* 1 t * Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins 9 Nummer 271 aus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. J www DD otenlohn, Montag S iernheimer Sgeilun. Verkündigungsblatt der NS AN. Wernheim Anzeigenpretis: Grundpreis für 1am Höhe und 22 mm Breite 8 Rpfg., im Text⸗ den 22. November 1937 teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 / u.uãꝗ ͤ Vcc ꝙð—Ü 13. Jahraang Langemarckfeier der deulſchen Sludenlen Würdige Tolenehrung der Helden von Langemarck— Anſprache des Reichspreſſechefs der 18 Ap. deulſche Jugend wußle zu ſterben die Gruft der Freiwilligen von 1914 iſt heiliges Vermächtnis Berlin, 21. Nov. Die deutſche Studentenſchaft veranſtaltete am Totenſonntag in Berlin im Theater am Horſt⸗ Weſſel⸗Platz eine würdige Langemarck⸗Feier, die ihre beſondere Bedeutung durch eine Anſprache des Reichspreſſecheſfs der NSDAP ⸗Gruppen⸗ führer Dr. Otto Dietrich erhielt, der ſelbſt in den Auguſtttagen 1914 als kriegsfreiwilliger Student ins Feld zog. Der Einladung der Reichsſtudentenführung zu dieſer feierlichen Gedenkſtunde waren 5 Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Wehrmacht. der SA und k. der Reichsfugend⸗ führung, des Reichsarbeitsdienſtes und die Re'⸗ toren aller Berliner Hochſchulen gefolgt. Reichsleiter y⸗Gruppenführer Dr. Dietrich 0 in ergreifenden Worten den Geiſt, der n den Auguſttagen 1914 die geſamte deutſche Jugend erfaßte und ſprach von dem unſterblichen iſtigen Vermächtnis, das dieſe Jugend uns Rintekkaſſen hat. Der Heeresbericht vom 11. November 1914 iht das Heldenlied dieſer Jugend: „Weſtlich Langemarck brachen junge Regi⸗ menter unter dem Geſang„Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles“ gegen die erſte Linie der feind⸗ lichen Stellungen vor und nahmen ſie“ Dieſe deutſche Jugend wußte nicht nur zu rmen, ſie wußte auch zu ſterben! Zu ihren räbern in iremder Erde wurden in dieſen Ta⸗ u die Kranze der Erinnerung getragen. Der Sirene von Langemarck, den die deutſche Studentenſchaft ihnen an der Stätte ihres gehei⸗ ligten Opfers errichtete, birgt das, was an ihnen ſterblich iſt. Hier in dieſer feierlichen Weiheſtunde aber wollen wir ihr unſterbliches geiftiges Ver⸗ mächtnis in uns lebendig werden laſſen! In den Fenn Geſetzen des deutſchen Studenten, die auf diesjährigen Reichsparteitag verkündet wur⸗ den, ſteht das Wort:„Im Dienen liegt mehr Freiheit als im eigenen Befehl“. Gibt es einen höheren Begriff, einen tieferen Sinn der Freiheit als den, den dieſe Freiwilligen des Krieges verwirklichten? Und noch ein zweites iſt uns aus dieſem Geiſt deutſchen Kriegsfreiwilligentums erwachſen. Er lehrte uns nicht nur den Sinn der Freiheit, ſon⸗ dern auch ihre Tat! „Du kannſt nicht anzünden, wenn es in Dir micht brennt, heißt das zweite jener Geſetze des, Deutſchen Studenten, in denen wir das geiſtige Vermächtnis der jungen Toten von Langemarck erblicken müſſen. Wie hätte der Führer in ſeinem 15jährigen Ringen um die Seele des Volkes die Flamme der VBegeiſterung in Millionen Herzen ſpüren können, wenn er nicht ſelbſt erfüllt geweſen wäre von jenem Feuergeiſt des jungen kriegsfreiwilligen 3 und von der Kraft ſeines Idealis⸗ Die Trauerfeier für Arkhur Marlens Frankfurt am Main, 21. November Nachdem am Samstag die Heddernheimer Kupferwerke eine Gedenkfeier für ihren bei dem Flugzeugunglück bei Oſtende ums Leben ge⸗ kommenen Arbeitskameraden Dipl. ⸗ Ing. Arthur Martens veranſtaltet hatten, fand am Sonntag mittag auf dem Frankfurter Hauptfriedhof die Einäſcherung der ſterblichen Ueberreſte ſtatt. Zu der Trauerfeier hatten ſich neben zahl⸗ loſen Freunden Arthur Martens Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehr⸗ macht, Arbeitskameraden, und Tauſende von Volksgenoſſen eingefunden, um dem unvergeß⸗ lichen Flieger die letzte Ehre zu erweiſen. Ehrenſtürme mit umflorten Fahnen hatten zwiſchen brennenden Pylonen Aufſtellung ge⸗ nommen, als der Sarg von Fliegerkameraden leitet, eintraf und unter einem Segelflugzeug, s den Namen des Verewigten trug., aufge⸗ bahrt wurde. Pfarrer Grönhoff gab in ſeiner Gedenkrede einen Ueberblick über das Leben Arthur Martens, der. aus der Richthofen⸗ Staffel hervorgegangen, als Pionier des Segel⸗ — und der Nachkriegsfliegerei unde Die große Liebe und Verehrung, deren ſich Arthur Martens in allen Kreiſen, beſonders aber bei ſeinen alten Fliegerkameraden er⸗ freute, klang aus den Abſchiedsworten, die ihm die Männer widmeten, mit denen er auf der Waſſerkuppe und im Berufsleben zuſammen⸗ gearbeitet hatte. Vertreter der Partei, der Wehrmacht, des Flugweſens und zahlreicher Organiſationen überbrachten Kranzſpenden als letzten Gruß. Klärung der Almoſphäre „die Berliner Beſprechungen waren frei, offen und informell“ London, 21. Non. Am Sonntagvormittag empfing Lord Hali⸗ fax die Berliner Berichterſtatter britiſcher Zei⸗ tungen zu einer Unterredung, in der er, Neuter zufolge, ſeine Beſprechungen mit dem Führer als frei, offen und informell“ bezeichnete. Ich hoffe, ſo erklärte er, daß als Ergebnis unſerer Beſprechungen die Tür ein wenig wei⸗ Jeſiliches Ereignis in München Die erſte ſlaalliche Opereklenbühne in Gegenwark des Führers eröffnet München, 21. Nov. Nach dem auf eine Anordnung des Führers zurückgehenden in der kurzen Zeit von nur vier Monaten durchgeführten großzügigen Umbau des Gärtnerplatztheaters hat nun München eine baulich und techniſch vollkom⸗ men neuzeitliche Operettenbühne, die als das erſte ſtaatlich geleitete Operettentheater Deutſch⸗ lands in der Stadt der deutſchen Kunſt iſt. Zur Eröffnungsvorſtellung am Samstag⸗ abend mit der unſterblichen Operette„Die Fledermaus“ von Johann Strauß in dem neu geſtalteten Hauſe waren die Ränge und die Bühne mit Blumengebinden ſeſtlich geſchmückt. In Anweſenheit des Führers und ſeines Stellvertreters Rudolf Heß geſtaltete ſich die Aufführung zu einem Ereignis der Münchener Theatergeſchichte. Mit dem Führer, der bei ſeinem Erſcheinen von dem bis auf den letzten Platz beſetzten feſtlich geſtimmten Haus jubelnd begrüßt wurde, befanden ſich in der mit der Führer⸗ Aer ſtandarte geſchmückten Führerloge Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels, Gauleiter Staatsmini⸗ Adolf Wagner, Obergruppenführer Brückner und Brigadeführer Schaub. Auf dem Balkon und in den Rängen wohnten der Aufführung bei die Reichsleiter Schwarz, Dr. Dietrich, Amann und Fiehler, Korpsführer Hühnlein, Miniſterpräſident Siebert, der kommandierende General des 7. Armeekorps General der Artillerie von Reichenau, der Präſident der Reichstheater⸗ kammer Dr. Rainer Schlöſſer, der Gene⸗ ralintendant der Bayriſchen Staatstheater Oskar Walleck und zahlreiche bekannte Männer der Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht. viele Perſönlich⸗ keiten des ſtädtiſchen und des geſamten Mün⸗ chener Kunſtlebens, der Wiſſenſchaft, der Wirt⸗ ſchaft und anderer leitender Stellen. Nach der Eröffnungsvorſtellung hatte Gau⸗ leiter Staatsminiſter Wagner, der Betreuer des Kunſt⸗ und Theaterlebens in Bayern, im Regina⸗Palaſt⸗Hotel zu einem geſelligen Bei⸗ ſammenſein eingeladen. Die Ueberführung der Opfer von Oſtende Die acht Opfer des Flugzeugunglücks in Oſtende ſind nach Darmſtadt übergeführt worden. Die Aufbahrung im Fürſtenzimmer des Darmſtädter Hauptbahnhofs. Im Vordergrund die Särge mit den fünf ums Leben gekommenen Mitgliedern der großherzoglichen Familie. (Weltbild, Zander⸗ g ter geöffnet wurde zu dem Wege einer Ku rung der Atmoſphäre zwiſchen Großbri⸗ tannien und Deutſchland und zu einem beſſeren Verſtehen, wovon ſo viele Dinge abhängen. Er dankte der Preſſe für ihre Zurückhaltung und hob hervor, daß nichts ſo geeignet ſei, die Atmoſphäre zu zerſtören, in der wertvolle Be⸗ ſprechungen fortgeſetzt werden könnten, als Kombinationen, in denen die Oeffentlichkeit dazu angeſtachelt werde. zu glauben, daß ſich „am Dienstagmorgen etwas ereignen werde“. Bevor er mit dem Premierminiſter und dem britiſchen Kabinett nicht geſprochen habe. könne er über den Inhalt der Unterredungen nichts mitteilen. Lord Halifax erklärte weiter, er wünſche be⸗ ſonders die Herzlichkeit und Freundlichkeit her⸗ vorzuheben, mit der er überall in Deutſchland empfangen worden ſei und ganz beſonders durch den Führer ſelbſt. Er freue ſich im übrigen ſehr, einen perſönlichen Eindruck von dem neuen Deutſchland, dem deutſchen Volke, den neuen Bauten uſw., erhalten zu haben. Beſonderz erfreut ſei er auch darüber geweſen, in enge Verbindung mit denjenigen zu treten, die im neuen Deutſchland die Politik leiten, nämlich mit dem Führer, Generaloberſt Göring, Dr. Goebbels, Freiherrn von Neurath und den an⸗ deren deutſchen Miniſtern, die er kennengelernt habe. Lord Halifax erwähnte in dieſem Zu⸗ ſammenhang iusbeſondere den Geueralſeldmar⸗ ſchall von Blomberg, Reichsinnenminiſter De. Frick und Miniſter Dr. Frank. Ueber ſeinen Beſuch in der Schorffheide. wo er Generaloberſt Görings Landhaus, Karin⸗ hall, beſichtigte, erklärte Lord Halifax, daß er ein Geſpräch mit Generaloberſt Göring über politiſche Fragen gehabt habe. Er fügte dann hinzu:„Die Naturbegeiſterung, die General⸗ oberſt Göring bewies, während er mich durch die Schorffheide führte, war ſehr groß. Er er⸗ klärte mir, daß das Denkmal, das er der Nach⸗ welt zu binterlaſſen wünſche, der wiederher⸗ geſtellte Wald ſei, der gänzlich verwahrloſt ge⸗ weſen ſei, als er ihn übernommen habe.“ Frankreich ſchüzt ſeine Kolonien Beſondere Kredite zur Verſtärkung und Moderniſierung des Verteidigungsmaterials Paris, 21. Nov. Kolonialminiſter Moutet erklärte am Samstag vor Vertretern der Preſſe, es ſei notwendig, daß die franzöſiſchen Kolonialge⸗ biete mit eigenen Verteidigungs⸗ mitteln verſehen werden. Beſondere Kre⸗ dite würden im kommenden Jahre zur Ver⸗ ſtärkung und Moderniſierung des Verteidi⸗ gungsmaterials, beſonders hinſichtlich der Mi⸗ litärluftfahrt und der Kriegsmarine der fran⸗ zöſiſchen Beſitzungen, zur Verfügung geſtellt werden. Brafilien zahl leine Anslandsſchulden mehr Nachprüfung des Haushalts durch den Bundespräſidenten Nio de Janeiro, 21. Nov. In einer mehrſtündigen Miniſterratsſitzung unter Vorſitz des Bundespräſidenten wurde be⸗ ſchloſſen, daß der Bundespräſident und der Fi⸗ nanzminiſter den Haushalt einer neuen Prü⸗ fung unterziehen. Weiter wurde beſchloſſen, die Auslandsſchuldenzahlungen einzuſtellen und der Finanzminiſter wurde beauftragt, neue Verhandlungen über die Auslandsſchulden, deren künftige Bezahlung ſich im Rahmen des mãglichen halten ſoll, in die Wege zu leiten 8 xv—ñT„———— Der Anfang iſt gemacht Von Ph. Obe nauer Am geſtrigen Sonntag hat Lord Halifax die Reichshauptſtadt verlaſſen, um wieder nach England zurückzukehren. Es iſt natürlich, daß man nunmehr nach dem Ergebnis ſeiner Beſprechun⸗ gen, die er in Berlin und in Berchtesgaden ge⸗ führt hat, fragt. Allein ſchon aus dem nüchter⸗ nen Friedensbedürfnis und dem 6 der Völker diesſeits und jenſeits des Kanals iſt es begreiflich, daß derartige Hagen geſtellt werden. Ein freundſchaftliches Verhältnis zu England iſt bei dem deutſchen Volk und ſeiner Führung das Ziel der Politik, denn ein ſolcher Zuſtand zwiſchen den beiden ſtärkſten Völkern des europäiſchen Kontinents kann für die Er⸗ N des Weltfriedens nur von Vorteil ein. Wenn auch die Frage, die in dieſem Augen⸗ blick geſtellt wird, eindeutig und klar iſt, dann muß man bei der Antwort doch bedenken, daß es ſich hier um zwei Völker handelt, deren gegenſeitiges Verhältnis durch mancherlei Mei⸗ nungsverſchiedenheiten und Mißverſtändniſſe hin und wieder getrübt war. Wir wiſſen, daß der deutſche Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath ſchon einmal ſeinen Beſuch in Lon⸗ don verſchieben mußte, weil man engliſcherſeits in der„Leipzig“⸗Angelegenheit eine wenig freundliche und gerechte Haltung Deutſchland gegenüber eingenommen hatte. Und wir wiſſen, daß Baldwin die Grenze Englands am Rhein geſehen hat. Er ließen ſich noch einige andere Beiſpiele anführen, aus denen zu erkennen iſt, daß die deutſch⸗engliſchen Beziehungen in der letzten Zeit nicht immer„die denkbar beſten“ geweſen ſind. Aus dieſen Gedankengängen heraus iſt es zu verſtehen, wenn die Männer, die jetzt ernſthafte Unterredungen miteinander geführt haben, nicht ſofort fertige Verträge aus der Taſche gezogen haben, Verträge, die eine grundlegende Neuregelung aller gegenſeitigen N en 4 75 ſollten. Es galt einen erſten An⸗ ang zu machen. And dieſer iſt vollends ge⸗ lungen. Wie es im privaten Leben zweier Menſchen, deren Verhältnis durch irgendwelche Zwiſchenfälle geſtört wurde, immer von Wichtig⸗ keit iſt, wenn ſie ſich einmal gegenſeitig ausſpre⸗ chen, ſo iſt es auch im Völkerleben. Gegenſeitige Ausſprachen räumen Migßverſtändniſſe hinweg und bereiten den Boden für beſſere Beziehun⸗ gen vor.. Wir zweifeln nicht daran, daß Lord Halifax ich davon überzeugt hat, daß der engliſche Glaube, Deutſchland wolle die Welt in zwei Lager ſpalten, irrig iſt. Die deutſche Politik iſt ſo gradlinig und ſo frei von Geheimniſſen, daß eigentlich kein Grund zu irgendwelchem Miß⸗ trauen vorhanden ſein dürfte. 2 Auch bei den Beſprechungen, die der engliſche Lord mit dem Führer, dem Reichsaußenmini⸗ ſter uſw. gehabt hat, iſt kein Zweifel daran gelaſſen worden. daß Deutſchland die end⸗ gültige Liquidierung des Ver⸗ ſailler Vertrags als eine der Grund⸗ forderungen jeglicher Zuſammenarbeit anſehen muß. Gleichfalls wird Lord Halifax erkannt haben daß die Achſe Berlin—Rom ein dauer⸗ hafter und poſitiver Faktor der europäiſchen Politik geworden iſt, und daß das Dreieck Berlin— Tokio— Rom dazu beſtimmt iſt. die Welt vor dem Bolſchewismus zu bewah⸗ ren. Dabei ſtellen wir gerne feſt, daß unter Führung des engliſchen Premierminiſters Chamberlain eine verſöhnlichere Hal⸗ tung Deutſchland gegenüber zu verzeichnen iſt als dies ſeither der Fall war. f Wenn man beachtet, daß die engliſche Poli⸗ tik eine ſo ſtarke Bindung an Frankreich auf⸗ weiſt, daß ein engliſches Blatt kürzlich von einem Militärbündnis zwiſchen den beiden weſtlichen Mächten ſprach, dann wird man er⸗ kennen, daß diplomatiſche Geſpräche, wie ſie in Berlin und Berchtesgaden geführt wurden, zu⸗ nächſt ihren Zweck in der Beſeitigung von Miß⸗ verſtändniſſen und falſchen Auffaſſungen haben müſſen. Dabei iſt auch noch zu beachten, daß die Politik der beiden Weſtmächte überſchattet wird durch die Hand Moskaus, die vor allem Frank⸗ teich glaubt nicht entbehren zu können. Heute iſt ein erfolgverſprechender Anfang gemacht, und wenn auch noch nicht der Zeit⸗ punkt feſtſteht, zu dem der deutſche Reichs⸗ außenminiſter nach London zum Gegenbeſuch fahren wird, ſo können wir doch ſagen, daß man deutſcherſeits ſich weiter ernſthaft bemü⸗ hen wird, den Faden nicht wieder abreißen zu laſſen. Blicken wir auf den Verlauf der letzten Oberhausdebatte in England, dann ſtellen wir gerne feſt, daß auch in enaliſchen einſichtigen politiſchen Kreiſen der Wille zur Ver⸗ ſtändiaung und zur Zuſammenarbeit in weitem Maße vorhanden iſt. Lord Halifax iſt ſicherlich die Stimmung nicht entgangen, die im Oberhaus des enaliſchen Parlaments vor wenigen Tagen geherrſcht hat. Die Verſtändigungsbereitſchaft, von der wir am Eingana dieſes Aufſatzes ſprachen, iſt heute überall vorhanden und man braucht nicht mehr von ihr als einem neu anzufaſſenden inter⸗ nationalen Problem zu ſprechen. Wenn eng⸗ liſcherſeits das Ergebnis des Beſuches des Lord Halifax als„zufriedenſtellend“ bezeichnet wird, dann haben wir dem nichts binzuzufü⸗ gen. Kleine Nachrichten Am Samstag abend entdeckte die franzöſiſche Sicherheitspolizei in Villemonble bei Paris in einer der Gemeinde vor einigen Jahren ge⸗ ſchenkten Villa 27 Kiſten mit geladenen Gra⸗ naten, eine Kiſte mit automatiſchen Gewehren ſowie zahlreiche einfache Gewehre und Muni⸗ tion. Ueber die Herkunft dieſer Waffen iſt bis⸗ her noch nichts bekannt. Bei einer Kundgebung der libaneſiſchen Ju⸗ gendorganiſation„Phalanges Libanaiſes“ ge⸗ gen das von der Regierung in Beirut vor kur⸗ zem ausgeſprochene Verbot aller Jugendver⸗ bände kam es zu ſchweren Schlägereien mit Polizei und Gendarmerie. Insgeſamt wurden 20 Perſonen verletzt. Unter Förderung der Reichsregierung iſt in dieſen Tagen der Verkehrsausſchuß der deutſchen Seehäfen gegründet worden. Jubel um Ungarns Miniſter der Skaalsbeſuch in der Reichshauplſladt hal begonnen Berlin, 21. Nov. Eine herzliche Begrüßung wurde dem könig⸗ lich ungariſchen Miniſterpräſidenten von Da⸗ ranyi und Gattin und dem königlich ungari⸗ ſchen Miniſter des 1 von Kanya bei ihrer Ankunft in der eichshauptſtadt zuteil. Als ſie am Sonnta vormittag zu ihrem mehrtägigen Staatsbeſuch in Berlin eintrafen, wurde ihnen auf dem Anhalter Bahnhof ein feſtlicher Empfang bereitet. Der Anhalter Bahnhof hat aus Anlaß dieſes ungariſchen Staatsbeſuches ein feſtliches Kleid angelegt. Vom Firſt wehen die ungariſche Flagge und die eichsdienſtflagge. Der Emp⸗ fan sraum und die große Freitreppe waren vollkommen weiß ausgeſchlagen. Die Lüſter waren mit Bändern in den ungariſchen Farben bunt ausgeſchmückt. Eine Fülle von herrlichen Blumen und friſchem Blattgrün umſäumte den Aufgang. Angariſche und deutſche Fahnen ſchmückten den Bahnſteig, der mit Teppichen ausgelegt war und ebenfalls reichen Blumen⸗ ſchmuck aufwies. Auf der Straße vor dem Bahnhof wehten von hohen Maſten die rot⸗ weiß⸗grünen Fahnen Ungarns und die Haken⸗ kreuzbanner des Reiches. Um 10.18 Uhr lief der Sonderzug mit den ungariſchen Gäſten langſam in die Bahnhofs⸗ halle ein, in der ſich zahlreiche Perſönlichkeiten des Staates, der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, der Wehrmacht und des öffentlichen Le⸗ bens eingefunden hatten. Als erſter entſtieg dem Zug Miniſterpräſident Daranyi, dem Mi⸗ niſter des Aeußern von Kanya folgte. Den Willkommensgruß des Führers und Reichs⸗ kanzlers überbrachte der Chef der Präſidial⸗ kanzlei Stgatsſekretär Dr. Meißner. Dann hieß Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath die ungariſchen Staatsmänner in Berlin herzlich willkommen. Ferner ſah man auf dem Bahnſteig den königlich italieniſchen Botſchafter Attolico, den öſterreichiſchen Geſandten 1 und ſämtliche Mitglieder der ungariſchen Geſandt⸗ ſchaft. Auch die Reichsminiſter, Dr. Frick und Darré, die Staatsſekretäre n Mackenſen, Pfundtner, Backe, Willikens, Zſchintzſch, Alpers und als Vizepräſident der Reichskulturkammer „ Funk waren zur Begrüßung er⸗ ienen. Freifrau von Neurath überreichte der Gattin des ungariſchen Miniſterpräſidenten Frau von Daranyi ein herrliches Roſengebinde. Auf dem Bahnhofsplatz war eine Ehrenkom⸗ pagnie des Wachregiments aufmarſchiert. Als die ungariſchen Staatsmänner das Bahnhofs⸗ gebäude verließen, präſentierte die Kompagnie das Gewehr. Anter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritten die beiden ungariſchen Staatsmänner, begleitet vom Reichsminiſter des Aeußern, Freiherrn von Neurath, dem Chef des Wehr⸗ machtsamtes, General der Artillerie Keitel, und dem Kommandanten von Berlin, General⸗ major Seifert, die Front ab. Eine nach Hun⸗ derten zählenden Menſchenmenge und faſt die geſamte ungariſche Kolonie in Berlin hatte ſich vor dem Bahnhof eingefunden und brachte den ungariſchen Gäſten bei ihrer Abfahrt zum Hotel Adlon herzliche Ovationen dar. KRranzniederlegung für die Gefallenen Berlin, 21. Nov. Der erſte Weg des kgl. ungariſchen Miniſter⸗ präſidenten v. Daranyi und des kgl. ungariſchen Außenminiſters v. Kanya führte zum Ehren⸗ mal Unter den Linden, um dort in ſtillem Gedenken die gefallenen deutſchen Waf⸗ fenbrüder zu ehren. Lange vor der an⸗ geſetzten Zeit umſäumten viele tauſend Ber⸗ liner den weiten Platz vor dem Ehrenmal. Mit gedämpftem Spiel marſchierten ein Bataillon der Wehrmacht, zwei Kompagnien des Wach⸗ regiments Berlin und eine Kompagnie des Wachbataillons der Luftwaffe auf. Punkt 12 Uhr erſcheinen die ungariſchen Staatsmänner. Das Muſikkorps ſpielt den Präſentiermarſch. Der Offizier meldet die Truppe, und dann ſchreiten die Gäſte in Beglei⸗ tung des ungariſchen Geſandten und des Kom⸗ mandanten von Berlin die Front ab. Minuten des Schweigens liegen über dem weiten Platz; wieder erſchallen Kommandos, die Truppe prä⸗ ſentiert das Gewehr, dann ſetzt ganze leiſe das Muſikkorps mit dem Lied vom guten Kame⸗ raden ein. Die harrende Menge grüßt mit der erhobenen Rechten, während die ungari⸗ ſchen Staatsmänner den Innenraum der Ge⸗ denkſtätte betreten. Eine Minute des Schwei⸗ gens verharren die Staatsmänner an der Ge⸗ denkſtätte nachdem Miniſterpräſident v. Da⸗ ranyi einen großen Lorbeerkranz niedergelegt hatte, deſſen rotweißgrüne Schleife in deutſcher und ungariſcher Sprache die In⸗ ſchrift trägt:„In treuem Gedenken— Den hel⸗ denhaften deutſchen Kameraden des Weltkriegs — Der kgl. ungariſche Miniſterpräſident“. Ein Vorbeimarſch des Ehrenbataillons an den ungariſchen Gäſten unmittelbar vor dem Ehrenmal beſchließt die eindrucksvolle Toten⸗ ehrung durch die ungariſchen Staatsmänner. Zur gleichen Stunde legte in der Hauptſtadt der Bewegung an den Ehrentempeln am Kö⸗ niglichen Platz der ungariſche Generalkonſul Szabo v. Szentmiklos in München Kränze nieder. Zu dieſer Ehrung der erſten Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung war vor der Ewigen Wache eine Ehren⸗ kompagnie der h mit Muſik⸗ und Spielmanns⸗ zug angetreten. Nach der getragenen Weiſe des Lieds vom guten Kameraden legte, während die 1 präſentierte und leiſer Trommelwirbel er⸗ ſcholl, der ungariſche Generalkonſul in den bei⸗ den Ehrentempeln zwei große Lorbeerkränze nieder, deren Schleifen in den ungariſchen Lan⸗ desfarben die Inſchrift tragen:„Den Helden des 9. November— Der kgl. ungariſche Mini⸗ ſterpräſident“. Volfsführung ohne Iluſionen Allen wertvollen Kräften der Nation Sonthofen, 21. Nov. Dr. Goebbels ſprach, wie NSK. meldet, am Samstag auf der Ordensburg Sonthofen vor den Kreis⸗ und Gauamtsleitern. Er ſtellte in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen das Prinzip nationalſozialiſtiſcher Volks⸗ führung, daß man nämlich eine um die Zukunft ringende Nation nicht mit Illuſklonen leiten kann, ſondern nur aus der genauen Kenntnis des Volks und mit klaren Grund⸗ ſätzen führen. Aus der Quelle ſeiner Erfahrun⸗ gen und Erkenntniſſe aus den Jahren des poli⸗ tiſchen Kampfes und der politiſchen Führung behandelte Dr. Goebbels die Fragen des poli⸗ tiſchen Geſchehens, die die Kämpfer der Be⸗ wegung in dieſen Tagen beſonders bewegen. Von einer Charakteriſtik der politiſchen Pro⸗ blematik ausgehend, deren Weſen es ſei, daß keins der Probleme für fich ſtehe, kennzeichnete Dr. Goebbels die großen und weſentlichen Zuſammenhänge der vom Natio⸗ en bereits gelöſten und angepackten Aufgaben. Wie entſcheidend für die Erfüllung von Forderungen die Taktik und der Zeitpunkt des Handelns iſt, wurde in der Nachzeichnung der Ereigniſſe der Jahre des Ringens um die Freiheit der Nation und bei der Behandlung der politiſchen Erforderniſſe der Gegenwart von ihm mit ſicherem Blick für die Realität der tagespolitiſchen Notwendigkeit und der weltan⸗ muß der Weg nach oben offen ſiehen ſchaulichen Naßhgiebigkeit dargeſtellt. In ſeinem umfaſſenden Querſchnitt durch die Tagespro⸗ bleme befaßte ſich Dr. Goebbels beſonders ein⸗ gehend mit dem Einſatz des Nationalſozialis⸗ mus für die Verwirklichung der ſozialiſtiſchen Forderungen. Ein wahrer Sozialismus, ſo führte er dabei aus, habe dafür S 9% 01 tragen, daß allen wahrhaft wertvollen Kräften der Nation der Weg nach oben eröffnet würde. Und er müſſe vor allen in den Er⸗ kenntniſſen raſſiſcher Bedingtheit und bei dem Prinzip von Leiſtung, Fähigkeit und perſönlichem Willen des einzelnen begründet ſein, die große Lehrmeiſterin für die Bewäl⸗ tigung von allen Problemen Dr. Goebbels ging im einzelnen auf die Ver⸗ beſſerung der Lebenshaltung des Arbeiters, die Tätigkeit von„Kraft durch Freude“, auf die Erforderniſſe des Vierjahresplans, auf die Volksernährung und die kulturelle ntwicklung in offenſter Weiſe ein. Ueberall wäre es die erſte Aufgabe der Volksführung an das ein⸗ zelne Problem durch klare Einſtellung des gan⸗ zen Volkes auf die Notwendigkeiten heranzu⸗ gehen. Darin läge ſchon die halbe Löſung. Die Bedeutung der Erziehungsarbeit und der Volksaufklärung der Partei ſei deshalb von ausſchlaggebender Bedeutung. Jünf Jorderungen Japans Schanghai, 21. November. Langſam verſtärkt ſich der japaniſche Druck auf die internationalen Niederlaſſungen, zu dem ſich die japaniſchen Bebörden auf Grund der militäriſchen Lage in Schanghai und zur Siche⸗ rung ihrer militäriſchen Belange veranlaßt ſehen. Am Samstag überreichte der japaniſche Generalkonſul dem Generalſekretär des Stadt⸗ rats der internationalen Niederlaſſung und dem franzöſiſchen Generalkonſul für die franzöſiſche Konzeſſion fünf Forderungen. Japan fordert darin u. a. die unterdrückung der japanfeindlichen Tätigkeit, die Auflöſung aller davon betroffenen chine⸗ ſiſchen Organiſationen einſchließlich der Kuomin⸗ tang, ſowie ein Verbot aller Plakate, Druckſchriften. Theater⸗ und Kinovorführungen und Radioanſprachen japanfeindlichen Charakters und ſchließlich die Unterbin⸗ dung der Verfolgung angeblicher japanfreund⸗ licher„Verräter“, Japan verlangt weiter die der Aemter von lokalen und zen⸗ tralen Regierungsorganen., ſowie die Amtsenthebung von deren Vertretern, eine wirkſame Ueberwachung der chineſi⸗ chen Regierung und der Kuomintang⸗ Partei. ſowie ein Verbot der chineſiſchen Zen⸗ ſur für Poſt, Telegraph. Radio, Kabel, der chi⸗ neſiſchen Preſſe und der Nachrichtenagenturen. Schließlich fordern die Japaner die Unterdrük⸗ kung aller von Chineſen unterhaltenen nicht be⸗ bördlich zugelaſſenen drahtloſen Verbindungen. Den javaniſchen Angaben zufolge follen die internationale Niederlaſſung und die franzöſiſche Konzeſſion bereit ſein, den japaniſchne For⸗ derungen, ſoweit es in ihren Kräften ſtehe, zu⸗ zuſt immen. Auflöſung Chineſen geben ihre Verteidigungslinien auf Die Chineſen ſehen allmählich ein, daß ihre Linien Fuſchan—Sutſchau und Kaſching—Chapu nicht mebr zu balten find. Am Nordflügel beſetzten die Japaner nach heftiger Beſchießung durch die Flotte die Fuſchan⸗Forts und ſetzten gleichzeitig ihren Vormarſch weſtlich von Schangſhu und 15 Kilometer weſtlich von Sutſchau entlang der Nanking⸗Bahn fort. Hier baben die Chineſen neue Diviſionen eingeſetzt. Da die Chineſen eine Sprengung der Vangtſee⸗Schiffsſperre unterhalb Kiangyin erwarten, bereiten ſie eine neue Schiffsſperre bei Chinkiang vor. Auf dem Südflügel verbreiterten die Japaner ihre Stellungen ſüdlich des Taihu⸗Sees von Nanzin bis Wuſching. Die japaniſche Schiffs⸗ artillerie legte weiter die Befeſtigungen bei Chapu nieder. Die chineſiſchen Truppen ſtehen jetzt in einem Dreieck mit der Baſis Hayen— Haining und der Spitze einige Kilometer ſüd⸗ weſtlich von Nanzing. Chineſiſche Meldungen ſprechen im übrigen davon, daß in Nanking 12 Diviſionen zuſammengezogen worden ſeien. Umbildung der chineſiſchen Zentralregierung Nanking, 20. November. Mit dem Tage der Verlegung des Regie⸗ rungsſitzes erfolgte auch eine Umbildung der chineſiſchen Zentralregierung. Der Innenmini⸗ ſter, der Induſtrieminiſter und der ſtellvertre⸗ tende Induſtrieminiſter ſind zurückgetreten und durch bisherige Provinzgouverneure erſetzt wor⸗ den. Gleichzeitig damit haben auch verſchiedene Provinzialgouverneure. z. B. die von Huan und Huyeh. ihre Poſten gewechſelt. Ipaniſch-japaniſcher Diplomalenauskauſch Salamanca. 21. November Der nationalſpaniſche Geſchäftsträger in Tokio Francisco Caſtilloy Campos, hat ſeit einiger Zeit Beſprechungen mit dem Außenminiſter Japans. Am Freitaa wurde von unſerem Vertreter ein Vorſchlaga über den Austauſch diplomatiſcher Vertreter zwiſchen der kaiſerlich⸗japaniſchen und der nationalſpa⸗ niſchen Regierung unterbreitet. der die Herſtel⸗ lung derſelben Beziehungen vorſieht, wie ſie vor der nationalen Erhebung zwiſchen den beiden Ländern beſtanden haben. Der japani⸗ ſche Außenminiſter hat ſich mit dieſem Vor⸗ ſchlag vollſtändig ein verſtanden er⸗ klärt. Die Anerkennung der ſpaniſchen Natio⸗ nalregierung und der Austauſch diplomatiſcher Vertreter treten in Kraft, wenn Seine Mafeſtät der Kaiſer von Japan das Abkommen unter⸗ zeichnet hat, was in wenigen Tagen der Fall ſein wird. Vas ſagf der Dean von Canlerbury? 43 000 Geiſtliche in Sowjetrußland„liquidiert“ Warſchau. 21. November Die Warſchauer katholiſche Preſſeagen für bringt eine Meldung aus Moskau. die einen wirkungsvollen Kommentar zu der Reiſe des Deans von Canterbury nach Sowjetrußland und dem ſowjetfreundlichen Verhalten anderer Prieſter darſtellt. Die katholiſche Agentur berichtet, daß in der Sowjetunion bis zur erſten Hälfte des Jahres 1936 insgeſamt 42800 orthodoxe Geiſtliche„liguidiert“ worden ſeien. Sie ſeien zum Teil erſchoſſen, zum Teil in den Zwangslagern in Sibirien dem ſicheren Tode ausgeſetzt worden. Von den 200 evangeliſchen Paſtoren, die im Jahre 1917 in Rußland tätig geweſen ſeien, ſeien heute nur noch vier am Leben. Von den 810 Geiſtlichen und acht Biſchöfen der römiſch⸗katholiſchen Kirche, die einſtmals im zariſtiſchen Rußland ihr Amt ausübten. ebe es nur noch zehn. All⸗ übrigen hätten as Schickſal der meiſten Geiſtlichen der ande⸗ ren Kirchen geteilt. Allein im Jahre 1986 ſeien 800 Geiſtliche gefangengeſetzt worden, von de⸗ nen nachweislich 102 exſchoſſen worden ſeien. Die übrigen ſeien verſchickt worden. Ein energiſcher Gouverneur Truppen gegen Sitzſtreiker mobiliſtert New Pork, 22. November Der Gouverneur des Staats Ohio, Davey. hat ſich zu einer energiſchen Bekämpfung der Sitzſtreikmanie entſchloſſen. Er hal ſo⸗ fort nach den erſten Meldungen, wonach Sitz⸗ ſtreiker den Betrieb der großen Autoreifen⸗ fabrik Goodyear Tire Rubber& Co. in Akron völlig ſtillzulegen drohen, 2000 Mann Natio⸗ nalgarde mobiliſiert. Dieſe Maßnahme ver⸗ fehlte ihre Wirkung nicht. 600 Mann, die einen zroßen Teil des Werks beſetzt hielten, räumten araufhin ihre Streikpoſition. Beirut unter ſcharfer militäriſcher Bewachung. Beirut, 22. Nov. Obgleich die Demonſtrationen bereits am Vormittag aufgelöſt worden waren, erfolgte am Spätnachmittag des Sonntags noch der Einſatz franzöſiſchen Militärs mit Panzerwagen zur Bewachung der Staats⸗ gebäude, da offenbar weitere Zuſammenſtöße befürchtet werden Der im Zentrum von Bei⸗ rut gelegene„Kanonenplatz“ iſt von Militär abgeſperrt. Den Bewohnern der angrenzen⸗ den Häuſer iſt es verboten worden, ſich an den Fenſtern zu zeigen. „Txibuna“ in Nalien beſchlagnahmt Ein Pariſer Bericht vom Volksbildungsminiſter beanſtandet Rom, 20. November Nach einer amtlichen Meldung der„Agencia Stefani“ hat der Miniſter für Volksbildung die Beſchlagnahme der am Freitag abend er⸗ ienenen„Tribuna“ angeordnet wegen des Inhaltes und wegen einiger Wendungen eines Pariſer Berichtes des Blattes über die italie⸗ niſch⸗franzöſiſchen Beziehungen. fel,. Obet! Her! den Di kenform Nation braust denen d in die beſteigt nuch al lürniſ kraßen Eny hier Laender abſebbat Muuerd ten des d Führer derläß Heilt daß 3 viedet reiß. Heier let in Otheſt tet Gau nm d hiſcen! zenloſe den Jih Nach waren. und ver Brauen Pegeiſt Nathan Immer ke, der Ballon beſchteib gegen, a einen 10 ember iber 11 „ ft den wude der hy wich bnalſp, Herſte wie ſie en den iapani⸗ m Vor. en er⸗ 1 Nutib⸗ naliſcher Nafeſtt inter⸗ gen der anderer in der dahtes Iboge t feien. in den u Tode eliſchen ufland 1560 der Führer in Augsburg Anſprache an die alten Kämpfer der 5d Ap. Augsburg, 21. November. Die Feierlichkeiten aus Anlaß des 15jährigen Beſtehens der Ortsgruppe Augsburg der NSDAP. erreichten am Sonntag ihren Höbepunkt. Sichtbarſter Ausdruck wurde der Bedeutung des Tages dadurch verliehen, daß der Führer ſelbſt an dieſem Tage nach Augsburg kam, wo ihm eine unerſchütterliche Garde in ſchweren Jahren ihren unzerſtörbaren Glauben bewieſen und unverbrüchliche Treue gehal⸗ ten bat. Der Marſch der alten Kämpfer Punkt 12 Uhr nahm der Marſch vom Lud⸗ wigsbräu, dieſer hiſtoriſchen Stätte aus ſeinen Anfang mit der älteſten Fahne des Gaues an der Spitze. Auf den Geſichtern der alten Kämp⸗ ſer war die Erinnerung an die Not der Kampf⸗ zeit ſichtlich überſtrahlt von dem ſtolzen Bewußt⸗ ſein, damals mit dabei geweſen zu ſein und all die Jahre hindurch dem Führer die Treue ge⸗ halten zu haben bis zu ſeinem und der Bewe⸗ gung endgültigen Sieg. Der Marſch ging durch die von vielen tauſend Volksgenoſſen eingeſäum⸗ ten, im Fahnenſchmuck prangenden Straßen, in denen außer y auch Angehörige der Wehr⸗ macht Spalier bildeten, zum Rathaus, um gleich den Ehrenformationen der Politiſchen Leiter vor dem Rathaus die Ankunft des Führers zu erwarten. Die Ankunft des Führers in Augsburg Inzwiſchen haben im großen Viereck die Eh⸗ renformationen der Wehrmacht, der. SA., des NSKK. und des Arbeitsdienſtes vor dem feſtlich geſchmückten Bahnhof Aufſtellung genom⸗ men, dahinter mit erwartungsvollen Mienen die Jugend, und hinter ihr, Kopf an Kopf, die ſeit vielen Stunden geduldig auf die Ankunft des Sonderzuges des Führes harrende Bevöl⸗ kerung. Um 12.40 Uhr kommt Bewegung in die Maſ⸗ ſen, denn vom Bahnhof künden Zeichen die Einfahrt des Zuges an. Die Truppen präſen⸗ tieren, die Muſik ſetzt ein. Als der Führer. von dem brauſenden Jubel der Menge empfan⸗ gen, aus der Empfangshalle tritt, macht ihm Oberſt Niſſel Meldung. Der Führer ſchreitet mit dem Gauleiter und dem Diviſionskommandeur die Fronten der Eh⸗ renformationen ab, während die Muſik die Nationalhymnen intoniert. Immer aufs neue brauſt heller Jubel der vielen Tauſende auf, denen die Freude über den Beſuch des Führers in die lachenden Geſichter geſchrieben iſt. Dann beſteigt der Führer ſeinen Wagen und fährt, nach allen Seiten grüßend. durch die von den ſtürmiſchen Heilrufen der Maſſen erfüllten Feſt⸗ traßen zum Nathaus. Empfang des Führers im Goldenen Saal des Nathauſes Hier iſt die Spannung und Erwartung der Täuſende von Minute zu Minute geſtiegen. Un⸗ abſehbar ſtehen ſie Kopf an Kopf, kleben an Mauervorſprüngen, ſtehen gedrängt auf Bal⸗ konen und auf Dächern. Als dann der Wagen des Führers vor dem Rathaus hält und der Führer, nach allen Seiten grüßend, den Wagen verläßt, dauern minutenlang die brauſenden Heilrufe an als Ausdruck der Freude darüber, daß Augsburgs Bevölkerung nach langer Zeit — 85 den Führer in den Mauern ihrer Stadt weiß. Feierliche Klänge aus dem„Einzug der Göt⸗ ter in Walhall“, geſpielt von dem Städtiſchen Orcheſter, leiten den Feſtakt ein. Dann entbie⸗ tet Gauleiter Karl Wahl dem Führer den Will⸗ komm der geſamten Augsburger und ſchwä⸗ biſchen Bevölkerung, deren tiefe Freude, gren⸗ zenloſe Verehrung und innige Dankbarkeit er dem Führer übermittelt. Nachdem die nationalen Lieder verklungen waren, begrüßte der Führer die alten Kämpfer und verließ hierauf wieder den Goldenen Saal. Brauſender Jubel ſchlug ihm entgegen. Die Begeiſterung der Tauſende draußen vor dem Rathaus ſcheint ſich nicht mehr legen zu wollen. Immer wieder erklangen Rufe nach dem Füh⸗ rer, der ſich ſchließlich noch einmal auf dem Balkon zeigt und die Maſſen begrüßt. Und un⸗ beſchreiblicher Jubel brandet dem Führer ent⸗ gegen, als er zur Fahrt durch die feſtliche Stadt ſeinen Wagen beſteigt. Der Führer ſpricht zur Alten Garde in Augsburg Der große Saalbau Herrle, einer der größten Verſammlungsräume Augsburgs, eine hiſtoriſche Stätte aus der Kampfzeit, war ſchon ſeit den Mittagsſtunden das Ziel der alten Kämpfer des Gaues Schwaben und vieler anderer Volks⸗ genoſſen. In dem feſtlich geſchmückten Saal warten die änner und Frauen, die als erſte im Gau Schwaben dem Rufe Adolf Hitlers folgten, Männer und Frauen aus dem Allgäu, aus dem Ries und den ſchwäbiſchen Städten, Arbei⸗ ter der Stirn und der Fauſt, Kameraden der Sturmabteilungen und Schutzſtaffeln. Am 15 Uhr marſchieren die Standarten und Fahnen, die kampferprobten und ſiegreichen Banner der Bewegung des Gaues Schwaben. in den Saal, voran die Augsburger Standarte, die zu den ſieben älteſten des Reiches gehört. Dann liegt über dem weiten Raum jene er⸗ wartungsvolle Stille, die dem Kommen des Führers ſtets vorausgeht. Stürmiſche Heilrufe zeigen an, daß der Füh⸗ rer den Saal betrat. Unbeſchreiblich iſt die Be⸗ geiſterung der Maſſen, die immer wieder aus glücklichem Herzen heraus ihrer Freude über den Beſuch Adolf Hitlers Ausdruck geben und nicht müde werden, ihm in herzlichen Zurufen ihre Treue und Dankbarkeit zu bekunden. Nach dem Vorſpiel aus den Meiſterſingern“ betritt Gauleiter Wahl das Rednerpult. Er dankt namens der alten Kämpfer dem Führer für den Beſuch und betont, daß er von jeder äußeren Ehrung der alten Kämpfer Abſtand genommen habe, weil es keine größere Auszeich⸗ nung geben könne als den Beſuch Adolf Hitlers. im ſchweren und ſchwerſten Tagen mit unerſchüt⸗ terlichem Glauben zur Seit geſtanden zu haben. Die Parole habe gelautet: Mit dem Führer ſie⸗ gen oder untergehen. Wenn heute auch die Frauen der alten Kampfgenoſſen des Führers an dieſer Kund⸗ gebung teilnähmen, ſo ſolle dieſe Auszeichnung der herzliche Dank dafür ſein, daß fie an der Seite ihrer Männer den langen Kampfweg mit⸗ gegangen ſeien. Der Führer ſpricht Nachdem der Gauleiter noch einen beſonderen Gruß an die Kommandeure der ſchwäbiſchen Wehrmachtsteile gerichtet hat, bittet er den Führer, das Wort zu nehmen. Lange dauert es, ehe der Führer das Wort ergreifen kann. Immer wieder brauſt der Jubel der alten Kampfgenoſſen und Weggefährten auf. Dann ſpricht der Führer zu den alten Kämpfern. Er ſpricht ſo, wie er nur zu Männern ſprechen kann, die ihm verbunden find durch lange 15 Jahre gemeinſamen Kampfes, gemeinſamer Arbeit und gemeinſamen Sieges. Er umreißt noch einmal die Jahre des Rin⸗ gens und überſchaut dann das große Aufbau⸗ werk der letzten Jahre. Immer wieder wird die Rede durch Beifallskundgebungen unter⸗ ſtrichen, und am Schluſſe wollen die Heilrufe kein Ende nehmen. Adolf Hitler und ſeine alten Kämpfer haben ſich auch in dieſer Gedenkſtunde wieder verſtanden. Zum Zeichen des Gelöbniſſes unverbrüchlicher Treu zu Adolf Hitler und zum neuen Deutſch⸗ land erklingen die Lieder der Nation. Das von Gauleiter Wahl ausgebrachte Sieg⸗Heil auf den Führer findet in dem weiten Naum brauſenden Widerhall. Die Kundgebung der alten Kämp⸗ fer, die im Mittelpunkt der 15⸗Jahrfeier der Ortsgruppe Augsburg der NSDAP. ſtand. hat damit ihr Ende erreicht. Im Jeichen des deulſchen Oſtens Roſenberg auf der Arbeitskagung des Amles für Schrifllumspflege Berlin, 21. Nov. Die Reichsarbeitstagung des Amtes für Schrifttumspflege beim Beauftragten des Füh⸗ rers für die geſamte geiſtige und weltanſchau⸗ liche Erziehung der NSDAw und der Reichs⸗ ſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums erreichte am Samstag mit einer Kundgebung im Reichstagsſitzungsſaal in der Krolloper, auf der Reichsleiter Alfred Noſenberg ſprach, ihren Höhepunkt. Da die Tagung im weſentlichen Fragen des deutſchen Oſtens galt. ſtanden auch die die Kundgebung umrahmenden weihevollen Darbietungen des Reichsarbeitsdienſtes im Zeichen deutſchen Oſtlandglaubens. Der Leiter des Amtes Schrifttumspflege Hagemeyer nannte die Reichsarbeitstagung des Amtes eine Art Seitenſtück zur Woche des deutſchen Buches. Die Tagungen verfolgten das Ziel. den Mittlern am deutſchen Schriſt⸗ tum immer mehr zu einer klaren und eindeu⸗ tigen Haltung zu verhelfen. Dann nahm Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg das Wort. Wenn auch, ſo führte er aus, die Tätigkeit des Amtes für Schrifttumspflege und der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrift⸗ tumes aufs engſte zuſammenhänge, ſo ſeien doch gewiſſe Aufgaben vorwiegend von der einen oder anderen Stelle durchzuführen. Die Auf⸗ gabe des Parteiamtes ſei die Wertung die Aufgabe der Reichsſtelle, wie ihr Name ſchon ſage, vorwiegend die Förderung jener bei der Wertung hervorgehobener Schriftſteller. Der Nationalſozialismus habe einige, aber entſchei⸗ dende. dem Leben dienende Poſtulate verkün⸗ digt und keine abſtrakten Dogmen. Jene ver⸗ trete er, ſo ſtellte er feſt, ja bisweilen hart, ſonſt aber wolle er ſchöpferiſchen Perſönlich⸗ keiten den größten Spielraum laſſen. Der Nationalſozialismus müſſe großräumig genug für dieſe reichen Perſönlichkeiten ſein. Eine wahre Einheit ſetze Vielfachheit voraus, die Vielfachheit aber, wenn ſie Stil haben wolle, müſſe auf ein Zentrum bezogen werden. So habe er ſeine Aufgabe als Beauftrag⸗ ter des Führers für die Ueberwachung der ge⸗ ſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Erzie⸗ hung der NSDAP aufgefaßt, und das ſcheine ihm nach Ueberprüfung von einiger Jahre Ar⸗ beit auch auf dem Gebiete des Schrifttums als zweckmäßig. Nachdem Neichsleiter Roſenberg auf das Führerproblem im Bezirk des geiſtigen Schaf⸗ ſens, das die freie Forſchung nicht einengen dürfe, eingegangen war. wandte er ſich den Problemen des Oſtens zu, die den Sonder⸗ gehalt dieſer vierten Reichstagung ſeines Am⸗ tes für Schrifttumspflege ausmachten. Er ver⸗ wies darauf, daß die erſchütternden Begeben⸗ heiten im Often uns tagtäglich vor Augen ſtünden. Für uns alle beſtünde die Pflicht, allen Urſachen des bolſchewiſtiſchen Phänomens nachzuſpüren. Reichsleiter Roſenberg gab noch einige Beiſpiele dieſes chaotiſchen, aufbrauſen⸗ den Willens, der ohne tiefere Verarbeitung jahrhunderte alter Probleme die ganze Welt glaubte belehren, ja erlöſen zu können. Dieſe Verwahrloſung iſt nun heute unter jüdiſcher Führung zu einer Weltgefahr geworden. Reichsleiter Roſenberg dankte allen Mit⸗ arbeitern und ſprach die Hoffnung aus, daß ſie die vertiefte Erkenntnis der öſtlichen Probleme weitertragen in ihre Arbeitskreiſe, und daß das deutſche Volk heute im ſtolzen Bewußtſein leben könne. Schildwache der europäiſchen Kultur zu ſein. Die Kullurlagung in Mainz plellverkrelender Gauleiler Linder u. Gankulturwark Conrad ſprechen Mainz, 21. Nov. Aus Anlaß der Gaukulturwoche fand am Samstagnachmittag im Feſtſaal der Kreislei⸗ tung zu Mainz eine Arbeitstagung der mit der Kulturarbeit befaßten Dienſtſtellen der Partei und ihrer Gliederungen ſtatt. Nach einer muſikaliſchen Einleitung entbot in ſeiner Begrüßungsanſprache Gaupropa⸗ gandaleiter Stöhr beſonderen Gruß dem Vertreter des Reichspropagandaminiſteriums und dem ſtellvertretenden Gauleiter Linder. Wenn die Aufgabe darin beſtehe, ſo führte er aus, dem ganzen deutſchen Volk die Kultur nahezubringen, ſo glaube er, daß der Gau zu ſeinem Teil daran gearbeitet habe, das Volk an alles Schöne und Erhabene heranzuführen. Jedoch ſei nicht jedes Jahr eine ſolche Lei⸗ ſtungsſchau möglich, vielmehr gelte es in Zu⸗ kunft, dem Volk den Kulturwillen vor Augen zu führen. Wie dies zu geſchehen habe, dar⸗ über werde der Hoheitsträger Richtlinien be⸗ kannt geben. 8. Stellvertretender Gauleiter Linder gab, ausgehend von einem Wort Houſton Stewart Chamberlains, eine Ausdeutung der Begriffe „Kunſt“ und„Kultur“, die im liberaliſtiſchen Zeitalter vom materiellen Standpunkt aus verfälſcht worden ſeien. Kultur ſei aber Ueber⸗ windung der materiellen Dinge und unter⸗ ſcheide ſich darin von der Ziviliſation. Kultur ſei der Ausdruck des geſamten inneren, gei⸗ ſtigen Lebens eines Volkes und als ſolcher etwas ganz Klares und Reines. Sie müſſe aus dem blut⸗ und bodengebundenen Volks⸗ tum herauswachſen; daher ſei echte Kultur im⸗ mer Nationalkultur. Der Redner legte ſodann dar. wie ſeit un⸗ denklichen Zeiten immer wieder im deutſchen Volk die Sehnſucht nach der Einheit durch⸗ brach als Vorausſetzung einer wahrhaft art⸗ eigenen echten Kultur. Aber erſt Adolf Hitler habe hierin die Erfüllung gebracht. Deutſche Kultur laſſe ſich aber von deutſchen Politik nicht trennen. Hierin liege der Führungsan⸗ ſpruch des Nationalſozialismus auch hinſicht. lich der Belange des Kulturellen bearündet, ſei doch Politik höchſte Staats. kunſt“. Damit ſei auch die Berechtigung gegeben, daß der auf kulturellen Gebieten Schaffende eine Erzieh⸗ ung im Geiſte nationalſozialiſtiſcher Welt⸗ anſchauung erfahren müſſe. Denn der Weg zur Kulturgeſtaltung führe aus der und über die Volksgemeinſchaft zu ihr zurück. Der ſtellver⸗ tretende Gauleiter lenkte ſodann den Blick auf bisherige Kulturleiſtungen im Gau und ſtellte die Schaffung einer Wanderbühne als Rhein⸗ Mainiſche Wanderbühne für den 1. April 1938 in Ausſicht. Gaukulturwart Con rad. der vom ſtellver⸗ tretenden Gauleiter vorgeſtellt wurde. dankte dieſem mit dem Verſprechen treuer Pflicht⸗ erfüllung und umriß die Beſonderheiten ſeines Aufgabengebietes, den Aufbau der kulturellen Organiſation beſonders im Gau und Liele und Wege der Kulturarbeit, die vor allem für die zu ſchaffenden Kreiskultur⸗ dienſtſtellen zu gelten haben. Beſonderes Augenmerk werde auf die Feſt⸗ und Feier⸗ geſtaltung gerichtet werden. Auch in der Kulturarbeit wollen wir uns das Wort des Führers zu eigen machen: Deutſchland hat ſich eine geſegnete Stunde erkämpft und darf ſie nicht ungenützt verſtreichen laſſen. Die Forderungen der franzöſiſchen Beamten Chautemps will die Vertrauensfrage ſtellen Paris. 21. November Eine nicht zu unterſchätzende Spannung zwiſchen der Regierung und der Beamten⸗ ſchaft iſt jetzt wegen der Regelung der Teue⸗ rungszulagen eingetreten. Die Beamten for⸗ dern nach wie vor eine monatliche Zu⸗ lage von 150 Franken. während der Miniſterpräſident mit Rückſicht auf das Haus⸗ haltsgleichgewicht nicht über 100 Franken hin⸗ ausgehen will. Er wird am Donnerstag in der Kammer einen entſprechenden Geſetzesvorſchlag einbringen, wobei er entſchloſſen iſt, die Ver⸗ trauensfrage zu ſtellen. Um jedoch der Beamtenſchaft und dem Linksausſchuß der Kammer die Möglichkeit zu geben, auf dem Weg der Verhandlungen eine Einigungsformel zu finden, ſoll die endgültige Abſtimmung über dieſe Vorlage erſt in etwa drei Wochen gelegentlich der Haushaltsberatungen erfolgen. Der Vermittlungsvorſchlaa, wonach nur den Beamten eine Teuerungszulage von 150 Fran⸗ ken ausbezahlt werden ſolle. die weniger als 32 000 Franken Jahreseinkommen haben, iſt vom Miniſterpräſidenten abgelehnt wor⸗ den, da von rund 855 000 Beamten nur 30 000 höhere Bezüge empfangen, die Erſparnis dem⸗ nach unweſentlich ſein würde. Der ſtets autunterrichtete Innenpolitiker der „Epoque“, Marcel Hutin, erklärt. Chau⸗ temps halte ſeinen Sturz nicht für aus⸗ geſchloſſen. Er glaubte aber trotzdem. daß ſich der geſunde Menſchenverſtand in der Kammer durchſetzen werde. Chautemps verſicherte im übrigen, daß die ſozialdemokratiſchen Miniſter völlig mit ihm einig eien. Lord Halifax im Braunen Haus Nach ſeinem Beſuch auf dem Oberſalzberg beim Führer begab ſich Lord Halifax im Son⸗ derzug mit dem Reichsaußenminiſter nach München und beſichtigte dort die Bauten der Partei. Hier ſehen wir den Gaſt im Braunen Haus, aus dem Senatorenſaal kommend; vorn Oberſtleutnant Roeder. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Lord Halifax abgereiſt Vorher Begegnung mit Dr. Goebbels t. Berlin, 21. Non. Lordpräſident Viscount Halifax hat nach Abſchluß ſeines fünftägigen Aufenthaltes in Deutſchland am Sonntagabend um 9.22 Uhr Berlin wieder verlaſſen. Am Nachmittag war Lordpräſident Viscount Halifax zum Tee beim engliſchen Botſchafter mit Reichsminiſter Dr. Goebbels miammen Kommunſſtenprozeß in Bialyſtol Warſchau, 21. November Von den drei großen Kommuniſtenprozeſſen. die zur Zeit die polniſchen Gerichte beſchäfti⸗ gen, wurde der in Bialyſtok am Samstag a b⸗ geſchloſſen. Hier ſtanden 20 Mitalieder der ſog. kommuniſtiſchen Partei Weſt⸗Weißruß⸗ lands, darunter bezeichnenderweiſe 18 Juden. vor Gericht. Sie wurden zu Zuchthausſtrafen bis zu 12 Jahren verurteilt. Bei den verurteilten Juden handelt es ſich um Lehrer, Lehrerinnen und Schülerinnen höherer Klaſſen verſchiedener füdiſcher Gym⸗ naſien, die unter dem Deckmantel ſelbſtloſer Bildungsarbeit ſogenannte Selbſtbildezirkel gegründet hatten, in denen kommuniſtiſche Hetz⸗ verſammlungen abgehalten würden. achweres Eiſenbahnunglück in Andaluſien San Sebaſtian. 21. November Auf dem Bahnhof Alanis(Andaluſien) fuhr ein Eiſenbahnzug mit Kriegsgefangenen, die in das Gefangenenlager Andaluſiens überführt werden ſollten, mit einem Güterzug zuſammen. 49 Perſonen wurden getötet, über 100 verwundet. Die Verletzten wurden in einem Hoſpital in Sevilla eingeliefert. Miſſionsbiſchof von chineſiſchen Banditen entführt und ermordet. Amſterdam, 22. Nov. Aus China eingegangenen Berichten zufolge iſt der Miſſionsbiſchof und apoſtoliſche Vikar von Tſcheng⸗Ting⸗Fu, Monſignore Fran⸗ cisco Schraven, durch chineſiſche Ban⸗ diten ermordet worden. Der Biſchof war am 9. Oktober, am Tag nach der Beſetzung Tſcheng⸗Ting⸗Fus durch die Japaner, mit mehreren Geiſtlichen von chineſiſchen Banditen entführt worden. Seit dieſer Zeit fehlte jede Nachricht über ſein Schickſal, bis jetzt die Mit⸗ teilung über ſeine Ermordung erfolgte. kein Krieg für Moskau u. Valencia Kundgebung der republik.⸗ nationalen Partei 4 Paris, 21. November Auf einer Kundgebung der unter Führung des Pariſer Abgeordneten Taittinger ſtehenden republikaniſch⸗nationalen und ſozia⸗ len Partei erklärte der Abgeordnete Deſis⸗ nards, das wahre Frankreich wolle keinen Krieg für Moskau und keinen Krieg für Va⸗ lencia führen. Ein Vertreter der franzöſiſchen Royaliſten, Hericourt, erklärte, Rotſpanien hal⸗ te ſich nur dank der Hilfe Sowjetrußlands und der franzöſiſchen Volksfrontkreiſe. Der Abg. Henriot führte aus, es wäre Wahnſinn, wenn Frankreich ſich im Augenblick der Gefahr auf den Beiſtand der ſogenannten großen Demo⸗ kratie, der Vereinigten Staaten von Amerika. verlaſſen würde. In Wirklichkeit ſtehe Frankreich allein und ſei auf ſich ſelbſt angewieſen. Der Abg. Taittinger verlas ſo⸗ dann eine Botſchaft des Generals Franco, in der er ihn beauftragt, ſeinen franzöſiſchen Hö⸗ rern zu verſichern, daß das wahre Frankreich und die wahren Franzoſen keinerlei Grund hätten, dem nationalen Spanien zu mißtrauen. denn beide verfolgten die aleichen Ziele und hätten die gleichen Ideale. Die Verſammlung nahm dann eine Entſchließung an, in der ſie General Franco ihrer Achtung und Bewunderung verſichert. 2 e —— —— Reform in der Mädchenerziehung Berlin, 20. Nov. Der Schulungskurſes für weibliche Erzie⸗ hung im Haus der deutſchen Erziehung in Bayreuth gab in zahlreichen Referaten Auf⸗ ſchluß über den gegenwärtigen Stand der Ar⸗ beiten des NS.⸗Lehrerbundes an der Neufor⸗ mung der deutſchen Schulen auf dem Gebiet der Mädchenerzlehung. Oberſtudiendirektorin Matthias⸗Kiel behandelte die neuen Pläne für die Reform der höheren Mädchenſchule im Rahmen der geſamten Schulreform In einem weiteren Referat über Berufs ſchulung und hauswirtſchaftliches Volljahr wurde der Einbau der volkswirtſchaftlichen Erziehung der Mädchen in die Berufsſchule als Notwendig bezeichnet. Einen breiten Raum nahm die Erneuerung der Mädchen⸗ volksſchule ein, die auch künftig 90 v. H. der weiblichen Jugend erſchloſſen wiro. Die Reichsreferentin Dr. Neber⸗Gruber erklärte dabei, daß es im künftigen Unterricht gelte, mehr als bisher die Eigengeſetzlichkeiten weib⸗ licher Erziehung zu berückſichtigen und in die⸗ ſem Sinne phyſiſche Fächer in den Vorder⸗ grund zu ſtellen. Die Erziehung in der Mäd⸗ chenvolksſchule müſſe in der Berufsſchule ihre Fortſetzung finden. Boſt ſammelle 55 000 Am. für die Hindenburgſpende Berlin, 20. November. Für die im Auguſt und September durch⸗ geführte Hindenburgſpende, deren Geſamtergeb⸗ nis noch nicht vorliegt, ſind bei den Poſtämtern insgeſamt Spenden im Betrage von über 55000 RM. aufgekommen. Das Kuratorium der Hindenburgſpende hat allen beteiligten Poſt⸗ bedienſteten ſeinen Dank für die Unterſtützung der Sammlung ausſprechen laſſen. Es wurde nachträglich ermöglicht, als Zeichen der Er⸗ innerung und des beſonderen Dankes für ſolche Angehörige der Reichspoſt, die ſich ganz beſon⸗ ders um die Sammlung verdient gemacht ha⸗ ben, ſo viel Gravüren Hindenburgs, ſowie einige ſilberne Denkmünzen zur Verfügung zu ſtellen, daß alle von den Reichsvpoſtdirektionen Vorgeſchlagenen mit einer Auszeichnung bedacht werden können. Günſtige Enkwicklung des deulſch-polniſchen Warenverkehrs Warſchau, 20. Nov. Der deutſche und der volniſche Regierungs⸗ ausſchuß für die Durchführung des deutſch⸗ polniſchen Wirtſchaftsvertrages haben in der Zeit vom 15. bis 19. November 1937 in Lem⸗ berg verhandelt. Als Ergebnis der Verhand⸗ lungen wurde von den beiden Vorſitzenden, Vortragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt Dr. Schnurre und Miniſterialdirektor im polniſchen Handelsminiſterium Geppeért, ein Protokoll unterzeichnet, durch das die Aus⸗ fuhr aus Polen und Danzig nach Deutſchland für die Monate Dezember 1937. Januar und Februar 1938, feſtgelegt wird. g Infolge der günſtigen“ dn des deutſch⸗polniſchen Warenverkehrs war es mög⸗ lich, die Ausfuhr in der vollen Höhe des vor⸗ geſehenen Ausfuhrpreiſes zuzulaſſen. Gele⸗ gentlich der Verhandlungen wrden auch die für die Ausfuhr von Hel ous Polen nach Deutſchland geltenden Vereinbarungen der beiderſeitigen Intereſſenten für weitere drei Monate verlängert. Veranſtolngen der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer Lemberg der Londwirtſchaftskam⸗ mer und des polniſchen Holzſondikats haben den Mitgliedern der beiden Regie runasaus⸗ ſchüſſe Gelegenheit gegeben. mit allen wirt⸗ ſchaftlichen Kreiſen Lemberas und Südoſt⸗ polens in perſönliche Fühlung zu kommen. Aklion gegen die Kommuniſlen VIII. Die Türken ſind ſchuld Nun, ich gewöhne mich daran und an noch ſchlimmere Sachen. Man nennt das in Rumä⸗ nien geſchäftstüchtig. Man findet es in Ord⸗ nung. Auch gegen die Korruption und Be— ſtechung findet man kaum harte Worte. Es tun ja alle, iſt hier eine immer entſchuldbare Aus⸗ rede. Wenn man Rumänen allzu draſtiſche Bei⸗ ſpiele ihrer„Geſchäftstüchtiakeit“ vorhält, dann meinen ſie höchſtens einmal, das wäre eben noch die alte türkiſche Bakſchiſchwirtſchaft. In dieſem Punkte hätte man eben die jahrhun⸗ dertelange Türkenherrſchaft charakterlich noch nicht ganz überwunden. Nun haben aber die Türken ſelbſt dieſe„Eigenſchaften“ längſt ab⸗ geſtreift. Auch in dieſer Beziehung hat Atatürk gründlich aufgeräumt. Es muß alſo in Rumä⸗ nien wohl tiefer ſitzen. In Ploeſti begeiſtert mich die großartige Markthalle. Ein Muſterſtück hyaieniſcher Sau⸗ berkeit und Zweckmäßigkeit. Erwähnenswert, weil in dieſer Hinſicht anderen Orts in Rumä⸗ nien noch vieles ſtark orientaliſchen Eindruck macht, wobei zu bemerken iſt, daß ich in man⸗ chen Vororten Bukareſts oder in Hafenkneipen von Giurgiu an der blauen Donau Dinge an Schmutz und mangelnder Hygiene erlebt habe, die ich in den kleinſten arabiſchen Dörfern in Syrien nicht geſehen habe. Ploeſti macht über⸗ haupt in vielem eine löbliche Ausnahme. Viel⸗ leicht, daß die hier ſchon traditionelle Indu⸗ ſtrialiſterung, vor allem unter weſteuropäiſchem Einfluß, einen gewiſſen Sinn für Ordnung, ſozialen Ausgleich und ein Mindeſtmaß an Lebenskultur geſchaffen hat. Mit einem Ingenieur einer der arößten Oel⸗ raffinerien Ploeſtis fahre ich nordwärts, zwei Stunden mit der Eiſenbahn nach Sinaja, dem berühmten Kurort der Karpathen, in der Mitte zwiſchen Kronſtadt und Bukareſt gele⸗ gen. Hier ſteht das Sommerſchloß des Königs, hier trifft ſich die hohe Politik, unlängſt erſt war hier wieder eine Tagung der kleinen En⸗ tente. Es iſt Herbſt, aber ein Herbſt, der in Mitteleuropa als Höhepunkt ſommerlicher Prachtentfaltuna an Blumen. Farben und Kraft der Sonne empfunden würde. Die Bahn klettert hinter Sinaja faſt 1000 m hoch bis zum Predealpaß, die frühere Grenz⸗ ſtation zwiſchen Altrumänien und Ungarn. Man verbindet mit den Karpathen meiſt den Begriff beſonderer Wildheit. denkt an Bären⸗ jagden und ähnliche romantiſche Dinge. Aber die Landſchaft hat etwas Anmutiges, Sanftes. Die Berge ſind bis zu den Gipfeln meiſt be⸗ waldet. Auf der Fahrt durch dieſe herrliche Land⸗ ſchaft geraten wir in ein recht betrübliches Ge⸗ ſpräch. Das„Paris des Oſtens“ Ich rede von meiner Enttäuſchung über Bu⸗ kareſt, von dieſem Wirrwarr chaotiſcher und geſchmackloſer Stile, von dieſem unbegründe⸗ ten, ſinnloſen Amerikanismus der Bauten, mitten in einer Ebene, bei der man von Platz⸗ mangel wirklich nicht ſprechen kann. Man ſpricht immer von Bukareſt als dem„Paris des Oſtens“. Ich weiß nicht. ob das ein Hohn Zwiſchen Orient und Okzident Eriebniſſe und Ergebniſſe einer Neiſe in den Balkan und das öſtliche Mitteimeer von unſerem Sonderberichterſtatler Kurt Zieſel Meint man damit den überdimenſionalen Gebrauch an Schminke, Puder und Finger⸗ nagellack? Meint man das bei aller„Verrucht⸗ heit“ etwas ſpießbürgerliche Nachtleben? Meint man die Möglichkeit, an jeder Straßenecke die übelſte Parifer pornographiſche Literatur in Zeitſchriften und Büchern kaufen zu können? Der rumäniſche Ingenieur ſieht mich prü⸗ ſend an. „Ich habe in Paris ſtudiert“, ſagt er.„Ich liebe Paris und Frankreich und die Franzo⸗ ſen. Wir ſind dieſelbe Raſſe. Ihnen danken wir unſer heutiges großes Reich. Sie ſind uns ver⸗ bunden durch gemeinſame Kultur. Sitten, In⸗ tereſſen. Aber wir ſind damit heute zu einem traurigen Standpunkt gekommen. Wir haben unſere wirtſchaftliche und politiſche Selbſtän⸗ digkeit aus der Hand gegeben. Sehen Sie in meinem Fach. In Ploeſti gehört uns faſt kein Stein mehr, geſchweige denn ein Tropfen Oel. Es iſt alles verpfändet, verpachtet, in Konzeſ⸗ ſionen auf Jahrzehnte an Frankreich und Eng⸗ land ausgeliefert. Der Staat lebt von einer Anleihe zur anderen. Frankreich gibt immer die Hälfte in barem Geld und die andere Hälfte in Naturalien, das heißt, es baut uns Induſtrien, Häuſer, Bahnen, es liefert uns Rüſtungen. Dabei wird meiſtens wieder das. was man in bar bekommen hat. bei den Natu⸗ rallieferungen von Frankreich verdient. Es iſt oft furchtbar, dieſen Kreislauf mit anſehen zu müſſen und noch furchtbarer, die wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Folgen zu erleben.“ 1 bin verblüfft über die Offenheit dieſes rteils. „Es denken nicht allzuviele wie ich“, ſagt der Ingenieur.„Allmählich werden es wohl mehr. Unſere Hoffnung iſt der Könia und die natio⸗ nalen Parteien. Die„Eiſerne Garde“ hat man ja verboten. Aber als ihre Nachfolgerin können wir wohl die Partei„Alles für dies Land“ ſehen. Wir warten darauf, daß der König ſie demnächſt einmal zur Regierung läßt.“ „Wie ſteht es mit dem Bolſchewismus? frage ich. Er wird lebhaft. Es iſt Unſinn, wenn man oft im Ausland behauptet, wir lieferten uns dem Bolſchewismus aus. Er iſt unſer Nachbar. Wir kennen ihn und brauchen daher kaum zu fürchten, daß unſer Volk ſeinen Lockungen nachaibt.“ Ich bin nicht ganz überzeugt.„Und die Ab⸗ hängigkeit von Frankreich, die liefert Sie doch den Ruſſen als Verbündeten aus?“ „Nein“, erwidert er heftig.„Vielleicht liegt hier der ſtärkſte Grund für eine Abkehr von unſerer bisherigen Abhängiakeitspolitik im Solde Frankreichs. Die Ausbootung Titules⸗ cus war ein Symptom dafür. Wo lieat unſere Aufgabe? Wer nimmt uns unſeren Weizen, unſer Vieh, unſer Obſt ab? Wer ſollte es ab⸗ nehmen? In welchen Wirtſchaftsraum gehö⸗ ren wir?“ „Natürlich iſt es auch hier Deutſchland“, be⸗ ſtätige ich ſeine Frage.„Aber zur organiſchen und reibungsloſen Entwicklung wirtſchaftlicher Beziehungen gehören klare, politiſche Grund⸗ lagen.“ „Sie werden kommen. Die Jugend in Ru⸗ mänien iſt auf unſerer Seite.“ „Und die Juden?“ oder ob das ernſt gemeint iſt. Rom, 20. November Gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Wech⸗ Nalieniſche Kabinellsänderung Muſſolini übernimmt Miniſlerium für Ilalieniſch-Oflafrika in Braſilien Agitationsmaterial und verſteckte Waffenlager gefunden 88 Rio de Janeiro, 20. November Laut einer Mitteilung des braſilianiſchen Kriegsminiſteriums ſind in Bahia 20 Kom⸗ muniſten verhaftet worden. Außerdem wurden bolſchewiſtiſche Broſchüren in großen Mengen ſowie verſtecktes Kriegsmaterial— dar⸗ unter 51 Maſchinengewehre, 100 Gewehre, Pi⸗ ſtolen mit entſprechender Munition ſowie 380 Granaten— gefunden. Aus dem Jägerbataillon in Porto Allegre wurden einige Offiziere wegen kommuniſtiſcher Umtriebe als Hochverräter ausgeſtoßen. Razzia gegen Rauſchgifthändler Drei Rauſchgiftkartelle geſprengt Zahlreiche Verhaftungen New Pork, 20. November Die Beamten des Bundesbüros zur Unter⸗ drückung geſetzeswidrigen Rauſchgifthandels un⸗ ternahmen Freitag nacht gleichzeitig im Chine⸗ ſenviertel New Norks, Chikago, San Franzisko und anderen Städten große Razzien vor. Als Erfolg des Keſſeltreibens wird die Sprengung von drei großen Rauſchgiftkartellen mitgeteilt, die das ganze Land umſpannten; darunter war ein chineſiſches. Der Jahresab⸗ ſatz dieſer Kartelle betrug 500 000 bis 750 000 Dollar. Das Keſſeltreiben fand ſowohl in den Opiumhöhlen der Chineſenſtadt als auch in vornehm eingerichteten Chineſenklubs, in Pri⸗ batwohnungen und Reſtaurants ſtatt. Zahl⸗ reiche Perſonen wurden verhaftet, darunter 17 Importeure und Großhändler. ſels im Amte des Vizekönigs von Aethiopien wird verlautbart, daß mit einem weiteren kö⸗ niglichen Dekret die Demiſſion des Mi⸗ niſters für Italieniſch⸗Afrika, Leſſona, angenommen worden iſt. Muſſo⸗ lini hat die Leitung dieſes Miniſteriums über⸗ nommen und Leſſona ſeine Anerkennung für die während langer Jahre in der Verwaltung geleiſtete Arbeit ausgeſprochen. Zum Anter⸗ ſtaatsſekretär des Miniſteriums für Italieniſch⸗ Afrika iſt der Abgeordnete Teruzzi, der frü⸗ here Generalſtabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, ernannt worden. Gleichzeitig wird amtlich bekanntgegeben, daß der bisherige Anterſtaatsſekretär im Er⸗ Mibengemin terium. Abgeordneter Renato icci, ſein Amt als Unterſtaatsſekretär in die⸗ ſem Miniſterium niedergelegt hat und mit kö⸗ niglichem Dekret zum Staatsſekretär im Kor⸗ porationsminiſterium ernannt worden iſt. Mit einem letzten königlichen Dekret wird das Staatsſekretariat für den Handels⸗ und Deviſenverkehr zum Miniſterium erhoben. Der bisherige Unlerſtaatsſekrelär und Deviſenkom⸗ Jranco nimmt den Ss London, 20. November Wie Reuter aus San Sebaſtian berichtet, hat General Franco den Vorſchlag auf Entſen⸗ dung je einer Unterſuchungskommiſſion zu bei⸗ den Parteien in Spanien im Zuſammenhang mit der Frage der Zurückziehung der Freiwil⸗ ligen grundſätzlich angenommen. Eine entſprechende Note wurde am Samstag⸗ vormittag dem britiſchen Vertreter in San Se⸗ baſtian durch Senor Sangroniz, dem Chef des nationalſpaniſchen diplomatiſchen Kabinetts, übergeben. Die Note ſoll von beträchtlicher Länge ſein. Außer der arundſätzlichen Annahme des Vor⸗ ſchlages des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſoll ſie gewiſſe Vorbehalte enthalten und Aufklärung über die Freiwilligenzurückziehung verlangt (Fortſetzung folgt) miſſar Guarneri iſt zum Leiter des neuen Mi⸗ niſteriums mit dem Range eines Miniſters und Staatsſekretärs ernannt worden. neuer Vizekönig von Aelhiopien Nom, 20. November Amtlich wird die Abberufung des Marſchalls Graziani vom Poſten als Vizekönig von Aethiopien und die Ernennung des S belag von Aoſta zu ſeinem Nachfolger bekannt⸗ gegeben. Die amtliche Mitteilung beſagt, daß die Er⸗ nennung des Herzogs von Aoſta durch könig⸗ liches Dekret auf Grund des Vorſchlages des italieniſchen 1 in d erfolgt iſt. Muf⸗ ſolini hat, wie es in der amtlichen itteilung weiter heißt, an Marſchall Graziani ein Hand⸗ ſchreiben gerichtet, in dem er ihm für ſeine in Krieg und Frieden geleiſtete Arbeit, die Er⸗ oberung und Befreiung des italieniſchen Im⸗ periums, den Dank der Nation 1 Fer⸗ ner beſagt das amtliche Kommuniqus, aß der Herzog von Aoſta in der erſten Dekade des De⸗ zember in Addis Abeba eintreffen wird und daß er dort von Marſchall Graziani zur Ueber⸗ gabe ſeines Amtes erwartet wird. briliſchen Plan an darüber hinaus Aufklärung über gewiſſe Punk⸗ te verlangen. Bekanntlich ſieht der britiſche Plan vom 14. Juli vor, daß zwei Kommiſſionen unter der Oberaufſicht des Nichteinmiſchungsausſchuſſes nach Spanien geſchickt werden ſollen, um dort drei Aufgaben zu erfüllen: 1. die Zahl der nichtſpaniſchen Staatsangehörigen zu ſchätzen, die auf beiden Seiten kämpfen und einen Be⸗ richt hierüber an den Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß zu leiten; 2. Ein Abkommen mit den zu⸗ ſtändigen Behörden über die Zurückziehung dieſer nichtſpaniſchen Kämpfer zu ſchließen: 3. die Zurückziehuna der nichtſpaniſchen Frei⸗ willigen durchzuführen und zwar in der Form in der ſie im Nichteinmiſchungsausſchuß vor⸗ dekanntmachungef lar Nsbär. Kreis Densheim-Hepnenneim Kreisgeſchäftsſtelle: Bensheim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 5. Dienſtſtunden: Täglich von 8—12.30 und 14.30—19 Uhr Mittwochs und Samstags von 8—14 Sprechſtunden des Kreisleiters: Dienstags von 15—18 Uhr. Sprechſtunden des Kreis wirtſchaftsberaters: Dienstags von 17—18 Uhr Sprechſtunden des Kreis⸗NS.⸗Beraters: Donnerstags von 17—18 Uhr. Kreisſilmſtelle. Im Monat Dezember wird im Kreis Heppenheim durch die Gaufilmſtelle der Tonfilm: „Der Vogelhändler“ vorgeführt. Er iſt für Jugendliche zugelaſſen. Die Vorführungen ſind als rein örtlich Veranſtaltungen zu betrachten. In den Fi⸗ lialorten hat jegliche Propaganda zu unter⸗ bleiben. Die Beſucherziffern müſſen der Kreisfilmſtelle mitgeteilt werden, und zwar kategorienweiſe, da die Abrechnungsformu⸗ lare jetzt nicht mehr hierher gelangen. Die Termine liegen, wie folgt: f am 8. Dezbr. in Mörlenbach am g. Dezbr. in Neckarſteinach am 10. Dezbr. in Hirſchhorn am 11. Dezbr. in Rothenberg am 12. Dezbr. in Waldmichelbach. NS.⸗Frauenſchaft— Deutſches Frauenwer! Heppenheim. Heimabend der Jugendgruppe morgen Dienstag, den 23. Nov. 1937, abends 8 Ahr, in der bäuerlichen Werkſchule, Karl⸗ ſtraße. Brückmann, Kreisleiter CCC ĩ ĩͤ Gauleiter Bohle ehrt die Tolen des Meeres Hamburg, 20. November Am Sonntag wird im Rahmen des Hambur⸗ ger Hafenkonzertes des Rundfunks von Bord des Dampfers„Cap Arcona“ der Leiter der Auslandsorganiſation, Gauleiter Bohle, zu Eh⸗ ren der Opfer der Arbeit auf See Gedenkworte ſprechen und auf die Pflichterfüllung der im Beruf gefallenen deutſchen Seeleute hinweiſen. Dieſe Würdigung der über 27 500, deren An⸗ denken auf einer im Haus der Seefahrt an⸗ gebrachten Tafel für alle Zeiten hochgehalten wird. findet zwiſchen ſieben und acht Uhr mor⸗ gens ſtatt. Das iſt das erſte Mal, daß von be⸗ rufener Seite vor dem ganzen Volk der Toten des Meeres gedacht wird. zchneeſturm verurſacht Eiſenbahnnnglück Ein Toter, 57 Verletzte. 8s New Pork, 20. Nov. In der Nähe von Bluefield(Weſt. Vir⸗ ginien) ereignete ſich bei einem Schneeſturm ein ſchweres Eiſenbahnunglück. In einer Kurve entgleiſten mehrere Perſonen⸗ und Ge⸗ päckwagen; ein Perſonenwagen, der vor allem mit Frauen und Kindern beſetzt war, ſtürzte die Böſchung hinab und ſchlug um. Dabei wurde eine Perſon getötet und eine unge⸗ wöhnlich große Anzahl, nämlich 57, verletzt. Mehrere wurden in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert. Sie hören im Rund ſunk. Dienstag, den 23. November 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel. Morgenxruf. Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00 10.00 Sperr⸗ zeit. 10.00 Wenn alle untreu werden... 10.30 Fröbl. Kindergarten. 11.—11.15 Sendepauſe. 11.15 See⸗ wetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.50 Nachr. 14.00 Mittagsſtändchen. 15.00 Wetter. Börſe. Progrommhinweiſe. 15.15 Inſtru⸗ mentalſoliſten. 15.45 Zwei Mütter unterhalten ſich. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.55 Die Ahnentafel. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Nachr. 19.10 Muſik am Abend. 21.00 Deutſchlandecho. 21.15 Der Tag klingt aus. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 28.00 —24.00 Wir bitten zum Tanz. Frankfurt 06.00 Präludium. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſ⸗ ſerſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08.10 Gym⸗ naſtik. 08.30 Muſik am Morgen. 09.80 Nachr. 09.45 10.00 Sendepause. 10.00 Wikinger auf großer Fabrt 10.30 Hausfrau, hör zu! 10.45 Sportfunk. 11.00 11.30 Sendepauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchafts⸗ meld., Wetter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Kon⸗ zert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10„Zueignung“. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Frauenfunk. 15.45 16.00 Sendepauſe. 16.00 Klaviermuſik. 16.30 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen im Funk. 19.00 Zeit. Nachr., Wet⸗ ter 19.10 Kammermuſik. 20.00 Großes Konzert, 22.00 Zeit, Nachr 22.15 Wetter, Schneeberichte, Nachr., Sport. 22.30 Unterhaltung und Tanz. 24.00—01.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gymnaſtik 06.30 Konzert. 68.00 Waſſerſtand, Wet⸗ ter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30 10.00 Sendepauſe. 10.00 Wikinger auf großer Fahrt. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmufik. 12.00 Konzert. 14.00 Mittagsſtändchen. 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Frauen am Werk. 18.30 Griff ins Heute 19.15 Mei⸗ ſter ihres Fachs. 20.15 Der junge Schiller. 21.15 Erl⸗ königs Tochter. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter- und Sportbeticht. 22.15 Politiſche Zeitungsſchau. 22.30 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00— 01.00 Deutſch⸗ geſehen iſt. feſtliche Muſtk 0 lets ett IN lenwer ſorgen abends Katl⸗ leleiteg * 5 ber ambur⸗ Bord er der zu Eh⸗ worte Kaiſer Auguſtus und Marianne Antike und Gegenwart auf neuen Briefmarken In Italien iſt der 2000. Geburtstag des Kai⸗ ſers Auguſtus feſtlich begangen worden. Der Herrſcher iſt noch heute eine weltbekannte Per⸗ ſönlichkeit. Jeder führt 31 Tage im Jahre ſeinen Namen im Munde, näm⸗ lich in dem nach ihm be⸗ nannten Monat Auguſt. In die Regierungszeit des Kaiſers, der die erſte Volkszählung der Ge⸗ ſchichte durchführte, fiel alſo das Leben und Ster⸗ ben Chriſti. Auguſtus lei⸗ tete als erſter römiſcher Kaiſer die Glanzzeit Roms ein, umgab ſich mit be⸗ rühmten Dichtern wie Virgil und Horaz, grün⸗ dete Städte und Kolonien — And konnte von ſich ſagen: „Ich fand Nom in Ziegelſteinen erbaut und hin⸗ kerließ es in Marmor erbaut“. Zwei Gedenkſätze, die Italien am 23. September herausgab, ent⸗ halten prächtige Werke der Briefmarkengraphik. Die ſchönſte zeigt die Kriegsflotte des Herrſchers mit ragendem Ruderreihen und geblähten Se⸗ geln. Zehn Freimarken von 10 C. bis 2.55 2 L. und fünf Flugpoſtmarken von 25 C. bis 5 1 L.(etwa 6.75 Mark). An der italieniſch⸗füdſlawiſchen Grenze liegt ein Gebiet, das den Geologen viel Kopfzerbrechen bereitet hat. Hier, in den Kalkhochflächen des Karſt, fließen Waſſerläufe über weite Strecken unter der Erde. Da iſt z. B. die Poik. Sie ver⸗ ſchwindet bei Adelsberg plötzlich in einer präch⸗ tigen Grotte. Neun Kilometer davon entfernt kommt die Unz aus dem Boden, um alsbald 2——— ebenfalls in un⸗ lerforſchter Tieſe zu verſchwinden. Dann wieder, 20 Km. weiter, F ſprudelt die Lai⸗ bach hervor. Poik, Unz und Laibach aber ſind nur drei Namen und drei Abſchnitte ein und desſelben Flußlaufs. Woher man das weiß? Man färbt das Waſſer an den Verſickerungsſtellen und paßt auf, wo Farbwaſſer wieder hervortritt. Ein hüb⸗ ſches Bild der Karſtlandſchaft gibt das Pano⸗ rama von Laibach in dem neuen Flugpoſtſatz Südſlawiens auf den Werten zu 2.50 und 30 Dinar. Andere Marken der acht Werte umfaſ⸗ ſenden Serie zeigen das Kloſter Naum, die Inſel Raab und die durch die Ermordung des Erz⸗ herzogs Franz Ferdinand zu verhängnisvoller Berühmtheit gelangte Stadt Serajewo(Satz etwa 12.50 Mark). Was iſt ein Auto? Auf der jüngſten portu⸗ gieſiſchen Marke erſcheint das Wort als ſpaniſche Form des lateiniſchen„Actus“, ein„Akt“ alſo, und bei dem Dichter Gil Vicente, der um 1500 lebte, ein geiſtliches Schauſpiel. Im Sinne von „Akt“ iſt uns„Auto“ aus der Zuſammenſetzung„Autodafé“ vertraut, dem„Glaubensakt“, worunter man in der Inguiſi⸗ tionszeit die Vollſtreckung der Urteile verſtand. Gil Vicente, Schöpfer des portugieſiſchen Dramas, war wie Shakeſpear⸗ ſelber Schauſpieler. Portugie⸗ ſiſche Gedenkmarken zu ſeinem 400. Todesjahr zeigen ihn als Hirten in einem ſeiner„Autos“. 40 C. braun, 1 E. rot(etwa Faſt gleichzeitig mit unſeren Winterhilfs⸗ marken, die mit ihren prächtigen, von dem Ber⸗ liner Graphiker von Axſter⸗Heudtlaß entworfenen 5 und kunſtvoll in Stahl ge⸗ ſtochenen Bildern deutſcher Schiffe zu den ſchönſten Poſtwertzeichen des Rei⸗ ches gehören, erſcheinen auch in Oeſterreich wieder Zuſchlagsmarken zugun⸗ ſten der Winterhilfe: 54 2. Gr. mit Pflegerin und Säugling, 123 mit Spei⸗ ſung eines Kindes, 1476 n 5 mit Bekleidung eines Greiſes und 141 Sch. mit Schweſter am Kran⸗ kenbett(etwa 3.25 Mark). Getreu dem Wort„Die Damen zuerſt“, hat Bulgarien nicht die angekündigte„Babymarke“ mit dem Bild des 9510 eee alten Thron⸗ —— folgers Simeon herausgebracht, UApSr SO jondern einen Satz mit— . Bilde ſeiner älteren Schweſter, der Prinzeſſin Marie⸗Louiſe die im Januar fünf Jahre alt wird: 1 L. grün, 2 rotbraun, 1 4 ſterrakott(etwa 65 Pfg.). 4A Ferner zum Regierungsjubilä⸗ SbArapug] um des Zaren Boris, der am — 3. Oktober 1918 den Thron be⸗ ſtieg, eine 2 Lewa braunrot mit Bild des Zaren in Uniform(20 Pfg.). Dem deutſchen Nationalpreis, der jährlich auf dem Reichsparteitag an verdiente Gelehrte und Künſtler verteilt wird, entſpricht in Lettland die „Gabe des Vaterlandes“,„Tevzemes Balvar“. Man findet dieſe Inſchrift über dem Bild des Präſidenten Almanis auf den zu ſeinem 60. Ge⸗ burtstag erſchienenen lettiſchen Gedenkmarken, neun Werten von 3 bis 50 S.(etwa 3 Mark). Wenige wiſſen, daß die ſächſiſche Stadt Zwickau ein kleinere Namensſchweſter im. Grenzgebiet Deutſch⸗Habel hat. Die ITſchechen nennen ſie Zvikov. Ihre reizvolle Lage verrät ſich auf dem Bild der Zweikronen⸗Marke dunkel⸗ grün(Michel 353), die jetzt ebenſo wie die 1.50 Kr. rot(352) mit Anſicht der an der Nie⸗ deren Tatra gelegenen Stadt Neuſohl, tſchechiſch Banska Byſtrica, und der 50 H. grün(360) mit dem Aufdruck B. I. T. 1937(Bureau International du Travail) erſchien(etwa 1.30 Mark). Als höchſte befahrbare Alpenſtraße galt bis⸗ her die Stilfſerjochſtraße mit 2757 Metern Paß⸗ höhe zwiſchen dem Allgäu und den oberitalieni⸗ ſchen Seen. Jetzt geht der Rekordtitel auf die Iſeranpaßſtraße über, eine alte Verbindung zwi⸗ ſchen Savoyen und Italien in den Weſtalpen die als Autoſtraße ausgebaut wird. Ihr höchſter Punkt liegt 12 Meter höher als das Stilfſer Joch. Frankreich zeigt die Landſchaft auf einer Son⸗ dermarke 90 C. graugrün(35 Pfg.). Die jedermann bekannte allegoriſche Figur der Säerin auf Frankreichs Marken, feiert demnächſt ihren 25. Geburtstag. Der Schöpfer des lang⸗ lebigen Markenbildes war der Graphiker Roty, dem die Wiederbelebung der alten Medaillen⸗ kunſt zu danken iſt. Die umfangreichſte Samm⸗ lung ſeiner berühmten Medaillen befindet ſich i Deutſchland, nämlich in der Hamdurger Kunſt⸗ halle. Nur ſelten erlebt ein Künſtler mit einer Zeichnung derartige Rieſenauflagen, wie ſie Rotys Säerin beſchieden waren. Die jüngſten Marken mit dieſem Bilde tragen die Inflations⸗ werte 35 C. grün und 65 C. blau(20 Pfg.). Fritz Zielesch. Das Wrack, Von Ernſt Dörr Es liegt im ſeichten Waſſer, einen guten Stein⸗ wurf vom Strand des kleinen Fiſcherdorſes ent⸗ fernt. Im Sommer tummeln ſich die Badegäſte um das jetzt hilfloſe Schiff, erklettern es auf kunſt⸗ volle Weiſe und betreten das ſchon ſtark riſſige Deck lachenden oder auch ernſten Blickes, ſie werfen wohl auch einen Blick in die dunkle, ein wenig ſchauerliche Tiefe des Schiffsleibes, um das vorher begonnene Spiel lachend wieder fortzuſetzen. Im Herbſt und Frühling umtoſen Stürme das Wrack des Seglers, haushohe Wellen hüllen es in ſprühen⸗ den Giſcht, ohne daß ſie ſeine Lage zu verändern vermögen, denn es hat ſich zu tief in den Grund⸗ ſand eingewühlt. Der Winter aber verzaubert es zu einer eisverhängten, geheimnisvollen Meeres⸗ feſte. Hin und wieder haben Flutwellen Stücke von der Reeling und aus der Verkleidung geriſſen, aber der gewölbte Schiffsleib muß aus gutem Material ſein, denn die zehn Jahre, die er etwa hier liegt, haben ihm faſt noch nichts anhaben können. Man kann es immer anſehen, ohne Langeweile zu ver⸗ ſpüren. Und wenn man bei Sturm Giſcht und Wogen zu ſeinen Bordwänden hinauflecken ſieht, dann begreift man, wie weſenlos ſo ein Menſchen⸗ werk gegenüber der unbarmherzigen, zerſtörenden Wucht der Naturgewalten iſt. Eines Abends ſah ich einen alten Mann dem Wrack gegenüber auf einer der Dünenkuppen ſitzen. Er glich äußerlich einem der Fiſcher hier, auch ſein Geſicht mit dem Ausdruck eines Menſchen, der das Meer befahren hat, verleitete dazu, doch irgend etwas in ſeinem Weſen verriet, daß er nicht aus dieſer Gegend ſtammte. Wir gingen oft anein⸗ ander vorbei, wir ſaßen hin und wieder wohl auch in einiger Entfernung voneinander in den Dünen und ſahen zu dem Wrack hinüber, aber es blieb ſtets bei einem kurzen Grußwechſel zwiſchen uns, er hatte etwas an ſich, das eine Annäherung ab⸗ wehrte.— Eines Abends hockte ich wieder einmal in den Dünen. Es berrſchte ſtarker Nordwind. die See ſchlug mit leiſem Donnern gegen den Strand. Hinter den Wänden ziſchte und polterte es, als ſeien tauſend Kobolde darin lebendig. Ueber der Weite der See ſtand der Himmel tiefgrau und wolkenverhängt. Doch es regnete nicht. Da ſtampf⸗ ten Füße hinter mir über den ſchmalen Steig, ich ſah mich um: es war der Alte. Er blieb entgegen ſeiner Gewohnheit hei mir ſtehen, ſtarrte auf das Meer und ſagte dann irgend etwas, das aber der Wind davontrug. Auf meinen fragenden Blick traf er nahe heran und ſetzte ſich ſchließlich neben mich in den raſchelnden Standhafer. „So ein Tag war es auch, als die Veteema' ſtrandete. Nur noch ſchlimmer!“ wiederholte er. „So— Windſtärke 10 müſſen Sie ſich vorſtellen!“ Er ſprach das Deutſche mit jener harten Betonung, die auf den Ausländer hinwies. Und die Art, wie er die Worte aus ſich herausrang, verriet ſtarke innere Bewegung. „Sie erlebten das Unglück?“ fragte ich. „Nun ja, wenn man das erleben nennen kann. Die„‚Veteema' kam von Abo und hatte Holz ge⸗ laden. Die Ueberfahrt war glatt, wie man ſo ſagt, die Barke lief mit vollen Segeln in guter Ge⸗ ſchwindigkeit. 60 Seemeilen vor dem Endhafen— die Ladung ſollte in Lübeck gelöſcht werden— überraſchte ſie der Sturm hier an dieſer mecklen⸗ burgiſchen Küſte. Er ließ keine Zeit mehr zum Reffen der Segel. Beachten Sie den Grund, wenn Sie einmal hinausſchwimmen ſollten, er iſt un⸗ gefährlich. Aber wenn das Steuer bricht, ein Maſt nach dem andern über Bord geht, das Takelwerk gekappt werden muß und zum Unglück noch die Ladung nach einer Seite rollt, dann hilft auch der beſte Grund nichts!“ „Was wurde aus der Beſatzung?“ fragte ich. . Der Alte ſtrich ſich über die Stirn, als müſſe er ein inneres Bild fortwiſchen. Dann wies er mit der Hand über die Schulter hinweg, wo man vom Friedhof ber über die Dünen hinweg ein rieſiges Erinnerung von Nudolf Kreutzer In der Nacht und Ferne fuhr des Heeres Troß. Ich war allein in einem fremden Schloß. Im Fenſter hing die Mondſichel ſchmal, Ein Flügel ſtand im hohen Spiegelſaal. Die Taſten ſchlug ich an mit zager Hand. Ein Ton ſtieg auf, blieb lächelnd ſteh'n und ſchwand. Dann wieder Stille. Mond und dunkles Wolkenwandern. Und fernes Fahren in der Nacht von Flandern. Die Kerze flackerte und fremd und fahl Stand auf dem Tiſch der graue Helm von Stahl. Entnommen aus dem November⸗Heft der Zeitſchrift„Das Innere Reich“ Kreuz ragen ſah:„Dort niegen ſie— elf Mann— Finnen und Nordländer!—— Vielleicht lebten ſie noch, wenn der Kapitän nicht zu dem in ſolchen Fällen gebräuchlichen Mittel gegriffen hätte: er gab ihnen Alkohol, damit ſie die kalte Näſſe und den Sturm nicht ſo ſtark ſpüren ſollten. Aber das war, wie ich heute glaube, ihr Verderben!“ Nicht allein das Unglück, ſondern auch die Art, wie der Alte das Schickſal dieſer Menſchen zu tragen ſchien, packte mich bis ins Innerſte. „Warum urteilen Sie ſo hart und vielleicht auch ungerecht über den Kapitän?“ fragte ich.„Er wollte doch ſicher das Beſte für ſeine Leute?“ „Möglich!“ erwiderte der Alte und hob die Hand mit einer müden Bewegung:„In dieſem Falle—“ er widerholte die Worte, als könne er ſie vergeſſen—„in dieſem Falle kann man nicht hart genug über den Mann urteilen!“ „Gehört der Kapitän auch zu jenen Elf dort?“ Wahrſcheinlich wäre ihm wobler. wenn er dort läge. Aber er wurde gerettet. Nun let er hier, weil er nicht mehr wo anders ſein kann. Das iſt vielleicht die größte Vergeltung, die das Schickſal an ihm übt. Gefahren iſt er ſeitdem nicht mehrt“ „Er lebt hier im Dorf?“ fragte ich, völlig über⸗ raſcht. „Hier im Dorf, obwohl er eigentlich kein Deut⸗ ſcher iſt. Er geht tägkch einmal an den Strand und betrachtet das Wrack. Und wenn Wind oder Sturm herrſcht, dann erlebt er alles, was damals geſchah. noch einmal.— Aber— er hat es nicht beſſer ver⸗ dient!“ ſchloß er mit harten Lippen. Auf einmal wußte ich, wer der Alte war, wußte auch, was er litt. Das ſcheinbar Untragbare dieſes Schickſals mußte auch den härteſten Menſchen rühren. Der Alte ſaß unbeweglich und ſtarrte auf die kochende See, die das Wrack umſpülte. Es klang wie unaufhörlicher, leiſer Donner. Wolken hetzten über uns hin. Sie zogen auch über jenes Kreuz, 5 50 als rieſige Silhouette vom Abendhimmel abhob. - N Unsexe ddnekclate Nix wie Angrum! Auf einer Schmiere wurden„Die Näuber“ gegeben. Kurz vor ſeinem Auftreten verlangte Hermann vom Regiſſeur einen Korb. Doch ein ſolcher war in der Eile nirgends aufzutreiben. Raſch entſchloſſen ergriff der Schauſpieler eine Suppenterrine, und ſie mit beiden Händen tragend, ſchritt er über die Bühne zum Turm. um den alten Jammermann Mohr die Mahl⸗ zeit zu bringen. „Biſt du's, Hermann, mein Nabe?“ krächzte 0h im Innern des Turmes.„Mich hungert ſehr.“— Hermann reichte die Terrine in den Tu rm hinein. Kladderaratſch!— lag ſie auf dem Boden. Man hörte das Klirren der Scherben. Das Publikum wurde unruhig. „Ach, mein Gott,“ ſeufzte Hermann,„dieſer arme Mann! Nix wie Unglück. Nu haut er noch ſein biſſel Suppen, worauf er ſich ſo gefreut hat, in'n Dreck!“ Das Stück gina ungeſtört weiter. 80 Pian Der Schöpfer der deutſchen Oper Zum 150. Todestag Chr. W. Glucks Von Dr. Julius Kapp, Erſter Dramaturg, der Staatsoper Berlin Das Heimatland der Oper iſt Italien. Von hier aus trat ſie ihren Siegeszug über alle Länder Europas an. Wo ſich eigene Voeguche, ihr zu trotzen, hervorwagten. brach ſie jeden Widerſtand. Doch die Art. wie ſich die einzelnen Nationen gegen dieſen Eindringling zur Wehr ſetzten, war grund⸗ verſchieden. Während 4. B. in Frankreich Kompo⸗ niſten wie Cambert. Lullv und Rameau, wenn ſie auch ſtark von den Maſtenern beeinflußt waren, eine eigene franzöſiſche Nationaloper ſchufen, die ihre Eigenart behauptete, kapitulierte Deutſchland zunächſt faſt widerftandslos vor den Italienern, zumal die deutſchen Fürſtenhöfe ihnen mit vollen Händen die nötigen Geldmittel ſpendeten, wäh⸗ rend die ſchüchternen Verſuche einer nationalen deutſchen Opernkunſt(Schütz, Keiſer, Telemann) vergebens um ihren Beiſtand gerungen hatten. Ja, noch mehr, die begabteſten deutſchen Komponiſten verzichteten bald freiwillig auf eigene Pfade, ſtell⸗ ten ſich ſelbſt in den Dienſt der italieniſchen Muſe und feſtigten dadurch noch deren Vorherrſchaft, wie Graun, Heſſe und der junge Gluck. Und doch lag gerade in dieſem freiwilligen Auf⸗ gehen in einer fremden Kunſtgattung der rettende Kern. Wenn es ſich dabei um ſtarke Eigenperſön⸗ lichkeiten wie Gluck und Mozart handelte, ſo war die Möglichkeit gegeben, durch Zuführung dieſes neuen Blutes die allmählich in Manier erſtarrende und ſich in Auswüchſen verlierende italieniſche Oper zu reformieren und dadurch den Boden zu einer netten, eigenen Kunſt zu bereiten. Deutſchland hat der Operngeſchichte drei große Reformatoren ge⸗ ſchenkt, die im Grunde genommen als geſunde Reaktion gegen überſteigerte Irrungen in Erſchei⸗ wung treten mußten: Guck, Mozart und Richard Wagner. 5 i Auch der am 2. Juli 1714 in Mittelfranken ge⸗ borene Chriſtoph Willibald Gluck hatte ſich an⸗ fangs, als Schüler Giovanni Battiſta Sammar⸗ tinis, ganz der italieniſchen Oper verſchrieben. Er debutierte 1741 mit einer echten opera ſerta „Alrtaſerſe“ und ließ dieſem Eritlina in den nãch⸗ ſten fünf Jahren noch acht weitere Werke ähnlicher Art folgen. Dieſe gaben ſeinem Namen in der Muſikwelt ſolchen Klang, daß er den Auftrag er⸗ hielt, eine italieniſche Oper für London zu kompo⸗ nieren. Als er zur Aufführung dieſes Werkes in England weilte, erhielt ſeine Anhängerſchaft an die italieniſche Opernkunſt den erſten Stoß durch die Bekanntſchaft mit dem Schaffen eines Landsman⸗ nes, der in London tonangebend war, zwar auch Opern im Stil der neapolitaniſchen Schule kompo⸗ nierte, aber doch in pathetiſchen Szenen und ge⸗ fühlsechten Naturſchilderungen ſein deutſches Herz bewahrt hatte: Georg Friedrich Haendel. Neue Ausblicke erſchloſſen ſich dem bisher blind in den überlieferten italieniſchen Formen Befangenen. Doch es ſollte noch viele Jahre dauern, bis das hier ausgeſäte Samenkorn aufkeimen konnte. Das ihm vorſchwebende neue eigene Werk konnte erſt gelingen, als das Schickſal ihm den Mann in den Weg führte, der ihm anſtelle der nichtsſagenden Phraſentexte dramatiſche Situationen, echte Lei⸗ denſchaft zu einem Libretto geſtaltete.„Wie groß auch das Talent des Tonſetzers ſei“, ſchrieb Gluck ſpäter einmal,„er wird immer nur mittelmäßige Muſik machen, wenn der Dichter in ihm nicht jene Begeiſterung zu erwecken vermag, ohne die alle Gebilde der Kunſt nur matt und leblos erſcheinen.“ Das erſte Werk, mit dem Gluck dieſen Weg beſchritt, war„Orpheus und Eurydike“(1762). Was hier noch taſtender Verſuch, ward Erfüllung in „Alceſte“(1766) und„Paris und Helena“(1769). Doch in Wien, wo Gluck ſchließlich ſeßhaft gewor⸗ den war, waren die Italiener noch viel zu mächtig, als daß dieſe Opernform auf große Anteilnahme rechnen konnte. Gluck ſuchte daher ein neues Wir⸗ kungsfeld, und ſeine Augen richteten ſich nach Paris, wo er hoffen durfte, in ſeinem Kampf um ein neues Owernideal mehr Nerſtändnis m fim⸗ den. Aber ſein für Paris neu geſchaffenes Wert „Iphigenie en Aulide“ begegnete bei der Erſtauf⸗ führung am 13. Februar 1744 ſtarkem Wider⸗ ſpruch. Umarbeitung ſeiner früheren Werke „Orpheus“ und„Alceſte“ für die Pariſer Opern⸗ bühne brachen dann allmählich Breſche in die Pha⸗ lanx der Gegner. Dieſe glaubten in dem in Paris lebenden Italiener Nicola Piccini Gluck einen eben⸗ bürtigen Gegner gegenüberſtellen zu können, und jahrelang tobte der Streit der„Gluckiſten“ mit den„Picciniſten“. Doch die Tat des Genies be⸗ endete dieſen lächerlichen Krieg.„Iphigénie en Tauride“(1779) brachte Gluck den größten Triumph ſeines Lebens, alle ſeine Gegner beugten ſich jetzt vor ſeiner Größe. Als Sieger kehrte Gluck 1780 nach Wien zurück, um hier ſeinen Lebensabend zu beſchließen. Am 15. November 1787 erlag er einem Schlaganfall. 351 Die unvergängliche Bedeutung Glucks liegt nicht ſo ſehr im Eigenwert ſeiner Schöpfungen, wenn⸗ gleich der„Orpheus“ und die beiden„Iphigenien“ in ewig⸗junger Kraft auch heute noch zu dem eiſer⸗ nen Beſtand jeder künſtleriſch hochſtehenden Opern⸗ bühne zählen, als in der Tat des Reforma⸗ tors. Dieſe war einmal eine textliche. Er geht wieder auf den Urſprung des Muſikdramas zurück, greift zu einem Stoff, der einen Einzelfall in glaubhafter dramatiſcher Form geſtaltet und ihn „ allaemoin menſchlichen Leidenſchaften vertieft. Hier laufen Entwicklungslinien, die ſchlietzlich in Wagners„Geſamtkunſtwerk“ münden. Die zweite Reform iſt die Bereicherung der muſikaliſchen Mittel durch Verſchmelzung der Ergebniſſe der franzöſiſchen Nationaloper, der deutſchen Einfach⸗ heit und inneren Wahrheit mit dem italieniſchen Mutterſtamm der Renaiſſanceoper. Dabei werden alle Unarten, die ſich im Lauf der Jahrzehnte ein⸗ geſchlichen, wie Koloraturen, Geſangsfloskeln, über⸗ flüſſige Orcheſterritornelle und dergleichen aus⸗ gemerzt und Chor und Tanz wieder ein bedeut⸗ ſamer, innerlich motivierter Anteil an den Geſcheh⸗ niſſen zugewieſen. So vereinigt Gluck, Deutſcher in ſeinem Denken und Fühlen, geſchult an der Sangeskunſt Italiens, gereift an der Bühnenſicher⸗ heit des franzöſiſchen Dramas, als erſter genia⸗ ler Zuſammenfaſſer die Einzelergebniſſe dieſer drei Kunſtzweige, die, jeder für ſich zwar lebenskräftig treibend, erſt in gegenſeitiger Befruchtung die neue künſtleriſche Großtat zeugen können. Gluck ward ſo der erſte große Reformator, den Deutſchland der Oper geſchenkt hat. Er war, wie alle Refor⸗ matoren. zualeich Anfang und Vollendung des von ihm geſchaffenen Kunſtwerres und konnte keine Schule hinterlaſſen. Aber das von ihm ausgeſäte Samenkorn trug in der Zukunft reife Frucht. Ein Teil ſeiner Werke verſank im Wandel der Jahr⸗ hunderte, aber die Idee lebte und ſetzte ſich in wäteren Meiſtern ſiegreich durch. Wiſſenswertes Allerlei Die Kaiſerin Joſephine wurde von ihren Zeitgenoſſen für total verrückt gehalten, weil ſie täglich ein Bad nahm. Sie war die erſte Königin, die dieſe Gewohnheit hatte. In Minneſota gibt es ein Geſetz, daß bei der Anpreiſung von Alkohol in der Reklame junge Mädchen, Frauen oder Kinder nicht ge⸗ zeigt werden dürfen; nur bei Wein oder bei Getränken, die weniger als 25 Prozent Alko⸗ hol enthalten, darf eine Ausnahme gemacht werden. g Eine Mohammedanerin hat kürzlich den Be⸗ ſitzer eines Schweins verklagt, weil das Tier ſie zufällig berührt hat. Nach mohammedani⸗ ſchem Geſetz hat dieſe Berührung ſie ſo be⸗ ſchmutzt, daß ſie keine Ehe mehr eingehen kann. Viele Tiere haben ein inſtinktives Vorge⸗ fühl, wenn der Tod ihnen naht. Die Haus⸗ katze zum Beiſpiel verläßt dann das Haus und verkriecht ſich irgendwo, bis ſie verendet. Die Eisbären in den Zoologiſchen Gärten gewöhnen ſich ſchnell an das wärmere Klima und fühlen ſich dann meiſt im Sommer viel wohler als im Winter. Eisbären, die in der Gefangenſchaft geboren werden, leiden ſogar unter der Kälte ſchwer, während ſie ſelbſt große Hitze gut zu ertragen vermögen. Die einzige Kirche der Welt, die den Stamm⸗ eltern der Menſchheit geweiht iſt, iſt die Adam⸗ und Evakapelle in Dublin in Irland. Es iſt in früheren Zeiten vorgekommen, daß bei feſtlichen Anläſſen ganze Städte parfümiekt wurden. Als zum Beiſpiel Kaiſer Nero ſeinen Einzug in Rom hielt, waren die Straßen mit Safran beſpritzt. —ꝛ— ä———— re —— S 2 8 8 N Dr — 3 e Copyright by Prometheus-Verlag, Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München VT —Fortſetzung. „Das vergeht wieder“, tröſtete er warm.„Vollſtändige Ruhe und vor allem eſſen, auch wenn Sie keinen Appetit verſpũ ren.“ Wie wundervoll die Ruhe hier in dem einſamen Erd⸗ winkel war, wie wohl und geborgen ich mich in Geſell⸗ ſchaft der beiden angeregt plaudernden Männer fühlte! Meine Augen fielen ſchon wieder zu. Wie geht es Doktor Orazio?“ fragte Dovan plötzlich unvermittelt. i Ich ſchrak empor.„Ich weiß es nicht“, entgegnete ich ann. „Sie wiſſen es nicht?“ entgegnete er. Maßloſes Staunen lag in dieſen Worten. „Francesco“, bat ich,„Herr Doktor hat ein Recht dar⸗ auf, meine traurigen Erfahrungen zu wiſſen. Ich habe ſeiner Warnung nach deiner Rückkunft aus Dalmatien manches zu danken. Ich ſelbſt bin zu müde, jedes Wort ſtrengt mich an.“ Francesco machte eine abwehrende Hand⸗ bewegung.„Laß das ſein, Kind, es regt dich nur auf. Tempi zaſſati, ſagt der Italiener.“ Dovan reichte mir beide Hände.„Ich ſehe dieſe Woche noch einmal beſtimmt nach Ihnen und hoffe, Sie dann weſentlich beſſer zu finden.“ Ein warmer Druck, die beiden Herren waren gegangen. Francesco kam noch einmal zurück.„Ich begleite Dovan zur Bahn.“ Es wurde Abend. Goldig flutete das ſcherdende Sonnen⸗ licht in ein trauliches Gemach, warf ſchimmernde Reflexe auf das nachtſchwarze Haar des ſtolzen Männerkopfes, der ſich tief, immer tiefer über eine ſchwache todmüde Frau beugte, das zuckende Geſicht in deren fieberheiße Hände preſſend. 5 Nur wenige Worte kamen über die Lippen des von Reue gepeinigten Mannes:„Du armes Kind, ein Leben der Liebe wird nicht ausreichen gutzumachen, was ich an dir gefehlt habe.“ 5 Die Frau aber ſchmiegte ſich feſt in die ſtarken Arme, die ſie zärtlich und behutſam hielten wie die einer Mutter und ſchlief müde ein an dem Herzen, das ſie ſich ſo ſchwer und mühſam hatte erkämpfen müſſen, ſchlief der Geneſung und einer Zeit traumhaften, nnirdiſchen Glückes entgegen. * Zehn Tage ſpäter. Francesco war ausgeritten. Ich fühlte mich wieder wohl und wollte arbeiten, aber mein geſtrenger Gebieter hatte es mir ſo ernſt verboten, daß ich noch nicht gewagt hatte, die Sämerei zu betreten. Nun hielt es mich nicht mehr. Ich ſtand vor ſeinem Schreibtiſch und begann erſt einmal gründlich Ordnung zu machen, ganze Berge erledigter Arbeit in die Regiſter zu ſortieren. War das eine Freude, wieder ſo richtig ſchaffen zu können. Ich kam ſo in Eifer, daß ich Francesco gar nicht kommen hörte und erſchrocken zuſammenzuckte, als er plötz⸗ lich neben mir ſtand. Er ſchüttelte ungeduldig den Kopf. Aber weder ſeine Vorſtellungen, daß ich noch zu ſchwach ſei, noch ſeine Bitten hielten mich von der Arbeit ab. Gegen acht Uhr abends nahm er mir die Feder aus der Hand.„Jetzt wird Schluß gemacht. Gehen wir!“ Er griff nach ſeinem Hut. f Nach dem Abendeſſen ſchlug Francesco einen Spazier⸗ gang vor. Ich war gerne einverſtanden. Eine wundervolle ſternen⸗ und mondhelle Nacht, eine warme ſüdliche Früh⸗ Ungsnacht mit all ihren Düften und Träumen. „Wenn du nicht zu müde biſt, könnten wir noch ein wenig plaudern.“ Er deutete, als wir zurückkehrten, auf die Bank vor dem Hauſe. Lange herrſchte tiefes Schweigen zwiſchen uns. Etwas lag in der Luft, ich fühlte den leiſen Flügelſchlag eines großen Glückes. „Francesco“, bat ich endlich,„willſt du mir nun noch nicht ſagen, was dich dortmals nach Portoroſe ſo ver⸗ änderte?“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. Aber ich wollte nun endlich Klarheit und ließ nicht nach zu bitten, bis er mir rauh und gequält erzählte, daß er in jener Unglücksnacht, durch das elende Wetter beeinflußt, den kürzeſten Weg nach Hauſe gehen wollte, als er Gual⸗ tiero und mich in die mattbeleuchtete Straße einbiegen ah f„Wie ich dich liebte, wußte ich erſt, als dich der Andere m/ gierigem Kuß in die Büſche zog.“ „Hat er dich denn geſehen?“ fragte ich. „Gewiß“, war die bittere Antwort,„wenn auch nur auf Sekunden; denn dann war er vollauf beſchäftigt, ſein Rachewerk auszuführen. Ich war halbverrückt. Die letzten Wochen über hatten wir uns ſo innig aneinandergeſchloſſen; ich hatte dir Andeutungen gemacht, die du nicht mißver⸗ ehen konnteſt Dein unberührtes Frauentum war mi heilig. Du weißt ſelbſt, wie ich dich vor jeder Zudringlich reit ſchützte, du ahnteſt aber nicht, wie ich mit aller min zu Gebote ſtehender Wiflenskraft gegen mein eigenes Ich kämpfte. Deiner Freundſchaft zu Gualtiero, die mich im erſten Augenblick wohl irritierte, legte ich wenig Wert bei. Eine Fran, die liebt, iſt anders, als du zu ihm warſt. Ich freute mich, daß er, der ſkrupelloſe Weiberjäger einmal um⸗ ſonſt zappeln ſollte, er, der nur Rückſichten der geſchützten Frau der Geſellſchaft gegenüber kannte, weil hier ein Flirt zu gefährlich werden konnte. Ich wußte, du würdeſt die Kette ganz von ſelbſt abſtreifen.“ Ich habe mir dortmals in Portoroſe unſer künftiges Heim angeſehen, mein Lieb“,— ich zuckte zuſammen— und traf die Braut meines Herzens, die ber alles ge⸗ liebte Frau um eine Zeit, in der nur die Dirnen Trieſts auf der Straße ſind, in Herrenbegleitung vor einer ver⸗ rufenen Anlage. Der Mann küßte die Frau in wilder Gier und zog ſie in die Büſche———. Willſt du noch mehr wiſſen?“ „Gualtierv, Schuft!“ weinte ich auf.„und warum haſt du mich nicht eher aufgeklärt?“ fragte ich bitter.„Wie habe ich um deine Offenheit gebeten! Dieſe ganze fürchter⸗ liche Zeit war eif Rachewerk des gemeinen Menſchen.“ „Weil ich zu ſtolz war“, entgegnete er ruhig,„und dich verachtete wie nie eine Frau. Einmal, als du geſtochen wurdeſt und mich ſo flehentlich bateſt, dir doch Aufklärung zu geben, war ich nahe daran. Dann ſah ich den blauen Flecken an deinem Halſe und ſchwieg. Als ich ruhig wurde, mußte ich mir ſelbſt ſagen, daß ich gar kein Recht hatte, dich ſo zu verurteilen. Du hatteſt mir doch offen geſagt, daß du mit Gualtiero befreundet biſt und ſo mit mir kein falſches Spiel getrieben. Ich hatte dich nur gewarnt, nicht aber gehalten. Wer Orazio kennt, konnte es nur zu be⸗ greiflich finden, daß du unterlagſt und moraliſch doch nicht widerſtandsfähig warſt, wie ich zuerſt annahm.“ „Aber meine Achtung vor der Frau war vorbei. In deinen Augen brannte die Liebe. Warum du dich dem Anderen gegeben hatteſt, konnte ich nicht verſtehen. Aber welcher Mann kann das Innenleben einer Frau ent⸗ rätſeln? Es war ſchade um dich, der eine hatte dich be⸗ ſeſſen, weshalb ſollte ich dich ſchonen? Ob nun du oder eine andere, das war doch egal! Du haſt mich abgewieſen wie ich nie, aber auch gar nie abgewieſen wurde, ließeſt mich wie einen Lausbuben auf der Straße ſtehen. Zu dem, was du dir in dieſer Nacht geleiſtet haſt, war nur eine reine unberührte Frau oder eine abgefeimte Kokotte fähig. Ich hatte aber den Beweis, daß das Erſtere nicht mehr in Frage kommen konnte. Alſo hielt ich auch das, was ich in deinen Augen ſah, für Komödie. Wie ich dich in dieſer Zeit haßte! Ich habe dich nur deshalb nicht fortgeſchickt, weil du bezahlen ſollteſt, bezahlen um jeden Preis.“ „Und ich habe bezahlt“, ſchluchzte ich auf,„für alle Gemeinheiten, die dir im Leben angetan wurden, habe ich in dieſer Zeit ſchuldlos das Konto beglichen. Du triebſt mich durch dein Schweigen in Dalmatien, dein rätſelhaftes Benehmen nach ſchönen Stunden ſelbſt in die Arme Gual⸗ tieros. Ich habe ihn nie geliebt, keine Sekunde; ich griff nur wie ein Schwerkranker nach dem betäubenden Gift. als die ſeeliſchen Schmerzen unerträglich geworden waren.“ Er nickte.„Das Gleiche wußte ich beim Leſen deine! Briefes, mein armes Kind, und zum erſten Male kam mir, als ich dieſe hilfloſen und doch von einer ſeltenen Herzensliebe ſprechenden Zeilen in den Händen hatte, ein quälender Zweifel, eine heiße Angſt, ob ich dir nicht Un⸗ recht getan. Wie mich die Wahrheit gepackt hat, was ich ſeit der Zeit ſeeliſch gelitten habe, weiß ich allein. Aber dieſe Zeit iſt nicht mehr ungeſchehen zu machen“, fuhr er dumpf fort.„Mich tröſtet nur die Gewißheit, daß ich meint kleine liebe Frau ein Leben lang auf Händen trager werde.“ a „Ein Leben lang?“ entgegnete ich bitter.„Du biſt ver⸗ lobt, Francesco, haſt du das vergeſſen?“ „Nein“, entgegnete er rauh,„und ich würde weiß Gott was darum geben, wenn ich mich in der dortmals geradezr gräßlichen Stimmung nicht gebunden hätte. Ich habe dir die Wahrheit geſagt und wollte mich an dem Sonntag wirklich verloben. Da ſah ich in deine verzweifelten Augen und konnte nicht. Sie hielten mich feſt, ließen mich nicht mehr frei. Schon damals waren es unbewußte Zweifel an der Richtigkeit meiner erſt ſo felſenfeſten Ueberzeugung. Dann wurdeſt du krank. Ich hielt es für Komödie, tele⸗ phonierte aber trotzdem Dovan, ob es nichts Neues gäbe. Er mußte doch gerufen worden ſein, wenn deine Krankheit nicht einen Vorwand bedeuten ſollte. Die drei Wochen zeigten mir, wie ich mich an dich und deine Arbeit gewöhnt hatte. Alles andere weißt du ſelbſt. Nun heißt es vor⸗ ſichtig ſein, langſam die eingegangenen Verpflichtungen Iöſen. Du kennſt die Rachſucht der Italiener.“ „Und deine Braut?“ fragte ich bang. Da riß er mich heiß an ſich.„Die halte ich in den Armen und werde ſie nie wieder laſſen. Die Frau, mit der ich mich verlobte, iſt, wie die meiſten unſerer jungen Damen, ein unerfahrenes Kind. Es wird vielleicht der erſte Schmerz im Leben überhanpt ſein, der ſie trifft und doch ihr größtes Glück. Sie hätte nie zu mir gepaßt und wäre nur unglücklich bei mir geworden. Du ſollſt jetzt endlich einmal glücklich und froh ſein, mein Kind, überlaſſe das alles mir. Warten will ich nicht mehr, in längſtens vier Monaten biſt du meine Frau.“ * Wieder in Trieſt. Rührend war die Freude Santinas über unſere heimliche Verlobung. Aber ſie wurde ſehr ernſt, als ich ihr erzählte, daß Francesco erſt ſeine eingegangenen Verpflichtungen werde löſen müſſen. „Wenn das nur geht gut hinaus! Du nicht kennen unſere Verhältniſſe hier. Haben viele Frauen und zu wenig Männer, und was hat Italiener in Klaue, er nicht geben ſo leicht her, das koſten oft Blut und ſchweren Kampf.“ Als ſie mein bleiches Geſicht ſah, küßte ſie mich herzlich. „Wenn dieſer Mann etwas wollen, er es ſetzen auch durch“, tröſtete ſie dann.„Daß du auch nicht ſein gekommen auf den Gedanken, daß er dich könnte geſehen haben mit Windhund?“ „Haſt du denn daran gedacht?“ fragte ich dagegen. Francesco konnte infolge des entſetzlichen Wetters in dieſer Nacht keine Fahrgelegenheit bekommen und kam zu dem nicht vom Hafen, wie ich vermutete, ſondern von der Bahn. Lediglich deshalb führte ſein Weg durch die Anlagen. Daß ich ihn nicht geſehen habe, dafür ſorgte doch Gualtiero ausgiebig. Wie bätte ich denn auf den Gedanken kommen . können, daß er, der immer fährt, zu Fuß durch die An⸗ lagen nach Hauſe gehen könne.“ Santina nickte.„Ja, bei ſolchen Teufeleien man haben immer Brett vor Augen.“ * Wundervolle Tage und Wochen reihten ſich aneinander. Doktor Dovan griff Francesco, als dieſer ihn ins Ver⸗ trauen zog, an den Kopf und konnte nicht verſtehen, daß Francesco auf die Gemeinheit Gualtieros wirklich herein⸗ gefallen war. Außer ihm und Santina wußte kein Menn um unſere Liebe. Wie ſchön das war! N „Es wird die Zeit früh genug kommen“, brummte Francesco,„wo ſie mit geiferndem Neid über dich herfallen werden. Dann bringe ich dich zu deinen Eltern und erſt als meine Gattin tauchſt du wieder in Trieſt auf. Wir bleiben nur noch ganz kurze Zeit hier. Sofort nach dem Jahres⸗ abſchluß werde ich mein Kapital aus dem Geſchäft ziehen und mir einen eigenen Betrieb kaufen. In den nächſten Tagen fahren wir nach Portoroſe und ſehen uns zuſammen eine Gärtnerei an, die von alten, kinderloſen Leuten zum Verkauf angeboten wird. Das Geſchäft iſt nicht klein, aller⸗ dings liegen die Anpflanzungen ſehr im argen. Auch die Glashäuſer laſſen zu wünſchen übrig. Es wird ſchwer ar⸗ beiten heißen, den Betrieb hochzubringen. Aber“, er ſtrei⸗ chelte mir liebevoll über die Haare,„wir beide ſchaffens ſchon.“ „Was koſtet das Geſchäft?“ fragte ich in atemloſen Intereſſe. „Dreihunderttauſend Kronen.“ Ich fuhr auf.„So viel Geld haſt du?“ Er lachte.„Es bleibt ſogar noch Betriebskapftal. Die Zeit der Not, mein Liebling, iſt nach menſchlichem Erx⸗ meſſen auf immer für dich vorbei; du haſt genug ausge⸗ halten. Armut!“— Er ſchüttelte ſich——„Ich kann mir nichts Gräßlicheres denken, kein ſchwereres Los als das. Wenigſtens davor hat mich mein Vater, der unverheiratet geſtorben iſt und im Alter um die verlorene Liebe des Sohnes winſelte, durch Ueberlaſſung eines beträchtlichen Teiles ſeines Vermögens geſchützt. Ich rechne in dieſem Jahre mit großen Verluſten. Meine Krankheit, während der unſer Betrieb Unſummen verſchlang und wenig abwarf, das Pech in Dalmatien, es kam viel zuſammen. Aber mehr kann der Verluſt nicht ausmachen, als ich von meinem Vermögen ſchon abgerechnet habe und bin ich erſt für mich allein, dann kommen wir ſchon hoch.“ * Portoroſe! Märchen der Natur. Ich hatte an den Seite Francescos ſchon ſo viel Schönes geſehen, aber dieſes paradieſiſche Fleckchen Erde, das er ſich für unſeren ſtän⸗ digen Wohnſitz ausgeſucht hatte, übertraf alle Erwar⸗ tungen. Ein Blumenzauber, wie ihn nur der Frühling am Mit⸗ telmeer kennt, umgab uns in unbeſchreiblicher maleriſcher Pracht. Eine ſubtropiſche Vegetation hat dieſes geſegnete Fleckchen Erde. Dattelpalmen, Orangen und Zitronen, Bananen und Granatäpfel gedeihen hier im Freien; das zauberhafteſte aber waren die Unmenge von Roſen, die, wie mir Fran⸗ cesco bedeutete, hier das ganze Jahr hindurch blühten. Roſen, wohin das Auge ſah, ein Meer von Roſen, in einer Pracht und Fülle, wie ich ſie nie vorher und nie wieder nachher geſehen. Blaue Elpzinen fluteten in betäubendem Duft über die Mauern der Häuſer, goldgelber leuchtender Ginſter ſchmückte die Umfriedungen der ſtilvollen Villen. Ganz an der blauen See gelegen ein herrlicher Garten. Grünes, in tauſend Farben blühendes Hügelbauland, aus⸗ gedehnte Glashäuſer, in die grüßend Palmen winkten. Ich ſchritt mit Francesco und dem Beſitzer des Ge ſchäftes, einem nahezu ſiebzigjährigen Italiener, durch den Betrieb. Kleiner war es hier, viel kleiner als in Trieſt, auch nicht die muſterhafte Ordnung und Reinlichkeit. Die Glas⸗ häuſer waren groß und geräumig, doch nicht ſehr gut in⸗ ſtand gehalten. Italieniſche Schlamperei“, brummte Francescv. Er hatte mich als ſeine Braut vorgeſtellt. Die beiden Alten waren bezaubernd liebenswürdig. „Mein Haus verkaufe ich nicht“, erklärte der Alte, als wir in der entzückenden, ganz von Roſen eingewachſenen Villa beim Wein ſaßen,„aber Sie können, wenn Sie beim Geſchäft wohnen wollen, einen Teil der Räume haben. Ich vermiete ſonſt an Badegäſte; wenn Sie mir das Gleiche bezahlen, iſt es mir egal, wer in den Räumen wohnt.“ „Vorläufig kommt mir Ihr Angebot ſehr erwssſcht“, erklärte Francesco. Er war jetzt ganz der nüchterne Kaufmann, der ſich von der Liebenswürdigkeit des Alten nicht übervorteilen ließ. Dann ſetzte er ihm klar und deutlich ſeine Bedingungen auseinander und war hart wie Holz den nicht ſehr beſcheidenen Forderungen des Italieners gegenüber. Als er dem Alten bedeutete, daß er vor allem im Erd⸗ geſchoß einige Räume zu Bürozwecken haben müßte, lachte der alte Gärtner ſpöttiſch:„So viel werden Sie nicht zu ſchreiben haben.“ Da blitzte es in den Augen Francescos.„Als ich vor acht Jahren in das Goſchäft meines Bruders trat, hatten wir zweiundzwanzig Gärtner. Jetzt beſchäftigen wir ein Perſonal von rund hundert Perſonen.“ Der Alte fuhr auf:„Ja, ſind Sie denn der Bruder des Signor Livio in Trieſt?“ Francesco nickte:„Ja, das bin ich.“ (Fortſetzung folgt) f 91 80 A. 5 1 butt Stutt9 1. 88 1800 Geiss Faliſte Bewag Tennis Nilorie Splttft Beuthef Neichsb Vorw. 68. 8 f 21 a Bol. 8. Critel 85. 00 1. N. 88 0 Han Poli Werd Alger Vfb. Hann K E Henn 65 5 88. A Zutu IR. 88. 8 AN. 71 5g. Aue. 4. 8. ö N deihed 1 Ned Vllt. E 5 Bec Alg dane 8 N* Ah 1 1 An 88. W. Fteih! . Niesbe Dalnoy ie Ay. ben der. der. daß ein ** unte len alz iben ez. chen ſten men zum let. ate i⸗ 6 3 en Die Er. mit das. ttt dez hen ſem end af lher em nich N 5 a tit, et tet it 155 50 ich 135. 1 5:0-Fieg gegen Schweden in Allona! Ein ſtolzer Erfolg der deulſchen Nationalmannſchaft im Jußball⸗Cänderkampf 55000 Juſchauer— Schön[2], iffling[2] und gzepan die Torſchützen Füghall In Zah'en Züddeulſche Meiſlerſchaftsſpiele Gau Baden: 8 ee— Freiburger F. SB. Waldhof— FW. Kehl Phönix Karlsruhe— 1. FC. Pforzheim Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sportfr. Eßlingen Stuttgarter SC.— PfB. Stuttgart 1. SSV. Ulm— VfR. Schwenningen Gan Bayern: 18860 München— VfB. Ingolſtadt Gau Heſſen: Sp. Kaſſel— 1. FC. Hanau 93 VfB. Friedberg— BC. Sport Kaſſel Germania Fulda— Heſſen Bad Hersfeld Gau Oſtpreußen Vf. Labiau— Asco Königsberg MSV. v. d. Goltz Tilſit— Preuß. Gumb. Polizei Danzig— Viktoria Elbing SWM. 1919 Neufahrwaſſer— Preuß. Danzig BucFV. Danzig— Hanſa Elbing Gau Pommern Mackenſen Neuſtettin— Stettiner SC. Viktoria Stolp— Preußen Vor. Stettin Polizei Stettin— Graf Schwerin Greifsw. Greifswald. SC.— Germ. Stolz Gan Brandenburg Berliner SV. 92— Wacker 04 Berlin Bewag Berlin— Hertha BSC. Berlin Tennis Boruſſia— An. Oberſchöneweide Viktoria 89 Berlin— Nowawes 03 Gau Schleſien Sportfr. Klausberg— Preuß. Hindenburg Beuthen 09— Breslau 06 Reichsbahn Gleiwitz— Hertha Breslau Vorw. Breslau— Vorw. Raſenſp. Gleiwitz SV. Klettendorf— Breslau 02 Gau Sachſen Guts Muts Dresden— SV. Grüna 4˙2 Pol. Chemnitz— Tura Leipzig 22 SC. Planitz— BC. Hartha 1·6 Gau Mitte Cricket/ Vikt. Magdeburg— SpVg. Erfurt 70 SW. 99 Merſeburg— SV. 05 Deſſau 2:0 88 Lauſcha— 1. SV. Jena 3 SC. Erfurt— Sportfreunde Halle 3 1 Gau Nordmark Hamburger SV.— Polizei Läbe 41 Polizei Hamburg— Phönix Lübeck 2 Gau Niederſachſen Werder Bremen— Eintracht Braunſchweig 5:3 Algermiſſen 1911— VfB. Peine 17 Vf. Osnabrück— ASV. Blumenthal 4.1 Hannover 96— Linden 07 61 Gau Weſtfalen FC. Schalke 04— SpVg. Herten 5 1 Germ. Bochum— Arminia Marten 221 SWV. Höntrop— Boruſſia Dortmund 2:5 Gan Niederrhein BV. Alteneſſen— Duisburg 99 2:4 Turu Düſſeldorf— Fortuna Düſſeldorf 15 Gau Mittelrhein VfR. Köln— Köln⸗Sülz 07 00 SWV. Beuel— Rhenania Würſelen 02 VfL. Köln 99— Tura Bonn 40 Freundſchaftsſpiele K Frankfurt— Union Niederrad 6:8 Vg. Fürth— Eintracht Frankfurt 3:8 VfL. 96 Halle— 1. FC. Nürnberg E. SV. Wiesbaden— Pfe. Neckarau 4˙1 Fußball der Bezirksklaſſe Gruppe Nordmain Reichsbahn⸗Rotweiß— Unterliederbach 2:0 02 Rödelheim— Sportfreunde Frankfurt 9011 Vikt. Eckenheim— Alemannia Nied 2:0 0s Fechenheim— Germania Schwanheim 33 Spielvgg. Griesheim— FSV. Bergen 42 Germania Enkheim— Pf. Riederwald 72¹ Unterbaden⸗Weſt: Germ. Friedrichfeld— Phönix Mannheim 5:0 SC. 03 Käfertal— Alemannia Ilvesheim 412 VfTuR. Feudenheim— FV. 09 Weinheim 2:1 Handball in Weißenfels: Mitte⸗Südweſt 18:6(9:3) Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Baden: VfR. Mannheim— TSV. Oftersheim 10:4 SV. Waldhof— TV. Hockenheim kampfl. f. W. TV. Seckenheim— TV. 62 Weinheim 10:10 Freiburger FC.— TV. Not 10:3 hocken Eichenſchild⸗Zwiſchenrunde(Frauen) Wiesbaden: Südweſt— Bayern 1˙2 Hannover: Niederſachſen— Baden 5:0 Freundſchaftsſpiele Allianz Frankfurt— Jahn München Allianz Frankfurt— Offenbacher RV. 74 TV. 57 Sachſenhauſen— Tad. 78 Heidelberg JG. 1— VfR. Mannheim rankfurter TV. 1860— Rot, W. Frankfurt C.— 80— SC. Forſthausſtraße SV. Höchſt 99— Eintracht Frankfurt Wiesbadener THC.— SC. Frankfurt 80 TV. 46 Mannheim— MTG. Mannheim — M t E . — deo h es e S* 858 0 5 rte * U 4 2228 * 5525 60 1:0 12 7-0 12 3 1 5:2 6:3 3.3 21 0 den. Sonweden schlug sien tapfer. Aber deulſchlands Nalionalelf war doch zu flark für die Gäſte und ſiegle klar mit 5:0[2:0] Deutſchlands Fußballelf feierte im letzten Länderſpiel des Jahres einen neuen, ſtolzen Sieg: die ſtarken Schweden wurden im Altonaer Volksparkſtadion vor 55 000 Zuſchauern, unter denen ſich auch der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten befand, mit 520 (2:0) recht eindrucksvoll geſchlagen. Dem 8:0 über die Dänen, dem 220 über die Finnen und dem 3:0 über die Norweger ließ unſere ſieggewohnte Nationalelf nun ein 5:0 Über den vierten ſkandinaviſchen Vertreter folgen, und wenn dieſer Sieg gegen die Schweden auch noch nicht die deutſch⸗ſchwediſche Lünderſpielbilanz auszugleichen vermochte(die Schweden verzeichnen ſechs Siege, wir nur deren fünf!), ſo wurde doch jetzt wenigſtens das Torver⸗ hältnis mit 25:24 aktiv geſtaltet. Um bei nüchternen Zahlen zu bleiben: Elf Länderkämpfe beſtritt Deutſchlands Fußball⸗ ſport im Jahre 1937, zehn wurden gewonnen und nur Holland konnte zu Beginn des Jah⸗ res im Düſſeldorfer Rheinſtadion ein ſchmeichelhaftes Unentſchieden herausholen. In die⸗ ſen 11 Kämpfen wurden von unſeren Mannen 36 Tore geſchoſſen, davon allein 18:0 gegen die vier ſkandinaviſchen Länder, und nur ſechs entgegengenammen. Wahrlich eine eindrucks⸗ volle und ſtolze Bilanz, auf die der deutſche Fußballſport ſtolz ſein kann! 35 000 im Volkspark-Sfadion ö Das Wetter war noch in der Nacht 2225 f unſicher geweſen, aber am Sonntag hellte es ſi auf. Selbſtperſtändlich war die Kampfbahn bis auf den letzten Platz beſetzt und viele Tauſende ſtanden reſigniert vor den geſchloſſenen To⸗ ren. Hell ſtrahlte die Sonne, aber ſie hatte wenig Kraft und ſo machte ſich der eiſige Wind recht unangenehm bemerkbar. Auf den Wällen flatterten die Fahnen des Dritten Reiches, das ſchwediſche Sonnenkreuz auf blauem Grund und das Hoheitszeichen der Tſchechoſlowakei zu Ehren des tſchechoſlowakiſchen Schiedsrichters Pfitz⸗ ner. Das Spielfeld war leider nicht in. Verfaſſung. Ein nächtlicher Eisregen hatte der Decke zugeſetzt und die Längsſeiten des Platzes wieſen ſogar noch einen Schneebelag auf. In der Ehrenloge ſah man den Führer des deut⸗ ſchen Sports, Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer und Oſten, ferner Reichsfachamtslei⸗ ter Felix Linnemann, die Führer des ſchwe⸗ diſchen Fußballſports und Reichsſtatthalter und Gauleiter Kaufmann. Während die deutſche Elf in der zuletzt ge⸗ meldeten Aufſtellung antrat, hatten die Schwe⸗ den doch Flodin anſtelle von Svanſtröm in die Läuferreihe genommen, ſo daß alſo folgende Spieler auf dem Feld ſtanden: Deutſchland: Jakob (Regensburg) Ja nes Münzenberg (Düſſeldorf)(Aachen) Kupfer Goldbrunner Gelleſch (Schweinfurt)(München)(Schalke 04) Lehner Schön Siffling Szepan Urban (Augsburg)(Dresden)(Mannheim)(beide Schalke) * Andersson Martensſon Bergſtröm Nyberg Carlsson Grahn Nilsſon Flodin Johansſon Eriksſon Schweden: Bergqyiſt Beide Mannſchaften wurden ſchon bei ihrem Erſcheinen ſtürmiſch gefeiert. Nilsſon und Sze⸗ pan ſchritten mit Schiedsrichter Pfitzner zur Wahl, Szepan gewann und Schweden hatte Anſtoß. 2:0 ſchon nach 10 Minulen! Ueberraſchend und vielverſprechend für Deutſchland begann der zur Weltmeiſterſchaft zählende 9 Schon war der ſchwediſche An⸗ ſtoß und erſte Angriff abgewehrt, da erſchien ſchon der deutſche Angriff im gegneriſchen Straf⸗ raum und erzwang gleich eine Ecke. Urban 77 fein herein, der abgewehrte Ball kam zu Siff⸗ ling, der von der Strafraumgrenze aus un⸗ haltbar einſchoß: 10 nach zwei Minuten Spielzeit! Und noch waren keine zehn Minuten geſpielt, da hieß es bereits 2:0 für Deutſchland, nachdem Schwedens Abwehr einige deutſche Angriffe, die mit größter Wucht vorgetragen wurden zu⸗ rückgeſchlagen hatte. Siffling bediente diesmal Szepan mit einer ſteilen Vorlage, der Schal⸗ ker machte noch einige Schritte und ſchoß dann aus vollem Lauf ein. Die jungen Schweden, von denen einige zum erſten Male ein ſo ſchweres Spiel beſtritten, ließen ſich nicht entmutigen. Sie kämpften auf⸗ opfernd weiter, und nachdem ſie eine halbe tunde lang in der Abwehr ſehr Gutes gelei⸗ ſtet hatten, erzwangen ſie auch ausgeglicheneres Feldſpiel. Aber die kleinen Stürmer konnten fich gegen die ſtämmige deutſche Hintermann⸗ ſchaft nicht durchſetzen. Da aber Janes und auch Jakob nicht ganz ſicher waren, gab es doch einige brenzlige Lagen, die ihren zahlenmäßi⸗ gen Ausdruck in einigen Eckbällen fanden. Bei der Pauſe lagen die Schweden ſogar mit 514 Ecken in Front, aber von ihrem 0:2⸗Torrückſtand hatten ſie nichts gutmachen können. Durch Schön und siffling 5:0! Kleine Unſicherheiten, die in der erſten Halb⸗ zeit über dem Spiel der deutſchen Elf lagen, waren nach Seitenwechſel nicht mehr feſtzuſtel⸗ len und ſo lag der eigentliche Höhepunkt des Kampfes in der zweiten Hälfte. Jetzt zeigte die deutſche Elf Leiſtungen, die ſich denen in den Spielen gegen Dänemark und Norwegen ge⸗ botenen 89 anreihten. Es wurde einfach fehlerlos geſpielt, und ſo hervorragend ſich die Rordländer auch ſchlugen, ſie mußten vor dieſem überlegenen Gegner die Segel ſtreichen. Sehr er⸗ freulich war es, daß auch der Dresdner Schön, der ja erſtmals ein Länderſpiel beſtritt, mit einer vorzüglichen Leiſtung aufwartete und in dieſem Kampf bald der erklärte Liebling der Beſucher wurde. Schon drei Minuten nach Wiederbeginn lagen die Schweden mit 078 im Rückſtand. Ein feines Zuſammenſpiel zwiſchen Urban, Szepan und Schön krönte der Länderſpiel⸗Debutant Schön mit einem erfolgreichen Schuß. In der Folge ſah man herrliches deutſches Zu⸗ ſammenſpiel, blitzſchnelle Angriffe und feine Schüſſe der deutſchen Stürmer. Vor allem Schön, der von den Zuſchauern ſtark angefeuert wur⸗ de, lief zu ganz großer Form auf und war zwei⸗ fellos einer der beſten deutſchen Stürmer. Er beſtach durch ſeine vollendete Technik und ſein vorbildliches Kopfballſpiel. Mit Lehner harmo⸗ nierte er prächtig und ſo ſah man einen ſehr wirkungsvollen deutſchen rechten Flügel. Die Schweden erzwangen zwar gegen dieſe jetzt in Höchſtform ſpielende deutſche Elf noch eine ſechſte Ecke, aber die Tore fielen auf der Gegen⸗ ſeite. In der 59. Minute kam ein Freiſtoß hoch in den Schweden⸗Strafraum, Siffling ſprang höher als alle ſchwediſchen Abwehrſpieler und köpfte wunderſchön zum 4:0 ein. Hellſte Begeiſterung erweckte das Spiel der deutſchen Mannſchaft und die Spieler legten ſich erſt etwas Zurückhaltung auf, als Schön eine genaue Urban⸗Flanke mit direktem Schuß zum 50 verwertet hatte. Unſere Stürmer hatten noch 97. nug Torgelegenheiten, aber die Schweden wehr⸗ ten ſich mit letzten Kräften und ließen keine Er⸗ folge mehr zu. Auch die Schlußangriffe der Schweden blieben erfolglos und ſo ſchloß der große Kampf mit 5:0 für Deutſchland. Kriliſches, in Kürze geſagl Die deutſche Elf hatte in der erſten Halbzeit kleine Schwächen, die überraſchend in der etwas allzu ſorglos ſpielenden Hintermannſchaft zu⸗ tage traten. Jakob griff einige Male neben den Bäll und hatte Glück, daß daraus keine Verluſt⸗ treffer entſtanden. Nach Seitenwechſel ſpielte aber die deutſche Mannſchaft in beſter Form. Ganz großartig war vor allem der Sturm, in dem der junge Schön eine ganz prächtige Par⸗ tie lieſerte. Neben Schön war Eiffling der auf⸗ fallendſte Spieler, aber auch die drei anderen Stürmer waren gut. Szepan arbeitete unermüd⸗ lich, desgleichen Urban und der Augsburger dior bildete mit Schön zuſammen einen erſt⸗ klaſſigen rechten— el eſter Läufer war Gelleſch, der von 5 5 bis Schluß großartig abwehrte und noch wertvolle Aufbauarbeit ver⸗ richtete. Die Schweden ſtellten eine durchſchniltlich gute Mannſchaft. die recht geſchloſſen ſpielte, aber bei weitem nicht an das Können der deut⸗ ſchen Elf heranreichte. Der beſte Spieler war noch der Torhüter Wan der eine Reihe prächtiger Paraden zeigte und vieles gutmachte, was ſeine Vorderleute verdarben. Von den Ab⸗ wehrſpielern war Grahn der wertvollſte. Die Stürmer hatten ihre beſte Zeit in der letzten Viertelſtunde vor der Pauſe, aber da ſtand ihnen das Glück nicht zur Seite. Schiedsrichter Pfitzner(Tſchechoſlowakei) war dem Kampf ein aufmerkſamer und gerech⸗ ter Leiter. Die erſte Niederlage des Jreiburger JC. Züddeulſchlands Fußball⸗Gauliga im Meiſterſchaflskampf Nun iſt auch der Freiburger FC. Badens Spitzenreiter, aus der Reihe der ungeſchlagenen ſüddeutſchen Gauligamannſchaften ausgeſchie⸗ Der FFC. unterlag in Mannheim gegen die bisher ſiegloſe SpVg. Sandhofen gleich mit 1·4 und damit hat ſich die Zahl ſeiner Verluſt⸗ punkte auf vier erhöht. ſehr zur Freude der Mannheimer Konkurrenz. Unbeſiegt ſind jetzt im Süden nur noch 1. FC. Nürnberg, Eintracht Frankfurt und Boruſſia Neunkirchen. die am Sonntag in der Meiſterſchaft nicht beſchäftigt waren. In Württemberg bauten die Stuttgar⸗ ter Kickers ihre führende Stellung aus, ebenſo der Spielverein Kaſſel in Heſſen. gandhofen als öchriltmacher Der Tabellenſtand Freiburger FC. Phönix Karlsruhe SV. Waldhof 1. FC. Pforzheim VfR. Mannheim VfB. Mühlburg VfL. Neckarau Sp. Vgg Sandhofen Germ. Brötzingen 3 FV. Kehl 3:25 0 Was ſchon vor einer Woche an dieſer Stelle über Freiburg und Pforzheim geſagt wurde, hat auch weiterhin Gültigkeit: beiden Mannſchaften mangelt es, genau wie in früheren Jahren, an Stehvermögen und ihre Stellung wird von Spieltag zu Spieltag ſchlechter. Der Freiburger FC. konnte zwar trotz der 1:4⸗Niederlage in Sandhofen die Spitze noch behaupten, aber nur weil der SV. Waldhof, der auch ohne Siffling gegen Kehl mit 4:1 gewann, mit Spielen im Rückſtand iſt. Pforzheim iſt dagegen nach dem 1:1 in Karlsruhe gegen den Phönix auf den vierten Platz zurückgefallen, während Phönix hinter Freiburg und vor Waldhof den zweiten Platz einnimmt. Relativ am günſtiaſten. mit nur zwei Verluſtpunkten aus der Niederlage gegen den VfR. ſteht aber der SV. Waldhof, der auch nach wie vor als erſter Meiſterſchafts⸗ anwärter zu gelten hat. Sandhofen holte ſich 19:11 12 20 ö- trees 0e ee este re — A — — 0 eee eee eee ee eee egen Freiburg den erſten Sieg und zwei ſehr, ehr wertvolle Punkte. Noch iſt aber die Lage äußerſt gefährlich! Spygg. Sandhofen— Freiburger FC. 4:1(2:1) 3000 Zuſchauer hatten wohl kaum mit einer ſo gewaltigen Ueberraſchung gerechnet, wie ſie dann ſchließlich doch zuſtandekam. Wohl hatte man der bisher ſiegloſen Sandhofen⸗Elf eine Energie⸗Leiſtung zugetraut, daß aber der un⸗ geſchlagene FFC. in ſolcher Höhe verlieren würde, das hatte man nicht erwartet. Der Sieg der Platzhexren war verdient, wenn auch nicht in dieſer Höhe. Freiburg datte in der erſten halben Stunde klare Vorteile und ging auch durch Haas in Führung. Beller, Sand⸗ hofens erfolgreichſter Torjäger, ſtellte aber den Ausgleich her. Bis zum Wechſel erhöhte Flu⸗ der für Sandhofen auf 21. Nach dem Wechſel machten die Freiburger gewaltige Anſtrengun⸗ ez die aber an der Wachſamkeit der gegneri⸗ chen Hintermannſchaft ſcheiterten. Zwei ſchone Tore von Becker ſchraubten das Ergebnis auf 4:1. Hirſch(Cannſtatt) leitete den Kampf. SV. Waldhof— FV. Kehl 4:1(2:1) In der erſten Viertelſtunde dieſes von 2000 Zuſchauern beſuchten Punktetreffens ſah es kei⸗ neswegs nach einem überlegenen Siege des Mei⸗ 1 aus. Die Tabellenleßſten wußten durch ihr chnelles weitmaſchiges Zuspiel zu gefallen und Waldhofs Torhüter Drayß heftig zu beſchäfti⸗ 55 Später aber ſetzte 2 dann doch das rei⸗ ere, überlegtere Waldhöfer Spiel durch. Schon zur Pauſe hieß es durch Bielmeier 2:0. Nach dem Wechſel holte zunächſt Fries für die Gäſte ein Tor auf, aber Bielmeier und Schneider lie⸗ ßen ſpäter Waldhof auf 4:1 davonziehen. Schiedsrichter Buſſe(Durlach). Bezirksgruppe Saar ſpiell wieder Die Sportſperre im Gau Südweſt hat durch die Aufhebung des Spielverbots in der Bezirks⸗ gruppe Saar eine weitere Auflockerung erfah⸗ ren. Feſt ſteht bis jetzt, daß Boruſſia Neunkir⸗ chen und FV. Saarbrücken ihr für den 28. No⸗ vember angeſetztes Meiſterſchaftsſpiel austragen können. Ebenſo darf auch die Bezirksklaſſe ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen. BfB. Stuffgark golf auf Der Tabellenſtanb Stuttg. Kickers 8 5 1 2 8444 U Union Böckingen 141 2 18:10 2 SSV. Ulm 8 41 8 16:18 9 Se Stuttgart FFF Stuttgarter SC. 88 1 Sportfr. Stuttgart i ee Ulmer FV. 94 6 2— 4 944 4 FV. Zudfenhauſen 6— 4 2 818 4 VfR. Schwenningen 6 2— 4 11:20 4 Sportfr. Eßlingen n Ingolſtadis ſiebie Niederlage Der Tabellenſtand 1. FC. Nürnberg 8 7 1— 16:4 15 Jahn Regensburg 8 4 2 2 16.13 10 SpVg. Fürth 8 4 2 2 14:13 10 1860 München 10 3 4 3 16:13 10 18 Schweinfurt e C. Augsbur hen Bayern München 8 3 1 4 18:10 7 Schwaben Augsburg nden Wacker München n VfL. Ingolſtadt R Spielverein Kaſſel wieder vorn Der Tabellenſtand Sp. Kaſſel 7% 2 1 n Kewa Wachenbuchen F VfB. Groß⸗Auheim 1783 3 8 Heſſen Bad Hersfeld 8 Boruſſia Fulda E BC. Sport Kaſſel 63 VfB. Friedberg 8 32 Hanau 93 6 ů r SC. 03 Kaſſel n Germania Fulda 7— 38 4 8720 3 ee eee —— e N e e r ä deutſche Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde eden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſt ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Alle Mädels, die an Oſtern 1938 aus der Schule entlaſſen werden, kommen am Diens⸗ tagnachmittag 3 Uhr in den„Freiſchütz“. Es ſpricht die Berufsberaterin vom Arbeitsamt Mannheim.— Erſcheinen iſt Pflicht. Die Führerin. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. November 1937 unſer Tagesſpruch Wohl unglückſelig iſt der Mann, der unterläßt das, was er kann, der unterfängt ſich, was er nicht verſteht. Kein Wunder, daß er zugrunde geht. Jung. ö Goethe. Elellex Cee Du konnteſt Dich in der Samstag-Ausgabe unſerer Heimatzeitung von unſerem Werbe⸗ feldzug überzeugen, der unter dem Motto ſteht:„Die Heimatzeitu ng in jede Familie!“ Wir brauchen uns gewiß nicht Über den großen Wert einer Zeitung an ſich miteinander zu unterhalten, gewiß auch nicht über unſere Zeitung am Platze, die ſich in den letzten Jahren überall die größte Anerkennung erworben hat, weil ſie ſich ganz in den Dienſt der ſchnellmöglichſten Nachrichtenvermittlung eingeſtellt hat als das große Bindeglied zu Allen! Wir verzeichnen es gerne mit beſon⸗ derem Stolz, wenn uns immer wieder aus den Reihen unſerer Leſer geſagt wird, unſere Zeitung wäre ſchöner und aktueller geworden! An jeden Leſer beſonders tragen wir daher durch die Ausſchreibung unſeres Werbefeld⸗ zuges um den 2000. Bezieher die Bitte heran, an der Werbung mitzuhelfen und dem Be⸗ kannten im Hauſe oder dem Nachbar nebenan unſeren Beſtellſchein vorzulegen und ihn als Neubezieher zu werben. Wir würden dies als einen beſonderen Dank unſerer treuen ſeit⸗ herigen Bezieher empfinden als ein Zeichen dafür, daß wir bisher unſere Pflicht getan haben. Der Werbefeldzug iſt eröffnet! Helft alle mit, daß unſere„Viern heimer Volkszeitung“ in die le Familie gelangt muß in dieſer Werbezeit eines j den Wahlſpruch ſein: keine Familie in Viernheim ohne die „Viernheimer Volkszeitung!“ Jeber muß Mitglied der NS. jein! Wenn die NS-Volkswohlfahrt in dieſer Jahreszeit erneut zu einer Mitgliederwerbung aufruft, ſo geſchieht dies in der Erwartung, daß nunmehr jedem Volksgenoſſen die außer⸗ ordentliche Bedeutung dieſer einzigartigen Or⸗ ganiſation genügend bekannt geworden iſt. Wieder liegt ein Sommerhalbjahr inten⸗ ſivſter Arbeit auf dem Gebiete der Wohlfahrts⸗ pflege hinter uns, das die vielſeitigen Aufga⸗ ben, die von der NS zu löſen waren, jedem verſtändigen Menſchen zu überprüfen Gelegen⸗ heit gab. Längſt dürften die einzelnen Arbeits⸗ gebiete bei jedermann zu feſten Begriffen ge⸗ worden ſein, die nachſtehend noch einmal auf⸗ gezählt ſeien: Das Hilfswerk„Mutter und Kind“, die Errichtung von Mütter- und Kin⸗ dererholungsheimen, die Fürſorge für Klein- kinder, die Jugenderholungspflege, die Kin⸗ dergartenarbeit, die allgemeine Wohlfahrts⸗ pflege, die Zeltlageraktion der Hitlerjugend, die BDM⸗ Sommerlager, die Hitler⸗Freiplatz⸗ Spende, die Speiſungen, die allgemeine Heil⸗ verſchickung, das Tuberkuloſenhilfswerk, die NS-⸗Schweſternſchaft, die Jugendhilfe, das Ernährungshilfswerk, die Gefangenen- und Entlaſſenen-Fürſorge und andere Sachgebiete mehr. Wer ſich außerdem noch der ungeheuren Arbeit und Leiſtung des Winterhilfswerkes er⸗ innert, das ſeit 1933 von den Dienſtſtellen der NS⸗Volkswohlfahrt durchgeführt wird, bei dem wird kein Zweifel mehr über die außer⸗ gewöhnliche Bedeutung der NSV aufkommen können. Eine Organiſation vom Führer ge⸗ ſchaffen, den Sozialismus der Tat werden zu laſſen, einen Sozialismus, den ſich die beſten Staatsführungen zum Vorbild nehmen, der nachzuahmen verſucht wird, weil man ſeinen Erfolg nicht überſehen kann. f Millionen von Deutſchen gehören dieſer Organiſation an und haben damit Teil an * Nu ed * Unſere Parole für den Monat lautet: Kauft nicht beim Juden! Geht nur zum deutſchen Geſchäftsmann! Der Jude hetzt und boykottiert gegen uns in der Welt! Wo der Jude kommt ins Haus, geht der Teufel ein und aus! Wer zum Juden läuft, iſt ein Volksverräter! eee eee eee ihren Arbeiten. Wer noch fern ſteht, ſoll in dieſen Tagen ebenfalls als Mitglied gewon⸗ nen werden. Wer aber dem Werk der Ge⸗ meinſchaft auch in Zukunft fern bleiben will, hat kein Recht mehr, ſeine gute Geſinnung zu beteuern. Vorſicht, jübijche Haufierer! Von verſchiedenen Seiten wurden in dieſen Tagen Beſchwerden laut, daß jüdiſche Hau⸗ ſierer in Nähmaſchinen, Textilwaren zu Aus⸗ ſteuerzwecken uſw. zu den Familien laufen, meiſt ſo in der Abenddämmerung, wo noch kein Licht gemacht wird aus Erſparnisgrün⸗ den und ihre Waren in einer aufdringlichen Art und Weiſe anbieten. Oft fragen die Leute ſie, weil ihnen das Geſeires ſchon„koſcher“ vorkommt, wegen des deutſchen Unternehmens, aber ſie bekommen darauf entweder keine Ant- wort, oder es wird frechweg drauf los gelogen, daß ſie für ein deutſches Geſchäft verkaufen würden. Dieſe Herrſchaften ſcheuen ſich auch nicht, ſogar mit dem deutſchen Gruß in die Häuſer zu kommen, nur um Geſchäfte zu machen. Und wenn ſich jemand zum kaufen verleiten ließ, kommt das dicke Ende immer hinterher, wie uns ſolche Fälle genügend be⸗ kannt ſind: entweder die Leute ſind ange⸗ ſchmiert worden— und das werden ſie in jedem Falle!— oder eine gerichtliche Klage, Zahlungsbefehl uſw. wird gegen den Käufer erlaſſen, wenn er ſich weigert, die gelieferte Dreckware zu übernehmen oder zu bezahlen. Zeigt dieſen Schwindlern unbarmherzig die Tür! Unſere deutſchen Geſchäfte führen die gleichguten Waren, ſie ſind auch nicht teurer, und was ihr vom Juden billiger kauft, iſt immer auch eine ſchlechtere Ware, glaubt nicht, daß euch gerade der Jude etwas ſchenken würde. Deſſen Reichtum— und auch geht es ihm ja nicht ſchlecht— kam nicht vom Schen⸗ ken, ſondern nur vom Anſchmieren, Begau⸗ nern, Betrügen und Belügen der Chriſten! Und heute gibt es noch Dumme, die auf die— ſen Judenſchwindel hereinfallen! d indel hereinfallen! Bauern und Arbeiter! Gejahr in Verzug! Durch die neuerliche Ausbreitung der Maul- und Klauenſeuche droht auch un⸗ ſerem heſſiſchen Viehbeſtand allergrößte Ge fahr. Unſere ſtaatlichen Behörden(Reichs⸗ nährſtand, Veterinäramt, Kreisamt uſw.) haben ſyſtematiſch die Abwehr organiſiert.— Durch Anſchlag großer Aufklärungsplakate und Bekanntmachungen iſt die ländliche Be- völkerung aufgerufen worden, ihrerſeits aktiv mitzuhelfen bei der Eindämmung der unſeren Viehſtand bedrohenden Seuche. Der gefährlichſte Bazillenträger iſt und bleibt aber der Viehjude! Verantwortungs⸗ it, los und ohne nationales Gewiſſen, wie nun einmal der ewige Jude ſucht er im Schutz der Dämmerung und der Nacht ſeine Opfer. Niemand weiß, woher er kommt und wohin er geht— aber er wandert wie die Peſtratte von Stall zu Stall— und bringt Euch die ſchleichende Seuche. Hillerjunge Aeudörzer's letzter Weg Der ſo jäh aus dem jungen Leben durch einen Unglücksfall geriſſene Hitlerjunge Willi Neudörfer wurde am geſtrigen Sonntag⸗ mittag zu Grabe getragen. Ein unüberſeh⸗ barer Leichenzug unter Beteiligung der Hitler— jugend aller Einheiten, der Partei, Forma⸗ tionen und Gliederungen ſetzte ſich vom Trau⸗ erhauſe in der Mannheimerſtraße aus in Be⸗ wegung. Seine Kameraden von der H hiel— ten die Ehrenwache und flankierten mit bren— nenden Fackeln den Leichenwagen auf ſeinem Wege. Sie verbrachten ihn auch zu ſeiner letzten Ruheſtätte, wo nach den Worten des Geiſtlichen aus den vielen Anſprachen mit Kranzniederlegungen die allgemeine Wert— ſchätzung dieſes allzu früh aus den Reihen ſeiner Kameraden Geriſſenen zum Ausdruck kam. Als erſter ſprach Ortsgruppenleiter Braun Worte des Dankes und der Anerken⸗ nung für den jungen Kameraden, der ein treuer Mitkämpfer des Führers geweſen iſt und der auch unvergeſſen ſein wird. Anſchlie⸗ ßend legte namens der hieſigen Schutzſtaffel U⸗Sturmführer Pg. Schneider mit Wor⸗ ten des Dankes ebenfalls ein Blumengebinde nieder, ebenſo auch ſeine Schulkameraden und die Betriebsführung ſowie Gefolgſchaft des Mannheimer Betriebes, wo der Verſtorbene bisher in vorbildlicher. Weiſe ſeine Arbeit verrichtete. Namens der geſamten Hitlerjugend ſprach der HJ-Führer Wunder ſeinem toten Kameraden ehrende Worte des Dankes über das Grab, worin nun ſein Leib verſunken iſt, während aber ſein Geiſt und ſeine ſtets bewie⸗ ſene Treue und Kameradſchaft in den Reihen der Hitlerjugend erhalten bleiben wird. Sein letzter Gruß„Heil Hitler“ ſoll ihm nachklin⸗ gen in die Ewigkeit, worauf er namens der HJ zum äußeren Zeichen des Dankes für ſeine bewieſene Pflichttreue und als letzten Gruß herrliche Blumen an ſeiner Ruheſtätte niederlegte. Die Fahnen ſenkten ſich über das Grab, in dem nun ein treuer junger Gefolgs⸗ mann Adolf Hitlers ſeinen ewigen Schlaf an— getreten hat, der aber weiter marſchiert in den braunen und ſchwarzen Kolonnen, die 5 Rotmord und Reaktion erſchoſſen. der 2000. Lejer zur unjere Feimatzeuung wird gejucht. Benutze den Beſtelljchein in unjerer heutigen Ausgabe Der geſtrige Sonntag brachte hinge⸗ gen den unfreundlichen, naßkalten Wochen⸗ tagen von der Frühe ab bis zum ſpäten Nach⸗ mittag hellichtes Sonnenwetter. Einen ſchönen Nachkirchweihſonntag hätten wir geſtern ge⸗ habt. Doch alles fehlte, was dazu gehörte, infolge der angeordneten Veranſtaltungsſperre. Auch kein Sport konnte in unſerem Gebiet ge⸗ tätigt werden, nachdem eine rückwärtige Ent⸗ wicklung der Maul- und Klauenſeuche leider noch nicht eingetreten iſt.— Am Vormittag hielt unſere Feuerwehr mit Pflichtmannſchaft eine Schulungsübung ab. Man hat zum Ab⸗ halten der Uebungen die viel günſtigeren Spät⸗ vormittagsſtunden beſtimmt, ſodaß es wohl allen Mannſchaftsteilen möglich iſt, zu den Uebungen zu kommen, die abzuhalten für eine jederzeit ſchlagfertige Wehr notwendig ſind. — Die ſonnigen Stunden nutzte man zu einem kleinen Spaziergang in die ſterbende Natur. Viele Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen be⸗ gleiteten die ſterbliche Hülle des durch Un⸗ glücksfall aus dem Leben geriſſenen Jungen und der im Greiſenalter verſtorbenen Frau zu der Stätte des ewigen Friedens. Aus Anlaß des Totenſonntags ſchritt man durch die Grä⸗ berreihen, um verſtorbenen Lieben ein kurzes Gedenken zu widmen. Berufsberatung. Für die an Oſtern aus der Schule kommenden Mädchen findet morgen Dienstagnachmittag, 3 Uhr, im Frei⸗ ſchütz eine Berufsberatung ſtatt, wobei die Be⸗ rufsberaterin vom Arbeitsamt Mannheim ſpricht. An die Eltern ergeht hiermit die dringende Bitte, mit ihren Mädchen in der Beratung anweſend zu ſein, um aus beru— fenem Munde zu hören, in welchen Berufen unſere der Schule entwachſene Jugend unter⸗ gebracht werden kann. * Hygiene des Broles Der Volksglaube weiß es: Man ſoll die Anſchnittfläche des Brotes nicht offen liegen laſſen! Dann wird es hart und ſchimmelig. Aus dem wertvollen Nahrungsmittel macht Unverſtand und Unachtſamkeit leicht entwer⸗ teten Abfall. Jede Frau weiß aber doch von ſich ſelbſt: Ein bißchen Pflege, ein bißchen nett ausſehen und ein bißchen aufpaſſen, damit alles ordentlich iſt, das tut oft Wunder! Wa⸗ rum alſo nicht auch das Brot ein bißchen gut behandeln? Ueberlegen, wenn man Brot einkauft! Friſches Brot ſchneidet ſich nicht gut, es liegt außerdem ſchwer im Magen und gibt Be⸗ Der Ortsbauernführer. ſchwerden, die uns nicht angenehm ſind. Hat man doch einmal nicht aufgepaßt und zu fri⸗ ſches Brot mitgebracht, dann läßt man es an luftiger Stelle trocknen. Der Brotkaſten braucht auch Luftzufuhr, ſonſt ſchimmelt das Brot. Schimmel iſt dem menſchlichen Magen aber nicht zuträglich. Iſt das Brot dagegen mal ein bißchen trocken ge⸗ worden, dann nur nicht gleich fortwerfen. Trocken Brot macht bekanntlich die Wangen. rot! Auch Brot braucht Pflege, aber es gibt auch Kraft und Geſundheit! Freude untet dem Weihnachtsbaum Wenn heute oder in den nächſten Tagen ein Helfer des WSW an deine Tür kommt und dich um Entgegennahme eines Weihnachts⸗ wunſchzettels bittet, ſo verweiſe ihn nicht ſelbſtzufrieden und ablehnend auf die Tür⸗ plakette oder eine vielleicht früher gegebene Spende für das Winterhilfswerk, ſondern be⸗ ſinne dich einen Augenblick, ehe du die Ant⸗ wort erteilſt.— Viele Tauſend Weihnachts⸗ bäume leuchten auch in unſerem Gau oft nur zu ſpärlichen Freuden und ſelbſt der beſchei⸗ dene Kerzenglanz wird häufig nur mit dem Verzicht auf andere, meiſt lebensnotwendige Dinge erkauft. Auch unter dieſen Bäumen ſtehen Kinder, in deren Augen ſich der Glanz der Weihnachtskerzen heller ſpiegelt, und ihre Sehnſüchte ſind nicht geringer als diejenigen deiner eigenen. Wenn du dann raſch bedenkſt, was du den deinen reichlich geben willſt— die Freude unter dem Weihnachtsbaum— ſo zögere nicht, gerade deinen Teil dazu bei⸗ zutragen, daß ſie auch andere nicht entbehren müſſen. a * Keine führerſcheinfreien Kraftfahrzeuge Ab 1. Oktober 1938 f In der neuen Verordnung über die Zulaſ⸗ ſung zum Straßenverkehr wird beſtimmt: Jeder Führer eines Kraftfahrzeuges— auch der bisher ſogenannte führerſcheinfreien Klein⸗ krafträder u. a.— muß künftig eine Prüfung über ſeine Kenntniſſe der Verkehrsvorſchriften machen. Dieſe Prüfung ſoll einfach ſein. Wer die Prüfung beſteht, erhält einen Führerſchein Klaſſe 4. Er gilt für Kraftfahrzeuge mit einem Hubraum bis zu 250 cem und ſolche mit nicht mehr als 20 Stkm. Höchſtgeſchwindigkeit. Vom 1. Oktober 1938 an gibt es keine führer⸗ ſcheinfreien Kraftfahrzeuge mehr. i Die Vorſchriften über die Beleuchtung von Kraftfahrzeugen werden teilweiſe geändert. Kraftwagen müſſen zwei rote Schlußlichter führen. Auch an Anhängern müſſen die uh 0 häng Schluß⸗ und Breuslichter angebracht werden, die für die ziehenden Kraftfahrzeuge vorge⸗ ſchrieben ſind. Zuſätzlich wird ein roter Rück⸗ ſtrahler gefordert. Größe und Anbringung der Fahrtrichtungsanzeiger und der Rückſpiegel wird geregelt. * Wechſelnd bewölkt— einzelne Aufheiterungen Ueber England her dringen zu uns erneut kühlere Luftmaſſen vor und bringen eine leichte Beruhigung der zyklonalen Wetterlage der letzten Tage. Der in der Höhe immer noch vor⸗ handene Warmluftzuſtrom aus Südweſt läßt jedoch noch keine völlig beſtändige Witlerung zu.— Montag: Nach kalter Nacht tags⸗ über wechſelnd bewölkt mit einzelnen Aufhei⸗ terungen. Vorausſichtlich trocken. Tagestem⸗ peraturen um 5 Grad. Winde aus Weſt bis Nord. Dienstag: Vorausſichtlich wieder un⸗ beſtändiger, Niederſchläge im Gebirge als Schnee. r De eren g⸗ und igt Sal fti⸗ J an ih, f 10 7 — — —— — Der geſtrige Sonntag brachte in der Fuß⸗ ball⸗Bezirksklaſſe recht intereſſante und für die weitere Geſtaltung namentlich der Tabel⸗ lenſpitze ausſchlaggebende Treffen. So konnte Weinheim in Feudenheim nicht beſtehen und verlor durch eine 1:2⸗Niederlage viel Boden, währenddem enden ſeine Ausſichten we⸗ ſentlich verbeſſerte. Auch Käfertal rückt durch ſeinen 4:2⸗Sieg über den vorjährigen Meiſter Ilvesheim etwas nach oben. In Friedrichsfeld gings hoch her und mit 5:0 Toren ſchickten die Germanen die Mannheimer wieder ab. Mit dieſem Sieg hat Friedrichsfeld erneut ſeine derzeitig gute und beſtändige Form ins Licht gerückt. Die beiden übrigen Treffen: 08 Hockenheim— 08 Mannheim ſowie Neuluß⸗ heim— 07 Mannheim wurden aus den be⸗ kannten Gründen abgeſetzt. Obwohl mit Seckenheim und Heddesheim auch unſere Amiciten 1 1 mußten, bleibt Viernheim auch weiterhin Tabellenführer. Ge⸗ genüber ſeinem harten Verfolger Feudenheim hat man jetzt einen Vorſprung von zwei Punk⸗ ten und gegenüber Weinheim und Käfertal Laar mit drei Punkten. Und dies tratz die Amicitia mit einem Spiel im Rückſtand liegt. Die ſich bis jetzt gezeigte Entwicklung war für unſere Amicitia günſtig und wollen wir hof⸗ fen, daß auch weiterhin alles in guten Bah⸗ nen bleibt. * „Die geſtrigen Spiele im einzelnen: FJeudenheim— 09 Weinheim 21(1:1) Schon das Reſultat dieſes Spieles läßt einen harten Kampf um die Punkte vermuten. Dem war auch ſo! Keine Mannſchaft gab der anderen etwas nach, verbiſſen und ausdauernd wurde beiderſeits gekämpft. Sofort zu Beginn führen ſowohl die Gäſte als auch Feudenheim prächtige Angriffe vor. Hüben wie drüben werden gute Torgelegenheiten geſchaffen und in der Aufregung vergeben. Namentlich Feu⸗ denheim lieferte in dieſer Hinſicht tolle Stücke. Dann wurde aber doch der Bann gebrochen. Einen harten Schuß des Feudenheimer Links⸗ außen konnte der Gäſtehüter nicht mehr er⸗ reichen. Doch nicht lange konnte ſich Feuden⸗ heim der Führung erfreuen, denn ſchon nach wenigen Minuten erzielte der Rechtsaußen der Weinheimer den Ausgleich und ſtellte damit den Halbzeitſtand her. Gleich nach Wieder⸗ ſpiel naht das Verhängnis für Weinheim. Aus dem Gedränge heraus kommt Feudenheim zum 2. und damit ſiegbringenden Tor. Eine gute Ausgleichsgelegenheit erhält Weinheim in Form eines zugeſprochenen Elfmeters, der jedoch nicht verwandelt werden konnte. Auf der anderen Seite tut man übrigens das Gleiche, auch Feudenheim konnte einen Elfer nicht verwerten. Bis zum Schluß ſind dann die Gäſte überlegen, können jedoch die zahl⸗ reiche Feudenheimer Verteidigung nicht mehr überwinden.— Im Ganzen genommen, ent⸗ ſpricht das Reſultat dem Spielverlauf. Die Feudenheimer waren tatſächlich etwas beſſer, die Mannſchaft wirkte geſchloſſener. SC. Käfertal— Alemannia Ilvesheim 4.2 Der Ausgang obigen Treffens war für Kä⸗ fertal inſofern von großer Bedeutung, als es durch einen Sieg ſtark Anſchluß nach oben gewinnt. In der Erkenntnis deſſen lieferten die Käfertaler ein Spiel, das in punkto Eifer und Einſatz nicht viel zu wünſchen übrig ließ. Schon vom Auſpiel wurden die Gäſte ſtark in ihre Hälfte gedrückt und nach ungefähr drei Minuten erzielte Käfertal auch die Führung. Der Platzbeſitzer blieb weiterhin überlegen, ohne dies aber zahlenmäßig zum Ausdruck bringen zu können. Ilvesheims Hintermann⸗ hatte alle Hände voll zu tun, hielt aber dem Drängen des Gaſtgebers erfolgreich Wider⸗ ſtand. Nach und nach kam dann auch die Fünferreihe Ilvesheims in Schwung und ſtell⸗ ten ſich ihre Angriffe als recht gefaͤhrlich her⸗ aus. Einen ſolchen konnte man dann auch mit dem Ausgleichstreffer abſchließen. Dabei blieb es bis zur Pauſe. Nach Wiederanſpiel war Käfertal ganz groß in Fahrt und in gleich⸗ mäßigen Abſtänden zog man auf 4:1 davon, ehe die Bemühungen der Gäſte mit dem 2. Tor belohnt wurden. Germ. Friedrichsfeld— Phönix Mhm. 5:0 Höher als erwartet, konnte Friedrichsfeld dieſe Begegnung für ſich entſcheiden. Sofort ſind die Germanen im Bilde und es dauerte auch nicht lange, bis man zum Führungstor Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 9 7 1 1 31:10 15 Feudenheim 11108 18 09 Weinheim 10 b„ dis 12 äſertal 10 5 am dld 12 Friedrichsfeld 9 1 Seckeneim 9 4 1 1 Ildesheim 10 3 3 4 18.23 9 Neulußheim I 7 Mannheim 8 1 Heddesheim„ Phönix M'heim. ockenheim inn e 08 M'heim 8 2 1 5 13:26 4 Lot Paufierens bleibt Viernheim Tabellenführer kam. Friedrichsfeld bleibt weiterhin überlegen und nur die vorzügliche Gäſteabwehr behütet Phönix vor weiteren Verluſttreffern. Doch kurz vor Halbzeit reifte der zweite Erfolg für den Platzbeſitzer. Ein fein durchgeführter An⸗ griff mit abſchließendem Torſchuß ſtellt das Halbzeitergebnis her. Mehr noch als in der erſten Hälfte wird Friedrichsfeld nach kurzem Drängen der Mannheimer, überlegen. Die verzweifelte Gegenwehr der Gäſte konnte wei⸗ tere Erfolge der Germanen nicht verhindern. Mit dem 3. und 4. Tor iſt das Schickſal der Phönixleute endgültig beſiegelt. Ein verhäng⸗ ter Elfmeter führt ſchließlich noch zum 5. Tor für Friedrichsfeld.— Das Reſultat geht ſo ziemlich in Ordnung, wenn auch Mann⸗ heim aufgrund ſeines Eifers das Ehrentor verdient hätte. Schachklub Viernheim gegr. 1934. Klublokal zum„Grünen Haus“. Wer am letzten Freitag im Klub war, der konnte feſtſtellen, daß eifrig geſpielt wurde und vor allen Dingen, daß der Schachklub Viernheim lebt! Man bekam allerlei ſtarke wie ſchöne Partien zu ſehen. Zwei Glanzpar⸗ tien lieferten ſich Hanf N.— Theobald und Rockenſtein—Jörns. Erſt im Endſpiel, als Hanf N. bzw. Rockenſtein beiderſeits einen Turm ſtehen ließen, ſtanden die Sieger in Theobald und Jörns feſt. Es ſiegten Frank gegen Adler H., Adler N. gegen Bläß, Walter gegen Froſchauer, Froſchauer gegen Bläß und Schneider ſpielte gegen Froſchauer unentſchie⸗ den. Es iſt nicht mehr wie vor drei Jahren, daß man vorausſagen könnte, wer in dieſer oder jener Partie ſiegen wird. Jeder, der einen Punkt eroberte, mußte ſich ſeinen Sieg hart erkämpfen. Als ſchwächſter Spieler galt Froſchauer, der ſich aber jetzt als ganz ge⸗ fährlicher Spieler entpuppte. Auch ſtärkere Spieler konnte er beſiegen. Gegen Walter ſpielte er ebenfalls eine ſtarke Partie, jedoch ließ ſich der Meiſter nicht aus ſeiner Ruhe bringen.— Nachſtehend der Tabellenſtand: Theobald 5 0 0 5 Rockenſtein 5 0 1 Jörns 3 0 0 3 Walter 3 0 0 3 Adler H. 4 1 1 2 Froſchauer 7 4 1 2½ Frank 6 4 0 2 Buſalt 4 2 1 1 Rech 1 0 0 1 Adler N. 2 1 0 1 Hofmann 3 2 0 1 Schneider 3 2 1 372 Hanf 2 2 0 0 Merkel 2 2 0 0 Bläß. 0 0 0 Der Kampf um die Schachweltmeiſterſchaft in Holland ſteht 10:8 für Dr. Aljechin. Euwes Widerſtand hat ſich weſentlich ver⸗ ſtärkt, konnte er doch die 17. Partie gewin⸗ nen, die 16. und 18. Partie remis halten! Demnach verſteht es ſich von ſelbſt, daß die Holländer auf Dr. Euwe ſehr ſtolz ſind und ganz Holland im Zeichen dieſes großen Kamp⸗ fes ſteht. Man iſt geſpannt, wie die 19. Par⸗ tie, in welcher Dr. Euwe die weißen Steine führt, verläuft. ** Der Weihnachisbaumverkauf iſt fichergeſtellt Der Weihnachtsbaummarkt iſt in dieſem Jahre einer neuen totalen Marktordnung un⸗ terworfen worden, die eine Sicherung des auf 10 bis 15 Millionen Stück zu veranſchlagen⸗ den Bedarfes gewährleiſtet. Es empfiehlt ſich, frühzeitig den Weihnachtsbaumeinkauf vorzu⸗ nehmen(früheſter Beginn: 10. Dezember!), damit die marktregelnden Stellen in der Lage ſind, Mangel- bzw. Ueberſchußſtellen zu er⸗ kennen und auszugleichen. Die vereinzelt ge⸗ hegte Beſorgnis, der Weihnachtsbaumeinſchlag könnte dem Rohſtoffplan Abbruch tun, iſt un⸗ begründet: denn 80 v. H. des Bedarfes ſtam⸗ men nicht aus dem Wald, ſondern aus beſon⸗ deren Weihnachtsbaumkulturen, wie ſie vor allem in Schleswig⸗Holſtein und im Sauer⸗ land zu finden ſind. Die reſtlichen 20 v. H. werden im weſentlichen von Waldſtücken, über die Hochſpannungsleitungen laufen, geſchla⸗ gen. Die Preisfeſtſetzung erfolgt entſprechend den örtlichen Gegebenheiten. Vorſicht, Maul- und Klauenſeuche! Natron⸗Lauge als Schutz gegen Anſteckung! Die gefürchtete Maul⸗ und Klauenſeuche erfordert erhöhte Vorſichtsmaßnahmen jeder Gemeinde. Die Gemeinden an der Bergſtraße und im Odenwald ſchützen ſich u. a. gegen die Einſchleppung dadurch, daß ſie an den Orts⸗ eingängen eine mit Natronlauge getränkte Sägemehlſchleuße errichten. Dieſe Schleuße müſſen ſämtliche Leute, die in das Dorf wol⸗ len, paſſieren. Die Krankheitskeime, die evtl. an den Schuhſohlen haften bleiben, werden durch die Natronlauge abgetötet und ſo hofft man der Einſchleppung wirkſam begegnen zu können. Selbſtverſtändlich iſt es auch ange⸗ bracht, jeden unnötigen Beſuch auf dem Lande zu unterlaſſen oder aber mindeſtens den Be⸗ ſuch auf einen ſpäteren Termin zu verſchieben. * Vor 80 Jahren flog der Mainzer Martins⸗ turm in die Luft. Mainz. Am 18. November 1857 ereig⸗ nete ſich in Mainz ein furchtbares Exploſi⸗ onsunglück, das ins Gedächtnis gerufen zu werden verdient. Damals wurde die Main⸗ zer Bevölkerung um 3 Uhr nachmittags durch eine gewaltige Detonation erſchreckt, die meilenweit in Süddeutſchland zu hören war. Ein wahnſinniger öſterreichiſcher Kor⸗ poral hatte 214 Zentner Pulver, die in dem geräumigen Magazin des Martins⸗ turmes untergebracht waren, zur Entzün⸗ dung gebracht. Innerhalb weniger Sekun⸗ den hatte ſich an der Stelle, wo ſich der Turm befand, ein rieſiger Trichter gebildet. Es gab unzählige Tote und Verwundete, ſo⸗ wohl unter dem Militär als auch unter der Mainzer Zivilbevölkerung, die am ſo⸗ genannten Käſtrich wohnte. Das Mil kär verhinderte eine weitere Kataſtrophe, in m die Garniſonbeſatzung unter größter Le⸗ bensgefahr die reſtlichen Pulvermage ie unter Waſſer ſetzte. Aber auch ſo wa ie Exploſion verheerend genug, denn auße en zu beklagenden Menſchenleben entſtand ein rieſiger Sachſchaden, der weit über die Mil⸗ lion ging. E Y/ Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialſtiſche Pflicht erfüllen! wee eee, eee, Viernheimer Tonfülmſchau im Central⸗Film⸗Palaſt „So weit geht die Liebe nicht Heute Montag letzter Tag! Das neueſte und köſtlichſte Bavaria⸗Groß⸗ filmwerk— eine Lachkanone, mit jedem Schuß einen Treffer! Soweit geht die Liebe nicht, — nämlich bis zum Standesamt—, das iſt die Deviſe des Jeinkoſthändlers Lobacher(Joe Stöckl). Wie weit die Liebe geht, darüber be⸗ lehrt ihn Helene Fiſcher, die hübſche Zigarren⸗ geſchäfts⸗Inhaberin(Luzie Engliſch). So köſt⸗ lich und heiter die Erxlebniſſe der beiden Film⸗ lieblinge ſind, ſo hat die Sache dennoch einen tieferen, moraliſchen Sinn, der allerdings nicht daran hindert, daß man in dieſem Film herzlich lachen kann. Th. Auzinger, Paul Weſtermeier und viele beſtbekannte Darſtel⸗ ler ſichern den Erfolg dieſes Films. Es iſt ein heiterer Bavaria⸗Film, mit welchem Franz Seitz die Serie ſeiner Luſtſpielerfolge fort⸗ ſetzt. Eine Stunde voll wirklicher Entſpan⸗ nung und befreiendem Lachen iſt dem Film⸗ beſucher gewiß, denn Franz Seitz und ſein be⸗ währtes Darſtellerenſemble, verſtehen es auch in dieſem neuen Luſtſpiel, eine Fülle heiterer Situationen zu geſtalten. Lucie Engliſch, Ma⸗ ria Paudler, Joe Stöckl, Paul Weſtermeier und viele andere Darſteller zaubern Lachen und Frohſinn in die Herzen der Zuſchauer. Die unerreichte Spiellaune aller Mitwirken⸗ den ſchlägt die tollſten Kapriolen. Ueberall ein Bombenerfolg! * Heute Montag im Gloria! „Wenn du eine Schwiegermutter haſt⸗ Mit Ida Wüſt, Ralph Arthur Roberts Skandal im Seebad! In einem bekannten Seebad— nennen wir es Seemünde— kam es vor einigen Tagen beinahe zu einem Skan⸗ dal. Eine junge, verheiratete Frau hatte ſich von einem Manne einen Heiratsantrag machen laſſen. Der Ehemann, der einige Tage ſpäter eintraf, wurde von der Schwiegermutter als ihr eigener Gatte ausgegeben. Zu ſeinem Schrecken mußte der geplagte Mann erkennen, daß der Freier ſeiner Frau ſein neuer Chef war. Wie die Sache ſich entſpann und wie es ausging, ſoll hier nicht verraten wer⸗ den. Gehen Sie Samstag oder Sonntag ins „Gloria“ und ſehen Sie ſich den luſtigen Film„Wenn Du eine Schwiegermutter haſt“ mit Ida Wüſt, Suſe Graf, Mady Rahl, R. A. Roberts, Erwin Biegel, Ernſt Dumcke, Kurt Veſpermann und Blandine Ebinger an. Bunt wirbeln die Situationen durcheinander, immer wieder zwerchfellerſchütterndes Lachen hervorrufend! Wer noch keine Ferienreiſe ge⸗ macht hat, fahre mit uns in dieſem Film nach Seemünde. Wir garantieren, daß er ſich köſt⸗ lich amüſieren wird. Ein Lacherfolg,— nach Maß verpaßt— Wenn Du eine Schwieger⸗ mutter haſt! In beiden Theatern die bombigſten Luſt⸗ ſpielſchlager, voll Stimmung, Humor und Frohſinn. Lacherfolge am laufenden Band! Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 25 Milchſchweine, 49 Läufer, zuſammen 74 Stück. Verkauft 25 Milch⸗ ſchweine, 40 Läufer, zuſammen 65 Stück. Milchſchweine das Stück von 9—16 Mark, Läufer das Stück von 17—27 Mark.— Marktverlauf: gut. Perbefeldzug für den 2000. Bezieher Beleg für ben Werber Ausfüllen, aufbewahren und bei Abholen der Prämie vorzeigen! (Muß mit der Nummer des Beſtellſcheins übereinſtimmen) %% ATT Name des Beſtellers zz —A:! Straße: Dieſer Abſchnitt iſt an die Geſchäftsſtelle g zu übermitteln! Nr. (Lfd. Nummer der vom Werber übermittelten Beſtellung) N Beſtellſchein Ich beſtelle hiermit die„Viernheimer Voltszeitung/ auf drei, ſechs, zwölf Monate (nicht Zutreffendes ſtreichen) zum Preiſe von RM. 1.60 monatlich frei Haus für die Zeit vom an bis einſchließlich 5 Erfolgt vor Ablauf der Bezugszeit keine aus ⸗ drückliche Abbeſtellung, ſo läuft der Bezug ſtillſchweigend von Monat zu Monat weiter. Unterſchrift des Beſtellers: (Vor⸗ und Zuname) .. nn ihm, den 193 Vom Werber auszufüllen Obiger Bezieher wurde geworben von Vor⸗ u. Zuname: Beruf: 5 Straße: 8 77SSFFFCFCCCCCCCCCCCCCCCCCTCTCCTCTTTCCTCTCTCTCT0TCT0TCT0TCT0TCT0TTTT 5 9 D ———— e e e, PFF 7 N 22 2 y b N. r — * Ser S N Aus Nah und Fern Tödlicher Verkehrsunfall Vorſicht beim Ueberſchreiten der Straße Lampertheim. Am Freitag voriger Woche, mittags 12 Uhr, ereignete ſich hier ein ſchwerer Verkehrsunfall. Die 58 Jahre alte Ehefrau des Fabrikarbeiters Fritz Daum, Rö⸗ merſtraße 56, wollte ihrer bei der Firma Haas & Derſt arbeitenden Tochter einen Regen⸗ ſchirm bringen und wurde beim Ueberſchreiten der Boxheimer Hofſtraße von dem in die Ernſt⸗ Ludwigſtraße einbiegenden Laſtkraftwagen der Verbrauchergenoſſenſchaft Worms erfaßt und zu Boden geworfen. Sie fiel dabei ſo unglück⸗ lich, daß der ſchwere Wagen über ſie hinweg⸗ ging. Sie war ſofort tot. Der Fahrer hat vor⸗ ſchriftsmäßig Zeichen gegeben und den Rich- tungsanzeiger betätigt; es trifft ihn kein Ver⸗ ſchulden. Der Laſtwagen iſt von der Polizei vorläufig ſichergeſtellt worden. Höhere Zuchthausſtrafe auf Berufung Mannheim. Einſichtslos und frech be⸗ nahm ſich der 51 Jahre alte, 30mal vorbe⸗ ſtrafte Angeklaite Alfred Müller aus Aſch⸗ bach vor der Großen Strafkammer und for⸗ derte trotz des erwieſenen Tatbeſtandes des Betrugs im Rückfall einen Freiſpruch. Vom Schöffengericht war Müller, ein geriſſener Heiratsſchwindler, zu zwei Jahren Zucht⸗ haus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt worden. Der Staatsanwalt bezeichnete den Achtung! In beiden Theatern zeigt man des großen Erfolges wegen, ſowie auf vielſeitigen Wunſch die beiden herrlichen Ton⸗ filmſchlager heute Montag nochmals. ImCentral Film Palaſt y Angeklagten als gefährlichen Menſchen, der ſich in keiner Weiſe ſcheut, Wiederaufnahme⸗ verfahren aus früheren Verurteilungen zu beantragen, ſich in unverſchämter Weiſe ge⸗ gen die Juſtiz benommen hat und ſchließlich in zahlloſen Zuſchriften unbeſcholtene Volksgenoſſen der Verbrechen verdächtigt, die ihm allein anzurechnen ſind. Wenn das Schöffengericht nur eine Strafe von zwei Jahren Zuchthaus ausgeſprochen habe, ſo verdiene dieſer Rechtsbrecher heute keine Milde mehr. Aus dieſen Gründen ſei die Strafe um ein Jahr zu erhöhen. Die Straf⸗ kammer wies die Berufung des Angeklagten zurück und verurteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt und zu 300 Mk. Geldſtrafe oder weiteren zwei Monaten Zuchthaus. Die Anterſuchungshaft wurde nicht angerechnet. Das Gericht unter⸗ ſtrich in der Urteilsbegründung, daß der An⸗ geklagte nicht glauben könne, mit den Ge⸗ richten Schindluder zu treiben. Für ſein ge⸗ wiſſenloſes Verhalten habe er heute die N erhalten. Das Arteil iſt rechtskräf⸗ ig. Wer getrunken hat, ſoll nicht fahren Darmſtadt. Dieſen Grundſatz bei der Führung eines Kraftfahrzeugs, der auch umgekehrt richtig iſt— wer fährt, ſoll nicht trinken— befolgte ein Autofahrer nicht, ſon⸗ dern war nach dem Genuß von ſechs bis acht Glas Wein ſchon in der Kurve der Frank⸗ furter Straße am Gericht auf den Fußſteig gefahren, wobei einige Fußgänger gerade do wen gent de Liene ncht noch zur Seite ſpringen konnken. Dann hatte er an der Ecke Liebigſtraße einen Jungen vom Fahrrad geſchleudert, der zum Glück nicht viel abbekam, aber das Rad war hin. Der Schuldige fuhr eiligſt davon, aber ſeine Wagennummer war feſtgeſtellt. Der Einzel⸗ richter glaubte dem Angeklagten, daß er bei ſeinem alkoholiſchen Zuſtand den Unfall nicht bemerkt habe. So entfiel eine Verur⸗ teilung wegen Führerflucht, doch wurde we⸗ gen Trunkenheit am Steuer und fahrläſſiger Körperverletzung auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten erkannt. Der Haftbefehl wurde nicht aufgehoben. Erſte Auszeichnungen der Betriebe am Jah⸗ restag von Kd. Der Beauftragte für die Geſamtdurchfüh⸗ rung des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe, Reichsamtsleiter Dr. Hupfauer, gibt bekannt, daß die erſten Auszeichnungen des Leiſtungskampfes der deutſchen Betrie⸗ be bereits aus Anlaß des 4. Jahrestages der NSG.„Kd.“ am 26. und 27. Nov. verliehen werden. Zum Jahrestag wird eine Anzahl von Betrieben, die ſich um die Förderung von „Kd.“ verdient gemacht haben, mit dem Leiſtungsabzeichen für„Vorbildliche För⸗ derung von Kd.“ ausgezeichnet. Die Verleihung der vier Leiſtungsabzei⸗ chen des Leiſtungskampfes der deutſchen Be⸗ triebe erfolgt bekanntlich das ganze Jahr hindurch, während die Auszeichnungen „Gaudiplom für hervorragende Leiſtungen“ im Gloria und„Natkonalſozfaliſtiſcher Muſterbekrfeb“ nur am Feiertag der nationalen Arbeit, am 1. Mai, verliehen werden. Reichsamtsleiter Dr. Hupfauer teilt noch mit, daß die Verleihungen des Leiſtungs⸗ abzeichens für„Vorbildliche Förderung von „Kd.“ mit der Auszeichnung der erſten Betriebe zum Jahrestag Kd. nicht ab⸗ geſchloſſen ſind, ſondern im Rahmen des Leiſtungskampfes durch das ganze Jahr er⸗ folgen. Anfall beim Spatzenſchießen Lörrach(Baden). Leichtſinniges Um⸗ gehen mit einem Kleinkalibergewehr führte im benachbarten Inzlingen zu einem ſchwe⸗ ren Anfall. Der 15 Jahre alte Sohn des Landwirts und Arbeiters Max Müller hat⸗ te das Gewehr ſeines Vaters an ſich genom⸗ men, um auf Spatzenjagd zu gehen. In dem Augenblick, als er anlegte und ſchoß, ſprang ſein neun Jahre alter Bruder Fritz in die Schußbahn. Der Knabe ſank getroffen zu Boden. Das Geſchoß drang ihm durch den Körper und verletzte die Leber. Der verun⸗ glüdte Knabe liegt in bedenklichem Zuſtand im weiiſabethenkrankenhans in Lörrach dar⸗ nieder. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— DA. X. 1937 über 1800 3. Zt. iſt Anzeigen reisſiſte Nr 6 gültig. ee„ Meli Ad Eine Schunegermuler nasl' benennen t empfeblenwert! f gehlungl llern sas Iur Fur Hinder. Mutwocnnachmiag u nr das Droge Märchenfumprogramm„Frau Holle“ Amtliche Belannimachungen Betr.: Ausſtellung und Umtauſch der Quit⸗ tungskarten für die Invalidenverſicherung. Am Dienstag, den 23. und Mittwoch, den 24. November ds. Is. in der Zeit von 8—12 und 14—18 Uhr, ſowie am Donnerstag, den 25. ds. Mts., von 8—12 Uhr, nimmt der Kontrollbeamte der Landesverſicherungsan⸗ ſtalt eine Nachprüfung der Quittungskarten der hieſigen invalidenverſicherten Perſonen in Bezug auf ordnungsmäßige Beitragsentrich⸗ tung vor.. Die Arbeitgeber werden hiermit aufgefor⸗ dert, die Quittungskarten der von ihnen be⸗ ſchäftigten Arbeiter, Geſellen, Gehilfen, Lehr⸗ linge und Dienſtboten etc. zur angegebenen Zeit im Nebenzimmer des„Ratskeller“ zur Vornahme der Markenverwendung perſönlich vorzulegen oder durch einen Beauftragten, der über die Höhe des Lohnes uſw. Auskunft ge⸗ ben kann, vorlegen zu laſſen. Zu der angege⸗ benen Zeit haben auch Hausgewerbetreibende (Hausſchneider uſw.) ſowie unſtändige Ar⸗ beiter(Hausſchlächter, Taglöhner, Putzfrau⸗ en, Wäſcherinnen etc.) und die freiwillig Ver⸗ ſicherten ihre Quittungskarten vorzulegen. Die Arbeitgeber ſowie die vorgenannten Verſicher⸗ ten ſind nach 88 2 und 7 der Ueberwachungs⸗ vorſchriften der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen vom 1. November 1929 bei Meidung von Beſtrafung(bis zu 1000 RM.) hiermit verpflichtet. Während der Kontrolle wird auch Auskunft erteilt über alle die Rentenverſiche⸗ rung der Arbeiter(Invaliden⸗ und Hinterblie⸗ benenverſicherung) betreffenden Fragen. Die Markenverwendung muß bis zum Kontrollter⸗ min reſtlos in richtiger Höhe getätigt und jede Beitragsmarke mit dem Datum des die Woche abſchließenden Sonntags entwertet ſein. Viernheim, den 16. November 1937 Der Bürgermeiſter 50 jährige 1887/88 Wohnung (Zimmer und Küche) bis Weih⸗ nacht. zu miet. geſ. (Tivoli bevorzugt) Ang. unt. Nr 50a. d. Geſchäftsſt. erb. 2 Einleg- schweine zu verkaufen. Wilhelmſtr. 3 Bekault Wird immer Darum keine Unterbrechung in der Tallungs- ſelame W Verloren! Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech⸗ Danksagung Für die erwieſene herzliche Teilnahme beim Heim⸗ gange unſerer lieben Verſtorbenen, Frau Katharina Remnf geb. Kraus ſowie für die ſo zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigſten Dank. Beſonders danken wir der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die treuſorgende Pflege, für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, 20. November 1937 Re trauernden Hinterbliebenen. 8 1 Edelweiß die Königin der Alpen. Edelweiſt das gute Fahrrad das Sie vollauf be · kriedigen wird. Der Lauf ist spielend leicht die Haltbar · ueit jahrzehntelang. das Außere von groß. Schönheit. 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November 193 ee zu 1000 RR. 41690 103661 294652 300991 331119 8 32 Sewinne 45 800 RM. 2919 22882 29207 40595 78856 109035 142025 166749 167316 170412 181026 191271 220845 228608 252935 352205 50 Gewinne zu 500 RM. 7122 17146 28925 73181 120720 142936 152287 169880 177535 188799 266779 275995 280487 282622 284958 N 10 319389 332361 338043 352762 358083 359581 360641 371128 38922 e e en ge e nungsjahres Am Dienstag abend 8 Uhr wollen alle Söhne und ſicher an Ein⸗ Töchter der Jubilare, die bei der 50-Jahrfeier mit⸗. wirken wollen, im„Karpfen“ erſcheinen. Zugleich“ nahmen Beſprechung der Vorſtände. loren! S N Der Ostssekabllau iſt wieder da! Jetzt zugreifen! 500 Gramm„30 Oſtjeekabliau o. K. Süßbücklinge schaue rel zum Werbepreis von 32 Vlernheim Sdarstr. 47 158 Gewinne zu 300 RM. 438 2817 9782 12821 13244 18990 23898 28885 25941 31054 43301 46939 59948 72299 75347 81016 81269 2363 86039 88233 89459 90229 90978 91259 100487 117307 120824 21930 123516 125878 131974 137568 139248 141910 143880 144685 48018 148849 149703 165801 168467 171973 177311 177871 178506 99438 219841 228691 232817 233368 259708 264878 288750 269422 72102 288037 292484 309948 321518 321982 325398 335349 344336 9043 350275 355904 358573 383337 364940 387085 367348 370355 271858 372342 374877 376456 386063 39 1248 399460 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 234996 2 Gewinne zu 3000 RM. 307153 132765 832711 4 Gewinne zu 2000 RM. 18 Gewinne zu 1000 RM. 446 39303 52066 97717 128897 139333 211732 288512 322001 „ zu 800 RM. 47281 75217 77516 246460 306644 325837 58 Gewinne zu 500 RM. 6790 18918 19198 22505 48581 73786 74329 74516 75313 81921 88139 104525 106774 115878 118496 120634 153756 156399 181594 185980 187795 195196 245878 305534 309436 314943 321667 370257 374324 182 Gewinne zu 300 RM. 2832 4722 18109 22903 25010 31839 34979 7 957 4257 66004 67580 70811 71676 72975 73257 80403 82388 851 86619 91635 100442 101481 112652 113602 114581 120027 128899 153327 158123 158352 158979 161258 178045 180020 187126 187740 188189 193480 196611 199010 210148 215725 218359 222284 228109 228225 228887 229248 238808 240047 241472 248764 247488 253208 258089 258522 284283 264360 288875 274941 277836 280780 289897 291173 297289 298969 308340 3094 19 313973 314618 315289 328988 327877 828544 329828 331949 335591 340022 345103 348837 347997 350903 357238 363398 367000 369337 372409 385011 385488 388860 396805 Die Ziehung der 8. Klaſſe der 50. Preußiſch-Süddeutſchen(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie findet am 15. und 16. Dezember 1937 ſtatt. 7 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 28 Nummer in den beiden Abteilungen 1 un 11 1. Ziehungstag 19. November 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 3847260 2 Gewinne zu 50000 RM. 239703 2 Gewinne zu 10000 RM. 346858 2 Gewinne zu 5000 RM. 30856 4 Sewinne zu 2000 RM. 384471 878083 8 Gewinne zu 1000 RM. 109929 277817 374777 881496 20 Gewinne zu 800 AM. 744 8304 30437 80209 81953 124771 142581 249661 313752 321822 52 Sewinne zu 500 RM. 48296 55079 60137 81338 81830 114867 139205 140105 142190 144239 168413 175997 179474 182179 199700 17150 8 246042 306488 309776 324363 329183 341702 376353 158 Gewinne zu 300 RM. 14866 18198 21392 27271 83478 43128 43489 48246 47976 52985 67080 88333 72091 80131 85478 91906 108289 111320 114274 129708 185349 136733 138806 142617 143073 146270 159145 169123 168420 180855 188488 153801 202328 202813 208424 298112 209798 214856 221057 225707 228475 233259 238220 250789 280982 258810 261849 281853 282875 282838 268983 278440 281793 285842 291745 292253 304780 308124 311843 311846 313087 374847 319897 323224 330807 334121 336280 836805 389381 845872 349540 349703 366714 371571 376151 378510 383623 3926890 388557 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 25000 Rt. 171846 2 Gewinne zu 10000 RM. 212081 2 Gewinne zu 5000 RM. 10047 4 Gewinne zu 3000 RM. 35529 100920 29425 89948 6 Gewinne zu 2000 RM. 310589 n zu 1000 Rm. 17707 37121 104731 241646 251460 eke zu 800 RM. 1376 71704 119469 148176 221894 239826 40 Gewinne zu 500 RM. 57893 81028 181081 153499 156897 158799 182939 185292 228985 270488 293030 293924 306284 313558 314166 322433 327531 360323 382522 898738 202 Gewinne zu 300 Nu. 267 8770 11827. 16858 18221 18256 18377 24113 24145 24169 26850 28266 29538 36489 37468 38256 39926 41353 45112 58258 64223 66435 74795 74950 78824 8007 89001 92489 93308 103281 105091 105899 108100 106580 114110 118850 129259 132330 142538 150878 151989 157695 1583786 164718 185387 185803 171989 174891 177703 182376 183386 185530 190843 193632 197217 200298 205171 208608 212347 218751 228268 233470 234979 239241 247290 252802 265177 288628 271283 275907 282382 285947 287549 299870 298088 299880 309295 309808 312485 318747 322359 330818 830575 333903 334413 335353 338725 338957 340296 349316 348313 348341 356747 358582 868279 373708 381469 388545 389854 392599 398111 N f b 610% 10 die d m 5 ſumment meine riſen Joo übte Ausführ! einer er dc. daß beton JFSrund nichts tung, d men geb vorhande Sctit aner R Die chin n N ung enn behalte ſic wagen u M. die dels du zweiftün Deleg jedoch Elelung Ahahl I Schl Auſe de dnſeren; Le Konf kite neue ſuch die Aung borli die Konfer ben kann. 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