10 1 . Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheilnungswel e: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Noſt monatlich 160 Ni ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Ryfg Nummer 301 etertagen. Dienstag S ternheimer qeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzergen preis: Grundpreis für imm Höhe und 22 um Breite 8 Rpfg., im Text- den 28. dezember 1937 teil für 1mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 qültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13 Fernſpr 153 PS L'baſen 15101 13. Jahraang Tſinan von japaniſchen Truppen beſetzt die Japaner bis zur Hauplſtadt der Provinz Schankung vorgerückl Chineſiſcher Rückzug auf Taingan Chineſiſche handgranalen auf japaniſchen Schleppkahn Peiping, 28. Dez. Nach hier vorliegenden Meldungen haben die Japaner bei ihrer Offenſive auf die Pro⸗ vinz Schantung, die ſie vor Weihnachten begannen, den chineſiſchen Widerſtand ntedergeſchlagen und ſind bis zur Bro⸗ vinzialhauptſtadt Tſinan vorgerückt, das ſie am 26. Dezember erreichten. Nach heftigen Kämpfen außerhalb der Umwallung gelang es japaniſchen Abteilungen, das Nord⸗ und Oſttor im Laufe der Nacht zu nehmen. i Wie das japaniſche Hauptauartier in Tient⸗ ſin— nach einer Meldung des javpaniſchen Nachrichtenbüros Domei— bekanntgibt, haben die Japaner am Montagmorgen Tſinan eingenommen. Die Chineſen ziehen ſich in ſüdlicher Richtung auf Taingan zurück. Japaniſche Flugzeuge folgen ihnen beſtändig und fügen ihnen ſchwere Verluſte zu. Jwiſchenfall in Schanghai Schanghai, 28. Dez. Am Montagnachmittag wurden von der Ho⸗ nan⸗ Brücke herab drei Handgranaten auf einen den Sutſchou⸗Fluß hinabfahrenden Schleppkahn geworfen, auf dem ſich ja va⸗ niſche Soldaten befanden. Eine der Hand⸗ granaten explodierte und verwundete einen Soldaten In japaniſchen Kreiſen nimmt man an. daß es ſich bei dem Täter um einen Cbineſen handelt. Nach japaniſcher Auffaſſung offenbart der Vorfall die mangelnde Fähigkeit der Poli⸗ zei in der internationalen Niederlaſſung zur Garantierung der Ordnung. Dadurch werde die Rückkehr zu normalen Zuſtänden im Gebiet nördlich des Sutſchou⸗Fluſſes erſchwert. Auch verhindere der Anſchlag die Wiederzulaſſung von Chineſen in dieſem Gebiet. „Banay“-Iwiſchenfall erledigt Waſhington. 28. Dezember. Während die amerikaniſche Preſſe den„Pa⸗ nay“⸗Zwiſchenfall weiterhin erörtert. gilt dieſe Angelegenheit für das Weiße Haus als erledigt. Lediglich die Höhe der von Japan zu fordern⸗ den Entſchädigung muß noch feſtgeſetzt werden, und die diesbezüglichen Berechnungen ſind— wie Außenminiſter Hull am Montag erklärte — noch nicht abgeſchloſſen. Die Zeitungen ſprechen vielfach von der Mög⸗ lichkeit, daß neue Verwicklungen bei dem Ab⸗ transport von Amerikanern aus dem neuer⸗ dings in die japaniſche Blockade einbezogenen Tſingtau wie aus dem Vangtſe entſtehen könn⸗ ten, wo die japaniſchen Behörden angeblich ſcharfe Kontrollmaßnahmen auch gegen Aus⸗ länder erlaſſen haben. Demgegenüber erklärte Außenminiſter Hull, keine genauen amtlichen Nachrichten zu haben, die derartige Befürchtun⸗ gen rechtfertigen. Er deutete dabei an. daß Wa⸗ ſhington auf allen Rechten und Vorrechten in China beſtehen werde. Deulſche Fahrer ſiegen in Auſtralien Adelaide. 28. Dez. Das kleine Städtchen Lobethal unweit Adelaide war geſtern der Mittelpunkt des gro⸗ ßen Motorradrennens um die ſüdauſtraliſche Touriſt⸗Trophy. Zum erſten Male ſtarteten da⸗ bei deulſche Maſchinen und ein deut⸗ ſcher Fahrer. Vor einer rieſigen Zuſchauer⸗ menge und der ſtarken deutſchen Kolonie feierte der deutrſche Motorradmeiſter Ewald Kluge (Chemnitz) auf der 250⸗ccm⸗DK W.⸗Maſchine der Autounjon einen großen Triumph. Zwei⸗ mal ging das Hakenkreuz am Siegesmaſt hoch. Ganz überlegen und in neuer Rekordzeit ge⸗ wann Kluge auf Da W. mit einem Durch⸗ 3 von 128 km Std. Sein auſtraliſcher arkengefährte Frederick, der die zweite aus Deutſchland mitgebrachte DW. fuhr. wurde Zweiter. Härter war der Kampf in der 350 cem gegen die ſtärkeren engliſchen Ma⸗ ſchinen. denen DKW. mit dem gleichen 250⸗cem⸗ Rennmodell entgegentrat. Nach einem hin⸗ reißenden Duell ſiegte Kluge abermals über die 126 Klm. und verwies den engliſchen Spe⸗ zialiſten der Touriſt⸗Trophy Foſter auf AS. auf den zweiten Platz Frederick holte ſich auf DW. den dritten Platz. Virbelſturm zertrümmert Juſchauerkribüne Rio de Janeiro, 28. Dez. Ueber Mittelbraſilien ging ein Wirbelſturm hin, der beſonders in Uberaba, einer Grenz⸗ ſtadt zwiſchen den Provinzen Minas Geraes und Sao Paulo ein ſchweres Unglück verur⸗ ſachte. Bei einem Fußballſpiel rieß er eine voll⸗ beſetzte Zuſchauertribüne ein. Ueber 100 zum Teil Schwerverletzte, wurden aus den Trüm⸗ mern hervorgezogen. Teruel-Beſatzung hält aus Beide eilen ziehen Berſtärkungen heran Bilbao. 28. Dezember. Auch am Montag, dem 12. Tag des bolſchewi⸗ ſtiſchen Verſuches, Teruel zu erobern, dauer⸗ ten die Kämpfe an. Die nationalen Flieger bombardierten heftig die feindlichen Stellungen am Stadtrand und die Nachſchubſtraßen. Sie brachten den Bolſchewiſten große Verluſte bei. was zur Folge hat, daß die bolſchewiſtiſchen An⸗ griffe auf die Feſtung Teruel, die hauptſächlich von Ausländern durchgeführt werden. merk⸗ lich nachlaſſen. Obwohl die Bolſchewiſten ihre beſten Kräfte den zur Befreiung anrückenden nationalen Truppen entgegenwerfen, müſſen ſie lang⸗ ſam zurückweichen. Den nationalen Truppen unter General Aranda iſt es bereits gelun⸗ gen, einige taktiſch wichtige Höhen zu be⸗ ſetzen. Auf beiden Seiten treffen immer neue Verſtärkungen ein. die Vehrmacht ehrt Seeckt Rranzniederlegung am Grabe des Generaloberſten Berlin. 28. Dez. Am Todestag des ehemaligen Regiments⸗ chefs des Infanterieregiments 67. Generaloberſt von Seeckt. legten der Kommandeur des Re— giments. Oberſt Macholz ſowie der Kom⸗ mandeur des Traditions⸗Bataillons des ehe⸗ maligen Alexander⸗Gardegrenadier⸗Regiments Nr. 1, Major von Rohr am Grabe auf dem Invaliden⸗Friedhof im Auftrag des Oberbe— fehlshabers des Heeres ſowie für das Regi⸗ ment Kränze nieder. eudendorff-Ehrung in New hork New Vork, 28. Dez. Dem Gedenken General Ludendorffs war eine Trauerfeier gewidmet, die der „Deutſche Kriegerbund von 1884 New Pork“ am Sonntag im New Vorker „Vorkville⸗Caſino“ veranſtaltete. An der Feier nahmen ferner der„Deutſche Marine⸗ verein New Vork“, der„General von Steuben⸗Bund“, ſowie einige weitere deutſche Organiſationen teil Als Vertreter des Deutſchen Reiches hielt Generalkonſul Bor⸗ chers die Gedächtnisrede, in der er den Sol⸗ daten und Menſchen Ludendorff eingehend wür⸗ digte. Auf ſoldatiſche Weiſe ehrte ein deutſcher Spielmannszug den toten Feldherrn mit dem Lied vom guten Kameraden. Expräſidenk Machado hafkenllaſſen New Vork, 28. Dez. Auf Grund der vom kubaniſchen Kongreß er⸗ laſſenen Amneſtie 5 alle politiſchen Gefange⸗ nen, die auch den früheren Präſidenten Ma⸗ chado und alle Mitglieder ſeiner Regierung umfaßt, zog die Regierung von Kuba am Mon⸗ tage alle Beſchuldigungen gegen Machado, der bekanntlich vor mehreren Wochen in New Vork feſtgenommen wurde, zurück. Machado, der ſich noch immer in einem hieſigen Krankenhaus be⸗ findet, wurde daraufhin ſofort formell freige⸗ laſſen. Die Beſchuldigungen gegen Machado lau⸗ teten auf angeblichen Mißbrauch von Staats⸗ geldern und Maſſentötungen im Zuſammenhang mit der ſeinerzeitigen Revolution in Kuba. Japans neuer Volſchafter in Berlin eingelroſſen Am Syätnachmittag des 24. Dezember traf der neue Botſchafter Japans bei der Reichsregie⸗ rung, Shigenori Togo mit ſeiner Familie in Berlin ein.— Unſer Bild von der Ankunft zeigt den Botſchafter mit ſeiner Gattin. Rechts der Chef des Protokolls. Geſandter von Bülow⸗ Schwante, der den Botſchafter im Namen der Reichsregierung begrüßte. (Scherl Bilderdienſt, Zander K.) Die Generalinſpekteurin der nationalſpaniſchen Lazarette dankt in einem Aufruf den Kranken⸗ pflegerinnen in Teruel und fordert ſie zu wei⸗ terem Ausharren auf. Der Kommandeur des 1. Armeekorps brachte in einem Funkſpruch die Hoffnung zum Ausdruck, daß die hohen ſoldati— ſchen Tugenden und der heldenhafte Kampf der Beſatzung Teruels bald zum entſcheidenden Er⸗ folg führen werde. ſchwere Verluſte der Rolen San Sebaſtian. 28. Dez. Wie der Heeresbericht vom Sonntag meldet, dauert der heldenhafte Widerſtand der natio⸗ nalſpaniſchen Truppen in der Stadt Teruel weiter an. Den bolſchewiſtiſchen Horden wurden ſchwere Verluſte zugefügt. Die nationalen Truppen verbeſſern fortgeſetzt ihre Stellungen Zwei rote Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Juverſichllicher Funkſpruch Paris, 28. Dezember. Havas berichtet auf Grund nationalſpaniſcher Informationen aus St. Jean de Luz, daß ſich die Beſatzung von Teruel nach wie vor mit großer Energie gegen die Bolſchewiſten vertei⸗ dige. Am Sonntagabend habe ſie über ihren eigenen Sender bekanntgegeben: „Wir verfügen über genügend Lebensmittel und Munition, um die Verteidigung fortzuſet⸗ zen. Unſretwegen braucht keine übereilte Löſung ins Auge gefaßt werden, denn wir werden ſchon die erforderliche Zeit aushalten können. um den herangeführten Truppen zur Einleitung der von ihnen geplanten Operationen die notwendi⸗ ge Zeit zu laſſen.“ Havas meldet weiter. das nationale Oberkommando ſei über das Einkreiſungs⸗ manöver der nationalen Truppen außerordent⸗ lich befriedigt. die Teruel⸗Schlacht. die wie ein ſtrategiſcher Zwiſchenfall begonnen ha⸗ be, werde augenblicklich zu einem wichtigen Er⸗ eignis. Die Bolſchewiſten ſeien ſich über die Notwendigkeit eines ſchnellen Handelns klar geworden und bemühten ſich deshalb, durch un⸗ aufhörliche Angriffe unter hohen Verluſten den Widerſtand der nationalen Truppen in Teruel zu brechen. Handelsabkommen schwedens mil Franco? Stockholm. 28. Dezember. Die maßgebenden Organiſationen der ſchwe⸗ diſchen Wirtſchaft haben ſich mit einem Schrei⸗ ben an das Außenminiſterium gewandt, in dem die Wiederanknüpfung von Handelsbeziehungen zum nationalen Spanien verlangt wird In dem Schreiben heißt es u. a., es müßten ſofott Maßnahmen ergriffen werden. um mit den na⸗ tionalſpaniſchen Behörden Verhandlungen zum Abſchluß eines Handels⸗ und Schiffahrtsabkom⸗ mens aufzunehmen. Nur durch ein ſolches Ab⸗ kommen ſei es möglich, die Belange Schwedens auf dem ſpaniſchen Markt wahrzunehmen. Regierungsneubildung in Rumänien Bukareſt, 27. Dez. Das Miniſterpräſidium veröffentlichte Mon⸗ tagabend eine Mitteilung, in der mit Bezug auf die vom oberſten Wahlausſchuß feſtge⸗ ſetzten Beſtimmungen für die Zuteilun g der Kammerſitze feſtgeſtellt wird, daß die Liberale Partei in der Kammer nicht über die Mehrheit verfügt.„Dieſe Feſtſtellung“, ſo heißt es wörtlich in der Mitteilung.„ſchafft eine neue politiſche Lage, die die Regierung prüft.“ Aus dieſer amtlichen Mitteilung iſt noch nicht erſichtlich. welche Ergebniſſe von der Prüfung erwartet werden. Mon vermutet, daß zunächſt der Verſuch unternommen werden wird, eine regierungsfähige Kammermehrheit durch Zuſammenarbeit mit einer anderen Par⸗ tei zu erzielen. König Carol hat auch ſchon die Beratungen begonnen. Montag wurde der Vorſitzende der Chriſtlich⸗Nationalen Par⸗ tei, Goga, in Audienz empfangen. * 9 ——————— * 2——— F 9—— 8 —— 7 ———ů—ůůů — 5 S— 3 2 Virlſchaflliches Schaffen im Jahre 1937 Die Zielrichtung der Arbeit der deutſchen Wirtſchaft beſtimmt: der zweite Vieriahres⸗ plan, deſſen erſtes Jahr nun abgeſchloſſen hin⸗ ter uns liegt. Tm 30. Januar 1937 beſchloz der Deutſche Reichstag die Verlängerung des Ermächtigungsg⸗ſetzes bis 1941. Auf dieſer Grundlage volzogen ſich die Maßnahmen der irtſchaftspoſltit des Reichs. Ein groß geleite⸗ tes Werk iſt nur geſichert, wenn alle ſeine ein⸗ zelnen Glieder freudig und zielbewußt mitbel⸗ ſen, nicht allein äuzexem Befehl, ſondern, und vor allem innerer Verpflichtung folgend. So fügt ſich auch der ſoeben erſchienene Bericht über die Tätigkeit der Niederrheiniſchen Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel in die große Linie der deutſchen Gefamtleiſtung ein, 8 Im Welthandel hatten ſchon die Vor⸗ jabre räumliche Verlagerungen beſonderer Art gebracht. Sie machten 1937 weitere Fortſchritte. Induſtrieländer werden immer mehr Rohſtoff⸗ erzeuger. Rohſtoffländer immer mehr Fabrikan⸗ ten, beides notgedrungen und beides von dem Streben beſeelt, die wirtſchaftliche und damit zugleich politiſche Abhängigkeit von anderen zu mindern. Dieſe Tendenzen drängen auf der ganzen Erde voran. Der deutſche zweite Vier⸗ jahresplan aber hat ſie erſtmalig zu einem feſten Syſtem, zu einem alles beherrschenden Prinzip der Wirtſchaftsrolitik eines großen Landes gemacht und hat gerade deshalb man⸗ nigfache Nachahmung, freilich auch manche miß⸗ verſtehende Beurteilung gefunden Der Sinn der neuen Roh⸗ und Werkſtoffe iſt aber keine „Abkehr von der Natur“, ſondern vielmehr die vollkommene Nutzung der von ihr gebotenen Schätze. So iſt denn weiter größte Anſtrengung auf Aufrechterbaltung und Mehrung der deutſchen Ausfuhr verwandt worden. Wenn die Aus⸗ fuhr des Reichs in den erſten zehn Monaten des Jahres 1937 4.8 Milliarden Mark gegen⸗ über 3.9 Milliarden RM. in der gleichen Zeit 1936 betrug und damit die nicht zuletzt durch den vermehrten Import notwendiger Lebens⸗ mittel eingetretene Steigerung der Einfuhr ausgeglichen werden konnte, ſo iſt dies in be⸗ ſonderem Maße das Ergebnis eines Kohlener⸗ ports der in 10 Monaten dieſes Jahres 600 Mill. RM. betrug, gegen 400 Mill. im Vor⸗ jahre. Dies war um ſo weſentlicher, als ſich die ſon⸗ ſtigen Ausfuhrſchwierigkeiten vielfach erhöhten. Das blieb ſogar noch der Fall, als im Sommer die Weltkonjunktur einen ſtarken Rück⸗ ſchlag erlitt: er kam im Sinken der Börſen⸗ kurſe. in ſich mindernder Nachfrage nach Roh⸗ ſtoffen und Fertigwaren, damit zuſammenhän⸗ gend auch im Sinken von Weltmarktpreiſen zum Ausdruck. Eine etwa in derſelben Richtung weiterlaufende Entwicklung wird die Preiſe notwendiger Rohſtoffeinfuhren Deutſchlands er⸗ mäßtgen, freilich gleichzeitig das Auslandsge⸗ ſchäft weiter beeinträchtigen. Wie ſich das auch geſtalte“ dem deutſchen Ausſuhrſtreben iſt nach wie vor eine feſtere Ausgangsbaſis als in an⸗ deren Ländern der Welt durch eine Wirtſchafts⸗ jübrung gewäbrleiſtet, die ihr Ziel und ihre Bewährung gerade in der Stetigkeit der inneren Wirtſchaftsgeſtaltung ſucht und findet. Von den Handels ⸗ und Wirtſchafts⸗ abkommen, deren eine ganze Reihe im Be⸗ richtsjahr unterzeichnet worden ſind, war neben anderen namentlich das am 10. Juli mit Frank⸗ reich abgeſchloſſene von beſonderer Bedeutung. Seine tatſächlichen Wirkungen laſſen ſich frei⸗ lich wegen der Kürze ſeines Beſtehens noch nicht überſehen. Der Konflikt im Fernen Oſten berührte den Abſatzmarkt vor allem der Groß⸗ eiſen⸗, Maſchinen⸗ und chemiſchen Induſtrie nicht unerheblich, da namentlich nach China wichtige und für die Zukunft ausſichtsreiche Beziehungen liefen. Das Or ganiſationswerk der deut⸗ ſchen Wirtſchaft iſt gewiß noch nicht augen en. Nach der im Gang befindlichen Umbik⸗ Ne wirtſchaftspolitiſcher Zentralſtellen wird. wie der erwähnte Handelsabkommenbericht aus⸗ führt, auch wohl noch einiges geſchehen. Das jetzt abſchließende Jahr hat die Entwicklungs⸗ linien weiterhin vertieft. Es geht um die Durchführung ſich mehrender unmittelbar⸗ſtaat⸗ licher Aufgahen und um verantwortungsbewußte Selbſtverwaltung. Wie die Kammer dem im Jahre 1937 Rechnung zu tragen verſucht hat. ſoll der vorliegende Bericht in Kürze dartun. Und für die Arbeit des kommenden Jahres ſoll der Satz maßgebend ſein, den der bis vor kur⸗ em als Wirtſchaftsminiſter amtierende Reichs⸗ ankpräſident Dr. Schacht im Abſchiedsrund⸗ erlaß an die Angehörigen ſeines Miniſteriums geſchrieben hat:„Entſcheidend für unſer Schaf⸗ fen wird ſtets bleiben, ob wir mit allen Kräf⸗ ten des Herzens und des Verſtandes dem deut⸗ ſchen Volke dienen.“ Deulſche beim Slernflug nach foagar Paris. 28 Dezember. Die deutſchen Flieger Miniſterialdirigent Mühlig⸗Sofmann und ſein Begleiter Oberregierungsrat Dr. Mülberger ſowie Oberleutnant Goetze und ſein Begleiter Leut⸗ nant von Harnier, die jeder an Bord eines Meſſerſchmitt⸗Flugzeuges von 240 PS. an dem Sternflug nach Hoggar teilnehmen, der vom Aeroklub in Frankreich und vom Aeroklub von Algerien organiſiert wird. ſind am Montag gegen 16.30 Uhr auf dem Pariſer Flughafen Le Bourget eingetroffen. Die deutſchen Flieger werden von Le Bourget am 27. Dezember über Bordeaux— Biarritz— Nimes— Piſa— Rom — Neapel— Palermo— Catania— Tunis nach Algier ſtarten. Sie haben am Sonntag die Strecke Rangsdorf— Breslau— Stolp— Ber⸗ lin und am Montag die Strecke Berlin— Köln— Paris zurückgelegt. Das dritte Flugzeug konnte bis Montag noch nicht nach Berlin überführt werden und wird demnächſt mit der Beſatzung des NSF K., Grup⸗ pe Lufthanſa. Flugkapitän Klitzſch und Fun⸗ kermaſchiniſt Schnurr ſtarten. um nach Mög⸗ lichkeit die beiden anderen Flugzeuge in Algier zu exteichen. 4 Rominlern-Agenlen in Polen Kommuniſtiſche Hetzer werden verhaflel Warſchau, 28. Dez. Auch während der Weihnachtsfeiertage hat die polnische Politiſche Polizei den Kommuni⸗ ſten ſorgfältig auf die Finger geſehen. In Warſchau gelang es ihr, zwei kommuni⸗ ſtiſche Hetzer zu verhaften. die in ihren Wohnungen große Vorräte an kommuniſtiſchem Hetzmaterial hatten, und in Makow. in Mit⸗ telpolen wurde ein Kommuniſt feſtgenommen. der die Landbevölkerung aufzuwiegeln ver⸗ ſuchte. In Wolbynien ſtieß eine Polizeivpa⸗ trouille auf einen Kommuniſten, der, als er ſich ausweiſen ſollte, auf die Polizei ſchoß. Die Polizei erwiderte das Feuer und erſchoß den Kommuniſten. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen von der Polizei ſeit langem geſuchten berüchtigten kommuniſtiſchen Hetzer handelte. Schwarze Börſe in Wolhynien In Romno in Wolbynien kamen die Steuerbehörden einer weitverzweigten zlchwarzen Börſe“ auf die Spur, die ver⸗ botene Geldgeschäfte in fremden Valuten machte und Wucher betrieb, indem ſie zu Proteſt ge⸗ gangene Wechſel ankaufte und ſie den Schuld⸗ nern nur gegen Zahlung von Wucherzinſen her⸗ ausgab. Von dem Ausmaß dieſer geheimen Geldgeſchäfte zeugt die Tatſache, daß man ſol⸗ che Wechſel im Geſamtbetrage von mehreren hunderttauſend Zloty vorfand. Im Laufe der letzten Monate konnten darüber hinaus in dem genannten Kreiſe und ſeiner weiteren Umge⸗ bung über 100 Deviſenbetrügereien aufgedeckt werden. die mit dieſer ſchwarzen Börſe in Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Die Leiter der Börſe wa⸗ ren ausſchließlich Juden. Das Gericht in Rodno hat eine Reihe von ihnen zu Strafen zwiſchen zwei Jahren und ſechs Monaten verurteilt. Ein Opfer der Jmangsarbell Warſchau, 28. Dezember. Wie die volniſche Preſſe meldet, iſt auf den berüchtigten Solowetski Inſeln einer der früheren narlamentariſchen Vertreter der Hromada⸗Organiſation in Polen. Miotla, an den Folgen der Zwangsarbeit geſtorben. Dam:t iſt ein weiteres Mitglied dieſer Organiſation. deren Leiter nach Verbüßung einer Zuchthaus⸗ ſtrafe in Polen in die Sowjetunion geflüchtet waren, in dem von den Hromadaleuten ehe⸗ mals ſo geprieſenen Sowjetparadies„liqut⸗ diert“ worden. Die Hromada⸗Organiſa⸗ tion. die in Polen als nationale Organiſation der weißruſſiſchen Minderheit gegründet wurde. war ſpäter immer mehr unter den Einfluß Moskaus geraten und deshalb vor einigen Jab⸗ ren aufgelöſt worden. Zowjels ſchließen Kirchen uuf Umwegen Warſchau, 28. Dezember. Nach Meldungen aus Moskau hat die GPu. ein neues Mittel gefunden, um den wenigen noch nicht geſchloſſenen Kirchen in der Sowjfet⸗ union den Todesſtoß zu verſetzen. Danach iſt eine Verordnung erſchienen. wonach vom 1. Januar 1938 ab die Steuern. mit denen die Kirchen und Bethäuſer belegt werden, um 120 v. H. erhöht werden. Es kann kein Zweifel be⸗ ſtehen. daß die Kirchen nicht in der Lage ſein werden. dieſe Steuer aufzubringen. denn nach der Verfügung hätte die kleinſte gegenwärtig en Moskau von den Gläubigen noch erhaltene Kir⸗ che im Jahre 25000 Rubel zu zahlen Es iſt of⸗ fenbar auch die klare Abſicht der GPII., auf dem Umweg über dieſe enorme Beſteuerung die chriſtlichen Gemeinden zur Schließung der Kirchen zu zwingen. Poliliſcher Rachealt in Syrien Gouverneur enlführk- befreiung durch Truppen gelungen Paris, 28. Dezember Der Gouverneur der ſyriſchen Provinz De⸗ ſireh war— wie gemeldet— Mitte voriger Woche auf einer Autoreiſe entführt wor⸗ den. Nach einer Havas⸗Information aus Bei⸗ rut iſt es den ſofort ausgeſandten Truppen nunmehr gelungen, die Entführer zu ſtellen und ſie zur Auslieferung ihres Ge⸗ fangenen zu veranlaſſen. An der Such⸗ aktion hatten ſich auch Flugzeuge beteiligt. Der Gouverneur ſoll ſich in einem derartigen Er⸗ ſchöpfungszuſtand befinden, daß er unfähig war, über ſein Abenteuer Auskunft zu geben. Nach Havas ſcheint es ſich bei der Entführung 01 einen polttiſchen Racheakt zu han⸗ eln. Alrefmaßnahmen angekündigt Beirut, 28. Dezember In Zuſammenhang mit der Wiederauffin⸗ dung des vor einigen Tagen entführten Gou⸗ verneurs der ſyriſchen Provinz Djeſireh hat der ſpriſche Innenminiſter im Parlament an⸗ gekündigt, daß gegen die Täter ſchärfſte Maß⸗ nahmen ergriffen werden würden. Die ſyriſche Regierung bewahrt ſtrengſtes Stillſchweigen über die Hintergründe dieſer Entführung. Der nach einer mühevollen Suchaktion befreite Gou⸗ verneur trifft am Montagabend in Damaskus ein und wird der Regierung Bericht erſtatten. Auflöſung der Parleien? Der ſyriſche Miniſterpräſident beſtätigte am Montag verſchiedene Gerüchte, die ſeit ſeiner Rückkehr aus Paris in politiſchen Kreiſen um⸗ Beſuch auf der liefen. Dieſen Gerüchten zufolge iſt die Auf⸗ löſung aller politiſchen Parteien mit Ausnahme der der ſyriſchen Regierung naheſtehenden Gruppen des„nationalen Blocks“ geplant. Ferner kündigte der Miniſterpräfident das Verbot aller oppoſitionellen Zeitungen an, da dieſe durch ihre Haltung die Aufbauarbeit der Regierung behinderten. Schließlich kündete der Miniſterpräſident für dieſe Woche einen Rechen⸗ ſchaftsbericht über ſeine Reiſe nach Frankreich ſowie Besprechungen mit der türkiſchen Regie⸗ rung in Ankara an., Arabiſche Freiſchirler enllommen? Jeruſalem, 28. Dezember Nachdem während des geſtrigen regneriſchen Tages und heute bisher keine neuen Gefechts⸗ handlungen im Gebiet des Tiberias⸗ Sees ſtaugefunden haben, fondern lediglich genaue Durchſuchungen des geſamten Gebiets und in den Dörfern fortgeſetzt wurden, ver⸗ dichten ſich jetzt Gerüchte, nach denen der Haupt⸗ teil der arabiſchen. ent⸗ kommen konnte So ſei es ihnen. nachdem ſie ihre Waffen verſteckt hätten, gelungen, ſich als friedliche Beduinen zu zerſtreuen bezw. die ſyriſche Grenze zu überſchreiten. Wie bekannt wird ſoll es jenſeits der ſyriſchen Grenze zu einzelnen Verhaftungen von Bewaffneten urch ſyriſche Gendarmerie gekommen ſein. Falls die Gerüchte von dem Entkommen der Frei⸗ ſchärler zutreffen. wäre die von dem engliſchen Militär erſtrebte Entſcheidung nicht gelungen, da die Freiſchärler trotz großer Verluſte nicht vernichtet ſind, ſondern jederzeit in der Lage wären, trotz aller Grenzſperren immer wieder überraſchend aufzutreten. „deulſchland“ Zolſchafler von Haſſel beſichligt das Panzerſchiff Nom, 28. Dez. Botſchafter v. Haſſell hat ſich in Beglei⸗ tung des Marine⸗Attachés, Kapitän zur See Lange, am Montag zum Beſuch des Befehls⸗ habers der deutſchen Spanienkräfte, Konterad⸗ miral Marſchall, an Bord des über Weihnach⸗ ten und Neufahr in Neapel liegenden Panzer⸗ ſchiffes„Deutſchland“ begeben. Konteradmiral Marſchall gab an Vord ein Frühſtück, an dem außer dem Botſchafter, dem Generalkonſul und dem Marine⸗Attachs mit ihren Frauen u. a. auch der Kommandierende Admiral des unteren Thyrrheniſchen Meeres, Geſchwaderadmiral Valli mit Frau teilgenommen haben. Aleueraufkommen vom April-nov. Berlin. 28. Dezember. Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im November die Einnahmen des Reiches an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 697.0 Mill. RM. gegen 594.7 Mill. im gleichen Mongt des Vorjahres. Ferner die Einnahmen an Zöllen und Verbrauchsſteuern 325.9(279.6) Mill. RM. zufammen alſo 1.0229(874.3) Mill. RM. In der Zeit vom 1. April bis 30 November 1937 kamen an Be⸗ ſitze und Verkehrsſteuern 6 241.3 (4 972,5) Mill. RM. und an Zöllen und Verbrauchsſteuern 27151(2896.2) Mill! RM., zuſammen 8956.4(7868.7) Mill. RM auf. Somit ſind alſo im September dieſes Irs 148.6 Mill. RM mehr an Reichs ſteuern als im gleichen Monat 1936 aufge⸗ kommen. Für den bis jetzt abgelaufenen Zeit⸗ raum des Rechnungsjahres. nämlich vom 1. April bis 30. November 1937 ergibt ſich gegen. über den gleichen Monaten des Vorjahres ein Mebraufkommen von 1587.7 Mill 4„ Film in Abeſſinien Addis Abeba erlebt Muſſolinis Deutſchlandbeſuch Addis Abeba, 28. Dez. In dem italieniſchen Kipo in Addis Abeba wurde kürzlich der Film vom Beſuch des italie⸗ giſchen Regierungschefs in Deulſchland vor den Vertretern der italienischen Bebörden und den Angehörigen der Reichsdeutſchen Kolonie auf⸗ geführt. Sowobl von den italieniſchen Gäſten als auch von den Deutſchen wurde das Film⸗ werk begeistert aufgenommen. Es kam zu ſpon⸗ tanen Kundgebungen. deulſches Lied in Ueberſee 1000 deutſche Kinder ſangen in Buenos Aires Buenos Aires, 28. Dez. Vor kurzem fand in einem der größten Thea⸗ ter in Buenos Aires ein Maſſenkonzert der Kinder aller deutſchen Schulen ſtatt. Es war die dritte derartige Veranſtaltung. die die Deutſche Kolonie und zahlreiche argentiniſche Gäſte als Zuhßrer vereinigte. Der Abend wur de mit einem Maſſenchor als Gruß an das Gaſt⸗ land Argentin en eingeleitet. dann folgten alte und neue deutſche Weiſen. Volkslieder und Volkstänze. Dem Konzert wohnten der deutſche Botſchafter und der ſtellvertretende Landes⸗ aruopenleiter Argentinien der Auslands⸗Orga⸗ * der RSDA d. mit ibren Mitarbeitern . Einlopfeſſen in aller Bell Berlin. 28. Dez. Wie bei uns im Reich, ſo iſt es auch hei den Auslandsdeutſcken ſchon lange eigne Selbſtver⸗ ſtändlichkeit geworden. daz an einem Sonntag ö im Monat ein Eintopfeſſen zugunſten des Win⸗ terhilſswerkes eingenommen wird. Das ge⸗ ſchiebt gewöhnlich im Rahmen von Gemein⸗ ſchaſtsveranſtaltungen der Reichsdeutſchen Ko⸗ lonien. So haben ſich kürzlich in Montevideo über 1000 Volksgenoſſen zufammengeſunden. 0 um durch ein gemeinſames Eintopfeſſen ihre de Anteilnahme an dem großen Werk des WSW. 9 zu bekunden. In den Hafenſtädten nehmen auch fi die Beſatzungen der jeweils anweſenden deut⸗ 9 ſchen Schiffe an den MSW. ⸗Veranſtaltungen 9 teil. Beim Eintopfeſſen der Ortsgruppe Flores O0 (Argentinien) der Auslondsorganiſation der in NSDAP. waren die Mannſchaften dreier in Schiffe anweſend. gl 4* eil Hiuler den Kuliſſen 1 des Bunſchkonzerfrs Berlin, 28. Dezember. 4 Auf Grund des 11. Wunſchkonzerts. N b das der Deutſchlandſender zugunſten des Win⸗ terhilfswerkes veranſtaltete. ſind zahlreiche N 00 Schreiben von Hörern eingegangen, die 1 lb die eine oder andere mit der Sendung zuſam⸗ ſeß menhängende Frage geklärt wiſſen möchten. So it wollen viele etwas über den Verbleib des Hun⸗ der des Wuko erfahren. Vor allem aber wird im⸗ we mer wieder angefragt. wie es ermöglicht N lie wurde daß Max Schmeling am Vorabend ſeines Kampfes trotz der noch ſchwierigen Uebertra⸗ da gungsverhältniſſe aus Amerika die im Sende⸗ 00 ſaal an ihn gerichteten Fragen klar und deut⸗ C r lich beantwortete und den Hörern des Deutſch⸗ J landſenders berzliche Grüße übermittelte. 0 got Da es dem Deutſchlandſender unmöglich iſt.* auf jedes der vielen Schreiben im einzelnen ein⸗ en zugehen. wird Heinz Gödecke im Rahmen der 0 Feierabend Sendung am heutigen Dienstag, in dem 28. Dezember, um 19,10 Uhr die hauptſäch⸗ 1 lichſten allgemein⸗intereſſierenden Fragen be⸗- al antworten und dabei die Hörer einen intereſ⸗— ſanten Blick binter die„Kuliſſen“ des Wunſch⸗ 10 konzerts werfen laſſen. 80 0 2 4 E 2* die Enlvöllerung in Niederöſterreiß 9 un Viele in Not geratene Bauern 5 lic verlieren die Scholle. O Wien. 28. Dezember. 1 0 Bei der Ausſprache über den Voranſchlag un des Bundeslandes Niederöſterreich führte ein mi Abgeordneter Klage über die En toute rung vieler niederöſterreichiſcher Nei Gebirgsgegenden Er wies darauf bin. näh daß ſich der Grundbeſitz die ſchwierige Lage der lie Gebirgsbauern zunutze mache und bei Zwangs⸗ ban verſteigerungen für geringes Geld Bauernhöfe ten und Boden erwerbe. Die Bauern müßten die ö wi Scholle verlaſſen und die neuen Grundherren. f N. denen es hauptſächlich um Jagden zu tun ſe., de ließen die Höfe verfallen. ö ſton So ſei z. B die Bevölkerung der Gebirgsge⸗ D. meinden Schwarzau im Gebiet des ein Schneebergs innerhalb der letzten 25 Jahre von ein 2800 Einwohnern auf knapp 1500 zurückgegan⸗ 9 gen. Kürzlich habe man den Hof einer Bäuerin. ſche die 26 Kindern das Leben geſchenkt habe und Gef infolge der großen Kinderzahl in Not geraten hat ſei. zwangsverſteigert. wobei wegen einer Schuld blatz von 24000 Schilling eine ſo lebenskräftige Fa- Oſta milie von Haus und Hof geiagt worden ſei. Der um Abgeordnete verlangte eine ſofortige und grund. 700 ſätzliche Aenderung des Grundverkehrsgeſetzes. tun um der bedrohlichen Entvölkerung der öſterrei⸗ als chiſchen Gebirgsgegenden entgegenzuwirken. lan Es iſt übrigens bekannt, daß der durch— Zwangsverſteigerungen freiwerdende und Grund und Boden hauptſächlich in Eigentu ur jüdiſcher Spekulanten übergeht. 0 0. Machlgruppe im Vorlriegsſill 10 Schwediſche Stimme:„Genf bat verſagt!“ Sie f Stodholm, 28. Dez. be „Skanska Dagbladet“, das der ſchwe⸗ 0 diſchen Bauernpartei naheſteht, widmet am ü Montag feinen Leitartikel„Politſſches ſpalt Verſagen“ der Genſer Einrichtung. bett Beſonders das Jahr 1937 iſt nach Auffaſſung fun der Zeitung reich an Erfahrungen geweſen. die die das„Frauerſpiel des Verfalls der Genfer Ligg 4 aller Welt vor Augen gefübrt haben“ Während 7— man in der ſpaniſchen und Fernoſtfrage in nit Genf die„Grundſätze“ beiſeitegeſchoben habe. e 0 babe man binſichtlich der Anerkennung des bah Kaiſerreiches Aethiopien ein Feſthalten„an 1 Grundſätzen“ gezeigt, die einer der Haupt⸗ N dagen gründe für den Austritt Italiens geweſen! 1 eien. Obgleich der Austritt nicht unerwartet 1 ber erfolgt ſei. ſo habe er doch die Berechtigung m einer Frage erneut in den Vordergrund geſtellt, Lrrge ſammenſchluß gleichberechtigter Staaten oder nicht doch ein weltpolitiſches Inſtrument in den Händen einer Machtgruppierung im Vorkrieg: ſtil ſei. Die Befürchtungen. daß die Entwſcklung We im letztgenannten Sinne fortgeſchritten ſei, hät⸗ ö nämlich, ob die Genfer Liga ein objektiver Zu⸗ J e ten ſich namentlich im Jahre 1997 als berech⸗ 1 tigt erwieſen Angeſichts dieſer Feſtſtellung be⸗ 905 tont das Blatt abſchließend, daß Schweden eine ö 8 klare aubenvpolitiſche Linie verfolgen mülſe. 1 bu N 3 u Der Herzog von Aoſta in Addis Abeba und eingetroffen. N 14 88 Rom, 27. Dezember. m k Der neue Vizekönig von Aethiopien. Herzog von Aoſta. iſt in Addis Abeba eingettoffen, 1 we er von Marſchall Graziani und Vertretern teh der Militär- und Zivilbehörden feierlich empṽ⸗ han fangen wurde. Die Bevölkerung bereitete den a nauen Vizekönig begeiſtertn Kundgebungen.— 8 5 en 2 a bis en 5 5 0 2 den be⸗ N intereſ⸗ Vunſc⸗ at ber. wöch. itte ein tpölte⸗ giſcher auf. lin. Lage der Zuangs· —— I * 700 Meter Schallen über der Kanlon-Bucht Chinas größle Induftrie- und Hand elsſtadk— hongkong und Macao Nach der Meldung einer chineſiſchen Zei⸗ tung ſind vor kurzem in der Bias⸗Bucht 10 000 japaniſche Soldaten gelandet worden mit der ſpäteren Beſtimmung, die Bahnver⸗ bindung zwiſchen Hongkong und Kanton zu unterbrechen. Die Bias⸗Bucht liegt öſtlich von Hongkong an der ſüdchineſiſchen Küſte und von dort iſt das chineſiſche Induſtrie- und Handelszentrum Kanton am Ausgang des Perlfluſſes verhält⸗ nismäßig leicht zu erreichen. Die Bucht von Kanton iſt ein tiefes Sandſteinbecken, deſſen Ränder teilweiſe von Granit begrenzt ſind. Das Mündungsdelta der drei großen Flüſſe unmittelbar bei Kanton ergibt ein ſchwieriges und unüberſichtliches Gelände. Eine Reihe von Flußnebenläufen und Kanälen verbinden die einzelnen Hauptarme miteinander. Kanton be⸗ herrſcht den Verkehr nach dem Norden Chinas, alſo nach dem Pangtſe zu, der auch in frühe⸗ ren Zeiten nur von hier aus möglich war. So iſt die außerordentliche Bevölkerungsan⸗ häufung zu erklären, denn neben Kanton und Hongkong gibt es hier noch fünf Städte mit über 100 000 Einwohnern. Das Zentrum die⸗ ſes Gebietes im äußerſten Winkel der Bucht iſt Kanton, wo die Araber ſchon vor Jahrhun⸗ derten Handelsniederlaſſungen unterhielten und wo ſeit 1542 der einzige den Fremden geöff⸗ nete Hafen Chinas lag. Am weſtlichen Außenrand der Bucht liegt das ſeit 1557 den Portugieſen gehörige Macao Sante am anderen Ufer der Kantonbucht erade gegenüber. Bis die Engländer im ahre 1845 hier landeten und die einſame, ottvergeſſene Felſeninſel in den heutigen fe⸗ ten Stützpunkt verwandelten. war Macao die einzige europäiſche Station an der chineſiſchen Küſte. Heute iſt ſeine Bedeutung, zum Teil infolge der Verſandung des Hafens, nur noch gering. Aber eine Zeitlang hatte Hongkong alle Urſache, auf die alte Portugieſenſtadt am Ausgang der Kanton⸗Bucht eiferſüchtig zu ſein. Vor 380 Jahren beherrſchten die Portugieſen nicht nur den Handel mit China, ſondern im Weſentlichen die ganze oſtaſiatiſche Welt. Durch die Gründung Macaos war ihnen die Mög⸗ lichkeit gegeben, dieſe Herrſchaft auszudehnen und zu erhalten. Macao iſt alſo die eigent⸗ liche Wiege des Handels zwiſchen Europa und Oſtaſien. Die Erbſchaft haben Hongkong und Kanton angetreten, denn Macao iſt heute zu ziemlicher Bedeutungsloſigkeit herabgeſunken und vor Jahren hieß es, daß Portugal ſich mit dem Plan trage, die alte Beſitzung zu ver⸗ kaufen. Auch heute noch gewährt Macao dem Reiſenden, der ſich von der Seeſeite ihm nähert, einen maleriſchen und großartigen An⸗ blick. Die Stadt iſt amphitheatraliſch aufge⸗ baut, zieht ſich hügelauf und iſt an beiden Sei⸗ ten von alten Feſtungswerken beſchützt. Hier wirkte einſt in den Tagen der portugieſiſchen Weltherrſchaft der kühnſte Miſſionar Aſiens. der Heilige Franz Xaver. Er iſt auch hier ge⸗ ſtorben wie ſein Zeitgenoſſe, der berühmte Dichter der Luſiade, Camoens, der hier in einer Grotte hauſte, und dem die Portugieſen ein Denkmal errichtet haben. Aber, wie geſagt, gegenüber liegt das briti⸗ ſche Hongkong, das weiter ſeewärts liegend der Gefahr der Verſandung entzogen iſt. Hongkong hat es zum wichtigſten Hafen⸗ und Handels⸗ platz der ganzen Küſte und zeitweiſe von ganz Oſtaſien gebracht. Eigentlich handelt es ſich ja um die Stadt Victoria, die zu Füßen eines hohen Berges liegt, der mit Fe⸗ ſtungswerken aller Art geſpickt iſt. Bequemer als auf dem Waſſerweg durch die Bucht ge⸗ langt man heute von Hongkong mit der Eiſen⸗ bahn nach Kanton. Mehr als 100 000 Men⸗ ſchen wohnen hier dauernd auf dem Waſſer, und aus dem ganzen Stadtbild dieſer durch und durch chineſiſchen Stadt ſind die Haus⸗ Uachweihnachlen eine schöne zeil Sie will genoſſen ſein— Alle ſind auf ihre Art beteiligt— Silveſter iſt es Schluß damit Nachweihnachten— wann beginnt das eigent⸗ lich? Wir wollen hier keine begriffliche Haar⸗ ſpalterei treiben und deshalb friſch und frei beſtimmen: Nachweihnachten beginnt ſtreng ge⸗ nommen gleich nach dem Heiligen Abend. Wenn die Lichter gelöſcht, die Kinder ſchlafen gegan⸗ en und etwaige Gäſte nach Hauſe gegangen ind, kann man ſich noch einmal in aller Ge⸗ mächlichkeit vor dem Baum aufpflanzen und ein paar leckere kleine Sachen unbeobachtet im Gehege ſeiner Zähne verſchwinden laſſen. Dieſe angenehme Tätigkeit ſetzt man dann am näch⸗ en Morgen fort. Man hat jetzt einen ſicheren eberblick über alles was man geſchenkt be⸗ kommen hat: Liköre(für die unausbleiblichen Sorgen im nächſten Jahr), Zigarren, Bücher, das neue Feuerzeug und einen großen Teller mit mehr oder minder ſüßen Sachen. die Gans in der Speiſekammer gar nicht mitgerechnet. (Der Karpfen geht ja meiſt ſchon am Heiligen Abend den Weg aller fetten Karpfen.) Nachweihnachten: das iſt jetzt das gemäch⸗ liche Genießen all der oben angeführten Dinge. Die Zigarren werden geraucht. die Schnäpſe langſam und wohlgefällig probiert(man braucht dabei nicht unbedingt allein zu ſein) und bereits am zweiten Tage der Nachweih⸗ nacht macht man die einigermaßen nüchterne Feſtſtellung, daß auch die größte Gans einmal am Ende ihrer Ergiebigkeit angelangt iſt. Der Kalender meint es zwar in dieſem wie im kommenden Jahr mit den Feiertagen nicht beſonders gut mit uns. aber Nachweihnacht braucht ja nicht gleich nach dem eigentlichen Feiertage zu endigen. Vernünftige Leute deh⸗ nen dieſe wohlige und etwas ſchläfrige Zeit bis zum Silveſterabend aus. An dieſem Abend allerdings hat die Nachweihnacht un⸗ boote und Dſchunken nicht fortzudenken. Die Europäer wohnen nicht in der Stadt ſelbſt ſon⸗ dern in der ſeit 1859 beſtehenden Fremdennie⸗ derlaſſung Schamien. Es iſt das eine Inſel, 13 von der Stadt durch einen Kanal getrennt t Schamien iſt eine ganz europäiſche Stadt, enthält ſchöne Häuſer und Villen, kleine wohl⸗ gepflegte Gärten und iſt mit allem Komfort verſehen. Das Ganze iſt wie eine Feſtung ge⸗ gen die Chineſenſtadt abgeſperrt. Auf der einen Seite zieht ſich das breite Waſſer des Kantonſtroms hin, auf der anderen Seite trennt ſie ein Kanal mit ſenkrechten Ufer⸗ mauern von Kanton. Die Chineſenſtadt ent⸗ hält keine beſonderen Sehenswürdigkeiten und beſteht aus engen Gaſſen, auf denen ſich zum Teil das häusliche Leben der Einwohner ab⸗ ſpielt. „Ichneeſchlacht auf den Reichsaulobahnen“ Sandſtreuer, Schneezeichen, Schutzhütten und Warnungstafeln in Tätigkeit— Nundfunk und Preſſe im Dienſte der Verkehrsſicherung Die Sicherungsmaßnahmen zur Aufrechter⸗ haltung des Straßenverkehrs, die ſich bereits 1936/37 bewährt haben, ſind in dieſem Winter⸗ halbjahr in verſtärktem Maße durchgeführt wor⸗ den. Auf der Reichsautobahn ſowie den ver⸗ kehrswichtigſten Reichs⸗ und Landſtraßen wur⸗ den zahlreiche motoriſierte oder mit Pferden be⸗ ſpannte Schneepflüge eingeſetzt. Außerdem ſtan⸗ den zur Bekämpfung der Glatteisgefahr meh⸗ rere hundert Streugeräte zur 1 b die ſofort nach Eintritt von Glatteis oder Schnee⸗ lätte die n mit Sand oder Splitt eſtreuen. Insgeſamt ſind in dieſem Winter 2000 km Reichsautobahnen nach Möglichkeit ſchneefrei gehalten worden. Nur der Fachmann kann— mit welchen Schwierigkeiten dies verbunden iſt. Die gewaltige„Schneeſchlacht“ konnte nur durch einen großangelegten Organiſationsplan gewonnen werden, den die Oberſte Bauleitung der Reichsautobahnen in Berlin ausgearbeitet hat. Sämtliche Straßenmeiſter, von denen je⸗ der eine Strecke von rund ſechzig Kilometern zu betreuen hat, ſind verpflichtet, ſchon am frühen Morgen den ihnen unterſtehenden Stra⸗ ßenabſchnitt mittels Auto oder Motorrad lang⸗ ſam abzufahren und jede hierbei beobachtete Gefahrenſtelle genau zu vermerken. Dieſe Feſt⸗ ſtellungen werden dann zu einem Lagebericht verarbeitet, der bis acht Uhr morgens abgabe⸗ fertig vorzuliegen hat. Er enthält alle erfor⸗ derlichen Angaben über das Auftreten von Glatteis, die Schneehöhe, etwaige Verwehun⸗ gen und die hiergegen eingeleiteten Maß⸗ nahmen. l Aus den aus allen Teilen des Reiches ein⸗ gehenden Lageberichten zieht dann die Oberſte Bauleitung der Reichsautobahnen in Berlin ihre Schlußfolgerungen und verſtändigt ſowohl die nächſtliegende Landeswetterſtelle, als auch den Rundfunk, die Preſſe, die Generalinſpektion der Reichsautobahnen und die einzelnen Tank⸗ ſtellen über die augenblickliche 1 eit des Straßennetzes. In den Nachmittagsſtunden wird die Berichterſtattung noch einmal wieder⸗ holt, während bei beſonders ſchlechtem Wetter ein Schnelldienſt eingeſchaltet wird. durch den die Kraftfahrer von den Straßenmeiſtereien aus direkt über die Schneelage unterrichtet wer⸗ den. Bei Vereiſungen werden Schilder mit der Aufſchrift:„Glatteis!“ angebracht, durch die die Fahrer ſchon mehrere Kilometer vorher auf beſonders gefährliche Strecken aufmerkſam ge⸗ macht werden. Wie auf den gewöhnlichen Landſtraßen, wur⸗ den in dieſem Winter auch auf den Mittelſtrei⸗ fen der Reichsautobahnen überall ſogenannte Schneezeichen in Geſtalt 1.40 Meter hoher, ſchwarz⸗weiß geſtrichener Pfähle aufgeſtellt. Sie ſollen nicht nur ein Feſtfahren der Kraftfahr⸗ . Auf Vorpoſten in den Pyrenäen 8 In den vorderſten nationalen Linie in den Pyrenäen hält eine Abteilung Gebirgsjäger auf einem von ihnen eroberten Berg Wacht gegen den Feind. (Weltbild, Zander⸗K.) widerruflich ihr Ende gefunden. Ein anderer Geiſt zieht ein, eine ausgelaſſene Stimmung greift Platz und der Weihnachtsbaum in der we Stube beginnt leiſe überflüſſig zu wer⸗ en. Wir waren bei unſerer Schilderung der Nachweihnacht ein bißchen einſeitig. Wir haben nur von den Männern geſprochen. Auch die Frauen freuen ſich mitunter ſchon am Heiligen Abend auf das nachweibnachtliche Geſchehen. Sie haben nämlich auf dem Gabentiſch mit raſchem Späherblick das eine oder andere Stück erblickt, das ſich herrlich umtauſchen läßt und ſo manches Geſchäft am erſten Werktage nach den Feiertagen iſt überfüllt mit Frauen, die nichts kaufen, ſondern nur umtauſchen wol⸗ len. In dieſem Umtauſchen liegt ein eigen⸗ artiges Glück, wer wollte es leugnen! Män⸗ ner verſtehen das nicht, ſonſt würden ſie vor⸗ wiegend Dinge ſchenken. die ſich beſonders leicht umtauſchen laſſen. Es iſt zweifellos ungerecht, im Zuſammen⸗ hang mit der Nachweihnacht an letzter Stelle von den Kindern zu ſprechen. Für ſie ſind dieſe Tage mit die ſchönſte Zeit des Jahres. Da ſitzen ſie inmitten der neuen, ſchönen Spiel⸗ ſachen und Stunde um Stunde verrinnt wie im Fluge. Die Schule war gnädig und hat aus⸗ giebige Ferien gegeben, keine Aufgaben ſind zu machen, die Parole heißt: Spielen, ſpielen und noch einmal ſpielen! Die neue Eiſenbahn. die Burg mit den Soldaten. der Baſtelkaſten, die Bilder⸗ und Geſchichtenbücher. die Puppen⸗ ſtube und was es noch olles gibt. das ſind ſchließlich alles Dinge, mit denen eine Kinder⸗ ſeele ein neues Stück Welt erobert. Kinder, die viel und gerne ſpielen. müſſen tüchtige und ausgeglichene Menſchen werden. Und wer, be⸗ ſonders bei den techniſchen Spielſachen, ſchon am zweiten Tage beſonders eifrig mitſpielt. das iſt— ſeien wir einmal ganz ehrlich— der Herr Papa. Denn auch das Mitſpielen gehört zu den Freuden der nachweihnachtlichen, der behaglichen Zeit. F. R. Lampenfieber ſo und ſo Eine neue Abart: das Mikrophonfieber— Jeder kann davon befallen werden— Damit muß man ſelber fertig werden. Ein bekannter Sänger, dem man eine große Zukunft vorausſagt, hat kürzlich eine eigenar⸗ tige und etwas beſtürzende Erfahrung gemacht. Eine Schallplattengeſellſchaft hatte ihn aufge⸗ fordert, einige Platten zu beſingen und ihm da⸗ für ein anſehnliches Honorar in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Als der Sänger nun vor dem Mikrophon loslegen ſollte, ging es mit einem Male nicht. Ein Lampenfieber von nie erlebter Heftigkeit hatte ihn gepackt. Vergeblich verſuchte er ſeiner Herr zu werden. Auch ein zweiter Verſuch eini⸗ ge Wochen ſpäter mißlang und der Sänger mußte ſein Vorhaben aufgeben, die Geſellſchaft ihr Angebot zurückziehen. Der Begriff„Mikrophonfieber“ iſt nicht erſt von heute. Er iſt vielmehr ſo alt. wie das Mikrophon ſelber. Es handelt ſich dabei aller⸗ dings um nichts anderes als um das alte „Lampenfieber“, nur auf neue Verhältniſſe, auf ein neues Milieu übertragen. Der Sänger oder der Sprecher, der vor dem Mikrophon ſteht. ſieht ſein Publikum nicht. der mutraubende An⸗ blick eines mit Menſchen angefüllten, erwar⸗ tungsvoll ſchweigenden Saales fehlt. Dafür aber tritt das Bewußtſein hinzu. in den unend⸗ lichen Raum hineinzuſprechen. in dem zehn⸗ u. hunderttauſende Menſchen vor ihren Apparaten ſitzen. Dieſe Vorſtellung kann eine lähmende Wirkung ausüben. Viele begabte Sprecher und Sänger müſſen ſich davon erſt genau ſo losma⸗ chen wie vom richtigen Lampenfieber im Thea⸗ ter. Es iſt unſinnig, darüber zu lächeln: erſt muß man ſelbſt ſolche Zuſtände erlebt und ken⸗ nen gelernt haben, bevor man darüber richten kann und wenn man ſie kennt, macht man ſich nicht mehr darüber luſtig. Man darf die Behauptung wagen. daß kein Berühmter des Theaters oder der Oper nicht Unſer Wellmeiſlerpaar Bei den großen internationalen Eisſportver⸗ anſtaltungen im Berliner Sportpalaſt, rief das deutſche Meiſterbpaar im Eiskunſtlauf Maxi Herber— Ernſt Baier wahre Begeiſterungs⸗ ſtürme hervor— Das Meiſterpaar während einer Pauſe.(Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander K zeuge, ſondern auch jede Beſchädigung des Grün⸗ ſtreifens verhindern. Außerdem wurden durch Verwehungen beſonders gefährdete Streckenab⸗ ſchnitte durch transportable Schneeſchutzräume. die nach jeder Windrichtung hin verſetzt werden können, vor unliebſamen Ueberraſchungen ge⸗ ſchützt. In engem Zuſammenhang mit dieſen Maß⸗ nahmen ſtand der in dieſem Winter weiter ausgebaute Straßenwetterdienſt. Er wurde u. wird auf Grund des durch den Generalinſpektor für das deutſche Straßenbauweſen. Dr. Ing. Todt, eingerichteten umfangreichen Meldedien⸗ ſtes der Reichsautobahn⸗ und Straßendienſtſtel⸗ len durchgeführt. Er wird gewöhnlich täglich zweimal durch die Preſſe und Rundfunk be⸗ kanntgegeben und bringt im Bereich der ver⸗ ſchiedenen Reichsſender außer einem dazugehö⸗ rigen beſonderen Wetterdienſt mit Vorherſage Nachrichten über die Verkehrsmöglichkeiten auf den Reichsautobahnen. ſowie den wichtigſten Reichs⸗ und Landſtraßen. Daneben gibt der Deutſchlandſender fort⸗ laufend eine Ueberſicht über die Straßenver⸗ hältniſſe. Schließlich ſtehen auch die Straßen⸗ bauämter und die Wetterwarten in Berlin, Bremen, Breslau, Erfurt., Dresden. Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover. Köln. Königs⸗ berg, Magdeburg, München. Stettin und Stutt⸗ art zu Auskünften, die teilweiſe über den Fernſprechkundendienſt der Reichspoſt gegeben werden, zur Verfügung. Damit nicht genug, ſind außerdem noch an den Tankſtellen der Reichsautobahnen fort⸗ laufend durch einen roten Rand kenntlich ge⸗ machte weiße Wetterdienſttafeln angeſchlagen. durch die die unterwegs befindlichen Kraftfah⸗ rer über die Straßen und Witterungsverhält⸗ niſſe unterrichtet werden. Ferner iſt dafür ge⸗ ſorgt. daß die Tankſtellen auch über den Zu⸗ ſtand des übrigen Straßennetzes jederzeit Aus⸗ kunft geben können. Es ſind alſo im ganzen Reich alle nur erdenklichen Vorkehrungen ge⸗ troffen, um jeden Schneeangriff in dieſem Win⸗ ter abzuſchlagen und Verkehrsſtörungen von vornherein auszuſchließen. ſtanden hat. Jeder Anfänger beſonders muß einmal mit dieſem Erlebnis fertig werden und wenn er glaubt, endgültig dagegen gefeit zu ſein, dann kommt vielleicht ein Rückfall, ſchlim⸗ mer denn je. Manche behaupten, mit dem Lampenfieber ergehe es einem, wie mit der Seekrankheit. Es ſoll ja tüchtige erfahrene Seeleute geben. die immer wieder, auf jeder Fahrt, einen leichten Anfall von Seekrankheit haben. So mancher be⸗ kannte und ſchätzenswerte Schauſpieler hat ſchon offen zugegeben, daß er bei jeder Premiere mit einem leichten Angſtgefühl zu kämpfen hat. Das ſchmälert ſeine Leiſtung dann keineswegs, die aufgewandte Selbſtüberwindung trägt ſogar dazu bei, daß er dann beſonders frei und na⸗ türlich ſpielt. Es iſt auch nicht richtig, das Erlebnis des Lampenfiebers nur auf Theater und Oper zu beſchränken. Es kann für jeden Menſchen mal eine Lage entſtehen., wo er es kennen lernt. Man braucht bloß vor der Aufgabe zu ſtehen. eine kleine Rede halten zu müſſen, zum Beiſpiel bei einer Hochzeitsfeier oder einem Geburtstag. Man erhebt ſich, will ſprechen und hat auf ein⸗ mal das Gefühl, als ob ein dicker Knödel im Hals ſtecke und einem am Sprechen verhindere. Manche werden dann rot vor Verlegenheit. verhaſpeln ſich und dann iſt der Moment ge⸗ kommen, wo einem auch das Gedächtnis ver⸗ läßt— wo es„aus“ iſt. Es gibt eine Menge guter Ratſchläge gegen ſolches Lampenfieber, aber die taugen dann alle nichts, wenn man ſie am nötigſten hat. Ruhe, Ruhe und noch einmal Ruhe heißt das wichtigſte Gebot; wenn man die erſten ſchlimmen Augenblicke hinter fich hat, iſt meiſt alles gewonnen. Berühmte Muſiker, Pi⸗ aniſten, Geiger und Sänger haben die Tücken des Gedächtniſſes kennen gelernt. wenn man unter Lampenfieber ſteht, wenn man den kalten Angſtſchweiß auf der Stirn fühlt und nur den einen Wunſch hat: meilenweit fort zu ſein! 5 ö ö * . 4 f tänner auf verlorenem Poſten Die Anfänge der judengegneriſchen Bewegung in Deulſchland Mit den Nürnberger Geſetzen zum Schutze des Blutes unſeres Volkes hat der Führer zenes gewaltige Geſetzgebungswerk zum Ab⸗ ſchluß gebracht, das unſer Volkstum und unſere Raſſereinheit vor den Anſchlägen und Gefahren der Veriudung ſichert. Es iſt mit diefer für alle Völker vorbildlichen Tat jenes ſchändliche Vergehen wiedergutgemacht, das die maßgeben⸗ den Männer des judenfreundlichen Jahrhun⸗ derts von 1832—1933 durch die ſogenannte zEmanzipierung“ des Juden verſchuldet haben. Judenblütige, Internationaliſten und Ange⸗ hörige der judenhörigen Freimaurerlogen waren es ja. die zu Beginn des 19. Jahrhun⸗ derts jene naturwidrige Gleichſtellung des Ju⸗ den mit den Deutſchen durchführten und im Zuge liberaliſtiſcher Volkszer⸗ ſetzung auf allen Gebieten zum Veginn einer ungeheuren Judenherrſchaft machten. Wenn es heute gelungen iſt. dieſe Schädi⸗ gungen am Leben des deutſchen Volkes auszu⸗ merzen, dann wird dabei auch des opferreichen Einſatzes jener wenigen Männer und Grup⸗ pen gedacht werden. die ſich, im geſunden völ⸗ kiſchen Fühlen ihrer verderbten Zeit voraus⸗ eilend, gegen die Verjudung mit aller Macht geſtemmt haben und immerhin den Boden mit⸗ bereiten halfen. auf den dann die fruchtbare Saat des Nationalſozialismus fallen konnte. Einſame Kämpfer Anverſtanden von der Maſſe ihrer Zeit⸗ und Volksgenoſſen, umbrandet von der Hetze der Juden und ihrer Genoſſen, fochten dieſe wachen Streiter für Raſſe und Volk einen ungemein ſchweren Kampf durch., der kaum Ausſichten auf Erfolg gewährte, aber dennoch jenen Männern innerſte Verpflichtung war. Wenn auch, dank der Werbung der Freimaurerlogen und anderer überſtaatlich gebundener Verbände. im Bür⸗ gertum und den Hochſchulen ſehr viele Partei⸗ gänger der Juden zu finden waren. ſo gab es auch unter den Männern der Kunſt und Wiſ⸗ ſenſchaft doch mutige Kämpfer, die einer juden⸗ gegneriſchen Volksbewegung die geiſtige Grund⸗ lage ſchufen. Im Jahr 1850 veröffentlichte Richard Wag⸗ ner in der Brendelſchen Muſikzeitung eine Arbeit über„Das Judentum in der Muſik“. Eine wütende Gegenarbeit der Ju⸗ den brachte dieſer bahnbrechenden kulturpoli⸗ tiſchen Arbeit allgemeine Totſchweigung ein. Dennoch führte, wo immer es ging, der Bay⸗ reuther Meiſter ſeine Aufklärung weiter und ſprach das ſeine Zeit kennzeichnende Wort, daß der Jude „der plaſtiſche Dämon des Verfalls der Menſchheit iſt in triumphierender Sicherheit, und dazu deutſcher Staatsbürger moſaiſcher Konfeſſion, der Liebling liberaler Prinzen (Kronprinz Friedrich! D. V.) und Garant unſerer Reichseinheit(Bleichröder! D. V.).“ In den„Bayreuther Blättern“ von 1881 be⸗ kannte ſich Wagner klar zum Raſſegedanken mit den Worten: „Der Jude iſt das erſtaunlichſte Beiſpiel von Raſſenbeſtändigkeit, das die Weltge⸗ ſchichte noch je geſehen hat. Ohne Vaterland. ohne Mutterſprache wird er durch aller Völker Sprachen und Länder hindurch zum unfehlbaren Sichwjederfinden hingeführt, ſelbſt die Vermiſchung ſchadet ihm nicht: im⸗ mer kommt ein Jude wieder zutage Faſt gleichzeitig, 1886, ſchrieb der berühmte Forſcher und Religionsph'loſoph Paul de Lagarde in ſeinen„Deutſchen Schriften“: „Die Juden ſind nicht allein uns fremd, auch wir ſind ihnen fremd. nur daß ſich ihre Abneigung, wo ſie unter ſich ſind. in giftigen Haß umſetzt und daß ſie dieſem Haß noch einen maßloſen Hochmut hinzufügen.“ „Irnel in Gefahr“ Zuvor noch, 1881, hatte der Philoſoph Eugen Dühring eine ausgezeichnete Aufklärungs⸗ ſchrift„Die Judenfrage als Raſſen⸗, Sitten⸗ und Kulturfrage“ verfaßt. die wiſſenſchaftlich das unterſtrich. was die erſte allgemeine Kampfſchrift der Gegenwehr gegen die Juden, das Buch des Gutsbeſitzers Nordmann, der als Naudh zeichnete, gebracht hatte. Ihr Titel lautete:„Die Juden und der deutſche Staat“. Es iſt dabei beachtlich, daß einer der vertrau⸗ ten Mitarbeiter Bismarcks. Lothar Bucher. bei der Abfaſſung dieſer Schrift beteiligt war. Sie kam erſtmals 1860 heraus und erreichte bis 1883 zwölf Auflagen. Zwei weitere Bücher wirk⸗ ten wie Flammenzeichen eines Volksſturms gegen die immer mehr zunehmende Judenherrſchaft: Die Schrift Wilhelm Marrs„Der Sieg des Judentums über das Germanentum“(1873), in der der Begriff der Raſſe entſcheidend für die Beurteilung der Judenfrage herangezogen wird, und das Buch von Otto Glagau„Bör⸗ ſen⸗ und Gründungsſchwindel in Berlin“ (1876), das komprom ßlos mit den Juden ab⸗ rechnet und den Satz enthält: „Vom getauften Miniſter bis zum pol⸗ niſchen Schnorrer bilden ſie eine einzige Kette, machen ſie, feſtgeſchloſſen. bei jeder Ge⸗ legenheit Front gegen die Nichtiuden. Ihr dürft zehnmal eher den Reichskanzler(Bis⸗ mark! D. V.) beleidigen als den ſchäbigſten Juden. Seht einen Trödeljuden nur ſchief an, und ſofort erſchallt der Ruf: Ifrael iſt in Gefahr!“ Dollsbewegung gegen die Inden In den achtziger Jahren wuchs eine Volks- bewegung empor, die nichts anderes als die Stimme der Volksſeele gegen die unerhörten Anmaßungen der Juden auf allen Gebieten war. In Berlin hatte ſie der Hofprediger Adolf Stöcker erweckt, deſſen Judengeaner⸗ ſckaft allerdings an einer verhängnisvollen Halbheit litt; er pflegte einen Taufſcheinanti⸗ ſemitismus, d. h. bekämpfte nur ungeteuite Ju⸗ den, ſah aber getaufte als chriſtliche Mitbrüder an. was in ſich höchſter Widerſpruch war. Eine Maſſentaufung der Juden in Berlin und an⸗ derswo war die Folge dieſes halben Kampfes. den auch der treffliche Biograph Stöckers. Wal⸗ ter Frank, bei aller gerechten Würdigung der eben zu ſtark kirchlichen, rein chr iſtlich⸗ſozialen Stöckerbewegung verurteilt. Immerhin er⸗ reichte Stöcker bei de? von einem Juden⸗ ſtämmling Stahl⸗Schleſinger programmatiſch begründeten Konſervativen Partei. der er 1881 im Reichstag beitrat, daß ſie in ihr ſogenann⸗ tes Tivoli⸗Programm den Satz aufnahm: „Wir bekämpfen den ſich vielfach vordrän⸗ genden und zerſetzenden Einfluß des Juden⸗ tums auf unſer Volksleben. Wir verlangen für das chriſtliche Volk eine chriſtliche Obrig⸗ keit und chriſtliche Lehrer für chriſtliche Schüler.“ Doch halb ſiegten arch in dieſer Partei jüdiſch⸗freimaureriſche Einflüſſe. Ein Gutes hatte bei aller ſchädlichen Halbheit die Ber⸗ liner Bewegung: 1881 konnte Bernhard För⸗ ſte ur. Nietzſches Schwager, der als Vorkämpfer der Antiſemiten in Erſcheinung trat. die„Anti⸗ ſemiten⸗Petition“ mit 265 000 Unterſchriften an den Reichskanzler ſenden. In ihr wurde Beſchränkung der Judenein⸗ wanderung, Erhaltung des nichtſüdiſchen Cha⸗ rakters der Schulen und eine allgemeine Ju⸗ denſtatiſtit gefordert, allerdings ohne Erfolg, 5 25 der ganze Reichstag ins jüdiſche Horn ies. Aus der in weiten Volkskreiſen lebendigen Kampfſtimmung erwuchs eine erſte völkiſche Welle, die ſich freilich bald überſchlug und ver⸗ ſandete. 1881 berief der Ingenieur Dr. Ernſt Henrici eine große raſſenantiſemitiſche Kundgebung in den Berliner Reichshallen ein. in Leipzig ſammelte der junge Mühlenbauer Theodor Fritſch Gleichgeſinnte um ſich. wie überhaupt Sachſen und dann das Heſſen des Bauernkönigs Böckel die beſten Kampfplätze 88 Paris, 28. Dezember Pierre Dominique beſchäftigt ſich in der radi⸗ kalſozialiſtiſchen„Republique“ nocheinmal mit der Orientierung der franzöſiſchen Politik. Je⸗ der Franzoſe und insbeſondere die franzöſiſchen Frontkämpfer, erklärt er hierbei u. a. würden ſich ehrlich über eine deutſch⸗ franzöſiſche An⸗ näherung freuen. Dominique zitiert dann ebenſo wie ein gro⸗ ßer Teil der franzöſiſchen Preſſe den ſehr ſtark beachteten Artikel des„Völkiſchen Beobachters“ über Außenminiſter Delbos. Moskau, ſo heißt es in der„Republique“ weiter, ſtehe ſelbſtverſtändlich ſeder deutſch⸗ franzö⸗ ſiſchen Annäherung feindlich gegenüber. Man könne davon überzeugt ſein, daß die augenblickliche neue Streikwelle volitiſchen Charakter und kommuniſtiſchen Urſprungs ſei, d. h. unmittelbar von Moskau diktiert werde. f Vielleicht wünſche man in Moskau eine Regie⸗ rung zu ſtürzen, die ſich weigere. ſich von der ſowjetruſſiſchen Politik ins Schlepptau nehmen zu laſſen. Vielleicht halte man auch den Augen⸗ blick für gekommen, die letzte Karte auszuſpie⸗ len, um in eine neue Regierung zwei kommu⸗ niſtiſche Miniſter zu ſetzen. Wenn man aber glaube, daß eine deutſch⸗ franzöſiſche Annäherung verhindert werde und Frankreich ſich noch enger an Sowjetrußland anlehnen würde, ſo irre man. Je gewalt⸗ ſamer und brutaler die angewandten Mittel ſeien, um ſo größer ſei das Intereſſe Frank⸗ reichs. die Politik zu verſtärken, die man in die Formel kleiden könne:„Jedem Volke ſteht es frei, ſich das Regime zu geben, das ihm paßt, keinen ideologiſchen Kreuzzug und keine Ein⸗ miſchung, kein Militärbündnis mit Sowjetruß⸗ land, aber eine deutſch⸗franzöſiſche Annähe⸗ rung!“ Es gebe keinen ehemaligen Front⸗ kämpfer, dem es ſchwer falle, zwiſchen denje⸗ nigen zu wählen, die Frankreich geſchlagen hätten und von Frankreich geſchlagen worden ſeien. die aber durch 20 Jahrhunderte lange gemeinſame Ueberlieferungen verbunden ſeien und jenen, die Frankreich im Laufe der Ge⸗ ſchichte ſchon drei Mal verraten hätten. Zum Schluß wendet ſich Dominique noch⸗ mals gegen militäriſche Bindungen an die Sowjets, eine Regierung, die das automatiſche Bündnis nur deshalb fordere. um auto ma⸗ tiſch den Krieg vom Zaun brechen zu können. Wenn man aber zu einer deutſch⸗ franzöſiſchen Annäherung gelangen könnte, ſo würde nicht nur Frankreich glücklich ſein. Dom Streikſchauplatz Paris, 28. Dezember Die Streikbewegung in Frankreich hält an. Ne den ſchon gemeldeten Streiks ſind eine ganze Reihe neuer hinzugekommen. So ſind die Belegſchaften des Hochofenwerkes in Charleville, die Belegſchaften ſämtlicher Ein⸗ ene e in Toulouſe, die Straßen⸗ ahnangeſtellten von Valenciennes, die Ange⸗ hörigen einer großen Textilfabrik bei Denain und ferner die Beſatzungen verſchiedener Fracht⸗ dampfer in den Ausſtand getreten. In der Nacht zum Samstag und ebenſo in der Nacht zum Sonntag hatten die Liefer⸗ wagenfahrer der Zeitungsvertriebsgeſellſchaft Hachette ihren Streik aufrechterhalten. Die ge⸗ ſamte Abfuhr mußte durch Militärlaſtwagen und Kraftdroſchken durchgeführt werden. Die n der großen Pariſer Markthallen in der Nacht zum Samstag geſchah ebenfalls durch Militärlaſtmagen des Standortes Paris. der Bewegung wurden. Eine Zuſammenarbeit mit Judengegnern anderer Länder, veranlaßt durch Otto Glagau, führte den Deutſchen auch öſterreichiſche, ungariſche und ſpäter ruſſi⸗ ſche und franzöſiſche Geſinnungsfreunde zu. ſo daß 1882 in Dresden und ein Jahr ſpäter in Chemnitz ein antiſemitiſcher Kongreß abgehal⸗ ten werden konnte. Aus der Verſammlungstätigkeit im Lande wuchſen mehrere Volksredner hervor: der ehe⸗ malige Offizier Liebermann von Son⸗ nenberg, der Berliner Nektor Ahlwardt. Prof. Werner in Heſſen und andere. Wechſel⸗ voll war das Ergebnis der Wahlbeteiligung. die 1893 die Höchſtzahl der antiſemitiſchen Ab⸗ geordneten jener Jahre, nämlich 18. gebracht hatte: 1912 ſank die Zahl auf 13 herab. bei der Zahl der geſamten Abgeordneten eine ſebr kleine Gruppe. Führerſtreit und Mangel an einer wirklichen Einheit der Haltung und Denkart ließ zwar jene Männer keinen äußeren Erſolg ihres Ein⸗ ſatzes ſehen, aber ſie verſuchten doch. wenn auch oft verkannt. dem Volke zu belſen. Und darum gilt von ihnen. was Dr. Friedrich Lange 1892 in der„Täglichen Rundſchau“ ſchrieb: „Jeder Deutſche weiß heute, daß es nicht die Glaubensgenoſſenſchaft, ſondern die Raſſe und die unſittlichen Inſtinkte ſind, die wir an den Juden zu bekämpfen haben. Bekämp⸗ fen iſt freilich ſchon ein ſehr gewagter Aus⸗ druck. Kann einer noch ſagen. er kämpfe, wenn er den Schild der Geſetze an den Gegner aus⸗ geliefert. das Schwert ſeines Mutes ſtumpf gemacht und Leib und Seele mit tauſend Fel⸗ ſeln der Erwerbsgier verſtrickt hat? Iſt nicht die Regierung, die uns ſchützen ſollte, gleichfalls an Händen und Füßen gebunden durch die Geſetze. über die wir ſelbſt ſie zur Herrin gemacht und durch die brutale Gleichung, daßz Macht Geld. Geld aber= Jude iſt? Das Verdienſt, die Erkenntnis bis dahin ge⸗ fördert zu haben, fällt zum großen Teile den Antiſemiten zu.“ r.. Moskau ſchürk Slreils in Frankreich Franzöſiſche Vernunfkſliimme zum Militärpalt mit den Jowſels An den beiden Weihnachtsfeiertagen ſprach ein Teil der Pariſer Morgenpreſſe von einer Niederlage der Regierung im Zuſammenhang mit der augenblicklichen Streikbewegung.— Die „Epoqué“ wendet ſich ſcharf gegen die nichts⸗ ſagenden Phraſen, mit denen von Regierungs⸗ ſeite bei derartigen Streikfällen operiert wurde. — Der„Jour“ erklärt, der Streik ſei legal, die Beſetzung der Arbeitsſtätten hingegen nicht. Man müiſſe Achtung vor dem Geſetz verlangen. — Für das„Echo de Paris“ hat die Regierung bei den Schlichtungsverſuchen des Streiks in den Autoreifenwerken in Colombes einen neuen Beweis ihrer Machtloſigkeit geliefert.— Selbſt das„Oeuvre“ erklärte geſtern, daß die ſtän digen Fabrikbeſetzungen im Lande Verwirrung und Unordnung hervorrufen. Auf dieſe Weiſe würde in der öffentlichen Meinung eine Reaktion vorbereitet, deren Folgen und Ausmaße kein Menſch vor⸗ herſagen könne. Die Fabrikbeſetzungen ſeien im Begriff. die wichtigſten Elemente des franzö⸗ ſiſchen Volkes gegeneinander aufzuhetzen.— Der„Matin“ ſchreibt endlich, wenn die Macht auf Seiten der Illegalität bleibe, ſo gebe es für die Wirtſchaft eines Landes kein Fortleben mehr. Regieren bedeute, die Geſetze anzu⸗ wenden. gie hören im Rund unk. Müttwoch, den 29. Dezember 1937: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel Morgenruf, Wetter. 08.30 Früh ⸗ kenzert 07 00 Nachr. 08.00 Sendepauſe. 09.00 Sperr- zeit. 09 40 Gymnaſtik. 1000 Sendepauſe. 10.30 Fröhl. Kindergarten 1100 Sendepauſe. 11.15 See⸗ wetter. 1180 Dreißig bunte Minuten 12.00 Mu⸗ ſik zum Mittag. 12.55 Zeitzeichen der Seewarte. 18.00 zlückwünſche. 13.50 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei 15.00 Wetter, Börſe, Programm. 15.15 Eine kleine Tanzmuſik. 15.50 Arbeitsmaiden muſi⸗ zieren. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.00 Hörfolge. 18.00 Klaviermuſik. 18 20 Allerlei Volksglaube und Brauch. 18.40 Hörberichte. 19.00 Kernſpruch, Wet⸗ ter, Nachr 1915 Muſik am Abend. 20.00 Deutſchl.⸗ Echo. 20.15 Muſik am Abend 21.00 Stunde der jungen Nation 21.30 Muſikal. Kurzweil. 22.00 Wet⸗ ter, Nachr, Sport. 22.20 Weltpolitiſcher Monats- bericht. 22.45 Seewetter. 23.00 B. v. Geczy ſpielt. Frankfurt 06.00 Fuge, Worgenſpruch, Gymnaſtik. 6.80 Früh⸗ konzert. 7.00 Nachr. 8.00 Zeit. Waſſerſtand. 8.05 Wetter, Schneeberichte. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Morgenſtund. 9.45 Hausfrau, hör“ zu! 10.00 Sendepauſe. 11.30 Programm. Wirtſchaft, Wet⸗ ter, Straßenwetter. 1140 Gaunachrichten. 11.45 Deutſche Scholle 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachr., Schneeberichte, Wetter, Nachr. 14.00.—— Nachr 14.10 Tutti⸗frutti. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Sendepauſe. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Zeitgeſchehen beim Funk. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 21.00 Stunde der jungen Nation. 21.80 Funkfolge. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Schneeberichte, Sport. 22.15 Kamerad, wo biſt du? 22.20 New Vorker Städtebild. 22.80 Unterhaltung und Tanz. Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachr., Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 7.00 Nachr. 8.00 Waſ⸗ ſerſtand. Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.80 Morgenmuſik. 9.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Mittagskonzert. 13 00 Zeit, Nachr., Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00„Eine Stund' ſchön und bunt“ 15.00 Sendepaufe. 16.00 Muſik am Nach · mittag. 17.30 Schallpl. 18.00 Zwiſchen den Jahren. 18.30 Griff ins Heute. 19.00 Nachr. 19.15 Schallpl. 20.15„Die Weihnachtslegende des 50. Regiments“. 2115„Der Liebſten ein Ständchen“. 22.00 Zeit, Nachr, Wetter, Sport. 22.15. it 22.30 Unterbaltungs⸗ und Tauzanbt Wee Von Börsen und Märkten nigin-Maimsche dender se Tendenz: ſtill An der Abendbörſe en wickelte ſich nur mäßiges Geſchäft, da nennenswerte Aufträge nach keiner Seite vorlagen und die Berufskreiſe ſich etwas abwartend verhielten Die Grundtendenz blieb aber feſt und auch die Kurſe vermochten ſich überwiegend gut zu behaupten und teilweiſe noch weiter etwas zu er⸗ höhen, denen nur kleine Rückgänge gegenüberſtanden, die zudem nominell waren. Von Montanwerten ſtie⸗ gen Harpener um 1½ Proz. auf 170%, Buderus um % Proz auf 118, dagegen Rheinſtahl 142 ¼(1428), Mannesmann 114%(114½, voll behauptet lagen Stablverein mit 112(112½ und Deutſche Erdöl mit 141¾(141%), Maſchinenwerte wichen bis ½ Proz. ab, MAN. 127(127). BMW. 148 ½(148 ¼), Rheinmetall 142 ½(142 ¼, dagegen Junghans 124½ (124 ¼), Daimler 197¼(187½), Demag 149%(144). Die Farben ⸗Aktie konnte ſich nur knapp behaupten mit 156½/(156½), ferner bröckelten Holzmann auf 158 ½(154¼), Goldſchmidt auf 137/(188) ab. Et⸗ was höher lagen noch Licht& Kraft mit 142(142), Hapag mit 79(78½¼, Conti Gummi mit 192 ½(192). Unverändert notierten u. a. Bemberg mit 139 ½, VDM. mit 168, Schuckert mit 175¼%. Geffürel mit 145 und Bekula mit 163. Am Einheitsmarkt erhöhte ſich die Schätzung für Konſerven Braun auf 95—95 nach mittags 903—94 und einem letzten Kurs von 92 am 23. 12. Der Rentenmarkt war ohne Geſchäft bei behaupteten Kurſen proz. Farben⸗VBonds ¼ Proz. höher mit 130. Reichsbahn⸗VA. und. 131,.( Krupp unv. 908, ebenſo im Freiverkehr Kommunal- Umſchuldung mit 94.75. Belreidemkrrie Mannheimer Getreidegroßmarkt. Weizen 55/77 kg, Feſtpreiſe, geſ ir Durchſchn. Beſchaffenh. expl. Sack, Preisgeb. Wö 14 per Dez. 1937 RM. 20.60, W' 15 20.70, W'ö 16 20.80, W' 17 20.90. Wü 19 21.20, W 20 21.40, Ausgl. plus 40 Pfg.; Qualitätszuſchläge: Für 1 kg, über Durchſchnitt 0,15, für 2 ka 0.30, für 3 kg 0.40 p. 100 kg; Abſchläge je ka 20 Pfg.; Roggen: 60/71 kg. Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. R 14 per 1. 12. 37 bis 31. 3. 88 RM. 19.10, R 15 1920, R 18 1960, R 19 10.80, Ausgl. plus 40 Pfg.; Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durchſchnitt 0 07½, für 2 kg. 0.15, für 8 kg. 0.22 ½ per 100 kg: Futter ⸗Gerſte: 39/60 kg, Feſtpreiſe, 1 tr. Durchſchn. Veſchaffenb. exkl. Sack, Preisgeb. G7 per Dez. 1937 RM. 16.90, G 8 17.20, G 9 17.40, G 11 17 70, Ausgl. plus 40 Pfg.; Induſtriegerſte: Zu⸗ läſſiger Preisaufſchlag bis zu 2.00 p. 100 kg ab Erzeu⸗ gerſtation;: Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet 20 00—22 000 die 100 kg; Feine und Ausſtichware UM. 0.73 bis 1.50 per 100 kg höher; Raps, inl. ab Station 32.00, Mais mit Sack—; Fut⸗ ter⸗Hafer: 46/49 kg. Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenbeit exkl. Sack, Preisgeb. H 11 per Dez. 1987 RM. 16.20, H 14 16 70, H 17 1700, Ausgl. pl. 40 Pfg.; Induſtriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis u 2.00 p 100 kz; Mühlennachproduk ze: Weizenkleie, ab 15. 9. 36, Preisgeb. W 14 RM. 1060, W 15 1065, Wö 16 10.70, W 17 10.75, M 19 10.90, W 20 11.00, Weizenvollkleie plus 0.50 RM, Roggen⸗ kleie, ab 15. 8. 36, Preisgeb. R 14 10.10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Roggenvollkleie plus 1.00 RM, Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlerge⸗ bühr;: Gerſtenfuttermehl: Preisgeb. G 7 per Dez. 1937 RM. 18.60 G 8 18.90, G 9 19.10, 0 11 19.40, Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Febr., Höchſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40, Ausgl. pl. 80 Pfg.; Sonſtige Futtermittel: Ernußkuchen, prompt, Feſtyr ab Fabrik, Drz. 15.80, Sovaſchrot, prompt 15.50, Rapskuchen, inl. 18.70, do ausl. 14 20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 18.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leimkuchen 16.30, Trocken⸗ ſchnitzel, Fabrikpreis, loſe Oktober/ Dezember 8.20, Rohmelaſſe 600, Steffenſchnitze l 10.40 Zucker⸗ ſchnitzel, vollw. 11.40, Ausgl. plus 35 Pfg.; Rauhfurter: Wieſenbeu, loſes, gut, geſund, trok⸗ ken 5.50—6.00; Luzernekleeheu, loſes, gut, geſund, trocken 7.00— 7.20: dieſe Preiſe verſteben ſich frei ver⸗ laden Vollbahnſtation. Stroh ab badiſcher Ver⸗ ladeſtationen: Großhandelspreis: Roggen⸗ und Wei⸗ zenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt 3 203.60, Rog⸗ gen- und Wetzenſtroh, drahtgepreßt 3.60—4.00. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh. bindfadengepreßt 3.00—3.40, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, drahtgepreßt 3.40—3.80, Futterſtroh (Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50— 3.90; für Stadtanlieferung darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. je 100 Ka erhoben werden, und zwar nur durch den Empfangsverteiler. Spelzſpreu, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle 2.70—3.00 RM. Mebl⸗ notierungen: Weizenmehl: Preisgeb. Baden 14 Type 812 aus inl. Wz. Dez 29.30. 15 29.30, 16 29.30, 17 29.30, 18 29 65, 20 29.65, Pfalz⸗Saar 19 29.65, do. 20 29.65 Roggen. und Maismehl ab Mühle: Preisgeb. Baden 14 22.70, 15 22.80, 18 23.35. 19 23.60. Pfalz⸗Saar 18 23.30. do. 19 23 50.— Mais⸗ mehl nach Bedingungen der Rfcö.— Weizenmebl mit einer Beimiſchung von 10 Proz. ausl. Weizen Auf⸗ ſchlag 1.50 RM. p. 100 Kg.— Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtatien gemäß Anord⸗ nung der WB.— Für alle Geſchäfte ſind die Be⸗ dingungen der WV. der Roggen. und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmüblenſchlußſchein maßgebend. Frankfurter Getreidegroßmarkt. Nach den ffkeier⸗ tagen ergab ſich noch kaum ein Geſchäft. Getreidean⸗ gebot log nicht vor, zumal der ländliche Handel nur ſchwach vertreten war Mebl iſt jedoch genügend da und wird auch für Januar auf Grund der Vermah⸗ lungsquoten ausreichend erwartet. Die Zuteilungen von Futtermitteln nebmen ihren weiteren Ablauf. Sehr reichlich ſind Zuckerſchnitzeln und Kartoffel- fa vorhanden Das Raubfuttexgeſchäft iſt noch till Es notierten(Getreide per To., alles übrige per 100 Kg.) in RM.: Weizen W138 209, Wö 16 212, Wö 19 216, W 20 218. Roggen R 12 193, R 15 196, R 18 200, R 19 202 Großbandelspreiſe der Mühlen der genannten Preisgebiete. Futtergerſte—, Futter- hafer—. Weizenmehl Type 812 W 13 29.20, W 16 29.80, W' 19 29.30 W' 20 29.65, Roggenmehl Type 1150 R 12 22 45, R 15 22 80 R 18 23.90, R 19 23.50 plus 0,50 RM. Fracht⸗Ausgleich. Weizenfuttermebl 13.60. Weizenkleie We 13 10.75, W'16 10.90, W19 11.10. W' 20 11 20. Roagenkleie R 12 9 95. R 15 10.15, R 18 10.40, R 19 10.50 Müblenfeſtpreiſe ab Mühlen⸗ ſtation Soyaſchrot—. Palmkuchen—, Erdnußkuchen —. Treber geir 14.00 Höchſtpreis ab Erzeugerſtation, Trockenſchnitzel—, Heu drahtgepreßt oder gebündelt — Weizen- und Roggenfſtroh—. Handels. ung geschäftsberfepfe Remonte⸗Märkte für Heſſen⸗Naſſau 1938. Frankfurt a. M., 27. Dezember Auch für 1938 werden im Pferdezuchtgebiet der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau auf beſonderen Re⸗ monte- Märkten Trupren-Pferde angekauft Gemäß Verhandlungen des Landesverbandes der Pferdezüch⸗ ter mit dem Kriegsminiſterium werden 1938 zwei Re⸗ monte- Ankäufe durchgeführt und zwar Ende Februar und Anfarg Juni Ber den Ankäufen Ende Fe⸗ oruar kommen nur volliährige Truppenpferde, Warm⸗ dlut,— 10 Jahre alt. in Frage, während gelegent⸗ lich der Juni⸗Märkte nur 8⸗ und 4jäbrige Warmblut Remonien gekauft werden ſollen. Die kommenden Remonte⸗Märkte, die vorausſichtlich jeweils in Gießen und Darmſtadt zur Durchführung gelangen, werden durch den Landesverband der Pferdezüchter in Heſſen⸗Naſſau vorhereitet. — — 1 1 1 N r, ,, her 7 Dem im Zentralverlag der NS DAP. Fran Eher Nachf,(München), erſchienenen Bu Werk und Menſch“ von Dr. Erich Fritz ba ch, dem Miniſterialdirigenten und Chef des Staats⸗ amtes im Stab des Miniſterpräſidenten Gene⸗ raloberſt Göring entnehmen wir den folgen ⸗ den Abſchnitt. Seit Adam Rieſe hat das Jahr 3865 Tage. Im arbeitsreichen Leben Hermann Görings gleicht kein Tag in dieſem langen Zeitraum dem anderen. Ein feſtſtehendes Schema gibt es nicht. Eine Gleichförmigkeit des Tagesablaufs kann ſchon darum nicht entſtehen, weil ein len Staatsmann mit der verantwortlichen Fülle, uuf wie ſie Hermann Gäring aufgebürdet iſt, von 0 ſich aus nicht einfach beſtimmen kann, was zu 5 geſchehen hat. 2 werden dem Miniſter⸗ präſidenten drei Liſten vorgelegt. Auf der einen ſind die ſogenannten feſeſtehenden Ter⸗ mine aufgeführt. Sie betreffen meiſt Konfe⸗ renzen, zu denen ſchon mehrere Tage vorher eingeladen werden muß. die ſchon wegen der Materie, die bearbeitet werden ſoll. eine län⸗ 1 ere Vorbereitung verlangen: Miniſterbe⸗ 9 feen bei denen der Miniſterpräſident en Vorſitz führt. Befehlserteilungen an die Kommandierenden Generäle der Luftwaffe. offizielle Frühſtücke, geſellſchaftl'che. dienſtliche Verpflichtungen in der Dinlomatie, Sitzungen des Generalrates für den Vierjahresplan, und neben vielem anderen die Kundgebungen, auf denen der Miniſterpräſident als Mann des States oder der Partei ſprechen muß. 1 Die zweite Liſte iſt viel umfangreicher 0 und umfaßt viele Schreibmaſchinenſeiten. Sie J „ 5 1 Abend für Abend — U verzeichnet Namen aus Berlin, aus dem Reiche und aus aller Welt, Namen von Männern— 0 aber auch Frauen ſind darunter— die um eine perſönliche Beſprechung nachgeſucht haben. Lieſt man die Briefe nach, in denen dieſe Bitten 1 Sisgeſprochen ſind, oder ruft man ſich die 0 Telephongeſpräche ins Gedächtnis zurück, dann läßt ſich bei allen Antragſtellern— faſt ohne Ausnahme— etwas Gemeinſames feſt⸗ ſtellen: Alle haben ſie es wegen der Wichtigkeit N er Angelegenheit beſonders eilig, und alle er⸗ 0 kHlären l übereinſtimmend. daß ſie den Miniſter⸗ präſidenten beſtimmt nicht länger als fünf Mi⸗ 0 nuteen aufhalten werden. Die gute Abſicht muß * man ihnen glauben. Dieſe Zweihundert, die * das Warten gelernt haben müſſen, ſind ernſt⸗ ö hafte Menſchen, die Hermann Göring tat ach⸗ lich etwas Wichtiges zu ſagen haben. Sie müſſen einmal„dran kommen. Sie ſind jg auch ausgeſucht aus Tauſenden. die ſich mit allen möglichen Kniffen und Liſten an den N Miniſterpräſidenten heranſchlängeln wollen, 0 um dieſes oder jenes zu beſprechen, was ihn 0 im Grunde den Teufel angeht. Schließlich gibt es noch ein drittes Na⸗ N„ Nenzverzeichnis Es enthält die Per⸗ ö fönlichkeiten, die der Miniſterpräſident von ſich aus in Kürze ſprechen muß. um ihnen beſon⸗ dere Anweiſungen zu geben oder mit denen er ein Hühnchen zu rupfen hat. So kommt es. daß mancher, der auf dieſer dritten Liſte ſteht, durch die freundliche Aufforderung zum Er⸗ ſcheinen gar nicht angenehm überraſcht iſt und N uwe len ziemlich zerknittert und zurechtge⸗ ſaucht wieder nach Hauſe geht. Abend für Abend— oft erſt ſpät in der Nacht— beſtimmt Miniſterpräſident General⸗ oberſt Göring die Empfänge des näch⸗ ſten Tages. Wenn auf dem Zettel nichts weiter vermerkt iſt, als Name und Dauer der Beſprechungszeit, dann bedeutet das für den Kammerdiener Robert, daß es beim üblichen Wecken bleibt. Sommer wie Winter ſteht der Generaloberſt zwiſchen 6 und 7 Uhr auf. Vom Iangen Schlafen hält er nichts, fünf bis ſechs Stunden genügen reichlich. Lacht ihm an herr⸗ lichen Sommertagen in Karinhall und in Ber⸗ lin oder im Winter in Berchtesgaden die Mor⸗ genſonne ins Zimmer— ſeine Schlafzimmer Die Naturbegabung des ruſſiſchen Volkes für die darſtellenden Künſte iſt ſeit je unbeſtritten und ſeit je erfreut ſich das ruſſiſche Theater durch die hervorragende ſchauſpieleriſche Eignung ſei⸗ ner Darſteller eines Weltruhms. Dieſe Natur⸗ begabung für das Schauspiel zeichnet auch heute die ruſſiſchen Darſteller aus, wenn auch von dem Theater des zariſtiſchen Rußlands, dem das ruſſiſche Theater ſeinen Ruf verdankt, heute nichts mehr Übrig geblieben iſt. Denn der Bol⸗ ſchewismus hat, wie auch auf allen anderen kulturellen Gebieten, ſo auch hier die traditio⸗ nell überlieferte hohe Theaterkunſt des Vor⸗ kriegsruzlands zerſtört und ſie durch ein Ge⸗ miſch von ſchlechter Komödie und politischer Schaubude erſetzt. Das Sowiettheater iſt ſchlecht⸗ bin Tummelplatz bolſchewiſtiſcher Straßenpoli⸗ tik und die Entwicklung des einſt ſo ruhmreichen ruſſiſchen Theaters zu dieſem Tiefſtand birgt für den ruſſiſchen Schauſpieler eine Tragik in ſich, die nur der ermeſſen kann, der die leidenſchaft⸗ N liche Hingabe des ruſſiſchen Künſtlers an feine ö darſtelleriſche Aufgabe und ſeine Auffaſſung von . N U dieſer Aufgabe kennt. Dieſe ruſſiſchen Künſtler, die es als Lebensziel und Inhalt empfinden, die mannigfachen Geſtalten ihrer Rollen mit pulſierendem Leben zu erfüllen und ſomit die Schickſale dieſer Geſtalten ſo lebenswahr als möglich darzuſtellen, ſind in der Sowjetunion vom Bolſchewismus beute dazu verurteilt, den gröbſten Verfälſchungen und Verhöhnungen aller 4 Lebenswabrbeiten zu dienen, und durch den 5 Einſas ibrer hoben Kunſt und ſchauſpieleriſchen 777 Kultur der Lüge zu buldigen. Die ſowjetſſche 8 Kunſtpolitik bat das Theater in der Sowiet⸗ 1 W union, ebenſo wie den Film. zu einem niedrigen 1 Agitationsmittel und Provagandawerkzeug ge⸗ -- macht, und ſo ſind denn auch die bleibenden Ge⸗ enn ſtalten der ſowietiſchen Darſtellung die„Volks- u, einde“ des zariſtiſchen Regimes, Großgrund⸗ 8 beſitzer oder bote Militärs, die zechend und gröh⸗ 110 lend über die Leinwand oder die Bühnen gehen und die Zuſchauer durch ihre Grauſamleiten erſchauern laſſen. Die widerwärtigſten Szenen. wo die Unter⸗ drüder ire Untergebenen mit allen Zeichen ſa⸗ * So arbeitet Hermann Göring Der Tagesablauf beim Beauftragſen für den Vierjahresplan liegen in allen Häuſern nach Often—, dann Tagesprogramm oft um zwei Stun⸗ den vorverlegt. Wenn der durch den Kammer⸗ diener benachrichtigte Adjutant vom Dienſt aus aufgeſtört wird, ſitzt ſtrahlenden wird das ſeinem geſunden Schlaf der Miniſterpräſident in der Sonne ſchon auf der Terraſſe oder auf dem Balkon vor ſeinem Schlafzimmer. Manchmal gibt es im Hauſe die größten Ueberraſchun⸗ gen, beſonders für die, die neu zum Stab gekommen ſind und den„Betrieb“ noch nicht genau kennen. Bezeichnend iſt eine kleine Geſchichte vom arteitga in Nürnberg. Während dieſer Zeſt wohnt der Miniſterpräſi⸗ dent mit ſeinem Stab Jahr für Jahr im Jagdhaus Pfeiferhütte, das unweit der Straße zwei Kilometer von ein Idyll mitten in den Wald hineingebettet iſt. Ein Adjutant, der erſt wenige Wochen zum Stab kommandiert iſt, und den Abend mit einigen Kameraden, die er im Wehrmachtlager junger Nürnberg durchgebum⸗ melt. Seelenvergnügt kommt er morgens kurz zurück und genehmigt ſich mit ſeinem Fahrer nicht eben aus den guten Gaſtgebers. „Na, denn man Proſt.“„Proſt meine Herren!“ ſchallt es von der Terxaſſe zurück.„Ich 1 5 e fröhlichen Zecher von der Bildfläche. Als ſich vor dem entſchuldigen will, ſagt ihm der Generaloherſt nur:„Schon gut, mir hat der Schreck genügt, den ihr bekommen nach Regensburg, Nürnberg etwa entfernt, wie hat Urlaub bekommen aufgetan hat, fröhlich, wie ein Oberleutnant tut, in das vor 5 Uhr nach dem Jagdhaus geräuſchlos noch einen Kognak Beſtänden des liebenswürdigen mir bloß etwas mehr Ruhe dabei aus.“ der Blitz verſchwanden die beiden Mittageſſen der Adjutant * Im Nebel/ Lon eue Sehne Hehe Als ich an einem Nachmittag im Winter vorigen Jahres einer Einladung zu einem Wohl⸗ tätigkeitsbazar im Savoyhotel folgte, überlegte ich mir ſchon auf der Hinfahrt in der Bahn an Hand eines Stadtplans von London meinen Rück⸗ weg nach der Viktoriaſtation, von wo ich zum Vorort B. zurückzufahren hatte. Späteſtens um 6 Uhr wollte ich mich verabſchieden, linker Hand an der Themſe entlang bis zur Blackfriarsbrücke gegen. in Fleetſtreet einen Einkauf machen und mir entweder einen Wagen zum Bahnhof nehmen oder durch Strand und Mall am Buckingham⸗ Palgce vorbei nach Viktoriaſtation laufen. Aber ich Nene nicht die Rechnung mit dem Londoner ebel gemacht. Als ich die wohlig durchwärmten und durchlichteten Räume des Hotels in der frühen Abenddämmerung verließ und in die Neue Brückenſtraße ein ebogen war, befand ich mich bald in einem zuſehends dichter werdenden, dann undurchdringlichen Grau, das Atem und Tritte verſchlang, ſich mit feinen Tröpfchen auf Geſicht und Kleidung legte und mich wie mit dicken Kiſſen von der Außenwelt abſchloß. Zwar ſah ich noch dunkle Schatten mir entgegenkommen, Laternen mit einem fahlen Dunſtkreis auftauchen, ein rotes Licht, das Straßenarbeiter an einem Gerüſt aufgehängt haben mochten, wie einen Rubin leuchten, dann fühlte ich mich mir ſelbſt überlaſſen und als 4 15 vollſtändig hilflos.— Mich umwendend atte ich im Augenblick die Richtung verloren, wußte nicht, ob ich mich von der Themſe entfernte oder darauf zuging und war recht unglücklich in dem Gedanken. daß um ſieben Uhr der Zug wohl ohne mich abdampfen würde. Was jollte ich tun? Ich will ſehen, daß ich in einem Laue Austunft bekomme, dachte ich, und wollte mich an die Häulerzeile herantaſten. Ich griff ins Leere. Plötzlich bemerkte ich, daß ich gar nicht mehr auf Strazenpflaſter trat, ich mußte mich auf einem Gartenweg befinden. Ich machte noch ein paar Schritte, trat auf weichen Raſen und ſtieß an ein Eiſengitter. Ich mußte mich wohl in den nlagen des Temple⸗Gartens befinden. Was nun? So einlich es war, ich mußte den erſten mir Ent⸗ gegenkommenden anhalten und ihn bitten, mich wenn möglich, zu einem Untergrundbahnhof zu bringen. Jetzt! Da kam jemand,„Würden Sie wohl die große Güte haben..“ Er ging vor⸗ über. Er hatte mich gar nicht gehört. Ich ſtand und wartete, wie mir ſchien, endloz lange. Ir⸗ gendwo ſchlug eine Uhr. Niemand näherte ſich. Es wurde immer dunkler. Obwohl ich gar nicht 1 den Haſenfüßen gehöre, überfiel mich doch plötz⸗ ich die Angſt, daß ich in den Anlagen um den Temple, deſſen Beamte ſchon lange die Bureaus verlaſſen haben mochten, niemand treffen konnte und schließlich hier die ganze Nacht wie eine Tränenweide ſtehen müßte. Iſt jemand in der Nähe, der mi „It, lemand in der. r helfen könnte“, rief ch ein über das andere 15 laut wie möbalich. Keine Antwort. Das dicke Theater in der Sowjetunion Von Nikolaus v. Wruck diſtiſcher Freude auspeitſchen oder auf andere Weiſe züchtigen und immer neue Qualen für das arme Volk erſinnen, Frauen und Mädchen ſchänden, gehören zum ſtändigen Beſtand ſowie⸗ tiſcher Theater- und Filmſtoffe. Nicht minder ekelerregend ſind die religibſen Profanierungen auf den Bühnen. Mit beſonde⸗ rer Vorliebe werden an chriſtlichen Feiertagen Stücke mit antireligiöſer Tendenz aufgeführt, die eine einzige Verhöhnung religiöſer Empfin⸗ dungen darſtellen. Betende, und dann nackend tanzende Nonnen, ſowie ein Wodka trinkender Chriſtus ſind keine Seltenheit bier. Daß reli⸗ giös empfindende Darſteller die„Geſtaltung“ ſolcher Rollen bei allem Widerſtreben nicht ab⸗ 35 können, braucht wohl nicht geſagt zu werden. Die Gottloſenpropaganda und die Verbetzung des Publikums, die ſich nicht nur gegen„ge⸗ ſchichtliche“ Geſtalten des Zarismus, ſondern auch gegen alle mißliebigen Kreiſe des Auslandes richtet, ſind keinesfalls die einzigen Aufgaben, die die ſowietiſche Kunſtpolitik dem Theater ſtellt. Hierzu gehört auch eine bolſchewiſtiſche „Ausdeutung“ klaſſiſcher Werke. Die Unter⸗ malung eines Shakeſpeare⸗Dramas mit Jazz⸗ Mufik und die Aufführung von Schillers„Räu⸗ bern“ auf einem ſchmalen Bretterſtieg, der die Dekoration„konſtruktiviſtiſch“ andeuten ſoll, ſind beiſpielsweiſe der Ausdruck füt dieſe„Revolu⸗ tionierung“ des Theaters. Außer bolſchewiſtiſch„gedeuteter“ Klaſſiker, verhindern politiſche Kontrollſtellen, die das Theater und die geſamte Filmproduktion über⸗ wachen, daß andere als politische Stücke aufge⸗ fübrt oder verfilmt werden. Dies bat natur⸗ notwendig eine außerordentliche Durftigteit des Repertoires des Theaters und Films zur Folge. Ein Scherzwort in der Sowietunion, das be⸗ ſagt. daß der Autor, der ein nichtpolitiſches Stück zut Aufführung bringen will,— wenn er nicht Gorki heißt— mindeſtens 50 Jahre tot ſein muß, trifft zweifellos den Kern dieſer Frage. Und ſo wird denn auch die Auswahl dieſes valitiichen Nenertaixes nicht vom künſtlerilchen * Wolkengewölbe, das mich wie eine Mauer um⸗ gab hielt meine Worte gefangen. Ich war nahe daran, zu weinen, als ich plötz⸗ lich eine leiſe Berührung an meiner Handia che pürte. Laut ſchrie ich auf vor Schrecken. Im elben Augenblick hörte ich eine Männerſt imme: „Iſt jemand da?“ Gott ſei Lob und Dank, eine menſchliche Seele. Ich ahnte die Umriſſe einer großen Geſtalt in einem Wettermantel. Sie ſtand plötzlich ſo nahe por mir, daß es beinahe einen Zuſammenſtoß gegeben hätte.„Würden Sie wohl die große Güte haben.., ſagte ich meinen Vers auf. „Wenn Sie fremd ſind, werden Sie ſich hier nicht zurechtfinden, unſer Winternebel iſt nicht angenehm. Kommen Sie, nehmen Sie meinen rechten Arm, links iſt mein Hund zu gehen ge⸗ wöhnt, der Sie wohl eben erſchreckt hat.“ Jag⸗ haft ging ich neben ihm. Er war viel größer als ich und hatte einen feſten, bedächtigen Schritt. Allmählich perließ mich die Angſt, und ich begann die Situation wie ein kleines Abenteuer e fühlen. Ich ſprach von meinem Irrgang und wie dankbar ich ibm wäre.„Es freut mich. daß ich eier Dame dienlich ſein dann“, antwortete er mit einer gewiſſen Feierlichleit.„Ich gehe ſeit vielen Jahren immer den gleichen Weg vom Temple um St.⸗James⸗Park und am Schloß und an iktoriaſtation vorbei. Ich laufe immer, da ich den ganzen Tag über im Bureau ſitze. Sie wer⸗ den den 9⸗Uhr⸗Zug noch erreichen.“ Seine Stimme hat einen guten Klang, dachte ich. und ein gewiſſer Ton ſchwingt darin, der mein Herz anrührt. Wo habe ich ihn wohl ſchon gehört? Sollte ich meinen Begleiter kennen? Uebrigens könnte das Ganze auch die Ein⸗ leitung zu einem Kriminalroman abgeben: Ein junges Mädchen verſchleppt. ausgeraubt und nach Sudamexrita verkauft. Unwillturlich griff ich nach meiner Handtaſche. „Sie fürchten ſich wohl vor mir?“, fragte im ſelben Augenblick die etwas hohle und zugleich rührende Stimme.„Wir kommen gleich unter Menſchen, wenn wir am Schloß vorbei ſind.“ „Rein, nein“, perſicherte ich beſchämt und begann von meinem Aufenthalt in England zu ſprechen. Schemen glitten an uns vorüber. Omnibuſſe mit fahlen farbigen Lichtern ächzten gedämpft. Dann und wann ſchienen wir an erleuchteten Fenſtern vorüberzukommen. Jetzt ſah ich eine leichte, immer ſtärker werdende Helligkeit, hörte Worte Vorübergehender, ſah die Silhouetten einzelner und kleiner Gruppen, ein ſtärker werdendes Ge⸗ räuſch rollender Wagen näherte ſich— Viltoria⸗ Station. Er gab meinen Arm frei:„Nun werden Sie ſich ſchon auskennen.“ „Wie ſoll ich Ihnen danken?“ „Aber bitte ſehr, keine Urſache!“, antwortete er.„Daß ich Sie führen konnte, war mir eine herzliche Freude, denn— die Stimme zitterte ein wenig— ich gehöre zu den Kriegsblinden.“ 1 Standpunkt, ſondern lediglich nach dem Geſichts⸗ punkt der propagandiſtiſchen Wirkſamkeit ge⸗ troffen. Ein berüchtigter deutſcher Emigrant und Schriſtſteller, der ſich durch beſondere Sowiet⸗ huldigungen hervorgetan hat, konnte trotz ſeiner bedingungsloſen Begeiſterung für alle ſowiet⸗ ruſſiſchen Errungenſchaften den Verfall des The⸗ aters in der Sowjetunion nicht überſehen.— Als er ſich bei den verantwortlichen Stellen da⸗ nach erkundigte, welchen Zweck dieſe Kunſtpolitik dadurch verſoige, daß ſie dem Theater ein Re⸗ pertoire kitſchiger und niveauloſer, nur auf poli⸗ tiſcher Verhetzung und die Entfachung niedrigſter Leidenſchaften berechnende Stücke vorſchreibt, er⸗ bielt er zur Antwort, daß die Sowjetunion von einem unmittelbar bevorſtebenden Kriege be⸗ droht ſei. weshalb man die moraliſchen Rüſtun⸗ gen nicht vernachläſſigen dürfe. So demagogiſch dieſe Erklärung an ſich auch iſt— die drohende Kriegsgefahr wird übrigens bei allen Gelegen⸗ heiten den Sowietbürgern ins Bewußtſein ge⸗ bämmert— ſo genügt ſie doch, um den Tief⸗ ſtand des ſowietiſchen Theaterlebens in ſeinem ganzen kataſtrophalen Ausmaß zu verſteben. Was„moraliſche Rüſtung“ im bolſchewiſti⸗ ſchen Sinne bedeutet, hat die bolſchewiſtiſche Revolution und nicht zuletzt der von Moskau geſchürte Bürgerkrieg in Spanien gezeigt. Sie bedeutet Verrohung der Gefühle, Beſeitigung aller ſittlichen Hemmungen und Mobilmachung all jener Inſtinkte und Triebe, die aus dem Menſchen jene Kreatur machen, wie ſie der Bol⸗ ſchewismus ſo zahlreich hervorgebracht hat.— Wenn alſo den darſtellenden Künſten in der Sowjetunion die Aufgabe zufüllt, dieſe„mora⸗ liſche Rüſtung“ vorzubereiten, dann werden auch die wüſten und haarſträubenden Handlungen der Sowietfilme und Theateraufführungen verſtänd⸗ lich, die von vornherein jede künſtleriſche Geſtal⸗ tung ausſchliezen. 5 Im Bergwerk⸗Schacht gefangen Eine Rettung auf Leben und Tod In Süd⸗Rhodeſien gibt es eine ganze An⸗ zahl kleinerer Goldminen, die von einzelnen Unternehmern mit einer Handvoll Eingebore⸗ Förderkorb geflohen waren. ee Zeichen. die Luft in der Tiefe immer Engländer Langſam fühlte er wie das Atmen ſchwerer und ſchwerer wurde. hockte er nun ſchon im Dunkeln. Dinn ſchwand ihm die Beſinnung. als der inzwiſchen zurückgekehrte weiße Minen⸗ 9 100 ihn ſelbſt aus olte. Dickhäuter auf der Schulbank Alljährlich 2 um Spätherbſt in den in⸗ diſchen Provinzſtädten die großen Ele fanten⸗ verſteigerungen ſtatt. Arbeitselefanten, die in mühevollen Monaten gezähmt und ab⸗ gerichtet wurden, ſuchen einen Herrn. Es iſt, als ahnten die trompetenden, von ihren Kornaks (Abrichtern) geführten Dickhäuter, daß ſich nun ihr zukünftiges Schickſal erfüllen werde. Werden ſie in den gepflegten Stall eines Fürſten kommen, um ein stolzes, unbeſchwertes Dasein zu führen, werden 55 gefällte Baumrieſen meilen⸗ weit durch den Ebel ſchleppen müſſen oder wird man ſie als Arbeitstiere an eine Teepflan⸗ zung verkaufen? Noch immer iſt der Elefant das Arbeitstier Indiens, wenn auch hier fach die Maſchine den Giganten des ſchungels entbehrlich Fe hat. Viele hundert friſch'ab⸗ gerichteter Elefanten kommen e den Markt, und niemand ahnt, wieviel Mühe es macht, die Dickhäuter, die in Fallgruben oder Korrals gefangen werden, zu einem Diener des Menſchen zu machen. Zwar kann man den in⸗ diſchen Elefanten verhältnismäßig leicht zähmen, dafür dauert es um ſo länger, bis er gelernt hat, all die mannigfaltigen Dienſte zu verrichten, die man von ihm verlangt. Jeder Elefanten⸗ 1 hat ſein eigenes Abrichtungs⸗ a ger. Hier macht der gezähmte Urwaldrieſe einen richtigen Schulungskurſus durch, bei dem ſeine ſchon abgerichteten Artgenoſſen ſeine beſten Lehrmeiſter ſind. Bei der Ankunft im 1 bindet man den gefangenen Elefanten mit dem Hals an einen Baum, damit er begreift, daß nun ein neues Leben für ihn beginnt. Die erſten Tage rennt das Tier in ohnmächtiger Wut viele hundert Male um den Baum herum und ſchlägt mit dem Rüſſel nach jedem Menſchen, deſſen es anſichti wird. Hat ſich die erſte Wut ausgetobt, beginn g 2 der Kornak eingehender mit dem Tier zu beſchäfigten. Jetzt muß er ſich mit ihm anfreun⸗ den wenn er Erfolg haben will. Man feilt den Dickhäuter mit den Vorder⸗ und Hinterbeinen zwiſchen zwei Bäumen an, ſo daß man ſich ihm gefahrlos nähern lann. Der Wärter streichelt ihn und füttert ihn mit allerlei Leckerbiſſen, und wenn man dem Rieſen gekochten Reis, in Ba⸗ nanenblatter gewickelt, vorſetzt, dann wird auch das grimmigſte Elefantenherz ſchwach. Der Euros päer ſchüttelt verwundert den Kopf, wenn er den Kornak bei der Abrichtungsarbeit oft fingen hört. Jeder Elefantenlehrer weiß, daß Geſang den Dickhäuter nicht nur beruhigt, ſondern ihm auch Freude macht und Zutrauen zum Menſchen einflößt. So wird der Elefant allmählich reif, für ſeine zukünftige Arbeit abgerichtet zu werden. Seine . Artgenoſſen, die ſogenannten„Koon⸗ ies“, beginnen ihren Unterricht. Zunächſt nehmen ihn zwei zahme Elefanten in die Mitte und gehen mit ihm zur Waſſerſtelle, um zu trinken und zu baden. Dann kann man es mit der Zeit wagen, ihn mit den„Koonkies“ zum Futterholen in den Wald zu ſchicken. Die Inſaſſen eines Abrichtungslagers müſſen nämlich für ihr 71— ſelbſt Sorge tragen, was immerhin etwas eißen will. So ein Dickhäuter verzehrt mit Leichtigkeit am Tage 250 Kilogramm Grünfutter] Und nachdem die Tiere im Durchſchnitt nicht mehr als 7 Kilometer in der Stunde zurücklegen, iſt die Herbeiſchaffung der täglichen Futtertation eine mühſelige Sache. Hat ſich der Elefant unter dem Einfluß der „Koonkies“ mit ſeinem Schickſal abgefunden, reitet ſein menſchlicher Lehrmeiſter, der Kor⸗ nat, zum erſten Male auf ihm aus. Abermals befindet er ſich zwiſchen zwei zahmen Artgenoſſen, und vor ihm her geht ein Burſche, der nicht nur mit einem Speer den Rüſſel des Dickhäuters tan ſondern ihm auch ein beruhigendes hindo⸗ ſtaniſches Lied Nan So lernt das Tier, den e des Reiters zu folgen und macht auch mft dem Stachelſtock Bekanntſchaft. Dennoch vergehen viele Monate, bis der Kornak allein mit ihm ausreiten kann und bis er ihn ſo weit abgerichtet hat, daß er zur Verſteigerung als Arbeitstier zugelaſſen wird. 2b. wichtigſte ſchon vlel⸗ nen betrieben werden. auf dieſer kleinen Baſis. den derartige Ablagen nicht mit der Sorgfalt Der Betrieb lohnt ſich Aber mitunter wer; durchgeführt, die bei den großen Minen oder bei den Minen der Truſte vorge⸗ ſchrieben iſt. Offenbar waren auch in jener Schacht⸗Anlage, auf die der junge engliſche Ingenieur Fred Edge bei einem Streifzug durch den Buſch ſtieß. einige Fehler im Aufbau der Schachtführung gemacht worden. Jedenfalls ſah ſich der Engländer in ſeinem Auto plötzlich von einem Datzend Negern umringt, die um Hilfe baten. Als der Ingenieur den Schacht beſichtigte, ewann er den Eindruck, daß eine Staub⸗Explo⸗ ſton den Einſturz veranlaßt hatte. Man mußte ſchnell handeln. wenn man den Menſchen in der Tiefe noch Hilfe bringen wollte. Mit ei Helfern drang der Engländer über einen uft⸗ ſchacht in die Tiefe vor. Es gelang ihm nach einer Stunde, drei der eingeſchloſſenen Neger zu befreien. Regierungs⸗ Als er ſich aber anſchickte, nochmals in den Schacht hinunterzuſteigen, um auch den beiden anderen noch eingeſchloſſenen Negern Hilfe zu bringen, verweigerten die Neger am Förder⸗ korb plötzlich ihre Hilfe. Denn in der Tiefe hatte ſich offenbar eine neue Exploſion ausge⸗ löſt. Der Boden zitterte unter den Detonatfo⸗ nen. Nun ging Edge allein hinunter. Es blur, ihm. die beiden anderen Reger zu fin⸗ en. Aber ſie lagen in tiefer Bewußtloſigkeit. Als er mit Mühe einen von ihnen an den Auf⸗ ug herangeſchleppt batte, mußte er zu ſeinem ntſetzen feſtſtellen. daß die Neger von dem gab Alarm⸗ Nichts rührte ſich. Inzwiſchen wurde ſchlechter. Der keine Antwort. für ihn Drei Stunden rief. Er bekam Er erwachte erſt wieder. dem Todesſchacht heraus⸗ — r Menſchen kaum. Gut, irgendwo..“ in langen Spr (5. Fortſetzung) Wirklich, man mußte es ſich überlegen, ihr jemand ins Haus zu bringen. Man wußte bei der Mutter nie, wor⸗ an man war. Ueberhaupt, Frauen! Sie waren immer unbegreiflich. Wie gut, daß Vater wieder da war und man es endlich mit einem Mann zu tun hatte! Sie gingen Seite an Seite den Bergwald entlang. Der Höhenweg bot eine gewaltige Sicht. Man erkannte genau, wie Berge und Felswände ſich zuſammenſchoben und verengten zu einem herrlichen Binnenfjord, dem Königſee. Der Blaueisgletſcher am Hochkalter ſchoß blendende Sonnenblitze ins Tal. Die ganze großartige Landſchaft war ein einziger Jubelſchrei. Glonan genoß dieſen Tag mit ſeltener Erlebniskraft. Alles andere ſchob er zurück. Nichts mehr war wichtig. Mochte kommen, was wollte! Neben ihm ging ſein. Jene und war einen vollen Kopf größer geworden. ein ſchöner, ſchlanker Junge! Das gebräunte Geſicht war dunkler als das Haar. Die Augen ſtrahlten in einem feſten, zuverläſſigen Blau. Jeder Schritt, jede 1 verriet Kraft! Glonau verbarg kaum ſeinen olz. Unwillkürlich ſuchten ſeine Gedanken die Frau, die ihm dieſen Sohn geſchenkt hatte. War das Leben mit Gildis wirklich ſo unerträglich geweſen? Man wurde älter und duldſamer. Man verlangte nicht mehr ſo viel vom Leben. Man hatte erkannt, daß keine Frau der Welt es wert war, daß man den Sohn für ſie opferte. Alle ließen ſie einen im Stich, wenn es darauf ankam. Treue zu zeigen—— alle, auch Almut—— Hanno ſchwatzte das Blaue vom Himmel herunter. Er hatte den Arm unter den des Vaters geſchoben. Voll Stolz machte er den Führer durch die ihm wohlbekannte Gegend. Er zeigte dem Vater die Schönfeldſpitze, jene ſich trotzig bäumende Klippe im Steinernen Meer, die er ſchon beſtiegen hatte. Ein Bauernburſch hatte ihn mitgenommen und angeſeilt. Eine prachtvolle, luftige Kletterei ſei es geweſen, man hatte Mauerhaken ein⸗ N Die Mutter? Ach, die hatte das nie ſo genau erfahren. Und überhaupt, er war doch ſchwindelfrei—— voll- kommen ſchwindelfrei—— 740 dann der Winter erſt! Wenn das Skilaufen los⸗ gin „Siehſt du, Vater, jenen Steilhang! Den nehme ich immer ſo: zuerſt Schuß bis zum Gegenhang, dann mit einem 3 über die Kante—— und dort drüben, ſiehſt du—— dort, wo die bucklige Tanne ſteht—— dort kriſtle ich wieder ab—— fabelhaft, ſage ich dir! Na ja, du wirſt ja ſelber ſehen...“ Glonau drückte den Arm des 2 Jan feſter an ſich. Würde er das wirklich ſehen? Das Land im Flocken⸗ wirbel—— verſchneite Bergtannen—— ſeinen ungen mit froſtgeröteten Wangen, Eiskriſtalle im aar—— Aus dem Tal kam Geläut, die Berchtesgadener Mit⸗ taasalocken. „Mein Gott, Junge, du mußt ja nach Haus. Man wird mit dem Eſſen auf dich warten.“ a letzt komm ich auf alle Fälle zu ſpät. Mutter wird ſchelten ſo oder ſo. Da bleib ich nun gleich bis zum Abend bei dir.“ 5* wollte ſchwach abwehren. Aber Hanno lachte eck. 281 bringſt du mich nicht los. Und überhaupt, es t doch nicht das erſtemal, daß ich mittags nicht nach ö 9 komme. Mutter iſt das beinahe gewöhnt.“ Glonau ſchüttelte den Kopf, halb ſchmunzelnd, halb beſorgt. „Junge, Junge, ſo geht das nicht weiter mit dir. Du wächſt ja hier auf—— wie——“ „Wie ein Bauernbub, Vater! Das möchte ich ſehr gerne ſein. Wär es nicht fein, wenn du einen Hof hätteſt und Kühe und eine Alm und einen Wald und alles, was man braucht, um ein richtiger Bauer zu ſein?“ „Dieſes Land* ſehr arm, Hanno. Es ernährt die ber vielleicht kaufen wir einmal ein Dieſes Irgendwo nahm plötzlich Geſtalt an in Glo⸗ naus Hirn. Ein Stück Erde haben, wovon einen nie mand vertreiben konnte! Der Gedanke ſtrömte Frieden aus. Auch Hanno wurde nachdenklich. „Ich weiß nicht, Vater, ich möchte hier bleiben. Das Land iſt ſo ſchön, wenn es auch arm iſt. Muß man denn unbedingt reich ſein? Hier leben die Leute auch ſo.“ Glonau lächelte. Ja, hier lebten die Leute auch ſo. nmitten der großartigen Natur verrann ihr karges eben, das die Berge um Jahrtauſende überdauerten. Glonau dachte an den Reitenſepp. Er ſah die ſchwere, zerarbeitete Hand vor ſich, wie ſie mittags klobig den öffel hielt und bedachtſam zum Munde führte. Jede Mahlzeit hatte ihren altherkömmlichen Ritus. Hier brach man das Brot noch mit einer patriarchaliſchen Verehrung der Gottesgabe. Ehe die Bäuerin einen iſchen Laib anſchnitt, bekreuzte ſie ihn mit der Meſſer⸗ pitze. Dieſes Land auf Felſen kannte kein Korn. Drum neigten ſich die Mens 5 um ſo tiefer davor. Glonau fragte ſich in halbem Ernſt, ob er ſo leben könnte wie der Reitenſepp. Sein Hochmut wehrte ſich gegen den„Kulturrückſchritt“. Und doch irgendwie fühlte er ſich dem Reitenſepp nahe verwandt. Bauerngenera, tionen in ſeinem Blut fingen an zu reden. Der„Bauer in Glonau, der in jedem, auch im eingefleiſchten Städter ſteckt, erkannte den Ahn. Als der Wergßfed⸗ ie 15 aden Nee 7 5 i onung bog, ſtießen ſie auf den Reitenſepp, der 5641 5 5 0 eimwärtsſtrebte. Die kleine Glocke auf dem Firſt ſeines Hauſes hatte ſchon mehrmals un⸗ geduldig zum Eſſen gebimmelt. Jetzt ſchaute er ſtaunend auf Gloönau und den Jungen. „Das iſt mein Sohn, Sepp!“ ſagte Glonau ſtolz. Der Reitenſepp, der Hanno kannte, machte gro. Augen. Dann pfiff er leiſe durch die Zähne. Jetzt wußte er, warum Glonau durchaus im Reitenleben mobnen 2 er Schrei„Ein Noman aus dem Berchtesgadener Land woute. Mochte er! Der Reitenſepp hielt dicht und ſchwatzte nicht. Er nickte Glonau und dem Jungen zu. „Dös is recht. Sell gfreut mi. Wo geht's denn hin mitanand? Allweil der Naſen nach? Sie lachten alle drei. Dann ſetzten Glonau und Hanno thren Weg fort. Der Reitenſepp ſah ihnen nach, bis ſie im Wald verſchwanden. Um ſeinen Mund lag Güte. „So a armer Deifi(Teufel)...“ ſagte er halblaut. Einige Tage ſpäter wurden handfeſte Bergbauern und Burſchen, die mit der Holzarbeit Beſcheid wußten, zur trockenen Holztrift zuſammengerufen. Dieſes ſeltene und nicht immer ungefährliche Ereignis, das nur in Zwiſchenräumen von fünf bis ſechs Jahren eintritt, er⸗ fordert viele kräftige Fäuſte. 1 Jahrelang werden Hunderte von Baumſtämmen hoch oben an der Kante einer Felswand bei Bartholomä am Königsſee geſammelt und aufgeſtapelt. Ueber dieſe Felswand, die ſteil in den See abfällt, werden die Stämme hinab ins Waſſer geſtürzt. Zuvor aber muß ein mächtiger Riegel geſprengt werden, der aus feſt ver⸗ ankerten Baumſtämmen beſteht und jahrelang dem Druck der nachdrängenden Stämme ſtandhalten müßte. Fällt der Riegel, ſo praſſelt mit Donnergepolter ein Regen von Baumſtämmen über die Felskante, wirbelt durch die Luft und klatſcht aufſchäumend in den See. Der Reitenſepp freute ſich ſchon lange auf dieſen Tag. Das war eine Arbeit nach ſeinem Herzen. Die Nachricht hatte ſich wie ein Lauffeuer verbreitet. Von weit und breit ſtrömten Neugierige zuſammen, um dieſem ungewöhnlichen Schauſpiel beizuwohnen. Die Motorboote, die den Seeverkehr vermitteln, waren bis auf den letzten Platz beſetzt, die Waſſerfläche wimmelte von Kähnen. Durch die Lacknerin hatte auch Almut Gerdes von dieſem ſeltenen Schauſpiel erfahren. Die Alte, Almut auf merkwürdige Weiſe zugetan, zeigte ihre Neigung durch unwirſche Freundlichkeit. „Dös müſſen Sie ſich anſchauen! Dös dürfen Sie nit verſäumen! So was ſehen Sie Ihrer Lebtag nimmer!“ „Was iſt das eigentlich, trockene Holztrift?“ „Jetzt fragen S' nit lang und laufen S' nur grad, damit Sie den Zug no derwiſchen...“ Almut lachte über den Eifer der Alten und machte ſich gehorſam auf den Weg. Ihr Geſicht war dunkler ge⸗ worden, eine geſunde Bräune deckte ihre Wangen. Auch mit den Bergſtiefeln hatte ſie ſich befreundet. Sie konnte ſie nun nicht mehr entbehren, ſie fühlte ſich in ihnen ſo ſicher, als hätte ſie jetzt erſt feſten Stand im Leben ge— wonnen. Auch begann ſie unwillkürlich den wiegenden Schritt der Einheimiſchen nachzuahmen, womit man ſich den Weg bergauf erleichtern kann. Und bergwärts federte ſie in den Knien, als trüge ſie eine Stahlſpirale im Gelenk. Täglich lief ſie bei jedem Wetter ſtundenlang herum. Sie erlebte den Bergwald in grüngoldener Sonnenſelig⸗ keit, durchſummt von wilden Bienen, ſie erlebte ihn tropfnaß in warmen Regenfluten, die zwiſchen den Stämmen zerſtäubten. Seine Einſamkeit brachte alle Quellen in ihr zum Rauſchen. Und immer wieder auf ihren einſamen Wegen kamen ihr zwei ernſte forſchende Augen in den Sinn, denen zuliebe ſie nun Bergſtiefel trug und die große Entdeckungsreiſe in das eigene ſchwer zu ergründende Ich begonnen hatte. So fremd war ihr alles laute Leben und Treiben ge⸗ worden, daß ſie beinahe mit Unbehagen in der überfüll⸗ ten Königsſeebahn ſaß und ſich unmutig durch die Sperre drängen ließ. Als ſie im Strom der anderen zum An⸗ legeplatz der Motorboote eilte, fand ſie die Stege von wartenden Menſchenmaſſen beſetzt. Auch die Boots- häuſer waren ſchon geleert. Kein Kahn mehr zu haben! Almut ſah ſich ratlos um. Wie ein Fieber hatte ſie die Erwartung gepackt. Sie mußte hinaus auf den See, ſie mußte ſehen, was alle dieſe Menſchen zu ſehen wünſch⸗ ten. Zwei bewaldete Bergrücken, wie Kuliſſen zuſam⸗ mengeſchoben, verdeckten den Blick auf den zwiſchen Bergen gebetteten Königsſee. Nur einen kleinen Teil ſah man, der im erſten Augenblick enttäuſchte. Aber 8 ahnte das Wunder, das hinter jenen Felskuliſſen ag. Da entdeckte ſie plötzlich in einem Winkel des leeren Bootshauſes noch einen einzelnen Kahn. Almut be⸗ achtete nicht, wie altersſchwach und gebrechlich er aus⸗ ſah, ſie ſtürzte ſich darauf, ohne zu fragen und zu über⸗ legen. Zwei Ruder warf ſie in den Kahn, ſprang ſelber nach und riß den Haken vom Ring. Die Leihgebühr? Das hatte wohl Zeit bis nachher! Mit kurzen, harten Ruder. ſchlägen trieb ſie den Kahn in den See hinaus. Sie batte Glück. Niemand beachtete ihre Flucht. Erſt ſpäter, als ſie ſchon längſt außer Sicht war, be⸗ merkte der Schiffmeiſter das Fehlen des Kahns. Er tand und ſtarrte, als traute er ſeinen Augen nicht Donn fluchte er erſchrocken in ſich Hinein. 5 „Kreizdeifi(Kreuzteufel), wer is denn mit dem Kahn nausgfahrn? Der is ja undicht! Dauert koa Stund und die alte Nußſchaln is voll Waſſer bis zum Rand!“ Spähend beſchattete er die Augen mit der Hand. Aber im Gewimmel der Boote und Kähne war der Aus⸗ reißer nicht mehr zu erkennen. a *** Neben den zu einem gewaltigen Riegel aufgetü Stämmen ſtand der Reitenſepp und e 0 Böllerſchuß, der das Zeichen zur Sprengung geben ſollte. Er ſelbſt war voll Spannung wie eine glimmende Lunte, ſeine Geduld wurde gleich einer Zündſchnur langſam aufgefreſſen. So wartete er auf den Augenblick 1 allen auth d 1* andere übertönen 1— 5 en rei, der ihn lde Sen 10h 0 hm Tag und Nacht as war der Grund, warum der Reitenſe um Stockreuten ging. Deshalb ſprengte derb ne— esbalb ſtand er auch bier aul dem gefährlichſten Posten. am allernächſten dem aufbrüllenden Feuerſtrahl. Der Reitenſepp brauchte Lärm, viel Lärm. Selbſt ein neuer Krieg wäre ihm nicht zuviel hemeffn, Oft dachte er daran, wie im tagelangen Trommelfeuer alles andere Anteraenauaen mar. Wie man beinabe nichts mehr gez Von Maria Urheberrechitsschutz durch Verlag Oska Meister Berchtendreiter“ e 88 F wußt harte von nch, wie man ſern Ich verloren hatte in einem Wirbel von Lärm und Grauen. Und damals— damals wäre eigentlich noch gan nichts geweſen, das man hätte vergeſſen müſſen— damals noch nicht— Sepp! Paß auf! Glei geht's los...“ Von hoch oben kam der Ruf, wo in der Felsrinne, in dem großen, trockenen Staubecken die Stämme ihrem Sturz entgegenharrten. Dem Reitenſepp ſchien es, als zitterten ſie alleſamt ſchon ganz leiſe. Als ginge ein Knirſchen von Stamm zu Stamm. Als würden ſie ſich unendlich langſam aber auch unendlich unaufhaltſam in Bewegung ſetzen. Auf der anderen Seite des Riegels ſtand der Lackner⸗ Simon. Der hatte dort drüben die Sprengung vorzu⸗ nehmen, gleichzeitig mit dem Reitenſepp, damit der Strom der Stämme ſich ohne Hemmung in den See er⸗ gießen konnte. Der Reitenſepp ſchaute hinüber und be⸗ gegnete den Augen ſeines Feindes. Er wartete auf das höhniſche Zucken im Geſicht des Burſchen, er wartete auf das Lachen, das ihm das Leben verbitterte. Aber es kam nicht. Der Lackner⸗Simon lachte nicht mehr. Sie maßen ſich ſtumm wie zwei ebenbürtige Gegner, die ſich gegen⸗ ſeitig ernſt nahmen. Der Reitenſepp wußte, daß keiner im ganzen Gaden ihm gewachſen war, außer dem Lackner⸗Simon. Obwohl er den Burſchen noch nie angerührt hatte, ahnte er deſſen 2 Kraft. Es 1 ihm in den Fäuſten. Sich en einmal vornehmen Boden legen und dann ganz ruhig ſagen: Sol Jetzt ſteh auf! Jetzt weißt, werder Stärkere iſt f Aber da hörte der Simon plötzlich eine helle, zornige Stimme, die klang in ſeinem Herzen: Laß mein Vattern in Ruh! Rühr ihn nit an, dul Der Simon machte eine heftige Bewegung, als wollte er dieſe Stimme ſcheuchen und haſchen zugleich. Aber das ſchmale Felsband, auf dem er ſtand, war für ſolche Ge⸗ mütsbewegungen nicht geeignet. Der Simon glitt aus. Schutt und Geröll unter ſeinen Schuhen ſpritzten weg. Dex Boden wich, die Welt ſtand plötzlich ſchief. Und der Lackner⸗Simon begann die Trift für ſich allein, auf eigene Fauſt. Der Reitenſepp wußte nicht, was eigentlich geſchehen war. Er ſah nur den Simon plötzlich wie einen Stein über die Kante gehen. Dabei gab der Burſch nicht einen Laut von ſich. Er lag auf dem Rücken, wie er es ſoeben dem Reitenſepp angewünſcht hatte, und ſauſte der Böſchung zu, dahinter in gähnender Tiefe der Seeſpiegel glänzte. Im letzten Augenblick konnte der Simon einen Büſchel Strauchwerk faſſen. Das hemmte den Sturz. Aber er 101 wie ein Gefolterter, ſo furchtbar ſchmerzten die rme, die ihm beinahe aus den Achſeln geriſſen worden wären. Trotzdem ſchrie er nicht. Er preßte die Lippen 3 er verbiß Schmerz und Angſt, er erwürgte en Schrei in der Kehle; denn dort oben ſtand einer, der durfte den Lackner⸗Simon nicht um Hilfe brüllen hören. So begann er mühſam, auf allen vieren kriechend, ſich wieder emporzuarbeiten. Seine Knie zitterten. Immer wieder gab das Geröll nach. Er klebte wie ein Gekreu⸗ ziater mit ausgebreiteten Armen mitten in der ſteilen diinne, er taſtete zwiſchen dem erbarmungsloſen Schutt herum, er faßte Steine, die bröckelnd in die Tiefe polter⸗ ten. Aber langſam kam er doch höher und höher Da krachte ein Schuß. Das Zeichen! Jetzt hatte der da oben das Recht, ihm die Hölle über den Hals zu ſchicken. Jetzt durften ſie losbrechen, die efangenen Hölzer! Jetzt durften ſie ihn mitnehmen 1 ihrem Sturz. Er würde zwiſchen ihnen herumwirbeln wie eine Fliege zwiſchen Zündhölzern. Und die dort unten in den Booten und Kähnen würden Beifall klatſchen und jubeln und lachen. Sie konnten ja nicht wiſſen, was geſchehen war. Aber wo blieb er nur, der donnernde Wald? Warum kam er nicht über die Kante, dröhnend wie das Jüngſte Gericht? Mühſam hob der Lackner⸗Simon das ſchweißüber⸗ ſtrömte Geſicht. Seine Augen waren voll Grauen. Da 125 er dicht über ſich in zwei andere Augen. In die ugen des Feindes. Weideten ſie ſich an ſeiner Angſt? Oder waren es trotz allem— Menſchenaugen? „Gib mir dei Hand,“ Pte der Reitenſepp. Er lag bäuchlings über die Kante hängend und packte den Simon wie mit eiſernen Klammern am Handgelenk. So zog er ihn hoch, Ruck um Ruck. „Was machſt denn für Gſchichten? Kannſt nit auf⸗ paſſen,“ ſagte er noch. Und als der Simon plötzlich in den Knien zu wanken begann, führte er ihn beiſeite wie ein kleines Kind. Von oben kam Stimmengewirr. Wütend brüllte ein mäßiger Baß:„Ja, Kruzitürken, was is denn da drunt? Schlaft's ihr zwoa? Auf geht's!“ „Der Oberförſter,“ ſagte der Reitenſepp.„Bleib ſitzen! J mach's ſcho!“ Er drückte den Simon auf den Sitz zurück. Der ſaß unter einem Felsvorſprung und legte den Kopf an das kühle Geſtein. In ſeinen Ohren brauſte und dröhnte es. Er wußte nicht, war es das eigene klopfende Blut oder der geſangene Wald, dem der Reitenſepp jetzt endlich die Freiheit gab. Ecz schloß die Augen. Die Welt um ihn war ein einziges toſendes Gebrüll, das bis zum Himmel brandete— und in dieſen gigantiſchen Schrei des ſtürzenden Bergwaldes ſagte der Lackner⸗Simon mit einer leiſen, innigen Stimme:„Res, jetzt wär's aber bald dahinganga mit mir.“ Almut hatte den ungefügen Kahn weit in den See getrieben. Blaſen in ihren Handflächen ſprangen auf und näßten. Sie achtete es nicht. Sie blickte nur ſtaunend auf die Felswände, die den grünſchimmernden See umſchloſſen. Aus Leibeskräften ruderte ſie. Die Entfernung ſchten ſich nur wenig zu vermindern, das rotbedachte Kirchlein von Bartholomä kam nur langſam näher. Almut für tete, zu ſpät zu kommen. An ihr vor⸗ über glitten die flinken Motorboote, das Deck ſchwar von Prenſchen, leichtere Kähne überholten ſie, man 4185 Zuruf galt ihr und dem plumpen Fahrzeug, das bei jedem Ruderſchlaa kreiſchende Töne von ſich aab. (Fortſetzung foigt) Ihn i auf den 9 ger Hie 30. ds. 1. Sto N Nich it fur. all Une horcht herrch pol 1 N Seit ine. gien ö. Jani des Vol füt den Bb ut Rt 10 tifft Lag 5 ef ber fo. zul ruhen, der zw Von da vicht, un eile It 0 be die 15 N. Genen llärt w Acuen ſeuchel inner gegenteil kende ir Kulte li Mitt. eupfohle Gherche nen un zu beſo lasen, G 1 Mlle! tinen der Se Nuß au Mulſe Mutung duſſe, JJ ˙ U — r „e. . l r e 1 7 1 lt 2 R rr ee. Belanntmachungen Ortsgruppe 2 S.⸗Beratungsſtunde leden Mantgagabend von 89 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags Die Patteid enſtſtelle befindet ſich ab 30. ds. Mts. Bürſtädterſtraße 16, 1. Stock. Braun, Ortsgruppenleiter. Nicht vergeſſen: Am 1. Januar 1908 iſt Wunſchkonzert des Reichsſenders Frank⸗ furt. Gegen eine Spende fuͤr das WSW händigt die NSW enen Antragsſchein aus! Lokale Nachrichten Biernheim, den 28. Dezember 1937 Uunſee Tazesſprunn Unſer Führer hat uns wieder freud ger ge⸗ orchen und dienen gelehrt. Sein Wille 0 errſcht uns, ſeine Tat lebt in uns und wird von uns mitgeſtaltel. Dr. Goebbels. die Heiligen zwölf Nächte Seit uralter Zeit ſpielen die zwölf Nächte eine wichtige Rolle für die Zukunft. Sie b 1 am 25. Dezember und dauern bis zum „Januar. Nach dem überkommenen Glauben des Volkes hat jede Nacht ihre Vorbedeutung e entſprechenden Monat des Jahres. man danach in den zwölf Nächten träumt geht nach den Volksglauben in Erfällung und trifft mit dem betreffenden Monat ein. Jeder Tag iſt an ſich wieder eine Vorbedeutung für das Wetter in den einzelnen Monaten. Je eifriger der„wilde Jäger“ jagt, deſto fucht⸗ barer ſoll das kommende Jahr werden. In den zwölf Nächten ſollen alle häuslichen Arbeiten ruhen, denn es iſt heilige 3 der zwölf Nächte bildet der Dreikönigstag. Von da ab geht das Jahr aufwärts, dee Tag wächſt, zunächſt um einen Hahnenſchrei, dann um einen Männerſchritt und zuletzt— Ende Januar— um eine ganze Stunde. Ort und Gemarkung Viernheim werden mit jofortiger Wirkung zum Sperrbezirt erilärt Die Bekanntmachungen vom 13. Dezember und 22. Dezember 193 7/, wonach ein Teil des Gemeindebezerks als Beobachtungsgebiet er⸗ klärt war, iind aufgehoben. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt her wie auch in den ver⸗ ſeuchten Cemeinden der nah. ren Ung bung immer noch im Fortſchreiten. Dies ist ein gegenteiliger Beweis für die allerorts kurſie⸗ rende irrige Annahme, daß mit Eintritt der Kälte die Gefahr einer Verſchl.ppung beheben wäre. Es kann der Bevölkerung nur mehr empfohlen werden, die erlaſſenen, 4 den Sperrbezirk Viernheim zutref enden Maßnah⸗ men unter allen Umſtänden bis ins Kleinſte zu befolgen und damit nichts unverſucht zu laſſen, der Verſchleppung Einhalt zu gebleten. 8 muß bei der Bevölkerung der unbedingte Wille beſtehen, alles zu tun, um ſeinerſeits einen Betrag zur Bekämpfung und Abhaltung der Seuche zu geben. Beſonderes Augenmerk muß auch auf die Bekämpfung der Ratten und Mauſe gerichtet werden, denn es liegt die Ver⸗ mutung nahe, daß dieſe unerwünſchten Haus⸗ Feuer die eifrigſten Weiterverbreiter der euche ſind, deren reſtloſe Vertilgung unbe⸗ dingt angeſtrebt werden ſollte. Auch Katzen können die Seuche verſchleppen. Wir weiſen auf die heute erlaſſene Bekannt⸗ machung hin und bitten die Bevöekerung, alle durch Bekanntmachung vom 24. Nodember er⸗ laſſenen Anordnungen genaueſtens zu befolgen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Falſche Gerüchte. Es wurde das Ge⸗ rücht vernehmbar, daß im Walde eine größere Anzahl von Wild als Opfer der Maul⸗ und Klauenſeuche verendet aufgefunden worden ſei. Wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, entbehren dieſe Ausſtreuungen jeder Grundlage. Es wurde kein Wild verendet ge⸗ funden oder Erkrankungen wahrgenommen. Guben wird gebeten, Wahrnehmungen von Erkrankungen, de bei der Holzabfuhr uſw. gemacht werden, ſofort zu melden. 22 Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heigt eine nattonatſoztaciſteſche elt. Den Abſchluß der A. S. H. A. P. Viernheim 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Keichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Morgen Mittwoch, 20.30 Uhr, erwarte ich alle Untergruppenführer und Untergr.⸗Sach⸗ bearbelterinnen zu einer Beſprechung auf der Geſchäftsſtelle. Der Gemeindegruppenführer. 4 Forgl für die Ferel Alljährlich geraten beim Eintritt von Kälte und Schnee viele Tiere in Not. In einem Kul⸗ turſtaat wie Deutſchland muß aber mit allen Mitteln dahin gewirkt werden, daß entſprechend Sinn und Inhalt des Tierſchutzgeſetzes und der walzer, G'eſchichten aus dem Wiener Wald, übrigen zum Schutze der Tiere erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen die erforderliche Vorſorge getrof⸗ fen wird, um den Tieren unnötige Leiden und geſundheitliche Schädigungen zu erſparen. Beſondere Verpflichtungen hat ieder Volks⸗ genoſſe gegenüber den eigenen Tieren. Pferde. die dauzen warten müſſen. decke man bei Kälte warm ein. Es darf nicht mehr vorkommen. daz Pferde oder andere Zugtiere längere Zeit in Kälte u. Näſſe ſtehen und frieren. wäbrend der Kutſcher die behagliche Wärme der Gaſtſtube genießt. Auch die im Stall gehaltenen Tiere laffe man nicht frieren. Man gebe reichlich trockene Streu. verſtopfe etwa vorhandene Löcher und Luken in der Stallwand. ſomeit letztere nicht zur vorſichtigen Lüftung notwendig find. und ſchlieze ſorgfältig die Tür. Wie alle im Freien befindlichen Tiere bedarf auch der treue Wächter von Haus und Hoſ jetzt erhöhter Nahrungsmengen und beſonderer Sorgfalt in Haltung und Unterbringung. Die Hundehütte muß ſo hergerichtet werden, daß Regen. Schnee und Kälte nicht eindringen kön⸗ nen. Der Eingang zur Hütte iſt durch einen Sack oder dergleichen ſo zu verhängen. daß der Hund wohl hinein⸗ und hinauslangen kann, daß ie⸗ doch der Zugluft der Eintritt verwehrt wird. Kettenhunde ſind täglich wäbrend einiger Stunden von der Kette zu befreien. damit ſie ſich die für Geſundheit und Wohlbefinden er⸗ forderliche Bewegung verſchaffen können. Auch der in Laubenkolonien vorhandenen Tiere neh⸗ me man ſich jetzt in erhöhtem Maße an. um Tierquälereien zu verhüten. Wer ſeine Tiere nicht täglich gut verſorgen kann. darf leine Tie⸗ re halten. Ein Erlaß des Reichs- und Preußi⸗ ſchen Miniſters des Innern vom 23. Auguſt 1937 regelt die Haltung, Pflege und Unterbringung von Kettenhunden und gibt zugleich Anweiſung für die Haltung und Pflege von Tieren in Lau⸗ benkolonlen und Schrebergärten, die bisher lei⸗ der noch vielfach in ſtrafbarer Weiſe vernach⸗ Jeder helfe mit an der Durchführung unſere⸗ Tierſchutzgeſetzes. kläre Unwiſſende auf und bringen Gleichgültige und Böswillige zur Be⸗ ſtrafung. Anzeigen nehmen die Polizeibebörden und die Tierſchutzvereine entgegen. Hierzu iſt jedermann berechtigt. * Weihnachten bei Sangerbunb⸗Flora Vor ausverkauftem Hauſe lief, wie alljähr⸗ lich, am 1. Feiertag die Weihnachtsfeier des Gefangoerein„Sängerbund⸗Flora“ im Saale zum„goldenen Karpfen“ von Stapel. Nach origneller Begrüßung durch den Weihnachts⸗ mann, ſang der Männerchor des Vereins un⸗ ter Stabfuhrung ſenes bewährten Dirigenten den ſchönen Männerchor:„Weihnachtsglocken“ von Sonnet. Alsdann folgte die dreraktige Operelte„Das Walzermädel von Wien“ von H. Webels. Dieſe herrliche, mit den ſchönſten und bekannteſtlen Straußwalzern(Donau⸗ Roſen aus dem Süden u. a. m.) durchfloch⸗ tene Operette feierte, von der bewährten und bekannten Spielerſchar des Vereins aus der Taufe gehoben, ihre Viernheimer Erſtauffüh⸗ rung. Was hier in ganz kurzer Zeit ge 2 und gezeigt wurde, verdient höchſte Anerken⸗ nung. Alle Darſteller, einſchlleßlich der Tän⸗ zerinnen, ſicherten der Operette einen rau⸗ ſchenden, wahrhaft feſtlichen Erfolg. Einen einzelnen herausheben, hieße den anderen zu⸗ rüdſetzen. Zum Schluß ſang der Männerchor den„Donauwalzer“ mit Orcheſterbegleitung und erntete reichen, wohlverdienten Beifall.— Die herrliche Operette erfährt eine Wieder⸗ holung, um ſie dadurch der breiteſten Oeffent⸗ lichkeit zugängig zu machen. Kraſtfahrlehrer werden vom NSRK geprüft. Im Intereſſe einer einwandfreien Ausbildung der Kraftfahrer hat der Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsminiſter dem Korps⸗ führer des NS eine Nachprüfung der Kraftfahrlehrer übertragen, die durch entſpre⸗ chend ausgewieſene„Sonderbeauftragte“ der Motorgruppen bzw. Motorbrigaden des NS erfolgen ſoll. Die Nachprüfung durch das NS ſoll bis 31. März 1938 beendet ſein. Vor Erteilung einer neuen Ausbeldungs⸗ erlaubnis(Fahrlehrerſchein) ſollen die höheren Verwaltungsbehörden gutachtlich auch die zu⸗ ſtändige Motorgruppe bzw. Motorbregade hö⸗ ren. Um die Verkehrserziehung des NS KK der Ausbildung der Kraftfahrer zugute kom⸗ men zu laſſen, ſind künftig die Unterrichts⸗ einrichtungen des NS in geeigneter Form auszunutzen. Die Kraftfahrlehrer können be⸗ ördlich verpflichtet werden, daß ihre Fach⸗ chüler eine am Wohnort des Fahrlehrers oder ſahrſchülers oder in nächſter Nähe davon ge⸗ 9 Unterrichtseinrichtung des NSöict für läſſigt worden iſt. Wie man die paar übrig bleibenden Wochen⸗ tage zwiſchen Weihnachten und Neujahr am beften verbringen ſoll, iſt eine alte und leider noch nie ganz überzeugend gelöſte Frage. Man iſt ſich einig darüber, daß man dieſe paar Tage nicht ganz vollnehmen kann. Ein neues Leuben in ihnen zu beginnen, lohnt ſich nicht, und. außerdem iſt der Stichtag eben für ein neus Leben eben der Neujahrstag. Arbeiten muß man an dieſen Tagen ſchlleglich doch, wenn man nicht noch ein paar Tage Urlaub gut hat, die jetzt unwe gerlich„verbracht“ werden mäſ⸗ ſen, wenn man nicht ſeines Anſpruchs ver⸗ luſtig gehen will. Für viele bol dieſe Tage zwiſchen den ae Erholungstage. Weihnachten pflegt isweilen etwas anſtrengend zu ſein, und wenn man erſt einmal die Feiertage 15 ſich hat, ſehnt man ſich ja oft wieder nach einem rich⸗ Wen grauen Werktag, an dem Dinge und Menſchen wieder ihre gewohnte Geſtalt an⸗ nehmen. In der Zigarrenk.ſte iſt noch genü⸗ gend Vorrat von Weihnachtszigarren, von dem guten Braten iſt auch noch eine Kleinigkeit übrig geblieben, und die Süßigkeiten ſind einzig und allein deshalb noch nicht bezwun⸗ gen, weil man ſeinem Magen ja ſchließlich doch etwas Rückſicht ſchuldig iſt. Wenn man noch ein wenig Wein und Likör dazu übrig hat, dann E das Bedenkliche dieſer Tage auf einen Reſt zuſammen, mit dem man ſchon fertig werden kann. Denn das eigentliche Problem liegt in einer gewiſſen, geiſtigen Umſtellung, Weihnachten und Neujahr ſind zwei gänzlich 9— denken. Das eine iſt ſeinem eigentlichen Cha⸗ Pflicht erfüllen! Feſte. Man kann 1 kaum Verſchledeneres t rakter nach din kirchliches, das andere ein welt⸗ „Swiſchen den Jahren“ wenige Belehrungsſtunden beſuchen. Die Aus⸗ bildung darf ſich dadurch nicht, oder wer un⸗ weſentlich, verteuern. Woher hat die Vertleinsbrücke ihren Namen? Wohl jeder Viernheimer kennt die Brüse, die zwiſchen Weinheim und Viernheim in Rich⸗ tung Mannheim liegt, und iſt auch nicht wenig intereſſiert, wie diefe Brücke zu ihrem Namen kam. Hierzu leſen wir nun in den„Wein⸗ heimer Nachrichten“: „Die Bertleinsbrücke iſt im Volksmunde nach ihrem Erbauer Rudolf Bärtlein(auch Bertlein) genannt worden und hat heute noch dieſen Namen. Die Brücke iſt uralt. Der Brunnweg iſt ſeit alters die wichtigſte Ver⸗ kehrsverbindung nach dem benachbarten ehe⸗ maligen Mainziſchen Viernheim und wia nach Mannheim an den Rhein. Wee ſolche an anderen Stellen war auch dieſe Brücke eene einfache Holzbrücke. Sie beſtand aus zwei oder drei ſtarken Bäumen, die über den Graben gelegt waren. Dieſe waren mit ſtarken Schwar⸗ ten belegt und das ganze alsdann mit Erde überſchüttet. Dieſer Zuſtand mag Jahrhun⸗ derte lang genügt haben. Aber die Zunahme des Fuhrwerkverkehrs im 18. Jahrhundert nach der nunmehrigen kurpfälziſchen 1 5 5 und Reſidenzſtadt Mannheim nahm die Brücke ſtark mit und öftere Klagen über ſie werden in dieſen Zeitläufen laut. Da die Brücke auf Weinheimer Gemarkung liegt, war die Stadt verpflichtet, ſie 1 im Stand zu halten. Aber bei den armen Zeiten waren Mittel zu einer durchgreifenden Arbeit nicht vorhanden und die Brunnenwegbrücke wurde immer wie⸗ der notdürftig ausgebeſſert und„geflickt“. Der Stadtrat ſah zwar ein, daß der„mi⸗ ſerable“ Zuſtand auf die Dauer nicht haltbar war. Aber immer wieder fehlten die Mittel zu einer durchgreifenden Reparatur. Erſt als dann ſpäter die churfürſtliche Regierung auf Abänderung der„gefährlichen Brücke“ drang, und den Bau einer ſteinernen Brücke verlangte, gab man nach, verſchleppte aber die Arbeit immer wieder, bis in den 1780er Jahren die Regierung mit Zwangsmaßnahmen drohte. Hierauf ließ man nun durch den Weinhei⸗ mer Zimmermeiſter Rudolf Bärtlein einen Riß(Plan) und einen Voranſchlag für eine Steinbrücke machen und dieſe alsdann, weſent⸗ lich in der heutigen Geſtalt, erbaut. An die Bertleinsbrücke, die ja in der neuen Zeit in⸗ folge verſchiedener Autounfälle eine zweif. l= hafte Berühmtheit erlangt hat, knüpften ſich zwei Sagen, die hier angefügt ſeien. f Der Name— Bertleins⸗Brücke— ſollte von einem Bürger von Weinheim herkommen, der auf dem Steinweg an der Brücke verun⸗ glückt ſei. Dies iſt, wie wir geſehen haben, irrig. Die zweite Sage erzählt, daß zur Nacht⸗ eit auf der Brücke ein Männlein mit langem Bart ſäße und Wache halte, damit einſamen Wanderern kein Unheil zuſtoße. Intereſſant iſt bei letzterer Sage, wie aus dem Männlein liches Feſt. Das eine bringt Einkehr und Rück⸗ blick, das andere ſtößt weit die Tore in einen neuen Kalenderabſchnitt auf: 365 neue, rätſel⸗ hafte, zukunftsvolle Tage harren. Der Heillge Abend wird im engſten Fa⸗ milienkreis gefeiert, er bedeutet Rüazug aus der lauten Außenwelt. Das Neujahrsfeſt wird im großen Kreis gefeiert, es iſt ein Maſſen⸗ feſt: die Straßen, die am Heiligabend leer ſend, füllen ſich in der Sylveſternacht, Lärm und laute Fröhlichkeit tritt an die Stelle der trau⸗ ten Stille und der Einkehr. Für dieſe große Umſtellung der Gemüter, für dieſe Weichenſtellung der Seele ſtehen vier knappe Tage zur Verfügung. Die erſten Na⸗ deln fallen vom Tannenbaum, die letzten Süßigkeiten werden von den Aeſten geplündert, und die Wachslichler ſind abgebrannt. Vom Neujahrstag an iſt der Baum nur noch Zierde, wenngleich man ihn in vielen Gegenden her⸗ kommensgemäß bis zum Tag der Heiligen drei Könige in der Stube läßt. Ein neues Jahr iſt bangen, friſch, fröhlich, herriſch und voll der Möglichkeiten und Erwartungen. Da iſt der Tannenbaum nur noch Ueberbleibſel, nur noch Erinnerung. Und das ſind die Tage zwiſchen den Feſten: Tage der Bilanz und des neuen Atemholens. Sie vergehen und huſchen vorüber wie die letzten Minuten im Zug, wenn man nach lan⸗ ger Fahrt in eine fremde, unbekannte Stadt einfährt. Schon hat man ſich losgelöſt von Erinnerungen, die Koffer ſtehen griffbereit, Veen nähert man ſich dem Bahnhof und die remſen knirſchen. Machen wir uns alſo in dieſen Tagen fertig zum Ausſteigen aus dem alten Jahr. mit Bart ein Bartmännlein und zuſammenge⸗ un ur Mne ener Leeren 1 Luft herangeführt. Das Wetter bleibt welter⸗ hin kalt, auch ſind leichte Schneefälle nicht ausgeſchloſſen. Dienstag: Wolkig bis aufheiternd, ver⸗ einzelt auch leichter Schneefall, weiterhin kalt, zunächſt noch nördliche und öſtliche Winde. Ausſichten für Mittwoch: Im Weſent⸗ lichen noch kaltes und meiſt trockenes Wetter. —— 23——— 5 1 ————ͤ 4 c * 23—— . ä———————ů· — ———— I r 7 e 4 ex AA —* )„q—ſ———TV—W—W—V—V—V—VV—B———— r ———-—-—— **——— 5 7 N ——— —— — p ——ů— — Funn — — —— — Polſterſeſſel 19. Dielenſeſſel 12. Chaiſelong 22. Couch 55. Bettcouch 95.⸗ Diplomat 70.⸗ Bücherſchr. 40. Fereins⸗Anzeiger Aluckhuunscne zum neuen dar! an Nundſchaft, Freunde und Bekannte übermitteln Sie am pradbtiſchſten durch eine Anzeige in der Diernheimer Bolbszeitung Sie vergeſſen dadurch niemand, denn die Anzeigen Die Arbeitskameraden gaben ihrem Betriebs⸗ fers hatte dieſe Erinnerungen gefunden und Fußball⸗Krisklajje g Aus Nah und Fern füßrer als Ceſchen für den Bentieb eine Su⸗ aufbewahrt und ſchigte fie wehenden an. Nucganbe und nachuhelenbe Spiel. Mannheim. Wegen verſchiedener Ueber⸗nitätstragbahre, die der Betriebsführer mit dieſelben dem Eigentümer ausz gen. 2. 1.: olalrunde. Reichs 1 dem Wunſch, daß ſie hoffentlich nicht in An⸗dieſer Handlung dürfte ein tiefer und ernſter 9. 1. ützelſachſen— Weinheim tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung 5 3 5 blick wurden 37 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ ſpruch genommen werden muß, in ſeine Obhut] Sinn zu erblicken ſein. 8 118 Sale 1 5 N in töd ti im— ten ſta warnt und an 14 Kraftfahrzeughalter wurden] nahm. 5 f Ein tödlicher Unfall erz gen* Vorfahrtsſchei 3 17 Lampertheim. Wieder muß ein ſchwar⸗ 0 Lanz Mhm.— Stadt SpV. 1 Mängel. 25 zer Tag in der Viehkrankheit verzeichnet wer⸗ Am heiligen Abend gegen ee 11 SA Mannheim— Laudenbach (Die Verkehrsunfälle der Vorwoche) In ver⸗ den. Jetzt wurden wieder fünf neue Seuchen⸗ auf der Brücke kurz vor der En ation er 12. 1. Altenbach— Laudenba ch 1 V„fälle feſtgeſtellt. Insgeſamt hat Lampertheim[ Straßenbahn in Jugenheim ein Mann von Gartenſtadt— Stadt Sp gangener Woche ereigneten ſich hier 37 Ver⸗ gel 9 1.8 5 a und Stück mitge⸗ 1 5 b 4 Gierhe bis jetzt 28 Seuchenfälle regiſtriert. der Straßenbahn erfaßt und ein Stück mitge⸗ Weinheim— Lanz Mannheim 1 kehrsunfälle. Hierbei wurden 21 Perſonen letz 2 15;; l 4 e 5 Weinheim. Das Bürgermeiſteramt im] ſchleift. Er wurde in ſchwerverletztem Zu⸗ Lützelſachſen— Sulzbach verletzt und 33 Kraftfahrzeuge, 3 Straßen⸗ 5 dt das Stadtkranken⸗ 0 5 ö. bahnwagen und 3 Fahrräder beſchädigt. Der benachbarten Hohenſachſen erhielt dieſer Tage ſtand nach Darmſtadt in 8 a Viernheim— SA Mannheim entſtandene Sachſchaden iſt erheblich zur Weiterleitung einen Brief aus England, haus gebracht, wo er am erſten fir 9 23. 1.: Stadt Spez— Altenbach Kavallerietag 1938 in Darm ſtadt der mit einem Begleitſchreiben einige Poſt⸗ Verletzungen erlag. Es. ſi e 51 Viernheim— Laudenbach Darmſtadt 3 Huſaren⸗Regiment Nr karten enthielt, die der inzwiſchen verſtorbene den in Jugenheim wohnhaft und in Darmſta Sulzbach— Lanz Mannheim 13, deſſen Standort Frankfurt am Main,] Hauptlehrer Richard Hofmann vor 21 Jahren bei der Firma Winter beſchäftigt Ne b SA⸗Mannheim— Lützelſachſen Main Diedenhofen und Hofgeismar waren!] auf dem Schlachtfelde verloren hatte. Richard[Maſchinenſetzer Franz ure er 1 Weinheim— Gartenſtadt 5 5 F f die Wiederkehr[Hofmann wurde in der Sommeſchlacht ſchwer J Jahre alt und unverheiratet. Die Ermittlun⸗ 30. 1.: TV Viernheim— Weinheim 9100 kann im kommenden Jahr auf die Viederkehr 1 iſche Ge„über die Schuldfrage ſind noch nicht ab⸗ 0 7 ſeines 125. Stiftungstages zurückblicken. Die[verwundet und geriet in engliſche Gefangen⸗ über di leſtag Altenbach— Lützelſachſen 9% Traditionsſchwadronen ſind die 3 berittene[ ſchaft. Der Sohn eines engliſchen Frontkämp⸗ geſchloſſen. Laudenbach— Stabt Sp und ö fahr⸗&. z Gartenſtadt— Sulzbach und die 6. Radfahr⸗Schwadron des Kavalle⸗ K ch‚ 5 ſich U Sch icht b ˖ Gar i i 8 rieregiments Nr. 6 in Darmſtadt. Der 125. 0 eres le lro f ber 0 8 2 fal Mannheim— Sa Mannheim 2 Regiments⸗Appell wird in Darmſtadt in der Frankfurter Krimknalpolizei dect jüdiſche Machenschaften auf. 2. frei i a zweiten Junihälfte 1938 die alten und jungen ö 8 3 5 a 13. 2.: Lützelſachſen— T Viernheim Ka de 777 f Frankfurt. Die Kriminalpolizel in Frank- Beſorgung des Viehes und ließen gegen gute Be Laudenbach— Lanz Mannheim nn nen furt a. M. ſtellte feſt, daß der jüdiſche Metzger aeg den 15 eee 7— Stadt Spd— Sulzbach 2 i i ä„Aus- Schüller in der Hans Handwerk⸗Straße wöchent⸗ oſenberg in ihren Schlachthäuſern regelrecht na. Auch die 5 5„ Aus lch ene n e e 00 7— judiſchem Ritus ohne vorherige Betäubung ſchachten SA Mannheim— Altenbach ſtellung abgeſag 95 N Fleisches aus Berlin bezogen hatte. Schuller hat Das Fleiſch wurde von Levin, Jakobſohn un[ 20. 2.: Viernheim— Lanz Mannheim Nachdem vor einiger Zeit bereits die Grüne das Fleiſch teils in ſeinem eigenen Laden ver⸗ Noſenberg an jüdische Ladenmetzger in Berlin ver⸗ Altenbach— Weinheim Woche in Berlin abgeſagt werden mußte, iſt kauft, teils an die jüdiſchen Simon Grünebaum ſchoben. Selbſtverſtändlich wurden hierbei Ueber⸗ Gartenſtadt— Laudenbach nunmehr auch die 5 Reichsnährſtandsausſtel⸗ am Domnikanerplatz und Iſidor Kaiſer in der preiſe gefordert, die Schächter und Zwiſchenhändler 9 5 8 a 2. bis 29. Mai in Leipzi Weſerſtraße weitergegeben. Daß Schüller ſich über verdienen wollten. Von jüdiſchen Ladenmetzgern Lützelſachſen— Stadt Sp lung, die vom 22. bis 29. ai in Leipzig die Strafbarkeit ſeines Tuns klar war, geht daraus in Berlin, die dieſes Fleiſch bezogen haben, ſind Sulzbach— SA Mannheim ſtattfinden ſollte, der Maul- und Klauenſeuche hervor, daß er die Kiſten an Dechadreſſen aufgeben bereits etwa 10 ermittelt. 27. 2.: Weinheim— Sulzbach wegen abgeſagt worden. Sie findet voraus⸗ 1 e Der Oberrabbiner führte die Aufſicht! Laudenbach— Sa Mannheim ſichtlich erſt 1939 ſtatt. en mit koſcherem Fleiſch eingegangen. Selbſtver⸗ Wie in den Zeiten vor dem Schächtungsverbot TV Viernheim— Altenbach a 8 10 Fleiſc eig f uch jetzt ein regelrechtes Kontrollſyſtem e f Zehn Tage Urlaub für die Beleg⸗ ſaändlich wurden für dieſen Fleiſchhandel weder Sager 85 Be Kupferſtoch üble beim Lanz Mannheim— Gartenſtadt ſchaft Umſatz⸗ noch Kinkommenſteuer bezahlt. Schüller, der Schächten die Aufſicht aus. Dem Vieh wurde 6. 3.: Stadt Sp— SA Mannheim Betriebsappell bei E. Luſt⸗Lampertheim bas fa e 2. 2 3 von den Metzgern, die beim Schächten Hilfe lei⸗ Lützelſachſen— Laudenbach 8* 8 U. el. U. ark. 2 2 2 ö Di F ten, nach dem Schneiden der Kopf eingeſchlagen, 13. 3.: Weinheim— Stadt Sp Lampertheim. Die Belegſchaft der 5 g ſte„ dem n 5 m p ü 5 5 N i 2. 7 war von großer Bedeutung, die Quelle, von wodurch für ſpätere Unterſuchungen der Nachweis S„ Irgenit Lampertheimer Möbelfabrik Ernſt Luſt be⸗ der Schüller fein Neal dee getzustellen. Ueber erbracht werden follte, daß 1 Vieh E SA Mannheim— Gartenſtadt— endete um die Mittagsſtunde des 24. Dezem⸗ die von der Polizei in diefer Angelegenheit ge- Schneiden betäubt worden ſei. Kupferſtoch hat Viernheim— Lützelſachſen ehen 1 ber ihre Arbeitszeit für das Jahr 1937, um machten Feſtſtellungen, erfahren wir von amtlicher insbeſondere darauf geachtet, daß die Gehilfen nicht Lanz Mannheim— Laudenbach 1 bis zum 7. Januar 1938 Weihnachtsurlaub Stelle noch folgende Einzelheiten: 7 Alepelel mer ſte 9 f A 7 20. 3.: Altenbach— Viernheim borcle n u feiern. Aus dieſem Anlaß verſammelte ſich Der Jude genießt nur Fleiſch von den Vorder- llen S„ Laudenbach— Lützelſachſen benen ene Belegschaft 7 5 5 Arbeits⸗ vierteln eines Rindes, das koſcher, das heißt le⸗ i e ee Tier 5 Stadt Sp— Weinheim N raum der Lackiererei zu einem feierlichen bend— ohne Betäubung— geſchlachtet worden weitere Verletzung vellſtändig ausbluten muß. Für[ 27. 3.: Laudenbach Weinheim 3 85 ll. Dabei Betrieb zellenob⸗ iſt. Das Rind wird zum Schächten an zwei Vor- ferne Aufſicht erhielt der Oberrabbiner von den 3. 4.: SA Mannheim— Weinheim 1 Schlußappell. Dabei ſprach Betriebszellenob⸗ derbeinen und einem Hinterbein gefeſſelt und dann Schlachthausbeſitz d den Biehlieferan 5 128 vet unterun mann Ried die Begrüßungsworte und Be⸗ an Stricken mit einer Winde hochgezogen, bis es 3 N en eee Laudenbach— Gartenſtadt eitel! triebsführer Ernſt Luſt hielt eine Anſprache.] umfallt. Von einem Gehilfen wird der Kopf Zaßlungen. Andererseits kontrollierte er auch die 10. 4.: Weinheim— Laudenbach peiter! Die Belegſchaft hat ſich dieſes Jahr verdop: die Tieren deltgezalken worauf der Schachter mii füdiſchen Meßgerläden, die ihn hierfür ebenfalls Die Spiele beginnen um 2.30 Uhr ohne inen Bie Belegſchaft h ſi dieſes 5 b einem beſonderen Meſſer dem bei vollem Bewußtſein bezahlen mußten. Bei ſeinen Kontrollen ſtellt a; bung be pelt. Das Verhältnis innerhalb der Betriebs⸗ befindlichen Tier den Hals bis auf den Wirbel 245 Tages feſt, daß 8 Zwischen endie 2 Wartezeit. Sollten Spiele ausfallen wegen er eben gemeinſchaft könne als vorbildlich bezeichnet durchſchneidet. Bekanntlich wurde diefe rohe Schäch⸗ Metzger Fleiſch in ihre Löden geschmuggelt batten Seuche, werden dieſe am Schlu nachgeholt. lebte. werden. Als Vertreter der Partei ſprach nun tungsart nach der Machtergreifung verboten. Es das nicht aus Roſenbergs Schächtungen ſtammte. Infolge der vielen Spielausfälle kann eine ue Propagandaleiter Pg. Julius Schmidt. Heute] beſchien daher kaum denkbar, daß das von Schaller Auch diefes Fleiſch war durch Stempel als koſcher J Verlegung oder Aenderung keinesfalls vorge⸗ de Ve 8* 1 g 8 bezogene Fleiſch tatſächlich von Rindern ſtammte, die i it ei S 0 8 das B l der Lampertb er 1 3„ gekennzeichnet und zwar mit einem Stempel, der nommen werden gegebe. 1 bei brit eig auch a 5 lich, d Fel hie Aan 295 cafe eller waren. um dem Rofenberg kurz zuvor geſtohlen worden war g* 1 be Möbelfabrik zei„durchaus möglich, daß eine ier ufklärung zu affen, ſtellten rankfurte 8 10 7 2 7 CC. ˙·¹1w TCC Mitelteb 9 25 zehntägigen Urlaub antreten kann, und dies in nach Berlin, wo er Absender wohnte. wurden. Jun großen Teil wurde das ene 1 5 8 56 35 e einer Zeit, wo der Betrieb voll beſchäftigt iſt. Nach Erlaß des Schächtverbotes im Jahre 1933 f Fleiſchbeſchau entzogen und mit gefälſchten rtsgruppe der 1. Dent Er wünſchte den Arbeitskameraden einen ſchö⸗ kam in Berlin unter der Leitung des Oberrabbiners ierbeſchauſtempeln verſehen. CCC late 5 3 roi Verlauf ihrer Urlaubstage Abraham Iſack Kupferſtoch eine Verſammlung det Der junge Schüller war eigens von Frankfurt—. Am A. nen und frohen Ver u ihrer Stage. oſtjüdiſchen Gemeinde zuſammen, die beſchloß, daß nach Berlin gefahren, um die Sendungen an Hauptſchriſtletter undverantwortlich für den politiſch en fehl erg Betriebszellenobmann Ried ſchloß nun den trotz des Verbotes weiter geſchächtet werden ſolle. ſeinen Vater aufzugeben. Es iſt intereſſant, daß Teil. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen dem 4. feierlichen Betriebsappell mit einem Gedenken Durch die Händler Hermann Levin und Bruno der Schächter gleichzeitig als Zwiſchenhändler tätig Zei Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ trit der n das ſich der Geſang der Jakobſohn, beſtanden Beziehungen zu acht Metzge⸗ war. Außer ſeinem Schneidegeld verdiente er ro anigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co.“ Worms. Verſamm an den Führer, an das ſich der Seſang der reibeſitern, die in Berlin⸗Weißenſee und Lichtenberg, Pfund Fleiſch 10 Pfennig. Schüller fun verdiente Hechaftsſtelle Friedrich dartin, Vierngeim. Druck; Solſheni beiden Nationalhymnen anſchloß. Erwähnt ſei eee Wandlitz Schlachthauſer peſaßen. Ju am Pfund Fleiſch 20 Pfennig während der alte Wormſer Verlagsdruckerei Haltenhäuſer, Cnyrim& Co⸗— 5 noch, daß der Betriebsführer ſeiner Beleg⸗ ihnen geſellte ſich noch ein Bruder des Jakobſohn in J Schüller einen Durchſchnittgewinn von über einer Worms.— Pu. Xl. 1937 über 1800. 8. gt. U. Veramm ſchaft ein namhaftes Geldgeſchenk überreichte. Marwig bel Velten. Die Mezger übernahmen die Mark pro Pfund halle 1 Autetgenbraadldhn lar 6 bitt. 10 946 eee eee eee eee eee eee, 8. 20 Uhr, Immer CCCGCCGCCCCCCCCGG N Ai 22 1 1 N dor ſch ge 0 S heit; „A. ene() Sängereinheit n 15 90 W— 2 e ae d 58 c 8.. 8 Tian: geſucht. Näheres J N. N Votb d bei Husten, kalen, Weinheimer⸗ J Am Neufahrstag abends 8 Uhr in den Freiſchützſälen 1 Ratsecbele, Gre e, Frunlte ſtraße 1 8 5 1 5 0 Hustentelz wird schnell besei“ 1 80 e, e eee 8. 2 2 mit de Morgen Mittwoch J Pa M 1 2 1 e 2 1 7 8 Flora-Drogerie E. Richter 10 und Freitag J 7 8 3 5 7 nn ſefriſchen Ma œCGQl WW 9 2 Kleine Anzeigen 1 Habllau 8 unter Aufführung des Singſpiels 9 0 751 55 haſſen ſofort bei ihrer dr fe Aufgabe auf unſerer. Ge⸗ non, und Filet& 281 2 2. 59 f 7, Kempf, Hügelſtr. 8 B E f E h d SS Kö N. 9 S 4 0 chafisſtelle bezahlt werden, da wen n 8 von Ernſt Höttig Muſik von Hugo Herold 9 Herren-, durichen-, Hnaben⸗ 2 15 Erſcheinen infrage a 8 6 5 enen Sarin 2. 8 Anſchließend Tanz Verloſung A nzũ ge* Schrank etr. 40. J Alle Mitglieder und deren Angehörige, ſowie Freunde 9 8. l 90 4 e en und Gönner des Vereins ſind herzlich eingeladen. 7 in großer Auswahl Cbiet Friſiertoil. 400 ö 5 9 7 5 1 kinenin Dielen ab 40. Der Vorſtand. 2 2 1 leich, Beſenſchr. 30. f 4 2 ain Moderne 1 75 Soc cou eee, eee, e, eee, neben der Po ſt 4 Felt de 104. lle, eee, Je jrüher Familien- Auszugtiſch 32. 5 2 e* Sie uns Ihren Drucksachen Anzeigenauf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen len, Trauerkarten beſto beer„ Männergeſangverein 1846 n Mittwoch abend 8 30 Uhr Singſtunde In Anbetracht J Komb. Möbel der bevorſtehenden Neufahrsveranſtaltung iſt es Pflicht aher Art uſw CCFFFFFFCFCTTCVCCCCCC Sänger ⸗Einheit Mannheim Heute abend 8 Uhr Probe des Quartetts im Lokal. Alles iſt 9 Uhr Vorſtandsſitzung 5 ene abend 8 30 Uhr See zur Stelle er Vorſitzende. Werdet Macned der 180. Eingg. nur U1,7 Erjolg durch injerieren in der Diernheimer Dolbszeitung werden von der ganzen Einwohnerſchaft geleſen. Den Text erbitten wir recht frühzeitig, damit wir für geſchmachvolle Satzordnung jorgen können. Diernheimer Dolbszeitung 999 n SS S 2 9 wird der Satz Ihrer Anzeigen fe tert ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus- ler HRelmerbolnszellung geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. dis Druckerei der