5. ift dis die die i. 95• en ⸗ der 1 ten 2 die an al a- U Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreise: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM Jeinſchließlich durch die Poſt monatlich 60 RM u ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. J d Nummer 286 eee e 185 8 etertagen. otenlohn, Donnerskag iernheimer allt f f nd — l 1 g den 9. dezember 1937 Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenprets: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. CCC ˙ AA Fernſpr. 153 PSg L'bafen 15101 13. Jahraang Geſamtdeulſche Kulkurgemeinſchaft Konrad henlein eröffnel die Iudelendeulſche Kunſlausſtellung in Berlin „Eine nolwendige Abgrenzung“ Verantworlliche Milwirkung die Sudelendeulſchen in den deulſchen Leiſtungskampf eingeſchallel Berlin, 9. Dezember Unter ſtarker Beteiligung der Vertreter des kümſtleriſchen Lebens der Reichshauptſtadt wurde am Mittwoch nachmittag die 1. Sude⸗ tendeutſche Kunſtausſtellung im Kronprinzen⸗ Palais in Berlin eröffnet. Unter den Ehren⸗ gäſten ſah man den öſterreichiſchen Geſandten Dr. Ing. Tauſchitz, als Vertreter des ita⸗ lieniſchen Botſchafters Marcheſe Antinori, ſowie Vertreter der Geſandten der Tſchechoflo⸗ wakei, Jugoſlawiens u. der Schweiz. Von deutſcher Seite bemerkte man Reichsleiter Bouhler, den Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Ing. Todt, vom Auswärtigen Amt Legationsrat Alten burg und Generalkonſul Lorenz und einen Ver⸗ treter der Prager deutſchen Geſandtſchaft, wei⸗ terhin Vertreter von Staat, Partei und kul⸗ turellen Organiſationen. Von ſudetendeutſcher Seite waren u. a. anweſend der Obmann des Deutſchen Kulturverbandes Prof. Göſſner, der Führer des Bundes der Deutſchen Pfarrer Wehrenfennig und der Vorſitzende des Deutſchen Turnverbands Prof. Bernhard. Nach Begrüßungsworten des Reichsbeauf⸗ tragten für künſtleriſche Formgebung, Prof. Hans Schweitzer, dankte der Ehrenvor⸗ ſitzende der Sudetendeutſchen Kulturgeſellſchaft Dr. Dr. h. x. Erwin Guido Kolben ⸗ heher allen an dem Zuſtandekommen der Ausſtellung Beteiligten. Von ſtürmiſchem Jubel empfangen ſprach dann der Führer der Sudetendeutſchen Partei, Konrad Henlein, der damit zum erſten Mal in Deutſchland das Wort ergriff. Daß heute in Berlin zum erſten Mal eine Geſamt⸗ ausſtellung unſerer völkiſchen Künſtler eröff⸗ net wird, ſo führte er u. a. aus, erfüllt uns Sudetendeutſche mit beſonderer Freude und Ge⸗ nugtuung. Denn unſere Künſtler ſind nicht hierher gekommen, um mit ihren Werken nur für ihre Perſon zu werben. Sie ſind vielmehr eugen einer ſchöpferiſchen Be⸗ wegung, die das geſamte deutſche Volk bis in ſeine Tiefen und alſo auch über alle Gren⸗ zen hinweg durchſtrömt. Sie zeugen für ihre Heimat wie für die innere Einheit unſeres deutſchen We⸗ ſens. Konrad Henlein gab dann einen Ueber⸗ blick über die große Kulturleiſtung des Sude⸗ tendeutſchtums in der Vergangenheit, für die die Burgen, die Kirchen, die Bürger⸗ und Stadtpaläſte und ein reiches Kunſterbe in den Sudetenländern zeugten. Indem das deutſche Volkstum dieſe Länder durch die Mühſale vie⸗ lex Geſchlechter zum Kulturboden gemacht habe, hätte ſie ſich dort ein ewiges Heimatrecht er⸗ worben. Das Bekenntnis der Sudetendeutſchen zur geſamtdeutſchen Kulturgemeinſchaft heiße nicht nur Teilnahme an der neuen Kulturſchöpfung des Volks, ſondern auch verantwortliche Mit⸗ wirkung. Der Redner erklärte, er ſpreche im Namen der ſudetendeutſchen Künſtlerſchaft, wenn er ſage: Die Sudetendeutſche Kunſtaus⸗ ſtellung in Berlin iſt zwar erſt ein Anfang, aber ſie iſt für unſere Künſtler ſchon jetzt eine Verpflichtung für alle Zukunft. Die ſudeten⸗ deutſchen Künſtler hätten ſich damit in den großen Leiſtungskampf des deutſchen Volkes eingereiht, in dem menſchliches Bekenntnis und völkiſche Tat zur Einheit geworden ſeien. Unſere Heimat, ſo fuhr Konrad Henlein fort, die einſt reich war, iſt arm geworden. Und trotz alledem— unſere Künſtler wollen den Betbeis liefern, daß uns ein reiches und ein treues Herz geblieben iſt. Dieſe Ausſtel⸗ lung möchte ein Geſchenk aus unſerem Herzen ſein; die Werke mögen jedem Beſucher ſagen: Es iſt das gleiche deutſche Herz, das in uns allen ſchlägt, der gleiche deutſche Geiſt, der in uns allen wirkt. In der Sudetenländern iſt aus gemeinſamer Wurzel ein neuer deutſcher Kulturwille entfacht, der aller Welt verkünden will: Dieſe 3½ Millionen ſtarke Volksgruppe ſteht als lebendiges Glied in der Kulturge⸗ meinſchaft aller Deutſchen in der Welt! In dieſem Sinne erklärte Konrad Henlein * die 1. Sudetendeutſche Kunſtausſtellung in Berlin, die auch noch eine Reihe anderer deutſcher Städte be⸗ ſuchen wird, für eröffnet. Salamanca, 9. Dezember Die nationale Artillerie hat am Mittwoch er⸗ neut die Befeſtigungen am Madrider Stadtrand in ihrer ganzen Ausdehnung unter ſchwe⸗ res Feuer genommen. Nationale Flieger griffen wiederum in grö⸗ ßeren Einheiten die militäriſchen Ziele an der katalaniſchen Küſte an und bombardierten ins⸗ beſondere die bolſchewiſtiſchen Stellungen in der Nähe des Ortes Tamarit. Ferner wurden ein⸗ gehende Erkundungsflüge durchgeführt. „Der ſchwerſte und fürchterlichſte Augenblick ſteht noch bevor“ Salamanca, 9. Dezember Die ſowjetſpaniſche„Marineleitung“ in Car⸗ tagena hat an die bolſchewiſtiſchen Milizen und an die Bevölkerung einen Aufruf gerichtet, in dem die nervöſe Spannung bei den ſpaniſchen Bolſchewiſten deutlich zum Ausdruck kommt. Es wird darin u. a. folgendes geſagt:„Trotz der ſcheinbaren Ruhe an den Fronten nähert ſich der Krieg der letzten Entſcheidung. Selbſt Optimiſten müſſen ſich darüber klar ſein, daß der ſchwerſte und fürchterlichſte Augenblick der Angſt vor dem nalionalen Endſieg Madrids Befeſtigungen unler ſchwerem Jeuer Parleiamlliche Stellungnahme Roſenbergs zur Nalur-FJorſchung Berlin, 9. Dezember Aus gegebenem Anlaß gibt— wie die NS. meldet— der Beauftragte des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung und Schulung der NSDAP., Reichsleiter Roſen⸗ berg, folgende parteiamtliche Stel⸗ lungnahme bekannt: l Verſchiedene Probleme der Kosmo⸗Phyſik, der experimentellen Chemie und der vorzeitlichen Erdkunde wurden in letzter Zeit durch 3 ßere Anzahl von Veröffentlichungen in den Vor⸗ dergrund des Intereſſes gerückt. Vom national⸗ Revolution noch bevorſteht. Beſonders auf Ma⸗ drid werden ſich vorausſichtlich Angriffe von noch nicht erlebter Wucht richten. Die Nationa⸗ len ſtteben nach ihrem Siege in Nordſpanien, nach neuen, größeren Trumphen. Sie beſitzen die Mittel, ſie zu erreichen. Daher darf niemand glauben, wir könnten den Krieg nur mit Zuver⸗ ſicht gewinnen. Wir müſſen der Zuverſicht mit Kaltblütigksit und Wachſamkeit ins Auge ſchauen. Die Milizen ſollen wiſſen, daß ſie gegen einen Feind anzutreten haben, der mächtiger und durch ſeine Erfolge mutiger iſt denn je.“ Sabotageakt auf einem ſowietruſſiſchen Flugplatz in Sowietſpanien Salamanca, 9. Dezember Auf dem unter ſowietruſſiſcher Leitung ſtehen⸗ den Flugplatz San Clemente in der Provinz Murzia wurde ein Sabotageakt verübt, durch den drei Flugzeugen verbrannte. Die Täter wurden verhaftet und erſchoſſen. Bemerkens⸗ wert in dieſem Zuſammenhang iſt,. daß in San Clemente die ſämtlichen Flugmaſchinen, das techniſche Perſonal, die Flieger, die Munitions- beſtände uſw. ausnahmslos aus Sowjetrußland ſtammen. rer der Sudetendeutſchen Partei. Zudelendeulſche Kunſtausſtellung durch Konrad henlein eröffnel Im Kronprinzenpalais Unter den Linden in Berlin wurde die Sudetendeutſche Kunſtaus⸗ ſtellung durch den Führer der Sudetendeutſchen Partei, Konrad Henlein, eröffnet.— Der Füh⸗ 0. 1 Konrad Henlein(0) mit dem öſterreichiſchen Geſandten in Berlin, Tauſchitz(links). und dem Reichsbeauftragten für künſtleriſche Formgebung. Profeſſor Hans Schweitzer(rechts, in Uniform) bei der Beſichtigung der Ausſtellung nach der Eröffnung. ſozialiſtiſchen Standpunkt aus ſtellen die behan⸗ elten Fragen naturwiſſenſchaftliche Probleme dar, deren ernſte Prüfung und wiſſen⸗ ſchaftliche Unterſuchung jedem Forſcher freiſteht. Die NSDAP. kann eine weltanſchauliche dogmatiſche Haltung zu dieſen Fragen nicht einnehmen; daher darf kein Parteigenoſſe ge⸗ Probfen werden, eine Stellungnahme zu diefen roblemen der experimentellen und theoretiſchen Naturwiſſenſchaft als parteiamtlich anerkennen zu müſſen. In der Schulung der geſamten Bewegung, ſo⸗ weit dieſe Themen überhaupt behandelt werden, iſt dieſe Haltung mit allem Nachdruck zu berück⸗ ſichtigen. Berlin, den 7. Dezember 1937. (gez.) A. Roſenberg. Hier zu ſchreibt die NS. unter der Ueber⸗ ſchrift„Eine notwendige Abgrenzung“, nachdem ſie die Stellungnahme Reichsleiter Roſenbergs 591 außerordentlich grundſätzlich gekennzeichnet a Wie die nationalſozialiſtiſche Vewegung nicht eine Konfeſſionsreform anſtrebt, ſo kann ſie ſich auch nicht unmittelbar in den Kampf um naturwiſſenſchaftliche Probleme hineinbegeben. Die wiſſenſchaftlichen Auseinanderſetzungen, die ſich hier abſpielen, berühren aber die nell; nalſozialiſtiſche Weltanſchauung in ihrem Kern nicht, und mag der eine oder andere Natio⸗ nalſozialiſt ſich auch mit Recht für alle dieſe Forſchungen intereſſieren und auch als Wiſſen⸗ ſchaftler ihnen eingehend nachgehen, ſo iſt die Partei nicht der Platz dafür, um hier eine dogmatiſch feſtgelegte Stellungnahme zu for⸗ dern. Es hat naturgemäß nicht an Verſuchen ge⸗ fehlt, die eine oder andere Gliederung der NSDAP. oder gar die Partei ſelbſt für eine be⸗ ſtimmte kosmogeniſche Theorie oder für eine Hy⸗ potheſe der vorzeitlichen Erdkunde zu binden. Deshalb ſcheint es an der Zeit, daß hier der Beauftragte des Führers, Reichsleiter Roſen⸗ berg, die notwendige Abgrenzung vornimmt und einerſeits für die Freiheit der Forſchung andererſeits für die Selbſtändigkeit der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltanſchauung eintritt. Für die Schulung der geſamten Bewegung wird dieſe Haltung in alle Auseinanderſetzungen maß⸗ gebend ſein. Jür Verdienſte in der Lufffahrlforſchung Ernennungen durch den Führer und Reichskanzler Berlin, 9. Dezember Auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Luft⸗ fahrt, Generaloberſt Göring, und im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung, Ruſt. hat der Führer und Reichskanz⸗ ler eine Reihe von Perſönlichkeiten der Lufk⸗ fahrtforſchung zu Profeſſoren ernannt. Einige dieſer Perſönlichkeiten ſind aus dem Bereich der Hochſchulverwaltung, der größere Teil iſt aus den Luftfahrtforſchungsinſtituten ſelbſt hervor⸗ gegangen. Zu Ordentlichen Profeſſoren im Bereich der Luftfahrtforſchungsanſtalten des Reiches wurden ernannt: Profeſſor Dr. phil. Dipl.⸗Ing. Albert Betz, Göttingen; Dr. phil. Hermann Blenk, Braun⸗ ſchweig: Profeſſor Dipl.⸗Ing. Günther Bo ck, Berlin⸗Adlershof; Dr. Ing. Adolf Buſe⸗ mann, Braunſchweig; Dr. Ing. Bernhard Dirkſen, Braunſchweig; Profeſſor Dr. phil. Walter Georgii. Darmſtadt; Dr. Ing. As⸗ mus Hanſen, Berlin⸗Adlershof: Dr. Ing. Karl Lüren baum. Berlin-Adlershof, Prof. Dr. Ing. Ernſt Schmidt, bisher Techniſche Hochſchule Danzig, Braunſchweig; Prof. Dr. phil. Garry Schmidt, Berlin⸗Adlershof; Dr. Ing. Edgar Seydel. Berlin⸗Adlershof. Zu außerordentlichen Profeſſoren wurden er⸗ nannt: Dr. Ing. Paul Freiherr von Handel, Ber⸗ lin⸗Adlershof; Prof. Dr. phil. Karl St uchtey, Berlin; Dr. Ing. Alfred Tei chmann, Berlin- (Weltbild. Zander⸗K.) Adlershof. e eee 2 Ne r n 9 5—. TTT——.——— 5 8 4 2 2 — AA 3 r . S . 5 3 2 2 Freundſchaftsbeziehungen Slojadinowilſch und der duce Außzenpolitiſches Vorſpiel für den Delbos⸗Beſuch in Belgrad Während der franzöſiſche Außenminiſter Delbos über Bukareſt auf der Reiſe nach Bel⸗ grad begriffen iſt, hat der jugoſlawiſche Mi⸗ niſterpräſident Stojadinowitſch ſeinen Beſuch in der italieniſchen Hauptſtadt abgeſtattet. In der franzöſiſchen Preſſe macht ſich einiges Unbehagen über die römiſche Zuſammen⸗ kunft bemerkbar. Man kann ſich in Paris noch nicht recht daran gewöhnen, daß auch Jugoſla⸗ wien ſich vom franzöſiſchen Gängelbande frei— gemacht hat und eine Politik verfolgt, die es nach dem Kompaß der eigenen Intereſſen ſteuert. Zwiſchen Jugoſlawien und Italien haben mehr als anderthalb Jahrzehnte lang Span⸗ nungen beſtanden, die auf die Tage der großen Liquidation des Weltkrieges zurückgin⸗ gen. Man braucht nur das Wort Fiume zu nennen, um auf die Wurzel des Streites hin⸗ zuweiſen. Gegenſeitige Beargwöhnungen in der Adria kamen hinzu. Es hat an italieniſchen Bemühungen, das zeitweilig recht zugeſpitzte Verhältnis zum jugoſlawiſchen Nachbar zu be⸗ reinigen, nicht gefehlt. Der italieniſche Außen⸗ miniſter Graf Ciano traf am 24. März in Belgrad ein und das Ergebnis ſeiner Be⸗ ſprechungen mit dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Stojadinowitſch war, abgeſehen von einem Wirtſchaftsabkommen, ein poli⸗ tiſches Abkommen, in dem beide Staa⸗ ten ſich verpflichteten. daß ſie ihre ge⸗ meinſamen Grenzen einſchließlich der Seegrenzen an der Adria achten werden. Im Falle eines nichtprovozierten Angriffs durch eine oder mehrere Mächte auf einen der beiden Staaten verpflichtet ſich der andere, ſich jeder Aktion zu enthalten, die für den Angreifer von Nutzen ſein könnte. Beide Staaten werden im Falle internationaler Komplikationen miteinander über die zu unter⸗ nehmenden Maßnahmen verhandeln. In ihren gegenſeitigen Beziehungen werden ſie niemals zum Krieg als Werkzeug der internationalen Politik greifen und alle Gegenſätze mit fried⸗ lichen Mitteln beilegen. Keiner wird auf ſei⸗ nem Gebiet eine Tätigkeit dulden oder unter⸗ ſtützen, die gegen die territoriale Unverſehrtheit oder das beſtehende Regime des Vertragspart⸗ ners gerichtet wäre oder die die gegenſeitigen ſchädigen könnte. Dieſes Abkommen wurde für die Dauer von fünf Jahren abgeſchloſſen. In ihm hat wieder jene Methode der zwei⸗ ſeitigen Verträge, die auf der gegenſeitigen Abwägung der Intereſſen beruht, einen be⸗ merkenswerten Erfolg davongetragen. Kurz vor⸗ her hatte Stojadinowitſch in einer Rede, die ſich mit dem Geſamtkomplex der außenpolitiſchen Fragen beſchäftigte, zwar die Völkerbundsverpflichtungen Jugoſlawiens an⸗ erkannt, aber doch mit vernehmbarem Skeptizis⸗ mus von dem Syſtem der Kollektivität geſpro⸗ chen. Es iſt ganz unverkennbar, daß das fran⸗ zöſiſche Mißbehagen, das ſich jetzt bei der neuen Zuſammenkunft der führenden Staatsmänner Italiens und Jugoſlawiens und der durch ſie be⸗ kundeten Befeſtigung der im März geſchaffenen Einigkeit bemerkbar macht, nicht zuletzt auf dieſe Abwendung Belgrads von der politiſchen Me⸗ thode Frankreichs zurückzuführen iſt. Hat man doch ſoeben das Gleiche beim Delbos⸗Beſuch in Warſchau erleben müſſen und der„Jour“ glaubt daraus ſogar die Schlußfolgerung ziehen zu dür⸗ fen, daß Frankreich am Vorabend eines außen⸗ politiſchen Kurswechſels ſtehe, indem es aus Zweckmäßigkeitsgründen das Syſtem der kollekti⸗ ven Sicherheit verlaſſen und zugunſten der zwei⸗ ſeitigen oder mehrſeitigen Verträge optieren wolle. Die italieniſchen Preſſeſtimmen laſſen erken⸗ nen, daß die in Rom geführten Unterhaltungen nicht nur die Enge der italieniſch⸗jugoflawiſchen Zuſammenarbeit dokumentieren, ſondern daß ſie auch fruchtbare Reſultate erwar⸗ ten laſſen. Die Fragen des Donauraums rücken ohnedies ſichtlich in den Vordergrund. Italien hat ſein Intereſſe an ihnen wiederholt bekundet und dabei kein Hehl daraus gemacht, daß es die von Frankreich und der Tſchechoflowa⸗ kei betriebenen Löſungen verwirft. Auch in Belgrad hat man ihnen immer zurückhal⸗ tend gegenüber geſtanden. Es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß die römiſchen Un⸗ terhaltungen ſich um dieſe Dinge gedreht haben werden und daß eine gemeinſame Front zwiſchen Nom und Belgrad dabei zuſtande gekommen iſt. Ueberdies liegt die Nachricht vor, daß Stoſa⸗ dinowitſch demnächſt auch in Berlin ſeinen Be⸗ ſuch machen wird. Deutſchland iſt vor allem an den Donauraumfragen intereſſiert, ſchon deshalb, weil es im Außenhandel aller in Frage kom⸗ menden Länder an der Spitze ſteht. Aber auch in den allgemeineuropäi⸗ ſchen Fragen beſteht eine gewiſſe Gemeinſamkeit des Denkens in Berlin, Rom und Belgrad. Man braucht nur an die Haltung der jugoſlawiſchen Regierung dem Bolſchewismus und der Sowjetunion gegenüber zu denken, die der grundſätzlichen von Deutſchland und Italien verfolgten Linie ent⸗ ſpricht. Es hat ſich nicht zuletzt aus ihr inner⸗ halb der Kleinen Entente eine Abkühlung zwi⸗ ſchen Belgrad und Prag herausgebildet. Die tſchechoſlowakiſche Regierung, die ſich außenpoli⸗ tiſch ganz und gar dem Moskauer Kurs ver⸗ ſchrieben hat, hat wiederholt Verſuche unter⸗ nommen, die Kleine Entente zu einem allge⸗ meinen Beiſtandspakt auszubauen und iſt dabei auf den Widerſtand Belgrads geſtoßen, da man dort keine Neigung verſpürt, etwa in Konflikte hineingezogen zu werden, die ſich aus der engen Bindung Prags an Mos⸗ kau einmal ergeben könnten. Die Befürchtun⸗ gen die man nach dieſer Seite hin hegt, ſind ſicherlich mit ein Anlaß dafür geweſen, daß Ju⸗ goflawien im Laufe des letzten Jahres ſtärker an die Seite Italiens gerückt iſt Auf jeden Fall bedeutet die Zuſammenkunft von Nom ein intereſſantes und wichtiges Vor⸗ ſpiel für die außenpolitiſchen Sondie⸗ rungsbeſuche, die Herr Delbos nunmehr in den nächſten Tagen in Belgrad und Prag abſtat⸗ ten wird. und es iſt für die Bereinigung der ge⸗ ſamteuropäiſchen Atmoſphäre zweifellos von Nutzen, daß ſich hier ganz deutliche. auch für die Franzoſen erkennbare Klärungen vollziehen. Grand-Prix für den Cher⸗-Verlag Anerkennung der deulſchen Buch- und Druckvereinigung Paris, 9. Dez. Bei der Begrenzung des auf der Pariſer Ausſtellung zur Verfügung ſtehenden Raums mußte darauf verzichtet werden, die deutſche Buch⸗ und Druckerzeugung ausführlich darzuſtellen. Die Halle des-Deutſchen Hauſes hätte hierzu ſicherlich nicht ausgereicht. Das Reichskommiſſariat hat ſich daher darauf be⸗ ſchränkt, auf einigen Quadratmetern eine kleine, aber wohlabgewogene Auswahl her⸗ vorragend gearbeiteter, gut gedruckter gut illu⸗ ſtrierter, gut gebundener Bücher, Muſterbei⸗ ſpiele des preiswerten Buchs und des deut⸗ ſchen Kinderbuchs, ferner Spitzenleiſtungen des Kunſtdrucks und der Wiedergabe von Handſchriften und Gemälden zu zeigen. Auch dieſer auf engen Raum be ⸗ ſchränkte Ausſchnitt der Beteiligung an der Internationalen Ausſtellung Paris 1937 hat die volle Würdigung des internatio⸗ nalen Preisgerichts gefunden. Unter den beteiligten Verlagen ſind die Piperdrucke und Bruckmann für ihre hervorragende Wiedergabe von Gemälden, der Inſel⸗Verlag— beſonders für ſeine preis⸗ werten Ausgaben—, Velhagen und Kla⸗ ſing, Kiſtner und Siegel, für Falſimile⸗ Wiedergabe von Beethovens Neunter Sym⸗ phone, und der Franz⸗Eher⸗Verlag für die Leiſtung, die er durch ein ausgeſtelltes Exemplar von Adolf Hitlers Werk„Mein Kampf“ belegt hatte, mit Großen Preiſen aus⸗ gezeichnet worden. J. Ferner entfielen Goldmedaillen auf die Fir⸗ men Columbus⸗Verlag. O. Harraſ⸗ ſowitz⸗Leipzig und Hauswedel& Co.⸗ Hamburg. In der Klaſſe Druck, Typographie und Litographie erhielten die Bauerſche Gießerei in Frankfurt a. M. Albert Friſch⸗ Berlin, Ganymed(Graphiſche Anſtalt für Kunſt und Wiſſenſchaft) in Berlin Gebr. Klingſpor⸗ Offenbach a. M G Mailänder in Stuttgart⸗Cannſtatt, Bre⸗ . Preſſe in München je einen Großen Preis, Franz Hanfſtaengl in München, die Offieinen Haag Drugulin und Poeſchel und Trepte⸗Leipzig. die Schrift⸗ gießerei D. Stempel A. G un Frankfurt a. M. und B. F. Juette in Leipzig je ein Ehrendiplom. Dazu kommen noch fünf Goldmedaillen für weitere deutſche Ausſteller. 1 die von ihnen gezeigten Illuſtrationen wurden die Bremer Preſſe in München. der Inſel⸗Verlag⸗Leipzig und die Staatliche Aka⸗ demie für graphiſche Künſte und Buchge⸗ werbe⸗Leipzig mit Großen Preiſen, die Fir⸗ men C. H. Kleukens⸗Mainz. Gebr. Klingſpor in Offenbach a. M., H. Meid⸗Berlin, R. Sin⸗ tenis⸗Berlin, E. R. Weiß in Berlin und die Mannheimer 3 eee Ehrendiplomen ausgezeichnet. Je N deutſchen Ausſtellern neun Goldene Medaillen in dieſer Klaſſe zuerkannt. Beſonders hervorgehoben zu werden ver⸗ dient der Erfolg des deulſchen indu⸗ ſtriellen Buchein bands, der in ſchar⸗ fem Wettbewerb mit dem ausgezeichnet ver⸗ tretenen franzöſiſchen Handbucheinband ein Gemeinſchaftsehrendipßlom für die Firmen Enders in Leipzig. Fritzſche, Hagen& Siele⸗ Leipzig. Inſel⸗Verlag⸗Leipzig, Hybel und Denk⸗Leipzig, H. Sperling⸗Leipzig und Spa⸗ mer in Leipzig erhält. Es iſt bekannt, daß gerade der induſtrielle Bucheinband eine Be⸗ ſonderheit der deutſchen Bucherzeugung dar⸗ ſtellt,. während z. B. in Frankreich das gehef⸗ tete Buch vorherrſcht. 1 5 Unter den deutſchen Buchkünſtlern erhielten für handwerklich gearbeitete Buch ⸗ ein bände Otto Doeffner in Weimar einen Großen Preis und Helene Franck⸗Stuttgart, Otto Froede, Karl Funke⸗Leipzig, Hußmann, W Mertens und die Rupprecht⸗Preſſe Gold⸗ medaillen. Jur ilalieniſch-jugoſlawiſchen Verſländigung hohe poliliſche Bedeulung des Sloſabinowilſch-Beſuches Rom, 9. Dezember Am dritten Tag des jugoſlawiſchen Staats⸗ beſuches räumt die italieniſche Preſſe der Be⸗ richterſtattung hierüber einen bevorzugten Platz ein. Beſonders ausführlich wird der Beſuch des Miniſterpräſidenten Stojadinowitſch, der auch am Mittwoch überall von Außenminiſter Graf Ciano begleitet war, in der neuen Provinz Lit⸗ toria geſchildert. Abſchließende Kommentare fehlen zwar noch, doch wird in unterrichteten volitiſchen Kreiſen betont, wenn auch keine neuen Verein⸗ barungen unterzeichnet worden ſeien. ſo kom⸗ me dem Staatsbeſuch zweifellos politiſche Bedeutung zu. In den Ausſprachen Muſſo⸗ linis mit Stojadinowitſch ſei die Stellung der beiden Regierungen zu den wichtigſten europä⸗ iſchen Fragen einer unvoreingenommenen Prü⸗ fung unterzogen worden. Mit Nachdruck wird auf die günſtige Entwick⸗ lung der wirtſchaftlichen Beziehun⸗ gen zwiſchen beiden Ländern hingewieſen. Die Einfuhr bat wie die Ausfuhr ſeit Unterzeich⸗ nung des Freundſchaftsabkommens eines bemer⸗ kenswerte Steigerung erfahren. So iſt die iugo⸗ flawiſche Ausfuhr nach Italien in den erſten zehn Monaten des laufenden Jahres auf 221 Millionen Lire geſtiegen gegenüber 25 Millio⸗ nen in der gleichen Zeit des Jahres 1936. die italieniſche Ausfuhr dagegen hat für die gleiche Zeit eine Steigerung von 8 Millionen auf 161 Millionen Lire erfahren. Dieſe Aus⸗ geſtaltung der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit ſei. wie„Tribuna“ betont. der beſte Beweis für die praktiſche Auswirkung der italieniſch⸗jugo⸗ lawiſchen Verſtändigung und bildet eine zuver⸗ läſſige Gewähr für eine weitere Feſtigung der Beziehungen. Slaſadinowilſch von Rom abgereiſi 5 Rom, 9. Dezember Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Stoja⸗ dinowitſch hat mit ſeiner Gemahlin und ſeiner Begleitung kurz nach Mitternacht die italieniſche Hauptſtadt in einem Sonderzug ver⸗ laſſen, um ſich zuſammen mit Außenminiſter Graf Ciano und dem Miniſter für Volks⸗ bildung Alfieri zu einem eintägigen Beſuch nach Mailand zu begeben. Trotz der ſpäten Nachtſtunde hatten ſich auf dem mit den italieniſchen und jugoflawiſchen Farben reich geſchmückten Bahnhof zahlreiche Zu⸗ ſchauer eingefunden. die zuſammen mit den Ab⸗ ordnungen der faſchiſtiſchen Verbände dem ſchei⸗ denden Ehrengaſt lebhafteſte Kundgebungen be⸗ reiteten. Kurz ror Mitternacht erſchien auch der Duce auf dem Bahnſteig, um zuſammen mit dem jſugo⸗ ſlawiſchen Miniſterpräſidenten unter den Klän⸗ gen der Nationalhymnen die Front der Ehren⸗ kompanie abzuſchreiten und ſich dann vor dem Sonderzug ſehr herzlich von dem Miniſterpräſi⸗ denten und Frau Stofadinowitſch, der vorher ein prachtvoller Roſenſtrauß überreicht worden war, zu verabſchieden. Ungariſche Bläflerſtimmen zum Beſuch Stojadinowitſchs in Rom Budayeſt. g. Dezember Der Beſuch des jugoſlawiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Stoiadinowitſch in Rom beherrſcht auch hier in hohem Maße das öffentliche Intereſſe. während die Südoſteurovareiſe des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos zunächſt in den Hintergrund tritt. Die Blätter befaſſen ſich eingehend mit den allgemeinen Aus wirkungen. die ein engeres Zuſammen⸗ gehen zwiſchen Italien und Jugoflawien auf die geſamte ſüdoſteuropäiſche Lage haben kann. Der dem Außenminiſterium naheſtehende„Pe⸗ ſter Lloyd“ ſchreibt, man könne jetzt ſchon die hiſtoriſch nüchterne Feſtſtellung treffen. daß ſich die von Muſſolini und Stojadinowitſch beſiegel⸗ te Politik durch Weitblick umd weiſe Mäßigung auszeichne. Muſſolini habe ſeit Jahren die Grundſteine zu einer aufhauenden europäiſchen Friedenspolitik gelegt, die eines Tages zu einer Neuordnung und zum Wieder⸗ aufbau des europäiſchen Friedens auf neuer Grundlage führen dürſte. In einem Sonderbericht gibt„Peſti Haplo“ die Beratungsthemen an und ſagt. das Kräf⸗ teverchältnis an der Adria. die wirt⸗ schaftlichen Beziehungen. ſowie die weitere Ge⸗ ſtaltung der Donaupolitik beider Länder ſeſen erörtert worden. Frankreichs Jorgen um ſeine Lelzufuhr Alärkere Heranziehung von Paris, 9. Dezember Die Verſorgung Frankreichs mit Erdöl im Friedens- und Kriegsfall war in der Kammer Gegenſtand eines ausführlichen Vortrags des Berichterſtatters des Grubenausſchuſſes. Der Redner erklärte. daß die Verſorgung Frank⸗ reichs zur Hälfte über das Mittelmeer und zur anderen Hälfte über den Atlantiſchen Ozean er⸗ folge. Das Erdöl aus Rumänien. Sow⸗ letrußland und dem Irak leide unter der langen Fahrt bis in die franzöſiſchen Häfen. Aber auch der Atlantiſche Oezan weiſe für die Verſorgung wegen der immer größer werdenden Geſchwindigkeiten der Kriegsſchiſſe Schwierig⸗ keiten auf. In Friedenszeiten verbrauche Frank⸗ reich 6000 Tonnen allein an Flugzeugbrennſtoff im Monat Die vorhandenen Lagerbeſtände be⸗ liefen ſich auf 135000 Tonnen und ſollten bis Ende des Jahres 1938 auf 200 000 Tonnen er⸗ höht werden. Da Frankreich im Kriegsfall aber 60 00 Ton⸗ nen im Monat verbrauche, würden die Lager⸗ beſtände in etwa zwei Monaten auf ⸗ gebraucht ſein. Vor Ende 1938 würde man jedoch nicht über die notwendigen Raffinerien ſynlheliſchem Kraffſtoff für Flugzeugbrennſtoff verfügen. Der Bericht⸗ erſtatter ſchlug deshalb die baldige Errichtung von Fabriten für die Herſtellung von ſyntheti⸗ ſchem Brennſtoff vor. der mit Erdöl vermiſcht für die Luftfahrt Verwendung finden ſoll. Berlrauensfrage wegen der Weltausſlellung Finanzausſchuß gegen Handelsausſchuß 8 Paris, 9. Dezember er Finanzausſchuß der Kammer hat ſich na Anhörung des Handelsminiſters C 17 1 am Mittwochnachmitta mit 27 gegen 9 Stim⸗ men für die Wiedereröſſnung der Pariſer Welt⸗ ausſtellung im Jahre 1938 ausgeſprochen. Hin⸗ egen hat der Handelsausſchuß der Kammer den ericht. der die Wiedereröffnung verlangt, bei der zweiten und endgültigen Abſtimmung mit 13 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Man glaubt unter dieſen Umſtänden, daß die Regierung in der Kammer nach der Ausſprache über den Haushalt eventuell wegen der Wieder⸗ eröffnung der Weltausſtellung die Ner⸗ trauensfrage ſtellen wird, „Grüne Woche Berlin 1938“ füllt aus Berlin, 9 Dez. Um der Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Maul- und Klauenſeuche zu begegnen, hat ſich die Notwendigkeit ergeben, die vom Aus⸗ ſtellungs⸗ und Meſſeamt der Stadt Berlin ver⸗ anſtaltete„Grüne Woche“ im Jahre loss aus⸗ fallen zu laſſen Desgleichen finden die mit der Grünen Woche zuſammenhängenden Tagungen und Veranſtaltungen des Reichs⸗ nährſtands, wie das Internationale Reit⸗ und Fahrturnier, nicht ſtatt. Elf helden der Atrbeil zu Grab keien eierliche Beiſetzung der Opfer des Belgarder 8 Streckenunglücks Belgard in Pommern, 9. Dezember Die elf Streckenarbeiter, die am 4. Dezember mitten aus ihrer Arbeit vom Tode überraſcht wurden. wurden am Mittwoch feier⸗ lich auf dem Friedhof der Stadt Belgard bei⸗ geſetzt der Gauleiter Schwede⸗Koburg mit dem geſam⸗ ten Gauſtab, viele Vertreter der Wehrmacht und des Staates., ſowie Tauſende von Volksgenoſſen aus allen Teilen Pommerns teilnahmen, geſtal⸗ teten ſich zu einem ergreifenden Bekenntnis zur Ehre deutſcher Arbeit. Die Feierlichkeiten begannen mit einer Ge⸗ denkrede in der Halle der Hindenburoſchule. wo die Särge der Toten aufgebahrt worden waren. Der Trauermarſch aus Beethovens„Eroica“ lei⸗ tete die Stunde ein. In ihrem Verlauf legten Gauobmann Künzel namens des Reichsorgani⸗ ſationsleiters Or. Ley, Gauleiter Schwede na⸗ mens der NSDAP. Pommerns und Präſident Linnekohl namens des Reichsverkehrsminiſters Dr. Dorpmüller Kränze an den Särgen nieder. und ſprachen den Angehörigen der Toten ihr herzliches Beileid aus. Die Sadenk⸗ anſprache hielt ⸗Sturmbannführer Bürger. Ein langer Zug gab nach der Gedenkſtunde den Toten das Grabgeleit. Alle Formationen der Bewegung marſchierten in dieſem Zug. Wagen der Wehrmacht trugen die Säree, die auf dem Friedhof in einem gemeinſamen Grabe ihre lerte Ruheſtätte fanden. An dem offenen Grabe er⸗ eriff auch der Gauleiter Schwede⸗Koburg das Wort In tiefer Erariffenheit nahm er Ab, ſchied von den Arbeitskameraden und verſorach den Hinterbliebenen daß ihre Sorgen die Sor⸗ gen der Bewegung Pommerns ſein würden. von Tſchammer und Oſlen in Kopenhagen Vortrag über Entwicklung und Ziele der deutſchen Leibesübungen Kopenhagen, 8. Dez. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten iſt am Mittwochabend. mit dem fahrpda⸗ mäßigen Zug aus Berlin kommend. zu einem zweitägigen Aufenthalt bier einge⸗ troffen. Ji Ke site Zu ſeinem Empfang waren auf dem Haupk⸗ bahnhof der deutſche Geſandte von Renthe⸗ Fink mit den Mitgliedern der Geſandtſchaft fo⸗ wie der ſtellvertretende Landeskreisleiter und der Ortsgruppenleiter anweſend. Mit Vertre⸗ tern der Deutſch⸗däniſchen Geſellſchaft, deren Einladung nach Kopenhagen der Reichsſport⸗ führer folgte, batten ſich zu ſeiner Begrüßung ferner u. a. der Geſchäftsführer der Nordiſchen Geſellſchaft, Kinn. und der Leiter des Reichs⸗ kontors der Nordiſchen Geſellſchaft, Funken⸗ berg, eingefunden. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen an⸗ lätzlich dieſes Beſuches ſtleht der Vortrag, den der Reichsſportfübrer am Donnerstagabend in der Deutſch⸗däniſchen Geſellſchaft über Ent⸗ wicklung und Ziel der deutſchen Leibeser⸗ehung halten wird. Auszeichnung Gerhart Haunkmanns in Wien Wien., 9. Dezember Zu Ehren des Dichters Gerhart Hauptmann fand im AUnterrichtsminiſterium ein Empfang ſtatt. Unterrichtsminiſter Dr. Vernter überreich⸗ te dabei Hauptmann das ihm anläßlich seines 75. Geburtstages vom Bundespräſidenten Mick⸗ las verliehene öſterreichiſche Ebren⸗ zeichen für Kunſt und Wiſſenſchaft. Dem Empfang wohnte auch der deutſche Vot⸗ ſchafter von Papen bei. Juſammenfaſſung der ſpauiſchen Ulademſen San Sebaſtian, 8. Dez. Durch eine Verordnung des Generals Franco ſind ſämtliche wiſſenſchaftlichen ſpaniſchen Aka⸗ demien zum 6. Januar nach Salamanca zuſammenberufen worden. Sie ſollen dort in einer Vollſitzung einheitlich unter dem Namen „Spaniſches Inſtitut“ zuſammengefaßt werden. Die einzelnen Akademien und zwar die der ſpaniſchen Sprache, der Geſchichte. Na⸗ turwiſſenſchaften. Philoſophie. Theologie. der ſchönen Künſte und Medizin, deren Tätigkeit durch den Konflikt unterbrochen worden war. ſollen ſich bis dahin unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten des ſtaatlichen Kulturausſchuſſes reor⸗ ganiſieren. In der Sitzung in Salamanca ſoll über die Aufaaben der Akademien beraten werden. Außerdem werden ie Profeſſoren auf den Staatschef und die Nationalregierung vereidiat. Der volniſche Miniſterrat nahm geſtern eine Neufaſſung des Geſetzes über die allgemeine militäriſche Dienſtpflicht im Entwurf an. Im Geſetz beißt es. die Armee ſtehe auf der Wacht für die Sicherheit und die Hoheitsrechte der Republik. Sie ſei Schutz und Schirm ihrer Un⸗ abhängigkeit und Freiheit. ſowie eine Schule der ſoldatiſchen und ſtaatsbürgerlichen Erzjeh⸗ ung. Die Armee werde ſtets die beſondere Für⸗ ſorge von Volk und Staat genlesen. Die Beiſetzungsfeierlichkeiten, an denen flat berh U f 7 feln an der, nuß Rei or eine delb den 0 grünt und des dart Einfl ſchaf biete 2 g Reil De. E egten hani: uu dent itets tber, denke get. den det agen dem len k er; 908 Abe tach Sot⸗ * den tat ien t N pt the 0 und ire eren dete fung hen 55 . L den Wit Ent vun anch Ala⸗ 164 1 uin it ſleit pal. lr abe 910 . igt ne ine zm 00 der Un⸗* ple geh Mt Braunſchweig, 9. Dezember Der Reichsbauerntag in Goslar hatte durch Klärung aller Einzelfragen und Ausgabe der verpflichtenden Parolen den Auftakt zu dem neuen und entſcheidenden Offenſivabſchnitt in der Erzeugungs⸗ ſchlacht bilden ſollen. Da die Paroleausgabe an das Führerkorps wegen des Anwachſens der Maul⸗ und Klauenſeuche abgeſagt werden mußte, wird der Reichsernährungsminiſter und Reichsbauernführer R. Walther Darré am kommenden Sonntag mittag ſich in einer Reichsſendung über alle Sender unmit⸗ telbar 5 das geſamte deutſche Landvolk wen⸗ den un die konkreten Aufgaben der Praxis umreißen, die für 1938 zur weiteren Siche⸗ rung der Ernährungswirtſchaft im Vorder⸗ grund ſtehen. Zur Beſchleunigung des Tempos und Zan ſtändigen Anſpornung der Leiſtungen des Landvolks nimmt der Reichsbauernführer darüber hinaus immer wieder auch perſönlichen Einfluß auf die Fronttruppen der Erzeugungs⸗ ſchlacht durch Beſuche bei den Landesbauern⸗ ſchaften, wobei natürlich nur ſeuchenfreie Ge⸗ biete berührt werden. Dem argrarpolitiſchen Hauptſchriftleiter im Deutſchen Nachrichtenbüro war Gelegenheit ge⸗ geben, den Reichsbauernführer und den e des Reichsnährſtandes, Bauer Behrens, auf ihrer mehrtägigen Arbeitsfahrt durch nnover und Braunſchweig zu beglei⸗ ten. 2 waren arbeitsreiche Tage, die vom frühen Morgen bis ſpät in die Nacht mit Be⸗ ichtigungen von landwirtſchafrlichen Betrieben, eubauernhöfen und der Umſiedlung, von bäu⸗ erlichen Genoſſenſchaftswerken und von Reichs⸗ nährſtandsſchulen, mit der Klarſtellung der Grundſätze lebensvoller Verwaltungsarbeit vor der Reichsnährſtandsbeamtenſchaft und mit der Beratung der ehrenamtlichen Bauern⸗ führer ausgefüllt waren. Dabei findet jede Sorge und jede Anregung ein offenes Ohr. jede Leiſtung ihre warme Anerkennung. Zu der ſofortigen Anordnung von Förderungsmaß⸗ nahmen und zur unverzüglichen Abſtellung ge⸗ meldeter Schäden kommen grundſätzliche Ent⸗ ſcheidungen von ſo bedeutender Tragweite wie die Verſchmelzung der Landesbauernſchaft Braunſchweig und Hannover, um damit vor⸗ ausſehend dem Strukturwandel Rechnung zu tragen, der ſich aus der Errichtung der Reichs⸗ werke„Hermann Göring“ im Bauernland Braunſchweig ergibt, wobei dieſe Maßnahme auch noch mit dem zuſtändigen Gauleiter und dem Reichsſtatthalter abgeſtimmt worden iſt. Gönnt der Reichsbauernführer ſich im Drange der Arbeit auch Sonntags keine Ruhe. ſo verlangt er von den ehrenamtlichen Bauern⸗ führern, daß ſie auch als Bauern und Land⸗ wirte vorbildlich wirken. Ein ſolcher mittelbäuerlicher Muſterbetrieb iſt der ohne jeden Luxus ausgeſtattete Bauernhof des eichsobmannes Behrens in Ahſtadt bei Hildesheim, der mit ſeinem ſeit Jahrzehnten betriebsverbundenen Landarbeiterſtamm in die⸗ ſem Jahr den außerordentlich hohen Ertrag von 250 Zentnern Zuckerrüben je Morgen ein⸗ gebracht hat. Auf dieſe Anſpornung der Be⸗ rufsleitung wird das Beiſpiel der Bauern⸗ ührung iſt es recht weſentlich zurückzuführen, aß überall im Lande trotz manchen Schwierig⸗ keiten und kleinen und großen Sorgen die Maßnahmen des Reichsnährſtandes willig befolgt werden. Gerade in dieſem Bauernland iſt es ein freudiges Mit⸗ ziehen der Bauern bei der Erzeugungsſchlacht offenſichtlich. 5 0 müſſen, wie es der Reichs⸗ bauernführer im Geſpräch ausdrückte, neue Maß⸗ nahmen und Arbeitsmethoden angeordnet wer⸗ den; ſonſt wäre ja eine. überflüſſig. Aber kein Zwang, nur die freiwillige Mitarbeit der Bauern bringt die Erfolge, die bei jeder Hofbeſichtigung erneut feſtgeſtellt werden kön⸗ nen. Davon zeugt auch der ſtolze Bericht, der in Hannover gegeben werden konnte, daß näm⸗ lich dort über 25 v. H. der Teilnehmer am Reichsberufswettkampf auf die Gruppe Reichs⸗ nährſtand entfallen und daß innerhalb von zwei 5 der Beſuch der Landwirtſchaftsſchulen in dieſem Bauernland von 1500 auf 2400 geſtie⸗ gen iſt. Mit Stolz zeigen die Bauern, was ſie in der Semeinſchaftsarbeit nach den Richtlinien des Reichsbauernführers etwa zur Erweiterung der wirtſchaftseigenen c N e geſchaffen habe. In der Zucker⸗ abrik Nordſtemmen werden in ewaltigen rockentrommeln Rübenköpfe und rünfutter aus dem Zwiſchenfruchtbau zu einem Trocken⸗ futter verarbeitet, das als Kraftfutter etwa dem Palmkernſchrot gleichwerti g iſt und bei der Verarbeitung von 5 Zentnern grünen Maſſe zu einem Zentner Trockenmaſſe nur 1.50 RM. Ankoſten verur⸗ ſacht. Ein geradezu jubelnder Empfang wurde dem Reichsbauernführer in Söldingen zuteil, wo eben die letzten Behälter der erſten in Deutſchland errichteten genoſſenſchaftlichen Groß⸗ Siloanlage gefüllt wurden; 17 Bauernhöfe, die mehr als ein Drittel ihrer Fläche mit Rüben beſtellen, fahren die Rübenblätter hierhin, wo ſie unter Erſparung jeder weiteren Arbeit in einen Trichter abgeladen werden. von dem ſie nach automatiſcher Zerkleinerung und ſorgfäl⸗ tiger Wäſche auf laufenden Bändern in die Behälter gefüllt werden. So wird im Gegen⸗ ſatz zu der koſtſpieligen und zeitraubenden Ein⸗ mietung oder Befüllung von Kleinſilos der volle Nährwert des Futters erhalten. Ange⸗ ſichts der Intenſität und Fortſchrittlichkei der heutigen landwirtſchaftlichen Arbeitsmehoden finden die Anregungen des Reichsbauernfüh⸗ rers zur Arbeiserſparnis überall beſonderes Intereſſe. Dabei zeigt ſich die Erfindungsgabe des Praktikers bei einem Kreisbauernführer, der eine automatiſche Pferdefütterung mit ein⸗ kulſche dender Abſchnüllder Erzeugungsſchlacht Dr. Darre ſpricht über die dicherung der Ernährungswirkſchaft 1938 nen Arbeitern den Zwang erſpart, regelmäßig um 44 Uhr morgens ſelbſt das erſte Futter zu geben. Die Landarbeilerfrage wird überhaupt von jedem Bauern. in jeder Beratung und bei der Erörterung jeder Maß⸗ nahme angeſchnitten, weil die Leiſtungsſteige⸗ rung auch bei Anwendung aller techniſchen Neu⸗ erungen beſonders intenſiven Arbeitseinſatz er⸗ fordert. i Der Reichsbauernführer zeigt an verſchiede⸗ nen Beiſpielen, daß alle Möglichkeiten zur Ar⸗ beitserleichterung und zur Zuführung von Land⸗ arbeitern konſequent ausgeſchöpft werden. Um die Erntebergung macht er ſich nicht ſo viel Sor⸗ gen, weil er hier mit dem Einſatz von Arbeits⸗ dienſt, HJ. uſw. ſchon Abhilfe ſchaffen kann, während für die Arbeiten der Beſtellung und der Ackerpflege die Facharbeit unentbehrlich iſt. Mit umſo mehr Stolz kann ein Kreisbauern⸗ führer bei der Vorſtellung ſeines Arbeiterſtam⸗ mes, der 20, 30 und 40 Jahre ſchon im Betrieb iſt, melden, daß bei ihm der Leutemangel noch nicht ſo gefährlich iſt, weil er bei gutem Bar⸗ lohn Pachtland vergibt, ſodaß bei einem Ge⸗ ſamtertrag, der über dem in der Induſtrie liegt, ſogar ehemalige Induſtriearbeiter bei ihm ge⸗ blieben ſind. Ein beſonderes Erlebnis war der Beſuch auf der Reichsſchule für Leibes⸗ übungen des Reichsnährſtandes Burg Neuhaus und bei der Landfrauenſchule Helmenſtedt. London. 9. Dez. Das Verhalten des Führers der engliſchen Arbeiterpartei und der parlamentariſchen Op⸗ poſition im Unterhaus, Major Attlee, wäh⸗ rend ſeines Aufenthalts in Rotſpanien hat in konſervativen Kreiſen beträchtliche Empörung hervorgerufen. Der konſervative Abgeordnete Liddall hat daraufhin einen Antrag im Unter⸗ haus eingebracht, der einen ſcharfen Ta⸗ del für Attlee enthält. Der„Daily Telegraph“ erklärt dazu, dieſer Antrag ſei von großer Bedeutung, weil Attlee als Führer der Oppoſition ein Jahresgehalt von 2000 Pfund aus öffentlichen Mit⸗ teln erhalte, und weil er beſtimmte Zuſiche⸗ rungen in der Frage der Nichteinmiſchung ſo⸗ wohl im Unterhaus wie auch im engliſchen Außenamt vor ſeiner Abreiſe abgegeben habe. Preß Aſſociation berichtet. Attlee werde am Freitag nach London zurückkehren.„um dem Sturm zu begegnen“, den er im Anterhaus Gegen Ende des Jahres 1867, alſo vor 70 Jahren, wurden in einer Waffenfabrik die erſten brauchbaren Schreibmaſchinen gebaut. Erfindungen kommen manchmal auf ſeltſame Weiſe zuſtande und ſehen nachher ganz anders aus, als ſie urſprünglich gedacht waren. So fers es auch der Schreibmaſchine. Als ein Mi⸗ ter Sholes Ende 1867 in Amerika mit einer Konſtruktion zum mechaniſchen Herſtellen ge⸗ druckter Schrift an die Oeffentlichkeit trat, war es durchaus nicht ſeine Abſicht geweſen, der ſchreibkrampfgeplagten Menſchheit im allgemei⸗ nen einen Dienſt zu erweiſen. Auf dieſen prak⸗ tiſchen Gedanken kam ſein Erfinderhirn zunächſt nicht. Vielmehr ging es ihm um die verein⸗ fachte Herſtellung einer Blindenſchrift. Daß daraus ſchließlich eine Schreibmaſchine für un⸗ ſere Normalſchrift wurde, war im Augenblick der fertigen Erfindung mehr als naheliegend. Um aber zunächſt der hiſtoriſchen Wahrheit die Ehre zu geben: der allererſte war Mr. Sho⸗ les nicht. Was aber ſein heute jubiläumswür⸗ diges Verdienſt bleibt, iſt der Umſtand, daß ſeine Konſtruktion von 1867 im Prinzip noch heute gebräuchlich iſt. Außerdem war er der erſte, der ein Patent erhielt. Allerdings hatte ſich ſchon rund 150 Jahre vorher der Engländer Mill um ein Patent bemüht für eine nicht näher beſchrie⸗ bene„Vorrichtung zur ſucceſſiven Erzeugung ge⸗ prägter Buchſtaben auf Papier“. Zur Ausfüh⸗ rung gelangte ſie allerdings nicht. Der nächſte ſeitdem bekanntgegebene Verſuch datiert aus dem Jahre 1784 in Frankreich. Dort iſt zum erſten Mal von einem Prägeapparat zur Herſtellung erhabener Blindenſchrift die Rede. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts mehren ſich dann ſchon die Verſuche, brauchbare Konſtruk⸗ tionen in dieſer Art zu entwerfen. Der Ame⸗ rikaner Sholes ließ ſich anregen durch eine der⸗ artige Blindenſchriftmaſchine, die 1867 auf einer Londoner Kunſtausſtellung zu ſehen war. Sie erregte damals rieſiges Intereſſe. Und ſo machte ſich auch Mr. Sholes, ſeines Zeichens Buch⸗ drucker, mit einem weiteren Fachkollegen und einem Mechaniker an die Arbeit. Nachdem man von der Vorſtellung, Blinden⸗ ſchrift herſtellen zu wollen, abgekommen war, gelang es ihm tatſächlich, 25 immer wieder ver⸗ beſſerte und ergänzte Konſtruktionen zuſtande zu bringen. Man konnte mit ihnen zwar leid⸗ lich ſchreiben, aber nach kurzer Zeit ſchon war jedes Modell hoffnungslos in die Brüche ge⸗ gangen. Doch Mr. Sholes ließ ſich dadurch nicht irremachen. Mit dem 25. Modell endlich ging er vorſichtiger um und brachte es unverſehrt der Reminton Company, einer bekannten Waffen⸗ jabrik. In dieſem Augenblick war der künftige Siegeszug der Schreibmaſchine geſichert. Die Geſellſchaft zeigte ſich lebhaft intereſſiert und ſachſten Mitteln konſtruiert hat und damit ſei⸗ Dieſe neuartige Schulung der jungen Gene⸗ ration liegt dem Reichs bauern führer beſon⸗ ders am Herzen; hier findet er eine friſche Aufgeſchloſſenheit der Jugend für ſeine klaren und lebenswarmen Formulierungen über den Sinn des Ausgleichs zwiſchen Körper, Seele und Geiſt, wobei der Lebensſtrom des Blutes und die treue Hütung des Bodens die Hal⸗ tung beſtimmen, aus der heraus die körper⸗ liche Leiſtung und der wirtſchaftliche Erfolg ihren eigentlichen Wert bekommen. Liegt der Zuſammenhang mit der Erzeugungsſchlacht bei der Landfrauenſchule offen zutage, ſo be⸗ ſtätigt der Andrang aus dem Lande zu den wenigen Kurſen wie auch der unmittelbare Eindruck der Bauernjugend auf Burg Neu⸗ haus, daß die Lockerung des Körpers als Ausgleich zu harter Arbeit nicht nur Freude in das tägliche Leben bringt, ſondern auch die Arbeitsleiſtung erleichtert und ſteigert. So hat gerade dieſe Fahrt durch das han⸗ noverſche und braunſchweigiſche Bauernland einen Einblick nicht nur in die Arbeitsart und in den Geiſt des Reichsnährſtandes gege⸗ ben, ſondern auch einen Ausſchnitt aus den weſentlichen Aufgaben des neuen Abſchnitts der Erzeugungsſchlacht vermittelt. Um welche entſcheidenden Fragen es ſich bei dieſer Klein⸗ arbeit handelt, die in treuer Pflichterfüllung überall auf jedem der über 3 Millionen Höfe in Deutſchland zu leiſten iſt, daran hat die in Zuſammenhang mit dem Vierjahresplan in⸗ mitten eines induſtriereichen Bauernlandes in die Reiſe Alllees nach Lowjelſpanien Empörung in konſervaliven Kreiſen Vorbereitung befindliche Errichtung der Reichswerke Hermann Göring erinnert. zu erwarten habe. Der Premierminiſter iſt aufgefordert worden. in der nächſten Woche Zeit für eine Ausſprache über den Antrag des Abgeordneten Liddall zur Verfügung zu ſtellen. Die Berbrüderung Alllees mit den henkern Spaniens Bilbao. 8. Dez. Sämtliche Häuptlinge der bolſchewiſtiſchen iktatur vereinigten ſich in Madrid zu einer Abſchiedsfeier für den Sprecher der engliſchen Parlamentsoppoſition, Attlee. Im Reſtau⸗ rant des Parlamentsgebäudes fanden ſich ein: Negrin, Prieto. Martinez Barrio. Alvarez del Vayo und andere„Prominente“. um Attlee ihre Bewunderung und Dankbarkeit auszuſpre⸗ chen. Attlee entgegnete mit anerkennenden Worten über das Gewaltſyſtem bei den Madrid gegen die nationalen Truppen verteidigenden Seit 70 Jahren wird gelippt Eine Schreibmaſchine, die mit Tinte ſpritzte— Mit Blindenſchrift fing es an— Die erſte wo über einen halben Zentner Heerhaufen. tion. Allerdings wollte es zunächſt kein ge⸗ ſchäftlicher Erfolg werden, nach neun Jahren verkaufte man nur knapp 1600 Maſchinen. Der Mann übrigens, der die Schreibmaſchine dann in Amerika pupulär gemacht hat, war Mark Twain, wenn auch ganz wider Willen und auf eine für ihn qualvolle Weiſe. Man hatte ihm heimtückiſch ein ſolches Ungetüm, das damals über einen halben Zentner wog, zum Geſchenk gemacht. Tatſächlich brachte es der Humoriſt nach mühevoller langer Uebung ſoweit, daß er darauf dichten konnte. Daß ſämtliche angehenden Stenotypiſtinnen heute das Zehn⸗Finger⸗Syſtem lernen müſſen, mutet wie ein Hintertreppenwitz in der Anna⸗ len der Schreibmaſchine an. Zunächſt: die Typenanordnung, die jener Mr. Sholes unter Zugrundelegung der engliſchen Schreibweiſe und der Häufigkeit der darin enthaltenen Buch⸗ ſtaben getroffen hatte, iſt in der Folgezeit von allen anderen Herſtellern, auch den deutſchen, übernommen worden, abgeſehen von allen ein⸗ zelnen Zeichen. Sholes hatte die Typen aber ſo angeordnet, daß die beiden Zeigefinger, wie er ausdrücklich betonte, gleich viel zu tun hät⸗ ten. Auf den Gedanken, daß jemand alle zehn Finger benutzen könnte, war er nicht im ent⸗ fernteſten gekommen. Von den in handwerklicher Baſtelarbeit her⸗ geſtellten erſten Modellen des Mr. Sholes ſind heute keine mehr vorhanden, wohl aber bon der erſten Serie, die die Remington Company fabrikmäßig baute. Das Schreibmaſchinen⸗ Muſeum im Bayreuther„Haus der deutſchen Kurzſchrift“ bewahrt ein derartiges Exemplar auf. Das Schreiben darauf muß einem Lot⸗ terieſpiel geglichen haben. Denn die Typen ſchlugen von unten gegen die mit dem Papier beſpannte Walze. Leſen konnte man erſt, nachdem der Wagen abgehoben worden war. Außerdem beſtand die Schrift nur aus großen Buchſtaben. Als die erſte Maſchine mit un⸗ ſerer heutigen gemiſchten Schrift entſtand, prä⸗ ſentierte ſie ſich mit über 80 Typen! Auch das Farbſtoffproblem war nicht einfach zu löſen. Bevor man das Farbband kennenlernte, ſpritzte eine Schreibmaſchine um ſich wie ein Hund, der gerade aus dem Waſſer kommt. Nach überein⸗ ſtimmenden Berichten verurſachten die erſten Modelle tatſächlich Geräuſche wie ein Maſchi⸗ nengewehr. Kein Wunder, wenn ſie von einer Waffenfabrik gebaut wurden. Faſt gleichzeitig mit Sholes in Amerika, ge⸗ nauer zwei Jahre darauf, hat ſich in Deutſch⸗ land der durch die Erfindung des Fahrrades bekannt gewordene Freiherr von Drais aus Sauerbrunnen mit der Konſtruktion einer Schreibmaſchine beſchäftigt.„Schnellſchreib⸗ begann ſogleich mit der ſerienmäßigen Fabrika⸗ klavier“ nannte er ſeinen im übrigen fehlge⸗ Von Börsen und Wärkten fntehn-ainische abendborse Weitere Erholungen An der Abendbörſe kamen weitere Kaufaufträge zur Ausführung, ſo daß die Beſſerung der Kurſe Fort⸗ ſchritte machte. Die Umſatztätigkeit war in manchen Werten lebhafter, im großen und ganzen aber noch eingeſchränkt. Durchſchnittlich ergaben ſich weitere Er⸗ holungen um ½—1 Prozent, wobei es ſich allerdings vielfach um Anpaſſungen an den höheren Berliner Stand handelte. Feſt lagen Elektr. Licht& Kraft mit 141¼(139) und damit noch 1 Prozent über Berlin. Ferner zogen Rheinſtahl auf 140(139), MAN auf 125½ (124 ¼) Demag auf 141(140), BMW auf 143¼(142 ¼), Bemberg auf 135½(135), Geſfürel auf 142(141 ¼), Rheinmetall auf 140½(120), Schuckert auf 167¼ (167¼ů), EL auf 129¼(129) an. Verein. Stahl mit 110¼ und Mannesmann mit 113 ⅛ lagen unverändert und hatten größeres Geſchäft, ebenſo JG. Farben, die ½% Prozent abbröckelten auf 153¼. Nicht ganz be⸗ hauptet waren ferner Holzmann mit 148 ½(149), Jung⸗ hans mit 124(124). Scheideanſtalt blieben von der Mitteilung über unv. 9 Prozent Ausſchüttung unbe⸗ rührt mit 252. Großbankaktien notierten unver⸗ ändert. Das Rentengeſchäft war ohne Bedeutung, 5proz. Hoeſch bröckelten/ Prozent ab auf 102 ¼, wäh⸗ rend 6proz. JG. Farben/ Prozent anzogen auf 129½; 4½proz Krupp lagen mit 99 unverändert. Im Frei⸗ verkehr nannte man Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,95, Aproz. Rentenbank⸗Ablöſungsſcheine mit 93¾ und Zinsvergütungsſcheine mit 96/8. Glelreldemärkie Frankfurter Getreidegroßmarkt Es notierten(Getreide je Tonne, alles übrige je 100 kg) in RM.: Weizen Wö 13 209, W' 16 212, Wö 19 217, W'20 218, Roggen R 12 193, R 15 196, R 18 200, Re 19 202 Großhandelspreiſe der Mühlen der genann⸗ ten Preisgebiete. Weizenmehl Type 812 W'ö 13 29,20, W' 16 29,30, W' 19 29,30, W' 30 29,65, Roggenmehl Type 1150 R 12 22,45, R 15 22,80, R 18 23,30, R 19 23,50 plus 0,50 RM. Fracht⸗Ausgleich. Weizenfutter⸗ mehl 13,60, Weizenkleie We 13 10,75, W' 16 10,90, W' 19 11,10, W 20 11,20, Roggenkleie R 12 9,95, R 15 10,15, R 18 10,40, R 19 10,50 Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlen⸗ ſtation. Treber getr. 14,00 Höchſtpreis ab Erzeuger⸗ ſtation. Tendenz: ruhig. gie hören im Rundfunk. Freitag, den 10. Dezember Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Fröhliche Mor⸗ genmuſik. 9.40: Kleine Turnſtunde. 10: Kameraden er Arbeit. 10.30: Kampf und Spiel auf dem Etſe. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Kinderlieder⸗ ſingen. 15.40: Was Leſeratten ſich zu Weihnachten wünſchen. 16: Muſik am Nachmittag. 18.20: Deutſche Volkslieder. 18.45: Zum Leiſtungskampf der deut⸗ ſchen Betriebe. 19.10:... und jetzt iſt Feierabend. 20: Aus beliebten Opern. 21: Hier ſpricht Sowjet⸗ rußland! 21.15: Der Tag klingt aus. 22.30—24: B. von Geczy ſpielt Frankfurt 6: Morgenlied, Morgenſpruch., 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. 10: Das größte Bauwerk der Zukunft. 10.30: Hausfrau, hör zu! 10.45: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 11.40: Deutſche Scholle: Viel Heu— aber zu wenig Milch. 12: Kon⸗ zert. 14.10: Dem Opernfreund. 15: Volk und Wirtſchaft. Unſere Kolonien früher und heute. 15.15: Wolgadeutſches Schickſal. 16: Konzert. 18: Zeitge⸗ ſchehen im Funk. 18.43: Zum Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe. 19.10: Muſikaliſche Reiſebilder. 21.15: Man kann ruhig darüber ſprechen. Eine hei⸗ tere Funkfolge. 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht. 22.30: Tanzmuſik. 24—1: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Morgenlied. 6.30: Konzert. 8: Gymnaſtik. 8.30: Muſit am Morgen. 10: Das größte Bauwerk der 8 10.30: Kampf und Spiel auf dem Eiſe. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Eine Stund', ſchön und bunt. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Alte Hausmuſik. 18.30: Griff ins Heute. 18.45: Zum. der deutſchen Betriebe. 19.15:„Stuttgart ſpielt auf!“ 20:„An der Wiege der Operette“. 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht. 22.30: Das Bergner⸗Quar⸗ tett ſpielt. 23: Ganz friſch. 24—1: Nachtmuſik. . TTT wie ſich Erfinder von anderen Inſtrumenten, in dieſem Fall dem Klavier, anregen ließen. Auch die Buchdruckerkunſt iſt ja in ihrer Früh⸗ zeit nicht von der altgewohnten Form der Schreibſchrift losgekommen. Brauchbare Schreibmaſchinen entſtanden in Deutſchland ſchließlich erſt 1898 und 1900. Dieſe beiden Modelle haben ſich dann raſch neben den Ame⸗ rikanern den Weltmarkt erobert. Graf Iii bei Eden Jondon. 8. Dez. Der augenblicklich in London weilende ehe⸗ malige japaniſche Außenminiſter Graf Iſhii hatte am Mittwoch eine Unterredung mit Außenminiſter Eden. über deren Inhalt jedoch nichts mitgeteilt wurde. Die iraliſche Helleilung erneut beſchädigt London, 9 Dezember Nach Meldungen aus 115 wurde heute mor⸗ gen wiederum die trakiſche Oelleitung beſchädigt 1 das ausſtrömende Oel angezün⸗ et. „Das Militär richt in Nazareth verurteilte einen Araber. unrechtmäßigem Waffen⸗ beſitz zu ſieben Jahren Gefängnis. Außenminiſler delbos in Bukareſt Bukareſt, 9. Dez. Am Mittwochvormittag traf der franzöſiſche Außenminiſter Delbos in Bukareſt ein, wo er von Außenminiſter Antoneſcu und mehre⸗ ren anderen Miniſtern begrüßt wurde. Delbos begab ſich bald nach ſeiner Ankunft in das Außenminiſterium und von dort zur Audienz beim König, der ſich ein Frühſtück im Kö⸗ niglichen Palaſt anſchließen werde. r franzöſiſche Außenminiſter erklärte Ver⸗ tretern der rumäniſchen Preſſe, ſeine Reiſe ent⸗ ſpringe dem Wunſche der franzöſiſchen Regie⸗ rung, herzliche Beziehungen mit dem rumäni⸗ ſchen Volk zu pflegen. Frankreich wolle in enger Uebereinſtimmung mit allen befreundeten Län⸗ dern arbeiten, und die franzöſiſch⸗rumäniſche Freundſchaft diene den Intereſſen beider Ra⸗ ſchlagenen Verſuch. Ein intereſſantes Beispiel, tionen und dem Frieden. 1 o —— .* 5 5 N C A —— . * . 1 155 * 5 ö 0* ö 99 9 58 1 1* 2 — ä o 222 ²˙ A 8 2 Roman von Egbert Jürgen (12 Fortſetzung) Endlich ſieht man einige der Herren aus dem Haus treten, ſie gehen in den Hof hinunter: die anderen dommen nach. Auf deut Hof ſtehen ſie noch in Gruppen beiſammen und ſprechen lebhaft aufeinander ein. Herr von Rieſental ſtͤht mit Aumeiſter, deſſen Kommen man vorhin gar nicht beobachtet hat, und dem kleinen rund⸗ lichen Mann zuſammen. „Ernſt“, ſagt Margot,„ſieh dir mal den kleinen Dicken da drüben bei Papa an, das iſt dieſer Güter⸗ makler, der uns die Unruhe ins Haus gebracht hat.“ Der Aſſeſſor dreht ſich gehorſam um und ſchaut nach dem kleinen Mann hin. „Was ſagſt du?“ fragt er dann verblüfft.„Güter makler? Ich will dir eins ſagen, Margot, dieſer kleine Mann hat noch keinen einzigen Quadratmeter Grund und Boden vermittelt. Dieſer lächerlich ausſehende kleine Kerl iſt der Kriminalinſpektor Reiter. Und einer der tüchtigſten Leute im Präſidium, der im Ruf ſteht, ſelbſt die ausſichtsloſeſten Fälle noch zu löſen. Ich habe ihn ſelber kennengelernt, als ich dort arbeitete...“ „Kriminalinſpektor?“ zweifelt Margot betroffen. „Kriminalinſpektor!“ ruft auch Brigit erſtaunt aus. Dieſer Mann iſt Kriminalinſpektor, iſt ein äußerſt tüchtiger Beamter ſogar. Warum hat Aumeiſter ihn als Gütermakler ausgegebe. Sarum kam er als ſolcher heute in dieſes Haus? Warum wohl? Sollte er in der Wilddiebsgeſchichte tätig ſein? Eine andere Löſung gibt es eigentlich nicht. Sie teilt den anderen ihre Mei⸗ nung mit, und ſie erkennen ſie als wahrſcheinlich richtig an. Warum ſonſt ſoll Herr von Rieſental alle Standes⸗ genoſſen hierherbeſtellt haben, wenn es ſich nicht um eine Sache handelt, die ſie alle angeht. Und das trifft auf die Wilddiebsangelegenheit zu. „Wenn er ſich hier offiziell als Gütermakler einge⸗ führt hat, wollen wir ihn auch als ſolchen behandeln“, ſchlägt der Aſſeſſor in richtiger Einſicht vor.„Er hat ſicher Gründe, ſeinen wahren Beruf vor der Offent⸗ lichkeit geheimzuhalten.“ Die Damen verſprachen es ihm. * Der Gutshof hat ſich inzwiſchen von den Beſuchern geleert. Herr von Rieſental ſchreitet mit ſeinen beiden Begleitern der Terraſſe zu und ſtellt dann Aumeiſter und Reiter vor, ſoweit man ſich nicht ſchon kennt. „Papa, du willſt doch nicht etwa gar verkaufen?“ kann ſich Margot doch nicht zu fragen enthalten. Es ſoll Scherz in dieſer Frage liegen, aber ſie treibt den alten Herrn doch in Verlegenheit, er hat nicht gelernt, mit der Wahrheit hinter dem Berg zu halten. „Ich habe den Herren ein großes Projekt unterbrei⸗ tet, gnädiges Fräulein, ein Projekt von außerordent⸗ licher Bedeutung, das alle dieſe Herren ſtark inter⸗ eſſieren dürfte, nicht nur Ihren Herrn Vater und Herrn Aumeiſter, mit dem ich aus dieſem Grund ſchon länger in Verbindung ſtehe“, rettet Reiter für ihn die Lage und heimſt dafür einen dankbaren Blick des Guts⸗ herrn ein. 5 „Aber jetzt wollen wir das Geſchäftliche fortlaſſen, denke ich“, ſchlägt Margot vor und findet Zuſtimmung. Es wird eine recht behagliche Plauderſtunde, zumal Reiter ſich ſehr guterzogen benimmt: ſein„anderes Ich“ behält er ſich wahrſcheinlich für die Freunde im „Preußiſchen Hof“ vor. Nur den beiden Verliebten wird die Zeit lang, ſie müſſen über Dinge plaudern, die ihnen im Grunde höchſt nebenſächlich erſcheinen. Und Brigit fühlt mit ihnen. Reiter verabſchiedet ſich kurz vor fünf Uhr. Aumeiſter bleibt auf Rieſentals Wunſch noch da, auch der Aſſeſſor iſt ſelbſtverſtändlich von der Geſellſchaft. Die Nächte ſind ſchon kühl. Man findet es daher an⸗ genehm, daß im Kamin des Speiſezimmers die Buchen⸗ klötze praſſeln. Als das Abendbrot abſerviert iſt, gibt es ſich, daß Rieſental mit dem Aſſeſſor verſchwindet. Mit erwartungsvollen Mienen ſieht Margot den beiden nach. Dann huſcht ſie hinterher, macht aber an der Tür halt, die Rieſental hinter ſich geſchloſſen hat. Die Türen im Herrenhaus beſtehen aus dickem Eichen⸗ holz, die Räume ſind groß: alſo kann Margot nicht hören, was der Vate mit ihrem Ernſt ſpricht. Brigit ſitzt mit Aumeiſter am Kamin. Man hat erſt über allerhand belangloſe Dinge geſprochen. Jetzt aber hebt das Mädchen den blonden Kopf. „Dieſer Herr Reiter iſt Kriminalpoliziſt, Herr Au ⸗ meiſter?“ „Woher wiſſen Sie das?“ „Herr von Görlitz erinnert ſich ſeiner vom Polizei⸗ präſidium her.“ „Ach ſo! Es weiterhin zu beſtreiten hat alſo keinen Sinn mehr. Ich will Ihnen auch ſagen, daß er die Wilddiebsaffäre behandelt, muß mich indes auf Ihre Diskretion verlaſſen.“ „Das dürfen Sie.“ „Ich danke Ihnen. Aber darf ich fragen: warum intereſſiert Sie der wahre Beruf dieſes Herrn ſu?“ „Ach Gott, intereſſieren... Er intereſſiert mich weiter nicht. Nur vorhin— ich weiß ſelber nicht, wie das kam— vorhin, als Herr von Görlitz den wahren Be⸗ ruf dieſes Herrn Reiter erwähnte, da hatte ich plötzlich das Gefühl, als wenn Unheil bevorſtehe, großes Un⸗ i „Aber ich bitte Sie!“ „Ja, es war mir ſo. Was es iſt, wen es treffen wird, ich kann es nicht ſagen. Aber es vackte mich plötzlich: Urheber es wirp etwas Schreckliches paſſieren, es liegt etwas in der Luft. auch jetzt bin ich dieſe Beklemmung noch nicht ganz los. „Was sollten Sie fürchten? Sie ſtehen doch ganz außerhalb dieſer Dinge.“. 1 Er führt den Satz nicht zu Ende. denn die Tür hat ſich geöffnet. Mit ſtrahlender Miene erſcheint Herr von Rieſental, hinter ihm die beiden Glücklichen. 5 „Fräulein Jung, Herr Aumeiſter, wollen Sie uns die Freude machen und ein Glas Sekt auf das Wohl dieſes Brautpaares trinken?“ 3 Seine Hand weiſt auf die jungen Leute. Brigit und Aumeiſter wünſchen ihnen Glück, ſchütteln ihnen die Hände. 1 Es iſt nicht weit von Mitternacht, als Aumeiſter ſeinen Braunen beuzigt. Er tut es nicht in beſter Laune. In ihm frißt der Neid. Der Neid auf die glüc⸗ lichen Verlobten. Und er muß an dieſe ſtolze blonde Brigit Jung denken. Und dann an deren Verlobten, an Doktor Barth. So mißmutig wird er da, daß er ſich vornimmt, dieſe unerquicklichen Gedanken mit einer Flaſche Wein zu vertreiben. Aus dem„Preußiſchen Hof“ ſchimmert ja noch Licht. Und für ſeinen Gaul hat man auch einen Stall, man iſt wegen der zahlreichen vom Land vorſprechenden Gäſte, die mit Pferd und Wagen zu kommen pflegen, darauf eingerichtet. * Es iſt gerade ein einziger Tiſch noch beſetzt in der Bierſtube. Aber auch ſo beſetzt, daß kein Menſch mehr Platz daran fände. Und das anerkannte Oberhaupt dieſer Tiſchrunde iſt der kleine dicke Herr Reiter. Er regtert mit abſolutiſtiſcher Gewalt. Denn er hat eine Art von Komment eingeführt, verdonnert ſeine Freunde zu Runden, läßt ſie in die Kanne ſteigen, mit Halben und Ganzen ſich löffeln, Bierjungen trinken, Lieder ſingen. Sogar den Verſuch hat er gemacht, einen Sala⸗ mander mit ihnen zu reiben, aber der war geſcheitert. Es iſt zwar ein Radau, wie man ihn ſonſt in dieſem Hauſe nicht kennt. Aber es ſind nur zwei oder drei Zimmer in den oberen Stockwerken vermietet. Und wegen dieſer paar Gäſte läßt man das Geſchäft hier unten nicht aus. Schmunzelnd ſteht der Wirt ſelbſt an der Bierleitung— er hat heute ſchon ein zweites Mal anſtecken müſſen—, füllt die Gläſer ſorgfältig, das heißt ſo, daß er bei zehn eins gutgemacht hat. Man merkt es ja jetzt nicht mehr. Die ſchwarze Elli ſieht erſchöpft und müde aus. Aber auch ſie iſt froh, daß mal Betrieb im Lokal iſt und der heutige Umſatz den Durchſchnitt anderer Abende weit überſchreitet. Das wird ſie ja auch an ihren Prozenten ſpüren. Dafür iſe ſie insgeheim dem kleinen Herrn Reiter dankbar und ſtellt ihm als Beweis dafür immer dasjenige Glas der Runde hin, das am beſten eingeſchenkt iſt. Reiter mer. allerdings nichts mehr von dieſem löblichen Tun, er iſt zu ſtark in Anſpruch genommen von ſeinen Prä⸗ ſidentenpflichten. Ja, er hat ein ſehr ſtrenges Regiment eingeführt, er hat ſich aufs Präſidium dieſer fidelen Rundo erheben laſſen, weil das ihm die Macht gibt. allen jenen gewaltige Bierſtrafen aufzuerlegen, die e. nicht laſſen können,„Herr Kriminalinſpektor“ zu ihm zu ſagen. So hat er fertiggebracht, daß der Gebrauch dieſes ihm doch zu Recht zuſtehenden Titels am runden Tiſch völlig ausgerottet iſt. Das hat er ja auch gewollt. Aumeiſter läßt ſich an einem entfernten Tiſch nieder. Reiter hat ihn zwar wahrgenommen und will ihn zu der frohen Runde einladen, aber der Guisbeſitzer lehnt dankend ab. Dieſen Lärm mag er nicht. Schlimm ge⸗ nug, wenn er ihn ſich anhören muß. Er beſtellt ſich eine Flaſche Wein und trinkt langſam, er ſchmeckt ihm nicht ſo recht. Aber er bringt es auch nicht fertig, den Wein ſtehenzulaſſen und heimzureiten, es iſt ihm zu einſam und leer im Haus. Das ſchwa haarige Servierfräulein iſt an ſeinem Tiſch ſtehengeblieben. „Seit fün Ihr geht das nun ſo“, ſagt es und weiſ⸗ auf den runden Tiſch in der Ecke.„Dieſer Herr Reiter macht die braven Leute noch ganz verrückt. Mit fedem duzt er ſich jetzt... und es ſind doch fünfzehn Mann dort drüben. Und was getrunken wird! Ach, Herr Au⸗ meiſter, von Trinken kann man da gar nicht mehr reden. „Inzwiſchen ſchreit man ſchon wieder nach Bier und hämmert mit leeren Gläſern auf dem Tiſch. Reiters Saat geht auf. Aber lange dauert die vergnügte Sitzung nicht. Der Wirt gebietet Polizeiſtunde. Langſam richtet man ſich danach, trinkt aus, zahlt und verſchwindet. Schließlich iſt Aumeiſter neben Reiter der letzte Gaſt. Von draußen klingt noch der Schlußreim eines fidelen Kneipliedes in das Zimmer. Die braven Bürger geben auf der Straße noch keine Ruhe. Aumeiſter gibt Anweiſung, ſein Pferd aus dem Stall zu führen und zu ſatteln, dann begleicht er ſeine Zeche. „Na, mein Haſe, war's nicht nett heutk abend?“ er⸗ kundigt ſich Reiter bei der Bedienung, als er das gleiche tut. „Augenblick!“ ſagt die Elli,„ich muß erſt mal zuſam⸗ menrechnen: zwei Runden zu fünfzehn Glas, vier hatten Sie vordem, nicht wahr? Dann die zwei Kleinen, die Sie mit Herrn Steinbock an der Theke tranken, ſechs Zigarren zwanzig, eine große Schachtel Zigaretten. und dann die drei Kognaks „Alle Achtung!“ meint Aumeiſter, der noch au Inſpektor wartet. f ch auf den „Ich will wiſſen, ob's nett war, mein Kind?“ inqui⸗ riert Reiter weiter. Tür Sie ſchon. für mich nicht 8 Rechtsschutz Kotrespondenzverlag Fritz Mardicke, Leipzig C1 äger? enn Sie dann avrechnen, was? und nun er⸗ tien eee meine Freunde heute auf die blöd⸗ ſinnige Idee gekommen ſind, mich Kriminalinſpektor zu 9⁴ we Ach“, lacht das Mädel, das wiſſen Ste nicht mehr? Als Sie das letztemal hier abreiſten. Herr Reiter, und ich Ihnen die Rechnung gemacht hatte, ſagten Sie doch zu mir, daß Sie es ſeien. Das habe ich heute frũh Ihren Freunden erzählt. und die haben ſich ausge⸗ „Sie ſo zu nennen.“ Maher also meint der Kleine,„darum alſo! Sehen Sie Ellichen, das iſt ſo ne Gewohnheit von mir. Immer wenn ich aus'nem Hotel fortgehe, ſage ich ſo.“ „Aber warum denn nur?“ 8 „Ja... hm.. ſoll ich mein Geheimnis verrafen? .. Sie tun's ja nicht, aber andere haben's verſucht: ſo'nen lächerl! zen kl, nen Knaben wie mich denlt man immer über's Ohr hauen zu können. Und wenn ich mich dann als Polizeimann ausgebe, kriegen ſie doch'nen Heidenreſpekt vor mir und gehen manierlich mit mir um.“ 5 „Soll das nun wieder ſo ein Witz von Ihnen ſein?“ *. Reiter ſteht mit Aumeiſter noch auf der Straße. Der Gutsbeſitzer hält den Braunen am Zügel. „Ich hab mich nämlich das letztemal tatſächlich ver⸗ plappert“, erklärt ihm Reiter noch,„da iſt mir mein Titel entfahren, ohne daß ich es wollte. Und die Kleine hat ſich das natürlich gemerkt. Aber war das nicht ne glänzende Ausrede, die ich erfunden habe?“ Aumeiſter will bejahen, kommt aber nicht dazu. Denn plötzlich bäumt ſich der Gaul auf. Aumeiſter muß mit aller Kraft zufaſſen, um das aufgeregte Tier in der Gewalt zu behalten. Ein großer grauer Perſonenwagen iſt mit hoher Geſchwindigkeit an ihnen vorbeigeſauſt. Sein überraſchendes Auftauchen, das plötzliche helle Scheinwerferlicht hat das Pferd erſchreckt. „Rückſichtsloſer Kerl!“ ſchimpft der Gutsbeſitzer. „Kann er ſein Tempo nicht mäßigen oder wenigſtens rechtzeitig Signal geben, wenn er mich mit dem Pferd hier in dieſer engen Straße ſtehen ſieht!“ „Na“, meint Reiter unbekümmert,„ſagen Sie es ihm doch, wenn Sie ihn wiederſehen.“ „Ich ihm ſagen? Ich weiß doch gar nicht, wer der Fahrer iſt.“ „Hätten Sie eben beſſer aufpaſſen müſſen, verehrter Herr. Doktor Barth ſaß am Steuer!“ Dieſe Feſtſtellung überraſcht Arndt. Der Kleine ſpricht weiter. „Doktor Barth, fawohl. Der und kein anderer. Und wahrſcheinlich kommt er von einer ſeiner auswärtigen Krankenbeſuche. Reichlich ſpät, finden Sie nicht auch?“ „Allerdings. Alſo dem gehört der graue Wagen. Mir iſt, als hätte ich ihn ſchon mal geſehen, auch mitten in der Nacht. Reiter iſt plötzlich intereſſiert. „Wann war das?“ „Das kann ich Ihnen ganz genau ſagen. An dem Tag, an dem ich Sie in der Stadt traf, an dem wir ſpäter im Kaffeehaus auch noch 1 ſelbſt trafen. Ich fuhr in einem ganz netten Tempo heimwärts. Aber plötzlich überholt mich ein großer grauer Wagen und 5 6 war faſt, als hätte Doktor Barth am Steuer ge⸗ ien 13. Brigit zügelt die nervöſe Fuchsſtute, denn der Wagen, der dort die Straße daherkommt, iſt ihr nur zu gut bekannt. Es iſt der große graue Tourenwagen ihres Verlobten. „Alſo kümmert ſich Otto doch wieder mal um mich“, ſagt ſie ſich und wird ſich zugleich bewußt, daß ihr dieſe Erkenntnis keinerlei Genugtuung gibt. b Jetzt gleitet das Auto an ihr vorbei, die Bremſen kreiſchen auf. Sie bringt das Pferd nahe an den Wagen heran. f „Gitta!“ Sie geben ſich die Hände. f„Gitta, ich mußte wieder mal nach dir ſehen, ich halte es nicht mehr aus ſo allein, ſo ohne dich. Und“— er kann ſich nicht mehr zurückhalten—„und ich muß wiſſen: kehrſt du heim, zu mir, zu deinem Vater? Und wann?“ 8 „Otto, ich hoffte, hier Ruhe und Klarheit in meine Gedanken bringen zu können 18 N „Lang genug biſt du hier „Ja, wohl bin ich lange ſchon hier, aber du ſelbſt haſt es mir ſo ſchwer gemacht „Ich?“ 17572 du, weil du unwahr geweſen biſt mir gegen⸗ „Ich hätte dir die Unwahrheit itta? gibt es nicht.“ 0 mene „Doch, doch! Ich muß dich alſo daran erinnern! Du ſagteſt damals, als du dich von Herrn von Rieſental und mir verabſchiedet ha t, daß du nach Neuſt fahr müßteſt. dae en ener watten (Fortſetzung folgt) r wposg un„d 9898 ud binqusqog u 2 81 99 88 sid uvm eiindz ueogaung u! maveeg n Be Luv so une e u ene ene hesch Apres üveeq ns 98 sig unn e ene eee ne sq une u une ede eee dioqohlq aeg a Inbin eer nenee ene e e en dvb 20 uv edu ne pues I neee e“ Ig I as II mod 86 6 nl „usog home agile ed siv sn zul U Sue ee eee e mne ec e l ne q pred sid Ji b noa spaß 1 nv onna ol aun „wa iges jpc 100 ana ei eee e eee aa able aba deuvjlgz zeig lpinong i Unpea 109 T igel 20 Let en ee e 6 611g“ gr%%%, ·᷑ g moa 80 6 sn „eee eee ec dus I jd%— mas 86 ub eg eee eee usland ne ueuſpen inc 281 1 jqnvis aan nee ng „15 unc and Bunzzpulech ꝛelun og ue ee ap bibo neue ba une e eee eee eee neue ene een een egen e en eee neihvusnzz obne Ages no Sou usupon sell ai uus Ageulpea usq og ueſusengaaczva og ic ud vas jeidnvsjeg cpu pegel seid uu udo ue ue rie uod nag uslogea quvihgo g uebi ne qusbog aeaelun jo a noh unn uvul vol usbone bun ale Seu gp ueoaogqpozg uod gun zquseulech zclun noq;vg DT 1 jb ue nenen ee ue fuers jene dig Si ue zbnluns sun 20 dippu sog og eden n „e eeiplebqv sio AIpples wo ob gpfse id sv pu of uuvz une— unn pbu 00 Pou· unvz uelanq aun use undi bee eee ne eee 8e el siq uo! useubgd ui menue ec ee 6 n 2 ⸗unzeg sig 91 ua: bu a0 use n speich 2% Inv: „ gun ibupgesqv„inc and“ Seſuu vues q emo ei 10 nee een eee ee e“ 9 LT ao 65 moa 81 0 nl ue! elles mezuge ua hee ene ee ebene sql) ss ene echten e ene bee Aqiel unn ego ine u pieibzeg ue gun snoqjoqvo⁊ sad ounpcee eeeeee e e e ſ edeeee uequbgeg 8,9181 uso ud sn auge eu gun dleadzoq v 510 0 Jin ene Bupqueunuvling ueſeiq ui um uellom„Bunziog zꝛuueqheduwg“ 4% ueuuunzg nov sniß Cc 86 ung be“ ao 26 ieluen eee eee en) eee eee une joa ug 0008 vans une ehen ee At 1019 inbjdnvc 908 hpigdun g beg aun „ le usduunzich doi md i naveeq usgang ung eduvg uc uellvjeöne% 02 ua bneq uz mesg bjcp! nessunzemuog ue sword ueneehebqo sd jpinong u ol An een eee e ee 809 inbidnvg 16 mojqquvs pg Hepingeb beet elo usdunzg zus olpeicß 10 A6 000 Ort 18e eee a0 zwo ug oob o o 286 zinvg uneguleen eetee er „ae quien ͤ sio aupmuvnb aun appnonb od i ee eee eee eee e algeagz gun auge d gun ee eee e („Bunneg auen“% 9/9191 usbupb ivo ug sn usbun ppc pu) usaqvo oo ada hae a0 sub aeadꝗg u q ον 12229 ond 184 uc p gab ꝙppfuegei aulani anu unn ng ua ea so uu 1p A011 anu gun plot som Sp zahn uu een ee duni inu unn nd zuuan a wß appig 1 gam Aqn vi eig inn bead ud 5019 fe ne un eee ep nv nu quiz na ons edc sog uu iich! 208 nv] ainu qujgß na ano f goaiman d 2861 buvbaqof as quo N 8 A naqzbs nua: i un zapalellech une s 0 08 m us uv„puls dzelun“ app 1 an 2p ute t ene e:s, n eee eee eee eee ei ausn um Ine un s zune e Ann been eee lh ee eee enen eie ee n 201 20 eien neee w ieee eee een ee nö ene eee e ets pp e e n e upon Gon ol kg sog i pee ee een eee in neee ie ene eng aun din use euer ͤ mea pete ene eee wi eme nenen en e eee we 2. 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Auch in Seckenheim wurde mit 40.— Mk. angefangen, daſelbſt fanden auch einige Hundert alte Tabake zu 30 bis 31 Mk. Käufer. Jenſeits des Rheins wurde vieles am Dach gekauft, z. B. in Schwegenheim zu 4043 Mk. Von den badiſchen Hardtorten hat Friedrichstal aus⸗ verkauft, in Stöck, Stafford, Blankenloch wurde bis 40 und 50 Mk. gewogen. In Schwetzingen zahlte man 40 bis 50 Mk. für den Zentner. Die Tabakpflanzer erhalten dieſes Jahr gute Preiſe, doch it das Quantum im All⸗ gemeinen geringer, da wegen der ſchlechten Preiſe, welche 1876 erzielt wurden, viele dieſes Jahr auf den Bau verzichteten. In Harthauſen hängt nur noch wenig Ta⸗ bak, für welchen meiſt 40 Mk. gefordert wird. In Ig⸗ gelheim iſt der Kauf im Gange, bezahlt werden 30 bis 39 Mk. In Schifferſtadt noch kein⸗Geſchäft.“ Aus Nr. 31 vom 16. Ottober 13787 „— Tabak. Der Einkauf der diesjährigen Herbſttabake hat begonnen. Heddesheim hat nur gegen 100 Itr. ab⸗ gehängt, wovon gegen 100 Ztr. 38 Mk. per Itr.— verkauft wurden, der Reſt iſt bis jetzt unverkauft ge- blieben. In Viernheim wurden ca. 200 Itr. am Dache zu Mk. 40.— per Ztr. verkauft und müſſen dieſe Preiſe als ſehr hoch und nicht durch die Geſchäftslage gerecht⸗ fertigt bezeichnet werden.“ Aus Nr. 32 vom 19. Oktober 1373. 75 Tabak. In Viernheim und Lorſch kamen ca. 6000 Ztr. 78er Tabak an den Markt und wurden zu Mk. 35— 40 per 50 Kg. raſch aufgekauft. Hier in Lam⸗ pertheim ſollen dieſelben Preiſe erzielt worden ſein.— Der Sandblatteinkauf iſt ſo ziemlich am Ende. Die Preiſe behaupteten ſich und zwar wurde das Product der beſ⸗ ſeren Ortſchaften der bad. Pfalz mit 24— 29 Mk., das der geringeren Diſtrikte mit 20— 24 Mk. bezahlt. Der Er⸗ trag erwies ſich minder bedeutend als man erwartete.“ Mit welchen Sorgen der Lampertheimer Landwirt der 70er Jahre belaſtet war, möge ein Beitrag aus einer Nummer vom Februar 1878 beleuchten. (Zur Tabalsfrage).„Dem auf den 6. Feb. l. J.(1878) einberufenen Deutſchen Reichstage wird ſeitens der Reichsre⸗ gierung eine Vorlage auf Erhöhung der Tabakſteuer gemacht werden. Wenn darin der Eingangszoll auf ausländiſche Ta⸗ bale auch mit einem ſcheinbar ſehr hohen Satz bedacht itt, ſo dürfte dies kaum verhindern, daß der inländiſche Tabaksbau durch die beabſichtigte Steuer von 24 Mk. auf den Jentner trockne, unfermentierte Ware vollſtändig aufhören müßte. Die konkurrierenden fremdländiſchen Tabake reprä⸗ kentieren durch ihre Qualität einen ſo hohen Wert, daß der Steuerzuſchlag ihre Einführung nicht hindern kann. Was will es z. B. ſagen, wenn das 1000 feiner Havanna⸗ Zigarren bei einem Preiſe von 180. Mk. um 10 Mk. teurer würde?! Anders dagegen liegt die Sache für die hieſige Ge⸗ gend, wo der Preis in dieſem Jahre für beſte Ware S N O OO H 0 Nikolaus Nikolaus Kon ins Haus. Fragt, ob brav und artig ſind All die lieben, kleinen Kind. Sagt, wer brav, kriegt Zuckerl Wer es nicht, was auf die Hand. Mutter, ſag— ob groß ob klein, Daß wir alle artig ſein! Willſt du's nicht, ſo ſchick hinaus, Schnell den grimmen Nikolaus. Aus„Kinderleben in Wort u. Nald“, zwiſchen 8 4 Mk. ſchwankte. Was würde da übrig Bleiben? Und wenn ſelbſt der Preis in die Höhe ginge, iſt es ſchon ausgemacht, daß es nach den richtigen Pro⸗ portionen geſchähe und daß nicht zuletzt der Fabritant und Händler nur Vorteil ziehen, während der Bauer wiederum billig abſetzen muß? 8 Die Sache iſt ernſtlich zu erwägen und verdient am rechten Ort beleuchtet zu werden. Zwar wurde uns in anerkennungswerter Lojalität ſchon bemerkt, man wird doch den Bauern nicht ruinieren wollen. Das gla⸗. auch nicht, aber wir wiſſen auch, daß in al! Fragen und namentlich in Geldfragen auf den Einzel oder auf vereinzelte Gegenden wenig Nückſicht genommen wird. Die norddeutſchen Reichstagsabgeordneten, die pom⸗ mer. ſchen, ſchleſiſchen Großgrundbeſitzer, oder gar der Adel im Reichstage, ſie alle rauchen ſchwerlich unſer „edles Pfälzer Kraut“, für ſie hat der Tabakbau keine Bedeutung, und ihnen erſcheint der Tabak als Luxus- artikel als ein willkommenes Steuerobjekt. Aehnliche Erfahrungen ſind ſeiner Zeit mit der Branntweinſteuer gemacht worden. Die norddeutſchen Großgrundbeſitzer finden ſelbſt bei dem jetzigen Steuer⸗ modus das Brennereigewerbe noch ſehr rentabel, wäh⸗ rend viele Tauſend kleiner Brenner in Süddeutſchland, denen der Branntwein weniger wichtig war, als die aus der Brennerei gewonnenen billigen Futtermittel, ihr Ge⸗ werbe aufſtecken mußten. f In Süddeutſchland liegt der Brennpunkt der Ta⸗ baksfrage, von hier aus muß für angemeſſene Steuer agitiert werden. Ganz gewiß iſt die jetzige Art der Be⸗ ſteuerung eben ſo hart, als ſchikanös, ein anderer Modus wird den Produzenten ſehr willkommen ſein, aber die Sache darf auch nicht derart eingerichtet werden, daß der ganze Kulturzweig in Frage geſtellt iſt. Was hat nun zu geſchehen? Antwort: Die Inte⸗ reſſenten halten eine öffentliche Beſprechung und for⸗ mulieren darin ihre Wünſche, dieſe werden in einer Denk⸗ ſchrift niedergelegt und durch eine Deputation unſerem Neichstagsabgeordneten Herrn C. Heyl, überreicht. Der Mann ſteht der Sache nahe genug, um ſie völ⸗ lig ſelbſtändig beurteilen zu können, aber er wird einen Beweis des Vertrauens ſeiner fortſchrittlichen Wähler darin erblicken und nach Pflicht und Ueberzeugung für dieſelben eintrten.“ Neckarſteinach und ſeine Geſchichte Von Dr. K. Müller. Vorbemerkung. Necharſteinach nennt ſich mit Stolz das Vierburgenſtädtchen. Dieſer Stolz wäre nicht be⸗ rechtigt, wenn wir unter den Mauern von Naubritter⸗ neſtern wohnten. Zwei unſerer Burgen ſind zudem noch bewohnt, die Mittelburg vom Majoratsherrn, Baron v. Warsberg⸗Dorth, die Vorderburg vom freiherrlichen Verwalter, Herrn Oberförſter Fahney. Der unſelige Wahn dort oben auf den Schlöſſern des Niegelsberges und Och⸗ ſenkopfes hätten Raubritter gehauſt, ſpukt leider noch in den meiſten Köpfen und wird von Leuten, die Sage und Geſchichte nicht auseinander halten können, immer von neuem wieder in das Schrifttum gebracht. Um die⸗ lem Treiben ein für alle Mal Einhalt zu bieten und die Ehre eines der achtbarſten deutſchen Adelsgeſchlechter, de⸗ tren Verwandter der heutige Majoratsherr iſt, deutlich vor allen Bewohnern des füdlichen Odenwaldes herauszu⸗ ſtellen, ſoll unter obiger Ueberſchrift eine Reihe von Auffätzen an dieſer Stelle erſcheinen, die mit dem heu⸗ ligen beginnt. 8 Neckerſteinach und ſein landſchaftlicher Neiz. Der Wanderer, der ſich von irgendwelcher Seite unſe⸗ lem Vierburgenſtädtchen nähert, bleibt überraſcht von der Schönheit des Geſchauten ſtehen. Selten hat die Natur ſoviel Liebreiz zu der von Menſchenhand geſchaf⸗ ſenen Romantik gefügt, wie auf dieſem kleinen Fleckchen Erde. Nirgends im unteren Neckartal finden wir, Heidel⸗ berg ausgenommen, eine ſolche Fülle von Pracht auf engſtem Raum vereinigt, ſo daß ſelbſt der anſpruch⸗ vollſte Naturfreund immer von neuem Staunen erfaßt wird. Wer all das Herrliche gleichſam mit einem Blick er⸗ greifen will, der ſchaue vom Tor des Friedhofs aus auf das Bild zu ſeinen Füßen. Der Neckar biegt ſich in weiter Schleife um den Dilsberg. In lieblicher Silhouette ragen die Türme des befeſtigten Dorfes gleichen Namens, das einſt einem Tilly mit Erfolg getrotzt, hoch in den blauen Himmel. Gegenüber wölbt ſich der höhere Ochſenkopf, auch Schattig genannt. Er trägt auf ſeinem Abhang, hoch über dem Neckar gelegen, die Nuine der zweitürmigen Burg Schwalbenneſt oder Schadeck. Kühn und ſtolz erhebt es ſich über den turmhohen Felswänden des mittleren Buntſandſteines, deſſen rote Farbe hier ſowohl, wie am Dilsberg und weiter ſtromabwärts bei Neckargemünd aus dunklem Waldesgrün hervorleuchtet. In jahrtauſendelan⸗ gem Anprall haben die Neckarwogen dieſe zerklüfteten Geſteinsſchichten zum ſtejlen Prallhang ausgehöhlt, denen jedesmal die ſanften Flachhänge gegenüber liegen. Auf ihnen ſehen wir im Wechſel der Farben die Aecker hinge⸗ breitet, ein Bild, das uns erinnert an Schillers Worte in ſeinem„Spaziergang“: Jene Linien, ſieh, die des Landmanns Eigentum grenzen, in den Teppich der Flur hat ſie Demeter gewirkt. Ehe die hochgewölbte Linie des Ochſenkopfes völlig zum Tal herniederſteigt, läuft ſie in niedriger Höhe dem Riegelsberg entlang, einem Ausläufer des Ochſenkopfes, der das Steinachtal vom Neckartal abriegelt. Er trägt auf ſeinem Rücken die anderen drei Burgen: Hinterburg, Mit⸗ ſelburg und Vorderburg, und um ſeinen Fuß geſchmiegt, legt der alte Teil des Städtchens. Einſt ein klarer Forellenbach, rauſcht die Steinach von Norden her dem Neckar zu. Jetzt iſt ihr Waſſer getrübt durch den Abfluß der Gerbfäſſer aus den Leder⸗ fabriken von hier und Schönau. Das tut jedoch, abge⸗ ſehen von dem Mangel an Fiſchen, dem Reiz des Schö⸗ nauer Tales keinen Abbruch. Dicht unter unſeren Fü⸗ zen biegt die Linie der Eiſenbahnſtrece Würzburg Heidelberg, dreimal durchbrochen von den Unterführun⸗ gen der Straßen, in das Schönauer Tal ein, um dann durch einen Tunnel unter der Hinterburg das Neckartal wieder zu erreichen. Wem es Freude macht, der kann die Abfahrt der Züge vom hieſigen Bahnhof, ihr Ver⸗ ſchwinden im Steinachtal und ihr Wiedererſcheinen drüben am Fuß des Ochſenkopfes beobachten. Stromaufwärts gleitet der Blick über ein fruchtbares Gelände mit Hunderten von Obſtbäumen, deren Blüten⸗ pracht im Frühjahr wohl die ſchönſte Note in die Farben⸗ ſymphonie dieſer Landſchaft trägt. In einer Windung entſchwindet der Neckar unſeren Blicken und wenn auch früher die Ausſicht durch kein Stauwehr gehemmt war, ſo hat doch die Bauleitung die ganze Anlage in Einklang mit der Landſchaft Zu bringen verſucht. Die Technik iſt ja längſt keine Feindin der Natur mehr und ein ge⸗ ſchickter Architekt weiß eine Uebereinſtinmung ihrer Bau⸗ ten mit der natürlichen Umgebung herzuſtellen. So bil⸗ det auch hier die im Jahre 1932 vollendete Schleuſe mit ihren angegliederten Teilen keine Verſchandelung, ſondern eher eine Belebung des Geſamtbildes. Wer dieſes Bild aus größerer Ferne und darum majeſtätiſcher genießen will, der ſteige die Darsberger Landſtraße hinauf gegen die Kaiſereiche hin. Er wird dann begreifen, warum ſchönheitsliebende und naturverſtändige Menſchen gerade auf dieſer Höhe ihren Wohnſitz auf⸗ ſchlugen und wird es befremdlich finden, daß noch nicht der ganze weite Hang der Beſiedlung erſchloſſen iſt, vor dem ſich ein einzigartig herrliches Bild entrollt, durch das unſer Städtchen mit den köſtlichſten Kleinodien deutſcher Landſchaft wetteifern kann. Man darf jedoch nicht glauben, daß die eben be⸗ zeichneten Beobachtungspunkte alle Schönheit vermitteln, die man in Neckarſteinach genießen kann. Ebenſo reizvoll iſt ein Blick vom Schwalbenneſt herunter oder von einer anderen der drei Burgen(von denen allerdings Vorber⸗ und Mittelburg als Privatbeſitz nicht zugänglich ſind). Nicht minder große Eindrücke erhält man auf einem Spaziergang den Hirtweg entlang, mit ſeinen netten Land⸗ und Siedlungshäuſern. Ja, wer dieſen Weg nach einem Regen im Frühling geht, kann Bilder ſehen, die jeden der Natur aufgeſchloſſenen Menſchen in helle Begeiſterung verſetzen. Die grauen Wolken zerreißen. Weiße Helle bricht ſich Bahn. In wundervoller Beleuchtung ſteht der Wald. Tiefes Dunkel liegt auf den Hängen des Ochſenkopfes und Brunnenberges. Der hohe Darsberg iſt in magiſches Licht getaucht. Da ſind alle Abſtufungen des Grün, vom hell⸗ ſten Ton der eben ergrünenden Lärchen bis zum Schwarz⸗ grün der Tannen. Die Erde dampft. Weiße Nebelſchleier ſteigen in grotesken Fetzen aus dem Wald empor. Und ſo friſch gewaſchen iſt alles und ſo greifbar nahe! Die Büſche glitzern wie von Millionen Edelſteinen und hinein⸗ geſtreut in dieſe grüne Pracht liegt das Roſa und Weiß der blühenden Obſtbäume, leuchten die Dächer und Fronten der menſchlichen Behauſungen. Wirklich ein Gemälde von wunderbarer Schönheit! Kein Wunder daher, wenn Maler immer wieder hier ihre Objekte ſuchen. Kein Wunder auch, wenn unſerm einheimiſchen Maler, Herrn Pro⸗ feſſor G., einem Kind unſeres Städtchens, die Heimat für ſein vielſeitiges Schaffen eine Fülle von immer neuen Ein⸗ drücken und Vorwürfen bietet. Kein Wunder ferner, daß dieſes reizende Stückchen Erde auch unter der deutſchen Nitterſchaft ſeine Bewunderer fand. Wir finden Burg⸗ ruinen immer maleriſch. Fragen wir nach dem Warum, ſo müſſen wir eingeſtehen, daß die Erbauer der Burgen bei allem Nützlichkeitsſinn einen geſunden Blick für das Schöne beſaßen. (Fortſetzung falgt.) — 5 do 10. 11. 12. I. Allgemeine Beſummungen Der Friedbof iſt Eigentum der Gemeinde Piernbeim. Er dient der Beifetzung aller Perlonen, die bei ibrem Tode in der He⸗ meinde Viernheim ibren Wohnſitz oder Aufenthalt batten, ſowie derjenigen. die gemäß Ziffer 30 ein Anrecht guf Benutzung eines Wahlgrabes haben. Für andere be⸗ darf es der beſonderen Erlaubnis des Bür⸗ germeiſters. Die Verwaltung des Friedbofs und des Beerdigungsweſens obliegt dem Bülrger⸗ meiſter— Friedhofsverwaltung.— (a) Der Friedhof kann aus zwingenden l Gründen durch Beſchluß der Friedhofsver⸗ waltung gans oder zum Teil der Benutzung entzogen werden. (5 Dieſe Beſtimmung gilt unter den gleichen Vorausſetzungen auch für einzelne Gräber. (e) Von dem in dem Beſchlub feſtgeſetz⸗ ten Zeitpunkte an erlöſchen alle Bei⸗ ſetzungs⸗ und Nutzungsrechte. II. Ordnungsvorſchriſlen Der Friedhof iſt während der feſtgeſetzten Zeiten für den Beſuch geöffnet. Die Be⸗ ſuckhszeiten werden an den Eingängen be⸗ kannt gegeben. Die Schliezung wird außer⸗ dem eine Viertelſtunde vorher durch Glok⸗ lenzeichen angekündigt. .(g) Die Beſucher haben ſich ruhig und der Würde des Ortes entſprechend zu benehmen. Den Anordnungen dex mit der Auſſicht be⸗ trauten Perſonen iſt Folge zu leiſten. Die Abſverrung des Friedhois bei ſtarkem An⸗ drange bleibt vorbehalten. 5). Kinder unter 10 Jahren dürfen den Friedbof nur in Begleſtung von Erwach⸗ ſenen und unter deren Verantwortung be⸗ treten. Verboten iſt innerhalb des Friedhofs: a) das Mitbringen von Tieren b) das Befabren der Wege mit Fahrzeu⸗ gen allex Art, ſofern dieſelben für die Inſtandletzung und Unterhaltung der Grabſtätte nicht erforderlich ſind. Die entl. notwendigen Kleinfahrzeuge müſſen ſo beſchaffen und beladen ſein, daz Be⸗ ſchädigungen oder Verkehrsſtörungen irgend welcher Art vermieden werden. c) der Aufenthalt unbeteiligter Zuſchauer bei Beerdigungsſeierlichkeiten, d) das Rauchen und Lärmen. e) das Verteilen ron Druckſchriften ohne Genehmigung, ) das Feilbieten von Waren aller Art, ins⸗ beſondere von Blumen und Kränzen ſo⸗ wie das Anbieten gewerblicher Dienſte. ſoweit nicht eine Genehmigung erteilt iſt. g) das Ablegen von Abraum außerhalb der hierſür vorgeſehenen Stellen. (a) Gewerbliche Arbeiten an den Grab⸗ ſtellen dürſen nur nach vorheriger Anmel⸗ dung bei der Friedhofsverwaltung aus⸗ eführt werden. Die Berechtigung zur ornahme der Arbeiten iſt durch ſchrift⸗ lichen Ausweis der zur Herſtellung und Un⸗ terhaltung Verpflichteten nachzuweiſen. (b) Für die Cewerbetreibenden des Bildhauer⸗, Steinmetz und Schmiedehand⸗ werks ſowie die Gärtner, welche gegen Ent⸗ gelt Grabſtätten anlegen und pflegen, iſt bei der Friedhofsverwaltung eine Berech⸗ ligungskarte zu löſen. ohne die das Arbei⸗ ten auf dem Friedhofe verboten iſt. Die Ausſtellung der Berechtigungs⸗ bezw. Zu⸗ laſſungskarte ſetzt voraus, daß der Betref⸗ jende den Nachweis einer ordnungsgemäßen Ausbildung auf dem betreffenden Fach⸗ gebiete erbringen kann und ſeinen Betrieb angemeldet hat. Für die Ausſtellung der Berechtigung⸗ bezw. Zulaſſungskarte iſt eine Gebühr zu entrichten. Gewerbetreibenden, die trotz Verwarnung gegen die Anordnung der Friedhofsverwaltung verſtoßen, kann die Berechtigungskarte entzogen und das Ar⸗ beiten auf dem Friedhof unterſagt werden. An den Gräbern des Heldenfriedhofes dürfen Denkmäler. Einfaſſungen und An⸗ pilanzungen von den Hinterbliebenen oder dritten Perſonen nur mit Zuſtimmung der Friedhofsverwaltung errichtet bezw. an⸗ gebracht werden. III. Allgemeine Beſlallungs⸗ vorſchriften Der von der Ortspolizeibehörde auszu⸗ ſtellende Beerdigungserlaubnisſchein iſt bei der Friedhofsverwaltung einzureichen. Hier erfolgt Eintragung in die Begräbnisliſte und Ueberweiſung des Platzes. (a) Die Leichen sämtlicher in Viernheim verſtorbenen Perſonen ſind, ſofern nicht ihre Ueberfübrung nach auswärts erfolgt, nach Vornahme der erſten Leichenſchau und ſpä⸗ teſtens vor Ablauf von 24 Stunden nach Eintritt des Todes mit dem Leichenwagen auf kürzeſtem Wege in die Leichenhalle zu verbringen, wo ſie bis zur Beerdigung auf⸗ gebahrt bleiben. (b) In der Zeit von 11 Uhr bis 14 Uhr im Winter und von 10 bis 16 Uhr im Som⸗ mer ſollen— ganz dringende Fälle aus⸗ genommen— keine Ueberſührungen in die Leichenhalle erfolgen. ) Die Leichen der an anſteckenden Krankbei⸗ ten verſtorbenen Perionen müſſen nach ent⸗ ſprechender Anzeige bei der Friedhofsver⸗ waltung ſofort in geſchloſſenen Särgen in die Leichenhalle gebracht werden. (a) Während der Ueberführung in die Leichenhalle wird die Leiche von den Ve⸗ dienſteten der Friedhofsverwaltung be⸗ gleitet. (6) Leichen von Kindern unter 1 Jahr können, ſofern nicht eine anſteckende Krank⸗ heit den Tod herbeigeführt hat, ohne Be⸗ nützung eines Leichenwagens durch die Be⸗ dienſteten der Friedhofsverwaltung in die Leichenhalle verbracht werden: jedoch ſind hierbei ebenfalls die Vorſchriften unter 10 b) zu beachten. 8 a) Sollen Leichen nach auswärts über⸗ führt werden, ſo iſt der Sarg innerhalb 24 Stunden nach eingetretenem Tode, jedoch 2 3 8 18. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 25. 288. 27. 29. 31. nicht vor Erteiluns des Todesſcheines, luft⸗ dicht zu verſckließen. (b) Bei Ueberführung von Leichen nach auswärts mit der Eiſenbahn, hat Verbrin⸗ gung an den Bahnhof mit dem Leichen⸗ wagen durch die Bedienſteten der Fried⸗ hofsverwaltung zu erfolgen. (c) Leichen, welche ran auswärts nach Viernheim überführt oder auf hieſiger Ge⸗ markung aufgefunden werden, ſind ſofort in die Leichenhalle zu verbringen. Die Beerdigung der Leichen ſindet zu der von der Ortspolizeibehörde ſeſtgeſetzten Zeit von der Leichenhalle aus ſtatt. (a) Die Verbringung des Sarges von der Lecchenhalle zum Grab erfolgt durch die Bedienſteten der Friedhofsverwaltung unter Benützung der Leichenfahrbahre. (5) Ausnahmsweiſe kann der Sars mit Genehmigung durch andere Peronen zur Grabſtätte getragen werden. (c) Auf dem Weg zum Grab ſowie an dieſem ſelbſt kann Trauermuſik und Trauer⸗ geſang ſtattfinden. doch iſt zuvor Anzeige an die Friedhofsverwaltung zu erſtatten. Unreiſe Leibesfrüchte, die für einen Ein⸗ trag in das Sterberegiſter des Standes⸗ amts nicht in Frage kommen und menſch⸗ liche Körperteile ſind auf den Friedhof zu verbringen und von den Bedrenſteten der Friedhofsverwaltung an einer beſonders dafür beſtimmten Stelle in einer Tieſe von 0.80 Meter alsbald ſorgfältig zu begraben. Soweit das Verſabren bei Begräbniſſen durch dieſe Friedlofsordnung nickt geregelt iſt, wird es von der Friedhofsverwallung unter Beobachtung der beſtehenden Vor⸗ ſchriſten nach Ermeſſen beſtimmt. IV. Graöſtäflen Sämtliche Grabſtätten bleiben Eigenium der Gemeinde. An ibnen beſteden nur Rechte nach dieſer Ordnung. f Die Tiefe des Grabes beträgt 1.80 Me tex, für Kinder unter 8 Jahren 1.50 Meter. (a) Kein Grab darf mehr als eine Leiche aufnehmen. Von dieſer Beſtimmung kann mit Genehmigung der Friedhofsverwaltung nur abgeſehen werden, bei Beerdigung ver⸗ ſtorbener Mütter mit ihren neugeborenen oder noch nicht ein Jahr alten, gleichzeitig verſtorbenen Kindern. cb) Bei Wahlgräbern iſt mit Geneb⸗ migung der Friedhofsverwaltung geſtattet. Leichen übereinander beizuſetzen. wenn die eine Leiche ſo gekegt wird, daß die darüber zu beerdigende Leiche noch vorſchriftsmäßzig tief liegt. (a) Die Ruhefriſt bis zur Wiederbele⸗ gung beträgt 90 Jahre, bei Gräbern von Kindern im Alter bis zu 8 Jahren 20 Jahre. (b) Die Gräber werden von den Bedien⸗ ſteten der Friedhofsverwaltung ausgehoben und wieder verfüllt. Die Gräber werden gelegt als A) Reihengräber. B) Wahlgräber A. Reihengräber Reihengräber ſind die Grabſtellen, welche unentgeltlich oder gegen geringe Gebühren abgegeben werden. (a) Es werden eingerichtet: Reihengräber für Kinder bis zu 8 Jahren. Reihengräber für Perſonen über 8 Jahre. (b) Die Gräber haben folgende Maße: 1. Reihengräber für Kinder bis zu 8 Jah⸗ ren: Länge 1.50 m. Breite 0.70 m. Abſt nd 00 m. Zwiſchenraum 0,30 m. 2. Reihengräber f. Perſonen über 8 Jahre: Länge 2,10 m. Breite 0,90 m. Abſtand 0,30 m. Zwiſchenraum 0.80 m. Einfaſſungen dürfen nur innerhalb der oben beſtimmten Grundfläche des Grabes geſetzt werden. Es wird der Reihe nach beigeſetzt. Um⸗ bettungen aus einem Rerhengrab in ein anderes Reihengrab ſind unzuläſſig. Ueber die Wiederbelegung von Reihenfel⸗ dern. deren Ruhefriſt abgelaufen iſt, ent⸗ ſcheidet die Friedhofsverwaltung. Die be⸗ abſichtigte Wiederbelegung wird 2 Monate vor Abräumung ortsüblich bekanntgegeben. Reihengräber ſind ſpäteſtens 6 Monate nach der Beiſetzung würdig berzurichten und bis zum Ablauf der Ruhefriſt ordnungs⸗ gemäß inſtandzuhalten. Geſchieht dies trotz Aufforderung nickt. ſo können ſie von der Friedhofs verwaltung eingeebnet und ein⸗ geſät werden. B. Wahlgräber Wahlgräber ſind die Grabſtellen, die auf Wunſch einzeln oder zu mehreen für eine längere Nutzungsdauer verliehen werden. (a) Wahlgräber werden nicht unter? ne⸗ beneinander liegenden Begräbnisſtätten abgegeben und dürfen nur bei Todesfall eines Familienmitglieds überwieſen wer⸗ den. Grabſtellen im Voraus zu erwerben. iſt unzuläſſig. (b) Wabhlgräber werden jeweils an den planmäßig vorgeſehenen Stellen und nur anſchließend an die vorhandenen Grabſtellen zugeteilt. Die Nutzungsrechte an Wahlgräbern wer⸗ den durch Zahlung der feſtgeſetzten Gebühr erworben. Ueber den Erwerb wird eine Urkunde ausgeſtellt. Die Nutzungszeit wird auf 40 Jahre nach der Erwerbung feſt⸗ geſetzt. Eine Uebertragung des Nutzungs⸗ rechts an Dritte ohne Zuſtimmung der Friedhofsverwaltung iſt unzuläſſig. In den Wahlgräbern können der Erwerber und ſeine Angehörigen beſtattet werden. Die Beiſetzung anderer Per enen bedarf be⸗ ſonderer Genehmigung. Als Angehörige gelten: a) Ehegatten. b) Verwandte auf⸗ und abſteigender Linie. angenommene Kinder und Geſchwiſter. c) die Ehegatten der unter b) bezeichneten Perſonen. Wahlgräber müſſen ſpäteſtens 6 Mo⸗ nate nach der erſten Beiſetzung angelegt und unterhalten werden. reihenweiſe an⸗ 92. 83. 87. 88. 39. 40. 41. 42. 43. 45. 46. 47. V. Das Nutzungsrecht kann durch heſondere Genehmigung dex Friedhofs verwaltung ge⸗ gen erneute Zahlung der jeweiligen Gebühr verlängert werden. Die Berechtigten ſind verpflichtet, die hiernach erforderliche Ge⸗ nehmigung rechtzeitig zu erwirken. Nach Erlöſchen des Nutzungsrechtes und nach Ab⸗ lauf der Ruhefriſt kann die Friedhoſsrer⸗ waltung über die Grabſtätten anderweitig verfügen.. (a) Das Nutzungsrecht an Wahlgräbern kann ohne Entſchädigung entzogen werden, wenn die Grabſtätten mit den zugehörigen Anlagen nicht den Vorſchriften entſprechend angelegt oder in der Unterhaltung vernach⸗ läſſigt werden. (5) In dieſen Fällen muß zuror eine zweimalige ſchriftliche Aufforderung ergan⸗ gen ſein. Sind die Berechtigten unbekannt oder nicht zu ermitteln, genügt eine befri⸗ ſtete Aufforderung in Form einer ortsüb⸗ lichen Bekanntmachung. Wahlgräber haben folgende Maße: Länge 2,50 Meter, Breite 1.00 Meter. Dieſe Abmeſſungen beziehen ſich jeweils auf das Grab einer Leiche. v. Aſchenbeiſetzungen (a) Füx Aſchenbeiſetzungen ſtehen ſowohl Reihengräber als auch Wahlgräber zur Verfügung. Die Beiſetzung iſt nur unter⸗ irdiſch geſtattet und erfolgt in der Regel in einer Tiefe von mindeſtens 0.65 Meter. (i) In einem Reihengrab dürfen böch⸗ ſtens 2 Aſchenbehälter Verſtorbener einer Familie beigeſetzt werden. a (5) In einem Wahlgrab kann die Bei⸗ ſetzung der Aſchenreſte mehrerer Verſtorbe⸗ ner einer Familie erfolgen, auf das Qua⸗ dratlmeter gerechnet 1 Aſchenbehälter. a) Hinſichtlich Nutzungsrecht und Nutzungs⸗ dauer gelten auch bei Aſchenbeiſetzungen die für Reihengräber bezw. Wahlgräber ſeſt⸗ gelegten Beſtimmungen. (b) Wird nach Erlöſchen des Nutzungs⸗ rechtes die Friſt nicht verlängert, ſo hat die Friedhofsverwaltung das Recht, die bei⸗ geſetzten Aſchenbehälter zu entfernen. Die Aſche wird an geeigneter Stelle des Fried⸗ 2 in würdiger Weiſe der Erde über⸗ gehen. (a) Die Beiſetzung iſt bei der Friedhofs⸗ verwaltung rechtzeitig anzumelden. (b) Der Anmeldung iſt eine Ausfertigung der ſtandesamtlichen Sterbeurkunde ſowie die Beſcheinigung über die Einäſcherung beizufügen. Grabmäler u. Einfriedigungen Die Errichtung von Grabmälern, Einfrie⸗ digungen, Einfaſſungen und ſonſtigen bau⸗ lichen Anlagen oder deren Veränderung iſt nur mit Genehmigung der Friedhofsver⸗ waltung geſtattet. Dieſe iſt berechtigt, im Rahmen der Richtlinien Anordnungen zu treffen, die Werkſtoff, Art und Größe der Denkzeichen. Einfriedigungen uſw. für den Friedhof und beſtimmte Friedhofsteile vor⸗ ſchreiben und Verbote in dieſem Sinne zu erlaſſen. „Nicht zu geſtatten ſind: a) Naturſtein ckel aus anderem Werkſtoff. als er zum Grabmal ſelbſt verwendet wird: 5b) Kunſtſteinſockel unter Naturſteingrab⸗ malen: c) Grabmäler und Einfaſſungen aus ge⸗ 2 Zementmaſſe: d) Terrazzo oder ſchwarzer Kunſtſtein: e) In Zement aufgetragener ornamentaler oder figürlicher Schmuck: f) Oelfarbanſtrich auf Steingrabmälern; 8) Inſchriften, die der Weihe des Ortes nicht entſprechen: 5) Lichtbilder. Ohne Genehmigung aufgeſtellte Grab⸗ mäler können auf Koſten der Verpflichteten von der Friedhofs verwaltung entfernt wer⸗ den. Denkzeichen auf Reihengräbern dür⸗ ſen in der Regel folgende Maße nicht über⸗ ſchreiten: Grabmäler bei Grabſtätten für Kinder 0,75 Meter hoch. bei Grabſtäitten für Erwachſene 1.25 Meter Grabmäler auf Wablgräbern ſollen in der Regel nicht höher als 1,40 m. ſein, doch wird hierüber von Fall zu Fall entſchieden. Ausnahmen ſind nur an einzelnen, beſon⸗ ders hierfür vorgeſehenen Plätzen(End⸗ punkten von Wegen, an der Friedhofs⸗ mauer vor größeren Pflanzengruppen uſw.) zuläſſig. (a) Die Genehmigung der Friedhofsver⸗ waltung iſt rechtzeitig unter Vorlage von doppelten Zeichnungen im Maßſtab 12:10 einzuholen. Aus den Zeichnungen müſſen alle Einzelheiten erſichtlich ſein. (5) Auf Verlangen ſind Zeichnungen in größerem Maßſtabe oder Modelle vorzu⸗ legen. Dem Geſuch ſind genaue Angaben über Art und Bearbeitung des Werkſtoffes und über den Inhalt„ Form und Anord⸗ nung der Schrift beizufügen. Die Geneh⸗ migung gilt auch für Grabmäler, die auf Vorrat hergeſtellt werden. Die Genehmigung zur Aufſtellung kann verſagt werden, wenn das Grabmal uſw. nicht den Vorſchriften der Friedhofsord⸗ nung entſpricht.. Bei der Errichtung der unter Ziffer 39 genannten Anlagen iſt die mit Geneh⸗ migungsvermerk verſehene Zeichnung mit⸗ Fuführen. Entſpricht ein aufgeſtelltes Grabmal nicht den Zeichnungen, oder wurde es ohne Genehmigung errichtet, ſo kann es auf Koſten der Verpflichteten enlfernt werden. Firmenbezeichnungen dürfen nur in un⸗ auffälliger Weiſe, möglichſt ſeitlich an den Grabmälern angebracht werden. (a) Die unter Zifſer 39 genannten An⸗ lagen dürſen vor Ablauf des Nutzungsrechts oder der Ruhefriſt nicht ohne Genehmigung der Friedhofsverwaltung entfernt werden. b) Nach Ablauf des Nutzungsrechts nicht entfernte Denkzeichen, Einfriedigungen uſw. 48. deren Schutze der Gemeinde. 49. 50. 51. 52. 55. 56. 58. 60. 61. 63. 64. 65. Itſedhof- und Begräbnis-Ordnung der Gemeinde Viernheim gehen in das Eigentum der Gemeinde über. c) Ihre Wiederverwendung iſt nur dann zu⸗ läſſig. wenn ſie den Genehmigungsanfor⸗ derungen entſprechen. Künſtleriſch oder geſchichtlich wertvolle Grabmäler oder ſolche, die als beſondere Eigenart des Friedhofs aus früheren Zeiten zu gelten haben, unterſtehen dem beſon⸗ Sie werden in einem Verzeichnis geführt und dürfen ohne Genehmigung der Friedhofsverwal⸗ tung und des zuſtändigen Konſervators nicht entfernt oder abgeändert werden. (a) Jedes Grabmal muß entſprechend ſei⸗ ner Größe dauerhaft gegründet ſein. Alle größeren Grabmäler für Reihen⸗ und Wahlgräber erhalten zweckmäßige Grün⸗ dungen bis unter die Grabſohle, um dem ſpäteren Schiefſtehen oder Umtallen der Steine, beſonders auch beim Auswerfen von Gräben, rorzubeugen. Bei kleineren Stei⸗ nen genügen Gründungsplatten. Bei einem Verſtoß gegen dieſe Beſtimmung kann die Friedhofsverwaltuns das Erforderliche auf Koſten der Verpflichteten veranlaſſen, die für allen entſtandenen Schaden aufzukom⸗ men haben. (b) Ebend ſind dieſe für eden Schaden haftbar, der anderen inſolge ihres Verſchul⸗ dens durch Umfallen der Grabmäler oder durch Abſtürzen der Teile von ſolchen ver⸗ urſacht wird. Grabmäler. die umzuſtürzen droben, oder weſentliche Zeichen der Zer⸗ ſtörung aufweiſen. können entiernt werden. falls die Veryflichteten zicht in der Lage ſind oder ſich weigern, die Wiederherſtellung ordnungsgemäß vorzunehmen. VII. Herſtellung Alle Grabſtätten müſſen in einer des Friedhofs würdigen Weiſe angelegt und un⸗ terhalten werden. (a) Zur Bepflanzung der Grabſtätte ſind nur geeignete Gewächſe zu verwenden. welche die benachbarten Gräber nicht ſtören. Alle gepflanzten Bäume und Sträucher gehen in das Eigentum der Gemeinde über. Die Friedhofsverwaltung kann für die ein⸗ zelnen Friedhofsteile beſtimmte Vorſchrif⸗ ten über die Art der Bepflanzung der Grä⸗ ber erlaſſen. (b) Die auf den Grabſtätten gepflanzten Bäume und Sträucher dürfen nur mit Ge⸗ nehmigung der Friedhofsverwaltung beſei⸗ tigt oder verändert werden. Dieſe kann ſer⸗ ner den Schnitt oder die völlige Beſei⸗ tigung ſtark wuchernder oder abſterbender Bäume und Sträucher anordnen. (c) Grabbeete dürfen nicht über 18 em. hoch ſein Verwelkte Blumen und Kränze ſind von den Gräbern zu entfernen. Die auf den Begräbnisplätzen ſich ergebenden Abfälle. alte Kränze und dergleichen ſind unmittel⸗ bar an die dafür beſtimmten Stellen zu verbringen. Das Veſtreuen der Grabſtätte mit ge⸗ wöhnlichem Kies ſowie das Aufſtellen un⸗ würdiger Gefäße(Konſervendoſen uſw.) zur Aufnahme von Blumen auf Grabſtellen iſt verboten. 54. Bänke oder Stühle dürfen nur mit beſon⸗ derer Erlaubnis aufgeſtellt werden. VIII. eiſtenſführung Es werden geführt: a) Verzeichniſſe der beigeſetzten Verſtor⸗ benen mit laufenden Nummern. b) eine Namenslartei der beigeſetzten Ver⸗ ſtorbenen. c) zeichneriſche Unterlagen Belegungspläne uſw.). IX. Leichenhalle Die Leichenhalle dient zur Aufbahrung der Leichen bis zu deren Beerdigung und ſteht zu Begräbnisfeierlichkeiten zur Ver⸗ fügung. Die Leichen werden, ſoweit es der Raum geſtattet, in die Leichenhalle aufgenommen. Die Aufnahme erfolgt auf polizeiliche An⸗ weiſung. In der Leichenzelle wird der Deckel des Sarges entfernt und die Leiche mit erhöh⸗ tem Kopf, das Geſicht nach oben gekehrt, aufgebahrt. Die Leiche muß mit Ausnahme des Geſichtes und der Hände bedeckt ſein. Die Särge werden vor der feſtgeſetzten Begräbnisſtunde geſchloſſen. Bis zu dieſem Zeitpunkt iſt es den Angehörigen geſtattet, die Leiche in der Zelle zu ſehen. Die Ver⸗ waltung iſt berechtigt. den Sarg einer raſch verweſenden Leiche ſofort ſchließen zu laſſen. Leichen. von denen eine Geſundheits⸗ gefährdung ausgehen kann, werden in einem beſonderen Raum verſchloſſen auf⸗ geſtellt. Eine nochmalige Beſichtigung ſei⸗ tens der Angehörigen iſt nur mit Geneh⸗ migung des zuſtändigen Geſundheitsamtes geſtattet. Särge mit Leichen, welche von auswärts (Gefamtplan. überführt wurden, bleiben geſchloſſen. Ihre Wiederöffnung zur Beſichtigung ſeitens der Angehörigen iſt nur mit Genehmigung des von der Friedhofsverwaltung beſtimmten Arztes zuläſſig. X. Schlußbeſtimmungen Für die Erhebung der Gebühren iſt die jeweilige Gebührenordnung maßgebend. Die Friedhofsordnung tritt mit dem Tage der Bekanntmachung in Kraft, mit der Einſchränkung, daß die Beſtimmungen bezüglich der Leichenhalle erſt mit dem Tage der Eröffnung einer ſolchen gültig werden. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſer Begrähnisordnung werden, ſoweit nicht andere Beſtimmungen zur Anwendung kommen, auf Grund der zu erlaſſenden Po⸗ lizeiverordnung beſtraft. Mit dem Tage der Veröffentlichung wer⸗ den alle übrigen für das Begräbnisweſen bisher erlaſſenen Beſtimmungen hinfällig. Viernheim, den 30. November 1937. Die Bürgermeiſterei. Bechtel. . 8 . — 2 2 —————.— VVV 2ͤöͤĩð§[oũ.ö]ð— PP PFF e . — ee CCC 5 r ee ee eee eee 77. e e — * 7 4 45 5 E 1 8 N 5 . A Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. H. A. P. Viernheim N S.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dien unden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Wie im vorigen Jahre, ſo veranſtaltet die Partei am Samstag, 11. Dezember, abends 8.30 Uhr, in den Sälen des„7 rei⸗ ſchütz“ einen Kameradſchaftsabend, worauf ich die Parteigenoſſen und Parteige⸗ noſſinnen, die Parteianwärter, alle Mitglie- Dienſtſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 der der Formationen, Gliederungen und ange⸗ ſchloſſenen Verbände mit ihren Ange⸗ hörigen aufmerkſam mache. Der Eintritt dazu i ſt frei. Braun, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. Dezember 1937 Anſer Tagesſpruch Meiner Erfahrung nach verſteht jeder un⸗ ter„Freiheit“ nur die Freiheit für ſich ſelbſt und nicht für andere, ſowie die Ver⸗ pflichtung der andern, ſich jeder Beſchränkung der Freiheit des Empfindenden abſolut zu ent⸗ halten. O. v. Bismarck. „Jcl lin ja vensccE Solche und ähnliche Ausſprüche hört man immer wieder, wenn etwas paſſiert iſt und wenn es ſich darum handelt, die ſtraf⸗ und zivilrechtliche Haftung des Urhebers zu erör⸗ tern. Gewiß, er hat monate⸗ und jahrelang treu und brav ſeine Prämie bezahlt; nun will er endlich einmal„etwas davon haben“. Gar zu leicht vergißt er dabei, welche Verpflich⸗ tungen ihm die Verſicherungsgemeinſchaft auf⸗ erlegt. Denn, handelt es ſich nicht bei der Verſicherung um das Einſtehen einer großen Zahl von Menſchen für diejenigen Volksge⸗ noſſen, die ein Schaden trifft? Und verſün⸗ digt ſich nicht der an dieſer Gemeinſchaft, der leichtfertig einen Schaden herbeiführt und nun Anſprüche geltend macht? Dieſe mehr mora⸗ liſche Seite eines Verſicherungsverhältniſſes ſei indes hier nicht weiter erörtert. Wichtig für den Einzelnen iſt die genaue Kenntnis des Inhalts ſeiner Verſicherungspolice. Sie be⸗ eichnet ihm ſeine Rechte, führt ihm aber auch ſeine Pflichten vor Augen. Wenn er gelegent⸗ lich einmal einen Blick hineinwirft, dann wird er finden, daß beiſpielsweiſe grobe Fahrläſ⸗ ſigkeit den Verſicherungsſchutz ausſchließt. Dieſen Rechtsſatz haben zwei Urteile zum Ausgangspunkt, die aus ganz verſchiedenen Anläſſen ergangen ſind: Ein Schloſſer hatte ein Benzinfaß zu ſchweißen. Er machte ſich an dieſe Arbeit, ohne ſich rechtzeitig perſönlich ö davon überzeugt zu haben, daß der Lehrling, wie vereinbart, die Beſchraubung vom Spund⸗ loch entfernt hatte, ſo daß die durch die Hitze entwickelte Benzingaſe nicht abziehen konnten und expodierten. In dieſem Verhalten hat das Gericht eine grobe Fahrläſſigkeit erblickt, ſodaß der Anſpruch gegen die Verſicherungs⸗ geſellſchaft auf Grund der Beſtimmungen des Vertrages keinen Erfolg haben konnte. In zweiten Fall hatte ein Kraftwagenführer ein vor ihm befindliches Fahrzeug rechts überholt, obwohl hierzu gar keine Veranlaſſung vorlag; ein optiſches oder akuſtiſches Signal hätte ge⸗ nügt, um Platz für das vorſchriftsmäßige Ueberholen auf der linken Seite zu ſchaffen. Auch hier handelte es ſich, wie das Gericht dargelegt hat, um eine grobe Fahrläſſigkeit, bei deren Vorliegen der verſicherte Fahrer ſich nicht auf den Verſicherungsvertrag ſtützen kann. Er muß alſo den angerichteten Schaden ſelbſt erſtatten bzw. auch noch ſeinen eigenen aus ſeiner Taſche bezahlen. „Ich bin ja verſichert!“ Dieſe Tatſache iſt, abgeſehen einmal von der ſelbſtverſtändlichen Pflicht der Schadenverhütung, ein durchaus brauchbarer Rückhalt für alle die Fälle, in denen ſich ein Schaden nun einmal nicht hat vermeiden laſſen, ſie iſt aber keine Erächtung für grobe Fahrläſſigkeit. * „Mein Kampf-, die ſchönſte Weihnachtsgabe Das Buch, das eine Revolution einleitete, das Buch, das die Grundgedanken national⸗ ſozialiſtiſcher Weltanſchauung enthält, dieſes Buch Adolf Hitlers„Mein Kampf“ iſt immer noch nicht in ihrem Beſitz! Es ſollte in keiner Familie fehlen! Haben Sie es noch nicht: Sie können ſolches als eine 5 Weihnachtsgabe ſich jetzt vorteilhaft be⸗ ſtellen und zwar bei allen Zellen⸗ und Block⸗ leitern der Partei, oder in der Geſchäfts⸗ ſtelle— und es braucht erſt in zwei Raten im Monat Januar und Februar bezahlt zu werden mit je einer Rate von nur 3.60 Mk. Ein ſolches herrliches Weihnachtsgeſchenk lohnt ſich für jeden Lichterbaum. Sie werden mit dieſem Geſchenk Ehre einlegen! —ü— — 440 Gottlob, daß es geſchafft iſt! Dieſen Stoßſeufzer wird mancher Volks⸗ genoſſe ſchon ausgeſtoßen haben, wenn er in beſinnlichen Stunden an die Tage zurückdenkt, in denen Deutſchland in tiefſter Schmach dar⸗ niederlag, in denen Tag für Tag die Not an die Haustüren klopfte, in denen Raub und Bettel an der Tagesordnung waren, in denen immer neue Schickſalsſchläge unſer gepeinig⸗ tes Volk trafen. Der Albdruck iſt vorüber. Das ganze deutſche Volk atmet wieder auf, befreit und tatendurſtig. Unter der Führung Adolf Hitlers iſt es wieder ſtark geworden und wird von den anderen Staaten geachtet. An dieſem Aufbauwerk hat auch dje NS. Volks⸗ wohlfahrt ihr Teil gehabt. Vergeßt deshalb nicht, ihr dafür Dank zu zollen. Wen ſie von ſchweren Sorgen um die ſoziale Zukunft un⸗ ſeres Volkes befreit, wen ſie vielleicht aus eigener Not geholfen hat, ſie alle ruft ſie heute zur Mitarbeit: Werdet Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt! Der DAF. Buchführungskurs beginnt Der von der DAß vor einiger Zeit ausge⸗ ſchriebene Anfänger⸗Buchführungskurs be⸗ ginnt nunmehr am kommenden Dienstag, 14. Dezember, abends 8 Uhr, in der Schiller⸗ ſchule. Wer ſich dazu gemeldet hat, wolle ſich dabei pünktlich einfinden, wie auch weitere Teilnehmer ſich noch hierbei anmelden können. Die zur Zeit laufenden zwei Anfänger⸗ kurſe für Einheitskurzſchrift werden Ende Februar bzw. Anfang März beendet ſein, wo⸗ ran anſchließend ein Lehrgang für Fortge⸗ ſchrittene in der Einheitskurzſchrift durchge⸗ führt wird, worauf jetzt ſchon hingewieſen wird. Vorbereitungen ber Fahrten und Lager 1938 In dem nun zu Ende gehenden Jahr hatten 60 000 Hitlerjungen und Pimpfe des Gebietes Heſſen⸗Naſſau auf ihren Fahrten und in der Lagergemeinſchaft ihre Heimat erlebt. Dieſes Erlebnis blieb nicht auf eine kurze Spanne Zeit beſchränkt, ſondern bedeutet heute und auch ſpäter einen Höhepunkt im Dienſt der Hitlerjugend, weil dort das Geſetz der Kame⸗ radſchaft, dem die junge Nation ſich verpflich⸗ tet hat, am deutlichſten ſeinen Beweis fand. Der Erfolg des Jahres 1937 ſoll im kom⸗ menden Jahre noch weit übertroffen werden. Zu dem Zweck ſind die Vorbereitungen ſchon ſeit Wochen im vollen Gange. 80 000 Führer, Hitlerjungen und Pimpfe werden 1938 auf Fahrt und ins Lager gehen. Hitlerjungen und Pimpfe werden für die„Heſſen⸗Naſſau⸗Fahrt einberufen und lernen dort ihre Heimat ken⸗ nen. Die Führer und Führeranwärter nehmen an Großfahrten in die Nordmark oder in die Bayriſche Oſtmark teil. Die Teilnahme an einer Fahrt iſt nicht freiwillig, ſondern ſie ift ein Beſtandteil des Geſamterziehungspro⸗ gramms und darum Dienſt, zu dem jeder ver⸗ pflichtet iſt. Die vorausſichtlichen Koſten betragen für die Heſſen⸗Naſſau⸗Fahrt 2M. 7.—, für die Nordmark⸗ und die Bayriſche Oſtmark⸗Fahrt RM. 15.—, Bis ſpäteſtens 1. Mai 1938 müſſen die Fahrtbeträge aufgebracht ſein. Wenn auch die Koſten im Verhältnis zu den Leiſtungen und dem Wert gering ſind und bei vielen Jungen ohne weiteres ſelbſt und mit Hilfe der Eltern oder Betriebsführern vor Beginn bezahlt werden könnten, ſo treffen doch nicht bei allen Jungen die gleichen gün⸗ ſtigen Vorausſetzungen ein. Die Gebietsfüh⸗ rung legt aber Wert darauf, daß allen Ka⸗ meraden der Hitlerjugend ohne Unterſchied ihres eigenen und des Einkommens der Eltern, die Teilnahme an einer Fahrt ermöglicht wird. Dieſem Zweck dient die Sparaktion, eine Anordnung der Gebietsführung, die je⸗ den Fahrtteilnehmer verpflichtet, bereits jetzt mit der Bezahlung des Fahrtbeitrages zu be⸗ ginnen. Jeder Junge bringt im Laufe eines Monats mindeſtens einen Teilbetrag von RM. 1.— auf. Als Gegenwert werden Wertmar⸗ ken ausgegeben, die auf den Betrag von 10 Pfg. und 50 Pfg. lauten und die in eine dazugehörige Karte zu kleben ſind. Die ein⸗ gegangenen Beträge werden von den Ein⸗ heiten auf Konto der Gebietsführung bei einer Bank eingezahlt. Das Ernährungshiljswert im Gau gejen⸗Aaßau Dem Ernährungshilfswerk kommt im Kampf um die Ernährungsfreiheit des deut⸗ ſchen Volkes eine große Bedeutung zu. Den Bauer wird beſonders intereſſieren, daß der Anbau der Futtermengen, die durch die Sammlung der Küchenabfälle in den Städten und Dörfern zur Schweinemaſt zur Verfügung ſtehen, eine landwirtſchaftliche Nutzfläche von 65 000 ha Ackerland benötigte. Die Bedeutung des Ernährungshilfswerks im Rahmen des Vierjahresplanes wird noch dadurch ins rechte Licht gerückt, wenn man ſich die gewaltigen Anſtrengungen vor Augen führt, die in den letzten Jahren gemacht wurden, um dem Meere mühſam einige Quadratkilometer zu entreißen, um daraus fruchtbares Bauernland zu machen. Es iſt zu erwarten, daß bei Erfaſſung aller Küchenabfälle eine Million Schweine zuſätzlich durch das EHW gemäſtet werden können. Auch im Gau Heſſen⸗Naſſau wurde, nach⸗ dem Miniſterpräſident Generaloberſt Göring der NS den Auftrag erteilt hatte, die Or⸗ ganiſation des Ernährungshilfswerks zu über⸗ nehmen, mit Entſchloſſenheit und größtem Nachdruck daran gegangen, die Vorausſetzun⸗ gen für ein volles Gelingen der geſtellten Auf⸗ gaben zu erfüllen. Verſuchsweiſe wurden zu⸗ nächſt die Küchenabfälle in Darmſtadt geſam⸗ melt. Es war nicht zuletzt der freudigen Mit⸗ arbeit der Hausfrauen zu verdanken, daß die Sammelergebniſſe den Erwartungen entſpra⸗ chen, ja, ſie ſogar teilweiſe übertrafen. Zu⸗ nächſt waren die EHW-Schweine in gemieteten Stallungen untergebracht. Die täglichen, in immer reicherem Maße anfallenden Futter⸗ mengen und die dadurch bedingte Vergrößerung des Schweinebeſtandes machten aber bald die Errichtung umfangreicher Neubauten erforder⸗ lich, die mit einer neuzeitlichen Futterberei⸗ tungsanlage ergänzt wurden. In knapp einem Vierteljahre wurde eine Einrichtung geſchaf⸗ fen, die man von Partei⸗ und Staatsſtellen als auch von Vertretern des Reichsnährſtandes für vorbildlich erklärte. Das Ernährungshilfs⸗ werk in Darmſtadt allein hat zeitweiſe 1000 und mehr Schweine auf Maſt liegen, von de⸗ ſend 700 in der neuen Mäſterei untergebracht ind. „Dem Beiſpiel der NS. Volkswohlfahrt in Darmſtadt folgten bald weitere Kreiſe, die teils in vorhandenen Stallungen, teils in Neuan⸗ lagen ihr Ernährungshilfswerk einrichteten. Außer Darmſtadt haben heute ſchon Mainz, Offenbach, Limburg, Gießen und Hanau, de⸗ nen in der nächſten Zeit Frankfurt und Wetz⸗ lar folgen werden, neuzeitliche Bauten errich⸗ tet und in Betrieb genommen. Außerdem ſind in Worms, Wiesbaden, Bingen, Alzey, Bens⸗ heim, Bad⸗Nauheim mit Friedberg, Oberlahn⸗ ſtein, Dieburg, Rüſſelsheim und in faſt allen dafür in Frage kommenden Gemeinden des Kreiſes Offenbach, Schweine für das ESW;̃ in gemieteten Stallungen untergebracht. Die⸗ ſen werden Herborn und Gelnhauſen in den nächſten Tagen folgen. Rund 2500 Schweine werden zur Zeit laufend durch das EHW'ſ im Gau Heſſen⸗Naſſau zuſätzlich beigeſteuert, und ſchon über 1000 Triee ſind bis jetzt zur Schlachtung gekommen. Bei Erfaſſung aller bis jetzt noch dem Verderb preisgegebenen Kü⸗ chenabfällen kann in unſerem Gau etwa mit einer zuſätzlichen Mäſtung von 20 000 Schweinen gerechnet werden. Als 35 bis 40 Kilo ſchwere Läufer kommen die Tiere in die Mäſtereien des EH W, wo ſie in etwa vier bis fünf Monaten ein Gewicht von zweieinhalb bis drei Zentner erreichen. Auf dieſe Weiſe hat man für das Jahr mit rund zwei Maſtperioden zu rechnen. Irrtüm⸗ lich wird heute noch in Kreiſen der Landwirt⸗ ſchaft häufig der Befürchtung Ausdruck gege⸗ ben, das Ernährungshilfswerk könne den Bau⸗ ern zur unliebſamen Konkurrenz werden. Bei vernünftiger Beurteilung kann davon natür⸗ lich gar keine Rede ſein. Einerſeits iſt in Deutſchland der Bedarf an Schweinefleiſch noch lange nicht durch eigene Erzeugung zu decken und andererſeits unterliegt der Verkauf der EHW⸗Schweine den gleichen Beſtimmun⸗ gen, wie ſie für die Landwirtſchaft Geltung Die NS⸗Volkswohlfahrt, die mit der Durchführung des Ernährungshilfswerkes be⸗ auftragt iſt, hat, wie bei all ihren Arbeiten, ſtets nur das Geſamtwohl des deutſchen Volkes zu berückſichtigen. Alle Ueberſchüſſe, die mög⸗ licherweiſe aus dem EHW erzielt werden, flie⸗ ßen deshalb reſtlos dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ der NSV zu. Die Erfolge des Er⸗ nährungshilfswerkes ſind ſo eindeutig und überzeugend, daß ſie auch die Anerkennung des letzten Volksgenoſſen verdienen. Bei einer gewiſſenhaften Durchführung die⸗ ſer Maßnahme wird die größte Schwierigkeit für die Erfüllung des großen Fahrtprogramms 1938 überwunden werden und 80000 Jun⸗ gen werden im Sommer ihren Marſch an⸗ treten, der ſie zur Heimat und zum Volk führen ſoll. WINTERH TLF SWERK DES DEUTSCHEN VOLK Es Die Spender von Weihnachtswunſchpaketen werden gebeten, die Pakete noch im Laufe des heutigen Tages auf der Dienſtſtelle der NS — Fürſt Alexander— abzugeben, damit die Weiterleitung keine Verzögerung erleidet. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937/8 Ortsgruppe Viernheim C!!CCT((((ü(ͤͥͤũͥͤũũ Die Maul- und Klauenſeuche in Heſſen⸗Naſſau Die Maul- und Klauenſeuche hat ſich in Heſſen⸗Naſſau weiter ausgedehnt. In Heſſen wurden neun Gemeinden in vier verſchiede⸗ nen Kreiſen von der Seuche weiterhin erfaßt; und zwar Goddelau und Rüſſelsheim(Kreis Groß-Gerau), Darmſtadt⸗Stadt Darmſtadt⸗ Eberſtadt und Erzhauſen(Kreis Darmſtadt), Wallersdorf(Kreis Alsfeld) und Riedrode, Bobſtadt und Hofheim(Kreis Bensheim). In Heſſen ſind nun insgeſamt 38 Gemeinden in neun verſchiedenen Kreiſen von der Maul⸗ und Klauenſeuche befallen worden. Die Zahl der verſeuchten Gemeinden in den verſchie⸗ denen Kreiſen verteilt ſich folgendermaßen: Der Kreis Bensheim hat elf verſeuchte Ge⸗ meinden, der Kreis Groß⸗Gerau ſieben, der Kreis Darmſtadt ſechs, der Kreis Alsfeld vier, der Kreis Heppenheim drei, die Kreiſe Alzey, Dieburg und Oppenheim je zwei, un der Kreis Erbach i. O. eine. 1 Im Regierungsbezirk Wiesbaden ſind keine weiteren Ortſchaften von der Maul⸗ und Klauenſeuche befallen worden. In Flörsheim hat ſich allerdings die Zahl der verſeuchten Gehöfte auf drei erhöht. 5 Der Kalender für die Jugend. Von der Reichsjugendführung wird auch für 1938 ein HJ⸗Wandkalender herausgegeben. Er wurde in dieſen Tagen fertiggeſtellt und kam an die HJ⸗und BDM ⸗Formationen zur Ver⸗ teilung. In den Illuſtrationen dieſes Buches ſpiegeln ſich Größe der deutſchen Nation und die mannigfachen Aufgaben der nationalſozia⸗ liſtiſchen Jugendbewegung wider. Neben der Freude an der künſtleriſchen Geſtaltung iſt es aber auch der praktiſche Wert als Kalender, der ihn uns erwerben läßt. Jeder Pimpf und jedes Jungmädel, jedes BDM⸗Mädel und jeder Hitlerjunge ſollten dieſen Kalender ſchon jetzt kaufen oder ihn ſich durch die Eltern oder Verwandte zu Weihnachten ſchenken laſſen. Verbilligter Poſtverkehr zu Weih⸗ nachten und Neujahr. Das Reichspoſt⸗ miniſterium gibt ſoeben eine Reihe von er⸗ mäßigten Gebührenſätzen bekannt, die für den Weihnachts- und Neujahrspoſtverkehr in Kraft treten. So werden Glückwunſchtelegramme nach dem Ausland in der Zeit vom 14. De⸗ zember bis 6. Januar verbilligt. Im Rund⸗ funkſprechdienſt mit 15 ausländiſchen Staaten ſind Weihnachts- und Neujahrsgeſpräche zu halber Gebühr zugelaſſen. Auch für Funk⸗ telegramme mit Schiffen in See ſind verbil⸗ ligte Gebührenſätze vorgeſehen. Für Glück⸗ wunſchtelegramme nach dem Ausland mit fe⸗ ſtem Text ſind 17 verſchiedene Texte zuge⸗ laſſen, die eine ganze Skala der einfachſten bis zu den innigſten Wünſche enthalten. Ein⸗ zelheiten ſind am Poſtſchalter zu erfragen. Von der Lotterie. Die Ziehung der 3. Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſen⸗ lotterie findet am 15. und 16. Dezember ſtatt. Wechſelnd bewölkt— Nachts leichter Froſt 8 Unter allgemeinem Druckanſtieg iſt jetzt kon⸗ tinentale Kaltluft von Oſten her im Vordrin⸗ gen und hat bereits Mitteldeutſchland er⸗ reicht. Eine über dieſer Kaltluftmaſſe auf⸗ gleitende feuchtere Luftmaſſe hat verbreitet zu Schneefällen geführt. Mit dem Durchſetzen der Kaltluft iſt nunmehr ein Nachlaſſen der Niederſchlagstätigkeit zu erwarten. a Donnerstag: Neblig, ſonſt wechſelnd bewölkt bei vereinzelt noch auftretenden Nie⸗ derſchlägen, die meiſt als Schnee fallen.— Nachts leichter Froſt. Tagestemperaturen we⸗ nig über O Grad. Winde aus Südoſt. Ausſichten für Freitag: Wechſelnd be⸗ wölkt mit geringer Niederſchlagsneigung, kalt. W 28 2 . n r FZ 4 N Sc 3 —— S S e 2 S 2* — 1 ſen dt, dis 0 Von den Errungenſchaften der Technik hat zweifellos der Rundfunk in den 5 Jahren evölkerung durchdrungen und iſt heute nicht mehr aus am meiſten breiteſte Schichten der dem täglichen Leben hinwegzudenken. Welcher Vollsgenoſſe möchte es noch miſſen, Ruh und Laſt oder am Sonn⸗ und Feiertag ſeinen Radio einzuſtellen und ſo der Welt ihre Melodien abzulauſchen. Wenn dann auf einmal das Lieblangsſtück ertönt, iſt die Freude doppelt groß, leiſe ſummt man die Melodie und viel zu ſchnell ſagt der Rund⸗ nach des Tages funkſprecher das nächſte Stück an. Aus dieſen Erwägungen heraus mögen die ſein, welche die Reichs ſender alljährlich um die Weihnachtszeit veranſtalten und die ſich ſeit ihres Beſtehens der in dieſem Jahre führt der Reichsſender Frankfurt wieder ein ſolches Wunſchkonzert für das Gaugebiet Heſſen⸗Naſſau durch und zwar am 1. Januar de entſtanden ſchon allgemeiner Beliebtheit ſeitens Rundfunkhörer erfreuen. Auch 1938 in der Zeit von 19.10 bis 22 Uhr. Jedem deutſchen Volksgenoſſen iſt dabel Ee⸗ legenheit gegeben, einmal ſein Lieblingsſtück im Rundfunk zu hören, er braucht dies nur Betreuung der Jungarbeiter aus⸗ ſchließlich durch das Jugendamt der D AF. Im Rahmen einer Arbeitstagung des Jugendamtes der DAß mit den Jugend⸗ waltern der Reichsbetriebsgemeenſchaſten, ſprach der Amtsleiter des Jugendamtes, Kurih über die Arbeits⸗ und Aufgabengebiete ſeinez Dienſtbereiches. Das Jug: noamt der Daß iſt darnach die allein autor. ſierte Dienſtſtell? und die allein führende Einrichtung der DA für die Bearbeitung aller ſozlalpeltiſchen und bꝛ⸗ ruflichen Frogen der deutſchen Jungarb. i er⸗ ſchaft beiderlei Geſchlechts. Auf Grund der Vereinbarung des Reichsleiters Dr. Ley mit dem Reichsjugendführer nimmt das Jugend⸗ amt der Daß die Intereſſen der Jugendfüh⸗ rung des deutſchen Reiches und damit der Oberſten Reichsbehörde in allen Fragen der beruflichen Ertüchtigung der deutſchen Jugend wahr. Das Jugendamt ſelbſt iſt creaniſaloriſch ein Führungsamt und bedient ſich in der Durchführung ſämil cher Arbeiten der Ab ei⸗ lung„Jugend“ bei den Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaften bzw. den in Frage kommenden Aem⸗ dern der DAF. „Etwas aus dem Gaſtſtättengeſetz. Vielfach beſteht die Mee nung, daß der Einlrett der Polizeiſtunde durch einen Polizeibꝛamlen anzukünd egen und die entſprechende Auffor⸗ derung des Wirtes oder ſeines Stelleertee ers hinfällig ſei. Dieſe Auffaſſung iſt irrig und machen ſich Gäſte, die der ernſtlichen Auf⸗ forderung des Wirtes nicht Folge leiſten, ſtꝛaſ⸗ bar. Bei Vergnügungsabenden von Vereinen iſt neben dem Lokalinhaber noch der Vereins⸗ vorſtand für die Einhaltung der Pol zel ſtunde verantwortlich. Die Pol. zeibeamten halen le⸗ diglich ihre Einhaltung zu überwachen. F e Auch mit altem Spielzeug kann man Freude machen: Gebt es den Jungmädeln für's WH W! PPP Aus Nah und Fern Die bekanntgegebene Sperre der Straßen Hemsbach— Hüttenfeld ſowie Lorſch— Heppenheim für die angegebene Zeit wird aufgehoben, da das angekündigte Ge⸗ fechtsſchießen der 4. Kompanie des Peonicr⸗ Batl. 36, das am 10. Dezember ſtattfinden ſollte, ausfällt. „Loretto⸗Kaſern e“ Die Kaſerne des II. IR. 110, Mannheim⸗ Seckenheim, wird zum Gedenken an die Schlacht bei den Loretto⸗Hähen(9. 5. bis 21. 5. 1915), bei der ſich das ehemalige Cre⸗ nadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I. ein Ruh⸗ mesblatt im großen Kriege erwarb,„Lo⸗ retto⸗Kaſerne“ benannt. Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am ver⸗ angenen Dienstagnachmittag ſtießen an der inmündung der Reichsautobahn in der Sek⸗ kenheimer Anlage ein Perſonenkraftwacen und ein Kleinkraftrad zuſammen. Der Kraſtrad⸗ fahrer kam zu Fall und wurde ſchwer verletzt. Er fand Aufnahme im Städtiſchen Kranken⸗ haus. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchi⸗ digt. Ueber die Schuldfrage ſind die Erhe⸗ bungen im Gange.— Bei drei weiteren Ver⸗ kehrsunfällen wurden zwei Perſonen verlegt und drei Fahrzeuge beſchädigt. Mannheim.(Autobrand am Kaiſerring). Am Mittwochmittag wurde wieder der Löſch⸗ zug der Hauptfeuerwache alarmiert und duch den Feuermelder am Hauptbahnhof nach dem Kaiſerring gerufen, wo in einem Hofe ein Wunſchlonzert bes Aeichssenbers Ftanljurt bei ſeiner Ortsgruppe des Winterhilfswerkes (NS) zu melden mit der gleichziligen Ein⸗ zahlung einer Spende von RM. 3.— aufwärts an den Reichsſender Frankfurt a. M., welcher die eingegangenen Beträge reſtlos an das Win⸗ terhilfswerk abführt und ſo auch ſein gutes Teil zum Gelingen dieſer in der Welt einzig daſtehenden— 8 Helfsbereltſchaft el⸗ nes Millionenvolkes beiträgt. Der Beauftragte des WSW nimmt gerne zum Parren aßgenenft waren, denuht hal. te. Er wurde zu 5 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt; die beiden Mitbeſchuldigten, die im Alter von 20 Jahren ſtehen und noch un⸗ beſtraft ſind, kamen mit Geldstrafen davon. Neuer Betrügertrick. Darmſtadt. Mit einem neuen Trick wartete in Bürstadt ein Betrüger auf. Ein feiner Mann,„Baui genzeur einer ſaarlän⸗ diſchen Fab ie ſuchte für 70 Mann, die zu B une nbohüngen ins Ried kommen ſoll⸗ Ihe Spende in Empfang, mit der Empfangs⸗ beſtätigung können Sie Ihren Wunſch bis zum 22. Dezember 1937 der Sendeleitung des Reichsſenders Frankfurt a. M., Eſchushei⸗ merlandſtraße 38, mitteilen und haben dann die ſichere Gewähr, am 1. Januar 1938 Ihr Lieblingsſtück im Radio zu hören. Mitwirkende des Rechsſenders Frankfurt ſind bei dem Wunſchkonzert das große Funk⸗ orcheſter, das kleine Funkorcheſter, ein Blas⸗ orcheſter und der Rundfunkchor. Volksgenoſſe, hier iſt dir Gelegenheit ge⸗ geben, das Nützliche mit dem An genehmen zu verbinden, deshalb verpaſſe ſie nicht und melde rechzeitig deinen Wunſch bei der Ortsgruppe des WSW an. C Kraftwagen in Brand geraten war. Durch das raſche Eintreffen am Brandort und das ſchnelle Eingreifen konnte der Brand ſo auf ſeinen Herd beſchränkt werden, daß der Kraft⸗ wagen nicht vernichtet und nur gerenger Sach⸗ ſchaden verurſacht wurde. Von der Bergſtraße.(Stuche). In Laudenbach wurde nunmehr in 13 Gehöflen die Maul⸗ und Klauenſeuch: feſtgeſtellt. In Hemsbach ſind bereits 5 Gehöfte verſeucht. ie einer unbekannten Frau aus dem Main geländet. Frankfurt a. M. Am Schaumainkai wurde die Leiche einer unbekannten Frau aus dem Main geländet. Die Frau war e wa 40 Jahre alt, 1.80 Meter groß, kräf⸗ lig, unterſett und war mit einem pfeffer⸗ und ſalzſarbenen Mantel, dunkelblauem Wiz eleock und roter Strickwen e bekleidet, Sach ien iſſe Mi tei ungen erbittet die Lei⸗ chen⸗ und Vermißtenſtelle im Frankfurter Polizelpräſidium. La krafiwagen ſtürzt in den Rhein. Wiesbaden. Am Montag nachmittag ſollte ein nit Schutt beladener Laſlkraft⸗ wagen am Rheinufer im Stadtteil Biebrich entladen werden. Der Wagen geriet zu nahe an die Böschung, kippte um und fiel in den Strom. Der Fahrer konnte als bad gerettet werden, doch mit der Bergung des Wagens, von dem nur noch das Dach aus den Flu⸗ ten ragte, halte die Feuerwehr mehrere Stunden angeſtrengt zu tun. a Großfeuer im Weſterwald. Limburg. In dem Weſterwaldort Dorchheim brach in der vergangenen Nacht ein Großfeuer aus, das Scheune und Stal⸗ lung des Johann Born ergriff und ſamt den Erntevorräten vernichtete. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Dank dem tatkräftioen Cinſatz der Ortswehr ſo⸗ wie der zur Hi fe herbeigeeilten auswärtigen Wehren konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden, obgleich die Gefahr be⸗ ſtand, daß weilere umſiehende Scheunen in Milleibenſchaft gezogen würden. Die Er⸗ mi tlungen über die Brandurſache ſind ein⸗ geleitet. In der Dunkelheit töde h abgeſtürzt. Gießen. Der 27jährige Otto Dambs⸗ ganz aus Gießen und ſein Begleiter be⸗ nuglen am Sonntagabend, um den Weg arzukürzen in der Nahe von Steinbach eine Strecke weit die Bauflelle der Reichsauto⸗ bahn. Dabei wollten ſie eine im Bau be⸗ ſindliche Brücke überqueren. Infolge der Dunke heit trat W. fehl und ſtürzte ſieben Meter tief ab. Als ſein Begleiter mit Leuten, die er zu Hilfe geholt hatte, ein⸗ traf, war W. bereits ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Die Schwarzfahrt endete in Schaufenſter Frank furt a. M. Ein Motorrad mit Beiwagen war in Frankfurt entwendet wor⸗ den und fand ſich ſpäter in Offenbach wie⸗ der. Die Maſchine war von drei Leuten benutzt worden, die das Pech hatten, in Offenbach in eine Schaufenſterſcheibe zu fahren, wodurch ein Schaden von 150 Mk. entſtand. Auch das Motorrad mußte repa⸗ riert werden, was dem Eigentümer 200 Mk. Koſten verurſachte. Die Täter ſtanden jetzt wegen unbefugten Gebrauchs eines Motokrades und Fahrens ohne Führerſchein vor dem Schöffengericht. Der älteſte von ihnen, der 26 jährige F. K., iſt erheblich vorbeſtraft, weil er ſchon früher ähnliche Anwandlungen zei te und in fünfzehn Fällen fremde Kraflwagen, die ten, bei Cinwohnern Koft und Logis für 2.80 Mk. pro Mann und Tag. Das Ange⸗ bot war groß, und einzelne Fami ien riſſen ſich darum, den einflußreichen Mann ko⸗ ſtenlos zu bewirten, um einen gutzahlenden Quarliergaſt zu erhalten. Schnell wurden Zimmer hergerichtet, und am nächſten Tag fanden ſich zahlrei he Leute am Bahnhof ein, um die ankommenden Brunnenbauer zu empfangen. Aber niemand kam und in⸗ zwiſchen war auch der„Brunneningenieur“ verduftet. Aus dem Fenſter geſtürzt. Mainz. Am Lindenberg ſtürzte eine Frau aus dem Fenſter des zweiten Stock⸗ werkes und verlegte ſich ſo ſchwer, daß ſie luz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. unfan im Wande.— Cin ungecklicher Schlag. Schlüchtern. Im Walde bei Hohen⸗ zell⸗Behlings erei nete ſich ein ſchwerer Un⸗ fall. Einem Holzhauer glitt beim Spalten die ſcharfe Art derart unglück ih ab, daß er ſich vom rechten Fuß ſämtliche Zehen abſchlug. Der Verunglückte mußte fofort in Kranlenhausbehandlung gebracht werden. Statt Eiern ein Fuchs im Hüßnerneſt. Dillenburg. Als eine Einwohnerin im benachbarten Nanzenbach dieſer Tage gegen Miltag in einem Raum der Stallung, in dem ein Verſteck den Hühnern als Neſt diente, die Eier holen wollte, mußte ſie zu ihrem Schrecken ſeſtſtellen, daß ſich ſtatt der Eier ein Tier in dem Neſt beſand. Nachdem ſie einige Nachbarn herbeigerufen hatte, erkannte man das Tier als ei zen Fuchs, der aber nicht die geringsten An⸗ ſtalten zur Flucht machte. Schließlich trieb man ihn doch heraus und ſtreckte ihn mit einem wohlgezielten Schuß nieder. Es muß lich wohl um ein krankes Tier gehandelt haben, denn der Balg wies große rändig Stellen auf. Durch den „Leinungskampf der deutſchen Betriebe“ konkurrieren die Betriebe nicht mehr nur um die wirtſchaſtit de, ſondern auch um die ſozialpolltiſche Mut ergbiti Leit. Die Forderung nach der i derreichen, erb⸗ gefunden Fami i:. Hersfeld. Im Zunfthaus ſand ein Mieglisderappell des Reichs bundes der Kin⸗ derreichen ſtatt, auf dem Rei hsorganiſa⸗ tionswart Mori;(Berlin) über dſe bevöl⸗ kerungspoli ichen Tagesfragen ſprach. Er betonte die Notwendigkeiten, die ſich aus der Arbeit des Reichsbundes der Kinderrei⸗ chen ergeben. Wir ſtünden in einer Zeiten⸗ wende, vor einem geinigen Umbruch und müßten uns gerade auf dem Gebiet der Bevölkerungspoli ik zu neuen Grundſätzen, zu den Erforderniſſen, die ſich aus dem Blut- und Raſſeproblem ergeben, bekennen. Das Volk habe im Mil telpunkt des Staats⸗ aufbaues zu ſtehen. Der Kampf um ſeinen Fortbeſtand ſei unſere exſte Auſgabe. Dar aus ergebe ſich, daz wir beſtrebt ſein müßz⸗ ten, den Blutſtrom unſerer Nation rein zu erhalten und durch Geburtenüberſchüſſe den Fortbeſtand des Volkes ſicherzuſtellen. Das ſei nun nicht Sache des einzelnen, dieſer Ge⸗ danke müſſe das ganze Volt erfüllen. An Hand von ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen wies der Redner nach, wie die falſche An⸗ ſchauung über das Ein⸗ und Zwei⸗Kinder⸗ Syſtem Deutſch and zum ſterbenden Land und Volk machte. Das Volk müſſe zu der Ueberzeugung gelangen, daß das Heranzie— hen eines erbgeſunden Nachwuchfſes eine Selbſtverſtändlichkeit ſei. Wir fordern ein kinderreiche Familie, die erbgeſund iſt; zu! wirtſchaftei)en Unterſtützung ſolcher Fami lien werde der Staat im Bedürfligkeftsfal! beitragen. Wenn wir erreichten, daß die El tern wieder aus innerem Gefühl ſtolz auf ihre zahlreiche Nachkommenſchaft blickten, ſei die Arbei des Reichsbundes de Kinderrei— chen erfolgreich geweſen. Das Ziel ſei eine große Kinderzahl, aber inr haf diefer ein Steige ung der charakterlihen Werte. Achtet auf Kinder und Jugend ve! Sit i ſeits verbrecher zu 7 Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Koblenz. Die Große Strafkammer Koblenz halte ſich in ihrer Eigenſchaft als Irgendechu kammenni cinem ſchweren Fall von Si tlichleitsverbrechen zu befaſſen. An⸗ geklagt war der 55 Jahre alte Hans Rös⸗ gen aus Bensdorf. In den Jahren 1934 bis 1937 hat er in vielen Fällen an 9 bis 15. jährigen Mädchen ſchwerſte Si tlichkeitsver⸗ brechen begangen. Der Unhold lockte die Kinder mit allerlei Verſprechungen und Ge⸗ ſchenken in ſei ne Wohnung, wo er ſich in der ungeheuerlichſten Weiſe an ihnen verging. Der Angeklagte war nur zu einem Tei. ge⸗ ſtändig. In ei er geradezu unglaublich fre⸗ chen Weiſe behauplete er, daß er von den Kindern verführt worden ſei. In der Be⸗ weisaufnahme wurde der Angeklagte aber reſtlos ſeiner Verbrechen überführt. Das Gericht bezei hnete die Verfehlungen des Angeklagten als die ſchlimmſten Sittlich⸗ kei sverbrechen, die ſeit langem in dieſer Art nicht da waren. Das Urteil lautete auf ſteden Jahte, haus und 10 Jahre Ehr⸗ verluſt. Ein Brand iter zum Tode verurteilt.— Kommuni i he Untermenſchen zündeten ein Dorf der Altmark an. Salzwedel. Das Sondergericht Halle verurteilte nach einwöchiger Verhandlungs⸗ dauer in Salzwedel den 46 Jahre alten Jo⸗ hann Dombrowſki aus Fiſſum wegen vor⸗ ſätzlicher Brandstiftung zum Tode. Sein Mittäter Karl Falkenberg erhielt 15 Jahre Zuchthaus und ein Mitwiſſer ein Jahr Ge⸗ fängnis. Die er Spruch des Sondergerichts hat grundlägliche Bedeutung, da er zum er⸗ ſten Male nach dem Reichstagsbrandpro⸗ zeß— mit dem er gewiſſe Parallelen zeigt — die Todesſtrafe über einen Brandſtifter verhängte. In der Nacht zum 9. Auguſt ds. Is. wur- den die Bewohner des alkmärkiſchen Dörf⸗ chens Fiſſum durch Feuerhörner und Alarm⸗ rufe aus dem Schlafe geweckt. Etwa einen Kilometer vom Dorfe entfernt ſtand eine Scheune in helen Flammen. Noch während an dieſer Stelle die lichten Flammen zum Himmel emporloderten, ging eine zweite Scheune im Dorfe in Flammen auf. Wenig ſpäler brannten eine dritte und vierte Scheu⸗ ne. Es war eine wahre Schreckensnacht in Fiſſum. Auf Verbrecherjagd. Es lag klar auf der Hand, daß ruchloſe Bubenhände die Brände angelegt, vieler Morgen Ernte vernichtet, Maſchinen zer⸗ ſtört und in der geſamten Altmark Furcht und Schrecken verbreitet hatten. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung beteiligte ſich an der Jagd auf die Verbrecher. Erfreulicherweiſe gelang es der Magdeburger Polizei auch bald as Brandſtiifter Dombrowſli und Fal⸗ kenberg zu überführen und gleichzeitig deren Mitwiſſer Brendel feſtzunehmen. In ſechstägiger mühevoller Verhandlung konnte jetzt der Sachverhalt vollſtändig ge⸗ klärt werden. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß die Angeklagten vor 1933 kommuni⸗ ſtiſchen Terrorgruppen angehört hatten. Es wurde auch bewieſen, daß ſie mit den Brandſtiftungen in Fiſſum nur das in die Tat umgeſetzt hatten, was ihnen einſt in jahrelanger kommuniſiſcher Schulung ein⸗ geprägt worden war. Im weiteren Verlauf der ſehr ſchwierigen Hauptverhandlungen er⸗ gab es ſich mit aller Beſtimmtheit, daß Fal⸗ kenberg, Dombrowſki und auch Brendel in der Nacht zum 7. Auguſt einen genauen Brandplan besprochen und ſedes Gehöft be⸗ zeichnet hatten, das angezündet werden follte. Motiv: Haß gegen Bauern. In der Urteilsbegründung wurden auch die Beweggründe zu der furchtbaren Tal eingehend beleuchtet. Es waren Haß und Neid, die ſich ganz allgemein gegen die durch Arbeit und Mühe zu Wohlſtand gekomme⸗ nen Bauern richteten. Dieſer Haß fand ſeine Auslöſung in einem Terror, wie es das Gericht nennt, der gegen Volk und Staat und gegen jede friedliche Arbeit angeſetzt wurde. Unter dieſen beſonderen Umſtän⸗ den erkannte das Sondergericht gegen den Haupttäter Dombrowſki einen aſozialen, vielfach vorbeſtraften noch immer im kom⸗ muni ichen Denken befindlichen Verbrecher die Todesſtrafe ſowje lebenslänglichen Ebr⸗ verluſt. Huutſchriftleiter undverantwortlich für den polttiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer. Worms, für den übrigen zeln Friedrich Martin, Viernheim Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller& Co., Worms. Heſchäftsſtelle: Friedrich Martin Viernheim. Drück: Hormſer Verlage druckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co- orms.— en. XI 1% uber 1800. 8. St. iſt deigenzrctsline A. 0 gullig. 4 2— K—— . —— 8 5 N 2— —.— — —— ee Schenkt praktijch! Schenkt Schuhe! 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Die Abnehmer haben dafür zu ſorgen, daß die benutzten Laſtzüge und Perſonenwagen beim Kommen und Verlaſſen des Ortes des⸗ infiziert werden. Das gleiche gilt für die Zollbeamten, Bonitierer uſw. Die Laſtzugfahrer, Bonitierer und Abneh⸗ mer ſind darauf hinzuweiſen, daß die Rück⸗ fahrt von dem verſeuchten Ort bis zur Heimat⸗ gemeinde ohne Unterbrechung zu geſchehen hat. Wir bitten um genaueſte Befolgung der Vorſchriften. Tabak, welcher jetzt noch am Dach iſt, bleibt bis zum Eintritt trockener Witterung hängen und wird lt. Vereinbraung nachgewogen. Die Zentnerzahl iſt bis Sonntag bei Rechner Hofmann zu melden. Der Fachſchaftsführer. NB. Die Milchablieferer werden erſucht, die Milch doch möglichſt frühzeitig zur Sammelſtelle zu bringen, denn nach 8 Uhr darf unter keinen Umſtänden mehr Milch ab⸗ genommen werden. Wenn der größte Teil der Anlieferer die Milch erſt gegen 8 Uhr zur Sammelſtelle bringt, iſt eine Menſchenan⸗ ſammlung nicht zu vermeiden, was unter allen Umſtänden vermieden werden muß. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Donnerstagabend Training im „Freiſchütz“. 7.30—8.30 Uhr: Jugendmann⸗ ſchaften. Ab 8.30 Uhr: 1. Mannſchaft, Er⸗ ſatz- und Jungliga. Leitung: A. Müller und Frz. Bugert. Wir erwarten pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Die Vereinsführung. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Sonntag, den 12. Dezember, nachmittags 3 Uhr, findet im„Fürſt Alexander“ unſere dies⸗ jährige Generalverſammlung ſtatt. Tagesord⸗ nung iſt folgende: 1. Tätigkeitsbericht; 2. Kaſſenbericht; 3. Entlaſtung und Neubeſtim⸗ mung des Vorſtandes; 4. Verſchiedenes.— Mitglieder und Ehrenmitglieder ſind hierzu eingeladen und werden freundl. gebeten, voll⸗ zählig und pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Je ſrühger Sie uns Ihren An zeigenauf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ beste beßer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Pflichterfſunung, d. h. nicht ſich ſelbſi genügen, ſondern auch der fligemeinheit dienen. Lbbensmie Weizenmehl Type 502 500 gr. 22 Citronat 125 gr. 30 Orangeat 125 gr. 28 Puderzucker 250 gr.. 24 Obll- U. Gemdlekonterven Tüllen, Dallein, Bananen Weißwein offen Ltr. 0.80 Wermutwein off. Ltr. 0.85 3% Rabatt Hunner Weinheimerſtr. 14 Schwägerin und Tante Heimat abgerufen. Viernheim, den 8. Dezember 1937 Ole trauernden Jodes-* Anzeige 8 a te Gott, der Allmächtige, hat heute nacht unſere liebe, herzensgu Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter, frau Katharina Martin geb. Trapp im gottbegnadeten Alter von 85 Jahren zu ſich in die ewige Wir bitten der Verſtorbenen im Gebete zu gedenken. Die Beerdigung findet am Freitag, 10. ds. Mts, nachmittags 3.30 Uhr vom Trauerhauſe Bertholdus Pfenninghſtr. 15, aus ſtatt. Hlnterbllebenen. Aae Fange Haustrauen letzt zugrellen Kabliau o. K. 500 9 9 Bratſchellfiſch Schellfiſch„ Goldbarſch, „„».33 Filet v. Kabliau Saarſtraße 47 lechige Meise RNäucherwaren, Marinaden und Konſerven ſtets friſch Fijchhalle Breiling Ammer U. Huche zu vermieten. Näh. Auskunfts⸗ tafel d. Geſchäftsſt. Faſt neuen Ander. Waben zu verkaufen. Neuhäuſerſtr.6 Heute und morgen friſche 500 9 30 „„. 47 Filet v. Goldbarſch 500 g. 47 500 9 5.40 kochen— das iſt die ganze Aunſt. ira iſt je der Hand · werkerfrau eine ganz große Hilfe— es iſt das billige und uwerlaͤſſige Reinigungs · mittel für verſchmiert⸗ Berufskleidung aller Art! Wiſſen Sie ſccchon. daß Ata ein% billiges und vorzugliches Reinigungsmittel für verölte und ſtark der · ſchmutzte Hande ig? T v 7e ,, ganz einfach, dieſe ſpeckige ? und rußverſchmutzte Berufs · kleidung zu ſaͤubern. 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Wollen Sie nur auf Zu⸗ fallskunden warten? Oder rechnen Sie nur mit denen, die immer bei Ihnen kaufen? Nein, Herr Geſchäftsmann, Sie müſſen auch an die denken, die Ihr Geſchäft noch nicht kennen! Jetzt, wo Tauſende wiſſen wollen, wo ſie die Weih⸗ nachtsgeſchenke günſtig kaufen können, müſſen Sie Ihre Weihnachts- angebote im Anzeigenteil der „Viernheimer Volkszeitung“ veröffentlichen. Sie weiſen ſo erfolgreicher auf Ihr Geſchäft hin, wecken Wünſche, wie es die Leute vor Weihnachten gern haben. Dann wird Sie ihr Umſatz am ſilbernen Sonntag zufrie⸗ denſtellen.— Viernheimer Geſchäftsm handle darnach! Der Nat dung den T0 ſtadt lig n ã entſt 60 nat alte schaft japat der Kon Auffot Sit gegtd obin