes Gebiet gilt. Wir er⸗ warten die ſtrikte Einhaltung der hierzu er⸗ laſſenen Beſtimmungen und machen auf die Bekanntmachungen an den Anſchlagſäulen auf⸗ merkſam. Viernheim, den 16. November 1937 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. Kath. Kirchenkajjie Vier u heim Die Pächter der Kirchen⸗ und Pfarräcker werden hiermit aufgefordert, ihren Pacht für 1937 begleichen zu wollen. Der Reſt des Kirchennotgeldes für 1937 kann noch bis zum 1. Dezember 1937 ohne Beitreibungskoſten bezahlt werden. Hofmann, Kühnerſtr. 24. Freiw. Feuerwehr e. B. Piernheim Sonntag, den 21. ds. Mts. vorm. 10 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr mit Pflichtmannſchaft, Jahrgg. 1918, ſtatt. Freiübung und Fußeperzieren, Unter⸗ weiſung im Schlauchwerſen u Standrohr. Unentſchuldigtes Fehlen wird gemeldet. Die Uebung iſt bei jeder Witterung. Das Kommando. anzulegen, daß Sägmehlſtreifen von 3 Meter. Breite und 10 em Höhe über die Straße(Weg Pfad) geſtreut werden, die öfters mit Des⸗ infektionsflüſſigkeit getränkt und feucht ge⸗ en werden müſſen. Die Desinfektionsflüſ⸗ igkeit muß 5 Prozent Kalk und 1 Prozent für Arbeitsbeſchaffung * I SMIIIAROfN N LDE Besuchen Sle uns baldl Auch dles- mal werden Sie zufrieden seln Au A Auf MH N iN ot vitR Damit nönnten wir das gauze Beutſche Boll einc Woche auf 4d.. Urlaub ſanctn. finden alle Größen, dalle Welten in Ulster, Paletots, Anzügen 5 Nicht nur gewaſchen, nicht nur rein, Vereins⸗Anzeiget Männergeſangverein 1846 Heute Samstag abend Singſtunde. Die Sänger wollen inanbetracht des am Sonntag, den 28. No⸗ vember, nachm 3.30 Uhr ſtattfindenden Konzertes vollzählig erſcheinen. Der Vorſitzende. Sänger ⸗Einheit Heute abend 8 Uhr Antreten aller Sänger im Lokal zwecks Darbringung eines Ständchens. Anſchließend Singſtunde. Bitte pünktlich. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund ⸗ Flora. Heute abend halb 9 Uhr vollzählige Singſtunde im „Brauhaus“ bei Mitglied Sommer. Der Vorſitzende. Geſangberein Sängertreue Harmonie. Heute abend halb o Uhr Singſtunde Alle Sänger pünktlich und veſtlos erſcheinen. Der Vorſitzende. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Samstag, den 20. November, abends halb 9 Uhr, im Vereinslokal„Fürſt Alexander“ Vorſtandsſitzung. Um vollzähltges Erſcheinen bittet der Vorſitzende. Zu gleicher Zeit Uebungsſtunde für die Reigen ahrer. Pünktliches Erſcheinen erwartet der Sportleiter. 2 Kauten ist zu kaufen geſucht. Mannheimer ſtraße 14. Erjoig burch injerieren ſcgepſeg ſollihaſtheſein! F210 X Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Wir geben unſeren Mitgliedern den Tod un⸗ ſeres Jugendſpielers Willi Neudörfer bekannt, der durch einen traurigen Unglücksfall aus unſeren Reihen geriſſen wurde. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung beim Leichenbegäng⸗ nis. Der Gemiſchten Fußball⸗Jugendmann⸗ 15 wird es zut Pflicht gemacht, ihrem auf o tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen Sportkameraden das letzte Geleit zu geben. Zuſammenkunft am Trauerhaus. Sämtliche Mannſchaften ſind ſpielfrei. Dafür findet morgen vormittag, 9.30 Uhr, ein Trai⸗ ningsſpiel der 1. Mannſchaft gegen die Erſatz⸗ liga ſtatt. Da am Sonntag, den 28. 11. 37, das Verbandsſpiel in Käfertal nachgeholt wird, iſt es Pflicht, an dieſem Training teilzu⸗ nehmen. Mannſchaftsaufſtellungen im Schau⸗ kaſten. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 A Morgen Sonntag Pflichtſpiel in ützelſachſen. Beginn: halb 3 Uhr. Abfahrt 1. und 2. Ale 12.40 Uhr(10 Minuten früher an der Bahn erſcheinen!) Mitglieder! begleitet eure Mannſchaft! Wer um 12.30 am Bahnhof erſcheint, erhält Fahrpreisermä⸗ ßigung.— Vorm. 10 Uhr Jugendtraining. Fe undverantwortlich für den politiſchen ell l. B. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— Du. X. 1637 über 1800,. Zt. iſt Anzeigenprelsliſte N, 8 gültig Das kann überall vorkommen, daß jemand mal ſchnell Hilfe braucht. Wir ſind ja Menſchen und keine Maſchinen; nur zu oft geſchieht es daß es bei dem einen oder anderen einmal nicht mehr ſo richtig welter⸗ geht, daß ein kleiner Unfall vorkommt oder ſich jemand überarbeitet. Für dieſen Augen blick der Gefahr dürfen der Verbandkaſten und die Hausapotheke nicht fehlen. Der Betriebs arzt wird b. die Zuſammenſtellung über⸗ nehmen und dafür ſörgen, daß alle Einrich⸗ tungen darin ſind, um dem Hilfsbedürftigen die Minuten zu erleichtern, bis der Arzt zur Stelle iſt. Gerade die rechtzeitig angewandte erſte Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen und Er⸗ krankungen kann oft ſchwere Schädigungen der Geſündheit verhüten und eine rechtzeitig vor Infektion geſchützte Wunde iſt immer nur halb ſo gefährlich. Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Kumberg). FFF pff Dampf ist für dle Maschine die treidende, bewegende Kraft wie die Reklame für das Geschäft . ͤ TT. ˙» . ͤ dd — 1 Günſtige und raſche Fur die zahlreichen Olüchwünſche auläß⸗ N ö 10 lich unſerer Silberhochzeit ſprechen wir hiermit Hlanzerund dan Neubaulen 1 2 unſeren herzlichſten Dan aus. Beſonderen mit einer Beleihung„„ a ,. Danb dem titl. Geſangverein Sänger⸗Einheit. Dis zu 75 Prozent. f ,, „ Kehlheim a. d. Donau, November 1937. 0 4 rislan Specht, Mannheim Georg Nößling u. Frau Drachenfelsſtraße 5 Fernſprecher 24990 ECC //// Y TTT 5 I 7 Die Schlager- Programme in beiden J 7 Film bühnen muß man geſehen haben! J 3 5 6e,, eee eee, 1110 Thoͤia A 5 Samstag, Sonntag und Montag 8 0 im Central⸗Jilm⸗Palaſt 8 7 Jakob Knapp 2 Das entzückende Bavaria⸗Filmwerk 8 II *— Verlobte mist, Geschme preis zutriedenstel- en, bine versuchen sie es doch mal mit unteren Viernheim, 21. Nobember 1937 8 8 me, einem du f Heuptprelzle9%! Nachruf Unser lieber Sportkamerad 2412 12 ee 13 f. Willi Neudörfer e N J wurde uns durch einen traurigen Unglücks- ö S. iet, dale de N. 8 ig el 0 i fall entrissen. Wir werden ihm ein treues„„. 7 e ee, 8 bie und ehrendes Andenken bewahren. Sportvereinigung Amicitia 09 e. V 0 N 3 1 K 7 1 Die Vereinsführung. 7 Alt Joe Stöckel, Lucie Engliſch 4. Unsere Mitglieder bitten wir um zahlreiche Be- 2 2 el. teiligung beim Leichenbegängnis. 9 und Maria Paudler 7 4. 7 Prächtige Einfälle, luſtige Situationen, be⸗ 7 des Kei 7 währte Darſteller, die ſich in vielen Filmen 7 ſihrer N. 2 als unübertrefflich erwieſen. Ein echter ge- dugufttte 9 9 a 7 mütvoller und luſtiger Schlagerfilm. Lachen 7 is Jeld 2 am laufenden Band. Dazu ſchönes Bei. 2 der 0 7 programm und neueſte Afa-Tonwoche 2 Wohnung Ae minen dieſer fe Todes- Anzei 7 Gimmer 2 8 Lertteter es. H Abe r, e daldlr- be— nacht. zu miet. geſ. L ro 1 Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, un⸗ 4 Achtung! Samstag und Sonntag ée bevorzugt) S bezahlen ih ſahn n ſere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, 7 f Gl 6 g. e 4 durch Kohlen⸗Erſparnis Reiche Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau 7 m oria 2 eſchäftsſt. erb. e 2 2 2 Abermals ein Bomben⸗Luſtſpielſchlager 2 Zwei und Bettücher. Jean underle Nan! Qualitätswaren zu bill. Preiſ. bei Vade Elnlesg- Aubert Sleterl ger am Marktplatz 4 geb. Wüſt Wenn Du r schweine] Aodert Steiert: 9 90 8 1 ö 5 0 a nn 4 4 2 zu verkaufen. 7 Nude ae ders kasan be e, eine—— 5 N- 8 0—— f weer w mente, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. 6 5 b Viernheim, Worms, den 20. Nov. 1937 Pano 12 Die trauernden Hinterbliebenen. 5 f„„ 9 5 Frnen, 17 3 5 gutes Fabrikat, ö g. FViibern Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachmittag gebraucht, in beſt an 3.15 Uhr vom Trauerhauſe, Kühnerſtraße 32, aus ſtatt. Zuſtande, preis- Fee wert abzugeben. 2 sche! 110 9 8 0 n + M'heim, O3. 10 ühtris i 0 Kunſtſtraße g 8 itsjd E den, fh Bar„ine Kaiser- Sahle anksagung I nmanne 80 nm der Für die uns beim Heimgang un- 1 elne Singer 1 8 serer lieben Mutter erwiesenen Auf- 9 bene d Clar und Seti 5 f Ran :; ö J i 7 trömt dieser B em merksamkeiten danken wir herzlich 8 Mit Ida Wü. N. A. Noberis 4 Mere 15 5 1 bn af J und Kurt Vejpermann 4 biüig, ebenſo eine Klar und stetig gibt Deine Teitung Dir 11 5 J 5 16 r uf d 5 N 7 verſenkbare Kunde vom Leben der Nation und der Welt 1 n Geschwister Stumpf J Ein Bombenangriff auf die Lachmuskeln. Eine 7 5 kalle N Fülle heiterer Situationen. Skandal im See⸗ 7 Phoenix 5 0 ul : 8 I bad Seemünde u. ſ. w. Zneuwertig günſtig f 9 1 Viernheim, den 19. Nov. 1937. J 7 abzugeben, evtl. 9 0— 8 Man beſuche ſchon die heutigen Samstags⸗ rab vie Austellung der Preſſe zaen ſte 1 Schl d 1 0 160 nn er 8 V 9 Nähmaſchinen l ꝗſcist das weſen der zeitung— 1 8 köſtliche und heitere Stunden. 4 e. 0 un len g I 1 orträge erlautern das 50 lit Für den Herrn, S Virndnseeees 12 Kun 8 bn tt 1 je qua U Hüte und Mützen, Pullover i U. . 3 zer B. 2 1 Besucht die Presseschau auf der Gau- iſt eniſcheiden eee e er e Zu 1 n* 2 hten Kundenkreis 10 Kulturausstellung in der Festhalle zu Wökhlen Sle: in diesen Artikeln unterhalte bringe ich meine N Frankfurt a. M. vom 13. bis 21. Nov. 1937 ich reichhaltiges Lager K 122 2 K durch Anzeigen 1 1 in der 1 Li — i fehlende Erinnerung. epara; 5 4— 5. Art werden bei büllgſter Be- Sete* rechnung fachgemäß ausgeführt. 2 luden Zimmer dten Perücken Anfertigung ab 1— Mt. g Auf neue Puppen(Marke Schildkröte) 18 j. 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