er i 1 — fler u 340 Hitler, de 36 f ln — onntag 5 1 u Bpe. 1 gen tag ſteundl Jochin I I . I ße 53 t. De⸗ haft eigen. gſetzen. 4 —4 — Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich etertagen. otenlohn, durch die Roſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 7 Montag iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 m Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim kee ie den 10. Januar 1938 Btsmarckſtr 13. Fernſpr 153 PS Lv'bafen 15101 14. Jahrgang Japans Jiel: Vernichtung der Jenkralregierung Ein bedeulungsvoller Beſchluß des japaniſchen Kabinells— Einſatz aller Mitlel geplant Bor Abberufung des Bolſchafters Japan erkennk nur die„Neue proviſoriſche Regierung“ an Tokio, 10. Januar. Die japaniſche Regierung trat am Sonntag zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen. Unter Billigung der von der Vier ⸗ Mini; ſter⸗Konferenz am 6. Januar gefaßten Be⸗ ſchlüſſe und nach gemeinſamer dreiſtündiger Be⸗ ratung mit dem Hauptquartier, ſowie nach einer Ausſprache mit dem Beraterſtab faßte das Kabinett den Beſchluß,„die antijapaniſche chi ⸗ neſiſche Regierung zu beſeitigen.“ Wie der Vertreter des DNB. zum Beſchluß der japaniſchen Regierung erfährt, iſt aufGrund genaueſter Beobachtung der Lage in China feſt⸗ geſtellt worden, daß die für die gegenwärtigen Feindſeligkeiten verantwortlichen Stellen in China trotz vorhandener Gelegenheiten ke i⸗ nerlei ernſte Frie'd'ensbereitſchaft gezeigt, ſondern ſich vielmehr militäriſch auf die Fortführung des Widerſtandes vorbereitet hätten. Hiermit wären für Japan alle erdenk⸗ lichen Mittel zur friedlichen Beilegung, des Konflikts erſchöpft. Da ohne die Beſeitigung der für die anti⸗ japaniſche Bewegung verantwortlichen früheren Zentralregierung ein dauernder Friede im Fernen Oſten, der das unerſchüt⸗ terliche Ziel Japans ſei. nicht erreicht wer⸗ den könne, habe ſich das Hauptquartier u. die Regierung einmütig entſchloſſen. alle Mittel einzuſetzen, um den Kampf bis zur Vernichtung der früheren chineſiſchen Zen⸗ tralregierung durchzuführen. Nachdem durch Bekanntwerden der ſowiet⸗ ruſſiſchen Waffenlieferungen an China die Ein⸗ miſchung Sowietrußlands in den Fernoſt⸗Kon⸗ flikt zugunſten Chinas klar erwieſen iſt, war der Kampf gegen die von Moskau abhängige chineſiſche Zentralregierung die einzig mögliche Folgerung, die Japan ziehen konnte. Diplomaliſche Mache Tokio. 10. Januar Wie hier bekannt wird. ſoll am heutigen Montag die Abberufung des japaniſchen Bot- ſchafters Kawagoe aus China beſchloſſen werden. Die Abberufung des Botſchafters wird als die japaniſche Antwort auf die feind li⸗ che chineſiſche Haltung erklärt und ſteht in Zuſammenhang mit der wahrſcheinlich demnächſt erfolgenden Anerkennung der„Neuen proviſoriſchen Regierung für China! durch Japan. Kommuniſten-Aufruhr in Singapur London, 10. Januar. Wie aus Singapur berichtet wird, kam es am Sonntag bei einer Demonſtration von rund 2000 Thineſen anläßlich des„China⸗ Tages“ zu ſchweren Ausſchreitungen. Die Polizei nahm etwa 60 Perſonen feſt. Man nimmt an., daß die Zwiſchenfälle von Kommu⸗ niſten angezettelt wurden. die Drohrufe gegen Japan ausſtießen. Weiler Kämpfe vor Teruel Salamanca, 10. Januar. Der nationale Heeresbericht meldet: Die Schlacht bei Teruel wurde fortgeſetzt. Feind⸗ liche Gegenangriffe ſüdlich der Muela⸗Stellung ſind blutig abgeſchlagen worden. Die Kämpfe in der Innenſtadt haben zur Zerſtörung vieler Gebäude geführt. Eine unſerer Stellungen in⸗ nerhalb der Stadt mußte aufgegeben werden, 500 voll ausgerüſtete Soldaten und 100 Ein⸗ wohner verließen Teruel und gelangten in un⸗ ſere Etappe. Eine andere Abteilung der Te⸗ ruelgarniſon, die lange Zeit hindurch den Bol⸗ ſchewiſten heldenhaften Widerſtand geleiſtet hat, mußte Teruel ebenfalls verlaſſen, da ſie in den letzten Tagen nicht mit Waſſer verſorgt werden konnte Bei ihr befindet ſich auch der Bürgermeiſter von Teruel. der die Aufgabe von nationalen Stellungen innerhalb Teruels als Folge der mangelnden ſoldatiſchen Stand— haftigkeit des Abſchnittskommandeurs bezeich⸗ nete. Moskau organiſiert ſtändige Bürgerkriegsſorgen Kopenhagen. 10. Januar. Unter der Ueberſchrift„Die internationalen gebraucht werden“, veröffentlicht„B. T.“, die Nachmittagsausgabe von„Berlingske Tidende“ einen bemerkenswerten Bericht. in dem es u. a. heißt, ungeachtet des Geſetzes. daß Dänen die Teilnahme an den Kämpfen in Spanien ver⸗ biete, habe die Auswanderung von Dänemark nach Sowietſpanien noch immer nicht aufgehört. Aus beſtimmten Umſtänden ſei erſichtlich, daß die Gelder für dieſe Anwerbung vom Zentral⸗ komitee in Moskau ſtammten und daß die in⸗ ternatioialen kommuniſtiſchen Komitees jetzt auf die Bildung verſchiedener„internationaler Bri⸗ gaden“ hinarbeiten. Graf Ciano in Budapeſt Die Rompaktkonferenz beginnt. Nom. 10. Januar. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano iſt in der Nacht zum Sonntag nach Budapeſt abgereiſt, um an der Sitzung der Unterzeichner⸗ mächte der römiſchen Protokolle teilzunehmen. Akhen feierk die Kronprinzenhochzeil herzliche Begrüßung der deulſchen Prinzeſſin Athen, 10. Januar. Schon in den frühen Morgenſtunden des Sonntags iſt buchſtäblich ganz Athen auf den Beinen. Jeder ſucht einen möglichſt günſtigen Platz zu erhaſchen, um alle Vorgänge anläßlich der heutigen Prinzenhochzeit miterleben zu kön⸗ nen. Die Fenſter und die Balkonplätze, die von den an der Feſtſtraße anſäſſigen Hotels, Büros und Privatbewohnern zu hohen Mietpreiſen ausgeboten worden waren, ſind längſt ausver⸗ kauft. Das ſchlechte Wetter der vorhergehenden Tage iſt abgezogen. Heute iſt es bedeckt, aber es verſpricht, ſpäter ſchön und klar zu werden. Um 8 Uhr zeigen fünf dumpfe Kanonenſchüſſe den Beginn der Feierlichkeiten an. Gegen 9 Uhr beginnt die Auffahrt der Hochzeitsgäſte. Beſon⸗ ders herzlicher Beifall grüßt den Miniſterpräſi⸗ denten Metaxas. Anſchließend fahren die früheren Miniſterpräſidenten und bekannte Per⸗ ſönlichkeiten des politiſchen Lebens; der Künſte und Wiſſenſchaft auf. 21 Salutſchüſſe kündigen den Beginn des königlichen Hochzeitszuges an. Vehrverband und Jilm an der Reihe Stalin geht gegen das Oberhaupt der orthodoxen Kirche vor 5 Moskau, 10. Januar Das Zentralorgan des ſowjetruſſiſchen Wehr⸗ verbandes Oſſoaviachim, dem— nach einem Wort des Kriegskommiſſars Woroſchilow — die„Militariſierung der Pſyche der Bevölke⸗ rung Sowjetrußlands obliegt“, bringt einen Leitartikel, der auf eine Umorganiſation dieſes Verbandes und eine erhöhte„Schädlingsſuche“ in ſeinen Reihen ſchließen läßt. Das Blatt er⸗ klärt, daß eine ganze Reihe von Abteilungen und Unterverbänden aufgelöſt wurden, da ſich in ihnen„Volksfeinde“ und„Schädlinge“ feſtge⸗ ſetzt hätten.— Nunmehr ſolle der Oſſoaviachim eine Organiſation darſtellen, die man durch „weitgehende Hinzuziehung aktiver Elemente“ zu neuer Acbeit verpflichten wolle. Auch ge⸗ genwärtig gebe es noch ſchädliche Einflüſſe in der Organisation, die die Schuld dafür trügen, „daß der Oſſoviachim ſeinen Aufgaben micht ge⸗ recht geworden“ ſei. Zum Beweis dafür bringt das Blatt einen Bericht aus Weißrußland, der erkennen läßt, dag in der dortigen Organiſation die Jagd nach„Schädlingen“ und„Trotzkiſten“ bereits mit beſonderem Eifer betrieben wird. Eine ganze Reihe von wichtigen Verbänden ſei dort mit politiſch„unzuverläſſigen und offen eee e Elementen verſeucht“. Unerhörte orgänge ſpielten ſich insbeſondere in der liegerei ab, erklärt das Blatt. das in die⸗ em Zuſammenhang auch den„Zentralen Aero⸗ club der Sowjetunion“ ſcharf angreift. Nachdem der Leiter des Oſſoaviachim Eidemann zu⸗ ſammen mit Tuchatſchewſki hingerichtet wurde, iſt es offenbar, daß die GPU. auch in dieſer Organiſation gründlich aufräumen will. Die in Niſchninowgorod erſcheinende Zeitung „Gorkowſkaja Kommuna“ bringt einen ausführlichen Bericht über die neueſte Verfol⸗ gunosaktion gegen die Ruſſiſche Ortho⸗ doxe Kirche in der Sowjetunion. Man er⸗ fährt daraus, daß zuſammen mit dem Metropo⸗ liten von Niſchninowgorod, Teofan Tulja⸗ ko w, noch ſieben weitere hohe kirchliche Wür⸗ denträger von der GPU. verhaftet worden ſind. Es ſind dies der Erzbiſchof von Pitirim, Krylow, der Biſchof Lebedeje w, der Metropolit Witalij(der oberſte Leiter der ſogen.„Leben⸗ digen Kirche“, einer neuen Strömung innerhalb der Ruſſiſch⸗Orthodoxen Kirche) und der Metro⸗ politik Wiſſarion Sorin in Moskau, ferner der Biſchof Purlewſki in Rjaſan. Die ver⸗ hafteten Biſchöfe werden der ſchwerſten Verbre⸗ chen, wie Sabotage(12), Spionage, terroriſti⸗ ſcher Akte uſw. bezichtigt, auf denen nach Sow⸗ jetgeſetz die unverzüglich zu vollſtreckende Todes⸗ ſtrafe ſteht. Das gleiche Schickſal ſcheint auch das Ober⸗ haupt der geſamten Ruſſiſch⸗Orthodoxen Kirche, den Metropoliten Sergzus von Moskau, betroffen zu haben. Auch er wird unter den Sa⸗ boteuren im Biſchofsgewande aufgezählt. Im anzen beträgt die— der in jüngſter Zeit ver⸗ hafteten Biſchöfe zuſammen mit dem im Novem⸗ ber vorigen Jahres bekannt gegebenen Fälle be⸗ Brigaden ſollen auch in anderen Bürgerkriegen? reits über 20. Zum ſtellvertretenden GPu.⸗Kommiſſar wurde ein gewiſſer Schukowſki ernannt, der offenbar an die Stelle des mit der Leitung des Holzinduſtriekommiſſariats betrauten Ryſchow tritt. Als ſtellvertretender Volkskom⸗ miſſar der Maſchinenbauinduſtrie wurde Par⸗ ſchin, eine bisher unbekannt Perſönlichkeit, be⸗ ſtätigt. Die„Prawda“ richtet heute die ſchwer⸗ ſten Angriffe gegen den Leiter der Hauptver⸗ waltung für Filmweſen, Schumatzki, der be⸗ zichtigt wird,„im Banne von Schädlingen“ zu ſtehen. Die ſowjetiſche Kinoinduſtrie habe im Jahre 1937 nur 24, im Jahre 1936 nur 46 Filme herausgebracht, während das Land nach neuen Filmen buchſtäblich„verdurſte“ Die Kino⸗ induſtrie habe die aufgeſtellten Pläne ſabotiert, in verheerendem Ausmaß„Ausſchußware“ her⸗ geſtellt und in verbrecheriſcher Weiſe gewaltige Summen in Staatsgeldern verſchleudert. Wie die Polniſche Telegraphenagentur aus Moskau meldet, hat das Oberſte Gericht der Kareliſchen Sowjetrepublik neun Betriebsleiter wegen„Schädlingsarbeit“ zum Tode durch Er⸗ ſchießen verurteilt. Sieben wurden hingerichtet. Fahrt zur Kalhedrale Um 9,30 Uhr nahm der Hochzeitszug am königlichen Schloß ſeinen Anfang. In 20 Autos fuhren die zahlreichen in⸗ und ausländiſchen Fürſtlichkeiten zur Kathedrale. Im letzten Wagen ſaß König Georg mit der deutſchen Brautmutter, die beſonders herzlich von der ſpalierbildenden Menge begrüßt wurden. Es folgte nunmehr eine Abteilung Kavallerie und danach der von ſechs weißen Pferden gezogene hiſtoriſche Prunkwagen, in dem die deutſche Braut mit dem Brautvater Platz genommen hatten. Prinzeſſin Friedrike Luiſe, bei deren Vorbeifahrt überall ein unbeſchreiblicher Jubel herrſchte, grüßte herzlich erfreut nach allen Sei⸗ ten. Langſam und mit großen Umwegen bewegte ſich der königliche Brautzua durch das feſtlich geſchmückte Athen zur Metropolis, der Athener Kathedrale. 40 Biſchöfe in ihren prächtig ge⸗ ſtickten Ornaten, an ihrer Spitze der Erzbiſchof, erwarteten das Brautpaar vor der Kirche und führten es ſodann, zuſammen mit den Trau⸗ zeugen und den Brautjungfern auf ihre Plätze inmitten der Kathedrale, die mit weißen, blauen und gelben Blumen ſchlicht und doch überaus eindrucksvoll geſchmückt waren. 101 Kanonen⸗ ſchüſſe kündigten ſodann den Beginn der Trau⸗ ung den Hunderttauſenden an, die auf Straßen, Plätzen, Dächern und Balkons warteten. Die Zeremonie hinterließ bei allen Teilnehmern einen unvergeßlichen Eindruck. Die Trau⸗ ringe, die nun gewchſelt wurden, ſind aus Goldmünzen Alexanders des Großen, der noch heute für Griechenland das Symbol der Einig⸗ keit und Stärke bedeutet, gegoſſen. die Glückwünſche Nach Vollzug der orthodoxen Trauung erſchie⸗ nen die Neuvermählten beim Läuten der Glocken vor der Kirche, wo ſie von der verſammelten Menge ſtürmiſch begrüßt wurden. Kron prin⸗ zeſſin Margarita— ſo lautet ihr jetzi⸗ ger Name, da Friederike kein griechiſcher Mäd⸗ chenname iſt— dankte in tiefer Bewegung für die begeiſterten Zurufe, die ihr entgegenſchwol⸗ len.— Das königliche Paar beſtieg ſodann den Prunkwagen und kehrte, von den nicht enden⸗ wollenden Huldigungen der Bevölkerung beglei⸗ tet, in das Schloß zurück.— Hierauf fand im engſten Familienkreiſe die deutſche proteſtanti⸗ ſche Trauung durch Paſtor Oſtermann ſtatt. Anſchließend beglückwünſchten die Regierung. das Diplomatiſche Korps, darunter der deutſche Geſandte Prinz Erbach. 5 Bor 15 Jahren erfolgle der Ruhreinmarſch Am 11 Januar jährt ſich zum 15. Male der Tag, an dem franzöſiſche und belgiſche Trup⸗ pen in das Ruhrgebiet einmarſchierten. Nach Eſſen Ruhrgebiet beſetzt. und Gelſenkirchen wurde das geſamte Unſer Bild zeigt den Einmarſch der Franzoſen in Eſſen. (Erich Zander, Archiv Multiplex⸗K.) . 12 —— — 5 ——.— —— rede ſtellen, ſo widerſprechen dem die Londoner in London ſagt, dem ——äàäö4 Aelherlrieg zwiſchen Araberzelten Ziel: wirlſchaftliche Unabhängigkeit Reichsminister Darres Beſuch beim llalieniſchen nährſiand Die neueſte Etappe der britiſchen Aufrüſtung Jede Zeit hat die ihr eigentümlichen Waffen, mit denen ſie, ohne zum letzten Mittel kriegeri⸗ ſcher Auseinanderſetzungen zu greifen, die Spannungen zwiſchen Völkern oder Staaten auszutragen verſucht. Ihre Anwendung und ihren Einſatz kann man geradezu als einen Barometer für das freundſchaftliche oder feind⸗ ſelige Verhältnis zwiſchen zwei Nationen an⸗ ſehen. Vor Jahrhunderten kämpfte man mit Flugzetteln oder dickleibigen Flugſchriften. Später gewann die Zeitung die Oberhand. Zu dieſen altbewährten Waffen tritt ſeit einiger Zeit auch der Rundfunk. Er droht ſeine Vor⸗ gänger nach und nach an Bedeutung einzu⸗ holen, ja, zu überflügeln. Den ſchlagendſten Beweis hierfür bieten die Rundfunkſendungen in arabiſcher Sprache, die am 3. Januar durch die Britiſh Broadcaſting Company begonnen haben. Nach der Sowjetunion greift nunmehr auch einer der bedeutendſten Kulturſtaaten der Welt zu den Waffen des Aethers. Die erſte engliſche Sendung in arabi⸗ ſcher Sprache fand in Gegenwart von Ver⸗ tretern der arabiſchen Vaſallenſtaaten Englands wie des Emirs Saif Ull⸗Iflam Huſaim, des Sohnes Imams Pahias des Königs von Ye⸗ men, ſtatt. Sie nimmt ſeitdem täglich abends um 6 Uhr eine Viertelſtunde lang den arabi⸗ ſchen Aetherhimmel in Anſpruch. Niemand iſt darüber im Zweifel, daß ſie ſich in erſter Linie gegen Italien und die angeblich„antibriti⸗ ſchen“ Propagandaſendungen des Senders Bari wendet. Daß ſie gerade am erſten Jahrestag des ſogenannten e zwi⸗ ſchen Italien und England aufgenommen wurde, wirft ein deutliches Licht auf die Schwierigkeiten, die ſich ſelbſt nach dem Wech⸗ ſel von Handſchreiben zwiſchen dem Duce und dem britiſchen Premierminiſter einer Verſtän⸗ digung der beiden Mächte entgegenſtellen. England behauptet, der Sender Bari ver⸗ breite falſche Nachrichten über die engliſche Po⸗ litik im Nahen Oſten. Es zieht als Beiſpiel die Meldung des Senders vom aufſtändigen Transjordanien und die Berichte über angeb⸗ liche Straßenunruhen bei der Coronation her⸗ an. Dem iſt beiſpielsweiſe entgegenzuhalten, daß der„Transjordanien⸗Aufſtand“ zuerſt von einem engliſchen Blatt berichtet worden iſt. Die italieniſche Preſſe begegnet den engliſchen Vorwürfen mit der Feſtſtellung, bei den Be⸗ hauptungen um die antibritiſche Propaganda des Senders Bari handele es ſich um nichts anderes als um einen neuen Vorwand, die engliſch-italieniſche Verſtändigungsausſprache auf die lange Bank zu ſchieben. Erſt waren die italieniſchen Freiwilligen in Spanien der Sündenbock, dann die angeblichen„Falſchmel⸗ dungen in Arabien“. Die erſte Sendung, wird ſogar von engli⸗ ſchen Oppoſitionsblättern als ein Hereinfall bezeichnet. Bari ſandte um die gleiche Stunde Unterhaltungsmuſik und Schlager in arabiſch und hatte hierfür die honigſüße Stimme Abdul Wahabs, des beliebteſten arabiſchen Rundfunk⸗ ſängers, gewonnen. Die leichte Koſt von Schla⸗ gerrefrains hat vielen arabiſchen Radibhörern beſtimmt weit beſſer gemundet als die zhohe Politik“ aus engliſchem Mund. Arabiſche Blät⸗ ter bemerken zudem, England täte beſſer daran, ſtatt mit Radioſendungen, mit Gerechtigkeit in Paläſtina und der arabiſchen Welt zu begin⸗ nen, um ſeine Stellung im Nahen Oſten zu verbeſſern. ö Jenſeits dieſer unmittelbaren Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen Rom und London verdient indes ein anderer Geſichtspunkt Berückſichti⸗ gung. Wir meinen die großen engliſchen Propagandapläne überhaupt, für die die arabiſchen Sendungen nur einen kleinen Anfang darſtellen. Mag die engliſche Preſſe zu⸗ nächſt auch jegliche Propagandaabſichten in Ab⸗ Meldungen, daß tatſächlich der Geſundheits⸗ miniſter Sir Kinsley Wood an der Spitze des Kabinettsausſchuſſes, der die Maßnahmen ge⸗ gen ſchädliche Auslandspropaganda anderer Mächte ſtudiere, einen Propagandafeldzug größten Ausmaßes vorbereite. Man werde nicht nur in arabiſch, ſondern auch in portugie⸗ ſiſch und ſpaniſch ſenden und notfalls auch vor italieniſch nicht zurückſchrecken, um, wie man italieniſchen Volk Tat⸗ ſachen zu erzählen, die es ſonſt nicht erfahren dürfte. Außer dem Rundfunk ſollen für den Feldzug auch die eigene Preſſe und ausländi⸗ ſche Zeitungen herangezogen werden. Auslän⸗ diſche Blätter im Nahen Oſten und in Süd⸗ amerika hofft man auch zu kaufen Propaganda⸗ ſchriften und Nachrichtenfilme ſollen ins Aus⸗ land verſchickt werden. Ein fremder Bericht⸗ erſtatter bemerkt hierzu ſogar, daß man in Zu⸗ kunft die britiſche Preſſe ſehr genau leſen müſſe, um zu unterſcheiden, was Agitation und was unabhängige Meinungsäußerung ſei. Alle dieſe Nachrichten bezeugen klar Eng⸗ land rüſtet weiter auch geiſtig auf! England rüſtet, zu Waſſer, zu Lande und in der Luft. Es rüſtet im Rundfunk, in den Zei⸗ tungen und den Sälen der Parteiverſammlun⸗ gen. Es ernennt Sir Robert Vanſittart zum diplomatiſchen„Generalſtabschef“. Seine Bür⸗ ger zahlen bereitwilligſt rieſige Summen an Steuern und haben eine nie gekannte Rüſtungs⸗ konjunktur ins Rollen gebracht. Kann das eng⸗ liſche Volk ſich wundern. wenn man in ande⸗ ren Teilen der Welt dieſe Anſtrengungen auf⸗ merkſam und zum Teil ſcharf ablehnend be⸗ trachtee? 1 Die Ausſtellung„Der ewige Jude“ im Bib⸗ liothekshaus des Deutſchen Muſeums in Mün⸗ chen wurde am Sonntag bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden von über 10000 Menſchen beſucht und mußte zeitweiſe wegen Ueberfül⸗ lung polizeilich geſperrt werden. Die Ausſtel⸗ lungsleitung hat ſich entſchloſſen. die urſprüng⸗ lich für den 15. Januar vorgeſehene Schließung der großen politiſchen Schau um zwei Wochen hinauszuſchieben belgiſche Premierminiſter van Sonntag aus London wieder Der frühere Zeeland iſt am Rom, 10. Januar Die erſte große faſchiſtiſche Feier des neuen Jahres galt der Würdigung der Leiſtungen, die der italieniſche Nährſtand im Kampf um die wirtſchaftliche Autarkie des Landes im verfloſſenen Jahr vollbracht hat. Der italieni⸗ ſche Regierungschef überreichte bei dieſer Ge⸗ legenheit den erfolgreichſten Bauern die für die Erzeugungsſchlacht 5 prämien in Höhe von insgeſamt 650 000 Lire perſönlich. Miniſter Darré als Gaſt Eine beſondere Note erhielt die im Argen⸗ tina⸗Theater abgehaltene Feier durch die An⸗ weſenheit des Reichsminiſters Darré dem bei ſeinem Erſcheinen ein überaus herzlicher Empfang zuteil wurde. Kurz nach dem mit den Liedern der deutſchen Nation begrüßten Reichsbauernführer erſchien auch Muſſolini, von den W mit Jubel empfangen. Nach herzlicher Begrüßun Darrés, der ſich in Begleitung des Staatsſekretärs Backe und des deutſchen Botſchafters v. Haſſell befand, wandte ſich der Duce an die Vertreter des ita⸗ lieniſchen Bauernſtandes: „Der Beifall, mit dem Kamerad Darré, der Landwirtſchaftsminiſter des Reiches, empfan⸗ gen wurde, ſei“, ſo betonte Muſſolini einlei⸗ tend,„der Ausdruck ſeiner und aller Anweſen⸗ den Gefühle der Sympathie und Freundſchaft.“ Die Aufgabe, die Miniſter Darré vollbringe, ſei ungeheuer und werde von ihm mit der ganzen Begeiſterung für die Landwirtſchaft erfüllt.„Auch auf dieſem Gebiet iſt eine Zu⸗ ſammenarbeit der beiden Völker nötig und nützlich.“ Nach einem Hinweis, daß man nicht in jedem Jahr eine ſo gute Ernte wie im vergangenen erwarten dürfe, unterſtrich Muſſolini. daß der Faſchismus mit ſeiner Preispolitik die Landwirtſchaft vor dem Zu⸗ ſammenbruch gerettet habe. Zu niedrige Preiſe zerſtörten die Produktion, zu hohe Preiſe wür⸗ den den Konſum verhindern und ſich dadurch wiederum nachteilig auf die Produktion aus⸗ wirken. „Ich kenne“, ſchloß Muſſolini,„die italie⸗ niſchen Bauern und weiß, daß ſie entſchloſ⸗ Rom. 10. Jan. Der deutſche Forſcher und Nationalpreisträ⸗ ger von 1937 Dr. Filchner iſt in Begleitung Die Stadt Berlin wird den bekannten Aſien⸗ forſcher beſonders ehren. Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Lippert wird Filchner die Sil⸗ berne Ehrenplakette überreichen. (Preſſepboto, Zander⸗Multiplex⸗K.) ſeiner Tochter am Sonntag an Bord des italie⸗ niſchen Ozeandampfers„Victoria“ in Nea⸗ vel eingetroffen und um 19 Uhr mit demſelben Schiff nach Genua weitergefahren. Dr. Filch⸗ ner, dem man in keiner Weiſe die ſchweren Strapazen ſeiner Forſchungsreiſe und vor allem ſeiner Gefangenſchaft in Chotan mehr anſah, wird von Genua aus ſofort in die Heimat zurückkehren. Er gab ſeiner leb⸗ haften Freude Ausdruck, recht bald, wenn auch nur für kurze Zeit, wieder im neuen Deutſchland verweilen zu können. N Am Tiſch der Nalion Berlins Eintopf erbrachte 4 Million Berlin, 10. Jan. Der eirſte Eintopfſonntag des neuen Jahres vereinte das deutſche Volk Paris, 10. Januar. Die Ahſtimmung der Streikenden der Good⸗ rich⸗Werke über eine etwaige Wiederauf⸗ nahme der Arbeit hat folgendes Ergebnis ge⸗ bracht: Bei zahlreichen Stimmenthaltungen ſprachen ſich 678 für und 488 gegen eine Wie⸗ deraufnahme der Arbeit aus. Somit wird die Arbeit in den Goodrich⸗Werken am heutigen Montag wieder beginnen. Große Erregung hat im franzöſiſchen Depar⸗ tement Ardeche die Direktionsentſcheidung der Zementfabriken von Lafarge zur ſofortigen Schließung der Werke hervorgerufen. Rund 2000 Werksangehörige befanden ſich ſeit nun⸗ mehr 13 Tagen im Ausſtand: ſie wurden zu dieſer Bewegung von einer ſtreikluſtigen Min⸗ derheit gezwungen. Die Mehrheit der arbeits⸗ abgereiſt. ——— AY— willigen Belegſchaft hatte ſich vor einigen Tagen ausgeſetzten Geld⸗ ſen ſind, den Endſieg in der Ernährungs⸗ ſchlacht zu erringen und daß ſie ihn errin⸗ gen werden.“ Dann nahm der Duce nach einer längeren Rede des italieniſchen Landwirtſchaftsminſſters RNRoſſoni die Preisverteilung vor. Als die Kapellen nach Muſſolinis Abſchlußworten die Giovinezza intonierten, forderte der Duce mit lebhafter Geſte den Dirigenten ſpontan zur Unterbrechung auf und ließ zur beſonderen Ehrung des Reichsminiſters Darrsé bei die⸗ ſer faſchiſtiſchen Feier zuerſt die deutſchen Na⸗ tionalhymnen ſpielen. Eintopf in Rom Rom, 10. Januar Reichsminiſter Darré nahm das Eintopf⸗ eſſen am Sonntag mit ſeiner Begleitung bei der Ortsgruppe Rom der NSDAP. im Deut⸗ ſchen Heim ein. Am Nachmittag beſuchte Reichs⸗ miniſter Darrs die Auguſtus⸗Ausſtellung und die faſchiſtiſche Revolutionsausſtellung. Der italieniſche Landwirtſchaftsminiſter Roſſoni gab am Abend zu Ehren ſeines Gaſtes ein Eſſen mit anſchließendem Empfang. 5 Aus ban der Urlauberreiſen Mailand, 10. Januar Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley traf am Samstag nachmittag in Mailand mit dem Prä⸗ ſidenten des Spitzenverbandes der italleniſchen Induſtriearbeiter Cianetti, zuſammen. Am Sonntag vormittag hat Dr. Ley im Flugzeug die Rückreiſe nach Deutſchland angetreten. Reichsleiter Dr. Ley traf außerdem am Sonn⸗ abend in Rom mit Commandatore Pucceti zu Beſprechungen zuſammen, die der Vorbereitun⸗ gen eines bedeutſamen Abkommens zwiſchen der NSG.„Kraft durch Freude“ und der Opera Nazionale Dopolavoro galten. Das Verhand⸗ lungsergebnis wird in Kürze in einer gemein⸗ ſamen deutſch⸗italieniſchen Verlautbarung über einen weiteren Ausbau der gegen⸗ ſeitigen Urlauberreiſen ſeinen Aus⸗ druck finden. Bei der Beſprechung in Rom wurden ferner die Vorbereitungen für den Heimkehr Dr. Filchners In Neapel gelandel und nach Genug weitergefahren kommunismus: 1500 hungernde Jamillen Dohin der slreiklerror der franzöſiſchen Kommuniſten führ! ins Präfekturgebäude des Departements bege⸗ „Weltkongreß Arbeit un Freude“, der Ende Juni 1938 in Rom beginnt, erörtert. in dieſem Winter zum vierten Mal in opfer⸗ freudigem Zuſammenſtehen zur großen ſymbo⸗ liſchen Tiſchgenoſſenſchaft der Nation. Wieder waren auch in Berlin die 70 000 Helfer und Helferinnen des Winterhilfswerkes von den Morgenſtunden an unterwegs. um in den Haushalten die Eintopfſpende entgegenzuneh⸗ men. Die in allen Teilen der Stadt von der NSV. durchgeführten öffentlichen Eintdpfeſſen ziehen immer mehr Gäſte an ſich. Das größte öffentliche Eintopfeſſen fand im Rathaus Char⸗ lottenburg ſtatt, das von der deutſchen Apothe⸗ kerſchaft gemeinſam mit der NSV. veranſtaltet wurde. Das vorläufige Ergebnis des Eintopſſonntags im Gau Berlin beträgt 449 326.25 RM. Vellreiſen unſerer Schulſchiffe Berlin, 10. Januar. Die ſeit dem 11. 10. 1937 auf ihren halbjäh⸗ rigen Ausbildungsreiſen befindlichen Schulſchif⸗ fe der Kriegsmarine werden noch folgende aus⸗ ländiſche Häfen anlaufen: Kreuzer„Emden“: Mormugao(Goa)(Portug. Indien) vom 10 1. 38 bis 18. 1. 38. Maſſaua(ital. Eritrea) v. 28. 1. 38 bis 2. 2. 38, Sudabucht(Kreta) vom 8. 2. 38 bis 17. 2. 38, Tripolis(ital. Libyen) vom 19. 2. 38 bis 25. 2. 38. ö Linienſchiff„Schleſien“: Valparaiſo (Chile) vom 10. 2. 28 bis 21. 2. 38. Colon e vom 8. 3. 38 bis 12. 3. 38, Sanchez ominico) vom 18. 3. 38 bis 23 3. 38, Santa Crus(Azoren portug.) vom 4. 4. 3810. 4. 38 Linienſchiff„Schleswig ⸗ Holſtein“: Zanzibar(Oſtafrika brit.) vom 4. 2. 38 bis 9 2. 38, Port Victoria(Seychellen brit.) vom 15 2. 38 bis 26. 2. 38. Aden(Arabien brit.) 5. 3. 38 bis 8. 3. 38, Meſſina(Italien) vom 21. 3 38 bis 28. 3. 38, Falmouth(England) vom 8. 4. 38 bis 16. 4. 38. ben, um gegen die tatenloſe Haltung der Behör⸗ den gegenüber dieſer Verletzung des Arbeits⸗ rechts zu proteſtieren. Der Präfekt weigerte ſich aber, mit ihnen in Verhandlungen zu treten. Infolge der Verzö⸗ gerung hat ſich die Wertsleitung nun gezwungen geſehen, die Fabrik wegen der inzwiſchen einge⸗ tretenen finanziellen Verluſte zu ſchließen. Die geſamte Belegschaft iſt über Nacht erwerbslos geworden. Nur das leitende Perſonal kann auf andere Werke desſelben Unternehmens vertcilt werden. Ueber 1500 Arbeiter kamilien geraten durch die ſchamloſen Manöver kommuniſtiſcher Streikhetzer in die größte Notlage. Da befürchtet wird, daß ſich die verſtändliche Empörung der verführten Werksangehörigen Luft verſchafft, ſind beträchtliche Verſtärkungen an Gendarmerie und Mobilgarde an Ort und Vom Jungvolk zum Offizierkorns Schuſchnigg kündigt Zuſammenarbeit zwiſchen „Oeſterreichiſchem Junavolk“ u. Bundesheer an. 5 g Wien, 10. Januar. Auf der Arbeitstagung der Leiter des ſtaat⸗ lichen Jugend ⸗ Verbandes„ Oeſterreichiſches Jungvolk“, auf der am Donnerstag der Bun⸗ desführer Graf Thurn⸗Valaſſina den bemerkenswerten Beſchluß auf Ausſonderung der jüdiſchen Jugendlichen verkündet hatte, hielt am Samstag auch Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg eine Rede. Er erklärte, daß eine noch engere Zuſammenarbeit des„Jung⸗ volks“ mit dem Bundesheer wünſchenswert ſei. Die aus dem„Jungvolk“ austretenden jungen Leute würden künftig angehalten werden. der Miliz der Vaterländiſchen Front beizutreten. Für den Nachwuchs im Offizierskorps werde in Zukunft die Jungvolk Zugehörigkeit Voraus⸗ ſetzung ſein. Rumäniens Außenminiſter in Prag Jrag, 10. Januar. Infolge der ſchweren Schneeſtürme. die über Prag und Mittelböhmen am Sonntagnachmit⸗ tag niedergingen, traf der Schnellzug mit dem neuen rumäniſchen Außenminiſter Micescu in Prag erſt nach einer halben Stunde Verſpä⸗ tung ein. Nach dem Empfang auf dem Bahn⸗ hof wurde Miniſter Micescu auf der Fahrt zum Hotel von der Bevölkerung lebhaft mit er⸗ bobener Rechten begrüßt In Sprechchören wie„Es lebe Rumänjen“ und„Es lebe Goga“ kam die Sympathie für den neuen Kurs Ru⸗ mäniens zum Ausdruck Außenminiſter Micescu wurde vom tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter Dr. Krofta im Czernin⸗Palais empfangen. Oeſterreichiſche Legitimiſten aus ausgewieſen. 4 Wien. 10. Januar. Die öſterreichiſche Regierung iſt wegen der in den letzten Tagen in Marburg und anderen Orten Jugoſlawiens erfolgten Ausweiſung zahlreicher öſterreichiſcher Staatsbürger mit der Belgrader Regierung in Fühlung getreten. Die Ausweiſungen wurden. wie die„Reichs⸗ poſt“ mitteilt. mit der Begründung vorgenom⸗ men, daß die Gemaßregelten der Vaterländi⸗ ſchen Front angehörten und eine legitimiſtiſche Tätigkeit entfalteten. Kommuniſticher Pulſchylan Paris, 10. Januar Nachdem erſt in den letzten Wochen ein um⸗ Jugoſlawien fanareicher kommuniſtiſcher Auf⸗ ſtandsplan vereitelt wurde, iſt nun⸗ mehr— wie der„Jour“ meldet— auf dem kommuniſtiſchen Parteikongreß in Arles bereits ein neuer Putſchplan unter Mitarbeit von ſechs Geſandten Dimitroffs ausgearbeitet wor⸗ den. Ferner ſeien drei„Sachverſtändige“ be⸗ ſonders zu dieſem Zweck aus Barcelona nach Arles gekommen. Es ſei beſchloſſen worden im Augenblick der Bekanntmachung eines Ge⸗ neralſtreits in Frankreich eine allgemeine Mo⸗ bilmachung der paramilitäriſchen Organiſatio⸗ nen der Kommuniſtiſchen Partei anzuordnen, um durch die Waffengewalt des Proletariats ſeinen Klaſſenwiderſtand zu verſtärken. Bei der Sitzung in Arles ſei wefter d Bildung von elf Waffenlagern beſchloſſen worden, die als Ausrüſtungsbaſen für die Provinzorganiſatio⸗ nen dienen ſollen. Für ihre Ausſtattung ſei von Moskau ein Sonderkredit gewährt worden, der ſich auf die Summe von 18 Millionen Francs belaufe Von dieſer Summe ſeien be⸗ reits 7000 automatiſche Piſtolen mit Munition, 2500 Gewehre und 12 000 Handgranaten ange⸗ kauft worden Zur Beſchleunigung der Aus⸗ rüſtungen habe Moskau an ſeinen Agenten in Amſterdam Anweiſungen gegeben, zwei, kleine Frachtdampfer mit Waffenladungen nach Mar⸗ ſeille zu ſchicken. Eire vor der Präſidenlen Wahl London, 9. Jan. Nach dem volitiſchen Korreſpondenten der „Iriſh Times“ hat die Fianna Fail⸗Partei zu⸗ geſtimmt, daß de Valera mit den Leitern der Oppoſition einen allgemein gebilligten Kandi⸗ daten für den Poſten des Präſidenten aufſtellt. Bisher ſechs Todesopfer der Unruhen in Tuneſien 5 Einer der Verletzten bei den Unruhen in Bizerte iſt geſtorben. Die Zahl der Todesopfer erhöht ſich damit auf ſechs. Wie die„Epoque“ hierzu noch zu melden weiß hat es außer den ſechs Toten insgeſamt 35 mehr oder weniger Schwerverletzte gegeben. Kleine Nachrichten Anläßlich des Beſuches des deutſchen Kriegs⸗ ſchiffes„Schleswig⸗Holſtein“ in Kapſtadt ver⸗ anſtaltete die Beſatzung ein Gemeinſchaftstur⸗ nen mit dem deutſchen Sportverein in Kap⸗ ſtadt. Anſchließend vereinigte ein Ortsgruppen⸗ abend der Auslandsorganiſation bei den Dar⸗ bietungen der Bordkapelle und der Vorfüh⸗ rung des Films vom Beſuch Muſſolinis in Ber⸗ lin die deutſche Gemeinſchaft. Dem lettländiſchen Staatswirtſchaftsrat wer⸗ den am 11. Januar drei wichtige Wirtſchafts⸗ geſetze zur Begutachtung übergeben. Die Ge⸗ ſetzesvorlage über die Ausgabe von Staats⸗ ſchuldſcheinen zur Finanzierung des Baues des Düna⸗Kraftwerkes Kekum. die Geſetzesvor⸗ lage über die Schaffung eines Staatsſicherbeits⸗ fonds für die Einlagen bei Spar- und dar⸗ lehensgeſellſchaften und die Geſetzesvorlage über den ſogenannten, Genoſſenſchaftsfonds. Der Führer beſuchte am Sonntagabend im Nationaltheater in München die„Aida“-Auffüh⸗ rung unter der muſikaliſchen Leitung von Ele⸗ mens Krauß in der Neuinſzenierung von Ru⸗ Stelle entſandt worden. dolf Hartmann und mit der Geſamtausſtattung von Lud eig Sievert. eee eee ee eee ere A1 eine el Sonn Conſta Ghee ft 1 tine 5 desc 0 ſemete, Li 1 N da dt Silit let det und gef —. 3 —— Städte beteits die Ein Behörde dee el Fefizu Rohten der don bitengt gene St Auf ve Ein le Sunslag unn Epi l 1 ger lende bilein. Alden e Niet S Nach! vurden Oberumn derſchütte kur gelang ee ben. Dre Ion, de lich n kintturzn dur nube in beitet o Kt. 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So herrſchen in Trentino und in den Alpentälern oberhalb des Comer Sees noch Temperaturen von 15 bis 20 Grad. In dem Alpendorf Livigno wurden nicht weniger als 30.9 Grad Kälte gemeſſen. In Trentino Euere Molino mit 26 Grad unter Null den iefenrekord, Faenze hatte mit minus 11 Grad die nierigſte Temperatur ſeit 50 Jahren e In Florenz iſt reichlich Schnee gefallen und auch in Mailand ſind die Straßen von einer dünnen Schneedecke überzogen. Dage⸗ 05 iſt an der weſtlichen Riviera das ee Frühlingswetter eingezogen. Unweit enuas flieg die Queckſilberſäule bereits auf 14 Grad Wärme. Schneeſtürme am Schwarzen Meer Fünf Perſonen erfroren 5 Bukareſt, 10. Januar An der Küſte des Schwarzen Meeres herrſcht eine entſetzliche Kälte. In 3 ſind am Sonntag fünf Menſchen erfroren. m Bezirk Conſtantza tobt ein ſchwerer Schneeſturm. Der Schnee erreichte eine Höhe von drei Metern. chiffsbrand und Zuſammenſtoß in Conſtantza ö Conſtantza, 10. Januar Im hieſigen Hafen iſt durch Nachläſſigkeit eines Matroſen an Bord des rumäniſchen Han⸗ delsſchiffes ituz“ Feuer ausgebrochen. Das brennende Schiff ſtieß mit einem anderen rumä⸗ niſchen Handelsſchiff, der„Alba Julia“, zuſam⸗ men, als es ſich vom Dock entfernen wollte. Durch den Zuſammenſtoß erlitten beide Schiffe Das Feuer an Bord der ituz“ dauert noch an. Näumung einer überſchwemmten Stadt Bukareſt, 10. Januar Da durch den ſtarken Froſt der Donau⸗Arm Sulina vollſtändig vereiſt iſt, ſuchen die Waſ⸗ ſer der Donau ihren Weg durch den Arm Chilia und gefährden die an dieſem Arm gelegenen Städte Neu⸗Chilia und Valcoy. Da von Valcoy bereits zwei Drittel unter Waſſer ſtehen, haben die Einwohner die Stadt auf Anordnung der Behörden zum größten Teil bereits verlaſſen. Die Behörden haben alle Maßnahmen zur Un⸗ terſtützung der von Hunger und Krankheit be⸗ drohten Bevölkerung ergriffen. Ein Eisbrecher, der vom Meer aus Valcoy erreichen wollte, dt ſteckengeblieben. Auch die weiter oberhalb gele⸗ gene Stadt Ismail ſcheint bedroht. Auf vereiſter Strecke is Schleudern geraten Paris, 10. Januar Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich am Samstag nachmittag in einer Ortſchaft unweit 0 Infolge der völlig vereiſten Stra⸗ 85 geriet ein 85 Laſtkraftwagen ins leudern und fuhr in eine Fußgängergruppe —— Drei Perſonen, eine Mutter mit ihren eiden Söhnen, waren auf der Stelle tot. Vier Skiläufer von einer Lawine verſchüttet 2 München, 10. Januar Nach Mitteilung der Deutſchen Bergwacht wurden am Samstag abend im Hörndle bei Oberammergau vier Skiläufer von einer Lawine iner Rettungsabteilung, die inner⸗ halb kurzer Zeit zur Hilfeleiſtung herbeieilte, gelang es, alle vier Verunglückte lebend zu ber⸗ gen. Drei Skiläufer trugen leichte Verletzungen davon, der vierte wurde mit einem Oberſchenkel⸗ bruch in das Krankenhaus Murnau eingeliefert Einſturzunglück in einer Kohlengrube bei Lille i Paris, 10. Jan. Durch einen Gerüſtbruch in einer Koblen⸗ grube in der Nähe von Lille wurden vier Ar⸗ beiter von berabſtürzenden Erdmaſſen verſchüt⸗ tet. Zwei von ihnen waren ſofort tot. zwei wur⸗ den ſchwer verletzt. — 5 3 40 ichlöſſer, in denen Könige„ſpuken Karl KI. verdriſcht Karl XII.— Seeräuber irren nachts über verſchneite Felder Vor kurzem wurde in Gamla Stan in Schweden ein großer Silberſchatz gefunden. Angeblich hat ein Geſpenſt einem Bauern den — zum Fundort gezeigt. Bei dieſer Gele⸗ genheit ſind Geſpenſter in Schweden wieder einmal modern geworden. Es gibt in Schweden einige Ortſchaften, die durch ihre hiſtoriſchen Geſpenſter geradezu volks⸗ tümlich geworden ſind. Eine dieſer Ortſchaften iſt das ſogenannte Celſingske Fideikommis Biby, das in der Nähe der bedeutenden Induſtrieſtadt Eskilſtuna 3. Das Schloß Biby iſt reinſter hiſtoriſcher Boden, und ſo iſt es kein Wunder, daß, wie die Bevölkerung eh glaubt, zwei Könige, Karl XI. und Karl XII. dort ſpuken, und zwar in Geſellſchaft der„Majorskan“, der Hausherrin des Schloſſes und des Admirals 40 2 ie Geſchichte des Schloſſes geht bis aufs Jahr 1400 zurück. Im Jahre 1688 wurde 3 Schloß Eigentum eines Pächters Johann Lohe, der das verſchuldete Beſitztum für 26 000 Silber⸗ taler der Reichsbank abkaufte. Später erwarb es Kapitän Elof von Celſing. Seinen Nachkom⸗ men gehört das Schloß heute noch. Das Schloß ü Erinnerung an Schwedens rgangenheit. Große Kamine, ſchwere ge⸗ ſchnitzte Möbel, Ahnenbilder, dunkle Gänge, unterirdiſche Verließe, alles atmet den Geiſt einer düſteren Romantik. In einem dunklen Saal ſteht ein alter chineſiſcher Schrank, von dem man nicht weiß, wie er hierhergekommen iſt. Vielleicht 5 einer der Celſingſchen Ahnen — es gab Seefahrer darunter— das Stück aus 5— 2 Land in ſeine nordiſche Heimat mit⸗ gebracht. Eines Nachts— ſo berichtet die Ueberlieferung Es krachte und donnerte. Das war in der Mitte des 18. Jahr⸗ hunderts, als man zum erſten Mal den unheim⸗ lichen Lärm entdeckte. Der damalige Schloß⸗ eigentümer Guſtay Celſing, ließ den Schrank un⸗ terſuchen und ſiehe da, man fand darin Urkun⸗ Dorffeme gegen einen hexenmeiſter“ Franzöſiſche Bauern belreiben uralten Orakelglauben Ein Fall von Verfemung, der im vierten Jahrzehnt des zeramigſten Jahrhunderts un⸗ glaublich anmutet, hat ſich in der Nähe der franzöſiſchen Stadt Saumur zugetragen. Seit fünf Monaten kann der ſechzigjährige Stell⸗ macher Dominique Néros keine Stätte mehr finden, wo er mit ſeiner ſeit Jahren ge⸗ lähmten Ehefrau hauſen kann. Er wird von den Dorfleuten als angeblicher„Hexenmeiſter“ verfemt und wie ein Peſtkranker gemieden. Dominique Néros iſt in der dortigen Gegend ſeit Jahrzehnten anſäſſig. Er hat ſeit dreizehn Jahren in dem Weiler Chambernou gewohnt, wo er als fleißiger und geſchickter Handwerker geſchätzt und beliebt war. Vor fünf Monaten lieferte er einem Bauern einen Kippkarren, auf deſſen Bezahlung er heute noch wartet. Wenige Tage ſpäter wurden die Schweine jenes Bauern plötzlich von einer geheimnisvollen Seuche be⸗ fallen, deren Urſache und Art den Dorfbewoh⸗ nern angeblich unbekannt war. Nach und nach verendeten alle Schweine des heimgeſuchten Bauern. Verzweifelt fragte dieſer die Nach⸗ barn, was er denn gegen die Seuche, von der ja wohl auch die Schweine der Nachbarn bedroht wären, tun könne. „Nichts einfacher als das“, ſagte ihm ein alter Bauer.„Deine Schweine ſind nämlich be⸗ hext worden. Du kannſt aber ſehr bald heraus⸗ finden, welcher Hexenmeiſter Dir dieſen gemei⸗ nen Streich geſpielt hat. Du brauchſt nur auf Deinem Hof ein Ferkel lebendig zu verbrennen. In dem aufſteigenden Rauch wirſt Du das Ge⸗ ſicht des heimtückiſchen Zauberers ganz deutlich ſehen.“ Die Leute von Chambernou pflichteten dem Ratſchlage bei. Tatſächlich verbrannte der ge⸗ ſchädigte Bauer auf ſeinem Hofe ein lebendes Ferkel. Die ganze Nachbarſchaft eilte herbei, um dieſem Beſchwörungsakt zuzuſehen. Unter den Neugierigen, die das jämmerliche Gequieke des gepeinigten Ferkels angelockt hatte, befand ſich auch der Stellmacher Néros. Bald wußte er nicht mehr, wie ihm geſchah. Zu ſeinem maßloſen Erſtaunen riefen ihm die Nachbarn zu: „Du biſt der Hexenmeiſter! Du haſt die Schweine behext! Wir haben alle im Rauch Dein Geſicht geſehen, Deine bösartige Fratze!“ Mit Mühe und Not konnte ſich der unglück⸗ liche Stellmacher vor den Schlägen der wüten⸗ den Bauern nach Hauſe retten. Nun begann für Dominique Neéros eine ent⸗ ſetzliche Leidenszeit. Er wurde von allen gemie⸗ den, niemand erwiderte mehr ſeinen Gruß, die Kinder wieſen mit Fingern auf ihn. Verendete in einem Stall ein Stück Vieh, gab irgendwo eine Kuh weniger Milch, legte eine Henne weni⸗ ger Eier— immer ſollte der unglückſelige Stell⸗ macher durch ſeine Zauberei die Schuld daran tragen. Das Unglück über dem Haupte des„Hexen⸗ meiſters“ häufte ſich. Zu Anfang vorigen Jah⸗ res hatte er bei einer alten Witwe ein Dar⸗ lehen von fünftauſend Franken aufgenommen, um ſich ein eigenes Häuschen kaufen zu können. Die Gläubigerin ſtarb und die Erben verlang⸗ ten unerbittlich das Geld zurück. Da Néros den Betrag nicht zu zahlen vermochte, mußte er die Heimſtätte, bei deren Erwerb er faſt ſeine ge⸗ ſamten Erſparniſſe aufgewendet hatte, alsbald räumen, Trotz aller Bemühungen gelang es ihm nicht, eine neue Wohnung zu finden. Nie⸗ mand wollte den in Acht und Bann getanen Hexenmeiſter als Mieter aufnehmen. Verſuche, in den benachbarten Ortſchaften ein Obdach zu finden, ſchlugen ebenfalls fehl. Denn auch dort war der arme Néros in den Ruf der Zauberei geraten. Schließlich machte er in einem Dorfe Nueil ein leerſtehendes Häuschen ausfindig. Aber im letzten Augenblick weigerte ſich der Eigentümer, den ſchon fertig aufgeſetzten Miet⸗ vertrag zu unterſchreiben. Nun war das Maß des Unglücks voll. Néros zimmerte ſich am Rande eines mehrere Kilome⸗ ter entfernten Waldes notdürftig eine kleine Hütte, in der er ſeither mit ſeiner gelähmten Frau als ausgeſtoßener Paria elendiglich hauſt. Seit Wochen hat der Arme unter dem harten Winter Unſägliches auszuſtehen. Die primi⸗ tive Hütte iſt ſchlecht verſchließhar und dem eiſigen Wind preisgegeben. Die Fenſteröffnun⸗ gen ſind nur durch dünnen Dachpappenbelag ge⸗ ſchützt, ſodaß alle Unbilden der Witterung den verſtoßenen Stellmacher und ſeine hilfloſe Frau ſchwerſtens bedrängen. Nur ein kleiner Eiſen⸗ ofen ſpendet unzureichende Wärme. Die Kunde von dem ſeltſamen Schickſal hat ſich bereits verbreitet, ohne daß bisher jedoch Hilfe geleiſtet worden wäre. Auch die Preſſe hat den Fall aufgegriffen und die zuſtändigen Behörden gebührend daran erinnert, daß ein Eingreifen dringend notwendig ſei. die Arbeilsloſigkeit in Us A. AJMooſevell krifiſierk die habſuchk amerikaniſcher Finanzgrößen New Pork, 10. Januar. In Waſhington wurden am Samstag weitere Ergebniſſe der erſten amtlichen Arbeitsloſenzäh⸗ lung zuſammen mit den früher bekanntgegebe⸗ nen Ziffern veröffentlicht. Hierbei wird ange⸗ deutet, daß die Geſamtzahl der völlig oder teil⸗ weiſe erwerbsloſen Perſonen im November 16,5 Millionen betrug. 6 Waſhington, 10. Januar. Der 8. Januar wird in ganz Amerika von der demokratiſchen Partei als„Jackſon⸗Day“ gefeiert. Als praktiſche Leute benutzen die ame⸗ rikaniſchen Demokraten dieſe Feiern gleichzeitig dazu, die Parteikaſſe wieder aufzu⸗ füllen, und ein Teil des Eintrittsgeldes zu Feſtbanketten wird hierzu verwendet. In Wa⸗ ſhington, wo Präſident Rooſevelt perſön⸗ lich erſcheint und redet, mußte jeder Teilnehmer 100 Dollars fürs Eſſen bezahlen. In ſeiner Anſprache erläuterte der Präſident, wie ſchon ſo oft, ſeine ſtaatsſozialiſtiſchen Ideale, ohne diesmal das Ausland in den Kreis ſeiner Be⸗ trachtungen zu ziehen. Umſo ſchärfer verurteilte er„die kleine Clique machthungriger, egoiſtiſcher, individualiſtiſcher Amerikaner“, die durch Konzentrierung aller finanzieller Machtmittel in ihren Händen und unter Ablehnung jedweder ſozialer Verantwort⸗ lichkeit, aber unter dem Mantel von Märtyrern und Wohltätern das Volk Amerikas ausbeuten wollten und darin von der ihnen gefügigen Preſſe weiteſtgehend unterſtützt würden. Mit die⸗ ſen wenigen aber werde er gern den Kampf aufnehmen und ohne Kompromiß bis zum un⸗ ausbleiblichen Sieg durchfechten, ohne Rückſicht darauf, ob eine gewiſſe Preſſe, die immer von Preſſefreiheit rede, ſich ſeinen Gegnern in die⸗ ſem Kampf zur Verfügung ſtelle. Der Fort⸗ * der Partei könne nicht aufgehalten wer⸗ en. Auf dem Jackſon⸗Day⸗Bankett in Denver ſagte der amerikaniſche Kriegsminiſter Wood⸗ ring, daß Amerika in der Außenpolitik die Loſung Frieden habe, aber nicht Frieden um je⸗ den Preis, ſondern Frieden mit Ehre und Würde und Sicherheit. Amerika ſuche keinen Streit und greife niemanden an. Man bleibe aber gerüſtet, ſelbſt wenn das auf Koſten weiteren Defizits im Bundesetat gehe. Ein Nebenerfolg dieſer geplanten und durchaus beſcheidenen Auf⸗ rüſtung werde der Antrieb für die Induſtrie N den, die 5 7755 nicht aufzufinden geweſen waren. rkunden von größter Wichtigkeit für einen Prozeß, den der Sohn des Schloßherrn in Schottland, wohin er ausgewandert war, und wo er ſich angeſiedelt hatte, führte. Die Akten wurden ſchleunigſt dem Celſingſproß nach Schottland überſandt, mit dem Reſultat, daß er den Prozeß gewinnen konnte. So kam das Ge⸗ ſpenſt in den guten Ruf, die Intereſſen der Schloßbeſitzer zu wahren. 33 önig Karl XI. beſuchte oft Schloß Biby in Geſellſchafts ſeines Sohnes, des ſpäteren Helden⸗ königs Karl XII., der mit Peter dem Großen von Rußland ſpäter den erbitterten Krieg um die Oſtſeeprovinzen führen ſollte, die ihm den⸗ noch verloren gingen. Als Kronprinz war Karl ein wilder Draufgänger, deſſen Streiche die Ein⸗ wohner der Gegend in Unruhe verſetzten. Ein⸗ mal hatte der zukünftige König eine ganze Kuh⸗ herde mit Teer beſchmiert, worüber ſich die Bauern bei dem königlichen Vater beſchwerten. Als Karl XI. davon erfuhr, unternahm er höchſt perſönlich eine körperliche Züchtigung an dem Thronfolger. Seitdem hört man öfter um Mit⸗ ternacht in dem ſogen. Königsſaal des Schloſſes Biby harte Schläge und leiſes Wimmern. Die Strafe des Kronprinzen ſpukt.. Noch ein Geſpenſt iſt vorhanden: Admiral Göran Skiernkiöld, der zu Anfang des 17. 1 hunderts vorübergehend Schloß Biby beſaß. In einer Schlacht der ſchwediſchen Flotte mit Dan⸗ iger Schiffen am 28. November 1627, erhielt 15 tapfere Admiral einen Schuß in den Hals, wonach ihm der rechte Arm von einer Kanonen⸗ kugel abgeriſſen wurde. Ab und zu erſcheint das Geſpenſt des tapferen Kriegers, blutüberſtrömt wandelt es dann durch die düſteren⸗ Hallen. Am meiſten jedoch ſpukt die Majorskan Fre⸗ derike Guſtava Celſing. Es war eine recht ener⸗ giſche Dame, die ſparſam Haus hielt. Nachts geht ſie herum, ſo erzählt der Volksmund, und * nach, ob die Schränke auch richtig geſchloſ⸗ en ſind. f Aber nicht nur in Biby ſpukt es. in Waſt⸗ garde auf der Halbinſel Onſala wandert das Geſpenſt eines berühmten Seeräubers. Als Bauernleute Kind bam Laſſe auf die Welt. Das Es waren Kind wog elf Kilo und wurde ſpäter ein Rieſe. Als tüchtiger Seemann begann er ſeine Kar⸗ riere, wurde aber bald ein verwegener Seeräu⸗ ber, der alle Meere unſicher machte. In dieſer Zeit jedoch hatten Seeräuber Ausſichten auf gute Karriere. Man denke nur an die engliſchen Piraten. die ſpäter in den Dienſt ihrer Regie⸗ rung übergegangen ſind. Nachdem Laſſe zahl⸗ reiche Schiffe im großen nordiſchen Krieg ge⸗ bapert hatte, erhob ihn König Karl XII. in den erblichen Adelsſtand und gab ihm den Namen Lars Gartenield. Bauern aus Waſtgarde— auch in Schweden giht es Männer, die man bei uns als Spökenkieker bezeichnen würde— behaupten öfter, ſie ſähen den ehemaligen See⸗ räuber in prunkvoller Uniſorm zu nächtlicher Sturde auf dem Felde herumirren. die„Walhalla“ der Japaner „Im Jaſokoni⸗Tempel ſehen wir uns wieder!“ „Im Jaſokoni⸗Tempel ſehen wir uns wie⸗ der!“, ſagen die japaniſchen Flieger, wenn ſie ihre Bombenflugzeuge beſteigen, um gegen den Feind zu ſtürmen. Der Jaſokoni⸗Tempel iſt die Walhalla der Japaner. Es iſt für jeden Japaner die größte Ehre, dort als Opfer für das Vaterland verzeichnet zu ſein. Sie wiſſen, daß das ganze japaniſche Volk, der Mikado an erſter Stelle, zu beſtimmten Zeiten zu dem Ja⸗ ſokoni⸗Tempel wallfahren, um den Toten, die für das Vaterland gefallen ſind, zu huldigen. Das Heiligtum liegt auf dem Kodan⸗Hügel, der an der einen Seite durch die Kanäle des kaiſerlichen Palais begrenzt wird. Bronzene Tore bezeichnen den Eingang zu dem Tempel. Hohe Stufen, flankiert durch koſtbar ausge⸗ führte Laternen, führen hinauf zum Heiligtum. Halbwegs ſind ſteinerne Tempelſäulen, in hal⸗ ber Höhe ſteht das Standbild von Miniſter Omura, der im Jahre 1879 ermordet wurde. Der Hintergrund iſt gebildet aus weiteren ſtei⸗ nernen Tempelſäulen. die Reliefs aus dem japaniſchen Militärleben darſtellen: Marſchall Oyama beim Einzug in Mukden, General Nogi bei der Eroberung von Port Arthur. Die große gie hören im Nund funk... Dienstag, den 11. Januar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel Morgenruf, 6.30: Konzert. 10: Mit Schneeſchuh und Schlitten durch die Berge. 10.30: Fröhlicher Kindergarten 11.30: Dreißig bunte Minu⸗ ten. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Operettenmelodien. 15 45: Meine Bücherei. 18: Muſik am Nachmittag. 17: Aus dem Zeitgeſchehen. 18: Soliſtenmuſik 18.55: Die Ahnentafel. 19.10: .. und jetzt iſt Feierabend! 20: Blasmuſik. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Hans Buſch ſpielt Frankfurt 6: Morgenlied. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Kon⸗ zert. 8.10: Gymnaſtik. 10: Mit Schneeſchuh und Schlitten durch die Berge. 10.30: Muſik am Morgen. 11.40: Hausfrau, hör zu! 11.50: Eine einzigartige Kolonialleiſtung. 12: Konzert. 14.10: O holde Frau Muſika! 15: Alles oder nichts! 15.15: Cornelia Goethe — ein Leben für den Bruder. 15.45: Das Volk er⸗ zählt. 16: Konzert. 17.30: Der Rundfunkchor ſingt Volkslieder 18: Zeitgeſchehen. 19.10: Unterhaltungs⸗ konzert. 20.45. Oel— eine Weltmacht. 21.30: Klavier⸗ muſik von E. Grieg. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—1: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10. Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. 10:„Der deut⸗ ſche Michel— ein Held des Volkes“. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Muſikaliſche Kurzweil. 16: Muſik am Nachmittag. 18:„Von modiſchen und anderen Din⸗ gen“. 18.30: Griff ins Heute. 19.15:„Ernſt und Heiter“. Beliebte Opernarien. 20.05:„Tauſend Worte Liebe“. 21: Abendkonzert. 22.35: Tanz und Unter⸗ haltung. 24—1: Nachtmuſik.. und damit für die Geſamtwirtſchaft ſein. Ame⸗ rika wolle keine Diktatur, keinen kommuniſti⸗ ſchen Staat, keine korporative Regierung noch irgend etwas Aehnliches. Brücke über Uruguay-Fluß Begegnung der Präſidenten Argentiniens und Braſiliens Buenos Aires, 10. Januar. Am Sonntagvormittag fand die feierliche Grundſteinlegung für die internationale Brücke zwiſchen Braſilien und Argentinien, die den Uruguay⸗Fluß überqueren wird, in der Grenzſtadt Uruguayana ſtatt. von Argentinien, Ju ſto, hatte ſich am Morgen zuſammen mit dem Kriegsminiſter und dem Marineminiſter und in Begleitung zahlreicher Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens in die argentiniſche Grenzſtadt Pa ſo de los Libres in der Provinz Corrientes begeben. In Motor⸗ barkaſſen wurden der Präſident und ſeine Be⸗ gleitung nach Uruguayana übergeſetzt, wo ſie von Präſident Vargas auf dem Boden Bra⸗ ſiliens begrüßt wurden. Jiddiſche Kommuniſten gefaßt Säuberungsmaßnahmen in Quebec Montreal, 9. Januar. Der Miniſterpräſident der kanadiſchen Pro⸗ vinz Quebec, Dupleſſis, der ſeit mehreren Monaten ſchon energiſche Säuberungsmaßnah⸗ men gegen die Kommuniſten in Quehec durch⸗ führt, ließ durch die Polizei die Geſchäftsräume des Canadian Labor⸗Circle, einer jfüdiſchen Or⸗ ganiſation, durchſuchen, wobei 800 kommuni⸗ ſtiſche Bücher in jiddiſcher Sprache be⸗ ſchlagnahmt wurden. Auch die Privatwohnun⸗ gen des Präſidenten und des Sekretärs des Ver⸗ einigten Eiſen⸗, Stahl⸗ und Zinnarbeiterver⸗ bandes und anderer Agenten dieſer radikalen CI O⸗Gewerkſchaft wurden von der Polizei einer Durchſuchung unterzogen. Zahlreiche kom⸗ muniſtiſche Hetzliteratur, ſowie Mitgliederliſten verfielen der Beſchlagnahme. Wie die„New⸗ York Times“ hierzu berichtet, ſtellen dieſe Maß⸗ nahmen den erſten gegen die Juden gerichteten Schritt der Regierung Dupleſſis dar. Vor kur⸗ zem ſeien bereits mehrfach Schaufenſter füdi⸗ ſcher Ladenbeſitzer in Montreal zertrümmert worden. Miniſterpräſident Dupleſſis hat kürz⸗ lich zwei kommuniſtiſche Zeitungen in Montreal verboten. rechte Säule ſtellt Reliefs aus den Seekriegen dar: Admiral Togo auf dem Flagſchiff„Mi⸗ kaſa“ bei der Vernichtung der ruſſiſchen Flotte im Hafen von Wladiwoſtok. Kanonen und an⸗ dere Kriegstrophäen ſind zu Füßen dieſer Säu⸗ len aufgeſtellt. Nach dem eigentlichen Aufgang gelangt man in die„Pforte der Gebete“ Die meiſten Be⸗ ſucher verrichten hier ihre Huldigung vor den Toten. Sie bleiben in dem Tempeleingang ſte⸗ hen und ſchauen andächtig ins Innere. Es geht faſt lautlos zu in dieſer japaniſchen Walhalla. Die Beſucher verhalten ſich, dem Ort entſpre⸗ chend, ruhig und andächtig. Ein eigener Bau enthält die Regiſter der Namen der Gefallenen. Es find nicht von allen Bilder vorhanden und ausgeſtellt, doch die Anzahl der gezeigten Bil⸗ der geht doch in die Zehntauſende. Am 5. Dezember 1937 wurde die Aſche von 210 bei den Kämpfen um Schanghai Gefallenen nach Tokio übergeführt. Zu den Gefallenen ge⸗ hörten auch Generalmajor Kano und Oberſt Jaſhihawa, die beide an der Spitze ihrer Trup⸗ pen den Tod fanden. Als die Urnen auf der Station Tokio ankamen, wurde dort zuerſt ein Gottesdienſt gehalten, dann wurde die Aſche nach der Kaſerne übergeführt, um von dort damn an die Familien weitergeſchickt zu werden. Kurs darauf begann die Einſchreibung der Namen der Gefallenen im Jaſokoni⸗Tempel. Der Tod von General Kano, deſſen Todesnachricht mit der Nachricht vom Fall von Nanking in Tokio eintraf, wird im Ehrentempel in einem beſon⸗ deren Relief feſtgehalten werden. Will man einer japaniſchen Familie zum Tode eines gefallenen Sohnes oder Gatten kon⸗ dolieren, ſo erhält man in den meiſten Fällen die Antwort, die einſt General Nogi beim Ein⸗ zug in Port Arthur gab:„Ich erachte mich glücklich, daß mein Sohn den Tod der Strei⸗ tenden für ihr Vaterland gefunden hat!“ Dem japaniſchen Soldaten iſt der Tod im Felde die größte Ehre, er weiß, daß er zu den Unſterblichen eingeht und daß ſein Name noch in ſpäteren Jahrhunderten vom Volk mit Ebr⸗ jurc't genannt werden wird. Der Präſident — — 28 83 5—. ————.— (15. Fortſetzung.) zz Sauer, bit narriſch worn?“ Der Waſt fiel dem Raſenden in den Arm.„Du bringſt as ja um!“ Da ließ er endlich von ihr ab. Die Res taumelte an die Wand und ſpreizte die Arme dagegen, um nicht um⸗ zuſinken. Sie ſtardte den Vater an, der vor ihr ſtand die Fäuſte ſchlenkernd wie ein Rieſenaffe. Ihr Geſicht war voll Haß und Ekel. „Jal“ ziſchte ſte,„Bring mi nur um! Dos koſt fa, 8 Leutumbringa!“ Er ſchlug ſie noch einmal ins Geſicht. Dann ging er und ſchmetterte die Stubentür hinter ſich zu. Aber ſeine letzten Schritte waren ſchon ein unſicheres Taſten ge⸗ weſen, Und die Res ahnte nicht, daß er drinnen am Tiſch förmlich zuſammenbrach. i Ste zitterte jetzt an allen Gliedern. Auf einmal ſpürte ſte Schmerzen und ſtöhnte leiſe. Aber als der 1775 ſich ihr nähern wollte, ſcheuchte ſie ihn zurück, fauchend wie eine wilde Katze. Blind von Tränen, die ihr brennen⸗ des Geſicht überſchwemmten, tappte fie hinauf in ihre Kammer. Das Bett war noch ungemacht, Körperwärme haftete an den zerwühkten Kiſſen. Inſtinktiv wußte ſie, daß die Mutter drin geſchlafen hatte. Sie ſchrie auf und warf ſich über das Lager hin, Schrei an Schrei in den Kiſſen erſticken. Die kleine Kammer umſchloß ihr lautloſes Toben, bis die Res endlich vollkommen erſchöpft in Schlaf verfiel. „Mord und Totſchlag gſchieht no in dem Haus! Mord und Totſchlag!“ Der Waſt hatte kopfſchüttelnd den of verlaſſen, nach⸗ dem er ſeinen buntbemalten Holzkoffer ſelber über die Treppe heruntergeſchleift und zum Abholen bereitge⸗ ſtellt hatte. Im Werkelgewand war er gegangen, ſo eilig hatte er es gehabt. Er wollte Unterkunft ſuchen bei einer Baſen in der Schönau. Als er über den Hof geſchlürft war, hatte er ſich noch einmal umgeſchaut. Da war das kreidige Geſicht des Bauern am Fenſter er⸗ ſchienen, der Waſt war erſchrocken davor. „Braucht einer bloß no den Sargdeckel egen Er ging, ſo ſchnell ihn ſeine Beine trugen. Der Reitenſepp hatte den Auszug des Knechtes teil⸗ nahmslos mitangeſehen. Aber als die Schritte des Alten verhallt waren, herrſchte beklemmende Stille im Haus. Eine Menge allerkleinſter Geräuſche, die ſonſt im Lärm des Tagwerks untergingen, wurden hörbar und drängten ſich dem Einſamen auf. Da war ein Schleichen und Tappen im Flur, es mochte der Wind ein, der durch die offene Haustür ſtrich. Es rieſelte im Nauerwerk, als wäre es baufällig. Der Reitenſepp ſpürte ein Abbröckeln überall. Um mit der böſen Stille fertig zu werden, machte er ſelber Lärm. Er ging ſchwer und wuchtig in der Stube herum, er ſtieß einen Milli⸗ weitling vom Tiſch, daß er in Scherben zerkrachte, er gab einem Stuhl einen Fußtritt, daß er gegen den Kachelofen flog. Es ſah ſchlimmer in ihm aus als in ſeinen wildeſten Jahren. Aber wie die meiſten Jäh⸗ ornigen litt er nach ſeinem Ausbruch an einer furcht⸗ aren Niedergeſchlagenheit, an einer Scham, die zur Körperqual wurde. Er hätte ſich ſelber hündsföttiſch mißhandeln mögen, ſich zertrampeln, auslöſchen ganz und gar. Das Volk ſagt: Die Zornmutigen 2 die beſten. Und do verſpürte der Reitenſepp jetzt, nachdem er mit groben Fäuſten alles zerſchlagen hatte, ſo heiß und ſchmerzend wie noch nie die Liebe zu ſeinem Kind. Zu ſeiner ſchmalen, mageren Res, die nur ein leichter Lappen in ſeinen Händen geweſen war. Darüber vergaß er bei⸗ nahe, daß ihn ſein Weib verlaſſen hatte. Das war wohl große Schand für den Reitenhof. Eine Bäuerin geht erſt dann, wenn ſie's gar nimmer aushalten kann. Wenn Gefahr iſt für Leib und Leben— und dann oft nicht einmal. ö Da hatte er, der Reitenſepp, vor wenigen Tagen noch zu der Städtiſchen geſagt, zu der Fremden aus dem Vacknerlehen:„Bei uns laufen die Eh'leut nit ausein⸗ ander wia die Zigeuner..“ Er lachte laut auf, daß die Fenſter klirrten. Wie die Zigeuner! Wie landfremdes Geſindel ohne Ehr und Anſehen! Hatte das Reitenlehen ſolche Schand verdient? *** Am Spätnachmittag, als der Hof ſchon im Wald⸗ ſchatten lag, ſchlich der Reitenſepp hinauf an die Kam⸗ mertür der Res und horchte. Ihr Alem raſſelte, ſie warf ſich im Schlaf herum und ſeufzte. Er öffnete die Tür einen Spalt und ſchaute ſie an. Mit zerzauſtem Haar, das Geſicht von Tränen verſchmiert, lag ſie da, genau ſo wie vor Jahren, als ſie noch ein Kind gewefen und wegen einer kleinen Uebeltat von ihm derb angefaßt worden war. Auch damals war er heraufgeſchlichen und hatte nach ihr geſehen. Heute begriff er, daß die Res eigentlich immer unter dem Druck ſeines Weſens ge⸗ tanden hatte, daß ſie nie viel anderes von ihm verſpürt atte als Rauhes und Hartes. Durfte Sie* zu einem andern ſein? Hatte ein Vater ſo viel Recht a Ihr Schlaf verlor an Tiefe. Sie mochte ſeine Nähe püren und ſchlug unvermittelt die Augen auf. Wie ein Ertappter ſtand er da und ſah mit Angſt, wie in ihren Blick ein Grauen kam und ein Abſcheu. Ihre Lippen zitterten. Stumm warf ſie ſich zur Wand herum. Er ſtand noch eine Weile und ſuchte nach einem Wort. Aber er vermochte dem Uebermächtigen in ihm keinen Ausdruck zu geben. a „Steh auf!“ ſagte er endlich.„s Vieh muaß verſorgt wern.“ Dann ging er. Er beugte den Nacken, als er über die Schwelle ſchritt. Kaum war er gegangen, ſprang die Res aus dem Bett und riegelte hinter ihm ab. Auf der Treppe hörte er noch das Knirſchen des Riegels. Er preßte die Lippen zuſammen. a Sie wuſch ſich mit dem abgeſtandenen Waſſer des Blechkruges, rieb mit dem großen Handtuch eine fleckige drüber⸗ ...r... * er Schrei Ein Roman aus dem Berchtesgadener Land —— Nöte in ihr Geſicht und wechſeſte die Klerder. Dann ging ſte ſtumm ihrer Arbeit nach. Sie molk und fütterte das Vieh, ſie füllte die irdenen Weitlinge in der kühlen Milchkammer, wie es fonſt die Mutter getan hatte, und ſtellte die Kannen* die Molkerei bereit. Es war viel ö tun für nur zwe Hände. Aber im Werken und Schaf⸗ len wurde ihr freier zumute. Sie dachte ernſtlich an lucht. Aber an eine wohlüberlegte, die auch einen inn hatte. Der Mutter nach! Ins Niederbayeriſche! Dort wohnte ein Geſchwiſterkind der Reitenſeppin, war gut verheiratet, und hatte einen großen Hof. Dorthin — 1515 Mutter. Für fleißige Hände gab es Überall rbeit. Die Res machte Feuer in der leeren, hallenden Ruchel und ſtellte den Suppentopf auf. In die einfache Brenn⸗ uppe warf ſie trotzig ein Rieſenſtück Butterſchmalz. arum es ſich ſchlecht gehen laſſen? Nun grad nicht! Das Alleinkochen und Alleinherrſchen machte ihr plötz⸗ lich Spaß. Und mit einem Male wußte ſie, daß es mit dem Fortgehen doch ſeinen Haken hatte. Die Res hatte nie aus fremder Schüſſel gegeſſen. Und ſie war gewohnt, daß Berge durchs FFenſter ſchauten, wenn ſie niederſaß und aß. Eine Schulkameradin, die fortgezogen war an einen Dienſtplatz im Flachland, war bald wiederge⸗ kommen. Es zog ein kräftiger Duft durchs Haus, und der Reitenſepp, der vom Futterſchneiden wiederkam, hob ſchnuppernd die Naſe. Faſt wandelte ihn ein Schmun⸗ eln an. So ein Madl! Kaum konnte es heran an den Schmalztopf, grub es* ein großes Loch hinein. Er wartete geſpannt, ob ſie auch an ihn dächte. Sie lag lang mit ſich im Streit. Schließlich, was dem Vater zutam, mußte er haben. So trug ſte ihm ſeinen Anteil in die Stube. Aber über der dampfenden Schüſſel war ihr junges Geſicht ſo verhärtet und voll Abwehr ge⸗ weſen, daß er, alleingelaſſen, den Löffel bald wieder ln Sie hatte ihm kein vicht gebracht. So bekam die ſinkende Nacht Gewalt über ihn. Die ſchwarz⸗blauen Grenzberge ſchienen ſich durchs Fenſter zu drängen, ſie füllten den Raum aus und brachen herein über ſein Herz. Er begann zu ſchürfen nach dem Sinn von Leben und Tod. Seine Lippen bewegten ſich, als verſuchten ſie ein Gebet. Aber ſein alter Bauerngott ſchwieg. 6 Das waren ſeltſame Hochſommertage, die über Haus Buchenſtein hinzogen wie Wolkenſchatten, ſo langſam und lautlos. Walter Glonau war überraſchend ſchnell wieder auf den Beinen. Sogar den Verband hatte er abgeriſſen und das Haar über die halbverharſchte Wunde gebürſtet, als könne er nicht raſch genug alle Spuren einer unüberlegten Handlung verwiſchen. Er geſtand es ſich ſelbſt nicht ein, aber er ſchämte ſich. Peinliche Au tele 8 empfand er für ſich ſelbſt. Da war immer ein leiſes Bohren, ein Stachel, der ihn antrieb, ver⸗ Urscn Kräfte zu ſammeln, alles in ihm drängte nach rbeit und Leiſtung. Frau Gildis betrachtete ihn oft mit großen, ſcheuen Augen, wenn er 15 der Terraſſe ſaß, die ſein Lieblingsaufenthalt geworden war. Sie wurde nicht recht klug aus ihm, obwohl ſie feinnervig 3 innere Unruhe ſpürte. Wollte er fort? War er rgendwie unzufrieden? Er benahm ſich wie ein Gaſt, der weiß, daß er gern geſehen wird, aber dennoch kein Heimatrecht geltend macht. Nie bat er um etwas. Man mußte alle ſeine Wünſche erraten. Nur mit Hanno ver⸗ band ihn eine reſtlos heitere Gemeinſchaft, die Frau Gildis beinahe mit Bitterkeit erfüllte. Und herzklopfend 1 ſie ſeden Tag, daß er einmal nach Almut fragen werde. Aber Glonau dachte gar nicht daran. Er ließ die Tage verſtrömen wie einen Urlaub, den er ſich ſelber gewährte vor dem großen Sprung zurück in die Welt. Nur ein⸗ mal fragte er ſtill:„Wie bin ich eigentlich hierher ge⸗ kommen?“ „Der Reitenſepp hat dich gebracht..“ Frau Gildis ſah, wie er in ſich hineinlächelte. Dann wurde er ernſt. Er hatte ſich einer Pflicht beſonnen: Ich muß nach ihm ſehen, dachte er. Ich muß bald ein⸗ mal nach ihm ſehen! 4 Er grübelte viel über das Schickſal des Bauern nach, dem er in den ſchwerſten Tagen ſeines Lebens ſo nahe gekommen war wie ſelten einem Menſchen. Nicht ein⸗ mal die Frau neben ihm, die mit hungrigen Augen— er ſah es wohl— um ſein Vertrauen warb, konnte ihm je die Lippen zu ſolcher Mitteilſamkeit 1 wie er ſie einmal dem Reitenſepp geſchenkt hatte. Irgend etwas Tiefverbindendes war damals zwiſchen ihnen geweſen, eine ſeltene Gemeinſamkeit, eine Kameradſchaft, die viel⸗ leicht noch flandriſchen Erdgeruch an ſich gehabt hatte. Glonau dachte auch an die dunklen Andeutungen, an das halbe Geſtändnis, das ihm der Bauer in jener Regennacht gemacht hatte. Unwirklich war das geweſen. Wie der Blick in ein düſteres Waldtal. Eine wirre Traumlandſchaft. Mochte der Teufel wiſſen, was Wah⸗ res dran war. Und wenn auch! Wenn wirklich etwas geſchehen war— etwa Dunkles und Blutiges— war es mehr geweſen als Notwehr? Als die Notwehr des Bauern, der um Heim und Boden ſtritt? Man mußte nach ihm ſehen. Bald! Aber die Tage verrannen, zwiſchen den Fingern zer⸗ rannen ſie, Glonau wußte nicht, wo ſie blieben. Sie hatten etwas Einſchläferndes in ihrer ſatten Wärme, die nicht drückend war wie in den Städten, ſondern von einer ſchönen Milde, aufgefriſcht vom Bergwind. Da ließ es ſich gut ruhen und die Stunden vergähnen. Feder Tag war ein blaues Nichts. Einer verwiſchte den an⸗ dern, man unterſchied ſie nicht mehr. Und jeder ſchenkte ein Teil an Geſundheit und Kraft. Glonaus Geſicht wurde ſtraff und ſonnenbraun, er ſah manchmal aus wie ein großer Junge, der ſich an das neugeſchenkte Leben verſchwendet. Frau Gildis konnte oft kaum den Blick von ihm wenden, dann wieder mied ſie ihn, als wollte ſie ein Gefahr entgehen. Eines Mor s kam von den Steilhängen rings um Haus Buchennern ein helles Klingen herüber: Senſen⸗ 5. Von Muria Urheberrechtsschutz durch Verlag Vene. Meister Berchtendrelter] n 58 E 0 dengeln im Frühnevel. Hemdärmeltge Burſchen ſtanden im kurzen Almgras, zogen den Stein aus dem Kimpfl und fuhren in zügigen Strichen über die Senſenſchneid. Dann holten ſie weit und kräftig aus. Das tauig kühle Gras ließ ſich gut mähen. Als dann die Sonne höher ſtieg, tauchten auch die weißen Kopftüchl der Weiber auf. Mit ihren engzahnigen Rechen ſchoben ſie das Gras een und ſchlugen es zum Trocknen ein. Ihr Lachen und Schwatzen erfüllte den Tag. Walter Glonau genoß dieſen Heuduft, der das ganze Haäus erfüllte, wie ein überraſchendes Geſchenk. So etwas gab es alſo noch! So etwas tief Erfreuendes und Geſundmachendes! An dieſem Morgen hörte man von der Terraſſe immer wieder Glonaus warmes, etwas heiſeres Lachen, wenn er mit Hannd ſcherzte. Am Nach⸗ mittag aber raffte er ſich auf, ſeinen. auszu⸗ führen. Er ging hinüber nach dem Reitenlehen. Niemand ſah, wie er das Haus verließ. In ſeinem ellen, modiſchen Sommeranzug ſchritt er grüßend an en Bauern vorbei, die von ihrer Arbeit aufblickten und ihm nachſchauten. Ein paar Mädchen kicherten. Ihm ſtieg das Blut in die Stirn, ſo menſchenſcheu war er n Und der halbſtündige Weg hinüber auf die eit machte ihm doch noch mehr zu ſchaffen, als er ge⸗ dacht hatte. Er mußte öfter ſtehenbleiben und die Stirn trocknen. g. Ein Heimatgefühl überkam ihn, als er das Reiten⸗ lehen wiederſah, den hellen Hof mit den grünen Fenſter⸗ läden, von Bergahorn umrauſcht. Der Brunnen plät⸗ Hi vor dem Haus, das war der einzige Laut, der die tille unterbrach. Die Haustür war geſchloſſen, gab aber nach, als er auf die Klinke drückte. Er trat in den Haus⸗ flur, und ſofort empfing ihn wieder der eigentümliche Duft von Milch und Aepfeln, der dem Hof anhaftete. Er warf einen Blick in die Stube und Kuchel, aber kein Menſch war zu ſehen. Wo ſteckten die Leute bloß? Ihm wurde unbehaglich. Er wollte wieder hinaus in die Sonnenwärme, die breit und hell auf dem Vorplatz lag. Da hörte er Schritte im oberen Stockwerk. „Hallo!“ ſchrie er.„Iſt jemand da?“ Mit erſchrockenen Augen ſchaute die Res über das Ge⸗ länder. Ihr Kopf mit dem dicken Flechtenkranz ſtak mitten in dem Lichtwinkel, der über die Stiege fiel. Es war ein Bild voll Reiz, und Glonau lächelte. Das Geſicht der Res verhärtete ſich. Sie zuckte die Achſeln und ſchwieg. g f „Wo dein Vater iſt, habe ich gefragt!?“ Glonaus Ton war ſcharf. Die trotzige Art des Mäd⸗ chens hatte ihm immer mißfallen. Er verſtand es nicht, mit der Res umzugehen, mit dieſem merkwürdigen Ge⸗ miſch aus Trotz und Scheu. Als Antwort wandte ſie ihm den Rücken, ihr feindſeliges Geſicht verſchwand. E hörte, wie ihre Kammertür ins Schloß fiel und ein Schlüſſel umgedreht wurde. Leiſe fluchend ſtand er im Flur. Er hätte gern ein Glas Milch gehabt, mochte aber nicht mehr darum bitten. Das ſchweigenbe Haus be⸗ drückte ihn er fühlte plötzlich das gleiche kalte Wehen, das auch Almut verſpürt hatte, die ſtumme Drohung dieſer Mauern. Hinaus! Freien Himmel über ſich haben! Oder das durchgoldete Laub des Bergwaldes! Er ſtand eine Weile unſchlüſſig vor dem Haus und trank einen Schluck Brunnenwaſſer aus der hohlen Hand. Dann fiel ihm die Waldſchneiſe ein, hoch oben im Gewänd, wo der Reitenſepp arbeiten mochte, und trotz des leichten Schwindels, der ihn in der prallen Sonne öfter ſtreifte, machte er ſich tapfer auf den Weg. Nach dem halbſtündigen Anſtieg hörte er dumpfe Axthiebe. Schweiß rann ihm in die Augen. Aber er freute ſich auf das Wlederſehen. „Brav!“ ſagte der Reitenſepp.„Brav, daß d' nach mir ſchaugſt! Hob ſcho denkt, du kimmſt gar nimmer.“ Glonau blickte in die ernſten Bauernaugen, ihm war, ſte ſchimmerten feucht. Er wußte plötzlich, daß er dem Reitenſepp eine große Freude bereltet hatte. „Wie geht's dir denn? Biſt wieder wohlauf?“ Glonau nickte verlegen, und ſeine Stirn hatte ſich gerötet. Als der Bauer merkte, wie peinlich ihm die Frage war, wandte er raſch den Blick ab, um 15 zu 9 170 Er bückte ſich nach der Axt und wiſchte ſie im koos blank. Neben ihm, tief im Waldboden verankert, war ein mächtiger Wurzelſtock, der 3 eines Baumrieſen, der ſchon vor Jahren gefällt worden war. Der Reitenſepp hatte eine Wurzel bloßgelegt, ſie bäumtes ſich aus dem Boden wie ein geballter Schlangenleib. Auf dieſem Wurzelſtock hatte die Res immer geſeſſen. Er war ihr Lieblingsplatz 5 84 den der Bäuer lange geſchont hatte. Nun ließ 110 Glonau darauf nieder. Er erzählte, wie ſeltſam die Res geweſen ſei und wie leer er das ganze Haus gefunden habe. Der Sepp ſtarrte finſter vor ſich hin. Er hatte in den letzten Tagen wieder viel Feindſeligkeit erfahren. Ein Nachbar, auf deſſen Alm der Reitenſepp auch immer ſein Vieh geſömmert hatte, weigerte ſich in dieſem Jahr, das alte Abkommen zu erneuern. Da er keine eigene Alm beſaß, mußte der Reitenſepp ſchon das friſche Heu verſfütteren. Auf die Gemeindeweiden wollte er fein Vieh nicht treiben, um den Nackenſchlag, den er wieder erhalten hatte, nicht allzu offenbar zu machen. Dann war eines Morgens ein fauſtgroßer Stein zwiſchen den Scherben der Fenſterſcheibe mitten in der Stube gelegen, eingewickelt in ein ſchmutziges Stück Papier, auf dem ein Spottvers ſtand, weil ihm die Bäuerin„durchgegangen“ wäre. Das war ein Geſchehnts, das den Reitenſepp erſt ganz und gar von ſeinesgleichen trennte. So was begriffen die auern nicht mehr. Da konnten ſie nimmer mit. Das Weib aus dem Haus gelaufen wie ein liederlich 1 95 a 5 Aber man häufte w.» alle Schuld auf den Seppen und auf die Res. Ueber das Mädchen gingen wilde Gerüchte um. Nächtelang aus dem Haus— ſchlecht und grundverdorben— ſtreunend wie ein Hund, den man vergeſſen 175 anzubinden. Der Reltenſepp wußte haargenau: wenn man ſein ganzes Haus durchſuchte, es war kein Bröslein Ehr zu finden. Man hatte ihm keine mehr gelaſſen. (Tortſetzung Lolgt) N Son Elub lang dokſt im fur het feen blaun weiße Die ung, Happ hatten fach! das k Kutz bis d Heſuch den U geh Keich tüm sprang voran Bei d und d vind Als bas 3 Geg Sh. Gelleſt Pöttge Fot Bender Jwola life Die t den Di Ball l. Meier Ri de des W. beit, dit ute Rängt. giohe kt ſich Huferg Uchen Flat, Bethe kichteten ſchloſſen, eigene Außenſt Naffe, auch im Situatio peſfälis ken. Ge lle Es w. Nicd, det„An Shgedreh ortelle Cöttin N Deg fam duch, U fteiſehen aß Unl leger Oktan, ſbater 01 er Te hortgen Lender 5 n noch 9 um die annenar hitheth dude de dorung Reiten, genſter. 1 plät⸗ der die ab aber Haus- Amliche haſtete. 1 keln lang in orplatz as Ge⸗ z ſtal ge fiel. g lte die Mld⸗ b licht. en Ge⸗ te ſie Ib. 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Leipzig!) der heiß⸗ erſehnte Pokalſieg geglückt und gleichzeitig auch das„große Doppel“, neben dem Meiſterſchafts⸗ ſteg auch der Pokalgewinn. Die„Viktoria“, der Ehren⸗Wanderpreis der deutſchen Fuß ball⸗ meiſterſchaft. und der„Tſchammer⸗Pokal“, der Wanderpreis des deutſchen Pokalwettbewerbs für Vereinsmannſchaften, werden nun gemeinſam im Klubheim der„Knappen“ am Schalker Markt einen Ehrenplatz einnehmen! 70 000 im Kölner Sladion Im Rheinland regnete es in der Nacht zum Sonntag und noch am Sonntag vormittag in Strömen. Aber um die Mittagsſtunde, als längſt der Anmarſch der Maſſen zum Müngers⸗ dorfer Sportpark eingeſetzt hatte, klarte der Himmel auf. Reibungslos vollzog ſich der An⸗ marſch der Zehntauſende. Unüberſehbar war der Wagenpark, die Zufahrtsſtraßen waren ſchwarz von Menſchen und überall wehten die blauweißen Fähnchen der Schalker und die rot⸗ weißen der Düſſel dorfer. Draußen im Stadion herrſchte beſte Stim⸗ mung, zumal die Organiſation vorzüglich klappte und alle Beſucher gute Sichtmöglichkeit hatten. Das angeſetzte Jugendſpiel wurde ſchon nach viertelſtündiger Dauer abgebrochen, um das tiefe Spielfeld nicht vollends zu verderben. Kurz vor 14 Uhr war die tieſige Kampfbahn bis auf den letzten Platz beſetzt; über 70 000 Beſucher harrten mit Spannung dem Erſchei⸗ nen der Mannſchaften. Zehn Minuten vor Spielbeginn erſchien der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten— ſtürmiſch begrüßt— auf der Tribüne und dann ſprangen auch die Mannſchaften ins Feld, voran die Schalker mit Kuzorra an der Spitze. Bei der Wahl gewann Kuzorra gegen Peſch und der Schalker wählte den ſtarken Südweſt⸗ wind zum Bundesgenoſſen. Als Schiedsrichter Grabler(Regensburg) das Zeichen zum Beginn gab, ſah man die Gegner in folgenden Besetzungen: Schalke: Klodt; Sontow. Bornemann; Gelleſch, Tibulſti, Berg, Kalwitzkti, Szepan, Pörtgen, Kuzorra, Urban. Fortuna: Peſch; Janes, Kluth; Mehl. Czaika; Albrecht, Wigold, Heibach, Zwolanowſki, Kobierſki. Erſte Halbzeit ohne Tore Die erſten gefährlichen Vorſtöße ſah man von den Düſſeldorfern. aber bald lief auch der Ball in den Schalker Reihen in gewohnter Meiſterſchaft und das gute Zuſamenſpiel ver⸗ half den„Knappen“, zumal mit Unterſtützung des Windes, zu einer leichten Feldüberlegen⸗ heit, die bis zur Pauſe anhielt. Minutenlang wurde der Fortuna ⸗Strafraum ſogar ſtark be⸗ drängt. Szepan erwies ſich erneut als der große Führer ſeiner Elf Immer wieder wußte er ſich der Bewachung des Düſſeldorfer Außen⸗ läufers Czaika zu entziehen und ſeine gefähr⸗ lichen Vorlagen an den Mann zu bringen. Ein Glück, 0 Janes Peſch, Kludt. Mehl und Bender ſo ausgezeichnete Abwehrarbeit ver⸗ richteten. Fortunas Stürmerſpiel war unent⸗ ſchloſſen. Die fünf Mann arbeiteten zu ſehr auf eigene Fauſt und zudem wurden die ſchnellen ußenſtürmer, bekanntlich Fortunas ſchärfſte Waffe, zu wenig eingeſetzt. Trotzdem gab es genug kitzlige Situationen, die mit Glück und Geſchick von der weſtfäliſchen Abwehr gemeiſtert werden konn⸗ ten. So endete die erſte Hälfte torlos. Eine ſchwache Minule enkſchied! Es war Pech für Fortuna, daß der ſtarke Wind der in der erſten Halbzeit die Aktionen der„Knappen“ ſo begünſtigt hatte. inzwiſchen abgedreht war und nach Seitenwechſel keine Vorteile mehr bot. Und ſchon entſchied ſich Göttin Fortuna gegen Fortuna! Vom Anſtoß weg kam Schalke auf der linken Seite gut durch, Urban gab den Ball zur Mitte, der freiſtehende Kalwitzki erwiſchte ihn und ſchoß unhaltbar für Peſch in die rechte Ecke. Rieſiger Jubel auf den Rängen, der ſich zum Orkan ſteigerte, als Schalke ſchon 30 Sekunden 3 auf 2:0 erhöhte. Diesmal entſprang er Treffer einem vorzüglichen Zuſammenſpiel. Pörtgen ſchob den Ball an dem angreifenden Bender vorbei zu Kuzzorra, der ſah Szepan in noch günſtigerer Stellung u. der„Fritz“ ließ dann die große Gelegenheit auch nicht aus. Aus nächſter Nähe geſchoſſen. mußte Peſch auch dieſen Ball paſſieren laſſen. Das 20 bedeutete für Schalke praktiſch den Sieg. obwohl For⸗ tuna ſich von dem Schrecken ſchnell erholte und mit ſtürmiſchen Angriffen aufwartete. Lang⸗ ſam kam Schalke ins Hintertreffen, ſechs Ecken erzwang der Fortunaſturm. aber alle Be⸗ mühungen ſcheiterten an der mangelhaften Zu⸗ ſammenarbeit des Sturmes und der guten, durchdachten Abwehr des Gegners. Zum Schluß wurde der Kampf wieder ausgeglichener, aber Fortuna ſchoß doch noch ihr Tor. Der Verteidiger Kluth trieb den Ball in die Schalke Hälfte, wagte aus 30 Mtr. Entfernung einen überraſchenden Schuß, der den Schalker Torhüter Klodt nicht auf dem Poſten ſah. Ret⸗ ter in höchſter Not war aber der unermüdliche Tibulſki, der das Leder auf der Torlinie mit der Hand abwehrte. Grabler hatte dieſen Re⸗ gelverſtoß natürlich nicht überſehen und zeigte auf die Elfmetermarke. Janes führte den hartem Schuß ins Schalter Netz. Somit war alſo Fortunas Ehrentreffer ein Produkt der Schußfreudigkeit der Verteidiger! Sofort lagen die Düſſeldorfer wieder im Angriff, wunderbar lief der Ball diesmal durch die Reihen, aber der in Stellung gelaufene Heibach bekam ein ſchlechtes Zuſpiel und ſo konnte Schalkes Ab. wehr rettend eingreifen. Auch Schalke hatte in der Schlußphaſe des Kampfes noch ein Chance, doch im entſcheidenden Augenblick ſtand Szepan abſeits. So blieb es beim 211— einem knap⸗ pen Schalker Sieg! Eine kriliſche Würdigung Heller Jubel umgab die ſiegreiche Schalker Elf, als ſie vor der Ehrentribüne Aufſtellung nahm und den Deutſchen Gruß entbot. Knapp Bei regneriſchem Wetter wurde am Sams⸗ tag in Melbourne der Tennis⸗Dreiländerkampf zwiſchen Auſtralien, USA. und Deutſchland b a Unſer Spitzenſpieler Gottfried don Cramm war wieder in hervorragender Jorm und bezwang erneut Weltmeiſter Donald Budge, womit gleichzeitig der Länderſteg über USA. mit 2:1 Punkten feſtſtand. Mit dem gleichen Ergebnis von 2:1 gewann Deutſchland gegen Auſtralien und ſo wurden die Melbour⸗ ner Tennistage zu, einem einzigartigen Triumph. Der Sieg über ſo ſtarke Tennislän⸗ der wie Auſtralſen und 18A. iſt umſo höher zu werten, als auf deutſcher Seite bekanntlich ein verletzter Heinrich Henkel ſtand, der durch zwei Energieleiſtungen im Einzelkampf gegen Adrian Quiſt und im Doppel gegen Budge/ Mako red⸗ lichen Anteil an den Siegen hatte. Der über⸗ ragende Mann des Dreiländerkampfes war aber Gottfried von Tramm, der nicht nur denn Bromwich, ſondern auch Donald Budge ezwang. Am letzlen Tag ſtand das Treffen zwiſchen G. von Cram m und dem Amerikaner D. Budge im Vordergrund der Ereigniſſe. Als der Weltmeiſter kürzlich von dem Deutſchen beſiegt wurde, benutzte er die Ausrede, er habe wahrſcheinlich dieſen Kampf nicht ernſt genug genommen. Dieſe Ausrede kann diesmal aber nicht gelten, denn Budge wollte es ſchaffen, er wollte unter allen Umſtänden gewinnen und beweiſen, daß nie⸗ mand anders als er der weltbeſte Tennisſpieler iſt. Aber der Sieg blieb ihm verſagt. Gottfried von Cramm meiſterte den großen Gegner in einem überaus erbitterten Kampf mit 6:4, 8:10, 12:10. Im erſten Satz führte von Cramm 2:0 und 3:1, dann buchte aber Budge drei Spiele hinter⸗ einander und ging ſeinerſeits 4:3 in Führung. Dieſe Energieleiſtung hatte Budge aber ſtark mitgenommen. Cramm glich aus und gewann auch die beiden nächſten Spiele und damit den Satz 624. Im zweiten Satz gewann jeder von 3:8 bis 8:8 ſeinen Aufſchlag, dann mußte Jür Kilian-Bopel: 5000 Mark und achtwöchiger Ferienaufenthalt! Der Gauleiter und Reichsſtatthalter von Thüringen, Fritz Sauckel, hat als Stiftungs⸗ führer der Wilhelm⸗Guſtloff⸗Stiftung den bei⸗ den hervorragenden weſtdeutſchen Sechstagefah⸗ rern Kilian/ Vopel, die erſt kürzlich in Buffalo ihren 17. Sechstage⸗Sieg in USA. herausfuh⸗ ren, in Anerkennung ihrer Leiſtungen und ihres nationalbewußten Verhaltens im Aus⸗ lande 5000 Mark zur Verfügung geſtellt, ihnen außerdem einen achtwöchigen freien Aufenthalt in Oberhof(Thüringen) zum Geſchenk gemacht! * Es kann wohl kein Zweifel daran beſtehen, daß Kilian/ Vopel dieſe großherzige. praktiſche Ehrung wirklich verdient haben. Was die bei⸗ den Weſtdeutſchen im ungewohnten Wirbel des fremden Kontinents geleiſtet haben, wird im⸗ mer in der Geſchichte des deutſchen Radſports mit an erſter Stelle verzeichnet ſein. 1934. faſt noch als blutige Anfänger, fuhren Kilian⸗ Vopel nach den Staaten um ſich dort allen kleinen und großen Widerwärtigkeiten zum Trotz ihren Weg zu ebnen. Immer gröber wurde ihr Ruhm und heute, nachdem ſie den 17. Sieg an ihre Fahnen geheftet haben, find ſie die Mannſchaft der amerikaniſchen Ver⸗ anſtalter ohne die ein zugkräftiges Sechstage⸗ rennen überhaupt nicht mehr denkbar iſt. Aber nicht nur ſportlich haben Kilian/ Vopel zu über⸗ zeugen gewußt. Es war vor allem ihre ſau⸗ bere Haltung, ihre deutſchbewußte Art, die ſie zdrüben“ niemals verleugnet haben. Sie haben Strafſtoß aus und beförderte den Ball mit Zur Meiſterſchaft noch den Tſchammer-Pola Diesmal ſchafflen es die„Knappen“! sie ſchlugen Fortuna düſſeldorf 2:1(0:0) a Die große Pokalſchlacht im Köln⸗Müngersdorſer Stadion iſt aber verdient holten ſich die Schalker den Sieg. Die beiden Ueberraſchungstore nach Seiten⸗ wechſel gaben der Mannſchaft die letzte Sicher⸗ heit und die Möglichkeit, das Spiel durchzu⸗ ſtehen. Der überragende Schalker Spieler war der kleine Mittelläufer Tibulſki. der in der Abwehr Hervorragendes leiſtete und noch ge⸗ nug Zeit und Gelegenheit fand, für den Auf⸗ bau zu ſorgen. Ueberhaupt hatte die Läufer⸗ reihe durch ihre vorzügliche Arbeit den Haupt⸗ anteil am Sieg. Neben Tibulſki zeichnete ſich vor allem Fritz Szepan aus. Immer wieder mußte man den Ideenreichtum dieſes Spielers bewundern. Dabei ſpielte es gar keine Rolle, ob Szepan— und faßt in einem Atem muß Kuzorra genannt werden!— nun in halb⸗ rechter Poſition ſtand und ſeine Vorlagen gab, oder auf dem linken Flügel an Urbans Stelle auftauchte und präziſe Flankenbälle zur Mitte gab, ſtets war die Einheitlichkeit des Schalker Sturms gewahrt. Die unterlegene Elf ließ vor allem in der Läuferreihe und im Angriff taktiſche Mängel erkennen. Für viele dürfte es eine Ueber⸗ raſchung geweſen ſein, daß der Fortuna⸗Sturm ſo engmaſchig ſpielte und ſeine ſchärfſten Waf⸗ fen, die Außenſtürmer, vernachläſſigte. Beſter Mannſchaftsteil war bie Verteidigung, in der Paul Janes und der ſichere Torwart Willi Peſch überragten. Sie bewahrten ihre Elf vor einer deutlicheren Niederlage. Schiedsrichter Grabler(Regensburg) lei⸗ ſich als ganze Kerle, als ganze Deutſche gezeigt tete den Kampf korrekt doch hätte et dem Spiel öfters ſeinen Lauf laſſen können. Cramm bezwang Budge erneut! Deulſche Tennisſiege über Auſtralien und Us A. Cramm aber ſein Aufſchlagſpiel abgeben und mit 10:8 ſchaffte Budge bei eigenem Aufſchlag Satzausgleich. Der entſcheidende Satz wurde für Spieler und Zuſchauer, die wiederholt von ihren Sitzen emporgeriſſen wurden, zu einer nervenzerrenden Angelegenheit. Zuerſt führte Budge 3:1 und man glaubte ſchon an einen Sieg des Weltrangliſtenerſten, doch kämpfte ſich Cramm auf 3:3 heran. Hatte im vorausge⸗ gangenen Satz von dieſem Stand ab jeder ſei⸗ nen Aufſchlag gewonnen, ſo nahmen ſich die beiden großen Gegner diesmal bis 99 die Aufſchlagſpiele ab(1). Die Spannung war auf dem Höhepunkt, als Cramm mit einem Auf⸗ ſchlag 10:9 in Front zog und dem Sieg nahe war. Bude glich noch einmal aus, konnte dann aber die erneute Führung des Deutſchen nicht wettmachen und verlor ſomit den Satz und den Kampf mit 6:4, 8:10, 12:10. Im Länderkampf Deutſchland— Auſtralien wurde noch ein Doppel zwiſchen Bromwich/ Quiſt und Cramm/ Henkel geſpielt, das die beiden Deutſchen, die den Geſamtſieg ſchon errungen hatten, mit 2:6, 1:6 verloren.— Der Kampf USA.— Auſtralien endete 1:1. Budge ſchlug Bromwich 6:4, 8:6 und Mako unterlag gegen Quiſt mit 3:6, 5:7. In der Geſamtwertung des Dreiländerkamp⸗ fes kam Deutſchland mit vier Siegen, zehn Sätzen und 85 Spielen auf den erſten Platz vor USA. 5— 69) und Auſtralien (2— 5— 509). Ergebniſſe des dreiländerkampfes Deutſchland— USA. 2:1: Henkel— Mako 6:3, 0:6, 0:6; Cramm/ Henkel Budge/ Mako 6:4, 1:6, 6:3; Cramm— Budge 624, 8:10, 12:10. 0 Deutſchland— Auſtralien 2:1: Cramm— Bromwich 6:2, 7:5: Henkel— Quiſt 216, 70 955 Cramm/ Henkel Bromwich/ Quiſt Auſtralien— USA. 1:1: Budge— Brom⸗ wich 6:4, 8:6; Mako— Quiſt 3:6, 5:7. 1 .——— rl ͤͤ ͥ ᷣ ˙Ä—8 — das iſt es, was ihren Erfolgen erſt den großen moraliſchen Erfolg verleiht! Portugal ſchlägt Ungarn 4:0 Die ungariſche Nationalfußballelf, die bei ihrem Gaſtſpiel in Portugal auf die Spieler von Ferencvaros verzichten mußte, erlebte am Sonntag in Liſſabon eine böſe Ueberraſchung. Vor 20 000 Zuſchauern ſiegten die mit ſüdlän⸗ diſchem Temperament ſpielenden Portugteſen über die techniſch beſſeren Magyaren überlegen mit 4:0(2:0) Toren. Faſt die ganze Spielzeit über gab die portugieſiſche Elf den Ton an. Ungarns Gegenangriffe erſtickten in der ſchnel⸗ len und harten Verteidigung der Gaſtgeber. Nach dieſem einwandfreien Sieg über die ge⸗ wiß gute Mannſchaft der Ungarn ſind wir dop⸗ pelt geſpannt auf das HGaſtſpiel der Portu⸗ Keel in Frankfurt a. M. gegen die deutſche ändermannſchaft. der Sporlruf auf dem Fußballfeld Die„Deutſche Schiedsrichter ⸗Zei⸗ tung“ veröffentlicht die nachſtehend wiederge⸗ bene Mitteilung über den Sportruf füt alle ußballſpieler: „Die Spielbeſtimmungen des Fachamtes ſchreiben vor, daß nach Beendigung des Spie⸗ les der Sportgruß auszubringen iſt. Er iſt für alle Spiele gleich. Es iſt alſo ohne Bedeutung, ob es ſich um ein Spiel auf geſchloſſenem oder offenem Platz und um ein Senioren⸗ oder Ju⸗ gendſpiel handelt. Der Schiedsrichter bringt den Sportgruß in jedem Fall mit den folgen⸗ den Worten aus:„Unſere Sportkameradſchaft — Sieg Heil!“ as mitunter üblich geweſene Wort edeutſche“ vor Sportkameradſchaft fällt weg, denn wir ſind alle Deutſche und unſer Sport iſt deutſch. Das„Sieg Heil“ wird dreimal hin⸗ tereinander ausgebracht.“ Fußball In Zahlen Tſchammerpokal-Cudſpiel FC. Schalke 04— Fort. Düſſeldorf 2:1(0:0) Jüddeulſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt: 1. FC. Kaiſerslaut.— Wormatia Worms 2:4 Gau Württemberg 1. SSV. Ulm— Stuttgarter Kickers 01 Sportfr. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen 7:1 Gau Bayern: München 1860— FC. 05 Schweinfurt 5:0 Bezirksklaſſe im Kampf Gruppe Pfalz⸗Oſt: TSG. Rheingönheim— TSG. Oppau 3:0(!ʃ) Gruppe Südmain: VfR. Offenbach— SV. 1911 Neu⸗Iſenbg. 3:8 Gruppe Rheinheſſen: Haſſia Bingen— Spiegogg. Weiſenau 1 Gruppe Saar: VfL. Dudweiler— Spgde. Saarbrücken 2:2 Unterbaden⸗Weſt: Amicitia Viernheim— FV. 09 Weinheim 4:1 * Meiſterſchaftsſpiele im Reich Gau Brandenburg: Wacker 04 Berlin— Berliner SV. 92 1 Union Oberſchöneweide— Hertha⸗BSC. 8 Tennisboruſſia Berlin— Nowawes 03* 8 Cottbus— Bewag Berlin 4 randenburger SC.— Viktoria Berlin 2 Gau Schleſien: Vorw. Raſenſp. Gleiwitz— Beuthen 09 5 Preußen Hindenburg— Breslau 06 82 Vorwärts Breslau— Breslau 02 1 Gau Sachſen Guts⸗Muts Dresden—. VfB. Leipzig 125 Fortuna Leipzig— SC. Planitz 320 Tura Leipzig— Spielvereinigung Leipzig 2:1 BC. Hartha— Dresdner Sportclub 0 Gau Mitte: ee 19 4 1 111 N 17 Thüringen Weida— Vf. a 5 Bor. Eiſenach— SC. 03 Kaſſel(GS.) 223 Gan Nordmark: i Hamburger SV.— Victoria Hamburg 611 Eimsbüttel Hamburg— Komet Hamburg 90 FC. St. Pauli— Boruſſia Harburg 5:1 Jhönde Lübeck— FC. Altona 938 1:2 Gau Niederſachſen: Werder Bremen— Germ. Wolfenbüttel 5:0 VfB. Peine— Algermiſſen 1911 071 Linden 07— VfL. Osnabrück 01 Gan Weſtfalen: SuS. Hüſten 09— Boruſſia Dortmund 12:1 Weſtfalia Herne— Germania Bochum 38:8 Gau Niederrhein: Vf. Benrath— Hamborn 07 0: Union Hamborn— Duisburg 99 6: Rotweiß Oberhauſen— SSW. Wuppertal 0: Gau Mittelrhein: Alemannia Aachen— VfR. Köln 8 Rhenania Würſelen— Bonner FV. 4 die Lage im Gau 13 EE 28 E Eintr. Frankfurt 11 8 2 1 28:12 18 Bor. Neunkirchen 11 7 3 1 25:12 17 Wormatia Worms 12 6 2 4 31:21 14 Kick. Offenbach 11 5 3 3 26:17 13 SV. Wiesbaden 13 5 3 5 24:24 13 FSV. Frankfurt 11 4 2 5 21:17 10 1. FC. Kaiſerslaut. 13 3 4 6 20:31 10 FJFV. Saarbrücken 10 4 1 5 24:29 9 FK. 03 Pirmaſens 11 1 4 6 10:19 6 Opel Rüſſelsheim 11 1 28 6:33 4 Vormalia ſiegte in Kaſſerslautern 1. FC. e ee e F e Worms Der einzige Südweſt⸗Punktekampf in Kai⸗ 3 ſtand vor 5000 Zuſchauern unter em unglücklichen Einfluß der mißlichen Boden⸗ verhältniſſe, die ein wirklich zügiges Zuſam⸗ menſpiel nur ſelten aufkommen ließen. Worms wartete mit der beſſeren Geſamtleiſtung auf und hatte vor allem in der Hintermannſchaft ein bedeutendes Uebergewicht. Trotzdem muß der Sieg des Meiſters als glücklich bezeichnet wer⸗ den, da Kaiſerslautern einen Elfmeter ausließ. Schon in der erſten Minute fiel das Worm⸗ ſer Führungstor durch Eckert, der im Anſchluß an einen Strafſtoß im Nachſchuß einſandte Ge⸗ gen Mitte der erſten Halbzeit glich Brill für Kaiſerslautern aus, aber der Wormſer Rechts⸗ außen Freeſe ſtellte bis zur Pauſe den alten Abſtand wieder her. Nach dem Wechſel ſchraubte Fath das Ergebnis im Alleingang auf 3:1. Dann verſchoß Müller für Kaiſerslautern einen Elfmeter. Brill verbeſſerte für die Einheimiſchen auf 2:8, aber Eckert brachte noch den vierten Treffer des Meiſters an. Schiedsrichter war Müller(Griesheim). Johanneſen wieder in Pirmaſens? Der norwegiſche Rattonalſpieler Rolf Jo⸗ hanneſen, der am 24. Oktober des Vorjahres in Berlin als Verteidiger in der norwegiſchen Mannſchaft im Länderſpiel gegen Deutſchland im Felde ſtand, hat die Abſicht, ſich wieder nach Deutſchland zu begeben. Rolf Johanneſen hat bekanntlich früher in Pirmaſens geſpielt und wird ſich, wenn die Reiſe nach Deutſchland zur Durchführung kommt, wahrſcheinlich wieder nach Pirmaſens begeben. —— — Bekanntmachungen Ortsgruppe zer A. S. D. A. P. Fiernheim 45 S. Beratunasflunde jeden Montagabend von 89 Ubr. 5 enſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Lokale Nachrichten N Viernheim, den 10. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch Halt! Steh' ſtill, mein Freund! Durchraſe nicht vergebens das Daſein mehr! Beſinne dich, für wen? Sei einer von den Wachen dieſes Lebens, die, voll im Leben, frei darüber ſteh'n! * Mi xutachten em Matscili ——— am Samstag Wie ſich doch ſo plötzlich die Gangart des ganzen Verkehrs ändern kann, auch die des Fußgängers. Noch vor kurzem zog jeder ſeines Weges, mit oder ohne Vehikel, mehr oder weniger ſtolz erhobenen Hauptes, mit ſicheren männlichen Schritten die Herren der Schöp⸗ fung, etwas zierlicher die Damenwelt. Man konnte ſich mit Muße der Betrachtung der Geſtirne hingeben, wenn man nur ab und zu wieder einen Blick auf das Jammertal der Erde warf, ſo war mit dieſem Stratoſphären⸗ flug keinerlei Gefahr verbunden. Auch die Radler und Beſitzer ſonſtiger„Verkehrsma⸗ ſchinen“ unterzogen den Boden nicht erſt einer genaueren Prüfung, bevor ſie es wagten, ihr koſtbares Leben einige Meter vorwärts zu ſchrauben. Doch über Nacht hat ſich alles ge⸗ ändert. Die Sicherheit des„perſönlichen“ Auftretens iſt dahin. Nur vorſichtig wagt man es, jeden Schritt abwägend, die Straße zu betreten. Setzt man den Fuß feſt auf,—, flutſch, rutſcht man weg, trippelt man, kommt man erſtens nicht vom Fleck und zweitens ver⸗ ſinkt der Fuß im matſchigen Schnee ins Un⸗ endliche, wenn man glaubte, gerade eine feſte Inſel gefunden zu haben. Aber entſchieden ſchlechter daran ſind doch die Radler. Die müſſen eben nicht nur ſich ſelbſt durch den Matſch des Daſeins ſchleppen, ſondern auch noch ſo ein dünnes, oft eigen⸗ williges Geſtell. Schon das Aufſteigen be⸗ reitet große Schwierigkeiten. Man rutſcht und rutſcht und kommt nicht hinauf. Wenn man aber erſt ſitzt, dann geht die Rutſcherei erſt an. Die Anziehungskraft der Erde hat ſich verdoppelt. Man fährt Zickzack, Bögen, endet in einem Schneebuckel und fährt am Randſtein auf, verſucht wieder freie Bahn zu bekommen, dann geht es wieder von vorne an. Am ſchlimmſten iſt es, wenn ein Auto naht. Man kann dieſes„Nahen“ bedeutend ruhiger be⸗ obachten als ſonſt, denn die Autos fahren langſam! Aber ſie haben ſich die Fähigkeit der ſommerlichen Spritzenwagen angeeignet—— äußerſt angenehm! Der Fußgänger macht einen großen Bogen, wenn er eines ankommen ſieht, was macht der Radler? Er zieht ſich mühſam bis an die äußerſte Grenze des Randſteines zurück, mitten in Schnee⸗ und Waſſer, macht „Schritte auf der Stelle“, und macht die Augen zu. Wenn er ſie wieder aufmacht, dann iſt es vorbei! Er iſt von oben bis unten naß und ſchmutzig, lenkt ſein Veloziped wieder auf „urbar“ gemachtes Gebiet und gondelt weiter. Man trifft übrigens gerade in dieſen Tagen wenn ſich die Erdoberfläche um einige Zen⸗ timeter durch Schnee— Waſſer— Eis— Brei erhöht hat, noch ein Zwiſchending, ein Lebeweſen zwiſchen Radler und Fußgänger, den Fußgänger mit dem Rad. Im normalen Verkehrsleben tritt er höchſtens ab und zu als „Plattfußindianer“ auf, oder wenn er in nächtlicher Stunde zu„Zweit allein“ nur ein Rad hat. Aber jetzt?— Ihr Stolz iſt ge⸗ ſchwunden, wenn man keine Kurven fahren kann——— und überhaupt, iſt das eine Fahrerei, laufen kann man nicht richtig, fah⸗ ren kann man auch nicht recht, am beſten, man würde für dieſe Zeit fliegen oder im Bett liegen bleiben. i Hausfrauen! Ddieſe Woche Piundſammlung! Die NS⸗Frauenſchaft führt dieſe Woche die Januar⸗Pfundſammlung durch. Unſere Haus⸗ frauen werden bemüht ſein, dieſe Pfund⸗ ſammlung noch reichlicher als ſonſt zu geſtal⸗ ten, denn in dieſem Winter fallen ja die Brot⸗ ſammlungen aus. Auch in dieſem Monat wer⸗ den unſere Hausfrauen nicht zurückſtehen wol⸗ len, vielmehr ihre Opferbereitſchaft nicht nur im Spenden des Allernotwendigſten beweiſen, ſondern e eee ee eee dar een ginaus ein wirkliches, Opfer für die Pfundſammlung beiſteuern. Legt auch die Spende bereit, damit eine Nach⸗ ſammlung erſpart bleibt. * Kein Reichsberufswetttampf in der Gruppe Nährſtand Soeben hat der Landesbauernführer bekannt gegeben, daß in Heſſen⸗Naſſau der Reichsbe⸗ rufswettkampf der Gruppe Nährſtand nicht ſtattfinden kann. Es heißt in dem Rundſchrei⸗ ben u. a.: Die Maul⸗ und Klauenſeuche hat ſich in letzter Zeit in dem Gebiet unſerer Lan⸗ desbauernſchaft weiter ausgebreitet. Es iſt erforderlich, alle Maßnahmen zu treffen, die eine weitere Verſchleppung der Seuche ver⸗ hindern. Eine große Gefahr der Weiterver⸗ breitung beſteht in der Anſammlung vieler Menſchen auf dem Lande. Bei Durchführung des Reichsberufswettkampfes läßt ſich eine derartige Anſammlung, ſogar auf landwirt⸗ ſchaftlichen Gehöften, nicht verhindern. Um der Verbreitung der Seuche keinen weiteren Vorſchub zu leiſten, habe ich mich entſchloſſen, den Reichsberufswettkampf, Gruppe Nähr⸗ ſtand, mit ſämtlichen Fachgruppen abzuſagen. * Der zweite Januar⸗Sonniag Eintopfſonntag hatten wir geſtern wieder. Er war der erſte im neuen Jahre, aber auch der erſte Sonntag nach vielen, beinahe zu vielen Feiertagen. Die Weihnachtsfeiertage, ein fröh⸗ licher Silveſter, Neujahr und der gleich wieder darauffolgende Sonntag— das war zuviel des Guten! Und weil es nun einmal Feſttage waren, ſo hat man ſich auch nichts abgehen laſſen und freudig mitgefeiert. Der Eintopf⸗ ſonntag war eine Mahnung: daß es an der Zeit war, nicht nur wieder ganz dem Alltag ſein Recht einzuräumen, ſondern ſich auch wieder mehr denn je des harten Kampfes ge⸗ gen Hunger und Kälte bewußt zu ſein. Mit aller Macht war der Winter hereingebrochen. Land und Stadt verſchwanden unter einer dichten Schneedecke, und in vielen Teilen un⸗ ſeres Vaterlandes herrſchte bittere Kälte. Eine Mahnung mehr, aller jener zu gedenken, die ſich ohne die tatkräftige Selbſthilfe des ganzen Volkes keine warme Stube leiſten könnten und hilflos den Unbilden des rauhen Winters preisgegeben wären. Daher wurde auch geſtern wieder den Männern von der Kriegerkamerad⸗ ſchaft, die die Eintopfliſten von Haus zu Haus trugen, die Spende eingezeichnet. Ihnen und den Gebern herzlichen Dank. Ganz Deutſchland ſpendete und aß wieder Eintopf. Er wird uns auch im Jahre 1938 zur ſieg⸗ reichen Bezwingung pon Hunger und Kälte helfen. e Das Matſchwetter gab dem Sonntag die äußere Note. Am Morgen ging ein ſtarker Regen nieder, der in Verbindung mit der immer mehr anſteigenden Wärme aus den in den Straßen liegenden Schneemaſſen einen immer mehr zu Waſſer werdenden Brei machte. Mochte auch die Sonne dann und wann her⸗ unterlachen und frühlingsmäßige Bläue das Firmament überziehen, ſie konnte doch nicht allzu viele hinauslocken. Auch der Abend Anjer täglich Brot Brolgetreibe muß bis zum 28. Februar 1938 reſtlos abgeliefert werden Durch die Verordnung des Reichsminiſters laufenden Wirtſchaftsjahr an inländiſchem für Ernährung und Landwirtſchaft zur Si⸗ cherung des Brotgetreidebedarfs vom 22. Juli 1937 wurde bekanntlich beſtimmt, daß jeder Erzeuger von inländiſchem Brotgetreide ſämtliches geerntetes Brotgetreide abzuliefern hat, mit Ausnahmen der Mengen: 1. die er für die menſchliche Ernährung in⸗ nerhalb ſeines eigenen Betriebes benötigt 2. in Erfüllung eines Deputates oder Leib⸗ gedinges für die Ernährung des Berech⸗ tigten und ſeinen Saatgutbedarf ge⸗ braucht und 3. die der Erzeuger ſelbſt als Saatgut für ſeinen eigenen Betrieb verwendet. Durch dieſe vollkommene Ablieferungspflicht für Roggen und Weizen iſt die Feſtſetzung des Mindeſtanteils an Brotgetreide innerhalb des Getreidegrundkontingentes für dieſes Wirt⸗ ſchaftsjahr illuſoriſch geworden, denn der Er⸗ zeuger hat ſeine geſamte Ernte mit Ausnahme der im eigenen Betrieb für die Ernährung und Saatgut benötigten Roggen- und Weizenmen⸗ gen reſtlos— alſo auch über den feſtgeſetzten Anteil hinaus— abzuliefern. Mit Bekanntmachung vom 14. 12. 1937 hat der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft weiter angeordnet, daß die reſt⸗ loſe Ablieferung des Brotgetreides bis zum 28. Februar 1938 erfolgen muß. Die Vorverlegung der Ablieferungspflicht auf Ende Februar iſt notwendig, um die für die Ernährung des deutſchen Volkes in Frage kommenden Mengen Brotgetreide rechtzeitig den Verarbeitungsbetrieben zur Verfügung ſtellen zu können, bzw. rechtzeitig eine genaue Ueberſicht darüber zu erhalten, was uns im Brotgetreide zur Verfügung ſteht, damit ge⸗ gebenenfalls notwendige Maßnahmen getrof⸗ fen werden können. Es wird hiermit an alle Erzeuger von Brot⸗ getreide die Aufforderung gerichtet, ihrer Ab⸗ lieferungspflicht bis zu dem genannten Zeit⸗ punkt reſtlos nachzukommen. Irgend ein An⸗ laß zu einer gewiſſen Zurückhaltung des ab⸗ lieferungspflichtigen Brotgetreides beſteht nicht. Die Verſorgung mit Futtermitteln war bereits in den letzten Monaten ſehr ausge⸗ glichen durch ſtarke Zuweiſungen von Mais, Schnitzel, Kartoffelflocken und durch verſtärkte Bereitſtellung geeigneter Miſchfutter, ölhal⸗ tiger Futtermittel, Fiſchmehl uſw. Auch für die nächſte Zeit iſt vorgeſorgt, daß bei ver⸗ nünftiger Verwendung der uns bis zur neuen Ernte zur Verfügung ſtehenden Futtermitteln der Bedarf gedeckt werden kann. Es beſteht alſo keinerlei Veranlaſſung, etwa im Hinblick auf den Futterbedarf mit der Ablieferung des Brotgetreides zurückzuhalten, ganz abgeſehen davon, daß bekanntlich mit der gleichen Ver⸗ ordnung die Verfütterung von Brotgetreide verboten und Zuwiderhandlungen unter ſchwere Strafe geſtellt wurden. Auch bei Zu⸗ widerhandlung gegen die Ablieferungspflicht können Strafen verhängt werden, bei vor⸗ ſätzlicher Handlungsweiſe Gefängnis⸗ und Geldſtrafe bis zu 100 000 RM.; in beſonders ſchweren Fällen iſt die Strafe Zuchthaus⸗ und Geldſtrafe. Dem Erzeuger fällt auch hier eine für die Volksernährung ſehr wichtige Aufgabe zu. Dies nochmals hervorzuheben, iſt der Zweck dieſer Ausführungen. brachte nochmals ſtarken Regen. Die Gehwege unſeres Ortes waren in Ordnung, hauptſäch⸗ lich diejenigen, die dank der Aufbauarbeit un⸗ ſerer Gemeindeverwaltung mit Platten belegt oder asphaltiert ſind. Ohne Schwierigkeit konnte man ſie paſſieren und konnte man trok⸗ kenen Fußes auch nach der Sportſtätte im Wald gelangen, deren Spielfeld am Samstag vom Schnee befreit wurde, ſodaß das intereſ⸗ 9 1 Treffen der Bezirksklaſſe des Gaues aden ausgetragen werden konnte. Amicitia gewann verdient 4:1. Der Gegner 09 Wein⸗ heim, der einen zahlreichen Anhang mitbrachte, hatte einen ſehr ſchweren Stand und durfte es nur ſeinem Torhüter zuſchreiben, daß ein nicht noch höheres Torverhältnis herauskam. Die Veranſtaltungen am Wochenende nah⸗ men einen guten Verlauf. Die Nationalſozia⸗ liſtiſche Kriegsopfer⸗Verſorgung hatte am Samstagabend mit der Aufführung des Hei⸗ matſtückes„S' Müllerſch Liſſ'l vun Michel⸗ boch“ ein volles Haus. Alle Beſucher waren voll des Lobes über das Gebotene. Im Mit⸗ telpunkt der Sonntagabend⸗Veranſtaltungen ſtand die Jubelfeier der 50jährigen(Jahr⸗ gang 188788) im„Karpfen“⸗Saal. Jubilare und Jubilarinnen ſowie Gäſte erlebten ein frohes Feſt, das noch lange in der Erinnerung lebendig bleiben wird. Im Ratskeller⸗ und Schützenhof⸗Saal hatten der Männergeſang⸗ verein 1846 bzw. der Geſangverein Sänger⸗ treue⸗Harmonie zur Wiederholung ihrer Weih⸗ nachtsveranſtaltungen eingeladen.„Dreimal verlobt“ und„Der ſanfte Heinrich“ betitelten ſich die über die Bretter gehenden Schwanks, die ob ihres guten und humorvollen Inhalts von den zahlreichen Beſuchern mit Begeiſter⸗ ung aufgenommen wurden. Schuljugend ſchafft ein muſterdorf Ein intereſſanter Verſuch, der auch Erfolg hatte Ein findiges Schulmeiſterlein kam auf den Gedanken, die Schulkinder die wichtigſten Män⸗ gel im Dorfe feſtſtellen zu laſſen. Ein Aufſatz ſollte geſchrieben werden:„Was kann auf mei⸗ nem Schulweg ſchöner werden?“ Nun zogen Jungen und Mädels in kleinen Gruppen durch das Dorf. Die Eltern ſprachen anfangs von Albernheiten. Aber dann damen ſo langſam die Wahrbeiten heraus und die intereſſieren be⸗ ſonders, wenn es ſich um das Grundſtück des lieben Nachbarn bandelt. Gans Vorſichtige fin⸗ gen bereits an. vorzubeugen, und ſo oberfläch⸗ lich das berumliegende Gerümpel beiſeite zu ſchaffen, damit man es von der Straße ber nicht ſehen könne. Nach acht Tagen ſtieg der Auſſatz Wunder⸗ bares kam dabei beraus. Grundſtücke und öffentliche Gebäude. Straßen und Plätze auf dem Schulweg wurden von den Kindern einer ſchonungsloſen, aber ebenſo objektiven Kritik unterzogen. An einem Abend ſollten die beſten Aufſätze vorgeleſen werden. Jeder freute ſich auf das Erröten des Nachbarn, aber die wenig⸗ ſten dachten daran, daß auch ihr eignes Grund⸗ ſtück von anderen Kindern bemängelt werden könnte. Der Dorflehrer und der Ortsgruppenleiter verſtanden es aber. dieſen Abend der ⸗ſcho⸗ nungsloſen Kritik“ durch Kindermund ſehr ge⸗ ſchickt zu geſtalten, ſo daß niemand gekränkt 8 den Ebrentitel„Kreismuſterdorf war. Dann wurde das Ergebnis der Aufſiee zuſammengezogen und es ging mit Eltern und Kindern Wochen hindurch an die praktiſche Ar⸗ beit. In der Nacht vor Beſichtigung des Dorfes ſtand noch der Pfarrer bis 24 Uhr auf dem Kir⸗ 1 5 und legte Hand an bei den letzten Ar⸗ eiten. N Heute kommt nichts mehr um in dem Dorfe. Beſonders die großen Jungen, die„immer ſo liederlich find“ und alles mögliche unter die Hecken und in die Straßenrinne werfen, was geſammelt werden mußte, fürchten das ſcharfe Urteil ihrer kleinen Schulkameraden: denn eines Tages, wenn erneut die Entſcheidung über n des Jahres 1938“ gefällt werden muß. ſteigt der Aufſatz: 3 die Mängel des vergangenen Jah⸗ res Das Dorf Oſtbevern im Gan Weſtfalen⸗ Nord iſt auf dieſem Wege als erſtes Dorf im Gam Kreismuſterdorf geworden. Im allgemeinen erlangt ein Dorf dieſen Ehrentitel auf folgendem Wege: Es tritt eine Ortsarbeitsgemeinſchaft für Dorfverſchönerung zuſammen, um zunächſt einmal die wichtigſten Mängel feſtzuſtellen, die dann in Dorfgemein⸗ ſchaftsarbeit beſeitigt werden. Die Dörfer wer⸗ den gründlich entrümpelt., das noch verwend⸗ bare Altmaterial wird den Sammelſtellen zu⸗ geführt. Erſt dann geht es an die Spitzenleiſtun⸗ gen der Dorfverſchönerung.(RAS DA.) ö SE WINTERHILFSCWERK DES DEUTSCHEN VOLKES Die Pfundſammlung des Monats Januar 1938 findet dieſe Woche ſtatt. Dieſelbe wird durch die NS⸗Frauenſchaft durchgeführt. Wir bitten die Spender, die Gaben bereit zu legen, damit eine Nachſammlung vermieden wird. Stand der Maul- und Klauenjeuche am Jahresbeginn Durch den umfangreichen Perſonenverkehr während der Feiertage und die größere Zahl der Veranſtaltungen hat ſich die Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſſen heftiger als bisher ausgebreitet. Es darf jedoch angenommen wer⸗ den, daß dieſes ſtarke Maß der Verbreitung bald wieder zurückgeht. Der bisherige allge⸗ mein leichte Verlauf der Erkrankungen hat in einzelnen Gegenden bösartigere Formen an⸗ genommen, ſo z. B. im Ried, wo eine Reihe von Todesfällen vorkam. Zum Jahresbeginn waren von den 18 heſſiſchen Kreiſen 15 von der Seuche erfaßt, wobei in 114 Gemeinden insgeſamt 1707 Gehöfte befallen wurden. Die Zahl der verſeuchten Gemeinden in den ver⸗ ſchiedenen Kreiſen iſt folgende(die eingeklam⸗ merten Zahlen geben die verſeuchten Gehöfte an): Alsfeld 3(14), Alzey 5(31), Bensheim 22(572), Büdingen 3(11), Bingen 1(1), Darmſtadt 12(228), Dieburg 12(134), Er⸗ bach 2(7), Friedberg 3(10), Groß⸗Gerau 22(494), Heppenheim 10(114), Mainz 3(5), Oppenheim 5(52), Worms 9(32). Es iſt bei dem gegenwärtigen Seuchengang noch bemerkenswert, daß Ziegen, entgegen dem Verlauf bei früheren Seuchengängen, entwe⸗ der gar nicht oder nur ſehr gering erkranken, daß die Feſtſtellung der Erkrankung überhaupt ſehr ſchwierig iſt und die Tiere dadurch leicht zu Seuchenüberträgern werden können. Auf Ziegen muß deshalb ein beſonderes Augen⸗ merk gerichtet werden. Im geſamten Reichsgebiet waren am 1. Januar 237 Kreiſe mit 2226 Gemeinden und 20 699 Gehöften verſeucht. Unbeſtändig und mild Mit der Verſtärkung der vom Atlantik aus⸗ gehenden Wirbeltätigkeit hat die Ueberflutung des europäiſchen Feſtlandes mit milder Mee⸗ resluft größere Ausmaße angenommen. Der Durchzug einer beſonders kräftig entwickelten Störungsfront brachte vor allem am Sonntag unter böig auffriſchenden Südweſt⸗ bis Weſt⸗ winden verſtärkte Niederſchlagstätigkeit. Zu⸗ 1 0 mit mehr wechſelnder Be⸗ wölkung u erartigen Niederſchlägen ge⸗ rechnet den. 1 ee Montag: Veränderliche Bewölkung mit meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen. Tempe⸗ raturen in den Niederungen um 5 Grad über Null.— Dienstag: Vorausſichtlich wie⸗ der zunehmende Niederſchlagstätigkeit ziem⸗ lich il. 2 gem hl Silbete ter bra fuht da die Ni dem et ſie ſich Kavalie nieder teren S pergebli Grazien len un Uhr frü ſolgte d du Honne Honnef ein lei aufgelegt dann zun dach Kol bewohne kehrten, Mit Kaub 3 El at ſh ſhwere beigebrat ſe zuſam hörigen! Eli in Enkirt Hauses in kllett e per perl Stele Autotad Fladen ſenſtet, d. retten lle der 7 der auf 9 et unter! zu Tode Ach per, herne Des 85 Jauk be pid ct. Mir n, wird. r eur weren r gal ul⸗ und bier in wer⸗ reitung e allge⸗ hat in den al⸗ e Reihe beginn 15 bon meinden en. Die en ber⸗ gelan⸗ bee ehen 10.5 3055 ngen n n entve⸗ ee. K 70 l. Auf Magen %. 4 1 Rees ſich mit letzter Kraftanſtrengung in Enkirch das Schaufenſter haus. Die„armen Jigenner“ Nur kein falſches Mitleid Gießen. In dem Kreisort Watzenborn-⸗Stein⸗ berg wurde von der Gendarmerie eine Zigeu⸗ nergeſellſchaft in zwei Wohnwagen geſtellt. Bei den Zigeunern, die aus der Türkei ſtammten, fand man in den Schubläden der Kommode eine Unmenge Kleingeld, 10⸗, 5⸗Pfennigſtücke und Kupfermünzen, das etwa 10 Ztm. hoch aufgeſchichtet war. Einer der Zigeuner hatte etwa 1000 Mk. und ein anderer einige hundert Mark Bargeld bei ſich Dazu hatten die Zi⸗ geuner noch große Brot⸗ und Wurſtvorräte, die ſie ſich erbettelt hatten und wovon eine erheb⸗ an bereits verſchimmelt und verdor⸗ n war, Die Geſellſchaft wurde nach Gießen zum Amtsgericht gebracht und dort wegen banden⸗ mäßigen Umherziehens zu einer empfindlichen Geldſtrafe verurteilt. Die Zigeuner zahlten ihre Strafe in Bar und zogen dann weiter. Mit 72 Jahren noch im Reichsberufswettlampf LPDD. Gietzen. Bei der Kreiswaltung Wet⸗ terau der DAF. hat ſich die 72 Jahre alte Maſſeuſe Maria Böhm aus Bad⸗Nauheim zur Teilnahme am Reichsberufswettkampf 1938 emeldet. Die Frau dürfte nicht nur die älteſte eilnehmerin im Kreiſe Wetterau. ſondern vielleicht im ganzen Reichsgebiet ſeir Schwere Verbrennungen durch Alkohol Bingen. In einer Binger Weinbrennerei wollte eine Arbeiterin Brennmaterial auf das Feuer im Ofen legen. Das Mädchen hatte von der Arbeit her noch Alkohol an den Händen, der ſich, als es dem Feuer nahe kam, entzün⸗ dete. was ſchwere Brandwunden an beiden Händen verurſachte. Die Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht. Schiff im Moſeleis feſigefahren Koblenz. An der Moſelmündung verſuchte das Motor⸗Perſonenſchiff„Marienburg“ ſich wegen des Eisganges in Sicherheit zu bringen. Als das Schiff nun unter der Moſeleiſenbahn⸗ brücke hindurch wollte, ſetzte ſich unter dem Schiffsboden derart viel Eis feſt. daß das Schiff trotz großer Vorſichtsmaßnahmen nicht mehr weiterkam. Es wurde ſozuſagen buchſtäb⸗ lich aufs Eis geſetzt. Alle Bemühungen, es los⸗ zuturnen hatten keinen Erfolg. Da anſteigen⸗ des Moſelwaſſer gemeldet iſt, erhofft man auf dieſe Weiſe die Rettung. Das„dicke Ende“ kam hinterher St. Johann. Fünf luſtige Mädchen aus St. Johann haben, wie erſt jetzt bekannt wird, in der Silveſternacht ein eigenartiges Erlebnis gehgbt. In beſter Stimmung hielten ſie einen AAtofahrer an, der ſie dann auch nach lan⸗ gem hin und her mitnahm nach Mainz zur Silveſterfeier in der Stadthalle. Der Autofah⸗ rer brachte die Mädchen in die Stadthalle und fuhr dann wieder zurück. Kurz darauf ſtanden die Mädchen ziemlich ratlos in der Stadthalle, denn erſt jetzt kam ihnen zum Bewußtſein, was ſie ſich„eingebrockt“ hatten. Sie ſuchten ihren Kavalier, den Autofahrer, doch der war längſt wieder in St. Johann. Nachdem man in meh⸗ reren Straßen von Mainz nach dem„Treuloſen“ vergeblich geſucht hatte, mußten ſich die fünf Grazien wohl oder übel eine Taxe beſtel⸗ len und für teures Geld landeten ſie gegen 6 Uhr früh in St. Johann. Dem billigen Spaß folgte das beure Ende. Durch Kohlenorydgaſe gefiel Honnef(Rhein). Eine ältere Frau aus Honnef hatte abends in ihrem Schlafzimmer ein kleines Kohlenöfchen angeheizt, Kohlen aufgelegt und dann abgeſtellt. Sie begab ſich dann zur Ruhe. In der Nacht bildeten ſich je⸗ doch Kohlenorodgaſe und als am Morgen Mit⸗ bewohner des Hauſes von einer Reiſe zurück- kehrten, fanden ſie die Frau tot Mit dem Naſiermeſſer tödlich verletzt Kaub(Rhein). Die 24 Jahre alte junge Frau Ella Kappus aus dem Nachbarort Weiſel hat ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht am Halſe ſchwere Verletzungen mit einem Raſiermeſſer beigebracht. Sie lief dann in den Garten, wo ſie zuſammenbrach und ſpäter von ihren Ange⸗ hörigen tot aufgefunden wurde. Kleine Urſache- große Virkung Enkirch(Moſel). Auf eigenartige Weiſe ging eines Geſchäfts⸗ hauſes in Trümmer. Vor dem Fenſter lag ein Brikett auf der Straße. das von einem Fuhr⸗ werk verloren worden war. Als ein Auto die Strecke paſſierte, wurde das Brikett von dem Autorad erfaßt und mit Wucht zur Seite ge⸗ ſchleudert. Das Brikett flog in das Schau⸗ fenſter, das zertrümmert wurde. Schreckliches Ende Bretten. In einem Anfall geiſtiger Störung lief der 75jährige Schneidermeiſter Franz Sche⸗ rer auf dem Bahnkörper umher. Dabei geriet er unter den Eppinger Perſonenzug und wurde zu Tode zermalmt. 8 Schwerverletzte kroch kilometerweit auf den nien Hermeskeil(Hochw.). Ein junges Mädchen aus Pluwig, das auf der Romika bei Guſterath beſchäftigt iſt, machte ſich abends auf den Heim⸗ weg. Unterwegs ſtürzte es auf der ſchneeglat⸗ ten Straße und erlitt einen Unterſchenkelbruch. Als ſeine Hilferuſe nicht gehört wurden, machte in dem ſchwerverletzten Zuſtand auf den Weg nach Guſterath Es rutſchte dabei auf den Knien etwa einen Kilometer weit und zam bis in die Nähe von Guſterath. Die erneuten Hilferufe wurden alsdann im Ort gehört und als man das Mädchen fand, lag es völlig erſchöpft auf Bunke Tageschronik Dem Ofenfeuer zu nahe gekommen Bühl. In Sasbachwalden kam das 77 Jahre alte Fräulein Vollmer dem Ofenfeuer zu nahe, ſodaß die Kleider in Brand gerieten. Das Feuer konnte ſehr ſchnell durch Nachbarsleute erſtickt werden. Die Greiſſin erlitt jedo infolge der Aufregung einen Herzſchlag, der den als⸗ baldigen Tod herbeiführte. Wieder Pferdepoſt in Hochwald und Eifel? Simmern. Vor fünf Jahren fuhr die letzte Pferdepoſt im Regierungsbezirk Trier. Der Wagen war ſchon recht gebrechlich und die Gäule alt. Wehmütig ſahen damals die Be⸗ wohner der Ortſchaften dem Gefährt nach. Jetzt hoffen die Bewohner des Trierer Land⸗ bezirkes, beſonders der ſchönen Gegenden des Hochwaldes und der Eifel zuverſichtlich, daß bei der Wahl, die der Reichspoſtminiſter trifft, auch die eine oder andere Strecke ihres Bezir⸗ kes mit berückſichtigt wird und daß bald wie⸗ klingen wird. Ein Dorf ſucht eine Zan „Schlüchtern. Eine luſtige Saujagd nicht all⸗ täglicher Art wird aus dem Vorſpeſſartdorf Seidenroth im Kreiſe Schlüchtern berichtet. Ein Bauer wollte ein Schwein nach Marjoß zum Eber führen. Auf dem Heimweg mußten Mann und Sau eine Eisſpalte paſſieren, über die das Borſtenvieh abſolut nicht 1 Tier ich wollte. Die Folge war, daß das Tier ſich ſelbſtändig machte und, froh der nun einmal gewonnenen Freiheit, in die großen Waldun⸗ gen des Speſſarts flüchtete. Sie ward nicht mehr geſehen. Alle Tage ſuchte eine Anzahl Seidenröther Ortsbürger nun die Sau in den Waldbezirken Mernes, Marjoß, Alsberg und Steinau, jedoch ſtets mit negativem Erfolg. Man ſichtete zwar das Tier, aber die Sau ging wieder durch. Der Schweinehirt glaubte ganz beſtimmt, daß es ihm als Fachmann gelingen werde, des Tieres Herr zu werden. Als er ſich aber nur in der Ferne zeigte, riß das Schwein aus. Am Neufahrstag hatte ein Mann aus Seidenroth das Glück,„Jagdherr“ zu werden. Er ſichtete nämlich die Ausreißerin und verſtändigte die Ortseinwohner durch Fern⸗ ſprecher. Dann rückten 40 bis 50 Seidenröther mit Hunden, Stangen, Spießen und Seilen los. Nach mehrſtündigen Bemühungen hatten ſie endlich das Tier in der Gewalt, und im Triumphzug, an dem das ganze Dorf Anteil nahm, ging es heim. Die Mutter des Bauern gab zu Chren der Wiederheimgekommenen eine regelrechte Feſtmahlzeit und die Sau wurde ſogar, wie man in ländlichen Bezirken immer noch ſagt„abgephotographiert“. Blick in den Gegen das Arbeilszeilgeſetz vergangen Frankfurt a. M. Vor dem Sozialen Ehren⸗ gericht hatte ſich der Inhaber einer Bäckerei und Conditorei mit Cafébetrieb wegen grober Verſtöße gegen das Arbeitszeitgeſetz zu ver⸗ antworten, Der Angeklagte, der zur Zeit eine Freiheitsſtrafe verbüßt, hat mehrere Gehilfen beſchäftigt und von ihnen die Leiſtung von Ueberſtunden verlangt, ohne ſie dafür zu ent⸗ lohnen. Der Beklagte iſt bereits vom ordentli⸗ chen Gericht wegen Ueberſchreitung der Ar⸗ beitszeit zu einer Geldſtrafe verurteilt wor⸗ den. Dieſe Strafe wurde ihm in dem Verfah⸗ ren vor dem Sozialen Ehrengericht weit höher angerechnet wie früher gegen ihn verhängte Strafen wegen Münzvergehens und Schleich⸗ handels mit Rauſchgiften. Die Geſellen des Angeklagten gaben zu. daß länger als acht Stunden gearbeitet wurde und äußerten ſich: „Es war uns klar, daß bei der billigen Berech⸗ nung, die nötig war, um konkurrenzfähig zu ſein, keine Bezahlung der Ueberſtunden mög⸗ lich war.“ Es zeugt aber von unſozialem Geiſt, wenn ein Betriebsführer unbezahlte Ueber⸗ ſtunden leiſten läßt, um billiger liefern zu können als die Konkurrenz. Im vorliegenden Fall haben die Gefolgſchaftsmitglieder Jahre hindurch 10 bis 12 Ueberſtunden in der Woche geleiſtet, ohne daß ſie für die Mehrarbeit ent⸗ lohnt wurden und der Angeklagte hat Tauſende von Mark erſpart durch die Ausbeutung ſeiner Gefſolg⸗ ſchafts mitglieder. Im nationalſozia⸗ liſtiſchen Staat aber wird ein ſolches Verhal⸗ ten nicht geduldet. Der Angeklagte, der aus egoiſtiſchen Intereſſen handelte, um ſeine Prei⸗ ſe niedrig zu halten, wurde zu 750 RM. Geld⸗ ſtrafe verurteilt Leichfferliger Proviſionsverkreker Frankfurt a. M. Wegen fortgeſetzten Betrugs in zwei Fällen und Betrugs im Rückfall verur⸗ teilte die Große Strafkammer den Proviſons⸗ vertreter Chriſtian G. zu anderthalb Jahren Gefängnis. Die Ausübung des Proviſonsver⸗ treterberufs wurde ihm auf die Dauer von 2 Jahren unterſagt. In der Urteilsbegründung wurde darauf hingewieſen. daß auf den Fall das Wort zutreffe:„Sage mir. mit wem Du umgehſt und ich ſage Dir. wer Du biſt.“ Der Angeklagte ſei ein tüchtiger Vertreter. der es verſtehe, ſeine Ware abzuſetzen. Er war für eine jüdiſche Firma tätig, die ſich zu tarnen wußte. Strohmänner beſaß und völlig unklare Ge⸗ ſchäftsgrundſätze hatte. So war es unklar, zu welchen Bedingungen der Angeklagte beſchäf⸗ tigt wurde, welche Unkoſten er berechnen konn⸗ te uſw. Auf dieſer durchaus unklaren Grund⸗ lage hat der Angeklagte jahrelang gearbeitet. Er kam mit der Propiſion nicht aus und hatte keinen Ueberblick, was ihm zuſtand. Er lebte gut, leiſtetete ſich Autofahrten und trieb die Speſen hoch. Wenn er in Not war, wandte er ſich, ohne Inkaſſovollmacht zu beſitzen, an dem Boden. Man brachte es in ein Kranken⸗ Kunden und kaſſtierte Beträge ein. die er für der das wohlbekannte Lied des Poſtillons er⸗ Zwiſchen Tür und Pfoſten eingeklemmt tot aufgefunden Kaſſel. Im Stadtteil Bettenhauſen iſt eine 29jährige Ehefrau unter eigenartigen Umſtän⸗ den ums Leben gekommen. Sie wurde in der Wohnung zwiſchen Tür und Pfoſten einge⸗ klemmt vorgefunden. Die polizeilichen Ermitt⸗ lungen haben ein Verſchulden dritter Perſonen nicht ergeben. Nach der gerichtsärztlichen Un⸗ terſuchung wurde ein plötzliches Verſagen der Herztätigkeit als Todesurſache feſtgeſtellt Vom Junge überfahren ..und unverletzt geblieben Berlin, im Januar Vor den Augen zahlreicher auf dem 1 5 ſteig Wedding wartender Fahrgäſte ſtürzte ſich nachmittags ein Mann vor einen aus Richtung Oſtkreuz einfahrenden S⸗Bahnzug. Obwohl der Zugführer ſofort ſtark bremſte, 111 mehrere Wagen über den Lebensmüden inweg. Das Schlimmſte. holte man den Mann unter dem Zuge hervor, doch zur allgemeinen Ueberraſchung ſtellte ſich her⸗ aus, daß er völlig unverletzt geblieben war. Er war ſo glücklich zwiſchen die Gleiſe gefal⸗ len, daß die einzelnen Wagen des Zuges über ihn hinweg gingen, ohne ihn zu berühren. Lokomolive erfaßt drei Perſonen Bromberg, 9. Januar. Am Freitag ereignete ſich in der Nähe von Thorn ein folgenſchwerer Autounfall. Als ein von Graudenz kommender beſchleunigter Perſo⸗ nenzug den Bahnübergang bei der Förſterei Liſſomitz paſſierte, kam im gleichen Augenblick ein Perſonenauto, das von der Lokomotive er⸗ faßt und mehrere hundert Meter weit mitge⸗ ſchleift wurde. Der Kraftwagen wurde vollſtän⸗ dig zertrümmert. An der Unfallſtelle fand man die Leichen dreier Perſonen, während eine vierte Perſon wie durch ein Wunder nur leicht ver⸗ letzt wurde. Abſturs eines Suchflugzeuges in Amerika New Pork, 10. Jan. Die Suche nach dem Marinebombenflugzeug. das ſchon ſeit Mittwoch mit ſeiner Beſatzung von ſieben Mann vermißt wird, wird immer noch fortgeſetzt. Dte Suche hat am Samstag ein neues Opfer gefordert. Wie aus San Pedro (Kalifornien) gemeldet wird, hat der Oberbe⸗ fehlshaber der 1 mitgeteilt, daß ein Suchflugzeug bei dem Verſuch, auf dem Deck des Flugzeugmutterſchiffes„Saratoga“ zu lan⸗ den, abſtürzte. Während das Flugzeug in ſich behielt. Es gelang ihm auch Kredite zu Brand geriet und verſank, konnte die Beſatzung gerettet werden. Gerichtssaal erlangen. In einem Fall machte er ſich der Zechprellerei ſchuldig. Wegen Blufſchande ins Juchthaus Hanau. Von der Großen Strafkammer Ha⸗ nau wurde am Freitag der 42 Jahre alte A. Maier. der bis 1933 der Häuptling der kom⸗ muniſtiſchen Stadtverordnetenfraktion war. wegen Blutſchande und Abtreibung zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Mit ſeiner jetzt 22 Jahre alten Tochter hatte er, als dieſe noch nicht 14 Jahre alt war, bereits unzüchtige Handlungen vor⸗ genommen und nachher fortgeſetzt mit ihr Blutſchande getrieben. Als ſich 1935 und 1937 die Folgen des Verkehrs zeigten. nahm er ſelbſt Abtreibungen vor. Nach der letzten Ab⸗ treibung mußte die Tochter wegen der entſtan⸗ denen Folgen dem Krankenhaus zugeführt werden. Die mitangeklagte Tochter erhielt 5 Monate Gefängnis. 5 Mit dem Meſſer auf Kirchweihgäſte Auerbach a. d. B. Ein Auerbacher Ehepaar machte bei der Rückkehr von einer Autofahrt in Hähnlein, wo gerade Nachkirchweih gefeiert wurde, kurze Raſt. Dabei ſtellte von einigen Hähnleiner Burſchen einer der Frau beim Var⸗ übergehen das Bein. Zur Rede geſtellt wurde er noch frech dazu. Die Frau rief ihren Mann zu Hilfe, worauf das Rudel Burſchen über die beiden Fremden herfiel. Beide Ehegatten er⸗ litten dabei auch Verletzungen durch Meſſerſti⸗ che. Die Polizei konnte den Meſſerſtecher nicht ermitteln, aber zwei an dem Ueberfall betei⸗ ligte Hähnleiner ſtanden am Freitag in Darm⸗ ſtadt vor dem Schöffengericht. Dort wurde ein Burſche, der ſeine Beteiligung zugab, wegen Körperverletzung zu einer Geldſtrafe von 100 Mark verurteilt, der andere mußte mangels Beweiſes freigeſprochen werden Hochſtapler als„Regierungsral“ Ludwigshafen. Eine Reihe toller Gauner⸗ ſtückchen leiſtetete ſich der 29 Jahre alte ledige Wilhelm Lintz aus Ludwigshafen, der wegen ſeiner Schwindeleien ſchon öfters die Gerichte beſchäftigt hatte. Nach Verbüßung ſeiner letzten Strafe im Herbſt vergangenen Jahres ging er ſofort wieder auf Betrügereien aus. Als Re⸗ gierungsrat ſtellte er ſich einem jungen Mäd⸗ chen auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt vor und verſtand es durch ſein gewandtes Auftreten, nicht nur einige Zeit bei ſeinen zukünftigen Schwiegereltern zu wohnen. ſondern erleichter⸗ te auch ſeine Braut um einen Betrag von 150 Mark. Bei einer Mannheimer Autovertretung beſtellte der Schwindler einen Kraftwagen mit Spezial ⸗Karoſſerie zum Preiſe von 7750 RM Die Firma mußte die Karoſſerie einem anderen Werke in Auftrag geben und iſt heute noch an dieſes Geſchäft gebunden. Weiter legte der „Herr Regierungsrat“ einen Ludwigshafener Juwelier dadurch hinein, daß er auf Pump ein Paar Trauringe und einen Brillantring für 800 RM. kaufte und natürlich das Bezahlen vergaß. In ein goldenes Armband ließ er ſich de, daß der Schwindler am 9. Oktober verhaf⸗ tet wurde, iſt es zu danken, daß der Juwelier nicht auch noch um dieſes Schmuckſtück im Werte von 300 Mark geſchädigt wurde. Lintz wurde nunmehr vom Ludwigshafener Schöffengericht aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Er war in vollem Umfange geſtändig und nur dieſer Umſtand bewahrte ihn vor dem Zuchthaus. Zweieinhalb Jahre Gefängnis wurden für die neuen Schwindeleien als ausreichende Sühne erachtet. Lintz nahm die Strafe ſofort an. Bekrogene„Kaffeeſchüſſel-Sparer“ Pirmaſens. Ein Uebrigbleibſel aus dem Nachkriegsdurcheinander war der Spar⸗ und Verloſungsverein Langemühl bei Pirmaſens. Die Mitglieder dieſes ſogen. Vereins der„Kaſ⸗ feeſchüſſel⸗Sparer“ entrichteten wöchentlich klei⸗ ne Beträge, die auf Sparkarten quittiert wur⸗ den und erhielten Gutſcheine. für die ſie in mehreren Pirmaſenſer Geſchäften Einkäufe ma⸗ chen konnten. Irgendwelche Satzungen exiſtier⸗ ten nicht. So war es auch nicht weiter ver⸗ wunderlich, daß der„Schatzmeiſter“ des Spar⸗ vereins, der 39 Jahre alte Friedrich Fauſt aus Langmühl, nach„altem Brauch“ ohne Wiſſen des Vorſtandes aus der Vereinskaſſe Darlehen an Privatperſonen gab. Insgeſamt ſind im Laufe der Jahre 1936 und 1937 rund 1000 RM. weggegeben worden. Erſt als ſich Pirmaſenſer Geſchäftsleute beſchwerten, weil ſie für die Gutſcheine kein Geld mehr erhielten. kam der Schwindel ans Licht. Der Verein wurde aufge⸗ löſt und die Geſchäftsleute hatten das Nach⸗ ſehen. Vor dem Schöffengericht Pirmaſens gab es am Freitag ein entſprechendes Nachſpiel. Infolge der völlig fehlenden Belege konnte nicht mehr genau feſtgeſtellt werden. wieviel Geld insgeſamt auf dieſe Weiſe in unrechte Hände gekommen iſt. Verſchiedene Helfer des „Schatzmeiſters' kaſſierten nebenber und behiel⸗ ten oft höhere Beträge in ihrer eigenen Taſche. Fauſt wurde wegen fortgeſetzter Veruntreuung zu drei Monaten Gefängnis und 100 RM. Geldſtrafe verurteilt, der Mitangeklagte Käs 1 gleichfalls mit drei Monaten Gefängnis eſtraft. Belrogene Kleinſiedler Kaſſel. Die Große Strafkammer in Kaſſel verurteilte den am 12. Juni 1890 geborenen 5. Eichler aus Kaſſel wegen Untreue in Tat⸗ einheit mit Unterſchlagung und wegen Betrugs zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis, ſowie zu 300 Mark Geldſtrafe. und den am 6. Januar 1888 in Kaſſel geborenen Julius Groß wegen Untreue und Arkundenfälſchung in Tateinheit mit verſuchter Erpreſſung zu acht Monaten Ge⸗ fängnis und 200 Mark Geldſtraſe. Groß war Vereinsleiter des im Auguſt 1934 in Kaſſel ge⸗ gründeten Kleinſiedlervereins„Nordend“, wäh⸗ rend Eichler die Vorarbeiten. die Finanzie⸗ rungspläne uſw. zu bearbeiten hatte. Dreißig Häuſer ſollten errichtet werden. da aber kein Grundbeſitz und nur wenig Geld norbanden war, mußten Hypothekengelder und Reichsbürg⸗ ſchaften erſtrebt werden. 79600 Mark wollte der „Deutſche Ring“ in Hamburg als Darlehen gegen beſtimmte Sicherungen gewähren. Be⸗ digung war vor allem, daß für den 40 Prozent der Geſtehungsunkoſten überſteigenden Teil des Darlehens Reichsbürgſchaften beſchafft und 30 Prozent des Kapitals von den Siedlern ſelbſt aufgebracht wurden. Dieſe 30 Prozent ſollten nachgewieſen und auf ein geſperrtes Konto ein⸗ gezahlt werden, über das nur die beiden An⸗ geklagten in gemeinſchaftlicher Zeichnung mit einem Vertreter der Siedler verfügen konnten. Die Angeklagten haben nicht nur willkürlich über dieſes geſperrte Konto verfügt, ſondern ſie haben auch eingezahlte Gelder von Sied⸗ lern, die noch gar nicht zum Bauen gekommen waren, verbraucht und ſich ſelber in unrechtmä⸗ ziger Weiſe bereichert. Schließlich wurde die Zahlung des Darlehens verweigert, weil die erforderlichen Unterlagen nicht beſchafft wur⸗ den und auch die Reichsbürgſchaften ausblie⸗ ben, aber nur deshalb, weil auch da wieder die Unterlagen nicht beigebracht worden waren. Auch das ſind— Rekorde Raſieren in Sekunden— Der Sieger im Bananeneſſen London, im Januar. Bob Hardy iſt geſtorben. Der Mann hat wei⸗ ter keine Bedeutung gehabt, aber England kannte ihn doch, weil er durch eine„Kunſt“ von ſich reden machte, in der er Meiſter war und alle Rekorde brach. Mit Hardy ſtarb ein Selbſt⸗ raſierer von ungewöhnlicher Schnelligkeit. 12 Sekunden brauchte Bob Hardy für eine normale Raſur. Nahm er ein Taſchenmeſſer, ſo benö⸗ tigte er allerdings 20 Sekunden, wogegen der Gebrauch eines Geflügelmeſſers 47 Sekunden erforderte. Mit einem Raſiermeſſer, aber mit verbundenen Augen, vermochte ſich Hardy in 27 Sekunden zu raſieren. Selbſtverſtändlich ſtets tadelloſe Arbeit, ſonſt wäre ſie ja nicht Rekord geweſen. Die Vereinigten Staaten haben nun auch einen Rekord im Bananeneſſen. Er wurde in Oakland aufgeſtellt, und zwar mußten Dörr⸗ bananen gegeſſen werden. Eduard Bonnet wurde mit 676 Pfund Sieger, während Charles Nem⸗ ſchick nur 44 Pfund ſchaffte. Eine beſonders ſchwere Bedingung war die, daß während des Wetteſſens niemand trinken durfte. Bonnett, der Gewinner, wollte es ſofort nachholen, denn die Dörrbananen hatten ihn gänzlich ausgedörrt. Da aber erhob der anweſende Arzt Einſpruch. Bonnett mußte mit dem Trinken noch einige Zeit warten, anſonſten er bei der Quellfähigkeit der Dörrbananen unweigerlich geplatzt wäre. Und das wollte man ſelbſt im ſenſationslüſter⸗ zwei Brillanten einſetzen und nur dem Umſtan⸗ nen Amerika nicht. —— r 2 Aeklung Fümtraunde! Das Ula-Solhenlmuert Fanny Elnler Ein überzeugender Sieg unjerer„Amicitia“ Mit einer 4:1⸗Packung ließ mag Weinheim wieder ziehen Des Wetters Ungunſt blieb ohne Wirkung Wie ſchon ſo oft in den letzten Monaten herrſchte in hieſigen Sportkreiſen auch geſtern wieder ſogenannte Großkampfſtimmung. Der Fußballverein 09 Weinheim, der einzige Ver⸗ ein, der in der diesjährigen Saiſon unſerer Amicitia eine Niederlage beibrachte, erſchien zum Rückſpiel! Zwar lautete der damalige Sieg der Weinheimer nur 2.1, alſo höchſt knapp; doch es genügte, um dem geſtrigen Spiel ſeine beſondere Zugkraft zu verleihen. Was braucht man da ſchon noch mehr zu ſagen! Iſt es da vielleicht ein Wunder, wenn ſich trotz des ſchlechten Wetters, alles was am Sport im allgemeinen und beſonders aber an dem Formanſtieg unſerer Amicitia inte⸗ reſſiert iſt(und das ſind heute nicht wenige!) auf die Beine machte, den Weg zum Wald⸗ ſportplatz einſchlug. Niemand wollte fehlen, man wollte dabei und ſeiner Mannſchaft Rück⸗ grat ſein! Wahrlich eine freudige Feſtſtellung! Ueberflüſſig zu erwähnen, daß der„Mann an der Kaſſe“ in beſonders guter Laune war und einen ſtändig ſchmunzelnden Geſichtsausdruck ablegte. Wahrſcheinlich iſt er angenehm ent⸗ täuſcht worden. Wer wäre dies übrigens auch nicht! Denn letztenendes hat doch auch die Witterung auf einen Spielbeſuch nicht wenig Einfluß. Und man könnte nicht gerade behaup⸗ ten, daß geſtern ausgeſprochenes Fußballwet⸗ ter war! Von oben zeitweiſe Regen... und unten der ſchon ſprichwörtlich gewordene Matſch des tauenden Schnees! Sollte dies nicht ein wenig Beſorgnis erregen? Logiſch gedacht ſchon, aber es erwies ſich, daß trotz alledem jede Sorge umſonſt war! Viernheims Sportanhänger ließen ſich durch nichts ab⸗ halten, ſie kamen, ſtanden ihrer Mannſchaft treu zur Seite und halfen ihr... ſiegen! Nicht wenig erſtaunt war man, als beim Betreten des Sportplatzinneren ſich dem Auge ein vollſtändig ſchneefreies Spielfeld bot. Nur hie und da ein paar Waſſerpfützen, ſonſt ging alles in Ordnung. Die günſtigſten Vorbedingungen waren alſo gegeben. Es war dies eine lohnende und dankbare Tat der Ver⸗ einsführung der Sportvereinigung, die zur Durchführung dieſer Maßnahme keine Mühe und Arbeit geſcheut hat und letztenendes die Austragung der Begegnung auf dieſe Weiſe ſicherte. Andernfalls wäre gleich ſo vielen anderen Spielfeldern geſtern auch 1. Wald⸗ ſportplatz unbeſpielbar geweſen. o aber wurde beiden Mannſchaften der Grundſtein zu ihrer ungehemmten Entfaltung gelegt. Ein Spiel von beſonderer Bedeutung! Der Spielausgang war ſowohl für Wein⸗ heim als auch für Viernheim von beſonderer Bedeutung, trug entſcheidenden Charakter. Während es einerſeits darum ging, den An⸗ ſchluß an die Spitzengruppe nicht zu verlieren, galt es andererſeits, ſeine Meiſterſchaftsaus⸗ ſichten zu wahren und ſich ſeiner derzeitigen ziemlich ungefährdeten Spitzenſtellung würdig zu erweiſen. Und heute kann man ſagen, daß Weinheim in ſeinen Beſtrebungen wohl geſchei⸗ tert iſt, Viernheim aber ſein Vorhaben glän⸗ zend zur Durchführung brachte. Unſere Ami⸗ citia hat erneut den untrüglichen Beweis erbracht, daß ſie heute in Unterbaden⸗Weſt die durchſchlagskräftigſte und vor allem be⸗ ſtändigſte Mannſchaft iſt und der größte Teil der übrigen Mannſchaften ſich dem fußbal⸗ leriſchen Können der„Grünen“, auch nicht annähernd nähern kann. Dieſe Beobachtung konnten wir ſchon des öfteren wahrnehmen und geſtern wurde dies uns wiederum offen⸗ bar. Weinheim blieb ſowohl taktiſch als auch techniſch weit unterlegen. Niemals wogen ihre Leiſtungen und ihr noch ſo großer Eifer die Ueberlegenheit der tapferen Viernheimer auf. Letztere vollbrachten wieder eine Geſamtlei⸗ ſtung, die einzig daſteht und deshalb beſonders lobenswert iſt. Nicht Einzelkönner verhelfen Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 13 11 1 1 40:13 23 Käfertal 14 7 3 4 35:28 17 09 Weinheim 6kͥ Feudenheim 12 n Seckenheim 10 1 07 Mannheim 13 5— Friedrichsfeld 10 ẽÜ mn ˖½m(m. Phönix M'heim 141ͤ 1 Ilvesheim 1 1[»ͤ Heddesheim 111 ˖ͤ, · 08 M'heim 1 8 Neulußheim N„( Hockenheim%%% hier zum Sieg, nein, es iſt das gemeinſame Schaffen, es iſt das harmoniſche Ineinander⸗ greifen der geſamten Mannſchaftsteile. Das iſt das Schöne, das der Spielweiſe unſerer „Grünen“ das Gepräge gibt. Und das i es auch, was uns unverzagt in die Zukunft blik⸗ ken läßt. Ein Mannſchaftsgebilde, das beſeelt iſt von einem ſolch guten Willen, einer 5 chen Energie und geradezu vorbildlichen Ka⸗ meradſchaft, läßt ſich nicht ſo leicht unret⸗ kriegen! Da müſſen ſchon ſchwere Riffe auf⸗ treten und ſchwere Stürme ſich einſtellen, an welchen eine ſolche Elf zerſchellen und Mut und Hoffnung verlieren ſollte! Die erſten 45 Minuten ö Schon vom Anſpiel weg entwickelt ſich ein forſches Tempo. Jedoch iſt ſowohl Weinheim als auch Viernheim nicht frei von einer ge⸗ wiſſen Erregung, die ſich in der verzettelten Spielweiſe bemerkbar macht. Kiß 3 hat in den erſten Minuten ſchon eine glänzende Chance, doch wenige Meter vor dem Tor ver⸗ gibt er durch weites Danebenſchießen. Wein⸗ heims Spielweiſe wirkt immer noch zerfahren, währenddem Viernheim ſich nach und nach findet. Angriff auf Angriff wird vorgetragen, des Gegners Hüter ſteht mehrmals im Brenn⸗ punkt des Geſchehens. Doch vorerſt will nichts gelingen. Einmal iſt es Koob, der vergibt, dann wieder Kiß 3 und einmal wurden ſich Müller J. und Kiß 2 nicht einig, wer heben ſoll, und überließen das Leder dem Gegner. So verſtrich Minute um Minute, drückend war die Ueberlegenheit unſerer Mannen, aber im⸗ mer wieder klärte der famoſe Torhüter Wein⸗ heims durch glänzende Paraden. Bis dann eine Flanke von rechts zu Kiß 4 kommt, der durch gelungene Täuſchung die Verteidigung ſtehen läßt und kaltblütig zur 1:0⸗Führung einſendet. Die Gäſte kommen nur zu gelegent⸗ lichen Angriffen, denen aber Kiß 1 und der ruhig und bedacht arbeitende Martin H. die Gefährlichkeit rauben. glaubte man an einen 1:0⸗Halbzeitſtand, als plötzlich Kiß 3 vor des Gegners Tor auftaucht, jedoch beim Schießen unfair angegangen wird. Den ver⸗ hängten Elfmeter verwandelt Müller J. mit gewohnter Sicherheit.— Halbzeit. Nach Wiederanſpie l kommen zunächſt die Gäſte etwas auf, müſſen aber bald wieder das Kommando an Viern⸗ heim abgeben. Es entwickelt ſich das gleiche Bild wie vor dem Wechſel. Die emſig arbei⸗ tende Läuferreihe der„Grünen“ wirft den Sturm immer wieder nach vorn. Aber nichts ſtellt ſich ein, lediglich aufeinanderfolgende Ek⸗ ken ſind die Erfolge. Eine ſolche kommt zum freiſtehenden Kiß 4, aber in hohem Bogen geht der Ball über das Tor. Kiß 3 trifft die Au⸗ ßenſeite des Tores und ein Scharfſchuß von Müller J. ſtreift knapp über die Latte. Tolle Szenen ſpielen ſich in des Gegners Strafraum ab. Da ſteuert Kiß 4 mit dem Ball auf das Tor, trotz harten Drängens bringt er das Leder zur Mitte, Müller J. iſt zur Stelle und braucht nur noch einzuſchieben. Weinheim liegt jetzt etwas im Angriff, die Viernheimer Läuferreihe iſt zu weit aufgerückt, von links kommt der Ball zur Mitte, eine kurze Drehung des Mittelſtürmers und für Krug unhaltbar ſitzt das Leder in den Maſchen. Jetzt drängt wieder Viernheim, wiederum ſteht des Gegners Torhüter, der 3 einige Minuten ver⸗ letzt ausſcheiden mußte, im Mittelpunkt. Das Spielende naht, ſchon ziehen die Zuſchauer ab, als Kiß 3 einer Steilvorlage nachgeht und mit dem Schlußpfiff des Unparteiiſchen zum vier⸗ ten Mal ins Schwarze trifft. Alle übrigen Begegnungen in Unterbaden⸗ Weſt kamen nicht zur Durchführung, da die Spielfelder vollſtändig aufgeweicht und un⸗ beſpielbar waren. Wer will Offizier im Heere werden? Das Oberkommando des Heeres macht auf folgendes aufmerkſam: Die Schüler von Voll⸗ anſtalten, die im Frühjahr 1939 die Reife⸗ prüfung ablegen und den Offizierberuf im Heere ergreifen wollen, müſſen das Bewer⸗ bungsgeſuch um Einſtellung als Fahnenjunker im Herbſt 1939 bereits jetzt— und zwar in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März— einreichen. Im eigenen Intereſſe der Bewerber liegt es, wenn ſie das Geſuch möglichſt bald einſenden. Alle Einzelheiten, die bei der Be⸗ werbung zu beachten ſind, ſind aus Merk⸗ blättern erſichtlich, die bei allen Truppenteilen und Wehrerſatzdienſtſtellen zu haben ſind. 6 mit Wing Birgel und Linlan Harvey Heute montag nochmals im Central Alarkibericht der Landesbauernſchaft Hejjen⸗Nafjau Die Verladungen von Kartoffeln mußten wegen des Froſtes ganz eingeſtellt werden, nachdem bis vor kurzem noch kleinere Verla⸗ tungen von Fabrik- und Futterkartoffeln vor⸗ genommen wurden. Die Nachfrage in Speiſe⸗ kartoffeln iſt nicht ſehr. zumal die ſtädtiſchen Händler über ausreichende Vor⸗ räte zur Verſorgung des laufenden Platzbe⸗ darfes verfügen. Außerdem werden kleinere Mengen auch im Achſenverkehr noch herein⸗ genommen. Der Verſand von Getreide ging in der zweiten Dezemberhälfte ganz zurück, wird jetzt aber wieder nach Fortſetzung des Druſches und nach Gültigkeit des höchſten Preisſtandes zu⸗ nehmend erwartet, ſoweit das Kontingent noch nicht ganz abgeliefert iſt. Die Verſorgung der Weizenmühlen muß aber zuſätzlich aus eigenen Beſtänden bzw. durch Zuweiſung von der Reichsſtelle geſichert werden. In Roggen ſind die größeren Betriebe beſſer verſorgt, während für einzelne kleinere Mühlen ebenfalls Ver⸗ ſorgungsanträge geſtellt werden mußten. In Braugerſte werden noch kleinere Um⸗ ſätze getätigt. Futtergerſte iſt dagegen nicht angeboten. Auch an Hafer mangelt es, ſodaß ſelbſt die Verſorgung der Heeresverwaltung unbefriedigend iſt. Weizenmehl ſteht in der neuen Einheitstype ausreichend zur Verfügung, während die Be⸗ ſtände in den früheren Sorten ziemlich aufge⸗ braucht ſind. Die Läger in oſtdeutſchem Rog⸗ genmehl ſind reichlich, jedoch haben jetzt in⸗ folge der Schiffahrtsſperre die Neuzugänge aufgehört. Die Abrufe in Roggenmehl erfolgen langſam. Nur bei den hieſigen Mühlen wird der ganze Anfall von Roggenmehl flott unter⸗ gebracht. Die Entſpannung in der Futtermittelver⸗ ſorgung hält infolge der weiteren Abwicklung verſchiedener Zuteilungen an. Nur in Kleie reichen die Zuteilungen für die Verſorgung hauptſächlich der von der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betroffenen Gebiete nicht aus. Der Großviehantrieb mußte in den beiden letzten Wochen auf das zuläſſige Kontingent beſchränkt werden, ſodaß die Metzger genau das 90 prozentige Kontingent zugeteilt erhiel⸗ ten. Die Qualität befriedigte ziemlich. Der Landwirtſchaft muß ein den Marktbedürfniſſen entſprechender Abſtoß des Schlachtviehes em⸗ pfohlen werden. f Der Auftrieb von Schweinen hat wegen des kommenden Preiszuſchlages in der Vorwoche nachgelaſſen. Im neuen Jahre iſt dagegen eine Zunahme zu erwarten, da das 70 prozentige Kontingent wieder voll zugeteilt werden kann. Der Markt benötigt aber wieder fette, ſchwere Schweine, die bei den reichlichen Futtermit⸗ telvorräten zur Zeit herangemäſtet werden können.— Die Kälberauftriebe waren aus⸗ reichend, ſodaß auch hier die Metzger faſt überall das volle Kontingent erhalten konn⸗ ten.— Die Nachfrage nach Schafen hat fuß wegen des Eintopfſonntags gehoben, ſoda die Auftriebe auf allen Märkten geräumt wer⸗ den konnten. Die großen Friſchmilchanforderungen für die 1 5 125 Molteien glatt be⸗ friedigt, zumal die Milchanlieferung gegen Ende des Monats leicht anſtieg. Infolgedeſſen Tabkbauverein Viernheim Dienstagvormittag 8 Uhr an wird das Hauptgut der Gruppen 7 und 8 verwogen. Mittwochvormittag, 8 Uhr, beginnend, das Hauptgut der Gruppen 10, 12 und 15. Der Fachſchaftsführer. f tete open Adhet cdlen tein ſagt ein altes Sprichwort. Man kann es auch auf die Werbung anwenden. Stetige Werbung am rechten Platz führt zuletzt erfahrungsgemäß auch in g den ſchwierigſten Fällen zum Erfolg. Und im Anzeigenteil der bewährten Viernheimer Volkszeitung iſt für Ihre Reklame der richtige Platz, denn dorthin künden Sie Tauſenden die Vorzüge ihrer Reklame. konnte bereits zwiſchen den Jahren die Werk⸗ milchverarbeitung erhöht werden, ſodaß auch die Buttereingänge bei den zentralen Ver⸗ teilern wieder anſtiegen. Da jedoch die bis⸗ herigen Ausgleichslieferungen von der Reichs⸗ ſtelle ſichergeſtellt wurden, werden auch nach der jetzt eingetretenen Kürzung der Butterab⸗ gaben an den Verbraucher noch kleinere Vor⸗ ratsbelieferungen möglich ſein. Das Käſegeſchäft war ruhig. Es ſtand in allen Sorten ein genügendes Angebot zur Verfügung. Eine erhöhte Verwendung von Sauermilchkäſe im Haushalt muß angeſtrebt werden, damit auch die bei den Molkereien anfallenden Quargmengen zweckmäßige Ver⸗ wendung finden. Die Eierverſorgung wird nach wie vor durch vorwiegend ausländiſche Kühlhauseier ge⸗ deckt. Da jedoch der Anfall von Friſcheiern im Inlande noch ſehr gering iſt, werden in den nächſten Wochen noch nicht alle Verbraucher⸗ anforderungen befriedigt werden können. Die Zufuhren von Obſt waren zur Feſtzeit wie auch nachher ſehr reichlich. Das Geſchäft iſt erwartungsgemäß jetzt ruhig, trotzdem die Preiſe ihren niedrigen Stand beibehalten. Außer inländiſchem Kernobſt ſind genügend Bananen, Zitronen und trockene Südfruͤchte angeboten. Die Beſchickung der Gemüſemärkte erfuhr infolge des kalten Winterwetters eine Ein⸗ ſchränkung, beſonders ſoweit es ſich noch um Feldgemüſeſorten handelt, wie z. B. Spitz⸗ wirſing. Für,! wie ae kohl, Spinat und Winterkohl wurden höhere Preiſe erzielt. Für das ſonſtige Gemüſe, das, wie Wurzelgemüſe und Kohl aller Art, reich⸗ lich vor iſt, waren die Preiſe bei ſchleppendem Geſchäft unverändert. 5 Viernheimer Tonfilmichau „Fanny Elßler“ im Central⸗Film⸗Palaſt Heute Montag letzter Tag! Die berühmteſte Tänzerin ihrer 1 Fanny Elßler, ein Liebling der Cane u der Menſchen, erſteht in dieſem großen Ufa⸗ film in der Darſtellung von Lilian ferſteh 1 neuem Leben. Es iſt die herrliche Auferſtehung der„Einzigen und Unvergleichlichen“ von Wien die Wiedererweckung eines tanzenden Wunders! Mit der luxusliebenden Epoche eines Metternich, mit dem Zauber von Wien, der Eleganz von Paris und der Schönheit nächtlicher Tanzfeſte in Schönbrunn erlebt man den höchſten Triumph, die größte Liebe und den bitterſten Zuſammenbruch der größ⸗ ten Tänzerin ihres Jahrhunderts,— Fanny Elßler— und der einzige Sohn Napoleons, der Herzog von Reichſtadt, erleben das höchſte Glück und das bittere Ende ihrer Liebe.— FCC.** 8 2 Hauptſchriftletter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worm Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Enyrim& Co Worms.— DA. XII. 1937 über 1800. 3. St. Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültig. 5 g 2—3 Schreibtiſche, gut erhalten oder neu, ſowie 2—3 Schränke für Akten dergl. Angebote an die Geſchäftsſt d. Bl. mit Preisangabe Baucksacſien in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- Möbel ster Berechnung liefer: 1— 4 unsere Buchdruckere 2 Co. Mannheim Hernneimerbolkszetung Zurückgen. Wonaung Schlafzimmer Eiche, mit Fri⸗ fierkom. 225. 1 Küche 1 Büfett mit Kühlkl., 1 Tiſch 2 Stühle, 1 Hok⸗ ker, 115. Geſamtpr. 340. Zitte beachten! Bei Chi hiffre⸗Anzeigen„unter Nr.. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes“ müſſ Angebote in Form von Briefen oder karten eingeſandt werden. Auf der. mu die Nummer des Inſerates ſtehen, z. B.„ die Viernheimer Volkszeitung, Offerte Nr 500“ oder den. der Anzeige. Dieſt Briefe und Karten leiten wir dann a die Anzeigenaufgeber weiter. In keinem Falle dürfen wir aber die Adreſſe betreffenden Inſerenten bekannt geben. Je Anfrage, auch telefoniſch, i ſt daher voll⸗ ſtändig zwecklos.. tl Be dur 1 Al deutsch Nation nit ei Schwe 11 61 Der de läge leit g 5 ien Wie Die.. Verla Ende fe daß let Wotdindis en 8 gets der r ftihe chef bur, un Aicher 9 ahne 90