ihc 9. und holen. er und in der ahlend: —. litſchen ingen . Ver. Born. Drul 4 C it lt 11 —— eines Kapitäns der engliſchen Vol Amtsblatt der Vür Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und s preis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM durch die Poſt monatlich 60 NM uausſchließlich Beſtellgeld Bezu Nummer 273 Viernheimer eiertagen. einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rpfg. Miltwoch S den 24. November 1937 Sqeilun germeiſterei Viernheim 9 Verkündigungsblatt der Ned AN. Viernhel m Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS L'haſen 15101 Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ 13. Jahraang Die Trauerfeier auf der Roſenhöhe Beiſetzung der verunglückten Mitglieder der großherzoglichen Jamilie Die Anleilnahme der Landeshauplſladt Alle Darmflädler Kirchen läuken den letzlen Gruf Genau vor einer Woche, in den Mittagsſtunden des Dienstag, 16. November, beſtieg auf dem Frankfurter Flugplatz eine fünfköpfige Familie— Großmutter, ein lebens⸗ frohes Elternpaar und zwei muntere kleine Buben—, begleitet von zwei Freunden der Fa⸗ milie, das belgiſche Verkehrsflugzeug in der Er⸗ wartung. in wenigen Stunden in London ein⸗ zutreffen, um dort— wenige Wochen nach dem Tod des Großherzogs— an einer deswegen auf⸗ geſchobenen Familienfeier, der Vermählung des Sohnes und Bruders, teilzunehmen. Bei allem Ernſt, der über den Reiſenden lagerte, berrſchte eine ſtille Vorfreude des Wiederſehens. die zwei harmloſen Knaben gar überließ man ungebemmt der großen Luſt ihrer erſten Luft⸗ reiſe. Fröhlich winkten ſie zum Abſchied aus den Kabinenfenſtern des Flugzeuges. Knapp zwei Stunden ſpäter war dieſes Familien⸗ glück jäh vernichtet. Die Heimat, Stadt und Land, wurden aufs ſtärkſte berührt durch das tragiſche Geſchick dieſer heſſiſchen Fa⸗ milfe. Die Anteilnahme war in ihrer Unmit⸗ telbarkeit und in ihren Außmaßen überaus herz⸗ lich ſowobhl bei der Ankunft der Toten wie bei ihrer Ueberführung durch die Stadt zur Aufbah⸗ rungsſtätte, wohin am Totenſonntag eine wahre Wallfahrt der Volksgenoſſen aller Stände ging. Und nun galt es, die ſterblichen Ueberreſte in einer letzten Trauerfeier der Erde zu übergeben. Sechs Särge in einer Gruft Auf der Roſenhöhe, der im Oſten der Stadt gelegenen Ruheſtätte des beſſiſchen Für⸗ ſtenhauſes, war zwiſchen hochſtämmigen Schwarzkiefern unmittelbar neben dem Grab des 1903 verſtorbenen Prinzeßchens Eliſabeth, dem Töchterchen des Großherzogs aus erſter Ehe, die Gruft ausgehoben. Da der am 6. Ok⸗ tober verſtorbene Großherzog zuſammen mit den Seinen beigeſetzt wurde, ſtanden ſechs helle Ei⸗ chenſärge, von weißen Chryſanthemen⸗Kreuzen bedeckt, nebeneinander in dem mit Tannengrün ausgeſchlagenem breiten Grab. Dah'nter der Altar mit den drei Geiſtlichen. Geladene Gäſte der Parte i, des Staates und der Wehr⸗ macht. Fahnendeputationen und Abordnun⸗ gen, Angeſtellte und Freunde des Großherzog⸗ lichen Hauſes umgaben bufeiſenförmig die letzte Ruheſtätte. Ehe das Geläute der Darmſtädter Kirchen einſetzte, brachte eine Fliegerkette der Luftwaffe ihrem toten Kameraden. dem Fliegerleutnant Georg Donatus. Erbgroß⸗ herzog von Heſſen, den letzten Motorgruß aus der Luft. Um 15 Uhr traf Prinz Ludwig mit ſeiner jungen Gattin am Grab ein, neben ihn trat als nächſter Verwandter ſein Vetter, Lord Louis Mountbatten, in der Uniform Kriegsmarine. Man ſah ferner die Eltern der verſtorbenen Erbgroßherzogin., Prinz und Prinzeſſin von Griechenland mit ihren Töchtern. die Verwandten des Hauſes Heſſen⸗Kaſſel, die Angebörigen der verſtorbenen Großberzogin von Solms⸗Lich und Solms⸗Laubach, Die Hohenzollern waren durch Prinz Aug uſt Wilhelm vertreten; Prinz Louis Fer⸗ dinand hatte am Vormittag im Auftrag des ehemaligen Kaiſers einen Lorbeerkranz mit ro⸗ ten und weißen Roſen an den Särgen nieder⸗ legen laſſen. Weitere Kranzniederlegungen wa⸗ ren am Morgen noch erfolgt durch deſt General der Flieger Halm namens des Generalfeld⸗ marſchalls v. Blomberg und des Miniſter⸗ präſidenten Göring. Staatsrat Reiner batte für den Gau Heſſen⸗Naſſau einen Kranz niedergelegt. Lieder und Gedächtnisrede noch vonder Großherzogin feſtgeſetzt ür die Beiſetzung ihres Gatten in die neue G lt die am heutigen Mittwoch ſtattfinden ollte, hatte noch die Großherzogin Eleonore felt die Beſtimmungen vor ihrer Abreiſe nach London getroffen. Nun geſchah es, daß an ihrem Sarg die von ihr ausgewählten Lieder vom Chor der Stadtkirche unter Leitung von Pro⸗ for Borngäſſer erklangen. Zur Einlei⸗ ug ein engliſcher Kirchengeſang, der ſeinerzeit non der Großherzogin Alice, der Mutter Ernſt⸗ Ludwigs, dem Ebor geſchenkt worden iſt, der weihevolle Choral„Nach deiner Macht“, die Freude des Evangeliums zu verkünden. Er wolle Zeugnis ablegen hiervon und von der tiefen und ſtarken Frömmigkeit des Großherzogs⸗ pagres. Dieſe möge ein unverlierbares Ber⸗ mächtnis für den allein hinterbliebenen Prin⸗ zien Ludwig ſein und ihm den übermenſch⸗ lichen Schmerz tragen helfen. Dieſes Lebensgut Nach Verleſung der Worte Jeſu in Gethſemane][ möge ihn ebenſo aufrichten wie die zielt Kirchen Kleine Münchege mein Falſache dat nen eee, er eee Freund des Großherzoglichen Hauſes, die Ge⸗ ein mutiger e— dächtnisanſprache. Anknüpfend an die Worte] die Hand zum Ehebund gereicht habe. Ein weiteres Vermächtnis, das dem Prinzen über⸗ geben werde, ſei die kleine Prinzeſſin Johanna, das Töchterchen des mit ſeiner Familie aus dem Leben geriſſenen Erbgroß⸗ herzogs. Prinz Ludwig ſtehe nicht wie Chri⸗ ſtus in Gethſemane bei der ſchweren Prüfung einſam und verlaſſen da, um ihn ſcharten ſich ſeines Blutes, Die Joh. 16, V. 33 ſprach er von dem Chriſtusglau⸗ ben, der die Angſt der Welt und den Tod über⸗ windet. Vor dieſen ſechs Särgen, bei deren An⸗ blick einem„der N enſchheit ganzer Jammer anpacke“, müſſe ſich wahres Chriſten⸗ tum erproben. Zur Beiſetzung des Großherzogs habe ihm noch die nun verewigte Groß erzogin ein 0 da, aufgetragen, nicht von der Vergänglichkeit zu] ſeine Verwandten, Menſchen ſprechen, ſondern die K raft, den Frieden, ja! ja mit ihm trauere ein ganzes Volk. Während der Trauerrede des Geh. Kirchenrats Dekan Klein An den offenen Gräbern der unglücklichen Opfer.— Prinz Ludwig und Gemahlin rechts neben dem Offizier in der Mitte Aufn.: L. Hanſelmann(2) Prinz Ludwig nimmt Abſchied von Mutter, Bruder, Schwägerin und Neffen. Rechts ſchenkt ſeine Frau den letzten Blumengruß ins niſene Grab Ueberwindung des Todes, das der Auferſtehung, ſo beſchäftigt, ihm verſucht Oſtermyſterinm habe den toten Großherzog daß er ſich auch künſtleriſch an habe.„Vorwärts über Gräber!“ rief der Geiſtliche dem Prinzen zu,„du ſollſt leben, dein Volk ſteht in einem ſchweren Schickſalskampf, folge dem Ruf des Führers und deines Volkes.“ Die Einſegnung der Toten, das Gebet der Trauerverſammlung und der Choral des Kir⸗ chenchors„Befiehl du deine Wege“ nach einem Satz von Joh. Seb. Bach beendeten die Trauerfeier. Dann fielen Blumen aus den Händen der Leidtragenden auf die Särge als letzter Gruß. Biſchofs verfolgung in der Sowjelunion Moskau, 24. November. Die heutige„Iſweſtija“ bringt in einem wei⸗ tere antireligiöſen Artikel neue Angaben über die jüngſte Verfolgung der letzten in der Sto wietunion noch übrigen kirch⸗ lichen Würdenträger, Geiſtlichen und Gläubigen. In Zentralrußland ſei, ſo heißt es, eine weitere Gruppe„Hochverräter entlarvt“ worden, an deren Spitze ein zum römiſchen Ka⸗ tholizismus übergetretener Biſchof geſtanden babe. Dieſe Gruppe, in der Jeſuften die füh⸗ rende Nolle geſpielt hatten, habe„ter roriſtiſche Akte auf die Leiter des Sowietſtaats“ vorberei⸗ tet. In Sibirien und an der Wolga iſt es fer⸗ ner zu maſſenweiſen Verhaftungen von Sekten⸗ anhängern gekommen. Zahlreiche Mitglieder derartiger religiöſer Gemeinſchaften ſollen ſogar der Spionage(5) überführt worden ſein. Das Sowietblatt geht ſogar ſo weit, alle reli⸗ giöſen Bekenntniſſe ſchlechtweg als„faſchi⸗ ſtiſch“ zu bezeichnen. Ferner wurden auf der Liſte noch fünf weitere Biſchöſe aus den verſchie⸗ denen Teilen der Sowjetunion genannt. Mit den Bischöfen zugleich ſeien„umfangreiche ſtaats⸗ feindliche Organisationen“ von Gläubigen aus⸗ gehoben worden. Insgeſamt ergibt ſich aus dem heutigen und dem geſtrigen Bericht der Sowietzeitung, daß in letzter Zeit insgeſamt elf namentlich genannte Biſchöfe und eine weitere Zahl nicht mit Namen aufgezählter kirchlicher Würdenträger verhaftet worden ſind. Welches Schickſal auch dieſer Verhafteten barrt, dürfte ſich ſchon an dem Charakter der gegen ſie erhobenen Anklagen erkennen laſſen. Jowjelgericht fürchler die Heffenflichkeit Moskau. 24. November. Vor dem Leningrader Militärtribunal fand der bereits vor einem Monat antzekündigte Pro⸗ zeß gegen die beiden Ausländer Silbe r horn und Klein, die der„Spionage“ und der „Vorbereitung von Sabotageakten“ bezichtigt waren, ſtatt. Die Angeklagten hätten ſich, ſo heißt es in dem heute veröffentlichten Urteil— an⸗ geblich im Auftrage militäriſcher Stellen„einer ausländiſchen Macht“ ausgerüſtet mit falſchen Schweizer Päſſen im Juni ds Is. durch Ver⸗ mittlung der Reiſegeſellſchaft„Intoriſt“ nach der Sowietunion begeben, um dort Spionage⸗ tätigkeit und Sabotageakte zu betreiben. Der Angeklagte Silberhorn habe, ſo wird ferner be⸗ hauptet, ſchon früher jahrelang als ausländiſcher Spezialiſt in der Sowjetunion gearbeitet und ſich damals bereits„ſyſtematiſch im Auftrage eines offiziellen Mitarbeiters eines Leningra⸗ der ausländiſchen Konſulats“ mit Spionage be⸗ ſchäftigt. Das Militärgericht verurteilte beide An⸗ geklagte zu je 25 Jahren Zuchthaus. Der ſo auffallend lange hinausgezögerte Le⸗ ningrader Ausländerprozeß hat anſcheinend offenbar entgegen den urſprünglichen Abſichten — hinter verſchloſſenen Türen ſtattgefunden. Mehrere in Moskau anſäſſige ausländiſche Korreſpondenten hatten den offiziellen Antrag auf Zulaſſung zu dem Prozeß geſtellt, ohne jedoch vom Beginn des Prozeſſes unter⸗ richtet zu werden. Die Glaubwürdigkeit der gegen die Ausländer erhobenen Beſchuldigungen, wie ſie der beute in allen Zeitungen erſcheinende Aus⸗ zug aus dem Artefl des Militärgerichtshoſes angibt. erbäbt ſich dadurch freilich nicht. beiden ee e * e Neuorientierung Europas? Von Ph. Obenauer amentalſatz der deutſchen es mit dem Bolſchewism us in Paktieren geben kann. Wer 22 8 8 8 2 2 — 8 8 5 2. 2 E 2 1 auf denen geord⸗ ker ſeit Jahrhunder⸗ der Kommunis⸗ alles Beſtehenden 0„um auf den Trüm⸗ Herrſchaft einer Klaſſe aufzubauen. für Deutſchland als Kämpfer für Kul⸗ Ziviliſation niemals in Frage kommen. z von uns auch als politiſcher Partner werden. Dieſe Auffaſſung vertritt eutſchland he Italien und Japan. K 0 decken ſich die weltanſchau— Auf ſer Länder über den Un⸗ s Kommunismus in ſo weitgehender daß dieſe drei Staaten im Antikomin⸗ ſich zur gemein lbweh ſamen Abwehr des us zuſammengeſchloſſen haben. e Erfolge dieſer Gemeinſchaftsarbeit ſind m Innern der genannten Länder wer⸗ die Völker nicht gegeneinander aufgehetzt en Methoden des Klaſſenkampfes, des ab⸗ rten Haſſes und Neides und nach e iſt der Bolſchewismus und ſeine poli⸗ tiſche Vertretung kein ibürtiger Teilhaber. mit dem große Politik gemacht werden kann. Zu dieſer Auffaſſung haben ſich freilich noch nicht alle europäiſchen Staaten durchge⸗ rungen. 15 en iſt ein wirtſchaftliches oder 0 8 ift heute noch mehr wert als enhalten einer deſtruktiven Weltanſchau⸗ „die das Mark der Völker zerſtört. eſer zwiegeſpaltenen Auffaſſung über die Verhandlungs⸗ und Bündnisfähigkeit des Bolſchewismus beruht leider bis zur Stunde ein gut Teil der politiſchen Gegenſätzlichkeit inner⸗ Bei 2. Tei halb Europas. Wir wiſſen daß Frankreich in ſehr enger Weiſe mit Rußland verbunden iſt und wir wiſſen, daß die engliſche Außenpolitik unter Führung des Außenminiſters Eden nur ſehr ſchwer glaubt, der ſowjetruſſiſchen Freundſchaft entſagen zu können. Und dies alles, obwohl auch die Regierungen dieſer Länder ſchon längſt eingeſehen haben, daß die friedliche Entwicklung der europäiſchen Politik ſicherer gewährleiſtet wäre, wenn ſie endlich einen Schlußſtrich unter ihre Sowietfreund⸗ ſchaft machen wollten. Im Augenblick ſcheint ein ſchwacher Schimmer auf eine Wendung der geſamt⸗ europäiſchen Haltung nach dieſer Richtung zu beſtehen. Sowjetrußland hat es in Spanien erleben müſſen, daß ſeine Unterſtützungsarbeit für die Roten doch ohne Erfola geblieben iſt. und in Brüſſel hat es auf der Neun⸗ mächtekonferenz vorzeitig das Verhandlungs⸗ zimmer verlaſſen, weil man dort nicht geneigt war, in das Horn der Moskowiter zu ſtoßen. Der ſowjetruſſiſche Vertreter hat auf Kom⸗ mando ſeiner Regierung Brüſſel verlaſſen und damit auch auf dieſer Linie den Rückzug aus Europa angetreten. Seitdem in Eng⸗ land Neville Chamberlain die Leitung der Regierungsgeſchäfte übernommen hat iſt ein ernſthaftes Bemühen um eine baldige Ver⸗ ſtändiaung mit den zentraleuropäiſchen Mäch⸗ ten zu verſpüren. Genau wie Japan die Wühl⸗ arbeit des Kommunismus in China für eine Bedrohung ſeines eigenen Beſtandes anſehen mußte, ſo müßte eigentlich auch Enaland ſchon längſt zur Einſicht gelangt ſein, daß es an vie⸗ len Stellen des Empire in erſter Linie durch die zerfetzende Arbeit des Bolſchewismus be⸗ droht iſt. An anderer Stelle der heutigen Aus⸗ gabe veröffentlichen wir eine vielſagende Nach⸗ richt über kommuniſtiſche Unruhen in Indien. Der eigentliche Brandherd lieat viel weiter nördlich. Eine kleine Kursänderung politiſche Menſchen auch in Kabinetts Chautemps in Frankreich zu ſehen. Chautemps und der Außenminiſter „Delbos ſcheinen es für votwendia zu halten, daß ſich die franzöſiſche Politik im innen⸗ und außenpolitiſchen Intereſſe etwas mehr von Moskau diſtanzieren muß. In ſeiner letzten Rede hat der Außenminiſter in recht be⸗ tonter Weiſe eine raſche Befriedung Spaniens gefordert und darin auch eine Ausſöhnung mit dem nationalen Spanien einaeſchloſſen. In kommuniſtiſchen Kreiſen hat man dieſe Worte ſehr ungern gehört. Während Frankreich noch bis vor ganz kurzer Zeit auf das unbe⸗ dinate Zuſammengehen mit Sowietrußland eingeſchworen war, macht ſich heute ein über⸗ aus ſtarkes Anlehnun gas bedürfnis an England bemerkbar. Auch in Frankreich ſcheint man allmählich einzuſehen, daß die Lit⸗ hinow⸗Finkelſteinſchen Rezepte bisher mehr verdorben haben als autgemacht. Wenn ſich als Ergebnis dieſer erſten Anzei⸗ chen einer politiſchen Wendung eine geſamt⸗ europäiſche Neuorientierung ergeben würde, mit dem Ziel, Sowjetrußland mit ſeinen aſia⸗ tiſchen Methoden nach Aſien zu verwei⸗ ſen, dann wären die Ausſichten für die Er⸗ haltung des europäiſchen Friedens auf lange Sicht nicht unbeträchtlich gewachſen. Bei aller Betonung der nationalen Intereſſen und Be⸗ dinatheiten für jedes Land. aibt es für Ge⸗ ſamteuropa einen Generalnenner, auf dem ſich alle Völker einigen können. Deutſchland. Ita⸗ lien und Japan haben ihn bereits gefunden. Einem Anſchluß der übrigen Völker ſteht, nichts, aber auch gar nichts, im Wege. alauben heute der Politik des .—* 17 g* Panik in einem franzöſiſchen Kino 15 Verletzte Paris. 23. November In einem Lichtſpieltheater in Bolbee bei Rouen brach kurz vor Beendigung einer Vor⸗ ſtellung ein Feuer aus, das zu einer Panik un⸗ ter den 250 Zuſchauern führte. Obwohl ſofort alle Notausgänge geöffnet wurden erlitten 15 Perſonen zum Teil ſchwere Brandwunden. . e iftündige ede des Führers auf Sonkhofen Der vollspoliliſche Gedanke iſt die Grundlage des Slaales der Deulſchen Jeſllicher höhepunkt Sonthofen, 24. November Der Führer traf am Dienstag mittag 12 Uhr zur Weihe der Ordensburg Sont⸗ hofen und zum Abſchluß der erſten gemein⸗ ſamen Tagung der Kreisleiter und Gauamts⸗ leiter der NS DAP. in der Allgäuer Kreisſtadt Sonthofen ein. Burgkommandant Bauer grüßte, wie NSK. berichtet, den Führer mit einem dreifachen Sieg⸗ heil, in das die Kreisleiter und Gauamtsleiter begeiſtert einſtimmten. Dann ergriff der Füh⸗ rer das Wort. Der Führer ſpricht In mehr als zweiſtündiger, überaus eindrucks⸗ voller Rede entwickelte der Führer aus einem groß geſehenen geſchichtlichen Ueberblick den volkspolitiſchen Gedanken, der durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung und die von ihr geſchaffene Volksgemeinſchaft zum erſten Mal zur Grundlage des Staates der Deutſchen geworden iſt. Er ſprach über den Ausbau und die Organiſation der Volksfüh⸗ rung, wie ſie durch die nationalſozialiſtiſche Par⸗ tei in ſo einzigartiger Weiſe verwirklicht wor⸗ den iſt, und deren Kunſt zu lehren und ſie auf die kommenden Generationen der Parteiführer⸗ ſchaft zu übertragen, Aufgabe der öffentlichen Schulen der Partei ſein werde. Die packenden Ausführungen und mitreißen⸗ den Worte des Führers wurden von den politi⸗ ſchen Kämpfern der Partei, die die große Stunde auf Sonthofen miterlebten, mit ſtärkſter Be⸗ geiſterung aufgenommen. Immer mfeder wurde die Rede des Führers von minutenlaugem Vei⸗ fall ſtürmiſch begleitet. Als der Führer ge⸗ endet hatte, erhaben ſich die Anweſenden ſpon⸗ iar und ſtimmten das Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗Lied an. Burgkommandant Hauptamtsleiter Bauer gab den begeiſterten Dank der bis aufs tiefſte mitgeriſſenen Teilnehmer dieſes großen Erteb⸗ niſſes Ausdruck, indem er ausrief:„Adolf Hitler iſt Deutſchland, und Deutſchland iſt Adolf Hit⸗ ler! Wir grüßen den Führer— Siegheil!“ Der Führer verbrachte darauf noch mehrere Stunden auf der Ordensburg im Kreije der Männer des Führerkorps der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung. Reer Abſchied von Jonlhoſen Jubel umbrandet noch einmal den Führer 1 Sonthofen, 24. November Auch bei der Abfahrt von der Ordensburg Sonthofen am ſpäten Nachmittag bereiteten die Kreisleiter und Gauamtsleiter dem Führer noch einmal unbeſchreibliche Kundgebungen der Be⸗ geiſterung und Treue. In ihren Heilrufen, mit denen ſie den Führer an dieſem für ſie unvergeßlichen Tage zum letz⸗ ten Mal grüßten, kam ihre innerſte Dankbar⸗ keit für ſeine Worte zum Ausdruck, die am Ab⸗ ſchluß dieſer zehntägigen, arbeitsreichen und be⸗ deutungsvollen Tagung für ſie alle die Krönung ihrer gemeinſamen politiſchen Erlebniſſe auf der Ordensburg waren. Nun ziehen ſie wieder hinaus ins Reich, an die Front ihrer politiſchen Arbeit, in die Gaue und Kreiſe, um als die getreuen Soldaten des Führers in ſeinem Geiſte ihre Pflicht zu tun für nationalſozialiſtiſche Bewegung und für die Deutſchland. 0 Auch die Allgäuer Bevölkerung, die wieder zu Tauſenden und Abertauſenden die Wegſtrecke zum Bahnhof Sonthofen Kopf an Kopf ſäumte, begrüßte noch einmal den Führer und ſeine Ge⸗ 9 mit nichtendenwollendem begeiſterten Jubel. Reichsminiſter Kerrl in Julda Wellanſchauung und Religion im nalionalſozialiſliſchen Staat Fulda, 24. November Im Rahmen einer großen Kundgebung der NSDAP. in den überfüllten Stadtſälen ſprach Reichsminiſter Kerrl am Dienstagabend vor mehr als 5000 Zuhörern in einer um⸗ faſſenden, begeiſtert aufgenommenen Rede über Weltanſchauung und Religion im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat. Nach dem Fahneneinmarſch begrüßte der ſtell⸗ vertretende Gauleiter des Gaues Kurheſſen, Landrat Dr. Burkhardt, in Anweſenheit von Vertretern der Partei, der Behörden und der Wehrmacht don Reichsminiſter für die fir h⸗ lichen Angelegenheiten und ſprach ihm den Dank für ſein Erſcheinen aus. f Reichsminiſter Kerrl umriß in großen Zügen das geſamte Aufgabengebiet ſeines Reſſorts und wies auf die Notwendigkeit der Kenntnis der Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung zum Verſtändnis der Kirchenpolitik des Dritten Reichs hin. Er gab, unterſtrichen durch zahlreiche Vergleiche, eine deutliche und ſehr klare Darſtellung der Entwicklung und der Zuſammenhänge von Weltanſchauung und Re⸗ ligion. Dabei wies er darauf hin, daß die na⸗ tionalſozialiſtiſche Weltanſchauung die Bindung an Gott und eine göttliche Ordnung anerkennt, der nationalſozialiſtiſche Staat aber keinen Mißbrauch der Religion zu politi⸗ ſchen Zwecken dulden könne, wie er an⸗ dererſeits keine religiöbs⸗reformatoriſchen Ziele habe ſondern nur auf Sicherung des deutſchen Staats und der Einigkeit und Einheit des Volks bedacht ſei. In ſeinen Ausführungen wies der Miniſter nach, welche Toleranz die nationalſozialiſtiſche Regierung gezeigt habe. In den letzten fünf Jahren ſeien eine halbe Milliarde Zu⸗ chüſſe an de beiden deutſchen Hauptkirchen gezahlt worden. Aufgabe des Staats ſei es, für Sicherung der religtöſen Freiheit, für Ruhe und Ordnung zu ſorgen und den Mißbrauch der Religion zu politiſchen Zwecken zu verhindern. Die Partei ſei kein Richter und wolle kein Rich⸗ ter ſein über Religion. Im Geiſte der Achſe Berlin-⸗Rom Die jlalieniſche . Rom, 4. Nov. Der ungariſche Staatsbeſuch in Berlin wird von der italieniſchen Preſſe mit lebhafter Sympathie verzeichnet. Beſondere Beachtung erfahren die am Montag gewechſelten Trink⸗ ſprüche zur Bekräftigung der deutſch-unga⸗ riſchen Freundſchaft. Das„Giornale d'Italia“ hebt in der Ueber⸗ ſchrift ſeiner auf der erſten Seite an bevor⸗ zugter Stelle aufgemachten Meldung hervor, daß die deutſch⸗ungariſchen Beſprechungen auf der Achſe Berlin⸗Rom beruhten und daß ſich die Entwicklung der ungariſchen Politik im Geiſte der römiſchen Proto⸗ kolle vollziehe. Mit lebhafter Genug⸗ tuung wird von der römiſchen Abendpreſſe übereinſtimmend darauf hingewieſen, daß der italieniſche Botſchafter Attolico wie übrigens auch der öſterreichiſche Geſandte Tauſchigg an dem zu Ehren der leitenden ungariichen Staatsmänner veranſtalteten Frühſtück teilge⸗ nommen hat. „Tief beeindruckt von der Fülle des Geſehenen“ Budapeſt, 24. Nov. Wie ſchon an den Vortagen berichtet die un⸗ gariſche Preſſe auch am Dienstag in ſeiten⸗ langen Schilderungen über alle Einzelheiten des Berliner Beſuchs des Miniſterpräſidenten von Daranvi und des Außenminiſters von Kanva. Ausführlich ſchildern die Blätter das Feſteſſen, das zu Ehren der ungariſchen Staatsmänner im Hauſe des Reichspräſidenten von Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neu⸗ rath gegeben wurde Die ungariſchen Staatsmänner ſeien tief be⸗ eindruckt von der Fülle des in Geſehenen und begrüßten dankbar die ihnen gebotene Gelegenheit, das Leben und Schaffen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland auf den verſchiedenen Gebieten kennenzulernen. Beratungen zwiſchen den deutſchen und unga⸗ riſchen Staatsmännern hätten das alleinige Ziel einer weiteren Vertiefung und eines Aufbaues der traditionellen deutſch⸗ungariſchen Freundſchaft, die auch in einer weiteren Ver⸗ 1 Die ſtärkung der wirtſchaftlichen und kulturellen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ihren Ausdruck finden werde. Deutſchland Preſſe begrüßt den ungariſchen Flaalsbeſuch Die ungariſchen Staatsmänner im Reichsernährungsminiſterium. Berlin, 24. Nov. Nach der Beſichtigungsfahrt zu einem mär⸗ kiſchen Erbhof waren der ungariſche Miniſter⸗ präſident von Daranvi und Außenminiſter von Kanya, ſowie die Herren ihrer Begleitung Gäſte beim Reichsernährungsminiſter Darré. Neben dem Staatsſekretär im ungariſchen Ackerbauminiſterium von Marſchall waren u. a. anweſend: Der ungariſche Geſandte in Ber⸗ lin Sztojay. die Stagtsſekretäre Backe und Willikens. der Deutſche Ehrendienſt unter Führung des Chefs des Protokolls Geſandten von Bülow⸗Schwante. der deutſche Geſandte in Budapeſt, von Erdmannsdorff. der Reichs⸗ obmann im Reichsnährſtand. Behrens, und der Präſident des Reichsamtes für Arbeits- vermittlung. Dr. Syrup Bericht über den Beſuch in Deutſchland London, 24. November. Wie verlautet, ſuchte Lord Halifax am Diens⸗ tagvormittag den engliſchen König im Bucking⸗ ham⸗Palaſt auf, um über den Beſuch in Deutſch⸗ land zu berichten. Die Unterredung zwiſchen dem engliſchen Kö⸗ nig und dem Lordpräſidenten fand im Anſchluß an eine Sitzung des engliſchen Kronrats ſtatt, an der auch Lord Halifax in ſeiner Eigenſchaft als Lordpräſident teilnahm. Deulſche Buchausſtellung in Jalamanca Im Zeichen der deutſch⸗ſpaniſchen Freundſchaft Salamanca. 23. November In Salamanca wurde am Dienstag die Woche des deutſchen Buches, verbunden mit einer deutſchen Buchausſtellung., eröffnet. Bei der Er⸗ öffnung waren der deutſche Botſchafter ſowie die übrigen Mitglieder der Botſchaft, eine Ver⸗ tretung der italieniſchen Botſchaft. eine Abord⸗ nung der Falange Traditionaliſta, der Rektor und die Profeſſoren der Univerſität Salamanca und andere Perſönlichkeiten zugegen. In mehre⸗ ren Anſprachen wurde der deutſch⸗ſpaniſchen Freundſchaft gedacht und die Bedeutung des deutſchen Buches als Mittel zur Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwiſchen beiden Län⸗ dern hervorgehoben. Ergiebige Helquellen in Ungarn 8 Ausbeute durch ein engliſch⸗ amerikaniſches Unternehmen Budapeſt, 24. November Nach einem am Dienstag im Induſtriemini⸗ ſterium eingelaufenen telegraphiſchen Bericht iſt man in der Nähe der Gemeinde Liſpe bei Szen⸗ tandorjſan auf zwei unerwartet er⸗ giebige Oelquellen geſtoßen. Die Quellen, die aus einer Tiefe von 1100 Meter hervorbrechen, lieferten in wenigen Tagen ſechs bis ſieben Waggons rein⸗ ſten Mineralöls. Da die zur Aufnahme des Rohöls vorhande⸗ nen Gefäße nicht ausreichten, wurde unverzüg⸗ lich mit dem Bau einer Rohrleitung zur näch⸗ ſten Eiſenbahnſtation begonnen! Die Ausbeute, die bereits ſeit einiger Zeit im Gange iſt und jetzt zu dem unerwartet reichhaltigen Ergebnis geführt hat, liegt in Händen eines eng ⸗ liſch⸗ amerikaniſchen Unterneh⸗ mens. Ausdehnung der Fludenlenunruhen in Vien Bisher 45 Verhaftungen Proteſtkundgebungen in den Bundesländern Wien. 24. Nodember Die Unruhe unter der Studentenſchaft in Wien iſt noch geſtiegen und hat auch ſchon auf die Bundesländer übergegriffen. In der Wiener Techniſchen Hochſchule erzwangen die Studen⸗ ten die Sperrung des Gebäudes. Ebenſo haben ſich auf der Handelshochſchule Zwiſchenfälle er⸗ eignet, die zur Einſtellung des Unterrichtsbe⸗ triebs führten. Straßendemonſtrationen wurden durch die Polizei aufgelöſt. Bisher ſind 45 Ver⸗ haftungen vorgenommen worden. Vor der Grazer Univerſität kam es ebenfalls zu Proteſtkundgebungen, an denen ſich etwa. 300 Studenten beteiligten. Dieſe zerſtreuten ſich aber auf Aufforderung des Rektors. In einer Proteſtverſammlung der Studenten warde das Fernbleiben von den Vorleſungen bis Anfang nächſter Woche beſchloſſen. 5 An den Wiener Hochſchulen wurde am Diens⸗ tag im Anſchluß an die Demonſtration wegen der Verlängerung des Medizinſtudiums von den Studenten der Beſchluß gefaßt. einen allge⸗ meinen Vorleſungsſtreik bc führen. Daraufhin ſind noch am Abend die Rektoren der Wiener Hochſchulen zuſammenge⸗ treten und haben beſchloſſen, eine Kundgebung zu erlaſſen, in der die Studierenden aufgefor⸗ dert werden, unverzüglich wieder den Beſuch der Vorleſungen aufzunehmen. Sollte der Streik trotzdem durchgeführt werden, ſo würden die Hochſchulbehörden mit ſchwerſten Stra⸗ fen vorgehen. Die Streikenden müßten da⸗ mit rechnen, unter Umſtänden das Semeſter zu verlieren. Der Beſchluß der Rektoren gilt nicht für die Wiener Univerſität, die weiterhin von Amts wegen geſchloſſen bleibt. Bisher elf Verhaftungen Suche nach geheimen Waffenlagern wird fortgeſetzt Paris, 23. November. Die Zahl der von der franzöſiſchen Polizei im Zuſammenhang mit den geheimnisvollen Waffenfunden vorgenommenen Verhaftungen hat ſich auf elf erhöht. Die Unterſuchungen werden ſowohl in Paris und Umgebung als auch in der Provinz fortgeſetzt. Am Strand von Dieppe wurde ein Sack mit Patronen ge⸗ funden. Amfaſſende Operalionen der Japaner Japaniſche Truppen am Weſtufer des Tai⸗Sees gelandet? Schanghai, 23. Nov. Ueber die Kampflage am Tai⸗See lagen von ſeiten der offiziellen milttäriſchen Stellen am Dienstag keine Nachrichten vor. Es verlautet jedoch, daß größere Umgruppierungen der in dieſem Raum kämpfenden japaniſchen Divi⸗ ſionen im Gange ſind, die auf umfaſſende Operationen in den nächſten Tagen ſchließen laſſen. Nach japaniſchen Mitteilungen befin⸗ det ſich eine neue chineſiſche Armee auf dem Gebiet weſtlich vom Tai-See im Anmarſch auf den Jüdlichen japaniſchen Flügel. Bisher allerdings' noch nicht beſtätigte japaniſche Mel⸗ dungen wollen von einer Landung japaniſcher Abteilungen am Weſtufer des Tai⸗Sees zwi⸗ ſchen Tſchanahſing und Jihſing wiſſen. Nach chineſiſchen Berichten ſetzen die Japaner das Bombardement der Kiangyin-Forts fort. Die Jahresfeier des Antikomintern⸗Abkommens in Tokio. Tokio, 23. Nov. Am 25. November ds. Is. wird der deutſche Botſchafter von Dirckſen in Tokio aus Anlaß des einjährigen Jubiläums des deutſch-japa⸗ niſchen Antikomintern-Abkommens in der deutſchen Botſchaft ein Frühſtück geben, an dem die Mitglieder der kaiſerlichen Familie, Prinz Chichibu und Prinz Kanin teilnehmen werden. Am Abend des gleichen Tages wird in Tokio ein großes Volksbankett gegeben, woran Prinz Kanin teilnehmen wird. butt wußtſ gehrun lamm, liben ene ur Ig it et un Ausſtra ches. Al 1 inen 1 Ausleqt 5 Völker AuAcbeit f ten, ſol cꝙ9erade. wo mi dor al mer w Spann bierung tenden elrauh “Le /n bulbigk K 1 Veelei 1 wänen Fauet 9 itt. daß empom wel sw. Woe ehe n Malt 1 4 bine Sti ſchenſchur, machen, nen, Den J Junenſia ſchon der den Kar Es gil dieſem ſkigendet den in elner mn 4 0 — S 17 A nehmen 1 iemini. it 1 Ezen. t er. de 0 Neter 5 Tagen ö kein. N hunde. werzüg. ir nch. isbeute, iſt und gebnis eng. 1 E I 1 daher ſchon den kräftigen Hauch der Gebirgsluft ſchaftsraumes des Südoſtens, ö mit dem deutſchen Lebensraum verbunden iſt. 5 25 Eine Million Juden in Rumänien Es gibt eine Million Juden in Rumänien. Sie ſind heute die eigentlichen Herren der Wirt⸗ ſchaft, Kultur und damit auch der Politik. Mein Geſprächspartner ſeufzt. „Wir brauchen einen ſagt er etwas verzweifelt. Wie oft habe ich dieſen Ausſpruch auf mei⸗ ner Reiſe gehört, in wievielen Ländern haben mir gerade die einfachen Menſchen dieſen Satz als Bekenntnis ihrer politiſchen Weisheit letzten Schluß geſagt. Ob es nun Slawen, Romanen A oder andere Völkerſtämme waren. g 5 Ich habe in dieſem Satz mehr Vertrauen in und Staats⸗ ein Volk und ſeine neue Lebens⸗ reform empfunden, als in den großartigſten franzöſiſchen Buch⸗ andlungen, Inſtituten, Klubs, als in den prächtigſten Geſandt⸗ ſchaftspalais u. innigſten Trink⸗ sprüchen bei Zuſammenkünften hoher Politiker. Soweit ſie trotz der maßloſen Verhetzung der Preſſe, die auf dem ganzen Bal⸗ kan bis in die Türkei und den vorderen Orient faſt ausſchließ⸗ lich in jüdiſchen Händen oder unter franzöſiſchem Einfluß iſt, der Begriff der Neuordnung, der Geſundung und Wiederge⸗ burt Deutſchlands in das Be⸗ wußtſein des einfachen Volkes gedrungen. Woher dieſe Kraft kommt, wird immer ein Rätſel bleiben. Wieſo alles geſchrie⸗ bene und geredete Wort macht⸗ Jos iſt wider die höhere Wahr⸗ heit und höhere Ordnung der Ausſtrahlungen des neuen Rei⸗ ches. Aber dieſe Kraft ſpüre ich auf dieſer Reiſe überall. Ich ſpürte ſie vor allem nicht nur in der Türkei, in Bulgarien, in Griechenland wo auch Männer aus ihrem Volke aufgeſtanden ſind und nach autoritären Grundſätzen und dem Gewiſſen einen reineren und ethiſcheren Auslegung der Demokratie ihre Völker in eine neue Epoche der Arbeit und des Aufbaues füh⸗ ren, ſondern ich ſpürte ſie auch gerade in den Demokratien, dort, wo mit Hilfe des Judentums vor allem, mit Hilfe einer im⸗ mer wieder an den gegenſeitigen Spannungen und Mächtegrup⸗ pierungen am Balkan ſich näh⸗ renden franzöſiſchen Südoſt⸗ europapolitik den Grundſätzen der„wahren Demokratie“ ge⸗ huldigt wird. „Vielleicht empfinden die Ru⸗ mänen ſelbſt, daß Bukareſt in ſeiner heutigen Form kein Ideal iſt. daß dieſe willkürlich in grotesken Formen emporwuchernden architektoniſchen Experimente vielleicht zuerſt intereſſant, dann aber abſtoßend ind. Vielleicht empfinden ſie es. Denn im Nordweſten iſt man dabei, in ſteigendem Maße eine neue Stadt zu bauen. Breite ſchöne Aſphaltſtraßen führen uns zum Triumphbogen, der einzigen wirklichen Erinnerung an Paris. Gewaltige Parkanlagen ſäumen die Straßen. Hier hat es ſeinen eigenen Reiz, mit einem der noch immer zahlreichen Fiaker am Abend eine Stunde zu fahren, zwiſchen dichten Men⸗ ſchenſcharen, die hier ihren Abendbummel machen, vorbei an Waſſerſpielen, Springbrun⸗ nen, Denkmälern Bis dann der Spuk der Innenſtadt verſchwunden iſt und man ferne von den Karpathen her zu ſpüren vermeint. Es gibt noch ein zauberhaftes Fleckchen in dieſem Bukareſt, ein ſanfter, kaum merklich an⸗ ſteigender Hügel im Süden der Stadt, auf dem in einem prachtvollen Palais neben einer muſterhaft gepflegten Kirche und dem Parlamentsgebäude der Patriarch der rumä⸗ niſchen Kirche ſeinen Wohnſitz hat. Auch hier trägt uns ein Fiaker— ſie ſind nach etlichem Handeln ſo billig— zum Abſchied hinaus. Wir bleiben unter der Säulenhalle der Kirche ſitzen, laſſen uns rumäniſche Trauben ſchmek⸗ ken, die uns ein barfüßiger Junge, auf dem Rücken an einer mächtigen Stange hängend, die beiden flachen Holzſchalen mit Trauben gefüllt, verkauft und denken über das Ergeb⸗ nis dieſer 10 Tage in Rumänien nach. „Wir brauchen Zeit.“ „Wir ſind gerade am Anfang unſerer Ent⸗ wicklung“, ſagte mir ein hoher Beamter des Außenminiſteriums.„Wir brauchen Zeit und man muß uns dieſe Zeit laſſen.“ Was wir geſehen haben, gibt dieſen Worten Recht. Die⸗ ſes Volk iſt unſerem Weſen in vielen Dingen ſehr fremd. Die Laſt einer furchtbaren Ge⸗ ſchichte mit Kriegen, Fremdherrſchaft, Ausrot⸗ tung und Demoraliſierung liegt wohl noch immer wie ein Alpdruck über dem Land. Und was in 50 Generationen zerſtört wurde, auch an moraliſcher Subſtanz, kann nicht in zwei Generationen verwiſcht werden. Aus einem zu Verſchlagenheit, Händlertum und Knecht⸗ ſchaft gezwungenem Volk kann nicht in weni⸗ gen Jahrzehnten ein Volk von Kriegern und ein Gemeinweſen mit höchſten ethiſchen und ſozialen Grundſätzen entſtehen. l Ueberall habe ich über Höflichkeit hinaus ein herzliches Verſtändnis für Deutſchland und ſeine Sorgen gefunden. Ueberall erkennt man im Grunde die Aufgabe des großen Wirt⸗ der unlösbar Auf der Fahrt nach Süden zur Donau er⸗ zählt mir ein deutſcher Kaufmann, Vertreter er größten deutſchen Maſchinenfabrit in Ru⸗ mänſen, von dem wachſenden wirtſchaftlichen Eindringen des deutſchen Marktes. Auch hier Zwiſchen Orient und Okzident Eriebniſſe und Ergebniſſe einer Reiſe in den Balkan und das öſtliche Mittelmeer von unſerem Sonderberichterſtatter Kurt Zieſel genieur Deloncle ſei, habe gezeigt, daß man es Maſchine, die unſeren Zug zieht, trägt das deutſche Firmenſchild. Die Beleuchtung, die über uns im Abteil Licht gibt, trägt eine deutſche Markenbezeichnung. im Hafen Giurgiu, reihen ſich deutſche Kabel⸗ rollen, deutſche Eiſenkonſtruktionen, deutſche Maſchinenteile aneinander. Kaum kann dieſer kleine Hafen den immer mehr anwachſenden Güterverkehr bewältigen. An dieſem Morgen, da wir den Dampfer zur Ueberfahrt nach Ruſtſchul zum bulgariſchen Hafen, betreten, liegen mehr als 120 Schlepper im Hafen. Wie ein xieſiger See iſt die Donau ſchon hier. Es iſt der Punkt, wo ſie ſich in ihre unzähligen Arme auszubreiten beginnt, bis ſie ſich bei Galatz und Braila in die Deltaſümpfe der An der Donau, Aufn.: Kurt Zieſel, Hamburg⸗Volksdorf. Kriegerdenkmal in Bukareſt Niederungen des Schwarzenmeer⸗Ufers er⸗ gießt. Ein leichter Herbſtnebel liegt über dem Waſſer. Umſtändlich und genau werden die wenigen Reiſenden kontrolliert. Hier iſt nur eine kleine eingleiſige Nebenlinie der inter- nationalen Verkehrsſtrecken, Selten verirrt ſich ein mitteleuropäiſcher Reiſender in dieſe ver⸗ laſſene- Gegend. Dann rauſcht das Waſſer ne⸗ ben uns auf. Hinter dem Dunſt im Süden ſteigt Ruſtſchuk, die große, moderne, ſaubere bulgariſche Donauſtadt auf, der wichtigſte Um⸗ ſchlagplatz des geſamten Donaufrachtverkehrs. Es mag für die Rumänen nicht ſchmeichel⸗ haft ſein. Aber es iſt wirklich ſo: Wenn man das bulgariſche Ufer betritt, die Hafenanla⸗ gen, den ſauberen, hübſchen Bahnhof und weiter draußen eine ſchnelle Fahrt durch die Straßen und Plätze der Stadt Ruſtſchuk un⸗ ternimmt, dann erlebt man in Erinnerung an ſchen Hafen und Städtchen den Gegenſatz von Tag und Nacht. Das gute Gaſtgeſchenk. Man fühlt ſich in Bulgarien ſofort wie zu Hauſe. Es ſind gerade in Ruſtſchuk ſehr viele Deutſche. Aber dies macht den Unterſchied nicht aus. Hier iſt ein anderes Volk, ein an⸗ derer Geiſt, eine andere Lebensart. Sie iſt gar nicht orientaliſch. Sie iſt den ziviliſatori⸗ ſchen Einflüſſen vielleicht viel weniger unter⸗ legen als Rumänien, aber ſie iſt eigenſtändig, klar und ſauber. Als Gaſtgeſchenk wird uns auf unſere Fahrt von Freunden, die wir in der Stadt haben, ein großes Paket von Trauben mit an die Bahn gebracht. Dieſe Trauben! Wer einmal bulgariſche Trauben gegeſſen hat, wird ſchwerlich noch an anderen Trauben Gefallen finden. Sie ſind, wie alles an dieſem Land, voll Sonne, aber auch voll unverbrauchter Kraft, Friſche, von einem Aroma und einem Duft, dem unſer Gau⸗ men unwiderſtehlich verfällt. Von Rumänien nach Bulgarien fährt man im allgemeinen ent⸗ weder direkt nach Sofia oder die berühmte Strecke nach Konſtanza und von dort per Schiff der Küſte des Schwarzen Meeres ent⸗ lang zum bulgariſchen Seebad Varna und dort ins Innere des Landes. Man hat überall den Kopf über mein Vorhaben geſchüttelt, von dieſen Hauptlinien abzuweichen. Aber meinem Eigen⸗ ſinn verdanke ich eines der großartigſten und invergeßlichſten landſchaftlichen Erlebniſſe mei⸗ ner ganzen Reiſe. Man hört ſoviel von der Schönheit Bulgariens und kann ſich dieſe Schönheit doch kaum vorſtellen. Von der Donau geht es allmählich auf ein Hochplateau anſtei⸗ gend nach Tirnowo, der früheren bulga⸗ riſchen Hauptſtadt. An einer gewaltigen Schlucht liegend, die aufgeriſſenen Hänge des umliegenden Bergmaſſivs in maleriſcher Anmut füllend, ſchenkt ſie uns einen erſten Einblick in die Eigenart der bulgariſchen Landſchaft, deren Weſen an dieſem wolkenloſen Tag auf der klei⸗ nen rumpelnden Bergbahn ſich immer reicher in uns vertieft.(Fortſetzung folgt.) London. 24. November Wie Kriegsminiſter Hore-Beliſha im Unterhaus am Dienstagnachmittag bekanntgab, ſind neue Beſtimmungen erlaſſen worden, die die Territorialarmee zu einem ergänzen⸗ den Teil des engliſchen Verteidi⸗ gungsſyſtems machen. Die Offiziere, die in Zukunft zu Kommandeuren von Infanterie⸗ Brigaden der Territorialarmee ernannt wür⸗ den, erhielten den Rang eines Brigadiers, gleichgültig, ob ſie reguläre oder Territorial⸗ offiziere ſeien. Aehnliche Beſtimmungen gelten auch für die kommandierenden Offiziere der Artillerie. Weiter gab Hore-Beliſha bekannt, daß die Bezahlung der Offiziere der Territorialarmee geändert werden. So ſoll neben ſonſtigen Zahlungsverbeſſerungen auch die zuſätzliche Be⸗ zahlung von Adjutanten der Territorialarmee erhöht werden. Weiter werde die Begren⸗ zung der Kommandierungen von Territorial⸗ offizieren zur Leitung von Diviſionen,. Briga⸗ den. Artillerieabteilungen oder anderen For⸗ mationen, die lediglich aus Territorialarmee⸗ truppen beſtünden, aufgehoben. Für Territo⸗ rialoffiziere ſeien außerdem Stellen im Stab⸗ und Verteilungscollea vorgeſehen. Dieſe Erklärung Hore-Beliſhas bedeutet praktiſch, daß die Territorialarmee jetzt als vollwertiger Teil der Landes ver⸗ teidigung angeſehen wird und daß die Truppen, die früher gemeinhin als„Ir⸗ reguläre„aufgeführt wurden, in der Verteidi⸗ gung des Landes gleichberechtigt neben die reguläre Armee treten. Bedeutſam iſt dieſe Mitteilung auch inſofern, als jetzt die Terri⸗ das Bild in dem gegenüberliegenden rumäni⸗ Paris, 24. November. Am ſpäten Dienstagabend hat das franzöſiſche Innenminiſterium eine Verlautbarung über die Waffenfunde ausgegeben, in der es heißt, daß eine„wahre Verſchwörung gegen die republikaniſchen Einrichtungen“ entdeckt worden ſei. Die Polizei habe eine be⸗ trächtliche Anzahl militäriſchen Materials auf⸗ gefunden, das zum großen Teil„auslän⸗ diſchen Arſprungs“ ſei, nämlich Maſchi⸗ nengewehre, Gewehre, Maſchinenpiſtolen uſw. Die Hausſuchung bei der„See⸗ und Fluß⸗ hypothekenkaſſe“, deren Geſchäftsführer der In⸗ mit einer den Dienſtſtellen des Heeres genau nachgebildeten paramilitäriſchen Geheimorga⸗ niſation zu tun habe. Sie umfaſſe einen Stab, vier Büroabteilungen und einen Rotkreuzdfenſt, ſei eingeteilt in Diviſionen, Brigaden, Regimen⸗ ter, Bataillone uſw. Sie trage den deutlichen Charakter einer, Bürgerkriegsorgani⸗ ſation“. Die beſchlagnahmten Schriſtſtücke bewieſen, daß die Schuldigen die republikaniſche Staatsform, die Frankreich ſich frei gegeben habe, durch eine Herrſchaft der Diktatur als Vorbereitung für die Wiederherſtellung der Monarchie erſetzen wollten. Dieſe Pläne ſeien genau vorbereitet worden. Man habe gefunden: Material zur Herſtellung von falſchen Perſonalausweiſen, Anweiſungen für die Beförderung von Waffen, Nachrichten über Polizeiſtreitkräfteverteilung in der Um⸗ gebung von Paris, Namen der Befehlshaber der großen Einheiten, Angaben über zahlreiche Offi⸗ ziere und über das Material der Regimenter. unausgefüllte Dienſtanweiſungsformulare, die ſt der Kaufmann der Vorkämpfer der Politik. Er ii es heute überall im Südosten. Die aus den Militärbüros geſtohlen worden ſeien, Dormoy macht Mitteilung Ichriflſtücke„von großer Bedeukung“ gefunden torialoffiziere, die die notwendigen Kenntniſſe eine Liſte von Häuſern mit doppeltem Ausgang. genaue Pläne der Kanaliſierung von Paris, Lagepläne der Wohnungen von linksſtehenden Schriftleitern, der ſozialdemokratiſchen Abge⸗ ordneten, das Unterſchriftsbild gewiſſer Mini⸗ ſter, eine Liſte von Miniſtern und Parlamenta⸗ riern, die beim erſten Anzeichen zu verhaften ſeien, Akten über die Beſchlagnahme der Auto⸗ buſſe zum Zweck der Waffenbeförderung, einen Plan zu einem Handſtreich gegen den bei Paris gelegenen Mont Velerien, um die dort befind⸗ lichen Waffen in die Hand zu bekommen. Dieſe Vorbereitungen ſeien geſcheitert, weil die Regierung, die das Vertrauen des Landes beſitze, wachſam geweſen ſei. Die republika⸗ niſchen Einrichtungen hätten von dem Unterneh⸗ men der Unruheſtifter nichts zu befürchten. Die Ermittlungen hätten ſchon beachtliche Ergebniſſe gezeitigt und würden unaufhaltſam fortgeſetzt. Die Schuldigen würden ſtreng beſtraft. Dazu benötige man keine Ausnahmegeſetze. Die republikaniſchen Geſetze würden genügen, um die Sicherheit des Regimes zu gewährleiſten. Die Regierung ſei in der Lage, jede gegen die Republik gerichtete verbrecheriſche Handlung zum Scheitern zu bringen und gebe der fran⸗ zöſiſchen Demokratie ausdrücklich dieſe Ver⸗ ſicherung. Wie weiter in gutunterrichteten Kreiſen ver⸗ lautet, hat Innenminiſter Dormoy im Rahmen ſeiner Berichterſtatuung vor dem Miniſterrat über die Entdeckung von Waffen⸗ lagern mitgeteilt, daß in der letzten Nacht in Paris eine Hausſuchung ſtattgefunden habe, wobei„Schriftſtücke von großer Be⸗ deutung“ gefunden worden ſeien. In die⸗ ſem Zuſammenhang erfährt man, daß die Po⸗ lizei wichtigen Enthüllungen auf Sie hören im Rundfunk. Donnerstag, 25. November Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgen ruf. 6.30: Konzert. 10: Volks⸗ liedſingen. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Kon⸗ zert. 14: Mittagsſtändchen. 15.15: Hausmuſik einſt und jetzt. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Muſikaliſche Kurzweil. 18.40: Der Sport im Dienſtplan des S daten. 19.10: Und jetzt iſt Feierabend. 20: Zauber der Melodien. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Wir bitten zum Tanz. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik 8.30: Ein froher Morgengruß aus der Weſtmark. 10: Volksliedſingen. 10.30: Hausfrau, hör' zu. 11.40: Deutſche Scholle. 12: Konzert. Geſtern und heute— Muſik für alle Leute. 14.10: Bunter Teller. 15: Volk und Wirtſchaft. Das einheitliche Handels⸗ regiſter. 15.15: Für unſere Kinder. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen im Funk. 19.10: Inſtrumente ſtellen ſich vor. 20.15: Zweimal Theo Herrmann. 21.15: Vater Litzmann. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—1: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8: Gym⸗ naſtik 8.30: Konzert. 10: Volksliedſingen. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Mittagsſtändchen. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Jugend und Ertüchtigung. Aus der Arbeit der HJ. 18.30: Griff ins Heute. 19.15: Zauber der Stimme. 20: Botſchaft des Her⸗ zens. 21: Die großen deutſchen Meiſter: Joſeph Haydn. 21.30: Student ſein— Kamerad ſein. 22.30: Volks⸗ u. Unterhaltungsmuſik. 24—1: Nachtkonzert. . d ͤ v Die„Gazeta Polſka“ ſchreibt, dieſe Berichte ſchlügen alle Rekorde bösartiger Myſtifikationen, 50 letztens die franzöſiſche Preſſe verbreitet abe. Die polniſche Preſſe nimmt im Tone tiefſter Entrüſtung gegen die in verſchiedenen engliſchen Blättern wie„Daily Telegraph“, Mancheſter Guardian“ und„Daily Herald“ erſchienenen Berichte über die innen⸗ und außenpolitiſche Lage in Polen Stellung. Die engliſche Terrikorialarmee Bollwerliger Teil der engliſchen Landesverleidigung und Vorbildung dafür beſitzen, auch komman⸗ dierende Poſten einnehmen ſollen. Um ihnen in Zukunft die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, wird ihnen die Möalichkeit ein⸗ geräumt werden, in dem Stab⸗ und Verteidi⸗ gungscolleg zu arbeiten. Auf eine Anfrage erklärte der Kriegsmini⸗ ſter, daß die engliſche Reſervearmee am 1. Sep⸗ tember dieſes Jahres 123 351 Mann betragen 5 5 gegen 115000 Mann am 1. September 1936. Auf Befragen gab Hore⸗Beliſha auch die letz⸗ ten engliſchen Informationen über die Stärke der roten Sowjetarmee bekannt. Nachdem er darauf hingewieſen hatte, daß die Sowjer⸗ regierung keine Stärkeangaben veröffentliche, ſagte er, daß die letzten offiziellen Angaben über die Friedensſtärke vom Januar 1936 ſtammten. Damals ſei für alle drei Wehr⸗ machtsteile— Heer, Flotte und Luftwaffe— eine Stärke von 1,3 Millionen Mann angege⸗ ben worden. Ueber Verſtärkungen der letzten 12 Monate ſeien keine Informationen veröf⸗ fentlicht worden. f Der Labour⸗Abgeordnete Day fragte darauf. ob dem Kriegsminiſter bekannt ſei, daß die Sowjetunion ihre Streitkräfte gerade in der letzten Zeit beſonders verſtärkt hätte. Unter all⸗ gemeinem Gelächter des Hauſes verneinte Ho⸗ re⸗Beliſha dieſe Frage mit dem Hinzufügen, daß die Angaben, auf die er ſich bezogen habe, von einem Marſchall ſtammten, der unglück⸗ licherweiſe in der Zwiſchenzeit ſeinen Kopf verloren habe. Späte Erkenntnis Prag, 24. November. Da der Staatshaushalt im Parlament ſo ſpät vorgelegt morden iſt, iſt der Staatsbaus⸗ haltsausſchuß zu einem bisber unbekannten Arbeitstempo genötigt. Eine Anzahl oppo⸗ ſitioneller Redner proteſtierten gegen dieſe Ueberſtürzung der Beratungen, weil dadurch eine wohlüberlegte Stellungnahme zu den wich⸗ tigſten Fragen der Staatsführung unmöglich ge⸗ macht werde. 5 Auſſehen erregte eine Rede des Abgeordneten der deutſchen Regierungspartei„Bund der Landwirte“ Vöhm, der in ultimativer Form die Erfüllung der Regierungsverſprechen vom 18. Februar forderte, da widrigenfalls der „Bund der Landwirte“ nicht m er der Regierungs mehrheit bleiben könne. Die Durchführung jener Verſyrechen, ſagte der Abgeordnete Böhm. werde von der Bürokratie verhindert. Die deutſchen Regierungsparteien— die be⸗ kanntlich nur eine kleine Minderheit der Deut⸗ ſchen in der Tſchechoſlowakei vertreten— hätten für die„geiſtige Annäherung der Deutſchen und Tſchechen“ gearbeitet und ſeien dabei bis an die Grenze der Selbſtaufopferung gegangen. Nun ſei es aber Pflicht der Tſchechen, für die Erfüllung der Vereinbarungen vom 18. Februar zu ſorgen. Wenn keine nennenswerten Erfolge erzielt werden ſollten, dann müßte der„Bund der Landwirte“ zu einer Ueberprüfung ſeiner politiſchen Stellung ſchreiten. Auch die Zahlen., die der Miniſterpräſident Dr. Hodza angeführt habe, könnten den„Bund der Landwirte“ nicht befriedigen Man möge auf tſchechiſcher Seite dafür ſorgen, daß die ſudetendeutſche Bevöl⸗ kerung den Glauben an eine friedliche Löſung der deutſchen Frage nicht verliere. Gegenwärtig weilt eine Abordnung der ita⸗ lieniſchen Kriegsteilnehmer in London. Bei einer Kranzniederlegung am Grabe des Un⸗ bekannten Soldaten hielt ihr Führer Carlo Delcroix eine Anſprache, in der er ſich für grö⸗ ßere Verſtändigung und Freundſchaft zwiſchen der Spur ſei. Italien und Großbritannien axsſprach —...... e 2 25 5 2 8 33 E 5 1 55 5 . 2 3 2 2 r zchweres Verbrechen an einem Mädchen Frankfurt a. M., 23. November Die Juſtizpreſſeſtelle Frankfurt a. M. teilt mit: Mitte Oktober 1935 wurde die ledige K. M. aus Marburg vermißt und der Student Erwin Armand aus Waſenbach(Unterlahnkreis), der damals in Marburg ſtudierte, mit deren Ver⸗ ſchwinden in Zuſammenhang gebracht, zumal er bald darauf ins Ausland flüchtete. Im Ver⸗ lauf eines anderen in Kaſſel ſchwebenden Ver⸗ fahrens, in dem Armand ſeit längerer Zeit in Anterſuchungshaft ſitzt, machte er über das Ver⸗ ſchwinden des Mädchens Angaben, die der Nach⸗ p bedurften. Die Zuſammenarbeit der zuſtändigen Stellen und Behörden führte zu dem Erf olg, daß Armand zunächſt geſtand, daß das Mädchen bei einem von ihm vorgenomme⸗ nen Abtreibungsverſuch geſtorben ſei. Er habe dann die Leiche in einem alten Schieferſtollen im Ruppachtal verſteckt. Die Leiche wurde auch dort gefunden und dem gerichtsärztlichen In⸗ ſtitut in Frankfurt a. M. zur näheren Unter⸗ 5 hung übergeben. Da Zweifel in die Rich⸗ tigkeit der Angaben zu ſetzen waren, hat Ar⸗ mand ſchließlich zugegeben, das Mädchen nach dem Abtreibungsverſuch mit einer Hacke er⸗ ſchlagen zu haben. Es bedarf noch der eingehen⸗ den Nachprüfung, ob dieſe Darſtellung zutrifft. Weitere Einzelheiten können im Intereſſe der Unterſuchung nicht mitgeteilt werden. Jurchlbare Familienlragödie Vater, Mutter und zwei Kinder erſchoſſen aufgefunden Koblenz, 23. November In den frühen Morgenſtunden des Dienstag wurde in Bendorf eine furchtbare Fami⸗ lientragödie entdeckt. In einer Woh⸗ nung wurden Vater, Mutter und zwei kleine Kinder erſchoſſen aufgefunden, während ein drittes fünf Jahre altes Kind noch Lebenszeichen von ſich gab. Ueber die Gründe der unſeligen Tat iſt bisher nur bekannt, daß die Familie ſchon ſeit längerer Zeit von ver⸗ ſchiedenen Krankheitsfällen be⸗ troffen wurde, die den Mann anſcheinend ſebr ſtarken Depreſſionen ausſetzten. Die Bergungsarbeilen auf der Königin-Luiſe-Grube Beileid des Reichswirtſchaftsminiſters Berlin. 24. November Der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsmini⸗ ſter hat an die Königin⸗Luiſe⸗Grube in Hin⸗ denburg⸗ S nachfolgendes Telegramm gerich⸗ tet: „Alle Anſtrengungen der tapferen Rettungs⸗ mannſchaften haben es bisher nicht ermögl icht. an die durch den Gebirgsſchlaa auf der Kö⸗ nigin⸗Luiſe⸗Grube Oſtfeld verſchütteten Berg⸗ leute heranzukommen. Es mußte auch nach Lage der Dinge von vornherein damit gerech⸗ net werden, daß die Verunalückten ſofort zu Tode gekommen ſind. Den Hinterbliebenen der auf dem Felde der Arbeit gefallenen Bergleute, der Verwaltung und der Gefolaſchaft drücke ich mein herzliches Beileid aus. Den am Rer⸗ tungs⸗ und Bergungswerk Beteiliaten, die ſich unter Einſatz ihres Lebens ſeit Tagen helden⸗ mütig um die Bergung der Verunalückten be⸗ mühen, ſage ich meinen beſonderen Dank. Der Reichswirtſchaftsminiſter i. V.:(gez.): Dr. Poſſe, Staatsſrektär Ein viertes Arbeitsopfer auf der Königin⸗Luiſe⸗Grube geborgen Im Laufe des Dienstag konnten die Ber⸗ gungsarbeiten auf der Unalücksſtätte in Oſt⸗ feld der Königin⸗Luiſe⸗Grube ſoweit gefördert werden, daß der vierte Tote den Geſteinstrüm⸗ mern entriſſen wurde. Es handelt ſich um den 50 Jahre alten Häuer Aug. Sock aus Hinden⸗ rg. Wenn nicht unvorhergeſehene Zwiſchenfälle eintreten, kann damit gerechnet werden, daß die Bergungsmannſchaften am Mittwochfrüh auch die beiden letzten Verunglückten freilegen zu können. Engliſche Beſorgniſſe um Indien ſommuniſtiſche A London, 24. genlep füh November Die, Sengg me 77 gib t eine recht peſſi⸗ t ew miſtiſche S hilde rung üb er die Zu iſtände in In⸗ dien. Da 28 2 zlatt erklärt, der Terro us er⸗ hebe ſein Haupt wieder, Indien falle in den 1 lehr ern ſtee d Zu ſtand der Unord⸗ nung zurück. Alles unvermeidlich aber erſt einen Auftakt da 3 dieſem Zuſammenhang c laſſung von über 1000 poli in„Ben ſtützt auf ei indiſchen deru ng der ift„Weel 15 5 Zuſtar ide in Stats zman“ ien dax 5 ks und ſtände in den großen Induſtriezentren Bom⸗ wie folgt Aus ⸗ die Lage in Ind „Ernſte Streiks Dort 1 dargelegt: ren Flreils und Aufflände bays„Kalkuttas, Cawnpores und Ahmadabads muniſtiſchen Agenten geſchürt griffe auf Hausbeſitzer ſeien die Mieten mor atoriums. 10 vom Kon⸗ 0 terium für die vereinigten Provinzen ve hen ſei. Blutige Ueberfälle auf die Po⸗ li eimten bei dem Verſuch ie Aufſäſſigkeit i ndſc hab und in Bangal zu unterdrüt= Hilfe gerufen werden muß⸗ e 55 l. che Aus ſchreitun⸗ koslems und Sikh den zum Opfer 155 n 1 Unordnung. Die zuſamm 3 entralprovinzen zwi⸗ Mosler us, wo, nachdem die haben, ebenfalls ließen kaum eine der Lage zu.“ Flaalsanm — Vater und S0 n, derer Mieger, S der Staatsanwalt, die beiden Mordes im Fall Hofmann für erklären, den Vater auch des Me ordes an Birckenauer. Der St nwalt bean⸗ tragie gegen beide die desſtrafe, gegen den jungen Mieger auch ein ſtrafe von vier Jahren und drei M gen, gen verösmäßigen und g chthaus⸗ we⸗ Wilderns unter den erfe des 8 299,2 und megen affe führens; Ge⸗ owie unerlaubten W gen beide An f Ehrverluſt beant ragt, ferner Waffen und des Dolchmeſſers. Das Urkeil 7 1 der Am Samstagabend um teil im Miege kündet. ozen nom Schwurgerich Der 55jährige Joh. Wi wurde wegen vollendeten Mordes in zwei Fällen zwei Mal zum Tode und bauerndem Ehrverluſt verurteilt. Der Sohn des Angekl Mieger, wurde t, der hrige Wilhelm zen Totſchlags, gewerbs⸗ und gewohnhe gen Wilderns in beſon⸗ ders ſchwere botener Waffenfüh⸗ rung und Waffenbeſitzes zu 15 Jahren und 10 Jahten Ebrve rluſt ve lt. Bie Waffen wurden ein⸗ 0 Koften des Verfa ns tragen des 1 Nach h der Ver ündung der alte Mieger:„Juſtizmord! Der funge Mi ger ſchluchzte während der gan⸗ zen Urteilsbegründung. 2 12 2. 22 70 15 Die Urleilsbegründung Nach der Verkündigung des Urteils begrün⸗ dete der Vorſitzende, Landgericht direktor Meſ⸗ ſerſchmitt, in einſtündiger Rede das Urteil, wobei er zunächſt auf den Fall Birckenauer einging. Hier liege eine drückende Fülle von Umſtänden vor, die die Täterſchaft des alten 7 bewiefen: früher Weggang aus der Kaſerne, die Heuſpuren, der B flinte, den er den beiden durch gewordenen Zeugen offenbarte. daß fü Mieger kein Alibi b tun, daß er nachmittags in ztankfurtein Sch zuh⸗ geſchäften war, ſeine Erzählungen gegenüber dem Schwager und Sohn,„daß ihm, als er von Frankfurt in den Wald kam, einer entgegen⸗ trat. es knallte und er ihn beiſeite legte.“ All zieſe Umſtände ſeien beweiskräſtig. Der Alibi⸗ beweis des Angeklagten ſei mißglückt. Die To tung Birckenauers ſei nicht nur vorfützft ch, f rn auch mit Ueberlegung geſchehen. Dafür ſpreche die Entfernung, aus der der Schuß— z einer Schrot⸗ ihn meineidig die Tatſache, haffte, um dar; rd Mieger lt- 15 Jahre Juchihaus „Meter— abgegeben wurde und die chkeit Miegers, die ſich plaſtiſch aus a Illuſtrationsfällen ergebe. Der leger ſei der Mann, der kaltlächelnd über den Haufen ſchieße, der ihm gefähr⸗ bis er ſich entfernt habe. Ein⸗ daß der junge Mieger wil⸗ en führte, deren Beſitz verboten 11 dem Vater auch während der Bezüglich des fer es Hofmann bfmann in viehiſcher Weiſe im 1— Es ſei zunächſt unklar che abſpielte Soweit es man auf die Angaben n, die ſich widerſpre⸗ be des einzelnen an l. Nach Meinung des Ge⸗ en, die Sache zu klären: Die len von dem Vater Mieger ſte ehe feſt, daß 5 d ermorde geweſen, Wi den Hergang der Angeklag che en, aber. 5 ſei en Site t worden. Der Vater habe Anfang luguͤſt ds. Is. ſelbſt zugegeben, geſtochen zu haben, wäß er j wieder beſtreite, betei⸗ zu ſein. Gravierend ſei, daß die iutter dem Sohn ſagte, der Vater war 5 nge Mieger war beteiligt. Das wenn er gar nichts mit hätte er die Tat nicht allein auf genommen. Mieger jun. habe einem Polizei ibeamten ge genübe r geäußert, er habe ſich entſchloſſe en, die Tat auf ſich zu nehmen, bekomme 10 Jahre und davon ſeien 5 für was der Vater getan habe. as Gericht nehme an, daß Hofmann über⸗ t wurde und daß er gar nicht in der Lage hen. Es wurden zwei gezielte Schüſſe auf ihn abg gegeben, von denen der Alte ſchoß aus dem K darabiner, eger aus Nen 1 der. 2 Alte che aus. Auch der junge Mieger Tötungsabſicht und mußte nicht als ſondern als Mittäter beſtraft wer⸗ er A + Das, D führte die hatte die Gehilfe, den. Der alte Mieger handelte mit Ueber⸗ legung, bei dem jungen Mieger war eine ge⸗ wiſſe Unüberlegtheit vorhanden. e Die Feſtſtellungen im Falle Hofmann ſeien bis zu einem gewiſſen Grade lückenhaft, aber in den weſe 9 Punkten doch gelungen. Das Geheimnis, das der Wald der Dillinger Bornberge hütete, ſei damit micht vollſtändig, aber doch in ſeinen weſentlichſten Teilen ent⸗ hüllt. Nachdem in der Urteilsbegründung noch das Strafmaß behandelt worden war, betonte der Vorſitzende, daß der alte Mieger einmal wäh⸗ rend des 1 geſchrieben habe„Was da draußen geſch aht, das mag fertig machen wer will, ich nicht. Das heißt, er zog es vor, ob⸗ wohl er„kv.“ war, beim Erſatzbataillon zu blei⸗ ben, um 1 Bruſt nicht dem Feinde darbieten zu müſſen. Nun könne er ſeinen Nacken dem Beil des Scharfrichters bieten! Die Angeklagten wurden noch darauf merkſam gemacht, daß die Reviſionsfriſt kommenden Samstag abläuft. ch! 1 4 auf⸗ am ihren genauer als die Sterne Die Phyſikaliſch⸗Techniſche Reichsanſtalt in Berlin beherbergt viele Ueberraſchungen— Blumen brechen hier wie Glas— Blendungs freie Lampen für den Straßenverkehr In dieſen Tagen feierte die Phyſikaliſch⸗ Techniſche Reichsanſtalt in Berlin ihren 50. Geburtstag. Die Arbeit der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt in Berlin geht in, 1 Labora⸗ torien abſeits von dem Haſten des Alltags vor ſich. Der Name der Reichsanſtalt ſteht nicht mit großen Lettern vor der Oeffentlichkeit, und nur ſelten hat man zu einem Rundgang durch die vielen Gebäude Gelegenheit, in denen un⸗ unterbrochen Wiſſenſchaftler im Dienſte der Forſchung und des Volkes tätig ſind. Als vor fünfzig Jahren der Begründer des Siemens⸗ konzerns das Gelände, auf dem heute die Reichsanſtalt ſteht, dem Staate zur Verfügung ſtellte, koſtete es einen harten Kampf, bis die notwendigen Mittel zum Bau bewilligt wur⸗ den. Schon nach den erſten Jahrzehnten ihres Beſtehens zeigte ſich aber die ungeheure Bedeu⸗ tung der Anſſalt für die Wiſſenſchaft der gan⸗ zen Welt. Die Reichsanſtalt wurde nicht nur zu einer maßgebliche n Forſchungs⸗ und Mate⸗ rialprüfungsſtelle des n Reiches, auch die 5 ſchiedenſten Länder des Auslandes griffen bei beſonders ſchwierigen Entſcheidungen auf das Urteil der deutſchen Phyſikaliſch⸗Techni⸗ ſchen Reichsanſtalt zurück. Das Aufgabengebier der Reichsanſtalt iſt vielſeitig. In ihren ſiebenundſiebzig Laborato⸗ rien, die noch durch den Bau neuer Inſtitute erweitert werden ſollen, bearbeitet ſie nahezu alle Fragen, die in das weite Reich der Tech⸗ nik fallen. Hier befindet ſich die zentrale Prü⸗ fungsſtelle ſaͤmtlicher deutſcher Eichämter, Liter⸗ gefäße, Waagen und Flächenmaße, die für die Textilinduſtrie von Bedeutung ſind, werden hier geeicht. In einem abgelegenen Keller ruht der„Normalmeter“, deſſen Bedeutung aller⸗ dings durch die Entwicklung der Forſchung ein wenig Anz Hintertreffen geraten iſt. Der mo⸗ derne Wiſſenſchaftler kommt mit groben Meter⸗, Zentimeter⸗ oder Millimeterangaben nicht mehr aus. Die neueſte Forſchung hat ein anderes Maß geſchaffen, das in allen Ländern gleich iſt und das die Natur von vornherein für ſämt⸗ liche Orte der Erdoberfläche und für jedes Ge⸗ ſtirn unſeres Planetenſyſtems konſtant gegeben hat: Die Lichtwelle. Die Wellenlänge eines von der Sonne ausgeſtrahlten Lichtes gibt die Grundlage für wiſſen schaftliche Meſſungen und Maßeinheiten. Mit der Eichtätigkeit für Längen⸗, Flächen⸗ und Raummaße erſchöpft ſich die Arbeit der Reichsanſtalt aber keineswegs Ständig werden neue Stoffe, die im Rahmen des Vierjahres⸗ planes entſtanden ſind, auf ihre Verwendbar⸗— keit unterſucht. In hohen Bergen liegen im elektrotechniſchen Laboratorium Bakelite und Kunſtharze, große Scheiben Buna oder neueſtes Preßholz, das als Zahnradmaterial verwandt werden ſoll. Neukonſtruktionen elektriſcher Zählwerke werden überpr rüft. Scheinwerfer leuchten in ehemaligen Fabrikgebäuden magiſch auf, während die Techniker die Strahlung auf — Don Börsen und Närkten fie Mainscne abenahorse Tendenz: ſtill. Frankfurt a. M., 23. Nov. An der Abendbörſe verhielt man ſich wohl allge⸗ mein ſtark abwartend die Grundſtimmung war aber nach den Rückgängen des Mittags eber zuverſicht⸗ licher, wie ſich auch auf ermäßigter Kursbaſis eini⸗ ges Intereſſe einſtellte Zu nennenswerten Abſchlüſ⸗ ſen kam es jedoch nicht, die Kurſe waren in den meiſten Fällen nominell und wurden zu einem gro⸗ ßen Teil an den noch etwas leichteren Berliner Schluß angeglichen. Daber waren vielfach noch Ab⸗ bröckelungen leichten Ausmaßes feſtzuſtellen. Viel be⸗ achtet wurde die Heraufſetzung der Dividende um 2 Prozent auf 10 bei Bekula, wodurch auch der Kurs eine Höherbewertung um ½ Prozent auf 168 ¼ er⸗ fuhr. Um Bruchteile eines Prozentes gebeſſert wa⸗ ren ferner Harpener mit 175(174¼), Deutſcher Eiſenhandel mit 146%(146½). Elektr. Lieferungen mit 131(130¼), Eßlinger Maſchinen mit 117½¼ (117), Geſfürel mit 145 ¼(145¼), Holzmann mit 152 ¼(152) und Rheinmetall mit 142 ½(142¼). An⸗ dererſeits ermäßigten ſich Hoeſch um 1 Prozent auf 118½, Rheinſtabl auf 144(145), Buderus auf 121½(121¾), Mannesmann auf 117(117¼), Adler⸗ werke Kleyer auf 109 ½(110), Bemberg auf 139½ (140), Conti Gummi auf 187¼(188 ¼), Demag auf 1461/(147), Deutſche Linoleum auf 161 ½(162) und Goldſchmidt auf 137½(138). IG. Farben lagen mit 155/(155¼) behauptet, ebenſo Scheideanſtalt mit 254. MAN mit 136. Moenus mit 119, VDM. mit 166¼, AEcꝭ. mit 118 und Schuckert mit 169 ⅛. Am Rentenmarkt war das Geſchäft gleichfalls unbedeu⸗ tend. Nachfrage verblieb nach kurzfriſtigen Werten. es mangelte aber an paſſendem Angebot. Dekoſama Neu⸗ beſitz waren ¼ Prozent böher gefragt mit 36(gegen 35 in Berlin) Im Freiverkehr bewegten ſich Kom⸗ munal⸗Umſchuldung bei unv. 94.90. enmäpnie Frankfurter Schlachtviehmarkt Auftrieb: Kälber 877(gegen 858 am letzten Dienstagsmarkt), Hammel und Schafe 439(350), Schweine 3828(38841). Notiert wurden je 50 kg Le⸗ bendgewicht in RM.: Kälber a) 63—65(6365), b) 54—59(53—59), c) 46—50(45—50), d) 35—40 80 —40). Hammel und Schafe b) 43—48(43—49), c) 38 —42(37—42), d) 30—36(—). Schafe a) 36—42(34 —44) b) 25—35(22—32), c) 15—18). Schweine a) 54 (54), b1) 54(54), b2) 54(54), c) 53(53), d) 50(50), g) 54(54). Marktverlauf: Kälber und Schweine zu⸗ geteilt. Hammel und Schafe langſam, Ueberſtand(144 Stück). Fleiſchgroß markt. Beſchickung: 895 (848) Viertel Rindfleiſch, 63(95) ganze Kälber, 18(68) ganze Hammel, 19(35) halbe Schweine, 19(58) Klein⸗ vieh Notiert wurden je 50 ka in RM.: Ochſenfleiſch a) 80, b) 69, Bullenfleiſch a) 77, b) 66, e) 58. Kuh⸗ fleiſch a) 77, b) 65, c) 54, Färſenfleiſch a) 80 b) 69, Kalbfleiſch 1 81-97(81-95), II 80, Hammelfleiſch b) 76—90(76—95), c) 65— 75. Schweinefleiſch b) 73. Fettwaren. Rober Speck unter 7 em 78, Flo⸗ men 80 RM. je 50 kg. Marktverlauf: lebhaft. Mainzer Schweinemarkt Der Mainzer Schweinemarkt war mit 957(gegen 762 in der Vorwoche) Tieren beſchickt, die zu nach⸗ ſtehenden Preiſen je 50 kg Lebendgewicht in RM. den Metzgern zugeteilt wurden: a) 54(54), b1) 54 54), ba) 54(54), c) 53(53), d) 50(50), Sauen g1) 54(54). Handels- ung geschansber lente Würzburger Hofbräu AG., Würzburg.— Wieder 8 pCt. Dividende.— Erhöhte Sozialleiſtungen. Frankfurt a. M., 22. Nov. Das Unternehmen verzeichnet in dem zum 31. Auguſt abgelaufenen Geſchäftsjahr 1936,37 eine Stei⸗ gerung ſeines Bierumſatzes um rund 7 pCt. In⸗ folgedeſſen ſowie durch die Zurückführung des Lager- bierpreiſes im rechtsrheiniſchen Bayern auf den frü⸗ heren Stand iſt der Betriebsertrag auf 4,72(4,88) geſtiegen. Es verbleibt einſchließlich Vortrag ein Jahresgewinn von 391831(877 180) RM., woraus wieder 8 pCt. Dividende verteilt und 121 744 (108 196) RM. vorgetragen werden. Bom Spiel in den Tod Warſchau, 24. November In einem Dorf im Kreis Karthaus in Pom⸗ merellen ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Fünf Kinder im Alter von 8—15 Jahren, da⸗ runter drei Geſchwiſter, die auf einem nur leicht überfrorenen Teich ſpielten, brachen durch die Eisdecke und ertranken. das Genaueſte Alekſuchen In einer langipfe⸗ rigen Kette von Verſuchen entwickelt die Reichs⸗ anſtalt ein 91177 Verfahren, um die Blen⸗ dungsmöglichkeite zweier Autos, die ſich nachts auf der L Landſttaße begegnen, auszuſchal⸗ ten. Durch die Polariſation des ausgeſtrahl⸗ ten Lichtes und die Verdrehung der Polari⸗ ſationsebene im Empfänger bleibt der Schein des entgegenkommenden Autos willkürlich ſicht⸗ bar oder er verſchwindet. Auf dem Gebiet der Optik ſtellen die Infrarotfotografie und das Farbfilmverfahren neue Aufgaben. Die Ab⸗ teilung Druck und Wärme erprobt für den Kraftverkehr und das geſamte Maſchinenweſen neue Oele und Schmierſtoffe, und die Kälte⸗ abteilung arbeitet ſeit Jahrzehnten an der Werflüßgung von Luft und Gaſen. Der Laie iſt überraſcht, wenn er in den Räu⸗ men, in denen tiefſte Temperaturen erzeugt werden, von einer angenehmen Zimmertempe⸗ ratur empfangen wird. Die Behälter zur Er⸗ zeugung von Temperaturen, die ſich um 270 Grad unter Null bewegen, ſind kleine Bottiche. die durch ein ungeheures Röhrengewirr mit Dampfmaſchinen und Keſſeln, mit Zählern und Inſtrumenten aller Art verbunden ſind. We⸗ nige Handgriffe genügen, um flüſſigen Stick⸗ ſtoff und Waſſerſtoff herzuſtellen oder Helium und Luft zu verflüſſigen. Soeben brinat der Leiter des Inſtituts einen Glasbehälter mit einer dampfenden und wie Selterwaſſer prik⸗ kelnden Flüſſigkeit. Es iſt verflüſſigter Waſſer⸗ ſtoff, Die tiefe Temperatur, die der Waſſer⸗ ſtoff ausſtrahlt, tötet im Augenblick alles Le⸗ ben. Eine friſche Herbſtblume wird weniae Sekunden in Waſſerſtoff gehangen, und kommt ſteif und hart wie ſprödes Glas wieder her⸗ aus. Ein vorher noch elaſtiſcher Gummiſchlauch zerſpringt nach einem Waſſerſtoffbad in tau⸗ ſend Stückchen In dem Augenblick aber, in dem die Kälte aus dem Gummi wieder ver⸗ flogen iſt bekommt jedes Splitterchen ſeine alte Elaſtizität zurück. Ein wahres Wunderwerk der Technik iſt die Quarzuhr, die in einem anderen Laboratorium beheimatet iſt. Es klingt faſt wie ein moder⸗ nes Märchen, wenn man hört, daß es möglich iſt, mit dieſer Uhr den Lauf der Sterne zu kon⸗ trollieren und feſtzuſtellen, daß unſere alte Erde ſich kleine Seitenſprünge und Unregelmäß igkei⸗ ten geſtattet. Die Uhr geht genauer als die Sterne. Die Beobachtungen und Zeitbeſtien⸗ mungen der Sternwarten ergaben Differenzen mit den Angaben der Quarzuhr und genaueſte Unterſuchungen zeigten, daß die Drehungsge⸗ ſchwindigkeit der Erde ſchwankt und die Lage des Tages ſich um ½/10j00 Sekunden im Laufe von zwei Jahren ändert. Vergeblich wird der Beſucher an der Wunder⸗Uhr das gewohnte Zifferblatt oder den Perpendickel ſuchen. Hier arbeitet alles auf elektriſchem Wege. Das Herz des ganzen Mechanismus iſt ein kleiner Quarz⸗ ſtab von etwa zehn Zentimetern Länge, der in ſeiner Längsausdehnung ſekündlich 60 000 Schwankungen ausführt. In Zuſammenarbeit mit der Quarzuhr der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt arbeitet die Zeitzeſchenausgabe und eine Reihe großer Betriebe bekommt ſtän⸗ dig„Normalzeit“ zur Eichung der von ihr her⸗ geſtellten Geräte. Jeder, der einmal durch die Phyſikaliſch⸗Tech⸗ niſche Reichsanſtalt in Berlin gewanderz iſt, ſpürt, daß es in dem großen Reiche der Tech⸗ nik nichts gibt, das hier nicht bekannt wäre. Die Vielſeitigkeit des Betriebes ſichert der Reichsanſtalt ihren Ruf unter den erſten For⸗ ſchungsinſtituten der ganzen Erde. run heut beſſe nen Ftie ten Aula tette feine berda Veiſt Geld, near der f erleic die E par liegt Vilhe den I. Sum und Beit 1. 2 Hin teren Belle Jer. b 10 1 5 part dune vote ins Heu bens lber allet In den it triebe vardli bräſen de. An den zu Leipzig Behren E dunde ten — * S. * E 15 — 5 S Diedet ungen. Nob. um gl. te Etei⸗ t. In; Nager · den frü- 4 a0 ein woraus 12470 nber Pon Inglüd. eu, da⸗ 1 ble U er el 1 gene ill die norm Moder. mögl. ugs, 0 dag, Halle ind der wohnte „ bier b Hel Ouat der in 1 00% —— 1 ſeicht 1* N . Durch einen großangelegten Erweiterungs- bau der Reichskanzlei,— ganze Häuſer⸗ blöcke weichen müſſen, wird dem Berliner Regierungsviertel ein völlig neues Geſicht gegeben. 1938 ſollen die Umbauten vollendet ſein, durch die vor allem die Wilhelmſtraße tiefgreifenden Veränderungen unterworfen wird. Wir berichten in dieſer Aufſatzreihe von dem wechſelnden Schickſal der Wilhelm⸗ ſtraße. a Namen wie Whitehall und Downing Street in London, Quai d'Orſay in Paris. Ballhaus⸗ platz in Wien oder Wilhelmſtraße in Berlin ſind in der ganzen Welt als ſelbſtändige Be⸗ zeichnungen für die engliſche, franzöſiſche, öſter⸗ reichiſche oder deutſche Außenpolitik anerkannt. „In der Wilhelmſtraße berät man augenblick⸗ lich“ oder 4 die Wilhelmſtraße erklärt“ iſt eine in der Preſſe aller Länder immer wieder⸗ kehrende, feſtſtehende Ausdrucksform gewor⸗ den. Die Wilhelmſtraße, in der die höͤchſten Verwaltungsſtellen des Staates vereinigt ſind, hat daher im Laufe der Zeit eine weit über das Weichbild der Reichshauptſtadt, ja ganz Deutſchlands, hinausgehende politiſche Bedeu⸗ tung erlangt. „Der Kerl hat Geld, muß bauen!“ Die„Keimzelle“ der repräſentativen Regie⸗ rungsſtraße liegt in der Friedrichſtadt, dem heutigen gkoßen Berliner Geſchäftsviertel, mit deſſen Anlage ſchon Könia Friedrich 1. begon⸗ nen hat. Dieſes Werk wurde dann von König Friedrich Wilhelm 1. fortgeſetzt und in der er⸗ ſten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch die Anlage der Wilhelmſtraße ergänzt. Der begü⸗ terte Adel errichtete damals in dieſer Gegend ſeine Stadthäuſer. Die Wilhelmſtraße aber verdankt ihre Entſtehung der drakoniſchen Weiſuna Friedrich Wilhelm 1.„Der Kerl hat Geld, muß bauen!“ In ſeinem Beſtreben, die neuangelegte Friedrichſtradt zu bevölkern, tat der König ſein Möglichſtes, die Anſiedlung zu erleichtern. Trotzdem bewies er hierbei, ſoweit die Staatsfinanzen berührt wurden. größte Sparſamkeit. Im Berliner Märkiſchen Muſeum liegt noch eine alte, von Könia Fricdrich Wilhelm 1. ſelbſt unterſchriebene Urkunde über den Neubau diefer Straße. In dem Entwurf war urſprünalich eine Summe von 16340 Talern für die Reaulierung und Pflaſterung der Wilhelmſtraße ſowie ein Betrag von 57405 Talern für die Niederlegung zu. Wiedererrichtung von fünfzehn hinderlichen Häuſern in der Mauerſtraße und drei wei⸗ teren am ſogenannten Rondell. dem heutigen Belle⸗Alliance⸗Platz, zuſammen alſo 73745 Ta⸗ „ler. vorgeſehen. Der König ſtricht von dem er⸗ ſten Poſten 3340 Taler und von dem zweiten 405 Taler, ſodaß nur 69000 Taler ausgewor⸗ fen wurden. Ganze 1000 Taler bewilligte der ſparſame Herrſcher für die unbebauten Tren⸗ nungsſtücke zwiſchen den Häuſern, woraus her⸗ vorgeht, daß die Anlage der Wilhelmſtraße insgeſamt nicht mehr als 70000 Taler koſtete. Heutzutage kann man für dieſe Summe höch⸗ ſtens ein arößeres Mietshaus errichten, nicht aber eine ganze prunkvolle Reaierungsſtraße anlegen. Im ſüdlichen Teil der Wilhelmſtraße wur⸗ den im Jahre 1727 die aus ihrer Heimat ver⸗ triebenen Böhmen angeſiedelt, während der nördliche Teil von Anfang an zu Berlins re⸗ präſentativſter Prachtſtraße ausgeſtaltet wur⸗ de. An Querſtraßen der Wilhelmſtraße beſtan⸗ den zu jener Zeit nur die Koch, Zimmer⸗ und Leipzigerſtraße ſowie im nördlichen Teil die Behrenſtraße. Schon der Berliner Chroniſt des 18. Jahr⸗ hunderts, Nicolai, bemerkt in ſeinem berühm⸗ ten Buch über die heutige Reichshauptſtadt im Neue Politik Die Straße, die das Reich regiert— Jahre 1786:„Vom Thore bis zur Kochſtraße ſind die Häuſer von gleicher Höhe, zwey Ge⸗ ſchoſſe hoch und werden meiſtens von Zeugma⸗ chern oder anderen Manufakturiſten bewohnt. Voßſtraße Nr. 19— Eingang Hermann Gö⸗ n Wilhelmplatzes aber ſind lauter prächtige Paläſte.“ Dieſen zwieſpältigen Cha⸗ rakter hat ſich die Wilhelmſtraße bewahrt bis zum heutigen Tag. Vom Belle⸗Alliance⸗Platz bis zur Zimmerſtraße findet man durchweg nur einfache Wohn⸗ und Geſchäftsbäuſer wie Inſeits des im ganzen Berliner Südweſten. Die Privatkanzlei des Führers in der Kampfzeit Erſt nach der Einmündung der Anhalter Straße zur Linken beginnt die Wilhelmſtraße offiziellen Charakter anzunehmen. Man fin⸗ det dort gleich als Eckhaus das frühere Ver⸗ ſpätere Dienſtgebäude der SA.⸗Gruppe Berlin⸗Bron⸗ lagsgebäude des„Angriffs“ und denburg. An der Ecke Zimmer⸗Wilhelmſtraße 9 na Abbruch eines ganzen Häuſerviertels zwiſchen Wilhelm⸗ u. Prinz⸗Albrecht⸗Straße entſtandene Monumentalbau des Reichsluft⸗ fahrtminiſteriums mit mehr als tauſend Zim⸗ mern und nicht weniger als 280 Metern Stra⸗ ßenfront. Er gibt, ein ſymbolhaftes Zeichen der wiedergewonnenen Wehrfreiheit. der gan⸗ dann der in augenblicklich kurzer Zeit Leipziger⸗ zen alten Wilhelmſtraße ein neues Geſicht. Gegenüber befand ſich in einem einfachen im erſten Stock bis vor kurzem die Privatkanzlei des Führers. Täglich wandten ſich bis zu hundert Volksgenoſſen, die Rat und Hilfe ſuchten, mit irgendeinem Anliegen an Adolf Hitler. In 25 Zimmern wurden die Bitten und Geſuche von Geſchäftshaus, Wilhelmſtraße 55. in alten Häuſern Wilhelmſtraße einſt und jetzt an Berlin 50 Fachreferenten nachgeprüft. chung immer ringſtraße Nr. 15— untergebracht. Rund um den Wilhelmplatz Mit dem Wilhelmplatz geht die Wilhelmſtraße in die eigentliche Regie⸗ Den Wilhelmplatz zierten bis vor kurzem ſechs Denkmäler von Generä⸗ len Friedrichs des Großen. Die urſprünglichen Marmorſtandbilder diefer Generäle, die 1862 durch Erzkopien nach teilweiſe neuen Entwür⸗ fen erſetzt wurden, ſtehen jetzt im Kaiſer⸗Fried⸗ dann unvermittelt rungsſtraße über. rich⸗Muſeum. Eine arößere bauliche Umänderung hat die des Wilhelmplatzes ſchon früher einmal an der Ecke Voßſtraße erfahren. Dort ſtand einſtmals das Voßſche Palais, ein alter Grafenſitz aus der Rokokozeit. Als die Mittel zur Inſtandhaltung der weitläufigen Räume und des rieſigen Parks nicht mehr aufzubrin⸗ gen waren, wurde in der Gründerzeit des ver⸗ raffinierten Grundſtücksſpekulanten nicht weniger als eine runde Million Taler für Haus und Park ge⸗ boten, eine für die damalige Zeit geradezu un⸗ geheure Summe. Nach langwierigen Verhand⸗ lungen kam das Geſchäft zuſtande, und 55 in Mauerreſt an dieſer Straße iſt als letzte Spur des ehemaligen Herrenſitzes erhalten geblie⸗ ben. Als dann ſämtliche Teilſtücke des rieſigen Umgebung gangenen Jahrhunderts von Voßſtraße konnte angelegt werden. Grundbſitzes verkauft waren und die Anteil⸗ ſcheine eingelöſt Aae konnten, erhielt jeder Zeichner das Dreifache des eingezahlten Be⸗ trages. (Fortſetzung folgt.) Im Schloßpark von Eutin/ don Waler Perch Da man Anno Domin! 1820 ſchreibt, konnen die Menſchen wieder in Frieden arbeiten, und ein Künſtler darf wohl einmal in einem Reiſe⸗ ü wagen in ſeine Geburtsſtadt fahren! Die Sonne goldet über Eutin, wie er durch die gewundenen Straßen geht, grün lockt der Schloßturm über dem Parklaub. Er vergißt, daß ſein eigener Fuß nachſchleppt. Die Welt hat ſich aufgetan und die Heimat iſt wieder⸗ gefunden! Iſt es noch dasſelbe Boot unter der alten Schloßbrücke? Bald ſteht er im Wald, und wie die Vögel ſingen, wird ihm ganz leicht. Er zieht eine kleine Flöte aus der Rocktaſche und bläſt eine Melodie, um ſie ſogleich auf einem Noten⸗ blatt einzuzeichnen. Er hat nicht bemerkt, wie eine Dame auf dem Wege ſtehen blieb. Sie ſummt ſeine Melo⸗ die vor ſich hin und geht weiter, er muß ihre ſchöne Stimme hören. Sie lächelt und er ſteckt beſchämt ſeine Flöte beiſeite und zieht den Hut. „Verzeigungn, ſagre er einſach,„ich wollte Ihren Spaziergang nicht ſtören.“ „Oh“, meinte die Dame, das Lied iſt ſehr hübſch. Iſt es eine von den Melodien, die aus Berlin kommen?“ Sie gehen mitſammen vorwärts durch die blühende Welt. Die Zeit verrinnt, und als es Nachmittag wird, hat es die Dame eilig, zurück⸗ zukommen— er muß ſeinen kürzeren Fuß ſehr eilig nachziehen. Beim Abſchied verabreden ſte wie ungefähr einen Spaziergang für den näch⸗ ſten Tag. In ſeinem Zimmer im Gaſthof will er die Melodie ſchreiben— und da kommen ihm bun⸗ dert Melodien, und über allen lächelt der Mund der Fremden, wie die wiedergefundener Heimat. 3 eilt er am nächſten Tag und an dem olgenden in den Wald. Sie ſprechen über Muſik, über die Welt, das Leben, ſie ſprechen nur nicht von ſich, und gehen bald immer enger nebeneinander durch die Waldwege— und ein⸗ mal geſchieht es, ſie haben ſich ins Moos am See geſetzt und ihr Kopf beugt ſich zu ihm, daß er ſie küßt. Sie ſchließt die Augen und hält ſtill, wehrt ihm nicht, aber auf dem Rückweg bleibt ſie ſehr nachdenklich und ſchweigſam Als ſie ſich die Hände reichen, wendet ſie ſich eilig um und geht davon, ohne vom nächſten Tag zu ſprechen. Viele Male geht er durch den Wald, er ſieht ſie nicht wieder. Nur einmal iſt es ihm, als fahre ſie in einer Kutſche neben einem Herrn mit eisgrauem Haar an ihm vor⸗ über. Da es faſt Abend iſt, glaubt er, ſich ge⸗ täuſcht zu haben, denn die Kutſche biegt in den Schloßhof ein. 1 Berlin, 18. Juni 1821. Die Kaleſchen fahren dor dem Schauſpielhauſe auf.„Der Freiſchütz“ romantiſche Operette von Carl Maria v. Weber, ſteht auf dem Theaterzettel. Der Komponiſt, königlicher Hofkapellmeister zu Dresden, fiebert der Aufführung entgegen. Neben ihm in der Loge ſitzt Graf Brühl, ſein Entdecker für Berlin, und die Gattin— aufklingt die Muſik— und bald raſt das Haus, man ruft den Komponiſten auf die Bühne. Faſt erſchöpft kommt er ins Foyer, von Freunden und Getreuen erwartet. Einmal geht am Arm eines ſilbergrauen Mannes eine Dame and ihm vorbei. Wes halb ..————..—— e Trunkenbolde im Tierreich Es gibt betrunkene Schmetterlinge und ſchnapsſüchtige Elefanten Alkoholismus im Tierreich? Das klingt wie ein Scherz, aber es kommt im Wunderreich der Natur gar nicht ſo ſelten vor, daß Tiere eine beſondere Vorliebe für berau⸗ ſchende Getränke haben. Erſt unlängſt berich⸗ tete eine Londoner Zeitung von einem trunk⸗ ſüchtigen Droſchkenpferd, das eradezu ſeinen Dienſt verweigert, wenn es nicht vorher einen kräftigen Schluck aus der Schnapsflaſche tun darf. Bei einer Hochzeit vertilgte der brave Gaul vor kurzem nicht weniger als eine halbe Flaſche Sekt, was im Hinblick auf die geringen Quantitäten von Alkohol, die Tiere im all⸗ gemeinen vertragen, eine nz erſtaunliche Leiſtung darſtellt. Auch Elefanten ſind große Alkoholfreunde. So hat man bei Arbeitsele⸗ fanten in Indien häufig die Feſtſtellung machen können, daß die Dickhäuter mit erſtaunlicher Geſchicklichkeit Ermüdu vortäuſchen, um auf dieſe 3 ein belebendes Gläschen Schnaps u expreſſen. Ueberhaupt ſteigert man die Fragleitungen von Elefanten gerne, indem man ihnen ein—. Alkohol gibt, ähnlich, wie manche Rennpferde mit Champagner zu höheren Leiſtungen angeſpornt werden ſollen leine Methode, die im deutſchen Nennſport mit Recht verboten wurde. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Tieren. die, ohne mit dem Menſchen und feinen Gewohnheiten vertraut geworden zu ſein, den Alkohol lieben. Zu ihnen gehören vor allem die Schmetterlinge und zwar die Nachtfalter. Erfahrene Schmetterlingsſammler nützen die Trunkſucht der 1 für ihre Zwecke aus und erbeuten ſo die ſeltenſten Arten, deren man ſonſt kaum habhaft wird. Dies geſchieht, indem man Bäume mit einem ſelbſtzubereiteten Saft, beſtehend aus Bier, Sirup, einem wohl⸗ riechenden Apſeläther und einem Schuß Rum beſtreicht. Wenn ſie ſich dann am Abend, mit Taſchenlampe und Fangglas ausgerüſtet, an Ort und Stelle begeben, können ſie mit Leich⸗ tigkeit die meiſt vollſtändig beſchwipſten, von dem ſüßen Saft ſchlockenden Falter einfangen. Horniſſen und Bienen, a chen finden an dem ſüßen Saft Geſchmack, und 0 Klergen, haben, durchaus nicht mehr mit der gewohn⸗ ten Sicherheit von Aſt zu manchmal etwas plötzlich mit dem Erdboden Bekanntſchaft chen geben die eigentümlichſten l von ſich, ſpringen in höchſt komiſcher Alkohol entsteht beranntlich durch Verga⸗ rung von Zucker. Daher produziert auch die Natur ganz ſelbſtändig kleine Mengen von Al⸗ kohol, nämlich an„blutenden“ Bäumen, deren Saft vielfach Zucker 1 und ſich durch die Einwirkung von Hefezellen in Alkohol verwan⸗ delt. Dieſe Bäume werden ſozuſagen die „Kneipen“ zahlreicher Gäſte aus dem Tier⸗ reich. Hier trinken ſich Hirſchtäfer und Roſen⸗ käfer einen Rauſch an, 525 aug 5g el 5811 er a ie Ei. kann es vorkommen, daß die poſſierlichen wenn ſie dem Alkohol gehuldigt ſt ſpringen, ſondern machen. Betrunkene Eichhörn⸗ eiſe erum, drehen ſich minutenlang um ihre eigene chſe und laſſen in dieſem Zuſtand jegliche Vorſicht außer acht, ſo daß man ſie ſogar mit den bloßen Händen einfangen kann. In letzter Zeit haben ſogar einige tierärzt⸗ liche Verſuche ergeben, daß man mit Alkohol bei Tieren mitunter auch Heilwirkungen erzie⸗ len kann. Hochſchule in London ein Kanarienvogel, der durch den plötzlichen Sprung einer Katze auf ſeinen Käfig einen Nervenſchock erlitten hatte, und wie tot am Boden lag, mit ſüßem Likör gefüttert, in den man die Körner eintauchte. koſtete der Vogel von der Mahlzeit und bekam einen— Rauſch. Lebensgeiſter wieder, der Nervenſchock war ver⸗ Sc wurde auf der tierärztlichen ihm vorgeſetzten Erſt nach langem Sträuben Im Nu gewann er ſeine ogen und auch die Singſtimme ſtellte ſich nach kürzeſter Friſt mieder ein. nichts.“ ſprach, wie im Ich 1 ohne zu wiſſen, was ich Nie er. Ich trat in das Spielzimmer. Lord By ron, ein auter. jabelbaft reicher Syieler. empfing mich lächelnd. Er vat mich zu einer Poterpartie. Wir ſpielten um 5 Pfund. Ich gewann. Wir verdoppelten, verdreifachten den Einſatz, ich gewann, gewann immer wieder. Ja, ſelbſt meine gehler verhalfen mir zum Gewinn. Lord Byron verlor in dieſer Nacht an mich allein vierzehntauſend Pfund. Meine Herren, war es ein Wink des Schick⸗ ſalsgottes oder war es übermäßige Freude, die mein zitterndes Herz durchſtrömte, ich weiß es nicht, nach zweimaligem Verluſt gebot mir eine innere Stimme, nicht weiterzuſpielen. Und erm dieſer ſonderbaren Eingebung, er⸗ lärte ich das Spiel für beendet. Aber noch ein anverer Gedanke beſchäftigte mich. Oft, wenn ich die gewonnenen Bank⸗ noten einſtrich, war es mir, als blickte jener ute brave Alte, den ich feige, ach, ſo verächt⸗ ich feige beſtohlen hatte, aus den Karten heraus und ermahnte mich, meine ſchlechte Tat wieder gutzumachen. „Als ich den Klub verließ, wurde mir erſt W klar, was ich an dem armen Krüppel geſündigt, und ich ſchwor, ihm die Zehnpfund⸗ note mit hohen, 1 en Zinſen wiede dugeben. Ja, weit mehr noch, er ſollte nicht mehs betteln gehen, nie mehr. In meiner Villa wollte ich ihm ein nettes, freundliches Zimmer herrichten laſſen; er ſollte nicht mehr frieren, nicht mehr hungern. And beglückt in dem Gedanken, meine Schuld zu ſübnen. ſtürzte ich fort. Es war kalter geworden, ein feiner Regen rieſelte hernieder. Ich ging atemlos an den Platz, wo ich den Bettler finden mußte. Hier war es! Hier ſaß er doch— oder war es an der nächſten Haustür.. 2 Mo war es nur? Ich eilte die Straße hinauf, von Tur zu Tür, einige Paſſanten fragte ich, ob ſie einen alten Mann* weißen Haaren geſehen hätten. Schließlich fragte ch einen Policemen. r glaubte, vor einer halben Stunde ein Müt⸗ terchen 1 zu haben, die einen Kranken⸗ ſtuhl vor ſich hergefahren, in dem ein gelähm⸗ ter Greis geſeſſen habe. Bis zum frühen Morgen irrte ich in allen Nebenſtraßen umher, do vergebens. And ich aina nach Haus. gaanz benommen von dew G 50 a Heute iſt die Privatkanzlei des Führers, deren Beanſpru⸗ noch zunimmt, in dem Anweſen ebenſoviele Ratten gibt wie glaubt er, dieſe feine Nackenlinie zu erkennen? Am Schluß der Vorſtellung verabſchiedet er ſich von vielen, die ihm gratulieren— wieder er⸗ ſcheint die Dame, und der hochgewachſene Herr ſagt halblaut, ſo daß er es hört:„Das iſt Carl Maria von Weber— er ſtammt aus unſetem Eutin.“ Sie blickt zu ihm, wird über und über rot und ſchläat ihre traurigen Augen nieder. Graf Bruhl verneigt nch tief— die Dame lächelt mühſam und dann iſt ſie vorbei. Vor Webers Augen flimmert das Sonnenlicht des heimatlichen Waldes, er ſieht ihren ſchönen Schritt, wie ſie ſich am letzten Nachmittag von ihm entfernte. Er hatte Hunderte herrliche Melodien davongetragen und eine wehe Er⸗ innerung. Neben ihm ſteht die treue Gattin— ſie weiß von dem Eutiner Zwiſchenfall nichts, und es war wohl auch ſo, daß es gar nicht zu erzählen iſt. Das Glück wirft dem Künſtler die Erlebniſſe in den Weg und nimmt ſie ihm wie⸗ der, wenn ſein Werk entſtehen ſoll— geheimnis⸗ voll und unerbittlich iſt dieſer Ausgleich des Schickſals für jene, die des Ruhmes Höhen er⸗ re ichen Brübl wendet ſich zu ibm „Sogar der tnorrige Großherzog von oen⸗ burg mit ſeiner Tochter iſt hierher geeilt, Mei⸗ ſter. Morgen wird die Großherzogintochter— die Dame an ſeinem Arm— hier in Berlin ihrem Verlobten zugeführt— ſte kennen ſich nicht, doch ſie ſind ſeit langem füreinander be⸗ ſtimmt Mehr hört Carl Maria von Weber nicht. Er wendet ſich ab und ſieht gerade noch, wie die fremde und ſo bekannte Dame am Portal mit ihrem Tuch über die Augen fährt und ihn mit einem letzten Blick grüßt. Dann iſt auch das vorüber. Der fremde Muſikant aus Eutin war in dieſer Nacht zum Liebling Deutſchlands gewor⸗ den, und er mußte in jener Nacht, da er die Fremde aus Eutin wiederſah, ohne ſie ſprechen zu dürfen, zugleich die wieſpältigkeit allen Glückes ſpüren. Er ſtürzte ſich in die Arbeit der „Euryanthe“ und ſchrieb alle Lieder für die junge Großherzogerin. Sie muß ihn wohl ver⸗ ſtanden haben: in Wien, in London, überall, wo eine neue Oper von Weber aufgeführt wurde, erſchien ſie, und bald konnte ſie wieder lächeln wie einſt. Sie blieben durch die Töne und ihr fernes Lächeln immer miteinander verbunden und haben doch nie im Leben mehr zuſammen geſprochen. Es regnet im Theater London, im November. Technik iſt gut, aber ſie darf ſich nicht ſelbſt⸗ ſtändig machen. In einem Londoner Theater ereignete ſich in dieſen Tagen ein Zwiſchenfall. der allgemeine Erheiterung herrorrief. Das Theater hat ganz moderne techniſche Anlagen. Wenn der Vorhang aufgehen ſoll. drückt man einfach auf den Knopf. Bricht ein Brand auf der Bühne aus, ſo braucht man nur auf einen anderen Knopf zu drücken und ein wohlkenbruch⸗ artiger Regen geht auf die Bühne nieder. Nun war an dieſem verhängnisvollen Tage die Ur⸗ aufführung eines neuen Luſtſpiels angeſetzt, das obendrein noch den Titel:„Gelächter im Ge⸗ richtsſaal“ trug. Der Vorhang hob ſich auto⸗ matiſch. Aber zur Minute ging auf die Schau⸗ ſpieler ein Wolkenbruch nieder, der ſie im Handumdrehen völlig durchnäßte. Das Publi⸗ kum brüllte vor Lachen, denn die richterliche An⸗ Ema gene ſollte gar ernſt und würdig ſein. ie Hauptdarſtellerin hatte nicht weniger Hu⸗ mor. Sie rang ihr Kleid aus und erklärte, daß weitergeſpielt würde. In klatſchnaſſen Klei⸗ dern wurde der erſte Akt ſchnell erledigt: erſt im zweiten erſchienen die Darſteller wieder mit trockenen Sachen. Daß der Bühnenmaſchiniſt irgendwie dem Regenknopf zu nahe kam, iſt wohl unnötig, zu berichten. Und das Donner⸗ eee bdanten, meine zreuve nicht mit iym teilen zu können. mit ihm, dem ich alles verdankte. Noch manchen Abend verwandte ich darauf, ihn zu ſuchen; Inſerate und Detektivinſtitute blieben ohne Erfolg. Ich habe den armen, alten Mann, dem ich mein Vermögen verdanke, nicht wieder geſehen. Mein Vermögen— ja, ich muß es betonen, denn die vierzehntauſend Pfund, die ich am 8. Februar gewann, erlaubten mir, mich an Fr Unternehmungen zu be⸗ eiligen Ich ließ die Zehnpfundnote in ein Medail⸗ lon legen und trage ſie als Talisman und als Sinnbild einer ewigen Schuld.“ Wiſſenswertes Allerlei Die Stinkdrüſe, die Verteidigungswaffe des Stinktieres, hat etwa die Größe einer Haſel⸗ nuß. Der Geruch iſt ſondern ſo giftig, daß eine auch nur kurzfriſtige Einatmung die Herztätigkeit ſchwächt und den Puls verlangſamt. Menſchen, die den Geruch längere Zeit einatmen mußten, das Bewußtſein verloren. nicht nur widerwärtig, Es iſt vorgekommen, daß Es iſt feſtgeſtellt worden, daß Waldbrände dadurch entſtehen, daß achtlos we gagewor⸗ fene Flaſchen für die Sonnenſtrahlen als eine Art Brennglas gedient haben, 5 das dürre Laub in Brand geſetzt wurde. Alſo auch das Wegwerfen von Flaſchen im Walde iſt gefährlich. durch das Es wird angenommen, daß es auf der Welt Menſchen. Das Wort Kommißbrot ſtammt aus dem Dreißigjährigen Kriege. Wallenſtein näm⸗ lich hatte beſondere Kommiſſionen eingeſetzt, die die Soldaten mit Die dieſe Weiſe bekamen, Kommiſſionsbrot— ein Ausdruck, der dann ſpäter in das kürzere und bequemere„Kommißbrot“ umgewandelt wurde. Brot zu verſorgen hatten. Soldaten nannten das Brot, das ſie auf eee eee eee e e „ 2 N — N R—— . ———— 7 9 — — Livio. 77 e Schluß Wie die Erinnerung quält! Ich will zu Ende kommen. Am nächſten Tage bat ich im Geſchäft um mein Ge⸗ halt und Zeugnis. „Habt ihr euch denn verkracht?“ fragte Livio höhniſch. Ich nickte.„Holen Sie Ihre Sachen heute Abend in der Stadt. Erſt will ich meinen Bruder fragen, ob er Sie ohne Kündigung wegläßt.“ Abend! Livio überreichte mir einen herrlichen Roſen⸗ ſtrauß und lud mich zu einer Fahrt nach Amerika ein. Der Geſchäftsführer verließ den Laden und wollte die Türe ſchließen. „Adolſo, die Türe bleibt offen“, forderte ich eiskalt. „Mach nur zu, wir gehen hinten hinaus!“ erklärte „Nein, ich verlaſſe das Geſchäft durch dieſe Türe“ Adolfo ging. Da wollten die brutalen Hände zufaſſen wie ſchon ein⸗ mal. Ich ſchlug ihm die Roſen in das Geſicht, daß er aufſchrie und ging. Das war mein Abſchied aus einem Be⸗ trieb, für den ich ſo lange Zeit unermüdlich geſchafft hatte. * Einige Tage ſpäter. Stapellauf eines Schiffes. Umflutet vom hellſten Sonnenlicht rollte der maſſiv: Eiſenkörper in die ziſchenden Waſſer, begleitet vom Jubel Tauſender, ein gewaltiger, unvergeßlicher Anblick. Ich hatte ſoſort wieder eine Stellung gefunden in einem großen überſeeiſchen Handelshaus: der Betrieb war kalt und unperſönlich, unzugängliche Zahlenmenſchen ohne Herz und Gemüt umgaben mich. Langſam ging ich S. Andree zu. Da griffen meine Hände haltſuchend in ein Steingeländer und mein jam⸗ mernder Blick ertrank in ein paar verzweifelten Männer⸗ augen: Francesco! An ſeiner Seite das kleine Elfenkind, das, als ſie mich erblickte, angſtvoll ſeinen Arm umklam⸗ merte. Ich kannte ihn nur zu gut, wußte, daß er in dieſem Moment alle Willenskraft aufbieten mußte, um die Kleine nicht wie ein läſtiges Inſekt von ſich zu ſchleudern. Raſch verſchwand ich im Gedränge. Am nächſten Tage hielt ich ein Schreiben in den Händen. viele Seiten lang. „Ich weiß, daß mich die rachſüchtigen Menſchen er⸗ parmungslos hinſchlachten, mein Liebling, und nur des⸗ halb nehme ich Dein Opfer an. Es liegt mir nichts, gar nichts an einem Leben, das für mich nur Arbeit, Einſam⸗ keit und Enttäuſchungen hatte, aber mein Tod würde Dich ſchutzlos der Meute preisgeben und die Hölle in Dein weiches Gemüt tragen. Deshalb lebe ich weiter. Daß ich dieſen Brief geſchrieben und auch weggeſchickt habe, beweiſt Dir vielleicht, was Du mir biſt. Vernichte das Schreiben, das nur für Dich beſtimmt iſt! Wenn Du es geleſen haſt, wirſt Du wiſſen, wie grenzenlos, über alles ich Dich ge⸗ liebt habe, und immer lieben werde.“ Warum hat es nicht ſein können, daß er mir dieſe Zeilen von Dalmatien ſchrieb? Ich habe ſeinen Wunſch erfüllt: Einſam auf einem Stein ſitzend, vertraute ich das maßloſe Weh eines Männerherzens den verſchwiegenen kleinen Wellen an, die ſo oft unſer Glück umflutet hatten. Ich lebte weiter. Und doch ſchien es mir, als ſei ich geſtorben. Ich aß, ich trank, ich arbeitete, ich hörte San⸗ tina zu, wenn ſie erzählte und doch war es mir immer mehr, als gehörte ich nicht mehr in das fremde Land, ass ſei ich ganz verlaſſen und heimatlos. Das Heimweh nach den grünen Ufern der Iſar über⸗ ſiel mich oft mit ſolcher Gewalt, daß ich nur mit äußer⸗ ſter Beherrſchung mich aufrecht halten konnte. Von Francesco hörte ich nichts. Doch fühlte ich förm⸗ lich ſeine ſehnſüchtigen Gedanken. Oft mußte ich an mich halten, um nicht alles ſtehen und liegen zu laſſen und zu ihm zu laufen. Es war mir ganz unfaßbar, daß er nicht mehr in meinem Leben ſein ſollte. Oft lief ich in den Abendſtunden raſtlos durch die Straßen und kam zu Tode erſchöpft heim. Santina ſorgte für mich mit ſeltener Treue, aber trotzdem nahm ich von Tag zu Tag mehr ab. Graue Fäden, die Vorboten des Alters durchzogen ver⸗ einzelt mein Haar. Einmal plauderte ich mit einem alten Zigeuner. Er las aus meiner Hand, daß ich in der Heimat eine reiche, glück⸗ liche Frau werden würde. Ich lächelte ungläubig und ſchüttelte den Kopf. In meiner neuen Stellung im Handelshaus ſchätzte man mich bald ſehr, kein Wunder, ich nahm anderen gern die Arbeit ab. Sie war ja das Einzige, was ich beſaß. Nur ſie allein konnte mich oft für kurze Zeit über meinen großen Verluſt hinwegtröſten, konnte für ein paar Stunden das wilde Weh betäuben. Noch einmal wurde die alte Wunde aufgeriſſen und plutete ſchmerzhafter als je. Ich hatte vergeſſen, Francesco die Schlüſſel ſeines Büros abzuliefern, eines Tages ent⸗ deckte ich die kleinen Eiſendinger noch bei mir. Ich hielt ſie lange und nachdenklich in der Hand, manche heiße Träne fiel darauf. Dann ſchickte ich ſie ihm zurück. Es ram ein Brief. Bebend hielt ich ihn in Händen: „Mein Herz und meine Tür bleiben offen für Dich, ſolange ich atmen werde!“ Die Schlüſſel fügte er bei. Im⸗ mer ſollte ich zu ihm kommen können, wenn ich wollte. Ich habe ſie bei einer Fahrt nach Capodiſtria ins Waſſer ge⸗ worfen. Dort waren ſie für immer unerreichbar für mich. ** Ich ſchreibe dieſe Zeklen in meinem kraulichen Herm. das ſchon ſo viele ſchöne, glückliche Stunden geſehen hat. Neben mir ſpielt mein herziges Töchterchen, das mir alle Augenblicke die Aermchen um den Hals legt und ver⸗ ſichert: „Mutterle, ich hab“ dich ſo leb, daß ganz aus is in der ganzen Welt.“ Wir erwarten ſchon beide gleich ungeduldig, die Heim⸗ kehr unſeres geliebten Vatti, der uns mehr verzieht, als er verantworten kann. Aber noch einmal gleitet mein Er⸗ innern zurück. Doktor Dovan ſuchte mich eines Tages auf. Er machte nicht viel Worte.„Kommen Sie zu mir, als meine Sekretärin, als meine Hausdame, als meine Frau—— wie Sie wollen. Ich ertrage es nicht, Sie jetzt unter fremden Zahlenmenſchen zu wiſſen.“ Ich ſah in die nachtſchwarzen Augen, die mich an De⸗ metrio erinnerten, und reichte ihm beide Hände:„Sie brauchen und verdienen ein ganzes Herz, Herr Doktor, und das meine iſt invalide auf lange Zeit und würde in der Nähe Francescos nie wieder geſund. Ich gehe in die Heimat; die wird mich heilen.“ Er drückte einen langen, innigen Kuß auf meine Hand und ging. Wie leer und einſam es um mich wurde! * Ende Auguſt.„Signorina, una lettera di expreßł- Meine Hausfrau ſtürzte um ſechs Uhr früh in das Zim⸗ mer, einen Expreßbrief in den Händen haltend. Santina ſprang vom Bett. „Was kann ſein los?“ 8 Ein Brief meines Vaters.„Komme ſofort nach Hauſe, Mutter und Großmutter ſind ſehr krank, das Schweſterchen hat ſchweren Keuchhuſten.“ 3 Mein Chef war wütend, als ich ihm mitteilte, daß ich am nächſten Tage abreiſen würde. Gegen ſechs Uhr abends hatte ich alles erledigt. Mein Koffer war ſchon von der„Adriatica“ geholt worden. Santina weinte verzweifelt, konnte an die Trennung nicht glauben. Nun begann für die Arme wieder der Kampf ums Leben. Ich ging in tiefen Gedanken gegen San Andree und ſchaute teilnahmslos über die blauen Waſſer. Dann ſuchte mein Blick die Berge, deren ſchneebedeckte Häupter winkten. Dort hinten, hinter euch werde ich morgen um dieſe Zeit ſein! N Eine Freude, eine ganz unſinnige Freude zog plötzlich durch meine tote Bruſt. Weit über zwei Jahre war ich fort und nun ſollte ich morgen abend———! Heimat, Heimat! Alles jubelt: in mir und wurde nur durch die am Herzen freſſende Angſt um meine Lieben beeinträchtigt. Wie glückſelig der Menſch, der in die Heimat wandern darf. Ich hatte ſie in Trieſt gefunden und wieder verloren. Nun merkte ich erſt, wie ich mit jeder Faſer des Herzens deutſch und mit meiner Heimat verwurzelt war. Wie die Tannen dufteten, die Iſar rauſchte, der Bergwind um die Ohren pfiff! Wie die Frauentürme winkten! Morgen hielt ich Vater, Mutter und Geſchwiſter umſchlungen, konnte dem Großmütterlein in die beſorgten forſchenden Augen blicken, mit gutem Ge⸗ wiſſen, offen und ehrlich. „Großmutter, ich habe mein Verſprechen gehalten, komme wieder wie ich gegangen bin; aber einer hat mir dazu geholfen, einer, der das eigene Ich bezwang, weil er dein Mädele über alles liebte.“ Ein Schatten ließ mich aufſehen. Gnaltiero! Seine Hände ſtreckten ſich mir in herzlicher Abbitte entgegen: „Verzeih mir!“ Ich legte die meinen hinein. Wann treffen wir uns wieder?“ Da lachte ich nach langer Zeit jubelnd auf:„Morgen geht es in die Heimat für immer.“ „Ihn haſt du geliebt, nicht mich“, kam es über ſeine bleichen Lippen. Ich nickte.„Ja, ihn, nicht dich. Darum hatte ich auch kein Recht, Giuſto aufzuklären und habe nicht das Recht, dir böſe zu ſein. Leb wohl!“ „Schreibe mir!“ „Vielleicht.“ Einmal habe ich ihm vom Oktoberfeſt eine Karte ge⸗ ſandt, ohne Abſender, in fröhlichſter Laune. Dann ſank auch das Erinnern an ihn in den Abgrund. Dann ſtand ich am Telefon. Francescos Stimme, den Namen der Firma nennend. „Hier Fritzi!“ 5 Einen Moment Totenſtille, dann atemlos, fiebernd: „Fallen die Sterne vom Himmel? Was iſt geſchehen?“ „Ich gehe morgen für immer in die Heimat und kann nicht fort, ohne dir noch einmal Lebewohl zu ſagen.“ „Und du glaubſt telefoniſch? Wo biſt du denn jetzt?“ „In San Andree!“ „Erwarte mich am Molo! Ich bin in zehn Minuten bei dir.“ Unmöglich, dieſes Wiederſehen, den grauſamen Abſchied zu ſchildern. Ich bat ihn für das arme Kind, das ſchuldlos an ſeiner Seite frieren würde. Dieſen Mann zwingen———! Mir graute vor Chiuttis Zukunft. Er ſchüttelte den Kopf. Ich bin nicht mehr der Alte. Meine Treibhauspflanze wird weiter gehegt und ge⸗ pflegt werden, wird gar nicht wiſſen, daß ſie mich nicht beſitzt, und auch kein Verſtehen dafür haben. Frieren werde nur ich. mein Kind.“ Ich kam nach Haufe. Meine Freunde, die dem Weinen waren, wollten eine kleine Abſchiedsfeier veranſtal⸗ ten, ſahen mich an und gingen mit einem„Povera Fre⸗ deriga“(arme Fritzi) wieder Lat. 5 Haar.„Graue Fäden“, FENRN DEN HEUMANN Copyright by Prometheus-Verlag. Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München in die Arme und fuhr mir durchs murmelte ſie. „Kein Wunder bei alten Leuten“, entgegnete ich traurig. Dieſe Nacht ſchliefen wir beide nicht. Eng aneinander⸗ geſchmiegt erzählte ſie mir das ganze Drama ihres Lebens. Wie glücklich war ich gegen dieſe arme Frau! 4 Fünf Uhr morgens! Noch einmal ſah ich von meinem Fenſter auf die blaue Adria. Meine Freunde begleiteten mich zur Bahn. Ein ſchriller Pfiff! Santina hatte mich endlich aus den Armen gelaſſen. Zum letzten Male preßten ſich unſere Hände ineinander. Sie hob das tränenüberſtrömte Geſicht. „Kehre zurück! Federiga, ich bitte dich, kehre zurück.“ Der Zug rollte langſam aus der Halle. Da, ich zuckte wild zuſammen: vor dem die Straße ſchützenden Schlag⸗ baum ein Reiter. Meine Arme hoben ſich in ſinnloſem Weh. Eine dunkelrote Roſe flog geſchickt geſchleudert gegen das Fenſter. Ich wollte ſie erhaſchen, zu ſpät. Unbarm⸗ herzig rollten die Räder des Zuges über die friſche Blüte, wie die Räder des Schickſals über unſere Liebe gerollt waren. Die ſchlanke Hand hob ſich zum allerletzten Gruß, ein n Tautropfen rollte langſam über die ſchmale ange. Eine Wendung des Zuges, Noß und Reiter waren meinen Blicken entſchwunden. Ein altes Mütterchen nahm das gebrochene Mädel in die Arme, tröſtete es warm. 0 Sonrrna naynt nrich Näher, immer näher kam die Heimat. Salzburg, Freilaſſing, Roſenheim. Schon grüßten von flammender Lohe der ſcheidenden Sonne überflutet die Frauentürme, das Wahrzeichen Münchens. Erſtaunt ſahen die Reiſenden auf ein überſchlankes, tief⸗ braun gebranntes Mädel, das mit tränenfeuchten Augen nicht vom Fenſter wich. Ein frohes, harmloſes Kind zog aus. Eine weit über — Jahre gereifte Frau, die ſchweres Leid trug, kehrte eim! Heimat, Heimat! Sie umſing mich, ſie nahm mich an die Bruſt. Hier unter meinem Volk, unter Menſchen, die mir ver⸗ traut waren, genas ich langſam. Nie wieder ſah ich Francesco, nur in der Erinnerung erſteht manchmal ſein Bild. Vielleicht lebt er in ſtiller Einſamkeit mit Chiutti, vielleicht iſt er tot, der Große, Einſame, oft geht mein Gedenken noch in Wehmut zu ihm⸗ Das Leben ging weiter. Jahre ſpäter fand ich den guten, treuen Menſchen, der jetzt an meiner Seite geht. Er kennt die Geſchichte meiner erſten großen Liebe, und meines ſchweren Schickſals. Aber er hat auch recht, wenn er ſagt, daß das wahre Glück und der ſchönſte Frieden nur in der Heimat zu Hauſe iſt, hier, wo wir aufwuchſen, wo tauſend Bande uns binden, wo wir mit dem Boden ver⸗ wachſen und verwurzelt ſind. So wie Francesco trotz ſeiner Liebe mehr zu Chiutti gehört als zu mir, ſo gehöre ich aus vollem Herzen dem Mann meines Volkes. Meinen Kindern aber will ich ſie einprägen, die teuer erkaufte Erfahrung einer einſam Kämpfenden: Das wahre Glück blüht ſtets nur in der Heiwot. — Ende.— „Fern der Heimat“ iſt als Buch im Prometheus verlag Gröbenzell b. München erſchienen und koſtet broſch. 2.90, geb. 3.90, mit Bild und eigenhändiger Unterſchrift der Verfaſſerin 5.— RM. „Sünd ji denn immer noch nicht fertig? Wenn dat lang duert, lot ick den Anker fallen 5 e 2. r — es Nu Dan der 1 no dir N verdil blut! iſt ko * —— 8 5 9 S A — = 1 n. en und em mut her⸗ uz pre euer ihte Nag — Bekanntmachungen Orisgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 10 Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. November 1937 An ſer Tagesſpruch Was man nicht braucht, iſt mit einem Heller noch zu teuer bezahlt. Cato. * Jas tellien aug cle Maße und wo man ſonſt noch ſparen kann! Mitten auf der Straße lag an einem frühen Morgen ein knuſperiges Brötchen. Ein eiliger Bäckerburſche hatte es wohl verloren. Vorbei⸗ fahrende Autos fuhren behutſame Bogen, um es nicht zu zerquetſchen. Die Vorübergehenden blieben wohl ſtehen und überlegten, ob ſie es nicht aufheben ſollten, aber keiner brachte den Mut dazu auf. Man ſchämte ſich, obwohl vielleicht mancher den Wunſch hatte, das Stückchen Brot vor dem Verderben zu ſchützen. Und ſo blieb es liegen, bis ein altes Mütter⸗ chen über den Weg ging und das Brötchen aufnahm. Es hat dann beſtimmt noch eine zweckmäßige Verwendung gefunden, wenn es auch ſchon auf der Straße lag. Vielleicht im Kleintierſtall des Enkelkindes, oder ſonſt ir⸗ gendwie... Auf jeden Fall ging es nicht verloren. Solch ein kleines, winziges Stück⸗ chen Brot enthält doch alles, was unſer Kör⸗ per an wichtigen Aufbauſtoffen notwendig hat: Eiweiß, Kohlenhydrate und Vitamine. Wer es nutzlos vergeudet, der macht ſich ſchuldig. Wenn nur eine einzige Scheibe Brot in jeder der 17½ Millionen deutſchen Haushaltungen verdirbt, ſo würde das einen jährlichen Ver⸗ luſt von 5 Millionen Broten bedeuten. Brot iſt koſtbares Volksgut, und obwehl alle Vor⸗ ausſetzung für eine ausreichende Brotderſor⸗ gung gegeben ſind, ſo darf doch kein Krumen umkommen, und ſparſame Verwendung heißt das Gebot der Stunde. Auch der Verbrauch von Weizengries kann noch vielmehr eingeſchränkt werden. Es gibt dafür einen vollwertigeren Erſatz, das Mais⸗ gries. Mais iſt ein Volksnahrungsmittel al⸗ lererſten Ranges. Er genießt bei uns leider noch nicht die Achtung, die ihm vom Stand⸗ punkt des Volksnährwertes aus zukommt. Der Amerikaner z. B., dem Nahrungsmittel in reichem Maße zur Verfügung ſtehen, gibt ge⸗ rade dem Mais und ſeinen Erzeugniſſen den Vorzug. Sollte uns das nicht zu denken geben! Wir ſind mit unſerer Ernährung an die Scholle gebunden und müſſen verſuchen, mit dem Vorhandenen auszukommen. Je freud! ger und verantwortungsbewußter wir uns dieſer Aufgabe unterziehen, umſo eher erreichen wir unſer Ziel, Deutſchlands Nahrungsfreiheit! Denke auch an Deine Heimatzeilung. helje ihr werben! Die erſten Neubezieher ſind bereits bei uns eingetroffen, aber... Deine Werbebe⸗ ſtellung fehlt noch! Auf Grund unſeres Werbeausſchreibens haben wir insbeſondere an alle unſere bisherigen zufriedenen Leſer die kleine Mahnung gerichtet, mitzuhelfen an dieſer von uns geplanten Weiterausbreitung unſerer Heimatzeitung bis in jede Familie, weil insbeſondere unſere ſeitherigen Bezieher am beſten wiſſen, wenn der Nachbar oder die Familie im Hauſe die Zeitung bei ihr holt, bei wem ſolche noch in der Familie fehlt! Und da dürfen wir an Euch nochmals die kleine Aufforderung herantragen, dieſe bisherigen Mitleſer dazu zu bewegen, unſere Zeitung als Neubezieher zu beſtellen! Es darf ſich dabei niemand aus- ſchließen, alle ſollen mithelfen, denn nach unſerer Schätzung ſind immerhin noch einige hundert Fa⸗ milien da, die ihre Heimatzeitung noch nicht beſtellt haben! Schickt doch einmal Euren Jungen oder das Mädchen zu dem Onkel, zur Tante, zu guten Bekannten und Verwandten, die un⸗ ſere„Volkszeitung“ noch nicht haben— er ſoll ſich zu Weihnachten doch dieſe Prämie verdienen! Das wird für ihn eine große Freude ſein, wenn er davon der Mutter und dem Vater zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten kann, von dem Geld, das er ſich ver⸗ dient hat! Die Jugend iſt dazu der einzelne Gehöfte oder Orte. Deswegen beküm⸗ merte ſich die Allgemeinheit weniger darum. Heute geht die Angelegenheit uns alle an! Frühſtunden, und zwar gegen 6 Uhr, ſtand das Queckſilber auf dem Gefrierpunkt. fordert die Ausnutzung aller zur Produk⸗ tionsſteigerung der Landwirtſchaft geeigneten Mittel. Aus dieſem Grunde iſt überall die Verwertung der häuslichen und geeigneter ge⸗ werblicher Abwäſſer in der Landwirtſchaft zu erſtreben. Um einen Ueberblick über den Stand der Abwäſſerbeſeitigung zu erhalten, hat der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter in allen Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern eine Erhebung eingeleitet. Dabei ſoll auch zu⸗ gleich ermittelt werden, ob und wo eine Ver⸗ get A. S. O. A. J. Viernheim Sammlergemeinſchaft der Kdß. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat als Freizeitorganiſation die Auf⸗ gabe, auch Sammlergemeinſchaften zuſammen zu faſſen und zu ergänzen. Wir bitten deshalb alle Sammler von Briefmarken, WHW.Abzeichen uſw., die In⸗ tereſſe zur Vervollſtändigung ſowie zum Tauſch ihrer Sammlungen haben, um baldige Angabe ihrer Anſchrift an die Kreisdienſt⸗ ſtelle der Kd, Bensheim a. d. B., Hoch⸗ ſtraße 2, Fernſprecher 526. Alles Nähere erhalten die Intereſſenten ſodann mitgeteilt. Faljches Sparen am laufenben Vanb Unabläſſig bemühen ſich die berufenen Spar⸗ und Kreditinſtitute darum, allen Volks⸗ genoſſen die Notwendigkeit richtigen Sparens und die vielfältigen Gefahren, die bei der Bargeldhamſterung drohen, vor Augen zu füh⸗ ren; und doch werden die Unbelehrbaren nicht alle. Die Fachzeitſchrift der Sparkaſſen ver⸗ öffentlicht in kurzen Abſtänden immer wieder Original⸗Mitteilungen aus allen deutſchen Gauen, in denen zu leſen ſteht, wie unvorſich⸗ tige Volksgenoſſen durch falſche Geldaufbe⸗ wahrung um oft große Geldſummen kommen. Da findet ſich immer wieder die Angabe, daß bald im Bett, bald in Schränken, Kommoden, im Keller und auf Böden Geld aufbewahrt wird. Ställe und Scheunen ſcheinen immer noch beliebt zu ſein, wenn es um die vermeint⸗ lich ſichere Unterbringung von Banknoten oder Hartgeld geht. Wer die genannte Zeitſchrift verfolgt, wird finden, daß das ſo unterge⸗ brachte Geld von Feuer, Waſſer und vom Diebſtahl gleichermaßen bedroht iſt. Wer ſpart, und das tun erfreulicherweiſe heute die weit⸗ aus meiſten Deutſchen, ſoll ſein Eeld den be⸗ rufenen Sparinſtituten anvertrauen, es aber nicht durch unſachgemäßes Hamſtern dem Um⸗ lauf entziehen und ſich dadurch vielleicht ſelbſt der Gefahr ſchwerer Verluſte auszuſetzen. Lebensmittelausgabe durch das Wi W. Am Donnerstag, den 25. Novem⸗ ber, vormittags, findet eine Lebensmittel⸗ Ausgabe ſtatt. Bei dieſer Ausgabe können von den Betreuten jedoch nur diejenigen Fami⸗ lien mit ein und mehr Kindern berückſichtigt werden. Für Einzelperſonen und Familien ohne Kinder findet eine ſpätere Ausgabe ſtatt. Die Ausgabezeiten, die aus der Bekanntgabe in vorliegender Nummer zu erſehen ſind, ſind unbedingt einzuhalten. Schutzſtreiſen zur Abwehr der Maul⸗ und Klauenſeuche. Vor der Milchzentrale, wo unſere Bauern oder Ange⸗ hörige derſelben täglich ein⸗ und ausgehen, wurde der Schutzſtreifen gelegt aus dem mit einer neutraliſierenden Lauge getränkten Sä⸗ gemehl. Jeder, der ankommt, oder ausgeht, darf nicht verſäumen, im Intereſſe der Be⸗ kämpfung der Seuchengefahr, da hineinzutre⸗ ten. Auch ſonſt ſind die ergehenden Anord⸗ nungen einzuhalten. Wer ſich mit Landwirten unterhält, kann hören, wie wichtig die unbe⸗ dingte Befolgung zur Vorbeugung iſt. So fiel uns auf, daß auch Landwirte vor ihren Toreinfahrten dieſe Schutzſtreifen angelegt haben. Man iſt beſorgt um den Erhalt des Viehbeſtandes, zumal wenn er in Ordnung iſt und dem Bauern Freude macht. Das letzte Mal trat die Maul- und Klauen⸗ ſeuche vor etwa 15 Jahren in ähnlichem Um⸗ fang auf. Damals wurden auch entſprechende Maßnahmen getroffen. Doch ſie betrafen nur Die heutige Temperatur? In den Ausnutzung der Abwäſſer Die Durchführung des Vierjahresplanes er⸗ Die 1937er Ta trägt 41 war wieder ein gutes Tabakjahr. Qualitativ und quantitativ ent⸗ ſpricht die 37er Ernte etwa dem Ergebnis des Vorjahres. Geerntet wurden 350 Ztr. loſe und 250 Zentner gebüſchelte Grumpen, 1000 Zentner Sandblatt und 4800 Zentner Hauptgut. Alle drei Tabakarten ſind bereits verkauft. Der Verkauf erfolgte auf den Tabak⸗ einſchreibungen in Heidelberg. Die Käufer für Grumpen ſind die Firmen: Böninger, Brink⸗ mann, Niederehe, Gail und Haus Vortag; für Sandblatt: Brinkmann, Landfried und Böninger und für Hauptgut: Böninger, Brinkmann, Ringwald, Cramer und Vogel⸗ ſang. Bezahlt werden: für Grumpen(loſe) 43.54 RM., für gebüſchelte Grumpen RM. 56.44, für Sandblatt RM. 89.76 und für Hauptgut: RM. 60.57. Auf ſämtliche Preiſe iſt, je nach Qualität des abgelieferten Tabaks, ein Bonitierungszuſchlag bzw. Abzug von 20 Prozent zugelaſſen. Der Geſamterlbös für Ta⸗ bak beträgt alſo im Jahre 1937 für unſere Gemeinde etwa 410 000. RM. Die Grumpen ſind bereits verwogen und ab⸗ geliefert. Die Verwiegung der Sandblätter iſt zur Zeit im Gange. Das Hauptgut iſt zum größten Teil bereits vom Dache abgehängt und von den Bauern gebüſchelt worden. Die Ver⸗ wiegung und Ablieferung des Hauptgutes er⸗ Das Jahr 1937 Der Stand der Maul⸗ und Klauenjeuche in geen Bis zum Montag, 22. November 1937, hat die Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſſen 22 Gemeinden in acht verſchiede⸗ nen Kreiſen mit insgeſamt 33 befal⸗ lenen Gehöften erfaßt. Die Seuche trat in nachſtehenden Gemeinden auf: Wonsheim, Kreis Alsfeld; Bauſchheim, Kreis Groß-Gerau; Unter⸗Schönmattenwag, Kreis Heppenheim; Schwarz, Kreis Alsfeld; Oberhilbersheim, Kreis Oppenheim; Gau⸗ Odernheim, Kreis Alzey; Siedelsbrunn, Kr. Heppenheim; Wahlheim, Kreis Alzey; Erbach bei Heppenheim; Hahn, Kreis Darmſtadt; Dolgesheim, Kreis Oppenheim; Bechtols⸗ heim, Kreis Oppenheim; Biebelsheim, Kreis Alzey; Einhauſen, Kreis Bensheim; Lee⸗ heim, Kreis Groß⸗Gerau; Büttelborn, Kreis Groß-Gerau; Eulersdorf, Kreis Alsfeld; Groß-Bieberau, Kreis Dieburg; St. Johann, Kreis Alzey; Bürſtadt, Kreis Bensheim; Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt; Wattenheim, Kreis Heppenheim. In Wonsheim und Siedelsbrunn iſt die Seuche bereits wieder erloſchen, während in den letzten Tagen in Bauſchheim zwei Tiere der Erkrankung zum Opfer fielen, ſodaß bis jetzt drei Todesfalle infolge der Maul⸗ und Klauenſeuche in unſerem Gebiet zu verzeich⸗ nen ſind. Der Charakter der Seuche iſt in den mei⸗ ſten Fällen leichterer Natur. Es handelt ſich zumeiſt um die Erkrankung der Maulſchleim⸗ häute. Lediglich bei einem Siebentel der bis heute feſtgeſtellten Fälle iſt mit der Ausdeh⸗ nung der Erkrankung auf die Klauen und das Euter ein ernſterer Verlauf feſtzuſtellen geweſen. Die Sperrbezirke im Rahmen der Bekämp⸗ fungsmaßnahmen gegenüber der Maul⸗ und Klauenſeuche werden bekanntlich von den Kreisämtern feſtgelegt. Sie umfaſſen jeweils die betreffende Gemeinde ſelbſt, in der die Erkrankungsfälle aufgetreten ſind, und au⸗ ßerdem noch alle Ortſchaften im Bereiche eines Beobachtungsgürtels, deſſen Durchmefſer je nach der örtlichen Gegebenheit zwiſchen drei und ſechs Kilometer ſchwankt. Die Ge⸗ fahrenzone kann bis zu einem Umkreis von etwa 15 km angenommen werden. Im Regierungsbezirk Wiesbaden iſt mit einem Krankheitsfall in Mudenbach(Ober⸗ weſterwaldkreis) der erſte Fall von Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden. duldoſt du in deinem bakernte verkauft Viernheim baute ca. 6400 Ztr. Tabak— Der Geſamterlös be⸗ 000 0.— RM. folgt gleich nach dem Sandblatt. Die Auszahlung des Geldes für Grumpen hat ſich infolge der neuen Verrechnungsart etwas verzögert, wird jedoch in den nächſten Tagen erfolgen. Die Auszahlung des Erlöſes für Sandblatt und Hauptgut wird jedoch pünktlicher erfolgen. 5 Der von dem Tabakbauverband obligato⸗ riſch eingeführte U-Stamm⸗Samen hat ſich gut bewährt, was beſonders zum Vorteil der Farbe, die bei Schneidegut ſehr ins Gewicht fällt, gut ausgewirkt. Der 1937er Tabak iſt auch ſehr geſund. Durch das gute Wetter am Dach ſind Fäulnisneſter und Dachbrand nicht vorhanden. Zur Reichsnährſtandsausſtellung in Leip⸗ zig, die mit einer Tabakausſtellung verbun⸗ den iſt, werden viele Viernheimer Pflanzer ihren Tabak ſenden. Die erhöhte Teilnahme an der Ausſtellung iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß im letzten Jahre ein Viernheimer Tabakbauer einen Ehrenpreis erhielt. So iſt alſo das Tabakjahr 1937 für unſere Viernheimer Pflanzer— Viernheim iſt die zweitgrößte tabakbautreibende Gemeinde in Heſſen— ſehr ertragreich geweſen und bringt den Pflanzern für all ihre Mühe und Arbeit einen guten Lohn. F. K. eee IERHITLFSWERK DES LSCHEN VOLKES Ausgabe von Lebensmitteln an Familien mit ein und mehr Kindern Am Donnerstag, 25. November 1937, fin⸗ det eine Lebensmittel⸗Ausgabe ſtatt. Es kön⸗ nen diesmal nur Familien mit Kindern berückſichtigt werden. Für Einzelperſonen und Familien ohne Kinder findet eine ſpätere Aus⸗ gabe ſtatt. Die Ausgabe am Donnerstag findet in folgender Reihenfolge ſtatt: Vorm. von 8.30—9 Uhr Buchſtabe A— Vorm. von 9—10 Uhr Buchſtabe D Vorm. von 10—11 Uhr Buchſtabe K Vorm. von 11—12 Uhr Buchſtabe RW Die Betreuten werden gebeten, die Zeiten genau einzuhalten. Bei Arbeitsloſen ſind die Stempelkarten vorzulegen. Die Ausweiskar⸗ ten ſind unbedingt mitzubringen. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937%/8 Ortsgruppe Viernheim Tragt nicht deutſches Geld zum Juden— wer beim Juden kauft, mit dem Juden Geſchäfte treibt— iſt ein Verräter an ſeinem Volk! CCC TTT Alürchen⸗Tonfilm⸗Vorflellung Der Unternehmer der Vereinigten Licht⸗ ſpiele, hier, wird auf vielſeitigen Wunſch die⸗ ſen Winter einige Märchenfilm⸗Vorſtellun⸗ gen geben. In Abſtänden von 3—4 Wochen kommen Mittwochs Märchen⸗Nachmittags⸗ Kinder⸗ und Familien⸗Vorſtellungen. Heute Mittwoch, ab 4 Uhr, zeigt man den ſchö⸗ nen Märchenfilm„Frau Holle“, nebſt noch anderen Märchen im Beiprogramm. Eltern, laßt eure Kinder kommen oder beſucht mit euren Kindern die ſchönen Märchen⸗Nachmit⸗ tage. Kinder: 1. Platz 20 Pfg., Erwachſene 30 Pfg. Es wird mit einem großen Beſuch gerechnet, auf daß noch mehrere ſolcher Mär⸗ chen⸗Nachmittage ſtattfinden. Vorgeſehen ſind noch folgende Märchenfilme: Schneewittchen und die ſieben Zwerge; Das Aſchenbrödel, Der geſtiefelte Kater; Hans im Glück; Das Rotkäppchen; König Droſſelbart uſw.—— Alſo auf, heute Mittwoch zu dem Märchen⸗ Nachmittag ab 4 Uhr. Kein Kind darf fehlen. Allgemein trockene Witterung Deutſchland verbleibt auf der Grenze zwi⸗ mungelhaſte leitern? beſte Werberl Alſo— Jugend her- wertung des Abwaſſers zur Verbeſſerung der aus! Landeskultur möglich iſt. der Maße bemerkbar. ſchen einem kräftigen Hochdruckgebiet über Oſt⸗ europa und der ſich im Weſten abſpielenden Wirbeltätigkeit. Während Oſt⸗ und Mittel⸗ deutſchland meiſt heiteres Wetter mit verbrei⸗ teter Nebelbildung zeigt, macht ſich bei uns Tiefdruckeinfluß noch in ſchwächerem Mittwoch: Beſonders morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis aufhei⸗ ternd und trocken, Froſt, Mittagstemperaturen etwa zwiſchen 5 und 10 Grad. nachts vereinzelt leichter Donnerstag: Fortdauer der vielfach dunſtigen, ſonſt aber zeitweiſe aufheiternden r und im ganzen trockenen Witterung. r———fĩ 2 7 D——— 2 31ĩö585K8ꝗvä— n — e e e pelos Überantworkete ſie ger ſewells ein dem andern, und das Madchen, das nicht wußte, was ſie tat, folgte jedem. Sie wur⸗ 5 keiten Perſonen, hinſichtlich des abge⸗ knalllen Wildes und auch hinſichtlich der langen Zeit vom Jahre 1918 an bis 30. ner Maſchine ſo weit nach links, daß er die entgegenkommende Radfahrerin ſtreifte, die ſtürzte und ſo ſchwer verletzt wurde, daß 1 Aus Nah und Fern beſonderer Gefahrenpunkt auf dem Wege von Mainz nach Frankfurt iſt der Wickerer Berg. Hier macht die Straße auf einer ganz gen in dieſen Wohnungen abgehalten, wobei der Hill als Major von Hill und die Helene Münsberg als Frau Major auftreten muß⸗ ten. Die Poſt ging an die Schließfächer 15 In dem dritten Fall, dem Mord an dem Ortsvorſteher Philipp Odenweller am 2. Februar 1922, ſind die Brüder Karl und Kaufmann Guſtav Geiſel aus Offenbach zu verantworten. Er war am 19. Sep⸗ tember d. J. mit einem Kraftwagen nach 0 5 8 g 1 1 Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am letz- tuts N g ae A 4 8 il 7.5 ten Montag ereigneten ſich 7 Verkehrsun⸗ ſie im Krankenhaus ſtarb. Das Gericht be⸗ Juni 1935. An dieſem Tage lief die Pacht den wegen tätlicher Beleidigung verurtei 12 1 fälle. Hierbei wurde eine Perſon leicht ver⸗ zeichnete das Verhalten des Angeklagten ab. In Unterſuchungshaft befinden ſich Es handelt ſich mit Ausnahme von einem . letzt und 8 Fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche als einen frivolen Leichtſinn und verurteilte„ unnehr folgende drei Angeklagte: der 43=⸗ um Verheiratete mit Kindern, um mehrfach 4 Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der bender zu einem Jahr Gefängnis. ja rige Joſef Odenweller aus Kransberg, Vorbeſtrafte. Es wurden verurteilt David 1 5 Verkehrsvorſchriften zurück zu führen.. Worms.(Feſtnahme von Dar⸗ deſſen 40jähriger Bruder Karl Odenweller Kärcher, Worms, zu 2 Jahren Gefäng⸗ 11 .(Verkehrsüberwachung). Wegen verſchiedener lehnsbetrügern.) Wegen Darlehns⸗ aus Friedrichsthal und der 56jährige Karl] nis, deſſen Bruder Karl Kärcher zu 12 1 1 Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsord— betrug wurden ſeit 23. 10. 193. in Duis⸗ Prikipp Lauer aus Kransberg als früherer Jahren Gefängnis, Nikolaus Leinhaas in 0 5 zung wurden 40 Perſonen gebührenpflichtig burg. e 985 4 15 1 Jagdpächter. Dieſen drei Wilderern wird Worms zu 1½ Jahren Gefängnis.* deſ⸗ 5 3 5 W e e l 8 genommen: Gertrud Schulte, geb. Hacken⸗ zur L ich rerer J i= 9 5 verwarnt und an 19 Kraftfahrzeughalter wur⸗ 8 99 45 9— 420 8 zur Laſt gelegt, ſich mehrerer Jagdvergehen J ſen Bruder Rudolf Leinhaas zu 9 Mona g 1 den' rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. FEC bis in die letzte Zeit hinein ſchuldig ge⸗ ten Gefängnis. 12 e Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. 30. 10. 89, Neuß; Helene Münsberg. 5. 2. 89, ht zu haben. Hi ter fallen all die vie⸗ 5 ö 7 Beſtandene Prüfung Duisburg; Ernſt Münsberg, 10. 9. 97, Duis⸗ l* N ee e Der schweren Kuppelei als Eltern ange⸗ 1 5 Mannheim. Pg. Heinrich Sax, Ab-] burg: Deren Münsberg, geb. Schulte. 9. 1e 1 5 1 6 0 e 5 20 klagt waren die 45jährige Ehefrau Anne⸗ 1 3 teilungsleiter beim Arbeitsamt Mannheim, hat 4 12: Duisburg; Friedrich Hill, 5 l. 8 0 5 1505 1— er.] marie Steinmetz in Wachenheim(grreis 0 1 5 die Prüfung für den gehobenen mittler Karlsruhe; Franz Beſchäo nick, 25. 12. 0, Ber.] weroahu ht, die aus der waldloſen Gemein:] Worms), und deren 53 Jahre alter inva⸗ f 4 5 Prüfung 8 den gehobenen mittleren] lin; Eugen Otterbach, 30. 9. 07. Düſſeldorf; dejagd Kransberg⸗Friedrichsthal ein Wil⸗ lider Ehemann Philipp Steinmetz. Letzterer 1 9 5 Dienſt in der Reichsanſtalt für Arbeitsver- Guſtav Hoffmann, 14. 8. 02, Pfalz grabenwei⸗ dererparadies geſchaffen hatten. Der Kreis[ iſt ſchwachſinnig und wußte jedenfalls kaum 1 f mittlung und Arbeitsloſenverſicherung bei der ler; Johann Endſchen, 8. 12. 92, Moers; Luiſe der in die Unterſuchung zu dieſem Punkt k fene t a n, 5 ssc in Berlin⸗Neug Ends 0 Di enn was mit ſeinen Töchtern vorging. Er kam 840 Verwaltungsſchule in Berlin-Neuabelsberg[ Endſchen, geb. Botz, 12. 4. 93, Homberg. Die[ einbezogenen Perſonen umfaßt über 40 f ten Gefaͤngnis d 12 mit Erfolg abgelegt Summe der erſchwindelten Darlehen beträgt zordzach tige 1 9 5 deshalb mit ſechs Monaten efängnis da⸗ 1 folg abgelegt. 8 f 8 Verdächtige. Alle drei Angeklagten ſind z(f 5 Mut 1 Landwirt vom Auto totgefahren 576 000 RM; 92 Geſchädigte ſind bekannt. Ver⸗[ fjerin voll geſtändig. Der zweite Fall 3 von. Dagegen duldete die Ehefrau als Mut⸗ ö lum g l 3 mutlich wird ſich die Schadensſumme und die ift 0 geſta 1997 115 5. ter ihrer 13. und 15jährigen Töchter, daß 1 Darmſtadt. Der neben ſeinem Fuhr⸗ Zahl der Geſchädigten weſentlich erhöhen. Der trifft den Joſef euwelter un ha. der 25jährige Peter Joſef Ehlen(Worms) 9 werk hergehende Landwirt Wilhelm Senß⸗ Haupttäter Hackenbroich, der mehrfach ein⸗ Grundlage den Mordverſuch an dem. mit den Mädchen im Bett lag und ſich 1 felder von Büttelborn wurde auf dem Wege ſchlägig vorbeſtraft iſt und am 18. 10. 37 vom ſter Nothnagel aus Ziegenberg vom 6. Juli auch ſonſt ſchamlos mit ihnen benahm. Sie 1 zum Markt in Darmſtadt von einem Auto Schöffengericht Berlin wegen Betrugs zu 21 1919, bei dem nach ſeinem eigenen Ge⸗ wurde zu 1½ Jahren Zuchthaus und 3 angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er im Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrver⸗ ſtändnis der Wilderer Joſef Odenweller aus Jahren Ehrverluſt verurteilt. Ehlen wurde l ö Krankenb zu Darmſtadt rſtarb luſt verurteilt wurde, ließ ſich von dem feſt⸗ liegender Stellung auf den Forſtbeamten N g 7 1 Krankenhaus zu Darmſtadt verſtarb. e 1 9. 8 wegen eines Verbrechens im Sinne des . g genommenen Otterbach Kopfbogen und Stem] ſeh ß, wor ei es nur als Zufall anzeſehen ge ens im g 1 Eine Gefahrenquelle am Wickerer Berg pel von Behörden, Banken und Privatfirmen 2. i 50 2§ 176 zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. 1 wird beſeitigt. herſtellen. Mit dieſen Kopfbogen täuſchte er war, daß die Wildererkugel nur den Hut Er wurde deshalb nicht ſtrenger beſtraft, Frankfurt a. M Vor wenigen Wo⸗ große Heeresaufträge für Lieferung von Ver⸗ des Nothnagel durchſchlug. Auf den Schuß weil ihm ſein Treiben von der Mutter der g 5 1 8 1 95 chei bandspäckchen, Gasſchutzmasken u. a. vor. hin rief der Bruder Karl:„Joſef, Joſef!“, Mädchen leicht gemacht wurde. 5 chen wurde die Straße durch die Hochhej'[ Zur Täuſchung unterhielt man zwei Sechs⸗] wodurch der Täter zu einem Geſtändnis ge⸗ E 1 mer Weinberge verbreitert und verbeſſert. Zimmerwohnungen in Berlin, Am Schiff- bracht werden konnte. Der dritte Bruder Gefängnis für einen jüdiſche 1 Damit wurden die Verkehrsverhältniſſe auf bauerdamm 30, und in Duisburg. Lippe⸗] Wilhel di Deviſenſchieber. 1 der Straße Mainz— Frankfurt an einem ſtraße 6, die elegant eingerichtet waren. Um ilhelm Odenweller wurde, wegen ieſes 5 3 a 9 wichtig 0 lte r Enn weitet bie Vpfer zu fangen, wurden die Verhandlun⸗ Falles 1922 vom Gietener Gericht zu ſechs j inn 71 5 1 8 Schoffeng ie 1 f wichtigen Punkte korrigiert. Ein wenne 1 f Monaten Gefängnis rechtskräftig verurteilt. in Trier hatte ſich der 26jährige füdiſche n Gleiche lurzen Stec zahlreiche 1 und am und 72, Poſtamt Berlin NW 7, und 302, Poſt⸗ Joſef Odenweller des Mordes an dem von Trier gekommen und wollte von da mit* Mie tieſſten Punkt verengt ſie ſich zu einem amt Duisburg 1. Von den anfangs erſchwin⸗[ Köppern nach Friedrichsthal heimkehrenden der Bahn nach Luxemburg fahren. 1 ö 3 rl Schlauch an der Stelle, wo ſie über die Brücke führt. Gerade dieſe Stelle bildet delten Geldern kaufte Hackenbroich für ſeine Schweſter Gertrud Schulte in Rheinberg eine Philipp Odenweller ſtark verdächtig, zumal da der Ortsvorſteher auf ſeinem Heimweg dem Zollbahnhof Igel entdeckten die amten bei der Zugreviſion in einem Kloſett den Betrag von 600 Mk., die nach Luxem⸗ und ab. 0 nit de git lebhaf ö 1 9 einen beſonderen Gefahrenpunkt und zahl⸗ Fabrik. in der die Keksfabrik Rheintor, d dar er det bend 78 ſeiche tödi fä ich hi„Rheinsberg, eingerichtet wurde. Dieſes kleine urch das Revier der beiden gegangen ist g n nid 0 0 1 55 55 7 8 Une rnemen war Aushängeſchild für W und ſchließlich mit einem Schuß in den burg, geſchmuggelt werden ſollten. Als Ei⸗ 1 1 e lll ae 7 lis 15 elle und ſolide Geschäftsführung. die den Ge⸗ J Bergwerksſchacht verſenkt wurde, aus dem gentümer des Geldes wurde trotz ſeines 4 Soon ganzen. Strecke J nunmehr 1 7 1 ſchädigten vorgetäuſcht wurde. Der Kreis der] die Leiche erſt im Dezember 1922 geborgen Leugnens der Jude Geiſel ermittelt, der Das Bereinigung erfahren. Das Landratsam Geſchädigten ſteht noch nicht annähernd ſeſt.] werden konnte. Die Ermittlungen in die⸗ ſchließlich geſtand, daß er in Luxemburg eine Luke beabſichtigt, die Brücke zu verbreitern und[ Die Beſchuldigten, die Hand in Hand arbeite“ ſem Falle gehen weiter. Verſchiedene Wi⸗ Jüdin beſuchen und mit dem Geld ein Ge⸗ Leer Heli zur gleichen Zeit die ſcharfe Kurve, ſoweit ten, ſind geſtändig Sie können mangels Buch⸗derſurſiche; 5 g chäft gründen wollte. Wegen verſuchter De⸗ Sbcbtan 8 2 5 f g 44* 5„Jderſprüche in dem Geſtändnis der beiden ſchäft grün 9 ſuch Schatz es die Verhältniſſe zulaſſen, zu begradigen. führung keine reſtloſe Aufklärung über die Verdächtigen belaſten dieſe aufs ſchwerſte viſenſchiebung wurde er zu 4 Monaten Ge⸗ Povenbet Die Straße am ſteilen Hang, dem ſoge⸗ Höhe des Schadens und die Zahl der Geſchä⸗ 0 0 5 fängnis und 2000 Ml. Geldſtrafe verurteilt. Jprivat nannten berüchtigten Wickerer Berg, wird] Jiaten gaben. die. i n 9 Die beſchlagnahmten 600 Ml. wurden ein⸗ 1 1 ebenfalls etwas verbreitert. Dadurch hofft„%%% Ä* gezogen. e arne Zukunft die Zahl der Anfälle zu Wer iſt geſchädigt? Mitteilungen an die Kri⸗ Aus dem Gerichtssaal e 12 74115 verringern. minalpolizei Worms oder an die nächſte Po⸗ Den Tod der Tochter verſchuldet.— Ein 5 Mannheimer Pferdemarkt* en Nei Ein Bahnwärter vom Zug überfahren. ö lizeidienſtſtelle erbeten. 8 ſcwerer Falk von Abtreibung 8 dach fel. Pens lun und N 2 ar Rüſſelsheim. In der Nähe des 0 an, 807 N N 30 Sch achtpferde. reis für das Stück: für 4 e ba de e ae 5 g end ve r bite al. eden e e 8 del. Mee e, wurde der Bahnwärter Martin Conſtantin, aus Kransberg⸗Jriebrichsthal N 3 1. 0 5 pferde 75—235 RM. Marktverlauf: mittel. bang der ſich auf dem Wege zum Bahnhof Rüſ⸗ 3 8 Margarete egh aus Hanau e Mannheimer Großviehmarkt 1 ters ger ſelsheim befand, von einem Zuge erfaßt in Unterſuchungshaft 3 5 8 0 mit W 5 Zufuhren: 66 Ochſen, 126 Bullen, 145 1. und überfahren. Conſtantin war auf der 15% eee 8 e„ 81 3 b 1 Kühe, 143 Färſen, 742 Kälber, 172 Schafe, lung i. Stelle tot. 5 0 1 55 12555 5 0 8 e e 4 i 2491 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen 42 n .. i We dereraktion, die die Mord⸗ 8 1 55„bis 45, 37-41, 30—36; Bullen 40—43 Offenb a ch um 7 Oktober ereignete kommiſſion der Kriminalpolizeileitſtelle tet, an ihrer 19 Jahre alten Tochter Anna 35. 39, 2834, Kühe 40—43, 34 N 1 ſich in Offenbach in der Grenzſtraße ein Verkehrsunfall, dem die 16 Jahre alte Eli⸗ ſabeth Heckelmann aus Mühlheim a. M. zum Opfer gefallen iſt. Der Fahrer des Motorrades mit Beiwagen, von dem das Mädchen erfaßt wurde, der 25 Jahre alte Karl Heinrich Otto Metzger aus Offenbach, Frankfurt in ganzen Ge iet des Oſttaunus durchgeführt hat, verfloſſen. Am Freitag nachm ittag hat der Richter beim Amtsge— richt Uſingen gegen drei der am meiſten belaſbeten„jagdberechligten“ Wilderer der Ceme we Kransberg⸗Friedrichsthal richter⸗ lichen Haftbefehl erlaſſen. Die Vernehmun im Jahre 1936 einen Eingriff vorgenom⸗ men zu haben, der zur Folge hatte, daß die Tochter einem Krankenhaus zugeführt werden mußte, wo ſie trotz zweimaliger Operation ſtarb. Der Vater des zu erwar⸗ tenden Kindes, ein 40jähriger Mann, wur⸗ de wegen Beihilfe zur verſuchten Abtrei⸗ bis 39, 26—33, 20—25; Färſen 41—44, 36—40, 2935, Kälber 60—65, 53—59, 41 50, 30—40; Schafe b1) 50—53; c) 40 bis 45, e) 45, f) 40—45, g) 34—40; Schweine a), b!) und b2) 54, c) 53, d 50, und Schweine zugeteilt, Kälber mittel. 91) 54, g2) 54.— Marktverlauf: Großvieh fene 9 5 N wegen ſahelaſſher r gen de Kriminalpolizei gehen unvermindert J bung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Oasen 2* 1* 9 5 0 11 br 75 5 9 1 4 1 72 142 5 4 tung zu verantworten. Ohne im Beſitz ei⸗ 1 8 85 Jugendſchutz kammer. Hauptſchriſtletter undverantwortlich für den pollttſchen 721 1 ee 9„ N Mainz. Anter Ausſchluß der Oeffent⸗ Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Aapan nes Führerſcheinz zu ſein, kam Metzger am„Die große Polizeiaktion hat heute ſchon ee 1 5 N 5 5 ſſent⸗[-Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ Unettedn fraguchen Abend mit nahezu 50 kim Ge⸗ ein Lusmaß von Wildverbrechen und Jagd⸗ lichteit verhandelte das Jugendgericht* einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co. Wormz. Js a ſchwindigkeit durch die Grenzſtraße gefah⸗ vergebens zutage geſördert, das wohl einzig gen 4 Angeklagte, die die Unerfahrenheit] geſcaftsſteue Imedeen ner dne Dru: ae ren. Beim Ueberholen eines andern Mo: daneht, ſowohl hinſichtlich des rieſigen Krei⸗ 8 Schwachſinn einer 15jährigen zu 5 2 1 5 torradfahrers kam der Angeklagte mit ſei⸗[e. en dem geſezwideigen Treiben be⸗ unſittlichen Zwecken mißbrauchten. Skru⸗ J Anzeigenprelsliſe Nr. 6 gültg. 979 5 dan mme, zu 7 A Anirger Amtliche Beanntmach ung 3 be be Betr: Steuerſprechtag. Film⸗ mne Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamtes findet Central Fllm Pala f uu de 9. am Donnerstag, den 2. Dezember 1937, hier auf dem Rat⸗ 5 ausgehe haus ſtatt. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem zu kaufen Achtung! Eltern! ö n 15 Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens geſucht. Achtung! Kinder al die Montag, den 29. November 1937 mittags 12 Uhr, bier—] Anged. mit Lage u ddeungsf Zimmer 13— melden und genau angeben, in Preis unt. Nr. 70 a. Heute Mittwoch Nachmittag ö 0 uin welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt ge⸗f d. Geſchäftsſt. erb 2 unn wi wünſcht wird. Später Anmeldende können an dem. Große Alärchen⸗ nig Sprechtag nicht berückſichtigt werden Weiten Kü ſe a Viernheim, den 20. November 1937. Schichtkäſe Auf de i 5 erllä e e(Weißen Kaſe Vorſtelluna lo Reichs bund der Kinderreichen mit Nahm) eee lichen! Achtung! Betr. Ehrenbuch] zu haben bei Anfang 4 Uhr, Einlaß ¼4 Uhr nent g! werden die Mit-] Martin Alter, f iche Lal glieder nochmals erſucht, ihren An⸗] Saarſtraße 46 1 Frau Holle, 2. Die Laus- g e trag ſowie Photographien und Zeug⸗ buben, 3. Die Reiſe nach iſe inn niſſe der Kinder bis 1. Dezember e dem Mond, 4. Die luſtige ſen her bei mir abzugeben, da dieſelben ſonſt l Micky-Maus. Ueber a B berüdſichigt werden] Exweilere Alles beſucht die Märchenfilme. 1 3 0 ee. 0 lſce NB Anträge für Gewerbetreibende Deinen— 10 aber und Landwirte betr. lfd. Beihilfe können bei mir ab⸗ 5 f. 5 tagen geholt werden. 5 Kundenkreis Schöne 3 bis Zimmer Kleine Anzelgen alan i 5 üſſen ſofort bei ihrer fich e Sprechſtunden Sonntags von 10-12 Uhr. durch Anzeigen 9 N U 1 5 n ö i 8 0 Männergeſangverein 1846 in der Aufgabe auf unſerer Ge⸗ 25 5 5 8 * 28 8 e. 5 F kz zum 1. Januar zu mieten geſucht. e U tr we nd K U 0 0 Die Sänger werden an den Kartenvorverkauf für] Viernheimer chäftsſtelle bezahlt werden, da r 5 b 115 das am 28. November, nachm 3 30 Uhr ſtattfindende 1 Gefl. Angebote an Alfons Breiten⸗ 1 7 3 125 mij w ri Urkit 9 Jahn, 1 Konzert erinnert. Karten ſind erhältlich bel la Zolkszeituna bach, Mannheim, J 7. 29, erbeten. ſonſt ihr Erſcheinen infrage. 5 u den Sängern und bei Franz Hofmann an der Dreh⸗ 12 2 m 8 828* N ſcheibe. 5 Der Vorſitzende. e Ohne Werbung kein Erfolg geſtellt iſt. crte non 3.4, 5,0, 8, 12, 15.25, 40 Brittenfeminm