doe ung — 1 Ilten örigen g. Verf Aurnz Nut; mA C8, . 6 . 1988 es Tanz! — stel lg; elert lerei 0 6 * Amtsblatt der Bülrgermeiſterel Viernheim[e Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und? Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich etertagen. Botenlohn. durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 11 Freitag ſiernheimer Volkszeliung 298 Berkündigungsblalt der NS d A. Viernheim Anzergen preis: Grundpreis für 1 am Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisiiſte Nr. 6 den 14. Januar 1938 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153 PS L'baſen 15101 .. c c 14. Jahrgang Kabinelt Chaulemps zurückgelrelen Eine Erllärung des Minlſterpräfidenlen in der ftanzöſiſchen Kammer heflige Ausſprache in Paris Vird Chautemps wieder beauftragt? Paris, 14. Januar Miniſterpräſident Chautemps gab heute bei Wiederzuſammentritt der franzöſiſchen Kammer um 3.13 uhr den Geſamtrück⸗ tritt des Kabinetts bekannt.“ Der Miniſterpräſident hatte in ſeiner Rede vor der ſranzöſiſchen Kammer ſeine Pläne zur Wiederherſtellung des Arbeitsfriedens darge⸗ legt und verlangt, daß alles getan werden müßte, um die durch die Streiks entſtandenen Währungsſchwierigkeiten zu beheben. Anſchlie⸗ ßend an ſeine Rede forderte Chautemps das Vertrauen für ſein Kabinett. Angeſichts der ſtarren Haltung der Sozialiſten und Kommu⸗ niſten mußte die Kammerſitzung um einige Stunden vertagt werden. ſtunden. Dabei gab Miniſterpräſident Chau⸗ temps den oben erwähnten Geſamtrücktritt ſeines Kabinetts bekannt. Der Verlauf det Jitzung 89 Paris, 14. Januar Der letzte Teil der 2 der. öſi⸗ ſchen Kammer, die mit dem tritt der Re⸗ gierung Chautemps endete, ſpielte ſich wie folgt ab: Die Linksabordnung der Kammer hatte ſich in einer Sonderſitzung für die heftig umſtrittene „Deviſenfreiheit“ ausgeſprochen. Nach Wiedereröffnung der Kammer kurz vor 3 Uhr morgens, verlas der Kammerpräſident die von der Linksabordnung ausgearbeitete Tages⸗ ordnung. Sie hatte folgenden Wortlaut:„Die Kam⸗ mer billigt, getreu ihren Prinzipien, die Bi⸗ lanz⸗ Währungs⸗ und Sozialpolitik. die in den früheren Abſtimmungen zum Ausdruck ka⸗ men und ſetzt ihr Vertrauen in die Regierung. die finanzielle Aufrichtung im Zeichen der Währungsfreiheit zu ſichern und die Achtung der republikaniſchen Ordnung jedermann aufzu⸗ zwingen. Nach der Verleſung der Tagesordnung gaben die verſchiedenen Fraktionsvorſitzenden ihre Abſtimmungen bekannt. Der radikalſozialiſtiſche Abgeordnete Ebel teilte mit, daß die radikal⸗ ſozialiſtiſche Fraktion für die Regierung ſtim⸗ men werde. Im Namen der Sozialdemokraten ſchloß ſich der Abgeordnete Ferrol dieſer Erklä⸗ rung an. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Ram⸗ mette erklärte, daß die Kommuniſten nicht gegen die Regierung ſtimmen würden, um nicht die Volksfront zu gefährden. Der Kommuniſt entwickelte darauf eine Reihe von kommuniſti⸗ ſchen Forderungen. Miniſterpräſident Chautemps erklärte darauf, daß es der Regierung unmöglich ſei, die Forderungen der Kommuniſten zu erfüllen, und daß, wenn dieſe darauf beſtünden, ihre Handlungsfreiheit zurückzunehmen, er ſie nicht daran hindern werde. Dieſe Erklärung des Miniſterpräſidenten löſte einen gewaltigen Bei⸗ fallsſturm auf den Bänken der Mitte und der Rechten aus, während ſie auf der Volks frontſeite Widerſpruch hervorrief. Es wurde nun eine Suspendierung der Sitzung verlangt. Um 3.30 Uhr gab dann der Pariſer Ra⸗ dioſender Radio⸗Cité bekannt, daß die ſozialdemokratiſchen Miniſter nach dem ſcharſen Zuſammenſtoß zwiſchen Chautemps und den Kommuniſten ihre Demiſſion einge⸗ reicht hätten, was unverzüglich die Demiſſion des Geſamtkabinetts zur Folge habe. Nach der gleichen Quelle ſoll Innenminiſter Dormoy nach dem Wortwechſel zwiſchen Chautemps und dem kommuniſtiſchen Abgeordneten Rammette und der daraufhin von der Kammer verlangten Suspendierung der Sitzung auf die Rednertri⸗ büne geſtiegen ſein und erklärt haben:„Jetzt iſt aber Schluß!“ Der Wiederzuſam⸗ mentritt erfolgte erſt in den frühen Morgen; Nachdem Chautemps bei Wiederzuſammen⸗ tritt der Kammer erklärt habe, daß er zurück⸗ treten werde, wurde bereits hier und da ange⸗ nommen, daß der Präſident der Republik Chau⸗ temps ſchon in den nächſten Stunden mit der Neubildung eines Nee be⸗ trauen werde. Chautemps bei Lebrun Miniſterpräſident Chautemps hat ſich in Be⸗ gleitung ſeiner Miniſterkollegen zum Präſiden⸗ ten der Republik begeben, um ſeinen Rücktritt anzumelden.— Herriot beſtieg zur gleichen Stunde die Tribüne der Kammer und ver⸗ kündete den Rücktritt der Regierung. Beſuch aus Belgrad Jugoſlawiens Miniſterpräſidenk nach Deulſchland abgereist Belgrad. 14. Januar. Miniſterpräſident und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch hat am Donnerstag ſeine Deutſchland⸗Reiſe angetreten. Er verließ die jugoſlawiſche Hauptſtadt in Begleitung ſeines Kabinetsschefs Dr. Dragan Protiſch und des Attachés im Außenminiſterium Dr. Fuad Azabaghitſch um 22.50 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug, an den ein Sa⸗ lonwagen angehängt war. Als er an das Fen⸗ ſter ſeines Wagens trat, erſchollen begeiſterte Rufe auf den„Vater der Jugend“ und„Füh⸗ rer des jugoſlawiſchen Volkes.“ Dieſe Hochruſe endeten erſt, als der Zug den Blicken entſchwun⸗ den war. Judenflut aus Rumänien Ungarns Grenzbevöllerung ſorderl Abwehr des Judenlums Budapeſt, 14. Januar. Aus dem an der rumäniſchen Grenze gelege⸗ nen Komitat Borſod iſt an die Regierung das dringende Erſuchen gerichtet worden, un⸗ verzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um dem Eindringen jüdiſcher Elemente aus Rumänien Einhalt zu gebieten. In der Sitzung des Verwaltungsausſchuſſes dieſes Komitats be⸗ antragte der Reichstagsabgeordnete Baron Radvanſky, unverzüglich von der Regierung eine Verordnung zu erwirken, um das Ein⸗ dringen des Judentums nach Ungarn zu ver⸗ hindern. Der Abgeordnete wies darauf hin, daß die Juden, die aus Rumänien kämen, ſich zunächſt einige Zeit in den ungariſchen Gro ß.⸗ ſtädten aufhielten, dort bei ihrer Sippſchaft Unterkunft fänden und es dann gaunerhaft ver⸗ ſtänden, ſich allmählich unter die Grenzbe⸗ völkerung zu miſchen, um ſchließlich unbemerkt in der Hauptſtadt Budapeſt aufzu⸗ tauchen. Eine Einwanderung füdiſcher Ele⸗ mente aus Rumänien nach Ungarn ſei bereits in Gang. Der Abgeordnete nannte auch die Grenzſtationen, über die bereits das Eindrin⸗ gen von Juden eingeſetzt hat. Der Obergeſpan des Komitats gab die Verſicherung ab, daß er alles tun werde, um wirkſame Maßnahmen der Regierung zu erreichen. Judko Barmals Nachlaß Urteil im Brüſſeler Judenprozeß Brüſſel. 14. Januar. In dem Prozeß gegen den jüdiſchen Millio⸗ nenſchwindler Judko(Julius) Barmat und ſeine Mitangeklagten hat die Brüſſeler Strafkammer heute das Urteil geſprochen. Da der Hauptangeklagte inzwiſchen geſtor ben iſt, iſt das Verfahren gegen ihn ſelbſt erloſchen. Das Gericht ſtellte feſt, daß die meiſten Ankla⸗ gepunkte— Bilanzfälſchung, betrügeriſcher Bankerott uſw.— bewieſen ſeien und erkannte dann auf hohe Freiheits⸗ und Geldſtrafen ge⸗ gen die an den Straftaten beteiligten Direkto⸗ ren der Banken Goldzieher und Penſo ſowie Noorderbank. Als nach der Urteilsverkündung die ſofortige Verhaftung der verurteilten Be- trüger angeordnet wurde, ſtellte ſich zur größ⸗ ten Ueberraſchung heraus, daß als einziger Gy⸗ ſelenk erſchienen war, während die übrigen An⸗ geklagten ſich bekanntlich ſchon vor längerer Zeit aus dem Staub gemacht hatten. Henry Barmat befindet ſich in Polen. und Löwenſtein ließ mitteilen, daß er in einer Klinik im Haag „in Behandlung“ ſei. Wilhelm Jilchner bei Dr. Lipperk Im Namen der Reichshauptſtadt empfing Dr. Lippert(Mitte) den zurückgekehrten Aſienfor⸗ ſcher Wilhelm Filchner(links) im Rathaus. Rechts Erika Filchner, die Tochter des For⸗ ſchers. (Preſſephoto, Zander⸗Multiplex⸗K.) — Freundſchaft zweier Völler Berlin, 14. Januar. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Mi⸗ lan Stojadinomitſch veröffentlicht in einem Sonderheft der Zeitſchrift„Volk und Reich“ nachſtehenden Artikel: Zwiſchen dem jugoſlawiſchen und dem deut⸗ ſchen Volke beſtehen ſeit über einem Jahrhun⸗ dert vor allem auf kulturellem und geiſtigem Gebiet enge und fruchtbare Wechſelbezie⸗ hungen. Die vor kurzem ſtattgefundene Feier des 150. Geburtstages unſeres großen Sprachſchöpfers Vuk Karadzitſch gab be⸗ ſonders auch Anlaß. dieſer Beziehungen zu ge⸗ denken. die ſich in unſerem Volk ſo ſichtbar und für ſein Wirken entſcheidend verkörperten. Erfuhr doch das Werk Vuks eine maßgebliche Förderung durch Jakob Grimm. Goethe und anderen Repräſentanten des deutſchen Gei⸗ ſteslebens der erſten zwei Jahrzehnte des vo⸗ rigen Jahrhunderts. Obwohl ſich Serbien und Deutſchland im Krieg gegenüberſtanden, waren ſie doch nicht Feinde, ſondern tillerliche Gegner. Dies wird ſerbiſcher⸗ und, wie ich weiß, auch deutſcherſeits vorbehaltlos anerkannt. Gleich nach dem Kriege aber begannen die Beziehun⸗ gen zwiſchen unſeren beiden Völkern raſch wie⸗ der zu normaliſieren Ihr Wirtſchafts⸗ verkehr, der heute einen entſcheidenden Fak⸗ tor für beide Länder darſtellt. war ſchon we⸗ nige Jahre nach dem Kriege wieder im Auf⸗ blühen begriffen. Jugoſlawien, das überwiegend ein Agrar ſtaat iſt, und das induſtrielle Deutſchland er⸗ gänzen ſich in ihren wirtſchaftlichen Bedürfniſ⸗ ſen gegenſeitig hervorragend. Deshalb hat auch der Handelsverkehr zwiſchen unſeren bei⸗ den Jahren in den letzten Jahren auf Grund des Handelsvertrages vom Jahre 1934 eine ſo erfreuliche aufſteigende Entwicklung genommen. Wir ſind uns immer der Tatſache bewußt, daß Deutſchland im Donauraum eine entſchei⸗ dende Rolle ſpielt und daß keine Löſung der ſogenannten Don auraumfragen ohne die Mitwirkung Deutſchlands möglich iſt. Die deutſche Politik hat ihrerſeits. wie ich aner⸗ kennen muß, ſtets ein volles Verſtändnis für die Bedürfniſſe und Intereſſen Jugoſlawiens bewieſen u. die Unabhängigkeit unſerer Außen⸗ politik, die ſich immer nur an unſeren eigenen Intereſſen ausrichten kann. ſtets in vollem Umfange gewürdigt. Donauraumpolikik nur mit deulſchland Auf dieſer Grundlage haben ſich die jugofla⸗ wiſch⸗deutſchen Beziehungen auch auf politiſchem Gebiet ungetrübt freundſchaftlich geſtal⸗ tet. Der Beſuch des Herrn Reichsaußenmini⸗ ſters in Belgrad im Sommer 1937 hat dies be⸗ ſtätigt. Ich konnte in meinen Unterredungen mit Herrn von Neurath feſtſtellen, daß unſere beiderſeitigen Auffaſſungen über die vpolitiſche Lage und über den Nutzen einer friedlichen und freundſchaftlichen Zuſammenarbeit unſerer bei⸗ den Staaten übereinſtimmen. Ich bin überzeugt. daß mein bevorſte⸗ hender Beſuch in Berlin dieſelbe Ueber⸗ einſtimmung ergeben wird. Insbeſondere freue ich mich, anläßlich meines Beſuches mit allen führenden Männern des neuen Deutſchlands. vor allem mit ſeinem großen Führer, in Kon⸗ takt zu treten und ſie, ſoweit dies noch nicht der Fall iſt, auch perſönlich kennen zu lernen. Das hiſtoriſche Werk, das der Führer und Reichskanzler durch die geiſtige Wiedergeburt Deutſchlands vollbracht hat, findet bei uns Be⸗ wunderung und Anerkennung. Auch wir ſind überzeugt, daß in einer Zeit ſozialen Umbruchs nichts dem Frieden der Welt mehr zu dienen geeignet iſt, als die innere Geſundung der Völker. f 333 Methoden, weiterführen. Awarczynſti und die polniſche JInnnenpolilil Fleichzeitig mit der bedeutſamen außenpoli⸗ tiſchen Rede des Oberſten Beck im polniſchen Sejm haben ſich im Lager der nationalen Einigung Polens überraſchende Veränderun⸗ gen vollzogen. Oberſt Koc, der Gründer und Leiter, iſt zurückgetreten. Zu ſeinem Nachfolger wurde der Diviſionsgeneral Skwarczynſti er⸗ nannt. Dieſe beiden Ereigniſſe bezeugen wie⸗ der einmal gewiſſe Stabilitätsunterſchiede, die zwiſchen der polniſchen Innen⸗ und Außen⸗ politik zu beſtehen ſcheinen. Oberſt Beck er⸗ läuterte in ſeiner Rede mit aller Deutlichkeit den klaren Kurs, den er in den Beziehungen des polniſchen Staates zu den anderen Mäch⸗ ten ſeit Jahren innehält. Seine ſchonungsloſe Kritik an der Genfer Entente war hierfür viel⸗ leicht das beſte Beiſpiel. Nicht ſo klar über⸗ ſieht man die Bedeutung der Ereigniſſe im Lager der nationalen Einigung. Die Anſich⸗ ten im Auslande und die Kommentare in der polniſchen Preſſe weiſen in der Beurteilung beträchtliche Unterſchiede auf. Es iſt bekannt, daß ſeit dem Staatsſtreich Marſchall Pilſudſkis im Jahre 1926 die Fä⸗ den der regierenden Gewalt mehr oder weni⸗ ger in der Legionärsbewegung zuſammenlau⸗ fen. Die Legionäre ſetzen ſich zum größten Teil aus den Mitgliedern jener militäriſchen und halbmilitäriſchen Verbände zuſammen, die im Weltkriege unter Pilſudſti fochten. Ihr Einfluß auf die öffentlichen Angelegenheiten iſt weit größer als ihre augenblickliche zahlen⸗ mäßige Stärke. Man ſchätzt ſie auf 30—40 000. Es war deshalb das Beſtreben des polniſchen Marſchalls Rydz⸗Smigly, die Grundlage, auf der die polniſche Regierung aufbaute, im ge⸗ ſamten Volke zu verbreitern. Dies Beſtreben lag dem Auftrage an den Oberſten Koc zu⸗ grunde. Koc umriß im Februar des vergange— nen Jahres das Ziel des von ihm nach langen Monaten der Vorbereitung ins Leben gerufe⸗ nen Sammellagers wie folgt:„Die Bewegung ſtellt keine Partei dar. Sie iſt eine Organi⸗ ſation, um alle, auch bisher oppoſitionelle Kreiſe, die ſich zu ihrem Programm bekennen, zu vereinen. Die Grundlage des Staates bil⸗ den die neue Verfaſſung und die Armee. Jede Doktrin in wirtſchaftlicher und ſozialer Be⸗ iehung wird abgelehnt, wenn ſie nur einer Jogkalen Gruppe dient. Privateigentum und Privatinitiative bleiben gewahrt, wenn ſich auch der Staat das Recht vorbehält, eine har⸗ moniſche Entwicklung der Produktion zu be⸗ einfluſſen und die Wehrinduſtrie zu kontrol⸗ lieren.“ Lange Zeit ſchien es, als ob die par⸗ lamentariſchen Gruppen ſich nur ungern in dem neuen Lager zuſammenfinden würden. Im Dezember zeigte es ſich aber dann, daß 125 Abgeordnete, alſo mehr als die Hälfte aller Sejm⸗Abgeordneten, und 43 Senatoren, etwas weniger als die Hälfte aller Senatoren, ſich im Lager von Koc zuſammengeſchloſſen hatten. Durch den Rücktritt von Koc iſt das Endziel dieſer Politik kaum verſchoben worden. General Skarczynſki wird das begonnene Werk ſicher im gleichen Sinne, wenn auch vielleicht mit ſchmieg⸗ Er genießt as Vertrauen des polniſchen Staatspräſiden⸗ ten und des Marſchalls Rydz⸗Smigly. Schon als Schüler beteiligte er ſich an nationalen polniſchen Geheimverbänden. 1914 ging er aus den Reihen des Schützenverbandes zu der Legion über. Im Auguſt 1918 deſertierte er gus der öſterreichiſchen Armee und trat in War⸗ ſchau in die Dienſte der geheimen militäriſchen Vorbereitungen von Oherſt Koc. 1919 führte er als Hauptmann ein Pionierhataillon, an deſ⸗ ſen Spitze er 1920 an dem Marſch auf Kiew ieilnahm. Bis vor wenigen Tagen führte er eine Infanteriediviſion in Wilna. Politiſch iſt er wenger ſtark als ſein älterer Bruder hervor⸗ getreten, der nach dem Staatsſtreich 1926 ſo⸗ zuſagen das ideologiſche Programm des Pil⸗ ſudſlilagers geſchaffen hat. Skwarczynſki iſt lediglich Soldat und darin liegt nach Meinung vieler für ihn ſeine beſte Chance, die Gegen⸗ ſätze auszugleichen, die in den letzten beiden „Jahren das Lager der alten Pilſudſkianhänger und Legionäre ſpalteten. Ein Teil der polniſchen Preſſe führt den Perſonalwechſel lediglich auf die auch von der polniſchen Telegraphen⸗Agentur aufgenomme⸗ nen geſundheitlichen Rückſichten des Oberſten Koc zurück. Andere dagegen erklären den Wech⸗ ſel für einen Vorgang von weittragender Be⸗ deutung und für die Folge all der Mißgriffe, die Oberſt Koc zeitweilig getan haben ſoll. Der Stabschef Oberſt Kowalewſki hat im Gegenſatz zu Oberſt Koc die Verbindung mit den politi⸗ ſchen Parteien nicht abgelehnt, ja, ſie ſogar ge⸗ ſucht. Oberſt Koc aber hat ſich gegen jede Zu⸗ ſammenarbeit mit den Parteien grundſätzlich verwahrt, die er in ſeiner programmatiſchen Rede vom Februar als antiquar bezeichnete. Vielfach wird angenommen, unter General Skwarczynſki und Oberſt Kowalewſki werde das Lager eine Schwenkung nach links vornehmen und Verſuche machen, eine Einigung mit der Iinksoppoſitionellen Bauernpartei herbeizufüh⸗ ren. Solche Vorausſagen ſind indes noch ver⸗ früht. Es dürfte ſich vielmehr in erſter Linie darum handeln, das Regierungslager zu ver⸗ breitern und die Abſtände zwiſchen dem nationa⸗ len Gefühl der Legionäre und dem der übrigen polniſchen Staatsbürger zu verkleinern. Die Ereigniſſe beweiſen insgeſamt, wie ſchwierig es iſt, die Lücke auszufüllen, die der Tod Pilſudſkis geriſſen hat. Es iſt für die Nachfolger noch niemals eine leichte Aufgabe geweſen, den Weg, den ein großer Staatsmann eingeſchlagen hat, den veränderten Umſtänden ohne Erſchütterungen wieder anzupaſſen. Nie⸗ mand hat einen nenen und ſichtbaren Erfolg des innerpolitiſchen Befriedungswerkes erwar⸗ tet, das Koc begannen hat und Skwarczynſki fortführen wird. Marſchall Rydz⸗Smigly wird zufrieden ſein, wenn es im Laufe der Jahre elingt, die Leidenſchaften zu glätten, die nach 45 Tode Pilſudſkis ſo hohe Wogen ſchlagen. Saarbrücken, 14. Januar, Den Auftakt zu den Feierlichkeiten anläßlich des dritten Jahrestages der Saar⸗ abſtimmung bildete am Donnerstag eine feierliche Kranzniederlegung am Grabe des auf Grund eines Urteils des franzöſiſchen Kriegs⸗ gerichts erſchoſſenen Eiſenbahners Jakob Jo ⸗ hannes. In den Mittagsſtunden ſammelten ſich auf den verſchiedenſten Plätzen Saarbrückens die Angehörigen der Gliederungen der Partei, die im geſchloſſenen Zuge durch die feſtlich ge⸗ ſchmückten Straßen Saarbrückens zum Markt marſchierten. Hier fand eine eindrucks⸗ volle Gedenkfeier ſtatt. Nach einem Totengedenken ſprach der frühere Landesleiter der Deutſchen Front Nietmann. Er gab einen kurzen Rückblick, bei dem er vor allem die hiſtoriſche Bedeutung des Abſtimmungstages würdigte. Durch die Saarabſtimmung ſei der Weg des Führers frei gemacht worden für ſeine Politik, die Deutſchland wieder zu einer Berlin, 14. Januar. Der deutſche Forſcher und Nationalpreisträ⸗ ger Dr. Wilhelm Filchner. deſſen her⸗ vorragende Verdienſte um die deutſche Wiſſen⸗ ſchaft durch den begeiſterten Empfang des heim⸗ kehrenden Forſchers ſeitens des geſamten deut⸗ ſchen Volkes in herzlichſter Form anerkannt worden iſt, hat folgende Dankſagung der Oef⸗ fentlichkeit übergeben: „Auf der Heimreiſe nach dreieinhalbjähriger Abweſenheit von Deutſchland ſind mir an al— len Plätzen, die ich berührte, ſo viel Zeichen der Ehrung und des herzlichen Empfangs ſei⸗ tens der Partei. Staat und Bevölkerung ent⸗ gegengebracht worden, daß es mir ein auf⸗ richtiges Bedürfnis iſt, auf dieſe Weiſe meinen tiefſten und aufrichtigſten Dank zum Ausdruck zu bringen. Dieſes eindrucksvolle Erleben wird mir Kraft geben, all mein Leben und meine Arbeitskraft auch weiterhin voll einzuſetzen für Führer und Vaterland“. Reichsleiter Alfred Roſenberg emp⸗ fing nach einer Meldung der NSK. am Don⸗ nerstag in ſeiner Eigenſchaft als Leiter der Kulturtagung der Reichsparteitage den heim— kehrenden Nationalpreisträger Dr. Filchner und ließ ſich von ihm über die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe ſeiner Forſchungsreiſe berichten. Reichsleiter Roſenberg übergab Dr. Filchner ſein Bild mit Unterſchrift und widmete ihm ein Exemplar des„Mythus des 20. Jahrhun⸗ London, 14. Januar. Nach einer Meldung aus Neu⸗Delhi wird der Bau einer 1150 Meilen langen Straße zwiſchen Bombay und Kalkutta geplant, um die beiden größten Häfen Indiens miteinander zu verbinden. Der Bau dürfte einige Zeit bean⸗ ſpruchen, da die Straße durch unzugängliche Gegenden der Zentralprovinzen führen ſoll. Un⸗ terſuchungskommiſſionen haben— wie berichtet wird— kürzlich eingehende Unterſuchungen an⸗ geſtellt. 0 Vermittler zwiſchen Induſtrie und Regierung London, 14. Januar. Die Ernennung Bruce Gardners zum Vorſitzenden des Verbandes der britiſchen Luft⸗ fahrtinduſtriellen wird in der Preſſe ſtark beach⸗ tet und im Zuſammenhang mit den Angriffen auf Luftfahrtminiſter Swinton behandelt. Je nach dem Standpunkt der Blätter wird die Er⸗ Die Donauflaalen bekennen Rom, 14. Januar. Zur Budapeſter Erklärung ſchreibt der Direktor des„Giornale d'Italia“ u. a., daß die Ergebniſſe der Konferenz durch das Zu⸗ ſammenwirken von drei Elementen ermöglicht worden ſeien: 1. durch die politiſch wie diplomatiſch über⸗ zeugende Beredſamkeit des italieniſchen Außen⸗ miniſters Graf Ciano, der von Anfang an die Probleme angeſetzt und hierzu Italiens Haltung definiert habe; 2. durch den Geiſt, mit dem die öſterreichiſche und ungari⸗ ſche Regierung der italieniſchen Politik entgegengekommen ſei; 3. durch die Erkennt⸗ nis der Zweckmäßigkeit der gemeinſam betriebenen Politik. Als weſentlichſten Beſtandteil der Erklärung müſſe man insbeſondere die einleitend bekun⸗ 1103 Sympathie Oeſterreichs und Ungarns für ie enge deulſch-lalieniſche Iuſammen⸗ arbeil hervorheben. Dies ſei ein geiſtiges Bekenntnis der beiden Donauſtaaten zu den Richtlinien der Achſe Rom— Berlin. Dies beweiſe auch, daß die Achſe während Saar bekeunk ſich zum Jührer Gedenkfeier am drillen Jahreslag der Jaarabſtimmung Großmacht von Weltbedeutung gemacht habe. Beſonderer Dank gebühre dem Füh⸗ rer auch dafür, daß er durch die Schaffung des Gaues Saarpfalz den Neuaufbau des deutſchen Weſtens ſo tatkräftig gefördert habe. Landesleiter Nietmann erinnerte da⸗ ran, wie die deutſche Volksgemeinſchaft durch die Gründung der Deutſchen Front als unerſchütterlicher Block geſchaffen wur⸗ de. Wie damals alle anſtändigen Deutſchen an der Saar Schulter an Schulter mar⸗ ſchierten, ſo müſſe es auch in aller Zukunft 5 der Fall ſein. Unter ſtürmiſchem Beifall der Verſammlung der Saarbevölkerung die herzlichſten Grüße des Führers. a f An den Führer wurde ein Huldigungs⸗ telegramm geſandt, in dem die Saarbevölkerung Adolf Hitler weiterhin unverbrüchliche der ganzen Zuſammenkunft nie aus den 8 Treue und Einſatzbereitſchaft gelobte. Dr. Vilhelm Jilchners dank Reichsleiter Koſenberg ehrt den Nakionalpreiskräger derts“. Für ſeine zukünftige Forſchertätigkeit im Dienſte der deutſchen Wiſſenſchaft wünſchte er ihm weiterhin guten Erfolg. Dr. Filchner im Berliner Rathaus. Im feſtlich geſchmückten Berliner Rathaus ſand geſtern vormittag der Empfang der Reichshauptſtadt für den Forſcher und Natio⸗ nalpreisträger Dr. Filchner ſtatt. Jugend ſchreibt über Marine Preisausſchreiben der Kriegsmarine Berlin, 14. Januar. Das vom Oberkommando der Kriegsmarine bei den höheren Schulen Vollanſtalten) des Reiches veranſtaltete Preisausſchreiben ſchließt am 15. Januar dieſes Jahres. Um die Durchführung der Preisverteilung zu ge⸗ währleiſten, iſt es erforderlich. daß ſich Schü⸗ ler und Schulen an die über die Abliefe⸗ rung der Arbeiten erlaſſenen Richtlinien hal⸗ ten, die vom Oberkommando der Kriegsmarine allen in Frage kommenden Schulen im Oktober und Dezember überſandt ſind. Nach dieſen Richtlinien iſt u. a. vorgeſehen, daß die Ma⸗ rine ⸗Verbindungsoffiziere bei den Wehrkreis⸗ kommandos mit der Abnahme u. Begutachtung der Preisarbeiten beauftragt ſind. Eine Ueber⸗ ſendung der Arbeiten an das Oberkommando der Kriegsmarine iſt daher zwecklos. England verbindet zwei indiſche häfen 1150 Meilen lange Straße zwiſchen Bombay und Kalkukla nennung verſchieden beurteilt. Der Luftfahrt⸗ korreſpondent der„Times“ ſchreibt, die britiſche Luftfahrtinduſtrie habe ſich einen„Geſandten“ geſchaffen, der in der Löſung induſtrieller Schwierigkeiten erfahren ſei. Er ſolle als Haupk⸗ verhandlungsführer zwiſchen der Induſtrie und der Regierung dienen und der Induſtrie beim Entwurf von Plänen auf lange Sicht helfen. * 28 4 Norditiſche Wahlen im Februar London, 14. Januar. Das nordiriſche Kabinett befaßte ſich am Donnerstag in einer Sonderſitzung mit der durch, die Ankündigung iriſch⸗britiſcher Ver⸗ handlungen geſchaffenen Lage. Nach Abſchluß der Sitzungen erklärte Premierminiſter Lord Oraigavon, es ſei beſchloſſen worden, für den 9. Februar nordiriſche Wahlen auszuſchrei⸗ ben, Die Amtsperiode der unioniſtiſchen Ulſter⸗ regierung läuft im November ds. Is. ab. Neu⸗ wahlen hatte man allgemein im Mai erwartet. Der Vorſchlag, ſofort Neuwahlen auszuſchrei⸗ ben, iſt eine Folge der engliſch⸗iriſchen Verhand⸗ lungen. Ganda über die Rompallkonferenz ſich zur Achſe Berlin-Rom Augen verloren worden ſei, es bedeute aber auch den Zuſammenbruch aller jener Ma⸗ növer, die auf eine Schwächung des ita⸗ lieniſch⸗deutſchen Syſtems ausgingen und die nun ihr Scheitern eingeſtehen müßten. „Die Achſe iſt lebendig und unantaſtbar und wird immer ſtärker. Sie gewinnt neue Anhän⸗ ger und dehnt ihre Aufgaben immer weiter aus. Dies geiſtige Bekenntnis zur Achſe Ber⸗ lin— Rom fand ſeine ſofortige logiſche und prak⸗ tiſche Anwendung bei der Stellungnahme zu allen Punkten der Erklärung, die ſich auf die verſchiedenen Probleme beziehen, die von Ita⸗ lien und Deutſchland geſchaffen und geſtellt worden ſind.“ Mißtrauen gegen Genf Der Aufſatz befaßt ſich nun mit den einzel⸗ nen Punkten der Erklärung. Zur Stellung⸗ nahme Wiens und Budapeſts zur Genfer Liga wird erklärt, daß ſie Oeſterreich und Ungarn nicht von Genf trenne, aber die beiden Staaten in die immer zahlreicher werdenden Reihen der „Mißtrauiſchen“ ſtelle. Die Stellung⸗ nahme deute erneut auf jene Störungen des Geichgewichts hin, die im Genfer Rumpfparlament immer klarer erkenntlich wür⸗ den und denen gegenüber die beiden Donau⸗ ſtaaten bereit ſeien, ihr Verhalten zu 9 8 8 überbrachte ſtellbertretender Gauleiter Leyſer Genf einer neuen Prüfunß zu un⸗ terziehen. a Zum Schluß wendet ſich der Aufſatz mit deut⸗ lichen Wendungen gegen gewiſſe Zweckkombina⸗ tionen in der weſtlichen Preſſe und ſtellt feſt, daß ebenſo wie die„Times“ und der„Temps“ mit ihren Vorausſagen fehlgeſchoſſen hätten, ſich auch das„Echo de Paris“ in der Annahme geirrt habe, daß jeder Teil in Budapeſt eine eigene Auffaſſung vertreten würde. In Wirk⸗ lichkeit hätte ſich die italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſche Haltung auf der von Ciano vorgeſchlagenen Grund⸗ lage geeinigt. Auch Oeſterreich und Ungarn nähmen aktiven Anteil an dem großen, von Rom und Berlin ausgehenden politiſchen Wiederauf⸗ bauwerk. Sie hätten wohl verſtanden, daß es an der Zeit ſei, eine eindeutige und verant⸗ woxtungsbewußte Haltung einzunehmen. Sie wollten ſich nicht in die Schar der Unentſchlof⸗ ſenen, der Unruheſtifter oder der Ueberſchlauen einreihen, die glaubten, große Politik zu trei⸗ ben, indem ſie mit allen liebäugeln in der fal⸗ ſchen Annahme, immer eine Hintertür offen zu finden. Oeſterreich und Ungarn wüßten nur zu gut, daß die Ueberſchlauen durch die Ereig⸗ niſſe mitgeriſſen würden und in dem heute im Gange befindlichen großen politiſchen Spiel die Initiative verlören. Dr. Schuſchnighgg über die Budapeſter Konferenz Wien, 14. Januar. Zu der gemeinſamen Erklärung der drei Staaten der Römiſchen Protokolle. die nach Schluß der Budapeſter Beſprechungen ausgege⸗ ben wurde, veröffentlicht die Politiſche Korre⸗ ſpondenz Aeußerungen des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg. Darin heißt es u. a.: Das öſter⸗ reichiſch ⸗deutſche Abkommen vom 11. Juli 1936, das gleichfalls iſoliert betrachtet wurde, iſt eine erfreuliche und zweckentſprechen⸗ de Ergänzung des Rompaktes. Es wird gut ſein, zu erinnern, daß Oeſterreich ſich ſeit je als deutſcher Staat deklariert hat, auch längſt bevor die Achſenpolitik in Sicht kam. und daß es bei jeder Gelegenheit betonte, es wäre un⸗ ter keinen Umſtänden bereit. eine Politik zu machen, die eine Spitze gegen Deutſchland habe. Zum Kommunismus erklärte der Kanz⸗ ler, daß Oeſterreich den Gedankengängen des Kommunismus und ihren Auswirkungen im eigenen Lande ſchon ſeit 15 Jahren in ſchärfſter Ablehnung gegenüberſtehe. * 0 Außenminiſter Beck in Berlin Berlin. 14. Januar. Der volniſche Außenminiſter Oberſt Beck hat im Laufe des Vormittags Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath einen Beſuch ab⸗ geſtattet, an den ſich eine längere Unterhaltung knüpfte. Mittags ſah ihn Miniſterpräſident Generaloberſt Göring bei ſich zu Gaſt. Am Nachmittag ſuchte der volniſche Staatsmann den Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, auf. Ichuſchnigg wieder in Bien Wien, 14. Januar. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg und Staatsſekretär des Aeußern Dr. Schmidt trafen am Donnerstag nachmittag aus Budapeſt kommend wieder in Wien ein. Beim eber⸗ ſchreiten der ungariſchen Grenze richteten ſie Telegramme an den ungariſchen Miniſterpräſi⸗ denten bezw. den Außenminiſter. gleigerung des Fremdenverkehrs zwiſchen Deutſchland und Italien. 5 Rom, 14. Januar. Bei der zurzeit in Tripolis ſtattfindenden internationalen Autoverkehrstagung wurden am Mittwoch auch das Ausland betref⸗ fende Fragen beſprochen. Eine beſonders herz⸗ liche Begrüßung wurde der deutſchen Abord⸗ nung mit Miniſterialrat Dr. Hein von Reichsverkehrsminiſterium ſowie den Ingenien⸗ ren der Reichspoſtverwaltung. Abteilungsprä⸗ ſident Duerr von der Kraftfahrbetriebsober⸗ leitung Süd, Obervpoſtrat Dr. ing. Möller und Abteilungspräſident Kreſig von der Kraftfahrbetriebsoberleitung Berlin. zuteil. Dr. Hein gab in ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Erwiederung der Ueberzeu⸗ gung Ausdruck, daß, nachdem ſich die Kraft⸗ fahrverbindung Venedig— München aus⸗ gezeichnet bewährt habe. durch Einrichtung weiterer regelmäßiger Verbindungen der Frem⸗ denverkehr zwiſchen Italien und Deutſchland eine weitere Förderung erfahren habe. Jenkrale der Roten hilfe in Rio de Janeiro, 14. Januar 0 Die Zentrale der kommuniſtiſchen Roten Hilfe für Braſilien, die in einer Buch⸗ handlung in Rio de Janeiro untergebracht war und von hier aus ihre Wühlereien im ganzen Land betrieb, wurde am Donnerstag ausgehoben. Bisher wurden acht Perſonen, die als politiſche Verſchwörer bekannt ſind, feſtgenommen. Die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an. Inzwiſchen wurde ein Regierungsausſchuß aus Vertretern verſchiedener Miniſterien gebil⸗ det, der eine Anzahl neuer Geſetze über die Ausweiſung läſtiger Elemente vorbereiten ſoll. Auch ein rumäniſcher Jude in die Pariſer Bombenaffäre verwickelt 88 Paris, 13. Januar In der Angelegenheit der Bombenanſchläga ſind die beiden in Clermont⸗Ferrand verhafteten Ingenieure Locuty und Vogel, der übrigens ein aus Rumänien ſtammender Jude iſt, in Paris dem Anterſuchungsrichter vorgeführt worden. 2 2 Pie e Nose nit sch * ber& unn b bn Nase die he ut be Il up 1 Sowi dune zuin E . Pie hen in fen fel bonſülg uſiſh Ftufbr den Der Mlegtt 1 dirllic J bchörde J dguslän 1 dets gt an ellen heute hein ener nian in Nit Val 9 meiſten un ta; Härte, rieb Aeg Mt Euunde Jap! „ eillätte ble ſi ſei iber * 5. Neuung, duch Haus e dem Ififfe Auegn kette kit ert nit füt erfaßt deze bique e den der Volf ind we Sarah g chan nne“ met haft h A er drei le nach Usgege⸗ Kotte a 5 ets Dr. öſter, bon ektachtet pechen⸗ in aut t je als c längt ind daß ite Un⸗ litit zu d habe. Kunz N des in härter nat. el hat niniler ch ab⸗ ſaltung iſident It. An smann und L aten gu- acht im telag one ll, ſind, gen chu ebll⸗ die at 1 eteſt eil 1 2 Moskau ſchließl ſich ab 22 ausländiſche Konſulatsvertretungen geſchloſſen 5 g Moskau, 14. Januar Wie in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen ver⸗ lautet, habe das Außenkommiſſariat auch an die Moskauer diplomatiſchen Vertretungen Afgha⸗ niſtans, Irans, der Türked und der Tſchechoſlowakei die Forderung gerichtet, die Mehrzahl ihrer Konſularvertretungen in der Sowjetunion zu liquidieren. Beſonders er⸗ ſtaunlich iſt auch die Nachricht von der Auflöſung des tſchechoſlowakiſchen Generalkonſulats in Kiew trotz der nahen Beziehungen zwiſchen Moskau und Prag. Die Forderung der Schließung von nunmehr insgeſamt 22 ausländiſchen Konſular⸗ vertretungen— wozu noch die bereits auf⸗ gelöſten fünf italieniſchen, fünf deutſchen, zwei japaniſchen und zwei polniſchen Konſulate hin⸗ zuzuzählen ſind— zeigt, wie ſyſtematiſch die Sowjetregierung darauf ausgeht, die Verbin⸗ dungen mit dem Ausland in jeder Hinſicht ein⸗ zufchränken. Spionagegefahr der wirkliche Grund ö London, 14. Januar Wie in London amtlich mitgeteilt wird, fin⸗ den zwiſchen der britiſchen und der ſowjetruſſi⸗ ſchen Regierung zurzeit Beſprechungen über die war H ſowjetruſſiſche Forderung nach Parität in der konſulariſchen Vertretung ſtatt. Zu dem ſowjet⸗ ruſſiſchen Verlangen wird amtlich erklärt, daß Großbritannien für die konſulariſche Vertretung den Paritätsgrundſatz nicht anerkenne. Der Moskauer Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt zu der ene der wirkliche Grund ſcheine zu ſein, daß die Sowjet⸗ behörden beſtrebt ſeien, Leningrad von allen ausländiſchen Vertretern zu ſäubern, da die Spionagefurcht dort gerade jetzt beſon⸗ ders groß ſei. 1 Obergauner und jüdiſcher schreiberling Wien, 14. Januar. In dem Prozeß gegen die jüdiſchen Spieß⸗ geſellen des Obergauners Al Capone fand eute die Vernehmung des Schreiberlings N a Eduard Jacob ſtatt, die einen be merkenswerten Beitrag zum Kapitel„Wie man in der Syſtemzeit berühmt wurde“ lieferte. Mit dem Krieg begann es. Selbſtverſtändlich heinrich Eduard Jacob wie die meiſten ſeiner Raſſegenoſſen„felddienſt⸗ untauglich“. Er„marſchierte“, wie er er⸗ klärte, hinter der ſiegreichen Armee her und ſchrieb, ein Buch„Reiſen durch den belgiſchen ö Mit dem Umſturz war auch ſeine große Stunde gekommen. Er produzierte in raſcher Jolge 21 Bücher und zwei„Dramen“. Zyniſch erklärte er in der heutigen Verhandlung, er habe ſie felbſt für völlig wertlos gehalten und ſei überraſcht geweſen, daß er ſo raſch Verleger und Publikum gefunden habe. Beſondere För⸗ derung, ſo erklärte Jacob weiter, habe er auch bdiurch den Reichspräſidenten Ebert, in deſſen Haus er verkehrt habe, erfahren, der ihn wie⸗ derum mit dem damaligen Wiener Geſandten Pfeiffer bekanntmachte. Pfeiffer habe dann die Anregung zur Uebernahme eines Berichterſtat⸗ terpoſtens in Wien gegeben. Beſondere Heiter⸗ keit erregte es, als Jacob erzählte, daß er ſchon mit fünf Jahren Gedichte und ſogar Novellen verfaßt habe. Bezeichnend für die Tatſache, wie die Juden⸗ clique einander zu ſchützen trachtet, iſt ein Brief, den der jüdiſche Zeitungsſchreiber Theodor Wolff an die Wiener Behörden gerichtet hat und worin er erklärt, daß„Jacob ein lauterer Charakter wäre, der eine Straftat, wie ſie ihm jetzt angelaſtet würde, niemals begangen haben könne“. Der Brief wurde vom Vorſitzenden unter allgemeinem Kopfſchütteln der Zuhörer⸗ ſchaft verleſen. Schließlich kam es noch zu einer heiteren Epiſode, als der jüdiſche Schreiberling bemerkte, ſeine mit angeklagte Schwe⸗ ter— bekanntlich das Haupt der Verbrecher⸗ ande— habe ſich ſchon als Kind vor Poliziſten gefürchtet und ſei davongelaufen, wenn ſie nur von weitem einen Wachmann ſah.„Sie muß eine prophetiſche Ahnung gehabt haben“, rief unter ſchallender Heiterkeit der Vorſitzende des Gerichtshofes. Whealer und Kino in England Entkleidungsrevue mit Zotengebrüll— Theaterbeſuch nichts für„kleine Leute“— Premierenkarten zum Kino bis zu 200 Mk. pro Stück! Von unſerem Londoner Mit⸗ arbeiter b London, im Januar Man ſollte meinen, daß die engliſche Thea⸗ terzenſur, die traditionsgemäß durch Lord Chamberlain ausgeübt wird, zuſammen mit der Prüderie, die man in England bei allen öffentlichen Anläſſen gern„trägt“, auf das Theaterleben einen großen Einfluß habe. Aber davon iſt nicht viel zu merken, denn die Zen⸗ ſurbehörde prüft eigentlich nur nach, ob nicht in irgendeinem neuen Stück ein lebender eng⸗ liſcher Staatsmann lächerlich gemacht wird oder ob ein Mitglied der engliſchen Königs⸗ familie, das noch nicht hundert Jahre tot iſt, als Bühnenfigur verwendet wird. Damit ſcheint die Hauptarbeit der Behörde geleiſtet zu ſein denn was ſich, gerade augenblicklich, in London, Mancheſter und Birmingham an ſogenannten Ausſtattungsrevuen auf den Bret⸗ tern breitmacht, ſchlägt ſelbſt die„Darbietun⸗ gen“ der deutſchen Inflationszeit, die Produk⸗ tionen der Herren Rotter Robitſchek u. a. um ein Beträchtliches an Eindeutigkeit und ſenti⸗ mentalem Kitſch. Als neueſte Errungenſchaft hat man ſich 7 240 Jalulſchüſſe— falls Zwillinge Wiſſen die Aerzle Beſcheid?— Holland vom Wellfieber gepackt Den Haag, im Januar Obwohl in den Niederlanden Wetten offiziell verboten ſind, wird ſeit einigen Tagen überall gewettet. An der Amſterdamer Börſe begann es, und jetzt hört man, daß ſogar in den kleinſten Dörfern die Bauern das fieberhafte Rätſelraten mitmachen: wird Prinzeſſin Julianas Baby ein Mädchen oder ein Junge? Obwohl die Aerzte ſich in ſtrengſtes Still⸗ ſchweigen hüllen, rechnet man in der Hauptſtadt allgemein mit einer 20:1 Chance, daß der Thronfolger ein Knabe ſein wird. So viel be⸗ kannt wurde, ſind Wetten an der Börſe in einer Höhe von 3000 Mark abgeſchloſſen worden. In dieſem beſonderen Fall haben die Behörden aus⸗ nahmsweiſe ihre ſtillſchweigende Genehmigung erteilt, daß gegen die Wettenthuſiaſten nicht polizeilich vorgegangen werden ſoll.— Dieſe 20:1⸗Chance, daß es ein Junge wird, ſtützt ſich vor allem auf die Einzelhetten, die aus Schloß Soeſtdyk bekannt werden. Prinzeſſin Ju⸗ liana hat alle Vorbereitungen in erſter Linie für den Fall einer Knabengeburt getroffen, wenn in den wichtigſten Dingen natürlich gleich⸗ eitig auch Vorbereitungen für die Geburt eines kädchens getroffen wurden.. In Holland iſt es zum Beiſpiel Sitte, daß die Familie der jungen Mutter nach der Geburt Süßigkeiten ißt, und zwar weiß bei einem Kna⸗ ben und roſa bei einem Mädchen. Auf Schloß Soeſtdyk hat Pen nun hoffnungsvoll lediglich weißes Gebäck beſtellt. „Seit geſtern iſt im Schloß ein Offizier der hol⸗ ländiſchen Nachrichtentruppen anweſend. Für ihn wurde eigens eine Fernſchreiberleitung ge⸗ legt, die zum Rathaus Im Haag führt, und über welche die Geburt ſofort bekanntgegeben werden ſoll. 0 Der Offizier hat bereits drei vollſtändig aus⸗ gefüllte Formulare zur Hand, die er im gege⸗ benen Augenblick lediglich abzuſchreiben braucht. Für den Fall der Geburt eines Mädchens, eines Knaben und für die dritte Möglichkeit: Zwil⸗ linge! Dies iſt heute die große Senſation. Denn einer der Aerzte ſoll ſich in dieſem Sinne ge⸗ äußert haben. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß Prinzeſſin Juliana ſtatt mit einem Baby mit Zwillingen niederkommt. An alle Garniſonen iſt bereits Inſtruktion er⸗ teilt worden, für den Fall, daß Zwillinge zur Welt kommen, 240 Salutſchüſſe abzugeben. Ein Mädchen würde nur 51 Salutſchüſſe erhalten, ein Knabe 101. Es iſt begreiflich, daß dieſe ſo⸗ eben erſt bekannt gewordene Möglichkeit die fie⸗ berhafte Spannung, die ſeit Tagen das hollän⸗ diſche Volk beherrſcht, noch erhöht hat. Die Wahrſcheinlichkeit, daß Zwillinge geboren wer⸗ den, iſt jedoch nicht allzugroß, denn hierfür hät⸗ ten die Aerzte bereits frühzeitiger Anhalts⸗ punkte finden müſſen. Läge dieſe Möglichkeit im Bereich des Wahrſcheinlichen, dann wären auch entſprechende Vorbereitungen auf Schloß Soeſtdyk getroffen worden. Hiervon jedoch war bisher nichts zu hören. Auch die Taufnamen der zu erwartenden Babies ſind bereits ausgewählt. Falls es ein Mädchen wird ſoll es Juliane Wilhelmine Elizabeth Emma heißen. Ein Junge würde Wilhelm Bernhard Georg als Vornamen er⸗ halten. Klurm ließ Jährſchiff„Preußen“ ſtranden Fpruch des Feeamls zur Slrandung des Fährſchiffes„Preußen“ Saßnitz auf Rügen, 14. Jan. Das Seeamt Stralſund unter Vorſitz von Verwaltungsgerichtsdirektor Hennig⸗ Stettin verhandelte am Donnerstag in Saßnitz wegen der Strandung des Fährſchiffes„Pre u⸗ zen“.* Wie erinnerlich, geriet das Schiff in der Nacht zum 10. Dezember 1937 vor Stubbenkam⸗ mer auf Grund, ſprang leck und konnte erſt nach drei Wochen ſchwerſter Bergungsarbeit freige⸗ macht werden. Die Strandung erfolgte im Schneeſturm von Stärke 9—11 aus Oſtnordoſt. Es handelte ſich in der Verhandlung um die Frage, ob der Unfall auf die Einwirkung höhe⸗ rer Gewalt zurückzuführen ſei oder ob ein Ver⸗ ſchulden des Schiffsführers vorliege. Nach dem Bericht des Schiffsführers. Erſter Seeſteuermann Schulz, hatte der Sturm eine ungewöhnliche Verſetzung des Schiffes von ſei⸗ nem Kurs durch Winddruck und Strömung be⸗ wirkt, ſo daß es vor die Nord küſte Rü⸗ gens geriet. Ebenſo ſei es, wie der Schiffs⸗ führer hervorhob, durch mangelhafte Funkverbindung infolge Antennenver⸗ eiſung, durch Verſagen der Anterwaſſerſchall⸗ ſignale und durch ſchlechte Sicht der Befeuerung der Schiffsleitung nicht möglich geweſen, den Standort des Schiffes zu ermitteln. Erſt kurz vor der Rügenſchen Küſte ſei ein Leucht⸗ feuer zu ſehen geweſen. Daraufhin ſei auch der Kurs geändert worden. Infolge der ungewöhn⸗ lich ſtarken Strömung ſei das Schiff aber wie⸗ derum ſo ſtark verſetzt worden, daß es feſt kam. Der Reichskommiſſar, Fregattenkapitän a. D. von Puttkamer⸗Stettin, kam nach Anhören von neun Beſatzungsmitgliedern des Schiffes zu dem Entſchluß, dem Schiffsführer eine Rüge zu erteilen. Er habe trotz des Schnee⸗ treibens und ſchlechter Sicht noch eine Geſchwin⸗ digkeit von 13 Seemeilen beibehalten und nicht, wie es vorgeſchrieben iſt, die Geſchwindigkeit herabgeſetzt. Wenn eine einwandfreie Feſtſtel⸗ lung der Schiffspoſition nicht möglich war, ſo hätte der Schiffsführer mit Leichtigkeit durch die ſogen. Fremdpeilung ſeine Poſition gemel⸗ det erhalten können. Gerade in dieſer Hinſicht lägen hier ſo günſtige Verhältniſſe vor wie ſonſt kaum irgendwo in der Welt. Außerdem hätte der Schiffsführer um die ſtarke Strömung gerade vor der Nordoſtküſte Rügens wiſſen müſſen. Es ſei im Seemannshandbuch ange⸗ geben, daß ſie 4 bis 6 Seemeilen betragen könne. Zu bemängeln ſei auch noch etwas anderes: Als dem Schiffsführer bekannt wurde, daß das Schiff Verſpätung hatte, erhöhte er ohne Be⸗ J ſchließlich die„Strip⸗Teaſe“⸗Tänzerinnen aus New York geholt, die ſich langſam mit ent⸗ ſprechender Begleitmuſik ein Kleidungsſtück nach dem anderen vom Körper ſtreifen, wäh⸗ rend das entfeſſelte Publikum vor Vergnügen wiehert und unbeſchreibliche Zoten auf die Bühne ſchreit. Dazu ſchweigt die Auf⸗ ſichtsbehörde. Natürlich gibt es neben dieſen Häuſern wirk⸗ liche Theater, darunter altbekannte, wie den „Old Vic“, die ſeit hundert und mehr Jahren beſtehen, und in denen man die herrlichſten Shakeſpeare⸗Aufführungen neben ſehr guten deutſchen Opernabenden erleben kann. Im all⸗ gemeinen wird man jedoch bei allen Theatern ſofort bemerken, mit welcher Unverfrorenheit ſich die Direktionen an die„feinen Leute“ wen⸗ den, denn die Theaterpreiſe ſind prak⸗ tiſch ausnahmslos mindeſtens doppelt ſo hoch wie in Deutſchland und er⸗ reichen bei der königlichen Oper in Covent Garden während der Seaſon manchmal er⸗ ſtaunliche Höhen. So koſtete z. B. eine kleine Loge während der Krönungs⸗Saiſon jeden Abend 800 Mk. nach deutſchem Geld. Im⸗ merhin können ſich die Direktoren das leiſten, denn damals waren alle Plätze ſchon zwei Monate vor Beginn der erſten Aufführung ausverkauft. Junge Menſchen, Angeſtellte, Arbeiter, denen ein Theaterabend in den meiſten Fällen mehr bedeuten wird als dem routinierten Premie⸗ renbeſucher, haben im engliſchen Theater einen fehl und ohne Kenntnis des Kapitäns einfach die Geſchwindigkeit.(Es handelt ſich übrigens bei letzterem um den Vertreter des ſeinerzeit 50 1 befindlichen Hochſeefährſchiffkapi⸗ äns. Zu der Frage, ob die Funkpeilung etwa ge⸗ ſtört werden könne, äußerte ſich Oberbaurat Koch von der Waſſerbaudirektion Stettin, daß eine ſolche Beobachtung ihm noch nicht bekannt geworden ſei. Die Möglichkeit, daß die Anter⸗ waſſerſignale durch ſtarke Strömung nicht zu hören geweſen ſeien, gab er zu. Das Seeamt fällte folgenden Spruch: Die Strandung des Fährſchiffes „Preußen“ iſt auf ungünſtiges Wetter, den orkanartigen Sturm und die dadurch hervorge⸗ rufene Stromverſetzung zurückzufühven. Der Unfall hätte durch vorſichtigeres Navigie⸗ ren vermieden werden können. Es trifft die Schiffsleitung inſofern ein Verſchulden. Die getroffenen Maßnahmen nach der Strandung waren richtig. 5 Bomben auf Pork Bou Paris, 14. Januar Nach einer Havasmeldung aus Perpignan wurde der ſowjetſpaniſche Grenzhafen von Port Bou in der vergangenen Nacht von na⸗ tionalſpaniſchen Flugzeugen trotz der roten Flakverteidigung bombardiert. Beſonders be⸗ troffen wurde der Bahnhof und die Umgebung des Telegraphenamtes. Der Telegraphenverkehe mit der benachbarten franzöſiſchen Grenzſtadt Cerbere iſt unterbrochen. Ein nationalſpaniſcher Kreuzer, der alle Lichter abgeblendet hatte, nahm ebenfalls Port Bou unter Feuer. Niedrigwaſſerperiode des Rheins beendet. Duisburg, 14. Januar. Die Niedrigwaſſerperiode des Rheins, die be⸗ reits ſeit Oktober andauert, iſt jetzt zu Ende ge⸗ gangen. Die Schneeſchmelze in den Alpen und am Niederrhein, ſowie die ſtarken Regenfälle der letzten Tage haben ein ſchnelles Steigen des Waſſers bewirkt. Seit Jahren hat der Rhein nicht mehr einen ſo niedrigen Waſſer⸗ ſtand gehabt wie im letzten Vierteljahr. In den letzten 24 Stunden iſt das Waſſer um einen Meter geſtiegen. Der Waſſerſpiegel ſteigt zurzeit ſtündlich um ſechs Zentimeter. Extra⸗Eingang, den ſog.„Pit Entrance“, der ſich möglichſt um die Ecke, in der Seitengaſſe befindet. Vor dieſen Eingängen ſteht ein Ver⸗ mieter von kleinen Feldſtühlen, die er an die Beſucher vermietet, die ſich oft zwei bis drei Stunden vor Beginn der Aufführung zu einer Schlange formen, denn„wer zuerſt kommt..“ Zur Bewältigung dieſer Schlangen, die manchmal mehr als fünfzig Meter lang ſind und den Verkehr hemmen, werden dann be⸗ ſondere Verkehrspoliziſten eingeſetzt, die u. a. auch die Bauchredner und Straßenmuſikanten verjagen, die ihre Künſte hier noch ſchnell an den ſichtlich gelangweilten Kunden zu bringen hoffen. Allerdings findet man ähnliche Menſchen⸗ ſchlangen auch oft vor den rieſigen Ki⸗ nos in den engliſchen Großſtädten, beſonders in den„Firſt Nights“, zu den Uraufführun⸗ gen, bei denen die Plätze manchmal zwiſchen 100 und 200 Mark koſten und zu denen man auch den Beſucher im zweiten Rang im Frack oder im Abendkleid erwartet. Das Lächerliche an der Sache iſt, daß ſo mancher junge Clerk ſich raſch einen Frack im Verleih⸗ geſchäft pumpt, um mit ſeinem girl auch ja nicht die zweitauſendſte Umarmung von Mae Weſt oder einem ähnlichen„Star“ zu verſäu⸗ men. Die Popularität des Kinos in England übertrifft überdies alle Grenzen, die wir auf dem Kontingent aufſtellen. Kinos ſind durch⸗ weg von 12 Uhr mittags an geöff⸗ gie hören im Rundfunk.. Samstag, den 15. Januar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit. 09.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Vom Soldaten ohne Vaterland. 10.30 Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 12.00 Konzert. 13.50 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Börſenberichte, Marktbericht. 15.10 Schall- platten. 16.00 Rundfunkkaruſſell. 18.00 Zur Unter⸗ haltung. 18.45 Sport der Woche. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Nachr. 19.10 Perpetuum mobile. 21.00— 24.00 „Madame Butterfly“. Frankfurt 06.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſer. 08.05 Wetter⸗ und Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Nachr 08.40 10.00 Sendepauſe. 10.00„Theoderich“. 10.30 Fro⸗ her Klang zur Morgenſtunde. 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr 14.10 Schallplatten. 14.55 Schaltpauſe. 15.00 Grundſteinlegung für die Adolf⸗Hitler⸗Schulen(Ueber⸗ tragung). 16.00„Ausverkauf der Junggeſellen“. 18.00 Zeitgeſchehen. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Mi- litärkonzert. 20.00 Keine Zeit— Zeit genug. 20.55 Einführung. 21.00 Madame Butterfly. 24.00—01.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gym⸗ naſtik. 06.30 Konzert.“ 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Fröhl. Morgenmuſik. 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00„Theoderich“. 10.30 11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Kon⸗ zert. 14.00 Schallplatten. 14.55 Schaltpauſe. 15.00 „Grundſteinlegung für die Adolf-Hitler⸗Schulen(Ueber⸗ tragung). 15.50 Schallplatten. 16.00 Wie es euch ge⸗ fällt. 18.00 Tonbericht. 19.00 Nachr. 19.15 Drum grüß' ich dich, mein Badnerland. 20.00 Fröhliche Stunde. 21.00 Wochenausklang. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.35 Schallplatten. 24.00—01.00 Nachtmuſik. kleine Nachrichlen Die nationalſpaniſchen Landeszeitungen ge⸗ dachten in längeren Abhandlungen n überaus herzlicher Weiſe am geſtrigen Tage der Geburtstage des Generaloberſten Göring und Reichsleiters Roſenberg. Sämtliche Rund⸗ funkſtationen brachten Sonderſendungen. In Erwiderung des Beſuches einer polniſchen Offiziersabordnung bei der deutſchen Wehrmacht fährt General der Infanterie Liebmann mit einigen Heeresoffizieren auf Einladung des 3 Kriegsminiſters am Sonntag nach arſchau. In der Ada Nachmittagsziehung bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fielen zwei Gewinne von je 100 000 RM. auf die Num⸗ mer 161777, die in der erſten Abteilung in Achteln in Bremen, in der zweiten Abteilung ebenfalls in Achteln in Schleſien geſpielt wird. Die Reihe der großen Wunſchkonzerte zu Gunſten des Winterhilfswerkes ſetzt der Deutſch⸗ landſender am 23. Januar um 17 Uhr mit einer fünfſtündigen Veranſtaltung fort. Der Kerbine und Reichskanzler hat dem Alt⸗ ſitzer erdinand Büttner in Wuſterhauſen (Doſſe) aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. Lebensjahres ein Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Bei einer Arbeitstagung der Rotekreuz⸗ Oberinnen in Berlin wurden die Richtlinien der Neuordnung des Deutſchen Roten Kreuzes für die Schweſternſchaft beſprochen. Der Herzog von Coburg als Präſident der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft gab in deren Hauſe in Berlin zu Ehren des britiſchen Ver⸗ kehrsminiſters Dr. Leslie Burgin ein Eſſen im kleinen Kreiſe. Der Hauptunterausſchuß des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes trat am Donnerstag um 11 Uhr zuſammen, um ſich nach kurzer Sitzung auf 16 Uhr zu vertagen. Das franzöſiſche Kabinett hat ſich am Don⸗ nerstagvormittag dreidreiviertel Stunden lang eingehend mit der innen⸗ und finanzpolitiſchen Lage beſchäftigt. Unweit von Hebron fand am Donnerstag morgen ein ſchweres Feuergefecht zwiſchen einer britiſchen Polizeipatrouille und bewaffneten Arabern ſtatt. Der zur künſtleriſchen Leitung der Münchener Philharmoniker berufene Direktor der muſika⸗ liſchen Abteilung des öſterreichiſchen Rundfunks, Profeſſor Kabaſta, wird am 1. Oktober 1938 ſein neues Amt antreten, jedoch ſeine Stellung als Konzertdirektor der Geſellſchaft der Muſik⸗ freunde in Wien beibehalten. net, angeſchloſſen findet man ein großes Re⸗ ſtaurant im gleichen Gebäude, in dem man hinterher ſeine Taſſe Tee trinken kann. Viele moderne Lichtſpielhäuſer haben gleich große Kinderſpielſäle eingerichtet, um die Hausfrauen noch öfter als gewöhnlich hinein⸗ zulocken Hier erhält Baby ſeine koſtenloſe Flaſche Milch oder ſeine Keks und beſtaunt die vielen Filmſtarbilder an den Wänden die eine vorausſchauende Direktion dort aufhängte. Eines Tages wird ja auch Baby zum erſten Male ins Kino gehen und„ſeinen“ oder „ſeine“ Filmgröße wählen. Während ſich die engliſche Hochkirche, die ſa vom Staat finanziert wird, um den Film als Werbemittel noch nicht zu kümmern braucht, haben andere Religionsgemeinſchaften, ganz zu ſchweigen von den mehr als dreihundert ver⸗ ſchiedenen Sektenvereinigungen, zu einem gro⸗ ßen Teil den propagandiſtiſchen Wert des Films bereits erkannt. So trat im vergange⸗ nen Jahr z B. der amerikaniſche Film„Green Paſtures“(Grüne Weiden) einen Triumphzug durch einen großen Teil der engliſchen Kirchen an. Wie ſo etwas gerade in England möglich ſein konnte, iſt unergründlich, denn in dieſem Film, in dem nur Neger mitwirken, wurde die ganze Geſchichte der Bibel, vom Neger⸗ blickpunkt aus geſehen, gezeigt mit allen Ver⸗ zerrungen, ſeruellen Ueberſteigerungen und dergleichen. Die fromme Gemeinde aber ſah den Film mit Entzücken und beſchloß den„er⸗ hebenden Abend“ mit einem Pſalm. D W (10. Fortſetzuſcd) Da tauchte oben am Hang ein moosgrüner Kittel auf, ein weißes Leibchen glänzte, das war die Res. Sie be⸗ gann ſofort flink und wendig das Grummet auszu⸗ ſpreiten, es gab immer einen Wirbel blitzender Halme in der Luft, ſo oft ſie die Gabel hob. Der Reitenſepp ſchaute den Simon von der Seite an, er hatte einen gepreßten Laut gehört. „Hoſt wos gſagt?“ „Naa!“ ſagte der Simon. Aber er würgte an einem überſchweren Wort, das ihm faſt das Schlucken wehrte. Der Reitenſepp wartete, er hatte das Warten gelernt, er war mehr geduldig geworden. Dabei lagen ſeine Augen unverwandt auf dem 7 des Burſchen. Alles las er ihm ab, das heiße Blut, die Wildheit und den gachen Zorn, aber auch das Gutſein und die Rechtſchaf⸗ fenheit. Quer über das Geſicht lief eine halb verharſchte Schramme, und um den linken Unterarm war noch ein mäßig ſauberes Etwas geſchlungen, die Andeutung eines Verbandes. Der reg ſchmunzelte. Das kannte er. Aehnliche Spuren hatte er auch in ſeiner Jugend aufgewieſen. 5 5 a „Reitner!“ ſagte der Simon.„Reitner, i muaß dir was ſagn. Hob da's ſcho lang ſagn wolln. Aber ſchlecht denka derfſt nit!“ „denk vo neamad nix Schlechts. „J mecht da bloß ſagn— der Lackner is nit mei Vatta gwen— d' Muatta hot's einſtanden.“ ö Der Simon wurde noch dunkler im braunen Geſicht, in den Schläfen klopfte das ungebärdige Blut. Groß ſah ihn der Reitenſepp an, beinahe verſtändnislos. Plötzlich begriff er. Sein Atem ging ſchneller. Aber er ſagte kein Wort. N „A Jaaga is gwen— a Jaaga aus'm Salzburgi⸗ en 3 Der Simon wußte nicht, wo er hinſchauen ſollte vor hörte er den Bauern neben lauter Verlegenheit. Da ſich lachen, halblaut und merkwürdig befreit. „Hob mir ſchon allerweil denkt, woher du dei Kraft hoſt, dei Schneid und dein Gſund. Bua, ſei nur grad froh! Wär ſchad gwen um di. Und gſünderne Kinda kriagſt aa.“ Der Reitenſepp ſchaute den Hang hinauf, wo noch immer die blitzenden Grasbüſchel flogen. Nur langſam zögerte ſich die Res näher, ſie tat, als hätte ſie den Simon noch nicht bemerkt, der ihr erwartungsvoll ent⸗ gegenſah. Aber dann wandte ſie plötzlich den Kopf, und ein Blick ſchoß über den Burſchen hin, ein wunderliches Gemiſch aus Groll und Liebe. So ſtand die Res vor den beiden Männern, ſchön und ſtachelig zugleich, das Haar feucht und kraus vom Morgennebel, die Füße in den Holzpantoffeln nackt und kälteblau. Ihre Augen gingen von einem Geſicht zum andern, ſie war um ein Wort verlegen. „Vatta, du hoſt no nix gegeſſen...“ Und obwohl der Reitenſepp wußte, daß dieſes gute Wort nur ein Notbehelf war, um ein läſtiges Schweigen zu brechen, war er dankbar dafür. 0 „I trink ſpäter a Milli,“ ſagte er kurz. „Tuaſt uns helfen?“ fragte die Res den Simon. Da war in ihrer Stimme wieder der zärtliche Vogellaut, den er ſo gern an ihr hatte. ee kemmt's(ihr kommt) ja nit durch mit der rbat!“ Er nickte ihr zu, und ſeine Augen ſagten ihr, daß er gern für ſie helfe von Sonnenaufgang bis Sonnen⸗ niedergang. Sie lachte, es war nur ein kleines, gluck⸗ ſendes Lachen tief in der Kehle, aber es verriet dem Simmer, daß ſie glücklich war. So ſchafften die drei ſchweigend, jedes ſeinen Gedanken nachhängend, ſie waren nun ſchon mitten im Licht, das als warme, dampfende Welle den Hang herabgerollt kam. Dazwi⸗ ſchen einmal lief die Res nach Haus, um die Stall⸗ arbeit zu tun. Als ſie nach einer guten Stunde wieder⸗ kam, brachte ſie dem. Vater ein Stück Schwarzbrot und einen Krug Milch mit. Es war der gleiche Krug, den ſie ihm immer hinauf zur Waldſchneiſe getragen hatte. Er ſetzte ſich damit auf einen Felsbrocken, der mitten in der Matte lag, wie der Wurfſtein eines Rieſen. Der Stein war ſchon ſonnenwarm, und der Trank hatte noch die gute Körperwärme des Viehs. Alle dieſe kleinen, freundlichen Dinge verſpürte er heute mit einer ſelt⸗ ſamen Eindringlichkeit wie vor einem Abſchied. Das Brot, das er aß, war auch etwas ſo Vertrautes, es hatte den Geruch ſeines Hauſes an ſich, das ganze Reitenlehen war darin einbeſchloſſen. Es war dem Bauern, als ge⸗ nöſſe er mit dieſer ſchlichten Mahlzeit 3 einmal ſein anzes Leben, das ihm nichts Beſſeres zu bieten gewußt hatte als Brot und Milch und die Luft der Heimat. Vom Lacknerlehen n die ſcharfe Stimme der Lacknerin, die mit der Dirn herumkeifte. Am Gar⸗ tenzaun tauchte ſie auf, mager und gekrümmt, ſie war in der letzten Zeit„elendig zuſammengegangen“, wie der Reitenſepp feſtſtellte. Die dermacht's nimmer lang, dachte er und mußte bitter in ſich hineinlachen. Bald würde ein harter Reiſigbeſen über die Reit hinwegfegen und alles auskehren, was morſch und überſtändig war. Ja, ja, Lacknerin, ſo geht's! 5 Drunten die Lacknerin beſchattete die Augen mit der Hand und ſchaute 5 zum Hang, wo jetzt der Simmer Und die Res dicht beiſammen ſtanden. Der Simmer hatte die Senſe aufgeſtellt, zwiſchen ſeinem Geſicht und dem der Res war als trennendes Schwert noch die Senſen⸗ ſchneid, die ein Strahlenbündel 8 ber wer die zwei jungen Leute ſo e ſah, der wußte, daß da ein Großmächtiges war, das die zwei zuſammendrängte. Und dieſes Großmächtige, dem nichts widerſtand, war Blut und Natur, es bediente ſich dieſer Jugend, um ein neues Geſchlecht zu zeugen auf der Reit, einfach, rein, ohne Lüge und Schuld. Die Lacknerin ſtand immer noch hockſteif und ſtarrte herauf, als traue ſie ihren Augen kaum. Niemand kümmerte ſich um ſie. Da wandte ſie ſich endlich und ging ſchleppend ins Haus. Abtreten. Lacknerin! Unwillkürlich batte der Reiten; 310 2% — ſepp ene Bewegung gemacht, als solle er mit ſeiner erarbeiteten Fauſt die Alte wegwiſchen von der Reit. Abtreten, Lacknerin! Sei nimmer im Wegl Die zwei da droben, ſie ſollen es beſſer haben als du und i. Die ollen nicht ihre beſten Jahre verwarten müſſen, die enen ſich ihr Glück nicht ſtehlen müſſen in Nacht und Nebel, wo ein heimlicher Jaager pirſcht. Die zwei Jorg it Platz haben für ihren ehrlichen Bund. Dafür i *.* KR Es wurde ein ſchwüler Tag, der letzte Tag voll hoch⸗ ſommerlicher Wärme, dicht an der Schwelle des Cech ſtes. Dem Grummet tat die Hitze gut, es trocknete raſch, und als die Res und der Simmer es nach dem Mittag⸗ eſſen noch einmal wendeten, fing es ſchon an zu kniſtern. Der Reitenſepp war in der Stube geblieben, aber er horchte hinter er er Fenſtern hinüber nach dem Hang, wo die Res viel und klingend lachte. Der Simmer war anfänglich ſchweigſam geweſen, eine Falte hatte zwiſchen ſeinen Brauen geſeſſen, daran war der verkniffene Mund der Mutter ſchuld, womit ie ihm die Mahlzeit vergällt hatte. Sie hatte kein ort geſagt, aber höhniſch Fabre ihm hergelacht, als. hätte ihm jemand mit einer Fuhrmannsgeißel über die Schultern geſchmitzt. Mit trotzigen Schritten war er ge⸗ gangen, aber er hatte die Blicke der Mutter im Rücken bettet: und den ganzen ſcharfen Spott, den ſie aus⸗ eckte: Biſt letz. in Deanſt beim Reitenſepp? Bleib nur glei drenten, du Knecht— du Weiberknecht—— Aber als die Res über die Wieſe auf ihn zuſtob, daß das Grummet um ihre nackten Beine wirbelt, da ver⸗ gaß er alles andere über dem Wunder, das an der Dirn geſchehen war. a a „Res!“ Es verſchlug ihm 9 die Stimme.„Wos hoſt den ghabt auf mi? Warum hoſt di denn eig'ſpirrt und koa Wörtl mit mir g'redt? Wos hob ei dir denn Die Res lachte zu den Vorwürfen, mit denen ſie über⸗ ſchüttet wurde. Aber dann ſah ſie die Not in ſeinem 8 05 1 R 15 f „J woaß ſelber nit!“ ſagte ſie nachdenklich.„J hob nit anders kinna. Woaßt, Simmer, es gibt halt eiten, er Schrei ⸗ Ein Roman aus dem Berchtesgadener Land * wo man alloa ſei möcht. Und dann hob i mir denkt; wenn du mi magſt, na tuaſt gern warten, Simmer!“ Er mußte unverwandt auf ihre Lippen ſchauen, ob ſie redete oder ſchwieg. Der ganze Groll, den er gegen ſie ehegt hatte, wenn er vergeblich um das Reitenletzen fel. trichen war, verflog bei ihren Worten. Er ahnte dunkel was ſie von ihm ferngehalten hatte, die Scheu, die letzte Abwehr des unverdorbenen jungen Weibes. Sie ſah ihn von der Seite an und lachte ſchon wieder. „Du hoſt derweil a andere G'ſellſchaft ghabt— dös ſell Freilein, dös rothaarete T „Ah geh!“ a „Sogar bei der Heuarbeit hot's enk gholfen.“ f 5 alles bloß Gſpaß. Und überhaapts is z jetzt urt.“— 5 Die Res nickte. Sie hatte Almuts Auszug beobachtet. zLang hot's dir no gwinkt mit'in Sacktüachl!“ Der Simon W die Anzüglichkeit. „Ja no, ſie war halt gern bei uns.“ In ihr Schwatzen fiel ein Wolkenſchatten, der den ſtrahlenden Tag mit einem 9 5 veränderte. Der Simon blickte auf und pfiff durch die Zähne. Gewölk kroch über den Kamm des Lattengebirges, bleigrau war der Auslug in die Ramsau und gegen die Reitenalm, hoch über dem Untersberg bäumte ſich ein Wolkenturm ins Blaue— ein Turm?— eher eine Bärenpranke, die das Land bedrohte. f 105 Wedda(Wetter) kimmt!“ Die Res war ganz ver⸗ attert. a 5 „Vielleicht verreißt's der Wind.“ Aber der Simon glaubte ſelbſt nicht an den Troſt. Er kannte dieſes Lauern in der Luft, das einem Unwetter vorausgeht. Es konnte grob hergehen heute noch. Der Morgennebel war zu raſch aufgeſtiegen, die ſtechende Sonne hatte ihn zu g 00 weggeſchleckt, nun machte er die Luft ſo feucht und ſchwer. Raſch ſteckten ſie die ge⸗ kreuzten Holzſchragen aus und ſchlugen das Grummet ein. Schnurgerade zu Mandeln aufgereiht, den ganzen Hang hinunter. Der Reitenſepp kam und half mit, ſie ſchafften zu dritt einander in die ände, immer beſorgt nach dem Himmel ſchauend. Noch ein paar Stunden Sonne, und das Grummet wäre ſchön trocken geweſen. Nun mußte man eben ſehen, wie man am beſten durch das Unwetter kam. 5 2K glaab, es verziagt(verzieht) ſie...“ mutmaßte ie Res.: i Aber das Gewölk ſtand reglos über den Bergen. Noch tat es keinen Laut. Wo der Himmel den Rand der dräuenden Pranke berührte, war er faſt ſchwarz. Ein Glutatem ging durch das Tal. Der Reitenſepp fühlt die ungeheure Spannung in der Luft, die nach Entladung ſchrie. Immer beklem⸗ mender wurde der Druck, eine Drangſal, die einen Eiſenring um ſeine Schläfen legte. Er ſchüttelte den Kopf, um dieſen unſichtbaren Ring von ſich zu ſchleu⸗ dern, es war die gleiche Bewegung, die das Wild macht, wenn es ſich 1 ühlt und den Jäger wittert. Langſam ſtieg er den geſchorenen ng hinauf bis zum Waldrand, wo 8 ein Pfad im Dickicht ver⸗ ſchloff. Kein Blatt regte ſich. Dort ſaß er nieder, er warf ſich auf den Boden, der ihm gehörte, und wartete. Unten am Hang ſahen ſich die jungen Leute nach ihm tief Eine Bodenwelle verbarg ihn. Er duckte ſich noch iefer. „Vatta!“ ſchrie die Res. Aber er rührte ſich nicht. Noch einmal kam dieſes „Vatta,“ und Simon tat einen gellenden Pfiff. Der Mann am Waldrand krampfte die Hände in den Boden. Kurze Halme ſtachen ihn; an dieſem Morgen hatte ſeine Senſe ihr biegſames Leben date ut nun rächten ſie ſich. Ihm war, es wären Jahre ſtatt Stunden ver⸗ gangen, ſeit der Morgennebel hier gewandert war. Drunten aina der Simmer und die Res dem Reiten⸗ 1 Von Maria Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskm Meister Berchtenbreiter n u 8e. a F 1 g lehen zu. Die Res hatte den Simmer ver der Hand die 1 er ließ ſich von ihr ziehen und zerren und ſträubte ich wohl zum Schein. Sie redete eifrig auf ihn ein. Was verſprach ſie ihm denn? Einen Napf ae ein Stam⸗ perl Enzian? Das war das Reitenlehen E55 ſelber lohnte, daß es ſo fleißige Arbeit mit einer ohnte. Sie waren an der Haustür angelangt. Und als der Simon noch immer ſchwach widerſtrebte, ſchob ihn die Res kurzerhand über die Schwelle mit einem energi⸗ ſchen Stoß in den Rücken. Der Mann am Waldrand lachte. Nur nit auslaſſen, Dirndl! Halt' ihn feſt und führ' ihn ein in dein Haus! Tut mir gut hauſen mit⸗ einandl! s N 1. ſchoß noch einmal die Res aus dem Haus. „Vatta!“ Das hätte den Mann beinahe 49 Res en. Dreimal hatte ſie nach ihm gerufen. Zu ſpät, Res! * 28* hrengabe Auf Buchenſtein hatte man den ſtarken Mokka ge⸗ trunken, den Glonau ſtets nach dem Eſſen verlangte, obwohl er ihm vom Arzt verboten war. Almut be⸗ dauerte, das hauchdünne Täßchen zweimal geleert zu 1 Nun ſchlug ihr das Herz unruhig in den ſchwü⸗ en Tag. 8 werden ein Gewitter haben,“ hatte Gildis ver⸗ ündet. 5 Sie ſaßen in der kühlen Halle vor den geöffneten Terraſſentüren, wo der Flügel ſtand, den Gildis mit Meiſterſchaft ſpielte. Almut war überraſcht von ihrem Können geweſen, denn Gildis hatte Fleiß und Muße genug, ſich weiterzubilden. Es war jetzt eine neue Wärme in ihr Spiel gekommen, ein Wiſſen um Leid und Glück und alle Dinge der Liebe. Almut mußte die veränderte Schweſter immer wieder anſehen, es war eine Lockerung entſtanden in dem herben Geſicht und dem ſtrengen Strich des Schläfenhaares, das ſich nun weich über die Ohren legte. 9 Glonau zeigte ien ſeine Freude an den beiden ſchönen und eigenar 5 Frauen, die jetzt ſein Leben teilten. Aber die Se punkt fühlte, fand Almut manchmal reichlich naiv. Sie war eine kritiſche Beobachterin, um nicht zu ſehen, daß Gildis nahe daran war, in den Herde ten Fehler zu verfallen, ihre Hingabe wurde faſt zur Aufgabe der eigenen Perſönlichkeit. „Nicht zu viel Zuckerwaſſer... hatte Almut manch⸗ mal ſchon gewarnt. Aber Gildis konnte ſie dann 1 mit einem hilfloſen Lächeln, bittend wie ein Kind:„Laß mir die wenigen Tagel Wenn wir erſt von hier weg . bekommt das Leben von ſelbſt ſeinen ſtrengeren inn.. a Dann ſchwieg Almut. Aber die Luft des Hauſes war ihr zu lau. Sie fühlte dach unfrei und gehemmt. Irgend etwas, das ſich nicht re t greifen 11 machte ſie un⸗ geduldig. Es war vielleicht gerade le Behutſamkei womit Gildis dieſe Tage umgab, die Schonung und Sorglichkeit, das ewige verzeihende Lächeln, womit ſie die Vergangenheit zur Ruhe ſtreicheln wollte. Aber noch etwas war, noch etwas anderes, dem Almut ner⸗ geblich nacharübelte. Auch jetzt wiederl Schon wie Glonau daſaß, angeregt durch das nervenaufpeitſchende Getränk, die Zigarette Bae den Fingerſpitzen, weckte er ihren ſchweigenden iderſpruch. Er redete viel, entwickelte Zukunftspläne, atte tauſend Ideen. Gildis blickte mit glänzenden Augen auf ihn. Aber Almut hatte einen bitteren Ge⸗ ſchmack auf der Zunge. Worum drehte ich alles Planen und Wünſchen? um Geld. Um das Verdienen. Und wieder um Geld. War das alles, was Glonau mit ſich 1 5 75 aus dem Land zwiſchen Felſen und Wäldern, ieſe neue, überwache Gier, dieſes Kleben am Grobſtoff⸗ lichen? War er deshalb bis an die Grenzen der Ewig⸗ keit gegangen, um wieder umzukehren und aufs neue Geld zu verdienen?. Almut konnte Glonaus Stimme nicht mehr ertragen. Sie ſchloß gequält die Augen. Und da war mit einem Male eine andere Stimme, fern und unwirklich, die ſich mit charakteriſtiſchem Tonfall in ihr Gedächtnis drängte: „Die Täler ſind zu laut geworden. Das Wunder kann man nur noch auf den Bergen erleben.“ Ihr Herz begann zu zittern; ſie 1 b zu ſpüren, wie es mit den ee ſchlug, ein Vogel, der gern auffliegen möchte, aber in einem golde⸗ nen dane ſitzt und artig ſein muß. In dieſem Augen⸗ blick haßte ſie Haus Buchenſtein, ſeine Wohlhabenheit, ſeinen ſelbſtverſtändlichen Luxus. Ihre Hände auf den Lehnen des Klubſtuhls Gao ſich zur Fauſt: Ich will fort. Ich will wieder Vagabund ſein, Jer alte Herr⸗ gottsvagabund auf der offenen Straße des Lebens. 8 e Kind! Du biſt ja ſchrecklich blaß! Was haſt u denn?“ Gildis 4 8 das Geſicht vor, und Glonau unter⸗ brach ſeinen Redeſtrom. Er blickte ſcharf zu Almut hin⸗ über, die ihm in letzter Zeit zuweilen unheimlich war. Merkwürdiges Mädchen! Augen hatte ſie manchmal wie ein Großinquiſitor. Vielleicht war Gildis do die be⸗ quemere Frau. f „Kopfſchmerzen, Kleines?“ Gildis legte die Hand au Almuts Stirn. Und dieſe Hand war ſo kühl 8 mütlerl . bekam. 2 nur die Hitze,“ ſagte ſie ruhig. nicht ein bißchen ſoiefen, Gude 5 ue ruhig. Wiuſt du Vereitwillig feste ſich Gildis an den Flu a mut atmete freier bei den erſten Klängen und Al Tortſetzung folgt) 4 bſtverſtändlichkeit, womit er ſich nun von Gildis verwöhnen ließ und ſich als Mittel⸗ leiner, gefangener —. 2 6 15 E wor D 2 22 2 dd ter * and d 5 ſträulte as Lam, ſelber kengabe als de ihn 1 ehergi, ran et Und en mit, bus, dreimal kia ge⸗ lunge, . ut bes kert zu ſchwü⸗ 15 ber⸗ neten d nit ihrem Nuße e neue m Leid ite die es war i und ch un heiden er ſic Nittel. io, Sie en, daß e le der manch schen 7„Laß 7 1 1 4 Leben 1 er weg geren es war gend ſie un⸗ amkeit, 0 0 mit ſie Aber ut ber getegt garette genden pläne, zenden n Ge⸗ planen ü lit ſch ildern, ſtoff⸗ Ewig⸗ gelte ragen. eilen fe sch üngte: kann püren, igener golbe⸗ igen heit, 1 den 2 3 18 8 5 5 r e e 8 8 8 FJavotilen vot schweren Prüfungen Rundgang durch süddeufſchlands Fußballgaue— Ver holt diesmal die Punkle? Der faſt völlige Ausfall der ſüddeutſchen Fußballſpiele am vergangenen Sonntag hat die Sorge um die rechtzeitige Ermittlung der Gau⸗ meiſter nur vergrößert und es bleibt zu hoffen, daß wenigſtens in den kommenden Wochen der vorgeſehene Spielplan eingehalten werden kann. Das Programm ſieht jedenfalls einen recht an⸗ ſehnlichen Spielbetrieb vor. Folgende Treffen ſind angeſetzl: Gau Baden: 1. JC. Pforzheim— Freiburger FC. 89 SV.⸗Vg. Sandhofen— SV. Waldhof(0:2 Phönix Karlsruhe— VfR. Mannheim 6623 Fußballverein Kehl— Vf. Neckarau(0:3 7 Gau Südweſt: Wormatia Worms— FK. Pirmaſens(0:0) SV. Frankfurt— Eintr. Frankfurt 422 1. FC. Kaiſerslaut.— Bor. Neunkirchen(1:2 Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim(3:0) Ss. Wiesbaden— JV. Saarbrücken(3:1) Gau Württemberg: Spfr. Eßlingen— Stuttgarter Kickers(3:6) Ulmer FV. 94— Pf. Stuttgart(1:5) Union Böckingen— FV. Zuffenhauſen(4:0) Stuttgarter SC.— Sportfr. Stuttgart(3:0) Bfet. Schwenningen— 1. SSV. Ulm(0:5) Gau Bayern:* 1. FC. Nürnberg— FC. 05 Schweinfurt(1:1) Wacker München— Spiel⸗Vgg. Fürth(3:1) Jahn Regensburg— Bayern München(1:5) Schwaben Augsburg— BC. Augsburg(2:0) Gau Nordheſſen Heſſen Hersfeld— FC. 93 Hanau 218 VfB. Groß⸗Auheim— SC. 03 Kaſſel(2:3 BC. Sport Kaſſel— VfB. Friedberg(0:3) Kewa Wachenbuchen— Germania Fulda(1:1) Der 16. Januar ſieht alſo in den ſüddeut⸗ ſchen Gauen faſt die geſamte Gauliga ⸗Streit⸗ macht im Kampf. Im Gau Südweſt intereſ⸗ iert nach wie vor in erſter Linie das Abſchnei⸗ den der beiden Meiſterſchaftsanwärter Ein⸗ tracht Frankfurt und Boruſſia Neunkirchen. Die Eintracht hat am Sonntag den Lokalkampf ge⸗ gen den FSV. zu beſtreiten und Neunkirchen muß auf dem„Betzenberg“ in Kaiſerslautern antreten. Wenn hier für die Favoriten wieder nicht alles glatt gehen ſollte, dann darf man mit einem ſehr ſpannenden Endkampf im Gau Südweſt rechnen, denn Kickers Offenbach und guch Wormatia Worms ſind ſtändig auf dem Vormarſch begriffen und den Spitzenreitern ſchon recht nahe gekommen. In Baden müßte der 1. FC. Pforzheim, der wieder ein Heimſpiel hat(allerdings iſt der ſtarke FFC. der Gegner!) ſeine führende Stel⸗ lung ausbauen können. SV. Waldhof und VfR. Mannheim haben ſchwere Auswärtsſpiele vor ich und werden Mühe haben, den Anſchluß zu alten. In Württemberg ſtt mit neuen Erfolgen von Kickers und VfB. Stuttgart zu rechnen und in Bayern darf man mit einem Sieg des führenden 1. FC. Nürnberg über die Oer aus Schweinfurt rechnen. In Nor d⸗ heſſen iſt Meiſter Spielverein Kaſſel ſpiel⸗ frei. Ob den Verfolgern aber ein Aufholen ge⸗ lingt, bleibt abzuwarten; Hanau hat in Hers⸗ feld und Kaſſel 03 in Groß⸗Auheim anzutreten! Aus dem zurngan Jüdweſt Am Sonntag, 16. Januar, ſollten in allen Kreiſen des Gaues Südweſt die Kreisgeräte⸗ Wettkämpfe ausgetragen werden, die als Aus⸗ ſcheidung zur Gaumeiſterſchaft am 30. Jatmuar in Ober⸗Ingelheim gedacht waren, Durch die Seuchenſperre können die Kämpfe in einer Reihe von Kreiſen nicht durchgeführt werden, ſo daß nur folgende Veranſtaltungen angeſetzt werden konnten: Kreis Frankfurt in Heddernheim, Kreis Offenbach in Jügesheim, Kreis Mainz in Bodenheim, Kreis Nibelungen in Worms, Kreis Oſtpfalz in Frankenthal, Kreis Südpfalz in Landau, Kreis Südweſtpfalz in Zweibrücken, Kreis Nordweſtpfalz in Hom⸗ burg⸗Nord, Kreis Saarbrücken in Saarbrücken, Kreis Nordſaar in Neunkirchen, Kreis Saar⸗ lautern in Schwalbach. Um Englands Fuß ball-Pokal Am Mittwoch wurden die am letzten Sams⸗ tag unentſchieden ausgegangenen Spiele der erſten Hauptrunde um den engliſchen 0 pokal wiederholt. Eine Enttäuſchung bereitete die erſtklaſſige Mannſchaft von Grimsby Town ihren Anhängern, wurde ſie doch von dem dritt⸗ klaſſigen Swindon Towen nach Verlängerung 221 geſchlagen. Damit iſt der 5. Verein der 1. Liga aus dem Pokal⸗Wettbewerb ausgeſchieden. Wieder keine Entſcheidung gab es im Kampfe zwiſchen Cheſterfield und Bradford City, die ſich nach Verlängerung 1:1 trennten. f Die Ergebniſſe: Barnsley— Sout⸗ hend United 2:1, Liverpool Cryſtal Palace 3:1 (n. V.), Luton Town— Scarborough 5:1, Mancheſter City— Millwall 3:1, Swindon Town— Grimsby Town 2:1(n. V.), Burnley gegen Cheffield Wednesday 3:1, Cheſterfield gegen Bradford City 1:1(nach Verlängerung). Handball-Lehrer Buſſe im Gau 13 Die verſchiedenen Handball ⸗ Lehrgänge im Gau Südweſt, die im Herbſt der Maul⸗ und FPunltelämpſe in der vorenlſcheidung Klauenſeuche wegen nicht ſtatfinden konnten, werden nun im Februar unter Leitung von Reichsbundſportlehrer Buſſe durchgeführt. Ne⸗ ben der Grundſchulungsarbeit für Abteilungs⸗ leiter wird in dieſen Lehrgängen auch Aus⸗ bildungsarbeit für Spitzenſpieler geleiſtet. „Die Lehrgänge liegen wie folgt: 31. Januar bis 2. Februar: Mainz: 3. bis 5. Februar: Frankfurt am Main: 7. bis 9. Februar: Kreis Saarlautern; 10. bis 12. Februar: Kreis Nord⸗ ſaar; 14. bis 16. Februar: Kreis Saarbrücken; 17. bis 18. Februar: Kreis Nordweſtpfalz. 1 160 000 Mark für das WH. Bei den Opfertagsſpielen des deutſchen Fußballs zu Gunſten des Winterhilfswerkes wurde ein Erlös von 161 721 Mark erzielt, das ſind 16000 Mark mehr als im Jahre 1936. Das Ergebnis iſt umſo erfreulicher, als be⸗ kanntlich die Maul⸗ und Klauenſeuche vornehm⸗ lich im Südweſten des Reiches die Hilfsaktion beeinträchtigte. Von dieſer Summe entfallen auf das Frankfurter Spiel zwiſchen der Natio⸗ nalelf und einer Nachwuchsmannſchaft 22 500 Mark. Weitere 7800 Mark ergaben die drei Auswahlſpiele in Stuttgart, Halle und Bremen. Unter den Gauen ſteht der Gau Sachfen mit 18900 Mark obenan vor Mitte(17 000), Bayern(16 000) und Weſtfalen(14 400 Mk.). Deulſchland ſoll in Straßburg ſpielen! Erſte Runde der Fußball⸗Wellmeiſterſchaft wird geſeßl Wenn auch eine offizielle Mitteilung über die Zuſammenſtellung der Spiele der erſten Runde um die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft, die am 4. und 5. Juni zur Durchführung kommt, noch nicht vorliegt, ſo iſt doch bekannt gewor⸗ den, daß Frankreich als Veranſtalter der Welt⸗ meiſterſchaft in dieſer Beziehung ganz beſtimm⸗ te Pläne hat, die in Verbindung mit der Fi⸗ nanzierung des Wettbewerbs ſtehen. Man wird daher auch ſchon die acht Spiele der erſten Run⸗ de ſo legen, daß nach Möglichkeit große Ein⸗ nahmen erzielt werden. Es iſt vorgeſehen, daß je vier Spiele am 4. Juni(Pfingſtſams tag) und am 5. Juni(Pfingſtſonntag) zur Austragung kommen, von denen zwei in Paris ſtattfinden werden. Deutſchland wird vorausſichtlich in der erſten Runde in Straß⸗ burg zu ſpielen haben, während Italien wahr⸗ ſcheinlich in Marſeille anzutreten hat. Für die vier Spiele der zweiten Runde am 12. Juni ſind Paris, Marſeille, Le Havre und Straßburg in Ausſicht genommen. Die Spiele der Vorſchluß⸗ runde am 16. Juni ſind für Paris und Mar⸗ ſeille vorgeſehen. Das Spiel um den dritten und vierten Platz und die Entſcheidung der Weltmeiſterſchaft werden in Paris ſtattfinden. Die Spiele der erſten Runde werden geſetzt und zwar ſollen zwei Gruppen. eine mit den ſtärkeren, eine mit den ſchwächeren Mannſchaf⸗ ten, gebildet werden. Unter dieſen Umſtänden iſt es auch naheliegend, daß die Wahl von Straßburg für das endgültig beſtätigt wird. In dieſem Falle würde mit einem ſo ſtarken Zuſtrom von Beſuchern aus Deutſchland zu rechnen ſein. daß in finan⸗ erſte Spiel Deutſchlands legen wird, um auf dieſe Weiſe zieller Hinſicht keine Befürchtungen über den Erfolg dieſes Spieles beſtehen können. Straßburg als Austragungsort würde für die deutſche Nationalmannſchaft den Vorteil haben, daß alle Vorbereitungen für dieſes Treffen auf deutſchem Boden vor ſich gehen können. Die Anſetzung der erſten Runde nach Straßburg kann aber für die Anſetzung der zweiten Runde auch wieder einen Nachteil bedeuten, da Deutſchland nach einem erfolgreichen Abſchnei⸗ den in der erſten Runde kaum nochmals nach Straßburg angeſetzt werden dürfte. Es ſind alſo vielleicht nach Le Havre oder gar nach Marſeille weite Reiſen in Ausſicht zu nebmen, wenn man nicht eben gegebenenfalls ein zweites Spiel Deutſchlands nach Paris vielleicht 12 einmal einen ſtarken deutſchen Zuſtrom na Frankreich zu ziehen. Man wird dann, wenn die Spiele der deutſchen Mannſchaft in der vermuteten Form zur Austragung kommen, in der dritten Runde— ein ſiegreiches Abſchnei⸗ den vorausgeſetzt— mit einem Spiel der Vor⸗ ſchlußrunde Deutſchlands in Marſeille zu rech⸗ nen haben. Hier würde ſich dann eine beſonders ſchwer zu löſende Aufgabe ergeben. Ein End⸗ ſpiel in Paris, oder auch ein Spiel um den dritten und vierten Platz, würde dagegen 9—— Deutſchlands Mannſchaft wieder günſtiger lie⸗ gen. Die Verhältniſſe bei der Durchführung der Fullball⸗Weltmeiſterſchaft in Frankreich werden in mancher Hinſicht andere ſein als wie vor vier Jahren bei der Abhaltung der zweiten Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in Italien. Jeden⸗ falls wird man beſonders in Deutſchland mit geſpannter Anteilnahme die Anſetzung der erſten Runde und die Zuſammenſtellung der Gegner erſvarten, da mit deutſchen Sonderreiſen nach Frankreich auf jeden Fall zu rechnen iſt. Jum drillenmal gegen Schweden Unſere Amateurboxer vor einer ſchweren Aufgabe Der erſte Gegner der deutſchen Amateurboxer im neuen Jahr iſt Schweden. Stockholm iſt am kommenden Sonntag, 16. Januar, der Aus⸗ tragungsort des dritten Länderkampfes zwiſchen den beiden Nationen. Im Jahre 1926 kam es in Schwedens Hauptſtadt zur erſten Begeg⸗ nung. Die Nordländer ſiegten damals 10:6. Zwei Jahre ſpäter lautete das Ergebnis in Berlin genau umgekehrt. Seit dem 13. Februar 1928, alſo ſeit faſt zehn Jahren, begneten ſich deutſche und ſchwediſche Boxer nur bei in⸗ ternationalen Turnieren, den Europameiſter⸗ ſchaften und Olympiſchen Spielen. Wieder geht die deutſche Boxſtaffel nach Schweden. In der neuen Tennishalle in Alvik bei Stockholm, die ein Faſſungsvermögen von 8500 Zuſchauern beſitzt, ſteigt der dritte Län⸗ derkampf. Schwedens Mannſchaft iſt ſehr ſtark und braucht außer Deutſchland kaum einen Gegner auf dem Kontinent zu fürchten. Ihre beſten Kräfte haben die Nordländer in dem Leichtgewichtler Erit Agren— gegen den leider nicht Europameiſter Nürnberg, ſondern nur der Düſſeldorfer Heeſe eingeſetzt werden kann— und im Schwergewichts⸗Europameiſter Olle Tandberg. Sehr hoch einzuſchätzen ſind auch der Federgewichtler Kreuger, der Weltergewichtler Oskar Agren und im Halbſchwergewicht Per Anderſſon. Unſere Vertreter werden ſich alſo ſehr anſtrengen müſſen, wenn ſie zu einem Siege kommen wollen. In Schweden ſelbſt rech⸗ net man mit einem Unentſchieden. Am meiſten geſpannt ſind wir auf die Auseinanderſetzung zwiſchen Olle Tandberg und Herbert Runge. Die beiden Staffeln ſtehen wie folgt: Fliegen: Prieß(Hambg.)— Harry Ljuſhammer Bantam: Wilke(Hannover)— Perch Almſtröm Feder: Völker(Berlin)— Kurt Kreuger Leicht: Heeſe an— Erik Agren Welter: Fluß(Köln)— Oskar Agren Mittel: Campe(Berlin)— Göſta Borg Halbſchwer: Vogt(Hamburg)— Per Anderſſon Schwer: Runge(Wuppertal)— Olle Tandberg Sliſpork vor großen Ereigniſſen Deulſche und Wehrmachls⸗Skimeiſterſchaflen Der Sportwart des Reichsfachamtes Ski, Baron Le Fort, benutzte das vergangene Wo⸗ chenende zu einem Beſuch der Kampfſtätten der Deutſchen und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften, die vom 5. bis 13. Februar in Neuſtadt im Schwarzwald durchgeführt werden. Zuſammen mit den Vertretern der Wehrmacht und der örtlichen Organiſation wurden alle Fragen ſporttechniſcher Art durchgeſprochen. Alle 28015 ſtrecken ſowie die beiden Schanzen in Neuſtadt und am Feldberg wurden noch einmal eingehend überprüft und mit den letzten Verbeſſerungen verſehen, ſo daß man nun mit aller Ruhe den kommenden Ereigniſſen entgegenſehen kann. Wie ſtark ſich übrigens die Schulungsarbeit des Nachwuchſes auswirkt, mag man daraus er⸗ ſehen, daß der Spezialſprunglauf von 50 bis 60 Mann, darunter 20 bis 25 Jungmannen, beſtritten werden wird. Die internationalen Aufgaben Ueber die internationalen Aufgaben unſerer Skiläufer machte Baron Le Fort dann noch einige Ausführungen. Die nächſte große Prü⸗ fung haben am kommenden Wochenende unſere 1 in Grindelwald zu beſtehen. Chriſtl Cranz, Liſa Reſch, Käthe Graßegger und Liſl Hoferer treten dort gegen die beſten Schweizer Frauen an. Dafür kommen dann die Schwei⸗ zerinnen nach Garmiſch⸗Partenkirchen zur Win⸗ terſportwoche, wo Oeſterreich, der HDW., Po⸗ len, Italien, Japan, Norwegen und die Schweiz unſere Gegner auf olympiſchem Boden ſein werden. Am 12. und 13. Februar ſtarten un⸗ ſerk beſten Tor⸗ und Abfahrtsläufer und Läu⸗ ferinnen auf den öſterreichiſchen Meiſterſchaften in Murau(Steiermark) und dann folgen am 5. und 6. März die FIS.⸗Weltmeiſterſchaften in Engelberg(Schweiz). Auch die Skiläufer der klaſſiſchen Wettlaufarten haben ein großes Pro⸗ gramm zu bewältigen. So reiſen vier deutſche Springer im Anſchluß an die Winterſportwoche in Garmiſch nach Ungarn, dann nach Villach und Klagenfurth zum Länderſpringen. Zu glei⸗ cher Zeit werden vier andere Springer in Za⸗ kopane bei den polniſchen Meiſterſchaften ſtar⸗ ten. Die deutſche Nationalmannſchaft fährt am 19. und 20. Februar zu den FIS.⸗Weltmei⸗ ſterſchaften nach Lahti. Die Mannſchaft wird unter Umſtänden durch einige 50 km⸗Läufer noch verſtärkt werden. Unter Führung des Reichsfachamtleiters Räther fahren die Deutſchen anſchließend an Lahti zum Holmen⸗ kollen. Noch keine Nationalmannſchaft aufgeſtellt Die verſchiedentlich aufgetauchte Meldung, die deutſche Ski⸗Nationalmannſchaft ſei bereits aufgeſtellt, entbehrt jeder Begründung. Die Mannſchaft wird erſt im Anſchluß an die Mei⸗ ſterſchaft in Neuſtadt(Feldberg) aufgeſtellt werden. bon Börsen und Plärkten nein malnische abenuhörse An der Abendbörſe drückte kleines Angebot weiter etwas auf die Kurſe, die auf den meiſten Gebieten ½—1 Prozent nachgaben, doch wurde der Berliner Schlußſtand nur in vereinzelten Fällen unterſchritten. Auf der ermäßigten Baſis war hin und wieder Auf⸗ nahmeneigung vorhanden, zu nennenswerten Umſätzen kam es aber allgemein nicht. Niedriger waren beſon⸗ ders Licht u. Kraft mit 143(144 ¼), Hapag mit 81 (82), AG. für Verkehr mit 134(135 ⅛, Geffürel mit 148(149), Bemberg mit 142(143), Daimler mit 140 (140¼), Weſtdeutſche Kaufhof mit 60(60), Rhein⸗ ſtahl mit 147½—147¼(148) und Mannesmann mit 116¼(117). JG. Farben konnten ſich mit 162 be⸗ haupten, ferner Scheideanſtalt mit 253, Moenus mit 127, Buderus mir 124¼(124½ und Rhein. Braunkoh⸗ len mit 231¼ Ermäßigungen von/—/ Prozent hatten u. a. Adlerwerke mit 113⅛, Verein. Stahl mit 114,, Demag mit 144, Goldſchmidt mit 143½, Jung⸗ hans mit 146, Schuckert mit 177¼, Holzmann mit 156¾ und Metallgeſellſchaft mit 146. Bankaktien notierten unverändert. Der Rentenmarkt war weiter iu die Umſätze hatten aber nur geringen Um⸗ ang. Einzelne Pfundbriefe wurden auf der Mittags⸗ baſis notiert. Im Freiverkehr galten Kommunal⸗Um⸗ ſchuldung 95 20 und Aproz. Rentenbank⸗Ablöſung 94. enmarkie Wormſer Schlachtviehmarkt Auftrieb: 65 Rinder, darunter 5 Ochſen, 6 Bullen, 47 Kühe, 7 Färſen. 93 Kälber. Ueberſtand: 2 Rinder, 2 Kühe, 18 Kälber.— Preiſe: Ochſen a) vollfleiſchige ausgemäſtete höchſten Schlachtwerts 44—45. Bullen: a) jüngere vollfleiſchige höchſten Schlachtwerts 42 bis 43, b) ſonſtige vollfleiſchige»der ausgemäſtere 37. Kühe: AA 46, a) füngere vollfleiſchige höchſten Schlachtwerts 40—43, b) ſonſtige vollfleiſchige oder ge⸗ mäſtete 35—39, c) fleiſchige 26—33, d) gering ge⸗ nährte 19—23. Färſen: a) vollfleiſchige ausgemäſtete höchſten Schlachtwerts 41—44, b) vollfleiſchige 36. Kälber: a) beſte Maſt⸗ und Saugkälber 60—65, b) mittlere Maſt⸗ und Saugkilber 53—56, c) geringere Saugkälber 41—50, d) geringe Kälber 28.35. Schafe: f) mittlere Schafe 388—40. Schweine: a) über 150 Kg. Lebendgewicht 56.50, b) vollfleiſchige von etwa 120 bis 150 Kg. 55.50— 54.50, c) vollfleiſchige von etwa 100—120 Kg. 52.50, d) vollfleiſchige von etwa 80—100 Kg. 49.50, e) fleiſchige von etwa 60—80 Kg. 49.50, 5) fleiſchige unter 60 Kg. 49.50, g) Sauen: fette Speckſauen 53.50.— Marktverlauf: Schweine und Großvieh zugeteilt; Kälber infolge geringer Nachfrage ſchlechter Abgang.. 5 Mannheimer Ferkelmarkt, Zufuhr: 60 Ferkel und 13 Laufer Preise Ferkel bis 6 Wochen nicht notiert, über 6 Wochen 20—30, Läufer 31—40 RM. Handel lebhaft. 178 rankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: roß⸗ vieh 986(gegen 1225 am 6. Januar), darunter 282 (220) Ochſen, 64(117) Bullen, 468(677) Kühe, 172 (211) Färſen. Kälber 650(766), Hammel und Schafe 101(301). Schweine 370(228). Notiert wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42—45 (43—45), b) 37—41(39—41), c) 35—36 86). Bullen a) 42—43(40—43), b) 38—39(37—39). Kühe a) 41—43 (40—43), b) 35—39(35—39), c) 28—33(30—33), d) 1825(20—25). Färſen a) 42—44(41—44), b) 38—40 (3840), c) 35(35). Kälber a) 60—65(61—65), b) 53—59(55—59), c) 41—50(45—50), d) 30—40(30—40). Hammel b2) 46(46), c) 41—45(42—45), d) 30—39(33 bis 40). Schafe a) 40—42(39—42), b) 34—38(33—37), c) 23—25(16—32). Schweine a) 56.50(56 50), bi) 55.50(55.50), b2) 54.50(54.50), c) 52.50(52.50), d) 49.50(49.50). Marktverlauf: Rinder und Schweine zugeteilt. Kälber und Schafe ſchleppend. Ueberſtand: 22 Großvieh, 242 Kälber, 7 Schafe. leiſch⸗ groß markt. Angebot: 229 Viertel Rindfleiſch (259), 168(160) halbe Schweine, 90(198) ganze Käl⸗ ber, 24(129) Hämmel, 16(12) Kleinvieh. Notiert wur⸗ den je 50 Kg. in RM.: Ochſenfleiſch a) 80, b) 69. Bullenfleiſch a) 77. Kuhfleiſch a) 77, b) 65, c) 54. Fär⸗ ſenfleiſch a) 80, b)—, c) 61. Kalbfleiſch 1 81—90 81 bis 95), II 70—80. Hammelfleiſch b) 80—90(81—92). Schweinefleiſch b) 73. Mainzer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Großvieh 349, darunter 63 Ochſen, 28 Bullen, 207 Kühe, 51 Färſen. Kälber 501, Ziegen 1. Notiert wurden je 50 Kg. Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 44—45, b) 39—41, c) 34—36. Bullen a) 43, b) 39, c) 32—33. Kühe a) 41—43. b) 34—39, c) 26—33, d) 15—24. Färſen a) 43 bis 44. b) 39—40. Kälber a) 60—65, b) 53—59, c) 41 bis 50, d) 30—40. Marktverlauf: Rinder und Kälber zugeteilt. Belreldemärhie Mannheimer Produktenbörſe. Alles unverändert. Eruſt henne krilt ab! Ein Großer des Motorſports ſcheidet Ernſt Henne(München), der vor wenigen Wochen erſt auf der Reichsautobahn bei Frank⸗ furt(Main) auf ſeiner 500 cem⸗BMW. den abſoluten Geſchwindigkeits⸗Weltrekord für Mo⸗ torräder auf 279,503 kmſtd. verbeſſert und da⸗ mit den Italiener Taruffi glatt überboten hatte, hat ſich entſchloſſen, vom aktiven Sport zurückzutreten, um ſich ſeinem Beruf mit aller Kraft widmen zu können. Der deutſche Motorſport verliert in Ernſt Henne einen ſeiner ſympathiſchſten und erfolg⸗ reichſten Fahrer. Der Name des Müncheners war im Laufe der Jahre ein Begriff gewor⸗ den, der ſich von der Entwicklung des abſoluten Geſchwindigkeits⸗Weltrekordes für Motorräder nicht mehr trennen ließ. Nach einer überaus erfolgreichen Laufbahn als Rennfahrer für die Bayriſchen Motorenwerke widmete Henne ſeine Aufmerkſamkeit den Geſchwindigkeits⸗Welt⸗ rekorden. Am 19. September 1929 griff er zum erſten Mal bei Ingolſtadt in den Kamp der Weltrekorde ein. Der Erfolg war glei ganz auf ſeiner Seite. Die Vorherrſchaft der Engländer und Amerikaner wurde durch⸗ brochen; Henne ſchaffte auf der 700er⸗BMW. 216,050 kmſt. und übertraf damit alle. Dieſer Erfolg ſtachelte den Münchener zu immer grö⸗ ßeren Leiſtungen an und, konkurrenzlos ſeinen Weg gehend, hatte er den Rekord ſchließlich 1936 auf 272,006 kmſtd. geſchraubt, übrigens auf der Reichsautobahn bei Frankfurt, die Ende des vergangenen Jahres dann auch Hennes neueſte Weltrekordleiſtung ſah, mit der der Münchener ſeine„Erzgegner“ Fernighough (England) und Taruffi(Italien) in den Schatten ſtellte. Henne wird künftig in dem BMW. ⸗Sport⸗ wagen, mit dem er 1937 den Großen Grenz⸗ preis von Belgien und den Großen Preis von Bukareſt beſtritt, in Autorennen an den Start gehen. Hennes Nachfolger bei den Weltrekord⸗ Verſuchen wird vorausſichtlich Karl Gall ſein. Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim S. ⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 89 Uhr. 5 Dienſtſtunde u der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Die Dienſträume der Kreisdienſtſtelle der NS„Kraft durch Freude“ für den Kreis Bensheim— Heppenheim befinden ſich ab Feen Bensheim, Marktplatz 2,— Fernſprecher 526. Ueiqhsluftichutzlund oemeindegruppe Viernheim Freitag, den 14. Januar 1938, abends 8.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle: Dien ſt⸗ beſprechung der Untergruppenführer. Er⸗ ſcheinen iſt Pflicht. g Der Gemeindegruppenführer. 8 2 Von ien an beginnt wieder unſer regel⸗ mäßigen Dienſt. Heute Freitagabend treten alle Mädels von Schar 3, 4 und 5 pünktlich um 8.30 Uhr in tadelloſer Uniform im Heim der Schillerſchule an. Die Führerin. 215 Jungmädelgruppe Jungmädel! Alle IM-Schar⸗ und Schaftsführerinnen treten am Freitag, 14. Januar, um 20 Uhr (8 Uhr) am Heim an. Alle Führerinnen wol⸗ len den Geſundheitspaß ausgefüllt mitbrin⸗ gen. Diejenigen, die noch keinen Paß beſitzen, möchten ſich dieſen ſofort bei mir, Adolf Hit⸗ lerſtraße 169, holen. Auch bitte ich, die Be⸗ rufsberatungskarten fertig ausgefüllt mitzu⸗ bringen. Schreibzeug und Kontrollbücher nicht vergeſſen! Wegen der Wichtigkeit der Be⸗ ſprechung erhoffe ich vollzähliges Erſcheinen. f Die Gruppenführerin. Gauſtraßenſammlung am kommenden Sonntag, 16. Januar! Farbenfrohe Nelken kommen zum Verkauf! Auch du wirſt dir eine ſolche erwerben! Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch So mancher meint, ein gutes Herz zu haben und hat nur ſchwache Nerven. f Ebner⸗Eſchenbach. Machen Meilen Geſtern begegnete mir urplötzlich mein Freund Kurt. Es iſt ſchon einige Jahre her, daß wir uns nicht mehr geſehen haben. Ich hatte Kurt in Erinnerung als einen immer eiligen und aufgeregten jungen Mann. Auf ſeine Kleidung legte er keinen ſonderlichen Wert. Bügelfalten ſah man nur ſelten bei ihm, höchſtens an Sonntagen. Wochentags trug er die bekannten„Röhren“. Er hatte immer zu kämpfen mit ſeiner Krawatte, entweder„ent⸗ gleiſte“ ſie aus dem Kragen, oder ſie ent⸗ ſchlüpfte, weil ſie durch zu häufigen Gebrauch ſehr kurz geworden war, aus der Weſte. Ja, und was den Kragen anbetraf, ſo behaupten böſe Zungen, daß Kurt ihn oft„auf links“ getragen habe. Aber das weiß ich nicht ſo genau. Ich wußte nur, daß Kurt daheim einen ſchönen Wintermantel im Schrank hängen hatte, trotzdem trug er immer einen abgeſchab⸗ ten Lederolmantel. So ſah der Kurt von früher aus. Geſtern aber war es anders: bei⸗ nahe hätte ich ihn gar nicht wieder erkannt. Unter einem tadelloſen Wintermantel(man könnte ihn ſogar ganz vornehm„Ulſter“ nen⸗ nen) ſahen ein Paar tadelloſe Bügelfalten hervor. Dieſe wiederum endeten auf ein Paar Gamaſchen(man nennt ſie vielfach auch „Hundedeckchen“). Aus einem karrierten Sei⸗ denſchal leuchtete ein blendendweißer Kragen mit einem dicken Krawattenknoten. Ein keck in die Stirn gezogener Hut krönte das„ehr⸗ würdige“ Haupt. Aus dem unſcheinbaren Kurt war ein vornehmer Mann geworden. Bei ei⸗ nem„kühlen Hellen“ erklärte mir dann Kurt, daß er ſich Weihnachten verlobt habe, und da müſſe man ſchon ein wenig... Natürlich niz man, pflichtete ich ihm bei. Im Stillen aber dachte ich, wie doch Kleider Leute machen können. Auf dem Nachhauſeweg führte mich der Weg durch eine Geſchäftsſtraße. Vor mir ging ein junges Paar.„Er“ groß und breit und hoch⸗ elegant gekleidet. Er trug ſogar eine„Melo⸗ ne“.„Sie“, klein und zart, aber totſchick, trippelte in hohen Stöckelſchuhen neben ihm her. Er betrachtete anſcheinend intereſſiert die Geſchäftsauslagen, während ihr Blick zum Fahrdamm ſchweifte. Zwiſchen beiden aber ging noch ein unſichtbarer Dritter, der Zank. Das mußte jeder, der die beiden ſah, erkennen. Ihr war das offenbar peinlich. Sie rückte näher an ihn heran und, nachdem ſie einige Male ſcheu zu ihm aufgeſehen hatte, richtete ſie einige Worte an ihn. Aber als Antwort kam es laut und vernehmlich zurück:„Halt's Maul!“ Mein Glaube an die Macht der Kleider wurde wieder wankend. Machen Kleider wirklich Leute? Morgen kommt ie die neue Fasnachtszeitung 1938 Wir haben bereits an 2 Stelle darauf hingewieſen, daß auch in dieſem Jahre wieder eine Fasnachtszeitung in Viernheim erſcheint — und ſie iſt ſchon da! Die Prinzengarde wird morgen Samstagfrüh mit dem Verkauf einſetzen und es iſt zu empfehlen, ſich eine ſolche gleich zu kaufen, denn die Nachfrage war in jedem Jahr eine große— und dies Jahr iſt ſie noch größer, weil ganz Viernheim neugierig iſt, was und wer da wieder im letzten Jahr alles verbrochen hat! Die Zeitung iſt wirklich intereſſant, mehr wollen wir nicht verraten! E Hausfrauen! Heute Pfundſammlung! Die NS⸗Frauenſchaft führt heute Frei⸗ tag die Januar⸗Pfundſammlung durch. Auch in dieſem Jahre werden unſere Hausfrauen nicht zurückſtehen wollen, vielmehr ihre Opfer⸗ bereitſchaft nicht nur im Spenden des Aller⸗ notwendigſten beweiſen, ſondern darüber hin⸗ aus ein wirkliches Opfer für die Pfund⸗ ſammlung beiſteuern. Zur Fahne gerufen. Eine größere An⸗ zahl„gediente“ Soldaten und Frontkämpfer ſind dieſer Tage für 3 oder 4 Wochen zu militäriſchen Uebungen einberufen worden. Von den beſten Wünſchen begleitet, fuhr auch geſtern früh wieder eine ſtattliche Anzahl von Männern nach Hammelburg, um ſich in den neuzeitlichen Dienſtformen und ⸗anforderun⸗ gen weiterzubilden und damit ihre Wehrfähig⸗ keit zu feſtigen. *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet insgeſamt 22 Anzeigen und zwar: 1 wegen groben Unfug, 4 wegen Verſtoß gegen die Schlachtvieh⸗, Fleiſch⸗ und Trichinenbe⸗ ſchau, 1 wegen Schwarzarbeit, 1 wegen Ver⸗ gehen gegen die Straßen⸗ und Verkehrsord⸗ und 15 wegen Verſtoß gegen das Gaſtſtätten⸗ geſetz(eberſitz. * Feierabendſtunde einhalten! Aus dem Polizeibericht der letzten Woche iſt zu entnehmen, daß wiederum 15 Anzeigen wegen Vergehen gegen das Gaſtſtättengeſetz(Ueber⸗ ſitz) erfolgten. Die Gaſtwirte und Gäſte ſeien deshalb beſonders darauf hingewieſen, die Feierabendſtunde(1 Uhr) pünktlich einzuhal⸗ ten, um Anzeigen zu vermeiden. Denn für das Geld, das ein Strafmandat koſtet, kann zur erlaubten Stunde manches Glas Bier und manches Viertel Wein getrunken werden. Des⸗ halb, pünktlich Feierabend gemacht, denn bis 1 Uhr kann ſelbſt der Durſtigſte ſeinen Durſt gelöſcht haben! Der Lohnausfall beim Reichsbe⸗ rufs wettkampf. Die Reichsgruppe In⸗ duſtrie hat die Induſtrieabteilungen und Wirt⸗ ſchaftsgruppen aufgefordert, in gleicher Weiſe wie in den Vorjahren die Wettkampfleiſtungen des Reichsberufswettkampfes nach Kräften zu unterſtützen. In dieſem Zuſammenhang wird auf die Mitarbeit fachkundiger Perſönlichkei⸗ ten und die Bereitſtellung von Werkſtätten, Räumlichkeiten ſowie Maſchinen und Rohma⸗ terialien durch die induſtriellen Unternehmen hingewieſen. Weiter erinnert die Reichsgruppe Induſtrie daran, daß die Frage des Lohnaus⸗ falles, wie in den Vorjahren bei den Jugend⸗ lichen, wohlwollend geregelt werden ſoll. Ueber die Vergütung des Lohnausfalles bei den Er⸗ wachſenen ſoll der einzelne Unternehmer allein verantwortlich nach beſtem Gewiſſen ent⸗ ſcheiden. Temperatur wie im Frühling. In den heutigen Frühſtunden verzeichnete das Thermometer 10 Grad über Null. Geſtern nachmittag waren es 8 Grad. Solche Tem⸗ peraturen iſt man im Frühling ſchon ge⸗ wohnt, aber wir ſind doch jetzt mitten im Winter 1 9 Unſer Berkehrsfachmann hal das Work Polizei für die neue Zlraßenverlehrs⸗Orduung gerüſtel Wenn wir bisher bei der Beſprechung der am 1. Januar 1938 in Kraft getretenen Stra⸗ ßenverkehrs⸗Ordnung nur die Auswirkungen auf die Verkehrsteilnehmer eingehend behan⸗ delt haben, ſo wollen wir die Artikelſerie über die Pflichten aller Volksgenoſſen auf Straße nicht abſchließen, ohne auch die Polizei zu erwähnen, die über die ſtrikte Durchführung zu wachen hat. Der Chef der Ordnungspolizei, General der Polizei Daluege, hat als zen⸗ trale Schulungsſtätte für die Verkehrspolizei⸗ beamten aus ganz Deutſchland die Techniſche Polizeiſchule in Berlin geſchaffen. die den dienſttuenden und allen künftigen Verkehrs⸗ polizeibeamten in halbjährlichen Kurſen eine gewiſſenhafte und alles umfaſſende Schulung in Verkehrsfragen angedeihen läßt. Mit dem Nachfolgenden zeigen wir den Leſern, daß ſich die Exekutive gewiſſenhaft auf die neuen Vor⸗ ſchriften vorbereitet hat und daß der einzelne Beamte mit dem notwendigen Wiſſen ausge⸗ rüſtet wurde, um ſchnell und ſicher eingreifen zu können, um Verkehrsübertretungen ſofort zu erkennen und zu ahnden. Anſer Verkehrsfach⸗ mann hatte Gelegenheit, ſich darüber eingehend mit dem Kommandeur der Techniſchen Polizei⸗ ſchule in Berlin Major Kaſten zu unter⸗ halten. 0 a Als im Jahre 1933 durch den Führer die Pa⸗ role zur Motoriſierung Deutſchlands ausge⸗ geben wurde, ſah die Polizei die ſchweren Aufgaben voraus, die ihr durch einen immer ſtärker anwachſenden Verkehr entſtehen wür⸗ den. Deshalb wurden erſt einmal alle im Verkehrsdienſt tätigen Beamten für ihren ver⸗ antwortungsvollen Dienſt beſonders geſchult. Vor etwa 3 Jahren wurde dann verſuchsweiſe die aus dem bewährten Feldjäger⸗Korps ſich entwickelnde motoriſierte Gendarme⸗ rie auf den Landſtraßen eingeſetzt, die ſich in kurzer Zeit ſo gut einarbeitete, daß man ſie ſehr ſchnell zu einer ſtändigen Einrichtung aus⸗ baute. Für die Schulung dieſer Männer. die auf den Landſtraßen bald beliebter Freund zahlreicher Verkehrsteilnehmer aber auch ge⸗ fürchteter Feind rückſichtsloſer Fahrer gewor⸗ den waren, wurde in Suhl die motoriſterte Gendarmerieſchule eingerichtet. die dieſen Män⸗ nern in mehrmonatigen Kurſen durch erfahrene Fachlehrer alles Notwendige auf kraftfahrtechniſchem und verkehrsrechtlichem Ge⸗ biet vermitteln ließ. Dieſe Beamten nicht nur genau die Verkehrsregeln. ſondern ſind ebenſogut bewandert im techniſchen Aufbau eines Wagens, vor allem in denienigen Tei⸗ len, die beſonderen polizeilichen Konſtruktions⸗ vorſchriften unterworfen ſind. Dem Grundgedanken der Polizei, der die Sicherheit über alles ſtellt, iſt auch die Einrich⸗ tung des Verkehrsunfallkomman⸗ os in allen größeren Städten nicht fremd. Dieſe Kommandos greifen zwar erſt nach den Unfällen ein, aber durch genaueſte Feſtſtellungen helfen ſie mit der Erforſchung der Unfallurſa⸗ chen und Schuldmomente und ihre Regiſtrierung in genau geführten Statiſtiken, neue Wege in der Unfallbekämpfung zu beſchreiten. Dieſe Beamten, die Tag und Nacht mit ihren Spezial⸗ fahrzeugen bereitſtehen und Sonderkenntniſſe in der Urſachenfeſtſtellung ſowie in der Herſtel⸗ lung von Skizzen und Photos beſitzen, tragen alſo indirekt ebenfalls für die Herabdrückung der Unfälle bei. Polizeibeamte als Fahrkünſtler— Solo⸗ maſchinen ſchneller und wendiger als der ſchwerſte Wagen Mit der Errichtung der motoriſierten Gen⸗ darmerie und der Beſchulung der Zulaſſungs⸗ beamten war man ſchon einen großen Schritt der kennen weitergekommen, aber damit war das Vexkehrs⸗ problem in den größeren Städten noch nicht gelöſt. Deshalb wurden vor etwa zwei Jahren auch in Großſtädten motoriſierte Bereitſchaften der Schutzpolizei zu ſogen. Verkehrsüberwa⸗ chungsſtreifen zuſammengeſtellt, die dann eben⸗ falls zu ſtändigen Einrichtungen wurden und auf mehr als 50 deutſche Städte ausgedehnt wurden. Für dieſe Verkehrsbereitſchaften in der Poligei wurden ſelbſtverſtändlich, wie es erſt kürzlich General Daluege in einem Vortrag be⸗ tonte, nur Männer verwendet, die ſchon allein fahrtechniſch weit über dem Durchſchnitt ſtehen. Hier konnte die Polizei auf die wertvolle Bor⸗ arbeit des nabionalſoztaliſtiſchen Kraftfahrkorps zurückgreifen, wenn die erfahrenen Straßendienſtheamten und Polizei⸗ kraftfahrer mit langer Praxis nicht ausreich⸗ ten. Als Spezialbeamte auf ſchnellſten Solo⸗ maſchinen werden auf perſönliche Anweiſung von General Daluege nur junge, aber erſtklaſ⸗ ſige Motorradfahrer des NS. genommen, bei denen die fahrtechniſche Sicherheit von vorn⸗ herein gegeben iſt. Dieſe Männer erhalten die notwendige polizeiliche Ausbildung und auf der Laach Polizeiſchule in Berlin noch eine zu⸗ ſätzliche Ausbildung im Kraftradfahren bei ſtärk⸗ ſtem Straßenverkehr; ſie ſind alſo nicht nur Fahrkünſtler, die ihr Rad auch bei Höchſtge⸗ ſchwindigkeiten meiſterhaft durch den 1 Verkehr ſteuern können, ſondern auch ſo wen ig. daß von ihnen ſelbſt der ſchnellſte Wagen einge⸗ holt und geſtellt werden kann, wenn der Fah⸗ rer ſich verkehrswidrig benommen hat. Kein Polizeioffizier ohne Führerſchein Einheitliche Auslegung der Verordnung Den Verkehrsoffizieren aller größeren Städte wurde bereits im Oktober von den Verkehrs⸗ referenten des Reichsführers 1 und Chefs der Deutſchen Polizei ſowie des Verkehrsminiſte⸗ riums eingehende Vorträge gehalten, um auf dieſe Weiſe in ganz Deutſchland die Anwendung der Verkehrsvorſchriften nach einheitlichen Richtlinien ſicherzuſtellen. Selbſtverſtändlich werden auch die Polizeioffizlers⸗Anwärter auf die Verkehrsvorſchriften eingehend geſchult, und heute wird keiner Offizier, wenn er nicht vor⸗ ber den Führerſchein erlangt hat. Auch die älte⸗ 3 baben den Führerſchein erwerben müſſen. Die Verkehrsbeamten im Straßendienſt wer⸗ den allwöchentlich von den Verkehrsoffizieren unterrichtet, und die Reviervorſteher müſſen dafür ſorgen, daß ihre Beamten mit den neuen Vorſchriften vertraut ſind. Dadurch uc erreicht worden, daß jeder Polizeibeamte, ob im Stra⸗ zen⸗ oder Revierdienſt, über die neuen Beſtim⸗ mungen genau ſo denkt wie die Män⸗ ner in den Miniſterien, die ſie. ge⸗ arbeitet haben. Darüber hinaus erhält 1 er Poligeibeamte eine„Dienſtanweiſung zur Durchführung der Verkehrsvorſchriiten über den Straßenverkehr, die ihm die Anwendung — 5 8 Vorſchriften weſentlich erleichtern ürfte. Die Polizei hat, wie aus dem eben Geſchilder⸗ ten zu erſehen iſt, nicht geruht, fer hat die Dinge nicht an ſich herankommen la en, ſondern hat fraglos beſte Vorarbeit geleiſtet, um ihren Be⸗ amten das Rüſtzeug in die Hand zu geben, ſchnell, ſicher und gerecht die jeweilige Verkehrs⸗ lage und die Uebertretungen zu beurteilen. Wenn ein Verkehrspolizeibeamter heute ſeine Pflicht tut und eingreift, dann mögen alle Ver⸗ kehrsteilnehmer die Gewißheit haben, daß die Männer der Polizei ein ſicheres Urteil abgeben können, weil ihre Schulung ſo, gewiſſenhaft durchgeführt wird, daß ſie nicht nur gut fahren, ſondern vielleicht ſogar Fahrlehrer ſein könnten. ee eee eee Volkskunst im Dient ber NS.⸗Vollswohljahrt S Müllerjch Lil Noch einmal will unſere treffliche Viern⸗ heimer Spielſchar ihre Kunſt in uneigennützig⸗ ſter Weiſe in den Dienſt der Nächſtenliebe ſtellen. Der Erlös des Abends ſoll den minder⸗ bemittelten Volksgenoſſen der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt zugute kommen. Es iſt dies neben der künſtleriſchen auch eine ſoziale Tat und zeugt von jenem tiefen Sinn hochherziger Opferwilligkeit und Hilfsbereitſchaft, der von jeher in der Viernheimer Bevölkerung lebte. Das Wort: Viernheimer halten zuſammen—, es ſoll ſich auch an dieſem Spielabend wieder bewähren in der Gefolgſchaft einer großen Zu⸗ hörerſchaft wie an den beiden erſten Spiel⸗ abenden, wo die Gäſte ſich wie die Glieder einer großen Familie fühlten. Volksgenoſſen, die ſeither abgehalten waren, ſich den Genuß der Vorſtellung zu verſchaffen, haben hier nochmals Gelegenheit dazu. Ebenſo die Ju⸗ gend, für welche die anſchließende Tanzunter⸗ haltung ſehr willkommen ſein dürfte. Wenn wir hierbei an die Dankespflicht der Allge⸗ meinheit den Spielern gegenüber appellieren, ſo wird dieſer Hinweis noch verſtärkt durch ſeine Wirkſamkeit für das Volkswohl. Wer das Lachen ſchon verlernt hat, der wird, wie die Erfahrung gezeigt hat, ſich hier wieder zurückfinden in jenes heitere Reich der Daſeinsfreude und in jenen ſonnigen Humor der Lebensbejahung, den das heitere Volks⸗ ſtück ausſtrömt. Wie Schnee vor den Strahlen der Frühlingsſonne, ſo müſſen alle die dunklen Geiſter der Schwermut und des Trübſinnes Abſchied nehmen. Heiterſte Stimmung herrſcht während des ganzen Verlaufs der ſceniſchen Handlung. Wie Funken elektriſcher Entladun⸗ gen ſchlagen Witze und zündende Schlagworte von überwältigend derber Komik in die dau⸗ ernd mit Spannung geladene Zuhörerſchaft, Ausbrüche ſtürmiſchſter Heiterkeit hervor⸗ rufend. N Und wer möchte nicht wieder einmal lachen aus vollſter Seele, ſo recht nach Herzenslust. Beſonders jetzt in der heiteren Karnevalszeit. Lachen, meint ein Bauernwort, iſt eine Stange Goldes wert, denn nichts verkürzt ſo die Rech⸗ nungen für Arzt und Apotheke, und das mit Recht. Wie eine Sitzung des hohen GeCeVau mutet es faſt an, jenes komiſche Bauerntribu⸗ nal beim Handſtreich, wo ſich die ganze Span⸗ nung der Handlung eruptiv entläd in dem Aufeinanderplatzen der beiden Bauernparteien. Schüſſe krachen, Böller donnern in die Ent⸗ ladungen revolutionärer Gewalten, die Petel, an der Kehrſeite getroffen, zu Boden ſchmet⸗ tern, die vor Wut und Leidenſchaft zitternde Haſchtebocherin aber zu einer geradezu über⸗ wältigenden Exploſion dörfiſcher Dramatik herausfordert. So fluten Witz und tragiſcher Humor wie ein Frühlingsgewitter über die Bühne, das Herz und Gemüt aufwühlend, Willen, Impuls und Temperatur anfeuernd und jene elemen⸗ taren, urtiefen Kräfte des Volkstums offen⸗ barend, die ewig und unvergänglich ſind wie die Naturgewalten ſelbſt. Volkskunſt und Volkstum, ſie werben noch einmal für Voklshilfe und Volkswohlfahrt. Die Opferwil⸗ ligkeit einer einheimiſchen Spielſchar geht voran! Viernheimer, beweiſt durch euren Be⸗ ſuch eure Verbundenheit mit ihnen! Verkehrsunfall in Weinheim Am 12. Januar, gegen 16.45 Uhr, fuhr in der Mannheimer Straße in Weinheim eine Frau aus Viernheim mit ihrem Perſonen⸗ kraftwagen gegen einen Laſtkraftwagen aus Weinheim. Durch ſofortiges Bremſen des Len⸗ kers des Laſtkraftwagens wurde ein größeres Unglück verhindert. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. e ee eee 8 8 1 8 d den al ein g graue fundeſ rauf 94 Ac fol, die elite in At geld bum Obwe betiſcht den Nitlic ein 12 ene getade Auto 1. don ft lange ten butde! Zutern el in 1 Ad. it det det in wollte, beim t tem ung m zum Lad. i. Bit Der Sie Oeteine b iche „tif bet Niet Wbenditt altes ei dus bon Mumm Aitslolo ler de nd ihn letzung Ich ſich dett bi det Ma dlerdin Nmern Huite! CeDan iltibu⸗ Spau⸗ u dent eien. e H Peil, cmi tternde übe⸗ amoi r wie 6 dh pus elt I offel⸗ b we 8 r 5 9 * 2 85 5 2 . 3 1 „ * r e 3 3 5 E der in Aſchaffenburg ſeine 8 Trier. Fall bis Kanton gekommen iſt. beſte in China galt. Bunte Tageschronik Heppenheim wird„Kneippkurort“ Ein nach der bekannten Heilmethode des Pfarrers Kneipp im Städt. Krankenhaus ein⸗ gerichteter Raum wurde in einer Feier in An⸗ weſenheit der Behördenvertreter, der Ratsher⸗ ren, der Aerzte und der Anhänger der Kneipp⸗ Bewegung in Heppenheim von Bürgermeiſter Dr. Köhler ſeiner Beſtimmung übergeben Ge⸗ heimrat Plaß mann. ein berühmter Kneipp⸗ kut⸗Fachmann, war von München gekommen, um die Feſtanſprache zu halten. Die Lage Hep⸗ penheims, wo Waſſer, Wald und Obſt zur Ver⸗ fügung ſtehen, erſcheint Geheimrat Plaßmann für einen Kneippkurort als ſehr günſtig. Tod im Main? Eine Myſtifikalion? Wem gehören die Kleidungsſtücke? pd. Frankfurt a. M. Ende November wur⸗ den am Tiefkai, in der Nähe der Wilhelmbrücke, ein grauer Mantel mit ſchwarzem Futter, ein grauer Anzug und ein brauner Ledergürtel ge⸗ funden. In den Taſchen befanden ſich eine braunlederne Geldbörſe, ein Ring, gezeichnet L. K., zwei Photos von Mädchen und ein Brief⸗ umſchlag, auf dem vermerkt war, daß die Per⸗ ſon, die die Sachen niedergelegt hat, Selbſtmord verübte. Bisher iſt eine männliche Leiche, die in Frage kommen könnte, aus dem Main nicht geländet worden, auch liegt eine Vermißten⸗ anzeige nicht vor. Es iſt nicht ausgeſchloſſen. daß es ſich hier um ein vorbedachtes Täu⸗ ſchungsmanöver handelt. Die Polizei bittet deshalb alle Perſonen, die irgendwelche An⸗ gaben machen können, ſich bei der Leichen⸗ und Vermißtenſtelle im Frankfurter Polizeiprä⸗ i ſidium zu melden. 8 Offenbacher Lebensretter Obwobl am Sonntag bereits Tauwetter berrſchte. liefen bei Lohr mehrere Kinder auf den Eisſchollen des Mains herum. Plötzlich brach, etwa 10 m vom Ufer entfernt, ein 12jäbriger Junge ein. konnte ſich aber an einer Eisſcholle noch feſthalten. Zufällig fuhr gerade ein Offenbacher Geſchäftsmann mit dem Auto vorüber. der ſich klugerweiſe nicht auf das ſchon ſtark brüchige Eis wagte. ſondern ein langes Drahtſeil aus ſeinem Werkzeug⸗ kaſten bolte und es dem Jungen zuwarf. So 5 wurde der ſchon halb Verſunkene und vor Froſt Zitternde ans Ufer gezogen und von dem Ret⸗ ter im Wagen beimgebracht. Motorradfahrer tödlich verunglückt Opd. Aſchaffenburg. Am Mittwochvormittag ft der Schneider Rollmadn aus Pflaumheim, Arbeit abliefern wollte, an der Kreuzung Overnburg—Großeſt⸗ heim tödlich verunglückt. Der Mann iſt mit einem Motorrad gefahren, das an der Kreu⸗ zung mit einem aus Stockſtadt kommenden Auto zufammenſtieß. Von Geſteinsmaſſen erſchlagen pd. Aſchaffenburg. In einem Steinbruch in Bürgſtadt ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Der Steinbruchpolier Auguſt Deckert wurde von Geſteinsmaſſen, die ſich plötzlich gelöſt hatten. ſo ſchwer an den Kopf getroffen, daß der Tod » auf der Stelle eintrat.. Ein Wohnhaus eingeſtürzl In Zewen bei Trier ſtürzte in den Abendſtunden unter Krachen und Gepolter ein altes einſtöckiges Wohnhaus in ſich zuſammen. das von einem alleinſtebenden 76 Jahre alten Mann bewohnt wurde. Feuerwehr und Sani⸗ tätskolonnen waren bald zur Stelle und ſuchten unter den Trümmern den Hausbewohner. Man fand ibn in ſeinem Bett mit einer leichten Ver⸗ letzung an der Stirne. Ein Glück für ihn war, daß ſich bei dem Einſturz zwei Balken über ſein Bett hinweg gegen eine Mauer ſtemmten, ſodaß der Mann geſchützt im Bett lag. Ehe man ibn allerdings geborgen hatte. und durch Gebälk⸗ Mauerwerk und Schutt an das Bett herankam, mußte von der Feuerwehr anſtrengende und ſchwere Arbeit geleiſtet werden. Den Einſturz des alten Hauſes führt man auf das feuchte Wetter(Regen und Schnee) zurück. Der Mann fand Aufnahme im Krankenbaus. Von Erdmaſſen tödlich verſchüttet Od. Waldshut. Im Steinbruch des Kalkwer⸗ kes Untereggingen wurde am Dienstagnachmit⸗ tag der ledige 32 Jahre alte Steinbrucharbeiter Hermann Albicker beim Arbeiten von nachſtür⸗ zenden Erdmaſſen tödlich verſchüttet. Die von der Oberſtaatsanwaltſchaft und vom Erken⸗ nungsdienſt an der Unfallſtelle vorgenommenen Ermittlungen haben zur Einleitung eines . wegen fahrläſſiger Tötung ge⸗ führt. Vier Verletzte bei einem Autounglück Lorch(Rhein). Auf der Straße bei Lorch fuhren nachts zwei Perſonenkraftwagen aufein⸗ ander. Die Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt und von den Inſaſſen erlitten vier Perſonen durch Glasſplitter uſw. Verletzungen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Ab nach Dachau! Neuſtadt a. d. Weinſtrame. Auf Anordnung des Kreisleiters wurde der 28 Jahre alte Otto Veit, wohnhaft in Lindenberg bei Lambrecht, für die Dauer eines halben Jahres nach Dachau verbracht. Veit,. der verheiratet und Va⸗ ter von 2 Kindern iſt, hat ſeine Familie be⸗ wußt vernachläſſigt. Sein Arbeitseinkommen, das eine Bruttohöhe von 260 RM. erreichte, vergeudete er bei Motorfahrten mit Freundin⸗ nen und ſonſtigen Mätzchen. Da Ermahnungen keinen Erfolg hatten. mußte Veit auf dieſe Weiſe auf ſeine Pflichten hingewieſen werden. Paris. Die Unterſuchungen, über den wirk⸗ lichen Umfang der Mordtaten Weidmanns ſchei⸗ nen noch lange nicht abgeſchloſſen, im Gegen⸗ teil ſcheint ſich der Eindruck zu beſtätigen, daß Weidmann tatſächlich eine Art„zweiter Landru“ iſt. Die Liſte ſeiner Opfer iſt möglicherweiſe noch nicht abgeſchloſſen. In Weidmanns Pariſer Villa fand die Polizei eine Anzahl von Adreſſen aus England und zum Teil auch Schriftwechſel mit einigen Engländern. Scotland iſt augen⸗ blicklich damit beſchäftigt, Nachforſchungen über den Verbleib von ſechs Männern anzuſtellen, die mit Weidmann korreſpondierten. Einer der jungen Engländer, die Weidmann als nächſte Opfer auserſehen hatte, iſt durch einen Zufall mit dem Leben davongekommen. Er hatte ſich auf Grund der Anzeige eines angeb⸗ lichen Amerikaners, der in der Schweiz geboren ſein ſollte, für einen Dienerpoſten gemeldet. George Chrips hatte bereits eine feſte Zuſage Blick in den Juchthaus für Kinderſchünder OL. Mannheim. Vor der Jugendſchutzkammer ſtand am Mittwoch als Angeklagter der 34 Jahre alte, aus St. Ilgen ſtammende und in Hockenheim wohnhafte Heinrich Kraft(genannt Hilbert), unter der ſchweren Anklage des fort⸗ geſetzten Sittlichkeitsverbrechens an ſeinem 111ährigen Stiefkinde. Den Charakter dieſes Wüſtlings. der in der Hocken⸗ heimer Gegend auch als Wilderer bekannt und gefürchtet war, kennzeichnen insgeſamt 30 Vor⸗ ſtrafen. Reue und Einſicht waren dem Unmen⸗ ſchen, als er ſeine Straftaten vor Gericht ver⸗ antworten mußte, völlig fremd. Das wegen Verbrechen nach 8 174 in Tateinheit nach 8 176 Ziffer 3 ergangene Urteil auf eine Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von 2% Jahren und 3 Jahre Ehr⸗ verluſt nahm er ohne jede innere Regung auf. von ſeiner neuen Ste W eneſte nachrichten aus China“ Ueberraſchende Feſtſtellungen eines alten For ſchungsreiſenden.—„Der Chineſer iſt wohl⸗ 2 gewachſen, behende und tapfer, aber...“ Es mag im gegenwärtigen Augenblick inter⸗ eſſieren, mit welcher Freimütigkeit vor etwa 160 Jahren ein franzöſiſcher Forſchungsreiſender, de . 0 Sonnerat, der als Marinekommiſſar Indien und China bereiſte, das damals noch gegen Fremde ſtreng abgeſchloſſene Reich der Mitte und ſeine Bewohner charakteriſierte. (3. T.) Zu jener Zeit wurde China nur ſehr ſelten von europäfſchen Reiſenden beſucht. Das Land hinter der Großen Mauer war ein Buch mit ſieben Siegeln, das ſeine Geheim- niſſe ängſtlich verſchloſſen hielt. Umſo aben⸗ teuerlicher klingen die Schilderungen des Herrn Sonnerat, der wohl nur die Südküſte Chinas kennen gelernt hat und im höchſten Sonnerat be⸗ richtet zunächſt über die Portugieſen, die be⸗ kanntlich die erſten waren, denen es gelang, Handelsbeziehungen mit China aufzunehmen. Sie hatten ihre Niederlaſſungen auf der In⸗ ſel Macao an der Mündung des Kantonfluſ⸗ ſes gegenüber Hongkong, ein Platz, der ja ib heute noch portugieſiſcher Kolonialbe⸗ itz iſt. „Alle Schiffe, die nach China gehen“, ſo be⸗ richtet Sonnerat in ſeinen„Neueſten Nach⸗ richten von China“,—„müſſen vor Macao Anker werfen und dort auf den Steuermann warten, der ſie den Strom hinauf führt. Die⸗ ſer bringt ihnen den Siegelbrief oder den Reiſepaß mit, darin beſagt wird, daß es die⸗ ſen Barbaren erlaubt ſei, ſich den Geſetzen des Reiches zu unterwerfen, um Handlung zu treiben.“ Schon damals verfügte Kanton über einen vortrefflichen Hafen, der als der Die chineſiſchen Fahr⸗ zeuge gingen von hier aus nach Hainam, nach Japan, nach Formoſa, nach Cochinchina, nach Malalka und Batavia.„Die chineſiſchen Schiffe“, ſo erzählt Sonnerat,„ſind ungeheure Maſchinen, einige darunter führen die kauſend Tonnen(für jene Zeit eine ganz ungewöhn⸗ liche Größe, die wohl keines der europäiſchen Schiffe erreichte), die beiden äußeren Ränder ſind übermäßig hoch und geben dem Wind eine beträchtliche Oberfläche blos. Dafür geht auch mehr als die Hälfte davon zugrunde, weil ſie ſich nicht mehr ins Gleichgewicht ſetzen können, wenn ſie einmal zu ſehr auf die Seite gehen. Ihre Segel ſind aus Matten und ihre Schiffstaue Rottingrohr; die nach Japan und den Philippinen fahren, ſegeln blos nach den Sternen, welches auch die rohe⸗ ſten Wilden tun; und die nach Batavia, Ma⸗ lakka oder Queda gehen, laſſen auf ihrer Fahrt nie das Land aus dem Geſicht.“ Son⸗ nerat iſt den Chineſen oder Chineſern, wie er ſie nennt, gegenüber ſehr kritiſch eingeſtellt und behauptet,„vom Seeweſen verſtehen ſie nichts“, um gleich darauf zuzugeben, daß die chineſiſchen Schiffe früher ſogar nach Indien fuhren, die Koromandelküſte beſuchten und ſo⸗ gar bis in den bengaliſchen Meerbuſen ge⸗ langten. Als hauptſächlichſte Handelsartikel jener Zeit nennt er den vorzüglichen chineſi⸗ ſchen Tee, der am beſten in den ſüdlichen Pro⸗ vinzen gedeiht, außerdem Porzellan, rohe Seide, Rhabarber, Kampfer. Borax, indiſche Rohre, Gummilack und dann die verſchiedenen chineſiſchen Stoffarten, wie„Nangking“ und „Peking“. „Alles iſt ſchlecht in China.“ Mit ſtrengem Blick muſtert Herr Sonnerat alle chineſiſchen Einrichtungen und fällt ein niederſchmetterndes Urteil, z. B.„Alle ihre Wiſſenſchaft und Geſchicklichkeit beſteht in der Neuſtadt benennt Straße nach dem 13. Januar Am Mittwochabend verſammelten ſich die Ratsherren der Stadt Neuſtadt unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Schlee zu einer kurzen Sitzung. In knappen Worten. würdigte Bürgermeiſter Schlee, der in Vertretung des dienſtlich verhinderten Oberbürgermeiſters die Sitzung leitete, die Bedeutung des 13. Januar, an dem vor drei Jahren die Saar ins Reich zu⸗ rückkehrte. Die Zentrale dieſes Kampfes lag in Neuſtadt an der Weinſtraße. Von hier aus lei⸗ tete der Gauleiter das Ringen um die Rückkehr der Saar zum Reich. Alle Fäden dieſer Ver⸗ handlung liefen in der Maximilianſtraße zu⸗ ſammen, die hellte der Sitz der politiſchen Füh⸗ rung des Gaues iſt. Bürgermeiſter Schleee ſchlug den Ratsherren vor, dieſe Straße. die für alle Zeiten mit dem großen weltgeſchichtlichen Er⸗ eignis verbunden ſei, als„Straße des 13. Ja⸗ nuar“ zu benennen. Der Vorſchlag fand bei den Ratsherren einſtimmige Zuſtimmung. 16 Kurortklimakreisſtellen in Deutſchland Im Einvernehmen mit dem Reichsfremden⸗ verkehrsverband und ihrem wiſſenſchaftlichen Beirat hat das Reichsamt für Wetterdienſt eine Kurortklimaorganiſation ins Leben gerufen, die der Erforſchung des Klimas zur Auswertung für Heilzwecke dienen. Wie Regierungsrat Dr. Duckert vom Reichsamt für Wetterdienſt im amtlichen Reichsorgan„Der Fremdenverkehr“ berichtet, wurden bis jetzt folgende 16 Kurort⸗ klimakreisſtellen eingerichtet, darunter in Süd⸗ weſtdeutſchland: St. Blaſien(Südſchwarzwald), Freiburg i. Br.(Südweſtbaden), Baden⸗Baden (Nordſchwarzwald), Frankfurt a. Main (Rhein⸗Main⸗Gau), Trier(Rheinland). Dieſe von beſonders geſchulten Meteorologen gelei⸗ teten Kurortklimakreisſtellen führen ihre For⸗ ſchungsergebniſſe durch Zuſammenarbeit mit den anderen Intereſſengruppen der Praxis zu. Ein Telefonanruf rellele ſein Leben Ein Opfer Weidmanns wurde durch Zufall gerettet in der Taſche. Sogar die Ankunftszeit in Paris war ſchon vereinbart. Als George Chrips gerade ſein Gepäck auf⸗ gegeben hatte, um am nächſten Tag ſelbſt zu fahren, traf er zuſchreg einen Bekannten, dem er lung in Paris erzählte. Sein Bekannter, der die franzöſiſchen Verhält⸗ niſſe gut kennt, fragte ihn, ob er ſchon eine Ar⸗ beitserlaubnis habe, da dieſe in Frankreich für Ausländer nicht leicht zu beſchaffen ſei. Dar⸗ aufhin verſuchte es George Chrips noch einmal mit einem Anruf bei einer Londoner Arbeits⸗ vermittlung, ob nicht doch eine Stelle frei wäre. Er hatte auch Erfolg. Daraufhin telegraphierte er an Weidmann nach Paris, daß er von der dort in Ausſicht genommenen Stellung zurück⸗ trete, weil er in London etwas gefunden habe. Erſt jetzt erfuhr er, daß er um ein Haar das nächſte Opfer des franzöſiſchen Maſſenmörders geworden wäre. Gerichtsſaal Die Haft wurde für fortdauernd erklärt. Trotz ſtarkem Tatverdachtes, daß K. ſich auch an ſei⸗ nem achtjährigen Kinde vergangen habe, mußte mangels ausreichenden Beweiſes in dieſem An⸗ klagepunkt Freiſprechung erfolgen. Winzer an Moſel und Ahr belrogen Koblenz. Die Strafkammer in Koblenz ver⸗ urteilte den 32 Jahre alten Walter Brogſitter aus Remagen wegen fortgeſetzten Betrugs und einfacher Urkundenfälſchung zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis. Die Ausübung eines kaufmänniſchen Gewerbes wurde ihm auf fünf Jahre unterſagt. Brogſitter hatte 1930 in Re⸗ magen eine Weingroßhandlung gegründet, ſpä⸗ ter eine„Großweinhandlung“ daraus gemacht, obwohl das Weinlager dieſer Firma meiſt leer war. Winzer von der Moſel und der Ahr wurden von dieſer Firma ſchmählich betrogen. kamen um ihren Wein und um ihr Geld. Aber nicht nur in Wein, auch in anderen Sachen ver⸗ übte Brogſitter Betrügereien. Ihm waren alle Mittel recht. Er inſerierte in 30 Zeitungen für über 1500 RM., die heute noch nicht begli⸗ chen ſind. In der Verhandlung wurden 46 Be⸗ trugsfälle geklärt und der Staatsanwalt ſtellte in ſeinem Plädoyer feſt. daß dieſe Fälle den Höhepunkt raffinierter Methoden darſtellen. Lpd. Frankfurt a. M. Die Jugendſchutzkam⸗ mer verhängte gegen den 35jährigen Werner Lindenhofen eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und 5 Jahre Ehrverluſt. Der Angeklagte hatte ſich im Keller ſeines Hauſes an einer Elfjäh⸗ rigen ſittlich vergangen und ſich dabei der ver⸗ ſuchten Notzucht ſchuldig gemacht. die Berufung wurde verworfen Das Verkehrsunglück bei Weidenthal OL. Neuſtadt a. d. W. Vor der im Sitzungs⸗ ſaale des Bürgermeiſteramtes in Weidenthal am Mittwoch tagenden Großen Strafkammer des Landgerichtes Frankenthal als Berufungs⸗ inſtanz rollte nochmals das grauenhafte Bild des folgenſchweren Verkehrsunglücks bei Wei⸗ denthal in der Nacht des 19. Auguſt vergan⸗ genen Jahres ab. Damals wurden vier junge Menſchen das Opfer ſinnloſer Autoraſerei auf der verkehrs⸗ und kurvenreichen Straße Kai⸗ ſerslautern 2 Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Der Angeklagte Eugen Büchner aus Kirrweiler, der vom Schöffengericht Neuſtadt a. d. Wein⸗ ſtraße in erſter Inſtanz zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hatte gegen dieſes Ur⸗ teil wegen des Strafmaßes Berufung zum Landgericht Frankenthal eingelegt, die am Mittwoch unter dem Vorſitz von Landgerichts⸗ direktor Dr. Steuer verhandelt wurde. Die Vernehmung der verſchiedenen Zeugen erbrachte im weſentlichen kein neues Moment über den Hergang des unheilvollen Geſchehens. Sämtliche Ausſagen enthielten die Feſtſtellung. daß der Angeklagte mit übermäßig ho⸗ her Geſchwindigkeit die gefährliche Kurve an der Unfallſtelle zu nehmen ver⸗ ſuchte und ſich außerdem noch zu weit auf die linke Straßenſeite begeben habe. Der Unfall ſei einzig und allein auf das verantwortungs⸗ loſe Fahren zurückzuführen, das wiederum da⸗ durch bedingt geweſen ſei, daß B. an einem Tag möglichſt viele Fahrten machen wollte, um ſo das Geld zur Einlöſung der Wechſel für ſei⸗ nen neuen Laſtzug zuſammenzubringen. Das Gericht begab ſich während der Verhand⸗ lung an den Unfallort, um ſich ein klares Bild von der Fahrweiſe des Angeklagten zu machen. In ſeinem Schlußwort drückte der Angeklagte ſein Bedauern aus, bekannte ſich ſchuldig, bat jedoch um ein mildes Urteil. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Die Berufung des Angeklagten wird mit der Maß⸗ gabe verworfen, daß auf die erkannte Strafe 5 Monate der erlittenen Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet werden. Verfehltes Leben endel im Juchlhaus OL. Pforzheim. Der 45 Jahre alte verheira⸗ tete Fritz Geng in Pforzheim ſtand vor der Großen Strafkammer unter der Anklage des Sittlichkeitsverbrechens, der Amtsunterſchla⸗ gung, Untreue und der Verleitung zum Mein⸗ eid. Vor ungefähr 93 Jahren hatte Geng noch einen eigenen Bijouteriebetrieb und be⸗ ſchäftigte in dieſem ein Lehrmädchen, an dem er ſich dauernd ſittlich verging. 1933 kam Geng zunächſt als Angeſtellter zur Stadtverwaltung und wurde ſpäter planmäßiger Beamter. In dieſer Eigenſchaft unterſchlug er ſogenannte Pflichtarbeiter⸗Gutſcheine, die er als Leiter der Stellenvermittlung für Arbeitsloſe verwaltete und ſchenkte ſie arbeitsſuchenden jüngeren Frauen mit dem Zweck, ſich ihnen ſittenwidrig nähern zu können. Die Große Strafkammer erkannte gegen den geſtändigen Angeklagten im Sinne der Anklage auf eine Zuchthausſtraſe vgn zwei Jahren. Ueberwindung allerlei Schwierigkeiten, und die Regierungsform iſt im Grunde nur darum ruhig und ungeſtört, weil ſie ein feigherziges Volk beherrſcht. Die Nation iſt zwar ſehr alt, aber ſie kümmert ſich nicht darum, ihre Miß⸗ bräuche zu verbeſſern. Die Chineſer haben keinen Funken von Genie, keine Tätigkeit in ihrer Vorſtellungskraft; alles geht bei ihnen maſchinenmäßig nach Regel oder Gewohnheit. Die reichen Chineſen bringen eine Hälfte ihres Lebens damit zu, die unzähligen Charaktere ihrer Sprache kennen zu lernen; die andere verſchlummern ſie im Serail. Man verſteht in China nicht einmal Bäume zu verpflanzen, zu beſchneiden und zu pfropfen. Ihre Gär⸗ ten ſehen nach nichts aus, Ls ſind nicht ein⸗ mal Fruchtbäume darin. Die Chineſer haben nicht einen einzigen Maler; ſie wiſſen weder Zeichnung noch Stellung in die Bilder zu bringen. Sie verſtehen zwar, die Farben ſehr artig auf Glas zu malen, klexern aber übri⸗ gens unvermiſchte und ganz abſtechende Far⸗ ben dicht nebeneinander hin. Ihre ſchlecht gezeichneten Schmierereien blenden blos durch die Illumination.(Aus dieſem Urteil geht hervor, daß Herr Sonnerat von der chineſi⸗ ſchen Malerei nichts verſtanden hat.) Kein gutes Haar läßt der franzöſiſche Rei⸗ ſende an den Bewohnern des Reichs der Mitte. Er beteuert zum Beiſpiel ſie wären niemals imſtande, eine Taſchen⸗ oder Wand⸗ uhr zu machen. Die Schönheit der Lackarbei⸗ ten erkannte er allerdings an, um gleich dar⸗ auf das Lob einzuſchränken,„den Lack haben ſie der Natur zu danken“. Ihre Seidenarbei⸗ ten, die man hier bewundert, kommen mit unſeren Lyoner Manufakturen nicht in Ver⸗ gleichung. Ihr Porzellan iſt wohl auch nicht, beſſer als das ſächſiſche und das von Sĩpres.“ Von den moraliſchen Büchern des Konfuzius behauptet Sonnerat, daß ſie nichts enthielten, als einen Haufen unverſtändlicher Dinge, Träume, Kernſprüche und alte Märchen mit etwas Philoſophie vermiſcht. „Wohlgewachſen,— aber...“ Der franzöſiſche Reiſende muß zugeben, daß die Chineſen„wohlgewachſen, behende und tapfer“ ſind, wenn es bei einer Schlägerei nur Spaß iſt. Aber ſobald aus der Sache Ernſt wird, nehmen ſie bald die Flucht. Trotz vieler Körperübungen haben ſie keinen wah⸗ ren Mut, ſie ſind äußerſt ſchlechte Krieger und werden ſtets von jeder Nation bezwungen werden, die ſie angreifen will. Keine ihrer Städte wäre imſtande, eine Belagerung von drei Tagen auszuhalten. Alle Feſtungen ſind beinahe rund und niedrig, die Mauern dünn, die Schießſcharten ungleich, nur wie ein blo⸗ ßes Loch, ſodaß man den Kanonen nicht mehr als einerlei Richtung geben kann. Und über⸗ dies taugt ihre Artillerie zu nichts weiter, als zum Freudenſchießen. Ihre Flinten führen noch Lunten, und ſo oft ſie losbrennen, wen⸗ den ſie allemal den Kopf weg, ſobald das Ge⸗ wehr nach dem Ziel gerichtet iſt.“ Aber es gibt noch viel mehr auszuſetzen. Der Reiſende bemängelt zum Beiſpiel, daß es in China zu jener Zeit nur eine einzige Münze, und dieſe noch dazu aus ſchlechtem Kupfer, gab.„Die Chineſer verſtehen ſich wohl auf den kleinen Handel, weil nicht viel Genie dazu nötig iſt. Sie ſind ſchelmiſch, hochmütig, frech und feigherzig.“ Zum Schluß tadelt Sonnerat die Europäer, die ſich China gegenüber zu ſehr blosgeſtellt hätten, indem ſie zu erkennen gaben, daß ihnen an dem Handel mit China ſehr viel ge⸗ legen war. Das hätten ſich die Chineſen zu⸗ nutze gemacht, was aus dem Verhalten vieler europäiſcher Kapitäne hervorginge, die aus Furcht, ohne Ladung abreiſen zu müſſen, zu⸗ weilen ſelbſt die Ehre ihrer Nation aufs Spiel geſetzt hätten Aller Wahrſcheinlichkeit nach hal aber der franzöſiſche Reiſende ſpäter ſein Urteil über China etwas geändert, denn er unternahm noch einmal eine Oſtaſienreiſe, bevor er nach Frankreich zurückkehrte und 1815 ſtarb. f I Dieſe Preiſe ſind durchweg faſt doppelt ſo Ganghofer⸗Romanen geſchaffen wurden. Nach J ganz und gar palkenken Kerlchens, mit dem es Aus Nah und Fern ie in vorigen Jahre. Die Kuppel Hachen 80 Hubertus“, 110 55 Kloſterjäger“] ſich wunderbar Pferde ſtehlen läßt— keck Mannheim.(Verkehrsunfall). Am ver⸗ insgeſamt etwa 2049 RM., die Scheiter 1565 und der„Jäger von Fall“ wird auch dieſer[und keß, frech und zärtlich, mit einem goldenen gangenen Mittwoch ereigneten ſich hier drei RM., die Stöcke 1400 RM. und die Reiſer] neue Oſtermayr⸗Film der Ufa, auf einem der Herzen und einer eiſernen Schn... ute!— Verkehrsunfälle. Hierbei wurden vier Kraft⸗ 460 RM. ein, insgeſamt etwa 5400 RM. N Romane 8 1 1 fegen 1 5 b 1 5. fahrzeuge beſchädi P 5 5; neues Erleben, neue Freude und neue Begei⸗ in ihrer Art nicht denkbar iſt und a rethe abet Sele weit eule d af Lampertheim hat 14 000 Einwohner! ſterung ſchenken. Ein wundervoller, gemüts⸗] Weiſer hinreichend bekannt ſein dürfte. Das Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ Lampertheim. Im abgelaufenen Jahre tiefer Film, deſſen eindrucksvolle Handlung] diſt ein Mädel! Grethe Weiſer als und in rückzuführen.—(Verkehrsüberwachung) Bei hat Lampertheim mit Hüttenfeld in der Ein⸗J zum Miterleben zwingt, deſſen Menſchen zu„Meine Freundin Barbara“. Mit ſchöner den am 11. und 12. Januar 1938 vorgenom⸗ wohnerzahl die 14000 Grenze überſchritten.] feſſeln wiſſen und deſſen herrlicher Schau-] Selbſtverſtändlichkeit und burſchikoſer Herz⸗ menen Verkehrstontrollen wurden wegen ver⸗ Sie iſt damit die größte Landgemeinde Heſ⸗] platz, die bayeriſche Gebirgswelt, begeiſtert] lichkeit nimmt uns Barbara an die Hand ſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßen⸗ ſens. An zweiter Stelle tritt in Heſſen die] und beglückt. Die von Liebe und Kampf durch- und führt, ein— reißt uns mit hinein in ihre verkehrsordnung 152 Perſonen gebührenpflich⸗ Gemeinde Viernheim. wobene Schickſalsgeſchichte eines verwaiſten J wirbligen Erlebniſſe, in die Abenteuerfahrten tig verwarnt und an 269 Kraftfahrzeughalter jungen Mädchens, das in der Stille und Ro- eines jungen, klugen Herzens, und dann hin⸗ wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt mantik des Hochgebirges dem tiefſten Leid und J aus ins Leben: In den eleganten Modeſalon, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel auf⸗ das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter dem größten Glück begegnete. Hanſi Knoteck,] in das vornehme Tanzreſtaurant, in das große 11 5 8 2 N der Verkehrsgemelnſcholt werben die ſich innerhalb eines verhältnismäßig kur⸗[ Hotel am ſchönen Bodenſee, in das roman⸗ de 5 l i 1 4 I zen Zeitraums die Begeiſterung und die Dank⸗tiſche Abenteuer einer Liebe! Das iſt eine ſehrf[ d „Mannheim. Eine unterirdiſche Bedürf⸗ T benlmm bich deshalb als Kamerad und beſolhe] barkeit einer nach Millionen zählenden An- fröhliche Geſchichte und ihr eigener Reiz iſt nisanſtalt wird demnächſt im Raum der Grün⸗, dle Begeln der Straßenverkehrs⸗Orönung.! hängerſchar erringen konnte, ſpielt die weib] daß ſie auf einen friſchen, volkstümlichen Ton Im anlage vor K 1 entſtehen. Es handelt ſich bei liche Hauptrolle dieſes Films, der ihrem ur⸗Kgeſtimmt iſt. Und— daß alles doch immer 2 dieſer Maßnahme um eine vorbereitende Ar⸗ eigenen Weſen, ihrer zarten Fraulichkeit und[anders kommt, wie man gerade denkt! Ja, 8 die 1 Ae 901 6 70 5 J der Lauterkeit ihres Herzens neue Seiten ab- dieſe Barbara muß man liebgewinnen! Was relterung der Friedrichsbrücke erfolgende ugewinnen verſteht. Neben ihr erfreut der bekommt ſie nicht alles ertig! Sie ver 0. grundſätzliche Umgeſtaltung des ſtadtſeitigen Viernheimer Tonfilmichau ſhmpathiſche Pall Richter als Heinz von Et⸗ gaser den Tac Etat ee Brückenkopfes. Der Neugeſtaltung der Brük⸗] Das große und erfolgreiche Ufa⸗Spitzen⸗T tingen, weitere Darſteller ſind Friedl Haerlin, J cieren, ſie normaliſiert mit Geſchick, Drauf⸗ enauffahrt wird bekanntlich der heutige Kiosk,] filmwerk, auf das ſchon lange alle Film⸗ H. A. Schlettow, Friedrich Ulmer, Käthe] gängertum und förmlicher Aufopferung ihrer in dem ſich ein öffentlicher Aufenthaltsraum, freunde warten: Merk, Guſtl Stark⸗Gſtettenbaur und andere ſelbſt eine leicht beſchädigte Ehe, ſie bringt im ein Unterkunftsraum für Straßen bahnperſo⸗ Das Schweigen im Walde namhafte Künſtler. Der an ſich einfache und Handumdrehen ein Millionenobjekt an den nal, einige Verkaufsſtellen und— in einem 2 i 3 doch alle menſchliche Leidenſchaften beſchwö⸗] Mann und findet nebenbei noch Zeit, ſich den Anbau— auch eine Bedürfnisanſtalt befin⸗J Nach dem meiſtgeleſenen Buch unſeres Volks⸗ rende Konflikt dieſes Films bildet ſich im Le⸗] Mann zu erobern, der ihr zur Liebe und zum den, zum Opfer fallen. und. Heimmdichters Tudg. Ganghofer e] ben eines jungen, ſchönen Mädchens, das ſich] Leben erziehungswürdig genug erſcheint! Und Holzpreiſe doppelt ſo hoch wie 1932 Freice 1 F Montag von einem verhaßten Menſchen verfolgt ſieht[wir, oder richtiger: der raſch in Barbara ver⸗ Vom Unſinn der Preistreiberei im Central⸗Film⸗Palaſtl und vom Geliebten verraten glauben muß. Mit] liebte und von ihr begeiſterte Zuſchauer hat 0 Lampertheim. Zu der am Dienstag Dieſes Filmwerk hat überall den aller⸗ dramatiſcher Wucht führt die Handlung zur an allen ihren humor⸗ und durchaus ſinnvollen im„Rheingold“ ſtattgefundenen erſten dies⸗ größten Erfolg, daher empfiehlt ſich, ſchon die] Auseinanderſetzung auf Leben und Tod. Ueber][ Eskapaden ſeine helle Freude! Alle Film⸗ jährigen Brennholzverſteigerung des Forſt⸗ heute Freitag⸗ und morgige Samstag⸗Vor⸗ aller Spannung der menſchlichen Schickſale[freunde beſuchen: Meine— deine— unſere amts Lampertheim hatten ſich viele IntereſZ] ſtellung zu beſuchen.— Ein Volksbuch wurde jedoch triumphiert die Ewigkeit der Natur, die Barbara!— Die Darbietungen der beiden ſenten von hier und der Umgebung, beſonders] zum Volksfilm! Einer der ſchönſten Romane] feierlich⸗majeſtätiſche Einſamkeit der Berge, Filmbühnen ſind erſtklaſſig und ein Beſu 1 aus dem Ried, von Worms und Mannheim,] Ludwig Ganghofers erſchließt ſich uns in die⸗ das Raunen und Schweigen des Waldes.. wird jeden Filmfreund begeiſtern. Alles beſu. Auel eingefunden. Dem Beſuche entſprechend, war ſem wundervollen Film; ſeine Menſchen, Un⸗ Achtungl Vor Mannheim nach Viernheim Das Schweigen im Walde“ und„Meines 110 die Nachfrage äußerſt lebhaft und die Preiſe zähligen durch das Buch ans Herz gewachſen, l 28125 Gloria⸗Lichtſpfele heim] Freundin Barbara“ 40 wurden faſt unverſtändlich ſprunghaft in die[ leben vor uns ihre ergreifenden und mitrei⸗ 110 1985 Ufa⸗S e ech den wal ganz Sead e ee d dernen g ü: der de Höhe getrieben. Angeboten wurden 160 rm ßenden Schickſale, ſeine Landſchaft, die Wald⸗ Mannheim 7 8 9 Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrige Lell Kiefernſcheiter, 230 rm Kiefernknüppel, 242] und Bergwelt Oberbayerns, läßt uns ihren 4 Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver l rm lange Kiefern⸗Reiſer⸗Knüppel und 300 rm ganzen, lebendigen Zauber empfinden! Wie„Meine Freundin Barbara“ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worm. Stöcke. Es wurden erlöst für Scheiter durch⸗[Ganghofer das Herz des deutſchen Menſchen Ein lieber, quicker Tauſendſaſa von einem San ee, 105 ſchnittlich 10—11 RM., für Knüppel 8—9 mit ſeinen volkstümlichen Büchern zu erobern[Mädel, das ſich kein X für ein U machen] Worms.— Dal. XII. 1937 über 1800, 8. Zt. RM., für Stöcke 4—5 RM. pro Raummeter. J wußte, ſo erobern es auch die Filme, die nach läßt, das herrlichſte Muſterexemplar eines] Tnzeizenpreisliſte Nr. 6 gültig. 1 0 1 1 7 Aran Nutz⸗ und Brennholz⸗„Aezept beierkältung, Grippegeſahr 5 Man rührt je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker ju versteigerung Ar. 2 lin einer Taſſe gut um, gießt kochendes Waſſer hinzu und trink von möglichſt heiß vor dem Schlafengehen zwei Portionen dieſes wohl 10 b Dienstag, den 18. Januar laufenden 15 ſchmeckenden Geſundheitsgetränkes(Kindern gibt man die Hälfte Jahres, vormittags 9 Ahr beginnend, 2 Darauf ſchläft man gut und fühlt ſich am anderen Morgen mei kilſie werden im Gaſthaus„Nheingold“ zu Lam⸗ die babe 9 Nachkur nimmt man noch einige Tage laußs 3 Bench eee 5 3 1 e nicht 5 2 aetnben 1 Itrer Apothet 3 N 5 oder roger 0 Nugſcheiter Eiche rund rm. 2— 2.50 lang(Slade zu Mat. 0.80 1, 5 und 2 20 niemall f, e fe Nutzſcheiter Buche rund rm. 7 1 m. lang Dieſes Rezept bitte aus ſchneiden! Wend (Irm.= 1,25 lang geſp.). Nutzknüppel* Eiche(Gartenpfofien) 16 rm.= 2,50 m. lang. Brennholz: Scheiter Buche: rm. 150. 1 Scheiter Eiche rm. 60. Scheiter Kiefer rm 42. Knüppel Kiefer rm 83. Knüppel Nit 95. Ei. 55. a. . Sage en 6. Cages 8 58 Wöcderhelung iſt die Seele der Werbung. Wer etwas Stöcke Kiefer rm. 130. Blau unterſtrichenes lernen will, üben will, wi i d. Holz wird nicht verſteigert. Nähere Auskunft N ain eee ſclange 5 A durch Herrn Revierförſter Robert zu Forſthaus es kann. Auch in der Werbung kann man einen Namen ift Wildbahn. f; 10 7 Lampertheim, den 12. Janur 1938. nicht oft genug wiederholen. inge gefl. Forſtamt Lampertheim 1 Puſe 7, + 1 8 7 LI 7 5 Mi h 4 h am Samstag. den 18. Januar 193 fd „S' Müller's Liss“! von Michelboch“ ie 5g unter bene, Karten durch die Blockwalter der NSW. im Vorverkauf. Anſchließend Tanz 1 Achtung! Ab heute Freitag das erjolgreichſte u. herrlichſte Uja⸗Spitzenfülmwerk im Central Man bevorz. . g die Werktag Ait Paul Aichter. Hanſi Knoleck, Frieb. Amer, Gun Stark⸗Gſtettenbauer u. g. A. Schle ttow Das Sch weigen im Walde Vorſtellunge Leupin-· Creme u. Seite Gejunden 1. Ziehungstag der 4. Klaſſe Preß. Südd. Klaſſenlotterie ere N 5 N 0 8 übt Zelt Jahren bewährt beſpIcel wurde in der Adolf In der heutigen Vormittagszieyung wurden gezogen — E 7 U Hitlerſtraße ein rere 0 und Gefangenen Siedenkeang⸗ esſehtsausse ah Herren- Lopen- 19 Cewinne zu 1000 R. 48184 88882.88888 247822 286668 301820— Heute Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Hlaullucken. Ezem. Wundsein usd. mantel. Abzu⸗ 8 Gewinne zu 800 55 18770 8 3.„— Der Vorſtand. 1 Rathaus- Drogerie Georg spiegel Jae, s 57 Ds 197098 70895 478486 180644 224888 277202 278861 28888— Große Karnevals⸗Geſellſchaft Viernheim b Adolf Hitlerſtraße 15— 5 359191 381020 5 j f 1 1 N„* n e en de giro. T .— För dle Jahre gelt Jr ld ie ee e e f Bar dir et. i. 121888 187248 188018 120443 1728387 189888 152750 183898 188878 Ehn A Heute abend, 8.30 Uhr in der Sporthalle werden eingestellt Bei lebhaften ſüdlichen Winden ſetzt ſich 325759 322446 9288051 128505 298680 295595 258334 2485 256550— Spielerverſammlung für Fuß⸗ u. Handballer. norsettabrin die Zufuhr milder, bzw. ſubtropiſcher Meeres⸗[ 282598 35528 525970 358571 250073 35622 255383 59258 59901 e Kleintierzuchtverein 1916 luft fort. In den Mittelgbirgen herrſcht ally⸗[ 337880 328428 24770 388887 381898 383882 384077 366880 371328 7 und Selbſtverwertergruppe. 10 J gemein Tauwetter, in den Niederungen wur⸗J 372143 373148 378688 378878 380481 388704 388741 fi 10 Sonntag, 16. Januar, findet nachmittags 0 IId, ali A den Temperaturen bis zu plus 12 Grad ge⸗ In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 2 Uhr bei Zuchtfreund Dieſtel(Heſſ. Haus) meſſen. Die unbeſtändige milde Witterung 2 Ktan zu 98000, h. 88818249970 J Fat Heppenheim eine Kreisverſammlung ſtatt. In⸗ bleibt vorerſt erhalten. 2 Cewiane zu 2900 N. 339606 8 28 1 f. dem Landesfachgruppenleiter Kraus, Darm⸗ Freitag: Wolkig bis bedeckt, zeitweiſe] 223514 341022 00 N. 22425 set 166740 2048 15 glb beber Werene, Jh zahle zu be nud Jeder mid, kekhafte ſüdlche bis weft. eo e e A e e ö ae Ur ei Werz en be uc we e 1 r:: N 31*. t. 9 71777. Die Ausſichten für Samstag: Zeitweiſe 181288 188492 291900 22010 228871 228804 288899 28884 201477 wl reichen zu können, bitte ich die Teilnehmer, aufheiternd, doch noch immer unbeſtändig und] 8788 8687 80714 853464887877 888846 888785 12. Staatsbahnhof einzutre 7 ür die Ja f 5 NM. 1102 bass 8882 17781 18898 20123 „ 7. für die Jahreszeit zu mild. 2200 48 5977 le 49088 868 84828 5084 84848 89141 ee e 78850 85289 8548 106381 111298 111790 118177 120778 123088 125798 130088 131823 132887 185889 151716 157142 189842 181072 fa erg rre, en e at. 1 1 5 C Der beſte Verkehrslotſe 254580 253877 260040 254358 284940 287039 284670 288980 595738 8 la deer felielen berief- ee cg. rA 6 4. Weches. Pckg. 5 307100 311307 311888 318768 318204 318280 324104 324191 333918 0 O leaheit und bereinlemunes eee, deseber ese. 20 bes, iſt die Vorſicht! 337178 342078 382850 383997 387989 388085 388288 368756 372868 5 N enttiflen!t Aenne J in Apotheken und Drogerien. 1 2 air anz. 24500 378920 880888 889583 393477 388800 7 9