7 11 lornz. drud: 4005 *. U lrſat be* ah 00. oll⸗ aden 1. der und⸗ tden urch fur⸗ ed ge⸗ int in- loch lige lus⸗ allen des den ge Be⸗ ſich bs ngen 1 0 halten der ichs⸗ iht, o Ur⸗ raus ige L b die 1 in et gt lu 1105 r hol⸗ el corte ach eden nel, rieb len chen — Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreise: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn. durch die Noſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 298 eteriagen. S Donners lag ternheimer zeilung Verkündigungs blatt der NS d A N. Viernheim den 23. Dezember 1937 Anzelgenpreis: Grundprets für Umm Höhe und 22 mhm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültta Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13 Fernſpr 153 Peg r'bvafen 15101 13. Jahraang Das letzte Geleit für den lolen Feldherrn Staaksall 11 Auweſenheil des Führers in München— die Beiſetzung in Tutzing Ganz deulſchland im Trauerzug Führer, volk und Behrmacht grüßen den Tolen zum letzlen Male §§ München, 22. Dezember. Noch war die ſechſte Morgenſtunde des beuti⸗ gen Tages nicht angebrochen und ſchon ſetzt in abreißenden Kette der Zuſtrom der Münchener Bevölkerung ein, die dem am Siegestor aufgebahrten toten Feldherrn die letzte Ehre erweiſen wollte. In unabſehbaren Reihen zogen die Volksge⸗ noſſen an dem mit Tannengewinde umkleideten Podeſt vorüber u grüßten in ſtillem Gedenken und erhobener Rechten den großen Feldherrn des Weltkrieges, der ſeine ganze Kraft für Deutſchlands Rettung in ſeiner ſchwerſten Zeit eingeſetzt hat. Auf den zu Füßen des Sarges ausgebreiteten Orden u. Ehrenzeichen ſpiegelte ſich der Flammenſchein von den ſchwarz umhüll⸗ ten Pylonen. Silberglänzend hebt ſich auch von dem mit den Kriegsflaggen des alten und neuen Reiches geſchmückten Hintergrund des mittleren Torbo⸗ ens der mächtige Hoheitsadler ab. der auf ho⸗ em ſchwarzen Sockel die erhabene Aufbah⸗ rungsſtätte krönt, während die beiden ſeitlichen Torbogen in ſchlichtem Schwarz das Eiſerne Kreuz tragen. Zwanzig lange Trauerfahnen ſäumen links und rechts der Ludwigſtraße die Scene. Die Farbe der Trauer tragen auch die Pylonen. die zu beiden Seiten der Ludwigſtraße bis in die Höhe der Feldherrnhalle aneinandergereiht find. Der Weg. den der Trauerzug zur Feld⸗ herrnhalle nimmt, iſt geſäumt von Tauſenden. Wolkenlos bricht der Morgen an. an dem das deutſche Volk einen ſeiner Größten zu Grabe trägt In Erwarlung des Trauerzugs Die Stunde des großen Staatsaktes rückt heran Wohl der kälteſte Tag. den München in dieſem Winter zu verzeichnen hatte. iſt angebro⸗ chen. Das Thermometer zeigt in der neunten Vormittagsſtunde 12 Grad unter Null. Ueber den Straßen der Stadt liegt der graue Nebel⸗ dunſt eines ſcharf kalten Wintermorgens. In der Ludwigſtraße harren die Men⸗ ſchen zum Teil ſchon ſeit langen Stunden in der grimmigen Kälte unentwegt aus. Alle die Tau⸗ ſenden wollen Abſchied nehmen von dem genia⸗ len Heerführer Ludendorff. wollen den Führer Adolf Hitler grüßen, wol⸗ len das junge Heer ſehen, das dem großen Feldherrn der alten Armee die letzte Ehre er⸗ weiſt. Längſt iſt die Ludwigſtraße von Solda⸗ ten im Stahlhelm abgeſperrt. dahinter in lok⸗ keren Abſtänden das Spalier der Männer der WMäbrend die Stunde des Staatsaktes immer näber rückte, war das Siegestor ununterbro⸗ chen das Ziel vieler Tauſende von Volksgenoſ⸗ ſen. die am Sarge General Ludendorffs vorbei⸗ deſilierten. Endlos der Zug der Trauernden. von Männern und Frauen aus allen Schichten, Frontſoldaten, Kameraden, die 1923 mit dem General marſchierten. Langſam und gemeſſenen Schrittes ziehen ſie vorüber. Dann und wann tritt ein Volksgenoſſe aus der Reihe und legt einen letzten Blumengruß neben dem Sarge nieder. Faſt vier Stunden lang zieht ſo der Strom der Menſchen an der Bahre vorbei. Schon längſt ſind die Spaliermannſchaften angetreten. Bis zur Thereſienſtraße ſäumen die Männer im feldgrauen Rock und im Stahlhelm die beiden Seiten der Ludwigſtraße. den übri⸗ gen Weg bis zur Feldherrnhalle umrahmen die Angehörigen der Gliederungen der Partei und dahinter Tauſende von Volksgenoſſen. Ihre Augen wenden ſich nicht ab vom Sieges⸗ tor. Hell ſchimmert der graue Stein in der mat⸗ ten Winterſonne und hebt ſich ſcharf ab von dem ſchwarzen Tuch. das den Hintergrund des Tores verhüllt Wie aus Erz gegoſſen ſtehen die Offiziere der Ehrenwache am Sarge. Jetzt rückt dröhnenden Schrittes die Ehren⸗ kompanie an. Hinter dem Muſikkorps und den Spielleuten marſchieren die vier Fahnen des ehemaligen 39 Infanterieregiments. deſſen Inhaber General Ludendorff war Hämmern⸗ den Schrittes zieht die Ehrenkompanie des Inf.⸗Regts. 19 auf und nimmt an der Oſtſeite der Ludwigſtraße Aufſtellung. Vier Offiziere treten vor den Sarg und nehmen die Ordens⸗ kiſſen ab. Dann treten vier Generale vor die Bahre, ſenken den Degen und nehmen zu beiden Seiten des mittleren Torbogens Aufſtellung. Unbewealich ſteben ſie mit gezogenem Degen. Der Slaaksakt beginnt 9,55 Uhr. Die Repräſentanten der neuen deut⸗ ſchen Wehrmacht ſind eingetroffen: Der Oberbe⸗ ſeblsbaber der Wehrmacht Generalfeldmarſchall von Blomberg, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring und als Vertreter des Oberbefehlshabers des Heeres, General der Infanterie Beck. Vorher ſchon haben ſich der Kommandierende General des 15 Armeekorps, Ge⸗ neral der Artillerie von Reichenau und der Kommandierende General des Luftkreiſes 5 General der Flieger Sperle eingefunden. der Führer nimmt Abſchied Die letzte Fahrt eines großen Joldalen Wenige Minuten vor 10 Uhr erſchallen kurze Kommandos: Der Führer iſt eingetrof⸗ ſe n. In ſeinem Geſicht die Ergriffenheit eines Mannes, der um einen Großen der Nation trauert. Die Vertreter der jungen deutſchen Wehrmacht grüßen den Führer und geleiten ihn zum Sarg. Wieder ertönen knappe Kommandorufe Die Ehrenkompanie präſentiert das Gewehr. Dumpf wirbeln die Trommeln. Jetzt ſteht der Führer vor dem Sarg des toten Feldherrn. Mit erhobener Rechten grüßt er den Verewig⸗ ten, der Generalfeldmarſchall erhebt den Mar⸗ ſchallſtab, die übrigen Repräſentanten der Wehrmacht ſalutieren mit der Hand am Helm. Deutſchlands neuerſtandene Wehrmacht, an ihrer Spitze der Oberſte Beſehlshaber, grüßt zum letzten Mal den großen Toten. Symbol⸗ haft iſt der Augenblick dieſer ſtummen Zwie⸗ ſprache. Denn das iſt der Sinn dieſer ernſten Stunde: daß der Geiſt der alten deut ⸗ ſchen Armee, die der Soldat Ludendorff Die Trauerfeier in Tutzing Diele Tauſende geben dem großen Feldherrn das letzle Geleil Tutzing, 22. Dezember. Ein Sonderzug führte tauſend Freunde des Generals Ludendorff, die auch noch bei der Trauerfeier am Grabe dem Feldherrn die letzte Ehre erweiſen wollten, um die Mittagsſtunde nach Tutzing. Das verſchneite Dorf am Starnberger See, das ſich der General als Ruheſitz für die letzten Lebensjahre erwählt hatte, empfing den Toten im Licht der bleichen Winterſonne. Um 13.30 Uhr traf das Ehrengeleit mit dem Sarg ein. Ein Bataillon des JR. 40(Augs⸗ burg) empfing mit präſentiertem Gewehr den toten Heerführer. Dann fuhr der Kraftwagen mit dem Sarg zum Heim Ludendorffs. Acht Stabsoffiziere trugen den Verewigten in ſein Arbeitszimmer zur letzten Aufbahrung für den engeren Freundeskreis. f Nach 15 Uhr erfolgte die Beiſetzung. Die acht Stabsoffiziere bringen den Sarg wieder aus dem Haus und heben ihn auf die Lafette, während die Muſik den Präſentiermarſch ſpielt. Der Trauerzug bewegt ſich nun zu dem idylliſch gelegenen Friedhof. Hier wird der Sarg vor die ſchwarz ausgeſchlagene Gruft getragen. Die Trauerparade marſchiert auf, die Muſik ſpielt das Lieblingslied des Feldherrn„Ich hab' mich ergeben, mit Herz und mit Hand“. Kurze Zeit ſpäter wird unter den Klängen des Präſentier⸗ marſches der Sarg in die Gruft geſenkt. Die Trauerparade erweiſt die Ehrenbezeugungen. Drei Ehrenſalven krachen über die Gruft. Das Lied vom guten Kameraden beſchließt die kurze militäriſche Feier, an die ſich noch unzählige Kranzniederlegungen anſchließen. Die Aufbahrung des großen Feldherrn im Generallommando München Nach der Ueberführung der ſterblichen Hülle General Ludendorfes in München wurde der Sarg in der Fahnenhalle unter den Fahnen des Standortes gramm.) München aufgebahrt.(Bildtele⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) entſcheidend gelenkt und geführt hat, i mmer und ewig auch in der neuen deut⸗ ſchen Wehrmacht leben wird, heute und morgen, ſolange ein Deutſchland lebt, für deſſen Stärke und Ehre Ludendorff gekämpft und geſtritten hat. der Führer im Trauerzug Der Führer hat den großen Feldherrn ge⸗ grüßt, indeſſen ſchwenkt ſchon die Lafette ein. Dumpf und verhalten wirbeln die Trommeln. Sechs Offiziere heben den Sarg auf die La⸗ fette, vier Generale nehmen zu den Seiten des Sarges Aufſtellung, hinter ihnen die Träger der Orden. Die Fahnen des ehemaligen JR. 39 haben ſich an die Spitze der Ehrenparade geſetzt. Dahinter folgt die Ehrenkompanie, die dem Sarg mit der ſterblichen Hülle des großen Heerführers das Ehrengeleit gibt. Unmittelbar hinter dem Sarg ſchreitet der Führer. In der zweiten Reihe gehen General⸗ feldmarſchall von Blomberg, Generaloberſt Göring und General der Infanterie Bock. Hinter ihnen folgen der Kommandierende Ge⸗ neral des 7. Armeekorps und der Kommandie⸗ rende General im Luftkreis 5. in einigem Ab⸗ 3 ſchreiten dann die Adjutanten in dem uge. Immerwährend rollt der Wirbel der Trom⸗ meln Die letzte Fahrt des großen Soldaten hat begonnen. Stumm und ernſt grüßen ent⸗ blößten Hauptes und mit erhobener Rechten die Menſchen, die hinter dem Spalier längs der Ludwigſtraße ſtehen, den feierlichen Zug. An der Feldherrnhalle haben ſich inzwiſchen alle die Männer verſammelt, die Ludendorff im Ringen des Weltkrieges naheſtanden, hohe Ge⸗ nerale der alten Wehrmacht in ihren Friedens⸗ oder Kriegsuniformen. In ſchweigendem Ge⸗ denken harren auch die, die an dieſer Stelle vor 14 Jahren mit dem Führer und mit Ludendorff im Glauben an Deutſchlands Wiederaufer⸗ ſtehung marſchieren, die alten Kämpfer det nationalſozialiſtiſchen Bewegung, und dann auch die junge Generation, die in dem Toten das Vorbild der Vaterlandsliebe und treueſter Pflichterfüllung ſieht. In der Feldherrnhalle ſtehen vor den Stand⸗ bildern der beiden bayeriſchen Heerführer ſechs hohe, ſchwarze, brennende Pylonen mit ſilber⸗ nen Kränzen, wie ſie auf dem ganzen Wege vom Siegestor her errichtet worden ſind. Die Trauer⸗ parade hat Aufſtellung genommen und die Spitzen von Wehrmacht, Staat und Partei ſind bereits ſeit neun Uhr faſt vollſtändig verſam⸗ melt. Zu beiden Seiten der Stufen der Feld⸗ herrnhalle ſtehen ſämtliche Reichsminiſter, Reichsleiter, Staatsſekretäre, Reichsſtatthalter. Gauleiter und Stellvertretende Gauleiter. Auf der anderen Seite die kommandierenden Gene⸗ räle der Wehrmacht und eine große Zahl von Generalen der alten Wehrmacht, faſt alles nahe Bekannte des Feldherrn, alles Männer, die ſelbſt im Weltkriege hervorragenden Anteil an den Erfolgen der deutſchen Waffen hatten. Auf dem Platz vor der Feldherrnhalle ſieht man die Offiziere der Oberſten Heeresleitung, auf den oberſten Stufen der Halle eine Abordnung des ehemaligen Infanterie-Regiments 39, deſſen Chef Ludendorf war. Auf den Tribünen zu heiden Seiten de 3Odeonsplatzes ſieht man eben⸗ falls viele Uniformen. Offiziere und Führer der Parteigliederungen, Oberaruppenführer und Gruppenführer der SA., der, des NS. und NSFK., die Generalarbeitsführer, die Obergebietsführer und Gebietsführer der HF., die politiſchen Leiter und viele Männer aus Wirtſchaft und Wiſſenſchaft ſowie die Mitglieder des Münchener Konſularkorps. An zwei hohen Flaggenmaſten weht die ſchwarz⸗weiß⸗ rote Fahne mit dem Eiſernen Kreuz. Infanterie-Regiment 61 und 19 ſtehen zu beiden Seiten des Platzes in Trauerparade. In, einer langen Kolonne bringen Soldaten die Kränze herbei: letzte Grüße des Führers, des Reichskriegsminiſters. der Reichsregferung. der hohen Partei ellen und der mit Deutſchland int Weltkriege verbündeten Länder. Fortſetzung auf Seite 2.) 8 r Vandel der Wellverhällniſſe Verkehrstechnik und große Politik— Eng⸗ liſcher Löwe gekitzelt— Um Südchina— Eng⸗ lands Rückenfreiheit in Europa „Wir wiederholen: Eine ungeheure Verſchie⸗ bung aller früheren Maße und Werte in den Weltangelegenheiten hat ſtattgefunden. Eine neue Zeit hat begonnen. Wir müſſen uns durch ein neues Gefühl für Verhältniſſe und ihre Maße führen laſſen; und wir müſſen uns von dieſem neuen Gefühl rechtzeitig leiten laſſen.“ So ſchreibt Garvin in ſeinem„Obſer⸗ ver“, Garvin iſt Eingänger, der allerdings viel Beachtung findet. Seine Worte können nicht ſchlechthin als repräſentativ für England gel⸗ ten, wohl aber hat er oft ſchon in ſeinem langen politiſchen Leben kommende Entwick⸗ lungen vorausgeahnt, auch vorausgeſagt und mitzugeſtalten verſucht. Hier öffnet er einen anz großeen Ausgangspunkt für weltpolitiſche ntwicklungen und Methoden. Nichts iſt wahrer, als daß die Welt in demſelben Verhältnis Heiner geworden iſt und ihre Maße beſcheide⸗ ner als die moderne Verkehrstechnik zu Lande und zu Waſſer, vor allem aber in der Luft, Raum und Zeit überbrückt. Die Pariſer Vor⸗ ortdiktate haben dieſe Grundtatſache überſehen: Statt großräumige Einwicklungen anzubah⸗ nen, haben ſie etwa 8000 Kilometer neue Grenze gezogen und Europa balkaniſiert und damit ſchwach gemacht. Obwohl die Verhält⸗ niſſe, von denen Garvin ausgeht, ſchon vor dem Kriege in voller Entwicklung waren, haben ſich die Leute von Verſailles, St. Germain und Trianon als wahrhafte Reaktionäre, als Verlegenheitspolitiker letzter Klaſſe und als diplomatiſche Mächler im ſchlechteſten Sinn des Wortes erwieſen. Die ganze Nachkriegs⸗ zeit hat keine weſentlichen Veränderungen die⸗ ſer kümmerlichen Geiſteshaltung gebracht und auch heute ſind wir, nicht überzeugt, daß die Kräfte, die aus dem gegenwärtigen techniſchen, ſozialen und kulturellen Zuſtande der Menſch⸗ heit heraus wirken, ſchon eine beſtimmende Vorrangſtellung gewonnen haben. * Inzwiſchen ſchlägt ſich England mit den ſehr gegenſtändlichen Problemen herum, die aus dem Aufkommen neuer techniſch⸗ſozialer Wertmaßſtäbe und Rangordnungen auf der einen Seite und der Entwicklung neuer poli⸗ tiſcher und militäriſcher Kraftfelder auf der anderen Seite entſtanden ſind. Aus dieſer Dop⸗ pelperſpektive muß der fernöſtliche Konflikt geſehen werden. Bisher war die engliſche Po⸗ litik von dem Gedanken beſtimmt, mit den Vereinigten Staaten„im Glleichſchritt“ zu marſchieren. Das bedeutete praktiſch: Den Ver⸗ einigten Staaten die Vorhand zu überlaſſen. ſowohl diplomatiſch wie militäriſch. Auch die ſehr aufreizende Aufmachung der Verſenkung eines amerikaniſchen Fluß⸗Kanonenbootes auf der 1 tſe in der engliſchen Preſſe geht in dieſelbe Richtung. Allein die Nachrichten, daß Japan einen Vorſtoß gegen die ſüdchineſiſche große Geſchäftsſtadt Kanton plane, haben den britiſchen Löwen etwas beweglicher gemacht. Nach den Londoner Meldungen iſt noch keine Klarheit zu gewinnen, ob England nur wegen eines Angriffs auf das Kanton vorgelagerte Hongkong beſorgt iſt, oder auch ſchon ein japan. Unternehmen gegen das Hinterland von Hong⸗ kong, das heißt alſo gegen das Gebiet von Kanton mit überaus kritiſchen Augen betrach⸗ tet. Jedenfalls erörtert die engliſche Preſſe die Frage, ob nicht die ganze britiſche Mit⸗ telmeerflotte nach dem Fernen Oſten zu entſenden wäre, wo die bisherigen militä⸗ riſchen und Flottenſtreitkräfte Englands ernſthaft keiner kritiſchen Situation irgendwie ewachſen ſind. Die Wacht für die britiſchen Intereſſen im Mittelmeer ſoll die franzöſiſche Flotte übernehmen. Die ungeheure Bedeutung einer ſolchen Verſchiebung liegt auf der Hand. Chaxatkteriſtiſch iſt der allgemeine Hinweis der engliſchen Preſſe darauf, daß, wenn die bri⸗ tiſche Flotte im Fernen Oſten verſtärkt werden muß, dieſe Verſtärkung nur in ganz großem Maßzſtabe nützlicherweiſe vorgenommen werden kann. * Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos iſt nun von einer 14tägigen„Freundſchaftsreiſe“ urückgekehrt. die ihn nach Warſchau. Bukareſt, elgrad und Prag geführt hat. Eine Zeitung hat ausgerechnet, daß Delbos in diefen reich⸗ lichen 14 Tagen 25 Reden hielt, an 20 Staats⸗ eſſen teilgenommen, mit vier Staatsoberhäup⸗ tern und einigen Dutzend Miniſtern gefprochen 1 Angeſichts einer ſolchen Vielheit von Ge⸗ egenheiten, Erklärungen abzugeben, iſt es mißlich, eine ſolche Miniſterreiſe im einzelnen zu deuten, beſonders, da bei ſolchen Gelegen⸗ heiten die eigentlichen vertraulichen Geſpräche meiſt einen ganz anderen Inhalt haben als die offiziellen„Verlautbarungen“, Reden, Com⸗ muniques und Artikel der begleitenden Jour⸗ naliſten ſind im Grunde genommen nur Ku⸗ liſſen und— anders als im Theater— findet das eigentliche Spiel hinter und nicht vor den Kuliſſen ſtatt. Immerhin dürfte folgendes über die Delbos⸗Reiſe zu ſagen ſein. Sie ſteht im engen Zuſammenhaug mit dem engliſchen Beſtreben. ich den R ülcken in Europa Ie ten. Mindeſtens auch aus dieſem Grunde iſt Delbos der Einladung Litwinows nach Moskau nicht gefolgt, um nicht von vornherein Mißſtimmungen bei jenen Na⸗ tionen zu erregen, die in Moskau den ewigen Friedensſtörer und den Fiſcher im trüben Waſſer erblicken. Aber auch bei ſeinen unmit⸗ telbaren Gaſtgebern in Warſchau, Bufareſt und Belgrad wäre ein gleichzeitiger Veſuch von Delbos in Moskau nicht gern geſehen worden; Die ſkrupelloſe, undurchſichtige und durch die Terrorwellen verblüffende Politik Moskaus Hat vor allem in Warſchau und Belgrad, zum T. auch in Bukareſt, ſteigende Ahlehnung ge⸗ funden; nur Prag iſt eine ragende Säule der Sopwjfetfreundſchaft. Und gerade in Prag harte Delbos das kitzlichſte Thema an⸗uichne den: Das ganz und gar unerquickliche Verhäfenis und Prag (Fortſetzung des Mit dem Glockenſchlage 10 ertönen die erſten militäriſchen Kommandos zur Ausrichtung der Parade. Einige Minuten ſpäter treffen die Angehörigen Ludendorffs ein, die den Weg vom Siegestor bis zur Feldherrnhalle im Wagen zurückgelegt haben. Langſam hat ſich am Sie⸗ gestor der Trauerzug in Bewegung geſetzt. Faſt eine balbe Stunde dauert es, bis die Spitze des Trauerzuges am Odeonsplatz eintrifft. Feier⸗ lich und ernſt ertönen die Klänge des Trauer⸗ marſches, von dumpfem Trommelwirbel unter⸗ brochen. Die Wehrmacht erwartet unter prä⸗ ſentiertem Gewehr die Ankunft. Im langſa⸗ men Paradeſchritt kommt die Ehrenkompanie heran. hinter ihr die Lafette mit dem Sarge, und das Gefolge mit dem Führer an der Spitze. Vor der Feldherrnhalle wird Halt gemacht. Der Führer tritt in die Nähe der Angehörigen Lu⸗ dendorffs. Neben den beiden Flaggenmaſten ſtehen der Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, Reichsſtatthalter General Ritter von Epp, Miniſterpräſident Siebert, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner und die Gruppenkommandeure. Hinter dem Führer ſtehen der Reichskriegsminiſter Generalfeldmar⸗ ſchall von Blomberg. Generaloberſt Göring, der Vertreter des Generaladmirals Raeder und die Generäle von Reichenau und Sperrle. Die Lafette mit dem Sarge iſt in die Reſi⸗ denzſtraße eingefahren, unmittelbar neben der Feldberrnballe. Die Fahne des Inf.⸗Neats. 39 wird von der Lafette abgeboben und unter Vor⸗ antritt der Ordenskiſſenträger, denen vier Ge⸗ neräle folgen, auf dem Podeſt an den Stufen der Feldherrnhalle niedergeſtellt. Unter feierlichem Schweigen begibt ſich Neichskriegsminiſter Generalfeld⸗ München, 22. Dezember. Bei dem feierlichen Staatsakt vor der Feld⸗ herrnhalle für General Ludendorff hielt Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg folgende Anſprache: „In ehrfurchtsvoller Trauer ſteht die deutſche Wehrmacht und mit ihr das ganze deutſche Volk an der Bahre eines genialen Soldaten. eines wahrhaft großen, deutſchen Mannes. Ein Heldenleben, deſſen Denken und Handeln aus⸗ ſchließlich Deutſchland galt, iſt vollendet, ein Leben, das arbeitsreich war wie das weniger Menſchen, das auf die höchſte Höhe des Ruh⸗ mes führte und dem auch tiefe Tragik nicht er⸗ ſpart blieb. Deutſchland verlor einen Mann von gewaltiger Willenskraft, einen leidenſchaft⸗ 71 7 Kämpfer für die Macht und die Grüße der ation. Führerkum durch Fronkdienff Ungewöhnlich wie die Perſönlichkeit des Ge⸗ nerals Ludendorff iſt auch ſein Lebensweg. Kör⸗ perlich und geiſtig geſtählt durch Erziehung im Kadettenkorps wird dem jungen Offizier der Frontdienſt zur Grundlage ſei⸗ nes Führertums. Raſch führt ihn ſein militäriſcher Werdegang aufwärts. Im Ge⸗ neralſtab eröffnet ſich ihm ſein eigentliches Tä⸗ tigkeitsfeld. Er gelangt in die Stellung, in der er zum erſten Mal zu geſchichtlicher Bedeu⸗ tung für Volk und Reich heranwächſt. Als Chef der Aufmarſchabteilung im Großen General⸗ ſtah ſieht er mit klarem Blick die zunehmende politiſche und militäriſche Gefährdung Deutſch⸗ lands Er ſieht weiter als die meiſten Veraut⸗ wortlichen ſeiner Zeit. Er erkennt, daß nur die reſtloſe Ausſchöp⸗ fung der deutſchen Wehrkraft die Möglich⸗ keit bietet, das Reich dem drohenden Ver⸗ hängnis zu entziehen. Immer wieder er⸗ hebt Ludendorff ſeine warnende und mah⸗ nende Stimme. Seine kämpferiſch⸗kom⸗ promiſtloſe Natur bringt ihm hierbei den erſten großen Konflikt von geſchichtlicher Auswirkung. Es gelingt Ludendorff nicht, ſeine wehrpoliti⸗ ſchen Forderungen voll in die Tat umzufetzen. Die verantwortlichen Führer finden ſich mit Halbheiten ab. Der unbequeme Warner aber wird in eine andere Stellung verſetzt, die ſeiner Perſönlichkeit keineswegs entſpricht. Bei Aus⸗ bruch des Weltkrieges ſteht Ludendorff nicht an der ihm gebührenden Stelle in der Oberſten Heeresleitung. Aber dem begnadeten Soldaten bietet ſich auch an anderer Stelle die Gelegen- heit, Ruhm und Lorbeer zu ernten. Der Hand⸗ ſtreich auf Lüttich— einſt von ihm ſelbſt als Chef der Aufmarſchabteilung vorgeſchlagen— ſcheint geſcheitert. Da ſprinat Ludendorff an die Stelle eines gefallenen Brigadekomman⸗ deurs.„Inmitten der vorderſten Schützen ſtürmt er mit anfeuernden Zurufen ſeiner Bri⸗ gade boran“, berichtet das amtliche Werk über den Weltkrieg.„Durch den Fortsgürtel hindurch reißt er die Brigade bis in die Stadt hinein vor. Nur von ſeinem Adjutanten begleitet, bringt er die überraſchte Zitadelle zur Uebergabe. Der erſte große Waffenerfolg des Krieges iſt ſeinem Einſatz zu verdanken. Schönste Ruhmesbläler deulſcher Geſchichle Kurze Zeit darauf ruft ein Befehl d — 5** 2 es 5 ſten Kriegsherrn ihn nach dem Shen 1 die Trauerparade beginnt Die Auſprache des Reichslriegsminiſters Berichts von Seite 1) marſchall von Blomberg zur Mitte der Treppe. Als Vertreter der neuen deutſchen Wehrmacht würdigt er noch einmal die unſterb⸗ lichen Verdienſte des Generals Ludendorff um Reich und Volk. 1 g 37 Lehle Ehrung durch den Führer Darauf tritt der Führer näher an den Sarg beran. Die Trauerparade präſentiert und der Führer legt einen Kranz nieder. Er verab⸗ ſchiedet ſich von ſeinem treuen Mitkämpfer, von dem großen Feldherrn des Weltkrieges mit den Worten: „General Ludendorff, im Namen des geein⸗ ten deutſchen Volkes lege ich in tiefer Dank⸗ barkeit dieſen Kranz vor Dir nieder.“ In die Klänge des Liedes vom guten Kame⸗ raden miſcht ſich der Donner der 19 Salut⸗ ſchüſſe. Fahnen und Standarten grüßen den Toten. Die Muſik geht über zum Alexander⸗ marſch, dem Regimentsmarſch der ehemaligen ger. Nach dem Führer legen der Reichskriegs⸗ miniſter. General der Infanterie Bock in Vertretung von Generaloberſt Freiherrn von Fritſch. Generaloberſt Göring ſowie ein Vertreter von Generaladmiral Raeder Kränze am Sarge nieder und drücken noch einmal den Angehörigen des Verſtorbenen die Hand. Der feierliche Staatsakt für den großen Sol⸗ daten Ludendorff iſt zu ende. Der Marſch der Trauervarade durch die Stadt ſchließt ſich an. mee, General v. Hindenburg. Was General Ludendorff, Seite an Seite mit dem ſchon vor ihm in Walhall eingezogenen Feldmarſchall, ge⸗ leiſtet hat. gehört für alle Zeiten zu den ſchön⸗ ſten Ruhmesblättern deutſcher Geſchichte. Zu⸗ nächſt als Generalſtabschef, vom Auguſt 1916 an aber unter voller Mitverantwortung, die er ſelbſt ausdrücklich beantragte ſteht er als Er⸗ ſter Generalquartiermeiſter an der Seite des Feldmarſchalls. In angeſpannteſter Geiſtesar⸗ beit durch Tag und Nacht, vier Jahre hindurch, hat er Deutſchland davor bewahrt wieder, wie ſo oft in vergangenen Jahrhunderten, zum Kriegsſchauplatz zu werden. „An der Glut ſeiner Bruſt, am Licht ſeines Geiſtes entzündete ſich“— mit Clauſewitz geſprochen—„die Glut des Vorſatzes, das Licht der Hoffnung aller anderen von neuem.“ Der ſeſie Ville eines ſtolzen Geiſles Der Name Ludendorff läßt ſich nicht trennen von den Taten des deutſchen Heeres und den Leiſtungen zunſeres Volkes im Weltkrieg. Die Kriegsgeſchichte wird ihn immer nennen, wenn ſie vom Weltkrieg ſpricht, von den klaſſi⸗ chen Vernichtungsſchlachten im Oſten, wie ſie die„Weltgeſchichte nur ſelten einem Feldherrn vergönnt, ebenſo wie den Ab⸗ wehrſchla chten im Weſten und den An⸗ griffsſchlägen im Oſten, Süden. Südoſten und im Frühjahr 1918 an der Weſtfront. Aufrecht und unnachgiebig geht Ludendorff ſeinen Weg. Nur ein Gedanke bewegt ihn: Liebe zum Vaterland. Nur ein Streben kennt er: den Vernichtungswillen des Feindes zu bre⸗ chen. Es iſt, als ob Clauſewitz ſeine Worte auf dieſen Mann geprägt habe:„Wie ein Obelisk, auf den die Hauptſtraßen eines Ortes zugeführt ſind, ſo ſteht in der Mitte der Kriegskunſt ge⸗ bieteriſch hervorragend der feſte Wille eines ſtolzen Geiſtes.“ Als Ludendorff Ende Oktober 1918 entlaſ⸗ ſen wird, iſt der Weg zur Novemberrevolte frei Der General ſelbf ſei i ie Der. Gen ral ſelbſt hat ſeine eigene und die Waffenehre des deutſchen Heeres bis zum bit⸗ teren Ende reingehalten. Der Nalionalſozialiſt Mit tiefem Schmerz im Herzen hat er den Zuſammenbruch erlebt. Noch härter kantiger und kompromißloſer wurde ſein Weſen Un⸗ gebrochen blieb fein Kampfwille So marſchiert er am 9. November 1928 neben dem Führer an der Spitze des Zuges zur Feld⸗ herrnhalle in München. Unerſchrocken ſetzt er auch hier ſein Leben ein für Deutſchlands Wie⸗ ſeelhſche cz Der weltanſchauliche Kampf um die fen Fe ee ee ae füt o Jahre die ipferen Geiſtes ange⸗ lüllt. So iſt ein Mann von uns gegangen, der einſt it ſtarter Hand ins Rad der Geſchichte eingrifß, der Jahre hindurch mit dämoniſcher Willenskraft das belagerte deutſche Volk mit ſich riß. Voller Ehrfurcht und tiefer Dankbarleit daa den de 2 der größten Geſtalten zuttſch⸗deutſchen Soldatentu Sei raktervolle Perfönlichkeit iſt E I mit dem Heldentum des großen Krieges* a In, tiefer Trauer um den Heimgang dieſes großen Soldaten, aher auch voller Stolz darü⸗ ber, daß Ludendorff einer der Unſeren w ſenkt die Wehrmacht ihre Fahnen. Sei Geist wird im deutſchen 2 e Seite des neuen Oberbefehlshabers der 8. Ar⸗ Maqyaren, Slowaken und Polen. In 2 1 zum Teil auch in Paris gibt man ſich Recheuſchaft, daß die angeſtrebte Ruhe im europctiſchen Rücken angeſichts des Brandherdes Ander Tſchechoflowakel nicht zu haben it. Feleſtverſtändlich verſucht die franzöſiſche Preſſe für die Tſchechen herauszuholen, was tur herauszuholen iſt und ihr Aweckoptimis⸗ ondon der Tſchechen zu den unterdrückten Deutſchen, nach einer mus iſt darauf berechnet, den engliſchen Wunſch Beruhigung in dieſem Teile 1 ö Volk und i ö deutſchen Wehrmach een a ne er zu höchſtem Einſatz für —— Gerede möglich ſt bitt d 167 F 3178! 50 5 dieſem Beiſpiel w gelenkt waltigen Aende ſpricht, die aus dem A ozialer Wertmaßſtäbe der Entwicklung 1 eiſcher Kra'tfelder t. weiterlehen als Andpor ebe porn Deutſchland.“ b g zu befriedigen. wenig eine a ſolche, 1 betriebene Gel Zporitdem, Hand⸗ l egenheitspolitik zerungen des Weltbildes ent⸗ ufkomwen neuer teck auf der einen und gus ö N 1 nd aus neuer politiſcher und militä⸗ Hniſch⸗ ird wieder ſicht⸗ tagvormittag bei ſich führte wechſel wurden der Kraſtwagenlenker und einer der Banditen durch Revolverſchöſſe verletzt Die Gendarmerie hat auf Derbol Verbot der Ankündigung von Mitteln gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche Berlin, 22. Dezember. Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft hat feſtgeſtellt. daß in letzter Zeit wieder häufiger Mittel zur Heilung oder Vorbeugung von Tier⸗ ſeuchen beſonders in ländlichen Zeitungen oder landwirlſchaftlichen Zeitſchriften und den Tier⸗ haltern unmittelbar durch Werbeproſpekte oder perſönliche Werbung angeboten werden. Offen⸗ bar hat der Ausbruch der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in verſchiedenen Bezirken des Reichs Her⸗ ſteller und Händler von Tierarzneimitteln ver⸗ anlaßt, die Werbung erneut aufzu⸗ nehmen. Sie ſuchen auf dieſem Weg Ab⸗ fatzmöglichkeiten für Mittel, die in der Mehr⸗ zahl der Fälle nach ſachverſtändiger Auffaſſung und Erfahrung zur Bekämpfung der Seuche entweder als ungeeignet und als wertlos zu be⸗ seichnen ſind. ſo daß vor der Anwendung ge⸗ warnt werden muß, oder keinerlei Vorzüge ge⸗ genüber anderen bewährten Mitteln des deut⸗ ſchen Arzneiſchatzes haben. Die geforderten Preiſe ſind meiſt ungewöhnlich hoch und voll⸗ kommen ungerechtfertigt. Die Ausgaben hier⸗ für ſind unnütz. Häufig handelt es ſich um ſo⸗ genannte Geheimmittel, die ſchon bei früheren Seuchengängen angeprieſen und als Schwindel erkannt worden ſind. Deiſe Werbung führt die ten Viehbeſtände ohne Hinzuziehung tierärzt⸗ licher Hilfe ſelbſt zu behandeln. Sie gefährdet damit eine wirkſame, im allgemeinen Intereſſe liegende Seuchenbekömpfung. Im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter des Innern, dem Reichs⸗ bauernführer, dem Reichsgeſundheitsamt und der Reichstierärztekammer weiſt der Werberrat der deutſchen Wirtſchaft mit Nachdruck auf die Beachtung der Vorſchriften der Ziffern 3 b. 4a und sc ſeiner 17. Bekanntmachung vom 5. Mai 1936(Reichsanzeiger Nr. 111) und der entſpre⸗ chenden Beſtimmungen der Polizeiverordnun⸗ gen der deutſchen Länder über die Werbung auf dem Gebiet des Heilweſens hin. Hiernach iſt jede Werbung für Arzneimittel und Gegen⸗ ſtände oder Heilverfahren gegen Viehſeuchen verboten, wenn ſie eine Behandlung der Tiere durch andere Perſonen als durch Tierärzte her⸗ beiführen kann oder ſich an Laien, d. h. Tier⸗ halter uſw., richtet. Da durch eine ſolche un⸗ zuläſſige Werbung die Volksgeſundheit und die deutſche Volkswirtſchaft aufs ſchwerſte ge⸗ fährdet und geſchädigt werden, wird der Werbe⸗ rat in jedem Uebertretungsfall ungeachtet etwaiger polizeilicher Strafverfahren mit den ſchärfſten Maßnahmen durchgreiſen und die Verantwortlichen zur Rechenſchaft ziehen. Er bittet alle in Betracht kommenden Stellen, ſo⸗ wie auch jeden Volksgenoſſen, dieſen Fragen er⸗ höhte Beachtung zu ſchenken, ſolchem verant⸗ wortungsloſen Treiben entgegenzutreten und dem Werberat oder den zuſtändigen Polizei⸗ behörden von Uebertretungen unverzüglich Mit⸗ teilung zu machen. hermann Göring beglückwünſcht das Handwerk Berlin, 23. Dezember Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat in ſeiner Eigenſchaft als beauftragter Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter an den Reichsſtand des A Handwerks folgendes Schreiben ge⸗ richtet: „Die deutſche Fan hat auf der Pariſer Weltausſtellung einen großen Erfolg er⸗ rungen, der darin zum Ausdruck kommt, daß 55 deutſche Handwerker, unter ihnen ſieben mit dem Grand Prix, ausgezeichnet worden ſind. Ich bitte, allen Handwerkern, die eine Auszeichnung erhalten haben, meine Glückwünſche und meine Anerkennung zu übermitteln.“ Inzwiſchen iſt bekannt geworden, daß die Zahl der Preiſe ſogar 71 beträgt. Darunter ſind 10 Grand Prix. Ein Schloß ſtürzt in die Tiefe Nom. 22. Dezember. Ein folgenſchweres Unglück ereignete ſich Mittwochnacht in der Nähe von Forli. Wahr⸗ ſcheinlich infolge der anhaltenden ungemein hef⸗ tigen Niederſchläge, die in den letzten Wochen ganz Mittel⸗Italien heimgeſucht haben, iſt das auf einem Felsmaſſib gelegene mittelalterliche Schloß von Curſercoli eingeſtürzt. Die Geſteinsmaſſen rutſchten in die Tiefe und be⸗ gruben dabei drei von insgeſamt 20 Perſonen bewohnte Häuſer unter ſich Der aus Forli zu Hilte geeilten Feuerwehr gelang es bereits, die erſten fünf Toten zu bergen Ueber das Schickſal der übrigen herrſcht größte Veſorgnis. Bei dem Felsſturz zertrümmerten die herab⸗ ſtürzenden Felsblöcke drei am Fuße des Berges ſtehenden Arbeiterhäuſer. 19 Angehörige von acht Familien wurden dabet unter den Geſteinsmaſſen begraben und fanden den Tod Nur eine Perſon kam wie durch ein Wunder mit dem Leben davon und konnte Hilfe herbeirufen. Sofort begaben ſich die Feuerwehr. die Po⸗ lizei und eine Kompagnie des Infanterieregi⸗ ments der Stadt Forli an die Unglücksſtätte und begannen mit den Räumungsarbeiten. ee Bis zu den Mittagsſtunden konnten fünf Tote geborgen werden. Bandſtenüberfall in Frankreich Eine balbe Million Francs Lohngelder geraubt . Paris. 22. Dez. Fünf bewaffnete Banditen haben am Diens⸗ den Kraftwagen einer Berg⸗ werksgeſellſchaft bei Carcaßenne überfallen und den ge⸗ den Kaſſierer, der 560 000 Francs Lohngelder ausgeraubt Be: einem Schuß⸗ allen Landſtraßen der vachſen sige auf der anderen Seite er⸗ Umgebung Sperren errichtet, um der flüchtigen u babbait zu werden. Tierhalter erfahrungsgemäß dazu, die erkrank⸗ pitd du Beſch beitslo elt 15 ber du bet ew det Jr perſihert tung gen Veittage auiptit Jus! Beiträge Lerſicher en nach und. le die ſih gen des miniſter das Nil gaetlich der Inde übernom Das b Age Ar schaft! 110 zn 1. N arbeiter Neichsn Juwali der gunſte Urpro Mill. 2 1 angeſtt mani beſchtã ſchtifter pothant tig geh tiſhen baues. an. 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Vordringlich iſt für das ſchaffende Volk die Erleichterung der Heirat. ie Verbeſſerung der Renten für Jugend⸗ liche, für Kinderreiche und Kriegs teilnehmer, die Anpaſſung der Reichsver⸗ ſicherung an die wiedererrungene Wehrfreiheit und den Reichsarbeitsdienſt, außerdem für den unter ſchwerer Berufsgefahr arbeitenden Bergmann eine erhebliche Erleich⸗ terung im Beitrag und die Er⸗ höhung ſeiner Rente. Gleichzeitig können die Kinderbeihilfen des Reiches zugunſten kinderreicher Familien erwei⸗ tert werden. Nach dieſen Grundſätzen baut ſich das neue Geſetz auf. Es enthält im einzelnen Folgendes: Die endgültige Sanierung der Invaliden⸗ und der Angeſtelltenverſicherung wird durch folgende Maßnahmen herbeigeführt: 45 Beſchränkte Beitragsübertragung von der Ar⸗ beitsloſenhilfe auf die Invaliden⸗ und die An⸗ eee, in der Form, daß die Ar⸗ itsloſenverſicherung jährlich an die Träger der Invalidenverſicherung einen Betrag leiſtet, der jeweils 18 v. 5. der Beitragseinnahmen der Invalidenverſicherung und an die Reichs⸗ verſicherungsanſtalt für Angeſtellte einen Be⸗ trag gewährt, der jeweils einem Viertel der Beitragseinnahme der Angeſtelltenverſicherung entſpricht. 1 Das Reich gewährt die Mittel. die außer den Beiträgen und den ſonſtigen Einnahmen der Verſicherung zur Aufrechterhaltung der Leiſtun⸗ en nach Maßgabe des Geſetzes erforderlich nd. Ueber den Beginn und die Dauer ſowie die ſich daraus ergebende Höhe dieſer Zahlun⸗ gen des Reiches beſtimmen der Reichsarbeits⸗ miniſter und der Reichsminiſter der Finanzen das Nähere. Damit hat das Reich ſelbſt eine geſetzlich verankerte Garantie für den Beſtand der Invaliden⸗ und der Angeſtelltenverſicherung übernommen. Das Geſetz regelt weiter die beſonders ſchwie⸗ rige Aufgabe der Sanierung der knapp⸗ ſchaftlichen Penſionsverſicherung. und zwar durch folgende Maßnahmen: 1. An die Penſtonsverſicherung der Berg⸗ arbeiter werden jährlich 105 Mill. RM. Reichsmittel gewährt. Außerdem leiſtet die Invalidenverſicherung als Gemeinſchaftshilfe der Wirtſchaft außerhalb des Berabaues zu⸗ gunſten dieſer mit Gefahren verbundenen Urproduktion einen Zuſchuß von jährlich 50 Mill. RM. 2. Die Penſtonsverſicherung der Bergbau⸗ angeſtellten wird auf die mit weſentlich berg⸗ männiſchen Arbeiten beſchäftigten Angeſtellten beſchränkt. iedoch mit beſonderen Schutzvor⸗ ſchriften für die übrigen am 1. Januar 1938 vorhandenen Angeſtellten im Bergbau. Künf⸗ tig gehören die kaufmänniſchen oder tech⸗ niſchen Angeſtellten über Tage des Berg⸗ baues nur noch der Angeſtelltenverſicherung an. Außerdem leiſtet die Reichs verſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtellte als Gemeinſchaftshilfe einen Zuſchuß von 18 Mill. RM. jährlich als Verſicherung der Bergbauongeſtellten. Mit dieſen Maßnahmen werden die Fehlbe⸗ träge der knappſchaftlichen Penſionsverſicherung beſeitigt. Das Geſetz bringt für die Bergarbeiter aber nicht nur die Sanierung ihrer Berufsverſiche⸗ rung, ſondern auch eine weſentliche große Er⸗ leichterung im Beitrag und eine weſentliche Erhöhung ihrer Penſionen. Durch eine andere Verteilung des Beitrages zur knappſchaftlichen Penſions⸗ und Kranken⸗ verſicherung zwiſchen Verſicherten und Unter⸗ nehmern ſowie durch eine Herabſetzung des An⸗ teiles der Bergarbeiter am Beitrag zur Ar⸗ beitsloſenverſicherung von 3.25 v. H. auf 0.5 v. H. des Lohns werden die Bergarbeiter im Neichsdurchſchnitt um etwa 6 v. H. des Brutto⸗ lohnes oder 7 v. H. des Nettolohnes entlaſtet. Dadurch wird erreicht, daß der Bergarbeiter trotz ſeiner höheren Leiſtungen keinen höheren Beitrag zur ſozialen Verſicherung zu entrichten Pz als ein Arbeiter außerhalb des Bergbaues. s Lohneinkommen der Bergarbeiterſchaft wird dadurch um 60 bis 70 Mill. RM. erhöht. Die Bergbauunternehmer werden durch die neue Art der Beitragsverteilung um 25 bis 30 Mill. RM. jährlich mehr belaſtet. Durch dieſes Opfer haben die Unternehmer des deutſchen Bergbaues größtes ſoziales Verſtändnis für die Berufsverſicherung ihrer Gefolgſchaft gezeigt. Durch die entſprechenden Maßnahmen für die in der knappſchaftlichen Verſicherung verblei⸗ benden Bergbauangeſtellten werden dieſe um durchſchnittlich 5.4 v. 5. entlaſtet. Außer der Beitragsleiſtung werden die Pen⸗ * der Bergarbeiter durch Auflockerung er Ruhensvorſchriften beim Zuſam⸗ mentreffen einer Rente aus der Invalidenver⸗ ſicherung um jährlich 60 RM. erhöht: ferner werden allgemein die Penſionen der Bergarbei⸗ ter um jährlich etwa 30 RM. erhöht. Das neue Geſetz baut im übrigen die Lei⸗ tungen der Invaliden⸗ und der Angeſtellten⸗ verſicherung nach folgenden Richtlinien auf: a) Zur Förderung der von der Reichs regie⸗ rung verfolgten Bevölkerungspolitik wird 1. den verſicherten Arbeiterinnen die Hei⸗ rat dadurch erleichtert. daß ihnen ihre eigene Beitragshälfte erſtattet wird, 2. die Waiſen rente und der Kinderzuſchuß über das 15. Lebensjahr hinaus für die Zeit der Schul⸗⸗ und Berufsausbildung bis zum 18. Lebensjahr gewährt; dieſes gilt auch. wenn die Kinder infolge Gebrechlichkeit außerſtande ſind, ſich ſelbſt zu erhalten; 3. der Kinder zuſchuß für Kinderreiche(vom dritten Kind an erhöht); 4. der Witwe eines Arbeiters die Witwenrente auch dann gewärt, wenn ſie zwar nicht Invalide iſt, aber mehr als drei Kinder zu erziehen hat. b) Zur Hebung der Wehrfreudigkeit wer⸗ den die Reichsverſicherungsgeſetze an die wie⸗ dererrungene Wehrfreiheit angepaßt. Den Soldaten und Arbeitsmännern wird nicht nur ihre bisherige Verſicherungsanwartſchaft erhalten, ſondern es wird ihnen auch die Zeit des Wehr⸗ und Arbeitsdienſtes auf die Wartezeit angerechnet; außerdem werden ihnen Steigerungsbeträge gewährt. c) Den Kriegsteilnehmern werden— nicht nur wie ſchon bisher in der Angeſtellten⸗ und knappſchaftlichen Penſions⸗Verſicherung, ſon⸗ dern auch in der Invalidenverſicherung— Steigerungsbeträge für die Zeit des Kriegs⸗ dienſtes gewährt. d) Die Ruhensvorſchriften werden zugun⸗ ſten der Kriegsbeſchädigten gemildert; da⸗ durch wird für einen erheblichen Teil von ihnen eine Erhöhung der Renten erreicht. e) Allgemein werden die Ruhensvorſchrif⸗ ten für den Fall gemildert. daß mehrere Renten aus der Invaliden⸗, der Angeſtellten und der knappſchaftlichen Penſionsverſiche⸗ rung zuſammentreffen. f) Das Anwartſchaftsrecht wird unter Be⸗ ſeitigung von Härten vereinfacht und verein⸗ heitlicht. Hervorzuheben gilt. wenn die ge⸗ ſamte Verſicherungszeit zur Hälfte durch Bei⸗ träge gedeckt iſt(Halbdeckung), während nach bisherigem Recht die Antwartſchaft nur bei Dreivierteldeckung als erhalten gilt. Damit wird verhindert, daß Verſicherte, die eine große Zahl von Beiträgen entrichtet haben, die Bedeulung des neuen Berlin, 23. Dezember Staatsſekretär Krohn ſprach am Mittwoch vor Preſſevertretern über die Neuordnung der deutſchen Sozialverſicherung. Nach einem Hin⸗ weis darauf, do erſt vor wenigen Tagen Mi⸗ niſterpräſident Göring als Beauftragter für den. 401 Vorſchlag des Reichs⸗ arbeitsminiſters die Bezahlung der Feiertage angeordnet hat, legte er die Be⸗ deutung des Geſetzes über den Ausbau der Ren⸗ tenverſicherung dar. Es handelt ſich, ſo ſagte er, um ein großes ſozialpolitiſches Geſetz von beſon⸗ derer Tragweite. Das Geſetz bringt zunächſt die ſchon im Jahre 1933 verſprochene endgül⸗ tige Sicherſtellung der drei Ren⸗ tenverſicherungen: der Invaliden⸗ verſicherung, der Angeſtelltenver⸗ F und der Knappſchaftlichen enſionsverſicherung Es baut dieſe Verſicherungen weſentlich aus und gewährt den Bergarbeitern und den unter Tage 9 Bergbau⸗Angeſtellten eine fühlbare erbeſſe⸗ rung ihrer wirtſchaftlichen Lage. Außerdem unterſtützt es die bevölkerungspoliti⸗ chen jiele der Reichsregierung urch Zuführung neuer Mittel. Die Regierung Adolf Hitlers hat die Rentenverſicherung im Jahre 1933 in völligem Verfall übernommen. Beiträge und Einnahmen reichten nicht mehr aus, um auf die Dauer die Ausgaben zu decken. Der eee war damals nicht fern, an dem die Rentenverſicherungen den Rentenzahlungen hätten einſtellen müſſen. Schon im Dezember 1933 griff die Regierung Adolf Hitlers mit einem Geſetz durch, das die erſten weſentlichen Schritte in Richtung eines Ausgleiches von Ein⸗ nahmen und Ausgaben brachte. Damals mußte mußte die Reichsregierung in dem Sicherungs⸗ werk noch eine Lücke laſſen, ſie verſprach aber, dieſe ſo ſchnell wie möglich zu ſchließen, wenn durch Zu ührung erhöhter Einnahmen die wirt⸗ aftliche Entwicklung, vor allem der Stand der rbeitsloſigkeit es geſtatten werden, dieſe weite⸗ ren Einnahmen den Rentenverſicherungen zuzu⸗ führen. Dieſer Zeitpunkt iſt nunmehr gekom⸗ men und die Reichsregierung löſt ihr Ver⸗ ſprechen ab. Nach dem Ende der Arbeitsloſigkeit wäre die Arbeitsloſenverſicherung an ſich in der Lage. noch auf einen größeren Teil ihrer Beitrags⸗ einnahmen zu Gunſten der Rentenverſicherun⸗ gen zu verzichten. Wenn die Reichsregierung davon abgeſehen hat, noch mehr Beiträge zu übertragen, ſo hat das folgenden Grund: Die günſtige Entwicklung der Wirtſchaft und der hohe Stand der Beſchäftigten ſollten dazu be⸗ nutzt werden, um noch ein weiteres hohes ſo⸗ zialpolitiſches Ziel zu erreichen. nämlich die dauernde Sicherſtellung eines ver⸗ ſtärkten Ausgleiches für kinder⸗ reiche Familien. Staatsſekretär Krohn kam dann auf die be⸗ ſondere Penſionsverſicherung der Bergar⸗ beiter zu ſprechen. Dieſe war vor der Machtübernahme in beſonders ſchlimmen Ver⸗ all geraten, da ſich die damalige wirtſchaftliche ge, der übergroße Rückgang der Belegſchaften und die veraltete Geſetzgebung der Nachkriegs⸗ eit, die Leiſtungen bewilligte, ohne für ihre ckung zu ſorgen, ganz beſonders kataſtrophal auswirkte. Die jetzt erfolgte endgültige Si⸗ cherſtellung der Sonderverſicherung des Berg⸗ arbeiters wird durch die günſtige Entwicklung des Bergbaues erleichtert. Der geſetzgeberiſche Grund für die Gemein⸗ ſchaftshilfe der Rentenverſicherungen an die Reichsknappſchaft liegt auf der Hand. Wie ſchon erwähnt, iſt die Bedeutung des Berg⸗ baues als der Urproduktion. auf der die ge⸗ ſamte Tätigkeit aller Schaffenden heute beruht. durch die Entwicklung, die der Führer dem Reich gegeben hat. ganz ungeheuer geſtiegen. Es iſt daher nur recht und billig, daß die allgemeine Wirtſchaft, daß auch die 13 noch ihre Rentenanwartſchaft ver⸗ ieren. Weiter beſtimmt das Geſetz. daß die Ar⸗ beitsloſenverſicherung in den Jahren 1938 bis 1941 jährlich 270 bis 280 Millionen RM. in ein Sondervermögen des Reiches abzuführen hat. Dadurch wird es möglich. die Kinderbeihilfen des Reiches an kinderreiche Familien in erheb⸗ lichem Umfange zu erweitern. Das Nähere wird durch eine Durchführungs verordnung be⸗ ſtimmt werden. Schließlich ſei hervorgehoben, daß das Geſetz das Selbſtverſicherungsrecht auf alle deutſchen Staatsangehörigen bis zur Vollendung des 40. Lebensjahres ausgedehnt hat. daß die Anter⸗ verſicherung in der Invalidenverſicherung durch Aufſtockung einer neuen Pflichtlohnklaſſe gemil⸗ dert wird, damit die hochbezahlten Facharbei⸗ ter eine ihrem Arbeitsentgelt entſprechende Rente erhalten können. Auch gibt das Geſetz dem Reichsarbeitsminiſter die Berechtigung, die freiwillige abweichend von den Vorſchriften der Reichsverſicherungsgeſetze zu regeln, um dieſe Verſicherungsart beſſer als bisher den vielfäl⸗ tigen Bedürfniſſen einzelner Gruppen von Ge⸗ folgſchaftsmitgliedern anzupaſſen. Wegen weiterer Einzelheiten wird auf das Gefetz ſelbſt verwieſen. Das Geſetz verbeſſert die Lage der deutſchen Arbeiterſchaft durch den Ausbau der Verſiche⸗ rungsleiſtungen, durch die Erweiterung der Kinderbeihilfen des Reiches an kinderreiche Ja⸗ milien ſowie durch die Beitragserleichterung der Bergleute um mehr als eine halbe Mil⸗ larde Reichsmark jährlich. Gleichzeitig ſchafft das Geſetz die finanziellen Grundlagen für die dauernde Sicherſtellung der Leiſtungsfähigkeit der Invaliden⸗ů, der Angeſtellten⸗ und der knappſchaftlichen Penſionsverſicherung, ohne daß den Verſicherten und ihren Unternehmern abgeſehen von den Bergbauunternehmern deine Mehrleiſtung zugemutet wird. Die Reichs⸗ regierung hat das im Jahre 1933 begonnene Sanierungswerk planmäßig fortgeführt, ſo daß der Lebensabend der deutſchen Arbeiter⸗ und Angeſtelltenſchaft nunmehr als geſichert ange⸗ ſehen werden kann. Die Regierung Adolf Hit⸗ lers hat damit das fünfte Jahr ihres Wirkens durch eine ſoziale Großtat abgeſchloſſen. ſozialpoliliſchen Geſetzes Arbeiter und Angeſtellten der gefahrvollen Tätigkeit des Bergmannes, der Leben und Geſundheit täglich einſetzt, ihrerſeits ein Op⸗ fer zollen, denn dieſe ätigleit ermöglicht ihre Arbeit und ihr Leben. Das iſt der tie⸗ fere geſetzgeberiſche und ſittliche Grund. der dieſer Gemeinſchaftshilfe zu Grunde liegt. Künftig bleiben in der Angeſtelltenpen⸗ ſionskaſſe alle in erſter Linie bergmänniſch, d. h. unter Tage beſchäftigten Angeſtellten, das ſind vor allem die Steiger und ähnliche tech⸗ niſche Angeſtellte. Dagegen wird die Verſiche⸗ rung der kaufmänniſchen Angeſtellten des Bergbaues künftig in derſelben Weiſe durch⸗ geführt, wie die allgemeine Verſicherung der Angeſtellten bei der Angeſtelltenverſicherung. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich Vorſorge getrof⸗ fen, daß nun die bergmänniſchen Angeſtellten, die bisher bei der Reichsknappſchaft gezahlt haben, ihrer Leiſtungen nicht verluſtig gehen. Weiter enthält das Geſetz Beſtimmungen zum Ausbau der Rentenverſicherungen. Selbſtverſtändlich hat die Reichsregierung es für ihre deſondere Pflicht gehalten, nunmehr einige Härten zu mildern, die die Notverord⸗ nungen mit ſich gebracht hatten. Dieſe Mil⸗ derung kommt auch einem erheblichen Teil unſerer Kriegsbeſchädigten zugute. Hier wird nicht unerheblich geholfen. Künftig iſt allen deutſchen Reichsbürgern fie freiwillig der Sozialver⸗ icherung beizutreten. Damit über⸗ nimmt die Rentenverſicherung der Arbeiter und Angeſtellten die Aufgabe einer freiwil⸗ 175 allgemeinen deutſchen Volks ver⸗ ſicherung. Damit wird das Verſprechen erfüllt. daß auch eine Altersverſorgung des Volkes für alle deutſchen Reichsbürger vor⸗ handen ſein ſoll Der dritte Teil des Geſetzes betrifft die weſentliche Verbeſſerung der Wirtſchafts⸗ lage der Bergarbeiter. Dieſe beſteht in einer ſtärkeren Beitragsent⸗ laſtung der Bergarbeiter und der unter Tage arbeitenden Bergangeſtellten. Die wirtſchaft⸗ liche Lage dieſer Gruppen war bisher dadurch beſonders ſchlimm, daß ſie neben den Beiträ⸗ en. die alle Arbeiter und Angeſtellten zur ozialverſicherung leiſten mußten, auch noch den auf ihre Familien entfallenden Beitrag 5 Knappſchafts⸗ und Penſionsverſicherung eiſten müſſen. Damit leiſten ſie monatlich durchſchnittlich 5 bis 6 v. H. ihres Lohnes mehr als die übrigen Arbeiter. Durch ver⸗ 3 Maßnahmen wird nun erreicht, daß ie Bergarbeiter künftig ungefähr eben⸗ ſo zu zahlen haben, wie die an⸗ deren Arbeiter. Dasſelbe gilt für die Angeſtellten im Bergbau. Dadurch wird eine wirtſchaftliche Verbeſſerung der Lage der Bergarbeiter in Höhe von 5 bis 6 v. H. des Bruttolohnes erreicht. Der Bergarbeiter und der unter Tage arbeitende Angeſtellte können alſo, ohne daß eine Lohnerhöhung vorgenom⸗ men wird, künftig faktiſch rund 6 v. H. ihres Bruttolohnes monatlich mehr in der Lohn⸗ tüte mit nach Hauſe nehmen als bisher. Das Bedeutet zum Beiſpiel bei einem Bruttover⸗ dienſt von 200 RM. 10 bis 12 RM. im Mo⸗ nat. Das iſt eine fühlbare Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Lage der davon Erfaßten. Dieſe Verbeſſerung wird, wie Staatsſekretär Krohn beſonders unterſtrich, durch einen ſtarken Rückgang der Laſten. die auf dem Bergbau ruhen, erreicht. Er betonte ausdrücklich, daß der Bergbau ſelbſt ſich in allen ſeinen Teilen einſtimmig hinter dieſe Neuregelung geſtellt at, um dem Bergarbeiter ſeine wirtſchaftliche ge. wie geſchildert, zu erleichtern. Das Geſetz iſt eine ſoziale Tat von ganz be⸗ ſonderer Größe. Das drückt ſich nicht nur in den Werten der neuen Leiſtungen aus. Will man den Wert des Geſetzes in Reichs⸗ mark ummünzen, ſo läßt er ſich auf etwa eine halbe Milliarde Reichsmark im Jahre beziffern. Die Erleichterung für die Bergarbeiter beträgt etwa 60 Millionen. Die Bedeutung des neuen Werkes liegt aber. ſo ſchloß der Staatsſekretär. vor allem auch darin, daß ſich das Dritte Reich entgegen allen Schil⸗ derungen, die das Gegenteil beſagten, wie⸗ derum erneut zur ſozialen Verſiche⸗ rung bekennt. Die Regierung Adolf Hitlers hat damit das Verſprechen eingelöſt. daß ſie im Jahre 1933 gegeben hat, für die dauernde Sicherſtellung der Nentenverſicherungen zu ſor⸗ en. Arbeiter, Angeſtellte und jetzt auch die ergarbeiter haben wieder die Gewißheit, daß ſie im Alter und in der Not nicht verlaſſen werden. Moskau ſchützt„religiöſe ellen“ Ungarn im Kampf gegen den Kommunismus 25 heßzer verhaftet Budapeſt. 22. Dezember Der ungariſchen Polizei iſt es gelungen, nach langer Vorarbeit einen entſcheidenden Schlag gegen die unterirdiſche kommuniſtiſche Wühl⸗ arbeit, die ſich hinter dem Deckmantel religiöſer Sekten tarnte, zu führen. Seit einigen Monaten war es der Polizei aufgefallen. daß überall im Lande plötzlich neue religißſe Sekten auftauchten. die ſich„Internationale Bibelforſcher⸗ Vereinigung“,„Jün⸗ ger der Bibel“,„Zeugen des Gottes Jehova“ und ähnlich nannten. In dieſen Sekten wurden nach außen hin ſcheinbar religiöſe Ideen ver⸗ breitet, in Wahrheit jedoch eine rein kommu⸗ niſtiſche Agitation getrieben. Die Hetze wurde in der Weiſe getrieben, daß die Gläubi⸗ gen zunächſt für allgemein religiöſe Ideen ge⸗ wonnen wurden und nach genauer Prüfung ausgebildet wurden. Die Aufdeckung dieſer kom⸗ muniſtiſchen Machenſchaften war dadurch gelun⸗ gen, daß in der letzten Zeit mehrfach kommuni⸗ ſtiſche Kuriere auf dem Wege nach Moskau an der Grenze feſtgenommen werden konnten. Hier⸗ bei wurden außerordentlich auſſchlußreiche Be⸗ richte der ungariſchen kommuniſtiſchen Leitung gefunden, aus denen hervorging, daß die Mos⸗ kauer Zentralleitung ein neues kommuni⸗ ſtiſches Agitationsſyſtem ausgearbei⸗ tet hatte. Die Gründung der kommuniſtiſchen Sekten erfolgte nicht in Budapeſt, ſondern hauptſächlich in den kleinen Dörfern. Die Poli⸗ zei konnte bisher 25 Rädelsführer verhaf⸗ ten. Die eingehenden Nachforſchungen. insbeſon⸗ dere nach den Geldquellen, ſind weiter im Gang. Ungariſche Königsfrage zurückgeſtellt Budavpeſt, 22. Dez. Die große politiſche Rede des Reichsverwe⸗ ſers Admiral v. Horthy, die er anläßlich der Enthüllung eines Gemäldes ſeines verſtor⸗ benen Bruders, des Generals v. Horthy, hielt, wird von der ganzen Preſſe als ein Ereignis von großer Tragweite beurteilt. Die Preſſe betont, daß der Reichsv-rmeſer die Richtlinien für die weitere Entwicklung in Ungarn ein⸗ deutig ſeſtgelegt habe. Es ſei nunmehr endgül⸗ tig mit der fortgeſetzten Agitation gegen die angeblich unmittelbar drohende„Diktaturge⸗ fahr“ aufgeräumt und auch in der heißumſtrit⸗ tenen Königsfrage völlige Klarheit geſchaffen worden. Mit der Erklärung des Reichs verwe⸗ ſers ſcheide, wie die Blätter betonen, die Kö⸗ nigsfrage für abſehbare Zeit aus der öffent⸗ lichen Erörterung aus. Franzöſiſche Virlſchaflsablommen Paris, 22. Des. Wie aus gut unterrichteten Kreiſen verlau⸗ tet, ſoll ſich das belgiſch⸗franzöſiſch⸗ luxemburgiſche Wirtſchaftsabkom⸗ men, das am 18. Dezember unterzeichnet wor⸗ den iſt. nur ganz unweſentlich von dem Abkom⸗ men des Vorjahres, das Ende Dezember ab⸗ läuft. unterſcheiden. Die Neuerungen für das Abkommen 1938 ſeben lediglich eine Veraröße⸗ rung des gegenſeitigen Warenaustauſchs vor. Zu dem am vergangenen Freitag paraphier⸗ ten franzöſiſch⸗ungariſchen Wirt⸗ ſchaftsabkommen glaubt die„Agence Economi⸗ que et Finanziere“ zu wiſſen, daß es wiederum auf der Grundlage des Abkommens vom Fe⸗ bruar 1937 geſchloſſen worden ſei. Man habe beiderſeits verſucht. die Formalitäten des ge⸗ genſeitigen Warenaustauſches zu erleichtern und zu verbeſſern. Jür Jehnlauſende fehlen Lehrſlellen in Wien Die Wiener Bürgerſchaft(Wiener Stadtpar⸗ lament) genehmigte den Voranſchlag für das kommende Jahr. Dabei kam es zu einer be⸗ merkenswerten Aussprache über den Schutz künſtleriſch wertvoller und biſtoriſcher Gebäude anläßlich der durch die Verkehrsverhältniſſe in der Innenſtadt notwendig gewordenen Straßen⸗ regulierungen und Neubauten. Schließlich gab der Bürgermeiſter bekannt, daß gewiſſe Zonen des hiſtoriſchen Teils von Wien vor jeder Ver⸗ änderung geſchützt werden ſollen. Zur Feſtſtel⸗ lung dieſer Zonen werde eine aus Kunſt⸗ und Sachverſtändigen zuſammengeſetzte Kommiſſion gebildet werden. Ferner erklärte der Bürgermeiſter, daß er im kommenden Jahre mit allen Kräften verſuchen werde. die außerordentlich gefährliche Tatſache abzuſtellen. daß zehntauſende ſchul⸗ entlaſſener Menſchen keine Lehrſtellen be⸗ kämen. Er werde allen Gewerbetreibenden. Handwerkern und Betrieben. die bereit ſeien, zuſätzlich Lehrlinge einzuſtellen, einen Teil der ſteuerlichen Abgaben erlaſſen. (2. Fortſetzuna) Seine blendende außere Erſcheinung war es denn auch, die Almuts Herz beſtach. Sie liebte ihn, ſcheu und doch vertrauend. Als er Gildis wählte, erfolgte ein leidenſchaftlicher Ausbruch ihres Temperaments, dem die blonde Schweſter voll überlegener Kühle entgegen⸗ krat. Worte fielen auf beiden Seiten, die nicht mehr zutzumachen waren. „Es iſt unmögich,“ hatte Almut bebend vor Leiden⸗ chaft gerufen,„es iſt unmöglich, daß er dich lieben kann. er will dein Geld, weiter nichts! Frauen wie du wer⸗ den nicht geliebt!“ „Aber geheiratet— und nicht hinter Zäunen geküßt wie du—“ 5 Almut verſtand die Anſpielung. Ein Schwindel er⸗ ſaßte ſte. Bei einem Autoausflug in die Lüneburger Helde hatte Walter Glonau im Schatten einer Rotdorn⸗ hecke ſie zum erſtenmal an ſich gezogen. Das mußte Gildis geſehen haben. „Und obgleich-du das wußteſt, haſt du ihn mir ge⸗ nommen?“ Gildis ſchwieg und lächelte nur. Ste genoß ihren Triumph und hatte lauge auf dieſe Stunde gewartet. Die Schweſtern ſtarrten ſich an, und jede las in den Augen der anderen Haß. „Gut!“ ſagte Almut endlich merkwürdig ruhig. „Nimm ihn nur! Du haſt ihn gekauft. Aber er wird dir nicht lange gehören.“ Frau Gildis Glonau war ſeit zwei Jahren geſchieden. Hanno begann unruhig auf ſeinem Stuhl hin und her zu rutſchen. Er langweilte 115 Der Spätnachmittag machte bereits die Schatten länger, harziger Tannen⸗ duft ſtieg vom Bergwald herauf, und über die Brüſtung der Terraſſe hingen in wilder Fülle die blaßroſa Kletterroſen. Aber Hanno verzweifelte faſt. Der engſte Hinterhof, den er in Freiheit hätte durchtoben dürfen, wäre ihm lieber geweſen als das Paradies, das ihn um⸗ ab. Plötzlich weiteten ſich ſeine Augen. Drunten auf em Kiesweg näherte ſich eine Dame, die mit weitaus⸗ holenden Schritten einen kleinen Sturmangriff zu pla⸗ nen ſchien. Aus dem Schatten in die Sonne kommend, flammte ihr Haar wie ein Bronzehelm. Hanno hörte hinter ſich einen erſtickten Laut. Frau Gildis hatte die Felldecke abgeworfen, ſie war aus dem Stühl hochgeſchnellt und ſchaute der Beſucherin entgegen, zitternd vor Erregung. Ihre Züge waren ſo verändert, daß Hanno ſie verwundert betrachtete. Die Dame hatte die Terraſſentreppe erreicht und wollte den Fuß auf die erſte Stufe ſetzen. Da kam Leben in Frau Gildis. Ihre Stimme klang ſchrill. „Wage es nicht, mein Haus zu betreten!“ „Du mußt mich anhören, Gildis! Er ſchickt mich!“ „Wer?“ Walter.“ a Frau Gildis ſchloß eine Sekunde die Augen. Ihre zur Abwehr erhobenen Hände ſanken herab. Dann ſtand bereits Almut Gerdes vor ihr. „Iſt das dein Sohn, Gildis?“ Hanno verbeugte ſich, ſo tadellos er konnte. Ihm war der Vorfall ungeheuer intereſſant. Strahlend lachte er die Unbekannte an, die einen öden Tag ſo vielver⸗ prechend unterbrochen hatte. Da zog ſie ihn lebhaft an ich und legte den Arm um ſeinen Nacken. Hanno rührte ich nicht. Ein feiner Duft 3 4566 ihn, den er mit Be⸗ agen ſchuupperte. Wieder ſtrahlte er ſie an. Sie iſt chön, dachte er. Ich habe noch nie Schöneres geſehen. „Laß uns allein. Hanno! Geh in den Garten!“ Frau Gildis ſprach abgeriſſen und ohne Ton. Hanno blickte mit großen Augen zu ihr auf, leichten Trotz um die Lippen. Da ſchrie ſie ihn an mit entſtelltem Geſicht: „Gehen ſollſt du! Hörſt du nicht!“ Hanno wurde blaß. Die Mutter war eine fremde Frau geworden, die ſich unverſtändlich benahm. „Laß den Jungen meinen unwillkommenen Beſuch nicht entgelten, Gildis! Ich hätte dich vorbereiten ſol⸗ len. Verzeih den Ueberfaͤll, aber ich mußte kommen.“ „Und nun ſoll ich mich wohl freuen? Ja?“ Selbſt Hanno empörte der Hohn. Almut ſchob ihn der Treppe zu. 5 „Lauf, Junge! Das iſt nichts für dich!“ Hanno gehorchte fetzt 15 Erſt als er im Gebüſch untertauchte, glaubte er an die wiedergewonnene Frei heit, er ſtieß ein Triumphgeheul aus und verſchwand. „Ich habe dir viel zu erzählen, Gildis!“ Almut ſetzte ſich unaufgefordert. Als ſte ſich eine Zigarette anzünden wollte, merkte ſie, daß ihre Hände zitterten. Ihr Herz ſchlug unregelmäßig. Sie griff nach einem halbgeleerten Waſſerglas und trank in kleinen Schlucken, gegen einen leichten Krampf in der Kehle ankämpfend. Da begegnete ſie den Augen der Schweſter, die mit haßerfülltem Ausdruck auf ihr ruhten. Er⸗ ſchrocken ſetzte ſie das Glas nieder, als wäre Gift darin. „Gildis— ſo darfſt du mich nicht haſſen—“ Wie oft war mein Mann bei dir in Berlin?“ mut konnte der Röte nicht wehren, die ihr Hals und Geſicht überflutete. Das war die Anſchuldigung, die ſie gefürchtet hatte. Scham verſchloß ihr den Mund. Frau Gildis deutete ihr Schweigen als Schuldbekennt⸗ nis und verbarg nur mühſam die Raſerei, in die ſie eriet. zualle Frauen der Welt hätte ich ihm verziehen. Dich nie!“ Almut raffte ſich auf. Sie ſprach mit Anſtrengung, ſedes Wort war eine Laſt, die ſie ſchwer atmend einen ſteilen Weg emporſchleppte. „Du mußt mich in Ruhe anhören, Gildis— du mußt mir glauben, was ich dir ſage— es iſt nichts geſchehen, nichts, was deine Rechte verletzt hätte. Walker hatte oft geſchäftlich in Berlin zu tun, das weißt du ja— wir trafen uns in Lokalen, Konzerten, Kabaretts— wir waren ſelten allein— er ſprach mir nur einwal von Liebe—“ „Das wollteſt du fa!“ l „Das wollte ich, Gildis! Da haſt du recht. Aber nur, um ibm zu ſagen, wie ſebr ich ihn verachte. Wie aleich⸗ 55 5 9 Sa er Schrei Ein Noman aus dem Berchtesgadener Land gütig er mir geworden war. Wie gut ich mein Leben eingerichtet hätte ohne ihn. Das war ich mir ſelber ſchüldig. Dieſe Rache wollte ich haben. „Und weißt du auch, daß dieſe Rache, auf die du nicht verzichten konnteſt, unſere Ehe erſt völlig zerrüttet hat? Daß er nach Hauſe kam, ganz erfüllt von dir, unfähig, mir ferner auch nur das kleinſte Gefſtht vorzuheucheln? Er träumte Tag und Nacht nur noch von dir. Damals begann es. Das war der Anfang vom Ende. Wir lebten uns täalich mehr auseinander.“ a Almut war bleich geworden. Eine Schuld, an die ſte nicht geglaubt hatte, ſtand vor ihr auf, ein Wolkenberg, der die Sonne verdunkelte. 5 2 „Das habe ich nicht gewollt. Gildis, das tut mir leid. „Ich brauche dein falſches Mitleid nicht. Nicht nur an ihm, auch an mir wollteſt du dich rächen. Ich tenne dich doch!“ „Gildts, ich ſchwöre dir..“. „Spiele dich nicht auf! Ich gebe zu, daß ich dir nicht ewachſen bin. Ich habe dich Unterſchätzt. Du haſt ge⸗ iegt. Aber es iſt ein trauriger Sieg.“ „Meinen Jungen haſt du vaterlos gemacht. Ich ſelbſt lebe hier wle eine Nonne. Iſt das genug? Biſt du zufrieden?“ 5 a „Wenn du nur wollteſt, alles ließe ſich gutmachen. Walter hat mich geſchickt...“ N. a er denn Gelg? Er ſitzt wohl tief in der inte?“ „Sei nicht ſo bitter! Mach es mir doch nicht ſo ſchwerl Walter will dich wieder haben. Dich und den Jungen! Euch beide!“ Frau Gildis antwortete nicht. Waſſerrauſchen erfüllte das Schweigen. Im Hintergrund der beiden Frauen begann der Göll abendlich zu glühen. Die Dämmerung verwiſchte die Geſichter, und Almut atmete auf. Sie empfand das näherſchleichende Dunkel wie eine ſcho⸗ nende Hand, die die Schmach zudeckte, die ihr geſchehen war. Noch einmal wagte ſie einen Vorſtoß. „Gildis, mein Leben war nicht leicht. Du weißt nicht, wie das iſt, wenn die ſchützende Schicht des Geldes fehlt, Alle Härten des Lebens ſpürt man unmittelbar. J habe oft ſo ſchwer gekämpft. Alles Erdenkliche bin ie geweſen, Filmſtatiſtin, Mannequin, Reporterin, ich habe meine Jugend im Büro verſeſſen, ich konnte manchmal kaum mein Zimmer bezahlen, ich habe für fremde Leute billige Fähnchen genäht. Das kleine Vermögen, das mir Vater hinterließ, habe ich durch eine verfehlte Kapitals⸗ anlage verloren. Der Mann, den ich liebte, hat mich enttäuſcht und verlaſſen. Gildis, es iſt nicht der Mühe wert, mich ſo zu haſſen, wie du,“ ſagte Almut. Frau Gildis erhob ſich, als wollte ſie ein Ueber⸗ mächtiges, Bedrängendes von ſich abwehren, das ſie leiſe beſchlich. „Und trotzdem, dein Leben hat Hoffnung, meines nicht. Ich glaube an nichts und niemand mehr. Das kannſt du Walter ſagen.“ „Gildis!“ „Ich bitte dich, geh!“ * 25 5 Das Reitenlehen blickte mit zwei hellen Fenſteraugen in die Nacht. Die Fenſter waren ſorglicher verhängt, als es ſonſt üblich war. Viele Häuſer hatten nur den Berg— wald zum Nachbarn und ließen ſich von ihm in die Suppenſchüſſel gucken. Der Reitenſepp mochte das nicht. Er ſaß in der Stube am Tiſch, breit hockte er da. Es war ſehr ſtill um ihn, denn Tochter, Frau und Magd waren mit den Hennen zu Bett gegangen. Nur der ſchwerhörige Waſt war noch aufgeblieben, der brummelte ee vor ſich hin und ließ ſchlaftrunken die Unter— ippe hängen. Auch er hatte ſchon lang das Schlafen⸗ gehen im Sinn, aber es war ihm vorläufig noch zu viel Mühe, die ausgeſtreckten Beine an ſich zu ziehen, aufzuſtehen und die Stiege hinaufzutappeu in ſeine „ So blieb er noch ſitzen, duſelig vor Schlaf⸗ cht. Auf dem Tiſch vor dem Bauern lag ein Brief, der ihm viel zu denken gab. Ein böſer Brief war das, aus dem zwei ſcharfe, bebrillte Augen zu funkeln ſchienen, Augen die ihm bis auf den Grund der Bauernſeele ſchauen wollten. Aber der Reitenſepp hatte allmählich viel Er— fahrung gewonnen, wie er ſich bei Verhören zu ver⸗ halten hatte. Die Unterſuchungshaft war eine gute Schule geweſen. Er wußte jetzt, wie man antworten mußte, bedächtig, zäh, jede Falle mit geblähten Nüſtern witternd. Er verſtand es auch, ſeinen Augen einen Aus— druck treuherzigen Staunens zu geben, er legte zuweilen eine Hilfloſigkeit hinein und eine Trauer, die nicht ganz unecht war. Seine Ausſagen widerſprachen ſich nie. Sie waren ein Sumpf, darin niemand Fuß faſſen und auf den Grund kommen konnte. Was half es der Lacknerin daß ſie immer wieder in den alten Dingen herum⸗ ſtocherte und neue Scherereien machte? Das unergründ. W An Leugnens klärte ſich nicht. an würde ihn auch diesm i ſelz e ſchicken 0 mal wieder achſelzuckend Freilich, manchmal kamen auch kitzlige Fragen.“ Beiſpiel die Sache mit dem Schuloſcheiſ ee mit dem Lackner verloren gegangen war Ver Schei hatte die Unterſchrift des Reitenſepp getragen encbein 2 hrift des Reitenſepp getragen. Um e ohe Summe hatte es ſi a 90 hatte es ſich gehandelt, um eine S ie ein Bergb ürt. Der L. e rgbauer ſpürt. Der Lackner hatte merkwürd Gewohnheit ehe Alles 8 für i W zuheiten gehabt, Alles, was für ihn von Wichti keit war, hatte er immer mit ſich herumgetragen.“ W . iu ſich herumgetragen, als ob e d Geldeswert an ſeiner hüſtelnden Bruſt e beſten aufgehoben wären. Da war es dann ba men, daß der Lackner am Biertiſch ein heiteres Spi mit den Reitenſepp getrieben hatte. Tat der Sepp 2 kräftigen Schluck aus dem Krug, grinſte e ad. 1 ſparen! Kannſt dein 31 18 nimmer ablegt nd hatte in die Bruſttaf Lgriffen, wo eg tern das vertrackte Stüc Paper. de gegriffen, wo es ſteckte, Später hatte der Lackne edrät W Schuld als Hypothek auf das guafte drängt, daß die rde Aber n das Meitenlehen eingetragen würde. Aber das Dach des Hotes bog ſich in fan unter den Laſten. Geſmlich ſchbitieh gr Ne e 3 1„ reren. Beſſer war es ihm ert acaangen, als der Lackner uimmer vor⸗ Bon Maria Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister oi Werdau l. 8 Verchtenb reiter n . 4 5 vanden war. Als er weg war, der Hund, der vert... Da hatte der Reitenſepp auf einmal Ruhe. Ruhe und Geld. Was will der Menſch mehr? Ein Jahr ſpäter ließ er den Hof friſch verputzen. Grüne Fenſterläden bekam das Reitenlehen, lebkuchenbraune Altauen, es wurde ein ſchönes Hoamatl. Eine andere dringende“ Schuld zahlte der 14 5 zurück. Er konnte wieder ſchnaufen. Wenn nur die Gerichtsherren nicht geweſen wären. die ſich in alles miſchen müſſen. Da lag nun wieder ein Brief. Der Sepp ſah ihn an und fluchte leiſe. Seine verarbeftete Hand mit den ab⸗ geſtoßenen Fingernägeln lag auf dem Schreiben, braun wie ein Brocken Erde. Sie war nicht mehr geballt, ſie ah nicht mehr gewalttätig aus, ſondern müde. Und der Hbiſchein, der auf die Haare des Bauern fiel, deckte einen grauen Schimmer auf. „Kimm, Waſt, gehn wir ſchlafen!“ Der Knecht hatte zu ſchnarchen angefangen und fuhr nun taumelnd hoch. Mit einem gutmütigen Griff wollte ihm der Bauer aufhelſen, aber der Alte riß ſich los. „I geh alloa!“ Er ſchüttelte den Bauern ab wie einen naſſen Hund. Die Res in ihrer Kammer ſchlief noch nicht. Sie lauſchte mit angehaltenem Atem auf die Geräuſche im Haus und nickte zufrieden, als ſie den Vater zu Bett gehen börte. Ihr Herz begann zu pochen. Es wurde Zeit. e Ruck um Ruck, ſchob ſie die Kammertür auf, ſchlüpfte bloßfißig hinaus und die Stiege hinunter.“ Dann veratmete ſie eine Weile an der Tür, die vom Hausflur ir den Stall führte. Sie hob den Holzbalken hoch, ſchon klaffte die Tür, da entfiel ihr polternd der Balten. Ihr Herz bekam vor Schreck einen Stoß. Aber es blieb ſtill im Haus. Langſam beruhigte ſie ſich wieder. Warme Luft aus dem Stall ſchlug ihr entgegen, leiſes Kettenklirren. Sie lief an den Barren vorbet, auch im Dunkel fand ſie den Weg. Die roſtigen Riegel an der Stalltür machten noch Mühe. Dann entwiſchte ſie ins Freie. Sie rief den Hund an, daß er ſie nicht verriet. Dann rannte ſie durch den Grasgarten und die taunaſſen Wieſen talwärts. Soeben ſtieg der Mond hinterm Kehlſtein empor. Er ſah verdächtig rot und ſtreitluſtig aus und war ſo groß, daß die Eulen vor ihm erſchraken. Bauernleute miß⸗ trauten dem Mond, böſe Einflüſſe ſchreiben ſie ihm zu. Er gießt Unruhe ins Blut, ſtiftet Zank und Streit, er trägt die Schuld an manchem ſchlimmen Wort, das ſich die Menſchen ſagen. Es war wohl dieſer unruhige Zwang des Mondes, der die Neitenres trieb, dem Lack⸗ ner⸗Simon aufzulauern. Woher hätte die Dirn ſonſt ſoviel Mut genommen? Sie hatte nichts geſehen Von der Welt als die Einödhöfe auf der Reit. Nur an ihrem Firmungstag war ſie mit der Godl in Salzburg ge⸗ weſen. Seit einiger Zeit begann auch der ſonntägliche Kirchgang hinunter uach Berchtesgaden ein Ereign werden. Die Res ſteckte das Fürtuch e als früher, der Nacken mußte frei bleiben, ſo verlangte es die Anmut der alten Tracht. Es war ſchon vorgekom⸗ men, daß ein Burſch die Res anlachte, ihr zunickte, ſich nach ihr umdrehte. Dann tat ihr Herz einen ängſtlichen Sprung. Wo ſich der Weg ins Holz verſchloff, da hockte die Res nieder und wartete auf den Simon. Er war jeden Abend beim Grenzwirt drüben, das wußte ſie. An dieſer Stelle mußte er vorbeikommen.„Laß meinen Vattern in Ruh!“ wollte ſie ihm ſagen.„Was haſt denn mit ihm? Es is ſchlecht von dir, Unfried in unſer Haus zu tragen!“ 8 Viel noch dachte die Res ſich aus, Böſes und Verſöhn⸗ liches, Bittendes und Drohendes. Aber der Simon kam ewig nicht. Der große Mut der Res wurde kleiner wie der Mond, der nun ſchon hoch am Himmel ſtand. Sie ſah zu dem ſtillen Geſtirn empor. Ihre Augen glänz⸗ ken. Sie ſaß da in ihrem ahnungsloſen Blühen und wußte nichts von ihrer Lieblichkeit. Am wenigſten wußte ſte, daß es eine Gefahr ſein konnte, dem Lackner⸗Simon zu begegnen. Der Simon ſtand plötzlich vor des Res. Er war laut⸗ los über den Waldboden gegangen, Bierdunſt ging von ihm aus. Mit zuſammengekniffenen Augen betrachtete er das Mädchen:„Jetzt da ſchau her! Was tuſt denn du da? Auf wen warteſt denn?“ g Die Res brachte kein Wort über die Lippen. Sie ſtand eee auf und zog das Tuch vor der Bruſt zu⸗ men. „Dirndl, du fangſt zeitig an. Biſt ſcho aus der Sonn⸗ tagsſchul?“ Seine Blicke ſtreiften ſie wie ein freches Taſten. Da wuchs in der Res ein Zorn, den ſie ſelbſt nicht begriff. „Geht's di was an? J kann mi hinſetzen, wo kt mag. Das is unſer Grund. Muß i di um Erlaubnis fragen?“ „ho!“ Der Simon war verblüfft.„Du haſt ja Haar auf die Zähn..“ „Ja, dös hab si!“ ſagte die Res energiſch.„Und i ſag dir bloß das eine: Leg mein' Vattern nix mehr in' Weg, ſonſt kriegſt es mit mir zu tun. Glaubſt denn du, wir laſſen uns alles gfallen?“ Die Res ſchnappte nach Luft. Ihr Herz ſchlug wie ein Schmiedehammer. Aber es war keine Angſt mehr in ihr, dieſes Herzklopfen war anderer Art. Der Simon ſtarrte ſie an, beinahe hätte er gelacht. Das kleine, zornige Weib mit den kindlichen Lippen gefiel ibm. Aber da fiel ihm plötzlich ein, daß die Tochter des Reitenſeppen vor ihm ſtand, und ſeine Augen wurden klein. Du! ſagte er heiſer,„nimm di in acht!“ 1 Die Res las in ſeinem Geſicht und erſchrak. Da fühlte e ſchon ſeine Hände wie Klammern an ihren Hüften. Ein ſtummes Ringen begann. Der Simon wußte jetzt, wie er den Reitenſepp treffen konnte. Ihm ein Arges antun, Da hörte er die Res auſſchreien. Es war der helle Jammerton eines Kindes. Er ließ ſie los. Sie taumelte ins Gras und ſchluchzte, die Zöpfe waren ihr über die Schultern gefallen, ſie verdeckte ihr Geſicht nicht, das tränennaß ſchimmerte. Dem Simon war elend 374 mut. Mit einem Male war er ſich ſelber katter feind. (Foriſetzung folgt) n 1 . ſtaute ſie Claus die beiden mach arg und lauernd ritt einander her. Na centes Pferd hint Meter zurück. C t. ſen in ſetnen Satteltaſchen und ten ſich auf den Heimritt. Wort⸗ en ſie weite Strecken neben⸗ ch einigen Stunden ſchien Vin⸗ en zu lahmen und blieb einige lausſen war nun auf ſeiner Der Schuß in den Kordilleren Von Joſef Clemens Lohr Verſtebſt du das, Clausſen?“ der Mineninſpektor lausſen.„in einer Stunde auszahlen und Vice den Lohngeldern!“ ein paar lumpige Peſos die B „ haſt!“ ſtichelte er. ant, auf war er ſeiner Sache ch mit, feiger Hund!“ Am liebſten hätte Haufen geknallt. Nach einer ſprach Clausſen: reite ich mit.“ lausſen hatte das erwirkt, der ſich verſprach. In ſeiner Bude n vor für den Ritt, ſäuberte verblieben, den Lauf und 9 Broterwerb war, aſſen begeiſtert zo ſchwieg dlausſen, noch den Buchhalter g ollen wir Lohn nte iſt noch nicht zurück mit lausſen, der für ücher der Minen⸗ Wenn er in ſeinen S Vicente ſtändi das zerfreſſene gewaltigen Blöcken verlag ſen in ſeinen Spiegel. Vicente, ſteinern und ka Güttel, an dem die Pif Clausſen um Vincent wollte er ihn, feige von hinten! unauffälligen Handbewegu che zur Taſche ſeines Revolv rollte das Drama jetzt ab: glichen einander wie auf K zeitig holten ſie die Piſtole gleichzeitig winkelten ſie knallten zwei Schüſſe, d dilleren das Echo zurück. einer Sekunde hatte Clausf drückt und Vicente die Piſt Wozu war er ſein Lebtag lang! chuß war ins Leere gegangen, und Die Piſtole lag zu Clausſen hielt Und mit erhobe⸗ in Placilla ein. wo die Gelder kurzen Prozeß piegel blickte, konnte er g im Auge behalten. Nun kam Leer war es und mit ert. Wieder ſah Claus⸗ Böſe war der Blick des It. langſam griff er zum cente wütend. elle über den Weile, bei lautloſe „Gut Vicente, das nächſte Ma Der Lohntag war fällig. C nverſtändnis des nichts Gutes davon bereitete ſich Clausſe die Piſtole, die ihm den Bügel, die ihm 1 mit der er im 3 hatte, wenn er blind auf lebe ne brauchbare Piſtole. t wußte Vicente allerdi er Deutſche ſeinen Som aſche, holte einen ver gel hervor und krempe des Str ſam ritten ſie am frühen Morgen zur n von Calama. Der eine einſame Gegend, über G. 5 i r auffallend freundlich, reichte die über, die Clausſen auch nahm. Eine kam tödlicher Beleidigung ach Stunden Calama dem Lohnbüro, einer elenden ſtendeckeln, ſtauten „ Miſchlinge und ie brummten und uf den ſauer ver⸗ Hart war der Baracke aus Wellblech und Ki chon die Minenarbeiter Neger. Indianer und Gelbe. S murtten, weil ſie ſo lange a bu warten mußten. Kupferminen von Placilla, am ren Kordilleren, hoch oben in in dieſer troſtloſen ein und Geröll. dem Lohnbüro auf der Geſellſchaft in lauila, des Vertrauens⸗ bierherbringen ſollte. intereinander, ordnung geweſen, die immer war Vicente llein zurückgekommen. ei ſich trugen, nden. Manchmal fand flziert in ſitzender oder ung. fand auch ein Schußloch, kam ter, wer die Ueb Mit der glei⸗ ng griff der ers, blitzſchnell Ihre Bewegungen ande der mittle dreitauſend Mete Gegend aus Sand und St Jetzt warteten alle vor das der Kaſſierer eitung des Vicente 2 mannes der Geſellſchaft Schon mehrm ils, kurz h Ueberſälle an der Tages aubt worden, tronnen und a Die Kaſſierer, die blieben spurlos ver einen, mumi aber nie dahin n aus den Taſchen, die Arme, gleichzeitig umpf gaben die Kor⸗ Nur um Bruchteile en ſchneller abge⸗ ole aus der Hand Kunſtſchütze geweſen wetzten Spie⸗ befeſtigte ihn unter der Innen⸗ wehrlos ſtand den Füßen des Pferdes. die Gelder b Waffe empor: „Hände hoch!“ nen Händen zog der Verbrecher Nun wußte man in den Minen, geblieben waren. Man machte in der Mine Minze, Von Fritz Schlüter berrſchte Bruno ſich ſelbſt an und einem Satz von der Couch auf. r ein finſter böſes Geſicht, als wolle weifel erſchrecken, damit ſie voller „Nein! Ausgeſchloſſen! erreichten ſie n gen die Lohngelder. 5 Nachdem ſie die Summen gezählt batten. ver⸗ Aus ſeinen Erzählu zu gewinnen, wie f en. Man glaubte ih ux einer glaubte böſen Verdacht, Günt Tages, ausgeh men, in Placilla ge aus der märkiſchen H er mit einem Zirkus ankam, hatte ihn ngen war kein rechtes ich die Tragödien ab⸗ m blindlings hm nicht, hatte einen ber Clausſen. Auch er war ungert und heruntergekom⸗ landet. Günther Clausſen eide. Artiſt von Beruf. Als gaſta, dem Hafen, aufs Lager ge⸗ Freundin am Kaneer mer an einen dachte! ſchrieben. Minze] Ach, Namen, er war ſüß un das prächtigſte Geſchöpf, gelernt hatte. Sieh da, was für ilch iemand ſaß, der im⸗ Ja, ſo hatte Minze ge⸗ er ſchmeckte richtig ihren d etwas herb. Sie war 1 das er je kennen⸗ Der Teufel hole die Aber die Zweifel machten ſi nen Verwünſchungen. Und w letzt herriſch auireckte und langſa um am Fenſter ſtehen zu bleiben, n erſt recht und mit unerhörter obendrein, wie es B ein paar nette Handschuhe! ſchuhgröße nicht t kaufen! Oder irgend⸗ s ihr ſchicken! n, in dem er ihr ſeine Geſteht man nicht 195 doppelt? Ge⸗ ch nichts aus ährend er ſich m durchs Zim⸗ eine Krankhe te ins Lazarett nen Füßen ſtand, und nach Europa g md und allein in d einen Kunſtſchütze r eine Piſtole beſaß? Er 9 n in die Minen von Placi Er wird ſie ih etwas anderes! ihr einen Brief ſchreibe iferſucht geſtehen wird! Eiferſucht ſeine as war ein guter Ge Und belebt von i ſucht nun ſchon als lächeln konnte. ſam und zufrieden. A am Bahnhofsvorplatz Doch ehe er d mußte er noch ein ug von Straßen endlich ſetzte ſich d der geſund auf ſei lus eingeſchifft ſtand er nur fre Wer brauchte fagaſta, wo jede wie alle andere Ja, er hatte es ſchließlich ſoweit geſchafft, er Inſpektor öfters um Rat fragte. iesmal wollte er nicht mit feiner Mei⸗ eraus, es war nicht gut, Feinde zu ſchaffen. Vicent ihm ohnedies nicht gut Freund Es kam wie ſchon öfters: aufgeregt auf ſeiner Stute in d ſellſchaft. erzählte unzuf nd kam allein— übe egs von Calama, änner hinter Blöcke ter ohne Schuß mit d zogen. Er ſei, die Ueberm vom Teufel beſeſſen, lama die Gelder gete wenigſtens nur die Hälfte in di allen. Die andere habe er hier. egreiflicherweiſe froh, wenigſtens eitern die Hälfte r Kaſſierer, der Felsblock ruhte, ver⸗ ſich über den Vorfall Erzählungen nicht, war der Zir⸗ egangen. Da er Hafenſtadt. Sicherheit und mit unverſchämtem Kichern ſein Herz ab:„Gerad mittag läßt ſie dich ſi lumen haſt du nun für die wie das ſo keck ſchreibt: Deine Minze! ihrer Freundin zum Geburtst as konnte ſie ja auch am wiſſen. nicht wahr?! nicht auch ſchon ſo ein b chen nicht ſo recht bei d bat ſich was mit der g Aber da bellte an:„Ach, das i Schafkopf mit es mit Nelly ihre Pfeile auf e an deinem freien Nach⸗ tzen!“ kicherten ſie. Katz gekauft! Nett Inn ſie nicht! Heute muß ſie zu agskaffee, jawohl! Sonntag noch nicht War ſie am Sonntag ischen kühl, ſo ein biß⸗ er Sache, wie? Haha! bm, fühlt er ſeine Eifer⸗ etwas, worüber e ch. er würde ſich d ins Cafs ſetzen, ja! en Platz überquere en Augenblick warte bahnwagen vorüber er erſte Wagen in B Plötzlich! Wie ſſigkeit einen Wag rollen ließ, und, die Fahrgäſte muſte Geſicht hinter der S lück fußr ihm je e Schrecken: An M ſich in dieſem e Aguila war Aguila ſtürmte en Hof der Ge⸗ ammenhängende Dinge Eine Stunde erzählte Vicente, n geſeſſen, ſeinen Beglei⸗ em Laſſo vom Pfe acht fürchtend, wie davongeraſt. Zum Glück vorſichtshalber den Räubern e Finger ge⸗ er ſo in hochgemu⸗ en nach dem ande⸗ ohne ſich etwas zu rte, ſah er einmal cheibe des Wagens. ein— aber zugleich inzes Seite ſaß ein Bruno ſich plötzlich wütend ſt ja Unſinn! Ich bin der größte meiner ekligen Eiferſucht! vor einem halben Jahre aus war auch lediglich meine Schuld! ch ja nur lächerlich! durchaus recht gehabt! der Henker!“ Gewaltangriff mit einem Fluch in die Ecke her, der Kra Die Trude hat damals Und dann geht er plötzlich zum r. Die Jacke fliegt die Weſte hinter⸗ das Hemd reißt pf und ſtürzt ſich zu einem kühnen Und ohne ſich no was er tun ſollte, he plötzlich vorwärts. E ch einen Augenblick neben de und ſprang dann au gte der Schaffner gutmütig uno hatte keine Zeit, auf ihn ch haſtig an ihm vor⸗ agen— und ſtaunte: ch klar geworden zu ſein. tzte der Schrecken ihn ſchon r ſo dahin, lief m Wagen her gegen ſich vo gen, der Schlips, Macht über den Ko in die Waſchſchüſſel, als ſetze er Salto vom Sprungbrett an. Indeſſen, mit ſoviel gegen ſich ſelbſt hatte er Stunde wirklich fert etwas zu haben, zahlte den Arb des Lohnes, und bald war de irgendwo hinter einem Nur einer machte Gedanken und glaubte de Günther Clausſen. Einmal warnend, aber Br zu hören und drä bei und in den W ſaß allein, in dem rückſichtsloſer Tätigkeit es nach einer knappen iggebracht, ſeiner Liebe zu burtstag um acht Tage vertan! Der ſei erſt nächſten Mittwoch, hätte die Mutter ihrer Freundin ihr eben geſagt! Und jetzt wollte ſie gerade zu ihm fahren. Und die ganze Zeit war ſie ſchon in Angſt geweſen, daß ſie ihn nicht zu Hauſe anträfe— und was dann? Ach, ſie fand es geradezu entzückend, daß ſie ſich nun doch noch getroffen hatten! Er kam gar nicht zu Wort. Aber ſie plap⸗ verte auch ſo zärtlich, ſtreichelte ſeinen Arm und rückte ſo nahe an ihn beran, daß es wirklich für ihn der Worte nicht ulehr beburt te. Sie war da— und es war alles gut! Ja, alles war gut! Haha, der Teufel hole die Eiferſucht! Ihm ſchwellte die Bruſt. Da! „Ihre Fahrſcheine bitte!“ Sie hatten den Kontrolleur gar nicht kom⸗ men ſehen, lo ſehr waren ſie in ihre Liebe ver⸗ tieſt geweſen. Minzes Kopf fuhr ein zoenig erſchrocken auf. Ach ſo! Ja, wo hatte ſie nur ihren Fahrſchein? Und während Bruno den ſeinen vorwies, begann Minze zu ſuchen. Mein Gott! In ihrem Täſchchen war er nicht. auch nicht in der kleinen Börſe. Zum zehnten Male fuhren ihre Hände in die Täſchchen ihres Jak⸗ ketts. Nein, auch da war er nicht. Er war ver⸗ ſchwunden.— nein, ſie hatte ihn nicht. Oh Gott! Da legte ſich Bruno ins Mittel. Nun, was denn? Er wollte einen neuen Fahrschein für Minze löſen. Selbſtverſtändlich! Es tat ihm gut. Minze helfen zu können. Er fühlte ſich wie ein Held! Kleinigkeit ſowas! Aber dem Schaffner, der nun hinzugekom⸗ men war, war der, Zwiſchenfall in ſeinem Be⸗ trieb nicht recht.„Nein, nein!“, wehrte er Brunos Großzügigkeit ab.„Für die Dame hat doch der Herr da drüben bezahlt. Und er hat beide Scheine eingeſteckt.— Stimmts nicht?“, wandte er ſich dann an den Herrn, der ſo ſehr in ſeine Zeitung vertieft war. Donner und Blitz! Sie hätten Bruno nicht ärger treffen können. Drei Tage lang loderte noch die Flamme ſeiner eiferſüchtigen Wut in ihm,— dann war das kleine Bild der unbeſtändigen Minze in ſeinem Herzen verbrannt. Ungezogener Wagen Geheimrat Duden, der berühmte Verfaſſer der deutſchen Rechtſchreibung, ſaß einmal mit einem Bekannten bei einem Glas Wein. Es war ein Wirtshausgarten. in dem ſie Platz genommen hatten: und der lag nahe der Landſtraße. Kaum hatten ſie einen Schluck getrunken, als ein Auto— damals noch ein recht ſeltenes Ve⸗ hikel— draußen vorüberfuhr und den ganzen Garten in eine dichte Staubwolke hüllte. Der Geheimrat tat noch einen Schluck aus ſeinem Glaſe und meinte dann zu ſeinem Be⸗ kannten: „So! Jetzt iſt mir auch eine Verdeutſchung für das häßliche Fremdwort Automobil ein⸗ gefallen.“ „Ja? und wie lautet ſie?“ „Angezogener Wagen.“ Der Dichter Knittel Der Geheime Hofrat Duden war mit eini⸗ gen Freunden im Theater. Als er während der Pauſe im Vorraum auf und ab ging. wurde er von einem jungen Manne ſehr ehr⸗ fürchtig gegrüßt. Einer von Dudens Bekannten fragte den Gelehrten: Din einer Kneipe, Aguila, der merkte, ärchen nicht glaubte, ute, wurde ſich dar⸗ che bald aus dieſer nächſten Abteil war ein Herr And Minzes Geſicht als ſie jetzt Bruno er⸗ und herrlich ſie lachte und Bank zog. ſich an ihn Minze zu einem ſeine Eiferſucht dichten Gewüh gerieten ſie doch aneinander. daß ihm Clausſen ſeine M eien durchſcha daß der Deutf neuen und großen zu verhelfen. War es nicht herrlich, hier im Straße einherzuſchlendern, in ſeine Zeitung ſtrahlte vor Freude, eine Näuber blickte. And wie froh „Wer war denn der Jüngling, der Sie da eben grüßte, Herr Hofrat?“ Duden, der ſehr guter Stimmung war, lachte: Gegend verſchwinden mußte. Du kannſt ia mitkommen, wenn du. Schneid ohne große Sorgen, mütiger Sehnſucht wohltuenden Gewitzh mit einem bißchen weh⸗ im Herzen. aber mit der eit, daz irgendwo bei einer ſchmiegte und losplapper allein verſcheuchte Ja. es ſei ſchreckli Ach, ihre Stimme 1 chrecken im Nu.— ſie habe ſich mit dem Ge⸗ „Kennen Sie den nicht? Das iſt doch der Dichter Knittel, der berühmte Erfinder des Knittelverſes.“ che Soldatenlieder 1937—38 Von Gerhard Pallmann liert freilich ſofort jeden wenn ſie aufhört, frei impro Was ſingen nun uns am liebſten? Es iſt s blindige Antwort zu teil, jeder Standort hat lieder, die faſt nie gattung und Onart ſingt alſo vor allem das Panzer nants Wiehle: Obs ſtürmt od Der Tag glüh Soldatenlied o hne die Lieder aus der Putz ⸗ und Wie unſere Wehrmacht ſingt/ Gerhard Pallmann einem Geleitwort des Rei guter Rat teuer! Da echtes Soldatenli jüngt es ſich ſtets von ſchieht dies in der beliebter ein Solda davon ſind zwiſchen ed immer lebendig iſt, ver⸗ neuem. Am häufigſten ge⸗ Form der Umdichtung— je tenlied, deſto mehr Faſſungen Rhein, Weichſel und Donau zu iſt, wie geſagt, auch die Zahl der gerade heute wied Mag vieles dabei den überragen und äl wie manches Lied macht ſchon entſta mentsſtube aus durch das ganze fortleben wird im hat 1936 das Liederbuch zündenden Schwung, viſiert zu ſein. ere jungen Soldaten heute chwer, auf dieſe Frage eine eben, denn jeder Truppen ja ſeine eigenen Lieblings⸗ ganz ohne Bezug auf Waffen⸗ Die Panzertruppe lied des Oberleut⸗ chskriegsminiſters her⸗ ſchiedenen deutſchen Truppen⸗ ingen der Wehrmacht. on den hierbei geſam⸗ teilen leitet er heute Im folgenden berichtet er v melten Erfahrungen. „Die Chauſſeen Nord ſind vier Jahre überſubelt und alten und neue Angeſicht der fe dieſe Lieder von Schwermut digen Sinn bekamen, ſchlu Neuſchöpfungen er erſtaunlich Durchſchnitt nicht teren Vorbildern entlehnt fein— iſt auch bei unſerer neuen Wehr⸗ nden, das von irgend einer Regi⸗ einen Siegeszug angetreten hat Reich und nun für alle Zeiten Liederſchatz des deutſchen Sol⸗ frankreichs und Belgiens hindurch unaufhörlich überbrauſt, überklagt worden von unzähligen n deutſchen Soldatenliedern. der Front, vor der all und Tod einen leben⸗ g der Marſchtritt der er ſchneit, ob die Sonne uns lacht, end heiß oder finſter die Nacht. die Geſichter, doch froh iſt unſer Sinn: Morgen ein Soldatenlied emzuuben. Da war nun 0 l Kurz entſchloſſen habe ich dann in der Mittagspauſe den neuen Text entworfen und ihn im Geſchäftszimmer vervielfältigen laſſen.“ Nichts kennzeichnet beſſer den Geiſt einer ruppe als ihr Lied. Daß aber dieſer Geiſt alle. zeit echt, ſtark und froh ſein, dazu iſt einer der beſten Helfer: das deutſche Soldatenlied. Wiſſenswertes Allerlei Den höchſten Antennen maſt der Welt hat der Budapeſter Sender. Er iſt nicht Tauſende den Takt zum Rh ſagte Franz Schauwecker ei mals ſingt der Soldat— und h iſt ſein Lied in erſter Linie Aus Lebensgefühls. Lied iſt das folgende: den zu Pferde und zu Fuß anaten mein Lieb ich laſſen Es brauſt unf Mit donnerndem Dem Feinde entge Voraus den Kame So ſtoßen wir tief in die fein ythmus der Geſänge“, Heute wie da⸗ eute wie damals druck ſoldatiſchen Nicht von äſthetiſchen, pädagogi⸗ er Panzer im Sturmwind dahin. Motor, ſo ſchnell wie der Blitz, gen, im Panzer geſchützt. Kampfe ganz allein. weniger als 330 Meter Friſch auf ihr Kamera höher als der Eiffelturm. Potz Bomben und Gr muß. Durch Städte, Dörfer, u Auen gehts hin in raſchem hoch, alſo 30 Meter Im vorigen Jahre iſt ein berühmtes Renn⸗ boot in ſeine Beſtandteile zerlegt worden. Es handelt ſich um die Segeljacht„Britannia“, ſchen oder ander len Geſichtspunkt Soldaten beurtei dlichen Reihn. 5 jedoch iſt der Schatz, der neben im Sangesgut der deut⸗ alte Landsknechtlieder gen, die im Weltkrieg en mehr oder minder intellektuel⸗ en her darf daher der Geſang des Seinen wahren Wert elgenſte Form erlangt das Soldatenlied wenn es Ausdruck deſſen Unendlich gro dieſen„Stammli ſchen Wehrmacht lebt dröhnen auf neben Geſän 8. 4 die im Jahre 1893 für König G ö 89 5 g Eduard VII. * Mädel ſchauen, dort wintet uns der baut wurde und ſich ſpäter auf Georg. ver⸗ erbte. Es ha Immer weiter hat bat ſich dies Lied im letzten Jahr verbreitet— das a ge⸗ an 625 Regatten teilgenommen und in 231 davon geſiegt. Dieſen Rekord hat Soldaten beweat, erfreut. bedrückt h Das vor allem muß beachtet werden, wenn man mit der Wehrmacht ſingt. Stunde mit der Truppe drei bis vier Lieder lernen will, ſo wird dieſer Erfolg nur dann eintreten, ber, was unbekannt blieb, war In der Sendereihe„Das Reichs- zwei Jahren im Leip⸗ un dies Lied von einer d richtete im Anſchluß daran die entſtanden ſind. Doch neben dieſen Kampf und Tod künd Liedgattung ſich beſ datenherzens erfreuen. ſein Verfaſſer. die ich ſeit faſt ziger Sender leite, ließ ich n Batterie ſingen un zahlloſen Liedern, die vom en, wird ſtets noch eine andere Wenn ich in einer derer Zuneigung des Sol⸗ 1 1 anderes Boot bisher zu ſchlagen ver⸗ Einen ſehr großen Nutzen hat die Schiffahrt von der internationalen Eispatrouille gehabt, die mit 3 Dampfern ſtändig im Atlantiſchen Bitte an die Hör Verfaſſers diefes Zeit ſpäter erhielt ch eine er, uns bei der Ermittlung des behilflich zu ſein. n Brief von dem Diplom- enn die Lieder in jedem einzelnen wirklich leben di Und faſt nie erlebe ich eine ſolche Stunde, ohne daß mir danach dieſer oder jener ch den Berg hinaalf, das macht mir Freude, el hab ich gern, das macht mir Luſt“ uſw. zean patrouillierte. Ehe ſie im Jahre 1914 ihre Tätigkeit aufnahm, gingen viele Schiffe Handelslehrer Gotthardt Steglich, der beſſer als alles andere zeigt, wie d den Nichtſoldaten kitſchig wirken, wer ie neuen Soldalenlieder aus der Mannſchaft etwas bringt:„Dies Lied iſt er weiß. was folch ein durch Zuſammenſtöße mit im unſerer Ablefſung entſtanden. Wir möchten es ſt Soldat war. d Eisbergen verloren. Obwohl die Patrouille im Laufe eines ein⸗ zigen Jahres 1351 Eisberge geſichtet hat, ver⸗ mochte ſie gefährdete Schiffe ſo wirkſam zu warnen. daß eine Kataſtrophe wie die der „Titanic“ im Jahre 1914 ſich nicht mehr er⸗ eignet hat. Lied nach einigen Stund Man kan eben das niemals nach Maßfſtäb außen an ſie herenträ Maßſtäbe aus dem und dazu gehört n Duft aus Stiefelwich der auch ſo manch dieſe Lieder erfre en Fußmarſch bedeutet! Singen in der Wehrmacht en meſſen. die man von at, ſondern man muß dieſe Soldatenleben ſelbſt gewinnen n einmal jener eigentümliche ſe, Erbſenſuppe und Strohſack, em Lied anhaftet. Ibnen gerne zeigen.“ Kreis, den man zum Ueben neuer Lieder kann kaum groß genug ſein. Lieder ſingt, die er auswendig be⸗ man ſich ganz beſonders auf den ren, ſonſt kann es einem paſſieren, ch 14 Tagen das Lied völlig verändert elt wieder zu hören bekommt.— „Als Singwart der Batteriechef der Befehl Lied nach eigener Wahl Abteilungsmeiſterſchaften Ich wählte das Am Tage vor d erſchaft wollte Batterie war mir vom erteilt worden, ein neues Austragung der r II/ AR 4 im Sport „Auf, auf zum er Austragung ſich der Chef Tert konzentrie fröhlichen Jagen.“ ö durſtiaſte Volk der Welt bezeichnet der Abtellungsmeiſt und verſtümm Die Jugoſlawen werden ſtatiſtiſch als das Sie geben für Getränke eine Summe aus. die etwa 50 Prozent des geſamten Staatshaushalts ent das Lied anhören Text behagte ihm ni und keine Jäger. eines beſonders zähen ft. So ſehr wir uns ir dichtungen“ im Anleitung ſingt der jedem Lied. das ihm gefän aber die Mehrſtimmiakeit ſoldati Der Geſang kl Soldat meiſt zu eine Nebenſtimme, ſchen Singens ver⸗ appte, nur der ir ſeien Soldaten Ile ich alſo meine Zigarre Lebens in der gegen ausgeſprochene ader Laura“ t Bej einer Bevölkerung von 14 Mil⸗ lionen Menſchen wenden ſie jährlich für Alko⸗ hol etwa 200 Millionen Mark auf. wenden: was wäre das und erbielt den neuen Befehl bis aum nächſten r WWW N —— e r—————— *—— ů———— N 2 2 rn l ——„ r 7„„676ꝗ⁵ê?Ä r 22 .. 2 ——————— rr wurden von Aerzten verbunden, konnten dann Inſtem der Sanklionen undurchführbar verhängnisvolle und unverzeihliche Irrlümer Bern, 22. Dezember Im Nationalrat erklärte am Mittwochabend det Vorſteher des Eidgenöſſiſchen Departemenis, Sundespräſident Motta, im Namen des Bun⸗ desrates über die Stellung der Schweiz zur Genfer Entente u. a: Was die Schweiz nicht mehr überſehen könne, ſei. daß die Genfer Ein⸗ richtung von 1937 kaum noch dem Bilde gleiche, das die Schweiz ſich von ihr im Jahre 1920 gemacht habe.„Wir glaubten damals, daß, wenn unſere Neutralität in militäriſcher Hinſicht völlig gewahrt ſei, wir es wagen könnten, uns zu beteiligen. Anſer Neutralitätsſtatut war im Artikel 435 des Ver⸗ ſailler Vertrages und in der Londoner Erklä⸗ rung vom 13. Februar 1920 beſtätigt worden. und wir durften annehmen. daß es befriedigend geregelt ſei.“ Heute ſehe ſich die Schweiz, fuhr Bundesrat Morta dann fort, vor die dringende Pflicht ge⸗ ſtellt, zu unterſuchen, ob dieſes Statut in jeder Beziehung den Erforderniſſen der Sicherheit der Schweiz entſpreche. Nach dem Austritt Deutſchlands und Italiens gebe die Anſicht des Bundesrats dahin. die Eidgenoſſenſchaft müſſe künftig ohne Zaudern darauf bedacht ſein. zum Ausdruck zu bringen, daß ſie ſich nicht auf eine differenzielle Neutraln⸗ tät beſchränken könne, ſondern daß dieſe Neu⸗ tralität umfaſſend ſein müſſe gemäß der jahr⸗ hundertealten Ueberlieferung, der geographi⸗ ſchen Lage und der Geſchichte der Schweiz. Motta teilte dann mit, daß die Schweiz nicht aus der Genfer Inſtitution austrete. Sie dürfe auch nicht den Eindruck erwecken, als wür⸗ de ſie einer beſtimmten Gruppe von Großmäch⸗ ten folgen. Sie ſei neutral, weil ſie ſelbſtſtän⸗ dig und frei ſein wolle.„Der höhere Sinn un⸗ ſerer Neutralität liegt darin, daß ſie uns eine der wertvollſten Garantien unſe⸗ rer Unabhängigkeit und Unver⸗ ſehrtheit bedeutet.“ Dieſer Neutralität drohe aus der Zugehörigkeit zur Genfer Ein⸗ richtung keine Gefahr. In militäriſcher Bezieh⸗ ung ſtehe ſie unbeſtritten da. Alle Signatarſtaa⸗ ten des Verſailler Vertrages hätten erklärt, daß die Schweizer Neutralität eine internationale Verbindlichkeit zur Aufrechterhaltung des Frie⸗ dens bilde. Genf könne heute nicht mehr an wirtſchaftliche Sanktionen gegen irgendieman⸗ den denken.„Das Syſtem der Sanktionen“, ſo erklärte Motta,„iſt künftighin praktiſch un⸗ durchführbar. Der Artikel 16 iſt wie gelähmt. Ohne ſich an dem Bedürfnis nach kollektiver Sicherheit zu desintereſſieren. wird der Völket⸗ bund ſein Heil in anderer Richtung ſuchen müſſen.“ Genf müſſe auf die Mittel der äußeren Gewalt verzichten. Es ſei einer Gefahr aus⸗ geſetzt, ſich. ohne es zu wollen. in eine Koali⸗ tion zu verwandeln. Es dürfe aber um keinen Preis zum Sitz einer Koalition werden. Zum Schluß ſprach Bundespräſident Motta die Hoffnung aus, daß Mächte wie Großbritan⸗ nien und Frankreich(die dritte Großmacht Genfs, die Sowjetunion. erwähnte Motta be⸗ zeichnender Weiſe nicht). unterſtützt von anderen Staaten— er denke vor allem an die Nieder⸗ lande, Belgien, die ſkandinaviſchen Staaten, Oeſterreich und viele andere— darüber wachen werden, daß Genf nicht in den„verhängnisvol⸗ len und unverzeihlichen Irrtum“ verfalle, die Diener irgend einer Ideologie ſein zu wollen und damit ſeine Daſeinsberechtigung, ſeine Ziele und Beſtrebungen zu verleugnen. Krifik an Genf London, 22. Dezember. Als ſich in der Unterhausausſprache als näch⸗ ſter Redner nach Chamberlain der Führer der liberalen Oppoſition. Archibald Sinclair: erhob, kam es gleich zu Beginn ſeiner Rede zu einem neuen Zwiſchenfall. Sinclair erklärte. die Beſchuldigung des Miniſterpräſidenten, die Mitglieder der Oppoſition wünſchten den Krieg, könne großen Schaden anrichten. Chamberlain lehnte ſofort dieſe Unter⸗ ſtellung ab. Er habe erklärt, die Politik, die von der Labour⸗Oppoſition befürwortet werde, müſſe Lokomolive fährt in einen Perſonenzug Kottbus, 22. Dezember. Auf dem Bahnhof Kottbus fuhr am Mitt⸗ wochmittag eine Güterzuglokomotive beim Ran⸗ gieren auf einen haltenden Perſonenzug auf. Etwa 20 Perſonen wurden durch Glasſplitter leicht verletzt. Sie aber ihre Reiſe fortſetzen. Frau Hedwig Kahle aus Berlin⸗Johannistal erlitt einen Schädel⸗ bruch und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Nach einer amtlichen Mitteilung der Reichs⸗ bahn iſt der Schaden gering. Die Unterſuchung über das Unglück, das ſich bei klarer Sicht er⸗ eignete, iſt noch im Gange. New Horker Tunnel ſerlig New Vork, 22. Dez. Der Lincoln⸗Tunnel, der unter dem Hud⸗ ſon⸗Fluß hindurch den New Vorker Stadtteil Manhattan mit Wechawken im Staat New Jer⸗ ſey verbindet, wurde am Dienstag nach drei⸗ einhalbjähriger Bauzeit feierlich eröffnet. Der Tunnel iſt 1564 Meter lang und hat bis zur Tertigſtellung eines Paralleltunnels, der im Jahre; 1941 vollendet werden ſoll, zwei Fahr⸗ bahnen in entgegengeſetzter Richtung in Be⸗ nutzung. Als beſonders neuzeitlich gelten die Ventilationsanlagen des Tunnels, deſſen Wän⸗ de mit weißen Fließen ausgeſtattet ſind. wäh⸗ rend die Decke aus einem die Helligkeit erhö⸗ ſeiner Anſicht nach wahrſcheinlich zum Kriege führen. Sinclair ſchränkte hierauf ſeine Behaur⸗ tung dahingehend ein, daß derartige Aeußerun⸗ gen wenn auch nicht vom Miniſterpräſidenten, ſo doch von anderen Mitgliedern gefallen ſeien, und daß ſomit der Eindruck erweckt werde. als ob die engliſche Oppoſitionspartei eine kriegs⸗ hetzeriſche Partei ſei, was aber nicht zutreffe. Sinclair verurteilte dann die Regierungsvpoli⸗ tik aufs ſchärſſte. Dieſe Politik habe England ohne einen einzigen Freund gelaſſen. mit Aus⸗ Die engliſche Preſſe ſpricht von einer Ent⸗ ſendung der geſamten engliſchen Mittelmeer⸗ flotte nach dem Fernen Oſten, während Frank⸗ reich ſeine Flotte im Mittelmeer konzentrieren ſoll. Dem europäiſchen Binnenmenſchen pflegt eine ſolche Nachricht wenig zu ſagen. Allein einige Sekunden geruhſamen Nachdenkens ma⸗ chen klar, was hier im Werke iſt— wenn die Ankündigung Wirklichkeit wird. Denn bisher haben die engliſchen und amerikaniſchen Zei⸗ tungen über die Vorgänge im Fernen Oſten umſo lauter geſchrien, je— vorſichtiger ihre Regierungen in den amtlichen Noten geweſen ſind! Von der Drohung zur Tat iſt ein wei⸗ ter Weg. Und ſo lange die engliſche Mittel⸗ meerflotte nicht in Marſch geſetzt iſt, wollen wir nicht auf einen heilſamen Zweifel verzich⸗ ten. Vorläufig verſucht die engliſche Preſſe ſo⸗ zuſagen Alles, um die Ver. St. ſcharf gegen Japan zu machen, aber es iſt bezeichnend, daß gerade im amerikaniſchen Weſten, alſo in den Staaten, die Anrainer des Stillen Ozeans ſind, der Widerwille gegen diplomatiſche oder gar militäriſche Abenteuer am ſtärkſten in Er⸗ ſcheinung tritt. Der deutſche Leſer macht ſich kaum ein zutreffendes Bild von der Intenſität, mit der die Engländer ihre nordamerikaniſchen Vettern bearbeiten und aus ihrer ruhevollen Friedensſeligkeit A verſuchen. In einer führenden engliſchen Zeitſchrift leſen wir anläßlich der Verſenkung des amerikani⸗ ſchen Kanonenbootes„Panay“ folgende Sätze: „Nur ſchwer läßt ſich ein frevelhafterer Bruch des internationalen Rechtes und der Kriegs⸗ bräuche denken als das, was auf dem Jangtſe am Nachmittag des 12. Dezember Felchen iſt. Daß ſich Beſatzung und Paſſagiere der„Panay“ retten konnten, iſt lediglich dem Umſtand zu⸗ zuſchreiben, daß die gebrauchten Bomben klein waren. Der Angriff wurde kaltblütig durch⸗ geführt; er war nicht herausgefordert; die „Panay“ tat ihren rechtmäßigen Dienſt; ſie hatte ungefähr 50 Kilometer oberhalb Nan⸗ kings Anker geworfen; ſie führte die amerika⸗ niſche Flagge; und ſelbſt, wenn der Führer des erſten ſapaniſchen Flugzeuges ihre klaren Ab⸗ zeichen nicht erkannte, ſo gibt es keine Entſchul⸗ digung für die folgenden Luftangriffe mit Bomben und Maſchinengewehren und vor allem für die Schüſſe eines japaniſchen Mili⸗ gontrollplan und London, 22. Dezember Ueber die Sitzung des Hauptunterausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes wurde ein Kommuniqusé veröffentlicht. Es beſagt. daß der Ausſchuß weiter über das Mand'a't beraten hat, das den nach Spanien zur Ueberwachung der Zurückziehung ausländiſcher Freiwilliger zu entſendenden Komiſſionen gegeben werden ſoll. Der Ausſchuß hat ſämt⸗ lichen noch offenen diesbezüglichen Fragen zu⸗ geſtimmt. Der Unterausſchuß wandte ſich darauf der Erörterung des Teiles des Planes zu, der ſich mit der Zuerkennung von Rechten Kriegführender an die beiden Par⸗ teien in Spanien befaßt, und einigte ſich über die Art, in der die noch offenen Fragen behan⸗ delt werden ſollten. Die Vertreter des Unterausſchuſſes ſtimmten namens ihrer Regierungen darauf einem Vor⸗ ſchlag HSemmings als Sekretär des Inter⸗ nationalen Amtes zu. Nach dieſem Vorſchlag ſoll aus dem beſtehenden internationalen Fonds eine Höchſtſumme von 5000 Pfd. bewil⸗ ligt werden, um mit der Prüfung der kompli⸗ zierten Probleme einer verwaltungsmäßigen Regelung, wie ſie der Plan der Zurückziehung ausländiſcher Freiwilliger vorſieht, ſofort be⸗ ginnen zu können. Der Hauptunterausſchuß erörterte darauf weiter die Frage der Zuſammenſetzung der nach Spanien zu entſendenden Kommiſſionen. euftwafſen der Weſtmächte arbeilen zuſammen Franzöſ. Luftſachverſtändige beſuchen England London, 22. Dezember. „„Wie nunmehr beſtätigt wird. bat der franzö⸗ ſiſche Luftfahrtminiſter Cot bei ſeinem letzten Beſuch mit dem britiſchen Luftfahrtminiſter eine enge techniſche Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen der franzöſiſchen und der britiſchen Luft⸗ waffe vereinbart. Nach einem Bericht des dip⸗ lomatiſchen Reuterkorreſpondenten wird eine Abordnung franzöſiſcher Luftfahrtſachverſtändi⸗ ger England Anfang nächſten Jahres beſuchen und dabei techniſche Informationen zwiſchen der britiſchen und der franzöſiſchen Luftflotte aus ⸗ tauſchen. Die Abordnung, ſo verlautet., werde aus Ingenieuren und anderen Technikern beſte⸗ ben. Die Erörterungen würden ſich auf den Austauſch von Nachrichten über die letzten Ty⸗ benden, nichtglänzenden Glas beſteht. Im Ver⸗ lauf der Bauarbeiten kamen 15 Menſchen ums Leben. 8 5 9 1 7 75 uſw. beziehen. Auf ieſe Weiſe werde eine ehr enge Koordini der beiden Luftwaffen“ erfolgen. e nahme des loyalen, feſten und wirklichen Freun⸗ des Frankreich. a Im Anſchluß hieran kritiſierte Sinclair die Politit Genfs. In bezug auf den Fernen Oſten müſſe die engliſche Regierung noch einen kühneren Verſuch machen, ehe ſie der Neunmächtepolitik den Rücken kehre. Sinc⸗ lair trat weiter für eine enge Zuſammenar⸗ beit mit Frankreich ein und zwar nicht nur in den fernöſtlichen. ſondern auch in den europäiſchen Gewäſſern. Der Labour⸗Abgeordnete Lans bury unter⸗ ſtricht als nächſter Redner inbezug auf ſeine Be⸗ ſprechungen mit führenden europäiſchen Staats⸗ männern, daß Hitler und Muſſolini wohl Wün⸗ ſche für ihre Länder hätten. ſie ſeien aber über⸗ zeugt, daß ein neuer Krieg Zuſammenbruch und Untergang für jeden Beteiligten bedeute. Drohung oder Talwille? tärboots. Amerika wird nicht leichten Herzens dieſe Beleidigung ſeiner Flagge und ſeiner Bürger ertragen können.“ Die Abſicht iſt offen⸗ bar. Japaniſche Erklärung zum„Panay“-Jwiſchenfall Tokio, 22. Dezember. Der Sprecher des Außenamtes gab zum „Panay⸗Zwiſchenfall eine Erklärung ab. aus der hervorgeht. daß nicht die„Panay“. wie mehrfach behauptet, von einem japaniſchen Ka⸗ nonenboot beſchoſſen worden ſei. Die Beſchie⸗ zung habe vielmehr fliehenden chineſiſchen Boo⸗ ten gegolten, wobei die„Panay“ möglicherweiſe von verirrten Geſchoſſen getroffen worden ſei. Die Rettungsarbeiten der japaniſchen Truppen unmittelbar nach der Beſchießung des ameri⸗ kaniſchen Schiffes ſeien Beweis für die freund⸗ liche Haltung der japaniſchen Soldaten und zu⸗ gleich dafür, daß die Beſchießung völlig un⸗ beabſichtigt geweſen ſei. London, 22. Dezember Die Reihe der Anfragen über die Lage im Fernen Oſten im Engliſchen Unterhaus wurde im Laufe des Mittwoch fortgeſetzt. Der Erſte Lord der Admiralität Duff Cooper ver⸗ ſicherte dem Unterhaus, daß die japaniſchen . in der Umgegend von ongkong auf das ſorgfältigſte überwacht wür⸗ den. Premierminiſter Chamberlain lehnte es ab, eine Frage des konſervativen Abgeordneten Graham zu beantworten, ob die britiſche Re⸗ Wollens nicht ſofort die Fernoſtflotte verſtärken wolle. Außenminiſter Eden beſtätigte dem Haus, daß die engliſche Regierung ſich wegen der Zoll⸗ kontrolle mit der japaniſchen Regierung in Schanghas in Verbindung geſetzt habe. Ferner erklärte Eden, daß die Eigentumsbeſchränkun⸗ gen, denen Engländer in dem beſetzten Gebiet der Internationalen Niederlaſſung Schanghais noch unterliegen, höchſt unerfreulich ſeien. Die britiſchen Behörden in Schanghai ſeien jedoch bemüht, eine Beſſerung der Beziehungen her⸗ beizuführen; bisher allerdings ohne Erfolg. Jreiwilligenfrage Um die Rechte der Kriegsführenden in Spanien Der Beſuch der Abordnung ſei eine Folge des Aufentbalts von Chautemps und Delbos ir London, denen ſpäter der franzöſiſche Luftfahrt, miniſter Cot gefolgt ſei. In einer Spätausgabe ſchreibt hierzu der diplomatiſche Korreſpvondent des„Daily Te⸗ legraph“, daß Großbritannien mit Intereſſe und Genugtuung das Programm zur Vergröße⸗ rung der franzöſiſchen Luftwaffe betrachte, zu⸗ mal es dieſe mit den neueſten Maſchinen aus⸗ rüſten wolle.„Die franzöſiſche und die britiſche ö Zuſammenarbeit in en otten⸗ un uftwaffena i die beide Länder berührten 155 e Der Streik der Angeſtellten der ſtaatli Tabakmanufakturen fleht weitere 8 ie Straßburger Angeſtellten haben ſich angeſchloſſen Ankauf gezogener * Ausloſungsrechle Berlin, 22. Dezember. Die zur Einlöſung am 1. April 1998 gezo⸗ genen Ausloſungs rechte der Anleiheablöſungs⸗ ſchuld des Deutſchen Reiches werden bereits vor dem Fälligkeitstermin. und zwar vom 3. Januar 1938 ab. unter Abzug eines zum jeweiligen Reichsbankdiskontſatz zu be⸗ rechnenden Diskonts, frei von Proviſion, an⸗ gekauft. a Der Ankauf der Ausloſur scheine erfolgt durch die Reichsbankanſtal“, in Berlin dure die Noſtro⸗Börſen⸗Abteilun g der Reichsbank. Jägerſtraße 55. J. Die Inhaber der Ausloſungs⸗ ſcheine, die vor dem 1. April 1938 in den Be⸗ ſitz des Einlöſungsbetrages gelangen wollen. können ſchon jetzt ihre Stücke der nächſtgelegenen Reichsbankanſtalt zum Ankauf übergeben. Die Auszahlung des Einlöſungsbetrages. unter Ab⸗ zug des Diskonts. erfolgt nach Prüfung der Stücke vom 3. Januar 1938 ab. Der Ankauf der ausgeloſten Pfundbuchfor⸗ derungen erfolgt zu denſelben Bedingungen durch die Reichsſchulden verwaltung. Balkaufriede geſicherk Belgrad. 22. Dezember. Der Miniſterpräſident und Außenminiſter Dr. Stoiadinowitſch nabm heute bei der Bera⸗ tung des Haushalts des Außenminiſteriums vor dem Finanzausſchuß des Abgeordnetenbauſes kurs das Wort. Er wies darauf bin. daß die iugoſlawiſche Außenpolitik in den letzten Monaten ſo viele of fe nkundigae Er⸗ folge aufzuweiſen habe. daß ſich ausführlichere Darlegungen erübrigten. Stojadinowitſch er⸗ wähnte die Staatsbeſuche, die Belgrad im letz⸗ ten Jahr empfangen bat, darunter den Beſuch des Reichsaußenminiſters, ſowie ſeine Beſuche im Ausland. Er teilte dabei mit. daß ſein amt⸗ licher Beſuch in Berlin demnächſt bevorſtehe. Alle dieſe Beſuche ſeien. ſo ſagte er. der beſte Beweis für die aktive und erfolgreiche Außen⸗ politik Jugoſlawiens. Es ſei gelungen. alte Freundſchaften zu erbalten und neue zu gewin⸗ nen, die wegen der wirtſchaftlichen Inte reſſen Jugoſlawiens und zur Sicherung des Friedens an ſeinen Grenzen notwendig ſeien. Der Frieden auf dem Balka'n. im Dona u⸗ raum u'n'd a'n der Adria ſei heute völlig geſichert. Das jugoſlawiſche Volk könne ſich dank dieſer Außenpolitik ganz ſeinem wirtſchaftli⸗ chen. ſozialen und kulturellen Fortſchritt ſowie der inneren Konſolidierung widmen in der Ueberzeugung, daß der Frieden an allen ſeinen Grenzen vollkommen ſichergeſtellt ſei. Der Finanzausſchuß nahm die Ausführungen Stoja⸗ dinowitſchs mit wiederholtem. langanhaltendem Beifall auf. gie hören im Rundfunk. Freitag, 24. Dezember Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf 6.30: Konzert. 9.40: Kleine Turnſtunde. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 13.15: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei. 15: Ihr Kinderlein kommet.. 16: Wir ſchmücken den Tannenbaum. 17.30: Nun zünden wir die Lichter an... 18: Weihnacht Glocken über Deutſchland— Die alten Weihnachtslieder. 19: Der Deutſchlandſender wünſcht ſeinen Hörern ein frohes Feſt. 20: Weihnachtsanſprache des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß. 20.20: Im Glanz der Weihnachtskerzen— Muſik und frohe Herzen! 22: Eine kleine Nachtmuſik. 22.25: Weihnachten bei der Wehrmacht. 23—24: Heut ſoll niemand einſam ſein. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. 9.45: Hausfrau hör zu! 10: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 11.40: Deutſche Scholle. Sippenforſchung und pflege. 12: Konzert. 14: Für unſere Kinder. 14.45: Weihnach⸗ ten in aller Welt. 15.35: Zeitgeſchehen im Funk. 16: Fröhliche Hirtenmuſik und Paſtorellen. 16.30: Klin⸗ gende Märchen. 17 30: Der Blindenchor ſingt Weih⸗ nachtslieder. 18: Das blaue Licht. 19: Heilige Nacht. Nacht der unendlichen Liebe. 20: Weihnachtsanſprache. des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß. 20.20: Glocken der Heimat läuten die Weihnacht ein. 21.30: Ewiges Weihnachtswunder. 22.25: Weihnachten bei der Wehrmacht. 22.45: Froher Ausklang. 24—1: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.30: Mu⸗ ſit am Morgen. 9.30: Feſtliche Klänge. 11.30: Volks⸗ muſik. 12: Konzert. 14: Für unſere Kinder. 14.45: Unterhaltungskonzert. 16: Wir ſchmücken den Tannen ⸗ baum. 17.30: Alte und neue Chorweiſen. 18:„ Weihnachtsbaum die Lichter brennen“. 20.—.20.20: Weihnachtsanſprache des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß. 21.15; Unterhaltende Muſil am Weih⸗ und die Arbeit niedergelegt. nachtsabend. 22.25: Weihnachten bei der Wehrmacht. fit Wenn Sie einmal etwas anzubieten haben oder wenn Sie etwas kaufen, mieten oder vermieten wollen, sa- gen Sie es stets durch eine „Kleine Anzeige“ in unserer Zeitung. Hler findet ſhre An- zeige eine starke Be- achtung. Der Verlag Nach Gottes heiligem Willen verschied gestern abend ½ 5 Uhr sant, plötzlich, mein guter Sohn, unser lieber Bruder, Onkel, Schwager, Neffe und Bräutigam ludwig Bredel im blühenden Alter von 24 Jahren. I Viernheim, Weinhe r, den 2. Dezember 1937. Die Beerdigung findet Freitag. nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause, Alicenstra Todes-Anzeige. Kaufmann In tiefer Trauer: kruu Adam Srechtel I. Wwe. nebst Rindern und Braut. 13 aus statt. . 1 1 0 De! ln?“. N. Ach dem liches, Finne wenn Erde h F Dann 5 Clernch a en, bis ud sich uur die nid 6 Belannimachungen der A. S. D. A. P. a* Orisgruppe Viernheim 0 — N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Für jeden Lenker eines ſchnellen Fahrzeuges ſeß N Aan ben ber Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 waren bei Ueberlandfahrten die langen Kolon⸗ 5 f J r—— 1 Sg fene F ee 8 inmit⸗ 5 en der Straße fahren! 8 Des eberholen un⸗ an; N möglich machten. Der entgegenfließende Verkehr 1 1 okale 0 ließ es oft nicht zu, in einem Zuge an den oft 15 100 und 200 Meter langen Kolonnen vorbei⸗ *. zukommen. So war man gezwungen, viele Ki⸗ 5. Sternheim, den 23. Dezember 1937 es zwar nicht, aber wir hoffen es. Und wir 2 9 175 aße aber aut bine. Achern * Anſer Ta esſpruy ſind ſchon letzt entſchloſſen, dieſe weißen Weih⸗ Reihe ſchrittfahrender Fuhrwerke, zum Teil im 0 Je mehr ein Menſch er ſelbſt iſt, deſto nachten, wenn wir ſie diesmal erleben, als Schneckentempo, herzuzotteln. Die flüßige Fahr⸗ 90 freudiger iſt er geneigt, auch andere gelten zu] ein ganz beſonderes Geſchenk hinzunehmen und[ weiſe iſt durch das Kolonnefahren ohne Rück⸗ * 9 1e 9 5 5 2 ie mindeſtens zu einem herrlichen Feiertags⸗ ſicht auf den anderen Fahrverkehr unnötiger⸗ 1 en 8 i uch de n ah paziergang durch die weiß verschneite And 2 jäh unterbrochen 8 Damit räumt . N ichkeit begreift auch die für die andern in ſich.; ie neue Straßenverkehrs⸗Ordnung gründlich 5 5 Karl Ewald. durch Rauhreif verzauberte Welt zu be⸗ auf und erweiſt damit einen durchaus kraff⸗ 3 0 1 nutzen 8 eee 8. damit 0 anderen Verkehrsteilnehmern eine Laſt aufzu⸗ 5 2 1K bürden. g i Bauernweihnachten„ im 3 mache Age de, gen ez 5 5 2 80 e rbereitungen für die diesjährige echtsfahrens ſchon eine bedeutende Verbeſ⸗ a Nun rückt ihr feſter zuſammen in der abend⸗ Volksweihnach feier im Heise dt fins 9e lerung für dieſen Fall bedeutet, werden im 8 14 iet lich erhellten Bauernstube„zur Seite des troffen. 20 0 8 J die Ki 550 der St. V. O. den Fahrzeugen, die in Kolonne en, wärmenden Ofens. Lautlos flodt draußen der 5 5— 55 i ee et 9 fahren, genaue Vorſchriften gegeben. Er be⸗ . Schnee an den Fenſtern vorbei. Wenn ihr] Weihnachtsmann mit ſeinen reichen Gaben. gagt:„Wenn Laftfahrzeuge außerhalb geſchloſſe⸗ ug g f ft u f, die Ga Natürlich werden die Gaben des Weihnachts⸗] ner Ortſchaften in Kolonnen fahren, ſo dürfen 15 einen Blick werft über den Hof, die Gärten mannes, der perſönlich erſcheinen wird roße dieſe Kolonnen bei Laſtkraftwagen nicht länger 1. und die Felder, dann will es euch ſcheinen, Uebe sch f bri 85 R— 9 des als 50 Meter, bei Laſtfuhrwerken nicht länger * als habe ſich die Erde in ihrem eigenen Herzen Rei 170 hungen 0 8 0 b r als 28 Meter ſein. Zwiſchen ſolchen Kolonnen bete 5 gelegt. So leiſe iſt das Leben gewor⸗ Run un 2 bels 8 3 3 wündeſtens die gleichen Abſtände gehal⸗ u— Sonſt flutete durch die offenen Fenſter Rundfunk gegen b 7d im Saal über⸗ N e 1 22200 N dn e der tag 5 und Klee. Wie lange iſt das her: Säen und en ſein. ee 8 freudige ren, denn die Länge eines Laſtwagenzuges 2 Mähen, klingende Senſen und ratternde MWa⸗ Erwartung, kein Her wird leer bleiben, wenn] darf einſchließlich der Ladung nicht mehr als . as] wir uns alle zur Volks⸗Weihnachtsfeier zus 22 Meter ſein. Nach der neuen Vorſchrift muß tehe.— und hochbeladene Erntewagen! Das ind W 1 de lie, der belle Sage„ 0 er Rege. Nic hauen mat wunder Camenpaum uns als grlße keusche nt. free ane aden en aun a ae den auf der Neige. Rückſchauend umfaßt unſer[Tannenbaum uns als große deutſche Familie halten und damit ſchnelleren Fahrzeugen die — Blick das Vergangene in Bild und Gleichn. 3. die Hände reichen, ſo wird das in dem frohen Möglichkeit geben, beim Ueberholen auch den uin Wenn es köſtlich war, ſo iſt es Mühe und Ar⸗ Bewußtſein geſchehen, daß wir als deutſche] entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen, d. een N 5 7 a 0 Schickſalsgemeinſchaft zuſammengehören. Und h. auf die rechte Fahrbahn einlenken zu kön⸗ an beit e* der 1 e e gerade unſeren Kindern wollen wir dort den] nen. Bei Pferdefuhrwerken ist die Länge der d„ erken 8 8885 f b f ö 5 5 5 09 3 2 Wee e 2 beglückenden Beweis erbringen, daß in Tolonne und die der Unterbrechung auf 28 n und eindeutiger als im Gleichſchritt des Werk-] Deutſchland keiner mehr vergeſſen und ver⸗ a „%. Sat es dünkt euch, als hietten alle ſoren ede it. Wie ferne uns aud dee Wichtig füt bas Arbeilsbuch ni Dinge den Atem an in dieſer Zeit, als wollte unſerer 9 8 iſt. Wir U 8 uns auf dieſe Bei der augenblicklich vom Arbeitsamt * Sn Leben nie mehr aus dem kalten ſtarren] Fer, die wir mit den Betreuten 4 5 Mannheim durchzuführenden Ueberholung der inen Schlaf erwachen. Aber ihr wißt es ſelber: Es] Weihnachtsbaum verleben erden n de itsb 9 0 557 975 l N 8 1 8 1— Arbeitsbuchkartei werden trotz Belehrung im ger N den wahre Volksweihnachten erleben. 5 5 5 1 itt ſchaffende Stille, die um euch Sämtliche Autslet S5 itt Anſchreiben wichtige Angaben unterlaſſen oder — N 1 es iſt ruhendes Leben, das in der Sämtliche Amtsleiter der NSV und Politiſche lbgeſchloſſenheit Kräfte ſammelt auf den Tag des Erwachens hin. Ein ganzes Jahr lang %( bar die alte Mutter Erde geſchenkt, ſich ſelbſt 15 vVerſchenkt und verſtrömt; nun ruht ſie und ſinnt und träumt über ihrem ewigen Schoß „ von dem Wunder eines neuen Lebens.— u. Auch wenn ihr's nicht in Worte faſſet: in euch A allen iſt dieſer uralte heilige Glaube an das n Li.cht, an das Leben, an den Sieg des Lichtes un über die 1 an den Sieg des Lebens über den Tod.— Laßt feſter uns zuſammen⸗ 5 td rücken, Menſch zu Menſch, Gemeinſchaft zu 1. Gemeinſchaft— nicht in Lärm und lautem — Getue, ſondern im Schein dieſes warmen und wärmenden Lichtes der ſtillen, heiligen Nacht. * Mage Meclnacliten Die Frage:„Weiße oder grune Weihnach⸗ ten?“ bewegt in dieſer Zeit viele. Man hält Ausſchau nach dem Himmel und freut ſich, wenn er„nach Schnee“ ausſieht. Wenn ein dichtes, undurchſichtiges Gewölk das Blau des HOimmels verdeckt, das ganz ſo ausſieht, als wenn es Millionen von Schneeflocken für die N Erde bereithielte. Manchmal haben wir Glück. Dann beginnen die erſten kleinen weißen Sternchen vorſichtig zur Erde herunterzutan⸗ zen, bis der Flockenfall allmählich dichter wird und ſich eine friſche, leuchtende Schneedecke über die Welt breitet. Die Frage iſt nur: wird es ſo bleiben? Noch bleiben ein paar Tage bis Weihnachten, noch kann die ganze Winterlandſchaft und aller Winterzauber, wie 1 ihn uns der Rauhreif geſtern brachte, zu Waſ⸗ — ſer werden! Man muß dem Thermometer, oder noch beſſer Petrus gut zureden, das ſich das Winterwetter über We huachten hält. ee Jahre wünſchen wir uns„weiße Weihnachten“ aber nur felten geht dieſer Wunſch in Er⸗ füllung. Im allgemeinen find die Tempera⸗ turen des Dezember noch nicht tief und be⸗ ſtändig genug, als daß man mit dem Anhalten — — —— „ des Winterzaubers rechnen könnte. Wie oft 0 71 wir es ſchon erlebt, daß kurz vor dem 6 eſt das Wetter umſchlug und ſich das leuch⸗ tende Weiß in eine trübe Brühe verwandelte. Dann wehten am Heil'gen Abend milde Lüfte und es gehört viel Phantaſie dazu, ſich trot⸗ dem in allen Zauber der Winternacht hinein⸗ zubverſetzen. Werden wir auch in dieſem Jahre betrogen? Sollten wir etwa auch heuer der großen Freude ob des jetzigen terzaubers verluſtig gehen? Es ſieht ganz ſo aus, denn ſchon ſeit geſtern rleſelt unabläſſig ein feiner Regen herab, der auf dem hartge⸗[ v enen Boden über Nacht zu einer ſpiegel⸗ p Ratten Flache wurde. Aber werden wir nicht Fe Es ſind ja noch zwel Tage bis zum eſt. Einſehen und erfüllt uns unſeren ſehnlichen — ———— —— — — allerdings dieſes Jahr nach der Herſtellung eine Verkehrsſicherheit ſollte dies unterſagt werden. Wie ſchnell biegen in die verkehrsreiche Mannheim⸗Wein⸗ heimerſtraße! Streuen bei Glatteis it Bürgerpflicht iſt es immer noch Glatteis und Glatteisgefahr, die Straße zu beſtreuen hat. Jeder Haus⸗ und Grundſtücks⸗ beſitzer hat die Pflicht, vor ſeinem Grundſtück ſo zu ſtreuen, daß den. Es iſt dabei gleichgültig, die Glätte eintritt oder eingetreten iſt, und es muß daher auch, wenn nötig, mals geſtreut werden. Der Haus⸗ und Grund⸗ ſtücksbeſitzer kann mit dem Streuen auch einen anderen beauftragen. Es iſt nicht nur der Bürgerſteig, ſondern auch der Fahrdamm min⸗ deſtens bis zur Fahrmitte zu beſtreuen. Haus⸗ bzw. Grundſtücksbeſitzer, ſtücken ſich Unfälle ereignen, ſind dafür ſelbſt verantwortlich. 5 ſind verboten. Sollte dieſer Hinweis e e nicht genügen, wird gegen die herrlichen Win⸗ fort Anzeige erſtattet. Leiter wollen an der Feier teilnehmen. Glatteis. Seit geſtern abend ſind Straßen und Wege mit einer Glatteisſchicht überzogen. Der Verkehr wird dadurch ſehr weſentlich be⸗ einträchtigt. Selbſt Motorfahrzeuge mußten langſamer fahren. Beſonders ſchlimm ſah es in den heutigen Frühſtunden aus, als die Ar⸗ beiter mit dem Rad an ihre Arbeitsorte fuhren, oder ſich an die Bahn begaben und wohl manche Verſpätung wird unumgänglich ge⸗ weſen ſein. Nur mit äußerſter Vorſicht war es möglich, vom Platze zu kommen. Glatte Gehwege und glatte Fahrbahnen! Unſere Ju⸗ gend benutzt die Glätte, um ſich mit den Rodelſchlitten und den Schlittſchuhen auf den Straßen zu vergnügen. Dies darf jedoch nicht auf Verkehrsſtraßen geſchehen, und müſſen Er⸗ wachſene die Kinder auf ihr verbotenes Tun aufmerkſam machen. Ja bis in die ſpäte Nacht hinein wurde geſtern auf dem abſchüſſigen Teil der Bismarckſtraße zur Weinheimerſtraße, der ſchöne, aber nur zu kurze Rodelbahn darſtellt, gerodelt. Bis in die Hauptverkehrsſtraße flitzten die Rodelſchlitten. Im Intereſſe der iſt ein Unfall geſchehen beim Ein⸗ Achtung! Haus⸗ und Grund⸗ ſtücksbeſitzer! mehrfacher Hinweiſe durch die Preſſe nicht klar, wer bei Glätte, Trotz andere nicht gefährdet wer⸗ zu welcher Zeit am Tage mehr⸗ vor deren Grund⸗ Salze und ſonſtige chemiſche Säumigen ſo⸗ Tabakgeld. Gruppe 14 des Tabakbau⸗ ereins erhält ebenfalls wie die anderen Grup⸗ falſch und unzureichend gegeben. So iſt unter Berufsgruppe und Berufsart lediglich die im Arbeitsbuch, Seite 5, eingetragene Nummer der Berufsgruppe und dieſe der Berufsart und keine Berufsbezeichnung. Die Nummer der Berufsgruppe allein genügt auch nicht, beide, Berufsgruppe und Berufsart, ſind anzugeben. Gefolgſchaftsangehörige, für die bisher überhaupt noch kein Arbeitsbuch ausgeſtellt wurde, ſind ebenfalls anzugeben und gleich⸗ ig Antrag auf Ausſtellung eines Arbeits⸗ ches zu ſtellen. Vordrucke können beim Pförtner des Arbeitsamts(Eingang B) ab⸗ geholt werden. g Naſcher Tod Unerwartet raſch ſtarb geſtern im blühenden Alter von 23 Jahren Ludwig Brechtel, Alicenſtraße. Geſtern vormittag blieb er wegen ſtarker Kopfſchmerzen von ſeiner Arbeitsſtätte fern, und am Nachmittag bereits hat ihn der Schnitter Tod heimgeholt. Herzliches Beileid wendet ſich der ſchwergeprüften Mutter und den Angehörigen des arbeitſamen jungen Mannes, deſſen Arbeitsſtätte ſeit 7 Jahren die Korſettfabrik war, zu. Ein trauriges Ge⸗ ſchick— hier Abſchied von liebem Angehörigen und Arbeitskameraden, der einge angen iſt zum ewigen Frieden,— dort Verfreube auf das Weihnachtsfeſt. Die Säuglingsberatung am 23. und 30. Dezember fällt aus. Die nächſte Be⸗ fu findet wieder am 6. Januar 1938 tatt. „Die Maul⸗ und Klauenſeuche hat leider auf ein Gehöft in der Eulerſtraße über⸗ bebe fen, ſodaß auch dieſe Straße als Sperr⸗ ezirk gilt. In dem Gehöft Schneider, Goethe⸗ ſtraße, iſt die Seuche erloſchen. Die Maul- und Klauenſeuche in Heſſen⸗Naſſau Die Maul- und Klauenſeuche hat ſich in einzutragen, alſo 22a, oder 22b, oder öf uſw. Unſer berkehrsſachmann hal das Vork Fahrzeugkolonnen dürfen nichl über 50 Meter lang ſein Meter ſeſtgeſetzt worden, wetl die langſamen Fahrzeuge von den ſchnellen Kraftwagen raſcher überholt werden können. Das Einhalten der Abſtände bei den Ko⸗ lonnefahrten gilt für alle Fahrzeuge. Die ein⸗ zige Ausnahme bilden die Kolonnen der Wehr⸗ macht, der Polizei, der Feuerwehr im Feuer⸗ löſchdienſt, des Grenzaufſichtsdienſtes ſowſe der H Verfügungstruppen und ⸗Wachverbände, ſoweit die Erfüllung ihrer hoheitlichen Auf⸗ gaben es erfordert. Das gleiche gilt auch für die Feuerwehr, die Techniſche Nothilfe und den Neichsarbeitsdienſt beim Einſatz im Kata⸗ ſtrophenſchutz. Auch bei marſchierenden Kolonnen Zwiſchenräume Bei dieſer Gelegenheit ſei auch noch auf be⸗ ſondere Vorſchriften für marſchierende Abtei⸗ lungen hingewieſen. Der 8 38 der St. V. O. ſchreibt u. a. vor, daß geſchloſſene marſchierende Abteilungen auf Brücken keinen Tritt halten dürfen und Marſchmufik auf Brücken unterſagt iſt. Beſonders wichtig in dieſem Paragraphen iſt die Vorſchrift, daß längere Abteilungen in angemeſſenen Abſtänden Zwiſchenräume zum Durchlaſſen des übrigen Straßenverkehrs frei⸗ laſſen müſſen. Das iſt nur eine billige Ver⸗ ordnung, denn beſonders in Großſtädten ſtockte bisher jeder Verkehr, wenn bei größeren Ver⸗ anſtaltungen längere geſchloſſen marſchierende Abteilungen den Querverkehr derart ſtark zum Erlahmen brachten, daß auch andere Straßen⸗ züge in Mitleidenſchaft gezogen wurden und ſich dadurch neue Quellen für Anfälle auftaten. Die Polizei hat durch die vom Reichs füh⸗ rer Hund Chef der Deutſchen Pol i⸗ zei mit gezeichnete neue Verord⸗ nung die ausdrückliche Anweiſung erhalten, in dieſem Falle verkehrsregelnd ein⸗ zugreifen, d. h. die marſchierenden Abteilungen zeitweiſe zu unterbrechen. Schulklaſſen ſollen nach Möglichkeit die Geh⸗ wege benutzen. FEC Ueben und nochmals üben. Vor dem Muſikunterricht kneifen, weil die Fingerübun⸗ gen ſo läſtig oder ſo unangenehm ſind? Haſt du denn vergeſſen, zu welchem Zweck ſie nur das Mittel ſind? Kneifen? Das iſt immer un⸗ würdig, wo es auch ſei. Haſt du ſchon einen Läufer geſehen, der 17 800 Meter immer nur nach der Stoppuhr läuft, ohne ſich durch allgemeine Laufübungen zu ſchulen? Glaubſt du, daß ein Maler Bilder malen kann, wenn er nicht verſteht, Farben zu miſchen? Aber du meinſt, du müßteſt entweder gleich große Konzertſtücke ſpielen oder— gar nicht. Die 5 Kleinarbeit ſchafft erſt das Große. Darum laß es dich nicht verdrießen, Läufe und Griffe zu üben, ſonſt bleibt dir das Reich der Muſik immer unzugänglich. Der ſanfte Heinrich wird er genannt. Ein Jugendengel iſt er, ein Muſtergatte. Direkt Engeln gleich. Allerdings nur zuhauſe. Denn kaum daß er die Haustür hinter ſich zugemacht hat, verwandelt er ſich in einen anz ausgekochten Schwerenöter. Im Kreiſe einer Kumpanen iſt nichts von Sanftmut an ihm zu merken. Wie ihm aber ſeine Frau inter die Schliche kommt, und wie er ſich elbſt in arge Situationen bringt, das können Sie alles ſelbſt erleben bei der Weihnachts⸗ feier der„Sängertreue“. Die bewährten Spieler dieſes Vereins werden Sie wieder durch ihren ſprichwörtlichen Humor erquiclen und iſt Ihnen ein amüſanter Abend gewiß. Genehmigungspflicht für Gartenbauerzeugniſſe Der Gartenbauwirtſchaftsverband Heſſen⸗ Naſſau ſieht ſich auf Grund verſchiedener Fra⸗ gen aus Kreiſen der Erzeuger veranlaßt, noch⸗ mals auf die Anordnung Nr. 112 der Haupt⸗ vereinigung der Deutſchen Gartenwiriſchaft vom 21. 4. 1937 hinzuweiſen. Danach ſind diejenigen Erzeuger, die den Anbau von Gur⸗ ken, Kopfſalat, Zwiebeln, Blumenkohl, Früh⸗ kohl, Spätkohl(Rot⸗, Weiß⸗ und Wirſing⸗ kohl), Tomaten und Spargel zu Erwerbs⸗ zwecken neu aufnehmen oder die im Jahre 1934— für Spargel im Jahre 1936— mit dieſen Gartenbauerzeugniſſen beſtellte Anbau⸗ fläche zu Erwerbszwecken erweitern wollte t, Heſſen weiter auf die Gemeinden Schafhauſen Kreis Alzey), Wixhauſen(Kreis Darmſtadt), ieburg, Eckardtshauſen(Kreis Büdingen), Gernsheim, Crumſtadt, Biebesheim, Wolfs⸗ kehlen(Kreis Groß⸗Gerau), Selzen,(Kreis Oppenheim), Offſtein(Kreis Worms), Hep⸗ penheim an der Wieſe und Gimbsheim(Kreis Worms) ausgedehnt, wo je ein Gehöft befallen wurde. Da die Krankheitsfälle in Oberhilbers⸗ heim(Kreis Oppenheim) erloſchen ſind, herrſcht die Seuche nunmehr in 76 beſſiſcen Gemeinden in 13 verſchiedenen Kreiſen. Im Regierungsbezirk Wiesbaden iſt je ein Gehöft in den Geme nden Erbenheim(Stadt en das Tabakgeld vor dem Feſt noch und zwar heute nachmittag. Der Brinkmanngruppe es f kann der benachricht'gte Vorſchuß nur bis Vielleicht hat der Himmel doch noch ein] heute 4 Uhr ausbezahlt werden. Man wolle die Zeit einhalten; Wulſch. Weiße Weihnachten? Wir wiſſen ö die verſäumte Abholung kann morgen nicht nachgeholt werden. kreis Wiesbaden), Münſter und Eddersheim (Main⸗Taunuskceis) und Frankfurt⸗P.aun⸗ heim(Stadtkreis Frankfurt) von der Maul⸗ und Klauenſeuche befallen worden. Sie herrſcht dort nunmehr in ſechs Gemeinden drei ver⸗ verpflichtet, hierfür die Genehmigung beim zu⸗ ſtändigen Gartenbauw'rtſchaftsberband einzu⸗ holen. Die Antragsbogen ſind bei den Orts⸗ bauernführern erhaltlich. Gegebenenfalls ken⸗ nen ſie auch unmittelbar beim Gartenbauwirt⸗ ſchaftsverband Heſſen⸗Naſſau, Frankfurt am Main, Arndtſtraße 28, angefordert werden Weiterhin kalt Im Bereich eines kontinentalen Hochs herrſcht in Deutſchland durchweg Froſt. Leichte Niederſchläge, verurſacht durch auf⸗ leitende Warmluft, treten nur im äußerſten eſten des Reiches auf. Die augenblickliche Wetterlage wird vorausſichtlich noch anhalten. Donnerstag: Weiterhin Froſt, ſonſt wolkig bis bedeckt und überwiegend trocken. Veränderliche Winde. Freitag: Wenerhin kalt, Niederſ“ I ſchiedener Kreiſe. vorausſichtlich als Schnee. 8 —— —— eee. ee N 558 . 222——— „ N—— Aus Nah und Fern Zwei Scheunen niedergebrannt.— Vermut⸗ lich Brandſtiftung. Offenbach. In Mühlheim brannten in der Nacht zum Samstag zwei Scheunen nieder. Kurz nach 12 Uhr wurde die Feuer⸗ wehr alarmiert, als es in der Scheune des Gaſtwirts Chr. Kilb in der Dieteshei⸗ merſtraße 31 brannte. Um 1.40 Uhr wurde die Wehr dann nach dem Anweſen des Landwirts Auguſt Joſef Rupp in der Marktſtraße 24 gerufen, wo gleichfalls die Scheune in Flammen ſtand. An beiden Brandſtätten wurden je zwei Brandherde entdeckt, ſo daß zweifellos Brandſtiftung — Großfeuer in der Rhön. Fulda. In der Nacht zum Samstag brach in dem Dorf Poppenhauſen am Fuße der Waſſerkuppe ein Großfeuer aus. Ob⸗ wohl die Motorſpritzen von Gersfeld und Fulda und alle benachbarten Feuerweh⸗ ren eingeſetzt wurden, konnte nicht verhindert werden, daß den Flammen die Segelflug⸗ zeugwerkſtätten von Schleicher zum Opfer fielen. Laſtauto von einem Perſonenzug erfaßt Koblenz. In dem unbeſchrankten Bahnübergang auf der Strecke zwiſchen Metternich und Rübenach wurde der Laſt⸗ kraftwagen einer Neuwieder Transportge⸗ ſellſchaft von der Lokomotive eines Per⸗ ſeinen Mam geſtanden häkke und gefuͤnd nach Hauſe gekommen war. Nun fühlte er allmählich, wie ihm Krankheit ſeine Kräfte nahm. Da machte er ſich kurz entſchlolſen daran, ſeinen eigenen Sarg zu zimmern. Als ihm dies ſeine Krankheit unmöglich mach⸗ te, gab er den Auftrag zur Weiterarbeit ſei⸗ nem Geſellen, deſſen Hobeln und Hämmern durch das ganze Haus drang, bis in die Stube des Handwerksmeiſters, der mit Ab⸗ ſchiedsworten an ſeine Familie bald darauf die Augen zum ewigen Schlummer ſchloß. Verhängni volles Spiel mit einer Waffe. Diez. Auf der Holzappeler Hütte han⸗ tierte ein Junge mit einer Schußwaffe. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und traf die in der Nähe befindliche Mutter des Jun⸗ Stockutg rätte auch ein noch im Schlepp befindlicher, mit Holz beladener Kahn dem Schlepper„Braunkohle XV.“ in den Rad⸗ kaſten. Beide Fahrzeuge wurden ſchwer be⸗ ſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Der Zuſammenſtoß iſt auf den trotz der Niederſchläge der letzten Tage noch ſehr niedrigen Waſſerſtand des Rheins zurückzu⸗ führen, der es unmöglich machte, die den Zuſammenſtoß herbeiführende Situation im ſetkten Augenblick noch zu wenden. Vor den Augen der Braut von einem Aſt erſchlagen. Groß-Zimmern. Um den vorgeſe⸗ henen Holzhieb im Gemeindewald durch⸗ zuführen, beteiligte ſich auch der 22jährige Weißbinder Valentin Schott am Holzma⸗ — vorliegt. In den frühen Morgenſtunden 5 a d l des Samstag wurden bereits zwei Ver⸗ 1 et and void gen. Die Frau wurde ſchwer verletzt und chen. Gerade als ihm ſeine Braut das 91 Haftungen vorgenommen. men zertrümmert. Der Fahrer war auf der mußte ſofort im Krankenhaus einer Ope- Eſſen brachte, ſtürzte ein Aſt und fiel ſo 4 g 3 b Stelle tot, der Beifahrer erlitt ſo ſchwere ration unterzogen werden. e e 1 8 jungen Mann, daß 2 auf 8 Fehmegnbe oung der Bahnſtrele] Veil dungen daß er e mußte di. fen, Schiffszuſammenſtoß auf dem Rhein. Het aa we eng u 1 kenhaus geſchafft werden mußte. Die Feſt“] Braubach Bei dem benachbarten Born⸗ 1 Friedberg⸗Hungen in der Nähe der Station Obbornhofen⸗Bellersheim das mit zwei Pferden beſpannte Fuhrwerk des Land⸗ wirts Hermann Hahn aus Bellersheim von einem Zug erfaßt und überfahren. Hahn wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er einige Stunden ſpäter im Krankenhaus ſtarb. ſtellungen über die Urſache des Unfalles ſind noch nicht abgeſchloſſen. Ciner, der den Tod nicht fürchtet. In Kolbermoor(Oberbayern) ſtarb in dieſen Tagen ein wackerer Schreinermei⸗ ſter, der 40 Monate im Feld als Pionier hofen ereignete ſich ein ſchwerer Schiffs⸗ zuſammenſtoß. Der Radſchleppdampfer „Braunkohle XV.“, der ſich auf Bergfahrt befand, wurde von dem talabwärts fah⸗ renden Schraubendampfer„St. Gotthardt“ gerammt. Durch die dadurch eingetretene Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co⸗ Worms.— Pu. XI. 1937 über 1800. 3. 3t. ut Anzeigen preisliſte cr. 6 gültig. 10 Stück 58, 72 Höchhale Bren Saarſtraße 47 j. Die Hebliſte über die Beiträge der Viehbe⸗ ſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädigung für an Maul- und Klauenſeuche gefallenen Rinder und Ziegen und für an anſteckender Gehirn- und Rückenmarkentzündung gefallenen Pferde für das Rj. 1937 liegt vom Mon⸗ tag, den 27. Dezember bis ein⸗ ſchließlich Freitag, den 31. Dezem 1 ber 1937, zur Einſicht der Beteiligten auf ereins⸗Anzeiget Zimmer 17 der Bürgermeiſterei offen. re ue können während dieſer Zeit Kleintierzuchtverein 1916 erhoben werden. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der Mals ein⸗ getroffen iſt. Alle Geflügel⸗ und Kaninchenzüchter Kempf, Hügel. Haben funrrad- ir ja Annanger gar- zu verkaufen. Friedrichſtr. 57 nil cht Für die Feſttage empfehle alle Sort gewußt. Odll, demule Ja, das iſt es mit ihrem politischen und wirtschaftlichen Nachrich- ten-Dienstl/ Die Zeitung läßt öber die Enge des Tages hinqusschquen! Betr.: Bildung des Wi 76 i werden gebeten, ihn ſofort binnen 8 T Herr 55 e 4 andernfalls er verfällt. Ausgabe jeden 7 918 4 Uhr. NN 7 2 75 5 late. 3 924 . 5 des Wieſenvorſtandes beſtellt Turnverein von 1893 Der Vorſtand. 0 99* fisch. 2 U 1 1 5 5 3 Abtl. Fußball: Heute abend, 8.30 Uhr, in 1— konserven eit die ganze Der Bürger meiste der Krorthalle wichtige Spieſcwerſammlung. f nauser Nacbarſcaft 9 r. 8 N kommen die Verbands⸗ und Ecke Luiſen⸗ und verärgert.— 18 I Iöosoplarve 5d uunö Pokalſpiele. Vollzählig erſcheinen! Blauehutſtr. Wenn man ſich * N r ß.(( Viernheim 1 dieſes gewaltige wern Sa ü 1 8. man doch eine 25 0 7 f ea der 12 fete eee se 1g 4 Pfg Anzeige in die einnachtsſeie 12 57 e l a t fies! ene fun gut, für die bevorſtehende ier u Feſttage durch eine n 20 Pig. an Voltszeitung⸗ Da auch dieſes Jahr mit einem ſtarken An⸗ drang 15 Feier zu rechnen iſt, mußte wegen Saalüberfüllung der Beſuch eingeſchränkt wer⸗Eine Spende fü i den. Mitgliedern iſt das Mitbringen von 1—2] und 555 kannſt 55 E 8 teil⸗ (Der Fabre über dae Winteedilfs wert) kauft V. Hoock Holzſtraße 10 Erjolg Unzeige in der Heimat 5 zeitung auf ihre Lokalitäte N Dublibum aufmerbſam zu machen. Solche Raseigs ohnen ſich. Geben Sie dieſelbe aber noch heute damit es alle Freunde u. Be⸗ kannte erfahren! Perſonen erlaubt. Jugendliche ſind vom Be⸗ nehmen Wunſ 3 Rech ſuch der Veranſtaltung ausgeſchloſſen. 8 e e. nachmittag auf, denn morgen erſcheint die Feſtnummer. durch injerieren 7 1 Amtliche Belanntmachungen— Die Maul- und gilauenſeuche in Viern⸗ P 0 Betr.: Ausführung der Friedhofsordnung. 8 2 5 5 Für die Auf Grund der Beſtimmungen der Fried⸗ Nachdem in dem Gehöft des Wel ier ö A Werpraltiſch benkt 5 1 N hofsordnung vom 30. November 1937 ſoll E e Weihnachts⸗* e er age: f eine teilweiſe Neugeſtaltung des Friedhofs; euches„ 7 5 1 5 Feſttags⸗ Kaffee 4 1 durchgeführt werden. Zu dieſem Zwecke iſt die über den in der Bekanntmachung vom 13. SD lich det Schuhe ſchenkt! 125 g 55, 60, 85, 20 75 ⁰ 1 Umlegung der Gräbern in den nachgenannten Dezember 1937 beſtimmten Ortsteil hinaus Schuhe für Herren e 1 U Beerdigungsfeldern notwendig: noch die Eulerſtraße zum Sperrbezirk erklärt.] Pullover und Weſten 5 Gemüſekonſerven f eee 1 Heppenheim, den 22. Dezember 1937 Damen und Kinder, nenen, ö 4 1. Von der Friedhofshalle rechts, beginnend Deppengenn, F Sporthemden ½ 19 42 Au 1 mit den Namen Anna Maria Pfenning und Heſſiſches Kreisamt Heppenheim ſow. Kamelhaarſchuhe Eier ⸗Wellbandnudeln 8 1 f 5 Dea les. g J. V.: D Anterhoſen, Anterjacken i g dab K Johann Lang(Sterbejahr 1917) bis zum J. V.: Den zer i in großer Auswahl kaufen 1 fin 1 Weg vor dem Heldenfriedhof, endend mit Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir Socken, Sportſtrümpfe Sie preiswert im Eier-Maccaroni Enden 1 5 den Namen Lorenz Lahres und Geor zur öffentlichen Kenntnis und machen auf die] kaufen Sie preiswert bei 42419 50.. 60, 70 nen 1 Bangert(Sterbejahr 1904). 9 für den Sperrbezirk einzuhaltenden Maßnah⸗ flercedes-Schungeschalt—— Wee 74 ö 1 2. Von der Friedhofshalle links, beginnend mit men nochmals aufmerkſam. Georg Alartin 17 ö den Namen Simon Bähr und Marie Alter Viernheim, den 22. Dezember 1937 ben der 1 verum f ie 2 5 Der Bür i ſt neben der Poſt Notweine ſowie Malaga, 9 6(Sterbejahr 1904) bis zum Weg vor dem Der Bürger meiſter 1—— Wermuthwein⸗Weine, Un ö Heldenfriedhof, endend mit den Namen Jo. als Ortspolizeibehörde Leder-Ranzen 5 Samos, Weinbrand, 5 5 hann Eduard Mandel und Michael Hoock 7 5 üchermappen Saarſtraße 31—— 70 5(Sterbejahr 1889). 5 8 1 lein d. 1 3. Alle Erbgräber, die bis zum Jahre 1900 X Eante kaufen Sie am e g- res e eee. ee 5 20 N 9 belegt waren. ue 2 8 ur 8404 20 äft. ſchöne Präſentnörbe. 4. Die beiden Kinderquartiere links und rechts 75 3 N 0 b II U 0 80 igen? 3 der Friedhofshalle am Ende des 7 2 clle süßen Jage/ n Hans Werle a 8 T 6 0 6. aosdechs acht. 2 eiles und zwar: Wi n ö 8 i ach Links beginnend mit den Namen Anna Marinierte„ 9 St.. 10 dena l bad 2 121 Friedel und Hanſi Pfenning(Sterbejahr. Marinierte Heringe min im da 1920), endend mit den Namen Ludwig Küh⸗⸗ T Diem W Doſe. 72 dis 43 6 4 5 805 7 7 Nikolaus Hoock(Sterbejahr Bratheringe 8 5 015 Einige gebrauchte Bringe Weihna 9* 2 hts beginnend mit den Namen i Dratheringe 1 Ltr ⸗D.. 65,/ Ltr D. 40 i. Nähmaſchinen Deine Scnune er Auguſt Schneider und Katharina Hubbuchfff Kronſardinen 120 gr. 15 4 2 1 5 eilige Sterbejahr 1912), endend mit den Namen E 125 gr. 24 ee ee Weiten in die Mech Lerche Johann Martin und Marie Fiſcher(Ster⸗ 3 125 gr 22 lig zu verkaufen Schuhreparatur—— 5 Haken 1 ge 30 Fahrrader beate n Der Umlegungstermin iſt auf den 15. Feb⸗. Marinaden u. Konſerven in groß. Ausw. gebr., 10.15. Helnz. Saarſtr Im n ruar 1938 feſtgeſetzt. Angehörige, die alte f Für den Ffisentag: i und% RN Shri Gräber gegen Zahlung der feſtgeſetzten Gebühr i Kabliau o. K 800 4 5 Kinder⸗ dramophon Vice wieder erwerben wollen, müſſen dies bis zum Schellfiſch o. K. 500 15 25 dreiäder Tiſ Hittr e 31. Dezember 1937 auf dem Gemeindebauamt. Goldbarſch o K. 1285 groß. Tiſchapparat em. ſchriftli 5„ 0 v. M. 13.50 an neuwertig m. Platt. 5 ſchriftlich melden. Dratſchenfeſch 3 für 15 RW. en Etwaige ſonſtige Einwendungen ſind eben⸗ Zaler ven Kalte 8 7 FA FFEA- zu verkaufen. ber ate falls schriftlich bis zum 31. Dezember 1937 Filet v. Oomdbarſch 3 HuskR eg, Segen gane an das Gemeindebauamt zu richten. eee bewegen die Wel Mannheim H1 14ſtafel d Geſchäftsſt. lige Viernheim, den 22. Dezember 1937 4e. Süß backlinge 500 gr. 4.30 da b 38 2——— Weibnus 3 Roumops geräuchert 135 br. 20 a braucht ein jeder die Große Auswagl in Site * e f Seelachs geräuchert 125 gr. 15 Aepfeln, Bir⸗ Betr.: Den Ausſchlag und die Erhebung der Seeal geräuchert 125 gr. 23 8 nen, Nüſſen, Beiträge der Viehbeſitzer zu den Koſten der 8 125 gr. 75 Bananen, Fei⸗ Und Entschädigungen für Viehverluſte für Lu machn en Niete winden E 1 u n ber dermage⸗ 1— 1 9 9 alle Sorten— 7 Deutſche Vollfett⸗Salzheringe meine dd Das Aa „ Endivienſalat g ſolange!