oltſche lbrigen J. Ver. Lornz. „Drut; nä., .. eee, 5 * überhaupt N Jolks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinunges welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich“ durch die Voſt monatlich 160 Nr ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer Nummer 5 eiertagen. otenlohn, 10 Rpfg. Freilag Se Wer nahm ſich der Zudelendeulſchen an? iernheimer zeilun Verkündigungsblatt der NSAR. Viernheim den 7. Januar 1938 Anzergenpreis. Grundpreis für 1mm Höbe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für! mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13 Fernſpr 153 Peg w'bafen 15101 14. Jahraang England ſchützt die Juden in Rumänien und duldel die Rechlsbrüche gegen die Judelendeulſchen Jweierlei Minderheilenpolilif Keſſellreiben des Belljudenkums gegen Rumänien Berlin, 7. Januar Unter der Ueberſchrift„Der Gipfel der Heuchelei“ befaßt ſich der„Deutſche Dienſt“ mit der Beſorgnis um die rumäniſchen Juden. „Man muß ſagen“, heißt es im„Deutſchen Dienſt“,„daß dieſe Bezugnahme auf den Minderheitenſchutzvertag außer⸗ ordentlich überraſchend kommt und daß man ſich kaum einer ähnlichen engliſchen Anteil⸗ nahme an dem Ergehen der Minderheiten erin⸗ nern kann. Der Kampf gegen Minderheiten iſt ſeit dem Weltkrieg von den verſchiedenſten Ländern mit größter Schärfe geführt worden, und es hat dabei nicht an gröblichen Rechts verletzungen und Unmenſchlichkeiten gefehlt. Niemals aber hat man davon gehört, daß England freundſchaftliche Ermahnungen hat ergehen laſſen oder daß es ſich gar zum Beſchützer einer Minderheit auf⸗ geworfen hat. die volklichen Wann und wo hat England— ſo muß man fragen— beiſpielsweiſe Schutzmaßnah⸗ men für die deutſchen Minder⸗ heiten ergriffen? Hat man ſich in London überhaupt jemals ernſtlich damit be⸗ faßt, das Los der Millionen deutſcher Minder⸗ heiten erträglicher zu geſtalten, geſchweige denn, ihnen zu ihrem verbrieften Recht zu verhelfen? In Rumänien leben gegenwärtig 172 Mil⸗ 8 honen Juden bei einer Geſamtbevölkerung von 18 Millionen Einwohnern. Niemand wird be⸗ ſtreiten können, daß die Juden in Rumänien ein abſolutes Paraſitendaſein führen. Wie in anderen Ländern, ſo haben ſie ſich auch hier in die Wirtſchaft und in die ver⸗ ſchiedenſten geiſtigen Berufe hineinge⸗ drängt und ihren zerſetzenden Einfluß auf Kultur, Wirtſchaft und Staat ausgeübt. Die rumäniſche Regierung wehrt ſich alſo— wenn ſie den jüdiſchen Einfluß zurück⸗ drängen ſucht— gegen einen in einem Na⸗ ionalſtaat unmöglichen Zuſtand und ſtellt ledig⸗ lich die Rechte des rumäniſchen Staatsvolkes wieder her. Die engliſche Heuchelei wird offenſichtlich, wenn man die Kehrſeite der engliſchen Minder⸗ heitenpolitik betrachtet. Man braucht nur an das furchtbare Schickſal der Sudeten⸗ deutſchen zu erinnern. Die Tſchechoflowa⸗ kei zählt 14 Millionen Einwohner. Von dieſen 14 Millionen ſind 3½ Millionen„Deutſche einem kaum noch zu beſchreibendem Elend e e und dem Hungertode nahe. In umänien will die Regierung Goga lediglich die Juden aus den Staatsſtellen ausſchließen und jüdiſchen Betrügereien einen Riegel vor⸗ ſchieben. In der Tſchechoſlowakei aber ſind Mil⸗ lionen überhaupt ohne Arbeit und Verdienſt und politiſch und kulturell völlig entrechtet. Hat England es aber je für nötig gefunden, die Prager Regierung an die Durchführung des Minderheitenabkommens zu erinnern? Man kann im übrigen auch aus der Ko⸗ lonialgeſchichte noch viele Beiſpiele an⸗ führen, wie England den Minderheitenſchutz auffaßt und mit welchen Mitteln die britiſchen Behörden vorzugehen pflegen, wenn es ſich um die Durchſetzung der Intereſſen Englands han⸗ delt. Menuſchenleben haben dabei meiſtens keine Rolle geſpielt. Man braucht nur an das engliſche Vorgehen in jüngſter Zeit in Indien und in Paläſting zu erinnern. Dort wurde der„Minderheitenſchutz“ mit Vrand⸗ bomben und Dynamit durchge⸗ 1 hrt! Die Ruinen der in die Luft geſpreng⸗ en arabiſchen Häuſer in Paläſtina und die Todesurteile gegen im Kampf um ihr Recht in engliſche Gefangenſchaft geratene Araber⸗ führer ſprechen eine beredte Sprache. Auch aus der Behandlung der Buren und vor allem gus der Niederwerfung des Burenaufſtandes laſſen ſich Beiſpiele anführen, die mit der jetzigen Beſorgnis der engliſchen Regierung um das Ergehen der rumäniſchen Juden in kraſſem Wiberſpruch ſtehen. f Großbritannien hat alſo allen Anlaß, ſich zunächſt einmal Gedanken über ſeine eigene Minderheitenpolitik zu machen, als daß es das von dem Weltiudentum gegen die gegenwärtige rumäniſche Regierung entfachte Keſſeltreiben zum Anlaß nimmt, um einen ſelbſtändigen Staat daran zu hindern, ſich von artfremder Bevormundung und betrügeriſchem Paraſitentum zu befreien.“ Kalapullſchiff„Westfalen“ 5 in Bremen Nach einem Jahr Dienſt im Südatlantik g Bremen, 7. Januar Nach 12monatiger Abweſenheit kehrte am Donnerstag die„Weſtfalen“ von ihrem Flug⸗ zeugſtützvunktdienſt im Südatlantik zurück. Das Katapultſchiff verließ am 30. Januar 1937 Bremen, um die Station Bathurſt zu beſetzen, Jetzt wird das Schiff vorausſichtlich zu einet Erholungspauſe von vier Wochen in Bremen liegen bleiben, um dann erneut ſeinen Kata⸗ pultdienſt im Südatlantik wieder aufzunehmen. Berechligle Jragen an die Veſtmächle die unglaublichſten Rechtsbrüche 19 Jahre lang überſehen Budapeſt, 7. Jan. Zu den lebhaften Erörterungen, die jetzt in der Preſſe an den Schritt der engliſchen und franzöſiſchen Regierung in Bukareſt in der „Minderheiten“⸗Frage geknüpft werden, wird in politiſchen Kreiſen die Frage aufgeworfen, aus welchem Grunde dieſe beiden Großmächte ſich erſt jetzt veranlaßt ſehen, ihr beſonderes Intereſſe dieſem Problem zuzuwen⸗ den. Dabei wird unterſtrichen, daß bereits ſeit dem Jahre 1919 für dieſe beiden führenden Staaten der Genfer Entente hinreichend Ver⸗ anlaſſung vorlag, die Lage der Minderheiten in den einzelnen europäiſchen Ländern einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. Es wird darauf hingewieſen, daß weder die eng⸗ liſche noch die franzöſiſche Regierung es bisher für notwendig fanden, die zahlloſen dringenden Beſchwerden der verſchiedenen euro⸗ päiſchen Minderheiten an Genf. in denen über die unglaublichſten Rechtsbrüche und ſchwerſten Verletzungen der Minderheitenintereſſen Klage Neuer Wellwirkſchaflspalt Bor der Peröffenllichung der Wirlſchaftspläne van Jeelands London. 7. Jan. Der ehemalige belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland traf am Donnerstag abend in London ein und begab ſich ſofort in die bel⸗ giſche Botſchaft, wo er während ſeines Lon⸗ doner Aufenthaltes Wohnung nimmt. Zur bevorſtehenden Veröffentlichung des Weltwirtſchaftsberichtes kündigt der diploma⸗ tiſche Korreſpondent des„Evening Standard“ in großer Aufmachung an, daß van Zeeland am Freitag Chamberlain einen Plan für einen Wirtſchaftspakt zwiſchen England, den Vereinigten Staaten, Frankreich. Deutſchland und Ita⸗ lien vorlegen werde. Der Kernpunkt des van Zeelandſchen Vorſchlages ſei der, daß die genannten Staaten übereinkommen ſollten, ein Abkommen abzuſchließen, auf Grund deſſen in ihren gegenſeitigen Beziehungen alle Wäh⸗ rungs⸗ und Handelseinſchränkun⸗ gen abgeſchafft werden ſollten. Die einzelnen Währungsausgleichsfonds in den ein⸗ zelnen Staaten ſollen abgeſchafft und von einem allgemeinen Ausgleichsfonds erſetzt werden. der von der BJ Z in Baſel verwaltet werden würde. Van Jeeland bei Chamberlain Ausſprache über die wirtſchaftliche Lage London, 7. Januar. Miniſterpräſident Chamberlain kehrte Don⸗ gerstag aus ſeinem Weihnachtsurlaub nach London zurück und wird Freitag, wie jetzt amt⸗ lich mitgeteilt wird, in Downing Street den crüheren belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland empfangen. Van Zeeland, ſo heißt es, werde ſeinen Unterſuchungsbericht über die weltwirtſchaftliche Lage dem Foreign Office aushändigen. Seine Unterredungen mit Cham⸗ berlain würden ſich auf gewiſſe Punkte ſeiner Unterſuchungen beziehen. Er werde ferner Un⸗ terhandlungen mit anderen Perſönlichkeiten haben. Wahrſcheinlich werde van Zeeland nach ſeinem Londoner Beſuch einen ähnlichen Be⸗ ſuch in Paris abſtatten. 5 Fieberhafle Reflungsarbeilen am schneeberg Am Schneeberg in Niederöſterreich ereignete ſich bekanntlich ein ſchweres Lawinenunglück, dem acht Winterſportler zum Opfer fielen. Hier ſieht man die Rettungsmannſchaften der öſterreichiſchen Armee bei der Arbeit mit den Lawinenſonden, die die Lage der Verſchütte⸗ ten anzeigen ſollen. * 187 (Preſſephoto, Zander⸗Multiplex⸗K.) erhoben wurde, zu berückſichtigen und eine ein⸗ gehende internationale Prüfung dieſer Be⸗ ſchwerde zuzulaſſen. Die amtlichen Mitteilun⸗ gen der Genfer Entente zeigten vielmehr. daß von der großen Zahl der Minderheitenbe⸗ ſchwerden in den letzten 15 Jahren nur ein verſchwindender Bruchteil über⸗ haupt einer fachlichen Prüfung unterzogen wurde und den begründeten Beſchwerden der Minderheiten ſo gut wie nir⸗ gends ſtattgegeben wurde. Es liege daher die Vermutung nahe, daß es ſich bei dem Schritt der engliſchen und der fran⸗ zöſiſchen Regierung weniger um ein plötzlich er wachtes allgemeines Intereſſe für die Minderheiten, als um den Einfluß be⸗ ſtimmter internationaler Kreiſe handelt, die offenbar die rumäniſche Regierung an der not⸗ wendigen Bereinigung des öffentlichen Lebens von dem überwuchernden und das nationale Leben ſchwer ſchädigenden Einfluß des Juden⸗ tumes zu hindern verſuchen. Der engliſch⸗franzöſiſche Schritt hat im übri⸗ gen in der Preſſe großes Aufſehen erregt und wird naturgemäß ron den meiſten Blättern an leitender Stelle behandelt. Aus offenſichtlichen Gründen ſtellt die geſamte jüdiſch⸗liberale Preſſe, die früher für die Lage der Volksgrup⸗ pen nicht das geringſte Intereſſe zeigte, dieſe Frage jetzt in den Vordergrund aller Betrach⸗ tungen über Rumänien. Im Gegenſatz zu ſo manchen Behauptungen der liberalen Judenpreſſe weiſt der klerikale „Nemzeti Uiſag“ darauf hin, daß die Stellung Gogas heute außerordentlich gefeſtigt ſei und daß in Rumänien ein neues Zeitalter her⸗ anbreche Die bisher führenden Politiker und Wirtſchaftler in Bukareſt ſeien ihrer ſeit Jah⸗ ren gehaltenen Machtſtellungen enthoben wor⸗ den. An ihre Stelle trete die junge rumäniſche Generation. die durch Energie und Unnach⸗ giebigkeit gekennzeichnet ſei. Die parlamen⸗ tariſche Welt des Nachkriegs⸗Rumänien aber trete von der Bühne ab. Jum engliſch-franzöſiſchen schrill in Bukareſt Drohungen in der Pariſer Preſſe! Paris, 7. Jan. Verſchiedene Pariſer Blätter beſprechen den engliſch⸗franzöſiſchen Schritt in Bukareſt wegen der angeblichen Nichtbeachtung des Pariſer Minderheitenvertrages von 1919 durch die neue rumäniſche Regierung. „Petit Pariſien“ meldet, der engliſche der franzöſiſche Geſandte in Bukareſt hätten den rumäniſchen Außenminiſter zur Achtung und Einhaltung dieſes Vertrages aufgefordert. Die Frage werde auch noch bei dem Gedanken- austauſch behandelt werden, den in zehn Tagen Eden und Delbos mit dem rumäniſchen Außen⸗ miniſter in Genf haben würden. Bis dahin werde ſich, ſo meint das Blatt die rumäniſche Regierung in weiteren Maßnahmen gegen die jüdiſche Bevölkerung vielleicht einige Zurück⸗ haltung auferlegen. Schließlich ſpricht„Petit Pariſien“ die Hoffnunc aus. daß Goga Rumä⸗ nien keine„Zwangsberrſchaft“ auferlegen werde, die„weder den Intereſſen noch den Sitten des Landes entſprechen mürden.“ Das„Oeuvre“ glaubt zu wiſſen, daß der franzöſiſche Geſandte in Bukareſt ſogar ſoweit gegangen ſein ſoll. de- rumäniſchen Regierung mit wirtſchaftlichen Nachteilen vor allem hinſichtlich der Waffenlie ferun⸗ gen und des Erdölabſatzes zu drohen. und „Die braſilianiſche Polizei hob in der bra⸗ ſilianiſchen Hauptſtadt eine Geheimzentrale der Roten Hilfe“ und der bolſchewiſtiſchen„Trotzki⸗ Bewegung Braſiliens“ aus Die Polizei ver⸗ haftete 40 kommuniſtiſch. Funktionäre und Parteigänger darunter einige„Intellektuelle“. Umfangreiches Belaſtungsmuterial wurde be⸗ ſchlagnahmt. 0 — — — — .———— Flößt England vor? Das Rätſelraten, das die britiſche Außen⸗ politik über die Jahreswende hinaus beglei⸗ te“e, kommt, wie es ſcheint, noch immer nicht zur Ruhe. Beſonders die engliſche Preſſe iſt reich an Kombinationen über die nächſten Sta⸗ tionen des Chamberlainſchen Regie⸗ rungskurſes. Und auch die Ernennung Vanſittarts zum erſten außenpolitiſchen Berater der Londoner Regierung begegnet ſtän⸗ dig neuen Deutungsverſuchen, die ſich bereits zu Meldungen über eine Reiſe Vanſit⸗ tarts nach Rom verdichtet haben. Wie es heißt, ſoll dieſer Beſuch bei einer Unterredung zwiſchen dem engliſchen Botſchafter in Rom und dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano zum mindeſten geſtreift worden ſein. Aber die Zukunftsmuſik dieſer Tendenzmeldun⸗ gen iſt doch ſo unverkennbar, daß ebenſo eine ſchweigende Bejahung wie ein Dementi möglich iſt. Schon die Vertagung der engliſchen Aus⸗ prache zwiſchen Ciano und dem britiſchen Bot⸗ ſchafter auf die nächſte Woche darf als ein Be⸗ weis dafür gelten, daß es ſich nur um eine erſte Fühlungnahme von recht unver⸗ bindlichem Charakter gehandelt hat. Allerdings die Fühlungnahme fällt in das neue Jahr, und auch in der Politik iſt es bisweilen ſo. daß ein neues Jahresdatum auch einen politiſchen Auf⸗ trieb mit ſich bringt. Es iſt nicht zu verkennen, daß alle dieſe Ge⸗ rüchte von Kreiſen genährt werden. die die Ar⸗ beit des britiſchen Kabinetts in den letzten Wo⸗ chen aus einiger Nähe mitangeſehen haben. Es zeigt ſich, daß die ſtarke Beſchäftigung mit dem brennenden Oſtaſienkonflikt das Chamberlainſche Intereſſe für eine Bereinigung in Europa keineswegs getrübt hat. Die engliſchen Schritte im Oſten wurden ſtändig von Erwägungen über mögliche Schritte im Weſten begleitet. Und auch die alte Feſtſtellung wiederholte ſich. je unangenehmer ſich die Verhältniſſe in China zuſpitzten, um ſo ſtärker ſuchte England eine Entlaſtung in Europa. Die plötz⸗ liche Berufung Vanſittarts mag mit dieſen Fra⸗ gen in Zuſammenhang geſtanden haben. Auch Reiſen des britiſchen Staatsmannes ſind nach ſorgfältiger Vorbereitung nicht von der Hand zu weiſen. Freilich führte die erſte Reiſe Van⸗ ſittarts zunächſt nur an die franzöſiſche Riviera. Sie war eine private Erholungs⸗ reiſe. Und auch hier erlebte der britiſche Staatsmann, daß die Verhältniſſe nicht immer ſo ſind, wie Old England ſie will. Statt früh⸗ lingshafter Wärme fand er eiſige Kälte an den Geſtaden des Mittelmeers vor. Wir wollen nicht hoffen, daß dieſer atmoſphäriſchen Unlie⸗ benswürdigkeit auch ein politiſcher Symbol⸗ charakter zukommt. Aber was kann das Foreign Office im gegen⸗ wärtigen Augenblick tatſächlich von einem römiſchen Beſuch Vanſittarts erhoffen? Noch ſchreit der arabiſche Rundfunkkrieg jeden Tag durch den Aether. Will man ihn raſch wieder abſtoppen und ihn ähnlich preisgeben. wie man ſoeben den Paläſtina⸗Teilungsplan ad calendas graecas vertagt hat? Eine ſolche Inkonſequenz wäre tppiſch engliſch. auch deshalb, weil ſie das pfychologiſche Echo der eigenen Handlungsweiſe in Rom wieder einmal bildſchön verkannt hätte. Aber auch ſonſt hat ſich allerlei geändert. In wenigen Tagen ſteht die Budapeſter Konferenz der Außenminiſter der Unterzeichnerſtaaten der Römiſchen Protokolle bevor. Auf dieſer Konfe⸗ renz wird verſtändlicherweiſe die Entſpannung zwiſchen Jugoſlawien und Italien und die neue ſelbſtändige Politik Rumä⸗ niens eine Rolle ſpielen. Große Möglichkei⸗ ten tauchen auf, die durch Quertreibereien von den verſchiedenſten Seiten nicht kleiner werden. Gerade durch die klare Haltung des rumäniſchen Miniſterpräſidenten Goga iſt England erneut ſchwer enttäuſcht worden. Zieht es bereits das Fazit? Will es einlenken? Die Gerüchte ſchwirren einem ſolchen Entſchluß voraus. Aber ihre Zuverläſſigkeit iſt beſtreit⸗ bar. Man muß abwarten. Rudolf heß im deulſch⸗engliſchen Jugendlager Ueberraſchender Beſuch auf der Noßfeldhütte München. 7. Jan. Zur großen Freude der engliſchen und deut⸗ ſchen Teilnehmer des deutſch⸗engliſchen Ju⸗ gendlagers ſtattete, wie die NSK. meldet, der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß. Donnerstagnachmittag unerwartet der Roßfeld⸗ hütte bei Berchtesgaden einen Beſuch ab. Nach kurzer Begrüßung erklangen engliſche und deutſche Lieder von den Teilnehmern. die ſich der Stellvertreter des Führers von dem Lager⸗ führer Benemann von der Reichsjugendführung vorſtellen ließ. Ueber eine Stunde weilte Ru⸗ dolf Heß in lebhafter Ausſprache im Kreiſe der deutſch⸗engliſchen Kameradſchaft. ſleine Nachrichten Der Führer und Reichskanzler hat den durch das Schwurgericht in Breslau wegen Ermor⸗ dung des Oberlandjägers Günther zum Tode verurteilten Wilhelm Watzke zu einer 15jäh⸗ rigen Zuchthausſtrafe begnadigt. Der Mord. der bereits im März 1924 verübt worden iſt. konnte erſt in letzter Zeit aufgeklärt werden. Watzke, der jetzt Familienvater mit zwei Kin⸗ dern iſt. hat nach dem Morde ein ordentliches Leben geführt. Der Präſident der tſchechiſchen Republik hat den rumäniſchen Geſandten Aurelian emp⸗ fangen. Der neuen Wafd⸗Gruppe Ahmed Mahers und Nokraſchis, die banntlich aus der Wafd⸗Par⸗ tei ausgeſch'oſſen worden ſind. haben ſich nun⸗ mehr insgeſomt 20 Parlamentarier. darunter drei frühere Miniſter und der Vizepräſident des Senats. angeſchloſſen. Der Kongreß der alten Wafd⸗Partei wurde auf den 22. und 28. Fe⸗ bruar feſtgeſetzt. Aläehſe Berlin-Nom als Vorbild Weilgehende Klärung im Donauraum wird erwarlel Rom, 7. Januar. Zu der am Montag in Budapeſt beginnenden Zuſammenkunft der drei Unterzeichnermächte der römiſchen Protokolle erklärt der Direktor des „Giornale d Italia“, daß dieſe Zuſammenkunſt nichts Außergewöhnliches ſei, ſondern der üb⸗ lichen Fühlungnahme diene, die in den Proto⸗ kollen ſelbſt rorgeſehen werde. Bei der Zuſain⸗ menkunf' ſei kein neues Abkommen zu erwar⸗ tea. Man werde nur die Protokolle und die gegenſeitigen Bediehungey der drei Unterzeich⸗ nerſtaaten den neuer Verhältniſſen in Europa anpaſſen, die in ſtarkem Maße durch Italiens Mitwirkung geſchaffen wurden. Bei der Prüfung der Probleme im Donau⸗ raum gelte es vor allem. die deutſchen In⸗ tereſſen anzuerkennen., die bereits in dem italieniſch⸗deutſchen Uebereinkommen von Berlin beſtätigt wurden. Italien, das jeden Plan einer Organiſation des Donau⸗ raums, bei dem es nicht beteiligt wäre, ablehne. habe von jeber die Intereſſen und die legitimen Rechte Deutſchlands anerkannt. Was die ita⸗ lieniſch⸗jugoſlawiſchen Abmachungen vom Früh⸗ jahr 1937 betreffe, ſo könnten ſie durchaus mit dem Syſtem der römiſchen Protokolle in Ueber⸗ einſtimmung gebracht werden. Beziehungen zu Rumänien deſſen in⸗ nerpolitiſche Wandlung nicht nur für eine nerwolitiſche Wandlung nicht nur für eine freundſchaftliche Zuſammenarbeit mit Italien. ſondern auch für eine weitgehende Klärung im Donauraum günſtig erſcheine. Nachdem Rumänien als einer der größten und ſtärkſten Donauſtaaten ſeine Politik auf eine nationale Grundlage geſtellt hat, könne es mit dem faſchiſtiſchen Italien und dem national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland ſowie mit den Donau⸗ ſtaaten die natürlichen volitiſchen und wirtſchaftlichen Berührungs⸗ punkte wieder finden. Die Klärung der Beziehungen zwiſchen Rumänien und Oe⸗ ſterreich könne leicht erfolgen: Ungarn gegen⸗ über beſtehe noch die Miaderheiterfrage, die ſelbſtverſtändlich gelöſt werden müſſe. Die Er⸗ klärungen Gogas bewieſen auch. daß er ſich der Tragweite dieſer für die ungariſch⸗rumäniſchen Beziehungen wichtigſten Frage bewußt ſei. In Budaveſt würden aber auch Fragen der europäiſchen Politik erörtert werden. An erſter Stelle ſtünden hier Darlegungen über die Achſe Berlin— Rom, die nicht nur für die deutſche und italieniſche Außenpolitik von grundlegender Bedeutung ſei. ſondern ebenſo das neue konſtruktive Ziel des. Friedens beeigfluſſe. Die Achſe Rom Berlin biete einen erſten Halt und weiſe einen erſten Weg: dieſen Weg künnten viele Staaten beſchreiten. die ihre Feſtigkeit erkenn⸗ ten und ihr ſicheres Ziel begriffen. Nicht weniger bedeutſam ſei das Anti⸗ komintern⸗Abkommen. denn auch die⸗ ſes deute auf eine Einſtellung hin, die alle Staaten intereſſieren müſſe: Schließlich ſei als jüngſtes aber nicht weniger bedeutſames Ereig⸗ nis der endgültige Austritt Italiens aus dem Völkerbund zu nennen. dem ſofort die bedeut⸗ ſame Beſtätigung der endgültigen Abkehr Deutſchlands gefolgt ſei. Dieſe Tatſachen, ſo betont der Direktor des „Giornale d' Italia“, künden eine bereits im Gange befindliche Aktion von größter Trag⸗ weite an. Alle eurovpäiſchen Staaten finden hier zweifellos ein Vorbild der Klärung und Feſtlegung für ihre eigene Haltung und Ziel⸗ ſetzung. europäiſchen Ungarns Wirlſchaftspläne Auflegung einer 360 Millionen Pengö-Auleihe Budapeſt, 7. Januar Der liberale 25 meldet, die ungariſche Regierung habe die Abſicht, in der nächſten 945 eine innere Anleihe in Höhe von 3600 Mil⸗ lionen Pengö aufzulegen. Die Regierung werde bereits in der nächſten Zeit die Zuſtim⸗ 4 des Parlaments einholen. Im Rahmen der bevorſtehenden Haushaltsausſprache werde der Finanzminiſter Fabinyi dieſen Plan der Regierung bekanntgeben. Rückfragen in maß⸗ gebenden Bank⸗ und Induſtriekreiſen ergaben, wie das Blatt meldet, günſtege Ausſichten für die Auflegung einer ſolchen Anleihe, jedoch iſt allgemein betont worden, daß der Erfolg der Anleihe nicht allein eine Frage des verfügbaren Kapitals, ſondern der allgemeinen pſychologi⸗ ſchen Vorbedingungen ſei. Wenn die Innen⸗ politit der Regierung Garantien für einen wei⸗ teren Aufbau der wirtſchaftlichen Kräfte gebe, ſo würden das Großkapital und das Publikum ſein Vertrauen gern in der Form der Zeichnung der Anleihe zum Ausdruck bringen. Anerkennung des Imperiums „Die Demokratien werden bald allein ſtehen.“ Rom, 6. Jan. Der Beſchluß der rumäniſchen Regierung, ihren neuen Geſandten in Rom beim König von Italien und Kaiſer von Aethiopien zu beglaubigen, wird von der italieniſchen Preſſe mit ſichtlicher Genugtuung verzeichnet und als ein Beweis der realiſtiſchen Einſtellung der neuen cumäniſchen Regierung begrüßt. „Tribuna“ betont, der Tag ſei nicht mehr fern, an dem die großen Demokratien in ihrem verbohrten Widerſtand gegenüber den Tatſachen allein ſtehen werden. „Lavoro Faſeiſta“ unterſtreicht, daß der Wille der Regierung Goga zur Zuſammen⸗ arbeit mit Italien ſich auf die politiſche Lage im Donauraum und deshalb auch auf die ganz Europas nur vorteilhaft aus⸗ wirken könne Die Haltung der Weſtmächte gegenüber der neuen rumänſſchen Regierung wird von der römiſchen Preſſe ſehr aufmerkſam verzeichnet. Uebereinſtimmend weiſen die Korreſponden⸗ ten auf die Druckverſuche hin. die Paris und London in Bukareſt unternommen haben. Der chineſiſche Botſchafter in Moskau Fu Tſchang wird. wie verlautet. in den nächſten Ta⸗ gen Moskau verlaſſen. Der Botſchafter wird ſich über Eurova nach China begeben. Ein Geſchäftsträger für den hieſigen Poſten, Ju Min, ſoll ſich bereits auf dem Wege nach Moskau befinden. Es wird hier die anderwär⸗ tig noch nicht beſtätigte Anſicht vertreten. daß Botſchafter Fu Tſchang ſeinen Moskauer Po⸗ ſten endgültig niederlegen werde. Chautemps wünſchl Arbeilsſrieden Sozialer Friedensverlrag zwiſchen beiden Parleien Paris, 7. Januar Miniſterpräſident Chautemps hat am Donnerstag der Preſſe folgende Erklärung ab⸗ gegeben: „Im Verlaufe der letzten Wochen baben die Arbeitskonflikte wieder eine Heftigkeit an⸗ genommen, wie ſie ſeit langem nicht bekannt geweſen iſt. Die beſondere Lage. die dadurch ge⸗ ſchaffen wird, iſt aber für den Woblſtand und die Sicherheit Frankreichs gefährlich. Es iſt unmöglich, daß dieſe Konflikte weiter anhalten. Die Regierung wird dies daher auch nicht zu⸗ laſſen.“ „Die Berufsverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer werfen ſich gegenſeitig die Ver⸗ antwortung bierfür vor. Auf der einen Seite erkläre man, es handele ſich um eine Weigerung, die Schiedsſprüche und die Freiheit der Berufsverbände anzuerkennen. auf der an⸗ deren Seite behauptet man. daß es ſich um eine ſyſtematiſche Beunruhigung und eine Verletzung der beſtehenden Geſetze handele. Notwendig aber iſt in erſter Linie die abſolute Wiederher⸗ ſtellung des ſozialen Friedens.“ „Nach der finanziellen Geſundung iſt die Regierung beſtrebt, auch an der Geſundung der Wirtſchaftslage und der ſozialen Ordnung zu arbeiten. Die richtet an die Vertreter der Ar⸗ beitgeber, ebenſo wie an die Vertreter der Ar⸗ beitnehmer den Appell, ſich unter ihrem Schutz noch einmal zuſammenzufinden und neue Ab⸗ kommen zu ſchließen, die von nun ab in jeder Weiſe geachtet werden ſollen. Die Regierung wird dieſen ſozialen Friedensvertrag durch das Geſetz bekräftigen und ihn dem Parlament zur Billigung vorlegen. Es wird dann aber Pflicht eines jeden Staatsbürgers ſein, welcher Ideolo⸗ gie oder welcher ſozialen Schicht er auch an⸗ gehören mag, ſich vor der Souveräni; tät dieſes Geſetzes zu beugen. Am dieſes notwendige Ergebnis zu erzielen, wird die Regierung nicht zögern, ihre ganze Verant⸗ wortlichkeit einzuſetzen.“ Beſtreikte Pariſer Unternehmen durch die Polizei geräumt Paris, 7. Januar Ein Transvportunternehmen. das ſeit einigen Tagen bereits von 50 Streikenden in einem Pariſer Vorort beſetzt gehalten wurde. iſt am Donnerstagmittag von der Polizei ge⸗ räumt worden. Zu Zbwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Ebenfalls ruhig verlief der Vormittag bei den Goodrich⸗Werken, obwohl dort unter den Streikenden gegen den Schieds⸗ ſpruch des Miniſterpräſidenten eine erhebliche Mißſtimmung herrſchte. Chautemps hatte vormittags mit einer Werkabordnung eine längere Beſprechung über Streikfragen, zu der auch der Arbeitsminiſter herangezogen wurde. Griechenland jubelt dem Braulpaar zu Herzlicher Willkomm für Prinzeſſin Friederike Athen, 7. Januar. Prinzeſſin Friederike Luiſe von Braunſchweig und der griechiſche Thron⸗ folger Prinz Paul werden auf ihrer Fahrt nach Athen., wo ſie für den Abend erwartet werden, von der Bevölkerung herzlichſt begrüßt und geſeiert. Ueberall, wo der feſtlich ge⸗ ſchmückte und illuminjerte Zug eine Bahnſtation vaſſiert, und auch draußen auf freier Strecke bilden die Bewohner Spalier und jubeln dem Brautpaar zu. wünſchen ihm Glück und werfen ihm Blumen zu. Von dem Augenblick an, da Prinzeſſin Friederike griechiſchen Boden betrat. wurden im ganzen Lande die Feſtflaggen geſetzt. Die Preſſe widmet der Prinzeſſin weiterhin frohe Willkommensgrüße und ſteht völlig im Zeichen der kommenden Hochzeit des prinzlichen Paares. deſſen Glück— wie das Blatt ſagt— auch das Glück des griechiſchen Volkes ſei. Neue ſoziale Großlal Berlin, 7. Januar Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſteht der Schriftleiter. der durch die Tageszeitung die Verbindung zwiſchen Führung und Geführ⸗ ten mit zu gewährleiſten hat, auf beſonders exvoniertem Poſten. Dieſer Tatſache hat das Dritte Reich bereits durch den Erlaß des Schriftleitergeſetzes Rechnung getragen, das die moraliſchen und geiſtigen Vorausſetzungen für die Tätigkeit als deutſcher Schriftleiter brachte. Dieſer durch den Vorrang der Weltanſchauung bedingten primären Notwendigkeit folgt nun auch die materielle und wirt⸗ ſchaftliche Sicherſtellung durch eine vom Sondertreuhänder der Arbeit. Regierungs⸗ präſident Rüdiger, erlaſſene„Tarifordnung für die in Zeitungsverlagen beſchäftigten Schriftleiter“. Zum erſten Male wird bier, wo bisher nur Einzel- oder Stückwerks regelungen vorlagen, für einen wichtigen Kulturruf des Zeitungsweſens eine reichseinheitliche Rege⸗ lung geſchaffen. Der Bedeutung der Sache entſprechend hat dieſe Tarifordnung eine Präambel bekommen. Sie beſagt folgendes:„Die Haltung der deut⸗ ſchen Preſſe im Dritten Reich wird durch das nationalſozialiſtiſche Ideengut beſtimmt. Die öffentlichen Aufgaben, die der Preſſe im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat geſtellt find,. und die Er⸗ forderniſſe nationalſozialiſtiſcher Betriebs⸗ gemeinſchaft verpflichten Verleger und Schrift⸗ leiter zu vertrauensvoller Zuſammenarbeit“. Die Tarifordnung gilt im Deutſchen Reich für Schriftleiter, die von Verlegern der dem Reichs⸗ verband der deutſchen Zeitungsverleger ein⸗ gegliederten Zeitungen hauptberuflich und feſt angeſtellt ſind. Sie gilt auch für Schriftleiter. die im Ausland tätig ſind. wenn die Dienſte für inländiſche Verlage geleiſtet werden. Die Tarifordnung gilt nicht für Schriftleiter in der Ausbildung. für Preſſeſtenographen oder für techniſche Hilfskräfte. Für den Abſchluß des Einſtellungsvertrages des Schriftleiters gilt § 17 des Schriftleitergeſetzes, auf das überhaupt die Tarifordnung ſelbſtverſtändlich an den ge⸗ eigneten Stellen Bezug nimmt. Der Schriftlei⸗ ter muß ein feſtes Gehalt bekommen. Er hat Anſpruch auf den Erſatz notwendiger Dienſt⸗ ausgaben. Im Falle des Todes eines Schrift⸗ leiters hat der Verleger an die hinterbliebenen Unterhaltsberechtigten das Gehalt für den Sterbemonat und mindeſtens drei weitere Mo⸗ nate zu zahlen. Der Schriftleiter hat nach einer Betriebszugehörigkeit von ſechs Monaten An⸗ ſpruch auf Urlaub. Dieſer beträgt mindeſtens: im erſten Jahr zwei Wochen. im zweiten und dritten Jahr drei Wochen, nach dreijähriger Betriebszugehörigkeit vier Wochen. Der Schrift⸗ leiter hat Anſpruch auf eine ununterbrochene Ruhezeit von 24 Stunden in der Woche. Die Kündigungsfriſt beträgt min⸗ deſtens ſechs Wochen zum Ende eines Kalender⸗ vierteljiahres. Nach Ablauf von 3 Verlagsdienſt⸗ jahren beträgt ſie mindeſtens drei Monate, nach Ablauf von 10 Verlagsdienſtjahren min⸗ deſtens ſechs Monate zum Ende eines Kalender⸗ vierteljahres. Von beſonderer Bedeutung iſt aber vor allem. daß nunmehr die bisher durch obligatoriſche Privatverein barung, mit beiderſeiti⸗ gem Recht der Abdingbarkeit vorgeſehene Al⸗ tersverſorgung zu einer geſetz⸗ lichen Pflicht gemacht wird. Schriftleiter. die das 25. Lebensjahr vollendet haben, und die nach Beendigung der Ausbildungszeit ein Jahr als Schriftleiter tätig geweſen ſind. ſind verpflichtet, ſich durch die Verſorgungsanſtalt der Deutſchen Preſſe Gmbß. verſichern zu laſ⸗ ſen. Der Verleger, der 5 Prozent des jeweili⸗ gen Monatsgehaltes des Schriftleiters als Prämienanteil leiſten muß, iſt Verſicherungs⸗ nehmer, der Schriftleiter unwiderruflich be⸗ günſtigter Verſicherter. Frau eudendorffs Dank 88 München, 6. Januar Frau Mathilde Ludendorff in Tutzing veröffentlicht folgende Dankſagung: „Für die überreiche Fülle von Beweiſen war⸗ mer Anteilnahme an dem allzufrühen Hinſchei⸗ den meines Mannes, des Feldherrn Erich Lu⸗ dendorff. die aus dem In⸗ und Ausland bei mir eintreffen, ſage ich auf dieſem Wege meinen aufrichtigen Dank. (gez.): Mathilde Ludendorff.“ —— achneeverwehungen im Allgd. Schneeſturm behindert den Verkehr Kempten. 7. Jan. Ein ungewöhnlich heftiger Schneeſturm tobte bei fünf Grad Kälte den ganzen Donnersta über im Allgäu. Zwiſchen Kempten und Kauf⸗ beuren kam es zu Schneeverwehungen, die den Straßenverkehr behindern. Auf der Reichs⸗ bahnſtrecke Kempten— Iſny wird der Verkehr mit verkürzten Zügen aufrechterhalten. um die Schneemaſſen zu überwinden. Vereiſung der Weſer und des Mittellandkanals Einſtellung der Schiffahrt Minden. 7. Jan. Wegen zunehmender Vereiſung iſt die Schiff⸗ fahrt auf der Ober⸗ und Mittel⸗Weſer ſowie im Mittellandkanal eingeſtellt worden. Der Verkehr auf dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal zwi⸗ ſchen Münſter und Bergeshövede bleibt vor⸗ läufig beſtehen. Strenger Froſt in Rumänien Anhaltender Schneefall Bukareſt. 7. Jan. Die ſtrenge Kälte in Rumänien hält an. In Bukareſt wurden heute nacht 16 Grad gemeſſen. in Jaſſy 25 und weiter nördlich ſogar 80 Grad. Die im Donaudelta auf»iner Inſel gelegene Stadt Valcov iſt ſeit vier Tagen von der Außenwelt abgeſchnitten. Auch die ſtarken Schneefälle laſſen nicht nach. Bukareſt hat ſeit 1917 den ſchneereichſten Winter.. 3 2 — 2 2 r * — eee 25 2 — 68 det tet diſtt liberen it den ert Mo⸗ ib einer ten An⸗ deſteng: ten und lühriget Söriſt⸗ brochen 1 der dt min⸗ alender⸗ gedient Non, en nin⸗ alender⸗ t allem. atoriſche detſeiti, ne Al. geſet⸗ ijtleitet, en, und eit ein ind ſind gsanſtalt zu la jeweili ets als hetungs⸗ lich be anunt Tutzing en war⸗ Hinſchei, dich Lu⸗ bei mit meinen orf“ f. r J. n tobte merstag N Kauf⸗ die den Reichs Petleht un die lanals Jan. Solf 1 wie 1 80 il dn t vor⸗ Ja. aft. 1 meſen. Orad. legen det 1 5 ſarlen 11 elt eee —. I—uvJ——————— 9 1 N welche ſtärker als die ihren waren, nur wegen * Moskau will China erobern Zunehmender Einfluß der chineſiſchen Kommuniſlen in der 3owjelrußland im Beſitz von C Der Sonderberichterſtatter des„Popolo d'Ita⸗ lia“, Mario Appelius, entwirft in einem langen Funkſpruch vom 3. Januar 1938 ein ſehr intereſſantes Bild der kakſächlichen Machtver⸗ hältniſſe im chineſiſchen Konflikt. Wir geben in eigener Ueberſetzung aus dieſem Bericht einen Auszug, der als ein bedeutſamer italieniſcher Beitrag zur Aufklärung Europas über die Vor⸗ gänge in Oſtaſien angeſehen werden darf. Zahlreiche Anzeichen bezeugen, daß die Ex⸗ regierung von Nanking ſich in dieſen Tagen in die Arme Rußlands wirft. Die gemäßigten Anhänger der Nanking⸗Regierung werden von allen verantwortlichen Poſten entfernt und überall durch Elemente der chineſiſch⸗kommu⸗ niſtiſchen Partei erſetzt. Auch die politiſche Autorität von Tſchiangkaiſchek iſt zu Ende. Der Geſamtanblick der ganzen Regierungserneue⸗ rung iſt der, daß ein Rat der nationalen Ver⸗ teidigung errichtet wird, in welchem zahlreiche 1155 ruſſiſche Offiziere herrſchend in Die neue Regierung hat nationalen Wider⸗ ſtand bis zum Aeußerſten beſchloſſen: Organi⸗ ſation des Guerillakrieges und Intenſivierung der terroriſtiſchen Syſteme gegenüber den Ja⸗ panern. In Wirklichkeit ſind aber in dieſem Augenblick die tatſächlichen Herren des poli⸗ tiſchen Theaters in China die Häupter der kommuniſtiſchen Partei, und zwar General Mao Tſetung und General Kialulai. Beſon⸗ ders wird Kialulai als handelnder Mann ge⸗ nannt. Er iſt ein geſchickter Politiker, ſehr jung, ſehr intelligent, höchſt ehrgeizig, ohne jede Skrupel und zu jeder Ungeheuerlichkeit fähig. Zudem iſt er der intime Freund des neuen ruſſiſchen Geſandten Orlenſki, und zwar aus der Zeit, in welcher Orlenſki Generalkonſul in Turkeſtan war. 4 „ Wir erleben alſo das Phänomen, daß, wäh⸗ rend die kommuniſtiſche Partei ſich ſyſtemgtiſch der hauptſächlichen politiſchen und finanziellen Organe der Exregierung von Nanking bemäch⸗ tigt, die hervorragenden Glieder dieſer Partei von Erklärungen triefen, in denen ſie behaup⸗ ten, daß auch ihr höchſtes Ziel die Unabhängig⸗ keit Chinas und der Kampf bis zum Aeußer⸗ ſten gegen Japan ſei. Sie haben dabei die Schamlofio reit. zu erklären, daß die Freund⸗ ſchaft Rußlands nicht im geringſten eine Sow⸗ jetiſierung Chinas einſchließe. Da man das Sozialvroaramm des Bolſchewismus nicht ein⸗ fach ins Meer merfen fann, ſo erklären ſie, daß die kommuniſtiſche Reform auf den Zeitpunkt bis zum Sieg über Japan gufaeſchoben würde. Sie verweiſen auf eine Realiſierung ihres Programms in fortſchreitenden Clappen. wobei ſie auf die gerechten Intereſſen des Kapitals und der Sparer Rückſicht nehmen würden. Offenbar will Moskau weder London noch New Nork alarmieren. 4 Das brikiſche Doppelſpiel So beſteht in dieſem Augenblick im Fernen Oſten die ſtillſchweigende und paradoxe ſo w⸗ digung, den cineſiſchen Widerſtand mit Waffen, Geld und Ratſchlägen zu ſtärken. Man hofft dadurch, Japan durch die unbeſtimmt lange Fortſetzung des Konfliktes zu ſchwächen und durch die Schwächung Japans das Dreieck Berlin, Rom und Tokio empfindlich zu treffen. Durch die Schwächung Japans will der Kreml die imperialiſtiſchen Pläne Rußlands in Afien und ſein revolutionäres Programm der Bol⸗ ſchewiſierung der Völker Aſiens durchführen, um ſich ihrer zu ſeiner Zeit gegen die weſt⸗ lichen Mächte zu bedienen. Durch dieſelbe Schwächung Japans aber hofft England, die Rieſenkapitalien zu verteidigen, welche in China inveſtiert ſind. und ebenſo die Linie Singapore Auſtralien. Man bemerkt alſo im Fernen Oſten den hiſtoriſchen Wider⸗ ſinn, daß die finanzielle und politiſche Macht des britiſchen Kapitals von dem antikapitali⸗ ſtiſchen und kommuniſtiſchen Rußland gegen Japan gehandhabt wird. Der chineſiſche Wi⸗ derſtand iſt in der Tat von den Waffen und von dem Gelde Britarniens genährt, aber er wird von Moskau über die chineſiſch⸗kommu⸗ niſtiſche Partei gelenkt, welche trotz ihrer gegen⸗ wärtigen nationaliſtiſchen Erklärungen regu⸗ lär mit den Komintern in Moskau verbun⸗ den iſt. Das Programm des Kreml Entgegen dem was man in Europa glaubt. hat Sowietrußland im Augenblick keinerlei Abſicht, Japan anzugreifen, weil ſeine innere Lage zu ſchwierig iſt, ebenſo ſeine Lage in Europa. und weil es mit Recht fürchtet. ge⸗ ſchlagen zu werden. Sowjetrußland hat einfach beſchloſſen, die jetzige Erſchütterung im Fernen Oſten zu benutzen, um ein großzügiges Pro⸗ gramm des Kreml zu realiſieren. Die Regie⸗ rung des Kreml hat Tſchiangkaiſchet ihre volle Anterſtützung zugeſagt unter der Bedingung, daß die Leitung des militäriſchen Widerſtandes ruſſiſchen Offizieren anvertraut werde und die innere Politik Chinas noch den Direktiven Moskaus reformiert würde. Offiziell beſchrän⸗ ken ſich die ruſſiſch⸗chineſiſchen Beziehungen auf den gegenſeitigen Nichtangriffspakt. Praktiſch hat dieſer Pakt. der am 21. Auguſt geſchloſſen/ wurde und in der erſten Hälfte des Dezember vervollſtändigt wurde, den Inhalt. daß China ſich verpflichtet hat, keinen Frieden mit Japan zu ſchließen, ohne erſt Moskau zu befragen. Das Generalſtabsquartier von Tſch'angkai⸗ ſchek iſt ſo umgebildet worden, daß die Poſten mit größter Verantwortlichkeit von höheren ruſſiſchen Offizieren ausgefüllt wurden, oder daß wenigſtens ein hoher bolſchewiſtiſcher Offi⸗ zier dem nominellen chineſiſchen Kommandan⸗ ten zur Seite ſteht. Militäriſche Inſtruktoren ſind in allen chineſiſchen Diviſtonen verſtreut tätig. In den letzten Sitzungen des chineſiſchen Hauptquartiers hat der militäriſche ruſſiſche Vertreter folgenden Aktionsplan vorgebracht, welcher von Tſchiangkaiſchek ratifiziert jetruſſiſch ⸗ engliſche Verſtän⸗ Der ſowſelruſſiſche Allionsplan 1. Widerſtand bis zum Aeußerſten. 2. Maſſenmobilmachung der provinziellen Truppen bis zur Zuſammenſtellung von Hun⸗ derten von Diviſionen. 3. Reorganiſation der Truppen mit beſonde⸗ rer Sorgfalt in Bezug auf die perſönlichen Di⸗ viſionen von Tſchiangkaiſchek und auf die rote Armee von Schenſi: Verteidigungsorganiſation der Provinzen Schenſi und Tſchetſuan, wohin die ruſſiſchen Generäle hoffen. das japaniſche Heer hinkocken zu können, um es zu ſchlagen. 4. Einreihung der chineſiſchen Diviſionen in die mongoliſchen Diviſionen bei der Verteidi⸗ gung der drei genannten Provinzen. N 5. Organiſation des Guerillakrieges im ge⸗ ſamten Gebiet von China. 6. Die aufgelöſten Truppen der Nanking ⸗ Heere ſollen ſich mit bolſchewiſtiſchen Banden verbinden. 7. Organiſierung von terroriſtiſchen Banden, die beauftragt werden, an jedem Ort die chine⸗ ſiſchen Perſönlichkeiten zu ermorden. welche be⸗ reit ſind, mit den Japanern zuſammenzuwirken. 8. Freie Bahn für Rußland in Chineſiſch⸗ Turkeſtan, um es zu organiſieren mit Bewil⸗ ligung von militäriſcher Hilfe mit wohlwol⸗ lendem Einverſtändnis der chineſiſchen Regiz⸗ rung. 9. Organiſation der chineſiſchen Luftflotte un⸗ ter direkter ruſſiſcher Kontrolle. Alle dieſe Punkte werden bereits verwirk⸗ licht. Rußland hat China bereits 200 Bom⸗ ben⸗ und Jagdflugzeuge geliefert. die über Turkeſtan eintrafen. Bei der Verwendung wa⸗ ren aber die ruſſiſchen Flugzeuge zu raſch und zu kompliziert für die chineſiſchen Flieger. Ein chineſiſcher Rapport. der den Japanern in die Hände fiel, bezeugt, daß die ruſſiſchen Apparate, da ſie zu raſch ſind, die chineſiſchen Flieger ſchwindlig machen. Auch iſt das ruſſiſche Syſtem, nach welchem der Pilot die Maſchine mit den Füßen dirigiert. während er das vordere Ge⸗ ſchütz bedient, von chineſiſchen Piloten als un⸗ ausführbar erklärt worden. Tatſächlich haben die Japaner ruſſiſche Maſchinen abgeſchoſſen. der Unfähigkeit der chineſiſchen Piloten, mit ihnen zu manövrieren. Dieſe Schwierigkeiten haben das ruſſiſche Kommando veranlaßt. in China hundert mongoliſche Piloten einzuſetzen. Auch wurden Pilotenkurſe eingerichtet. die von Sowietruſſen geleitet werden. Zwei große Flie⸗ gerzentren werden in Lanſchu und in Tſchiam organiſiert, Orten, die auf dem 105. und 108 Meridian gelegen ſind. Tſchin iſt auch das ruſ⸗ ſiſche Hauptquartier in China. Großartig iſt die militäriſche Vorbereitung worden iſt. Rußland an, Turkeſtan zu beherrſchen. Es hat dort eine bolſchewiſtiſche militäriſche Baſis er⸗ ſten Ranges, welche nach getaner Arbeit ſich gleicherweiſe gegen China, das engliſche In⸗ dien und die Innermongolei richtet. Zehntau⸗ ſende von chineſiſchen Arbeitern bauen eine rieſenhafte Fahrſtraße durch Turkeſtan mit dem offenen Ziel, die ruſſiſche Hilfe für China zu erleichtern und eine Hauptader für die ruſ⸗ ſiſche Herrſchaft in Turkeſtan abzugeben. Die Arbeiten ſind ſchon weit gediehen. Tatſächlich iſt damit der Konflikt im Fernen Oſten von folgenden beiden Faktoren beſtimmt. Erſtens: hiſtoriſche Feſtſetzung Japans im öſtlichen und nördlichen China. Zweitens: hiſto⸗ riſche Feſtſezung Rußlands in Chineſiſch⸗ Nanking-Regierung hineſiſch-Turkeſlan Indiens. Zugleich entwickelt Rußland von Grund auf die militäriſchen Vorbereitungen in der Mongolei, in Sibirien und in Küſtenpro⸗ vinzen, um für jeden möglichen Fall bereit zu ſein. Nach Rechnung der Japaner ſtehen in Si⸗ birien, in der Mongolei, in Küſtenprovinzen und in den Regionen längs der Grenze von Turkeſtan nicht weniger als 600 000 ruſſi⸗ ſche Soldaten. Kurz nolierk Pariſer Kunſtausſtellungen 1938. Im Jahre 1938 wird vorausſichtlich in„Jeu de Paume“ eine Ausſtellung von Werken von Ghardin, dem größten franzöſiſchen Stillebenmaler des 18. Jahrhunderts, veranſtaltet. In den erſten Ta⸗ gen des Januar wird in der Orangerie in Pa⸗ ris eine Ausſtellung von Werken Goyas aus franzöſiſchem Beſitz eröffnet werden. Vom März bis Mai veranſtaltet der Louvre eine retroſpek⸗ tive Ausſtellung der engliſchen Malerei, bei der vor allem die großen Porträtiſten des 18. Jahr⸗ hunderts mit ihren bekannteſten Werken zur Geltung kommen ſollen. Im Juni zeigt der Deulſchlands Bermeſſungs- und Von Dr. Ernſt Ohne viel wischt wie es der Sachlich⸗ keit deutſcher wiſſenſchaftlicher Arbeit entſpricht, hat der„Meteor“, das bekannte Vermeſſungs⸗ ſchiff der Reichsmarine, die Heimat zu einer neuen großen ozeanographiſchen Reiſe in den Atlantiſchen Ozean verlaſſen. Ihn begleitet das rege Intereſſe aller Fachkreiſe der Welt. Die früheren Expeditionen hatten ihr Tätigkeits⸗ feld im ſüdlichen Teil des Atlantiſchen Ozeans, die jetzige führt, ebenſo wie eine kürzere im vo⸗ rigen Jahr, in das weiter nördliche Gebiet zwi⸗ ſchen den Kanariſchen und Kapverdiſchen In⸗ ſeln im Oſten und Weſtindien im Weſten. Deutſchland hat ſich, von der Beteiligung ein⸗ zelner Forſcher an fremden Expeditionen ab⸗ geſehen, erſt verhältnismäßig ſpät in die Mee⸗ resforſchung eingeſchaltet. Das hat freilich nicht viel zu ſagen, weil ſich die Meeres⸗ und im be⸗ ſonderen die Tiefſeeforſchung nach Rüſtung und Methodik noch immer im Aufbau befindet. Hierin hat- Deutſchland den Vorſprung der an⸗ deren längſt eingeholt und ſich mit bahnbrechen⸗ den Erfindungen— es ſei nur an das heute ganz unentbehrliche Echolot erinnert— und ganz neuen Methoden einen unbeſtreitbaren Platz in der vorderſten Reihe errungen. Mit Stolz dürfen wir auf die früheren deutſchen Expeditionen zurückblicken, auf die große, auch in repräſentativer Hinſicht bedeutungsvolle Weltreiſe der„Gazelle“(1874—1876), die auf⸗ 487 und für die Entwicklung der Hoch⸗ eefiſcherei praktiſch wertvolle Planktonexpedi⸗ tion(„National“) im Jahre 1889, auf die volks⸗ tümlichſte von allen, die„Valdivia“⸗Expedition (18981899), die beiden Antarktiſchen Expedi⸗ tionen(„Gauß“ 1901—1903 und„Deutſchland“ 1910—1911) und andere größeren und kleineren Umfangs, nicht zum wenigſten auf die außer⸗ ordentlich ergiebigen periodiſchen Fahrten durch die nordiſchen Gewäſſer mit einem eigens dazu erbauten Dampfer. a Die Meeresforſchung gliedert ſich in zwei Zweige, den ozeanographiſchen und den biologi⸗ ſchen. Der letztere erſtreckt ſich auf das organiſche Leben in all ſeinen Aeußerungen und Wechſel⸗ beziehungen, der erſtere bezweckt die Feſtſtellung der Meerestiefen und der Bodenbeſchaffenheit und die Unterſuchung der phyſikaliſchen und che⸗ miſchen Verhältniſſe, Kräfte und Wirkungen im Meer, z. B des Salz⸗ und Gasgehaltes des Waſ⸗ ſers, der Temperaturen und ihrer ſchichtweiſen Turkeſtan und auf den Grenzen Engliſch⸗ „Geiſtige Soldalen der ſpaniſchen Kullur“ Vereidigung der Mitglieder des„Spaniſchen Juflituls“ Salamanca, 7. Januar Im Feſtſaal der Univerſitat fand am Don⸗ nerstag die feierliche Vereidigung der Mitglie⸗ der des„Spaniſchen Inſtituts“ ſtatt. Unter dem Vorſitz des Präſidenten des Techniſchen Staatsausſchuſſes General Jordana als Vertreter des Staatschefs und im Beiſein von deſſen Bruder Nicolas Franco ſowie der Spitzen der zivilen und militäriſchen Behörden, des deutſchen und des italieniſchen Botſchaf⸗ ters, der Vertreter Japans, Englands, Guate⸗ malas und Salvadors leiſteten die Mitglieder der Akademie den Treueid auf den neuen na⸗ tionalen Staat Spanien und ſeinen Führer. Der Beauftragte für die nationale Er⸗ ziehung, Rodriguez, kennzeichnete die Aufgaben des Inſtituts für die ſpaniſche Gei⸗ F für Kunſt und Wiſſenſchaft und wies arauf hin, daß die bolſchewiſtiſche Regierung die Akademien auflöſte und ihre Mitglieder den Verfolgungen der bolſchewiſtiſchen Meute ausſetzte. General Jordana nannte die Mitglieder des„Spaniſchen Inſtituts“ die geiſtigen Soldaten, denen die Aufgabe zufalle, die ſpaniſche Kultur von neuem aufzubauen. Ge⸗ neral Franco vertraue feſt darauf, daß ſie ihr großes Wiſſen und ihre Talente ausſchließlich in den Dienſt des Vaterlandes ſtellen werden. Sie verdankten dieſe Aufgabe der ſiegreichen Armee, deren Kampf auch den geiſtigen Solda⸗ ten ſtets ein Beiſpiel ſein müſſe. Das Inſtitut ſolle die Agitation der bolſchewiſtiſchen Borden, die alle nationalen Kunſtſchätze brandſchatzten, zunichte machen und die Welt darüber auf⸗ der Ruſſen in Turkeſtan. Praktiſch ſchickt ſich klären, daß das nationale Spanien alle Opfer Unterſchiede, der Horizontal- und Vertikalſtrö⸗ mungen in ihren Reaktionen aufeinander und im Dienſte der Ziviliſation und des Friedens bringe. Gegen den rolen Ichacher San Sebaſtian, 7. Januar „Die nationalſpaniſche Preſſe veröffentlicht eine Note aus Salamanca, in der auf die Ver⸗ ſuche der bolſchewiſtiſchen Machthaber in Barce⸗ lona Bezug genommen wird, nach der Berau⸗ bung von Banken und Privatleuten nun⸗ mehr auch die Naturſchätze Spa⸗ niens veräußern zu wollen. Es wird betont, daß dieſe unentſchuldbare Handlungsweiſe die Verfaſſung von 1931, auf die die Roten ſich oftmals berufen hätten, verletze, die das aus⸗ drückliche Verbot enthalte, Teile nationalen Bodens ſowie ſtaatliche Kunſtſchätze zu ver⸗ äußern. Die Nationalregierung mache die Oeffentlichkeit darauf aufmerkſam, daß ſie in keinem Falle Kaufverträge, Konzeſſionen, Schä⸗ digungen an Kunſteigentum oder die aus ſol⸗ chen Kontrakten oder Pakten entſpringenden Verpflichtungen anerkennen werde. Juſammenkrilf des Nichleinmiſchungsausſchuſſes London, 7. Januar Die nächſte Sitzung des Hauptausſchuſſes des Nichte inmiſchungsausſchuſſes findet am Dienstag vormittag 11 Uhr ſtatt. Der Tages⸗ plan iſt noch nicht feſtgelegt doch verlautet, daß die Zuſammenſetzung der nach Spanien zu ent⸗ Loubre Meiſterwerke der perſiſchen Kunſt, vor allem Miniaturen, Teppiche, Fayencen, während im„Jeu de Paume“ eine Ausſtellung der ame⸗ rikaniſchen Kunſt ſtattfindet. Größte Bibliothek Südoſteuropas in Sofia. Sofia wird in der nächſten Zeit eine Volks⸗ bücherei erhalten, die die größte und modernſte aller ſüdoſteuropäiſchen Staaten ſein wird. Zu dieſem Zweck wird in Sofia ein monumentaler Bau errichtet werden, der zweieinhalb Millio⸗ nen Bücher aufnehmen ſoll. Ein Leſeſaal für 200 Perſonen und eine Reihe von Studier⸗ und Ausſtellungsräumen werden der Oeffent⸗ lichkeit zur Verfügung ſtehen. Schaffung eines„Spaniſches Inſtitutes“. Der „Spaniſche Staatsanzeiger“ veröffentlicht, wie aus Salamanca berichtet wird. den Wortlaut einer Regierungsverordnung. durch die ein „Spaniſches Inſtitut“ geſchaffen wird. das die verſchiedenen ſpaniſchen Akademien in ſich ver⸗ einigen ſoll. Es handel ſich u. a. um die Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften. der Künſte, der Me⸗ dizin uſw Das Büro des neuen Inſtituts wird allmonatlich zu einer Sitzung zuſammentreten. Römiſche Kunſtſchau in Belgrad. In Belgrad wird im Rahmen des italieniſch⸗zugoſlawiſchen Paktes eine repräſen⸗ tative italieniſche Kunſtausſtellung im Prinz⸗ Paul⸗Muſeum organiſiert. Es ſoll ſich um die größte Porträtsſchau handeln. die Belgrad fe⸗ mals ſah. Zu dieſem Zwecke werde aus Ita⸗ lien eine große Zahl klaſſiſcher Bildniſſe nach Belgrad geſandt werden Meleor legt„ Profile“ Forſchungsſchiff auf großer Fahr Rauſchenplat endlich auch der atmoſphäriſchen Verhältniſſe in ihrem e mit dem Meer. Dem all⸗ gemeinen Intereſſe ſteht die biologiſche Meeres⸗ forſchung näher als die ozeanographiſche, rein ihrer Arbeitsweiſe leichter ein Bild machen kann,(Ganz ſo einfach, wie er ſich das„Fi⸗ ſchen“ in der Tieſſee“ vorſtellt, iſt es freilich nicht). Ihre Ergebniſſe, die zum großen Teil durch Abbildungen ſinnfällig gemacht werden können, regen die Phantaſie an. Die Ozeano⸗ graphie aber iſt ein ſchwierigeres Gebiet. Die minimalen Unterſchiede in der Temperatur, im Salz⸗ und Gasgehalt, in der Bewegung des Wa ers in den verſchiedenen Tiefen ſind we⸗ niger leicht faßbar. Und doch reiht ſich hier ein Triumph des menſchlichen Scharfſinns an den anderen. Die Zuſammenſetzung des Tiefenwaſſers kann man an Proben, die in beſonders konſtruierten, mit Fallgewichten verſchließbaren Gefäßen in beliebiger Tiefe geſchöpft werden, nachträglich an Bord oder ſogar im Landlaboratortum ana⸗ lyſieren. Bei. Temperaturen und der Bewegungen der Waſſerſchichten iſt man aber auf die Zuverläſſigkeit automatiſch in der Tiefe regiſtrierender Apparate angewieſen. Wenn man bedenkt. daß dieſe Wunderwerke der Präziſionsarbeit. an deren Erfindung deutſcher Forſchergeiſt und an deren Herſtellung deutſche Technik hervorragenden Anteil haben, Drucken bis zu 1000 Atmoſphären ſtandhalten müſſen und auch nicht durch die Stöße des auf den Wel⸗ len ſchwankenden Schiffes geſtört werden dür⸗ len, ſo ſollte auch der Banauſe Reſpekt vor der Leiſtung bekommen. Und wenn er noch fragen ſollte, wozu das alles, ſo genügt vielleicht der Hinweis, daß die ſo unbedeutend und unweſent⸗ lich erſcheinenden Verhältniſſe und Vorgänge in der Meerestiefe von erheblichem Einfluß auf Wetter und Feſtlandklima und damit auch auf ſeine werte Geſundheit. ferner auf das Leben im Meer und ſeine Ausbeutung durch die Fi⸗ ſcherei, kurz von erheblichem Einfluß auf das menſchliche Daſein ſind. Die Arbeiten des„Meteor“ auf ſeiner jetzt begonnenen Reiſe werden ganz vorwiegend ozeanographiſcher Art ſein. Eine zu löſende Aufgabe hat der wiſſenſchaftliche Leiter der vorigen Fahrt, Prof. Defant,. angedeutet. nämlich die Erforſchung der Urſachen und des Ablaufs des Emporquellens von kaltem Tiefenwaſſer in beſtimmten eng⸗ begrenzten Bezirken, das auf die meteorolo⸗ giſchen Verhältniſſe Europas ſtark einwirkt. Weiter wird der„Meteor“ zum erſten Male das ihm zugewieſene Gebiet durch eine Reihe von Parallelfahrten von Küſte zu Küſte in verhältnismäßig geringen Abſtänden von ein⸗ ander mit einem Netz von Beobachtungsſtatio⸗ nen überziehen. während auf allen früheren Expeditionen, deutſchen wie fremden, immer nur einzelne Ketten geſpannt oder, fachmänniſch ausgedrückt, einzelne Profilſchnitte gelegt wor⸗ den waren. Durch das Netzſyſtem wird, unter anderen Vorteilen für die Auswertung des Materials. auch eine ſyſtematiſche Topographie des Meeres⸗ bodens mittels Lotungen ermöglicht. Die zu⸗ ſtande gekommene Reliefkarte kann zwar noch keinen Anſpruch auf Vollkommenheit erheben. Für den Südatlantik beträgt die Maſchenbreite noch 600 Kilometer, und für den nördlichen Teil des Ozeans dürfte es zunächſt auch nicht viel anders werden, ſo daß noch immer ausgedehnte Höhen und Senken der Lotung entgehen können. Aber ſie bildet, zumal ſie durch Einzel⸗ meſſungen ergänzt werden kann, eine wertvolle Grundlage für die künftigen Unterſuchungen und Berechnungen. Als ſolche hat ſie ſich für den Südatlantik gut bewährt. Wir wollen ſtolz darauf ſein daß die Tiefſee⸗ forſchung dieſen aroßen und wegweiſenden Fort⸗ ſchritt deutſcher Planung und dem Eifer und der Hingabe deutſcher Forſcher und Seeleute verdankt. und dem„Meteor“, deſſen Name ſchon jetzt neben denen anderer großer Expeditions⸗ ſchiffe, wie„Beagle“ und„Challenger“ in hel⸗ ſendenden Kommiſſion ſowie gewiſſe Fragen der Kriegführendenrechte zur Beratung ſtehen. lem Glanz leuchtet, auch für ſeine jetzige Reiſe Glück und neuen Erfolg wünſchen. kulturellen Teils des gegenſtändlich und auch weil der Laie ſich von 1 —— — —— — (13. Fortſetzung) „Du haſt es gut, Gildis!“ „Findeſt du?“ a„Ein Menſch, der es ſo gut hat, muß auch gütig n abe ich es daran fehlen laſſen?“ ie Frage überraſchte Almut, ſie ſah Gildis gar nicht ühnlich. Wann hatte Gildis je an ſich ſelbſt gezweifelt? Es hatte keinen härteren und ſelbſtbewußteren Menſchen gegeben als dieſe blonde Frau. Nun aber war es, als batte ihr Weſen einen Sprung bekommen, durch den Weichheit und Wärme eindringen konnte. Ein langes Schweigen entſtand. Dann begann Almut ſich langſam wieder vorzutaſten. „Ich danke dir, daß du mich gerufen haſt, Gildis! Du gibſt mir dadurch Gelegenheit, dir manches zu erklären, manchen Irrtum, manche Mißdeutung richtigzuſtellen.“ Aber Frau Gildis hob abwehrend belde Hände. „Ich will gar nicht viel wiſſen— wir wollen es uns gegenſeitig nicht zu ſchwer machen— nur eins ſollſt du mir ſagen..“ „Nun, Gildis?“ „Gehört mir Walter in Zukunft? Wirſt du ihn mir laſſen?“ Frau Gildts wußte nicht, daß ſte die Finger ver⸗ krampft hatte wie zu einer ſtummen Bitte. Aber Almut ſah die flehende Geſte und wurde bleich. Zum erſten⸗ mal erkannte ſie, was ſie der Schweſter unwiſſentlich zugefügt hatte. „Mein Gott, Gildis— ich bin doch kein Dieb— glaube bab endlich, daß ich dich nie um ein Recht beſtohlen abe „Sprich doch nicht immer von meinen Rechten! Ich haſſe dieſes Wort. Kein Menſch hat Rechte an einen anderen, wenn ſie ihm nicht freiwillig und von dat dn Herzen gewährt werden. Ich gebe ſogar zu, daß du meine äußeren Rechte nicht angetaſtet haſt. Und innere Rechte habe ich ja nie beſeſſen.“ g „Gildis, ich verſtehe dich nicht...“ „Ja, Almut, das kannſt du auch nicht verſtehen. Du biſt zu 1 5 dazu. Wie ſollteſt du wiſſen, wie einer reizloſen Frau zumute iſt, die ſich abmüht, den 9 gewinnen, den ſie lieb hat! Du hatteſt es immer leicht. Alle Herzen flogen dir zu. Wenn ich als junges Mäd⸗ chen an deiner Seite ging, ſahen ſich die Leute nach dir um. Mich beachtete niemand. Damals habe ich mir 7 5 gewünſcht, nur acht Tage ſo ſchön zu ſein wie * „Aber das iſt Ja lächerlich.. 1 g „Nein, Almut! Wenn du das lächerlich findeſt, kennſt du deine eigene Macht noch nicht. Ich habe damals ſchon mein Schickſal vorausgeahnt: die ſchöne Schwe ter würde der reichen immer im Wege ſein. Geld iſt nichts, Schönheit 0 alles!“ 5 Frau Gildis hatte ſich in eine Erregung hineinge⸗ ſtelgert, die wieder die roten Flecken auf ihre Wangen trieb. Almut betrachtete ſie mit erſtaunten Augen, in denen ein Lächeln kam und ging. g „Du biſt ein großes Kind, Gildis! Soll ich dir einmal den Lebenslauf einer ſchönen Frau erzählen, die nicht den Vorzug hat, mit Glücksgütern geſegnet zu ſein wie du? Och kann dir verſichern: es* furchtbar ſchwer, die eigene Jugend unbeſchadet durch das Erwerbsleben der Großſtadt zu ſchleppen. Man lebt ſtändig in Abwehr. Immer wieder ſtolpert man über Neid und Rachſucht. Es gibt oft nichts Einſameres als eine ſchöne Frau, Und von„Macht“ iſt da wirklich blutwenig zu ſpüren. Almut lehnte ſich zurück, einen ſchmerzlichen Zug um die Lippen. Sie ſah plötzlich ſehr müde aus, die Lebens⸗ angſt hatte ſie wieder angeſprungen die Ungewißheit threr Zukunft bedrückte ſie ſchwer. Vergeſſen war der frohe Rauſch des Morgens. Sie achtete nicht mehr auf Gildis, in ſich verſunken ſaß ſie da, blind für ihre Um⸗ ebn no u Sorgen, Almut?“ fragte Gildis leiſe. mn dplickde auf und eradewe s in die Augen der Ulmut 9 0 N 6 Schweſter. Und mit einemmal— ſie wußten nicht, wie das ſo plötzlich kam— erfaßte ſte mit Gewalt ein Gefü 1 der Juſammengehörigkett, daß ſie ſich die Hände ent⸗ gegenſtrecken mußten. Sie zitterten beide. „Iſt nun alles gut, Gildis?“ 1 i Gildis nickte ſtumm. Durch ihre Hände, die* noch immer feſthielten, ſchien das Blut im gleichen Strom zu kreiſen. Beide fllblten eine unſägliche Erleichterung und lächelten ſich an mit zuckenden Lippen. Aber ſie waren von der ach ae des Geſchehens ſelbſt ſo über⸗ „daß ſie lange ſchwiegen. Aale Dan 5 es 8 195 mit der ihr eigenen lichkeit wieder zu ſprechen begann. ein Vorschlag, Almut! Ich ſehe nicht ein, warum du immer fremden Leuten deine Kräfte widmen ſollſt. Bleibe bei uns! Wir könnten dich gut gebrauchen. Es wird das beſte ſein, wenn Walter aus der AG. aus⸗ tritt und ſich ſelbſtändig macht. Er ſoll ſein eigener Herr ſein. Du biſt klug und gewandt in allen ein⸗ ſchlägigen Arbeiten. Du könnteſt ihm ſehr viel helfen. Und— zwei Frauen ſehen mehr als eine. „Das heißt wohl, ich ſoll einen unauffälligen Beob⸗ achtungspoſten beziehen und Walter ein wenig über⸗ wachen, nicht wahr?“ Almut mußte lachen und blickte die Schweſter mit ſchiefgeneigtem Kopfe an.„Gildis, du bift eine großartige Frau! Aber— deine Gedanken, gänge ſind eee beſchämend für Walter Gildis errötete heiß. „So darſſt du das nicht auffaſſen. Ich habe es gut ge⸗ meint. seht du, heute nacht iſt mir viel durch den Kopf gegangen. Und eigentlich habe ich jetzt zwei Kinder, Hanno— und Walter Davon braucht mic) Walter am nötigſten. Ich muß vorläufig für ihn denken. Wir ſind er Schrei Ein Roman aus dem Bercht esgadener Land 7 F 8 Von Maria Urheberrechtsschutz durch Verlag Dune Meister Berchtendreiter i uns beide daruber klar, was die Schußverletzung zu be⸗ deuten hat. Es war elner 10 75 fahrigen Entſchlüſſe.“ „Es hätle ſchlimm enden können...“ „Walter eſt krank, weniger körperlich als ſeeliſch. Mit ſelnen knapp vierzig Jahren ſchon zermitrbt.“ „Man muß immer die Fahne hochhalten!“ „Das fach, du, Almut! Und weil du das noch ſagen kannſt, meine ich, du müßteſt ein guter Arbeitskamerad für Walter ſein. ö Das Angebot war verlockend. Aber es war unmög⸗ lich. So durfte ſie dieſe weiche Stunde nicht ausnützen. Sie kannte Gildis. Der Zweifel würde wiederkommen der Argwohn, die Unruhe. Sie durfte leße nicht an ſich denken, Gildis mußte endlich ihren Frieden haben. „Dein Vertrauen iſt für mich ein großes Geſchenk, Glidis, ich danke dir daſttr. Aber es geht nicht. Zwiſchen dir und Walter iſt ein Drittes zu viel. Vielleicht, wenn ihr einmal ganz eins geworden ſeid und eure Ehe jede Belaſtungsprobe verträgt, vielleicht, daß ich dann kom⸗ Ein kann. Vorläufig bleibe ich noch in Berlin,“ ſagte Almut. In Berlin! Wieder fühlte Almut einen Taumel von Angſt. Ihr ſchwindelte. Berlin, die ſchöne Stadt, war für ſtie nur noch ein drohendes Ungeheuer aus Stein und Aſphalt, Dunſt und Qualm aus tauſend Nüſtern ſtoßend, ein unerbittliches Schickſal, das Arbeitsloſigkeit und Elend hieß. Gildis betrachtete die Schweſter forſchend und beſorgt. Da ſte ſelbſt wirtſchaftliche Sorgen nicht kannte, deutete Ut lmuts Bläſſe und Gedrücktheit auf ganz andere 5275 „Almut..“ fragte ſte ſtockend,„.. vielleicht liebſt du Walter noch? Iſt der Verzicht ſo ſchwer?“ i 90 r mußte ihre Gedanken aus weiter Ferne zurück⸗ olen. „Sei unbeſorgt, Gildis! Das iſt lang vorbei. Du brauchſt nie mehr die geringſte Befürchtung zu haben. Och liebe einen anderen Mann.“ Sie hatte es ganz von innen heraus geſagt. Es war ſo unbewußt über ihre Lippen gekommen, als bätte es ein Fremder, Unbeteiligter von ihr behauptet. 5 Sie ſaß wie erſtarrt. Felſen, grünes Gewäſſer, ein Büſchel Alpenroſen, ein fleckiger Ruckſack wirbelten durch ihr Gehirn. Ein kobaltblauer Himmel, davor ein Männerprofil— der erſte und einzige Menſch, mit dem Almut Gerdes allein geweſen war zwiſchen Himmel und Erde— am Rande des Steinernen Meeres. Gildis konnte die Augen nicht von Almut wenden. Sie erkannte in dieſem Augenblick die Schönheit der Schweſter nahezu wie eine Offenbarung. Almut ſchfen erſchrocken in ſich hineinzuhorchen. „Und er?“ fragte Gildis geſpannt. „Er?“ Almut ſchnippte mit den Fingern.„Er macht ch nicht ſoviel aus mir..“ Gildis lächelte ungläubig. Sie umfaßte Almut mit einem langen, wägenden Blick, ihr Lächeln vertiefte lich ſte itierte halblaut:„Wo wäre der Mann, der dich, Iſolde, nicht liebte?“ Die Schweſtern hatten nicht ohne Bewegung vonein⸗ ander Abſchied genommen. Eine Einladung von Gildis ür den Reſt ihres Berchtesgadener Aufenthaltes na uchenſtein überzuſiedeln, hatte Almut ausgeſchlagen. Sie war feſt entſchloſſen, wieder Jahr um Jahr vor das nächſte Wiederſehen zu legen. Auch in das Kranken⸗ immer hatte ſie nur einen kurzen Blick geworſen. alter ſchlief. So nahm Almut als Erinnerung ſein eſtilltes und entſpanntes Geſicht mit fort, das mit dem usdruck eines Endlich⸗Heimgekehrten in den Kiſſen lag. Am Fate de des Bettes hatte Hanno geſeſſen, Gildis atte ſie bis an die Gartenpforte begleitet. Geſprochen wurde nicht viel. Aber Almut ſah beim letzten Händedruck mit Staunen und Erſchütterung, daß Gildis Tränen in den Augen hatte.„ ö „Ich danke dir!“ hatte Gildis geſagt.„Mir iſt ein Stein vom Herzen. Denke an mich, wenn du einmal einen Menſchen brauchen ſollteſt— wenn ich etwas für dich tun kann...“ Almut ſann darüber nach, als ſie durch den Buchen⸗ wald g„zurück auf die Reit. Vielleicht war dieſes Wort 00 mehr als eine Phraſe geweſen. Gildis hatte es im Augenblick ſicher ehrlich gemeint. Aber Almut konnte noch nicht ſo recht an die verwandelte Gildis glauben. Unerträglich wäre ihr eine Zurückweiſung ge⸗ weſen, falls ſie eine Bitte gewagt haben würde. as Lacknerlehen kam in Sicht, als Almut lauſchend ſtehenblieb. Durch den Sommerabend drang das Gekeif einer Weiberſtimme, ſchrill und wütend, in der aller⸗ höchſten Fiſtel. Daneben aber war ein anderer Weiber⸗ rock, von einer blauen Schürze halb verdeckt, ein weißes Koßpftüchl blinkte. Das ſchmale, dünne Weſen trug einen 8 20 1 5 1 2 9e ib du ntxiga,“ ſchrie die Lacknerin. 2 Du Miſttram en, du! Ums Haus umalurn, und aufn Sim⸗ mer 5 5 iern! Sunſt nix 8 Jetzt ſchauſt aber glet, daß d' weiterkimmſt— oder i mach dir Füaß.“ Die Res ſchob mit zitternder Hand das Kopftüchl ttefer in die Stirn, als wollte ſie ganz darunter ver⸗ ſchwinden. „geh ſcho...“ 71 75 ſie ſcheu. Aber ſie zögerte do noch ein wenig, ihre flinken Augen liefen durch Hof nu Garten, die Fenſterreihen des Hauſes entlang. Da gab ihr die Alte mit knochiger Fauſt einen Stoß in den Rücken, daß ſie wie ein leichtes Kleiderbündel vorwärts⸗ Rag Vie Res wurde dunkelrot. Alles vertrug ſte, bloß an⸗ rühren durfte ſie keiner. Sie ſchnellte herum, eine Wild⸗ heit war in ihrem Geſicht, vor der die Lacknerin zurück⸗ wich. Aber es war ſchon zu ſpät. Weitausholend ſchlug die Res mit dem Rechen nach der Alten. Einen Augenblick ſtand die Lacknerin wie vom Donner gerührt. Dann ſchwankte ſie und knickte in den Knien ein. Ehe Almut hinzuſpringen konnte, war ſie ſchon zuſammengeſunken. „Um Gottes willen, Mädel, was machſt du denn?“ Mit hängenden Armen ſtand die Res und ſtarrte auf, das Unheil, das ſie angerichtet hatte. Ueber das Leder⸗ geſicht der Lacknerin tropfte es rot. Die Res wollte ben, e ſchreten, laut und verzweifelt, aber kein Ton kam uber ihre kreidebleichen Lippen, ſie fand nur plötzlich die Kraft ihrer Beine wieder und entfloh wie gejagt hinauf in den Bergwald. Almut rief um Hilfe, die Stalldtrn kam herbetgeſtürzt. Sie mühten ſich um die Lacknerin und verſuchten, ſie ins 3 3 zu ſchleppen. Die ſehnige Alte war nicht leicht. ber ſchon auf der Türſchwelle verriet ſich ihre unge⸗ brochene Lebenskraft. Ste kam überraſchend ſchnell wie⸗ der zu ſich und zog ſchnaubend Luft durch die Naſe. So⸗ fort wehrte ſie ſich und wollte nicht mehr getragen ſein. Sie begehrte wieder zurück ins Freie. Dann tappte ſie, auf Almut geſtützt, dem Brunnen zu und hielt den grauen Kopf unter den Waſſerſtrahl. Ge⸗ raume Weile ſtand ſie ſo. Ingrimmig ſcheuchte ſie die gaffende Dirn an die Arbeit zurück und ließ ſich von Almut verbinden. Die leichten Finger des Stadtfräuleins, die ſo geſchickt an ihr herumhantierten, ſchienen ihr wohlzutun, Sie ſaß mit halbgeſchloſſenen Augen auf der Hausbank, langſam verrauchte der Zorn. „Haut mir der Fratz glei an Recha umi(über)! Haſt ſo was ſcho geſehgn?“ Es klang nur noch wie fernes Donnergrollen. Seit drei Tagen war die Reitenres abgängig. Der Bergwald hatte die Flüchtige aufgenommen. Der Reitenſepp ging umher, aſchfahl wie ein Tod⸗ kranker. Die Gendarmerie war bereits verſtändigt, es wurden Streifen unternommen bis zur Landesgreeze. Aber wahrſcheinlich war die Dirn in ihrer Angſt hin⸗ über ins Salzburgiſche gelaufen. Der Vorfall auf dem Lackneranweſen hatte ſich her⸗ umgeſprochen. Er wurde im Mund der Leute aufge⸗ bauſcht zu einem Mordanſchlag auf die Lacknerin. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm! ſagten die böſen Zungen. Es war wieder üble Zeit für die Inwohner des Reitenlehens, die Reitenſeppin tat tagelang den Mund nicht auf und wagte ſich nicht herunter in den Ort. Sie rührte auch keine Arbeit mehr an. Ihre Augen waren vollkommen erloſchen, regungslos ſaß ſie meiſt auf der Hausbank, das Geſicht den Grenzbergen zuge⸗ 3 Der Reitenſepp betrachtete ſie oft mit ſtummer heu. Am Abend des dritten Tages, als er von ergebnks⸗ loſer Suche nach Hauſe kam und ſich erſchöpft neben ſein Weib ſetzte, rückte die Reitenſeppin feindſelig zur Seiteg Da packte den Seppen eine ſinnloſe Wut, er ſchlug die Fraſt und brüllte wie ein Stier. Als er ſich heiſer getobt hatte, ſagte die Reitenſeppin dan ruhig:„Schrei, wia'ſt magſt! Es nutzt dir nix! nſer Res kimmt nimmer. Die hot der Bergwald ver⸗ ſchluckt— wia den andern. Woaßt ſcho, wen i moan. Dös is d' Straf Gottes!“ Sie ſteckte ſtill die Zöpfe wieder auf und ging hinauf in die Kammer der Res. Dort ſchloß ſie ſich ein. Die Augen blutunterlaufen, hatte der Sepp ihr nach⸗ a eh er ächzte vor Grimm und Scham. Sein Ge⸗ icht war mager geworden, die Backenknochen ſtachen her⸗ vor, der Mund war grau und klaffte vor Qual. Wer ihn ſo ſah, dem mußte ein Erbarmen kommen. Er aß keinen Biſſen, obwohl er den en Per Tag umhergeirrt war. Mit einer faſt endgültigen Bewegung wandte er ſeinem Hof den Rücken, dieſem ſchwer erkämpften und blutig verteidigten Beſitz. Was ging ihn der tote Stein⸗ haufen an, wenn er ſein Kind nimmer hatte? 8 Reitenſepp ſtieg langſam wieder hinauf in den ald. Unmerklich war die Nacht gekommen, ein verhange⸗ ner Himmel laſtete auf den Bergen und bedeckte die höchſten Gipfel mit Wolkenſchwaden. Die Dunkelheit brach ein, daß kaum noch die Hand vor den Augen zu ehen war. Der Reitenſepp ſtieß einigemal gegen aumſtämme, er war vom Weg abgekommen und mußte lange herumtappen, bis er ihn wiederfand, den ſchma⸗ len Streifen Dämmerung zwiſchen den hohen, unruhig rauſchenden Tannen. Aber da war plötzlich eine dunkle Geſtalt, die ver⸗ N 5 127 a er Reitenſepp fuhr zuſammen, ein Schauer ſchoß ihm 2 den Rücken, dann ſtreifte ſeine Fand an Mienſchen⸗ wärme. „0 bin's!“ ſagte der Lackner⸗Simon. Ein fernes Wetterleuchten zuckte über den Wald. In dem raſchen Lichtſchein ſahen die Männer ihre Geſichter, fahl und geſpenſtiſch, nie hatten ſie ſich ſo in Einfamkeit und Dunkel getroffen. Beide dachten daran, was da wohl früher geſchehen wäre, ehe die Res dem Burſchen die Hände gebunden hatte— mit einem Faden, dünner als feinſtgeſponnener Flachs. a zSuachſt d Res?“ fragte der Reitenſepp. Der Simon antwortete nicht. Was ſollte auch die Frage? Warum denn 1 lief er herum bei Nacht und Nebel, umgetrieben wie eine arme Seel, die nirgends Ruhe fand? Freilich, das Madl war's nicht wert. War ein böſes Madl, ein rechter Zornnickel, der mit dem Rechen zuſchlug. „D' Muatta ſchaugt bös aus— hat an fauſtgroßen Vctel(Beule) am Kopf...“ er Simon murrte es widerwillig gegen den Reiten⸗ ert, W e ee 18 „Wann' a boamkimmt, wer i ihr wü 1 0 e as paßte dem Simon doch wieder nicht. Anrühren ſollte der Kerl, der grobe, das Madl um die Welt Wich Das vertrug er nicht, daß einer die Res ſchlug, und wenn's der eigene Vater war. f. „Wann's überhaupt no hoamkimmt... ſagte der b as gab dem Simon einen Stich. Beide atmeten ſchwer. Der Weg wurde ſteiler, ſchon kam das Rauſchen von den Königsbacherfällen herüber. 1160855 blieb der Simon ſtehen, er hatte einen Entſchluß gefaßt. (Fortſetzung folgt) 9 —— —— FF * Err e— S. Der b Tob⸗ igt, es e. t gin 0 her. Allfge⸗ l. Dek böſen johner b den i den ugen meiſt zuge⸗ mmer ehnts⸗ u ſein Leiten 0 die eppin ulxl 9 veb⸗ moan. inauf lach⸗ i Ge⸗ n her⸗ Mer Et aß geirrt die er n und tein⸗ n den ange⸗ te die elheit en zu gegen nußte chma⸗ ruhig ber⸗ 1 ſchen⸗ 9 hter, keit 5 da ſchen net die 10 ends War dem aßen ſten⸗ ahn, hren icht. u bet eten chen bet ———————— r Deulſchland— England weil überzeichnel! Mehr als 200 000 Kartenbeſtellungen für das Länderſpiel am 14. Mai In den letzten Tagen des alten Jahres bis zum Stichtag am 31. Dezember ſind bei dem Reichsfachamt Fußball in Berlin für das am. 14. Mai im Olympia⸗Stadion ſtattfindende Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— England ſo zahlreiche Beſtellungen auf Eintrittskarten ein⸗ gegangen, daß nach einer vorläufigen Schätzung mindeſtens die doppelte Anzahl der verfügbaren 100 000 Plätze vorbeſtellt iſt. Die Zuteilung der Karten wird erſt nach einer gründlichen Ueber⸗ prüfung der Vorbeſtellungen erfolgen. Bei den Kartenanforderungen der Vereine wird die Vergebung nach einem Schlüſſel entſprechend der Mitgliederzahl, erfolgen, um von vornher⸗ ein Unzuträglichkeiten auszuſchalten. Von ein⸗ zelnen Vereinen ſind ſo große Vorbeſtellungen eingelaufen, daß ein ſtarker Abſtrich unerläßlich iſt. Nach einer Ueberarbeitung der Kartenbeſtel⸗ Lungen im Januar wird der Verteilungsſchlüſ⸗ ſel aufgeſtellt Die Beſtätigung und Zuteilung der Karten wird vorausſichtlich erſt im März vor ſich gehen können. Da alle Kartenbeſtellun⸗ gen zuſtimmend oder ablehnend beantwortet werden, iſt es zwecklos, mit Nachfragen oder Anmahnungen an das Reichsfachamt Fußball heranzutreten, da auf dieſe Weiſe die laufen⸗ den Arbeiten nur erſchwert werden. Um Englands Fußball-Pokal Die entſcheidenden Kämpfe um Englands Fußballvokal beginnen am kommenden Sams⸗ tag mit dem Eingreifen der Mannſchaften der erſten und zweiten Berufsſpieler⸗Liga. Von den 32 Spielen beanſpruchen natürlich die. an denen Mannſchaften der 1. Liga beteiligt ſind, das größte Intereſſe. Vier Erſtklaſſige werden be⸗ ſtimmt auf der Strecke bleiben. da in wier Fäl⸗ len Mannſchaften der 1. Liga aufeinandertref⸗ fen. Das ſind: Cbelſea— Everton. Derby County — Stoke City. Arſenal—Bolton Wanderers und Birminabam— Blackpool. In fünf Kämpfen ſteht die erſte gegen die zweite Liga und neun Erſtklaſſige haben gegen Vertreter der 3. Liga zu spielen. Man darf geſpannt ſein. wieviel Erſtklaſſiae an dieſem Samstag k. o. gehen wer⸗ den! Es wäre ein Wunder, gäbe es keine Ue⸗ berraſchungen. N Zu den Favoriten des diesjährigen Pokal⸗ wettbewerbs zählt auch wieder Arſenal, die be⸗ rühmte Londoner Elf, die bekanntlich die Ab⸗ ſicht hat, Schalke 04 nach London einzuladen. Da Arſenal aber inzwiſchen wieder ſeinen beſten Stürmer. Ted Drake, auf der Verletzten⸗ liſte ſtehen hat und andererſeits der Gegner (Bolton Wanderers) derzeit zu den ſtärkſten Mannſchaften zählt und darüber hinaus ein be⸗ rühmter Pokalkämpfer iſt, liegt ein ſofortiges Ausſcheiden der Londoner im Bereich der Mög⸗ lichkeit Damit wäre automatiſch Schalkes Gaſt⸗ ſpiel in London geſichert! Sunderland, der vor⸗ jährige Pokalgewinner, ſpielt zuhauſe gegen das drittklaſſige Watford und Meiſter Mancheſter City muß in London gegen das ebenfalls dritt⸗ Ae Millwall antreten, das im Vorjahr den City⸗Leuten eine 2:0⸗Niederlage beibrachte und damit in die Vorſchluß runde einzog. * Fußballmeiſter von Argentinien wurde die Mannſchaft des Athletic⸗Clubs River Plate Buenos⸗Aires. In Uruguay ſicherte ſich der auch in Deutſchland bekannte FC. Penarol Monte⸗ video den Titel. Jum Ichmeling-Kampflag Erſtklaſſiges Rahmen⸗Programm geſichert Die Gegner des Großkampftages am 30. Januar in der Hamburger Hanſeatenhalle, Max Schmeling und Ben FJoord, treſſen am Freitag, 7. Januar, in Hamburg ein. Während „Maxe wieder ſein altes Trainingsquartier in Friedrichsruh im Sachſenwalde bezieht, wo er ſich bereits auf ſeinen Kampf mit Steve Hamas im Jahre 1935 vorbereitete, ſchlägt der Südafrikaner ſein Lager mit ſeinem Stabe von „Mitarbeitern“ im Norden der Hanſeſtadt in der im Stadtpark gelegenen Stadthalle auf. Ganz ausgezeichnet iſt das Rahmen⸗Pro⸗ gramm beſetzt. Faſt jede der hier abgeſchloſſenen Begegnungen iſt imſtande, als Zugnummer im Mittelpunkt eines üblichen Berufsboxabends zu ſtehen. Der Kieler Adolf Witt trifft auf Südafrikas Schwergewichtsmeiſter Robby Leibbrandt und der jetzt in Berlin lebende Schwergewichtler Paul Wallner erhält den ſtarken Engländer Charly Bun oy als Geg⸗ ner. Der Start des Kölners Jupp Beſſelmann. der mit dem Mittelgewichtsmeiſter von Wales Dai Jones in den Ring gehen ſollte. könnte wohl nur zuſtande kommen, wenn die zum 27. Januar geplante Weltmeiſterſchafts⸗Begegnung mit Guſtave Roth verlegt würde. Feſt ſteht da⸗ gegen der Kampf um die deutſche Leichtgewichts⸗ Meiſterſchaft zwiſchen dem Dresdner Kres ſch⸗ mar und Eſſer(Köln). Bemerkenswert iſt übrigens auch, daß der Hamburger Halbſchwergewichtler Richard Vogt, der beim letzten Olymvpiſchen Bortur⸗ nier ſo erfolgreich abſchloß und auch in den Länderkämpfen gegen Irland und England ausgezeichnete Leiſtungen bot, beabſichtigt, ins Lager der Berufsboxer überzutreten. Mit Vogt geht auch ſein Trainer, der Hamburger Bor⸗ lebrer Otto Schmidt. ins Proftlager über. Die Hamburger Veranſtalter wollen nun Vogt beim Schmeling Kampftag in einem Qualifikations- kampf berausſtellen. Weſtdeutſchlands Fußballgemeinde hat am kommenden Sonntag wieder einen großen Tag: im. Stadion ſteigt das Endſpiel des 8. Tſchammer⸗Pokalwettbewerbs, das von zwei weſtdeutſchen Mannſchaften— Schalke 04 und Fortuna Düſſel⸗ dorf— beſtritten wird. Das Intereſſe an dieſem Kampf iſt rieſengroß. Obwohl die herr⸗ liche Kölner Kampfbahn mehr als 70 000 Be⸗ ſucher faßt, wird ſie am Sonntag nicht allen Anforderungen gerecht werden können. Zu die⸗ ſem immer wieder zugkräftigen Spiel Fortuna — Schalke hätte man im Weſten des Reiches eine Anlage von der Größe des Berliner Olym⸗ pia⸗Stadions benötigt. So werden„nur“ we⸗ nig mehr als 70 000 Fußballfreunde dieſer gro⸗ ßen Auseinanderſetzung zwiſchen den beiden weſtdeutſchen Elite⸗Mannſchaften beiwohnen können. Schalke und Fortuna— zwei klangvolle Na⸗ men im deutſchen Fußballſport. Ihr Ruhm 90 jüngeren Datums. Schalkes kometenhafter Auf⸗ ſtieg iſt ebenſo bekannt, wie Fortunas 17*. reiches Vordringen in die deutſche Spitzenklaſſe. Dreimal konnten ſich die„Knappen“ mit dem Titel eines deutſchen Fußballmeiſters ſchmücken, während die Rheinländer einmal die„Viktoria“ entführen konnten, und zwar in einem Kampf, in dem Gegner und Austragungsort die gleichen waren wie beim ſonntägigen Pokalkampf. Da⸗ mals, das war im Juni 1933, bezwang For⸗ tung unter der Führung von Georg Hochgeſang die hochfavoriſierten Schalker im Kölner Sta⸗ dion mit 8:0. Zweifellos hätten ſich die Schalker gern einen anderen Endſpielgegner gewünſcht, als gerade „Wieder ſteht uns im Süden ein Sonntag ex⸗ eignisreichen Fußballgeſchehens bevor. Nach⸗ dem ſich das Jahr 1938 in verſchiedenen Gauen ſo ſenſationell angelaſſen hat, darf man den kommenden Kämpfen mit beſonderer Spannung entgegenſehen. Das Programm weiſt folgende Paarungen auf: Gau Baden VfR. Mannheim— Pf. Neckarau 15 Germania Brötzingen— SV. Waldhof(1 VfB. 1 Freiburger FC. 1 JV. Kehl— SpVg. Sandhofen(1 Gau Südweſt Eintr. Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 2 0 Bor. Neunkirchen— FK. 03 Pirmaſens(2:1 IV. Saarbrücken— Kickers Offenbach(3:2 FC. Kaiſerslautern— Wormatia Worms(1:4) Gau Württemberg 1. SSV. Ulm— Stuttgarter Kickers(1700 VfB. Stuttgart— Sportfr. Eßlingen(1:0 VfR. Schwenningen— Union Böckingen(0:8 Stuttgarter SC.— Ulmer FV. 94 2:0 Sportfr. Stuttgart— FW. Zuffenhauſen(1:1 Gau Bayern 1860 München— FC. 05 Schweinfurt(2:3 BC. Augsburg— SpVg. Fürth(0:0 VfB. Ingolſtadt— Jahn Regensburg(1:0 Das Fachamt Turnen hat für das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau ſieben verſchie⸗ dene Mehrkämpfe ausgeſchrieben, für die ins⸗ geſamt 7032 Teilnehmer zugelaſſen werden. An der Spitze ſteht der Zwölfkampf um die Deutſche Meiſterſchaft. Dieſer gemiſchte Mehr⸗ kampf beſteht aus je einer Pflicht⸗ und Kür⸗ übung am Reck, Barren, Seitpferd und Lang⸗ pferd und drei volkstümlichen Uebungen: 100⸗ m⸗Lauf. Steinſtoßen und Weithochſprung. Für dieſen einzigen Meiſterſchaftskampf ſind 1728 Bewerber teilnahmeberechtigt, ſoweit ſie bei den Ausſcheidungen 148 Punkte erreicht haben. Zum erſten Male ausgeſchrieben wurde ein Zehnkampf der Klaſſe 1(Jahrgänge 1919 und älter), der in erſter Linie unſerem Nach⸗ wuchs vorbehalten iſt. Er ſetzt ſich aus Pflicht und Kür am Reck und Barren, einer Pflicht⸗ übung am Seitpferd, einem Pferdkürſprung, einer Kürfretübung ſowie 100 m⸗Lauf, Kugel⸗ ſtoßen und Weitſprung für die rund 2000 Teil⸗ nehmer zuſammen. Ein reiner Gerätewett⸗ kampf iſt der Zwölfkampf für die gleiche Klaſſe von 18 Jahren aufwärts. Er enthält Pflicht⸗ und Kürübungen am Reck, Barren, Seitpferd, Langpferd, an den Ringen und in den Freiübungen. Zugelaſſen ſind 768 Turner. An verſchiedenen Mehrkämpfen können ſich die Altersturner aller Klaſſen beteiligen. Der gemiſchte 8Zwölfkampf iſt den 33⸗ bis 39jährigen in Stärke von 1152 Teilnehmern offen. Der Neunkampf der Aelteren wird in drei Klaſſen, für die Jahrgänge 1899 bis 1894, 1893 bis 1889 und 1888 und noch älter ausgetragen. In jeder Klaſſe können 462, ins⸗ geſamt alſo 1386 Neunkämpfer teilnehmen. Darüber hinaus werden vom Fachamt Tur⸗ nen am 28. Juli in Breslau noch volkstüm⸗ liche Dreikämpfe für Männer und Frauen veranſtaltet, an dem ſich die Sporttreibenden aller Fachgebiete beteiligen können. Als Maſ⸗ ſenkampf iſt der Hauptkampf der Männer mit ſeinen 10 800 Teilnehmern gedacht. Für 100 m⸗ Lauf, Weitſprung und Kugelſtoß werden in den Ausſcheidungskämpfen mindeſtens 40 Punkte gefordert. Für den Dreikampf B in der Klaſſe 1 die Punkleſpiele Ver wird Polalſieger? Schalke 04 oder Fortuna Düſſeldorf? Das Endſpiel um den Tſchammer-Pokal in Köln Fortuna Düſſeldorf. Aber ein Unterſchied zum 33er⸗Meiſterſchaftskampf beſteht doch inſofern, als Schalke diesmal nicht als der große Favorit gilt. Gewiß, rein ſpieleriſch werden die Weſt⸗ falen auch diesmal wieder höher eingeſchätzt als die Düſſeldorfer, andererſeits iſt bekannt, daß die Stärke der Fortuna⸗Elf darin beruht, im richtigen Augenblick da zu ſein und dann eine große Leiſtung zu bieten, wenn ſie verlangt wird. Dazu kommt, daß die„Knappen“ Auf⸗ ſtellungsſorgen haben. Schweißfurth, der gute Verteidiger, wird nicht ſpielen könen und Sze⸗ pan ſteht ſchon ſeit Wochen nicht in der Mann⸗ ſchaft, da er verletzt iſt. Die Aufſtellungen beider Mannſchaften ſind zur Stunde noch nicht bekannt. Vorausſichtlich werden ſich dem Regensburger Schiedsrichter Grabler folgende Spieler ſtellen: Schalke: Klodt: Bornemann, Sontow: Berg, Tibulſki, Gelleſch; Kalwitzki, Szepan, Pört⸗ gen, Kuzorra, Urban. Erſatz: Mecke und Prinz. Fortuna: Peſch: Janes, Kluth: Mehl, Ben⸗ der, Czaika: Albrecht, Wigold, Heibach(od. Schubart), Zwolanowſki, Kobierſki. Da beide Mannſchaften nach Lage der Dinge als gleich ſtark und gleich ausſichtsreich zu gel⸗ ten haben, wird auch in dieſem Pokalkampf, wie in ſo vielen entſcheidenden Fußballſpielen, das Glück eine große Rolle ſpielen. Bisher war das Pokalglück gegen Schalke. Ob es die „Knappen“ diesmal zwingen werden, bleibt abzuwarten. gehen weiler.. Gau Nordheſſen Spb. Kaſſel— BC. Sport Kaſſel(0:0) FC. Hanau 98— Boruſſia Fulda 2 Heſſen Hersfeld— VfB. Friedberg 1215 * In Baden muß der SV. Waldhof erneut reiſen, diesmal zu Germania Brötzingen. In Mannheim ſteigt das wichtige Treffen zwiſchen VfR. und Neckarau, während der klar an der Spitze liegende 1. FC. Pforzheim ſpielfrei iſt. Bezirksklaſſe züdheſſen am onnkag Nachdem nun die Einſchränkungen für die ſportlichen Veranſtaltungen aufgehoben worden find, hat der Gaufachwart angeordnet, daß die im Gauverordnungsblatt Nr. 86 vom 7. 9. 87 veröffentlichten Termine wieder Gültigkeit ha⸗ ben. Ausgefallene Spiele werden nach Abſchluß der Rückrunde durchgeführt. Hiernach ſpielen am kommenden Sonntag: Olympia Lorſch— S. 98 Darmſtadt MSV. Darmſtadt— Alemannia Worms Blauweiß Worms— Union Wixhauſen Olympia Lampertheim— Vfg. Bürſtadt SV. Horchheim— SpVgg. Arheilgen. Die lurneriſchen Mehrkämpfe für Breslau iſt für die 255 Teilnehmer anſtelle des Kugel⸗ ſtoßens der Stabhochſprung eingeſetzt. Beide Altersklaſſen mit ihren insgeſamt 3600 Teil⸗ nebmern haben wieder die gleichen Uebungen wie im Dreikampf A zu erledigen Den Frauen vorbehalten iſt ein Dreikampf, beſtehend aus 100 m⸗Lauf, Weitſprung und Kugolſtoß. 12 Nafionen in Berlin Handball⸗Weltmeiſterſchaft im Olympia⸗Stadion Mit dem glänzenden Erfolg des Olympiſchen Handball⸗Turniers in Berlin 1936, vor allem aber, ſeit Dr. Ritter von Halt die Führung des Internationalen Handball⸗Verbandes(JA F.) übernommen hat, gewinnt der Handballſport immer mehr an Weltgeltung. Schon das Hal⸗ len⸗Handballturnier am 5. und 6. Februar in der Berliner Deutſchlandhalle hat bei allen ſporttreibenden Nationen ſtarken Widerhall ge⸗ funden, noch größer aber ſind die Erwartungen für die Feldhandball⸗Weltmeiſterſchaft, die vom 7. bis 10. Juli im Olympia⸗Stadion zu Berlin durchgeführt wird. Der Weltverband hat das Fachamt Handball im DL. mit der Ausrich⸗ tung der Titelkämpfe beauftragt, für die Vor⸗ nennungen bis zum 7. Februar abgegeben wer⸗ den können, während der endgültige Meldeſchluß am 7. April abläuft. Außer den beim Olympiſchen Turnier betei⸗ ligten Nationen Oeſterreich, Ungarn, Rumä⸗ nien, die Schweiz und dem Olympia⸗Sieger Deutſchland wird die Weltmeiſterſchaft aber von faſt allen Nationen Europas beſchickt, und auch aus Amerika erwartet man die Teilnahme von Mannſchaften. Zuſagen haben neben den Olym⸗ pia⸗Teilnehmern noch Polen, Schweden, Lett⸗ land, Dänemark, Holland, Luxemburg und Frankreich in Ausſicht geſtellt, während aus Ueberſee eine Vertretung aus USA., Kuba oder Uruguay in die Titelkämpfe eingreift. Von Börsen und Närkten fineln-mamsche anenaborse An der Abendbörſe war die Haltung freundlich. Das Geſchäft erreichte jedoch keinen beſonderen Um⸗ fang, wie auch der Auftragseingang nicht beſonders lebhaft war. Den meiſten zur Notiz gekommenen Pa⸗ pieren lag kein Umſatz zugrunde. Die Kurſe lagen überwiegend behauptet und teilweiſe um Prozent⸗ bruchteile höher, z. T. auch mäßig leichter. Je 1 Pro⸗ zent gewannen Scheideanſtalt mit 256, Schuckert mit 176 und Chem. Albert mit 140. Bis zu ½ Prozent höher lagen MAN mit 133⅛, Demag mit 147, Be⸗ kula mit 165, Deutſche Erdöl mit 145½, Licht & Kraft mit 145½, Goldſchmidt mit 141 ¼, Geffürel mit 147 und Rütgerswerke mit 152 ¼. Montanwerte bröckelten z. T. leicht ab, Klöckner 120¾(121), Ver⸗ ein. Stahl 115 ¼(115 ¼), Mannesmann 117%(117½), Deutſcher Eiſenhandel 151¼(152 ¼), Rheinſtahl aber ¼ Prozent höher mit 148, Buderus behauptet mit 125. Unverändert lagen JG. Farben mit 163 ferner Bem⸗ berg mit 141 ¼, Aſchaffenburger Zellſtoff mit 144 ½, aber 1½ Prozent über Berlin, Hapag mit 81, VDM mit 172½, Ablerwerke Kleyer mit 111 und ſämt⸗ liche Bankaktien. Renten hatten kaum Geſchäft. Alt⸗ beſitz eine Kleinigkeit höher mit 129/(129,80), ebenſo 5½ proz. Frankf. Hyp. Liquid. mit 102(101 /). proz. JG. Farben notierten unv. 131 ¼, 4½ proz. Krupp Js Prozent ermäßigt auf 100 und nach Pauſe 4½ proz. Wiesbaden 98¼(98 ⅝). Im Freiverkehr waren Kommunal⸗Uumſchuldung zu 95,05(895,10) etwas angeboten. Henmäpkie Wormſer Schlachtvriehmarkt vom 4. Januar 1938 Preiſe(für je 50 kg Lebendgewicht in RM.): A Ochſen a) 43—45, B Bullen a) 43, b) 38, C Kühe a) 40—43, b) 36—39, c) 26—32, d) 13—25, D Färſen a) 43, b) 86, Schweine a) 56,5, b) 54,5—55,5, c) 52,5, d) 49,5, e) 49,5 f)—, g) 53,5. Auftrieb: Rin⸗ der 44, darunter 5 Ochſen, 4 Bullen, 32 Kühe, 2 Fär⸗ ſen; 43 Kälber, 340 Schweine. Ueberſtand 5 Kälber. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern gewogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Fracht-, Markt⸗ und Verkaufskoſten, Um⸗ ſatzſteuer ſowie den natürlichen Gewichtsverluſt ein. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zu⸗ geteilt; Kälber wenig gefragt, ſtockender Abſatz. Dem Schlachthof direkt zugeführt 36 Schweine, 5 Großvieh, 2 Pferde, 2 Ziegen. Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 70 Ferkel und 28 Läufer. Preiſe: erkel bis ſechs Wochen 15—18, über ſechs Wochen 9—25. Läufer 26— 86 RM. Verlauf mittel. Frankfurter Schlachtviehmarkt Auftrieb: Großvieh 1225(geg 929 am 29. 12.), darunter 220(194) Ochſen, 117(109) Bullen, 677 (447) Kühe, 211(179) Farſen Kälber 766, Hammel und Schafe 301, Schweine 228. Nottert wurden je 50 kg Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 43—45(43 45), b) 39—41(39—41), c) 86(33—36), Bullen a) 40—43(4—48), bi 37—39(3739), c) 84(384), Kühe a) 40—43(40—43), b) 35—39(34—39), c) 30 —33(26—33, d' 20—25(17—25), Färſen a) 41—44 (41—44% b) 38—40(38—40), e) 35(34—35), Kälber a) 61—65, b) 55—59, c) 45—50, di 30—40, Hammel b2) 46, c) 42—45, d) 33—40, Schafe a) 39—42, b) 33 37, e) 16—32, Schweine a) 56—60, b1) 55,50, be) 54,50, c) 52,50. d) 49,50, Sauen g1) 53,50, g2) 51,50. Marktverlauf: Rinder und Schweine zugeteilt. Kälber, Hammel und Schafe langſam. Fleiſchgroß⸗ markt. Angebot: 259 Viertel Rindfleiſch, 198 ganze Kälber, 129 ganze Hämmel, 160 halbe Schweine, 12 Kleinvieh. Notiert wurden je 50 kg in RM.: Ochſen⸗ fleiſch a) 80, b) 69, Kuhfleiſch a) 77, b) 65, c) 54. Fär⸗ ſenfleiſch a) 80, b) 69, Kubhfleiſch a) 77, b) 65, c) 34, Färſenfleiſch a) 80, b) 69, Kalbfleiſch 1 81—95, II 70 —80, Hammelfleiſch b) 91—92, c) 70-80, Schweine⸗ fleiſch b) 73. Feet: waren. Roher Speck unter 7 em 78, Flomen 80. Marktverlauf: lebhaft. Mainzer Schlachtviehmarkt Auftrieb: Großvieh 310, davon 27 Ochſen, 44 Bullen, 170 Kühe, 69 Färſen. Kälber 479, Schafe 25. Notiert wurden je 50 kg Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 43—45, b) 39—41, Bullen a) 42—43, b) 39, c) 83 —34, Kühe a) 41—43, b) 36—39, c) 26—33, d) 1725, Färſen a) 48—44, b) 39—40, c) 34—35, Kälber a) 64 —65, b) 57—59, c) 48—50, d) 38—40. Marktverlauf: Großvieh und Kälber zugeteilt. Gfpfrelemärhie Mannheimer Getreidegroßmarkt Alles unverändert. Handels- und deschäftsberfchie Die ſüddeutſchen Häuteverſteigerungen Zuſammenlegung von Frankfurt a. M. und Mainz Die in den letzten Wochen gepflogenen Beſprechun⸗ gen über eine Zuſammenlegung der Häuteverſteige⸗ rungen in Süddeutſchland, wobei an eine gemeinſame Veranſtaltung in Frankfurt a. M. gedach: war ſind nunmehr abgeſchloſſen. Künftig wird die ann⸗ heimer e e wie bisber in Mannheim als ſelbſtändige Verſteigerung aufrechterhalten. Da⸗ brech hat man ſich den Wünſchen der Käufer ent⸗ prechend entſchloſſen, im Rhein⸗Maingebiet eine ge⸗ 8 Veranſtaltung durch die Zuſammenlegung der Verſteigerung von Frankfurt a. M. und Mainz vorzunehmen. Sie wird abwechſelnd ſtattfinden. Demzufolge findet im Rhein⸗Maingebiet die nächſte Häuteverſteigerung am 26. Januar gemeinſchaftlich in 3 2. M. und die übernächſte am 23. Fe⸗ ruar, ebenfalls wieder gemeinſchaftlich in Mainz ſtatt. gie hören im Rundfunk... Samstag, 8. Jannar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Mocgenruf. 6.30: „Johann Philipp Palm“. Hörſpiel 10.30. Fröhlicher Kindergarten. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwet bis Drei! 15.10: Buntes Wochenende. 16: Wie es euch gefällt. 18: Schöne Melodien. 19.10:... und jetzt iſt Feierabend! 20: Vater und Sohn ſpielen zum Tanz. 22.15: Deut⸗ ſche Eiskunſtlaufmeiſterſchaften. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—0.55: Tanzmuſik. Frankfurt 6: Fuge in a⸗moll. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Man 8.30: Wochenende in Sicht. 9.45: Hausfrau, hör zu! 10:„Johann Philipp Palm“. Hörgeſchichte. 11.45: Deutſche Scholle. 12: Konzert. 14 10.„Extrablätter“. Muſik. Neuigkeiten. 15.15: Volk und Wirtſchaft. 15.30: Das Jahr be⸗ 152 mit frohem Mut. 16: Muſit für das Kinderherz. 8: Zeitgeſchehen. 19.10: Die Seefelder Bürgerkapelle Konzert. 10: pielt 20: Großes Konzert. 22.30: Tanzmuſik. 24—1: achtmuſik. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik 8.30: Konzert. 10:„Johann Philipp Palm“. Hörſpiel. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Nord und Süd. 15: Heitere Klänge zum Wo⸗ chenende. 16. Wie es euch gefällt. 19.15: Mit Pauken und Trompeten. 20:„Zwet Fahrräder, ein Auto, ein Radio und wir.. 21: Tanzmuſik. 2215 Deutſche Eiskunſtlaufmeiſterſchaften 822 30. Wochen ang. 24—1: Nachtmuſik. Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim AS.eBiratunas funde jeden Mantaaabend von 8-9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Achtung Jungmädel! Alle JM Schar⸗ und Schaftführerinnen treten heute Freitag, 7 Uhr, im Heim in Kluft zum Führerarbeitsabend an. Schreibzeug mit⸗ bringen. Die Führerin. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Januar 1938 Anſer Lagesſpruch Schickungen und Hinderniſſe laſſen ſich meiſtern. * „Man sagt. Es gibt zwei Wörtchen, ſo kurz, daß man ſie ohne Ueberlegung ausſpricht, ſo leichtbe⸗ ſchwingt, daß ſie von Mund zu Mund fliegen, ohne daß man weiß, auf welchen Lippen ſie geruht haben, ſo mächtig, daß ſie die Verleum⸗ dung rechtfertigen und viele Gewiſſen nicht belaſten. Dennoch vermögen die beiden Wört⸗ chen den guten Ruf ganzer Familien zu ver⸗ nichten und die Herzen mit Verzweiflung zu erfüllen. So ſchlimm ſind ſie, daß ſie der Jugend ihre Freuden, dem Alter ſeinen Frie⸗ den, liebenden Herzen ihr Vertrauen, allen aber das Glück rauben; ſo beliebt, daß ſie in allen Häuſern, in allen Geſellſchaften, kurz überall Aufnahme finden; ſo geiſtreich, daß ſie das Geſpräch beleben, ſodaß durch ſie auch die einſilbigſten Leute unterhaltend werden. Und dieſe Worte heißen:„Man ſagt...“ „Man ſagt...“; unter dieſer Maske ver⸗ birgt ſich ein Geſpenſt von der Art jener Vampire, die im Dunkel der Nacht das Blut ihrer Opfer ausſaugen. Dieſes Schreckgeſpenſt raubt aber nicht das Blut, es raubt ein weit höheres Gut, die Ehre. Würde man Tatſachen aufſtellen und ſagen:„Der und der hat das getan“, ſo würde jeder entrüſtet auffahren und Beweiſe verlangen. Aber„man ſagt, daß er das getan hat!“ Wer iſt der Verantwortliche? Wer hat die Geſchichte zuerſt aufgebracht? Wer iſt es, der hinter dem„Man“ ſteckt und der ſo etwas ſagt? Der tödliche Pfeil kommt irgendwo aus dem Hinterhalt. Der Hecken⸗ ſchütze„Man“ iſt nicht zu ermitteln, nicht zu faſſen. Gibt es kein Mittel gegen dieſe Aus⸗ geburt der Hölle? Wenn einmal Lüge und Verleumdung, Haß und Neid, Rachſucht und verletzte Eitelkeit im menſchlichen Herzen durch Menſchen⸗ und Nächſtenliebe, Wahrhafligkeit und Gerechtigkeit und Güte verdrängt ſein werden, iſt das Mittel gefunden. Aber dieſes goldene Zeitalter kommt nicht. Und bis zum Ende der Welt werden Verleumdungen und Klatſchſucht herrſchen durch die zwei kleinen Wörtchen:„Man ſagt...“ * 0 1 Neichsluftſchutzbund. Heute abend Amtsträger ⸗Appell im Deutſchen Kaiſer. Die Schule begann. Aber nun iſt's wirklich vorüber mit all dem Zauber der Weih⸗ nacht. Heute gingen unſere Jungen und Mädel wieder zur Schule. Der Schulranzen wurde wieder hervorgeſucht. O, er war ganz in die hinterſte Ecke verſchwunden. Was wollte er auch in der Nähe von Gabentiſch und Lichter⸗ baum? Nun wird es wieder ernſt ihr Kinder! Es iſt diesmal eine lange Strecke bis Oſtern! Die Oſterferien beginnen am 1. April. Glaub's, daß ihr euch von ihnen gern in den April ſchicken laßt. Und ganz am Ende der Ferien liegt dadm erſt das Oſterfeſt ſelbſt. Es geht alſo auf Oſtern. Das iſt ja Erntezeit für euch! Es wird manche Scharte noch auszu⸗ wetzen ſein, manche Lücke noch gefüllt werden müſſen. Alſo feſte auf die Hoſe geſetzt und lernen! Denn die Anforderungen, die heute das Leben ſtellt, ſind groß, und nur, wer flei⸗ ßig ſein Wiſſen mehrte, wird beſtehen. Für viele iſt's das letzte Vierteljahr der Schule. Da heißt's die Kräfte verdoppeln. Freilich, am erſten Tag wird's noch nicht ſo recht ge⸗ ſchmeckt haben. Aber wenn man erſt wieder richtig drin iſt im Lernbetrieb, dann macht's auch wieder Freude. Guten Erfolg, ihr Mä⸗ del, ihr Jungen! Todesfall. Im 78. Lebensjahre ſtarb geſtern nach kurzer Krankheit Frau Mar⸗ gareta Hofmann geb. Müller, die Witwe des verſtorbenen Amtsdieners Joh. Jakob Hofmann, Blauehutſtraße 31. Führerſchein IV— wie kann man ihn erwerben? Durch die am 13. No⸗ vember 1937 in Kraft getretene„Verordnung über die Zulaſſung von Perſonen und Fahr⸗ zeugen zum Straßenverkehr“ iſt für Motor- räder bis 250 cem der Führerſchein IV ein⸗ geführt worden. Da noch Unklarheiten über den Erwerb dieſes Führerſcheins herrſchen, wird noch einmal darauf hingewieſen, daß der Antragſteller, der den Führerſchein IV er⸗ werben will, keine Fahrſchule zu beſuchen braucht. Die Ablegung einer techniſchen Prü⸗ fung iſt nicht erforderlich. Der Antragſteller wird lediglich auf die ausreichende Beherr⸗ ſchung der maßgebenden Verkehrsvorſchriften geprüft. Die Prüfung erfolgt durch die für den Wohnſitz des Antragſtellers zuſtändige Polizeibehörde oder eine von dieſer beauftrag⸗ ten Stelle. Der Antragſteller hat ſich keiner Fahrprüfung zu unterziehen; hierunter fallen demnach ab 1. Januar 1938 auch die bisher führerſcheinpflichtigen Motorräder von über 200 bis 250 cem. Für die bisher führerſchein⸗ freien Maſchinen(bis 200 cem) bleibt die Führerſcheinfreiheit bis 1. Oktober 1938 be⸗ ſtehen, d. h., auch alle Kraftfahrezuge bis 200 cem, die in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1938 gekauft und in Betrieb genommen werden, bleiben bis zum 1. Ok⸗ tober 1938 führerſcheinfrei. Schweineborſten müſſen geſammelt wer⸗ den. Für Schlachthofverwaltungen und Metz⸗ gereien iſt bereits vor einem Jahr der nach⸗ drückliche Einſatz zur reſtloſen Erfaſſung und Verwertung der Schweinehaare und ⸗borſten angeordnet worden. Bei den ſonſtigen Schlach⸗ tungen werden dagegen die Schweineborſten noch nicht ausreichend erfaßt. Nach einem Erlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Innen⸗ miniſters ſollen die Fleiſchbeſchautierärzte und Fleiſchbeſchauer künftig bei der Fleiſchbeſchau die Schlächter und die Beſitzer der Schlacht⸗ tiere auf die dringende Notwendigkeit des Sammelns und der Verwertung der Schweine⸗ borſten nachdrücklich hinweiſen. Beſonders gilt dies für die Hausſchlachtungen. Strenge Maßnahmen gegen Ge⸗ wohnheitswilderer. In Baden wur⸗ den alle Perſonen, die in den letzten zehn Jahren wegen gewohnheitsmäßiger Wilderei gerichtlich verurteilt worden waren, darauf⸗ hin überprüft, ob bei ihnen anlagemäßig eine verbrecheriſche Neigung beſteht. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß eine Anzahl von Perſonen in Vorbeugungshaft genommen und rund 50 Wilderer unter ſtändige polizeiliche Ueber⸗ wachung geſtellt werden mußten. N NS. Kriegsopferverſorgung: S' Alüllerjch Lip! 2. Volksunterhgltungs abend Der 2. Volksunterhaltungsabend der NS⸗ Kriegsopferverſorgung findet am Samstag, den 8. Januar, im„Freiſchütz“ ſtatt. War die erſte Vorführung am 1. Weihnachtstag aus⸗ chließlich für die Mitglieder der Gliederung owie ihre Angehörigen und Freunde beſtimmt, o richtet ſich die zweite Veranſtaltung an die ganze Bevölkerung unſerer Heimatge⸗ meinde. Der Heimatgedanke, der das präch⸗ tige Volksſtück geſchaffen hat, wirbt darin um weitere Verbreitung und Förderung. Die Regie unter der ſachkundigen Führung des Leiters der Viernheimer Freilichtſpiele ſowie eine erſtklaſſige Spielſchar bürgen dafür, daß wirklich echte Volkskunſt geboten wird. Die Spielführung in Szene, Tanz und Ton ſteht ganz auf der Höhe künſtleriſcher Auffaſ⸗ ſung und. Wieder iſt hier in wenn auch kleinerem Rahmen der Verſuch ge⸗ macht, dörfiſches Kunſtſchaffen über das lokale Niveau hinauszuheben. Der Erfolg der Weih⸗ nachtsaufführung und der ſtürmiſche Beifall einer begeiſterten Zuhörerſchaft hat gezeigt, daß dieſer Verſuch gelungen iſt. Auch die 2. Aufführung wird auf gleicher künſtleriſcher Höhe ſtehen und keinen Beſucher des Spieles enttäuſchen. Viel wichtiger aber iſt, daß mit dieſer Ver⸗ anſtaltung frühere Beſtrebungen ähnlichen Stils und gleichen Charakters hiermit wieder aufgenommen werden und eine Vorbereitung wie Werbung bedeuten für die auf größerer Baſis aufgebauten und wieder ins Leben tre⸗ tenden Heimat⸗ und Volksſchauſpiele der Viernheimer Sommerbühne. So unterſtützt jeder Beſucher des Spielabends nicht nur den Volksbildungs⸗ und Heimatgedanken, ſondern er ſtärkt gleichzeitig das Selbſtvertrauen und den Geſtaltungswillen der Heimiſchen Spiel⸗ ſchar und ihres wackeren Leiters, ſie zu neuen Vorſtößen und nach größeren und höheren Zielen hin ermutigend. ö Der niedere Eintrittspreis, der eigentlich nur als Unkoſtenauslage und Saalvergütung anzuſehen iſt, ſoll auch der minderbemittelten Bevölkerung ermöglichen, die Vorſtellung zu beſuchen. Auch Jugendlichen und noch nicht im vollen Verdienſt ſtehenden iſt damit die, gleiche Möglichkeit gegeben. Damit wird der Abend aber auch gleich⸗ zeitig den Volksgemeinſchaftsgedanken foͤrdern und im Heimatgedanken die Bande feſter knüp⸗ fen von Menſch zu Menſch, von Herz zu Herz zu jenem einen großen herrlichen Ziele hin, einem größeren und ſchöneren, einem reicheren und gemütſinnigeren Heimat- und Vaterland — Deutſchland! 0 Aufhebung des Pflichtbezugs bei Zeitſchriften Der Reichsverband der deutſchen Zeitſchrif⸗ tenverleger macht in ſeinem Mitteilungsblatt nochmals darauf aufmerkſam, daß ab März 1938 jede Mitwirkung einer Organiſation bei Der Schneefall hielt geſtern an Wir können Jahre zurückdenken, ohne uns an einen Jahresanfang zu erinnern, der ſo⸗ viel Schnee gebracht hat, wie die erſten Ja⸗ nuartage 1938. Ueber das ganze Land breitet ſich ein dichter, weißer Teppich. Selbſt in den großen Städten bleibt der Schnee ſtand⸗ haft liegen. Wunderbar iſt ſo ein Schneefall! Kinder jubeln und Skiſportler frohlocken. Täglich, bis in die Abendſtunden hinaus gibt ſich jung und alt dem Rodelſport hin. Wer am Rande der Geſchehniſſe das Leben und Treiben auf Eis⸗ und Rodelbahn(und welche Flächen oder Straßen werden trotz Verbot nicht gerade benutzt!) beobachtet, den wird dieſes reizvolle Bild immer wieder beeindrucken. Nur mitun⸗ ter wird einem doch etwas wehmütig ums Herz, wenn man an das Wild in den Wäldern denkt. Ein ſolch ſtarker Schneefall, wie wir ihn jetzt erlebt haben, bringt eben auch viele ſchwere andere Sorgen mit ſich. Vor allem ſind die Stadtväter nicht ſehr erbaut von ſol⸗ chen Schneemaſſen. Sie verurſachen Geldaus⸗ gaben und zwar beträchtliche Summen. Ganze Schneeberge wandern auf die Laſtwagen und werden von den Straßen weg befördert. Im Stadthaushaltplan mancher Stadt für 1938 wird im Abſchnitt„Straßenreinigung“ eine im wahrſten Sinne des Wortes ſchwerwiegende und den Stadtſäckel arg belaſtende Rolle ſpie⸗ len. Bei uns waren an dieſen Tagen mehr⸗ mals die Bürgerſteige und Rinne von neuem zu reinigen. Das ſind ſo die Kehrſeiten eines Jubels über einen Winter im Eis⸗ und Schneemantel. Natürlich leidet auch der Ver⸗ kehr unter den Schneeverwehungen, vor allem draußen im freien Gelände. Die Landſtraßen und Bahngeleiſe ſind ſtellenweiſe meterhoch von Schnee überlagert. Auch erhebliche Zug⸗ verſpätungen laſſen ſich mitunter nicht ver⸗ meiden, obwohl unſere Deutſche Reichsbahn vorbildlich arbeitet und imſtande iſt, alle Verkehrsſtörungen ſchnellſtens zu beſeitigen. Ja, das hätten wir uns wirklich zu Weihnach⸗ ten nicht träumen laſſen, daß uns Frau Holle einen ſolchen unerhörten Flockenſegen beſcheren würde. Allerdings hat der Schnee auch ſeine volks⸗ wirtſchaftliche Bedeutung. Schnee, der recht⸗ zeitig, alſo nicht erſt im Februar fällt, ſchützt die keimenden Saaten gegen etwaige trockene Hartfröſte. Eine dicke Schneedecke verhindert oder vermindert die Wirkungen des Eindrin⸗ gens von Froſt in den Erdboden und ermög⸗ licht außerdem eine ordentliche Durchtränkung des Bodens. Das kann bis in den Mai hinein von Nutzen ſein. Durch langſames Abſchmelzen hält nämlich die Schneedecke die Vegetation zurück und wirkt ſo abſchwächend auf die ſpä⸗ teren Einwirkungen der Kälterückfälle im Mai. Viele Landwirte behaupten, daß der Schnee die Gewächſe beſſer erquicke als ein noch ſo tüchtiger Regen, und daß ein Fuder Schnee damit zuſammen, daß der auf die Erde fal⸗ lende Schnee Stickſtoff aus der Luft in ſich aufnimmt und ihn dem Wachstum auf den Feldern und in den Gärten zuführt. Dieſe „Stickſtoffdüngung durch Schnee“ färbt nach der Schneeſchmelzung das Blattgrün beſonders lebhaft und tief. Die Farbe der Saaten nach der Schmelze ſpiegelt alſo die Düngewirkung des Schnees deutlich wider. Man kann hieraus erkennen, daß auch ein Schneefall ſeine große vollswirtſchaftliche Bedeutung hat und daß es etwas einſeitig iſt, wenn man den Schnee nur vom Standpunkt des Stadtbewohners und der Stadtväter betrachtet. Reichslufljchutzbund An alle Amtsträger und Amtsträgerinnen! Heute Freitag, den 7. ds. Mts., findet im Gaſthaus„Zum Kaiſer“(OéGG-Bahnhof) ein Amtsträger⸗Appell ſtatt, an dem alle Amts⸗ träger und Amtsträgerinnen teilzunehmen ha⸗ ben. Beginn pünktlich 20.30 Uhr. Entſchul⸗ digungen ſind vorher bei dem Gemeindegrup⸗ penführer abzugeben. Es wird erwartet, daß alle anweſend ſind, nachdem ſeit Oktober vorigen Jahres Pauſe war. N Lammer, Gemeindegruppenführer. der Lieferung von Zeitſchriften an ihre Mit⸗ glieder unzuläſſig iſt. Unter Mitwirkung iſt auch die koſtenloſe Lieferung oder die Einrech⸗ nung der Bezugsgebühr in den Verbandsbei⸗ trag zu verſtehen. Es muß ſomit in Zukunft jeder die Zeitſchrift einzeln beim Verlag be⸗ ſtellen und bezahlen. Der Verlag muß die Zeitſchrift an den Beſteller ſelbſt ausliefern. Die Organiſation darf auch nicht mehr Sam⸗ melbeſtellungen aufgeben, die Verteilung der Zeitſchrift vornehmen oder das Bezugsgeld für den Verleger einziehen. Zur Erleichterung der Umſtellung hat ſich der Präſident der Reichspreſſekammer damit einverſtanden er⸗ klärt, daß der Verleger den Bezugspreis für April bzw. das zweite Vierteljahr 1938 durch die Poſt zur Erhebung bringt. Vorausſetzung iſt aber, daß aus einer vorherigen deutlich ſichtbaren Ankündigung in der 5 5 der bisherige Pflichtbezieher erſieht, da weiteren Bezug nicht verpflichtet iſt. * Die Mark fiel ihm ſchwer „Was iſt denn da drüben los?“ „Da muß ein Kraftfahrer eine Mark be⸗ zahlen“. 5 „Warum iſt denn das paſſiert—?“ „Geſchehen iſt nichts. Es hätte aber etwas er zum geſchehen können. Denn der Wagen kam mit ziemlicher Geſchwindigkeit aus der Seiten⸗ ſtraße um die Ecke. Dadurch hat ein anderer Wagen, der die Vorfahrt hatte, ſcharf bremſen müſſen. Das geht nicht mehr ungeſtraft durch. An der Kreuzung muß jeder langſam e in und ſich erſt überzeugen, ob die Straße, in die er einbiegen will, frei iſt. „Das ſage ich auch. Es gibt ja Kerle unter den Kraftfahrern, die fahren wie die Ver⸗ rückte. Da kommen ſicher viele Markſtücke zuſammen.“ „Ja, wenigſtens in den erſten Tagen. Nach einigen Wochen legt ſich das wieder. Die ſich dann noch falſch benehmen, werden ſchärfer herangenommen“. „Das ſchadet ihnen nichts. Laß ſie bezahlen, ha ö wenn ſie nicht aufpaſſen. Das Leben anderer iſt auch etwas wert. Ich will doch einmal rübergehen, der Fahrer ſcheint ſich mit dem Wachtmeiſter zu ſtreiten“. Der Mann, der eben noch in ſo überzeu⸗ genden Tönen von der Notwendigkeit ordent⸗ lichen Verhaltens im Verkehr geredet hat, eilt blindlings über die Straße. Im gleichen Au⸗ genblick quietſchten neben ihm Bremſen, ein Wagen ſchleudert an ſeinen Knien vorbei, auſt herum, kommt knapp vor dem Bürger⸗ ſteig, wo die Paſſanten erſchreckt auseinander ſpringen, zum Halten. Dann iſt auch ſchon der Wachtmeiſter bei ihm.„Man ſoll es doch nicht für möglich halten, Sie leichtſinniger Menſch. Das koſtet eine Mark“. „Eine Mark? Es iſt doch nichts geſchehen!“ „Nichts geſchehen? Wenn der Mann nicht mit aller Gewalt ſeinen Wagen herumgeriſſen hätte, wären Sie nicht mehr am Leben, Sie! Und nicht nur das! Durch das Schleudern des Wagens iſt auch noch ein halbes Dutzend an⸗ derer Leute in Gefahr geraten“. Der Fußgänger zog ſeinen Geldbeutel und zahlte ſchweigend. Die Mark fiel ihm ja ſchwer. Aber es war ihm plötzlich klar gewor⸗ den, daß es auch unter den Fußgängern Leute gibt, die verdienen, von den Fahrern mit ſo harten Ausdrücken bezeichnet zu werden, wie er ſie ſelbſt vorhin auf die Kraftfahrer ge⸗ wendet hatte. Das nächſte Mal wird er ſich wohl erſt vor dem Ueberſchreiten der Fahr⸗ bahn überzeugen, ob ſie auch frei iſt. Schroeras. Nur noch geringe Niederſchläge— ein halbes Fuder Dung erſpare. Das hängt über das Wochende Tauwetter Die Großwetterlage befindet ſich in einer Umgeſtaltung. Von Nordweſt vordringende mildere Luft bringt in den Küſtengebieten be⸗ reits Tauwetter und Regenfälle. Die Mil⸗ derung wird ſich nach Süden hin zunächſt erſt als Froſtmilderung bemerkbar machen, im weiteren Verlauf, über das Wochenende hin⸗ aus, iſt jedoch auch bei uns Tauwetter zu er⸗ warten. Freitag: Vielfach neblig, ſonſt wechſelnd bewölkt, Zunächſt noch Froſt. Die Ausſichten für Samstag: Bei ge⸗ ringer Niederſchlagsneigung Temperaturen bis nahe an die 0 Grenze anſteigend. nur geringe Niederſchlagsneigung. 1 k be⸗ * 1 m mit Seiken⸗ derer demſen d fahren he, in liter 6 Ler⸗ luce LI ie ſich höre allen, Merer mal den etz dent t, eilt n Au⸗ n, ein othei, urge under on der doch niger hen!“ lit niſſen Siel i des dau⸗ ud 1 1 rwo⸗ Leule it ſo vie t ge⸗ 0 8 . 0 7 N Großfeuer in Jaarbrücken Saarbrücken. Am Mittwochabend gegen 20 Uhr iſt in der Maſchinenfabrik Brown Boveri in Saarbrücken aus noch nicht aufgeklärter Ur⸗ ſache ein Feuer entſtanden, und zwar im erſten Stockwerk des Mittelhauſes, wo große Vorrä⸗ te lagern. Von dort aus verbreitete es ſich in das darüberliegende Stockwerk. wo eine große Menge Maſchinen vernichtet wurde. Die Be⸗ rufsfeuerwehr war ſofort zur Stelle. Die un⸗ geheure Rauchentwicklung erſchwerte die Löſch⸗ arbeiten außerordentlich. Die Feuerwehrleute mußten mit Gasmasken vorgehen und leiſteten bei der Bekämpfung des Brandes von außen und von innen Außerordentliches. Polizeiprä⸗ ſident Schmeicher hat ſich ſelbſt an die Brand⸗ ſtätte begeben. Gegen 22 Uhr war die Haupt⸗ arbeit getan und die Gewalt des Feuers ge⸗ brochen. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen. Bei der Be⸗ kämpfung des Brandes waren auch die Löſch⸗ züge mehrerer Werkzeugfeuerwehren beteiligt. Der Tod am hochſpannungsmaſt Trier. Auf einer Lehrſtelle in Trier beging ein 15jähriger Burſche allerlei. was ſich nicht gehört, ſodaß er entlaſſen wurde. Der Junge batte nun Angſt. in ſein Elternhaus zurückzu⸗ kehren und erkletterte in dieſem Zuſtand einen Hochſpannungsmaſt. Als er die Drähte der Hochſpannung berührte, ſtürzte er tot ab. die Meiſe frißt— Bienen Betzdorf. Eine bemerkenswerte Naturbeobach⸗ tung wurde im Siegerland gemacht. Es wur⸗ den immer wieder Kohlenmeiſen in den Gär⸗ ten bemerkt, die die Obſtbäume eifrig nach Inſekten abſuchten. Die ſonſt ſo überaus nütz⸗ lichen Vögel richteten aber diesmal ganz be⸗ trächtlichen Schaden unter den Bienen an. Sie ſuchten aus Nahrungsmangel nämlich die Bie⸗ nenſtände in größerer Zahl auf. ſetzten ſich vor die Fluglöcher, klopften mit den Schnäbeln an die Körbe und verzehrten dann die ſich zei⸗ genden Bienen mit der ihnen eigenen Emſig⸗ keit. Um ſolch ſchädliches Treiben der ſonſt als Gartenpolizei ſo bewährten Meiſen zu verhindern, iſt den Imkern zu empfehlen. Speckſchwarten oder Knochen in die Bäume zu hängen oder eine ſonſtige! Futtergelegenheit berzurichten, um auf dieſe Weiſe die Meiſen von den Bienenſtöcken abzulenken. Die betrof⸗ ſenen Bienenzüchter hatten nämlich mit dieſer Methode den gewünſchten Erfolg. g Tod auf den Schienen Miltenberg. Zwiſchen Kleinheubach und Lau⸗ denbach wurde der 36jährige Hans Sedelmeier von Miltenberg von einem Perſonenzug über⸗ ig 0 und getötet. Vermutlich liegt Selbſt⸗ dd vor. 1% Im Nebel aufgefahren und getötet Bad Brückenau. Der frühere Bürgermeiſter des Speſſartortes Oberſinn, Fröhlich, fuhr mit einem Perſonenauto auf einer Geſchäftsreiſe infolge Nebels auf einen am Wege ſtehenden Laſtkraftwagen auf. Dabei wurde das Ober⸗ teil ſeines Wagens völlig zertrümmert und Fröhlich auf der Stelle getötet. Lebensmüde Forſt(bei Bruchſal). Der aus dem Bayeri⸗ chen ſtammende 84 Jahre alte Taglöhner Frz. maier, der in Bruchſal wohnte hat ſich am Montagabend im Hofe eines Forſter Anweſens aus unbekanntem Grunde erſchoſſen. Ein Kind totgedrückt Dies a. d. L. Im Kreisort Waſenbach ereig⸗ nete ſich ein ſchweres Unglück. Das 1 Söhnchen des Einwohners Rudolf Keller wurde. auf der Dorfſtraße von einem Laſtauto, das mit Bunke Tageschronitk Beinahe am Glockenſeil erhängt Hamm(Sieg). In der Kirche zu Hamm warf ein Junge beim Läuten der Glocken in leicht⸗ ſinniger Weiſe das Glockenſeil im weiten Bogen von ſich. Das Seilende ſchwang ſich dabei wie ein Laſſo um den Hals eines jungen Mädchens, das durch die Gewalt dex noch ſchwingenden Glocke mit in die Höhe geriſſen wurde. Während des Hochziehens löſte ſich aber das Seil und das Mädchen ſtürzte ab, wobei es das Bewußt⸗ ſein verlor. Bald hatte es ſich aber wieder er⸗ holt. Durch den Leichtſinn des Burſchen wäre beinahe das Mädchen auf dieſe eigenartige Weiſe erhängt worden. Auf dem Eis eingebrochen und ertrunken Andernach. Auf einer ausgebeuteten Kies⸗ grube, die ſich mit Waſſer gefüllt hatte und in⸗ folge des Froſtes eine Eisdecke trug, vergnügten ſich mehrere junge Leute mit Schlittſchuhlaufen. Als ein 21jähriger junger Mann mit ſeinem Fahrrad, an das ſich ein Schlittſchuhläufer an⸗ gehängt hatte, über die Eisdecke fuhr, brach das In ganz Südweſtdeutſchland hat es nach dem verhältnismäßig raſchen Anſtieg der Tempera⸗ turen, der durch eine Umgeſtaltung der Groß⸗ wetterlage und dem damit verbundenen Ein⸗ tritt milderer Luft bedingt iſt, wiederum aus⸗ giebig geſchneit, ſodaß ſich die ſchon vorhandene Schneedecke um 5 bis 10 Zentimeter erhöht hat. Die augenblicklichen Schneefälle bringen Schnee⸗ maſſen. wie man ſie ſelten in Südweſtdeutſch⸗ land beobachtet. Durch den Neuſchnee reicht die Schneehöhe auf der Waſſerkuppe in der Rhön nahezu an einen Meter heran. das iſt dreimal ſoviel Schnee, wie auf dem Feldberg im Schwarzwald liegt. Im Taunus melden am Donnerstagabend der Kleine Feldberg 33 Ztm. Schnee, der Große Feldberg 40 bis 45 Ztm., der Fuchstanz 32 Ztm., Niederreifenberg 30 Ztm. Die Herchenhainer Höhe im Vogelsberg hat jetzt 40 Ztm. Schnee, der Hoherodskopf mit dem Taufſtein 45 bis 60 Ztm. Durch den ſcharfen Nordoſtwind, der über die Berge fegte, traten teilweiſe gigantiſche Schneeverwehungen ein, die in der Rhön. im Vogelsberg und auf dem Weſterwald bis zu zwei Meter Söhe erreichten HBlick in den Politiſche Leiter beleidigt Darmſtadt. Der 35 Jahre alte Hermann Schmidt in Trebur fühlte ſich, weil er in den Jahren 1923—24 einmal der Partei angehört hatte, dazu berufen. Sorge zu tragen. daß— wie er ſagte— in Trebur der Wille des Füh⸗ rers geſchehe. Da der Kreisleiter und der Orts⸗ gruppenleiter angeblich auf frühere Beſchwer⸗ den von ihm nicht reagiert hatten. ſchrieb er einen Brief an die Parteileitung in München. der von Beleidigungen gegen dieſe beiden Po⸗ litiſchen Leiter ſtrotzte. Das brachte den Brief⸗ ſchreiber auf die Anklagebank des Schöffenge⸗ richts. Der Angeklagte iſt ſchon einmal, wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung angeklagt, amneſtiert worden, doch ſcheint er aus dieſer Milde nichts gelernt zu haben. Denn er ließ vor Gericht jede Einſicht in ſein Unrecht ver⸗ miſſen. Auch verſicherte er, nur das an das Braune Haus in München berichtet zu haben. was ein anderer, der neben ihm auf der An⸗ klagebank ſitzt, ihm mitgeteilt habe. Dieſer Mitangeklagte war geſtändig. erklärte aber, ſeine Mitteilungen nicht in der Abſicht gemacht zu haben, daß ſie derart verwertet würden Da er ſich von dem Kreisleiter gekränkt gefühlt habe, habe er in der Verärgerung ſeinem Her⸗ zen einmal Luft gemacht. Das Gericht verur⸗ Stammholz beladen war, gegen ein Haus ge⸗ drückt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod kurz teilte ihn wegen Beleidigung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 1200 Mark, wobei ſtraferſchwerend darauf eintrat. Ichneeweiß— der Dämon unker den Farben Wenn die Augen„Unentſchieden“ ſehen— Seltſame Erſcheinungen im Schnee— Empfindungen werden gelähmt— Moderne Krankenhäuſer jetzt ohne Weiß Ueber ganz Deutſchland ſind während der letzten Tage ergiebige Schneefälle niedergegan⸗ gen und haben das Land in eine blendend weiße Decke gehüllt. In den Städten und Ort⸗ ſchaften verliert der Schnee allerdings ſehr bald ſeine reine Farbe. Deshalb ſind die Empfindungen, die der Anblick der weißen Welt auslöſt, bei den Stadtmenſchen auch nicht ſo ausgeprägt, deutlicher dagegen in der freien Natur, wo er unberührt liegen bleibt. Denn dieſes Schneeweiß iſt geradezu der Dämon unter den Farben. Wieſo Farbe? Weiß gilt doch ebenſo wenig als eine Farbe wie S warz? Dem könnte man gegenüberhal⸗ ten, daß Weiß ſogar die höchſte Vollkommen⸗ heit aller Farben iſt. Und beides ſtimmt. Ohne Licht können wir ſelbſt das weißeſte Blatt Papier nicht erkennen, es iſt ſchwarz, mit anderen Worten lichtlos. Weiß iſt dem⸗ nach die reinſte Verkörperung von Licht, von Helligkeit. während— ſo merkwürdig dies an⸗ muten mag— die übrigen Farben wie Rot, Gelb und Blau mit ihrem Helligkeitswert zwi⸗ ſchen Schwarz und Weiß liegen.. Um ſich zu vergegenwärtigen, wie das Weiß auf unſer Auge wirkt, muß man wiſſen, daß es in der Natur eigentlich— abgeſehen vom feltenen Schnee— gar kein richtiges Weiß gibt. Meiſt iſt es künſtlich. wie getünchte Wände oder Papier. Selbſt weiße Wolken zeigen faſt immer eine ganz ſchwache rötliche oder gol⸗ dene Tönung. Die Sehnerven unſerer Augen 0 Rund um den Erdball war, daß er als Parteimann einem Außenſte⸗ ſind nun aber zum größten Teil darauf ein⸗ geſtellt, Abſtufungen zpiſchen Hell und Dun⸗ kel zu empfinden, nur ein Fünftel ungefähr regiſtriert Farben, Hat es nun geſchneit, oder ſehen wir irgend ein anderes Weiß von größerer Ausdehnung, dann wiſſen dieſe wenigen farbenempfindlichen Sehnerven plötzlich nicht, woran ſie find. Denn ſie müſſen genau ſo viele gelbe wie rote und blaue Farbeindrücke und deren Zwiſchentöne feſtſtellen, ſodaß keiner Farbe ein Uebergewicht 2 Wir„ſehen“ nun aber nicht mit dem luge unmittelbar(ebenſo wenig wie die pho⸗ tographiſche Platte„ſehen“ kann), ſondern mit dem entſprechenden Sehzentrum im Hirn. Das Auge iſt gewiſſermaßen nur Vermittler. Dem Hirn wird nun von den Nerven des Auges ein„Unentſchieden“ mitgeteilt, und das bedeu⸗ tet Weiß. Dabei werden diejenigen Nerven⸗ endungen im Auge, die Helligkeit empfinden, überbeanſprucht. Im Weiß ſind alle Farben in genau gleichen Mengen enthalten, es iſt gewiſſermaßen die„Farbe der Farben“, in reinſtes Licht getaucht. Feinfühlige Menſchen müſſen nun inmitten einer völlig verſchneiten Landſchaft 9 5 7 775 daß ſie ſich ſchutzlos, entkräftet und wie ohne Verbindung zur Umwelt vorkommen. Dies kann ſich ſo weit ſteigern, daß ſich die Men⸗ ſchen wie Schatten ihrer ſelbſt vorkommen, elend und von Kopfſchmerzen geplagt. Und weil dieſes Weiß jede lebhafte Empfindung unterdrückt, iſt es wahrſcheinlich auch zur Farbe der reinen Unſchuld erhoben worden. Dieſe Erſcheinungen ſind nichts anderes als eine Nervenſtörung, die ſich nach längerer Zeit verhängnisvoll auswirken kann. Man hat heute den Irrtum, Weiß als„hygieniſche Farbe“ anzuſprechen, längſt eingeſehen und verwendet daher in modernen Krankenhäuſern Eis und der Radfahrer ſtürzte in das an dieſer Stelle etwa 15 Meter tiefe Waſſer. Es gelan ihm zwar, ſich an der Eisdecke feſtzuhalten, do ehe eine Leiter herbeigeſchafft war, um den Ver⸗ unglückten retten zu können, ver ſank er ins ae Die Leiche konnte am Abend geborgen werden. Motorradfahrer tödlich verunglückt Michelbach(Naſſau). Im Dorf Hauſen kam der Motorradfahrer Karl Schneider infolge der Straßenglätte mit ſeiner Maſchine ins Rutſchen und wurde mit dem Kopf gegen das eiſerne Geländer einer Haustreppe geſchleudert. Man brachte den Verletzten ſofort ins Krankenhaus, e 5 an der erlittenen Schädelzertrümmerung arb. Exploſion in einer Fettfabrik bei Toulouſe. 88 Paris, 6. Januar. Aus unbekannter Urſache explodierte Mitt⸗ wochnachmittag in einer Fettfabrik bei Tou⸗ louſe ein Heizkeſſel. Zwei Arbeiter wurden ge⸗ tötet, zwei andere erlitten ſchwere Verletzun⸗ gen. Mehrere Fabrikgebäude ſind völlig ver⸗ Ueuſchnee und Tauweller in Jüdweſldeulſchland nichtet. und mitunter Straßen völlig ſperrten. Man ſieht Bäume, die ganz im Schnee begraben ſind und nur noch mit der Krone herausragen. Seit dem ſtrengen Winter im Jahre 1928/29 wur⸗ den ſo gewaltige Schneemaſſen nicht mehr beo⸗ bachtet. Ob die ſüdweſtdeutſchen Flüſſe, die immer noch einige offene Stellen haben. ſo zufrieren werden, daß ſie begangen werden können. er⸗ ſcheint nach der Wetterlage zweifelhaft. Tau⸗ wetter iſt in Sicht! An der Küſte und im Rheinland regnet es ſchon, bei uns iſt das Thermometer in den letzten 24 Stunden raſch angeſtiegen. Wenn es weiter wärmer wird, was nach der Wetterlage durchaus möglich er⸗ ſcheint, dürfte es zweifelhaft ſein. ob zum Wochenende noch Winterſportmöglichkeiten be⸗ ſtehen. Selbſtverſtändlich können die Schnee⸗ maſſen. die in den Gebirgen liegen, nicht ſo raſch abſchmelzen, aber der ſchönſte Schnee iſt zum Schilaufen und Rodeln nicht mehr zu ge⸗ brauchen, wenn er verharſcht, naß und im Auf⸗ zum Beiſpiel lieber helle Paſtelltöne. tauen begriffen iſt. Gerichlsſaal henden von Dingen ſprach, die er hätte für ſich behalten ſollen. Und dies, obwohl er wußte, daß jener Beweismaterial gegen den Kreislei⸗ ter ſammelte. Schmidt wurde wegen Beleidi⸗ gung und wiſſentlich falſcher Anſchuldigung zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten ver⸗ urteilt. Den beiden Politiſchen Leitern wurde das Recht zugeſprochen, das Urteil im Amts⸗ verkündigungsblatt zu veröffentlichen. Alles um eine Jinklanne Frankfurt a. M. An eine Tankſtelle kam ein Autofahrer und wollte Benzin für ſeinen in der Nähe ſtehenden Wagen. Er erhielt und be⸗ zahlte das geforderte Quantum und noch 50 Pfg. Einſatz für die geborgte Zinkkanne, in die das Benzin gegoſſen wurde. Die Tankſtel⸗ leninhaberin hatte eine Mark Einſatzgebühr ge⸗ fordert und ſich ausbedungen. daß die Kanne zurückgegeben würde.„Ich komme nachher und tanke“, ſagte der Autofahrer. als er fortging. aber er fand ſich nicht wieder ein und die Frau ſorgte ſich um die Kanne, die 5 Mark gekoſtet hatte. Sie ermittelte den Autofahrer. der we⸗ gen Unterſchlagung einen Strafbefehl über 150 Mark bekam. Der Autobeſitzer legte Einſpruch ein. Vor dem Einzelrichter ſtellte er den Wert der Kanne in Zweifel und gab an. daß er die Kanne auf ſeinen Hof geſtellt und nachher nicht mehr daran gedacht habe. Der Zeugin wurde vorgehalten, warum ſie, wenn die Kanne 5 Mark wert war, ſich nicht dieſen Einſatz habe zahlen laſſen. Das Gericht ſtellte das Verfah⸗ ren wegen Geringfügigkeit ein. Der Angeklag⸗ te muß aber die Koſten zahlen. Vergehen gegen das Verſicherungsgeſetz Frankfurt a. M. Ein Gewerbetreibender aus Kelkheim im Taunus beſchäftigte ein Dutzend Arbeiter. In den letzten fünf Jahren behielt er von ihrem Lohn die Beiträge zur Invalidenver⸗ ſicherung im Geſamthetrag von 672 Mark ein, lieferte das Geld, bezw. die Marken aber nicht der Verſicherung ab. Wegen Vergehens gegen das Verſicherungsgeſetz wurde er vom Schöffen⸗ gericht zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Immer wieder Alimenlen-Meineid Koblenz, 6. Januar. Vor der Großen Strafkammer in Koblenz hatte ſich der etwa 20jährige Paul Flaſch aus Bad Kreuznach zu verantworten. Ein kaum 16⸗ jähriges Mädchen aus Weiler hatte ein Kind geboren, und nachdem es ihren Eltern zunächſt eine Geſchichte von einer„Vergewaltigung im Walde“ erzählt hatte, bequemte es ſich ſchließ⸗ lich, den Flaſch als den Vater zu bezeichnen. Dieſer beſtand jedoch darauf. daß er für dieſe Vaterſchaft überhaupt nicht in Frage kommen könne. Er ſchrieb an mehrere Freunde Briefe. in denen er ſie bat, zu beſcheinigen, daß auch ſie mit dem Mädchen verkehrt hätten. Wäh⸗ rend alle übrigen jedoch keine Luſt zeigten, dieſes Ding mit zu drehen, ging der 20jährige J. G. aus Bingerbrück darauf ein und ſagte im erſten Termin aus, daß er ein Verhältnis mit der Kindesmutter gehabt habe. Nachher hat er dieſe Bekundung jedoch unter Eid wi⸗ derrufen. In der Verhandlung vor der Großen Strafkammer zeigte ſich jedoch, daß er mit dem Mädchen wahrſcheinlich intime Beziehungen hatte. Er wurde deshalb im Gerichtsſaal unter dem Verdacht des fahrläſſigen Falſcheides verhaftet. Flaſch wurde auf Grund der Be⸗ weisaufnahme wegen Verleitung zum Meineid zu zwei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Außerdem wurden ihm die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt Jahrläſſige Tölung durch falſche N Behandlung Zweibrücken. Der Fall des Heilkundigen Rapp aus Pirmaſens, der wegen etſchwerter fahrläſſiger Tötung angeklagt war. iſt am Dienstag zum dritten Male und zwar von der hieſigen Großen Strafkammer erörtert worden. Das Schöffengericht in Pirmaſens verurteilte Napp im Dezember 1936 zu drei Monaten Ge⸗ fängnis und unterſagte ihm auf die Dauer von zwei Jahren die Ausübung ſeiner Praxis. Gegen dieſes Urteil hatte Rapp Berufung ein⸗ gelegt, ſodaß ſich die Große Strafkammer in Zweibrücken im Mai 1937 erneut damit zu be⸗ ſchäftigen hatte Damals war das Arteil des Pirmaſenſer Schöffengerichts aufgehoben und Rapp freigeſprochen worden. Gegen dieſes Ur⸗ teil legte der Staatsanwalt Reviſion zum Oberlandesgericht ein, ſo daß der Fall geſtern in Zweibrücken zum dritten Male verhandelt werden mußte. Das Urteil der Berufungsin⸗ ſtanz hat ſeinerzeit vor allem in mediziniſchen⸗ und Naturheilkundigen- Fachkreiſen außeror⸗ dentlich großes Intereſſe gefunden. Bekanntlich hat Rapp. nachdem er vorher den Kaufmannsberuf ausgeübt hatte. im De⸗ zember 1934 die Heilkundigenpraxis eröffnet. Im September 1935 behandelte er eine 59jäh⸗ rige Frau, bei der er Zucker feſtſtellte: die Frau ſtarb im Oktober des gleichen Jahres. Rapp war nunmehr angeklagt. zu ſpät einen Arzt hinzugezogen zu haben. Nach Meinung der Mediziner wäre die Frau, wenn dies rechtzeitig geſchehen wäre, wahrſcheinlich noch gerettet worden In der geſtrigen Verhandlung ſtellte ſich das Berufungsgericht auf den Stand⸗ punkt des Pirmaſenſer Schöffengerichts und beſtätigte das Urteil in vollem Umfange. Die Berufung des Angeklagten wurde alſo verwor⸗ fen und es blieb bei den 3 Monaten Gefäng⸗ nis einſchl. dem zweijährigen Berufsverbot. Upfehler hebt Todesurkeile auf Geſetzlich geſchützte Mörder— Merkwürdigteiten der amerikaniſchen Juſtiz New Pork, im Januar Ein alter Mann, der im Süden der Ver⸗ einigten Staaten allein eine Farm bewirtſchaf⸗ tete, wurde von zwei Gangſtern überfallen. Da ſie in ſeinen Taſchen nur einen halben Dollar fanden, verlangten ſie zu wiſſen, wo er ſein Geld verborgen halte Der Farmer be⸗ teuerte vergeblich, daß er kein Geld im Hauſe habe. Dennoch folterten ihn die Banditen an⸗ derthalb Stunden lang, übergoſſen ihn ſchließ⸗ lich mit Petroleum und verbrannten ihn bei lebendigem Leibe. Obwohl man die Täter faßte und ein lücken⸗ loſer Indizienbeweis gegen ſie ſprach, mußte das Gericht ſie wegen eines Formfehlers frei⸗ ſprechen. Die Art und Weiſe, wie der Mord ausgeführt worden war, fällt in Amerika un⸗ ter den ſogenannten„Erſten Grad“. Das Ge⸗ richt war jedoch im Zweifel, ob einige Einzel⸗ beiten der Tat es nicht ratſamer erſcheinen lie⸗ ßen, Anklage wegen Mordes im„Zweiten Grad“ zu erheben. Den Verteidigern gelang es jedoch nachzuweiſen, daß Mord„Zweiten Grades“ hier nicht in Frage kommen könne. Daraufhin mußten die beiden Mörder trotz des Schuldbeweiſes freigeſprochen werden, denn ein amerikaniſches Gericht 1 nur Urteil fällen, wenn die Verhandlung im Einklang mit der Anklageerhebung ſteht. Auch eine noch⸗ malige Verhandlung kam nach dieſem Frei⸗ ſpruch nicht in Frage. Auf deutſche Verhält⸗ niſſe übertragen würde das Problem etwa fol⸗ gendermaßen ausſehen: es war fraglich, ob es ſich um Totſchlag oder Mord handelte. Das Gericht erhob Anklage auf Mord, die Verhand⸗ lung ergab jedoch nur Totſchlag. Folglich mußte Freiſpruch erfolgen. Das iſt eine der gefährlichſten Lücken im amerikaniſchen vor dem Zuchthaus oder ſogar vor dem elek⸗ triſchen Stuhl bewahrt hat. Ein ähnlicher Fall, bei dem ein Mörder ſtraffrei ausgehen mußte. Der Mord geſchah zufällig genau auf der Landesgrenze Wäh⸗ rend der Täter ſeine Schußwaffe diesſeits ab⸗ feuerte, befand ſich das Opfer im Nachbarſtaat. Da der Täter nun Bürger desjenigen Bundes⸗ ſtaates war, von deſſen Boden aus er den tödlichen Schuß abgegeben hatte, mußte der Auslieferungsantrag des Nachbarſtaates abge⸗ lehnt werden, da es ſich in dieſem Fall nicht um einen Puch handelte. Der Mörder iſt alſo geſetzlich geſchützt und kann ſich ungehin⸗ dert ſeiner goldenen Freiheit erfreuen. Verhängnisvoll können auch Schreibfehler in der Urteilsausfertigung werden. Ein Mann, der wegen eines Raubüberfalles auf ein jun⸗ ges Mädchen angeklagt und auch bereits zu einer mehrjährigen Zuchthausſtrafe verurteilt worden war, mußte freigelaſſen werden, weil in der Urteilsausfertigung das Wörtchen„der“ ausgelaſſen worden war. In einem anderen Fall fehlte das Wort„did“. Ein Mörder, der zum Tode verurteilt worden war, mußte frei⸗ gelaſſen werden weil in der Urteilsbegrün⸗ dung an einer Stelle das Wort„ſhoot“(ſchie⸗ ßen) verſehentlich„ſhoow“ geſchrieben und nicht verbeſſert worden war. In jüngſter Zeit ſind nun verſchiedene Ge⸗ ſetzesvorſchläge entworfen worden, die dieſen formalen Geſetzeslücken ein für alle Mal ein Ende bereiten ſollen und teilweiſe auch bereits verwirklicht ſind. Wiſſenswerkes Allerlei Der kleinſte Menſch der Welt ſoll der Englän⸗ der Jeffery Hudſon geweſen ſein, der bis zu ſeinem 30. Lebensjahr nur 47 em groß war. Im Durchſchnitt nimmt jeder Menſch im Laufe eines Jahres etwa 1000 Kilo feſte und flüſſige Nahrung zu ſich. Ein rieſiger Pilz. der über 1 Kilo wog, wurde Strafgeſetzbuch, die ſchon manchen Verbrecher bei St. Omer in Frankreich gefunden. — —— Viernheimer Tonfilmſchau Freitag, Samstag und Sonntag: Das ent⸗ zückende Bavaria⸗Großfilmwerk im Central⸗Film⸗Palaſt „Diener laſſen bitten“ „Es, iſt ſerviert“) Im allgemeinen geſchieht es wohl ſelten, daß die Dienerſchaft einem Film ihr Gepräge Abt, meiſt iſt es doch wohl umgekehrt. Dieſe Tatſache gibt Anlaß, dem neuen Bavaria⸗Film „Diener laſſen bitten“ ein beſonderes Augen⸗ merk zu ſchenken. In dieſer luſtiſchen ſatiri⸗ ſchen Komödie ſind es nämlich wirklich Die⸗ ner, die allein von ſich reden machen. Dieſer Film macht viel Spaß, Laune und gute Stim⸗ mung bei alt und jung! Sie werden in dieſem Film von prächtigen Dienern mit Laune und Humor in reichem Maße bewirtet und zufrie⸗ dengeſtellt. Eine einfallsreiche Regiearbeit, blitzblanke Bilder und ein fröhlich-mitreißendes Spiel vieler namhafter Darſteller vereinigen ſich zu einem Luſtſpiel von Format. Erſtmals die jahrtauſendealte engliſche„Eheſchmiede“ in Chippwick mit ihrer ganzen Romantik im Film. Tolle Einfälle, ideenreiche Verwechs⸗ lungen ergänzen neben launiſchen Herren und Dienern dieſes reizende Luſtſpiel mit Roſe Stradner und Hans Söhnker. Der Film zeigt Menſchen, die hoch hinaus wollen, äußeren Glanz und vornehme Eleganz als das Wich⸗ tigſte im Leben betrachten und ihr Kind in den exkluſiwen Adel Englands verpflanzen wollen, bis die alles glättende Liebe mit verſöhnender Hand Aufregungen und Mißverſtändniſſe hin⸗ wegſtreicht. Ein luſtig, ſatiriſcher Enſemble⸗ film mit großer Beſetzung! Eine humoriſtiſch lebendige Filmkomödie mit Roſe Stradner, Hans Söhnker, der Komikerkanone Joe Stöckel und der„keſſen“ Fita Benkhoff! Ein Film⸗ luſtſpiel, ſo wie ſich's jeder Filmfreund wünſcht. Achtung(Samskag und Sonnkag In den Gloria⸗Lichtſpielen das neueſte Ufa⸗ Spitzenfilmwerk: „Fanny Elßler“ Die berühmteſte Tänzerin ihrer Epoche, Fanny Elßler, ein Liebling der Götter und der Menſchen, erſteht in dieſem großen Ufa⸗ film in der Darſtellung von Lilian Harvey zu neuem Leben. Es iſt die herrliche Auferſtehung der„Einzigen und Unvergleichlichen“ von Wien„die Wiedererweckung eines tanzenden Wunders! Mit der luxusliebenden Epoche eines Metternich, mit dem Zauber von Wien, der Eleganz von Paris und der Schönheit nächtlicher Tanzfeſte in Schönbrunn erlebt man den höchſten Triumph, die größte Liebe und den bitterſten Zuſammenbruch der größ⸗ ten Tänzerin ihres Jahrhunderts,— Fanny Elßler— und der einzige Sohn Napoleons, der Herzog von Reichſtadt, erleben das höchſte Glück und das bittere Ende ihrer Liebe.— Ein Beſuch der beiden Filmbühnen iſt auch dieſe Woche beſtens zu empfehlen. Humor Freunde trafen ſich. „Und dann hat er mir erklärt, er hätte mich immer für einen Pharmazeuten gehalten.— Weißt du, was das iſt?“ „Nein“. „Ich auch nicht. Auf alle Fälle habe ich ihm ein paar Ohrfeigen gegeben“. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Obenauer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co. Worms.— Du. XII 1987 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte cr. 6 gultig. gcniung! Das entzückende Bavaria-GrOHHiImwern Di 5 as an heute fremag im Centwral-füm- Palast iin Hans Sönnker. Rose Stradner u. dos Stöckel, lener lassen Ditten alles besucht dieses Großfumwerk ö erteren e Amtliche Bekanntmachungen am Mittwochabend Betr.: Wiegegebühren. i d. Weinheimerſtr. Die Wiegegebühren für die Gemeinde-Brückenwageſein Geldbeute! betragen 5 15 3 mit Inhalt. Bis zu 20 Zentner Pfg. Der Finder wird ge⸗ Für jeden weiteren Zentner 2 Pfg. e Für 8 Fuhren wird ein Zuſchlag vonſſtraße 22 abzugeben Nach Gottes Ratschluß verschied am 50% erhoben. Verwiegungen(allgemein) nach 18 Uhr.ͤ j 1 werden zu den doppelten Sätzen berechnet. j Donnerstag mittag 1 Uhr unsere liebe Murter 5 Ich e beſonders darauf aufmerkſam, daß die 0 I Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, iegegebühren ſofort bei der Verwiegung zu entrichten 5 à i ſind. Der Wiegemeiſter iſt nicht berechtigt, Wiegeſcheine oder Frau, die gut Schwägerin und Tante, Frau ohne vorherige Bezahlung der Gebühr abzugeben. nähen kann, Viernheim, den 4. Januar 1938 r en arhare l Holmann Jen Alülter — ä— Näh. Auskunfts- 1 — + Betr.: Die endgültige Gewerbeſteuer für taf d. Geſchäftsſt 1937 Ri.(Mitglied des 3. Ordens) Zu haben bel: Apotheke H. Weitzel; Rathaus-Drogerie Georg Spiegel; Auf Grund des 8 86 der Deutſchen Gemeindeord⸗ Achtung! nach kurzer Krankheit, versehen mit den hl. Flora-Drogerie Emil Richter und wo Plakate sichtbar. nung vom 30. Januar 1935 bringe ich die folgende Trinken Sie das Sterbesakramenten, im 78. Lebensjahr. SSS 5— S= i Nachtrags-Haushaltsſatzung gute naturreine Vi hei d 6 1938 N 91 i für das Rechnungsjahr 1937 zur öffentlichen Kenntnis: Coca Cola iernheim, den 6. Januar 4 J. Der in der Haushaltsſatzung vom 14. Mai 1937. angegebene genehmigte Hebeſatz für die Gewerbeſteuerf nur im Kaffee von 432 v. H. iſt mit Genehmigung der Landes⸗ N regierung auf 396 v. H. der Steuermeßbeträge herab- Fijcher gesetzt worden. Ernſt Ludwigſtr.? II. Die nach§ 86 der Deutſchen Gemeindeordnung er⸗ en forderliche Genehmigung des Kreisamts Heppenheim Werbt für iſt unterm 17. Dezember 1937 erteilt worden. Viernheim, den 5. Januar 1938 Der Bürgermeiſter Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Zur 2. Aufführung des Schwankes„Dreimal verlobt“, bitte ich die Sänger, Sonntagabend pünktlich um 8 Uhr zur Stelle zu ſein. Die Singſtunde am Samstag fällt aus. Der Vorſitzende. In tiefer Trauer: Dle Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Blauehut- straße 31, aus statt. G Manner gelang verein 1 8 4 6 Am Sonntag, 9. Januar, abends 8 Uhr im„Natskeller“ Wiederholung des Zaktigen Schwankes „eimal verlobt“ — Anſchließend Tanz— Wir laden hierzu die ganze Oeffentlichkeit Viernheims aufs herzlichſte ein. Eintritt 50 Pfg.— Programme, die zum Eintritt berechtigen, erhältlich bei Franz Hof⸗ mann(Drehſcheibe) und im„Ratskeller“. Eure Heimat⸗ zeitung! Gafljtätlen⸗ und Beherbergungsgewerbe Ortsgruppe Viernheim Wir benachrichtigen hiermit die Mitglieder vom Hinſcheiden unſeres lieben Kollegen und treuen Angehö— rigen unſerer Organiſation, Herrn Aich. Beikert Zum„Halben Mond“ Wir werden das Andenken an unſeren lieben Kollegen ſtets in Ehren halten. Zuſammenkunft zur Teilnahme an der Beerdigung heute nachm. 3.30 Uhr bei Kollege Knapp zur, Krone“ Sänger⸗Einheit Sonntagvormittag, 10 Uhr, Singſtunde. Voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Geſangverein Liederkranz. Sonntagnachmittag, 1 Uhr, Singſtunde. Be⸗ Als Gruß grüßung unſeres neuen Chormeiſters Hans aus der Heimat Kuhn, Heidelberg. Mit dieſer 1. Singſtunde des Jubiläumsjahres beginnt auch für unſeren Verein ein neuer Zeitabſchnitt. Sänger, er ſenden Sie am beſten Ihren ſcheint vollzählig! Laßt uns mit vereinten 8 Kräften unſer Werk beginnen mit den Worten: W 7 Bekannten Mit freudigen Sinnen dem Ziele im In- und Ausland die weit verbreitete und überall gern geleſene„Viernheimer Volks⸗ zeitung“. 1. Hosts- Felg. I RN. S 14. Wochen · Pekg. 3 NN. n praktisch- leg. Loschendose. Zo heben! in Apotheken und Drogerien. zu!“ Der Vorſtand. Kleintierzuchtverein 1916 Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der Mais eingetroffen iſt. Alle Geflügel- und Kanin⸗ chenzüchter werden gebeten, ihn ſofort binnen 8 Tagen abzuholen, andernfalls er verfällt. Ausgabe jeden Tag bis 4 Uhr. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Heute Freitagabend in der Sporthalle Spieler⸗ verſammlung für Hand⸗ und Fußballer. gedenket a Ne. cle Aungennclen end! Hagel Noch beſſere Pflege der Wieſen und Weiden Einige praktiſche Ratſchläge us Zeitung 222222 Die Pflege der Wieſen und Weiden muß noch weſent⸗ lich verbeſſert werden, vor allem iſt hierbei auch der aus- reichenden Kalkverſorgung Beachtung zu ſchenken. Die meiſten Wieſen liegen in unſerer Landesbauernſchaft auf kalkarmen Böden, die alle vier bis ſechs Jahre gekalkt wer- den müſſen. Manche Erkrankung im Viehſtall wird vermie- den, wenn ausreichende Mengen eines kalkreichen Heues ge— füttert werden. Zahlreiche Unterſuchungen haben ergeben, daß Heu von ausreichend gekalkten Wieſen mehr als 1 v. H. orga- niſch gebundenem Kalk, der von den Tieren in ihren Körper- kreislauf aufgenommen werden kann, enthält, während das Heu von ſauren Wieſen weniger als 0,5 v. H. dieſes für den Knochenbau ſo wichtigen Mineralſtoffes enthält. Die Notwen⸗ digkeit ſorgfältiger Trocknung des Heues unter Verwendung von Trockengerüſten wurde vom Neichsbauernführer noch be⸗ londers erwähnt. Eine beſonders wirkſame Verbeſſerung der Wieſen und Erhöhung ihrer Erträge an Nährſtoffen erreicht man durch Umwandlung in Mähweiden. Ver irgend hierzu in der Lage iſt, ſollte die zur Zeit gewährten Reichsbeihilfen der die Einzäunung von Viehweiden in Anſpruch nehmen, mit enen ein großer Ceil der Barunkolten gedeckt werden kann. * Anfragen und Anträge ſind an den Ortsbauernführer und die zuſtändige Landwirtſchaftsſchule und Wirtſchaftsberatungsſtelle zu richten. In manchen Gegenden befindet ſich noch manches winderwertige Dauergrünland, das nur geringen Nutzen bringt. Sobald das Wetter es zuläßt, ſollte man die ruhigen Winter- tage benutzen, die Flächen umzubrechen und ſie im§eüh⸗ jahr mit Hafer oder Kartoffeln zu beſtellen. Die Ar- beit iſt beſtimmt lohnend. Auf dem Verſuchsgut Selgenhof wurden in dieſem Frühjahr unmittelbar nach der Rede des Miniſterpräſidenten Söring 1o Morgen minderwertige Schaf- weide umgebrochen und in dieſen Tagen 130 Sentner Hafer von dieſer Fläche gedroſchen. Die Beſtellungsarbeit wird ſehr erleichtert, wenn die Umbruchfläche vollſtändig herumgedreht wird, ſo daß kein grüner Naſen mehr ſichtbar iſt. Mit einem gewöhnlichen Ackerpflug iſt dies im allgemeinen ſchwer zu er reichen. Die Landwirtſchaftsſchulen und Wirtſchaftsberatungs- ſtellen haben einzelne Spezialumbruchpflüge für Pferde- oder Kuhanfpannung, die von dort entliehen werden können, gleich- zeitig kann dann auch die NReichsbeihilfe für den Um⸗ bruch zur Beſchofſung des Saatgutes, der Düngung und der gleichen beantragt werden. Willſt du lints wo in die Straße, Fahr' nicht andern vor die Naſe! Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hue