Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugsptels: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich etertagen. otenlohn, durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rypfg Nummer 276 Jamskag iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AP. Mernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153 PS L'hafen 15101 (ͤͤ ẽ dbb den 27. November 1937 13. Jahraang Großhamburgs geſamideulſche Verpflichtung „Hamburg muß das Gepräge wirtſchaftlicher Weltgellung deulſchlands bekommen“ Staalsbeſuch hermann Görings Der Dank der hanſealenfladk an ſeinen Ehrenbürger Hamburg, 27. November Am Nachmitag begab ſich Miniſterpräſident Göxing durch die im Feſtſchmuck prangenden Straßen, umbrauſt von den Jubelrufen der Be⸗ völkerung, zum Rathaus, wo ihm die Freie und Hanſeſtadt einen feierlichen Empfang be⸗ reitete. Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann, der geſamte Senat, die Spitzen der Partei, der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Wehrmacht, der Wirtſchaft, insbeſondere der Seeſchiffahrt und des Ueberſeehandels, der Wiſſenſchaft und der Kunſt, hatten ſich verſammelt, um den gro⸗ ßen Freund und Förderer Hamburgs und Ehrenbürger der Hanſeſtadt zu begrüßen. Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann be⸗ grüßte Hermann Göring aufs herzlichſte.„Es iſt mir eine Herzenspflicht“, ſo betonte er, „Ihnen für all die Fürſorge, für all das Wohl⸗ 272 1— vollen und für alle die energievollen Entſchei⸗ dungen, die Sie im Verlauf der letzten Jahre für Hamburgs Wohlergehen und zu ſeiner Ent⸗ wicklung getroffen und gefällt haben, von gan⸗ zem Heuzen im Namen Hamburgs zu danken. Es iſt kein Geheimnis, wenn ich hier feſt⸗ ſtelle, Groß⸗Hamburg mit allen den aus ſeiner Schaffung ſich ergebenden Möglich⸗ keiten wäre niemals zu einem ſo frühen Zeitpunkt Tatſache geworden, wenn nicht Sie, Herr Miniſterpräſident, dieſe Ent⸗ wicklung nicht nur gefördert, ſondern er⸗ öffnet und möglich gemacht hätten. Wir wiſſen heute noch gar nicht wie weit⸗ ſchauend— geſchichtlich geſehen— dieſes Groß⸗ Hamburg⸗Geſetz nicht nur für Hamburg, ſon⸗ dern für ganz Deutſchland ſein wird. Aber eins wiſſen wir; daß dieſes Geſetz uns den Weg geöffnet hat zu aller wirtſchaftlichen Initiative und allen wirtſchaftlichen Möglich⸗ feiten des hamburgiſchen Raumes. Im Verlauf des Empfangs ergriff Miniſterpräſidenk Göring das Wort. Er führte aus: „Mit aufrichtigem Herzen möchte ich Ihnen, lieber Parteigenoſſe Kaufmann, danken für die warmen Worte der Begrüßung und Anerken⸗ nung, des Vertrauens und des Dankes, den Sie mir im Namen Hamburgs, ſeiner Bevölkerung und der Bewegung entboten haben. Ich habe mich auf den heutigen Tag gefreut, an dem ich mein Verſprechen einlöſen kann, dieſe Stadt zu beſuchen, nachdem Hamburg zu Groß⸗Hamdurg geworden iſt. Sie haben mit Recht betont, daß ich das Schickſal dieſer für Deutſchland ſo außerordentlich wichtigen Stadt mit großem Intereſſe ſtets verfolgt habe. ein Intereſſe, das ganz beſonders von dem Augenblick an ſtieg, da ich mit der deutſchen Wirtſchaft, aufs engſte verbunden wurde. Ich weiß heute, wie unendlich wich ⸗ tig die Wirtſchaft für das Leben unſeres Volkes iſt und wie unendlich große Aufgaben gerade auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet zu löſen ſind als Vorausſetzungen für den weiteren Aufſtieg und vor allem auch für die Sicherheit unſeres Volkes. Daß Hamburg in dieſem Rahmen von ganz be⸗ ſonderer Wichtigkeit iſt, ſteht von vornherein feſt. Mögen wir anderen Städten und Gebie⸗ ten des Reiches ebenfalls Emporblühen und Weiterentwicklung wünſchen, ſo müſſen wir doch feſtſtellen, daß Hamburg eine ganz beſondere Stellung einnimmt, und wenn wir heute vier Städte von beſonderer Bedeutung nennen, ſo iſt Hamburg unter ihnen. Berlin iſt die Hauptſtadt des Reiches, das Spiegelbild ſeines Aufſtiegs und ſeiner neuge⸗ wonnen Stärke, München iſt die Haupt⸗ ſtadt der Bewegung, ewig verbunden mit ihrem Aufſtieg und damit der Rettung Deutſchlands, Nürnberg iſt die Stadt, die alljährlich die Kraft Deutſchlands der Mit⸗ und Umwelt do⸗ kumentieren wird. So iſt auch Hamburg eine Stadt von beſonderer Bedeutung., die der Welt zeigen ſoll, daß Deutſchland ſich keineswegs, auch nicht im Rahmen des Vieriahrespla⸗ nes, abſchlichen will von all dem Geſchehen in der Welt. von ihrem Wandel und Handel. 9 Vielmehr beweiſt der Ausbau Hamburgs, die Schaffung Groß⸗ Hamburgs, welch große Bedeu⸗ tung wir dem Welthandel, dem Weltverkehr und der Weltwirtſchaft beilegen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß aus dieſem Grunde das neue Groß⸗Hamburg auch das Ge⸗ präge deutſcher Weltgeltung erhalten muß. So wie Berlin das Gepräge der po⸗ litiſchen Weltgeltung Deutſch⸗ lands bekommen ſoll, ſoll Hamburg das Ge⸗ präge der wirtſchaftlichen Weltgeltung Deutſchlands gegeben werden. Nicht im Her⸗ zen Deutſchlands, nicht im Ruhrgebiet, nicht im Induſtriezentrum Sachſen liegt dies Zeichen wirtſchatflicher Weltgeltung, ſondern in ſeinem größten Welt⸗ hafen, dort, wo Deutſchland mit der üb⸗ rigen Welt wirtſchaftlich am engſten ver⸗ bunden iſt. Es iſt ein Zeichen, daß Deutſch⸗ land nicht daran denkt, ſich zu iſolieren, ſondern im Gegenteil, daß Deutſchland ge⸗ denkt, ſich in einem friedlichen Wettbewerb mit der ganzen Welt zu verbinden. (Fortſetzung auf der 2. Seite) Nafionale Batterien beſchießen Madrid San Sebaſtian, 27. November Wie von der Madrid⸗Front gemeldet wird, ſind am Donnerstag die militäriſchen Anlagen der Hauptſtadt durch natio⸗ nale Batterien ſchwer beſchoſſen worden. Das Feuer der großkalibrigen Geſchütze habe einige kürzlich von den Bolſchewiſten errichtete Stel- lung völlig zerſtört und größere Be⸗ feſtigungsanlagen am Stadtgürtel ſchwer be— ſchädigt. Baller Junk Reichswirlſchaftsminiſler Bedeulſame Perſonalveränderungen Berlin, 27. November. „Der Führer und Reichskanzler hat den Prä⸗ ſidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht in Genehmigung ſeines Antrages von der Führung der Geſchäfte des Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchaftsmini⸗ ſters entbunden. Reichsminiſter Schacht behält ſein Amt als Präſident des Reichsbankdirektoriums wie bisher. Gleichzeitig hat ihn der Führer in Würdigung ſeiner außerordentlichen Verdienſte z um Reichsminiſter ohne Geſchäfts⸗ bereich ernannt. Zum Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchafts⸗ miniſter hat der Führer und Reichskanzler den Staatsſekretär im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda und Preſſechef der Reichsregierung Walter Funk mit Wir⸗ kung vom 15. Januar 1938 ernannt. Bis zu deſſen Amtsantritt iſt der Beauftragte für den Vieriahresplan. Preußiſcher Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, vom Führer mit der Führung der Geſchäfte des Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Wirtſchaftsminiſters beauftragt worden. An den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht hat 10 000 Kinder verſchleppt Die nationalſpaniſchen Zeitungen beſchäfti⸗ gen ſich mit der Nachricht von dem Eintreffen von 1600 aus Sowjetſpanien kommenden Kin⸗ dern in Leningrad, für deren Unterhalt die Sowjetregierung einen Kredit von zwei Millionen Rubel aufgenommen habe. Man könne, ſo ſchreibt das nationalſpaniſche Blatt „Corror Eſpanol“, die Zahl der nach Sowjet⸗ rußland verſchleppten ſpaniſchen Kinder auf 10 000 ſchätzen. Dieſe wurden zu kommuniſtiſchen Agitatoren ausgebildet. Die Jahrestagung der Reichskulturkammer und der NSG.„Kraft durch Freude“ Der Führer während der Feſtperanſtaltung im Deutſchen Opernhaus; rechts Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley und der Stellvertreter des Führers, 4 50 s Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Präſident der Reichskulturkammer, und Staatsſekretär Funk. links Reichsminiſter Rudolf Heß, N— F———— 5 e n 7 im Reichspropagandaminiſterium der Führer nachfolgende richtet: das Schreiben ge⸗ Berlin W. 8, den 26. Nov. 1937. Der Führer und Reichskanzler. Lieber Herr Schacht! 5 Am 30. Juli 1994 erklärten Sie ſich bereit. für die Dauer der Erkrankung des damaligen Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schmitt die Ge⸗ ſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſters zu über⸗ nehmen und weiterzuführen. Sie haben ſeit⸗ dem in dieſer Stellung dem neuen Deutſchen Reich und mir außerordentliche Dienſte geleiſtet. Deshalb konnte ich mich auch bisher nicht entſchließen, Ihren mir im Laufe der letzten Jahre öfter vorgetragenen Bitten um Abgabe des Miniſteriums zu ent⸗ ſprechen. Die inſolge des Ausbaus des Appa⸗ rats des Vierjahresplans ſich als notwendig er⸗ weiſende Zuſammenlegung mit dem Wirt⸗ ſchaftsminiſterium läßt mich nunmehr die Gründe würdigen, mit denen Sie erneut um Ihre Entbindung von den Geſchäften des Reichswirtſchaftsminiſters baten. Wenn ich Ihrem Wunſch entſpreche, ſo geſchieht es mit dem Ausdruck tiefſter Dankbarkeit für Ihre ſo ausgezeichneten Leiſtungen und in dem glücklichen Bewußtſein, daß Sie dem deutſchen Volk und mir als Präſident des Reichsbank⸗ direktoriums noch viele Jahre Ihr hervor⸗ ragendes Wiſſen und Können und Ihre un⸗ ermüdliche Arbeitskraft zur Verfügung ſtellen werden. Erfreut darüber, daß Sie auch in Zukunft mein perſönlicher Berater ſein wollen, ernenne ich Sie mit dem heutigen Tage zum Reichs⸗ miniſter. Mit Deutſchem Gruß! Ihr gez. Adolf Hitler. Der Führer und Reichskanzler hat ferner mit Wirkung vom 15. Januar 1938 den Miniſte⸗ rialdirektor im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda, Karl Hanke. zum Staatsſekretär in dieſem Miniſterium er⸗ nannt. Gleichzeitig hat der Führer den Preſſe⸗ chef der NSDAP., Dr. Otto Dietrich, mit Wirkung vom 15. Januar 1938 zum Staats⸗ ſekretär im Reichsminiſterium für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda und zum Preſſechef der Reichsregierung ernannt. Der Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers zum Reichsminiſter ernannt Berlin, 26. November. Der Führer hat durch Erlaß von heute an⸗ geordnet. daß der Chef der Reichskanzlei an Stelle deiner bisherigen Amtsbezeichnung „Staatsſekretär und Chef der Reichskanzlei“ die Amtsbezeichnung„Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei“ führt. In Vollziehung dieſes Erlaſſes hat der Führer den Chef der Reichs⸗ kanzlei Staatsſekretär Dr. Lammers zum Reichsminiſter ernannt der Reichsjugendführer in Belgrad Belgrad, 23. Nov. Der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach traf am Freitagmittag mit einer Anzahl enge⸗ rer Mitarbeiter im Flugzeug zu einem pri⸗ vaten Beſuch bier ein. Auf dem Flughafen wurde der Reichs⸗ jugendführer vom deutſchen Geſandten von Heeren. vom Landesgruppenleiter General konſul Neuhauſen. von einem Vertreter des Volkserziehungsminiſters und anderen Perſönlichkeiten begrüßt. Der Reichsjugend⸗ führer trug ſich unmittelbar nach ſeiner An⸗ kunft in die Beſuchsbücher der könialichen Fa⸗ milie ein und ſtattete ſodann dem Miniſter für phyſiſche Volkserziehung Dr. Miletitſch einen Beſuch ab. — —̃ 88 ͤ — 232W8CTTT—T7T7—7T—T—T—T—T—T—ß—ß——— —— —— Umgeſtallung der Reichshaupfſladt Grundſteinlegung zum Neubau der wehrtechniſchen Jakultät Berlin, 27. November Am Samstag, den 27. November 1937 um 15 Uhr findet auf dem vorbereiteten Gelände im Grunewald an der Teufelſee⸗Chauſſee die Grundſteinlegung zum Neubau der wehrtech⸗ niſchen Fakultät der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Damit wird der erſte große Bau⸗ abſchnitt der vom Führer angeordneten Umgeſtaltung der Reichshauptſtadt in Angriff genommen. Die Wehrmacht, ſämtliche Gliederungen der Partei und die angeſchloſſenen Verbände werden mit Ehrenformationen daran teilnehmen. Nach Anſprachen des Dekans der wehrtechniſchen Fa⸗ kultät, General der Artillerie, Profeſſor Dr. Dr. Becker, und des Reichs⸗ und preußiſchen Mini⸗ ſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung, wird der Führer die Grundſteinlegung vornehmen. Die Veranſtaltung, die etwa eine dauert, wird über alle deutſchen Sen⸗ rtragen. S 0 Stunde der übe das Verbol gegen Prof. Aaabe zurückgenommen Prag, 26. November. Der Abgeordnete der Sudetendeutſchen Par⸗ tei Dr. Röſche hatte dagegen Einſpruch er⸗ hoben. daß dem Präſidenten der Reichsmuſik⸗ kammer. Prof. Dr. Peter Raabe, die Bewilligung verſagt wurde, am 5. Dezember in Karlsbad zu ditigieren. Die zuſtändigen Stel⸗ len haben jetzt dieſem Einſpruch ſtattgegeben, ſo daß das Konzert in Karlsbad am 5. Dezem⸗ ber unter Leitung von Profeſſor Raabe ſtatt⸗ finden kann. Feſlaufführung im deulſchen Opernhaus Abſchluß der gemeinſamen Jahrestagung der Reichskulturkammer und der NScö.„Kd.“ Berlin, 27. November Die große gemeinſame Jahrestagung der Reichskulturkammer und der NSG.„Kraft durch Freude“, die allen Teilnehmern eine tiefe Kennt⸗ nis der engen Verbundenheit von hoher Kultur und wahrem Sozialismus, von Kulturſchaffen⸗ den und Ku urempfangenden im nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland hinterließ, fand am Frei⸗ tagabend einen erhebenden Abſchluß mit einer Feſtaufführung im Deutſchen Opernhaus. Der Einladung des Präſidenten der Reichs⸗ kulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, und des Schöpfers der NS.„Kraft durch Freude“, RNeichsorganiſationsleiters Dr. Ley waren die Mitglieder des diplomatiſchen Korps, zahlreiche führende Perſönlichkeiten, des Ctaats und der Partei, der Wehrmacht und der Vo⸗ lizei und aller Parteigliederungen gefolgt. Die Präſidenten der Einzelkammern, die Reichsk'l⸗ turſenatoren und die leitenden Männer der DAF. ſowie der NSG.„Kraft durch Freude“ waren vollzählig anweſend, neben den vielen Männern und Frauen aus allen Gebieten des künſtleriſchen Schaffens und des deutſchen Hei⸗ ſteslebens. Auch zahlreiche ausländiſche Gäſte wohnten der Feſtvorſteſſuna bei, unter ihnen der ungariſche Miniſterpräſident v. Daranyi und der ungariſche Miniſter des Aeußeren v. Kanna. die beide in der Shrenloge neben Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsminiſter Dr. Funk Platz nahmen. Geſpielt wurde Beethovens„Fidelio“ in der Neuinſzenierung des Generalintendanten Wil⸗ helm Rode, unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Dammer. Die Veiterführung des Jiedlungswerkes Vom 25. bis 27. November findet in Kaſſel eine Reichstagung der Planer ſtatt, zu der das Reichsſtättenamt der DAF. neben ſeinen eige⸗ nen Planern alle an der Siedlungsgeſtaltung beteiligten Stellen der Partei, des Staates, der Gemeinden und der Wirtſchaft eingeladen 1 5 Den Auftakt bildete eine geſchloſſene Ar⸗ eitstagung am Donnerstag, in der alle für die Siedlung wichtigen techniſchen Fragen eingehend beſprochen wurden. In der Haupttagung am Freitag gab der ſtellvertretende Leiter des keichsheimſtättenamtes Stadtrat Schmidt einen Rückblick über die Wohn⸗ und Siedlungsverhält⸗ niſſe vor und nach dem Kriege, wo Privatinter⸗ eſſen die Lage beherrſchten, und wies darauf hin, daß heute die Bahn für eine großzügige Vorbereitung des nationalſozialiſtiſchen Sied⸗ lungswerkes frei ſei. Hauptſtellenleiter Otto Wetzel ſprach über den Einſatz der Deutſchen Arbeitsfront im deutſchen Siedlungswerk. Baudirektor Köſter von der Reicksſtelle für Raumordnung ſprach über Raumordnung und Siedlung. Der ſtarken Abwanderung im Grenz⸗ raum müſſe man durch Siedlungen, die die Menſchen mit der Scholle verbinden, entgegen⸗ treten. Auch mit dem Schicktal der A. wohnun⸗ gen müſſe man ſich vorſorglich beſchäftigen, um zu erreichen, daß in einem beſtimmten Zeitraum die Koſten der Wohnungsbauten abgeſchrieben werden, wie dies auch bei den Fabrikbauten und Maſchinen der Fall ſei, ſo daß die Flächen w' der frei von Laſten würden, um ſo einem ar ß⸗ zügigen Bau in ſpäterer Zeit den Weg zu öff en. Regierungsbaurat Lorenz ſprach über die Geſtaltungsaufgaben im Straßenbau und Bau⸗ direktor Offenberg-Bremen über das Thema „Gemeinde und Siedlung“.— Dipl.⸗Ing. Laub vom Reichsheimſtättenamt beſchloß die Tagung mit einem Vortrag über Landſchaft und Sied⸗ lung. Am Samstag erfolgt nach einer Führang durch die Entwurfsausſtellung des Reichsheimiſtätten⸗ amtes, die außerordentlich reiches Anſchauungs⸗ material enthält, eine Fahrt nach Sontca in. Richelsdorfer Gebirge, wo die Vierjahresplan⸗ Siedlung Sontra 1, Sontra 2 und Nenters⸗ hauſen beſichtigt werden ſollen. Vorbildliche Kullurpolifif Von Ph. Obenauer Als unter der Führung Adolf Hitlers und ſeiner nächſten Mitarbeiter bald nach der Machtübernahme von Emigranten und aus⸗ ländiſchen Gegnern des neuen Deutſchlands die Lüge vom baldigen Zuſammenbruch des Dritten Reiches verbreitet wurde, fehlte 10 dem langen Zettel ihrer Verleumdungen au nicht der Hinweis auf den nunmehr einſetzen⸗ den Niedergang und ſchließlichen Zuſammen⸗ bruch der deutſchen Kultur. Mit allen Metho⸗ den wurde verſucht, auch den unvoreingenom⸗ menen Ausländer zu einer feindſeligen Hal⸗ tung Deutſchland gegenüber zu bewegen. Schwarz in ſchwarz wurde gemalt und es wäre falſch zu leugnen, daß dieſer gemeine Lügenſeldzug der Juden und Judengenoſſen zunächſt nicht vielfach ſeine Wirkung getan hätte. Gegen ſolche Maulwurfsmethoden ſtand dem neuen Reich und ſeinen leitenden Männern nur die Möglichkeit durch die Tat das Ge⸗ genteil zu beweiſen, zur Verfügung. In fünf⸗ jähriger, zäher Aufbauarbeit wurde unter freudiger Mitarbeit des ganzen deutſchen Vol⸗ tes das aus Schutt und Trümmern wieder herausgearbeitet, was vor Gott und der Ge⸗ ſchichte wahrhaft als deutſche Nationaltultur bezeichnet werden kann. Welches Gebiet des kulturellen Schaffens es auch ſei, überall zeig⸗ ten ſich bald erfreuliche Anſätze und heute kön⸗ nen wir mit Stolz darauf hinweiſen daß das deutſche Volk wieder den feſten kulturellen Unterbau gefunden hat, auf dem allein ſich die wahre Große einer Nation entfalten kann. Wenn auch das Geſchrei der Hetzer und Ver⸗ leumder bis zum heutigen Tage nicht reſtlos verſtummt iſt, ſo ſteht doch feſt, daß ihre Lü⸗ gen nur noch geringes Echo im Ausland ſin⸗ den. Das Dritte Reich hat jedem Ausländer, der guten Willens war, weit das Tor zum neuen Deutſchland geöffnet, damit er ſich ſelbſt da⸗ von überzeugen konnte, wie wir alles Wert⸗ volle an kulturellem Schaffen aus der Vergan⸗ genheit verwaltet, geſchützt und gefördert, und wie wir auch Neues, Wertvolles, aus den tief⸗ ſten Wurzeln des deutſchen Volkstums ſtam⸗ mendes Kulturgut aufgebaut haben. Erfreu⸗ licherweiſe haben viele Ausländer in den letz⸗ ten fünf Jahren den Weg zum neuen Deutſch⸗ land gefunden, und alle ſind voll der Anerken⸗ nung und des Lobes geweſen über das, was ſie als Früchte neuer deutſcher Kulturpolitik in Deutſchland vorgefunden haben. Wir brauchen an dieſer Stelle nur an den Beſuch des Führers der engliſchen Liberalen,, Lloyd A in unſerem Gau zu erinnern. leberzeugt von dem deutſchen Aufbauwillen und überzeugt von dem kulturellen Wert des Geſchaffenen hat er nur mit größter Hochach⸗ tung auch von den kulturpolitiſchen Leiſtungen unſeres Gaues geſprochen. ö Und ähnlich wie der engliſche Politiker ha⸗ ben ſich Dutzend und Aberdutzend andere füh⸗ rende Perſönlichkeiten des Auslandes über die Kulturarbeit dez neuen Reiches geäußert. Es würde zu weit führen, weitere Urteile des Auslandes gegen die Verleumder des Dritten Reiches hier anzuführen. Aber verpflichtet fühlen wir uns, auf zwei Ereigniſſe Tage hinzuweiſen. In Paris hat am Donnerstag in Anwe⸗ ſenheit des Präſidenten der franzöſiſchen Re⸗ publik und zahlreicher Miniſter die Preisver⸗ teilung durch die internationale Jury der Weltausſtellung ſtattgefunden. Mit 933 Auszeichnungen werden die deutſchen Ausſteller in den nächſten vierzehn Tagen 7 Deutſchland zurückkehren, darunter ſind 278 höchſte Auszeichnungen. Damit wurde dem heutigen deutſchen Kul⸗ inter⸗ nationalen Gerichtshof ein Zeugnis ausgeſtellt, turſchaffen von einem unpartetiiſchen wie es kaum ein anderes Land bekommen hat. Damit wurde vor aller Welt die national⸗ ſozialiſtiſche Tat anerkannt, die wir als einzige Waffe gegen alle Verleumdungen und Lügen zu ſetzen hatten. Damit wurde unſerem ganzen Volk und ſeiner Regierung eine An⸗ erkennung ausgeſprochen, auf die wir in jeder Hinſicht ſtolz ſein können. Und das andere Ereignis, das der Welt ein Beiſpiel von deutſchem Kulturſchaſſen gibt, iſt die Jahrestagung der Reichskul⸗ turkammer und NSG.„Kraft Freude“, die in Anweſenheit des Führers am geſtrigen Tag im Deutſchen Opernhaus in Berlin ſtattfand. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels hat als Präſident der Reichskulturkam⸗ mer einen Rechenſchaftsbericht vorgelegt, der ein anſchauliches Bild gibt von der Art und Weiſe, wie das Dritte Reich deutſche Art und Kultur hütet und fördert, wie es die Kunſt und die Künſtler ſchützt, wie es gekommen iſt, daß die Kunſt in Deutſchland wieder zur Her⸗ zensſache der ganzen Nation wurde. Kein Land der Erde kann ſich heute rühmen. in derart vorbildlicher Weiſe dem künſtleriſch ſchaffenden Menſchen die Sorge des Alltages genommen zu haben wie Deutſchland. Kein Land der Erde kann ſich rühmen, dem begabten Künſtler ſo die Quellen wahren Kunſtſchaffens erſchloſſen zu haben. wie es das Dritte Reich getan hat. And neben dem wiederum gewon⸗ nenen geiſtigen Grundlagen des neuen deutſchen Kulturlebens und der großen, kul⸗ turpolitiſchen Willens ausrich⸗ tung ſind es die ſozialen Einrichtun⸗ gen vielfacher Art, die der deutſchen Kunſt und dem deutſchen Künſtler die Garantie ru⸗ higen und zielſicheren Arbeitens für die Zu⸗ kunft gewieſen haben. 5 Wir haben es für notwendig gehalten, auf dieſe beiden wichvigen kulturpolitiſchen Ereig⸗ niſſe der letzten Tage mit beſonderem Nachdruck hinzuweiſen, denn wir wiſſen, daß das kul⸗ turelle Schafſen eines Volkes für ſeine Weltgeltung ebenſo wichtig iſt. wie ſeine wirtſchaft⸗ liche und militäriſche Stärke. Flaaksbeſuch hermann Görings (Fortſetzung von der 1. Seite) Von jeher haben Hamburgs Kaufleute eine be⸗ ſondere Pionierarbeit zu leiſten gehabt. Ein Blick auf eine Karte der hamburgiſchen Aus⸗ landsverbindungen gibt uns einen Beweis von der Tatkraft und dem Unternehmungswillen des Hamburger Kaufmanns. Das iſt gut. Es muß ſo bleiben und weiter gefördert werden.“ Miniſterpräſident Göring betonte weiter, daß der Kolonialgedanke beſonders in Hamburg Pflege und Förderung erfahre und daß hier, wie in ganz Deutſchland, die Forderung nach der Rerchtsgleichſtellung Deutſchlands in der Kolonialfrage erhoben werde.„Wenn ich“, ſo fuhr Hermann Göring fort,„neben dem Führer der einzige Ehren⸗ bürger Hamburgs nach der Machtergreifung bin, ſo können Sie verſichert ſein, daß ich das aufs ehrlichſte und freudigſte zu würdigen weiß. Und ich glaube auch, bis zum heutigen Tage dieſer Verpflichtung gerecht geworden zu ſein. Gerade die Zukunft aber wird an Groß⸗ Hamburg große Aufgaben ſtellen. Als Beauf⸗ tragter für die deutſche Wirtſchaft und gerade auch als Ehrenbürger Hamburgs werde ich niemals ruhen, alle Kräfte mit einzuſetzen zum Wohle und zur Ausgeſtaltung Hamburgs und ſeines großen Welthafens. Deutſchland hat in ſeiner Geſamtheit nicht nur ein Inter⸗ eſſe daran, ſein Tor zur Welt groß und hoch zu geſtalten, ſondern auch daran, der Welt zu zeigen, daß, wenn ſie durch dieſes groſßſe Tor in das Deutſche Reich eintritt, ihr damit gleichzeitig ein Spiegelbild des neuen Deutſchen Reiches geboten wird. In dieſem Sinne hat Groß⸗ Hamburg eine hohe Verpflichtung, nicht für ſich ſelbſt, ſondern für das geſamte Deutſchland und das Deutſchtum. Mögen Sie ſich dieſe hohe Verpflichtung ſtets vor Augen halten, und mögen die Männer, die heute an der Spitze Hamburgs ſtehen, noch die Genugtuung erleben, jene wunderbare Ge⸗ ſtaltung zur Wirklichkeit werden zu laſſen, die heute für Groß⸗Hamburg in kühnem Wurf ge⸗ plant iſt. Das iſt mein Wunſch am heutigen Tage, und damit vereinige ich auch den Wunſch für die Zukunft Groß⸗Hamburgs, des Einfalls⸗ und Ausfallstores zu unſerem Drit⸗ ten Reich!“ In angeregter Unterhaltung und Einzelbe⸗ ſprechungen zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und den führenden Männern Hamburgs, ins⸗ beſondere ſeiner Wirtſchaft, bot ſich Gelegen⸗ heit, die Zukunftsaufgaben der deutſchen Welt⸗ hafenſtadt weiter zu klären und ihrer Löſung entgegenzuführen. 45 000 füllen die ſanſealenhalle Der Strom der Hamburger zur Hanſeaten⸗ halle beginnt ſchon— frühen Nachmittag. Später, bei Arbeitsſchluß, ſtrömen aus den i— ̃ ̃. n Kontoren und Fabriken, aus dem Hafen und allen Stadtteilen Zehntauſende zur Kund⸗ gebungshalle, die ſchon frühzeitig bis auf den letzten Platz gefüllt iſt und polizeilich geſperrt werden muß. Der Zuſtrom nimmt kein Ende. und die drinnen keinen Platz mehr finden kön⸗ nen, ſtauen ſich auf den umliegenden Plätzen und Straßen in tiefen Staffeln, um durch Lautſprecher die große Rede Hermann Görings zu hören. Weit über 50 000 Menſchen ſind ver⸗ ſammelt.. Als Miniſterpräſident Göring, auf ſeiner Fahrt zur Hanſeatenhalle überall von der Be⸗ völkerung umjubelt, in Begleitung des Reichs⸗ ſtatthalters Kaufmann, Regierenden Bürger⸗ meiſters Krogmann und Generals Knochen⸗ hauer am Eingang der Halle erſcheint, erhebt ſich ein Begeiſterungsſturm. Die Zehntauſende ſpringen von den Sitzen auf und recken den Arm zum Gruß. 4 Nach dem Fahneneinmarſch begrüßt Gau⸗ leiter Kaufmann den Miniſterpräſidenten, den Ehrenbürger Hamburgs, mit einem dreifachen Siegheil, in das die Menge machtvoll ein⸗ ſtimmt. Als Gauleiter der Beweaunag und als Statthalter des Führers in Hambura ſei es ihm, rief der Redner aus. ein tiefes Bedürjf⸗ nis, Hermann Göring für alles zu danken, was er für Hamburg getan habe. Unter dem ſtürmiſchen Jubel der Zehntau⸗ ſende erariff Miniſterpräſtdent Göring dann das Wort. 5 Als Göring ſeine immer und immer wieder von langanhaltenden Zuſtimmunaskundgebun⸗ gen unterbrochene Rede beendet hat. erſchüt⸗ tert ein minutenlanger Beifallsſturm die Han⸗ ſeatenhalle. Gauleiter Kaufmann faßt das Ge⸗ löbnis der Maſſen zuſammen in dem Satz: „Hamburgs Dank wird Hamburas Arbeit für den Führer ſein!“ fieimkehr von der Wellausſtellung Paris, 27. November Unmittelbar nach der Schließung der Pariſer Weltausſtellung iſt mit der Verpackung und dem Rücktransport der im Deutſchen Haus und in anderen deutſchen Abteilungen ausgeſtellten Gegenſtände, deren Wert in die Millionen geht, begonnen worden. Ueber den Umfang dieſer Arbefſten, die un⸗ gefähr zwei Wochen beanſpruchen werden. geben folgende Zahlen ein anſchauliches Bild: an Stückgut ſind aus dem Deutſchen Haus 68 000 ka zu verpacken und zu verfrachten. 40 Möbelwagen und nicht weniger als 65 Eiſen⸗ bahnwaggons wurden für die Rückbeförderung des deutſchen Ausſtellungsguts bereitgeſtellt. Allein im Deutſchen Haus müſſen über 2000 Kiſten aller Größen und Gewichte verpackt werden. dieſer durch Neue Reichsreferenkin für den öom Dank des Reichsjugendführers an rau Friedel Bürkner Berlin. 28. Nov. Die bisherige Reichsreferentin für den Bd M. beim Reichsſugendführer, Frau Fricdel Bürkner, hat, wie der Reichsſugendpreſſedienſt meldet. den Reichsjugendführer um Entlaſſung von ihrem Amt gebeten. Der Reichsjugendfüh⸗ rer hat dieſem Wunſch ſeiner lanajährigen Mitarbeiterin entſprochen und ihr zualeich im Namen der nationalſozialiſtiſchen Jugendbe⸗ weaung ſeinen Dank für die aufopfernde und erfolgreiche Arbeit beim Aufbau des Bo M. ausgeſprochen. Zur Reichsreferentin für den BdM. beim Reichsjugendführer hat Baldur v. Schirach die Obergauführerin Jutta Rüdiger er⸗ nannt. Die Geſchäfts verteilung bei den Gerichten Berlin, 27. November Die Reichsregierung hat auf Vorſchlag des Reichsjuſtizminiſters Dr. Gürtner das Ge⸗ ſetz über die Geſchäftsverteilung bei den Ge⸗ richten vom 24. November 1937 erlaſſen. Damit erfolgt nunmehr einheitlich bei allen Gerichten die Geſchäftsverteilung durch die Prä⸗ ſidenten. denen die Dienſtaufſicht über die Ge⸗ richte zuſteht. Die aus mehreren Richtern un⸗ ter Vorſitz des Präſidenten gebildeten Präſidien, die bei den Landgerichten, den Oberlandes⸗ gerichten und dem Reichsgericht beſtanden und bisher im weſentlichen für die Geſchäftsvertei⸗ lung zuſtändig waren, fallen infolgedeſſen fort. Ihre Aufgaben ſind auf die Präſidenten der Ge⸗ richte übergegangen. Die Neuregelung bietet die Gewähr für eine einheitliche und ſachdienliche Verteiluns und Durchführung der den Gerichten obliegenden Aufgeben. Wo ſind die polniſchen VBerkehrsflugzeuge? Suchaktion bulgariſcher Flieger im Pirym⸗Gebirg Warſchau, 27. November Die Suche nach dem zwiſchen Saloniki und Sofia verloren gegangenen polniſchen Flugzeug, die unter Leitung des Kommandanten der bul⸗ gariſchen Fliegerei, Bojdew, von ſechs Militär⸗ abteilungen aus Sofia und Plovdiv(Philip⸗ popel) ſowie von Trupps von Bauern und Wald⸗ arbeitern durchgeführt wird, iſt bis jetzt ergeb⸗ nislos verlaufen. Infolge dichten Nebels und des Schneefalls hatten die verſchiedenen Flug⸗ zeuge geſtern ihre Nachforſchungen einſtellen müf⸗ ſen. Ihnen iſt nur gelungen, den Ort genauer zu beſtimmen, bei dem das Flugzeug zar Not⸗ ladung gezwungen wurde. Es handelt ſich um den öſtlich der Pirym⸗Gebirge liegenden Land⸗ ſtreifen. Aus den Ausſagen einiger Bauern glaubt man ſchließen zu können, daß das Flug⸗ zeug den 2915 m hohen Kamm der Pirym⸗Verge noch überflogen hat und dann auf ven weſtl. chen Hängen niedergehen mußte. Dort würde das Flugzeug zum letzten Male beobachtet, als es den Wald dicht über den Rifeſn überquerte, um dann in Wolken und Nebel zu verſchwinden. Zwei Bauern berichteten. Exdloſionen gehört zu haben. Es beſteht daher die begründete Ze⸗ fürchtung, daß das Flugzeug das Opfer einer Ke taſtrophe geworden iſt. Warſchauer Blätter verſtärken di: Befürch⸗ tungen um das Schickſal der dreitäpfigen Be⸗ ſatzung und der drei Fahrgäſte durc ie Weit ſtellung, daß es in den Wäldern der Pirum⸗ Berge noch Wölfe und Bären gibt. Die polni⸗ ſchen Zeitungen unterſtreichen in ihren Berich⸗ ten die von den bulgariſchen Behörden unter⸗ nommenen Bemühungen, um endlich Klarheit über das Schickſal des polniſchen Verkehrsfluo⸗ zeuges zu ſchaffen. Franzöſiſche Beamlenvorlage gebilligt Paris. 26. November. 5 Der Finanzausſchuß der Kammer hat be⸗ ſchloſſen, die Regierungsvorlage hinſichtlich der Angleichung der Beamtengehälter anzunehmen. Die ſozialdemokratiſche Kammergruppe hat zur ſelben Stunde mit 90 gegen drei Stimmen be⸗ ſchloſſen, ſich in der Frage der Beamtengehälter hinter die Regierung zu ſtellen. Kleine Nachrichlen Am 1. Dezember wird der Teilnehmer⸗Fern⸗ ſchreibdienſt mit Oeſterreich eröffnet. Fern⸗ ſchreiben mit den an das Fernſchreibvermitt⸗ lungsamt Wien angeſchloſſenen Teilnehmern ſind beim Fernplatz Nürnberg. Rufnumm K 609. anzumelden. In der Nacht zum Freitag wurde die Küſte von Finnland von einem ſchweren Sturm heimgeſucht. der ſchweren Schaden anrichtete. Auch in dem Seengebiet Finnlands bat der Sturm ſchwer gewütet. In dem See Kuuslahti ſind acht Kinder, die ſich mit einem Ruderboot auf dem Heimweg aus der Schule befanden, er⸗ trunken. „Die volitiſche Polizei in Sofia konnte am Freitag die ſechs führenden Mitglieder des Zentralkomitees der illegalen Kommuniſtiſchen Partei Bulgariens dingfeſt machen. Bei den Hausſuchungen wurde umfangreiches Material ſichergeſtellt. das bezeichnenden Aufſchluß über 1 Wühlarbeit der Komintern in Bulgarien gibt. Am Freitag früh traten etwa 10 900 An⸗ gehörige der Domänengruben in Oberelſaß in den Ausſtand. Die Direktion der oberelſäſiſchen Kaligruben teilt mit, daß der 24ſtündige Streik auf der Grube„Amslie II“ erklärt wurde, weil eine im Hinblick auf die verteuerte Lebenshal⸗ tung gewährte 1.50 Francs⸗Lohnerhöhung und eine 7prozentige Erhöhung für die unter⸗ bezahlte Gruppe Exploſionsſtoffe nur teilweiſe ausgezahlt worden war. Es ſtellte ſich heraus, daß in der Lohnbuchhalterei ein Fehler unter⸗ laufen war. Den Streikvertretern. die eine Unterredung mit der Direktion hatten. wurde erklärt, daß die Zahlung nachgeholt werde. Die Bezahlung des Streiktages wurde jedoch ab⸗ gelehnt. Daraufhin wurde der Generalſtteik beſchloſſen. — —— 5 5 al llt bhilip⸗ Wald etgeb⸗ 4 un * Flug⸗ N mil Maut Nat ch um Aund⸗ auern 77 Fug: Netze ll chen e Ns 4. ette, Wed. öl zu Je⸗ allet kfütch⸗ f Be⸗ Tot. Neis erw deute tmitt⸗ mern 1 Kulte tt ichtett. N ilahti erboot el, el al des chen i den aterlal 9e —— ͤ——— 2ZW—ͤ—äñꝝx kVwtĩ]ĩ?ĩx⁊ ĩð—Tdĩ¼¼ T..———————————ĩi²u—————————— Volkes ein eigenbrötleriſches Kiünſtler für das Voll— Voll für den Künſtler Bede des Reichsminiſters Dr. Goebbels auf der Jahreskagung von Reichskulfurkammer und 156.„Ad.“ der Künſtler dient dem Volke Der Skaak ſorgt für den Künſtler Berlin. 26. November. Auf der Jahrestagung der Reichskulturkam⸗ mer und der NSG.„Kraft durch Freude“ im Deutſchen Opernhaus in Berlin erariff Reichs⸗ Miniſter Dr. Goebels das Wort. Er führte ats! Im Leben der Völker ſpielt die Or gani⸗ fation eine ausſchlaggebende Rolle. Sie hat die Aufgabe, Menſchengruppen zu Ein⸗ beiten zu formen, um ſie damit zielbewußter und erfolgreicher zum Einſatz bringen zu kön⸗ nen. Es iſt unſer ſtetes Beſtreben geweſen, die innere Regeneration des deutſchen Künſtler⸗ fands nicht ſo ſehr durch eine Unzahl von Geſetzen als vielmehr durch eine fortdauernde Aktion der Selbſthilfe durchzuführen. Das. was man in den erſten Monaten des Jüdiſcher Ungeiſt im Noch klingt uns in den Ohren das Geſchrei unſerer Gegner, es ſei unmöglich, die Juden aus dem deutſchen Kulturleben zu entfernen, da ſie nicht erſetzt werden könnten. Wir haben es getan, und es geht beſſer als zuvor. Auf dieſem Gebiet iſt die Forderung des Nationalſozialismus reſtlos durchge⸗ führt worden, und die Welt bat den Beweis vor Augen, daß das Kulturleben eines Volkes, und zwar ſinn⸗ und zweckgemäß aus⸗ ſchließlich von eigenen Söhnen verwaltet, ge⸗ führt und repräſentiert werden kann. Wie tief der jüdiſche Ungeiſt in das deutſche Kulturle⸗ ben eingedrungen war, das zeiate in erſchrek⸗ kenden und geradezu grauenerregenden For- men die in München als warnendes Beiſpiel durchgeführte Ausſtellung der entarteten Kunſt.“ So etwas läuft ſich nicht ſelbſt tot. Das muß beſeitigt werden. Je gründlicher, ſchneller und dudikaler das geſchieht, umſo beſſer. Bedeutet das nun eine Einengung der ſo diel beredeten künſtleriſchen Freiheit? Doch nur dann, wenn der Künſtler das Recht hätte, fich der Zeit und ihrer Forderungen zu ent⸗ ziehen und außerhalb der Gemeinſchaft ſeines Sonderleben zu führen. ö Das aber kann u. darf nicht der Fall ſein. Der Künſtler ſteht mitten in ſeiner Nation: die Kunſt iſt nicht ein Lebensbezirk für ſich, in den einzudringen dem Volk verwehrt ſein müßte. Sie iſt ein Funken des Volks ⸗ lebens und der Künſtler ihr begnadeter Sinngeber. 8 Und wie die Staatsleitung für alle anderen Gebiete des Volkslebens die volitiſche Füh⸗ rung für ſich beanſprucht, ſo auch für dieſes. Das ſoll nicht heißen, daß die Politik in die iunere Funktion der Kunſt eingreifen müſſe oder auch nur wolle. Das bedeutet nur, daß ſie ihren großen An⸗ und Einſatz regelt und ord⸗ net. Das Recht dazu iſt ein ſouveränes. Es entſpringt der politiſchen Macht und Verant- wortung. Auf unſerer letztjährigen Tagung wurde die 5 Abſchaffung der Kunftkrilik Droflamiert. Dieſer Akt ſtand in urſächlichem Zuſammenhang mit der zielbewußten Reini⸗ gung und Ausrichtung unſeres Kulturlebens. Die Entartungserſcheinungen in der Kunſt wa⸗ ren zum großen Teil auf das Schuldkonto der Kunſtkritik zu ſchreiben. Die Kunſtkritik hatte in der Hauptſache die Richtungen und Ismen gemacht. Sie beurteilte die künſtleriſche Ent⸗ wicklung nicht mehr aus einem geſunden, volks gebundenen Inſtinkt heraus, ſondern nur noch aus der Leere ihrer intellektuellen Ab⸗ ſtraktheit. Das Volk hat daran niemals teil⸗ genommen. Es hat ſich nur mit Abſcheu von einer Kunſtrichtung abgewandt, die mit ſeinem gefunden Empfinden gar nicht mehr in Ueber⸗ einſtimmung gebracht werden und nur noch als die Ausgeburt einer ſnobiſtiſchen Dekadenz newertet werden konnte. Die Abſchaffung der Kunſtkritik und die Einführung der Kunſtbetrachtung. vor einem Jahr noch von großen Teilen der Auslandsmeinung als barbariſch und undurchführbar verſchrieen, hat ſich mitt ⸗ lerweile überall bei uns»durchgeſetzt. Wir haben deshalb nicht weniger, ſondern eher mehr Talente kennengelernt. Als Kritiker fungiert jetzt das Publikum ſelbſt, das durch ſeine Teilnahme bezw. ſeine Teil- nahmsloſigkeit ein unmißverſtändliches Urteil über ſeine Dichter, Maler. Muſiker 8 und Schauſpieler abaibt. Die Durchführung der Reinigungsaktion auf dem Kulturgebiet iſt mit einem Mindeſt⸗ maß von Geſetzen vollzogen worden. Der Stand der Kunſtſchaffenden hat dieſe Säuber⸗ ungsaktion ſelbſt in ſeine Hand genommen. Nirgendswo ſind dabei ernſthafte Stockun⸗ hen aufgetreten. Heute können wir wieder mit Freude und Befriedigung feſtſtellen. daß die Hroße Entwicklung aufs neue in Fluß geraten Fit. Ueberall wird gemalt, gebaut. gedichtet, ge⸗ fungen und geſpielt. Der deutſche Künſtler fußt auf einem feſten Lebensboden. Die Kunſt, aus dem engen und iſolierten Bezirk ihres Ei⸗ genlebens herausgekommen, ſteht wieder mitten im Volk und übt von da ibre ſtarken Wirkungen auf die ganze Nation au Allerdings hat die politiſche Führung dabei Urarariflen uud greift ſic beute noch läglich Jahres 1933 noch für unmöglich hielt, iſt auf eine faſt ſelbſtverſtändlich wirkende Art Tatſa⸗ che geworden. Die Schwieriakeiten. die mit der Löſung der dabei fällig gewordenen ungezähl⸗ ten Einzelprobleme verbunden waren, ſind längſt vergeſſen. Die Wirklichkeit iſt da, und ſie ſchaffte ununterbrochen neue Tatbeſtände. Nur ſo haben wir im Bereich des deutſchen Kultur- lebens ohne nennenswerte Erſchütterung eine Frage löſen können, die gerade auf dieſem Gebiet in der vornationalſozialiſtiſchen Zeit für unlösbar galt. Wir haben die Juden beſeitigt und Führung und Repräſentanz des deutſchen Geiſteslebens der Nation und der Welt gegenüber wieder in deutſche Hände gelegt. deulſchen Kulturleben und unmittelbar ein. Aber das geſchieht in einer Weiſe, die der deutſchen Kunſt und dem deutſchen Künſtler nur zum Segen gereichen kann: durch Subvention, Auftragserteilung u ein Mäzenatentum, das in dieſer Großzügig ⸗ 71 heute in der ganzen Welt einzig daſtehend iſl. Tbeater und Film, Schrifttum und Dichtung, Malerei und Baukunſt haben damit eine Be⸗ fruchtung erfahren, die vordem ganz unvor⸗ ſtellbar war. der Rundfunk iſt ein wabres Volksinſtitut aeworden. Er konnte ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion ſeine Hörerziffern von 4 auf nabezu 9 Millionen ſteigern. Die deutſche Preſſe übt täglich in ſeltener Diſziplin ihre erzieberiſche Miſſion am deutſchen Volk. Der Wea zur Na⸗ tion iſt für alle Kunſtbeſtrebungen freigemacht worden. Wir haben nicht nur Talente geſucht. wir baben auch Talente gefunden. Ihnen ſind im neuen Staat wie niemals zuvor Erfolgs⸗ chancen geboten. Sie brauchen ſie nur zu er⸗ greifen und ſich ihrer zu bemächtigen. Es iſt wahr, daß jede große Kunſt auf die Dauer nur von ihrem geſunden Nachwuchs leben kann. Und deshalb hat unſere Hauptſorge gerade dieſem Problem gegolten. Es kann nicht be⸗ zweifelt werden, daß in einer ageſchichtlich ſo bochgeſpannten Zeit wie der unſeren das poli⸗ tiſche Leben eine Unmenge von Begabungen aufſaugt, die normalerweiſe zum Teil auch für das kulturelle Leben zur Verfüaung ſtän⸗ den. Dazu kommt noch, daß die großen welt⸗ anſchaulichen Ideen, die durch die nationalſo⸗ zialiſtiſche Revolution zum Zuge gebracht wor⸗ den ſind, vorläufig ſo ſpontan und eruptio wirken, daß ſie für die künſtleriſche Geſtaltung noch nicht reif ſind. Die Probleme ſind zu friſch und zu neu, um künſtleriſch., dramatiſch oder dichteriſch geformt zu werden. der Nachwuchs, der dieſe Aufgabe einmal zu löſen hat, iſt noch im Kommen. Wir können, um ihn durchzuſet⸗ zen, nicht anderes tun, als ihm alle Mög⸗ lichkeiten bieten, ſich geiſtige und techni⸗ ſche Fähigkeiten und Fertigkeiten in ausge⸗ dehnteſtem Umfange anzueianen. Jür den Lebensabend wird geſorglk Mit der Sorge um den Nachwuchs geht die Sorge um das Alter Hand in Hand. Ich habe auf der letzten Tagung der Reichs⸗ theaterkammer in Düſſeldorf im Mai ds. Irs. die Vorbereitung einer geſetzlichen Alters verſorgung für den deutſchen Künſtler angekündigt. Zur Ueberbrückung der bis zur endgültigen Löſung dieſes Problems weiterbeſtehenden Notſtände hat die Reichsre⸗ gierung in der Stiftung„Künſtlerdank“ eine Summe von insgeſamt 3½ Millio⸗ nen R M. zur Verfſügung geſtellt. Die Durch⸗ führung der Altersverſorgung ſelbſt iſt nun⸗ mehr in ein akutes Stadium getreten. Wir haben zuerſt mit der Altersverſorgung für die Bühnenſchaffenden begonnen und hier durch Art und Umfang der Leiſtungen eine ſo⸗ ziale Funktion gegeben, die beſtimmt iſt von dem Dank der Nation an die Mittler der Kunſt. Der Kulturfünfer Mit dem morgigen Tag ergeht eine Anord- nung, auf Grund derer zur Sicherſtellung der Altersverſorgung für die Bühnenſchaffenden die Theaterveranſtalter von jeder ausgegebenen Theatereintrittskarte einen Betran von 5 Rpf. abzuführen haben. g 5 Die Theaterveranſtalter ſind berechtigt, dieſe Altersverſorgungsabgabe bei der Eintritts- preisgeſtaltung zu berückſichtigen. Dabei ſind die Preiſe der höheren Platzkategorien zugun⸗ ſten der niedrigeren ſtärker zu belaſten. Bei den billigſten Plätzen iſt alſo unter den Satz von 5 Rpf. herunterzugehen und zum Ausgleich dafür ſind die teuereren Plätze mit mehr als 5 Rpf. heranzuziehen. Dieſe Anordnung tritt am 1. Januar 1938 in Kraft. Sie findet keine Anwendung auf die Gruppe„reiſende Thea⸗ ter.“ Die dabei gewonnenen Summen dienen dazu, die Altersverſoraung der Bübnenſchaf⸗ fenden finanziell ſicherzuſtellen und damit das Werk der geplanten großen ſozialen Künſtler⸗ altershilfe wirkſam einzuleiten. Dieſes Werk ſtellt die Abtragung einer nationalen Dankes⸗ ſchuld an die deutſchen Künſtler dar. Das, was Beſitz gebunden, im Gegenteil: damit zunächſt für die Bühnenſchaffenden er⸗ reicht worden iſt, ſoll keinesweas ein Abſchluß ſein. Es iſt der Grundſtein, auf dem nun⸗ mehr die Altersverſorauna aller Kulturſchaf⸗ fenden errichtet werden muß. Daneben haben wir die Gründung und Förderung von Alters⸗ und Erho⸗ lungsheimen auch in dieſem Jahre be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit zugewandt. Die hier und auf allen anderen Kunſtge⸗ bieten zur Durchführung gelangenden Projekte ſind Kulturtaten erſten Ranges und damit der nationalſozialiſtiſchen deut⸗ ſchen Nation wahrhaft würdig. Aehnliches iſt niemals und nirgendswo in der Welt auch nur verſucht worden. Wir haben auf dieſem Gebiet keine hochtönenden Program- me aufgeſtellt, wir haben gehandelt. Wir haben dieſe Fragen mutig angefaßt, und auch hier hat es ſich erwieſen, daß Prob; leme gelöſt werden können, wenn man ſie löſen will. Deutſchland ſchreitet damit nicht nur in der Kunſt, ſondern auch in der Sorge für den Künſtler allen anderen Ländern mit leuchtendem Vorbild voran. Wir ſind dazu umſo mehr verpflichtet, als die deutſche Kunſt heute wieder die aanze Na⸗ tion umfaßt. Das Volk hat ſie durch ſeine millionfache Anteilnahme zu ſeiner Sache ge- macht. Das Volk hat Gefühl für echte Leiſtung. Das Volk bat ein geſundes Gefübl für echte Leiſtung, aber auch für Worte, die zwar von Leiſtungen ſprechen, hinter denen aber keine Leiſtungen ſtehen. Sein Geſchmack leitet ſich von feſten Anlagen aus: aber er muß richtig und planmäßig geleitet werden. In ſeinen manchmal primitiven Aeußerungen iſt er doch immer gerade und unverbogen. Die wahre Bildung iſt durchaus nicht an den Der Beſitz macht oft blaſiert und dekadent. Er iſt häufig die Urſache geiſtiger und geſchmacklicher Un⸗ ſicherheit. Nur ſo ſind die furchtbaren Verhee⸗ rungen deutſcher Kunſtentartung aus der Ver⸗ gangenheit zu erklären. Hätten die Vertreter Die Kunſt Herzenssache der Nalion der Führer auf der Kulkurlagung §s Berlin, 26. November. In Anweſenheit des Führers, faſt der geſam⸗ ten Reichsregierung, des diplomatiſchen Korps, non hervorragenden Vertretern aus Staat und Bewegung, Kunſt und Kultur, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft und der In⸗ und ausländiſchen Preſſe hielt am Freitag im Deutſchen Opernhaus in Charlottenburg die Reichskulturkammer wieder⸗ um in Gemeinſchaft mit der NSG.„Kraft durch Freuoe“ ihre vierte Jahrestagung ab. Für die Kulturſchaffenden gab der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, und für die Millionenorganiſa⸗ tion der Kulturempfangenden, die NSG.„Kraft durch Freude“, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, vor der Staatsführung und dem ganzen deutſchen Volk Rechenſchaft über das Geleiſtete und zugleich die Richtſchnur für die Zukunfts⸗ aufgaben. Zum erſten Male war das Deutſche Opern⸗ haus in Charlottenburg die Stätte der gemein⸗ ſamen Jahrestagung, von der die ſtarken Im⸗ pulſe zur Geſtaltung des künſtleriſchen und kul⸗ turellen Lebens im neuen Deutſchland ausgehen. Vor dem Opernhaus war ein Ehrenſturm der Leibſtandarte aufmarſchiert, die gemeinſam mit den Werkſcharen das Ehrenſpalier im feſtlich ge⸗ ſchmückten Opernhaus bildete. Der Bühnen ⸗ rahmen war von Blumengirlanden eingefaßt. Auf der Bühne ſelbſt ragte das Symbol der Neichskulturkammer enwor. flankiert von den Zeichen der Deutſchen Arbeitsfront. Rechts und links von der Loge des Führers hatten im erſten Rang Platz genommen die Mitglieder des diplomatiſchen Korps, die Reichs⸗ miniſter, die Reichsleiter und Staatsſekretäre, Reichsſtattbalter und Gauleiter, die Präſiden⸗ ten und Vizepräſidenten der Einzelkammern der Reichskulturkammer, Vertreter der Wehrmacht und führende Perſönlichkeiten aller Parteiglie⸗ derungen. In der Loge des ungariſchen Ge⸗ ſandten ſah man den ungariſchen Miniſterpräſi⸗ denten von Daranyi und den ungariſchen Au⸗ ßenminiſter von Kanya. Das Parkett füllten die Reichskulturſenatoren, die Amtsträger der DAß, und der NSG.„Kraft durch Freude“. Faſt der geſamte zweite Rang war der in⸗ und ausländiſchen Preſſe vorbehalten. Der Führer wurde beim Betreten ſeiner Loge von dem ganzen Hauſe ehrfurchtsvoll be⸗ grüßt. Er nahm zuſammen mit ſeinem Stell⸗ vertreter, Reichsminiſter Rudolf Heß, zwiſchen dem Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, dem Vizepräſiden⸗ ten der Reichskulturkammer. Staatsſekretär Funk, und Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Fung fer der NSG.„Kraft durch Freude“, Das Vorſpiel zum 3. Akt der Oper„Lohen⸗ grin“, geſpielt vom Philharmoniſchen Orcheſter unter der Leitung von Generalmuſikdirektor . Dr. Böhm, leitete die Feierſtunde ein. ruf ſprach Staatsſchauſpieler Friedr. Kayß⸗ ler die machtvolle Hymne„Prometheus“. Anſchließend ſprach Dr. Leu. des Verfalls ſich an das große Volk gewandt, ſie wären dort auf eiſige Verachtung und kal⸗ ten Hohn geſtoßen. Denn das Volk hat keine Anaſt davor, von wildgewordenen jüdiſchen Literaten als unzeitgemäß und reaktionär an⸗ gepöbelt zu werden. Dieſe Angſt hat nur der Reichtum, wenn ſich mit ihm geſchmackliche Unſicherheit verbindet. Er verführt allzuleicht zu jener Art von Halbbildung, die ſich mit dem geiſtigen Hochmut und dünkelhafter Arro⸗ ganz paart. Wir kennen dieſe Defekte un⸗ ter dem Schlagwort: Snobismus. Der Snob iſt ein leerer und hohler Bildungs- lakai, der von den Früchten nur die Scha⸗ len ißt und ſie dann nicht verdauen kann. Er geht in Frack und Claque ins Theater, um Armeleuteduft zu atmen. Er muß Elend ſehen, an dem er ſich ſchaudernd und fröſtelnd vergnügt. Das iſt die letzte Ent⸗ artung eines pöbelhaften Amüſiertriebs. Die Reichen wollen im Theater zuſchauen, wie es bei den armen Leuten zugeht. Welch eine Verrohung der Geſinnung! Aber auch welche Verwilderung des Ge— ſchmacks und des ganzen Kunſtempfindens. Das Volk beſucht aus anderen Motiven die Theater, Konzerte, Muſeen und Gale⸗ rien. Es will das Schöne und Erhabene ſehen und genießen. Das. was ihm das Le⸗ ben ſo oft und hartnäckig vorenthält, eine Welt des Wunders und des holden Scheins, ſoll ſich hier vor ſeinen ſtaunen⸗ den Augen auftun. f Der primitive und geſunde Volksgeſchma verlangt eine entſprechende geiſtige Koſt. Mit ſnobiſtiſchen Ueberfeinerungen zieht man keine ſtarken Menſchen auf. Man wende hier nicht ein, das Volk wolle ſich nur amüſieren. Das Volk ſucht Freude. Es bat ein Anrecht darauf. Wir haben die Pflicht, ſie ihm zu ge⸗ ben. Man macht ſich meiſtens kaum eine Vor⸗ ſtellung davon, wie freudelos im allgemeinen das Leben des Volkes verläuft und wie wichtig es deshalb iſt, hier Abhilfe zu ſchaffen. „Alſo Brot und Spiele!- unken die Beſſerwiſſer. Nein,„Kraft durch Freude!“ geben wir ihnen zur Antwort. Darum haben wir die Bewegung zur Organiſation des Opt'⸗ mismus ſo genannt. 8 Der deutſche Künſtler von heute fühlt ſich freier und ungebundener denn je. Er dient mit Freuden Volk und Staat, die ſich ſeiner und auch ſeiner Sache in ſo warmherziger und ver⸗ ſtändnisvoller Weiſe angenommen haben. Der Nationalſozialismus hat die deutſchen Kunſt⸗ ſchaffenden ganz gewonnen. Sie gehören zu uns und leere Redensarten haben wir ſie auf unſere Seite gebracht, ſondern durch die Tat. Uralte Künſtlerträume ſind durch uns in Er⸗ lichung begriffen. Wie ſollte der deutſche Künſt⸗ ler ſich in dieſem Staat nicht geborgen fühlen! Sozial geſichert, wirtſchaftlich gehoben, geſell⸗ ſchaftlich geachtet, kann er nun in Ruhe und ohne bitterſte Exiſtenzſorgen ſeinen großen Plänen dienen. Er hat ein Volk, daß auf ſeinen Anruf wartet. Er ſpricht nicht mehr vor leeren Räu⸗ men und zu toten Wänden. Ein edler Wetteifer um die Palme des Sieges hat auf allen Gebie⸗ ten unſeres Kulturlebens begonnen. Der Na⸗ tionalſozialismus hat auch den deutſchen Künſt⸗ ler in ſeinen Bann gezogen. Er iſt die Grund⸗ lage ſeines Schaffens, das feſte Fundament, auf dem er mit uns allen ſteht. Als treuer Diener ſeines Volkes erfüllt er die Aufgaben, die eine große Zeit ihm ſtellt. Dank an den Führer Voll Verehrung blicken wir alle in dieſer Stunde auf Sie, mein Führer, der Sie in der Kunſt nicht eine läſtige Repräſentationspflicht ſehen, ſondern eine heilige Miſſion und hehre Verpflichtung, die letzte und gewaltigſte Doku⸗ mentation des menſchlichen Lebens. Sie kennen und lieben die Kunſt und den Künſtler. Sie ſtammen auch als Staatsmann aus ihrem Be⸗ zirk. Mit heißem Herzen verfolgen Sie den Weg der deutſchen Kunſt in unſerer Zeit. Sie weiſen ihr Richtung und Ziel als ihr begnadeter Sinngeber. Das danken wir Ihnen alles. Hal⸗ ten Sie auch in Zukunft Ihre ſchirmende Hand über deutſche Kunſt und deutſche Art. Leiſtung und Tat ſollen Antwort und Gelöbnis des deut⸗ ſchen Künſtlers ſein. Unſer Volk aber ſteht heute um uns und bei uns. Für ungezählte Stunden der Freude, Er⸗ holung und Erbauung, befreienden Lachens und aufwühlender Erſchütterung ſtattet es ſeinen Künſtlern ſeinen Dank ab. Ein Jahr der Ar⸗ beit liegt hinter uns. Ein Jahr der Arbeit war⸗ tet auf uns. Die errungenen Erfolge rufen zu neuer Tat. Auf ihnen aufbauend, wollen wir uns mit heißem Herzen und glühendem Idealis⸗ mus unſeren Aufgaben hingeben im Dienſt an der Kunſt, der großen Tröſterin unſeres Lebens. Fliflungen opfern für Bw. Berlin, 26. November. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes, Reichsamtsleiter Hilgenfeldt, hat, wie die NS. meldet, einen Aufruf an die Verwaltungen aller deut⸗ ſchen Stiftungen erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Das Winterhilfswerk iſt eine Gemeinſchafts⸗ aufgabe des deutſchen Volkes. Die deutſchen Stiftungen werden auch in dieſem Jahre auf⸗ gerufen, Spenden aus ihren Erträgniſſen be⸗ reitzuſtellen. Ich gebe der Erwartung Ausdruck, daß die Verwaltungen der deutſchen Stiftungen dieſem Rufe Folge leiſten und ſich über den ihnen geſetzten Zweck hinaus an dem Hilfswerk des Führers beteiligen. wie wir zu ihnen. Nicht durch hohle Programme füllung gegangen, andere ſind in der Verwirk⸗ . 5 2 r r e 3 eee P 8 e eee 5 r Zwiſchen Orient und Okzident Erlebniſſe und Ergebniſſe einer Reiſe in den Balkan und das öͤſtliche Mittelmeer von unſerem Sonderberichterſtatter Kurt Zieſel X. Die Preußen des Balkans Wie arm und einfach dieſes Volk iſt, das da auf den Bahnhöfen aus⸗ und einſteigt! Welche Sauberkeit bei aller Armut, welcher Stolz und welche Anmut in den Bewegungen! Man nennt ſie doch die„Preußen des Balkans“, die Bulga⸗ ren. Der Ausdruck iſt treffend. Er ſagt über dies Volk und dieſe Raſſe alles aus, was zu ihrem Verſtändnis für Deutſchland notwendig iſt. Die Bahn ſteigt derweilen immer höher in die einſamen Bergmaſſive des Balkans empor. Von dieſen einſamen, wildzerklüfteten und dann wieder in anmutiger Sanftheit niederfallenden Bergkette trägt der ganze Südoſten ſeinen Na⸗ men. Hier findet man auch all das, was dem Begriff des Balkans verbunden iſt. Die Roman⸗ tik, die Schönheit, die wilden, ſtolzen genügſa⸗ men Menſchen, einen Reichtum alter Trachten, alter Volkskultur und alter Sitte. Sie tragen wie vor Hunderten von Jahren ihren Schafs⸗ pelz und ihren ſeltſamen Rock, die bulgariſchen Bauern, und die bunten Tücher der Frauen um⸗ rahmen Geſichter, deren unverbrauchte Schön⸗ heit jeden Maler in Verzückung ſetzen muß. Wir ſind ſchon weit über 1000 Meter hoch. Eine holprige, ſchmale Straße begleitet den Schienenweg. Wann ſich wohl hierher ein Auto verirrt, auf dieſe Bergſtraße zwiſchen überhängenden Felshängen und waſſerdurch⸗ brauſten Schluchten? Im Weſten ſehen wir die flachen Höhen des Schipkapaſſes, an dem ſich genau vor 60 Jahren die Ruſſen und Türken zur entſcheidenden Schlacht trafen, durch die ſchließlich auch die Befreiung Bulgariens ent⸗ ſchieden wurde. Wir fragen uns, wie man hier Krieg führen kann? Unter uns dehnen ſich die Buchenwälder, dieſes Wahrzeichen des Balkans. ſchimmernd in einem golddurchtränkten Grün, wenn die Abendſonne darüber hinfährt. Die Bahn überwindet die Berge durch den Trjewna⸗ Paß. Ein kleines Wunder an Eiſenbahnbau⸗ kunſt. Vierzig Tunnel habe ich gezählt. In acht Spiralkehren wird die Höhe erklommen, um im Süden in gewaltigen Terraſſen und Steil⸗ kehren wieder zur Ebene der Maritza hinabzu⸗ ſteigen. Hinter uns verdämmern ſchon die Berge des Balkans im Abendlicht. Vor uns breitet ſich noch hell und fruchtbar das Tal der Maritza aus, im Hintergrund umrahmt von dem zweiten gewaltigen Bergmaſſiv Bulgariens, dem Rho⸗ dopegebirge, das im Süden und Weſten in einem gewaltigen Bogen Bulgarien umſpannt, ein natürlicher Grenzwall gegen Griechenland und Jugoſlawien. Das Meer der Roſen. Wir haben hier Glück. Nahe vor Untergang der Sonne, was gleichbedeutend mit einem ſofortigen, faſt unheimlichen Einfall der Dun⸗ kelheit iſt, fahren wir ein Stück durch das be⸗ rühmte bulgariſche Roſenölgebiet. Eine Hö— henlage von 3—500 Meter, ſanfte Hänge, Ge⸗ treidefelder, Weingärten und Jungwälder. Dazwiſchen rote und weiße Flecken, immer Wie ein Moſaik an Farben breitet ſich das Land vor uns aus. Es ſind die Roſen Bulgariens, unermeßliche Felder. Die hell⸗ roten Damaszener Roſen und die weißen Ro⸗ ſen. Aus ihnen fließt ein Oelſtrom von ca. 5000 kg. jährlich; faſt 20 Millionen kg. Blüten ſind dazu nötig. Sie wachſen alle auf einem verhältnismäßig kleinen Raum, dem Tal, das vor uns liegt, das in einer Länge von 130 km. und einer Breite von durchſchnittlich 7 km. aus dem Balkan herausführt. Dieſe Roſen erfüllen das ganze Land mit ihrem Duft. Wir halten an einem kleinen Ort. Die Luft iſt ſchwer von ihrem Geruch. Man glaubt ſich in einen Märchentraum verſunken. Mit Philippopel, bulgariſch Plovdiv, das, an ſeinen mächtigen Hügeln erkenntlich, im Süden auftaucht, erreichen wir die breiteſte Stelle des Maritzatals, das von hier allmäh⸗ lich nach Süden abzweigend ins ägäiſche Meer mündet. Früher war dieſer Ausgang zum Meer das Tor Bulgariens zum Mittel⸗ meer. Heute an Griechenland gefallen, iſt es der Streitapfel zwiſchen den beiden Balkan⸗ ſtaaten, der auch noch heute den Urſprung mehr. allen Mißtrauens und aller Auseinander- ſetzungen zwiſchen Griechenland und Bul⸗ garien darſtellt. In Plovdiv geraten wir gleich mitten in die Politik,. a Hier iſt die Judenſtadt Bulgariens. Grie⸗ chen. Türken, Armenier und Juden machen die Hälfte der Einwohner aus. Die Juden baben ausſchließlich den Handel und die In⸗ duſtrie in der Hand. Die bulgariſche Bevöl⸗ kerung iſt arm und von ihnen ausgeplündert. Dies alles trübt den Eindruck der Schönheit dieſer Stadt, die ſich zwiſchen Syenithügeln, die bis zu 70 Meter aus der Ebene wie Ke⸗ gel aufragen, erhebt, maleriſch an ihre Hügel bingebaut, mit ſchmalen, engen Gäßchen, ein Stück Orient, mit der erſten Moſchee, die wir auf unſerer Reiſe ſahen, ein verfallenes, außen armſeliges Gebäude, innen von einem Glanz und einer Stimmung, die uns einen erſten Blick in das Geheimnis der religiöſen Kraft Mohammeds tun läßt. Hier haben ſich viele Völkerſtürme gebrochen, hier prallten die Kräfte des Türkentums, der Slawen und des Griechentums aneinander, hier haben gewal⸗ tige Erdbeben gehauſt, hier lag eines der gro⸗ ßen Einfallstore des Orients in das Abend⸗ land. Man kann nicht ſagen, daß das Abend⸗ land alle Stellungen wieder zurückerobert hat. Der Kampf der Kulturen Aber ſelbſt bis hierhin reicht der weſteuro⸗ päiſche Einfluß und der Kampf der Kulturen um den Südoſten. Drei Schulen zeugen davon. Alle drei groß, modern und mit einem Ruf über das ganze Land; die deutſche, die italie⸗ niſche und die franzöſiſche Schule. Der Leiter der deutſchen Schule führte uns durch das ſchöne Haus. Man hat oft merkwürdige Vor⸗ ſtellungen, wenn man von einer deutſchen Schule im Ausland hört. Sie ſind die viel⸗ leicht wichtigſten Kulturträger gerade im Süd⸗ oſten. Hier wird die Grundlage für eine Be⸗ ziehung von Volk zu Volk gelegt, die auf den Elementen der Sprache und Kultur fußend, dauerhaft und fruchtbar wird.„Sie müſſen wiſſen“, erklärt mit der Leiter der Schule,„daß ein bulgariſcher Schüler in unſerer Schule mehr wiegt als die Kultur- und Wirtſchafts⸗ propaganda von Jahren. Wir können mit un⸗ ſerem Erfolg hier zufrieden ſein. Wir machen keine Kompromiſſe. Die Eltern wiſſen, daß un⸗ ſere Anforderungen groß ſind. Wir haben da— her ſchon eine Ausleſe von Bulgaren bei uns. Die Franzoſen machen es ſich leichter. Schüler, die bei uns durchfallen. wechſeln ge⸗ legentlich hinüber in das Prunkagebäude der franzöſiſchen Schule. Sie ſteht in dem Ruf, daß man dort auf jeden Fall ſein Abgangszeugnis erhält.“ Ich begreife die Bedeutung dieſer Schulen nicht ganz. „Bedenken Sie, daß die meiſten Bulgaren, die hier in der deutſchen Schule ihre Reifeprü⸗ fung ablegen, dann an einer deutſchen Hoch⸗ ſchule ſtudieren können, weil ſie alle ſprach⸗ lichen und bildungsmäßigen Vorausſetzungen haben. Was dies bedeutet, kann ich Ihnen nur andeuten. Jeder bulgariſche Arzt, der bei uns in Deutſchland ſtudiert, wird deutſche Arznei⸗ mittel, deutſche Inſtrumente, deutſche Bücher und Zeitſchriften kaufen und verordnen. Jeder Ingenieur, der in Deutſchland eine techniſche Hochſchule beſucht, wird ſpäter ſeine Brücken und Häuſer, ſeine Eiſenbahnen und Fabriken mit deutſchem Material bauen. Sie alle ſind unbewußte Propagandiſten des Deutſchtums, ſeiner Kultur, ſeiner Arbeit, ſeiner Wirtſchaft und ſind damit der Zuſammenarbeit mit un⸗ ſerem Volk gewonnen. Die Franzoſen wiſſen dies genau. Ihre Anſtrengungen drücken ſich in einer finanziellen Großzügigkeit aus, die wir beſſer und wirkungsvoller durch unſere Leiſtungen erſetzen.“ Ich denke mir, daß es gut wäre, über die Pionierarbeit für unſer Volk bei uns zu Hauſe mehr zu wiſſen. (Fortſetzun o; Gro ßſchiffahrksſlraße Rhein-Main-Donau Ihre Bedeukung für Milleleuropa Wien, 26. November Auf Einladung des Vereins für Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt in Oeſterreich, ſowie des Oeſter⸗ reichiſchen Ingenieur- und Architektenvereins ſprach am Donnerstag abend der Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Nürnberg, Willi Lie bel, als Vorſitzender des Vereins zur Wahrung der Main⸗ und Donauſchiffahrtsintereſſen in dem bis auf den letzten Platz beſetzten großen Saal der Wiener Handelskammer über „Die Bedeutung der Großſchiffahrtsſtraße Rhein⸗Main⸗Donau für Mitteleuropa“. Bundeskanzler a. D. Steeruwitz wies in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, wie Deutſchland und Oeſterreich die Feſſeln von Verſailles und Trianon, durch die die beiden Länder auch in verkehrstechniſcher Beziehung lahmgelegt werden ſoll⸗ ten, aus eigener Kraft abgeſtreift hätten. Anſchließend gab Oberbürgermeiſter Liebel, lebhaft begrüßt, zunächſt einen kurzen geſchicht⸗ lichen Ueberblick über den engen Zuſammen⸗ hang der Probleme der großen Verkehrsſtraßen des Rheins und der Donau, die ſeit der Grün⸗ Vollendung einen tigen Beitrag Neugeſtaltung Mitteleuropas Sicherung des dung des erſten Deutſchen Reiches immer wie⸗ der die Staatsmänner und Wirtſchaftspolitiker beſchäftigt haben. Sodann ſchilderte er, wie das Dritte Reich mit aller Energie erneut an die Aufgaben der Großſchiffahrtsſtraßen herange- gangen ſei. Dieſe Verbeſſerung komme ebenſo dem Reich zugute, das mit Hilfe des Vierjahres⸗ planes des Führers die Rohſtoff-Frage ent⸗ ſcheidend angepackt habe, wie auch den Donau⸗ ländern, für die Deutſchland nach wie vor der größte Handelspartner ſei. Was im beſonderen Oeſterreich betreffe, mit dem ſeit dem Juli⸗ Abkommen der Warenaustauſch habe ausge⸗ wertet werden können, ſo ſei damit zu rech⸗ nen, daß die projektierte Waſſerſtraße nach ihrer neuen wirtſchaftlichen Auf⸗ beide Länder mit ſich bringen Mit dem Ausbau der Großſchiffahrts⸗ hoffen wir, ſchloß Oberbürgermeiſter ſchwung für werde. ſtraßen Liebel unter ſtürmiſchem Beifall der Verſamm⸗ lung, in Deutſchland letzten Endes einen wich⸗ zu liefern zur wirtſchaftlichen und damit zur europäiſchen Friedens und zur Erhaltung der abendländiſchen Kultur. Ronoye über die Lage im Fernen Oſten Die Jeik zu Verhandlungen noch nicht gekommen Tokio. 29. Nov. Miniſterpräſident Fürſt Konoye erklärte bei ſeiner Abreiſe nach Nagoya vor Preſſevertre- tern, daß er noch nicht überſehen könne, ob die japaniſchen Truppen bis Nanking oder Han⸗ kau vordringen würden. Hankau ſei durch ſeine Verbindung mit Kanton ein wichtiger Platz für die Ergänzung des chineſiſchen Kriegsmaterials durch ausländiſche Lieferun⸗ gen. Man habe erfahren, daß Enaland be⸗ trächtliche Mengen Waffen und Munition über Hongkong nach China einführe. Weiter erklärte Miniſterpräſident Konoye, Japan ſei unter den bekannten Bedingungen ſtets zu Verhandlungen mit China bereit; aber die Zeit ſei hierzu noch nicht reif. Daher ſeien auch Vermittlungen dritter Mächte als nutzlos abzulehnen. Da Japan nicht gegen das chineſiſche Volk Krieg führe, erübrige ſich eine Kriegserklärung. Eine veränderte Lage könnte einen ſolchen Schritt aber notwendig machen. Wenn Nanking den Krieg in die Länge zie⸗ hen wolle, müſſe man damit rechnen. daß die Verbindung Nankings mit Nordchina abbreche, und ſich dort ein autonomes Regime bilde. Behandlung der chineſiſchen Geſamtfrage Nordchinga von Schanghai nicht zu trennen ſei. Vorläufig habe jedoch Japan noch keinen Plan für die zukünftige Geſtaltung: dieſe ſei ſpä⸗ ter in Verhandlungen mit China feſtzulegen. Ferner erklärte Miniſterpräſident Konoye, Fürſt Konoye betonte hierbei. daß bei daß Japan vielleicht zur Kündiaung des Neunerpaktes gezwungen werden könnte. Der Zeitpunkt ſei jedoch ſorgfältig zu erwägen. Er ſelbſt ſei der Anſicht, daß Ja⸗ pan den Vertrag ſchon früher hätte kündigen müſſen. Jedenfalls ſei zumindeſt eine Reviſion des Vertrages notwen⸗ dig. da Japan ſchon immer die Löſung der Fernoſtfragen ausſchließlich durch die aſiati⸗ ſchen Völker gefordert habe. Zur Innenpolitit äußerte Miniſterpräſident Konoye, daß eine Reform des Kabinetts⸗ ſyſtems durch die beſtehende Verfaſſung er⸗ ſchwert wepde. Die Angelegenheit werde aber eingehend geprüft. Vorläufig ſei enaſte Zu⸗ ſammenakbeit der Miniſter geſichert. GpU.-Lerror gegen Japaner Die japaniſche Regierung wird vollſtellig Tokio. 26. Nov. Die japaniſche Regierung verfolgt mit wachſe nder Beſoranis den von ſow⸗ jetruſſiſchen GPU.⸗Agenten in Nordſacha⸗ lin gegen Japaner betriebenen Terror, der ſich in Gewaltakten und in der Beſchlagnahme von Fiſcherbooten äußert. Die dortige japa⸗ niſche Grenzpolizei iſt angewieſen worden, die Kontrolle zu verſchärfen.— Am Freitag fand über dieſe Angelegenheit eine eingehende Aus— ſprache zwiſchen dem ſtellvertretenden japani⸗ ſchen Außenminiſter und dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Tokio ſtatt. dr. Jrick in Gleiwitz Gleiwitz, 26. Nov. In ſeiner großangelegten Rede. die Reichs⸗ miniſter Dr. Frick am Freitagabend vor 25 000 Oberſchleſiern aller Volksſchichten in der Werkshalle des Reichsbahnwagenwerks in Gleiwitz hielt, gab er einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über das geſchichtliche und politiſche Wer⸗ den des deutſchen Volks. Adolf Hitlers unvergängliches Verdienſt ſei es, zum erſten Mal in der Geſchichte die deutſche Nation zu einer Einbeit zuſam⸗ mengeſchmiedet zu haben. Eine Gemeinſchaft neuer deutſcher Menſchen ſei geſchaffen. In ſeinen weiteren Ausführungen zeichnete Dr. Frick ein Bild von der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung, die das Volk an die Spitze ſtelle, geführt durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung; er umriß die Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ führung auf politiſchem, wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet. Bei der Betrachtung der aroßen Erfolge auch in der Außenpolitik kam Dr. Frick auf die Kʒolonialfrage zu ſprechen, wobei er erklärte, ſie ſtehe als Lebensfrage ſchon lange auf der Tagesordnung der deut⸗ ſchen Nation. Unſer Rechtsanſpruch auf Her⸗ ausgabe der durch das Verſailler Diktat Deutſchland widerrechtlich entriſſenen Kolo⸗ berührt. nien werde ſolange erhoben werden. bis das Unrecht wieder gutgemacht ſei. In ſeiner Rede, in der Dr. Frick dem Thema „Bolſchewismus“ weiten Raum gab und in der er den Wiederaufbau der Wehrmacht ein⸗ gehend behandelte, ſprach der Miniſter ſchließ⸗ lich zu den für das Grenzland Oberſchleſien beſonders wichtigen Fragen der Volkspolitik. Das nationalſozialiſtiſche Parteiprogramm habe den Grundſatz an erſter Stelle aufgenom⸗ men:„Zuſammenſchluß aller deutſchen Men⸗ ſchen auf Grund des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker in einem Großdeutſchland“. Das ſei das Ideal, das uns vorſchwebe. Wir ſeien uns der Schwierigkeiten bewußt, die ſeiner Verwirklichung entgegenſtänden. denn die Volksgrenzen, wie ſie heute beſtehen, ſeien uns aus Jahrhundert überkommen. Uns werde das Ideal ein Ideal bleiben. Aber, womit wir uns niemals abfinden wer⸗ den, iſt, daß man Volksdeutſche, die unter fremder Herrſchaft ſtehen, allein ihres Deutſchtums wegen verfolgt und quält. Das iſt keine rein innerpoli⸗ tiſche Angelegenheit jenes Staats, der die Herrſchaft über unſere deutſchen Volksgenoſſen ausübt, das iſt eine Angelegenheit, die auch das deutſche Muttervolk ſehr en Wir nehmen teil an dem Geſchic Jon Börsen und Märkten fineln-Mafniscne abenahörse Gut behauptet Die Abendbörſe zeigte nach der ſtellenweiſe etwas lebhafteren Umſatztätigkeit im Mittagsverkehr wieder nahezu Geſchäftsſtille, da nennenswerte Aufträge nach keiner Richtung hin vorlagen. Die Haltung war aber im Grundton weiter freundlich, und auch die Kurſe notierten überwiegend um Bruchteile eines Prozentes höher, wobei es ſich allerdings um meiſt nominelle Feſtſetzungen und in teilweiſer Anpaſſung an Berlin handelte. Montanwerte wurden etwas gefragt, Bu— derus 122 ½(121 ¼), Harpener 175(174), Hoeſch 119¼ (119), Rheinſtahl 144½(144), Verein. Stahl 113 (113¼), Otavi Minen 30(30 ¼. Maſchinenaktien lagen behauptet, MAN 129 ½, Adlerwerke 110, Jung⸗ hans 125⅛, Moenus 120, je/ Prozent höher lagen Demag mit 145 ¼ und Rheinmetall mit 143. Von chemiſchen Werten gewannen JG. Farben ¼ Prozent auf 156¼, Goldſchmidt/ Prozent auf 137, Scheide⸗ anſtalt blieben mit 255ſ½ unverändert, während Bem⸗ berg ½ Prozent nachgaben auf 140¼. Leichte Rück⸗ gänge hatten ferner Bekula mit 171(172), Geffürel mit 145(146¼), Schuckert mit 171(171¼) und Südd. Zucker mit 203(203 ¼). Unverändert notierten u. a. Licht& Kraft mit 151 ½, AG. für Verkehr mit 132, Hapag mit 80, VDM mit 164, Holzmann mit 152, Deutſche Erdöl mit 144. Auch Bankaktien blieben voll behauptet. Das Geſchäft am Rentenmarkt war, wie gewöhnlich abends, ſehr ruhig und die Kurſe be⸗ hauptet. 4½proz. Krupp 99%, Kommunal⸗Um⸗ ſchuldung 94,90. delreldemärkle Mainzer Getreidegroßmarkt Bei unverändert ruhiger Tendenz blieben die Preiſe gegen den Markt vom 19. November 1937 unverändert. Nur Heu gut, geſund und trocken notierte mit 6,90 bis 7,20 gegen 6,80—7,00 je 100 kg Frachtparität Mainz. gie hören im Rundfunk.. Sonntag, 28. November Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert. 8: Zwiſchenmuſik. 8.20: Und Sonn⸗ tag aufs Land!Pflaſtermeiers auf Entdeckungsfahrt. 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10: Eine Morgen⸗ feier. 10.45: Beliebte Sänger. 11.30: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 12: Standmuſik. 13.10: Konzert. 14: Bruder Luſtig. Märchenſpiel. 14.30: Das ſchwediſche Volkslied. 15: Bunter Melodienreigen. 16: Wie es Euch gefällt.! 17.20: Die Auswanderer vom Zillertal. 18: Schöne Melodien. 19.10: Werke großer Meiſter. 19.45: Deutſchland⸗Sportecho. 20: 2 Fahrräder, 1 Auto, 1 Radio und wir... 22.30—0.55: Wir bitten zum Tanz. Frankfurt 6: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Deutſche Scholle. Was der Bauer wiſſen muß. 8.45: Morgenmuſik. 91 Chriſtliche Morgenfeier. 9.45: Schickſal und Vorſehung. 10: Morgenfeier. 10.30: Chorgeſang. 11.15: Joſef von Eichendorffs deutſche Sendung. 12: Konzert. 14: Für unſere Kinder. Unſer großes Weihnachtspreisrätſel. 14.30: Kleines Konzert. 15.15: Deutſche Scholle. Dörfliche Feſte in Südbaden. 16: Konzert. 177 Von den Muſiktagen der HJ. des Gebietes 12 Weſtmark. 18: Segen der Reife. Eine Funkfolge vom ſchöpferiſchen Alter großer Deutſcher. 19.10: Guten Appetit! Eine amüſante und„nahrhafte“ Plauderei mit bunter Ta⸗ felmuſik. 19.40: Sportſpiegel des Sonntags. 20: Deut⸗ ſche Spiel⸗ und romantiſche Oper. 22.30: Wir bitten zum Tanz. 24—1: Nachtmuſik. Montag, 29. November Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Fröhliche Morgen⸗ muſik. 9.40: Kleine Turnſtunde. 10: Alle Kinder ſin⸗ gen mit! 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 14: Zur Unterhaltung. 15.15: Portugieſiſche Weinleſe. 15.45: Die Narrenſchaukel. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Junge Dichtung: Der Wald. 18.25: Kleines Unter⸗ haltungskonzert. 18.40: Blutſpender geſucht. Hörbe⸗ richt. 19.10: Und jetzt iſt Feierabend. 19.30— 19.40: Heute heizt Vater. 20: Viertel philharmoniſches Kon⸗ zert. 21: Deutſchlandecho. Wie der neue Volksempfän⸗ ger entſteht. 22.30—24: Nachtmuſik. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gymnaſtik. Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. 10: Der Tromm⸗ ler. 10.30: Hausfrau, hör zu! 11.40: Deutſche Scholle. Von den Neuerungen im Pachtnotrecht. 12: Schloß⸗ konzert. 14.10: In alter Friſche! 15: Volk und Wirt⸗ ſchaft. Die Schraube ohne Ende. 15.15: Für unſere Kinder. Jetzt baſteln wir Weihnachtsgeſchenke. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen im Funk. 19.10: Die An⸗ fänge dert Oper. 20: Tanz und Volksmuſik. 21:„Park⸗ ſtraße 13“. Ein Kriminalſtück. 22.30: Nachtmuſik und Tanz. 24—1: Nachtmuſik. 6.30: Konzert. 8.10: unſerer Volksgenoſſen außerhalb der Reichs⸗ grenzen, und wir werden niemals teil⸗ nahmslos dem Schickſal unſerer Volksgenoſſen im Ausland gegen⸗ ü berſtehen. 5 Adolf Hitler habe in ſeinen Reden oft genug ſeine Achtung vor fremdem Volkstum betont, und was Adolf Hitler als Grundſatz für uns aufgeſtellt habe, das verlangten wir auch von den fremden Völkern: Achtung vor deutſchen Volksgenoſſen. Wir wollen nicht fremdes Volkstum etwa germaniſieren. Das lehnt der Führer ausdrücklich ab. Aber wir müſſen ver⸗ langen. daß die fremden Völker das deutſche Volkstum achteten und ihm ſeinen Beſitzſtand erhielten. Was die Minderheit, die ja zahlenmäßig keine große Rolle ſpielt, hier in Oberſchleſien anbelangt, ſo glaube ich, daß dieſes fremde Volkstum in unſerem Reich keinen Grund hat, ſich über ſchlechte Behandlung zu beſchweren. Sie nimmt an dem wirtſchaft⸗ lichen Aufſtieg Deutſchlands teil. Sie wird in der Verſoraung mit Arbeits⸗ plätzen nicht ſchlechter behandelt als deutſche Volksgenoſſen, und ſie kann auch ihre Sprache und ihre Kultur ohne Beſchränkung pflegen. Ich möchte nur hoffen und wünſchen. daß auch unſere Volksgenoſſen jenſeits der Grenze weder in ihrem kulturellen noch in ihrem wirtſchaftlichen Beſtand irgendwie beeinträch⸗ tigt werden. b Neiſe kubett. 1 600 darität n ber- 948 L ihm mäßig ſleſien ftende inen ſͤlung uf ſbeits⸗ gulſch * 0 Es gibt heute in Deutſchland keinen Menſchen mehr, der nicht irgendwann ein— mal„Kraft durch Freude“ kennenlernt, gleichgültig, ob er auf dem Lande oder in der Stadt als Schaffender ſeine Pflicht tut. „Kraft durch Freude“ iſt das umfaſſende Betreuungsmittel der Freizeit und des Feierabends der geſamten ſchaffenden Na⸗ tion. Wie die Deutſche Arbeitsfront um eine hiee Jaliee I d F. Ein neuer deutſcher Arbeitsmenſch wurde geformt— Millionen feiern den Jahrestag der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ aber iſt die innere Freude, die die lockere, gelöſte Bewegung des Körpers in fröhlicher Gemeinſchaft uns ſchenkt! Das iſt entſchei⸗ dend am KdF.⸗Sport: er iſt eine Quelle der Freude, iſt ein Bindemittel der Kamerad⸗ ſchaft, iſt gewiſſermaßen ein Akkumulator, von dem wir uns Energien für die weiteren Arbeitstage holen können! Oder ſehen wir uns das Amt„Reiſen, Wandern und Ur⸗ laub“ an: Sonderzug auf Sonder⸗ zug wird hier zuſammengeſtellt. Omnibusfahrten werden organi⸗ ſiert, rieſige Dampfer gechartert und neuerdings ſogar ſelbſt gebaut! Be⸗ ſtimmt von dem Gedanken, dem deutſchen Schaffenden die Welt zu zeigen, ihn während ſeines Ur⸗ laubs überall dorthin zu bringen, wo einſt nur begüterte Schichten ſich aufhalten konnten, wuchſen die Pläne dieſes Amtes ſchließlich zu ungeahnten Zielen. Heute kannſt du, Kamerad Schloſſer, du, Ange⸗ ſtellter, und du, landwirtſchaftlicher Arbeiter, nach Italien fahren, kannſt Verona ſehen und Venedig, Neapel und Genua, und kannſt von der Adria aus den Apennin betrachten. Vollends das Wirken von „Schönheit der Arbeit“ hat wohl jeder kennengelernt. Kaum gibt es noch einen Betrieb, in dem nicht wenigſtens die Fenſterrahmen neu geſtrichen und die Wände neu ge⸗ tüncht und die Scheiben blitzblank geputzt wurden. In wie vielen un⸗ Links: In vielen Gruppen ziehen zum Wochenende die Kd F.⸗Wanderer hinaus, um die engere oder die weitere Heimat zu entdecken. Rechts: Frohe Menſchen im Betrieb, das iſt das Ziel des Amtes„Schön⸗ heit der Ar⸗ beit“. Der Ton⸗ filmwagen des Amtes ſpielt während der Mittagspauſe zum Tänzchen nuf. Darunter: Im Aſtronomiekur⸗ ſus werden die Geheimniſſe des Weltalls ent⸗ rütſelt. In alle Wiſſensgebiete führt den ſchaf⸗ fenden Men⸗ ſchen das Deut⸗ ſche Volksbil⸗ dungswerk“. Unten: Fröh⸗ liche Gymnaſtik für Frauen. Photos(6): Preſſeamt DAF.(M). 7 nationalſozialiſtiſche Haltung im Betriebe Tingt, ſo vertieft„Kraft durch Freude“ dieſe Arbeit nach der ſeeliſchen, nach der kultik⸗ rellen Seite hin.„Kraft durch Freude“ ſetzt zu inneren Reformen die äußere, indem ſie mit ihrem Amt„Schönheit der Arbeit“ den Gedanken des ſchönen, lichten, geſunden Be⸗ triebes verwirklicht.„Kraft durch Freude“ bringt in dieſen hellen, ſauberen Betrieb den Betriebsſport, Kd F. geſtaltet den Feier⸗ abend der neuen Menſchen dieſer neuen Be⸗ triebe, Kd. führt ſchließlich die Menſchen in Feiertage und Urlaubswochen voll Schönheit. Tauſendfältig veräſtelt iſt dieſer weite Apparat. Da iſt das Sportamt. Hundert⸗ tauſende ſind durch die Sportkurſe für den Gedanken der Leibesübungen gewonnen worden: ſechs Millionen KdF. Sportler zählten wir im vergangenen Jahre! Da⸗ neben aber ſteht die ſchwierige Kleinarbeit in zahlloſen kleineren Sportkurſen auf dem Lande. Irgendwo in einem kleinen Dorf⸗ gaſthof läuft dann ſolch ein Kurſus, und nur wenige Getreue ſind der erſte Stamm. Wozu Sport?, ſagt der Knecht, ſagen die Mägde— wir treiben ſowieſo 14 Stunden Sport am Tage; Arbeit, das iſt auch ein Sport! Aber dann ſetzt ſich doch die Erkennt⸗ nis durch, daß unſer„Kraft durch Freude“ Sport weit mehr iſt als irgendeine ſport⸗ liche Betätigung. Gewiß ſchafft er auch den notwendigen körperlichen Ausgleich, gewiß iſt ein Teil ſeiner Bedeutung darin zu ſuchen, daß er dem in der täglichen Arbeit einſeitig beanſpruchten Körper Auflocke⸗ rung, Entſpannung verſchafft; weit wichtiger zähligen Betrieben hat ſich die Belegſchaft in ihren Feierſtunden zum Bau eines Sportplatzes oder zur Herrichtung eines Ge⸗ meinſchaftsraumes zuſammengefunden, wie zahlreich finden wir heute freundliche Kan⸗ tinen und farbenfrohe Grünanlagen! Und wenn die Sirenen den Feierabend verkünden, wenn die Uhr überm Ladentiſch den Schluß der Verkaufszeit anzeigt, dann geht es wohl ins KdF.⸗Theater, dann geht es in das„Theater des Volkes“, in die „Volksoper“ oder zu einer Sonderveranſtal⸗ tung einer KdF.⸗Künſtlertruppe. Moliere, Kleiſt, Schiller— das ſind durch die Arbeit der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ den Schaffenden heute keine unbekannten Begriffe mehr. Die rauſchenden Melodien Links: Ko. ⸗ Bühne ſpielt im Reichsauto⸗ bahnlager. Eine der größten Ta⸗ ten der NS.⸗ Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ iſt die Geſtaltung des Feierabends und hier wie⸗ der die Ver⸗ mittlung beſten Kulturgutes in Theatern und Konzerten. Rechts: Ko. ⸗ Schiff in einem norwegiſchen Fjord. Die Deutſche Ar⸗ beitsfront icherte das Recht auf Ur⸗ laub, die NS. ⸗ Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ ſorgt für erlebnis⸗ reiche Ferien. von Strauß genießt der ſchaffende Menſch durch Kd. ebenſo wie die elegante Grazie des Balletts und die luſtigen Späße bunter Clowns. Bis in das entlegenſte Dorf an der Grenze, bis in die ärmſte und ver⸗ laſſenſte Siedlung der Bayeriſchen Oſtmark bringt„Kraft durch Freude“ mit ſeinen Künſtlertruppen die bunte Welt der Artiſtil. Der erzgebirgiſche Holz⸗ ſchnitzer und der frieſiſche Moorarbeiter kennen die fixen Tricks überlegener Zau⸗ berkünſtler und die ſchwin⸗ delnde Akrobatik berühmter Kraftnummern ebenſo wie der lauſitziſche Steinbruchar⸗ beiter.„Kraft durch Freude“ vergißt keinen! Darüber hinaus führt das „DeutſcheVolksbildungswerk“ den Schaffenden zu den beſten Kunſtſtätten ſeiner Nation, zeigt ihm die Größe deutſcher Kultur. Der Führungsdienſt des„Deutſchen Volksbil⸗ dungswerkes“ zeigt Sonntag um Sonntag Tauſenden die berühmteſten Muſeen, lenkt ihr Denken zur Erhabenheit großer deutſcher Bauwerke, zur Vollendung deutſcher Malerei, deutſcher Plaſtik. Aber auch Allgemeinwiſſen könnt ihr euch im„Deutſchen Volksbildungswerk“ erwer⸗ ben: Engliſch und Franzö⸗ ſiſch, Stenographie und Raſ⸗ ſenkunde, Wirtſchaftslehre und Geſchichte— alles Wiſſens⸗ werte bieten euch die Kurſe. Nicht ſchulmeiſterlich, nicht nüchtern wird der Unterricht dort geboten— es ſind Schaffende, Menſchen, die wenig Zeit und oft nur un⸗ genügende Vorausſetzungen haben. Darum wird der Lehrſtoff anſchaulich und einpräg⸗ ſam übermittelt. Techniſche Kurſe werden verbunden mit Beſichtigungen großer Fa⸗ briken, mit lebendigem Anſchauungsunter⸗ richt in den gigantiſchen Werken der deut⸗ ſchen Arbeit, und ſo mancher Menſch aus Dorf und Kleinſtadt hat mit dem„Deut⸗ ſchen Volksbildungswerk“ zum erſtenmal in ſeinem Leben ſtaunend die unfaßliche Wucht eines zwei⸗ und dreiſtöckigen U⸗ Bahnhofs einer Großſtadt erlebt. Es iſt unabſchätzbar, wieviel reicher das Leben der Nation durch die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ geworden iſt. Kraft und Freude gibt ſie uns, wenn wir auf ihren Schiffen die norwegiſchen Fjorde und Italiens blaue Küſten ſehen, wenn wir am freundlichen und geſunden Arbeitsplatz ſtehen oder unſeren Wiſſens⸗ kreis erweitern in arbeitsreichen Abend⸗ kurſen. Eines greift ins andere, und alles hat nur das eine Ziel: einen neuen deut⸗ ſchen Arbeitsmenſchen zu formen! Wie die Deutſche Arbeitsfront den ſozialpolitiſchen Aufbau des neuen Reiches formt, wie ſie ihre Hand ſchützend über den Arbeitstag des Schaffenden hält, ſo nimmt ſich die ihr untergegliederte NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ der freien Stunden des arbei⸗ tenden Menſchen an. Am 27. November feiert das ſchaffende Deutſchland darum dankbar den vierten Jahrestag der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“— ſeiner Gemeinſchaft. H. Eckensberger. ccc. r N 2 — 2 TTT 9 1 1 9 1 4 7 g 7 1 1 1 1 1 0 1 7 4 Neue Politik- in alten Häuſern (2. Fortſetzung) Abbruch der geſamten er g der Voßſtraße, vom bis zur Hermann⸗Göring⸗Straße, reiterung dieſes Straßenzuges eicht und die Voßſtraße äſentativſten Straßen t zahlen. ichskanzlei erhält zwei monu⸗ „ die von mit dem Hoheits⸗ ulen eingefaßt werden. olle Ue 0 geführten Portal wird iweiſe des Borſig⸗ e Bar ze drei S einen weit n 11 f mit Mitteltrakt des erbreiterung der Vie An die Stelle der bis repräſentati dem erigen Emp⸗ unbe⸗ 7 187 zrundſt in„Haus den Sockel der Fenſter und Portale vor⸗ für ſowie ird der Erweiterungsbau der rchweg in Putzbau ausgeführt. chgeneigtes Dach, das von der ſichtbar ſein wird. Die Ge⸗ in den Händen von Profeſſor die eigentliche Bau ng lt ein f aus N A f in Berlin-Dahlem über⸗ tragen wurde. In ſeiner einheitlichen Linien⸗ führung und der eindrucksvollen Geſchoßabſtu⸗ fung d der Erweiterungsbau der Reichs⸗ kanzlei zu den ſchönſten architektoniſchen Schöp⸗ fung Deut Teulſch zählen, die das nationalſozialiſtiſche and aufzuweiſen hat. Ein unſcheinbares Haus macht Außenpolitik kanzlei darf wohl das Aus⸗ 74—77, zu denjenigen gerechnet werden, die der Wil⸗ 0 ver⸗ ren offiziellen Charakter eſes unſche das ſpäter g mit den üb ſern gegen Ende edrich Wilhelms J. durch von Pannewitz erbaut. h deſſen Tode wurde es von der Tänzerin erina, damals bereits Barbare von Co „und nach en f i weiterem Beſitzwech 1862 von er Otto von Bismarck e äude bis zu ſei⸗ das benachbarte Palais Bismarck führte darin Reich auf die Höhe der Macht. r Liebe hing der Kanzler an ſeinem ſitz, obwohl er manchmal ſich darü a daß man„in dieſer Wüſte von Pflaſterſteinen und Leitungen zu woh⸗ Mauer n Lagerung der Erdſchichten FFF. e ee eee Eine überaus intereſſante Wiſſenſchaft beſchäf⸗ tigt ſich mit dem Aufbau unſerer Erdrinde, es iſt die Geologie oder Erdgeſchichte. Sie lehrt, daß wir auf einer nur etwa 100 Kilometer dicken Erdrinde oder Erdkruſte leben. Dabei beträgt der Durchmeſſer der Erde etwa 16 000 Kilo⸗ meter. Das Erdinnere wird zum großen Teil noch glühendflüßig ſein, und nur jene 100 Kllo⸗ meter ſind im Laufe einiger Millionen Jahre erkaltet. Dieſe Erdrinde beſteht aus den ver⸗ ſchiedenſten Geſteinsſchichten, von denen nur ein jüngerer Teil noch ſo liegt, wie er urſprünglich abgelagert worden iſt. Der ältere Teil gt auf⸗ gefaltek, ſchräg geſtellt(ſiehe unſer Bild), ver⸗ ſchoben und ſonſt irgendwie verändert. Das hat ſeinen Grund darin, daß unſere Erde mehrere Schrumpfungsperioden durchgemacht hat, wo⸗ durch der ſtarre Geſteinsmantel vielfach geſtört wurde. Er 1e ee 3 Starrheit zieſem Schrumpfen nicht zu folgen. eee(Brandt, Zander⸗K.) marck ſtets als„halber Berliner“, Stadt ſo gut Beſcheid gut Droſchkenkutſcher wie werden können.„Mein Heimatsgefühl für Be lin und ſeine Umgebung iſt immer dasſelbe“, bekannte der Reichskanzler bei einer anderen Gelegenheit. Stets, ob zu früher Tages⸗ oder ſpäter Abendſtunde, waren zu Bismarcks Zeiten die Geſchäftsräume des Auswärtigen Amtes in der bis zum Weltkrieg noch ſehr ſtillen Wilhelm⸗ ſtraße hell erleuchtet. Auf jedem Tiſch ſtand eine brennende Argandſche Oellampe mit grün⸗ lackierter Blechkappe. Des milden, gleichmäßi⸗ gen, nicht erhitzenden Lichtes wegen ſoll Bis⸗ marck dieſe Beleuchtungsart jeder anderen vor⸗ gezogen haben Es gab zu fener Zeit im Aus⸗ wärtigen Amt üherhaupt keine Aintsſtunden; die Herren Räte mußten ſtets eines Winkes oder Befehls des Kanzlees gewärtig ſein.„Vereit ſein für alles!“ hieß damals die Loſung im Aus⸗ wärtigen Amt, nach der ſich jedermann zu rich⸗ ten hatte. Mit dem Ende von Bismarcks Kanz⸗ lerſchaft erloſch auch im Auswärtigen Amt das altmodiſche Oellicht und die ſtrenge Dienſtauf⸗ ſaſſung. Herbert von Bismarck, 1886 zum Staateſekre⸗ tär des Aeußeren ernannt, war als geſchickter Schüler und begabteſter Mitarbeiter ſeines Vaters dem politiſchen Kreis, der auf den Sturz des großen Kanzlers hingearbeitet hatte, genau ſo verhaßt wie der alte Recke ſelbſt. Man der in dieſer wußte, daß Staa Sta Copyright by Verlag Preſſe⸗Tagesdienſt traße, die das Reich regiert— Wilhelmſtraße einſt und jetzt Verlin 8 80. prägte damals im Hinblick auf Vater und Sohn das gefährliche Schlagwort von der„Dynaſtie Bismarck“. Wenige Monate nach ſeinem Vater ſchied auch Staatsſekretär Bismarck aus dem Amt und verließ Berlin. Eine Geſtalt im Halbdunkel der Geſchichte war Geheimrat von Holſtein, die„Graue Eminenz“, der es trotz ihrer großen politiſchen Bedeutung gelang, jahrzehntelang unbekannt und un⸗ genannt in der Reichshaupiſtadt zu leben. Selbſt Wilhelm II. hat Holſtein nie zu Geſicht bekom⸗ men. Menſchenſcheu, ewig intrigierend, dabei gehaßt und gefürchtet von ſeiner g inzen Un⸗ gebung— ſo beeinflußt Holſtein ganz im Hin⸗ tergrund die Politik des Auswärtigen Amtes unter Bismarcks Nachfolgern bis zum Jahre 1906. Während der zweiten Marsokkokriſe leitete Staatsſekretär Kiderlen⸗Wächter das Auswär⸗ tige Amt. Es wurde damals gerade noch um ein Haar der Krieg vermieden, aber ichon zeigte ſich die beginnende Einkreiſung Deutſchlands, die im Weltkrieg ſo unheilvoll in Erſcheinung trat. Reichskanzler Fürſt Bülow, ein talentierter Diplomat und geſchmeidiger Hofmann, geſchickt im Umgang, voll Taktik und ſelbſtherrlicher Ve⸗ rechnung, der aber das ſich zuſammenbrauende Kriegsunwetter nicht zu zerſtreuen vermochte, war der Beherrſcher des unſcheinbaren Hauſes in der Wilhelmſtraße in den letzten Friedens⸗ jah en.(Schluß folgt) Bismarck und die franzöſiſchen Kriegsſchulden Eine hiſtoriſche Begebenheit Thiers, der erſte Präſident der franzöſiſchen Republik nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege. befand ſich im Oktober des Jahres 1871 in arger verlegenheit. Die Zahlung einer halben Milliarde an Deutſchland war fällig geworden. und Frankreich hatte kein Geld. Erfolgte aber die Ueberweiſung der Summe nicht, ſo unter⸗ blieb auch die etappenweiſe Zurückziehung der deutſchen Truppen. Um das zu vermeiden, wurde Herr Pouyer⸗Quertier, mit dem Bismarck bereits in Frankfurt über den Frieden verhan⸗ delt hatte, nach Berlin geſchickt, um die deutſche Regierung zur Gewährung einer Wartefriſt zu beſtimmen. Der Kanzler vermutete beſondere, ihm nicht gerade angenehme Gründe hinter dem Beſuch des franzöſiſchen Bevollmächtigten und emp⸗ fing ihn nicht ſehr freundlich. Aber ſchließlich verabſchiedete er ſich von ihm mit den Worten: „Sprechen Sie darüber mit dem Kaiſer, ich werde Ihnen eine Audienz vermitteln und Ih⸗ rem Wunſch meinerſeits nicht hinderlich ſein.“ Noch am gleichen Tage empfing der Kaiſer Pouyer⸗Quertier mit beſonderer Auszeichnung. Wiederholt äußerte er ſeine Befriedigung über die gewiſſenhafte Erfüllung der Zahlungsver⸗ pflichtungen Frankreichs. Und als er den Ab⸗ geſandten entließ, geſchah das in ſo wohlwollen⸗ der Weiſe, daß dieſer berichten konnte, er hoffe, die Verhandlungen zu einem günſtigen Abſchluß zu bringen. Am nächſten Morgen kurz nach ſieben Uhr be⸗ fand ſich Pouyer⸗Quertier, ſeinen Pariſer Ge⸗ wohnheiten entſprechend. noch im tieſſten Schlafe, als er durch lebhafte Geſpräche im Ne⸗ benzimmer geweckt wurde. Kaum hatte er ſich den Schlaf aus den Augen gerieben, da ſtand auch ſchon Bismarck in ſeiner bekannten Küraſ⸗ ſieruniſorm im Zimmer. Der Franzoſe ſtam⸗ melte Entſchuldigungen.„Glauben Sie denn.“ ſagte der Kanzler,„daß ich mich vor einem nackten Mann fürchte?“ Ohne weitere Um⸗ ſtände nahm er dann am Bett Platz und be⸗ gann die Unterhaltung.„Sie haben gewonnen“. erklärte er dem Franzoſen,„der Kaiſer geſteht Ihnen alles zu!“ „Wie?“ fragte Pouyer⸗Quertier,„Sie haben noch geſtern Se. Majeſtät geſehen?“ „Geſtern“, antwortete Bismarck,„nein, ſon⸗ dern heute, es iſt ja ſchon ſieben Uhr morgens.“ Dann begann der Kanzler mit der größten Liebenswürdigkeit über die wichtigen Fragen zu Das Gehöft an der Landſtraße/ Die Landſtraße hat ſich ſehr verändert. Die Menſchen, die daran wohnen, ſind auch nicht mehr die alten. Längſt nicht ſo gemütlich wie früher, kurz angebunden, haben ſie keine Zeit. Mißmutig ſchüttelte der unverbeſſerliche Landſtreicher den Kopf. Die Hofhunde, mit denen er ſchon immer ſeine Not gehabt hatte, ſchienen noch giftiger geworden. Hatte ihm vorhin da drüben im Gehöft ſo ein ſtruppiger Köder doch in die Wade gebiſſen, und er konnte dem Hund nicht einmal mit dem Stock eine verſetzen. Die Bäuerin war auf ihn losgefahren. Er ſolle ſich fortſcheren, ſonſt würde ſie ihren Mann rufen——— Nun ſaß er hinter einem Strauch auf der anderen Seite der Landſtraße. Die Wunde an der Wade blutete; auch quälten ihn Hunger und Durſt. Drüben würden ſie zu eſſen und zu trin⸗ ken haben; ſelbſt der Köter würde ſeine Mahl⸗ zeit bekommen. Der konnte in ſeine Hütte krie⸗ chen und hatte ein Dach überm Kopf, wenn ein Gewitterregen losbrach. Er hörte den Hund kläffen, ſah ihn aus dem Tor des Gehöfts herausſpringen. Jetzt einen Stein haben, einen ſchweren Stein.—— und auf das Bieſt werfen, daß es alle Viere von ſich ſtreckte! Da war aber auch ein Kind, ein blondes, hübſches Kind! Und Kind und Hund liefen auf die Straße, jagten ſich. Die hatten beide keine Sorgen, keine Schmerzen und keinen Hunger. Die konnten ſich freuen! Ein ſurrender, ſingender Ton! Zwiſchen den Pappeln der Straße eine Staubwolke hinter einem dunklen, vorwärts raſenden Punkt.— Ein Auto im Renntempo! Sie hatten es alls ſo eilig ſprechen. Ein Schreibzeug wurde gebracht, und auf einem kleinen Nachttiſchchen wurden die Entwürfe zu den beiderſeitigen Abmachungen feſtgelegt. Bismarck ſchrieb. und bald war alles ſo weit fertig, daß die Sekretäre den Reſt be⸗ ſorgen konnten. „Und wie iſt es mit Ihren Truppen?“ fragte der Bevollmächtigte. „Sie haben heute früh um ſechs Uhr tele⸗ graphiſche Anweiſung erhalten, ſich zum Ab⸗ marſch vorzubereiten. Während ich hier mit Ihnen unterhandle, iſt dort ſchon alles in Be⸗ wegung.“ Niemand war glücklicher als der Franzoſe. Freudig nahm er die Einladung des Kanzlers zu einem Frühſtück an. Ein angeregtes Ge⸗ ſpräch kam in Gang, und während der Unter⸗ haltung kam die Rede auch auf die deutſchen Eiſenbahnen. Der Kanzler behauptete, die deutſchen Eiſen⸗ bahnen beförderten billiger als die franzöſiſchen. Pouyer⸗Quertier beſtritt das und meinte:„Ich habe für einen Sonderzug von Köln nach Ber⸗ lin 1500 Mark bezahlt. Ich beklage mich nicht gerade und verlange auch mein Geld nicht zu⸗ rück, aber Sie werden zugeben, daß man bei dieſem Preis nicht von einer billigen Beför⸗ derung ſprechen kann.“ „Oh“, ſcherzte Bismarck,„dann haben Sie ge⸗ wiß gleich Ihre Rückfahrkarte bezahlt?“ Der Franzoſe verneinte das. Aber wie er⸗ ſtaunt war er, als er bei ſeiner Abreiſe auf dem Bahnhof erſchien und ſein Sekretär ihm mitteilte, es ſtehe ohne ſein Zutun bereits ein Sonderwagen zur Verfügung. Die anweſenden Herren vom Auswärtigen Amt aber meinten lächelnd:„Sehen Sie, der Fürſt war im Recht. als er ſagte. Sie hätten Ihre Rückfahrkarte ſchon bezahlt.“ Das wiederholte ſich noch einige Male bis zur franzzſiſchen Grenze. Auf einer Station war ſogar ein glänzendes Eſſen vorbereitet. und als die Rechnung verlangt wurde, hieß es wieder, ſie wäre ſchon beglichen. Herr von Pouyer⸗Quertier aber war von dieſen liebenswürdigen Aufmerkſamkeiten ſo entzückt, daß er von der Grenze folgendes Te⸗ legramm an den Kanzler ſandte:„Ich danke Ihnen, mein Fürſt, es iſt jedenfalls angeneh⸗ mer, von Ihnen zu gehen, als zu Ihnen zu kommen!“ A. N. Von Chriſtoph Walter Drey guf den Landſtraßen. Und dies, das gleich heran ſein mußte, würde vielleicht den Köter überfah⸗ ren. Dem geſchah es recht, dem gönnte er es—— Doch das Kind————7 Das war ja auch mitten auf der Straße Er ſprang auf————— Ein Knirſchen vom ſcharfen Anziehen einer Bremſe. Der Wagen ſtellte ſich ſchräg, wäre faſt gegen einen der Bäume geprallt. „Sind Sie verrückt geworden?“ brüllte eine grobe Stimme in höchſter Gereiztheit.„Einem direkt vor die Räder zu laufen! Was fällt Ihnen ein? »„Entſchuldigen Sie man,“ ſagte der Landſtrei⸗ cher, der das Kind am Arme gepackt hatte und dicht neben dem Wagen ſtand,„wenn ich nicht zu⸗ geſprungen wäre, hätten Sie das Kind über⸗ fahren“. „Was hat ſich Ihr Kind auf der Straße herum⸗ zutreiben? Sollen wir deswegen Hals und Beine brechen?“ „Ihr Hals und Ihre Beine ſind ja heil geblie⸗ ben. Aber was nicht iſt, kann noch werden, wenn Sie ſo weiter fahren!“ „Es iſt mein Kind!“ Blaß vor Schreck griff die herbeigeeilte Bäuerin danach.„Mein Kind!“, ſtammelte ſie nochmals. Dann ſah ſie auf den alten Landſtreicher und erkannte in ihm den Mann, dem ſie vorhin die Türe gewieſen hatte. „Kommen Sie mit!“ ſagte ſie leiſe—— und es lag ein ſo milder, herzlicher Klang in dieſen Worten, wie er ihn lange nicht mehr vernommen hatte. Seitdem hat der Bauer an der Landſtraße einen alten Knecht, der nur noch manchesmal ſehnſüchtig in die verlockende Ferne ſtarrt und niemals mehr wandert, weil er endlich eine Hei⸗ mat fand. Das Kunſtwerk des Monats 1 Das„Kunſtwerk des Monats“, das die Staat⸗ lichen Muſeen in Berlin aus ihren reichen Sammlungen in jedem Monat der beſunderen Beachtung ihrer Beſucher empfehlen, iſt im De⸗ zember dieſer Steinkopf der voraztekiſchen Küſtenkultur, ein prachtvoll gearbeiteter Men⸗ ſchenkopf aus dunklem vulkaniſchen Geſtein. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗P.) Land der falſchen Selbſtanklagen Wenn in Frankreich ein ſckweres Verbrechen verübt wird, dann finden ſich beſtmmt in Marſeille oder Paris oder Havre ein paar äl⸗ tere Leute bei der Polizei ein und behaupten. ſie ſeien die Täter. Da dieſe Leute aber ſchon bei anderen Gelegenheiten mit der gleichen Be⸗ hauptung kamen, nimmt man ſie nicht mehr ernſt, ſondern weiſt ſie ohne weiteres ab. Dieſe Selbſtankläger ſind noch die harmloſeſten unter den merkwürdigen Menſchen, die in Frankreich zu Dutzenden herumlaufen. Die franzöſiſchen Kriminaliſten wiſſen, daß Frankreich das Land der falſchen Selbſtanklagen iſt. Sie richten ihre ganze Unterſuchung unter dieſem Geſichtspunkt ein. Vor einigen Jahrzehnten hätte man bei den Kriminalämtern erſtaunt gefragt, wieſo man an der Schuld eines Menſchen zweifeln könne. der doch ſein Verbrechen ſelbſt geſtehe! Heute iſt es ſo, daß die Kriminalpolizei ſehr oft die Aufgabe hat, das abgelegte Geſtändnis nackzu⸗ prüfen und unter Umſtänden zu widerlegen. Die Motive für die Selbſtanklagen ſind oft ſehr merkwürdig. In Marſeille wurde ein Bäcker durch Schläge mit der Axt getötet. Seine eigene Gattin ſtellte ſich bei der Polizei mit der Behauptung, ſie ſei die Täterin. Aber in ihren Ausſagen er⸗ gaben ſich beſtimmte Widerſprüche. Der Unter⸗ ſuchungsrichter wurde mißtrauiſch. Er beauf⸗ tragte einige Beamte mit neuen Ermittlungen. Das Ergebnis war, daß der Sohn der Frau den Mord begangen hatte. Sie aber wollte ihren Sohn retten und nahm deshalb alle Schuld auf ſich. Der Prozeß endete inſofern ſeltſam, als der Sohn zu 10 Jahren, der Mutter aber we⸗ gen Täuſchung der Behörden zu 2 Jahren Frei⸗ heitsſtrafe verurteilt wurde. In Paris wurde ein italieniſcher Schneider durch Revolverſchüſſe getötet. Eine junge ita⸗ lieniſche Schneiderin ſtellte ſich bei der Polizei und ſchilderte in allen Einzelheiten, wie ſie die Tat begangen habe. Erſt nach zehn Monaten gelang es der Polizei durch einen Zufall feſt⸗ zuſtellen, daß die Schneiderin gar nicht die Tä⸗ terin geweſen ſein konnte. Der Täter war ein junger Maler, der der Geliebte jener Schnei⸗ derin war. Sie wollte ihn ſchützen und vor dem Gefängnis bewahren. Wiſſenswertes Allerlei Manche Menſchen ſind völlig unempfindlich gegen Seekrankheit. Das trifft beſonders für Akrobaten. Seiltänzer, Tänzer und andere Menſchen zu, die in ihrer Arbeit ihren Körper beherrſchen gelernt haben. In der großen Kathedrale in Wincheſter gibt es das merkwürdigſte Glasfenſter der Welt. Vor faſt dreibundert Jahren wurde dieſes Fenſter durch den Luftdruck einer der Crom⸗ wellſchen Kanonen geſprengt Obwohl man alle Scherben geſammelt und ſie von Sachver⸗ ſtändigen wieder hat zuſammenfügen laſſen. ſitzt doch kein einziges Stück genau an der Stelle, wo es früher geſeſſen hatte. Unter den vielen merkwürdigen Dingen. die es in dem Tempel des ſchlafenden Buddha in Peking gibt, ſind auch ein Paar rieſige Filz⸗ pantoffel, die zu Füßen der liegenden Buddha⸗ figur ſtehen. Die Buddhiſten glauben, daß es für den Buddha angenehm ſein könnte, ſie zur 3 zu haben, falls er im Schlaf wandeln ollte. Es wird behauptet, daß das beſte Mittel. linkshändige Kinder an den Gebrauch ihrer rechten Hand zu gewöhnen, darin beſtehe, ſie irgendein Muſikinſtrument ſpielen lernen zu laſſen. Die Polen. Wenn wir heute noch bisweilen das Wort „Salair“ anwenden, ſo greifen wir damit auf einen Brauch des alten Rom zurück, wo ein Teil des Lohnes für öffentlichte Dienſte in Salz ausgezahlt wurde. Obwohl es keinen wirklichen Erſatz für den Schlaf gibt, kann ein Verluſt von zwei Stun⸗ den Schlaf teilweiſe durch ein Mehr im Genuß von Kohlehydraten, beſonders Zucker, wett⸗ gemacht werden. 1 8 Beim Verbrennen eines Diamanten bleibt keine Aſche zurück, denn da er aus reinem Koh⸗ lenſtoff beſteht. verbrennt er zu Kohlendioxyd, einem farbloſen Gas. meiſten Nichtraucher findet man in 15 1 en . — — 2 11 ie U t Uf in 1 Warum haben Sie ſchlechte Caune? Die wiſſenſchaftliche Erklärung dafür er⸗ halten Sie hier. Zwar gibt es viele Ur⸗ ſachen, mit denen man ſeine ſchlechte Laune begründen kann: Die allgemeine Not⸗ lage, Schmerzen, ein mißglückter Verſuch, Unannehmlichkeiten perſönlicher Art und vieles mehr. Schlechte Laune pflegt ſich bekanntlich auch körperlich auszuwirken. Appetitloſigkeit ſtellt ſich ein, die Geſichts⸗ farbe wird blaß, die Züge werden ſchlaff durch verminderte Blutzirkulation. Die geiſttge Gleichgewichtsſtörung führt zu einer Unordnung im Körper; Kopfſchmer⸗ en und Fiebererſcheinungen können die 115 ſein. Alles wegen ein bißchen chlechter Laune! Will man einmal ganz abſehen von den vielen Steinen des Anſtoßes, die ſich in unſerm Unterbewußtſein herumtreiben, und von körperlichen Leiden, die man nicht ſofort erkennen kann, ſo können wir bei ſcheinbar grundloſen Mißſtimmungen ge⸗ 115 auf einen böſen Störenfried in 25 erem Organismus tippen: die Neben⸗ niere. Ueber ihre Bedeutung hat man ſich jahr⸗ hundertelang den Kopf zerbrochen. In ihr ſitzt, nach Anſicht vieler moderner Gelehrter, ein Organ, daß das Gleichgewicht des Charakters beſtimmt. Der Träger einer gut funktionierenden Nebenniere iſt ein optimiſtiſcher Menſch voll Lebensmut und Tatkraft. Aehnliche Eigenſchaften mißt man einem kleinen Organ zu, das, kaum einen Zentimeter im Quadrat groß, zwiſchen den beiden Gehirnhälften verſteckt, dem Dach des Mittelhirns auſſitzt,„der Zirbeldrüſe“. Man nannte ſie noch im 17. Jahrhundert in inſtinktiver Erkenntnis: „Sitz der Seele“, und wunderte ſich nur, daß dieſes wichtige Teil im ausgereiften, menſchlichen Körper langſam zurückgebildet wurde. Heute wiſſen wir, daß die Zirbel⸗ drüſe, ganz ähnlich dem kleinen Hirn⸗ anhang, als Kontrollorgan für das körper⸗ liche und geiſtige Wachstum vorgeſehen würde. Bei Kindern, die in der Entwick⸗ lung zurückgeblieben ſind, findet man ſie daher verkümmert. „Er hat ſich die Gelbſucht an den Hals geärgert“, ſagt der Volksmund, wenn emandem die Galle übergelaufen iſt. Auch ier zeigt ſich, welch' große Bedeutung die Arbeit der innerſekretoriſchen Drüſen für unſer Wohlbefinden hat. Nur irrte man ſich früher in der Reihenfolge der Vor⸗ änge.„Der Menſch ärgert ſich nicht ſo⸗ ange, bis er die Gelbſucht bekommt, ſon⸗ dern die überſteigerte Funktion ſeiner Leber war der Ausgangspunkt ſeiner ſchlechten Laune.“ Das Produkt dieſer größten menſchlichen Drüſe— Galle— kritt in die Blutbahn und erzeugt neben der Gelbfärbung der Haut jene unbehag⸗ lichen, krankhaften Gefühle, die ſich in ge⸗ reizter, unausgeglichener Stimmung äußern. Zu ſehr ſchweren Stimmungsſchwankun⸗ en neigen auch Menſchen, die an Zucker⸗ rankheit leiden. Hier liegt der Grund in der Bauchſpeicheldrüſe, da ihre zu ſtarke uckerausſcheidung mit einem ſtändigen räfteverſall verbunden iſt. Wir erſehen aus alledem, wie enorm wichtig es iſt, daß unſer Drüſenſyſtem richtig in Ordnung iſt, und ſollten es nicht leicht nehmen, wenn die ſchlechte Laune ſich recht häufig ohne ſtichhaltigen Grund einſtellt. Dann heißt es:„Schleunigſt zum Arzt!“, er kann in den meiſten Fällen helfen. Sind Imker gegen Bſenenſtiche gefeit! Die Wirkungen des Bienengiftes als Heilmittel und im Zuſammenhange damit auch die Naoge ob Menſchen gegen Bienengift gefeit ſind oder geſeit werden, wurde dieſer Tage von Dr. Schwabe in a* der Therapie“ erörtert. Da — aus leicht erklärlichen Gründen— ee erſonen zur Löſung nicht bereit 2 o hat man ſich mit einer Rund⸗ rage an die Imker gewandt, die ja trotz aller Vorſicht immer wieder Opfer ihrer Pfleglinge werden. Da zeigte ſich nun, daß etwa 105 der Imker von vornherein eſeit waren. Sie vertrugen Stiche ohne ſede Beſchwerde, beſaßen alſo einen an⸗ eborenen Schutz, d. h. Schutzſtoffe, welche je Giftwirkung des Bienenſtiches ſofort aufhoben. Andere mußten dieſen Schutz erſt erwerben. Der Körper mußte durch lenenſtiche 5 angeregt werden, die Schußſtoffe zu bilden. as dauerte ein bis fünf Jahre, bei manchen zehn, bei manchen aber auch 30 Jahre, ehe ſie dauernd giftſeſt wurden. Jedoch ein kleiner Teil blieb immer empfindlich, ja, wurde ſogar überempfindlich. Gegen Bienen⸗ ſtiche gefeit ſind einzelne Tierarten. Man weiß es von einem tropiſchen Vogel, dem Bienenfreſſer, der ſich hauptſächlich von Bienen nährt, desgleichen vom Stinktier (Skunk), das gern Bienenſtöcke überfällt und, obwohl von wütenden Tieren ge⸗ ſtochen, ein Bienenmahl hält. Bei geſchwollenen Mandeln bereite man einen Brei aus gekochtem Leinſamenmehl und Eibiſchwurzelpulver, ſtreiche den Brei auf ein Leinentuch und lege dieſes um den Hals. * Eine Schwitzpackung bereite man folgen⸗ dermaßen. Man nehme ein heißes Bad, dann eine Ganzpackung mit warmem Waſſer. Zur Erhöhung der Temperatur reiche man heißes Zitronenwaſſer. * Niednägel entſtehen bei zu trockener Nageloberhaut infolge Einreißens der Hautränder. Man beſchneide ſie ſorgfältig mit einer gebogenen Nagelſchere und be⸗ tupfe die kranke Stelle mit Jodtinktur oder Collodium, um jeder Infektion vorzu⸗ beugen. Die Hautränder darf man niemals beſchneiden. Man nehme hierzu ein Bein⸗ ſtäbchen, nachdem man durch ein Seifenbad der Fingerſpitzen die Haut aufgeweicht hat, und ſchiebe die Haut häufig vorſichtig zurück. Muffige Zimmerluft wird verbeſſert, wenn man ein Gefäß mit kochendem Waſſer aufſtellt, in das man einen Löffel Terpen⸗ tinöl hineingeträufelt hat. Tabakgeruch verſchwindet durch das Aufhängen von feuchten Schwämmen, die immer wieder er⸗ neuert werden müſſen. Man kann auch auf eine Schaufel Kaffeegrund und darauf eine glühende Kohle legen. ** Saffianleder wird wieder wie neu, wenn man es mit Eiweiß überzieht. * Riſſe im Regenſchirm, der jetzt im Herbſt oft unentbehrlich iſt, laſſen ſich ſchwer aus⸗ beſſern, ohne daß man es ſieht. Außerdem iſt' die Stelle nicht waſſerdicht. Mit Heft⸗ pflaſter kann man aber den Schaden be⸗ heben. Man klebt ein entſprechend großes Stück unter den Riß und preßt ſorgfältig zuſammen, bis er feſt haftet. Zu einem dunklen Schirm nimmt man ſchwarzes Heftpflaſter. Bei einem farbigen Schirm kann man den Klebſtreifen ſelbſt zum Schirm paſſend einfärben. Das muß auf der Stoffſeite des Pflaſters möglichſt trocken geſchehen, damit die Klebkraft des Stoffes nicht leidet. Rechtliche Fragen Umzugsſchäden, die durch den Abtrans⸗ port der Möbel am Hauſe und Treppenflur entſtanden ſind, hat in jedem Falle der aus⸗ ziehende Mieter zu erſetzen. Dieſer wieder⸗ um kann ſich an den Spediteur halten, der für den Schaden, den ſeine Angeſtellten verurſachen, aufzukommen hat. Schinken pökeln Haushaltungen, die ſchon früher ſelbſt geſchlachtet haben, dürfen auch in dieſem Jahr ihren Schinken einlegen. Nachſtehend ein Rezept, wie man die Pökelzeit verkürzt: Es dürfte noch wenigen bekannt ſein, daß man Pökeln von Schweineſchinken mit geglühtem Kochſalz in ſechs Tagen aus⸗ führen kann, ohne das Fleiſch dabei der Gefahr des Nichtdurchpökelns auszuſetzen. Ich nehme auf einen Schinken von 15 Kilo⸗ gramm 625 Gramm Kochſalz und glühe es in einer eiſernen Pfanne auf Kohlenglut unter beſtändigem Umrühren ſo lange, bis ein Pröbchen davon, auf einen feuchten Lappen geſchüttet, ziſcht!— Iſt der Hitze⸗ rad erreicht, ſo ſchütte ich auf die Fleiſch⸗ ſeite des Schinkens acht Eßlöffel von dem lühenden Salz und reibe das Fleiſch ſo ange damit ein, bis das Salz ein⸗ gedrungen iſt. Solange dasſelbe zu heiß iſt, um es mit den Händen zu berühren, verreibe ich es mit der runden Seite eines Holzlöffels. Iſt das Salz eingezogen, gebe ich noch einmal acht Löffel voll auf dieſelbe Schinkenſeite und verreibe es wie vorher. Die folgenden acht Löffel gebe ich auf den Querdurchſchnitt des Schinkens, der gleich⸗ falls ohne Schwarte iſt und das Salz daher ebenſo leicht aufnimmt. Es iſt beſonders auf den ſtarken Hitzegrad des Salzes zu achten, da es ſonſt nicht in das Fleiſch ein⸗ dringt. Wenn genügend geglüht, ergibt das Salz nicht mehr als 25 Eßlöffel; denn es verliert alle Feuchtigkeit und ſchrumpft zu⸗ ſammen. Der letzte Löffel Salz wird auf den Beinabſchnitt geſchüttet und dort feſt angedrückt. Nun lege ich den Schinken mit der ein⸗ geriebenen Seite nach oben in eine Holz⸗ mulde und ſtelle ihn zwei Tage kalt. Nach Verlauf dieſer Zeit wiederhole ich die Ein⸗ Bilderdienst Kiehlich M reibung, zu der ich weitere 625 Gramm Salz glühe; nach zwei Tagen werden ein drittes Mal 625 Gramm in derſelben Art eingerieben. Iſt dieſes geſchehen, ſo ſtreue ich auf jede eingeriebene Seite einen Eß⸗ löffel Zucker und einen Teelöffel pulveri⸗ ſierten Salpeter(der Beinabſchnitt be⸗ kommt nur einen halben) und laſſe den Schinken noch einen Tag kalt ſtehen, wor⸗ auf er ſogleich in den Rauch kommt. Dieſe Art des Einſalzens hat ſich ſeit Jahrzehnten SSS Dunkle Besätze aus Leder, aus Soutache, aus Wolltresse sind zur Zeit sehr beliebt. Sie werden für Kleider, Jacken und Mäntel verarbeitet. bewährt. Ein Mißraten iſt nur möglich, wenn das Salz nicht heiß genug auf das Fleiſch kommt; es muß jedesmal, wenn es auf das Fleiſch geſchüttet wird, einen ziſchenden Ton geben. Daß das Fleiſch nicht vier Wochen in der Pökellake zu liegen braucht und ſomit nichts von ſeinen leicht⸗ löslichen Beſtandteilen verliert, trägt zum W des Schinkens außerordent⸗ ich bei. Kleine Küchenwinke Zähes Fleiſch wird raſch zart und weich, wenn man der Fleiſchbrühe oder Braten⸗ tunke einen Löffel Weineſſig beimengt. Der Geſchmack wird dadurch nicht beein⸗ trächtigt. 10 Zucker und Roſinen darf man nie in Papiertüten aufbewahren, da ſie darin ſehr klebrig und feucht werden. 1 Gehackte Kräuter verlieren jedes Aroma, wenn man ſie mitkocht. Sie dürfen erſt im letzten Augenblick an die Speiſe gegeben werden. a. Milch brennt nicht ſo leicht an, wenn man das Gefäß zuvor mit kaltem Waſſer ausſpült. dle Rahmſoße wird beſonders ſchmackhaft, wenn man ſie folgendermaßen bereitet: Dicker ſaurer Rahm wird mit etwas Zitronenſaft, Salz, einer Priſe Pfeffer und einem Eigelb verquirlt. Nach Geſchmack kann man ein wenig Zucker beifügen. Die Schüſſel, in der man ſie bereitet, wird mit einer Zwiebel ausgerieben. a Kuchen oder Backwerk klebt häufig an der Form feſt. Will man es dann gewalt⸗ ſam aus der Form entfernen, muß man meiſt den äußeren Rand beſchädigen und das Backwerk verliert an gutem Ausſehen. Das kann man vermeiden, wenn man die Blechform einen Augenblick auf die heiße Herdplatte oder in den heißen Ofen ſtellt. Das Fett, mit dem die Form ausgeſtrichen iſt, wird dadurch weich und der Inhalt löſt ſich leicht ab. Bei irdenen Formen darf nicht das gleiche Verfahren angewendet werden. Sie ſtellt man bis an den Rand in ein Gefäß mit kochendem Waſſer. * Gelatine darf beim Löſen nie ſtark erhitzt werden, da ſie ſonſt einen leimartigen Ge⸗ ſchmack erhält. Für einen Liter Sülze werden drei Gramm Gelatine, wenn ſie ge⸗ klärt wird, das Doppelte gerechnet. * Zitronenglaſur, beſonders ſchmackhaft über breitem Blechkuchen, ſtellt man folgen⸗ dermaßen her: Man quirlt 250 Gramm Jucker, den Saft einer Zitrone und zwei Löffel kaltes Waſſer etwa eine halbe Stunde und breitet die Maſſe dann über die Kuchen aus. c 5 2 2e Geſtürzte Kartoffeln mit Aepfeln und Fleiſch Ebenſo viel in dünne Scheiben geſchnittene gute Kochäpfel wie Kartoffeln, oder nach Be⸗ lieben nur halb ſo viel Aepfel, gibt man ent⸗ weder untereinander gemiſcht oder lagenweiſe ſo, daß im letzteren Falle die Aepfel, welche man mit etwas Zucker durchſtreut, zwiſchen zwei dünne Schichten der treffend geſalzenen Kartoffeln zu liegen kommen, in eine gut vor⸗ gerichtete Form, darauf eine Lage von einer beliebigen Fleiſchſorte, darauf wieder eine Aepfel⸗ und Kartoffelſchicht uſw, mit dem Fleiſche abwechſelnd, bis die Kartoffeln den chluß bilden Das Ganze wird mit Soße(siehe unten) übergoſſen, ſo daß dieſe bis beinahe an den Rand der Form reicht, und gar gemacht. Sehr gut iſt hierzu in etwa 20—gfingerdicke Stücke geſchnittene Brat⸗ wurſt, ſowie Blutwurſt in etwa daumendicken Scheiben, bei deren Anwendung man jedoch etwas kräftige Fleiſchbrühe(reſp. Fleiſch⸗ extrakt) zuſetzen möge, während man anderen Fettzuſatz ganz erſparen kann— vorzugsweiſe 2 einfache Fleiſch⸗ oder Bratwurſt⸗ füllſel. Geſtürzte Kartoffeln mit gekochtem Schinken⸗, Pökel⸗ oder Nauchfleiſch Zu zwei reichlichen Suppentellern gekocht und erkaltet geriebener Kartoffeln rührt man ein Ei, ein Weinglas gute Milch, welcher man dann walnußgroß Butter zuſetzt, Salz, etwas geſtoßenen Ingwer und gibt hiervon eine Lage in eine gut eingefettete, mit Reibbrot beſtreute Form. Das oben be⸗ zeichnete Fleiſch hackt man nicht ſehr fein, oder ſchneidet es mit etwa einem Drittel des daran befindlichen Fettes in Streiſchen(Fleiſch und Kartoffeln zu gleichen Teilen oder auch letztere überwiegend genommen), rührt es mit einem knappen Weinglaſe Milch mit etwas Butter, einer Obertaſſe angedämpften Zwiebeln, Salz und etwas Pfeffer gut durch, gibt es lagenweiſe mit den Kartoffeln in die gut vorgerichtete Form und in den Ofen, oder läßt es in einer Puddingform im Waſſerbade gar werden, was in 4 bis höchſtens 7 Stunde ge⸗ ſchehen kann, und gibt eine kräftige Soße dazu. Soße In eine Taſſe Rahm, oder auch nur ge— ſalzenes Waſſer, welches nach Belieben mit Wein oder Fleiſchextrakt vermiſcht ſein kann, rührt man zwei Teelöffel beſtes Kartoffelmehl. —. n Jriſche Setter tragen eine Meinungsver⸗ ſchiedenheit aus. oder iſt ihr Zank nur Spiel? in jeder, der ſich eingehend mit Tie⸗ ren beſchäftigt, kann mühelos ſtunden⸗ lang von Tierfreundſchaften und Tier⸗ feindſchaften erzählen. Wir wiſſen von der Unverträglichkeit der Hamſter und Dachſe; denn nicht umſonſt führt in der deut⸗ ſchen Tierfabel der Dachs den Namen Grim⸗ bart. Ebenſo iſt uns die Kampfluſt der Maul⸗ würfe bekannt, die, ſobald ſie auf einen Art⸗ genoſſen ſtoßen, ſich auf Leben und Tod be⸗ feinden. ja. ihr Zorn iſt derart vernichtend, daß Herr Maulwurf ſogar Frau Maulwurf nur zur Liebeszeit verſchont. Naturgegebene Feindſchaften können ſedoch in der Hausge⸗ meinſchaft mitunter zu Freundſchaften umge⸗ wandelt werden. Hierher gehören das Anein⸗ andergewöhnen von Hund und Katze und die oft enge Lebensgemeinſchaft zwiſchen Stuben⸗ katzen und Stubenvögeln. Bären wirken immer ungemein ulkig, und doch ſind ſie in Gefangenſchaft oft unleidlich untereinander. Die Regungen zur Freund⸗ ſchaft und zur Feindſchaft liegen im Tier, und der Einfluß des Menſchen iſt trotz aller auf⸗ gewendeten Mühe für gewöhnlich gleich Null. Eine prächtige Mutter iſt die Frau Bärin Betty von dem Tiergarten in Bremerhaven. In rührender Sorgfalt zieht ſie ihre Kinder groß. Obwohl zwei Bärenmänner Betty den Hof machen. bleibt ſeit Jahren ihr Verhält⸗ nis zu dieſen Petzen das gleiche; hat ſie doch ihre Wahl ſo getroffen, daß Ali ihr Freund, Bubi hingegen ihr Mann iſt. Eisbären ſind den Menſchen gegenüber eine beſonders tückiſche Geſellſchaft. Jedoch ahnte man kein Unheil, als einmal Eisbären recht drollig miteinander ſpielten. Dabei riß plötzlich ein Eisbär dem anderen die Zunge heraus. Man wollte das Tier töten, merkte jedoch, daß es ohne Zunge lebensfähig war. Da machte ſich der Dompteur Orth die Mühe und pflegte das Tier vollends geſund. Als er, hocherfreut über ſeinen Erfolg, zu dem weißen Herrn ſagte:„Na. Liebling, nun haben wir es aber geſchafft, du biſt noch mal mit dem Leben davongekommen“, da durchrieſelte wohl den Eisbären neue Lebenskraft, denn im gleichen Augenblick fiel er ſeinen treuen Helfer an und zerfleiſchte ihm den rechten Oberſchenkel. Dennoch gewöhnen ſich Bären zuweilen an andere Tiere recht gut. So tat ſich im Zirkus Hagenbeck ein Bär hervor, der zwei auf einer Wippe ſitzende Löwen ſchaukelte, in⸗ dem er ſeine Tatze auf den Kopf der Löwen legte und erſt den einen und dann den anderen Wüſtenkönig niederdrückte. Das ging ohne jedes Uebelnehmen vor ſich. Dieſer Trick gefiel in Japan ſo ſehr, daß man die beiden Löwen und den ſchaukelnden Bären als Kinderſpiel⸗ zeug herſtellte. Noch heute ſpielen die japa⸗ niſchen Kinder mit dieſer eigenartigen Löwen⸗ ſchaukel. Obgleich in der Gefangenſchaft die Löwen faſt ausſchließlich mit Pferdefleiſch gefüttert werden, iſt ſchon manche Freundſchaft zwiſchen Pferd und Löwe zuſtande gekommen. Wochen⸗ lang vorher band der Dompteur Kaden das Pferd neben dem Löwenkäfig an, damit die Tiere ſich aneinander gewöhnten. Als die Löwen nie mehr nach dem Pferde ſchlugen, wagte er es, mit ihm in den Zentralkäfig zu gehen. Die Löwen beachteten das Pferd nicht weiter, das Pferd zeigte keinerlei Spur von Furcht, und ſo konnte der Dompteur mit der Dreſſur beginnen. Jahrelang hat er dann Löwen vom Pferde aus vorgeführt, bis auf einmal aus unerklärlichen Gründen Schluß war. Die Löwen mochten das Pferd nicht mehr, und Kaden mußte, um das Tier nicht zu ge⸗ fährden, die Löwen wieder zu Fuß vorführen. Das berühmteſte Löwen⸗ pferd aller Zeiten aber iſt Negro, ein kugelrunder, kuh⸗ ruhiger Schimmel. Er geht als Die beiden Rivalen des Hofes ſtehen ſich hier im Kampf um die„Schöne“ gegenüber. Rechts: Jaguare haben eine Auseinander⸗ ſetzung. Der Kampf iſt gefährlich, denn Kral⸗ len und Reißzähne find ihre Waffen. Photos(5): Weltbilderdienſt— M.) Panneaupferd in der Manege, nur daß keine anmutige Stehendreiterin auf ihm hüpft, ſon⸗ dern ein gewichtiger Löwe auf ihm reitet. Negro iſt ſtämmig, er ſchleppt die ſchwerſten Gewichte, kein Löwe bringt ihn auf die Knie. Als nun Löwe Nr. 8 auf ihm als Reiter aus⸗ gebildet werden ſollte. benahm er ſich ziem⸗ lich läppiſch. Er ſprang immer wieder ab und quirlte Negro zwiſchen den Beinen herum. Der Schimmel jedoch, ziemlich faul, wollte wieder in den Stall. Er ſah in dem Löwen offenbar den Störer ſeiner Ruhe, beugte ſich unerwartet tief zur Erde und biß dem Löwen ins Genick. Der trottete, peinlich überraſcht. verſchüchtert davon. Ein ſo erfahrener Raub⸗ tierdompteur wie Peters war baff, und es dauerte eine geraume Zeit, bis er Negro ſtrei⸗ cheln und ihm ins Ohr flüſtern konnte:„Alter Zigeuner, ſo verſchaffſt du dir Achtung!“ Man darf es ja auch kaum erzählen, daß ein Pferd einen Löwen gebiſſen hat. Viel Aufſehen erregte der vor einigen Jahren verſtorbene Gorilla„Bobby“ des Zoo⸗ logiſchen Gartens in Berlin. Kein Zoologe ließ es ſich entgehen, den Gorilla in Augen⸗ ſchein zu nehmen. Jahre hindurch erwies ſich Bobby als ſehr gutmütig. Da geſchah etwas Abſonderliches: Bobby fiel auf einmal unver⸗ mutet ſeinen Wärter an. Der Schimpanſe Toto, der Spielgefährte von Bobby, ergriff im kritiſchen Augenblick eine auf dem Boden des Käfigs liegende Peitſche und verprügelte da⸗ mit ſeinen Affenfreund. Dadurch kam er dem Ueberfallenen zu Hilfe; ob bewußt oder nur aus erwachter Raufluſt, kann kein Menſch ſagen. Ein ewiges Geheimnis umwebt die Ele⸗ fanten. Sie, die ein Stück Urgewalt ſind, das ſich aus der Urwelt zu uns herübergerettet hat. Die Inder ſagen von den Elefanten:„Sie ſind die weiſeſten aller Geſchöpfe.“ Wollen ſie ein junges Mädchen in hohem Maße loben, rühmen ſie ihm nach:„Es geht wie ein Ele⸗ fant.“ Das geräuſchloſe Gehen dieſer ſchweren, wuchtigen Tiere iſt und bleibt ja auch ſtau⸗ nenswert. Sie haben Fähigkeiten, die wir nicht voll erfaſſen, deren Urſachen wir nur ver⸗ muten können So ſchrieb Hans Stoſch⸗Sarra⸗ ſani jun., als ſein Zirkus im Februar 1935 in Porto Alegre durch einen Pampero vom Erd⸗ boden hinweggefegt war, bei der genauen Schilderung der Kataſtrophe:„Auch im Stall wurde es ſchon unruhig, denn die klugen Ele⸗ fanten witterten inſtinktiv die Gefahr und raſſelten mit ihren Ketten wie immer, wenn etwas Schweres, Ungewohntes ſich unſerem Zelt nahte.“ Zoologen führen dieſe Wetter⸗ anſage durch Elefanten auf ihre große Emp⸗ findlichkeit gegen Luftdruckveränderungen zurück. In der von Singels dreſſierten Elefanten⸗ truppe vertragen die Tiere ſich ſehr gut, und — * . ̃— ⁵—Vp—...ñññ6 D Die Pſyche der Tiere iſt dem Menſchen ein Rätſel. So ſehr er ſich auch bemüht, ihre Gefühle und ſeeliſchen Regungen zu ergründen, ſo wenig iſt es ihm bisher gelungen, das Geheimnis zu lüften. Der Menſch kann die Urſachen nur deuten oder erraten. Insbeſondere wiſſen wir nichts über die Beweggründe von Tierfeindſchaften und Tierfreundſchaften, und ſo er⸗ ſtaunt uns oft das Verhalten der Tiere. vor allem der artfremden, unter⸗ einander. ſcheinbar verabredungsgemäß löſen ſie einan⸗ der die Feſſeln. Sie helfen ſich recht geſchickt, und iſt ein Elefant frei, geht er nicht etwa allein ſpazieren, ſondern er bemüht ſich vor⸗ erſt um die Befreiung ſeines Nebenmannes. Aber ſo weit kommt es nie, weil dann in⸗ zwiſchen längſt wieder die Wache im Stall er⸗ ſchienen iſt. In dieſer Gruppe iſt Kanaudi die berühmteſte Elefantenartiſtin. Ihr Herr kann nämlich ſeinen Kopf in ihren Rachen legen. und ſie trägt ihn durch die ganze Manege. Kanaudi iſt ein ſehr vorſichtiges Tier, und als einmal ein Elefantenbaby in Leben wie„ Hlůud ùud ſlatae Freundſchaft zwiſchen Pferd und Löwe— Bären können ſich ſelten untereinander vertragen— Kanaudi erzieht Babys den Stall kam, nahm Kanaudi ſich gleich ſeiner an, was ihrem Herrn ſehr angenehm war, weil er dachte, von Kanaudi werde der Kleine nichts Schlechtes lernen. Doch wurde Singels bald eines anderen belehrt. Es war kalt, und er legte ſich in die Streu zu ſeinem Elefanten. Singels trug eine pelzgefütterte Lederjacke, die er auszog, um ſich mit ihr zuzudecken. Als er eingeſchlafen war, träumte er, ihm ſei ein Koffer auf den Kopf gefallen. Im Morgen⸗ grauen wurde er munter. Wo war ſeine pelz⸗ gefütterte Lederjacke? Als er dann einen ſchä⸗ bigen Ueberreſt fand, traute er ſeinen Augen kaum. Kanaudi hatte ihm die Jacke weg⸗ gezogen, ſie zerpflückt, aufgefreſſen und Baby ein paar Stückchen abgegeben. Der Koffer, der ihm im Traum auf den Kopf geflogen war, das war ſeine elektriſche Taſchenlampe geweſen, die er in die Jackentaſche geſteckt hatte. Wenn die ſeltſame Mahlzeit auch längſt vergeſſen iſt, ſo hat man die Behauptung:„Baby lernt von Kanaudi nichts Schlechtes“, im Stall von Singels nicht wieder gehört. Peter Hörup. — Bären ſind oft unverträglich untereinander. Der Ringkampf von Meiſter Petz iſt ſelten Spielerei. Darüber: Der Biß in den Nacken— bei den Löwenkindern noch Spiel. — P00 ⁰Ü ¹-A ¹-V Sonntag, den 28. November Nr. 48 Der alte Streit Michael Veit iſt ein Optimiſt. Er glaubt an den guten Ausgang einer Sache, mag ſie noch ſo verwickelt erſcheinen. Vom Vater kann er das nicht haben, eher vielleicht von der Mutter, die immer alles mit Liebe gut⸗ machen will. Da iſt ſo eine alte Geſchichte zwiſchen ſeiner Familie und den Jenſens. Eine böſe Geſchichte, die nie vernarbt und nie ver⸗ heilt. So ſagt ſein Vater. Er pocht dabei hart auf den Tiſch. Michael aber iſt ſechs Jahre in der Fremde geweſen. Die alte Geſchichte hat er lange vergeſſen. Er weiß nicht einmal mehr, wie ſie begann. Dieſen Herbſt iſt er wieder nach Hauſe 1 5e Vor dem Dorf traf er Erika enſen. Er war erſtaunt. Sie iſt ſehr groß eworden und ſehr ſchön. Sie gingen zu⸗ ammen ins Dorf, eng nebeneinander, aber ohne Wort. Michael hatte viel zu ſchauen. Der Vater ſtand ſchon unter der Tür; im ng und in Filzpantoffeln. Da ging krika plötzlich nach rechts ab. Michael war ein wenig erſtaunt.„Bis morgen, Erika“, rief er ihr nach. Sie ſah ſich einmal kurz um. Eine tiefe Traurigkeit ſtand dabei in ihren Augen. Er wußte ſie nicht zu deuten. Der Vater war ſehr ernſt. Nach dem erſten, kurzen Gruß ſagte er gleich:„Beſſer, — du meideſt das Mädel.“ Michael traf es wie ein Schlag. Er ver⸗ ſtand den Vater nicht und ſah ihn groß und erſtaunt an. Der Vater aber ſtand ſteif und hochaufgerichtet.„Du biſt mein Sohn. Ich denke, daß du in den ſechs Jahren Mann genug geworden biſt. Mit denen dort“, er nickte einmal kurz nach dem Jenſenhof,„gibt es für uns keine Bindung.“ Er ſchrie es faſt. Es war ein trauriger Abend. Die Mutter weinte. Der Vater las in einem alten Buch, ohne ein Blatt zu wenden. Noch am anderen Tage ſtand Michael unter dem Einfluß dieſes Abends. Im Haus aber war alles farblos und tot. Der Vater ſaß über ſeine Rechnungsbücher gebeugt. Die Mutter hantierte ſtill in der Küche. Das trieb ihn hinaus. Vor dem Mooswirtshaus ſaß er dann, auf einer ruppigen Bank vor einem rup⸗ pigen Tiſch. Das Leben im Dorf war von ſchwacher Regſamkeit. Am Weiher ſpielten einige Kinder. Später ging er zum Fluß hinunter. Unter den Uferweiden warf er ſich ins Gras. Die Wellen murmelten und plät⸗ ſcherten und ſchlugen mit leiſem Glug⸗glug egen die Planken des Bootes, das an einer eide vertäut lag. Schweigend und hoheits⸗ voll raſtete der bunte Zug des Himmels noch immer über der Landſchaft. Alles war ſtill und bewegungslos. Nur das Waſſer floß träge, und am jenſeitigen Hügelhang ſchälte der Jenſen⸗Knecht die Stoppeln. Da rief plötzlich eine klare, helle Mäd⸗ chenſtimme vom jenſeitigen Ufer:„Hol' über!— Hol' über!“ Michael richtete ſich auf und blinzelte in das Licht. Er war wirklich ein wenig eingeſchlafen. Drüben ſtand eine lichtbunte Mädchen⸗ eſtalt. Da ſprang er ins Boot. Erſt in der itte des Fluſſes erkannte er Erika Jenſen. Sie ſtand ein wenig verlegen, als er anlegte.„Ich habe nicht dich gemeint, als ich rief“, ſagte ſie. Michael lachte:„Das iſt eine ſeltſame Sache. Ich wußte nicht, wen ich ins Boot lud,— und du kannteſt den Fährmann nicht. Soll ich wieder um⸗ kehren?“ 1 „Wenn du magſt“, lachte ſie, reichte ihm aber ſchon ihre Hand. Er zog ſie ins Boot —— 2—— i c õ2õ2 0——2*ẽ 2——U—U—U— B 0 ũ“ũ 2——V—KölèçKͤõĩ 2—— 2* 3+—+5*2ö̃„00 und ruderte langſam zur Mitte des Fluſſes. Dann zog er die Ruder ein und ließ das Boot treiben. Lange ſaßen ſie ſich ſchweigend gegenüber. Michael dachte an die ſeltſame Fracht, die ihm der Zufall ins Boot geladen.„Eigent⸗ lich müßten wir Feinde ſein“, ſagte er dann und ſah ſie lange an. Sie erſchrak ein wenig.„Ich dachte, du wäreſt ſtark genug, dir dein Schickſal ſelbſt zu ſchaffen. Nun willſt du alſo doch das alte Erbe antreten?“ „Ich weiß nicht“, ſagte er.„Mein Vater hat mir heute den alten Streit aufgerollt. Der deine wird es auch getan haben. Wäre es nicht an uns, einmal die gegenſeitigen Meinungen abzuwägen.“ Sie ſenkte tief den Kopf.„Du ſuchſt alſo die Schuld und willſt dann Stellung nehmen. Das iſt ehrlich gemeint. Aber du biſt ein Veit. Du wirſt nicht aus deiner Haut herauskönnen.“ Er ergriff ihre Hand und hielt ſie feſt. Das war wie ein Verſprechen.„Wenn man mir Ketten anlegen will, die nicht zu mir paſſen, ſchüttle ich ſie ab“, ſagte er dabei. Da ſah ſie ihn zum erſtenmal voll an, und ihre Stimme war ein wenig unſicher. „Dieſe Stunde werde ich dir immer danken.“ Das Boot war längſt an den Hügeln vor⸗ beigetrieben. Eine ſtille Gelaſſenheit war über die Landſchaft gekommen. Die bunte Pracht der Wolken war fortgewandert. Nur vereinzelte, goldgeränderte Nachzügler 1 0 über die grünblaue Seide des Himmels. Er trieb dann das Boot mit einigen feſten Schlägen ans Ufer. Sie gingen ein Stück in die blumigen Wieſen hinein. Da warf ſich Michael ins Gras. Er lag langaus⸗ geſtreckt und ſah zum Himmel auf. Nach einer Weile ſagte er:„Nun bin ich klar. Dein Großvater lieh meinem Großvater dreihundert Taler. Er bekam dafür unſeren Moosacker zum Pfand. Später ſtarb mein Großvater. Mein Vater übernahm den Hof. Er wollte ſeinen Acker wiederhaben und Adventsglocken klingen bot deinem Großvater die dreihundert Taler zurück. Dein Großvater weigerte die Rückgabe. Er ſagte, der Acker ſei verkauft, nicht verpfändet. Sie prozeſſierten zwölf Jahre lang. Darüber ſtarb dein Großvater. Der Richter hatte noch keinen Spruch ge⸗ funden. Da wollte dein Vater die Geſchichte löſchen und den Acker zurückgeben. Am gleichen Abend aber ſagte mein Vater im Mooswirtshaus: ‚Die Jenſens ſeien Händ⸗ ler und Wucherer, keine Bauern.“ So blieb die Geſchichte ungelöſcht. Auch der Richter löſte ſie nicht. Nun habe ich den Spruch gefunden.“ „Du träumſt ja“, ſagte Erika,„du träumſt.— Wie kann man nur über ſo ernſte Dinge ſprechen und dabei in die Wolken träumen?“ Michael lachte ein wenig:„Mein Spruch iſt ſchön— ſchön wie ein Traum.“ Er richtete ſich auf, nahm ihren Kopf zwiſchen beide Hände und küßte ſie. Da ſprang ſie auf und lief ihm davon. Sie tollten durch die Wieſe wie Kinder. Am Abend gingen ſie Hand in Hand ins Dorf. Sie ſtanden noch lange am Brunnen und plauderten. Drüben lag der Veitshof. Er lag ganz in Dunkel gehüllt. In der Tiefe des Zim⸗ mers ſtand der alte Veit und ſah unver⸗ wandt nach dem Brunnen. Die Mutter ſtand neben ihm.„Es wäre kein Unglück, wenn ſie ſich zuſammentäten und die alte Schuld beglichen“, ſagte ſte. Der Mann lachte bitter auf:„Womit wollen ſie bezahlen?“ „Mit Liebe,— mit nichts Anderem“, ſagte die Mutter. Es war das erſtemal, daß ſte dem Mann frei die Stirne bot. Da trat Michael ins Zimmer. Sie hatten ihn nicht kommen hören. Die Mutter er⸗ ſchrak. Sie nahm ihn bei der Hand und wollte ihn aus dem Zimmer ziehen.„Laß das“, ſagte der Vater.„Ich habe mit ihm zu reden.“ Die Mutter fing wieder an zu weinen. Da ſchob der Mann ſie zur Tür hinaus. Archiv Bilderdienst Kießlich M „Ich habe dich beobachtet“, ſagte er dann zu Michael. Du willſt über meinen Kopf hin⸗ aus deine eigenen Wege gehen. Gut— ich kann dich nicht hindern. Was weiter wird, darüber ſprechen wir morgen.“ Er wartete keine Antwort ab und ging hinaus. Michael ſah ihn über die dunkle Dorfſtraße dem Mooswirtshaus zuſchreiten. Michael ſaß dann lange mit der Mutter am Fenſter. Sie ſahen nach dem Moos⸗ wirtshaus hinüber. Es war ſpät darüber geworden. Sie ſaßen beide voll Angſt und Unruhe. Drüben brannte noch ein einſames Licht, Dann verloſch es, wenig ſpäter kamen zwei Männer die dunkle Dorfſtraße herauf. Sie ſchienen wichtiges zu bereden. 1 Michael ſah voll Unruhe hinüber. Er öffnete ein klein wenig das Fenſter. Durch die klare Nacht ſchwangen die Worte her⸗ über:„Die Kinder ſchieben unſere Schuld und unſeren Haß von ſich. Sie ſind ein ſelbſtſicheres Geſchlecht. Sie gehen über uns hinaus. Wenn wir die Augen vor ihnen verſchließen, ſtehen wir ſchließlich allein, Hennerk Veit.“ Sie reichten ſich darauf die Hände. Dann hörte Michael noch manches „Weißt du noch...“ und manches„damals“. Sie ſprachen wohl von der Zeit, da ſie noch Kinder und unbelaſtet von der alten Ge⸗ ſchichte, Freunde waren. Lange nach Mitternacht gingen ſie aus⸗ einander. Sie gaben ſich feſt die Hände dabei. Als die Mutter das ſah, hatte ſie plötzlich ein helles, warmes Licht in den Augen. Sie ſtand auf und ging dem Vater entgegen. Sie ſtanden dann noch ein wenig auf der Diele zuſammen. Des Vaters Stimme hatte einen tiefen, ruhigen Klang. Er ſagte:„Ich habe Andreas Jenſen geſprochen. Wir ſind jetzt klar. Morgen werde ich ihm den Frei⸗ werber ſchicken.“— Die Mutter lachte da⸗ nach,— ein leiſes, glückliches Lachen. Michael hatte es lange nicht mehr gehört. Nun perlte es wie ein Aufatmen durch das Haus. Alfred Bergien . 4— 9 ä — * —— — 8—— 3 —̃— — das Licht in der Scheune/ age Der Martenbauer hatte einen ärgerlichen Tag. Im Felde war eine Strohdieme ein⸗ eſtürzt, die Magd hatte eine volle Milch⸗ anne umgeworfen, der alte Grauſchimmel litt wieder einmal an Kolik, und zudem hatte er den Knecht Bartel vom Hof jagen müſſen, da er ihn beim Korndiebſtahl er⸗ wiſchte.. Nun war es Abend. Marten laß in der Stube und wollte die Zeitung leſen. Aber es ging nicht. Jetzt ſtörte das Wetter ſeine Ruhe. Der Regen pladderte gegen die Fenſter, und der Wind heulte in den Hofbäumen. And das verdarb ihm die Rechnung; denn am nächſten Tage ſollte die Winterſaat in die Erde. Marten ſtieß einen Fluch aus. Sechzehn Jahre ſaß er nun ſchon auf dem Hof, von dem damals der Kahmannsbur mit dem weißen Stab heruntergemußt hatte; aber ſo piel Pech auf einmal hatte er noch nicht erlebt. Das war ja gerade, als ob der Tag verhext wäre Da ſchreckten ihn plötzlich Schritte auf, die über den Hof kamen. Und gleich danach 9a die Haustür. Marten erhob ſich mürriſch und ſah auf die Diele hinaus. Dort ſtand ein fremder, alter Mann, verſchmutzt und regendurch⸗ näßt, und hob bittend die Augen zu ihm auf. „Hier iſt keine Herberge!“ rief der Bauer aufgebracht.„Macht, daß Ihr weiterkommt!“ Doch nun wurde die Küchentür auf⸗ geriſſen. Martens Anna erſchien.„Aber, Vater“, miſchte ſie ſich ein,„bei dem Wet⸗ ter? Das iſt doch wohl nicht dein Ernſt!“ Aergerlich murrte der Bauer. Doch das Mädchen wandte ſich nun an den Fremden und ſagte:„Natürlich könnt Ihr bleiben. Kommt nur in die Küche und wärmt Euch!“ Da gab der Bauer nach. Er verſchluckte eine zweite Abweiſung und lächelte wie ein Gerechter.„Na, ſchön!“ rief er.„Aber kampieren müßt Ihr in der Scheune!“ So ſaß der müde Abendwanderer bald neben dem warmen Herd und aß von dem, was Anne ihm ſchnell aufgetragen hatte. Er war ſehr hungrig; doch nach ſedem Biſſen machte er eine lange Pauſe, in der ſeine Augen unruhig alle Winkel der Küche : durchforſchten. Anna ſetzte ſich ihm gegenüber und folgte, einen Samowar pußend, gedankenvoll einem Gebaren. Sie war ein gütiges Menſchenkind, reif und ſicher in ihren Ge⸗ danken und Gefühlen und, ſeit früher Jugend ohne Mutter, für fremdes Leid empfänglich. So ahnte ſie, daß ihren Gaſt eine Lebensnot quälte, und wurde von tiefem Mitleid bewegt. „Wie könnt Ihr nur bei dieſem Wetter auf der Landſtraße liegen— muß das denn ſein?“ fragte ſte. Da ſchrak der Alte zuſammen und ſah ſie lange an. Schließlich ſagte er müde:„Es gibt Dinge, gegen die man nicht ankann, liebe Deern. Die treiben einen ruhelos umher. Mag ſo was ſein wie Reue oder Gewiſſen.. Aber—“ Er brach ab und ſenkte den Kopf. Er wollte wohl nicht weiter darüber ſprechen und blieb fortan einſilbig. Als er gegeſſen und ſich gewärmt hatte, erhob er ſich und bat, ihn ſein Nachtlager in der Scheune aufſuchen zu laſſen. Anna lächelte.„In der Scheune? Aber nein! Unſer Knecht iſt doch weg. Seine Kammer ſteht alſo leer.“ Doch der Fremde wehrte ab. Nicht zuviel des Guten; er habe nur um ein Aſyl ge⸗ beten, und der Bauer habe es auch ſo be⸗ ſtimmt; in der Scheune ſei doch der Ver⸗ ſchlag, wo der Schlitten ſtehe— der genüge ihm, und er finde ſich ſchon zurecht. Und mit Dankesworten ſchlurfte er, ſeltſam erregt, durch den Stall davon, während ihm Anna verwundert nachblickte und ſich nicht erklären konnte, woher der Fremde die Ortskenntnis hatte.—— Die elfte Stunde war vorüber. Der Martenhof lag wie ein ſchwarzes Geheimnis ſchlafend unter dem Toben des Herbſtwetters. Nichts rührte ſich unter ſeinen langen, ſpitzen Dächern. Nur der Alte auf dem Schlittenverſchlag fand keine Ruhe. Ihn quälten wirre Gedanken und Vorſtellungen. Erinnerungen packten ihn und wühlten ihn auf. Mit einemmal aber riß der Sturm wütend an der Scheunen⸗ luke. Da fuhr er verſtört von ſeinem Lager hoch. Er ſtarrte durch die breiten Bretter⸗ fugen in die Finſternis der Scheune. Ver⸗ dächtige Geräuſche ſchlugen ihm daraus ent⸗ gegen. Er hörte Schritte tappen, dann eine Zeitlang ganz deutlich Strohgekniſter. Ratten? Katzen? Nein, zu laut dafür. Er horchte mit überwachen Sinnen und ſtarrte, daß ihn die Augen ſchmerzten. Da flammte drüben im Strohlager ein Lichtſchein auf. Papier raſchelte. Rieſen⸗ groß fiel jäh der Schatten eines Menſchen über das Gebälk. Dann blinkte ein zweiter Lichtſchein auf; eckig ſtand eine Geſtalt da⸗ vor, ein Kerl mit ſchiefer Schulter und un⸗ förmigem Kopf. Klang nicht auch ein höhniſches Lachen herüber? Der erſte Lichtſchein erloſch. Stroh raſchelte wieder. Nun turnte der Kerl zur Tenne hinunter und verſchwand. In der Scheune aber, eine Handbreit über dem Stroh, ſtand immer noch der zweite Licht⸗ ſchein, unruhig, rötlich, drohend Der Alte hatte den Atem angehalten. Minutenlang vermochte er kein Glied zu rühren. Doch dann ſchoß es ihm furchtbar durchs Hirn: die Flamme.. Brandſtiftung . der Hof—1 Im gleichen Augenblick ſprang er von ſeinem Lager auf, um ſtol⸗ pernd vom Verſchlag durch den Stall ins Wohnhaus zu haſten, und dort ſchrie er mit aller Lungenkraft, daß es aufrüttelnd durch alle Kammern gellte:„Feuer! Feuer!“ Marten war der erſte, der halb bekleidet die Treppe herunterſprang. Stammelnd erzählte der Alte. Da ſtürmte der Bauer mit einer Laterne atemlos durch den Stall in die Scheune. Anna und die Magd folg⸗ ten ihm auf dem Fuße mit Waſſereimern. Nur der Fremde blieb bebend an der Treppe lehnen, ſchloß die Augen und klam⸗ merte ſich, zuſammenrutſchend, erſchöpft an das Geländer. Minuten, die wie Stunden ſchienen, ver ⸗ gingen. Endlich kamen die Hofleute zurück. Brannte es nicht? War es nur ein Spuk geweſen? Nein. Aber ein Brandſtiftungs⸗ verſuch war es. Nur war das Feuer nicht zum Ausbruch gekommen; die Flamme konnte noch gelöſcht werden, ehe ſie das Stroh erfaßte. Der Bauer brachte ein halb abgebranntes Wachslicht mit. Das hatte auf einer Papierunterlage brennend im Stroh geſtanden. Noch eine Viertelſtunde, und der Hof wäre in Flammen aufge⸗ gangen.. e „Habt Ihr den Kerl genau geſehen?“ fragte Marten erſchüttert den Alten, der noch immer verſtört an der Treppe lehnte. „Ja, Herr!“ rief der Greis mit matter Stimme, und dann beſchrieb er haſtig die Geſtalt. Da ſtarrten ſich die Hofleute entſetzt an, um wie aus einem Munde zu rufen: „Bartel! Aus Rache..!“ Ja, ſo war es. Der verſchlagene Knecht, wegen ſeiner Entlaſſung voll blinden Haſſes gegen ſeinen bisherigen Dienſtherren, hatte das Wachslicht benutzt, um ſich bis zum Ausbruch des Feuers ein Alibi ſichern zu können. Es war für den herbeigerufenen Landjäger nicht ſchwer, den Täter im Dorf⸗ kruge aufzufinden und zu verhaften. Als der fremde Alte dieſes erfuhr, ward er ganz ruhig. Ein zufriedenes Lächeln huſchte über ſeine Züge.„Gottlob, ich habe den Hof gerettet!“ murmelte er. Dann ſchlurfte er wieder in die Scheune zu ſeinem Lager. 0 Marten aber blieb noch lange mit Anna in der Küche. Sein Aerger war verraucht. Er ſah die ſeltſame Fügung, und ſie be⸗ ſprachen ſich und kamen zu dem Schluß, daß ſie dem Alten jetzt wohl zum Lohn die Stelle des Knechtes geben müßten. Am nächſten Morgen jedoch erlebten ſie eine Enttäuſchung. Als nämlich der Bauer in die Scheune ging, um den Gaſt ins Haus zu holen, war der Verſchlag leer. Der Alte war ſchon fort— weitergewandert auf der endloſen Straße ſeines Schickſalis Doch bald kam der Landjäger. Der er⸗ zählte, daß der Mann noch zuvor bei ihm zur eee geweſen ſei und daß Bartel ſeine Untat bereits eingeſtanden habe.„Tja“, ſchloß er dann,„es geht oft wunderlich zu im Leben. Wiſſen Sie, wer der Alte war? Heinrich Kahmann war es, der einmal Herr auf dieſem Hofe war. Er hat ihn damals vermacht— verſpielt und vertrunken... Nun iſt er glücklich, daß er eine Sünde am Hof auf dieſe Weiſe wieder gutmachen konnte..“ Auf das Vohl meines Jungen Inſpektor Marlow trieb zur Eiſe. „Doktor Egloff, höchſte Zeit, er iſt im „Atlantik“ abgeſtiegen. Ich habe ihn er⸗ kannt.“ Egloff ſah ſeinen Kollegen vom hohen Präſidium, den kleinen dicken Polizei⸗ kommiſſar Marlow, ſinnend an.„Dann iſt er nicht gefährlich hier.“ Marlow lachte kurz und aſthmatiſch. „Jean Melac, der gefürchtete Hoteldieb aller Zonen, hat immer Geſchäfte.“. Egloff ſchüttelte beſtimmt den Kopf. „Er wird alt und ungefährlich, ſonſt hätte er ſich nicht erkennen laſſen, Inſpektor.“ * Der Flur lag im Halbdämmer. Hier iſt ſein Zimmer“, flüſterte Marlow. N Egloff ſtieß ihn an.„Still, da kommt jemand.“ „Wo?“ tuſchelte der Inſpektor. „Ruhig“, ziſchte der Detektiv,„er hat den Schattenanzug an, dort drüben bei dem großen Fenſter. Sehen Sie ihn?“ Nichts als Stille. Ein leiſes, ſchabendes Geräuſch, dann auf einmal ein jähes Auf⸗ blitzen einer elektriſchen Scheinwerfer⸗ laterne, eine ſchlanke Geſtalt, vom Kopf bis zu den Füßen in enganliegendes Trikot gehüllt, zwei erſchreckt aufgleißende Augen und die Stimme Egloffs:„Hände hoch, Jean Melac!“ Doch jetzt geſchah etwas Seltſames. Jean Melac duckte ſich blitzſchnell, ſchlug mit der geballten rechten Fauſt die Fenſter⸗ ſcheibe ein.. Etwas Schwarzes ver⸗ ſchwand durch die klaffende Oeffnung Marlow raſte zum Fenſter und ſchaute in die pechſchwarze Nacht hinaus.„Na⸗ türlich“, knurrte er,„das Dach des Winter⸗ gartens und dazu der Himmel ſo trübe als möglich, ſo entwiſchte er.“ Egloff lächelte. * Der folgende Tag war neblig. In der kurmzung, juſt zur Rechten des Verkehrs ⸗ turmes kam Doktor Egloff ſeines Wegs daher, bog ſcharf um die Straßenecke und wäre mit einem Herrn ſaſt zuſammen⸗ gers unt. Erſt im letzten Atemzuge wich er aus und ſpürte noch ſekundenlang das elegante und aufdringliche Herrenparfüm. Der andere entſchuldigte ſich ſehr höflich. Ein Gedanke zuckte durch Egloff, daß er dieſen Mann ſchon einmal geſehen haben müßte. Da blieb der fremde hochgewachſene Herr vor den Auslagen eines Blumen⸗ geſchäftes ſtehen und ging dann zur Tür hinein. Egloff folgte ihm, und kurz darauf ſtanden die beiden vor der Verkäuferin Der Fremde hatte einige Dolden Flieder gewählt und war gerade dabei, zu be⸗ zahlen, da ſah Egloff hinter dem Hand⸗ ſchuh am rechten Arm einen friſchen Ver⸗ band. „Fräulein“, ſagte er mit Fiſtelſtimme zu der Verkäuferin,„es iſt prächtig. Ich ſehe da eben, daß Sie in Ihren Auslagen. einige Exemplare der„Orchis wascula“ haben.“ * „Schau an“, lachte der Fremde,„der Herr befaßt ſich mit Botanik?“ „Gewiß, gewiß“, nickte Egloff wichtig. Nun lächelte der Fremde noch mehr. „Ich glaube kaum, daß die Dame da den botaniſchen Namen verſteht, ſagen Sie doch lieber Fliegenorchidee.“ „Jawohl, ſo heißt es deutſch“, erwiderte Egloff. Der Fremde ſah ihn an. „Eine komiſche Blüte, ſie ſteht juſt wie eine ſitzende Fliege aus, aber ſie iſt den kleinen Tierchen nicht gefährlich. Da iſt ein Fliegenfänger viel gefährlicher, und der iſt im täglichen Leben dasſelbe, was der Detektin in gewiſſen Berufskreiſen iſt. Auf Wiederſehen, mein Herr.“ Und wiederum war es dieſelbe schnelle Eleganz, mit der ſich der Fremde empfahl und die mit Jean Melacs Sprung durch das zerborſtene Fenſter verzweifelte Aehn⸗ lichkeit hatte. * „Böllmann“, ſagte Oberwachtmeiſter Forke mit ſcharrender Stimme,„gibt es viele in dieſer Stadt, Herr Doktor.“ Egloff ſah auf. „Trägt auch eine Witfrau dieſen Namen?“ 5 „Und wo wohnt ſie?“ „In der Kapuzinergaſſe.“ Egloff dachte nach.„Das muß dort ſein, wo das Kapuzinerſtüb'l iſt?“ „Sehr richtig“, lächelte Forke, von der Privatunterhaltung geſchmeſchelt,„man ißt dort ausgezeichnetes Wellfleiſch.“ Seit jener Stunde ſchien Egloff da⸗ Haus gegenüber dem Kapuzinerſtüb'! zu ſeinem Stammlokal erkoren zu haben. Von früh bis zur Nacht ſaß er am nächſten Tage hier, ſo daß der dicke Herr Ambroſtus, der Wirt, ſich mehr als er nötig hatte, den Schädel zerbrach, was wohl jener alte Knauſer, der nicht mehr als zwei Glas Bier trank, für einer ſei. Um ſo mehr wunderte es ihn, als er eines Abends gegen die ſechſte Stunde ſehr eilig aufzubrechen begehrte, für ſeine zwei Glas Bier zwei Markſtücke auf den Tiſch warf und keinen Pfennig zurückver⸗ langte. Egloff ſtand längſt drüben im Nachbarhauſe in einem engen muffigen Flur und ſah nachdenklich das Porzellan⸗ ſchild an, das in ſchwarzen verſchnörkelten Buchſtaben den Namen„Frau verw. Böll⸗ mann“ trug. Er zog am Klingelknopf. Bim, bim, bim, ſchlug die Glocke an. Hinter der Tür waren leiſe ſchlürfende Schritte, und dann ſchaute der Detektiv ein altes, liebes Muttergeſicht voller tau⸗ ſend Fältchen an. „Sie wünſchen, mein Herr?“ Egloff ſah zwei gute blaue Augen und weißes, nach hinten ſteſcheiteltes Haar. „Ihr Sohn iſt doch da?!“ Ueber das Geſicht der Alten flog es wie Sonnenſchein. Ja, mein Junge iſt hier, ſeit zehn Jahren zum erſten Mal, daß er kommt. Und ein feiner Junge iſt er geworden“, plauderte die Alte im Mutterſtolz.„wollen Sie zu ihm?“ Egloff ſah zu Boden.„Ja— ich bin ein Geſchäftsfreund von ihm.“ „Oh, ſicher einer von den Herren, mit denen er Waren über das Meer handelt. Ja, ja, mein guter Junge iſt ein großer Kaufmann! geworden. Kommen ie, bitte.“ Egloff trat ein. Mit dem Rücken zu Egloff ſaß der hochgewachſene Herr am Fenſter. Als er die Tür ſich öffnen hörte, wandte er den Kopf, erhob ſich jäh, und unwillkürlich zuckte ſeine Hand nach der Taſche. 999882 Egloffs Muskeln ſtrafften ſich, ſeine Augen wurden meſſerſcharf. Und auf ein⸗ mal ſchien der liebe verklärende Schein der Abendſonne im Zimmer zu schwinden, und eine Stille laſtete über den Möbeln, in die das Ticken der Simsuhr zu dröhnen ſchien. Die alte Frau ſchaute von einem zum andern.„Nun, mein Junge“, ſagte ſie, „willſt du denn deinem Geſchäftsfreund nicht die Hand geben?“ Jean Melacs Bruſt hob ſich ſchwer, wie ein Zittern ging es durch ſeinen Körper. „Habt ihr euch gar verfeindet?“ fuhr die Mutter fort. „Eine kleine geſchäftliche Auseinander- 5 ſetzung“, murmelte Melac. Die Alte war an ſeiner Seite und griff* Heute darfſt du dich nicht ärgern, mein Junge, heute, wo du nach ſeiner Hand. nach zehn Jahren zum erſten Mal wieder dei deiner alten Mutter biſt, komm, gib deinem Freunde die Hand. „Siehſt du, ſo iſt es recht“, freute ſich die Mutter, hier im Schrank ſteht noch eine Flaſche Wein. Weißt du. die du mir zu Weihnachten geſchickt⸗baſt. Das gibt einen Verſöhnungsſchluck.“ Sie trippelte zum Schrank und kam mit der Flaſche und mit den Gläſern wieder. Da rauf blickte ſie Egloff an: Sezen Sie ſich doch bitte, mein Herr. Soviel Zeit müſſen Sie ſchon haben.“ „Ja doch“, ſagte der Detektiv leiſe, und die frohe warme Mütterlichkeit zwang ihn auf den Stuhl. Längſt waren die Gläſer eingeſchenkt, und die Alte ſaß zwiſchen den beiden Männern. Da faßte ſte ihr Glas und ihre Augen leuchteten auf. „Und dies erſte Glas trinken wir auf das Wohl meines Jungen, der ſeine alte Mutter nie vergeſſen hat.“ Die letzten Worte ſprach ſie ganz leiſe. In ihren Augen glitzerte es ſo verräterisch. Die Gläſér klirrten ſo qualvoll. In Egkoffs Hirn jagten ſich die Ge⸗ danken. Es mußte ein Ende dumecht werden. Ein Ende, das einer Mutter Herz brach? Nein. So erhob er ſich und griff nach der Hand der alten Frau. „Jetzt mu Sohn entführen, es ſteht geſchäftlich ſehr viel auf dem Spiele.“ Melac nickte dumpf, dann griff er raſch nach ſeinem Hute. „Komm bald wieder, mein Junge“, hörte er noch die Stimme der Mutter, und die grellbunten Karos der Tapete ver⸗ ſchwammen vor ſeinen Augen. Und wie aus einer fremden Welt hörte er die Stimme Melacs:„Ich bin ſo weit, wir können gehen.“ Dann klappte die Flurtür, das„Lebe wohl“ der Alten verhallte im Treppen⸗ haus. Und da war die Straße. Die beiden Männer gingen ſchweigend nebeneinander. „Haben Sie keine Angſt“, ſagte Jean Melac zu Egloff.„Sie bringen mich un⸗ gehindert dort hin, wohin Sie wollen. Auch Leute meines Schlages haben ſo etwas wie Dankbarkeit—“ Irgendwoher raſſelte eine Kraftdroſchke 9 Melac öffnete den Schlag und ſtieg ein. „Zum Polizeipräſtdium!“ rief Egloff dem Lenker zu. Hanns Lerch N N — ich Ihnen aber doch Ihren e 232— N Roman von Egbert jürgen (2. Fortſetzung) Ste werden verdächtigt, den unbekannten Beamten er⸗ ſchoſſen zu haben.“ Aumeiſter ſpringt vom Seſſel. „Ich...“ „Jawohl. Sie, Herr Aumeiſter!“ ⸗Wer behauptet ſo etwas? Nun erzählen Sie! Ich muß alles wiſſen...“ „Alſo geſtern im Preußiſchen Hof“, da haben die Herren beiſammengeſeſſen.“ „Ich weiß. freitags treffen ſie ſich immer „. And da iſt Künzel zu ihnen gekommen und hat von dem Leichenfund berichtet..“ „Dachte ich mir ſchon, daß er das nicht für ſich be⸗ halter kann. Aber das iſt ja nichts Schlimmes, man wird es ja auch heute in der Zeitung leſen“ „. das wohl, aber dann hat er geſagt, daß der Tote mit Neunkommadrei niedergeſchoſſen worden iſt. Und einer der Herren hat dann darauf hingewieſen, daß hier kein Jäger dieſes Kaliber führe, auger Ihnen.“ „Aha ſo alſo!“ Aumeiſter gräbt die Zähne in die Lippen. Die Nachricht hat ihn doch getroffen.„Das alſo! Beliebt bin ich hier nicht, nun will man mich ſo loswerden! Aber wer war dieſer Mann, Fink? Ich muß das erfahren!“ Der Förſter zögert einen Augenblick mit der Ant⸗ 9 Aber dann iſt er ſich klar, daß er alles ſagen muß. „Herr Feuſtel. Er hat auch vorher ſchon betont, daß 158 Revieren gewildert wird, nur in unſerem nicht.“ „Jawohl, weil wir Tag und Nacht draußen liegen, weil wir uns keine Ruhe gönnen, unſer Wild zu ſchützen, weil wir jeden ſtellen würden, der.. Aber ſagen Sie, Fink, woher haben Sie Ihre Kenntniſſe? Spricht man drüben in dem Klatſchneſt ſchon ſo auf der Straße?“ Fink iſt erneut verlegen. Er findet nicht die paſſen⸗ den Worte, ſeine Quelle aufzudecken. Aber Aumeiſter kennt ſeinen Förſter. „Ich verſtehe ſchon... da iſt jemand im Preußiſchen Hof... in der Küche..“ Fink geſteht das ein. „Ja, und die hat es wieder vom Servierfräulein er⸗ fahren.“ „Und wie haben ſich die Herren zu ſolchem törichten Gerede verhalten? Haben ſie es abgelehnt? Oder ge⸗ glaubt?“ „Sie haben es nicht geglaubt.“ „Dann iſt's ja gut. Dann wollen auch wir fürs erſte unbeachtet laſſen, was dieſer Herr Feuſtel von ſich ge⸗ geben hat.— Oder trauen Sie mir zu, Fink, daß ich den Förſter niederſchoß?“ * Dieſer Feuſtel! So ganz kann Aumeiſter doch nicht vergeſſen, was der über ihn zu reden verſucht hat. Er wandert unmutig ins Revier hinaus, Pertrix hinter ſich. Aber draußen beſſert ſich ſeine Stimmung nicht, nichts macht ihm Freude. Er kommt an die Stelle, wo er geſtern den Toten auffand. Längſt iſt die Leiche weggeſchafft, aber für den Gendarm»ibt es noch Arbeit. Künzel hat ſeinen Hund bei ſich und ſucht nochmals nach Spuren, jedoch er⸗ folglos, wie er zugeben muß, als der Gutsbeſizer ihn begrüßt. Aumeiſter will dem dummen Gerede auf den Grund ehen. 1„Hören Sie, Herr Künzel, der Tote wurde mit einer Waffe niedergeſchoſſen, die das gleiche Kaliber hat und die gleiche Kugel ſchießt. wie eine, die in meinem Ge⸗ wehrſchrank ſteht. Ich habe feſtſtellen müſſen, daß es Leute gib! die daraus beſtimmte Schlüſſe ziehen wollen.“ Der Gendarm iſt erſtaunt, daß Aumeiſter ſchon von dem Stammtiſchklatſch weiß. Er muß überlegen, was er antworten ſoll. „Einer der Herren machte ſolche Andeutungen.“ „Herr Feuſtel war es!“ „Ja, aber er kann Sie nicht leiden, das wiſſen wir alle und halten nichts von ſeinen Worten.“ „Das freut mich zu hören.“ Aumeiſter lacht ein wenig nervös.„Dann ſchöpfen Sie alſo keinen Verdacht und halten es nicht für einen Fluchtverſuch, wenn ich heute fortfahre? Ich habe in der Stadt zu tun, muß mancher⸗ lei erledigen, bin aber in der Nacht wieder zurück.“ „Warum ſollten Sie nicht fahren, Herr Aumeiſter? Ich hindere Sie doch nicht daran. Immer fahren Sie!“ Arndt Aumeiſter iſt froh, daß er in ſeinem Wagen ſitzt. Er ſteuert ihn ſelbſt und fährt ein gutes Tempo. Möglichſt ſchnell will er aus dieſer Gegend ſortkommen, wo man ſolche Verdächtigungen gegen ihn auszuſprechen den traurigen Mut hat. Aber wie er dann durch das kleine Städtchen fährt, hält er in plötzlichem Entſchluß ſein Auto doch an. Gerade vor dem Preußiſchen Hof. Er weiß warum. a In der Bierſtube iſt man erſtaunt, als er eintritt, denn er iſt hier nur ſelten zu Gaſt geweſen. Immerhin kennt man ihn. Und gerade ach der Auffindung des Toten in ſeinem Revier und nach dem geſtrigen erregten Geſpräch der Herren am unden Tiſch iſt man natürlich beſonders intereſſiert, zu wiſſen, was ihn bierherführt. *— Es iſt noch zeitig am Tage, deshalb ſitzen auch noch keine Gäſte hier. Der Wirt ſelbſt grüßt den Ein⸗ tretenden. 0 Aumeiſter beſtellt ſich ein Glas Bier. Wie der Wirt es ihm auf den Tiſch ſtellt, ſpricht er ihn an. „Ste werden wiſſen, daß geſtern an dieſem Tiſch“, er weiſt auf den großen runden Tiſch hinüber, an dem am Vortag die Gutsbeſitzer zechten,„über mich Dinge geſprochen wurden, die der Wahrheit zuwiderlaufen und mich ſchwer beleidigen müſſen...“ Der Wirt tut unwiſſend. Er ſei ja nicht ſelbſt im Lokal geweſen, das Fräulein habe bedient. Er könne ſich indes nicht denken, daß man über einen ſo ange⸗ ſehenen und geachteten Herrn und lieben Gaſt Schlechtes habe reden können. Der Gutsbeſitzer unterbricht ihn. „Doch, es war der Fall, ich habe Zeugen dafür. und ich möchte Sie jetzt um eins bitten: Inſtruieren Sie Ihr Perſonal, daß ich von allen ſolchen Verunglimpfungen unverzüglich Nachricht erhalte. Ich werde dann die Ver⸗ leumder zur Rechenſchaft zieben.“ Der Wirt erſchrickt, er bangt um ſein Geſchäft. Wenn letzt hier im Lokal noch einmal übler dieſen Herrn Au⸗ meiſter geredet würde— er weiß natürlich ganz genau, was geſtern geſprochen wurde—, ſo könnte es vielleicht in ſeinem angeſehenen Haus einen Skandal geben. Die Oc z. haben ſehr ſtrenge Ehrbegriffe, ihm unbegreif⸗ lich ſtrenge und ſtarre, auch dieſer Herr Aumeiſter. Es würde vielleicht eine Forderung geben, vielleicht zu einem Duell kommen, zu wer weiß was noch. Und viel⸗ leicht würde das dem Ruf ſeines Hauſes Abbruch tun. Alſo muß er vorbeugen. „Ich werde nicht dulden, daß man in meinem Haus Gerüchte gegen Sie ausſtreut, Herr Aumeiſter. Ich be⸗ dauere lebhaft, daß es geſtern der Fall ſein konnte.“ Arndt iſt f“ erſte zufrieden. Feuſtel würde er⸗ fahren, daß er ſich gegen ſolches verleumderiſche Ge⸗ ſchwätz zur Wehr ſetzt. Er trinkt ſein Bier aus, zahlt und ſteigt wieder in den Wagen. Er iſt wie erlöſt, als er von dem Lokal und dem ganzen Neſt nichte mehr ſieht, als er die durch die eite, baumloſe Ebene führende Straße vor ſich hat und ſeinen Wagen zu höherer Geſchwindigkeit hinauftreiben kann. 8 Es gibt für ihn viel zu erledigen in der großen Stadt. Mit ſeinem Rechtsanwalt muß er wegen eines Rechts⸗ ſtreites Rücſprache nehmen, den er gegen einen Vieh⸗ händler führt. Dann muß er auf der Bank vorſprechen, dann gilt es Einkäufe zu machen, größere für das Gut, kleinere für den privaten perſönlichen Bedarf. Und als er alles das erledigt hat, iſt es Nachmittag. Weil es ihm langweilig iſt, ſetzt er ſich in ein Kino. Einen Film zeigt man da, der gerade in ſeine Stim⸗ mung paßt, einen Wildererfilm. Aber Arndt Aumeiſter ſchüttelt nur den Kopf über das, was er zu ſehen bekommt. Da iſt der Beſitzer eines großen Waldgutes, ein Jäger. Arndt muß ſich das Lachen verbeißen: dieſer Weid⸗ mann iſt angezogen, als hätte man ihn aus dem Schau⸗ fenſter eines Schneidergeſchäfts herausgeholt, ſo pik⸗ fein und elegant: in karierter Hoſe und in lackglänzen⸗ den Stiefeln und Gamaſchen pirſcht er durch den Forſt. „Liebe Freunde“, ſagt ſich Arndt und meint damit Darſteller wie Regiſſeur.„kommt mal zu mir, ich will euch zeigen, wie man ſich anziehen muß, wenn won Weidmannsheil haben will.“ Und dann lacht er wieder in ſich hinein, denn dieſer vornehme Jägersmann führt zur Pürſch auf den edlen Hirſch eine altmodiſche Doppelflinte. Wohl keiner der Kinobeſucher merkt das Unmögliche der Darſtellung. Sie ſtarren auf die Leinwand und horchen auf die ſchnarrenden Töne. Und dann tritt der Wilderer auf. Unſinn! denkt ſich Arndt, ſolche Wilderer gibt es in Wirklichkeit gar nicht, nur im Roman und im Film exiſtieren ſie, dieſe Männer, die voller edler Gefühle ſtecken und nur aus Leidenſchaft wildern. Wer ſchwarz geht, tut es aus anderen Gründen, tut es manchmal aus Not, öfter noch aus Arbeitsſcheu, aus verbrecheriſcher Anlage, nie aber treibt er es als Sport, als noble Paſſion. Und er amü'iert ſich, daß der geheime Gentleman⸗ Wilddieb genau ſo elegant angezogen geht wie ſein Feind, der Gutsbeſitzer, daß er genau ſo hilflos durch den Forſt tappt wie dieſer. Und als dann die beiden zuſammentreffen und der Schwarzgeher den jagdberech⸗ tigten Helden niederſchießt, als bei dieſer Szene das Publikum voller Grauen und Rührung erſtarrt, kann er kaum ernſt bleiben. Die Handlung läuft weiter, das Förſtertöchterlein tritt auf, ſpielt engelgleich, da hält es Aumeiſter nicht mehr aus. Er drängt ſich durch die Reihe der Zu⸗ ſchauer, läßt manchen Zuruf ob der hervorgerufenen Störung hinter ſich und atmet auf, als er wieder drau⸗ den auf der Straße ſteht und die friſche Luft um ſeine Schläfen wehen fühlt. „Unſinn iſt es“, ſagt er ſich noch einmal,„das Wil⸗ dern ſo verſchroben darzuſtellen. So etwas gibt es einfach nicht! Spürt einer, der bemittelt iſt, die Jagd⸗ paſſion in ſich, dann kann er ſich ein Revier pachten oder ein Gut mit Eigenjagd erſtehen, dann braucht er ſein Leben nicht ſo aufs Spiel zu ſetzen, braucht nicht zu fürchten, daß er mit Jagdberechtigten zuſammen⸗ ſtößt und im Kampf mit dieſen ſchließlich den kürzeren zieht, daß Kugeln fliegen und hernach die enge, fin⸗ 222 Urheber- Rechtsschutz Korrespondenzverlag Fritz Mardicke, Leipzig C1 ſtere Zelle ihn aufnimmt. Die Zelle— oder das kühle Grab!“ * Und als die Kindeindrücke verwiſcht ſind, empfindet er, daß es Zeit wird, ſich nach einem Lokal umzuſehen, wo er das Abendeſſen einnehmen kann. Er entſchließt ſich. ein Weinreſtaurant aufzuſuchen, in dem er bisher immer zur Zufriedenheit bedient worden iſt. Dort erkennt der Kellner den Gaſt ſofort wieder. Er führt ihn zu einem an der Wand gelegenen Platz, nicht zu nah dem kleinen Orcheſter, das leiſe ſpielt. Arndt freut ſich, daß er gute Muſik zu hören bekommt, nach aufreizender Tanzmuſik ſteht ihm heute nicht der Sinn, fi. o etwas ſchwärmt er überhaupt nicht. Mit Genuß nimmt er die Mahlzeit ein. Dann be⸗ ſtellt er ſich noch eine Flaſche Wein, denn zum Heim⸗ fahren iſt es ihm noch viel zu früh. Inzwiſchen füllt ſich das Lokal. Arndt Aumeiſter iſt froh, zeitig genug gekommen zu ſein und nun ſeinen kleinen Tiſch für ſich zu haben. Er teilt den Platz nicht gern mit Menſchen, die er nicht kennt, lieber ſitzt er allein, als daß er Geſellſchaft hat, die ihm nicht behagt. Der Kellner weiß das auch. Er ſorgt dafür, daß der Gaſt für ſich bleibt. Der junge Gutsbeſitzer ſchaut intereſſiert auf das Treiben, das ſich zu entwickeln beginnt. Einige Paare tanzen bereits. Andere ſitzen an der Bar und ſchlürfen Getränke mit phantaſtiſchen Namen. Ihm iſt ſein guter Frankenwein lieber. Werbende Blicke aus Frauenaugen treffen ihn. Denn er ſieht gut aus, und zahlungskräftig außerdem. Vom Gutsbeſitzer merkt man ihm nicht viel an. Höchſtens die wettergebräunte Geſichtsfarbe läßt ſchließen, daß er auf dem Lande lebt. Aber die Blicke laſſen ihn kalt, ſoviel Glut ihm auch entgegenlodert. Wenn er auch kein Koſtverächter und Spielverderber iſt, nach den geſtrigen Ereigniſſen und heutigen Erfahrungen fehlt ihm alle Luſt zum Ver⸗ gnügt⸗ und Leichtſinnigſein völlig. Plötzlich iſt er intereſſiert. Denn ein elegantes Paar hat ſoeben das Lokal be⸗ treten. Der Herr iſt groß. breit, ſein Geſicht wirkt energiſch, leidenſchaftlich verhalten, faſt brutal, trägt trotzdem aber den Zug überlegener Klugheit. Die Dame dagegen.. ja, dieſe ſchlanke blonde Dame hat er ſchon einmal geſehen. Allerdings trug ſie damals nicht das auffallende Abendkleid. Aber wann nur und wo? Arndt Aumeiſter denkt nach. Dann fällt es ihm ein: es iſt fene Autofahrerin, die er geſtern angehalten hat und die hinter ihm an der Leiche des Forſtbeamten ſtand. Es kommt ihm wie eine höhere ſeltſame Fügung vor, daß der Kellner, vor der Unmöglichkeit, ſeinen Gäſten anderswo Platz zu ſchaffen, kapitulierend, die beiden jetzt an ſeinen Tiſch heranführt. Der Herr murmelt ein paar höfliche Worte, Platz nehmen zu dürfen. Aumeiſter verneigt ſich zuſtimmend, ſteht aber dann auf. Die Dame ſieht ihn an, auch ſie überlegt. Arndt beginnt zu ſprechen. „Es iſt mir eine beſondere Freude, Sie heute unter angenehmeren Umſtänden wiederzuſehen, mein gnädiges Fräulein“, lacht er und wundert ſich ein wenig, daß er nicht ſofort erkannt wird. Ein fragender Blick gleitet über ſein Geſicht hinweg. Auch der Herr iſt etwas erſtaunt, er fragt ſich wohl, was dieſe Art der Begrüßung zu bedeuten hat. „Wollen Sie ſich bitte ſtatt dieſes Anzuges einen grünen Lodenrock vorſtellen, und an meiner Seite, ſtatt dieſes Weinkühlers da, einen weiß⸗ſchwarzen Hund.“ „Ach, fetzt erkenne ich Sie wieder, Sie hielten geſtern meinen Wagen an und ich fuhr zu dem Gendarm.“ „Ja, meine Gnädigſte. Und darf ich mich jetzt be⸗ kannt machen?“ Er nennt ſeinen Namen. „Doktor Barth“, ſtellt ſich der andere vor.„Und meine Braut, Fräulein Brigit Jung.“ 0 Man bleibt beiſammen ſitzen, unterhält ſich über alles mögliche. Endlich kommt das Geſpräch auf die Auf⸗ findung des Toten. „Hat man feſtgeſtellt, wer er iſt und wie das Ver⸗ brechen begangen wurde?“ will die blonde Brigit wiſſen. Aumeiſter verneint. „Er trug keine Papiere bei ſich. Möglich, daß man ſie ihm abgenommen hat. Und fonſt weiß man nur, daß ihn eine großkalibrige Kugel von hinten traf...“ „Wie ſchrecklich! Und wie gemein, den armen Men⸗ ſchen aus dem Hinterhalt zu töten!“ „Ja“, ſtimmt Arndt bei.„Wir wollen nur hoffen, daß den oder die Mörder die Strafe erreicht.“ „Ja“, ſagt auch Dottor Barth,„das muß der Wunſch jedes anſtändigen Menſchen ſein. Jetzt, Herr Aumeiſter, erinnere ich mich übrigens, geſtern ſchon von Ihnen gehört zu haben. Ich hatte mit meinem Wagen auf der Rückkehr von einem Krankenbeſuch in einem kleinen Neſt auf der Strecke haltgemacht.„Preußiſcher Hof' nannte ſich das Hotel wohl, wo ich eine Taſſe Kaffee trank. Einige ausdauernde Zecher, Gutsbeſitzer, wie ich annehme, unterhielten ſich da recht lebhaft über Wild⸗ diebereien in ihren Revieren, ſprachen ſpäter auch von dem aufgefundenen Toten. Ich mußte feſtſtellen, daß Sie in dieſem Kreis nicht nur Freunde haben..“ (Fortſetzung folgt) 1 —̃ —— 2 ——— Bekanntmachungen Orisgruppe N S.⸗Beratungsſt unde jeden Montagabend von 20— ber A. S. D. A. P. Viernheim 21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Die Zellenleiter wollen ſich Montagabend 8.30 Uhr pünktlich in der Parteidienſtſtelle einfinden zu einer wichtigen Beſprechung. Alle Blockleiter mache ich jetzt ſchon darauf aufmerkſam, daß ſie am nächſten Samstag, 1. Dezember, am„Tag der nationalen So⸗ lidarität“, mittags von 4—5 Uhr, die Haus⸗ ſammlung durchführen müſſen. Nähere Anord⸗ nung dazu wird ihnen durch die zuſtändigen Zellenleiter noch bekannt gegeben. Braun, Ortsgruppenleiter. 227 G 1 Deulſche Arbeiksfrnf Dienſtſtunden für Antragſtellung und Aus⸗ zahlung für Krankengeld und Erwerbsloſen— unterſtützung: Die Dienſtſtunden finden von jetzt ab nur noch jeden Dienstag ab 13 Uhr in der Geſchaftsſtelle ſtatt. Zu anderen Zeiten werden Anträge nicht mehr entgegengenommen. . Der Ortsobmann. haben Ka⸗ Beitrags⸗ Sämtliche hüte meradſcha marken Kameradſchaftsführer allen Beitrag abzurechnen. noch keine müſſen ſie abholen. Der Geldverwalter. aftsführer, die haben, Gute ſtellen, Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ heißt eine nattonalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! Lokale Nachrichten Viernheim, den 27. November 1937 Anſer Tagesſpruch Solange die Volksgemeinſchaft un⸗ angetaſtet beſtehen bleibt, kann uns nichts be— drohen. Adolf Hitler. Cin Acht edlilt o Maclnachiten Der Adventskranz hält ſeinen Einzug in die Heime. Und während wir den friſchen, nach Tannengrün duftenden Kranz unter der Lampe oder in einem Winkel des Wohnzim— mers freiſchwebend aufhängen, geht ein Lä⸗ cheln über unſer Geſicht. Es iſt wie eine feier— liche Handlung, wenn wir das erſte Lichtlein anzünden, dem in den nächſten Wochen noch drei weitere folgen ſollen. Mit dieſem erſten zagen Schimmer des erſten Adventslichtes wirft Weihnachten den erſten Glanz voraus und wir fühlen es mit frohem Herzen, daß nun das Leuchten immer heller und froher werden wird, bis eines Tages der Weih⸗ nachtsbaum mit ſeinen vielen ſtrahlenden Ker⸗ zen erglänzt. Das erſte Adventslicht iſt ein Symbol. Es glüht zu einer auf, da rings troſtloſe Dunkelheit und Winterkälte herrſcht. Und es iſt wie eine Verheißung, daß aus der Dunkel⸗ heit aller Glanz und alle Freude der Weih- nacht erblühen wird! Wenn wir am erſten Ad- ventsſonntag bei ſinkender Dämmerung, noch ehe wir das elektriſche Licht einſchalten, die Adventskerze anzünden, wenn ihr ſtilles Leuch ten ſich durch das Zimmer verbreitet und zum erſten Male unter ihrer Wärme zarter Tan⸗ nenduft durch den Raum zieht, dann wird ſich ein Schimmer dieſes erſten Weihnachtsglanzes in unſer Herz ſenken und es weit werden laſ— ſen in Weihnachtsfreude. Zeit Wo Kinder ſind, muß man in dieſen Wo⸗ chen in den Abendſtunden Märchen erzählen. Aus Hecken und Winkeln ſcheinen geheimnis⸗ volle Märchengeſtalten hervorzulugen und während die Kleinen in den Glanz der Ad⸗ ventskerzen blicken, glänzen die Kinderaugen und tauſend Träume des Märchenreiches wer⸗ den wach. Abends ziſchen Bratäpfel auf dem Herd, und vielleicht gibt es am Adventsſonntag ſchon ein paar Pfefferkuchen. Damit haben die Freu⸗ den der Adventszeit ihren Anfang genommen. Schon den Vierten Neuabonnenten hätte er geworben, erzählte geſtern nachmittag ein Pimpf ſeinem Kamera⸗ den beim Heimgang von der Schule. Jetzt geht er noch zu ſeinem Onkel und zur Tante und bis Montag hat er endlich ſeine Uniform bei⸗ ſammen.„Was“, ſagten die anderen 25„für die Werbung von Abonnenten auf die„Viern⸗ heimer Volkszeitung“ bekommſt du eine Uni⸗ form?“„Ja, 5 ſagte unſer Pimpf f,„für jeden nnen, den ich werbe, bekomme ich eine Vergütung und von dieſem Geld kaufe ic mir dann eine Uniform“.„Da wird es für uns Zeit, daß wir 5 werben beginnen“, ſagten die anderen.— Das iſt unſere Jugend, die die Gelegenheit der Abonne entenwerbung zur Er⸗ reichung des 2000. Beziehers der„Viernhei⸗ mer Volks szeitung⸗ nicht unbenutzt vorüber⸗ gehen läßt. Sie will die ausgeſetzten Prämien er haſchen. Jeder kann ſich an der Werbung be⸗ teiligen.(Näheres an anderer Stelle unſerer heutigen Ausgabe. Aach Schulentlaßung zuerst haus⸗ oder landwirijchanliches Fahr Berufsberaterin ſprach vor 250 Frauen und Mädchen Die Dm Saale des„Freiſchütz“ ſprach am letz⸗ ten Dienstag die Berufsberaterin des Ar- beitsamts Mannheim vor über 250 Müttern und deren an Oſtern 1938 aus der Schule zur Entlaſſung kommenden Mädchen, wobei ſie insbeſondere über die Berufsfragen und die hierfür beſtehenden Richtlinien genauen Aufſchluß gab. Hiernach wird vor allem die weibliche Jugend, ehe ſie in Fabriken und Kontoren in die Lehre kommt, in der Haus⸗ wirtſchaft oder der Landwirtſchaft das erſte Jahr nach der Schulentlaſſung durchmachen und ſich darin ſtärken für die weiteren kom— menden Arbeiten in dem täglichen Lebens— kampf. Wenn das junge Mädel darin geſund— heitlich gediehen und zu einem tüchtigen und kräftigen Menſchen herangebildet iſt, wird es in dem Beruf, den es alsdann zu ergreifen beabſichtigt, beſſer beſtehen können. Es iſt der Wunſch des Führers, die Jugend zu kräftigen und geſund zu erhalten. Deshalb ergeht an alle Haushalte unſerer Gemeinde der Aufruf, ſich jetzt ſchon zu ent⸗ ſchließen, ſoweit man dazu in der Lage iſt, ein ſolches junges Mädel in den Haushalt aufzunehmen und es anzulernen in den ver⸗ ſchiedenen Lebensgewohnheiten und Arbeiten, wie ſie in jeder Familie vorkommen. Ein ſol⸗ ches Mädel wird es ſtets der Hausfrau, die ſich um ihr Fortkommen, ihre Weiterentwick— lung, ihre geſundheitliche Kräftigung beküm⸗ mert hat, auf Jahre zu danken wiſſen. Kein Haushalt ſtehe dabei zu⸗ rück, der es ermöglichen kann, ein ſolches Mädchen zu nehmen. Anmel- dungen dazu können ſchon jetzt bei der NS⸗ Frauenſchaftsleiterin und den Zellenleiterin— ven erfolgen. Helft alle an dieſem edlen Werk für unſere Jugend mit! Das Ehrenbuch jür die deulſche underreiche Familie Den kinderreichen Familien Deutſchlands, die ſich im Reichsbund der Kinderreichen zu- ſammengeſchloſſen haben, wird bekanntlich ein Ehrenbuch überreicht werden, das ſie allen Behörden und den Parteidienſtſtellen gegen— über als„deutſche erbgeſunde, geordnete för— derungswürdige kinderreiche Familie“ aus⸗ weiſt. Das Ehrenbuch hat urkundlichen Cha⸗ rakter durch polizeiliche Beurkundung der In- haber und deren Familienſtand. Es wird nur auf Antrag denjenigen Mitgliedern des RD in feierlicher Form verliehen, die die Prüfung der Ehrenbuchabteilung des Bundes durchlau— fen ſind. Dieſe Abteilung wird von einem Raſſenhygieniter und Erbgeſundheitsrichter geleitet. Die Bewerber um das Ehrenbuch ha⸗ ben einen Fragebogen auszufüllen, in dem die Perſonalien der Eltern und Kindern, die Paten der Großeltern, Ausbildung und Beruf des Antragſtellers, Familienkrankheiten, Vor⸗ ſtrafen, wirtſchaftliche Verhältniſſe uſw. auf⸗ V M fr NN NN eee genommen werden. Das Ehrenbuch enthält po⸗ lizeilich beurkundete Lichtbildausweiſe mit Un⸗ terſchriften, die genauen Perſonalien der El⸗ tern und der Kinder mit Richtigkeitsbeſtäti⸗ gungen. Die hieſige Ortsgruppe bittet ihre Mitglieder nochmals, die Anträge für das Ehrenbuch bis 1. Dezember zu ſtellen. Maßnahmen gegen die Verſchlep⸗ pung de er Maul⸗ und Klauenſeuche. Die Gemeindeverwaltung hat alle Maßnah- men gegen die Verſchleppung und Ausbrei— tung der Maul⸗ und Rane getroffen. Die Schutzſtreifen an den Ortseingängen wer— den immer wieder mit Sägemehl und 7 8 trolettenlöſung au fgefriſcht. Auch vor den Be— hauſungen der Landwirte, vor den Geſchäften und an öffentlichen Gebäuden ſind die Schutz⸗ ſtreifen angelegt. Die Verſch leppungsge fahr iſt ja auch groß und kann jeder Volksgenoſſe ſein Möglichſtes zur Abwehr beitragen, damit weitere Gehöfte von der Seuche verſchont blei- ben. Die Vorbeugungsmaßnahmen müſſen eingehalten werden, gegen Diſziplinloſigkeit wird rückſichtslos vorgegangen. Beratung mit den Gemeinderä⸗ 1. Auf Montagabend 8 Uhr hat der Herr Bürgermeiſter Gemeinderäte und Beigeordnete zu einer Beratung eingeladen. Nachſtehende Gegenſtände der Tagesordnung ſollen beraten werden: 1. Verpflichtung, Vereidigung und Amtseinführung des Gemeinderats Georg Hofmann 17. als Beigeordneter der eee 2. Beratung der Friedhofsordnung; 3. Ver⸗ ſchiedenes. Allgemeine Ortstrantemaſſe Mannheim Krankenſcheine auch in Viernheim ausſtellbar Eine begrüßungswerte Neuerung hat die Allgemeine Ortskrankenkaſſe Mannheim für 4 außerhalb des Stadtgebietes wohnenden Kaſſenmitglieder getroffen. Um die Verſicherte oder deren Angehörige, und das ſind in Viern⸗ heim nicht wenige, wor Zeitverluſt und Geld— en für Fahrgeld zu bewahren, werden ab 1. Dezember 1937 die Krankenſcheine hier bei der Nebenſtelle der Ortskrankenkaſſe Hep⸗ penheim(Weidner, Alexanderſtr. 36) in der üblichen Geſchäftszeit ausgefertigt. Zu- gleich werden auch die Krankmeldungen( Ar- beitsunfähigkeitsmeldungen)? entgegengenom⸗ men. Die Maßnahme ſoll auch die raſchere Abfertigung des Publitums an der Kaſſen⸗ Hauptſtelle fördern. Wir verweiſen die bei der Mannheimer Oreskrankenkaſſe Verficherten auf die Bekanntmachung an anderer Stelle. Den ärzten Senatagsetenſt bderſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße. Sonntags keine Sorech⸗ ſtunde Im Silberkranz Morgen Sonntag feiern Lehrer 5 Michael Baldauf und Gattin, Saar⸗ ſtraße, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Silberpaar entbieten wir herzliche Glück⸗ wünſche. Möge es ihm beſchieden ſein, auch noch die goldene Hochzeit feiern zu können. Konzert des Männergeſangvereins Morgen Sonntag wird der älteſte Geſang⸗ verein Viernheims, der Männergeſangverein 1846, mit einem Konzert vor die Oeffentlich⸗ keit treten. Er hat eine Reihe ſchöner Männer⸗ chöre zu einer„ llen Vortragsfolge zuſammengeſtellt, die u. a. vaterländiſche Lir⸗ der und Soldatenlieder bringt. Es wirken mit: Helmut Schonder, Bariton und Richard El⸗ linger, Pianiſt. Die Leitung des Konzertes liegt in Händen von Fr. Klee. Es ſtehen allen Freunden des deutſchen Liedes einige genuß⸗ reiche Stunden bevor. Handharmonika⸗Werbekonzert Immer mehr iſt die Handharmonika in der Volksmuſik in den Vordergrund getreten. Wer heute noch glaubt, mit einer gewiſſen Verach⸗ tung ſie als„Schifferklavier“ abtun zu kön⸗ nen, iſt an ihrer Entwicklung vorbei gegangen, er denkt an ein längſt vergeſſenes Inſtrument. Heute iſt die Handharmonika ein Meiſterwerk des deutſchen Inſtrumentenbaues geworden, ungeahnt ſind ihre Klang- und Ausdruck ksmög⸗ lichkeiten, die z. T. überhaupt noch der Er⸗ ſchließung harren. In der Volksmuſik iſt heute eine geſunde Entwicklung zu ſpüren, das wer⸗ den alle Freunde der Handharmonika wahr⸗ nehmen, die heute Samstagabend das große Werbekonzert unſeres Viernheimer Handhar⸗ monikaklub beſuchen. In bunter Folge wird er Volksmuſik, Märſche, Tänze und kleine Vor⸗ tragsſtücke geben, die gewiß die Zuhörer er- freuen. K N V Nc N Der 2000. Lejer jür unjere Heimatzeitung wird gejucht. Benutze den Beſtelljchein in unjerer heutigen Ausgabe — Den Haupttrejjer verloren O, das kann leichter vorkommen, als man denkt. Wieviele kaufen das Los in einem Monat guter Laune und haben ſchon Tage darauf ihren Kauf vergeſſen. Und wo bewahrt man ſchon ein Los auf? Nicht jeder hat einen Kaſſenſchrank in der Wohnung. Ein Mann hat wirklich vor zwei Jahren ſein Los verloren, aber die Notiz der Num⸗ mer behalten. Und nun lieſt er in der Zie⸗ hungsliſte ſeine Nummer als Haupttreff fer. Acht volle Tage hat er geſucht in Kiſten und Kaſten, Büchern, Briefen und Geſchäftspa⸗ pieren. Wer kann ſich an den Ort erinnern, wenn er etwas Beſonderes gut aufheben wollte? Und plötzlich war das Los doch wie⸗ der da, er aber war vor Aufregung krank geworden. Die Geſchichte ſoll Ihnen eine Warnung ſein. Wenn Sie Ihr Arbeitsbeſchaffungslos erwerben, legen Sie es zu den Wertpapieren, denn durch die Ziehung, die ſchon am 22.23. Dezember ſtattfindet, wird der kleine Zettel über Nacht zum Wertpapier. Darum Vorſicht! Die Maul- und Klauenſeuche in Heſſen⸗Naſſau Bis zum heutigen Tag(25. November) hat ſich die Maul⸗ und Klauenſeuche nunmehr auch auf Groß-Rohrheim, Jugenheim, Lorſch und Viernheim(alle Kreis Bensheim) aus⸗ gedehnt. Für Bechtolsheim und St. Johann hat ſich der Seuchenverdacht nicht beſtätigt. Da bekanntlich in Wonsheim und Siedels⸗ brunn die Maul- und Klauenſeuche bereits wieder erloſchen iſt, haben wir in Heſſen nun⸗ mehr noch 22 verſeuchte Gemeinden. Im Regierungsbezirk Wiesbaden ſind Mu⸗ denbach(Oberweſterwaldkreis) und Flörsheim (Maintaunuskreis) von der Seuche befallen. Vorſicht! Kann ihre Waſſerlei⸗ tung eingefrieren? Wir haben ſchon Froſtgrade hinter uns. Immer ſtetiger dringt die Kälte auch in geſchützte Räume. Oft liegt die Waſſerleitung an irgend einer Stelle un⸗ günſtig, ſodaß ſie der Gefahr des Einfrierens ausgeſetzt iſt. Aehnlich kann das mit Entwäſ⸗ ſerungs⸗ und Abfallrohren des Aborts ſein. Deshalb wird man gut tun, auf ſolche Gefah⸗ ren hin alle Leitungen des Hauſes durchzu- ſehen. Waſſerſchäden ſind ja oft recht unange⸗ nehm. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen V Verſtoß gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung, 2 wegen Störung der Sonntagsruhe(Arbeiten an Sonntagen), 4 wegen Vergehen gegen die baupolizeilichen Vorſchriften(Vornahme von baulichen Veränderungen ohne polizeiliche Ge⸗ nehmigung), 1 wegen Vergehen gegen das Meldeweſen, 3 wegen Ruheſtörung und 1 we⸗ gen Hauſieren ohne Wandergewerbeſchein. * Leichter Verkehrsunfall. Geſtern, gegen Abend, ſtießen an der Ecke Adolf Hitler⸗ Bismarckſtraße ein Pferdefuhrwerk mit einem Laſtwagen zuſammen, wobei das Licht an dem Laſtkraftwagen beſchädigt wurde. Weiterer Sachſchaden iſt glüalicherweiſe nicht entſtan⸗ den, da der Fahrer des Laſtkraftwagens ſein Fahrzeug ſofort zum Stehen brachte. Der Faſelſtall geſperrt. Wie im amt⸗ lichen Teil bekannt gegeben, bleibt der Faſel⸗ ſtall mit Rückſicht auf die Maul- und Klauen⸗ ſeuche geſchloſſen. Der e in Wein heim bleibt geſchloſſen. Bis auf weiteres wurde der Weinheimer Schweinemarkt ge⸗ ſchloſſen. Der Ausbruch der Maul- und Klau⸗ enſeuche in den Anlieferungsorten gab den Anlaß zu dieſer wichtigen Maßnahme. Durch den „Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe“ konkurrieren die Betriebe nicht mehr nur um die wirtſchaftliche, ſondern auch um die ſozialpolitiſche Muſtergültigkeit. Briefkaſten der Schriftleitung H. K. hier. Ihre Anfragen: 1. Verfällt Unter⸗ haltsrente für uneheliches Kind, wenn ſie nicht jährlich angefordert wird? Antwort: Wenn die Unterhaltspflicht einmal von einer gerichtli⸗ chen Stelle ausgeſprochen iſt, dann gibt es weder Verjährung noch Erlöſchung. Auch Er⸗ werbsloſigkeit entbindet nicht. Die feſtgelegte monatliche Summe läuft dann als Schüldfor⸗ derung weiter. Die Unterhaltspflicht iſt ſo⸗ lange zu zahlen, wie ſie geſetzlich feſtgelegt iſt. Das gilt auch für die etwa anlaufende Schuld die immer rechtskräftig bleibt.(NB. Iſt kein gerichtliches Urteil da, ſo kann natürlich auch rückwirkend ein ſolches erwirkt werden. Im übrigen aber bleibt immer wieder die mora⸗ liſche Pflicht des Kindesvaters beſtehen.) 2. Wer iſt Abnehmer für Silberpapier und was koſtet das Kilo? Antwort: Silberpapier kauft jederzeit der zuſtändige Altmaterialhänd⸗ ler auf. Genaues wegen des Preiſes kann nicht geſagt werden, doch ſoll ſich der Verkäufer keinen übertriebenen Hoffnungen hingeben. ce weiſe Geh I 2 e hen en 3 mittel Schlac ewa ferkel fe 80 gebiet könne Einf falen fc Geſal unn nahe, berring wird, im Nu alle! (Er. 42 he, 0 dum de Wochen Nut ahl e mer nete führ Gh⸗ f geſchül krach vulter zur S Echuld kenntnis und ſeſ einem Nehmen gen vo ken S Unter 2 1 7 1 4. 3 1 1 1 U U * 1 1 1 9 Anjere Schweinenachzucht muß jetzt gesichert werben 1 Beſonders ſtarker Rückgang der Schweineh altung in Heſſen⸗Naſſau!— Gefahr der 5 ſpäteren Verknappung muß vermieden werden! 1 Die Schweinezwiſchenzählungen vom Juni und September dieſes Jahres haben ergeben, daß bei etwa gleichbleibenden Geſamtſchwei⸗ nebeſtänden die Zahl der trächtigen Zuchtſauen insbeſondere der trächtigen Jungſauen, in der deutſchen Landwirtſchaft zurückgegangen iſt. Beſonders ſtark war der Rückgang im Ge⸗ biete der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau. Als Folge davon dürfte etwa vom Sommer 1938 ab die Zahl der ſchlachtreifen Maſt⸗ ſchweine einen entſprechenden Rückgang auf⸗ weiſen. Dies iſt umſo nachteiliger, als unſer Gebiet ſchon normalerweiſe infolge ſeiner gro⸗ ßen Bevölkerungsdichte, die um die Hälfte höher liegt als im Durchſchnitt des Reiches, ein Zuſchußgebiet für die meiſten Nahrungs⸗ mittel iſt. Dies gilt insbeſondere auch für Schlachtſchweine, und ferner kann auch nur etwa die Hälfte unſeres Bedarfs an Maſt⸗ ferkeln im eigenen Gebiete gedeckt werden. Solange die Ferkelerzeugung in den Zucht⸗ gebieten, die ihre Ferkelüberſchüſſe abgeben können, ausreichend iſt, macht ſich zwar die Einfuhr von Ferkeln— namentlich aus Weſt⸗ falen und Hannover— für unſere einheimi⸗ ſchen Züchter angenehm bemerkbar, aber der Geſamtbedarf kann wenigſtens gedeckt werden. Nunmehr beſteht aber Grund zu der An⸗ nahme, daß die Ferkelerzeugung infolge des verringerten Zuchtſauenbeſtandes abnehmen wird, und dann werden die Zuchtgebiete vor⸗ ausſichtlich in erſter Linie ihre Ferkel im eigenen Gebiete oder in den enger benachbar⸗ ten Gebieten abſetzen, bevor ſie in die weiter gelegenen Gebiete kommen. Es liegt daher nicht nur im volkswirt⸗ ſchaftlichen, ſondern auch im eigenſten be⸗ triebswirtſchaftlichen Intereſſe unſerer ein⸗ heimiſchen Erzeuger und Mäſter, wenn ſie ih⸗ ren Zuchtſauenbeſtand auf angemeſſener Höhe halten und für ausreichende Nachzucht im eigenen Gebiete ſorgen. Der Abſatz der Ferkel wird zweifellos er⸗ leichtert, wenn die Tiere nicht zu frühzeitig, ſondern erſt im Alter von 6—8 Wochen auf den Markt kommen. Die einheimiſchen Mäſter ſollten den Abſatz der im hieſigen Gebiet ge⸗ zogenen Ferkel fördern. Die hieſigen Züchter können nur dann eine ausreichende Nachzucht liefern, wenn ihr Abſatz geſichert iſt. Geſchieht dies jedoch nicht, ſo haben letztenendes dann ja auch die Mäſter das Nachſehen, wenn ſie nicht mehr genügend Ferkel zu niedrigen Prei⸗ ſen von auswärts beziehen können und ihren Bedarf im eigenen Erzeugungsgebiet auch nicht ausreichend zu decken vermögen. Die diesjährige günſtige Kartoffelernte und die ausreichende Belieferung mit Futtermais, ſowie die Zuteilungen von Fiſchmehl und ſon⸗ ſtigen Handelsfuttermitteln ermöglichen eine ausreichende Schweinenachzucht. Es wäre falſch, in den früheren Fehler zu verfallen, daß man erſt dann mit einer Steigerung der Nachzucht beginnt, wenn die Maſtſchweine be⸗ reits knapp werden, denn dann dauert es er⸗ fahrungsgemäß wieder ein Jahr, bis durch das ſtärkere Zulaſſen von Zuchtſchweinen ein vermehrter Anfall von Ferkeln erzielt wird und bis dieſe Ferkel dann ihrerſeits ſchlacht⸗ reif herangemäſtet ſind. Es iſt deshalb drin⸗ gend an der Zeit, jetzt ſchon entſprechende Vorſorge zu treffen. eee eee N N N Achtung! Ab heute Samstag im Gloria⸗ Viernheimer Tonfilmjchau Palaſt: Das neueſte Ufa-Großfilmwerk: Das erfolgreiche Spitzenfilmwerk „Anter Ausſchluß der Oeffentlichleit⸗ Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Auf dieſes Spitzenfilmwerk warten ſchon alle Viernheimer Filmfreunde, denn große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Ein jeder, der auch kein Filmfreund iſt, weiß es vom Hörenſagen, daß dieſes Spitzenfilmwerk wochenlang im Mannheimer Alhambra zur Aufführung kam, und eine Rekordbeſucher⸗ zahl einbrachte. So wird auch den Viernhei⸗ mer Filmfreunden dieſe Woche das ausgezeich⸗ nete und ſehenswerte Filmwerk vor Augen geführt. Ein packender Großfilm aus dem Ehe⸗ und Geſellſchaftsleben. Aus der Schwei⸗ geſchuld einer Frau ihrem Gatten gegenüber erwachſen ſchickſalhafte Verſtrickungen, die „unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ erregend zur Sprache kommen.„Am Anfang jeder Schuld ſteht die Lüge...“— zu dieſer Er⸗ kenntnis gelangt nach furchtbaren Erlebniſſen und ſeeliſchen Aengſten eine Frau, die mit einem Geheimnis in die Ehe ging...— Nehmen Sie teil an dramatiſchen Offenbarun⸗ gen vor den Schranken des Gerichts und blik⸗ ken Sie in Tiefen weiblichen Empfindens! Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit werden Probleme zwiſchen Mann und Frau ange⸗ ſchnitten und in einer erregenden Handlung zum Erleben gebracht. Mitwirkende ſind: Olga Tſchechowa, Ivan Petrovich, Sabine Peters und Alfred Abel uſw.— Des großen Andranges wegen möge man ſchon die heutige Vorſtellung beſuchen. tophonoſ Mõrłische · Panorama- sneide Alfred Abel und Olga Ischect oa in„Unter Ausschluß der Offentlichkeit“. „Brillanten“ Eine temperamentvolle Kriminalkomödie mit Herz, Humor und Spannung! Hier geht es um Brillanten und Liebe, um myſteriöſe Abenteuer und im Letzten um das Geheimnis eines Doppelgängers, das ſich um die Perſon eines gefeierten Revueſtars verdichtet. Ein Film voller Spannung, voller Rätſel, voller Ueberraſchungen—— ein Schlager für ſich! Die Geſchichte einer geheimnisvollen Betrugs⸗ affäre, in deſſen Mittelpunkt zwei hübſche, junge Frauen, zwei tatkräftige junge Männer und der umjubelte Held internationaler Revue⸗ bühnen ſtehen! Die Senſation der alten und der neuen Welt— der gefeierte Revueſtar Victor Lamont hat einen Doppelgänger! Wel⸗ cher iſt der rechte Lamont? Welcher blufft zwei Kontinente? Und welcher ſetzt die betrü⸗ geriſche Brillantenaffäre in Szene, die Am⸗ ſterdam Kopfſchmerzen macht? In dieſem wirbligen, ſpannenden Film wird das Rätſel um Victor Lamont gelöſt. Das iſt ein Unter⸗ haltungsfilm, wie man ihn ſich beſſer nicht wünſchen kann. Eine ausgezeichnete Zeſetzung, mit Hanſi Knoteck und Viktor Staal an der Spitze, vermittelt das ebenſo amüſante wie ſpannende Erlebnis einer kriminellen Dop⸗ pelgängeraffäre aus einer holländiſchen Groß⸗ ſtadt. Dieſes neue Ufa-Großfilmwerk, das noch nicht in Mannheim gezeigt wurde, iſt eine Klaſſe für ſich.— Man beſuche die beiden hieſigen Filmbühnen, die dieſe Woche beſon⸗ ders ſchöne Programme auf dem Spielplan haben. S Der Jude iſt der Feind unſeres Volkes— wer bei ihm kauft, iſt auch unſer Feind! E// Mit Vierzig eſſen lernen! Viele Leute über Vierzig eſſen ſo, als ob ſie noch heranwachſende Kinder wären. Milch, Eier, Fleiſch, alles bunt durcheinander, weil es ja ſo gut ſchmeckt, und dann wundern ſie ſich, wenn ſie allerlei Beſchwerden bekommen. Sie vergeſſen ganz, daß ſie allmählich keine Aufbauſtoffe oder Wachstumsſtoffe, ſondern nur Ergänzungsſtoffe nötig haben. Deshalb ſollten ſie die Neigung bekämpfen, ſich mit einer ſtark kalorienreichen Nahrung zu ſät⸗ tigen und lieber mehr Platz für Vitamine und Mineralſtoffe übrig laſſen. Brot iſt ein wich⸗ tiges Ausgleichsmittel unſerer Nahrung. Aber das feine Weizenbrot hat einen geringen Ge⸗ halt an B⸗Vitaminen, die im Kern und unter der Schale des Roggenkorns zu finden ſind. Auch wichtige Mineralſtoffe, wie Magneſium und Eiſen, gehen durch das Schälen der Kerne verloren, das die fein ausgemahlenen Mehle bedingen. Darum keine einſeitige Ernährung mit feinem Weizenbrot, ſondern zurück zu ge⸗ ſundem Vollkornbrot, das den richtigen Aus⸗ gleich in der Nahrung darſtellt. Perbung für die Heimatzeitung! Drei Preije von zufammen N. 100. jür bie erjolgreichſten Werber— Jeber kann ſich beteiligen Das Leſen einer Zeitung gehört zu den notwendigſten Bedürfniſſen des täglichen Lebens. Trotzdem gibt es immer noch eine Anzahl Volksgenoſſen, die dieſe Notwendig⸗ keit nicht erkannt haben und noch keine Zeitung halten. Andere leſen wohl ihre Heimat⸗ zeitung, aber zuſammen mit ihren Verwandten, Freunden oder Bekannten, obwohl ſie ſich damit vielen Unannehmlichkeiten und Streitereien ausſetzen. Eure Heimatzeitung, bie Viernheimer Volkszeitung, gehört aber in ſebes gaus, in ſede Familie. Wir wollen nun für die Zeit vor Weihnachten einen allgemeinen Werbefeldzug für unſere Zeitung veranſtalten, um alle Volksgenoſſen in Viernheim, die noch nicht Bezieher unſerer Zeitung ſind, als ſolche Werbefeldzug beteiligen. zu gewinnen. Jeder kann ſich an dieſem Abgeſehen davon, daß es Pflicht jedes Zeitungsleſers iſt, auch ſeinen noch außen⸗ ſtehenden Volksgenoſſen die Notwendigkeit und die Vorteile des regelmäßigen Zeitungs⸗ leſens vor Augen zu führen, ſollen alle, die hierbei mit Erfolg arbeiten, dafür beſonders belohnt werden. Wir halten es für unbedingt ſicher, daß für die Viernheimer Volkszeitung, die zurzeit faſt 1900 Bezieher hat, bis Weihnachten eine Bezieherzahl von mindeſtens 2000 mit Leichtigkeit erreicht werden kann, wenn alle dazu mithelfen. Wir ſchreiben deshalb für jeden der Viernheimer Volkszeitung neugewonnenen feſten Bezieher folgende Vergütung aus, die der erhält, der uns die Beſtellung über⸗ bringt oder einſendet: für jeden Bezieher, der 3 Monate feſt beſtellt, RM. 1.— für jeden Bezieher, der 6 Monate feſt beſtellt, RM. 1.50 für jeden Bezieher, der 12 Monate feſt beſtellt, RM. 2.— Die Vergütungen ſind nach dem erſten Einzug des Bezugsgeldes zahlbar. Außerdem ſetzen wir noch folgende Sonderprämien für die Erreichung des 2000. Beziehers für die Viernheimer Volkszeitung aus: 1. Wer die meiſten Bezieher geworben hat, erhält eine Sonderprämie von RM. 50.— 2. Wer die zweitmeiſten Bezieher geworben hat, erhält eine Sonderprämie von RM. 30.— 3. Wer die drittmeiſten Bezieher geworben hat, erhält eine Sonderprämie von RM. 20.— Die Auszahlung der Vergütung bezw. der Sonderprämie geſchieht unter Ausſchluß des Rechtsweges. In allen Fällen eutſcheidet der Verlag. Zur Werbung ſind Beſtellſcheine zu benutzen, wie wir einen untenſtehend erſt⸗ mals veröffentlichen, und wie wir ſie von jetzt ab dauernd in unſerer Zeitung abdrucken. Wir hoffen, daß ſich recht viele Viernheimer Volksgenoſſen an unſerem Werbe⸗ feldzug beteiligen und werden uns freuen, wenn wir am Schluſſe des Werbefeldzuges von einem recht guten Erfolg berichten können. Werbefeldzug für den 2000. Bezieher Beleg für den Werber Ausfüllen, aufbewahren und bei Abholen der Prämie vorzeigen! „ (Nuß mit der Nummer des Beſtellſcheins übereinſtimmen) ö Name des Werbers: Wohnort:: e e eee eee Straße: VVVCVCVVVCV Name des Beſtellers::: zu übermitteln! Nr. (Lfd. Nummer der vom Werber übermittelten Beſtellung) Beſlellſchein Ich beſtelle hiermit die„Viernheim er Volkszeitung“ auf drei, ſechs, zwölf Monate (nicht Zutreffendes ſtreichen) zum Preiſe von RM. 1.60 monatlich frei Haus für die Zeit vom an bis einſchließlich Erfolgt vor Ablauf der Bezugszeit keine aus⸗ drückliche Abbeſtellung, ſo läuft der Bezug ſtillſchweigend von Monat zu Monat weiter. Unterſchrift des Beſtellers: (Vor⸗ und Zuname) e ee Beruf: Str. u. Haus⸗Nr. Viernheim, den Vom Werber auszufüllen 193 Obiger Bezieher wurde geworben von Vor⸗ u. Zuname: Beruf: 1 Straße: Dieſer Abſchnitt iſt an die Geſchäftsſtelle — 3 3 33 N FTCTCTCCCCCCCCoCoCoCbobob 8 8 —— —ͥ ͤ—— — 8——- FFF err A D . er mn, Ein volles Programm der Bezirksklaße „Wie die ASz in ihrer letzten Ausgabe be⸗ richtet, kann in den badiſchen und pfälziſchen Bezirken, an der Saar und auf den ſüdheſ⸗ ſiſchen Fußballfeldern überall wieder der Spielbetrieb aufgenommen werden. Nach den Zwangspauſen der letzten Wochen haben wir daher in den Bezirksklaſſen am kommenden Sonntag erſtmals wieder ein Vollprogramm. In Unterbaden⸗Weſt ſind folgende Spiele an⸗ geſetzt: SC Käfertal— 08 Mannheim— Heddesheim— Feudenheim 07 Mannheim Phönix— Amicitia 09 Neulußheim 08 Hockenheim 98 Seckenheim — Friedrichsfeld 09 Weinheim Das größte Intereſſe wird natürlich dem Treffen des SC Käfertals mit dem derzeitigen Tabellenführer Amieitia Viernheim entgegen⸗ gebracht. Käfertal hat in dieſer Runde auf eigenem Platze noch kein Spiel verloren und wird ihnen im allgemeinen gegen die„Grüne Gefahr“ eine Chance gegeben. Ob es den OSern auf eigenem Gelände gelingt, ſich gegen Neulußheim zu behaupten, iſt fraglich. Sie haben aber die Möglichkeit, ſich gegen die durch Erſatz geſchwächten Neulußheimer durchzuſet⸗ zen. Nach den letzten Erfolgen der Heddeshei⸗ mer ſollen ſie auch gegen Hockenheim beſtehen. Feudenheim hat 98 Seckenheim zu Gaſt und werden ſie ſich gegen die eifrigen und ſpiel⸗ ſtarken Seckenheimer vorſehen müſſen. 07 ſteht gegen Friedrichsfeld auf verlorenem Poſten und wird eine weitere Niederlage wohl nicht verhindern können. An der Uhlandſchule hat Weinheim anzutreten. Die Phönixleute müſſen aber zu einer beſſeren Form auflaufen, als ſie in den letzten Spielen gezeigt haben, wollen ſie den Ogern gefährlich werden. Allerdings haben dieſe bisher reichlich Heimſpiele gehabt mit ihrer Spielſtärke in fremder Umgebung ſteht. „Und nun noch ein Wort über unſere Ami⸗ citen. Wir haben oben ſchon die allgemeine Anſicht über dieſes Spiel erwähnt, doch ſehen wir optimiſtiſcher. Auf die leichte Schulter dürfen die Käfertaler natürlich nicht genommen werden. Wir hoffen, daß die Zwangspauſe dem Kampfgeiſt und der Spielſtärke unſerer Leute keinen Abbruch getan hat und die Mannſchaft ſich bewußt iſt, um was es geht. Die Tabellen⸗ führung muß eiſern verteidigt werden. Es be— ſteht dieſes Jahr nämlich die Möglichkeit— ſollten weitere Sperrmaßnahmen den geregel⸗ ten Verlauf der Pflichtſpiele beeinfluſſen und ſie nicht rechtzeitig beendet werden können— daß von Seiten der Behörde der Meiſter be— ſtimmt wird. Es wäre daher betrüblich, wenn die Amiciten ihre Chance als Tabellenführer nicht wahren würden. Die Viernheimer Sport⸗ anhänger haben aber die Hoffnung und das Vertrauen, daß zwei weitere Punkte unſere Poſition befeſtigen. Mannſchaftsaufſtellungen ſind folgende: 1. M.: Krug; Kiß 1, Faltermann; Martin H. Müller A., Hoock; Kiß 3, Kiß 4, Müller J. Kobb, Kiß 2.— Erſatz: Schmitt Hch. Erſatz⸗Liga: Müller; Keßler, Weidner Jak.; Wörner, Ehrhardt Jak., Krug Ph.; Falter⸗ mann H., Martin Nik., Fetſch, Ehrhardt M. Schmitt Mi. Erf.: Pfenning J., Klee W. eee Markibericht ber Landesbauernſchaft gejen⸗Aajj Die Kartoffelverladungen nach Süd- deutſchland haben jetzt meiſtens aufgehört, le⸗ diglich nach den rheiniſchen und weſtfäliſchen Verbrauchergebieten können noch Verladun⸗ gen in Jutterkartoffeln abgefertigt werden. Das Angebot überſteigt im allgemeinen immer noch die Abſatzmöglichkeiten, ſodaß der Er⸗ zeuger gehalten bleibt, beträchtliche Vorräte vorſorglich einzulagern. Innerhalb unſeres Bezirkes finden Futterkartoffeln gute Auf⸗ nahme. Am Brotgetreidemarkt gibt es nur wenige Veränderungen. Die hieſigen Anlieferungen bleiben klein. Aus Norddeutſchland iſt nur Roggen käuflich. Infolgedeſſen iſt die Verſor⸗ gung der Weizenmühlen vielfach zurückgegan⸗ gen, während die Roggenvorräte allgemein ausreichen. Im kommenden Monat erwartet man neue Zufuhren. Weizenmehl wurde wie bisher lebhaft ge⸗ fragt. Im allgemeinen entſprechen die Mühlen, wenn auch langſam, den Anforderungen. Er⸗ wünſcht iſt eine größere Verwendung der dunk⸗ len Weizenmehltype ſowie von Roggenmehl, in dem ſowohl hieſige Herkünfte, wie auch oſtdeutſches Mehl reichlich vorhanden ſind. Braugerſte findet in guten Qualitäten noch Intereſſe, während Futtergerſte und Hafer nicht erhältlich ſind. Für den Futtermittelbedarf ſtehen haupt⸗ ſächlich Mais, Kartoffelflocken, Oelkuchen, Schnitzel, weniger Biertreber und Malzkeime ſowie Fiſchmehl zur Verfügung. Eine Steigerung der Anfuhren von Rauh⸗ futter iſt erwünſcht. Die großen Viehauftriebe genügen quan⸗ titativ, dagegen weniger qualitativ den An⸗ forderungen der Metzgerſchaft, die allerdings über ein ſtilles Ladengeſchäft berichtet. Kälber wurden glatt aufgenommen. Die jetzt zur Verwertung kommenden Häm⸗ mel und Schafe wurden den einzelnen Groß⸗ viehmärkten zur weiteren Abgabe an die Metz⸗ ger zugewieſen. Es muß angeſtrebt werden, daß nicht nur die ſtädtiſchen, ſondern auch die ländlichen Verbraucher in den Wintermonaten ſtändig Hammel⸗ und Schaffleiſch verzehren, das preiswert zur Verfügung ſteht. Die Landwirtſchaft bringt wieder reichlich Schweine an den Markt. Jedoch ſollte das Gewicht wieder anſteigen, wie es auch die im kommenden Jahr gültige Preisregelung be⸗ zweckt. Gleichzeitig muß aber auch der Auffül⸗ lung der Nachzucht alle Aufmerkſamkeit ge⸗ widmet bleiben. In der Milchanlieferung iſt ſtellenweiſe ein kleiner Rückgang eingetreten, ſodaß in Heſſen⸗ Naſſau bei ſtetigem Friſchmilchverbrauch die Buttererzeugung noch nicht ausgedehnt wer⸗ den konnte. Die Reichsſtelle iſt daher gehalten, zuſätzliche Lieferungen, jetzt meiſt in auslän⸗ diſcher Butter, für die Verſorgung der Be völkerung zu leiſten. In letzter Zeit iſt dem hieſigen Gebiet auch Schmalz zugewieſen wer⸗ den.— Die erwünſchte Umſatzbelebung iſt an Käſemarkt noch nicht eingetreten. Neben dem Schmelzkäſe ſollten alle Weich- und Mage. käſe erhöhte Verwendung finden. Die Eierverſorgung bleibt, wie es dem An⸗ fall der Wintermonate entſpricht, ſchwach. Ge⸗ ringe Zufuhren gehen aus dem Auslande ein. Die Belebung auf dem Obſtmarkt hält an, betrifft allerdings nur die beſten Sorten und die billigſte Ware. Mit Eintritt kälterer Wit⸗ terung iſt eine Umſatzſteigerung zu erwarten, umſo mehr, da die Zufuhren in Südfrüchten klein bleiben. Die Gemüſezufuhren ſind gut, nur das An⸗ gebot von Blumenkohl geht zurück. Nachfrage iſt ſchleppend, da vielen Verbrauchern Herbſt⸗ gemüſe auch noch in den eigenen Gärten zur Verfügung ſteht. In allen Arten hat man preiswerte und reichliche Einkaufsgelegenheit. Aus Nah und Fern Weinheim.(Geburtstag). Dr. Karl Fr. Freudenberg, eine weit über Weinheims Gren⸗ zen hinaus ſehr bekannte Perſönlichkeit— der frühere Mitleiter der Lederwerke Freuden⸗ berg— feiert am 28. November bei beſter Geſundheit ſeinen 89. Geburtstag. Der Ju⸗ bilar verfaßte ein Werk über die Hohen⸗ ſtaufenzeit, desgleichen auch eine volkswöert⸗ 3 7 ſchaftliche Schrift. Raubmordverſuch an einer Greiſin. Pirmaſens. Auf die 75 Jahre alte Witwe Julie Rauner in Pirmaſens wurde ein Raubmordverſuch verübt. Die allein im zweiten Stockwerk ihres Hauſes ſchlafende Frau wurde nach ihrer Schilde⸗ rung durch ein Geräuſch geweckt. Sie hatte jemand leiſe ſprechen hören. Auf ihren Ruf, wer denn im Zimmer ſei, erhielt ſie keine Antwort. Dagegen trat jetzt ein Mann an das Bett heran, packte die Frau am Halſe und würgte ſie, bis ſie bewußtlos war. Als die Frau wieder zu ſich kam, waren ihre ſodaß ſie erſt noch zu beweiſen haben, wie es lante Krankenpflege durch die Barmh Schwe⸗ Kalholiſche Kirche: 1. Adventſonntag Beginn des Kirchenjahres 7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Advents⸗Andacht Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. Erwachſene haben hierzu keinen Zutritt.(Ausgenommen ſind ältere und kranke Leute!) 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Eliſab. ig Franz geb. Wüſt 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für alle verſtorb. Krieger Viernheims v. 1870 und 1914/18 2.10 beſt. Rorate⸗Amt für gef. Krieger Franz Bergmann, Schweſter Maria, Schwager Phil. Gärtner Dien ag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Michael Butſch, Chefrau Maria geb. Hoock, Sohn Georg, Schwiegerſohn Johannes Renner und An- gehörige 7.10 Uhr beſt. R.⸗A. für Lorenz Adler 7., Eltern, Jakob Adler, Ehefrau Maria geb. Babylon, Schwiegereltern Gg. Hönig, Che⸗ frau Joſefa geb. Ringhof und Kinder. Mittwoch: 6.40 Uhr 2, S.⸗A. für Eliſabeth Franz geb. Wüſt 7.10 Uhr beſt. R.⸗A. für Johannes Heck⸗ mann 2., Ehefrau Anna Maria geb. Wun⸗ derle, Tochter Margareta und Angehörige Donnerstag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſabeth Franz geb. Wüſt 7.10 Uhr beſt. R.⸗A. für Nikolaus Haas 4. Ehefrau Eliſabeth geb. Gutperle und An⸗ gehörige Freitag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Franz Roos, beide Söhne gef. Krieger Franz und Lorenz 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Valt. Stumpf 2. und Martin Beutel 7.10 Uhr beſt. R.⸗A. für Joſef Anton Rückert, Ehefrau Marg. geb. Kühlwein, Söhne Friedr. Joſ. und Wilhelm und An⸗ gehörige Sie: beg: 6.40 Uhr beſt. Amt für Peter Fryſchauer, Eltern und Schwiegereltern 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Ad. Werle 1. und Adam Schulz 1. a 7.10 Uhr beſt. R.⸗A. für Katharina Kirch⸗ ner geb. Hoock, Eltern und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Nächſten Donnerstag, von 4—7 Uhr, Beichtgelegenheit wegen des Herz-Jeſu-Frei⸗ tags. Es wird herzlich gebeten, daß dieſe Ge⸗ legenheit beſonders von alten Leuten und Müttern, die Samstags ſchwer abkommen können, benutzt wird.— Freitagabend, halb 7 Uhr, Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Nächſten Sonntag empfangen ihre Advents- Kommunion alle Jünglinge. Nächſten Sonntag Kollekte für die ambu⸗ ſtern. Da eine Hausſammlung nicht ſtattfin⸗ det, wird herzlich gebeten, in der Kirche ein Almoſen zu geben. zu f Hände gefeſſelt. Zu ſchwach, um ſich zu er⸗ heben, mußte ſie warten, bis ihre im dritten Stockwerk ſchlafende Tochter ſie aus ihrer hilfloſen Lage befreien konnte. Man fand alle Behältniſſe im Schlafzimmer durch⸗ wühlt und eine Kommode aufgebrochen. Offenbar hatten die Täter Geld geſucht, allerdings ohne Erfolg. Auf der Flucht nahmen ſie eine eiſerne Kaſſette mit, die verſchloſſen war und altes Silbergeld, und Papiere ent jelt Die Täter ſind bis jetzt noch unbekannt. Man vermutet, daß es zwei Männer waren, die durch ein Nachbarn⸗ anweſen von der Rückſeite her in das Haus eingedrungen ſind und es auch auf dem glei chen Wege wieder verlaſſen haben. Ein eindringüches Memento morf! Kraftwagen am Straßenzaun aufgeſpießt. Altenkirchen. Ein Verkehrsunfall, der wegen der Eigenart ſeiner Folgen noch tage⸗ lang für die vorbeigekommenen Autofah⸗ rer eine ernſte Mahnung zur Vorſicht war, ereignete ſich in Büdenholz. Ein aus Siegen ſtammender Perſonenkraftwagen war nachts mitten in der Ortſchaft auf die linke Stra⸗ henſeite geraten und dabei in einen aus U Apoſtellirche: J Kirchliche Nachrichten Evangeliche Kirche: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Singſtunde des Kirchenchors. Um pünkt⸗ beten. Dienstag, 30. November, abends 7.30 Uhr: Bibelſtunde, anſchl. Frauenabend. Frankfurt a. M. In der Nacht zum Männer in ein Waſſerhäuschen an der Bis⸗ marckallee unweit der Feſthalle einzubre⸗ chen. Die Diebe wurden von einem Wäch⸗ ter überraſcht und geſtellt. Auf dem Weg zur Wache griffen die Einbrecher den Wäch⸗ ter an und verletzten ihn am Kopf ſo ſchwer, daß er durch die Rettungswache in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Nach dem Ueberfall nahmen die Einbrecher dem Wächter einen Trommelrevolver ab und verſchwanden. Deutijche Infanterie bers des Heeres, Generaloberſt von Fritſch und einleitenden Worten von Generalleutnant Roeſe, dem Inſpekteur der Infanterie im Reichskriegsminiſteriums, erſcheint ſoeben das erſte Heft einer neuen Monatsſchrift:„Deut⸗ ſche Infanterie“. Dieſe Zeitſchrift wird mit Unterſtützung der Inſpettion der Infanterie herausgegeben und der Oeffentlichkeit; ſie iſt der Infanterie als denden Waffengattung gewidmet; ſie ſoll nach den Geleitworten des Generaloberſten von Fritſch ein feſtes Band um die geſamte deut⸗ ſche Infanterie ſchlingen, aber auch bei den Schweſterwaffen das Verſtändnis für die In⸗ fanterie zu fördern. Die„Deutſche Infanterie“ geht jeden an, der aktiv oder als Freund des Soldatenſtaudes am Neuaufbau unſerer ſtol⸗ zen Wehrmacht teilnimmt. Im erſten Heft nehmen erſte militäriſche Autoritäten, wie Oberſt Hube, der Komman⸗ deur der Infanterieſchule Döberitz, das Wort; der Dichter Joſef Magnus Wehner erzählt in einem bisher unveröffentlichten Beitrag von ſeiner Rekrutenzeit. Der Tankſchlacht von Cambrai, den MG-Bataillonen wie den Ge⸗ birgsjagern, den Reſerviſten und Rekruten, ſind illuſtrierte Artikel gewidmet. Die wehr⸗ politiſche Lage wie die Bücher für den Sol⸗ daten, werden eingehend berückſichtigt. Auch der Humor kommt ausgiebig zu ſeinem Recht. An dieſer Neuerſcheinung werden der aktive Soldat ebenſo wie die Jugend und alle die⸗ jenigen, die ſelber einmal den feldgrauen Rock getragen haben, das lebendigſte Intereſſe ha⸗ ben.— Die Zeitſchrift erſcheint im Deutſchen Verlag, Berlin SW 68. Das Einzelheft koſtet 40 Pfg. und iſt durch den Buch⸗ und Zei⸗ tungshandel oder durch den Deutſchen Verlag zu beziehen. Im Poſtbezug vierteljährlich 1.20 Mk. zuzüglich 6 Pfg. Zuſtellgeld. Heiter und trocken Während die heftige Wirbeltätigkeit von Norden her nach Deutſchland übergegrifſen hat und bis in die nördlichen Teile unſeres Be⸗ zirkes Niederſchläge gebracht hat, verblieb Süd⸗ und Südweſtdeutſchland unter Hoch⸗ druckeinfluß. Dabei kam es in der Nacht zum Freitag zu verbreiteten Fröſten. Der Hoch⸗ druckeinfluß wird ſich zunächſt wieder verſtär⸗ ken und nordoſtwärts an Raum gewinnen. Samstag: Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt Baſaltſteinen mit einer darauf befeſtigten Eiſenſchiene beſtehenden Straßenzaun ge⸗ rannt. Der Anprall gegen dieſes maſſive Hindernis erfolgte mit ſolcher Wucht, daß der Wagen drei der ſchweren Steine aus der Erde hob und ſich die nach unten ge⸗ krümmte Eiſenſchiene vorn in den Wagen bohrte und die ganze Karoſſerie durchſtieß. Der Fahrer hatte ungewöhnliches Glück, da die Schiene um Haaresbreite an ſeinem Körper vorbeiging. Der aufgeſpießte Wa⸗ gen ließ am folgenden Tag faſt alle Kraft- fahrer halten. Manch einem von ihnen mag der Anblick eine eindringliche Warnung ge⸗ weſen ſein, das Leben auf ſolch leichtſinnige Weiſe nicht aufs Spiel zu ſetzen. Töblcker Sturz vom Baugerüſt. Darmſtadt. Der 27jährige Maurer L. zanß aus Großzimmern, ſtürzte bei der lrbeit auf einer Darmſtädter Bauſtelle vom zerüſt ab. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, aß er nach der Einlieferung ins Kranken- haus ſtarb. f heiter bis wolkig, trocken, nachts vielerorts Froſt, veränderliche Winde. Sonntag: Zunächſt noch Fortdauer der vielfach heiteren und trockenen Witterung, ſpä⸗ terhin wieder aufkommende Unbeſtändigkeit. Ma.„bericht des Weinheimer Obſtgroßmarktes Trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit wer⸗ den immer noch große Mengen Obſt angelie⸗ fert, ſodaß auch in der abgelaufenen Woche wieder drei Verſteigerungen abgehalten wer⸗ den konnten. Es kommen nur noch Aepfel auf den Markt, die zu 80 Prozent aus dem heſ⸗ ſiſchen Odenwald angeliefert werden. Die Ge⸗ ſamtanlieferungen der Berichtswoche betrugen ca. 2 100 Zentner. Es wurden für Aepfel der verſchiedenſten Sorten 6 bis 18 Pfg. für je ½ kg bezahlt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— Du. X. 1987 über 80%„ t nt Auzeigenpxeislite Nra-s gültig. eee a r. Sonntag, 28. November— 1. Advent⸗ Anſchl. Feier des heiligen Abendmahls Montag, 29. November, abends 8 Uhr:“ liches und vollzähliges Erſcheinen wird ge⸗ Mittwoch gegen 24 Uhr verſuchten drei Mit einem Geleitwort des Oberbefehlsha⸗ verdient daher die beſondere Aufmerkſamkeit der erſten, größten und Schlachten entſchei⸗ Fur u I bncchein auch ber, Mitglieds genau an Arz, at perländli Zuſendun a 12 R ö odeng Vel a 2 0 ben. Me . d 0d I be del Nad die Veerng — 9 be: San aht in gig de dernfalls Veirrwer J agnen ha 5 f U U Jeb II 0 Nutz 1 8 Anden fudendt den der derlauf Geſang eute Erſcen Geſang deute a Au 9 Ale ie Nunttl an dieſt haben, Erſchein 0. 80 90 00 et dem ö m0 Heiſch lllnant 10 let alle le die⸗ n Rock ſſe ha⸗ Ulſchen t koſtet 0¹ 5 J Verlag 12 Die Arbeitgeber Allgemeine Ortskrankenkaße Bekanntmachun eine raſchere Publikums zu erreichen, werden Jeudenhelm häuſer, Calwinſtr. 1 penheim, Alexanderſtr. 36 und 2—5 Uhr, Samstags 9—1 Uhr Samstags 8—12 Uhr Beſchäftigte angehörenden Mitglieder müſſen zur bung ihre Mitgliedskarte mitbringen. Mitglieds(wenn ein Familienangehöriger krank iſt, auch genau angegeden werden müſſen und auch miigeieiit werden muß, welchel Arzt, Zahnarzt oder Dentiſt in Anſpruch genommen werden will. Selbu⸗ verständlich muſſen auch die Krankenſcheingebuhr und Zuſendung des Krankenſcheins in Briefmarken(deren Einzelwert nicht höher als 12 Rpf. ſein darf) mitgeſandt werden. Meldevordrucke entnehmen. Um unſere in den Vororten Mannheims, in den zum Kaſſenbezirk gehörenden Orten Edingen, Ilvesheim, Laden burg und Schriesheim und in Viernheim wohnenden Mitglieder— ſoweit möglich— vor Zeitverluſt und Geldaus⸗ gaben(Fahrgeld) zu bewahren und auch um den verkehr bei der Kaſſen⸗Hauptſtelle zu vermindern und dadurch Abfertigung des die Hauptſtelle noch aufſuchenden ab 1. Dezember 1937 in ſolgenden Kaſſen⸗Nebenſtellen Krankenſcheine ausgeſtellt und Krantmeldun en(Ar⸗ beitsunfähigteitsmeldungen) entgegengenommen u. zwar in: im Schreibwarengeſchäft Gember, Ziethenſtr. 54 Friedrichsfeld im Haus⸗ und Küchengerätegeſchäft Wicken⸗ Käfertal in der Kolonialwarenhandlung Aug. Müller, Obere Riedſtr. 61 Neckarau durch Frau Johanna Papſch, Schulſtr. 75(Laden) Nheinau im Kaufhaus Reichert, Neuhoferſtr. 810 Sandhoſen in der Buchbinderei und Buchhandlung Kirſch, Kalthoruſtr. 6 Seckenheim in der Leihbibliothel Merdes, Gengenbacherſtr. 10 Waldhof in der Drog. Schmidt, Oppquerſtr. 23(Fotoladen) Wall ſtadt durch Frau Anna Biereth, Wallſtadterſtr. 173 Edingen durch das Bürgermeiſteramt Ilvesheim durch Karl Seitz, Pfarrgaſſe 152 Ladenburg durch unſere Nebenſtelle, Adolf Hitlerſtr. 15 Schriesheim durch Auguſt Stahl, Heidelbergerſtr. 250 Viernheim bei der Nebenſtelle der Ortskrantenkaſſe Hep⸗ Geſchäftszeit der Nebenſtellen: Montags bis Freitags 9—12 Geſchäftszeit der Nebenſtelle Viernheim: Montags bis Unſere freiwilligen Mitglieder und die der Kaſſe Fur wenige Fälle mußten wir uns aus beſonderen Gründen die Kran⸗ kenſcheinausntellung vorbehalten. In dieſen Fällen kann der Krankenſchein auch per Poſt von der Kaſſe ge ordert werden, wobei die Personalien des in den Vororten Maunheims und in Edingen, Ilvesheim, Ladenburg und Schriesheim können abel Dezember 10937 ihre An⸗ und Abmeldungen und ihre Lohnveränderungsanzeigen bei den obengenannten Kaſſen⸗Nebenſtellen aufgeben und dort a uch Der Leiter: Büchner, Verwaltungsdirektor. Mannheim 0 in u großen Publikums⸗ Sie ſind erſtaunt zu hören, deß unsere 1100 qm große Schau sich dle dur ch gebaut sind, be findel. So haben vir die Auswealil zusammen- stellen können, die all unseren Kunden das frohe Gefühl vermillelt richtig kaufen zu können! Mannheim/ au 3, 17.19 häuleen, 91b Guei den Ausschlag! N Sachkundig beraſen und reell becſſent 2 werclen Sie bei uns. Schenken Sie uns , 0 Ihr Vertrauen Sie werclen bestimmt zufrieden ein: Steppdecken, K'seide mit Wollküllung 26.— 22.50 18.73 14.78 13.75 Daun.- Decken, K side m. Satinrückselte 79.50 74.— 69.30 61.— 87.30 Schlafdecken, Kamelha arlarbig und als uuſtändig Krankenſcheinerhe⸗ deſſen Perſonalien) das Porto fur die Amtliche Betannimachung Betr.: Maul⸗ und Klauenſeuche in Viernheim. Ich weiſe nochmals darauf hin, daß der gemein hent⸗ liche Faſelnall mit Rückſicht auf die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche bis auf weiteres geſperrt iſt. Viernheim, den 26 November 1937. Der Bürgermeiſter Belanntmachung Betr.: Holzab uhr. gültig bis 20. Dezember ds. Is. abzufahren, an⸗ dernfalls die Säumigen mit Strafanzeige und mit Weiterveräußerung des Holzes durch das Forſtamt zu rechnen haben. Forstamt Viernheim. Rohde. Tiigungsnypoimenen 4½ bis 5% Zinsen, ca. 99% Auszahlung für Alt- u. Neubauten— auch Geschäfts- häuser— bei rascher Abwicklung. Lau fZze li ls 50 Janr s debruder mack, Bankgeschäft u annne im, Friedrichsplatz 1 fTeledion 421 74 Vereins⸗Anzeiget Männergeſangverein 1846 Heute Samstag abend 8 30 Uhr Singſtunde. In Anbetracht des morgen nachmittag 3.30 Uhr ſtati⸗ findenden Konzertes bitte ich um vollzähliges Erſchei⸗ nen der Sänger. Zugleich Abrechnung der im Vor⸗ verlauf verkauften Karten. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend halb 9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute abend beginnt unſere Singſtunde pünktlich um halb 0 Uhr. Da unſer neuer Chorleiter anweſend ift, bitte ich alle Sänger um renmoſes Erſcheinen und Pünktlichkeit. An alle früheren Sangesbrüder und an diejenigen, welche bereite ihr Erſcheinen zugeſagn haben, ergeht der Ruf, unſerem Chorleiter durch ihr Erscheinen die Sache zu erleichtern. Der Vorſtand. NB. Sonntag mittag um 3 Uhr Theaterprobe im Lokal. Neichsbund der Kindeerreichen Achtun Betr. Ehrenbuch U werden die Mit⸗ glieder nochmals erſucht, ihren An⸗ trag ſowie Photographien und Zeun⸗ niſſe der Kinder bis 1. Dezember bei mir abzugeben, da dieſelben ſonſt nicht mehr berückſichtigt werden können. 5 Nu Anträge für Gewerbetreibende und Landwirte betr. Iſd. Beihilfe können bei mir ab geholt werden. Winkenbach. Sämtliches noch aus dem vergangenen Wirtſchafts⸗ Mannheim lahr im Wald ſitzende Nutz, und Brennholz iſt eno⸗ Blider in gr. 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Ge- schãttsformu- are gelten, de- ren ers ter Ein- druck oft grund- legend ist für den Zweck, dem sie die- nen sollen. Sie han- deln darum richtig, wenn Sie Geschäfts- drucksachen aller Art dort herstellen lassen, wo erfahrene Fachleute mit modernsten u. vielseitigen Ausstattungsmitteln u. neu- zeitlich gepflegtem Ge- schmack für die Lieferung sauberer, ansprechender At- beit Gewähr bieten. Deshalb J In. Sportvereinigung Amieitia 09 e. B. f Spielbetrieb am Sountog, den 28. No⸗ vember 1957 auf fremden Plätzen: 1. Mannſchaft gegen SC Käfertal in N Beginn 230 Uhr Abfahrt 1. 18 Uhr OèEGG. Vorſpiel: Erſatzliga⸗ Mannſchaften. Beginn 12.45 Uhr. Abo⸗ fahrt. Abfahrt 12.04 uhr Oe. Fuß⸗ ball A 1 Jugend gegen Waldhof auf dem Waldhof. Beginn 9 Uhr vorm. Ab- fahrt 8 Uhr Dreſchhalle Sandhöferweg per Rad. Be⸗ e Haas, Fean. Mannſchaftsaufſtelungen im Schaukaſten. Die Vereinsführung. Große Karnevals. Geſellſchaft Viernheim Antreten der Prinzengarde im Lokal zum Ratskeller. Der General⸗Geldmarſchall. Handharmonika⸗Klub Viernheim Die Klubmitglieder erinnere ich an den Kar⸗ tenvorverkauf für das am Samstag, 27. No— vember 1937, abends 8 Uhr, ſtattfindend. Handharmonika⸗Werbe⸗Konzert. Karten ſind bei allen Klubmitgliedern ſowie an der Aleno⸗ kaſſe im„Freiſchütz“ erhaltlich. Sprechſtunden Sonntags von 10—12 Uhr. Der Vereinsleiter. Sonntag, don 28. November 1937, vormittags 10 Uhr, hält sich Ihnen empfohlen: Buch- u. Kunstdruckerei Friedrich marin Exjolg durch injerieren Cs iu Reit Warme Ober⸗ und Unterkleidung, gute Sti iefel ete. müſſen jetzt angeſchafft werden; die Hausfrau ſucht im Azeigenteil nach gün⸗ ſtigen Einkaufsquellen. Darum: jetzt ngelgen aufgelien/ ! e 0 ire Far eee 3 2* Le . N. 2 N 1. 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