* il gb, hartz bblikum et ſih Verſtändigung mit Berlin nicht ohne Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 60 RM ausſchließlich Beſtelgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 277 eiertagen. otenlohn, S Montag ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Bernheim L den 29. November 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'hafen 15101 13. Jahraang Deulſchland und Italien ſind nicht zu krennen Vergebliche Verſuche Frankreichs, einen Bruch der Achſe Berlin-Rom herbeizuführen Ein Köder aus Paris Frankreich ſucht Partner für eine neue Enlenke Berlin, 29. Nov. Unter der Ueberſchrift:„Zu einer Entente ge⸗ hören zwei“ ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Die franzöſiſche Sonntagspreſſee ſteht ſtark un, ter dem Eindruck des italieniſchen Preſſefeldzuges, der ſeinen Urſprung in einer in Marſeille gehaltenen und nach Rom übermittelten agreſſiven Rede eines franzö'ſiſchen Miniſt ers hat. Ein Teil der Pariſer Blätter, unter ihnen der„Petit Pa⸗ riſien“, verſucht, den Zwiſchenfall aus der Welt zu ſchaffen und die italieniſche Entrüſtung zu be⸗ ſänftigen, indem er auf die gegenwärtigen Frie⸗ densbemühungen der Staatsmänner hinweiſt. Andere Blätter wieder, wie„Journal“ und „Petit Journal“, verlegen ſich auf Drohungen, indem ſie gleichzeitig die italieniſche„Aufgeregt⸗ heit“ auf kürzliche„Mißerfolge“ der Italiener n Spanien und Mitteleuropa zurück⸗ ühren. Die Niederlage der Bolſchewiſten in Spanien ausgerechnet als italieniſche Mißerfolge hinſtel⸗ len zu wollen, heißt an ſich ſchon die Dinge 1 den Kopf ſtellen, ebenſo wie die Tatſache er Römiſchen Protokolle und des Ausgleichs Italiens mit Jugoflawien der beſte Beweis da⸗ für ſind, wie ſehr es Italien gelungen iſt, erfreu⸗ liche Anſatzpunkte für eine Konſolidie⸗ rung Mitteleuropas zu ſchaffen. Geradezu kennzeichnend für die außenpoliti⸗ ſche Kurzſichtigkeit der Pariſer Preſſe iſt es aber, wenn„Petit Journal“ ſeiner Betrachtung die Drohung anfügt, die Heftigkeit der italieniſchen Zeitungen könne auch leicht den Keim eines neuen Mißerfolgs in ſich tragen, nämlich den⸗ jenigen, Frankreich und England Gründe an die Hand zu geben, zu glauben, daß die Weſt⸗ mächte leichter zu einer dauerhaften Entente mit Berlin gelangen könnten als mit Rom. Während der britiſche Miniſterpräſident Chamberlain bereits eingeſehen hat, daß es eine eine gleichzeitige Verſtändigung mit Rom geben ann, ſcheint man in Paris immer noch der An⸗ ſicht zu huldigen, daß ein Bruch der Achſe Berlin—Rom nicht nur leicht herbeizufüh⸗ ren ſei, ſondern daß es ſogar gelingen könnte, den einen Partner für eine Entente zu ge⸗ winnen, deren Spitze gegen den anderen gerich⸗ tet iſt. Dieſelben Leute in Frankreich, die mit rößter Behutſamkeit darauf bedacht ſind, die ranzöſiſche Außenpolitik in dauernder Ueber⸗ einſtimmung mit der engliſchen Außenpolitik zu halten, geben ſich alſo wirklich der vagen Hoff⸗ nung hin, daß die deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit, die gegen niemanden erichtet iſt, und die ſchon ſo viele Erfolge für ie Neuordnung der europäiſchen Beziehun⸗ en aufzuweiſen hat, weggeworfen werden önnte, um der mit Vorurteilen und überlebten Vorſtellungen belaſteten franzöſiſchen Außen⸗ politik wieder auf die Beine zu helfen. Zu einer Entente gehören zwei, und in Paris ſollte man ſich endlich von der Illuſion freimachen, daß es genügt, Deutſchland einen Köder hinzu⸗ 17175 um es ſofort wieder von bewähren Freundſchaften fortzulocken und für politiſche Methoden zu gewinnen, die, geſchweige, daß ſie dauerhafte Zuſtände geſchaffen hätten, der Kon⸗ ſolidierung Europas immer nur im Wege ſtanden. Jagdausſlellung ein Welterfolg Berlin, 29. Nov. Am Sonntagabend hat die Internatio⸗ nale Jagdausſtellung Berlin 1937 ihre Tore geſchloſſen. Mit ihren rund 40 Son⸗ derſchauen, mit dem gewaltigen Material, das ſie aus allen Ländern und Zonen des Erdballes nach Berlin gebracht hatte, errang ſie einen Er⸗ ſolg, der auch die kühnſten Exrwartungen über⸗ traf. In rund drei Wochen ſind nicht weniger als 450 000 Beſucher durch die Drehkreuze der Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm gegangen. Stark war der Beſuch aus dem In⸗ und Aus⸗ land. Die Reichsregierung und die führenden Männer der Partei bewieſen ihre nachdrück⸗ lichſte Anteilnahme. Faſt täglich konnte die Ausſtellungsleitung auch den Beſuch von Staatsmännern und hervorragenden Perſönlich⸗ keiten des Auslandes melden. Berühmtheiten der ganzen Welt zählten zu den Gäſten der Schau. Dieſe Tatſache wird dazu beitragen, auch jene weſentlichen Aufgaben einer inter⸗ nationalen Ausſtellung zu erfüllen, die der Stärkung der Völkerfreundſchaft dienen. In zahlreichen Schreiben aus der ganzen Welt iſt den Organiſatoren der Internationalen Jagd⸗ ausſtellung Berlin 1937 Anerkennung ausge⸗ ſprochen worden. Juſammenſloß in Wien Nationalſozialiſten gegen Legitimiſten Wien, 29. November. In den Volksgartenſälen in Linz fand am Sonnabend eine Feier der Legitimiſten anläß⸗ lich des 25. Geburtstages Otto von Habsburg ſtatt. Zahlreiche Nationalſozia⸗ liſten begannen, wie amtlich mitgeteilt wird, gleich zu Beginn der Verſammlung heftig gegen die Habsburger zu demonſtrieren. Sie brachen in Pfui⸗Rufe gegen Otto aus und ſangen ſchließlich das Deutſchlandlied. Es kam zu einer ſchweren Saalſchlacht, in deren Verlauf viele Perſonen verletzt wurden. Die Polizei verhaf⸗ tete eine große Anzahl Nationalſozialiſteit. Fpaniſche Oſtküſte blockiert Franco verkündet Aufhebung der neulralen Jone San Sebaſtian, 29. Nov. Laut Meldung aus Salamanca hat die natio⸗ nale Marineleitung der Internationalen Schiff⸗ fahrt mitgeteilt, daß zur wirkſamen Durchfüh⸗ rung der Blockade der ſowjetſpani⸗ ſchen Küſte leinſchließlich der Inſel Menorca) der Handelsverkehr mit dortigen Häfen unter⸗ ſagt und die neutrale Zone von Vale n⸗ cia und Barcelona aufgehoben wer⸗ den. Im Augenblick der Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung werden alle dort anlegenden Schiffe angegriſſen werden. Bezeichnend für die Art und Weiſe, wie Sow⸗ jetſpanien das Frankreich der Volksfront ſieht, und was es von ihm als ſelbſtverſtändlich vor⸗ ausſetzt, iſt ein Aufſatz des in Barcelona er⸗ ſcheinenden Organs der UST.„Las Noti⸗ cias!. In dem Aufſatz wird dex neue franzöſi⸗ ſche Botſchafter in Barcelona, Labonne, in überſchwenglicher Weiſe als„Kamerad“ und Reichsaulobahn bis zur Nordſeeküſte Generalinſpeklor Dr. Todk übergibt die Jubringerſtrecke Bremen Bremen, 29. Nov. Generalinſpektor Dr. Todt übergab am Sonnabend nachmittag die Reichsautobahnſtrecke „Zubringer Bremen“ in einer Feier bei Leſum dem Verkehr. Die rund 27 Klm. lange Reichsautobahnſtrecke von Ayten bis Leſum, die in die nach Bremerhaven führende Reichsſtraße einmündet, ſtellt die unmittelbare Verbindung des Reichsautobahnnetzes mit der Nordſee⸗ kü ſte und den beiden Einfallstoren von Ueber⸗ ſee nach Deutſchland Bremerhaven— Weſer⸗ münde— her. In ſeiner Anſprache wies Dr. Todt beſonders darauf hin, daß am heutigen Tage insgeſamt 85 Klm. Reichsautobahnen dem Verkehr über⸗ geben würden, und zwar Teilſtrecken zwiſchen Breslau und Berlin, Frankfurt/Oder und dieſe Teilſtrecke an der Nordſeeküſte. Man dürfe nicht nur, ſagte Dr. Todt, die wirtſchaftliche und verkehrstechniſche Bedeutung der Reichsautobahnen ſehen, ſondern man müſſe auch ihre politiſche Bedeutung für das Anſehen des deutſchen Volkes und des Deut⸗ ſchen Reiches werten. Nachdem der Generalinſpektor, die Autobuſſe mit den Arbeitern und die Gäſte die Strecke durchfahren hatten, wurden ſie an der Anſchluß⸗ ſtelle Bremen-Mitte im Namen der Stadt Bre⸗ men durch den regierenden Bürgermeiſter SA. Gruppenführer Böhmker begrüßt. An dieſer Stelle betonte Dr. Todt, für alle Mitarbeiter am Werk der Reichsautobahn ſei es eine Ge⸗ nugtuung, nach Vollendung eines Bauabſchnit⸗ tes zu ſehen, daß ihre Leiſtung die Anerkennung des geſamten Volkes finde. zwiſchen Berlin und Frankreichs Kriegsminiſter beſichligt die Maginol-einie Der franzöſiſche Kriegsminiſter Daladier beſichtigte, in Begleitung der Generale Gamelin und Bleu, Frankreichs Verteidigungsgürtel an der Oſtgrenze, die Maginot⸗Linie. — Der fran zöſiſche Kriegsminiſter trifft mit den Generalen in Boulay, öſtlich von Metz, ein. (Weltbild, Zander ⸗K.) „mit geballter Fauſt“ begrüßt. Die Zeitung 8 8 dem Botſchafter dann klar, was er zu tun habe. Sie erwartet von ihm ein„Eintreten zu Gun⸗ ſten des wirklichen Spanien“ und erklärt katego⸗ riſch:„Labone wird feſtſtellen, was wir noch brauchen, um Frankreich vor dem Faſchismus zu retten“. Er werde dafür ſorgen,„daß das bolſchewiſtiſche Spanien an allen notwendigen Dingen keinen Mangel leidet.“ Krawalle in Lemberg Warſchau, 29. Nov. In Lemberg veranſtalteten rechtseingeſtellte Studenten eine Kundgebung. Als die Polizei ſie zu zerſtreuen ſuchte, kam es zu einem Handge⸗ menge, in deren Verlauf ſich die Studenten mit Steinen und Stöcken zur Wehr ſetzten. Mehrere Polizeibeamte wurden hierbei verletzt. An⸗ ſchließend ſtellten ſich die Studenten als Poſten vor jüdiſche Geſchäfte und Lichtſpiel⸗ häuſer auf, um den Zutritt hierzu zu ſperren. 4 7 8 Jeiern in Tirana abgeſchloſſen Tirana, 29. November. Die vier Tage andauernde Staatsfeier anläß⸗ lich des fünfundzwanzig jährigen Beſtehens des albaniſchen Staa⸗ tes endete am Sonntagvormittag mit Gottes⸗ dienſten des muſelmaniſchen, des orthodoxen und des römiſch⸗katholiſchen Bekenntniſſes und Kranzniederlegungen am Mauſoleum der Köni⸗ ginmutter. Anſchließend empfing König Zogu die Glückwünſche der zivilen und mili⸗ täriſchen Behörden, der Regierung, des Parla⸗ ments und des Diplomatiſchen Korps. Abends bildete der Abſchluß der Feſttage ein Hofball im Königlichen Schloß. Tirana war tagsüber der Schauplatz großer Volksfreude, Bauern tanzten auf den Plätzen. Muſikkorps durchzogen die Straßen, Lautſprecher verbreiteten Reden und Muſik. Freudenfeuer leuchteten von den umlie⸗ genden Bergen. Die kulturellen Veranſtaltun⸗ gen des Samstag waren gefolgt von einem Feſt⸗ eſſen beim Miniſterpräſidenten und einem Fackelzug der Bevölkerung mit Militärmuſik für die ausländiſchen Abordnungen. Der Führer und Reichskanzler hat dem König der Albaner anläßlich des 25fährigen Beſtehens der Unabhängigkeit Albaniens draht⸗ lich ſeine Glückwünſche übermittelt. 40-5kunden-Woche in Paris Paris, 29. November. Nachdem die Einführung der ſtrengen 40. Stundenwoche mit zwei freien Tagen mit Rück⸗ ſicht auf die Dauer der Pariſer Weltausſtellung hinausgeſchoben worden war, werden mangels einer anderweitigen Neuregelung die Pariſer Warenhäuſer von nun ab ſowohl am Sonntag wie Montag vollkommen geſchloſſen bleiben. Deulſch-franzöſiſche Geſellſchaft Eine Kundgebung in Hamburg Hamburg, 29. November. Die Fahresveranſtaltung der Deutſch⸗ franzöſiſchen Geſellſchaft in Hanſe⸗ ſtädten, die am Sonnabend in Hamburg un⸗ ter Beteiligung zahlreicher franzöſiſcher Gäſte und der Mitglieder und Freunde der Geſellſchaft in glanzvollem Rahmen vor ſich ging, ſtand ganz im Zeichen der Bemühungen um eine deutſch⸗ franzöſiſche Verſtändigung. Die Veranſtaltung erhielt ihr beſonderes Gepräge durch die Anweſenheit des franzöſiſchen Bot⸗ ſchafters Francois Ponce. Auch der franzöſiſche Kriegsopferführer Pichot mit ſei ner Begleitung, ſowie Prof. Four neau vom Inſtitut Paſteur und weitere namhafte franzö⸗ ſiſche Perſönlichkeiten nahmen an der Jahres⸗ veranſtaltung teil. Von deutſcher Seite be merkte man neben dem Präfidenten der Geſell⸗ ſchaft, Regierendem Bürgermeiſter Kro g ⸗ mann Hamburg, und dem Vizepräſidenten S chleier, Landesgruppenleiter Frankreich der Auslands⸗Organiſation. Oberbürgermeiſter Dr. Drechsler⸗ Lübeck und zahlreiche führende Männer der Partei, des Staates, der Wehr⸗ macht, der Wirtſchaft und Wiſſenſchaft aus den Hanſeſtädten. e eee eee eee P0000 2 r = „„ 7 ðͤ v . 7777... — r 5 28 8 —— 3 3 . 8 r 8 *—. 8 8 — * „ 2 8 e — — — 5 . S — — 3— * Der Wirtſchaftskurs bleibt Wechſel im Reichswirtſchaftsminiſterium eine Organiſationsfrage des Vieriahresplans Die Veränderungen in der Reichsregierung, die der Führer und Reichskanzler ſoeben voll⸗ zogen hat und die das Intereſſe der Oeffſentlich⸗ keit am ſtärkſten durch das Ausſcheiden von Dr. Schacht aus dem von ihm bisher kommiſſariſch verwalteten Amte des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters erwecken, bedeuten keinerlei Kurs⸗ verlegung. Dr. Schacht hat bis in die letzte Zeit hinein immer Wert darauf gelegt, zu er⸗ klären, daß er nichts anderes als die Politik des Führers gemacht habe, und der Führer findet in ſeinem Verabſchiedungs⸗ ſchreiben an Dr. Schacht ſo herzliche Worte der Dankbarkeit für die Leiſtungen, die der bishe⸗ rige kommiſſariſche Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident dem deutſchen Volke und ſeiner Staatsführung geleiſtet haben, daß über die innere Uebereinſtimmung dieſer bei⸗ den Männer kein Zweifel beſtehen kann. Der Wechſel in der Leitung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums. das mit Wirkſamkeit vom 15. Januar an von dem bisherigen Staatsſekre⸗ tär im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda. Walther Funk, übernom⸗ men werden wird, nachdem zwiſchenzeitlich Mi⸗ niſterpräſident Generaloberſt Göring es kom⸗ miſſariſch mitverwaltet, iſt überhaupt keine vo⸗ litiſche, ſondern eine organiſatoriſche Angelegen⸗ heit. Der Nationalſozialismus hat von Anfang an eine andere Auffaſſung von dem Geſamtkom⸗ plex der Wirtſchaft vertreten, als die ihm vor⸗ angehende liberaliſtiſche Zeit. Entſcheidend ind dabei nicht ſo ſehr die Unterſchiede in den Mit⸗ teln und in der Technik der Wirtſchafteſahrung. als vielmehr die grundſätzliche Einſtellung, die die Wirtſchaft als dienendes Glied den großen Geſamtaufgaben der Volks⸗ und Staatsvpolitik einordnet. Es verträgt ſich mit nationalſozia⸗ liſtiſchem Denken nicht, jener ſelbſtändigen Au⸗ tomatik der Wirtſchaft Raum zu geben. die einſt beinahe wie ein Dogma heilig gehalten wurde. Wenn auch das Wort von dem Nachtwächter⸗ ſtaat, das der mancheſterliche Wirtſchaftslibera⸗ lismus zur Kennzeichnung der Rolle, die er dem Staate der Wirtſchaft gegenüber zudachte, ſprach, ſchon lange zurückliegt und in Deutſch⸗ land in dieſer kraſſen Form auch nie gegolten hat, ſo hat ſich etwas von ſeinem Geiſte doch bis 1933 in unſere Wirtſchaftspolitik hineingerettet. Die Aufgabe des Neuaufbaues von Volk und Staat, die der Nationalſozialismus ſich ſtellte, konnte natürlich den Sektor der Wirtſchaft nicht beiſeite laſſen. Das um ſo weniger, als die wirt⸗ ſchaftlichen Zuſtände in Deutſchland, die der Nationalſozialismus bei ſeiner Macheuoernahme vorfand, chaotiſch und troſtlos waren. Hier muß⸗ te mit ordnender Hand eingegriffen werden. ſchon deshalb, weil in der Wirtſchaft ſelbſt der Mut zur Initiative erlahmt war. Indem die politiſche Führung die Lenkung de chaft mit in ihren Bereich zog, durfte ſie nun aber nicht in den Fehler der alten liberaliſtiſchen Wirtſchaftsführer verfallen und gewiſſermaßen eine Wirtſchaftsautonomie errichten, vielleicht gar innerhalb dieſer Geſamtautonomie nun der Induſtrie, dem Handwerk, dem Handel, der Landwirtſchaft, den Verbrauchern, den Unter⸗ nehmern, den Arbeitern wieder eine Sonder⸗ autonomie einräumen. Daß wir den Anſpruch dazu vorher im Kern eigentlich anerkannten, war ja die Urſache des Kampfes aller gegen alle, der ſich gerade auf wirtſchaftlichem Gebiet austobte. Die neue Wirtſchaft mußte im wahrſten Sinne des Wortes„Volkswirtſchaft“, d. h. Wirtſchaft für das Volk, ſein. Die Wechſelbe ziehungen. die zwiſchen den einzelnen Faktoren des wirt⸗ ſchaftlichen Geſchehens beſtehen, waren von vornherein ron der Führung zu berückſichtigen, auf einander abzuſtimmen, immer ſo, daß das Wohl der Geſamtheit leitender Geſichtspunkte blieb, dem jeder einzelne Teil ſich unterzuord⸗ nen hatte. Dieſe eine ganz große Ueberraſchung erfor⸗ dernde und nur mit außzerordentlichen Mitteln zu löſende Aufgabe bekam ihre feſte Geſtalt, als der Führer vor reichlich Jahresfriſt den zwei⸗ ten Vierjahresplan verkündete. Was iſt über ihn, aus Unverſtändnis und aus Bös⸗ willigkeit, alles orakelt worden! In Wirklichkeit läßt er ſich auf eine ſehr einfache Formel brin⸗ gen: Alle Kräfte des Volkes, die im Materiel⸗ len— ſiehe Rohſtoffrage— durch die Natur für uns eng begrenzt ſind, ſollen planmäßig ſo eingeſetzt werden, daß die Verſorgungsfrage. gleichviel auf welchem Gebiet, reſtlos und denk⸗ bar vollkommen gelöſt wird. Das bedeutet außerordentliche Anſtrengungen im Bereiche der Produktion, Organiſierung aller ſchaffenden Menſchen, Abſtimmung des Verbrauchs auf den jeweiligen Stand der Produktionsumſtellungen, wiſſenſchaftliche und techniſche Arbeit von größ⸗ ter Gründlichkeit, aber auch Einſicht und Hin⸗ gabe der Menſchen an das große Ziel. Wenn man dieſen Aufgabenkreis in ſeiner Totalität begreift, dann erkennt man bereits, daß ein Wirtſchaftsminiſterium im Deutſchland des Vierjahresplanes ganz andere Funktionen bekommen hat, als ſie ihm einſt geſtellt waren. Es iſt nicht einmal mehr möglich, dieſes Wirt⸗ ſchaftsminiſterium als einen völlig für ſich be⸗ ſtehenden Zweig von Verwaltung und Politik anzuſehen, der etwa nur für Induſtrie, Hand⸗ werk und Handel da wäre. Die Führung der Wirtſchaft muß darüber hinausgreifen, muß den Arbeitsbereich beiſpielsweiſe des Ernährungs⸗ miniſteriums mit umfaſſen und ſie kann nicht vorübergehen an den ſozialen Problemen, die tre Pflege im Arbeitsminiſterium finden. Beim letzten Erntedankfeſt hat der Führer nicht um⸗ ſonſt den Satz geſprochen:„Einer muß den Geſamtüberblick haben, einer iſt verantwortlich, nicht nur für die Organiſation der Erzeugung, ſondern auch für die Einteilung des Ver⸗ brauchs.“ Das iſt, in eine einprägſame Formel gebracht, der Sinn der neuen Organiſation der deutſchen Wirtſchaft. Göring ſpricht in hamburg „Mit der Unabhängigkeit wollen wir das Leben unſeres Volkes ſichern“ Hamburg, 29. November Nach herzlichen Dankesworten an Gauleiter Kaufmann und die Volksgenoſſen Hamburgs für die herzliche Begrüßung, führte Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring in ſeiner großen Rede auf der Kundgebung in der Han⸗ ſeatenhalle u. a. aus: Der gewaltige Aufſtieg in ſo kurzer Zeit ſtellt etwas Einzigartiges dar. Das Heute iſt gewal⸗ tig, das Morgen ſtellt noch größere Anforde⸗ rungen, und darüber wird das Geſtern bald vergeſſen. Wir leben nun einmal in einer ſchnellebigen Zeit und deshalb iſt es wichtig, daß auch wir mit unſeren fremden Gäſten uns die Frage beantworten: Wie ſieht das neue Deutſchland aus? Die Antwort können wir nur in der en zuſammenfaſſen: Das, was wir um uns erlebt haben, was wir dankbaren und ergriffenen Herzens ſehen, iſt das deutſche Wunder. Ein friſcher Wind hat all den Dreck hin⸗ weggefegt, der einſt unſer ſchönes Deutſchland beſchmutzte. Wenn ſich heute das ganze Volk wieder feſt zu den hohen Idealen des Vater⸗ landes bekennt, wenn es wieder einſieht, daß man dieſe höchſten Güter mit Leib und Seele ſchützen muß, wenn die Jugend wieder bereit iſt, zu den Fahnen zu eilen, der Rock des Sol⸗ daten wieder der Stolz des jungen Mannes ge⸗ worden iſt, und wenn vor allem jeder es als eine Selbſtverſtändlichkeit anſieht, für Volk und Vaterland ſelbſt ſein Leben hinzugeben,— dann iſt ein Volk wieder ſtark, dann wird eine Nation wieder mächtig. Wieder eine Großmachl Wo einſt das zerriſſene, in Ohnmacht lie⸗ gende Deutſchland zu finden war, da ſteht heute wieder eine Großmacht, die von der Welt reſpektiert wird und die die Intereſſen ihres Volkes zu ſchützen weiß. Heute ſteht dieſes Deutſchland wieder bünd⸗ nisfähig und bündniswert da. Andere Völker haben begriffen, was es heißt, und wie gut es ſein kann, Deutſchland zum Freunde zu haben. (Stürmiſcher Beifall.) Wir freuen uns darüber, daß Deutſchland Freunde gefunden hat. Eine ſtählerne Achſe von Berlin nach Rom durch⸗ zieht den mitteleuropäiſchen Raum, und ich glaube, daß ſie eine beſſere Grundlage des Friedens iſt, als alles andere, beſonders ſeit⸗ dem ſie zu jenem weltpolitiſchen Dreieck Tokio⸗ Rom⸗Berlin erweitert wurde. Deutſchland iſt heute nicht mehr allein und iſoliert, All die Wünſche und Abmachungen, die dahin zielten, dieſes Deutſchland in ewiger Iſoliertheit zu halten, ſind zunichte geworden. Niemand bezweifelt mehr die Gleichberechtigung Deutſchlands. Es iſt daher ſelbſtverſtändlich. daß nun auch die anderen Völker den Forde⸗ rungen Deutſchlands mehr und mehr Gehör geben müſſen. Wenn wir heute ſagen:„Deutſchland iſt gleichberechtigt, dann meinen wir das ernſt. Wir verſtehen darunter, daß wir die gleichen Rechte haben wie die anderen Völker, und wenn andere Völker Kolonien beſitzen, ſo iſt das kein Vorrecht, das für ſie allein gültig iſt!“(Stür⸗ miſcher, langanhaltender Beifall.) Der erſte Bierjahresplan Damit habe er, ſo führte der Miniſterpräſi⸗ dent aus, in Kürze das Bild gezeichnet. das ſich dem Fremden wie dem eigenen Volksgenoſſen forme, wenn er auf dieſe vier Jahre zurück⸗ blickt. Fürwahr, wir könnten mit den Erfolgen unſeres erſten Vierjahresplanes zufrieden ſein und wenn man uns frage, welches der Sinn und Zweck des erſten Vierjahresplanes war. dann antworteten wir:„Die Rettung Deutſch⸗ lands! Und ſie iſt geglückt!“(Jubelnder Beifall) Es dürfe keinen Zweifel darüber geben, daß dieſe Rettung Deutſchlands, das deutſche Wun⸗ der, das Werk der Partei und ihres Führers geweſen ſei. denn ohne dieſe Partei und vor allem ohne dieſen Führer wäre die Rettung Deutſchlands unmöglich geweſen. Der zweile Bierjahresplan Nachdem nun dieſer erſte Vieriahresplan von der Vorſehung ſo geſegnet iſt, haben wir zum zweiten, zum neuen Vierjahresplan aufgerufen. Nicht einem Einzelnen, nicht einer Organiſation oder Gruppe.— nein;: dem gan⸗ zen Volke wird die Aufgabe geſtellt. Was iſt das Ziel? Wir wollen uns unabhängig machen, unab⸗ hängig nach jeder Richtung! Es gilt, mit dieſer Unabhängigkeit das Leben unſeres Volkes zu ſichern. Hier muß die Plattform gefunden wer⸗ den, damit unſer Leben auch materiell nach allen Seiten geſichert wird. Wir wollen die Unabhängigkeit nach jeder Richtung haben, politiſch, militäriſch und eben⸗ ſo auch wirtſchaftlich. Aber wir haben es im⸗ mer wieder betont. und ich möchte es gerade heute an dieſer Stelle und in dieſer Stadt wie⸗ derholen: Wir wollen uns wirtſchaftlich nicht iſolieren. und wenn wir den Vierjahresplan durchführen. ſo wollen wir trotzdem am Außenhandel, am Weltverkehr, an der Weltwirtſchaft mitmachen und wollen auch unſer gerüttelt Maß dazu lie⸗ fern. Selbſtverſtändlich verſtehen wir unter Teil⸗ nahme an der Weltwirtſchaft nicht den Ver⸗ zicht auf die eigene Sicherheit. Es iſt etwas Gewaltiges um die Sicherheit in eigenen Roh⸗ und Werkſtoffen! Tag⸗ aus tagein arbeiten wir an dieſem ſchwierigen Problem. Eine unſagbare Anſtrengung, ange⸗ fangen bei dem hierfür verantwortlichen Amt bis hinein in die letzte Werkſtatt und Fabrik. Das Volk mußte es tragen! Heute ſind wir nicht mehr von irgendwelchen gewinnſüchtigen Konzernen abhängig; wir ſtellen ihnen unſere eigenen Waren entgegen und halten damit den Lebensſtandard unſeres Volkes aufrecht. Das⸗ ſelbe gilt von den eigenen Rohſtoſſen. Auch hier kann man ſagen: Warum denn in die Ferne ſchweiſen, wenn das Gute ſo nahe iſt! Der Jührer als Beiſpiel Generaloberſt Göring ſchloß: Wenn Ihr Eure Sorgen überdenkt, dann denkt auch einmal daran, welche Sorgen nun erſt der Führer haben muß, der dieſes deutſche Volk zu einem neuen Leben geführt hat, der letzten Endes all die ſchweren Probleme in ſeinem eige⸗ nen ſtarken Herzen abmachen und mit ſeinen eigenen ſtarken Gedanken durchdenken muß. Jeder von uns hat noch einen Halt; denn ſchließ⸗ lich iſt noch der Führer über ihm, nimmt ihm der Führer noch die letzte Verantwortung ab. Nur ihm kann niemand mehr die Verantwor⸗ tung abnehmen. Er ſteht vor der Geſchichte, er ſteht vor ſeinem Volk mit der ganzen Wucht der Verantwortung für das Schickſal des Volkes allein. Welch eine Sorge muß auf ſeinen Schul⸗ tern liegen, und welch einen Einſatz bringt der Führer für dieſe Sorgen!! Darum wiederhole ich es immer wieder: wenn der Einzelne mal ſchwach wird, ſo ſehe er doch auf die gigantiſche Arbeit, die dieſer Mann vollbringt, der nie mutlos wird; dann ſehe er auf den Mut Adolf Hitlers und erkenne, wie man ſchier Unendliches überwinden kann, wenn nur der Glaube, der Mut und die Entſchloſſenheit des Willens dafür da iſt. Und vor allen Dingen ſeht auf die unendliche Güte dieſes Menſchen, ſeht, wie er mit ſeinem Volke fühlt, und wie er ſein Volk über alle Maßen liebt. Er hat einmal geſagt: wenn es die Wohlfahrt meines Volkes erfordern pürde,— ich würde mich zerreißen laſſen. Was ſind dage⸗ gen Eure kleinen Sorgen! Das muß Euch allen die Stärke geben. Wo iſt jemals ein Volk gewe⸗ ſen, das ein Mann aus ſolch tiefem Chaos zu lichten Höhen herausgeführt hat. Solange dieſer Mann das deutſche Volk führt, tragen wir die ruhige Gewißheit in uns: der Weg iſt richtig, weil der Führer ihn geht. Und das Ziel heißt: Die vollendete Sicher⸗ heit unſeres Volkes, ein Reich der Einheit, der Kraft und vor allem ein Deutſchland der Gröze, ein Deutſchland über alles!(Langanhaltender, jubelnder Beifall!) Varſchauer Saalſchlacht mit Juden Jüdiſche Advokalen überfallen polniſche Rechtsanwälle Warſchau, 29. Nov. Auf der geſtrigen Generalverſammlung der Warſchauer Rechtsanwaltkammer kam es zu tol⸗ len Ausſchreitungen der jüdiſchen und juden⸗ freundlichen Verſammlungsteilnehmer gegen polniſche Rechtsanwälte, die ein bezeichnendes Licht auf die Dreiſtigkeit des Judentums in Polen werfen. Als von polniſcher Seite der Antrag Lr wurde, infolge der ſtändig ſtei⸗ genden Ver judung des Rechtsanwalt⸗ ſtandes in Polen den Juden bis auf weiteres den Zutritt zu dieſem Beruf zu ſperren, fiel der Hauptſprecher der judenfreundlichen Gruppe und Hauptkandadit für die Wahlen zum oberſten Advokatenrat, Nagorſki, über einen polni⸗ ſchen Anwalt her. Dieſem Beiſpiel folgten die jüdiſchen Rechtsanwälte. Im Verſammlungsſaal entſpann ſich im Nu eine wilde Schlägerei, in deren Verlauf die polniſchen Rechtsanwälte, die 4 in der Minderheit befanden, ſchließlich den Haupt⸗ ſchreier 1 Treppe hinunter beſör⸗ derten. Bei den Wahlen, die dann nach län⸗ gerer Unterbrechung ſtattfanden, wurde die⸗ ſer Kandidat der Juden mit vier weiteren jüdiſch⸗demokratiſchen Vertretern in den Advokatenrat gewählt. Von den polniſchen Kandidaten er⸗ hielt angeſichts der jüdiſchen Mehrheit keiner die genügende Stimmenzahl. Im weiteren Verlauf der tumultariſchen Sitzung verlas ein Pole eine von 200 polniſchen Rechtsanwälten unterſchrie⸗ bene Erklärung, in der der Ueberfall des Adpo⸗ katen Nagorſki auf einen polniſchen Rechtsan⸗ walt, der Ritter hoher militäriſcher Auszeich⸗ nungen und Reſerveoffizier iſt, in ſchärſſten Worten gebrandmarkt wird. Damit habe ſich Na⸗ gorſki aus der polniſchen Volksgemeinſchaft aus⸗ geſchloſſen. Im Auftrag des Verbandes der polniſchen Rechtsanwälte wurde ſchließlich eine Erklärung verleſen, in der erneut gefordert wird, daß die Zahl der jüdiſchen Rechtsanwälte dem Anteil der jüdiſchen Bevölkerung an der Ge⸗ ſamtbevölkerung im Staate entſpreche. Im Kampf um dieſes Ziel könne es nur Bundes⸗ genoſſen oder Feinde geben. Da die Juden nicht anerkennen wollten, daß die Polen die Wirte dieſes Landes ſind, und da der Verlauf der Generalverſamm⸗ lung erneut beweiſt, daß die Juden aus Po⸗ len ein ihnen gefügiges Land machen woll⸗ teen, fordern die polniſchen Rechtsanwälte die geſamte polniſche Nation auf, dafür Sorge zu tragen, daß folgende Parole ver⸗ wirklicht wird:„Wir kündigen den Juden das Wohnrecht im polniſchen Staat“. An der Generalverſammlung der Krakauer Rechtsanwaltskammer, die am gleichen Tage ſtattfand, nahmen die polniſchen Rechtsanwälte angeſichts der erdrückenden jüdiſchen Mehrheit überhaupt nicht teil. Die rechtseingeſtellte Preſſe fordert heute, daß auf dem Geſetzeswege in ganz Polen für die Juden der Zutritt zum Rechtsan⸗ waltsſtand geſperrt wird.— Baldur von Schirach in Alhen Athen. 29. November Reichsiugendfübrer Baldur von Schirach traf am Sonntagnachmittag von Sofia kommend im Flughafen Tatoi bei Athen ein. Er wurde vom deutſchen Geſandten Prinz Erbach, vom Landesgruppenleiter Dr. Wrede. von griechi⸗ ſchen Jugendführern, ſowie deutſchen und grie⸗ chiſchen Perſönlichkeiten empfangen. Anſchlie⸗ zend beſichtigte er das Heim der deutſchen Ju⸗ gend in Athen, wobei er eine herzliche Anſprache an dieſe richtete. Für Montagabend ſind ein Empfang beim Kronprinzen Paul, der in Ab⸗ weſenheit des Königs Georg die Regentſchaft führt, ſowie weitere Beſuche vorgeſehen. Dr. Ohneſorge ſpricht zu 30 000 Reeichspoſt⸗ Großkundgebung in der Hamburger Hanſeatenhalle Hamburg, 26. November. In der überfüllten Hanſeatenhalle ſprach am Sonntagnachmittag Reichspoſtminiſter Dr. Oh⸗ neſorge in einer von den Reichspoſtdirektionen Hamburg, Kiel, Bremen. Schwerin. Hannover und Magdeburg gemeinſam mit dem Reichsbund der Deutſchen Beamten und der Deutſchen Ar⸗ beitsfront veranſtalteten Großkundgebung zu Beamten, Angeſtellten und Arbeitern der Deut⸗ ſchen Reichspoſt. Nicht weniger als 30 000 Menſchen füllten die Halle bis auf den letzten Platz. Es war die bisher größte Kundgebung der Deutſchen Reichspoſt. Vor der Hanſeatenhalle empfing Poſtſchutz den mit Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann eintreffenden Reichsminiſter. Der Präſident der Reichspoſtdirektion Hamburgs, Grueneklee, hieß Reichsminiſter und Reichsſtatthalter herzlich willkommen. Dann nahm Reichspoſtminiſter Dr. Ohneſorge, lebhaft begrüßt, das Wort. Jomſels in der Amſterdamer Inlernalionale Moskau, 29. November. Die Beſprechungen zwiſchen den Delegierten der Amſterdamer Gewerkſchaftsinternationale und den Vertretern der bolſche wiſtiſchen Gewerkſchaften, die ſeit dem 22. No⸗ vember in Moskau geführt wurden, ſind Sams⸗ tag beendet worden. Wie man erfährt, ſollen die Bedingungen feſtgelegt ſein, unter denen die ſowjetruſſiſchen Gewerkſchaften der Amſterdamer Internationale beitreten wilk⸗ den. Die Beſchlüſſe der Moskauer Konferenz würden zunächſt den Vollzugsausſchüſſen der Amſterdamer Internationale einerſeits und des Zentralrates der Sowjetgewerkſchaften anderer⸗ ſeits zur Ratifizierung vorgelegt werden. Der Führer der Amſterdamer Delegation, der Generalſekretär der franzöſiſchen Confederation du Travail, Jouhaux, brachte ſeine Befrie⸗ digung über die Moskauer Verhandlungen zum Ausdruck, da der Beitritt der Sowjetgewerkſchaf⸗ ten zur Amſterdamer Internationale ſeiner An⸗ ſicht nach die faktiſche Liquidierung der bolſche⸗ wiſtiſchen Gewerkſchaftsinternationale von der ſogenannten Profintern zur Folge haben müſſe. Auf ſowjetiſcher Seite ſcheint die Abſicht zu be⸗ ſtehen, das Ergebnis der Beſprechungen vorerſt noch in etwas anderem Lichte darzuſtellen: eine zu erwartende amtliche Verlautbarung werde in weit allgemeineren Wendungen von„erfolgrei⸗ chen Verhandlungen zur Herſtellung der inter⸗ nationalen Gewerkſchaftseinheit“ ſprechen⸗ Vaſſerflugzenge abgeſlürzt Rom, 29. November. Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich, wie erſt jetzt bekannt wird, am 22. November in der Nähe des Waſſerflughafens Auguſta(Si⸗ zilien) durch den Zuſammenſtoß zweier Waſſer⸗ flugzeuge, die noch vor Tagesanbruch zu einem ausgedehnten Erkundungsflug über dem Joni⸗ ſchen Meer aufgeſtiegen waren. Die Beſatzun⸗ zen der beiden Flugzeuge, beſtehend aus ſieben ann, haben bei dem Zuſammenſtoß den Tod gefunden. Jerkrümmerk aufgefunden Sofia, 29. November Das ſeit fünf Tagen vermißte Verkehrsflug⸗ zeug der polniſchen Geſellſchaft Lot wurde am Sonnabend nachmittag von einer Suchkolonne zerſchellt aufgefunden. Man fand es auf einem der Grate des in Bulgariſch⸗Mazedonien gele⸗ genen Pirin⸗Gebirges in 2600 Meter Höhe. Die Trümmer der Maſchine lagen in 2 Meter tiefem Schnee. Neben den Trümmern lagen die Leichen der drei Mann Beſatzung und der drei Fluggäſte. Etwas weiter fand man die Flagge. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß das Flugzeug bei dichtem Nebel gegen den Berg⸗ grat geflogen und dabei explodiert iſt. Torpedoboolszerſſörer geſtrandel Paris, 29. November Infolge des beſtigen Sturmes iſt am Samstag gegen Mitternacht der Torpedobootszerſtörer „La Malin“ auf der Reede von Toulon, als er vor Anker gehen wollte, geſtrandet. Zahlreiche Schlepper verſuchten vergeblich, das Schiff wie⸗ der flott zu bekommen. Erſt im Laufe des Sonntagvormittag bei Nachlaſſen des Sturms gelang es, die„Malin“ wieder flott zu bekom⸗ men. Der Schaden ſoll unbedeutend ſein. ***—* P übt. wur Rer sel der 50 mals ez Juche nach Jreunden London, 29. November. Am Sonntag kurz nach Mitternacht ſind Miniſterpräſident Chautemps und Außen⸗ miniſter Delbos in London eingetroffen. In der Begleitung der beiden Miniſter befinden ſich der Generalſekretär des Quay d' Orſay, Esger, der Direktor der Politiſchen und Wirt⸗ ſchaftlichen Abteilung des franzöſiſchen Außen⸗ miniſterinms Maſſigli ſowie die Kabinetts⸗ chefs der beiden Miniſterien. Das Ergebnis des Miniſterrals Paris, 29. November. Im Mittelpunkt der außenpolitiſchen Betrach⸗ tungen der franzöſiſchen Sonntagspreſſe ſtehen die diplomatiſchen Beſprechungen, die im Zuſammenhang mit der Reiſe Chau⸗ temps und Delbos nach London und mit der„Freundſchaftsrundreiſe“ des franzöſiſchen Außenminiſters nach den mittel⸗ und oſteuro⸗ päiſchen Hauptſtädten ſtattfinden werden. Der„Jour“ meint, daß ein Teil des Mi⸗ niſterrates der Londoner Reiſe ge⸗ golten habe. Jedenfalls habe Delbos über ſeine Rundreiſe nach Polen und den Staaten der Kleinen Entente geſprochen. Der Miniſterrat ſei ſich über drei Grundſätze einig geweſen, die die franzöſiſchen Miniſter in Lon⸗ don zu vertreten hätten: Achtung der kol⸗ lektiven Sicherheit, Treue zur eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Entente, Feſthalten an den überlieferten franzöſi⸗ ſchen Freundſchaften. Auch über die deutſchen Kolonialforderungen hätten ſich die Miniſter unterhalten, und zwar hätten Chautemps und Delbos als Anweiſung erhalten, ihre Haltung in dieſem Punkte ge⸗ nau mit derjenigen Englands in Ueberein⸗ ſtimmung zu bringen. Delbos habe ſich ferner mit dem franzöſiſchen Unterrichts⸗, Finanz⸗ und Handelsminiſter ge⸗ einigt, um während ſeiner dreiwöchigen Reiſe zu verſuchen, die im Gange befindlichen Ver⸗ handlungen wirtſchaftlicher, finanzieller und kultureller Natur mit den Frankreich befreun⸗ deten Staaten zu beenden. Allenkal auf Nahas Paſcha Kairo, 29. Nov. Auf Miniſterpräſident Nahas Paſcha wurde am Sonntag ein Revolverattentat ver⸗ übt. Auf den Wagen, der ihn in ſeine Wohnung in Heliopolis bringen ſollte, wurden mehrere Revolverſchüſſe abgegeben. Eine Kugel durch⸗ ſchlug die Scheibe, ohne jedoch den Miniſterpräſi⸗ denten zu verletzen. Der Täter konnte ſofort ver⸗ haftet werden. Der Irak prokeſtiert Bagdad, 29. Nov. Wegen der Erſchießung des Scheich Saadi in Paläſtina fanden in Bagdad und anderen Orten des Irak große englandfeindliche Kund⸗ gebungen ſtatt. In Bagdad wurde ein Engländer mißhandelt, worauf die Polizei einſchritt, um weitere Ausſchreitungen A1 verhüten. Die Stim⸗ mung in den arabiſchen Kreiſen iſt außerordent⸗ lich erregt. Kein Verbol der Fremaurer in der Ichweiz bs Zürich, 28. Nov. In der heutigen eidgenöſſiſchen Volksabſtim⸗ mung über die Freimaurerinitiative wurde fol⸗ 18 Ergebnis erzielt: Bei etwa einer Mil⸗ ion 100 000 Stimmberechtigten ſind rund 780 000 zur Urne gegangen. 510 000 haben ſich gegen die Initiative ausgeſprochen und etwa 230 000 haben das Verbot gutgeheißen. Damit ift die Initiative verworfen und das Verbot der Geheimgeſellſchaften auf Schweizer Voden hinfällig. Bemerkenswert iſt, daß ein einziger Kanton das Verbot befürwortet hat: 437 Be⸗ achtliche Erfolge erzielte die Erneuerungsbewe⸗ gung als Trägerin der Verbotsinitiative in den Kantonen Bern, Zürich, Genf und Waadt. Im Kanton Bern ſtanden 45 000 ja gegen 68 000 nein; Zürich brachte bei 98 000 nein 38 000 ja auf, wobei beſonders die Bürger der Stadt Zürich mit 22 000 ja gegen 46 000 nein ins Ge⸗ wicht fielen. Genf hat 14000 nein und 10 000 ja zu verzeichnen, und der Kanton Waadt 55 000 nein und 13 000 ja. Wie wir bereits einmal erwähnten, ſtanden die katholiſchen Wähler vor einer ernſten Ge⸗ wiſſensfrage. Sie haben nun dem politiſchen Katholizismus Folge geleiſtet und alle Er⸗ wagungen ihres Wlaubersbekenntniſſes in den intergrund geſtellt. Es if naheliegend, dieſes zymptom als richtungweiſend für die Zukunft dieſer ziemlich ſtarken polltiß Gruppe aus⸗ zulegen. Die Reſultate der Abſtimmung wurden in Zürich und allen größeren Städten der Schweiz mit Ruhe aufgenommen. Doriot bleibt im Amt Entlaſſungsdekret unzureichend begründet Paris, 28. Nov. Im Mai dieſes Jahres wurde bekanntlich Doriot als Bürgermeiſter von Saint Denis durch Innenminiſter Dormoy abgeſetzt. Doriot legte da⸗ mals gegen dieſe Maßnahme Verwahrung ein, weshalb ſich jetzt der zuſtändige Verwaltungsrat damit zu beſchäftigen hatte. Dabei erklärte der be⸗ richtende Regierungskommiſſar, daß das Ent⸗ laſſungsdekret Doirots unzureichend begründet ge⸗ weſen ſei. Er beantrage deshalb deſſen Aufhebung. Eme Entſcheidung über dieſen Antrag wird wahr⸗ ſcheinlich am nächſten Freitag fallen. Dieſe Feſt⸗ ſtellung erregte in Paris großes Aufſehen, da in ihr gegen den Innenminiſter indirekt der Vorwurf eines unberechtigten und willkürlichen Vorgehens gegen den politiſchen Gegner Doriot erhoben wird. * ſchen Gründen der Das Gibrallar des Pazifik Hawai will nordamerikaniſ Auf den Inſeln der Hawaigruppe weilt zur Zeit ein Ausſchuß der Kongreßmitglieder., um die wiederholt vorgetragenen Wünſche des Ter⸗ ritoriums Hawai, der 49. Staat der nordameri⸗ kaniſchen Anion zu werden, zu unterſuchen. Das Territorium Hawai iſt zwar im Kongreß ver⸗ treten, hat jedoch kein Stimmrecht. Die politi⸗ ſchen Konflikte im Pazifik, beſonders im Hin⸗ blick auf Japan und China, waren vor Jahren ſchon für die Vereinigten Staaten der Anlaß. aus dem jedem von uns bekannten Südſeepara⸗ dies ein Feſtungsbollwerk zu ſchaffen, wie es nur von wenigen anderen Anlagen dieſer Art übertroffen wird. Es iſt nur wenig bekannt, daß das ſonnige Hawai die größte Garniſon der Vereinigten Staaten darſtellt, und nicht we⸗ niger als 30 000 Mann an Heeres- und Marine⸗ angehörigen beherbergt. Die Wünſche der Be— völkerung von Hawai, nicht mehr länger Ter⸗ ritorium zu bleiben, ſondern Staat der Union zu werden, ſtoßen auf den ſtärkſten Widerſtand der Admiralität, der aus verteidigungspoliti⸗ ſtarke japaniſche Bevölke⸗ rungsteil der Inſel unangenehm iſt. Man ver⸗ Seite jedoch die Bedeutung des er Staal werden r urs AIEUEN S. Francisco . ſo bio 5 S ee, ecteg 1 8 e ee U 5 be d 0 85 8 e 5 N SkskllScl. O 00 N 2 3 2.. 1 1 E I e tritt daher nach wie vor die Auffaſſung, daß es auch dieſes Mal Hawai nicht gelingen wird, „Staat“ zu werden, daß auf der Flottenſtütz⸗ punktes weiterhin wachſen wird. (Kartendienſt E. Zander, K.) Moskau ſiedell Koreaner aus Japan proleſtierk gegen Ausbürgerung aus Jowjel-Jernoſi Moskau, 29. November So wjetamtlich wird bekannt gegeben, daß die japaniſche Botſchaft in Moskau beim Außenkommiſſariat Proteſt erhoben hat ge— gen die„Ausſiedlung“ von Koreanern, die im fernöſtlichen Sowjetgebiet anſäſſig ſind. In ſeiner Antwortnote lehnte das Außenkommiſſa⸗ riat den japaniſchen Proteſt ab und erklärte, daß der japaniſchen Botſchaft hinſichtlich der in Frage kommenden Koreaner, die ſowjetruſſiſche Staatsbürger ſeien, keinerlei Einmiſchungsrecht zuſtehe. Intereſſant iſt, daß die Sowjetnote ſelbſt die Tatſache der„Verſchickung“ von Ko⸗ reanern aus dem fernöſtlichen Sowjetgebiet ins Innere Sibiriens zugibt. Von japaniſcher Seite wird erklärt, daß die Frage der Staats⸗ angehörigkeit der meiſt im Küſtengebiet von Wladiwoſtok lebenden Koreaner in vielen Fäl- len ſtrittig ſei Viele Koreaner fühlten ſich als japaniſche Staatsangehörige und ſuchten den Schutz der japaniſchen Konſulate nach. Nach japaniſchen Informationen ſollen bereits viele Koreaner nach Sowjetmittel⸗ aſien„ausgeſiedelt“ worden ſein. 15 belagerke Deulſche gerellet Tokio, 29. November Nach amtlicher Meldung iſt es den japani⸗ ſchen Truppen gelungen, 15 Deutſche, darunter vier Frauen, in der Nähe von Taiyuan aus den Händen chineſiſch⸗kommuniſtiſcher Ban⸗ den zu befreien. Die Deutſchen mußten An⸗ fang November, gerade zur Zeit des Anrückens der japaniſchen Truppen, fliehen, da ſie von den kommuniſtiſch⸗chineſiſchen Truppen in Taiyuan als Angehörige einer Antikomintern⸗ macht angegriffen wurden. Sie verteidigten ſich drei Wochen in einem Bergtempel, 30 Km. ſüd⸗ weſtlich von Taiyuan, wobei ſie ſtändig in Le⸗ bensgefahr ſchwebten, bis ſie von japaniſchen Truppen befreit wurden. Einmiſchung zwecklos Schanghai, 29. November Zu dem Proteſt Englands und Amerikas ge⸗ gen die Uebernahme der chineſiſchen Zollverwaltung durch Japan hat der Sprecher der japaniſchen Botſchaft eine Erklä⸗ rung abgegeben, in der es heißt, die Ausdeh⸗ nung der japaniſchen Kontrolle auf Einrichtun⸗ gen des chineſiſchen Staates ſtelle nur den er⸗ ſten Abſchnitt einer größeren Aktion dar, die einzig und allein nur Japan und China be⸗ rühre. Der zweite Abſchnitt, zu dem die Frage der Sicherung der Auslandsanleihe gehöre, die durch die Seezölle garantiert ſei, ſei noch nicht erreicht. Die ungariſchen Staatsmänner heimgekehrl Der bayriſche Miniſterpräſidenk in Budapeſt eingetroffen Berlin, 29. Nov. Der Königlich Ungariſche Miniſterpräſident von Daranyi, der Königlich Ungariſche Außenminiſter von Kanya und die Herren ihrer Bgleitung, die vor einer Woche zu einem taatsbeſuch nach Berlin gekommen waren, verließen am Sonnabend mit dem fahrplan⸗ mäßigen D⸗Zug nach Wien in dret Sonderwagen die Reichshauptſtadt, um nach Budapeſt zurück⸗ zukehren. Zu ihrer Verabſchiedung hatten ſich auf dem feſtlich geſchmückten Anhalter Bahnhof eingefunden der italieniſche Botſchafter Atto⸗ lico, der öſterreichiſche Geſandte Tauſchitz, der Königlich Ungariſche Geſandte Sztojay mit den Herren der ungariſchen Geſandtſchaft. Von deutſcher Seite waren anweſend der Reichs⸗ miniſter des Aeußeren und Freifrau von Ne u⸗ rath, Staatsſekretär v. Mackenſen, der Leiter der Auslandsorganiſation im Auswärti⸗ gen Amt, Gauleiter Bohle, und der deutſche Ehrendienſt für die ungariſchen Gäſte unter Führung des Chefs des Protokolls, Geſandten von Bülow ⸗Schwante. Als die ungariſchen Staatsmänner den Bahn⸗ ſteig betraten, wurden ſie von der anweſenden Menſchenmenge begrüßt. Nach einem herzlichen Abſchied ſetzte ſich der Zug um 19.40 Uhr in Be⸗ wegung. In den Berliner Muſeen Berlin, 29. Nov. Der Kgl. Ungariſche Miniſterpräſident von Daranyi und einige Herren ſeiner Begleitung ſtatteten vor ihrer Abreiſe am Sonntag vormit⸗ tag den Muſeen auf der Muſeumsinſel einen Be⸗ ſuch ab. Die ungariſchen Gäſte, die von dem un⸗ gariſchen Geſandten in Berlin, Sztojay, begleitet waren, wurden vom Kuſtos der Antiken Abtei⸗ lung, Prof. Dr. Blümel am Luſtgarten begrüßt. Der Gelehrte führte die ungariſchen Staatsmän⸗ ner zunächſt durch das Alte Muſeum und gab dann auch im Deutſchen und Vorderaſiatiſchen Muſeum Erklärungen ab. Im Pergamonmuſeum verweilten die Gäſte längere Zeit in dem großen Saal, der den Altar birgt. Auch die Gemälde⸗ ſammlungen des Kaiſer⸗Friedrich⸗Muſeums wurden eingehend beſichtigt. Vorkrag in Budapeſt Budapeſt, 29. Nov. Der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert traf am Sonntag mittag in Begleitung ſeiner Gattin, ſeines perſönlichen Adjutanten, Graf Hotulinſky, und des Preſſereferenten Dr. Bäuml zu einem mehrtägigen Beſuch in Buda⸗ peſt ein. Miniſterpräſident Siebert wird auf Einladung der ungariſchen Außenpolitiſchen Ge⸗ ſellſchaft vor einem Kreis geladener Gäſte einen Vortrag über„Wirtſchafts⸗- und Finanzfragen im neuen Deutſchland“ halten. Zur Begrüßung des bayeriſchen Miniſterprä⸗ ſidenten hatten ſich auf dem Bahnhof in Vertre⸗ anderen Momnul, wii nolineuu Iſt das nicht Grund genug? Der Durchſchnitts⸗Engländer war überzeugt, daß es eine Judenfrage nur in Deutſchland gebe. Er hat inzwiſchen gelernt, daß ſie auch in anderen Ländern beſteht, beiſpielsweiſe in Polen. Als in der Wolle gefärbter Liberaler runzelt er darüber die Stirne, muß aber er⸗ leben, daß eine Landsmännin, die die Dinge aus eigener Anſchauung kennt, ihn belehrt. Violet Steed ſagt in einer Zuſchrift an die „Times“, daß die Streitigkeiten zwiſchen jüdi⸗ ſchen und chriſtlichen Studenten in Warſchau eine ſehr bemerkenswerte Urſache haben. Die Juden ſtellten einen großen Teil der Medizin- ſtudenten, aber ſie geſtatten nicht, daß zum Se⸗ zieren jüdiſche Leichen verwendet würden. In⸗ folgedeſſen gebe es in der Anatomie zum Un⸗ terricht für jüdiſche und chriſtliche Studenten nur chriſtliche Leichen. Das ſei ſchon lange eine Quelle des Streites zwiſchen Juden und Chri⸗ ſten, und eine ſtarke antijüdiſche Stimmung ſei daraus erwachſen.— Auch der engliſche Philo⸗ ſemit wird zugeben müſſen, daß die Tatſache, die in dieſer Zuſchrift angedeutet wird, eine vollkommen ausreichende Begründung für die judenfeindliche Stimmung unter den polniſchen Medizinſtudenten gibt. tung des ungariſchen Miniſterpräſidenten Da⸗ ranyi der Staatsſekretär im Miniſterpräſidium von Barczy, der deutſche Geſandte von Erd⸗ mannsdorf, der ſtellvertretende Landesleiter der NSDAP. Voß, Vertreter des Außenmini⸗ ſteriums, der Präſident der ungariſchen Außen⸗ politiſchen Geſellſchaft, Pötevenyi ſowie zahlreiche deutſche Volksgenoſſen, eingefunden. Dr. Goebbels empfing die deulſchen Kulturſchaffenden Berlin, 29. Nov. Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, gab am Samstag abend als Abſchluß der diesjähri⸗ gen Tagung der Reichskulturkammer und des Reichskulturſenats in den Feſträumen des Schinkel⸗Hauſes am Wilhelm⸗Platz einen Emp⸗ fangsabend für die deutſchen Kulturſchaffenden. Mehr als 500 Angehörige des deutſchen Kultur⸗ lebens verſammelten ſich in den feſtlich ge⸗ ſchmückten Räumen. Man bemerkte unter ihnen zahlreiche bekannte deutſche Generalintendan⸗ ten, Intendanten, Generalmuſikdirektoren, die bekannteſten Angehörigen der Bühne und des Films, berühmte deutſche Komponiſten, Muſiker, Maler. Bildbauer. Plaſtiker. Graphiker. Dichter, Dramatiker, Schriftſteller und Journaliſten. Faſt ſämtliche Mitglieder des Reichskulturſenats waren neben den Präſidenten und den Präfi⸗ dialräten der Einzelkammern anweſend. Wie immer weilten mitten unter den deut⸗ ſchen Kulturſchaffenden, für die dieſer Emp⸗ fangsabend beim Präſidenten der Reichskultur⸗ kammer traditionell zum Höhepunkt ihrer Jah⸗ resarbeit geworden iſt, auch zahlreiche Mit⸗ glieder des öffentlichen Lebens Man bemerkte u. a. neben dem Vizepräſidenten der Reichskulturkammer Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Funk, die Reichsleiter Amann, Boub⸗ ler, Dr. Dietrich und Staatsſekretär Hanke. Der Abend gab wieder Gelegenheit zu einer engen Fühlungnahme zwiſchen der deutſchen Kulturführung und den deutſchen Kulturſchaf⸗ fenden und wurde ſo zu einem harmoniſchen Ausklang von zwei arbeitreichen Tagen, die der Rechenſchaftslegung über das Geleiſtete des ver⸗ floſſenen Jahres und der Beſprechung der Auf⸗ gaben für die Zukunft gewidmet waren. Aus Deulſchlands großer Volkskunſſſchau„Feierohmd“ Am 27. November eröffnete Reichsſtatthalter Mutſchmann die große Volkskunſtſchau„Feier⸗ ohmd“, die das Heimatwerk Sachſen zu Schwarzenberg im Erzgebirge vorbereitet hat. Sie wird die größte Veranſtaltung dieſer Art. die je durchgeführt worden iſt, und vermittelt umfaſſenden Eindruck der Volkskunſt, beſonders des ſächſiſchen Grenzlandes. ſind von Männern geſchaffen worden, Bergleute ſind. 0 die im alltäglichen Beruf vorwiegend Klempner — Die Parade der Nußknacker in einer mit Nüſſen dekorierten Niſche. einen Die Schauſtücke oder (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) e . 228 — 2 . — Derr 2 e A l . r S —— — 55 * 8 . * — . 7777. ²˙1 m 8 J N n 2 1 N 5 18 g. 1 1 1 . 9 0 9 Neue Blüte deulſcher Kullur dem ganzen Volke werden die Kunſtſchöpfungen zugeführt 2 Berlin, 28. November Im Senatorenſaal des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda trat am Samstag wie in den vorangegangenen Jahren im Anſchluß an die Jahrestagun g der Reichskulturkammer der Reichs⸗ kulturſenat zu einer Arbeitstagung zu⸗ ſammen. Männer aus allen Gebieten des kul⸗ turellen und künſtleriſchen Lebens, Dichter und Schriftſteller, Maler und Bildhauer, Muſiker und Schauſpieler, die Repräſentanten des ge⸗ ſamten deutſchen Geiſteslebens, verſammelten ſich zu einer ofſſenen, weitgehenden und frucht⸗ baren Ausſprache über die kulturellen Pro⸗ bleme der Gegenwart und Zukunft im natio⸗ turſenatoren ſaßen auch die dem Reichskultur⸗ turſenatoren ſaſſen auch die dem Reichskultur⸗ ſenat angehörenden Reichsleiter der NSDAP. Dr. Ley, Amann, Hierl und Dr. Diet⸗ rich. Der Präſident der Reichskutlurkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, eröffnete die Tagung. Er wies darauf hin, daß die Ernen⸗ nung des Vizepräſidenten der Reichskulturkam⸗ mer, Staatsſekretär Funk, zum Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter von einſchneidender Bedeutung auch für die Arbeit der Reichskulturkammer ſei. Er ſprach unter lebhafter Zuſtimmung der Reichskulturſenatoren Reichsminiſter Funk die herzlichſten Glückwünſche und aufrichtigſten Dank für die in viereinhalb Jahren geleiſtete Arbeit aus. Mit ſtarkem Beifall nahm der Reichskulturſenat zur Kenntnis, das Reichsmi⸗ niſter Funk auf Wunſch von Reichsminiſter Dr. Goebbels Vizepräſident der Reichs⸗ kulturkammer bleibt und daß er auch in Zukunft die wirtſchaftliche Seite des deutſchen Kulturlebens im Auftrage des Reichspropa⸗ gandaminiſters weiter betreuen werde. Reichsminiſter Funk dankte bewegten Her⸗ zens für die anerkennenden Worte. Die gro⸗ ßen Erfolge, die in den vergangenen Jahren auf dem Gebiet des Kulturlebens geleiſtet wor⸗ den ſeien, ſeien in erſter Linie der nimmer⸗ müden Initiative und Arbeitskraft des Präſi⸗ denten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, zu danken. An das Mitglied des Reichskulturſenats, den Präſidenten der Reichsmuſikkammer, Profeſſor Dr. Peter Raabe, wurde ein Telegramm zum 65. Geburtstag gerichtet. Vizepräſident Reichsminiſter Funk ſtellte dann zwei Probleme zur Erörterung, die augenblicklich im deutſchen Kunſtleben im Vor⸗ dergrund der Diskuſſion ſtehen: „Kunſtbelrachlung“ und„Enkarlele Kunſtl“ Zu dem erſten Thema ſprachen in freimüti⸗ ger Ausſprache der Leiter des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Hauptmann a. D Weiß, er Vizepräſident der Reichsmuſikkammer, Pro⸗ feſſor Dr. Graener, der Präſident der Reichs⸗ theaterkammer Dr. Schlöſſer, der Dichter Gerhard Hauptmann, Reichspreſſechef Staatsſekretär Dr. Dietrich und General⸗ intendant Krauß. Aus der Schilderung der bei der neuen Kunſtbetrachtung bisher geſam⸗ melten Erfahrungen und der darauf erfolgen⸗ den Ausſprache ergab ſich volle Uebereinſtim⸗ mung über den eingeſchlagenen Weg. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, der auf jede An⸗ regung und auf jeden Vorſchlag einging, gab ſeinen feſten Willen zu erkennen, Anſaäͤtze neuer Talente und neuer Kunſt zu fördern und zu unterſtützen. Zu dem zweiten Punkt„Ent⸗ artete Kunſt“ ſprachen der Dichter und Chefdramaturg Friedrich Bethge, der Präſi⸗ dent der Reichskammer der bildenden Künſte, Profeſſor Ziegler, Staatsſchauſpieler Lothar Müthel und Profeſſor Suchenwirth. ſchließend grundſätzliche Ausführungen über allgemeine Kulturprobleme. Er ſtellte beſonders die Probleme der Kunftſchöpfung und Kunflführung heraus. Die Kunſtſchöpfung, erklärte er, iſt das Produkt der Einzelperſönlichkeit. Kunſtſchöp⸗ ſung hat aber nichts mit Kunſtführung zu tun. Der Staat kann nicht Kunſtſchöpfungen befeh⸗ len, er beanſprucht die Kunſtführung. Die Staatsführung will beſtimmen. was für Volk und Nation dienlich oder unzweckmäßig iſt. Die Entſcheidungen auf dem Gebiet der Kunſtführung kann nur der Staatsmann, nicht der Künſtler fällen. Der Staatsmann habe nicht die Aufgabe, praktiſch Kunſt auszuüben, ſon⸗ dern Künſtler zu führen und ſie auf die wirk⸗ ſamſte Weiſe einzuſetzen. Der Politiker muß wiſſen, was dem Volke gut tut oder nicht. Die Reichskulturkammer iſt für die Kulturführung nur ein Rahmengebilde, kein Selbſtzweck, ſon⸗ dern ein Mittel zum Zweck Gerade wegen der Berſchiedenartigkeit ihrer Individualität muß man die Künſt organiſieren. Die Kammer ſoll ſich aber keink Aufgaben aneignen, die nicht zu ihrem eigentlichen Arbeitsbereich gehören. Die Eigenperſönlichteit der Künſtler ſoll durch ein möglichſt geringes Maß an Organiſatiyn ſo wenig wie möglich beſchränkt werden. Der Miniſter machte in dieſem Zuſammen⸗ hang die Mitteilung, daß nach Durchführung des erſten Aufbaues umſo mehr eine ſtarke Herabſetzung des Verwaltungs⸗ apparates der Kammern durchgeführt wer⸗ den ſolle. Weiter ging der Miniſter auf die großen Er⸗ folge des letzten Jahres auf allen Gebieten der Kultur und Kunſt, beſonders bei Bühne und Film, ein. Die großen techniſchen Er⸗ rungenſchaften unſeres Zeitalters würden noch ungeahnte Möglichkeiten bieten, die Reichweite der Kultur weiter zu verbreiten und dem gan⸗ zen Volke die großen Schöpfungen der Kunſt zuzuführen. Sehr viel Sorge werde auch der Erziehung und Ausbildung des künſtleriſchen Nachwuchſes gewidmet werden. Deutſchland werde eine künſtleriſche Blüte erleben, von de⸗ ren Ausmaß man ſich keine Vorſtellung machen könne. Terror der Volksfront Jerbrecheriſches Bülen gegen Freunde Nalionalſpaniens Bilbao, 28. Nov. Die Südweſtecke Frankreichs iſt zum Schau⸗ platz eines unglaublichen Terrors geworden, den die franzöſiſche Volksfront in engſter Zu⸗ ſammenarbeit mit ſowietſpaniſchen Spitzeln und Agenten der Komintern gegen alle Franco⸗ freundlichen Spanier und Ausländer ausübt. Die marxiſtiſche Preſſe— vor allem das mar⸗ xiſtiſche Skandalblatt der Volksfront„Ce Soir“ und die Zeitung Léon Blums„Le Populaire“ — betreibt eine von jüdiſchen Schreiberlingen geleitete Hetze gegen jeden, der den national⸗ ſpaniſchen Ordnungsſtaat über die Lotterwirt⸗ ſchaft in Sowjetſpanien ſtellt: Das franzöſiſche Innenminiſterium ſchenkt dieſen unerhörten Verleumdungen willig Gehör und ſchreitet zu Maſſenausweiſungen, die von der marxxiſtiſchen Preſſe und den Kominternagenten geführt wer⸗ den. Für St. Jean de Luz und Hendaye iſt ein Sonderbeauftragter ernannt worden, der mit dem ausdrücklichen Vertrauen der franzöſiſchen Volksfront und mit allen Vollmachten verſehen die Ausweiſung Franco⸗freundlicher Ausländer leitet. Jeder Spanier oder Ausländer, der in das nationale Gebiet einreiſen will, muß bei der Unterpräfektur in Bayonne die Erlaubnis einholen. Die Volksfrontagenten dieſer Behörde ſchicken Liſten über Perſonen mit genauen Angaben nach Barcelona, damit die noch in Sowjet⸗ ſpanien weilenden Familienangehörigen und Verwandten von den ſpaniſchen Bolſchewiſten zur„Rechenſchaft“ gezogen werden Der Präfekt in Pau, der für die in Südweſt, frankreich weilenden Ausländer zuſtändig iſt, erhält ſeine Anweiſungen aus Valencia und Barcelona. Opfer des Volksfrontterrors werden aber nicht allein Nationalſpanier und Angehörige jener Nationen, die Franco anerkannt haben, ſondern auch Angehörige von Staaten, die mit dem bolſchewiſtiſchen Spanien noch Beziehungen aufrechterhalten. Die franzöſiſche Volksfront beſchränkt ſich nicht auf die Ausweiſung aller Franco⸗ freundlichen Per ſonen. ſie ſtellt auf der anderen Seite ſowietſpaniſche Ele⸗ mente in ihren Dienſt oder gewährt ihnen wei⸗ teſtgehendes Gaſtrecht. Die franzöſiſchen Vebörden hüllen ſich all dieſen Tatſachen gegenüber in Schweigen! Unter den Flüchtlingen aus Nordſpanien, die in den letzten Mongten in Südweſtfrankreich eintrafen, befinden ſich verſchiedene berüchtigte Verbrecher, Zuchthäusler und Anar⸗ chiſten, die in der letzten Zeit nach amtlichen Feſtſtellungen im Gebiet von Bayonne und Bordeaux 140 Diebſtähle verübten. Die franzöſiſchen Volksfrontbehörden üben dieſen Elementen gegenüber weitgehende Nach⸗ ſicht und laſſen ſogar Verbrecher ungeſchoren, wie den anarchiſtiſchen Bruder des Geiſtlichen von Las Arenas, von dem bekannt iſt, daß er die ſpaniſche Grafenfamilie Zubiria ermordete und Banken und Privatwohnungen plünderte. Eine Anzeige bei den franzöſiſchen Polizeibe⸗ hörden blieb unbeachtet. Der von der franzöſiſchen Volksfront gegen Franco⸗ freundliche Perſonen geübte Terror ſteht zwar im Gegenſatz zu dem internationalen Mei⸗ nungsumſchwung zugunſten der nationalſpani⸗ ſchen Sache, ſtellt aber die Er füllung des Programms dar, das die franzöſiſchen Marxiſten bei den letzten Wahlen im franzö⸗ ſiſchen Pyrenäen⸗Gebiet aufſtellten. 50000 Araber proleſtieren Vollſtreckung des Todesurleils an dem 80 jährigen Scheich, Jeruſalem, 28. November Der von dem Militärgericht in Haiſa am Mittwoch zum Tode verurteilte Araberſcheich Farhan Saadi iſt in dem Gerichtsgefüng⸗ Reichsminiſter Dr. Goebbels machte ab⸗ nis von Akko heute früh durch den Strang bin⸗ Grand Prix 15 mal für Deulſchland! 10 Ehrendiplome, 19 Goldmedaillen, 18 Silbermedaillen 88 Paris, 27. Nov. Die deutſche bildende Kunſt, die auf der Welt⸗ ausſtellung Paris 1937 zum erſten Mal ſeit der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung reprä⸗ ſentativ vor einem Weltforum im Ausland in Erſcheinung trat, konnte einen beſonders ein⸗ druckspollen Erfolg für Deutſchland erringen. Das Preisgericht der Weltausſtellung hat nicht weniger als 15mal ſeine höchſte Auszeichnung, 3 Grand Prix, für deutſche Kunſtwerke ver⸗ iehen. Außerdem wurden deutſchen bildenden Künſt⸗ lern 10 Ehrendiplome, 19 Goldmedaillen und 18 Silbermedaillen zugeſprochen. Die Grand Prix entfielen ſowohl auf die im deutſchen Pavillon gezeigte Kunſt als auch auf die ausgezeichnete und ſehr glücklich ausgewählte deutſche Abtei⸗ lung der deutſchen bildenden Kunſt im„Pavil- lon des arts graphiques et plastiques“. Einen Grand Prix erhielt vor allem der Er⸗ bauer des prachtvollen deutſchen Pavillons ſelbſt, Architekt Prof. Speer, für ſeine wahr⸗ haft geniale und großartige Bauſchöpfung am Ufer der Seine, die in ihrem ſtraffen und klaren Aufbau dem Baugedanken des Dritten Reiches vollendeten Ausdruck gibt. Einen Grand Prix erhielt auch Profeſſor Thorak für ſeine bei⸗ den wuchtigen Großplaſtiken, die den Eingang des deytſchen Pavillons kraftvoll flankieren. Von dem im Innern des deutſchen Pavillons ausgeſtellten Kunſtwerken erhielten den Grand Prix der Architekt Profeſſor Klotz für ſein großes Modell des gigantiſchen KdF.⸗Bades auf Rügen, der Architekt Prof. Gießler für ſein Modell des neuen Adolf⸗Hitler⸗Platzes in Wei⸗ mar und Profeſſor Adolf Ziegler ⸗ München, der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte, für den prachtvollen Wandteppich nach ſeinem bekanntlich im Hauſe der deutſchen Kunſt in München ausgeſtellten Monumentalgemälde „Die vier Elemente“. 1 Je einen Grand Prix erhielten ferner ſol⸗ gende deutſche Künſtler: Die Bildhauer Pro⸗ feſſor Schmidt⸗ Ehmen, Profeſſox Joſeph Wackerle, und Proſeſſor Georg Kolbe, die Maler Adolf Bühler(Landſchaft bei Burg Sponeck). Bernhard Dörries, Jacobſen und Profeſſor Adolf Ziegler(Frauenkopf). Für graphiſche Arbeiten erhielten den Grand Prix die Künſtler Wilhelm Heiſe, Joſef Weiß und Hengſtenberg. Innerhalb der geſamten deutſchen Beteiligung an der Weltausſtellung Paris 1937 konnte ſo⸗ mit die bildende Kunſt mit mehr als 6 Prozent aller an Deutſchland verliehenen Grand Prix eine achtunggebietende Stellung als Repräſen⸗ tant deutſcher Schaffenskraft erringen. * Die Preisverleihungen eines internationalen Preisgerichtes an bildende Künſtler unſerer Zeit, die im Sinne nationalſozialiſtiſcher Kunſt⸗ forderungen ſchaffen, ſtraft jene Hetzer und internationalen Brunnenvergifter Lügen, die mit dreiſter Stirne behaupteten, daß die deut⸗ ſche Kunſt nach der Emigration und der Säube⸗ rung der Kulturſtände von beſtimmten Elemen⸗ ten am Ende wäre. Der große Erfolg der deut⸗ ſchen Baukunſt und Plaſtik, Malerei und Gra⸗ pbik in Paris bekräftigt den Hinweis, welchen Präſident Proſeſſor Ziegler am Schluß ſeines Geleitwortes im deutſchen Katalog gab. daß dieſe Kunſtwerke Zeugen dafür ſind.„daß die deutſche Kunſt noch immer in Deutſchland felbſt beheimatet iſt. hier geſehen und hier verſtanden werden will. Auch ein ſtarkes und freies Deutſch⸗ land iſt und bleibt das Reich der Künſte.“ gerichtet worden. Damit iſt das erſte Todes⸗ urteil, das von dem neuen Militärgericht in Paläſtina gefällt wurde, vollſtreckt worden. Die Begnadigung, die man teilweiſe erwartete, iſt alſo ausgeblieben. Die zuſammen mit dem Sbjährigen Scheich verhafteten drei arabiſchen Freiſchürler ſollen ebenfalls am Samstag ab⸗ geurteilt werden. Aufruhr in Damaskus Beirut, 28. November Die Meldung von der Hinrichtung des Sojäh⸗ tigen Araberſcheichs Farhan Saadi in Akko hat in Damaskus wie eine Bombe gewirkt. Ueber 50 000 Araber zogen Samstagvormittag vor das engliſche Konſulat, um gegen das Todes⸗ urteil des Kriegsgerichts zu proteſtieren. Die Menge feierte den Hingerichteten als einen Märtyrer der a'r'a'b'i'ſch'e'n Sache. Die Regierung hat ſofort Truppen zum Schutz des engliſchen Konſulats eingeſetzt. Landesverräler hingerichlel Berlin, 28. November Die Juſtizyreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof wegen Landes⸗ verrats zum Tode und zu dauerndem Ehrver⸗ luſt perurteilte 28jährige Hubert Sprengel iſt geſtern morgen hingerichtet worden. Der Ver⸗ urteilte iſt ins Ausland geflohen, weil er in Deutſchland eine längere Gefängnisſtrafe zu er⸗ warten hatte. Als er in der Fremde nach kurzer Zeit in Not geriet,. iſt er der Verſuchung er⸗ legen, ſich für Geld dem gegen ſein Vaterland arbeitenden ausländiſchen Nachrichtendienſt zur Verfügung zu ſtellen. Sobald er ſich aber einmal an die fremde Macht verkauft hatte, hat ſie ihn immer mehr in ihren Bann gezogen. Ein Jahr lang iſt der Verurteilte auf immer neue Aus⸗ ſpähungsreiſen nach Deutſchland ausgeſchickt worden, bis ſchließlich die Treue eines deutſchen Soldaten, den der Verurteilte vergeblich für die ausländiſche Spionage zu gewinnen ſuchte, ſei⸗ nem Treiben ein Ende geſetzt hat Krafffahrgewerbe lagle 88 Dortmund, 28. Nov. Die Reichsverkehrsgruppe Kraftfahrgewerbe veranſtaltete am Sonnabend, dem 27. Novem⸗ ber. in Dortmund Dabei hielt Staatsſekretär König rom Reichs⸗ und preußiſchen Verkehrsminiſterium eine län⸗ gere Rede, in der er zu allen bedeutſamen Fra⸗ gen des Kraftverkehrs Stellung nahm. Die Reichsverkehrsgruppe ſei ein lebendiger Körper geworden, der aus dem deutſchen Kraftfahr⸗ weſen nicht fortzudenken ſei. Alle Sparten des gewerblichen Kraftverkehrs ſeien in ihr zuſam⸗ mengefaßt. Gauleiter Bohle nach Budapeſt eingeladen Berlin, 28. November Der Staatsſekretär im Königlich⸗ungariſchen Miniſterpräſidium, von Patacky, ſtattete, wie die NSK. meldet, am Samstagvormittag dem Chef der Auslandsorganiſation. Gauleiter Bohle, einen längeren Beſuch ab. Staatsſekre. tär von Patacky beſichtigte einige der wichtig⸗ ſten Aemter der Auslandsorganiſation, um ſich ein genaues Bild zu verſchafſen, welche Fürſorge den Reichsdeutſchen in aller Welt zuteil wird. Der Staatsſekretär beſprach ferner mit Gaulei⸗ ter Bohle verſchiedene Einzelheiten des Be⸗ ſuches, den der Gauleiter vorausſichtlich in der zweiten Hälfte des Januar auf Einladung des Miniſterpräſidenten von Daranyi in Budapeſt abſtatten wird Raſſenpoliiſches Amf lagk Trier. 28. November. Auf der in Trier ſtattfindenden Gauamtslei⸗ ter⸗Tagung des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP., an der zum erſtenmal auch die Lan⸗ desleiter des Reichsbundes der Kinderreichen teilnahmen. wurde über das Ehrenbuch der Kinderreichen geſprochen. Das Ehrenbuch ſoll ein Anfang dazu ſein, unſer Volk wieder nach ſeinem Erbwert zu aliedern. Gründliche Kenner und Fachmänner Die römiſche Preſſe begrüßt Reichsminiſter Funk und Dr. Dietrich 88 Rom, 28. November. Die Veränderungen im Reichswirtſchafts⸗ und Reichspropagandaminiſterium werden tuch in der römiſchen Abendpreſſe ſehr ſympathiſch beſprochen. Der neue Reichswirtſchaftsminkſter Funk, ein gründlicher Kenner der Wirtſchafts⸗ und Finanzprobleme, werde die Maßnahmen des Vierjahresplanes fortſetzen. Generaloberſt Mi⸗ niſterpräſident Göring werde zu dem bei der Durchführung des Vierfſahresplanes mit Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Funk den alten Mitarbeiter und Kampfgenoſſen aus der Zeit vor der Macht⸗ ergreifung wiederfinden. Der Berliner Vertre⸗ ter des„Giornale d'Italia“ erklärt, Reichsmi⸗ niſter Funk ſei ſchon ſeit 1981 als vollkomme⸗ ner Kenner der deutſchen Wirtſchaft der per⸗ ſönliche Wirtſchafts berater des Führers. Seine Aufgabe beſtehe in der Fortſetzung des Wiederaufbauwerkes im Geiſte des Nationalſozialismus. Redaktionell begrüßt die rzmiſche Abendpreſſe in kurzen Kommentaren auch die neuen Mini⸗ ſter und Staatsſekretäre, wobei übereinſtimmend darauf hingewieſen wird, daß mit der Berufung von zwei Staatsſekretären in das Reichspropa⸗ gandaminiſterium deſſen große Bedeutung und wichtige Funktion anerkannt werde. Mit den herzlichſten Worten begrüßt die Preſſe die Er⸗ nennung des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich zum Staatsſekretär, der in Italien, wo er be⸗ reits wiederholt Aufenthalt nahm, viele Freunde und viele Sympathien beſitze. gie hören im Rundfunk. Dienstag, 30. November Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. 6.30: Konzert. 10: Ein Jäger ret⸗ tet den König. Hörſpiel. 10.30: Fröhlicher Kinder⸗ garten 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 14: Mittagsſtändchen. 15.15: Eine kleine Tanzmuſik. 15.45: Frauen lernen neuzeitlich kochen. 16: Muſif am Nachmittag, 18: Das Peter Quartett ſpielt. 18.53: Die Ahnentafel. 19: Kernſpruch. 19.10: Und jetzt iſt Neis rabend. 20: Blasmuſik. 21.15: Der Tag klingt aus. 22.30, Eine kleine Nachtmuſik. 28—24: Unterhaltung und Tanz. Frankfurt 6: Morgenlied, Morgenſpruch Gymnaſtik. 6.30: Kon⸗ zert. 8.10: Gymnaſtik. 3.30: Mufik am Morgen. 10: Ein Jäger rettet den König. Hörſpiel 10.30: Haus⸗ frau, hör zu! 10.45: Der ſtärkſte Mann der Welt. 11.40. De itſche Scholle: Es geht um 165 Millionen. 12: Konzert. 14.10: O holde Frau Muſika! 15: Volk und Wirtſchaft. Steife Wäſche ohne Stärke. 15.15: Wenn wir ſchlechte Laune haben: Heitere Hörſzenen. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen im Funk. 19 10: Kon⸗ zert. 20 15: Mit vier, ſpielt fünf— Schneider ſechs. Ein luſtiger Skatabend. 21.15: Klaviermuſik von Chopin. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—1: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.30: Konzert 10: Heimat in Steppe und Buſch. 11.30: Volksmuſit. 13: Werkkonzert. 13 15. Konzert. 14: Mittagsſtändchen. 16: Bunte Klänge am Nachmittag. 18: Hausfrauen— einſt und jetzt 18.30: Griff ins Heute. 19 15: Muſik zum Feierabend. 20.15: Tanz⸗ abend. 21.15: Es ſpielt das Londoner Phbilh. Orche⸗ ſter. 22 30. Konzert des Rheiniſchen Sängerbundes (aus New Pork). 23: Tanz und Unterhaltung. 24—1: Nachtmuſik ihre zweite Reichstagung. 3 — — S5 Bor. 7 NI. 905. Spie Bies „Bree Els Fon 804 SB. SB. Soor 1.8 Vilt Holf Pot Kom poliz Henne Eintte Ae. Weſtſa Song Ham Nou 1 Mil Kölne Tura 89. 8 Nbent 0 an Aimee 4 ten dez uam ber arise latletz Wittng luleitet tsgelte, dicht, un 1 lb bird. Faule es Be in der g des bart r. tales, der un. leichen Y de ch fol r nach I liſter bet. halts, Nach th BC. Hartba— VfB. Leipzia der Sporl vom Jonnlag IR. Wormalia verlor in Wiesbaden mit 3:1(2:0) 35. Waldhof und Ifk. Mannheim geſchlagen— Normannia Pfiffligheim bleibt Tabellenführer in Züdheſſen Badens Spitzenvereine geſchlagen Pforzheim und Freiburg führen Fußball in Zanlen Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Südweſt SpV. Wiesbaden Wormatia Worms 311 22 Bor. Neunkirchen— FV. Saarbrücken 32(2:2 Gau Baden 1. FC. Pforzheim— Sportverein Waldhof 32 Bf. Neckarau— Germania Brötzingen 41 VfB. Mühlburg— VfR. Mannheim 2˙0 Spielvgg. Sandhofen— JV. Kehl 2 Gau Württemberg * Stutgart— Kickers Stuttgart 00 FV. Zuffenhauſen— Union Böckingen 0˙4 V. 94 Ulm— Sportfreunde Eßlingen 0:0 R. Schwenningen— Stuttg. Sportklub 12 Gau Bayern Bayern München— Spielogg. Fürth 2˙⁵ Schwaben Augsburg— 1860 München 45 Jahn Regensburg— 1860 München 0˙0 FC. o5 Schweinfurt— Wacker München 32 Gau Nordheſſen VfB. Groß⸗Auheim— Spielverein Kaſſel 92 Sport Kaſſel— Kewa Wachenbuchen 20 Boruſſia Fulda— FC. 93 Hanau 01 SC. 03 Kaſſel— VfB. Friedberg 4:0 Gau Oſtpreußen: Pruſſia Samland Königsb.— Vorck Inſterb. 1:3 Hindenburg Allenſtein—Gedania Danzig 42 BucV. Danzig— Maſovia Lyck 1 MSV. v. d. Goltz Tilſit VfB. Königsberg 1:2 Gau Pommern: PSV. Stettin Mackenſen Neuſtettin 4˙0 German. Stolp—Graf Schwerin Greifswald 21 Pfeil Lauenburg— Stettiner SC. 0˙6 Greifswalder SC.—-MTV. Pommerensdorf 12 Brandenburg: T. B. Berlin— Berliner SV. 92 0:0 Wacker 04 Berlin— Bewag Berlin 1:1 Unſon Oberſchöneweide—Frieſen Cottbus 14 Schleſien: VR. Gleiwitz— Spfr. Klausberg Preußen Hindenburg— Beuthen 09 Breslau 02— SW. Klettendorf Breslau 06— Reichsbahn Gleiwitz Gau Sachſen: do c= 22222 EEE Gutsmuts Dresden— Polizei Chemnitz 273 Fortuna Leipzig— Dresdener SC. 51 5 Gau Mitte: SV. os Deſſau— Thüringen Weida SV. 99 Merſeburg— SC. Erfurt Sportfr. Halle— Sypygg. Erfurt 1. SV. Jena— Cricket/ Viktoria Magdeburg Gau Nordmark: . r te 55 28 Viktoria Hamburg— FC. St. Pauli 3:0 Holſtein Kiel— Boruſſia Harburg 5:2 Phönix Lübeck— Eimsbüttel Hamburg 227 Komet Hamburg— Hamburger SV. 1·⁵ Polizei Hamburg— Wilhelmsburg 09 22 Gau Niederſachſen: Hannover 96— Werder Bremen 4:1 Eintracht Braunſchweig— Linden 07 5˙8 Vie. Osnabrück— Arminia Hannover 3:0 Gau Weſtfalen: Weſtfalia Herne— FC. 04 Schalke 070( Spygg. Herten— Boruſſia Dortmund 821 Gau Niederrhein: Hamborn 07— Turu Düſſeldorf 3-1 Rotweiß Oberhauſen— Union Hamborn 2:0 Vie. Benrath— Fortuna Düſſeldorf 0˙0 5 Gan Mittelrhein: Mülheimer SV.— Bonner JV. 2:1 Kölner BC.— PfR. Köln 1:0 Tura Bonn— Alemannia Aachen 1·8 SV. Beuel— Pe. Köln 272 Rhenania Würſelen— Köln/ Süls 07 5˙2 Bezirksklaſſe im Punklekampf Gruppe Südheſſen Norm. Pfiffligh.— Blauweiß Worms 91(4:0) Sp. Horchheim— Alemannia Worms 22(02) Gruppe Rheinheſſen Mainz 05— FV. 02 Biebrich 1 SpVg. 1910 Weiſenau— SV. 1912 Koſtheim 0 Gruppe Nordmain VfB. Riederwald— Reichsbahn /Rot⸗Weiß 0 Union Niederrad— Sportfreunde 8 1 FSV. Bergen— Viktoria Eckenheim 0 SpVg. Fechenheim— SpVg. 02 Griesheim 0 Alemannia Nied— Germania Enkheim VfB. Unterliederbach— Germ. Schwanheim Gruppe Pfalz⸗Oſt: TS. Ludwigshafen— SpVg. Mundenheim 2:1 03 Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen 02 Vf. Frieſenheim— FV. Speyer 01 SG. Neuſtadt— 7G. Rheingönheim 43 Gruppe Unterbaden⸗Weſt: VfTuR. feudenheim— Seckenheim 8:8 Phönix Mannheim— FV. 09 Weinheim 42 SC. Käfertal— Amicitia Viernheim 278 Handball-Gauklaſſe Gau Südweſt TS. Ludwigshafen— TSV. Herrnsheim 613 VfR. Schwanheim— Polizei Frankfurt 6:3 iK SSD FSV. Frankfurt— DR. Haßloch 8:15 Gau Baden err FC.— TV. 62 Weinheim 55 B. Waldhof— MTS. Leipzig(Geſ.) 8:9 Handball⸗Bezirksklaſſe Wormatia Worms— Tgd. Pfeddersheim 911 TV. Heppenheim— TV. Wies⸗Oppenheim 11:7 ßere Technik war wieder der Meſſter geſchlagen 1. FC. Pforzheim— SV. Waldhof 3:2(1:1) In Pforzheim lieferten ſich die beiden Mann⸗ ſchaften, ganz der Bedeutung der Begegnung entſprechend, vor 5000 Zuſchauern einen jeder⸗ zeit packenden Kampf, den die Pforzheimer ſchließlich etwas glücklich gewannen. Die grö⸗ klar aufſeiten der Gäſte, aber Pforzheim entwickelte einen unge⸗ heueren Ehrgeiz, der im Verein mit einer glück lichen Umgruppierung des Sturmes auch zum Siege beitrug. Die erſte Halbzeit verlief ziem⸗ lich ausgeglichen. Pforzheim hatte einige gute Torgelegenheiten, ließ ſie aber im Uebereifer aus. Hartmann brachte die Platzherren in Füh⸗ rung, die Weidinger für Waldhof bis zur Pauſe ausglich. Zwei Treffer von Fiſcher und Hart⸗ mann leinem Jugendſpieler) ſtellten dann wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff den Sieg der Pforzheimer ſicher, die durch Heer⸗ mann noch einen Waldhoftreffer entgegenneh⸗ men mußten. Auch der fn. ſcheilerke BVR. Mühlburg— VfR. Mannheim 220(1:0) Wie ſchon ſeit zwei Jahren., ſo kam der VfR. auch diesmal zu keinem Erfolg in Mühlburg. Die Mannheimer Gäſte ſtarteten recht vielver⸗ ſprechend, konnten aber die ſich zahlreich bieten⸗ den guten Torgelegenheiten durch die ſchwache Leiſtung der Stürmer nicht zu Toren auswerten. In der 25. Minute ſchoß Schörer für die Platz⸗ elf den Führungstreffer heraus. Als nach Sei⸗ tenwechſel Rotärmel für Mühlburg den zweiten Treffer angebracht hatte, klappte der VfR. zu⸗ ſammen, zumal die Verteidigung(wenngleich 4 92 wieder mitwirkte) zahlreiche Fehler machte. Der Tabellenſtand nach dem 28. Nov. 1. FC. Pforzheim 8 5 2 1 18:90 12 Freiburger FC. 8 8 Phönix Karlsruhe 9 4 8 2 1629 11 SV Waldhof 7 5 0 2 23:8 10 VfR. Mannheim 8 5 0 3 15:18 10 VfB. Mühlburg e Vf. Neckarau 11 SpVg. Sandhofen e Germania Brötzingen VV JV. Kehl 8 0 0 8 427 0 * Neue Miederlage des Meiſters SW. Wiesbaden— Wormatia Worms 3:1(2:0) Die Verlegung des Meiſterſchaftskampfes zwi⸗ ſchen Wiesbaden und Meiſter Wormatia in die Kurſtadt bedeutete natürlich für die favoriſierten Wormſer eine gewaltige Erſchwerung ihrer Aufgabe und ſo darf man die Niederlage keines⸗ wegs als eine Ueberraſchung anſehen. Wiesba⸗ den ſiegte zwar glücklich, aber die beiden Punkte wurden ehrlich erkämpft. Worms war ſpieleriſch vielleicht eine Kleinigkeit beſſer, hatte auch im Feld immer ein Uebergewicht, aber es gelang der Meiſterelf nicht, die frühe Wiesbadener 9519 rung auszugleichen, was in erſter Linie ein Ver⸗ dienſt der überragenden Wiesbadener Abwehr war, in der ſich beſonders Torhürter Wolf und Verteidiger Holz hervortaten. Im Sturm des Siegers war Fuchs der beſte Mann. Bei den unglücklich kämpfenden Wormſern zeichneten ſich Torhüter Ebert, Vertefdiger Winkler, und die Stürmer Fath und Eckert aus. Wiesbaden ging mit großem Ehrgeiz an die ſchwere Aufgabe heran und überrumpelte die Gäſte in den erſten Minuten durch zwei Treffer von Hombach und Fuchs. In der Folge machten die Wormſer vergebliche Verſuche, den Rück⸗ ſtand aufzuholen. Auch in der zweiten Halbzeit verteidigen die Gaſtgeber mit größtem Einſatz, und als Fuchs gar mit kraftvollem Schuß ein drittes Tor erzielte, war Worms endgültig ge⸗ ſchlagen. Der Meiſter kam nur zum Ehrenerfolg, den der Halbrechte Stahl erzielte.— 4000 Zu⸗ ſchauer; Schiedsrichter Fink(Frankfurt). Boruſſia gewinnk Jaar-derby Boruſſia Neunkirchen— FV. Saarbrücken 32(2:2) Der Punktekampf der beiden ſaarländiſchen Gauliga⸗Vertreter ging in Neunkirchen vor beinahe 10 000 Zuſchauern vor ſich. Die Boruſ⸗ ſen kamen mit 3:2 Toren zu einem knappen, aber durchaus verdienten Sieg. Sie ſtellten die geſchloſſenere Elf, waren auch, vornehmlich in der zweiten Halbzeit, im Feld eindeutig über⸗ legen und hinterließen insgeſamt den beſſeren Eindruck. Der FS. verlor ſchon eine Viertel⸗ ſtunde vor der Pauſe ſeinen Außenläufer Becker durch einen Platzverweis und vollbrachte dann mit nur zehn Mann eine großartige Abwehr⸗ leiſtung, die beinahe in einem Unentſchieden ihren Ausdruck gefunden hätte. Erſt eine Vier⸗ telſtunde vor Schluß konnte Neunkirchen das ſieabringende Tor ſchießen. Auf beiden Seiten beſtachen die Hintermannſchaften durch ihr ſicheres Spiel, während die Stürmer nur ſelten Gelegenheiten zum Torſchuß fanden. Das Spiel begann ſenſationell, denn ſchon in den erſten Sekunden fielen zwei Tore. Benz⸗ müller ſchoß vom Anſtoß weg für Saarbrücken ein und der Gegenſtoß brachte Neunkirchen durch Schmelzer den Ausgleich. Benzmüller brachte den FSV. erneut in Front, doch ſchaffte Boruſ⸗ ſia noch vor Seitenwechſel durch Petry den Ausgleich. In der zweiten Hälfte ſtand der Kampf, wie geſagt, mehr oder minder im Zei⸗ chen der Boruſſen. die eine Viertelſtunde vor Schluß durch Fuhrmann zum ſiegbringenden Treffer kamen. Schiedsrichter war Müller(Griesheim). Erfolg der Vereinigung VfR. Frankenthal— 5K. Pirmaſens 1:1(0:1) Die Fußballelf des neugegründeten V. f. R Frankenthal, der bekanntlich aus der Verein:⸗ gung Kickers und Fußballverein entſtanden iſt, trat im Freundſchaftskampf auf die Gauliga⸗ mannſchaft des FK. 03 Pirmaſens und holie vor 2000 Beſuchern ein bemerkenswertes 11 heraus. Die Gäſte ſchoſſen in der erſten Halbzeit den Führungstreffer. aber nach Seitenwechſel glich Frankentbal durch ſeinen Halbrechten Götz aus. Nur 1. JC. Nürnberg ungeſchlagen! Ein Rundgang durch Züddeulſchlands Jußballgaue Die vorgeſehene Spielfolge in den ſüddeut⸗ ſchen Fußballgauen erfuhr durch die Abſage dreier Kämpfe im Gau Südweſt noch einige Ab ⸗ ſtriche. aber trotzdem war der letzte November⸗ ſonntag ein Kampftag erſter Ordnung. Im Gau Süd weſt gewann Boruſſia Neunkirchen das Saar⸗Derby gegen den JV. Saarbrücken mit 32 und holte ſich damit wieder die Tabel⸗ lenführung, da die Frankfurter Eintracht zum Zusehen verurteilt war. In Baden ſetzte ſich der 1. FC. Pforzheim durch einen knappen Sieg über den SV. Waldhof vor den Freibur⸗ ger FC., der ſpielfrei war und das ſchlechtere Torverhältnis hat, an die erſte Stelle, dagegen Die neuen Südweſt Boruſſia Neunkirchen 7 6 1 0 19:8 13 Eintracht Frankfurt nn 12 Sp. Frankfurt 6 3 2 1 1426 8 SV. Wiesbaden 8 2 8 1315 8 V. Saarbrücken 112 1 7 ffenbacher Kickers an Wormatia Worms 1 s 110 5 FK. Pirmaſens 7 0 4 3 72:10 4 ſ. FC. Kaiſerslautern 7 3 4 619 8 Opel Rüſſelsheim 7 90 2 5 3222 2 Gau Württemberg Stuttgarter Kickers 9 5 2 2 34-14 12 Union Böckingen 1e Stuttgarter S. C. 10s 9 SSV. Ulm 8 4 1 3 16:13 9 VfB. Stuttgart 6 1 106 8 Sportfreunde Stuttgart 7 8 1 3 8:15 7 Ulmer FV. 94„C Sportfreunde Eßlingen„ FV. Zuffenhauſen s VfR. Schwenningen 7 2 0 5 12.22 4 behaupteten die Stuttgarter Kickers ihre fuh⸗ rende Stellung in Württemberg durch ein torloſes Unentſchieden, das 25 000 Zuſchauer miterlebten, gegen den Meiſter VfB. Stuttgart. Auch in Bayern blieb der führende 1. FC. Nürnberg ohne Sieg; gegen Jahn Regensburg reichte es in Regensburg nur zu einem 0:0. das aber dem„Club“ weiterhin die Tabellen⸗ führung ſichert. Im Gau Heſſen endlich liegt nach den Spielen des Sonntags der Spielverein Kaſſel allein in Front, da Kewa Wachenbuchen gegen Sport Kaſſel verlor, während der Meiſter des Vorjahres, Spielverein Kaſſel, in Groß⸗ Auheim ſiegreich blieb. Tabellen Gan Bayern 1. F. C. Nürnberg 0 nl SpVg. Fürth 9 5 2 2 19:15 12 1860 München F FC. 05 Schweinfurt 8 1 18 Jahn Regensburg 9 4 3 2 16:13 11 BC. Augsburg neee Bayern München Fi Schwaben Augsburg 1117 8 Wacker München 2 7 128 8 Vf. Ingolſtadt n Gau Heſſen Sp V. Kaſſel„ Kewa Wachenbuchen„ BC. Sport Kaſſel ne VfB. Groß ⸗ Auheim 33 2 8209 8 Heſſen Bad Hersfeld 3 2 0 mn? SC. 03 Kaſſel Ii een Hanau 93. Boruſſia Fulda 11 VfB. Friedberg a Germania Fulda 0 3 4 820 8 güdheſſen⸗ĩBezirksklaſſe Norm. Pfiffligheim—Blauw. Worms 91(4:0) Spo. Horchheim— Alemannia Worms 2:2(0:2) Mit zwei Spielen ſetzte geſtern die Bezirks⸗ klaſſe wieder ein, wobei es gleich eine pfun⸗ dige Ueberraſchung gab: in Pfiffligheim kamen die Wormſer Blauweißen mit 91 unter die Räder. Dieſes 9:1 könnte einen Klaſſen⸗ unterſchied bedeuten, und da es ja ſchon bei der Pauſe 4:0 für den Sieger ſtand, ſagen die Zah⸗ len auch, wie die Normannen ihre Ueberlegen⸗ heit ausnützten. Dieſes 911 bringt die Pfifflig⸗ heimer vor allem im Torverhältnis ſtark voran, während ihr reiner Punktvorſprung vorerſt noch nicht allzuviel beſagt. Die Blauweißen werden dagegen gut tun, auf die Schwächen innerhalb ihrer Mannſchaft zu achten. Auch wenn die Elf geſtern erſatzgeſchwächt war, ſo durfte dieſe Packung doch nicht kommen. In Horchheim trennten ſich SV. Horch⸗ heim und Alemannia Worms mit einem 22. Bei der Pauſe lagen die Alemannen noch mit 2:0 in Front, aber dann kam Horchheim mehr zu Wort und glich aus. Der eine Punkt iſt vor allem für die Alemannen„gewonnen“; ſie konnten ſich gleich 2 Plätze vorſchieben und die N e Blauweiß und Horchheim über⸗ aſſen. Rennen am Tabellenende weiter geht. Für den kommenden Sonntag liegen noch keine Termine feſt. Es iſt denkbar, daß die Wormſer Bezirksklaſſe wieder untereinander bleibt. Näheres wird im Laufe der Woche noch bekanntgegeben. Normannia Pfiffligheim 7 6 1 0 23:5 13 Olympia Lorſch 6 4 2 0 14:8 10 VfR Bürſtadt 6 4 1. 1 MSV. Darmſtadt 6 3 2 1 15:10 8 Olympia Lampertheim 5 3 1 1 11:9 7 Germania Oberroden F SV. 98 Darmſtadt 2 SpVgg. Arheilgen 8 2 2 4 12:16 6 Alemannia Worms 751 0 nn Union Wixhauſen 8 1 3 4 15:18 5 Blauweiß Worms 11 SV. Horchheim 705 uns 350 Frankfurl—Einkracht Frankfurt 90:2(0:1 Vor 5000 Zuſchauern lieferten ſich die beiden alten Frankfurter Rivalen einen intereſſanten Freundſchaftskampf, der mit einem verdienten Siege der vox allem techniſch überlegenen Ein⸗ tracht endete. Der FSV. gefiel wieder durch ſei⸗ nen ungeheuren Kampfgeiſt. ließ aber dann doch nach der Pauſe, mit 0:2 im Rückſtand lie⸗ gend. nach. Beim FSW. ſpielte Schreiber an⸗ ſtelle von May in der Verteidigung. Dietrich ſtand auf Linksaußen und nach dem Wechſel trat Duchardt anſtelle von Eckert in die Läuferreihe ein. In der ſiegreichen Elf wurde Helſenbein er Pauſe auf Linksaußen von Ehmer ab⸗ gelöſt. Eintracht war in der erſten Hälfte ſtets leicht überlegen., kam aber infolge der wieder her⸗ vorragenden Abwehr von Dietrich nur zu einem Treffer. den Arheilger in der 20. Minute erziel⸗ te. Nach dem Wechſel gab zunächſt Bornheim den Ton an. aber die Eintracht kam ſpäter mehr und mehr auf und nahm ſchließlich das Spiel wieder völlig in die Hand. In der 19. Minute ſtellte Ehmer den Sieg der Eintracht ſicher. Dieſch beging ſpäter eine Regelwidrigkeit an Wirſching. Adam Schmitt verſchoß aber den verhängten Elfmeter. Die allen Meiſter ſpiellen 1. FC. Nürnberg— Hamburger SV. 1:2(0:2) Das Fußball⸗Freundſchaftstreffen. das die Altmeiſtermannſchaften des 1. FC. Nürnberg u. des Hamburger SV. am Sonntag in Nürnberg zu Gunſten des Winterhilfswerkes austrugen, hatte rund 15000 Zuſchauer angelockt. Es war ein gutes und mitreißendes Spiel. das die Be⸗ ſucher von Anfang bis Schluß in ſeinen Bann zog. Der„Club“, der bekanntlich das Vorſpiel in Hamburg ſeinerzeit mit ßig zahlenmäßig klar gewonnen hatte, mußte diesmal eine 112⸗ Niederlage hinnehmen, obwohl er auch diesmal im Feld die überlegene Rolle ſpielte. Der HSW. hatte aber eine ganz famoſe Abwehr zur Stelle, in der ſich vor allem Torhüter Blunk auszeichnete. Auch Carlſſon als Verteidiger war überragend Nürnberg hatte, wie geſagt. im Feld eindeutige Vorteile, aber im Sturm wollte es diesmal nicht ſo wie in Hamburg klappen. Der HSV.⸗Sturm. in dem Rave, Kol⸗ zen und Harder die treibenden Kräfte waren, ſpielte mit mehr Glück und erzielte ſchon in der erſten Halbzeit zwei Treffer(Ziegenſpeck und Kolzen waren die Schötzen!), während Nürn⸗ berg leer ausging Nürnbergs Ehrentor fiel erſt eine Minute vor Schluß durch Wieder. der im Nachſchuß erfolgrei war. Schiedsrichter war Dr. Bauwens(Köln). Porfnaal ſchlug Naſſonalſpanſen 2:1(0:0) endete der Länderkampf in Vigo Zu einem großen Ereignis wurde der Fuß⸗ ball⸗Länderkampf zwiſchen Portugal und Natio⸗ nal⸗Spanien in der Hafenſtadt Vigo. Zum erſtenmal traten die Sportler Franco⸗Spaniens in einen internationalen Kampf. Daß ſie ihn mit 2:1(00) knapp verloren, iſt nach der lan⸗ gen Spielnauſe und der Tatſache, daß in ihrer Elf eine Reihe internationaler Spieler fehlte, verſtändlich: der Sieg ſtellt andererſeits aber dennoch der Fußballelf Portugals, die im Früh⸗ jahr nächſten Jahres in Frankfurt a M. auf Deutſchland trifft. das beſte Zeugnis aus. Das Valaidos⸗Stadion war bis auf den letz⸗ ten Platz gefüllt. Sonderzüge hatten Zehntau⸗ ſende von Schlachtenbummlern aus Portugal und den umliegenden ſpaniſchen Provinzen ge⸗ bracht. Unbeſchreiblicher Jubel herrſchte, als die beiden Mannſchaften den Platz betraten und mit erhobener Rechten die Menge orüßten. Die erſte Hälfte endete nach großen Leiſtungen und ſvannendem Verlauf torlos. Portugals Halb⸗ linker Pinga ſchoß nach 15 Minuten in der zwei⸗ ten Halbzeit das erſte. Linksaußen Vafedas in der 30. Minute das zweite Tor eße Snanieng Halbrechter Gallert das Eßbrentor erzeſen donnte. Beſter Mann der ſvanſchen Elt war Torwart Eizaguirre, zurzei i T Eizaguirre, zurzeit Leutnant d nalen Armee.. Man darf nun geſpannt ſein, wie das 2 * 5 e ö 1 36 4 1 er — — * 1 45 9 r — „ . —— e 2 8—— 8 r — — 3 eee eee e r Roman von Egbert Jürgen (3. Fortſetzung) „Ich weiß das akles ſchon“, meint Arndt und iſt ver⸗ wundert über dieſes ſeltſame Zuſammentreffen: Erſt hält er die Dame auf der Straße zur Hilfeleiſtung an, ein paar Stunden ſpäter iſt deren Verlobter Zeuge der Verdächtigungen wider ihn, heute ſitzt er durch einen Zufall mit beiden zuſammen an einem Tiſch. Man ſpricht noch eine Weile von Dingen, die Wald und Wild, Weidwerk und Jagdfrevel betreffen. Dann erinnert ſich Aumeiſter an den Beſuch des Lichtſpiel⸗ Heaters. „Wenn Sie einen Begriff haben wollen, wie Jagd und Jagdfrevel nicht ſind, dann ſehen Sie ſich dieſen Film an.“ Man will mehr von dem Film wiſſen, will erfahren, wo die Unmöglichkeiten der Darſtellung liegen. Arndt ſchildert es ihnen launig. Er gibt Auskunft, fühlt ſich wichtig, weil der ſachverſtändige Jäger Laien gegen⸗ Überſitzt. „Dieſen vornehmen Wilderer, dieſen Gentleman⸗Wild⸗ dieb, der nur aus Paſſion fremdes Jagdrecht verletzt, den, meine Herrſchaften, gibt es überhaupt nur in Romanen und Filmen. Die Wirklichkeit weiß nichts von ihm“, ſo ſchließt er ſeinen Bericht.„Was man im Nevier trifft, iſt meiſt gefährliches, zu jedem Ver⸗ brechen und zu jeder Mordtat fähiges Geſindel.“ „Oh“, meint Brigit Jung ein wenig ungläubig und enttäuſcht,„ich habe immer gemeint, es würde tatſäch⸗ lich ſolche Männer geben. Aber wenn Sie es beſtreiten...“ „Eins will ich zugeben, gnädiges Fräulein, daß mit⸗ unter ſich ereignet, daß ein leidenſchaftlicher Jäger, der ein eigenes Revier hat, fremde Grenzen mißachtet. Etwa bei der Nachſuche nach einem nicht tödlich ge⸗ troffenen Stück Wild. Aber daß einer— wie in dieſem Film etwa— ſein elegantes Auto beſteigt und einfach in einen fremden Wald fährt, das werden wohl alle nicht erleben.“ Brigit ſcheint überzeugt. Noch nicht ganz ihr Be⸗ gleiter. „Ich könnte“, ſagt er,„mir aber vorſtellen, daß es Männer geben kann, denen nicht das erlaubte Jagen, ſondern nur das heimliche, verbotene, Befriedigung gibt, die ihre Leidenſchaft darin ſehen, ohne eine Jagd zu beſitzen, ja vielleicht ohne als Jäger oder jagd⸗ liebend bekannt zu ſein, Wild zur Strecke zu bringen.“ „Die Praxis kennt bisher keinen einzigen ſolchen Fall, Herr Doktor!“ „Womit nicht geſagt iſt, daß er ausgeſchloſſen wäre.“ „Allerdings, inſofern kann ich Ihnen nicht wider⸗ ſprechen. Aber ich glaube nicht, daß dieſe theoretiſche Möglichkeit ſich einmal in die Praxis umſetzen wird.“ „Wünſchenswert für die Jägerwelt wäre es auf keinen Fall“, lacht Doktor Barth und entzündet ſich eine Zigarette,„denn ein ſolcher Wilderer aus Leidenſchaft müßte für den Jagdberechtigten und den Jagdſchutz⸗ ctusübenden ein ſehr gefährlicher Gegner ſein.“ „Warum?“ „Ich könnte mir denken, daß den von der Leidenſchafe Beſeſſenen ſchließlich nicht mehr die Erlegung des Wil⸗ des, ſondern der Kampf mit deſſen Hegern reizt.“ „.. was aber für ihn ſelbſt gefährlich werden könnte!“ „Wenn er ſich erwiſchen läßt. Nicht aber, wenn er der Überlegene iſt.“ „Mit der Zeit wird jedem Wildfrevel ein Ende ge⸗ ſetzt. Der klügſte Lump macht mal einen Fehler. Oder der Zufall iſt wider ihn.“ Doktor Barth lacht leiſe. „Mißverſtehen Sie mich bitte nicht, Herr Aumeiſter, ich will keineswegs dieſem Gentleman⸗Wilddieb, wie Sie ihn nennen, das Wort reden, ich verabſcheue deſſen Taten genau ſo wie die des kleinen Wilddiebs, des Schlingenſtellers etwa, aber wir waren ja zu einer rein akademiſchen Behandlung der Sache gekommen Das Geſpräch wendet ſich anderen Dingen zu. . Nach Mitternacht iſt es, als Arndt den Parkplatz aufſucht. In ihm iſt noch das Erinnern an das unbe⸗ ſchwerte Plaudern mit den neuen Bekannten. Ja, man hat ſich recht gut verſtanden und er hat zeide gebeten, ihn einmal zu beſuchen. Auch Doktor Barth hat ihn in ſein Junggeſellenheim eingeladen und vorgeſchlagen, daß man ſich wieder treffen könne, ſobald er neuerdings in der Stadt zu tun habe. Er ſetzt ſich an das Steuer ſeines Kabrioletts. Als der Wagen dann über die einſame Landſtraße fliegt, muß er wieder daran denken, was ſich in ſeinem Revier zu⸗ getragen hat und was man darüber redet. Ob wohl, fragt er ſich, die Gendarmerie bereits zu neuen Ergeb⸗ niſſen gelangt iſt? Wie wird ſich das Rätſel um den Toten löſen? 4 Zwei Tage nach Aumeiſters Rückkehr ſteigt im Preu⸗ ßiſchen Hof ein komiſches Männchen ab, ein kleines rundliches Kerlchen, deſſen Körper auf ein paar kurzen Beinen ruht, die ſich ſehr auffallend nach außen biegen. „Auf hundert Gänge ſchieße ich dem mit der Kugel noch zwiſchen ſeinen O⸗Beinen durch“, flüſtert der Metz⸗ germeiſter Böttcher, einer der tüchtigſten aus der Schüt⸗ Wer ist der grosse Mgerz Urheber-Rechtsschutz Korrespondenzverlag Fritz Mardicte, Leipzig C1 zengirde, feinem Geſellen zu, ars er den Fremden auf das Hotel zugehen ſieht. 5 Der kleine Mann trägt einen olivgrünen, arg mit⸗ genommenen Lodenmantel, hat gelbe Gamaſchen an den Beinen und ſchmückt ſich das Haupt mit einem ebenfalls grün geweſenen Jägerhütchen, auf dem ein pinſelartiges Etwas ſteckt, das mit einem Dutzend zuſammengebun⸗ dener Schweinsborſten mehr Ahnlichkeit hat als mit einem Gamsbart, den es nach dem Wunſch ſeines Be⸗ ſitzers offenbar darſtellen ſoll. Dieſer Mann, der übrigens ſehr freundlich iſt und alle Leute, mit denen er in Berührung kommt, in ein Geſpräch zu verwickeln weiß, das er mit kleinen, aber durchaus nicht originellen Witzchen ſpickt, über die er ſelber am meiſten lacht, trägt ſich in das Fremdenbuch als Theophil Reiter, Gütermakler von Beruf, ein. Mit dem Frühzug iſt er angekommen, ziemlich früh iſt es alſo noch, als er in der Gaſtſtube Platz nimmt, als einziger ſitzt er im Lokal. Aber es ſtört ihn nicht in ſeiner Munterkeit. „Na, mein Kind“, wendet er ſich an das Servier⸗ fräulein, als es ihm das dritte Kulmbacher auf den Bierfilz ſtellt,„wohl recht langweilig hier?“ „Danke“, muß er von oben herab hören,„ich halte es hier aus.“ So kleine Männer imponieren nicht. Auch dürfen die Beine ſich nicht ſo nach außen wölben. „Ob ich's aber auch aushalte?“ fragt der kleine Mann.„Vielleicht wenn Sie'n bißchen freundlich zu mir ſind.“ „Ich bin zu allen Gäſten freundlich...“ „Ich bin ja auch'n Gaſt.“ „Ja.“ Das klingt aber nicht freundlich. Der kleine Mann ſtellt das auch ſofort bei ſich feſt. „Hm, und ich hatte gehofft, Sie hätten'n bißchen Zeit für mich..“ „Es gibt hier immer ſehr viel zu tun für mich. Ich arbeite allein hier. Und wenn ich frei habe..“ „Na ja, mam' ich ja eben..“ „. wenn ich frei habe, gehe ich mit meinem Freund aus.“ „Ach ſo, hm, aber ich habe da hinten in der Küche ſo 'nen netten kleinen Käfer geſehen..“ Das Mädel lacht etwas ſpöttiſch. „Der kleine Käfer wird wohl nicht freundlich zu Ihnen ſein dürfen. Die Kleine geht mit einem Förſter, der iſt faſt noch mal ſo groß wie Sie..“ „Und, ſagen Sie's nur: ſolche O⸗Beine hat er auch nicht, was?“ Die Antwort bleibt begreiflicherweiſe aus. Der neue Gaſt fragt trotzdem weiter. „Mit'nem Förſter hat ſie was, ſo, ſo. Iſt der hier am Ort?“ „Sie können aber hartnäckig fragen! Nein, der iſt auf Neugerſtädt, bei Herrn Aumeiſter.“ „Neugerſtädt... Aumeiſter... ich glaube, die Namen hab' ich ſchon mal gehört. Ach, richtig, da hat man ja den unbekannten Förſter aufgefunden. Bei Aumeiſter iſt alſo der Freund von der Kleinen da draußen. Sagen Sie mir noch eins, liebes Kind, dann laſſe ich Sie in Frieden, wie kommt man denn nach Neugerſtädt?“ Das Fräulein erklärt ihm den Weg. Eine Stunde iſt es bis zum Gut. Aber zweifelhaft ſcheint ihr, ob er es mit ſeinen kurzen krummen Beinchen in dieſer Zeit zu ſchaffen vermag. Es iſt ihr auch gleichgültig. Schon glaubt ſie, von dieſer Fragerei erlöſt zu ſein. Aber es geht weiter. „Hier muß ja auch'n gewiſſer Feuſtel ſeine Klitſche haben?“ D Ja, aber ſie liege gerade entgegengeſetzt, auch etwa eine Stunde weit weg. 1 „Und die zwei vertragen ſich nicht gut, was?“ Das Mädchen ſtutzt. Es weiß vom Chef, daß Ge⸗ ſpräche über dieſes Thema hier nicht erwünſcht ſind. „Ich weiß nichts davon.“ „Aber, liebes Kind, wo doch erſt am Freitag hier ſo'n Theater geweſen iſt!“ „Ich habe nichts gehört. Glauben Sie vielleicht, daß man noch auf Geſpräche horchen kann, wenn man auf⸗ e muß, daß jeder Gaſt bekommt, was er beſtellt t?“ „Nur nichts für ungut! Ich hab' auf der Bahn ein paar Leute erzählen hören...“ „Ach, in ſo einer kleinen Stadt gibt's viel Klatſch.“ Der kleine Mann nickt und gibt das Fragen auf. Er trinkt ſein Kulmbacher mit zwei Zügen aus, zahlt und verläßt das Hotel. Sein Zimmer hat er ſich ja ſchon geben laſſen. * 1 „Aber'nen ſchönen Hund haben Sie“, ſagt er reichlich eine Stunde ſpäter zu Aumeiſter, der, den Drilling über der Schulter und Pertrix am Knie, gerade das Gutshaus verlaſſen hat.„Beißt der?“ „Ja“, ſagt Aumeiſter, der nicht viel Luſt zu einer: En. hat.„Was wollen Sie denn überhaupt „Mit Ihnen ſprechen!“ „Mit mir? Hören Sie zu: ich bin verſichert, ich habe Staubſauger, Radioapparat, einen gefüllten Weinkeller, Kleiderſtoffe für das ganze nächſte Jahr.. „Da ſind Sie wirklich zu beneiden! Ich wollte, ich hätte das alles auch!“ Aumeiſter blickt zu dem Kleinen hin. „Ich dachte, Sie wollten mir irgend ſo etwas ver⸗ kaufen?“ „Denke gar nicht daran.“ „Und was den Gutsbetrieb angeht, ſo müſſen Sie ſich an meinen Verwalter wenden. Aber jetzt iſt er drau⸗ ßen auf den Feldern. Gegen Mittag können Sie ihn in ſeinem Bürb treffen. Die zweite Tür da drüben.“ „Ihr Verwalter? Der intereſſiert mich gar nicht!“ „Was wollen Sie denn dann?“ Der Gutsherr iſt ungeduldig. Aber der andere behält ſein breites Grinſen bei, es reizt Aumeiſter auf. „Ich ſagte doch ſchon: mit Ihnen ſprechen möchte ich.“ „Ich muß aber jetzt ins Revier.“ „Gehn Sie eben'ne halbe Stunde ſpäter.“ Arndts Unmut beginnt zu ſchwinden, allmählich macht ihm das Männchen Spaß. Er führt ihn ins Haus, in ſein Zimmer. „So, jetzt ſetzen Sie ſich und ſchießen Sie los!“ „Schießen? Nee! Aber'nen ſchönen Gewehrſchrank haben Sie da.“ „Intereſſiert Sie der? Sind Sie deswegen gekom⸗ men?“ „Teile, teils. Wiſſen Sie, was mich intereſſiert? Von allen Ihren Gewehren da drüben nur die eine Bchſe, die dritte von links. Ja, dieſe großkalibrige Doppel⸗ büchſe. Wenn ich nicht irre Kaliber neunkommadrei mal vierundſiebzig.— Köppchen, was?“ Aumeiſter dämmert ein Verſtehen auf. „Guter Mann, ſtellen Sie ſich doch endlich vor, nennen Sie Namen und Titel! Wie ſoll ich Sie an⸗ reden? Inſpektor oder Kommiſſar?“ „Donnerwetter, Sie ſind auch nicht dumm! Alſo ſagen Sie Kriminalinſpektor zu mir. Inſpektor Reiter aber nicht, daß Sie denken“— er iſt wirklich ein Spaß⸗ vogel und hat ſich mit ſeiner traurigen Geſtalt ſcheinbar längſt ausgeſöhnt—„nicht, daß Sie denken, meine Beine haben vom Reiten dieſe ſchöne Form angenommen, nee, das nicht!“ Aumeiſter lacht. „Alſo willkommen auf Neugerſtädt, Herr Inſpektor Reiter. Und ich weiß ſchon Beſcheid. Meine Doppel⸗ büchſe ſchießt die gleiche Kugel, wie man ſie bei dem Toten fand.“ g Reiter nickt. Auf einmal ſieht er ganz ernſt aus, und Arndt merkt, daß er ein Mann iſt, vor dem man auf der Hut ſein muß. „Ja“, ſagt der Kleine,„Ihre Büchſe intereſſierk mich. Ach, laſſen Sie ſie ruhig im Schrank. Ich nehme an, Sie reinigen Ihre Waffen nach Gebrauch Aumeiſter nickt. „... alſo dann geben Sie mir lieber mal ne Patrone von dieſem Kaliber.“ Der Hausherr öffnet eine Lade im Schrank, entnimmt ihr eine Pappſchachtel und ſchlägt deren Deckel hoch. „Bedienen Sie ſich!“ „Ich bin ſo frei!“ ſagt der ulkige kleine Mann und langt ſich eine Patrone heraus. 0 g Dann geht er zum Rauchtiſch hinüber, ergreift die große Aſchenſchale aus glattem Kriſtall. ſtellt ſie auf die Fenſterbank und macht ſich daran, mittels eines kleinen Inſtrumentes, das er plötzlich in der Hand hält, die Hülſe auszuweiten, ſo daß er das Geſchoß heraus⸗ ziehen kann. Das Pulver ſchüttet er aus der Hülſe in den Aſchen⸗ becher. Schon glimmt ein Streichholz in ſeiner Hand. Rieſig fix geht das alles. Und nun ſchlägt eine grelle Flamme hoch, ziſcht auf und iſt erloſchen. Reiter, der erſt ſchon das Pulver aufmerkſam be⸗ trachtet hat, ſchnüffelt jetzt an dem Verbrennungsrück⸗ ſtand, der auf der Glasfläche haftet. „So“, ſagt er dann ruhig.„Packen Sie Ihre Pa⸗ tronen wieder weg, verehrter Herr Aumeiſter. Und wenn wieder einer im Preußiſchen Hof dummes Zeug quaſſelt, dann ſagen Sie ihm, daß Ihre Patronen mit Rottweiler Blättchenpulver Nummer fünf geladen ſind.“ „Was zutrifft, im übrigen aber dem Betreffenden gleichgültig ſein wird.“ „Laſſen Sie mich doch gütigſt ausreden! Sagen Sie ihm weiter, daß die Patrone, mit der man den armen Kerl da draußen erſanen hat, mit Haslocher Pulver Numero drei geladen war..“ nmeiſter ſieht den kleinen Mann mit einem Gemiſch von Staunen und Bewunderung an. „Und dieſe Unterſchiede riechen Sie?“ Wie ſelbſtverſtändlich nickt der Inſpektor.„Die rieche ich! Und nachdem ich ſie eben gerochen habe, hat der ganze blöde Quatſch gegen Sie keine Berechtigung mehr. Und erſt recht nicht wird er von uns ernſt genommen.“ Aumeiſter geht auf ihn zu. 3 „Dann muß ich Ihnen herzlich danken, Herr In⸗ ſpektor. Sie laſſen mich aufatmen, wenn ich nunmehr gewig ſein kann, daß dieſer unbegründete Verdacht bei der Polizei auf keinen fruchtbaren Boden fällt.“ Reiter ſchüttelt ihm die gebotene Hand. „Das war alſo Nummer eins“, erklärt er.„Und nun wäre ich dankbar, wenn Sie mich an die Stelle führen würden, wo Sie den Toten fanden.“ „Gern. Kommen Sie! Oder darf ich Ihnen vorher noch einen Kognak anbieten? Er iſt trinkbar.“ „Dürfen Sie! Dürfen Sie! Immer her damit!“ * Nun ſtehen ſie unter den Kiefern, unter denen Per⸗ trix den Toten verbellt hat. (Fortſetzung folgt) 8 1 1 sch a1. in ul 9. * en ind ert me nes Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. 9. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dieuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Tienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 Die Zellenleiter wollen ſich Montagabend 8.30 Uhr pünktlich in der Parteidienſtſtelle einfinden zu einer wichtigen Beſprechung. Alle Blockleiter mache ich jetzt ſchon darauf aufmerkſam, daß ſie am nächſten Samstag, 4. Dezember, am„Tag der nationalen So⸗ lidaritat“, mittags von 4—5 Uhr, die Haus⸗ ſammlung durchfuhren müſſen. Nähere Anord⸗ nung dazu wird ihnen durch die zuſtändigen Zellenleiter noch bekannt gegeben. Braun, Ortsgruppenleiter. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! N DA Deulſche Arbeilsfront Dienſtſtunden für Antragſtellung und Aus⸗ zahlung für Krankengeld und Erwerbsloſen⸗ unterſtützung: Die Dienſtſtunden finden von jetzt ab nur noch jeden Dienstag ab 13 Uhr in der Geſchaftsſtelle ſtatt. Zu anderen Zeiten werden Anträge nicht mehr entgegengenommen. Der Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Novemb 1937 Uunſec Tagesſpeuch Wer mit dem Leben ſpielt, kommt nie zurecht. Wer ſich nicht ſelbſt befiehlt, bleibt immer Knecht. Goethe. Wieber Kampf von Mund zu Mund Das deutſche Volt führt jahrelang einen einzig daſtehenden Kampf um Leben und Ster⸗ ben der Nation. Der Kampf iſt ſiegreich be⸗ ſtanden. Stolz konnte der Fuhrer bei der Er⸗ öffnung des Winterhilfswerkes 193758 er⸗ klären, daß es nun nicht mehr Fürſorge, ſon⸗ dern Vorſorge zu leiſten gilt. Das deutſche Volk hat bewieſen, daß es imſtande war, einen ſozialiſtiſchen Volksſtaat aus dem deutſchen Geiſte heraus ſelbſtändig in beſerer Form als die anderen Völker Europas zu geſtalten und vollkommen zu verwirklichen. Alle Männer und Frauen, die in der NS⸗ Vollkswohlfahrt vereinigt ſind, wiſſen, daß jetzt nicht etwa die Zeit gekommen iſt, nach den großen Erfolgen geruhſam die Hände in den Schoß zu legen. Der Kampf wird uner⸗ Attlich fortgeſetzt. Es heißt, wetter den Ge⸗ danken der Voltsgemeinſchaft, in der einer für den anderen einſteht, in die deutſchen Lande zu vertiefen und an das Herz eines jeden Volksgenöſſen zu appellieren, zum Wohle des Volkes opferbereit zu ſein. Dieſelbe Verbun⸗ denheit, die einſtmals die ſo kleine national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung vom erſten bis zum letzten Manne einte, gilt es endgültig auf das ganze deutſche Volk zu übertragen. So wie der Nationalſozialismus jedem die Hand reicht und niemand ausſchließt, an den Erfolgen teilzuhaben, ſo ſoll ſich auch jeder Volksge⸗ 4 0 mit der Tat zu der neuen Weltanſchau⸗ ung bekennen. Von Mund zu Mund ging die Werbung in der Zeit des Kampfes um die Macht, von Mund zu Mund muß jetzt der Kampf um den Zuſammenſchluß aller deutſchen Volke genoſſen in der NS⸗Volkswohlfahrt geführt werden. An der Werkbank, im Büro, auf der Straße und in der Familie, überall ſoll man den Nächſten ermahnen, nicht länger einer Sache 77 zu bleiben, die das ſoziale Werk der Nächſtenliebe, wie keine andere verkörpert und zur Tat werden läßt. Ob Arbeitskamerad, Nachbarn oder Geſchwiſter, keine dürſen wir außerhalb unſerer Gemeinſchaftsarbeit ſtehen laſſen. Mitzuhelfen an der Erfüllung des Wil⸗ lens unſeres Führers, am Aufbau eines ge⸗ ſunden deutſchen Volkes, iſt die Pflicht je res aufrichtigen Volksgenoſſen. Es darf deshalb in Zukunft niemand mehr geben, der nicht Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt iſt. Wer noch außerhalb ſteht, reihe ſich in die Gemein⸗ ſchaft ein. Er beweiſt damit, daß er ein treuer Gefolgsmann unſeres großen Führers Adolf Hitler iſt. Und nochmals: auf den 2000 flen! Zeitung leſen— Zeitung leſen ... das ruft heute der eine dem anderen zu! Haſt Du ſchon Deine Heimatzeitung beſtelit? Sieh' mal an, ſagt der Nachbar zum anderen, mit dieſer ewigen Lauferei und dem Zeitungs⸗ leihen und immer dann, wenn ich gerade am Leſen bin, dann ſchickſt du das Kind und wällſt die Zeitung holen laſſen! Und keiner von uns beiden kann mal die Zeitung in Ruhe leſen, ſo wie ſich das gehört. Und deine Frau kann auch nicht die„Geſchicht“ in Ruhe leſen, denn das weiß ich, die„Geſchicht und Roman“ in der Volkszeitung war in den letzten Jahren immer ſchöner Und intereſſanter. Eine Zeitung gehört in jede Fa⸗ milie! Vazu, lieber Freund und leber Leſer, möchten wir Dir noch etwas ſagen: So wie wir uns jetzt ſeit Jahren ſtets angeſtrengt haben, um alle Eure Wuünſche zu erfüllen, um unſere Zeitung gut aktuell und gut leſerlich zu geſtalten, ſie ſchnell in jedes Haus bringen zu laſſen, das beſte Nachrichtenmaterial dazu verwenden, ſo haben wir uns auch bei un⸗ ſerem Werbefeldzug auf den 2000. Bezieher durch unſere Prämien und Sonderprämien ſicherlich von dem Grundſatz leiten laſſen: alle Viernheimer, groß und klein, jung und alt, ſollen an der Mit⸗ werbung ein Intereſſe haben! Unſere Prämien: für jeden Bezieher, der 3 Monate die Zei⸗ tung beſtellt, 1.— RM., für jeden Bezieher, der 6 Monate die Zei⸗ tung beſtellt, 1.50 RM. und für jeden Bezieher, der 12 Monate die Zeitung beſtellt, 2.— RM. dazu unſere Sonderprämien wer die meiſten Bezieher wirbt, erhält 50.— wer die zweitmeiſten Bezieher wirbt, erhält 30.— und wer die drittmeiſten Bezleger wirbt, erhält 20.— das ſind doch ſchöne Weihnachts⸗ geſchenkel Unſere Viernheimer Jugend hat ſich bereits in die Werbung eingeſpannt... es iſt für ſie eine große Freude, ſich ein ſchönes Weih⸗ nachtsgeſchenk verdienen zu können! Es fehlen noch in Viernheim über 1000 Familien, die ihre Heimatzeitung nicht be⸗ ziehen! An ſie alle tragen wir unſere Bitte heran: Leſt Eure Heimatzeitung, be⸗ ſtellt ſie heute noch, denn über⸗ morgen iſt der 1. Dezember! Der Sonntag Mit 3 Grad Froſt überraſchte uns der Sonntagmorgen. Der Boden war gefroren und Eisflächen ſah man in Straßenrinnen. Reif lag auf Zäunen, Mauern, Dächern und auf Zweigen und blinkte weiß und licht in den aufſteigenden Tag hinein. Freelich, eine lange Lebensdauer waren Froſt und Reif nicht be⸗ ſchieden, die wärmenden Sonnenſtrahlen haben wieder alles aufgetaut. Es ſcheint, daß der Winter ſich nochmals zurückgezogen hat, denn heute früh zeigte das Thermometer wieder einen Wärmegrad an. Nach mehrwöchiger Spielpauſe traten unſere Sportler geſtern zu den fälligen Verbands⸗ ſpielen an. Die Mannen der Amicetia 09 er⸗ kämpften ſich in Käfertal einen 3:2⸗Sleg. Für die vielen Sportanhänger, die dem Kampfe anwohnten, war es eine Freude, ihren Spit⸗ zenreiter ſiegen zu ſehen. Die gleiche freudige Nachricht übermittelten auch die Fußballer des Turnvereins, die geſtern ihren ſtärkſten Mit⸗ konkurrenten, die Lanz⸗Mannſchaft Mann⸗ heim, auf deſſen Gelände mit 1:0 beſiegten. Durch dieſe beiden Siege unſerer Viernheimer Mannſchaften ſind die Meiſterſchaftsausſich⸗ ten ſowohl der Amicitia als auch des Turn⸗ vereins ganz beträchtlich geſtiegen. * Konzerterfolg des Männergeſangvereins Im ſtark beſetzten„Ratskeller“-Saal fand ein Konzert unſeres Männergeſangvereins ſtatt. Viele Sangesfreunde, darunter anerken⸗ nenswert die Sanger der Brudervereine, nah⸗ men an ihm teil. Unter der Leitung von Chor⸗ meiſter Irz. Klee wickelte ſich das auf künſt⸗ leriſcher Hohe bewegende Programm in glaän⸗ zender Weiſe ab. Die Darbietungen fanden * großen Beifall und ließ die Wiedergabe ſämtlicher Chöre ein intenſives Studium er⸗ kennen, Chormeiſter und Sängerſchar darf man zu dem errungenen Erfolg gratulieren. Als Soliſt wirkte der Baritoniſt Helmut Schonder und am Flügel der Pianiſt Rich. Ellinger mit. Eingangs ſang er ein Schu⸗ bertlied und erntete er mit ſeiner wohlklingen⸗ den Stimme brauſenden Beifall. Auch die an⸗ deren Solovorträge ſowie die Muſitſtüce des Pianiſten gefielen ſehr gut. Der reiche Bei⸗ fall, den die Vorträge des Chorkörpers und Soliſten fanden, bewies, daß dieſes Kon⸗ zert ein geſangliches und muſikaliſches Erleb⸗ nis war und möge dies den Mitwirkenden Dank und Anerkennung genug für ihre hoch⸗ ſtehenden Leiſtungen ſein. * Der Handharmonikaklub gab am Vorabend zum Sonntag im„Frei⸗ ſchütz“ ein Werbekonzert, in dem unter Leuung von Handharmonikalehrer Meier, Mann⸗ heim, mit ſichtlicher Muſizierfreudigkeit und Begeisterung eine Reihe von Märſchen, Tän⸗ zen, Vocksliederbearbitungen und Cgaratter⸗ ſtücken geſpielt wurden. Nicht enden wollende Beifallsſturme errang ſich die junge Spiel⸗ ſchar. Es iſt wohl beſonders das gemeinjame Muſizieren, das den Kleinen hier Freude macht und das eine gute Vorſchule für ein ſpäteres Zuſammenſpiel auch auf anderen In⸗ ſtrumenten ſein kann. Die Handharmonika iſt ja beſonders geeignet, die Luſt am Spielen zu wecken und ihre erſtaunliche Vorbereitung zeigt, wie ſtark das Verlangen nach muſika⸗ liſcher Eigenbetätigung heute iſt. Darum müſ⸗ ſen auch alle Vorurteile gegen das Handhar⸗ monikaſpiel ſchwinden. Welches Inte eſſe der Handharmonika hier entgegengebracht wird, zeigte der vollbeſetzte Saal. Bald wieder ein ahnlicher Abend, war der Wunſch der Be⸗ ſucher. * Weitere künſtleriſche Muſik wurde hier am Samstagabend und am Sonntag gebolen, die, vor einem größeren Kreis geſpeelt, ſicher bei allen Anerkennung und Dank gefunden hätte. Im„Löwen“ konzertierte unſer einheimiſcher Künſtler Karl Blank. Es war erſtaunlich, was das Trio Blank aus den willig folgenden Inſtrumenten herauszuholen verſtand und mit welcher Sorgfalt und Schaltierung die einzel nen Stücke, darunter Werte aus Opern, durch⸗ gearbeitet waren. Im Programm hörte man die Oper aus„Rigoletto“ in der Beſetzung von Klavier, Akrordcon und Violine ſowee den Hindenburg ⸗Zeppelin⸗Marſch, von Kapellmei⸗ ſter Blank komponiert. Als Abwechslung bot die Kapelle Xylophonſolos, das ſingende Glok⸗ kenſpiel, wobei große Fertigkeit und Technik zutage trat. Das Trio wies eine ſo abwechs⸗ lungsreiche inſtrumentale Veſetzung auf, wie ſie kaum zu überbieten iſt und verſtand es, ſich in die Herzen der Zuhörer einzuſchmeicheln mit ſeiner guten Muſik. Sind wir ſtolz auf unſeren Landsmann und Künſtler Karl Blank, der in Städtchen und Städten auftritt, und beglückwunſchen wir ihn zu ſeinen Erfolgen, die ihm überall ſicher ſind. — Es iſt Vorweihnachten, vor den Schaufen⸗ ſtern der Spielwarenläden, vor denen man nach kurzem Sonntagsſpaziergang„Halt“ machte, drangen ſich Kinder und Erwachſene. Und wie ihre Augen leuchten. Wem ſollte auch ſo ein Bataillon marſchierender Zennſoldaten mit Muſik und Fahne keine Freude bereiten? Oder betrachten wir die wunderſchönen Ge⸗ ſchütze, Tanks, Kraftwagen und was ſonſt noch alles zu einer modernen Armee gehört. Auch Weihnachtskonfekt wurde gebacen— das erſte Adventslicht leuchtete am Abend. Ihr Glanz ſtrahlte durch das Zimmer und es ward ein betrachtſames Verweilen um den Kranz aus harzduftenden Tannenzweigen. Lang am dran⸗ gen die Lichtſtrahlen in die dunklen Niſchen des Raumes, am nächſten Sonntag in zwei⸗ facher, am üͤbernächſten in dreiſacher und am Sonntag vor dem Weihnachtsfeſt in vier⸗ facher Kraft, immer heller werdend, ein Sinn⸗ bild des allmählich kommenden Lichtes. Zu den Strahlen des Adventskranzes geſellte ſich die Melodie des erzählenden Wortes. Aus mündlich überliefertem Erzählgut und aus den geheimen Tieſen bedruckter Buchſeiten er⸗ klingen Sagen aus der Vorzeit unſerer Ahnen und Legenden aus den Quellen alten Brau⸗ ches. Sie haben niemals und nirgends ſo machtvolle Wirkung wie im Schein des Ad⸗ ventslichtes, im Kreiſe der Famelle, in der in ſolchen Tagen die Kinder die Hauplperſonen ſind. Ihre Aufnahmebereitſchaft iſt ſo groß und umfaſſend, daß ſie imſtand iſt, zugefrorene Herzen aufzutauen und gläubig ins Licht ſchauen zu laſſen. Und alle, die guten Willens ſind, blicken ins Licht, ſeien ſie einſam oder genießen ſie das Gluck menſchlicher Geſellig⸗ leit. Oft entbehrt ihr Licht des äußeren Klei⸗ des, ohne ſchmelzendes Wachs und ohne duf⸗ tendes Harz fladert es in der Sehnſucht und erhellt viele Herzen. zum Erleben gebracht. „2 Tage Omnibusſahrt in den Taunus“ Wie bereits an dieſer Stelle mitgeteilt, führt die NSG„Kraft durch Freude“, Kreis⸗ dienſtſtelle Bensheim⸗Heppenheim, eine Fahrt in den Taunus durch. Irrtümlich wurde der 5/6. 12. 37 angegeben, richtig muß es 4. und 5. Dezember 1937 heißen. Anmeldungen werden bei den Ortswarten in Heppenheim, Auerbach und Zwingenberg ſowie auf der Kreisdienſtſtelle noch angenom⸗ men. Der Fahrpreis beträgt einſchl. Ueber⸗ nachtung und Frühſtück RM. 6.70. Die Uebernachtung erfolgt in Schloßborn/ Taunus. Baldige Anmeldung iſt erforderlich. „Weihnachten in Italien“ Die NSG„Kraft durch Freude“, Gau Heſſen⸗Naſſau, führt vom 18. bis 30. 12. 1957 eine Reiſe nach Italien durch. Die Fahrt geht mit der Bahn nach Genua, von dort mit dem Dampfer„Der Deutſche“ über Neapel, Palermo nach Venedig. Die Rückfahrt erfolgt durch Tirol.“ Alles Nähere erfahren die Teilnehmer auf der Kreisdienſtſtelle „Kd.“ Bensheim, Hochſtr. 2, Fernſpre⸗ cher 526. W e e eee eee eee Todesfall. Am Samstagnachmitlag ſtarb Schuhmachermeiſter Adam Gutperle 1., Repsgaſſe 15. Nach kurzer, ſchwerer Krank⸗ heit rief ihn der Allmächtige in die Ewigkeit. Der Verftorbene, der getreu im Weltkriege als Landſturmmann dem Vaterlande gedient, erfreute ſich des beſten Anſehens, war im Kreiſe ſeiner Berufskollegen geachtet und ge⸗ ſchätzt. Die Beerdigung des Heimgegangenen, der ein Alter von 63 Jahren erreichte, fin⸗ det heute Montag 4 Uhr ſtatt. Sterbegeläute gab heute früh den Heimgang der nach langer, ſchwerer Krankheit verſtorbenen Eliſabeth Bauer geb. Hu⸗ ber, Moltkeſtraße, kund. Sie erreichte ein Alter von 79 Jahren. * Wir können uns jelbit heljen! Vom Säen bis zum Ernten; die geſamte Arbeit des Landmannes bedingt fortwährenden Neueinſatz. Kaum iſt die eine Aufgabe erfüllt, ſchon verlangt die nächſte ihren Mann. Ein ſteter Wechſel— hier werden Fäuſte frei— dort werden ſie verlangt. Doch der Landmann iſt nur eine Figur in dem gigantiſchen Werk der deutſchen Arbeits⸗ beſchaffung, die das Ein⸗ und Abfluten in der geſamten Arbeit unſeres hochinduſtrialiftecten Landes überblicken und leiſten muß. Dank ih⸗ rer vervollkommneten Organiſation hat ſie nicht nur die Millionen Arbeitsloſen aufſau⸗ gen können, ſie weiß ihnen auch die Arbeit zu erhalten. Doch ſie braucht, um alle zu bedienen, auch die Hilfe aller. Und dieſen Einſatz aller er⸗ wartet ſie bei der Lotterie, die ihren Zwecken dient. Als Loskäufer werden wir uns auch alle einſtellen, denn jeder von uns weiß, daß wir uns durch den Kauf eines Loſes der Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung auch ſelbſt helfen. Viernheimer Tonfilmjchau Das erfolgreiche Spitzenfilmwerk „Anter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ im Central⸗Film⸗Palaſt Heute Montag letzter Tag! Auf dieſes Spitzenfilmwerk warten ſchon alle Viernheimer Filmfreunde, denn große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Ein jeder, der auch kein Filmfreund iſt, weiß es vom Hörenſagen, daß dieſes Spitzenfilmwerk wochenlang im Mannheimer Alhambra zur Aufführung kam, und eine Retordbeſucher⸗ zahl einbrachte. So wird auch den Viernhei⸗ mer Filmfreunden heute das ausgezeich⸗ nete und sehenswerte Filmwerk vor Augen geführt. Ein packender Großfilm aus dem Ehe- und Geſeliſchaftsleben. Aus der Schwei⸗ geſchuld einer Frau ihrem Gatten gegenüber erwachſen ſchiaſalhafte Verſtrickungen, die „unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ erregend zur Sprache kommen.„Am Anfang jeder Schuld ſteht die Lüge...“— zu dieſer Er⸗ kenntnis gelangt nach furchtbaren Erleoniſſen und ſeeliſchen Aeugſten eine Frau, die mit einem Geheimnis in die Ehe ging...— Nehmen Sie teil an dramatischen Oſſenbarun⸗ gen vor den Schranken des Gerichts und blik⸗ ten Sie in Tiefen weiblichen Empfindens! inter Ausſchluß der Oeffentlichkeit werden Probleme zwiſchen Mann und Frau ange⸗ ſchnitten und in einer erregenden Handlung Mitwirkende ſind: Olga Tſchechowa, Ivan Petrovich, Sabine Peters und Alfred Abel uſw. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nattonalſozlaliſtiſche Mlicht erfüllen! e r N SC. Käfertal Amicitia Viernheim 2:3 Nun iſt der Weg zur Meiſterſchaft wie⸗ derum ganz beträchtlich ebener geworden. Der geſtrige Sieg auf dem gefährlichen Käfertaler Gelände hat dazu verholfen, er iſt für die Mannen der Amicitia überaus wichtig und vielbedeutend. Wiederum hat man ſeinen Vor⸗ ſprung vergrößert und ſich durch dieſen Sieg nicht zuletzt auch Mut und Kraft zur ſieg⸗ reichen Geſtaltung der weiteren Spiele geholt. Nicht ganz ſiegesbewußt trat man den Gang nach Käfertal an. Sb die elf Spieler die mehr⸗ wöchige Zwangspauſe gut überſtanden haben? Ob ſie noch auf alter Höhe ſein werden? Dies gab einige Bedenken, umſo mehr als Kä⸗ fertal in der diesjährigen Saiſon auf eigenem Platze noch unbeſiegt war und als überaus ſpielſtarke Mannſchaft bekannt iſt. Doch die Amiciten gaben uns die richtige Antwort, ſie bewieſen mit ihren guten Leiſtungen, daß alle Beängſtigungen, alles Bangen unnötig war. Zum erſtenmal mußte ſich Käfertal zuhauſe beugen und zwar einer Mannſchaft, die in jeder Hinſicht beſſer war und die deshalb den Sieg vollauf verdient hat. Schon von der erſten Minute an war Le⸗ ben im Spiel. Beide Parteien lagen abwech⸗ ſelnd im Angriff und nachdem der Gaſtgeber die erſte Ecke erzwungen hatten, mußte auch ſchon ſeine Hintermannſchaft ernſtlich ein⸗ greifen. Auf und ab wogte das Geſchehen, beide Stürmerreihen ſetzten die generiſche Ab⸗ wehr vor ſchwere Aufgaben. Und währenddem die Mannen um Kiß 1 ſtandhielten, mußte ſich Käfertals Hintermannſchaft zum erſten Mal ſchlagen laſſen. Müller J. wars, der einen Freiſtoß wunderbar zum Führungstor für Viernheim verwandelte. Dies war der erſte Streich, doch der zweite folgt ſogleich. Faſt noch in derſelben Minute erhöhte Kiß 2 den Vorſprung auf 2:0. Viernheims Fünfer⸗ reihe kombinierte wie am Schnürchen, die An⸗ griffe wieſen gegenüber den der Käfertaler weitaus mehr Gefährlichkeit auf und es ſchien manchmal, als ob der Gaſtgeber in Grund und Boden geſpielt werden ſollte. Nur vereinzelt reichte es Käfertal noch zu Angriffen, die et⸗ was einbringen könnten, und einen ſolchen vermochten ſie auch erfolgreich abzuſchließen. Unbeeindruckt führten die Grünen ihr Spiel weiter und wohl noch ſelten hatte der Torhüter Käfertals ſoviel Gelegenheit ſich auszuzeich⸗ nen, wie es gerade heuer der Fall war. Und wäre dieſer Mann nicht in glänzender Ver⸗ faſſung geweſen, wer weiß, wie das Endreſul⸗ tat lauten würde. Doch für einen von Kiß 3 zum 3. Tor eingeköpften Eckball reichte ſeine Kunſt doch nicht aus. Immer noch waren die Amieiten tonangebend und erſt, als Müller J. verletzt das Spielfeld verlaſſen mußte, kamen die Käfertaler etwas mehr auf, vermochten jedoch die heute wieder ſehr gut arbeitende Tordeckung der Grünen nicht mehr zu über⸗ gentung! Das ausgezeiennete Spitzentimwern v. dem ganz Viernneim Spricht. f Ona Ischechowa, wan Felrouich. Sabine Feters, Allred anel u. 8. m. in„ Die Amicitia jetzt ihren Siegeszug jort winden; wenigſtens nicht bis zur Halbzeit. Ohne Müller traten die Amiciten zur zwei⸗ ten Hälfte an, was die Mannſchaft in ihren Angriffen ſehr hemmte. Erſt als man wieder komplett war, wuchſen auch die Leiſtungen. Doch nun hatte man es mit einem Gegner zu tun, der alles auf eine Karte ſetzte, mit gro⸗ ßem Eifer kämpfte, der das Spiel unter allen Umſtänden für ſich entſcheiden wollte. Die Abwehr der Grünen hatte alle Hände voll zu tun, und nach ungefähr einer Viertelſtunde konnte der Platzbeſitzer Krug zum zweiten Male ſchlagen. Die Sache ſchien gefährlich werden zu wollen. Käfertal drängt immer noch, doch dann waren wieder die Viernhei⸗ mer überlegen. Mancher Angriff wurde noch in letzter Sekunde von Käfertals Abwehr ver⸗ nichtet. Nichts wollte mehr gelingen, obwohl es noch oftmals zur Vergrößerung des Vorſprungs gute Gelegenheit gab. Aber auch die Anſtrengungen Käfertals blieben erfolglos, ſodaß der harte und erbitterte Kampf mit einem von Viernheim hauptſächlich aufgrund der Leiſtungen der erſten Spielhälfte vollauf verdienten Sieg endete. * Die weiteren Spiele: Feudenheim— Seckenheim 3.3(1:2) Phönix Mannheim— Weinheim 42(311) Auch die Feudenheimer mußten nun die Spielſtärke Seckenheims verſpüren und, ſo leid es ihnen wohl tut, einen Punkt abtreten. 3:3 hieß es am Spielende, nachdem Seckenheim bei Halbzeit noch mit 2:1 in Führung lag. Der FV Weinheim ſcheiterte nun auch bei Phönix Mannheim und bleibt der Erbringung des Erfolges auch auf auswärtigen Spielfel⸗ dern weiterhin noch ſchuldig. Klar und deutlich mußte man ſich geſchlagen bekennen. Schon der Halbzeitſtand von 3:1 für Mannheim gab den Gäſten nur wenig Siegesausſichten in der zweiten Spielhälfte. Phönix wartete im all⸗ gemeinen mit einer guten Leiſtung auf und ſiegte verdient. Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 10 8 1 E Feudenheim 111ä 6 Käfertal 11 5 2„ 27 2 2 09 Weinheim 11 5 2 42 Seckenheim 1100 T 1 ÜͤA-ꝝ; Friedrichsfeld 9g 4 2 9 Ilvesheim 10 13„ Heddesheim g 41 a Ä Phönix M'heim 1 1 9 ß Neulußheim 37) 07 Mannheim„% Hockenheim% 08 M'heim 5 ö Betr. SV Lanz— TW Viernheim 0.1(0:1) Nachdem der Turnverein erſt am Samstag⸗ nachmittag die endgültige Zuſtellung von der Sportbehörde erhielt, daß das Spiel gegen Lanz in Mannheim ſtattfindet, begleitete krotz⸗ dem eine ſchöne Anzahl Sportintereſſenten unſere Mannſchaft. Alle haben einen großen Kampf um die Punkte erlebt und die elf Spie⸗ ler des Turnvereins ſiegen ſehen! Viernheim hatte keinen Verſager, angefangen vom Tor- wart, der auffallenderweiſe heute ein großes Spiel lieferte, bis zum letzten Stürmer; jeder kämpfte und ſpielte in dem Bewußtſein, durch einen Sieg der Meiſterſchaft ein großes Stück näher zu kommen. Das Spiel beginnt mit einem gegenſeitigen Abtaſten und erſt nach 10 Minuten kommt der nötige Schwung ins Spiel, nachdem die Mannſchaften ſich mit dem naſſen und glatten Boden etwas vertraut gemacht hatten. Vereits in der 17. Minute fiel das einzige Tor des Tages durch eine ſchöne Leiſtung des Viern⸗ heimer Rechtsaußen Winkenbach. Im weiteren Verlaufe der erſten Halbzeit ſah man die Turner immer mehr im Vorteil, konnten aber die ſehr gute aber auch reichlich harte Hinter⸗ mannſchaft der Mannheimer nicht mehr ſchla⸗ gen. Nach der Pauſe hatten die Viernheimer eine ſchwere Drangperiode zu überwinden, denn Lanz wollte unbedingt den Ausgleich er— zielen, aber die Turner waren auf der Hut und hätten ſogar in einem herrlichen End⸗ ſpurt noch 1—2 Tore verdient gehabt. Es glückte nichts mehr und das 1:0 reichte ja auch für zwei Punkte. Der TV Viernheim ſteht jetzt mit vier Punkten Vorſprung unge⸗ ſchlagen an der Spitze der Tabelle, und zwar mit einem Torverhältnis von 27:8 Toren. Aus Nah und Fern Der Stand der Maul- und Klauenſeuche in Heſſen⸗Naſſau In ihrem weiteren Verlauf bis zum 27. November hat die Maul- und Klauenſeuche in Heſſen nunmehr die Ortſchaften Krumbach (Kreis Bensheim) und Würzberg(Kreis Er⸗ bach) mit je einem Gehöft ſowie Braunshardt (Kreis Darmſtadt) mit zwei Gehöften erfaßt. Im Regierungsbezirk Wiesbaden ſind keine neuen Fälle von Maul- und Klauenſeuche ge⸗ meldet worden. Perſonenwagen rennt auf einen Laſtzug. Weißenthurm. Zwei Laſtzüge, die in der Nähe der Großtankſtelle an der Kon⸗ trollſtelle auf der Fernverkehrsſtraße hiel⸗ ten, beengten die Fahrbahn. Aus Richtung Andernach kam ein mit fünf Perſonen be⸗ ſetzter Kraftwagen, deſſen Fahrer den vor ihm haltenden Laſtzug nicht rechtzeitig be⸗ merkte. Er verſuchte im letzten Augenblick den Wagen abzubremſen, was ihm jedoch nicht mehr gelang. Mit voller Wucht fuhr er auf den Laſtzug. Der Kraftwagen wurde bei dem Zuſammenprall vollſtändig zer⸗ trümmert und gegen die Straßenſteine ge⸗ ſchleudert. Zu Hilfe eilende Leute bargen aus dem Perſonenwagen drei Schwerver⸗ letzte. die nach Anleaung von Notverhänden ſofort ins Krankenhaus fach Koblenz ge⸗ bracht wurden. Kraftwagen fährt eine Marſchkoionne an. Gießen. Dicht vor der Stadt fuhr am Mittwoch abend auf der Landſtraße ein Autolenker aus dem Nachbarort Watzen⸗ born⸗Steinberg das letzte Glied einer mar⸗ ſchierenden Soldatenabteilung an. Im letz⸗ ten Augenblick gelang es dem Autolenker noch, ſeinen Wagen zur Seite zu ſteuern, doch wurde ein Soldat zu Boden geriſſen, der mit einer Gehirnerſchütterung in die Klinik eingeliefert werden mußte. Der Auto⸗ lenker wurde vorerſt in Polizeihaft genom⸗ men. Reicher Kinderſegen. In Burgſolms wurde den Eheleuten Rudolf Deuſing und Frau das 11. Kind geſchenkt. Es leben 6 Knaben und 5 Mäd⸗ chen. Bei einem der Kinder hatte der ver⸗ ſtorbene Reichspräſident von Hindenburg und bei einem anderen der Führer die Ehrenpatenſchaft übernommen. In Bad Kreuznach wurde der Fa⸗ milie Jakob Braun das 14. Kind geboren. Vor 400 Jahren: Türkenſteuer im Schlüch⸗ terner Land. Schlüchtern. Eine der ſonderbarſten Steuerarten, die von jeher im Schlüchterner Umlande erhoben wurden, iſt die 1537, mithin vor 400 Jahren, erſtmals einge⸗ führte Türkenſteuer geweſen, mit deren Hilfe die deutſchen Truppen gegen Soli⸗ man J., der 1521 Belgrad genommen hat⸗ te, 1529 vor Wien ſtand und ſcheiterte, aus⸗ gerüſtet wurden. Man gab ſich bei der Be⸗ meſſung jener Steuer keinesfalls mit Klei⸗ nigkeiten ab, hatte doch die Hanauer Herr⸗ ſchaft, die hier die Landeshoheit beſaß, für das kleine Amt Steinau nicht weniger als 700 Gulden und für das Amt Schlüchtern ſogar 1582 Gulden feſtgeſetzt. Von dieſen wurden aber nach der Chronik doch noch 282 Gulden nachgelaſſen, ſo daß beide Aem⸗ ter die immer noch hohe Summe von 2000 Gulden entrichten mußten, was zu jener Zeit eine horrende Abgabe darſtellte. Eine erneute Ausſchreibung dieſer Steuer erfolgte in ſpäteren Jahren noch ſechsmal. Ein ſeitſamer Unfall auf der Jago.—, 2 Perſonen von verirrter Kugel getroffen. Meiſenheim. Bei einer Jagd auf Wildſchweine, die in der Nähe von Hunds⸗ bach veranſtaltet wurde, ereignete ſich ein eigenartiger Unfall. Von der Kugel eines Jägers aus Lauſchied wurden ein Mann und ein Junge durch einen unglücklichen Zu⸗ fall von ein und derſelben Kugel getroffen. Die Kugel drang dem Mann durch beide Beine, durchſchlug dem Jungen noch ein Bein und blieb im anderen ſtecken. Das Geſchoß ſoll an einem harten Gegenſtand abgeprallt und ſo aus der Bahn geſchleu⸗ dert worden ſein. Titer düsseüd df Schcnütehef Jodes- + Anzeige Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse heute mittag mein innigstgeliebter Gatte, unser herzens- guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Adam Gutperle i. nach überaus schmerzlicher, mit großer Geduld ertragener Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im 64. Jahre seines Lebens in die ewige Heimat abberufen. Wir bitten, des lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken. Viernheim, Mannheim, den 27. Dle trauernden Hlnterbllebenen. Bie Beerdigung findet Montag nachmittag 4 Uhr, vom Sterbehause, Repsgasse 15, aus statt. Sänger-Einheit Guterhaltenes Wochenend. wurde Adam Gutperle findet heute nachmittag 4 Uhr ſtatt. Die Sänger treffen ſich um ½¼4 Uhr im Lokal. Die Beerdigung unſeres langjährigen Wabelchen Ehrenmitgliedes zu kaufen geſucht. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Bringe belne schune zum Längen und Weiten in die Mech. Schuh reparatur⸗ werkſtätte Der Vorſitzende. Werdet mingned der NSv. Heinz, Saarſtr November 1937. bei gaben Sie jchon an einen Jahres⸗Anzeigen⸗Abjchluß mit der vielgeleſenen Heimatzeitung „Viernheimer Volkszeitung“ gedacht? Das wäre ein günſtiger Vorteil! Sie ſind dann Dauer⸗Inſerent und ſtehen ſländig mit ben Verbraucherkreijen in Fühlung. Sie werben durch einen Anzeigen⸗Ab⸗ Ff billiger— und der geſchäftliche folg kann bei einer ſo großen Verbrei⸗ tung Ihrer Anzeigen nicht ausbleiben. Alles Nähere in unſerer Geſchäftsſtelle. 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