wlibe Dorn. nal. plc N teil. e zwi E da⸗ ren ittag einer dtei Wäh- n die Ge⸗ nicht lihte wa⸗ dere men und i die 80 tiſcken brigen Ver- Jormz. drug: Abu⸗ 2 0 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezug spiels: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM. einſchließlich Botenlohn. durch die Poſt monatlich 160 N ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg Nummer 3 eieriagen. Mittwoch ternheimer eilun 88 aültta Geſchäftsſtelle Viernheim eee den 5. Januar 1938 4 Verkündigungsblatt der NS AR. Viernheim Anzelgen preis. Grundprets für mm Höhe und 22 mm Breite 8 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Hähe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zen iſt Anzeigenpreisliſte Ni 6 Bismarckſir 13 153 Pea r'bajſen 15101 14. Jahrgang Fernſpr Japan ſchützt ſich gegen neue Jwiſchenfälle Vorſlellungen beim Generalſelretär der internationalen miederlaſſung in Schanghai Jünf Jorderungen Japans Geeignele Milifärmaßnahmen werden angekündigt Schanghai, 5. Januar. Am Dienstag erhoben Vertreter der japa⸗ niſchen Armee, der Marine, ſowie des Konſu⸗ lats bei dem Generalſekretär der internationa⸗ len Niederlaſſung Vorſtellungen wegen der antijapaniſchen Zwiſchenfälle am Neujahrstag. Sie kündigten geeignete Maßnahmen des japaniſchen Militärs an, falls der Stadtrat und die Polizei ſich unfähig zeigen ſollten, die antija-aniſchen Elemente in Schang⸗ hai auszumerzen. Sie verlangten eine ſtrenge Kontrolle ſämtlicher Zeitungen, vermehrte Ein⸗ ſtellung japaniſcher Poliziſten, ſowie die Ein⸗ ſetzung von Japanern in leitende Stellungen verſchiedener Abteilungen der Stadtverwaltung. Ferner forderten ſie die Abſtellung der oppo⸗ ſitionellen Haltung, die führende chineſiſche Verbände, wie die Handelskammer und die Arbeitergewerkſchaſt, der neugegründeten Schanghaier Bürgervereinigung gegenüber ein⸗ nehmen. Die Betätigung der genannten Ver⸗ bände müſſe ſchärſſtens überwacht werden. Der Generalſekretär der internationalen Nie⸗ derlaſſung ſagte erhöhte Bemühungen zwecks Unterdrückung der antijapaniſchen Bewegung u.— Die Japaner haben am Dienstag einen Mi⸗ litärpoſten vor der Radioverwaltung aufgeſtellt und unternehmen Schritte, die vollſtändige Kontrolle dieſer Verwaltung zu übernehmen. Japaniſche Bombenflieger über Hankan Nach einer Pauſe von mehr als zwei Mona⸗ ten griffen japaniſche Kampfflugzeuge zum erſten Mal wieder Hankau an. Neun Bom⸗ benflugzeuge, die in Begleitung von drei Jagd⸗ flugzeugen erſchienen waren, warfen nahezu 80 Bomben über dem Gelände des Flugplatzes ab. Bei dem Luftkampf wurde ein chineſiſches Jagdflugzeug abgeſchoſſen. Das Feuer der chine⸗ ſiſchen Flakgeſchütze blieb ohne Wirkung, da die japaniſchen Flieger im Schutz der ſehr tiefhän⸗ genden Wolken operieren konnten.— Zu glei⸗ cher Zeit erfolgte an Angriff japaniſcher Flug⸗ euge auf die in der Nähe von Hankau liegen⸗ den Orte Heiſchan und Chiaukau, wo ebenfalls Bomben abgeworfen wurden. Der Stadtrat der internationalen Niederlaſſung prüft die japaniſchen Forderungen Schanghai, 5. Januar. Die in Zuſammenhang mit den antijapa⸗ niſchen Zwiſchenfällen erhobenen fünf ja va⸗ niſchen Forderungen wurden am Dienstag vom Stadtrat der internationalen Niederlaſſung gemeinſam mit dem Konſular⸗ korps eingehend beſprochen. Die Mitglieder des Stadtrates haben ihre Regierungen um Stel⸗ lungnahme gebeten. um davon ihre weitere Haltung abhängig zu machen. Rufan beſeßl Wie die Agentur Domei meldet. haben die japaniſchen Truppen Kufau. den Geburtsort Confutſius, beſetzt. Große Wintermanöver bei Wladiwoſtok Warſchau. 5. Januar. Nach einer Moskauer Meldung des„Kurjer Tzerwony“ ſoll ſich Kriegsminiſter Wo ro ch r⸗ Low in den nächſten Tagen nach dem Fernen Oſten begeben, um dort an den großen Winter⸗ manövern zu Lande und auf der See im Bezirk von Wladiwoſtok teilzunehmen. Auf der Reiſe dorthin werde ihn der Chef des Generalſtabes der Roten Armee, Schopoſchnikow, be⸗ gleiten. Der Slernflug zum hoggar-Maſſiv Das erſte deutſche Flugzeug in Tunis gelandet. Berlin, 5. Jan. Von den drei deutſchen Teilnehmern am internationalen e von Hoggar iſt das erſte Flugzeug mit der Beſetzung Miniſterial⸗ dirigent Mühlig⸗ Hofmann(-eichsluft⸗ fahrtminiſterium) und Oberregierungsrat Dr. Mülberger bereits in Tunis ge⸗ landet. Es iſt damit zu rechnen, daß auch die bei⸗ den anderen Maſchinen, Oberleutnant Goetze und Leutnant von Harnier von der Luftwaffe ſowie Flugkapitän Klitſch und Funkermaſchi⸗ niſt Schnurr von der NSFK.⸗Gruppe Luft⸗ hanſa, die Montag von Rom nach Trapani Sizilien) flogen, im Laufe des Dienstag in unis eingetroffen ſind. Der Weiterflug der deutſchen Mannſchaft führt von hier aus je nach der Wetterlage über Biskra oder Bone⸗Conſtantine nach Algier, wo ſie ausſchreibungsgemäß ſpäteſtens am 6. Jan. angekommen ſein müſſen. Mit dieſem über 5000 km führenden Flug nach Algier iſt dann der erſte Teil des Wettbewerbs, der Sternflug, beendet. Anſchließend geht es am 8. Januar in den 2400 km langen Wüſtenrundflug zum Hoggargebirge und zurück. Bukareſt, 5. Januar Das Regierungsblatt„Tzara Noaſtra“ ver⸗ öffentlicht den Wortlaut einer Verfügung des Arbeitsminiſteriums, durch die jedem Juden un⸗ terſagt wird, eine chriſtliche Bedien⸗ ſte te im Alter unter 40 Jahren zu verpflichten oder in Dienſt zu halten. Die Arbeitsämter ſind angewieſen, jede Anſtellung dieſer Art zu verweigern. Die Verfügung wird mit den zahl⸗ reichen Fällen begründet, in denen Juden rumä⸗ niſche Jugendliche als Dienſtmädchen angewor⸗ ben haben, um Mädchenhandel zu treiben. Zweiter Schlag Gogas gegen die jüdiſche Journaille Bukareſt, 5. Januar Das rumäniſche Innenminiſterium hat eine Reihe von Provinzzeitungen verboten, die ganz Die Kämpfe um Teruel Halionale Offenſive im Schneeſturmm verzweifelter Widerſtand der Rolen Bilbao, 5. Januar Die heftigen Kämpfe an der Teruel⸗Front dauern noch immer an. Unter dem Schutz des Nebels warfen die Bol⸗ ſchewiſten alle verfügbaren Streitkräfte an die beſonders gefährdeten Abſchnitte Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß ſogar„Polizei⸗Abteilungen“ in die Kämpfe im Süden von Teruel eingriffen, um bolſchewiſtiſche Verbände zu befreien, die dort in eine große Falle geraten waren. Infolge des hohen Schnees und der noch an⸗ haltenden Schneeſtürme können Tanks nur in beſchränktem Umfange eingeſetzt werden. Das gleiche gilt für die Flieger, die ſich wegen der verſchneiten Startplätze und mangelnder Sicht paſſiv verhalten müſſen. Die Truppen haben unter der ungewöhnlichen Kälte, die die in den letzten Jahren in Spanien ebe N Fröſte weit übertrifft, ſehr zu eiden. 11 bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen Ss Salamanca, 5. Januar Dem nationalen Heeresbericht vom Dienstag zufolge wurden die erfolgreichen Kämpfe im Abſchnitt Villaſtar an der Teruel-Front fort⸗ geſetzt und zwei feindliche Stellungen erſtürmt. Bei einem Luftkampf wurden 7 bolſchewiſtiſche Jagdflugzeuge und vier Bomber abgeſchoſſen. Neuorganiſalion des porkugieſiſchen Heere; Herabſetzung der Friedensſtärke und Zuſammenfaſſung der Waffengattungen Liſſabon, 5. Januar Der Regierungsanzeiger veröffentlicht am Dienstag ein Dekret über eine umfaſſende Neu⸗ organiſation des Heeres. Miniſterpräſident Sa⸗ lazar, der gleichzeitig Kriegsminiſter iſt, hat ſie ausgearbeitet. Die Neuorganiſation ſieht auf der einen Seite eine beträchtliche Herabſetzung der Friedenseffektipſtärken in allen Waffengat⸗ tungen vor, und auf der anderen Seite deren Zuſammenfaſſung, um eine gründlichere Aus⸗ bildung und Anpaſſung an die anderen Waffen zu erreichen Beſondere Berückſichtigung erfährt die Flugwaffe. die dem Heere angegliedert bleibt. Der Zweck der Neuordnung iſt eine gün⸗ ſtigere Geſtaltung der Bedingungen für die aktive Truppe. 4 Beking wird wieder Hauplſtadl In Peking wurde am 14. Dezember eine neue Regierung ausgerufen, die ſich als Regierung von ganz China bezeichnet. bogen geſchmückt. Aus dieſem feſtlichen Anlaß waren die Straßen mit rieſigen Tor⸗ (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Rumäniſche Raſſenſchutzmaßnahmen Ichuß der rumäniſchen Jugendlichen vor den Juden oder faſt ausſchließlich von Juden redigiert wur⸗ den. Darunter befinden ſich ſämtliche in deut⸗ ſcher Sprache erſcheinenden Judenblätter von Czernowitz. Weitere Verbote don Blättern, die gegen die Belange des Rumänentums ver⸗ ſtoßen haben, ſtehen bevor. Aumäniſch-polniſcher Telegrammwechſel Goga⸗Skladkowſki, Micescu⸗Beck Warſchau, 5. Januar Der neu ernannte rumäniſche Miniſterpräſi⸗ dent Goga hat an den polniſchen Miniſterpräſi⸗ denten Skladkowſti ein Telegramm gerichtet, in dem er brüderliche Grüße für Polen übermittelt, dem das rumäniſche Volk freun dſchaftlich geſinnt ſei Rumänien betrachte das klare und eindeutige polniſch⸗rumäniſche Bündnis als einen natürlichen Akt der hiſtoriſchen Beſtim⸗ mung. Der polniſche Miniſterpräſident erwiderte. daß polniſcherſeits der aufrichtige Wunſch nach einer engen Zuſammenarbeit und einer weiteren Be⸗ feſtigung der immer ſtärker werdenden Fäden unzerſtörbarer Freundſchaft mit Rumänien vor⸗ handen ſei. Der rumäniſche Außenminiſter Micescu brachte in einem Telegramm an den polniſchen Außenminiſter ſeine lebhafte Befriedigung dar⸗ über zum Ausdruck, daß er mit dem polniſchen Außenminiſter zur Aufrechterhaltung der Ord— nung und des Friedens der beiden Verbünde⸗ ten und befreundeten Länder zuſammenarbei⸗ ten werde. Der polniſche Außenminiſter erwiderte, daß er mit größter Genugtuung das Werk der traditio⸗ nellen Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden ver⸗ bündeten Ländern im Geiſte des Bündniſſes fort⸗ ſetzen werde, das für die polniſche Regierung eines der Hauptelemente ihrer Außenpolitik ſei. Skrupelloſe jüdiſche Manöver Bukareſt, 5. Januar. Die von der rumäniſchen Regierung gegen die jüdiſche Ueberfremdung angekündigten Maßnahmen mittels beſonderer Geſetze des neuen Parlaments haben die Juden in Rumä⸗ nien zu typiſchen Manövern ermuntert. Aus dem ganzen Lande liegen Berichte vor, daß die Juden verſuchen, das rumäniſche Volks⸗ vermögen zu ſchädigen, indem ſie in großem Maße Valuten verſchieben. In den nationalen Kreiſen Rumäniens hat dieſe Haltung der Juden große Erbitte⸗ rung ausgelöſt. Umſomehr als bisher nicht die geringſte judenfeindliche Ausſchreitung vor⸗ gekommen iſt. da die nationaliſtiſche Bewegung ihre Anhänger in größter Zucht und Ordnung hält. Man weiſt darauf hin. daß das jüdiſche Vorgehen offenbar darauf berechnet iſt. Ver- wirrung im Lande zu ſchaffen und die rumä⸗ niſche Wirtſchaft zu benachteiligen. Derartige zerſetzende Methoden könne und dürfe ſich das Rumänentum unter keinen Umſtänden gefallen laſſen Man erwartet, daß die Regierung in kürzeſter Zeit gegen die Machenſchaften ein⸗ ſchreiten werde. Auch Prag gegen die Zuwanderung von Juden aus Rumänien? Prag, 4. Januar Die Tſchechoſlowakei plant, wie verlautet, Vorkehrungen, welche anſcheinend eine füdiſche Einwanderung aus Rumänien verhindern ſol⸗ len. Wie die Prager Blätter melden, ſchweben nämlich zwiſchen Außen- und Innenminiſterium Verhandlungen über Maßnahmen zur ſchär⸗ feren Ueberwachung der tſchechiſch-rumäniſchen Grenze, um eine unerwünſchte Zuwanderung abzuſtoppen. Die Ueberwachung iſt deshalb be⸗ ſonders notwendig, weil zwiſchen Rumänien und der Tſchechoſlowakei kein Sichtvermerks⸗ zwang beſteht. Die Maßnahmen werden nach einer Aeußerung in Regierungskreiſen getrof⸗ fen, um den Arbeitsmarkt vor einem größeren Druck durch zugewanderte„Arbeitskräfte“ zu ſchützen. britiſche Oeffentlichkeit Englands„auswärliger Generalſtab“ Die britiſche Regierung hat den Diplomaten der Welt mit einer unerwarteten Neufahrs⸗ überraſchung aufgewartet. Dieſe Ueberraſchung iſt zwiefacher Natur. Sie betrifft einmal die Schaffung eines Poſtens für einen ſogenannten diplomatiſchen Ratgeber und zum an⸗ deren die Berufung des ſtändigen Unter⸗ ſtaatsſekretärs im Foreign Office, Sir Robert Vanſittarts auf dieſen Poſten. Wenn unter Privatleuten die Rede von briti⸗ ſcher Diplomatie war, ſo ſpielten Name und Perſon Vanſittarts ſtets eine außergewöhnliche Rolle. Häufig wurde dieſer gewandte britiſche Diplomat mit dem Herrn Holſtein, der „Grauen Eminenz“ des Auswärtigen Amtes im Deutſchland der Vorkriegszeit verglichen. Nicht die jeweiligen Außenminiſter, ob ſie nun Si⸗ mon, Hoare oder Eden hießen, ſollten die letzte Entſcheidung in wichtigen Fragen und für die Grundlinie der Außenpolitik treffen, ſondern Sir Robert. Um ſo erſtaunter las deshalb die ö g die Gerüchte, wonach Vanſittart demnächſt von ſeinem Poſten zurück⸗ treten und einen Botſchafterpoſten im Auswär⸗ tigen Dienſt bekleiden ſollte. Dieſe Gerüchte haben ſich nicht bewahrheitet. Die Gerüchte⸗ macher hatten wieder einmal nur die Hälfte der Wahrheit gehört. Es wäre in der Tat erſtaunlich, wenn die bri⸗ tiſche Regierung einen Maun von der Erfah⸗ rung Vanſittarts, der mit 57 Jahren mitten in einem arbeitsreichen politiſchen Leben ſteht, aus⸗ ſcheiden ſollte. Die Vorbereitung für ſeine poli⸗ tiſche Laufbahn erhielt Vanſittart, der 1881 ge⸗ boren iſt, in Eton. Er trat in die diplomati⸗ ſchen Dienſte im Jahre 1902. Auswärtige Po⸗ ſten hat er in Paris, Teheran und Kairo be⸗ kleidet. Der Friedenskonferenz von 1919 wohnte er bei. Als Privatſekretär hat er mit Lord 7 5 gearbeitet und war außerdem ſowohl un⸗ ter Baldwin wie Macdonald Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten. 1929 erhielt er den Poſten, von dem er jetzt zu einer neuen Stel⸗ lung aufſteigt. Drei bedeutungsvolle politiſche Ereigniſſe der letzten Zeit verbinden ſich mit ihm! die Kon⸗ ſerens von Streſa, durch die Italien in eine gegen Deutſchland gerichtete Front ein⸗ gereiht werden ſollte, der Hoare⸗Laval⸗ Plan. der Abeſſinien vor der vollſtändigen Eroberung durch Italien retten ſollte, und das Abkommen von Nyon, durch das die ſo⸗ genannten„Seeräuber“ im Mittelmeer zur Vernunft zurückgeführt wurden. Im Jahre 1936 beſuchte Vanſittart anläßlich der Olympiſchen Spiele Deutſchland und war auch Gaſt des Füh⸗ rers. So groß auch das Rätſelraten um Vanſit⸗ tart, ſeinen bisherigen Einfluß und die Bedeu⸗ tung ſeiner Berufung auf den neuen Poſten ſein mag, eines ſteht feſt: er iſt ein großer Be⸗ wunderer franzöſiſchen Geiſtes und franzöſiſcher Kultur und hat neben anderen dichteriſchen Er⸗ zeugniſſen auch ein franzöſiſches Luſtſpiel ge⸗ ſchrieben, das auf einer Pariſer Bühne auf⸗ geführt worden iſt. In der offiziellen Begründung zu dieſer Er⸗ nennung verdienen folgende Sätze geſteigerte Aufmerkſamkeit:„Abgeſehen von den inter⸗ nationalen Komplikationen, die ſich aus dem ſpaniſchen Bürgerkrieg und dem Konflikt im Fernen Oſten ergeben und eine konzentrierte und nicht nachlaſſende Beobachtung erfordern. verlangen die auswärtigen Angelegenheiten im allgemeinen entweder die Anweſenheit von Mi⸗ niſtern oder ſtändigen Beamten bei den Kon⸗ ferenzen, Ausſchüſſen und zwiſchen reſſortlichen Beſprechungen aller Art und vermindern ſo ſtark die Zeit, die für eine längere und ſorgfäl⸗ tige Erwägung von Fragen allgemeiner Po⸗ litik, für diejenigen zur Verfügung ſteht, die Poſitionen von böchſter Verantwortlichkeit innehaben. Nachdem ſie alle Umſtände abgewogen haben. ſind der Premierminiſter und der Außenmini⸗ ſter zu dem Schluß gekommen, daß die erforder⸗ liche Entlaſtung am beſten durch die Schaffung eines neuen Poſtens im Außenminiſterium her⸗ beigeführt werden kann, wobei das Beiſpiel der Schaffung ähnlicher Poſten in anderen Reſſorts befolgt wird.“ Auf jeden Fall verſucht England nunmehr ein Verſäumnis wettzumachen. Es hat. wenn man einmal den Ausdruck gebrauchen darf, eine Art von auswärtigem Generalſtab ge⸗ bildet, unter dem die Namen Chamberlain, Vanfittart, Eden und Halifax beſonders her⸗ vortragen. Bei der Vielfalt der auswärtigen Probleme, an denen England beteiligt iſt, hat es die Regierung für zweckmäßig gehalten, die Behandlung der Probleme auch reſſortmäßig aufzuteilen. Die„Generalſtäbler“ werden in den Kabinettſitzungen der Führung ihren Rat und ihre Stimme leihen. Aber es wird wie überall und ſtets bei der Führung eines großen Unternehmens und eines großen Staates ſein: Vorteilhaft ſind Ratſchläge und Meinungen nur, wenn darüber die eine verantwortliche und führende Perſönlichkeit nicht von der großen Linie abweicht. Dr. Goebbels zum Berufswelllampf Berlin, 5. Januar Reichsminiſter Dr. Goebbels hat zur Durchführung des Reichsberufswettkampfes aller ſchaffenden Deutſchen einen Aufruf erlaſ⸗ ſen. Darin heißt es:„Der Reichsberufswett⸗ kampf ſoll im Jahre 1938 erſtmalig von allen ſchaffenden Deutſchen durchgeführt und ausgetragen werden. Zur deutſchen Jugend, die im vergangenen Jahr der alleinige Träger des Wettſtreits um die Berufsleiſtung war, treten nunmehr weiter Geſellen und Facharbei⸗ tet. um der deutſchen Volkswirtſchaft durch ihr Können und ihren Willen zur fachlichen Höchſt⸗ leiſtung neuen Boden zu erringen. Durch die Freiwilligkeit der Teilnahme iſt die Gewähr dafür gegeben. daß ſich aus dieſem friedlichſten aller Wettkämpfe eine wahrhafte Arbei⸗ terausleſe, die ſich ihrer weltanſchaulichen und wirtſchaftlichen Aufgabe voll bewußt iſt, herausgebildet wird.“ * „Engliſche Unparkeilichkeil“ das zioniſtiſche Programm ſlörk den Wellfrieden i London, 5. Januar. Dienstagabend wurde eine Botſchaft des Ko⸗ lonjalminiſters Ormsby⸗Gore an den in den Ruheſtand tretenden britiſchen Oberkom⸗ miſſar für Paläſtina in Form eines Weiß⸗ buches veröffentlicht. Darin wird u. a. be⸗ tont, daß die Regierung zwar ihre allgemeine Zuſtimmung zu den Ausführungen der Pa⸗ läſtina⸗Kommiſſion(Peel⸗Commiſſion) gegeben habe, denen zufolge ein Schema der Drei⸗ teilung des Landes die beſte Löſung des Problems darſtelle. Der Kolonialminiſter möchte jedoch klarſtellen, daß ſich die Regierung Seiner Majeſtätt in keinem Sinne zur Billigung des Planes verpflich⸗ tet fühle. Insbeſondere habe ſie nicht den Vorſchlag der Kommiſſion, als letzten Verſuch die Araber zwangsläufig vom iydiſchen ins arabiſche Gebiet auszuſiedeln, angenommen. Es ſei bereits bekanntgegeben, daß eine neue Son⸗ derkommiſſion für Paläſtina ernannt werden ſoll. die der Regierung Vorſchläge für Aen⸗ derungen bis ins einzelne zu unterbreiten ha⸗ ben werde. Die Funktion der neuen Kommiſſion würde demzufolge die eines techniſchen Ausſchuſ⸗ ſes ſein. Die Ausarbeitung ihres Berichtes würde zweifellos viele Monate in Anſpruch nehmen. Nach Vorlage in Genf und„nach einer weiteren Zeitſpanne“ könnte man zu Schluß⸗ folgerungen kommen, für die nächſte Zukunft könne jede Aktion nur Erkundungszwecken dienen. Englands Hallung in der Paläſtina-Frage Rom, 5. Januar Zur Lage in Paläſtina betont die römiſche Abendpreſſe, daß das zioniſtiſche Pro⸗ gramm den Weltfrieden bedrohe. Eine der ernſteſten Klagen, die von den Ara⸗ bern gegenüber der Mandatsmacht erhoben wür⸗ den, ſo erklärt die„Tribuna“, beſtehe in dem Mangel an Anparteilichkeit, den England ge⸗ genüber den im Kampf befindlichen Bevölke⸗ rungsteilen an den Tag lege. Der engliſche Plan werde durch den Beſchluß des engliſchen Vollzugsausſchuſſes der e entlarvt, der die jüdiſchen Intereſſen den engliſchen In⸗ tereſſen gleichgeſetzt habe. Wer denke, ſo fährt das Blatt fort, an die arabiſchen Inter⸗ eſſen? Ofſenbar niemand. Die Araber ſeien einzig und allein auf ſich ſelbſt angewieſen und müßten ihren harten Kampf allein durch⸗ fechten. An dieſer Tatſache könnten auch die Rundfunkübertragungen der engliſchen BBC nichts ändern, denn die Araber wüßten, was ſie davon zu halten haben. Deſlerreichs innerpoliliſche Entwicklung Vorſchläge vollspoliliſcher Referenlen zu eſterreichs Problemen Wien, 5. Januar. Zur Jahreswende haben ſich mehrere Leiter der volkspolitiſchen Referate in den Bundes⸗ ländern über die mögliche Entwicklung der öſterreichiſchen innerpolitiſchen Lage in Zeitungsaufſätzen geäußert. So macht Profeſſor Tardieu in der„Grazer Tages⸗ poſt“ den bemerkenswerten Vorſchlag, die jetzt übliche Bezeichnung„nationale Oppoſition“ durch das Wort„nationale Bewegung“ zu er⸗ ſetzen. Weiterhin erklärt er, daß es eine Haupt⸗ aufgabe der volkspolitiſchen Referenten ſei, das nationale Vereinsleben zu erhalten. Es ſei unerträglich, daß Beamte und Lehrer von vorgeſetzten Stellen moraliſch unter Druck geſetzt würden, wenn ſie ſich in einem der na⸗ tionalen Verbände, ſei es im Turnerbund, im Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpen⸗Verein oder im Deutſchen Schulverein Südmark, beteiligten. Es ſei auch in der letzten Zeit häufig von einer bevorſtebenden, tiefgreifenden Verände⸗ rung des Vereinsgeſetzes geſprochen worden. Es werde eine nicht zu überſehende Lage entſtehen, wenn ein ſolches Geſetz Wirk⸗ lichkeit und das Leben nationaler Vereine zer⸗ ſtört würde. Vor ſolchen Angriffen müſſe drin⸗ gend gewarnt werden. Der volkspolitiſche Referent von Salzburg, Dr. Reiter, ſchreibt im„Salzburger Volks⸗ blatt“, die Mehrheit der volkspolitiſchen Refe⸗ renten ſei ebenſo wie die von ihnen zu betreu⸗ enden Perſonen Nationalſozialiſten. Dabei müſſe man ſich klar ſein, daß mit Natia⸗ nalſozialiſten nicht nur die Mitglieder der NSDAP in engerem Sinne gemeint ſeien, ſon⸗ dern auch jener große Perſonenkreis, der ſich, ohne einer Partei anzugehören, dem na⸗ tionalſozialiſtiſchen Gedankengut weltanſchaulich verbunden fühlt und in Adolf Hitler den vom Schickfal beſtimm⸗ ten Führer erblickt. Dr. Reiter wendet ſich dann gegen die üblich gewordene Diffamierung der frühe⸗ ren Anſchlußan hänger und erklärt, daß 14 Jahre lang alle Oeſterreicher nur den Anſchluß als gemeinſame politiſche Plattform anerkannt hätten. Der Gefühle für dieſe Idee brauche ſich niemand zu ſchämen und ſich deshalb auch nicht zu einem Staatsfeind ſtempeln zu laſſen. Vielfältige Beſtrebungen ſeien auf dem Boden Oeſterreichs vereint. Die einen beküm⸗ merten ſich um das Schickſal der Habsburger. die anderen um das der Katholiſchen Kirche. Die Sorg der Nationalen aber ſei das deutſche Schickſal. fürche und Slaal in deulſchland Weder Vorleil noch schaden aus der Religion Berlin, 5. Jan. Mit Bezugnahme auf die Aeußerungen des Reichskirchenminiſters, die die Linie der Kir⸗ chenpolitik des Dritten Reiches ſo geklärt ha⸗ ben, daß Mißverſtändniſſe nunmehr ausgeſchloſſen ſind, führte der General- referent für den Preſſedienſt im Reichsmini⸗ ſterium Kerrl, Troebs, in den Kurzberich⸗ ten des Deutſchen Akademiſchen Austauſch⸗ dienſtes aus, in Deutſchland könne das Prin⸗ zip der Glaubensfreiheit nur unter Berück⸗ ſichtigung des geſchichtlichen Zu⸗ ſammenlebens von Reich, Wolk und Kirchen verwirklicht werden. Jeder deutſche Volksgenoſſe und Nationalſozialiſt ſolle es in religiöbſer Hinſicht halten können, wie es ihm ſein Gewiſſen gebietet; niemand dürfe dadurch Schaden erleiden oder Vorteile ge⸗ winnen. Wie eine Trennung, ſo ſei auch ein Staatskirchendienſt unmöglich. Um der Ord⸗ nung und um derſelben Menſchen ein und desſelben Volkes willen ſei der Staat ſelbſt⸗ verſtändlich an der irdiſchen Ordnung der Kirchen intereſſiert, in dieſem Zuſammenhang müſſe deshalb auch die neue Verordnung zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche geſehen und gewertet werden. Um die vom Reich gewünſchte organiſche Entwicklung ver⸗ ſtehen zu können, müſſe man ſich die zum Teil erſchreckend äußerliche Auffaſſung von der chriſtlichen Religſon in manchen Kreiſen vergegenwärtigen. Man möchte die Wirkſam⸗ keit des chriſtlichen Glaubens vielfach immer wieder durch gewiſſe Machtpoſitionen der Kirchen im öffentlichen Leben beweiſen. Die Forderung des autoritären Staates nach totaler Führung werde aus dieſem Grunde — ganz unlutheriſch— als„heidniſche“ Pa⸗ role gebrandmarkt. Das nationalſozialiſtiſche Reich fühle ſich an einen äußerlichen Grund⸗ ſatz eines. das auf einer Verbindung von„Krone und Altar“ be⸗ ruht, nicht mehr gebunden. Es erkenne die religiöſe Verantwortung des ein⸗ zelnen als ſo entſcheidend an, daß man dazu nicht nach dem äußeren Gewohnheitsrecht ver⸗ fahren dürfe. Reichsminiſter Kerrl habe durch ſeine entſchiedenen Worte erhebliche Mißver⸗ ſtändniſſe auch in ausländiſchen Kreiſen beſei⸗ tigt. Auch der immer wiederkehrende Hinweis ausländiſcher Kreiſe auf Verhaftungen von Pfarrern ſei in dieſer Hinſicht völlig fehlgegangen. Es ſei ein alter innerkirchlicher Brauch, daß kirchliche Kollekten nur nach einer beſtimmten Ordnung, nach einem Kollekten⸗ plan, geſammelt werden können. Dieſe alther⸗ gebrachte Ordnung ſei von beſtimmten kir⸗ chenparteilichen Kreiſen durchbrochen worden. In Deutſchland ſeien noch niemals Konflikte dadurch entſtanden, daß ein Pfarrer nach einem ordnungsmäßigen Kollektenplan ge⸗ ſammelt hat. Vielmehr hätten ſich gute deut⸗ ſche Kirchenbeſucher dagegen verwahrt, daß ſie an einer Kollekte ſich beteiligen ſollten, die als Kampffonds einer einzelnen kirchenparteilichen Gruppe diente. Der Staat ſei deshalb alſo genötigt, ſeine chriſtlichen Bürger gegen eine Vergewaltigung ſeitens einzelner Pfarrer zu ſchützen. Reichsminiſter Darre fährk nach Jlalien Berlin, 5. Jan. Am Schluß jeden Bae findet in Rom die wichtigſte Veranſtaltung auf land⸗ wirtſchaftlichem Gebiet, die Preisverteilung an die Sieger der Getreideſchlacht. durch den Duce ſtatt. Dieſe Preisverteilung wird der Duce am 9. Januar vornehmen. Reichs⸗ miniſter R. Walther Darré iſt gebeten wor⸗ den, dieſer Feier beizuwohnen. Der italieniſche Miniſter für Landwirtſchaft und Forſten, Roſſin i. hat den Reichsernäh⸗ rungsminiſter R Walther Darré in Erwide⸗ rung ſeines vorjährigen Beſuches in Deutſch⸗ land, wo er unter Führung des Reichsbauern⸗ führers vorbildliche Einrichtungen der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft und die Auswirkungen unſerer Erzeugungsſchlacht beſichtigte, einge⸗ laden, ſich auch perſönlich ein Bild der Lei⸗ ſtungen der faſchiſtiſchen Agrarpolitik zu . und bedeutungsvolle Unternehmen der Landeskultur ſowie landwirtſchaftliche Inſtitute und Betriebe zu beſichtigen. Reichs⸗ miniſter Darré wird der Einladung Folge leiſten und hat dem italieniſchen Landwirt⸗ ſchaftsminiſter mitgeteilt, daß er ſich freue, bei dieſer Gelegenheit den ſeinerzeit in Deutſch⸗ land aufgenommenen Gedankenaustauſch fort⸗ ſetzen zu können. Reichsminiſter Darrée wird auf ſeiner Reiſe nach Italien von Staatsſekretär Backe und Miniſterialdirektor Dr. Walter vom Reichsernährungsminiſterium begleitet wer⸗ den. Der Oberbefehlshaber des Heeres. General⸗ oberſt Freiherr v. Fritſch. iſt von ſeinem mehrwöchigen Erholungsurlaub in Aegyrten zurückgekehrt und hat ſeine Dienſtgeſchäfte wie⸗ der übernommen. 5 Am 6 Januar wird das Forſchungs⸗ und Ver⸗ meſſungsſchiff der Kriegsmarine„Meteor“ von Wilhelmshaven aus zu einer ſechsmonatigen Forſchungsfahrt in den Atlantik auslaufen. ſieine Judenürzle mehr bei Erſahkaſſen Berlin. 5. Januar. Mit Wirkung ab 1. Januar ſind bei den Er⸗ ſatzkaſſen für die Krankenverſicherung alle nach den Nürnberger Geſetzen jüdiſchen Aerzte aus⸗ geſchloſſen worden. womit ein bedeutſamer Schritt zur Entjudung des deutſchen Kranken⸗ kaſſenweſens getan wurde. Wie der„Angriff“ mitteilt. hat der Verband der Angeſtellten⸗ Krankenkaſſen, die Dachorganiſation von 14 Er⸗ ſatzkaſſen. nach einer Vereinbarung mit der Kaſſenärstlichen Vereinigung die Zulaſſung der jüdiſchen Aerzte zur Erſatzkaſſenpraxis mit dem Jahresſchluß 1937 für erloſchen erklärt. Für rund drei Millionen in den Angeſtellten⸗Kran⸗ kenkaſſen verſicherte Perſonen ſind damit die jüdiſchen Aerzte völlig ausgeſchaltet worden. Nur in den Pflichtkrankenkaſſen, alſo den Orts⸗, Land⸗ Betriebs- und Innungskraskenkaſſen ſind jüdiſche Aerzte unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen im Rahmen der geſetzlichen Beſtim⸗ mungen auch weiterhin zugelaſſen. Von dieſer ſtaatlichen Ordnung ſind die privaten Erſatz⸗ kaſſen nicht betroffen. die mit ihren Aerzten im freien Vertragsverhältnis ſtehen. Allein für Berlin bedeutet die auf Anordnung des Reichs⸗ ärzteführers erfolgte Ausſchließung der jüdiſchen Aerzte die Ausſchaltung von 1022 Aerzten aus der Erſatzkaſſenpraxis. Auch für andere Groß⸗ ſtädte. namentlich für Breslau. Frankfurt und Hamburg. einen einen ſtarken Prozentſatz an jüdiſchen Aerzten aufweiſen, iſt die Anordnung von großer Bedeutung Insgeſamt dürften et⸗ wa 3000 jüdiſche Aerzte im ganzen Reich von der Regelung betroffen werden. Der Källeeinbruch in Schleſien Breslau. 5. Januar Die ſeit einigen Tagen in Ober⸗ und Nieder⸗ ſchleſien herrſchende große Kälte hat am Diens⸗ tagfrüh ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Nach Meldungen des Reichswetterdienſtes wa⸗ ren folgende Tiefſttemperaturen zu verzeichnen: Breslau minus 16 Grad. Trachen⸗ berg minus 19 Grad. Im Rieſengebirge melden die Reifträgerbaude minus 16 Grad. Schnee⸗ koppe minus 18 Grad. im mittleren Rieſen⸗ gebirge das Jugendkammhaus minus 17 Grad, Waldenburg minus 12 Grad und die Glatzer Bäder Reinerz. Altheide und Kudowa minus 12 bis 15 Grad. In Oberſchleſten erreichte der Käl⸗ tepol in Gleiwitz minus 13. in Hindenburg mi⸗ nus 14 und in Beuthen minus 15 Grad. Da noch kältere Luftmaſſen hereinbrechen, iſt mit einer weiteren Verſchärfung des Froſtes zu rech⸗ nen. g Froſtſchäden an der Neichsautobahnbrücke bei Rüdersdorf Berlin, 5. Januar Unter der Einwirkung des ſtarken Froſtes der letzten Tage ſind an der Reichsautobahnbrücke bei Rüdersdorf(Berliner Ring) zwei Riſſe entſtanden, die es notwendig machten, die Brücke vorübergehend zu ſperren Der Ver⸗ kehr wird auf der Reichsautobahn zwiſchen Vo⸗ gelsdorf und Erkner durch Umleitung aufrecht erhalten. Dampfer„Traunſtein“ wieder flolt Die Bergungsausſichten der geſtrandeten deutſchen Dampfer Hamburg, 5. Januar. Von den vier Hamburger Dampfern, die, wie berichtet, om Montag im Hafen von an der Küſte von Spaniſch⸗Marokko durch einen orkanartigen Sturm auf den Strand geworfen worden waren, iſt es dem Dampfer„Traun⸗ ſtein“ gelungen, am Dienstagvormittag mit eigener Kraft wieder freizukom⸗ mean. Der 1875 Tonnen große Dampfer befin⸗ det ſich auf der Fahrt nach Gibraltar, wo er ing Dock gehen wird. Nicht ſo günſtig ſteht es um die Bergung des Dampfers„Luiſe Leonhardt“. Wie von der Reederei mitgeteilt wird, iſt das 4475 Ton⸗ nen große Schiff auf einen Felſen ge⸗ worfen worden. Schiff dicht geblieben, ſo daß keine unmittelbare Gefahr beſteht. Da der Sturm in den letzten Stunden aber wieder zugenommen hat, iſt das Schiff noch einige Meter höher auf den Strand geworfen worden. Trotzdem rechnet man noch mit einer Bergung. Die Lage des 3307 Tonnen großen Dampfers „Boltenhof“ und des 2299 Tonnen großen Dampfers„Maritza“ hat ſich nicht weſentlich verändert. Beide Schiffe ſind bei der Stran⸗ dung dicht geblieben, ſo daß für die Beſatzung auch hier keine Gefahr beſteht. Deutſcher Dampfer mit venezueliſchem Schoner zuſammengeſtoßen— Fünf Perſonen vermißt Bogota, 5. Januar. Nach einer Meldung aus Venezuela hatte der deutſche Dampfer„Heinz Horn“ der Hamburger Reederei H. O. Horn einen folgenſchweren Zu⸗ ſammenſtoß mit dem venezueliſchen Schoner „Maria Chriſtian“. Sieben Mann der Be⸗ ſatzung des Schoners konnten gerettet werden. fünf werden vermißt. Der Dampfer„Heinz Horn“ iſt inzwiſchen in Port of Spain eingelaufen. Diskonkermäßigung in Norwegen Oslo, 5. Januar Die Norwegiſche Staatsbank hat den Diskont⸗ ſatz von bisher 4 v. H. auf 37 v. H. ermäßigt. Der bisherige Satz war ſeit dem 7. Dezember 1936 in Geltung. Eiſenbahnunglück in Kwankung 40 Tote, 120 Verletzte. §§ London, 4. Januar. In der Provinz Kwantung ereignete ſich ein ſchweres Eiſenbahnunglück. bei dem über 40 Menſchen getötet und 120 verletzt wurden. Der Zug von Kanton nach Wuſchang entgleiſte. Als Urſache wird Unterſpülung des Bahnkörvers durch ſtarke Regenfälle vermutet. Melilla Glücklicherweiſe iſt das 2 0 Nieder⸗ im Diens. erteicht. lſtez wa⸗ len zu „Ttachen⸗ de melden „Söhee⸗ N Rieſen⸗ 7 grad, le Glatzer Minus 2 der Käl. burg mi rad. da iſt mt s zu tech. übrüce Iumuat lutes der dabnbrücke Affe cen, dite der Ver chen Vo⸗ aujtecht u fool deten Aanuar. die, wie Melilla uch einen geworſen „Traun dag mit zukon⸗ et beſiu⸗ „o er gung des Wie von 475 Ton⸗ en ge⸗ e iſt das littelbate m letzten t, it das u Sttand man dampfers peſentli t Stran⸗⸗ Beſatzung Schoner betnilt anuat. hatte det bu tget ren du Schonet det Ve⸗ werden, ichen un el anuat 4 N* „ 1 14 1 1 1 0 . 9 N 7 4 5 N ö * 1 2 13 1 Grundlage fahren, der Goldgräberinnen 1937 Weibliche Erpreſſer nützen die Angſt vor dem Skandal London, im Januar In einem aufſehenerregenden Londoner Pro⸗ eß wegen Verführung unter Zuſicherung der he würde der Beklagte, ein 67jähriger Direktor freigeſprochen, weil das Gericht zur Ueberzeu⸗ gung kam, daß drei Schweſtern dem Manne eine Falle geſtellt hatten und eine hohe Schaden⸗ erſatzſumme erpreſſen wollten Es iſt auffallend, daß gerade in England ſoviele Prozeſſe wegen übler Nachrede, Ver⸗ leumdungen und— Verführung unter Ver⸗ prechung der Ehe geführt werden. Der Grund für liegt in den engliſchen Geſetzen, die dem Kläger auf verhältnismäßig leichte Weiſe zu es verhelfen, wenn er für eines der erwähnten Vergehen des Beweis antreten kann. Der ſoeben in London verhandelte Fall einer 35jährigen Frau gegen einen um mehr als 30 Jahre älteren Mann iſt für jene Kla⸗ 5 wegen Eheverſprechens geradezu ein uſterbeiſpiel. Die Klägerin, die ihren Lebensunterhalt als 11 7 und Künſtlermodell verdiente, machte ei ihrer älteren Schweſter, einer geſchiedenen rau, die Bekanntſchaft eines älteren wohlha⸗ enden Herrn, der ſich lebhaft für ſie zu in⸗ tereſſieren beginnt und ihr eifrig den Hof macht. Der 67jährige Fabrikdirektor ſieht we⸗ nigſtens 10 Jahre jünger aus und dürfte auf den erſten Blick als ſoignierter ſtattlicher Fünf⸗ ziger angeſprochen werden. Er überſchüttet die unge Dame mit Aufmerkſamkeiten und richtet hr eine eigene Wohnung ein. f In dieſer Wohnung ſtattet er ihr mehrfache Beſuche ab und begeht, als er eine überſeeiſche Geſchäftsreiſe antritt den Fehler, der Gelieb⸗ ten glühende Liebesbriefe zu ſchreiben. Nach einer Rückkehr ſtellt ſich heraus, daß er gleich⸗ alls zur Schweſter ſeiner Geliebten in Be⸗ iehungen ſtand. Die Folge war ein Mords⸗ ach und eine Klage der Geliebten wegen Bruch des Eheverſprechens, das der Direktor in Gegenwart aller drei Schweſtern gemacht haben ſoll. Die ganze Sache wäre wohl nie vor Gericht . wenn der Beklagte das geforderte chweigegeld rechtzeitig bezahlt hätte, was er aber ablehnte. Soweit gleichen ſich faſt alle Prozeſſe dieſer Art. Aber im vorliegenden Fall kam es an⸗ ders, als die Klägerin erhoffte. Der Anwalt des Beklagten konnte nachweiſen, daß ſein Mandant in die Hände von Erpreſſerinnen gefallen war, die ihre Forderung auf einer völlig erlogenen aufgebaut hatten. Auch die Trä⸗ nen, die die angeblich in ihrer Ehre Verletzte weinte, bezeichnete der Verteidiger als unecht. Aber nicht genug damit: er nannte die drei Schweſtern Hochſtaplerinnen und drohte mit richtlicher Verfolgung wegen Meineids und 5 5 Die Richter ſchloſſen ſich ſeinen wieſen die Klage ab und Ausführungen an, 1 1425 ein Verfahren gegen das Trio in Aus⸗ Hochſtaplerinnen dieſer Art treiben in Lon⸗ don in reichem Maße ihr Unweſen. Das mußte erſt unlängſt ein amerikaniſcher Bankier er⸗ für einige Monate nach Europa kam. Die Gattin des Amerikaners war ihm vorausgereiſt und hielt ſich in London auf. Auf 1 der Reiſe nach Southampton lernte der Ban⸗ 1 5 3 1 geführt kier ganz zufällig eine junge Dame kennen. Als er am erſten Abend den Sypeiſeſaal des Schiffes betrat, ſaß die Schöne nur wenige Tiſche weit von ihm entfernt, und der Zufall fügte es, daß auch ihre Liegeſtühle an Deck dicht beieinander ſtanden. So entwickelte ſich ganz zwanglos ein Geſpräch, in deſſen Verlauf die junge Frau auf den Bankier den beſten Eindruck machte. Sie ſprach davon, daß ſie aus den Vereinigten Staaten komme und jetzt nach Southampton. ihrem ſtändigen Wohnſitz zurückkehre. Ihr Mann weile gerade auf einer Großwildiagd in Afrika. In der Unterhaltung ſtellte ſich heraus, daß der Bankier und die Dame viele gemein⸗ ſame Bekannte hatten, wodurch beinahe eine Grundlage für eine zwangloſe Freundſchaft ge⸗ geben ſchien. Als der Dampfer in Southampton einlief, bat der Amerikaner ſeine neue Bekannte in die Oper und anſchließend zu einem Souper, eine Einladung. die ſie gerne annahm. Als das Schiff anlegte, wurde die Dame von einem Auto abgeholt und ein livrierter Privatchauffeur nahm ihr umfangreiches Gepäck in Empfang. Der Bankier geleitete ſie noch in ihre Woh⸗ nung, die von ſolidem Wohlſtand zeugte und ſeinen guten Eindruck nur beſtätigte. Er aber ſulhte ſein Hotel auf und holte die Dame abends zur Oper ab. Als ſie ſpäter ein exklu⸗ ſives Neſtaurant aufſuchten, um zu Abend zu ſpeiſen. klaste die Dame plötzlich über Migräne und hegte den Wunſch, doch lieber ein ſtilles Lokal zu wählen. wo man in aller Ruhe plau⸗ dern könnte. Nach einigem Zögern lud der Bankier die Dame in den Salon ſeines Hotel⸗ aoparlements ein. Die Zeit verſtrich bei Sekt und angenehmen Geplauder. Gegen 2 Uhr nachts klopfte es plötzlich an der Tür.„Das wird mein Mann ſein“, ſagte die Dame mit un⸗ erſchütterlicher Ruhe. Der Bankier war nicht ſo weltfremd, um nicht zu wiſſen. was die Stunde geſchlagen hatte. Er dachte an ſeine Frau in London und den böſen Skandal, der da drohte. So war er alſo froh, als er nach einigem Hin und Her ſich mit 5 000 Pfund aus der Affäre ziehen konnte. Ohne mit der Wimper zu zucken. ſchrieb er einen Scheck aus. den die Dame freundſchaft⸗ lich lächelnd in Empfang nahm.„Ein gutes Börſenmanöver, und Sie haben den Verluſt wieder wett gemacht“, meinte der„Ozean⸗ Vamp“ beim Abſchiednehmen. Der Bankier konnte ſich tröſten. daß auch er nur einer von den Vielen war, die dieſe Gegen⸗ rechnung begleichen mußten. Weit Schlimme⸗ res paſſierte vor Jahren dem Maharadſcha von Kaſchmir, als er ſich in London aufhielt. Auch hier war es eine beſtrickende Schöne, die ihm in den Weg lieſ. Im kritiſchen Augenblick erſchien dann der„Gatte“ der Dame. Der Fürſt mußte wohl oder übel eine Viermillion Pfund auf den Tiſche des Hauſes legen, um den in ſei⸗ ner Ehre tiefgekränkten Ehemann zu beſchwich⸗ tigen. 5 Man ſieht: Liebe auf den erſten Blick kann beſonders in England ein teurer Spaß werden. Ein in der Materie bewanderter Anwalt ſchätzt die Summe der jährlichen Schweigegelder auf mindeſtens eine Million Pfund. Die Angſt vor dem Skandal iſt es, die den„Goldgräberin⸗ nen“ ihre Opfer zutreibt. Ohne die beſtehen⸗ den Geſetze würde die Ausbeute auf dieſem eig nicht ſo reich ſein, wie ſie es in Wirklich⸗ eit iſt. Reiſeverkehr um 16 Prozent geſteigerl Günſtige Enkwicklung der Reichsbahn im Jahre 1937 Berlin, 5. Januar Die Deutſche Reichsbahn hat, wie ſich aus dem vorläufigen Jahresrückblick ergibt, auch im Jahre 1937 an der allgemeinen Auf⸗ wärtsentwicklung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft Anteil gehabt. Die Befriedigung des wachſenden Verkehrs hat hohe Anforderungen an alle ihre Verkehrszweige geſtellt. Nicht allein die Leiſtungsergebniſſe des letzten Vorkriegs⸗ jahres 1913, ſondern auch die des bisher gün⸗ ſtigſten Geſchäftsjahres 1929 wurden über⸗ troffen. 5 Im Reiſeverkehr ſind die Perſonen⸗Kilo⸗ meter gegenüber 1936 ͤ um rund 16 v. H. und gegenüber 1929 um rund 7 v. H. an⸗ geſtiegen. Im Güterverkehr ergab ſich bei den Tonnen⸗Kilometern eine Steigerung von rund 15 v. H. gegen 1936 und von rund 6 v. H. gegen 1929. Für die Verkehrsentwicklung iſt kennzeich⸗ nend die günſtige Aufwärksenlwicklung im Güler⸗ verlehr Die Aufgaben des Vierjahresplanes machten die Stellung von 8,5 v. H. mehr Wa⸗ en im arbeitstäglichen Durchſchnitt als im Jahre 1936 erforderlich. Die Beanſpruchung des Güterwagenparks war faſt während des ganzen Jahres 1937 außerordentlich ſtark. Die Betriebsleiſtungen haben die des Jahres 1929 erreicht oder überſchritten, obwohl der Wagen⸗ beſtand gegen 1929 um 10 v. H. niedriger war. Große Aufmerkſamkeit wurde der Beſchleuni⸗ gung der Wagen auf dem Wege vom Verſender zum Empfänger gewidmet. Ferngüterzüge wur⸗ den auch auf langen Strecken gebildet. Hinzu kam die Belaſtung durch neu aufkommenden Verkehr. Auch die großen Maſſenveranſtaltun⸗ gen(Parteitag, Sängerfeſt, Manöver uſw.) 9 55 große Anforderungen an den Güterver⸗ ehr. Im Perſonenverkehr haben die Verkehrsleiſtungen infolge der anhal⸗ tenden günſtigen allgemeinen Wirtſchaftslage weiter zugenommen. Die Zahl der beförderten Perſonen liegt um etwa 11 v. H. und die Zahl der Perſonen⸗Kilometer um etwa 16 v. H. über den Ergebniſſen des Jahres 1936. Die mittlere Reiſeweite iſt auf etwa 28 Kilometer gegen 27 die polniſchen Sprachprüfungen Deulſche Kinder gehören in die deulſchen Schulen „ Warſchau. 5. Januar In der Senatsſitzung am Dienstag brachte der deutſche Senator Wiesner eine Eingabe über die Schulverhältniſſe in Oſtoberſchleſien ein. In dieſer Denkſchrift wird darauf hingewie⸗ ſen, daß ſeit dem Erlöſchen der Genfer Konven⸗ tion ſtatt der im Jahre 1934 gegründeten deutſch⸗volniſchen Sprachprüfungs⸗ kommiſſion eine rein polniſche Kör⸗ perſchaft darüber entſcheidet, ob die ſchulpflich⸗ tigen Kinder deutſche oder polniſche Schulen zu beſuchen haben. Da die Handhabe der Sprach⸗ prüfungen, wie in der Eingabe im einzelnen dargelegt wird, vielfach zu Unzuträglichkeiten hat, wird an den Kultusminiſter die Frage geſtellt, ob er gewillt ſei. dieſe Sprachprü⸗ fungen auf dem Wege einer Verordnung zu be⸗ ſeitigen und den geſetzlichen Zuſtand wiederher⸗ zuſtellen. Den deutſchen Eltern müſſe das Allein⸗ beſtimmungsrecht über ihre Kinder gewährlei⸗ ſtet werden. Die bereits getroffenen Entſchei⸗ dungen. die gegen den Willen der Eltern er⸗ ſolgt ſind, ſeien rückgängig zu machen, um den 9 Kindern wieder den Beſuch der deutſchen Schule zu ermöglichen. Muſſolini empfängt rumäniſche Abordnung Nom. 5. Januar Die zum Beſuch der Auguſtus⸗Ausſtellung aus Bukareſt nach Rom gekommenen 1500 Ru m ä⸗ nen haben am Dienstag am Grabmal des Unbekannten Soldaten und am Ehrenmal der gefallenen Faſchiſten Kränze niedergelegt. Beim Beſuch des Trajan⸗Forum wurde einer Abord⸗ nung der rumäniſchen Gäſte vom Gouverneur von Rom ein Marmorfragment des Kaiſers Trajan überreicht, der— wie der Gouverneur ausführte— die Legionen und die Kultur des antiken Rom bis nach Dacien, dem heutigen Rumänien gebracht hat. Anſchließend wurde die Abordnung vom italieniſchen Regierungschef Muſſolini im Palazzo Venezia empfangen. Auf eine Begrüßungsanſprache des Führers der Ab⸗ ordnung, Senator Manoilescu. der die Mitglie⸗ der der rumäniſchen Reiſegeſellſchaft als„Pil⸗ ger ins antike, aber vor allem ins neue Rom Muſſolinis“ bezeichnete. antwortete der Duce mit dem Hinweis auf die geſchichtliche Bande. „die das rumäniſche und das italieniſche Volk in der Vergangenheit wie in der Gegenwart verknüpfen.“ Es ſei das„erſte Mal, daß eine ſo zahlreiche rumäniſche Geſellſchaft Italien be⸗ ſuche, ein Beſuch, der in einem für die Politik Rumäniens beſonders bedeutungsvollen Zeit⸗ punkt erfolge.“ a Wie aus Bagdad verlautet. iſt die franzöſi⸗ ſche Rekordfliegerin Maryſe Hilsz etwa 50 Kilometer von Djaſk in Iran wohl und munter aufgefunden worden. Sie hatte zwiſchen Djaſk und Bender Abbas eine Notlandung vorneh⸗ men müſſen. Der engliſche parlamentariſche Unterſtaats⸗ ſekretär für die Kolonien. Lord Dufferin. ver⸗ ließ am Dienstag im Flugzeug Southampton zu einer zweimonatigen Rundreiſe durch Oſtafrika, auf der er von ſeinem Privatſekretär begleitet wird. Kilometer im Jahre 1936 und 25,6 Kilometer im Jahre 1935 angeſtiegen. Die Reiſen mit Fahrpreisermäßigung haben weiter ſtark zugenommen. 1937 wurden etwa 70 v. H. aller Reiſenden zu ermäßigten Sätzen befördert(1936 68,6 v. H. und 1935 66,4 v. H.) Die Geſamtzahl der zu ermäßigten Preiſen beförderten Reiſenden iſt um 3,6 v. H. angeſtiegen(1936 gegenüber 1935 3,4 v. H.). Der Anteil an den Perſonen-Kilometern ſtellte fich 1937 ſogar auf etwa 73 v. H. Die Ein⸗ nahmen aus dem Verkehr zu ermäßigten Tari⸗ fen machten 1937 etwa 55 v. H. aus. Der„Kraft durch Freude“ ⸗Reiſeverkehr auf weitere Entfernungen hat beſonders ſtark zugenommen. An Regel⸗ und Sonderzügen wurden 1987 etwa 534,3 Millionen Zug⸗Kilo⸗ meter gegen 506,4 Kilometer im Jahre 1936 gefahren(5,5 v. H. mehr). Bemerkenswert iſt die außerordentliche Stei⸗ gerung des allgemeinen innerdeulſchen Reiſeverkehrs auf weite Entfernungen. Die mittlere Reiſe⸗ weite im Allgemeinverkehr(ohne Stadt⸗, Ring⸗ und Vorortverkehr in Berlin und Hamburg) hat ſich auf 35,4 Kilometer erhöht, gegen 84,1 im Jahre 1936 und 33,3 Kilometer im Jahre 1935. Selbſt die Ergebniſſe des olympiſchen Jahres 1936 ſind alſo weit übertroffen. Da⸗ durch wurde eine weſentliche Verdichtung des Fahrplans bedingt. Die Zahl der mit Ferien⸗ Sonderzügen beförderten Reiſenden betrug 149 400 Perſonen, gegen 84000 im Jahre 1935, was eine Steigerung um 52 v. H. be⸗ deutet. Die Zahl dieſer Sonderzüge betrug 1937: 249, 1936: 216 und 1935: 165. In den erſten neun Monaten des Jahres 1937 fuhren 17307 Verwaltungs⸗ und Geſellſchafts⸗ ſonderzüge mit Fahrpreisermäßigung mit 5,8 Millionen Zug⸗Kilometer(1936: 13 892 Son⸗ derzüge mit 4,6 Millionen Zug⸗Kilometer). Im Monat Juni war der Sonderzugverkehr mit 3800 Sonderzügen am ſtärkſten. Unter den Maſſenveranſtaltungen ſteht der Reichsparteitag mit 642 Sonderzügen an der Spitze. Auf den neu fertiggeſtellten f Teilſtrecken der Reichsautobahn hat die Reichsbahn neue Linien⸗Verkehre einge⸗ richtet. Ende 1937 waren 32 Reichsautobahn⸗ linien und 30 andere Linien in Betrieb. Der Perſonalſtand der Reichsbahn betrug im Durchſchnitt des Jahres 1937 rund 715 400. Das bedeutet gegen 1936 eine Stei⸗ gerung um rund 55 400 Köpfe oder 7,7 v. H. Die Zahl der Beamten belief ſich Ende des Jahres auf etwa 287 400. Durch Sondermaß⸗ nahmen ſind ſeit 1934 rund 17 000 bewährte Kämpfer der nationalen Erhebung gefördert worden. Seit 1935 ſind 16 000 Frontkämpfer angeſtellt worden. Rund 15 000 Reichsbahn⸗ arbeitern wurde in Anerkennung ihrer Ver⸗ dienſte als alte Nationalſozialiſten die der Lohnberechnung zugrundezulegende Dienſtzeit um fünf Jahre verbeſſert. Das Lebensalter, bei dem Vollohn gewährt wird, wurde vom 1. Juli ab von 24 auf 21 Jahre herabgeſetzt. Seit dem 1. Januar wurde ein verbeſſerter Familienlohn an kinderreiche Arbeiter gezahlt. Aus dem Wohlfahrtsweſen der Reichsbahn iſt hervorzuheben die günſtige Finanzlage der Reichsb.⸗Betriebskrankenkaſſen. Der Unfallſchutz wurde weiter ausgebaut. Die Beſtrebungen des Amtes„Schönheit der Arbeit“ wurden wieder durch einen Wettbewerb unter⸗ ſtützt. Die Reichsgruppe Reichshahn⸗Kleinland⸗ wirtſchaft wird von der Verwaltung gefördert. Zur Förderung der Aus⸗ und Fortbildung be⸗ gabter Söhne von Reichsbahnarbeitern und ⸗heamten wurden 300 000 RM. bereitgeſtellt. Mitte 1937 beſtanden etwa 500 Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereine mit rund 170 000 Mitgliedern. Rund 30 000 Reichsbahnbedien⸗ ſtete haben das SA⸗Sportabzeichen erworben. Auf dem Gebiet der Wohnungsfürſorge hat die Reichsbahn insgeſamt etwa 4200(1936 rund 2400 Wohnungen, und zwar faſt ausſchließlich Arbeiterwohnſtätten und Kleinwohnungen, ge⸗ fördert. Die Organiſation der Reichs ⸗ bahn iſt durch das vom Führer am 30. Ja⸗ nuar 1937 verkündete Geſetz völlig neugeſtal⸗ tet worden. Die Hoheit der Reichsregierung iſt wieder hergeſtellt und die Beamten wurden zu unmittelbaren Reichsbeamten. gie hören im Rundfunk.. Donnerstag, den 6. Januar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel Morgenruf. 6.30 Konzert. 10: Volksliedſingen 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.15: Hausmuſik einſt und jetzt. 16. Muſik am Nachmittag. 18. Klaviermuſik. 18 25: Kleines Unterhaltungskonzert. 18 45. Was bringt uns das Sportjahr 19382 19.10: .. und jetzt iſt Feierabend! 20: Der Bettelſtudent. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. Frankfurt 6: Andante largo in C⸗dur Gymnaſtik. 6.30: Kon⸗ zert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Ein froher Morgengruß aus der Weſtmark. 9.45: Hausfrau, hör zu! 10: Schulfunk. 11.40: Deutſche Scholle. 12: Konzert. Volk und Wirt⸗ 16: Konzert. 18: 19.10: Unterbaltungskonzert. 21:„Die Eine luſtige Kurzhörſzene. 21.10: Kam⸗ 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſil Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Fröhliche Morgenmuſik. 10: Volks- liedſingen. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Zau⸗ ber der Stimme. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Ju- gend ſpielt klaſſiſche Streichmuſik 18.30: Griff ins Heute. 19.15: Meiſter der Unterhaltungsmuſik 20: 14.10: Liebe vertraute Weiſen. 15: chaft 15.15: Für unſere Kinder. Zeitgeſchehen Fahrkarte“. mermuſik Ein Abend mit Chopin. 21: Dvorak: Sinfonie aus der „Neuen Welt“ 21.45: Junge Lyriker. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—1: Nachtkonzert. Wirtschaftsteil Rnein-maimsche ahenaborse Weiter feſt. Die Abendbörſe war auf der ganzen Linie weiter feſt. Aus dem Publikum ſetzten ſich die Käufe fort, während ſich das Angebot weiterhin in engen Grenzen hielt, lediglich ſeitens der Berufskreiſe erfolgten ver⸗ ſchiedentlich kleine Abgaben, ſo daß die Umſätze teil⸗ weiſe etwas größer waren. Gegenüber dem Mittags⸗ verkehr ſtellten ſich neue Erhöhungen von durch⸗ ſchnittlich /—1 Prozent ein, teilweiſe betrugen ſie bis 2 Prozent, ſo daß auch der Berliner Schluß viel⸗ fach bis 1 Prozent überſchritten wurde. Verhältnis⸗ mäßig ruhig lagen Bergwerksaktien. Feſt agen ie⸗ doch Buderus mit 124(122¼), Rheinſtahl waren/ Prozent höher angeboten mit 1488/, Hoeſch zogen ½ Prozent aa auf 117½, während Verein. Stahl ½ Prozent nachgaben auf 115. Lebhaft waren J. Farben mit 162½(161¼) und zeitweiſe 162¼—163. Stärkere Steigerungen hatten Geſfürel mit 148 ¼ (147), Feldmühle Papier mit 139 ¼(137½), Th. Gold⸗ ſchmidt mit 142(140), Rütgerswerke mit 153(151) und je 1 Prozent höher notierten Demag mit 146, Zell⸗ ſtoff Waldhof mi“ 152¼, bei den übrigen Werten be⸗ trugen die Beſſerungen /—/ Prozent. Leicht er⸗ mäßigt waren Bemberg mit 140(140¼), Conti Gummi mit 191 ½(192). Am Einbeitsmarkt zogen Bank⸗ aktien weiter an, Deutſche Bank 125/(125 ½), Com⸗ merzbank 119 ¼(119), Pfälz. Hyp. Bank 109(108). Das Rentengeſchäft hielt ſich in engem Rahmen Far⸗ ben⸗Bonds weiter erhöht auf 131(130), ferner Kom⸗ munal⸗Umſchuldung auf 94,95(94,90), Reichsbahn⸗ VA. unv. 129 ½, ebenſo 4½proz. Krupp mit 100. Im 5 waren Wayß& Freytag weiter feſt mit 50—151(149), ebenſo Katz& Klumpp mit 108—109 (107½) und Schuhfabrik Herz mit 121—122(120). Uenmarkie Mannheimer Großviehmark! Zufuhr: 64 Ochſen, 69 9Bullen, 81 Kühe, 90 Färſen, 709 Kälber, 37 Schafe, 1803 Schweine. Preiſe: Ochſen 42—45 37—41. 30—36; Bullen 40 43, 35—39, 28—34; Kühe 40—43, 34—39, 26—33—25; Färſen 41—44, 36—40, 26—35; Kälber 60—65, 5359, 41—50, 30—40, Hammel 44—50, bis 43, bis 43; Schafe 31—40, 31—40, bis 30; Schweine a) 56,5, bi) 55,5, b2) 54,5, c) 52,5, d, e, f) 49,5, g1) 53,5, g2) 51,5. Marktverlauf: Großvieh zugeteilt, Kälber mittel, Schweine zugeteilt, Schafe zugeteilt. er heutige Mannheimer Hroßviehmarkt hatte fol⸗ genden Auftrieb Ochſen 64, Bullen 69, Kube 1 Rin- der 90 zuſammen 304 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche waren 68 Tiere wenicer zum Verkauf ge⸗ ſtellt. Es erfolgte Zuteilung er ſprechend der Kon⸗ tingente bei unveränderter Hochſtnotiz fur Ochſen 42 —45, Bullen 40—43, Kühe 40—43, Rinder 41—44 Der Kälbermarkt war mit 700 Tieren(Vorwoche 780) be⸗ fahren. Der Markt nahm einen mittleren Jerlauf, die Hoͤchſtnotiz blieb unverändert 60-65 Eine beſſere Beſchickung hatte der Schweinemarkt mit 1803 Tieren (Vorwoche 837). Im Rahmen der Kontingente wurde die übliche Zuteilung vorgenemmen Die Höchſtnotiz bb von 54 auf 56,5 gemäß der Martiordnung er⸗ 0 Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Kälber 1266(gegen 1020 am 26. Dez), Hammel und Schafe 391(167), Schweine 3880 (1409). Notiert 7 je 50 kg. Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 61—65(60—65), b) 52—59(52—59), c) 44—50(44—50), d) 30—40(30—40). Hammel b2) 46—48(40—45). c) 40— 45(38—39), d) 28—39 (—). Schafe a) 40—42(32—37), b) 35—38(20—30), c) 20—32(1217), Schweine a) 56.50(54), bl) 55.50(54), b2) 54.50(54), c) 52.50(53), d) 49.50 (50), e)—(—) Sauen g1) 53.50(54), g2) 51.50 (52). Marktverlauf: Kälber und Schweine zuge⸗ teilt. Hammel und Schafe lebhaft. Fleiſch⸗ groß markt. Angebot: 786(1266) Viertel Rind⸗ fleiſch, 2877(1949) halbe Schweine, 157(390) ganze Kälber, 36(29) ganze Hämmel, 4(8) Kleinvieh. Notiert wurden je 50 kg in RM.: Ochſenfleiſch a) 80. b) 69. Bulleufleiſch a) 77. Kuhfleiſch a) 77, b) 65, e) 54 Färſenfleiſch a) 80, b) 69. Kalbfleiſch I 79—88. II 65—78(66—78). Hammelfleiſch b) 76 bis 90, e) 65—75. Schweinefleiſch b) 73. Fett⸗ waren. Roher Speck unter 7 em 78, Flomen 80 RM. je 50 kg. Marktverlauf: lebhaft. Mainzer Schweinemarkt. Auf dem Mainzer Schlachthof ſtanden 767(3465 Schweine zum Verkauf, die zu nachfolgenden Prei⸗ ſen zugeteilt wurden: a) 56.50(54), b1) 55.50(54), 62) 54.50(54), c) 52.50(53), d) 49.50(50), e) 49.50 („. p 49.50(). Sauen gi) 53.50(54. Die Preiſe verſtehen ſich je 50 kg. Lebendgewicht. Frankfurter Pferdemarkt. Der erſte diesjährige Frankfurter Pferdemarkt hatte infolge der Witterung nur einen geringen Auftrieb. Er ſetzte ſich aus einigen Transporten aus Belgien eingeführter Arbeitspferde, die von guter Beſchaffenheit waren, aus Hunsrücker Bauerspfer⸗ den, ſowie aus mittelſchweren Arbeitspferden und älteren leichten Lauftieren zuſammen. Der Handel war gut, ſo daß nahezu 75 Prozent der Zufuhren in anderen Beſitz überging. Die Preiſe für Belgier bewegten ſich zwiſchen 17501900 RM., für ſchwe⸗ ren Hunsrücker Schlag zwiſchen 1200—1400 RM., für mittlere Arbeitspferde zwiſchen 900—1100 RM. und 3 600850 RM. für ältere Tiere und Laufpferde Für Schlachttiere 1. Qualität wurden je 50 kg. Schlachtgewicht 26—28, und für 2 Qua⸗ lität 19—21 RM bezahlt. Der nächſte Pferdemarkt findet am 1. Februar ſtatt. — —— —— — —...... er Gute Agenten haben ihre Großmäuligkeit, ihre beſtechende, einträgliche Schnoddrigkeit, ob ſie nun in Seidenwäſche, Zahnbürſten oder Harzer Käſe die Stadt abklopfen. Unaufhaltſam rollen ſie ihren Faden von der Zunge, nieten einem ſo recht den Mund zu mit blitzblanken Worten, bis man gut eingeſponnen iſt in iht wohlklingendes Geſchlinge und glatt zuſchlägt, obwohl man weit dringlicher ein paar wollene Unterhoſen benötigt als diefes aufgeſchwäßzte Komplett aus Charmeuſe. Von dieſer Beſchaffenheit war auch Herr Willfried Sei⸗— bold. Ein gutes Saiſongeſchäft lag abgeſchloſſen hintet ihm, ſo daß Herr Seibold ohne Ueberſtür⸗ zung ſeine Muſtertaſche mit dem Reiſekoffer ver⸗ tauſchen konnte um ſich ein paar Wochen Harz zu gönnen. Mitten hinein in den farbenſatten, ſich eben braunfärbenden Bergwald fuhr Seibold. Hier und dort ertönte zur Nachtzeit ſchon das Roͤh⸗ den btünftiger Hirſche und erfüllte die Stille des kleinen Harzörtchens Altenbrak. Herr Seibold wußte um die guten Manieren, und in welchem Ge⸗ wande man jedem entgegentrat. Deshalb lag oben⸗ auf in ſeinem Koffer ein grüner Jagdanzug mit forſcher Taille. Dazu ein echtes, rechtes Jäger⸗ hütle mit beſtechendem Gamsbart. So begab ſich Seibold im Dämmerlicht auf die Pirſch und kam manchem bunten Rock auf die Fährte, der ob Sei⸗ bolds raffinierter Taille ſchier das Atemholen ver⸗ gaß. Wenig weidgerecht betötte et ſeine Opfer und umgarnte ſie wie ſeine Kunden. Bei der Männerwelt großmäulte er ſich in den Rang eines paſſionierten Grünrocks, der mit der gehörnten Welt auf Du und Du ſtand. Die braven, gegen jedweden Gaſt rückſichtsvollen und höflichen Harzer ließen ſich ſein Jägerlatein an den Ohren vorbei⸗ blaſen und nickten nur ſtumm und bedeutungsvoll mit den Köpfen. Die ganz Alten biſſen ſich voller Trotz in die Pfeifenſchäfte und ktauſten die Brauen. „Allerweltsjagder!“ ſchalt man hinter ſeinem grünen Rücken. Das junge Volk wetzte ſich die Hände und wünſchte ihm ein Abenteuer, wobei ihm aller Mut durch die Bupen fiel, grad wie beim Sieb. Hahaha! Vor allem ſann die Gretel, der Penſionsmutter einziges Töchterchen, blondbezopft und friſch, ein blitzſaubres Ding, das allet kühnen Rockfäger Er⸗ oberungsſucht aufſtachelte, ſich eine rechte Bußfahrt für den trächtigen Schwadronieret aus. Bei ihr hatte es nichts gefruchtet mit Grünrock, Gamsbart und ſchlauen Reden. Schwer jagdbares Wild war ſie. Und dazu verſprochen an einen paſſablen Burſchen, ein Wildfütterer, der ſein Gewerk ver⸗ ſtand ſich und der Welt zum Gefallen. Dem Wäſchereiſenden reizten die ausſichisloſen Fälle, allwo er ſeine ganze Zungenfertigkeit einſetzen konnte. Generalattacke, bis die Feſtung mürbe ge⸗ ſchoſſen. Aber die Gretel war nicht ſolche leicht⸗ zuerobernde Feſtung. Sie hatte was gegen dieſen Worteverſchwender, dem die Zunge wie ein loſes Kuhglockenklöppel im Halſe ſaß. Raſch entzog ſie ſich ſeinen Hinterhältigkeiten, ſprang ihm vom Munde fort, als er mit ſeinen Lippen nach ihr ſchnappte, und ſchlüpfte ihm aus den Fingern, noch bevor er ſie recht darin verſpürte. In dieſer Weiſe kam er nicht vom Fleck mit ihr. So blieb ihm nur Gelegenheit, mit artigen Händen und geziem⸗ lichem Munde vor ſie hinzutreten und ein ernſtes Wort zu ſprechen. Eine rechte Liebeserklärung mit allem Drum und Dran. Jedwedes andere Mieder hätte et damit ſturmreif geſchoſſen, nur die Stetel hielt auch hier artig ſtand. „Können Sie nicht ein biſſel nett zu mir ſein, Fräulein Gretel?“, ſchmollte er. „Had keine Zeit, Herr Seibold. Die Gaſt. 5 „Nachher. Abends. Wenn alle ſchlafen ſind.. „Da geh ich halt auch zu Bett.“ -Alle Tag? Aber!“ Stelldichein hinterm Wildgatter Eine Jagdgeſchichte von Georg W. Pijet „Wenn net grad mei Franz wartet. „Darf ich nicht mal warten, Fräulein Gretel?“ „Sie? Wo denn?“ „Draußen im Wald. Wos ſchön dunkel...“ „Ich fürcht mich vorm Dunkel...“ Aber, Fräulein Gretel. Ich bin doch dabei.“ „Alſo ſchön. Um neun Uhr draußen hinterm Wildgatter. Hinter det Gattettür. Aber pünktlich!“ Nach reichlich genoſſener Mahlzeit ſtapfte Herr Seibold gegen das Wildgatter zu aufwärts. Dunkel neigte ſich der Wald ins Tal, überſchattete den Weg und alle Dinge, die im Waldrand niſte⸗ ten. Ehe er ſichs verſah, ſtand er vor dem Gatter⸗ tor. Neben der breiten, verriegelten Toreinfahrt befand ſich eine ſchmale, vierflügelige Drehtür aus tohen Latten. Wie bei Aſchinger, dachte Seibold, und ſtieß ſie vergnügt auf die andere Gatterſeite hinüber. Hahaha! Wollte, wollte, der Herr Stün⸗ ſchnabel, aber ſolche ländliche Drehtüt läuft nicht ſo aalglatt in gutgeölten Lagern und Scharnieren wie ihre vornehme Stadtſchweſter. Nach einer un⸗ gaſtlichen Ae ſchlug an einem der vier Türflügel ein Riegelholz herunter. Hert Sei⸗ bold laß gefangen. Kein Hin und Her gab's— kein Vor und Zurück. Wo ber Riegel einmal ein⸗ ſchnavpte. da sank er auch mit tückiſche Sichecbeit ſeſt. Mit Gewalt eß ſich ſchon gar nichts machen. Man ſaß feſt wie ein Fuͤchslein in der Falle. Ein komiſcher Anblick: als Grünrock zwiſchen den Gatterſproſſen gefangen zu ſtehen. Ganz abſonder⸗ lich. Wenn nur niemand käme, ihn hierbei zu er⸗ ſchauen. Ueber alle Mühſal, aus den Latten zu kommen, kam ihm ein neuer Schreck an die Ohren: das Röhren brünftiger Hirſche zerſchlug die heim⸗ liche Stille um den Mann. Mit brünftigen Hir⸗ ſchen iſt nicht gut den Abend zu verbringen. Auf⸗ ſpießen können ſie einem bei lebendigem Leibe. Herr Seibold empfand dies als einen ſehr beklagens⸗ werten, unanſehnlichen Tod. Der Gedanke daran machte ihn heiß. Er lüftete ſich Kragen und Hut und ſtatrte röchelnd in die nächſte Umgebung, wo der Wind ans Gatter hetanttat. Immer dichter legte ſich die Dunkelheit auf Seibolds Augen. Im gleichen Maße näherte ſich das Röhten der Hirſche dem Gattertor. Der Gefangene verſuchte, an dem Gatter emporzuklimmen, aber dfeſes Unternehmen überſtieg bei weitem ſeine ſportlichen Fähjazelten. Auch einem Verſuch, die Latten zu ſprengen, hielten ſie ſtand. Seibolds letzte Rettung war Gretel, aber ſie et⸗ ſchien nicht, obwohl die Uhr ſchon auf zehn zuging. Dafür trat drüben aus dem Dickicht ein kapitaler Hirſch und hielt mit durchdringendem Gebrüll auf den Grünrock zu. Dem verging Hören und Sehen. Vor Anaſt wollte er faſt durch die Latten. Er Zwei auf brennendem Schiff/ den Haug ers Helden bewähren ſich im mörderiſchen Getüm⸗ me! des Schlachtfeldes, Helden wachſen auch im Reder der Arbeit. Sie hätten ihr Leben ang vielleicht ſchlicht und unauffällig gleich un⸗ dich igen anderen 1K Pflicht getan, ein gewal⸗ iges Geſchehen tellt ſie vor die Schickſalsfrage, und ungeahnte Kräfte werden in ihnen groß. So geſchah es 875. in einem ſüdamerikaniſchen Hafen. Ein Schiff war eingelaufen mit einer be⸗ krächtlichen Ladun von Dynamit, der zu Spren⸗ gungen in den deere landeinwärts zelege⸗ nen Steinbrüchen Verwendung finden ſollte. Der Gefährlichkeit dieſer Ladung wegen waren alle denkbaren Vorſichtsmaßnahmen ergriffen, das Löſchen hatte ſchon begonnen, als unverſehens an Bord ein ſtarkes Feuer ausbrach. Die Urſache des Brandes ward nie bekannt; vielleicht hatte doch irgendeine Fahrläſſigkeit da⸗ ran ſchuld, vielleicht ſprang aus dem Schlot eines benachbarten Dampfets ein Funke über oder war es gar Selbſtentzündung leicht brennbarer Stoffe. In der eifrigen Bemühung, die Sprengſtoffe ſchnellſtens von Bord zu ſchaffen, und beim Ein⸗ atz aller verfügbaren Kräfte bemerkte man das euer nicht ſogleich, wurde erſt aufmerkſam, als ſchon Flammen hoch aus der Luke aufſchlugen. nd nun flo über die 1 e ein wildes, kopfloſes Erſchrecken. Schreiend flüchteten die angeheuerten Scharen der eingeborenen Trä⸗ ger über den Laufſteg, breiteten raſch die Ver⸗ wirrung am Strand und überall auf den im Hafen ankernden 81 In der Tat war die Gefahr mit den Folgen einer Exploſion des Dynamitſchiffes in ihren Ausmaßen nicht abzuſehen; ſie bedrohte gleich⸗ mäßig alle ankernden Fend net und ſogat die Anlagen des Hafens. enn Rettung noch mög⸗ lich war, mußte ſie unverzüglich 5 55 Die Beſatzung verſuchte unter der entſchloſſenen Füh⸗ rung des Kapitäns, von den wenigen, freiwillig N eingeborenen Arbeitern ünterſtützt, der lammen Herr zu werden. Waſſerſtrahlen ziſch⸗ ten in das Feuer, doch es nützte nichts, zu groß war ſchon die Gewalt des ae Elements. Und vor der Kataſtrophe blieb nur eine kleine Spanne, bis die Glut die eifengeſicherten Wände des Laderaums zerfraß oder ſie dermaßen age daß die aufgehäuften Mengen des Sprengſtoffs zur Entzündung kamen. Da warf einer der Schiffsingenieure den Vor⸗ ſchlag hin, wie allein unermeßlichem Unheil zu begegnen, die unvermeidliche Kataſtrophe auf ge⸗ ringſte Auswirkung zu beſchränken ſei. Man ift das brennende Schiff ins Meer ſteuern, müſſe verſuchen, eine ſo weite Entfernung wie möglich zurückzukegen, daß wenigſtens die ande⸗ ren Dampfer vor der Zerſtörung bewahrt blie⸗ Heſſens jüngſtes Dorf Am Jahresende wurde im Büro des Reichs ⸗ 3 in Heſſen Kapitän von Schiller als ürgermeiſter der neuen Gemeinde Zeppe ⸗ linheim, die mit dem 1. Januar 1938 ihre Selbſtändigkeit erhielt, vereidigt. Die neue Gemeinde Zeppelinheim, die zum Kreis Offen⸗ bach gehört, umfaßt eine Fläche von 1040 Hek⸗ tar, die ſich aus Teilen der Gemarkungen Mit⸗ teldick, Kelſterbach und Gundwald zuſammen⸗ ſetzt. Mit der Schaffung des Flug⸗ und Luft⸗ ſchiffhafens Rhein⸗Main entſtand in ſeiner un⸗ mittelbaren Nähe eine Siedlung für die Ange⸗ hörigen der deutſchen Zeppelin⸗Reederei. Maß⸗ gebend für die Auswahl des Platzes war, da das Perſonal der Luftſchiffe mit Rückſicht au den anſtrengenden Dienſt und die kurzen Ruhepauſen möglichſt in der Nähe des Luft⸗ ſchiffhafens und fernab vom Lärm der Groß⸗ 7 und der großen Verkehrsſtraßen angeſie⸗ elt werden ſollte. Im Anſchluß an die Sied⸗ lung der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei wird in Kürze eine weitere Siedlung für Angehörige der Deutſchen Lufthanſa ſowie für Zoll⸗ und Poſtbeamte, die im Lufthafen tätig ſind, erſtellt werden. Darüber hinaus ſind für ſpäter wei⸗ tere Bauten in dieſer neuen heſſiſchen Gemeinde geplant. Das Gelände der Gemeinde, das 1040 ha umfaßt, liegt ausſchließlich im heſ⸗ ſiſchen Staatswald und ſetzt ſich aus Teilen der Gemarkungen Mitteldick, Kelſterbach und Gundwald zuſammen. Außerdem umfaßt es den heſſiſchen— das heißt den weitaus größten — Teil des Flug⸗ und Luftſchiffhafens Rhein⸗ Main. Die Gemeinde, die bis jetzt aus 78 Häuſern mit 92 Wohnungen und etwa 250 Perſonen beſteht, ſoll in den zukünftigen Bau⸗ abſchnitten auf 4— 5000 Einwohner vergrößert werden. Am Freitag, den 31. Dezember 1937, fand im Büro des Reichsſtatthalters in Heſſen in Anweſenheit von Kreisleiter Walter die Ver⸗ eidigung des Kapitäns von Schiller als Bürger⸗ meiſter und des Wilhelm Feucht zum 1. Bei⸗ eordneten durch Miniſterialrat Weber von der eſſiſchen Landesregierug ſtatt. Mit einigen erklärenden Sätzen hatte zuvor Regierungs⸗ aſſeſſor Janthur den Erlaß des Reichsſtatthal⸗ ters in Heſſen über die Bildung der Gemeinde „Zeppelinheim! verleſen. In dieſem Erlaß drückt der Reichsſtatthalter in Heſſen, Gauleiter Sprenger, noch einmal die beſondere Verbin⸗ dung dieſer neuen heſſiſchen Gemeinde mit dem inmitten des Rhein⸗Main⸗Gebietes aus natio⸗ nalſozialiſtiſcher Tatkraft erſtandenen Flug⸗ und Luftſchiffhafen aus. Abſeits vom Betrieb der großen Städte ſoll hier den Angehörigen im Heſſiſchen Staatswald ein ruhiges und geſundes Heim geſchaffen werden. Um der anfänglichen Siedlung die rechtliche Selbſtändigkeit zu geben, und ſie auf alle Zeiten mit dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main zu verbinden, beſtimmte der Reichsſtatthalter auf Grund der deutſchen Ge⸗ meindeordnung die Neubildung der Gemeinde. Die neue Gemeinde erhält den Namen Zep⸗ der Luftſchiffahrt pelinheim und ihre Selbſtändigkeit trat mit dem 1. Januar 1938 in Kraft. Des wei⸗ teren wird in dem Erlaß beſtimmt, daß allein deutſchen Staatsangehörigen, die am 1. Januar 1938 in dem Gemeindegebiet wohnen, das 25. Jahr vollendet haben und die bürgerlichen Ehrenrechte beſitzen, das Bürgerrecht der Ge⸗ meinde Zeppelinheim verliehen wird. Die neue Gemeinde und der Hafen, ſo ſchließt der Er⸗ laß, ſollen eine lebendige Erinnerung an den Grafen Zeppelin, ein Beweis für die Erfolge kühner Verkehrsſchau und ein Denkmal für alle Zukunft ſein, welche Leiſtungen das unter Adolf Hitler geeinte deutſche Volk zu verbrin⸗ gen vermag. Die Einweihung der Gemeinde Zeppelin⸗ heim, die erneut die Förderung des Flugweſens und beſonders der Luftſchiffahrt durch den Gauleiter ausdrückt, iſt für das kommende Frühjahr vorgeſehen. E. K. ben. Und die geſamte Beſazung ſolle ſchleunigſt von Deck, nur er ſelbſt wolle mit einem Kame⸗ raden, der ſich ſchon dazu bereit gefunden, die Todesfahrt antreten. Die Seeleute ſtanden in betretenem Schwei⸗ gon, wie beſchämt von der Größe eines ihnen ge⸗ otenen Opfers; der Kapitän aber hielt grim⸗ mig dagegen, wenn alle 1 8 von Bord gingen, er werde nimmermehr ſein Schiff verlaſſen und auch bei dieſer letzten Fahrt dabei ſein, wenn ſie gleich ſicherem Antergang entgegenführte. Man ſtritt noch, und die Sekunden vertropften ruhe⸗ los, die Flammen züngelten ihre tödliche Dro⸗ hung. Jeder billigte wohl den Rettungsplan, doch viele wollten mittun bei dem Opferwerk, ſie konnten nicht einig werden, wem Größe und Ehre dieſer Tat zufallen ſollte. Indeſſen aber ſteigerte jede verſäumte Minute aufs äußerſte die Gefahr, und den Wettſtreit eines heiligen Eifers zu beenden, wandte der Ingenieur, der den Plan zuerſt erdacht, ſchließlich ein, es müſſe ja auch für die zwei Opferwilligen, die den Dampfer in Mee⸗ resweite hinauslenkten, nicht unabwendbarer Tod ſein. Bis zum Zerſchmelzen der Eiſenwände des Laderaums dauere es doch geraume Zeit, ſo woll⸗ ten ſie außerhalb der Gefahrzone des Hafens über Bord ſpringen, ein Motorboot möge ihnen in angemeſſener Entfernung folgen, ſie aus dem Waſſer fiſchen, und der Kapitän ſolle den Fort⸗ gang dieſer Rettungsarbeit überwachen. 5 erart kam eine Einigung 1 die Anker wurden gehoben, die Schiffsbemannung begab ſch an Land, während der Dampfer langſam zwi⸗ chen den Kielen der umliegenden Schiffe ſich hin⸗ durchwand, die offene See zu erreichen. Und tau⸗ ſend Augen ſahen ihm nach, wie et, Rauch aus den Schloten ſchnaubend, dahinfuhr in feuriger Lohe, ein leuchtendes Fanal des Opfers Tau⸗ ſend Herzen zitterten um die zwei mit übermäch⸗ tiger Kraft der Elemente ringenden Rettet, N inbrünſtig noch an die geringe Mög⸗ ichkeit, daß der Tod ſie verſchone, und ſchwielen⸗ —— Seemannsfäuſte verkrampften ſich zu fle⸗ endem Gebet. Der feurige Dampfer zog ſeine Spur durch die Wellen. Widerſchein des Brandes flackerte rot über der blauen See. Immer weiter trieb er hinaus, eingehüllt in Rauch und Flammen. Es war ein wunderſames Bild, erinnernd an die alten Wikingerſchiffe, die brennend tote Helden zur letzten Fahrt trugen. Da loderte unter den windgeblähten Segeln des kampferprobten Dra⸗ chenſchiffes ein gewaltiger Holzſtaß. und zwiſchen lammenden Scheiten lag die Leiche des Kamp⸗ ers, des Wikingerhelden, mit voller Rüſtung an⸗ getan, von Beuteſtücken umgeben, daß der tote Körper im Unendlichen vergehe zwiſchen Flam⸗ men und Flut. Allein dieses euerſchiff barg lebende Fracht, zwei Herzen ſchlugen darauf ſo ſtürmiſch wie die tauſend Hetzen, die in ſicherer Entfernung doch um die Vollendung eines auf⸗ wühlenden Geſchebens banaten. Mun war der Dampfer nur eine Brandfackel noch am Horizont, und das Motorboot draußen lag hinter ſeiner Kiellinie; die Leute im Boot ſahen durch Ferngläſer an Bord des Schiffes die beiden Männer, die aus dem Heizraum und vom Steuer gekommen waren, ſchon bereit, über die Reling zu ſpringen, da ihr unerhörtes Rettungs⸗ werk gelungen. Sie winkten noch zurück, Schwimmgürtel wurden für ſie gerüſtet, es ſchien, Menſchenkraft und Opferwille habe den Tod um ſeine Beute betrogen. Doch da ſchoß ein berſten⸗ der Feuerſtrahl hoch, ſteil emporgeſchleudert bäumte das Motorboot wie in Sturmſtößen, zer⸗ 4 Holz⸗ und Eiſenteile praſſelten auf das erdeck. Und ein donnerndes Dröhnen ſchallte, 48 vernehmbar noch den Zuſchauern am fer, während eine rieſenhafte, grauſchwarze Rauchſäule aufſtieg an der Stelle, wo ſie zuletzt das Schiff geſichtet hatten. 5 Es war wie letztes Aufraſen wütender Ur⸗ kräfte, dann verwehte ſchon der Qualm, ruhig und blauſchimmernd lag die See, nur brandige Holztrümmer 8 noch auf verebbenden Wogen. Das brennende Schiff war in das naſſe Grab hinabgetaucht und hatte die zwei opfer⸗ bereiten Männer mit ſich auf den Grund gezo⸗ gen, zwiſchen Flammen und Flut verwehend wie einſt die toten Wikinger. Doch größer war ihre Tat ſelbſtgewählten Entſchluſſes, die gegen glei⸗ chen Opferwillen der Kameraden dür zuietzen, ſte zuletzt zu einer frommen 8 hatte greifen laſſen; denn ſie ſelbſt wußten beſſer als dieſe, daß es kein Entrinnen gab vor dem feurigen Tod. Und ihr Opfer* ſo ſchnell wie ent⸗ ſchloſſen geſchehen, wenn es 1 Sinn nicht ver⸗ lieren ſollte, galt es doch, ſtatt der tauſend Be⸗ drohten im Hafen nur die zwei im Heizraum und am Steuer der Vernichtung zu überlafßen, die im vollen Bewußtſein des Anterganges ihre Fahrt antraten, die letzten zwei auf dem brennenden ci. ſchrie, was ſeine routinſerte Stimme an Reſerven herzugeben vermochte. Aber der Hirſch näherte ſich mit unwiderſtehlichem Zwange dem Gefange⸗ nen. Er führte zwichen dem Geſtränge einen Veitstanz auf, hüpfte und ſprang auf von einem auf's andere Bein und überbrüllte zehn Hirſche. „Halt die Guſch, Kerl. Blök nicht ſo. Kriegſt ja Fuſſeln an's Maul!“, drang's aus der Gegend des Hirſches.„Ein feiner Jäger... Hahahaha!“ dröbnte eine zweite Stimme Durch die Latten. Seibold erkannte zwei Kerle, wüſt und ver⸗ wegen— mit Tatzen ſchlimmer wie zwei Hitſch⸗ geweihe. Die wirbelten ihn mit einem Satz aus ſeinem Käfig und direkt vor ſich hin. Da ſtand er nun, aufgelöſt in Angſt und Schrecken, in Schweißtropfen und trauriger Unmännlichkeit. Ein Bild heilloſen Jammers. „Mein Geld könnt ihr haben! Es iſt ſowieſo nicht viel... Aber ſonſt.., plärrte Seibold. „Aber ſonſt??“ Die Kerle grinſten und wieher⸗ ten vor Vergnügen, packten den Grünen.„Dem Grüntock dem, der's Wams verdient...“ Schwapp! flog ihm der Hut vom Kopf und rollte über den Waldboden. „So einem Worteſchinder wie dir gehöͤrt's Fell über die Ohren gezogen...“ Der grüne Kittel ging aus den Nähten und aus Seibolds Hoſen ward der Sitzplatz herausgetrennt.„Damit iht euch net dahinſetzt, wo's ſchon beſetzt iſt, Hert Grünſchnabel!“ Ein Mordsgelächter ſchlug übet ihm zuſammen. Dann fiel das Jackett darüber und das Jägethütle ins Genick. Ein Stoß brachte ihn auf die andere Seite des Gatters. Nun konnte et traben, der Herr Agent in Seidenwäſche. Nun konnte et ſchimpfen wie ein hinausgeworfener Rei⸗ ſendet. Er tat beides auf dieſem fixen Heimweg vom Stelldichein. Zum Glück begegnete er nie⸗ mandem auf der Dorfgaſſe. Da konnte man ſich ungeſehen in 9 1 Et 1 1 55 15 die Veranda. Lichterloh leuchteten plötzlich alle Birnen darin auf.„Guten Abend, Herr Seibold. Entſchuldigen's, daß ich nicht kommen konnte. Es ging halt net. Vielleicht morgen, Herr Seibold??“ Er verkroch ſich in ſeine eigene Haut. Die herausgeſchnittenen Aermel hingen aus ſeinen Taſchen. Mit dem Hütli verdeckte er die hinter⸗ hältigſten Blößen.„Wo ham's denn die Aermel? Jee, wie ſchaun Sie denn aus?“, kreiſchte Gretel auf und klatſchte wie verſeſſen in die Hände. „Ein Hitſch hat mich angefallen. Ein kapi⸗ aler...“, log Seibold. „Und Ibr Hütel?“ Zaghaft holte er's hinter den Buren vor. Gretel mußte von neuem auflachen. Ratzekahl abraſiert war dem Gamsbart das Haar. Ein kahler Stutzen. „Ein recht kapitaler Hirſch muß mir das ge⸗ welen lein!“, bewunderte Gretel. „Und damit ſind's ſo allein fertig geworden?“ „Ganz allein!“ Seibold ſchlug ſich in die Bruſt, der Protzer. a Da ſprang die Gretel arglos zu ſeinem Hinter⸗ bild berum, ſchrie aber kreiſchend auf vor Scham und bata ibr Geſicht in der Schürze. „Dafür war's eben ein kapitaler Hirſch“, ver⸗ ſuchte Seibold großſprecheriſch dreinzuwerfen. „Ja, ein mordsmäßig kapitaler muß es ge⸗ weſen ſein! Sogar eine Viſitenkarte hat et Ihnen angeſteckt...“, kicherte Gretel und löſte einen kleinen Zettel von des Gefledderten Hüfte. Artig las ſie dem erſtaunten Hirſchtöter vor: „Und einen ſchönen Gruß für's Gretel. Det Hirſch hat halt hart zugeſtoßen. Nichts für ungut, aber motgen abend möcht er zur Abwechflung auch einmal buſſerln.“ Da knirte Gretel errötend und zirpte in holder Süße:„Schön Dank, Herr Sei⸗ bold, daß Sie mir's Briefel gebracht haben. Und det Hirſch— das war mein Franz!“ Stadtverkehr in 3 Stockwerken Die Entwürfe eines Amerikaners Utopie oder Möglichkeit? Man weiß, daß die großen europäiſchen und amerikaniſchen Städte immer enger zuſammen⸗ gewachſen ſind. keinen Lebensraum mehr in ihren Herzen haben und deshalb oft durch große Straßenzüge, durch Parks aufgelockert werden müſſen, wo ſich erſt enge Wohnviertel erſtreckten. Wenn auch die Tendenz immer ſtär⸗ ker wird, die Städte in die Breite zu ziehen, Gartenſtädte als Vororte anzulegen und ſogar kleine Induſtrie⸗Zentren außerhalb der Haupt⸗ ſtädte auszubauen, ſo werden doch die eigent⸗ lichen Stadtanlagen immer Mittelpunkt blei⸗ en. Schon oft haben ſich die Architekten mit der Frage befaßt, wie dieſe Städte eines Tages den immer mehr anwachſenden Verkehr bewältigen ſollen. In dieſer Richtung hat nun der Eiſen⸗ bahn⸗Ingenieur Juſtus W. Fry aus Seattle (U.S. A.) als Mitarbeiter zahlreicher amerika⸗ niſcher Eiſenhahn⸗Geſellſchaften ſehr beachtens⸗ werte und teilweiſe ſogar ſenſationelle Entwürfe fertiggeſtellt. Er teilt nämlich die Städte der Zukunft in 3 Stockwerke ein. Im unterſten Stockwerk fah⸗ ren die Bahnen, die Expreß⸗Züge, die dort ſehr bobe Geſchwindigkeit entwickeln können. Im zweiten Stockwerk verkehren die Omnibuffe und die Perſonenautos. Bei beſonders günſtigen Platzverhältniſſen wird ſogar für die Perſonen⸗ autos ein beſonderes Stockwerk eingerichtet. In der oberſten Etage aber, auf dem Dach der Verkehrsſtraßen gewiſſermaßen, befinden ſich die Flugplätze. Dieſe Flugplätze ſind ganz neuartig angelegt. Es handelt ſich genau geſagt um vie⸗ ſige Straßenzüge, die eigentlich das Flugzeug auf der ganzen Strecke begleiten. Es iſt alſo für eine Maſchine unter dieſen Umſtänden gar kein Kunſtſtück,. an jeder gewünſchten Stelle eine Zwiſchenlandung vorzunehmen. Man ſchenkt dieſen Gedankengängen des In⸗ genieurs beſondere Beachtung, weil ſich ſeine Straßen eines Tages unter ſtrategiſchen Ge⸗ ſichtspunkten als ſehr wichtig erweisen können. Denn auf ſeinen Straßen können Truppen⸗ Verſchiebungen unſichtbar mit größter Schnellig⸗ keit vorgenommen werden. Da die Straßen zum großen Teil unter der Erde liegen, ſind ſie außerdem gegen Fliegerangriffe geſichert. 8 2 —— ——— . — 1. 7 —— che 5 1 K. Oeibolhzs „Damit , hen dag übe „burihn f biachte n konnt Ge. Nun det ei, heimpe en fie man st che 10 10 al. Gabold. dle. Es abolbꝛ l. Die feinen hinter net Scham , bet fn. es ge⸗ hben e einen Atig Det Ugut, g auch nd und u Sa 1. Uud Then anets N en und mnen⸗ eht in durch lockert jertel 1 — ——— —— 1** . 3 . 13 * 1 3 — e N 5 b g N er Schrei 6 Ein Roman aus dem Berchtesgadener Tand 11. Fortſetzung. Aber das Leben iſt ſchön, Walter! Schön trotz allem! Es iſt herrlich und reich und bunt...“ Sie glaubte elbſt, was ſie ſogte und wollte ihren neugewonnenen zebensmut in ihn hineingießen wie in ein leeres Ge⸗ —1„Das, was du gemacht haſt, darf man nicht tun. Sac eine Sünde— eine Sünde gegen— gegen den Ihr fehlten die Worte, ihre begreiflich zu machen, was in ihr vorging. Aber ihre vor Bewegung bebende Stimme vermittelte ihm ihre innere Schau. Er ſah mit ihren Augen, und plötzlich gewann das Leben, das er bereit war, wegzuwerfen, wieder Sinn und Farbe. Es tand vor ihm als Lockung, als Sehnſucht wie vor jedem kenſchen, der lange krank geweſen iſt und in dem ſich nun die Säfte der Geneſung regen. Er wollte ſprechen, aber eine Wolke legte ſich da⸗ zwiſchen, die Dämmerung einer neuen Bewußtloſigkeit. 2„* Frau Gildis ſaß beim Lampenſchein inmitten der Ein⸗ ſamkeit ihres Hauſes. Die Schiebetüre zur Terraſſe war geöffnet, die ruhigen Atemzüge der Nacht kamen her⸗ ein und brachten den Duft des Bergwaldes mit ſich. Das vi t der Stehlampe fiel auf ihren Scheitel und ver⸗ oldete ſein mattes Blond. Sie hatte den ganzen Tag n einer fiebrigen Erwartung verbracht, irgendwie war ihr dunkel bewußt, daß der Leerlauf ihres Lebens zu Ende war. Zwei Jahre hatte ſie ſich vor ihrem Schickſal verkrochen. Aber nun war ein Windſtoß in ihr einſames Haus gefahren und hatte ſie in einen Wirbel von Un⸗ ruhe geſtürzt. Hannos Verhalten hatte noch dazu beigetragen. Der Junge war wie ausgewechſelt. Er tobte nicht mehr, er erlaubte ſich kein Wort des Widerſpruchs. Er war von einer. Höflichkeit zu ihr, die nichts Kindliches mehr hatte, ein durchaus korrekter kleiner Weltmann, aber nicht mehr der wilde, heiße Hanno, der das Herz auf der Zunge trug und mit allen Anliegen zu ihr kam. Sie atte ihn während des Abendeſſens ſcheu betrachtet. Die hnung, die alle Mütter einmal erfüllt, hatte auch ſie überrieſelt, daß dieſes Kind nicht mehr ihr Eigentum war, über das ſie frei verfügen und befehlen konnte, kein fragloſer Beſitz, kein willenloſer Gegenſtand, ſondern ein werdender Menſch, der eines Tages ſeine eigenen Wege gehen würde. In ſchmerzlicher Ratloſigkeit war ſie allein Urückgeblieben, als er ihr mit kalten Lippen den Gute— kacht⸗Kuß geboten hatte. Sie fröſtelte vor Einſamkeit. Es wäre ein ſtiller und ſehr ſchöner Abend geweſen für einen Menſchen, der mit ſich ſelbſt im reinen war, ein Abend für gute und große Gedanken. Das Rauſchen, das ſie ſo liebte, ſtieg aus dem Tal bis zur Brüſtung der Terraſſe empor und erfüllte den Raum. Ein Schritt auf die Terraſſe— und Frau Gildis ſtand unter dem Sternenhimmel, 255 ihr kein Baum und kein Dach⸗ firſt beengte. Die dunklen Berge trugen ihn. Er ruhte wie ſchwerer, ſchwarzblauer Damaſt auf dem matten Schimmer der Felſen. Sie ſtand lange ohne Bewegung, in den Anblick der Glanznacht verſunken, und gab ſich jener ſeltſamen Be— freiung hin, die der Sternenhimmel des eigenen Ichs. von der Enge aller zeitgebundenen Hoffnungen und Befürchtungen, die vor der Ewigkeit verblaſſen müſſen. Frau Gildis atmete tief. Die Luft war ſatt von Heu⸗ eruch und Duft der Kletterroſen. Ein geſundes Schlaf- edürfnis überfiel ſie. Sie wandte ſich und wollte die Terraſſentüre ſchließen. Da ſtreifte ihr Blick einen aufzuckenden Lichtſchein im Tal, der ſich zeitweilig zwiſchen Baumgruppen ver— lor, wieder auftauchte und langſam näherſchaukelte. Nun war das wandernde Licht bereits auf ihrem Grundſtück ſie hörte deutlich das Knirſchen von Schrit⸗ ten auf dem Gartenkies. Herzklopfende Unruhe befiel ſie Ihre Hände wurden kalt. Das Schuldgefühl, das ie ſeit Glonaus Weggang nicht mehr verlaſſen hatte, wuchs an zur Angſt. Ihre Augen wollten das Dunkel durchdringen, ſte ſchmerzten beinahe, aber das Licht war verſchwunden. Sie konnte nicht wiſſen, daß der Reitenſepp die Laterne ausgelöſcht hatte, als ihnen der Lichtſchein des Hauſes den Weg wies. So ſchrie ſie leiſe auf, als plötzlich ein roßer, wuchtiger Schatten mitten auf der Steintreppe lane ein Bauer aus der Nachbarſchaft, den ſie flüchtig annte, aber nie ſonderlich beachtet hatte. „Wer ſind Sie?“ 3 Der Reitenſepp ſtaunte. Das war ſtädtiſche Art, den nächſten Nachbarn nicht zu kennen. War doch was Wich⸗ tiges um die Nachbarſchaft, man war auf Gedeih und Verderb aufeinander angewieſen, es konnte brennen eine Lahn konnte niedergehen— man mußte doch wiſſen, ob Leute da waren, auf die ein Verlaß in der Not. i „J bin der Reitenſepp!“ ſagte er und blitzte Frau Gildis unter buſchigen Brauen an. Reitenſepp— Reitenlehen— ihr ſchoß das Blut zum Herzen. Im Reitenlehen hatte Walter gewohnt, ſo hatte man ihr geſagt. Sie ahnte Zuſammenhänge und begann zu zittern. Aber ihre Stimme war hart und ſpröde, ſo 92 beherrſchte ſie ſich. Was iſt mit meinem Mann?“ Es fiel ihr nicht auf, wie rückhaltlos ſie ſich mit dieſer Frage zu ihm be⸗ kannte. Aber im Geſicht r ee zuckte es. „Dir bringen ihn...“ ſagte er kurz. Er trat— Seite und gab ihr den Weg frei. Als ſie an ihm vorüberſchritt und der weiße Batiſt ihres Sommerkleides ihn ſtreifte, ſah er, wie die Frau am anzen Körper bebte. Da war er raſch an ihrer Seite. Er, der den Schrecken in ihr Leben tragen wollte, hatte jetzt Sorge um ſie. Man hatte Glonau bis zur Terraſſentreppe getragen und dort abgeſetzt. Der Lackner⸗Simon ſtand am Fuß ende der Bahre. Frau Gildis ſah verſchwommen ſein junges Geſicht, das ſte voll Neugier anſtarrte. Daneben war der Kupferalanz von Almuts Haar. er reizte ſie ſelbſt fetzt noch. Ste machte eine fährige Bewegung, als wollte ſie das Mädchen von der Bahre wegſcheuchen, und Almut trat ins Dunkel zurück. Frau Gildis beugte ſich über Glonau. Er war ſchlecht und recht verbunden, und ihre Hand taſtete prüfend über ſeine Stirn. Als ſie den Kopf wieder d war ſie furchtbar bleich. Sie blickte auf den Reitenſepp. „Er iſt doch nicht tot. War es nötig, mich ſo zu er⸗ ſchrecken?“ Der Bauer biß ſich auf die Lippen. Dieſe Frau durch⸗ ſchaute ihn, ſie war ihm überlegen, trotz ihrer ſichtlichen Erſchütterung. In ihren Augen war bereits wieder ein Schein von Spott. Aber da reckte ſich der Reitenſepp. „IJ hab mir denkt, er is koa Hoamatloſer, den fremde Leut warten müaſſen, wenn er krank is. Er hat a Frau, hab i mir denkt..“ Sie ſah ihn unverwandt an und nickte ſtumm. „Er hat mir viel von Ihnen verzählt. Wir haben oft von Ihnen gredt..“ „Von mir? Von mir geſprochen?“ In Frau Gildis Augen kam Leben. Der Reitenſepp ſah, wie das Blut in ihre Wangen zurückkehrte. Er nickte eifrig. Sie warf einen Blick über die Schulter zurück nach Almut. „Und die dort? Wohnt die auch in Ihrem Haus?“ „Noa! Dös Fräulein is beim Lackner ent. J ſiech's (ſehe es) zum erſtenmal...“ Almut war nicht gewillt, eine neue Beleidigung zu ertragen. Sie ſah, wie die Blicke der Männer an ihr hafteten, und errötete heiß. „Du haſt kein Recht, mich zu verdächtigen, Gildis! Keinen Grund und kein Recht! Ich ſage dir das hier zum letztenmal.“ f Frau Gildis ſah ſie forſchend an. Es war ein Zug von Ueberdruß und Verachtung in Almuts Geſicht, der ſie ſtutzig machte. Zum erſtenmal erwog ſie die Mög⸗ lichkeit, daß ſie Almut unrecht getan haben könnte, und erſchrak. Eine lauge Reihe von Irrtümern fiel in ein Nichts zuſammen, wenn Almut ſchuldlos war. Sie ſtand wie erſtarrt. „Man muß nach dem Arzt telephonieren..“ ſagte Almut hart. Da erwachte Frau Gildis. Eine Ueberfülle von Auf—⸗ gaben drang auf ſie ein. Sie nickte Almut zu:„Ja, tu das, bitte!“ Wenige Minuten ſpäter waren ſämtliche Fenſter des Hauſes hell. Man hatte Glonau nach oben getragen, lüſterndes Perſonal ſtand in der Halle und blickte voll keugier auf Almut, die mit dem Arzt telephonierte. Die Hörmuſchel zitterte in ihrer Hand. Dann warf ſie ſich, ohne auf ihre Umgebung zu achten, in einen Stuhl und brütete vor ſich hin. Sie war ſehr erſchöpft. Eine Berührung an der Schulter weckte ſie. „Gehn ma hoam!“ ſagte der Lackner-Simon.„Da hertun hamma nix mehr verlorn...“ Er ſtand neben ihr, ſehr ſteif und trotzig, als müſſe er ſie vor neugierigen Blicken ſchützen. Almut erhob ſich ehorſam. Sie war froh, wenn ein anderer über ſie be⸗ timmte. Eigene Entſchlüſſe zu faſſen, war ihr nicht mehr möglich. Als ſie hinaus in die Sommernacht traten, atmete f auf. Es war gut ſo. Etwas Entſcheidendes war ge⸗ chehen. Walter war wieder bei Gildis. Und ſie, Almut, hatte mitgeholfen, ihn der Schweſter ins Haus zu tra⸗ gen. Nun war es wohl genug. 12 Schweigend ging ſie neben dem Burſchen durch den Wald. Feierlich rauſchende Wipfet gaben manchmal einen Durchblick auf die Sterne frei. 7 toſten im Grund. Alles ſchien ihr unwirklich. Die Ereigniſſe der letzten Stunden wurden zu einem ſchweren Traum, deſſen Druck ſich langſam milderte. Sie ſchlief beinahe im Gehen. „Hoppla!“ ſagte der Lackner⸗Simon und fing ſie auf. Sie war geſtolpert und gegen ihn getaumelt. Sie ſah in der hellen Nacht deutlich ſein Geſicht, deſſen lens ihr Schönheit ihr ſchon öfter aufgefallen war. Er ſchien ihr Ausdruck und Verkörperung dieſes Landes, ſie hatte wohlwollende Anteilnahme für ihn. „Sie und Ihr Nachbar hatten viel Mühe mit uns remden,“ ſagte ſie entſchuldigend.„Iſt man hier mmer ſo hilfsbereit?“ „Bei uns in die Berg 71 025 allerhand. Da muaß ma oft dan runterholn aus der Wand, vom Göll oder ſonſtwo. Mir ſan dös gwohnt.“ „Aber das iſt doch gefährlich?“ „Is mancher ſcho blieben!“ Er zuckte die Achſeln. Wia's halt ſein will! Oft ziagt(zieht) a Toter no an zebendigen nach.“ Almut ſchwieg. Aus den kurzen Worten des Bur⸗ ſchen reimte ſie ſich Hochgebirgstragödien zuſammen, wie man ſie in nüchternen Zeitungsſpalten leſen kann. Von nun an würde ſie wiſſen, was dahinter war: das Rae des Todes. Bergwind würde 1 1 turm der letzten Höhen. Ich habe viel erlebt! dachte Almut. Es war nicht umſonſt. Sie kamen an eine Wegkreuzung, wo neben einer Baumgruppe ein Marterl ſtand, eine einfache Holz⸗ tafel unter einem kleinen, vorſpringenden Dach aus Tannenborke. Der Simon nahm den Hut ab. Das Marterl ehrte das Gedächtnis ſeines Vaters. An die⸗ 12 Stelle hatte man den alten Lackner zum letztenmal geſehen. Da trat aus dem Baumſchatten ſchmal und ſchüchtern die Res. Sie hatte lange auf der Lauer gelegen und ſtand nun da, ſprungbereit, den Fuß ein wenig hoch⸗ ezogen, wie es ein Reh tun mag, das aus dem Wald — 2 auf die ungeſchützte Wieſe. Als ſie Almut ewahrte, wollte ſie davonlaufen. Aber der Simon hielt e zurück. Er war wit zwei großen Schritten bei ihr und faßte ihre Hände, als wollte er ſie nimmer los⸗ laſſen. Er vergaß auch Almut und alles andere. Abe! die Res wehrte ſich und blickte voller Mißtrauen auf die Fremde. Eiferſucht regte ſich in ihr. Was hatte der Simon mit der da zu ſchaffen? Almut begriff. Sie war nähergetreten, jeder Zug des jungen Geſichtes lag offen vor ihr. Von Maria Urheberrechtsschutz durch Verlag Oakar Meister Verchtenöreiten e — Mein Gott!“ ſaßte ſte.„Was für ein Kind noch! Sle müſſen ſehr gut zu ihr ſein...“. Der Simon lachte ſtolz. Er merkte ſofort, daß die Res Almut wohlgefiel und Beſitzerfreude regte ſich in ihm. Es war immer das gleiche: in der Nähe der Res war alles gut. Alles ſchien einfach und klar. Es gab keine Wirrniſſe mehr. 5 Aber die Res war heute den Sie riß ſich unver⸗ 595 75 los und fegte in langen Sprüngen davon. Der opf war ihr wirbelig. Der Simon und die Rothaarige! Das war nicht in Ordnung. Das paßte ihr nicht. Erſt am Waldrand fing ſie der Simon ein. Er war hinter ihr hergerannt, alle Ritterpflichten bei Almut vergeſſend. Obwohl der Tag ſo viel Ernſtes gebracht atte, mußte Almut lachen. Ein Luſtſpiel auf ländlicher ühne, ſo dachte ſie. Eine Dutzendliebſchaft mit glück lichem Ausgang, kein Wölkchen am Himmel, vielleicht nur ein wenig Theaterdonner.. Immer noch lächelnd ging ſie allein zum Lacknerlehen zurück. 9 Der Simon hatte der Res die Flauſen ausgeredet. „Was denkſt denn!“ hatte er geſagt.„So oane is dös Fräulein nit! J woaß ſcho, es gibt ſo ſtädtiſche Weiberleut, die gern ihren Gſpaß haben mit unſeroana. 2 112 zu was gibei mi nit her. Und überhaapts— hob Sie war erleichtert in ſeinem Arme gelegen, für Augenblicke war alles gut. Aber dann kam die Unruhe wieder, die ſie aus dem Reitenlehen fortgetrieben hatte bein auf die Gefahr hin, dem Vater, der noch nichl eimgekommen war, in die Hände zu laufen. Wie zwei Kinder, die ic im Dunkeln fürchten, 1 ſie nun bei⸗ ſammen und beſprachen flüſternd— den Schrei. 2 irſchl...“ mutmaßte der Simon. A Waldkauz...“ meinte die Res. Aber keines glaubte daran. Sie ſchwiegen eine Weile und horchten in die Nacht hinaus. Beide grübelten dem eltſamen Erlebnis nach, dem Grauen, das ſie in jener dacht auseinandergetrieben hatte. Der Schrei war * ſie gefallen wie ein trennender Blitz. Aber eines wußte noch genau, was und wie er eigentlich 1— war, ſie fühlten nur einen lähmenden Schauer, er ihnen immer noch nachſchlich und das kurze Bei⸗ ſammenſein trübte. Endlich vrach die Res das Schweigen. „Woaßt, Simmer!“ begann ſie zögernd.„Woaßt, was die alten Leute ſagen? Der Berg ſchreit, ſagen ſie. Er mag koa Unrecht leiden. Wenn der Menſch den Mund net auftut, ſchreit der Berg. Er ſchreit ſo lang, bis alles aufkimmt l(offenbar wird)...“ „. an ſo was glaub ei nit...“ „Y ſcho! Kennſt die cht von der übergoſſenen Alm? Von der Sennerin, die a böſes Herz ghabt hat und mit der Gottesgab liederli umganga 1? Die hat a der Berg gwarnt, lang 45 er gſchrian z'tiefſt in der Nacht, lang und allerweil wieda— aber ſie hat nit aufpaßt auf eahm. Bis er endli amal in der Nacht brüllt hat wia's 9 üngſte Gericht. Und in der Fruah war die Alm verſchütt' und zuadeckt, haushoch mit Ge⸗ röll und Schutt.“. „Dös ſan bloß Sagen, Res...“ „s ſcho was Wahres dran. Und j hob Angſt.“ Die Sternbilder waren weitergewandert, die Deichſel des großen Himmelswagens ſtieß an einem Bergrücken auf. Mitternacht mußte längſt vorüber ſein. Plötzlich —— der Simon den Kopf, Schritte kamen durch die kacht, der Tritt von ſchweren Nagelſchuhen, der nicht zu verkennen war. Auf dem weißen Schimmer des Waldweges erſchien eine dunkle Geſtalt. „Der Vatta..“ flüſterte die Res. Sie drückten ſich tiefer ins Buſchwerk und hielten beide den Atem an. Um das einſame Schreiten des Mannes witterte ein Geheimnis, er ſchien mehr mit lich ſelbſt allein zu ſein, als jeder andere Menſch. Ruhig ing er fürbaß, aber dann kam die Baumgruppe mit em Marterl des Lackner in Sicht. Da ſchlug der Bauer einen großen Bogen. Mitten durch die taunaſſen Wie⸗ ſen ſchlich er wie ein geprügelter Hund. Die Res fühlte den raſchen Atem des Simon im Nacken. Der Arm, der ihre Schulter umfaßt hielt, ſank plötzlich herab. Einen Schritt wich der Simon von ihr zurück. Dieſer einzige kurze Schritt riß eine Kluft auf e ihnen, mit einem Schlag war alle Wärme weg, as einmütige Rauſchen ihres Blutes unterbrochen. Die Res ſtand und zitterte in unendlicher Verlaſſenheit. Dann kam ſeine heiſere Stimme aus dem Dunkel: „Moanſt, er is gwen?“ Sie verſtand ihn ſofort. Ein Strom von Worten wollte über ihre Lippen: Und wenn er's gwen is, was kümmert's uns Aber ſie ſchwieg. Da faßte er rauh ihren Arm und ſchüttelte ihn, bis ſie ſich losriß mit einer zornigen Bewegung:„So was derfſt mi nit 1. Ge per feine gh herb. Ste hörte ſeine Zähne aufeinanderknirſchen und ahnte die Wildheit, die er mühſam Nferrſchte Da ſpürte ſie zum erſtenmal eine innere Au lehnung gegen die Ge⸗ walt des Mannes, der ſie ſich bisher willig untergeord⸗ 1 2 46 Sie löſte ſich von Simon, anſcheinend ſchnell u leicht. Aber es war ein ſcharfer Riß, als ſie. 10 die Straße ſprang und laut nach ihrem Vater rief. Sie 8 nach ihm wie in großer Not. Und der Reitenſepp er bergwärts ſtapfte, ſah ſich erſchrocken um. f Da kam die Res aus dem Wald, ße lief mit fltegen⸗ den Röcken und war atemlos bei ihm. Er ſchaute ſie an, eine drohende Falte zwiſchen den Brauen, aber die klare Trauer ihrer Augen machte ihn ſtumm. N 82 geh mit dir hoam,“ ſagte die Res. nickte ſtill. Da ſchob ſie die Finger in ſeine Hand,. (Fortſetzung folgt) ä n Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Biernheim AS. Bratunasftunde jeden Muntaaabend von G Ul. f Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim An alle Amtsträger und Amts⸗ trägerinnen! Am kommenden Freitag, den 7. ds. Mts., findet im Gaſthaus„Zum Kaiſer“(OEG⸗ Bahnhof) ein Amtsträgerappell ſtatt, an dem alle Amtsträger und Amtsträgerinnen teilzunehmen haben. Beginn pünktlich 20.30 Uhr. Entſchuldigungen ſind vorher bei dem Gemeindegruppenführer abzugeben. Es wird erwartet, daß alle anweſend ſind, nachdem ſeit Oktober vorigen Jahres Pauſe war. Lammer, Gemeindegruppenführer. Heute Mittwoch treten alle Schar⸗ und Kameradſchaftsführer ſowie die Stellen⸗ leiter, Adjutant, Vereinsjugendwarte und der Ortsjugendwalter zu einem Führerabend um 8 Uhr in Uniform in der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch Ich bin Sozialiſt, weil es mir unverſtänd⸗ lich erſcheint, eine Maſchine mit Sorgfalt zu pflegen und zu behandeln, aber den edelſten Jertreter der Arbeit, den Menſchen ſelbſt, verkommen zu laſſen. Adolf Hitler. * Nun cle an clie Alleit/ Es läßt ſich nicht leugnen, daß, im Grunde genommen, alle ganz zufrieden ſind. Die Feſte ſind vorüber— man iſt wieder im alten Ge⸗ leiſe. Und manchmal, wenn wir jetzt wieder auf unſerem altgewohnten Arbeitsplatz ſitzen, müſ⸗ ſen wir lächeln: was wären letzten Endes die Feſte, wenn ſie nicht nur die Krönung ſaurer Arbeitswochen wären? Aber es geht uns in jedem Jahre ſo: ſo ſchön die Reihe der Feſt⸗ tage auch iſt, erſt Weihnachten, dann Silveſter mit ſeinem fröhlichen Lärm und der feſtliche Einzug des neuen Jahres— auf die Dauer wäre nicht einer von uns dem ſtändigen Feſte⸗ feiern gewachſen. Und jedesmal im Januar, wenn dieſe feſtereiche Zeit hinter uns liegt, wird uns aufs neue ſo recht der Segen der Ar⸗ beit und das Glück eines von frohem Schaffen erfüllten Arbeitstages klar. Zuerſt natürlich iſt man noch ein wenig im Bann der letzten frohen Tage. Konnte Silveſter, konnte Neu⸗ jahr glücklicher fallen, als diesmal, wo uns noch einmal hintereinander zwei freie Tage beſchert wurden? Am Montag ſtürzte man ſich nun endgültig in die Arbeit, und jeder weiß es genau: es iſt jetzt für eine ganze Weile aus mit dem Feſtefeiern— jetzt wollen wir ein paar Monate hindurch an nichts anderes als an unſere Arbeit denken! Den Kindern iſt dieſe Tatſache inzwiſchen auch ſchon klar geworden. Für ſie alle, die die Schulbank drücken, beginnt mit dem 7. Januar das letzte und ſchwerſte Vierteljahr vor der Verſetzung und vor dem Oſterzeugnis. Es heißt, gut deutſch geſprochen, ſich auf den Hoſenboden ſetzen! Es heißt, jetzt einmal die Gedanken von dem neuen Roller und der Eiſenbahn, von der Weihnachtspuppe und dem herrlichen Puppenwagen ablenken und ganz intenſiv in die Schulbücher gucken! Aber das ſchadet nichts. Es iſt gut, wenn man ſchon frühzeitig lernt, daß die ſauren Wochen ebenſo notwendig und letzten Endes ebenſo beglückend ſind wie frohe Feſte. Doch die Freuden mit Rodelſchlitten und den Schlittſchuhen gönnen wir unſerer Jugend, ſolange ſie dieſelben aus⸗ nutzen kann, nachdem uns geſtern ſo eine reichliche Schneedecke beſchert wurde, es rich⸗ tig Winter geworden iſt. Alle ſtürzen ſich kopfüber wieder in die Arbeit. Im Beruf hat ſich ſo mancher kleiner Arbeitsberg angeſammelt, manche ſchwierigen Sachen, die zu bearbeiten man zwiſchen den Heſten nicht die rechte Kraft aufbrachte. Nun aber iſt es, als hätten wir mit dem neuen Jahre auch neue ſtarke Arbeitskraft bekommen, es iſt, als wenn wir, bildlich genommen, die Aermel aufkrempelten: Ran an die Arbeit! Der Hausfrau geht es im Grunde nicht an⸗ ders. Sie hat eigentlich nur auf den Tag ge⸗ wartet, an dem alle Feſte glücklich überſtanden ſein würden. Und dieſer Tag iſt nun da. Des⸗ halb geht es auch im Haushalt mit friſcher Kraft ans Werk! Alles hat wieder ein ſtraf⸗ ſeres und zugleich vertrautes Geſicht bekom⸗ men. Der Tag beginnt wieder früh und mit eeſerner Pünktlichkeit, und das geſamte Tage⸗ werk rollt ſich nach der Uhr ab. Allmählich kommt auch der Magen wieder zur Ruhe, dem cs iu letzter Zeit manchmal etwas bunt wurde. Mit dem letzten Stück Weihnachtsgebäck, das ſich noch auf dem bunten Teller(der ſchon ängſt nicht mehr bunt war!) oder in irgend einer Büchſe fand, haben die weihnachtlichen Genüſſe ihr Ende erreicht. Der Alltag iſt wieder in 915 Rechte getreten, und der Alltag heißt Arbeit! In dieſen Tagen empfinden wir alle das Gleiche: Welch ein Glück iſt es doch, arbeiten zu dürfen. * Der Neujahrseintopf. Wieviel gute Vorſätze begleiten uns Menſchen doch ins neue Jahr! Man will es anders, man will es beſ⸗ ſer machen! Zumeiſt betreffen ſolche gute Vor⸗ ſätze das eigene Leben, das eigene Geſchäft, Berufsarbeit und Familie. Aber wir leben ja nicht allein. Wir leben ja innerhalb kleinerer und größerer Gemeinſchaften, und unſer Le⸗ benserfolg iſt zugleich an das Wohl und Wehe dieſer Gemeinſchaften geknüpft. Die größte iſt unſer Volk, und 10 ſehr wir auch immer un⸗ ſere Kräfte binden mögen im eigenen Lebens⸗ kampf, die rechte Einſtellung zum Leben ge⸗ winnen wir doch nur in der Blickrichtung auf die Wohlfahrt des Ganzen. Das WHW iſt Dienſt am Ganzen. Seine Hilfstage ſind Tage der Beſinnung für unſer Volk. Faſſen wir ſo auch den kommenden Sonntag, den Tag des Eintopfes, auf, wird er ein Segen ſein für uns alle und ein gutes Vorzeichen für das junge Jahr, das wir kaum begonnen. * Die Berufswettkampfmeldungen müſſen jetzt abgegeben werden. In allen Gauen werden Meldungen zum Reichs⸗ berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen nur noch bis zum 15. Januar 1938 ent⸗ gegengenommen. In dieſem Jahre haben zum erſten Male in beſonderem Maße die Erwach⸗ ſenen Gelegenheit, zu zeigen, daß ſie in der Bereitſchaft zur beſſeren Berufsausbildung den Jugendlichen in keiner Weiſe nachſtehen. Die Anforderungen der Wettkampfaufgaben bewegen ſich auf einer allgemein erreichbaren Höhe. Zudem geht es nicht um die Höchſtlei⸗ ſtung. Jeder ſoll ſein Leiſtungsvermögen feſt⸗ ſtellen, um von dort aus einer Fortentwicklung den Weg zu ebnen. Die Fahrtkoſten zur Unterſuchung vor dem Geſundheitsamt. Ein Ge⸗ ſundheitsamt, das in Durchführung einer ihm obliegenden, gebührenfrei zu leiſtenden Auf⸗ gabe der Mütter⸗ oder Kinderberatung oder der Fürſorge für Tuberkulöſe, Geſchlechts⸗ kranke, körperlich Behinderte, Sieche oder Süchtige eine Perſon zu einer Unterſuchung vorladet, hat nach einem Runderlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des In⸗ nern dem Vorgelgdenen die entſtandenen, nicht vermeidbaren Fahrtkoſten zu erſtatten und die Koſten endgültig zu übernehmen, wenn der Vorgeladene dies beantragt und ihm die Tragung der Koſten wirtſchaftlich nicht zuge⸗ mutet werden kann. Auf dem Gebiet der Krüppelfürſorge gilt dies nur für Unterſu⸗ chungen, die zur Feſtſtellung des Vorliegens einer Verkrüppelung und zur Aufſtellung ei⸗ nes erſten(vorliegenden) Heilplanes erfor⸗ derlich ſind. Wer kauft Volksempfänger? Die deutſchen Elektrizitätswerke haben im Monat November wieder eine größere Anzahl von Volksempfängern nach den von der Reichs⸗ rundfunkkammer im Einvernehmen mit den zuſtändigen Fachverbänden herausgegebenen günſtigen Teilzahlungs⸗Bedingungen finan⸗ ziert. Von den in Frage ſtehenden Käufern waren über 85 v. H. Arbeiter und Ange⸗ ſtellte. Die Käufer bei dieſen VE-Geſchäften ſetzen ſich zuſammen aus Arbeitern 67,77 Prozent, Angeſtellten 17,75 Prozent, Gewer⸗ betreibenden 5,61 Prozent und Sonſtigen 8,87 Prozent. Das Arbeitsamt hat durch Rundſchreiben ſämtliche Behörden, Unternehmer, Landwirte und Haushaltungsvorſtände, die Arbeitsbuch⸗ pflichtige beſchäftigen, aufgefordert, eine Auf⸗ ſtellung der arbeitsbuchpflichtigen 1 8 0 chaftsmitglieder einzureichen; in dieſer Auf⸗ feeling ſind alle Arbeits buchpflich⸗ tigen aufzuführen, auch wenn ſie noch nicht im Beſitze eines Arbeits⸗ buches ſind. Die Unternehmer, die kein Rundſchreiben erhalten haben, wurden durch wiederholte Preſſenotizen zur Erſtattung der Meldung aufgefordert. Als Schlußtermin für die Einreichung war der 30. 12. 37 feſtgeſetzt. Der Eingang der Meldungen läßt zu wünſchen übrig. Nach§ 13 der Erſten Durchführungs⸗ verordnung zum Arbeitsbuchgeſetz ſind jedoch alle Behörden, Unternehmer uſw. ver⸗ pflichtet, den im Vollzug dieſer Verord⸗ nung an ſie gerichteten Erſuchen der Dienſt⸗ ſtellen der Reichsanſtalt zu entſprechen. Es ergeht deshalb an die ſäumigen Betriebsführer nochmals die Auf⸗ forderung, umgehend die Meldung zu erſtatten. In der Meldung ſind alle Gefolgſchafts⸗ mitglieder aufzuführen, die am Stichtag, d. i. der 20. 12. 37, bei dem Unternehmer beſchäf⸗ tigt waren. Die Meldung muß enthalten: 1. Name, Sitz und Art des Betriebes als Ueberſchrift; 2. die auf Seite 5 des Arbeitsbuches er⸗ ſichtliche Berufsgruppe und Art(z. B. 25al, 235, on! uſw.); 3. Name und Vorname, bei Ehefrauen iſt auch der Geburtsname anzugeben. Bei mehreren Vornamen iſt der Rufname zu unterſtreichen; 4. Geburtstag; 5. Wohnort und Straße, An bie jäumigen Betriebsſührer! Das Arbeitsamt erſucht um Meldung der arbeitsbuchpflichtigen Gefolgſchaftsmitglieder 6. Eintrittsdatum in das augenblickliche Be⸗ ſchäftigungsverhältnis; 7. Art der Beſchäftigung. Hierbei genügen nicht allgemeine Angaben, wie Kaufmann Schloſſer, Dreher uſw., ſondern es muß heißen 1 Korreſpondent, Maſchi⸗ nenſchloſſer, Revolverdreher uſw.; 8. Familienſtand; 9. Kinderzahl. Hierbei ſind ſämtliche Kin⸗ der des Buchinhabers unter 21 Jahren anzugeben, gleichgültig, ob ſie in Be⸗ ſchäftigung ſtehen oder nicht; 10. Arbeitsbuchnummer. Hierbei iſt die auf Seite 1 erſichtliche vollſtändige Acbeits⸗ buchnummer, z. B. 344/109 457, oder 344 Ho/ 9 086. In der Meldung ſind jeweils die Ange⸗ hörigen derſelben Berufsgruppe und Art zu⸗ ſammenzufaſſen. Innerhalb der einzelnen Be⸗ rufsgruppen und Arten ſind die Namen der Gefolgſchaftsmitglieder alphabetiſch geordnet anzugeben. Die Ausfüllung der eingegangenen Liſten war z. T. ſehr mangelhaft und erforderte zahl⸗ reiche Rückfragen. Das Arbeitsamt iſt mit der Bearbeitung der Liſten, die neben dem üblichen i bewältigt werden muß, ſehr ſtark belaſtet, umſo mehr, als ihm hierfür nur ein ſehr kurzer Zeitraum zur Verfügung ſteht. Es wird deshalb erſucht, die noch ausſtehenden Liſten mit peinlich⸗ ſter Sorgfalt nach obigen Richt⸗ linien auszufüllen. Bei der Bedeutung, die dem Arbeitsbuch und der Arbeitsbuchkartei bei der planmäßigen Lenkung des Arbeitseinſatzes bei der Durch⸗ führung des Vierjahresplanes zukommt, muß erwartet werden, daß die Säumigen nunmehr umgehend ihrer Verpflichtung nachkommen. PP Die Große Carnevalsgejelljchaft Gece Pau jeierie den Jahresbeginn der Narrenzeit mit der Prinzengarde Es war gewiß ein herrlicher Anblick, beim Jahresbeginn und zum Auftakt der anbrechen⸗ den närriſchen Zeit die Prinzengarde unter Vorantritt ihres Feldmarſchalls Klemm und mit muſikaliſchen Klängen in den verſchie⸗ denen Ortsſtraßen in ihren ſchmucken Unifor⸗ men zu ſehen, ein ungewohntes Bild, denn noch niemand denkt an die Fasnacht mit all ihrem närriſchen Klimmbimm. Unſere Prinzengarde überbrachte vielen hieſigen Ein⸗ wohnern, insbeſondere verdienten Mitglie⸗ dern des GeCeVau ſamt dem Hohen Elferrat zum Beginn des 11. Jahres des Vereinsbe⸗ ſtehens die beſten Wünſche für das neue Jahr mit der Erwartung, daß ſie ſich wieder alle einfinden, wenn die Narrenſchellchen rufen und das große Geſchehen der närriſchen Zeit ankünden und wieder groß und klein, jung und alt anſtimmt: Ritz am Boa, morſche fängt die Faßnacht oal Unter dieſem Motto fand man ſich denn auch am Sonntag⸗ abend im kleinen Saal des„Ratskeller“ zu⸗ ſammen, wo in altgewohnter Weiſe der när⸗ riſche Oberpräſident Hans von der Kut ſch Winkler viele Mitglieder und ſeinen be⸗ kannten Mitarbeiterſtab aus Elferrat und heimiſchen Büttenrednern begrüßen konnte, beſonders den hier nicht unbekannten Linden⸗ höfler GroKaLi⸗Humoriſt Setzer, der als⸗ dann in einigen Vorträgen die Lacher alle auf ſeiner Seite hatte. Unſer Stimmungsſchlager⸗ Spezialiſt Oskar Berg erntete wie auch die anderen Freiwilligen mit ihren humorvollen Koſtproben und Witzen ſtets reichen Beifall. In ſeiner Anſprache wies Präſident Wink⸗ ler nochmals beſonders auf die erſte große Fremdenſitzung hin, die im 11. Jahr des Beſtehens ein ganz auserleſenes Großſtadtprogramm zur Aufführung bringen wird. Er ruft dazu wieder die ganze Viern⸗ heimer Bevölkerung auf, daß ſie ſich alle voll⸗ zählig einfinden werden, denn der GeCeVau hat es hier übernommen, den Volkskarneval während der kurzen Zeit in die große Ge⸗ meinde hinein zu tragen und dazu bedarf es auch der Mitwirkung eines jeden einzelnen. Die bekannten heimiſchen Büttenredner mit ihren glänzenden Einfällen Viernheimer Ge⸗ ſchehens werden wieder alle dabei ſein und in ſprühenden Reden für jedermanns Gemüt ſor⸗ gen. Es wird auch wieder wie in den Vor⸗ jahren eine ſchöne„Vernemer Faſt⸗ nachtszeitung“ herausgegeben und zwar ſchon vor der erſten Fremdenſitzung am 23. Januar, damit wir lange während der ſchönen Faſchingszeit einen ſchönen Unterhaltungs⸗ ſtoff haben. Wenn alſo unſere Prinzengarde dieſe einmalige Nummer anbietet— für nur 20 Pfg.— kauft ſie ihnen ab, ihr werdet alle daran Freude haben. Zu der erſten Fremden⸗ ſitzung wolle ſich aber alles einfinden. Mit dem Vorverkauf der Eintrittskarten wird bei den verſchiedenen GeCeVau⸗ Mitgliedern be⸗ gonnen und man ſichere ſich frühzeitig eine Karte, denn es werden nicht mehr verkauft, als Plätze vorhanden ſind. Alla— mach's! Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie Die Weihnachtsfeier im Schützenhof war wieder ein glänzender Erfolg des Vereins und ſeiner e Die Feſtesſtimmung ſchuf der Chor„Die Weihnachtsglocken“, welchem die herzliche Begrüßung durch den Vorſitzen⸗ den, Herrn Michelhans, folgte. Einem wei⸗ teren, gut vorgetragenen Chor der Sänger, folgte der Schlager des Abends„Der ſanfte Heinrich“. Eine Glanzleiſtung vollbrachten hier die zwölf Laienſpieler, ſodaß oft minu⸗ tenlang das Spiel unterbrochen werden mußte, bis ſich die Lachſalven gelegt hatten. Alle drei Akte wiederholten ſich dieſe Beifallsſtürme und der Verein kann mit Stolz auf dieſe Veranſtaltung zurückblicken.„Heinrich, mir graut vor dir“, waren die letzten Worte, die der populäre Dilettantenſpieler Hans Haas ſeinem ebenbürtigen Partner Karl Adler, welcher den ſanften Heinrich mimte, mit ko⸗ miſchem Pathos zurief.— Weil nun gar ſo viele Schauluſtige an Weihnachten keinen Platz mehr finden konnten, hat der Verein dem Wunſche ſtattgegeben und findet eine Wiederholung ſtatt. Um nicht wieder um⸗ kehren zu müſſen, wird man ſich rechtzeitig Karten ſichern müſſen. 500 RM. gewonnen Nachdem wir geſtern erſt die Mitteilung machen konnten, daß in Mannheim ein älterer Mann glücklicher Gewinner von 500 RM. wurde, können wir heute von einem gleichen Glücksfall aus Bensheim berichten. Es war am Neujahrstage in einem Gaſthof, als ein Bensheimer Einwohner ein Los der Win⸗ terhilfslotterie 193738 kaufte und dabei den ſchönen Betrag von 500. RM. gewinnen konnte. Selbſtverſtändlich freute ſich mit dem glücklichen Loskäufer auch der Glücksmann, für den ſolche Ereigniſſe Reklame für ſein Ge⸗ ſchäft bedeuten. Vereinzelt leichter Schneefall Die in höheren Schichten zu uns vordrin⸗ gende maritime Luft hat verbreitete Schnee⸗ fälle hervorgerufen, ſodaß jetzt ganz Mittel⸗ europa eine einheitliche geſchloſſene Schnee⸗ decke beſitzt. Mit dem weiteren Vordringen der maritimen Luftmaſſen iſt eine vorübergehende Milderung des Froſtes zu erwarten. Danach wird ſich durch die ſtarke Ausſtrahlung be⸗ günſtigt, neue Froſtverſchärfung einſtellen. Mittwoch: Wechſelnd bewölkt, verein⸗ zelt leichter Schneefall, weiterhin Froſt, Tem⸗ peraturen nachts minus 5 Grad, Winde um Nord. Die Ausſichten für Donnerstag: Bei Neigung zu Schneefall weiterhin Froſt. — . A Sr de e gen mann 8 muß 1. 92 N — 2 ** W . ——G————c—— 0 Toten 858 Mailand, 3. Jan. In Südtirol iſt ein Omnibus mit Stuttgar⸗ ter Skiläufern ſchwer verunglückt. Drei Todes⸗ opfer und eine größere Zahl von Verletzten find zu beklagen. Eine Geſellſchaft von Skiläufern aus Stutt⸗ gart hatte am Vormittag des 2. Januar mit einem Autobus die Rückreiſe aus dem Winter⸗ ſportplatz Corvara angetreten. Im Gader⸗Tal, fteben Kilometer vor Bruneck bei dem Orte Peraſorada, verlor der Autobusfahrer bei einer Begegnung mit einem anderen Fahrzeug auf der ſchlüpfrigen Straße die Herrſchaft über den Wagen und der mit 28 Perſonen beſetzte Au⸗ tobus ſtürzte 70 Meter tief in das Fluß⸗ bett der Gader. Drei Inſaſſen wurden ge⸗ tötet und drei ſchwer verletzt; 11 ka⸗ men mit leichteren Verletzungen davon und der Reſt erlitt nur unbedeutende Abſchürfungen und Prellungen. Die Namen der Toten ſind: Auguſt Kreb⸗ jaus Neckarſulm(29 Jahre alt), Horſt Kel⸗ ler aus Stuttgart(18 Jahre alt) und Max Georg Jhaus(15 Jahre) aus Ulm, alle drei wohnhaft in Stuttgart. Die Bergungsarbeiten geſtalteten ſich außer⸗ ordentlich ſchwierig. Sofort nach Bekanntwer⸗ den des Unglücks begaben ſich der Präfekt von Bozen, der Armeekorpskommandant und der Verbandsſekretär der faſchiſtiſchen Partei an die Unglücksſtelle. An den Bergungsarbeiten betei⸗ ligten ſich außer der Zivilbevölkerung auch Ab⸗ e von Alpini⸗Soldaten und Karabinie⸗ ris. Auf vereiſter Straße ins Schleudern geraten 88 Mailand, 3. Jan. Zu dem ſchweren Autobusunglück von Stutt⸗ garter Skiläufern bei Bruneck, das drei Tote forderte, erfahren wir weiter, daß ſich die Zahl der Verletzten auf insgeſamt 13 be⸗ läuft. Davon haben drei Perſonen ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten. Sieben Perſonen ſind unver⸗ letzt geblieben. Das Unglück ereignete ſich, als der vollbeſetzte Wagen auf einer abſchüſſigen Strecke durch die Vereiſung der Straße den Halt verlor. Der Omnibus war wenige Augenblicke vorher einem kleinen Wagen ausgewichen und kam da⸗ durch ins Schleudern. Der ſchwere Wa⸗ gen rutſchte über den Straßenrand und ſtürzte in die Tiefe. Die italieniſchen Behörden haben een Unterſuchung des Unglücks einge⸗ leitet. Ergebnisloſe Zuche Wien, 4. Jan. Bei der Durchſuchung der Schneemaſſen der vom Schneeberg niedergegangenen Lawine konnten trotz der fieberhaften Anſtrengungen bisher nur die bereits gemeldeten fünf efunden werden. Man neigt nun zu der Annahme, daß jene Skifahrer, die Augenzeugen der Kataſtrophe wurden und von denen die Angaben über die acht Ver⸗ ſchütteten ſtammen, ſich bei der Schnelligkeit des Unglücks geirrt und die Zahl der Opfer überſchätzt haben. Die weiteren Nachforſchun⸗ n werden daher zunächſt eingeſtellt, zumal ſich etwa 500 Meter über dem Lawinenfeld neue Schneewächten gebildet haben, die eine ſtändige Bedrohung darſtellen. Da aber inzwiſchen bei den Behörden der 9 Wiener Schüler Joſeph 8 ver⸗ mißt gemeldet wurde, der ſich in Geſellſchaft des reichsdeutſchen Ingenieurs Rum befun⸗ den 1— ſoll, vermutet man ihn noch unter den Schneemaſſen. Daraufhin ſollen die Gra⸗ 1 am Dienstag wieder aufgenommen werden. Die Gewalt der Lawine war ſo furchtbar, daß die Läufer, die etwa 1000 Meter dent 2 geriſſen wurden, bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt wurden, Der Tod iſt bei allen durch das Aufſchlagen Verunglückten gchweres Aulobusunglück in güdlürol Skullgarker Skiläufer 70 Meter fief abgeſtürzt auf die Felſen während des Sturzes herbeigeführt worden. 5 g Die Toten vom Schneeberg ſind nicht die einzigen Bergopfer der beiden Feiertage ge⸗ blieben. Auf dem Kaiſerſchild bei Eſſenerz in Steiermark wurden zwei Skifahrer von niedergehenden Schneemaſſen begraben. Im Hochſchwabgebiet in Steiermark brach ein Ge⸗ freiter des Infanterieregiments E 5 in einem fürchterlichen Schneeſturm erſchöpft zu⸗ ſammen. Ein Leutnant des gleichen Regi⸗ ments, mit dem er zuſammen die Tour un⸗ ternommen hatte, holte Hilfe; jedoch kam dieſe zu ſpät. Grimmige Kälte in Bulgarien und NAumänien Sofia, 4. Januar. In ganz Bulgarien berrſcht ſeit zwei Tagen eine ungewöhnliche grimmige Kälte, wie ſie ſchon ſeit langen Jahren nicht mehr ver⸗ zeichnet wurde. Im nördlichen Balkangebiet ſank die Temperatur bis auf 32 Grad Cel⸗ ſius unter Null und forderte in den letz⸗ ten zwei Tagen über ſechs Menſchenleben. Zahl⸗ reiche Ortſchaften find durch eine über zwei Meter hohe Schneedecke von der Außenwelt ab⸗ geſchnitten. Neben mehreren anderen Linien mußte auch die Transbalkanbahn ſtillgelegt werden. Auf der ſtark vereiſten unteren Donau ruht der Schiffsverkehr vollkommen. Auch der rumäniſche Eiſenbahnverkehr wurde durch heftige Schneefälle in den letzten Tagen ſtark gehemmt. Es bedurfte großer An⸗ ſtrengungen, um die Strecken freizulegen. Die Züge verkehrten mit großen Verſpätungen. In Sathmer wurden 24 Grad, in Hermannſtadt 20 Grad Kälte verzeichnet. Aus Galatz werden vier Todesopfer der Kälte gemeldet. In der Do⸗ brudſcha haben ſich Wölfe bis an die Dorfgren⸗ zen gewagt. Anglücksfälle beim Neufahrsſchießen Gießen. Beim Neufjahrsfeuerwerk ereigneten 5 in der Nähe von Gießen zwei ſchwere nglücksfälle. Der 23 Jahre alte Karl Albach in Daubringen hantierte mit einem Feuerwerkskörper ſo unglücklich, daß ihm der ganze Vorrat, den er in der Rocktaſche bet ſich trug, in Brand geriet. Mit ſtarken Ver⸗ brennungen im Geſicht, an der Bruſt und an den Händen mußte er nach Gießen in die Kli⸗ nil gebracht werden. Ein ähnlicher Unfall ereignete ſich in Gro⸗ en⸗Buſeck, wo ein junger Mann namens tecker einen von einem andern jungen Mann angebrannten Feuerwerkskörper aufnahm, der im gleichen Augenblick explodierte Durch die da Gee Stichflamme wurde der junge Mann m Geſicht ſchwer verbrannt, u. a. an dem linken Auge, ſodaß er nach Gießen in die Klinik eingeliefert werden mußte. Unter Um⸗ ſländen dürfte der Unvorſichtige das Augenlicht auf dem linken Auge verlieren. Beim Silveſterſchießen angeſchoſſen Gießen. Im Hofe einer Gießener Gaſtwirt⸗ ſchaft begrüßte ein junger Mann aus Wiesba⸗ den den Anbruch des neuen Jahres dadurch, daß er mit einem Ker kern Terzerol in die Um⸗ gegend ſchoß. Dabei ging eine Kugel durch eine Tür in die Gaſtſtube, wo eine junge Frau aus Eſchwege, die zum Beſuch ihres Mannes nach Gießen gekommen wax, und mit dem ſie zur Silveſterfeier in der Gaſtwirtſchaft weilte, von dem Geſchoß in den Rücken getrof⸗ fen wurde. Die Verletzte mußte ſofort in die Klinik eingeliefert werden, wo ſich am Neu⸗ jahrsmorgen eine Operation als notwendig erwies. 27000 Mark Lohngelder in Aſchaffenburg geraubt Dreiſter Raubüberfall in Aſchafſenburg Aſchaffenburg. Am Freitag vormittag gegen 10 Uhr wurde in Aſchaffenburg an der Kreu⸗ zung Hanauer⸗ und Müllerſtraße ein drei⸗ ſter Raubüberfall verübt. Der Kaſſen⸗ bote eines hieſigen großen Werkes kam mit dem Rad von der Bank und hatte in ſeiner Aktentaſche 27000 Mk. Lohngelder. Plötzlich fuhr ein Auto vor, dem drei Männer entſtiegen. Sie ſtürzten ſich auf den Radfahrer und warfen ihn vom Rad. Sodann zwangen die Räuber den Boten die Taſche mit dem Geld herauszugeben, wobei ſie den Ueberfalle⸗ nen mit Revolvern bedrohten. Da an der Stelle des Ueberfalles ziemlich reger Ver⸗ kehr herrſcht, erſcheint der Ueberfall umſo drei⸗ ſter. Offenbar handelt es ſich bei den Tätern — die unerkannt entkammen— um Raubüberfallſpezialiſten. i 20.000 Mk. Belohnung für die Aufklärung ausgeſetzt Der an Silpeſter in Aſchaffenburg am hellich⸗ ten Tage verübte Raubüberfall ſteht ein⸗ Deere da in der Kriminalgeſchichte der Stadt. Der überfallene und beraubte Bürobote einer Aſchaffenburger Firma hatte die 27000 Mk. Lohngelder teils in Silber, teils in Papier in der Aktentaſche. Das Silbergeld war in Beu⸗ teln mit dem Aufdruck„Reichsbank“ und das Papiergeld in Bündeln verpackt. Die Akten⸗ taſche hatte der Bote auf dem vorderen Gepäck⸗ ſtänder ſeines Fahrrades. Als er auf dem Rückwege von der Bank an einer Straßenkreu⸗ zung etwas langſamer fuhr, wurde er plötzlich von einem Manne, der nach Angaben von Zeugen ſchon vorher dort geſtanden haben ſoll, mit ſeinem Fahrrad umgeriſſen und erhielt einen Schlag ins Geſicht. Der Bote ſtürzte, kam unter das Rad zu liegen und wurde von dem Täter mit vorgehaltener Pi⸗ ſtole in Schach gehalten. A kamen von der gegenüberliegenden eite zwei Komplizen des Verbrechers, die auch ſchon Schneelage auf der Tromm Neujahr war ein Triumph des Odenwaldes. Wohl nie zuvor ſind die Vorzüge unſeres Ge⸗ birges in der kalten Jahreszeit mehr aner⸗ kannt und bewundert worden. Wer war nicht entzückt von dem raſſigen Anſtieg der bimbli⸗ gen Odenwald⸗Bahn in die verſchneiten Täler und Höhen? Schon hinter Mörlenbach beginnt die pralle Muskulatur des Gebirges. Im blen⸗ denſten Weiß des Schnees ſind die Hänge ſtür⸗ zender und höher. Darüber ſchweigen die Wälder ſchwarzblau und ſtill und ſchmiegen ſich faſt an den Himmel. Alles iſt weiter und wuchtiger, klarer und ferner. Der Schwarz⸗ Wei Ane ſteht dem Odenwald mehr als gut. Sein Gebirgscharakter erhält durch 18 eine Steigerung ins Wuchtige, Volle, Rei Was ihn im Sommer lieblich, weich und ver⸗ ſchwommen erſcheinen läßt, ſein grünes Wäl⸗ dermeer und die Unzahl ſeiner anmutigen Täler, das modelliert der flächige Zug ſtür⸗ zender Schneefelder und die ſcharfen Konturen der kahlen Höhenwälder zu einem impoſanten Gebilde von Höhe und Tiefe. Mehr als im Sommer, der Zeit des Wanderns, liegt der Körper des Gebirges, entblöſt des flatternden, prunkenden Laubkleides, dem ſchweifenden E. Auge offen. Der glättende Schnee ſchmiegt ſich) an wie Atlasſeide, taucht bis hinunter in die kleinſten und verſchwiegenſten Falten und Fält⸗ chen, in die Täler und Tälchen, klettert ſteil nach an der Bruſt der Berge und leuchtet neckiſch aus dem Gewirr der Wälder. Jede Linie, jede Fläche wird ſchärfer und klar um⸗ riſſen. Der monumentalſte Punkt des vorderen Odenwaldes iſt unſtreitig die Tromm. Rings⸗ um ſchicken die Berge ihre Hänge in die Tiefe wie die Wände einer Rieſenſchüſſel. Und aus der Mitte dieſer Mulde ragt der wälder⸗ U. ſteile Zug der Tromm empor. Da⸗ Urch hat die Tromm eine eigenartig ſchöne Lage. Auf allen Seiten tief unten in Seiten⸗ tälchen und weiten Wieſengründen des Weſch⸗ nitz- und Ulfenbachtales ſind wie einer Spiel⸗ zeugſchachtel entnommen, Häuſer zu Dörfern zuſammengeſetzt: Wahlen, Grasellenbach, Affolterbach,, Zotzenbach, Rimbach, Fürth und Hammelbach. Bis zur Tromm hin⸗ 850 darf, nur das langgeſtreckte W e Scharbach, das ſich am ſteilen Fuße der Tromm wie eine Welle zerſchlägt und in einzelnen Seitentälchen ſich verliert. Dieſe Fe der Tromm gibt ihr gerade in der Einſamkeit des Schnees einen faſt hochgebirgigen Charakter. Und wer die Scharen von Skiläufern, lattentragender Men⸗ ſchen, an Neujahr wie eine Heerſäule im flot⸗ ten Anmarſch die Tromm friedlich erobern ſah, der glaubte ſich an einen der belebteſten Schneeſchuhſportplätze des Schwarzwaldes oder gar irgendeines Hochgebirges verſetzt. Gewiß, ſchließlich iſt alles doch en minia⸗ ture, der Berge, die Schneeflächen, die Sprung⸗ ſchanze, die Eleganz des Sportes und der Künſte. Aber in die Schwerfälligkeit des Oden⸗ wälder Lebens iſt doch ein Moment hineinge⸗ tragen worden, das wie eine Senſation wirkte. Das iſt die Fröhlichkeit, die Ausgelaſſenheit, die Sportbegeiſterung, die najve Sucht mög⸗ lichſt zu tun, als ſei man im Hochgebirge. „Schon am Morgen bringen die Odenwald⸗ züge das zappelnde Völkchen in lockeren, in engeren, in intimeren Truppen nach Wald⸗ michelbach, Affolterbach und Wahlen. Und bald iſt die Tromm, die im Sommer ſtill und feier⸗ lich in ihre Wälder gekuſchelt iſt, ein rieſiger Tummelplatz i abfahrender und fal⸗ lender Menſchlein. Da gibt es bald keine ſchla⸗ fende Waldwieſe mehr, die nicht ein 05 niger Schneeſchuh aufſtöbert. Enge Waldwege fährt man entlang, neugierig, kindlich, einem Entdeckungsgefühl ſich ergebend. Und gar zu oft ſchützt, beſonders bef den Damen, nur ein raſcher Plumps vor der Tücke eines Abſturzes. vorher dort geſtanden haben ſollen, und die ebenfalls unter Vorhaltung einer Piſtole den Boten bedrohten. Beide riſſen die auf dem Ge⸗ päckſtänder liegende Aktentaſche an ſich. Einer der drei Verbrecher lief dann ſchnell zu einem in unmittelbarer Nähe bereitſtehenden Perſo⸗ nenkraftwagen und fuhr mit dieſem langſam an. Die beiden andern Täter, die inzwiſchen die Aktentaſche mit dem Geld an ſich genom⸗ men hatten, hielten mit vorgehaltener Piſtole 55 Ueberfallenen weiter in Schach und zogen ſich langſam nach dem Wagen zurück. Sie aa in den Wagen hinein, der dann in chnellſtem Tempo in Richtung Hanau—Frank⸗ furt davonfuhr. Die Täter werden wie folgt beſchrieben: 1. Täter: Etwa 35 bis 40 Jahre alt, etwa 1.80 Mtr. groß, ſchlank. 2 Täter: Im gleichen Al⸗ ter, etwa 1,75 Mtr. groß. kräftig. Ueber den dritten Täter können die Zeugen keine nähere Beſchreibung geben. Der Wagen war angeb⸗ lich eine doppelfarbige Limouſine, ſchwarz⸗ dunkelbraun oder dunkelbraun, viertürig, mit Trittbrettern und ſoll hinten ein quadratiſches doppelſeitiges Kennzeichen an der linken Seite in der Höhe der hinteren Stoßſtange geführt haben das die Nummer IIIA 25025 oder 52025 oder 25052 gehabt hat. Wer kann über die Täter nähere Angaben machen! Für die Aufklärung dieſes Falles. der mit ähnlichen Straftaten in Ver⸗ bindung ſteht, iſt eine eſamtbelohnung von 20000 Mk. ausgeſetzt, die außer⸗ halb des Rechtsweges an das Publikum ge⸗ ahlt werden, wenn alle Fälle klargeſtellt wer⸗ en. Das Publikum wird um itfahndung nach den Tätern und dem Tatwagen gebeten und erſucht, zweckdienliche Angaben, die auf Wunſch vertraulich behandelt werden, an die Kriminalpolizei Aſchaffenburg, Fernruf Aſchaf⸗ Polt 1122 Nebenſtelle 237 oder an jede olizeidienſtſtelle zu machen. Na ja, ſo ſchlimm kommt's ja nie. und Abbruch“ gefallen. Und nicht immer von leinen Gören, die ſie in der Woche über in den Kinos von Luis Trenker gehört haben, ſondern auch von älteren Semeſtern. Nur„Lawine“ 8 7 5 60 ed ax merkwürdig ſind die„Wege Kra und Schönheit“. Am tollſten iſt es 5. Uebungshang. Am allgemeinen und am ver⸗ ſchwiegenen. Hier ſind mehr die, die ſchon etwas zu können meinen, dort die, die zu die⸗ ſer Meinung in Stille kommen wollen. Irgend⸗ wie ſind die Menſchen doch beſeſſen, daß ſie immer und immer wieden den Hang hinunter „ſäuſeln“, hinfallen, hinaufkraxeln und das Ding von vorne anfangen. Da ſchütteln man⸗ cher biedere Odenwälder, Trommer, den Kopf mit den unbeſchreiblichen Hüten und verzieht das knochige Geſicht:„Des wär mer zu beel, des Runner⸗ und Nuffgehops do, he, he“. Was fehlt, das ſind die Sportfexen. Alle ſind ehrlich, überzeugt und ganz beim Hand⸗ werk. Die Kleidung iſt wohltuend, ſchlicht und praktiſch. Ziemlich einheitlich bei den Herrn, variierter bei den Damen. Köſtlich wie manche Damen die Kleiderſchränke ihrer Brüder ge⸗ plündert haben. Mancher fällt auch auf, der wie Luis Trenker und Guſtav Dieſl die Mähne ſich vom Trommwind wuſcheln läßt und läſſig in Bewegung und Kleidung wie„Winnetou“ über die Höhen„äugt“. Aber das ſind doch mehr die jüngeren Boys. Um die Mittagszeit brodelt es um die Tromm. Eine Schlange Autos aus der Pfalz, Rheinheſſen, Baden, Starkenburg zieht ſich den neuen Weg hinunter bis nach Scharbach hinein. Die Menge iſt für unſere Begriffe rieſig ge⸗ worden. Man iſt ſeiner„Schienbeine“ nicht mehr ſicher. An der Sprungſchanze, am „Wilde⸗Leut⸗Häuſel“, in der„Stoas⸗Dell“, „Streits⸗Dell“ im„Roth“, über der„Schelz“, „Altwies⸗Dell“,„Moſchtwies“ u. am„Gickels⸗ berg“, überall der fröhliche Haufen, ſtolz auf die kleinſten Tricks, Schwünge und Sprünge. Und dann erfolgt der Anſturm auf das Gaſt⸗ N m t. Aber es ſind au* die Ausdrücke„Wächte, Spalte Drei der Auerbacher Diebesbande ſw. Darmſtadt. Drei Mitbeteiligte bei den Bandendiebſtählen des Jakob Zehfuß von Auer⸗ bach a. d. B., der vor einigen Tagen zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden iſt, ſtan⸗ den am Donnerstag vor der Großen Strafkam⸗ mer Darmſtadt. Ein Prachtſtück war dabei der 51 Jahre alte Daniel Hunſicker, der ſeine Tätigkeit als Wach⸗ und Schließmann in Auerbach nicht nur dazu mißbrauchte, dem Zehfuß Tips für Einbrüche zu geben, um ſo vielleicht neue Kundſchaft für ſeine Bewa⸗ chungsgeſellſchaft zu bekommen, ſondern der ſich auch ſelbſt an den Beutezügen beteiligte, Villen aufſchloß und, während die Komplizen drinnen ſtahlen, draußen Schmiere ſtand. Es wurden ſogar auf Beſtellung für ihn Dinge geſtohlen. die Hunſicker für ſeinen Privatbedarf benötigte, ſo ein Drahtzaun und ein Fichtenſtämmchen. Nur die Tatſache, daß Hunſicker bisher unbe⸗ ſtraft iſt, rettete ihn vor dem vom Staatsan⸗ walt beantragten Zuchthaus. Die Gefängnis⸗ ſtrafe gegen ihn wurde auf ein Jahr und 1 Monate bemeſſen und Haftbefehl er⸗ aſſen. Als Hehler von Diebesgut wurde der 47jäh⸗ rige Ludwig Egner von Seeheim, der we⸗ gen verſuchter Falſchmünzerei vorbeſtraft iſt, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt: auch ge⸗ gen ihn erging Haftbefehl. Sein 17jähriger Sohn wird ſich als Hauptbeteiligter bei den Diebeszügen des Zehfuß demnächſt vor dem Ju⸗ gendgericht zu verantworten haben. Ein gut erzogener Einundzwanzigiähriger von Auerbach ſchließlich, der offenbar in die ſchlechte Geſellſchaft von Zehfuß geraten war. ſich aus einer Art Abenteuerluſt an einem Ein⸗ bruch beteiligt hatte, der Zehfuß aber auch zum Diebſtahl von zwei Motorrad⸗Batterien ange⸗ ſtiftet, dieſe angenommen und ihm ſeinen Re⸗ volver geſchenkt hatte, kam unter Anrechnung von 1 Monat Unterſuchungshaft mit einem Denkzettel von 10 Monaten Gefängnis davon. Juchthaus für einen Wilderer Koblenz. Schon lange ſtand der 31 Jahre alte Franz Grewel aus Boppard im Verdacht des Wilderns. Zweimal wurde er auch bereits we⸗ gen Jagdvergehens beſtraft. Jetzt konnte man ihm zwei Fälle nachweiſen, bei denen er mit einer Piſtole einen kranken Bock geſchoſſen und zum anderen ein Reh und eine Kitze abgeſchoſſen hatte. Bei den volizeilichen Ermittelungen wurden im Hauſe des Wilderers eine Meng Jagdtrophäen ſowie Fanggeräte und Jagdwaf⸗ ſen gefunden. Grewel, der ſich jetzt vor dem Schöffengericht zu verantworten hatte, geſtand ſeine Vergehen ein. Das Gericht verurteilte ihn als einen unverbeſſerlichen Wilderer zu einem Jahr Zuchthaus. Nezeptdiebſtahl aus Opiumſucht Landau. Der 1895 geborene Friedrich Schwörer aus Landau ſtahl in Abweſenheit eines konſultierten Arztes von deſſen Schreib⸗ tiſch Rezeptformulare, die er ausfüllte und mit der Unterſchrift des betreffenden Arztes verſah. So gelangte er in 51 Fällen zu Rauſchgift⸗ tabletten. Das Urteil lautete gegen den geſtän⸗ digen Angeklagten auf fünf Monate Ge⸗ fängnis. Frauenmord in Hamburg §S Hamburg, 3. Januar. Am Neujahrstag ſchleppte ſich die in der Sei⸗ lerſtraße wohnende 40 Jahre alte Gertrud Grünewald mit ſchweren Stichverletzungen an die Wohnungstür ihrer Nachbarin und bat dieſe um Hilfe. Die Schwerperletzte wurde ſo⸗ fort dem Krankenhaus zugeführt, wo ſie kurz nach der Einlieferung ſtar b. Die Grünewald lebte mit einer 27jährigen Frau Neuhaus zu⸗ ſammen, die ſie vollkommen unterhielt. In letz⸗ ter Zeit war es häufig zu ſchweren Eiferſuchts⸗ ſzenen zwiſchen den beiden gekommen. Am Samstagnachmittag artete ein neuer Streit in Tätlichkeiten aus, in deren Verlauf die Neu⸗ haus ein Taſchenmeſſer ergriff und auf die Grünewald einſtach. Die Täterin wurde ſpä⸗ ter verhaftet. Sie iſt geſtändig und gibt an, die Tat aus Eiferſucht begangen zu haben. haus der Tromm. Im Nu iſt deſſen äußere Wand meterdick mit„Latten“ gepolſtert und der Platz rundherum ſieht aus wie ein Feld⸗ lager. Die ſcharfe Trommluft, deshalb liegt auch der Schnee ſo lange, reißt gewaltige Lö⸗ cher in den Magen. Und wie die geſtopft wer⸗ den, mehr oder weniger nach„Knigge“, aber je nach Größe des Appetits, das iſt zum Krank⸗ lachen. Aber es ſchmeckt, das iſt die Haupt⸗ ſache. Es hat ſchon Sonntage gegeben, wo die Tromm faſt ratzekahl ausgegeſſen war.„Ja, in Trummer Luft und Schnäi, do ißt und trinkt mer mäih“. Irgendwie klingt plötzlich der laute Mittag ab. Es iſt noch lange nicht Abendzeit. Aber aus den Wäldern und Tälern weht es heran, eine Stille, die auf der Tromm melancholiſch wirkt. Man rüſtet ſich zur Abfahrt. Ueber die Schnee⸗ felder hallen die Rufe und truppweiſe fährt man hinunter in die Täler. Der Weg nach Waldmichelbach iſt bei guten Schneeverhältniſ⸗ ſen ideal, langſam bleibt die Tromm An vberſteckten Häuſern vorbei, die um die Tromm einſam liegen, über weitgewellte Aecker, deren Kanten immer mehr in den Himmel wachſen. Tief gekerbt iſt der Fuß der Tromm, Dörfer kuſcheln ſich darin und immer wieder ſchießt der Bogen welligen Landes ſich auf⸗ bäumend gegen den Fall zum Berg zurück. Meiſt iſt der Himmel voll tiefhängender Wolken. Das drückt ſchwer und ſaugt alles laute auf. Der ſcharfe Wind reißt hin und wieder am Himmel ein Loch, deſſen Ränder zackig und zerfetzt ſind. Im Weſten läuft manchmal ein roter Streif am Kamm der Berge. Der Schnee, ſtill und unheimlich, alles umklammernd, hilft dem Abend und der Ein⸗ ſamkeit. Schwach ſieht man den Rauch der Dörfer, aber die Glocken tönen über den Schnee, über die Wälder hinauf zu den Ber⸗ gen, zu den Dörfern und ſtillen Häuſern. Der letzte Zug pfeift und rumpelt in die Ferne, Motorräder knattern hinter Hügeln. Das letzte „Schi⸗Heil!“ erwürgt der Wind. Schon heult der erſte Fuchs und überm Odenwald wiegt ſich die Nacht. Hans D. Holzamer zurück. Aus Nah und Fern Tödlicher Verkehrsunfall in Rheinau Mannheim. Am Montag, 3. Januar, vormittags etwa 11.30 Uhr, wurde im Stadt⸗ teil Rheinau ein ſechs Jahre alter Knabe, als er die Relaisſtraße überſchreiten wollte, von einem aus Richtung Schwetzingen kommen⸗ den Perſonenkraftwagen erfaßt und überfah⸗ ren. Der Tod trat alsbald ein. Gerichtliche Unterſuchung des Unfalls iſt eingeleitet.— (Schwerer Verkehrsunfall). Am 3. Januar, vormittags 8.10 Uhr, wurde in der Bunſen⸗ ſtraße ein 35 Jahre alter Kraftwagenführer von hier beim Abkoppeln eines Anhängers vom Motorwagen zwiſchen beide Wagen ein⸗ geklemmt und erlitt lebensgefährliche Quet⸗ ſchungen am Kopf. Der Verletzte wurde ſofort ins Städtiſche Krankenhaus verbracht. (Verkehrsunfälle). Bei drei Verkehrsunfällen, die ſich am Montag ereigneten, wurden drei Perſonen verletzt und drei Fahrzeuge beſchä⸗ digt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen.— Wegen verſchiedener Ueber⸗ nerſch und war ſofork föt. Der Mann de⸗ ſand ſich mit ſeinem Sohn auf dem Wege nach Düſſeldorf, wo er ſich von einer Krankheit erholen wollte. Als der Sohn, der zum Fenſter hinausſah, ſich umdrehte, war der Vater durch die Tür, die ſich ge⸗ öffnet hatte, hinausgefallen. Gefängnis für einen Dickköpfigen.— Eigen⸗ mächtig das Warnungsſchild gegen die Viehſeuche entfernt. Raſtatt. Vor dem Schnellrichter des Amtsgerichts Raſtatt hatte ſich wegen Ver⸗ ſtoßes gegen das Viehſeuchengeſetz und Ver⸗ gehens gegen den§ 134 RStGB.(Entfer⸗ nen einer behördlichen Bekanntmachung) J. Kohm aus Oetigheim zu verantworten. Der Angeklagte hat an dem Wohnhaus eines Landwirtes in Oetigheim ein auf Veranlaſ⸗ ſung des Bürgermeiſters angebrachtes Schild, durch welches das Haus als„ge⸗ ſperrt wegen Maul- und Klauenſeuche“ be⸗ zeichnet wurde, eigenmächtig entfernt. Er iſt mit dem Inhaber der Wohnung ver⸗ ſchwägert. Die Frau machte ihm Vorwürfe, daß er im Dorfe herumrede, bei ihnen ſei die gerin des Kohm an, deren Schimpfereken erſtens den Anlaß zu der eigenmächtigen Handlungsweise des Angeklagten gaben und die ihrerfeits nicht das geringſte tat, um ſeinem Treiben entgegenzuwirken, vielmehr trotz der Sperrmaßnahmen wiederholt das Gebäude verließ und damit wahrſcheinlich dazu beitrug, daß nach vollkommener Er⸗ löſchung der Seuche in Oetigheim jetzt ſchon wieder drei Krankheitsfälle zu verzeichnen ſind. „teßen. In der Neufahrsnacht kurz nach der Mitternachtszeit brach in dem Kreis⸗ orte Holzheim in einem großen Gebäude⸗ block, in dem vier Scheunen aneinanderge⸗ baut waren, Großfeuer aus. Dem mit raſen⸗ der Schnelligkeit um ſich greifenden Feuer ſielen die mit Heu, Stroh und Futter⸗ vorräten vollgefüllten vier Scheunen der Landwirte Balthaſar Wilhelm Klotz, Wilh. Grieb 7., Wilh. Jung 12, und Wilh. Laux zum Opfer. Mit den vollſtändig niederge⸗ brannten Scheunen und ihrem gleichfalls völlig vernichteten Inhalt ſind auch grö⸗ ßere und kleinere landwirtſchaftliche Maſchi⸗ nen von den Flammen zerſtört worden. Todesſturz in der Scheune. Gießen. In dem Kreisort Rüddings⸗ auſen ſtürzte der 63 Jahre alte Landwirt Zilhelm Noll in ſeiner Scheune aus etwa Meter Höhe ab. Der Mann erlitt dabei zo ſchwere Verletzungen, daß er in der Gie⸗ zener Klinik geſtorben iſt. Ungeklärte Lage in der Handball⸗Bezirksklaſje Turner⸗Handballer rangieren an 2. Stelle! Wohl noch ſelten in einem Jahre war in der Handball⸗Bezirksklaſſe nach zum Teil ſchon beendigter Vorrunde die Lage in Bezug auf die Meiſterſchaftsfrage noch ſo ungeklärt, wie es gerade heuer der Fall iſt. Nicht weniger als fünf Mannſchaften kommen noch für die Erringung der Meiſterwürde in Betracht. Und auch der SV Schwetzingen, der durch die ange⸗ ordnete Sperre mit Spielen ziemlich weit im Rückſtand liegt, wird ſich jetzt, nachdem er wie⸗ der in das Geſchehen eingreift, nicht ſo ohne weiteres aus dem engeren Kreis der Mitkon kurrenten vertreiben laſſen. Die Spiele am verfoſſenen Sonntag brach tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung] Seuche ausgebrochen. Aus Aerger darüber Dank der außerordentlich energiſchen Ar⸗ ten folgende Ergebniſſe: 5 wurden 45 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗] will er das Schild entfernt haben. Die Ver⸗ beit der Kreismotorſpritze von Gießen und Leutershauſen 1 5 aden, 74 warnt und an 13 Kraftfahrzeughalter wurden] handlung ergab wohl die Richtigkeit dieſer Feuerwehren von Holzheim und von vier Friedrichsfeld— Laudenbach 7: rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Durch Waſſerrohrbruch Groß⸗ brand verhindert Lampertheim. Im oberen Stockwerk des UT⸗Palaſtes entſtand am Sonntag ein Brand. Im Bad war ein Waſſerrohr gebro⸗ chen. Die Beſitzerin wurde durch das auslau⸗ fende Waſſer aufmerkſam. Der Spur nach⸗ gehend, fand ſie den Baderaum in hellen Ausſage, brachte aber auch die Tatſache ans Licht, daß der Angeklagte aus hartnäckigem Eigenſinn die Tafel ſogar ein zweites Mal entfernte, obwohl der Wohnungsinhaber in⸗ zwiſchen Bedenken bekommen und ſie wieder angebracht hatte. Am Biertiſch erklärte der Angeklagte, der ſich viel darauf zugute tat, von Viehkrankheiten etwas zu verſtehen, ob die Klauenſeuche ausgebrochen ſei oder nicht, beſtimme er und ſonſt niemand. Erſchwerend Nachbarorten gelang es in ſtundenlanger Mühe bis zum Neujahrsmorgen, des ge⸗ waltige Flammenmeer auf, ſeinen Herd zu beſchränken und die Wohngebäude der Brandgeſchädigten zu retten. Die Viehbeſtände konnten bis auf etwa 25 Hühner, die in das Flammenmeer hin⸗ einflogen, ebenfalls gerettet werden. Mit der endgültigen Niederkämpfung des Feuers hatle die Feuerwehr noch bis zum Neujahrs⸗ TV Viernheim— 1846 Mannheim 9183 Der Tabellenführer Leutershauſen behieſt über die Käfertaler Turnerſchaft klar die Oberhand und hat damit ſeine führende Stel lung behauptet. Friedrichsfeld beſiegte mit 7:4 die TG Laudenbach. Der Sieg iſt an und für ſich nicht ſo überzeugend, nachdem Lau⸗ denbach den zweitletzten Tabellenplatz inne hat. Aber immerhin, die errungenen zwei Punkte verhalfen den Friedrichsfeldern zum harten Fle„ wäl die Decke z für ihn fiel ins Gewicht, daß er nicht aus mittag viel Arbeit zu leiſten. Die Staats⸗JAnſchluß an die Spitzengruppe. f n e en. Furcht vor den Folgen erzwungener An⸗ anwaltſchaft und die Kriminalpolizei von Unſere Turner⸗Handballer beſiegten nach 5 hende Paſſanten nahmen die Bekämpfung des] tätigkeit— wie frühere Angeklagte— die Gießen, ſowie die Gendarmerie nahmen noch teilweiſe recht anſprechenden Leiſtungen die 6 Brandes auf, wobei es gelang, durch Waſſer⸗[ Seuchenvorſchriften nicht beachtete, ſondern in der Neu'ahrsnacht die Ermittlungen nach ſpielſtarken 46er aus Mannheim und ſind da 1 und Löſchapparate das zum Dachſtuhl empor⸗ aus reiner Wichtigtuerei und Dickköpfigkeit. der Brandurſache auf. Der Brandſchaden mit auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt. übe züngelnde Feuer zu löſchen. Zwei junge Leute, Mit Recht betonte daher der Amtsrichter wird auf etwa 40 000 Mk. beziffert. Warten wir ab, was die weiteren Spiele brin 1 %%%-V. wur 5 were en⸗ 2 reignete ſi i zirks— 1 engen Gerke, fü. fee ius Kran- wenn er glaube, ſich über Anordnungen mit Leuchtraketen und Sprengkörpern das Leutershausen BN 1 kenhaus verbracht werden mußte. Der andere] einer vom Staat geſchützten Behörde ein⸗] Neue Jahr einzuſchießen, ein tödlicher Un-] TV Viernheim 8 5 0 3 64.42 10 1 konnte ſich bald wieder erholen. Die Urſache] fach hinwegſetzen und ſie mißachten zu glücksfall. Einem 8jährigen Jungen, der mit] Käfertal 8 5 O 3 49.52 10 il des Brandes iſt nicht bekannt. können. Gemäß dem Antrag des Staatsan⸗ſeinem Vater auf der Straße weilte, wurde 1846 Mannheim 8 4 1 3 61:50 9 5 Aus dem D⸗Zug geſtürzt waltes verurteilte daher der Schnellrichter[plötzlich von einem Sprengkörper der Leib Friedrichsfeld 6 4 0 2 48.34 8 9 88 ere t e A be türzt den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe aufgeriſſen, ſodaß der Junge bald darauf Ziegelhauſen 8% O 50 Sinzig. Beim Bahnhof Sinzig f 1 von ſechs Wochen und ordnete richterlichen ſtarb. Die polizeilichen Ermittlungen müſſen[98 Schwetzingen 2 0 2 0 1414 2 eil in 68jähriger Mann aus Euerdorf 8 Haftbefehl an. Der Staatsanwak“! kündigte ergeben, ob der Junge von einer Leucht- Laudenbach 5 100 10 erfranken aus dem D-Zug München⸗Eme eine weitere Unterſuchung gegen? ä rakete getroffen wurde. Germ. Mannh. 8 0 0 0 3181 0 5 CCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCbCCCDCbCTCTGPGCGPGTGPTGTGTGVTVTVTGTVTTTTTT 0 f l 5. Amtliche Bekanntmachung Brennholz⸗ Je jrüher eee, 10 Betr.: Fettverſorgung der minderbemittelten 7 au 27 D 8 ö 2 2 Bevölkerung; hier für die Zeit vom 1. ˖ 4 N 1 Sie uns Ihren Del kintopf- Sonntag tag Januar bis 31. März 1938. ber eigerung k. ee An zeigenauf⸗ 8 iſt der monatliche 5 a Die Ausgabe der Reichsverbiliaungsſcheme für] Dienstag, den 11. Januar 1938, werden d g anne trag und Ihre Feiertag des deut 1 Speiſefette und Margarine-Bezugsſcheine für das 1.]; Näh. Auskunfts⸗ Anzeigentexte ler 909 45 tut chen Viertelfahr 1938 erfolgt im 8 des Rathauſes n Gaſthaus Rheingold“ zu Lampertheim tafel d Geſchäftsſ. vor d. gewünſch⸗ 5 volkes jim H 5 1 in nachſtehender Reihenfolge: von 9 Ahr vorminrtags aus der Förſterei 8 Erſchei⸗. 15 3— g. Reichsverbillioungsſcheine für Speiſefe tte: Heide Abt. 3, 10, 17, 18, 21 und 22 öffent⸗ 2 Zimmer 1. f 5 N 3 Montag, 10 Januar 19388,. lich meiſtbietend verſteigert: nungstagzuſtel, 8— nachmittags von 2 Uhr, Buchſtabe r 8 Scheiter, Kiefer, rm. 160; Knüppel, und Küche len, 15 4 e 5—6 8 1 Kiefer, rm. 230; RNeiſer⸗Knüppel, Kiefer, bis 15. Februar heſto bejjer bab Dienstag, 11. Januar 1938, rm. 242, lg.; Stöcke, Kiefer, rm. 300. zu vermieten. 2 nachmittags von 3—4 Uhr,„ 1 Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht Schriftl Angebote wird der Satz fag 70* 18 zum Ausgebot. Nähere Auskunft erteilt Herr 8 5 Ihrer Anzeige n— Mittwoch, 12. Januar 8 1 4 Revierſörſter Schwarz zu Forſthaus Heide.. Seſchats 5 81 Web 070 Ju nachmittags von 3—4 Uhr, Buchſtabe Ru. Möbliertes mehr Zei n⸗ 81 e Keſſiſches Forſlamt Lampertheim e ee— B. Mar ⸗arineb ele! 5 Zimmer man Au⸗ 3 Mar varinebezu eine: ö 1 Donnerstag, 2 anuar 1938, Vereins Anzeige zu vermieten ee 1 50 nachmittags von 34 Uhr, Buchſtabe A- s Näh. Auskunfts- Anzeigen ver⸗ ln 5 5„ H= taf. d Geſchäftsſt. wenden. il 5—6 RZ 77 77 Jeder Bezugsberechtigte hat den von mir ausgeſtellten Haushaltsnachweis 1938 für Butter, ſowie Stempelkarte oder Verdienſtbeſcheinigung vorzulegen. Neichsverbilligungsſcheine für Speiſefette erhalten ab 1. Januar 1938: Alleinſtehende bis zu einem Einkommen von wöchentlich 10.50 50 jährige 1887/88 Alle Mitwirkenden, die ſich beim Theater und Geſang beteiligen, werden dringend gebeten, heute Mittwoch abend pünktlich zu erſcheinen. Hauptſächlich diefenigen, bt N 5 welche bei der letzten Probe gefehlt haben Wir müſſen Ehepaar ohne Kinder 14.70„ 8 W, Ehepaar mit einem Kind 17 70„ uns unbedingt klar werden, wer mitwirkt ö 8 5 3 3 1 115„Turnverein von 1893 1 epaar mit 3 Kindern 5 7 1 a Ehepaar mit 4 und mehr Kindern je weitere 4.—„ Han d ball: Heute abend Hallentraining wie WI 2 Ra U ch Witwe mit 2 Kindern 22—„ üblich. Erſcheinen iſt Pflicht. Bezugsſcheine für Konſummargarine er⸗ 8 bend 5.* ſchwindet die Zugkräftig a Alleinſtehende bis zu einem Einkommen 3 5 1 von wöchentlich 17.50 1 75 e e 0 Ehepaar ohne Kinder ö ne Gulgehenbes es mi 80 20 Chepaar mit 1 Kind 29.50„ Geschäft? bung ausſetzt. Werben iſt 55 Ehepaar mit 2 8 55 1 7 eine Hauptbedin gung Ehepaar mit 3 Kindern f. 1 25 1 . 1 79 80 und mehr je 8 5 eee ſich die Er— g itwe mit in—— Perſonen, die ihren Fettbedarf aus eigener Wirtſchaft 1 oder Viehhaltung decken können, oder deren Einkommen Dauerwerbung a Die vorteilhafteſte und a g 5 Nn die feſtgeſettten Richtlinien überſchreitet, können nicht in der vielgeleſenen„Viern⸗ billigſte Werbung iſt Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie drei berückſichtigt werden. a 8 5 1 5 1 5 7 8 deiß Alu⸗ und Kru⸗Empfänger erhalten ihre Reichsver⸗ heimer Volkszeitung“ Es wäre und bleibt die wissen müssen. N a. billigungsſcheine beim Arbeitsamt. falſch, die Erfolge durch Unter⸗ Tallun 8-Anzelge Sie warnt, beräàt und hilft, unterhält und u Viernheim, den 3. Januar 1938 brechung in der Werbung zeit⸗ belehrt. 8 um Der Bürgermeiſter lich zu begrenzen Ein ganz vorzügliches Sie ist billig und pünktlich— kurz dan Hauptſchriftlel ich fü if 7 2 an iſt die große 1 e ere e r de l ein neues Sehe bat begennen. Genter M Seen unentbehrlich tür Je den!!! Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ Sie jetzt daran, zur intenſiven Werbung Ulernhelmer Bestelle die* einigte Zeitungsverlage Enyrim, 8 ace. Worm einen Halb- oder Jahres abſchluß mit der 0 I Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: 5 7 5 1 5 Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co Heimatzeitung zu tätigen. Volks zeltung leunleime alkogeitung Worms.— DA. XII 1937 über 1800. 3. Zt. ih. Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 1 ö