liiſchen Born. Druck Ao . U llen ſchen ber das erden J ill g kund, b: lein, eben, ele . bei! ga c- gen⸗ f —— Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungs we! ſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Jus Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt mongiſich l Roch ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg ternheimer Jeil Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzelgenprets: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für imm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 Nummer 296 G dienstag 2 den 21. dezember 1937 13. Jahraang Jeldherr General Erich Ludendorff 7 Rünchen, 20. dezember Am Monlag um 9,25 Uhr wurde vom Joſefinum folgende Milleilung ausgegeben: „heule Monlag, den 20. dezember, 8,20 Uhr, verſchied der Jeldherr General Ludendorff ſchmerzlos und ruhig. das Bewußlſein blieb bis in die letzten Funden erhallen. Bei der durch die lange Krankheil nur noch geringen Widerſtandskraft war es unmöglich, dem ſchnell einkrekenden Kräfleverfall und der zu- nehmenden Kreislaufſchwäche wirkſam zu begegnen. Ein großer Soldal und Patriot Von Ph. Obenauer. Mit großer Teilnahme laſen wir ge⸗ ſtern Vormittag die Meldung, daß Gene⸗ ral Ludendorff erneut von einem heftigen Schwächezuſtand befallen worden ſei. Nachdem es ſchon eine ganze Weile ſtill geworden war um die Erkrankung des Feldherrn, hatte ganz Deutſchland gehofft, Zander⸗K. daß es der ſoldatiſchen Natur dieſes Man⸗ nes noch einmal gelingen werde, den Tod fern zu halten. Und raſcher als wir es gedacht, iſt der erſten Meldung von der erneuten ſchweren Erkrankung die Nach⸗ richt vom Sterben Erich Ludendorffs ge- folgt. In tiefer Erſchütterung ſteht ganz Deutſchland an der Bahre eines der ruhmreichſten Männer jenes Heldenrin⸗ gens, die Deutſchland von 1914 bis 1918 gegen eine Welt von Feinden verteidigt haben. Unbeſiegt auf allen Schlacht⸗ feldern, war es ihm dennoch nicht beſchie— den, die Früchte ſeiner großen Arbeits⸗ kraft, ſeiner Tapferkeit, ſeiner großen Or⸗ ganiſationskunſt und ſeines Feldherrn⸗ talents zu ernten. In dieſer Tatſache liegt eine gewaltige Tragik. So groß die Tapferkeit des Feldherrn und des letzten Soldaten auch ſein mochte, ſo unerſchüt⸗ terlich die Front auf allen Kriegsſchau⸗ plätzen ſtand, ſo klein und ſchwächlich war die Leiſtung unfähiger Parteipoli⸗ tiker in der Heimat. Was ſie mit ihren Leibern draußen verteidigten, war durch Hetze und Lüge unterwühlt und morſch und konnte der Front keine Stütze mehr ſein. Es mag wohl die bitterſte Stunde im Leben dieſes Soldaten geweſen ſein, als er im Jahre 1918 ſeinen Arbeitsplatz an der Seite ſeines großen Kameraden Hin⸗ denburg aufgeben mußte. Der Schmerz über die Not des Vaterlandes war grö⸗ ßer als alle Strapazen und Leiden, die der vierjährige Weltkrieg gebracht hatte. Sein Leben war von früheſter Jugend an dem Dienſt für das Vaterland gewidmet. Deshalb konnte ſein Geiſt nicht mutlos werden, als ſein militäriſcher Arm kraft⸗ los geworden war. Voll tief innerlicher Ergriffenheit leſen wir heute die prophe— tiſchen Worte, die er an den Schluß ſei— ner Kriegserinnerungen geſetzt hat„Un— erſchrockenes Denken und männliches Han deln jedes Einzelnen, und doch ſelbſtloſes Unterordnen durch Zurückſtellen des eige— nen Ichs in nationaler Manneszucht ſind Erfordernis. Sie allein können uns die völkiſche Würde wiedergeben, deren Rückgewinnung Vorbedingung deutſchen Auferſtehens iſt.“ Das war der Kern ſeiner Weltauffaſ⸗ ſung, darin gipfelte ſein ganzes Leben gez.: Prof. Kielleukhner, dr. Forell für Deutſchland, das war die Grundlage ſeines politiſchen Wollens. So hatte er es im Frieden und im Kriege gehalten, ſo war er entſchloſſen, es auch nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges zu halten. Immer fand er die richtigen Helfer und ſtitſtreiter. In Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg hatte er im größten Welten⸗ ringen aller Zeiten den Mann. Mitarbei⸗ ter und Kameraden gefunden, der ſeine uttlitäriſchen Fähigkeiten kannte und zur Entwickelung bringen konnte. Gerecht und beſcheiden hat der greiſe Generalfeldmar⸗ ſchall die Frage, wer von ihnen die aus⸗ ſchlaggebenden Gedanken gehabt hat, ab⸗ gewehrt mit den ſchönen Worten von der „glücklichen Ehe“. die beide zur Ret⸗ tung des Vaterlandes miteinander einge— gangen waren.„Wie kann und will der Außenſtehende das Verdienſt des Einzel⸗ nen in einer ſolch ſcharfen Weiſe abgren⸗ zen? Man trifft ſich im Denken wie im Handeln, und die Worte des Einen ſind oftmals nur der Ausdruck der Gedanken des Andern“, ſagt Hindenburg und rühmt dann noch beſonders ſeinen Mit⸗ arbeiter, der ein treuer Kampfgenoſſe war,„freilich eckig und kantig, aber ge⸗ ſchaffen für ein gigantiſches Werk, wie kaum ein zweiter in der Geſchichte“. Und Erich Luden⸗ dorff ließ Hindenburg die gleiche Gerech⸗ tigkeit widerfahren, wenn er ſchreibt,„der Ruhm des Generalfeldmarſchalls ſteht feſt im Herzen des deutſchen Volkes“ Die letzte Parade. General Ludendorff ſchreitet an ſeinem 70. Geburtstag die Front der Ehrenkom⸗ panie ab, die die Wehrmacht nach ſeinem Wohnſitz Tutzing Neben ihm Generalfeldmarſchall von Blomberg und Generaloberſt entſandt hatte Freiherr von Fritſch. am Starnberger See (Weltbild⸗Archiv, Zander ⸗K.) So tritt am Todestage Erich Luden⸗ dorffs das Bild dieſer großen Führer unſeres Volkes hell und ſtrahlend vor uns. So ſehen wir ſie, und die kommen⸗ den deutſchen Geſchlechter werden ſie in gleichem Glanz und Ruhm ſehen wie wir. Ludendorffs militäriſche Leiſtung und Größe konnte von dem Haß der Nei⸗ der und Nörgler nicht erreicht werden. Wie groß ſein politiſcher Einſatz ge⸗ weſen iſt, wie erhaben ſeine Vaterlands⸗ liebe über allem ſtand, beweiſen die oben angeführten Worte des Feldherrn über den Weg zur deutſchen Wiedergeburt. Der Mann, der ſeinen Wunſchtraum in Er⸗ füllung gehen laſſen ſollte, hatte mit ihm, wenn auch nur als der„unbekannte Ge⸗ freite“, mit gleich heißem Herzen an der Front geſtanden. Am 9. November 1923 ſchritten ſie miteinander zur Feldherrn⸗ halle und legten gemeinſam den Grund⸗ ſtein zu jenem neuen, ſchönen deutſchen Reich das Erich Ludendorff vorgeſchwebt hat. Ein Volk, ein Führer, ein neuerſtan⸗ denes deutſches Heer grüßte vor zwei Jahren den Siebzigjährigen. Auch ſeine Auffaſſung von der Stellung des Einzel— nen in ſeinem Volk, von der Einordnung unter das große gemeinſame Ziel, von der völkiſchen Würde und nationalen Ehre, hat im neueren Vaterland eine un⸗ erſchütterliche Verankerung erfahren. Er hat den Weg nach der Erneuerung Deutſchlands auf völkiſcher Grundlage geſucht und gefunden. Er wurde ein Weggenoſſe Adolf Hitlers, und das deut⸗ ſche Volk kann ſich glücklich ſchätzen, daß der Abend des großen Feldherrn ver⸗ ſchönt war durch die gern und freudig hingeſtreckte Freundſchaftshand des Füh⸗ rers. Telegrammwechſel und erhebende militäriſche Feiern beim ſiebzigſten Ge⸗ burtstag 1935, beim 55. Militärjubiläum im April dieſes Jahres und zuletzt am 9. November dieſes Jahres haben der Welt gezeigt. daß es zwiſchen dem gro⸗ ßen Feldherrn des Krieges und dem Füh⸗ rer des neuen Deutſchland nichts Tren⸗ dendes mehr gab. Als vor achtzig Jahren der große öſter— reichiſche Feldherr, der Marſchall Ra⸗ detz ly, geſtorben war, widmete ihm der Dichter Anaſtaſius Grün folgende Worte: „Der Feldherr wie der Fürſt bedarf ein Herz von Erz.“ Dieſes Dichterwort kann auch für den Toten, an deſſen Bahre heute das deutſche Volk ſteht., angewandt werden. Sein ganzes Leben iſt Ludendorff Soldat geweſen Sein„Herz von Erz hat ſich im Krieg und im Frieden er⸗ probt. Unverzagt im Donner der Schlach⸗ ken und unerſchütterlich im Glauben an Deutſchlands Wiederauferſtehung hat er ſein heldiſches Leben gelebt als einer der Größten der deutſchen Geſchichte. Nun iſt er heimaegangen zu ſeinen Kameraden bei der großen Armee. In Walhall werden ſie ihn grüßen, wenn das deutſche Volk den unvergänglichen Lorbeer durch ſeinen Führer auf die ir— diſche Ruheſtätte legen läßt Als Vorbild ſoldatiſcher Treue und nie erlahmender Vaterlandsliebe, wird auch er zukünftigen Geſchlechtern ein Wegweiſer zu Deutſch⸗ lands Ruhm und Größe ſein, er, deſſen erzenes Herz nur für Deutſchland und ſein Heer ſchlug. 22 TTT BB ͤ ͤ ͤ—PK—„—K—K—„——— 2 2 2.— 2 r. . 5 r—. 7—— 5 e * f ö 3 „„ Slaalsalt und Slaalsbegräbnis Der Reichskriegsminiſler un die Wehrmacht Berlin, 20. Dezember Zum Tode General Ludendorffs erläßt der Reichslriegsminſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht nachſtehenden Appell: Soldaten der deutſchen Wehrmacht! r erſte Generalquartiermeiſter im Welt⸗ General Ludendorff, iſt zur großen e abberufen worden. 2 Ein großer Deutſcher und ein großer Sol⸗ von, uns gegangen. 0 2 5 leidenſchaft⸗ Leben war ein er Kamp. für Deutſchland. zer Kampf galt in der Vorkriegszeit der ärkung unſerer Wehrkraft, im Krieg dem g der Waffen, ſpäter der Freiheit des eichs und der Einheit der Nation.. Als Wehrſchöpfer, Organiſator und als mit⸗ verantwortlicher Feldherr hatte er weſentlichen Anteil am inneren und äußeren Aufbau der beſten Armee der Weltgeſchichte. Mit Hindenburg führte er dieſes Heer zu Sie⸗ gen von klaſſiſcher Größe. In den letzten ſchweren Jahren des Kriegs war er die Seele und der Wille aller ehrliebenden Deutſchen. Auch in der Niederlage ließ ex die eigene und die Waffenehre der Armee rein. Vor Lüttich aber und beim Marſch zur Feldherrnhalle am 9. November 1928 perein⸗ ten ſich Gedanke und Tat, Haltung und per⸗ ſönlicher Einſatz zu heldenhaftem Vorbild. Solange es deutſche Soldaten gibt, wird General Ludendorff fortleben als eine der größten Geſtalten preußiſch⸗ deutſchen Soldatentums. Die Wehrmacht des Dritten Reichs hält ihm die Treue. An ſeiner Bahre ſenken ſich unſere Fahnen in ſtolzer Trauer, in Dankbarkeit und Ehrfurcht. rf Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht gez.: von Blomberg, Generalfeldmarſchall der Slaalsafl Teilnehmer müſſen ſich melden Berlin, 20. Dezember. Der Staatsakt für das Staatsbegräbnis des Generals der Infanterie a. D. Ludendorff fin⸗ det am Mittwoch. den 22. Dezember 1987 um 10 uhr in München(Feld⸗ herrnhalle) ſtatt. Diejenigen Offiziere und Be⸗ amten der alten Wehrmacht im Geferalsrang. die in näherer dienſtlicher oder verſönlicher Be⸗ ziehung zu dem Verſtorbenen geſtanden haben und beabſichtigen, an dem Staatsakt teilzuneh⸗ men. werden gebeten. ihre Teilnahme ſofort telegraphiſch anzumelden, und zwar: a] dieienigen Teilnehmer, die einen Son⸗ derzug ab Berlin benutzen wollen, an das Heeres⸗Perſonalamt. Tirpitz⸗Ufer 72. Ab⸗ fahrt dieſes Zuges am Dienstag, den 21. De⸗ zember 1937. um 21.45 Uhr von Berlin, Anhal⸗ ter Bahnhof. Am Anbalter Babnhof befindet ſich eine Auskunfts⸗ und Kartenausgabeſtelle der Kommandantur Berlin. b) alle übrigen Teilnehmer an das Generalkommando VII. A. K., München. Auskunft und Kartenausgabeſtelle der Kom⸗ 99885 München im Hauptbahnhof Mün⸗ en. Obne Anmeldung am Staatsakt nicht — 1 7 00 3.2. * 2 7— * 2 SN — S 2 * 9 8 2 . Se iſt eine Teilnahme möglich. Das Slaalsbegräbnis München, 21. Dezember Das Staatsbegräbnis des Generals der In⸗ fanterie Erich Ludendorff nimmt folgen⸗ den Verlauf: „Mittwoch, den 22. Dezember früh, öffent⸗ liche Aufbahrung am Siegestor. 10 Uhr Stagtsakt. Ueberführung vom Sie⸗ gestor 8 Feldherruhalle wo die Trauer⸗ parade(zwei Bataillone Infanterie, eine Ar⸗ tillerieabteilung, eine Abteilung Marine, ein Bataillon Luftwaffe) unter Führung des Ge⸗ neralmafors van Ginkel ſtattfindet. Spalierbildung der Wehrmacht derungen der Partei Ludwigſtraße. Rede des Reichskriegsminiſters. erleg 5 Reichskriegsminiſters. g challs von Mackenſen, der der Wehrmachtsteile und der eſtimmten Abordnungen. der Trauerparade durch Reſidenz⸗ r⸗ iße, Rindermarkt, Vendlinger dlinger Torplatz. Lindwurmſtraße. Von dort Uebernahme des Sarges durch mo⸗ toriſierte Staffeln und Fahrt nach Tutzing. Trauerakt im Hauſe Ludendorffs.(Engſter Familienkreis). g im Friedhof Tutzing unter mili⸗ 1 ren. 31 Staatsakt an der Feldherrnhalle kön⸗ nen infolge Raummangels nur Karten an gela⸗ dene Gäſte ausgegeben werden. g Abſchied vom Feldherrn Mittwoch zwiſchen 6 und 9 Uhr iſt die Mög⸗ lichke t gegeben, an dem Sarg des verewigten Feldherrn an dem Stegestor vorbeizudefilieren und auch Kränze niederzvlegen. Zugang von der Akademieſtraße. Ausgang Schackſtraße. Außerdem hat die Bevölkerung Gelegenbeft. hinter dem Ehrenſpalier der Wehrmacht und den Gliederungen der Partei zwiſchen Sieges⸗ tor und Briennerſtraße bezw. zwiſchen Hofgar⸗ tentor und Maz⸗Irſeph⸗Platz und Lindwurm⸗ ſtraße die letzte Ehre zu erwelſen. München im Tranerſchmuck München. 21 Dezember. Die Nachrich“ vom Ableben des Generals Lu⸗ dendorff, des ar ben Feldherrn des Weltkrie⸗ ö und Glie⸗ zu beiden Seiten der Oberbefehls beſonders b Marſch und Dien Straße. Ve deutſchen Nation! des Beileidstelegramm gerichtet: Tod Ihres Herrn Gemahls betroffen hat, ſpre⸗ che ich Eurer Exzellenz meine herzliche Anteil⸗ nahme aus. Feldherrn Ludendorff . d d der Widerhall von Ludendorffs Tod ſchwindet in franzöſiſchen Augen auf deutſcher Seite die Weltkrieges, nachdem man ſich daran ge⸗ wöhnt batte, in dem Feldmarſchall von Hinden⸗ burg mehr als den haber und etwas Umfaſſenderes als einen gro⸗ zen Feldherrn zu ſehen. nung Ludendorffs wie das ſtück des Marſchalls Foch vor den Blicken Frank⸗ reichs. und ſo werden auch ſeine Perſönlichkeit und ſeine Laufbahn im Augenblick ſeines Ver⸗ ſchwindens Ludendorff hat es in Frankreich nie gefehlt, wie wäre dies auch möglich in einem Lande. das unter den Schlägen dieſes Mannes mehr als einmal bis in ſeine Grundfeſten faſt verblutet wäre! Aber dieſe Bewunderung iſt immer kalt geweſen und hat niemals den faſt herzlichen Unterton von Verehrung ge⸗ bracht, den man auch in Frankreich dem Feldmarſchall zubringen ſich auch in den heutigen Nachrufen zum Aus⸗ druck und iſt bei nach Vereinfachung nur natürlich. Man ſieht in dem verſtorbenen Feldherrn den Mann. der den Fate zur Wiſſenſchaft erhob und aus ihm eine rt hat ten beſonders übermenſchliche fähigkeit, Leitung der Kriegsjahre zu vereinheitlichen vermochte. Man ſieht in der Art. in der er die Leitung feſthielt und durchführte, den Auftakt zum totalen Krieg der durch Paul⸗Boncour. f miniſter war, auch in den franzöſiſchen Wehr⸗ gedanken eingeführt worden iſt. Das Buch. das Ludendorff über dieſes Thema geſchrieben har iſt auch in Frankreich viel geleſen worden. Man bezeichne: Seite des deutſchen Soldaten,. nämlich als das rieſenhafte, faſt 8 über Karten und die Kriegsführung ausübt. während man das zwei ſchmerzlichen Wochen ſeines bedeutſamen Lebens verbrachte, in den frühen Mittagsstunden be⸗ kannt. Ueberall bildeten ſich Gruppen von Volksgenoſſen, die mit tiefer Anteilnahme den Tod Ludendorffs besprachen. 3 1 Bald nach Bekanntwerden der Todesnachri war auf den Baulichkeiten der Wehrmacht, vor allem auf dem Generalkommando des VII. Ar⸗ meekorps, das dem Joſefinum in der Schönfeld⸗ ſtraße gegenüberliegt, die Reichskriegsflagge auf Halbſtock geſetzt worden. Kurze Zeit ſpäter ſetz⸗ ten auch die Gebäude der Partei, des Staates und der Hauptſtadt der Bewegung die Fahnen auf Halbmaſt. Auf den großen öffentlichen der Aufruf Berlin, 21. Dezember Der Führer und Reichskanzler hat zum Tode des Generals Ludendorff nachſtehenden Aufruf erlaſſen: Deulſche! Mit dem he Pesch Generals 7 eine geſchichtliche Erſcheinung von uns geg Mit fle— 4 ulxbindet zich für alle köͤmmen⸗ den Zeiten der größte Heldenkampf des deut⸗ ſchen Volkes. Vereinſamt inmitten einer ebenſo ſchwachen wie wurzelloſen politiſchen Umgebung verſuchte dieſer Mann im großen Kriege an der Seite des Feldmarſchalls die Widerſtandskraft der Na⸗ tion zu unvergleichlichen Leiſtungen empor⸗ zureißen, um damit den Deutſchen und ihrem Reiche die Freiheit zu erhalten. g Nachdem charakterloſe Geſinnung und jam mervolle Schwäche ſeinen Sturz herbeigeführt hatten, brach Deutſchland zuſammen und fiel bis zur Schmach von Verſailles. In dieſen Jahren der tiefſten Erniedrigung verband ſich der Feldherr des Weltkrieges Ludendorff mit den Kämpfern zur inneren und äußeren Wie⸗ deraufrichtung der Nation. Für dieſe Freiheit rang und ſtritt er nun ſeitdem auf ſeine Weiſe. Der ſo großen und ausſchließlichen Ziel. ſetzung entſprach die fanatiſche Hingabe dieſes Mannes. Seine Liebe und ſeine Gebete gehör⸗ ten unſerem Volk, ſein Haß ſeinen Feinden. Wie bei allen kompromißloſen Kämpfern die⸗ ſer Erde wird auch bei ihm der Eindruck ſeiner Perſönlichkeit der Nachwelt bewußter werden als vielen Zeitgenoſſen der Gegenwart. In feiner Erſcheinung erhält die Ruhmeshalle unſerer Geſchichte einen neuen Zeugen der Größe der Adolf Hitler Das Beileid des Führers 88 Berlin, 20. Dezember Der Führer hat an Frau Ludendorff folgen „Zu dem ſchweren Verluſt, der Sie durch den Mit dem großen Soldaten und ätzen wurden an hohen Maſten Fahnen mit e aufgezogen. Auch die Privathäu⸗ ſer haben Trauerbeflaggung angelegt. Im Joſefinum, wo die sterblichen Ueberreſte des Generals vorläufig noch aufgebahrt ſind iſt in den unteren Räumen des Hauſes eine Bei⸗ leidsliſte aufgelegt, in die ſich bereits zahlreiche bekannte Perfönlichkeiten eingetragen haben. endendorſſs Tolenmasle Abgenommen München, 20. Dezember egen 12 Uhr mittags hat im Joſefinum, in . General Ludendorff geſtorben iſt, der Mün⸗ chener Akademieprofeſſor Bildhauer Bernhard Bleeker(München) die Totenmaste des Feld⸗ herrn abgenommen. des Jührers Volk einen ſeiner beſten und treueſten Söhne, dellen Arbeit in Krieg und Frieden nur dem Wohle Deutſchlands galt. Sein Name wird in der deutſchen Geſchichte ewig weiterleben.— Ich ſelbſt und die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung werden ihm immer dankbar dafür blei⸗ ben, daß er in der Zeit größter nationaler Not ſich unter Einſatz ſeiner Perſon mit denen ver⸗ band, die zum Kampf für eine beſſere deutſche Zukunft eintraten. 0(gez.) Adolf Sitler von Blombergs Beileid Berlin, 20. Dezember. Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg ſandte an Frau Ludendorff ſol⸗ gendes Beileidstelegramm: Tief ergriſſen durch die Nachricht vom Ab⸗ leben Ihres Gemahls ſpreche ich Ihnen meine aufrichtige und herzliche Teilnahme aus. Mit mir ſteht die Wehrmacht in tieſer und ſtolzer Trauer an der Vahre eines Soldaten und deut⸗ ſchen Mannes, der zu allen Zeiten zu den gro⸗ zen Geſtalten der Geſchichte gehört. von Blomberg dr. Goebbels an Frau eudendorff Berlin, 20. Dezember. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſandte folgen⸗ des Telegramm: Zu dem ſchweren Verluſt, den Sie durch den Tod Ihres Mannes, des großen Feldherrn Erich Ludendorff, erlitten haben, ſpreche ich Ihnen mein aufrichtigſtes und herzlichſtes Beileid aus. Das ganz deutſche Volk nimmt an Ihrem Schmerz innigſten Anteil. Der Name des Ver⸗ ſtorbenen wird die Zeit überdauern. Reichsminiſter Dr. Goebbels.“ Göring zum Tode eudendorffs Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat zugleich im Namen der deutſchen Luftwaffe der Witwe des verſtorbenen Feldherrn Ludendorff in einem herzlich gehaltenen Telegramm ſein verliert das deutſche Franzöſiſche Nachrufe Paris. 20. Dezember Durch den Tod des Generals Ludendorff ver⸗ eigentliche des große Figur ehemaligen Oberbefehls⸗ So ſteht die Erſchei⸗ rieſenhafte Gegen⸗ betrachtet. An Bewunderung für erbebte und ſchließlich von Hindenburg entgegen⸗ entſchloſſen hatte. Das kommt dem franzöſiſchen Beſtreben von totaler Philoſophie zu ziehen gewußt Was Frankreich an dem verſtorbenen Solda⸗ bewundert, iſt die geradezu Organiſations⸗ mit deren Hilfe er die geſamte deutſchen Geſchicke während der während er Kriegs⸗ ſeinen Typus gern als die ander! übermenſchliche Gehirn. das Inſttumente gebeugt iſt und wie eine abſtrakte Kunſt te Element des ges, wurde in München, wo er die letzten joldatiſchen Typus. nämlich das faſt Väterliche in der Truppenſübruna und die patzi a Beileid ausgeſprochen. Verbundenheit mit dem einzelnen Mann weni⸗ ger in ihm zu entdecken können glaubt. Dadurch will man ihm die Leiſtungen,, die er an der Spitze der Truppe vollbracht hat, jedoch nicht abſprechen. Im Gegenteil. Einer der meiſtgele⸗ ſenſten Hiſtoriker des großen Krieges, Henri Bidou. ſagte von ihm, wenn er von ſeiner Lei⸗ ſtung bei Lüttich ſpricht:„Dieſer Generalſtaßs⸗ rechner war gleichzeitig ein Truppenoffizier von außerordentlicher Bravour und Schneid.“ Andere wieder loben feine jedes Maß über⸗ ſchreitende Arbeitsfähigkeit, ſeinen Ueberblick und ſein kaltes Blut, das einen gewiſſen Myſti⸗ zismus nicht ausgeſchloſſen habe. Der„Temps“ ſieht in ihm nicht nur den genialen Taktiker. ſondern auch„kühnen Spieler“, der es verſtan⸗ den habe, einen großen Einſatz zu wagen, und zitiert aus dem Buch des Generals Buat über ihn den Satz:„Ludendorff iſt das vollendete Produkt der deutſchen Militärerziehung. Der deutſche Generalſtab drückt all ſeinen Mitglie⸗ dern ein unauslöſchliches Zeichen auf. Der Stolz auf das deutſche Vaterland, der verſönliche Stolz auf die Ueberlegenheit Deutſchlands in allen Punkten und beſonders im Militäriſchen iſt ein unbeſtreitbares und übrigens niemals beſtritte⸗ nes Dogma.“ In anderen Nachrufen wird ſeine ae nach dem Kriege ausführlich behan⸗ elt. Der franzöſiſche General Nieſſel glaubt im Paris⸗Midi“ feſtſtellen zu müſſen, daß Luden⸗ dorff bis zum Ende ſeines Lebens einen lebhaf⸗ ten Haß gegen Frankreich genährt habe. Er meint:„Wenn Deutſchland Sieger geblieben wäre. ſo wäre er einer von denen geweſen, die ſich gegen ſeine Gegner unerbittlich gezeigt hät⸗ ten, und man hätte von ihm keinerlei Großmut gegen die Zeſtegten erwarten können.“ Selten iſt eine ſo müßige Betrachtung angeſtellt wor⸗ den wie dieſe. Denn es gehört zum Schickſal die⸗ 1 56. Feldherrn. daß er keine helegenheit gehabt ige. ee hat. zu zeigen, ob er der bro 5 geweſen wäre als ſeine fran⸗ zöſiſchen Gegenſpieler. 1 Londoner Preſſeſtimmen London. 20. Dezember 5 Die Londoner Abendpreſſe hebt in ihren Nachrichtenſpalten die Meldung von dem Da⸗ hinſcheiden des Generals Ludendorff ſtark her⸗ vor Die Engländer haben für die Perſönlichkeit des Verſtorbenen nie viel Verſtändnis gehahꝛ einſtimmend zum Ausdruck. gefährlicher Gegner war und daß gelungen wäre. Flaggen auf Halbmaſt 88 Berlin, 20. Dez. nern gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß des Todes des 20. Dezember dieſes Jahres. den. Gleichzeitig weiſt der Reichspropagandaleiter der NSDAP., Dr. Goebbels. Dienſtſtellen der NSDAP. und aller angeſchloſ⸗ Tage der Beiſetzung Halbmaſt zu flaggen. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda ruft das deutſche Volk auf, am Montag. 20. Dezember, und am Tage der Vei⸗ ſetzung an den Häuſern Trauerbeflaggung zu ſetzen. Rudolf Heß ſpricht am Weihnachls abend zu den Deutſchen in aller Welt Berlin. 21. Dez. Wie die NSck. meldet. wird der Stellvertre⸗ ter des Führers, Rudolf Heß, auch in dieſem Jahr am Weihnachtsabend von 20 bis 20.20 Uhr über die deutſchen Sender zu den Deut⸗ ſchen in aller Welt ſprechen. Veihnachls beſcherung bei den Reichsdeulſchen in Wien Botſchafter von Papen ſprach Wien, 21. Dezember. Der deutſche Botſchafter und Frau von Pa⸗ ven veranſtalteten am ber ee Weibhnachtsbeſcherung, zu der wieder wie im vorigen Jahr über bundert der älteſten Mit⸗ glieder der reichsdeutſchen Kolonie geladen wa⸗ ren. Zu Beginn der von muſikaliſchen Vorträ⸗ gen und kleinen Weihnachtsaufführungen um⸗ rahmten Feier wies Botſchafter von Pa⸗ ven kurz darauf hin, wie vorbildlich im Drit⸗ ten Reich durch das große Winterhilfs⸗ werk die Volksgemeinſchaft verwirk⸗ licht wurde. Mit dieſer ſchlichten Feier ſolle auch bei den außerbalb des Reiches lebenden Volksgenoſſen das Gefühl der Verbundenheit mit dem großen deutſchen Volk geſtärkt werden. Die Aympiſchen Spfele 1940 in Tokio Eröffnungstermin feſtgeſetzt Tokio. 21. Dez. Das Organiſationskomitee für die Olym⸗ piſchen Spiele 1940 in Tokio hat jetzt den Zeit⸗ punkt der Eröffnungsfeier auf den 24. Auguſt. 16 Uhr, und den Termin der Schlußfeier auf den 8. September 1940, 16 Uhr. feſtgeſetzt. Beide Feiern finden im Tokioter Stadion ſtatt. Wie erinnerlich, hatte die fapaniſche Regie⸗ rung kürzlich erklärt, die Spiele unter allen Umſtänden durchführen zu wollen und einen redit für die Vorbereitungen zur Verfügung eſtellt. Ein weiterer größerer Kredit war für nfang nächſten Jahres in Ausſicht geſtellt worden. Sicherheilszone in Hankau Japaniſcher Major bei Hongkong von Chineſen mißhandelt— Auch zwei britische Offiziere an⸗ gegriffen Tokio, 21. Dezember. Die javaniſche Nachrichtenagentur Domei mel⸗ det aus Hongkong, daß in Shatowkok ein japa⸗ niſcher Dometſcher⸗Offizier, der Major Takuii Sazuki. von chineſiſchen Soldaten und einer mebrere Hunderte zählenden Cbineſenmenge angegriffen und mißhandelt worden ſei, ſo daß er in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Zwei britiſche Offtziere und ein weiterer Ja⸗ paner. die den Major begleiteten, ſeien eben⸗ falls angegriffen worden. Dieſer Zwiſchenfall trug ſich an der Grenze des britiſchen Pacht⸗ gebietes zu. England iſt. wie es in engliſchen Kreiſen heißt, in Tokio oorſtellig geworden, um auf die Zweckmäßigkeit der Errichtung einer beſonderen Sicherheitszone in Hankau binzu⸗ weiſen Die franzöſiſche und amerikaniſche Re⸗ gierung ſollen ſich an dieſen Vorſtellungen be⸗ teiligt haben. Wieder zwei Morde in Naläſfing Ss Jeruſalem, 20. Dezember Am Montag vormittag wurde in Haifa ein ber in den bisherigen Nachruſen kommt Über⸗ arabiſcher Polizeiinſpektor ermorde t. Der Täter konnte unerkannt entkommen. In Jeruſglem wurde ein Jude in der acht zum Montag erſchoſſen. daß Ludendorff einer dern größten Generäle der Velt geweſen ſei. Es wird anerkannt. daß er ein ſehr ihm zum Beiſpiel der Durchbruch im Frühjahr 1918 faſt Der Reichs und preußiſche Miniſter des In⸗ Generalquartier⸗ meiſters des Weltkrieges General der Infan⸗ terie Ludendorff ſetzen die ſtaatlichen und kommunalen Verwaltungen und Betriebe. die ſonſtigen Körperſchaften Anſtalten und Stif⸗ tungen des öffentlichen Rechts und die öffent⸗ lichen Schulen im ganzen Reich am Montag, und am Bei⸗ ſetzungstage die Flaggen auf Halb maſt. Der Beiſetzungstag wird noch bekanntgegeben wer⸗ ſämtliche ſenen Verbände an, am heutigen Tage und am An un! Cale vat! eine Ein Genet 185 obgleich den hat Reſetbe eiligur zun N fühle berbur beſbüf liebe Ludenl llätt, wat ei nie vol Auch einer ſich alle tete mi Von Ludendt beine 4 werden Hinsicht Illechin liche En lautltätt eren d Jahre! den mern i zung der Kn Lebens Hausle ihm da Trotzder lern, die aufnehm bewotgel eignete, die Ener as et Lebensze dulch le wachſene er bei fe ligkeit e War da Rede die mei die imn len K. Hauptin As 3 das elter uu Ploen dos Etge der ber fel dds 10 7 werte: dieſem is N20 1 Deut⸗ In eller. on ba⸗ d ige ri in „Nit; den ⸗Pe⸗ Nut; im ga 1 Drit⸗ hilfs⸗ eril⸗ t ſlle ebenden denheit vetden. U dez Alem⸗ 1 gelt Lugult et duf tgeſeſt. 1 att. Fen- let einen agund n füt gestellt 5 dem Gut ſeines Vaters ſeine Söhne zu Soldaten Der junge Ludendorff Ein Jugendbildnis des geſtern verſtorbenen Generals Ludendorff, aufgenommen im Jahre 1881 während ſeiner Kadettenzeit. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗K.) obgleich er ſelbſt nicht im aktiven Dienſt geſtan⸗ den hatte. Der alte Wilhelm Ludendorff war Reſerveoffizier geweſen und hatte es nach Be⸗ teiligung in den Kriegen von 1866 und 1870/71 zum Rittmeiſter der Reſerve gebracht. Trotzdem fühlte er ſich dem preußiſchen Heere aufs engſte verbunden und alles, was dieſes Heer betraf. beſchäftigte ſein Denken und Sinnen. Die Voꝛ⸗ liebe für den bunten Rock wird bei dem Vater Ludendorffs als Erbteil mütterlicherſeits er⸗ klärt, denn ſeine Mutter Adda, geb. Leffler. war eine Schwedin und ſtammte in gerader Li⸗ nie von Erik 16., dem Sohn Guſtav Waſas, ab. Auch die Mutter Erich Ludendorffs kam aus einer alten preußiſchen Offiziersfamilie, ſodaß ſich alles verband, um den Sohn auf ſeine ſpä⸗ tere militäriſche Laufbahn vorzubereiten. Von allen Biographen wird betont, daß Erich Ludendorff in ſeinen erſten Jahren durchaus keine Hoffnungen erweckte. ein Wunderkind zu werden. Er war wohl ein geſunder. in jeder Hinſicht ſich normal entwickelnder Junge, der allerdings in vielen Dingen eine außerordent⸗ liche Energie entwickelte. zum Beiſpiel. um ein lautkräftiges Sprechen zu erlernen. was in der ſerſten Zeit große Schwierigkeiten bereitete. Im Jahre 1872 ſiedelte die Familie Ludendorff nach dem Verkauf des Gutes nach Thunow in Pom⸗ mern über, wo der Vater einer größeren Beſit⸗ zung vorſtand. Seinen erſten Unterricht genoß der Knabe im Hauſe, aber erſt in ſeinem achten Lebensjahr fand ſich nach häufigem Wechſel der Hauslehrer, eine geeignete Perſönlichkeit, die ihm das Lernen zur Freude machen konnte. Trotzdem gehörte er auch jetzt nicht zu den Schü⸗ lern, die mit ſpielender Leichtigkeit alles in ſich aufnehmen, umſomehr wird die Gründlichkeit hervorgehoben, mit der er ſich das Wiſſen an⸗ eignete, die Pflichttreue, mit der er arbeitete, die Energie, mit der er Hinderniſſe beſiegte. Was er erlernte, beſaß er und hielt es feſt auf Lebenszeit. Schon mit 10 Jahren ließ er ſich durch keine fälſchliche Behauptung eines Er⸗ wachſenen in ſeiner Meinung beirren. Zäh blieb er bei ſeiner Darſtellung und wies deren Rich⸗ tigkeit oft durch herbeigeholte Bücher nach. Vie! war dabei von den Kriegswiſſenſchaften die Rede. Im Hauſe des Vaters verkehrten Gäſte. die meiſt dem Offiziersſtande angehörten, und die immer wieder mit Begeiſterung aufgefriſch⸗ ten Kriegserinnerungen bildeten oft den Hauptinhalt der Unterhaltung.. Als Zwölfjähriger verließ Erich Ludendorff das elterliche Haus. um in der Kadettenanſtalt zu Ploen ſeine Aufnahmeprüfung abzulegen. Das Ergebnis ſoll ſo gut ausgefallen ſein, daß der Oberſt bei der Verkündigung. der Prüfling ſei als reif für die Untertertia befunden wor⸗ den, die Worte hinzuſetzte:„Ich mache ihm mein Kompliment.“ Erich Ludendorff war nicht die Perſönlichkeit, die Erwartungen. die ein ſolcher Anfang erweckte, zu enttäuſchen. Wäh⸗ rend der ganzen 5 Jahre. die er im Kadetten⸗ korps zu Ploen und ſpäter in Lichterfelde zu⸗ brachte, zählte er zu den beſten Schülern. Als 17jähriger erhielt Ludendorff ſein Offiziers⸗ patent, kam zum Infanterie⸗-Regiment Nr. 57 in Weſel und wurde ſpäter zur Marine⸗Infante⸗ tie verſetzt. „Als junger Offizier mußte ich mich redlich durchs Leben ſchlagen',— ſo erzählt Luden⸗ dorff ſelbſt aus dieſer Zeit.—„meine Lebens⸗ freudigkeit litt nicht darunter. Ich ſaß viel in meiner beſcheidenen Leutnantswohnung in We⸗ ſel, Wilhelmshaven und Kiel und las Ge⸗ ſchichte und Kriegsgeſchichte, ſowie geogra⸗ phiſche Schriften. Was ich als Kind in mich aufgenommen, erweiterte ſich. Ich wurde ſtolz auf mein Vaterland und ſeine bedeutenden Männer... Der ausſchlaggebende Wert von Heer und Flotte für unſere Sicherheit, nachdem Deutſchland immer wieder das Schlachtfeld Eu⸗ ropas geweſen wax, drängte ſich mir förmlich auf wenn ich die Geſchichte Schritt für Schritt verfolgte.. a 98 Beginn der neunziger Jahre finden wir Ludendorff auf der Kriegsakademie, wo r unter anderem auch Ruſſiſch lernte. 1895 wurde er Hauptmann im Generalſtab. kam dann nach Magdeburg zum Generalſtab des 4. Armeekorps, erhielt 1898 eine Kompanie im Thorner Infanterieregfment und wurde 1901 Generalſtabsoffizier der 9. Diviſion in Glogau. Dann dozierte er an der Kriegsakademie über Dom Ploener Kadellen zum Jeldherrn Aus dem Leben und Werden des Generals Ludendorff Am g. April 1865 wurde Erich Ludendorff auf in Kruſzewnia bei Schwerſenz in der Provinz Poſen geboren. Es war der ſehnlichſte Wunſch des Vaters geweſen, erziehen zu können, Taktik und Kriegsgeſchichte zum Oberſten Kommandeur regiments in Düſſeldorf ernannt. 85. Infanteriebrigade in Straßburg. 2. Armee nach Aachen berufen. mandos. Perſönlich griff er damals Kampfhandlungen ein, ſo in der Nacht vom 5. die Vorlinien der Feſtung Lüttich durchbrachen. ſow, einer Granate zum Opfer. Aufforderung. An der Spitze des Feldheeres Wenige Wochen darauf erhielt Ludendorff die Ernennung zum Generalſtabschef der Armee im Oſten mit dem Auftrag. den neuernannten Führer dieſer Armee. General von N E 8— burg aus Hannover abzuholen. Hindenburg wurde erwählt und Ludendorff kam an ſeine Seite, und hiermit begann die gemeinſame Tätigkeit der beiden Männer, die für den Er⸗ folg der deutſchen Waffen beſtimmend ſein ſollte. Ueber dieſe gemeinſame Tätigkeit, die in der Kriegsgeſchichte aller Völker wohl ein⸗ zig daſteht, ſpricht ſich Ludendorff in ſeinen „Kriegserinnerungen“ ſelbſt aus:„Vier Jahre haben wir in tiefſter Sarmonie wie ein Mann zuſammen gearbeitet. der Generalfeldmarſchall und ich. Ich ſah es mit tief innerer Genug⸗ tuung, daß er die Idealgeſtalt dieſes Krieges für das deutſche Volk, die Verkörperung des Sieges für jeden Deutſchen wurde.. Unſer beider ſtrategiſche und taktiſche Anſchauung deck⸗ ten ſich vollſtändig, ein harmoniſches und ver⸗ trauensvolles Miteinanderarbeiten ergab ſich daraus von ſelbſt... Wir hatten auch die gleiche Auffaſſung über den Charakter dieſes Volkskrieges und die ſich hieraus ergebenden Notwendigkeiten. Ebenſo waren unſere Anſich⸗ ten über den Frieden die ſelben. Wir erſtreb⸗ ten, das Leben des deutſchen Volkes vor neuem Angriff zu ſichern...“ Und Hindenburg äußerte ſich faſt auf die gleiche Weiſe:„Ich ſelbſt habe mein Verhältnis zu General Ludendorff oft als das einer glücklichen Ehe bezeichnet. Eine meiner vornehmſten Aufgaben, nachdem ich den hohen Wert des Generals Ludendorff bald erkannt hatte, ſah ich darin. den geiſt⸗ vollen Gedankengängen, der nahezu übermenſch⸗ lichen Arbeitskraft und ſeinem nie ermattenden General Ludendorff auf dem Totenbett. 9 n W 1 l N 3 1 .. D r und wurde 1913 des 39. Füſilier⸗ Der Ausbruch des Weltkrieges trifft Luden⸗ dorff als Generalmajor und Kommandeur der Nach ſei⸗ ner Mobil machungsbeſtimmung wurde er dann als Oberauartiermeiſter im Oberkommando der Einzelne Teile dieſer damals im Aufmarſch befindlichen Armee begleitete Ludendorff im Auftrag des Oberkom⸗ in die zum 6. Auguſt, wo die deutſchen Sturmtruppen Faſt vor ſeinen Augen fiel der Kommandeur der 14. Infanteriebrigade. General von Wuſ⸗ Ludendorff ſammelte die nach und nach eintreffenden Trup⸗ pen und übernahm die Führung der Brigade. Als einer der Erſten drang er in Lüttich ein. und die belgiſche Beſatzung ergab ſich auf ſeine Hinden⸗ Das Geburtshaus Ludendorffs in Kruſzewnia Arbeitswillen ſo viel als möglich freie Bahn zu laſſen und ſie ihm, wenn nötig zu ſchaf⸗ fen... Es waren zwei Männer am rechten Platz, auch ſpäter, als ihm Jahre 1916 der Ge⸗ neralfeldmarſchall zum Chef des geſamten Feldheeres, und Ludendorff zum Erſten Gene⸗ ralquartiermeiſter ernannt wurde. Als dann im Herbſt 1918 alles zu Ende ging, weil die verhetzte Heimat früher erlahmte als das Heer, und General Ludendorff den erbete⸗ nen Abſchied 9 hatte, blieb Hindenburg allein zurück r kennzeichnet die Stimmung, die ihn in jenen kataſtrophalen 1 7 befiel: „Als ich die bisher gemeinſamen Arbeitsräume wieder betrat, war mir zumut, wie wenn ich von der Beerdigung eines mir beſonders teuren Toten in die verödete Wohnung zurückkehrte“. Gewaltig waren die Aufgaben, als Hinden⸗ burg und Ludendorff nach dem fehlgeſchlagenen Angriff auf Verdun im Sommer 1916 an die Spitze der Oberſten Heeresleitung traten und praktiſch für die geſamte Kriegsführung mit ihren endloſen Fronten verantwortlich wurden. Ludendorff, nun Erſter Quartiermeiſter des Feldheeres, hat in dieſen Jahren auch an der Weſtfront unermeßliche Leiſtungen vollbracht. Die Fragen der Verſorgung der Bevölkerung, der Verpflegung großer Heere, der Sicherung der Rohſtoffe, der Ausbildung der Streitkräfte bei Schwerſens(Provinz Poſen) 7 (Atlantic, Zander⸗K.) nach neuen taktiſchen Erforderniſſen und mit neuen Kampfmitteln nahmen alle Kräfte in An⸗ ſpruch. So war damals die Oberſte Heeres⸗ leitung der Mittelpunkt der deutſchen Hoffnun⸗ gen. Man hat nachher dieſe Männer verdäch⸗ tigen wollen, ſie hätten ſich in die Politik ein⸗ gemiſcht! Aber doch nur, weil man ſie immer wieder anrief, nachdem die grünen Tiſche in der Heimat verſagten. Die Männer der OH hät⸗ ten lieber mit vielen Dingen nichts zu tun ge⸗ habt, um die man ſie befragte, denn ſie ſelbſt hat⸗ ten das gewaltige Werk der Kriegführung zu verrichten. Eine ſtarke Führung in der Heimat hätte ihnen vieles erleichtert. So ſchlugen die deutſchen Truppen an der Weſtfront einen Angriff nach dem andern ab und zeigten ſich im Grauen der Materialſchlacht jedem Gegner gewachſen. Bei Cambrai gingen ſie vor 20 Jahren erſtmals zur offenen Feld⸗ ſchlacht über, im Frühjahr 1918 begann die Reihe ruhmreicher Offenſiv⸗Schlachten, die noch einmal die Kräfte der Gegner erſchütterten. Als dann der Niederbruch kam, als Ludendorff ge⸗ opfert wurde, ging er bitteren Herzens von der Stelle ſeiges Ruhmes. Alles andere kam dann noch ſchlimmer als er befürchtete. Der Feldherr des großen Krieges iſt ſeinen Weg aufrecht gegangen, mochte er auch in die Einſamkeit führen, oder mochte die Zeit den Einſatz eines großen Namens fordern. Luden⸗ dorff wurde ein Kämpfer gegen die Schuldlüge, ein Streiter für die Ehre der deutſchen Armee. Seine Schriften zeigen, vielen überraſchend, daß dieſer Mann nicht nun der Stratege und Ge⸗ (Funkbild⸗Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗K.) 1 General Ludendorff i Der Feldherr mit ſeiner Gattin in Tutzing. (Weltbild, K.) bieter der Materialſchlacht war, ſondern ſich auch über die pſychologiſchen Vorbedingungen des Krieges wie auch des Wiederoufbaues durchaus eigene Gedanken gemacht hatte. Daß er am hi⸗ ſtoriſchen 9. November 1923 an der Sefte Adolf Hitlers ſtand, gereicht beiden Namen zur Ehre. Erich Ludenderfk hat im Kriege wie im Frie⸗ den jeden Hauch jenes Weſens dem deulſchen Volke und ſeiner Größe gewidmet. auch dort, mi letzte Klarheit noch nicht geſchaffen ſein konnte. Dank und Ruhm werden ſein An⸗ denken lebendig halten, weil er der große Feld⸗ hert iſt, der mit Hindenburg des deutſcke Heer gegen eine ganze Welt voll Feinden glorreich ge⸗ führt hat! die Reichsführerſchule des N5Jf. kommt nach Kaſſel Korpsführer des NSF K. Generalleutnant Chriſtianſen in Kaſſel Kaſſel, 20. Dezember. Der Korpsführer des NSF K. Generalleut⸗ nant Chriſtianſen beſichtigte heute vormittag die Fieſeler⸗Flugzeugwerke, wo er ſich von dem hohen Stand der Kaſſeler Flugzeuginduſtrie überzeugte. ſtergültige Lehrlingswerkſtatt des Werkes. In Anerkennung der Verdienſte des Chefs des Fie⸗ ſeler Flugzeugbaues und der tatkräftigen För⸗ derung der Beſtrebungen des NSF K. ernannte der Korpsführer den Wehrwirtſchaftsführer Gerhard Fieſeler zum NSF K.⸗Standarten⸗ führer z. b. V. beim Stabe der Gruppe VIII. Sodann begab ſich der Korpsführer in Be⸗ gleitung des Gauleiters Staatsrat Weinrich und des Regierungspräſidenten von Monbart zum Friedrichsplatz, wo ein Vorbeimarſch der NSF K.⸗Männer ſtattfand, an dem ſich die For⸗ mationen der Partei ſowie die Luftwaffe betei⸗ ligten. In einer kurzen Anſprache ſtellte der Korpsführer die Pflichten des NSF K.⸗Mannes heraus, die ihm bereits die Helden des letzten Krieges vorgelebt haben. Nach dem Vorbeimarſch überreichte Oberbür⸗ germeiſter Dr. Lahmeyer im Rathaus in Ge⸗ ngenwart der Beigeordneten und Ratsherren dem Korvpsführer die Stiftungsurkunde über einen namhaften Betrag zur Errichtung der Reichsführerſchule des NSF K. in der Stadt Kaſſel. Der Korpsführer dankte für die groß⸗ zügige Stiftung und gab ſeinen Entſchluß be⸗ gründen. Der Tiber fällt ſchnell Wieder normaler Verkehr Nom. 21. Dez. Ebenſo ſchnell wie der Tiber geſtiegen war, iſt er in den letzten 48 Stunden auch wieder gefallen. Der Pegelſtand betrug Montag⸗ mittag nur noch annähernd 12 Meter, ſo daß der Tiber von ſeinem Höchſtſtand bereits um 5 Meter zurückgegangen iſt. Das raſche Fallen des Waſſers hat natürlich jede weitere Hoch⸗ waſſergefahr beſeitigt und überall die Wieder⸗ aufnahme des normalen Verkehrs ermöglicht. die Vahlen in Rumänien Bukareſt. 21. Dez. Am Montag fanden in ganz Rumänien Wah⸗ len für die Kammer ſtatt. Nicht weniger als 64 Paxteien hatten dazu Liſten eingereicht. allerdings nur einige große für alle 72 Wahlbezirke, die meiſten Parteien nur in ein⸗ zelnen Bezirken. Bis zum Abend ſcheinen ſich ernſte Zwiſchen⸗ fälle nicht ereignet zu haben, nachdem in den vorhergehenden Wochen im ganzen Land poli- tiſche Zuſammenſtöße erfolgt waren, die eine Reihe von Todesopfern gefordert hatten. Das Wahlergebnis wird erſt im Laufe des Dienstags bekannt werden. Am Mittwoch folgen die Wahlen zum Senat. „In Zuſammenhang mit der Reiſe des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſters will der„Jour“ aus ewiſſen Bemerkungen der deutſchen Preſſe über ie Notwendigkeit des Ausſchluſſes Moskaus aus dem europäiſchen Konzert darauf ſchließen, daß Berlin nicht auf eine Entſpannung mit Prag verzichtet habe. Es mache ſie aber von der Lockerung der tſchechoſlowakiſchen Bande von Moskau abhängig. Beſonderes Intereſſe fand die mu⸗ kannt, die Reichsführerſchule in Kaſſel zu be⸗ — 3 ——— Deihnachlen bei Borkheide, 20. Dez. In allen deutſchen Gauen, wo jetzt trotz der Wnterszeit noch 100 000 Arbeiter an dem ge⸗ waltigen Werk der Straßen Adolf Hitlers ſchaffen. wurden in 150 Lagern und in ver⸗ ſchledenen Städten ſtimmungsvolle Weih⸗ nachtsfeiern veranſtaltet. In den von den Arbeitskameraden wundervoll geſchmückten Ge⸗ meinſchaftsräumen der Autobahnlager fanden ſich alle zuſammen, die an dem gigantiſchen Werk mitarbeiten. An der Feier im Lager Vorkheide im Kreiſe Zauch Belzig nahm zur großen Freude der Be⸗ legſchaft auch der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt teil, der in Begleitung einiger Herren ſeines Amts erſchie⸗ nen war. Ueber 300 Männer ſaßen hier an reichgedeckten, mit Kerzen geſchmückten Tiſchen und auf jedem Platz weren die Spenden auf⸗ gebaut— ein rieſiger Weihnachtsſtollen und ein bunter Teller mit allerlei Ueberraſchungen. En Tannenbaum im Lichterglanz grüßte die Feiernden und Tannengirlanden durchzogen den Raum und bekleideten die Wände. Nachdem Knecht Ruprecht den General⸗ inſpektor und alle andern Anweſenden begrüßt und den Arbeiiskameraden mitgeteilt hatte. daß ihnen auch ein Geldgeſchenk beſchert werde, nahm der Generalinſpektor Dr. Todt das Wort zu einer Anſprache, die durch den Deutſch⸗ landſender und mehrere andere Sender über⸗ tragen und in allen Lagern gehört wurde. Nach dem dreifachen Siegheil auf den Führer urd Reichskanzler brauſte aus 300 Kehlen das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied durch die Halle. Noch einmal trat tiefe Stille ein, als die Rede unſeres Führers Adolf Hitler, die er auf dem Kamerodſchaftsabend der 2000 Reichsautobahner im Theater des Volkes ge⸗ halten hatte, durch Rundfunk übertragen wurde. Während dann Kaffee und Kuchen gereicht wurde, ſprach noch der Sohn des Unternehmers Schallhorn⸗Löbau, der Leiter dieſes Arbeits⸗ lagers, herzliche Worte der Begrüßung, die mit einem Treuegelöbnis an Führer und Volk aus⸗ klangen. Zur Unterhaltung trugen Vorträge aus den Reihen der Belegſchaft bei, ſo daß die 5 des Frohſinns nur zu ſcknell ver⸗ ogen. Die Rede Dr. Todls Der Generalinſpektor führte in ſeiner Rede an die Arbeitskameraden des deutſchen Stra⸗ ßenbaues a. a. aus: 5 Wieder wie im letzten Jahr ſind in dieſer Stunde die Straßenbauer in ganz Deutſchland zur Weihnachtsfeier verſammelt. Es iſt bei uns mie in einer großen Familie. Jeder arbei⸗ tet während des Jahres wo anders, aber einmal. zum Weihnachtsfeſt, kommen doch die Straßenbover zuſammen. bezw. wer⸗ den von den deutſchen Sendern miteinander verbunden. Als Familienvater der Straßen⸗ bauer grüße ich Euch, die Ihr in allen deut⸗ ſchen Gauen verſammelt ſeid. Ein arbeitsreiches, aber auch er⸗ folgreiches Jahr liegt hinter uns. Außen⸗ politiſch und innenpolitiſch fand der Aufſtieg des Reiches ſeine Fortſetzung. Jeder muß an⸗ erkennen. daß mit einer gewaltigen Energie an der Beſeitigung der Schwierigkeiten gearbeitet wurde. Die erſten vier Jahre haben die Ar⸗ beitsloſigkeit zum Verichwinden gebracht, der eue Vierjahresplan von dem bisher das erſte Jahr vergangen iſt, wird auch die Rohſtoff⸗ knappheit beſeitigen davon ſind wir National- ſozialiſten felſenfeſt überzeugt. Für uns Straßenbauer brachte das Jahr 1937 neben der planmäßigen Jortſetzung der Arbeiten die Fertigſtellung des 2000 ſten Kilo⸗ meters, eine gewaltige Leiſtung, durch die wir uns die Anerkennung und Achtung der ganzen Welt errungen haben 1000 Kilometer in einem Jahr, d. h pro Tag rund drei Kilo- meter, iſt eine Leiſtung. die auf dem Gebiete des Bauweſens bisher nicht erreicht wurde. Wir haben den 200ö0ſten Kilometer vor zwei Tagen in Berlin mit Euren Abordnungen aus dem ganzen Reich zuſammen mit dem Führer gefeiert. Aus der Rede Adolf Sitlers habt Ihr gehört. wie verbunden der Führer mit ſeinen Straßenbauern geblieben iſt und wie die ganze Entwicklung des deutſchen Volkes ihm am Her⸗ zen liegt. Wir können im Straßenbau auch mit materiellen Entwicklunc für jeden einzelnen zufrieden ſein. Die Ba. induſtrie konnte gleich⸗ mäßig weiterbeſchäftiar werden. Für den ein⸗ zelnen Arbeiter haben ſich die Exiſtenz⸗ verhältniſſe durch eine Reihe von Maß⸗ nahmen in den letzten zwölf Monaten wien der verbeſſert. Auch der größte Wunſch des deutſchen Arbeiters bleibende Arbeit zu haben iſt erfüllt. In der kurzen Zeit ſeit 1933 ſind 6½ Millonen Arbeitsloſe wieder beſchäf⸗ tigt worden. Das muß anerkannt werden, be⸗ ſonders wenn man bedenkt daß in Amerika bei blübhendem Wirtſchaftsleben ohne Rohſtoff⸗ ſorgen rund 86 Millionen Arbeitsloſe ohne Verdienſt daſtehen. der Weihnachten iſt die Zeit. in der man ſich etwas wünſchen darf. Der Führer kennt Eure berechtigten Wünſche. Das Jahr 1938 wird ganz beſtimmt wie auch das Jahr 1937 man⸗ chen von ihnen erfüllen Mein Wefhnachtswunſch an Euch lautet. Kommt Euch menſchlich noch näher als im ver⸗ gangenen Jahr. Wenn irgendeiner beſondere Sorgen hat. ſollt Ihr Euch an den Betriebs⸗ führer wenden. Wenn ein Unglück eintritt. die Frau oder die Kinder krank werden, ſoll dies der Betriebsführer erkahren. Er muß da⸗ für allerdings dar richtige Herz haben. Ich bitte ſelbſtperſtändlich auch die Betriebsführer, noch mehr als bisher Verſtändnis für die Sor⸗ den Aulobahnern Generalinſpeklor Dr. Tobl in Vorkheide gen. Seid ihnen Freund und Berater und er⸗ zieht auch Eure Meiſter und Ingenieure dazu Die Treue unſerer Arbeiter iſt heute eine weſentliche Vorausſetzung dafür, daß der Be⸗ trieb ſeine Aufträge erledigen kann. und um- gekehrt iſt die Leiſtungsfähigkeit des Betriebs und die Perſönlichkeit des Betriebsführers die Vorausſetzung für einen ordentlichen Arbeits⸗ platz des Gefolgſchoftsmitglieds. Haltet Euch beide die Treue und verſtärkt die gegenſeitige Kameradſchaft! 9000 Einzelvereine kommen Berlin, 20. Dezember Nach der geſetzlichen Neuordnung des Deut⸗ ſchen 1 5 9 vom 9. Dezember 1937, durch die etwa 9000 Einzelvereine unter einer einheitlichen Führung zu⸗ ſammengeſchweißt werden, hielten das Präſi⸗ dium, die Leiter der Landesſtellen und die vielen Kreiſe am Montag mittag im Kaiſerhof eine Arbeitstagung ab. Die Bedeutung der Tagung wurde durch die Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte unter⸗ ſtrichen. Der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes. NScK.⸗Obergruppenführer Herzog von Koburg, eröffnete die erſte Tagung des neuen Deutſchen Roten Kreuzes mit Gedenk⸗ worten für General Ludendorff. Er wies dannn auf die Bedeutung des neuen Geſetzes hin, durch das der innere Ausbau und die Ar⸗ beit des Deutſchen Roten Kreuzes auf eine ganz neue und wirkungsvolle Grundlage ge— ſtellt werden. Das Deutſche Rote Kreuz werde auch in der neuen Form im Rat des Inter⸗ nationalen Komitees vom Roten Kreuz ſeine Aufgaben erfüllen. Staatsſekretär Pfundtner überbrachte die Grüße des für das Deutſche Rote Kreuz Zuſtändigen Reichsminiſters des Innern, Dr. Frick. Dann überreichte Staatsſekretär Pfundt⸗ ner die Beſtallung des 1⸗Brigadeführers Dr. Grawitz zum Geſchäftsführenden Präſidenten durch den Führer. An den Führer und Reichskanz⸗ ler wurde folgendes Telegr amm des Herzogs von Koburg, des Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes, geſandt: „Die verſammelten führenden Männer und Frauen des Deutſchen Roten Kreuzes danken Ihnen, mein Führer, für die durch den Erlaß des neuen Reichsgeſetzes ge⸗ ſchaffene Möglichkeit, das Deutſche Rote Kreuz nach Ihren Befehlen im Dritten Reich neu zu bauen und weiterführen zu können. Das DRK. wird ſich durch reſt⸗ loſen und opferbereiten Einſatz in ſelbſt⸗ loſem Dienſt für Volk und Vaterland bemühen, ſich des Vertrauens ſeines Neuordnung des deulſchen Rolen Kreuzes ſtleine poliliſche Nachrichlen i Meldung des„Temps“ zufolge, wird der Prftdent der tſchechollewakiſchen Republik, einer Einladung des franzöſiſchen Außenminiſters fol⸗ gend, ſich zu Beginn des Frühjahrs zu einem amtlichen Beſuch nach Paris begeben. Am Montagvormittag wurde in Haifa ein arabiſcher Polizeiinſpektor ermordet. Der Tä⸗ ter konnte unerkannt entkommen. In Jeruſalem wurde ein Jude in der Nacht zum Montag erſchoſſen. 1 egen Hochverrats wurden erneut zwei kom⸗ munffelhe Funktionäre, und zwar ein 23läh⸗ riger Mann und deſſen 20jährige Geſinnungs⸗ genoſſin, zu 20 bzw. 10 Monaten ſchweren Ker⸗ ker verurteilt. Die Beiden betätigten ſich ſeit 1935 im Bezirk Wiener⸗Neuſtadt für die KPD. unler einheilliche Führung Der Führer antwortete: a „Den in Berlin verſammelten Füh⸗ rern des Deutſchen Roten Kreuzes danke ich für das mit telegraphiſch übermittelte Gelöbnis ſelbſtloſer Mitarbeit. Ich er⸗ widere Ihre Grüße mit meinen aufrich⸗ tigen Wünſchen für Ihr weiteres Wirken im Dienſt des deutſchen Volkes. 5 Adolf Hitler.“ Dann ſprach der Geſchäftsführende Präſi⸗ dent, UBrigadeführer Dr. Grawitz Er hob einleitend die großen geſchichtlichen Verdienſte des Deutſchen Roten Kreuzes hervor, die durch das neue Reichsgeſetz in vollem Umfange an⸗ erkannt worden ſeien. Nach Auflöſung der 8904 einzelnen und bisher ſelbſtändigen Vereine ergebe ſich nun⸗ mehr die Möglichkeit, die für das Deutſche Rote Kreuz dringend erforderliche klare Be⸗ fehlsführung zu ſchaffen. Es würden in der Hand einer jeweils verantwortlichen Perſön⸗ lichkeit vorgeſetzte Dienſtſtellen errichtet, die im geſamten örtlichen Dienſtbereich die Führung aller Untergliederungen hätten. Dieſe einſchneidenden Aenderungen hätten zu einer grundſätzlichen Neuordnung geführt. Die breite Grundlage des Neubaus des Dol. bildeten die männlichen und weiblichen Bereit⸗ ſchaften, die Gemeinſchaften und Einrichtun⸗ gen für den Vereitſchaftsdienſt. Ihre einheit⸗ liche Leitung erfolgt durch die DR. ⸗Kreis⸗ ſtellen, die ihre Weiſungen wiederum von den DRͤK.⸗Landesſtellen erhielten, denen die gro⸗ ßen Krankenanſtalten des DRK. unterſtehen. Ihnen vorgeordnet ſei, das DRK.⸗Präſidium, deſſen Einzelämter unmittelbar vom Präſi⸗ denten und vom Geſchäftsführenden Präſiden⸗ ten geleitet werden. Dem Präſidenten unmit⸗ telbar unterſtünden auch die 57 Schweſtern⸗ ſchaften des Deutſchen Roten Kreuzes. In Anrechnung und Würdigung der beſon⸗ deren Aufgaben, die der Frau im Deutſchen Roten Kreuz zufallen, werde in allen Dienſt⸗ ſtellen und im Präſidium die politiſche Füh⸗ rung der Frauen heſonders verankert. Die Tatſache, daß die Reichsfrauenführerin ſelbſt die Leitung dieſes Dienſtzweiges übernehme, unterſtreiche ſeine Bedeutung und werde ſich auf die Entwicklung und den Ausbau der ge⸗ ſamten Frauenarbeit im Deutſchen Roten Kreuz einſchließlich der Schweſternarbeit und Schirmherrn würdig zu erweiſen.“ Paris, 20. Dezember Die Montagpreſſe bringt über die Ergebniſſe der Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters Del⸗ bos nach Polen und den Staaten der Kleinen Entente keine weiteren Neuigkeiten. Delbos, der im Laufe des Sonntags Miniſter⸗ präſident Chautemps und dem Staatsoberhaupt Präſident Lebrun Bericht erſtattete, wird 2 Dienstagvormittag im Miniſterrat ſpre⸗ en. Das„Journal“ erinnert in einer Zwiſchen⸗ betrachtung noch einmal an die Lage, die vor der Abreiſe Delbos gegeben war und ſeine Rundfahrt begründete. Man hatte den Bank rott der Genfer Entente feſtgeſtellt, die in dem Wahn. die Sieger zu entwaffnen(9. die Aufrüſtung der Beſiegten und die Wieder⸗ aufnahme des Wettrüſtens nur beſchleunigt habe. Man hatte den Bankrott des So⸗ ſte mis der Schutzſchranken feſtgeſtellt, die Verſtändigung zwiſchen England. Frankreich und Italien war in die Brüche gegangen, und die Zerſetzungstätigkeit der Sowietunion hatte nicht nur die Meinungsverſchiedenheiten zwi⸗ ſchen Warſchau. Bukareſt und Belgrad einer⸗ und Prag andererſeits verſchärft. ſondern auch das ganze franzöſiſche Bündnis ſy ſte m erſchüttert. Gewiſſe Kundgebun⸗ gen während der Reiſe Delbos hätten den ern⸗ ſten Charakter dieſer Erſchütterungen offenbart. Man hat den Bankrott aller Verſuche feſt⸗ geſtellt, die unternommen wurden, um Mittel⸗ Mos kau, 21. Dezember. gen ihrer Gefelgsſchaftsmitalieder aufzubrin⸗ Franzöſiſches Bündnisſyſtem erſchüllert peſſimiſiiſche Delrachkungen der franzöſiſchen Preſſe zur Delbos⸗Reiſe wien nicht mehr das ſeien, ren. Dieſe Völker ſuchten Rü das ſei ganz natürlich. in Prag veröffentlicht können. daß man ſich neu lege ob dz weiſeitige Deutſchland nicht in eine Löſung annehmbar wären. 20 Jahre„erprobles Rücherorgan“ die Bomſelpreſſe ſeierl die Erfolge des Bereitſchaftsdienſtes auswirken. europa wirtſchaftlich und volitiſch zu organiſie⸗ ren. Angeſichts der drohenden Möglichkeit. daz ſich ganz Mitteleuropa um die Achſe Ber⸗ Wirtschaftsteil fine H-aimtscne ahenaborse Die Geſchäftstätigkeit an der Abendbörſe hielt ſich in engem Rahmen. Die meiſten Kurſe waren rein nominell Je 1 Prozent höher geſucht waren dor allem Süddeutſche Zucker und entſprechend dem böhe⸗ ren Berliner Schlußkurs Schuckert. JG. Farben gin⸗ gen unverändert zu 153 Prozent um. gelreldemörkle Mannheimer Produkten: Alle Preiſe unverändert. Frankfurter Getreidegroßmarkt Der Getreideverſand iſt wegen der kommenden Feſt⸗ zeit weiter eingeſchränkt worden. Man erwartet je⸗ doch nach Neujahr ein Wiedereinſetzen der Verladun⸗ gen. Mehl hat in allen Sorten rubiges Bedarfs⸗ geſchäft. Die Futtermittelzuteilungen werden abge⸗ wickelt, ſo daß die Verſorgung mit wenigen Ausnah⸗ men befriedigend iſt Stroh ist ſehr begehrt die Ver⸗ ſorgung mit Heu iſt etwas leichter. Es notierten(Ge⸗ treide je Tonne, alles übrige je 100 kg) in RM. Wei⸗ zen Wᷣ' 13 209 W' 16 212, W' 19 216, W 20 218, Rog⸗ gen R 12 198, R 15 196, R 18 200, R 19 202 Groß⸗ handelspreiſe der Müblen der genannten Preis⸗ gebiete Weizenmehl Type 812 W 13 29,20, Wᷣ 16 29,30, Wö 19 29,30, W 20 29,60, Roggenmehl Type 1150 R 12 22.45. R 15 22,80, R 18 29,40, R 19 23,50 plus 0,50 RM. Fracht⸗Ausgleich. Weizenfuttermehl 19,60, Wei⸗ zenkleie W 18 10,75, W 16 10,90, W' 19 11,10, W 20 11,20, Roggenkleie R 12 9,95, R 18 10,15, R 18 10,40, R 19 10,50 Mühlenfeſtpreiſe ab Müblenſtation. Tre⸗ ber getr. 14,00 Höchſtpreis ab Erzeugerſtation. Mittwoch, den 22. Dezember 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. zert. 08 0009.00 Sendepauſe. zeit. 09.40 Kl. Turnſtunde Flötenuhren 10.30 Fröhl. Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißi bunte Minuten 12.00 Konzert. 13.50 Nachr. 14.0 Allerlei— von Zwer bis Drei! 15.00 Wetter, Bör⸗ ſenbericht, Programmhinweife. 15.15 Operettenmelo⸗ dien. 15.45 Erzählung. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Alte Weihnachtslieder. 18.25 Kl. Unterhaltungs⸗ konzert. 18.45 Kampf dem Lawinentod. 19.00 Kern⸗ ſpruch, Wetter, Wen 19.10 Walzer und Mär⸗ 06.30 Kon⸗ 09.00—09.40 Sperr⸗ 10.00 Von Spiel⸗ und ſche. 21.00 Deutſchlandecho. 21.15 Der Tag klingt aus. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 28.00—24.00 Barnabas von Geczy ſpielt. Frankfurt 00.00 Paſtorale in F⸗dur, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Wafferſtand. 08.05 Wet⸗ ter, Schneeberichte. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Werks- konzert 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Modranicht, die Nacht der Mütter. 10.80 Hausfrau, hör zu! 10.45 11.30 Sendepauſe. 11.30 Straßen ⸗Wetterbericht, Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.40 Gaunachrichten. 11.45 Deutſche Scholle. 12.00 Kon⸗ zert. 1400 Zeit, Nachr 14.10 Schallpl. 15.00 Volk und Wirxtſchaft. 15 15—16.00 Sendepauſe. 16.00 Kon⸗ zert. 17.30 Lieder und Klavierſtücke von Julius Weis⸗ mann. 18.00 Zeitgeſcheben im Funk. 19.00 Zeit, Nachr, Wetter. 10.10 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt 21.15 Weibnachtslegende 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter. Schneebericht Nachr., Sport. 22.80 Ka⸗ merad, wo biſt du? 22.30 Unterhaltung und Tanz. 24.00—01.00 Nachtkonzert. 4 Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gym⸗ naſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30 210.00 Modranicht, die Nacht der Mütter. 10.30— 11.30 Sendepauſe. 1130 Volksmuſik. 18.00 Konzert. 14.00 Fröhl Allerlei. 16.00 Am Mittwochnachmittag zur Kaffeeſtund tommt Stuttgart euch fidel und bunt. 180, Von deutſchem Fliegergeiſt. 18.30 Griff ins Heute. 19 15 Muſik zum 1 20.15 Soldatenweih⸗ nacht. 21.15„Der Winter“. 22.00 Zeit, Nachr., Wet⸗ 155 Sport. 22 30 Nachtmuſik. 24.00—01.00 Nacht⸗ nzert:. CCC.( Verſtärkung der Nüſtung der Fernoſt⸗Armee Moskau, 21. Dezember. Die Sowiettelegrafenagentur veröffentlicht eine Entſchließung des Volkskommiſſariates der bie Ao m damme n würde, habe die Reiſe] Sowjetunion. worte dieſer den GPu⸗Funk⸗ Delbos den Zweck verfehlt. die Schranken tionären des fernöſtlichen Gebietes und deren in Oſte und Südoſt⸗Europa ſo weit als möglich] Cbef. dem Kommiſſar für Staatsſicherheit wiederherzuſtellen. 3. Ranges. Liuſcho w. ſowie der fernöſtlichen „Bezeichnend für die Einſtellung gewiſſer fran⸗ zöſiſcher Kreiſe ſind beſonders die Ausführungen der Außenpolitikerin des„Oeuvre“, die den Eiſenbahnverwaltung ſeine Dankbarkeit ſpricht. Transporten nach dem Fernen Oſten, bei denen 1 aus⸗ für die vorbildliche Bewältigung von größten Erfolg der Delbos⸗Reiſe in den links⸗ es ſich um wichtigſte ſtaatliche Belange gehan⸗ radikalen Kundgebungen ſieht. zöſiſchen Außenminiſter worden ſeien. i die dem fran⸗ in Belgrad bereitet Die„Action Francaiſe“ ſtellt feſt. daß Frank⸗ re ich in der Welt nicht mehr gefürchtet werde. Zwar verfüge es noch über Sympathien, aber ſogar die beſten Freunde betrachteten Frank⸗ reich heutzutage mit einer Art trauriger Ueberraſch ung. danach mit Mitleid. Trotz aller anderslautender Verſicherungen wiffe heu⸗ te jeder, daß die Bande zu Polen. zu Jugofla⸗ was ſie früher wa⸗ ckverſicherungen und „L Ordre“ will nach der Verlautbarung, die worden iſt. berichten erdings die Frage vor⸗ Abkommen mit der GPA. delt habe. der fernöſtlichen Eiſenbabn werden für Ordens⸗ ausseichnungen vorgeſchlagen. daz es ſich bei dieſen„Transporten“. die im übrigen nicht näher gekennzeichnet werden, um Rüſtungs material kungen für die fernöſtliche Armee handeln muß.. lung des Sekretärs Die Funktionäre der GPul und die Man vermutet. für Verſtär⸗ Die kläglichen Erſchießungen in der Sowjetunion 88S Moskau, 20. Dezember Wie ſchon gemeldet, hat das Militärtribunal des Oberſten Gerichtshofes der Sowjetunion am 16. Dezember wieder acht ho he Funk⸗ tionäre zum Tode verurteilt. Unter den Hingerichteten befindet gewiſſen Fällen als] früheren Botſchafter Moskaus in China und der Türkei. Karachan, auch der Georgier Jenukidſe. l Gu. Scheboldajew. ſich neben dem ferner Steiger, der Beauftragte der und der Parteiſekretär Jenukidſe hatte 15 Jahre lang die hohe Stel⸗ des Zentralvollzugsaus⸗ ö 3 ſchuſſes der Sowſetunion innegehabt, bis er im rin dieſer„voller Erfolg“ zu f i S 35 iti N . 8: g 1 8 zu ihrer weiteren. Sommer 1935 wegen„politiſcher und morali⸗ des„gate baevrgſe ſteht im Zeichen Tati Jernichung der„Volksfeinde“ gewidmeten ſcher Entartung“ loglich 3 bolſchewiſti⸗ Gründung der Tichela ümklichr gelte ef daß 755 e n mer r nend 7+—„ e e „ N eta. t tartike 2 g tiſſar oroſchilo w em iſt er von der Bildfläche verſchwunden. E im Chor die +berrlichen. Ansicht aon an den GPU ⸗Cheſ perſönlich] Steiger bekleidete offiziell nur einen Noſten im der 10 n megletttsates und die. 40 1 dieſer ſeine Segenswünſche für] Kunſtkomitee beim Volkskommiſſariat, figu⸗ F r. den Innenkommiſſar Arbei de ce zeledoch ehrenrolle und herrliche rierte jedoch bei allen diplomatiſchen Empfän⸗ und Berabrung 3 Maße keetenteten Liebe ei der Gu“ entbietet. gen und ähnlichen Anläſſen als Beauftragter Der Volkskommiſſ n Aue Anlaß des 20. Jubiläu ſer Gu im Außenkommiſſariat. Schebolda⸗ komftee der Bolſchewiſtiſchen n mt. wurden an insgeſamt 40 7 0 8.. 8 1 get e e e titee 0 iſtiſch 1 verßffent⸗[tionäre die 5 5 2 A- Funk⸗ ekretärs für das Nordkaukaſusgebiet und war liche 1 0 1 7 8 9 e 9 0 7 0 5 0 1 ichen eine Glückwunſchadreſſe an die Pu. wo⸗ 1 verliehen. chſten Sewietorden gleichfalls Mitglied des Zentralkomitees der balſchewiſtiſchen Partel. gie hören im Rundfunk.. 5 1 Mu 2 rock und — 7 * 8 Wieder einmal erwachte oie zuteitenſeppm mitten in der Nacht. Sie ſtützte die Arme auf, zog den Oberkörper hoch und fühlte fröſtelnd das ſchweißnaſfe Hemd. Wirr ing ihr das Haar ins Geſicht. Sie ſtrich die klebrigen trähnen zurück und ſtarrte. Langſam ſchälte ſich ein graues Viereck aus dem Dunkel, das Fenſter mit dem eingefügten Rahmen⸗ kreuz. Von der fahlen Helle hoben ſich die Umriſſe eines Kopfes ab, eines breitnackigen Männerkopfes, der in die Nacht hinauslauſchte. Mit verhaltener Stimme fragte die Frau:„Sepp! Schlafſt wieder nit? Haſt wieder was ghört?“ 5 Der Kopf am Fenſter nickte. Es ſah merkwürdig marionettenhaft aus, wie dieſer Kopf ſich bewegte, als inge er an Schnüren, vom Körper losgetrennt. Der kann kauerte an der Fenſterbank, geduckt wie ein witterndes Tier. Er atmete ſchwer. „Sepp!“ drängte die Frau.„Geh, leg di nieder! Es iſt nix. Bildſt dir alles bloß ein.“ Das Wort wurde ihr vom Munde geriſſen. Ein klagender Schrei kam durch die Nacht, ſchlich näher und näher— und erſtarb endlich in einem langgezogenen Aufheulen dicht am Haus. Es war ein völlig unwirk⸗ licher Schrei. Menſchen in Bergnot rufen nicht ſo, auch jeder Tierlaut iſt anders. Die Reitenſeppin glaubte, das Herz ſtünde ihr ſtill. Ein Wirbel von Entſetzen drückte ſie in die Kiſſen zu⸗ rück, ſie vermeinte ins Bodenloſe zu ſtürzen. Aber ein Aechzen vom Fenſter her riß ſie wieder hoch. Sie hörte den Mann ſtöhnen, ſie ſah, wie ſein Kopf auf die Fenſterbank ſchlug. Das gab ihr die Tatkraft wieder, zäh und mutig wie ſie war. Ihre Hand taſtete nach Kerze und Streichholz. Licht! dachte ſie inbrünſtig. Licht! Aber als die lamme aufziſchte und flackernd den Docht ſuchte, zuckte er Mann am Fenſter empor. „Licht aus!“ brüllte er.„Himmelherrgott, Licht aus!“ Er war mit einem Sprung bei ihr und zerdrückte die Flamme. Als großer, drohender Schatten ſtand er neben ihrem Lager, und ein Grauen überkam ſie vor dem Menſchen, mit dem ſie doch die Gemeinſchaft einer langen Ehe verband. Er ſetzte ſich an den Bettrand, ſie ah, daß er völlig angekleidet war. Ihre Nähe ſchien hm tröſtlich zu ſein. 1 „Jetzt haſt du's aa ghört!“ nickte er befriedigt.„Jetzt woaßt du aa, wie's is.“ Und ſich über die Liegende beugend, flüſterte er mit einer merkwürdigen Geheimnistuerei, die ſie bis zum Wahnſinn erſchreckte:„Wenn wir ganz ſtaad ſan und koa Licht ankenten, dann geht er vorbei. Hörſt'n? Er is ſchon beim Stadel enten.“ Er legte ihr die eiskalte Hand auf den Mund. Sie 5 ihn zurück, ihr war, ſie müßte gellend ſchreien. rotzdem ſchwieg ſie und begann nur lautlos zu zittern. Das Knarren der Kammertür ſchreckte beide empor. Sie ſahen, wie die Tür langſam zurückwich, als ob eine ſchüchterne Hand ſie kaum zu öffnen wagte. Dann kam eine Stimme, dünn und ängſtlich. „Vatter! Muatter! Habts nix ghört? Es hat wer aſchrien Der Reitenſepp ſtand auf. Vor der Geſtalt des Vaters duckte ſich das ſchmale, weiße Weſen im Tür⸗ rahmen und hob den Arm, als wollte es ſich vor Ge⸗ walttat ſchützen.. „Geh in dein Bett!“ befahl er rauh.„Dir hat bloß traamt. Es is nix.“ 3 Die mildernde Stimme der Mutter beſchwichtigte. „Nimm die Kirzen mit, Res! Geh her, i zünd dirs o. Mußt di nit fürchten.“ Da ſtand die Res im Leibchen und wollenen Unter- rock, die kümmerliche Flamme in ihrer Hand flackerte und ſpiegelte ſich in ihren erſchrockenen Augen. Der Bauer machte keine Einwendung mehr gegen das Licht. Er ſtarrte mit einem ſeltſamen Blick auf die Tochter, zum erſtenmal fiel ihm auf, daß ſie kein Kind mehr war. Sie erinnerte an roten Mohn, knapp vorm Auf⸗ brechen, wenn aus der halberſchloſſenen Knoſpe die Blütenblätter drängen.. a Die Res errötete unter ſeinem Blick. Scham befiel ſte. Aber ſie beharrte mit leiſem Trotz: babs doch ghört— es hat was aſchrien—“ Sie ſagte nicht mehr„wer“, ſie ſprach von einem „was“. Darin war alles Grauen eingeſchloſſen, das ſie eſchüttelt hatte auf der Flucht aus ihrer Kammer, auf em lautloſen Tappen über die Treppe und dem taume⸗ ligen Suchen nach Menſchennähe. Ihr klares Geſicht, das erſt leiſe anfing, die kindliche Rundung zu ver⸗ lieren, wurde ſehr nachdenklich. Sie ſuchte den ſelt⸗ ſamen Schrei, der ſie aus dem Schlaf geriſſen hatte, noch einmal aus dem Gedächtnis zu holen. Es gelang ihr nicht mehr. Er war bereits 1 1 verblichen. Die Res blickte in das gute Geſicht der Mutter und durchforſchte es genau. Sie ſah, daß es grau und ver⸗ allen war, kleine Schweißperlen glänzten auf der tirn. Dann ſtreiften ihre Augen den Vater, flüchte⸗ ten aber ſofort wieder unter die geſenkten Wimpern. Sein hartgeſchloſſener Mund ſchien ihr eine Drohung. Das Licht in der Hand beſchirmend, verließ ſie die Kammer. Die Eltern horchten ihren Tritten nach. Sie hörten das Tappen der nackten Sohlen auf der Treppe. Dann ging eine Tür im oberen Stock. Wieder wurde s ſtill im Haus. 0 a l 9 dieſe Stille hinein begann die Reitenſeppin mit einem Male krampfhaft zu ſchluchzen. Es brach aus ihr mit unbändiger Gewalt, ein Strom von Schmerz, Angſt und Haß, daß der Mann ſich keinen Rat mehr wußte. „Moni, ſei ſtaad!“(ruhig) tröſtete er unbeholfen. Aber ſie ſchlug 1 Hand, die ihr über das naſſe eſicht ſtreichen wollte. 9—15 bin lang gung ſtaad gwen. Jetzt mag i nimmer. Alles wille i wiſſen!“ 4 „Mont, was glaubſt denn von mir? a 5 „J bitt di, ſag mir d' Wahrheit; biſt du's gwen? Die Frau wartete augſtuoll. Dann kam endlich die 2 er Schrei Ein Roman aus dem Berchtesgadener Land 38 res Mannes aus dem Dunker, fremd und eiſer: J bin's net gwen.“ Die Frau blieb ſtumm. Der Reitenſepp fühlte, daß ſie ihm nicht glaubte. Er ging ans Fenſter, das immer deutlicher hervor⸗ trat. Der Morgen graute. Ueber den nahen Grenz⸗ bergen, den dichtbewaldeten, ſchwarzblauen ae ſtieg erſte Röte empor. Eine Amſel begann zu ſchlagen. Der Bauer hörte ſie nicht. Er war wie zerfreſſen von ſeiner Wut, ein inneres Zittern 1 ihn. Mit. einem Ruck wandte er ig wieder an das Weib, das ſteif in den blaugewürfelten Kiſſen lag und zur Decke ſtarrte. „Denk, was du willſt, das ſchert mi nit! Weiber denken nie viel Geſcheites. Aber wenn du den Mund auftuſt— nur ein Wörtl wenn du fallen laßt, dann..“ „I brauch nit zreden, wenn der Bergwald ſchreit...“ Der Reitenſepp wurde noch fahler im Geſicht. Fluchend ging er und ſchmiß die Tür ins Schloß. Als er über die Schwelle des Hauſes trat, ſtrömte ihm herb und kühl der Berchtesgadener Frühlingsmorgen entgegen. Tief im Grund lag der Ort mit dem alten Stift, noch vom Nebel verſchleiert, der das Tal aus⸗ füllte wie ein wogender See. Aus dem Gebräu der weißen Schwaden wuchſen die Berge: der Watzmann, dieſer abgebrochene Zuckerhut mit den gähnenden Dop⸗ pelkiefern, das ſchuppige Untier, der Hochkalter, deſſen Hänge Zacken tragen wie der Rücken einer Rieſenechſe, das Lattengebirge mit der hexenhaften Montgelasnaſe der Untersberg mit dem roten Gefels an der Bruſt, das ſelbſt an Regentagen ſeltſam leuchtet. B Der Reitenſepp achtete nicht auf das gewohnte Bild. Trotzdem empfing er unbewußt die Segnung ſeiner Heimat. Er wurde froh. Der ſchöne alte Hof, das Rei⸗ terlehen, glänzte vor Sauberkeit. Lebkuchenbraune Altanen trugen einen Flor von Ae Die ede hatten jenes behagliche Zwinkern in den lugenwinkeln, das allen oberbayeriſchen Bauernhäu⸗ ſern ſo wohl anſteht. Vor der ſchwereichenen Haustür mit den alten Beſchlägen an Schloß und Angel deckte den Vorplatz ein weißgeſcheuerter Bretterbelag, mit Tannendaxen beſtreut. Darauf ſtand, in Reih und Glied geordnet, ein Regiment von Holzſchuhen. i Bloßfüßig ſtieg der Bauer in die Schuhe und klap⸗ perte über den Hof nach Stall und Stadel. Er begann ſein Tagwerk mit einer verſchloſſenen Luſt, die ihn zu⸗ weilen überkam, wenn er ſein Auweſen mit den Blicken treichelte. Aber auch dieſer Tropfen Freude wurde hm vergällt. Draußen am Steig ging der junge Lackner vorüber. Ein Burſch, braun und ſehnig, mit eigenwilligem Haar, das ſich über der Stirn mit den ſtarken Brauen ſträubte. Die Augen des jungen Menſchen waren unbändig wie Wildwaſſer, das über Felſen giſchtet und ſo eiskalt da⸗ zu. Man ſah beim erſten Blick, dem war Brechen lieber als Biegen. Brennende Glut ſchlug dem Lackner ins Geſicht, als er den Reitenſepp gewahrte. Dann wurde er ſo bleich, daß die Backenknochen bläulich hervortraten. Mit einem Sprung ſtand der Burſch am Zaun. Herausfordernd legte er die Ellenbogen auf die Zaunlatten, breit und ſchwer, daß die Pfoſten unter dem Druck zu ſchwanken begannen. Der Reitenſepp zog ſchnaubend Luft durch die Naſe. Aber er hielt an ſich. Er tat, als ſähe er den Burſchen nicht. Da ſchickte der Lackner einen gellenden Pfiff über —— of, den der Bauer hören mußte, ob er wollte oder nicht. „Was willſt?“ Der Lackner⸗Simon lachte nur ſein klangloſes Lachen und räkelte ſich am Zaun. Mit dem ganzen Gewicht ſeiner Schultern hing er darüber und pfiff noch einmal. Die Augen des Reitenſeppen wurden klein. „Weg von meim Zaun!“ Der Lackner⸗Simon lachte immer noch. Lachend blickte er auf die Bauernfauſt dicht vor ſeinen Augen. Und lachend fragte er:„Willſt mi aa kalt machen wie mein Vattern?“ 2 Das Wort lähmte den Reitenſepp. Es machte ihn wehrlos. Er konnte nicht antworten. Lachend ging der Lackner⸗Simon weg. Erſt nach geraumer Zeit erwachte der verſtörte Mann am Zaun und ſchaute ſich nach allen Seiten um. Er ſah die Res am Gatter ſtehen. In einer merkwürdigen Stellung hing ſie dort, den linken Arm um den Pfoſten gekrampft, in der Rechten den Melkeimer. Der Bauer ging auf ſie zu, langſam, Schritt um Schritt, wie ein eee Tier, das zum Sprung anſetzt. Die Res ettelte heiſer:„Nit, Vatter— nit—“ Haſt du ghört, was der Lackner gſagt hat?“ Sein Geſicht verriet die glimmende Wut. Und die Res flüchtete in die Unwahrheit.„J hab nix ghört— gar nixen—“ Der Bauer wußte, daß ſie log. Er ſah ſie an, und 15 Zorn wandelte ſich in Trauer. Mit klammen Fingern griff er in die Taſche und drückte ein Geldſtück in ihre Hand, die ſich widerwillig darum ſchloß. „Da! Kauf dir was! Geh zum Lebzelter!“ 9 77 60 ſpäter fiel ihm ein, daß er ſein Kind beſtochen atte. *** Es war kein gutes Hauſen auf der Reit. In tauſend Meter Höhe wohnte der Haß. Unterm Gewänd des Hohen Göll lagen zwei Gehöfte nachbarlich beiſammen, das Reiterlehen und das uralte Lacknerlehen, deſſen Geſchichte mit dem Berchtesgadener Stift 4 s engſte zuſammenhing. Kloſtervögte ſollen darin gehauſt haben. Dick und ſtark trotzten die Mauern den Jahrhunderten, Hausflur, Küche und Keller waren kühle, niedere Gewölbe, die ſchmalen Fenſter ſchielten wie Schießſcharten ins Tal. Auch die Bezeichnung„Lehen“, im Berchtesgadener Land noch überall gebräuchlich, iſt ein Ueberbleibſel aus alter Zeit. CCC eee—— Von Maria Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Melster Berchtenbreiter W.dan 1 8 F 4 Die Läcknerin war Wittib, ein knochtges Web. Bor Jahr und Tag war ihr Mann, der Lackner, plötzlich ausgeblieben und nicht mehr heimgekommen. Das magere, ſpinnenbeinige Mandl mit dem großen Buckel war ſpurlos verſchwünden. Die Lacknerin erzählte die ſeltſame Geſchichte jedem der ſie hören wollte: Es hatte die ganze Nacht geregnet. Das Straßl auf der Reit war kein Weg mehr, eher ein Waſſerfall. Aber das hatte den Lackner nicht weiter angefochten. Drüben im Salzburgiſchen wußte er ein gutes Stück Vieh, das einen Marſch von Stunden wert war. Der Lackner ver⸗ ſtand ſich auf die Handelſchaft, er war jedem Salzburger Viehjuden gewachſen und verdiente nebenbei ein ſchönes beld 3 faſt andächtig barg er die Scheine an die Bruſt. Und dieſelben Fingerſpitzen, die mit den Mün⸗ zen und Scheinen ſo gut umzugehen verſtanden, tauchte er tief in den Weihbrunn, ehe er das Haus verließ. Aber der Weihbrunn hat nichts geholfen. Der Lackner iſt nicht heimgekommen. Sein Weg hat ihn mitten durch einſames Waldland geführt. Dort an der Grenze konnte man verloren⸗ gehen auf Nimmerwiederſehen. Dort konnte ungeſehen ein Meſſer blitzen, ein Schrei verröcheln im Geſtrüpp. Lang ging ein Munkeln im Volk. Ein Feuer ſoll gebrannt haben, tief in den Grenzbergen, ein Feuer, roß genug, einen Ochſen zu braten. Ueber dem hoch⸗ tämmigen Bergwald ſoll eine Rauchwolke geſchwebt 3 tagelang. Erſt als ein Oſtwind aufkam, ſei die Volke fortgezogen, ſchleichend und widerwillig wie der Hehler einer böſen Tat. Keine Menſchenſeele ſah den Lackner wieder. Er war N vom Erdboden. Niemand zweifelte, daß er ot ſei. Ermordet! ſchrie die Lacknerin. Sie ſchrie es laut und immer wieder. Jahrelang. Am ſchrillſten ſchrie ſie, wenn der Reitenſepp um dio Wege war. Den funkelte ſie an mit grellen Augen, daß der breitſchulterige Bergbauer, der ſie um Kopflänge überragte, den Nacken ſenkte und an ihr vorüberſchlich wie ein armer en dez Die lange Unterſuchungshaft, die ihm vor Jahren das Verſchwinden des Lackner ein⸗ getragen hatte, ſaß immer noch in 27 Blut. Das war ſchwer und ſtockig geworden. Auch als man ihn wieder entlaſſen mußte, war der Reitenſepp ein Häft⸗ ling geblieben. Er krankte an einer heimlichen Wunde, die nach innen eiterte. Ein lag ins Geſicht wurde für ihn jede Begeg⸗ nung mit dem Sohn des Verſchollenen. Der junge Simon Lackner hatte ſeine eigene Methode, er geiferte nicht wie die Lacknermutter, er lachte nur. Und als ihn der Reitenſepp einmal dieſes Lachens wegen zur Rede 9 27 hatte der Simon nur höhniſch die Achſeln ge⸗ zuckt: a „Muß man nit lachen über eine Gerechtigkeit, die dich noch frei herumlaufen laßt?“ Bald nach dem Verſchwinden des Lacknerbauern kam die Zeit, da keine junge Magd auf der Reit mehr dienen wollte. Dort verlerne man das Lachen, ſagte jede. Nach Gebetläuten könne man ſich nicht mehr vor die Haus⸗ türe wagen. Es wäre immer ein Schatten unterwegs. Ein Schatten ſtünde am Brunnen, ein Schatten ſchliche um das Gehöft. Die Stuffer⸗Kreſzenz, die etliche Wochen beim Lack⸗ ner Dirn geweſen war, erzählte Sonderbares. Am Abend von Heiligdreikönig war ſie noch ſpät durch den krachenden Schnee geſtiegen, um den Streuner, den Pluto, einzulaſſen, damit er nachts nicht erfriere. Aber der Hund hatte ſich ängſtlich an ihre Beine gedrängt, ſein Heulen war in klägliches Winſeln übergegangen. Da hatte auch ſie plötzlich den Schatten geſehen, mitten in der weißen Nacht. Und ſie habe erſt lange 5 Um⸗ dean gehalten nach dem dazugehörigen Baum. Bis ſie ann mit einem Male wußte, woran ſie war. Weil ſie den Buckel geſehen hätte. Den Buckel Schreiend ſei ſie ins Haus gelaufen. Und die Lacke nerin, die Zange, die Bißgurn, hätte ihr gleich für Licht⸗ meß gekündigt. Aber ſie, die Kreſzenz, wäre ohnehin gegangen, freiwillig und ganz von ſelber. Aus dunklen Quellen brach der Aberglaube wie ein trüber Fluß. Er ſchwoll 12 7 5 an; denn es gibt immer wieder Leute, die gern das Gruſeln lernen wollen. Auch auf dem Reitenlehen wechſelten die Ehehalten. Der Reitenſepp, das war ein gar zu Finſterer. Man fünde. z daß er zu nachtſchlafender Zeit keine Ruhe ände. Dafür läge er oft tagsüber ſchnarchend im Heu oder auf der Bergweide. Selbſt der ärmſte Knecht fragte ſich, ob er gemeinſam mit dem Reitenſepp aus einer Schüſſel eſſen wolle. Die Sonne hatte ihre liebe Not mit dem Lacknerlehen. Wie ſollte ſie eindringen durch das Bollwerk ſolcher Mauern, ſolcher Fenſterluken? Es gelang ihr nur ein —— Lichtwinkel, den ſie durch die offene Haus⸗ r in das Flurgewölbe warf. Durch dieſen Lichtſtrom, in dem Myriaden Sonnen⸗ ſtäubchen tanzten, trat die Lacknerin ins Freie. Die Sonne empfing ſie mit offenen Armen. Aber die Alte brummte und beſchattete die Augen mit der Hand. Fmmer!“ ſchrie ſie mit blecherner Stimme.„Sim⸗ mer!“ Der Lackner⸗Simon hörte nicht. Der hatte Beſſeres zu tun. In einem Wirtshaus an der Grenze ſaß er, wo es einen Garten gab mit blühenden Kaſtanien und biernaſſen Tiſchen darunter. Dort erzählte er dem ſchmunzelnden Wirt, wie er den Reitenſepp wieder ein. mal bochgetrieben hahe. (Fortſetzung folgt) ä———— — . ̃——.— 3 ——— mum * 2 7 rr DCC Bekanntmachungen Ortsgruppe NS.⸗Beratungzſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunben ber Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Standortbefehl! Am Dienstag, 21. Dezember, treten ſämt⸗ liche Hitlerjungens und Mädels ſowie alle Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. Dezember 1937 Anſer Tagesſpruch Wer ſich nicht befehlen kann, der ſoll ge⸗ horchen. Und mancher kann 5 ſelber befehlen, aber da fehlt noch viel, daß er ſich auch ge⸗ horche. Nietzſche. Wichtia ür bas Arbeitsbuch Das Arbeitsamt Mannheim überholt zur Zeit ſeine Arbeitsbuchkartei durch eine um⸗ faſſende Erhebung. Eine ſolche wurde notwen⸗ dig, nachdem trotz wiederholter Hinweiſe in der Preſſe zum Teil die geſetzlichen Vorſchriften unbeachtet blieben, wonach jeder Betriebsfüh⸗ rer, gleichgültig, ob Fabrikunternehmen, Ge⸗ werbebetrieb, Groß⸗, Klein⸗ oder Einzelhan⸗ del, Hausfrau oder Landwirt, der auch nur einen arbeitsbuchpflichtigen Volksgenoſſen be⸗ ſchäftigt, verpflichtet iſt, jede Einſtellung oder Entlaſſung, jede Aenderung der Wohnung oder des Wohnortes, jede Veränderung der Be⸗ ſchäftigungsart innerhalb des Betriebes, und jede Veränderung im Perſonenſtand, mittels beſonderen Vordruckes ſofort dem für ihn zu⸗ ſtändigen Arbeitsamt zu melden. Die An⸗ und Abmeldungen bei der Krankenkaſſe, oder beim Einwohnermeldeamt, oder die Anträge beim Standesamt entbinden nicht von der Verpflich⸗ tung einer beſonderen Anzeige beim Arbeits⸗ amt. Es wird eindrücklich darauf hingewieſen, daß die eingeforderten Verzeichniſſe mit Stich⸗ tag vom 20. Dezember bis ſpäteſtens 30. Dezember 1937 beim Arbeitsamt Mannheim eingegangen ſein müſſen. Sofern nur wenige arbeitsbuchpflichtige Perſonen beſchäftigt werden, kann der Vor⸗ druck des Arbeitsamts ſelbſt ausgefüllt und zurückgeſchickt werden; das trifft insbeſondere zu für Hausgehilfinnen, Handwerker, kleinere Handels⸗ und landwirtſchaftliche Betriebe. Be⸗ ſonders zu beachten iſt, daß in Spalte 1„Be⸗ rufsgruppe“ auch die Berufsart anzugeben iſt, wie dies auf Seite 5 des Arbeitsbuches ein⸗ getragen iſt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der eine oder andere Betrieb die Aufforderung des Ar⸗ beitsamts nicht erhalten hat. In dieſem Falle wird er hiermit aufgefordert, zum gleichen Zeitpunkt dem Arbeitsamt Mannheim ein Verzeichnis ſeiner arbeitsbuchpflichtigen Ge⸗ folgſchaftsmitglieder nach folgendem Muſter einzuſchicken: Berufsgruppe und Berufsart (S. 5 des Arbeitsbuches), Name, Vorname, Geburtstag, Wohnung, Im Betrieb beſchäftigt ſeit, Beſchäftigt als, verh., ledig, geſch., verw., Kinderzahl, Arbeitsbuch⸗Nr. Um die Zuſtellung zu beſchleunigen und zu vereinfachen, wurden die Adrema der Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer für die handelsge⸗ richtlich eingetragenen Betriebe, der Hand⸗ werkskammer für die Handwerksbetriebe, der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel für die Ein⸗ zelhandelsbetriebe, und der Allg. Ortskran⸗ kenkaſſe für die Hausfrauen mit Hausgehil⸗ finnen benützt. . Winterjonnwendjeier in Viernheim heute Dienstag an der Korſettfabrik Im Nationalſozialismus wiedererſtanden ſind die Sonnenwendfeiern, altgermaniſche Volksfeſte zur Zeit der Sommer⸗ und Winter⸗ ſonnenwende. Während aber das Johannis⸗ der N. S. H. A. P. Biernheim Pimpfe und Jungmädel über 12 Jahren, in tadelloſer Uniform, um 8 Uhr an der Schil⸗ lerſchule zur Sonnenwendfeier an. Der Standortführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der N SV.! von den Hügeln und Bergen leuchtet, hat das Julfeſt, das altgermaniſche Winterſonnen⸗ wendfeſt der wiederkehrenden Sonne und Fruchtbarkeit, das dem Gott der Fruchtbar⸗ keit, Freyr, geweiht war, noch nicht die gleich ſtarke Auferſtehung gefunden. N f Schon unſeren Vorfahren war die Zeit der ternenklaren Winternächte, wie wir ſie in den eihnachtswochen erleben, heilig. Sie glaub⸗ ten ſie mit geheimnisvolle Geſchehen er⸗ füllt. Das Julfeſt, die Winterſonnenwende, wurde feierlich begangen. Lodernde Scheiter⸗ haufen erleuchteten die weihevollen Nächte. Am Julfeuer wurden die Herdfeuer neu ent⸗ zündet, während der beleuchtete Tannenbaum umtanzt wurde. Noch heute wird in den nor⸗ diſchen Ländern das Julfeſt begangen. Das Chriſtentum machte ſich die alten volkstüm⸗ lichen Bräuche und Motive zunutze und ſchuf das Weihnachtsfeſt mit dem Lichterbaum und den Weihnachtsgaben. ö So wie einſt zur gleichen Stunde die Flam⸗ menzeichen unſerer Aahnen gen Himmel loder⸗ ten, werden auch bei der Winterſonnenwend⸗ feier heute abend, an welcher die Mitglieder der SA, SS, NS, der Hitlerjugend, des BDM teilnehmen, und überdies die Bevöl⸗ kerung Viernheims herzlichſt eingeladen iſt, die Feuer ſprühen und ſymboliſch verkünden den Durchbruch des Lichts zu neuen hellen Tagen und neuer Fruchtbarkeit. 8. Spielzeugſammlung Wer überflüſſiges Spielzeug hat, gebe es uns Unſere Jungmädel kommen am Diens⸗ tag oder Mittwoch ins Haus wegen der Spielzeuzſammlung. Vielleicht findet ſich ir⸗ gendwo noch ein kleines Spielzeug, das un⸗ ſeren bedürftigen Kindern an Weihnachten Freude bringen kann. Denkt alle daran, Weih⸗ nachten iſt das Feſt der Liebe! Die größte Freude iſt die, anderen Freude zu bereiten! Volksweihnachten am Donnerstag abend. Im ganzen Reich werden am kom⸗ menden Donnerstagabend von den Ortsgrup⸗ pen Gemeinſchaftsweihnachten durchgeführt, bei denen Millionen Kinder und ihre Eltern Gäſte der Partei und des WHW ſind. Auch gr. findet eine ſolche Feier und zwar im reiſchütz ſtatt. Die Anſprache des Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels wird von 19.00 bis 19.25 Uhr übertragen. Um 6.45 Uhr muß alles die Plätze eingenommen haben und wer⸗ den ſämtliche Amtsleiter der NS ſowie die Pol. Leiter beſonders gebeten, an der Feier teilzunehmen. Todesfall. Nach kurzer ſchwerer Krank⸗ heit ſtarb Frau Anna Maria Gallei geb. Schmitt, Mannheimerſtraße 4, die Witwe des verſtorbenen Korn. Gallei, im 68. Lebensjahre. »Die Haushaltnachweiſe über den Be⸗ zug von Butter und Schmalz pro 1938, welche in der letzten Woche allen Familien zugeſtellt wurden, werden wieder eingeſammelt. Sämt⸗ liche Familien ſind verpflichtet, die Nachweiſe wahrheitsgetreu auszufüllen und zur Abho⸗ lung bereit zu halten. Die Ausfüllung der Bo⸗ gen hat unbedingt zu erfolgen, damit das ohne⸗ hin ſchwere Amt der Sammler nicht noch er⸗ ſchwert wird. Wer keinen Haushaltungsnach⸗ feuer nun wieder jedes Jahr überall im Land weis ausfüllt, kann im Jahre 1938 keine Wer einmal Deutſchlands Grenzen für Jahre verlaſſen hat, wird am ſtärkſten das Heimweh in den Wochen empfinden, während denen in Deutſchland die Lichterbäume brennen und wir dieſes tiefſte Feſt der Familie be⸗ gehen. Unſere Volksgenoſſen draußen vermiſ⸗ ſen den Zauber der Weihnacht, wie ſie das deutſche Volk in Brauch und Sinnbild feiert. Seit undenklichen Zeiten ſchon feiern deut⸗ ſche Menſchen ihre„Heiligen Weihenächte“, lange ſchon, bevor die erſten Sendboten des Chriſtentums germaniſchen Boden betraten. Deshalb gelang es dem Chriſtentum auch nicht, die aus der Vorzeit überkommenen Zei⸗ chen und Sinnbilder, die leuchtende Flamme und den immergrünen Baum, auszutilgen. Sie überdauerten Jahrtauſende und ſind da⸗ mit nicht nur Tradition, ſondern ehrwürdige Symbole für die nie verſiegende Kraft und Undergänglichkeit unſeres Volkes geworden. Aus dieſem Grunde haben auch unſere na⸗ tionalſozialiſtiſchen Weihnachtsfeiern eine tie⸗ fere Bedeutung und Feierlichkeit und ſind von den übrigen„Weihnachts⸗Veranſtaltungen“ (womöglich noch mit Tanz) von Vereinen und Verbänden himmelweit entfernt. Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat eine beſondere Form von Weihnachtsfeiern her⸗ ausgebildet: die„Volksweihnacht“. Un⸗ ter ihr ſind alle Veranſtaltungen zu verſtehen, in denen die NSV mit der Partei und den bedürftigen Volksgenoſſen, vor allem deren Kindern, beſchert. Dieſe Volksweihnacht, die am 23. Dezember ſtattfindet, ſoll keine öffent⸗ liche Veranſtaltung ſein. Wenn wir dort ein Werk helfender Tat vollbringen, ſoll es nicht vor der verſammelten Oeffentlichkeit geſche⸗ ſchehen. Die Kinder ſollen nicht nur beſchenkt werden, ſondern es ſoll ihnen durch ein frohes Erlebnis eine Freude bereitet werden. Neben dieſen Feiern finden aber wohl auch noch Weihnachtsfeiern der NS DAP oder ihrer Gliederungen ſtatt. Die Partei hat ein Recht hierzu, weil ſie als formende Kraft des Ge⸗ meinſchaftslebens im Vordergrund ſteht. Da⸗ bei bleibt ihr Standpunkt unberührt, daß Weihnachten nach alter Ueberlieferung ein Feſt der Familie iſt. Eine nationalſozialiſti⸗ ſche Weihnachtsfeier wird an älteſtes Brauch⸗ tum anknüpfen, ohne altgermaniſche Reli⸗ gionsvorſtellungen in den Mittelpunkt zu rük⸗ ken, ſie wird aber auch die überkonfeſſionelle Stellung der Partei ſichtbar machen. In ihr * Vorſicht— Glatteis! Beim Eintreten von Glätte auf der Straße ſind die Hausbe⸗ ſitzer verpflichtet, ihre Gehſteige und die Stra⸗ ßenübergänge mit Aſche oder Sand uſw. zu beſtreuen, damit ein gefahrloſes Begehen der Straßen möglich iſt. Nichteinhaltung der Streuvorſchrift iſt ſtrafbar. Weiter wird dar⸗ auf hingewieſen, daß es bei Glätte verboten iſt, daß auf den Straßen durch Kinder Schlitt⸗ ſchuh gelaufen wird, da hierdurch die Ver⸗ kehrsſicherheit der Straßen gefährdet wird. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 4 wegen Vergehen gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung, 5 wegen Zuwiderhandlung gegen das Gaſtſtät⸗ tengeſetz(Ueberſitz), 1 wegen Nichtreinhaltung der Ortsſtraßen, 2 wegen Ruheſtörung, 2 wegen Vergehen gegen das Meldeweſen und 2 wegen Abhaltung von Tanz ohne Erlaubnis. Verluſtanzeige. Von der Polizei wurde uns mitgeteilt, daß am Montagvormittag in der Zeit zwiſchen 7 bis halb 8 Uhr ein Viern⸗ heimer Volksgenoſſe ſeine Göldbörſe mit cirka 35.— RM. Inhalt an der Fahrkartenausgabe der Reichsbahn hat liegen laſſen oder vom Staatsbahnhof bis zur Poſt verloren hat. Der ehrliche Finder wird gebeten, das Geld gegen Belohnung bei der Polizei abzuliefern. Lebensmittelausgabe. Morgen Mitt⸗ woch findet auf der Geſchäftsſtelle der NS eine nochmalige Lebensmittelausgabe ſtatt. Die Hilfsbedürftigen ſeien hierauf aufmerkſam ge⸗ macht und um genaue Einhaltung der an an⸗ derer Stelle veröffentlichten Reihenfolge ge⸗ beten.— Zum Empfang von Marmelade Butter und kein Fett erhalten. iſt ein Gefäß mitzubringen. Deutſche Weihnachten wollen wir uns die vielen Weihnachtstage ins und nur unter ſchwerſten Mühen ein kleines Bäumchen ſchmücken konnten, oder wohl gar keines hatten. Wir denken an die Abende, da wir im Graben ſtanden, ohne eine Stunde der auch die Weihnachten der Kampfzeit nicht ver⸗ geſſen, da wilder Haß unſer Volk zerſplitterte, ger Terror und Hunger die Weihnachtsgaben trumsphariſäer vom Frieden der Menſchen auf Erden ſchwafelten und Ausnahmeverord⸗ nungen das Volk zum Schweigen brachten, ſchürten die marxiſtiſchen und bolſchewiſtiſchen Verbrecher die Blutgier und den Haß, ſodaß ſogar am Weihnachtsabend ein Nationalſozia⸗ liſt unter dem Lichterbaum, inmitten ſeiner Familie, durchs Fenſter hindurch von kommu⸗ niſtiſchen Banditen durch Revolverſchüſſe er⸗ mordet werden konnte. Straßenſchlachten, Ueberfälle, Not, Elend und Haß waren die Zeichen jener Weihnachten. Wie lange liegt das eigentlich zurück? Noch nicht ſo lange, als daß wir es ſchon wieder vergeſſen dürften! Heute iſt Weihnachten wieder wahrhaft ein Feſt des Friedens geworden. Unſere Familien haben ihre Arbeit und ihr Brot, das deutſche Volk hat ſeinen Lebensmut wiedergefunden und iſt wieder ſtolz auf ſeine Heimat— ſein ſtarkes und ſtolzes Vaterland. Haß und Mord ſind gebannt, und in tätiger Nächſtenliebe hilft einer dem anderen. In dieſen Feierſtunden beſinnen wir uns unter den alten Symbolen des Lichts, des immergrünen Baumes und der neuen Fahne, auf die Freiheit der Seele als Lebensnotwen⸗ digkeit aller Menſchen unſeres Blutes und bekennen uns erneut zur Einheit unſeres Vol⸗ kes. Wir wollen ablegen, was uns voneinander trennt und mit aller Kraft feſthalten an dem, was uns eint. In Ehrfurcht und Treue wollen wir uns erneut dem verſchreiben, der uns aus Not und Nacht herausgeführt und uns dieſe wahrhafte Weihnacht des Friedens beſchert hat. Wie in den Weihnachten der Kampfzeit unſer Glaube an den Führer uns den inneren Halt gab, ſo wollen wir in dieſen Weihnachten uns noch treuer und hingebungsvoller hinter Adolf Hitler und ſein Werk ſtellen. 1011 N 5 W FFF 11 171 WINTERHILFSCWERK DES DEUTSCHEN VOLKEs Am Mittwoch, 22. Dezember 1937, findet eine nochmalige Lebens mittelausgabe in nach⸗ ſtehender Reihenfolge ſtatt: Vorm. 8.30 bis 9.30 Uhr: Buchſtabe A B Vorm. 9.30 bis 10 Uhr: Buchſtabe D Vorm. 10 bis 11 Uhr: Buchſtabe G5 Vorm. 11 bis 12 Uhr: Buchſtabe K—8 Nachm. von 2 bis 3 Uhr: Buchſtabe MP Nachm. von 3 bis 4 Uhr: Buchſtabe R— St Nachm. von 4 bis 5 Uhr: Buchſtabe T W. Es findet eine Ausgabe von Marmelade ſtatt, wozu die Hilfsbedürftigen ein Gefäß mitbringen müſſen. Die Reihenfolge iſt einzuhalten und von den Arbeitsloſen die Stempelkarten vorzuzeigen. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937%ð8 Ortsgruppe Viernheim eee „Der Feueralarm am Samstag⸗ abend. Im Hofe des Laſtwagenbeſitzers Mandel in der Steinſtraße war ein Benzin⸗ kaniſter in Flammen geraten. Es ſollte der Laſtwagenbenzinbehälter mit Benzin aufgefüllt werden, wobei mit einer Stall⸗Laterne ge⸗ leuchtet wurde. Die Laterne kam den Benzin⸗ gaſen zu nahe, wodurch eine Exploſion ent⸗ ſtand und das Benzin in helle Flammen ge⸗ riet. Durch das tatkräftige Einſchreiten eines hinzukommenden Mannes, der auf die Flam⸗ men ſofort Sand warf, wurde ein groͤßeres Unglück verhütet, zumal der Laſtwagen ſelbſt und die in der Nähe befindliche Scheune ge⸗ fährdet waren. Gedächtnis zurückrufen, an denen wir oder unſere Väter draußen an der Front ſtanden Beſinnung oder der Freude. Wir werden aber die Not es zu Wahnſinnstaten trieb und bluti⸗ der Syſtemregierungen waren. Während Zen⸗ 4 5 zur de deuten min d werdet ſolder euuſche macht, Wſof Zul der f Nan l neln u nutz len so Ne Frisch gero da he ſcuch den son ſtens d ethalter t ein lien uche und fein 0 liebe „det Marklüberfſicht der Landesbauernſchaft Die Verſendungen von Speiſekartofeflu ſind zur Zeit nicht umfangreich, da der Handel nur den laufenden Bedarf deckt. Auch in Futterkar⸗ toffeln finden zur Zeit wenig Umſätze ſtatt. Die Getreideverladungen haben den monat⸗ lichen Höhepunkt bereits überſchritten. Die Mühlen konnten alſo ihre Kaufwünſche nur teilweiſe befriedigen, umſomehr, da das nord⸗ deutſche Angebot für den engeren Rhein⸗Main⸗ bezirk nicht in Frage kommt, ſondern nur für die am Rhein gelegenen Betriebe. Die Reichs⸗ ſtelle verfügt jedoch über ausreichende Mahl⸗ gutbeſtände zur Sicherung der weiteren Ver⸗ lorgang.— Auch die Abgabe von Roggen durch die Landwertſchaft hat wieder nan ge⸗ laſſen. Jedoch reicht die Vorratshaltung bei den Roggenmühlen für die nächſten Monate aus. Die Umſätze in Braugerſte ſind, wenn es ſich auch nur um beſte Qualitäten handelt, nicht mehr bedeutend; wie auch Induſtrie⸗ Futtergerſte und Hafer nur vereinzelt zur Verladung kommt. Nach der Neuregelung der Weizenmehl⸗ typen ſind die alten Beſtände raſch vergriffen worden. Die Einheitstype⸗Weizenmehl, deren Verwendung ſich in allen Fällen bewährt, wird jedoch gut gefragt und kann auch von den Mühlen genugend geliefert werden. Roggen⸗ mehl behalt ſein ruhiges Bedarfsgeſchäft, wo⸗ bei bei den hieſigen Provinzmühlen der Ab⸗ lauf befriedigend erfolgt. Die Futtermittelverſorgung iſt durch die verſchiedene Zuteilungsware geſichert. Beſon⸗ ders kann der Bezug von Kartoffelflocken, Segen, Oelkuchen und Miſchfuttermitteln empfohlen werden, während Kleie ſowie Bier⸗ treber nicht allen Wünſchen entſprechend ge⸗ liefert werden können. Heu wird von den ſtädtiſchen Verbrauchern und vor allem den Heeresämtern laufend ge⸗ fragt. Stroh wird jetzt in größerem Umfange zur Lieferung an die Strohſtoffabriken clauft. Die Auftriebe von Großvieh liegen ſchr be⸗ deutend, aber durch die Entlaſtungsmaßnah⸗ men der Reichsſtelle konnte der Abſatz geſichert werden. Da die Maul⸗ und Klauenſeuche be⸗ ſonders im nördlichen Gebiet der Landes bau⸗ ernſchaft erfreulicherweiſe kaum Fortſchritte macht, ſollten die Mäſter einen langſameren Abſtoß des Schlachtviehes vornehmen. Die Zufuhren von Kälbern können jedoch jetzt vor der Feſtzeit von den Verarbeitern aufgenom⸗ men werden. Die Unterbringung von Ham⸗ meln und Schafen, deren Auftriebe zunehmen, iſt nicht ganz befriedigend, da die Verbraucher⸗ ſchaft aller Kreiſe noch zögernd an den Verzehr dieſer Fleiſchſorten herangeht. Die beachtlichen Schweineauftriebe wurden an die Metzger gegeben, unter voller Aus⸗ nutzung des 70. v. H.⸗Satzes. Teilweiſe konn⸗ ten ſogar Vorſchlachtungen erfolgen. Die Werkmilchverarbeitung konnte, da der Friſchmilchbedarf wegen der Hausbäclerei zu⸗ genommen hat, noch nicht erhöht werden, ſo⸗ daß der Anfall von Butter aus unſerem Gebiet ſchwach iſt. Die Ausgleichsanforderungen wur⸗ den ſoweit befriedigt, daß die Verteiler mei⸗ ſtens das ſchlüſſelmäßig gekürzte Kontingent erhalten konnten. Es iſt zu hoffen, daß die Neuordnung der Verteilung einen gerechten Ausgleich bringt. Käſe ſteht in allen Sorten reichlich zur Verfügung. Die Hausfrauen ſollten beſonders auch mageren Käſe mehr auf den Tiſch brin⸗ en.— Die Zuteilung von Eiern war befrie⸗ igend, ſodaß der 1 gedeckt werden konnte. In kurzer Zeit darf man mit größeren Zufuhren von Friſcheiern rechnen. Die Beſchickung der ſtädtiſchen Märkte mit Aepfeln iſt ſehr gut. Auch gütemäßig werden alle 9 befriedigt, was ſich in der ent⸗ prechenden evorzugung großfrüchtiger, rei⸗ er, ſchön gefärbter Sorten beſtätigt. Verein⸗ zelt ſind 1 ausländiſche Aepfel käuflich. Die winterliche Witterung hat die Zufuhr einiger e wie Kopfſalat, Blumen⸗ kohl, Spinat, Roſenkohl 8 Jedoch be⸗ ſtehen Suunſte e n in Kopf⸗ kohl, Wurzelgemüſe aller Art und doch auch Spinat. 5 Erfahrungen im Zwiſchenfruchtanbau Der Zwiſchenfruchtanbau hat bei uns leider im Herbſt 1937 ſehr viel Enttäuſchungen be⸗ reite. Aber die Ungunſt der trockenen Wit⸗ tung hat uns auch um manche Erfahrung be⸗ reichert. Auf den leichteren trockenen Böden iſt unbedingt der Winterzwiſchenfruchtanbau, z. B. das Landsberger Gemenge, das ſicherſte. Als Nachfrucht ſind hierbei mittelſpäte Kar⸗ toffeln ſicherer als Mais, der oft nicht genug Feuchtigkeit für ſeine Jugendentwicklung 15 det. Wichtig iſt ſofortige Beſtellung des abge⸗ ernteten Ackers unmittelbar nach dem Mähen, um die gute Bodengare nicht in der Sommer⸗ hitze zu verlieren. Das gilt ſowohl für die Beſtellung nach der Winterzwiſchenfrucht, wie auch für die Zwiſchenfruchtbeſtellung nach Ge⸗ treide. Bei Erbſen, Wicken und Bohnen kann die Einſaat für den Zwiſchenfruchtanbau ſehr verbilligt werden, wenn ſie als Zwiſchenſaat im Futterhafer mitgenommen werden. Auch die Zwiſchenfrüchte, deren Ausſaat billig iſt, wie Senf für den Sommer— und Raps und Rübſen ſowie Rapke für den Winterzwi⸗ ſchenfruchtanbau, verdienen wegen des gerin⸗ geren Geldbedarfes Beachtung; ſie erfordern aber eine verſtärkte Düngung, vor allem ſind ſie für kräftige Jauchedüngung dankbar. * Noch immer ohne Eniſchluß? Iſt Schenken wirklich ſo ſchwer? Kommen Sie denn wirklich nicht von ſelbſt auf das l Weihnachtsgeſchenk, auf die große Ueberraſchung? 100 000 Reichsmark und viele andere Gewinne kann es auf Ihren mühen regnen, Geld genug für kleine und große Wünſche. Und am 22. Dezember entſcheidet ſich ſchon, welcher der 424 000 Gewinne auf Ihr Los 955 Aber nun iſt es höchſte Zeit, Ihr Doppellos zu kaufen.„Weih⸗ nachtsglücksbrief des deutſchen Volkes“ iſt es enannt, das Los der Reichslotterie für Ar⸗ eitsbeſchaffung. Jetzt iſt aber keine Zeit mehr zu verlieren, denn noch vor Weihnachten iſt Ziehung. Wenig iſt riskiert und viel iſt zu gewinnen. Unſer Verlehrsfachmann hal das Vorl Ein Wort zur Jahrgeſchwindigkeit Zur Einleitung der Straßenverkehrs⸗Ord⸗ nung wird im 8 1 der allgemeinen Vorſchriften die Grundregel aufgeſtellt. daß jeder Teil⸗ nehmer am öffentlichen Straßenverkehr ſich ſo zu verhalten hat, daß der Verkehr nicht ge⸗ fährdet wird. Damit iſt ſchon angedeutet, daß zum Beiſpiel die Kraftfahrzeuge ſich nicht rückſichtslos 2 Weg vor den anderen Fahr⸗ zeugen oder Wegebenutzern erzwingen und mit einem ſinnloſen Tempo durch die Straßen brau⸗ ſen dürfen. Bei einem ſo undiſaiplinierten Verhalten iſt der Fahrer wohl kaum in der Lage, der Grundregel gerecht zu werden. Er hat vielmehr, ſo ſchreibt es der 89 der StVO. vor, die Fahrgeſchwindigkeit ſo einzurichten, daß er jederzeit in der Lage iſt, ſeinen Ver⸗ pflichtungen im Verkehr Genüge zu leiſten und daß er das Fahrzeug nötigenfalls rechtzeitig anhalten kann. Das gilt übrigens nicht nur für Kraftfahrzeuge, ſondern ſchlechthin- für alle Fahrzeuge, auch für Fahrräder und Pferdefuhrwerke. Es muß für jeden Selbſtverſtändlichkeit werden, daß an unüber⸗ ſichtlichen Stellen und Eiſenbahnübergängen in ſchienenhöhe beſonders vorſichtig, d. h. lang⸗ ſam, gefahren wird. 5 Keine Resten einer Höchſtgeſchwindigkeit Eine beſondere Feſtſetzung einer Höchſtge⸗ ſchwindigkeit iſt auch in der neuen Verordnung mit Rückſicht auf die notwendige flüſſige Fahr⸗ weiſe nicht vermerkt. Nicht zuletzt hat man aber von der Feſtſetzung einer Höchſtgeſchwin⸗ digkeit abgeſehen, um an das Verantwortungs⸗ bewußtſein der Fahrer zu appellieren, die im⸗ mer und ſtets bedacht ſein müſſen, jeder auf⸗ tretenden kritiſchen Lage gerecht zu werden. Die neuen Beſtimmungen über die Fahr⸗ geſchwindigkeit bedeuten jedoch gegenüber den alten einen großen Schritt vorwärts. Aus⸗ drücklich wird nämlich vorgeſchrieben, daß eine mäßige Geſchwin digkeit von dem eingehalten werden muß, der in eine Haupt⸗ F ſtraße einbiegen oder dieſe überqueren will. Wichtig dabei iſt, und darauf iſt ſtreng zu achten, paß dieſe Vorſchrift in allen Fäl⸗ len Gültigkeit hat, ganz gleichgültig, ob auf der Hauptſtraße andere Verkehrsteilnehmer ſich bewegen oder nicht. Vom 1. Januar näch⸗ ſten Jahres ab lautet alſo für jeden gewiſſen⸗ haften Fahrer die Parole:„Vor allen Ein⸗ mündungen in Hauptverkehrsſtraßen oder vor ihren Ueherquerungen Gas weg und den Fuß auf den Bremshebel; es iſt beſſer, lieber ein⸗ mal mehr auf einen kleineren Gang herunter⸗ ſchalten. als zu wenig.„Denn der Verkehrs⸗ beamte hat nach den neuen Beſtimmungen die Anweiſung und Pflicht, in jedem Uebertre⸗ tungsfall rückſichtslos einzugreifen. Da die neue Verordnung Zuſatzbeſtimmun⸗ en in Einzelfällen zuläßt, iſt es ſetzt ganz in ie ende der Kraftfahrer gegeben, entweder gewiſſenhaft gerade dieſe Beſtimmung zu er⸗ füllen oder anderenfalls ſchärfere ebote herauszufordern. Der nationglſozialiſtiſche Staat hat mit Rückſicht auf die Wirtſchaftli leit der Kraftfahrzeughaltung vorläufig auf die Vorſchrift verzichtet, die Fahrzeuge vor dem Einbiegen in eine Hauptſtraße oder vor ihrer Ueberguerung ganz zum Halten bringen und erneut anfahren zu laſſen. Um aber wirkungs⸗ voll das Leben und die Geſundheit vieler Volksgenoſſen und wertvolles Material zu Genen, wird— wenn eine bemerkenswerte eſſerung in der Fahrweiſe nicht eintritt— der Reichsführer 1 und Chef der deutſchen Polfzei nicht davor zurückſchrecken, ein generelles Halte⸗ gebot vor Hauptſtraßen anzuordnen. Es wird aber von ſedem Volksgenoſſen im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat in Zukunft ſo viel 1. lin im Straßenverkehr erwartet, daß die Un⸗ fälle auf ein erträgliches Maß zurückgehen. Beſchränkungen der Geſchwindigkeit unter 40 Kilometer je Stunde dürfen im übrigen nur für einzelne Straßen, nicht aber mehr für ganze Ortſchaften angeordnet werden. —— Deutſchland- England Einlaßkarten zum Fußball⸗Länderkampf am 14. Mai 1938— Zuerſt die Vereine Am Samstag, den 14. Mai 1938, findet im Olympia⸗Stadion der Fußball⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— England ſtatt. Dieſer Kampf der deutſchen Nationalmannſchaft ge⸗ gen Englands ſtärkſte Auswahl iſt ein alle anderen Sportkämpfe überragendes Ereignis von ganz beſonderer Bedeutung. Er iſt nicht nur ein ſportliches Kräftemeſſen, ſondern zu⸗ leich ein Lehrſpiel für die aktiven Fußball⸗ ppiele und Werbemittel für die Gewinnung neuer Fußballfreunde. Aber noch eine letzte Aufgabe hat der Länderkampf gegen England: er dient wie alle anderen Groößveranſtaltun⸗ gen neben ſeiner 1 Aufgabe auch der Beſchaffung der Mittel zur Erfüllung der dem Sport e Ziele. In Beachtung aller dieſer Umſtände und. in der Erkenntnis, daß die bei dieſem über⸗ ragenden Länderkampf 9 1 77 Beträge zur inanziellen Entlastung des Betriebes unſerer portlichen Gemeinſchaft, der Vereine, dienen, ſind die fete mie folgt feſtgeſetzt worden: 1. Platz(Block C, D und N) 10 RM., 2. Flag(Block B. E, O und Oberring, Block 6, 8, 9, 26, 27, 28) 7.50 RM., 3. Platz(Unterring, Block A, 5. L, P und Oberring, Block 1—5, 10—14, 21—25, 29 bis 33) 4 RM., 4. Platz(Unterring, Block GEK, Q—T) 2 RM., Stehplätze(Oberring Block 15—20, 34—41) 1 RM. zuzüglich Sportgroſchen. Die Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen haben bei der—— der Einlaßkarten eine bevorzugte Behandlung unter der n daß ſie bis zum 1. Januar 1938 ihre Beſtellung aufgeben. Dieſe iſt zu richten an den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball, Abteilung Kartenbeſtellung, Berlin⸗ Charlottenburg 9— Haus des Deulſchen Sporis. Nachmeldungen von Vereinen und Einzelbeſtellung können nicht entgegengenommen werden. ch dem 1. Januar eingehende e kommen in den regelmäßigen Geſchäftsgang. Die prozen⸗ tuale Zuteilung von Einlaßkarten im Verhält⸗ nis zur Mitgliederzahl iſt vorbehalten. Mitglieder des DR fahren mit 50 0% Fahrtermäßigung. Es beſteht ferner noch die Möglichkeit, daß auch Sonderzüge eingelegt werden, ſodaß ſich der Fahrpreis weiter er⸗ mäßigen würde. Meldungen zum Beſuche des Länderkampfes müſſen We beim Vor⸗ ſitzenden der hieſigen Ortsgruppe des DR, Herrn Lehrer Sutter, erfolgen. 17 Stunden Nacht! Wir haben es ge⸗ ſcaffe Wir ſind an dem Wendepunkt ange⸗ ommen. Nun geh es wieder minutenweiſe aufwärts. Fünf Minuten erkämpft ſich die Sonne ſchon wieder bis zum Jahresende. Freilich heißt der Tag der Winterſonnen⸗ wende zugleich auch Winters Anfang. Aber mit dem Zunehmen des Lichts geht's doch wieder einem neuen Lenz + Das iſt doch das Tröſtliche daran: Wir haben die Zeit der kürzeſten Tage hinter uns! Jetzt verklären ja erſt noch die Weihnachtstage mit ihrem Lichterglanz den dunklen Abend. Wir vergönnen ja auch dem Winter ſeine Herr⸗ ſchaft. Weihnachten ohne des Winters iß mag uns nicht gefallen, und es iſt gar nicht in der Ordnung, wenn in letzten Minuten von den Wunſchzetteln die Schlittſchuh und der Schlitten geſtrichen werden, weil auf den Fel⸗ dern das Unkraut ſchießt.— Beinahe 17 Stunden Nacht: Zeitig brennen die Lichter auf Straßen und in Häuſern. Die Lichter des „Weihnachtsbaumes für Alle“ am Rathaus blinken auch auf und der ganze Glitzerglanz des wahnachlichen muckes an den Aus⸗ lagefenſtern der Geſchäfte gibt das Licht tau⸗ ſendfältig zurück. Iſt nicht plötzlich alles dop⸗ pelt ſchön? Und zu den letzten Heimlichkeiten für das Feſt paßt doch auch das Dunkel beſſer als die Helle des Tages. Ja, man muß aus allen Dingen doch immer wieder für ſich das Beſte nehmen. Hydranten frei von Schnee und Eis! Jeder Grundſtücksbeſitzer wird gut tun, im Winter für die ſchnelle und ſichere Be⸗ nutzung der Hydranten durch die Feuerwehr Sorge zu tragen. Wenn auch Vorkehrungen getroffen werden, um ein Einfrieren zu ver⸗ hindern, ſo iſt die Mitarbeit der Bevölkerung doch erwünſcht. Bei ſtarkem Schneefall und bei Eisbildung wird das ſchnelle Auffinden der 8 und ihre Benutzung im Falle der Gefahr erſchwert, und ein jeder iſt ja an der ſicheren Handhabung dieſer Rettungsein⸗ richtung im Falle der Gefaht intereſſiert. Denken Sie in dieſen kalten Ta⸗ en an Ihre Vorrätel Wir haben die Pia t, unſere Wintervorräte vor dem Verderb u ſchützen. Die Kälte, die zwar ſonſt auf die haltbarkeit der Speiſen günſtig einwirkt, kann ar toffeln und anderen Gemüſen, die feld l im Keller lagern, gefährlich werden. Desha wollen wir darauf bedacht ſein, daß der Froſt nicht ſo gefahrbringend in unſere Lagerraume eindringen kann. Vir wiſſen: Jedes Pfund, das der Verderb der deutſchen Volkswirtſchaft entzieht, bedeutet Verluſt an Volksvermögen und erfordert Einfuhr gegen Deviſen. Die Temperatur von heute früh. Gegen 6 Uhr verzeichnete das Thermometer 8 Grad Kälte. Obſigroßmarkt Weinheim Nachdem in den Verſteigerungen eine län⸗ gere Pauſe eintritt, findet die nächſte Verſtei⸗ gerung, wie bereits berichtet, am 12. Januar 1938 ſtatt. Wie die Marktleitung mitteilt, werden Verſteigerungen für das ganze Jahr angeſtrebt. Es iſt beabſichtigt, in den Monaten Januar, Februar und Marz regelmäßig wö⸗ chentliche Verſteigerungen— ſoweit es die Witterung zuläßt— abzuhalten. Durch die Einbeziehung des heſſiſchen Oden⸗ waldes 905 Gebiete des Weinheimer Obſt⸗ dem tes— die ſich beſonders in den Re⸗ ordanlieferungen in Aepſeln auswirkte—, ſowie durch die im letzten Sommer erfolgte Erweiterung der Markthalle, ſind im abge⸗ laufenen Jahre die Geſamtanfuhren gegen⸗ über den früheren Jahren weſentlich geſteigert. — Der Ertrag der Erdbeere kann als gute Mittelernte bezeichnet werden. Durch den Ausfall von Kirſchen und Birnen, die in der Blütezeit durch Witterungseinflüſſe empfind⸗ lich gelitten hatten, erbrachte die Bergſtraße nur eine ſchwache Mittelernte. Die Plirſich⸗ ernte erbrachte gute Anfuhren. Die Bühler Frühzwetſchen ergaben eine gute Mittelernte (60 Prozent), während der Ertrag der Späl⸗ zwetſchen als Fehlernte zu betrachten iſt.— Der Weinheimer Obſtgroßmarkt umfaßt 50 Sammelſtellen. Aus Aah und Fern Ein neuer Schießſtand im Gorx⸗ heimer Tal Weinheim a. d. B. Weinheim hatte früher zwei Vereins⸗Schießſtände. Da dieſel⸗ ben aber ſchon ſeit langer Zeit nicht mehr den Anordnungen der Behörde und der Sicherheit der Schützen entſprachen, trug man ſich jahre⸗ lang mit dem Gedanken, einen neuen Schieß⸗ ſtand, der der Größe der Stadt Weinheim ent⸗ ſpricht, zu bauen. Der Schützenverein 1923 hat nunmehr dieſen Plan verwirklicht. Ein ſolcher iſt jetzt beim„Waldſchlößchen“ im idylliſch gelegenen Gorxheimer Tal, auf einem von der Stadt Weinheim erworbenen Gelände erſtellt. Es ſind 14 Bahnen für Kleinkaliber und Piſtolen vorgeſehen. Die zur Sicherung dienenden hohen Blenden wurden aus Eiſen⸗ beton hergeſtellt. An den im Mai nächſten Jahres vorgeſehenen Schützenfeſten werden ſich auch Vereine aus den benachbarten Groß⸗ ſtädten beteiligen. Mannheim.(Fünf maapabend li— Sechs Verletzte). Am Sonntagabend ſtießen an der Kreuzung Tatterſallſtraße und der Straße Friedrichsplatz zwei Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Hierbei wurden beide Wagenführer verletzt, die rzeuge wurden ſo ſtark beſchä⸗ digt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten.— Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wurden vier Perſonen leicht verletzt und fünf Fahr⸗ zeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten zurückzuführen. Falſchgeld im Münzfernſprecher Betrüger ſtören Telefonverkehr Lampertheim. In letzter Zeit wurden wiederholt im hieſigen Trünzfernſprecher Stö⸗ rungen feſtgeſtellt, ſodaß in einem Falle ſogar der Münzfernſprecher über Sonntag geſperrt werden mußte. Die Unterſuchung ergab, daß der Münzkanal falſche Münzen enthielt, wo⸗ durch der Kanal verſtopft wurde und dadurch die Störung des Apparates entſtanden war. Perſonen, die ſolche Geldſtücke verwenden, ma⸗ chen nicht nur den Gebrauch der Münzfern⸗ 5 unmöglich, ſondern werden auch wegen etrug beſtraft Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! Winterliches Kaltwetter Ueber Skandinavien hat ſich ein kräftiges Hochdruckgebiet ausgebildet, an deſſen Suͤd⸗ ſeite kalte, kontinentale emen nach Deutſchland einſtrömen. Damit iſt für die nächſten Tage winterliches Kaltwetter zu er⸗ warten, ſtärkere Niederſchläge werden zunächſt nicht mehr auftreten. Dienstag: Wolkig bis heiter, nur noch vereinzelt leichter Schneefall, nachts Froſt, Tagestemperaturen um 0 Grad, Minde aus Nordoſt. Die Ausſichten für Mittwoch: Weiter⸗ hin kalt, heiter, wolkig, überwiegend trocken. N 0 1 1 775 Auch der Brolreſt iſt wertvoll „Im Haushalt gibt's keine Kleinigkeiten, mein liebes Kind“, pflegte meine Großmutter zu ſagen, als ich ſie um ein klein wenig Brot für meine Puppenküche bat. Aber dann band ſie ſich eine große weiße Schürze um, und wir beide kochten die herrlichſten Gerichte, die ſie mit vielen guten Ratſchlägen würzte. Wie⸗ viel leckere Speiſen wußte ſie allein aus Brot⸗ reſten zu bereiten, die ſie in einem weißen Beutel trocken und luftig aufbewahrte, damit ſie nicht ſchimmelten. Auf einer großen Reibe wurden Schwarzbrot und Weißbrot allein ge⸗ rieben. Aus dieſer lockeren Maſſe entſtanden dann warme und kalte Suppen, Speiſe, Klö⸗ ße und Torten nach alten Rezepten, die ſchon unſeren Vorvätern herrlich geſchmeckt hatten. Geriebenes Schwarzbrot ſtreute ſie uns auf die ſaure Milch am Abend und ſogar die Soßen pflegte ſie mit geriebenem Brot zu verdicken. Wenn es uns gut ſchmeckte, machte ſie uns lächelnd auf den Wert dieſer kleinen Brotreſte aufmerkſam, und ich höre noch, wie ſie ſagte:„Ja, wer die Broſamen nicht ehrt, der achtet auch die Brocken nicht und muß ſpäter ſein Brot mit Tränen eſſen“. Ein Buch für jeden Hitlerjungen. Ein neues Jahrbuch der Hitlerjugend iſt erſchienen. Karl Lapper, der Chef des Preſſe⸗ und Propagandaamtes der Reichs jugendführung und Wilhelm Untermann, der Hauptſchriftleiter der Reichszeitung„Die HJ.“ ſtellten es zuſammen und verſahen es mit Bildern. In dem Heft ſind alle mög⸗ lichen Abenteuer geſchildert. Von Forſchern .————— und Fahrken ſſt erzählt und beſonders die Geſchichte und der Kampf unſerer Bewe⸗ gung iſt in packenden Aufſätzen dargeſtellt. Der Reichsjugendführer hat dem Buch in einem einzigen Satz die größte Wertung gegeben:„Das beſte Jugendbuch“! Jeder Hitlerjunge und Pimpf ſollte es ſich zu Weihnachten von ſeinen Eltern wünſchen. Fahrradmarder kommt in Sicherungsver⸗ wahrung. rankfurt a. M. Der 28jährige aus Breslau Aar Rudolf Kühn, ein frü⸗ herer Fürſorgezögling, iſt ſchon erheblich, darunter auch mit Zuchthaus, vorbeſtraft. Er ſtahl auf ſeiner letzten Arbeitsſtelle in Norddeutſchland einem Kameraden Kleider und Ausweispapiere und ließ ſich von einem Fernlaſtzug bis nach Frankfurt am Main mitnehmen. Hier und in der Umgegend ſtahl er ſyſtematiſch Fahrräder, die er dann wie⸗ der mit gefälſchten Verkaufsbeſcheinigungen an den Mann brachte. Auch bei ſeiner Feſt⸗ nahme gab er falſche Perſonalien an. Kühn hatte ſich jetzt vor dem Schöffengericht zu verantworten. Er geſtand etwa 25 Fahr⸗ raddiebſtähle ein. Der Angeklagte wurde zu 2½ Jahren Zuchthaus, 2 Wochen Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt. Goldſtücke,„gut verſteckt“.— Junge Bur⸗ ſchen beſtehlen einen Sonderling. Saarbrücken. In Irſch(Kreis Saar⸗ burg) beſaß ein älterer Mann 500 Reichs⸗ mark in Goldſtücken, die er fein ſäuberlich zuſammengerollt und gut verſteckt hatte. 2 Armbanduhren für Damen und Herren Wanduhren Tischuhren, Wecker Goldwaren Ringe, Ohrringe, Colier etc. Bestecke 0 J Zu haben bei * Schuh- Kum! Bismarck⸗ ſtraße 11 Optische Artikel Brillen, Barometer, Thermometer ee eee empfehlen billigst Luba Hu gugul Speenl Uhrmachermeister 2 eh ee. Schenkt praktijch! Schenkt Schuhe! Für ben Herrn: Schwarze und braune Herrenhalbſchuhe, moderne Form, ſowie ſchwarze Herrenſtiefel, gute Qual., nur 9.75 Für die Dame: Damen- Spangen ⸗, Pumps., Binde ·Oeſen · u Schn rſch in den modernſten Ausführungen von 7.— 9.75 Für bas Kind: Schwarze u. braune Knaben Sportvereinigung Amleitia 09 e. V. Verein der Hundefreunde Fereins⸗Anzeigei f Die jungen Burſchen kauften ein Motorrad, e Bürſchen aus dem gleichen Ork ahn⸗ 0 daß bei dem Mann etwas zu holen war und horchten ihn unauffällig aus. Sie redeten dem Sonderling vor, das Gold habe heute überhaupt keinen Wert mehr und erfuhren im Laufe des Geſprächs den Ort, wo der Goldſchatz lag. Nachts ſchlichen ſie ins Haus, öffneten mit Dietrichen die Türen und fanden auch die 500 Reichsmark in Goldſtücken, die ſie zuſammen mit Silber⸗ geld ſtahlen. Dann warteten ſie ein paar Tage und als der Beſtohlene nichts verlau⸗ ten ließ, nahmen ſie an, er lege keinen Wert mehr auf die Goldſtücke und das Silbergeld. was überall großes Aufſehen erregte. Der Beſtohlene hatte aber inzwiſchen feſtgeſtellt, daß ſein Geld verſchwunden war. Die Gendarmerie kam bald dahinter, daß die deiden jungen Burſchen die Diebe waren, die auch ein Geſtändnis ablegten. Das Motor⸗ rad wurde beſchlagnahmt. Man hofft, auch die Goldſtücke wieder herbeiſchaffen zu kön⸗ nen. Auf dem Wege zur Schule getötet. Groß⸗Umſtadt. Der in Semd woh⸗ nende 26jährige Studienaſſeſſor Otto Mel⸗ chior mußte am Donnerstag auf dem We⸗ ge zur Adolf Hitler⸗Oberrealſchule auf der Straße nach Dieburg an der Bahnüber⸗ fahrt vor der geſchloſſenen Schranke mit ſeinem Fahrrad halten. Vor der Schranke kam ein Autobus beim Abbremſen ins Schleudern, der Wagen erfaßte Melchior und ſchleuderte ihn zu Boden. An dem da⸗ bei erlittenen ſchweren Schädelbruch iſt er noch am Abend geſtorben. Jude auf Schwarzfahrt. Bad Homburg. Bei einer Frankfur⸗ er Kraftwagen⸗Verleihfirma hatte ein Ju⸗ e einen Wagen angeblich für einen Tag ntliehen. Er kehrte aber nicht zurück, ſon⸗ ern fuhr noch ſechs Tage lang mit dem Jagen in der Gegend herum, zuletzt mit inem Homburger Raſſegenoſſen nach Stutt⸗ ert. Dort überließ er dieſem den Wagen zur Heimfahrt und Aufbewahrung, bis er „weitere Anweiſungen erhalte“. Mittlerweile war auch die Polizei hinter die Schliche gekommen und hatte den Wagen ſicher⸗ geſtellt, ſodaß er der Frankfurter Firma auf ihre Anforderung hin wieder zugeführt werden konnte. Der„Entleiher“ iſt erſt vor kurzem aus dem Zuchthaus entlaſſen worden, wo er wegen Raſſenſchande eine Strafe verbüßte. Auch ſoll er verſchiedenen Frankfurter Geſchäftsleuten gegenüber Be⸗ trügereien auf dem Kerbholz haben. Todesſturz auf der Wohnungstreppe. Gießen. Die Ehefrau Kuhn in Gießen ſtürzte am Donnerstag infolge eines Schwä⸗ cheanfalls ſo unglücklich auf der Wohnungs⸗ treppe ab, daß ſie einen ſchweren Schä⸗ delbruch erlitt, an dem ſie bald darauf im Krankenhaus ſtarb. Hauptſchriftletter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Worm ſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Enyrim& Co⸗ Worm.— Dal. XI. 1037 über 1800. 3. gt. 8 Anzeigenpreisliſte Net. 6 gültig. Todes- 7 Anzeige Gott, der Allmächtige, Schwägerin und Tante, Frau Mitglied des 3. Ordens den 20. Dezember 1937. Trauerhauſe, Mannheimerſtr. 4, aus ſtatt. hat unſere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Auna Maria dale ge Scnmm nach kurzer, ſchwerer Krankheit, verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche im Alter von 67½ Jahren zu ſich in die Ewigkeit abgerufen. Viernheim, Wallſtadt, Cincinatti(USA), Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Mittwoch nachm. 3 Uhr vom lad mak FFF unter dem Weihnachtsbaum der Holzboden, wenn er mit KINE SSA. HFolzbalsam behandelt wird. Ganz ein- fach wie Bohnerwachs auf- tragen, glänzen, und der Boden ist nicht mehr rauh, auch wird die Staubbildung vermindert. Die herrlich glänzenden Böden werden Ihre Festfreude erhöhen. KINE STA HOLZ BAT SAN. Emil Rieter, Flora-Drogerie Meldungen zum Beſuche des Fußball⸗Länder⸗ N kampfes Deutſchland— England am 14. Mai 1938 wollen umgehend beim Vereinsführer Sutter, Weinheimerſtr. 30, getätigt werden. Mittwoch, den 22. Dezember, abends 8 Uhr, wichtige Mitgliederverſammlung im Vereins- haus auf dem Dreſſurplatz. Der Vorſitzende. und Mädchenſtiefel ſowie Haloſchuhe (Marke Jugendſtolz) gut und billig. In Winterſchuhwaren große Auswahl Schübgeschal FPlenning eegartenſtraße 10 Beachten Sie bitte meine Schaufenſter Eee ee eee Achtung! Achtung! Wir haben mit dem heutigen Tage neben der Gaſtwirtſchaft eine 9 Wein⸗ 2 2 0 2 probierftube 2 eröffnet. Es kommen zum Zapfe direkt aus dem Faß la. Pfälzer ⸗ und Aheinweine zum Preiſe von 25 Pfg. an pro ½ Ltr. Auch Flaſchenweine, rot und weiß, in ganz hervorragenden Qualitäten und bekannten Lagen ſtehen zum Preiſe von RM. 0 95 an pro Ltr. o. Gl. zur Verfügung. Streng reelle Bedienung. ee ee. Zu den Feiertagen: Branntwelne und Liköre Ausſchneiden! Gut erhaltene Mäntel, Hoſen, ch ule, Leder⸗ jacken u. 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