gihre ien Gez den Ar ſonderez dabei mit ahl d mungen gegn c under ne Rück asche chen ung ingslame⸗ if len muß ar gleg eitsmint⸗ Sit au abriken den fti⸗ Vier e Vorhut 8 fir g und und Uns vom doſengn⸗ ) Schmif schen die der Vie⸗ üſtet, ſie in diesen enen eins r Mann⸗ kuttungs⸗ in guten t Aumut unſterb⸗ Deen, ſie alles in 1 Mran⸗ r Cpiel⸗ Meiſter wird die Vergl. en Hechte Geräte Meisten fund del ad ſpan⸗ n erm ehmer, t und Nummer 13 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und; eiertagen. Bezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 160 Ru einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtelgeld Einzelnummer 10 Rpfg Montag ternheimer zeilun Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzeigenprets: Grundpreis für 1m Höbe und 22 um Breite 3 Ryfg, im Text⸗ teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zelt iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſteue Viernheim Bismarckſtr 13 Fernſpr 153 Peg L'bafen 15101 . 8 den 17. Januar 1938 14. Jahrgang Japan bricht Beziehungen zu Tſchianglaiſchel ab Das Manifeſt der kaiſerlich japaniſchen Regierung— Jorderung einer neuen chineſiſchen Regierung Jührerappell der 139 Ap. Jiel: Neuaufbau Chinas Unkerſtützung der vorläufigen Regierung in Peking Tokio, 17. Jan. Die kaiſerlich japaniſche Regierung hat geſtern das erwartete Manifeſt über die zukünftige Haltung Japans gegenüber China erlaſſen. Die Regierung Japans lehnt darin weitere Befaſ⸗ ſung mit der chineſiſchen Regierung kategoriſch ab und betont die Abſicht, die Errichtung einer neuen chineſiſchen Regierung zu fordern. Dieſe Ablehnung der bisherigen chineſi⸗ ſchen Zentralregierung werde aber, ſo heißt es weiter, keineswegs eine Nichtachtung von Souveränität und territorialer Unverletz⸗ barkeit Chinas bedeuten. In dem Manifeſt heißt es:„Selbſt nach der Einnahme Nankings hat die japaniſche Regierung immer noch Geduld ge⸗ zeigt, um der chineſiſchen Nationalregierung eine letzte Gelegenheit für eine Ueberprüfung ihrer Haltung zu geben. Trotzdem hat die chine⸗ ſiſche Regierung ohne Würdigung der wahren Abſichten Japans blindlings ihre Oppoſi⸗ tion gegen Japan fortgeſetzt, ohne weder innenpolitiſch die elende Lage ihres Volkes, noch außenpolitiſch den Frieden und die Ruhe ganz Oſtaſiens zu Erwägung zu ziehen. Deshalb wird die javaniſche Regierung von nun an aufhören, ſich überhaupt noch mit jener Regierung zu befaſſen. Stattdeſſen wird Japan die Einrichtung einer neuen chineſiſchen Regie⸗ rung, mit der eine wirkliche ſtabile Zufammen⸗ arbeit ermöglicht werden kann, unterſtützen. Mit dieſer Regierung wird Japan Hand in Hand an der Wiederherſtellung der chineſiſch⸗ japaniſchen Beziehungen und an dem Aufbau eines verjüngten Chinas zuſammen⸗ arbeiten. Es iſt unnötig zu betonen, daß bier⸗ durch keinerlei Aenderung in der bisherigen japaniſchen Politik hinſichtlich der Wahrung der Souveränität und der territorialen Unverletz⸗ barkeit Chinas ſowie der Rechte und Intereſſen anderer Mächte in China eintritt.“ Das Manißfeſt ſchließt:„Japans Verantwor⸗ tung für den Frieden Oſtaſiens iſt jetzt ſchwerer denn je. Es iſt der heiße Wunſch der Regierung, daß das japaniſche Volk ſich mit noch größeren Anſtrengungen der Erfüllung dieſer bedeuten⸗ 11 Aufgabe widmet, die der Nation auferlegt Die Beziehungen ſind abgebrochen Tokio, 17. Jan. Die japaniſche Preſſe bezeichnet das Manifeſt als„Eröffnung des militäriſchen und diplomatiſchen Feldzuges gegen das bisherige Regime in China“.„Tokyo Aſahi Schimbun“ folgert daraus, daß de facto wie de. jure die diplomatiſchen Beziehungen zur Re⸗ gierung Chinas abgebrochen ſeien. Deshalb werde Botſchafter Ka wagoe abbe⸗ rufen und der hieſige chineſiſche Botſchafter Tokio verlaſſen. Japan werde die weitere Entwicklung der vorläufigen Regierung in Peking beachten und ſie unterſtützen. Nach Konſolidierung als tat⸗ jächliche Zentralregierung werde Japan ſie an⸗ erkennen und mit ihr ein Programm des Wie⸗ deraufbaus in Zuſammenarbeit der drei Län⸗ der Japan, China und Mandſchukuo durchführen. führen. Die Aufgaben der Armee Tokio, 17. Jan. Kriegsminiſter Sugiyama verſammelte heute ſämtliche Abteilungschefs des Kriegs⸗ ministeriums und beſprach mit ihnen die Ergeb⸗ niſſe der bisherigen Konferenzen des Kaiſer⸗ lichen Hauptquartiers und der Regierung. An⸗ ſchließend teilte Sugiyama den Chefs die Auf⸗ gaben mit. die nunmehr der Armee aufgrund des Manifeſtes erwachſen. Berufsagenken in Varſchau Warſchau, 17. Januar „Kurjer Poranny“ veröffentlicht eine Meldung aus Riga, wonach vor mehreren Ta⸗ gen zwei Sowietflugzeuge von der ſowietiſchen Grenzwache zur Landung gezwungen wurden. Die Flugzeuge, in denen ſich mehrere ſow⸗ jetiſche Würdenträger“ u. ein ortho⸗ dorer Geiſtlicher befanden. waren von Witebſt gekommen und wollten die Grenze überfliegen. Das gleiche Blatt will wiſſen, daß in Witebſk von zwei Tagen zwei Flieger und der Bruder des bekannten Sowjetfliegers Sa⸗ row erſchoſſen worden ſind. Sarow habe zuſammen mit der Fürſtin Demidowa auf dem Luftweg ins Ausland fliehen wollen. Sie wurden bereits am 8. Januar erſchoſſen. In letz⸗ ter Zeit haben kommuniſtiſche Agenten in ver⸗ ſchiedenen Warſchauer Arbeiterorga⸗ niſationen eine lebhafte Agitation für Moskau entwickelt. Jetzt griff die Polizei ein und verhaftete 10 Berufsagenten der Komin⸗ tern. bei denen belaſtendes Material in großer Menge gefunden und beſchlagnahmt wurde. Ganleiler Fprenger über die Aufgaben des Jahres 1938 Frankfurt am Main, 17. Am Sonntag fanden in allen Kreiſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau Führerappelle der NSDAP. ſtatt, in die die Rede des Gauleiters aus dem Hippodrom in Frankfurt am Main übertragen wurde. Ueber 21 000 Politiſche Leit⸗ ter, Führer der Gliederungen und Abteilungs⸗ leiter des Reichsarbeitsdienſtes waren zu dem Generalappell angetreten, auf dem Gauleiter Sprenger die Aufgaben des Jahres 1938 klarlegte. Seine Rede, die der Erhöhung der na⸗ Januar Baldur von Schirach in Eſſen Die Rheinprovinz führk in der Heimbeſchaffung für die hillerjugend Eſſen, 17. Jan. Im Rahmen einer Feierſtunde empfing Gau⸗ leiter Oberpräſident Terboven am Sonn⸗ tagvormittag in Anweſenheit zahlreicher füh⸗ render Männer der Partei und des Staates den Reichsjugendführer Baldur von Schirach im Sitzungsſaal der Gauleitung und überreichte dem Reichsjugendführer als Ehrengabe eine kunſtvoll gefertigte Kaſſette mit Bildern der im Gau Eſſen und in der ganzen Rheinprovinz ge⸗ ſchaffenen HJ.⸗Heime. Schon am Vortag hatte der Reichs ju⸗ gendführer dem Gauleiter Terboven und dem Landeshauptmann Haake in Anerkennung ihrer beſonderen Verdienſte um die Förderung der HJ.⸗Arbeit, insbeſondere durch die großzü⸗ gigen Maßnahmen zur Heimbeſchaffung für die HJ. in der Rheinprovinz das Goldene Ehrenzeichen der 5 J. verliehen. Gauleiter Terboven zeigte, wie man ſchon ein Jahr. bevor die Reichsiugendfübrung zu der großen Heimbauaktion aufrief, in der Rheinproobinz eine große Sonderaktion zum Bau von HJ.⸗Heimen begonnen habe. Der erſte Bau⸗ abſchnitt dieſer Sonderaktion habe 114 Heime mit einer Geſamtbaukoſtenſumme von etwa 2 200 000 RM erbracht. Der zweite Bauabſchnitt ſehe 119 Heime mit über 6 Mill. RM. Baukoſten vor. Während im erſten Bauabſchnitt vor allem in den ländlichen Gebieten kleinere Heime er⸗ ſtellt werden mußten, ſehe der zweite Bauab⸗ ſchnitt mittlere und große Heime vor. Nach Fer⸗ tigſtellung des zweiten Bauabſchnittes werde in der Rheinprovinz die Mindeſtzahl von Heimen vorhanden ſein, um der HJ. die Möglichkeit zu bieten, die ihr geſtellten Aufgaben durchzufüh⸗ ren. Neben dieſer Aktion der Rheinprovinz ſeien noch durch eine Sonderaktion des Gaues Eſſen aus eigener Kraft der Partei Jugendheime im Wert von nahezu 600 000 RM. erſtellt worden. Mit der Provinzaktion zuſammen ſeien im Rheinland bereits für rund 10 Millionen RM. HJ.⸗Heime geſchaffen worden, bezw. für die nächſte Zeit geplant. Dabei ſeien die Grund⸗ ſtücke von den Gemeinden koſtenlos zur Verfü⸗ gung geſtellt worden. Außerdem ſei in der Bau⸗ ſumme nichts enthalten, was von den Gemein⸗ den und anderen Stellen im Gebiet aus eige⸗ nen Mitteln an 5.⸗Heimen gebaut worden ſei. Der Reichsjugendführer dankte in herzlichen Worten dem Gauleiter. Als er zur Heimbeſchaffungsaktion der SJ. aufgerufen habe, da ſei es in erſter Linie der Gau Eſſen geweſen, der ſich an die Spitze dieſer Aktion ſetzte durch eine Leiſtung. durch ein feſtumriſſe⸗ nes Arbeitsprogramm. das genau eingehalten worden ſei, das wegen ſeiner Vordringlichkeit vom ganzen übrigen Reich aufgegriffen wurde. renzer„Java“ feuer den Jalul Der holländiſche Kreuzer„Java“ iſt jetzt eigens zu dem Zweck in den Hafen von Rotter⸗ dam beordert worden, um die Bevölkerung durch ſeine Salutſchüſſe in Kenntnis zu ſetzen, wenn das von der ganzen Nation mit großer Anteilnahme erwartete freudige Ereignis im Königs⸗ haus Tatſache geworden iſt.)/ Bei Geburt eines Prinzen werden ſeine Batterien 101, bei der einer Prinzeſſin 51 Schüſſe abgeben.— Die Einfahrt des Kreuzers„Java“ in den Hafen von Rotterdam.(Scherl Bilderdienſt, Zander-Multiplex⸗K.) tionalſozialiſtiſchen Stoßkraft auf allen Le⸗ bensgebieten diente, wurde oft von begeiſtertem Beifall unterbrochen. Appelle in allen Kreiſen Wie im Hippodrom in Frankfurt am Main waren in allen Kreiſen der NSDAP. die Politiſchen Leiter, die Obmänner der DA., die Walter der NSV., die Führer von SA., 5, NSKK., HJ., Arbeitsdienſt, NSF. und die Führerinnen von NS.⸗Frauenſchaft und BdM. zum Generalappell des Jahres 1988 angetreten. Nach Eröffnungsworten des Kreisleiters meldete Gaupropagandaleiter Stöhr dem Gauleiter die 21152 angetretenen Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen. Ueber den Sinn des Führer⸗ appells führte er dann aus:„Die national⸗ ſozialiſtiſche Regierung hat in den fünf Jahren ihres Beſtehens auf allen Lebensgebieten eine Kette von Erfolgen mit ſich gebracht. Die Grund⸗ lage für dieſe Erfolge waren die Einheit von Volk, Reich und Führer und die von Adolf Hitler gegründete Partei. Trotzdem aber hat die Partei noch immer einen dreifachen Kampf zu führen. Sie hat gegen Staats feinde aller Art, gegen die Lauheit und Träg⸗ heit, die die kompromißloſe Erfüllung des Parteiprogramms hindern und gegen die Kräfte, die den revolutionären Schwung der Bewegung berwäſſern und verbürokratiſieren wollen, zu kämpfen. Der Generalappell ſoll daher alle Kräfte der Partei für das neue Jahr mobiliſieren. Der Führungsanſpruch der Partei wird nur in ſtetigem Angriff erhalten. Die Mobilmachung der Partei wird von einer großen Verſammlungswelle in den kommenden Monaten eingeleitet und durch die Kreistage, den Gautaqg u. den Reichs⸗ parteitag fortgeſetzt. An jeden einzelnen Volksgenoſſen wird in den kommenden Mona⸗ ten die Entſcheidung herangetragen, ob er mit oder ohne den Führer Adolf Hitler ſein Leben geſtalten will. 5A. miklen in der Parkei Anſchließend nahm SA.⸗Obergruppenführer Beckerle das Wort. Er innerte an die Kreis⸗ appelle der Kampfzeit, in denen immer die Einheit und Geſchloſſenheit der Bewegung und die Einſatzbereitſchaft der S A zum Ausdruck gekommen ſeien. Es gelte, dieſe Einig⸗ keit zu erhalten und zu vertiefen. Die SA. habe für ihre Ausrichtung die Ausbildungsgrundlage geſchaffen und ſtehe bereit, in die vorderſte Linie der politiſchen Aktivität des Gaues zu treten. Die S A.⸗Arbeit des kommenden Jahres diene der Vertiefung der Kameradſchaft mit der Po⸗ litiſchen Leitung und den anderen Gliederun⸗ gen und der Menſchenführung auf dem Gebiete der körperlichen Ertüchtigung. SA.⸗Sportab⸗ zeichen und SA.⸗Kampfſpiele ſeien die beſten Beweiſe dafür. Als drittes gelte es, die SA. für einen jederzeitigen Einſatz im Dienſte der Volksgemeinſchaft beweglich zu erhalten. Ueber allem aber ſtehe die Aufgabe, dem Führer und Oberſten SA.⸗Führer in Treue zu dienen. der Gauleiler gibt die Loſung Dann begann Gauleiter Sprenger ſeine richtungweiſende Rede, in der er in größter Offenheit die die Partei bewegenden Fragen behandelte und den Weg für das begonnene Jahr feſtlegte. Er führte folgendes aus: Tief bewegt haben wir alle die Neujahrsbot⸗ ſchaft des Führers vernommen, in der er dem geſamten deutſchen Volk ſeinen Dank ausſprach. Sein beſonderer Dank gilt der Partei und den Parteigenoſſen, die an führender Stelle tätig ſind. Ich darf Ihnen allen für den Einſatz im vergangenen Jahr danken. Der Dank des Füh⸗ rers, den er in ſeiner Neujahrsbotſchaft abge⸗ ſtattet hat, muß uns für die bevorſtehende Ar⸗ beit neuer Anſporn ſein. In ſeiner Rede beim Gau⸗Führerappell führte der Gauleiter weiter aus: Die Aufgaben des neuen Jahres können nur durch die alte Opferbereitſchaft vorangetrieben werden. Die Ziele des nationglſozialiſtiſchen Programms können nur in äußerſt revolutio⸗ närer Entwicklung erreicht werden. In Er⸗ kenntnis der Vergangenheit müſſen wir uns den Boden ſchaffen, den wir für die Zukunft brauchen. Der Sinn dieſes Appells iſt daher bei aller Würdigung des Erreichten, die kommende Arbeit auf allgemeinen Gebieten, die der Partei übertragen ſind, aufzuzeichnen, damit dem Einzelnen der Weg in die Zukunft umſo klarer vor Augen tritt Den Führern in der Partei und ihren Gliederungen obliegt die größte Verantwortung, da ihr Handeln 9 des Nationalſozialismus angeſehen wird. Nachdem der Gaulelter über die propagan⸗ diſtiſche Arbeit geſprochen hatte, führte er zu den einzelnen Fragen weiter aus:„Im Vor⸗ dergrunde ſteht die Perſonal führung. Politik machen machen heißt, die richtigen Män⸗ ner an den richtigen Platz ſtellen. Auf das Ge⸗ biet der Preſſe lenkend, wies er in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß der Reichs⸗ preſſechef in den Gaupreſſeämtern Nachwuchs⸗ ſtellen angeordnet hat. Dort werden die Männer herausgeſucht und beſonders geſchult, die dann der Preſſe überwieſen werden. Auf dieſe Weiſe haben wir die Vorausſetzungen ge- ſchaffen, daß nationallſoziali ſt i ſch denkende Schriftleiter bei den Zei⸗ tungen eingeſtellt werden. Für die nationalſozialiſtiſche Erziehung iſt nach wie vor das Vorbild das beſte Erziehungsmillel. In den Ortsgruppen finden monatlich Schu⸗ lungen ſtatt, an denen die Politiſchen Leiter, Walter, Warte und die Führer der Gliederun⸗ gen teilnehmen, wodurch die einheitliche, poli⸗ tiſche und weltanſchauliche Ausrichtung der ge⸗ ſamten Führerſchaft gewährleiſtet iſt Zur Er⸗ Härtung der Organiſation gehört, daß an allen Stellen Männer mit unbeugſame Willen füh⸗ rend ſind. Es gehört aber auch dazu, die gute Kameradſchaft, die zwiſchen den Gliederungen der Partei herrſcht, noch weiter zu vertiefen. Dann ſtreifte er die Einrichtungen, die die Partei geſchaffen hat, die NS⸗Bera tungs⸗ ſtellen, in denen ſich jeder Volksgenoſſe Rat und Auskunft holen kann, und das Rhein⸗ Mainiſche Landesorcheſter, das ein Orcheſter der Partei iſt und in ſeinem bisherigen Auftreten ſchon die beſten Erfolge erzielen konnte. Ueber ie internen Fragen des Betriebes innerhalb der Partei hinweg ing der Gauleiter dann über zu den großen Aufgaben, die wir bei der Erfüllung des Vierjahresplanes zu be⸗ wältigen haben, und zählte dabei die Leiſtungen auf, auf die wir bereits jetzt zurückblicken oder die ſich an größeren Projekten anbahnen. Reichsminiſter Göring, fuhr der Gauleiter fort, hat mit dem Vierjahresplan verkündet, daß mit ſeinem Beginn nun auch die national⸗ ſoßtaliſtiſche Wirtſchaftsgeſtal⸗ tung begonnen hat. Es gibt eine verpflich⸗ tende Volkswirtſchaft, eine Wirtſchaft, der im geſamten die Aufgabe zukommt, in einem Volk die höchſten und beſten nationalſozialiſtiſchen Bedingungen zu ſchaffen. Ich bin der Auffaſ⸗ ſung, daß zunächſt niemand machen kann, was er will. Auch für die Wirtſchaftttifft dies zu. Jeder Wirtſchaftsführer hat ſich nach den Grundgeſetzen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zu richten und den Anordnun⸗ gen zu folgen, die im Rahmen der Parteifüh⸗ rung oder aber der Staatsführung erlaſſen werden. Es kann nicht jeder machen, was er will, unabhängig von der Geſamtheit. Wenn wir an eine national: ſozialiſtiſche Wirtſchaftsgeſtaltung denken, dann müſſen wir wiſſen daß die Führung nicht anders ſein kann als nationalſozialiſtiſch. Nur ein Na⸗ tionalſozialiſt kann Nationalſozialismus ge⸗ ſtalten. Beſonders eingehend behandelte dann der Gauleiter das, was die Deutſche Arbeits⸗ front als ein Teil der Partei geſchaffen hat. „Die Arbeitsplätze. die vorhanden find, müſſen geſichert ſein und neue müſſen geſchaffen werden Höchſte Pflicht iſt die Geſunderhaltung der Ar⸗ beitskräfte. Ich weiſe auf Schönheit der Arbeit hin, führte er aus, deren Aufgabe es iſt, dafür zu ſorgen, daß die Nane e des einzel⸗ nen Volksgenoſſen oberſtes Ziel iſt. Dazu ge⸗ hören ärztliche Anterſuchung der Werksangehöri⸗ gen, die laufend durchgeführt werden. Nie⸗ mals dar! oberſter Grundſatz in einem Werk der Profit ſeinl! Im Heimſtättenweſen iſt das Ver⸗ gangene Jahr erfolgreich geweſen. Wir haben 2800»Arbeiterwohnſtätten bereits geſchaffen, ſo daß wir eine Geſamtzahl von über 8000 Arbei⸗ terwohnſtätten erreichen. In allen Gebieten wer⸗ den wir die Siedlungsmöglichkeiten weiter be⸗ treiben. Ich bitte Sie, das Heimſtättenamt in dieſen Maßnahmen mit allen Mitteln zu unter⸗ ſtützen. Die Früchte dieſer Arbeit ſind Verbeſſe⸗ rung der Lebensbedingungen und Erhöhung des Lebensſtandards. Auch die Bauernſiedlungen werden meine ſtarke Beachtung finden. In Heſſen ſind bereits drei Erbhöfedörfer in Betrieb genommen: neue werden im Frühiahr dem Be⸗ trieb übergeben werden. Auf dieſem Gebiet werden wir nicht ruhen und nicht raſten. Wir verbeſſern dadurch nicht nur die Ernährungs⸗ lage, ſonden ſchaffen Quellen zur Erneuerung des geſamten deutſchen Volkstums. Unſere Aufgabe iſt es, ſo ſchloß der Gauleiter ſeine Rede, die immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen wurde, eine Organiſation von Männern zu ſchaffen, die rückſichtslos die Belange der Nation wahrnehmen. Bei ſol⸗ cher Führung wird der beſte Staat entſtehen, in dem jeder einzelne bereit iſt für ſein Volk. Jeder Gefolgsmann Adolf Hitlers hat ſeine Treue täglich durch die Tat aufs neue zu be⸗ weiſen, denn, was wir ſind, haben wir dem Füh⸗ rer zu verdanken. Wie ein Gelöbnis hallte aus Tauſenden von Kehlen der Gruß an den Führer durch den Raum. Stehend wurden die Lieder der Nation geſungen. Dann war der Gauappell, der die geſamten poli⸗ tiſch führenden Männer unſeres Gaues ver⸗ einigte, beendet. Hermann Göring- ein Begriff Dr. Sloſadinowilſch Gaſt des Generaloberſlen in Karinhall Berlin, 17. Januar Am Sonntagvormittag folgte der jugoflawi⸗ ſche Miniſterpräſident Dr. S: o ja dino wiſch mit ſeiner Gattin, den Herren ſeiner Begleitung und dem Königlich⸗Jugoflawiſchen Geſandten in Berlin, Cincar⸗Markowitſch einer Ein⸗ ladung des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring nach Karinhall. Nach der Beſichtigung fand ein Jagdfrüh⸗ ſt ü ck ſtatt. Auch die Staatsſekretäre des Mini⸗ ſterpräſidenten und die nächſten Mitarbeiter ſei⸗ nes Stabes nahmen daran teil. Der Hausherr brachte dabei auf ſeinen hohen Gaſt einen Trink⸗ ſpruch aus. in dem er u a. ſagte: Sie kommen zu mir, wie ich ſtolz ſagen darf, als Freund zu einem Freunde. Und beide ver⸗ bindet echte Kameradſchaft, die wir heute in un⸗ ſeren Geſprächen wieder erneuern konnten. Laſſen Sie mich Sie und Ihre Frau Gemahlin aus dieſem tiefen und echten Gefühl heraus herzlich willkommen heißen. Nun. Exzellenz erleben Sie Deutſchland! Sie finden ein fre es und wehrhaftes Volk, geeint in ſeiner heißen Liebe und ſeinem uner- ſchütterlichen Vertrauen zu ſeinem Führer, der dieſes Volk aus tiefer Nacht zu neuen Höhen emporgeführt hat. ein ſtarkes Reich, das wieder imſtande iſt. ſeine Intereſſen zu wahren und den Frieden zu garantieren. Dieſes Dritte Reich hat * Ihnen weit und herzlich die Tore geöffnet. Wo⸗ hin Sie auch kommen werden, überall werden Ihnen die ſtärkſten Sympathien des deutſchen Volkes entgegenſchlagen. Auf allen Reiſen in unſeren Grenzen, ob Sie beim Heer oder bei der Luftwaffe weilen oder im Ruhrgebiet, wo ſauſend die Hämmer deutſchen Arbeits⸗ willen künden, überall werden Sie den deutſchen Freundſchaftswillen finden. Uns trennen keine politiſchen, wirtſchaftlichen, kul⸗ turellen und territorialen Gegenſätze. Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch ant⸗ wortete u. a.: Ew. Exzellenz haben anläßli in Jugoſlawien nicht nur die Achtung und An⸗ erkennung der königlichen Regierung gefunden, ſondern Sie haben das Herz eines ganzen Volkes erobert. Hermann Göring iſt in ganz Jugoſlawen ein Begriff, und bis zu den entfernteſten Felſenneſtern iſt der Name des treueſten Kämpfers Adolf Hitlers, des Schöpfers des neuen Deutſchlands, bekannt. Nachdem der Miniſterpräſident in herzlichen Ihrer Beſuche Worten den grandioſen Aufbau des neuen Deutſchlands gerühmt hatte, erhob er das Glas auf das Wohl des Führers Adolf Hitler, auf das Gedeihen des deutſchen Volkes und trank auf das perſönliche Wohlergehen Görings und ſeiner Gattin. Die Lippe-Kämpfer marſchieren De fünfle Wiederkehr des Wahlſieges von 1933 Detmold, 17. Januar. Der zweite Tag des Lippe-Treffens brachte am Sonntag eine Reihe größerer Veranſtaltungen, in deren Mittelpunkt eine Kundgebung in den Flug⸗ zeughallen ſtand, in denen die Reichsleiter Roſen⸗ berg und Dr. Ley ſprachen. Kurz vor 10 Uhr verſammelten ſich die Ehren⸗ gäſte vor dem mit einer großen Menſchenmenge umſäumten Lippiſchen Landestheater, wo der Reichsorganiſationsleiter mit dem Reichsſtatthalter zuſammen den Vorbeimarſch der alten Lippe⸗ Kämpfer und der Formationen der Bewegung ab⸗ nahm. Nach dem Vorbeimarſch zog eine unüber⸗ ſehbare Menſchenmenge hinaus zu den Detmolder Flugzeughallen. Die hier verſammelte Gemein⸗ ſchaft begrüßte Dr. Ley und den Gauleiter begei⸗ ſtert. Brauſender Jubel brach los, als auch Alfred Roſenberg die Halle betrat.. Gauleiter Dr. Meyer entbot der Verſamm⸗ lung den Gruß Adolf Hitlers und gab große bau⸗ liche und kulturelle Priäne Detmolds bekannt. Dann trat, von donnerndem Beifall begleitet, Reichsleiter Roſenberg vor. Er ſtellte mit Schärfe heraus die Auseinanderſetzung des deut⸗ ſchen Volkes mit jenen Gegnern von geſtern, die heimlich die geiſtige Führung wieder in die Hände zu bekommen trachten. Der Reichsleiter belegte treffend die Rückſtändigkeit und Anmaßung jener Kreiſe, die ſchon vor Jahrhunderten das Volks⸗ recht beiſeite ſchoben. Eine Richtung, die ſich gegen den Nationalſozialismus, alſo in dieſem Falle gegen die Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes wendet, müßten wir entſchieden ablehnen. Das deutſche Volk ſtehe höher als die Konfeſſionen. Aus dieſem Grunde ſei die Erziehung der Jugend ausſchließlich Sache des deutſchen Volkes. Dabei lehne es wieder der Nationalſozialismus ab, ſich auf kirchlich⸗dogma⸗ tiſche Gebiete zu begeben, da hier die Entſcheidung jeder ſelbſt nach ſeinem Gewiſſen treffen müſſe. In Zukunft, ſagte Alfred Roſenberg, werde der Nationalſozialismus ſeinen weltanſchaulichen Kampf nach zwei Geſichtspunkten führen: Einmal mit grundſätzlicher Härte nach der einen Seite hin und mit menſchlichem Verſtänd⸗ nis für den einzelnen, der heute noch im gegneri⸗ ſchen Lager ſtehe. Das eine aber ſtehe feſt, die Auseinander- ſetzung auf geiſtigem Gebiet werde mit der gleichen Hartnäckigkeit wie der politiſche Kampf in den ver⸗ gangenen 15 Jahren geführt. Das Zeitalter der Völker ſei im Aufbruch. Nur danach würden in Zukunft alle Begriffe des Lebens gewertet. Der Reichsleiter erinnerte dabei an jenes be⸗ rühmte Moltkewort von Königgrätz:„Majeſtät, es gibt kein Zurück!“ Genau ſo rufe er heute dem deutſchen Volke zu:„Deutſches Volk, hier wird niemals zurückgegangen, bier geht es um Deutſchland!“ Die letzten Worte des Reichsleiters gingen faſt unter in einem toſenden Beifall. Glaube an den Führer Die zweite Großkundgebung ſah in der Halle 2 des Fliegerhorſtes ebenfalls Tauſende von Volks⸗ genoſſen verſammelt. Nach kurzem Willkomm des ſtellvertretenden Gauleiters trat, ſchallend begrüßt, Dr. Ley an das Rednerpult. Der Reichsorganiſa⸗ tionsleiter zeichnete ein Stimmungsbild der Kampf⸗ zeit und gab einen großen Ueberblick über das Werden der Grundlagen des Dritten Reiches. Dr. Ley warf dann die Frage auf, was vor dem Krieg innerhalb von fünf Jahren an Gro⸗ ßem geſchehen ſei. Es geſchah überhaupt nichts ſichtbar Aufbauendes, und nach dem Kriege ge⸗ ſchah in einem ſolchen Zeitraum erſt recht nichts. Dr. Ley führte dagegen die gewaltigen Großtaten des nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reiches auf politiſchem, ſozialpolitiſchem und kulturellem Ge⸗ biet auf. Entſcheidend ſei, daß die Ge⸗ meinſchaft von Staat und Partei dem einzelnen die Kraft gibt, ſeine Sorgen zu meiſtern. Die Schickſalsgemeinſchaft des Volkes mit ſeinem Führer bedeute alles. Es ſei nicht das Verdienſt der Kirche, ſondern allein das Werk des Nationalſozia⸗ liſten Adolf Hitler, daß dieſes Volk wieder zurückgefunden habe zu ſeinem Gott. Das ſei das Größte, was in dieſen fünf Jahren geſchehen iſt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſchloß:„Der Führer glaubt, und darum glaube auch ich. Wie der Führer an uns geglaubt hat, ſo glaube auch ich an den Führer.“ In Begeiſterung und Hochſtimmung endete ſo dieſes Thing Lippes. Vas will das neue Rumänien? Führende Perſönlichleilen äußern ſich über den neuen poliliſchen Kurs Rom, 17. Januar Führende rumäniſche Perſönlichkeiten haben den nach Bukareſt entſandten Sonderbericht⸗ erſtatter des„Giornale d'Jtalia“ und des „Meſſaggero“ Ertlärungen abgebeben, die die genannten Blätter in größter Aufmachung am Sonntag veröffentlichen. Der rumäniſche Miniſterpräſident Go ga he⸗ tont in ſeinem dem Direktor des halbamtlichen „Giornale d'Italia“ gewährten Interview, die neue Bewegung in Rumänien ſei entſchieden antikommuniſtiſch. Die Parole der neuen Bewegung in Rumänien laute: Ru⸗ mänien den Rumänen! Die völkiſche Einheit Rumäniens ſei vor allem durch den un⸗ kontrollierbaren Zuſtrom nomadiſierender fü⸗ diſcher Volksmaſſen geſtört worden. Rumänien habe in den letzten 20 Jahren neben vier Einfällen großer jüdiſcher Menſchenmaſſen einen dauernden Zuſtrom jüdiſcher Elemente erlebt, die, von den Naturſchätzen des Landes angezogen, ſich nach und nach in den Beſitz der geſamten Produktionsmittel des Landes geſetzt haben. Ein ſolcher Zuſtand ſei aber in gleicher Weiſe für die nationale Sicherheit, die Wirt⸗ ſchaft und die geiſtige Verfaſſung des rumä⸗ niſchen Volkes unerwünſcht. Die Herrſchaft der Juden, die ſich auch in der Preſſe, in der Literatur und im Film breitmachen, ſei ſo übermächtig geworden, daß die Unzufriedenheit des Volkes mit jedem Tag wachſe. Die Feindſchaft gegen die Juden ſei in Rumänien kein doktrinärer Fremdenhaß, ſonden der natürliche Aus⸗ druck einer nationalen Abwehr. „Die deutſche Bevölkerung“, ſo führte der rumäniſche Miniſterpräſident wört⸗ lich aus,„wird die Möglichkeit einer freien kul⸗ turellen Entwicklung erhalten. Die neuen aus allen Teilen Oſteuropas zugeſtrömten Menſchen werde man dagegen nicht als einen Teil der rumäniſchen Bevölkerung anerkennen.“ Außenpolitiſch werde die neue Regierung, wie der rumäniſche Miniſterpräſident abſchlie⸗ ßend hervorhob, den Kreis der rumä⸗ niſchen Freundſchaften erwei⸗ tern, ohne dabei die bereits beſtehenden Bünd⸗ niſſe und Freundſchaftspakte tiefgehend zu än⸗ dern. Hinſichtlich Jtaliens, für deſſen Duce er ſtets die größte Bewunderung empfunden habe und auch heute empfinde, wolle er den früher beſtehenden Freundſchaftsver⸗ trag wieder erneuern. Die Wjederannäherung an Italien ſei nicht nur ſeine perſönliche Ini⸗ tiative, ſondern entſpreche vielmehr einem tief⸗ empfundenen Wunſch des geſamten rumäniſchen Volkes. „Giornale d'Italia“ eröffentlicht dann eine — 72 des Miniſters ohne Geſchäfts⸗ bereich Cu za, der ſich ausſchließlich mit der Judenfrage beſchäftigt. Das jüdiſche Problem müſſe energiſch in Angriff genommen und ein für alle Mal gelöſt werden. Rumänien könne es nicht vergeſſen, daß auch die kommu⸗ niſtiſche Bewegung in Rumänien ausſchließlich jüdiſchen Urſprungs iſt. Madagskar würde ſich als Inſel beſonders gut zur Aufnahme jüdiſcher Auswanderer eignen. Auf die Frage, was Rumänien tun würde, falls Genf intervenieren ſollte, antwortete Cuza abſchließend, Genf ſei eine vom Juden⸗ tum zur Beherrſchung der Völker geſchaffene Inſtitution. Er perſönlich betrachte die Gen⸗ fer Einrichtung als eine Leiche. die noch ihrer feierlichen Beſtattung harre. Als letztes Interview veröffentlicht der Di⸗ rektor des„Giornale d'Italia“ Erklärungen des Leiters der Eiſernen Garde, Codreanu, e eee eee e der zur Grundlage ſeines Erneuerungspro⸗ grammes die Schaffung eines„neuen Men⸗ chen, eines verantwortungsbewußten Staats⸗ ürgers“ macht. Im übrigen ſei er gegen die Kleine Entente, gegen den Balkanbund und gegen Genf. Er erſtrebe eine Orientierung auf der Achſe Rom— Berlin. Werbezentrale für Sowjietſpanien Prag. 17. Januar In Brünn wurde ein neuer Fall von An⸗ werbung ſowietſpan. Freiwilliger aufgedeckt. Dem Sowjet⸗Werbebüro war es gelungen, drei Männer zu überreden. in die rote Armee einzutreten. Sie erhielten ſofort das Reiſegeld nach Prag, wo ſie in der Zentrale die Reiſe⸗ päſſe und das Reiſegeld nach Spanien erhalten ſollten. Sie wurden in Prag angenommen, überlegten ſich aber die Sache und fuhren nach Brünn zurück. Auch in den Prager Vorſtädten wurden einige Fälle bekannt, wo Leute für die roten Truppen in Spanien angeworben wor⸗ den waren. Kommuniſten überfallen mexikan. Gottesdienſt Mexiko. 17. Januar In Veracruz ſtürmten 50 Jungkommuniſten die Cbriſtuskirche und überfielen dort betende Katholiken. Die Kommuniſten verletz⸗ ten zwei Männer und eine Frau erheblich. Man verſuchte, ſich der Eindringlinge zu erwehren, indem man das Meſſer zog. Dabei erhielt einer der Eindringlinge tiefe Meſſerſtiche. 8 Jübrerappell der 5A.-Slundarle „Jeldherrnhalle“ Berlin, 17. Jan. Der Führer der Standarte„Felde herrnhalle“, Gruppenführer Reimann, hat. wie die NSK. meldet, das Führerkorps der Standarte in Güterfelde bei Berlin zuſammen⸗ gerufen, um mit einem Appell die Arbeit des neuen Kampffahres zu beginnen. Blunck ffaalsgefährlich— 5 Juden liebkind Wie Prag Kulturpolitik treibt Prag. 17. Januar In Prag wurde ein Vortrag des reichsdeut⸗ ſchen Dichters Hans Friedrich Blunck behörd⸗ lich verboten. Zu dieſem neuen und unerklärlichen Verbot ſchreibt das ſudetendeutſche Blatt„Die Zeit“ u. a.:„Das Verbot des Blunck⸗Vortrages iſt ein weiteres Glied in der Reihe des unver⸗ ſtändlichen Vorgehens gegen reichsdeutſche Kulturfaktoren. Kaum iſt das mittlerweile wi⸗ derrufene Auftrittsverbot für den Präſidenten der Reichsmuſikkammer, Peter Raabe, aus un⸗ liebſamer Erinnerung verſchwunden, da müſſen die verantwortlichen Stellen ſchon wieder von ſich hören machen. Es iſt immer wieder das⸗ ſelbe Lied. Während Emigranten und bolſche⸗ wiſtiſche Dichter wie Feuchtwanger und Genof⸗ ſen in Prag begeiſterte Aufnahme finden, hat man für die kulturellen Repräſentanten des großen Nachbarvolkes nur Verbote übrig. Die „guten Europäer. die noch immer an den ent⸗ ſcheidenden Stellen ſitzen. führen ſich bei dieſen allen internationalen Kultur- und Höflichkeits⸗ geſetzen hohnſnrechenden Verboten jedenfalls ſehr uneuropäiſch auf.“ Bonnel verzichlel— Blum beauftragt Paris, 17. Jan. Bonnet hat wegen der zahlreichen Schwie⸗ rigkeiten auf einen Verſuch, die Regierung zu bilden, auf weitere Bemühungen verzichtet. Am 19.35 Uhr Mz. verließ Léon Blum das Elyſée, das er zu einer dritten Beſprechung mit dem Präſidenten der Republik aufgeſucht hatte, mit der Bemerkung:„Der Präſident der Republik hat mich mit der Kabinetts⸗ bildung betraut. Ich werde verſuchen, die⸗ ſen Auftrag auszuführen.“ Léon Blum erklärte vor der ſozialdemokratiſchen Kammergruppe, er wolle ein„erweitertes Volksfront⸗ kabinett“ bilden. Kleine Nachrichten Im„Obſerver“ ſtellt Sir Edward Orig den Reichsarbeitsdienſt und die NSG.„Kraft durch Freude“ gls Muſterbeiſpiele von Einrichtungen für die Erneuerung Großbritanniens hin. Am Sonntag wurde in der Galerie v. d. Heyde in Berlin eine Ausſtellung„Die bulgariſche Landſchaft“ des über die Grenzen ſeiner Heimat hinaus bekannten bulgariſchen Landſchafts⸗ malers Ivan Chriſtoff eröffnet. Innerhalb von 60 Tagen müſſen ſämtliche Ausländer, die widerrechtlich im Lande leben, Braſilien verlaſſen. andernfalls ſoll Ausweiſung erfolgen. Regierungskreiſe betonen, daß es ſich nicht um Sondermaßnahmen gegen das jüdiſche Element handele. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano und der griechiſche Gefandte haben ein neues Ab⸗ kommen zur Regelung des beiderſeitigen Han⸗ dels⸗ und Zahlungsverkehrs unterzeichnet. Die aus etwa 300 Arbeitern beſtehende Be⸗ legſchaft einer Braunkoblengrube in Valdonne unweit von Marſeille iſt in den Ausſtand ge⸗ treten und hat ſich Freitag abend unter Tage eingeſchloſſen. Die Arbeiter wollen auf dieſe Weiſe dagegen proteſtieren. daß ſie nur noch drei Tage wöchentlich beſchäftigt werden. Kanadiſche Anleine in Enaland London. 16. Januar Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ ſind am Freitag in der Londoner City Vor⸗ bereitungen für eine 10 750 000-Pfund-Anleihe an Kanada getroffen worden, die am kommen⸗ den Mittwoch aufgelegt werden ſoll Dieſe An⸗ leihe, deren Zinsfuß auf 3 v. 5 feſtgeſetzt worden iſt dient hauptſächlich dazu, um fällig gewordene frühere Anleihen zu erſetzen. Dieſe Anleihe iſt die erſte, die eines der engliſchen Dominien ſeit 3½ Jahren auf dem Londoner Markt aufnimmt. 5 ö * ** Blick fe mer: euch unser len dot „Hetlet, c Nan wehre 15 einer lite In. uat deut behötd⸗ Verbot geit“ ages iſt unbet⸗ deutſche lle wi⸗ denten us un⸗ müſſen et von k das⸗ bolſche⸗ Genoß⸗ m, har en des 8. Die n ent⸗ dieſen hleits⸗ enſals, uf Nun. dchwie⸗ ing d let. lun chung geſucht it der etts⸗ , die⸗ klärte ppe, et ont⸗ 3 — densgericht gerufen der, Michael“ Rumäniens Beſuch bei Cornelius Codreanu, dem Kapitän der Eiſernen Garde Der Berichterſtatter des„Paris Soir“ Tha⸗ raud, beſuchte ſoeben Cornelius Codreanu, den Führer der rumäniſchen„Eiſernen Garde“, der größten Rechtspartei, die unter dem Namen„Alles für das Vaterland!“ der nationalchriſtlichen Re⸗ gierung des Miniſterpräſidenten Goga gegenwär⸗ tig nicht ohne Sympathien gegenüberſteht. Sein Bericht iſt auch für deutſche Leſer intereſſant. Ich beſuchte Cornelius Codreanu, den Chef der Eiſernen Garde, den„Kapitän“, wie ihn ſeine Anhänger nennen, auf ſeinem Poſten im Gene— ralquartier der Partei. Lauter junge Leute, in den meiſten Fällen Studenten, begegneten mir. Sie arbeiteten in einem Viertel, das ein wenig außerhalb von Bukareſt liegt, daran, das Ge⸗ bäude fertigzuſtellen, das zum Zentralgebäude der Parteileitung beſtimmt iſt. Es iſt die Idee des Kapitäns, die ſtudentiſche Jugend an ein⸗ fachſte Handarbeit zu gewöhnen, und Reſtau⸗ rants und Läden zu errichten, die der Eiſernen Garde geſtatten, ſich ſelbſt zu verſorgen und auf dieſe Weiſe im großen Bukareſt eine kleine Stadt für ſich zu bilden. Neben dem Baugerüſt liegt eine kleine beſchei⸗ dene Villa. Ich trete in einen bürgerlich und einfach ausgeſtatteten Salon. Er enthält nur einen Tiſch, einige Stühle; die Fenſter ſind ohne— Gardienen. An den Wänden hängen vielerlei Bilder, Stiche, Lithographien, alle nur ein und dieſelbe erſon darſtellend, den Erzengel Michael. Vor mir ſteht ein Mann in der Blüte des Lebens, gekleidet wie ein rumäniſcher Bauer, mit leichtem, blondem, welligem Haar. Aus ſeinem ſchönen Geſicht ſchauen nordiſche blaue Augen. Ein einziger Blick genügt, um in dieſer ungewöhnlichen Erſcheinung Cornelius Codreanu zu erkennen. Während wir uns miteinander unterhalten und er mir ſeine politiſchen Gedankengänge auseinanderſetzt, die manche Verwandtſchaft mit faſchiſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Ideen aufweiſen, dringt aus dem Nebenzimmer lautes Reden. Codreanu erhebt ſich, öffnet das Tür⸗ fenſter und ruft in einem ruhigen, aber unbe⸗ irrbar feſten Tone, der an den befehlenden Blick ſeiner Augen erinnert, in das Nebenzim⸗ mer:„Wollt ihr wohl ruhig ſein oder ich werfe euch hinaus“. In dieſen Worten erkenne ich den Mann wieder, der, kaum den Kinderſchuhen entſtiegen, als Rächer ſeiner Ehre mit drei Re⸗ volberſchüſſen drei Poliziſten erſchoß und der trotzdem freigeſprochen wurde. Dieſes ſchickſalsſchwere Geſchehnis ereignete ſich vor ungefähr 15 Jahren in Jaſſy, der alten Hauptſtadt der Moldau, die auf 120 000 Ein⸗ wohner 70 000 Juden zählt, alle friſch aus Polen und Sowjetrußland eingewandert. Es iſt die Zeit, in der Profeſſor Cuza die National⸗ ſchriſtliche Partei gründete, die jetzt in Rumä⸗ mien regiert, und unter der ſtudentiſchen Jugend der Stadt ſich der erſte rumäniſche Antiſemitis⸗ mus entwickelte. Unter dieſen Studenten befand ſich auch Codreanu. Täglich gab es Streitigkeiten und Straßenkämpfe, ſodaß die Regierung nach Jaſſy den Polizeipräfekten Minciu, entſandte, der den Auftrag hatte, die Unruheſtifter feſtzu⸗ nehmen. Minciu verhaftete mit einigen Poli⸗ ziſten Codreanu und 2 Freunde im väterlichen Garten und führte ſie unter rauhen Kolben⸗ N ie auf die Wache. Dort wurden ſie fürch⸗ erlich durchgeprügelt. Man hängte ſie mit dem Kopf nach unten auf und tauchte ihren Kopf in Schüſſeln mit kaltem Waſſer, um ihre Schreie zu erſticken. Kaum war Codreanu wieder freige⸗ laſſen, ſo verſchaffte er ſich ſofort einen Rovol⸗ ber. Als er wenige Tage darauf vor ein Frie⸗ wurde, trat der Präfekt Minciu mit zweien ſeiner Poliziſten auf Cornelius Codreanu zu und gab ihm, ohne den Friedensrichter überhaupt zu begrüßen, zwei Backpfeifen. Im gleichen Augenblick riß Co⸗ dreanu ſeinen Revolver heraus und erſchoß Minciu und ſeine beiden Helfershelfer. Ganz Numänien erhob 1 zugunſten des „Mörders“. Tauſend von jungen Leuten und Studenten aller Parteien fanden ſich in Foſcani ein, der Stadt in der Codreanu gerichtet werden ſollte und verlangten ſtürmiſch ſeine reilaſſung. Man mußte den Prozeß in die kleine Stadt Turn Severin verlegen. Der Freiſpruch geſtaltete ſich zu einem Triumph Jung⸗Rumäniens. Nach zweijährigem Univerſitätsſtudium in Fart. gründete Codreanu die Eiſerne arde, anfangs eine kleine ſtudentiſche Gruppe, die ſich an der Univerſität von Bukareſt nur we⸗ nig von Cuzas Anhängern in Jaſſy unterſchied. Sie erhielt alsbald aber derartigen Zulauf, daß der Miniſterpräſident Duca aus Angſt vor mög⸗ lichem Terror ſich entſchloß, die Eiſerne Garde aufzulöſen. Niemand weiß heute, wer ihn zu dieſem Entſchluß beſtimmt hat. Man behauptet, Titulescu hätte Duca gewiſſermaſſen dazu ge⸗ zwungen. Duca wurde jedenfalls bald darauf ermordet und Titulesen zog es vor, Rumänien ſo raſch wie möglich zu verlaſſen. Zwar behelligte man Codreanu und ſeine Anhänger nicht, bis 12 eines Tages ein Verräter aus den eigenen eihen anzeigen wollte. Der Verräter wurde in einer Geheimfitzung der Partei verurteilt. Er flüchtete ſich in ein Krankenhaus. Aber einige Männer der Eiſernen Garde drangen in ſeinen Schlafſaal und vollzogen an dem Verräter das Femeurteil. Ich beſuchte wenige Tage nach dieſem Ge⸗ ſpräch mit Codreanu 0 früheren Lehrmei⸗ 785 Profeſſor Cuza. Lehrer und Schüler haben chon ſeit langem miteinander gebrochen, ob⸗ wohl ihre Programme weitgehendſt miteinander übereinſtimmen. Codreanu ſagte mir beim Ab⸗ ſchied ſogar:„Beſuchen Sie Profeſſor Cuza. Sie werden viel Vorteil aus einer Unterhaltung mit ihm ziehen.“ Ich fragte Cuza, was ihn von Codreanu und ſeinen Anhängern getrennt habe. 77 51 antwortete nur das eine Wort: Das Atten⸗ at. Heute aber ſtehen beide Männer hinter der Regierung Goga. Profeſſor Cuza in offener Anterſtützung, Codreanu, der aſketiſche Vor⸗ kämpfer der inneren Erneuerung, abwartend. Aus dem Zuſammenſpiel ihrer Kräfte geſtaltet ſich unter dem unmittelbaren Einfluß des Kö⸗ nigs die gegenwärtige Politik Rumäniens. im geeigneten Augenblick es Zwiſchen Orient und Okzident Eriebniſſe und Ergebniſſe einer Neiſe in den Valkan und das öſtliche Mittelmeer von unſerem Sonderberichterſtatler Kurt Zieſel (Schluß) Auf den Spuren Roms Der Schirokko ſchaukelt das ſchmale Küſten⸗ ſchiff zum Gotterbarmen. Aber in Split emp⸗ fängt uns wieder die Sonne, und wir dürfen noch einmal in ſüdlicher Pracht und Schön⸗ heit von der Inſel⸗ und Bergwelt Dalmatiens Abſchied nehmen. Im Diolkletianpalaſt dieſer kleinen Stadt in der Mitte Splits begegnet uns nach den Tagen in Hellas die Macht und Kultur Roms. 8 9 Wenn man auf den Berg Mar⸗ jana ſteigt, dieſen natürlichen Ausſichtsturm Blick auf Split ö(Aufn.: Kurt Zieſel, der Stadt, ſieht man im Süden die Küſte Ita⸗ liens. Im Norden aber trennen uns die wald— loſen Felſenmaſſen des Karſts von einer andern Welt. In Split iſt es warm wie im Sommer. In Agram verkriechen wir uns frie⸗ rend in unſer geheiztes Eiſenbahnabteil. Die Bäume der Alleen in den gepflegten Straßen der kroatiſchen Hauptſtadt ſtehen blattlos und. trübſinnig unter dem Berghimmel, während auf den Palmen der Uferpromenade in Split die letzten Datteln reifen. Einen Slowenen frage ich in Laibach, der Hauptſtadt des ſlo— weniſchen Teiles Jugoflawiens, nach der kro— atiſchen Frage und dem Verhältnis der drei Stammvölker des Königsreichs. Dieſe kroatiſche Frage iſt der Mittelpunkt aller inner— politiſchen Kämpfe des jungen Königreichs. Sie wurden einſtmals bis zu Mord- und Tot⸗ ſchlag im Parlament geführt. Heute iſt dieſe Frage vielfach nur mehr zum Sprungbrett für den Ehrgeiz einzelner Politiker geworden, die verſtehen, die ſtammesmäßigen Leidenſchaften der Kroaten oder Serben oder Slowenen aufzupeitſchen. Ein einfaches Rezept „Im Grunde ſind wir ja ein Volk und eine Raſſe“, ſagt der Slowene mit einem pfiffigen Ausdruck in den Augen.„Der Unterſchied iſt nicht größer als zwiſchen Bayern, Sachſen und Preußen. Und das Rezept, dieſe Unterſchiede auf einen Nenner zu bringen und die unge— bärdigen Stämme unter die Haube eines Staates, nun dieſes Rezept brauchen wir eigentlich nur aus Deutſchland zu beziehen. In anderer Sprache und Tonart vielleicht abgefaßt. aber im Weſen wird es auch unſere innerpoli— tiſche Krankheit heilen. Es ſcheint, daß man in Belgrad beginnt, nach dieſem Rezept zu ver— fahren.“ Vielleicht iſt dieſe Auskunft etwas draſtiſch, ſimpel und ſchematiſch. Aber ſie kommt aus einem geſun den Inſtinkt. Es iſt ſeltſam, wie allerorten die Völker be— ginnen, die Geheimkünſte profithungriger Po— litiker auf dem Schifflein der Demokratie als ziemlich plumpe Taſchenkunſtſtücke zu erkennen und eine künſtlich aufgebauſchte Problematik auf die geſunden Maße einfacher Gegenſätze und einfacher Heilungsmethoden zu reduzieren. Die Neuordnung nach der Achſe Mitteleuropas Im Balkan und öſtlichen Mittelmeer treffen ſich wie nirgends in der Welt die Kräfte der Weltpolitik. Oft nur in ſchwachen Ausſtrahlun— gen, oft aber mit dem ganzen Gewicht wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Machtkampfes. Nir⸗ gend aber auch wird uns das Geſetz der Ge— Hamburg-Volksdorf) ſchichte in unſerer raſch und ſprunghaft leben⸗ den Zeit ſo offenbar als in dieſen Räumen, wo ſich alte und neue Kulturen aneinander reiben, dieſes Geſetz der dynamiſchen Entwicklung: alles iſt im Fluß! Der Südoſten vor 10 Jahren war ein ganz anderer als der vor vier Jahren. Und wer vor vier Jahren ein feſtes Bild dieſes Raumes in ſich trug, der wird heute alle kleinen und gro— ßen Züge dieſes Bildes auslöſchen und ein neues an ſeine Stelle ſetzen müſſen.— Von Venedig trägt uns wieder ein ſilberner Vogel Roms nach München zurück ins Reich. Die Richtung ſeines Fluges gibt uns zum Ab— ſchied ein ſchönes Gleichnis für das Bild der politiſchen Neuordnung Europas. Dieſe Rich— tung zeigt eine Front in Europa an, die in zweifacher Hinſicht zum Bollwerk geworden iſt und in ſteigendem Maße wird, zum Boll-⸗ werk gegen die rote Flut aus dem Oſten und zum Bollwerk gegen die weſtliche Ziviliſationsphraſeolo⸗ gie die nach demokratiſchen Geſetzen ihre machtpolitiſchen Zweckgebilde in Südoſteuropa ſchuf, die Ziviliſation brachte und damit wahre Kultur zerſtörte, die Wirtſchaftsräume und nationale Gemeinſchaften zertrümmerte und gegeneinander ausſpielte und dadurch im Na— men des Friedens den Zuſtand der Unruhe, der Verelendung und der Kriegsgefahr ver— ewigte. Starke geſchloſſene nationale Gemein⸗ ſchaften, organiſche, große Wirt⸗ ſchafts- und Lebensräume und die weltanſchaulichen Prinzipien echten, aus dem Volke erwachſenen Führertums ſind die Grundlagen einer Befriedung des Oſtens und damit in entſcheidendem Maße Europas. Die- ſer Weg iſt beſchritten. Der Kampf darum iſt auf der ganzen Linie entbrannt. Es iſt ein Kampf um die Geſun dung des Abend⸗ landes und die Verſöhnung mit dem Orient. — Ende— Slojadinowilſch-Beſuch- JFriedenskat Der Widerhall des Berliner Empfangs in Jugoſlawiens Preſſe Belgrad, 17. Januar. U Wie die Samstagspreſſe Jugoſla⸗ wiens konzentrieren auch die Sonntags ausgaben ihre geſamte Aufmerkſamkeit auf die Berichte zus Berlin und insbeſondere auf die herzlichen Begrüßungsartikel der deutſchen Preſſe. Die jugoſlawi⸗ ſchen Zeitungen heben in ihren Ueberſchriften weiter die beſondere Herzlichkeit der deutſchen Begrüßung und die natürliche Sympathie des deutſchen für das jugoſlawiſche Volk hervor. Alle großen Blätter bringen mit größter Be— friedigung die Tiſchreden, die beim Journa— liſtenfrühſtück im Kaiſerhof von Reichspreſſe— chef Dr. Dietrich und dem Leiter des Bel⸗ grader Zentral-Preſſe-Büros Dr. Luko vice gehalten wurden, im Wortlaut. Sie unterſtrei⸗ chen auch das heſondere Entgegenkon: das die jugoſlawiſchen Zeitungsleute bei ihren deutſchen Arbeitskameraden finden. Die Sonntagspreſſe wird von den ſeiten⸗ langen Sonderberichten über den erſten Tag des jugoſlawiſchen Stantsbeſuches in Berlin beherrſch! In breiten Schlag-eilen heben die Blätter hervor, daß das geſamte deutſche Volk den Miniſterpräſidenten und Außen⸗ miniſter Dr. Stojadinowitſch als den Vertre⸗ ter König Peters II., des Prinzregenten Paul und der jugoſlawiſchen Nation begrüßt habe. Mit den Stimmungsbildern wird das über⸗ ſchließt: wältigende Gefühl von der Macht und Grüße des Dritten Reiches beſonders betont. Die Herzlichkeit des Empfangs und ſeine Orga⸗ niſation ſeien muſtergültig geweſen. Der Sonderberichterſtatter des halbamtlichen „Vreme“ ſchreibt ſeinem Blatte:„Seit heute früh wird in der deutſchen Preſſe nur ein Er⸗ eignis beſprochen: Die Ankunft von Dr. Stoja⸗ dinowitſch in Berlin. Sein Kommen trägt als echtes Zeichen der Höflichkeit den Charakter eines Weltereigniſſe s. Der„ſtarke Mann aus Belgrad“, wie die Berliner Preſſe unſeren Regierungschef nennt, wollte mit ſeinem Ber⸗ liner Beſuch bezeugen, daß die Freundſchaft des großen deutſchen Volkes in Jugſlawien ſehr geſchätzt wird. Die Reiſe nach Berlin ſoll bedeuten, daß die Freundſchaft mit Deutſchland ab heute und mit heute bei uns als ein Beitrag zum Weltfrie⸗ den und als Abſchwächung der allgemein herr⸗ ſchenden Unruhe aufgefaßt wurde. Berlin hat es in gleichem Sinne aufgefaftt. „Vreme“ drückt darauf wiederholt die all⸗ gemeine jugoſlawiſche Bewunderung aus gegen⸗ über dem Schöpfer des neuen Deutſch⸗ land, der ohne Schwert und Blutvergießen Deutſchland ſeinen rechtmäßigen Platz in Europa zurückgegeben habe und der die deutſch⸗ jugoflawiſche Zuſammenarbeit auf kulturellem. wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiet auf eine glückliche Grundlage geſtellt habe. Das Blatt „Die Berliner Beſprechungen ſetzen den Gedankengang fort. der vor zwei Jahren begonnen wurde und zum Nutzen beider Vöi— ker war. Dieſe Beſprechungen ſind frei von allen Verdächtigungen gegen ein drittes Volk. keklüre in Zowjelbüchern Genoſſe Kujotoyſkij ſchlenderte durch eine der Straßen Moskaus, kam an einer Buchhand⸗ lung vorbei und trat ein. Verlangte ein Buch über die Kollektivwirtſchaft, denn er wollte endlich wiſſen, wie es wenigſtens in der Theo⸗ rie damit ausſehen ſollte. Der Verkäufer drück⸗ te ihm einen dicken Wälzer in die Hand. Ge⸗ noſſe Kujotopſkij ging befriedigt nach Hauſe, wiſchte die Fäuſte dreimal trocken durch das Handtuch; das Stück Seife vom November hatte ſich, entgegen allen amtlichen Verlautbarungen. unterſtanden, die Sowjetwirtſchaft zu ſabotie⸗ ren und ſich bereits nach drei Wochen in Nichts aufgelöſt. Leidlich geſäubert begann der Wiſ⸗ ſensdurſtige zu ſtudieren. Als er die Kapitel über die Bourgeois und die Kavpitaliſten, die nichts Neues verrieten, hinter ſich gebracht hat⸗ te und nun gerade darauf ſpannte, etwas von der poſitiven Aufbauarbeit zu erfahren, machte das Buch einen Hopſer und ſprang von Seite 76 auf Seite 17 Genoſſe Kujotopſkij war ein Mann mit einem ausgeſprochenen Hang zur Syſtematik. Er ſchlen⸗ derte wieder zum Buchhändler. kaufte. zog heim. Der erſte Abſchnitt hatte zwar keine Be⸗ ziehung zum Titel, aber er war troſtreich zu leſen, denn es handelte ſich um einen gefühl⸗ vollen Roman aus den achtziger Jahren, deſſen Autor aus einem kapitaliſtiſchen Lande ſtamm⸗ te. Als er jedoch bei der letzten Liebesſzene im⸗ mer noch nichts von den verſprochenen„Prob⸗ lemen des Maſchinenbauweſens in der UdSSR. erfahren hatte. war er freilich er⸗ boſt. Zudem hatte er ſich auf den Kopf ſtellen müſſen, um das Schlußkapitel zu leſen. Voll Grimm ſtürzte er in den Laden, ver⸗ zichtete auf eigene Wünſche und ließ ſich einfach beraten. Mit der patentierten Weisheit unter dem Arm machte er ſich davon. Er brauchte ſich diesmal nicht auf den Kopf zu ſtellen. Dafür waren drei Lagen von je 16 Seiten unbedruckt geblieben. Von Rand zu Rand nichts als wei⸗ ße, öde Fläche. Als er heraus hatte, daß das Papier in der Qualität keineswegs beſſer war als das, das man auch auf Rollen zieht, gab er es auf, ſeine Bibliothek zu erweiteern (Nicht autoriſierte. aber ſinngemäße Nacher⸗ zählung eines Berichts aus der„Prawda.“) Frankreichs Felle ſchwimmen fork Aber Deutſchlands Iſolierung vorbei Paris. 17. Januar Die Pariſer Sonntagspreſſe verfolgt mit eiferſüchtigem Intereſſe die Berliner Beſprech⸗ ungen Stojadinowitſchs und verwickelt ſich dabei in erhebliche Widerſprüche. Während faſt alle Leitartikel beſchwichtigend erklären, dieſe Beſprechungen würden zu keinem weſent⸗ lichen Ergebnis führen, und ſogar ſo tun, als ob der Empfang Stojadinomitſchs in Berlin ſehr kühl geweſen ſei(), heißt es wenige Ab⸗ ſätze weiter— ebenfalls in allen Blättern—. dieſe Reiſe und die Beſprechungen Stojadino⸗ witſchs in Berlin ſeien ein Beweis für das ſinkende Anſehen und Vertrauen., das Frankreich heute im Ausland und beſonders in den kleineren Staaten genieße. So etwa lautet beſonders die Anſicht Pertinax im„Echo de Paris“.„Figaro“ erklärt. je ſtärker Frank⸗ reichs Anſehen in der Welt ſinke, deſto mehr vergrößere ſich das deutſche Anſehen. Der Ber⸗ liner Berichterſtatter des„Journal“ ſtellt feſt, es ſei nicht abzuleugnen, daß die deutſche Diplo⸗ matie Erfolge davongetragen habe. deren Ko⸗ ſten ausſchließlich von Frankreich getragen worden ſeien Dem„Petit Journal“ zufolge habe bereits Delbos bei ſeiner Rundreiſe in Bukareſt und Belgrad ermeſſen können, wieviel Frankreich an Terrain verloren habe. In dieſen beiden Städten zweifle man an der Sicherheit einer franzöſiſchen Hilfeleiſtung Prinzregent Paul in Belarad Prinzregent Pau! und Prinzeſſin Olga kehrten Samstag abend aus Athen zurück. In ihrer Geſellſchaft befanden ſich u a. der Herzog von Kent mit Gattin, die eine Schweſter der Prinzeſſin Olga iſt. Sämtliche in Belgrad anweſenden Miniſter waren auf dem mit Fahnen und den Wappen Jugoflawiens und Großbritanniens geſchmückten Hauptbahn⸗ bof zur Begrüßung erſchienen. Eine Ehrenkom⸗ vanie erwies die militäriſchen Ehrenbezeugun— gen. Die hohen ausländiſchen Gäſte werden ſich noch einige Tage in Belgrad aufhalten. — 8 g neues Mokorſchiff der Hapag Turbinenſchiff für die Türkei vom Stapel gelaufen §§ Hamburg, 16. Januar. Auf der Deutſchen Werft in Hamburg lief am Sonnabend nachmittag das neue 15 000 Br.⸗T. große Hapag⸗Motorſchiff„Patria“ vom Sta⸗ vel. Damit ſtellt die Hapag ein Schiff in den Dienſt zwiſchen Europa und der Weſtküſte Süd⸗ amerikas ein, das für ſich in Anſpruch nehmen kann, das Spitzenſchiff dieſer Route zu ſein. Die neuartige Dieſel⸗elektriſche Maſchi⸗ nenanlage gewährleiſtet eine Durchſchnittsge⸗ ſchwindigkeit von 17 Seemeilen in der Stunde, ſodaß die Reiſe von Hamburg nach Valparaiſo nur etwa vier Wochen dauert. Turbinenſchiff für die Türkei 5 Kiel, 16. Januar. Am Samstagmittag lief das erſte von drei auf der Friedrich⸗Krupp⸗Germania⸗Werft in Kiel für die türkiſche Reederei T. C. Dentz⸗ hyolhlwri Osletmeſi Müdürlügü in Bau befind⸗ lichen Doppelſchrauben⸗Fracht⸗ und Fahrgaſt⸗ ſchiffen glücklich vom Stapel. Die Gattin des türkiſchen Botſchafters in Berlin, die mit zahl⸗ reichen türkiſchen Gäſten, unter ihnen der Staatsſekretär im türkiſchen Wirtſchaftsminiſte⸗ rium Sadullah Güney, erſchienen war, taufte das Schiff auf den Namen„Trak“. Die„Trak“ die für den Küſtendienſt im Marmara⸗Meet vorgeſehen iſt, erhält eine Turbinenanlage von 36 000 WPS. und kann etwa 450 Paſſagiere be⸗ fördern. Sie hat eine Länge von 75,6 Metern. eine Breite von elf Metern. Die Seitenhöhe be⸗ trägt bis zum Aufbaudeck 6,9 und der Tiefgang 3,4 Meter. Das Schiff wird eine Geſchwindig⸗ keit von 18 Knoten erreichen. Vor der Taufe hatte Direktor Schrödter von der Germania⸗ Werft die Gäſte begrüßt. In einer Rede ſprach er den Wunſch aus, daß das Schiff ein Glied in den freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Türkei werden möge und entbot dem türkiſchen Staatsoberhaupt ſeine Ehrerbietung. Juftitut für Seegellung eröffnet „Vertiefung des N im deutſchen 0 2 Magdeburg, 16. Jan. Die Hanſeſtadt Magdeburg knüpfte an alte Traditionen an, als ſie am Samstag das vom Reichsbund für Deutſche Seegeltung begrün⸗ dete Seegeltungsinſtitut im Bürger⸗ ſaal des Alten Rathauſes eröffnete. Dr. Markmann ſtellte in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache feſt, daß die Ehrengäſte aus ganz Deutſchland zu dieſer Feierſtunde gekommen ſeien. Er wies dann darauf hin, daß das moderne Magdeburg durch den Anſchluß an den Mittellandkanal immer mehr in den Mit⸗ telpunkt des Binnenſchiffahrtsverkehrs hin⸗ eingewachſen ſei. Aus Vergangenheit und Gegenwart erklärte er die Berechtigung dazu, daß man Magdeburg zum Sitz des Seegel⸗ tungsinſtituts gewählt habe. Anſchließend er⸗ griff der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Generaladmiral Dr. h. c. Raeder das Wort. Wüſtenrundflug im Jandſturm 5 88 Paris, 16. Januar Unter der Gruppe von Teilnehmern am In⸗ ternationalen Sternflug von Hoggar, die am Freitag in Biskra eingetroffen ſind, be⸗ finden ſich auch die drei deutſchen Meſſerſchmitt⸗ Taifun⸗Flugzeuge mit Miniſterialdirigent Mühligsgofmann, Oberſtleutnant Goetze und Flugkapitän Klitſch am Steuer. Von Biskra aus wird am Sonntag die letzte Etappe des Wüſtenrundfluges nach Algier zurückgelegt, auf der mit dem Auffinden eines Sichtzeichens ein beſonderer ſportlicher Wett⸗ bewerb zu beſtreiten iſt. Die rote Gruppe der Hoggar⸗Flieger hat ihre Fahrt auf Weiſung des Sportausſchuſſes aufſchieben müſſen, weil in der Gegend von Arak Inſaloh, die ſie überfliegen muß, Sandſtürme gemeldet werden. Von der blauen Gruppe ſind acht Flieger in Biskra eingetroffen. feine herausforderung Japans durch die Flottenparade vor Singapur London, 16. Januar Im Zuſammenhang mit der amtlichen Mit⸗ teilung über die kommenden Flottenmanöver in den Gewäſſern von Singapur weiſt „Dailv Expreß“ auf die Entſendung von drei amerikaniſchen Kreuzern in die fernöſt⸗ lichen Gewäſſer hin, die zum mindeſten an der die Uebungen abſchließenden Flottenparade teilnebmen würden. Das Blatt ſchreibt weiter. die Tatſache, daß die amerikaniſche Flotte die britiſche Einladung für Singapur an⸗ genommen habe, werde von der britiſchen Re⸗ gierung ſehr begrüßt. denn ſie ſtelle die enge engliſch⸗amerikan. Freundſchaft und Verſtändigung. insbeſondere im Fernen Oſten, unter Beweis. Dieſe Zuſammenziebung britiſcher und amerikaniſcher Kriegsſchiffe ſei aber keine herausfordernde Schau für Japan. Sie unterſtreiche lediglich die Art und Weiſe. in der die beiden Regierungen in einer ſehr ſchwierigen Lage zuſammenarbeiteten. Hinrichtungen ohne Ende Moskau, 16. Januar In der Sowjetrepublik Kaſakſtan wur⸗ den acht Landwirtſchaftsfunktionäre wegen an⸗ geblicher Sabotage hingerichtet. In Baku, in Karelien und in Nowoſibirſk iſt je ein Todes⸗ urteil mit ähnlicher Begründung zu verzeichnen. §S Berlin, 16. Januar Einer Einladung des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luft- waffe, Generaloberſt Göring, folgend, be⸗ ſichtigte der jugoflawiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Stojadinowitſch mit ſet⸗ ner Gattin und den Herren ſeiner Begleitung heute nachmittag den Neubau des Flug⸗ hafſens Tempelhof. Auf der Fahrt dort— hin wurden dem Gaſt überall lebhafte Sympa⸗ thiekundgebungen der Bevölkerung zuteil. Auf dem Hof vor dem neuen Abfertigungsgebäude. von deſſen Gerüſten neben der deutſchen die blau⸗weiß⸗rote Flagge des Heimatlandes des Gaſtes wehte, hatte ein Ehrenſturm des NS. ⸗Fliegerkorps Aufſtellung genom⸗ men, deſſen Muſikzug beim Erſcheinen des Ga⸗ ſtes den Präſentiermarſch ſpielte. In der Begleitung des Miniſterpräſidenten befanden ſich der jugoflawiſche Geſandte in Berlin, Exz. Zinkar⸗Markowitſch und der militäriſche Luftfahrt⸗ und Marine⸗Attache der Geſandtſchaft., Oberſt Veritſch. Ferner gaben u. a. Staatsſekretär General der Flieger Milch. Oberſt Bodenſchatz, der Chef des Protokolls Geſandter v. Bülo w⸗Schwante, eee Fiſch, der deutſche Mili⸗ tärattache in Belgrad, Generalmajor v. Fab⸗ Waldbröl, 16. Januar. Am Samstagnachmitttag fand in Waldbröl die Grundſteinlegung der Adolf⸗Sit⸗ ler⸗Schule des Gaues Köln⸗Aachen ſtatt, mit der gleichzeitig die Grundſteinlegung von neun weiteren Adolf⸗Hitler⸗Schu⸗ len, und zwar in Koblenz(Weſtmark), Mitten⸗ wald(Sochland), Heſſelberg(Franken), Weimar (Thüringen), Schneckengrün bei Plauen(Sach⸗ ſen), Potsdam(Kurmark), Heiligendamm(Meck⸗ lenburg), Tilſit(Oſtland) und Landſtuhl(Saar⸗ pfalz), verbunden war. Waldbröl ſelbſt hatte ſich für dieſen Tag feſt⸗ lich geſchmückt. Unzählige Girlanden zierten die Straßen und Tauſende von Fahnen wehten. Eine ununterbrochene Kette von Kraftwagen rollte heran und auf dem Bahnhof trafen in Abſtänden von wenigen Minuten mehrere Son⸗ derzüge mit den Formationen der NSDAP. und ihren Gliederungen ein. Aus den umliegenden Dörfern und Höfen eilten die Männer und Frauen zu Fuß oder im Wagen herbei, um dem Sohn des Homburger Landes, Dr. Ley, ihren Gruß zu entbieten. Der Kundgebungsvplatz ſelbſt bietet ein herr⸗ liches Bild. Nach Weſten hin ſchweift der Blick weit hinein in das rheiniſche Land, bis zu den Türmen des Kölner Domes, nach Oſten in das Bergiſche Land. über das Tal der Sieg hinauf bis zum Weſterwald. Kurz vor 9 Uhr trafen Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach in Be⸗ gleitung der Gauleiter Groh é und Florian, des Gauleiters und Oberpräſidenten Terbo⸗ ven und des Landeshauptmanns Haake auf dem Feſtplatz ein. Brauſender Jubel der mehr als 10 000 Zeugen dieſes geſchichtlichen Ereig⸗ niſſes brandete ihnen entgegen. Nach dem Abſchreiten der Formationen der Politiſchen Leiter, der 5J., SA.,. des NS⸗ KK., NSF K. und des Reichsarbeitsdienſtes be⸗ gann die Kundgebung mit dem gemeinſamen Lied„Ein junges Volk ſteht auf“ Gauleiter Grobs hieß den Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und den Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſowie die zablreichen Gäſte auf das herzlichſte willkommen. Dublin, 16. Januar programmäßig Eire mit dem Poſtdampfer ver⸗ laſſen und ſich nach England begeben. Nach einer ſtürmiſchen Ueberfahrt traf er um 12,30 Uhr in Holyhead ein. London, 16. Januar Der iriſche Miniſterpräſident de Valera traf am Samstag mit der iriſchen Abordnung in London ein. Die Verhandlungen mit der engliſchen Regierung beginnen am Montag. Das Rätſelraten um die Frage, ob de Valera die Frage der Teilung Irlands anſchneiden bzw. in den Vordergrund ſeiner Beſprechungen ſtellen wird, geht im übrigen in der Preſſe weiter. Die„Times“ meint, in wohlunterrich— teten Kreiſen Londons erwarte man nicht, daß de Valera ſehr darauf beſtehen werde,, Preß De Valera hat am Samstag vormittag Fglojadinowilſch in Tempelhof Jer Miniſterpräſidenlenbeſuch im Reichsluflfahrkminiſterium Korpsführer des Chriſtianſen, re du Faur, und der NSF K., Generalleutnant dem Gaſt das Geleit. Bei dem Rundgang durch die weitgedehnten, das größte Intereſſe des jugoſlawiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten findenden Baulichkeiten über- nahm Generaloberſt Göring, unterſtützt von dem Architekten Profeſſor Sagebiel, perſön⸗ lich die Führung. Anſchließend ſtattete Mini⸗ ſterpräſident Stojadinowitſch dem Reichs- luftfabrtminiſterium einen Beſuch ab. Eine größere Menſchenmenge begrüßte den Gaſt in der Wilhelmſtraße mit lebhaften Heil⸗ rufen, als er an der Seite des Oberbefehls— habers der Luftwaffe und des Staatsſekretärs Milch die Front der Ehrenkompanie ab— ſchritt. Die Führung. bei der auch der Chef des Generalſtabs der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff, und der Chef der Zentralabtei⸗ lung. General der Flieger v. Witzendor f, zugegen waren und die wiederum der Hausherr ſelbſt übernahm, erſtreckte ſich insbeſondere auf den Fahnenraum, in dem die Fahnen der Ber⸗ liner Garniſon der Luftwaffe untergebrach: ſind, die Gedenkräume für die Gefallenen der Luftwaffe im Weltkriege und die Toten der deutſchen Luftfahrt, den Ehrenſaal und den gro— ßen Sitzungsſaal. Nach Beendigung des Rund— ganges nahm Generaloberſt Göring an der Seite ſeines Gaſtes unter erneuten herzlichen Kundgebungen der Bevölkerung den Vorbei⸗ marſch der Ehrenkompanie ab. Jaehn Schulen Adolf Hillers Dr. Ley und Baldur von Schirach in Valdbröhl Darauf ergriff, von ſtürmiſchem Beifall be⸗ grüßt, Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort und führte u. a. aus: Jede große Be⸗ wegung ſpiegelt ſich in einem erzieheriſchen Sy⸗ ſtem. Unſere Bewegung legt an dieſem Tag nicht nur den Grundſtein zu neuen Bauten; ſie verkündet gleichzeitig das Syſtem der national⸗ ſozialiſtiſchen Erziehung. Es ſind nur wenige Schulen, die im Rahmen dieſes ersieheriſchen Werkes geſchaffen werden, aber ſie werden in ihrem Ausmaß. und zwar ſowohl in ihrem bau⸗ lichen als auch in ihrem erzieheriſchen Ausmaß. ein Neues darſtellen. Viele Hunderte von Jungen gehören heute ſchon der Adolf⸗Hitler⸗Schule an. Tag für Tag bewältigen ſie dort die ihnen geſtellten geiſtigen und körperlichen Aufgaben. Dieſe ſtehen gleichberechtigt nebeneinander. Ge⸗ führt von jungen Erziehern, die Kameraden derſelben Gemeinſchaſt ſind, der ſie ſelbſt an⸗ gehören, wachſen die Adolf⸗Hitler Schüler in einer Welt auf, in der es zwiſchen Lehrern und Schülern keinen anderen Unterſchied gibt als den der natürlichen Autorität. Wir wiſſen, daß man dieſe weder durch Examina noch durch Gebet erhalten kann. Was in den Schulen Adolf Sitlers beran⸗ wächſt, wird den Glauben an das An⸗ mögliche erwerben Die Waffen des Intel- lekts werden dieſer Generation gegeben, und zwar die ſchärfſten und härteſten, aber ſie ſollen nicht um ihrer ſelbſt willen zu einem törichten und verderblichen Scheingefecht untereinander gebraucht wer ſondern einer höheren Idee dienen. ſo wie mir heute alles. was Deutſchland an geiſtiger Kraft beſitzt. in den Dienſt eines guten Glaubens ſtellen. der uns glücklich macht. So iſt dieſe Stunde bedeutungsvoll, wenn auch das; was hier geſchieht, nichts mit Schul⸗ reform, ja eigentlich nichts mit der Schule im herkömmlichen Sinne zu tun hat. Wir haben nichts Beſtehendes reformiert, ſondern ein Neues begonnen. der Kampf um ein einiges Irland de Valera ſtellt Bedingungen Aſſociation berichtet ebenfalls aus gutunterrich⸗ teter Quelle, man habe den Eindruck, daß ſich dieſer Punkt ſoweit wie nur irgend möglich bei den Beſprechungen vermeiden laſſen werde. Die am Montag beginnenden Beſprechungen zwiſchen de Valera und der engliſchen Re⸗ gierung beſchäftigten auch die Sonnabend⸗Abend⸗ preſſe noch ſehr ſtark.„Preß Aſſociation“ und„Evening Standard“ beurteilen die Ausſichten wenig zuverſichtlich.„Evening Stan⸗ dard“ will wiſſen, daß de Valera nicht bereit ſei, ſich zu einer Zuſammenarbeit in der Ver⸗ teidigungsfrage herbeizulaſſen, wenn er nicht die britiſche Regierung dazu bewegen könne. den Widerſtand Ulſters zu brechen und ihm, de Valera, ein geeintes Irland zu geben Der Handelskrijeg ſei die einzige Frage, über die er verhandeln wolle. wenn er in der Teilungsfrage nicht vorwärts komme. Die britiſche Regierung habe dagegen wiederholt und noch kürzlich klargemacht, daß irgendwelche gie hören im Rundfunl. Dienstag, den 18. Januar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ dert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00— 10.00 Sperr⸗ zeit 10 00„German!“. 1030 Kindergarten. 11.00 —11 15 Seadepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Schallplatten. 1200 Konzert. 13.50 Nachr. 14.00 15.00 Wetter- und Bör⸗ 15.15 Schallplatten. 15.45 18.00 Kon⸗ Allerlei von Zwei bis Drei! ſenberichte, Marktbericht. a Vortrag. 16.00 Muſik am Nachmittag. zert. 18.25 Hörfolge. 18.55 Die Ahnentafel. 19.00 Kernſpruch. 19.10.. und jetzt iſt Feierabend. 20.00 Olle Kamellen— beliebte Kapellen. 22 00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 2.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Unterhaltung und Tanz Frankfurt 06.00 Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter⸗ und Schnee⸗ bericht 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Nachr. 08.40— 10.00 Sendepauſe. 10.00„German!“. 10.30 Muſik zur Werkpauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmel⸗ dungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Hausfrau hör zu. 11.50 Ehen werden im Himmel geſchloſſen. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., offene Stellen, Nachr. 14.10 Schallplatten. 1500 Die deutſche Ko⸗ lonialleiſtung am Kamerunberg. 15.15: Frauenkom⸗ poſitionen der Gegenwart. 15.45 Das Volk erzählt. 16.00 Kammermuſik. 16.30 Konzert. 18.00 Zeit⸗ geſchehen. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19 10 Unter⸗ haltſame Abendmuſik. 20.30 Orcheſterkonzert. 21.15 Kammermuſik. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter⸗ und Schneebericht, Nachr., Sport. 22.30 Unterhaltung und Tanz. 24.00—01.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08 00 Waſſerſtand, Wet⸗ ter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Muſik am Mor⸗ gen. 09.30-10.00 Sendepauſe. 10.00„German“. 10.30 bis 11.30: Sendepauſe. 11.30: Volksmuſik 12.00: Konzert. 14.00 Muſikal Kurzweil. 15.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Hörbericht. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Zauber der Stimme. 20.15 Roman in drei Bänden. 21.00 Händel⸗Zyklus. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22 15 Politiſche Zeitungs⸗ ſchau 22.30—22.35 Schaltpauſe. 22.35 Tanz und Unterhaltung. 24.00—01.00 Nachtkonzert. Vorſtellungen de Valeras in der Teilungs⸗ frage an Lord Craigavon und die Ulſterregie⸗ rung zu richten ſeien und nicht an die britiſche. Es liege kein Grund vor, anzunehmen, daß ſie ihren Standpunkt geändert habe. De Valera ſei daber nur bereit. der britiſchen Luft⸗ waffe Flugplätze und in Kriegszeiten der Flotte Häfen und Stützpunkte zur Verfügung zu ſtellen ſowie einer Angleichung der Strategie an England im Falle eines Angriffes ge⸗ gen eine dritte Macht zuzuſtimmen. Keine Beobachter der Ulſterregierung 8 London, 16. Januar. Wie„Preß Aſſociation! offiziell aus Belſaſt erfährt, wird die Ulſterregierung keinen Be⸗ obachter zu den Beſprechungen zwiſchen Ir⸗ land und der britiſchen Regierung entſenden. Vorſchläge aus unioniſtiſchen Kreiſen, Vertreter während der Beſprechungen in London zur Ver⸗ fügung zu halten, die gegebenenfalls Auskünfte geben könnten, hätte in Regierungskreiſen Al⸗ ſters keine Zuſtimmung gefunden. N Kleine Unfallchronik Erdrutſch bei Piſa.— Fünf Wohnhäuſer eingeſtürzt. Mailand, 16. Jan. Bei Pontedera in der Nähe von Piſah ging ein großer Erdrutſch nieder, durch den ſchätzungsweiſe mehr als 4000 ebm Erdreich in Bewegung geraten ſind. Die Geſteinsmaſ⸗ ſen zerſtörten drei Häuſer, die infolge der Wucht der eindringenden Steinlawine ein⸗ ſtürzten. Perſonen kamen dabei jedoch nicht zu Schaden. Die übrigen Wohnhäuſer des bedrohten Gebietes wurden daraufhin ſofort geräumt. Trotzdem bei einem ſpäteren wei⸗ teren Vordringen der Geſteinsmaſſen noch zwei Häuſer vernichtet wurden, waren keine Menſchenleben zu beklagen. Die Sachſchäden ſind ſehr erheblich, die Telephon⸗ und Tele⸗ graphenleitungen in dem betreffenden Gebiet wurden zerſtört. Wanne⸗Eickel, 16. Jan. Wie die Reichsbahndirektion Bochum mit⸗ teilt, ereignete ſich im Güterbahnhof Wanne⸗Eickel am Samstag ein folgenſchwerer Unfall. Eine rangierende Wagengruppe fuhr einem auslaufenden Güterzug in die Flanke. Sieben Wagen entgleiſten und zer⸗ ſtörten hierbei das Häuschen des Auſſichts⸗ beamten. Zwei Beamte, die ſich dort auf⸗ hielten, wurden ſofort getötet, zwei weitere ſchwer verletzt. Die Unterſuchung über die Schuldfrage wurde ſofort eingeleitet. SOS⸗Rufe des griechiſchen Frachtdampfers „Aspaſia“. New Pork, 16. Jan. Eine Marine⸗Radioſtation fing SoS⸗Rufe des griechiſchen Frachtdampfers„Aspaſia“ auf. in denen der Dampfer mitteilt, die Kom⸗ mandobrücke ſei mit dem erſten Offtzier und mehreren Matroſen fortgeſpült worden, und in den Maſchinenraum dringe Waſſer ein. Der in Not befindliche Dampfer iſt etwa 1000 Seemeilen vom Kap Hatteras(Nordkarolina) entfernt. Bergrutſch verſchüttet Bahnſtrecke. Belgrad, 16. Jan. Die Bahnſtrecke Belgrad-Budapeſt, die un⸗ weit der jugoſlawiſchen Hauptſtadt durch einen Berarutſch verſchüttet wurde, iſt wieder frei— gemacht. Die internationalen Züge mußten umgeleitet werden, während der Fahrverkehr durch Pendelzüge und Umſteigen an der Un⸗ ſallſtelle aufrechterhalten wurde. U Wagengruppe fährt Güterzug in die Flanke. 0 det Fl 22 Kilt ſchliekli 900 Pr det Baf N dine Hau Veltſtadt lungen fi. Stöße un Die R der Erde die 599 Etraßenbe tigen Ver Kilometer dtei Mill wie die 9 aulage in delpzig Reeſenem deutſche! bite, wil feigungst keicht di Vell erha ſadt des des Stu neuen Pal feilſe de male Ei it die O. dunztahn abe l eine gn ungewöhn aun ind geh len, vor lber 200 bereits in Aumalig Albmeter denburgz an de lt, id ig Las 91 — N . 5 1 e Valeig 1 Luft⸗ zeiten der Verfügung Sttttegig ſſes gez men. erung Januar. us Belſaſ nen Be⸗ iſchen Iz entſenden. Vettretet zur Vet⸗ Auskünfte teiſen Ulk ſihäuſet 6 Jan. don Piſa durch den Erdreich ſeinsmaß⸗ Ilge det ine eins doch nicht er des in ſoſort nen weis en noch ten leine ind Tele; 1 Geblet Flanke, 0 Jan. um mit ahnhof ba ruphe und zer* Aufſchts⸗ dokt auf⸗ i weite. J übet die 1 in die Schiffshebewerk Niederfinow, das größte ſeiner Art in Europa. erlin iſt mit 4, Mill. Einwohnern die größte Stadt des Feſtlandes und die viertgrößte Stadt der Welt, gleich⸗ zeitig die größte Stadt Europas der Fläche nach: 880 Quadratkilometer und 224 Kilometer Umfang, 328 Bahnhöfe lein⸗ ſchließlich Stadt⸗Schnell⸗ und U⸗Bahn), 960 Brücken, 188 Kilometer Streckenlänge der Waſſerwege auf Stadtgebiet. Fürwahr: ſprechen! zweitgrößte Staat halb von 20 Minuten um 36 Meter höher bzw. tiefer. Die größte Hängebrücke Europas führt von Köln nach Mühl⸗ heim über den Rhein. Der Rhein iſt der verkehrsreichſte Strom Europas. Den größten Flußhafen der Welt hat an ihm Duisburg-Ruhrort mit 42 Millionen Tonnen Um⸗ ſchlag. Die größte Schleuſe des Kontinents wurde vor den Toren Hannovers mit der Hindenburg⸗Schleuſe erbaut. Deutſchland wurde durch die Fülle ſei⸗ ner Sehenswürdigkeiten in ſteigendem Maße Reiſeland. Da ſind Weltbäder wie Bad Wildungen, Baden-Baden, Kiſſingen, Salz⸗ ſchlirf uſw. bis zu jungen Bädern, die ſich raſch Weltruf errangen, wie das ſtärkſte Radiumbad der Welt, Oberſchlema im Erz⸗ gebirge, von deſſen Wunderwaſſer die Welt ſpricht. Als größter Winterſportplatz der eine Hauptſtadt eines großen Reiches, eine Weltſtadt! Verkehrsleiſtungen und»einrich⸗ tungen finden wir überall entſprechend der Größe und Bevölkerungsdichte des Landes. Die Reichsbahn hat als größter Betrieb der Erde 665 000 Mann Gefolgſchaft— und die 599 deutſchen Privat-, Klein⸗ und Straßenbahnen, dieſe gleichfalls höchſt wich⸗ tigen Verkehrsträger, befördern auf 20 000 Kilometer Geleiſen im Nahverkehr jährlich drei Milliarden Fahrgäſte, doppelt ſoviel wie die Reichsbahn! Die größte Bahnhofs⸗ anlage in Europa ſtellt die Weltmeſſeſtadt Leipzig mit 26 Bahnſteigen und zwei Rieſenempfangshallen bereit. Der höchſte deutſche Berg, die 2968 Meter hohe Zug⸗ ſpitze, wird ſeit einigen Jahren mit der ſteigungstüchtigſten Bergbahn Europas er⸗ reicht. Die ſchnellſtfahrende Bergbahn der Welt erbaute die Haupt⸗ Rechts oben: Garmiſch⸗ Par- tenkirchen im Winter; mit 10 000 Fremden- betten iſt dieſer Ort der größte Winterſportplatz der Welt. Links: Bahn- hof Garuiſch⸗ Partenkirchen der Zugſpitzbahn im Hintergrund die Wetterſtein⸗ wand. Die Zug- ſpitzbahn iſt die ſteigungstüchtig⸗ ſte Bergbahn des bar stal Feſt⸗ landes. Welt mit nahezu 10 000 Fremdenbetten und den vielfältigſten Sportanlagen und drei Bergbahnen(zu hochalpinen Skifeldern) haben wir Garmiſch-Partenkirchen. Die Landſchaft verläuft zwiſchen zwei Meeren und dem hochgetürmten Hoch⸗ gebirge in reizvollem Wechſel. Das Säch⸗ ſiſche Erzgebirge gilt als das dichteſtbeſie⸗ delte Gebirge der Welt. Das Brockengebirge im Harz wird als das älteſte Gebirge Mit⸗ teleuropas und eines der älteſten der Welt bezeichnet; die Luiſenburg, jener gewaltige Felstrümmergipfel des Fichtelgebirges(785 Meter über N. N.), bezeichnet ſich als größ⸗ tes Felſenlabyrinth Europas. Die höchſten Weinberge Mitteleuropas finden wir im ſüdbadiſchen Glottertal, beim Glotterbad, bis in 500 Meter Höhe über dem Meere. Deutſchlands höchſte Temperaturen ſind Die hochmütige Front falſcher Vorſtellungen über Deutſchland läßt ſich durch ein einziges Regiment Zahlen aufrollen. Das iſt die überall verſtandene Sprache der Tatſachen: Zahlen Seht zunächſt Deutſchlands Geltung dur Größe: Mit rund 68 Millionen Einwohnern behauptet? land unverändert im Herzen 13 2 die Stellung als der de Nachbarn, die in ſeine Töpfe gucken— wie ſie in dieſer Flache Zahl keinem Staat der Welt läche nach ſteht Deutſchland an vierter falls 2. Stelle) in Europa. Und nun wollen wir weiter ſehen. laßt Zahlen sgrechen das Naum n Deutsc Sin Negiaeat uenblupfeucles Tatsache uα.ent ad/ ¶doteꝛleistuugea alf allen gebieten uon Nb d, Ziullialio ai ſeine eutſch; rdteils mit zwölf ugemutet wird! Der 4 früher an eben · dort und am nahen Kaiſer⸗ ſtuhl bei Ihringen mit 10,8 Grad Jahresdurchſchnitt ge⸗ meſſen worden. Die neu ge⸗ ſchaffene„Deutſche Wein⸗ ſtraße“ in der Pfalz führt durch ein Edelweingebiet, das in ſeiner Ausdehnung und mit über 280 Weinbaugemein⸗ den einzigartig iſt. Der größte Forſt Mitteleuropas erſtreckt ſich in Oſtpreußen mit der Johannisburger Heide, rund 100 000 Hektar groß. Und Bauleiſtungen hat Deutſchland zu zeigen: das größte Stadion der Welt mit dem Reichsſportfeld in Ber⸗ lin, dem auf dem giganti⸗ ſchen Reichsparteitaggelände in Nürnberg in einigen Jah⸗ ren eine noch größere Anlage zur Seite geſtellt wird(mit 405 000 Plätzen), die größte Bergdenkmalsanlage in Eu⸗ ropa mit dem Kuyffhäuſer⸗ 5 denkmal bei Nordhauſen, der höchſte Kirchturm der Erde mit dem ſchlan⸗ ken Turm des Münſters zu Ulm(162 Meter hoch). Der größte Kirchenbau Deutſchlands, der Dom zu Köln, vermag 30 000 Menſchen zu faſſen. Als das größte Eiſenkreuz der Welt erhebt ſich über dem Harz der in Kreuzform erbaute 38 Meter hohe Aus⸗ ſichtsturm auf der Joſephshöhe. Wir wollen im Zuſammenhang mit den großen deutſchen Induſtrieanlagen nur kurz erwähnen, daß die chemiſche Induſtrie, die Autoherſtellung, die Gußſtahl⸗, Porzellan⸗ Olympiſchen Spielen errang ſich Deutſch⸗ land die Spitzenſtellung unter den körper- lich tüchtigſten Nationen der Welt, und auf geiſtigem Gebiet erhielt Deutſchland mehr Auszeichnungen als alle anderen an dieſem Wettbewerb teilnehmenden Länder. 2100 Muſeen beſtehen in Deutſchland. Das größte Zeitungsmuſeum der Welt in Aachen birgt über 150 000 verſchiedene Zei⸗ tungsexemplare, die größte Bibelſammlung der Welt(Stuttgart) 8300 Bibeln in hundert verſchiedenen Sprachen; es gibt ein Koch⸗ kunſtmuſeum in Frankfurt, ein Weinmuſeum in Trier, ſogar ein— Skatmuſeum in Al⸗ tenburg, ein Tapetenmuſeum in Kaſſel und ein Kitſchmuſeum in Stuttgart. Der größte Muſeumsſaal der Welt wurde mit dem Hauptſaal des Pergamonmuſeums in Ber⸗ lin geſchaffen; in dem 477430 Meter meſſen⸗ und Schmuckerzeugung Weltruf erlangt haben. In Deutſchland kann man im bisher ein⸗ zigen Lande der Welt auf 600 Kilometer fernſehen; wir haben die leiſtungsfähigſten Luftſchiffe, die den Erdball umflogen und mit fahrplanmäßiger Pünktlichkeit faſt hun⸗ dertmal den Atlantik überquerten. Bei den ſtadt des Schwabenlan⸗ des, Stuttgart, zum neuen Waldfriedhof. Die ſteilſte Bahn für nor⸗ male Eiſenbahnwagen iſt die Oberweißbacher Bergbahn im nordöſt⸗ lichen Thüringer Wald. Eine ganz eindeutig ungewöhnliche Erſchei⸗ nung ſind endlich die Reichs autobah⸗ nen, von denen jetzt über 2000 Kilometer bereits in Betrieb und einmalig wie der elf Kilometer lange Hin⸗ denburgdamm, welcher durch das Wattenmeer führt, und der neuge⸗ baute Rügendamm ſind. Das größte Schiffs⸗ hebewerk Europas ent⸗ ſtand 1934/35 bei Nie⸗ derfinow; deſſen größter Fahrſtuhl der Welt hebt die Schiffe inner⸗ Oben: Blick aus dem Glockenturm auf das Olympiaſtadion den Raum wurden vollſtändige Architek⸗ turen des Altertums aufgeſtellt. zu Berlin. Das Sta⸗ Im Deutſchen Muſeum in München dion 1. das größte ſchließlich, um ein äußerliches Merkmal auf⸗ r Welt zuzeigen, finden ſich 18 Kilometer„Beſichti⸗ gungsſtrecke“ bei einer weltweiten Schau, die jedes menſchliche Schaffen an Bei⸗ ſpielen, Modellen uſw. verdeutlicht und das demnächſt noch vergrößert wird, um die Entwicklung des Autos und der Straßen im neuen Deutſchland zu zeigen— für alle, die in der Wirklichkeit nicht genug geſehen haben oder keine Gelegenheit dazu finden. Wer hier nicht durch die verblüffenden Zahlenregimenter gepackt wird, wem hier nicht die Geltung, Bedeutung und Größe Deutſchlands aufgehen, dem iſt eben nicht zu helfen. Links: Die Hänge⸗ brücke Köln ⸗Mühl⸗ heim, die größte eu⸗ ropäiſche Hängebrücke, die über den Rhein, den verkehrsreichſten Strom des Erdteils, führt. Photo(5):* Bilderdienſt— Karl Lütge. 1 D N er Schrei Ein Noman aus dem Berchtesgadener Land (21. Fortſetzung.) Das verſtey iich nichtr⸗ „Du wirſt viel noch nicht verſtehen, was mich angeht. Du kennſt mich überhaupt noch gar nicht. Du haſt keine Ahnung von mir.“ „Stimmt!“ nickte er ruhig.„Aber das macht nichts. Wer und was und wie du auch. ich will dir dein Eigenes laſſen. Wenn du nur da biſt! Wenn du nur bei mir biſt!“ Sie erſchauerte unter der Glut, die er plötzlich ver⸗ riet. Beinahe bittend legte ſie die Hand an ſeine feuchte Wange. Aber dieſe letzte Abwehr entzückte ihn ſo, daß er ſtammelnd die Lippen auf ite Scheitel preßte. Sie felber wie er zitterte. Da hob ſie den Kopf und bot ihm elber den Mund. Draußen war indeſſen eine Verzauberung vor ſich 4 Die jähe Abkühlung, die das Gewitter ge⸗ racht 1 wirkte ſich in den 1 e als Schnee⸗ fall aus, wie er ſelbſt im 1 eine Seltenheit im n Land iſt. o begann nun ein feines Rieſeln um die Hütte, der Regen verlor mehr und mehr 2 Schwere und wurde zum weichen, entkörperten Tanz. Almut bemerkte zuerſt den Flockenwirbel im . Opre ſich. 6 ˖ „Schnee!“ re Augen weiteten ſich.„Es ſchneit ja Iſt das wirt richtiger Schnee?“ „Ja, Liebes! Es iſt eine rauhe Gegend, in die du eraten biſt. Und haſt du keine Angſt vor dem rauhen Leben, das du mit mir zu erwarten haſt?“ Seine Augen lachten ſie an. Sie ſah den Scherz, ahnte aber den verſteckten Ernſt dahinter. „Mein Gott! Nun ich einmal ſo unvorſichtig geweſen bin, mich in dich zu verlieben...“ „Ja, du biſt wirklich ein leichtſinniger Strick. Fragt dieſes dumme Mädchen nicht einmal danach, was ich ihr zu bieten habe, ob ich in Amt und Würden ſtehe, penſionsberechtigt bin...“ N Sie ſtimmte in ſein Lachen ein. Weißes Schneelicht — in die Hütte und zeigte ihnen den Uebermut und as Glück auf ihren Geſichtern. „Siehſt du, lente er plötzlich feſt,„ſo will ich die rauen: bedenkenlos in Dingen der Liebe, kein wan⸗ elndes Heiratsinſerat, aber dennoch wiſſend, was ſie wert iſt. Keine Frau nur für den Kochtopf, ſondern auch ein Kamerad auf den Barrikaden des Lebens.“ Er hatte wieder den nachdenklichen Mund, den ſie an ihm ſo liebte, weil er ebenſoviel verbarg als verriet. Groß und zärtlich ſah ſie ihn an. Da lachte er wieder. „Keine Angſt! Für dich und mich wird es reichen, wenn's auch nicht allzu üppig bei uns hergehen wird.“ Aber ſie war ſchon nicht mehr bei der Sache, es gab Dinge, die ihr weit wichtiger waren. Sag mir,“ begann ſie zögernd,„wann haſt du zum erſtenmal gefühlt, daß du mich lieb' hast?“ „Nach dem Abſchied damals auf der Reit. Du biſt weg⸗ gegangen mit ganz langen, trotzigen Schritten. Ich war plötzlich ſehr unzufrieden mit mir ſelbſt, als hätte ich etwas Wichtiges vergeſſen und verſäumt.“ „Und das war alles?“ 0 Nein, das war nicht alles. Das dicke Ende kam erſt noch. Das Alleinſein und das Grübeln und die Sehnſucht. Sprechen wir nicht darüber!“ Da wußte ſie, daß ſie auch in Zukunft alles, was ihr an ihm wichtig war, ſelber würde erraten müſſen. Etwas ſpäter ag aus der Hüttentür ein dicker Qualm im die weiße Landſchaft hinaus und hinterließ rußige Spuren auf dem friſchen Schnee. Drinnen huſtete und lachte man. Ein Feuer praſſelte auf der Herdſtatt, auf dem rohgezimmerten Tiſch ſtand eine dampfende Ther⸗ mosflaſche, daneben lag Brot, Butter, Dörrobſt. Almut konnte nicht Giete ſtaunen über die Schätze, die der einſt ſo verachtete Ruckſack ſpendete. Aber das Beſte war der wollene Pullover, deſſen Aermel ihr bis auf die Fingerſpitzen fielen. Damit konnte man ſich ſogar unter die Hüttentür wagen, um 5 dem Wetter zu ſehen. Es ſchneite immer noch ganz leicht und ſpieleriſch. Die Luft war kalt wie eisgekühlter Wein. Eine unendliche Lautloſigkeit 9 über der Welt. n Almut fühlte die Hand des Geliebten auf ihrer Schul⸗ ter, ſie trat einen Schritt zurück und lehnte dic feſt an ihn. So ſtanden K lange, ohne zu ſprechen. Lang⸗ ſam verſtegten die Flocken, immer ſpärlicher wurde der Wirbel, und aus dem weichenden Gewölk brach ſchim⸗ mernd der Krönungsmantel von Watzmann und Frau. „ Sie* 5 erſt beben Abend zu Tal. Als ſie aus der weißen Welt wieder in die grüne kamen, riß Almut wei Tannenzweige von einem jungen Stämmling am E* „Bir müſſen doch ein Andenken haben.“ Er nahm den Tannenbruch, den ſie ihm bot, und ſteckte ihn hinter das verſchliſſene Band ſeines Hutes. „Dem Andenken werden bald die Nadeln abfallen. Wirſt du auch von mir abfallen, Almut?“ Sie freute ſich, wie geläufig ihm ſchon ihr Name war, den er ſchön und ſelten fand. Aber durch ſeine 1 war ein Schatten gezogen, und hellſichtig begriff ſie, daß in ſeiner Vergangenheit ein Erlebnis ſein mochte, eine bittere Enttäuſchung, die ihn einſam gemacht hatte. Ihr Schickſal mochte viel Gemeinſames haben. Vielleicht hatte er mit einer Frau erlebt, was ihr einſt Glonau angetan hatte. g „Mich wirſt du nicht mehr los!“ ſagte ſie feſt.„Ich habe mir nicht umſonſt die Seele wund nach dir ge⸗ wartet.“ „So 7— war das?? iel ſchlimmer als bei dir. i Er ſchüttelte nur ſtumm den Kopf. Seine warmen Finger umſchloſſen ihre Hand wie ein ſtilles Ver⸗ ſprechen. Sie gingen weiter in einer ruhigen Eintracht, ohne die breiten Schneeſtreifen zu vermeiden, die immer noch auf ihrem Wege lagen. Plötzlich blieb er ſtehen und blickte die Waldſchneiſe hinunter, ſcharf iugend und witternd wie ein ſehr kluger Jaadbund. 8 ſtürmte er den Hang hinunter. Da drunten— was iſt das— Liegt dort nicht ein Menſch?“ Almut erſchrak und wußte nicht, warum. Sie erkannte die Waldſchneiſe wieder, wo ſie mit dem Reitenſepp ge⸗ ſprochen hatte. „Er wollte ſprengen—“ ſtammelte ſie.„Es wird ihm doch nichts zugeſtoßen ſein?“ ö Goltzhammer wurde nicht klug aus ihren Worten. Aber er verlor keine Zeit 19 in langen Sätzen n a lmut folgte langſamer, ihr Tuch verfing ſich im Brombeergeſtrüpp, dann ſtol⸗ perte ſie über eine naſſe Baumwurzel— Ein heiſerer Zuruf hielt der auf. fur dich herkommen! Stehenbleiben! Das iſt nichts r dich!“ Aber ſie ſtarrte ſchon mit weitgeöffneten Augen auf den dunklen Körper, der zwiſchen zerfetzten Holztrüm⸗ mern lag. Wie ein Opfertierl mußte ſie denken. De⸗ mütig den Kopf in die Erde vergraben, noch erkannte man graues Nackenhaar zwiſchen Moos und Schnee. Almut weinte plötzlich laut und hemmungslos in den Wald wie ein zu Tod erſchrockenes Kind. Goltzhammer war mit einem Sprung bei ihr. „Kind! Nicht ſo weinen! Das iſt ja furchtbar!“ „Iſt— er tot?“ „Er iſt ſofort tot geweſen. Die Bruſt muß vollkommen „ ſein. Es iſt mir unbegreiflich, wie das ge⸗ chehen konnte. So ein Holzhauer weiß doch, wie er mit Pulver umzugehen hat.“ „Er hat es mit Abſicht getan. Es iſt ſein Wille ge⸗ weſen.“ Almut vermochte nur mühſam zu ſprechen. Ich habe ſofort geſehen, daß er unglücklich war. Ich hätte nicht fortgehen dürfen— bei ihm bleiben müſſen — immer läßt man die Menſchen allein, wenn ſie einen nötig haben—“ Sie erinnerte ſich, daß ſie Aehnliches 175 einmal geſagt hatte, als Glonau blutend aufgefunden worden war. „Gib mir dein Tuch, Almut! Du brauchſt es nicht mehr.“ Goltzhammer nahm ihr den Schal ab, den ſtie hinter ſich hergeſchleift hatte und warf ihn über den Toten. Almut war ſo erregt, daß ſie auf dem eiligen Weg hinunter zur Reit immerfort ſprechen mußke. Ihre Stimme ſchwankte und zitterte ſo, 28 er 155 oft beſorgt betrachtete. Aber ihr Weſen öffnete ſich i g einem tiefen Vertrauen, ſie trat hemmungslos aus ſi heraus, er konnte einen Blick tun in ihr großes un mitleidvolles Herz, dem das Schickſal eines Bergbauern zum Weltproblem wurde. Warum die Menſchen ſo wenig voneinander wüßten— warum ſie einander lei⸗ den, verhungern, zugrunde gehen ließen— warum es nicht möglich ſei, den Geiſt der Gemeinſchaft, der gegen⸗ 1 Hilfeleiſtung, der unbedingten Kameradſchaft n ein Volk, in die Welt zu tragen? „Vielleicht wird es noch möglich!“ ſagte er ruhig. „Viellei t ſind wir ſogar ſchon nahe daran. Die each eichen der Zeit drängen darauf hin, 5 der 9 ein eigenes Heines Ich zum großen Du ſeines Volke erweitere.“ Er blieb ſtehen und zog bet an ſich.„So wie unſer gegenſeitiges 805 und Du jetzt zum frohen Wir geworden ſind, ſo wird einmal jeder einzelne in das große und machtvolle Wir des ganzen Volkes eingehen. Und das wird keine Selbſtaufgabe ſein, ſondern eine Erhöhung und Erweiterung der Perſönlichkeit. Sie hakte ihn nicht ganz verſtanden. Aber ihr 0 fte 75 ja, und die Zuverſicht in ſeinen Worten machte ſie ruhiger. „Uebrigens war das ſchon einmal ſo!“ begann er wieder.„Wir haben das im Kriege erlebt. An der 7 0 75 wo kein Scheckbuch was galt, kein Name, kein itel, kein totes Bücherwiſſen, ſondern der Menſch. Der Menſch in der Gemeinſchaft! Und der arme Teufel da droben, das iſt ſicher ein verſprengter Soldat ge⸗ weſen, der ſeinen Schuß erſt zu ſpät erhalten hat. 1 Der Reitenſepp war in ſein Haus zurückgekehrt zu einem letzten kurzen Beſuch vor einem langen Abſchied. Auf einem Heuſchlitten hatte man ihn über die feuchten ur Reit ſchw ergezogen. Goltzhammer und änge 1 chwere Stück Arbeit geleiſtet. Nun imon lag er, ſehr lang und geſtreckt, im ſchrag noch immer auf dem Heuſchlitten, der ſein Toten chragen geworden war. Ueber die zerriſſene Bruſt hatte 125 die Res weißes Bauernlinnen gebreitet. Daneben flackerte eine dicke, feierliche Kerze in einer Papiermanſchette, die Kommunionkerze der Res. a Starr und tränenlos ſaß das Mädchen auf der unter⸗ ſten Treppenſtufe. Rings um die Res war Gemurmel, Scharren von Schuhen, Geraſchel von Weiberkitteln. Die nähere und weitere Nachbarſchaft war auf den Beinen, ein Gemiſch von Grauen und Mitleid ſtand auf den Geſichtern. Aber als die handgreifliche Neugier immer wieder hereindrängen wollte, machte der Simon kurzen Prozeß. Er ſchob hinaus, was ſeine beiden Arme faſſen konnten, und verſperrte die Tür. Immer wieder verſuchte Almut die Res aus ihrer gefährlichen Starre zu reißen. Der Simon redete ihr zu, aber ſie antwortete nicht. Ihre Augen waren wie mit Sperrhölzern aufgeriſſen, da Licht piegelte ſich darin wie in Glaskugeln. Der Simon, fbr grau im Geſicht, bekam es mit der Angſt. Und weil ihm nichts Beſſere einfiel, ſetzte er ſich neben ſik auf die 1 den Arm um ihre Schultern legend. Sie duldete es, als wäre ſie aus Holz. Almut ſchoſſen die Tränen in die Augen, als ſie die beiden großen Kinder ſo ſah, dicht neben⸗ einander, eines für das andere das Letzte auf der Welt. Die Lacknerin fiel ihr ein. Ob ſie auch jetzt noch die Härte aufbringen würde, dieſe jungen Menſchen zu trennen? Sie war die einzige aus der nächſten Nach⸗ barſchaft, die noch immer ferngeblieben war. Goltzhammer, dem Almuts Ausſehen Sorge machte, drängte zum Aufbruch. g. 3 Wir wollen geben. Liebes! Hier können wir nichts atten das m dabei mit f — Von Maria Urheberrechtsschutz durch ö 1 Verlag Oskar Meister Berchtenbreiter] 4e e 8 EEE meyr tun. Du fällſt mir noch um vor Müdigkeit.“ Da wurde mit Nachdruck an die Tür gepocht. Goltz⸗ 9 öffnete, und ſichtlich erregt trat Glonau ein. ein Blick ſtreifte den Baron, er ſtutzte und vergaß den Gruß, ein grübleriſcher Zug erſchien auf ſeinem Geſicht, anſcheinend beſann er ſich, wo er ihn ſchon ge⸗ ehen habe. Auch Goltzhammer war überraſcht, ſeine Augen ſuchten Almut. Glonau 29258 Vorwürfe auf der Zunge. Man war in großer Sorge um Almut geweſen. ber ehe Glonau ein Wort fand, ſah er den Reiten ſepp. Aus Glonaus Geſicht wich alle Farbe. Er vergaß die Tür zu ſchließen und ging mit unſicheren Schritten an den Toten heran. Die Leinwand über der Bruſt hatte ſtellenweiſe Blut angeſogen, die großen Flecken wuchſen immer noch, auch am Hals war eine klaffende Wunde, die aber ſchon völlig. war. Wie ein an⸗ geſchoſſenes Wild hatte der Reitenſepp droben im Berg⸗ wald ſeinen Lebensſaft gelaſſen. Aber das Geſicht des Bauern war nicht entſtellt. Der Mund war ſo feſt ge⸗ ſchloſſen, als hätte er mit einer letzten Willensanſpan⸗ nung den eigenen Schrei erſtickt. Ueberhaupt war die⸗ ſes Geſicht nichts als Wille von der ſcharfgemeißelten Stirn bis zum Kinn, das noch immer gewalttätig war und ſpitz ins Leere ſtieß. Die Augen unter den halbge⸗ ſchloſſenen Lidern ſchienen Glonau anzublinzeln mit demſelben gutmütigen Spott, den ſie oft im Leben für den Stadtmenſchen hatten. Und Glonau, der in letzter Zeit wieder ſehr ſelbſtſicher und überlegen geworden war, fühlte, daß er hier nicht ſtandhielt. Er wich dem Blick des Toten aus. Aber es nützte nichts. Die Augen verfolgten ihn. Und plötzlich ſchoß die Erkenntnis auf, wie klein und ſchlechtgerüſtet eigentlich ein Menſch iſt, der ſich nicht gewappnet den letzten Dingen und Fragen des Daſeins ſtellen kann. 1 Almut beobachtete ihn geſpannt. Sie ſah, wie plötzli alles Ueberkruſtete ſeines Weſens abfiel und der Mens um Vorſchein kam, ein ſchwacher, erſchrockener Menſch, er angeſichts des Todes fröſtelte. Und Almut wußte etzt auch, warum Glonau ſich am Leben vorbeigeſchoſ⸗ en hatte, während der Reitenſepp um ſo ſicherer traf. Glonau wandte ſich ab wie auf der Flucht vor dem Toten. Seine Augen irrten ratlos von einem zum anderen. Dat er— hat er ſich ſelbſt—?“ fragte er leiſe. Die Res hörte es trotz ihrer ſcheinbaren Teilnahms⸗ loſigkeit. Und ehe es Almut gelang, Glonau ein ab⸗ wehrendes Zeichen zu 2 war ſie emporgeſchnellt, 8 wieder ganz wach und tatkräftig. Sie trat neben ie Bahre des Vaters, als wollte ſie ihn vor allen An⸗ würfen decken mit ihrem zitternden Leib. „Naa!“ ſagte ſie hart.„Sell is g'logn! Mei Vatta hat ſt nit ſelber umbracht, a Unglück is gwen. Und wer was anderes ſagt, den ſchlag i ins Gſicht..“ Alle ſchauten auf das Mädchen und verſtanden ſeine Abſicht. Die Res kämpfte um das ehrliche Begräbnis ihres Vaters; denn unehrlich war, wer in der Selbſt⸗ mörderecke verſcharrt werden mußte. Die Res ahnte, warum er dieſe furchtbare Todesart gewählt hatte, an⸗ tatt den Strick zu nehmen. Der Reitenſepp wollte aus einem Hof ausziehen in allen Ehren wie ein großer Herr vom Berge. Der Bann war gebrochen, der auf der Res gelegen hatte. Sie wußte jetzt, daß der Vater— der vielliebe Vater, o Gott, ſie fühlte es jetzt— daß er ſie noch brauchte. Und ſo war ſie halt da. Stand auf dem Poſten 5 ſchlug ſich, wenn's ſein mußte, mit allen Teufeln erum. Es war ganz ſelbſtverſtändlich, daß auch der Simon neben ſie trat. Der Reitenſepp hatte eine Ehrenwache an den beiden, wie er ſie ſich nicht beſſer hätte wünſchen können. Unter S nnd Brauen ſchauten ie auf die Fremden. Und Almut hatte wieder das Ge⸗ ühl, als ob ſie weggeſtoßen würde. Fort mit euch! Ihr gehört nicht zu uns! Aber da war es Goltzhammer, der redete, nicht nur in der heimiſchen Mundart, ſondern auch mit dem ur⸗ ſprünglichen Takt des Herzens, den er ſich, lang unter Bauern wohnend, erworben hatte. „Wir gehen jetzt!“ ſagte er, dem Simon die Hand auf die Schulter legend.„Wenn du mich brauchſt, Simmer, ſo weißt, wo ich z' finden bin. Ich bin immer da für euch. Da fehlt ſich nichts.“ Der Simon ſchaute ihn dankbar an. Almut atmete auf, als ſie mit Glonau und Goltz⸗ 8 ins Freie trat. Der Sternenhimmel lag über em Land. Watzmann und Hochkalter glänzten im Neu⸗ ſchnee. Es war kalt geworden, man konnte kaum noch an die Hitze des Tages glauben und an den ſchweren Druck, der vor dem Gewitter auf Menſch und Tier ge⸗ laſtet hatte. Almut war feſt überzeugt: ett würde der Reitenſepp ſeine Tat nicht mehr ausführen. „Das Gewitter war ſchüld...“ ſagte ſie nachdenklich und wußte gar nicht, daß ſie laut Kan hatte. Glonau räuſperte 5 Warum ſtellte Almut ihren Begleiter nicht vor? Sie ging zwiſchen ihnen dahin, den Blick in den Sternen verloren. Erſt als Goltzhammer im Schreiten ihre Hand be⸗ rührte, fuhr ſie erwachend auf und beſann ſich. „Mein Schwager Direktor Glonau— Baron Goltz⸗ hammer—“ Ste war heiß errötet. Der Zwiſchenfall auf dem Lacknerlehen ſtand zum Greifen deutlich vor ihr und Goltzhammers mißtrauiſche Augen an 8 Sommer⸗ tag. Gleichzeitig mußte 900 lächeln: er hat mich damals ſchon geliebt Kane er hat es nur nicht gewußt. Sie hörte auch jetzt einer Stimme die Erleichterung an, als er mit Glonau einige höfliche Worte wechſelke. Aber Glonau war noch immer ganz abweſend und tief be⸗ ſtürzt. Er blieb ſtehen und ſchaute zurück nach dem Reitenleben. Fortſetzung folgt) . Spott, Hefen Ba Kutheſen delt Nb dn Alemannia Slam Norm. Pi A Hin Guam g Jen Feng Cpurtft. J. Viktoria E Ii Ute Mion Nie Wackel 02 50. 09 Eg Ke hen C. C/ Bü Oermanig 68. 119 Kicers Ob. Sid. Nei baſſia Bin 689 00 N 58.02 Bit Fontana J.. Frieſe . Ul Lal T. Fran J. 89 Opt Sg. Mur E983 07 J Alemannia Phörig N. 8. U 50 Herm tie JC. 8 Na 90 Nederuſe Eil dae pafl WB. dar J 98 ihms⸗ u ab⸗ hell, neben n An⸗ a hat h wer ſeine üäbnis elbſt⸗ ahnte, , an⸗ e aus toßer legen lebe koch Joſten eln mon wache ichen guten j ge⸗ Ihr 1 n r⸗ unter auf mer, i fllt 85 2 N 2 * VfR. Bürſtadt— Germania duerſchnitt durch den ußball-sonntag Größere Ueberraſchungen blieben diesmal in allen Gauen aus Fünball In Zahlen Jüddeulſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt FSV. Frankfurt— Eintracht Frankfurt Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim 1. FC. Kaiſerslautern— Bor. Neunkirchen Wormatia Worms— FK. Pirmaſens SV. Wiesbaden— FS. Saarbrücken 8 Gau Baden Ses S285 SpVg. Sandhofen— SV. Waldhof 42 1. FC. Pforzheim— Freiburger Fc. 31 Phönix Karlsruhe— VfR. Mannheim 14 FV. Kehl— Pf. Neckarau 11 Gau Württemberg 4 Stuttgarter SC.— Sportfr. Stuttgart Sportfr. Eßlingen— Stuttgarter Kickers Ulmer FV. 94— Pf. Stuttgart Union Böckingen— FV. Zuffenhauſen VfR. Schwenningen— 1. SSV. Ulm Gau Bayern Wacker München— SpVg. Fürth Schwaben Augsburg— BC. Augsburg Jahn Regensburg— Bayern München 1. FC. Nürnberg— FC. 05 Schweinfurth Gau Heſſen SC. 03 Kaſſel— VfB. Groß⸗Auheim BC. Sport Kaſſel— VfB. Friedberg Kepa Wachenbuchen— Germania Fulda S222. SSN 2828 2213 3˙0 2:3 4·0 Heſſen Bad Hersfeld— FC. Hanau 93 ausgef. Frundſchaftsſpiele Kurheſſen Kaſſel— SpV. Kaſſel 3·0 Bezirksklaſſe im Punklekampf Gruppe Südheſſen MSV. Darmſtadt— SV. 98 Darmſtadt Alemannia Worms— SpVg. Arheilgen Olymp. Lampertheim— Blauweiß Worms Norm. Pfiffligheim— Union, Wixhauſen Oberroden Olympia Lorſch— SV. Horchheim Gruppe Nordmain FSV. Bergen— Reichsbahn Rot⸗Weiß Sportfr. Frankfurt— Germ. Schwanheim, Viktoria VfB. Unterliederbach— Alemannia Nied Union Niederrad— Germania Enkheim Wacker 02 Rödelheim— VfB. Riederwald Gruppe Südmain C. 03 Egelsbach— VfR. Offenbach SV. Heuſenſtamm— SWV. 02 Offenbach SC. 07 Bürgel— Kickers⸗Vikt. Mühlheim Germanig Bieber— FV. 06 Sprendlingen SV. 1911 Neu⸗Iſenburg— Teuton. Hauſen Kickers Obertshauſen— Vf. Neu⸗Iſenburg Gruppe Rheinheſſen SpVg. Weiſenau— FSV. Mainz 05 Haſſia Bingen— SV. 1912 Koſtheim FVg. 03 Mombach— SV. Flörsheim FV. 02 Biebrich— Viktoria Walldorf Fontana Finthen— FV. 08 Geiſenheim Gruppe Pfalz⸗Oſt Sporineuigkeiten in Kürze ckenheim— SpVg. 02 Griesheim 0 1 4 1 0 1 0 e 0:4 1 1:0 21 1·0 3 5:0 44 20 1:0 0:0 14 8 Ste 2 Ss PVfe. Frieſenheim— TS. 61 Ludwigshafen 116 FG. 03 Ludwigshafen—F V. 08 Mutterſtadt 90 VfR. Frankenthal— FV. Speyer 21 G. 89 Oppau— Germ. 04 Ludwigshafen 2:1 SpVg. Mundenheim— TSG. Rheingönnh. 1:0 Unterbaden⸗Weſt SpVg. 07 Mannheim— SC. 03 Käfertal 0:3 Alemannia Ilvesheim— Seckenheim 98 221 Phönix Mannheim— Fort. Heddesheim 11 V. 08 Hockenheim— FV. 09 Weinheim 211 Germ. Friedrichsfeld— Amic. Viernheim 3:2 FC. 08 Mannheim— Pf TuR. Feudenheim 2:6 Handball am Jonnkag Auswahlſpiel Niederſachſen—Nordmark(i. Hannov.) 11:9(5:6) Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt DR. Haßloch— Germ. Pfungſtadt 1323 MSV. Darmſtadt— Polizei Frankfurt 12:10 5* Frankfurt— Viktoria Griesheim 5: 5 R. Schwanheim TS. 61 Ludwigshafen 3: 3 SV. 98 Darmſtadt— TSV. Herrnsheim 8: 8 a Gau Baden Tgd Ketſch— TV. Seckenheim 8 1 TSV. Oftersheim— VfR. Mannheim 9: 3 1 FC.— TV. Hockenheim 2 V. Waldhof— TV. 62 Weinheim 1 2 hocken-Freundſchaftsſpiele Allianz Frankfurt— DR. Darmſtadt 7:0 Allianz Frankf.— DR“. Darmſt.(Frauen) 671 Reichsbahn Frankfurt— DHC. Wiesbaden 11 Reichsb. Frankf.— DHC. Wiesb.(Frauen) 32 SV. Höchſt 99— SC. Frankfurt 80 2-4 SV. Höchſt 99— Frankf. TV. 1860(Frauen) 41 Wiesbad. THC.— SC. Frankf. 80(Frauen) 14 RV. Mainz— Wiesbadener THC. 2:5 VfR. Mannheim— Tgd. 78 Heidelberg 5:0 Die Magdeburger Nixen beſtreiten am Mon⸗ tag, 17. Januar, in Heidelberg einen Schwimm⸗ klubkampf gegen die„Nickar“⸗Mädel. Es den vier Staffelkämpfe abgewickelt. wer⸗ Im Gau Baden fiel das für dieſen Sonntag angeſetzte Handball⸗Meiſterſchaftsſpiel ſchen TV. Not und TSV. Nußloch aus. Sonntag, 23. Januar, weiſt der badiſche liga⸗Spielplan nur die TSV. Oftersheim und TV. Not auf. zwi⸗ Am Gau⸗ Begegnung zwiſchen Die Jußball-Lage in Süddeulſchland In der vergangenen Woche blickten die Freunde des Fußballſports ſorgenvoll nach dem Jetter; aber ihre Befürchtungen, daß auch diesmal wie⸗ der zahlreiche Kämpfe ausfallen würden, beſtä⸗ tigten ſich erfreulicherweiſe nicht. Von einer Ausnahme abgeſehen(der wichtige Kampf in Heſſen zwiſchen Heſſen Bad Hersfeld und Ha⸗ nau 93 war ſchon am Sonntag abgeſetzt wor⸗ den), konnten alle Spiele unter Dach und Fach gebracht werden. Dabei verlief diesmal über⸗ raſchenderweiſe alles ſo, wie man erwartet hatte— wenn man einige kleine Ausnichmen unberückſichtigt läßt. Badens Spitzengruppe unverändert In Baden ſtanden die Tabellenführer ſchweren Aufgaben; es gelang ihnen aber, ſie fämtlich erfolgreich zu löſen. Der 1. FC. Pforz⸗ heim gewann gegen den Freiburger FC. auf eigenem Platz noch 311, nachdem es bei der Pauſe keineswegs roſig für den Spitzenreiter ausgeſehen hatte. Zu dieſem Zeitpunkt führten nämlich die Gäſte noch mit 1:0. In der letzten Viertelſtunde aber ſtellten drei Tore von Fiſcher 1 den Pforzheimer Sieg ſicher. Der VfR. Mannheim nahm gegen Phönix Karlsruhe für die 0:1⸗Vorſpiel⸗Niederlage kräftige Revanche und ſiegte überlegen mit 4:1(3:0). Der Meiſter SV. Waldhof, bei dem Torwart Drayß infolge einer Verletzung während eines großen Teils der Spielzeit e hatte ſchwer zu kämpfen, ehe er im Lokelkampf die Spygg. Sand⸗ hofen 3:2(0:1) beſiegen und beide Punkte her hatte. Der JV. Kehl erzielte ſein erſtes Un⸗ entſchieden, da er ſich vom VfL. Neckarau 11 (1:1) trennte. Auch Württemberg frei von Ueberraſchungen vor Ganz nach Programm verliefen auch die Spiele in Württemberg, wo die Stuttgarter Kickers weiterhin mit 14 Spielen und 22:6 Punkten vor dem Meiſter VfB. Stuttgart(mit 12 Spielen und 19:5 Punkten) in Front liegen. Die Kickers überfuhren auf fremdem Platz die ſchwache Elf der Sportfreunde Eßlingen klar mit 5:0(2:0). Die Eßlinger boten eine über⸗ aus ſchwache Leiſtung, ſie werden ſich mit dieſen Leiſtungen die Gauliga ſchwerlich erhalten kön⸗ nen. Der VfB. ſchlug den mit einer ſchwechen Stürmerreihe antretenden Ulmer FV. 94 vec⸗ dient mit 2:0(1:0). Ohne Tore trennten ſich die Stutgarter Sc. und Sportfreunde Stuttgart, vor allem deswegen, weil der Sportfreunde⸗ Sturm nahezu völlig verſagte. Union Böckingen behielt mit viel Glück über den FV. Zuffen⸗ hauſen 1:0((0:0) die Oberhand und das Tref⸗ fen VfR. Schwenningen— SSV. Alm wurde nach einer Viertelſtunde beim Stand von 0:0 abgebrochen, da der Platz ſich als unbeſpielbar erwies. Der„Club“ verlor einen Punkt In Bayern brachte man dem Kampf des nach längerer Pauſe erſtmals wieder ſpielenden 1. FC. Nürnberg gegen Schweinfurt 05 großes Intereſſe entgegen. Vor 8000 Zuſchauern trotz⸗ ten die Schweinfurter, die am Vorſonntag noch von München 60 ſchwer geſchlagen worden waren, dem Meiſter ein 11(0:1) Anentſchieden ab. Die Nücnberger ſchnürten den Gegner in der zweiten Halbzeit völlig in ſeine Hälfte ein, aber Schweinfurt warf alles in die Verteidi⸗ gung zurück und widerſtand. Die Spogg. Fürth gewann in München gegen Wacker 21(1:0) und liegt nun zuſammen mit den diesmal piel⸗ freien„Löwen“ mit 18 Punkten auf dem 2. Platz hinter dem 1. FC. mit 20 Punkten. Jahn Re⸗ gensburg eroberte durch ſeinen 311(1:1) ⸗Sieg gegen Bayern München zwei wertvolle Punkte und im Augsburger Lokalkampf unterlag die Lehnerelf von Schwaben dem BC. mit 02(0:0). In Heſſen nur drei Spiele In Heſſen gab es nur drei Spiele. Der SC. 03 Kaſſel als die techniſch klar beſſere Elf knöpfte dem Neuling VfB. Großauheim mit 3:0(1:0) beide Punkte ab und ſchob ſich dadurch in der Tabelle auf den zweiten Platz hinter den ſpiel⸗ freien Meiſter SpV. Kaſſel vor. Dex VfB. Friedberg hatte nach anfänglicher Ueberl. en⸗ heit in ſeinem Spiel gegen BC. Sport Daſſel Mühe, um zum Schluß gerade nochein 3:2(2:0) zu erreichen. Kewa Wachenbuchen fertigte Ger⸗ mania Fulda 4:0(2:0) ſicher ab. Die ſüddeulſchen Tabellen nach dem 16. Januar a Gau Baden 1. FC. Pforzheim 14 10 3 1 37:12 23:5 VfR. Mannheim 12 9— 3 24:16 18:6 SV. Waldhof 1221 Phönix Karlsruhe 14 6 3 5 24:20 15:13 Freiburger FC. 22 8 3 207 1 Vfe Neckarau 12 3 8 id SpVg. Sandhofen 14 5 2 7 19:27 12:16 VfB. Mühlburg 13 5 1 7 21122 1115 FV. Kehl 11 1 1 9 8 81 Germ. Brötzingen 12— 2 10 14:40 2222 Gau Württemberg. Stuttg. Kickers 1410 2 2 52716 228 VfB. Stuttgart 1283 1 185 Union Böckingen 118 Stuttgarter SC. 12 6 n 0 1. SSV. Ulm S Sportfr. Stuttgart 13 4 3 6 17:24 1115 IV. Zuffenhaufen 11 J 5 6 1782 11:17 Sportfr. Eßlingen 13 3 3 7 11:25 917 Ulmer FV. 94 12 3 2 8 13.26 618 VfR. Schwenningen 12 2— 10 13:36 4.20 Gau Bayern. 1. FC. Nürnberg 1 8 4 1 Nd 20:6 1860 München 1 1810 SpVg. Fürth 180 FC. 05 Schweinfurt 14 6 3 5 26:27 15:13 Jahn Regensburg 13 5 4 4 21:19 14:12 BC. Augsburg 135 4 4 16:16 1412 Bayern München 14 6 11 N15 VfB. Ingolſtadt 1 8 8 Schwab. Augsburg 14 2 4 8 23:32 8:20 Wacker München h e Gau Heſſen. SpV. Kaſſel 1 1 3 1468 SC. 03 Kaſſel 11 6 2 3 81 14:8 Hanau 93 T Kewa Wachenbuchen 12 5 3 4 20:18 13:11 Heſſen Hersfeld 121 51 3 1 N VfB. Friedberg 8 BC. Sport Kaſſel 12 3 4 5 15:18 10:14 Boruſſia Fulda 1 Germania Fulda 11ͤĩ; 918 VfB. Groß⸗Auheim 13 3 3 7 24:24 9.17 Neue deulſche Jußball-Termine Die Reichs arbeitskagung des Jachamks Fußball in Breslau Nach der großen Ausrichtung auf das Turn⸗ und Sportfeſt 1938 wurde am Samstag die Reichstagung des Fachamtes Fußball mit einer umfangreichen Arbeitsſitzung im Rats⸗ ſaal der Stadt Breslau fortgeſetzt. Auf der Tagesordnung ſtand als Hauptthema:„Der DaiL. und die Arbeit des Fachamtes Fuß⸗ ball“ Zunächſt äußerte ſich der Leiter der Wirtſchaftsſtelle des DR., Stenzel, über das Finanz⸗ und Kaſſenweſen des DR. unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Fußball⸗Vereine und Abteilungen. Der Referent für Schulung im DR. Meuſel, ſprach, dann über die ſportliche Führerſchulung im DR., während Hauptſportwart Wolz ſich eingehend mit der „Spielplanung für das Jahr 1938“ befaßte ſowie dem Einſatz und die Verwendung der Amateur⸗Fußball⸗Lehrer und Fachwarte. Ueber die„Fußballjugend im DR.“ hielt der Reichsjugendwart Dr. Erbach einen Vortrag, in dem er die außerordentliche Bedeutung der Förderung des Nachwuchſes im deutſchen Fuß⸗ ball als Kernpunkt hekausſtellte. Nachdem Reichstrainer Herberger noch über die Lehr⸗ kurſus⸗Planung für die deutſche National⸗ mannſchaft und ihren Nachwuchs geſprochen hatte, behandelte Reichspreſſewart Koppehel wichtige Fragen des Schiedsrichterproblems. die Termin-Liſte 1938 23. Januar: Zwiſchenrunde um den Reichs⸗ bundpokal; 30. Januar: 2. Vorrunde um den Tſcham⸗ merpokal; 6. Februar: Länderſpiel Deutſchland⸗ Schweiz in Köln; 20. Februar: Vorſchlußrunde um den Reichsbundpokal und 3. Vorrunde um den Tſchammerpokal; 6. März: Schlußſpiel um den Reichsbund⸗ pokal: 13. März: 1. Zwiſchenrunde um den Tſcham⸗ merpokal; 2 20. März: Deutſchland⸗Ungarn in Nürn⸗ berg; Deutſchland⸗Luxemburg in Elber⸗ feld und 1. Kampftag der Gruppenſpiele um die deutſche Meiſterſchaft; a 27. März: 2. Zwiſchenrunde um den Tſcham⸗ merpokal und 2. Meiſterſchaftskampftag; 3. April: 3. Meiſterſchaftskampftag: 10. April: 4. Meiſterſchaftskampftag und 3. Zwiſchenrunde um den Tſchammerpokal; 17. April(Oſtern): evtl. Reſtſpiele vom 1. Meiſterſchaftskampftag; 24. April: 5. Meiſterſchaftskampftag und Deutſchland⸗Portugal in Frankfurt a. M.; 30. April(Samstag evtl. Wiederholungs⸗ ſpiele der Meiſterſchaft); 8. Mai: 6. Meiſterſchaftskampftag und 1. Hauptrunde um den Tſchammerpokal: 9.—21. Mai: Vorbereitungskurſus für die Weltmeiſterſchaft in Duisburg; 14. Mai: Deutſchland— England in Berlin; 11., 15., 18., 21. Mai: Uebungsſpiele mit engliſchen Berufsſpieler-Mannſchaften; 22. Mai: Vorſchlußrunde um die deutſche Meiſterſchaft und 2. Hauptrunde um den Tſchammerpokal; 4.—1 9. Juni: Fußball⸗Weltmeiſterſchaft; 26. Juni: Endſpiel um die deutſche Meiſter⸗ ſchaft und 3. Hauptrunde um den Tſcham⸗ merpokal; 24.—3 1. Juli: Deutſches Turn⸗ und Sport⸗ feſt in Breslau 1938; 28. Auguſt: 1. Schlußrunde um den Tſchammerpokal; 4. September: Opfertag des deutſchen Sports; 11. September: 2. Schlußrunde um den Tſchammerpokal; 18. September: Deutſchland— Polen (Austragungsort wird noch beſtimmt); 9. Oktober: 3. Schlußrunde um den Tſchammerpokal; 6. November: 4. Schlußrunde um den Tſchammerpokal; 4. Dezember: 5. Schlußrunde um den Tſchammerpokal; 8. Januar 39: Endſpiel um den Tſcham⸗ merpokal. die Lage im Gau 13 Der neue Tabellenſtand: Eintracht Frankfurt 1 9 2 1. 20 Boruſſia Neunkirchen 12 7 4 1 25:12 18 Wormatia Worms 13 7 2 4 32:21 16 Kickers Offenbach 12 6 3 3 29218 15 SV. Wiesbaden 14 6 3 5 25:24 15 1. FC. Kaiſerslautern 14 3 5 6 20231 11 FSV. Frankfurt 12 4 2 6 23223 10 FV. Saarbrücken 11 4 1 6 24:30 9 FK. Pirmaſens 1 1 4 7 10 20 Opel Rüſſelsheim ds hart erkämpfler Wormalia-Sieg FK. Pirmaſens unterliegt in Worms 1:0(1:0) Vor gut 3000 Zuſchauern errang Wormatia Worms gegen den FK. 03 Pirmaſens einen hart erkämpften 1:0⸗Sieg, der leicht hätte höher aus⸗ fallen können, wenn Pirmaſens nicht eine ganz hervorragende Abwehrleiſtung vollbracht hätte. — Das Spiel hatte ziemlich ausgeglichen be⸗ gonnen, bis dann nach etwa 20 Minuten Wor⸗ matia das Kommando übernahm. Aber es dauerte immerhin noch bis zur 42. Minute, bis nach einem Eckball durch Buſam der einzige Treffer des Spieles zuſtande kam. In der zwei⸗ ten Hälfte begannen die Wormſer zuerſt ganz überlegen, die ganze Ausbeute waren aber ledig⸗ lich zwei gefährliche Lattenſchüſſe. Das Ecken⸗ verhältnis war inzwiſchen auf 71 für Worma⸗ tia geſtiegen, aber dann raffte ſich Pirmaſens noch zu einem höchſt gefährlichen Endſpurt auf, der allerdings auch keinen Erfolg mehr ein⸗ brachte. Die„Wormatia“ war ohne ihren erkrankten Verteidiger Kern angetreten, der wahrſcheinlich auch am kommenden Sonntag noch nicht ſpiel⸗ fähig ſein wird. Anfänglich zeigte die Mann⸗ ſchaft eine ſehr gute Leiſtung, ließ dann aber gegen Schluß immer mehr nach. Pirmaſens— ohne Hergert— zeigte ſich von einer ganz aus⸗ gezeichneten Seite, beſonders die Läuferreihe und die Verteidigung war ſehr gut. Schiedsrich⸗ . lther(Ludwigshafen) leitete einwand⸗ rei. —— Bezirk Züdheſſen Norm. Pfiffligh.— Union Wixhauſen 7:1(2:0) Olympia Lorſch— SV. Horchheim 31(2:0) VfR. Bürſtadt— Germ. Oberroden 50(2:0) Ol. Lampertheim— Blauweiß Worms 224(1:2) Alem. Worms— SpVgg. Arheilgen 0:1(0:0) MSV. Darmſtadt— SV. 98 Darmſt. 1:0(0:0) Der Tabellenſtand nach dem 16. Januar: Norm. Pfiffligheim 13 10 1 2 42:14 21 Olympia Lorſch 11 MSV. Darmſtadt 11üͤ„ 3. VfR. Bürſtadt 8 Blauweiß Worms A Germania Oberroden 11 2 6 3 13:17 10 SpVgg. Arheilgen 12 J 4 5 18889 0 Alemannia Worms 1 SV. 98 Darmſtadt%% Olymp. Lampertheim 7 3 1 3 1517 7 Union Wixhauſen 1E SV. Horchheim 1 19 8 160 —— 18- Winterkampfſpiele Teilnahme der Gliederungen 4 bedeutſame Mannſchaftswettbewerbe Wie die NS. meldet, finden die NS.⸗Winter⸗ kampfſpiele 1938 in der Zeit vom 18. bis 20. Februar in Oberhof(Thüringen) ſtatt. Zum dritten Male tragen damit die Gliederungen der Bewegung ihre großen Winterſportkämpfe ge⸗ meinſam aus. Was dieſen Winterſportkämpfen einen ganz beſonderen inneren Wert verleiht, iſt die Tat⸗ ſache, daß hier alle Gliederungen der Partei, SA.,, NSKK. und NSF K. im friedlichen Wettkampf ſtehen werden. Sie ſtellen damit ihre gemeinſame große Aufgabe auf dem Gebiet der Leibeserziehung des deutſchen Volkes und der Wehrertüchtigung wie Wehrerhaltung des deut⸗ ſchen Mannes heraus. Gleichzeitig beweiſen ſie die Verbundenheit aller Gliederungen der Par⸗ tei und ihre Unlösbarkeit. Die Durchführung der NS.⸗Winterkampfſpiele der Gliederungen der Bewegung liegt in den Händen des Hauptamtes Kampfſpiele der Ober⸗ ſten SA.⸗Führung; die Leitung hat der Chef des Hauptamtes, S A.⸗Obergruppenführer von Tſchammer und Oſten. Die Ausſchreibung ſieht wieder vier wertvolle Mannſchaftswettbewerbe vor. Patrouillenlauf Klaſſe A über 18 Kilome⸗ ter mit Kleinkaliberſchießen wird um den Wa n⸗ derpreis des Führers gekämpft werden, der bisher in jedem Jahr heiß umſtritten gurde. An dieſem Lauf nehmen nur die SA., und NSKK. teil, da die Gründung des NSF K. zu einer Zeit erfolgte, als der Patrouillenlauf um den Preis des Führers bereits zweimal ausge⸗ tragen war. Die Patrouillenläufe der Klaſſe B und C mit Kleinkalibe ießen führen wieder über eine Strecke von 12 Km. Für den Lauf der Klaſſe B können Mannſchaften aus allen Ge⸗ bieten melden, während in der Klaſſe C nur Mannſchaften aus Gebieten, die als Flachland gelten, ſtarten dürfen. a Als Flachlandgebiete gelten die nachſtehenden SA.⸗Gruppen(ſinngejnäß für die anderen Glie⸗ derungen anzuwenden): Oſtland, Oſtmark, Pom⸗ mern, Berlin⸗Brandenburg, Hanſa. Nordmark, Nordſee und Niederrhein. Außerdem iſt im Pro⸗ gramm noch ein 5 mal 8 Km.⸗Staffellauf vorge⸗ ſehen. a Dieſe Mannſchaftswettbewerbe, die als be⸗ ſonders wertvoll anzuſehen ſind, haben bisher von Jahr zu Jahr eine Steigerung in den Leil⸗ nehmerziffern gebracht; ein Beweis für die in⸗ tenſive und zieklare Arbeit der Gliederungen der Bewegung. Jede Mannſchaft bei dieſem Wettbe⸗ werb beſteht aus einem Führer und vier Mann, die geſchloſſen das Ziel durchlaufen müſſen. Den Abſchluß der Oberhofer Winterkampfſpiele bil⸗ det der Spezialſprunglauf, der nach den Richt⸗ linien des DR. gewertet wird. Jelanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim f NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Alle Führer der Gliederungen, Formatio⸗ nen und angeſchloſſenen Verbände wollen ſich unbedingt heute Montagabend— 8.30 Uhr— in der Parteidienſtſtelle ein⸗ finden zwecks Abgabe einer dringlichen Mel⸗ dung. Im Verhinderungsfalle iſt der Ge⸗ ſchäftsführer, Kaſſenleiter uſw. zu entſenden. Braun, Ortsgruppenleiter. Morgen Dienstagabend treten alle Mädels von Schar 1, 2 und 6 pünktlich um 8.30 Uhr in tadelloſer Uniform im Heim der Schillerſchule an. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch Wie groß auch die Leiſtung der Menſchen zu ſein vermag, ſo wird ſie ſich doch niemals des letzten Erfolges rühmen können, wenn nicht die Vorſehung ihr Handeln ſegnet. 4 Adolf Hitler. Das„Deutliche Volksbildungswerk“ in der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Zeiten des Kampfes erfordern zur Verbeſ⸗ ſerung der ideellen wie materiellen Lage eines Volkes immer erhöhten Einſatz und heute mehr denn je Höchſtleiſtungen auf allen Gebieten. Für den Erfolg iſt aber vor allen Dingen die geiſtige Leiſtung ausſchlaggebend, das Wiſſen und der Ueberblick über das Geſchehen im politiſchen und wirtſchaftlichen Leben unſeres Volkes und darüber hinaus auch der Völker der ganzen Welt. Wenn die NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durch das„Deutſche Volksbildungs⸗ werk“ ſich in dieſer Hinſicht des deutſchen ſchaffenden Menſchen in jeder denkbaren Be⸗ ziehung annimmt, ſo nur aus dem Bewußtſein heraus: das deutſche ſchaffende Volk lebt in einem Zeitabſchnitt, deſſen Bedeutung für die Zukunft unſeres Volkes von der Gegenwart noch gar nicht beurteilt werden kann; aber daß jetzt die errungene politiſche Freiheit durch einen großen Kampf auf wirtſchaftlichem und geiſtigem Gebiet für alle Zukunft ſo unter⸗ mauert werden muß, daß es niemand mehr wagen kann, unſer Volk zu zerreißen und zu knechten. Dazu müſſen aber alle poſitiven Kräfte aufgerufen werden. Wir alle wollen und müſſen mithelfen ein Deutſchland zu bauen, ein Haus zu bauen, wie wir es in der ganzen Welt nicht feſter und ſchöner finden können. Damit wir dieſes Ziel erreichen, will uns das„Deutſche Volksbildungswerk“ mit ſeinen Vorträgen ſtaats⸗ und völkerpolitiſcher Art das in unſerem Kampfe nötige Wiſſen und den Ueberblick über unſer Zeitgeſchehen geben. Es will uns die Kraft und die Möglichkeit geben, daß wir als deutſche Menſchen klar und ein⸗ deutig in den Mittelpunkt aller Lebensfragen unſeres Volkes geſtellt werden und ſo zum Kämpfer und Mitträger des deutſchen Kultur⸗ ſchaffens werden. So erfüllt das„Deutſche Volksbildungs⸗ werk“ die große Aufgabe, dem ſchaffenden Menſchen die Geſetze der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zu vermitteln und ihn als ge⸗ ſtaltende Kraft in die Entwicklung einer wahr⸗ haften Volkskultur des Dritten Reiches ein⸗ zuſchalten. A. G. Je langſamer, beſto weiter rechts Den Grundſatz, den ſich jeder Fahr⸗ zeugführer einprägen muß, lautet: Nicht nur rechts fahren, ſondern auch auf der rechten Hälfte der Fahrbahn noch rechts bleiben, und zwar umſo weiter rechts, je langſamer man fährt. Ein auf der Straßenmitte befindliches langſames Fahrzeug behindert immer ein auf⸗ kommendes ſchnelleres, auch wenn es für das Ueberholen Platz macht. Flüſſigkeit und Si⸗ cherheit des Verkehrs erfordern von jedem Teil⸗ nehmer, daß er dieſe Regel wirklich einhält, ſonſt können die Straßen ſo breit ſein wie ſie wollen— ſie werden immer zu ſchmal bleiben. Beſonders im Hinblick auf den vom Führer befohlenen Volkswagen iſt es unbedingt erfor⸗ derlich, ſich an dieſen Fahrſtil ſchon jetzt zu gewöhnen, damit das durch ſein Erſcheinen bedingte erneute Anſchwellen des Verkehrs nicht zu Schwierigkeiten führt. Gingen doch bereits im Jahre 1936 faſt 11000 Unfälle auf zögerndes, bzw. ungenügendes Platzma⸗ chen beim Ueberholen und Ausweichen zurück. Die ganz Langſamen, alſo in erſter Linie Radfahrer und Pferdewagen, haben grund⸗ ſätzlich nur die äußerſte rechte Seite der Fahr⸗ bahn zu benutzen. Dorthin hat ſich auch jeder andere Fahrzeugführer zu begeben, ſobald die Strecke unüberſichtlich wird. Die Polizei wird auf die Einhaltung gerade dieſer Vorſchrift beſonders achten, ſie iſt nicht etwa nur für die Stadt gedacht, ſie gilt auch für die Land⸗ ſtraßen. Komm nicht andern ins Gehege, Benutze deine Radfahrwege! Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hueter). Der Sonntag Der dritte Sonntag des neuen Jahres führte ſich mit einem annehmbaren Winterwetter ein. Der am Samstag bis in die Abendſtunden tobende Sturm hatte ſich gelegt. In der Frühe des Sonntags rückte unſere Feuerwehr zu einem Marſche aus. Einen guten Eindruck hinterließ wohl unſere Wehr in ihrer einheit⸗ lichen Uniform, voran der forſche Spielmanns⸗ zug. Gegen 12 Uhr war der mehrſtündige Ausmarſch beendet; am Lokal trennte man ſi mit einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer. Die Freunde des runden Leders führte ihr Weg ſchon am Vormittag auf den Sportplatz an der Lorſcherſtraße, woſelbſt die Handball⸗ Bezirksklaſſe ein wichtiges Treffen durch⸗ führte. Die Handballer von Schwetzingen ſtell⸗ ten ſich der Handballmannſchaft des Turn⸗ vereins zum Kampfe gegenüber. Die vielen Handballanhänger mußten leider eine Nieder⸗ lage der hieſigen Mannſchaft erleben, denn Schwetzingen ſiegte ſehr hoch mit einem Tor⸗ verhältnis von 9:3. Heiterer Sonnenſchein führte ſchon in der Mittagsſtunde Spazier⸗ gänger hinaus in Gottes freie Natur. Die reine ozonreiche Luft im Freien erleichterte das Auspumpen der Winterlungen und das Ein⸗ atmen des doppelt gereinigten Sauerſtoffes, während die winterliche Stille der Natur kräf⸗ tigend auf die Nerven einwirkte und das Herz mit Lebenshoffnungen erfüllte. Man ſah da⸗ her wieder paſſionierte Läufer auf dem Marſche, plaudernde Spaziergänger im Felde. Groß und Klein ſchmückten die künſtlichen Nelken in den verſchiedenſten Farben, die am Samstag ſchon von der Beamten⸗ und Handwerkerſchaft verkauft wurden. Gar viele blumengeſchmückte Menſchen ſah man geſtern und dies mitten im Winter, ein Zeichen, daß viele für das WSW des deutſchen Volkes gegeben haben— echte Volksgemein⸗ ſchaft bekundend. Der Erfolg dieſer Gauſtra⸗ ßenſammlung dürfte gewiß recht groß ſein. Am Nachmittag regierte der Fußball. Die Amicitia⸗Mannſchaft und viele Sportfreunde fuhren nach Friedrichsfeld. Viele legten Hin⸗ und Rückweg mit dem Fahrrad zurück. Eine ſchwere Prüfung gab es dort für unſere Mannſchaft, die leider nicht beſtanden wurde. Auf den Ausgang des intereſſanten Kampfes war man allgemein geſpannt. 3:2 unterlagen die Grünen. Auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz konnten die Fußballer des Turnvereins ihren Siegeszug fortſetzen und zwar wurde die SA⸗ Mannſchaft Mannheim mit 4:0 geſchlagen. Eine recht ſtattliche Zahl von Sportbegeiſterten wohnte auch dieſem Treffen bei. Hinſichtlich der Winterveranſtaltungen gab es am Samstagabend die letzte Aufführung * des Volks⸗ und Heimatſtückes„S⸗ Müllerſch Liſſel vun Michelboch“, von der Spielſchar der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung im„Freiſchütz“ zu Gunſten der NS aufge⸗ führt. Wieder hatten ſich begeiſterte Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen eingefunden, um ſich an dem Spiel zu erfreuen. Der Ortswalter der NS, Pg. Zöller, ſprach der Spielſchar, dem Spielleiter Hans Winkenbach und Kame⸗ radſchaftsführer Seelinger Dank aus für den uneigennützigen Einſatz im Dienſte der Näch⸗ ſtenliebe. Dank aber auch allen Abnehmern von Einlaßkarten, die durch ihr Opfer den Einſatz der einheimiſchen Spielſchar und der Kapelle belohnten. Etwas lebhafter wird das kommende Wo⸗ chenende ſein. Denn ſchon iſt die erſte Große Fremdenſitzung der Karnevalsgeſellſchaft an⸗ gekündigt. Es empfiehlt ſich, die Eintrittskar⸗ ten in den bereits bekannt gegebenen Vorver⸗ kaufsſtellen ſich rechtzeitig zu ſichern. Auch ſoll der erſte Maskenball ſteigen. Prinz Karneval wird endgültig ſein Regiment antreten. Ganz Verne lacht denkt die ganz' Woch' an die Groß' Fremden⸗ ſitzung im„Ratskeller“ Ganz Verne lacht— das iſt für dieſe Woche als Auftakt für die erſte Große Frem⸗ denſitzung im„Ratskeller“ das närriſche Motto, unter welchem die erſte Sitzung in der Narrhalla abrollt. Ganz Verne lacht noch die ganze Woche' über dieſe humorvollen und witzigen Ausführungen in unſerer diesjährigen Fasnachtszeitung, wozu ſich noch nachträglich der närriſche Präſident mit ſeinem Hohen Elferrat bereiterklärt hat, zu den verſchiedenen unbekannten Punkten aus der Bütt' eine all⸗ gemeine Aufklärung geben zu laſſen, damit man ſie alle kennt, die in den gedruckten Wör⸗ tern oft unbekannt und unverſtändlich geblie⸗ ben ſind. So wie die Fasnachtszeitung ſchon bombig war, ſo fabelhaft iſt das ganze Pro⸗ gramm für die erſte Fremdenſitzung. Wir wollen daher nochmals auf den Vorverkauf in den bekannten Stellen hinweiſen und em⸗ pfehlen der närriſchen Einwohnerſchaft, ſich, ſo ſie nicht hat, ſchnell eine Karte zu kaufen, denn ſie ſinn ball all— Alla mach's! 5* Volkskunſtim Dienſt der Volkswohljahrt „S' Mällerſch Liſſ'l Wieder brachte auch die Samstagsvorſtel⸗ lung unſeres beliebten Heimatſtückes„S Müllerſch Liſſ'l“ einen vollen Erfolg, einen gut beſetzten Saal und heitere Geſichter. So mancher, der vielleicht nur aus Neugierde ge⸗ kommen war, mußte zugeben, daß die Reklame nicht übertrieben hatte und wirklich Erſtklaſ⸗ ſiges geboten wurde. a Wieder waren die Spieler ganz in ihrem Element. Viernheimer Talent verleugnet ſich halt nicht, weder auf den Fußballplätzen noch auf der Bühne. Hier ſpricht der Allemanniſche Bluteinſchlag und die heitere ried-rheiniſche Lebensauffaſſung. Herrlich waren wiederum Lied und Tanz. Und ſo manchem unter den Hörern wird es wohl blutheiß geworden ſein in Herz und Fuß bei den Klängen, beſonders bei dem glänzend inſzenierten und faſt zum Revuecharakter aufſteigenden ſchneidigen Rutſch hie, rutſch her, mei Schatz ich häb dich gor ſou gern,. rutſch hie, rutſch her, ou Schatz, ich häb dich gern. 8 Und gehſch de jetz nit her zu mir, dann geh ich a net zu dir, rutſch hie, rutſch her, mei Schatz, ich häb dich gern. 5 Noch klingen ſie, die Saiten, die da ange⸗ ſchlagen wurden, drinnen im Herzen von den erregenden, zärtlichen und aufwühlenden Ein⸗ drücken des Spieles. Sehnſucht, Lieb und Leid, Luſt und Schmerz, ſie zittern noch fort und nach in uns, wie das melodiſche Raunen des Frühlings, wie das tiefe Rauſchen und Harfen des Bergwindes dort in den Talwäl⸗ dern zwiſchen Tromm und Hardtberg im lieb⸗ lichen Ulfenbachtal, wo die Quellen heller ſpringen und die Volksweiſen ſüßer tönen zum Rauſchen des Bergbaches und im Schollenduft der roten Erde. 5 Ein großes nationales Schauſpiel iſt von demſelben Spielleiter angekündigt, was mit Befriedigung und Spannung zur Kenntnis genommen wird. Neue Schönheiten der Volks⸗ kunſt wird es uns enthüllen, größere und wei⸗ tere Aufgaben ſtellt es den Spielern und ihrer Leitung. Wir ſind der Ueberzeugung, daß auch dieſer Wurf gelingen wird. Unſere Freilicht⸗ bühne hat ihre Probe mit Auszeichnung ſchon beſtanden. Mit gutem Gewiſſen kann ſie mit den Volksbühnen der näheren und weiteren Umgebung in Wettbewerb treten. Was geboten wurde, war in jeder Beziehung meiſterhaft. Ganz Viernheim aber ſteht wie in ſportlicher, wie auch hier in künſtleriſcher Beziehung ge⸗ ſchloſſen hinter ſeiner Mannſchaft. Deshalb dem Spielbeginn für das neue Jahr ein kräf⸗ tiges freudiges, allſeitiges„Sieg-Heil“! PPP Voranzeige! Am kommenden Donnerstag, 20. Jan. findet vom deutſchen Volksbildungswerk im Saale des„Deutſchen Kaiſer“ am OéEG.⸗Bahnhof ein Vortrag über das Thema 5 „U-Boot in Front“ ſtatt! Zu dieſem Vortrag iſt heute ſchon Jedermann herzlich eingeladen. Marktbericht der Landesbauernſchaft geßßen⸗Aajjau Nach der Beendigung des Froſtwetters konnte ſich noch kein Kartoffelgeſchäft ent⸗ wickeln, da die Kaufaufträge weder aus dem hieſigen Gebiet noch aus dem Rheinland vor⸗ lagen. Infolgedeſſen fand das große Angebot keine Verwendung. Nur für die Platzverſor⸗ gung beſteht ein kleiner Bedarf, der vom Handel unmittelbar bezogen wird, wobei die vorgeſchriebenen Preiſe angelegt werden. Die Verladung von Getreide hat im Ja⸗ nuar noch akut zugenommen, weil die Haupt⸗ mengen bereits abgeliefert ſind und bei dem vereinzelt vorgenommenen Druſch nur kleine Mengen anfallen. Da auch das mittel⸗ und norddeutſche Angebot von Weizen nicht heran⸗ kommt, ſtellen vornehmlich die größeren Müh⸗ len am Rhein und Main Anträge auf Zu⸗ weiſungen, während die Vorräte bei den Land⸗ mühlen noch für einige Zeit ausreichen. In Roggen iſt die Verſorgungslage ähnlich. Hier ſind allerdings die an den Waſſerſtraßen ge⸗ legenen Betriebe beſſer eingedeckt als die Be⸗ triebe in der Provinz, für die entſprechende Zuweiſungsanträge geſtellt wurden. Das noch vorhandene Angebot von Braugerſte findet zur Zeit kein Unterkommen, da bei den Ver⸗ arbeitern Bezugsſcheine nicht mehr zur Ver⸗ fügung ſtehen. Aber deswegen iſt Futtergerſte doch nicht angeboten. Hafer wird kaum zur Ablieferung gebracht. In Weizen⸗ und Roggenmehl ſind die Um⸗ ſätze zur Zeit gering, da die Verarbeiter einige Vorräte aus den früheren Bezügen der ehe⸗ mals geltenden Typen verfügen. Die Mühlen können daher allen Anforderungen entſpre⸗ chen, haben vereinzelt ſogar in Weizenmehl elbſt kleine Beſtände. Die Läger in oſtdeut⸗ ſchen Roggenmehl haben noch kaum abgenom⸗ men.— N Die Futtermittelverſorgung iſt befriedigend zumal jetzt wieder Zuteilungen von Oelkuchen und ölhaltigen Futtermitteln zur Abwicklung kommen. Die Londwirtſchaft hat auch die Möglichkeit, Kartoffelflocken und Schnitzel für die nächſte Zeit zu beziehen. Die Zufuhren von Rindvieh an die Groß⸗ märkte konnten im Rahmen der Kontingente gehalten werden, ſodaß die Landwirtſchaft wei⸗ terhin auf einen den Marktbedingungen ent⸗ ſprechenden Abſtoß angewieſen bleibt. Die Qualität war ausreichend. Den Verarbeitern wurde das 90 prozentige Kontingent zuteil. Sie ſind damit reichlich verſorgt. Die Haupt⸗ kalbezeit hat naturgemäß reichlicher Kälber zu⸗ geführt, jedoch muß die Landwirtſchaft gleich für eine ausreichende Nachzucht Sorge tragen, zumal die Metzger Kalbfleiſch zur Zeit nicht zuſätzlich aufnehmen können. Das Angebot von Maſtſchweinen hat ſich gebeſſert, und zwar auch qualitativ, ſodaß die Kontingentsan⸗ ſprüche der Metzger völlig befriedigt werden konnten. Das Geſchäft in Schafen verlief wieder langſam, zumal die Auftriebe wieder erhöht waren.* Die Steigerung der Milcherzeugung hält an, während ſich andererſeits der Trinkmilch⸗ verzehr verringert. Infolgedeſſen konnte eine ſprechende Erhöhung der Buttererzeugung ein⸗ treten. Der Buttermarkt war rege. Die An⸗ ſprüche der Verteiler konnten wie vorgeſchrie⸗ ben befriedigt werden. Außerdem erfolgte eine größere Abgabe von heſſiſcher und kurheſſiſcher Butter an die noch weniger verſorgten Ge⸗ biete Rheinlands und Weſtfalen. Im Käſe⸗ markt ſtellte ſich eine kleine Belebung ein, die hauptſächlich die fetteren Käſe betraf. Jedoch bleibt die Ausdehnung des Verzehrs von Sauermilchkäſe und Magerkäſe aller Art er⸗ wünſcht. Die Eierverſorgung iſt unverändert. Ne⸗ ben kleinen Mengen von Friſcheiern aus dem Aus- und Inland, werden hauptſächlich Kühl⸗ hauseier abgegeben. Das Obſtangebot an den Verbrauchermärk⸗ ten iſt noch ſehr reichlich, aber das Geſchäft ſtill. Die Preiſe ſind demgemäß unverändert. Außer trockenen Südfrüchten ſind auch kleine Mengen Apfelſinen und Zitronen erhältlich. Die Gemüſemärkte werden genügend beliefert, wenn auch einzelne Sorten, wie Spitzwirſing, Roſenkohl und Endivienſalat infolge des Fro⸗ ſtes weniger herbeigeſchafft werden können. Jedoch findet der Verbraucher günſtige Ein⸗ kaufsgelegenheit in Kohl, Spinat und Wurzel⸗ gemüſe. N Deut„ einen usch ben Atbeite U gutttr ni omerbeit derübte bie aus Guftel⸗ dadurch 9 954 0 ſtein und ian ließ. L wutden an ſeltelt aufg len u den! 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Dabei rannte Bunte Tageschronik Die Abwäſſer von Frankfurk Der Rodgau wird damit fruchtbar gemacht Unter dem Vorſitz des Landesbauernführers Dr. Wagner fand im großen Sitzungsſaal der Heſſiſchen Landesregierung eine bedeu⸗ tungsvolle Beſprechung ſtatt, an der neben Ver⸗ tretern der Landesregierung und des Reichs- nährſtandes auch die Vorſtände der Teilneh- mergemeinden anweſend waren. Dabei führte der Landesbauernführer aus, daß es notwendig geworden ſei, den Rodgau. ein landwirt⸗ ſchaftlich ſchlecht gelagertes Gebiet. in Ordnung zu bringen. Man iſt nach eingehenden Unter— ſuchungen zu dem Ergebnis gekommen, eine Beſſerung durch Feldbereinigung und Berieſe- lung zu erzielen. Die Abwäſſer der Stadt Frankfurt a. M., die täglich etwa 140 000 cbm betragen und die bisher noch nicht voll aus⸗ gewertet worden ſind, ſollen zur Berieſelung verwendet und damit die Erträge im Rodgau erheblich geſteigert werden. Vor Inangriffnahme dieſes großen Projekts iſt eine Regelung der Beſitzverhältniſſe not⸗ wendig. Vor der Berieſelung kommt deswegen die Umlegung und die Regelung der Vor- fluter wie der Rodau. der Bieber und der Gerſprenz in Frage. Landeskulturrat Reich machte mit Einzelheiten des Projektes bekannt und führte aus, daß von den 59 Gemeinden, die für das Umlegungsverfahren in Frage kom— men, zunächſt 27 herausgenommen werden. Die Umlegung belaſtet den Bauern finanziell nicht, weil die Unkoſten der Umlegung und Meliora— tion mit der 7 ½prozentigen Landabgabe ge— deckt werden. Die Finanzierung iſt auch durch einen Zuſchuß des Reiches bereits geſichert. Mit den Arbeiten wird Anfang März begonnen. Eulſetzlicher Felbſtmord Mutter nimmt ihren Sohn mit in den Tod Oppenbeim a. Nh. In der Nacht zum Freitag verübte die 36jährige Frau Seilheimer aus Guntersblum mit ihrem 10jährigen Sohn dadurch Selbſtmord, daß ſie ſich zwiſchen Nier⸗ ſtein und Oppenheim von einem Zug überfah⸗ ren ließ. Die Leichen von Mutter und Kind wurden am Freitagmorgen vollſtändig zer⸗ ſtückelt aufgefunden. Eheliche Zerwürfniſſe ſol⸗ len zu dem furchtbaren Entſchluß der Frau ge⸗ führt haben. Bingen. Ein Ochſe wurde wild. Im Stadtteil Büdesheim wollte ein junger Land⸗ wirt mit zwei jungen Ochſen aufs Feld fah— ren. Kaum auf der Straße, ſcheuten die Tiere der eine Ochſe ſo wuchtig gegen eine Hauswand, daß ihm ein Horn aus der Stirne ge⸗ riſſen wurde. Das Tier dürfte zum Fahren nicht mehr zu gebrauchen ſein. Der Landwirt- blieb unverletz“ Zotzenheim. Kranke Frau im Auto verunglückt. Eine Frau aus Zotzenheim, die ihre Tochter in Wiesbaden beſuchte, erkrankte dort ernſtlich und wurde, als ihr Zuſtand wie⸗ der etwas beſſer war, mit einem Auto nach Zotzenheim gebracht. Bei dieſer Fahrt ſtieß das Auto mit einem anderen Fahrzeug zu⸗ ſammen und die kranke Frau erlitt Verletzun⸗ gen am Kopf. Die Tochter wurde bei dem Zuſammenſtoß in einen Acker geſchleudert. Flucht aus dem Leben Mosbach. In Haßmersheim hat ſich ein 19jäh⸗ riger Metzgergeſelle aus verſchmähter Liebe auf —— Zimmer mit einem Schußapparat ſo chwere Verletzungen beigebracht, daß er ſtarb. Pforzheim. Selbſtmord verüben wollte ein junger Mann aus Furcht vor Strafe, weil er 1775 Arbeitgeberin annähernd 50 RM. unter⸗ . hatte. Er irrte in den kalten Nächten bei Schnee und Eis im Walde umher und erfror be hierbei die Füße. In dieſem Zuſtande wurde et junge Menſch aufgefunden und dem Kran⸗ kenhaus zugeführt, wo ihm bereits einige Zehen abgenommen werden mußten. Bruchſal. Eine vermutlich Hitch amn 33jäh⸗ rige Frau aus Heidelberg ließ ſich am Freitag⸗ vormittag gegen 10 Uhr, nachdem ſie ſich zuvor die Pulsadern geöffnet hatte, auf der Reichs⸗ Perahren Bruchſal⸗Heidelsheim vom Zuge überfahren. Sie wurde getötet. Plötzlich löſte ſich ein Schuß Stockach. Im benachbarten Reute hantierte der Landwirt Karl Gaus mit einem kleinen Re⸗ volver. Plötzlich löſte ſich ein Schuß, und die Kugel drang in die Bruſt des Gaus. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß der Mann nach wenigen Minuten ſtarb. Waſſerverſorgung verſagte durch Erdbeben Lorch(Rhein). Die Waſſerverſorgung in Lorch ließ in den letzten Tagen ſehr zu wünſchen übrig, ſo daß man der Urſache einmal nachging. Zunächſt glaubte man, die Quellen würden nicht mehr genügend Waſſer ſpenden, doch be⸗ ſtätigten Meſfungen dieſe Vermutung nicht. Die weitere Unterſuchung führte alsdann zu dem Ergebnis, daß an vier Stellen ſchwere Rohr⸗ brüche eingetreten ſind, durch die viel Waſſer verloren ging. Die Rohrbrüche ſollen bei dem Erdbeben, das am 29. Dezember 1937 abends in Lerch bemerkt wurde, entſtanden ſein. Aus 5 Meter Höhe vom Kran geſtürzt Altenkirchen. Zu einem folgenſchweren Be⸗ triebsunfall kam es beim Schichtwechſel im Be⸗ trieb des Weißblechwerkes der Hüttenwerke Sie⸗ gerland in Wiſſen. Beim Beſteigen des Kranes rutſchte das Gefolgſchaftsmitglied Guſtav Gel⸗ hauſen aus Opperzau aus und ſtürzte aus fünf Meter Höhe ab. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde der Verunglückte ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er am nächſten Tage ſtarb. Drei Automatendiebe gefaßt St. Goar. In der Nähe des Bahnhofs wurde vor einiger Zeit ein Automat geplündert. Die Täter wurden bemerkt, konnten aber nicht ge⸗ ſtellt werden. Den Nachforſchungen der Gendar⸗ merie iſt es nunmehr gelungen, die Diebe zu er⸗ mitteln. Nach anfänglichem Leugnen geſtand einer der Täter, an dem Diebſtahl beteiligt ge⸗ weſen zu ſein und den Automaten in den Rhein geworfen zu haben. Sämtliche Beteiligten, drei junge Burſchen im Alter von 16 bis 24 Jah⸗ ren, haben ſich nunmehr vor Gericht zu ver⸗ antworten. dchwerer Verkehrsunfall Ein Toter, zwei Schwerverletzte Friedberg. Am Sportplatz in Ober⸗Rosbach ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall. Aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache kam der Laſt⸗ kraftwagen, auf dem ſich fünf Arbeiter befan⸗ den ins Rutſchen und fiel um. Hierbei fand der Arbeiter Kratz den Tod. Zwei weitere Arbeiter wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Friedber⸗ ger Bürgerhoſpital eingeliefert werden mußten. Von einem Perſonenzug totgefahren Oberwinter(Rhein). Ein 40 Jahre alter Mann, der bei der Errichtung neuer Signal⸗ anlagen an der Eiſenbahnſtrecke beſchäftigt war, wurde, als er nachmittags in Ausübung ſeines Berufes vom Stellwerk Ober- Inter zu einer Signalanlage ging, von einem Verſonen⸗ zug gefaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er ſofort . Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt. In den Tod gelaufen Niederwalluf. In den Vormittagsſtunden lief auf der Bahnſtrecke zwiſchen Niederwalluf und Wiesbaden—Schierſtein ein Mann von auswärts, der ein Fahrrad bei ſich führte, in einen in Richtung Wiesbaden fahrenden Güter— zug. Der Mann wurde ſchwer verletzt und war ſofort tot. Polizei und Staatsanwaltſchaft haben ſofort Ermittlungen über den genauen Hergang des Unglücks angeſtellt. Rüdesheim. Laſtzug vom Güterzug erfaßt. Nachts wurde am Bahnübergang am Bahnhof Rüdesheim ein Fernlaſtzug von einem Güterzug erfaßt und ſchwer be—⸗ ſchädigt. Perſonen ſind nicht verletzt wor⸗ den. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Mayener Einbrecher in Paris erſchoſſen Mayen. Im Dezember wurden in Mayen verſchiedene ſchwere Einbrüche verübt, ſo u. a. bei der Kreiswaltung der DA F., bei der Orts⸗ amtsleitung der RSV. und in einem Privat⸗ haus. Der Verdacht lenkte ſich auf einen Mann aus Mayen, der aber, als man ihn faſſen wollte, verſchwunden war. Damals hieß es, er habe ſich in Richtung Düſſeldorf begeben. Nunmehr erhielt die Polizei aus Paris die Mitteilung, daß der Einbrecher in einem Pa⸗ riſer Vorort bei einem Einbruchsver⸗ ſuch erſchoſſen worden iſt. Von einem Laſtzug totgefahren Winningen. Der Branntweinbrenner Knebel aus Winningen zeigte abends einem Laſtauto⸗ fabrer, der kurze Zeit angehalten hatte auf Befragen den Weg durch den Ort und trat dann zurück, wobei er ſich hinter das Fahrzeug ſtellte. Als der Autofahrer darauf ſeinen Wagen zurückſetzte, wurde Kne⸗ bel von dem Fahrzeug erfaßt und überfahren. Er erlitt ſchwere innere Verletzungen und brach ein Bein. Im Krankenhaus Koblenz ſtarb er an den Folgen des Unglücks. maligen Aus dunkler Nacht befreit Bergmann nach 72ſtündiger Rettungsarbeit unverletzt geborgen Erfurt, 17. Jan. Am Donnerstag gegen 21 Ubr war der Stol⸗ len der Manganerzgrube bei Geraberg(Thü⸗ ringer Rohſtoff A.⸗G.) infolge der durch das plötzlich eingetretene Tau⸗ und Regenwetter ſtarken Waſſerflüſſe zu Bruch gegangen. Da⸗ durch wurde der Bergmann Bernhard Send aus Geraberg in dem hinteren Teil des Stol⸗ lens eingeſchloſſen. Sofort wurden die Rettungs⸗ arbeiten in Anweſenheit der Bergbehörde, des Gefolgſchaftsführers und des Kreiswalters der DAF.⸗Reichsbetriebsgemeinſchaft Bergbau auf⸗ genommen. Nach 72ſtündigen Rettungsarbeiten iſt es am Sonntag gelungen, den Eingeſchloſſe⸗ nen lebend zu retten. Er blieb unverletzt und wurde ſofort in das Ilmenauer Krankenhaus gebracht, um ſich dort zu erholen. Im Schneeſturm verirrk Paris, 17. Jan. Eine Abteilung italieniſcher Soldaten, beſte⸗ hend aus drei Offizieren und 19 Mann vom 4. Alpenregiment aus Aoſta wurden am Sonntag⸗ Blick in den Das Jugendgericht packle zu Frankenthal. Vor der Jugendſchutzkammer war der 19 Jahre alte O. Sch. N wegen Verbrechens der Unzucht mit Kindern angeklagt. Im Juli 1986, als er noch nicht 18. Jahre alt war, verging er ſich an einem da⸗ mals 13jährigen, jetzt in Zwangserziehung be⸗ findlichen Mädchen. Seine Verfehlung geſtand Sch. ein mit der Einſchränkung, daß er das Alter des Mädchens nicht gekannt habe. Unter Zubilligung mildernder Umſtände verhängt die Jugendſchutzkammer eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten und ſetzte die Vollſtreckung dieſer Strafe bis zum 1. Januar 1941 aus, weil der Angeklagte bei Begehung der Tat noch Jugend⸗ lich war.— Im zweiten Falle hatte ſich der le⸗ dige, 28 Jahre alte Friedrich Lang aus Freins⸗ heim wegen des gleichen Delikts zu verant⸗ worten. Er wurde aus der ſeit 2. November dauernden Unterſuchungshaft vorgeführt. Ihm lag zur Laſt, ſich im Herbſt 1936 an dem glei⸗ chen Mädchen, als es kurz vor Vollendung ſei⸗ nes 14. Lebensjahres ſtand, wiederholt un⸗ züchtig vergangen zu haben. Der Anneklagte war geſtändig. Das Gericht ſprach eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 7 Monaten aus, an der zwei Monate Unterſuchungshaft abgerechnet wer⸗ den.— Schließlich ſtand die 39 Jahre alte Mutter des genannten Mädchens Inter der An⸗ klage, ſich der ſchweren Kuppelei ſchuldig ge— macht zu haben. Da ein Beweis gegen ſie nicht zu erbringen war, erfolgte Freiſproch. Ludwigshafen. Der hier wohnhaft geweſene Johannes Schmidt, wurde am Freitag von der Fugendſchutzkammer Frankenthal, wegen Körper⸗ verletzung an ſeiner eigenen Tochter upd we⸗ gen Widerſtandes zu zwei Jahren acht Monaten Gefängnis verurteilt. Juchthaus für Jugendverderber Waldshut. Große Strafkammer des Landgerichts Waldshut verurteilte in ihrer letz⸗ ten Sitzung, die unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit ſtattfand, den 36 Jahre verheirateten ehe⸗ 5 1 Hauptlehrer Arthur Weibel aus Kirchheimbolanden wegen Unzucht mit Kindern und Schülern unter 14 Jahren, die er an den Volksſchulen Schollach und Ofteringen un⸗ Die Aus den hochwaſſergebielen Ueberſchwemmungen in Oberheſſen Eine Niddabrücke eingeſtürzt Gießen. Infolge der Schneeſchmelze und der Regenfälle haben auch die Flußläufe in Ober⸗ heſſen ſeit Freitagmittag Hochwaſſer. Die Lahn ſteht im Gießener Becken etwa 1.12 Meter über dem normalen Stand und iſt am Samstagvor⸗ mittag etwa 1 Meter hoch. Weithin hat ſie Aecker und Wieſen überſchwemmt. Im Vogels⸗ berg führt die Obm in ihrem Oberlauf bei Ulrichſtein ſo erhebliche Waſſermengen, daß teilweiſe das Vieh aus den Ställen geholt und an höher gelegene Orte gebracht werden mußte. Die Nidda hat in der Nähe von Schotten mit ihren Waſſermaſſen eine Brücke zum Einſturz gebracht, ebenſo auch den proviſoriſchen Neubau einer Transformatorenſtation. Das hochwaſſer der Lahn Eine Fabrik vom Waſſer eingeſchloſſen Limburg. Das untere Lahnwehr bei Limburg iſt von dem Hochwaſſer überſchwemmt. Das Waſſer in den Lahnwieſen der Brückenvorſtadt reicht hinter dem Hochwaſſerſchutzdamm bis an die Dammſohle heran. Das Gelände der Brük⸗ kenbauſtelle der Reichsautobahn iſt vom Hoch⸗ waſſer noch nicht in Mitleidenſchaft gezogen. Infolge des Hochwaſſers der Lahn und der dadurch verurſachten Stauung der Elb an deren Mündung in die Lahn iſt die Steingut⸗ fabrik in Staffel vom Hochwaſſer einge⸗ ſchloſſen. Die Belegſchaft des Werkes konnte aus dieſem Grunde am Freitag früh die Arbeit nicht aufnehmen.. Reine Beunruhigung am Main Frankfurt a. M. Der Pegelſtand des Mains in Viereth betrug am Samstagfrüh 2.90 und wird kaum erheblich über 3 Meter hinausgehen, zumal die Regenfälle nachgelaſſen haben und auch von den Oberläufen der Nebenflüſſe fallen⸗ des Waſſer gemeldet wird. Es beſteht ſomit keine Veranlaſſung zu irgendeiner Beunruhi— gung. Wie aus Fulda gemeldet wird, iſt dort der Fuldafluß über die Ufer getreten und hat die angrenzenden Wieſen und Aecker unter Waſſer geſetzt. Das Fuldatal gleicht einem großen See. Die Schneeſchmelze im Weſterwald hat dem Schafbach derartige Waſſermaſſen zugeführt, daß die alte Brücke an der Molkerei in Weſter⸗ burg dem Druck nicht mehr ſtandhielt. Sie iſt eingeſtürzt. Moſelſchiffahrt wegen Hochwaſſer eingeſtellt Trier. Das Hochwaſſer der Moſel iſt nun doch größer geworden als vorausgeſagt und in Trier wurde am Freitag bereits die 4⸗Meter⸗Grenze überſchritten. Bis nachmittags erreichte der Pegelſtand 4.26 Meter. Bei dieſem Stand wird die Moſelſchiffahrt eingeſtellt, und zwar auf Grund geſetzlicher Beſtimmungen. Bei dieſem Waſſerſtand müſſen auch die Fähren ihren Be⸗ trieb einſtellen. In Trier und Umgebung iſt das Waſſer über die Ufer getreten, der Lein⸗ pfad iſt überſchwemmt. In den Vororten ſickert 2 Grundwaſſer durch, die Keller ſind ge⸗ räumt. Der Yrkan über England Noch kein Nachlaſſen— Am Sonntag 10 Todes⸗ opfer— Ein Dampfer mit 25 Mann Beſatzung überfällig 88 London, 17. Jan. Der orkanartige Sturm, der ſeit Freitagnacht über England hinwegfegt und an den Küſten den ganzen Schiffsverkehr lahmgelegt, hat am Sonntag nicht weniger als 10 Menſchen⸗ leben gefordert. Eine große Zahl von Schiffen iſt in Seenot geraten. Größte Beſorgnis empfindet man um den überfälligen 1500⸗Tonnen⸗Dampfer„Glau⸗ rhyd“, der mit 25 Mann an Bord von New Port in See gegangen war und am Sonntag früh in Irland bei Mancheſter erwartet wurde. Man nimmt an, daß das Schiff in dem hohen Seegang untergegangen und die geſamte Beſatzung ertrunken iſt. vormittag auf franzöſiſchem Gebiet etwa einen Kilometer von Bourg Saint Maurice in Sa⸗ voyen angetroffen. Sie erklärten, daß ſie in einem Schneeſturm ſich verirrt hätten. Fünf Soldaten waren die Hände erfroren. Sie wur⸗ den ſofort ins Militärhoſpital von Bourg Saint Maurice gebracht. wo ſie bis zum Ein⸗ treffen einer Entſcheidung ſich aufzuhalten ha⸗ ben. Eiſenbahnunglück in Indien London, 17. Januar Einer Meldung aus Alahabad(Indien) zu⸗ folge, iſt in der Nähe von Alahabad auf dem Bahnhof Bamrau der Kalkutta⸗-Delhi⸗ Expreß mit einem Güterzug zuſammengeſtoßen. Ein Wagen dritter Klaſſe des Expreßzuges wurde zuſammengedrückt. Sieben Perſonen wur⸗ den getötet, 15 ſo ſchwer verletzt, daß ſie in ein Hoſpital übergeführt werden mußten. Bei den Getöteten bzw. Verletzten handelt es ſich' ausſchließlich um Inder. Vier der ſieben ums Leben gekommenen Perſonen waren Eiſen⸗ bahnangeſtellte. Gerichtssaal terrichtet hatte, in 14 Fällen zu einer Geſamt⸗ zuchthausſtrafe von ſechs Jahren Die bürger⸗ lichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer vön ſechs Jahren aberkannt. Bergiftet durch Wanzenbekämpfung Eigenartiger Fall fahrläſſiger Körperverletzung Altenkirchen. Mit einem eigenartigen Fall fahrläſſi Körperverletzung hatte ſich der iger Efraftichter in Kirchen zu beſchäftigen. Als vor einiger Zeit zur Wanzenbekämpfung die Räume eines von mehreren Mietparteien bewohnten Hauſes in Betzdorf-Bruche desinfiziert wurden, öffnete ein mit ſeinen Nachbarn auf dem Kriegs⸗ fuß lebender junger Mann vorzeitig eine Zim⸗ mertür. Die entweichenden Schwefeldämpfe drangen in die Küche einer Nachbarwohnung ein, wo ſich eine Frau mit ihren beiden 18 und 1 Monat alten Kindern aufhielt. Die Kinder be⸗ kamen Erbrechen und waren etwa zwei Wochen kranl. Der junge Mann wurde wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung n 90 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. der Fuhrmann iſt verankworllich Gefängnisſtrafe wegen fahrläſſiger Tötung eines 10jährigen Jungen Kaſſel. Im September vorigen Jahres war ein Fuhrwerk., das mit Bordſteinen beladen war, umgekippt und ein 10jähriger Junge, der auf den Steinen ſaß. getötet worden. Der Fuhr⸗ mann hatte ſich jetzt vor Gericht zu verantwor⸗ ten. Er gab zu, an jenem Tag Alkohol genoſ⸗ ſen zu haben, will aber nicht geſehen haben, daß der Junge auf dem Wagen ſaß. Vermutlich iſt der Junge von einem anderen Arbeiter auf das Fahrzeug gehoben worden, aber der Fuhr⸗ mann war für ſein Geſpann verantwortlich. Er wurde wegen fahrläſſiger Tötung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. 5 Aneldolen Unnötige Sorge Der berühmte Berliner Arzt Geheimrat Heim war in Nöten. Seine Tochter hatte ſich in den wenig talentierten Sänger und Schauſpieler Bender verliebt. Aber obwohl Bender die Nei⸗ gung erwiderte, verweigerte ihm der alte Mann hartnäckig die Einwilligung zur Eheſchließung. Schauſpieler ſeien geborene Don Juans, und ſolchen flatterhaften Naturen könne er ſeine Tochter nicht anvertrauen. Eines Abends nun ging Heim in die Oper und hörte ſich Mozarts Don Juan an. Die Titelrolle ſang Bender. Am Tage nach der Aufführung bekam der Sänger folgenden Brief:„Mein Herr! Ich wohnte geſtern der Don Juan⸗Vor⸗ ſtellung bei. Ich verzichte auf weiteren Wider⸗ ſpruch. Sie bekommen meine Tochter, denn ich habe feſtgeſtellt, daß Sie alles andere, nur kein Don Juan ſind. Heim.“ * Alles Schwindel Frau Hexenmeiſter ſchickt ihren Sohn Guſtav zum Kaufmann. Nach einer Stunde kommt der Bengel heulend und ohne Waren zurück. „Was iſt los?“ erkundigt ſich Herr Hexenmei⸗ ſter, der gerade einen neuen Zaubertrick übt. „Da waren'n paar Jungen auf der Straße, die ſagten, du könnteſt gar nicht zaubern und das wäre alles Schwindel...!“ „Na und...“ „Ich habe dem einen eine heruntergehauen und da ſind ſie alle über mich hergefallen...“, heult Guſtav. „Bravo, mein Sohn“, ſagt Hexenmeiſter, greift in die Luft und reicht ſeinem Sohn eine Mark. „Siehſt du, da haben ich doch recht gehabt! Dieſe doofen Brüder wollten mir nicht glau⸗ ben daß du mir die Mark wieder herzaubern könnteſt...“ ſtrahlt Guſtav. „Was für eine Mark?“ „Die Mutter mir mitgegeben hatte und die ich verloren habe...“ Wir ſollen es alle wiſlen: die biaheit unſeres Volkes iſt das hö che Gut, das es füt uns geben hann! 8 le iſt durch nichts er lehbat. Dafur ein Opfer zu bringen, iſt hein Opfer, ſondern ein Tribut an die vernuntt! (Der Führer über das Winterhilfswerk) Anverbſente Nieberlage unjerer Grünen Germania Friedrichsfeld— Eine harte Probe hatten unſere„Grünen“ geſtern zu beſtehen. Friedrichsfeld, in letzter Zeit ſtark aufkommend, war der Gaſtgeber der Amiciten und man war ſich bewußt, daß gleich den Kämpfen in all den Vorjahren, es auch diesmal eine hartumſtrittene Sache werden würde. Die hieſigen Sportfreunde begleiteten in der Erkenntnis der Wichtigkeit dieſes Spie⸗ les überaus zahlreich ihre Mannſchaft und bildeten für ſie ohne Zweifel ein ſtarkes Rück⸗ grat Desgleichen war ſich auch die Mann⸗ ſchaft, vom Tormann bis zum letzten Stürmer der Tragweite des Spielausganges bewußt und die Tatſache, daß man mit einem Sieg wohl das größte Hindernis auf dem Wege zur Mei⸗ ſterſchaft überwunden habe, ließ jeden der tap⸗ feren Viernheimer zur Hergabe ſeiner letzten Kräfte bereit ſein. Aber was nützt dies alles, welchen Zweck und welchen Erfolg konnten die anſtrengenden Leiſtungen unſerer„Grünen“ zeitigen, wenn der Schiedsrichter alles unter⸗ bindet und die Viernheimer hauptſächlich in der zweiten Spielhälfte in einer Art und Weiſe benachteiligte, wie ſie in Worten nicht wieder⸗ zugeben iſt. Auch die ausſichtsreichſten An⸗ griffe wurden vernichtet, immer wieder ertönte der ſchrille Pfiff des Schiri irgend einen Feh⸗ ler ankündigend, den aber auch niemand mehr ſah als dieſer Mann ſelbſt. Daß unſere Spieler dennoch nicht mutlos wurden und unentwegt weiterſpielten, ſpricht für ſich und verdient ein beſonderes Lob. Der Spielverlauf: Rund 1500 Zuſchauer umſäumten das Gelände als der Schiedsrich⸗ ter den Ball frei gab. Sofort entwickelt ſich ein mächtiges Tempo, und hüben wie drüben ſtehen die Torhüter im Brennpunkt des Ge⸗ ſchehens. Nach einigen Minuten findet ſich die Fünferreihe der Grünen glänzend zuſam⸗ men. Angriff auf Angriff wird vorgetragen, die Abwehr der Friedrichsfelder hat alle Hände voll zu tun, kann jedoch mit vereinten Kräften das Tor rein halten. Zwiſchendurch werden auch die Platzbeſitzer gefährlich und mehr als einmal beweiſt das gut aufgelegte Schluß⸗ dreieck der„Grünen“ ſeinen großes Können. Minute um Minute verſtreicht, ſchon nähert ſich die erſte Hälfte ihrem Ende. Noch iſt nichts erreicht. Nochmals liegt Viernheim im An⸗ griff, recht erfolgverheißend, doch wird die große Chance vergeben. Auch Friedrichsfeld iſt zur Erfolgkoſigkeit verurteilt und ſo geht es mit 0:0 in die Pauſe. Die zweite Hälfte beginnt, und damit das Verhängnis für Viernheim. Schon nach weni⸗ gen Minuten gelingt dem Platzbeſitzer die Führung und bald darauf der zweite Treffer. Viernheim geht nun mächtig aus ſich heraus, beſtürmt immer und immer wieder des Geg⸗ ners Heiligtum. Doch alles iſt vergebens, Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 14 11 11 2 42:16 23 Käfertal 15 8 3 4 3828 19 Feudenheim 18 8 2 3 32:26 18 09 Weinheim 10 N 10 Friedrichsfeld 11 5 2 4 25.19 12 Ilvesheim 13 4 4 5 22-26 12 Seckenheim 11 Phönix M'heim 1 8 82882 11 07 Mannheim 141 0 1 Nn 11 Heddesheim 12 4 2 6 20 298 10 Hockenheim 10 41 1 5 16:23 9 08 M'heim 133 1 11ͤ Neulußheim 5 1828 Vereins⸗Anzeiger Evangeliſcher Kirchenchor Singſtunde des Kirchenchors findet nicht am Montag ſondern am Dienstag, 18. Januar ausnahmsweiſe im Freiſchütz um 8 Uhr ſtatt. gumor Frau Holz(ihren Mann plötzlich in ſeinem Büro beſuchend):„Du ſchlechter Menſch! Mir haſt du erzählt, deine Sekretärin ſei eine alte, häßliche Frau“. Herr Holz:„Iſt ſie auch! Sie mußte zum Zahnarzt und hat mir deshalb heute ihre Enkelin geſchickt.“ „Geliebte“, ſagte er,„gibt es etwas, was ich tun kann, um dir zu beweiſen, wie ſehr ich dich liebe?“ „Ja, das kannſt du!“ antwortete ſie.„Hei⸗ rate meine Schweſter! Sie iſt älter als ich, und Vater hat geſagt, daß ich erſt heiraten darf, wenn ſie unter der Haube iſt“! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerel Halkenhäuſer, Cnyrim& Co. Worms.— Dal. XII. 1937 über 1800, Z. Zt. ift Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. f Das br late Ula penlt Amicitia Viernheim 3:2(0:0) ein Mann iſt anſcheinend nicht für einen Endſieg unſerer Mannen. Seine Entſcheidun⸗ gen wirken geradezu kataſtrophal und geben ſelbſt den fanatiſchſten Friedrichsfelder An⸗ hängern zu berechtigtem Kopfſchütteln Ver⸗ anlaſſung. Erſt als der Gaſtgeber den dritten Erfolg gebucht hat, läßt der Schiri einen Ge⸗ gentreffer zu, dem aber ſchon bald darauf das zweite Tor folgt. Der Sieg Friedrichsfeld iſt damit ernſtlich gefährdet. Mit allen Mitteln kämpft Viernheim um den Ausgleich Mehr als einmal hängt er in der Luft, aber das Glück war bei Friedrichsfeld. Irgend ein Bein oder die Latte war der letzte Retter. Erſt der Schlußpfiff befreite den Platzbeſitzer aus ſeiner bedrängten Lage und für die ſcbricsſelber Anhänger, die ängſtlich bangten, Anlaß zum befreiendem Aufatmen. Das Spiel iſt zwar verloren, die Punkte dahin. Doch gerade aus den Blick! Hoffnungs⸗ voll in die Zukunft geſchaut und mit dem leichen Geiſt und demſelben Willen bei der Sache! Nach Regen folgt Sonnenſchein, klarer heller Sonnenſchein, der dieſen ſchwarzen Tag leicht und ohne weiteres vergeſſen läßt! Viern⸗ heim ſteuert trotz alledem der Meiſterſchaft entgegen! ie Reſultate der weiteren Spiele: 08 Hockenheim— Weinheim 08 Mannheim— Feudenheim 07 Mannheim— Käfertal Phönix Mannheim— Heddesheim Turner⸗Hanoballer enttäuſchen ſtark Durch eine 3:9⸗Heimniederlage aus dem Meiſterſchaftswettbewerb vorerſt ausgeſchaltet! Viele Urteile konnte man ſchon über den geſtrigen Handballkampf und ſeinen für die Viernheimer geradezu— man kann es ruhig ſagen— kathaſtrophalen Ausgang vernehmen. Und es gibt da manche, die ſagen:„Ja, hätten die Turner unter einem glücklicheren Stern gekämpft, hätte nur ein geringer Prozentteil der hauptſächlich in der erſten Halbzeit ſo vielen Pfoſten⸗ und Lattenſchüſſe ihr Ziel er⸗ reicht— das Spiel hätte beſtimmt einen an⸗ deren Ausgang genommen!“ Ja, hätte Nein! Nichts von alledem! Es iſt zwar ſchon richtig: Glück gehört dazu. Doch eine alte Tatſache iſt es, daß es nicht in den Schoß fällt, ſondern erkämpft ſein will! Und wenn eine Mannſchaft nun von allen guten Geiſtern verlaſſen ſcheint, wenn ihr auch rein gar nichts gelingen will, ſo darf dies noch lange kein Grund zum Kopfhängen und zur Gleich⸗ gültigkeit ſein. Im Gegenteil: dieſer Umſtand muß für jeden der Spieler Anlaß zum reſt⸗ loſen Einſatz geben. Mit allen Mitteln muß man verſuchen, die Kriſis zu überwinden und das Blatt zu wenden. Nur auf 2 Weiſe kann man auch das Glück auf ſeine Seite be⸗ kommen. Aber wenn eine Mannſchaft— wie dies geſtern beim hieſigen Turnverein der Fall war— nicht einmal den geringſten Verſuch macht, dem Spiel eine andere Wendung zu geben, wenn jeder Spieler in ſeiner Engſtirnig⸗ keit fortwurſtelt und vergißt, daß nur die Ge⸗ meinſchaftsarbeit zum Erfolg verhilft, dann kann das Unvermeidliche nicht ausbleiben. Nun ja, die Niederlage hat ſich dann auch eingeſtellt und zwar ganz ſaftig! Wie ſich's geziemt und wie man es aufgrund ſeiner durchweg kläg⸗ lichen Leiſtungen gar nicht anders erwarten konnte. Und damit iſt auch ſchon zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß Schwetzingen ſeinen Sieg verdient hat. Auch in dieſer Höhe! Jawohl! Wenn man den Eifer, den Einſatz, die Schußfreudigkeit und vor allem die Einigkeit dieſer Mann chaft beobachtete, dann kann man ihr für ihre 125 haften Leiſtungen die Anerkennung nicht ver⸗ ſagen. Dieſe Elf wird noch für manche Ueber⸗ raſchung ſorgen, und auch in der Frage der Meiſterſchaft ein wichtiges, wenn nicht das wichtigſte Wörtchen mitreden! Kurz noch den Spielverlauf: Schwetzingen kommt nach einigen Minuten zum Führungs⸗ tor, das Viernheim nach Vergebung zahlreicher Mberk uon Luca Gansholer, Das Schwelg Fortbildungs⸗ ſchulfreies für Haushalt(halb⸗ Tanz⸗ begi am Mittw abends 8.30 einen Tanz ⸗ Anmeldungen erbeten Chancen ausgleichen kann. Wieder gehen die Gäſte in Führung. Beckenbach iſt es, der für die Turner zum 22 einwirft und auch, nach⸗ dem Schwetzingen wiederum ein Tor vorgelegt hatte, abermals die Partie remies ſtellte. Bis Seitenwechſel ſind die Spargelſtädter noch zweimal erfolgreich, währenddem die Angriffe der Viernheimer nichts Zählbares mehr ein⸗ bringen.— Die zweite Hälfte ſteht vollſtändig unter dem Kommando der Gäſte. In regel⸗ mäßigen Abſtänden können ſie Effler bis zum Schluß noch viermal ſchlagen. Die Spielweiſe der Viernheimer war in dieſem Zeitabſchnitt geradezu kläglich und kann es kein Wunder ſein, daß man hier ob der Durchſichtigkeit ſeiner Angriffe keinen einzigen Gegentreffer mehr anbrachte. Schiedsrichter Guldner(Laudenbach) war dem Spiel jederzeit ein aufmerkſamer und ge⸗ rechter Leiter. Turner⸗Jußballer immer noch ungejchlagen! TV Viernheim— SͤaA Mannheim 40(2:0) Lange ſchon iſt es her, ſeitdem die Turner⸗ Fußballer ihr letztes Heimſpiel tätigten. Zum erſten mal ſeit einem Vierteljahr ſtellten ſie ſich geſtern den Viernheimern vor und wir müſſen zugeben, daß die Siege, die dieſe Elf in den letzten Monaten auf fremden Plätzen errungen hat, nicht von ungefähr kommen. Die Mannſchaft gibt ein geſchloſſenes Bild ab, in allen Reihen iſt man vorzüglich beſetzt. Kommt dann noch der gute Wille, die un⸗ eigennützige Arbeit eines jeden Spielers hinzu, und man verſteht dann nur zu gut, daß die geſtrigen Gäſte, der SA⸗S Mannheim, nur wenig Siegesausſichten hatten. Zu jeder Zeit waren unſere Turner über⸗ legen, nicht ein einziges Mal konnten die Gäſte ernſtlich gefährlich werden. Helbig Joh. trifft nach ungefähr zehn Minuten auf wun⸗ dervolle Vorlage von Alter zum erſten Mal ins Schwarze. Immer wieder liegt man im Angriff, die wenigen Vorſtöße der Gäſte wer⸗ den von der glänzend arbeitenden Verteidigung der Viernheimer vernichtet. Bis zum Seiten- wechſel kann Stumpf L. des Gegners Hüter noch einmal bezwingen. Auch nach Wiederanſpiel hält die Ueber⸗ legenheit der Turner an. Alter Nik., der vor⸗ tags geſucht. Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt. Drei guterhaltene gebrauchte Herren. fahrräder billig zu verkaufen U. 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Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter der Verkehrsgemeinſchaft werben. Benimm dich deshalb als famerab und befolge die Regeln der Itraßenverkehrs⸗Oroͤnung. Ras Viernheimer Tonfilmichau „Das Schweigen im Walde“ im Central⸗Film⸗Palaſtl Heute Montag letzter Tag! Dieſes Filmwerk hat überall den aller⸗ größten Erfolg.— Ein Volksbuch wurde zum Volksfilm! Einer der ſchönſten Romane Ludwig Ganghofers erſchließt ſich uns in die⸗ ſem wundervollen Film; ſeine Menſchen, Un⸗ zähligen durch das Buch ans Herz gewachſen, leben vor uns ihre ergreifenden und mitrei⸗ ßenden Schickſale, ſeine Landſchaft, die Wald⸗ und Bergwelt Oberbayerns, läßt uns ihren ganzen, lebendigen Zauber empfinden! Wie Ganghofer das Herz des deutſchen Menſchen mit ſeinen volkstümlichen Büchern zu erobern wußte, ſo erobern es auch die Filme, die nach Ganghofer-Romanen geſchaffen wurden. Nach „Schloß Hubertus“, nach„Der Kloſterjäger“ und der„Jäger von Fall“ wird auch dieſer neue Oſtermayr-Film der Ufa, auf einem der bekannteſten Romane Ganghofers fußend, neues Erleben, neue Freude und neue Begei⸗ ſterung ſchenken. Ein wundervoller, gemüts⸗ tiefer Film, deſſen eindrucksvolle Handlung zum Miterleben zwingt, deſſen Menſchen zu feſſeln wiſſen und deſſen herrlicher Schau⸗ platz, die bayeriſche Gebirgswelt, begeiſtert und beglückt. Die von Liebe und Kampf durch⸗ wobene Schickſalsgeſchichte eines verwaiſten jungen Mädchens, das in der Stille und Ro⸗ mantik des Hochgebirges dem tiefſten Leid und dem größten Glück begegnete. Hanſi Knoteck, die ſich innerhalb eines verhältnismäßig kur⸗ zen Zeitraums die Begeiſterung und die Dank⸗ barkeit einer nach Millionen zählenden An⸗ hängerſchar erringen konnte, ſpielt die weib⸗ liche Hauptrolle dieſes Films, der ihrem ur⸗ eigenen Weſen, ihrer zarten Fraulichkeit und der Lauterkeit ihres Herzens neue Seiten ab⸗ zugewinnen verſteht. Neben ihr erfreut der ſympathiſche Paul Richter als Heinz von Et⸗ tingen, weitere Darſteller ſind Friedl Haerlin, H. A. Schlettow, Friedrich Ulmer, Käthe Merk, Guſtl Stark⸗Gſtettenbaur und andere namhafte Künſtler. Der an ſich einfache und doch alle menſchliche Leidenſchaften beſchwö⸗ rende Konflikt dieſes Films bildet ſich im Le⸗ ben eines jungen, ſchönen Mädchens, das ſich von einem verhaßten Menſchen verfolgt ſieht und vom Geliebten verraten glauben muß. Mit dramatiſcher Wucht führt die Handlung zur Auseinanderſetzung auf Leben und Tod. Ueber aller Spannung der menſchlichen Schickſale jedoch triumphiert die Ewigkeit der Natur, die feierlich⸗majeſtätiſche Einſamkeit der Berge, das Raunen und Schweigen des Waldes. enmwalde“ nochmals n Kurs 910 Ve! dulch . l bas Das T4 ante den Ia der in Ktanlhe ihter gründe. don ble desamt getell. dani! tu? denen d gen 1 ſchenden dus Ethebur urchſch ſolge 5. von lei Kranlhe Es er unfäh äntliche liberen Uerſtü fache ert Beine! lummens Unterſtü Amerile nensſchit Vetten witd nu handlunt Leinttit angenehr Vepöl! Krankhei ein Ktn lönne er handlung der use