trie belen . 100 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim rſcheinungswelſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und 8 8 ns Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugsprels: J Nummer 272 eiertagen. otenlohn, Dienstag Se ternheimer jeilung — Verkündigungsblatt der NS D AR. Viernheim den 23. November 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Nyſg. Zur Zeit iſt a. 604 beben Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS im Text; K. L'hafen 15101 13. Jahraang Abſchlußerklärung der Brüſſeler Konferenz Verlagung iſt das einzige Ergebnis der Neunmüchleausſprache China übt bittere Kritik Keiner geht auf Chinas Vorſtellung ernſthaft ein Brüſſel, 22. Nov. Die Oſtaſienkonferenz iſt Montagnachmittag um 5 Uhr zu ihrer vorgeſehenen Sitzung zu⸗ ſammengetreten, um den Entwurf einer ge⸗ meinſamen Abſchlußerklärung zu prüfen. Der chineſiſche Delegierte Wellington Koo übte an dieſem Entwurf in längeren Ausführungen ſcharfe Kritik. Er erklärte, aus einer erſten Prüfung ihres Inhalts ergebe ſich, daß ſie nichts anderes als eine neue Betonung gewiſſer allgemeiner Grundſätze enthalte. Sie ſage aber nichts von einer gemeinſamen Hal⸗ tung, die die Vertreter der Mächte anzuneh⸗ men gedächten, noch ſei irgendein Hinweis vorhanden auf gewiſſe praktiſche Schritte, wie ſie der chineſiſche Vertreter in ſeiner Rede am 13. November angeregt habe. Die chineſiſche Delegation, ſo erklärte Welling⸗ ton Koo zum Schluß, werde bei ihrer Regie⸗ rung endgültige Anweiſungen einholen und behalte ſich inzwiſchen das Recht vor, Abände⸗ rungen vorzuſchlagen. 0. An die Erklärungen des chineſiſchen Vertre ters auf der Oſtaſienkonferenz ſchloß ſich eine zweiſtündige Ausſprache an, in der faſt alle Delegierten das Wort ergriffen, ohne jedoch zu den Fragen Wellington Koos Stellung zu nehmen. Es wurde eine große Anzahl von Abänderungen an dem Entwurf des Schlußberichtes vorgeſchlagen, die im Laufe des Dienstags dem Präſidenten der Konferenz ſchriftlich eingereicht werden ſollen. Die Konferenz wird am Mittwochnachmittag eine neue Sitzung abhalten. Da bis dahin auch die Stellungnahme der Nanking ⸗Regie⸗ rung vorliegen dürfte, rechnet man damit, daß die Konferenz am Mittwoch abgeſchloſſen wer⸗ den kann. Der Bericht ſieht einen Abſchluß in Form einer Vertagung vor, ſo daß jederzeit eine Einberufung der Konferenz ohne beſon⸗ dere Formalitäten möglich ſein würde. Dieſe Beſtimmung wird jedoch allgemein als rein theoretiſch betrachtet. Neuer Jowjetbolſchafler in China Was wurde mit dem Vorgänger? Mos kau, 23. November. Amtlich wird bekanntgegeben, daß zum Bot⸗ ſchafter der Sowjetunion in China ein gewiſſer Iwan Luganietz⸗Orelſki ernannt worden iſt. Damit ſcheint ſich, wie üblich, das Schickſal ſei⸗ nes Vorgängers Bogomolow erfüllt zu haben. der ſchon vor einigen Monaten aus Nanking abberufen worden war und hartnäckigen Gerüch⸗ ten zufolge unter den verhafteten Sowjietdiplo⸗ maten genannt wurde. Der neuernannte Sow⸗ jetbotſchafter iſt eine völlig unbekannte Perſön⸗ lichkeit. Die neuerdings mehrfach erfolgte Uebertragung wichtiger Auslandspoſten an Nichtdiplomaten wird in geviſſen ausländiſchen Kreiſen allgemein als ein Mißtrauensvotum gegen das Außenkommiſſariat aufgefaßt. heule Pariſer Miniſterral Paris, 23. November Wie der„Paris Midi“ wiſſen will, wird ſich der Miniſterrat am Dienstaavormittag nicht nur mit dem nordafrikaniſchen Problem, ſondern auch mit der umſtrittenen Teuerungs⸗ zuwendung für die Beamtenſchaft, ſowie mit der Affäre der„Geheimorganiſation“ der„Ca⸗ goulards befaſſen. Im einzelnen glaubt der „Paris Midi“, daß Staatsminiſter Sarraut ſei⸗ nen Miniſterkollegen darlegen werde, auf wel⸗ che Weiſe er dank der eneraiſchen Anweiſun⸗ gen an General Nogues einer großange⸗ legten Verſchwörun g in Marokko zuvorgekommen ſei. Sarraut werde über die Arbeiten der kürzlich ſtattgefundenen nordafri⸗ kaniſchen Konferenz berichten. die ein Pro⸗ gramm ausgearbeitet habe, um zunächſt ein⸗ mal die Unzufriedenheit der Eingeborenen zu heben. Selbſtverſtändlich werde Sarraut noch auf die Rolle„gewiſſer Agitatoren zu ſprechen kommen. die ſich zu den Parteien zählen, die die Regierung im Parlament unterſtützen, aber Reden und Handlungen geeignet ſeien, ö J den Wiederaufbau der Regierung zu hemmen. In der Frage der Teuerungs⸗ Bolſchewikenſchiff in die Luft geflogen 88 Paris, 23. November Der ſpaniſch⸗bolſchewiſtiſche Dampfer„Cale Elcofauba“, der von Caſtillon nach Valen⸗ cia unterwegs war und angeblich eine Ladung „Zement“ an Bord hatte, iſt nach einer hier vor⸗ liegenden Meldung aus Barcelona etwa 70 km vor Valencia geſunken. Die geſamte Beſatzung kam dabei ums Leben. Man vermutet, daß der Dampfer auf eine Mine aufgelaufen iſt. Im nationalen Hafen Palma de Maloxca haben am vergangenen Samstag die engliſchen Kreuzer„London“ und„Devonſhire“ angelegt. Die Schiffsoffiziere ſuchten noch am gleichen Tag die Militärbehörden in Palma auf, die ihrerſeits den Beſuch erwiderten. Heinkelflugzeug erobert Weltrekorde Langſtreckenwellrekord krotz 1000 kg. Uutzlaft Berlin, 23. November Nachdem erſt vor wenigen Tagen ein Meſſer⸗ ſchmitt⸗Flugzeug der Bayeriſchen Flugzeug⸗ werke den Geſchwindigkeitsweltrekord für Landflugzeuge mit 611 Stundenkilometern in deutſchen Beſitz gebracht hat, konnte die deutſche Luftfahrt erneut einen ſtolzen Erfolg erringen. Die Heinkel⸗Flugzeugwerke griffen am Mon⸗ tad mit einer zweimotorigen Landmaſchine die Geſchwindigkeitsrekorde über die 1000 ⸗Kilometerſtrecke erfolgreich an. Unter Führung von Flugkapitän Nitſchke, dem Chef⸗Piloten der Heinkel⸗Werke, und dem Flugzeugführer Dieterle legte das Flug⸗ zeug, das mit zwei Daimler⸗Benz⸗Motoren D. B. 600 ausgerüſtet iſt, mit einer Nutzlaſt von 1000 Kilo, die für den Rekordflug feſtgelegte Strecke Hamburg—Stolp— Hamburg in einer Zeit von einer Stunde 58 Minuten zurück und erzielte damit eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 504,09 km Std. Mit dieſer Leiſtung fielen gleichzeitig 3 Weltrekorde an Deut ſch⸗ land: denn die ausgezeichnete Leiſtung des mit 1000 Kilo Nutzlaſt beladenen Heinkel⸗Flug⸗ KRullurzerſlörender Bolſchewismus Ein Jahr deulſch-japaniſches Ankikominlernabkommen Tokio, 23. November Am 25. November 1936 wurde in Berlin das deutſch⸗japaniſche Abkommen gegen die kommuniſtiſche Internationale unterzeichnet. Die Feierlichkeiten, mit denen Japan der ein⸗ jährigen Wiederkehr dieſes weltgeſchichtlichen Augenblicks gedenkt, begannen bereits am Mon⸗ tag mit einem Empfang beim japaniſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Fürſt Konoye, bei dem neben den Mitgliedern der deutſchen und italieniſchen Botſchaft, der japaniſche Staatsrat, das ge⸗ ſamte Kabinett, der Staatsbeirat mit den Ge⸗ nerälen Araki und Ugaki, ſowie der Prä⸗ ſident des Japaniſch⸗Deutſchen Vereins, DNa⸗ manoto, teilnahmen. Nach einer Ehrung des Führers und des Duce führte Fürſt Konohe u. a. aus, daß der Zuſammenſchluß der drei Völker, Deutſchlands, Japans und Italiens, im Antikomintern⸗Ab⸗ kommen zum Schutze gegen den kulturzerſtö⸗ renden Bolſchewismus erfolgt ſei und ſomit dem Weltfrieden diene. Der Fürſt ſchloß mit Worten des Dankes und einem Banzai auf die befreundeten Völker. Anſtelle des erkrankten deutſchen Botſchafters dankte Botſchaftsrat Noe bel dem Fürſten. Das deutſche Volk hoffe aufrichtig. daß das Ab⸗ kommen zur Vertiefung der Freundſchaft zwi⸗ ſchen den drei Völkern beitragen möge. Der Botſchaftsrat ſchloß mit einem Hoch auf den Fürſten Konohe und auf das japaniſche Volk. „ Am Montag abend fand bei dem Chef des japaniſchen Generalſtabes, Generalfeldmarſchall Kanin, ein S taatsbankett ſtatt, zu dem neben den Mitgliedern der deutſchen und der italieniſchen Botſchaft die geſamte japaniſche Generalität, der Generalſtab ſowie die Beam⸗ ten des Kriegsminiſteriums erſchienen waren. Fürſt Kanin erklärte in einer Anſprache, daß ſich die Wirkung des Abkommens in Zukunft auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens der drei Völker widerſpiegeln werde. Der Fürſt erhob zum Schluß ſein Glas auf eine glück⸗ liche Zukunft Deutſchlands und Italiens. Botſchaftsrat Noebel hob hervor, daß die japaniſche Armee Träger und Ga⸗ rant des Paktes ſei und ihr deshalb der beſondere Dank des deutſchen Volkes gelte. Der Botſchaftsrat trank dann auf das Wohl des Fürſten Kanin und der ruhmreichen japa⸗ niſchen Armee. die ungariſchen Gäſte bei Freiherrn von Neurath Von links: Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath, Miniſterpräſident Daranyi und Außenminiſter Kanya. (Preſſe⸗Hoffmaun. Zander⸗K.) zeuges verbeſſerte mit dieſem Flug auch die beſtehenden Rekorde für den Flug mit 500 Kilo Nutzlaſt, ſowie ohne Nutzlaſt. Drei Tatſachen zeichnen den neuen deutſchen Weltrekord beſonders aus. Einmal. daß das Heinkel⸗Flugzeug mit 1000 Kilo Nutzlaſt über die 1000⸗Kilometerſtrecke noch weſentlich ſchneller war als der bisherige Rekordhal⸗ ter über die gleiche Strecke ohne jede Nutzlaſt, zweitens, daß es ſich nicht um eine Ueberbie⸗ tung verhältnismäßig alter Rekorde handelt, ſondern daß dieſe erſt in jüngſter Zeit auf⸗ geſtellt wurden, und ſchließlich, daß mit dieſem Flug eine ſehr erhebliche Steigerung erreicht wurde. Die bisherigen Rekorde über 1000 km mit 500 und 1000 ka Nutzlaſt wur⸗ den erſt im Juli ds. Is. von Bruno Muſſo⸗ lini, dem Sohn des Duce, und Colonel Biſeo auf einer dreimotorigen Savoya Marchetti S 79 mit einem Stundendurchſchnitt von 423 km erzielt. Dieſe Leiſtung wurde durch das Heinkel⸗Flugzeug mit 81 Kilometer je Stunde überboten. Den Rekord über 1000 km ohne Nutzlaſt hielt ſeit April dieſes Jahres der Ita⸗ liener Niclot auf der zweimotorigen Breda 88 mit 475 Kilometerſtunden. Selbſt dieſer Re⸗ kord wurde um nicht weniger als 29 Kilometer⸗ ſtunden verbeſſert.— Der Rekordflug und ſeine Vorbereitungen gingen unter Aufſicht der von der Fédération Aeronautique International vereidigten Sportzeugen des Aeroklubs von Deutſchland vonſtatten. Die intnationalen Be⸗ ſtimmungen ſchreiben die Durchführung des Fluges in geſchloſſener Bahn vor. das heißt, Anfliegen eines auf halber Strecke liegenden Punktes und Rückkehr zum Ausgangspunkt. Damit wird eine Erhöhung der Geſchwindig⸗ keit durch Windeinfluß ausgeſchloſſen. Die Strecke, die von Hamburg über Schwerin in Mecklenburg und die Swinemünder Bucht nach Stolp in Pommern führte, wurde vom Reichs⸗ amt für Landesaufnahmen vermeſſen. Nach⸗ dem die auf dem Startplatz verſammelten Sachverſtändigen die Uebereinſtimmung des Flugzeugs mit den Meldungen geprüft und den in Form von eingenähtem Blei mitgeführ⸗ ten Ballaſt plombiert hatten, erfolgte um 12.30 Uhr der Start. Als aus Stolp die Meldung eintraf, daß die Maſchine die Wendemarke vorſchriftsmäßig überflogen und zum Rückflug gewendet habe, ſteigerte ſich die Spannung auf dem Hamburger Flugplatz mit ieder Minute, bis ſchließlich ein fernes Brummen die glück⸗ liche Rückkehr der Maſchine anzeigte. Mit ra⸗ ſender Geſchwindigkeit überflog ſie nach einer Flugzeit von 1 Stunde 58,5 Minuten die Ziek⸗ linie. Die erflogenen Leiſtungen wurden ſofort durch den Aero⸗Club von Deutſchland der F. A. J. zur Anerkennung ge⸗ meldet, die in kurzer Zeit erfolgen dürfte, da alle erforderlichen Bedingungen für die An⸗ erkennung der Leiſtung als internationale Re⸗ korde erfüllt wurden. Der Reichsminiſter der Luftfahrt, Generaloberſt Göring, hat den Heinkel⸗Flug⸗ zeugwerken und Daimler⸗Benz folgende An⸗ erkennung für ihre ausgezeichnete Leiſtung zu⸗ gehen laſſen:„Zu dem ſtolzen Erfolg, den Sie und Ihre Mitarbeiter durch Ihre zielbewußte und aründliche Entwicklungsarbeit errungen haben, beglückwünſche ich Sie aufs herzlichſte. Sie haben mit der Erringung der neuen drei Weltrekorde ſich um die Geltung der deutſchen Luftfahrt in hervorragender Weiſe verdient gemacht. Ich ſpreche Ihnen und Ihrer Gefolgſchaft meine beſondere Anerkennung für dieſe Lei⸗ ſtung aus.“ 4 * Der Führer beſuchte am Mittwochvormittag in Augsburg die Bayeriſchen Flugzeugwerke und beſichtigte dabei u. a. die Meſſerſchm. dt⸗ Maſchine, die kürzlich mit einem Mercedes⸗ Benz⸗Motor einen Geſchwindiagkeitsrekord für Landflugzeuge aufgeſtellt hat. Gegen Mittag verlietz der Führer Augsburg. TTT 1 8 e 7 N nnn „7 e ra 3 2 r 1 9 ͤ v r e „Ichneller, ſchneller!“ Bekanntlich gab der Herzog von Windſor ſeine beabſichtigte Studienreiſe durch die ameri⸗ kaniſchen Induſtriezentren auf. weil die Ar⸗ beiter in denjenigen Fabriken, die der Herzog zu beſuchen beabſichtigte, zwar nichts gegen ihn, jedoch mancherlei gegen ſeinen Führer, den bekannten amerikaniſchen Induſtriellen Charles F. Bedaux, einzuwenden hatten. Dieſer Mann iſt mehr als ein Name in Amerika. Er verkörpert ein neues Zeitalter in der Geſchichte der amerikaniſchen Induſtriealiſierung. Bedaux iſt der Mann, der„die Stoppuhr in die Fabrik brachte“. Und die Arbeiter klagen ihn an, daß er ſie zu rein mechaniſchen Gliedern mache, die man mißt, auf Tabellen ſchreibt und ſo⸗ lange benutzt, bis ſie unbrauchbar werden. Ob Bedaux allerdings der Hauptverantwort⸗ liche für dieſe Entwicklung iſt. ſcheint minde⸗ ſtens fraglich. Schließlich gibt es außer ihm noch verſchiedene andere Induſtrielle, die aus Gründen der Produktionsſteigerung zu revolu⸗ tionären Mitteln griffen: Taylor, Haynes, Manit und Dyer. Aber in den amerikaniſchen Schlagzeilen ſpielte der Name Bedaux kürzlich die große Rolle. Sein Syſtem kennt ganz Ame⸗ rika, und man beginnt, Wirkungen ſeiner Maß⸗ nahmen auch in England zu ſpüren, vor allen Dingen in den Werkſtätten und Fabriken. Was verſteht man unter„Bedaux⸗Syſtem“? Ein engliſcher Fabrikherr, der daran denkt, ſeine Produktion zu ſteigern, lädt ſich einige „Bedaux⸗Sachverſtändigen“ ein. Die Sach⸗ verſtändigen kommen mit Stoppuhren und Ta⸗ bellen und verbringen Wochen damit, ſich neben einen der vielen Arbeiter aufzuſtellen und, an Hand der Stoppuhbr, die Zeit, die der Arbeiter zur Herſtellung ſeines Artikels benö⸗ tigt, genau feſtzuſtellen. Auf Grund ihrer Be⸗ obachtungen machen ſie beſtimmte Eintragun⸗ gen in ihrer Tabelle, die dazu benutzt wird, ein ſogenanntes Kalkulations⸗Tabellarjum herzu⸗ ſtellen. Auf dieſe Weiſe berechnen ſie eine ſo⸗ genannte„Normalzeit“, in der der be⸗ treffende Arbeiter ſeinen Gegenſtand herſtellen kann. Das Ergebnis dieſer Berechnung nen⸗ nen ſie ein„Bedaux⸗unit“. Als Einheit dafür gilt eine Minute. Ein Arbeiter alſo, der ſechzig „units“ in der Stunde herſtellt, iſt ein ſoge⸗ nannter„Normalarbeiter“. Er darf, wenn ihm ſeine Stellung lieb iſt, nicht unter dieſe Leiſtung fallen, man verlangt im Gegenteil, daß er ſie überſteigt. Das Wichtigſte bei die⸗ ſer Berechnung jedoch iſt, daß etwaige Mehr⸗ leiſtungen nicht nur dem Arbeiter zugute kom⸗ men, ſondern dem Vorarbeiter, der näm⸗ lich 25 Prozent aller Mehrleiſtungen ſei⸗ ner Belegſchaft ausgezahlt bekommt. Der Vorarbeiter alſo wird alles verſuchen, um ſeine Arbeiter zu einer Mehrleiſtung zu ver⸗ anlaſſen. Es nimmt nicht Wunder. wenn die Vorarbei⸗ ker behaupten, daß ihr Gewinn wie auch der Gewinn des Arbeiters größer iſt und jeder glücklich und zufrieden ſein könne. Die ameri⸗ kaniſchen und engliſchen Arbeiter jedoch führen dagegen an, daß die Vorarbeiter nur dann recht hätten, wenn die Menſchen aus Stahl und Eiſen beſtänden und nicht aus Fleiſch und Blut, Nerven und Sehnen. Aber abgeſehen davon ſind die hauptſäch⸗ lichſten Einwendungen folgende: Die ſogenann⸗ ten Bedaux⸗Sachverſtändigen ſind junge Leute, die von der eigentlichen Arbeit der Arbeiter wenig Ahnung haben. In der Praxis bedeutet das Bedaux⸗Syſtem, daß ältere Arbeiter, die ihre Arbeit nicht„zweihundertprozentig“ verrichten können, entlaſſen werden, daß ferner Arbeiter ihren Vorarbeitern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ſind, und daß ſchließlich nicht einmal die Maſchine unermüdlich iſt, erſt recht nicht der Menſch. Beiſehung des Irhrn. v. Riedeſel Darmſtadt, 23. November. Entgegen in der Bevölkerung umgehenden Gerüchten, Prinz Ludwig von Heſſen habe einen Zuſammenbruch erlitten und könne an der Bei⸗ ſetzung am Dienstag nicht teilnehmen, kann mit⸗ geteilt werden, daß dies keineswegs zutrifft, ſondern Prinz Ludwig am Montag in Sieben⸗ dorf, Kreis Lauterbach, der Beiſetzung ſeines Freundes Joachim Frhn. v. Niedeſel beiwohnte. In Darmſtadt hielt der Andrang der Bevöl⸗ kerung zum Alten Mauſoleum auf der Roſen⸗ höhe auch am Montag an. Infolge der polizei⸗ lichen Verkehrsregelung wickelte ſich heute der Zugang beſſer ab, und der Beſucher benötigte nicht, wie geſtern, etwa eine Stunde, um in der Menſchenmenge den kurzen Weg vom Parktor bis zum Mauſoleum zurückzulegen. Auch heute kamen noch Tauſende, um den Toten der Groß⸗ herzoglichen Familie die letzte Ehre zu er⸗ weiſen. Acht Memelländer freigelaſſen Kowno, 23. Nov. Der litauiſche Staatspräſident hat aus An⸗ laß des 19. Jahrestages der litauiſchen Ar⸗ mee, der am 23. November begangen wird, einer Anzahl politiſcher Gefangener, die von dem Kriegsgericht verurteilt worden waren, die Strafe erlaſſen. Darunter befinden ſich auch acht Memelländer, die in dem großen Kriegsgerichtsprozeß des Jahres 1935 zu lang⸗ jährigen Zuchthausſtrafen verurteilt worden waren. Von den ſeinerzeit insgeſamt 87 ver⸗ urteilten Memelländer verbleiben nun noch 16 in den Gefängniſſen. „Dillkommens- und Iympakhie⸗ reden gewechſell“ Der neue franzöſiſche Botſchafter in Barcelona ſtellt ſich vor Paris, 22. November. Nach einer Havasmeldung aus Barcelona hat der franzöſiſche Botſchafter Labänne am Mon⸗ tagmittag dem als„Außenminiſter“ fungieren⸗ den Bolſchewiſtenhäuptling Giral einen Beſuch abgeſtattet. Labinne und Giral haben im Laufe des Beſuches„Willkommens⸗ und Symvpathie⸗ reden“ gewechſelt. Berliner Trinkſprüche Empfang der ungariſchen Gäſte im Hauſe des Reichspräſidenlen Berlin. 23. November Der Reichsminiſter des Auswärtigen und Freifrau von Neurath gaben am Montag⸗ abend im Haus des Reichspräſidenten dem Königlich Ungariſchen Miniſterpräſidenten von Daranyi und Gattin, ſowie dem Königlich Un⸗ gariſchen Auſtenminiſter von Kanna ein Eſſen. Im Laufe des Eſſens brachte der Reichs⸗ außenminiſter folgenden Trinkſpruch aus: Herr Miniſterpräſident! Es iſt mir eine Ehre und Freude. Ew. Exzel⸗ lenz, Ihre verehrte Frau Gemahlin, ſowie den Königlich Ungariſchen Außenminiſter im Na⸗ men der deutſchen Reichsregierung in Deutſch⸗ land willkommen zu heißen. Ich begrüße Sie als den Vertreter der ungariſchen Nation, mit der ſich das deutſche Volk in alter und treuer Freundſchaft verbunden weiß. Die mannigfachen Bande unſerer Bezieh⸗ ungen reichen bis weit in die Vergan⸗ genheit zurück. Von alters her war und iſt das deutſche Volk der ritterlichen ungariſchen Nation mit ihrer ruhmvollen Vergangenheit aufrichtig zugetan. Die Erinnerung an unſere über Jahrhunderte ausgedehnten. für die euro⸗ päiſche Kultur geführten gemeinſamen Kämpfe, ſowie der Glaube an unſere feſtgeſchmiedete Schickſalsgemeinſchaft iſt in allen Schichten des deutſchen Volkes ſtets lebendig. Deutſchland und Ungarn haben ſchwere Jahre hinter ſich, Jahre bitterſter Prü⸗ fung und mühſamen Wiederaufbaus. Mit wärmſter Sympathie begleitet das im Dritten Reich geeinte deutſche Volk den kraftvollen Aufſtieg, auf dem die ungariſche Nation be⸗ griffen iſt.. Zu unſerer Freundſchaft werden. davon bin ich überzeugt, ſo wie bisher auch in Zunkunft die in Ungarn ſeit vielen Generationen anſäſſi⸗ gen deutſchen Siedler beitragen, die ihrem deutſchen Volkstum in alter Anhänglichkeit verbunden und doch länaſt treue ungariſche Staatsangehörige geworden ſind. Unſere Regierungen ſtehen feſt zuſammen. Ihr unerſchütterliches Ver⸗ trauensverhältnis iſt eine Gewähr für unſere politiſche Zukunft. Unſer Blick bleibt gerichtet auf die unveräußerlichen Lebensrechte unſerer Länder, und damit zugleich auf das hohe Ziel eines wahren, vernunftsgemäßen Friedens in Europa. In dieſem Sinne erhebe ich mein Glas und leere es auf die Geſundheit Ew. Durchlaucht, des Herrn Reichsverweſers, ſowie auf das Wohlergehen unſerer hochwillkommenen unga⸗ riſchen Gäſte und auf das Glück und Gedeihen des ungariſchen Volkes.. Miniſterpräſident Der Königlich Ungariſche erwiderte: Herr Reichsaußenminiſter! Vor allem möchte ich für die warmen und freundlichen Worte, die Ew. Exzellenz an mich, an meine Frau und an den Herrn Außenmini⸗ ſter von Kanya gerichtet haben, meinen herz⸗ lichſten, innigſt gefühlten Dank ausſpre⸗ chen. Gleichzeitig möchte ich aber auch erwäh⸗ nen, wie tief gerührt wir alle von dem herzs⸗ lichen Empfang ſind, den das deutſche Volk uns ſeit dem Tage unſerer Ankunft hier bereitet hat. Zwei Tage erſt weilen wir auf dem gaſt⸗ freundlichen Boden Deutſchlands, aber, dan! der liebenswürdigen und umſichtigen Führung. haben wir in dieſer verhältnismäßig kurzen Spanne Zeit vieles geſehen und vie⸗ les erlebt. So mannigfach auch die ver⸗ ſchiedenen Eindrücke waren, die wir in dieſen Tagen geſammelt haben, in unſeren Augen ſind ſie alle verbunden geweſen durch die aufrichtige Bewunderung, mit welcher wir das hinreißende Lebenstempo eines großen. von ſeinen Feſſeln endlich befreiten Volkes betrachtet und gewür⸗ digt haben. t Deutſchland iſt vor langen Jahren das Land der Dichter und Denker genannt worden. In einer ſpäteren Epoche wurde es die Heimat des techniſchen und materiellen Fortſchritts. Nun iſt es aber zu einer großen, geſchichtlich bedeut⸗ ſamen Syntheſe gekommen, die alle lebendigen Kräfte des Volkes unter dem Banner der na⸗ tionalen Ehre und der ſozialen Gerechtigkeit zu⸗ ſammenfaſſend zur Aufrichtung des Dritten Reiches geführt hat. Sie haben, Herr Reichsaußenminiſter, die jahrhundertealten Beziehungen unſerer Länder und die deutſch⸗ungariſche Schickſalsgemeinſchaft zur Sprache gebracht und gleichzeitig auf die hiſtoriſch wichtige Rolle der in Ungarn anſäſſi⸗ gen, ihrem neuen Vaterlande treu ergebenen deutſchen Siedlergenerationen hingewieſen. Dieſe geſchichtlichen Tatſachen ſind mir ſo be⸗ kannt und es erfüllt mich mit Stolz und Ge⸗ nugtuung, daß mein Vaterland durch eine alt⸗ erprobte und bewährte, auf der einzig verläß⸗ die Kämpfe am unkeren Janglſe Chineſen befürchlen Umgehung ihrer Flußſperre Schanghai, 23. November. Im Weſten Schanghais haben die Japaner ihren Vormarſch auf der Straße Sutſchau Wuſchi fortgeſetzt. Nördlich davon am Jangtſe wurde der ſtark befeſtigte Platz Kianggyin von weittragenden japaniſchen Schiffsgeſchützen un⸗ ter ſchweres Feuer genommen und auch von Flugzeugen bombardiert. Weiter flußabwärts wurde Langſchan an der Nordſeite des Jangtſe gegenüber von Fuſchan beſchoſſen. Die Chineſen befürchten. daß die Japaner bei Langſchan Truppen landen, die die Fluß⸗ feſtung Tſingkiang gegenüber von Kiangyin an⸗ greifen ſollen, um die dortige Flußſperre der Chineſen zu umgehen. Neue japaniſche Luftangriffe auf Nanking Nanking, 23. November. Die chineſiſche Hauptſtadt war am Montag nach mehrtägigem Regenwetter, das eine Flie⸗ gertätigkeit unmöglich machte, wieder das Ziel mehrerer japaniſcher Luftangriffe. Im Verlauf dieſer Luftangriffe, bei denen es auch zu Luftkämpfen kam, wurde von einem ja⸗ paniſchen Flugzeug ein Brief des japaniſchen Oberkommandierenden Matſui an Marſchall Tſchiangkaiſchek abgeworfen, in dem dieſer auf⸗ gefordert wird, ſeinen Widerſtand aufzugeben. Inzwiſchen konnten ſich am Montag die Mit⸗ glieder der fremden Botſchaften und Geſandt⸗ ſchaften ſowie die übrigen Ausländer ohne Stö⸗ rung auf die für die ſoſortige Abreiſe nach Han⸗ kau bereitgeſtellten Schiffe begeben. Für die Botſchaften Deutſchlands, der Vereinigten Staaten und Englands wurden in Nanking kleinere Dienſtſtellen zurückgelaſſen. Etwa 60 Ausländer verbleiben vorläufig in Nanking, darunter elf Deutſche. Sowjietflugzeuge bei den Luftkämpfen über Nanking London, 23. November. Nach einer Reutermeldung aus Schanghai ha⸗ ben zuperläſſige Beobachter bei den Luftkämpfen über Nanking jetzt zum erſten Male ſowjet⸗ ruſſiſche Flugzeuge in Aktivität geſehen. Dieſer Flugzeugtyp iſt. wie ſie erklären, bisber von der chineſiſchen Luftſtreitmacht nicht benutzt worden. Aus zuverläſſiger Quelle verlautet. daß die chineſiſche Regierung eine große Anzahl von Flugzeugen in Sowjetrußland gekauft habe, die von dort aus nach Urumtſchi(Provinz Hſin⸗ kiang) gebracht wurden. Dort ſei den chine⸗ ſiſchen Piloten Flugunterricht von Sowjet⸗ inſtrukteuren erteilt worden. Für die Zukunft werde ein größerer Einſatz ſowjetruſſiſcher Flug⸗ zeuge für Angriffs⸗ und auch Verteidigungs⸗ zwecke angekündigt. Unterredung mit Chefſpilol Nitſchle Wie die drei Weltrekorde gewonnen wurden Roſtock, 23. November Der Heinkel⸗Chefpilot Nitſchke, der geſtern die drei gemeldeten Weltrekorde erzielte, äußerte ſich einem DWB.⸗Vertreter gegenüber itber das Zuſtandekommen und den Verlauf des Fluges. Wir hatten von Dr. Heinkel den Auftrag er⸗ halten, auf der Strecke Hamburg— Stolp in Pommern die drei beſtehenden Weltrekorde die⸗ ſer Klaſſe zu ſchlagen und dabei nicht nur den beſtehenden Rekord zu drücken, ſondern über 500 km hinauszugehen. Als wir am Montag morgen zum Flugplatz hinausfuhren, war es ſehr dunſtig, doch hielt uns der wolkenloſe Him⸗ mel bei gutem Mut. Eine Maſchine, die auf⸗ ſtieg, feſtzuſtellen, wie in der Höhe die Sicht ſei, meldete, daß der Flug von Hamburg aus urchführbar ſei, über Stolp jedoch eine ge⸗ 5 00 Wolkendecke liege, die das Ziel ver⸗ ecke. Wir ſtarteten um 12,10 Uhr. Der Start mit 1000 kg Zuladung, der praktiſch bisher noch nicht durchgeführt worden war, verlief völlig einwandfrei. Wir gingen auf 4300 m, weil wir annahmen, in dieſer Höhe die beſten Flugbedingungen zu haben. Der Flug verlief zunächſt programmäßig. Es war etwas dieſig. die Orientierung aber durchaus möglich. Flug⸗ zeugführer Dieterle kontrollierte die Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit dauernd mit dem Re⸗ chenſchieber. Er gab ſie in der erſten Viertel⸗ ſtunde mit 520 Stdkm. an, was unſere Sieges⸗ zuverſicht beſtärkte. Als wir die pommerſche Küſte erreichten, hatte ſich die Wolkenbank, wie wir gehofft, verſchoben. Stolp allerdings fan⸗ den wir noch bedeckt. Wir ſtanden nun vor der ſchwierigen Aufgabe, um unſer Ziel zu neh⸗ men, aus 4300 m Höhe auf einer Strecke von 30 km um 4000 m und unter die Wolken hinabzugehen. Hierbei mußten wir durch⸗ ſchnittlich etwa 600 km leiſten, das Ziel aber nicht verfehlen, ſonſt wäre der Rekord miß⸗ lungen geweſen. Das Ziel überflogen wir genau. Dieterle machte mich durch Zeichen auf die unten abgefeuerten Böllerſchüſſe und die Zeichen aufmerkſam, mit denen uns das Ueber⸗ fliegen der Ziellinie beſtätigt wurde. Damit konnten wir auf Gegenkurs gehen. Wir flogen durch die Wolkendecke hin⸗ durch, bekamen nach 10 Minuten Sicht und hatten nach kurzer Zeit unſere günſtige Höhe von 4300 m wieder erreicht. Beim Ueberfliegen von Wolgaſt errechnete Dieterle einen Stun⸗ dendurchſchnitt von 510 Stdkm. Die Schluß⸗ ſtrecke bewältigten wir reibungslos. Als wir in Roſtock waren, wurde uns die Gewißheit, daß wir mehr als 500 km Durchſchnitt in der Stunde ſchaffen würden. Wir erreichten Ham⸗ burg nach programmäßigem Weiterflug und überflogen das Ziel mit dem Bewußtſein, die Aufgabe gelöſt zu haben. Mit warmer Anerkennung äußerte ſich Chef⸗ pilot Nitſchke zum Schluß über den raſtlos auf das angeſtrebte Ziel hinarbeitenden Dr. Hein⸗ kel, deſſen Impuls und Zuverſicht ſich allen mitgeteilt habe. lichen Grundlage der gemeinſamen Intereſſen beruhenden Freundſchaft mit dem großen e ſchen Reiche verbunden iſt. Dieſe Freundſchaft hat ſeit jeher dem Frieden gedient, wurde durch das Stahl- und Feuerbad des Weltkrieges nur gefeſtigt und obgleich beide Völker viel Un⸗ gerechtigkeit erleiden mußten, ſoll ſie auch weiterhin dieſem friedlichen Ziele gewidmet bleiben. Im Bewußtſein unferer gerechten . dige d daher auch in der Zukunft die Grundſätze des wahren irkli Friedens einketzen. 0 9 In dieſem Sinne erhebe ich und leere i ei Glas auf die Geſundheit des Zährers 5 Reichskanzlers, auf Ihr perſönliches Wohl⸗ ergeben, ſowie auf Ihre verehrte Frau Gemah⸗ 5 auf dir Zukanft und Größe Deutſch⸗ der Berliner Beſuch der ungariſchen Güſte Berlin, 23. Nopember Der ungariſche Miniſterpräſident Daranyi und der ungariſche Außenminiſter von Ka⸗ nya ſtatteten am Montagvormittag dem Reichs⸗ außenminiſter Freiherrn von Neurat h einen Beſuch ab. Anſchließend beſuchte Miniſterpräſi⸗ dent Daranyi, der bekanntlich zugleich den Po⸗ ſten eines ungariſchen Ackerbauminiſters beklei⸗ det, den Reichsernährungsminiſter Darrs. Mittags waren die ungariſchen Staatsmänner Gäſte von Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ ring in Karinhall. Am Nachmittag ſtattete Reichsau enminiſter Freiherr von Neurath dem 1 Mi ſterpräſidenten und dem ungariſchen Außenmini⸗ Reisomkaie ee 25 Anſchließend beſuchte eichsminiſter Darré den ungari iniſter⸗ präſidenten Daranyi. ee Mit großer Freude wird in Buda eſt die herz⸗ liche Aufnahme verzeichnet, die die deute Oeffentlichkeit den Vertretern Ungarns gewährt hat. Man empfindet, daß in dieſen Tagen die langjährigen engen und vertrauensvollen Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Völkern neu gefestigt und vertieft werden. Der Berliner Beſuch des ungariſchen Miniſter⸗ präſidenten und des Außenminiſters nimmt da⸗ her in der ungariſchen Preſſe auch einen außer⸗ ordentlichen Raum ein. Die erſten Seiten ſämtlicher Blätter ſind ausſchließlich den Berich⸗ ten über den Verlauf des Beſuchs gewidmet. In 22 Einzelheiten ſchildern die zahlreichen, nach erlin ungariſchen Blätter alle Deutſchlandreiſe der beiden Staatsmänner Un⸗ garns. Große photographiſche Aufnahmen er⸗ gänzen die Berichterſtattung. Geſtaltung des deulſch⸗düniſchen Warenverkehrs Kopenhagen, 23. November Die in Berlin Ende Oktober aufgenommeſten und in Kopenhagen an 12 November furtgeſetz⸗ ten Verhandlungen über ein neues deutſch⸗däni⸗ ſches Warenabkommen haben zu einer Einigung über die Geſtaltung des Warenverkehrs im Jahre 1938 geführt. Die beiden Regierungen ſind ſich darüber einig geworden, daß die vor⸗ geſehene Regelung für das Jahr 1938 a 1 ch auf das Jahr 1939 ausgedehnt werden kann, wenn bis dahin keine weſentliche Ver⸗ 1. der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ein⸗ ritt. Die Anterzeichnung der Texte wird Ende die⸗ ſer Wache in Kopenhagen ecfolgen. In dem neuen Abkommen iſt eine Steigeryng des Warenaustauſches über den Umfang des Jahres 1937 hinaus vorgeſehen. Bei den wich⸗ tigſten Erzeugniſſen der dänischen Lundnirt⸗ ſchaft iſt eine wertmäßige Erhöhung der Aus⸗ fuhrmöglichkeiten nach Deutſchland gez enſißer dem laufenden Jahre um etwa 190 v. H. in Aus⸗ ſicht genommen. Die Aus uhr deutſcher Waren nack Däne rark iſt der in Ausſicht genommenen Einfuhr däniſcher Waren angepaßt worden. der neue deulſche Rechlsgeſlaller Reichsleiter Frank vor den Kreisleitern und Gauamtsleitern Sonthofen, 23. November Bevor Reichsleiter Roſenberg ſeinen Vortrag vor den Kreis⸗ und Gauamtsleitern auf der Ordensburg Sonthofen hielt, nahm Reichsleiter Frank in einer von zahlreichen Zuſtimmungerklärungen unterbrochenen Rede Stellung zu der grundſätzlichen aktuellen Rechtslage der Jetztzeit, wo⸗ bei er immer wieder die Führung des National⸗ ſozialismus auf dieſem Gebiet herausſtellte. Marſchall Graziani an den Dute 1 Rom, 23. November Der als Vizekönig von Aethiopien abberufene Marſchall Graziani hat von Asmara aus an den Duce folgendes Telegramm geſandt:„Ich bin ſtolz darauf, unter Ihrem Befehl zur Er⸗ oberung und Befriedung des Imperiums Dienſt getan zu haben. Ich danke Ihnen für das mir ſtets entgegengebrachte Vertrauen und die mir ſtets bewieſene Achtung, gegenüber denen ich weiß, niemals gefehlt zu haben. immer Ihr Gefolgsmann Graziani.“ Jüdiſche Freimaurerloge in Parſchau geſchloſſen Schan eine flüchtige Aktenprüfung führte zur polizeilichen Schließung. Warſchau, 23. Nov. Die Warſchauer Polizei hielt am Montag bei der jüdiſchen Freimaurerloge„Der Herd eine Hausſuchung ab. Bereits eine flüchtige Ueberprüfung der vorgefundenen Akten und Mitgliederliſten an Ort und Stelle veranlaßte die Polizei, die Räume die eine Filiale der Loge„Großer Oſten“ iſt, zu verſiegeln. Mehr als 100 der reichſten Ju⸗ den Warſchaus gehören dieſer Loge an Einzelheiten der entſandten Sonderberichterſtatter der Heute und N der jüdiſchen Loge, re Die der gl innern en, luer rden Frorgal villomn Lal 6 Letn zu, net wied bende au Naleten e zündet w palaſtes don den tin Em tem de ſthrt un en bege I. Nedizinſ Nit? kuatione planten auch am, tor die beſimmie Dos Un che Vera derung ge Walt cls Angebör Sympat Hochſhu ihnen er⸗ feht dember ſommefen hee, hadi Wach dogg lehts im Jierungen die vor⸗ rica wetden liche Ver fiſſe ein Ende die⸗ leigerung ang des den with undnitt⸗ et Als, enen bet In Aus⸗ t Mutes emmenen orden. falle leiter pembet beige isleun , unn Ilten de lichen cu, wo⸗ danone ellte. ue penlbet hberuſene aus an dt! jut Er⸗ is dient das mit die mir en ic ute und i. wurde unſeren Landsleuten ein deulſcher Kriegsſchiſſbeſuch u Beſtafrifa Berlin, 23. November Bei ſeiner Ausbildungsreiſe um Afrika herum lief das Linienſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ am 20. mbet in Takoradi, einem britiſchen Hafen an der weſtafrikaniſchen Goldküſte ein. Zahlreiche Deutſche aus dem Hinterland der Goldküſte hatten Hunderte von Kilometern zu⸗ rückgelegt, um das Einlaufen der„Schleswig⸗ olſtein in Takoradi mitzuerleben und einige tunden zuſammen mit der Beſatzung auf dem deutſchen Kriegsſchiff verbringen zu können. Am vergangenen Sonntag nahmen die herbeigeeil⸗ ten deutſchen Volksgenoſſen geſchloſſen an einem von der„Schleswig⸗Holſtein“ an Bord veranſtal⸗ teten„Deutſchen Tag“ teil. Nach der Begrüßung durch den Kommandan⸗ ten fanden Schiffsbeſichtigungen und ein gemein⸗ ſames Mittageſſen ſtatt. Da wegen des Toten⸗ ſonntags kein Bordfeſt gegeben werden konnte, Film vom Muſſolini⸗Beſuch in Deutſchland vorgeführt. Mit Büchern beſchenkt, die den Gedanken an die ferne Heimat und die Erinnerung an die Tage 0 in Takoradi wachhalten werden, verließen un⸗ ſere Landsleute nach dem an eindrucksvollen Erlebniſſen ſo reichen Tag das Schiff. Die deulſchen KdF.-Jahrer in Venedig Mailand, 23. November. Die deutſchen KdF.⸗Fahrer, die in Rom an der großen Autarkie⸗Kundgebung, an dem Er⸗ innerungstage des Beginns der Sühnemaßnah⸗ men, teilgenommen hatten, ſind von Florenz kommend in Venedig eingetroffen und wurden von den Vertretern der dortigen Arbei⸗ terorganiſationen und Freizeitverbände herzlich willkommen geheißen. Bei der Fahrt durch den Canal Grande bereiteten ihnen die an den Afern zuſammengeſtrömten Menſchenmaſſen im⸗ mer wieder herzliche Sympathiekundgebungen, ebenſo auf dem Markus⸗Platz, wo an den Ufern Raketen abgeſchoſſen und bengaliſche Feuer ent⸗ zündet wurden. Im Napoleonſaal des Königs⸗ palaſtes nahmen die deutſchen Arbeiter an einem von dem Induſtriearbeiterverband veranſtalte⸗ ten Empfang teil. Auch den übrigen KdF.⸗Fah⸗ tern, die mit der KdF.⸗Flotte auf ihrer Rund⸗ fahrt um Italien in Venedig eintrafen, wurde ein begeiſterter Empfang bereitet. Viener Univerſilät geſperrt Medizinſtudenten demonſtrieren gegen Verlängerung ihres Studiums Wien, 23. November Mit Rückſicht auf die andauernden Demon⸗ ſtrationen der Medizinſtudenten wegen der ge⸗ planten Verlängerung ihres Studiums, die ſich auch am Montag fortgeſetzt haben, hat der Rek⸗ tor die Sperre der Wiener Univerſität auf un⸗ beſtimmte Zeit verfügt. Das Anterrichtsminiſterium hat inzwiſchen eine Verordnung erlaſſen, die inſofern eine Mil⸗ derung gegenüber dem urſprünglichen Plan ent⸗ hält, als die Verlängerung des Studiums für die Angehörigen höherer Semeſter nur ein halbes Jahr betragen wird. Die Studenten ſind davon aber noch nicht befriedigt und verſuchen jetzt, Sympathiedemonſtrationen auch auf anderen Hochſchulen zu veranlaſſen. „Alles Unheil für A5 A. kommt vom Juden“ Rio de Janeiro, 23. November Die in Rio de Janeiro erſcheinende Zeitung „Nota“ behandelt eingehend in einem Leit⸗ artikel der ſtändig wachſende bolſchewiſtiſche Gefahr in den Vereinigten Staaten und zieht daraus die Schlußfolgerung, daß die dortigen Vorgänge für Braſilien Anlaß zu ernſter Be⸗ unruhigung gäben. Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit den Ur⸗ fachen dieſer gefährlichen Ent⸗ wicklung und ſtellt feſt, daß alles un⸗ eil für us A. vom Juden komme. In den Vereinigten Staaten befänden ſich be⸗ reits Finanz, Preſſe, Film und Handel in den Klauen Iſraels, und die Erfahrung zeige, daß der habgierige Jude ſtets den Organismus, der ihn anfnehme, auffreſſe. Auch nach Braſi⸗ lien hätten ſich in der letzten Zeit 300 000 den eingeſchlichen. Die verheerenden Wir⸗ kungen der Tätigkeit dieſer Raſſe, die die Menſchheit verzehre, machten ſich auch hier ſchon fühlbar. Eine Abwehr ſei daher notwendig, weil der Weltfeind innerhalb der un ſtehe. Noch eine lommunifliſche Verſchwörung in Braſilien 20 Verhaftungen Rio de Janeiro, 22. November. In Maceio im Staate Alagoas wurde eine kommuniſtiſche Verſchwörung aufgedeckt. Die polizerlichen Maßnahmen führten, ebenſo wie bereits in Bahia, zur Verhaftung von 20 bol⸗ ſchewiſtiſchen Hetzern und zur Beſchlagnahme eines Waffenlagers, das zum Teil au einem Einbruch ins Polizeiarſenal ſtammte. einer Petroleum⸗Verkaufsſtelle ſchoſſen worden. von 0 gorod wurden drei Funktionäre eines Getreide⸗ 15 Todesurleile in Fowſetrußland Moskau, 23. November. Aus Aſtrachan wird gemeldet, daß zwei Funk⸗ 1 tionäre der Wolga⸗Schiffahrtsverwaltung we⸗ N gen„konterrevolutionärer Schädlingsarbeit“ hingerichtet worden ſind. Im Leningrader Ge⸗ biet wurden ſechs Angeſtellte einer Viehzucht⸗ farm als„Saboteure“ zum Tode ver⸗ urteilt. In Samara ſind zwei Angeſtellte wegen Unter⸗ ſchlagung und ſowietfeindlicher Umtriebe er⸗ Im Gebiet von Niſchni⸗Now⸗ kontors zum Gebiete verurteilt und im Swerd⸗ lowſker Gebiet zwei Arbeiter hingerichtet, die auf den Bevollmächtigten einer Wahlkommiſſion inen Mordanſchlag unternommen haben ſollen. Von Das Kriegsjahr 1917 neigte ſich ſeinem Ende zu, aber noch längt war kein Friede in Sicht. Im Oſten grollte die ruſſiſche Revolution, im Weſten war die Kriegsmacht Englands und Frankreichs entſchloſſen, die deutſchen Stellun⸗ gen mit Uebermacht zu durchbrechen. Amerikas Hilfe begann ſich allmählich auszuwirken, ſeine Munitionslieferungen waren allerdings ſchon längſt ſpürbar. Die Kämpfe des Jahres in der Champagne, in Flandern und Verdun, hat⸗ ten den Angreifern trotz enormer Verluſte keine Erfolge gebracht. Die deutſche Heeresleitung hatte ſchon im Frühjahr 1917 ihre Fronten ver⸗ kürzt und in der Siegfrieds⸗Stellung eine ſtark ausgebaute Verteidigungslinie geſchofſen. eine m Der„Tank“ als Kriegswaffe Auch auf der Gegenſeite hatte man an neue Methoden gedacht. Der gepanzerte Kampfwagen iſt eigentlich keine engliſche Erfindung, ſie iſt ſchon vorher in Deutſchland aufgetaucht. Wes⸗ 1 halb ſie nicht aufgenommen wurde, iſt nach dem Kriege ohne abſchließendes Ergebnis erörtert worden, anſcheinend hat Materialmangel mit⸗ geſprochen. Dazu kam noch, daß in militäriſchen Kreiſen nur eine geringe Meinung von dem Kampfwert dieſer Kampfwagen vorhanden war. Die Engländer und Amerikaner nahmen ſeine Herſtellung in Maſſen auf. Zur Geheimhaltung wählten ſie den Decknamen„Tank“, mit dem er in die Geſchichte eingegangen iſt. Ende 1917 ſollte ſeine Erprobung erfolgen. Der Angriff und Durchbruch bei Chambrai an der nordweſtlichen Front war das große Ziel. dem der Tank zu dienen hatte. General Byng hatte dazu 12 Infanteriediviſionen, zwei Ka⸗ valleriekorvs und über 400 Tanks zur Ver⸗ fügung. Dieſe waren in Bataillone zu je 48 Kampfwagen gegliedert und von großen Flugzeuggeſchwadern begleitet. Die einzelnen Tanks trugen aufgemalte Zeichen„Pick⸗Aß“, „Männchen“ oder Granaten, mit denen ſie ſich den zugehörigen Truppenteilen erkennbar mach⸗ ten.„Männliche“ Tanks hatten je zwei Ge⸗ ſchütze und Maſchinengewehre als Bewaffnung. „weibliche“ dagegen nur Maſchinengewehre. Der erſte große Tank⸗Angriff So vorbereitet erfolgte am 20. November der Angriff nach nur kurzer Artillerie vorbereitung, durch dichte Rauchſchwaden verſchleiert. Er er⸗ ſtreckte ſich auf die Front von Cambrai im Nor⸗ den bis zur kanaliſierten Schelde im Süden und führte ſeinen Stoß hauptſächlich gegen die deutſche Gruppe Caudry unter General Wattler, die zur dritten Armee von der Marwitz gehörte. In langen Kolonnen rollten die grauen Un⸗ getüme den deutſchen Linien entgegen. Dicht dahinter folgten feindliche Infanteriemaſſen. Die Siegfried⸗Stellung hatte noch keine beſon⸗ deren Tankabwehrmittel, es fehlten beſonders Fallgruben und Tankgeſchütze. Die deutſchen Linien waren nur dünn und von abgekämpften Diviſionen beſetzt. Im Nebel wurden ſie größ⸗ tenteils überrannt und im Einzelgefecht faſt wehrlos durchbrochen. Die Ungetüme überquer⸗ ten Gräben, ſtürzten Bäume, warfen Garten⸗ mauern nieder. Ihre eiſernen Stahlbänder überwanden Waſſerläufe und Hinderniſſe. Vor Cambrais Toren Nach dem erſten Erfolge der Ueberraſchung kam aber der Vormarſch zum Stehen. Was geſchehen wäre, wenn die Enaländer kühn nachgeſtoßen hätten, iſt kaum auszudenken. Zwar verſuchte engliſche Kavallerie. an einigen Stellen den Einbruch zu erweitern. aber ſie brach im Feuer deutſcher Maſchinengewehre zuſammen. So ſtanden die Engländer an den Toren von Cambrai, ohne weiter zu kommen. Der Widerſtand der tapferen deutſchen Män⸗ ner und Truppen war täglich gewachſen. Trotz⸗ dem herrſchte in London großer Jubel. Lloyd George höhnte, die Deutſchen ſeien nun aus ihren Kaninchenlöchern herausgetrieben! Die Siegesglocken läuteten in der Citn. Am. und 29. November ſammelten die Engländer neue Kräfte, um den Durchbruch entſcheidend zu vollenden. Sie ſollten zu früh gejubelt haben. Der Gegenſtoß wird angeſetzt In aller Schnelligkeit, ſo aut es die Verbin⸗ dungslinien zuließen(der Mangel an Autos machte ſich dabei nachteilig bemerkbar!), zog die deutſche Heeresleitung Verſtärkungen heran Eine Diviſion war aus dem Oſten im Anrol⸗ len, einige Eingreif⸗Diviſionen der Weſtfront wurden alarmiert. Die Regimenter leaten teil⸗ weiſe lange Fußmärſche zurück und rückten Die Tankſchlacht bei Cambrai 20. November bis 5. dezember 1937 Mitkämpfer im Bewegungskriege befänden. Die Lage war auch höchſt unklar und bedrohlich genug, Das aber gab den Kämpfern einen neuen Schwung. viele von ihnen traten zum erſtenmale gegen Engländer in den Kampf, nachdem ſie jahre⸗ lang mit Ruſſen und Franzoſen gefochten hat⸗ ten. Das klare Winterwetter begünſtigte den Anmarſch. Noch bevor die engliſche Armee ihren (wie ſie glaubte) entſcheidenden Anariff ma⸗ chen konnte, traf ſie der Gegenangriff deutſcher Diviſionen. Zum erſten Male ſeit dem Som⸗ mer 1914 wich die Erſtarrunga an der Weſt⸗ front. Die Angriffsſchlacht Am 30. November 1917 trommelten deut⸗ ſche Geſchütze von 8,20 Uhr bis 8,50 Uhr vor⸗ mittags auf die vom Feinde beſetzte Siegfried⸗ ſtellung. Die Truppen ſtanden in flachen Grã⸗ mit„Sicherungen“ heran, als ob ſie ſich wieder ben, kaum gedeckt, zum Angriff bereit. Da wälzte ſich das Feuer noch zehn Minuten lang Zuſammengeſchoſſene engliſche Tanks im Walde von Bourlon.(Scherl⸗Archiv, Zander⸗K.) auf die rückwärtigen Stellungen des Feindes. Damit gab es das Feld zum Sturm der eigenen Leute frei. Es war ein glänzendes und erſchütterndes Bild, als beiſpielsweiſe die Grenadiere und Füſiliere der 28. Diviſion bei Banteux am hohen Ufer der Schelde den gegneriſchen Li⸗ nien entgegenſtürmten. Die feindlichen Ma⸗ ſchinengewehre mähten in die Reihen der Stür⸗ menden hinein, aber ungebrochenen Mutes ſtürzten die Männer vorwärts, die im vierten Kriegsjahre ſtahlharte umd kampferprobte Krieger geworden waren. Sie warfen ſich mit ihren Leibern und Waffen in die feindlichen Gräben, ſie nahmen einen Stützpunkt nach dem andern, ſo tapfer ſich die Briten auch wehrten. Nachmittags um 2 Uhr war im ſüdlichen Teil der Schlacht die Siegfriedſtellung wieder in deutſchem Beſitz! Ende und Ergebnis Auch auf dem nördlichen Kampffelde um Cambrai und den Bourlon⸗Wald war der An⸗ griff erfolgreich. Der Kampf zog ſich noch bis zum 5. Dezember hin. Die Engländer mußten 8 bis 12 Kilometer zurückweichen und der hart⸗ umkämpfte Cambrai⸗Bogen blieb feſt in deut⸗ ſcher Hand. Hindenburg ſagt in ſeinem Buche, daß die Truppen bei Cambrai„eine der glän⸗ zendſten Leiſtungen des Krieges vollbracht“ haben. Aus der Tankſchlacht der Engländer, der er⸗ ſten dieſer Art in der Geſchichte war eine ſieg⸗ reiche deutſche Angriffsſchlacht geworden. Sie gab wertvolle Lehren für die Zukunft, die in der Ausbildungszeit vertieft wurden. Cambrai hatte aber auch gezeigt, daß das alte Helden⸗ tum unſerer Regimenter auch in der Offenſive noch lebendig war, ein Geiſt, der im nächſten Kriegsjahre noch einmal zu höchſten Ruhmes⸗ taten befähigen ſollte. Ehre denen, die für ihr Vaterland dort zu kämpfen und zu ſterben wußten! Kleine Nachrichlen Der Stellvertreter des Führers der NS DAP. Reichsminiſter Rudolf Heß, ſtattete dem Par⸗ teigenoſſen Buch anläßlich der zehnjährigen Tätigkeit als Oberſter Parteirichter in deſſen Dienſtgebäude einen längeren Beſuch ab und ließ ſich die Mitarbeiter der Dienſtſtelle des Oberſten Parteigerichts vorſtellen. Der Stell⸗ vertreter des Führers dankte dem Parteigenoſ⸗ ſen Buch für ſeine aufopfernde Tätigkeit als Oberſter Parteirichter. Die Königin von Bulgarien iſt am Montag zu einem privaten Beſuch in Rom eingetroffen. Auf dem Bahnſteig wurde ſie von der italieni⸗ ſchen Königin empfangen. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, empfina am Montag die ſpaniſchen Falangiſtenführerinnen. die ſich auf ſeine Einladung hin als Gäſte ſeit einigen Monaten in Deutſchland aufhalten. um die er⸗ zieheriſchen Einrichtungen des Bd M. kennen⸗ zulernen. Auf einer Sitzung des türkiſchen Miniſterrats. die in der Nacht zum Montaa unter dem Vor⸗ ſitz des Staatspräſidenten Atatürk ſtattfand, wurde die Abſchaffung der varlamentariſchen Unterſtaatsſekretäre beſchloſſen. Die bisherigen parlamentariſchen Unterſtaatsſekretäre erklär⸗ ten ihren Rücktritt. Von Bärsen und Pärkten Reim malntscne apenapörse Tendenz: ſtill Die Abendbörſe hatte ſowohl am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt nur ſehr geringes Geſchäft, da die all gemeine Zurückhaltung fortbeſtand. Die meiſten Pa⸗ piere kamen ohne Umſatz zur Notiz und lagen nicht ganz einheitlich, vorwiegend ergaben ſich aber weitere Abbröckelungen. Von Aktien ermäßigten ſich Conti Gummi um 2 Prozent auf 188, ferner lagen bis 1 Prozent niedriger: Scheideanſtalt 255, Buderus 122, Ilſe Genuß 136, Rheinſtahl verloren 1½¼ Prozent auf 146. Etwas erhöht waren andererſeits Deutſche Lino leum mit 162(161), Goldſchmidt mit 138(138), Har pener mit 175(174¼), ferner am Einheitsmarkt Ha fenmühle mit 131(130) und Allianz Verein nach Pauſe mit 267(265). JG. Farben blieben mit 1568 be hauptet, ebenſo u. a. Schiffahrtsaktien, Hapag 79¼, Nordd. Lloyd 82, ſowie Bemberg mit 142, Geffürel mit 146½, Schuckert mit 170, VDM mit 168. Von Ren ten wurden Dekoſama Neubeſitz angeboten, die Taxe lautete 37(gegen 40 amtlich im Mittagsverkehr und noch 52½ am 19. November). Von Stadtanleihen no tierten 4½proz. Mainz unv. 98¼. Im Freiverkehr nannte mau Kommunal⸗Umſchuldung behauptet mit 94% gelreemärkie Mannheimer Getreidegroßmarkt dub. Weizen: 75/77 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exk. Sack, Preisgeb. W 14 per Nov. 1937 RM. 20.30, Wö 15 20.40, W'l 16 20.50, W 17 20.60, Wĩ 19 20.96, Wü 20 21.10, Ausgleich plus 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durchſchnitt 0.15, für 2 kg 0.30, für 3 kg. 0.40 per 100 kg. Abſchläge je kg. 20 Pfg.; Roggen: 69/71 kg. Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. R 14 per Nov. 1937 RM. 18.90, R 15 19.00, R 18 19.40, R 19 19.60, Ausgleich plus 40 Pfg.; Qualitätszuſchläge: Für 1 kg. über Durch⸗ ſchnitt 0.07½, für 2 kg 0.15, für w kg 0.22½ p. 100 kg: Futter ⸗Gerſte: 59/60 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet G 7 per Nov. 1937 RM. 16.70, G 8 17.00, G9 17.20, G 11 17.50, Ausgleich plus 40 Pfg.; Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 2.00 p. 100 kg ab Erzeugerſtation; Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet 20.00—22.00 die 100 kg, Feine⸗ und Ausſtichware RM. 0.70—1.50 per 100 kg höher; Raps, inl. ab Station 32.00, Mais, mit Sack—:; Futter ⸗ Hafer: 46/49 kg, Feſtpreiſe, geſ tr. Durchſchn. Beſchaffenh, exkl. Sack, Preisgeb.§ 11 per Nov. 1937 RM. 16.00, H 14 16.50, G 17 16.80, Ausgleich plus 40 Pfg.; Induſtriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 2.00 p. 100 kg; Mühlen ⸗ nachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 36, Preis- geb. W 14 RM. 10.60, W 15 10.65, Wü 16 10.70, W̃ 17 10.75, W'ö 19 10.90, W' 20 11.00, Weizenvollkleie plus RM. 0.50, Roggenkleie, ab 15. 8 36, Preisgeb. R 14 RM. 10.10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Roggenvollkleie plus RM. 1.00, Ausgleich plus 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr; Gerſte n⸗ futtermehl: Preisgeb. G 7 per Nov. 1937 RM. 18.40, G 8 18.70, G 9 18.90, G 11 19.30, Weizen⸗ futtermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40, Ausgleich plus 30 Pfg.; Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, November RM. 15.80, Soyaſchrot 15.50, Rapskuchen, inl 13.70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.30. Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, Oktober“ Dezember 8.20, Rohmelaſſe 6.00, Steffenſchnitzel 10.40, Zuckerſchnitzel, vollw 11.40, Ausgleich plus 35 Pfg.; Rauhfutter: Wieſenheu, loſes, gut, ge⸗ ſund, trocken 5,50—6,00, Luzernekleehen, loſes, gut, ge⸗ ſund, trocken 7,00—7,20; dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 Rpf. für je 100 kg erhoben werden. In den genannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthal⸗ ten. Die Koſten für Fracht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dürfen nur in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Rpf. für die 100 kg erhoben werden.— Roggen⸗ und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt 3,80—3,80, do. drahtgepreßt 4,00— 4,50, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, bindfadengepreßt 3,30—3,60, do. drahtgepreßt 3,80 4,10, Futterſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebun⸗ den) 3,80—4,20; dieſe Preiſe verſtehen ſich frei Voll⸗ bahnſtation Mannheim. Bei Lieferung über dieſe Station binaus darf nur die tatſächlich entſtandene Mehrfracht in Rechnung geſtellt werden. Für Stadt⸗ anlieferung darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Rpf. je 100 kg erhoben werden.— Mehlnotierun⸗ gen: Weizenmehl: Preisgebiet Baden 14 Type 812 aus in! Wz. Nov. 29.20, 15 29.20, 16 29.20, 17 29.20, 19 29.55, 20 29.55, We 19 29.55, do. 20 29.55 Roggenmehl: Preisgeb. Baden 14 ab 15. 8. 36 RM. 22.70, 15 22.80, 18 2335, 19 23.60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, do 19 23.50; Maismehl: ab Mühle Preisgeb. Baden 14 ab 15. 3. 87 RM. 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Pfalz⸗Saar 18 23.30. do. 19 23.50; Maismehl nach Bedingungen der R f. G.— Weizenmehl mit einer Beimiſchung v. 10 Prozent ausl. Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p. 100 kg.— Zuzüglich RM 0.50 Frachtaus⸗ W Empfangsſtation gemäß Anordnungen der gie hören im Rundfunk. Mittwoch, den 24. November Reichsſender Fraukſurt 6.00: Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wett., Schneeberichte. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Morgen⸗ ſtund. 10.00: Deutſches Lied klingt über die Grenze. 10.30: Hausfrau, hör zu! 11.30: Progr., Wirtſchafts⸗ meld., Wetter. 11.45: Deutſche Scholle 12.00: Werks⸗ konzert. 13.00: Zeit, Nachr., Schneeberichte, Wetter, offene Stellen. Nachr. aus d Sendebezirk 13.15: Konzert. 14.00: Zeit, Nachr. 14.10: In deutſchen Landen viel gereiſt——. 15.00: Volk u. Wirtſchaft. 16.00: Zeitgenöſſ. Unterhaltungsmuſik. 18.00: Zeitge⸗ ſchehen im Funk. 19.00: Zeit, Nachr 19.10: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 20.55: Umſchaltung. 21.00: Nach Anſage. 21.30: Tier und Menſch. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter, Schneeberichte, Nachr. aus dem Sendebezirk, Sport. 22.20: Kamerad, wo biſt du? muft Unterhaltung und Tanz. 24.00—01.00: Nacht muſik. Reichsſender Stutigart 6.00: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.30: Konzert 7.00: Nachr. 8.00: Waſſer⸗ ſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30: Kon⸗ zert. 10.00: Hagen Tronje. 11.30: Volksmuſik. 12.00: Konzert. 13.00: Zeit, Nachr. Wetter Sport. 14.00: Muſikal. Allerlei. 16.00: Am Mittwoch nachmittag zur Kaffeeſtund kommt Stuttgart euch fidel u. bunt. 18.00: Bremsklötze weg! 18.30: Griff ins Heute. 19.00: Nachr. 19.15: Zur Unterhaltung. 20.15: Kon⸗ zert. 21.15: Kommermuſik. 22.00: Zeit, Nachr., Wet ter, Sport. 22.30: Portugieſiſche Muſik. 23.00: Unter⸗ hohtung u. Tauz. 24.00—01.00: Nachtmuſit. 0 ö * — 43 — 2ͥͤ ĩ—i. ³· ö 7—— .—ů— 55 88 e Copyright by Prometheus-Verlag. Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München (20. Fortſetzung.) „Dann kann ich Sie nichts lehren“, war die faſt ge⸗ drückte Antwort.„Wie oft habe ich dieſen glänzenden Be⸗ trieb bewundert! Und Sie wollen das Muſtergeſchäft ver⸗ laſſen? Weshalb bleiben Sie nicht bei ihrem Bruder?“ l„Darüber kann ich Ihnen keinen Aufſchluß geben.“ Der Alte ſchwieg. Dann ſtand ich mit Francesco am Fenſter des erſten Stockes und blickte träumend über das Blütenmeer auf die dunker raue See. Fünf Zimmer ſtellten uns die Alten zur Verfügung. „Möbel brauchen wir keine“, lächelte Francesco,„ich habe genug. Nur für dich ſelbſt mußt du dir ein ſchönes Damenzimmer ausſuchen.“ Ich lachte luſtig auf.„Zu was denn? Kauf mir lieber einen großen amerikaniſchen Schreibtiſch! Das Zimmer würde ja doch die meiſte Zeit leer ſein. Ich denke nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen; ich will mit dir ſchaffen und arbeiten und dein guter Kamerad ſein wie bis⸗ her. Bringe mich ſo wenig wie nur möglich in Geſellſchaft! Ich will weder Freund noch Freundin; Arbeit und mein Gatte genügen vollkommen.“ Seine weichen Hände legten ſich an meine Wangen. „Sonſt wirklich gar nichts?“ „Doch noch etwas!“ „Nun?“ „Kinder!“ „Und die ſetzt du dann alle auf den Schreibtiſch!“ Wie übermütig er war. „Ich habe ja Santina“, ſtimmte ich in ſeine Heiterkeit ein;„da ſind ſie in guten Händen.“ „Aber das Heimweh, kleine Frau?“ Vor mir ſtand plötzlich Signora Paulina. Erſt wenn du nicht mehr zurück kannſt, auf immer deinen Vohnſitz in der Ferne haſt, weißt du, was Sehnſucht nach der Heimat bedeutet“, hörte ich ſie jſammernd rufen. Ich ſchüttelte den Kopf.„Meine Heimat iſt hier!“ Ich legte den Kopf an ſeine Bruſt.„Ich hatte noch nie eine Sekunde Heimweh, wenn du bei mir warſt. Meinen Vater“ fuhr ich traurig fort,„möchte ich hier in dieſem Paradies haben. Er iſt mit der gleichen ſchmerzhaften Krankheit be⸗ haftet, die auch mir das Leben verbittert hat, die ſich aber, ſeit ich im Süden bin, überhaupt nicht mehr gemeldet hat. Es iſt ſchrecklich, am ganzen Körper hilflos in den grauen Nebel unſeres langen Winters zu ſtarren.“ „Wäre denn das ſo ſchwer, deinen Vater hierherzu⸗ bringen?“ „Das nicht; im Winter hat er im Geſchäft wenig zu tun: aber das viele Reiſegeld.“ „Fürchterlich!“ lachte er.„Ob wir ihm das wohl ſchicken können? Hole im Winter auf einige Wochen deinen Vater, im Sommer deine Mutter und deine Brüder! Es iſt mir viel lieber, deine Angehörigen beſuchen dich, als wenn du mir einen Ausreißer machſt. Ich glaube, ich werde ein ſchrecklicher Tyrann ſein und dich immer bei mir haben wollen. Ich freue mich, deine Angehörigen kennen zu lernen. Vielleicht bekomme ich nun alles auf einmal: Vater, Mutter, Geſchwiſter und Frau: alles, wonach ich mich ſo ſehnte, daß ich hart und bitter, oft grauſam und ungerecht geworden bin.“ Ein rätſelhaftes Weh zog plötzlich durch meine Bruſt. Grüne Iſar! Wie ſchön ſo ein Sommertag in deinen duftenden Tannenwäldern war, wie froh die Muſik von den Flöſſen klang, die deine rauſchenden Wellen der Stadt zu⸗ trugen, wie kraftvoll und urwüchſig die Geſtalten der bayeriſchen Flöſſer! Heimat, Heimat! du mein Werdenfelſer Land, rauhe Felſen des Hochgebirges, kriſtallhelle ſpringende Bächlein, ſchillernde Forellen und würziger Duft ſonnenüberfluteter Tannen! Fühlte dein Kind in dieſem Moment, wie ſehr es in der Heimat wurzelte, gerade in dieſem Augenblick, als ſich ihm die Zukunft in den roſigſten Farben zeigte? Kaum einige Sekunden hielt das rätſelhafte Empfinden an, dann war es verſchwunden. Der Dampfer, der uns nach Trieſt bringen ſollte, das nur ein paar Stunden von Portoroſe entfernt liegt, ging erſt gegen Abend. Eng aneinandergeſchmiegt verträumten wir Stunden reinſten Glücke?. * Der Frühling nahm Abſchied und machte dem Sommer des Südens mit ſeinen Freuden und Leiden Platz. Sonntagmorgen! Ich hatte mich mit Francesco ſchon um ſechs Uhr früh verabredet. Mutwillig wie Kinder eilten wir Hand in Hand dem Meere zu und tauchten ſcherzend in die laue dunkelblaue Flut. 0 Dann wanderten wir gemütlich nach dem maleriſch an der See gelegenen Barcola, um in einer der reizenden Oſterien ein zweites Frühſtück zu nehmen. Einige Tage ſpäter beſuchten wir Venedig, die Königin des Meeres. Wie lange ſchon blickte ich ſehnſüchtig über die blauen Waſſer, wenn im Frühling die mit Blüten und Lichtern geſchmückten Dampfer in See ſtachen und frohe Menſchen nach der Stadt der Träume, Sagen und Rätſel brachten. Wir benützten zur Ueberfahrt den Nachtdampfer. Als unſer Schiff im hellen Morgenlicht in die Lagunenſtadt einfuhr, kreiſte über unſeren Köpfen ein Flieger. Wir ſahen nachdenklich dem ſchimmernden Vogel nach. „Francesco“, rief ich fubelnd,„es muß herrſich ſein zu egen!“ 15„Geht es dir denn überhaupt nicht hoch genung, kleines Sonnenkind 2 lachte Ex. Als hätte ich erſt geſtern die Waſſerſtadt beſucht, ſo iſt mir dieſer bezaubernd ſchöne Tag in Erinnerung. Die Piazza S. Marco mit ihrem Heer von Tauben, die Markuskirche, deren Moſaik ich ſtaunend bewunderte, der Dogenpalaſt mit ſeinen zierlichen Säulen, ſeiner ſeltenen Pracht, ſeinen berüchtigten Marterwerkzeugen und Kerkern. Ich ſchritt über den molligen Sand am Lido und be⸗ ſtaunte das großzügige internationale Badeleben. Der Abend brach herein und brachte uns ein Meeres⸗ leuchten, das an Schönheit und Glanz alles bis dahin Ge⸗ ſehene weit übertraf. Wie durch einen Zauberſchlag ver⸗ wandelte ſich die uns umgebende rieſige Waſſerfläche in flüſſiges Gold. Die Gondeln hinterließen lange leuchtende Streifen, Ruder tauchten in die ſchillernde Flut, die auf⸗ ſpritzenden Waſſer ſprühten tauſend und abertauſend leuch⸗ tende Edelſteine. Still und geheimnisvoll glitt unſere Gondel durch das flammende Naß, durchſtreifte winzig kleine Gäßchen, paſſierte große belebte Waſſerſtraßen und ſchwebte vorbei an majeſtätiſchen Paläſten und Kirchen. Süße Muſik, weicher Geſang tönte aus entgegenkommenden Fahrzeugen. „Signor, kaufen Sie der Signorina ein kleines An⸗ denken!“ Ein zerlumpter Knabe ſprang in die Gondel und hielt Francesco eine Kette bemalter venezianiſcher Perlen ent⸗ gegen. Er legte ſie mir lachend um den Hals und warf dem Jungen ein großes Geldſtück zu. Die Kette iſt außer dem ſchwarzen Käſtchen, das er mir zu Weihnachten ſchenkte, das einzige Andenken, das ich auch heute noch von ihm beſitze * Auch Fiume und Abbazia beſuchten wir, ſegelten au den grün und blau ſchillernden Fluten des Guarnero, be⸗ ſtiegen den Monte Maggiore, von deſſen Gipfel wir Han in Hand auf die gleich einer großen Reliefkarte unter uns liegenden Karſtfelſen Iſtriens blickten. Im Hintergrunde grüßte die Trieſtiener Bucht mit der dunklen Mauern Duinos und winkten die Dolomiten un! Juliſchen Alpen. Am Rande der mächtigen unter un liegenden Halbinſel trotzten breit und maſſig die Befeſti⸗ gungstürme von Pola, leuchteten in ſeltener Reinheit dit Fluten des Quarnero: man ſah weite Strecken Krains un! Kroatiens und weit draußen in der Ferne lagen die dal⸗ matiniſchen Inſeln. Francesco umſchlang mich heiß. „Dort draußen, mein Liebes, haſt du mein Herz ge ſtohlen mit einem einzigen, fiebernden, unſchuldigen Kuß.“ „So lange ſchon haſt du mich lieb?“ Er nickte.„Ich habe mich gegen die Liebe gewehrt mi aller Kraft. Umſonſt. Sie war ſtärker als ich und die kleim Frau hat mich beſiegt.“ Als ich mit ihm durch nickende Palmen zur Bahr ſchritt, überkam mich plötzlich eine große Traurigkeit. „Was haſt du denn?“ fragte er mich beſorgt. „Es iſt mir, als träumte ich einen wunderſchönen Traum, aus dem bald ein entſetzliches Erwachen folgt“ murmelte ich unter Tränen. Da wurde auch er ernſt und trüb geſtimmt.„Wie kommf du darauf?“ „Ich fühle immer alles voraus“, war meine Antwort „und glaube, daß ein Menſch unmöglich ſchon auf Erder im Himmel ſein kann.“ „So lieb haſt du mich? Und wenn ich nun gezwunger würde, meine Verpflichtungen einzulöſen?“ Ich ſah ihm jammernd in die Augen.„Dann würd ich ſtill aus deinem Leben verſchwinden, dir die ſchwert Pflicht nicht noch ſchwerer machen und dankbar ſein, daß ich das durfte, was ſo vielen Menſchen nie vergönnt iſt. einmal wirklich glücklich ſein.“ Die Adern auf ſeiner Stirn ſchwollen.„Ich aber würd das Meſſer oder den Revolver einer Trennung vorzfehen“, kam es ſtahlhart von ſeinen Lippen. * Wieder im Friaul. Es ſchien mir, als ob die Stirne Francescos oft Sorgenfalten zeigte, die ich trotz aller Liebe nicht verſcheuchen konnte. 5 Einmal ſcherzte ich.„Jetzt kommt bald die Zeit meine Austrittes, Herr Chef. Sie haben meine Kündigung per erſten April angenommen. Ich werde wandern, Sie müſſen ſich um eine andere Hilfskraft umſehen.“ Erſchrocken blickte ich in ein totenbleiches Geſicht.„Sage das nie wieder!“ kam es über die weißen Lippen. Ein herrlicher Sommertag ging zu Ende. Francesco war von ſcharfem Ritt nach Hauſe gekommen. Ich flog ihm entgegen. „Was haſt du?“ fragte ich unruhig.„Weshalb biſt du ſo bleich?“ „Gehen wir ſpazieren!“ Leiſe dämmerte der Abend herauf, das ſtrahlende Licht der ſcheidenden Sonne lief durch das Blättergewirr der einſamen Kaſtanienalleen, durch die wir ſchritten. Was drückte den Mann an meiner Seite? Er riß mich plötzlich wild an ſich und küßte mich in raſender Glut. „Du“, kam es von ſeinen zuckenden Lippen,„und wenn ich nun nicht mehr warte, dich jetzt ſchon zu meinen. Weibe mache, wirſt du mich wieder auf der Straße ſtehen laſſen, wie einen Bettler abweiſen?“ Ich ſah lange in die glühenden Augen, vor denen ich keine Furcht empfand. „Heute bin ich deine Braut“, entgegnete ich leiſe,„in Kürze deine Frau. Du biſt der Mann. der Stärkere, trägſt die Verantwortung. Du weißt, wie ich kämpfte— rc wehre mich nicht mehr; mache was du willſt!“ Da ging ein Zucken durch die hohe Geſtalt. „Erſt muß ich ganz frei ſein und mit voller Verant⸗ wortung für meine Handlungen eintreten können: ich will an der einzigen Frau, die ich je im Leben geliebt habe, nicht zum Schuft werden.“ Ich ſchmiegte mich glückſelig in die ſtarken Arme, wußte ich doch nicht, daß ſie mich zum letzten Male hielten! * „Ich muß morgen nach Trieſt.“ Francesco küßte mich, ehe ich zur Ruhe ging, immer wieder und ſchien ſich nicht trennen zu können.„Mit dem Abendzug komme ich zurück.“ Zehn Uhr vormittags. „Signorina Beſuch“, meldete ein Gärtnerjung Ich ſah erſtaunt auf den ehrwürdigen, ſchneeweißen Greis, der unter der Türe ſtand. Wo hatte ich ihn nus ſchon einmal geſehen? 5 „Kann ich Sie ſprechen? „Gewiß!“ Mein Herz pochte plöglich in Schlägen. „Wir kennen uns bereits.“ „Ja, aber ich kann mich nicht entſinnen wohel.“ „Wir ſind Nachbarn.“ Nun wußte ich Beſchekd. Ich ſah ein kleines, entzücken des Elfenkind jubelnd über blühende Felder auf Franeesen zulaufen. i 1 „Wie geht es ihrer Enkelin? Weshalb wollen Sie mich ſprechen?“ „Meine Enkelin wollte heute Nacht ſterben, und wurde gerade noch rechtzeitig aus dem Iſonzo gezogen!“ „Sterben?“ „Ja, ſterben, weil du ihr den Bräutigam genommen haſt.“ Ich brach zuſammen. Dieſes entzückende, unſchuldige, reiche Kind war ſeine Braut! Ich hatte es ja immer ge⸗ ahnt! „Wußteſt du es nicht“, fragte der Alte dumpf,„daß er mit Ghiutti verlobt war?“ „Nein, nicht daß ſie es war, nur daß er Verpflichtungen hatte, die er löſen wollte. Mit wem, hat er mir nicht geſagt.“ „Wir waren auf unſeren Gütern in Sizilien. Das arme Kind wurde heimwehkrank. Er hat ihr faſt keine Nachricht zukommen laſſen. Geſtern geſtand er uns offen und ehrlich, daß er dich liebe und in Kürze heiraten werde. Mein Kind iſt verzweifelt, denn ſie liebt ihn mehr als ihr Leben; wäre ſie heute tot, würde auch er die Abendſonne nicht mehr ſehen. Nun frage ich dich: Willſt du zurücktreten?“ „Dieſe Entſcheidung gehört Francesco“, entgegnete ich tonlos mit zuckenden Lippen. „Er hat entſchieden. Er iſt ein Granitblock, ein Fels, hart wie Stein. Ich habe euch dann nur noch ein Hoch⸗ zeitsgeſchenk hier zu laſſen.“ Er ſtieß einen langen ſpitzen Dolch in die Platte von Francescos Schreibt ſch. „Wir ſind Süditaliener! Vendet! s!“ Da ſchrie ich in wildem Entſetzen auf. „Weiß Francesco, daß ſein Leben bedroht iſt?“ „Ja, aber dieſer Mann fürchtet den Dolch nicht, fürchtet nur für dich. In deiner Hand liegt es, ihn zu retten. Tritt zurück, du wirſt ihn nutzlos opfern! Denn ſo wahr ich hier ſtehe, er erlebt die Brautnacht nicht. Geſtern war ſein Bruder bei uns“, fuhr er fort.„Dieſer Fallot hat Schulden gemacht, geſpielt, das Geſchäft ſteht vor dem Ruin, er bat um Geld. Francescos Vermögen iſt nahezu verloren.“ „Weiß er es?“ „Nein, er erfährt es heute. Ich ſagte ihm, daß ſein Bruder Geld von mir wollte, deshalb iſt er beute nach Trieſt.“ „Und weiß er, daß Chiutti——— „Weiß er auch noch nicht.“ In meinem Kopf arbeiteten die Gedanken wie im Fieber. i „Armut“, hörte ich ihn ſagen,„ich kann mir kein ſchwereres Los denken.“ Sollte der befehlsgewohnte Herren⸗ menſch ſein Brot in abhängiger Stellung verdienen, weil eine Frau, die er liebte, zu ſchwach war, ihm das Opfer des Verzichtens zu bringen. Ich ſah die hohe Geſtalt, er⸗ barmungslos von ſpitzem Dolch durchbohrt, kalt und ſtarr vor mir liegen. Ich kannte dieſe rachſüchtigen Teufel. Der Vendettadolch war ein Todesurteil, ſo ſicher wie der zer brochene Stab in der Hand des deutſchen Richters. Ich war plötzlich ganz ruhig geworden. „Nimm den Dolch, Großvater!“ 1 zitternden Hände zogen das Meſſer aus dem z. „Sie ſoll ihn haben, er wird mi ute Abend, wende er zurückkehrt, nicht mehr hier A 8 Der Alte ſah mir lange in die Augen, dann tes er auf, preßte ſeine Hände an meine Wangen. „So lieb haſt du ihn?“ „Ja, ſo lieb habe ich ihn.“ Scheeibeſch 1 Faes 6 12. mich an Fran esco⸗ chreibtiſch un rieb. 4 1 in 1 i i Lippen auf das harte Holz. e eee Wieder flutete die Abendſonne durch rauſchende Ka⸗ ſtanien und beleuchtete eine Allee, durch die geſtern eine glückſtrahlende Braut geſchritten war und heute eine alte, müde Frau einſam der Bahnſtation zuging. Schrill gellte der Pfiff der Lokomotive. Leb wohl, unſagbar ſchöner Traum! war fürchterli⸗ 5 raum! Das Erwachen raſenden Schuß betet) 13 j— „FT T... ˙ ar Wem man Bort. ban er ta 000 ſolcher Tonpfeifen Herſtelſt hen baader, man den Wi 1500 bis 2 21 1 Die dune ern uber 1 * der Tonpfeife N. Sent. en Wur, ohren zeglich find woe acer die langen 5 neee u: une epd eee een ebene slv on gb un c we eee 0908 uliſeg madubg sno uobgul udava 83 Inv ahpleqaei g 200 210 won 069 1— S οοͤnpn⁰οοn οοοο v οοο̃ ð vues ag „ ende g en b eee, en e ei 09 an ud en ene en eee eue, ͤ a ehe hehe zejun zn eg edwin se g ueſphiae 16g. „e eee eee een eee ee ee ee n nz pu ud inv gun 9 nu ung ſwuozcß ub Ind en eee eee ae eee ee ee! 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Es ſtirbt der Schuldiener von hier Wam Chriſtmann, 50 Jahre alt, es ſtirbt der Pfarrer Dynaſt, 39 Jahre alt, der Schultheiß von Friedelsheim 70 Jahre alt, Theobald Kleinen, Hausfrau von Wachenheim, 90 Jahre alt, eine Hebamme von Frankenthal, 80 J. alt, des Schultheißen von Eppſtein Söhnlein, 7 M. alt, das Töchterlein des Pfarrers zu G. Carbach, 5 J. alt, des Oberſchultheißen zu Lambsheim Ehefrau, 37 J. alt, ein Bruder und eine Schweſter von Friedelsheim, 13 bezw. 10 Jahre alt, an demſelben Tage der Oberſchultheiß zu Kahlſtatt, 70 J. alt, am 18. Sept. ſtirbt Michael Kaſpar Krauß von Freinsheim, 40 Jahre alt und an demſelben Tage ſeine Frau N. N., 34 Jahre alt. Niemand war da, der den Namen der verſtorbenen Frau ſagen konnte. Es ſtarb der hieſige kurpfälziſche Zöller Hans Jörg Kärcher, deſſen Vorfahren 60 Jahren hier Schultheiße geweſen. Es ſtirbt ein„Goldwäſcher“ aus Worms, es ſterben Kinder, Knäblein und Mägdlein, von 2— 12 Jahren, deren Eltern niemand kennt. Niemand weiß, woher ſie kommen, und ſſe ſelbſt wußten es nicht. Am 6. Mai bricht das bisher ſo ſorgfältig geführte und ſchön geſchriebene Sterbeprotokoll ab, fortan findet Von ben Ställen Wie ein großer Gürtel legen ſich die Friedhöfe unſerer Vorfahren um die alte Stadt Worms. Schon für die früheſte Beſiedlung unſeres Gebietes in der jüngeren Steinzeit(3000— 2000 v. Chr.) laſſen ſich Beſtattungen im Norden der Stadt, in der Rheingewann, und im Süden, in der Nähe des Adlerberges nachweiſen. Man begrub die Verſtorbenen langausgeſtreckt oder zuſammen⸗ gekauert als ſogenannte Hocker. Die letztgenannte Sitte rührt wohl daher, daß man den Toten in dieſer zu⸗ ſammengeſchobenen Stellung feſſelte, um ihn an einer Wiederkehr aus dem Jenſeits, wo er dann im Diesſeits als Geiſt umging, zu verhindern. Die religiöſen Vor⸗ ſtellungen laſſen ſich aus den Beigaben erſchließen. Töpfe und Gefäße mit Nahrungsmitteln, Waffen aus Knochen und Stein begleiten den Toten auf ſeiner langen Reiſe in die andere Welt. Beſtimmte Völker zeigten ihre Fried⸗ höfe durch einen aufrechtſtehenden großen Stein, den ſoge⸗ nannten Hinkelſtein an.(Von dem nördlich von Monsheim gelegenen Hinkelſteingrabfeld ſtammt der im Schloßgut Monsheim aufgeſtellte Stein.) Die Menſchen der Bronzezeit(2000 1000) hatten ihre Begräbnisplätze ebenfalls in der Nähe ihrer Wohn⸗ ſtätten. So fand ſich auf dem Adlerberg ein umfangreiches Grabfeld, das zu einem kleinen Dörfchen am Rheinufer gehörte. Auch in der Rheingewann, dem für die Worm⸗ ſer Vorgeſchichte ſo fruchtbaren Gebiet, und in der Nähe der Weſtendſchule, konnten Beſtattungen für dieſe Zeit feſtgeſtellt werden. In den Jahrhunderten des Ueber⸗ ganges der Bronze zum Eiſen werden die Körperbe— ſtattungen durch Brandgräber abgelöſt. Aeltere und jüngere Eiſenzeit(1000— um Chr. Geb.) ſetzen ihre Toten in der Rädergewann(nördlich der Zucker— fabrik), an der Weſtendſchule und im Liebenauerfeld bei. An der letzteren Stelle fand ſich eine Fülle von intereſſan⸗ ten Brandgräbern. Die Römer legen große Grabſelder draußen vor ihrer Stadt an, bei ihnen herrſcht ebenſo die Brandbeſtattung wie das Körperbegräbnis. Die vermögenderen Einwohner ließen ſich in einem Steinſarg beiſetzen, die weniger be— mittelten wurden in einem Holzſarg der Erde übergeben Dieſelbe Verſchiedenartigkeit weiſen auch die Brande gräber auf. Der Arme legt die Aſche ſeiner Angehörigen auf dem Friedhof nieder und bedeckt ſie mit Erde, der ee e. eee eee ſich nicht mehr die frühere peinliche Sorgfalt, was nicht zu verwundern; denn die Maſſe der Sterbenden wird zu groß. Im Monat Auguſt ſtarben 83, im Septem⸗ ber 49 Perſonen. In einem Alter von über 60 Jahren ſtarben 32, in einem Alter von über 70 Jahren 24, in einem Alter von über 80 Jahren 6 Perſonen. In dem kräftigen Alter von 20—50 Jahren ſtarben 64. Das eigentliche Wüten der Krankheit begann am 30. Juli und ſteigerte ſich bis zum 10. September. An dieſem Tage fielen ſieben Perſonen dem Tode zur Beute. Dieſe Zahlen reden. Eine traurige Statiſtik aus längſt vergangenen, vielfach vergeſſenen Tagen. Welche Krankheit war es, die ſolche Opfer verlangte? Die Vorbedingungen zu einer„Peſt“ waren ja reich⸗ lich gegeben. Dieſe Leute geriſſen aus ihrer Behaglich⸗ keit und gewohnten Ordnung, plötzlich in ein fremdes, entbehrungsvolles Leben verſetzt, ohne genügendes Ob⸗ dach, kärglich genährt, der Unbill des Wetters ausgeſetzt. heruntergebracht durch Angſt und Schrecken, voll Sorge um die Ihrigen, um das verlaſſene Vaterhaus, und fremd im fremden Lande. Heimweh! unjerer Tolen Reichere läßt ſie in einer Steinkiſte einſcharren. Die ganze Mainzervorſtadt, Maria Münſter, am Bollwerk, die Gegend der Alezyerſtraße, je eits der Brücke über die Bahnlinie Worms— Ludwigshafen, an der Selle des ehe⸗ maligen Garniſonlazarettes, überall kamen bei Bauar⸗ beiten und durch ſyſtematiſche Grabungen die Totenfelder der Römer zum Vorſchein. Aus dieſer Zeit ſind eine ganze Menge von Grabſteinen, die häufig dieſelben Dar⸗ ſtellungen zeigen, auf uns gekommen. Dieſe Friedhöfe werden von den Burgunden(406— 436), den Alemannen(436 bis 496) und den Franken nach dem Wegzug der Römer weiterbenutzt. Ein neuer Beſtat⸗ tungsplatz kommt hinzu, er liegt an der Stelle des heutigen Bergkloſters und des weſtlich anſchließenden Häuſerblocks. Aus der Zeit der frühen fränkiſchen Beſiedlung haben ſich fünf wichtige Grabplatten von geringer Größe erhal⸗ ten, die für Worms, neben den literariſchen Quellen, die früheſten chriſtlichen Zeugniſſe darſtellen. Sie wurden weſtlich der Liebfrauenkirche in einem Weinberg an der Mainzerſtraße zu Ende der erſten Hälfte des vorigen Jahr⸗ hunderts gefunden, an einer Stelle, wo, wie uns Kranz⸗ bühler wahrſcheinlich macht, die früheſte chriſtliche Kult⸗ ſtätte unſerer Stadt la. In der karolingiſchen Zeit hören die Grabbeigaben, die uns Jahrtauſende lang tiefen Einblick in die kulturellen Verhältniſſe unſerer Gegend gaben, auf. Die chriſtliche Kirche hatte dieſen nach ihrer Anſicht heid⸗ niſchen Brauch verboten. Das Mittelalter hat ſeine meiſten Totenäcker um die Kirchen in der Stadt angeordnet. Schon frühzeitig wird ſüdlich des Domes bei der Johanniskirche beſtattet. Ein anderer Friedhof befand ſich zwiſchen der Magnus⸗ und der Andreaskirche, eine Inſchrift an dem Nordturm der eren beſagt, daß im Jahre 1236 die Gebeine von 70 rſtorbenen, die vor der Kirche beigeſezt waren, aus⸗ gegraben wurden, und in die Krypta verbracht wurden. Ein anderer Gottesacker dehnte ſich zwiſchen St. Paul und der dazugehörigen Rupertskirche aus, wo vor einigen Jahren eine Menge von Steinſärgen geſichtet werden konnten, die zumeiſt römiſcher Herkunft waren, und nach hrer Auffindung und Ausräumung wieder benutzt worden d. In römiſchen und fränkiſchen Särgen ſind auch ein Teil der Toten in der Saliergruft des hieſigen Domes beigeſetzt. Wohl die längſte Benutzung hat der Amandus⸗ 898 agmiſe Monet, dulce 0 1 ö * 7 friedhof erfahren, der 1832 geſchloſſen, aber ſchon in fränkiſcher Zeit belegt wurde. Der Friedhof am Bahn⸗ hof und der Rheingewannfriedhof löſten ihn ab, und leiten zu dem neuen Hochheimer Friedhof über. Häufig erſcheint nun auch, zunächſt als Auszeichnung für Geiſtliche und Kloſterinſaſſen, die Beſtattung innerhalb der Kirche. Je näher das Grab dem Altar lag, deſto größer war der ſegnende Einfluß der in dem Altar einge⸗ mauerten Reliquien der Heiligen auf den Toten. Schließ⸗ lich werden die Begräbnisplätze in den Kirchen zu der⸗ artigen Preiſen verkauft, daß ein Verbot gegen dieſen Handel erlaſſen werden mußte. Steinplatten mit dem To⸗ desjahr und dem Namen des Verſtorbenen kennzeichnen die Stelle ſeiner Beiſetzung. Die frühen Grabplatten ſind von ſchlichter, aber monumentaler Einfachheit, ſie liegen im Boden, dort, wo alle Kirchengänger darüber hinweg⸗ gehen müſſen, und beweiſen ſo, daß der Tote keinen Hoch⸗ mut kannte, und ſich gerne erniedrigt, damit er erhöhet werde. Oft enthalten ſie das Wappen oder geben uns durch einen eingehauenen Kelch Kunde, daß der Verblichene Prieſter war. Eine wundervolle Grabplatte des Johannes vom ge⸗ malten Haus, der im Jahre 1303 von dieſer Welt abſchied, zeigt, in ihrem inneren Feld die Geſtalt des Verſtorbe⸗ nen in ein ſchlichtes Gewand gehüllt, und die Hände zum Gebet aneinandergelegt. Mit Stolz wird auf vielen Grab⸗ ſteinen geſagt, daß der Tote Civis Wormatienſis, alſo Wormſer Bürger war. Im 14. und 15. Jahrh. wird der Körper des Beſtat⸗ teten plaſtiſch aus dem Stein herausgearbeitet und ge winnt gegen 1500 ſogar Porträtähnlichkeit. Immer üppi⸗ ger wird in der Folge die Grabausſtattung. An den Wänden der Kirchen werden Epithaphien aufgerichtet, die Bürger, Ritter und geiſtliche Herren zu ihren Leb⸗ zeiten dem Beſchauer vorführen. Hierher gehört das Grab⸗ mal des Ritters Eberhard von Heppenheim(geſt. 1559), das ſich im nördlichen Seitenſchiff des Wormſer Domes befindet. In den Zeiten des Barock werden dieſe Erinnerungs⸗ ſtätten immer ſchwülſtiger und pompöſer. Wie wohltuend beſcheiden nimmt ſich dagegen der ſchlichte Grabſtein des Wolfgang Kaſpar Hohl aus, der 20 Jahre lang kurfürſt⸗ lich mainziſcher Kapitänleutnant, und wie die Inſchrift beſagt, weitere 20 Jahre Bürger⸗, Kauf⸗ und Handels⸗ mann in unſerer Stadt war. Er ſtirbt 1729. Die Embleme ſeiner ruhmreichen Vergangenheit zieren die Seiten und den oberen Teil des Steines. Unten neben dem Spruch ſind zwei Totenköpfe ausgehauen, die von der Vergänglichkeit alles Irdiſchen zu uns ſprechen. Der Klaſſizismus bringt unſeren Friedhöfen wieder Grabmäler, die eine wohltuende Ruhe ausſtrahlen. Die ſchönſte Erinnerungsſtätte, die im letzten Jahrhundert in Worms errichtet worden iſt, iſt den Toten des Weltkrieges gewidmet. Inmitten eines Ehrenhaines ſteht auf einem hohen Sockel ein Soldat. Seine ernſte Geſtalt mit dem entblößten Haupt und dem Helm in den Händen zwingt zu Andacht und Selbſtbeſinnung. Es iſt nur einer der Millionen Gefallenen, der hier vor uns auferſtanden iſt, er aber iſt Symbol für den ſieghaften Kampf unſerer Helden an den Grenzen unſeres Vaterlandes. Dr. Walter Bauer. Die„Mutzenbäcker“ vom Weſterwald Der Wanderer, der in den Abendſtunden vom Rhein zum unteren Weſterwald hinaufſteigt, erlebt ſchon nach Die Arbeit des„Mutz enbäckers“: Die mit der Hand roh geformte Tonmaſſe wird zur Pfeife gepreßt. zer Stunde eine eigenartig feſſelnde Landſchaft. Zwi⸗ en den ſchattenhaften Umriſſen der Häuſer flammen htende Säulen empor. Beim Näherkommen erkennt wan runde oder langgeſtreckte Oefen, aus deren Decken die roten Flammen meterhoch in die Luft ſchlagen. Wir ſind im Kannebäckerland, wo die Steinzeugöfen bren⸗ nen, wo ſeit Hunderten von Jahren das Töpferhand⸗ wer kblüht. Wir kennen alle das graue, mit blauer Farbe verzierte Weſterwälder Steinzeug. r Hier ſitzen auch in einigen Dörfern, ſo in Baumbach und Hillſcheid, die letzten Weſterwälder„Mutzenbäcker“, DNB.⸗Heimatbilderdienſt. 3 ler. die die beſonders in Holland ſo beliebten kurzen und langen Tonpfeifen, Mutzen genannt, herſtellen. Oder die Mutz, die dem Lebkuchenmann an Weihnachten eingebacken iſt oder die kurze Tonpfeife, die wir auf der Kirmes an der Schießbude treffen— das alles kommt von den Mutzenbäckern des Weſterwaldes. Die Herſtellung dieſer Pfeifen, die nur noch in gam wenig Dörfern geübt wird, bedarf beſonderer Geſchick⸗ lichkeit. Mit einem dünnen Draht durchbohrt der Mutzen⸗ VV cc —— 44 eee eee r r „ 3 1— R 1— 20 1 οιοõẽjẽü NI 1 οεν,ὐj,)du ug u 2 ꝗ—UF aun n ni Warn 201 24 4 21 o IIe sd n Thu som 23 ann 10 αꝗ uago las re 232 uso bes 288 a ee ut Mao l r —-w u Ainet 8d OO St uss zuuen Radau unn —.— befinden“. Es iſt deshalb wohl berechtigt, wenn und Blockleiter eine für das ganze Reich ein⸗ der 0 Ortsgruppe der Partei, der Bekanntmachungen Ortsgruppe 8 NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. J Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Schule entlaſſen werden, kommen heute Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. November 1937 Luser Tagesſpruch Nur eine ſtarke Regierung kann den Frieden verbürgen. Friedliche Verſicherungen unſerer Nachbarn ſind gewiß ſehr wertooll, aber Sicherheit fin den wir nur bei uns ſelbſt. Moltke. Wenn einmal ber Krieg erklart jjt. Es gibt immer noch Zeitgenoſſen, die der ehrlichen Auffaſſung ſind, daß der Völker⸗ bund oder eine imaginäre übernationale Menſchlichkeit verhindern werde, daß in einem neuen Krieg durch rückſichtsloſen Einſatz der Luftwaffe oder chemiſcher Kampfſtoffe die Zi⸗ vilbevölkerung in Mitleidenſchaft, gezogen wird. ö ̃. Dieſen Unbelehrbaren hat der Sachverſtän⸗ dige für Völkerrecht an der Havard⸗Univerſität Prof. Cannon, nachſtehende Feſtſtellung ins Stammbuch geſchrieben:„Wenn einmal der Krieg erklärt iſt, ſo wird er natürlich ſowohl Pen die Zivilbevölkerung als auch gegen die erufsſoldaten geführt werden. Chemiker, Phyſiker, Arbeiter, Eſenbahner, Telefoniſten, Maurer, Weber, Bergleute, Textilarbeiter und alle anderen Handwerker ſind mit ihren Ar⸗ beiten am Krieg beteiligt. Es iſt deshalb be⸗ rechtigt, dieſe Kräfte anzugreifen, gleichviel ob ſie ſich an der Front oder im Hinterland dieſe„Kräfte“, die der amerikaniſche Völker⸗ rechtsprofeſſor als Ziele von Luftangriffen in einem zukünftigen Krieg erklärt, ſich durch eeignete Mittel gegen die ihnen zugedachte Vernichtung ſchützen. Eines der wichtigſten Mittel iſt die Gasmaske. Die für die deutſche Zivilbevölkerung geſchaffene Volksgasmaske VM 37 gehört deshalb in der erforderlichen Anzahl in jede Familie. f Wenn in den nächſten Tagen auch bei uns die Amtswalter der NS⸗Volkswohlfahrt die VM 37 vertreiben, wird jeder verantwor⸗ tungsbewußte Familienvater beruhigt nach ihr greifen. Die Verpaſſung und die Unterweiſung im Gebrauch erfolgt durch den Reichsluft⸗ ſchutzbund. Die gauslajel ber NS dap. Als der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley im April des vergangenen Jahres die Neu⸗ organiſation der Partei in Zellen und Blocks ordnete, verfügte er gleichzeitig, daß in jedem deutſchen Hauſe zur Unterſtützung der Zellen⸗ heitliche Haustafel anzubringen ſei. Die Haustafel hat die Aufgabe, Mittler zwiſchen allen im Hauſe wohnenden Volksge⸗ noſſen und den örtlichen Dienſtſtellen der Par⸗ tei und ihrer Gliederungen zu ſein. Auf der Tafel ſind die Anſchriften und Dienſtſtunden Daß und NSV. ſowie die Namen und Sprechzeiten des für das Haus verantwort- lichen Blockleiters der Partei und der Block⸗ walter der DA und NS verzeichnet. Der g g Woche angeſetzt waren, mußten umſtändehalber Stück weiter—— und dann—— dann der N. S. H. A. P. Bſernheim Dienstagnachmittag 3 Uhr in den „Freiſchütz“. a Es ſpricht die Berufsberaterin vom Ar⸗ beitsamt Mannheim. Erſcheinen iſt Pflicht. Die Führerin. untere Teil der Tafel iſt für wichtige Mit⸗ teilungen der Partei und ihrer Gliederungen beſtimmt und bietet ſo die Möglichkeit, allen Volksgenoſſen auf ſchnellſtem Wege alles Wiſ⸗ ſenswerte aus der Bewegung bekannt zu geben. Der obere Teil der Tafel zeigt das Hoheits⸗ zeichen der Partei und weiſt mit der Inſchrift „Volksgenoſſen, braucht Ihr Rat und Hilfe, ſo wendet Euch an die NSDAP!“ auf die volksbetreuende Arbeit der Bewegung hin. Von den Hausbeſitzern dürfte die Schaffung der Tafeln beſonders begrüßt werden, da mit ihrer Anbringung das wilde Ankleben von Zetteln und Plakaten endgültig ſein Ende ge⸗ funden haben wird. Die Tafeln ſind 65 mal 80 em groß und aus befonderem Material ſehr feſt und dauer⸗ haft gearbeitet. Für die Anbringung im Freien iſt eine emaillierte Tafel geſchaffen worden. Die Beſchaffung der Tafeln iſt über den zu⸗ ſtändigen Blockleiter der NSDAP möglich. Mit der Anſchaffung der Haustafel der NS Da wird die Bereitſchaft der Hausbe⸗ ſitzer bewieſen, die Bewegung in ihrer volks⸗ betreuenden Arbeit zu unterſtützen, und die Tatſache bekundet, daß das jeweilige Haus unter der Betreuung der NSDAP ſteht. * Berufsberatung. Für die an Oſtern aus der Schule kommenden Mädchen findet ſchütz eine Berufsberatung ſtatt, wobei die Be⸗ rufsberaterin vom Arbeitsamt Mannheim ſpricht. An die Eltern ergeht hiermit die dringende Bitte, mit ihren Mädchen in der Beratung anweſend zu ſein, um aus beru⸗ fenem Munde zu hören, welchen Berufen un⸗ ſere der Schule entwachſene Jugend zugeführt werden kann. Die Tabakverwiegungen, die für dieſe verſchoben werden. Die Fünfzigjährigen(Jahrgang 1887⸗ 88) rüſten für ihre 50⸗Jahrfeier, die in An⸗ weſenheit der auswärts wohnenden Schulka⸗ meraden und ⸗kameradinnen wie alljährlich ſtattfinden ſoll. Söhne und Töchter der Ju⸗ bilare, die an der Jubelfeier mitwirken, tref⸗ fen ſich zum Einüben der Theaterſtücke und Feſtlieder. Icli uncl die 9 9 Ce ellimascſuine Ich habe neulich zum erſten Mal eine Schreibmaſchine unter die Finger bekommen. Es ſind da unglaublich viele Hebelchen und Taſten dran, die alle eine beſtimmte Funktion hoben. Wenn man zur rechten Zeit drauf drückt, dann funktioniert es fabelhaft. Aber man kann dieſe niedlichen Dinger auch im ver⸗ kehrten Moment erwiſchen, dann iſt es aus, auf einmal ſauſt das ganze obere Drittel der Maſchine wie aus der Piſtole geſchoſſen ein muß man ſich erſt einmal von 1— Schreck erholen. Ich habe alſo mit viel Neugier und wenig Geſchick all die Funktionen dieſer He⸗ belchen und Taſten ausprobiert. Dann ver⸗ ſuchte ich zu ſchreiben. Natürlich habe ich zu⸗ erſt die Buchſtaben in buntem Durcheinander immer aneinander gereiht. Als ich ſah, daß es überhaupt mal ging, da ſchrieb ich,— ja, was ſchreibt man zuerſt, wenn man irgendwo, irgendwann, irgendwelche Art des Schreibens erlernt?—— Seinen Namen! Nuerſt konnte ich einfach die dazu gehörenden Buchſtaben nicht finden. Es war das reinſte Verſteckſpiel. Aber wir haben uns dann doch noch gefunden. Allmählich wurde mein Ehrgeiz größer, ich wurde vom Tatendrang beſeelt, ich wollte Sätze ſchreiben.— Aber auch hier iſt von der Theorie zur Praxis ein weiter Weg! Wiſſen Sie, was„sla mogren“ heißt? Ich weiß es auch nicht, aber was es heißen ſoll, das weiß ich. Ich wollte nämlich ſchreiben: als mor⸗ gen...! Es iſt phantaſtiſch, ich habe noch nie ſo raſch, ſo komplizierte und zungenbrecheri— heute Dienstagnachmittag, 3 Uhr, im Frei⸗ 2 2 Sieben Unjallurjachen, die verjchwinden müßen! Was am Reichsunfallverhütungstag in den landwirtſchaftlichen Betrieben nicht mehr ge⸗ funden werden oder verſchwinden ſollte: 1. Leitern ohne Sicherungen gegen das Ab⸗ gleiten(eiſerne Spitzen, auf glattem Boden Haken zum Anhängen). 2. Leitern mit angefaulten oder gebrochenen Holmen und Sproſſen(mangelhafte Leitern ſind am zweckmäßigſten ſofort zu vernichten) 3. Leitern mit fehlenden Sproſſen oder mit Erſatzſproſſen, die nur auf die Holme an⸗ genagelt und nicht in Einkerbungen einge⸗ legt ſind 4. Treppen, die als Ablagerplatz von Geräten, Werkzeugen und dergleichen dienen und nicht fad Futterreſten und dergleichen geſäubert ind. 5. Leitern, die nicht bis zur Aufſtiegſtelle reichen 6. Treppen, bei denen der Handlauf(bei Trep⸗ 25 über vier Stufen) und die Umwehrung fehlen 7. Treppen mit ausgetretenen und ausgebro⸗ chenen Stufen. Erwünſcht iſt, daß alle Treppen gute Ta⸗ gesbeleuchtung haben. Vielfach iſt z. B. bei Stalltreppen durch Einfügung von lichtdurch⸗ läſſigen Elasdachpfannen ohne große Koſten eine gute Beleuchtung zu ſchaffen. Aber nicht nur auf Leitern und Treppen iſt das Augen⸗ merk zu richten. Am Unfallverhütungstag ſoll der Betriebsführer an Hand der Unfallverhü⸗ tungsvorſchriften der landwirtſchaftlichen Be⸗ rufsgenoſſenſchaft vergleichen, ob Mängel vor⸗ handen ſind. Er ſoll prüfen, ob Schutzvorrich⸗ tungen an Riemenſcheiben, Zahnrädern, Kupp⸗ lungswellen und dergleichen vorhanden ſind, ob die Aufwurfluken umwehrt ſind. ob die Beläge durchgebrochen oder ſchlecht verlegt ſind. Er ſoll ſeine Gefolgſchaft belehren, wie die vorkommenden Arbeiten unfallſicher aus⸗ geführt werden können. Der Verluſt jeder Hand durch einen Unfall erſchwert den Kampf um die durch den Führer geſtellten Aufgaben, abgeſehen davon, daß ſich durch die ſteigende Zahl der Unfälle naturgemäß die Laſten der landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft er⸗ höhen, die der Bauer ſelbſt wieder aufbringen muß. * Boxunterricht in den Schulen Alle Volksſchulklaſſen ſind ausgeſchloſſen! Der Leiter des heſſiſchen Schulweſens, Mi⸗ niſterialrat Ringshauſen, teilt in einer Ver⸗ fügung mit, daß nach Entſcheidung des Reichs⸗ erziehungsminiſters das Boxen erſt für das HJ⸗Alter vorgeſehen und ſomit in den Volks⸗ eee eee eee: Wenn ich einmal etwas falſch geſchrieben hatte, dann ſchrieb ich es das zweite Mal ſicher auch nochmal verkehrt. Ich tippte ſolange richtig und falſch, bis ich eine Wut bekam, überhaupt nur noch falſch tippte und aufhörte. Am näch⸗ ſten Tag fing ich wieder an. Es ging ein klein wenig beſſer, und ſo übte ich mit wech⸗ ſelndem Erfolg. Eines Tages kam ich auf eine Kaſſe etwas bezahlen, da ſaß im Büro an der Schreibmaſchine ein Fräulein. Und die ſchrieb —— ich habe Bauklötze geſtaunt. Sie ſchrieb mit allen zehn Fingern, ohne je auf die Ma⸗ ſchine zu ſehen; und ein Tempo!! Ich war er⸗ ſchüttert. Daß es ſo etwas überhaupt gibt! Wenn ich mich dagegen betrachte, ich tippe mit zwei Fingern, ſchreibe„hta“ ſtatt„hat“ und „plimpe Täuſejung“ ſtatt„plumpe Täu⸗ ſchung“. Ja, es iſt ſchlimm. Es gibt aber einen Rettungsanker, der mir ſchon oft aus der Klemme geholfen hat. Ich habe ihn bis jetzt noch nie ſo geſchätzt, aber jetzt, ohne ihn wäre ich ſchon oft dem Untergang geweiht ge⸗ weſen. Dieſer Helfer aus der Not iſt der Radiergummi. Wenn man ihn richtig hand⸗ habt, geht er vorzüglich. Man darf nur nicht ſo feſt reiben, daß es ein Loch gibt. Und dann darf man nicht radieren, wenn man mit Durch⸗ ſchlag ſchreibt. Ja, das iſt alles ſo einfach, aber dran denken muß man, und zwar vorher! Ueberhaupt, das mit dem Durchſchlag war auch ſo ein Theater. Wenn ich mir rechte Mühe gab ſauber zu ſchreiben, dann hatte ich ſicher das Blaupapier falſch eingeſpannt und konnte auf der Rückſeite die Spiegelſchrift be⸗ wundern! Dann brauchte nur noch jemand zu ſagen:„Mein Gott, biſt du dumm!“ Was hätten Sie in dieſem Fall getan?„7— 2—?“ Ich habe faſt gar nichts geſagt, und dann habe ich es noch einmal geſchrieben. Meine Dumm⸗ ſche Worte zuſammenfügen können wie jetzt. heit hat aber inzwiſchen etwas abgenommen! e deine geimatzeſtung gehört in jebes gaus, in jede Familie Wer it der 2000. Lejerꝰ Jeber kann ſich an der Werbung beteiligen ,, ß, 8 N 8 W 99 ſchulklaſſen nicht zu betreiben iſt. Für die Leibeserziehung in der Berufsſchule iſt grund⸗ ſätzlich gegen die Heranziehung des Boxens nichts einzuwenden, wenn geeignete und ent⸗ ſprechend ausgebildete Lehrkräfte beauftragt werden können. Zur Ausbildung der notwen⸗ digen Lehrkräfte kommen nur Lehrgänge am Inſtitut für Leibesübungen in Gießen in Frage. Mit Rückſicht auf die für die Fort⸗ bildung von Lehrkräften zur Verfügung ſte⸗ henden Mittel kann ein Lehrgang für Boxen früheſtens an Oſtern 1938 eingerichtet werden. Von Sparenberg nach Aeichenbach Bauernſprüche als Lehrmeiſter der Spar⸗ ſamkeit Wenn einmal die Geſchichte der deutſchen Sparſamkeit geſchrieben wird, dann iſt ſicher⸗ lich darin zu leſen, daß ihre Wiege im deut⸗ ſchen Bauernhaus ſtand. In zahlreichen Bau⸗ ernſprüchen wird das Lob der Sparſamkeit geſungen. Viele dieſer Sprüche ſtammen aus grauer Vergangenheit, ſind aber trotz ihres Alters überraſchend friſch und geſund. So heißt es zum Beiſpiel: Von Sparenberg kommt man leicht nach Reichenbach!— Wei⸗ ter ſagt ein treffendes Wort: A biſſel, an wieder a biſſel, ſo kriegt ma's Faſſel vull. So einfach dieſe Sprüche alle ſind, ſie um⸗ ſchließen doch das ganze Geheimnis echter Sparſamkeit, das in dem einfachen Grund⸗ ſatz beſteht, weniger auszugeben, als man ein⸗ nimmt. Freilich hat das ſeine Grenzen, näm⸗ lich da, wo der Geiz beginnt, wo der Menſch des Geldes wegen am falſchen Platz zu ſpa⸗ ren anfängt. Hier kennt das Sprichwort wahr⸗ lich keinen Spaß und verwirft den Geiz ebenſo wie ſeine üppige Schweſter, die Verſchwen⸗ dung, weil ſie beide einem geſunden Gemein⸗ ſchaftsleben widerſprechen. So ermahnt der Spruch den Verſchwender: Spare, ſo kannſt im Unfall ſtahn, Verſchwender muß zuletzt betteln gahn. Dem Geizhals aber ruft es zu: Sparheim liegt nicht an der Straße von Darb⸗ ſtädt nach Mangelhauſen.— Ein Spruch fügt hinzu: Die ſich am Geſinde wollen reich ſpa⸗ ren, gedeihen nit.— Dieſe kleine Ausleſe an Sparſprüchen zeigt ſchon die Vielſeitigkeit un⸗ ſeres Sparſchatzes auch nach dieſer Seite. Richtige Sparſamkeit aber legt das Geld nicht in den Sparſtrumpf, ſondern bringt es in die deutſche Wirtſchaft. Ob es dahin über die Spar⸗ oder Genoſſenſchaftskaſſen oder über die Lebensverſicherung gelangt, iſt im Grunde gleichgültig. Wichtig iſt nur, daß kein Kupfer⸗ pfennig brachliegt, ebenſo wie kein Quadrat⸗ meter Ackerland brachliegen darf. Man muß auch an die Zukunft denken.„Man mutt ok vör den Dag ſörgen, den man nicht belevt“. — Solange es Bauern gibt, ſo lange hat ge⸗ golten, daß einer, der einen Baum 105 auf Ernte und Schatten hoffte für ſeinen Sohn. Märchen⸗Tonfilm⸗Vorſtellung Der Unternehmer der Vereinigten Licht⸗ ſpiele, hier, wird auf vielſeitigen Wunsch die⸗ ſen Winter einige Märchenfilm⸗Vorſtellun⸗ gen geben. In Abſtänden von 3—4 Wochen kommen Mittwochs Märchen⸗Nachmittags⸗ Kinder⸗ und Familien⸗Vorſtellungen. Mor⸗ gen Mittwoch, ab 4 Uhr, zeigt man den ſchö⸗ nen Märchenfilm„Frau Holle“, nebſt noch anderen Märchen im Beiprogramm. Eltern, laßt eure Kinder kommen oder beſucht mit euren Kindern die ſchönen Märchen⸗Nachmit⸗ tage. Kinder: 1. Platz 20 Pfg., Erwachſene 30 Pfg. Es wird mit einem großen Beſuch gerechnet, auf daß noch mehrere ſolcher Mär⸗ chen⸗Nachmittage ſtattfinden. Vorgeſehen ſind noch folgende Märchenfilme: Schneewittchen und die ſieben Zwerge; Das Aſchenbrödel, Der geſtiefelte Kater; Hans im Glück; Das Rotkäppchen; König Droſſelbart uſw.—— Alſo auf, morgen Mittwoch zu dem Märchen⸗ Nachmittag ab 4 Uhr. Kein Kind darf fehlen. Keine weſentliche Aenderung Ueber Oſteuropa hat ſich ein Hochdruckge⸗ biet aufgebaut, das bis Mitteldeutſchland hin heiteres Wetter mit Nachtfröſten bedingt. Bei uns macht ſich dagegen der Einfluß ſchwacher Störungsgebiete bemerkbar, die eine leichte Unbeſtändigkeit bedingen. Dienstag: Vielfach dunſtig und meiſt wolkig, doch nur vereinzelt etwas Niederſchlag, Temperaturen nachts bei Null, veränderliche Winde. Mittwoch: Noch keine weſentliche Aen derung. —— ˖ ß *** . ——— 3 3 Aus Nah und Fern Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am letz ten Sonntag ereigneten ſich zwei Verkehrs unfälle, durch die zwei Perſonen verletzt wur⸗ den und zwei Kraftfahrzeuge zum Teil erheb liche Beſchädigungen erlitten.(Verkehrs überwachung). Wegen verſchiedener Uebertre— tungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 49 Perſonen gebührenpflichtig ver warnt und an 15 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Lampertheim.(Mit Meſſer ins Auge geſtochen). Ein Jjähriges Mädchen aus Lam— pertheim, das ſich bei ſeiner Großmutter in der Rheinſtraße befand, ſchnitzte mit einem Küchenmeſſer an einem Holz. Hierbei glitt das Meſſer aus und ſtach dem Mädchen ins Auge. Man mußte es mit ſchwerer Verletzung nach Mannheim bringen. Für das Augenlicht beſteht größte Gefahr. Samstags wird Waldfrevel iſt ſehr ſelten geworden Bürſtadt. In den Wintermonaten iſt wieder das Leſen von Holz in den hieſigen Wäldern jeden Samstag geſtattet. Alle Hände rühren ſich jetzt wieder, jung und alt nutzt dieſe Zeit aus, mit den Handwagen ihren Winterbedarf heimzuholen. Die Förſtereien kommen der Bevölkerung hier weitgehendſt entgegen, ſodaß der Waldfrevel ſchon von vornherein ausgeſchaltet wird. Nach einer Mitteilung der Förſter wurde in dieſem Jahr auch nur ſelten ein ſolcher Waldfrevel feſt— geſtellt. Heppenheim. Herr Medizinalrat Dr. Fauſt von der Landesheil- und Pflegeanſtalt wurde als kommiſſariſcher Amtsarzt an das ſtaatliche Geſundheitsamt Heppenheim ver ſetzt. Maul- und Klauenſeuche in Einhauſen Das Kreisamt hat den Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in der Gemeinde Einhauſen feſtgeſtellt. Einhauſen wurde zum Sperrbczick erklärt, die Gemeinden Lorſch, Bensheim, Schwanheim, Biblis und Forſthaus Jägers⸗ burg zum Beobachtungsgebiet. Weitere Ausbreitung der Vieh⸗ ſeuche Heidelberg. Im Stadtteil Handſchuhs⸗ heim brach im Stalle eines Landwirts die Maul- und Klauenſeuche aus. Die behörd— lichen Vorſichtsmaßnahmen wurden noch im Laufe des Sonntags getroffen, um eine wei tere Ausbreitung der Seuche nach Möglichkeit zu verhindern. Auch in St. Leon und Rauen⸗ berg iſt die Seuche ausgebrochen. Holz geleſen Darmſtadt. Das ſeither von der Ca⸗ rilas⸗Geſellſchaft Waldbreitbach in Darm⸗ ſtadt betriebene Herz-Jeſu⸗Hoſpital iſt durch Kauf in den Beſitz der Stadt Darmſtadt übergegangen. Angeſichts der Raumnot im Städtiſchen Krankenhaus in der Grafen⸗ ſtraße iſt beabſichtigt, die Abteilung für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten mit der Bezeichnung„Städtiſche Frauenklinik“ unter Leitung des Facharztes Dr. Sachweh in das neuerworbene Krankenhaus zu ver— legen. Die Innenarbeiten ſind bereits in Angriff genommen worden, ſodaß ſpäte— ſiens Anfang Januar mit der Inbetrieb- nahme der Städtiſche nel werden kann. Vorbereitungen für den Reichstierſchutztag am 24. November- Frankfurt g. M. Der Leiter des Reichs tierſ utzbundes, Staatsrat Oberbür⸗ germeiſter Dr. Krebs-Frankſurt a. M., hat den 24. November zum Neichstierſchutztag erhoben. Am gleichen Tag des Jahres 1933 wurde das Reichstierſchutzgeſetz ver⸗ kündet, das dann am 1. Februar 1934 in Kraft trat. Der Reichstierſchutzbund, Sitz Frankfurt a. M., hat bereits an die Tier⸗ ſchutzrereine Deutschlands Richtlinien zur Geh altung des Reichstierſchutztages heraus⸗ gezeben. Danach ſolſen in den Orten mit Tierſchutzvereinen Kundgebungen ſtattfin⸗ den, an denen neben den Angehörigen der Vereine auch die tierliebende Bevölkerung teilnehmen ſoll. Die Aufgabe des erſt im Frühjahr zum rechtsfähigen Verein erhobenen Reichstier⸗ ſchutzbundes erſtreckt ſich vorerſt auf eine gründliche Erlebigung aller Organiſations⸗ fragen. Gegenwärtig gibt es im Reich 380 Tierſchutzvereine mit rund 100 000 Mit⸗ gliedern. Der Reichstierſchutzbund will auch im kommenden Jahr die begonnene Auf⸗ bauarbeit mit der Gründung neuer Ver⸗ eine, vor allem in ländlichen Gegenden fort⸗ ſetzen. Der Werbetag für den Tierſchutz⸗ gedanken ſolk den Vereinen neue Anhänger und Freunde zuführen. Ahrweiler. In den Eifelgebieten des Kreiſes Ahrweiler herrſcht ſeit Jahren eine Fuchsplage, unter der vor allem die Hüh⸗ nerhalter ſchwer zu leiden haben. Viele hun⸗ derte von Hühnern ſind in den letzten Jah⸗ ren von den Räubern verſchleyyt worden. In dieſem Jahr hat ſich Meiſter Reinecke allein in den Orten Schalkenbach und Vinxt rund 400 Hühner geholt. Die frechen Räuber dringen am hellichten Tag in die landw. Anweſen ein. Eine Städtiſche Frauenklintt in Darmſtadt Frauenklinik gerech⸗ Mafnz.(Vikftenefubrecher am Werk.) Wiederholt wurde iu letzter Zeit in Nachbarſtädten und in einem Mainzer Vor⸗ ort eingebrochen. die vorübergehend unbe⸗ wohnt waren. Nach einer Mitteilung der Po⸗ lizeidirektion wurden Schmuckſachen. Klei⸗ dungs⸗ und Wäſcheſtücke geſtohlen. Vor der Ausführung der Tat müſſen die Diebe zwei⸗ fellos Beobachtungen angeſtellt haben, was aus den immer gleich gelagerten Tatumſtän⸗ den zu ſchließen iſt. Die Villenbeſitzer erleich⸗ tern den Dieben inſofern ihre Arbeit, als ſie bei ihrem Weggang die Rolläden herunter⸗ laſſen und dergleichen, wodurch ihre Abwe⸗ ſenheit leicht zu erkennen iſt. Mainz.(Verhängnis volle Kino⸗ bekanntſchaften.) Eine in Eheſchei⸗ dung lebende Frau lernte in einem Kino den 42jährigen Eugen Gatting aus Ludwigs⸗ hafen kennen. Er war ſofort verliebt in ſie und erklärte, ſie heiraten zu wollen. Wenn durch die Scheidung Schwierigkeiten entſtün⸗ den, wolle er ſie wenigſtens als Wirtſchaf⸗ terin zu ſich nehmen. Das Verſprechen ver⸗ anlaßte die Frau, fortan ihr Gehalt als Kontoriſtin ihm abzuliefern. 1000 Mark hatte ſie ihm ſchon gegeben, als ſie merkte, daß die Liebe geringer wurde bei dem Mann. Gleichzeitig hatte er ein anderes Verhältnis angefangen, auch dieſes Mädchen gab ihm Geld, allerdings nur einen Betrag von 50 Mk. G. iſt Heiratsſchwindler und er⸗ hielt als rückfälliger Betrüger 1¼ Jahre Zuchthaus.— Unter dem Namen„Otto Warneck“ lernte ein hieſiges Mädchen eben⸗ falls in einem Kino den 27jährigen Rich. St. kennen. Er erfuhr bald, daß die„Braut“ ein Sparkaſſenbuch über 1000 Mk. beſaß. Davon hob ſie 300 Mark ab, weil er das Geld angeblich für Reparaturen am Auto des Chefs brauchte, ſie ſollte den Betrag in den nächſten Tagen wieder zurückhaben. Der Mann verſpielte das Geld reſtlos, vergaß auch das Sparkaſſenbuch zurückzugeben. Eine Anzeige brachte Klarheit über ihn, er iſt ſchon wegen Zuhälterei vorbeſtraft. Die Strafe lautete auf ein Jahr drei Monate Gefängnis. Wiesbaden. Der Fremdenverkehr in der Weltkurſtadt war nach Angaben des Städti⸗ ſchen ſtatiſtiſchen Amtes auch im dritten Vierteljahr 1937 ziemlich ſtark, vor allem größer als in der Vergleichszeit 1936. Die Zahl der neuangekommenen Fremden be⸗ trug 63 025(55 686 i. V.), das ſind 7339 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Aus⸗ länder beziffert ſich auf 25782(25 213). Auch hier iſt eine Zunahme feſtzuſtellen (599). Anläßlich des Weltkongreſſes der In⸗ ternationalen Kanuſportverbände vom 30. Juli bis 16. Auguſt wurden 4260 Fremde mit 29 820 Uebernachtungen im Zeltlager . e zu Wiesbaden⸗Biebrich ge⸗ zählt. Laſtzuganhänger ſtreift Omnibus München. Am Samstagvormittag erlitt ein Omnibus im Oſten Münchens einen ſchweren Verkehrsunfall. An einem mit Zie⸗ gelſteinen beladenen Laſtkraftzug brach wäh⸗ rend der Fahrt die Verbindung zwiſchen Zugwagen und Anhänger teilweiſe ab. Da⸗ durch folgte der Anhänger nicht mehr der Spur des Vorderwagens, ſondern lief ſeit⸗ lich in die linke Fahrbahn. Unglücklicher⸗ weiſe kam im gleichen Augenblick der Omni⸗ bus entgegen. Der ſchwere Anhänger er⸗ faßte den Omnibus und riß die linke Seite vollkommen auf. Dadurch wurden elf dort ſitzende Fahrgäſte z. T. erheblich verletzt. Wie feſtgeſtellt wurde, war die Anhänge⸗ vorrichtung ſchon vor dem Unfall höchſt man⸗ gelhaft. Auch die Bremſen des Anhängers wirkten unzureichend. Dem Führer des Laſt⸗ zuges wurde der Führerſchein abgenommen und der Laſtzug aus dem Verkehr gezogen. Im Steinbruch getötet Mayen(Eifel). Ein 32 Jahre alter Steinbrecher verunglückte in einer Stein⸗ grube bei Ettringen tödlich. Er ſtürzte bei einer Beſichtigung der Bruchſtelle in die Grube und war ſofort tot. gumot „Sie würdet mich unändlich glöcklich mache, Fröllein, wänne Sie min Los met mer teile würdet!“ „Jä, we vill händ Sie denn gwonne?“ * Fritzchen erzählt beim Abendeſſen von ſeinen Straßenerlebniſſen und es ſtellt ſich heraus, daß ihm ſein Freund Kurt tüchtig eine ge⸗ geklebt hat. „Haſt du nicht dem Kurt gleich wieder eine gegeben?“ fragt der ältere Bruder. „Nein... vorher“, antwortet Fritzchen lächelnd. * Röschen erhielt vom Vater 15 Pfg. und ſoll vom Kaufmann dafür eine Zigarre holen. Nach geraumer Zeit erſcheint ſie wieder und hält in der einen Hand das Deckblatt, in der anderen den Wickel und ruft freudeſtrahlend: „Apgepellt habe ich ſie ſchon, Vati!“ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. B. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Drucke Wormſer Berlagsdruckeret Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— DA. X. 1937 über 1800, 3. Zt. it Anzeigenpreisliſte Kr 6 gültig. fuss wle kaufen Sie preiswert, gut sortiertes Lager bei U. Marlin 50ſährige 1887/88 Am Dienstag abend 8 Uhr wollen alle Söhne und Töchter der Jubilare, die bei der 50.-Jahrfeier mit⸗ wirken wollen, im Beſprechung der Vorſtände. „Karpfen“ erſcheinen. Zugleich ns ben der Fos: F ür die uns anläßlich unſerer ſilbernen Hochzeit zuteil geworde⸗ nen Glüchwünſche und überreichten Geſchenbe, ſowie demSängerbund⸗ Flora jür das dargebrachte Ständchen danken herzlichſt Johann Lantz und Frau Gemiise Sf eas Feines- cu αN, 20 Lö mit MaSSIMU,ze hex 30 clue Achtung! Auf vielſeitigen Wunſch iſt morgen Mirtwoch ab 4 Ahr im Central⸗ Film⸗Palaſt große Kinder⸗ und Familien Märchenfilm ⸗Vorſtellung. Kinder kommt alle! Frau Holle nebſt noch anberen Märchen r— 1 Waſchtiſch— 1 Ecktiſch Wonn 1 Kleider⸗ haus ſchrank u. 1 Backmulde 8 zu verkaufen. Gefl Angeb. unt Waldſtraße 1 Nr. 150 an die Einige Geſchäftsſt. erbet lerter an. Schweine zu kaufen 15 geſucht. zu verkaufen. Angeb. mit Lage u.] Wilhelmſtr. 3 Preis unt. Nr. 70a. d. Geſchäftsſt. erb e Erſitlaſſige Sohlen Deinen und Flecken in 5 bek. gut. Qualität Kundenkreis im Fachgeſchäft 55 f 83 durch Anzeigen Heinz. Saarſr in dern Werdet Mit⸗ Viernheimer glied der Volkszeitung * e. im Dienſtg des Wi w- dun 20. unnd 21. op. Ja Noce r int Zeitung sonst verpaßt man manchen Vorteil, kommt öberoll zu spät und muß gouf viel Anregung verzichten 0 JEDER REISTMIIT DER J 44 1 IW SPENDENKARTE AN AHLEN SCHAUNTERN OER REICH BAH́ü —— 1 4 3 eu un U ene Mittags beheg fünſtipf ſtobes Buben milie, de wartung zutreffen Tod des geſchobef des Sol allem berichte die zwe ungeben teiſe. den Ke zwei et glück Stab n. hulch has nie. d lelbarkeit Ad detect ihtet Vel kungst wabte Stände Ueberte zu über 1 Set Au de Ehe, die 6 lober verſt Seinen be Henſärge, bedettt,. ausgeſchle Altar mi det Pat Macht, ger, Arge i n gan Aubefalte Kinten ei et Luf den hege eng von der Luft. it ſeinet n trat al und Luz dis Kani a gab f. wwißer hbri. . dena